/A. '■■> '^f* ''-i-' ^ ^pb^. v> i,:'^^-^ ..^^% .1 ■ f.)öi^-.-- THE UNIVERSITY OF ILLINOIS LIBRARY 580.5 OS V.3 CVJ r L DsHu OesterreicUiselies; Botanisches Wochenblatt. Gemeinnützig^es Org^an für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekonomen, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. 1II.> Jahrj^ang:. Mit Original-Beiträgen von Ambrosi, Antoine, Baiek, Bamberger, Bayer, Bentzel-Sternau, Böckel, CasteUi, DietI, Duftschmidt, Freyer, Fürstenwärther, Gottwald, Graf, Grzegorcek, Hans- mann, Heller, Hoborski, Hofmann, Huter, Kalbrunner, Knaf, Koch, Kotschy, KrÄisch, Landerer, Leybold, Lohmeyer, Maly, Milde, Opiz , Ortmann, Peter- slein, Fetter, Pittoni, Pluskai, Rauscher, Reissek, Roth, Sauter, Schade, Schie- dermayr. Schiner, Schlickum, SchneUer, Schott, Schramm, Sekera, Tomma- sini, VogI, Vukotinovic, Waldmüller, Walther, Winkler, Wirigen. Redigirt Alexander H^kofltz. L Wien 1853. Verlag von li. W, Se|^el. Druck von Carl ITeberreuter. "^t Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt. Gemeinniitzig-es Organ für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekononien, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. UTieil^C. «räiinerl833. III. Jalir^. J^ Mm Ons Oesterrelchisclie botanische Wochenblatt erscheint jeden Donnerstag. Man praiiitinerii tauf dasselbe niit4fl. CM. oder SRthlr. 20 Ngr. jälirl ich und zwar für Exeinpl., die fre i durch diePostbeicogen werden sollen, b 1 o s bei der Redaction: Wieden Neu- niannsgasse Nr. 331 oder bei den betreffenden Poslaiutern, son.'Jl in der S e i d eC-^chen Buchhandlung am Graben in Wien; sowie bei allen Buchhandlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile 5 kr. C M. Iiilialt: In Sachen der KartofFelkrankheit. Von Dr. R — k. — Flora au- striaca. — Vereine, Gesellschaften und Anstalten. — Correspondenz. — Literarische Notizen. — Mitlheilung:en. In ISacbeii der Kartoffelkrauklieit. Die kürzlich ausgegebene Probenummer von D. Hooibrenk's ,W iener Journal für das gesammte Pflanzen- reich'' enthält unter der üeberschrift : „Beitragt) zur K a r- toffelkrankheit" einen Aufsatz Herrn Carl Baue r's , wel- cher, so wohlgemeintem Interesse er auch seine Entstehung zu ver- danken hat , dergestalt von Irrthümern strotzt und das von sehr schwachen Hebeln getragene wissenschaftliche Princip mit einem so auffallenden Selbstgefühle hervorkehrt, dass wir uns in diesem, ver- wandle Tendenzen verfolgenden Bialte umsomehr die Aufmerksam- keit darauf zu lenken erlauben, als obige Zeitschrift als neue, vater- ländische Erscheinung unsere besondere Theilnahme in Anspruch nimmt. Die Literatur über die KartofFelkrankheit ist so gross, dass sie selbst für den, welcher specielle Studien hierin gemacht hat, sich kaum überblicken lässt. Es hiesse der wissenschaftlichen Befähigung un- serer Zeit und dem Talente so vieler ausgezeichneter Forscher, welche sich an dem Gegenstände betheiligt haben, geradezu Hohn sprechen, wenn man behaupten wollte, es sei zur Erkenntniss und Hebung der Krankheit durch so zahlreiche Arbeiten kein Schritt vorwärts geschehen. HerV Carl Bauer scheint aber nahezu dieser Ansicht zu sein, denn nachdem er im Räume zweier Sjialten Bemer- kungen gemacht hat, die an Eigenlhümlichkeit ihres Gleichen su- chen, sagt er mit grosser Selbslbefriedigung: ^.Hiermit glaube ich den Pflanzenphysiologen und Anatomen den richtigen Weg gebahnt zu haben, auf dem man zur Heilung dieser Krankheit vorwärts schrei- ten konnte.'' t^r\ ^ ryr^tz. Sehen wir zu, wio Herr Carl Bauer den Gegenstand entwi- ckeil. Zuvöiderst sagt derselbe, dass die verschiedenen, aus Fach- männern gehildeien Coniinissionen, welche seitens der Regierungen zur Untersuchung der Krankheit zusanimenberuien wurden, sich im Allgemeinen dahin ausgesprochen hätten, dass in den Knollen wegen Mangel an Amyhini Entartung eintrete. Diese Behauptung ist un- wahr. Die Fachmänner haben diesen Ausspruch nicht gethan ; im Gegentheile in zahlreichen Fällen die Beobachtung wiederholt be- stätigt , dass in den ausgewachsenen kranken Kartoffeln das Amylum in gleicher Menge vorhanden sei. Dass dabei allerdings in allen Fällen, wo die Fäule vor der vollendeten Ausbildung des Knollens und daher auch des enthaltenen Amylums eintrete, der Stär- kegi^halt ein geringerer sein müsse, ist natürlich. Daraus aber wird Niemand einen Schluss ziehen können, dass die Fäule in dem gerin- geren Amylumgehalte solcher ausgebildeter Knollen ihre nächste Ursache habe. „Hätte man'' sagt Herr Carl Bauer „Coramissionen vor der Blüthezeil der Kartoffeln aus den geschicktesten Physiologen, Anatomen und Cliemikern gebildet, ich bin überzeugt, die Krankheit wäre erkannt und die Mittel zur Hebung derselben auch schon längst aufgefunden worden ; so aber tappt man noch immer im Finstern herum und selbst ein Gelehrter ersten Hanges las in der Akademie der Wissenschaften einen Bericht des Dr. Schneider ölfentlich vor, worin derselbe die Krankheit entdeckt zu haben angibt; nach demselben soll die Krankheit — ein Insect sein.""* Diesen opti- mistischen Tiäumereien des Herrn Carl Bauer haben wir vorerst zu erwiedcrn, dass, gesetzt auch, man habe die Krankheit vollkom- men in ihrem innersten Wesen erkannt, daraus keineswegs die schnelle Aufündnng eines specifischen Gegenmittels folge. Die neuere Medicin bietet uns eine gleiche Erscheinung. Sie hat eine Reihe von Krank- heiten des Menschen in ihrem Wesen vollkommen erkannt und wird dessenungeachtet vor Jahrhunderten vielleicht nicht radicale Mittel dagegen linden. Was aber den beregten Vortrag in der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften betritft, so hätte Herr Carl Baue r besser gethan , sich über die Veranlassungen und Nebenumstände einer blossen Berichterstattung zu unterrichten, ehe er die Feder zur Hand nahm. Am wenigsten hat aber w^eder Dr. Schneider, noch der gelehrte Berichterstatter gesagt, dass die Krankheit ,,e i n I n s e c t" sei, Avie Herr Bauer uns nach einer gedankenschweren Pause versichert. Nun gelangt Herr Carl Bauer auf das anatomisch-physiologi- sche Feld. Er gesieht, kein Mikroskop für seine Untersuchungen ge- habt zu haben, S[)richt aber nichtsdestoweniger von den anatomischen Eigenlliümlichkciien und Sporenwanderungen eines mikroskopischen Pilzes mit einer merkwürdigen Zuvcrsiclil. ,;Die Sporidien dringen in die SpalioH'nungfMi der Blältin-, werden dort in den assimiiirlen Saft aufgenommen und gehiiig(!n auf (liest' Weise in die Knollen. Von die- sem Augenblicke an fängt die Zerstörung des Aniylums oder Mehl- sloffes an.*' So saol Herr Bauer. Man sieht, dass derselbe weder eine Gewebszelle, Pilzspore oder ein Slärkekorn gesehen, noch über ihre Natur ßeffriüe erhalten hat. 3 So komitif noch I\'Iehr(M'es, welches wir übci'fTehen. Was fol^t ;uis der tr-anzen Miltheihmi^ dos Herrn Call H a u e r ? Ich ghiiibc die ernste und eindringliehe Lehre, dass man, um mit so viel Zuversicht und SelbsIget'Uhl wie Derselbe zuschreiben, früher denn doch Einiges gelernt haben müsse, S. R — k. Flora austriaca. — Für Böhmen neue Pflanzen wurden gefunden nach .,Lofos" p. 228 : Myricaria germanica D s f . In Krumau an Waldbächen vom Professor Jechl. — Nuphar pumikim S m. In Unler-Wuldau CBudw. Kr.) vom Professor Jechl. — Hypericum pulchrum L. In Feldern hinter Michle, bei Prag, von 0 p i z. — Rubus macroacanthus W h c. Bei Fugau, von Karl, — Rubus Radula W h e. Bei Nixdorf von J. C. N e u m a n n. — C scuta Schkuhriana P f e i f f. In der Scharka von Bayer (schon vor einigen Jahren von Dr. L o r i n s e r bei N i m e s gefunden). — Stipa Aristella L. (M a 1 y 39, 3.) Als nördlichster Standort dieser Pflanze war bisher die Insel L o s s i n o bekannt. Podeslä von T 0 m m a s i n i fand sie im vergangenen Sommer nun auch im Ge- biete der Triester Flora und zwar bei Gelegenheit als selber Se, kaiser- liche Hoheit den Herrn Erzheizog J o h a u n bei Besehung der Eisen- bahnarbeiten an der Linie von Nobresina gegen Triest herab begleitete. Vereiue^ Oesellscliaftcii iiiid Anstalten. — In der Sectionssilzung für Pharmacologie der k. k. Gesell- schaff der Aerzte am 24. November v. J. hielt Professor Dr. Schroff einen Vortrag über die Nützlichkeit des Mikroskops zu pharmako- gnostischem Zwecke und legte dieselbe durch die Resultate seiner Untersuchungen der verschiedenen, im Handel vorkommenden Sorten von Arrow -root und Rhabarberwurzel dar. Von erslerer Drogue fand er, dass es hierorts 4 Arten gäbe, nändich ein englisches Arrow- root , das nichts Anderes ist als Erdäpfelsalzmehl, sodann ein Ost- indisches, das von der Curcuma leucorrhi:ja oder Curcuma angusti- folia stammt uiul theils als echtes, theils als Triestiner hier verkauft wird, ferner das echt westindische und endlich Sagomehl. Alle diese Sliirkmehlsorten lassen eine gewisse Verschiedenheit ihrer mikroskopischen Körper rücksichtlich der Grösse, Form, Durchsich- tigkeit und coucentrischen Schichtung wahrnehmen. Aber auch an- dere Veisuche durch das Kochen derselben zeigen mannigfache Ver- schiedenheilen rücksichtiich des gebildeten Kleisters. Was die Rha- barber betrifft, so fand Professor Schroff, dass sich durch das Mikroskop nicht nur das Pulver der einheimischen Wurzel von der echt chini^sischen wohl unterscheiden lasse, sondern dass auch be- stimmt werden könne, ob nicht etwa ein im Handel vorkommendes Pulver der Wurzel bereits durch Verwendung desselben zur Berei- tung der Tinctur oder di s Aufgusses seiner wirksamen Bestandtheile beraubt und nur wieder etuas gelb gefärbt worden ist. In jeder Rhabarber ist eine weisse Substanz zu sehe]), welche aus Zellen mit Aniylumkörnern besieht, sodann eine zweite Snbstanz, die sich in gelben oder rothbraunen Adern darstellt und in cylindrischen Zel- len im frischen Zustande eine Flüssigkeit enthält, die sich durch die bestimmten Reagentien ganz als das eigentliche wirksame Princip der Rhabarber, d. i. als Chrysophansäure, erkennen lässt, und end- lich als drittes findet man in eigenen zerstreut liegenden Zellen Krystallgruppen von oxalsaurem Kalke. Das Verhallen der hier ge- nannten Substanzen stellt sich bei der mikroskopischen Untersuchung in den verschiedenen Sorten als ein verschiedenes dar und kann so- mit zur Unterscheidung derselben in pharmakognoslischer Hinsicht benützt werden. — In Innsbruck fand am H. December die Versammlung des Ti- roler landwirllischaftlichen Central-Vereines statt. Der Zweck der Versammlung war die Reorganisirung des Vereines. — In der Sitzung der k. k. geologischen Reichsanstalt am 30. November v. J, berichtete Dr. C. A n d r a e über die fossile Flora der tertiären Schichten zwischen Szakadat und Thalheim in Sieben- bürgen. Oestlich von Hermannstadt befindet sich ein Höhenzug, in des- sen nord-östlicher Verlängerung an mehreren Punkten Kalksteinbänke der Tertiärformation auftreten, welche die zahlreichen aber doch schwer im guten Zustande zu erhaltenden Reste einer untergegan- genen Vegetation umschliessen. — Unter den daselbst vorkommen- den Pflanzenresten finden sich viele, die mit solchen von den ver- schiedensten tertiären Localitäten der österreichischen Monarchie entweder vollkommen übereinstimmen, (wJer doch ihnen sehr analog sind. Als neue Arten verdienen bemerkt zu werden : Carpinus vera And., Betula afflnis And. in Kätzchen und Früchten, Acer sepultum And. und Blätter einer Andromeda. Die sonst in den Tertiärschich- ten so verbreiteten Geschlechter Daphnogene und Ceanothus sind merkwürdiger Weise nicht unter dem vorliegenden Materiale. — Der Verein zur Bewaldung des Karstes zählt 200 Mitglieder und hat ein jährliches Einkommen von circa 400 fl. — In einer Sitzung der mathematisch- naturwissenschaftlichen Classe der kais. Akademie der Wissenschaften am Jl. December V. J. hatte Prof. U n g e r die sowohl theoretisch als praktisch wich- tige Frage, ob die Blätter der Pflanzen dunstförmiges Wasser aus der Atmosphäre aufnehmen, einer neuen Prüfung unterzogen und theilte die Ergebnisse seiner hierüber angestellten Versuche mit. Dieselben sprechen ohne Ausnahme dafür, dass dies nicht der Fall sei, daher die Erscheinungen , welche man bisher als Beweise für die Aufnahme von Wasserdunst durch die Blätter ansah, auf eine andere Weise arklärt werden müssen. Der Vortragende versprach diesen Gegenstand in der Folge noch von anderen Seiten her zu beleuchten. — Der ungarische Forstverein veranstaltet im Juni d. J. zu Neusohl eine Ausstellung forstwirlhschaftlicher Naturproducle und Werkzeuge. Correspoiideiiz« K r e u t z , in Croatien, im Deceinber 1852. — Als Nachhall zu Dr. Schlosser'sReiseflora aus Süd- Croatien, welche das österreichische botanische Wochenblatt brachte, habe ich der Wesentlichkeit nach gar nichts beizufügen, ich will nur im All- gemeinen mein Bedauern ausdrücken, dass wir in jenen Gegenden nicht länger verweilen konnten und nicht mehr Zeit zu botanischen Nachforschungen hatten ; unsere Aufmerksamkeit war nicht wenig dadurch in Anspruch genommen, dass wir jene Gegend nämlich auchin geognoslischcr Rücksicht durchforschen mussten, was uns ebenfalls so manche Stunde kostete ; andererseits wurden wir am Besuche einiger Gegenden gehindert. Ich will hier blos die Zermanja anführen. Wir konnten in die Zermanja — übrigens einen der südlichsten und in- teressantesten Theile Lika's — nicht gehen, weil eben zu jener Zeit einige Räuber ihr Unwesen dort trieben ; der Herr Regiments-Comman- dant zu Gospic hatte zwar die Gefälligkeit uns eine Asistenz zuzu- sagen, ja uns so viel Mann, als wir wünschten, zur Disposition zu stellen, aber — offen gestanden, wir hatten keine besondere Lust, von dieser Güte Gebrauch zu machen. Im Grunde genommen, was konnte es uns nützen, wenn wir 20, 30 Mann, ja eine ganze Com- pagnie mit uns gehabt hätten? Sollten die Leute mit ihren Musketen in den Schluchten herumkriechen, auf den Felsen mit uns herumklel- tern? und wir, statt Pflanzen zu finden, auf Rothkäppler stossen und vielleicht ein Scharmützel bestehen ? Das klang denn doch für fried- fertige Botaniker etwas zu kriegerisch und wir Hessen unsere Ab- sicht fahren. Ich wünsche die Lika darum durchaus in kein übles Licht zu stellen, man muss aber bedenken, dass die wilden Nach- barn aus Bosnien sich um die Botanik wenig interessiren und daher reisenden Botanikern wahrscheinlich wenig Aufmerksamkeil schenken würden. Wir hoffen aber ein andersmal auch mit den Räubern fertig zu werden, diese Gegenden noch einmal zu besuchen und das Feh- lende zu ergänzen. Hier füge ich noch die Bemerkung bei, dass die G eni st a ^ die wir am Velebit bei Podprag sammelten, nicht die r a di a t a , sondern die G. holopefala Reh. sei. In Nr. 47 des botanischen Wochenblattes beklagt sich Herr Peterstein über die Vielfälligkeit der Pflanzen-Benennungen j unstreitig hat er volles Recht; die Manie der Namen-, Genus-, und Species-Schmiederei geht über alle Gränzen hinaus, ohne Grundsatz und Consequenz- Ausser vielen andern will ich blos das Neueste an- führen: Nr. 45 erscheint eine Doilineria ciliata Saut er; diese Pflanze, die ich übrigens heuer auf den Pliesivica in Menge sam- melte und als Draba ciliata S c o p. mit dem besten Gewissen ein- legte, soll nach den neuesten Bemerkungen bald eine Draba, bald eine Arabis sein ; nun aber wird aus den Beiden ein Drittes, näm- lich eine Doilineria. Wenn ujan dieselbe Verfahrungsart bei anderen Pflanzen anwenden, die Dicke, Länge der Fasern. Drüschen, Zellen, Härchen u. s. w. in Anbetracht ziehen und als charakteristi- o sehe naturliisforische Merkmale aufstellen will, so wird man alle Genera vielfach zerliieilt sehen und jeder Botaniker wird das Vergnügen haben können Genera, Species und Namen nach Herzenslust zu fabriciren. — In Nr. 50 kommt eine neue Corylus vor mit dem äusserst gelungenen und ganz naturhistorischen Namen Sererenyiana vor. Die Hauptmerkmale sind : folia elonyata, laciniae serratae, amenta breciora , squamulae latiores , nvx adhuc ignota. Ich mache übrigens den sehr ehrenwertlien Herrn Auetor dieser neuen Species aufmerksam, auf seine neue Corylus strenges Augenmerk zu haben, — denn eben weil sie zwischen vielen Ävellanen und höchst wahr- scheinlich an einem schattigen und feuchten Orte stand — scheint sie nicht ganz echt zu sein ; vielleicht ein Seitentrieb, und nur ein Spiel der Naiur; — übrigens wünschte ich darüber eine Aufklärung: Wo ist die Gränze zwischen Amenta breviora und longiora, wo hö- ren die einen auf, wo fangen die andern an ? — Was sind bei Co- rylus Colurna L, die folia subrotundo-ovata, cordata-inciso-an- gulata ? Kann das nicht eine Uebergangsform sein, die der ehren- werthe Herr Auclor seiner Serenyiana beilegt ? Hat er sie ja doch selber noch nicht genau beobachtet, er hofl't aber, sie werde eine gute Species sein; die Hoffnung ist sehr schön, aber wie oft täuscht sie uns! — In scientifischer Hinsicht verdient die Benennung C. Se- renyiana, so wie alle in diesem Genre gegebenen keine Beach- tung. Serenyi kann wohl einen hochgebornen und überaus achtungs- vollen Grafen bezeichnen, aber nimmermehr kann es die charakteri- stischen Merkmale einer Pflanzenspecies ausdrücken oder andeuten ! Ja wohl, es ist eine Schattenseite in der Botanik, dass diese schöne und noble Wissenschaft aller Gründsätze und jeden Systems entbehrt und eben dadurch ganz den inneren Gehalt einer Wissen- schaft verloren hat ; d i e B o t a n i k i s t e i n o f f e n e s H a u s, wo Jeder sein Spiel treibt. Welcher gelehrte Naturforscher kennt nicht den herrlichen, streng logischen und consequenten Bau des Mohs'schen Systenies in der Mineralogie? Wer würde es wagen, an diesen streng ge- zeichneten und unumstösslichen Wahrheiten zu rütteln ? Es sind Wahrheiten und Grundsätze, die für die ganze Naturgeschichte aller Reiche taugen, — Das Studium der Botanik auf naturhistorische Principien zurückzuführen und dieselbe streng als Wissenschaft zu regeln dürfte die Haupiaul'gabe der Neuzeit sein. — Mein aufrichtiges Bestreben wird gewiss immei- dahin gerichtet sein ; ich werde auch zu seiner Zeit die Resultate meiner diessfälligen Bemühungen der Beurtheilung botanischen Nolabililäten bereitwilligst vorlegen. V u k 0 t i n 0 V i c. liiteraWselie Motizeu. — Der Verfasser des Werkes : „Beschreibung und C u 1 1 u r der tropischen Orchideen,'' Fianz J o s s t , er- hielt von Alexander von Humboldt, dem er ein Exemplar des- selben übersandte, ein Dankschreiben , in welchem der greise Ge- lehrte bemerkt, dass in botanischer Hinsicht die specifischen Unter- schiede der Ar fen treffend gegeben, dass die Orchideen nirgends so vollständig anfgezälilt sich finden, nnd dass die Beschreibung der Cultur dieser Pflanzenlaiiiilie ebenso lichtvoll als einlach und ange- nehm abgefasst ist. Die deutsche Literatur, sagt er weiters, besitzt kein Werk, das mit diesem zu vergleichen wäre. Se. Majestät Kaiser Franz Joseph und Se. Älajeslät der König von Preussen zeich- neten ebenfalls den Autor durch die Verleihung der goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft aus. Der Druck des vierten Bandes des Kosmos schreitet rasch vorwärts. Auch von den y,KleinernSchriften Alexanders V. Humboldt^ wird in Bälde der erste Band erscheinen, nebst einem Atlas der Vulkane Mexico's, meist nach Skizzen seiner eigenen Hand gestochen. Soeben erschien die vierte englische Uebersetzung des Kosmos, eine weitere Uebersetzung der Ansichten der Natur und zwei Bände einer Uebersetzung der Reisen H u m b o 1 d l's. — ,. Denkschrift über August Joseph C o r d a's Leben und litera- risches Wirken;" unter diesem Titel ist von W. R. W e i t e n w e- ber, in Prag, ein Heft 38 S. in gr. 4 als Separatabdruck aus den Abhandlungen der künigl. böhmischen Geseilscliafl der Wissenschaf- ten V. 7. erschienen. Pr. 40 kr. (Wien, bei Seidel). — Bei H. C OS te noble in Leipzig ist erschienen: „Mikro- skopische Blicke in den inneren Bau und das Leben der Gewächse. Populäre Vorlesungen von E. A. R o s s m ä s s 1 e r. StiMiographisch niedergeschrieben von L. S a a 1 f e 1 d." Mit 15 lilhogiaphirten Tafeln und eingedruckten Holzschnitten. Erster Band. VHl. 116 S. in 8. — Von H. J ä g e r , grossh. sächs. Holgärtner ist bei Weber in Leipzig erschienen: Katechismus der Nutzgärlnerei oder Grund- züge des Gemüse- und Obstbaues. Mit 36 Abbildung-en, 1852. — Bei Decker in Berlin ist erschienen : Gartenbau-Katechis- mus und goldene Regeln für Gärtner und Gartenfreunde. Mit 5 Ab- bildungen. Nach dem Englischen bearbeitet. 1852. IflUtlieiluii^eii. — Victoria r e ;/ i a in Lippitzbach in Kärnlhen. — Die Cultur der Victoria in üesleireith wird immer allgemeiner und wir lernen nun einen weiteren Garten liennen , in dem diese VVunderpflanze ein Asyl ge- funden luit. Der Besitzer von Lippitzbach, Grat v. Egg er, bat keine Ko- sten g-eselieul, um diese interessante l'tlaiizc in seinen Gewjichsliäusern zum Gedeihen zu bring-en. Er bezog den Samen dazu von Gent. Ende iMiirz be- gann bereits die Pllaiize sieli zu entwickeln, und niusste mehrmals in g-rös- sere Behiittnisse verpllanzt werden , da das eigens zu diesem Zwecke be- stellte Keservoir nicht fertig- werden wollte. So g-elangle die jung-e und in ihrer Entwicklung- gestörte Pflanze erst am 24. August in das gegenwärtig für sie erbaute llaus und das Wasserbehaltniss , welches, 21 Schub in der Lange und 16 Schuli in der Breite fassend, ein längliches Oval aus Lärcheii- holz bildet und eine Tiefe von i Scliuh hält. Längs den Wänden des Hauses ziehen doppelle kuplerne llobren, die durch eiliitzles Wasser die Tempe- ratur der Luft auf 2a— 24" H. erbalten. Ueberdiess geben nahe um die Wur- zeln der Pflanze, wo die nötbige Erde durch ein Gemäuer von Tnjl'stcm fesl- gehallen wird — spiralförmig gewundene Kupferrobren, welche die erlbr- derliciie Warme dem Wasser miltheileii , das i)eätän(ligen Zulliiss von l^" R. erhält. Die Heizung aller dieser Röliren und auch des zufliessenden Was- sers wird nach einer sinnreichen Einrichtun«? des Kunstgärlners Hubenthai nur durch einen Kessel, der gegen 45 Mass hält, bewirkt. Noch kurz vor dem Zeilpunkte, wo sich die erste Blüthenknospe entwickelte, hatte die Pflanze 7 schwimmende Blätter in kreislöimiger Gestalt und im beilänligen Durch- messer von 2 Schuh entfaltet, die an langen, nahe '/i Zoll dicken Stengeln bis an die Wände des Behältnisses reichten. Am 17. November kam die zweite Knospe aus dem Wasser hervor, und im Laufe des Vormittags konnte man ihr rasches Wachsthum bemerken, das von einer ununterbrochenen zit- ternden Bewegung begleitet war, welche die Knospe im Halbkreise von einer Seite zur anderen führte. Gegen Abend tauchte sie wieder unter den Wasserspiegel, und diese Erscheinung wiederholte sich die nächstfolgenden 3 Tage. Am 20. Nachmittags zwischen 4—5 Uhr legten sich die Kelchblätter horizontal auf die Wasserfläche, und ihnen folgte ein Blumenblatt nach dem andern, bis nach Verlauf von 15 Minuten die alabasterweisse dicht gelullte Blume in einem Durchmesser von neun Zoll geöffnet war. Zugleich ver- breitete sie einen lieblichen Geruch , der das ganze Gewächshaus erfüllte. Während dieser Zeit war die Blume beständig in halbkreisförmiger Bewe- gung. Bald darauf trat jedoch Ruhe ein, aber die innersten Blumenblätter, Avelche die Staubfäden und den fleischigen Fruchtboden umschliessen , blie- ben noch gefaltet. Bis zum Morgen des 21. verharrte die Pflanze ausgebrei- tet, gegen 9 Uhr schloss sie sich sammt den Kelchblättern und öfl'nete sich erst wieder unter Rückkehr der zitternden Bewegung gegen Abend dessel- ben Tages. Jetzt zeigten sich die Blumenblätter im rosigen Anflug, der dich- ter und intensiver nach innen wurde, bis auch die letzten Blätter sich öffne- ten, die eingerollten Staubfäden sich aufrichteten und sichtbar durchkreuzten, "wodurch der befruchtende Blumenstaub frei wurde. Bis Mitternacht blieb die Blume vollständig geöffnet , dann schloss sich der innerste Theil, die Staubfäden wieder bedeckend ; gegen Morgen des 22. folgten die übrigen Blumen und Kelchblätter, worauf sie wieder unter das Wasser tauchte. Die Pflanze zeigt gegenwärtig (4. December) noch 4 Knospen unter Wasser, die sich, wenn sonnige Tage eintreten, noch vollständig entwickeln dürften. Gelegenheitlich des Zublüthekommens der Victoria in Lippitzbach ist in Kla- genfurth eine Flugschrift über diese Pflanze erschienen. Der Verfasser der- selben scheint mit der neueren Geschichte der Victoria nicht vertraut zu sein, sonst könnte er nicht als einzige Punkte, wo die Pflanze am Continent zur Blüthe gelangte, Berlin und Brunn angeben. — Im Pariser Pflanzengarten ling am 14. October v. J. eine Bambusstaude einen Sprössling zu treiben an, der durch einen Monat täglich 6—8 Zoll wuchs. — DieUmbelliferen, obgleich über die ganze Erde verbrei- tet, gehören doch vorzugsweise der allen Welt an und namentlich ist es Europa, das den grössten Artenreichthum in dieser Familie aufzuweisen hat, während manche Inseln so arm daran sind, dass man z. B. von Japan nur 4 Arten, von den Canarischen Inseln 6 und von St. Helena nur eine ein- zige Art kennt. Von den etwa lOOO bekannten Arten gehören bei 700 der nordlichen und 300 der südlichen Hemisphäre an. — Derjährliche Verbrauch an Essig ist für die Bukowina sehr geringfügig , da der gemeine Mann daselbst statt solchen eine aus rothen Hüben oder Fruchtkieien erzeugte Säuere (Barszcz) verwendet. — Von Prof. Grisebach wurde in der Sitzung vom 13. August v. J. der k. Socielät der Wissenschaften in Götlingen die systematische Ab- theilung einer Abhandlung über die geographische Verbreitung der euro- päischen Hieracien übergeben. — Correspondeuz. — Herrn G — I in K. „Erhalten." — Herrn Dr. Seh — r in K — f. „Mit Dank empfangen. Weitere Beiträge sehr angenehm."" — Herrn N. „Neilreich's Flora und Rabenhorst's Cryptogainen -Flora wird antiquarisch zu kaufen gesucht.''^ Bedacteiir und Herausteeber Alex. (Sko fitz. Druck von €. Ueberreuter. Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt. Oemeinnntzi^es Org^an für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekonomen, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. ITieil^ 13- «räiiner 1853. III. Jalii*^. J|? ;9« DaM Oesterreirhi^elie bot»iiisrhe Wochenblatt ersclieint Jeden Donnerstag. Man praiiiimerirtaufdassePtenut4tl. CM. oder 2 Rtlilr. 20 Ngr. jährlich und zwar für Exeinpl., die frei durch die Post heüogen werden sollen, bl osbei der lledactioii: Wieden Neu- niaiin.sgasse Nr. 331 oder bei den betreffenden Postämtern, .sonsl in der Seid ersehen Buchhandlung am Graben in Wien; sowie bei allen BuclihaniUungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile 5 kr. C. M. Inlialt: Wanderungen im Tatragebirg'e. Von Dr. Hoborski. — Oesfei- reichisclie Se/nperviva. Von Schott. — Luzuta Forsten. Von 0 r t- in a n n. — Surrogalpflanzen für die Kartoffeln. Von Dr. S ch i n er. — Literatur. — Mittheilungen. M^aufleriiiigeii im Tatragebirj^«;. Von Dr. Hoborski. 1. Zakopane und dessen Umgebung. Im Jahre 1845 beschloss ich von T a r n o w aus eine bota- nische Reise in das Tatragebirge, Sandezer Kreises, von der galizischen Seite zu unternehmen, und um aus dieser Reise den grösstniöglichsten Nutzen für die Wissenschaft ziehen zu können, wandte ich mich zuvor schriftlich an den Herrn von H o m o 1 a c z, Eigenthümer der Güter Zakopane, Koscielisko und B u- kowina, welche sich in die interessantesten Thäler des Tatra- gebirges erstrecken , mit dem Ersuchen : bei seinen Guts-, Berg- werks- und Forstbeamten die Verfügungen zu treffen, dass man meinem, dem ehemaligen philosophischen Naturalien - Cabinete in Tarnow gewidmeten Unternehmen in Allem thätigst behilflich sei. Nachdem ich von diesem Ehrenmanne die ungesäumte Zusicherung erhalten hatte, dass diessfalls die nölhigen Dispositionen getroffen worden seien, trat ich in den letzten Tagen des .Monats Juli sammt Gattin und Tochter in Begleitung des ehemaligen Tarnouer Profes- sors der Physik, Herrn Dr. S a c h e r und dessen Bruders die Reise nach Zakopane an. Bei meiner Abreise packle ich das zum Ein- legen der Pflanzen bestimmte Löschpapier ein und gab zu Hause den Auftrag, mir diese Kisten durch die Zakopaner Eisenfuhren nachzusenden, was jedoch leider erst um drei Wochen später geschah, weil zufälligerweise durch so lange Zeit keine Eisenfuhren von Za- kopane nach Tarnow abgingen. Obwohl ich nun mitten in der reich- haltigsten Flora durch so lange Zeit wohnte und beinahe jeden Tag lO mit gefüllter Befanislrl)üchsc in meine Wohnung in der Hoffnung zurückkehrte, dass mein Einlegepapier schon angekommen sei, so musste ich doch immer wieder die gesammelten Alpenpflanzen weg- werfen. Noch jetzt denke ich mit Schmerzen an Gentiana acaulis, asclepiadea , obtusifolia , germanica, bavarica , imbricata, nivalis, jmnctata, an Uomogyne alpina , Pinguicula alpina, vulgaris, Sol- clanella montana, alpina, minin ta , an Campanula rotundifolia, pu- silla, linifolia, alpina, Rhodiola rosea, Oxytropis montana , Alsine laricifolia , Viola biflora , alpina, Saxifraga androsacea, hieraci- folia, tridactylites, sibirica, oppositifolia, Anemone alpina, Dryas octopetala , Sempervivum montanum, hirtum, Euphrasia Salisbur- gensis, Hypochaeris uniflora, Biscutella laevigata , Ranunculus al~ pestris, glarinUs, montanus, Geum reptans , montanum, Aronicum Clusii, Gnaphalium carpathicum, Hieracium villosum, Saussurea discolor, Hutcliinsia alpina und brevicaulis, Myosotis alpina , Del- phinium elatum , Aconitum Napellus , Papaver alpinum , Herbichia abrotanifolia, Dianthus alpinus, glacialis, Androsace lactea, Cha- maejasme, Draba aizoides , und viele andere Herrlichkeiten der Alpenwelt, welche ich mit dem entzückendsten Gel'ühle auf den höch- slen Bergspilzen des T a t r a -Gebirges einsammelte, und unbenutzt verderben lassön musste. Damals war wahrlich die Geduld eines von Natur äusserst un- geduldigen Hitzkopfes auf eine sehr harte Probe gestellt. Ich sandte zwar von Zakopane Boten nach allen Seifen aus, allem weit und breit war kein laugliches Einlegepapier zu bekommen, und so half denn nichts als durch drei Wochen von Tag zu Tag vor Ungeduld aus der Haut fahren zu wollen, und keuchend dem Schnee, dem Regen, dem Wind entgegen, durch Felsenklüfte, durch Nebeldüfte immer zu ohne Rast und Ruh* die Gebirgswelt zu durchwandern und nach Pflanzenschätzen zu suchen, die ich nach einer Zeit wegwerfen musste. Meine Gattin half mir im Pflanzensuchen getreulich mit, indem sie mit mir die höchsten Gebirgskämme unermüdet bestieg, und mit ihrem scharfen Auge so Manches entdeckte, was mir ver- borgen geblieben sein würde. Gleich den zweiten oder dritten Tag nach unserer Ankunft in Zakopane unternahmen wir sänuntliche Ankömmlinge die erste Besteigung eines Berges, der uns vom Thale aus sehr leicht zu be- steigen schien, indem er bis zum Gipfel mit hellgrünen Wiesenmal- ten, untermischt mit dunkelgrünen Kiiieh olzgebüschen, PiwMs Mvghvs, bedeckt erschien, welche letztere von unten aus gesehen unterbro- chene Partien und schmale Streifen bildeten. Der sonst löblichen Maxime ; ,,D e r g e r a d e W e g i s t d e r b e s t e" folgend, tra- ten wir frisch und fröhlich den Weg und zwar ganz ohne Leitung eines der Wege und Siege kundigen Führers an. So lange es nun durch den Hochwald aufwärts ging, Mar nichts zu wünschen übrig; hier winkte uns ein einsamer Streptopas amplexifolius , dort ein Prenanthes purpurea einen stillen Gross zu , bald lachte uns auf lichteren Graspliitzen ein Geum montanum in traulicher Gesellschaft mit Potentilla ' uurea und Rumex arifolius freundlich entgegen. 11 Allein nicht lange dauerte unser freudiger Mulh, ich möchte w(thl sagen Uebernmth. Denn als wir in die Labyrinthe des Knieholzes ge- riethen, welches zwar nicht gar sehr hochwüchsig, aber doch hoch genug war, um uns vor- und rückwärts alle Aus- und Umsicht zu benehmen, als wir auf steile SteingeröUe kamen, auf welchen wir bei jedem Schritt, den wir vorwärts thaten, um V* Schritt rückwärls rutschten, als uns ferner die über die Bergspitzen aufsteigende Sonne gerade ins Angesicht ihre brennenden Strahlen sandte, weil unser Weg südöstlich gerichtet war, da fiel unser Uebernmth mit jedem der vielen Schweisstropfen mehr und mehr abwärts, zumal da wir gar nicht einmal sehen konnten, wie weit wir noch zum Gipfel hal- ten. Es musste nun auf einer lichten Stelle bei einigen blühenden Veratris unter dem Schatten des dichtesten Gebüsches der Pinus Mughus gerastet, bei der Brannlweinflasche, bei Schinken, geräucher- ten Zungen und Käse frischer Muth und guter Rath eingeholt wer- den, und nach so gesammeilen Geistes- und Körperkräften wurde beschlossen, nur muthig draufloszusteigen , weil wir ihm Hinauf- steigen doch endlich einmal den Gipfel erreichen zu müssen mit Grund voraussetzten. Gepriesen sei des Fläschchens Inhalt, ich glaube blosses Wasser halte uns doch nicht so viel Muth eingeflösst, nach den ausgestandenen ungewohnten Strapatzen noch weiter hinauf vorzudringen j nachdem w ir Cabinetexemplare von Veratrum album, Saxifraga hieraci/'olia, Campanulalinifolia, Gentiana punctata, Em- petrum nigrum , Sesleria disticha^ Hieraciuni aarantiacum, alpi- num, Gnaphalium Leontopodium, Poaalpina, Polygonum viviparum, Swertia perennis und von anderen Kindern der Flora eingesammelt hatten, brachen wir auf und erreichten nach vielen Mühseligkeifen nach ein paar Stunden den Gipfel des Berges, welchen die dortigen Alpenhirten G oryczkowa (Gora) zu deutsch : Enzianberg nennen, weil vermuthlich auf einigen Orten darauf viel Enzian wächst, den ich aber auf unserem geraden Wege nicht überaus häu- fig fand. Auf dem Gipfel angelangt sahen wir erst, dass wir noch an- dere höhere Bergspitzen in der nächsten Nachbarschaft hatten, wel- che uns zum grössten Theile die Aussicht versperrten. Da daselbst Pinus Mughus bei weitem nicht mehr so hoch und so dicht war, und wir am Kamme einen nach den höheren Gipfel führenden Fuss- sleig bemerkten, so gingen wir getrost dem höheren Gipfel zu, des- sen felsiger Scheitel zum Theile mit vertrocknetem Gebüsche von Pinus Mughus bedeckt war, und welchen die Bergbewohner K u n- d r a t 0 w a (zu deutsch Konrads berg) nennen. Von hier aus 610« F. über der Meeresfläche genossen wir eine der herrlichsten Aussichten, die es in jener Gegend gibt 5 gerade vor uns gegen Westen erhoben sich malerisch die nicht fernen Fclsenwände des G e w 0 n t, 5737 F. über dem Meere, durch ein ein paar Tausend Fuss tiefes Thal und senkrechte Felsenabhänge von uns getrennt, gegen Süden breitete sich eine tiefe, düstere Thalschlucht aus, welche sich allmählich bis zu den schneegefülUen Schluchten des Krywan aufwärts wand ; ge- gen Osten ragten die über 7000 Fuss hohen Felsenmassen des klei- lg nen und grossen Koscielec, Mieguszewska, IWnich, (Mönch) Eisthaierspilze, Lomnitzerspitze, Gerols- dorf e r s p i t z e u. s. w. in grausenerregender Pracht empor, als ob sie die Giganten über einander gethiirrnt hätten , und gegen Nor- den breitete sich das Mittelgebirge und die weite Ebene G a- I i z i e n s gleich einem buntfarbigen Teppich in unabsehbarer Ferne aus. Nachdem wir eine geraume Weile uns an der Fernsicht ergötzt und unseren Geist in stummen Entzücken zu dem unendlichen Schö- pfer dieser gewaltigen Naturschönheiten erhoben hatten, wandte ich meinen wonnetrunkenen BRck endlich auch in meine nächste Um- gebung und, siehe da, hier schüttelte eine Campanula alpina ihren zahlreichen Glockenbüschel, durch Windstösse bewegt, als ob damit unsichtbare Engel zum Messopfer der Natur klingelten und das tief- erschütterte Gemüth zur Andacht aufforderten ; dort guckten aus Fel- senspalten Saxifraga caesia, S. Aizoon und S. Cotyledon unschul- dig und schüchtern empor, da liegt ein reich gestickter Polster von Selene acaulis ausgebreitet zu meinen Füssen und fordert mich auf, die Knie zu beugen und meinen Gott, der so Grosses und Schönes schuf, lobzupreisen und anzubeten ; und dort wiegt aus einer Felsen- spalte hangend ein Gnaphalium Leontopodium sein sternfönnijjes Blumenköpfchen und scheint mich erinnern zu wollen , dass unter den Sternen Alles vergänglich und eitel, und nur über den Sternen die wahre und unvergängliche Seligkeit zu hoffen ist! (Fortsetzung folgt.) Oesterrelcliiiselie Setnperviva» Dargelegt von Schott. I. S e m p e r V i V u m (^Genuinum} S c h 1 e h a n i S c h 1 1. S. caule pilis brenibus subaequalibus dense puberulo ; foliis ro~ sularum diametro subbipollicariuni spathulatis apice rotundato cus- pidato-apicutatis , long'mscule- ciliatis , glabris , glaucis; caulinis erecto-patulis , lanceolato-oblongis , apiculato-cuspidulatis ^ inferne utrinque puberulis; inflorescentia subaequaliter-puberula ; sepalis ovato - lanceolatis ; corolla 12 mera ; petaiis lanceolatis acumi- natis , margine superiore ciliatis , dorso puberulis , pallidis Stria latiuscula rubicunda paullo ultra medium producta ornatis ; squamis disci apicem versus angustatis obtusis ; ovariis ad stylum usque puberulis. Sprossend. Stengel 6 — 8 Zoll hoch , fast gleichlang und dicht kurzhaarig. Die Blätter der 2 Zoll im Durchmesser haltenden Rose, spatelig, kurz, graugrün, unbehaart, ziemlich lang gewimpert und an dem abgerundeten Ende in einem länglichen Weichstachel vor- gezogen, jene des Stengels oblong, ziemlich lang gewimpert, gegen das Ende schnell verschmälert, mit einer kurzen Spitze versehen und nach unten zu beiderseits kurz behaart. Die Inflorescenz eben- falls kurz , dicht und fast gleichartig behaart. Blüthen 12theilig. Kelch kurzlappig, die Kappen (freien Sepalen) lanzett-eiförniig. Die Blumenblätter, welche blass, fast weiss, mit carminrothem MilteU 13 band, das nicht weit über die halbe Läng-e derselben reicht, verse- hen, sind lanzetlig, nach oben zu zart geuimpert, am Rücken kurz behaart. Staubfaden nur unten wenig und kurz behaart. Die Schop- pen stehen ziemlich aufrecht, sind nach oben eiförmig verjüngt und sind nicht ausgerandet, m ohi aber höher als breit. Die Fruchlknospe mit Ausnahme der Griffel ist kurz behaart. Vorkommen: Auf der Alpe Promina in Dalmatien (M a 1 y,) Anmerkung-. Schon durch die Form der Rosenblätter, so wie durch die kurze Behaarung ist diese Art von allen übrigen auflallend verschie- den. Ich weihe sie Herrn Gustav Schiehan, Director der Stein- kohlengruben Dalmatiens, dem Spender werthvoller Unterstützung. CForlselzung folgt.) Eiuzula Worsteri, D. C. Diese nach Dr. M a 1 y's Enumeratio bisher im österreichischen Kaiserstaate in der Lombardie und in Tirol angegebene Pflanze fand ich im verflossenen Frühjahre in einer ziemlich grossen Anzahl in Wäldern zwischen Kalkshurgund Laab, dann im Schönbrunner Parke. Dieser neue Bürger der Flora Wiens ist in dem ausgedehnten Län- dercomplexe sicher nicht allein auf diese wenigen Standorte be- schrankt , sondern wird ohne Zweifel noch an mehreren anderen Punkten der .\Ionarchie vorkommen, ist aber hier immer mit Luziila vernalis D. C. verwechselt worden. Von diesem letzteren unterschei- det er sich auf den ersten Blick durch die linealen, nicht viel über 1 Linie breiten Wurzelblätter und durch die nach der Blüthe immer aufrecht bleibenden einblüthigen Spirrenäste, welche in diesem Sta- dium bei v>e7'nalis herabgebrochen sind , sonst aber noch durch die über die Kapsel hinausreichenden in eine Stachelspilze endigenden Perigonzipfnl, ferner durch das gerade Anhängsel des Samens, ejid- iich durch die gegen die Stachelspitze hin mehr zugespitzte Kapsel, welche bei vernalis unterhalb der Stachelspitze abgestumpft ist. Wien, den 20. December 1852. Job. Ortmann. Siirro^atpflaiizeii fiir die Süartoffel. Als solche sind unter anderen folgende Pflanzen bekannt ge- worden: Bonssi7igaultiabaselloi(les U. B. — Apios iuberosa Mönch {^Glycine Apios L. ^.Saagaaband''') — Claytonia virginica L. die Macca, Occa oder Papa lissa — Ullurns tuberosus Lozan., IJlluco oder Melloco der Peruaner; ferner das Solanum utile Klotsch. Boussingaultia baselloides^ nach E n d 1 i c her der Familie der Chenopodeae angehörig, kam wie R o u s s e 1 o n anführt , 1842 aus Me.xiko und Chili nach Europa. Professor Magnus zerlegte die Knollen chemisch und fand 16,3 feste Stoffe und 73,7 Wasser, wenig Stärke, aber sehr viel vegetabilischen Schleim. Die Versuche mit dem Anbau ergaben das Resultat, dass die Pflanze leicht zu cul- tiviren sei , dass aber die Knollen des faden Geschmackes wegen kaum für menschliche Nahrung verwendet werden könnten. Kühe, Schafe und Schweine fressen Kraut und Knollen sehr gerne , die 14 Biälter auch im g-elrocknelen Zustande. Des vielen Schleimes wegen möchte die Pflanze auch in der Medicin von Werth sein. Auf die Culturversuche mit Apios tuberosa macht Dr. Gegner aufmerksam. Die chemische Analyse P a y e n's ergab : Trockene Sub- stanz 42,4; Wasser 57,6. Die Knollen dieser 2jährigen Pflanze können eingesammelt werden, ohne die Pflanze selbst auszureissen. Stammt aus Amerika. Claytonia virginica liefert kleine, wenig zu beachtende Knollen. Ullucus tuberosus. Lozanne, aus der Familie der Portu- laceae D. C, E n d 1. Ordnung Mollugineae E n d 1. kam 1848 aus Peru, wo sie von den Amerikanern als Nahrungsmittel verwen- det wird. Dr. F i 1 i p p a r machte im Auftrage des französischen Mi- nisters Cunin-Gridaine Versuche, die jedoch nicht empfeh- lend für die Pflanze ausfielen. Die Knollen enthalten nach L. Abbe an trockenen Stolfen 13,9., an Wasser 86,1. Sie haben einen fa- den, wässerigen Geschmack, bleiben ziemlich klein und werden an der Luft sehr bald grün. Als menschliche Nahrung kaum zu gebrauchen. Solanum utile K 1 o t s c h. Ist eine Species, welche in Rio Frio zwischen Puebia und Mexiko wächst und von K 1 o t s c h in den Annalen des preuss. Landesökonomie- Collegiums zum Anbaue em- pfohlen wird. Noch hörte ich von den Knollengewächsen Macas und Milno, ohne dass ich über dieselben näheres wüsste. Fsoralea esculenta ist synonym mit Picquotiana. Sie kommt im Lande der Sioux- und Cliippewas-Indianer in Nordamerika vor; L a- mar-Picquot brachte sie nach Europa. Sie ist perennirend. Ihre Analyse bei 2jähriger Knolle: Feste Theile 43,0 Wasser, 57,0. Solanum tuberosum hat an festen Theilen 25,6., an Wasser 74,4. Dr. S c h i n e r. liiteratur. — Versuch einer Geschichte derPflanzen- w e 1 1. Von Dr. F. U n g e r. Wien 1852. — gr. 8. S. XVL und 364. Unstreitig eine der interessantesten Erscheinungen auf dem Gebiete botanischer Literatur des kaum verflossenen Jahres ist obiges Werk. Der Autor, unser gefeierter Professor U n g e r, ölfnet in demselben die Schranken eines noch wenig bekannten Feldes, auf dem sich zu ergehen bisher nur wenige Botaniker gewagt haben und noch we- niger mit Glück vorgedrungen sind; er lüftet den Schleier einer kaum urbar gemachten Wissenschaft und ebnet den Weg, auf wel- chem der künftige Forscher nun um desto leichter sich zurecht fin- den kann , da ihm allenthalben die Richtung bereits vorgezeichnet ist, die er zu verfolgen hat, um sich dem Ziele zu nähern. Unterziehen wir das Werk einer näheren Betrachtung, so finden wir in der Einleitung dargethan, dass die Unveränderlichkeit der ge- genwärtigen Pflanzenschöpfung, von der man gewöhnlich ausgeht, eine illusorische sei. Die Einwirkungen der Nafurkräfte , ja schon der Thierwelt und des Menschengeschlechtes haben eine Verän- derung der natürlichen Grenzen der Vegetation zu Folge gehabt. 15^ Alloin in dieson Veränderungen des Pflanzenreiches, seit das Men- schengeschlecht die Erde bewohnt, ist nur eine unbedeutende Ent- ^vickelungsphase der Pflanzenwelt enthalten, will man aber sich über die ganze Ausdehnung derselbeu einen Aiifschluss verschalTen , dann nuiss man nach jenen Monuuienlen forschen, welche frühere Vege- tationen sich selbst errichtet haben; zwar sind sie nur ein unvoll- ständiges Trümmerwerk, allein sie verschairen dem umsichtigen For- scher dennoch einen Ueberblick der Geschichte der Pflanzenwelt. Diese Monumente bestehen in jenen vorweltlichen Pflanzen, die sich durch günstige Einwirkungen im Schoosse der Erde bis auf un- sere Zeiten erlialten haben. Auf welche Weise und durch welche Kräfte es vor sich gegangen ist, dass Pflanzen, die bis zu mehreren Millionen von Jahren vor unserer Zeitrechnung vegetirten , sich bis jetzt theilweise erhalten haben , dies wird in der ersten Abiheilung des Werkes : „A r t d e r E r h a 1 1 u n g v o r w e 1 1 1 i c h e r P f 1 a n- z e n" abgehandelt. Der Process der Versteinerung und der Kohlen- bildung wird beleuchtet, eben so die Entstehung der Pflanzenab- drücke und die Einhüllung der Pflanzen in Bernstein. Eine umfas- sende Geschichte des Bernsteines macht den Schluss dieser Ab- theilung. Die zweite Abiheilung handelt von der Bestimmung, das ist von der systematischen Erkenntniss vor welt- licher Pflanzen, und ia derselben werden nicht allein die Grundsätze, sondern auch die Methode einer solchen Untersuchung in das gehörige Licht gestellt, auch der Nomenclatur und Synonymik. die verdiente Aufmerksamkeit zugewendet. ,,U m f a n g der Flora der V o r w e 1 1" ist die dritte Ab- theilung überschrieben und in derselben werden die einzelnen Gal- tungen und Arten uiiler einander verbunden und mit dem Pflanzen- systeme der gegenwärtigen Zeitperiode zusammengestellt. Dabei er- gibt es sich, dass die Flora der Vorwelt nicht als etwas für sich Abgeschlossenes betrachtet werden könne, sondern dass sie in jeder Beziehung mit der gegenwärtigen zusauunenhänge, also dass diese sich als eine Fortsetzung jener erweise. Die vierte Abtheilung behandelt den Charakter der Flora der Vor weit, sowohl den allgemeinen als den speciellen. Die fünfte Abtheilung endlich stellt die Enlwickelung der Vegetation nach den verschiedenen geolo- gischen Perioden dar. Es werden in derselben nicht bloss die den Gruppen von Formalionen, so wie den einzelnen Formatio- nen eigenlhümliche Gewächse in ihrer Gesammtheit aufgeführt, son- dern auch in ihrer Aufeinanderfolge dargestellt und mit einander verglichen. Es ergibt sich aus diesem, dass die NVeltalter zugleich die Entwickelungsslufen der Pflanzenwelt im Grossen sind, so wie das Alter des Individuums stets der Ausdruck seiner Entwickelung ist. Schliesslich wird noch die Frage nach dem Ursprünge der Pflan- zen überhaupt, so wie über die Enislehuno;- verschiedener Typen ab- gehandelt und ein Blick in die Zukunll geworfen. 10 Dein auf das eleg-antesle ausgestatteten Werke, welches vom Verfasser dem Dr. S c li o u w o^ewidmet worden, ist ein ausführliches Nanien-Reg-istcr beigegeben. S. jTIittheiliiiigeii. — E i n e E i n 1 a d an g zu Versuchen gegen die Krankheit der Kartof- feln nnd zur Veredlung derselben hat Dr. Malfatti in Hietzing bei Wien in einem lithographirten Rundschreiben erlassen. Dr. Malfatti versuchte nämlich die getheilten Knollen der Kartoffeln neben ebenfalls getheilten Knol- len von Helianthus tuherosas und Dahlia variahUis^ dann neben den unge- theilten Knollen von CiicUuneu europaeum und unter die Wurzeln von Car- duus hispauic. zu setzen. Der angebliche Erfolg dieses Verfahrens, welches Dr» Malfatti die „sexuelle Durchkreuzung der Racen'' nennt, war, dass aus je zwei gepaarten Pflanzen eine geworden ist, welche jedoch den Dop- pelcharakter beider behalten hat; dabei fand sich bei den geernteteu Knol- len nicht die geringste Spur einer Seuche vor. — Ausserge wohn liehe Vegetationserscheinungen. — Am 8. December 1852 sammelte Herr Juratzka bei Perchtholdsdorf nächst Wien Primiila acaulis und Pok/gala Clmmaphuxus in vollkommener Blüthe. Am 19. December fand Herr J a n k a bei Hütleldorf bei Wien blühend: Dnphne Mezereum^ Primiila acaulis\ Litho.spermiim arveuse, Potentilla t^erna^ Pulinonariii officinalis , und Berberis vulf/aris, dann mit Blüthenknospen : Gftlantkus nivalis^ Adoxa moSi-hateUina und Hellehoriis viridis. Oeffentliche Blätter berichten : Ende December sind aus Pressburg der Landwirthshafts- Gesellschaft in Wien blühende Aehren zugesandt worden. Am 11. December wurden auf den Anhöhen bei Lainz und Ober St. Veit bei Wien reife Erd- beeren gesammelt, ebenso einige Tage früher im Luttenberger Weingebirge in Steiermark. Mitte December trugen eine Reihe Rosenstöcke im Freien an der Front des k. k. Thierspitals m Wien vollkommen entfaltete Rosen. In den Gärten zu Budvveis sah man Anfangs December Blüthen und Knospen auf Bäumen und Sträuchen sich entfalten, ein einziger Rosenstrauch zählte über hundert Knospen. Am 9. Dec blühten mehrere Rosensträuche auf einem Weinberge bei Marburg in Steiermark, ebenso auch Pfirsich- und Zwetsch- kenbäume. — Chijol wird in Mexico ein dort wachsender Baum genannt, dessen Holz sehr fein und schön ist und die merkwürdige Eigenschaft besitzt, dass es kurze Zeil nach dem Hauen vollkommen steinhart wird, wenn man es der Luft aussetzt oder in die Erde vergräbt. Nach einer Bemerkung der bota- nischen Zeitung ist dieser Baum Linn. VI. p. 429. B. 1332 erwähnt. — Blaue Farbe aus Buchweizenstroh kann gewonnen werden, wenn das Stroh einer bis zur Zersetzung gesteigerten Gährung mitlelst Befeuchtung ausgesetzt und der in Kuchenform getrocknet Avird. Vt'erdeu solche Kuchen im Wasser gekocht, so färbt sich dasselbe blau, welche Farbe weder durch Essig noch Schwefelsäure verändert, aber durch Salpetersäure zerstört wird. Durch Alkalien wird sie roth, durch Galläpfeltinctur hellschwarz und durch Abdampfung schön grün. — Eine Melone im Gewichte von 170 Pfund wurde letzten Sommer im fürsll. Garten zu Bischik bei 3Ielnik gezogen. — C o r r e s p 0 n d e n z. — Herrn G— k in T — w : ,.Den Aufsalz em- pfangen. Viel Dank." — Herrn Prof. P— r in S — o: „Aufsatz mit Dank em- pfangen. Eliquetten folgen." — Herrn M— d in D — g: „Wollen Ihren gan- zen Desideraten-Calalog einsenden.'" — Herrn S— m in B — g: „Von T. in T. ist ein Kascikel mit Pflanzen für Sie eingelroflen. Wird bald mit meiner Sen- dung abgehen." - Herrn R— h in P— g: „C. h. Richtig, ersuche bis 60 Expl." — Herrn Dr. J— 1 in B— s: „Folgt Nächstens." — Herrn Pr. H— n in B— n:„Ja." Redacteur und Herausgeber Alex. S k o f i t z. Druck vou C. Ueberreuter. Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt. Gemeinniitzig^es Org-an für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekonomen, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. UTieil^ 90. .Jänner 1853. III. .laliijs:. J^ S. Das Oesterreichische botanische Wochenblatt erscheint jeden Donnerstag. Man prHnuinerirtaufilasselhemit4fl. CM. oder 2 Rthlr. «0 Xgr. jährlich und Kwarfür Exeinpl., die frei durch die Po.stbezogeii werden sollen, hl os bei der Redaction: Wieden Neu- niannsgasse Nr. 331 oder bei den betreffenden Postämtern, sonsl in der Sei d el'scheii Buchhandlung am Graben in Wien; sowie bei allen Buchhandlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile 5 kr. C. M. Inhalt : Wanderungen im Tatragebirge. Von Dr. Hoborski. — Oester- reichische Semperviva. Von Schott. — Personalnotizen. — Botanische Excursion am Weihnachtstage. Von A. Vogl. — Literatur. — Mitthei- iungen. — Inserat. ^Vauderuiigeii Im Tatragebirge. Von Dr. Hoborski. (Fortsetzung.) Nachdem wir beiläufig anderthalb Stunden auf dem Gipfel der Kasprowa Gora alles Ferne und Nahe mit frommer Verklärung betrachtet und bewundert hatten, traten wir den Rückweg an, der uns bedeutend leichter geworden war, da wir uns an einen sichtba- ren Fussteig hielten, welcher uns ganz bequem in"s Thal leitete. Auf dem Kückwege kamen wir zu einer ziemlich reichhaltigen Quelle, welche, gemäss unserer Beobachtungen, die kälteste unter allen jenen war, die wir mit dem Thermometer zu untersuchen Gele- genheit hatten, denn sie zeigte nach Reaumur unter IV2 Grade Wärme. Um dieselbe herum gab es eine Menge Epilobium alpimim, Silene quadrißda und Aconitum Napellus, wovon ich natürlich ein Erkleckliches sammelte. Auch das Aconitum neomontannm fand sich in Fülle vor, jedoch zu der Zeit noch unaufgeblüht. Nach dieser Excursion trennte sich Dr. S a c h e r mit seinem Bruder von mir und ich blieb mit Gattin und Tochter in den Zakopaner Hammerwerken zurück, wo ich in einigen Tagen darauf ein hölzer- nes Haus bezog, das mir die HültcMi-Direction ciiiräumle. Die Hüllen- und Hammerwerke von Z a k o p a n e sind in einem Hochthale gelegen, welches sich von Nord-West nach Süd-Ost zwi- schen die Berge, beiläufig V4 Meile, hinzieht und am Orte der Hüt- tenwerke, wo ich wohnte, IW.VS Fuss über der Meeresiläche erhohen ist. Hier befinden sich die herrsehafllichen Gebäude, in w»'lclien 1« das Oberamt und die Eiscnhülten-Direction locirt sind , ferner rin Hochofen, ein Walzwerk, mehrere Frischöfen und Haintncrwerkc nehst 10 bis 15 Wohnhäusern, worin das Hüttenpersonale mit seinen Familien unfergebraciit ist. In dieser Elevation ist natürlich schon eine subalpine Flora vorherrschend : Arahis brassicaefonnis, Vero- nica apliylla. BeUidiastrum MicheiUi; Acunitum Napellus und nco- muntauum (Stoerkeanum), Gentiana asclepkidea, imbricata, ger- manica, obtusifolia, ciäata, Poa alpina, Saxifraga tridactylites, hieracifolia, Circaea alpina, Sedum Fabaria, Eiiphrasia Salisbur- gensis, Campanuta pusilla, rotundifolia, Listera cordata, Goodyera repens, Gymnadenia odoratissima, Potentilla alba, Alsine laricifolia, arenaria, ciliata, Homogyne alpina, Cardamine trifolia, SoldaneUa montana, Androsace chamaejasme, Draba aizoides, Valeriana sam- bucifolia und mehrere Gebirgspflanzen fand ich in der nächsten Um- g-eoend von den Zakopaner Eisenhütten. Weiter oben auf dem west- lich g-elegenen, nur um einige Hundert Fuss höhern Berge N o s s a I, dessen Felsenscheilel 3575 Fuss über der Meoresfläche erhaben ist, fand sich noch überdiess die Cochlearia saxatdis, Primula Auricula., Thesium alpinum, Aster alpiniis, Gentiana acaulis , Gnaphalium Leontopodium, Scabiosa hicida, Prenanthes purpurea, Senecio Do- ronicum u. s, w. vor; aber in den schönsten Prachtexemplaren prangten überall um Z a k o p a n e die Parnassia palustris und auf dem N 0 s s a 1 die Gentiana asclepiadea, welche letztere ich nir- gends so üppig fand, als gerade da, aber nur im Jahre 1845, denn um 5 Jahre spälei, im Jaiire 1850, fand ich auf dem Nossal von allen den hier aiiigezähllen Pflanzen beinahe keine Spur, was mich ausserordentlich befremdete. Die Gymnadenia odoratissima erinnert mich an einen Verlust. Bei der Ausgrabung dieser Pflanze vergass ich nämlich ein vortrefl- lich gearbeitetes Grabspatel. Nun war es in diesem Labyrinthe von Ge- büschen, Stauden, Bäumen, Farren u. s. w. eine schwere Aufgabe den Ort aufzufinden, wo das Spatel liegen blieb. Ich ersuclite daher einen Hirtenburschen, dem ich begegnet war, mir suchen zu helfen, indem ich ihm ein silbernes 5 kr. Stück gab. Hierauf gingen wir suchend auseinander j etwa nach einer halben Slunde kam ich richtig auf den Ort, wo ich die Gymnadenia ausgegraben hatte, allein das schöne Gral)spalel war nicht mehr da und vom Hirtenburschen sah und hörte man auch nichts mehr. Ich hatte zwar nebst diesem Spatel noch 5 andere von verschiedenen Formen nach Zakopane mitge- nommen, allein das in Verlust gerathene war das vorzüglichste. Meine liebsten Excursionen von den Zakopaner Eisenhütten waren die Berge M a g ö r a , 5197 Fuss ; der G e w o n t , 5737 W. Fuss; die Kasprowa, beiläufig 6000 Fuss: C z e r w o n y, W i e r z e h 6451 W. Fuss und der K o s c i e 1 e c , beiläufig 7000 W. Fuss über dem Meere, die mir beinahe täglich reiche Ausbeuten lieferten, als : Silene acaviis, Rhodiola rosea, Clierleria sedoides, Delphinium elatum , Gypsophila repens , Pedicularis verticillata, cersicolor, Pimpinella magna, Meum Mutellina, Viola alpina, Saxi- fraga Cotyledvn, ai::>oon, caesia, oppositilolia, aizoides. muscoides, 10 bryoidea^ cnenpitosa^ androsacea, Ranunculus alpestris, montanus^ (/lacialis, Empetntm nigrnm, Poa suJetica, caesia, Avena rersico- ior, Sesleria disticha, Hieracmm alpinum, aurantiacum, villoswn., Hypochacris uniflora , Leontodon pyrenaicus , Aronicum Clusü, Chrysanthemum alpinum , SteUaria cerastoides , Crepis Jacquini, Gentiana nivalis, bavarica, Hutchinsia alpina, brevicaulis, Oxyria digyna, Dryas octopetala und viele andere, deren ich jelzt nacli Ver- lauf von 7 Jahren nicht mehr gedenke. Da schwamm ich zwar auf den Höhen dieser Berge in solicrer Wonne, allein um so grösser war mein Schmerz bei meiner Nachhausekunft, als ich alle diese Schätze verderben sehen und am Ende wegwerfen musste. Mitunter machen die Alpenhirten mit ihren zahlreichen Scliaf- herden dem Botaniker einigen Verdruss, indem sie die schönsten Exemplare von Alpenpflanzen abweiden; so z. B. ist es eine Selten- heit eine Saxifraga tridactilytes oder eine Campanula alpina ganz und unversehrt zu finden; die Schafe oder Ziegen müssen die beiden Pflanzenarten vorzüglich gern fressen, so wie die Gemsen wieder das Aronicum Clnsii vor allen andern lieben. (Fortsetzung folgt.) O esterreiclii$üclic Setnperviva* Dargelegt von Schott. (Fortsetzung.) II. Sempervivum Cg ^ ti u i n u m) assimile S c h t f, S. caule ramisque propaginiferis pilis brevihus subaequalibus dense puberulis ; foliis rosularum diametro sesqui-l. bipoUicarium spathulato^obovatis, apice repentino angiistatis, apiculo breri prac- ditis^brecissime ciliolatis, jtiventute ubique puberulis, demuvi subcal- vcscentibus, glaiicis; caulinis erecto-patulis, oblongo-lanceolatis, aru- minatis utiqae puberulis ; inflorescentia manifeste inaequaliter-pu- berula, pilis brevioribus permixtis longioribus dense hirta; sepalis acuminato-lanceolatis ; corolla 12-mera ; petalis lineari-lanceolalis acuminatis, apice vtrinque ut in margine longcciliatis puberulisque, dorso pilis brevioribus obsitis, pallide^roseis, Stria latiuscula satu- ratiore, perducta ornatis ; squamis disci truncato-rotundatis brevi- hus; ovariis ad stylum usque subaequilongo-puberulis. Sprossend. Stengel 6 — 9 Zoll hoch, unten ziemlich gleich- und dicht-kurzhaarig. Die Biälter der IVt — 2 Zoll messenden Rose spatelig umgekehrt eiförmig, kurz, graugrün, dicht-kurzbehaart, sehr kurzgewimpert und an dem schnell verschmälerten Ende in eine kurze Weichspitze ausgehend. Die Stengelblälter aufrecht-abstehend, oblong-lanzellig, fast gleichbreit und durchweg kurzbehaart endigen sich in eine vorgezogene Spitze. Infiorescenz dicht- aber ungleich kurzbehaart. Blüthen lätheilig. Kelch langlappig, die Lappen (freie Sepalenden) lanzettig und allmälig zugespitzt. Die Blumenbläller rosenrolh mit etwas dunklerem jMiltclstreiren sind bandartig lanzeltig, gehen in eine lang gezogene Spitze aus und sind am oberen Ende sowohl vorru! wie hinten und am Kaiide mit lunglichen Haaren zien>- 3(» lieh dicht besetzt, während der Rüeiten derselben weiter hinab kurz- haarig erscheint. Staubfäden nur unten wenig- und kurzbehaart. Schuppen gestuzt-zugerundet, fast breiter als hoch. Die Fruchtknospe ausser dem Griffel kurzbehaart. Vorkommen in Siebenbürgen (Kotschy). Anmerkung^. Dem S. acuminatum verwandt, aber sowohl durch die kleinen Rosetten, die wenig-er spitzigen Blätter, die Alles bedeckende kurze Behaarung; wie durch die am Ende beiderseits behaarten Blumen- blätter verschieden. (Fortsetzung folgt.) Persoualnetizeu. — Pfarrer David Fächer hat Leoben verlassen und befindet sich jetzt in Tröpolach im Gailthale am Fusse der Kühweger Alpe. — Professor Dr. von Eschenmayer starb am 17. November v. J. zu Kirchheim an der Teck in einem Alter von 84 Jahren. — Etienne Dossin starb am 26. December v. J. in Lüttich, nachdem er ein Alter von 75 Jahren erreicht hatte, Bots%ni«^clie Exeur.^ioii am l¥einaclits(ase des «rahi*e!§$ 1852. Schon am 12. dieses Monats hatte mir der hiesige Pharmaceu- ten-Tiro Johann W o 1 1 n e r die Nachricht zugeschickt , dass er Asarum europaeum L. , Daphne Mezereum L. , Chrysosplenium alternifolium L. und Gagea lutea S a 1 i s b. blühend gefunden habe ; damals war hier mittlere Temperatur +5,3 R. (Der Barometerstand 27,11) bei anhaltendem Nord-Ost Winde und heiterer Luft. Bei meiner Ankunft in der Heimat beschloss ich der Curiosität halber eine Excursion am Weihnachlstage zu machen; ich wollte mich überzeugen, ob die Kälte (grösste — 4,9 R.) der vorangegan- genen Tage wesentlich die Vegetation gestört habe. Zu meinem grössten Erstaunen fand ich sämmtliche Daphne- Sträucher in Blüthe und darunter einen in vollster Eflorescenz, und zwar mit vollkommen entwickelten, durchaus unversehrten Blüthen ; doch vermisste ich den betäubenden Geruch derselben. Asurum europaeum L. blühte nur spärlich ; dagegen Chrysosplenium alterni- folium L. und ein Strauch Corylus Avellana L. waren in vollkom- menster Eflorescenz. Scilla bifolia L. war ebenfalls weit zur Blüthe herangeschritten, doch noch nicht aufgeblüht. An diesem Tage fand ich auch in meinem botanischen Gärtrhen (wenn ich es so nennen darf) Anthemis tinctoria L. und ein Exem- plar Campanula persicif'oUa L. in Blüthe. Es waren an diesem Tage Vormillag bei stark(!m West-Winde — 3,1 R. , zur Zeit der Excur- sion + 1,1) bei einem Barometerstande von 27,10 und heiterer Witlerungsbeschaffenhcit. Lamiiim alhnm und purpureum L. , Veronica agrestis L. , Eu- phorbia Uclio&üopia L. , Sinapis arnensis L. sind allgemein im blü- gl henden Zustande. Von Galanthus nivalis Lin. jedoch «rar keine Spur! W e i s s k i r c h e n , in Mahren, am "io. Decemi)er 1852. August V o g 1. Iiiteratiii\ Erklärendes Wörterbuch oder Couimentar zu allen Pharniacopuen für Aerzte und Apotheker , bearbeitet von Ernst H e n n i g. Leipzig, Verlag von C. B. Polet 1853. Fr. 5 11. 24 kr. Dieses Werk erschien seit dem Jahre 1848 in Heften und wird nun, da es vollendet ist, in einem Bande 821 S. in 8. mit 7 Tafeln Abbildungen ausgegeben. Wir brachten bereits im 1. Bande unserer Zeitschrilt (S. 22a) probeweise ein paar Artikel aus dessen Inhalt und es bleibt uns nur noch über das Ganze zu berichten. Obwohl in diesem Wörterbuche in streng alphabetischer Ordnung Alles auf- genommen ist, was nur irgendwie in medicinischer, pharmacologi- scher, naturwissenschaftlicher und technischer Beziehung zum Arzte oder Apotheker stehet (S. 723 finden wir z. B. folgende Artikel be- rücksichtiget : Spongiae marinae, Spontaneus, Spora, Sporadicus, Sporangidium, Sporangium, Sporens^ Spoiidium, Sporiferus, Spren- gel^ Spretus, Spuma, Spuo, Spurce, Spurius, Sputum und Squama), so betrifft uns zunächst doch nur jiMier Theil des Werkes, der mehr oder weniger jene Interessen berührt, die in die Tendenz unseres Journals einschlagen. Der botanische Theil des Buches ist derartig vertreten, dass nicht allein alle officinellen Pflanzen in demselben ihren Platz erhalten haben und zwar mit Angabe des Namens und dessen Aussprache und Ableitung, der Classification, der Analyse;, der gebräuchlichen Theile und chemischen Bestandlheile , des Gebrauches und der Wirkung, sondern auch die einzelnen Theile einer Pflanze und die Terminologie der Botanik nicht unberücksich- tigt blieben. So finden wir S. 708 : Solfineae, amm, f. pl.^ die Solaneen ^ eine Pllanzenfamilie mit immer wechselnden Blättern, regel massigen, selten nnregelmässigen Blumen, fünf regelmässigen Staubfäden, äfächeiigem oder fast 4fächerigem Fiuclil- behälter mit verdicktem Samenträger. Hierher gehört die Tollkirsche. — Solaninum, i. n. , das Solanin^ eine in den Beeren des schwarzen Naclil- scbattens {Solanum iiiyium') und des Biltersüsses {Solanum Dutcamarti), so wie in den Keimen der Kartoil'eln und in den Früchten des Solanum li/- co/jersicum vorkommende Ptlanzenbasis , welche zu den narkotischen Giften zu zählen ist. — Solan säure, nach P e s c h i e r die Säure, an welche das Solanin in den Kartotfeln und .S't>/M/r«w*-Arten gebunden ist. — Solanum^ I., der Nachtschatten (.'i. Ct. I. 0. ; Solaneae nat. Farn.) (entweder von sol, die Sonne, oder von nolamen^ der Trost, weil die Pflanze eine schlafma- chende Wirkung hat) , z. B. Solanum Dulcamava L. , das BittersUss , die Alpranke. dann S. 734: Stiftiietf MMulVfitntffffe , ßittersüsstengcl {Solanum Dulcamara L. , 5. Cl. I. 0.; Solaneae nat. Farn.) (Abbild, s. Winkt. Taf. 1.3.5.). Die Stengel und Aeste von der üicke einer Schreibfoder, kantig, oft markig und mit den >'arlM;(i der wechselnden Aeste und Blattstiele gezeichnet, die 33 ässere Rinde bräunlicligelb, die innere weiss, beide dünn, das dickere Holz g-i'iinlich, das Waik ott verschwindend, von bitterlich-süsslichem (leschmacke. Der kletternde Strauch ist in waldigen und sumpfigen Gegenden Deutsch- lands häufig. Die Stengel sind im Spätherbsle oder im Anlange des Früh- linjjs einzusammeln. (Die Stengel des gemeinen Nachtschattens, die damit verwechselt werden können , sind kürzer, ungefähr nur 1 Fuss lang und eckig.). Die Stipites Dulc. enthalten Solaniu. Der zuckerige Geschmack soll von einem Stoffe (Dulcarüi) herrühren ; ebenso enthalten die Stengel im Frühjahr IniUin. Sie werden im Aufgusse, Extracte oder in Species ver- ordnet. Endlich gleich unterhalb auf derselben Seite finden wir : SHpwtu^ ae. /'. , das Nebenblatt, Afterblatt, kleine, blattartige Aus- breitungen in der Nähe der Blätter, die gewöhnlich eine andere Gestalt ha- ben als diese, sich aber besonders darin von ihnen unterscheiden, dass sie früher entwickelt werden, wie z. B. beim Stiefmütterchen (.Viola tricolorh.^' — Stiptilatus rt, ?/m, adj. afterblättrig, z. B. caulis .stijmlatus ^ ein after- blättriger Stengel. Aus diesen drei angeführten Beispielen wird man entnehmen, dass, wenn auch das Werk zunächst für Aerzle und Apotheker be- stimmt ist, der gewöhnliche Botaniker ebenfalls vielseitige Nach- weise über einen nicht uninteressanten Thcil der Pflanzenwelt aus denselben schöpfen kann. In Wien ist das Werk bei L. W. S e i d e 1 zu haben. S. Ittittlietliinj^eii. — Ausserge wohnliche Vegetationserscheinunge r. — Aus Ipolysagh wurden Ende December eine Erbsenblüthe und einige graue Erbsen von ziemlicher Grösse nach Pressburg gebracht. Am 17. December wurde bei dem Dorfe Minkowic, im Wellwarner-Gerichtsbezirke, in einer Vertiefung neben einem mit Korn bepflanzten Felde eine blühende Korn- ähre vorgefunden. In der Gegend von Ueberlingen am Bodensee blüheten Ende December: Roggen, Gerste, Raps, Flachs, dann Viola^ Frayaria (zum Theil mit reifen Früchten), Verom'ca, Centaurea Cyanus^ Ayrostemn- Gi- thayo , Oviyanum vulyare, Malva^ Geranium^ Ranuuculus, Scabiosa^ Cnm- panula^ Erythraea, Bellis, Seiiecio, Geiiui, Coniiim^ Eriyeron^ Trayopoyuu und Parnassia. In dem Schreiben eines Landwirthes aus Ober-Pinzgau und Mittersill dd. 18. December wird der „Salzb. Ztg." berichtet: Die Blumen kommen in den höchsten Alpenregionen und Wäldern hervor, dass man sie nicht schöner jemals sehen konnte ; so erblickte Berichterstatter in dem über 4000 Fuss hohen Walde am Wisplerberge eine über einen Schuh hoch frisch emporgeschossene Blumenknospe, welche so eben zu blühen anfing; eben so schwärmen im Thale die Bienen täglich so fröhlich, als wenn es im Frühling wäre. Aehnlich lautet ein Bericht aus Cilli : „Ueberall lachen uns auf den Spaziergängen die zarten Boten des Frühlings entgegen. Wir haben heuer die Christbäume mit blühenden Märzenveilchen, Anemonen, Primeln und Kreuzblumen geschmückt; die sonnigen Waldhügel überdeckt dem Win- ter-Solstitium zum Trotze die lieblich rothe Heideblülhe." In der Umgebung vonBourg (Ain-Departement; blühten am lu. December mehrere Birn- und Aepfelbäume; die Blülhen waren in jeder Beziehung kräftig entwickelt. An einem Zwelschkenbaume wurden viele Früchte in der Grösse von Hasel- nüssen gesammelt. In der Erde zurückgebliebene Kartoffeln haben junge Pllänzchen getrieben und Pflanzen, die sonst nur im Juni sich entfalten, blü- hen in mehreren Gärten. In Triest standen Anfangs d. M. die Maulbeer- bäume in voller Blüthe und die Roseusträuche dicht belaubt, das Gras war 23 so schön grün wie in den Frühlingslaofen nnd die Märkte waren in reicher Fülle mit frischem Gemüse versehen. Aus Unterach am Altersee schreibt man der „Linz. Ztg.'"'^ vom 31. December 1852 Folgendes : „Alle Blumen, welche im April und Mai zu blühen pflegen, sind hier in voller Blüthe: Schneebliimen, Sandel, Vergissmeinnicht, Preissibeerblütlie, selbst Holzgattungen, wie: Erlen, Haselnuss, Seidelbast u. m. a. Bei dem Kaufmann an der Kirche sieht der am Hause beOndliche Kosenstrauch in schöner Blüthe, an Rosen nnd Knospen sind wohl über 60 zu zahlen. Hier ist aber auch in Ober-Oesterreich vielleicht der einzige echte Kastunienwald, der dem Eigen- thümer heuer viele Melzen reifer F"rucht getragen.*' — Eine neue Lucerneart. Der Magister der Kasan'schen Uni- versität Wassiljew, welcher vom Jahre 1840 bis zum vorigen Jahre sich bei der russischen Mission in Peking befand, schickte im Jahre 1847 dem Mshnynowgorodischen Gutsbesitzer Karatajew eine Portion Samen einer Fullerpllanze (einer Lucerneart chinesich Mu-süe genannt), welche chinesi- sches Militär aus Bogdpchaii (zwischen Turkistan und Tibet) nach China ge- bracht hat nnd auf Befehl des Kaisers von China in der Nähe Peking's ange- baut wird. Diese Pflanze soll ein so nahrhaftes Heu liefern, dass es von den Chinesen dem Körnerfutter gleichgestellt werde. Auch nach der Versicherung des Herrn Karatajew, der die Pflanze bei sich anbaut und Heu davon auf die ISishnynowgorodische Ausstellung landwirthschaftlicher Erzeugnisse gestellt halte, soll sie diese Eigenschaft besitzen, sehr gut in dem dortigen Klima gedeihen und zwei Schnitte geben, einen im Juni und den andern im September. Samen gehöre auf eine Dessätine nur Ein Pfund (?). Da die Pflanzen beim üppigen Stande sich sehr leicht verwickeln sollen, was das Mähen erschwere, so sei es gut, irgend eine Grasart mit Mii-aüe zusammen auszusäen. In China wendet man dazu eine gute Hirseart an. — In seinen Odisch-magnelischen Briefen sagt unter andern Dr. v. H e i c h e n b a c h P. 55 : „Führen Sie einen guten Mittel- oder einen Hochsensiliven in die Finsterniss, nehmen Sie einige blühende Blumentöpfe mit. Nach Verflnss von einigen Stunden werden Sie seltene Dinge hören. Die Blumen werden aus dem Dunkel heraustreten und wahr- nehmbar werden. Erst werden sie in Form einer verschwommenen grauen Wolke sich aus der Schwärze der allgemeinen Finsterniss herausheben. Spä- ter werden sich darin hellere Stellen bilden. Endlich werden sie auseinander gehen, die eizelneii Blülhen werden unterscheidbar werden, immer heller er- scheinend werden Gestallen sich erkennen lassen ; und als ich den verstor- benen Professor Endlicher, dem berühmten Botaniker, der ein Mittelsen- siliver war, einen solchen Topf vorgesetzt hatte, rief er mit erschrockenem Erstaunen: ,.Es ist eineblaue Blume, es ist eine G^oj^-///ee!" Es war in der That Gloriniu x/jeviosa luir. voeruleii^ die er in absoluter Finsterniss gesehen. Und woher kam hier das Licht? Es kam in der That von der Pflanze selbst; sie leuchtete. Fruchtknoten, Staubwege, Staubbeutel, Blumenkrone, Schaft, Alles zeigte sich fein leuchtend, selbst das Laub konnte, wenn auch matter, erblickt werden. Alles erschien in einer zarten Glulh, die Genitalien am deutlichsten, der Schaft heller als das Laub.'' — Das Herbarium des zu Laubach im Jahre 1850 verstorbenen Kleiize ist, wie die botanische Zeitung berichtet, Privateigenthum des Grossherzogs von Hessen geworden und wird im Gartensaale des botani- schen Gartens zu Darmstadt aufgestellt werden. Eine Allee von Ccdern des Libanon befindet sich im Gar- ten zu Chiswich. Selbe führt zum Schloss, in dessen Nähe eine Gruppe dieser Bäume stehet, deren einzelne Stamme kaum vier Männer umspannen können. Sie sollen über KiO Jahre alt sein. Ueber die Gärten von Kew in England brachte das Magazin für die Literatur des Auslandes nach der Quaiterly Reinew einen längern Aufsatz, dein wir «'iiiige Notizen enliieliiaen. - Diese Garten haben die Be- stiminung den Bciriebsverkehr mit exolisiiien Pflanzen zu befordern und in «4 gan/i England g-ibt es keinen Gärtner oder Bhimisten, der nicht von Kew's Schätzen etwas benutzt hätte. Blumen und Pflanzen werden auf diese Weise zu Handelsartikeln, die sich durch die ganze Welt verbreiten , so wurde der Same der schönen nord-amerikanischen Clarkin pulchella von England nach Deutschland und von da aus nach Dänemark, SchAveden und Norwegen geschickt und ein englischer Naturforscher fand sie in der Nähe von Nord- Cap wieder, wo sie mit ihren schönen Blüthen die elenden Hütten dieser traurigen Landschaft schmückte und erhellte. — Seit 1841 ist der Besuch der Gärten dem Publicum gestattet und besuchten im selben .lahre 9174 Personen die Gärten; so betrug die Zahl der Besucher im Jahre 18i0 „179.627," ja er- reichte bis September 1851, also binnen 5 Monaten, die Zahl von aoS.OOO. — Die für den Garten ausgesetzte Summe beträgt 7000 Pfd. StrI. jährlich, wo- mit jedoch kaum seine Unkosten gedeckt werden, denn obwohl zur Zeit Georges III. das alte Bosquet, b Acker Landes gross, für hinreichend galt, um alle Arten akkliniatisirter Bäume aufzunehmen, so genügen doch jetzt kaum 200 Acker hierzu — N if in p ha e a Deroniensis P a x t. Diese prächtige Hybride, welche Paxton durch kreuzende Befruchtung der N. rubra und N.Lotus gewann, blühte zuerst den 12. April 1851 und war Mitte October noch mit einer Anzahl von Blüthenknospen versehen. Durch diese ganze Zeit aber sah man oft zwei vollkommen ausgebildete Blumen und fünf Blumenkno- spen. Die Blume selbst ist hell karmoisinrolh und besitzt 18 Zoll im Durch- messer. Die Blätter sind bis 17 Zoll gross. Die Pflanze wächst sehr gut, wenn sie in einem Wassergefäss auf rohem Torf mit etwas Kühdung unter- mischt gepflanzt wird. Das Wasser des Gefässes hatte die Temparatur von 19— 21»R. (Curt. Bot. Mag.) — An Flachs und Hanf producirt die österreichische Monarchie in den einzelnen Provinzen, wie folgt: Ungarn und Siebenbürgen 380.000 Cent. Flachs und .500.000 C. Hanf, Galizit^n 256.100 C. Flachs und 494.900 C Hanf, Böhmen 178. 800 C Flachs, Lombardei 111.200 C Flachs und 59.600 C. Hanf, Mähren und Schlesien 64.200 C. Flachs, Tirol 59.000 C. Flachs. Mililärgränze 57.150 C. Hanf, die übrigen Provinzen 1,597.000. C. Flachs und 88.3o0 C. Hanf. I II ü e r a t« Ik^ e r k ä 11 f 1 1 c li e ^ a m in 1 u ii g e ii. Es sind zwei werthvolle Pflanzensammlungen billig zu verkaufen. Die erste umfasst beiläufig 2000 Arten aus der Flora der jonischen Inseln und Gr i e ch e u 1 a n d's in einer entsprechenden Anzahl von Exemplaren. Es ist in derselben beinahe die ganze dortige Landesflora repräsentirt. Der Preis beläuft sich für diese Sammlung auf 6 fl. C. M. in Silber pr. Centurie. Die zweite Sammlung enthält 1022 Arten, die meistens der Flora der Eitgaut^en und der nächst liegenden Gegenden, dann dem botanischen Garten Padua's entnommen und mit Beslininuingen des gewesenen Professors Bonato versehen sind, daher eine Autoritäts-Wichligkeit darbieten. Die ganze Sammlung wird um den Preis von 36 H. C. M. in Silber angeboten. Bei gleichzeitiger Abnahme beider Sainmliingen würde noch überdiess eine Preisermässigung stattfinden, jedenfalls aber werden die Pflanzen portofrei bis Triest gestellt. Weitere Anfragen und Anträge können in frankirten Briefen entweder directe an cher Verein« Am 5. Jänner fand unter dem Vorsitze des Herrn Vicepräsidenten V. H a u e r die Monatsilzung des Vereines statt. Seit der letzten Sit- zung sind 24 neue Mitglieder beigetreten und 31 Nummern den Sammlungen zugewachsen. Freiherr v. Hingenau sprach über ein Werkchen des Herrn Freiherrn v, B r e 1 1 o n ; die Seidenzucht be- treffend. Der Verfasser hat den Anbau des Maulbeerbaumes in dreier- lei Weise durchgeführt: a) in Maulbeer- Wiesen; d. i. in ganz jungen aus Samen gezogenen und dicht angepflanzten Strauchpflanzungen; fc) in Sirauchplantagen und c) in hochstämmigen Baumpflanzungen. Die cultivirten Arten sind: Morus alba ^ Moretiana und multicaulis. — Die folgenden Vorfrage der Herren Finger unÖ Dr. H ö r n e s gehörten in das Gebiet der Zoologie. Herr Beer gab weitere Ausführungen seiner neuen Ansichten über die Anordnung der Orchideen^ Ich halte mich nicht für competent über den Werlh dieser neuen T heori zu urtheilen , glaube aber, dass dieselbe als Frucht unmittelbarer Natur Studien um so mehr Beachtung verdienen dürfte, als deren Urheber, durch den Besitz einer reichen Sammlung lebender Orchideen in die Lage ver- setzt ist, gründliche Studien über dieselben zu machen. Herr August N e 11 r e i c h berichtet über zwei neue Pflanzen der Wiener Flora : Luzula Forsten D C. und Veronica anagalloides Gussone. — N e i 1 r e i c h fand beide in seinem Herbarium ; die erstere wurde bereits vor 15 Jahren im Eichenwalde bei Schönbrunn, dann auch bei Neuwaldegg und Hadersdorf gesammelt und mit L. pilosa ß mit schmalen Blättern, verwechselt ; die letztere wächst um Perchtholds- dorf , Achau und Laxenburg und scheint nichts als eine schmalblät- trige Varietät von V.Anagallis* Herr S u e s s sprach über Brachiopoden. Nach ihm referirte Frauenfeld über die eingegangenen Abhandlungen, die alle botanischen Inhalts sind. Die eine ist von unserem wackeren H i 1 1 e- b r a n d t , und enthält eine Menge interessanter Notizen über wenig gekannte, hybride oder zweifelhafte Pflanzen, die theils auf mehreren botanischen Excursionen gesammelt, theils im H o s t'schen Garten gezogen wurden. Besonders werthvoll ist die kritische Besprechung der oft verwechselten Corydalis capnoides , die sich schon durch triviale Merkmale von C. ochroleuca unterscheiden lässt ; ferner der beiden Silenenarlen : S- Saxifraga und petraea u. v. A. Die zweite Abhandlung ist von dein Herrn Professor P e 1 1 e r aus Spalato, und enthält einen Bericht über alles das, was seit Porten- schlag für die botanische Durchforschung Dalmaliens geschehen ist. Die dritte Abhandlung bringt die Phanerogamen-Flora der Ge- gend von Lonmilz in Mähren, sammt allen bisher aufgefundenen Va- 31 rietiiten und wurde von dem Herrn Verfasser S. P 1 u s k a I einge- sendet. Da die Zeit vorgerückt war, so niusslen die noch vorgemerkten neun Vorträge für eine Nachtragssitzung, die am 19. Jänner stattfand, aufgeschoben werden. Bei der slatutenmässigen Neuwahl der sechs Vicepräsidenten wurden die früheren auch für das Vereinsjahr 1853 bestätiget. Sida. Correspoiideu7i, — H o I i t s c h in Ungarn im Deccmber 1852. — Im diesjäh- rigen Sommer trat die Blütliezeit bei uns um 3 — 4 Wochen frü- her als sonst ein. Ranunctilus illyricus, eine bei uns nicht sel- tene Pflanze, kam auf den mir bekannten Standorten gar nicht zum Vorschein , so dass ich auch nicht Ein Exemplar fand. Sollten die hier heftig gewesenen Frühjahrsfrüste dieser Pflanze schädlich ge- wesen sein? Die grosse Trockene des vergangenen Sommers hat manche sonst nicht passirbare Sümpfe ganz entwässert , und an Stel- len, wo in anderen Jahren Nasturtium amphibium und Oenanthe ßstu- losa in Menge wuchsen , vegetirte statt deren Oenanthe Phellan- drium in undurchdringlichen Massen , die ich an diesen Stellen je- mals gesehen zu haben , mich nicht erinnern kann. Cicuta virosa wuchs in diesen halbausgetrockneten Sümpfen in riesiger Grösse. Dr. Jos. F. Kreisch. — Spalatoll. Jänner. — Wir haben hier bisher noch immer die lieblichste Witterung, wie ich deren, so lange ich hier bin, mich keiner erinnere. Arbutus unedo blühte schon mit Anfang November. Jetzt blühen: Colchicurn montanum , Anagyris foeüda und Viburnum Tinus, welche sonst erst im Februar blühen. Ich sah sogar gestern frische grüne Erbsen auf unserm Marktplatz. Die Mandelbäume pran- gen im schönsten Blüthenschmucke. Es ist eine wahre Freude einen hochstämmigen Mandelbaum in seinem rosenfarbenen Blüthen- schmucke zu sehen. Wenn ein schneller Frost einträte , so würde die Hoffnung auf eine gute Mandelernte gänzlich vernichtet werden. Professor P e 1 1 e r. liiteratur. Correspondenzblatt des nalurforschenden Ver- eines zu Riga. 1851 — 52, 5. Jahrgang. Es ist mit Recht schon oft bedauert worden, dass den Bestre- bungen des wissenschaftlichen Russlands nicht allseitig gebührende Rechnung getragen werde. Russ land besitzt insbesondere auf dem Gebiete der Naturwissenschaft ungewöhnlich thätige und ausgezeich- nete Kräfte. Seine geographische Ausbreitung über einen so grossen und so wenig durchforschten Theil der Erde bietet diesen Kräften ein weites, kaum zu gewälligendes Gebiet für wissenschaftliche Beobach- tungen und Betrachtung — deren Resultate unsere Gesammtkenntniss von unserem Erdball in einem sehr wesentlichen Theile erst zu er- ganzen hai)en. — Im Umblicke auf diese Thatsaclien wünschten wir den Miltheilungen des Rigaer naturforschenden Vereines allerdings eine breitere Basis und insbesondere der Rubrik: „Aus russischen Blättern" eine weit grössere Ausdehnung. Allein wir verkennen darum nicht, dass die gründliche Erforschung eines kleineren Gebietes , einer mit den vorhandenen Kräften vielleicht nicht mehr im Einklänge ste- henden Ausbreitung über schrankenlose Fernen wesentlich vorzu- ziehen ist. Der Grundsatz : „zuerst das Nächstliegende fest im Auge zu hallen," bereichert die Wissenschaft am sichersten. Den bei weitem wichtigsten , so wie auch seinem Umfange nach bedeutendsten Theil der wissenschaftlichen Miltheilungen des Rigaer Correspondenzblattes hat die Botanik für sich erobert. Diesem Theile, wollen wir auch unsere Aufmerksamkeit zuwenden. Der Verein besitzt an Apotheker H e u g e 1 einen seiner thälig- slen und regsamsten Mitglieder, dem man sowohl für seine „Bemer- kungen und Beiträge zur Flora der Ostsee-Provinzen" — als für seinen „Beitrag zur Charakteristik der Umbel- Uferen im Allgemeinen und der Gattung Archangelica insbeson- dere" Dank wissen muss. In dem ersteren Aufsalze stellt der Verfasser den ganzen Zu- wachs zusammen, den die Flora der Ostsee-Provinzen seit dem Er- scheinen des Fleische r'schen Werkes gewonnen hat, in welcher nur 857 Species beschrieben worden sind. Dieser Zuwachs theils aus den eigenen Forschungen der Mitglieder des Vereines, theils aus Anzeigen von dem Vereine befreundeten Naturforschern hervorge- gangen , ist so beträchtlich , dass H e u g e 1 die Flora der Ostsee- Provinzen durch eine übersichtliche Zusammenstellung von 250 neu aufgefundenen Species bereichern konnte. Beachtenswerth sind die in der Einleitung zu diesem Verzeichnissse gegebenen Winke über die Eigenthümlichkeiten der Flora der einzelnen Ostsee-Länderge- biete, als Eslhland, Lievland , Kurland. Auch der zweite Aufsatz desselben Verfassers über die U m b e 1- liferen wird nicht verfehlen das Interesse der Botaniker zu er- wecken. S. llittheiliiuf^eii. — AusWildbad Gastein wird vom 4. Jänner geschrieben, dass man daselbst Schnee bis jetzt nur auf Bergen von mehr als 8000 Fuss Höhe, wo er auch im Sommer nicht ganz schmilzt , gesehen hat. Der Gamsltar- Kogel könnte noch jetzt ohne Gefahr bestiegen werden. — Chinesischen Hanf hat Apotheker Gum in r>ieunkirchen im verflossenen Sommer angebaut. Die einzelnen Stauden erreichten eine Höhe von 15 — 16 Fuss. — An der Rinde beschädigte Obstbäume sollen , wie das Moskwä'sche Gartenbau-Journal berichtet, um sie vor dem Ausgehen zu schützen, mit Schweinfett eingeschmiert werden. Derartig behandelte Bäume sieht man in kurzer Zeit mit neuer Rinde überwachsen. — Salisburia adianthifolia wird in China der Früchte we- gen häufig gepflanzt. Diese werden theils als Gemüse genossen, theils aber als Heilmittel benützt, da sie die Verdauung befördern sollen. Redacteur iiud Herausgeber Alex. IS ko fitz. Druck von €. T eberreute r. Oesterreichisches Itotani8clic8 Wochenblatt. Gemeinnütziges Org-an für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekononien, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. ITieil^S-V^eliriiarlSSS. Ill.'Ialii-^. J\^ S. Ofts Oesterreichisclie botaiiSsche Woelieiiblatt ersclieiiit jeden Donnerstag. Man [traiiumerirtaufilasselheniitlfl. CM. oder 2 ü tili r. 20 Ngr.jährÜcli und zwar für Exeiupl., ilie frei diirclnlle Post bezogen werden sollen, hl osbei der Redaction: Wieden Neu- niannsgasse Nr. 331 oder bei den betreffenden Postämtern, sonst in dei S e i d ei'scben Buchhandlung am Graben in >Vien; sowie bei allen Buchhandlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Pelitzeile 5 kr. C. M. Iiilialt : Neue Bestrebiing-en auf pHanzenphysiologiscliein Gebiete in Oester- reich. Von Dr. R e i s s e k. — Correspondenz. — Vereine, Gesellschaf- ten und Anstalten. — Literarische Notizen. — Mittheilung'en. j¥eiie fiestrebim^eii aiaf pflauzeiipliysiologi- .schein Gebiete in Oesterreieli. So gewiss die Wissenschaft Geineiiigut aller Zeilen und Völker ist, so riihnienswerth das Streben jedes Einzelnen genannt werden niuss, Bausteine zu ihrem erhabenen Denkmale beizuschafren : so ge- wiss ist es al)er auch, dass der wissenscliafl liehe Drang nicht immer mit der wahren Befähigung Hand in Hand geht , der emsige Fleiss nicht immer mit dem klaren und gewichligen Resultate gekrönt wird, mit einem Worte, dass wohl Viele, ja Alle berufen, aber nur We- nige auserwählt sind. Bewegt sich das Talent in seiner wahren, wenn auch noch so bescheidenen Sphäre , wo es zu schaffen und zu wir- ken vermag, dann hat es auch die Beiechtigung dazu, greift es über diese Sphäre hinaus nach Objecten, deren Bewältigung grösseres Ta- lent und intensivere Kraft voraussetzt, dann muss es abirren, dann nützt es nicht, schadet wohl leicht desto mehr. Wenn aber zwischen der wissenschaftlichen Befähigung und der Grösse des OI)jecles eine solche Kluft gebreitet ist, dass Talent, Geschick und Kennlniss sie nur zum geringsten Theile auszufüllen und den Weg zum Eingange in die Hallen der Forschung zu ebnen im Stande sind : dann tliäte Je- dermann wohl besser, auf das Unternehmen zu verzichten und die Ausführung Fähigeren zu überlassen. „Nun omnia possunnis omnes.'^ Auf dem weiten Gebiete der botanischen Wissenschaften gibt es mehrere Felder, zu deren erfolgreichen Bebauung ein bescheidenes Maass von Kraft und Zeit auslangt, wobei die Mühe des thätigen Mannes ebenso wohl belohnt , als der Wissenschaft ein wahrhafter Dienst erwiesen werden kann. Obenan steht hier die Erforschung der heimischen Flora und die Beobachtung äusserlither, dem gesun-^ 34 den Sinne und nüchternen Verstände leicht zugänglicher Erscheinun- gen der Pflanzenwelt. So wird der tüchtige Gärtner, der emsige Landwirth eine Menge hier einschlägiger, schätzbarer Beobachtungen zu machen im Stande sein, wofür ihm der Pflanzenphysiolog freudig den besten Dank zollen wird. Von diesem Felde ist aber zum ent- gegengesetzten , höchsten Gebiete der Pflanzenphysiologie, ein gar weiter Weg, und der beste Gärtner und Pflanzenzüchter, welcher es versuchen wollte, ohne genaue Bekanntschaft mit der Phytotoinie, Physik, Chemie und andern Hilfswissenschaften, ohne mehrjähriges, selbstsländiges Studium dieses Gebiet als Forscher zu betreten, würde ungefähr so weil kommen, wie der Rekrute, wenn er eine Armee commandiren wollte. Dass man auf dem Felde der Alltagsbotanik, dem Floristischen, manche UebergrilTe und Verkehrtheiten sich gefallen lässl, ist natür- lich. Das Spielen mit Formen und Namen hat nie aufgehört und wird nie aufhören, so lange die Menschheit besteht. Desshalb ist diess auch noch nicht Wissenschaff, was ein Schwärm begeisterter Laien dafür ausgibt und sich damit begnügt. Aber auf dem Felde der höhe- ren Botanik, der Pflaiizenphysiologie namentlich, hat das Spiel sein Ende, hier waltet gemessener Ernst, denn hier stützt sich das Ge- bäude nicht auf Formen, sondern auf das Wesen. Die Cohorle der Pflanzenphysiologen ist auch nicht jene zusammengewürfelte Schaar, sondern eine geschlossene Phalanx, die dem bewährten Forscher ebenso gern Platz in ihren Reihen gönnt, als sie jeden Angrifl" ent- schieden zurückweisen muss. Sie wünscht die Popularität menschli- chen Wissens ebenso und noch aufrichtiger, aber sie kann nicht dulden, dass die Wissenschaft statt populär, vulgär werde, dass man ihr Palladium mit täppischer Hand der blöden Neugier zur wohlfeilen Schau stelle. Die Schaar der wahren Pflanzenphysiologen ist klein, sehr klein. Es kann auch nicht anders sein, denn um Pflanzenphysiolog zu wer- den, braucht es ein gutes Slück Leben und nebenbei gar mancherlei Kenntniss und Erfahrung. Es war von jeher der sehnliche Wunsch aller Physiologen , dass die grosse Zahl tüchtiger Pflanzenzüchter ihre praktischen Erfahrungen in ungeschminkter Sprache veröffentli- chen und zum Gemeingute machen solle, überzeugt, dass der Wis- senschaft manche schätzbare Kenntniss und Anregung hieraus er- wachsen müsse. Sie haben nie verlangt, dass der blosse Pflanzen- züchler sich selbst an physiologischer Forschung beiheilige , wohl wissend, dass daraus wenig Gutes kommen könne. Hinwieder haben die einsichtigen Pflanzenzüchter , in ehrenvoller Erkenntniss ihres Slandpunctes, das bekannte Wurt des A p e 1 1 e s an seinen Kritiker sich stets zur Richtschnur ihres Wirkens genommen. In neuester Zeit scheint diess jedoch anders werden zu wollen. Ein Pflanzenzüchter Oesterreichs, welchem wir, als einem der Ersten feines Faches, stets die vollste Anerkennung gezollt, dessen Leistun- gen in der Horticultur wir immer eine bevorzugte Stelle angewiesen haben , betritt unerwartet das physiologische Feld, sich zum Debüt ilie Beantwortung der Frage wählend: „Ob die Blätter und :i5 der obere Theil tler Pflanzen Wasser aufneh- men oder n i c h t ?" Im ersten Hefte des „Wiener Journales für das gesammte Pflanzenreich," welches wir schon bei einer anderen Gelegenheit begrüsst haben, sind Beobachtungen und Bemerkungen darüber, so wie über die Respiration der Pflanze von Seite des Herrn Redacteurs selbst mitgelheilt. Wir müssen, unbeschadet der vollsten Achtung, die wir gegen den Herrn Verfasser hegen, im wohlgemein- ten Interesse der Wissenschaft, im gelreuen Sinne der Eingangs ent- wickelten Motive, Protest einlegen gegen diese sogenannten Beob- achtungen , welche mit wahrer Wissenschaft schlechterdings nichts gemein haben, als den Ernst, womit sie auftreten wollen, der aber überall in das Komische überschlägt. Wir müssen um so mehr Pro- test einlegen gegen diese, durch eigenthümliche Verwirrung längst festgestellter Begriffe ausgezeichneten , auf dem allehrwürdigen Standpuncte der vier Elemente stehenden Wahrnehmungen, da man- cher Leser vielleicht den Glauben hegen könnte, es seien hierin neue Thatsachen mitgelheilt , oder schon bekannte erneuerter Prü- fung unterzogen worden, oder überhaupt der Verfasser ganz beson- ders in der Lage physiologische Beobachtungen anzustellen. Es ist schlechterdings unmöglich dem Verfasser in sein Labyrinth überall hin zu folgen, wo der „Wasserstoff" (d. i. der Wasserdunst der LuftJ eine Hauptrolle spielt, und die Zusammensetzung der At- mosphäre, wie man gegründetes Recht zu vermulhen hat, noch nicht bekannt geworden ist. Dort respiriren die Pflanzen hochbeglückt gleich den Thieren, denn der Verfasser sagt: „Dass jede Pflanze die at- mosphärische Luft aufnimmt und einathmet, davon kann man sich durch den ganz einfachen Versuch überzeugen, dass man in einem geschlossenen Räume, in welchem sich Pflanzen befinden, Schwefel- blülhe anzündet; schnell werden sämmiliche Pflanzen die Blätter hängen lassen und in sehr kurzer Zeit alle dem Tode verfallen sein. Arsenik angezündet , tödtet in wenig Minuten alle lebenden Ge- wächse; ist diess nicht ein sprechender Beweis, dass jede Pflanze die atmosphärische Luft einathme ?" — Ob der Verfasser je den Process, welcher beim Anzünden der Schvvefelblüthe erfolgt, in Be- tracht gezogen hat? Dann wäre es auch interessant zu wissen, durch welche geheime Oeffnungen die Respiration und Aufnahme der , atmosphärischen Luft" überall erfolge ? W^as muss so ein armer Protococcus nicht ausstehen, wenn er fort und fort -atmosphärische Luft einzuathmen" genöthigt ist! Und wie schwer muss den armen Tangen und den kieselschaligen Bacillarien zu Muthe sein, welche tief im Meergrunde fori und fort atmosphärische Luft schlucken müssen! Denn die Dainpfprobe mit Schwefel und Arsen „ist diess nicht ein sprechender Beweis, dass jede Pflanze atmosphärische Luft einathme ?" „Dem Menschen, dem Thiere und der Pflanze ist ein gewisser Raum zum Ein- und Ausathmen der Luft angewiesen, es entsteht daher die Frage, wenn man eine Pflanze unter eine Glocke stellt, die nicht mit LuftstolT, sondern nur mit Nebeldünsten gefüllt ist, ob die Function der Pflanze in solchem Räume aufhöre oder nicht?" — :<0 Die Physiker würden dem Verfasser selir verbunden sein, wenn er sie das Experiment lehren wollte, unter der Glocke blosse Nebel- dünste, mit Ausschluss der Luft („LuftstofF," wie der Verfasser sagt) aufzufang-en Besonders jubeln würde jener ehrenfeste, dem Ver- fasser ebenbürtige Kämpe, welcher die bekannte Prämie von 200 Dukaten für den Gegenbeweis seiner Schrift : „Dass die Lehre vom Luftdrucke falsch sei," ausgesetzt, und Irotz des hohen Agio nicht zurückgezogen hat. üeberhaupl ist mit Nebeldünsten nicht zu scher- zen, sie werden Vielen gefährlich. Der alte Erlkönig hatte auch nur einen Nebelstreif vor Augen, und doch kostete er seinem Söhnchen das zarte Leben, „Kein Baum liefert uns stärkere Beweise für die Ausströmung der Luft oder des Gases als die Rosskastanie (^aesculus hyppocasta- nus (!)). Wenn ein junger Kastanienbaum seine Blätter ausgebildet, so benütze man, um eine Probe der Ausströmung der Luft anzu- stellen, einen schönen heitern Tag , an welchem die Atmosphäre gänzlich ruhig ist; man nehme dann die feinsten Flaumfedern, halte sie ruhig über das eine oder das andere Blatt des besagten Baumes, und man wird mit Erstaunen wahrnehmen, dass sämmtliche Federn sich bewegen, welches der deutlichste Beweis von der Aus- strömung der Luft oder des Gases ist." — Ist's möglich ? Und der Verfasser hat den Physiologen den Schmerz bereitet, und bis heute mit der Entdeckung zurückgehalten ! Das ist nicht edel. Wie wird der Verfasser aber staunen, wenn ich ihm erzähle, dass mein Stuben- ofen gleichfalls die merkwürdige Eigenschaft besitzt, jedesmal, wenn ich ihn heize , Luft auszuströmen, und die an seine Oberfläche ge- brachten Flaumfedern in eine lustige Bewegung zu versetzen. So wahr ist es, dass die Natur keine Sprünge macht vom Leblosen zum Lebendigen. „Das wäre meiner Ansicht nach wohl der einzige Baum, der uns über die Aufnahme des Wasserstoffes die entschiedensten Beweise liefern könnte. Mittelst der feinsten Hygrometer könnte man an ver- schiedenen Tagen, wenn die Atmosphäre sehr trocken ist, oder selbe sehr viel Wasserstoff enthält, die Ausströmung des Gases messen und sich dann überzeugen, ob die Blätter nur trockene oder die mit Wasserstoff gefüllte Atmosphäre einathmen." — Wirklich? Der Verfasser muss ein auf besonders schlaue Art conslruirles Hygrometer besitzen , womit er die Ausströmung des Gases messen, und sich , damit die Sache keinen weiteren Aufenthalt mache, gleich unter Einem überzeugen will, „ob die Blätter nur die trocke- ne, oder die mit Wasserstoff gefüllte Atmosphäre einathmen." In- dess, wer weiss? Die Natur hat geheime Kräfte und wer ihrer Herr geworden, hält sie in der Hand. Durch geheime , ohne Zweifel odische Kraft, bändigte Daniel drei grimme Löwen. Warum sollte ein Anderer nicht ein solches Hexenhygromeler erfinden können ? „Es entsteht aber eine neue Frage : scheidet die Pflanze den mit der Atmosphäre eingeathmeten Wasserstoff wieder aus , oder athmet sie die reine atmosphärische Luft ein? Wenn ich ein Glas- haus in zwei Theile trenne und den einen Theil mit 32" R. trockener 3T Luft heize , so können die Pflanzen darin nur dieselbe trockene Luft einathmen. Wenn ich dagegen im zweiten Theile diese 32" R. Wärme mit lO'' hygrometrischem Wasserstoff vermenge , was auf eine so hohe Temperatur kaum bemerkbar ist, da der dadurch er- zeugte Wasserstoff durch die trockene Luft noch so verdünnt ist, dass man selbst auf einem Spiegel kaum den leisesten Anhauch be- merkt ; sollte die Pflanze dann wirklich dieses geringe Ouantum aus- scheiden?'' — Darauf würde der schlichte Hausverstand zuvörderst sagen, dass es ihm schwer begreiflich sei, wie man auf eine so ver- schmilzte Art mit „Luft" heizen könne , eher würde er es noch mit Wärme für möglich halten. Und nun will der Verfasser gar noch die Wärme mit „lOgradigem, hygrometrischen Wasserstoffe vermengen." Das ist ja eine Schwarzkünstelei ohne Gleichen. Ein Glück, dass Gali- läi's Zeiten vorüber sind ! Darum fragt er auch mit bemerkenswerther Feinheil : „Sollte die Pflanze dann wirklich dieses geringe Quantum ausscheiden?"' — Welches Quantum, und wovon? fragt Jeder im höchsten Grade erstaunt, und wie kommt die Pflanze überhaupt dazu? — Diess ist ja aber das grosse Geheimniss, dass Niemand weiss, wie und warum? Bei der Cultur forcirter Weinstöcke , welche der Verfasser im Wesentlichen beschreibt, hat derselbe, wie er bemerkt, „durch das einfache und durchdringende Verfahren auch ein drittes Organ im Blatte kennen gelernt." So nennt er denjenigen ßlattbestandtheil, welcher an der Spitze der Spreite das zur Erhaltung der Pflanze überflüssige Wasser tropfenweise absondert. Man ist neugierig zu vernehmen, was der Verfasser denn eigentlich als erstes und zweites Organ des Blattes betrachte, und wie der Bau des dritten Organes beschaffen sei. Diess erfährt man aber nicht, und so müssen wir uns schon auf spätere Zeit vertrösten, welche uns dieses dritte Or- gan näher erläutert. Jedenfalls müsste dieses Organ für das gesammte Pflanzenreich sich erst bewähren , wenn es Anerkennung finden soll. Im vorstehenden sind wir dem Verfasser , unter getreulicher Anführung seiner eigenen Worte, nach verschiedenen Punkten hin gefolgt. Wir hemmen unsere Schritte zu guter Zeit. Man könnte z\> ar noch manche Aeusserung in Betracht ziehen, wie beispielsweise jene, dass nach mehrtägigem Regen die Vegetation „total aufhöre," allein dem unbefangenen Leser werden diese Proben genügen. Doch können wir eine Bitte an den geschätzten Herrn Verfasser nicht un- terdrücken: Er möge uns mit der versprochenen P'orlsetzung seiner Beobachtungen, in gleicher Form und auf physiologischem Gebiete überhaupt, nicht weiter beunruhigen. Dagegen wollen wir ihm für Alles, was er aus seiner reichen Erfahrung als vielseitiger Pflanzen- erzieher im bescheidenen Gewände uns bietet, im Vorhinein zum aufrichtigen Danke verpflichtet sein ; besonders, w enn er uns noch überdiess verspricht in „das Journal für das gesammte Pflanzenreich" keine weiteren Dial(>ge ..holländischer Bauern über die Einfuhrung des englischen Shorthon- Viehes" aufzunehmen. R e i s s e k. 3!«l CorrespoiicleiiK. — P e s l h , im Jänner. — Am 15. Jänner machte ich der TSymphaea thermalis D. C, beim Kaiserbade in Ofen einen Besuch. Eine der dortigen Quellen, in welcher diese Pflanze wächst, kommt in einem Becken von ungefähr 60 W. Klafter im Umfange zu Tage. Ich fand deren Temperatur beim Einflüsse 21° R. ; die Temperatur der Luft war H-7**. Das Wasser des Beckens ist bei einer Tiefe vun 2 — 6' bis auf den Grund krystallhell. Den Abfluss schätze ich auf 3 — 4 Cub. F. in der Secunde. Auf den hellgrünen Blättern der Beruht angnstifolia, welche mit Lemna minor den Rand des Wassers bedeckt, sass eine Menge grüner Frösche. Die frischen Biälter der Nymphaea thermalis, welche bekanntlich Professor K i t a i b e 1 vor 56 Jahren aus dem warmen Bache Pecze bei Gross-Wardein hierher verpflanzte, schwammen in grosser An- zahl auf der Oberfläche des Wassers, welches von ihren schnurartigen Stielen nach allen Richtungen durchsponnen war. Am häufigsten stand die Pflanze in dem schnell abfliessenden Wasser gegen den Ausfluss des Beckens. Sollte Jemand , dem sich die Gelegenheit dazu bietet , diese zierliche Seerose nach dem Beispiele K i t a i b e l's in eine andere warme Ouelle versuchsweise zu verpflanzen wünschen, so würde ich mit Vergnügen dazu behilflich sein. Am Ufer der Quelle stand ein schwarzer Holunderstrauch, des- sen grüne Blatlknospen bereits 2" lang waren, was aber, obschon dessen Wurzeln das warme Wasser unmittelbar berühren, nur der mildern Luft-Temperatur zuzuschreiben ist; denn auch andere Pflanzen, insbesondere Moose, z. B. : Grimmia pulvinata , welche an einem Felsen dem aufsteigenden warmen Wasserdampfe fortwäh- rend ausgesetzt ist, vegetirten zwar unter dem Einflüsse der Wasser- wärme sehr üppig, sie haben sich aber im allgemeinen Gange der Entwicklung doch nicht beirren lassen, so dass sie ihren entfeinteren und kälteren Nachbarn hierin nicht voraus waren. Eine Ausnahme schien nur Lemna minor zu machen, welche, so wie hier, auch in andern warmen Quellen in fortwährender Entwicklung begriffen war. Bei dieser Excursion fand ich zugleich die Herbst-Vegetation der Ofner östlichen Bergabhänge an eine zeitige Frühlings-Vegeta- tion angeknüpft, so wie wenn der Winter gänzlich übergangen wer- den sollte. Aus der Herbst-Vegetation fand ich vollkommen blühend : Echi- nops sphaerocephalus, Anthemis Cotula, tinctoria, Achillea Millefo- iium, nobilis, tanacetifolia, Sideritis montana, Bupleiiriim falcatum, Potentilla ohscura W. , Euphorbia helioscopia , Althaea pallida^ Erysimum crepidifolium R c h b. , Trifolium pratense , Carduus acanthoides, Centaurea paniculata, Scabiosa ochroleuca. Kaum ver- blüht : Centaurea Adami W. , Anchusa tinctoria. Mit grünen Früch- ten : Agropyrum cristatum P. ß. , Mercurialis amiua etc. 39 Aus der Frühling-Vegetation blühend: Erodium cicutarium, Alsine media. Stängel treibend: Holostemn mnbcUatum, Anthriscus trichosperma. Ewig jung und immer neu : Senecio vulgaris, Cap- sella Bursa pastoris Johann Bayer. — Pressburg, im Jänner. — Zu meiner diessjährigen Pflanzensendung muss ich bemerken, dass Cetraria Islandica A c h. und Peltigera aphthosa H f f m. bei uns ziemlich häufig, jedoch ohne Fruclification vorkomme, wenigstens fand ich sie bisher noch immer nur so. Phoma convallariae Corda und Ramalina fraxinea sind in- soferne für hier neu, indem selbe weder in L u m n i z e r's noch E n d 1 i c h e r's Flora Pressburg's erscheinen. Ebenso Geaster hy~ grometricus P e r s. — Dothidea Robertiani Fr. — Peziza repanda W hin. — Sclerotium cumplanatum Tod. und Lecidea atrovirens Ach., welche sämmtlich aufzufinden ich diesen Herbst so glücklich war. Schneller. Tereiue^ Oesellscliaftcu iiiid Austalteii. — In Mailand gründet sich eine Gesellschaft, welche die Hi^- bung der Blumenzucht und des Gartenbaues zum Zwecke haben soll. — Der österreichische Reichs-Forst-Verein wird am 2. Mai d. J. seine diessjährige allgemeine Versammlung abhalten. — In der Sitzung der k. k. geologischen Reichsanstalt am 15, December v. J. sprach Dr. Constantin v. E 1 1 i n g s h a u s e n über das Vorkommen von fossilen Pflanzen bei Wittingau in Böhmen. Die Pflanzenresle daselbst finden sich in einem Thoneisensteine. Die Un- tersuchung der Pflanzenreste ergab, dass man es hier mit den Resten eines Vegetationsheziikes zu thun habe , welcher in den bisher be- kannt gewordenen Localfloren der Tertiärformation nich repräsentirt ist, denn in der fossilen Flora von Wittingau finden sich die Abfälle, e[ner^j.eh.r .einförmigen Torfvegeläliöii", welqhe zur Tertiärzeit das ganze Becken zwischen Gmünd und Wittingau bedeckt haben mag, — D^jT-irei weitem grösste Thell der daselbst aufgefundenen fossilen Pflanzenreste, die ausserordentlich häufig vorkommen, fällt den Ge- schlechtern Vacdnium, Arbutus, Andromeda und Salix zu. Ausserdem fanden sx^^Äfancariies Sternhergii G Ö p p. und Quercus Göpperti W « b. , jedoch sehr spärlich. — In einer weitern Sitzung am 14. Jänner d. J. theilte Dr. Constanlin v. E 1 1 i n gs h a u s e n die Re- sultate seiner Untersuchungen über die in den Gosaumergeln von Aigen bei Salzburg vorkommenden Pflanzen-Fossilien mit. Die Flora dieser Localilät zeigt viele Analogie mit der Flora der Gosau-For- mation von der Wand bei Wiener-Neustadt, Die Diootyledonen, deren erstes Erscheinen in die Kreideperiode fällt, sind hier durch einige neue und besonders interessante Formen vertreten. Die Kenntniss der noch so wenig erforschten Kreideflora erhält demnach durch diese neue I.ocalität, welche von Herrn Lipoid entdeckt wurde, eine nicht unwesentliche Erweiterung. « lO liiterarisclie iVotizcii« — Ein „Atlas der Pflanzengeographie über alle Theile der Erde" und zu diesem als Erklärung eine populäre Darstellung der Pflanzen- geographie unter de/n Titel : „Die Pflanzendecke der Erde" ist von L. Rudolph in Berlin im Verlag der N i k o 1 a i'schen Buchhand- lung erschienen. — Odisch-magnetlsche Briefe, unter diesem Titel ist von Freiherrn von Reichenbach in Stuttgart ein 19» S. in 8. umfassendes Werk im Verlag von JG. Co 1 1 a erschienen , das nicht verfehlen wird , Sensation zu erregen. Es behandelt ein neues Dynamid , welches der Autor 0 d nennt und als dessen Träger er die ganze Körperwelt erklärt. — Eine nene landwirthschaftliche Zeitung unter dem Titel : „Landwirthschaftliches Centralblatt für Deutschland" , erscheint seit Anfang dieses Jahres in Leipzig. Die Zeitschrift, welche in monatli- chen Heften von 4 — 5 Bogen in 8. erscheint, wird von Dr. Adolf W i 1 d a herausgegeben. IVIittlieiliiii^eii. — Litinm giganteiim Wall. — Ueber diese Pflanze sa^t Dr. Wallich, der sie zuerst anf feuchten, sandig-en Plätzen zu Slieapore in Nepal fand: ,, Diese majestälisclie Lilie wäclist zu einer erstaunliclien Grösse heran. Ein Fructitexempiar mass volle 10 Fuss von der Basis des Stammes bis zur Spitze. Die Blumen von Verhältnis smässiger Grösse, halten einen äusserst angenehmen , dem der weissen Lilie ähnlichen Geruch. "'■ L. yiyan- teum behält seinen Typus auch in der Cultur unverändert. Baron Hügel fand diese Pflanze im Himalaya, wo sie in den dichten feuchten Wäldern der Provinzen: Kamaon, Gurwhal und Busehur bis in einer Höhe von 7500 — 9000 Fuss, die vom November bis April mit Schnee dicht bedeckt ist, vorkommt. Der hohle Stamm ist 6 — 9 Fuss hoch und wird zu flölenartigen Instrumenten benützt. C. Bot an. Mag. — Cedrus Deodora. — Ein Baum dieser Art von 88 Fuss Höhe und 23 Fuss Kronendurchmesser, trug im verflossenen Jahre, wahrscheinlich zum ersten Male in Europa, eine Menge Zapfen zu Burg Hill nächst Dorking in England. (A 1 1 g. Gartenz.) — Professor Dr. S chenk ersucht in der botanischen Zeitung die Directoren jener botanischen Gärten, mit welchen der botanische Gartender Universität Würzburg im Verkehr stehet , ihre Mittheilungen, insofern sie den Garten betretfen, unter der Adresse: ,.An die Direclion des botanischen Gartens (Professor Dr. Schenk) zu Würzburg'"'" zu bewerkstelligen. — Volks-Purgir mittel. — Lmtini catharticum wird in Galizien als Purgirmittel gebraucht, ebenso die Blätter von Astragalns glycyphyllos^ in Mähreu und in Sibirien die frischen Wurzeln von Iris sibiriia, dann im nördlichen Polen das Lycopodium Setago^ in Savoyen Betonica officinalfs und ß. Alopecurtis im frischen Zustande, in Illyrien Coiivolrutus arvensis und C. sepium und in Russland werden die Wurzeln von Adonis rer/uäis zu gleichem Zwecke angewendet. (0 e s t. Z e i t s c h. f. P h a r m.) — D i e g r ö s s t e O r c h i d e e n - S s m m ] u n g auf dem Continent besitzt Herr P e s c a t o r e zu St. Cloud in Paris. Ein Odontoylosaum ist ihm zu Ehren von Linden O. Pescatorei benannt worden. Redactenr und Hernim|£<>b«>r .tiex. A k o fi t k. Driirk von €. De ber re u te r. Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt. Gemeinnütziges Organ für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekonomen, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. lil^ieil^ 10. Februar 1 833. III. «Talir^. J^ ß. Das Oesterreichische botanische Wochenblatt ersclieiiit jeden Donnerstag. Man pranumerirtaufclas.selheniit4fl. CM. oder 2 Rtlilr. 20 Ngr. jährlich und zwar für Kxempl., die fre i durch diePo.sfiezogen werden sollen, h 1 es hei der Redaction: Wieden Neu- mannsgasse Nr. 331 oder bei den betreffenden Po.stänitern, .sonst in der S eideTschen Buchhandlung am Graben in Wien; sowie bei allen Buchhandlungen des In- und Au.slandes. Inserate die ganze Petitzeile 5 kr. C. 31. Iiilinit: Ueber die Absorptions-Fähigkeit der Pflanzen. Von Professor Landerer. — VII. Jahresbericht des botanischen Tauschvereins. — Literarische Nolizen. — iMitlheilung-en. lieber die Absorptions - Fähigkeit der Pflanzen. Die Ernährung der Pflanzen besteht in der Aufnahme derNah- rungsstofle, in deren Assiinilalion und im Wachsthume. Das Wasser dringt mit den im selben aufgelösten Substanzen aus der Erde durch die Wurzelspitzen ein , steigt als Saft durch die Wurzeln, in den Stamm bis zu den Blättern empor, löset verschiedene neue Substanzen auf und eignet sich dieselben an, tritt mit der Luft in Verbindung und wird so vollkommen organisirt, steigt dann wieder herunter, setzt die zur Ernährung und Bildung neuer Gewebe bestimmten Stoffe ab und gelangt so endlich wieder zur Wurzel, wo das Aufsau- gen begonnen hatte. Die vorzüglichsten NahrungsstofPe sind die im Wasser löslichen Bestandlheile des Bodens, die ulminsauren Verbin- dungen, Kalk und Kalisalze, etc.; ebenso ist es bekannt, dass auch eine Menge von andern Pflanzenstoffen, die im Wasser löslich sind, von den Pflanzen absorbirl werden. Eine ähnliche Bemerkung hatte ich vor einiger Zeit zu machen Gelegenheit gefunden und zwar mit einer Chininlösung. Ich hatte auf meinem Arbeitstische ein Glas mit Chinin - Solution (d. Cfiin. sulph. c. Acid, siilph.} stehen , die ich einzunehmen im Sinne halle, als ich plötzlich gerufen wurde und so darauf vergass. Es traf sich, dass ich nach meinem Zurückkehren in das Zimmer, ein Blumenbouquet in der Hand haltend, selbes in die Chininlösuug stellte, in der Meinung, selbes in Wasser gestellt zu haben. Da ich das Versehen später gewahr Murde, so wollte ich zu gleicher Zeit die Versuche über die Absorptions-Fähigkeit des Chi- nins fortsetzen. Die das Blumenbouquet bildenden Pflanzen waren: Rosa centifolia, jedoch die April-Rose der Griechen, deren Blumen- 4g l>läUcr lo'ichl ahfültronilo Eigonschaften besitzen und dieser bei den Griechen allgemein Iiekannten Eigenschaft halber wird diese Rosen- Varietät, die man Kodon aprilaticon nennt, zur Bereitung einer Ro- sen - Conserve verwendet, — ausserdem Pelargonium hybridum, Aquilegia vulgaris^ Papaver somniferum, Tropaeolum majus, Cercis Siliquastrum, Tamarix africana. Nach einigen Tagen liatle ich die Bemerkung gemacht, dass die meisten sehr welk zu werden begannen , Cercis Siliquastrum und Rosa ceniifolia blieben mehr oder weniger im frischen Zustande. Ich schrieb diese Erscheinung der Absorption des aufgelösten Chinins zu, das vielleicht auf das Gedeihen der Pflanzen einen schädlichen Ein- fluss äusserte. Ich schnitt von allen Blumen die Stengel so weit ab^ als selbe in der Chinalösung standen und nachdem ich selbe mittelst destillirtem Wasser hinreichend abgewaschen hatte, um selbe von der mechanisch anhängenden Chininlösung zu befreien, so hatte ich mich durch den bittern Geschmack des aus den einzelnen Blumenblättern ausgepressten Saftes von der Gegenwart des absorbirten Chinins mit Gewissheit überzeugt und ich glaube, dass alle Pflanzen mehr oder weniger die Eigenschaft besitzen, das in irgend einer Flüssigkeit ge- löste Chinin zu absorbiren und aus diesen wenigen Versuchen glaube ich zu schliessen, dass das Chinin keine giftigen Eigenschaften auf das Leben der Pflanzen äussere. Einen andern Versuch stellte ich mit einer blühenden Pflanze von Fragaria an, die ich in einem klei- nen Stocke mit Sorgfalt zog. Ich hatte das Erdreich, in dem sich diese blühende Pflanze fand, von Zeit zu Zeit mit einer Chininlösung begossen und zwar auf eine Weise ^ dass dieselbe nicht mit der Pflanze in unmittelbare Berührung kam. Es kam auch zur Fruchtbildung und die Pflanze hatte drei grosse Früchte, die sehr bald reiften, je- doch einen sehr bittern Geschmack besassen und die Gegenwart des darin befindlichen Chinins deutlich zu erkennen gaben. Ebenfalls einen biltern Geschmacke zeigten die Blätter und dis Stengel, jedoch viel unbedeutender als die obengenannten Früchte. Athen, am 3. Jänner 1853. X. L a n d e r e r. TU. Jalireslierielit des botanischen Tauschvereins in Wien, im ^ahre 1852« Bis zu Ende des Jahres 1852 sind 194 Botaniker mit dem Ver- ein in Verbindung getreten, und von diesen haben sich 46 im Laufe des Jahres mittelst Einsendungen an demselben betheiligt. Im Ganzen wurden über 36.000 Exemplare eingeliefert, und zwar hat Herr : Aichingfer von Aichenhain, k. k. Major in Pension, zu Krems. — Eingesendet 150 Expl. aus der Flora daselbst. i%iiibrosi Franz , in Borgo di Valsugano. — Einges. 885 Expl. aus der Flora von Siid-Tirol. ytiidorfer Alois, Pharmaciae Magister in Langenlois. — Einges. 653 Expl.. aus der Flora daselbst. 43 Balek Rudolph, Pharmaciae Magister in Fünfkircheii. — Einges. 2218 Expl. aus der Flora von Ungarn. Bainberg-er, Gr. Pharmaceut in Meran, in Tirol. — Einges. 1480 Expl. aus der Schweizerflora. Bilimek Dominik, Professor in Hainburg. — Einges. 1948 Expl. aus der Flora des Schneeberges und von Ungarn. Dolliiier, Dr. Georg in Idria. — Einges. 276 Expl. aus der Flora von Krain. Duftscliitiidt Johann, Med. Dr. und Stadfphysicus in Linz. — Einges. 168 Expl. aus der Flora daselbst. Fürsteiiwärtlier, Baron, k. k. Kreisrath in Brück. — Eing. 303 Expl. aus der Flora von Radkersburg. Grrzeg^orcek, Dr. Adalbert, Professor in Tarnow, in Galizien. — Einges. 361 Expl. aus der Flora von Tarnow und den Karpaten. Hofmaiiu J. N. , Professor in Brixen. — Einges. 240 Expl. aus der Flora von Tirol. Jaiika Victor von, Studierender in Wien. ■ — Einges. 103 Expl. aus der Flora von Wien. Juratzka Jacob, k. k. Beamter in Wien. — Finges. 1840 Expl. aus der Flora von Wien, dem Schneeberg und Neusiedlersee. Karl Wenzel, Pfarrer in Fugau in Böhmen. — Einges. 1660 Expl. aus der Flora von Nord-Böhmen. Keil Franz, Pharmaciae Magister in Lienz, in Tirol. — Einges. 432 Expl. aus der Alpenflora von Tirol. Kiiizl Adolph, k. k. Hauptmann in Pension, in Wiener-Neustadt. — Einges. 777 Expl. aus der Flora daselbst. ICrziscii, Dr. Joseph, Domainen-Physicus in Holitsch, in Ungarn. — Einges. 695 Expl. aus der Flora von Ungarn. I^ags^er« Dr. in Freiburg, in der Schweiz. — Einges. 1365 Expl. aus der Flora der Schweiz. Malinski Fr. , Bau-Ingenieur in Bodenbach, in Böhmen. - — Ein- ges. 616 Expl. aus der Flora von Böhmen. Mansbartli Joseph, in Wien. — Einges. 375 Expl. aus der Flora von Wien und dem Schneeberg. Äleyep J. L. , Apotheker in Baireuth, in Baiern. — Einges. 309 Expl. aus der Flora daselbst. milde, Dr. in Breslau. — Einges. 862 Expl. aus der Flora von Schlesien. Mauiilieim W. , Pharmaceut in Mandel, in Preussen. — Einges. 632 Expl. aus der Flora von Preussen. niis^l Sebastian, in Wien. — Einges. 711 Expl. aus der Flora von Wien, dem Schneeberg und dem Neusiedlersee. Fächer D. , Pfarrer zu Tröpolach , in Kärnthen. — Einges. 120 Expl. aus der Alpenflora von Kärnthen. Pavicli, Dr. Anton, Comilafs-Physicus in Posseg, in Slavonien. — Einges. 82 Expl. aus der Flora daselbst. Paivlowski, Alexander von, in Wien. — Einges. 1605 Expl. aus der Flora von Wien. Pokoriiy, Dr. Franz in Wien. — Einges. 735 Expl. aus der Flora von Wien, dem Schneeberg und Ncusiedlersee. 44 Punzmaiiii Theodor in Wien. — Einges. 319 Expl. aus der Fora von Wien. Rausclier, Dr. Robert , k. k. Beamter in Linz. — Einges. 340 Expl. aus der Alpenflora von Ober-Oesterreich. Römer C. , in Namiest. — Einges. 509 Expl. aus der Flora von Mähren, Eupen und Limburg. Roth Anton, in Prag. — Einges. 3270 Expl. aus der Flora von Böhmen. Schäfte J., Kantor in Wrietzen in Preussen. — Einges. 685 Expl. aus der Flora von Preussen. Schlosser, Dr. J. C, Comitats-Physicus zu Kreutz in Croatien. — Eings. 1363 Expl. aus der Flora von Croatien. Schraanm, Oekonomie-Rath in Brandenburg. — Einges. 185 Expl. aus der Flora daselbst. Sekera Wenzel Johann, Apotheker in Münchengriitz. — Einges. 256 Expl. aus der Flora von Böhmen. Stur Dionis, in Wien. — Einges. 685 Expl. aus der Alpenflora von Ober-Oesterreich. Tommasinl Mat. von, Podestä von Triest. — Einges. 900 Expl. aus der Flora von Istrien und Dalmatien. "Vucotiiiovic Ludwig von, Landesgerichts-Präsident in Kreutz in Croatien. — Einges. 1286 Expl. aus der Flora von Croatien. IValther, Dr. in Baireuth in Baiern, — Einges. 1211 Expl. aus der Flora von Baiern. IVartinaiiii Bernhard, in Zürch. — Eings. 615 Expl. aus der Flora der Schweiz. 'Wiclerspach, Freiherr von, k. k. Hauptmann in Krems. — Ein- ges. 1370 ExpL aus der Flora von Galizion und Ungarn. ■Winkler Moriz, in Klostergrab in Böhmen. — Einges. 1341 Expl. aus der Flora von Böhmen. IVirtg-eii, Ph. in Coblenz. — Einges. 309 Expl. aus der Rhein- flora. Zeleuka Julius, Professor in Heiligenkreutz. — Einges. 405 Expl. aus der Flora von Zwettl. Madame Kablik Josephine, in Hochenelbe in Böhmen. — Einges. 100 Expl. aus der Flora des Riesengebirges. ITI. Coflitiiiiiatio Elenchi duplicatorum. Aconitum Jacquinii R h b. Adenostemma parviflortim D. C. Aegilops triuncialis L. Agrostis pumila L. Allium alpinum G a u d. Alyssum minimum W. Anchusa Barrelieri B e s s. Anthemis ruthenica M. B. Arenaria Marschlinsii Koch. Artemisia Ahrotanum L. „ maritima L. „ naronitana V i s. Asperula rupestris R h b. Aster parviflorus H u d s. Asterocephalus brachiatus R h b. Astragalus incurvus D s f. Athamanta ramosissima Pr t s c h. Afena hyhrida Peter m. 45 Bifora tesüculala R h b. ßutliurda aqualicu D. C. Bupleurum Odonütes L. Calumagrostis glauca R li b. Camelina pinnatißda Hör n. Campanula graininifolia L. Cardamine prateris. rar. genuina. Catapodium loliaceum L k. Centaurea salmantica L. „ Stäche L Cerastium grandiflorum \V. K. „ obscurum Koch. Chelidoniit7n laciniattim M i 11. Chenopodium lanceolatum M e r. Chilochloa aspera P. ß. Chicfiorium Endivia L. Cirsium ritulare-oleraceum. Cuvhlearia Armoracia L. Coni'olwius allhaeoides L. „ sicidus L. Crocus bannaticus Hfl. Crypsis schoenoides L a ni. Cucumis satitus L. Datura Tatula L. Dianthus integer V i s. „ racemosns V i s. „ nirgineus L. Edrajanthus dalmaticus D. C. Emilia sonclnfolia D. C. Epilobium obscurum S c h r e b. Erigeron linifolius W. „ serotinus W h e. Euphorbia filicina P r t s c h. „ spinosa L. Foeniculum officinalc A 1 1. Fumaria rostellata K n a f. Galium aureum V i s. Genista holopetala R h b. Geranium liciduni L'H e r. Gnaphalium neglectum S o y e r. „ pyramidütum W. Hellebor US Bocconi Ten. Helminthia echioides G a e r l n. Hieracium brecifolium T s c h. „ dentatum H p p. „ Laggeriana S c h 1 1 z. „ riscidulum T s c h. Hippocrepis unisiliqua L. Hordeum Zeocriton L. Hyoseris scabra L. /öer/« affinis J o r d. /wm/ö Candida C a s s. Lactuca sativa L. Laserpitium verticillatum W. K. Linaria dalmatica M i 1 1. Linum corymbulosum R h b, Lonicera Periclymemim L. Lotus ornithopodoides L. Luzula congesta L e j, Medicago circinata L. Melilotus messanensis A 1 1. Mentha crispata S c h r a d. „ gentilis L. Nananthaea perpusilla D. C. Nigella sativa L. Nymphaea semiaperta K I g r f f. Ocymum Basilicum L. Onobrychis foceolata D. C. Ophrys atrata Li n d 1. Opoponax Chironiiim Koch. Orchis Hostii T r a 1 1. Petroselinum sativum H ff in. Phaseolus imtltißorus L a m. Plantago serpentina L a ni. Poa cenisia All. Polycarpon tetraphyllum L. F. Polycnemum verrucosum Lang. Polygala calcarea S c h 1 1 z. Poterium spinosum L. Prunus cerasifera E h r h. „ Marasca H s t. Pteroneurum carnosum D. C. Pyrethrum einer ariaefoliumT r c v. Pyrus Malus L. Quercus Esculus L. Ranunculus mnricatus L. „ ophioglossifolius V i s. Raphanus satitus L. fiosa sepium T h u i 1. Rubus discolor W h e. „ tomentosus B o r k h. Rumex pratensis M. K. Sa/ia: argentea S m. „ myrsinites L. ^ viminalis L. Satureia Thymhra L. Sci7/a pratensis W. K. Scleranthus fastigiatus Höchst. 46 Scrophularia chrysanthemifo Ha M. B. laciniata W. K. Scutellaria orientahs L. subcrenata V i s. Senecio artemisiaefolius P e r s. „ vernalis W. K. S«7e«e dichotoma E h r h. Sorbus hyhrida L. Spergella subulata S w. Stachys salmaefülia Ten. Statice glohulariaefolia D s f . Sternbergia colchiciflora VV. K. Thymus bracteosus V i s. Tordylium apulum C o 1. „ officinale L. Verbascum Schottianutn S c h r d. Vernonia cinerea L e s s. Ficm triflora Ten. Fio/« ambigua W. K. Xanthium inaequilaterum 1). C. Cryptogamen, (Nomenclatur nach Dr. L. Raben hörst.) Baeompces rosetis Bi (it or a byssoides B ry op o g Oll jubatiis Cetraria glauca islandica . ♦ c. crispa juniperina Ciadon ia cornuta furcata . . C, b. racemosa rangiferina squamosa stellata a. uncialis . . b. ceranoides Co Item a Vespertilio Corniciilaria aculeala E n do c arp 071 miniatum E V er ni a f'urfuracea prunastri G r a p h > s scripta Gyrophora polyphyUa H a g e n i a eiUaris I s i dt um coraltinum he c anor a crassa a. lentigern friabitis a'fulgpns h e ci d e a Candida vesiciilaris Parmelia centrifuga ceratophylla . ' b. pertusa ofivncea b. saxicola parietina o . b. polycarpa pulveruleuta saxatilis stellaris . . d. tenella Peltigera canina horizontalis pulydactyla venosa R a m a l i n a calicaris b. f'raxinea . . d. farinacea pollinaria polymorpha Stereocaulon panchale U m h ili c ar i a pustulata U s ne a barbata . . .4. a. florida . . A. b. hirta Atgue C ho n d r u s crispus C o nf'er V a rivularis Leptothrix ochracea Prasiola crispa Anac amptod on splachnoides Andr e ae a alpina A n e ti r a pinguis A nomo da n cnrtipendulus B ar b ula aciphylla inclinata laevipila paliidosa ruralis subulata tortuosa liartramia crispa f'ontana Halleriana Oederi powiiformis B las ia pusitla Bryu m bimutn caespiticiutn b. yra- cilescens pyriforme C ath arine a undulata Ceratodon purpureus Cli m a c i u m dendroides Dicranum elongatum 49 heteromallum patustre peUiicidtim Sauleri Schraderi scoparium subvlatum undiilatum D i p hy sc i u m f'otiosum E n V al ypt a cownutata streptotarpa vulgaris Enc la di u in vertici'tlatu?n Fissidens bryoides taxif'oUus Fontin al i s antipyretica Frullani'a Tamarisci F unari a hygrometrica Georgia petlucida G r i m m i a ovata pulrinnta H e dw i gi a ciliata Hookeria lucens Hy pnum atrovirens catenulatum cirrhosum vommutatum cupressiforme . . d. filiforme turvattim loreum lutescens molluscum riparium ruscif'olium Schreberi splendens sguarrosum .striatum sylvaticum veltttinum Junger m a n n i a inflata L e s k e a patudosa sericea trichoinaiioides , L e ucobry um vulgare Madotheca platyphylla M ar c h anti a polymorpha a. com- munis Mastigob r y u m tritohatum M e e s i a tristicha uUginosa d. minor Metzgeri a furcata M n i u m cuspidatum horniim punctntitm vndulatum Orthot riehum a/fine anomalum crispvm cupulatum Hiitchinsiae Ludwigii patens phyllanthvm Phy s c omitriu m pyriforme P 0 ly t r i c h tt m commune gracile juniperinum nanum pilif'erum urnigerum Racomitrium canescens heterostichum Ra du la complanata Ric ci a fluitans natans Schistidiu m apocarpiim c. rivtt- lare Seligeria recurvata S p h a g n u m acutifolium cymhifolium laxi/'oUum T h y s an 0 m i t r i o n ftpxuosum b. saxicolu Trichocolea TomentPtIa Tr i cho st omum flexicaule pallidum W ei sia crisputa. Fiticoittette, A d i u ntum Capillus Veneris A s p i d i u m aculeatum lirannii cristatum dilatatum Filix mas Lonchitis Oreopteris rigidum spinulosum Thelypteris Asp le ni um Adiantum nigrum . . b. serpentinum Filix femina germanicum Halleri Riitamuraria septentrionale Trichomanes Blechnum Spicant B otrychium Lunaria Ceterach officinarum Cy stopteris fragilis montana E quisetum arvense . . B. campestre . . C. inundatum etongatum hiemale . ♦ e. trachyodon . . d. variegatuin limosum paluslre pratense sylvaticum Telmateja L y c o ]i o d i u m alpintim aitnutinum ChamaecyparissHS ctavatum complanaium inutidatuin Seingo 4S O p h io ff f o s Sil m tusitanicum rutyatum O srnniid a reynlis Polißpodiu m calcareiim Dryopteris Pheyopteris vulyare P teriü aquilina S c oto p e nd riti m officinariim Sic la y i n e Ha Helvetica sclayiuoides S ti u t h i op t e r i s yermanica Woods ifi ilvensis. Alexander Skofitz- liiterarisclie IVotizeii. Seit 1. Jänner d. J. erscheint in Agram ein landwirf hschaftli- ches Blatt in Nationalsprache unter dem Titel: „Gospodarshe No- — Von Dr. Hermann Hoffmann, ausserordentlichem Pro- fessor in Giessen , ist bei J o n g h a u s in Darmstadt erschienen : „Pflanzenverbreitung und Pflanzenwanderung ; eine botanisch-geo- graphische Untersuchung." 144 S. in 8., Pr. 1 fl. 16 kr. C. M., Wien bei L. W. S e i d e 1. ifllttlieiluiigeii. — Ausergewöhnliche Veg-etationserscheinungen. — In Löwen wurden am 8. Jänner auf dem Markt von Heverle aus, frische Arlischoken und prachtvolle Spargel zum Verkaufe geboten. Frische Erbsen waren in Hülle und Fülle vorhanden, ebenso die schönsten Himbeeren, in den Gärten des Herzogs von Aremberg in Heverle gepflückt. Blühende Kirschbäume kommen häufig vor. Aepfel- und Birnbäume treiben schon völ- lige Blätter und Blüthen. Auf den Bergen des Cantons Uri hat man jüngst Alpenrosen gefunden. In der Nähe von Basel haben am Neujahres- abende mehrere Senner für ihr Vieh Gras gemäht. Zu Düsseldorf bot man am 14. Jänner frische grüne Erbsen, die in einem dortigen Garten ge- wachsen waren, zum Kauf aus. Bei einem dortigen Weinhändler trinkt man jetzt Maitrank von frischem Waldmeister. Der Winter bleibt sich — schreibt man aus der Badischen Bergstrasse vom 30. December — bis jetzt in seiner ausserordentlichen Milde gleich. Eine Folge davon ist, dass man in dieser Gegend Mandelbäume in der schönsten Blüthe sieht, sowie denn auch in der Gemarkung Weinheims Gerste geerntet wurde, welche aus von der letzten Ernte ausgefallenen Körnern erwachsen, noch reife, -wenn auch nicht ganz vollkommene Körner trug. Ausserdem findet man eine Menge blühender Pflanzen, als : Kornblumen, Kohl, Tabak, Raps, Erbsen, Gelb- rüben, vi'ilde Nelken. — Ueber die Vegetationserscheinungen des diessjähri- gen Winters in Dalmatien schreibt der „Oss. Dalm.": D a I m a ti e n erfreut sich im Laufe des diessjährigen Winters einer ungewöhnlich milden Witte- rung. Im December zeigte das H e a u m u r'sche Thermonjeter wiederholt 11» Wärme. Erdbeeren und Pflaumen reifen; Bohnen haben Schoten getrie- ben ; in sehr vielen Gärten wachsen unzählige Rosen, Primeln, Ringelblu- men; Kirschbäume trieben Blüthen; die Salvia splendeiis und andere Pflan- zen, welche gewöhnlich in Treibhäusern überwintert werden müssen, blühen unter freiem Himmel; ein Hügel bei Benkovaz (Bezirk Zara) ist mit Veilchen, Reseda und Ranunkeln bedeckt. — Professor Gasparini in Neapel beabsichtiget sein Herbarium um 166 L. 13 S. Sterl. zu verkaufen. Dasselbe umfasst gegen 8000 Arten Phaneroyamea uad Cryptoyamen aus Sicilien, Griechenland, Amerika etc. etc. Reditcteor undHerausseber Alex. S k o fitz. Druck von C. Hebe rre u t e r. Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt. Gemeinnütziges Organ für Motiinik udri Rotarirl\er, Gärtner, Oekonoiiieii, Furslniärmer, Aerzle, Apotheker iitid Techniker. WiCflii^ 1 7. Februar 1 833. IH. «lalir^. J\'g 'S ^ flAH Oe.sterreicilische botanische Wocliciihlatt ersclieiiit jeden DunncrstHiE!;. Man l)raiiiiiiierirtaiirilassel»>emit4fl. CM. oder 2 llllilr. 2» Ngr.juhrlicl» und zvvarfür Exeinpl., die frei diirrli dii^ PoMt'ie/.ogen werden sullfii.lil ii.sbei der Redactioii: Wiedeii Neu- iiiami.sgasse Nr. 331 oder bei den betreirendeii Postämtern, sonsl in der S e i d el'.sclieii Uuclihandlung am Graben in Wien; sowie bei allen Bucbbandlnngeii des In- und Auslandes. Inserate die gany.e Petilzeile 5 kr. C. M. liilialt: Kleine Leiden eines Gartenbesitzers. Von Dr. C a s t e I 1 i. — Zoologisch- botanischer Vereins. — Correspondenz. — Literatur. — Mittheilungen. Kleine Ijeicleii eineiig Cnarteiilie^ilzers. Von J. F. Castelli. Wer einen Garten besitzt und seine Bäume und Blumen liebt ; wer noch überdiess sich sell)st um sie bekümmert, und nicht Alles seinem (j'iirlner überlässt : der muss wahrlich viel kaltes Blut haben, um sich nicht an jedem Tage wenigstens einmal zu ärgern. Ein grosses Leiden ist schwer, aber es geht vorüber, aber die kleinen Leiden sind es, die immerfort unbarmherzig quälen. Wenn ich die Wahl hätte, so würde ich einen tüchtigen Typhus, einem immerwäh- renden chronischen Gichtscbmerz vorziehen. Bei dem ersten bin ich bis zum 21. Tage dem Tode nahe; ist aber dann die Crisis glück- lich vorüber gegangen, so geht es zur Besserung, mir wird täglich wohler und ich fühle mich endlich neugeboren. Bei dem zweiten fühle ich bald hier, bald dort ein Beissen und ein Kneipen und bin eigentlich nie recht krank, aber auch nie recht gesund. Ja ja, die kleinen Nadelstiche des Lebens, das sind eigentlich die unerträg- lichsten. Ich will meine kleinen Leiden herzählen , vielleicht seufzen Mehrere mit mir: „Das haben wir auch erlebt.'^ \. Es mag vielleicht seinen guten Grund haben und für die Wissenschaft sogar nolhwendig sein , dass gelehrte Botaniker so viele neue genera plantarum schaffen, und ihnen neue Namen geben, aber für uns schlichte Gartenbesitzer ist das ein wahres Labyrinth. Da verschreibe ich mir alljährlich von den Handclsgärtnern neue Sämereien ; ich habe gro.sse Freude, wenn sie keimen und aufgehen, und was habe ich dann, wenn sie emporwachsen und blühen? — Pflanzen, welche ich schon mehrere Jahre cullivire. Um hiervon Bei- 50 spiele anzuführen, so habe ich mir im verflossenen Jahre von Erfnrt verschrieben : Felicia (der Speciesname ist mir enlCallen), was kajii zum Vorschein? Der uralle Aster tenellus. Ferner Emilia sonclä- j'oüa , was war's ? Cacalia sonchifolia. CentrantIms macrosiphon. Dieser Name war mir gar viel versprechend, besonders da im Erfurter Calalog „prachtvoll" dabei stand, Parturiunt montes , eine etwas vergrösserte Fedia scorpioides schlug meine Erwartung zu Boden. Aus der Kaulfussia aneloides stieg mir der alte Carices Nesii auf U.S. w. u. s. w. u. s. w. Ich erlaube mir diessfalls die Herren Han- delsgärtner zu ersuchen, in ihren Verzeichnissen bei alten Pflanzen, welche neu benannt worden sind, auch die alten Namen beizusetzen. n. Es ist etwas Himmlisches, wenn die Obstbäume im Frühlinge wie ungeheure Blumensträusse dastehen. Wenn sie dann auch bei ganz günstigem Wetter verblühen und sich schon kleine Früchtchen zu hunderttausenden ansetzen , welche Freude hat man da ! Mit einem Male kommt man zu einem Baum, und man erblickt auf der Erde mehrere solche kleinabgefallene Früchtchen , man sieht sie genauer an, und jedes hat ein kleines schwarzes Pünktchen, einen Stich von einem Insecte. Nun betrachtet man den Baum und alle, alle Früchte haben solche Stiche und werden abfallen. Man sucht hierauf die abscheulichen Insecten, welche diess Unheil veruisachen und findet nichts. Diess tritt meistens bei Pflaumengattun^en ein. Ich besitze vier ungeheure Bäume, welche gelbe Pflaumen tra- gen — sollen, und von welchen mir der frühere Besitzer meiner Realität sagte, dass er jedes Jahr ein paar Wägen voll Obst davon weggeführt hat. Während der zehn Jahre, welche ich sie besitze, waren sie alljährlich von Blüthen übersäet und ich habe doch nie Eine Frucht davon gesehen. Ich habe sie düngen lassen, Hunde und Katzen darunter begraben , sie wurden alle Jahre gut gereinigel, ich habe sie im Frühjahre räuchern lassen, — nichts — nichts und wieder nichts ! Ich nenne sie darum meine verhexten Bäume. III. Ich habe in meinem Garten Ueberfluss an dem köstlichsten Ouellwasser, welches von einem hinter meiner Besitzung befindlichen hohen Berge hergeleitet ist, vor meinem Hause drei Klafter hoch ernporspringt, im Hofe den Brunnen versorgt, von diesem in ein Bassin und noch in drei Reservoirs in den Garten abläuft. Wasser ist die lebende Seele eines Gartens. Gestern Nachts hat mich sein Plätschern noch in süssen Schlummer gewiegt, heute Morgens aber höre ich nichts ; sehe zum Fenster hinaus und der Springbrunnen steht traurig da. — Wo fehlts? Ist eine Röhre gesprungen? — Nein, denn man sieht nirgends Wasser aufsteigen. Man gräbt auf, man fährt mit der Brunnkette durch die Röhren und sieh da, ein paar unglück- liche Maulwürfe, Nattern oder Eidechsen sind in eine Röhre gekom- men und haben sie verstopft. IV. „Heuer werden wir recht frühzeitig Melonen bekommen," sagte mir mein Gärtner, als ich Anfangs Mai auf meiner Besitzung ankam, „ich habe sie schon sehr früh gebaut, sie blühen häufig und setzen sogar schon Früchte an. Ich bitte, kommen Sie nur, sie anzu- sehen." Wir gehen zum Mistbeet, er hebt mit sichtbarem Wohlge- 51 fallen die Fenster weg-, und wir prallen Beide zurück; die Melonen- Pflanzen liegen alle traurig und welk darnieder, kleine P'rüchte han- gen wirklich schon daran, aber die abscheulichen Mäuse haben sie alle unten abgefressen. V. In meinem Garten steht eine ganze Allee von herrlichen hohen Thujen. Die Bäume sind meine grosse Freude; mit einem Male sehe ich sie verunstaltet, indem viele Zweige davon abge- schnitten sind. Ich forsche nach und erfahre, dass sie von Bauern abgeschnitten worden sind, welche sie für Juniperus sahina hielten, und in ihre Viehställe steckten, weil sie den Wahn haben, da werde das Vieh nicht krank. VI. Ich setze alljährig über hundert Gruppen mit Sommerpflan- zen aus, welche am schönsten blühen, ich setze diese Pflanzen, welche ich im Mistbeet baue, so eng als möglich, damit die Gruppe ganz voll wird, und im Blülhensfand diese Gruppen wie Teppiche von verschiedenen Farben aussehen. Die Pflanzen wachsen und ge- deihen; mit einem Male aber entdecke ich bald bei dieser, bald bei jener Gruppe einen leeren Fleck; die Maulwurfsgrille hat die Pflan- zen vernichtet, ich setze zwar noch neue auf die entblössfe Stelle nach, allein sie werden nicht mehr so schön als die übrigen, und die Gruppe zeigt in ihrem Flor immer einen Uebelstand. VII Auf Stellen in verschiedenen Formen stehen an manchen Orten im Garten und auf pyramidenförmigen Stellen befinden sich auf einer Terrasse schöne Topfpflanzen. Jeder einzelne Topf wird mit Bindfäden fest an die Stelle angebunden; mit einem Male wülhet aber ein ausserordentlicher Sturmstoss, er räumt mir meine Blumen- steile ab, die Töpfe liegen zerbrochen auf der Erde, und viele von den Pflanzen sind zu Grunde gerichtet. VIII. Um in meiner Herzählung nicht zu breit zu werden, will ich die übrigen kleinen Leiden jetzt alle kurz zusammen fassen: Wen ich die Kirschen zu früh abnehme , so sind sie nicht schmackhaft, lasse ich sie zu lang auf dem Baume, so fressen sie die Sperlinge. Die Blätter der Malven fressen mir die Erdflöhe so durch, dass sie einem Siebe gleichen. Plötzlich hängen alle Blätter eines schönen Baumes, ich unter- suche ihn und finde, dass der Holzwurm an seinem Marke nagt. Es wäre nöthig, ich besässe selbst eine eigenthümliche Glas- Fabrik; so viele Mistbeet- und Glashausfenster gehen durch Garten- gehilfen, Thiere und Stürme zu Grunde. Immerwährende Sonnenhitze und die Blumen verblühen zu schnell, lange anhaltender Regen und die Blumen liegen darnieder und faulen. Sehr schöne glänzende Käfer fressen mir die Rosen schon in den Knospen aus u. s. w. u. s. w. u. s. w. Trotz allen diesen kleinen Leiden macht mir aber mein Garten (loch eine unendlich grosse Freude. 59 Zoologisch - If otaui*i»cli er Tereiii. (Fortsetzung der Jänner-Sitzung.) Am 19. Jänner versammelten sich die Herren Mitglieder aber- mals nnd es wurden die bereits angezeigten Vortrage gehalten, von denen mit weniger Ausnahme fast alle botanischen Inhaltes waren. Herr Ritter v. Heufler legte ein Manuscript über die Flora der Moldau vor. Er erwähnt hierbei , dass dieses Flurengebiel bisher ganz unerforscht geblieben sei, nnd es gewiss in der Aufgabe des Vereins liegen müsse, auch den Nachbarfloren seine volle Aufmerk- samkeit zu schenken. Das Manuscript ist von einem Herrn Julius Edel verfasst, der auf Veranlassung des Vicepräsidenlen der na- turforschen Gesellschaft in Jassy Herrn Dr. v. C z i h a k und auf Ko- sten der Gesellschaft, die Moldau zur Erforschung der botanischen Verhältnisse bereiset hatte. Die eigenthümliche Lage der Moldau, welche zwischen demSzered, dem Pruth und der Donau gelegen, gegen Siebenbürgen zu Gebirge , an der Pruth und Donau aber sumpfige, salzhaltige Ebenen enthält, macht die dortige Flora sehr mannigfaltig und interessant. Herr Stur theilte seine Beobachtungen über den Einfluss der geognostischen Unterlage auf die Verlheilung der Pflanzen mit. Herr Stur hat die österreichisch-steirischen Alpen in den letzten Jahren untersucht und sein Augenmerk auch auf die verschiedenen beson- deren Verhältnisse der geognostischen Unterlage, insoferne dieselbe aus gewissen speciellen Formationen besteht, gerichtet und gefunden, dass die Vegetation der Kalkflora, je nachdem die Unterlage Iso- kardiumkalk, Liaskalk, Grauwackenkalk , körniger Kalk u. dgl, sei, ebenfalls gewisse Verschiedenheiten darbiete. Herr Stur ist somit weiter gegangen, als die bisherigen Pflanzengeographen, und hat eine Bahn gezeigt, welche, wenn sie auch im ersten Augenblicke sehr subtil zu sein scheinet, dennoch zu glücklichen Resultaten füh- ren dürfte, durch die kritische Sonderung der Gebirgsformalionen aber jedenfalls eine bestimmtere Genauigkeit in der Beachtung der geologischen Unterterlagen überhaupt nach sich führen wird. Den folgenden Vortrag Dr. S c h i n e r's über Dipteren notire ich Ihnen nur der Vollständigkeit wegen. Herr Dr. R e i s s e c k zeigte der Versammlung mikroscopische Präparate des blulrothen Mehlschimmels vor und weiset nach, dass hierbei an eine Bildung aus Sporen nicht zu denken sei. Rerr Theodor K o t s c h y referirt über seine botanischen Beob- achtungen und Entdeckungen in den Banater Alpen. Wir sehen bei dieser Gelegenheit, theils in getrockneten Exemplaren, theils in sehr schönen Abbildungen, viele der interessantesten Pflanzen, wie: He- patica angulosa L a m. , Waldsteinia trifoiia K o c h , Sempervivum Heufeim Schott., Banffia petraea B a u m g. , den herrlichen Cro- cus Veluchensis Herbert, Gentianaphlogifolia S c h 1 1. & K o t s c h y, das Rhododendron myrtifolium S c h 1 1. , den prachtvollen Dianthus callUonus Schtt. & Kotschy und andere mehr. 53 Herr K o I s c h y verspricht in der nächsten Silzung- seinen interessanten Vortrag fortzusetzen. Zum Schlüsse hespricht Herr Anton Kern er den Veoretationscharakter des Erlafthales, Herr Carl Erdinger aus Scheibbs hat dein Herrn Berichterstalter viele Entdeckungen über die dortige Flora mitgetheilt. Es ist erfreulich, dass man endlich auch bei uns, Dank sei es Ihrem Wochenblatte, so wie dem Bestehen des zoologisch -botanischen Vereines, über die neuen Entdeckungen bald und sicher Nachricht erhält, ja sogar jetzt erst tüchtige Botaniker entdeckt, welche in ihrer Bescheidenheit unter andern Verhältnissen vielleicht sammt ihren Entdeckungen ungekannt zu Grabe gegangen wären. Ich kann Ihnen leider nicht alle die interessanten Entdeckungen namentlich anführen, erwähne aber nur , dass die im vorigen Jahre bei Scheibbs entdeckte Anemone apennina dortselbst wirklich gesellschaftlich mit Anemone nemorosa vorkommt. Um Vi 9 Uhr wurde die Sitzung geschlossen. S i d a. Corres|»»iitleiiK, — Salzburg, Ende Jänner. — Ich erlaube mir folgende, in dem Aufsatze über Obdercnnsische Hausmittel (Botanisches Wo- chenblatt 1852, Nr. 50 und 52) enthaltene irrige Angaben im Fol- genden zu berichtig-en. Auf Seite 396 -w'vcADoronicitm Pardalianches unter der „Alten Ehe" der Aelpler Salzburgs verstanden , welche Pflanze bisher nur auf zwei Alpen der Kalkgebirge gefunden wurde, während das auf Schiefergebirge nicht seltene Hieracium albidum V i 1 I. , Avelches eine ölige Substanz aussondert, darunter verstan- den wird. Sodann Seite 411 : Valeriana celtica ist unter dem Namen S p e i k schlechthin, Primula glutinosa als blauer Speik im Salzbur- gischen bekannt. Der rothe Speik, den ich nie nennen hörte, dürfte Primula farinosa sein. — Die Witterung in Salzburg war bis zum 18. Jänner, an welchem Tage nach einem Gewitter etwas Schnee fiel, so milde, dass fast alle Frühlingsblumen, selbst Vinca minor ^ an sonnigen geschützten Lagen blüheten. — Apotheker B a m b e r g e r, in Meran, hat ausser mehreren in der „Flora" bekannt gegebenen seltenen Laubmoosen kürzlich am Kuchlberge bei Meran Fimbriaria frngrans. Riccia Bischoffii und ciliata in Gesellschaft, wie sie im Lndwigsthale bei Schreisheim in Baden vorkommen, nebst der bisher nur in Italien gefundenen Oxymitra pyramidata und Pyramidula tetragona aufgefunden. Dr. Sanier. — P r e s s b u r g , am 30. Jänner. — Auch hier findet man in diesem Augenblick blühend: Lamium purpureum, Alyssum incanum, Capsella Bursa pastoris, Bellis perennis, Senecio vulgaris, auch Campanula persicifolia und noch mehrere andere, sind wohl nicht wie die erstgenannten so vollkommen, aber dennoch vorhanden. Ga- lanthus nivalis wird hier schon seit 30. d. M. in Büschelchen zum Verkaufe angeboten. Auch haben wir bis jetzt noch k(Mnen Schnee gehabt, während dieser in Hainburg, eine Stunde von hier, und in Blumenau, gegen die March, 2 Schuh hoch liegt. Schneller. 54 — Brück a. d. Mur, am 30. Jänner. — Am Neujalirc^slage erhielt ich ein Sträusschen, wenige Tage vorher in der Umgebnnjr von Brück gepflückter Blümchen, welches : Viola odorata, Campa- nula rotundifoiia^ Scabiosa ochroleuca, Adonis aestwalis , Erica carnea enthielt, nachdem ich kurz vorher auch Erica milgaris, Achillea Millefolium und Anfangs December noch Melilotus alba, Trifolium prntetise, Tragopogon pratensis, Geranium Robertianuin, Knautia pratensis u. a. blühend getroffen hatte. Für unsere Berge gewiss viel; wir haben aber auch erst seit kurzem Schnee bei einer Temperatur von + 1 bis — 5" R. des Tags, die in der Sonne bis auf 13" steigt, und von — 1 bis — 6" des Nachts, welche ein einziges Mal auf — 9* des Morgens 7 Uhr stand. F. liiteratiir. — Curtis's B otanical Magazine. — Das September- heft 1852 enthält abgebildet und beschrieben: T. 4667: Curcuma Roscoeana Wall., Scitamineae aus Pegu , aufgefunden von Dr. W a 11 r 0 th. — T. 1668 : Meconopsis Wallichii Hook. Papavei'a- ceae aus dem Sikkim-Himalaya, entdeckt von Dr. H o o k e r. — T. 4669 : Calanthe mride-fusca Hook, eingeführt von Simon aus Assam. — T. 4670: Brya Ebenus D. C. Leguminosae gemein in Jamaika. — T. 4671: Calanthe vestita Wall. Von Wallich in Tavoy entdeckt. — T. 4672 : Malcalmia litiorea R. B r. Das Octoberheft enthält T. 4673 : Lilium giganteum Wall., entdeckt von Dr. W a 1 1 i c h zu Sheapore in Nepal. — T. 4674 : Tassonia sanguinea D. C. , Passifloreae aus Trinidad. ■ — T. 4675 : Centrosolenia bractescens Hook., von Linden unter dem Namen Naiitilocalyx hastatus in Kew-Garten eingeführt. — T. 4676 : Be- gonia hernandiaefolia Hook, aus Veraguas, eingeführt von See- mann. — T. 4677 : Goethea strictifolia Hook., Maltaceae aus Brasilien. — Faxte n's F l o w er Garden. — Die Hefte vom Juli bis October 1852 enthalten abgebildet und beschrieben T. 86 : Piiya lon- gifolia M o r r e n. , Bromeliaceae, im Jahre 1843 in Belgien einge- führt, wahrscheinlich aus Mexico. — T. 87: Oncidium cuculatum L i n d 1. , gefunden von Dr. J a m e s o n an Baumstämmen auf den westlichen Abhängen von Pichincha, später von Linden in den Wäldern von Ouindin in einer Höhe von 7800 — 8700' und von Seh lim in Neu- Granada in einer Höhe von 10000'. — T. 88 : Hexacentris mysorensis W i g h t. , Acanthaceae aus Mysore. — T. 89 : Azalea amoena L i n d 1. , gefunden von Fortune in einer Handelsgärtnerei zu Shanghae in China. — T. 90: Odontoglossum Peacatorei Lind., Orchidee aus Neu-Granada. Linden verkauft Exemplare dieser Pflanze für 100 — 200 Franken. — T. 9t: Abeiia trißora Rob. B r. Caprifoliaceae als Samen eingeführt von M a d d e n aus Simela im Jahre 1847. Dr. W a 1 1 i c h fand sie wild auf den höchsten Gebirgen von Kamaon, nahe dem Himalaya. — T. 92 : Di- placus glutinosus N u 1 1. v>ar. grandiflorus. Scrophulariaceae aus Laelia 55 • Calirornion. — T. 93: Hlormodes igneum hin d\., von >yarszewicz von Coiilral-Aiiierika eingeführt. — 'f. 94 : Clematis lanuginosa L i 11 d I, eingerührt von Fortune aus China. — T. 95: ''•-'-" purpurata L i n d i, von der Insel St. Catharina in Brasilien, ]91ittlseiliiu|^eii. — Von der Haardt schreibt man Ende December : „Die ungemein günstige Witterung, deren wir uns seit dem letzten Herbst erfreuen, hat das Tiehholz vollkommen gezeitigt und dadurch die Hotl'nungen der Winzer auf den nächsten Herbst belebt. Was aber diese Hotfnungen bedeutend miissigl, ist die Gewissheit, dass die Trauben krank heit in stetem Fortschreiten begriffen ist, und nun in Gegenden erscheint, die seither gänzlich verschont geblieben waren. Das Holz der von dem Uebel ergriffenen Stöcke wird rolhbraun und russartig glänzend, oft sogar schwarz, und die Zersetzung erstreckt sich bis auf die Wurzel. Ganze Weinberge müssen jetzt schon ausgehauen werden." — Die 0 n y s c a m y n t i s c h e n P f 1 a n z e n n ä p f e in englischen Orchideenliäusern bereits mit Vortheil angewendet, werden von ß a t e- niann in folgender Weise empfohlen: ..Die onyscamynlisclicn ISäpfe für Luflorchideen sind eine ohne allen Zweifel sehr sinnreiche und zweck- mässige Erfindung des Herrn Lyon. Sie bestehen in von Topfererde ver- fertigten Näpfen, in deren Mitte sich eine Erhöhung befindet , die mit einem Loclie versehen ist, in welches man die Eiehenäste, auf denen Orchideen befestigt sind, hineinsteckt. Der Raum zwischen dieser Erhöhung und dem Rande des Napfes wird mit Wasser angefüllt und bildet dadurch einen Was- sergraben (rings um das Holzstück), der die Insecten am Uebergange ver- hindert."• Ganz dieselbe Vorrichtung lässt sich auch für Erdorchideen in Topfen anwenden, indem man diese sehr einfach auf die obere Fläche des C'ylinders in die Jlitie des Wassernapfes stellt (Allg. Thüring. Garlenz.) — Eine neue Erscheinung ist die Einfuhr ausländi- scher Kartoffeln in England in grossen Quantitäten. Vom 10. Sep- tember bis 10. Oclober vorigen Jahres erhielt England 3fi.803 Zentner Kar- toll'eln vom Continent. In derselben Periode 1851 betrug die Quantität blos lü.ia.i Zentner. — Es gibt nach der letzten statistischen Aufnahme in Frankreich 1,57H 547 Hectaren künstlicher Wiesen, was '/loo des eigentliclien Landliaues oder Vioo des gesanimlcn .Ackerbaues ausmacht, ühiire N\'iosen bringen jährlich 47,256.774 Zlnr. Futlerkräuter hervor mit einem Durclischnitlswerth von •203.765.169 Fr., also 129 Fr. auf die Hectare. Die natürlichen Wiesen nehmen 4,198.198 Hectaren ein und ergeben nur 1(15,203.268 Ztnr. Heu, ertragen also 462,598.213 Fr. , was auf die Hectare nur 110 Fr. ausmacht. Drei Viertel der künstlichen Wiesen sind in den nördlichen Provinzen gelegen. — Eine neue Krankbeil der Zucker runkelrübe. — Ei- genthümlich erscheint eine Art Krankheit, die der Chemiker Bantzke in dieser Campagne auf einem Rübenfelde des Überamtmanns Preuss in Friedrichsaue zu beobachten Gelegenheit hatte. Während die Rübenkrank- heiten sonst die ganze Pflanze von den Blättern und den Si)aiigiolen der Sangwurzeln aus befallen, und der Rohzucker theilweise in Traubenzucker übergeht, beginnt die hier in Rede stehende Krankheit in der Wurzelspilze der noch unreifen Rübe, schreitet von hier allmälig nach oben zu fort und kann also sieben Achtel der Rübe durch schnelle Zersetzung in Fäulniss ver- wandeln, während die Blattstiele und Blätter noch in der üppigsten Ent- wickelung ohne Anziehen von Gelbheit fortgrünen. Erst wenn die Krankheit bis an das Herz der Blätter vordringt , geht mit deren Ueberrest auch die Blälterkrone in Fäulniss über. Soweit dabei während dieses allmäligen Vor- 5 6 rßckens der Kianklicit diese die Rübe erg^rilTeii Imt, enlhiilt dieselbe iiicbt die geringste Spur von Zucker irgend einer Art; dagegen zeigt der noch ver- schont gebliebene Theil der Pflanze sogar noch mehr Zuckergehalt, als eine ganz gesunde Rübe. Der Fäulniss folgt eine Menge von Iiilusorieii oder Vibrionen der kleinsten Art, ähnlich wie bei kranken KarloHeln. (Preuss. Zeit.) — Von den Orangeriegebäuden in Sanssouci ist das älteste abgebrochen und die 160 Orangenbäume, welche in demselben ge- pflegt wurden, sind in den vollendeten Flügel des neuen Orangeriegebäudes übertragen worden. — Die Ostheimerweichsel, welche aus Spanien stammt, soll zu ihrer grössten Vollkommenheit erst dann gelangen, wenn sie in der Nähe eines Wassers gepflanzt wird. — Papier aus Daphne Laureola. — Im Norden von Ost- Indien wird aus mehreren Daphne~kv\^n (D. cannahina^ D, Gardneri etc.) von den Eingebornen ein festes, starkes Papier bereitet, welches seit Jahr- hunderten schon zu den gewöhnlichen Zwecken im Gebrauche ist. Dadurch kam Professor Rrignoli von ßrunholf in Modena auf den Gedanken, ob sich nicht ein ähnliches Präparat aus der verwandten Daphne Laureola würde erzielen lassen, und es gelang ihm vollkommen, indem er die in Indien gebräuchliche Bereitungsweise befolgte. Ein Hauplvorzug dieses Pa- piers ist, dass es nie von zerstörenden Insecten angegrill'en wird. (L 0 t 0 s.) — Der Oleander soll, wenigstens während des Blüliens, eine für Menschen und Thiere schädliche Ausdünstung hahen und desswegen in Algier die Vorschrift befolgt w^erden , nie in der Nahe von Oleandern Truppen bivouaquiren zu lassen, oder in der Nähe de.s Lagers solch Geslräucli auszu- rotten. (Jour. d. Ph. et dXh. Avr.) — DerGarten der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Wien besitzt dermalen an verschiedenen Obst-, Wein- und Beerengat- tuugen 837 Arten, und zwar: Aepfel 314, Birnen 214, Pflaumen 41, Pfirsiche 46, Aprikosen 11, Kirschen und Weichsein .il. Wall- und Haselnüsse 13, Weintrauben 93, Johannisbeeren 7, Stachelbeeren 3.5, Himbeeren 4 und Erdbeeren 8 Arten. Die Anzahl aller Bäume, Edelslämme, Weinreben und Beerensträuche besteht in 54.192 Stück. Die Verkaufspreise der zum Ver- kaufe bestimmten nicht unbedeutenden Menge veredelter Obstbäume und Slräucher sind massig gehallen und die Mitglieder geniessen noch überdiess einen Nachlass von 1 — 6 kr. bei jedem Stücke, abgesehen davon, dass letztere, soweit die Menge von Veredhingsreis'rn und Weinreben reicht, solche unentgeltlich erhalten. Bemerkenswerlb ist es, dass im Jahre 1849 die Gesellschaft den Garten aufgeben wollte, da derselbe einen jährlichen Verlust von 1500 — 8000 fl. auswiess. Nachdem aber der Ausschuss in der Verwaltung eine Aenderung vorgenommen hatte, ergab es sich, dass der Aufwand des Gartens aus seinen Einnahmen bis jetzt nicht nur bestritten werden konnte, sondern dass aus diesen noch ein Ueberschuss von einigen hundert Gulden alljährlich der Gesellschaft zu gute kam. — Ein Arzt hat entdeckt, dass die Schmerzen und die Zer- störung der Zähne von thierischen und pflanzlichen Schmarolzerwesen aus- gehen und zwar von vielerlei Thier- und zweierlei Pflanzengaltungen. Lieber diesen Gegenstand hat Dr. Bodilsch in New-York eine nun bereits ge- druckte Vorlesung gehallen. (Bot. Zeit) Redacteur und Herausiycebei- Alex. Sk o ritz- Druck von C. Veberreuter. Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt, Gemeinnütziges Org^an für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekononien, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. liVICll, 2ü. Februar 1 833. III. Jalirg;. J\I ^^ ,^_______^,_.^,.,^_^^^_,_^,,_^_„,._._^,__^^^________^,.^_^^ Das Oesterreirhiselie botauisrhe Wochenblatt erscheint jeden Donnerstag. Man pranuinerirtaufdai^sel'ieiuit^tl. CM. oder 2 Rtlilr. 20 Ngr.Jalirlicli und i^warfür Exeinpl., die fr e i durch die PoHtOei^ogen werden sollen, h 1 os hei der Redaction: Wieden Neu- niannsgasse Nr. 331 oder hei den hetrelfenden Postämtern, sonsl in der S ei del'schen Buchhandlung am Graben in AVien; sowie bei allen Buchhandlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile 5 kr. C. M. Inhalt: Die Kartoffel und ihre Krankheit. Von Dietl. — Flora austriaca. — Personaluotizen. — Zoologisch-botanischer Verein. — Botanischer Tauschverein in Wien. — Miltheilungen. — Inserat. "• ien, am 24. Februar. — Es nahet der Frühling und der regsame Botaniker wirft Ijereits sehnsüchtige Blicke von seinem winterlichen Arbeilslische gegen den Himmel empor, der bald den belebenden Seffen über Berg- und Thal, über Wald und Flur aus- hauchen soll. Ist diese Zeit eingetreten,, was haltet dann den Freund der ewig sich verjüngenden Pllanzemvelt in seinem, ihm bereits zu enge gewordenen Gemache zurück? — Wohlgerüstet eilt er hinaus; die Erstlinge auf dem sonnigen Hügel sind sein; das Blümchen der Haide ist sein ; traulich empfängt ihn der Wald, traulich wohl, aber darf er es wagen, ihn zu betreten? Die tolle , rücksichtslose Ausbeutung des Waldes und der schwunghaft betriebene Waldfrevel hatten sich verschworen, eines der waldreichsten Länder holzarm zu machen, und es jenem trauri- gen Schicksale Preis zu geben, welches das Verschwinden der Wäl- der stets mit sich führt. Alle Einsichtsvollen begrüssten daher das neue Forstgesetz, mit welchem Se. Majestät, vom Jänner 1853 an, eine neue Aera der Waldcultur in Allerh. Ihren Reichen eröllneten, als das Unterpfand einer liesseren Zukunft für selbe. Allein in diesem Forsigesetze befindet sich ein Paragraph, der zunächst auch den harmlosen Botaniker schwer trilft. Est ist §. 60, und der Gesetzgeber hat in selbem allerdings nur den Schaden vor Augen gehabt, der dem Walde durch eine schonungslose Ausbeutung seiner Nebennutzungen zugehet, doch der Wortlaut des Gesetzes erklärt Jeden für straffällig: „der an einem Baume klopft, Wurzeln ent- blösst. Zweige ahschneidet , Waldfrüchle sammelt, Unkräuter und Moos sich zueignet, Waldgras, Kräuter und andere Gewächse, welche keine Forstculturpflanzen sind, abschneidet oder ausrupft, der ausser Gebrauch gesetzte Wege und Stege benutzt." Dass der Botani- 5S ker diess Alles Ihut, was hier verboten ist, liegt in seinem Berufe; wird daher das Gesetz nach seinem Wortlaute in Vollzug gesetzt, so ist das Botanisiren zu einer gefährlichen Aufgabe geworden. Es bedarf wohl keines Zweifels, dass dieses Gesetz nicht im Entfern- testen darauf berechnet ist, den bescheidenen Botaniker in seinem unschuldigen Streben zu behindern, denn vor dem Manne der Wis- senschaft braucht kein Richlerspruch den Wald zu schützen; das weiss der Gesetzgeber auch. Aber nicht alle Menschen stehen gleich hoch und ein und dasselbe Wort hat auch nicht für Alle die gleiche Bedeutung. Es könnte untergeordnete Oigane geben , welche in einem übelverstandenen Pflichteifer, oder aus Unfreundlichkeit, oder endlich aus wirklicher Unwissenheit von der Absicht des Gesetzge- bers abirren und dem Botaniker momentane Verlegenheiten bereiten, die ihm seine Excursionen für die Zukunft verleiden würden. Unter solchen Umständen wäre es vielleicht die Aufgabe unseres zoologisch -botanischen Vereines, ja selbst der Akademie der Wis- senschaften, das Wort zu ergreifen, um von den Freunden der Wis- senschaft jedes unliebsame Missversländniss gegenüber dem Wald- Aufsichtspersonale abzuwehren. S. Die Kartoffel und ihre Krankheit« ^ Von Ferdinand D i e 1 1. Die querst im Jahre 1846 beobachtete und seitdem in immer weiteren Kreisen aufgetretene Kartoffelkrankheit musste wegen der Unentbehrlichkeit dieser Pflanze in der gegenwärtigen Oeconomie die ernstesten Besorgnisse bei den Landwirthen und dem Publicum überhaupt hervorrufen. Nachdem alle practischen Vorsichten erfolg- los geblieben , wurde an die Wissenschaft appellirt und von dieser Aufklärung und Rath zur Besänftigung dieser drohenden Calamilät angesprochen. Allein die Männer des Wissens hatten nicht erst die- ser Aufforderung bedurft, sie hatten sich schon lange mit der Erfor- schung der Ursache der Fäule hefasst und ihre Ansichten und Beob- achtungen vor die Oeffentlichkeit gebracht. Unter den bekannter gewordenen Ansichten über die Kartoffel- krankheit haben vorzüglich zwei die allgemeine Aufmerksamkeit in Anspruch genommen, die ich vor Entwickelung meiner eigenen, be- scheidenen Hypothese einer strengeren Beurtheilung zu unterziehen mir erlaube. Mit einem bedeutenden Aufwand von Scharfsinn und, für den ersten Blick, mit einiger Wahrscheinlichkeit wurde zum Ersten be- hauptet , die Kartoffelkrankheit habe in Degen er irung der Pflanze selbst ihren Grund. Eine Degenerirung der Kartoffelpflanze hat aber bisher weder dem Wesen noch der Form nach Pialz gegriffen. Die Kartoffelsaat wurde ehedem mit den kleineren Knollen oder zerschnillenen grosseren bewerkstelligt; erst als die Fäule verhee- render auftrat , wählte man grossere Knollen und legte sie ganz. Diese Saatkartoffeln, die bereits sämmtlich den Keim der Degenerirung 5» hätten in sich tragen sollen, wurden bestellt, und siehe da! auf dem- selben Acker erlag ein Theil derselben der Fäule, indess der andere gesund blieb, obwohl es gar nicht unwahrscheinlich ist, dass in den beiden Lagern Theile derselben Kartoffel, oder doch Knollen der- selben Pflanze zu so verschiedenen Resultaten führten. Den Todesstoss aber musste diese Theorie erhalten , als bei Pflanzen, die aus reifen, echt amerikanischen Knollen oder aus vollkommen ausgezeitigtem a merikanischen Samen gezo- gen wurden, dieselben Symptome und derselbe Grad der Fäulniss, wie bei den heimischen Kartoff'eln, eintrat. Allein auch der Form nach hat keine Degenerirung der Pflanze stattgefunden. Es ist gewiss, dass die Kartoffel nicht naturgemäss, weil nicht durch Samen, fortgepflanzt wurde ; allein derselbe Fall tritt bei der Erdbeere, bei der Stachel-, Johannis- und Himbeere, beim Ho- pfen und vor Allen bei der Weinrebe ein ; auch sie werden nur durch Knospen, selten durch Samen fortgepflanzt und zwar letztere bereits seit länger als nahe einem Jahrtausend, ohne dass sich eine solche Degenerirung gezeigt *), Es tritt zwar allerdings bei diesen Pflanzen eine Degenerirung ein, dieselbe besteht aber durchaus nicht in Fäule des Krau- tes und der Wurzeln, sondern in der Unfähigkeit keimkräftige, fortpflanzungsfähige Samen zu erzeugen, wodurch die Früchte verkümmern , klein , unansehnlich und oft unschmackhaft werden. Ein schönes Beispiel solcher Degenerirung bietet die im Volksmunde unter dem Namen „Jungfernweinbeere" be- kannte Frucht dar, eine Traube, die ausser einigen wenigen voll- kommen ausgewachsenen, lauter nur haferschrotgrosse Beeren in sich fasst, welch letztere keine ausgebildeten Samenkörner, sondern blos Andeutungen derselben, verschrumpfte Keime, enthalten. Na- mentlich tritt dieser Fall öfter bei den zwei ältesten Rebengattun- gen, den Heunischen und den Eiben ein. deren erstere Kaiser Carl der Grosse bereits in Deutschland gezüchtet fand und ausrotten Hess, um an ihre Stelle französische Reben zu bauen, die nun Fränki- sche, im Gegensatz zu den bereits vorgefundenen Hunnischen (Hünschen, HeunschenJ genannt wurden, während die andern die Albae (Weissalben, Elbenj, von den erobernden Römern eingeführt, zu dem alten Wahrworl: ^Romanus^ ubi vincit, hahitat'* einen spre- chenden Commentar bildet. Ueberhanpt aber bedeutet Sinn und Wortlaut der Degenerirung vom physiologischen Standpuncte aus nur ein „a u s der Art schlagen," ein Verkümmern, ein Rückwärtsschreiten in den ur- sprünglieben Zustand, die bedingte Productionsfähigkeit nicht mehr gleicher Individuen bis zur Fortpflanzungsunfähigkeit. Somit hätte die KarlolTel sehr in's Kraut treiben und immer kleinere Knollen tragen müssen, ein Fall, der nie eintrat. *) Die Tranbenkranktieit (Oidium Tücken) ist durchaus nicht gleicher Art, wie die Karloffelkrankheit, auch wurde die Identität beider — mei- nes Wissens — noch nirgends auegesprochen. 60 Die zweite Ansicht ist die des Herrn Dr. Schneider in Prestic, welcher in der von ihm entdeckten Psylla solani tuberosi den Grund der Krankheit erkennt, eine Ansicht, die auch in den Räumen der hiesigen k. k. Akademie der Wissenschaften Anklang gefunden. Allein auch diese Hypothese scheint mir nicht stichhaltig zu sein, denn einmal wäre das Erscheinen der Kartoffelblattsauger vor der Kranklieit k a u m (höchstens durch generatio aequivoca) erklärbar, und dann zweitens muss nach S c h n e i d e r's Beobachtung die Krankheit in der zweiten Hälfte des Juli und in der ersten des August die Entwickelungs- und Lebensperiode seiner Psylla ein- treten. Diese gefürchtete Zeit ist aber, wie ich am 18. Juli , dem Tage der ersten Abfassung dieser Skizze, mit grosser Wahrschein- lichkeit, für mich mit völliger, moralischer Ueberzeugung ausgespro- chen, jetzt (21. AugusI) vorüber und die Kartoffel steht noch wie vor im üppigsten Grün , in der kräftigsten Entwickelung der Knollen. Ob sich das lichtscheue Insect dessenungeachtet auch heuer auf der üntenseite der KartofFelblätter angesiedelt , konnte ich ; ob- wohl ich nach Sonnenuntergang mehrmals Erdäpfeläcker durch- wandelte , nicht wahrnehmen und zweifle auch nicht ohne Grund an seinem heurigen Vorhandensein. Ich möchte das Erscheinen die- ses Insectes vielmehr für die Wirkung der Krankheit , für eine Folge derselben halten, weil die tägliche Erfahrung zeigt, dass, wo Verderben, d. i. Fäulniss der Vegetation eintritt, Wucherung von vegetabilischen und animalischen niederen Organismen (Schwämme, Insectenj auf den Trümmern derselben sich ausbreitet. Uebrigens erinnere ich mich, dass bereits im Jahre 1817 ein englischer Arzt eine Alphis-Arl als Ursache der KartofFelfäule in einer eigenen Bro- chüre angab , ohne dass sich diese Behauptung den berühmtesten Naturforschern Englands gegenüber bewährt hätte, wie die Zeit- schrift „r/ie Phytologist^ vom genannten Jahre ausführlich und wie- derliolt berichtete. Dagegen zeigte eine genaue Untersuchung der Bodenverhält- nisse, dass die Fäule dort entweder gar nicht oder doch minder verheerend auftrat, wo die Ackerkrumen luftig und abschüssig gelegen, trocken und durch Sandbeimischuno- locker gewesen, während ein schwerer, daher feuchter und kalter Boden nie gesunde Pilanzen trug, so zwar, dass auf demselben Acker, aus demselben S a m e n bei dem Obwalten dieser Umstände kranke und gesunde Pflanzen vorgefunden wurden. Eine aufmerksame Beobachtung zeigte ferner, dass seit dem AuHauchen der Karloll'elfäule auch die meisten Baumfrüchte wässeri- ger und schaler gewesen, besonders aber die Aepfel eine auf- lallende Geneigtheit zur Fäulniss hatten, derart, dass mehre Sorten derselben (türkischer Weinliug , Borsdorfer , TafTtapfel) , wenn sie einige Ztüt auch ganz luftig und trocken gelegen, und von aussen den Schein vollkommener Gesundheil zur Schau trugen, innen ganz verfaul! waren und lebhaft an einen in's Wasser gefallenen Sodoms- Apfel am todten Meere erinnerten. Es ist sogar nicht unwahrschein- lich, obwohl mir keine directen Beobachtungen vorliegen, dass die 61 Kern- und Slein-ObsIsoHon der letzteren Jahre ähnliche krankhafte Erscheinungen, wie die KartofTel, boten. (Fortsetzung folgt.) Flora austriaca. — St a chis amhigua S m i t h. (M a I y 400, 7.) fand J. Bayer auf der Hetz-lnsel bei Prag. — R an Uli culu s p y g m aeu s Wahl, fand im Jahre 1847 \y e n d I a n d auf dem Krimmler Tauern in Tirol (Bot. Ztg. 1848, p. 136), Ein zweiter Slandorl dieser Pflanze wurde vom Apotheker Bamberger am 16. August v. J. entdeckt und zwar auf dem Schnallserjöchl in einer HohevonS — 9000 Fuss, nahe am Rande eines kleinen Gletschers auf fetter , schwarzer Erde. Nähere Angaben linden sich in der „Flora" 1853 p. 625 und p. 688. — Neu aufgestellte Arten von Dr. Sauler. — Wir finden eine hübsche Reihe solcher in Nr. 36 und 39 der „Flora" 1852, als: Orobanche erub es c ens, mit zart gerölheten Bliilhen , deren Grund und Rücken weisslich, kommt auf Lychnis cliurna bei Salzburg vor und scheint der 0. gamosepala am nächsten zu stehen ; Orobanche n e o ttioide s , scheint auf Tannen- Avurzeln vorzukommen und hat Aehnlichkeit mit einer verdorrten Neuttia, steht zunächst der 0. 7ninor und wurde bei St. Gilgen ge- funden ; S c le r o tium T h ap si, nistet gesellig in der Wolle von Verbascum Thapsus und erscheint von der Grösse eines Nadelkopfes; P cz iza au r antio-nig r a bei Sleyr auf lehmigem Boden gefunden ; Fistillaria Muelleri, gefunden von Müller, Conservator in Genf, auf Stengeln der Gentiana pannonica am Un- tersberg ; Spha g num longifolium, mit langen^ scharfzuge- spitzten 131ättern, gefunden bei Salzburg; Gymnostomum ery- thro st omum, mit lebhaft rolher Mündung, an Kalkfelsen bei llüttenstein; Weissia Schimperi, mit walziger Büchse und breiten kurzen Zähnen, bei Sleyr; Draba nivea vom Habitus «ler Dr. tomentosa mit grossen Blumen, steiflichen glatten Stengel und grünen Kelch. Gesammelt von Freib erger bei Finstermünz in einer Höhe von 6 — 7000 Fuss. — Vicia cordata W u I f. , Lathyrus latifol'ms L. und Myrio- phyllum alterniflorum D. C. sollen auf dem Marchfelde gefunden worden sein, — Phleum asperum V i 1 1. (Maly 52, 5) fand Haupt- mann F e 1 i c e 1 1 i auf dem Janinaberg bei Nohitsch in Unter-Slcier- niark. Personalnetizeu. — S e n d t n c r beabsichtigt , wie „Lotos" milthcilt, in diesem Jahre den Böhmcrwald in niuscologischer Hinsicht genauer zu durchforschen. — Charles S a 1 1 e, Apotheker zu Pont ä Mousson ist im Jän- ner v. J. zu Nizza gestorben. Er machte sich durch seine Reisen, besonders die in den Atlas, von welchen er einige neue Pflanzen mitbrachte, bekannt. — Philipp W i r t g e n , Lehrer in Coblenz, hat von der philo- sophischen Facultät in Bonn den Doctor-Titel erhalten , welches Ereigniss am 23. Jänner d. J. von fünfzig Personen in Coblenz mit einem Abendgastmahl gefeiert wurde. Zoologisch - botaiiij§$clier Verein« Am 4 Februar versammelten sich die Mitglieder des Vereines wieder zu einer ordentlichen Monatsitzung. Den Vorsitz führte Ludwig Ritter v. Heufler. Seit der letzten Sitzung sind 21 Mitglieder beigetreten und den Vereinssammlungen 64 Nummern zugewachsen. Es wird auch eine Liste von naturhistori- schen Zeitschriften vorgelesen, welche von den Herren Vereinsmil- giiedern nunmehr benützt werden können. Viele darunter hat Secre- tär F ra u e n f e 1 d aus eigenen Mitteln beigeschafft, wofür ihm der Herr Vorsitzende den besonderen Dank des Vereines ausdrückt. Die Vorträge beginnt Herr Custos-Adjunct Theodor K o t s c h y. Er gibt als Fortsetzung seines letzten Vortrages in einer äusserst gelungenen Darstellung die Beschreibung der Siebenbürger Alpen, sammt den Verbreitungsverhältnissen der von ihm daselbst gefunde- nen Pflanzen. Herrn Frauenfelds Vortrag ist zoologischen Inhalts und behandelt die abnormen Farbenverschiedenheiten und Abänderungen im Thierreiche. Herr Professor P o k o r n y überreicht dem Vereine eine kleine Sammlung von Laubmoosen, welche von Dr. Grüner aus Iglau eingesendet worden waren. Sie enthält : Mnium punctatum H d w., M. undulatum H d w. •, M. hornum L.; M, serratnm B r i d. , bei Pirnitz gesammelt; M. spinosum S c h w g r. , um Iglau massenhaft und sehr fructificirend; M. spinulosum B r. & Seh., von Dr. Grü- ner zuerst aufgefunden (1842); M. rostratum S c h w g r. ; M. cu- spidatum Hdw. ; M. affine Bl.; M. stellare H d w. ; RacomÜrium canescens B r. und Dicranum montanum Hdw. Herr Professor P o k o r n y macht auf frappante Farbenverän- derungen aufmerksam, die an den Blättern der Moose nicht selten zu sein scheinen. Herr Professor v. P e r g e r Iheilt unter Vorweisung von Probe- abdrücken mit, dass es nunmehr gelungen sei, Ectypen- Abdrücke auf sehr vollständige Weise auszuführen. Er erwähnt hierbei aller, seil den ältesten Zeiten in dieser Richtung gemachten Versuche und theilt das neueste Verfahren mit. Es besteht darin, dass man frisch- getrocknete Pflanzen zwischen zwei glattgeschlilfenen Bleiplatten mittelst heftigen Druckes abnimmt und nach diesem vervielfältiget. Die Proben sind sehr schön und erregten das volle Interesse der Anwe- senden. Zum Schlüsse legt Secretär Frauenfeld die zum Drucke in die Vereinsschriften eingesendeten Abhandlungen im Auszuge vor. 63 Zwei derselben sind lepidoplerologischen Inhalts. Die dritte von Herrn Franz H i 1 1 e 1» r a n d t bringt eine Aufzählung der von ihm in Begleitung des Herrn Grafen Johann Z i c h y auf 14 verschie- denen Alpenexcursionen aufgefundenen und beobachtelen Pflanzen. Noch erwähne ich, dass Herr Ritter v. H e u f 1 e r einen recht zweckmässig eingerichteten Calalog seiner Algensaminlung, der zu- gleich als Tauschcatalog verwendet werden kann, zur Einsicht vor- legt. Um '/i9 Uhr wurde die zahlreiche Sitzung geschlossen. Sida. Botaiiiscfter Taiiselivereiii in lllen. — Sendungen sind eingetroffen: Vom Herrn Hauptmann Kinzl, in Wiener-Neustadt, mit Pflanzen aus der Flora daselbst. — Vom Herrn Hauptmann Schneller, in Pressburg, mit Pflanzen aus der Flora daselbst. — Vom Herrn Dr. Lehmann, in Olfenbach, mit Pflanzen aus der Flora von Deutschland und der Schweiz. — Sendungen sind im Laufe dieses Jahres bereits abgegangen an die Herren: Professor Co 1 u m b u s , Dr. D u f t s c h m i d t, Grafen S t a r- hemberg und Dr. R a u s c h e r in Linz, Professor J e c h 1 in ßudweis, Apotheker Lohmeyer und T e u b e r in Neisse, Präsidenten V u c o t i n o- vic und Dr. Schlosser in Kreulz , Schramm in Brandenburg, Dr. Maly und Gubernialrath Dr. Streinz in Gralz, Landesgerichtsrath W e- s e I s k i in Kollin, Professor Grzegorcek und Apotheker Reit in Tar- Dow, Professor Zelenka in Heil. Kreuz und Dr. Pokorny, Hirner, Winkler, Janka, Juratzka und Dr. C a s t e 1 1 i in Wien. — Meine nicht unbeträchtlichen Rückstände des verflossenen Jahres hoffe ich recht bald zu tilgen und sodann auch den diessjährigen Verpflichtungen nach Möglichkeit Genüge zu leisten. Inzwisciieii bitte ich um Geduld, obiges Verzeichniss beweist hinlänglich, dass ich auf die Herren Theilnehmer nicht vergesse, daher auch Erinnerungschreiben zwecklos sind. Neue Desideraten- Cataloge nach dem letzten Jahresberichte bitte bald einzusenden. Hittheilitiigeii. — Baumwolle. — Noch vor einem Jahrhundert war die Baum- wollpflanze in den amerikanischen Gärten nur als Zierpflanze zu treffen und selbst noch 1786 herrschte im Süden der Union die Ansicht, dass man schwerlich bedeutende Massen gewinnen würde, im Jahre 1792 wurden nur 5.712 Ballen, im Jahre 1802 bereits 114.025 Ballen, im Jahre 1851 aber 3,015.029 Ballen, in diesem Jahre Aveit über vier Millionen Ballen gebaut. Die Baumwollinduslrie Indiens, die früher Europa mit Geweben versorgte, ist völlig zu Grunde gerichtet. — In der Versammlung der Gesellschaft naturfor- schender Freunde in Berlin am 23. November 1852 zeigte Dr. Klotzsch an einer Blülhe von Achiinenes yrandißora als Abnormilät eine dreitheilige Narbe und 3 Wandplacenlen. Caspary sprach über einige ana- tomische Verhältnisse der Blülhe von Victoria regfrt. Der Fruchtknoten eines von ihm untersuchten Exemplars besass 34 Fächer, jedes Fach war durch ein Blatt gebildet, das nach oben sich zusammenschlägt. Dr. Schacht sprach über die Knollenbildung der Orchideen. Die Knolle von Herminium Monorchis entwickelt sich aus einer Nebenwurzel, welche dicht über ihrer Wurzelspitze eine Slammknospe erzeugt. Der Theil zwischen der letzleren und der Wurzelspitze wächst in die Länge und im Umfange und schwillt zu einer neuen Knolle an , wahrend der andere Theil derselben Nebcnwurzel 64 sich zunächst in die Länge entwickell. Professor Braun zeigte eine neue Alye von Helgoland vor, die er Codiolum benennt. E h r e n b e r g theiite die neueste Entdeckung A in i c i's mit, weicher eine neue Schimmelgattung, die die Traubenkrankheit bei Modena herrschend begleitet, beobachtete. Ehrenberg bemerkte, da es ihm gelungen sei, einen interessanten Cha- rakter dieser neuen Form darin zu finden, dass beim Befeuchten der ovalen Früchte mit Wasser unter dem Mikroskop diese ihren einfachen ovalen Sa- men in Form eines zusammenhängenden spiralen, zierlichen Cirrhus oder Locke von selbst ausslossen, was weder Erisybe ^ noch ein andere ver- wandte Form zeigt. — In der Papierfabrik von Geiersdorf im preussischen Schlesien wird Papier aus Fichtenholz gemacht. Der schlesische Forstverein liess einige Exemplare seiner Verhandlungen auf solchem Holzpapier drucken und überreichte ein Exemplar dem König. — Volksarzneimittel. — Die Wurzeln von Litzuta vernalis werden in Liefland gegen Steinbeschwerden benutzt. Die Wurzeln von Trientalis euro/uiea werden in Tirol als Brechmittel gebraucht. Monotropa Hypopitys wird in Schweden gegen das Husten bei Schaafen und Rindern angewendet. Ferner finden Anwendung : Erynyium maritimitm gegen Brust- krankheiten in England, Phlomis tuberosa gegen der Ruhr in der Ukraine, Rinde und Blätter von Alnus gliitinosa und A. incana gegen Geschwüre im Banate. (Oest. Ztschft. f. Pharm.) — Correspondenz. — Herrn Apotheker S— m, in W— n: „Man kann Geldbeträge in beliebiger Münzsorte , Silber oder Papier, zusenden." — Herrn Professor H — n, in B — n : „Erhalten. Viel Dank.'" — Herrn D — I, in P.: „Bei längeren Aufsätzen steht es nicht immer in der Macht der Redac- tion die Zeit genau zu bestimmen, wann solche zum Abdruck gelangen. '"'■ — Herrn V — c, in K — z: „Werde trachten, Ihren Wünschen nachzukommen." — Herrn F — r, in H — h: „Erhalten. Die Sendung wird bald abgehen." — Herrn F — i, in G — z: „Erhalten. Die angetragenen Pflanzen sind er- wünscht." — Herrn N. : ..Synopsis plantarum von Dietrich wird anti- quarisch zu kaufen gesucht. Von den in Nr. 46 des vergangenen Jahrganges angeführten Werken sind vergriffen die Nummern: 2, 3 , 5, 7 bis 10 , 14, 15 und 17." I Bi fi e r a t« KiiBpfeliliiii^. Der Unterzeichnete beehrt sich hiermit allen R o s e n f r e u n d e n aufs Neue seine ziemlich bedeutende R o s e n s a m m 1 u n g zu empfehlen, von welcher im Jahre 1852 ein Hauptkalalog erschien und soeben das N a c h- tragsverzeichniss die Presse verlassen hat, und allen Freunden dieser königlichen Blume auf zeitiges Verlangen von der Redaclion dieser Blätter nebst Abbildung zugesandt wird. Dieser Nachtrag enthält die neue- sten und prachtvollsten Erzeugnisse der französischen Ilosen- Cultur. Gefällige Bestellungen werden prompt expedirt und durchgängig hil- lige Preise, so wie allen Anforderungen entsprechende, schöne, gesunde, kräftige Exemplare zugesicjiert. 0 p p u r g , bei Neustadt an der Orla, im Grossherzoglhuine Weimar. Riidol|ili llemnanii, Hofgärtner. Redacteur und Jieraii^^ebei' Alex. IS k o fitz. Druck von C. Telie rre u t e r. Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt. Gemeinnützig^es Organ für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekonomen, Forstmtänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. ITieil^ 3. Iflärz 1833. HI. «Talirg:. J^ 9. Das Oesterreichische botanische Wochenblatt erscheint Jeden Donnerstag. Man pränuinerirtauf(lasseJhemit4fl. CM. oder 'i Rtlilr. 20 Ngr.jälirlichundzwarfür Exempl., die fr e i durcli rtiePostbezogen werden sollen, bl os bei der Redaction: Wieden Neu- mantisgasse Nr. 331 oder bei den betreffenden Postämtern, sonst in derSeidel'scben Buchhandlung am Graben in Wien; sowie bei allen Buchhandlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile 5 kr. C. M. Iititalt : Botanische Erinnerungen eines Nord-Deutschen aus der Gegend von Triest. Von Schramm. — Die Kartoffel und ihre Krankheit. Von D ietl. — Correspondenz. — Literatur. — Mittheilungen. — Inserat. Botaiiisclic £rliineriiiigcii eines Mord-Ueiit- scheu aus der Oe^eutl toii Triest. Von Schräm m. Am i5. Juli 1852 Nachmittags kam ich auf meiner Reise nach Triest über Berlin, Wien, Gralz und Laibach in Präwald am Fusse des Berges N a n o s an, nachdem ich sonst auf der Süd-Bahn, über den Semmering aber mit der Post fahrend, die grossartigen, wenn gleich immer noch nicht beendigten Eisenbahnbauten über diesen Gebirgskamm bewundert, in Laibach den fleissigen Botaniker und künfligen Conservator des nafurhistoiischen Museums in Triest, Herrn Frey er, besucht und die Adelsberger Grotte gesehen hatte. Mein Wunsch, den N a n o s zu besteigen, war durch die Pflan- zenschätze, welche er nach Reiseberichten und bekannten wissen- schaftlichen Werken darbietet, rege gemacht, und so beschloss ich, meinen Vorsatz diesen und den folgenden Tag in Präwald zu blei- ben, um so mehr auszuführen, als bei dem zwar heissen, jedoch sonst beständigen Wetter eine sehr schöne Aussicht von diesem Höhenpuncte zu erwarten stand. Mit Mühe wurde ein Führer zum folgenden Morgen verschafft, mit diesem am Abend alles Nöthige verabredet und so traten wir denn, mit den erforderlichen Bedürfnissen reichlich versehen , am 16. früh 5 Uhr unsere Excursion bei sehr heitcrm Himmel an. Im Gasthofe glaubte man, dass wir binnen zwei Stunden auf dem Nanos sein könnten; allein da schon am Fusse desselben einige Gebirgs- wiesen und späterhin bei der Besteigung des nahe an 4000' hohen Berges selbst, die Abhänge und Geiöllschichtcn eine reiche Vegeta- tion zeigten, so war es beinahe 9 Uhr geworden, als wir endlich 66 nach vielfachen Verzögerungen den höchsten Puncl erreicht hatten. Dieser gewährt eine überraschend prachtvolle Aussicht über Land, Gebirg und das adriatische Meer; dieses Meer, in welchem ich wäh- rend der nächsten Wochen baden, und auf welchem ich die schon längst ersehnten kleinen Küstenfahrten machen wollte. Hier sollte, um den Genuss zu verlängern und auch den Körper zu stärken, das Frühstück eingenommen, und dann der Weg über den, von allem Baumschlag entblössten Scheitel fortgesetzt werden. Leider — denn es fehlen bei dergleichen Gelegenheiten selten kleine Missgeschicke — zerbrach der Führer beim Auspacken unserer Vorräthe die Fla- sche mit dem, hier eben ganz fehlenden Trinkwasser, und so hatten wir denn nicht allein mit der Hitze des Tages, sondern noch mehr mit dem Durste zu kämpfen. Gleichwohl hielt ich mich der reizenden Fernsicht wegen mehr auf dem Plateau des Nanos auf, und diess mag wohl mit die Ursache sein, dass mir viele der seltenern Gewächse entgangen sind, welche ich besonders an den steilern Seitenwänden und zwischen Gesträuch erwarten durfte. Die nachstehend verzeichneten Pflanzen sind das Wesentlichste, was ich während der heutigen Durschforschung auf dem Nanos fand, und ich werde, des Zusammenhanges wegen, hier sowohl, wie wei- terhin die etwaigen Bemerkungen gleich einschalten, welche ich bei dieser oder jener Art zu machen habe. Es wurden nämlich aufgenommen : Daphne alpina in Fr,; Galium purpureum; Senecio lyratifo- lius R c h b. auf Wiesen am Abhänge ; Centaurea axillaris W. und Cent, rupestris Var. armata; Hieracium piloselloides \ ill. dünner Schaft, schlängelig hin- und hergebogen, nicht ästig, Blüthen sehr klein} Hieracium Peleterianum Mer. j Phyteuma Michelii bei Koch; Cirsium serratuloides S c o p. ; Cirs. Erisithales ; Campanula pyra- midalis und linifolia W,; Camp, thyrsoidea blühte auf der südlichen Abdachung, konnte aber, weil die Kapsel gefüllt war, nicht mehr mitgenommen werden; Calamintha thymifoUa Rchb.; Orobanche gracilis S m. ; Scrophularia Hoppii Koch; Cyclamen europaemn; Gentiana utriculosa ; Gent, lutea auf halber Höhe des südlichen Abhanges, war noch nicht aufgeschlossen; Laserpitium Stier L. ; Cnidium Monnierii C u s s, und Libanotis daucifolia bei Rchb,, waren mir beide neu, also höchst erwünscht; Seseli glaucum Jacq. nach Herrn Dr. Biasoletto; Athamantha rupestris bei Reh b., der mit schwarzbraunen schuppenartigen Häuten bekleidete Wurzel- kopf gezweilheilt. Hüllblättchen kürzer, als der Fruchtstiel, die un- tern Blätter stark behaart; Bupleurum exaltatum M. B.j Astragalus vesicarius ; Genista sylvestris; Cytisus capitatus Var. Saxifraga rotundifolia und crustata V e s t. ; Clematis erecta; Ruta divaricata Ten.; Sabuiina laricifolia bei Rchb.; Dianthus sylvestris W u 1 f, bei Koch, Var. a (T^ianth. caryophylloides Rchb. Icones ?J ; Südseite auf der halben Höhe des Nanos, Blätter sehr schmal, die obern kurzbauchige, nur zugespitzte Scheiden darstellend, Stengel an den Knoten last kniebogig, Blumen dunkelroth, ziemlich klein. 61 aber deutlich gezähnt. Uebrigens stehen die 4 bieileiförmigen Kelch- schuppen, nicht, wie sie R e i c h e n b a c h beschreibt und abbildet, immer von einander entfernt, sondern man findet dieselben auf einem und demselben Exemplare bald nahe zusammengedrückt , wie bei D. Caryophyllus, bald die beiden äussern entfernt am obersten Theil des Stengels gestellt. Ferner erfreueten noch Drypis spinosa, so wie Silene saxifraga. Ausserdem blieb mir am 16. und 17. Juli noch Zeit genug, bei- läufig in der Umgegend von Präwald einzusammeln : Centaurea ni- grescens V a r. « transalpina Koch; Nepeta nuda V a r. ß K o c h's Syn. (Nepeta violacea A i t. Flora gertn. excursJ). Mit der von mir im Sommer 1851 auf der Wanderslebener Gleiche in Thüringen gesammelten JV. nuda L. bei R c h b. bis auf die schön hellblaue Farbe der Blüthen, Kelchzähne und Stengelverzweigungen überein- stimmend; ferner: Calamintha grandiflora und C. officinalis; Scro- phularia canina ; Lysimachia punctata; Ferula Ferulago bei Rchb. iFerulago galbanifera Koch); Astrantia major Var. ß involu- crata Koch. Diese Prachtpflanze ziert die feuchten Wiesen in der Nähe des Dorfes; Rhamnus saxatilis in Fr.; Dorycnium suffrtitico- sum V i 1 1. ; Lathyrus latifolius ; Euphorbia diilcis bei Rchb. {Euph. verrucosa bei K o c hj ; Dianlhus Uburnicus Bartl. auf einer schattigen Bergvviese unter der südlichen Abdachung des Nanos. Stengel vierkantig, Hüll- und Kelch-Schuppen lederig, bleich, die krautigen Spitzen derselben so lang oder etwas länger, als die Kelch- röhre AI. K. Deutschlands Flora. (Fortsetzung folgt.) Die Kartoffel und ilire fiirauklieit. Von Ferdinand D i e tl. (Fortsetzung.) Fasse ich nun alle diese Wahrnehmungen zusammen, so resul- tirt mir mit ziemlicher Verlässlichkeit, das der Grund der Kartoffel- fäule lediglich in den seit einigen Jahren gegen früherhin auffallend veränderten meteorologischen Verhältnissen unsers Welttheils gelegen sei, deren Extravaganzen und Divergenzen der verewigte Gruithuisen so oft besprochen und zu erklären versucht, dass dieselbe daher auch von selbst, ohne unser Zuthun gänzlich verschwinden werde, sobald sich die wässerigen Niederschläge der Atmosphäre mindern und der Status quo ante derselben rückkehren wird. Seit einigen Jahren , eben seit die Kartoffelfäule aufgetaucht (1845) waren ungeheuere Wolkenbrüche, weitausgedchnlc und an- dauernde Ueberschwemmungen , häufiger Regen , reichlicher Thau und dadurch eine fast fortwährend feuchte Atmosphäre, ein fast n i e trockener Boden an der Tagesordnung. Hierdurch und durch den Umstand, dass die wässerigen Niederschläge in den hö- hern Gebirgen als Schnee niederfielen, wurde unsere Temperatur auf- fallend kühler, namentlich Nachts, so dass man, das Jahr 1852 abge- rechnet, die warmen Nächte eines Sommers füglich zählen konnte. OS Ein allgemeines Zurückbleiben der Vegetation, ein augenfälliges krankhaftes Aussehen der Pflanzen (vorzüglich der Weinrebe), ein bedeutender Ausfall in der Quantität, ein empfindliches Zurückgehen in der Qualität der Fechsungen waren im Allgemeinen die unläug- baren Folgen dieser Temperatur-Verschiedenheit. Nothvvendig musste dieser nachtheilige Einfluss manche Pflanze mehr , manche minder berühren, und zwar mussten die zarteren, sogenannten Saft- oder Fleischgewächse mehr als die Halme und Holzgewächse leiden, welche in dem stärkeren, gestreckteren Zellenbau eine grosse Stütze fanden. Der Einfluss der Nässe und Kälte konnte daher nicht anders, als höchst nachtheilig auf die Kartolfelpflanze sich äussern, zumal, wenn sich selber zur Zeit der B 1 ü t h e geltend machte. Die Blüthe, der Geschlechts-Organismus, die Acies der Vegetation, tritt in der Regel — auch^bei der Kartoffel — nur an den Spitzen der Pflanzen her- vor, ist daher allem Einfluss der Witterung mehr als irgend ein anderer Theil derselben ausgesetzt. Sein Wachsthum ist ein eigenthüm- Hoher, von dem der übrigen Pflanzen verschiedener, insbesondere ist derselbe nicht nur von einer höheren Temperatur, als jener der Pflanze allein abhängig , sondern er selbst entwickelt eine solche. Die sinnreichen Versuche Adolf B r o g n i a r t's mit Colocasia odora *) weisen nach, dass die Temperatur in der Blü- thenscheide, während der Blüthe jene der äussern umgebenden Luft am 14. März Nachmittags 3 Uhr um 4.5 Centigrad 4 „ „ 10.0 5 „ „ 10.2 5 „ „ 11.0 11 „ « 8.2 10 „ „ 2.5 „ übertraf, t in den Annalen der Landwirth- schafts-Gesellschaft von Lyon mit, dass Soldanella alpina, wenn sie unter dem Schnee blüht , eine vollständige Höhlung um sich bilde, abgesehen, dass die Blüthe von Daphne mezereum, Toßeldia alpina, Dianthns glacialis etc. im Schnee das Dasein von Wärme hinlänglich beurkunden iConfer chemicorum : ^Corpora non aguntnisi fluida^^. Jedenfalls vereinigen sich während der Blüthe, die bekanntlich nur aus potencirlen Blattwirteln besieht, die gesteigertsten Kräfte in den feinsten Stoffen, die Bildung des Keims und dadurch die letzte Aufgabe des Pflanzenlebens : die Foripfianzungsfähigkeit zu ermögli- chen. Es ist klar und durch die Erfahrung hinlänglich erwiesen, wie störend jede Aenderung der atmosphärischen Verhältnisse auf die Blüthe einwnken, fSchluss folgt.) Correspoiidenz. — Kreutz, in Croalien den 31. Jänner. — Ueber die ausnehmend warme Winterszeit dieses Jahres wird so Manches berichtet und es werden die besonderen Vegetationserscheinungen hervorgehoben. *) NoHvelles Annal. de Mus. vol. III^ und John L i n d 1 e y's Introdution to Botatiy pg. 877. » 15. r) 55 5? 16. « 55 55 17. 55 55 V 18. 55 Vormittags und am 19. 55 55 d jüngst erst theilt L e 0 n t 09 Obwohl hinsichtlich seiner Lage Croatien in klimatischer Rücksicht auf eine ziemlich warme Temperatur Anspruch machen dürfte, so konnte man dennoch für diesen Winter nichts Besonderes anführen. Der December des jüngst verflossenen Jahres war wohl sehr mild und hatte durchaus keinen winterlichen Anstrich, die Vegetation war dennoch, wie es scheint, gegenüber den anderortigen Erscheinungen, sehr zurückgeblieben. Das Bemerkenswertheste war, dass ich im De- cember Viola Riviniana, Conium croaticum, Fragaria resca und Cytisus capitatus blühend fand. Von Fragaria vesca gelangten einige hin und wieder zur Reife. Pritnula acaulis gibt es noch jetzt in Menge. — Trotz dem, dass sich bis an den heutigen Tag kein Schnee einstellt (die höheren Berge ausgenommen), und dass es kein Eis gibt, so vernichteten dennoch einige Fröste jedes weitere Gedeihen der Pflanzen. Es ist ein laues, .nasses und nebeliges Wetter einge- treten, welches keinen ordentlichen Winter, aber wahrscheinlich auch keinen guten Frühling erwarten lässt. Unter den Pflanzen, die ich voriges Jahr sammelte , fand ich unter andern eine sogenannte Ficaria rammculoides M n c h. oder Ranuncidus Ficaria L. — Reichenbach hat sie als ein getrenn- tes Genus von Ranunculus aufgenommen; sie erscheint in seiner Flora bezeichnet: Caiyx trisepalus, Corolla 8 — W petala u. s. w., nun aber ist an mehreren Exemplaren, die ich besitze, das ange- führte durchaus nicht zu finden, denn diese haben fünf Kelch- b 1 ä 1 1 c h e n und zwölf Blumenblätter; hiermit wären die Hauptmerkmale, auf welchen der generische Unterschied beruhen sollte, unstatthaft und zufällig, folglich kein hinlänglicher Grund eine solche Trennung zu dulden ; denn in der Wissenschaft , die nach festen Grundsätzen gebaut sein soll, darf nichts unstatthaft und nichts zufällig sein ; das Weitere, was da angeführt wird, nämlich : Car- pidia obtusa compressa, das kann nicht als Merkmal bei der Auf- stellung eines Genus angenommen werden, denn es ist hinsichtlich der ganzen Pflanze zu untergeordnet , auch müssle man in Folge dessen alle andern Unterabtheiiungen der Ranunkeln, wo die Car- pidien so verschiedenartig erscheinen, als so viel Genera aufstellen, was natürlich in einen noch grösseren Fehler verfallen hiesse; denn das ganze Genus Ranunculus ist durch seine unverkennbare natur- historische Aehnlichkeit derart bezeichnet, dass man da, ohne eine Sünde zu begehen, nichts ändern kann. Meiner Meinung nach ist Ficaria ranunculus M n c h. daher nichts als eine Species im Genus Ranunculus, und wird viel richtiger Ranunculus Ficaria benannt. Ficaria calthaefolia R c h b. aber, von der Reichenbach selbst sagt: j^Ulterius observanda^ ist gewiss nichts Anderes, als eine Va- rietät der ersteren. Vukotinovic. — B r i X e n , den 12. Februar. — Wenn man von allen Seiten Berichte liest über den milden Winter und die ungewöhnlichen Er- scheinungen der Vegetation, so ist auch unsere Gegend an der süd- lichen Abdachung der grossen Centralkctte nicht zurückgeblieben. Von der Mitte Octobers bis gegen das Ende Decembers war die Wit- terung, mit Ausnahme weniger Tage, schön und mild. Am 38. De- yo cember fiel etwas Schnee, was sich im Jänner ein paarmal wieder- holte; jetzt haben wir seit 6 Tagen fünfmal einen neuen Schnee, inzwischen auch einmal Regen; daher ist auch das Thalgelände seit 6 Wochen mit Schnee bedeckt, was zu den selteneren Erscheinungen gehört, und obgleich im Thale die Schneedecke nicht tief ist, so häuft sich doch im Hochgebrlge eine bedeutende Masse an. Dass ich im December in der nahen Umgebung ungefähr 30 Arten von Pflan- zen blühend fand, ist nicht sehr auffallend ; ohnehin geschieht es nicht seilen, dass ich im Winter Blüthen finde, von denen es zwei- felhaft ist, ob man sie als Spätlinge der abgehenden Vegetation oder als Vorboten der neuen zu betrachten habe. Ich habe mir daher Alnus incana als eigentlichen Vorboten der Frühlings- Vegetation ausersehen. Dieser Vorbote hat nun bereits am 6. d. M. seine Slaubblüthenkätzchen geöffnet, und die Annäherung des Frühlings angekündet. So früh habe ich seit meinem fast 25jäh- rigen Aufenthalt in dieser Stadt an ihm niemals Blüthen angetroffen ; vielmehr beobachtete ich als gewöhnliche Blüthezeit die zweite Hälfte des Februars. Es wäre nicht uninteressant, wenn in verschie- denen Orten an den nämlichen Bäumen oder Sträuchern solche Beobachtungen gemacht , und zur Vergleichung bekannt gegeben würden. Solche überall zu treffende Gewächse wären für die frü- heste Vegetation Alnus incana und Corylus avellana; für die mitt- lere, die frühen Weidenarten ; für die spätere Befula alba, Prunus avium, Berberis vulgaris, Rosa canina etc. Unmassgeblich, aber gut gemeint! Joseph Hofmann. — Langenlois, in Unter - Oesterreich, im Februar. — Es ist gewiss für jeden Weingartenbesitzer, für jedfen Gärtner und Gar- tenfreund eine willkommene Nachricht, mit einem Werkzeug bekannt zu werden, welches zum Beschneiden der Weinreben, Bäume und Gesträuche ausgezeichnet gute Dienste leistet. Dieses nützliche Instrument ist die k. k. privilegirte Kremser Rebmesserschere, welche durch die Zweckmässigkeit der Construction und die vorzügliche Güte des Materials, aus welchem es in Krems verfertiget wird, sich die rühmliche Anerkennung von Seile der k. k. Landwirthafls-Gesellschaft in Wien durch Ertheilung der silbernen Medaille erworben hat. Die erfahrensten Oekonomen erklären es als das zweckmässigste Instrument zum Rebenschnitt und in den ausge- dehnten Weinptlanzungen hiesiger Umgegend hat sich dessen Ge- brauch mit Schnelligkeit allgemein verbreitet. Jeder Sachkundige wird durch einen Versuch zur vollen Ueberzeugung gelangen, dass mit dieser Rebmesserschere bei der Ersparung der halben Mühe und Zeit ein ausgezeichnet reiner Rebenschnitt erzielt wird. K a 1 b r u n e r. liiteratur« — Die bildende Gartenkunst in ihren modernen Formen, dargestellt von Rudolph S i e b e c k. Verlag von Friedrich Voigt in Leipzig. Von diesem ebenso werlhvollen als für jeden nach künstlerischer Vollendung strebenden Gärtner wohl zu empfehlenden Werke ist bereits die 7. Lieferung erschienen, welche ihrem trefflichen Inhalte, so wie der eleganten Ausstattung, nach den vorhergegangenen sechs Lieferungen, die wir in den früheren Jahrgängen unserer Zeitschrift besprochen haben, in keinem Puncte nachstehet. Dieser Lieferung sind wieder zwei grosse Gartenpläne, Tafel XIIL und T. XIV. bei- gegeben, von denen der erste ein Beispiel darstellt, auf welche Weise ein Garten anzulegen wäre, der dem Vergnügen ebenso, wie dem Nutzen gewidmet sein soll und daher wie der eine Theil zu landwirthschaftlichen Scenen und der andere zum Obst- und Ge- müsebau zu benützen sei. Der zweite Plan versinnlich die Anlage eines Handelsgartens und gibt ein Beispiel, auf welche Weise der gebotene Raum auf das zweckmässigste zu den in jedem Ilandels- etablissement nothwendigen Partieen, Beeten, Glashäusern, Pflanzen- kisten, Schuppen, Magazinen, Stellagen, Kübeigewächsen, Gehölz- schulen, Spalieren, Wasser - Reservoirs u. s. w. benützt werden kann, ohne an verwendbarem Raum einzubüssen, oder durch Ueber- ladung und unzweckmässige Eintheilung die Harmonie des Ganzen zu stören. Der literarische Theil dieser Lieferung handelt erschöpfend vom Pavillon, von den Bädern und Mühlen als einzelnen Theiie grös- serer Parks. S. — Etymologisch-botanisches Handwörter- buch. Bearbeitet von Dr. G. C. W i 1 1 s t e i n. Ansbach. Verlag von Carl Junge, 1852. Zweite Lieferung. Beim Erscheinen der ersten Lieferung dieses Werkes haben wir uns bereits in Nr. 39 des vergangenen Jahrganges über dasselbe ausführlicher ausgesprochen und auch einige Artikel aus dessen In- halt als Probe des Werlhes desselben unseren Lesern angeführt. Damals konnten wir uns über das Unternehmen , so wie über die Ausführung eines für den Botaniker ebenso nothwendigen als brauch- baren Werkes nur günstig äussern und finden jetzt bei Erscheinen der zweiten Lieferung eben keine Ursache unser Urlheil zu ändern. Mögen immerhin einige Artikel minder vollständig abgefasst sein, oder sich hier und da einige Unrichtigkeiten secundärer Wichtigkeit eingeschlichen haben, was bei einer Anzahl von 17000 Artikeln, welche das Werk umfasst, nicht so leicht zu vermeiden sein dürfte, so beeinträchtigen solche den Werth des Ganzen doch nur in einem sehr minutiösen Grade und das um so weniger, als der gelehrte Autor das Erscheinen von Ergänzungsheften verspricht , in welchen ohnedies durch nachträgliche Forschungen aufgefundene Unrichtig- keiten zu berichtigen derselbe nicht unterlassen wird. Die Hauptsache ist, endlich ein dem neuern Umfange der Masse von Gattungsnamen entsprechendes etymologisches Grundwerk zu besitzen, und ein sol- ches ist uns in Dr. W i 1 1 s t e i n's Handwörterbuch ganz gut gebo- ten. Die erste Lieferung des Werkes VIII und 488 Seilen stark, reicht von Abaloti bis Koenigia ; die zweite Lieferung, welche zu- gleich das Ganze schliesst, umfasst weitere 463 Seiten und reicht von Kohautia bis Zyzygium. Die Aiisslaltung beider Liefernngen ist gefällig und der Preis (4 Th. 10 Sgr.) des ganzen Werkes massig gehalten. S. Iflittheiliiiigeii. — Die grosse Kürbis- Ausstellung des Herrn J ä c k e 1 in Berlin wurde am 5 September v. J. eröffnet und waren auf derselben 350 Sorten ausgestellet. — Die Knospen des Maulbeerbaumes werden an den Ufern des Ganges wie Samen gesäet, und dadurch erhält man eine Art Maulbeerwiese, deren Laub zur Nahrung für die Seidenraupen verwendet wird. — Eine Form der Cardami/ie pratensis mit gefüllten BUithen kommt jährlich auf Wiesen bei Sielten in Hohenzollern vor, blüht jedoch stets um 8 — 10 Tage später, als die gewöhnliche C. pratensis^ Professor B i 1 i- mek sammelte ebenfalls eine gefüllte Form derselben Cardamine bei Wie- ner-Neustadt. Exemplare der letzteren, so wie später der ersteren können vom botanischen Tauschverein bezogen werden. — Die k. k, patriotisch-ökonomische Gesellschaft in Böhmen hat sich die Belebung des Krappanbaues und der Krappfabrica- tion in Böhmen zur Aufgabe gestellt. — Aussergewöhn liehe Vegetationserschein unge n. — Nach einem Brüssler Bialte hat ein Bauer von Heverle am 28. Jänner 50 Pfund neue Kartoffeln auf dem 3Iarkt zu Löven gebracht. — Aus Neapel wird berichtet, dass die Vegetation im December an mehreren Orten in voller Entwickelung stand, Früchte reif wurden, Gerste selbst an schattigen Orten zeitigle und Blumen, wie im Juni ihre Kelche, entfalteten. — Die Zahl der Irrthümer, in welche Schacht durch gänz- lichen Mangel allgemein botanischer Vorkenntnisse verfällt, ist sehr bedeu- tend und sein Buch keineswegs zum Studium für Anfänger in der Pflanzen- Anatomie zu empfehlen. Was soll man, um nur Ein Beispiel unter vielen anzuführen, dazu sagen, wenn Schacht p. 814 seines Buches die Baumwoll- faser des Handels (.Gossipium) unter den Bastzellen aufführt, und am ange- gebenen Orte von derselben Folgendes behauptet: „Jede dieser Bastzellen zeigt einen gelben, sich häutig oder körnig ablösenden Ueberzug, ein Rest der Intercellular-Substanz, im Innern dagegen den sich gelblärbenden zu- sammengezogenen Primordialschlauch, welcher u. s. w." (Flora.) 1 11 ü e r a t« All Rosenfreunde. Ein neues Hauptverzeichniss meiner grossen, das Edelste und und Allerneueste enthaltenden R o s e n s a m m 1 u n g ist soeben erschienen und wird auf portofreies gefälliges Verlangen f r a n c o übersandt. K ö s t r i t z , im Fürtenthume Reuss. •I. Ernst Herder, Rosengärtner. Re4«cteur und Herausgeber Alex. IS ko fitz. Druck von C. Veberre u t er* . Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt. Gemeinnütziges Organ für Botanik und Bolaniker, Gärtner, Oekonomeii, Forstmänner, Aei'zte, Apotheker und Techniker. ll^ieil^ 10. März 1853. III. tfalirg;. J)fs SO. Das Oesterreichlsche botanische Wochenblatt erscheint jeden Donnerstag. Man pra«umerirtaufaasse)hemit4fl. CM. oder « Rtlilr. 20 Ngr. jährlich undzwarfür Exempl., die frei durch diePost bezogen werden sollen, hl osbei der Redaction: Wieden Neu- nmnnsga^se Nr. 331 oder bei den betreffenden Po.stämtern, son.sl in derSeider»chen Buchhandlung am Graben in Wien; sowie bei allen Buchhandlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile 5 kr. C. M. Inhalt: Botanische Erinnerungen eines Nord-Deutschen aus der Gegend von Triest. Von Schramm. — Die Kartoffel und ihre Krankheit. Von Dietl. — Personaiuotizen. — Correspondenz. — Vereitle, Gesellschaf- ten und Anstalten. — Botanischer Tauschverein in Wien. — Mittheilun- gen. — Inserate. Botaiii$«elic £riEineriiiigcii eines iV^orcl-Ifeiit- sclien aus der Geg;eiitl von Xriest. Von Schramm. (Fortsetzung.) Von Staub und Hilze belästiget, halten wir endlich am 17. gegen Abend die letzte Anhöhe gewonnen und der Postillon hielt neben dem Obelisken bei Opchina, um uns den ruhigen Anblick über Triest, so wie über seinen, mit Hunderten von Schiffen bedeckten Hafen und reizenden Campagnen zu verschaffen. Diese mit Recht berühmte Aussicht über das Meer und die an seinem Gestade ausgebreitete handelsthätige, schöne Stadt entschädigte reichlich für die Fahrt über das todte, fast aller Vegetation beraubte Karstgebirge. Einige Tage später sah ich mich in Triest eingebürgert und wurde Seitens der dortigen beiden berühmten Botaniker, dem Herrn Podestä Ritter von T o m m a s i n i und Herrn Apotheker Dr. Philipp B i a s 0 1 e t to nicht allein aufs theilnehmendste aufgenommen, son- dern auch in meinen beiläufigen botanischen Forschungen bereit- willigst unterstützt. Diesen, um die Wissenschaft und das Wohl ihrer Stadt hochverdienten beiden Männern, so wie mehrern andern dort angesessenen Deutschen, verdanke ich während meines fünfwöchent- lichen Aufenthaltes in Triest manche genussreiche Stunde. Aber wenn ich mich in der Campagne des Herrn Podestä der kräftigen Vegetation der dort üppig gedeihenden Bäume, Zier- und und Nutzpflanzen, z. B. des Morus nigra., Zizyphus vulgaris, Arvndo Plmiij Solanum Melongena u. s. w. erfrtjute oder mit Herrn Dr. 74 B i a s 0 1 e 1 1 0 in der kühlern Tageszeit kleine Ansflüge nach dem botanischen Garten, nach seiner Anpflanzung, oder nach dem Walde von Lipizza machte, so brannte die Sonne in den Mittagsstunden um so heisser und forderte mehr zur Ruhe, als zum fleissigen Botani- siren auf. Was ich aber, früh oder später ausgehend, dennoch in der nä- hern Umgebung von Triest an Pflanzen zusammen brachte, ergibt nachstellendes Verzeichniss : Lappago racemosa S c h r e b. , PolUnia Gryllus S p r. , Sor- ghum halepense P ers., Sesleria elongata, Sesl. tenuifolia auf dem Monte spaccato war, als sie mir B i a s o 1 e 1 1 o zeigte, bereits ganz verdorrt, Eragrostis pilosa, Allium sphaei'ocephalum, carinatnm, oleraceum V a r. angustifolium, Allium ochroleucum auf dem Monte spaccato war noch nicht aufgeschlossen, doch wurden Zwiebeln zur Verpflanzung in meinen Garten mitgenommen, und ebenso von dem nicht weit davon entfernt stehenden Lilium carniolicum. Asparagus acuti- folius wohnte am Fusse, und Asp. temiifolius in Fr. unter Gesträuch desselben Berges, so wie Asp. marinus C 1 u s. bei Zaule. In Menge blühte noch f Tliesium dwaricatum Jan., wogegen von Quercus pubescens und Cerris iQuerc. austriaca W.) nur Zweige mit Früch- ten eingesammelt werden konnten. Eben so verhielt es sich mit Mortis nigra, Cornus mascula und Loranthus europaeus. Die Rie- menblume fanden wir im Walde von Lipizza nur auf Quercus Cerris, nie auf der viel häufigem Quere, pubescens schmarotzend, wogegen ich sie späterhin in dem jetzt kaiserlichen, früher Hos tischen Gar- ten in Wien auf Quercus robur üppig vegetiren sah. Freilich war sie darauf, wie mir der dortige Obergärtner, Herr von Hillebrandt sagte, künstlich verpflanzt. Loranthus europaeus soll indess gleich- wohl in der Umgegend der Residenz eben auf Quere, pubescens wachsen. — Monis nigra sah ich in mehreren Gärten, so wie an einem Wege hinter dem Boschetto mit vielen Früchten bedeckt. Die vom Wiener-Tauschverein aus Slavonien, als Morus nigra ausgege- benen Exemplare gehören, wie die dünnen, ganz glatten Blätter und die langen Stiele der weiblichen Blüthen beweisen, ohne Zweifel zu Morus alba. Morus nigra L. hat dicke, rauhe, als Nahrung für die Seidenraupen unbrauchbare Blätter. Die lange, ungemein saftreiche, mehr erfrischend säuerliche, als süsse Frucht ist kurz gestielt, fast sitzend. (Fortsetzung folgt.) Hie Kartoifel iiiiil ilirc Slrauhlieit. Von Ferdinand D i e 1 1. (Schluss.j Nicht nur, dass die zur kräftigen Entwickelung der Kartof- felpflanzen-Blüthe nothwendige Wärme der Luft und des Bodens nicht im erforderlichen Masse vorhanden gewesen, es wurde auch die aus der Pflanze selbst sich entwickelnde Temperatur unterdrückt, die Nässe drang in die zur Pollen-Aufnahme theilweise geöffneten, zarten , epidermislosen Organe gewaltsam ein , setzte sich in den, 75 durch die Kühle bewirkten Zwischenräumen fest, und zerstörte durch Gährung die Zellenwände, somit die Organe selbst; die Pflanze aber, in ihren empfindlichsten Theilen, in ihrem innersten Leben verwun- det, musste ersticken, um ein fruchtbarer Boden für niedere vege- tabilische und animalische Organismen zu werden, wie die Erfahrung auch bei andern Pflanzen zeigt. An diesen äussern Einflüssen, mussten alle unsere Vorsichts- massregeln scheitern, zumal, wenn auch die Bodenverhältnisse dieser unglücklichen Constellation günstig gewesen, namentlich musste die Fäule im schweren, also feuchtkallen Boden, und bei starker Anhäufelung verheerender auftreten, als im lokern, also w a r- m e n oder s e i c'h t e n Boden. Aber eben desshalb prognoslicirte ich auch, dass die Krankheit wenigstens in jenen Ländern, die, wie der grössle Theil von Ungarn, Monate lang bei anhaltender, über 25» Reaumur steigender Wärme, Regen entbehrten, und diesen auch dann ebenso kärglich, als in den frühern Jahren überschwenglich genossen, ihre Endschaft erreichen werde. Und wahrlich, obwohl durch die anhaltende Dürre und den fort- währenden heftigen Wind (in Pressburg waren in 4 Monaten nur 4 Regentage) bis über die Mitte Juli hinaus, und durch die fast tropi- sche Hitze (in Pressburg Morgens 6 und Abends 9 Uhr meist 18 — 19», jNachmittags 2 Uhr 25 — 26** Reaumur und darüber (durch den Abgang von Gewittern (in -Pressburg nur 3 — 4 unbedeutendej namentlich während der Blüthezeit der KarlolTel, das Heu sehr litt, das Grummet fast ganz in Wegfall kam, der Hafer und die Gerste, zu kurz zum Schneiden, an manchen Orten gerupft werden musste, und die Kernobsifechsung nur sehr kümmerlich ausfallen wird , so dürften wir doch keine Ursache haben, uns über diesen Witterungs- zusland zu beklagen, wed er uns von einer, in ihren Folgen so ge- fährlichen Calamität: von der Kartoffelkrankheif, befreit. Die Richtigkeit dieser , Mitte Juli ausgesprochenen Hypothese dürfte noch mehr aus dem Umstände erhellen , dass überall dort, wo dieselben , oben berührten analogen Verhältnisse Platz grifl'en, auch keine Spur der Krankheit beobachtet wurde, während dort, wo Anfangs und Mitte Juli wenigstens (Blüthezeit der Kartoffel) Regen und feuchte, kühle Witterung obgevvaltet, wie in Irland, Wesiphalen (Nieder-), Preussisch-Sachsen (Nordhausen), Wesl-Preussen, Schle- sien ") auch die Kartoffelkrankh^t in voller Kraft aufgetreten. Diess Alles wohlerwogen , dürfte sich nun die seit 1846 statt- gefundene Verschiedenheit der Temperatur und die grosse Masse der atmosphärischen Niederschläge, vorzüglich im Monate Juli, als Ur- sache der Kartoffelkrankheit darstellen. Beschränkt an Mitteln, noch mehr an Zeit, bin ich nicht in der Lage thermo-, hygro-, umbro- und barometrische Verglei- chungen des Monats Juli vor und nach dem Jahre 1846 anstellen zu *' Siehe die Ernte-Berichte der ..Augsburger allgemeinen Zeitung" vom Monat Juli 1852. VG können , jedenfalls aber dürften solche nur neue Belege für die oben entwickelte Behauptung darbieten. P r e s s b u r g , am 21. August 1852. Pensoiialnetizen. — Pfarrer C. Schärer, bekannt durch seine ^Lichenes Hel- vetici,^ starb am 3. Februar d. J. zu Belp im Canton Bern. — Dr. D a s s e n starb am 10. October v. J. zu Zwolle. — Dr. C. D a 1 e n , Direclor des botanischen Gartens zu Rot- terdam, starb am 24. October v. J. in einem Aller von 86 Jahren. — Dr. C. A. 0 u d e m a n s übernahm an Dr. D a 1 e n's Stelle das Directoriat des botanischen Gartens zu Rotterdam. — Geheimrath S i e b o 1 d soll einen ehrenvollen Ruf nach St. Petersburg erhalten und angenommen haben. Coi*reisi»oiKdcii7i« — Linz, im März. — Ich ersuche Sie auf die , im heuri- gen JVr. 7, Seite 53, unter „Correspondenz. Salzburg. Ende Jänner" enthaltene Berichtigung irriger Angaben im Aufsatze : „Obderennsische Hausmitter diese meine Rechtfertigung aufzu- nehmen. Im Betreff des unter Althaea officinalis in Nr. 50 v. J. Gesagten weise ich auf das allgemein als classisch anerkannte Werk Mathias Höfer's hin: „Etymologisches Handwörterbuch der in Ober-Deutsch- land, vorzüglich aber in Oesterreich üblichen Mundart." Linz, bei Joseph Kastner 1815. I. Theil. Seite 25, wo es heisst: „Die Al- thee, bei dem Volke alte Eh, Eibisch, Althaea officinalis Lin. In den Alpen Salzburgs wird auch die Gämsenwürzel Doronicum pardalian- ches Althee genennet." Dass aber eine seltenere, standortarme Pflanze darum keines Trivialnamens fähig sei, finde ich durch Erfah- rung nicht bestätigt. Was ich ferner in Nr. 52 v. J. unter Valeriana celtica von den Speikarten sagte, gilt nicht allein vom Salzburger, sondern auch vom gesammten Alpenlande. Mir Avurde die Primula farinosa L. als blauer Speik im Stoderthale bezeichnet , allwo die im Salzburgi- schen häufige Pr. glutinosa selten ist. Dass Primula glutinosa von den Aelplern unter die Speikarten gezählt wird, ist mir lange be- kannt aus den Worten des berühmten Schuhes in seiner Be- schreibung des Grossglockners. Wien, 1804. II. Theil, Seite 87'— 88. „Nur das bemerkte ich," sagt er, „dass sie alle schönen Alpen- pflanzen Speik nennen, der Eine brachte mir einen Ranunculus gla- cialis als solchen, der Andere eine Primula glutinosa, der Dritte eine Filago Leontopodium.'*' Ich bin daher der Ansicht, dass man sich über diesen Gegenstand in keine Haarspalterei einlassen soll. — Was aber endlich vorzugsweise den rothen Speik betrifft, kann sich Je- der die Gewissheit meiner Behauptung, dass darunter Valeriana celtica ausschliesslich gemeint sei, von Ischl , Ebensee, Hallstadt, Aussee und dem Stoder holen, da dort jedem Holzknecht, Jäger, Würzen- gräber die Valeriana celtica als rollier bekannt ist , dasselbe gilt von den Wurzenkräniern in Linz, die auf die Anfrage Speik schlecht- hin, immer : „welchen ?'' fragen. Dr. D u f t s c h m i d. — Breslau, im März. — Ich theile Ihnen mit, dass ich die Lemna arrhiza jetzt an einem dritten Standort in Schlesien aufge- funden habe, nämlich in dem Schlossteiche des bei 7 Meilen süd- westlich von Breslau entfernten Städtchens Nimptsch und zwar in einer solchen Menge, wie ich sie bisher noch nie gesehen habe. Der Wind hatte sie an einigen Stellen so zusammengewehet, dass man grosse Ballen derselben auf einmal erlangen konnte. — Unter den Asplenien vom Geiersberge in Schlesien habe ich auch das Asple- nium Adiantum nigruni mitgebracht, welches offenbar die Stammform zu der Varietät Asplenium serpentini ist. Einen ausführlichen Aufsatz über diesen Gegenstand hoffe ich Ihnen bald senden zu können. — Gegenwärtig vegetirt und pflanzt sich in Tausenden von Exemplaren in einem grossen Glas-Ballun die Lemna arrhiza in meiner Stube fort, und sie scheint nicht eine Winterruhe antreten zu wollen. — Die in Schlesien bisher aliein gefundene prachtvolle Pezizee : Microstoma hiemale habe ich diesen Winter schon Ende Jänner in einigen Exem- plaren an dem von mir bekannt gemachten Standorte aufgefunden. Dr. Milde. Tereiiie, GeselLscbafteu und Auistalteii. — Die 16. Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe wird in diesem Jahre vom 29. August bis 3. September in Nürnberg statt- finden. — Die galizische Landwirthschaftsgesellschaft hielt am 11. Fe- bruar ihre erste Sitzung. Zugleich war eine Ausstellung von Getreide, Handelspflanzen und Obst veranstaltet. Die Gesellschaft hat ihrem Ausschusse die Vollmacht ertheilt, auf einem anzukaufenden Landgute eine Musterwirthschaft einzurichten. '— In der Sitzung der mathematisch - naturwissenschaftlichen Classe der kaiserl. Akademie der Wissenschaften am 20. Jänner d.J. legte der Secrclär eine Arbeit von Professor R o c h 1 e d e r und Dr. R. Schwarz über einige Bitterstoffe vor. Dieselbe hat die Untersuchung des Aesculin's aus der Rinde der Rosskastanie und des Fraxinin's aus der Eschenrinde zum Gegenstande. Um das Aequi- valent des Aesculin's zu bestimmen, wurden die Zersetzungsproducte desselben untersucht. Es zerfällt durch die Einwirkung von ver- dünnter Schwefelsäure in eine im Wasser schwer lösliche krystalli- nische Substanz , das Aesculetin , und in eine Art Traubenzucker. Das Fraxinin konnte nach der bisher für dessen Darstellung angege- benen .Methode nicht erhalten werden, es fand sich nur Mannit in den Absuden der Rinde. — Carl F r i t s c h erstattete einen delail- lirten Bericht über seine Bemühungen, die Beobachtungen über die Enlwickelung der Pflanzen, so weit solche von meteorologischen Processen abhängig sind; nach dem bereits in Prag durch mehr als zehn Jahre befolgten Plane darzustellen und nunmehr auch in Wien in Ausführung zu bringen. Diesem vorläufigen Berichte waren die 79 Ergebnisse der Beobachtungen beigeschlossen, welche F r i t s c h im Laufe des so eben verflossenen Jahres im k. k. botanischen Garten bereits angestellt hat und die sich über mehrere hundert Pflanzenarten erstrecken, für welche er möglichst genau auszuniitteln bemüht war, an welchen Tagen die Laubblatt-Entwickelung, Blüthe, Fruchtreife und der Laubfall begann und aufhörte. Die beigefügten Tabellen über die Lufttemperatur und Regenmenge an allen Tagen des Jahres sol- len dazu dienen, die Wärme- und Wassermenge zu bestimmen, welche jede Pflanze bedarf, um bestimmte Phasen der Entwickelung zu erreichen, wodurch es in der Folge möglich werden wird, mit Hülfe der meteorologischen Tafeln eines Ortes allein die Frage zu entscheiden, ob eine in ökonomisch - technischer Hinsicht wichtige Pflanze an irgend einem Orte mit Aussicht auf Erfolg angebaut wer- den kann. — In einer weitern Sitzung am 27. Jänner zeigte Professor Dr. U n g er der Classe eine durch Kermessaft schwach roth gefärbte, weissblühende Hyacinthe und knüpfte an diese schon früher bespro- chene Erscheinung seine neuen Erfahrungen über Aufnahme der Farbestoffe durch die Wurzeln lebender Pflanzen. — Ferner über- reichte in der Sitzung am 17. Februar Dr. v. E 1 1 i n g s h a u s e n eine Abhandlung: „Die fossile Flora des Monte Promina bei Sebenico in Dalmatien." Die Flora derselben trägt den Typus der Vegetation jVeu-Hollands eben so auffallend an sich, wie die fossilen Floren von Solzka in Unter-Steiermark und von Sagor in Krain, denen sie sich unmittelbar anschliesst. Jedoch bietet diese viele Eigenthümlichkeiten dar, welchen locale Verhältnisse zu Grunde lagen. Besonders be- merkenswerth ist, dass die in der Tertiärformation überhaupt sel- tenen Filices hier ungewöhnlich zahlreich vertreten sind. Diese, so wie einige charakteristische Sumpfgewächse deuten die üppige Ve- getation eines sumpfigen Waldes an. — In der Sectionssitzung für Pharmakologie der k. k. Gesell- schaft der Arzte am 21. Jänner d. J. setzte Professor Schroff seine Mittheilungen über die Bildung von Aloekrystallen fortj er wies zu diesem Behufe ein Blatt einer Aloe vor, an welchem sich ein Tropfen Aloesaft nach gemachtem Einschnitte zu einem opaken hoch- gelben Körperchen eingetrocknet hatte, in welchem ein reiches Con- volut von mikroskopischen Krystallen sich zeigte. Einen zweiten Gegenstand des Vortrages desselben Sprechers bildete der Honig in mikroskopischer Beziehung. Es ist eine bekannte Erscheinung, dass der Honig nach Verschiedenheit der Pflanzen, von denen er herrührt, einen verschiedenen Geschmack und Geruch besitzt. Eben so, dass er unter gewissen Verhältnissen der menschlichen Gesundheit schäd- liche Eigenschaften zeigt, dass er bisweilen Erbrechen, Diarrhöe, in andern Fällen Berauschung, ja selbst gefährliche Vergiftung herbei- geführt habe, ist gleichfalls Thatsache. Der Grund dieser verschiede- nen Erscheinungen ist in der Beimengung von Pollenzellen jener Pflanzen , von denen die Bienen den Honig und das Futter für die Bienenbrut eintragen, zu suchen. In jedem Honig findet man bei der mikroskopischen Untersuchung diese Pollenzellen, und da diese für die meisten Pflanzen, von denen der Honig gewonnen wird, charak- teristisch sind, so kann man erkennen, von welchen Pflanzen der- selbe gewonnen wurde. Dr. K n o b 1 c c h e r, Vorstand der zu Char- tum bestehenden iMissionsgesellschaff, hat von dort eine unbestimmte Rinde übersendet, die ganz die Heilkraft der Chinarinde besitzen soll. Dr. Frankl zeigte mehrere Exemplare dieser Rinde nebst Blatt, Blüthe, Frucht und Stamm des betrelTonden Baumes. Professor Dr. Schroff wird in niichster Sectionssitzung das Resultatseiner Untersuchungen darüber miltheilen. Botanischer TaiiscliTerein in l¥ien. — Sendungen sind eingetroffen: Von Hrn. Prof. G r a f in Kla- genfurt, mit Pflanzen aus der Flora daselbst. — Von Hrn. Dr. Pawlowski in Wien , mit Pflanzen aus der Flora von Eisenstadt. — Von den Herren Ackermann, Scliuster, Heidenreich und VVe n tzel in Breslau, mit Pflanzen aus der Flora von Schlesien. — Sendun/^en sind abgegangen an die Herren : Dr. Schultz ßip. in Deidescheim; Römer, inNamiest; Apotheker Schlikum, in Wi- ningen ; Apotheker Sek er a, in Münchengrätz; Apotheker Kl er, in Klanyecz und Prof. Grisebach, in Göltingen — Ersuche mir nachfolgende Campanula-Arten in ein oder mehreren Exemplaren entweder im Tauschwege oder käuflich zukommen zu lassen. Selbe, welche für einen ösleneichischen Botaniker, der eine Monographie der Campanula bearbeitet, gehören, sind : Campainda cespitosa Scop., macror- rhiza Gay, pubescens Schm. , car/iü-« S c hi e d. , Battmffartenii he ck, Hostii Bmg. , pnlla L., microphi/Ua Kit., serpi/lUf'olia Vis., floribunda V i s. , Elatines L., elatinoides Po II., diffusa Vahl., Alpini L. , rhomboi- dalis L., persicifoUa L. , lanceolnta Prsl. , romoaissimu S i b t h. , dasy- tY»/7;rtKit., resiUakW.^ Puinilio Y tisch. , tiiuftilata VV. K. , multiflora W. K., Cercicaria L. , petraea L. , elliptica Kit., aggreyata B a I b. , foliosa Ten., crenata L k. , lunariae/'oUa \V. , latifoUa L. , pyramidalis L., thyrsoidea L., spicata L., dirergens W., Atliunii Vill. , mollis L., Medium L. nebst sämmllichen Varietäten. Ulittlieiluiigeii. — Das neueste Verzeichniss der Rosensammlung von Ernst H erger zu Köstrifz im Fürstenlhume Reuss weiset eine so reiche Auswahl des Schönsten und Neuesten aus, dass man wirklich vor diesem Etablisse- ment alle Achtung haben muss. H erger, der sich ausschliesslich auf die Cultur der Rosen verlegt, pflegt in seinen Gärten über l.iOO verschiedene Varietäten, aus mehr als 30 der besten Gruppen und seine Schulen bestehen aus mehr als 20000 Exemplaren, wodurch ihm natürlich eine reiche Auswahl zur Versendung zu Gebote stehet. Die Zahl der Novitäten, die er mit massi- gen Preisen in seinem Cataloge anführt, ist zu gross, als dass wir sie näher beleuchten sollten, und wir wollen nur auf zwei neue Arten aufmerksam machen, die sich durch ihre eigeulhümliche Prachtlärbung von allen bisher bekannten auszeichnen, es sind: 1. Die Rosa Noisettiana Eudoxia, welche einen Klelterstrauch bildet und auf Hochstämme veredelt, sich als eine Trauerrose darstellt. Die äussern Petalen derselben sind fleischfarbig weiss, die innern von wundervollem Kupfergelb, oft wie vergoldet. Sie blühet vom Frühling bis in den Herb.st. 2. F o r t u n e's doubtp Yellow-^ ose. Van Fortune im Garten eines Mandarins in Ningpo entdeckt und von den Chinesen Waiiy-Jang-tve genannt, besitzt einen gummiguligelben Grundton jiberhaucht mit Carmin. Diese beiden Novitäten von der edelsten Art können künftigen Herbst als Trauerrosenbäumchen, im Exemplar von 6 — 8 Fuss Hohe, von Herger bezogen werden. — Java enthält eine grosse Anzahl verschiedener Pflanzen , welche giftige Eigenschaften besitzen. Die Eingebornen fürchten die Berührung oder selbst nur die Nähe von Urtica ovalifolia viel mehr als den Upasbaum. Diese Pflanze ist in den Waldungen über die ganze Insel verbreitet und die Javanesen gebrauchen sie stets, um den Bufl^alo zum Kampfe mit dem Tiger aufzureizen. Der ^^Tschettek'"'' Strychnos Tieute ist ein weit stärkeres Gift, als der ^^AnUchar'" Antiaris und zerstört das Leben eines Menschen in der Hälfte der Zeit; es muss dieses Gift aber vor der Anwendung gekocht wer- den, wodurch es unmittelbar auf das Nervensystem und Gehirn seinen zer- störenden Einfluss übt und plötzlichen Tod zur Folge hat. Wenn es, anstatt dem Blute mitgetheiit, innerlich genommen wird, so wirkt es als sehr hef- tiges Gift, erfordert aber längere Zeit, den Tod herbeizuführen. Das Gift wird hauptsächlich aus der hellziegelrothen Rinde der Haupt- oder Pfahl- wurzel bereitet. (Chron. d. Gartenw.) Correspondenz. — Herrn G— f in K— t. ,,Viel Dank." Hrn. Dr. L. in F. „Erhalten bald eine Sendung." — Herrn J— h in K— t. „Wird vor- bereitet." Ini^erate. Soeben erschien bei F* A. Brockliaiis in Leipig und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen : Beiträge zu einer Aesthetik der Pflanzenwelt von F. Tli. Bratpaiiek. 8. Geh. 2 Thlr. 8 Ngr. Eine geistreiche, gehaltvolle Bereicherung der gegenwärtig mit Recht so geschätzten naturwissenschaftlich- schöngeistigen Literatur, die sich, gleichsam strahlenartig, um Humboldt's „Kosmos"' herumlegt, und in der diese „Aesthetik der Pflanzenwelt" eine wesentliche Lücke ausfüllt. Der inter- essante Stoff und die anziehende Darstellung empfehlen das Werk allen Gebildeten, für sinnige und gehaltvolle Leetüre Empfänglichen. Durch alle Buchhandlungen ist zu beziehen in Wien durch Ii.1V. Seidel: „Der Fortscliritt.^^ Zeitschrift für Deutschlands Handel, Gewerbe und Landwirthschaft. ILtev tTaiirsaiig, 1853. Herausgegeben von dem Deutschen Natioiial-Vereiiie für Handel, Gewerbe und Landwirthschaft. Verantwortlicher Redacteur : Fr, KLircIiIiof^ Director des Vereins. Die Zeitschrift erscheint in einzelnen Bogen monatlich viermal. Der jährliche Abonnementspreis beträgt 6 fl. 40 kr. Conv. Jlze., für die Mitglie- der des Vereines aber nur die Hälfte. Wegen den näheren Bedingungen des Eintrittes in den Verein sind die revidirten Statuten, so wie wegen des Abonnemenls-Prospectus und Probe- nummern sowohl durch das Bureau des deutschen Naiional-Vereines (Burg- strasse, weisser Adler) in Leipzig, als auch die unterzeichnete Buchhandlung gratis zu beziehen. Zu zahlreichem Abonnement ladet höflichst ein die Reichenbach'sche Buchhandlung in Leipzig. Bedacteur nnd Herausgeber Alex. Sko fitz. Druck von C. Ueberreuter. Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt Gemeinniitzig-es Org^an für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekonomen, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. UViCM, 17.]fIärzl833.III. JTaliig. J^sgM. Das Oe!iterreichi8ciie botanische Wochenblatt erscheint Jeden Donnerstag. Man pr;iiiiiinerirtaufdHsselheiuit4fl. CM. oder 2 Rtlilr. 20 Ngr. jährlich undzwarfür Exeinpl., die frei durch die Post 'jezogeii werden sollen, hl o.s bei der Redaction: Wieden Neu- nianii.sgas.se Nr. 331 oder bei den betreffenden Postämtern, sonsl in der S ei d ei'schen Buchhandlung am Graben in Wien; sowie bei allen Buchhandlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile 5 kr. C. M. Iiiliait: ßotanische Erinnerunger) eines Nord-Deutschen aus der Gegend von Triest. Von Schramm. — Zwei österreichische Sempervira. Von Schott. — Correspondenz. — Vereine, Gesellschaften und Anstalten. — Mittheilungen. — Inserat. "■^ieii, am 17. März. — Da mit Ende dieses Monates das erste Quartal dieses Jahrganges beendet sein wird, so ersuchen wir, die weiteren PrUnumeralionen bei Zeiten einleiten zu wollen. Man prä- numerirt auf den ganzen Jahrgang mit 4 fl. C. M. (2 Rhlr. 20 Ngr.) ganzjährig oder mit 1 fl. C. M. auf ein Quartal entweder bei der Redaclion (Wieden, Neumannsgasse Nr. 331 in WienJ oder in der Seide l'schen Buchhandlung (Graben, in Wien), so wie auch bei allen Buchhandlungen des In- und Auslandes. Pränumeranten innerhalb des Rayons des österreichischen Posl- vereines erhalten die einzelnen Nummern sogleich nach ihrem Er- scheinen frei durch die Post zugestellt, wenn sie den Pränumera- tionsbetrag franco und directe an die Redaction einsenden. Inserate werden mit 5 kr. C. M. für die ganze Petitzeile be- rechnet. Vom I. und II. Jahrgang sind noch vollständige Exemplare ge- gen 4 fl. C. M. zu haben. Beide Jahrgänge zusammen können um 6 fl. C. M. bezogen werden, wenn der Betrag franco und directe an die Redaction eingesandt wird. «a Ifiotaiii«ii(;lic Friiiueriiugeii eines IVord-Ueiit- sclieii aus der Gegend von Triebt« Von Schräm in. (Fortsetzung.) Ferner wurden eingesammelt: Asterocephalus agrestis W. K. ; Galium purpureum ; Centaurea splendens KocWs Syn. {Cent, alba L. R c h b. I c 0 n.) Cent, cristata B a r 1 1 und Cent, rvpestris Var. armata und suhinerniis, Artemisia camphorata und caerulescens hatten am 20, August ilire Blülhen noch nicht geöffnet, wohl aber Chrysanthemum muntanum, Inula squarrosa, Inula Buhonium J a c q. nebst Helminthia echioides. An Hieracien fanden wir am 18. August irn Walde von Lipizza nur H. Pilosella Var. Hoppeanum nach B i a- s 0 1 e t t 0. Von Hieracium sabinum S e b. , welches nach K o c h"s Angabe dort im Juni und August blühend vorkommen soll , keine Spur, obgleich ich es wie eine Stecknadel suchte, Aveil mir diese Art noch fehlt. Scolymus hispanicus und Xanthium spinosum sind bei Triest überaus häufig; die prachtvolle Kugeldistel, Echynops Ritro sc\in\\xc]\[\i aber nur einzelne Felsenpartien des Monte spaccato ; Ecbalium agreste R c h b. am Meere; Campanula pyramidalis vereinzelt an dem vorhingenannlen Berge. Die Labiaten waren durch Micromeria montana niid pygmaea Rchb., Origanum heracleoticum, Calaminfha officinalis, sämmlliclrauf dem Monte spaccato und durch Salvia Sla- rea vertreten. Onosma stellulatum W. K. am Monte spaccato; Con- volvulus Cantabrica auf Felsen bei Zaule; Melampyrum barbatuni; Globularia cordifolia ; Physalis Alkekengi in Fr. ; Seseli Gouani Koch; Crithmuni maritimum; Bupleurum aristatum und jnnceitm. Eryngiuni ametkystinum bedeckt alle Hügel ; Paliurus aculeatus zugleich mit Frucht und zum zweiten Male blühend ; Rhammis Wul- f'enii Rchb. in Fr. {Rhamnus rupestris bei K o c h) im Walde von Lipizza. Die Bliitler sind gekerbt, gesägt und die Zweige weichhaarig, aber die erstem sind fast unmerklich knorpelig am Rande. Von den Papilionaceen waren nur noch Medicago prostrata ^ Dorycnium suffruticosiim, Latliyrus latifoiius und Spartianthiis junceus L k. in Blüthe, wogegen der niedliche Cytisus argenteus vom Monte spac- cato selbst ohne Früchte, nur in einem Erdballen mitgenonnnen, und hier in den Garten verpflanzt werden konnte, wo er wieder neue Blätter getrieben hat. Salicornia fr iticosa und Salsola Soda häufig beim Leuchtthurmc ; Beta vulgaris V a r. maritima ; Amaranthus prostratus; Iberix umbellata am Monte spaccato und den Felsen- wänden diesseits Contovello Glaucium luteum S c o p. Mit den von mir in Thüringen gesammelten Exemplaren übereinstimmend, jedoch erscheint die äussere Blattsubstanz bei der Liloralpflauze bei weitem weisser, als bei jener. Helianthemuin Fumana; Euphorbia fragifera Jan. oben auf dem Monte spaccato, kaum noch blühend, aber mit reifen Fruchtkapseln ; Euphorbia nicaeensis auf allen Hügeln ; Ruta ^3 dicaricata am Kusse jenes Berges ; Acer monspessiil annin in Fr. j AUliaea cannahina., Hibiscus syriacus ziert als prächtig blühende Hecke die Promenade am iMeere nach Servola zu. Endlich nenne ich noch Diantlius sylvestris W. Var. a. bei Koch QDionth. virgineus V a r. tergestinus R c h b. I c o n.), so wie Dianthns munspessulanus in herrlichen Exemplaren , und Linwn tenuifolium, welches bei Triest sehr gemein ist. Eines der wichtigsten Institute, welches diese Stadt besitzt, ist unzweilelhaft der österreichische Lloyd, eine Corporation, welche in ihrem erl'olgreicUen maritimen und commerciellen Streben sowohl, als in iluer liierarischen Wirksamkeil eine augenscheinlich hervor- ragende, achtunggebietende Stellung einnimmt. Am Sonnabend den 31. Juli benützte ich eines der 43 Dampf- schiffe des Lloyd, welche die Verbindung mit Venedig, Dalmatien, Griechenland und der Levante unterhalten, um eine kleine Seereise nach Püla vorlängs der istrischen Küste zu machen und die an je- nem Orte vorhandenen römischen Baudenkmale zu sehen. Diese Fahrt war eine angenehme, und wenn gleich dieser ganze Küsten- strich mit Ausnahme der, mit Olivenwäldern und Weingehegen be- deckten Umgegend von Pirano dem Auge viel nackte, nur hin und wieder mit Gesträuch und kleinen Küstenstädten abwechselnde, trockene Fcisgestade darbietet, so gewährt eine solche auf einem südlichem 3Ieere, dem Nord-Deutschen nichts destoweniger einen grossen, ich möchte sagen, zauberischen Genuss. CFortsetzung folgt.) iSf^ei österreicliisclie Semperviva» Witgetheilt von H. Schott. S emp e rt) i r> um heterotrichnm Schtt. S. canle ramisque propaginiferis puberulis; rosularum foliis spatlwlato-linedribus, apice sensim acutatis, pilis fasciculatis, hori- zontaiiter divaricatis arachnoideis , connexis, margine ciliolatis, supra apice puberulis, subtus glabris, glauco - virentibus ; caulinis erectis, lanceolato-linearibus ( super ioribiis paullo latioribus^, pube- rulis et utrinque, praecipue rero in margine, pilis longis patentissi- mis varitque flexis sparse-pilosis^ apice longe-siirsumque co/natis; infloresceutia pubernla villis obsessa , sepalis lanceolato-linearibus, acutis, puberulis et f'oliorum canlinorum modo pilosis, pHoso-ciliatis et comatis ; corolla 9 — 12 mera ; petalis roseis Stria saturatiore, acuminate-lanceolatis, ciliatis, antice glabris, postice in custa pu- berulis, apice barbulatis; squamis disci subtruncatis, snbemargina- tis ; ocariis in styluin fere puberulis. Sprossend. Die 3 — 6 Zoll langen Stengel dicht mit kürzeren und längeren Haaren bedeckt. Die Rosetten 1 — IVi Zoll \n\ Durch- messer; schwach- graugrün. Die Blätter derselben spalelig-linear, sanft zugespitzt, auf der Oberseite gegen die Spitze zu. kurz und nicht sehr dicht behaart , rückwärts glatt , am Gipfel mit Haar- büscheln versehen, deren Haare horizontal die Blattenden spinnen- gewebeartig verbinden. Die Blätter des Stengels, welche gegen den S4 Gipfel desselben etwas breiter werden, stehen aufrecht, sind lan- zellig'-linear und werden, je weiter hinauf ihre Stellung-, immer mehr und mehr kurzbehaart, der Rand derselben, welcher mit etwas län- g-eren Haaren gewimpert ist , entsendet noch ausserdem entfernt- stehende, lange und mannigfaltig gewendete Haare und die ßlatt- spitze selbst ist durch einen sehr langen, aufwärts gerichteten Haar- büschel verziert. Der Blüthenstand ungefähr in der Weise, wie der Stengel behaart, zeigt die zerstreut stehenden langen Haare mehr an den ebenfalls endständig bebüschelten Blülhenblattern. Der Kelcli, der 9 — 12theiligen Blüthe ist an der Aussenseite dicht kurzbehaart und mit langen, verschieden gewendeten Haaren ziemlich stark be- setzt, innerhalb ist er nur kurzbehaart, und die lanzettig-linearen Lappen desselben sind am äussersten Ende ebenfalls mit einem Haar- büschel versehen. Die Blumenblätter rosenroih, oberseits glatt mit dunkleren Mittelstreifen sind lanzettig in allmälig verschmälerte, etwas bebartete Spitzen ausgehend, sind gewimpert und auf der unte- ren, lichtgeflammten Fläche, am Kiele kurzbehaart. Staubfäden fast bis gegen die Mitte zu zerstreut, kurzbehaart. Schuppen der Scheibe gestutzt-abgerundet, mehr oder weniger seicht ausgerandet. Frucht- knospen bis in die Griffel kurzbehaart. Vorkommen: an den steirisch-salzburgischen Gränzen bei Tamsweg. (Graf Joseph Z i c h y.) Anmerkung-. Die fast überall an der Pflanze vorkommende Bekleidung- durch auffallend lange, zerstreute und verschieden gewendete Haare noch ausser der kurzen Pubescens, so wie die am Ende nocti lang- bebarteten Sepalen, scheinen diese Art von S. nracknoideum^ dessen Stengelblätter abgerechnet , den Endschopf wohl kurz, aber nicht auch noch lang behaart sind, genugsam zu unterscheiden. CSchluss folgt.) Correspoiidenz« — G r a t z , im März. — Herr Gustav Freiherr von Berg, k. k Oberstlieutenant in der Armee, hat die von dem verstorbenen Carl Freiherrn von M a n d e 1 1 ererbte Pflanzensammlung des Werk- arztes Wierzbizky zu Oravicza im Banale dem Joanneo in Gratz verehrt. Herr Dr. & Professor Bill ist eben mit der Sichtung dieser Sammlung beschäftiget, die sehr werthvolle Belege zur Banater Flora enthält. — Mein Sohn, der zu Florenz in Garnison steht^ hat mir vergangene Woche den I. Theil des 2. Bandes der Flora ita- liana des Professors Filippo Pariatore überschickt, der von den Monocotyledonen die Familie der Cyperaceen enthält; die H. Ab- theilung des 2. Bandes, wird den Rest der Monocotyledonen ent- halten, und in Bälde erscheinen. — Das ganze Werk soll 6 Bände umfassen, und jedes Jahr ein Band erscheinen, so dass die ganze y,Flora italiana^ im Jahre 1857 beendiget sein dürfte. Die Diagnosen sind in lateinischer Sprache, alle übrigen Bemerkungen in italieni- scher Sprache geschrieben. — Bei jeder Species ist die Distrihu- zione geograßca genau angegeben, was den Werth dieser Flora sehr erhöht. Dem Verfasser kommen seine Reisen durch Deutschland und _ *^_ ganz Italien sehr zu statten. Man sieht aus seiner Flora, dass er in der deutschen bolanisch(Mi Literatur vollkoinuien bewandert ist. Als Vorsteher des toscanischen Central-Herbars ist ihm auch Gelegenheit geboten, jede Species genau zu vergleichen, und manche Irrthümer aufzuklären. Ritter v. P i 1 1 o n i. Tereiiie^ Qe.sellscliaften und Austalteii. — Die k. k. geologische Reichsanstalt ist nach erfolgter Auf- lösung des Ministeriums für Landescullur und Bergwesen als selbst- ständiges wissenschaltliches Institut erklärt worden. — In einer Versammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt am 4. Februar legte Professor Kolenati interessante Ptlanzen- abdrücke ; Ficus, Populus, Daphnogene u. s. w. aus dem Ouader- sandsteines der Gegend von Landskron und Hohenstadt, und ßlätfer- abdrücke aus den eisenschüssigen Schiefern von KannstadI in Mähren, die ganz mit jenen von VVittingau in Böhmen übereinstimmen, vor. — Dr. V. E 1 1 i n g s h a u s e n theille die Ergebnisse seiner Unler- suchungen über die in den Kohlenflötzen von Fohnsdorf in Steier- mark vorkommenden fossilen Pflanzen mit. Diese Flora gehört, ihrem Charakter nach, der Miocenperiode an und stimmt mehr mit der fossilen Flora von Bilin, als mit der naheliegenden, gleichzeitigen Flora von Pars(;hlug in Ober-Steiermark überein. Jedoch weiset die nicht geringe Zahl von neuen Arten aus den Familien der Cupuli- feren, Apocyneen, Ericaceen^ Rhamtieen, Anacardiaceen u. s. w. hinlänglich auf die Selbstständigkeit dieses vorwelllichen Florenbe- zirkes hin. — In einer weitern Sitzung am 18. Februar theilte Dr. v. Ettingshausen seine Beobachtungen über die Rindenbildungen der Calamiten mit. Ülittlieiliiugeii. — Euphorbia, hathyrin soll nacti Rath T u r e c k y's Anempfeh- lung ein bewährtes Mittel gegen die Blähsucht beim Rindviehe sein. — In einer Sitzung der Gesellschaft naturforscli en- der Freunde in Berlin am 18. Jänner sprach Dr. Caspary über die Bethauung der Pllanzen. Nach seinen Beobachtungen hängt die Quanlilät des Thaues von der BeschalTenheit der Blattränder, von der Behaarung und der Stärke der Rippen ab, denn die Strahlung der Spitzen der Zahne und Haare, die Kanten des Blallrandes und der liippen bewirken den Thaunieder- schlag. Dr. Schacht sprach über die Keimung der Wailnuss und der Zamia inuricata. Der Keim der ersleren besitzt schon vor der Keimung eirie sehr entwickelte Samenknospe, weiche ausser zwei angelegten Fiederblättern Jtwei Reihen nicht alternirender Axillarknospen besitzt. — Küchengewächse in England. — Von t5ü3 an brachte man die gewöhnlichen Kiichengewäclise aus Brabant nach l£ngland. Kraut und Kohl wurden 1510 aus Holland eingeführt. Sir A. A s ii I e y von Dorset pflanzte sie zuerst. Rüben kamen 1540 und Karliol erschien zum ersten Mal 1663 aus Cyprus, aber nicht in hinreichender Menge gezogen, um auf dem Markte verkauft zu werden, was nicht vor der Regierung Carl's II. geschah, ungefähr 1670. Der IVanzösisrlie Marschall Graf lallard brachte 1704 96 M'ährend seiner Gefaiig-enschaft in England den Sellerie auf die hrillischen Inseln. Salat war ein seltenes Gericht in den Tagen Heinrichs Vlll. Wenn Königin Katharina Salat essen wollte, schickte sie einen Boten nach Holland und Flandern, um Lattig zu holen. Um die nämliche Zeit brachten Hawkins, Drake und R a I e i g h Kartoffeln und Tabak. Selbst Petersilie kam aus Aegypten. Spanien sandte Erbsen , Griechenland Bohnen. Die alltäglichen Blumen: Rosen, Aurikeln, Lilien, Nelken sprossten erst unter dem Scepter He in rieh's VHL und der Königin Elisabeth empor. — Fruchtregen. — Im „de Thou," dem französischen Schrift- steller, findet sich folgende Stelle (Londoner Ausg. in 4. T. I, p. 363): ,,Am '■iS. März 1584 regnete es bei Klagenfurt in Kärnthen, zwei Stunden lang und in einem Umlang von zwei Meilen, vortrellliches Korn. Die Bewohner des Landes bücken Brot daraus, welches dem Kaiser überreicht, und vom ganzen Hofe bewundert wurde." Im 6. T., p. 287 sagt er ferner: ,.Als die Hungersnoth in Deutschland 1571 sehr gross war. half Gott plötzlich wun- dervoll, denn es regnete an verschiedenen Orten, z. B. zu Lauban in Schle- sien, Erbsen, Rüben (I) und Korn. — Beispiele des Selbstleuchtensin der organischen Natur finden wir im Pflanzen- und Thierreiche. In der Pflanzenwelt sind uns wenig Thalsachen für das Phänomen der Phosphoresenz bekannt. Wer hat wohl noch nicht das Leuchten des faulen Holzes beobachtet? Die Ursache dieses Leuchtens ist noch unbekannt, obgleich einige Forscher meinen, es liege ein chemischer Process diesem Leuchten zu Grunde, aber welcher? — Auch die Blüthen einiger Pflanzen sollen in den Monaten Juli und August bei heisser Witterung und nach Sonnenuntergang Licht in Form von Blitzen unter beson- deren Umständen entwickeln; was man als eine vitale Erscheinung der Pflan- zen annimmt. So glauben Unger und Endlicher, dass das Blitzen der Blüthen von LUium hulbif'erum^ HeUanthus annutts , Tagetes patula und erecta^ Calendula off'fcinalis, Tropoeolum vuijus^ Gosten'a rigeiis elc. zu- nächst von den Geschlechtsorganen ausgehe. Das Leuchten der sogenannten Früchte einiger Rhizomorpha-Arlen^ die in Brunnenröhren und tiefen Berg- werken, auf Holzgerüsten angetrotten werden, scheint nach Unger und Endlicher auf einem eigenthümlichen Verbreunungsprocess des von den Spitzen derselben ausgeschiedenen Schleimes zu beruhen. Die Leuchlpilze {.Agaricus liicens) sollen in Ost-Indien einen bläulichen Schein zur Nachtzeit von sich schicken. Auch der frisch ausHiessende Milchsaft der in den heissen Wäldern Brasiliens wachsenden Eupho7-bia phospkoracea soll leuchten. Diese Erscheinungen werden auch mit dem Entkohlungsprocesse der Pflanzen in Verbindung gebracht; es lässt sich aber nicht läugnen, dass einige der ge- nannten Phosphorescenzphänomeite auch im Auge des Beobachters vor sich gegangen sein mögen, und Selbsttäuschung leicht möglich ist, besonders in den Tropengegeuden , wo die Farbenpracht der Pflanzen bekanntlich sehr gross ist (Ueber organische Lichtentwickelung von W a 1 1 m a n n. „Lotos" p. 263). — Ueber die epidemische Ausbreitung von Cryptogamen hielt Dr. Göppert Ende December in einer Sitzung der schlesischeu Ge- sellschaft einen interessanten Vortrag, wovon wir einen Auszug des Wesent- lichsten mitlheilen: Das Studium der Cryptogameii hat in neuerer Zeit eine grossarlige Ausdehnung gewonnen. Während Linne unter 7540 Pflanzen, die er überhaupt kannte, nur 558 Cn/ptogavien zählte, werden gegenwärtig aliein von Farren an 1000 Arten in botanischen Gärten cultivirt, und im Ganzen mögen wohl an 20.000 Arten bekannt sein. Die Pilze, deren Arten- zahl sich wohl auf 10.000 belaufen mag, finden sich überall ein, wo organi- sche Substanz in der Zersetzung begrifl'en ist; die Hut- und Rauchpilze sind durch ihr unglaublich rasches Wachsthum ausgezeichnet; der Riesenbovist erreicht über die Nacht die Grösse eines Kürbisses ; 66 Millionen Zellen bil- ST den sich in einer Minute. Zahllos ist die Menge der feinen, piilverartigen Samen., durch welche die Pilze sich unter geeigneten Unisländen ausser- ordentlich vermehren und daher oft furchtbare Verheerungen anrichten; berüchtigt insbesonders ist der Hausschwamni (Merulius destrnctor), der sich in feuchten Gebäuden entwickelt und in Kurzeui die stärksten Balken in lockeres Pulver umwandelt. Noch verderblicher sind die kleinen Pilze, M'elche unsere Nutzpflanzen heimsuchen. Ein einziges kleines Rostfleckchen am Weizen von '/• Linie Länge enthält an 1000 Individuen. Dabei besitzen die Samen unendliche Lebenszähigkeit, können mit dem Stroh, auf dem sie sitzen, gefressen, verdaut dann in den Dünger und mit diesem wieder auf die Felder getragen werden, und sind immer noch im Stande die Halme, an die sie sich ansetzen, von Neuem krank zu machen. Die Pilze von Wei- zenrost und Maisbrand fand der Vortragende nach vier Monate langem Ma- ceriren noch unverändert. Bei solcher Productionskraft der Pilze ist es un- möglich ein Mittel aufzufinden, das die Entstehung der durch sie veranlass- ten Krankheiten in unseren Getreidefeldern verhindere. Seit neuester Zeit richtet ein Fadenpilz, das Oidium Tuckeri, in den Weingärten unendliche Zerstörungen an; er ist die Ursache der Traubenkrankheit. Auch die Oran- genbäume sind in Italien durch einen Pilz erkrankt. Ein anderer Schimmel, Botrytis ßassiana, ist der Seidenzucht verderblich, indem er die Kaupen anfällt und tödtet. Selbst bei Menschen werden manche Ausschlags-Krank- heilen von parasitischen Pilzen verursacht. Das Element der zweiten Classe der Cn/ptoyamen^ der Algen, ist das Wasser ; sie sind darum merkwürdig, weil sich unter ihnen zugleich die kleinsten und die grössten Pflanzen find^i, die Protococcuszellen, welche kaum '/soo Linie gross sind, und die Seetange, die aus dem Grunde des 3Ieeres sich 1500 Fuss hoch erheben. Auch kommen die Algen in den kältesten Theilen der Erde, im ewigen Schnee und in den eisigen Küsten der Polarländer, so wie in den heissestcn Quellen, z. B. in den Thermen von Carlsbad, vor. Manche .4rten sind in so unendlicher Menge vorhanden, dass sie das Meer meilenweit grün und rolh färben; die zwi- schen den Bermudas und Azoren befindlichen sogenannten Sargasso-Wiesen, die Columbus bei seiner Entdeckungsreise täuschten, bedecken einen Kaum von 60 000 Quadrat-Meilen (sechsmal so gross als Deutschland). Indem der Vortragende die Verbreitung der übrigen Familien der Cryptogaiueu kurz berührte, verweilte er bei einem, von ihm näher untersuchten merk- würdigen Vorkommen eines mikroskopischen Pflänzchens in der Weistrilz bei Schweidnitz. Seit dem August dieses Jahres (1852) ist eine Fabrik in Polnisch-Weislritz im Gange, welche aus Kübenmelasse Spiritus brennt und die Schlempe in den vorbeifliessenden, in die Weistritz mündenden Mühleii- graben laufen Hess. Seit dieser Zeit wurden im Wasser der Weistrilz weisse Flocken in solcher 31enge bemerkt, dass sie die Bohren der Wasserkunst ver- stopften; das Wasser ging durch sie in kürzester Zeit unter höchst ekelhaf- tem Geriich in Fäulniss über, und wurde dadurch zum Waschen und Kochen unianglich. Man schrieb die Ursache dieser Erscheinung der Fabrik zu. Seitdem wird die Schlempe in einem eigenen Keservoir aufgesammelt, das jedoch möglicher Weise mit dem Müblbach noch in unterirdischer Communi- catioii stehen kann; jedenfalls hat sich die Erscheinung inzwischen noch weiter, bis eine halbe Meile unterhalb der Stadt ausgebreitet. In Folge des- sen reiste der Vortragende selbst nach Schweidnitz und untersuchte die Verhältnisse; er fand den etwa 1000 Fuss langen und (i — »* Fuss breiten Mühlgraben am Boden ganz und gar mit einer weissen, flotlirenden, lappi- gen Masse wie auslapezirt, so dass es aussah, als seien lauter Schafviiesse am Boden befestigt. Die mikroskopische Untersuchung zeigte, dass die Masse von einem fädigröhrigen farblosen PHänzchen von '/^on — Vsoo Linie im Durchmesser gebildet sei, welches seit 17R9 zuerst durch Koth als Conferva lactea beschrieben, gegenwärtiu als l,cfitointttix laclms bezeiciinel , und in rascIUliessenden Gewässern zur VN'inlers/.eit doch nie in so grossartiger Menge beobachtet wurde. Dieses PHänzchen gehört in eine Gruppe, die zwischen Pilzen und Alg'eii in der Mitte steht und als Classe der Pilzalgen, Mi/copfii/- ceae^ bezeichnet wird ; mit den Algen hat sie den Aui'enthalt im Wasser, mit den Pilzen den Mangel der grünen Farbe und die Ernährung durch zersetzte organische Substanzen gemein. Wahrscheinlich sind die Samen dieses Pflänzchens aus irgend einem Puncte oberhalb der Stadt herbeige- schwemmt worden, und haben sich, weil sie hier durch das Zusammenwir- ken des rasch fliessenden Wassers und der von der Schlempe stammenden organischen Substanz einen sehr günstigen Boden landen, in einer so uner- hörten Weise entwickelt, dass sie einen Raum von fasst 10.000 Quadratfuss bedecken und für die Stadt Schweidnitz eine wahre Calamilät herbeigeführt haben. In dem Reservoir für die Schlempe findet sich der Leptomitus lacteus nicht, weil hier zwar die eine Bedingung, die organische Substanz, nicht aber die zweite, das fliessende Wasser, gegeben ist, — „Die P 0 1 1 i ch i a," ein naturwissenschaftlicher Verein der bayri- schen Pfalz hat in Folge eines Antrages von Dr. Schultz Bip. bei der Naturforscher - Versammlung zu Aachen im Jahre 1847 und eines Antrages von Dr. Wirtgen bei der Naturforscher-Versammlung zu Wiesbaden im Jahre 1852 beschlossen, die naturwissenschaftliche Durchforschung des Rheinge- bietes auf das kräftigste zu unterstützen und hat zu diesem Behufe ein Cir- cular erlassen, vermittelst welchem die Vorstände der verschiedenen Vereine des Rheingebietes eingeladen werden Abgeordnete zu einer mündlichen Ver- handlung zu schicken, die am 28. März, 11 Uhr Morgens im Deutschen Hanse zi^Ludwigshafen sich zu versammeln hätten. Zweck der Zusammenkunft ist ein Uebereinkommen, dass alle Mittel und Kräfte vereinigt werden sollen, um eine vollständige Naturgeschichte des Rheingebietes von Basel bis an das Meer zu bearbeiten und zwar nach einzelnen Familien durch Naturfor- scher, welche sich vorzugsweise mit denselben beschäftigt haben. Die Be- stimmung einer entsprechenden Zeitschrift zur Niederlegung von neuen Ent- deckungen soll ebenfalls besprochen werden. I II !i e r a t« CoiiTei*§;atlon§-Iiexikoii. Keimte^ verbesserte iiiid veriiielirte Auflage. Voüständiff in 15 Bänden oder 120 Heften. In allen Buchhandlungen werden fortwährend Bestellungen auf diese neue Auflage des bekannten Werkes angenommen und ist das bereits davon Erschienene (Band 1 — 7) daselbst zu erhalten. Monatlich erscheinen in der Hegel drei Hefte von 6—7 Bogen. Das Heft kostet 5 Ngr. = 4 gGr. = 18 Kr. Rh. Das Werk wird auch in Bänden zu l'/s Thlr. ausgegeben; in einer Prachtausgabe kostet der Band 3 Thlr. Leipzig. F. A. Brockhaus. Redacteur und Heransgeber Alex. IS ko fitz. Druck von C*. L^ eberreute r. Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt. Gemeinnntziges Orgpan für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekonomen, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. IVieil^ 2/l.]fIftrz 1833. III. Jalirg. J^ MH. Das Oesterreiehische botanische Wochenblatt ersclieint jeden Donnerstag. Man präiiiiinerir tauf (lassei he mit 411. C.M.uiler i Rllilr. 20 Ngr.jältrlicliiindxwarrur Exenipl., lue frei durcli diePo.sl')ezogen werden sollen, bl os bei der Redaction: Wieden Neu- niannsgas,se Nr. 331 oder bei den betreffenden Postämtern, sonst in dei Se idel'sclien Buchhandlung am Graben in Wien; sowie bei allen Buchhandlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile 5 kr. C. M. liilialt: Botanische Erinnerung-en eines Nord-Deutschen aus der Gegend von Triest. Von Schramm. — Zwei österreichische .Sew?/ieri>er«. Von Schott. — Sauerkleesais im Polyporus siUfureus. Von Dr. S c h i e- dermayr. — Vereine, Gesellschaften und Anstalten. — Mittheilungen. Sotaiiiselic Eriiiiterimscii eines BTortl-Ueiit- sclieii aus der Ge^eiiil von Triest. Von Schramm. (Fortsetzung.) Gegen Abend liefen wir in den, theilweise schon durch starke Be- festignngen geschützten, grossen , österreichischen Kriegshafen von Pola ein, und nachdem mit Mühe ein Unterkommen in irgend einem Privalhause für mich ermittelt war, konnte ich mich mit meinem Rei- segefährten ganz dem Anschauen der Ueberreste römischer Baukunst hingeben, und mich am folgenden Tage der schon mehr südlichen Vegetation erfreuen, die freilich schon zum Theil im Absterben be- griffen war und ihren frühern Reichthum nur noch ahnen Wess. Die Pflanzen, welche dort bei einigen kleinen Ausflügen meine Aufmerk- samkeil in Anspruch nahmen, waren folgende: Triticum villosum, hier und bei Parenzo ; Juncus acutus ; Statice Gmelini bei Koch iStaf. serotina oder Stat. scoparia P a 1 1. bei R c h b. ?). Wenigstens finde ich in meinem, sub Nr. 964 und 1616 der ,,Flor. germ. exsic."' von 0 s e r 0 und Z a u 1 e herausgegebenen Exemplaren beider Pflanzen, nach genauer Untersuchung, keinen wesentlichen Unterschied. Dage- gen passt die K o c h'sche Diagnose ganz genau zu der von mir bei Pola und Monfalcone gesammelten Art. Demgemäss halte ich Statice Gmelini bei Koch und Stat. serotina, verbunden mit Stat. scopa- ria bei Rchb., für identisch. Ferner : Kentrophyllum lanatum D c c. ; Helichrysum Stoechas bei R e i c h 1». (^Het. angnstifolium D e c. bei K o c hj ; Centaurea solstitialis ; Innla crithmoides ; Scolymus hispqnicus ; Onopordon oo illyricum^ nobon der Arena; Carlina cori/mbosa ; Pulegium vul- gare; Origanum hirtiim Lk.; Teucrium Polium. in der Arena; Sta- clujs italica K o c h's Syn. ; Marrubium candiJisshmim ; Burgsdorfia. romana {Sideritis^; Calamintka Nepeta; Echiutn pusfulatum Siblli.; Hgoscgamus albus neben der Porta atirea ; Ptychotis ammoides K., innerhalb der Arena; Paliurns aculeatus in Fr.; Bonjeana hirsvta ; C lern aus Flammula Var. maritima bei Koch, so wie Hypericum perforatum Var. veronense. Auf niedrigen Hügeln am Strande fanden sich stellenweise in grossen Massen straucharlige Gewächse^ worunter ich Paliurus, Pi- stacia- und Juniperus-hx\.&n bemerkt^e, so wie denn auch Quercus Suber unweit Pola vorkommen soll. Auf der Rückfahrt, welche ich am 2. August in Gesellschaft des mir höchst gefällig gewesenen, k, k. Ober-Commissärs, Herrn von Siedliski machte, blieb ich diesen und den folgenden Tag in Pirano, um daselbst die ausgedehnte Salzbereitung aus Meerwasser kennen zu lernen. Zwar wurde dieser Zweck, wegen bereits einge- stellter Arbeit, hier nicht vollständig, sondern erst späterhin durch die weniger umfangreichen Anlagen bei Capo distria erreicht, allein dessenungeachtet war dieser Aufenthalt in Pirano für mich um so mehr einer der interessantesten Momente dieser ganzen kleinen Reise, als ich unweit der Stadt auf der reizend gelegenen Villa An- tonio sehr liebe, geehrte Landsleute fand. Heftige Gewitter unterbrachen die kleinen Excursionen, aber ich hatte gleichwohl Gelegenheit und Müsse genug bei Pirano : Rubia peregrina in Fr. ; Buphthalmum spinosum, an der Strasse nach den Salzweiken linker Hand, unweit des vordersten Magazins ; Cirsium arvense Var. y bei Koch; Olea europaea in Fr.; Beta vulgaris Var. maritima; Capparis spinosa, an Mauern und Althaea canna- bina, zur Erinnerung mitzunehmen. Am 4. August, wo mich das ge- wöhnliche ulFene Küstenboot bei heiterem Himmel vorlängs der hier so romanlischen Kiisle, bei Isola vorbei, nach Capo d'Isfria brachte, bcgrüsslen mich daselbst: Setaria verticillata ; Sorghum vulgare, als Futter fiir's Federvieh häufig in den Maisfeldern cultivirt; Sesleria elongata ; Artemisia caerulescens noch nicht blühend und Inula crithmoides, Iteide an Gräben der Marainen ; Ononis Columnae ; Tha- lictrum angustifolium, so wie auf Grabenufern neben den Maisgärlen die niedliche \\'aldiel)e, Clematis Viticella. Später, nämlich am 8. August, wo ein anderes Dampfboot die gewöhnliche und slarkbenulzte sonntägliche Lust fahrt , bei dem Schlosse Duino vorbei, nach Monfalcone machte, brachte ich da- selbst, so wie auch auf der Hin- und Zurückreise, einige sehr frohe Stunden zu. Auch bei dieser Gelegenheit blieben Flora's liebliche Kinder unvergessen, indem meistens auf den Sanddünen nach Aquileja zu. nach und nach folgende von ihnen in der mitgenommenen Kapsel Raum fanden: Holoschoenus australis R c h b. ? Cyperus longus\ Jvncus acutus ; Allium acutangulum S c h r a d. auf AViescn ; Aspa- rayus acutifolius neben Ruscus aculeatus, auf Felsengeröll ; Statice Ol GmcJ'nü W. ; Puhgium vulgare, auf Wiesen; Stachys maritima; Vilex Agnus Castus, auch bei SeiAola; Plantago altissima J a c q. und Cornnti Gou. auf Sirandwicsen ; Apocynum venetum ; Echino- pliora spinosa ; Medicago marina, leider schon ohne Samen; Punica granatum, strauchartig, mit Blüthen und schon ziemlich grossen Aepfeln auf Erd- und Schutliiaufen in der Nahe der Stadt 5 Clematis Flammula y ar. maritima; Euphorbia Paralias wwA Althaea offici- nalis, am Canale. Aus Vorstehendem geht nun, glaube ich, um so mehr überzeu- gend hervor, dass die ganze Liloral-Flora Tricst's sehr reich sein muss, wenn man berücksichtigt, dass im Juli und August von vielen Gramineen, Irideen, Liliaceen, Orchideen n. s. w. auch keine Spur mehr vorhanden war. Allen Freunden unserer Wissenschaft kann ich nicht genug empfehlen, bei einem etwaigen Aufenthalte in dieser handelskräfligen Sladt ganz besondeis den classisch gewordenen Monte spaccato und von dort aus gleich den Wald von Lipizza zu besuchen, dann aber auch eine Excursion über Prosecco, Duino nach iMonfalcone zu machen. Zu weitern Partien, nach Venedig oder Dalmalien, bieten die Lloyd-Dampfer jede Woche Gelegenheit dar. (Schluss folgt.) Kwei österreichisclie Seinperrira* Mitgetheilt von H. Schott. (Schluss.) S e m p e r V i v ti m b ar h ul a tum Seht t. S. caule ramisque propaginiferis puberulis ; rosiilarum foliis lanceolatis l. lineari-lanceolatis, apice setisim acutato pilis brevibus cetcris paullo longioribus barbatis , margine ciliolatis ■ i u m a r y e n t e u m , das aus Brasilien und M. Video ab- slammende Pampos-Gras wird jetzl in englischen Garten mit vielem Erfolg gezogen. Die Biüthenslämme erreichten in einigen Giirten eine Höhe von 11 bis 15 Fuss. Die Blätter haben eine Länge von 10 Fuss und hängen in einem Halbkreise von der Pflanze herab, welche an der Basis des Wurzelstockes einen Umfang von mehreren Fuss besitzt. Ein sehr eigenlhümliches Ausseben zeichnet die Pflanze, welche sich als vollkommen hart erwiesen hat, aus. — L y c o p o di um c h a m a e c y p a r i * o( ii .«. Als besonderes .Merkmal dieser Pflanze gibt Dr. Milde an, dass sie stets an der Spitze ihrer Aehre einen von leeren Deckblättern gebildeten Schopf trägt. — Die Ernte des Jahres 1852 hat in Russland einen guten Ertrag gegeben. Von den 49 Gouvernements und Provinzen hatten 1.5 gute, 16 ziemlich gute und nur 19 mittelmässige oder unzureichende Getreideernten. — Die Grossartigkeit der Rosencultur in deutschen, fran- zösischen , englischen, russischen und andern Hauptstädten gränzt an das Fabelhafte, so dass nur von der reizenden Moosvosencentifolie an manchen Orten .alljährlich viele Tausende und verhältnissmässiff eben so viel von den neuern öfter bltihenden Matadoren verbraucht werden. ^ on der Bourbon Souvenir de la Malmaison und der Remont Rose de la Reine (Laffay) ver- braucht z. ß. Berlin alljährlich zum Fensler- und Zimmerschmuck so viele, dass, trotz der fleissigen Anzucht der dortigen Gärtner, immer noch ein be- deutender Theil von auswärts bezogen wird. Die immer mehr in Anlage und Ausführung kommenden Rosengärten werden vorherrschend mit Fleiss und mit grosser Liebe betriehen, wobei geschmackvolle Gruppirungen die rei- zendsten Wirkungen und bezauberndsten Eindrücke hervorbringen. — Die jungen Sprossen des Vergissmeinnicht (Myosotis palu- stris L.), Avelche man nicht nur im ersten Frühlinge, sondern auch im VVinter an offenen Bächen und Sümpfen findet, geben einen gesunden Salat, f J. B.) — Correspondenz. — Herrn K — 1. in F— u : „Abgegeben. \>'er- den bald Nachricht erhalten.'" — Herrn V — c, in K. : -Die gütig angebo- tene Abhandlung dürfte für den bescheidenen Raum des Wochenblattes zu gross werden, doch ist der Gegenstand so wichtig, dass jene für die Ab- handlungen des zoologisch - botanischen Vereines sehr passend wäre." — Herrn A — i, in V — o: „Viel Dank. Wird in deutscher L'ebersetzung er- scheinen.'' - Herrn B — k, in F.: „Bitte um ein Verzeichniss der sammel- baren Arten.'' — Herrn B — r. in P. : „Viel Dank. Werden das Ge>vünschte erhalten." — Berichtigung. — Wir ersuchen Seite 58, Zeile 7 statt „Besänf- tigung" zu lesen: „Beseitigung," ebenso S. 59, Absatz 4. Z. 9 statt „liafer- schrottgrosse" zu lesen: .,hasenschrollgrosse," dann S. 60, Ab. i, Z. 10 statt „jioch wie" zu lesen: .,nach wie," dann S. 68, Z. 9 statt „grosse" zu lesen: ..grössere" und Z. 13 statt ..Acies" zu leseo :\.Acme," endlich S! 75, Ab. 5, vorletzte Zeile statt „(Nieder-)" zu lesen: „(Münden)" und im letzten Absätze statt ,.umbro~ zu lesen : ..imbro.''^ Inserat« Der heutigen Nummer liegt eine Ankündigung des Ambr. A b e l'schen Verlags in Leipzig bei. betreffend: Dr. G. W. W a I p e r's „Repertoriutn botunices systematicae.~ Tom. 1 — 6. ^.Anales botanices systematicae." Tom. 1 — 3. Bedaeteor nad Ileraa9£«b<>r .4lex. 8 k o fi t z. Druck von C. Ccberrentcr. Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt* Gemeinnntziges Org'an für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekonomen, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. ^Vieil^ 31.]fIäi*zl833.III. Jalirg. J^ MS. Das OesterreichUche botanische Wochenblatt erscheint Jeden Donnerstag. Man praniimerirtaufilHssePiemit 4fl. CM. oder 2 Rtlilr. 20 \gr. jährlicli und zwar fii r Exenipl., die f r e i durcli diePostl)ezogeii werden sollen, b 1 o.s bei der Redaction: Wieden Neu- niann.sgHsse Nr. 331 oder bei den betreffenden Postämtern, sonst in der Seid el'schen Buclihandlung am Graben in Wien; so wie bei allen Bucbliandliingen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeiie 5 kr. C. M. Iiilialt: Botanische Erinnerungen eines Nord-Deutsclien ans der Geg-end von Triesl. Von Schramm. — Charakteristik der Bänme. Von Schade. — Correspoiidenz. — Literatur. — Literarische Notizen. — Botanischer Tauschverein in Wien. — Mitlheilungen. — Inserate. Botaiiiselic Eriiiueriiiigcii eines Norcl-lleitt- sclieu aus der GSe^eud von Triest. Von Schräm in. (Schluss.) Wenn ich nun noch des botanischen Gartens bei Triest gedenke, dem Herr Dr. ß i a s o 1 e 1 1 o vorsieht, so geschieht es hauptsäch- lich, um den Wunsch auszusprechen, dass in diesem Garten die Triestiner Flora und, wo möglich, die des ganzen Litorals vollständig repräsentirt sein möchte. Nach meiner Meinung müssten nämlich in dem botanischen Gar- ten irgend einer Provinz, oder eines Landtheiles, zuvörderst alle selteneren Pflanzen dieses letztern vollständig vertreten sein, und den grössern botanischen Gärten, bei Residenz- und Universiläls-Slädten, die Aufgabe überlassen werden, Gewächse aller Länder und Zonen aufzunehmen. Die Wissenschaft würde hierdurch in so fern bedeutend gewin- nen, als man dadurch in den Stand gesetzt würde, gelegenllicii nicht nur den ganzen Pflanzenreichthum dieses Gebietes auf einem Flecke vollständig zu überblicken, sondern auch authentische Exemplare, Sämereien u. s. w. aus diesem Garten zu beziehen. Wenn ich nicht irre, hat man sich in mehreren Kronländern des Kaiserslaates diese Aufgabe gestellt, wobei es natürlich immer unbe- nommen blieb, bei ausreichenden Mitteln auch Repräsentanten sämmt- licher übrigen Pflanzengruppen zu culliviren , sei es nun, um der Wissenschalt zu dienen, oder auch um dem Schönheilssinne ein Ge- nüge zu thun. 9S '■ ' Uebrigens hält der vorhingenannle unermüdliche Naturforscher, Herr Dr. B i a s o 1 e 1 1 o , während des Sommers nicht allein wö- chentlich zweimal botanische Vortrage in den, beim Garten befindli- • chen Localiläten, sondern hat sich auch, unter Bewilligung von städtischen 3Iilteln , durch mühsame Bepflanzung eines sonst ganz unfruchtbar gewesenen Coramunal-Grundstückes verdient gemacht. Aber die Cultur und Wiederbefruchtung solcher sterilen , fast todten Steinmassen, wie sie der Karst und seine Ausläufer, die nie- drigen Hügel bei Triest dem Auge zeigen, erfordert nicht allein viel Geld, viel Zeit und eine nie ermüdende Ausdauer, sondern auch das Zusammenwirken vieler Kräfte unter energischer Leitung wissen- schaftlich gebildeter praktischer Männer. ■ Zur Wiederbepflanzung des Karstgebirges ist nun', wie ich ganz neuerlich erfuhr, ein Verein von tüchtigen Männern zusammen getre- ten, welchem auch der geehrte Pddestä von Triest, Herr von Tom- masini, angehört. Möge der schwierige, aber nicht genug zu lobende Versuch einen gesegneten Fortgang haben ; denn die wohl- thätigen Folgen dieses überaus wichtigen Unternehmens würden für die künftigen Generationen nicht ausbleiben. Die Möglichkeit des Gelingens ist nicht zu bezweifeln, wie der Besland des Gehölzes neben dem Boschetto nach dem Jäger hinauf, und wie besonders der Wald von Lipizza, diese grünende Oase in der Steinwüsle des Karstes, beweisen. Am 21, August reiste ich von Triest ab, und halte nach wenigen Tagen sowohl den Karst, dieses geheimnissvolle Gebirge mit seinem Zirknitz-See , mit seinen unterirdischen Bächen, mit allen seinen Grotten, Höhlen und kesseiförmigen Senkungen, nicht minder aber die fruchtbaren und romantischen Thäler Steiermark's, so wie den Semmering hinter mir. In Wien besuchte ich mif meinem werthen botanischen Freunde, dem Redacteur dieser Zeitschrift, Herrn Magister Skofitz, meh- rere bolanische Gärten; auch sammelte ich, als Andenken an die köstlichen Aussichten vom Kahlen- und dem Leopolds-Berge daselbst noch: Allium flavum, Inula ensifolia, Polygala major i ac q., .Li- naria genistaefolia M i 1 1. , Ptevoselinum Chabraei R c h b. , Cytistis capitatus, so wie Astragalus Onobrychis ein, und langte so, unter angenehmen Erinnerungen, über Dresden, in meiner Heimath an. B r a n d e n b u r g , im October 1852. Cliai*akterSi§»tik der Bäume. Von J. Schade. . Wie in der ganzen Natur ein und derselbe Geist waltet, aber in unendlicher, mannigfaltiger Wiederholung , habeji die grössten Nalurkundigen gezeigt, und kann nicht Gegenstand dieses kleinen Aufsalzes sein. Aber das Herz klopft dem Leser bei jenen Schilde- rungen vor Freude, wenn er wieder auf eine neue, nicht erkannte, oder beobachtete Wahrheit hingeführt wird; wenn der tausendfache Kreis der Erscheinungen des Weltgeistes sich iiim wieder erweitert, gleich als wenn dos Sehers. Geist und Rohr einen neuen Himmels- körper findet, der nach ewigem Gesetze seine Balin um die Sonne beschreibt. — Wie in der Urschöpfung. in dem Grani^ nach seinen drei Bestandtheilen schon die drei Naturreiche vereint ruhen, oder wie er. da noch kein organisches Leben war, sclion als der Urtypus der ganzen Schöpfung erschien, so erinnert sich der Mcnscli wieder, obgleich .die Krone der Schöfung, Uir Schmuck und ihre höchste Ausl)ildnng, dass er durch sein Knochengerüst dem Gesteinreich, durch seine Ernäh- rung dem Pflanzenreich angehöre. — So finden wir überall Gruppen im Ganzen, die andern Gruppen in höherer oder niederer Ordnung gegenüber stehen; andere wieder nebengeordnef, Alles unendlich mannigfallig durch einander greifend, dem leiblichen Auge ein Chaos, dem geistigen Auge eine Harmonie der Welten. — W^ohl ist diese Be- trachtung geeignet, religiös weiter geführt zu werden, die Weisheit des Schöpfers zu bewundern, anbetend vor ihm nieder zu sinken, und zu rufen: „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste ver- kündiget seiner Hände Werk." — Doch die Saiten des frommen Her- zens erklingen dabei ohne besondere Aufforderung, und die Ueber- schrift des Aufsatzes zeigt einen ändern Weg. Wer Naturkunde liebt, wird darum nicht blos angeschaut oder gestaunt, sondern auch herr- liche Schilderungen und Schriften gelesen haben; er wird gelernt haben die Natur philosophisch zu betrachten, und der Charakter der Ge- wächse wird ihm oft vorgP. A. E. Fünipolir. Jede Woche erscheint 1 Bogen in Gross-Octav, oft von Sleinlafehi und andern Beigaben begleitet. Die Hauptcommissions-lNiederlage dieser Zeit- schrift hat für Oesterreich die Buchhandlung C. S c h a ii m b u r g et Comp, in Wien, ausserdem Friedr. Hofmeister in Leipzig. Uebrigens kann auch dieselbe gegen Vorausbezahlung von 5 fl. C. M. für den Jahrgang durch jede k. k. Postzeitungs- Expedition, bei welcher man unmittelbar die Bestellung zu machen hat, bezogen werden. Durch alle Buchhandkingen und Postämter ist zu beziehen : Redacteur: —^ _ ^- , Verleger: Berthold Seemann, U OUIIlailCllR« <^2^rl Rümpler, in London. in Hannover. Zeitschrift für angewandte Botanik für 1853. Officielles Organ der k. k. Leopold. Carol. Akademie der Naturforscher. Jährlich 2-1 Nummern in Hoch-4. Preis: SVs Rthlr. Inlialt von I¥p. 3: Die Stellung der ^^Bonplnndia'''' zur Akademie. — Lactuca virosa. — Bemerkungen über Schepti. — Früchte. — Neue Bücher. — Zeitung. — Aemtiicher Theil. — Briefkasten. Inltalt von Bfr. 4: Der Geist der Unwahrheit in der Botanik. — Die Flora von Oahu. — Vermischtes. — Zeitung. — Briefkasten. Redacteur und Herausgeber Alex. 1^ k o fitz. Druck von C Lebe rre u t er. Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt, Gemeinnütziges Organ für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekononien, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. UTieil^ 7. April 1853. III. «Fall i-^. JSI14. Das Oesterreichisclie botanische Wochenblatt erscheint jeden Donnerstag. Man pränumerirtaufdasselhemit 4(1. CM. oder 2 Rthlr. 80 Ngr. jahrlich und zwarfür Exempl., die frei durch die Post bezogen werden sollen, bl os hei der Redactioii: Wiedeii Neu- niannsgasse Nr. 331 oder bei den betreffenden Postämtern, sonst in der Seidel'schen Buchhandlung am Graben in Wien; so wie bei allen Buchhandlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile 5 kr. C. M. Inhalt : Verzeichniss der in Oesterreich lebenden Botaniker. — Charak- teristik der Baume. Von S c ii ä d e. — Personalnotizen. — Zoologisch- botanischer Verein. — Correspondenz. — Mitlheilungen. — Inserat. IT — ^ai Terzeiciiuiss der in Oesterreicli leliencieii Kotaiiiker. (III. Nachtrag. Fortsetzung- der Verzeichnisse in den Nummern 1 — 10 und 29 des II. Jahrganges.) A m e r 1 i n g-, Med. Dr. in Prag. B a t k a in Prag. Berenger Adolf von, k. k. Forst -Inspector zu Ceneda, Prov. Treviso. ßlumfeld Leopold, Edler von, k. k. Landesgerichts -Rath zu Spital in Kärnthen. ß 0 e c k , Mag. Chir. , Kreis-Wundarzt in Wels. Böhm, k. k. Universitäts-Gärtner in Prag. Breyer, Kaplan zu Schatzlar in Böhmen. Cerny, Apotheker zu Trautenau in Böhmen. Czagl Anton, k. k. Beamter in Wien. E c k zu Weltrus in Böhmen. Eiselt, Med. ür. und Kreisphysicus zu Gitschin in Böhmen. Felicetti von Lieben felss, Moriz, k. k. Hauptmann in Gratz. Fierlinger, Apotheker zu Sobotka in Böhmen. Gassenba ur Budolf, Pfarrer zu St. Peter in Kärulhcn. H a a I a Carl, Apotheker zu Jaromer in Böhmen. Hajek Carl, Oberförster zu Presiiiz in Böhmen. Häuser Ferdinand, Apotheker und Bürgermeister in Klagenfurt. Hoborski, Dr. Anton, Landcs-Advokat in Tarnow. 1 1 1 i n g , Ilüfgärlner zu Chroustovic in Böhmen. Kirchberg, k. k. Plnlzhauplmann in Zara. K 0 h I m a y e r Paul, Pfarrer zu Kaning in Kärnthen. K 0 w a r 0 w i c , Med. Dr. in Prag. Kraus Johann, Apotheker zu ISoutitschein in Mähren. Krejci, Professor in Prag. Kudrnac, Kaplan zu Altbucli in Böhmen. lOG L a e n g s l Joseph, Pharmaceut in Wien, La mb I, Med. Dr. in Prag. L a n gn e r Johann, Professor in Lemherg. L e y d 0 1 1 , Dr. Franz, Professor in Wien. Lusek von, Forstmeister zu Rokycan in Böhmen. Matejka, k. k. Bergbeamter zu Schlan in Böhmen. Matz Maximilian, Cooperator in Wien. M a y r Friedricli, Oberförster zu Steken in Böhmen. M i c h 1 , Med. Dr. in Prag. Nigl Sebastian, Gärtnerin Wien. Ott, Med. Dr. in Prag. Petters Dechant zu Kratzau in Böhmen. Pohley, Kaplan zu Rochlic in Böhmen. P u r k y n e , Professor in Prag. R a b i t s c h Ignaz, zu Feld in Kärnthen. Ramisch, Med. Dr. in Prag. Ruda. Med. Dr. in Prag. S a V e 1 Johann, Professor in Budweis. S c h i e d e r m a y r Carl, Med. Dr. zu Kirchdorf in Oeslerreich. S c h r e i t e r , Dr. Kreisphysicus in Königgrätx. Schulzer, k. k. Hauptmann zu Vinkovce. Stanek, Med. Dr. in Prag. Sta u f er Vincenz, Professorin Melk. S t i e b a 1 Vincenz, Gärtner in Klösterle in Böhmen. V i e I g u t h F. , Apotheker in Wels. Yogi August in Kremsier. Vsetecka, Apotheker zu Nymhurg in Böhmen. Watzel, Med. Dr. und Professor in Böhmischleippa. Watzke, Professor zu Braunau in Böhmen. Z a w a d zk y , Professor in Lemberg. Z e k e 1 i , Dr. F. , Privatdocent in Wien. CliarakteriiäiUk tlcr Bäiiiiie. Von J. Schade. (Fortsetzung.) Will man die Stände unter den Bäumen weiter verfolgen, so erkenne man in der Linde den Lehrsland, besonders den geistlichen Stand, wie auch K r u m m a c h e r sie nennt, seine hokenprieslerli- chen Bäume. Schon der Name führt daliin: linde sein gewinnt und tröstet das Herz, — lieblich und schön ist sein Wuchs, es spiegelt sich das Wellall gleichsam in seiner Kugelform, und wie geistliche Rede allezeit soll sein holdselig, ein Spiegel geistlicher Schönheit, so duftet die Linde mit köstlicher Blüthe, von der herabträufelt Ge- sundheit und Honigseim, wie dazu berufen ist der geistliche Stand. — Warum aber Avird der Lehrstand nicht auch mehrfach vertreten, wie der Wehrsland? Könnte man nicht auch Wildkastanie, Weide, Silber- pappel, Eberesche, Birke dazu rechnen? Akazie hinzuzufügen, verbieten ihre Dornen. — Nein, es bleibe die Linde allein, und kein Baum weiter; Einheit der Lehre repräsenlire er, Zweiheit weicht schon von der W^ahrheit, und ^yahrheit ist die Pforte, die zum Him- mel führt. — Aber man geselle noch die Birke zu dem Vertreter des geistlichen Standes, aber nicht als Bild der Sanftmuth und gewinnen- der Rede, sondern als das Sinnbild der Unschuld und Zucht , dei*^- 107 Slamm'das Bild der Reinheit, der Reiiiliclikeit der Unschuld, — die Zweige das Bild der Erziehung oder Zucht. Denn es liegt in dem Worte der Lehre nicht nur der Segen, sondern auch die Strafe, und dem geistlichen Hirten ist auch gegeben das Slrafaml. 2 Tim. 4 V. 2 : „Lehre, strafe, drohe, ermahne und halle an, es sei zur Zeit oder zur Unzeit." — Und wie die heilige Trias überall aufiritt, so füge man zu den Repräsentanten des Lehrstandes noch die Espe (Populus tre- mula). ein Bild des strafenden Gewissens, erweckt durch geistliche Rede oder durch den Gnadenstrom des heiligen Geistes, dass der Mensch wieder erneuert werde zu einem Kinde Gottes. Eigentlich ist die Zitterpappel also Sinnbild der Wirkung der Lehre, nicht der Lehrer selbst; und wohl der Rede, die das Herz trilFt und das Gewis- sen erweckt. Nichts Schönes lockt uns zur Espe, die auch den be- deutsamen Namen : „Beberesche'" führt ; allein auch das strafende Gewissen bettet nicht sanft, damit der Mensch wieder den Frieden suche. Er ziehe an das Kleid der Birke, das Kleid der neuen Gnade, bis er zuletzt wieder zurückkomme und gewinne der Linde Schatten, den Frieden der Kirche. — Und in den Obstbäumen sehe man den Nährstand; wenige streben hoch auf, und nicht die Vornehmsten, — sie sinken nieder unter der Bürde der Arbeit; Speise zu schaffen ist ihre Bestimmung, und was die Aufgabe der Cercalien ist unter der gesammten Pflanzenwelt, das ist der Beruf des Fruchlbaumes unter den Bäumen. Es ist überflüssig, sie alle zu nennen; es sind ihrer mehrere, und müssen ihrer mehrere sein, als der des Lehrslandes, auf dass Viele ernährt werden. Und wie uns mancherlei Früchte ent- gegen lachen , so sind auch Geschäfte und Beirieb des Nährstandes gar mannigfaltig, in Stadt und Land, auf Aeckern und in der Werkstatt. Noch sind aber viele Bäume übrig, soll man sie willkürlich un- terbringen , hierher oder dorthin? Freilich wohl, denn es gibt nur drei Stände ; jedoch möchte ich die gern trinkenden Bäume die Fischer und Schiffer des Nährslandes nennen, die im nassen Element jauchzen und fröhlich sind, wie Weide und Else in ihrem Bette. — Sollte nun aber die ganze Menschheit vertreten sein, Gross und Klein, Mann und Weib ? Nein, das weihliche Geschlecht werde besonders vertreten. Sollten wir sie zu den Kriegern zählen? Wonige sind Ama- zonen. Oder zu dem Lehrstaiide? Paulus sagt: „Die Weiber sol- len nicht reden in der Gemeinde." Also gehörten alle zu dem Nähr- slande? Würdig würde das Weib immerhin dabei erscheinen. Aber wo bleibt die Anmuth ihres Wuchses, ihrer Bewegung? Wo bleibt die Tiefe und Fülle ihres Gemüths ? ihr volles Herz) ihre scliöiu^ Seele? Wo stellt sich uns dar die magische Kraft ihrer Erscheinung? wo der Zauber ihrer Rede? die wundersame Wirkung aller weibli- chen Reize ? — Pfirsich- und Aepfelblüle zeigen zwar Anmulh und Schönheit, die reiche Frucht dieser Bäume den weiblichen Beruf, der Erhaltung des menschlichen Geschlechts, und man könnte noch viele Vergleichungspuncte aufstellen. — Allein weiter hinauf reicht noch ihr Bild, bis zur königlichen Tanne, auf dass sie neben dem Fürsten sitze. Hehr , unvergleichlich ist der Eindruck der Tanne und der Kiefer; wie ein Heiligthum versetzt uns ihre Umgebung in Ehrfurcht und bezwingt das unruhige Geinütli. Sciilank erhebt sie sich himmelan, jungfräulich schön, und dennoch ist sie das Bild der Deinuth und Milde ; sie senkt ihre Zweige herab, und umfasst Alles mit ihrem Schatten. Nimmer zieht sie ihr grünes Kleid aus , fein gewebt mit unendbcher Mühe. Man kann nur gedenken der „Glocke" von Schil- ler: „Und drinnen waltet die züchlige Hausfrau, und reget ohne Ende die fleissigen Hände, und ruhet nimmer!" Fein und zart, wie kein anderer Baum, tritt die Tanne auf mit ihren Nadeln, und wer das Bild der Nadel unwerth oder vorwurfsvoll ansehen sollte, der überlege, dass das Weib eben in der Nadel die höchste Geschicklich- keit besitzt. Schon S a 1 o m o sagt (Sprüche 31 V. 24) : „Sie macht einen Rock, einen Gürtel gibt sie dem Krämer." (Fortsetzung folgt.) Peri^oiialiiotizeii« — Th.,H. 0. Burchardt, der bekannte Pomolog, starb am 6. Februar d. J. zu Landsberg an der Warthe in einem Alter von 82 Jahren. — Dr. G ö r i z , Professor der Landwirthschaft zu Tübingen, starb im Februar d. J. daselbst. — Leopold von Buch starb den 4. März zu Berlin. Ungeachtet seines hohen Alters — er war im Jahre 1773 geboren — war er noch bis wenige Tage vor seinem Tode für die Wissenschaft thätig, Avel- cher er sein ganzes Leben geweiht; seine erste Mittheilung — über Carlsbad — ist vom Jahre 1792 ; noch halte er der Versammlung in Wiesbaden beigewohnt, war dann über Basel nach Paris gegangen und Ende October mit Gustav Rose über Heidelberg nach Berlin zurückgekehrt. Eine seiner letzten Arbeiten war eine botanische : „Ueber die Blaltnerven und ihre Vertheilung " — Dr. A. F. W i e g m a n n , Professor in Braunschweig, starb am 12. März im 82. Lebensjahre, er schrieb mehrere Preisschriften, darunter eine über die Bastarderzeugungen der Pflanzen. Zool€»^iscli - 1iotaiii,sclier Terciii. Der Verein hielt am 2. März seine Monatsilzung. Der Vorsitzende Herr Dr. Eduard F e n z 1 theilt der Plenarver- sammlung mit, dass der Vorstand des Vereines in einer eigenen Ausschusssilzung eine Adresse an Se. k. k. Apostolische Majestät be- rathen und angenommen habe , worin die Gefühle der innigsten Freude über die von der göttlichen Vorsehung so glücklich abge- wendete, Oesterreichs Wohlfahrt so fürchterlich bedrohende Gefahr ausgedrückt sind. Eine weitere Mittheilung betrifft die Annahme einer Geschäfts- ordnung, welche die Besorgung einzelner Geschäfte von Seite der Functionäre und namentlich der beiden Secretäre regeln und zweck- mässig vertheilen sollte. Der Ausschuss sei mit den von einem Comite vorbereiteten Entwürfe einverstanden gewesen und habe denselben bereits definitiv anffenommen. lOO Nach diesen Millheilninaen des Secreliirs heginnen die Vorträge. Herr Beer hegründel in einer weiteren Ausführung seine neuen Ansichten über die Bedeutung und die Entwicklung der Bul- ben bei den Orchideen und zeigt in vielen, nach der Natur gezeich- neten Abbildungen das alhnälige Fortschreiten und die Verwandt- schaft der einzelnen Gattungen, die sich natürlich in 3 Hauptgruppen darstellen lassen. Schliesslich theilt er seine Erfahrungen über das Alter der Orchideen mit, von denen manche, nach der Zahl ihrer Bulben zu schliessen, mehrere hundert Jahre leben mögen. Ein ge- trocknetes Exemplar unsers einheimischen Cypripedium Calceolus weiset deutlich ein fünfjähriges Aller nach. Herr August N e i 1 r e i c h spricht über den Hos t'schen Garten. Er erzählt dessen Gründung und widmet dem ausgezeichneten Floristen Oesterreichs Dr. Host einige Worte der wohlverdienten Erinnerung, Der Gedanke des hohen Gründers, Sr. k. k. Majestät Kaisers Franz, in den Mauern Wiens einen Garten anzulegen, in welchem auch jenen Naturfreunden , welche nie in die Lage konuiien dürften , Alpen- pflanzen oder solche von entfernteren Puncten des Kaiserslaates blü- hend zu sehen, der Anblick derselben ermöglicht werde, fand in dem Host'schen Garten durch die glückliche Wahl seiner Vorsteher den passendsten Ausdruck und es wurde mit diesem Garten, in wel- chem der Einfluss der Cultur, des Bodens, Klimas und so vieler auf die Vegetation Einfluss nehmender Verhältnisse, auf manche der dort gezogenen Pflanzen heobachtet werden konnte — gleichzeitig für Oesterreich ein wissenschaftliches Institut gegründet, wie sich dessen wenige andere Länder zu erfreuen haben. Herr Neil- reich theilt eine reiche Liste der interessantesten, dort vorhandenen Pflanzen mit und spricht schliesslich den Wunsch aus, dass sich dieser Garten noch lange der umsichtigen Fürsorge seines so kenntnissrei- chen Vofstandes, des k. k. Gartendirectors Heinrich Schott, wie der unmittelbaren Pflege des so thätigen Herrn H i 1 1 e b r a n d t er- freuen möge. Herr Stur sprach noch über das Auffinden der Än- drosacc Hausmanni auf dem Hoch-Mölbing. Corresfioiicleux. — W a c h c n h e i m , in der Pfalz, im Jänner. — Ihre über- sandten Pflanzen haben mir lebhafte Freude gemacht; l)esonders Avaren es die Kinder Floras ans dem Süd-Osten des österreichischen Landes, deren so seltener Anblick mich ergötzte; ausserdem ästheti- schen Sinne, den die Herren Einsender beim Auflegen dieser Pflanzen bekundeten, beruht ein ganz besonderer Vorzug derselben auf ihrer so wünschenswerthen Vollkommenheit, ich meine, dass kein wesent- liches Organ derselben fehlt, ein Vorzug, der leider so oft (\en von anderer Seite übersendeten Pflanzen abgeht, denn einmal fehlt die Wurzel, das anderemal sind die verschieden geformten Blätter nicht berücksichtigt worden; ja das Wichtigste aller Pflanzenorgane, die Frucht, bekommt man am seltensten zu sehen. Alle diese Mängel er- blicke ich zu meiner Freude an den meisten der von Ihnen über- sandten Pflanzen nicht ; dass dieser Vorzug ein ganz ausgezeichneter HO ist, brauche ich Ihnen, dem wissenschaftlichen Botaniker, nicht zu sagen. Was die Etiquetten betrifft, kann ich leider nicht für alle diesen Vorzug vindiciren, und warum hier ein Mangel? Ist das Zel- telchen, das einer Pflanze beiliegt, doch so wichtig! Nicht der Name ist's, worauf es vorzugsweise ankommt; was liegt zuletzt an einem falschen Namen , man bestimmt sich d i e P f 1 a n z e richtig; auch dass die Pflanze z. B. um „Wien" oder um „Idria" wächst, reicht nicht aus; dass dieselbe aber z. B. „um Wien auf Sandboden," oder „am Ufer der Donau," „an sumpfigen Orten," oder „auf trockenen Heideslellen," dass dieselbe z. ß. „um Idria auf der Höhe der Berge," oder „in der Tiefe der Thäler," und dort entweder „aufBergwiesen," oder „im Schatten der Wälder," und dass sie in den Thalliefen vielleicht noch „am Rande eines Bächleins," oder „in schwer zugänglichen Sümpfen" u. s. w. u. s. w. wächst, das sind Momente von grosser Wichtigkeit, die auf dem Zettelchen nicht feh- len sollten. Soll ich auch noch sagen, warum es unumgänglich nolh- wendig ist, dass wir auf einem tadelfreien Zettelchen lesen, ob der Berg, auf dem die Pflanze wächst, der einen oder der andern Ent- wicklungsperiode unsers Erdkörpers angehört ? Soll ich denn erin- nern, wie wichtig es ist, zu wissen, ob dieselbe ihr Dasein vorzugs- weise der Einwirkung des Kalksteines öder des Porphyrs oder des Basaltes u. s. w. verdankt? Auch das habe ich nicht nöthig, denn jeder Botaniker weiss, wie sehr die geologischen Verhältnisse einer Gegend den Pflanzenwuchs derselben modificiren ; hierdurch erhalten die so häufig in unserer Wissenschaft gebrauchten Adjective, wie: calcareus, arenarius, ihre wahre Bedeutung. Und das Alles soll auf einem Pflanzen-Zettel stehen? Ja, und oft noch viel mehr! Ein sol- cher Zettel muss die Naturgeschichte einer Pflanze in nuce enthalten, denn nur dann wird es möglich sein, die so schöne Wissenschaft, Pflanzengeographie genannt, auf die Höhe zu heben, auf der sie zu stehen verdient ; denn nur dann wird das Herbarium einer Provinz ein Buch für uns sein, in dem wir lesen, welchen Rang der Schöpfer dieser Provinz auf dem Erdkörper angewiesen hat. Und gilt diese Leetüre dann nur der physischen Nalur dieser Provinz? ich sollte meinen auch die geistigen Oialitäten derselben schliesst sie nicht aus. Oder werden wir falsch schliessen, wenn wir sagen, nachdem wir im Provinz-Herbar so oft gelesen: „An steilen Felsenwänden," „am Fusse des Gletschers," „an der Schneegränze," „in engen Thal- schluchten" u. s. w. , in dieser Provinz wird ein Volk wohnen, das mit der reinen frischen Bergluft den reinen frischen Sinn bewahr!, das mit der durchs Bergsteigen bedingten felsigen Muskelkraft, die unzerbrechliche feste Willenskraft und des Mannes Zierde, die Lust zur That, bewährt? Anderswo, wenn viel von „öden Heidestellen," von „Sümpfen," „Morästen," von „platitis arenariis et paludosis'^ u. s. w. wir lesen, wird uns nicht gleich da auffallen, dass die dünne Bevölkerung dieses Erdstriches keinen Ansprach hat auf jenes öffentliche Wort, das Gebirgsvölker für uns so wichtig macht, dass ihr Wille thatlos verweht, wie der Sand, der ihren Wohnsitz bedeckt, ein Spiel wird jedes nur etwas kräftigen Windes -Wehens. Aber 111 migenblicklich werden wir dieses Urlheil modificiren, wenn wir auf den sonst so umschriebenen Zetlelchen oft lesen: y^In hortis,"^ „ad tiarum margines,"^ ^m muris iirbium,^ oder ,.ad mam ferream^'^ denn was sagen uns denn diese Phrasen? Sic erzählen uns von einer fleissigen Nation, welche durch Kunst crselzl, was die Natur ver- sagte} und wissen wir denn nicht, dass der Fleiss die Mutter aller Tugend ist? — Ja, es mag klingen, wie es will, es ist doch Avahr, ein echtes Herbarium wird uns ein Buch, in welchem wir lesen nicht nur von der physischen Natur des Landes , aus dem es erworben wurde, sondern auch von dessen geistigen Qualitäten, und daher datirt sich die Wichtigkeit gut gefertigter Pflanzen-Zettel; darum ist es ein so grosser Fehler , wenn wir auf denselben nur einzelne Worte : „Mannheim," „Heidelberg," „auf Feldern," „Wiesen" u. s. w. zu Gesicht bekommen ; darum meine ernste Bitte an alle Freunde der Kinder Floras, ihren Zettelchen mehr, als es so oft geschieht, Auf- merksamkeit zu schenken , darum auch die Freude des Natur- freundes, wenn er solche gut gefertigte Zetlelchen liest. „M'^o werden wir aber solche Herbarien finden?" fragen Sie. Ausser andern kann ich Ihnen eins mit Sicherheit angeben, es ist: ^Flora Galliae et Gennaniae exsiccata^ von Fr. W. Schultz & C. Billot; doch von diesem ein andermal ein Mehreres. In Nr. 3S, I. Jahrgang des österreichischen botanischen Wochen- blattes spricht Herr l)r. M a 1 y seine Ansicht aus über von Ihnen demselben übersendete Hieracien des Dr. Schultz Bipont. Ich zweifle nicht, dass die gemeinten Hieracien des H. praecox mit der Form hasalticum sind, wie sie im »• Jahresberichte der y,Pollichia'^ von meinem Freunde Schultz Bip. aufgestellt worden sind. Ist dem aber so , kann doch kaum etwas irriger sein, als Herrn Dr. M a 1 y's Ansicht, das J^. praecox sei nichts Anderes, als eine kleine Form des H. nmrorum. ich habe diese Pflanzen zu Tausenden in der freien Natur beobachtet und viele Hunderte davon aufgelegt (aus dem Jahresbericht der „Pollichia'^ erfahren Sie, dass wir bei unseren Un- tersuchungen mit mehr als 500 Exemplaren operirlen), und glauben Sie mir's, die Ueberzeugung von der Specifität des H. praecox wurde dabei so fest, dass, wird sie erschüttert, ich an keine Hieracium- Spccies mehr glaube. Was die vom Herrn Dr. Maly hervorgehobene Kleinheit betriftt, so ist allerdings das H. praecox eine viel gracilerc und viel weniger starre Pflanze als H. murorum; indess sah ich doch gar viele dieser feinen Gesellen, welche hoch ihr Haupt erhoben über benachbarte gröbere H. wwrorMm-Burschc. Aber auch diese Kleinheit zugestanden, was hat die zu bedeuten bei den ausgezeichneten Ar- ten-Merkmalen, die unserer Pflanze zukommen? Doch, wir wollen dieselben nicht wiederholen, sie sind im 9. Jahresberichte der „Pol- lichia''^ zu lesen, wo Schultz Bip. dieselben mit Meisterhand ge- zeichnet hat. Eben jetzt liegt diese Pflanze vor den Augen des Hiera- «eu-Meisters, des Herrn El. Fries, des Verfassers der ^Si/mbolae ad historiam Hieraciorum •^'' wir sind ges|)annt auf sein gewichlvoUcs Urtheil, das Sie seiner Zeil erfahren tollen. Dr. G. F. Koch. iia Mittheiliiui^eii* — „Die Flora", Gesellschaft für Botanik und Gartenbau in Dresden beging- am 22. Februar d. J. die Feier ihres 25jährigen Bestehens. Als die Gesellschaft am 22. Februar 1828 durch Hofralh Dr. Reich,enbach be- gründet wurde, zählte selbe 25 wirkliche und 4 Ehrenmitglieder. .letzt ba- steht die Gesellschaft aus 140 Mitgliedern. — Eine neue Lehranstalt für Gärtner hat Alfred Topf, Kunst- und Handelsgärlner in Erfurt, daselbst gegründet. Diese Anstalt, welche zu Ostern eröffnet wurde, hat den Zweck, tüchtige Praktiker zu bilden und ihre Aufgabe besteht vorzüglich in dem Obstbau , Gemüsebau und in der Handelsgärtnerei. Die Anstalt ist Privatinslitul und Eigenthum des Gründers. — Correspondenz. — Herrn Professor Z — a , in H. : „Wünschen Sie die Cryptogameti auch?" — Herrn Dr. R— r, in L. : „Ist das Meiste für jetzt vergriffen." — Herrn M — r, in W — n : „Da der falsche (?) Bericht nicht von der Redaclion ausging, so wollen Sie die beanspruchte Berichti- gung selbst abfassen." — Herrn F— t, in G — z: „Ihren Wünschen wird entsprochen werden." — Herrn S — r , in P. : „Bitte um Geduld. Das ge- sandte Moos ist Distichhim capillaceimi.'''' — Herrn L — r, in N. : „Erhallen. Wird nach Wunsch geschehen." — Berichtigung. — Wir ersuchen Seite 92, Zeile 9 von unten statt : „zur Darstellung des Kleesalzes durch Zersetzung mittelst Glauber- salzlösung" zu lesen : „zur Darstellung der K 1 e e s ä u r e durch Zersetzung mittelst Schwefelsäur e." I II s e r St t» Nachstehende, im Verlage von Kai*! Molfnianit in lieipzije, erscheinende landwirlhschaftliche Wochenschrift, beginnt mit dem Jahre 1853 ihren XXX Jahrgang: Allgemeine Zeitung für die deiitisclien liand- und Foristii'irtlic. Unter vielseitiger Mitwirkung herausgegeben von Dr. phil. Theodor Keriiclt. Docent der Technologie und Agricullurchemie an der Universität Leipzig, Lehrer der Naturwissenschaften am landwirthschaftlichen Institute zu Lützschena etc. etc. H. W. Bruiis, Direclor des landwirthschaftlichen Institutes in Lützschena. Preis pr. Quartal 1 Rthlr. Die alljBtenieine Keitiin^ für die deutschen liand- und ff'orjstwirthe erscheint, mit erläuternden Abbildungen versehen, in einem Bogen alle Freitage und ist durch alle Buchhandlungen und Postämter zu beziehen. Inserate für die Zwecke der Literatur werden mit 1 Sgr. pr. gespaltene Zeile berechnet. Mie Tendenas unserer Keitsclirift ist: „Frei von jeder Berührung mit der Politik, die rationelle Grundlage, auf welche sich sämmt- liche Verrichtungen des Land- und forstwissenschafllichen Gewerbes zurück- führen lassen, unter die deutschen Land- und Forstwirlhe zu verbreiten I" — Redacteur uud Herausgeber Alex. S k o fit z. Druck von C. lebe rre u t er. Oesterreichisclies Botanisches Wochenblatt. Gemeinnütziges Org^an für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekonomen, Forstmänner, Aei'zte, Apotheker und Techniker. ll^ieil^ l^i- April 1833. III. Jalirg:. JMIgS. Das Oesterreichische botanische Wochenblatt erscheint jeden Donnerstag. Man praniiinerirt auf dasseihe mit 4fl.C'.Al. oder 2 Rtlilr. 20Xgr.jalirlicli undzwarfür Exempl., die frei durch die Postbezogen werden sollt-n, lil os hei der Redaktion: Wieden Neu- mannsgasse Nr. 331 oder bei den betreffenden Postämtern, son.»;! in der S eidel'schen Buchhandlung am Graben in Wien; sowie bei allen Buchhandlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petilzeile 5 kr. C. M. Inhalt: Ein dubioses Hieraclum aus der Flora Croatiens. Von V u k o- tinovic. — Charakteristik der Bäume. Von S c h ä d e. — Vereine, GeseUschaften und Anstalten. — Correspondenz. — Literatur. — Mit- theilungen. — Inserate. Ein flubioses Mieraehun aii^ der Flora Croatiens. Vorig^es Jahr, schon gegen Ende Octobers, fand ich ein ausneh- mend schönes Hieracimn, welches ich im ersten Augenblicke für ein murorum hielt ; nachdem ich es aber einer genaueren Betrach- tung unterzog, bemerkte ich, dass es kein H. murorum sei. — Hier, murorum ist nach Reichenbach: Caule piloso, paucifolio, su- perne ramoso , folüs radicalibus cordatis petiolatis , pedunculis, anthodiisque cano-tomentosis, nigroque glandulosis. — Nach Koch ist das H. murorum : Caule corymbifero subunifolio apice pedunculis involucroque canescentibus , hirtisve, pilis aterrimis glanduliferis, folüs viridibus subtus margineque hirsutis, radicalibus ovatis, sub- caulino breviter petiolato vel sessili. — Wenn man diese beiden Beschreibungen vergleicht, so wird man einsehen, dass, besonders nach der nun allgemein angenommenen Einlheilungsmelhode der Pflanzen, diese beiden divergircn ; denn bei der ersten soll Caulis pilosns und folia radicalia cordata sein ; bei der zweiten aber sollen die folia radicalia ovata und wahrscheinlich caulis non pilosus sein ; ferner sagt R e i c h e n b a c h in der Unterabtheilung d) : Fo- liosa ex typo H. Sabaudi, caule folioso, corymboso ; der Typus des ü. Sabaudi ist Caule simplici folioso u. s. w. Jedenfalls kann daher mit der Vorstellung, die in uns ein Hieracium mit einem vielblätteri- gen Stengel hervorbringt, ein zweites Hieracium mit blattlosem oder wenigbeblätterten Stengel durchaus nicht in Einklang gebracht wer- den, folglich könnten auch so zwei sich naturhislorisch unähnliche Individuen bei einer Eintheilung der Hieracien mit keinem Rechte in eine Abtheilung oder Section gesetzt werden. 114 Mein Hieracium ist : Caule aphyllo, vel paucifoUo, corymbifero, glabriusculo, striato^ pedunculis involucroque canescentibus, hirtis, pilis aterrimis, foliis radicalibus oblong o-ovatis^ sinuato, vel runci- nato dentatis longe petiolatis, acuminatis, rotundatis vel obtusis, cilia- tis utrinque hirtis, parte una in petiolum protractis ; basi foliorum^ petiolisve lanatis; — caulinis brevius petiolatis, runcinatis, lanatis- que ; supremo foUolo lineari ; ßores aurei. — Wie ich nun immer trachtete in den Beschreibungen eine Species aufzufinden, dem ich mein Hieracium anpassen künnle, so gelang es dennoch nicht, weil ich nicht einmal die Section auffinden konnte, in welche dasselbe einzureihen wäre. Reiche nbach sagt weiter bei seinen Hieracien c): glauca e typo H. glauci, anthodio denso, plurimis villoso ; nun ist aber dieses H. glaucum, welches den Typus für diese Abiheilung abgeben soll, sehr kurz und unvollständig beschrieben (wie Nr. 1753 daselbst zu sehen); einige hierhergehörige Hieracien sind: caule subnudi- folio, einige caule folioso, einige caule paucifoUo u. s. w. u. s. w., ebenso ist in der Section b): eriocephala, e typo H. alpini, niridia caule paucifoUo u. s.w.; — es kommt aber dennoch auch in dieser Abtheilung ein Hieracium mit einem Caulis foliosus\ov; Nr. 1747 das H. amplecicaule L. — Bei so bewandlen Umständen ist es kaum möglich, die UnvoUkommenheit der phytographischen Bücher nicht einzusehen; es wird aber stets so bleiben, so lange man die Pflanzen nicht nach ihren naturhistorischen Charakteren unterscheiden und dann die un- terschiedenen genau begränzten Species nach ihrer naturhistorischen Aehnlichkeit in Genera zusammenfassen wird ... Je länger die Pflan- zenbeschreibungen, je mehr Worte, desto undeutlicher wird das Bild, welches sich vor unseren Augen entfalten sollte. — Der im übrigen sehr verdienstvolle Koch hat zwischen seinen Hieracien pag. 458 Folgendes: Sect. III. Andryaloidea D. C. Man. ess. pl. öl. Caulis plus minuste foliatus. Folia cinerea, villoso omentosa, pilis evi- denter plumosis^ dentibus pilorum diametro pili triplo quadruplove longioribus. — Nun frage ich : „Ist in diesen Worten der Charakter für eine Section klar bestimmt?" — Wer wird behaupten, dass es richtig oder nur zweckmässig sei, ein charakteristisches Merkmal von räum- lichen und Grössenverhältnissen abhängig zu machen (wie das triplo quadruplo longioribus^ um so mehr, da es sich hier um Här- chen handelt, die oftmals mit freiem Auge kaum zu sehen sind . . . Wie ist denn hierbei eine Genauigkeit möglich , ohne welche die Verwirrung nicht zu vermeiden ist ? Ich habe dieses nur in der Kürze angeführt, um einen kleinen Beweis für die Unzulänglichkeit der Pflanzenbeschreibungen zu lie- fern. Meiner Meinung nach halle ich das Hieracium pallescens W. K., H. dentatum H p p. , H. villosum L. , H. Lawsonii L. , H. andryaloi- des Vi 11,, H. murorum L. , H. rotundatum K i L und vielleicht noch mehrere andere, wie es eben eine genauere Zusammenstellung und Betrachtung erweisen möchte, — blos für eine Species, und die ein- zelnen Abweichungen für Varietäten; mein Hieracium gehört un- streitig zu diesen Species und mir ist gleichviel und für die Wissen- schaft ist es ebenfalls gleichgiltig, welchen immer von diesen Namen 115 man ihm beilegt; denn es kann pallescens se\n, besonders im Herbst, oder an einem schattigen Orte; — es kann dentatum sein, denn die Blätter sind gezähnt ; es kann villosum sein ; denn es ist feinhaarig oder wollig; es kann rotundatum sein, weil die Blätter wirklich sehr häufig zugerundet sind; es kann aber auch Lawsonii und Andryaloi- des sein, denn unter den Schutz dieser weitumtassenden Namen kann man Alles stellen ; nur H. murorum wird es durchaus nicht sein, denn ich fand mein Hieracium blos auf Lehm und Sandhügeln, besonders bei Wasserriesen, an Wald- und Wegrändern, niemals aber an, oder bei Mauern. — Nach längerem Erwägen und vielfältigen Untersuchungen habe ich mich dahin entschieden, dieses Hieracium für ein H. Andrialoides zu erklären ; ich theilte meine Ansicht meinem Freunde Dr. Schlosser mit, da es ihm mit dem Nachschlagen nicht besser ging, wie mir, so trat er meiner Ansicht bei. Ich hätte mich zwar von der Mode hinreissen lassen können und eine neue Species fabriciren, ich dachte mir aber, dass genug ohne mir fabricirt werde, . . . und so wollte ich die Verwirrung nicht ver- mehren. Bei den vorliegenden Bemerkungen habe ich einigemal das Wort „Eintheilung" absichtlich gebraucht, indem ich es klar einsehe, dass die Phytographie auf keinem scientifischen Systeme beruhe, weil sie nach einzelnen Merkmalen Abtheilungen hervorbringt , die keine systematische Einheit besitzen; diese Eintheilung geht so weiter, ohne eine richtig bestimmte Species zu finden, — wenn diese gerade nicht schon vor der Eintheilung vorhanden ist, — macht Unterabthei- lungen in unabstimmter Zahl, bis endlich das Individuum ihr Gränzen setzt. Ein System aber muss alle seine Vorstel- lungen aus gleiche itigen Piincipien, aus einer Quelle schöpfen, was bekanntlich in der Botanik leider nicht zu geschehen pflegt. K r e u l z , in Croatien, im Jänner 1853, Vukolinovic. Cliarakterinitik der Räiiiue. Von J. Schade. (Fortsetzung.) Schauet die Tanne weit in das Land hinein, wie ein Fürst, so stehet auch die Frau auf der Warte, und schauet vorsichtig ins Leben hinein, schauet gläubig zum Himmel hinauf. — Regelmässig und ge- fällig ist das Bild der Tanne ; so erscheint das Weil) in irdischer Schönheil und edler Form ; und streben nicht alle Frauen hoch hin- auf; so geselle man zur Tanne die Kiefer, die Fichte, die Eibe, und finde das Simbol der Weiblichkeit in jeder entsprechenden Grösse. Will man das Bild der Naturanschauung weiter fortsetzen, so möchte es in Beziehung auf die Stände begränzt sein, einem der drei Stände muss sich Alles unterordnen, und was sich dagegen J.nelehnt, gehört nicht mehr zur Menschheit, sondern ist aus derselben 110 geslossen, und brütet hinter bewachten Thüren; sein Bild tritt uns nicht mehr als Bauin entgegen , sondern als Dornbusch und diesen verwandten Aftergebilden des Baumwuchses. Und was Kind ist oder Schwächling oder sonst unselbstständig , darf ohne Vertreter nicht erscheinen, wie wollte es selbstständig in der Baumgruppe vertreten sein ? Es ist an den Valer oder die Vormünder gewiesen, und gehört zu dessen Stande. — Aber die geistige Anschauung sieht auch den Geist des Menschen, wie der Welt, in dem Baum verklärt und ver- körpert, und deutet sinnig verschiedene Form und Erscheinung. — Schnell streben Pyramidenpappel, Tanne und Fichte nach oben, indess die andere Dimension der Ausdehnung zurückgesetzt bleibt. Also gibt es Geister, die im Gedankenflug alle Genossen überflügeln ; die höchste Ausbildung ward ihnen zu Theil, allein in andern Kreisen der Gesellschaft sind sie Fremdlinge. Man gedenke doch an die grössten Musiker, Geschichtsforscher, Philologen und Mathematiker, sie bringen uns den Wachsthum in die Länge vor Augen, nicht in die Breite. Kraft und Ausdauer, Muth und Festigkeit, Tapferkeit und ent- schlossener Widerstand müssen wir abermal bei den Kriegern der Bäume, bei Eiche, Buche, Esche suchen; offen liegt der Charakter dieser Bäume vor Augen. Fleiss und Arbeitsamkeit, Thätigkeit und Berufstreue, Güte und Wohlthätigkeit, sie treten uns in den Frucht- bäumen entgegen, die sich beugen unter ihrer Last, bis sie, von gros- ser Fruchtbarkeit erschöpft, ihr Leben aushauchen; emsig und uner- müdlich treten sie auf, wie die fleissigen Hände des Treuen. Wir loben den Fruchtbaum, der also jährlich seinen Segen bringt, und segnen den Menschenfreund, dessen Kräfte sich beweisen zum ge- meinen Nutzen, oder ^ der, was er hat, darbringt, der Menschheit wohl zu thun. — Ihr seid zwar nicht die Starken, aber die Guten. Heil euch! — Schöne Form, männliches und weibliches Ebenniass der Gestalt treten uns in Tannen und Taxus entgegen; so erheben wir auch ihren Geist symbolisch in ihnen verklärt, denn in einem schönen Körper soll wohnen eine schöne Seele ! — Schönheit, An- muth und jugendliche Fröhlichkeit seien nur vorgebildet in dem blü- henden Baume, sei es Mandel, Pfirsich oder Apfel. Glückliche Jahre, von Freude umwogt, wie die Blüthe von den Bienen ! — Wohl lesen wir in eurem Blülhenkleide jugendliche Lebenslust und Unschuld des Herzens und kindliche Liebe im röthlichen Duft; und die Unschuld ist gleichsam ein lieblicher Schnee in der blühenden Kirsche vor uns ausgebreitet. Und diess schuldlose, reine Leben der männlichen Jahre, sieh es in der Birke weissem Kleide; gleich Geistern höherer Welten stehen sie im Mondschein vor uns im lichten Zauber. Kunstlos und doch so reizvoll wallet ihr Haar nieder ! (Schluss folgt.) Tereiiie, €»esell.scliafteii und Aiii«^talteii. — In einer Sitzung der k. k. geologischen Reichsanstalt am 11. März d. J. sprach Dr. Constantin v, E 1 1 i n g s h a u s e n über die Vertretung der Aporynaceen in der Flora der Vorweif. Diese Familie *J2- hegann in der Eocen-Epoche ihre erste Entwickelung, wo sie sich in Formen zeigt , die den Geschlechtern Tabernaemontana, Alla- manda und Alyxia entsprechen. In der Miocen - Epoche scheint sie das Maximum ihrer Verbreitung erreicht zu haben. Die fossile Flora von Radoboj zählt allein 10 Arten derselben und jede der bekann- teren Localfloren der mittleren Tertiärperiode hat einige Eigenthüm- lichkeilen aus dieser Familie aufzuweisen. Die dieser Zeit angehöri- gen Formen entsprechen den Geschlechtern Plnmeria., Echites, Val- lesia und Nerium. — Die k. k. Landwirthschaftsgesellschaft in Wien wird eine mit Preisvertheilungen verbundene Ausstellung und Verlosung landwirlh- schaftlicher Gegenstände veranstalten. — Die Blumen- und Gewächsausstellung in Pesth wird am 5. Mai eröffnet werden. Anmeldungen haben bis 30. d. M- , Einsendun- gen von nicht bliimenartigen Gewächsen bis 1. Mai, von Blumen aber Bis zum 4. Mai zu geschehen. — Die Blumen-, Pflanzen-, Obst und Gemüseausstellung der k. k. Gartenbaugesellschaft in Wien findet vom 23. bis 27. d.M. statt. ■ — In einer Sitzung der mathematisch -naturwissenschaftlichen Classe der kaiserl. Akademie der Wissenschaften am 17. März legte Professor U n g e r der Akadeinie zwei Abhandlungen über Luftaus- scheidung lebender Pflanzen vor. Die erste Abhandlung enthält eine Reihe von Versuchen über die Luftausscheidung von Wasserpflanzen, so wie von Landpflanzen, wenn sie, unter Wasser getaucht, dem Lichte ausgesetzt sind. Die ausgeschiedene Luft enthält immer mehr O.xygen als in der atmo.sphärischen Luft enthalten ist, dagegen zeigt sich die Luft, welche so häufig im Innern der Pflanzen in Luftgängen und Lücken angesammelt ist, stets ärmer an Oxygen u. s. w. Die zweite Abhandlung gibt eine Antwort auf die Frage, woher das Azot der von den grünen Pflanzentheilen im Sonnenlichte ausgeschiedenen Luft stamme. Der Vortragende erklärt sich gegen die Ansicht von C l 0 e z und G r a d i o 1 e t , welche die Zersetzung stickstoffhaltiger Bestandtheile der Pflanzen für die Quelle desselben betrachten. Er hält es nach den Versuchen, die er mit einer unserer gemeinsten Algen, der Cladophora fracta anstellte, für ungleich wahrscheinlicher, dass der Stickstoff der ausgeschiedenen Luft von dem Stickstoffe der stets vom Wasser absorbirlen atmosphärischen Luft herrühre und glaubt, dass die Zersetzung stickstoffhaltiger Bestandtheile, wo sie vorkommt, nur einen anomalen Vorgang des Pflanzenlebens darstelle. — Dr. v, Ettingshausen überreichte eine Abhandlung „iiber die fossile Flora der Neocomien-Formalion in Schlesien." Aus den Schichten der Neocomien kannte man bisher nur Thierüberreste. Es ist daher die Auffindung von Pflanzenresten in den dieser Formation zufallenden Teschner Schiefern von Wichtigkeit, umsomehr als dieselben gröss- tentheils Reste von Landpflanzen sind, während die daselbst vorkom- menden Thierversteinerungen nur echten Meeresbewohnern angehö- ren. Bei der weiteren Untersuchung stellte sich das Resultat heraus, dass die fossile Flora mit der der Wealdenformation in Nord-Deulsch- iand/j^ einer ausgesprochenen Land- und Susswasserbildung , viele Aehiilichkeit zeigt, ja selbst mehrere Arten theilt. Dr. E 1 1 i n g s- h a II s e n zieht aus diesen Thalsachen den Schluss, dass die Schichlen der Neocomien und die Ablagerungen der sogenannten Wealden- fonnation gleichzeitige Bildungen sind. Correspondenz. — Tarnow, den 26. März. — Erst jetzt tritt bei uns der Winter mit voller Strenge ein. Wir erfreuten uns zwar nicht, wie aus andern Gegenden berichtet wird, einer sommerlichen Witterung, aber auch die Kälte war nicht sehr fühlbar. Die ersten Tage dieses Monates verkündeten uns den nahenden Frühling. Am 10. stand schon Alnus glutinosa in voller Blüthe und am 13. fand ich hier und da Salix caprea und S. viminalis blühend. Vom 16. aber ange- fangen, lässt das Schneegestöber nicht nach und wir finden uns in hohen Norden versetzt. Grzegorcek. — N e i s s e, im März. — Seit einiger Zeit hatte sich in meinen Herbarien ein kleiner Küfer in zahlreicher Menge eingestellt. Da ich um erstere sehr besorgt wurde , so befeuchtete ich Oclavblätler Fliesspapier mit Cajeput-, Rosmarin- und Terpentinöl und legte diese zwischen die Pflanzen. In wenigen Tagen waren sämmtliche Thiere bei jenen Pflanzen todt, welche mit Cajeput- und Rosmarinöl impräg- nirt waren, was jedoch bei denen mit Terpentinöl inprägnirten nicht stattfand, auch macht letzteres Flecken auf dem weissen Papier. Da nun das Cajeputöl sehr theuer ist, so würde sich das Rosmarinöl als das zweckmässigste gegen oben bemerkten Uebelsland empfehlen. Meine Pflanzen duften freilich jetzt sehr stark, allein ich habe sie auch vollständig gerettet. L o h m e y e r. liiteratur. — De p o llini s Orchidearum genesi ac structura et de Orchideis in arteni ac systema redigendis. Auetore H. G. R e i- c h e n b a c h. 4. Lipsiae 1852. Langjährige und tiefe Studien braucht es, um in der so umfang- reichen und für den Physiologen und Systematiker so schwierigen Fa- milie der Orchideen etwas Bedeutendes zu leisten. Das vorliegende Material ist noch zu zerstreut, die Entdeckungen folgen zu rasch, und die Kenntniss derselben ist noch zu ungleich, als dass es bis jetzt schon Jedermann gelungen wäre, die ganze Familie genügend zu systematisiren. Erfreulich ist es daher, wenn sich Männer , wie Reichenbach, auf gründliche Kenntniss der Arten basirt, dem Studium dieser Pflanzenfamilie widmen, und wenn die Reihe jener wenigen Forscher, die, wie S c h w a r t z, R. Brown, Richard, L i n d 1 e y etc. Erhebliches auf diesem Felde geleistet, durch einen neuen scharfsinnigen Beobachter vermehrt wird. — Nachdem der Verfasser die systematische Anordnung der Orchideen., von Linne angefangen, bis auf unsere Zeit geschichtlich behandelt, geht er auf den Hauptpunct dieser Schrift, auf die Pollen selbst über, und spricht nach einer historischen Eintheilung über die Kenntniss derselben, 115> die Enlslchungsweise und seine eigenen Beobachtungen über die Nalur der Orchideen-Vollen und der bei ihrer Bildung^ thiitio-en Hills- Organe. In Hinsicht der Systemisirung findet er die Pollen als obere Eintheilungspiincte wenig geeignet, die Hilfsorgange und Anlheren aber zur Unterscheidung der Galtungen vorzüglich passend. Die systematische Anordnung zerfällt mit Hinsicht auf die Anlheren in Monandrae und Diandrae. Erstere in Ophrideae (an- therae otnnmo adnatae) und in Operculatae {^antherae oper- culatae , iyäi/r demiim liberrimae : Euoperculatae — seu basi tantwn affixae: Neottiaceae^. Der Unterscheidung der Tribus wird die Verschiedenheit des Pollens zu Grunde gelegt. Diess bildet den Inhalt des 1. Theiles. In der darauffolgenden Scholia sind vom Verfasser drei neue Orchideengallungen aufgestellt und beschrieben und zwar: Neotinea intacta, Deroemera squamata und Hofmeistera eumicroscopia, wovon letztere in Peru über 9000' hoch unter Jun- germannien und Lichenen wächst. Den Schluss dieser Schrift bildet eine mit vielen Beispielen erläuterte Besprechung über die Verschie- denheit der Blumenhildung an ein und derselben Pflanze. Alle die erwähnten Beobachtungen und Forschungen sind durch zwei mit vielen Figuren versehene Tafeln erläutert, die mikroskopische Ob- jeete von den verschiedensten Orchideen enthalten. A. P. jflittlieiliiiigeii. — Die Gärtnerlehranstalt in Schöneberg' bei Berlin wird nach Potsdam verlegt. — Auf der Hofgarten-Seite der k. Residenz in München wird ein neuer Lustgarten angelegt. — Die gelbe Farbe der Blätter im Dunklen gezogener Rosen soll durch Einwirkung eines elektrischen Stromes grün werden. — Von der Missuri-Mammillarie, ( yiammi Ilaria simp lex Haw.) sagt der l^edacteur der Chronik des Gartenwesens in seinen Memoi- ren: „Diese Art steckt im Winter einige Fuss unterm Schnee und Ende Mai oder .Anfangs Juni beginnt ihr Wachslhum : da schwillt die lederarlige Hülle an , die Pflanze sendet neue Saugwurzeln aus und wird straft' und saftig. la dieser Zeit und so lange bis sie geblüht, Mitte Juni, ist sie zu geniessen, d. i. im Nolhl'all gegen den Durst wie rohe Gurken."' — Vom Ministerial - Secretär Ritter von Heufler erscheint binnen Kurzem in der Staatsdruckerei ein Werk: „Eine Probe der cryploganiischen Flora des Thaies Arpascb in den siebenbürgischen Karpathen.''^ — Wenn man Schminkbohnenstengel 10 bis 12 Tage lang im Wasser weicht und dann hechelt, erhält man, nach Professor Welling- ton in London, eine Art sehr guten und starken Hanf. — Ebenso wurde mit Efolg versucht, die Blätter der Schwertlilien, welche durch Rösten und Klopfen Fasern liefern, zu Seilerarbeiten und Papier verwendbar zu macheu. — Correspondenz. — Herrn S — a, in M. : „Wird nach Wunsch geschehen. — Herrn V — 1. in K — r: „Sie werden das Buch erhalten." — Herrn Dr. D — d: „Bitte um genauere Angabe Ihrer Desideraten ans Löhr's Flora.'' — Herrn Dr. K — f, in K. : „Mit Dank erhalten. Bitte das Gesammelte r.u senden. Desideratencatalog folgt." — Herrn W — d, in D - g: „Wird nach >\'nns(h geschehen." 130 Inserate« Anzeige. Der Gefertigte empfiehlt sich zu geneigten Aufträgen von Tiroler Alpen - Pflanzen , sowohl in lebenden, als getrockneten Exemplaren, und zwar gegen folgende Preise : Lebende Pflanzen der hohen Region 100 Sorten nach mei- nep l«^alil 15 fl. C M. Nach Ikl^alil tles Besstellers 20 „ „ 100 Sjück von einer Sorte 5 „ „ I 1000 Sorten .... 50 „ „ Pflanzen der hohen Region für Herbarien | 500 „ .... 30 „ „ (100 „ . . . . 6 „ „ 150 Sorten präparirt als ein Tableau für Glas und Rahmen zur Aus- schmückung der Zimmer. Macht sich ausgezeichnet und hat schon mehrseitig Bfiwunderung erregt. — Preis : 25 fl. C. M. Auch werden derartige Albiini-Blättei* abgegeben im Preise von 1 bis 3 fl. C. M. Herbarien von 8000 bis 5000 Exemplaren sind ebenfalls zu haben. Auf Verlangen können Verzeichnisse derselben abgegeben werden. Auch können Bestellungen auf iSanien von Alpen - Pflanzen gemacht werden, in welchem Falle ich 100 Sorten nach meiner Wahl in 100 Prisen gebe um 12 fl. C. M. •foseplt Unterrainer , Kunst- und Handelsgärtner in Innsbruck. Bei Cerdiiiaiid Eiike in Erlangen sind erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen : f Hcli» C. J. , Grundzüge der allgemeinen thierärztlichen Heilungslehre als Leitfaden beim Schul- und Selbstunterrichte, gr. 8. 1852., geh. 20 Mgr. oder 1 fl. Gartenflora, Monatschrift für deutsche und schweizerische Garten- und Blumenkunde, herausgegeben von E, RejBrel. Der .Jahrgang von 12 Heften mit 24 illuminirten und 12 schwarzen Abbildungen, gr. 8. geh. 4 Thlr. oder 7 fl. rhu. Cüöbel, Dr. C Ciir. Tr. Fr. Agriculturchemie für Vorträge auf Universitälen und in landwirihschaftlichen Lehranstalten , sowie auch zum Gebrauche für gebildete Landwirthe. 2. Ausgabe gr. 8. 1852, geh. 1 Rthlr. 22 Ngr. oder 3 fl, rhu. Heyer, Dr. Gust., das Verhalten der VValdbäume gegen Licht und Schat- ten. Mit zwei Tafeln in Farbendruck. Gr. 8. 1852 , geh. 18 ngr. oder 1 fl. Ilöfle, Dr. M.-A. die Flora der Boden seegegend mit vergleichender Betrachtung der Nachbarfloren. Gr. 9. geh. 26 Ngr. oder 1 fl. 30 kr. Grundriss der angwandten Botanik. Zum Gebrauche bei Vorlesungen und zur Selbstbelehrung für Aerzte, Pharma ceuten und Kameralisten. 2. Ausgabe. 1852, gr. 8. geh. 1 Rthlr. 6 Ngr. oder 2 fl. Bedacteur und Herausiseber Alex. S k o f i t z- Druck von C. Ueberreuter. Oesterreichisches Kotanisches Wochenblatt. Gemeinnütziges Organ für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekononien, Forslniäiiner, Aerzte, Apotheker und Techniker. Mleil, 21. April 1833. HI. <9ahi-^. J\ß iC Das Oesterrciciiisclie botaiiisclie Wochenblatt erscheint jeden Donnerstag. Man praiiiiinerirt au f (lasseihe mit 4fl. CM. oder 2 Rthlr. 20 Xgr. jährlich und zwar für Exempl., die frei durch diePo.st bezogen werden .sollen, hl os bei der Redaction: Wieden Neu- niaiMi.sgasse Nr. 331 oder hei den betreffenden Postämtern, son.st in der S ei del'.schen Buchhandlung am Graben in Wien; sowie bei allen Buchhandlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile 5 kr. C. M. Iiilialt: Flora von Taniow. Von Dr. G r z e g o r z e U. — Botanisch- pharmacologische Notizen. Von Professor L a n d e r e r. — Charakteristik der Bäume. Von Schade. — Literatur. — Mitlheilungen. — Inserate. Flora von Tariioiv in Galizieii. Von Dr. Adalbert Grzegorzek. Zur genauem Würdjo^ung- unserer Flora finde ich für nolhwendior, einige Bemerkungen über die geographische Lage und Beschaffenheit des Bodens von Tarnow vorauszuschicken. Tarnow liegt oO» 0' 34-9" nördlicher Breite, 3S» 40' 38-5" von Ferro östlicher Länge, über der Meeresfliiche 160*15 Pariser Klafter = 109 084 Wiener Klafter; 234 Pariser Klafter tiefer als Krakau, dessen Seehöhe 10849 Pariser Klafter beträgt. Ausser der südlichen Seite, wo sich der Martinsberg erhebt, ist Tarnow mit grossen Ebenen umgeben, die nur durch unbedeutende Hügel unterbrochen werden. — Der Martinsberg, an dessen Fusse sich Tarnow ausbreitet, ist der letzte Vorsprung der Gebirgskette, die sich von den Karpalhen tief ins Land hineinzieht. Meine botanischen Excursionen, die ich in Gesellschaft des Dr. H 0 b o r s k i , Landes-.\dvocaten und Dr. C h r e n i e i v e i z , hie- sigen Stadiarztes, unternommen habe , erstrecken sich auf 3 bis 4 Meilen im Umkreise, und zwar gegen Osten : Rzedzina, Gumniska. die Gegend bei Ladna und den Wald Kruk^ gegeii Süden: Martins- berg, Lekawica und die sich weiter ziehenden Waldungen (Zabledzer und Rieglizer Wald); westlich: Brzezinki, Zbettowska Göra und hin- ter den Dunojec: Molsztyn ; nördlich: Dabrowka, Kobrowniki, Kli- kowa, Szerucin, die Waldungen von Radlow, Krzyi und Lipie. Der Boden ist hier fast durchgehends sandig , diu Waldungen und südlichen Höhen nicht ausgenommen. Es finden sich auch grös- sere Strecken vonTorfvviesen, besonders bei Ladna. und viele Sümpfe. Die Gleichförmigkeit des Bodens lässt schon auf Mannigfaltigkeit der Flora nicht schliessen, und wirklich wird der Botaniker hier nrchl ganz befriediget. Die interessanteste Gegend ist noch im Gebüsche bei Zbetlowska Göra, die Waldungen bei Krzyi Lipie und Radlöw, die wir aber noch nicht ganz durchforscht haben. Die Waldungen hinter dem Martinsberg sind verhältnissmässig arm an Vegetation. Garten-Cultur. Tarnow hat nur einen Ziergarten in Gumnisk des Fürsten S a n- g u s z k 0 mit 3 Warmhäusern, einer Gemüse- und Obst-Anlage, im Ganzen aber zeichnet er sich dun;h keine seltenen Pflanzen aus. Es war auch heuer ein botanischer Garten für das Ö!)er-Gym- nasium projectirt, man hat mit Bereitwilligkeit einen Theil des Semi- nar-Gartens dazu abgetreten, aber aus Mangel an Dotation ist der ganze Plan gescheitert. 0 b s t - C u 1 1 u r. Die Obst-Cultur war bei uns sehr vernachlässiget. Erst seit ein paar Jahren hat man angefangen, ihr mehr Sorgfalt zuzuwenden. So hat Dr. II 0 b 0 r s k i in seinen Garten die besten Gattungen aus Frauen- dorf und von Dr. L i e g e 1 aus Braunau eingeführt, und sein Beispiel wirkte vortheilhaft auf die meisten Gartenbesitzer. Dr. H o b o r s k i, der eine Menge seltener Obstbäume besitzt, theilt willig aus seinem Vorrathe einem .Jeden, selbst den Landleuten, die sich mit Obst-Cultur beschäftigen wollen. Feld-Cultur. Unter den Feldfrüchten gedeiht auf unserem sandigen Boden am besten Korn und Kartoffeln. Das Korn übertrifft an Gewicht und Reinheit des Mehles jedes andere, und die Kartoffeln zeichnen sich aus durch besondere Güte. Die Kartoffeln zeigen bis jetzt (26. Juli 1852) keine Spur von Krankheit, und die Ernte, die schon angefangen hat, verspricht ergiebig zu werden, obwohl die Saaten durch April-Fröste viel gelitten haben, und durch öftere Hagel manches Feld verwüstet wurde. Die Wiesen-Cultur ist auch vernachlässiget; die meisten Wie- sen sind sumpfig, werden nicht gereinigt, und daher kommt es, dass sie von Riedgras und Binsen wimmeln. — Wir haben in der Nähe keine Muster-Wirthschaft, ausser der Herrschaft Radlöw, und so wird der Gutsbesitzer und Landmann mit den Vorlheilen einer verbesserten Wirthschaft nicht bekannt und nicht aufgemuntert. Zur Hebung der Landwirthschaft wäre nothwendig in Tarnow eine agronomische Schule , oder wenigstens eine Lehrkanzel für Landwirthschaft, da eine solche seit der Reformirung der Gymnasien mit der philosophischen Lehranstalt aufgehoben wurde , und doch war sie eine der wichtigsten für unsere Gegend. (Fortsetzung folgt.) BotaiiifSc1i-]»1iiiriiiacologisehe ]l¥otizeii. — Doronicum. — Das Wort Doronicum scheint aus dem alt- griechischen Worte Ao^Jxviov dem Dorycniiim des Plinius abgeleitet zu werden, und wurde so genannt, qtiod lancearum cuspides ea herba 123 in proelio tingebantur^ und den Beinamen na.3JaXtayxs; pardalianches, abgeleitet von iiavSepa; ayxo» d. i. Parther erwürg^end, quod pantheras necat. Dioscorides unterscheidet von dieser Pflanze zwei Abarten : Dorycniumnxx6ij.op'j, ^sxJ^ovcv, p.i»'xTovov und Sin?o!povcv d. D. d. {.verhee- rende, die Mäuse und wilden Thiere tödtcnde. Plinius nennt diese Abarten perniciosum, quia radix scorpionum modo incurcatur, et quo- niatn mures odore necat. Nach Ov i d's Metamorphosen isl Dorycnium (was seine Etymologie von ^o^ii und xvt'Cw -durch den Spiess verletzen'^ zu haben scheint) eine giftige Pflanze, die aus dem Schaume des Cer- berus, als er von Hercules aus der Unterwelt gezogen wurde, ge- wachsen sei. Diese Doronicum und zwar Pardalianches und Cauca- sicum, sowie BelUdiastrum findet sich in ganz Griechenland auf der Spitze des Pentelicon und andern sehr hohen Gebirgen bei einer Höhe von 2500 — 3000 Fuss. Diese Pflanze wurde in den ältesten Zeiten gegen Schwindel und Epilepsie gebraucht ; heut zu Tage hat sie ihrer ausgezeichneten Wirkung wegen, die man derselben beilegt, den Namen Sxopwi^i oder clieint jeden Donnerstag. Man pränumerirt aiif dasseihe mit 4fl. CM. oder 2 Rttilr. 20 Ngr. jälirlicli und /.war für Exenipl. , die frei durch die Post belogen werden sollen, bl os bei der Redac- tion: Wieden Neumannsgasse Nr. 331 oder bei den betreuenden Postämtern, sonst in der Se i d el'.solien Bucliliandlung am Graben in Wien; so wie bei allen Buch- handlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petit/.eile 5 kr. C. M. Inhalt : Flora von Tariiow. Von Dr. G r z e g o r z e k. — Flora auslriaca. — Personalnolizen. — Zoologisch-botanischer Ver/in. — Versammlung in Ludwigshafen. — Mittheilungen. . / Flora Ton Tariio^v iu Galizieii» Von Dr. Adalberl Grzegorzek. (Forlselzung.) Die Flora. Was die wildwachsenden Pflanzen betrifft, so weit sie von mir und meinem Collegen untersucht und gesammelt wurden, so sind es folgende : Ranunculaceae. — Thalictrum aquilegifolium L. , angustifo- lium L. , flavum L. — Anemone üalleri A i t. (Szerdza) , pra- tensis L. , nemorosa L. , ranunculoides L. (Kriik). — Adonis autumnalis L. , aestitalis L. — Ranunculus aquatilis L. , dita- ricatus S c h r k., Flammula L. (Brzezinki), Lingua L. , Ficaria L. , cassubicus L. (Lipie) , lanuginosus L. , polyanthemos L., repens L. , bulbosus L. , sceleratus L. , arvensis L. — Caltha palustris L. — Isopyrum thalictroides L. (Brzezinki) , — Ni- gella arvensis L. — Aquilegia vulgaris L. — Delphinium Con- solida L. — Actaea spicata L. (im Walde hinter dem Mariinsberg). Nymphaeaceae. — Nymphaea alba L. (Brzezinki) , — Nuphar luteum S m. (Dabrowka). Papaveraceae — Papaver Rhoeas L. — Chelidonium majus L. F u m a r i a c e a e. — Corydalis cava S c h w. & K o e r t. (Ryglice), solida S m. , pumila H d s t. (Kruk). Crucifereae. — Nasturtium austriacum C r l z. , sylvestre R. Br. — Turritis glabra L. — Arabis arenosa Scop. (Melsztyn). — Cardamine pratensis L. , amara L. — Dentaria glandulosa W. K. (bloss in Ryglice), bulbifera L. — Hesperis matronalis L. (in Gärten). — Sisymbrium officinale S c o p. , Sophia L. , Tlia- 130 liannm G a u d. — Erysimvm cheirantJioides L. — Brassica Na- pus L, , oleifera \V i 1 1 d. — Sinapis arvensis L. — Alyssum cahjcinumh, (Zbellowska göra). — Farsetia incana R. B r. — Draba terna L. — Camelina sativa C r t z. — Thlaspi arvense L. — Lepidhim ruderale L. — Capsella Bursa pastoris M o e n c h. — Raphanus Rapfianistrum L. Ci s t in e a e. — Helianthemum vulgare G a e r t n. V i o l ar i e a e. — Viola palustris L. (Rzedzina, Lipie), hirta L., odorata L. , arenaria D. C. (Lipie), canina L. , mirahilis L. (Radl'ovv), tricolor L. rji'j*Ä miyii Resedaceae. — Reseda luteola L. D r 0 s e r a c e a e. — Drosera rotundifolia L. (in Torfwiesen bei Ladna und Lipie). — Parnassia palustris L. (Wojnicz). Polygaleae. — Polygala vulgaris L. S il e n e a e. — Gypsophila imiralis L. (Krzyz). — Dianthus Ar- meria L. , Carthusianorum L. (Krzyz), deltoideus L. , pluma- rius L. (Brzezinki). — Saponaria ojficinalis L. — Cucubalus bacciferus L'. (Krzyz). — Silene gallica L. , nutans L. , inflata Sm. — Lychnis Yiscaria L. , Flos cucuUL., vespertina Sihlh., diurna S i I» t h. — Agrostemma Githago L. AI sin e ae. — Sagina procumhens L. , stricta Fries , nodosa E. Mayer. — Spergiila ai^vensis L. — Lepigonum rubrum W h 1 b g. — Moehringia tHnerria C 1 a i r v. (bloss Zbei'towska gora). — Arenaria serpyllifolia, L. — Stellaria nemorum L. (Ryglice), media Vill., HolosteaL. (Brzezinki), ^/aMC«W i tli. (Brzezinki), graminea L. , uliginosa Murr. — Malachinm aquaticum Fries. — Cerastium triviale Lk. , arvense L. (Zbeitowska göra). Lineas. — Linum catharticitm L. — Radiola linoides G m e 1. (Radlow). Malvaceae. — Malva sylvestris L. , vulgaris Fries. — Lava- tera thuringiaca L. Tili a c e ae. — Tdia grandifolia E h r h. , parvifolia E h r h. Hy p e r i ein e a e. — Hypericum perforatuni L. , humifusum L. (Zabledra), quadrangulare L. (Radlow). Acerineae. — Acer campestre L, Geraniaceae. — Geranium Phaeum L. (Zbeitowska göra), syl- vaticum L. , pratense L. , Robertianum L. , Erodium cicuta- rium L. B als ami n e ae. — Impatiens Noli längere L. (Zab-fedra). 0 X a l i d e a e. — Oxalis Acetosella L. , stricta L. Celastrineae. — Staphylea pinnata L. (Martinsberg). — Evo- nymus europaeus L. (Krzyz), verrucosus L. (Krzyz). R h a m n e a e. — Rhamnus Frangula L. Papilionaceae. — Genista tinctorixi L., germanica L. (Radf ow). — Cytisus supinus J c q. (Szeradza). — Ononis hircina J c q. spinosa L. — Anthyllis Vulneraria L. (Brzezinki). — Medicago falcata L. , lupuUna L. — Melilotus alba D e s r. — Trifolium pratense L. arvense L. , fragiferum L. , montanum L., agrarium L. , spadiceum L. — Lotus corniculatus L. — Galega offici- 131 nalis L. — Astraffabts glijphyllos L. (Zabledrcr WaldJ. — Co- ronilla Daria L. (Brzezinkij. — Onobrychis satwa L a in k. (Wüjnicz). — Vicia Cracca L. — Ervnm tetraspermum L. — Lathyrus tuberosus L. , pratensis L. — Orobus ceinus L. , ni- ger L. (Fortsclzung folgt.) Flora austriaca. Neu für die Flora von Böhmen fand Dr. K n a f bei Kominotaii, Cenlaurea austriaca Wild., ebenso neu für die Flora von Koui- molau fand derselbe im verflossenen Sommer: Calla palustris L. und Geranium sylvaticum L. — H o r d eu m secalinum S c h r e b. (M a I y 5. 8.) fand B a I e k als eine für die Flora von Ungarn neue Pflanze bei Fünf- kirchen. — Daphne petraea. Unter diesem Namen stellt L e y- b 0 1 d in Botzen eine neue Species auf. Er fand diese Pflanze im Juli V. J. in den Ritzen der Felsen auf Tombea im südlichen Indica- rien. Sie stehet der D. Cneorum zunächst, unterscheidet sich aber durch die unbewehrten, ziemlich dicken, am abgerundeten Rande stark wulstig verdickten Blätter. Die Bracteen, welche ungefähr dem vierten Theil der Perigonröhren gleichkommen, sind rauschend, gefärbt, am Rande, und vorzüglich gegen die Spitze zu, dünn zottig. Näheres über diese Pflanze findet man in Nr. 6 der „Flora" d. J. Persoiialiiotixeu. — Der Senat der Breslauer Universität hat dem König eine Pe- tition um Ertheilung einer Pension an den Professor Neos von Esenbeck überreicht, ist aber abschlägig beschieden worden. — Dr. Alexander v. Pavlowski befindet sich jetzt als supl. Professor in Pressburg. — Ludwig von Heufler, der als Tiroler zum Ehrenmitglied des Radelzky- Vereines in Innsbruck ernannt wurde , hat in das Album des Vereines folgende Worte geschrieben : „Ein Huldigungs- blatt dem „Edelweiss von Oesterreich" von einem Liebhaber der Bo- tanik aus dem Etschlande : Der höchste Genuss des Naturforschers ist die Kenntniss der Ordnung und Regelinässigkoit in der Natur. Die Natur, ein Gleichniss des Geistes, ist, wie der Geist selbst, ein Werk des Schöpfers. Der Kriegsheld beschützt die Ordnung im Reiche des Geistes , der Naturforscher bewundert und goniesst sie im Reiche der Natur. Das schwere und erhabene Werk i\c^ Kriegers ist dem Forscher die Bedingung des eigenen Wirkens, welches darin besieht, dass er Anderen lehrt, was er erkannt hat. Der Eine wehrt, der Andere lehrt, Beide wii-ken für Ordnung und Gesetz, })ro Deo et patria.'^ Zoologisch - botaui.sclier Verein. Die gewöhnliche Monalsversanuulung fand am 6. April unter dem Vorsitze des Viccprasidenlen L. Ritter v. Heufler stall. 132 Der Herr Vorsitzende theilte mit, dass die zur Uebergabe der Adresse an Se. k. k. Majestät abgeordnete Deputation von Sr. k. Hoheit dem durchlauchtigsten Erzherzoge Franz Carl aufs freund- lichste und huldvollste empfangen wurde und dass Höchstderselbe sehr aufmunternde Worte über das Wirken des Vereines auszuspre- chen so gnädig war. Die hierauffolgenden Vorträge waren fast alle der Zoologie gewidmet; ich will Ihnen nur die botanischen näher bezeichnen. Vor allem erwähne ich des hochverehrten Herrn Professors U n g e r Miltheilungen über seine im letzten Sommer ausgeführte Reise durch Norwegen. Zunächst war es der Vegetationscharakter der Hochebene Dovrefjeld , welche der Vortragende näher be- leuchtete. Dovrefjeld liegt auf der Strasse zwischen Christiania und Dronthem und wird auf dem Wege dahin in einer Länge von 6 Meilen passirt. Diese Hochebene kann ihrer grossartigen Ausdehnung wegen mit unseren Hochebenen nicht verglichen werden, — sie besteht meistens aus Torfmooren, welche zuweilen von kleinen Seen unter- brochen werden. Jagdliebhaber besuchen dieselbe der Rennthier- und Berghühnerjagden wegen, die Botaniker Norwegens und Schwe- dens aber finden daselbst, und namentlich in der Station Hjärkin, einen eben so reichen Fundort alpiner Pflanzen, wie wir in Heiligen- blut u. s. w. Der Herr Professor fand , dass die Baumvegetation schon bei 3000' gänzlich aufhöre. Bis dahin kommen noch einzelne Birken, Fichten und Föhren fort, über dieser Gränze finden sich nur mehr Gestrippe von: Betula nana, Betula fruticosa, Var. inter- media, Salix glauca, myrsinites, der die beliebte „Muldebeere" tra- gende Rubus chamaemorus u. a. Menziesia coerulea wächst hier, so wie Pedicularis lapponica und versicolor, TrieHtalis europaea und mehrere Vaccinien- Arien. Das Bild der Landschaft ist düster und farblos. — grosse Strecken filzartiger Cetrarien geben derselben eine monotone fahle Färbung. Der Vortragende zeigte ein an Ort und Stelle angefertigtes Bild vor und berichtet über so manches Eigen- Ihümliche der Reisen in solchen Gegenden , von dem sich unsere Alpenfahrer keinen Begriff machen. Ein weiterer botanischer Beitrag für die Vereinsschriften wurde durch Herrn H. Schott eingesendet und von dem Herrn Vicepräsidenten näher besprochen. Er behandelt das viel- fältig verkannle Gem^s Aquilegia. Herr Schott hatte gefunden, dass in unserem Florengebiete die echte Aquilegia pyrenaica B.C. gar nicht vorkomme, und dass mehrere Arten darunter verstanden werden, die er kritisch untersucht und als neu beschrieben hatte. Es sind diess : A. Kitaihelii aus Ungarn , .4. Bertolonii aus den Apenninen , A. Baukini aus der Schweiz und endlich A. thalictri- folia aus Tirol. Herr Professor Haszlinsky sendete die Fort- setzung seiner Beiträge zur Kenntniss der Karpathenflora ein, welche Secreiär Frauenfeld vorlegte. Während dieser Sitzung , welcher 86 Mitglieder beiwohnten, fand sich der Präsident des Vereins, Se. Durchlaucht Fürst K h e- V e n h ü 1 1 e r , der eben von seiner Reise aus Frankreich zurück- gekehrt war, ein, und übernahm für den Rest derselben den Vorsitz. 133 Am 9. wurde die Jahresversammlung unter dein Vor- sitze Sr. Durchlaucht des Fürsten Khevcnhüller abgehalten. Eine recht sinniore Gabe für dieselbe halle das verehrte Milfflied Dr. Siegfried Reisseck vorbereitet. Es ist diess ein ,,F e s l- k r a n z"* zur zweiten Jahresfeier des Vereines und enthält in poeti- scher Sprache eine Reihe von Pflanzengedichten. Die kleine Samm- lung dieser Gedichte wurde an jedes anwesende Mitglied vertheilt. Der Vortrag des Herrn Ritter v. Heufler betraf dessen neue- stes Werk: „Eine Cryptogamenflora der Arpascher Alpen Siebenbür- gens." Die beigegebenen Bilder sind nach der neuerlich erwähnten Methode, die Pflanzen selbst in Blei abzudrücken, ausgeführt und ge- ben einen praktischen Beleg für die grosse Anwendbarkeit dieser neuen Erfindung in Beziehung auf naturhistorische Abbil- dungen. Vorträge hielten noch : Herr Professor K o 1 e n a t i aus Brunn, Julius Feiger, Frauenfeld und Dr. S c h i n e r. Alle diese betrafen zoologische Gegenstände, Botanisches Interesse bot nur noch der Vortrag des Herrn Professors S i m o n y , der die Vegeta- tionsverhältnisse der Salzburger und Tiroler Alpen darlegte. Wir lernten daraus, dass in den K a 1 k a 1 p e n die zusammenhängende Pflanzendecke selten über 5500' angetroff'en werde, während die Urschiefergebirge noch üppigen allgemein verbreiteten Pflanzenwuchs bei 7500' zeigen. Einen grossen Elnfluss auf die Vegetation nimmt auch die grosse Massenerhebung der einzelnen Alpenslöcke, weil bei derselben auch die gleichnamigen Wärmeflächen der untersten At- mosphäreschichten und die davon abhängigen Vegetationsgränzen hö- her gerückt werden. Nach dieser feierlichen Sitzung , bei welcher von Seite der Functionäre des Vereines ein umständlicher sehr befrie- digender Bericht über die Angelegenheiten des Vereines er- stattet wurde, versammelten sich die Mitglieder zu einem frohen Mahle, das durch die Heiterkeit, welche dabei herrschte, einen bleibenden, freundlichen Eindruck bei Jedermann zurücklassen wird. Sida. Vci*sainiiiliiii|^ iii Iiiidwjg.^liafeu, Gerne erfülle ich Ihren Wunsch, Ihnen eine Uebersichl dessen zu geben, was am 28. des Monates März in Ludwigshafen verhandelt wurde; lassen wir es aber kurz sein. Sie wissen, dass im Gebiete unsers schönen Rheinstromes von Basel bis hinab zum deutschen Meere eine Reihe von nalurhislorischen Vereinen existirt. Obwohl aller Ziel die Forschung der Naturkörper des Rheingebietes ist, haben doch die einzelnen Vereine, je nachdem in ihren herrschenden Kräf- ten, verschiedene Richtungen genommen ; so herrscht in einem das mineralogische, im andern das paläonlologische, in einem dritten das botanische und in einem weitem das zoologische Element vor, und das is gut; denn da nicht jeder Verein Alles leisten kann, wird durch diese Thcilung der Arbeit das Ganze wesentlich gefördert; soll diess 134 aber in der Thal der Fall sein, dann ist es nölhig, dass ein g-emein- sanies Band alle Vereine nnischlinge , dass sie sich brüderlich die Hand reichen auf ihrer Bahn zum heiss ersehnten Ziele. Vor langem schon kam daher die Idee, eine geistige Verschmelzung der rheini- schen naturforschenden Gesellschaften anzubahnen ; im Jahre 1847 bei der Versammlung deutscher Aerzte und Naturforscher in Aachen hat unser Freund Dr. C. H. Schultz Bip. hierher gehörige Anträge gestellt, welche allgemeinen Anklang fanden ; wenn nichts zu ihrer Realisirung geschah, war daran nur die Erschütterung schuld, welche bald darauf ganz Deutschland durchzuckte und alles gemeinsame wissenschaftliche Streben unmöglich machte. Die Idee ging desshalb nicht verloren ; kaum war die Ruhe wiedergekehrt , als Herr Dr. W i r t g e n aus Koblenz bei der 29. Versammlung deutscher Aerzte und Naturforscher derselben von neuem Worte lieh, aber nicht in dem ausgedehnten Sinne , wie Schultz in Aachen. W i r t g e n beschränkte sich auf die Botanik, er wollte eine eigene Verbindung der rheinischen «naturhistorischen Vereine zur Herausgabe einer Flora des Rheingebietes. In der That brachte er auch eine Verbindung von einigen und zwanzig Botanikern zu diesem Zwecke zu Stande j auch die „Po/ZecAm" wurde zur Theilnahme eingeladen. So sehr uns auch Herrn W i r t g e n's Bestrebungen erfreuen mussten , doch konnten wir dem neuen Vereine nicht beitreten, eingedenk unsers schon jahrelang gepflegten Lieblingsgedankens, einer Vereinigung aller Rheingebiets-Vereine zu endlicher Creirung einer Totalnaturgeschichte des Rheinlaudes. In diesem Sinne hat denn auch der Ausschuss der „Po/ZicÄm" eine Einladung ergehen lassen an alle Vereine im Rhein- gebiete, sowie an alle hervorragenden Personalitäten dieses Bezirkes, zu einer Versammlung auf den 2. Ostertag in Ludwigshafen; wir er- hielten von vielen Seiten her beistimmende Zusagen , leider hat uns aber das rauhe Welter der Ostertage nicht begünstigt; indess fanden sich doch einige und zwanzig der Eingeladenen ein, und unter ihnen gefeierte Männer, namentlich : Blum, Dellffs und Schmidt aus Heidelberg , Riegel aus Karlsruhe , Schröder und Ger- lach aus Mannheim, Rübe, S c h n i 1 1 s p a h n und M o 1 d e n- h a u e r aus Darmstadt , Herm. H o f f m a n n aus Giessen, Oberst- stabs-Arzt v. C z i h a k aus Aschatfenburg. Dr. C. H. Schultz eröffnete die Versammlung im Namen der „Pollichia ','"'' nach einer freundlichen Bewillkommung der Anwesenden zeigte er in ausführ- licher Weise, wie gerade im Rheingebiete zu allen Zeiten die Wissen- schaften ihren Sitz gerne aufgeschlagen und hier sich insbesondere Vereine gebildet haben zur Erreichung hoher wissenschaftlicher Zwecke. Nach ihm gab ich den Versammelten ein historisches Bild unserer hierher bezüglichen Bestrebungen und suchte namentlich einen öfter lautgewordenen Einwand, als fehle es im Rheingebiete an den nöthigen Kräften zur Erreichung des vorgesetzten Zieles, zu widerlegen. Nachdem wir so den Versammelten klar g-emacht, was die ,^Pollichia''^ wolle, und gezeigt hatten, dass das Gewollte auch in den Bereich des Möglichen falle, wurde zur Wahl eines Vorsitzenden geschritten, welche durch Acclamalion auf Dr. Schultz Bip. fiel? 135 dieser ernannte die Herren Dr. Gerlach aus Mannheim und Pro- fessor H. H 0 f f m a n n aus Giossen zu Secrelären. Soll ich Ihnen ausführlich über die nun erfolgten Debatten be- richten? Es \vürde diesen Brief zu weit ausdelinen; nur so viel er- fahren Sie, dass ich noch nie einer grössern Versammlung beiwohnte, in welcher das Pro und Contra auf eine so amicable Weise verhan- delt wurde , wie hier ; kam mir's doch oft vor, als süssen nur eine Anzahl Brüder beisammen, und beralhschlaglenüber der Fiimilie Wohl; über das Gewollte waren Alle einig, nicht der leiseste Widerspruch machte sich in dieser Hinsicht geltend ; aber es galt zu ermitteln : „Welches sind die kürzesten und sichersten Pfade zum Ziel?" Nach einer mehrsfündigen Verhandlung vereinigte man sich über folgende Puncto : Innigste Vereinigung aller naturhistorischen Vereine des Rheingebietes zur endlichen Herausgabe einer Gesammtnaturgeschichte dieses Gebietes. Diese Vereinigung hebt jedoch die vollste Selbst- ständigkeit der einzelnen Vereine nicht auf. Herausgabe einer Zeitschrift (unter dem Namen Rhenania) in zwanglosen Heften, in welchen die Mitglieder der Vereine ihre Beob- achtungen und Entdeckungen über die Naiurkörper des Rheingebietes niederlegen. Die Kosten bestreiten die participirenden Vereine. Die y^Rhenania^ zerfällt für den Buchhandel in drei Abtheilungen : Mi- neralogie und Geologie, Botanik, Zoologie. In diesen Programmen wird das Material niedergelegt für das Endziel einer Naturgeschichte des Rheingebietes. Alles, was sich nicht spcciell auf diesen Zweck bezieht, bleibt ausgeschlossen; einzelne Abhandlungen sollen nicht 2 Bogen übersteigen. Von Zeit zu Zeit sollen allgemeine Versammlungen abgehalten werden, wobei der Ort der Versammlung möglichst zu wechseln hat. Den Vorsitz bei diesen Versammlungen hat der geschäftsführende Verein. — Die Geschäftsführung soll abwechselnd von den einzelnen Vereinen übernommen werden; jedoch kann jeder Verein dieselbe ablehnen. Vorerst wurde die Geschäftsführung der „Pollichia^ über- tragen. Diess sind die wesentlichsten Puncte, über welche man sich einigte, Vielerlei wurde noch besprochen und gewünscht. Vielleicht kann ich Ihnen in Bälde einen Abdruck des Protokolls mittheilen. Auch wurde eine zweite allgemeine Versammlung beschlossen und zwar am dritten Pfings.feiertag zu Mainz im Locale des dortigen na- turhistorischen Vereins. W a c h e n h c i m , am 4. April 1853. Dr. G. F. Koch. Iflittlieiluiigeii. — Als Curiosum tlieilt die „Bolaiiisclie Zeitung" mit, dass uiiler den Personen, welche im Monat Oclol)er 1852 in Leipzig^ das Bürgerrecht erhiel- ten, sich ein B i u m e n f a b r i k a n t befindet, Namens Heinrich Rudolph Li n n e. — Zur H e i 1 mi t te II e h r e. — ..Liverpool Tim es" Iheilt einen Aus- zug aus einem Schreiben des i)rillisclien N iceconsuls in Venezuela mit, über ein Mittel, welches eine alte Frau gegen das Vom'Uo neyro und gelbe Fieber 136 enldeckt haben soll , nämlich den Saft zerslossener Blätter der Verhena (welcher?) in kleinen Dosen des Tags 3inal und Klysliere alle 8 Stunden, bis die Gedärme geleert worden sind. Alle Aerzte in Caracaos sollen das Mittel angenommen haben, und jetzt Wenige mehr an der furchtbaren Krank- heit sterben. Die alte Frau hatte vorher mehrere, von den Aerzten aufge- gebene Personen geheilt. — Nach einem Berichte des steiermärkischen Seidenbauvereins sind bis jetzt in Steiermark 293. 000 Maulbeerbäume verbreitet. — Versuche mit der Anpflanzung von Theeslauden werden auch in diesem Jahre in Ungarn vorgenommen werden. Der bis jetzt ver- suchsweise erzeugte Thee soll dem besten, aus Russland eingeführten an Güte gleichkommen. — Ein Camelienliebhaber inLütlich, Namens Borsu, hat eine Camelie aus Samen gezogen, deren Blume alles bisher Gesehene die- ser beliebten Pflanze übeitreffen soll. Die Knospe ist grösser als die irgend einer andern Varietät, und die grosse Blume hat eine zehnfache Reihe dach- ziegelförmig, jedoch sehr locker übereinander rangirter Petalen. Die Grund- farbe der Blume ist rosenroth, doch sind die Petalen herzförmig, mit weissen Längsstreifen versehen und an den Rändern kirschroth ausgeschweift. — Bei derBlumenausstellung am 10. April in Berlin war die Zahl der neu eingeführten Pflanzen nicht sehr gross. Aus dem botanischen Garten sah man unter Anderm eine schöne neue Caraguata, eine Begonie mit finger- förmig gelheilten Blättern und die Composite Clemenocoma «Jon^a/mBenth. ; aus dem Garten des Fabriksbesitzers N a u e n : Cisstis discolor Blume mit den schön gezeichneten Blättern und eine neue Orchidee aus dem Genus TrichopUia ; aus der Gärtnerei von Mathieu: einige Orchideen^ so Den- drobium coerulescens Wall.; aus der A 1 1 a r d l's die Orchidee Peristeria gigas Hort, und Bonplandia montana Hort.; ans der des Commerzien- Baths Dannenberger: Acacia Drummondii B e n t h. und Ipomoea lim- hata und endlich aus der Gärtnerei des Geh. Ralhes C a s p e r Sparaxis Her- berti Hort. — Der erste botanische Garten in Europa, wie es Gaetano Sa vi bewiesen hat, wurde von Cosmus I. zu Pisa im Jahre 1544 angelegt. Die meisten Schriftsteller führten bisher den zu Padua oder Bologna als den ältesten an. — Die Ananas lernte man in Wien am Anfange des 18. Jahrhun- deries kennen, allein damals wurde sie noch nicht ihrer köstlichen Früchte wegen, sondern nur als botanische Seltenheit cullivirt. Das Inventar des Fürst S c h w a r z e n b e r g'schen Gartens vom Jahre 1719 führt bereits 8 Stück dieser Pflanze auf. Im Jahre 1734 cultivirte dieser Garten bereits 116 Stück in 4 Sorten, und lieferte manche dieser köstlichen Früchte für die kaiserliche Tafel. In England aber war die Ananascultur viel früher bekannt, wie diess ein Bild in einer englischen Privat-Gemäldesammlung beweist, das den königlichen Gärtner darstellt, wie er dem König Carl II. die Ananas- frucht überreicht. Es muss daher schon vor dem Jahre 1685 die Ananas da- selbst gezogen worden sein. — Die grösste Variabilität unter unsern Zierpflanzen besitzen unstreitig die Georginen und Tulpen. Während man von ersterer schon über 18000 Varietäten in den Catalogen unserer Gärtner verzeichnet findet, will man von letzterer bereits — 5000 Abarten kennen. — Von der Camelie waren im Jahre 1800 ausser der rolhen ein- fachen erst 2 Spielarten bekannt. Im Jahre 1815 kannte man bereits 15 Ab- arten, und jetzt belauft sich ihre Zahl über 300. — Der Verbrauch des Kaffees hat sich in neuerer Zeil unge- mein vermehrt, so dass man die tägliche Consumtion auf der ganzen Erde mit grosser Wahrscheinlichkeit auf 1,000.000 Pfd. anschlagen kann. Bedacteur uud Herausgeber Alex. K k o f i t z. Druck von C. l' c b e r r c u t e r. Oesterreicliisches Botanisches Wochenblatt. Gemeinnütziges Org^an für Botanik uii. .. „ „ Bagge, Candidatus Ministerii zu F r a n k f n r t a ni M a i n mit ... 1 12 20. „ „ „ R i s s , k. k. Professor' in öslerr. Schlesien mit 110 D i e m e i s t e n E X e m p 1 a r e 1 i e f e r t e n e i n : P. M. Opiz (100003, Hr. HauplcontroUer Roth (4686), Hr. Apotheker Sekera 150 (3261), Hr. Prof. S l j k a (2721), Hr. Landgerichtsrath V e s e 1 s k y (2609) Hr. M. D. W a It h e r (2413) , Hr. Kantor Schade (2342), Frl. Paul (1433), Hr. Cassier Winkler (1352), Hr. Eduard Hofmann Mag. Chr. etM. C. (1202), Hr. Ba gge Cand. Minist. (1152), Hr. Wilh. S i e g m u n d (1125). Die meisten schön und charakteristisch er- haltenen Pflanzen: Hr. Hofapotheker Mayer in Beyreuth, Hr. M. D. W a 1 1 h e r, Hr. Kassier W i n k 1 e r, Hr. Cand. Min. B a g g e, Hr. Landgerichtsrath Veselsky, Hr. Ministerialsekretär Bayer, Hr. Professor J e c h 1 , Hr. Pfarr. Karl in F u g a u , Hr. Apotheker S e k e r a. Die meisten Seltenheiten: Hr. Landsgerichtsrath Veselsky. Die entfernteste Sendung machte Hr. M. D. Graf B e r c h t o 1 d am Smichow mit Pflanzen aus Brasilien, Hr. Veselsky mit Pflan- zen aus Greta, Dalmatien, Kroatien, Ungarn, Tyrol und der Schweiz, Hr. Techniker Franz Müller in Prag mit Pflanzen aus Dalmatien, Hr. Professor Scheidweiler in Brüssel mit Pflanzen aus Belgien, Hr. Hptknt. Roth mit Pflanzen aus Tirol, Hr. Apotheker Sekera mit Pflanzen aus mehreren entfernten Gegenden , Hr. J a h n s a mit Pflanzen aus K r a i n, Kr. Pfarrer R e i n e g g e r und Hr. Pfarrer Matz mit Pflan- zen aus U n g a r n , die Hrn. Schade, M. D. Bayer, Bagge, Hofapotheker Mayer mit Pflanzen aus Deutschland etc. Am meisten interessirten sich im Jahre 1852 für das Unlerneli- men : Geistliche (10), Beamte (5), Professoren (5, jedoch nach Ab- schlag der dem geistlichen Stande zugezählten 4 nur 1), Med. Dm. (4), Apotheker, Med. Kand. und Studiosi (ä2), Schullehrer, Profes- soren, Frauenzimmer, Realschüler, Gärlner (nur zu 1). Exemplare Von 34 Hr. Theilnehmern wurden im Jahre 1852 eingeliefert 42647 An die einzelnen Sammlungen wurden abgegeben 49324 An Procenten entfielen für die Anstalt 1904 Die Hr. Theilnehmer erhielten an Agio 19420 Bis jetzt wurden eingeliefert 22649 Species, allein noch immer viel zu wenig auf eine Summe von mehr als 100000 bekannten Arten. Hätten nun 776 Hrn. Theilnehmer sich so thätig gezeigt, wie die vor- bemerkten 34 Herren , so würde die Einlieferung im Jahre 1852 973104 Exemplare betragen haben. Aus Gegenden, welche hier nicht genannt sind, wären daher neue, eifrige Hr. Tlieilnehmer sehr erwünscht. Was desiderirt wird, ist jedes 3Ionat in der Zeitschrift „Lotos" angeführt. Nur muss ich neuerdings darauf aufmerksam machen, dass alle Jene, welche mehr- mals 100 Species gleich beim Beginn des Jahres einsenden, den mei- sten Vortheil der Anstalt haben können, indem sie sogleich in jener Priorität für das Einlieferungsjahr eintreten, in welche sie sich selbst versetzen. Da P. M. 0 p i z die meisten Exemplare (10000) und die meisten Species (1161) einlieferte, und bis jezt für 100, 930 Exemplare er- hielt, so erhält derselbe vom Jahre 1853 an für 100, 1050 Exem- 151 plare. Hr. Hptktr. Roth, tlor 4586 Exemplare und 636 Species ein- lieferte, und mithin in beiden Beziehungen dem Vorstehenden am nächsten kam, der bis nun für 100 250 Exemplare erhielt, dermal für 100, 300 Exemplare. Hr. Landgerichtsrath Veselsky, der die meisten Seltenheiten abgab, für 100, 200 Fxeniplare, Hr. Hofapolhe- ker Mayer, der die meisten schön und charakteristisch getrockneten Pflanzen einsandte, für 100, 300, endlich Hr. M. D. Graf Berthold, der Pflanzen aus Brasilien, mithin aus der weitesten Ferne abgab, bisher für 100 3800 Exemplare empfing, dermalen für 100, 4800 Exemplare. Durch den Tod wurden uns leider nachstehende Hrn. Theilnehmer entrissen: Hr. Gärtner Philipp M i 1 1 e 1 b a c h , Hr. M. D. Hermann Löwe, früher L ö w y, Hr. Amtsschreiber Jungbauer, Hr. Apo- theker N e n t w i c h und B e i 1 s c h m i d t , Hr. Prof. C, B. P r e s 1 , durch den wahrscheinlichen Tod beim Schiffsunlergange auf der Rück- reise aus Texas, Hr. Dr. C o r d a. Nebstbei mnssle auch Hr. M. D. R u- p r 6 c h t in P e t e r s b u r g als Theilnehmer gelöscht werden, weil derselbe als Conservator der botanischen Sammlungen der Peters- burger Akademie keine eigene Sammlung besitzen darf. Prag, am 1. Jänner 1853, P. M. Opiz. Correspoudeiiz. T r i e s l, 30. April. — Das Frühlingswetter ist über alle Massen veränderlich und kalt ; kaum leuchtet die Sonne an einem Tage etwas freundlich, so treten wieder Sciroco, Bora u. s. w. mit ihrem Gefolge von Wetter, Regen und Stürmen auf, und verleiden uns die schönste Zeit im Jahre in gräulicher Weise. Unter solchen Umständen ist wenig für Botanik zu thun ; indessen hat mein nach den Inseln Lossino und San Pier di Nembi in Quarnero auf den Ophrydenfang ausgesendeter Sammler eine hübsche Partie davon in fünf der schönsten Arten heim- gebracht, darunter die seltene Ophrys Tommasinn Visiani; Flora Dalmatica Supplem. (0. aranifera, var. Tommasini, Gust. R c i c h e n b. in der Orchidographia germ. europj, von der ich eine Abbildung nach dem Leben anferligen lasse, die man in der Orchido- graphie, Tab. 165, Fig. 4 zwar findet, welche aber im Colorit und auch in der Form des Labellum nicht ganz richtig ist. Ausser diesen wurden noch folgende gesammelt: 0. ßer/o/o»ie in herrlichen Exemplaren, O.a t rat aL in d\ey — 0. Arachnites und 0. cornuta Sie v., unstreitig in Lebhaftigkeit der Farben und der Zeichnung die schönste unter allen, jedoch nur in wenigen Exemplaren. Dass keine anderen Arten in diesem für die Entwicklung der Orchideen günstigen Früh- jahre aufgefunden wurden, widerlegt die bei einem früheren Anlasse geäusserte HolTnung, dass sich auf den Ouarnerischen Inseln andere im südlicheren Dalmalien vorkommende Arten — namentlich Ophrys lutea und ir icolor auch daselbst könnten aulTinden lassen. Zugleich erhielt ich zahlreiche Exemplare von Cytinus hypoci- stis zum Theilc noch auf dem Mutterstocke (Cistus villosusj sitzend. 153 von denen mehrere in allen Tlieilen der Entwicklung von der Knospe bis zur Blüthe an Wilhelm Hofmeister nach Leipzig berördort wur- den, der solche Behufs seiner Untersuchungen zu erhalten wünschte. Dieser Ausflug gab sonst eine ziemlich interessante Ausbeule an Poly- carpon alsinefolmm. Lotus cytisoides, Euphorbia peploides, Hyoseris scabra, üedypnois cretica , Salma clandestina , Crepis bulbosa, Thrincia tuberosa, Viola ? (zu suavis gehörig) u. a. m. Mit Hrn. F r e y e r habe ich auch eine Karst-Excursion gemacht, über deren Ergebnisse er nächstens selbst berichten wird. T o m m a s i n i. llittlieiluiigeii. — Aeyilops. Die Literary Gazette vom 19. März theilt über eine Erzie- hung dieser Pflanze Folgendes mit: Ein Ilr. Fahre, Gärtner zu Arde , als guter praklisclier Botanitier bekannt, kam 1839 auf den Einfall diese Pflanze, die bisher für schlimmer als nutzlos galt und die an den Ufern des Mitlelniee- res in Menge wächst und ein wejtgewöhnliches, nur viel kleineres Korn erzeugt, zu cultiviren, und fand zu seinem Erstaunen, dass das Erzeugniss der ersten Aussaat schon dem Weizen sehr nahe komme. Er säete den Ertrag das näch- ste Jahr wieder, und das Ergebniss war ein dem Weizen noch weit ähnli- cherer Same. So machte er fort, fand das Erzeugniss von Jahr zu Jahr bes- ser, und erhielt endlich eine so schöne und so gute Weizenernte, als er sie nur wünschen konnte. Anfangs pflanzte er die Körner in seinem Garten, baute sie aber dann auf dem Felde gleich anderer Frucht. — Wir bemerken Ru obiger Mittheilung, dass eben über die Verwandlung von Aegilops in Triti- cum , Major Munro, l)ei einer am 1. September v. J. in Belfast zusammen- getretenen Versammlung {Ticenty — secoiid meeting of the British Associa- tion for the Advancement of Science. ^ sprach. Derselbe legte eine Reihe ge- sammelter Exemplare vor, welche einen allmähligen Uebergang der Gattung ^e^/7o/)* zur Gattung TrUicum darstellten. Er meinte dabei, dass, da man keinen wilden Representanten von Triticum hybernum kenne, welcher den Weizen gab, so möchte er wohl von einer Art von Aegilops herzuleiten sein. — CarexBuekii* — Unter diesem Namen stellt Dr. W i m m e r eine neue Art auf, welche in der Mitte zwischen den beiden Gruppen von Fries, Caespitosae und Prolixae steht, Sie kommt in Schlesien vor. I 11 fi e r a t» Einladung zur Pränumeration auf den III. Jahrgang (1853) der Chronik des Cartenii^eseiisi und Feuilleton der Isis. Organ für Gärtner. Gartenbesitzer, Garten- und Naturfreunde. Belehrend, kritisch und erzählend. Herausgegeben von Carl Andreas Geyer. Diese Zeitschrift erscheint am 1. und 15. jeden Monats, einen Bogen stark, in Meissen bei C. E. Klinkicht und Sohn. Preis jährlich 1 Thlr., 20 Ngr. — Inserate die Spaltzeile \\ Ngr. — Bestellungen nehmen alle Buchhandlungen und Postämter an. Redactcur und Herausgeber Alex. S k o f i t z. Druck vod C Ueberreuter. Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt. Gemeinnützig-es Organ für Botanik uud Botaniker, Gärtner, Oekononien, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. ll^ieil^ lO.Jflai 1853. III. ^SilirsJ)f?90. Das Oesterreichlsche botanische Wochenblatt erscheint jeden DonnerstHg, Man praiiumerirt auf dasselMe nut 4fl. CM. oder 2 Rtlilr. 20 Ngr. jährlich und zwar für Exempl. , die freidurcli die Post bezogen werden sollen, Ijlos bei der Redac- tion: W'ieden Neumannsgasse Nr. 331 oder hei den betreffenden Postamtern, sonst in der S e i d el'sclien Buchhandlung am Graben in Wien; so wie bei allen Buch- handlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile 5 kr. C. M. Iiilialt: Flora von Taniow. Von Dr. Grzegorzek. — Wanderung durch das Teplitzer Thal nächst Weisskirchen in Mähren. Von August Emil Vogl. — Correspondenz. — Literatur. — Literarische Notizen.— Wittheilungen. Flora Tou Xariioiv in Galizieii. Von Dr, Adalhert Grzegorzek. (Schluss.) Thy in ele ae. — Dophne Mezereum L. E u p h 0 r b i a c e a e. — Euphorbia helioscopia L., dulcis L., aimjg- daloides L. , Cyparissias L. — Mercurialis perennis L. Urticae. — Urtica urens L , dioica L. — Morus alba L. (in Gürten). — Ulmus campestris L. Cup u li fer a e. — Fagus sylvatica L. — Quercus pedunculata E h r li. — Corylus Ävellana L. — Carpinus Betulus L. Salicineae. — Salix fragilis L. , alba L. (Brzezinki) , amyg- daUna L. , viminalis L. , kulosericea W i 11 d. , Caprea L. , an- gustifolia Wulf., rosmarinifolia L. — Populus alba L. , fre- mula L. , nigra L. B e tu lin e a e. — Alnus glutinosa G a e r t n. Coniferae. — Juniperus communis L. — Pinus sylvestris L., Larix L. , Picea L. , Abies L. Hy d r 0 char id e ae. — Stratiotcs aloides L. (Radlow). — Hy- drocharis Morsus ranae L, (Krzyz, Radlow). Alisma ceae. — Alisma Plantago L. — Sagittaria sagittaefolia L. (Dabrowka). Juncagineae* — Triglochin palustre L. (Ivrzyz). P 0 tarne a e. — Potamogeton natans L. , gramineus L. (Ryglice), crispus L. (Brzezinki). Lejnnaceae. — Lemna trisulca L. Typhaceae. — Typha angustifolia L. , latifolia L. — Spar- ganium ramosum H u d s. , simplex H u d s. , natans L. 154 Ar oi dea e. — Calla palustris L. (Brzezinki, Krzyz). — Acorus Calamus L. Orchideae. — Orchis coriophora L. (Poreba), Morio L. , ma- culata L. , laüfolia L. — Piatanthera bifolia Rieh., chlo- rantha C u s t. (Rygüce). — Epipactis palustris C r t z. (Lipie, Brzezinki) , Listera ovata R. B r. (Zabiedra bis Ryglice). — Neottia nidüsavis Rieh. (Poreba). I r id e a e. — ■ Gladiolus communis L. (Brzezinki, Lipie). — Iris Pseud- Acorus L. , sibirica L. CRadlow). As p ar a g i. — Paris quadrifolia L. — Convallaria Polygona- tum L. (Radiovv), mitltiflora L. (Lipie, Krzyz), majalis L. — Majanthemum bifoHum D. C. Liliaceae. — Gagea lutea Schult. — Allium carinatum L. C 0 l c hi ac e a e. — Colchicum autumnale L. (Szczucin). — Vera- trum album L. (Krzyz). Juncaceae. — Juncus effusus L. , glaucus E h r h. , compressus J a c q. , bufonius L. — Luzula pilosa W i 1 1 d. Cyperaceae. — Heleocharis palustris R. B r. — Scirpus syl- vatictis L. , radicans S c h k u h r. (Guinniska). — Eriophorum latifolium Hopp. (Zabledra, Brzezinki, Lipie), angustifolium Roth (Radl'ow). — Carex vulpina L. , remota L. , stellulata G 0 0 d. , leporina L. , canescens L. , striata G o o d., Drejeri 0. F. Lang., vulgaris Fries., acuta L. , praecox J a c q., panicea L. , pallescens L. , frigida All., sylvatica H u d s., ampullacea G o o d. , vesicaria L. , hirta L. Gramineae. — Panicum sanguinale L., Crus galli L. — Setaria verticillata B e a u v. , viridis B e a u v. , glauca B e a u v. — Phalaris arundinacea L. Anthoxanthum odoratum L. — Alo- pecurus pratensis L. , geniculatus L. (Klikovva). — Phleum pratenseL. — Agrostis vulgaris With., stolonifera L., canina L. — Apera Spica venti B e a u v. — Calamagrostis Epigeios Roth. (Gumniska). — Phragmites communis T r i n. — Aira caespitosa L. — Holcus mollis L. — Avena f'atua L. — Triodia decumbens B e a u v. (Zabledra, Rzedzina). — Briza media L. — Poa annua L. , fertilis Host., trivialis L. , pratensis L., compressa L. — Glyceria spectabilis M. K. , jluitans R. B r. — Dactylis glomerata L. — Cynosurus cristofus L. — Festuca ovina L, , duriusciila gigantea Vi 11., elatior L. — Bromus secalinus L. , mollis L. , arvensis L. , asper M u r r. , inermis L e y s s. , tectorum L. — Triticum repens L. — Lolium per- enne L. , temulentum L. — Nardus stricta L. (Brzezinki, Krzyz). T a r n 0 w , am 26. Juli 1852. 155 ^¥au€lei*uii^ durch das T c p 1 i f z e r Tli a 1 n ä c h s t VV e i s s k i r c h c ii in M ä h r e n. Von August Emil V o g I. (Fortsetzung.) Der Berg S w reo w ist Grauvvackengebilde ; von der Burg findet man nur nocii Spuren von Mauern, Kellern etc., die Aussicht aber, die man auf der Höhe dieses Berges geniesst, ist einzig. Vor sich in der Tiefe erblickt man das freundliche Badhaus mit der ein- fachen Kapelle, die Brücke über die Becwa, und dieser Fluss selbst, wie er mitten durch das Thal dahin strömt, die Commerzialstrasse und die schöne Linden- und Pappelallee, rechts zieht sich der Ski'ivvy hin, links übersieht man die ganze H u r k a und darüber hinaus be- gegnet der Blick einem prachtvollen Panorama der mährischen Wal- lachei; den Hintergrund bilden Nadelholzwäldcr, unterbrochen von romantischen Kalkfelsen und finsteren Schluchten und darüber hinaus ragt der mächtige J a v o r n i k und der heilige H o s t e i n. Vom Swrcow führt ein schöner Weg durch den Wald zum Ge- vatterloche, Weisskirchens grösster Naturmerkwürdigkeit. Zwischen diesen beiden Puncten findet der Botaniker im früheren Sommer als die seltensten Pflanzen der hiesigen Flora: Hacquetia Epipactis D. C, Sanicula europaea L., Orchis maculata L., Piatanthera bifolia Rieh., Cephalantheia pallens Rieh., Listera ocata R. B r o v., Epipactis latifolia All., Neottia nidus avis Rieh., Liliuni Marta- gon Lin., Euphorbia amygdaloides L. , Aconitum LycoctonumL. (äusserst selten), Dentaria glandulosa W. K. Im späteren Sommer: Luziila albida D. C. , Allimn acutanguliim L. , Hypericum hirsntum und montanum Lin., Stachys germanica Lin., Inula Conyza und brittanica D. C, , Clinopodium vulgare Lin., Astragalus glycy- phyllos etc. Die Felsen der H u r k a vom Swrcow sind nicht mehr Grauwacken-, sondern Kalkformation. Auf einem angenehmen, schat- tigen Wege gelangt man endlich zum Gevatterloch (Propasf, kleine Macocha), dessen Nähe stets ein aus demselben auffliegendes Heer Dohlen ankündet. Links vom Wege erblickt man auch die Fel- sen dieser schauerlichen Kluft bald durch die Bäume hindurch schim- mern, und wenn man einen kleinen Seitenweg einschlägt, steht man bald vor dem Abgrunde auf einem Ort, wo die Seitenwand der -,Pro- past" senkrecht herabgelif, und von wo man Steine elc. herabzuwerfen pflegt , um sich an der langen Dauer des Falles zu ergötzen. Das Hinabblicken in den Abgrund ist höchst gefährlich, und ich rathe es selbst den schwindelfesten Personen nicht an. Geht man auf dem Wege, den man eben verlassen hatte, weiter, so kommt man, indem man den Abgrund links lässt, zu einer ungeheueren Eiche, die zu- gleich Ao.w Wald beschliesst. Von hier übersieht man die Wallachei mit ihren Dörfern, Städten, Wäldern und Bergen. Links von der Eiche beündel sich der Eingang in die -Propast."' Man kann auf Stufen, ^56 die in drei Klagen hinabg-ehen, bis auf den Grund dieses Erdslurzes, der mit einem reinen Wasser bedeckt ist, kommen. Der Anblick von unten hinaufist schauerlich schön; man glaubt es stürzen die Felsen jeden Augenblick herab. ^ Die Tiefe des Gevatterloches, von dem Orte aus , wo man die Steine hinabwirft , bis zum Wasserspiegel des Wassers am Grunde beträgt nach meiner eigenen genauen Messung 33 Klafter 4V2 Fuss. Die Länge der Mündung hält nach anderweitigen Messungen 387, die Breite 120 Fuss. Die Wände der Propast, von denen drei senkrecht herabgehen, während die vierte schräg hinabläuft und die Stiegen enthält, sind Uebergangskalkfelsen, welche unten in Kalk- schiefer übergehen. Allenthalben sieht man in den Wänden Höhlungen und Grotten, von denen die Einsidlergrotte auf der zweiten Stiegen- etage die bedeutendste ist. Das Wasser in der „Propast" hat einen säuerlichen Geschmack, ist kryslallhell und soll mit dem Wasser der B e c w a in Communication stehen. Ehemals wurden zum Tode verurtheilte Missethäter in den Ab- grund geworfen, und in neuester Zeit hat man leider Beispiele, wo so Mancher aus Ueberdruss seinem Leben durch einen Sprung in diese schaudervolle Tiefe ein Ende gemacht hat. Der Wasserspiegel des Gevatterloch- Wassers ist mit allen drei deutschen Arten LemwaL., namentlich mit L. gibba L. bedeckt ; der Abhang , wo die Stiegen hinabgehen, ist meist mit Circaea lutetiana besäet. Hat man diese herrliche Naturmerkwürdigkeit , unstreitig ein würdiges Seitenstück der Brünner Macocha genau beaugenscheinigt, so kommt man auf einem Wege abwärts an den Fuss der Hurka auf die Commerzialstrasse. Will man sich noch die Mühe nehmen, und noch ein wenig weiter auf der Strasse längs dem Walde gehen, so gelangt man an das Ende des Teplitzer Thaies, an einen Kalkfelsen, der unter dem Namen Cei'tova kazatelnice (Teufelskanzel) in der Umgebung be- kannt ist. Man findet hier schöne Kalkpflanzen, wie : Origanum t)ul- gareL., Calamintha 46wos Clai rv., Calamintha officinaiis Mn eh., Dianthus Armeria L. , Linaria vulgaris P e r s. und minor M i 1 1., Centaurea paniculata L. und Scabiosa L. , Salma verticillata und andere mehrere. (Schluss folgt.} — T r i e s t, im Mai. — Herr Carl Deschmann, Jurist und früher supplirender Professor der Naturgcschichle und Physik am Obergymnasium zu Laibacli, bekam die Gustos - Stelle daselljst; um wie Vieles sich die Naturalien - Sammlung des Museums indessen vermehrt hat, weiss ich nicht, indem ich aus Laibach darüber keine Nachricht erhallen. Durch den Uebertritt zum zoologischen Museum in Triest bin ich in die angenehme Lage versetzt , vertrauten Umganges alter Freunde mich zu erfreuen, und meinem Lieblinge, der Botanik, mich neuerdings widmen zu können. 157 . Herr Podestä Mufius Rllter v. T o m ni a s i n i hat iinlangfst einen Theil seines kostbaren, über 10.000 Species enthaltenden Herbariums in's Museum deponirt. Mein Herbarium und Insecten-Sammlung habe ich mitgebracht, womit einiges Brauchbare zum Tausche geboten wer- den kann. Das hiesige Museum besitzt 600 Species abyssinische Pflanzen, in Mehrzahl von Dr. Schi m p e r und 6 Centurien , welche Herr Dr. N 0 e aus Constanliiiopel dem Triester Museum verehrte. Ich hoffe auch jenes Herbarium, welches Hoppe auf der einstigen bo- tanischen Herberge am B o s c h e 1 1 o zu Triest im E ggenhö fn er- sehen Hause gründete, von allen durchreisenden Botanikern später vermehrt wurde, für's hiesige Museum zu acquiriren, und unser alter Freund Dr. B i a s o 1 e 1 1 o wird auch sein Scherflein aus seiner reichen Sammlung beitragen; somit Stoff genug, sagen zu können: „Triest besitzt beachtenswerthe Herbarien ;'• daher auch der Titel des zoologischen Museums mit der Benennung eines n a t u r h i s t o r i- sehen Museums der Stadt Triest vertauscht wurde, weil von nun an sich selbes nicht bloss auf Zoologie beschränken wird. Unsere palaeontologische Sammlung ist derzeit noch unbedeu- tend, soll jedoch nach und nach ebenfalls nennenswerth werden. Im heurigen Jahre sind excursionstaugliche Tage selten, Herr Podestä T 0 m m a s i n i und ich beabsichtigten schon etliche Ausflüge; aber am bestitnmlcn Tage sagte jederzeit Jupiter pluvius: ^.Nein." Am 4. April jedoch erfreuten wir uns eines excellenten Tages. Herr Podestä mit seinem Sohne und ich fuhren nach dem L i p i c a-Walde. Wir fanden die Flächen ob Triest, bei (Bazovica) B a s 0 w i t z a etc. hier und da mit Schnee bedeckt; dennoch lie- ferte der benützte halbe Tag 38 blühende Pflanzenarten. Die Meses- n e v a d o 1 i n a im Lipica- Walde erfreute uns mit dem gewöhnlichen kleinblülhigcn Crocus vernus, albiflorus und reticulatus -^ Helleborus dumetorum , Galanthus nivalis ; Viola odorata , suavis ; Anemone nemorosa, Primula acau/is, Pulmonaria angustifolia, Gagea lutea, Cormis tnascula, Mercurialis ovata, Conjdalis cava, Veronica Bux- haumii, Capsella Bursa p. , Alsine media, Lamium maculatum, Ero- phila rerna, Muscari botryoides, Ilcpatica triloba, Carex humilis, Erodium cicutarium, Veronica hederaefoiia und Ubnus campestris. iS'ach 11 Uhr gelangten wir zu dem 0 r l i c-Kessel näciist Ses- sana, welchen Dr. Hoppe unter dem Namen „Rute am K a r s t e" den Botanikern bekannt machte. Derlei Kessel und Vertiefungen „doline'' genannt, sind Gesenke eingestürzter Grottendecken. In dieser Verliefung bliiheten bereits: Viola siiavis, Taraxacnm taraxacoides. Carex montana und hnmilis, Hepatica triloba, Galan- thus, Ärabis arenaria, Cor y Ins Arellana , Lathraea squamaria, Isopyrum ttialictroides, Corydalis soiida und cara ß. pallida, Gagea lutea, Dentaria enneaphylla. In der Felswand winkten einige bereits aulgeblühle Primula auricula A n c t. Es ist die weisslich bcstauble *t Inder S e i d eTschen Buchhandlung an» Graheii inAV'ien; so wie hei allen Buch- handlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile 5 kr. C. M. Iiilialt: Wanderung durch das Teplitzer Thal nächst VVeisskirchen in Mähren. Von August Emil V o g 1. — Noch eine Schattenseite der Bo- taniic. Von D i e 1 1. — XXIX. Ausstenung der k. k. Gartenbaugesell- schaft in Wien. — Vereine, GeseUschaften und Anstallen. — Botani- scher Tauschverein in Wien. — ^litlheilungen. ILVaudcriiug durch das Teplitzer Thal nächst Weisskirchen in M ä h r e n. Von August Emil V o g 1. (Schluss.) Im Walde unter dem Gevatterloche findet man Vinca minor und Symphytum tuberosum L. Nach T e p 1 i t z gelangt man durch eine Lindenallee über eine Brücke. Teplitz ist eine schon seit 20» Jaliren bestehende Badeanstalt (die älteste Beschreibung ist die von Thomas Jordan von Klausenburg, Prolomedicus von Mähren, aus seinem Werk : -De aquis tnedicatis Moraviae"' 1585) , deren Sauerbrunnen zu warmen Bädern gebraucht werden, namentlich gegen Krämpfe, Nervenschwäche, Bleichsucht, Geschwüre etc. Die Badeanstalt besieht aus dem Badehause, einer Kapelle des heiligen Peregrinus und einem Wirlshause. Das nunmehrige Badehaus sieht an der Stelle eines Teiches , der vor alten Zeilen mit einer Mauer eingefasst zum gemeinschal'llichen kalten Bade diente. Später wurde das Badehaus erbaut, die Hauplquelle in einen Brunnen ein- gefasst und das Wasser daraus durch Druckwerke bis in den 1. Stock des Badehauses geleitet, welche Einrichtung noch heutzutage fort- besteht. Das Badhaus liegt am Fusse eines Berges, aus welchem die Ouellen hervorkommen; die Badekammern befinden sich im hinteren Theile , während die vordere Seite Wohnzimmer für Saisons-Gäste enthält. Die Badeanstalt ist zwar nicht von vielen Fremden, desto mehr von Einheimischen •besucht; schade, dass die Einiichlung dieser loa ganzen Anstalt so jämmerlich ist; unstreitig- würden, wenn man Tep- litz nur halbwegs eleganter einrichten würde, eben so gut Fremde aus allen Gegenden hierher kommen, als andershin, denn das Wasser bewährt sich meistens als wirksam. Hinter der Kapelle am Ufer der Becwa befinden sich mehrere Sauerbrunnen-Quellen, und das Fluss- beet selbst ist auf einer grossen Strecke mit hervorsprudelnden Quel- len bedeckt. Diese Quellen, von denen eine in einen Brunnen ein- geschlossen ist, sind zum allgemeinen Gebrauche. Man kann hier das Wasser, welches einen sauren, etwas zusammenziehenden Geschmack hat, aus der Erde hervorsprudeln sehen, und selbes verkosten. Beim Halten im Munde und auch nach reichlichem Genüsse desselben empfindet man leichte Stiche im Munde und am Gaumen, während die Kohlensäure zeilweise durch die Nasenlöcher sich herauszwängt. Nach der chemischen Analyse hält das Wasser kohlensaure Kalkerde, kohlens. Biltererde , kohlens. Eisen, freie Kohlensäure, etwas Schwelel-Wassersloffgas und Nafrum. Das Thermometer steigt , in dieses W^asser eingesenkt, von +14° auf H- 19 h 20" R. Um die Quellen herum und noch weithin ist die Erde vollkommen roth ge- färbt. Wenn man den äusserst angenehmen Weg bis in den be- nachbarten Nadelwald nicht scheut, so kann man die romantischen Kalkfelsen ansehen, steigt in der zweiten Schlucht hinter den Quellen, wo man häufig Eisenerze und schöne Quarzkrystalle antrifft, hinauf und kehrt beladen mit reichen Schätzen an Pflanzen, von denen die seltensten Salnia glutinosa L i n. , Actaea spicata Lin. , Astrantia major L. , Carlina vulgaris L., Poterium Sanguisorba, Senecio ne- morensis und saracenicus L, , Pyrola chlorantha Lw. , minor, uni- flora, secunda und rotundifolia L. , Atropa Belladonna L. etc. auf einem schönen Wege durch den Wald zum ßadhause zurück. In Teplitz kann man Erfrischungen zu sich nehmen, und steigt dann auf den Berg oberhalb des Badehauses, wo man noch im Walde Spiraea Aruncus L. , am Gipfel aber Helianthenmm vulgare G a e r t n. , Hie~ raciuiu glaucum L. und einen Thymus mit Citronengeruche antrifft (Th. citriodorus ?). Von diesem Berge aus geniesst man eine ent- zückende Fernsicht. Rechts erblickt man den schönen J a v o rn i k mit seinem Nachbar Hostein dunkle Schwarzwälder überragend; vor sich sieht man das Panorama der ganzen Wallachei über die Hurka hinaus; links zeigt sich W e i s s k i r c h e n in seiner schönsten Ansicht, eingeengt zwischen d^n Bergen, und überragt von filier hochliegenden Gebirgskette, gleichsam den Schlüssel bil- dend, zudem grossen Becwabecken. Zugleich stellen sich den Blicken die steinerne Statue des heiligen Johannes im Walde, der Svrcow und die mannigfach gestalteten Kalkfelsen der Hurka dar. Von diesem Orte kann man entweder auf der schönen Zbrn- schauer Falirstrasse, die man sogleich im Rücken erblickt, in die Stadt zurückkehren, oder man steigt in den Wald über der Strasse, worin ein schöner Weg über eine wildromantische Schlucht in den Wald des S k r i w y - Gebirges führt, und, indem man diesen Weg verfolgt, gelangt man bald zu einer Stelle, wo man die schönste Aussiebt über das ganze grosse Becwabecken geniesst. Vorzüglich 163 überraschend nimmt sich Weisskirchen aus mit dem grossen Eisen- bahnviaducte im Hintergrunde, die nahe Stadt Drahotusch und das ferne Leipnik, die zahllosen Eisenbahnviaducte und Brücken, und die ßecwa, wie sie, gleich einem Silberbande sich schlängelnd, das Becken am Helfenstein vorüber, dessen Ruine man an dem west- lichen Ende des linken Gebirgszuges erblickt, durchströmt. An Pflanzen findet man in diesem Walde vornehmlich : Saro- thamnus vulyaris W i m m. , Melampyrum nemorosum und pratense L i n. , Epilohium angustifolium L i n. , Pteris aquilina L. etc. Aus diesem Walde führt ein Weg neben der bürgerlichen Schiessstätte in die Stadt zurück, wo man ganz ermüdet von der Wanderung, aber auch entzückt von den auf derselben gesehenen unverhülllen Reizen der Natur ankommt. W e i s s k i r c h e n , im September 1852. Moch eine {Schattenseite der üotaiiik. Die in der Nummer 47 (J. 1852) des Wochenblattes berührte Schattenseite der Botanik ist eine bereits lange und mehrfach ausge- sprochene Klage, auf deren Hebung tüchtige Pflanzenkenner wieder- holt gedrungen, und durch grössere Genauigkeit der Diagnosen und Zusammenziehung mehrerer allzulax aufgestellter Genera in Eines, den Fingerzeig thalsächlich gegeben, wie diesem, die Wissenschaft gewiss nicht fördernden Treiben Einhalt zu lliun sei. Allein leider übten sie alle nur des Sisyphus Arbeit, denn während Einer der- selben mit sicherem Blick in mehreren neu beliebten Schö- pfungen immer wieder nur die alte Stamm-Mutter erkannte , und ihnen daher auch den allen Namen wieder gab, gefielen sich über Nacht wieder Andere, mit geschäftigter Hand bisher noch unangefochtene Genera zu zerklüften, und leider oft nicht so sehr durch den täglichen Fortschritt der Wissenschaft bestimmt, als viel- mehr durch Eitelkeit angespornt, Hiren Namen in der Wissenschaft zu verewig;en, oder auf leichte Weise ihre Gönnerverbindliclikeiten abzuthun, oder aber gleichgesinnte Freunde zu ähnlichen Complimen- ten aufzufordern, uneingedenk der L i n n 6'schen Grundsätze : ^.^No- tnina generica non abutenda sunt ad Sanctorum hotninumre in alia arte illustrium favorem captandam, ant memoriam conservandam *). — Ad Botanici optime nieriti memoriam constrncta sancte servanda sunt ^) ; — nomen generic. dignum alio , licet aptiori permutare non licet *)" etc. etc. Manchmal wirken wohl auch materielle Gründe mit, um bei der Wiederauflage eines Buches den Titel : „Verbesserle und vermehrte," oder „durchaus umgearbeitete Auflage'' zu rechtfertigen. Exempla odiosa sunt. M S. 2361 ') §. ZinlCaruli Liniiaei philosophia botanica. Vienmie, 17 S3. ») S. 243) 104 Dass solche Vorgänge leicht zu momentanen Beirningen Anlass geben, ist unläugbar, kaum aber dürften sie beim Eintheilen von Pflanzen in ein wohlgeordnetes Herbarium Verlegenheit bieten, da ein Blick in den Index des Systems , nach welchem die Sammlung geordnet, sogleich den nölhigen Aufschluss gibt. Dagegen taucht be- sonders von einer Region her ein Pendant zu dieser Schattenseite in der Species- und Varietäten -Fabrication s-M a- n i e auf. Es ist erstaunlich, mit welcher, wahrlich eines bessern Gegen- standes würdigen Mühe und Sorgfalt nach den winzigsten Unter- schieden gehascht, öfter sogar bereits eine längst ausgesprochene oder angedeutete Varietät oder Spielart in eine neue Species oder Varietät umgeprägt, endlich, was offenbar die Hauptsache, sogleich umgetauft, und mit populär thuender Scharfsichtigkeit unter neuen Namen in die Welt hinausgeschleudert wird. Unlängst erst brachte ein Blatt unter 21 neuen Funden in einer Provinz nicht weniger als 42 derlei neue Species und Varietäten eines und desselben Autors, so zwar, dass es fast den Anschein hat, als ob alle übrigen Pflanzenforscher mit Blindheit geschlagen, und nur neben dieser und jener, ähnlich den Wasser- und Metallfühlern, mit der besondern Gabe des Hellsehens in botanicis von der Natur ausgestattet wäre. Es sei unter solchen Umständen die bescheidene Anfrage er- laubt, wohin es mit der Wissenschaft kommen solle, wenn solche durch tellurische, physicalische, oft nur locale oder zufällige Ein- flüsse bedingte Modificationen der Normalform mit Hühnergeschrei zu charakteristischen Merkmalen hervorgehoben, und desshalb auf der einen Seite mit der willkürlichen Zerklüftung- der Genera, auf der andern mit jener der Species, auf beiden Seiten, aber in der Wuth ein Johannes von L e y d e n , mit der Czweckbildenden) Um- taufe noch lange fortgefahren wird, Gewinnen dürfte die Wissenschaft kaum, noch weniger dürfte solches Verfahren neue Jünger anwerben, wohl aber den alten An- hängern derselben den Mantel der Ehrwürdigkeit absireifen , und jenen der Kleinlichkeit, um nicht zu sagen der Lächerlichkeit, um- hängen, denn : ,,Du sublime au ridicule il n' y a qu' un seul pas."' Ferdinand D i e 1 1. Pressburg, im März 1853. ÜLULIX. Ausstellung der k. k. diarteuliaugc- sells€;liaft iu ^Vieu. Die diessjährige Ausstellung der Gartenbaugesellschaft gehörte zu den vorzüglichem, die wir bisher gesehen, und namentlich haben die Herren Ilandelsgärtner Ludwig Abel und Hooibrenk dazu beigetragen, selbe durch seltene und schöngezogene Gewächse aus- zustatten, insbesondere ersterer, welcher ausserdem einen Saal mit grosser Mühe und kunstsinniger Anordnung in einen zeitlichen Park umzuslalten wüste. 165 Herr Ludwig AT)el, dem die Preisrichter die kleine goldene Medaille, das Accessist derselben und fünf silberne Medaillen zuer- kannten, stellte unter andern interessanten Gewächsen aus: L a- denhergia Moritziana, II e x a c e n t r i s m y s o r e n s i s, Alloplectus Schlimü , Pilocarpus pinnatifolius, Quaria nov. sp. D e n tzia gracilis, Dictianthes Favoni , Pandanus javanicus, Phyrinium variegatum, Zamia picta, Dyckiaprin- ceps, Chamaedorea Regia, Eriostemum intennedium und scabrum, Metrodorea atropurpurea , Adenandra ciliaris , Beronia tetrandra und pinnata, Correa Alexandrina, Stockwelliana und cerina ; Bill- bergia splendida , Grogana und Morelliana , Pourretia nov. s/j., Pitcairnia d e c o r a und Olfersii, Ariim poecille, Geo- noma humilis u. s. w. Ausser diesen stellte Abel noch ausgezeich- nete Sammlungen von Rhodoraceen, dann Calceolarien- und Violen-' Sämlingen aus. Herr Hooibrenk erhielt die kleine goldene Medaille , ein Accessit derselben und vier silberne Medaillen, Von seinen ausge- stellten Gewächsen bemerken wir: C o 1 1 a e a madecasca- riensis, S im ab a c o c ein e a , Cycas longifolia , Ropala Estertengi, Palicourea versicolor und Demidoffi, Bonplandia digi- tata, Angiopteris Teismanni, pterioides und erecta, Marratia java- nica, Dalhousiea pinnatißda, Andripetalnm purpureum, Hakea pin- natifida, Stomanthus coccineus u. s. w. , dann schöne Sammlungen von Baumfarren, Ericeen, Proteaceen. Herr Rudolf Abel stellte eine Sammlung diverser, zum Theile veredelter Gewächse aus, welche mit einer silbernen Medaille aus- gezeichnet wurden. Aus dem gräflich S c hö n b o r n'schen Garten befanden sich bei der Ausstellung unter andern Cantua bicolor und buxifolia nebst preiswürdigen Sammlungen von Mahernien, Feigein und Cinerarien- Sämlingen, welche drei silberne Medaillen erwarben. Aus dem fürstlich S c h w a r z e n b e r gschen Garten waren ausgestellt herrliche Azaleen und schön gezogene Hortensien, erstere durch eine silberne Medaille berücksichtiget. Ausser diesen machten sich bemerkbar Rosen des Herrn Adam, Cinerarien des Herrn G. Mayer, eine Befaria ledifolia des Herrn Grafen A t t e m s in Gratz, Calceolarien, Violen, Auriheln und Ci- nerarien des Herrn Grafen Brenner, Goldlak des Herrn H o f- mann, Calceolarien des Herrn L e s e m a n n und Slammfeigel des Herrn C i n i b u 1 k , welche auch durch Preise ausgezeichnet wurden. Nicht unerwähnt können wir die prachtvoll vegolirenden Ge- wächse aus dem Vereins-Garten lassen, sie bildeten eine schim- mernde Einfassung der ganzen Austeilung. Schwächer als sonst war bei der Ausstellung Obst und Gemüse vertreten. Ausser ein paar Ananas aus dem Schwarzenberg' sehen Garten, Aepfel des Herrn Reif, Blumenkohl des Herrn C i- n i b u l k und einer englischen Mamut-Erdbeere des Herrn D u v a 1 bemerkten wir nichts Erhebliches. S. 166 Tereiiic^ Oej^ellscliaften und Aiii^^talteii« Bei der am 2. und 3. d. M. abgehaltenen allgemeinen Ver- sammlung des österreichischen Reichsforstvereins wurde über das vorgelegte Programm zur Bewerbung um die aller- höchst bewilligten Prämien von 1000 Stück Ducaten für die gelun- gensten Aufforstungen der Hochgebirgsstrecken im Wesentlichsten beschlossen, dass die Aufforstungen nach drei verschiedenen Gruppen mindestens über eine Meereshöhe von 3000, 3500 und 4000 Fuss zu geschehen habe ; dass ferner die Anmeldungen zur Preisbewerbung längstens Ende des Jahres 1854 erfolgen sollen, und endlich, dass die Culturen im Jahre 1858 vollendet und im Jahre 1866, in weichem die Preiszuerkennung stattfinden wird, wenigstens 8 Jahre alt sein müssen. Von den 4 Prämien zu 100, 200, 300 und 400 Stück Duca- ten kann, nach dem gefassten Beschlüsse, ein und demselben Preis- werber nur ein Prämium zuerkannt werden. — In einer Sitzung der k. k. geologischen Reichsanstall am 89. April theilte Dr. v. Ettingshausen die Ergebnisse seiner Un- tersuchungen über die fossile Flora der Steinkohlenmulde von Mäh- risch-Ostrau mit. Das Liegende der gesammten Formation bilden zum grössten Theile Schiefer und Kalksteine der Grauwackenformation. lieber diesen lagern Schichten von Sandstein, Schieferlhon und Kohle, die sich mit verschiedener Mächtigkeit in der ganzen Mulde beiläufig 50 bis 60mal wiederholen. In der Mitte der Ablagerung tritft man hier meist die reichsten Flötze. Bemerkensvverth ist die Thatsache, dass die einzelnen Flötze manche Verschiedenheiten in ihrer Flora zeigen, die um so mehr hervortreten, je mehr die Flötze in den Verhältnissen der Lagerung von einander abweichen. Im Allgemeinen lässt sich auch hier erkennen, dass ein Zusammenhang der Beschaf- fenheit der Vegetation mit der Mächtigkeit der Kohlenablagerung bestehe. Je mehr die Filices in der Flora des Hangenden vorwiegen, desto ärmer an Kohle zeigt sich das Flötz. Das Vorwiegen der Sigil- larien, Lepidodendreen und Calamiten steht immer mit einer reich- lichen Kohlenablagerung in Verbindung. Die fossile Flora von Ostrau ist in vielen Beziehungen der Steinkohlenflora von Radnitz analog. Neue, der Flora von Ostrau eigenthümliche Arten kamen bis jetzt nur in geringer Zahl zum Vorschein. Sie vertheilen sich auf die Geschlech- ter: Stigmaria, Sphenophyllum, Sphenopteris und Neiiröpteris. Dr. V. Ettingshausen wird die Resultate dieser Untersuchungen zum Gegenstande einer grösseren Abhandlung machen. Am Schlüsse der Sitzung sprach Seclionsrath H a i d i n g e r den Anwesenden seinen Dank für die Theilnahme, welche sie den ganzen Winter hin- durch den Sitzungen schenkten, aus. Dieselben werden nunmehr den Sommer über ausgesetzt bleiben, und erst im kommenden Spätherbst wieder erölTnet werden. — In einer Sitzung der niathemalisch-naturwissenschaftlichen Classe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften am 21. April legte Professor U n g e r eine für die Denkschriften der kaiserl Aka- demie bestimmte Abhandlung pflanzen-anatonomischen Inhalts vor. Der ersle Theil derselben enthalt eine Untersuchung des bereits vom Professor v. P e t c o in den von W. H a i d i n g e r herausgegebenen ^naturwissenschaftlichen Abhandlungen" beschriebenen und als Aste- rochlaena schemniciensis namhaft gemachten Petrefakts, wozu ihm aus der Sammlung Sr. Majestät des Kaisers Ferdinand das Ma- terial zu Gebote stand. Das wichtigste Ergebniss dieser Untersuchung ist die Einweisung dieses in Kieselsubstanz verwandelten Farnstrun- kes mit dem Farnstrunke der jetzt lebenden Osnmnda regalis. Der zweite Theil der Abhandlung beschäftigt sich damit, einige noch un- erörterte Fragen in der Anatomie des Farnstammes zu erledigen. Es sind diess Fragen, die theils der Entwickelungsgeschichte desselben angehören, theils die anatomische Darstellung des Gefässbündel- syslems betreffen, wofür der Verfasser zugleich die nölhigen Abbil- dungen beilegte. liotaiiiiiielier Taiiseliverein in ^l'ien. — Sendungen sind abgetan gen an die Herren : Landesge- richtsralli VV e s e I s k i , in Kollin. — Hauptmann Kintzi, in Wiener-Neu- stadt. — Dr. Duftschmidt und Dr. Rauscher, in Linz. — Apolhelter Reit, in Tarnow. — VV i n li 1 e r , in Klostergrab. — Apotheker N i e f e 1 d mid Dr. Klinsmann, in Danzig. — Dr. Wirtgen, in Coblenz. — A n d 0 r f e r , in Langenlois. — Apotheker L o h m e y e r und T e u b e r, in Weisse. — Juratzka, in Wien. — II. Verzeichniss neu eingesandter Ptlanzenarlen : Aconitum emfneiis Koch. Von Gerolstein, eingesandt von Wir Igen. — Alisma yraminifolium W h 1 b. Von ßaireuth, eingesandt von Wa I t h e r. — Dianthiis compactus W. K. Aus den Kaszopolyaner Alpen in Ungarn, eingesandt von Vagner. — Mentha hirtn Wild. Von Coblenz, eingesandt von Wir Igen. — Sediim aureinn VV i r t g. Von Horchheim, eingesandt von VV i r t g e n. Peltiyera inalacea b, polyphylla F w- — Dicranum ruf'escens B r i d. — Hypuiiin Alojiecunimh. ^ viyosuroidesh. , populenm Hdw., purum L.^ tama- risciiuim H e f) w. , trn/iietrum L. , uncinatum H e d w. Sämmtiich aus Baiern, eingesandt von W a 1 l h e r. UlitUieiliiM^eii« — Der Berliner Gartenbauverein veröfTenllichle ein vom k» Gartendirector L e n n e gegen die Rebenkranklieit angegebenes Mittel. Es besteht in einer Aullösnng von Schwelelkali im Wasser. — Die Blumenausslellung der böhmischen Gartenbaugesell- schaft in Prag wurde am 24. April eröllnet , und soll sehr brillant ausge- t'allen sein. Gewächse wurden eingesendet aus den Glashäusern Sr. Majestät des Kaisers Ferdinand, dann aus den Gärten der Grafen K i n s k y, Clam-Gallas und VV a I d s t e i n , der Fürsten K i n s k y und L o b k o- witz, der Herren: Fiedler, Zdekauer, Professor J o h n , B a n g- heri, dann der Universität, der Gartenbaugesellschaft und endlich der Handelsgärlner Preissler, Birnbaum und G i r a s e k. In Brunn wurde am 25. April die sechste Obst-, Blumen- und Gemüse-Ausstellung des mährisch-schlesisclien Obst-, Wein- und Gartenbau- vereines, weiche am 23. Morgens erölTnel worden war, nach Vertheilung der verschiedenen Preise geschlossen. Die Ausstellung umfassle auf mehr als 30 Tischen über lausend Nummern. — Anucharis Aisinastrum, — Dieses in Nord - Amerika einheimische Wassergewäclis hat sich in den Flüssen und Seen von Schottland und Eng- land auf eine liöchst bedrohliche Weise eingefunden und wurde dahin wahr- 168 scheinlich durch Flossholz eingeschleppt. Bereits tritt diese Pflanze in sol- chen Massen auf, dass die Schiflfahrt gehemmt wird, ja der Wassersland des Flusses Cam durch sie um mehr als 1 Schuh gesiiegen ist. Die A. Aisinas- trum besitzt einen glasartigen, sehr fragilen Stengel, der bei Beriihrung mit einem andern Körper in mehrere Stücke zerfällt, allein jedes dieser Frag- mente bildet sich in kürzester Zeit, selbst frei schwimmend, zu einer neuen Pflanze aus. — Äff 7' o s t em a Githa g o besitzt sehr giftige Samen, die als Körner ebenso verderblich dem Geflügel, wie als zufällige Beimengung des Mehles dem Menschen werden. — Eine L or anthn s - Kv i keimte aus Samen an einem Baumfarrn- stamm, welcher Dr. Karsten aus Venezuela an den D e ck e r'schen Garten in Berlin gesendet hatte, und ist seitdem, wie die allgemeine Gartenzeitung berichtet, in freudigem Wachsthum begriüen. — Eine Blumen- und Obstausstellung fand am 12. Mai in Gratz statt. Die Gärten und Gärtner des Grafen Carl Attems, der Freiherren von Mandell und Weiden, sowie des Kaufmanns Koch, haben Alles aufgeboten, um Gratz in dieser Beziehung würdig zu vertreten, und letztgenannter hat die Glashäuser seiner schönen Villa, längs dem Rosen- berge, dazu hergegeben. Die Ausstellung, welche durch fünf Tage dem Pub- licum geöflnel blieb, bewies die Fortschritte der Pflanzen-Cultur, die umso- mehr zu berücksichtigen sind, als sie hier schon des wechselnden Climas wegen mit mehr Schwierigkeiten als an andern Orten zu kämpfen haben. Man sah den grösseren und edleren Theil der Zeitblumen würdig vertreten; eine reichhaltige Sammlung der schönsten Ericen, Rosen, Azaleen, Rhodo- dendren, Cinerarien etc. etc. bildeten ungeheuere Blüthenmassen und man- ches seltene Pflänzchen, wiewohl vom Glänze überstrahlt, zog die Aufmerk- samkeit des Kenners auf sich. Hundert der besseren Pflanzen Ovaren zu Ge- winnsten bestimmt, die jeder Eintretende, der einen böhern Betrag erlegte, und dafür ein Loos zog, erhielt. Eine kleine Obst-Orangerie der edleren Sorten, obschon erst im Jänner gepfropft, in schönen hochgewachsenen Exemplaren, wiess darauf hin, wie das Schöne mit dem Nützlichen verbunden werden könne. — Der Tokaier ist noch nicht seit langer Zeit als König der unga- rischen Weine gekannt, er erlangte seine Berühmtheit erst um die Mitte des 16. Jahrhunderts. Bis dahin galt der Syrinier Wein als der edelste und beste in Ungarn, und genoss schon diesen Ruhm seit dem Jahre verden , Mährend der gekeimte Knollen noch ganz gut zur Menschennahrung wie zum Viehful- ter verwendet werden kann. — Correspondenz. — Herrn F.— r, in H — h : „Wird bald gesche- hen." — Herrn W— r, inj — k: „?" — Herrn S— ui, in W — n: „Ausge- glichen." — Herrn Pr. H — n, in B. : „Früher oder später, immer angenehm." — Herrn R — h, in R — s: „Bitte blos die Culta fortzusetzen. Sendung erhal- len" — Herrn H — r, in G — z: „Empfehle mich." 176 I 11 li e r a t e< Bekanntmachung. So eben erscltien und ist auf fraiikirte Anfragen franko und gratis z.u beziehen: das neue Haiipt-Verzeicliniss (Nr. 9 auf das Jahr 1953) der Unterzeichneten. Dasselbe enthält unter den neue- sten und seltentsen Warm- und Kalthauspflanzen, die reichhaltigsten Sortimente der Achiinenes^ Farren, Gesnerien, Gloxinien^ Orchideen, Wasser- pflanzen, Azalien, Camellien, Chrysanthemum, Fuchsien , Pelargonieti, Rho- dodendron, Verhenen, Rosen, Georginen und im Anfange die Dutzend- und Hundertpreise. Da es Princip ist, nur die Pflanzen im Preis-Courant aufzunehmen, die «virküeli schon int Besitz der Unterzeichneten sind , so darf es nicht wundern, wenn Neuheiten, wie Hexacentris mysorensis, die vielbespro- chene gelbe Camellie, einige neue Wasserpflanzen, ßaumfarren, noch seltene Orchideen und dergl., vergebens in demselben gesucht werden. Der grösste Theil dieser und anderer Neuheiten trafen schon während des Druckes ein? besonders ßaumfarren, L a p a y e r i a r o s e a, Orchideen u. dergl. werden im Laufe des Sommers direct aus dem Vaterlaude erwartet, aus wel- chem die interessante Schlauchpflanze, Sarracenia pur pur e a in star- ken, bliihbaren Pflanzen schon eingetroffen^ so dass allen Anforderungen der Zeit entsprochen werden kann. Die in neuerer Zeit mit grosser Vorliebe auf- genommenen Wasserpflanzen sind ebenfalls reich in Vermehrung, unter denen Neuheiten: wie Nytnphaea-Ortyiesii, nicht fehlen. Zu geneigten Aufträgen empfiehlt sich unter Zusicherung reeller und promptester Bedienung €r. ©eitiier's Treibgärtnerei, in Planitz bei Zwickau. Verzeichnisse des obigen zu Genüge bekannten Etablissements können auch von der Redaction gegen Einsendung einer 2 Kreuzer Briefmarke gratis bezogen werden. I'ei'feiiiifliche iSsiiiiiiiliiiigeii. Nachfolgende Sammlungen können gegen beigesetzte billige Preise durch Vermittlung der Redaction bezogen werden : I. Eine Sammlung von Vmbelliferen, Compositen und Gramineen, bei- läufig 8 Centurien umfassend, aus der Flora Griechenland's und den jonischen Inseln. — Preis: 80 fl. CM. in Silber. II. Eine Sammlung in 4 Centurien mit Pflanzen aus Nord- und Süd-Ame- rika , vom Cap , aus Aegypten , Asien und Neuholland. — Preis 36 fl. CM. in Banknoten. III. Mehrere Centurien cultivirte exotische Pflanzen in besonders schönen Exemplaren. — Preis pr. Centurie 5 fl. C3I. Bedacteur und Herausgeber Alex. Skofitz. Druck vou C. t eberreute r. Oesterreichisches Botanisches Woclicublatt. Gemeinnütziges Org-an für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekonomen, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. IViCll, ». JuMi 1S33. III. «falir^. J\i 2S. Das Oesterreichiscbe botanische Wochenblatt erscheint jeden Donnerstag Mail pranuinerirt auf dasselhe mit 4fl. C.3I. oder 2 Rtlilr. 20 Ngr. jaluüeli und zwar für Exempl. , die frei durch ilie Post bezogen werden sollen, b 1 o s hei der Redak- tion: Wiedeii Neumannsgasse \r. 331 oder bei den betreffenden Postawtern, sonst Inder Se i d el'snlien Buclihandlung am Graben in Wien; so wie bei allen Biicb- Iiandlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile 5 kr. C. M. Iiilialt: Exciirsion auf den Berg- Jelenagora im Kreise Rag-usa in Dal- niatien. Von Professor Fr. P e 1 1 e r. — Zwei Pflanzen der Flora von Fünfkirchen. Von B a 1 e k. — Beiträge zur Teratologie und Pathologie der Vegetation. Von P 1 u s k a 1. — Personalnotizen. — Correspondenz. — Miltheilungen. *■ ieu, am O.Juni. — Da mit Ende dieses Monates das zweite Quartal dieses Jahrganges beendet sein wird, so ersuchen wir, die weiteren Pränumerationen bei Zeiten einleiten zu wollen, damit in der Zusendung der einzelnen Nummern keine Unterbrechung statt- finde. Man pränumerirt auf den ganzen Jahrgang mit 4 fl. C. M. (2 Rhlr. 20 Ngr.) ganzjährig oder mit 1 fl. C. M. auf ein Quartal entweder bei der Redaction (Wieden, Neumannsgasse Nr. 331 in Wien), oder in der Seid l'schen Buchhandlung (Graben, in Wien), so wie auch bei allen Buchhandlungen des In- und Auslandes. Pränumeranlen innerhalb des Rayons des österreichischen Post- vereines erhalten die einzelnen Nummern sogleich nach ihrem Er- scheinen frei durch die Post zugestellt, wenn sie den Pränumera- tionsbetrag f r a n c o und d i r e c t e an die Redaction einsenden. Inserate werden mit 5 kr. C. M. für die ganze Petilzeile be- rechnet. Vom I. und IL Jahrgang sind noch vollsländige Exemplare ge- gen 4 fl. C. M. für den einzelnen Jahrgang zu haben. Beide Jahr- gänge zusammen können um 6 fl. C. M. bezogen werden, wenn der Betrag franco und directe an die Redaction eingesandt wird. Die Redaction. 178 ^i^eursioii auf «leii Berg «fclcuas^ora im I£rcJB«>e Ragii«$a in Daluiatieii. Von Professor Fr. P e 1 1 e r. (Schliiss.) Wir beabsichtigten den Gipfel des Sniesnizza zu ersteigen, wel- cher von Cunna aus in zwei Stunden erreicht werden kann. Unsere Begleiter aber meinten, der Sniesnizza sei bereits ganz abgedorrt, und dass sie uns auf zwei andere Berge , welche sie Jelenagora (Hirschberg) und Sctiedro (Presse} nannten, führen wollten, welche weiter landeinwärts liegen, und mit Blumen und Kräutern aller Art bedeckt seien, und dass auch auf denselben die Snijina trava (Vip- pernkraut) wachse; auch meinten sie, dass, wenn wir einen dieser Berge besteigen wollten, uns auch noch Zeit übrig bliebe, am dem- selben Tage auch noch den Sniesnizza zu besuchen, und wir Abends in das am Fusse desselben gelegene Dorf Duba unweit Strav^ia gelangen und dort übernachten können. Da N e u m a y e r den Sniesnizza bereits besucht halte, und wir hoffen durften auf den ge- nannten Bergen andere Pflanzen zu finden, so entschieden wir uns zur Ersteigung des Jelenagora. Wir traten also unsern Marsch an. Mein wunder Fuss verursachte mir zwar eine kleine Unbequemlich- keit, hinderte mich aber nicht im Gehen. Als wir den Gipfel erklimmt hatten, belohnte uns der Genuss einer Aussicht, die alle Beschwerden vergessen machte. Das Kreisgebiet Ragusa liegt wie auf einer Land- karte ausgebreitet da. Gegen Nordwest erspäht man die Inseln Curzola und Lesina, welche wie Maulwurfshügel auf der unermess- lichen Fläche des Meeres erschienen ; unter uns fiel der Blick in ein sehr tiefes, mit Feldern durchzogenes Thal und hinter demselben die hohen türkischen Gränzberge, deren höhere Kuppen noch mit Schnee bedeckt waren, während der Gipfel des Sniesnizza schon wie ausge- brannt von der Sonne erschien. Die östliche Spitze dieser Gebirgs- kette gegen Montenegro hin ist der kolossale Berg Bielolina (der weisse Berg), dessen Gipfel stets mit Schnee bedeckt ist. Nördlich schweift der entzückte Blick in die weite Ebene von Popovo, auf welcher mehrere türkische Ortschaften zerstreut liegen, sonst ge- wahrt man nirgends eine menschliche Wohnung. Unsere Begleiter sagten uns, dass es gefährlich sei, sich ohne bewaffnete Bedeckung in die Wildnisse am Fusse des Jelenagora zu wagen, wegen der so- genannten Hayducken (entlaufene Verbreclier) aus Crivoscie (eine Gemeinde im Gebirge im Kreise Catlaro) und Montenegro und auch aus der Türkei, welche, wie sie sagten. Jeden ohne Unterschied, welcher nicht Muth und Mittel hat, sich zu verlheidigen, tödten und ausplündern würden, während die sogenannten Malviventi (in der Gegend zwischen den Flüssen Kerka und Zermagna) so discret sind, sich blos mit dem Gelde zu begnügen, und von Reisenden in städti- scher Kleidung höchstens Tabak oder Pulver und Blei verlangen. Der C a p 0 V i 1 1 a sagte uns, er hätte uns nicht begleitet, aber nach- dem wir die Gäste seines Hauses gewesen seien, so halle er es für IT» seine Pflicht, für unsere Sicherheil Sorge zu tragen. Gegen 1 Öhr jNachmitlags waren wir wieder im Thale angelangt, wo wir uns um einen jener natürlichen Wasserbehälter lagerten, wie mau sie hier Landes im Gebirge finde!, und ausruhten. Ich hatte mich damals noch nicht mit der Botanik beschäftigt, aber N e u m a y e r war mit der gemachten Ausbeute sehr zufrieden, und versicherte mir, viele ihm unbekannte Pflanzen gefunden zu ha- ben. Das Thal, in dem wir uns befanden, war, so viel ich mich er- innere, ganz mit Blumen und Blüthen bedeckt. Während am Meere die Vegetation abgestorben, die Erde durch die Strahlen der heissen Julius-Sonne ausgetrocknet war, fanden wir hier Erdbeeren, noch nicht völlig gereifte Orchideen, besonders häufig aber die Agro- steinma coronaria. Dieses Thal allein, so wie es noch jetzt in meiner Erinnerung lebt, muss eine botanische Schatzkammer sein, und ich würde jedem Botaniker, welcher Dalmatien bereiset, und in Ragusa verweilet, anrathen, diese Excursion zu machen. JVeumayer wollte auch noch den Sniesnizza besteigen, allein unsere Begleiter meinten, dass es sich nicht der Mühe lohne, da der Berg wegen seiner süd- lichen Lage den versengenden Sonnenstrahlen weit mehr ausgesetzt sei. Seine Höhe über dem Meere beträgt nur 3878 Wiener Fuss. Aber auf seinem Gipfel wächst die schöne, von Neumayern zuerst gefundene Anthyllis Weldeniana R e i c h e n b. , welche auf den Küstenbergen um Spalalo nicht vorzukommen scheint, denn sonst halte sie mein scharfsichtiger Sammler, ein Morlake, welcher seit 20 Jahren her alle Berge dieses und der angränzenden Districte durch- stöbert hat, sicher gefunden. Ich bekam diese herrliche Pflanze in der Folge in zahlreichen Exemplaren durch meinen Freund Rubri- z i u s in Ragusa. Auch dieser würdige Mann fiel in der vollsten Kraft seines Lebens dem Grabe anheim, und seither w ar es mir nicht möglich, auch nur Ein Exemplar zu erhalten, so viele Versuche ich auch gemacht habe. Es bliebe nichts anders übrig, als selbst eine Reise nach Ragusa zu unternehmen. Nach unserer Zurückkunft im Gebirgsdorfe Cunna ruhten wir bis 4 Uhr Nachmittags aus, und schritten dann wieder muthig fürbass. Der Weg ist zur Hälfte sehr steinig und beschwerlich; auf der guten Strasse aber sehr langweilig. Um 10 Uhr waren wir vor dem Thore des Fleckens Ragusavecchia angelangt, welches bereits gesperrt war, aber auf unsere Bitte geöll'net ward. In Ragusavecchia löschten wir unsern brennenden Durst, mietheten dann einen zweirudrigen Kahn, und um 11 Uhr stiessen wir vom Lande ab. Es ist ein schauer- licher Gedanke, sich in der stillen Nacht so allein zu wissen in der weiten Wasserwüsle in einem kleinen gebrechlichen Schiffchen, aber der Mensch im Bewusstsein seiner Kunst und Krall wagt es. Wer frisch umherschaut mit gesundem Sinn, Auf Gott vertraut und die gelenke Kraft, Der ringt sich leicht durch jede Fähr" und Noih sagte Meister Teil, als er den stürmischen See mit seines Armes Kraft durchfurchte, und so dachten auch wir. Eiii massiger Landwind blähte das Segel, und um 2 Uhr nach Mitlernacht landeten wir in einer kleinen Bucht der Vorstadt Pille. Da mussten wir noch zwei Stunden im Schiffchen eingekauert ausharren , weil die Thore der Stadt erst um 4 Uhr geöffnet werden , und das Oeffnenlassen mit allerlei Weitläufigkeiten verbunden ist, da Ragusa eine Gränzfestung ist, und die Schlüssel vorschriftmässig bei dem Commandanten ver- wahrt werden. Auf dem Landweg hätten wir mehr Zeit gebraucht, da das Meer bei Breno eine grosse Einbiegung macht, welche man umgehen muss, während man zur See sein Ziel in gerader und somit kürzester Linie erreicht. Diese Excursion, zu welcher wir nur an- derthalb Tage brauchten, ist gewiss eine der interessantesten, welche man von Ragusa aus machen kann. Wer nicht gut zu Fusse ist, kann die Strecke von Ragusavecchia bis Cunna zu Pferde machen. S p a 1 a t 0 , im Jänner 1853. iKwei Pflanzen der Flora Ton Fünfkirehen in HJii^^arn. Ich halte es nicht für überflüssig, Ihnen die Beschreibung zweier ungarischer, namentlich Fünfkirchner Pflanzen mitzutheilen, die zwar in der „Enumeratio plantarum territorü Quinque ecclesiensis auctore C. M. Nendtvich Budae, 1836.''^ pag. 35, schon publicirt wurden, in der „Enumeratio"' M a 1 y's aber fehlen. 1. Doronicum Nendtvichi S a d 1 e r. Die ganze Pflanze ist mehr weniger behaart, und rauh anzu- fühlen. Die Wurzel, welche ganz die Beschaffenheit der des Do- roti. Pardalianches (L. Var. ß) besitzt, treibt einen einfachen, 1 bis 2 Fuss hohen aufrechten und gefurchten , selbst in der Cultur beständig einblüthigen Stengel; die Wurzelblätter sind lang gestielt, rundlich, tief-herzförmig mit abgerundeter Bucht und gezähntem Rande; sie ähneln den Wurzelblättern von Do- ron. caucasicuni M. B. , nur sind jene unserer Pflanze viel grös- ser, und an der Spitze öfter so abgerundet, dass sie das Aus- sehen eines eiförmigen Blattes haben. Die Stängelblätter sind länglich, gespitzt, am Rande ebenfalls aber schärfer gezähnt, und nur 1 bis S an der Zahl, von denen das untere an der Basis des brcitgeflügelten Blattstieles mit Oehrchen versehen ist, die oft an Grösse so zunehmen, dass sie mit der übrigen Blattsubstanz ganz zusammenfliessen; das nächstfolgende Blatt ist sitzend, sten- gelumfassend, das oberste aber sehr klein und oft unmerklich. Die Köpfchen sind gross, 2 Zoll im Durchmesser und darüber. Die Blättchen des Hüllkelches stehen in zwei Reihen, sind lineal- lanzetllich, zugespitzt, am Rande bewimpert, und viel länger als die Scheibe. Der Fruchtboden zottig. Randständige Blüthen schmal lineal und locker, an der Spitze 2- bis 3zähnig. Achenen kahl. Die Pflanze wäre demnach folgender W^eise zu charakterisiren : Doronicum : C aul e simplicissimo unifloro; foliis radicalibus longipeiiolatis, dentatis., s üb r o t un dis profunde cordatis .s i n u rot u n d a t o ; caulinis oblongis, acutis, acute dentatis, infcriori in petiolum late alatum basi utrinque anri- culatutn, producto; superiori amplexicauH, sessili; receptaculo villoso, stulonibus (rhizomatej sicbterraneis, elongatis, gracili- bus , apice cuneato incrassatis , f'oUiferis , iterumque stoloni- feris. Die Pflanze ist ofl'enbar mit D. Pardalianches L. nahe verwandt, erweiset sich aber durch die Beständigkeit ihrer Merkmal gewiss als gute Species, übrigens kommt D* Pardal. im ganzen Bara- nyer-Comitat nirgends vor, währenddem die oben beschriebene Pflanze an mehreren Stellen des Metsek z. B. am Lapis, dann bei den sogenannten Kuxen, sehr häufig aber zwischen Dümor- capü und Kisret meistens Iruppenweise zu treffen ist. Blüthe- zeit Mitte bis Ende Mai. 2. Ophrys bicornis S a d 1 e r. Bulbi duo subrotundi congenerum. Ccmlis Vi — 1 pedalis, in- ferne foliosus, folia ovata lanceolata. Spica laxa. Flores spe- ciosi : labellum sericeum, fuscum tripartitum ; lobo rnedio am- ])lissimo, ocato, superne convexo, integerrimo, apice appendi- culato, appendicula sursum flexa, versus basim maaulis duabus ocellaribus, lateralibus zonis pallidioribus confluentibus picto ; lobis lateralibus ovatis, fuscis, antrorsum in cornu, labii fere longitiidine, acutum, deorsum, curvatum submllosum abienti- bus ; perigonii phyllis coloratis rubellis , interioribus ovato lanceolatis glabriusculis, minimis, exterioribus ovato lanceo- latis obtusis, multo majoribus', bracteis lanceolatis, acutis, ger- mine tiridi longioribus. Habitat ad margines viaruni ad montem Lapis ducentium^ per rara floret Junio, Multum accedit ad Ophr. oestriferam M. B. , distinctissima tarnen ab hac specie. Diagnosis erit : Ophrys : labello sericeo triparlito lobis lateralibus ovatis cornutis, cornu deorsuni curvato, medio integerrimo, appendi- culo sursum flexa; perigonii phyllis ovato-lanceolatis coloratis. Die Beschreibung dieser Pflanze, welche ich im lebenden Zu- stande noch nicht sah, ist aus der oben erwähnten Broschüre wortlich entnommen. Zwei Sommer gab ich mir schon Mühe, diese schöne Ophrys an dem bezeichneten Orlu aufzusuchen, aber bis jclzl vergebens, da selbe von den hier weidenden Ziegen und Schafen vor der Blüthe- zeil vermulhlich abgefressen wird. F ü n f k i r c h e n , am 6. Jänner 1853. B a 1 c k. 1§2 Beiträge zur Teratologie und Patliologie der Vegetation. Von F. S. P 1 u s k a 1. S y nanthie an P rimul a chinensis. Der von jedem anderen in nichts verschiedene Schaft trägt einen schlappen, vierzipfiigen Kelch. Ein fünfter Zipfel, vollkommen getrennt von seinen vier Brüdern und zu einem selbstständigen, schlappbäuchigen Kelchblatte ausgewachsen, steht innerhalb des an dieser Stelle durch einen, bis auf die Basis reichenden Einschnitt offenen Kelches hart am Ovario eingefügt. Jeder der vier Kelchzipfel sowohl, als auch der einzeln stehende fünfte, waren normwidrig an der Spitze bis auf ein Drittheil eingeschnitten, was die Entstehung dieser ungewöhnlichen Kelchbildung aus der Verschmelzung zweier Kelche beweisef. Noch ersichtlicher wird dieses aus der CoroUenform. Das Rohr derselben bot nichts Besonderes dar. Dagegen aber erschien der Saum von der Stelle an, wo das Rohr sich auszubauchen anfängt, durch die gelbe Bandirung bis an die Peripherie vollständig gespalten, entsprechend der oben beschriebenen Kelchspalte und so, dass diese Spalte in den Einschnitt zwischen zwei Saumlappen überging. Den Saum bildeten 10 ordentlich ausgebildete , an der Spitze mit dem gewöhnlichen Einschnitte versehene, normalgefärbte Lappen. Im Schlünde der Krone zählte ich 9 vollkommene Staubgefässe, und an einem Rande der bemerkten Saumspalte eine etwas vergrös- serte und auf einem missgebildeten, häutig aufgeblasenen und rissi- gen Filamente aufsitzende zehnte taube Anthere. Der Fruchtknoten war etwas grösser wie gewöhnlich, mit schlap- per, in einige senkrechte Falten gelegter, dünner Hautwandung so, dass er wie gerifft aussah. Die Samen, so wie auch Pistill und Narbe, erschienen normal. P ersonalnotiz eu. — Theodor K o t s c h y ist die vorige Woche nach dem Orient abgereiset, um daselbst seine langjährigen, durch längere Zeit un- terbrochenen botanischen Forschungen fortzusetzen. — Dr. C. F. W. Meissner starb am 30. April zu Halle a. d. Saale. — Warszewicz befand sich Ende December v. J. in Nord- Peru im Staate Guancabamba, wo er hauptsächlich Cinckonaceen und Orchideen sammelte. Die ihm in jüngster Zeit angetragene Stelle eines Sammlers für die Londoner Gartenbaugesellschaft nahm er nicht an, dagegen soll er einen Ruf als Vorsteher eines botanischen Gar- tens auf dem Continent erhalten haben. — J. L i n d e n ist zum Director des neuangelegten zoologisch- botanischen Gartens in Brüssel ernannt worden. 183 Correspoudenss, — Kreutz, in Croatien, im Juni. — Es thut Einem sehr weh, wenn man nach einem so langen Winter noch immer nicht in die liebe, schöne Natur hinaus kann; das milde Welter im December und Jänner hat keine guten Consequenzen, und der Winter rächt sich im Frühjahre auf eine sehr empfindliche Weise. — Mit den botani- schen Ausflügen will es auch nicht recht gelingen, denn es wird die Liebe zu den Pflanzen durch den häufigen Regen abgekühlt. Uebrigens sind dennoch meine und Dr. S c h 1 o s s e r's Bemü- hungen nicht ganz ohne Resultat geblieben. Wir hahen dieses Jahr einige Varietäten entdeckt, die nicht ganz uninteressant sein mögen ; ich habe die von Dr. Schlosser und von mir für die Flora Croatiens neu aufgefundenen Pflanzen in einem Aufsatze, den ich an den Wiener zoologisch-botanischen Verein einschickte, aufgezählt; es sind diess: Viola suavis (war schon früher bei Agram gefunden), V. campestris , V. parvula Opitz (besser microphyltä) , F. alba Besser, Ranunculus calthaefolius B 1 u f . , Veronica neglecta und Veronica acinifolia u. s. w. Diese V. acinifolia verdient aber näher angedeutet zu werden, weil sie weder mit der Reichenbac h'- schen, noch mit der K o c h'schen übereinstimmt; ihre Beschreibung, die ich hier der Natur ganz getreu anführen will, ist folgende : Fo- liis ovatis subcrenatis, integerrimisve, caule, ramisque multifloris laxe racemosis, pedicellis patentibus calyce duplo plus lon- gioribus , Capsula compressa planiuscula transverse latiori, semi^ bifida, ciliata, lobis orbiculatis, stylo fissuram aequante; foliis inferioribus glabriusculis, foliis sup e r io ribu s, pedicellis, calyce ac caule hirsutis, ho cque r ept ant e. Nach meinen Ansichten sind diese Eigenschaften nicht geeignet, eine Spccies zu begründen, wohl aber eine in die eine und selbe Species gehörende Varietät zu bilden ; ich stellte sie daher als Veronica aci- nifolia L. Var. hirsuta auf; ich werde Ihnen bei der nächsten Sen- dung einige Exemplare zur Ansicht mitiheilen. Am ersten Mai machte ich einen Ausflug in das Moslavaner Ge- birge um der Dentaria trifolia W. Kit. einen Besuch zu machen ; ich fand sie auch wirklich in voller Bltithe und Pracht, bemerkte aber auch ein sehr niedliches Hieraciwn, welches dem Aufblühen nahe war; beim ersten Anblick hielt ich es für das gewöhnliche Hieracium murorum L. , als ich es aber genauer betrachtete , fielen mir die zugerundeten Blätter auf, die sich bei jeder Pflanze je eines oder zwei befinden; ich sammeile hierauf einige Exemplare Aristolochia pallida , die zu blühen anfing , Orobus Clusii S p r e n g. u. s. w. j im Ganzen war nichts Besonderes mehr zu finden. Zurückgekehrt nach Kreutz, fand ich auf einem meiner Spaziergänge in den höher gelegenen Wäldern dasselbe Hieracium, aber jetzt schon blühend und vollkommen entwickelt; ich unterzog dieses Hieracium einer strengeren Untersuchung, zeigte es meinem Freunde Dr. Schlos- ser, und wir wurden endlich darüber einig, dass dieses Hieracium das rotundatum K i t. sei ; in der Flora von Koch wird seiner eine 1S4 rühmliche Erwähnung gemacht. Dieser Fund war mir sehr angenehm. Wenn sie es zu haben wünschen, so können Sie damit betheilt wer- den *). Dr. Schlosser hat auch einen guten Fund gemacht ; es ist diess die Silene annulata T h o r e ; sie ist an sehr wenigen Stel- len zu finden, und scheint auch nicht jedes Jahr zu gedeihen 5 es sind schon beinahe 10 Jahre verflossen, dass Dr. Schlosser auf sie aufpasste, bis sie ihm endlich zur Beute wurde. Vukotinovic. Hittlieiluiiseii. — Von dem österreichischen Arzte Dr. P 0 1 1 a k, einem Jüng-er der Wie- ner Schule, •welcher bekanntlich seit zwei Jahren als ausübender Arzt in Teheran lebt , wo er sich grosser Gunstbezeigungen des Schachts erfreut, sind neuerlich wieder Briefe eingelangt, welche mehrere interessante bota- nische Notizen enthalten. Dr. Pollak begleitete zu Anfange des ölärz den englischen Gesandten Colonel Shiel auf seiner Rückreise nach England als Arzt bis Miana. Er schildert die Reise als eine sehr angenehme. Die weiten Hochflächen waren damals schon überall mit blühenden Liliaceeii und Irideen bedeckt, worunter eine Iris mit Farbenschattirung, wie an den Pensees, besonders ausgezeichnet war. Von allen diesen Arten wurden Zwie- beln und Knollen gesammelt. Unter den von Dr. Pollak gesendeten Ge- genständen befand sich auch eine Partie Samen einer Melonenart, welche in Persien, gleich wie bei uns das Kernobst, den ganzen Winter hindurch auf einer Strohunterlage aufbe^vahrt wird, und sich bis Ende März sehr gut und schmackhaft erhält. Man hat bei der Aufbewahrung nur darauf zu ach- ten, dass die Früchte, welche, wie es sich von selbst versteht, in einem trocke- nen Räume hinterlegt werden müssen, alle 5 — 6 Tage umgewendet werden, damit sie nicht, wie Pollak sagt : ,,an Decubitus erkranken." — Es wäre höchst wünschenswerth , wenn diese Melonensorte in Oesterreich eingeführt würde , da sie ohne Zweifel in vielen Gegenden Ungarns gut gedeihen müsste, wenn man bedenkt, dass Teheran, wo sie mit Erfolg angebaut wird, in einer ziemlichen Höhe über dem Meere liegt. Jedenfalls wird es sich der Mühe lohnen, darüber Versuche anzustellen, w as denn auch in diesem Jahre schon geschehen soll. — Der botanische Garten an der Universität zu Lemberg wird nächstens eröffnet werden. — Die Ausdehnung der Gärten in der Umgebung von London, welche die 2% Millionen Esser der Weltstadt mit Nahrung versorgen, ist sehr gross. Innerhalb eines Radius von 15 englischen Meilen (um London) befinden sich 200.000 Acres Land in den Händen von Gärtnern, die sämmt- lich für den Londoner Markt arbeiten. 10.000 Lasten Rüben, 100.000 Säcke Erbsen, 20,000.000 Stück Selleri, 40,000.000 Kohlköpfe und 100 Tonnen Wasserkresse sollen jährlich allein auf dem Markte von Conventgarden ver- kauft werden. — Correspondenz. — Herrn R — r , in N — t : „Bitte seiner Zeit um einen Donblelten-Catalog." — Herrn S — a, in M — z: „Aufsätze erhal- ten. Viel Dank." — Herrn W — n, in C — z: „670 Exemplare haben Sie erst d. J. , im vorigen aber 309 eingesendet." — Herrn G — d, in L — d : „Wird benützt." — Herrn R— h, in R— s: „Bereits das Meiste vergriffen." 0 Wird willkommen sein. Bedacteur und Herausgeber Alex. Skofitz. Druck von C. IJeberreuter. OesteiTeichisches Botanisches Wochenblatt. Gemeinnützig^es Org^an für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekonomen, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. H^ieil^ Iß. Jw"i 1853. III. Jalirg. J|? 24. Das Oesterreicliiscbe botanische Wochenblatt erscheint jeden Donnerstag. Man pranumerirt auf dasselbe mit 4fl. CM. oder 2 Rtlilr. 20 Ngr. jährlich und zwar für Exempl. , die frei durch die PomI bezogen werden sollen, blos bei der Redac- tion: Wieden Neuinaiinsgasse Nr. 331 oder bei den betreffenden Postämtern, sonst in der Seidel'sohen Buchhandlung am Graben in Wien; so wie bei allen Buch- handlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile 5 kr. C. M. Iiilialt: Beiträg-e zur Flora von Ober-Oesterreich und Salzburg. Von Dr. Rauscher. — Die Pflanze und die Luft. — Vereine, Gesellschaften und Anstalten. — Correspondenz. — Miltheilungen. — Inserat, Beiträge zur Flora von Ober-Oesterreich und Salzburg. Von Dr. Robert Rauscher. Bei der Reichlialligkeit der in Ihrer Zeitschrift vorkommenden Aufsätze scheue ich mich fast, Ihnen meine, verhältnissmässig gerin- gen botanischen Erlebnisse aus diesem Jahre (1853) milzulheilen; doch werden Sie es mir im Rückblicke auf die kurze Spanne Zeit, die mir meine Berufsgeschäfte frei lassen, und anderweitige Umstände wohl zu gute halten, dass ich mein Ihnen gegebenes Wort — auch mein Scherflein zur Verbreitung botanischer Kenntnisse beizutragen — durch die nachstehenden, wenngleich kargen, und nicht auf Wissen- schaftlichkeit Anspruch machenden Miltheilungen, die Sie als Lücken- büsser in die Spalten Ihres botanischen Wochenblattes aufnehmen wollen, löse. Amtsobliegenheit führte mich Ende Mai in das am Fusse des grossen und kleinen Priel sich hinziehende Thal von Hintersloder, schon an dem, von der Chaussee vor der Poslstalion Dirnbach ab- lenkenden, am linken Ufer der Steyer sich hinziehenden, an man- chen Stellen durch Felsensprengungen mit Kosten- und Mühenauf- wand errungenen, doch bei der steinigen Unterlage gut fahrbaren Commerzial Wege zeigt sich dem forschenden Auge des Pflanzen- freundes eine subalpine Vegetation, wie beispielsweise die nied- liche Gcntiana verna, die zarte Campanuta pulla L. das Maas- lieb der Alpen : Bellidiastrum Michelii C a s s. (Doronicum Bel- lidiastrum L.^, in dessen Nähe aber auch Bellis perennis vor- kommt, was ich in den Alpen bisher nicht bemerkte, das durch seine glänzend glatten Blätter und lebhaft rosenrothe Blülhen auffallende ISO Alpenrüschen Rhodothamnns Chomaecistus Rchb. (Rhododen- dron Cham. LJ, die wohlriechende, purpurblüthige Daphne Cneo- mm L. die fettblälterige Pinguicula flanescens Flörk. (P. alpina L ). Die Absicht , das erste Ziel meiner Geschäftsreise bal- digst zu erreichen , verhinderte mich , eine äusserst interessante IVaturschönheit: „die Stromboltich des Steyerflusses," von deren Be- schaffenheit in den geognostischen Wanderungen im Gebiete der nord- östlichen Alpen von Carl Ehrlich, Custos am Museum zu Linz, einer von competenten Fachmännern des In- und Auslandes gehörig gewürdigten, wissenschaftlichen Abhandlung, näher erwähnt wird, mit 3Iusse zu besichtigen ; es ist diess eine kesseiförmige, zur Tiefe gerichlcle Erweiterung des Flussbeetes der Sfeyer, in welchem sich die schäumenden Wellen in mehreren Abstufungen, welche Be- cken bilden , über die Felsen mit grossem Getöse herahstürzen. Ueberhaupt ist diese romantische Gegend von in- und ausländischen Touristen, welche gewöhnlich nur die an den Hauptstrassen oder Eisenbahnen gelegenen Orte zum Zielpuncte eines längern Aufent- haltes wählen, viel zu wenig besucht, da sie doch manchen Partien des Salzkammergutes an die Seite gestellt zu werden verdient. Einige nach bewerkstelligten Vorbereitungen zu der Aufgabe meiner Anwe- senheit mir erübrigte Abendstunden erlaubten mir, leider wegen Kürze der Zeit grösstentheils zu Wasser, einen Ausflug in die soge- nannten Folslerlucken, eine am Fusse des grossen Priel gelegenen Ebene , welche die in unzähligen schleierartigen Cascaden vom Hochgebirge herabstürzende Sleyer durchzieht, an deren Ufer ich die duftende Primnla auricula, den niedrigen Pinus Mughus S c o p. (p P. Pumilio H a e n k e) , die feinblättrige Noccaea alpina Rchb. iLepidium alp. L. , Hutchinsia alp. R. Brown,), letztere im Kiese, fand; die Wiesen sind mit Poa alpina L. v. vivipara, der niedlichen Veronica aphylla, der zwergartigen Globularia cordifolia, der ge- mischt incarnat- und pomeranzblülhigen Crepis atirea Rchb. (^Geracium v. Leontodon aureum L.), der nacktsleugligen Homogyne discolor C a s s. (^Tussilago alpina ß. L.), der Alpenform von Trol- lius europaeus L. , Tr. humilis C r a n t z. , der zarten Carex nitida Host., der fliegentragenden Ophrys Myodes J a c q. (0. muscifera S m. Hudson,, der lebhaft gelben Coronilla montana S c o p. {C. coronata L,) , der bereiften Athamanta cretensis L. der rund- blättrigen Arabis ciliata R. B r o w n. {Tiirritis alpina L.) und zwar der Form a. glabrata , der feinslengligen Viola biflora , der sei- denhaarigen Geimta pilosa bedeckt ; in der Nähe der Gebüsche ersah ich die grossblüthige Dryas octopetala und den rauten- blättrigen Ranunculus anemonoides Z a h l b. (^Callianthemum rii- taefolium Rchb.), welche beiden der Alpenregion angehörige Pflanzen ich jedoch schon im Stadium der Frucht fand; diese Bei- spiele weisen grösstentheils auf eine specifisch alpine Vegetation, und hätten mich gewiss sehr überrascht , wäre ich nicht von Dr. Schiedermayer in Kirchdorf, welcher der erwähnten Ab- handlung des geognostischen Forschers Ehrlich seine Erfah- rungen im Gebirgslande beigegeben hat, bereits auf deren Vor- kmmen aufmerksam gemacht worden. (Fortsetzung folgt.) in7 Hie Pflanze iiiid die liiift. Bei der feierlichen Sitzung der kaiserl. Akademie der Wissen- schatten am ao, 31ai d. J. hielt Professor Dr. F. U n g e r eine Rede über das Verhiiltniss zwischen der Pflanze und der L u lt. Diese Rede beurkundet , wie alle Vorträge dieses gefeierten Gelehrten, tiefes Wissen und geniales Auffassen neben der Miltheilungsgabe in der edelsten Form der Sprache. Wir können nur im Interesse der Wissenschaft und unserer Leser handeln, wenn wir die Haupt- momente dieser Rede in gedrängter Kürze im Anschlüsse miltheilen : „Die Pflanze, ein kleiner Theil der Erde; die Luft, ein unge- messenes Meer; wie verschieden in ihrer Natur, und doch, welche Eintracht zwischen beiden ! Der bei weitem grössere Theil der Ge- wächse gehört dem Festlande an. Ihr Conflict mit der Luft ist unver- meidlich , ihr Einfluss auf dieselbe wahrnehmbar und nachhaltig. Aber auch die übrigen, dem feuchten Elemente angehörigen Ge- wächse stehen in denselben Beziehungen zur Luft, wie die Land- pflanzen, nur unter besonderen Modificafionen. Versetzt man Wasser- pflanzen in ein der atmosphärischen Luft beraubtes Wasser mit Bei- behaltung aller gewöhnlichen Umstände, so verkümmern sie doch bald, und gehen endlich ganz ein. Belraclilet man die Griippirung der Elementartheile, so springt in die Augen, welchen namhaften Antheil bei der Anordnung der- selben die atmosphärische Luft nimmt. Die Elementartheile sind nie so enge aneinander geschoben, dass nicht zwischen ihnen noch Raum übrig bliebe. Dieser wird zum grössten Theile von Luft erfüllt. Die atmosphärische Luft nimmt daher an der Zusammensetzung des Pflanzenleibes Antheil und verschafl't sich manchmal durch Aiis- einanderdräiigen eben dieser kleinsten Theile sogar noch einen grösseren Raum im Linern der Pflanzen. Ein nicht geringer Theil der Pflanzen ist von solchen luftführeiiden Räumen durchzogen. Dass fasst alle Pflanzentheile im Wasser schwimmen rührt allein von den luftführenden Räumen her, welche das absolute Gewicht nicht bloss ausgleichen, sondern noch einen Ueberschuss herbeiführen." Merkwürdig ist die Art und Weise, wie der Zugang der Luft in das Innere der Pflanzensubslanz hergestellt, und für die ganze Lebensdauer der Pflanze gesichert ist. Während in der Verbindung der oberflächlichen Elemenlarlheile die grösstmogliche gegenseitige Berührung stattfindet, und der Ver- schluss dadurch ein inniger wird, ist dieselbe dessenungeachtet stel- lenweise durchbrochen. Mittelst Instrumente hat man berechnet, wie gross die der Luft gleichsam blossgelegte Oberfläche der inneren Pflanze ist. Für die Blätter beträgt sie den 66. Theil. Dieser Einfluss der Luft auf den Pflanzenbau wird noch augenfälliger, wenn man auf eine Schätzung der luftführeiiden Räume im Pflanzengewebe eingeht. Hier ergibt sich z. B. , dass in den Blättern die luftfUhrenden Räume den dritten Theil ihrer Masse (KubikinhaltJ ausmachen. Doch verfolgen wir nun von dieser objeoUven Basis aus den Einfluss der Luft auf die Pflanze weiter, so gelangen wir zu den merkwürdigsten Wechselwirkungen, die in der Natur überhaupt statt- finden. Die Einrichtung, w^elche der Pflanze mit der ersten Zelle gegeben wurde, besteht darin, dass sie zu ihrer Existenz fortwährend Stoffe von aussen auzufnehmen, und Stoffe an die Aussenwelt abzu- geben genöthiget ist. Wasser, und was sich in demselben aufgelosst befindet, dringt in die Pflanze, d. h. in die Zellen, nährt sie, und zieht nach Abgabe der Nahrungsstoffe wieder von dannen. Dieser Wasserstrom, der mächtigste, den es gibt, entspringt aus allen Theilen der Erdober- fläche, sammelt jede Quelle und Ader, um sie durch den Stamm und durch die Zweige der Pflanze hindurchzuführen und mündet allent- halben, wo nur ein grünes Blatt die nackte Erde bedeckt, in unzäh- ligen Mündungen in — die Luft. Würde diese letztere nicht das grosse Reservoir bilden , das diese Wasser-ströme der Pflanzenwelt aufnehme, für wahr, es wäre um ihre Existenz geschehen. Vom aufgenommenen Wasser aufgedun- sen, würde sie bald jeder ferneren Aufnahme Einhalt thun, und die Pflanzensubstanz nicht um ein Atom der durch dasselbe mitgebrach- ten Stoff"e reicher werden. Nur die Atmosphäre kann es bewerkstelligen, dass die Pflanze sich ihres überflüssigen Wassers zu entledigen vermag, und kein Organ der Pflanze ist für die Verdunstung so geschickt, als das Blatt ; eben dadurch wird der ganze Wasser- oder Saftstrom der Pflanze von den Wurzeln nach den Blättern hingelenkt. In wieferne sich dabei die luftführenden Räume derselben, und namentlich ihre Oeff"- iiungen betheiligen, geht aus ihrer Lage und Vertheilung von selbst hervor, so dass es kein Wunder erregt, wenn diessfalls die Blätter verschiedener Pflanzen sich sehr verschieden verhalten, manche sehr wenig, andere dagegen bis zum Verwelken leicht und rasch ihr Wasser abgeben. Vergleicht man nun die Menge Wassers, w^elche von den Pflan- zen in der Atmosphäre ausgehaucht wird, mit jener, welche der Bo- den und" Wasserflächen an sie abgeben, so erstaunt man nicht wenig über die enormen Quantitäten, welche eine Wiese, ein Getreidefeld, ein Wald liefert, welchen Einfluss ein mit Vegetation bedeckter Bo- den auf den Festigkeitszustand der Atmosphäre ausübt* Die Pflanzen bedürfen des Wassers von aussen her, aber bis auf eine kleine Menge geben sie alles wieder zurück. Dieser Kreislauf des Wassers ist trotz der enormen Wassermasse, die er in Bewegung setzt, nur von segensreichen Spuren begleitet. Ihm haben wir zum Theile den Feuclitigkeitszustand der Luft zu danken, der hinwieder die wässerigen Niederschläge liefert, die von den Wurzeln der Pflanzen aufgesucht werden. — Gehen wir noch weiter in der Betrachtung der wechselseitigen Einwirkungen von Pflanze und Luft. Es ist die Atmosphäre in ihrer chemischen Zusam- mensetzung, welche durch die Pflanze fort und fort einer Aenderung unterworfen wird. Je weniger aber diese Wirksamkeit in unsere 1§9 Sinne fällt, desto gewichtiger und umfassender sind ihre Resultate, sowohl für die Oekonomie des Pflanzenlebens, noch mehr aber für jene der Luft selbst. Wie bekannt, ist die Atmosphäre aus Sauerstoff und Stickstoff so zusammengesetzt, dass unter allen Umständen nur höchst geringe Abweichungen in dem quantitativen Verhältnisse beider staltfinden. Es ist diess um so auffallender, als unzählige Processe unablässig auf den beiläufig nur dem fünften Theile dem Volumen nach in der- selben vorhandenen Sauerstoff einwirken, ihn binden und verzehren. Diese grosse Consumtion des Sauerstoffes muss irgend wie einen Ersatz finden, ohne welchen das chemische Gleichgewicht nothwen- dig bleibend gestört, und jeder Athemzug eine Vergiftung werden müsste. Dieses theilweise fort und fort gestörte Gleichgewicht in den Bestandtheilen der Atmosphäre wieder herzustellen, ist der Pflanze zugewiesen, sie hat die Bestimmung als Vermittlerin zu erscheinen, und das durch tausenderlei Verbrennungsprocesse der Luft entzogene Oxygen ihr wieder zurück zu geben. Durch die Verbrennung im weitesten Sinne des Wortes gelangt stätig, wie auch diese sfätig ist, eine verbrannte Substanz in Luftform in die Atmosphäre zurück. Es ist die Kohlensäure, eine Verbindung des Kohlenstoffes mit dem Sauerstoffe. Sie ist eine sehr constante Quelle und als die wichtigste zu betrachten. Diese Onelle führt zwar nur eine äusserst geringe Menge Kohlensäure der Luft zu, so dass ihr Gehalt an dieser den 2000. Theil dem Volumen nach nie über- schreitet, der aber eben auslangt, der Pflanze den nöthigen Kohlen- stoff und überdiess der Luft jene Menge Sauerstoff zu liefern, wo- durch sie fortwährend in Stand gesetzt wird , nicht blos das Athmen der Menschen und Thiere zu unterhalten, sondern noch alle übrigen Verbrennungsprocesse zu ermöglichen. Es ist demnach die Zersetzung der Kohlensäure durch die Pflanze eine der merkwürdigsten und vielleicht einzig und allein nur durch die Pflanzenzellen unter den gewöhnlichen Verhältnissen mögliche Erscheinung, — eine Erscheinung, die nicht blos die Existenz des Pflanzenorganismus begründet und erhält, sondern die ihn ebenso in das grosse Nalurleben einzugreifen nöthiget. Zur Zersetzung der in der Luft vorhandenen Kohlensäure, mit welcher beinahe jede Zelle der Pflanze fortwährend in Berührung kommt, ist einerseits die grüne in denselben vorhandene Substanz, sowie andererseits der Einfluss des Lichtes auf dieselbe unumgänglich nöthig. Es steht so viel als gewiss da , dass, wie kein anderer Pro- cess in der Natur die Zersetzung der Kohlensäure der Luft durch die grünen Pflanzentheile im Lichte es ist, welcher die Luft in ihrer immer gleichbleibenden ßescliaffenheit erhält , die Anhäufung von Kohlensäure in derselben verhindert, und sie fortwährend mit jenem Masse von Lebensluft versieht, wodurch sie erst für die Unterhaltung des Ihicrischen Lebens tauglich wird. Es ist keinem Zweifel unterworfen, dass die Verhältnisse einst anders gewesen sein mögen, dass die Atmosphäre, reicher an Kohlen- säure, zwar ein niederes thicrischcs Leben zuliess, sich aber jedem lOO andern nothwendig- feindselig- entgegenstellen nuissle. Ist es die Pflanzenwelt, welche durch Bindung des Kohlenstoffes die Luft von einem Uebermasse von Kohlensäure zu befreien im Stande ist , so liegt es wohl auf der Hand, dass wir die Einleitung zu den gegen- wärtigen Lebensumständen , zu dem letzten Acte des Weltdrama's, wenn auch nicht ausschliesslich doch gewiss zu einem guten Theile der durch Millionen von Jahren rastlos fortgesetzten Thätigkeit der Vegetation zuzuschreiben haben. Aber was soll nun mit dem aus der Luft entführten Kohlen- stoffe ? — Man wird mir antworten, dass derselbe zur Constitution der Pflanze nothwendig sei, und neben der Luftreinigung, welche diese Ovir wollen zugeben) vorzugsweise zu vollführen habe, gleich- sam nur als Nebenproduct für ihre Sonderinteressen zu gute komme. — Diese Ansicht möchte ich nicht theilen. Fragen wir die Geschichte, nur sie kann uns hierüber vielleicht einen Aufschluss geben. Hier macht sich als eine höchst merkwür- dige Erscheinung die grosse Ausbreitung der über die ganze Erde zerstreuten massenhaften Anhäufungen von Kohlenstoff' unter der Form von Kohlenlagern bemerkbar. Noch ist man häufig im Stande aus diesen grösstentheils dichten und dunkeln Massen die ursprüng- liche Struclur, ja selbst die einstige Form der sie susammensetzen- den Körper zu erkennen und — was sind sie anders als Stämme, Zweige, Blätter u. s. w. von Pflanzen — die ihr Entstehen bis in das Jugendaltar unsers Planeten zurückzuführen im Stande sind. Sie sind also nicht allesammt spurlos vergangen, sie sind nicht wieder in Kohlensäure verwandelt worden, woraus sie ein schaffen- der Geist bildete. Als Leichname , als Mumien liegen sie in tiefen Gräbern. Wie nun — ist der massenweise durch eine undenkliche Reihe von Jahren durch die Pflanzenwelt aller Zonen angehäufte Kohlenstoff nur im egoistischen Streben der Pflanze erzeugt worden, — oder ist nicht vielmehr ersichtlich , wie hier das Stillleben des sie beseelenden Genius', durch eine beinahe unbegrenzte Zeit vor- aussehend, als noch keines Menschen Fuss die Erde betrat, fürsorg- lich seinen spätesten Interessen entgegenkam?!'' Vereiue^ Oesellscliaftco iiiid Aiiistalteu. — In der Section für Pharmacologie der k. k. Gesellschaft der Aerzte, Versammlung am 20. Mai, sprach Professor Dr. C. Schroff über neuerdings von Magist. chir. Herrn Pluskai aus Lomnitz in Mähren eingesendete Exemplare der Blatterflechte. Variolaria com- munis A c h a r. oder Liehen fagineus L i n n. P 1 u s k a 1 empfahl sie bereits im vorigen Jahre als ein fieberwidriges Mittel und Surro- gat der China, wie denn auch schon vorlängst so manche Aerzte und Pharmacologen die Variolaria zu ähnlichen Zwecken angerathen haben. Die vom Herrn P 1 u s k a 1 mitgelheilten zwei Krankheitsge- schichten sprechen übrigens mehr für die styptische Wirkung des empfohlenen Mittels. Itfl Correspoutlenz« — G r a t z , im Juni. — Ich bin bis jetzt noch ihr Schuldner geblieben, indem ich heuer noch nicht so viel Zeit erübrigte , um Ihnen einen oder den anderen Aufsalz zu schreiben, doch werde ich Ihnen zuversichllich für den Jahrgang 1853 noch Einiges liefern und zwar sobald, als ich mit meinen gegenwartigen unaufschiebba- ren Arbeiten zu Ende sein werde. Eine dieser Arbeilen war die Herausgabe eines Reisewerkes, welches nun vollendet, in längstens vierzehn Tagen im Buchhandel sein wird. Es wurde von Wilhelm E n g e 1 m a n n in Leipzig verlegt , ist prachtvoll ausgestattet, mit 2 Karlen, 6 Holzschnitten und 1 Lithographie geziert, und führt den Titel : „R e i s e n i n M e x i c o 1845 — 1848." Die ZAveite Arbeit sind unter der Presse befindliche „Beiträge zur nähern K e n n t n i s s von M i 1 1 e 1 - A m e r i k a," die für unser Gym- nasial-Programm bestimmt sind. Es war mir daher bei meinen vielen Lehrstunden unmöglich, noch ausserdem irgend etwas Anderes in AiigrilT zu nehmen, und kaum erübrig-e ich so viel Zeit, manchmal eine Rundschau in den hiesigen Gärten zu halten. Sie wissen, wie reich der Garten des Herrn Grafen Carl von A 1 1 e m s in Gösting ist, dass aber dort eine vorzüglich cultivirte Orc/Mc^eew- Sammlung sich befindet, dürfte Ihnen weniger bekannt sein. Als Beweis theile ich Ihnen einige Notate des Gärtners Herrn David über den Blü- thenstand im vorigen Jahre mit. Oncidmm flexuosum hatte an zwei Schäften 250 Blumen, Stanhopea oculata an 6 Seh. 67 Bl., Äcropera Loclägesii an 20 Seh . 300 Bl., Cii'rhea albamridis an 15 Seh. 300 BI., Cymhidium oleifoHum an 7 Seh. 200 Bl., Epidendron cepiforme an 2 Seh. 180 Bl, , Oncidium roseum an 2 Seh. 170 Bl. , Eria conval- larioides an 5 Seh. 300 Bl., Stelis sp. M e x. an 16 Seh. 120 Bl., Stanhopea Martiana an 6 Seh. 60 Bl. , Oncidium Lindenii an 1 Seh. 200 Bl. und Oncidium ormjthorhynchum an 12 Seh. 600 Blüthen. — IS'icht minder merkwürdig ist der Blüthenstand der von mir in Mexico entdeckten Aretocalyx Endlicher ianus im Garten des Baron von Z s c h 0 c k in Gralz. Die Pflanze blüht meines Wissens erst das zweite iMal in Oesterreich, doch so prachtvoll, dass man sie im Ya- terlande nicht schiiner sehen kann. Es hat nämlich ein jeder Stengel 30— 40 Blüthen und Knospen. Die Ericeen- und Rosenflor im Gar- ten des Excellenzherrn Weiden dürfte, mit Ausnahme des Herrn von A r t h a b e r , in Wien seines Gleichen nicht haben, und ge- hörte zu den sehenswerthesten unserer Gärten. Zu Pfingsten hatten wir hier auch eine Blumenausstellung, welche von mehreren Garten- besitzern, namentlich von Sr. Excellenz dem Freiherrn v. Weiden, Baron v. Mandel u. a. in dem Garten des Herrn Koch zu einem wohllhätigen Zweck veranstaltet wurden, Sie bot zwar keine Selten- heiten, aber an den vielen Azaleen, Ericen und Rosen eine sehr an- genehme Augenweide, und wurde reichlich mit Besuch erfreut, was um so lobenswerther, als die Umgebung unserer Stadt im Frühjahre einem mit Blüthen bedeckten Garten gleicht, und künstliche Gebilde fast entbehrlich werden. Carl B. Heller, 19d Ulittlieiluiigeii« — Vegelationsverhältnisse von Wien. — Bei Paulownia imperialis zeigen sich seit 30. Mai hier und da durch besondere Localver- hältnisse begünstigt, einzelne entwickelte Bliillien , was im vorigen Jahre nicht der Fall war. Die Ulmen blühten dagegen heuer so reichlich, dass sie jetzt, nachdem die reifen Samen abgefallen sind, beinahe kahl dastehen, da sich nur wenige Laubblätter entwickeln konnten. Auch bei vielen andern Bäumen und Sträuchern fand auf Kosten der Laubentwickelung eine ausser- ordentlich reiche Blüthenentwickelung statt. Uebrigens schreitet die Vegeta- tion, nachdem sie noch Ende April um 14 Tage gegen sonst zurück war, jetzt rasjch und üppig vorwärts. — Die Generalversammlung des naturhistorischen Vereins für Rheinland und Westphalen fand am 17. und 18. Mai in Bonn statt, wobei mehr als 200 Mitglieder erschienen, und die verschiedenartigsten Vorträge gehalten wurden. Dieser Verein, im Jahre 1834 von dem verstorbenen Pro- fessor Theodor Fr. Nees von Esenbeck und Wirtgen mit noch 12 31it- gliedern als botanischer Verein gegründet, erweiterte sich im Jahre 1843 in einen allgemeinen naturhistorischen, der jetzt gegen 1000 3Iitglieder zählt. Präsident ist der königl. Berghauptmann der Rheinprovinz Herr v. Dechen, Director der botanischen Seclion für das preussische Rheinland, Dr. Wirt- gen, auf dessen Antrag im vergangenen Jahre für die Provinz Westphalen ein besonderer Director erwählt wurde. Botanische Verträge kamen nur in geringer Anzahl von T r e v i r a n u s , B r a n d i s , W i r t g e n u. n. A. vor. Erfreulich war es zu sehen, wie die ausgezeichnetsten Jlänner der medicini- schen Facultät daselbst ihre Wissenschaft mit der Naturkunde im weitesten Sinne verbinden. I II li e r a t* Bei Aiiibr. Abel in Leipzig erschien soeben, und ist zu bezie- hen durch Cr. IV. Seidel's Buchhandlung in Wien am Graben Nr. 1122: Beiträge zur Biologie und Mlorphologle der Orchideen von Thilo Irmiscli« Mit 6 Tafeln Abbildungen. Gr. 4. carlonirl. Preis: a'/s Thir. oder 5 fl. 34 kr. C. M. Redactcurund Herausgeber Alex. iSkofitz. Druck von C IJeberreiiter. Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt. Gemeinnützig^es Org^an für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekonomen, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. UVieil^ 23. Jiuii 1853. III. Jalirg. J)ff 2S. Das Oesterreicbische botanische Wochenblatt erscheint jeden Donnerstag Man pränumerirt auf dasselbe mit 411. C. M. oder 2 RtUlr. 20 Ngr. jährlich und zwar für Exempl. , die frei durch die Post bezogen werden sollen, blos bei der Hedac- tion: Wieden Neumannsgasse Nr. 331 oder bei den betreffenden Postämtern, sonst in der Seidel'schen Buchhandlung am Graben in Wien; so wie bei allen Buch- handlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile 5 kr. C. M, litlialt: Beiträge zur Flora von Ober-Oesterreich und Salzburg. Von Dr. Rauscher. — Lt/chm's Preslü. Von S e k e r a. — Zoologisch-botani- scher Verein. — Correspondenz. — Literatur.. — Botanischer Tausch- verein in Wien. — Miltheilungen. Beiträge zur Flora von Ober-Oesterreich und Salzburg. Von Dr. Robert Rauscher, (Fortsetzung.) Am Rückwege über Vorder stoder nach W i n d i s c h- Garsten nahm ich — auf einige Zeit den Wagen verlassend — die an Waldrändern häufig vorkommende Carex glauca S c o p. und die mehrfarbige Polygala Chamaebuxus mit. Die Wiesen waren mit Tausenden von Narcissus poeticus, was in der Ferne das Bild frisch gefallenen Schnees täuschend darstellte, übersäet. Bei einem Mor- genspaziergange auf dem Calvarienberg bei W indischgarsten in Gesellschaft des viel zu bescheidenen Naturforschers Apotheker Zeller fand ich zerstreut und nur in wenigen Exemplaren Cineraria pratensis Hoppe. Weder während meines Aufenthaltes zu S p i t a I am Pyhrn, wohin mich meine Amtsthätigkeit führte, noch auf der Rückreise nach Linz halte ich mehr Gelegenheit und Müsse, bota- nische Forschungen anzustellen; der Aufmerksamkeit eines Bekann- ten danke ich nur noch die Mittheilung von Verofiica aphylla am Wege durch die Grünau zum Trattenbachfalle vorkom- mend, weiters der Globularia nudicaulis und der Soldanella pusilla B m g. — beide am Ursprünge der P i e z 1 i n g gefunden. Eine reichere Ausbeute sowohl , als die Entdeckung einiger neuen Fundorte gewährte mir im Monate Juli mein diessjähriger vierwöchentlicher Aufenthalt zu Bad Gastein, dessen Heilquelle mir zur Hebung eines chronisch zu werden drohenden ünterleibs- leidens, das ich mir durch anhaltende geistige Anstrengung und 194 sitzende Lebensweise zugezogen haben dürfte, dienen sollte, nnd auch wirklich gedient hat. Leider verhinderte mich der wohlgemeinte Ralh des sehr eifrigen und umsichligen Badearztes Dr. Gustav Pröll hoher gelegene Puncte selbst zu durchforschen, doch wurde ich in dieser Beziehung durch Johann Freyberger, k. k. Bergknappen zu B ö c k s t e i n , der wegen Leberleiden einige Zeit am heimatli- lichen Herde zu Kötschachdorf bei Bad Gastein zu feiern genöthigt war, wacker unterstützt, indem mir derselbe die Alpenpflanzen im lebenden Zustande überbrachte. Dessen Eifer und eigenen Wahrneh- mungen zufolge bin ich in der Lage, Ihnen Einiges zu den in Ihrem Blatte bereits enthaltenen Aufsätzen im Jahrgang 1851 S. 76 bis 77 : „Notizen über G a s t e i n" von Dr. M a 1 y , dann im selben Jahrgange S. 295 — 2ß8, sowie in jenen von diesem Jahre (1852) S. 2(»3 — 213 : .,Ä u s f 1 ü g e v 0 n G a s t e i n" von Fr. K e i I , er- gänzungsvveise mitzulheilen. Da ich einen Monat später als Herr Dr. M a I y in G a s t e i n zubrachte, und von Witterungsverhältnissen wenigstens in der ersten Hälfte meines Aufenthaltes besser begünstigt war, auch die Finger- zeige dieser meiner Herren Vorläufer benützen konnte, so dürfte es mir nicht als Unbescheidenheit ausgelegt werden, über denselben Stoff einige Mittheilungen an Sie zu richten. Zu den allgemeinen Bemerkungen des Herrn Dr. M a 1 y erlaube ich mir hinzuzufügen, dass die Flora von Bad Gast ein nach älteren botanischen Notizen, wie nach M u c h a r reichhaltiger gewesen ist, dass aber aus der nächsten Umgebung und den bequemen zugänglichen Fuucten mancher Pflanzenbürger, wie z. B. Campanula alpina, die ich noch im Jahre 1844 am P a t r i a r c h e n k o g e I sah, gänzlich verschwand, wozu einerseits die Cultur durch Anbahnung von Prome- nadewegen, andererseits der Vandalismus manches Sammlers beige- tragen hat. Als bestätigende Belege, dass die Gebirgsbäche den Nie- derungen Pflanzen aus höheren Regionen zuführen, vermag ich eben- falls anzuführen: das Vorkommen von Silene Pumilio Wulf, und Arabis alpina, von welchen ich erstere am Anlaufbacbe, unfern der Fahrbrücke, letztere im Gebüsche am Kohlgrubenbache, beide im Böcksteinerlhale entdeckte. Auf der Wegstrecke von Böckstein bis zum sogenannten Straubinger Thore am Eingange in's Nass- feld sah ich fast sämmtliche, von Dr. Maly namentlich aufgeführ- ten Gefässpflanzen, freilich in einem vorgerückteren Stadium der Zeit sowohl, als dem diessjährigen Vegetationscharakter entspre- chend. Auf den Berg- und Thalwiesen fand ich nebst den im citirlen Aufsatze bezeichneten Phanerogamen noch: Pon alpina v. vivipara, Cenfaurea austriaca Willd., Phytenma hemisphaerium, Campanula Scheuchzeri V i 1 1. , Campanula pusilla H a e n k e , Rammculus platanifolius 'dar. aconitifolii , Viola biflora, Herminium Monorchis R. Brown., Crepis grandißora T seh. , Rosa alpina an feuchten Stellen und an den Ufern und im Kies der Gebirgsbäche : Saxifraga aspera und aizoides L. , Cardamine sylvatica L a m a r k. , Hyperi- cum humifusum, Prenanthes muralis] auf vermoderten Baumwurzeln am Promenadewege rechter Hand der neuen, nach Hofgastein füh- 1«5 renden Fahrslrasse Corallorrhiza innota R. Br., welche Orchidee^ von mir aufinerksain gemacht, von Freyberger später auch atn Eingange des Kulschachlhales entdeckt wurde. Nebst Vaccinium uli- ginosum fand ich am Patriarchenkogl Vaccinium oxycoccos. Ich acquirirte zwar gleich Dr. M a 1 y einige Alpenpflanzen von Gebirgs- bewohnern und einem permanenten Händler mit Naturproducten, wo- mit jedoch das Leidige verbunden ist, dass die Fundorte der ganz unbestimmten oder ganz irrig benannten Pflanzen sehr unzuverlässig angegeben sind, während Johann Freyberger, der Bruder des seither verstorbenen Cajetan Freyberger, in dieser Beziehung sowohl den allgemeinen, als den speciellen Standort zu bezeichnen weiss, auch sich beim Sammeln nicht bloss auf die durch äussere Schönheit des Habitus in die Augen fallenden Alpenpflanzen be- schränkt, daher es auch für jeden Botaniker, der nach Gastein kommt, angezeigt erscheint, sich an ihn vorzugsweise zu wenden, da er nicht nur die dortigen Gegenden in vielen Richtungen durchforscht, son- dern auch weitere Excursionen, wie nach Heiligenblut, unternommen und mehrmals die Tauern bestiegen hat. Schliesslich sei es mir zu erwähnen gestattet, dass in den bei der Villa des erhabenen Natur- freundes Sr. kaiserlichen Hoheit des Herrn Erzherzogs Johann gelegenen Garten nicht bloss Alpenpflanzen der Salzburger Flora, sondern auch jener Tirols, wie beispielsweise die majestätische Gen- tiana Intea, die herrlich gedeiht, vorhanden sind. Ich kami mir das freudige Gefühl ihres Correspondenten bei Be- steigung des Gamskahrkogels, den ich sehnsüchtig von der Bellevue aus betrachtete, ganz vergegenwärtigen, nebst dem Genüsse des herrlichen Gebirgspanorama beneide ich Herrn Keil um mehrere Funde, als ; Gentiana prostrata, Rumex arifolius, Veronica belli- dioides, Sempercwum arachnoideum ^ die mir nicht zu Theil ge- worden sind, dagegen erhielt ich von Freyberger im lebenden Zustande: Sesleria coerulea Ar du in, Sesleria sphaerocephala Ard., Avena alpestris E o s L, üimantoglossum viride Rchb., Salix re- tusa und Myrsinites, Campanula pulla , üieracium alpinuin var. genuina , Crepis alpeslris Rchb., Aronicum Doronicum J a c (j., Chrysanthemum alpinum, Cardamine alpina W i 1 1 d. , Draba Ju~ hannis Host., Dianthus sylvestris W u 1 f . , Sedum atratum^ Phaca alpina J a c q. , Phaca ausiralis, Oxytropis uralensis D, C. rar. veUitinus Sieb.; von F r e y b e r g e r wurde mir ferner als Nach- sendung zugesagt, die von ihm am Gamskahrkogel entdeckte seltene Saxifraga planifolia L a p a g e r , welches Versprechen derselbe auch seither erfüllt hat. Mit grossem Interesse bin ich der äusserst anziehenden Schil- derung des Ausfluges auf die Schlapperebene gefolgt, — selbst schlug ich diesen Weg nur bis zur Aufzugsmaschine im Böcksteiner Thale ein, und begegnete den Wahrnehmungen Hires Correspondenten im Nassfelde, das bemerkenswertherweise in diesem Jahre fast ganz tro- cken war, während ich im Jahre 1844 selbes am 2. August bei frisch gelallenem Schnee, der mit den durch die Mittagssonne von dieser Hülle freigewordenen grünen Malten lebhalt contraslirte , nur auf einem Saumrosse durchschreiten konnte. Indem ich einerseits die einem Botaniker wohl verzeihliche Schwäche gesiehe , dass ich Herrn Keil nachstehende Funde, als : Aconitum paniculatum, Saussurea alpina, Phyteuma huniile (eine Schweizerpflanze), Carex capillaris und gracilis beneide, kann ich andererseits zu meiner Befriedigung erwähnen, dass ich eben auch nicht mit meinen Forschungen ganz leer ausging, indem Spiranthes autumnalis Rieh., jedoch nur sehr spärlich vorkommend, daher von mir geschont, Thesiun alpinum, Rumex alpinus, letztere um die Moserhütte (wo der Wandersmann sich ausser der gewöhnlichen Al- penkost, auch mit Kaffeh, Wein und Bier, und zwar guter Oualität und zu verhältnissmässig billigen Preisen laben kann) , Veronica saxatüis , aphylla und Anagallis, Campanula Scheuchzeri V i 1 1., Aronicum Doronicum J a c q. in der Nähe des Straubinger Thores mit Sieversia montana Spreng. (Geum manfanum hj, Pachypleurum Simplex Rchb. , Anemone nernalis, Aconitum angustifolium Beruh., Arabis declinata Koch., Sedum annuum, endlich Rosa alpina in meiner Blechbüchse gewünschte Aufnahme fanden. (Fortsetzung folgt.) Mjychnis Preslii S e k e r. In der ersten Hälfte des Monats Juni 1842 unternahm ich einen Ausflug in das 2 Stunden östlich von Münchengrätz gelegene, roman- tisch wilde Thal von „Kost," worin sich auch eine noch bewohnbare Ruine gleichen Namens befindet. Nicht nur, dass dieser Ort eine rei- zende Partie von seltener Naturschönheit ist, sondern es findet auch dort der aufmerksame Botaniker manche Pflanzenschätze, besonders an Sumpfpflanzen, und noch mehr an Cryptogamen. Die das Thal umge- benden Wälder bestehen aus Nadelholz , Buchen und Birken , und die Formation ist die des Quadersandsteines. Unter andern Pflanzen fiel mir eine Lychnis diurna Sibth., die in Unzahl zwischen den Felsenspalten im feuchten Sande vor- kommt, durch ihren sonderbaren Haljitus auf, der bei näherer Be- trachtung ein ganz anderer, als der der gewöhnlichen Art war. Der Wuchs der Pflanze ist üppig, schlank, vielstängelig und reichlich blühend, die Blätter glänzend und so, wie die ganze Pflanze, kahl, daher nicht das Mindeste derjenigen Bekleidung, die der gewöhnli- chen Art eigen ist, vorhanden. Dieser- Fall findet sich bei lausenden von Exemplaren, nur werden sie an den, den weidenden Ziegen zu- gänglichen Oertern abgefressen, so dass man die schönsten Exem- plare nur mit der Leiter aus Felsenritzen holen kann. Ich sammelte seit 1842 eine schöne Anzahl von Exemplaren und vertheille selbe an meine botanischen Freunde und an die Tauschan- slalten mit der Bemerkung: Lychnis diurna Sibth nar. glaberrima, und somit wurde selbe auch. von Dr. Maly in seiner ^Enumeratio plantarum austr."" als solche aufgenommen. Nach der Versicherung meines hochverehrten Lehrers, Herrn Professor Dr. Kostelecky in Prag, kommt diese Abart der L. 107 diurna nirgends angeführt vor, und ein gleiches Urtheil tälilon andere botanische Freunde. Selbst der zu früh für die Wissenschaft verstorbene Professor Tausch versicherte mich bei seinem Besuche, dass er diese Pflanze noch nirgends in Böhmen fand, was auch dessen y.Flora exsiccata"^ bevk'eiset. Nur W. S i e b e r musste diese Pflanze irgendwo gefunden haben, indem ich in einer Partie Siebe r'scher Pflanzenreliquien ein Bruchstück von einem blühenden Stengel ohne Wurzelblätter und ohne Etiquette davon fand. Nach diesen untrüglichen Urtheilen getraue ich mich die Abart von L. diurna S i b t h. der botanischen Welt als eine gute Art vor- zuführen, und benenne selbe nach meinem unvergesslichen Gönner und Lehrer weiland Dr. Johann Svatopluk Presl, Professor der Mineralogie und Zoologie an der Universität zu Prag : y,Lychnis Freslii.'^ Im Herbst 1852 sammelte ich Samen von dieser Art, und ver- sandte selbe an die Universitätsgärlen zu Prag, Dresden, dann nach Regensburg und an Freund Herrn J. N, Buek, Apotheker in Frank- furt a. M. , um durch Cultur die constante Beschaff'enheit dieser Art zu erforschen. Eine Partie Samen steht noch zur Disposilion. Die Diagnose dieser Art wäre folgende : L y c hni s P r e s lii. Petalis semibißdis coronatis, caule foliis, pedunculis calycibusque glaberrimis, foüis superioribus otatis abrupte acuminatis, radicalibtis pedunculatis decurren- tibusque, Capsula subrotundo - ovata, dentibus revolutis, flori- bus dioicis. Flores inodori, diu aperti, saturatius purpurei quam L. diurnae, nunquam albi, 2|. Juni — Juli. In fissuris saxosis ad castellum „Kost" prope Monacho-Hradecium, circuli olim boleslaciensis, frequens. Wenn nicht unvorhergesehene Hindernisse zur Einsammlung dieser neuen guten Art eintreten, so bin ich erbötig, allen sich dafür interessirenden Botanikern mit einer Anzahl von Exemplaren zu dienen. M ü n c h e n g r ä t z , im Mai 1853. S e k e r a. Zoologiseh - botanischer ^'ereiii. — Die Juni-Versammlung fand am 1. d.M. statt. Der Vorsitzende, Herr N e i 1 r e i c h , theilt mit, dass Herr Dr. S c h i n e r durch Um- stände, die ausser dem Vereine liegen, sich genölhigt sehe, das Se- cretariat niederzulegen, und dass diese Geschäfte an Herrn Johann von Hornig übergegangen seien. Ferners w urde in der letzten Ausschussilzung ein Reglement festgesetzt, nach welchem jene Mit- glieder, die ihre, im österreichischen Kaiserstaate gesammelten Natura- lien an den Verein zur ßestinnniing einsenden, vorzugehen haben. Die Vorträge begann Professor S i m o n y mit der Forlsetzung der pflan- zengeographischen Beobachtungen in den Alpen unter Erklärung eines Tableaii's. Derselbe besprach nach einem kurzen Ueberblick der obern Getreidogränzen in den von ihm bereisten Alpentheiien die Grunzen des Holzwuchses und der benutzbaren Alpentriflen, und reihte dann Beobachtungen über die grosse Verschiedenheil der Wärmeverhällnisse und deren Ursachen in dem besprochenen Gebiete an, wobei er besonderes Gewicht auf die Älassenerhebungen, nament- lich im Innern der Alpen legte, welche, wenn auch in kleinerem Massstabe, wie die viel gewaltigem Erhebungen in Peru, Bolivia, Mexico und Thibet eine mitunter beträchtliche Steigerung der Wärme- verhältnisse, selbst bei ungünstiger Lage gegen die Sonne, hervorzu- bringen im Stande sind. Professor A. Pokorny zeigt seine in den Karsthöhlen aufge- fundenen, so wie jene von Wel witsch dort früher schon ge- sammelten, im k. k. botanischen Museum erliegenden Pilze vor. Es sind nur solche, wie sie auf vegetabilischer Unterlage in Orten unter der Erde bereits bekannt sind. Herr Gr. Mendel bezeichnet einen kleinen Schmetterling aus der Familie der Zünsler (Botys margaritalis), den er im veflossenen Jahre verwüstend an Rettigsamen in Brunn auffand. Er erörtert des- sen Naturgeschichte, da es ihm nicht unwichtig dünkt, bei Zeiten auf denselben zu achten , da er leicht den Ernten solcher Cruciferen schädlich werden kann, die der Samen wegen gebaut werden, z. B. Reps. Von Herrn 0 r t m a n n wurde ein Pflanzentauschunternehmen eines Professors Puel aus Paris mitgetheilt. L, v. Heufler über- gibt mehrere Hieracien aus seinem Herbar an den Verein , wobei er die neueste Literatur dieser Pflanzengattung bespricht. Die von demselben angeregte Idee : jedes Jahr eine bestimmte Abtheilung mit besonderer Bevorzugung in's Auge zu fassen, dürfte sich viel- leicht folgenreich zeigen. Correspoiiflcuz* — Innsbruck, im Juni. — Der Winter war auch bei uns so gelinde, dass ich noch Milte December Stachys recta, Fumaria officinalis, Anemone hepatica, Potentilla nei'na, Ranunculus bulbosus u. a. Pflanzen in schönster Blüthe im Freien fand. Dagegen waren März, April und Mai desto unfreundlicher und erst mit Ende des letzten Monates beginnt sich die Vegetation etwas kräftiger zu ent- wickeln. Eine besondere Zierde unserer bebüschten Höhen ist im Frühjahre die Anemone hepatica, die im bunten Gemische von Tief- blau, Rosenroth und reinstem Weiss allenthalben wuchert. Wiewohl die hiesige Gegend schon ziemlich durchforscht ist, so wurde doch heuer beim Schlosse Thaur von dem Slndirenden E g g e r und von Glanz und auch von mir die Potentilla Fragariastrum E h r h. ge- funden. Vor einigen Tagen stürzte ein Studirender, von S c h u l e r n, beim Botanisiren am Höllinger Berg, als er eben Primuta auricula sammeln wollte, über eine hohe Felsenwand, und erlitt eine heftige Gehirnerschütterung, so dass er jetzt lebensgefährlich darnieder liegt. lOfI Mal-Schaedes, Ritter von Alpburg, legt auf seinem Schlosse Biiehsenhausen einen grossen Alpengarten an. Cyclamen europaewn scheint eine beliebte Zierpflanze zu werden. Der hiesige Handels- gärlner, Herr Unter rainer, versendete in diesem Jahre bereits 14000 Exemplare, die er in Bolzen sammeln Hess, theils nach Gent, Iheils nach Hamburg. Im botanischen Wochenblalte Nr. 9 von d. J. wird bemerkt, dass Cardamine pratensis mit gefüllten Blüthen bei Wiener -Neustadt vorkommt. In den Schanzgräben Sahburg's beobachtete ich dieselbe Form. Kürzlich fand ich Pohjgala Chamae- buxus mit violetten Blüthen. W a l d m ü 1 1 e r. liiteratiir* — Die allgemeine Formenlehre der Natur, als Vor- schule der Naturgeschichte. Von Dr. C. G. N e e s von Esenbeck. Breslau, F. E. C. L e u c k a r t 1852. Ob man sich dem Studium der Naturwissenschaft im Allgemeinen, ob man sich nur einem bestimmten Theile derselben zuneiget, so wird man doch stets, ehe man die Individuen als einzelne Glieder des Ganzen zu unterscheiden gelernt haben wird, ehe majii dieselben ihrer Verwandtschaft nach in bestimmte Abtheilungen zu bringen wissen wird, oder in die Wesenheit eines Naturkörpers eindringen, und den Zusammenhang des Ganzen, die Stellung des Partiellen zum Unisersum so weil möglich überblicken wird können; so wird man doch immer vorerst gewisse Begriff"e, die Kenntniss der Gestalt und der Verhältnisse, unter welchen sich die Körper darstellen, sich eigen machen, und solche nach ihren mannigfaltigen Nuancirungen zu bezeichnen lernen müssen. Diese Vorschwelle, welche der Jünger der Naturwissenschaft zu überschreiten hat : die Formenlehre, Terminologie, wird ihm desto mehr entsprechen, je bündiger und klarer sie ihm das Wissensnöthige darstellt, und je schneller sie ihn dem Ziele nähert. In dieser Hinsicht ist uns in v. E s e n b e c k's Formenlehre ein vortreffliches Werk gegeben, das eberTso pas- send zum Selbststudium, als insbesondere zweckmässig für den Schul- unterricht gehalten ist. Der Autor beginnt mit den Momenten der relativen Betrachtung, mit der Stelle, Verbindungsweise und Anord- nung, geht sodann auf den Körper als Einheit in seiner äussern Theilung oder Zusammensetzung über, bespricht die Gliederung, Richtung und Geslalt, und schliesst mit der Betrachtung von hohlen Körpern, und von Körpern als Flächen. Dabei sind die einzelnen Erklärungen und Beschreibungen, welche durchgehends der reinsten wissenschaftlichen Theorie enlsj)rechen, wofür schon der Name des Autors bürgt, durch zahlreiche Abbildungen veranschaulicht. Das Werk aber, welches 182 Seiten in gr. 8. mit 888 in den Text gedruckten Xylographien und 6 lithographirte, mit zahlreichen, meist colorirten Figuren verse- henen Tafeln umfasst, ist zur Einleitung in ein, für den Schul- und Universiläls-Unferricht gleich brauchbares „Lehrbuch der Naturge- schichte" bestinnut, dessen Erscheinen wir in nächster Zukunft ent- gegen sehen. S. 900 Rotaiil!§€ifter Taiiscliverein in ll'ien. — Sendungen sind eingetroffen: Vom Herrn Secretär Ro th in Prag mit Pflanzen aus der Flora von Böhmen. — Vom Herrn Baron VV id ers- pach in Krems mit Pflanzen aus der Flora von Ungarn. — Vom Herrn Sekera in Münchengrätz mit Pflanzen aus der Flora von Böhmen. — Von den Herren M i I o t a und N i gl mit Pflanzen aus der Flora von Wien. — Sendungen sind abgegangen an die Herren : Vsetecka in Nimburg, von S m a r z e w s k y in Tutkowice, Grafen Bentzel-Ster- nau in Gross-Schülzen, Malinski in Bodenbach, Karl in Fugau, Balek in Fünfkirchen, Baron Fü rste n w ärth er in Brück und Win kl er in Wien. — Ersuche mir gelegentlich eine kleine Partie frischer Zwiebeln von Crocus sativus und hanaticus^ Scilla amethystina und pratensis und von Sternbergia colchiciflora senden zu wollen. Mlttlieiluiigen. — Eine Victoria regia, welche im vorigen Jahre im botanischen Garten in Gent gezogen wurde, hat sich als ausdauernde Pflanze bewiesen, und entfaltet bereits ihre Blüthen. — Die Dattelbäume sind, Nachrichten aus Tunis zufolge, von der- selben Krankheit ergriffen, welche die Weingärten verheert. — Aus Leibnitz wird berichtet, dass die Reben, welche sich durch gleichförmigen Trieb und reichlichen Ansatz von Trauben auszeichneten, in diesem Augenblicke keine erfreuliche Erscheinung gewähren. Die meisten unteren Blätter, besonders bei älteren Stöcken, sind fast durchaus mit Er- höhungen oder sogenannten Blasen versehen, welchen auf der unleren Fläche Vertiefungen entsprechen, die, gegen das Licht betrachtet , rothbraun er- scheinen und mit einem weissen schimmelartigen Gewebe ausgefüllt sind. Das Auftreten dieses Schimmels ist von der vorigen Traubenkrankheit ganz verschieden. — Eine Paulownia imperialis blühte seit 3 Jahren bereits zum zweiten Mal freistehend in einem Garten zu Ung.-Hradisch. — Die Frage, woher der Slickstofl", den die Pflanzen enthalten und der dem«Boden, auf welchem die Pflanze wächst, nicht entnommen ist (man weiss, dass die Pflanzen nicht allen Stickstoff dem Boden entnehmen, denn die Früchte, welche ein Boden jährlich erzeugt, enthalten mehr Stickstoff, als der demselben zugeführte Dünger) herkomme, hat V i 1 1 e sich zum Vorwurfe vielfältiger Versuche gestellt und gefunden, dass der Stickstoff der Luft von den Pflanzen absorbirt wird und denselben zur Ernährung dient, und dass die Cerealien keine Ausnahme machen. — Die ersten Hopfenreben in Steiermark wurden im Jahre 1788 zu Hz gesetzt, allein erst im Jahre 1819 fand die Cultur dersel- ben einen grössern Aufschwung, und jetzt wird der Hopfenbau auf 130 Joch betrieben. — Je runder die Blätter der Kartofleln sind, desto stärkemehlreicher sollen sie sich nach Bergmann erweisen, je spitziger die Blätter, desto geringer soll die Kartoffelsorte sein. — Correspondenz. — Herrn S — a, in M — z: „Die Abhandlung wird willkommen sein. — Herrn S — d, in St. E— i; „War bis jetzt nicht möglich, doch nun bald." ^^^^^_^ Bedacteiir uud Herausüeber Alex. l§»koritz. Druck von C. Usberreuter. OesteiTeicliisches Botanisches Woclionblatt. Gemeinnütziges Organ für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekonomen, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. lil^ieil^ 30. tTiuii 1853. III. Jalirg. J^ 2S. Das Oesterreichische botanische Wochenblatt ersclieint jeden Donnerstag, Man pränumerirt auf dasselbe mit 4fl. CM. oder 2 Rthlr. 20 Ngr. jährlich und zwar für Exempl. , die frei durch die Post bei^ogen werden Sollen, blos bei der Redac- tion: Wieden Neumannsgasse Nr. 331 oder bei den betreffenden Postämtern, sonst Inder Seidel'schen Buclihandlung am Graben in Wien; so wie bei allen Buch- handlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile 5 kr. C. M. Inhalt: Beiträge zur Flora von Ober-Oesterreich und Salzburg. Von Dr. Rauscher. — S c o p o 1 i's Naturanschauung. Von Professor Graf. — Personalnotizen. — Vereine, Gesellschaften und Anstalten. — Litera- rische Notizen. — Dlitlheilungen. Beiträge zur Flora von Ober-Oesterreich und Salzburg. Von Dr. Robert Rauscher. (Fortsetzung.) Botanikern, welchen es weder die erforderliche Müsse, noch Körperkraft gestattet_, eine weitere und beschwerlichere Excursion zu unternehmen, kann ich den Ausflug in das Anlaufthal, wozu ein halber Tag hinreicht, sogar theihveise zu Wagen unternommen werden kann, empfehlen ; man kann von Bad Gastein aus entweder zweispännlg bis zum Eingange in das Anlauflhal, oder einspännig bis zu den drei Sennenhütten vor dem Höhkahrbache sich einer Fahrtgelegenheit be- dienen. Dieses Thal gewährt einen herrlichen Anblick , einerseits von den bis beinahe an die Spitze bewaldeten und begrünten Ab- hängen der Ausläufer des Graukogels, andererseits von steilen Wänden oder stellenweise übereinandergethürmten Felsblöcken der Absen- kungen des Höhkahr dann den Vorbergen des Rathhausberges be- gränzt; der Weg ist bis auf eine kleine Strecke nach der Stelle, die beim Höhkahrbache vorüberführt, fast eben, erst von da auf dem ziemlich steilen Pfade gegen den Tauernfall zu, ist eine stufenweise Steigerung über Gerolle zuerst am linken, dann am rechten Ufer des an mehreren Orten überbrückten Anlaufbaches, der den im ra- schen Falle hinzuströmenden Höhkahrbach aufnimmt, bemerkbar. Eine sehr interessante Schilderung des Höhkahrbaches aus der ge- wandten Feder des Herrn Dr. Georg Em. Haas, gegründet auf eigene, in Gesellschaft des Herrn von Werdmüller gemachte Wahrnehmungen ist in dem Feuilleton der „Wiener Zeitung" vom g02 Seplenil)f!r 1852 enlhallcn, welche in Hinsicht auf unter gef e s i c a t o r i i copiain insignem vidi in hac planta Vindobonae in Horfo Botanico. 0 l e a eu r 0 p a e a : Arbori infensus C u r cu l i o in baccis habitans* (Termes ßctvicola F. ?) S alvia officinalis: Eo minor copi a mellis in Kartschia (Karst) quo minus Salvia floreX. ' S alv i a pratensis: Corollae tubus suavi nectare scatet ab Apibus expetito. An c hu s a officinalis: Corollae tubus mellifer, Apmn de- liciae. E c hium vulgare: Apes, quae hos ßores saepius frequentant erosas acquirunt alas. U e der a H eli x : Ingens copia insectorum in his floribus nec- tar lingit. Chenopodium Scoparia: Planta haec Cimices pellit. Pastinaca s a t iv a : Receptaculum nectare suavi madidum frequentant Mu s c ae , C o n o p s e s aliaque insecta. Berber is vulgaris: In his floribus in primis Apes, dein et S c ar ab ae u s n o b. {l'richius nobilis F.) nee non C 0 n o p s e s ac Mu s c a e variae nectar avide lingunt. Rosa c an in a: Hispidae spongiae (nidi larvarum C y n i p s i s) in caulibus aut ramis. CBedequar durch Bhodites rosae.~) Rub u s f r u t i c 0 SU s : Larrae Phal. Bombycis defectu M 0 r i nutriri possunt hujus plantae foliis, sed vilius stricum obtinetur. Anemone Pulsati Ha: C e r am b y x (Ptinus~) F u r. L. in hortis siccis Anemonem Clematidem non facile aggreditur. Brassica oleracea: Animalia infensa plantae sunt : C u r- c u Ho caulem torq .ens , G r y II o t alp a radices rodens, larva Phalaenae G a m m a aliaeque, Ap hi d e s , L e p o r e s, G allinae , J um ent a. Semina sunt deiiciae L o x i ac S er i n i, G eni st a juncea: Flores sunt deiiciae S c ar ab a ei fu- ne s ti. C ir s tum ar v ens e : Flores nectare abundant, hinc frequen- tati ab Apibus, Conopsibus, A 1 1 e 1 1 ab o ap i a- r io etc. QuercusRobur: Habitat in putrido ligno Lu c anu s Cer- vu s , in petiolis et foliis Cynipses, Tentredines, P api li o Iris elegantissimus. (Fortsetzung folgt.) 31S5 Die Flora Aes Reiclieiiistelii. Die Alpe Reichenstein liegt nord-westlich von Vordernberg, südlich von Eisenerz in der oberen Steiermark, Die Zusammenstel- lung ihrer Flora gründet sich auf Excursionen, die in den vergan- genen Jahren in den Monaten Juni und Juli von mir, oder einigen meiner botanischen Freunde — darunter der in Gratz verstorbene, Vielen im Andenken stehende, um die Banater-Flora verdiente Bota- niker Herr Anton R o c h e 1 — unternommen wurden. Sie werden daraus entnehmen, dass diese Alpe einen ziemlichen Reichthum an schönen und darunter seltenen Pflanzen besitzt. Schon auf dem Wege dahin von Torfajach bis zur Alpeuhülte, noch mehr von da bis zu dem in einer Höhe von beiläufig 4000 Fuss malerisch gelegenen, von mächtigen Felsenpartien im Hintergrunde umsäumten See 5 in der Krumpen finden sich interessante Pflünzchen für Jenen, dessen Fuss nur in den Ebenen und nahen Bergen den Kindern Flo- rens nachzuspüren pflegt. Von da wird der Weg bald beschwerlicher, und zuletzt nehmen steile zerklüfte Kalkmassen alle Aufmerksamkeit und Geschicklichkeit des Besteigers in Anspruch, um sich vor Scha- den zu bewahren, und doch auch nichts von den seltener dem Auge unterkommenden Gewächsen zu übersehen , bis man sich in einer Höhe von mehr als 6800 Fuss , welche der Reichensteiu einnimmt, befindet. Doch, es ist nicht meine Aufgabe, eine Beschreibung zu liefern; so viel se't nur gesagt, dass sich Jeder durch Annehmlichkeit der Fusspartie und Reichthum der Ausbeute belohnt sehen wird, der sich eingeladen fühlen sollte, den Ausflug zu unternehmen, und dass auch die Alpenhütte freundliche Unterkunft gewährt. Es finden sich am Reichenstein nachfolgende Pflanzen vor: Achillea Clavennae L. Arabis alpina L. „ Clusiana T a u s c h. „ ciliata R. B r. „ atrata J a c q. Arctostaphylos alpina S p r. Aconitum Napellus L. Arenaria bißora L. Actaea spicata L. „ ciliata L. Adenostyles alhifrons L. Aronicum glaciale R b. „ alpina B 1. & F. „ scorpioides Koch. Agrostis rupestris A 1 1. Aster alpinus L. Ajuga pyramidalis L. Astrantia major L. „ genevensis L. Athamanta cretensis L. Alchemilla alpina L. „ Matthioli W u 1 f. Alsine austriaca M. K. Anena alpestris Host. „ verna B a r 1 1. Azalea procumbens L. Androsace chamaejasme Host. „ helvetica G a u d. Bartsia alpina L. „ lactea L BelUdiastrum Michelii C a s. „ obtusifolia A 1 1. Betonica Alopecuros L. Anemone alpina L. Betula alba L. » narcissiflora L. Biscutella laemgata L. 31S Calamagrostis alpina Host. Calamintha alpina L a in. Campanula alpina J a c q. „ harbata L. m „ piilla L. Cardamine trifolia L. Carduus alpestris W. K. „ glaucus Bau m g. Carex atrata L. „ capillaris L, „ ornithopoda W i 1 1 d. „ /?rma Host. „ nigra A 1 1. „ fuliginosa S c h k. Centaurea montana L. Cerastium strictum H a e n k e. „ oratiim Hop. Chaerophyllum hirsutum L. Chamaeorchis alpina Rieh. Cherleria sedoides L. Chrysanthemum coronopifolium Vi 11. Cineraria longifolia J a c q. Circaea alpina L. Cirsium Eriophorum S c o p. Coeloglossum viride Hart. Crepis aurea Tausch. „ Jacquiniana Tausch. „ alpestris Tausch. Corydalis cava Seh w. Dentaria enneaphyllos L. Daphne Mezereutn L. Dianthus alpinus L. Doronicum austriacum J a c q. „ Clusii Tausch. Draba aizoides L. „ Johanni Host. „ Sauteri Hop. „ stellata J a c q. Dryas octopetala L. Epilobium alpinum L. „ trigonum S c h k. origanifolium L a m. Epipactis latifolia L. Erigeron alpinus L. .. uniflofus L. Erica carnea L. Euohrasia minima Schi. Einpetrum nigrum L. Festuca alpina G a u d. „ ovina L. „ curvula G a u d. Galium sylvestre P o 1 1. Geum rivale L. „ montanum L. Gentiana acaulis L. „ aestiva R. et S c h. „ Amarella L. „ p. alpicola R. „ bavarica L. „ imbricata F r ö 1. „ nivalis L. „ pannonica S c o p. „ punctata L. „ pumila J. » obtusifolia W i 1 1 d. „ purpurea L, „ verna L. Globularia cordifolia L. „ nudicaulis L. Gnaphalium Leontopodium S c o p. „ pusillum H a e n k e. „ carpathicum Wahl, Gymnadenia albida R b. „ conopsea R. Br. „ odoratissima Rieh, Gypsophila repens L. Genista pilosa L. Geranium sylvaticum L. Habenaria viridis Rieh. Hedysarum obscurum L. Helianthemum oelandicum W a h 1. „ alpestre Rb. „ glabrum K. S. „ grandißorum R b. Helleborus niger L. Heracleum austriacum L. „ pa Unat um Bau m. Hieractum albidum V i 1 1. „ alpinum L. „ glaucum A 1 1. „ villosum L. Ilippocrepis comosa L. Homogyne alpina C a s s. 314 Homogyne discolor C a s s. Herminivm monorchis R. B. Hesperis matronalis L. Hutchinsia alpina R. B. Juncus Hostii Tausch. „ trißdus L. Imperaforia Ostruthium L. Kernera saxatüis Rb. Leontodon alpinus Hop. „ incanus S c h r k. „ pyrenaicus G o u a n. „ croveiis H a e n k e. „ saxatilis L a m. „ Taraxaci L o i s. Linaria alpina M i 1 1. Liizula campestris D. C. „ glabrata Hop. „ multißora L e j. Lychnis diurna S i b t. Lilium Martagon L. Meum athamanticum J. „ Mutellina G ä r t n. Möhringia muscosa L. Myosotis sylvatica Hoff. Nardus stricta L- Nasturtium officinale R. B. Nigritella angustifolia Rieh. Orchis vai'iegata All. y, globosa L. Oxytropis campestris D. C. „ montana D. C. Ornithogalum minimum L. Phleum Böhmeri Wib. „ Michelii A 1 1. Papaver alpinum L. Pedicularis asplenifolia Flor. „ foliosa L. „ incarnata J a c q. „ Jacqnini Koch. „ rosea J a c q. „ rostrata L. „ Portenschlagii Saut. y, verticillata L. Petasites albus G a r t n. Petrocallis pyrenaica R. B r" Phyteuma orbiculare L. Pinus Mughus S c o p. Poa alpina vivipara L. Polygonum niviparum L. „ bistorta L. Potentilla aurea L. „ Clnsiana J a c q. „ minima Hall. Pleurospermum austriacum Hoff, Primula Auricula L. „ integrifolia L. „ minima L. Pinguicula alpina L. Pyrola chlorantha S w a r t z. „ minor L. „ rotundifolia L. „ uniflora L. Ranunculus aconitifolius L. „ alpestris L. 5, hybridus B i r. „ montanus Wi lld. „ nemorosus D. C. Rhodiola rosea L. Ribes petraeum Wulf. Rosa alpina L. „ pgrenaica G o u a n. Rhododendron Cliamaecistus L, „ feri'ugineum L. ^ hirsutum L. Rumex scutatus L. Sagina procumbens L. Sa/«a; arbuscula L. „ glabra S c o p. „ grandifolia Ser. „ Jacquini Host. „ myrsinites L. „ reticulata L. „ retusa L. „ „ minor. Saussurea discolor D. C. „ pygmaea S p r. Saxifraga aizoides L. „ ^izoow J a c q. ^ androsacea L. „ Burseriana L. „ caesia L. T, crustata V s t. 315 Saxifragn muscoides W u I f. comp. „ „ „ mosch. „ mutata L. „ oppositifoUa L. „ rotundifolia L. „ sedoides L. „ stellaris L. „ tridactylites L. „ umhrosa L. „ controrersa Stern. „ exarata V i 1 1. Scabiosa polymorpha W e i g 1. Sedum atralum L. „ albnm L. Senecio abrotanifoUiis L. » cordatus K o c h. Sesleria coeritlea A r d. n düticha P er s. Silene araulis L. J5 alpestris J a c q. » italica P e r s. » qiiadrißda L. Soldanella alpina L. Solidago virya auiea L. rar. a/pei^m. Sorbus Aria C r t z. Soyeria kyoseridifolia Koch. Brück a. M. , den 25. April. Stachys alpina L. Statice alpina Hop. Sie II aria cerastoides L. Seseii ylaucum J a c q. Scirpus compressus P e r s. Thalictrum aqnilegifolivm L. Thesiuin alpinum L. Thlaspi alpestre L. Thymus serpyllum L. Tozzia alpina L. Tofieldia calyculata Wahl. Trifolium nivale Sieb. n ochroleucum L. Trollius europaeiis L. Vaccinium Myrtillus L. 5? F^■^^■5 Idaea L. Valeriana celtica L. w elongata L. » montana L. n saxatilis L. Ferowica alpina L. » seratifolia Roch. w aphylla L. w saxatilis J a c q. » urticaefolia L. Feo/a alpina J a c q. » biflora L. F. Flora austriaca. — Cuscuta Trifolii Babingt. kommt bei Bielitz und Toschen in Schlesien vor, wo sie streckenweise ganze Kleefelder verwüstet. — In der Umgebung von Meran in Tirol fand ßamberger in diesem Frühjahre Scilla amoena L. und Ornithogalum chloranthum S a u t e r. — Ophrys apifera Huds, eine bei Wien selten vorkom- mende Pflanze fand unlängst der Obergärtner Kloiber auf einer Wiese bei Gainfarn. Correspoudeiiz. — Krems ier in Mähren, Ende Juni. — Dieser Tage fand ich in dem nahen Sternwalde die schöne Cephalanthera ensifolia Rieh und Colutea arborescens. Anfangs d. M. blühete im hiesi- gen fürslerzbischüflichen Schiossparke eine Paulownia imperialis zum ersten Male, zwar hatte sie nur wenige vollkommen entwickelte Biüthen, dagegen desto mehr durch die späte Kälte des diessjährigen Winters verkümmerte. Der Schlossgärtner Herr G. Heller ist ge- sonnen, durch Umhüllung der Blüthenknospen im künftigen Jahre diesem Schaden vorzubeugen. Ein zweiter, dem ersten völlig glei- cher Baum, aber an einem anderen Standorte, kam nicht zur Blülhe, A. Vogl. JVlittheiliin^eii. — Stückchen roher Guttapercha in Herbarien gelegt , sollen vor dem Angriff der Insecten schützen. — Ein Verfahren, Schwämme für Sammlungen zu präpariren, bestehet nach dem .^Ayric. practJ''' darin , dass man solche in eine Lösung von Guttapercha in Chloroform taucht, wodurch sie eine haltbare Consistenz gcAvinnen, ohne ihre Form oder innere Beschaffenheit theilweise zu verän- dern. Auch lassen sie sich durch Waschen mit Aelher oder Chloroform von der Guttapercha leicht wieder befreien. — Von den seltenen Lodoicea Seychellarum sandte Professor Bayer auf Mauritius dem Garten zu Kew im v. J. eine junge Pflanze, welche (nach Hook J. of Bot.) lO Zentner wog. Ein 4 F. langes Blatt war darangelassen und auf der Seereise entwickelte sich ein zweites. — Der Rauch des Pilzes {Lycoperdon Proteus), den der Engländer Richardson an die Stelle des Aethers und Chloroforms mit Erfolg als ge- fühl- und schmerzbetäubendes Mittel angewandt haben will, wird in England schon lange für die Betäubung der Bienen benutzt; man zieht ihn dem Schwe- felrauch vor, weil er die Bienen nicht tödlet Richardson ward durch diese Erfahrung veranlasst, mit ihm auch für Zwecke der Chloroformisirung zu ex- perimentiren. Mit jungen Katzen und mit jungen Hunden jeden Alters gelang der Versuch stets. Die Betäubung konnte bis auf 2 Stunden ausgedehnt, die Pulsschläge bis auf sechs in der Minute reducirt werden; die Kälte, die starren Pupillen, die vollständige Epfindungslosigkeit gaben den Thieren ganz das An- sehen des Todes; sobald sie jedoch der Wirkung des Rauches entzogen waren, wurden sie wieder lebendig, und die Operation scheint stets ohne üble Folgen geblieben zusein. Auch an sich selbst stellte Richardson Versuche an, die von Erfolg gewesen sein sollen. — In Consta ntinopel hat sich zur Verbreitung der Kenntnisse des Orients eine Societe Orientale theils aus den Mitgliedern der dor- tigen diplomatischen Corps, theils aus Freunden der Wissenschaft gebildet. Diese Gesellschaft bezweckt eine Durchforschung des Orients, in kultur-hi- storischer, naturwissenschaftlicher und artistischer Beziehung. — Correspondenz. — Herrn K — 1, in F — u : „Ihren Wünschen soll baldmöglichst Genüge geschehen. Beiträge willkommen." Inserat« Im Verlage des Unterzeichneten erscheint für 1853 , und ist durch jede Buchhandlung zu beziehen, in Wien durch Ij, ^, Seidel's Buchhandlung am Graben Nr. 1122: ^^Cilarteiiflora.^^ Monatschrift für deutsche und schweizerische Garten- und Blunien- kunde herausgegeben von E. Regel. Preis fijr 12 Hefte mit 24 illunii- nirten und 12 schwarzen Abbildungen, gr. 8. 4 Thlr, oder 6 fl. 40 kr CM. Erlangen, im Juni 1853. Ferdinand Enke. Redurtour und Herausgeber Jliex. ^kofitx. Druck von C". Heberre u t er. Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt. Gemeinnütziges Organ für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekonomen, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. IViCll, 14t. Juli 1853. III. Jalirg.^j^Ä. Das Oesterreirhische botanische Wochenblatt erscheint jeden Donnerstag, Man praiiinnerirt auf dasselhe mit 411. CM. oder 2 Rtlilr. 20 Ngr. jährücli und zwar für Exenipl. , die frei durch die Post bezogen Averden sollen, (»los bei der Uedac- tioii: \Vieden Neumannsgasse Nr. 331 oder bei den betreffenden Postämtern, sonst Inder Seiderschen Buchhandlung am Graben in Wien; so wie bei allen Buch- handlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile 5 kr. C. M. Iialtalt: S c o p o 1 i's Naturanschauung. Von Professor Graf. — Beitrag zur Kenntniss der aussergewöhnlichen Erscheinungen in der Thier-, besonders Pflanzenwelt im Herbste und Winter des Jahres 18.^2 auf 1853. Von Dr. K n a f . — Vereine, Gesellschaften und Anstalten. — Correspondenz. — Literatur. — Miltheilungen. s {Scopol Tis ]l¥aturaii«i»clianuiis. Von Professor Graf, in Klagenfurt. (Fortsetzung.) Die oft wiederkehrenden Bemerkungfen über den W^erth einzel- ner Pflanzen für die Bienenzucht, S c o p o 1 i's „Abhandlung von den Bienen und ihrer Pflege" (deutsch von v. Meidinger 17873, und der Umstand, dass er unter anderen auch Mitglied der Gesellschaft für Bienenzucht in der Oberlausitz war, beweisen, dass er diesem Culturzweige seine besondere Aufmerksamkeit gewidmet , und viel- leicht war es eben S c o p o 1 i, der den Grund zu einer verbesserten Pflege der Bienen legte , die bekanntlich in Krain allgemein ver- breitet ist. Auch über die Verwendbarkeit der Pflanzen in medizinischer oder ökonomischer Hinsicht kommen zahlreiche Bemerkungen vor, von welchen hier die interessantesten angeführt werden sollen. S all c 0 r nia herbacea: Combusta dat cineres alcalino et copioso säte foetos, quibus cum arena purissima fusis fiunt Vitra praestantissima. Cum oleo in saponem coquitur. Herba recenf< foeno mixla pecoribus salubris. Valeriana o f ficina lis : Radicis vim antepilepticam ab 1 1 1. C o lumna in se ipso aliisque expertam insigni exemplo confirmavi in Flor. Carn. I. Eadem postea aliis in casibus usus sum saepius et semper felici cum successu. Linagros tis (Eriophüru7n) p o ly st achia : Pappus lana aut gossypio mixtvs idem pivestat ac pili Castoris. L o li u m t e in u l e n t u ni : Notissima Zizania est , Üomini et Suibus temulentiam inducens capida seminis dura. V e r h a s cum T h a p s u s : Radix recens et sicca galUnaceam gentem mire nutrit ad oboesitafem usque, acrimoniam quoque demulcet, ideoque utilissima in Phthisi bovilla imo et huinana et in cruciatibus dysentericis et haemorrhoidalibus. In Car- niolia habetur ubique pro specißco in morbis Pulmonum Bo- villae gentis. V in c a minor : Herbae decoctum lacteum sanamt raucedinem aphoniae fere similem. C 0 niu m maculatum: Cancri specificum juxta observatio- nes II l. S t 0 e r ki i. Colchicum autumnale: Post caniculam flos nascitur Croci satini facie, alio anno folia et fructus exeunt. (Als Dia- gnose.) Expellit aquas Hydropicorum per vias urinae, si vi- scera non laesa fuerint. Oxymellite Colchico sanavi vetulam hydropicam a. 65; sed in duobus aliis hydropicis nihil profuit. L aur u s n o b ili s : Europaea, sempervirens, Daphne poetica. — Folia, baccas et oleum Laurinum valde amant nostrates. Ar b utu s U V a u r s i : Quae ad calculos renum et vesicae destruendos pridem ad sidera usque extollebatur, nunc obso- let it. Stella riae praebent Bobus gratissimum pabulum. Aconitum, N a p e l lu s : Stupenda huj^ua aem metamorphosis hujus plantae est, ex infanii veneno in optimam medicinam. Ranunculus a c r i s : Abscessus intercutaneos causat in Bobus. Genista juncea: Ex cortice in aqua macerato obtinentur ßla ex qiiibus lintea praestantiora quam ex Cannabi conßci possunt. T r i f 0 l i a : Equorum deliciae. B u X u s sempervirens: Oleum Buxi odontalgicum. Lignum durissimum, nobile, tarde vegetans^. Folia ornamentum sepul- chrale suppeditant nostratlbus aliisque gentibus. U r tica d i o i c a : Junior oleracea, adulta stringens, antihae- moptoica. Urticatio in Lethargo et Paralysi antiq'issima. Equisetum s y l v a t i c u m : Planta noxia Bobus, quae den- tium jacturam et diarrhoeam causat. Pestis pratorum palu- strium. Adianthum C apil lu s V en e r i s : Syrupus Capilli Veneris est purum fere saccharum in aqua coctum et tamen adeo lau- datum — risum teneatis amici. Liehen islandicus: Primus e g o Lichenis hujus usum in Austriacis terris introduxi. Vide observationes noAras de Eichene islandico in Ann. II. Ilist. Nat. p. 107. A g ar ic u s mu s c a r i u s: Venenatum experti sunt semel Cives Labacenses, qui eum loco Fungi caesarei comedernnt. Non om- 210 nes Muscae pereunt, quae Fungmn hunc gustarunt. Sed aliquae lethorgo correptae post aliquot horas denuo evigUant et civunt. Ejusdem liquamine Cimices lectularii necari possunt. (Schluss folgt.) Beitrag zur Kenntnis«» der aus««erge\vöbn- lieken Krseheiiinngen in der Tliier-, lieson- ders Pflanzeiii^elt im ller9ie S.. 17 Tage 0. und 17 TageW. d36 In geognostischer Beziehung lässt sich das Gebiet ziemlich streng in vier verschiedene Bezirke sondern, als: 1, Das eigentliche Erzgebirge, dessen Bestandtheile Gneis und Porphyr sind, erhebt sich im Mittel auf 2000 Par. Fuss und steigt im Mückenberge bei Grau- pen bis 2412 Par. Fuss an. — 2. Der östliche Theil des Erzgebirges, zum sogenannten Lausitzer-Gebirge gehörig, besteht fast aus reinem Quader-Sandstein , und erreicht im Schneeberge bei Tetschen seine grösste Höhe mit 2060 Par, Fuss. — 3. Das böhmische Mittelgebirge, dessen höchster Punct der Donnersberg beim Dorfe Milleschau mit 2510 Par. Fuss ist, zeigt unläugbare Spuren vulkanischer Entstehung, und seine schroffsten Kegel bestehen aus Basalt und Phalonit. — 4. Das Bielathal, es ist mit Kalk- und Braunkohlen-Gebilden ange- füllt , über w^elche sich Trümmergestein und Dammerde gelagert haben. An Flüssen ist ausser der Elbe noch die Biela zu bemerken, welche, ihre Hauptzuflüsse aus dem Kummerer See entnehmend , bei Aussig in die Elbe mündet. Grössere Teiche finden sich zwischen Töplitz, Dux, Osseg und Brix, ausgedehnte Sümpfe auf den Höhen des Erzgebirges bei Zinnwald, Neustadt etc., und ein See, welcher jedoch gegenwärtig entwässert ist , und eine weile Wiesenfläche darstellt, liegt beim Dorfe Kummern, zwischen Seestädtel, Brix und Eisenberg. Die Mannigfaltigkeit der Bodenbestandtheile, der Wechsel des Starren und Flüssigen, so wie die bedeutenden Niveau-Unterschiede, bedingen auch eine reiche und wechselnde Flora, ohne dass es je- doch möglich wäre, bestimmte Gränzen zwischen den einzelnen Grup- pen zu ziehen. Pflanzen der mittleren Gebirgsregionen hat das Gebiet nur we- nige aufzuweisen , wie z. B. Mulgedium alpinum , Gymnadenia al~ bida, Ranunculus aconitifoHus, Pinus obliqua etc., einige, welche m den Sudeten nur diese höheren Puncte bewohnen , steigen hier ganz in die Tiefe hinab , wie Bupleurum longifolinm, Stachys al- pina, Viola hiflora etc. Letztere wächst an dem niedrigsten Puncte des Gebietes , in den Schluchten der Sandsteinformation bis unter 400' über dem Meeresspiegel. Kalkliebende Kräuter finden sich auf allen Punkten zerstreut, und einige Strandpflanzen, als: Glaux ma- ritima , Plantago maritima , Scorzonera parviflora etc. , kommen am Kummerer See vor. Die grösste Mannigfaltigkeit und einen fort- dauernden Wechsel der Vegetation bemerkt man an den Ufern der Elbe, bedingt durch die fast alljährigen Ueberfluthungen des Stromes. Die Wälder, mit denen das Erz- und Sandstein-Gebirge fast durchgängig bedeckt ist , bieten nur geringe Abwechslung, da die Forstcultur sich derselben bemächtigt hat. Pinus Abies L. ist der Hauptbestandtheil derselben , hin und wieder von Fagus sylvatica unterbrochen. Seltener erscheinen einige Flächen, welche mit Pinus Picea L. und Pinus Larix bewachsen sind, und die Moore bei Zinn- wald etc. bedeckt Pinus obliqua S a u t e r. Hin und wieder bemerkt man Quercus pedunculata und sessiliflora , Betula alba und pu- bescens, Carpinus Betulus, Ulmus campestris , Pinus sylvestris, 337 Sorhus aucuparia, Sambucus racemosa. — Pinus Strobus und Ta- xus baccata hat der Anbau nur in wenigen Exemplaren verbreitet. Das Mittelgebirge, obschon auch hier Pinus Abies L. sehr ver- breitet ist, bietet doch eine grössere Anzahl und Verschiedenheit der Laubhölzer, besonders in Sirauchformen, welche die sonnigen Felsgruppen bekleiden. Hierher gehören Prunus spinosa, Padus, Crataegus Oxyacantha und tnonogyna, Sorbus Aria und Torminalis, Cotoneaster vulgaris , Prunus Chamaecerasus etc. Bemerkenswerth ist auch Juniperus communis, welcher hier und da wirkliche Stamme bildet, und kaum mehr den Strauchcharakter zulässt. Im Bielathale, namentlich in der Ebene von Töplitz, haben sich noch einige zusammenhängende Bestände von Quercus pedunculata und sessiliflora erhalten. Alnus glutinosa , Salix alba fragilis, amygdalina, Caprea, cinerea, aurita etc. finden sich überall an Ufern und feuchten Stellen, seltener erblickt man Ulmus campestris und effusa, so wie Fraxinus excelsior. Nicht zu übersehen, und für das Bild des Ganzen von Wichtigkeit ist die Obstcultur, welche hier zu grosser Ausdehnung gelangt ist. Fast alle gebräuchlichen Obst- bäume findet man vertreten , Pyrus communis und malus, Prunus domestica, insititia, avium und cerasus. Mespilus germanica, Jug- lans regia, Corylus tubulosa und Castanea vulgaris. Der Weinbau dagegen beschränkt sich nur auf wenige geeignete Localitäten. (Fortsetzung folgt.) Persoiialnotizeii. — Dr. C 0 n s t a n t i n von Ettingshausen und Professor Dr. Franz L e y d o 1 1 wurden von der kais. Akademie der Wissen- schaften zu correspondirenden Mitgliedern ernannt. — Nees V. Esenbeck hat von der preussischen Regierung, die bis jetzt entzogene Unterstützung von 1200 Thalern zur Heraus- gabe naturwissenschaftlicher Schriften für das Jahr 1853 wieder erhalten. — Dr. Walpers ist vor Kurzem in Berlin gestorben. Seine reichen und schönen Sammlungen werden zum Verkaufe ausgeboten. — H y a c i n t h von Lobarzewski, Professor an der Uni- versität in Lemberg, der unlängst ein Werkchen über die selteneren Laubmoose Galiziens herausgab, tritt dieser Tage eine Excur- sion in den Karpathen an, um Material zu einer künftigen Bear- beitung der Lebermoose Galiziens zu sammeln. Vereine^ Ge.sellsdiaften und Anstalten. — In einer Sitzung der mathematisch nalurwissenschafllichen Classe der kaiserlichen Akademie am 7. Juli legte Professor U n g e r eine Abhandlung vor: „Beiträge zur Kennlniss der niedersten Algen- formen nebst Versuchen ihre erste Entstehung betreffend." — Durch längere Zeil fortgesetzte Untersuchungen über jene kleine Pflanze (Protococcus minor, var. infusionum) , welche in jedem Wasser, 23* Ouell- , Fluss- , Brunnenwasser, ja selbst im destillirten Wasser nach und nach, besonders nach Einwirkung des Sonnenlichtes zum Vor- schein kommt, bewogen den Verfasser zur Entscheidung der Frage, ob dieselbe von selbst entstehen könne oder nicht, folgende Ver- suche anzustellen : Es wurden unter besonderen Vorsichtsmassregeln Flaschen zur Hälfte mit W^asser gefüllt, die über demselben befind- liche atmosphärische Luft aber durch einen Apparat mit Schwefelsäure von allen möglicherweise in ihr vorhandenen organischen Keimen ge- reiniget. Der eine Apparat blieb offen , der andere wurde zuge- schmolzen. Nirgends stellte sich selbst nach mehr als zwei Jahren die besagte Pflanze ein , während in einer nebenbefindlichen mit Re- genwasser gefüllten und gut verstopften Flasche schon nach 11 Ta- gen der bekannte grünliche Anflug von Frotococcus sich zeigte. Der Verfasser zieht daraus den Schluss, dass die atmosphärische Luft die Trägerin von unsichtbaren organischen Keimen mannigfal- tiger Art sei und wo man es verstehe , sie so davon zu befreien, ohne dass sie ihre sonstigen Eigenschaften dabei verliert, der Spuck mit der sogenannten mutterlosen Zeugung sogleich aufhöre , womit die Naturforscher so lange geneckt worden seien. — Der steiermärkische Gartenbauverein wird im October d. J. eine Herbstblumen-Ausstellung in Gratz veranstalten. — Die mährisch-schlesische Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues etc. hat einen Preis von 500 fl. C. M., nebst der goldenen Gesellschaftsmedaille, auf die Abfassung eines populären landwirth- schaftlichen Lesebuches ausgeschrieben. Correspoudenz. — G r a l z , den 20. Juli. — Vor einigen Tagen schrieb ich Ihnen, dass dem Botaniker Franz P e 1 1 e r das Unglück traf, sich auf der Reise von Ragusa nach Cattaro durch Ausglitschen von der SchifFsleiter den Oberschenkel zu brechen. Heute schickt mir seine Tochter ein von ihm eigenhändig- vollendetes Schreiben vom 6. Juli, in welchem er zum Schlüsse sagt : 55 Wenn mich diese gegen- wärtige Erschöpfung aller meiner Lebenskräfte nicht aufreiben sollte, so werde ich, nachdem meine Dienstzeit schon abgelaufen ist, mein Lehramt gar nicht mehr übernehmen, nach Triest reisen und von da nach Fiume, um mir dort eine kleine Wohnung zu suchen , wo ich den Rest meines Lebens zuzubringen gedenke. i-' Das Schicksal wollte es jedoch nicht, Petler starb am 7. Juli Nachts zu Cattaro, in Folge eines durch seine Leiden herbeigeführten Schlagflusses. Eine Biographie dieses um die Botanik, und vorzüglich um die Flora Dalmatiens verdienten Mannes, dürften wir wohl von einem sei- ner Freunde zu erwarten haben , der dem Orte seiner Wirksamkeil näher wohnt. J. A. Ritter v. P i 1 1 0 n i. 830 liitcratiir« — G. Fresenius, Beiträge zur Mykologie. 1. und 2. Hft. Mit 9 Tf. Frankf. a. M.b. H. L. Brö nner 1852. p. 1 — 80.4. Mit Recht drückt der Verfasser in den einleitenden Worten seine Veru'underiing aus, dass das Aveite Feld der Mykologie, welches noch so zahlreiche und werlhvolle Ausbeute verspricht , von den Botani- kern der Neuzeit auf eine auffallende Weise vernachlässiget werde. Um so daiikenswerther muss es erscheinen , wenn einzelne Männer, ausgerüstet mit den Kenntnissen und Hilfsmitteln der Gegenwart, ihr Studium diesen niedern Pflanzenformen zuwenden. Die niykologischen Beiträge von Fresenius bringen nun in ihrer ersten Lieferung zu beiläufig 100 verschiedenen Arten und Gattungen dfer Filze, Iheils kritische Bemerkungen, theils auch voll- ständige Beschreibungen , ^velche durch, den jetzigen Hilfsmillcln entsprechende genaue Analysen und Zeichnungen unterstützt sind. Es werden hierbei nicht bloss bereits bekannte, aber kritische , und nur schlecht beschriebene oder abgebildete Arten berücksichtiget, sondern der Herr Verfasser führt auch aus seinen reichhaltigen Be- obachtungen eine nicht unbedeutende Anzahl neuer, bisher unbe- kannter Piizformen hier vor. Das Werk gehört daher zu den be- rücksichtigungswürdigsten Erscheinungen der neueren mykologischen Literatur. P. — Nehmen die Blätter der Pflanzen dunstförmiges Wasser aus der Atmosphäre auf? Von Professor F. U n g e r. (De- cemberheft 1852 der Sitzungsberichte der kais. Akademie.) Obige Frage ist bisher nicht bezweifelt worden. Pflanzen in einer feuchten Atmosphäre gehalten, gedeihen sehr wohl. Man nimmt wahr, dass Pflanzen im heissen Sommer oft lange ohne Regen nicht vertrocknen , ja im Gegentheil noch eine grosse Menge Wasser an die Atmosphäre abgeben. Die saftigen Fettpflanzen kommen meistens auf trockenem, oft sandigem Boden vor, und doch steigt ihr Wasser- gehalt bis auf 90 p. C, ja sie hören selbst in der trockensten Jah- reszeit nicht auf zu wachsen. Solche Thatsachen sprechen gewiss da- für, dass die Pflanzen nicht allein mittelst der Wurzel mit Wasser sich speisen. Humboldt, J. H e d w i g, Ch. Bonnet, Schrank, Treviranus u. A. halten die SpalfülTnungen oder die Haare für die absorbirenden Organe. Nicht so Unger, welcher aus den Er- gebnissen einer Reihe von Versuchen zur Genüge beweist, dass die Blätter den Pflanzen in ihrer normalen Function kein dunstför- miges Wasser aufnehmen , sondern dass ihnen durchaus und unter allen Umständen vielmehr die entgegengesetzte Verrichtung, nändich Abgabe von Wasserdunst an die Atmosphäre, y-ukomme. Die Wir- kungen einer feuchten Atmosphäre auf lebende Pflanzen sind daher in der Vermittlung der Erde, als poröser Körper , in der die Pflan- zen wurzeln, zu suchen; bei Pflanzen aber, die, in der Luft hängend, ohne Wurzeln sich durch längere Zeit ernährten, sind meist vorhan- dene Verlelztungen, so wie der Einfluss eines Theiles der Pflanze 340 auf den andern zu berücksichtigen. Die Versuche U n g e r's aber bestanden darin, dass er bestimmte Pflanzen in Töpfen derart einer feuchten Atmosphäre aussetzte, dass nur der beblätterte Theil des Stammes mit derselben in Berührung kam, während der in der Erde befindliche Theil, so wie diese selbst, sammt dem Topfe, vollkommen von dem Zutritte der Luft abgeschlossen wurde. Bei anderen Ver- suchen wurden abgeschnittene Zweige nach vorhergehender luft- dichter Verwahrung der Schnittflächen der feuchten Atmosphäre ausgesetzt. In beiden Fällen zeigten die den Versuchen unterwor- fenen Pflanzen eine allmählige Gewichtsabnahme, welche nur durch Abgabe von Wasserdünsten an die Atmosphäre sich erklären lässt. S. mittlieilniigeii. — Ein Gärtner soll zu Maus einen Rosenstock g^ezogen haben, dessen Blumen eine Farbe von dunklem Lila besitzen. — Das französische Unterrichtsministerium hat be- stimmt, dass die Professoren der Botanik im Sommer mit ihren Schülern wissenschaftliche Ausflüge zu machen haben. — Versuche mit dem Anbau des Mais werden heuer in Böhmen gemacht. — Correspondenz. — Herrn P — r in T — h; „P. lutea ist er- wünscht in bis 300 Exemplaren." I 11 li e r a t« Im Verlage der Unterzeichneten erscheint seit 1. Jänner 1851: Chronik des; Cfarieii^i^eseiis und Feuilleloii der Isis. Organ für Gärtner. Gartenbesitzer, Garten- und Naturfreunde. Belehrend, kritisch und erzählend. Herausgegeben von Carl Audi*. Geyer. Preis für den ganzen Jahrgang nur 3 fl. 4 7 k r. Beilagegebühr (für Kataloge und dergl.) bei 700 Auflage für '/j Bogen 1 Thir. , für 1 Bogen und darüber 2 Thlr. bei frankirter Einsendung. Inse- ratgebühren einer Spallzeile oder deren Raum l'/j Neugroschen. Pünktlich am 1. und 15. jedes Monats eine Nummer von 1 Bogen in gross Quarlo. Die Chronik erfreut sich seit SV» Jahren ihres Bestehens sowohl einer regen Theilnahme von Seite der Gärtner vom Fach und vieler Freunde der Naturwissenschaften , als wie auch der günstigsten Beurlheilung vieler bo- tanischer Autoritäten. Da nicht viele Exemplare über festen Bedarf gedruckt werden, bitten wir um Beschleunigung der Bestellungen. Probeiiuiumerii sind durch alle Buchhandlungen , in Wien durch L. W. Seifiel am Graben Nr. 1122, zu beziehen. C. E. MLtintiicht ^ SaHw in Meissen. Redacteuruud Herausgeber Alex. Skof'itz. Druck von €. Usberreuter. Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt. Gemeinnützig-es Org^an für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekononien, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. IViCil, ^. Aug. 1833. III. «fällig:. J\ßSl. Oas Oesterrelchische botanische Wochenblatt ersclieinl jeden Donnerstag. Man pränunierirt auf dasseihe mit 4H. CM. oder 2 Rtlilr. 20 Ngr. jabrüch und zwar für Exenipl. , die freidurcli die Post bezogen werden sollen, lilos bei der Redac- tioii: Wieden Neumannsgas.'se Nr. 331 oder bei den betreffenden Postämtern, sonst in der Se i d el'.sclien Bucbbandlung am Graben in Wien; so wie bei allen Biicli- handliingen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petilzeile 5 kr. C. M. Inlialt: Beitrag' zur Kenntniss der aiisserg-ewöhnlichen Erscheinung'en in der Thier-, besonders Pflanzenwelt im Herbste und Winter des Jah- res 16.52 auf 1853. Von Dr. K n a f. — Zur Pflanzengeographie des nördlichen Böhmens. Von W i n k I e r. — Rhenania. Von Dr. Koch. — Mittheilungen. — Inserat. Beitrag zur Kennt iiKs der aimi^^ergewöhu- liehen £rseheiiiiingeu in der Tliier-^ liei$on- ders Pflanzenwelt im IIerli«»te und 1k¥inter de!$ «lalires 1852 auf 1833. Von Dr. K n a f. (Schluss.) Urtica dioica L., 1 — 2 Zoll lange, neue Triebe aus der perennirenden Wurzel. U. II r en s L. , häufig in vollkommenen Exemplaren von gc- wöhnlichiM* Grosse, mit Blüthen und P>üchten. — Hier verdient bemerkt zu werden, dass die beiden Pflanzen, wie ich mich selbst überzeugt habe , durch massigen Frost ihre ätzende, brennende Eigenschaft nicht verloren hatten; wahrscheinlich geht diese Eigenschaft erst durch das gänzliche Absterben der Pflanze selbst zu Grunde. — Glyceriaspectabilis Koch; der ganz neue Stengel mit Einrechnung der Blätter, deren bereits vier neue vorhanden sind, zu einer Höhe von Einem Schuh herangewachsen. Poa annua L. Mehrere Exemplare blühend und in Früchten. Auch im Sommer kann man schönere und vollkommen ausgebildete E.xemplare nicht sammeln, als die sind, welche ich am 3. Jänner fand und sammeile. Am 12. Jänner sammelte ich auf einer Reise zu Kranken, bei warmer günstiger Witterung, gelegenheitlich noch folgende Pflanzen : Asarum europaeum L. mit neuen vollkommen entwickel- ten Blättern, der Blüthenstiel ebenfalls schon vorhanden, Blumen- krone gleichfalls, aber noch geschlossen. 342 C 0 )' y Hu s Av eil an a L. mit vollkomnlonrr Ausbildung der Kätzchon, welche bei leiser Berührung den Blüthenstaub in Wölk- chen fahren Hessen. Juncus effusus L. , mit neuen Stengeln von IVs Fuss Länge, ohne Blüthen. Lonicera nigra h.^ mit Entwicklung neuer Zweige, an denen vier vollkommen und 1 — 2 unvollkommen ausgebildete Blät- ter vorhanden sind. Verbascum nig rum L. , mit sechs vollkommen ausgebil- deten, grössern und kleineren und einigen unvollkommen entwickei- len Wurzelblättern. In der ersten Hälfte Februars wurden bei Gelegen- heit noch folgende Pflanzen gesammelt: C allitriche st ag nalis Scop. ? — frisch grünend, je- doch ohne Blülhe und Früchte. M on t ia rivularis Gm., mit fast spannenlang entwickel- ten ästigen Stengeln, frisch grünend, ohne Blüthe und Früchte. L etnn a trisulca L. , häufig mit Callitriche stagnalis. Um weitere Reflexionen an diese Mittheilungen anzuschliessen, ist das Maloriale der Beobachtnng viel zu gering. Die verehrlichen Leser dieses Wochenblattes würden mich sehr verbinden , wenn sie die Irrungen, die etwa in diesem Berichte vorkommen dürften, be- kannt geben wollten. Kommotau , am 28. März 1853. Ziis* Pflaiizeiigeograpliie tles iiörillichen Bölimens. Von M 0 r i z W i n k 1 e r. (Fortsetzung.) Die Gesammtmenge der im Bereiche vorkommenden phanero- gamen Gewächse lässt sich mindestens auf 1300 annehmen , da ich im Zeiträume weniger Jahre, mit Ausschluss aller zweifelhaften For- men, 1252 Arten auffand, welche sich in 107 Ordnungen, nach der Anzahl der Species zusammen gestellt, folgendermassen vertheilen. Species Composifen 143 Gramineen 103 Papilionaceen .... 72 Cruciferen 68 Cyperaceen 61 Umbelliferen .... 50 Labiaten 50 Rosaceen 43 Ranunculaceen . . 42 Boragineen 29 Antirrhineen .... 28 Orchideen 25 Species Sileneen 25 Alsineen 22 Polygoneen 22 Chenopodeen .... 21 Liliaceen 20 Stellaten 17 Jnncaceen 16 Salicineen 16 Onagrarieen .... 15 Yiolarieen 13 Geraniaceen .... 13 Species Campanulaceen . . 12 Primulaceen 12 Euphorbiaceen . . 12 Pomaceen 10 Amygdaleen 9 Crassulaceen ... 9 Verbasceen 9 Potameen 9 Caprifoliaceen. ... 8 Gentianeen 8 Solaneen ^ Rhinanthaceen . . . . ia\Valerianeen 7 343 Species Dipsaceen 7 Orobancheen .... 7 Cupuliferen 7 Coniferen Asparageen 7 Maltaceen 6 Hypericineen 6 Plantagineen .... 6 Urticeen 6 Fumariaceen .... ö Polygaleen 5 Saxifrageen 5 Pyrolaceen 5 Convolvulaceen . . ö Irideen 5 Papaveraceen .... 4 Lineen 4 Callitrichineen . ... 4 Cucurbitaceen .... 4 Grossularieen .... 4 Kaccmee» 4 Lemnaceen 4 Typhaceen 4 ^fcrmeew 3 Speciex Oxalideen 3 Sanguisorbeen ... 3 Lythrarieen 3 Portulaceen 3 Ambrosiaceen . ... 3 Ericineen 3 Oleaceen ...... 3 Santaleen 3 Betulineen 3 Aroideen 3 Amaryllideen .... 3 Nymphaeaceen . ... 2 Resedaceen 2 Droseraceen 2 Elatineen 2 Tiliaceen 2 Rutaceen 2 Celastrineen .... 2 Rhamneen 2 Halorageen 2 Ceratophytleen . . 2 Paronychieen .... 2 Sclerantheen .... 2 Corneen 2 Spfcie» Loranthaceen .... 2 Amaranthaceen . . 2 Aristolochieen .... 2 Alismaceen 2 Berberideen Cistineen Hippocastaneen . Ampelideen Analiaceen Monotropeen . . . Asclepiadeen . . . Apocyneen Verbenaceen Lenlibularieen . . . Globulariaceen . Plumbagineen . . Thymelaeen Empetreen Juglandeen Hydrocharideen . Butomeen Juncagineen Colchicaceen . . . Es bilden also die Compositen 0,ii 4: der Gesammizahl , ilincn schliessen sich die Gramineen mit 0,082 , die Papilionaceen mit 0,075, die Cruciferen mit 0,054, die Cyperace.en mit 0,048, die Umbelliferen und Labiaten mit 0,040 , die Rosaceen mit 0,034, die Ranunculageen mit 0,033, die Boragineen mit 0,023, die Antirrhi- neen mit 0,022, die Orchideen und Sileneen mit 0,020, die Älsineen und Polygoneen mit 0,017, die Chenopodeen mit 0,016, die Liiia- ceen mit 0,015 etc. etc. an. An selteneren Pflanzen dürften Nachstehende hervorzuheben sein: 1. An den Ufern der Elbe kommen vor: Allium schö- noprasum L. , Arabis Halleri L. und arenosa L., Aster bru- malis N e e s, saglignus W i 1 1 d , parviflorus N e e s , Atriplex nitens Rebentisch, Callitriche plaiycarpa K i t z i n g-, Ca- rex cyperoides L. , Chenopodium ambrosioides L. , Botrys L , erslere von Herrn Malinsky bei Bodenbach gefunden, f*o<7i- Icaria armoracea L., Corrigiola littoralis L. , Diplotaxis mura- lis D. C. und tenuifolia D. C. , Draba muralis L. , Eragrostis poaeoides B e a v. , Erysimum virgatum Roth, Gagea mini- ma Schult, Gnaphnlium luteo-album L. , Heleocharis acicu- laris R. B r. und ovata R. B r. Kochia scoparia S c h r a d , (am Eisenbahndamme) , Lycopus exaltatus bei Bodenbach , Melilo- tus coerulea L a m. , Mentha gentilis L. , Nasturtium terrestre Tausch, anceps R c h b. , armoraroides Tausch, austria- 244 cum C r a n t z. , Oenothera muricata L. , Ononis repens L., Pa- nicum ciliare R e t z i u s , Peplis portula L. , Phalaris cana- riensis L. , Potentilla supina L. , Reseda lutea L., Rumexma- ritimus L., pratensis M. K. hydrolapathum Huds., Salsola Kali L., Sisymbrium strictissimum L., Solanum humile B e r n h., miniatum Beruh., villosum L a m. , Viola stagnina E i t b., Xanthium riparium Lasch. Mehrere dieser genannten Pflanzen sind oiFenbar nur durch Ueberschwemmungen oder sonstige Zufälle dahin gekommen , und wechseln , wie schon bemerkt, fast alljährlich. 2. Aufwiesen und in Grasgärten: Barbar ea arcuata R c h b. 5 Carex disticha Huds., Oehmülleriana Lang, Bux- baumii W a h 1 b. , Centaurea phrygia L. , Cirsium pannoni- cum G a u d. , Cnidium venosum Koch, (aufwiesen am Kum- merer SeeJ, Coeloglossum viride H a r t m. , Crepis succisae- f'olia Tausch, Dipsacus laciniatus L. , Epipactis palustris Crantz., Gentiana pneumonanthe L., Gymnadenia albida Rieh., (bei Zinnvvald) , Heracleum sibiricum L. , (am Kum- merer See) , Imperatoria Ostruthium L. , (bei Niklasberg Avohl durch Cultur verwildert). Iris sibirica L. , Laserpitium pruthe- nicum L. , Meum athamanticum J c q. , Narcissus pseudo Nar- cissus L. , (Grasgärten bei Königswald) , Orchis fusca J c q., ustulata L. , coriophora L. , globosa L. , Phyteuma nigrum Schmidt, orbiculare L. , Scilla bifolia L. , Scutellaria ha- stifolia L., Spiranthes autumnalis R i c h d. , Tragopogon Orien- tale L. , Trifolium ochroleucum L. , spadiceum L. , Tulipa sylvestris (Grasgärten bei Klostergrab) , Veronica longifoUa. etc. etc. 3. Auf Saatäckern und Brachen: Äjuga chamaepitys S c h r e b. , Androsace elongata L. , Arnoseris pusilla Hart., Avtena tenuis (bei Hegeholz) , Bupleurum rotundifolium L., Caucalis muricata B i s c h o f f , (in wenigen Exemplaren von Herrn M a 1 i n s k y bei Bodenbach gefunden und wahrscheinlich mit fremder Gerstensaat eingeführt), Cuscuta Trifolii B a b i n g- t 0 n, Erysimum repandum L. , Euphorbia falcata L., Fumaria rostellata K n a f. , Vaillantii L o i s. , Linaria Elatine M i 1 1., arvensis D e s f. , Muscari comosum M i 11., Nonnea pulla D. C. Orobanche rubens W a 1 1 r t. , Polycnemum arvense L., Sapona- ria vaccaria L., Scandix pecten L. , Sedum annuum L. , (nur einmal bei Mittelgrund von mir gefunden), Silene gallica L., Stachys arvensis L., (beide schon auf sächsischem Terrain, aber fast unmittelbar an der Gränze) Stachys annua L. (Schluss folgt.) Mihenania* Lange habe ich Sie warten lassen, bis ich Hmen etwas über die am dritten Pfingsfeierlage in Mainz abgehaltene Versammlung der Rhcnania mittheilte ; eigenlhümliche , hier nicht näher erwähnbare «45 Umstände waren daran Schuld; hören Sie nun jetzt ein Näheres. Wie Sie wissen, war diese Versammlung die Folge eines Beschlusses, welcher am zweiten Ostertage in Ludwigshafen gefasst wurde ; lei- der hatte man dort, Avie im Orte, so auch in der Zeit, sich verfehlt ; am nämlichen dritten Pfingsltage wurden noch zwei naturwissen- schaftliche Versammlungen abgehalten, wodurch der Versammlung in Mainz grosser Abbruch geschah, die eine in Bonn, wo die Mitglie- der des naturhistorischen Vereines der preussischen Rheinlande sich versammelten, die andere in Königsstein, wo der Verein für Natur- kunde im Herzogthume Nassau zusammentrat. Die Zahl der Besucher in Mainz war darum nicht gross , nur 23 Mitglieder nahmen daran Theil. Ausser einigen Herren von Mainz waren gegenwärtig : Dr. Delffs, Professor in Heidelberg, Obrist-Stabsarzt Dr. v. Czihak aus AschafFenbnrg , Dr. Rübe und Garteninspector Schnitt- s p a h n aus Darmsladt, Dr. Bayrhoffer aus Lorch, Professor Dr. Fresenius aus Frankfurt am Main , Museumsinspector Dr. Fri- dolin Sandberge r aus Wiesbaden, von der „Pollichia" abgesen- det Dr. C. H. Schultz Bip. , Lingenfelder und Dr. G. F. Koch, vom Vereine von Mannheim abgeschickt Dr. G e r 1 a c h. — Nachdem wir am Morgen des 18. Mai lange das schöne Mainz be- wundert, länger noch nach einem Eingange zu den Sammlungen des naturhistorischen Vereines in Älainz gesucht hatten, wurde uns letz- lerer endlich durch ein Mitglied des Vereines, das sich um die eilfte Stunde blicken zu lassen die Güte hatte, eröffnet. Wie staunte ich, als ich in die schönen Räume trat! Eine mehrfache Reihe herrlicher Säle , im ehemaligen kurfürstlichen Schlosse , sind reich erfüllt mit Wesen aus dem Thierreiche; zum Theil sehr schöne und gut erhal- tene Exemplare ; auch des Seltenen sah ich manches. Wo solche Schätze sind, welch' ein Geist muss da herrschen, dachte ich! wie gerne schliesst der Mensch vom Aeussern aufs Innere! aber wie oft auch wird er getäuscht; doch an so was dachte ich nicht, ich freute mich über unsere glückliche Wahl mit Mainz und war hochvergnügt. — In dem durch eine sehr theure, in ihrer Conservalion aber kei- neswegs vorzügliche Giraife ausgestatteten, sonst prächtigen Sitzungs- saale der rheinischen naturforschenden Gesellschaft zu Mainz wurde gegen zwölf Uhr die Versammlung eröffnet durch Herrn Dr. Schultz Bip. Nachdem Herr Schultz zum Präsidenten und Herr Dr. Fr. Sandberger und Dr. G. F. Koch zu Secretären gewählt wor- den waren, begann eine Debatte , deren Verlauf und Ausgang aus- führlich zu berichten , Mancherlei verbieten' möchte; das amicable Element, das in der Ludwigshafener Versammlung so wohlthuend hervortrat, fehlte hier ganz, ja es war fast das Gegentheil an seine Stelle getreten. Doch gilt diess nur mit Rücksicht auf die Herren von Mainz, welche sichtlich sich bemühten, ein negatives Resultat für die Versammlung herbeizuführen ; ja einer derselben, ein ehemaliger Präsident des Mainzer „Naturforscher-Vereines" äusserte sogar, e r könne den Zweck unserer Bemühung nicht wohl absehen, die rheinische Natur sei so erforscht, dassernicht wisse, wasnoch geschehen solle, ^46 man könne höchstens Erschafftes reproducire n. Horribüe auditu ! Im Rheinthale nichts mehr zu erforschen ! Hört ihr's, ihr in diesem Rheinthale so thätigen Vereine? ihr werlhen Herren von Bonn, Koblenz, Wiesbaden, Frankfurt, Darmstadt, Mann- heim, Heidelberg, Karlsruhe u. s. w. u. s. w., hört ihrs? Freilich, wer nicht sucht, glaubt am Ende auch, dass nichts zu finden ist; freilich, wer nicht anklopfet, dem wird natürlich auch nicht aufge- than ; freilich, wer durch die matte Brille des Allwissenheit-Dünkels schaut, der glaubt natürlich in seinem umnebelten Chaos die Fülle der Klarheit zu schauen! — Wir denken anders, keinen Schritt können wir machen, ohne auf vorher Un-, oder nicht gehörig Er- kanntes zu stossen ; unser kritisches Material häuft sich von Tag zu Tag und wir bedauern oft nur Eines, dass uns Zeit und Kraft ab- geht, dasselbe gehörig zu beleuchten. Daher entspringt auch unser sehnlichster Wunsch nach Vereinigung der einzelnen Kräfte , diess ist die Quelle, aus welcher die Rhenania ihren Ursprung nimmt; und da diese Quelle eine lautere Naturquelle ist, wird es Niemanden gelingen, dieselbe zu verstopfen, alle hohen und niedere Herren werden es nicht können, auch die gelehrten Herren von Mainz nicht ! Doch verweilen wir nicht länger bei dieser Schattenseite der Main- zer Versammlung, gehen wir zur freudigeren über; und hier dürfen wir sagen, dass die ZAvecke der Rhenania in Mainz wesentlich ge- fördert wurden. Zwar trat keiner der rheinischen Vereine formell der Rhenania bei , durch Localumstände erzeugte Gründe hierfür verhinderten solchen Beitritt; aber die einzelnen und namentlich die wissenschaftlich thätigsten Mitglieder dieser Vereine erklärten sich vollkommen einverstanden mit unsern Bestrebungen, und versprachen ihre thätigste Mithilfe; so namentlich Herr Sandberger aus Wiesbaden, Herr Fresenius aus Frankfurt, Herr Bayr hoffer, der tüchtige Lichenologe, und Andere. Durch die Beihilfe dieser Männer wird es der Pollichia, als Geschäftsführerin der Rhenania, möglich gemacht werden , gegen das Ende dieses Jahres ein erstes Heft der Rhenania zu ediren; wir werden darin zeigen, ob jener Herr von Mainz recht hatte, als er behauptete, man werde schon Ge- schafftes doch nur reproduciren können ; so wie man etwa bei einer naturwissenschaftlichen Versammlung ein Capitel aus Moleschot t's Buch über die Lebensmittel vorlesen könnte , um dann zu sagen : auch ich habe einen Vortrag gehalten! — Ich weiss nicht, ob ich Ihnen früher gesagt habe, dass wir Ostern in Ludwigshafen, nach echter deutscher Sitte, nach der Versammlung, beim gemeinsamen Mahle heiter und vergnügt waren ; vielfach wurde dabei unser Vorhaben besprochen und erläutert, vielfach wurde ge- scherzt un4 gelacht, vielfach wurden und oft vortreffliche Toaste ausgebracht, namentlich durch den an Witz und Laune unerschöpf- lichen Professor Dellfs; in der fröhlichsten Stimmung, voll der freundschaftlichsten Gefühle gegen einander trennten wir uns beim Beginne der Nacht. Auch in Mainz wurde der löblichen deutschen Sitte des Essens und Trinkens gehuldigt; aber es herrschte hier nicht die Heilerkeit von Ludwigshafen, es kam mir fast wie ein Ex- ^7 officio-Essen vor; auch Toasle wurden ausgebracht, sie flössen aber nicht mit jener Leichtigkeit über die Lippen, dass man ilinen ansah, ihre Quelle sei das Herz ; vielleicht gilt diess doch von einem, den Herr Schultz ausbrachte ; er liess nämlich die drei grössten Na- turforscher von Mainz leben, den Otto Brunfels, den G u 1 1 e n- b e r g und den, der da kommen müsse, um als Erlöser Mainz von neuem zu gebären. Bei dieser Gelegenheit erfuhren auch Manche, dass der wackere Brunfels ein Mainzer war. — Nach aufge- hobener Tafel machten wir in Begleitung einiger Herren aus Mainz eine Excursion um die Stadt, welche vorzüglich geologischen Gegen- ständen zugewendet war ; an Herrn Dr. G e r g e n s hatten wir hier einen eben so freundlichen als kenntnissreichen Führer. Sie könnten vielleicht aus meiner bisherigen Darstellung den Schluss ziehen, als seien die Naturwissenschaften in Mainz ganz ver- waist; dieser Schluss würde indess ein irriger sein ; das lebens- muthige und geistreiche Mainz ist nicht stiefmütterlich behandelt vom Schöpfer, mit Rücksicht auf die schönste Zierde dieser herrlichen Rheinstadt, seine prächtige Natur; tüchtige Männer haben von jeher hier geforscht und forschen noch jetzt ; ich nenne nur die Herren Dr. Bruch, Dr. Ansehe], Dr. G e r g e n s, F i s c h e r v. W i 1- * d e n s e e ; leider sind diese werthen Männer nicht Mitglieder „der rheinischen naturforschenden Gesellschaft zu Mainz." — Soweit die Versammlung in Mainz. Ich hatte die Absicht, in der- selben ein Vorhaben auseinander zu setzen, um die Urtheüe der Versammelten darüber entgegenzunehmen, welches schon lange un- ser Nachdenken beschäftigte. Wir glauben nämlich, dass es zur Be- leuchtung der Flora des Rheingebietes wesentlich beitragen würde, wenn dieselbe durch vollständige und gut getrocknete Exemplare der in dem Gebiete wachsenden Pflanzen, in der Form einer Flora rhe- nana exsiccata dargestellt würde. Ich bin darum entschlossen , in Verbindung mit Freund Schulz Bip. Centurien dieser Flora her- auszugeben, wobei namentlich alles Kritische und Dubiöse einer aus- führlichen Beleuchtung unterworfen werden soll ; diese Beleuchtung wird die Form eines fortlaufenden Commentar's der Centurien anneh- men. Schon sind tüchtige Botaniker aus dem Rheinthale für das Un- ternehmen gewonnen; gegen das Ende dieses Jahres wird die erste Centurie, zugleich mit der Rhenania, erscheinen; Material ist schon vieles in meinen Händen z. B. Fritillaria Meleagris alba, Capsella apetala, Cerastium glutinosum obscurnm et pallens, Geranium ro- tundifolium, Medicago minima in bis zwei Fuss hohen Exemplaren, Arabis auriculata, Sedum sexangulare und album, Glaux maritima, viele Formen von Hieracium z. B. H. praecox getminum, H. praecox basalticum, H. murorum Kochianum, H. Pollichiae (eine neue erst in diesem Frühjahre unterschiedene Art) , H. caesium maculatum, H. inguinatum J 0 r d. , u. s. w., namentlich werden wir versuchen, die in dev Pfalz vorkommenden Bastarde von Cirsium zugeben; viel- leicht gelingt es uns auch den prächtigen, bei Speier vorkommenden Bastard VerbascumLijchnitidi-Blattaria in Centurienzahl aufzutreiben ; dazu bringen wir noch die in Koch's Synopsis ganz falsch darge- 34» stellten Trifolien aus der Rotte Chronosemium, auch die Formen von Lysimachia vulgaris^ Jasione perennis, Gagea stenopetala, wie wir diese in frühern Jahresberichten der „Pollichia« dargestellt haben. W a c h e n c h e i in, am 25. Juli 1853. Dr. G. F. Koch. mittheiliiiigeii. — Ueber eine eig'enthiimliche Wurzelwucherung berichtet Dr. Göppert. Ein nasses Feld bei Steinau a. 0. wurde im vorigen Jahre durch Drainirung trocken gelegt und mit Raps besäet, der auch trefflich gedieh. Allein plötzlich hörte der Abfluss des Wassers auf und das Feld versumpfte. Bei sofortiger Nachforschung fand man die Röhren mit einem fädigen weisslichen Gebilde erfüllt , das sich als Wurzelwerk des Rapses darstellte. — Die Keimkraft beim Weizen erhält sich bis zu 3000 Jahre, bei Roggen bis 140, bei Welschkorn über 1000, bei Schminkbohnen über 100, Erbsen 2500, Himbeersamen über 1600, Rettigsamen 17, Melonenkernen 41, Gurkenkernen 17 und bei Samen vom Stechapfel bis 25 Jahre. — Die hi n terla sse n e n n a tu r his to rische n Sammlungendes verstorbenen Prinzen Gustav von Schweden sind dem Museum der Uni- versität Upsala geschenkt worden. Es befindet sich darunter eine sehrwerth- volle Sammlung brasilianischer Pflanzen. I II li e r a t« Einladung zur Pränumeration auf den 3. Jahrgang (1863) der Zeitschrift: Die Zeitschrift „Lotos" wird zu Ende eines jeden Monates, in der Regel ly Bogen stark im Gross-Octav-Format herausgegeben. Der Pränumerationspreis ist für den Jahrgang mit freier Postver- senduug auf 2 tl. 30 kr. CM., ohne Postversendung auf 2 fl. CM. festgesetzt. Die Pränumerationsbeträge sind in frankirten Briefen an den „naturliistori- schen Verein Lotos" oder an die J. G. Calve'sche Buchhandlung in Prag einzusenden. Die Zusendung der Zeilschrift findet entweder durch die Post, den Buchhandel, oder auf besondern Wunsch durch andere Gelegenheiten statt. Es ergeht an die Freunde der Naturwissenschaften und insbesondere an die P. T. Herren Mitglieder des Vereins, zwischen denen die Zeitschrift eine fortwährende Verbindung erhalten soll, die Aufforderung und Bitte, ihre Prä- numerationsbeträge baldmöglichst einzusenden. Bedacteur und Herausi^eber Alex. Sykofitz. Druck von €. leberreuter. Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt. Gemeinnütziges Organ für Botanik und Botaniker. Gärtner, Oekonomen. Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. IVieil^ 11. Ans. 1853. 111. Jalirg. J\f^S2. Oas OeHterreicIiische bot»iiisclie Wochenblatt er.^cbeint jeden Donnerst.-ig. Man präiiiimerirt auf dasselhe mit 4fl. CM. oder 2 Rtlilr. 20 Ngr. jälirücli und zwar für Exempl., die frei durcli die Post bezogen werden sollen, blos bei der Redac- lioii: Wieden Neiiniannsgasse Nr. 331 oder bei den betreffenden Postämtern, sonr'i' J c q., exscapus L., fbeide zwischen Selnitz und Patakrey), Ca- rcx polyrrhiza W a 11 r. , Cirsiwn eriophorum S c o p. , Dian- thus prolifer L. , Erysimum crepidifoliuin R c h b. . strictnm F 1. d. W e t t., Medicago minima L a in., Montia minor G m e 1., Myosotis versicolor Per s. , Planlago arenaria W. K. Poa dura S c 0 p. , Podospermum. Jacquiniamim Koch, laciniatum D.C., Potentilla alba L., rnpestris L,, recta L., inclinata Vi 1 1., Prunella alba P a II a r, Reseda luteola L., Salvia sylvestris L., rerticillala L., Sambucus Ebtilus L. , Sedum purpurascens K 0 p h, Senebiera Coronopiis P o i n e l. , Spergvln pentandra L. , Stachys germanica L. , Teesdalia nudicavlis R B r. , Teu- crium Botrys L. , Chamaedris L , Thesium intermedium S <; h r a d. , alpinum L. , Torilis helnetica G m e 1. , Trifoli^im scahrum L. , parviflorum Ehr., elegans Savi (die ersteren Beiden bei Priesten unweit Bilin, der letztere auf der Rovney bei Aussig, in Gesellschaft von T. hybridiim) Tunica saxifraga S c 0 p. . Verbascnm phoenirenm L.. hlattaria L. 350 5. A (1 T 0 i c hon und Gräben : Acorus calamus L. , Calli- Iriclie stagnalis S c o p. , Cardamine sylvatica L, , hirsuta L., Curex tcreliuscula G 0 o d. , Oederi Ehr., distans L. , pseudo- cypervs L. , Elatine Aisinastrum L. , hexandra D. C. (beide am grossen Teiche bei Dux) , Epilobium pahistre L., viryutiim Fries., Hottonia palustris L. , Hydrocharis morsus ranae L , Mentha plperita L. , (in einem Strasseng-raben bei Brix) , Nym- phaea semiaperta K l i n g- g r ä f f, fast in allen Teichen hei Dux elc. mit grosser Wahrscheinlichkeit lassen sich Nymphaea Candida Pres!., hiradiata Sommerauer und neglecta H a u s 1 e u t h n e r unter dieser Art vereinigen , Potamogeton rufescena Sehr ad, perfoliatus L. , densus L. , Rannnculus fluitans L a m. , divaricatus Schrank, Petiveri Koch, pau- cistamineus T a u s c li, Lingua L. , Rumex aquaticus L. , Scir- pus setaceus L. , sylvaticus L. , Sedum villosum L., Viola pa- lustris L. , Zanichellia palustris L. 6'. A n q u e 1 1 i g e n G e b i i- g s s c h I u c h l e n : Carduus per- sonata J c q. , Cirsium heterophyllum All., Chrysospleniuni oppositifolium L. , Cineraria crispa J c q. , cum ß sudetica, Thalictrum aquilegifolimn C a s s i n., Dentaria enneaphyllos L., Lunaria rediinva L. , Mulgediuni alplnum C a s s i n., Petasites albus Gärtn., Poa sudetica Haenke, Ranunculus aconiti- folius L. , Spiraea Aruncus L. , Veronica montana L. 7. A u f S ü m p f e n und Hochmooren: Carex paucißorn Light., Carex turfosa F r i e s. , melaena W i m m e r , Dro- sera rotundifolia L. , Empetrum nigrum L. , Epilobium alpl- num L. , Eriophorum eaginatum L. , Pinus obliqua Saute r, Polygala depressa W e n d e n r o t h , Utricularia minor L., (letztere im Flachlande bei Kosten.) 8. I n Wäldern: Ajuga pyramidalis L. , (zerstreut im ganzen Erzgebirge von der Elbe bis nach Carlsbad), Carex maxinia, S c 0 p. , sylvatica H u d s. , Cephalanthera pallens Rieh., e«- sifolia Rieh., rubra Vy\ c\\., Convallaria rerticillata L, Co- rallorrhiza innata R. Br. , Goodyera repens R i c h. , Knavtia sylvatica D u b. , Loranthus europaeus J c q., (auf Eichen im Koslener Thiergarfen), Luzula tnaxima D. C. Neottia nidus avis Rieh., Pyrola chlorantha Schwarz, umbellata L. 9. I n lichten Geholzen: Achillea nobitis L., Aconitum va- riegatum L. , Aquilegia vulgaris L. , Arabis brassicaeformis W a 1 I r. , Ariim marnlatum L. , Biscutella laerigata L. ^ Bry- onia alba L. , Biipleurum longifolium L. , Centaurea axillaris W i 1 1 (I. , Clematis recta L. , Crepis praemorsa Tausch, Dianthus Seguieri V i 1 1. , Armeria L. , Erysimnm odorafum Ehr., Euphrasia lutea L. , Galium saxatile L. , Gentiana cru- ciata L. , Amarella L., germanica L. (Die letztere dürfte viel- leicht zu G. obtusifolia W i 1 I d. gehören , da deren Merkmale nicht überall scharf gesondert sind.) Gentiana ciliata L. , Geum intermedium E h r. , Inula Uelenium L. , (am Sperlingstein auf 251 einer Wiese, und wahrscheinlich nur zufallig- vcru ilderl,) Laser- pitium latifoliiun L. , Lavatera thuringiaca L. , Libauotis mon- tana All., Linum flavum L. , tenuifoUum L. , Lithospermum. ojficinale L. , purpureo-caeruleum L. , Lonicera nigra L. , Me- iica cilkita L. , Melittis meiissopkylluin L. , Myosotis sparsißora M i k a n , 0/nphalodes scorpioides L e h m , Orchis sambncina L. , Orobus tuberosus L. , Pedicularis sylcatlca L. . Platkan- thera chlor antha Gustos, Pleurospermum austriacum H o H in., Rubus saxatilis L. , Schleicheri VV e i h p il' N. , Scorzonera hispanica (bei Bilinj, Silene nemoralis W. K., Armeria L., (letz- tere ani Donnersberg- durch zwei Jahre beobachtet, und viel- leicht nur durch Zufall ausgestreut), Sorbiis torminalis Pers, Spiraea saiicifolia L. , in einer juno-en Schonung- bei Dux, Sta- chys alpina L. , Symphytum tuberosum L. , Valeriana exaltala M i ka n. 10. A u f F e 1 s c n und trockenen A b h ii u g e n : Androsace septemtrionalis L. . Antherioum ramosmn L. , Allium fallax Don., Aster alpinus L. , amellns L. , Campanula bononiensis L. , Convallaria polygonatum S in i t h. , Cotoneasier vulgaris Lind!., Crepis rhoeadifolia M. B i e h s t, Dianthus caesius Smith., am Porzen bei Bilin , Diclamnus fraxinella Pers., Echinospermum deflexum Lehm., Globularia vulgaris L, , He- merocalUs f'nlva L.. (an Basallfelsen der Elbeufer wohl nur ver- wildert), Hesperis matronalis L.. Hieracium Schmidtii Tausch., echioides \N . K. , Inula hirta L. , germanica L. , Iris sambu- vina L. , bei Rongslock und auf der Kow ney, Iris hungarica W a 1 1 d f. , am Donnerslierg, Iris bohemica S c h m i d t bei Za- lesl, Isatis tincloria L. , Lavtuca viminea C. H. Seh It., per- ennis L. , Linosyris vulgaris Gas s., Lychnis coronaria L a m., Orobanche epithymtim D. C. Galii D u b y, arenaria Borgh., lucorum B r a u n, auf dem Donnersberge und 0. loricata Reh b., am Sperlingstein , beide von Herrn M a I i n s k y gefunden, Orobus albus L. , Oxytropis pilosa D. C. , Prunus chamaccera- sus Jcq. , Rubus lomenlosus B o r gh. am Sperlingstein, Ruta graveolens L. , Saxifraga cacspitosa L., Sempercicum hirtuui \j. , tectorum L. , Seseli hippomarathrum L. , Sorbtis Aria G r a n t z. , Stipa pennata L. , capillata L. , Valerianella Mori- sonii p. lasiocarpa , auf der Rowney, Viola collina B e s s e r. 11. Um Dörfer und Hecken: Asperugo procumbens L., Atriplex tatarica L. , Borago officinnlis L. , Chaerophylhnn aromaticum L. , Corylus tubulosa W i I I d. , Malra mosrhala L. , (auf einem Dorfanger zwar auf säclisichem Gebiet, doch nahe an der Gränze, eine eigcnthümliche Form, die zwar der M. moschata nicht vollkommen gleicht, docli in ihren Merk- malen der M. alcea noch ferner steht,) Malta borealis Wal Im., Mentha viridis Fries., Mespilus germanica L. , Nepeta Cata- ria L. , Xanthium spinosum L. 12. A n s a I z h a l t i g «i n Orten: Glaux maritima L. , Glyzeria distans W a h I h., Lepigonum medium W a h 1 b. . Lotus tenni- 25« foUus L. . PUmtagu maritima L. , Scarzonera partifiora J a c q., alle am Kunimerer See, Telekia speciosa Bau m g t. , früher einmal im Rauscliengrunei der Redac- tion: Wiedeii Neuniannsgasse Nr. 33t oder bei den betreffenden Postämtern, sonst in der Seidel'srhen Biichliandliing am Graben in Wien; so wie bei allen Buch- handlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petilzeile 5 kr. C. M. Iiilialt: Flora von Südtirol. Von Fr. Anibrosi. — ßotaiiisclier .\usniigf in das Tatra-Gebirge. Von Dr. Grz ego r ce k. — Zoologisch -botani- scher Verein. — Lileralur. — Miltheilungen. Flora von Südtirol Von Fr. .\ m h r o s i. Nach den glücklichen Bemühungen Peter Andreas Malthioli's (gest. 1577), begann die Flora Südlirols ein Gegenstand wissen- schaftlicher Forschungen zu werden ; denn schon zur Zeit, als jener berühmte Sieneser lebte, veröfTenllichte C a 1 c e o 1 a r i von Verona das Resultat seiner nach dem Monte Baldo unternommenen Ex- cursionen. Das Wiederaufleben der Naturwissenschaften durch den unsterb- lichen Linne, fand gegen die Mitte des vorigen Jahrhunderts neue und fleissige Beförderer derselben auch in unserer Heimath und diese überzeugten sich bald von der Nothwendigkeit , die Natur nicht nur einer genaueren, sondern auch ununterbrochenen Beobach- tung zu unterziehen. Ersatz für ihre Mühen fanden si(^ in den rei- chen Schätzen, welche ihnen die Natur dafür bot. Unter Denen, die nach den Forschungen eines gewissen Anton Tita in der Heimath auftraten und deren Namen diese mit danken- der Anerkennung aufbewahrte, verdienen besonders hervorgehoben zu werden ; Peter Cristofori von Rovereto (gest. 1848); Franz S a r- t o r e 1 1 i von Telve , welcher im Verein mit den Brüdern Casimir (gest. 1852) und Johann Baptist, die heimische Flora erforschen half; ferner B o n i von Tione und der Priester P a t e r n o von Telve (gest. 1852); endlich Dr. Franz F a c c h i n i, dessen ausgebreiteten Kenntnissen die Wissen.schaft Glanz und Wachsthum verdankt. Fügen wir zu allen diesen noch den unermüdlichen Eifer des würdigen Baron Hausmann für die .Ausarbeitung einer Flora Tirols», sowie die kürzlich iu's Leben getretene Gründung eines städ- tischen Museums in Rovereto, dessen ehrenwerthe Bürgerschaft sich dadurch anerkennenswerlhe Verdienste um die Ausbreitung der Naturwissenschaften erwarb , so können wir auch von der Zukunft ein schönes Gedeihen und Fortschreiten erwarten. Das Verzeichniss, welches ich hiermit der öfTenllichen Einsicht unterlege, w^urde theils nach meinem eigenen Herbar, theils nach jenem des Dr. F a c c h i n i zusammengestellt, wobei ich mir vorbe- halte, später in einem besonderen Werke einen genaueren Nachweis der oft nur im Allgemeinen bezeichneten Fundorte zu geben , sowie auch mehrere Beobachtungen und diagnostische Verschiedenheiten, deren Mitfheilung ich grösstentheils dem unermüdlich eifrigen Manne^ meinem vortrefflichen Freunde Dr. Facchini, verdanke. Mficoiißicfioneae ^ Hanunculaceae Juss. Clematis recta L, ,, Vit alba L. Atragene alpina L. — Berg L e f r e , Thal Sella in Valsuga- n a, und anderwärts. Thalictrum aquilegifoliurn L. „ alpinum L. — Seiseralpe (Dr. Facchini). ,, foetidum L. — Kuppen von Feltre, Garden a, üdai, P e n 1 a , von S a 1 o r n o nach San M i- c h e 1 e etc. ,, minus L. „ majus Ja c q. „ elatum Jacq. — Livinallongo, Kuppen von F e I- tr e etc. „ Simplex L. — Lienz (Dr. Facchini). „ galioides Nest. — Amprezzo, Fiemme gegen Bellamonte etc. '' ' '„ flavum L., Cangustifolium J a c q.^ mit der Var. a) ste- n op et alum^ ß) heterophyllum, w y^laserpitiifoliu m, Anemone Hepatica L. „ v>ernalis L, — Valsugana, Predazzo, Spitze des Frate in Judicarien etc. ^ montana Hoppe. — Sonnige und steinige Hügel bei Trient, Rovereto, T erlag o, L a V i s etc. „ narcissiflora L. — Lanciada, Tombea, Primiero. Pietina von Feltre etc. ., alpina L. — Alpe Bondon, Campogrosso, Lan- ciada, Predazzo, Berge von V a I s u- y- a u a etc. 36T Anemone baldensls L, — Berg 13 a I d u , B o n d o u e, Kuppen von F e 1 1 r e. y, nemorosa L. — J u d i c a r i c n , P r i m i c r o , C a 1 d o- n a z z 0 etc. „ ranunculoides L. — Berg B a 1 d o , San V i t o oberhalb P r i m 0 I a n 0 etc. „ trifolia L. — Serrada gegen T u I g a r i a , T e s i n o, Berg C i V e r 0 n e , Thal S e 1 1 a in der V a I s u g a n a. Adonis aestivalis L. — Nonsibal bei Tai, Cles etc. „ flamtnea J a c q. — Felder bei V a 1 1 o n g a , bei II o v e- reto, Terlago etc. Ranunculus aquatilis L. mit der Var. ^) tripartitus, e) pan- t o thr ix. „ paucistamineus Tausch. — M e n d o 1 a, V a 1 s u g a- n a etc. „ divaricatus Schrank. — Trient gegen die Elscli, B e 1 1 a m 0 n t e von F i e m in e, Molveno-See etc. „ fluitans L a m. „ rutaef'olius L. — F a s s a etc. „ glacialis L. — Valsugana, höchste Puncto der Por- phyr- und Granilalpen. „ Seguieri V i 1 1. D o s s' A b r a m o , P i c t i n a e M o r- sumpian di Feltre etc. „ alpestris L. — C a m p o g r o s s o , Thal V a s t i n o, T 0 m b e a , Kuppen von Feltre. . * ü ; iflj Traunfellneri Hoppe. — Gardena (Dr. F a c c h i n i). y, aconitifolius L. — Valsugana, Lanciada etc. „ parnassifolius L. — Monzoni di Fassa (Dr. F ac- c h i n i). „ pyrenaeus L. — Conseria, Montalone in der Valsugana, Golem etc. „ Flamnmla L. — N u o v a- t e d e s c a (Dr. Facch.). „ reptans L. „ Lingua L. — S a 1 o r n o. „ Ficaria L. — C a 1 d o n a z z o , Valsugana «Jsl- lich etc. ^ Thora L. — Berg B a 1 d o, C a m p o g r o s s o , (' a m- p i g 1 i 0, Spinale, B o n d o n in J u d i- c a r i e n , Kuppen von Feltre, Por- tole, Thal S 0 1 1 a etc. „ Phthora Crantz, (hybridus B i r.^ — höhere Kalkal- pen, — A g 0 r d 0, See Prags elc. „ auricomvs L. — Fassa, Campiglio elc. „ rnonlanus VV. mit der Var. pj m aj or et c a r i u- thi actis Hoppe. ^ acris L. „ lanuf/inosus L. 269 Ranuncuius poh/anthcmos L. (et nemorosus VC. J — Oberhalb A g 0 r (1 0, L i V i n a 1 I 0 II g 0. C a n a 1 S. Bovo. „ repens L. ^ bnlbosns L. „ Fhilonotis E h r h. — Von S a I e r o nach M e z z o - Tedesco, Valsugana gegen Osten etc. „ sceleratiis L. — Valsugana etc. „ arvensis L. — Trient, Rovereto etc. y, parviflorus L. — Gardasee , nahe bei G a r g n a n o, (Dr. F a c c h i n i), Caltha palustris L. Trollius europaeiis L. Hdleborus niger L. — Tremals di val di Ledro, Spinale, C a m p 0 S. Marino. „ viridis L. — See I d r o, ober T u r a n o gegen M o e r n a, Berg S u r i s t e etc. 3 foetidns L. — nächst Riva, unterhalb C o n d i n o , von T r e m 0 s i n e nach C a m p i o n e, A r c o. Aquilegia atrata Koch. — Bergwiesen und Weiden. y, pyrenaica D. C. — Lodron, Campobruno, Thal Vestino, Fassa, zwischen G r i g n o und Ospitale, Portole etc. (Fortsetzung folgt.) Holaiii^elicr Ausflug in da<^ Tatra - Oeblrs. Von Dr. Adalbert Grzegorcelt. (Fortsetzung.) Mein Wunsch, die Flora von der ungarischen Seite kennen zu lernen, wurde !)efriedigt durch eine Excursion auf die Loninitzer- Spitze. Am 18. August 1852, nach feierlich abgehaltenem Gottesdienste, am Geburtstage Sr. Majestät Franz Josephs I., bestieg ich mit drei meiner Freunde einen Bauernwagen; ein Bauer, Gemsenjäger zur Begleitung und Träger unserer Sachen wurden mitgenommen, der uns zu Fusse auf kürzeren Wegen auf die ungarische Gränze folgte. Gegen Mittag fuhren wir aus , ein schöner Tag begünstigte unsere Reise. Von Zakopane kamen wir nach Poronin, eine Meile entfernt, weiter nach Mur und Bukowina zur Försterwohnung , wo wir einen Führer mitnehmen wollten. Bukowina ist ein am höchsten an der Tatra liegendes Dorf. Von dem Wirthshause, das nur von einem Waldadjuncten bewohnt wird, hat man eine sehr schöne Aus- sicht auf die Karpathen. Mnich, Mieguszawska, in deren Kessel das Meeraug liegt, Rogi, Eisthaler Spitze, Koszysta und Swinica machen einen imposanten Eindruck. — Da der Führer auf einer entlegenen S69 Poiaiie mit Heu beschäftigt war, fuhren wir weiter, in der Hoffnung, einen in Jaworzyna aufzunehmen. Der Weg führte jetzt meistens bergabwärts bis zum Flusse Blalka, der sich aus dem Meerauge ergiesset. Auf der Polane Lysa nahe des Flusses wartete schon unser Begleiter. Wir verliessen nun den Weg, der gerade zum Meerauge führt, und setzten auf das an- dere Ufer hinüber, der Fluss bildet hier die Gränze zwischen Gali- zien und Ungarn. Ein wenig befahrener Weg mit seinem hervor- ragenden felsigen Zacken , und niedergesenkten Brücken nolhigte uns abzusteigen. Wir gingen zu Fusse bis an den Hügel, in dessen Thale Jaworzyna liegt. Hier sind nur die Eisenhütten des Baron P a 1 0 c s a y, das eigentliche Dorf liegt tiefer unten, eine halbe Meile entfernt. Die Gebäude im Zustande der Hinfälligkeit, geben dem Thale ein trauriges Aussehen. Ein einziges Wirthshaus, ohne einen An- spruch auf Reinlichkeit zu haben, diente uns zum Nachtlager. Nach- dem wir die Eisenwerke angeschaut hatten , erkundigten wir uns nach einem Führer, leider war er hier nicht zu bekommen. Ein ein- ziger Bauer, mit der Gegend vertraut, vertauschte sein Führerge- schäft mit dem Dienste eines Schäfers. Man sagte uns aber, dass eine Bäuerin schon zweimal Gäste nach Lomniza geführt habe, und uns denselben Dienst leisten werde. Wir Hessen sie holen , fragten sie, ob sie den Weg genau kenne auf die Lomnitzer-Spitze. Wie er- staunt waren wir aber, als wir hörten, sie wisse gar nichts von einer Lomnitzer-Spitze! Ja selbst der Jude, unser Gastwirth, der einen Ge- bildelen spielte und sich rühmte, schon dreimal dort gewesen zu sein, betheuerte, er habe nicht die Lomnitzer-Spitze, wohl aber Alt- Walldorf gemeint, wohin sich alle Gäste begeben, die das Hochge- birge besuchen wollen. Auch die Schmiede, die Abends die Schenke besuchten, wussten uns keinen Aufschluss zu geben. Sie sprachen nur von einem grossen und kleinen Kahlbach. Später erfuhren wir, dass die Lomnitzer- und Eisthaler-Spitze, grosser und kleiner Kahl- bach von den Gemsenjägern benannt werden, aber ihre Begriffe sind so dunkel, dass man erst aus der Beschreibung beurlheilen niuss, welche Spitze unter grossem und kleinem Kahlbach zu verstehen sei. Es war also nichts Anderes zu thun, als die Bäuerin zum Füh- ren zu nehmen, damit wir nach Alt-Walldorf gelangen könnten. Es wurde beschlossen, ganz zeitlich aufzubrechen. Die Nacht brachten wir auf Heu in der Schenke liegend, schlaflos zu; ungeachtet dessen standen wir vor vier Uhr auf, unser Gemsenjäger packte die Ober- kleider und Victualien ein, der weibliche Führer wurde geholt, und so rückton wir zu Fusse vollen Muthes aus. Gleich an den Hütten fängt die Gebirgswaldung an , ein Kohlenweg führt am Wasser in das sich immer bis an den Sattel bei Durlsberg erhebende Thal. Rechts erstreckte sich der Berg Murany in verschiedenen Abstufun- gen und Höhen bis an den Sattel, links halten wir die Waldungen, die ins Hochgebirg führen. In einer halben Stunde erreichten wir die Polane Getajdowka, vom Besitzer so genannt. An beiden Seilen steht eine Hütte mit Um- zäunungen der Schafe und Kühe , ein grosser Schäferhund , durch sein weit ertönendes Bellen, verkündigte unsere Ankunft, der sich aber auf Befehl des Hirten : „geh'st zu den Schafen" gleich zurück- zog und nur durch Murren seinen Unwillen zeigte. Jetzt kamen wir wieder in den Wald, derselbe Weg führte weiter. Ausser Sene- cio Doronicum L. , sah ich nichts Besonderes am Wege. An einer Kohlenbrennerei vorübergehend, gewahrten wir zwei schwarze Men- schen, die uns in polnischer Sprache begrüssten. Nun endigle der Wald und die schöne Polane, Kupferschachten der reichen Stadt Bela angehörend, breitete sich vor uns aus. Sie hat eine südliche Lage am Abhänge der Bergkette, die sich von Jaworuzna bis zum Sattel hin- zieht, südlich Waldungen und Schluchten , hinter welchen die Eis- thaler- und Rathsee-Spitze emporragt. Kühe und Ochsen von grauer Farbe und grossen Hörnern , worin die ungarische Race ausgedrückt war, gingen auf die Weide, ein Juhas (Hirt) bliess auf einem Hörn und gab der weidenden Heerde die Richtung, dessen Stimme sie ge- nau kannten und befolgten. Dieses Thal ist in botanischer Rücksicht sehr wichtig. Eine üppige und reichhaltige Flora hatte ich vor mir. Nur vorübergehend sah ich Hieracium aurantiacum L. zerstreut, Adenostyles albifrons L. in Menge die schönsten Exemplare. Mul- gedium alpinum L e s s., Doronicum scorpioides W i 1 1 d. und austria- cum J a c q., Phyteuma spicatum L. Genauer das Thal zu untersuchen, verschob ich auf die Rückreise. (Fortsetzung folgt.) Zoologiscli - botauii§»cher Tereiii. Der Verein hielt am 3. August, unter dem Vorsitze des Viceprä- sidenten Dr. F e n z 1, seine Monatssitzung. Der gelehrte Vorsitzende gab in einem höchst anziehen- den Vortrage vorläufige Mittheilung der Resultate seiner Unter- suchungen über Clirysanthe?num, bei welcher Gelegenheit er für die Bildung des Krönchens am Samen derselben eine solche Reihe von Uebergängen nachweist , dass für manche darauf gestützte Arten die Gränzen kaum mehr nachweisbar werden. Auch andere Merkmale er- geben sich so schwankend, dass sie wohl hier und dazu Reductionen nöthigen werden. Die grösste Schwierigkeit ergab die Sonderung der Synonyme, die der Vortragende bis Bauhin in den Beschreibun- gen und Abbildungen kritisch festzustellen bemüht war. Schliesslich bemerkt er, dass er aus seinen Untersuchungen mit Einbusse einer Art, einen neuen Bürger für die Flora des Kaiserstaates gewonnen habe, nämlich das L i n n e'sche Chrysanthemum sibiricutn, welches identisch mit Chr. Zawadskyi Herb. ist. Dieser Name ist daher als synonym zu streichen, ersterer aber in die Flora aufzunehmen. Sekretär G. Frauenfeld zeigte an, dass der in Wien gegen- wärtig anwesende Herr F. Schmidt aus Schischka, einer der Ve- teranen der österreichischen Naturforscher, leider durch Unwohlsein verhindert war, einen von ihm angezeigten Vortrag zu halten. Sodann legte derselbe von Professor R. Heller aus Gratz dessen Darstellung seiner Reisen in Mexiko vor. Heller unter höchst schwierigen Verhältnissen daselbst mit naturwissenschaftlichen Sammlungen und Beobachtungen durch drei Jahre thätig , gibt in diesem Buche eine sehr anziehende Schilderung seiner Erlebnisse. Endlich zum Schlüsse brachte Frauen feld noch seine Beob- achtungen über die Lebensweise eines Käfers, den er an zwei verschie- denen Pflanzengattungen in Oesterreich , Böhmen, Mähren, Steier- mark, Salzburg, sowohl in der Tiefe, als in Höhen bis 7000 Fuss in Auswüchsen angelrolTen, wobei er bemerkte, dass es oft schwer sei, selbst bekannte Sachen wieder aufzufinden, indem er einer solchen Pflanzcnmissbildung an den Wurzeln des gemeinen Leinkrautes durch 25 Jahre vergeblich nachgeforscht habe, bis es ihm vor Kurzem ge- lang, dieselbe bei Brunn am Gebirge wieder zu entdecken. Professor F e n z 1 bemerkte noch, dass er aus früheren Jahren sich einer vielleicht in der Nähe der zuerst erwähnten Auswüchse gehörigen Missbildung an den Blüthenköpfen der Jasione montana L. zu erinnern wisse, Ijitei*atui% — Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgi- schen Vereines für Naturwissenschaften zu Hermannstadt , dritter Jahrgang 1852, Es ist gewiss erfreulich ein Organ zu besitzen, das uns über die naturhislorischen Verhältnisse eines Landes, welches eben so inter- essant, als noch wenig ausgebeutet ist , periodisch Nachrichten bringt, und eine Verbindung mit Naturforschern anbahnet, die nicht zu den Mitlheilsamsten gehören und selten den Kreis ihrer wissen- schaftlichen Verbindungen über die Gränzen ihrer engeren Heimath ausdehnen wollen. — An Aufsätzen botanischen Inhaltes finden wir in diesem Jahrgange folgende: Nr. 2. „Verzeichniss der am 19. No- vember 1851 in der Umgebung von Hermannstadt noch blühend ge- fundener Pflanzen." — Nr, 6. „Beiträge zur Kenntniss der Flora von Siebenbürgen," Von Dr. Ferd. Schur. (Uebersicht der auf den Arpäser-Alpen Ende Juli 1849 und 1850 beobachteten Pflanzen.) ^ Nr. 8. ,,1] eher Bulbocodium edentatum Schur." und „Verzeichniss der bis jetzt in Siebenbürgen entdeckten Euphorbien - Arten, nebst deren Varietäten und Formen." Von Dr. Ferd. Schur, — Noch befinden sich Daten von botanischem Interesse in Nr. 11 und 12 in einem Aufsatze \on E. A. Bielz: „Excursion nach der Höhle Vuntsäsze." — Curtis's B 0 tanical Magazine, März bis Juni ent- hält abgebildet und beschrieben : Tai", 4707. Cerevs Macdonal- diae Hook., wurde vom General M a c - D o n a 1 d von Honduras ein- geführt. — Taf. 4708. Dendrobium heterocarpum AV a 1 1. durch S i- mons von Assam eingeführt. Von Dr. Wallich in Nepal gefun- den. — Taf. 4709, Pitcairnia echinata li o ok. Bromellaceae slanmit wahrscheinlich aus Mexiko, — Taf 4710. Crossandra flara Hook. Acanthaceae von Whiffield im Znckciiiiil - (Jcliiro-e in ((er Siorra 372 Leone gefunden. — Taf. 4711. Dendrobinm teretifolium R. Br. , einheimisch in der Umgebung von Port Jackson und Neu-South-Wa- les. — Taf. 4712. Coelia macrostachia L i n d 1. Orchideae von H artw eg in Mexico gefunden. — Taf. 4713. Siphocanipylus Or- bignianus D. C. Loheliaceae. — Taf. 4714. Calantheciracilish'\nA\. Orchidee von Dr. Wal lieh in Silhet gefunden. — Taf. 4715. Puga chilensis Mol. Bromeliaceae einheimisch in Nord - Chili. — Taf. 4716. Sandersonia aurantiaca Hook. Bromeliaceae von S a n- dersonim Jahre 1851 in Natal entdeckt. — Taf. 4717. Brillantai- sia owariensis P. de Beauv. Acanthaceae von Whitfield in der Sierra Leona gefunden. — Taf. 4718. Rhododendron Dalhousiae Hook. f. Aus dem Sickim-Himalaya. — Taf. 4719. Skimmia japo- nica T h u n b. — Taf. 4720. Episcia melütifolia M a r t. , Gesnera- ceae von den westindischen Inseln. — Taf. 4721. Rhododendron glaucum Hook. Aus dem Sickira-Himaiaya. Iflittlieiliiiigeii. — Mikroskopischer Verein. — Den 20. März 1853 traten in Dresden Dr. Günther, Dr. Pieschel, Dr. L. Rabenhorst, Dr. H. Richter, Dr. Stein, Dr. G. S t r u v e, Dr. Z e i s und Dr. F. A. Zenker zusammen , entwarfen folgendes Statut und erklärten den mikroskopischen Verein als constituirt. 1. Der mikroskopische Verein hat den Zweck gegen- seitiger Relehrung über den Gebrauch des Mikroskopes und die Herstellung mikroskopischer Präparate, sowie er ferner für Mittheilungen, respective Vor- träge über Mikroskopie in allen Zweigen der Naturwissenschaften beslimmt ist. 2. Zur Mitgliedschaft ist erforderlich, dass sich der Beitretende mit mi- kroskopischen Studien beschäftigt und im Besitze eines guten 3Iikroskopes ist. Inactive Mitglieder gibt es nicht. 3. Der Verein versammelt sich wöchent- lich einmal abwechselnd bei einem der Mitglieder. 4. Das ölitglied, bei dem die Versammlung stallfindet, führt den Vorsitz, hat für Mikroskope iu hin- reichender Zahl und für den Sloff der Unterhaltung zu sorgen. 5. Jedes Mit- glied hat das Recht, den Verein zu ausserordentlichen Versammlungen zusam- men zu berufen, insbesondere, wenn es Gegenstände hat, welche sich bis zur nächsten ordentlichen Versammlung nicht würden aufbewahren lassen. 6. Zur Aufnahme neuer Jlitglieder ist erforderlich, dass der Vorschlag durch ein Mit- glied in einer ordenll. Versammlung bekannt gemacht werde. Die Abstimmung geschieht in der darauf folgenden ordentlichen Versammlung , und sind die Stimmen der zufällig abwesenden Mitglieder einzuholen. Zur Aufnahme sind zwei Drittheile der Stimmen erforderlich. 7. Jedes Mitglied übernimmt die Ver- pflichtung, alles Neue auf dem Gebiete der Mikroskopie, bestehe es worin es wolle, dem Vereine so bald als möglich mitzutheilen. — P uy a Chile n s in Mo 1., eine Bromeliaceae. , welche in Chili ein- heimisch ist und daselbst Cardon und Pnyahexssl, besitzt eine weiche Holz- substanz, die zu Stöpseln benutzt wird. Ausserdem werden die Blumen der Pflanze als Heilmittel gegen Bruchleiden angewendet. (Curt. Bot. Mag.) — Den meisten und besten Gerbestoff liefert die Eiche, dann kommen Lärche, Fichte, Erle, Birke und Sahlweide. — Victoria regia blüht seit vierzehn Tagen zu Schönbrunn in einem einfachen provisorischen Bassin, das in einem Glashause sich befindet. Ein Paar Blumen haben bereits abgehlühet, allein mehrere andere werden sich noch ent- falten, daher die Pflanze, welche bis jetzt 8 Blätter entwickelt hat, jedenfalls noch einige Zeit die Aufmerksamkeit der Pflanzenliebhaber Wien's iesselu wird, um so mehr als es bis jetzt die erste Victoria ist, die wir in unserer nächsten Umgebung zu bewundern die Gelegenheit haben. Redactcar und Herausjseber 4lex. Skofitz. Druck voo C. l'cberreuter. Oesterreichisches Botauisclics Wochenblatt. Gemeinnützig-es Org^an für Botanik und Botaniker. Gärtner, Oekononien, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. IViOll, 1. Sept. 1853. III. Jaliig:. J^SS. Das Oesterreichisriie botanische Wochenblatt erscheint Jeden Donnerstag. Man praniimerirt auf Uasselhe mit 4fl. CM. oder 2 Rtlilr. 20 Xgr. jährlich und zwar für Exeinpl. , die frei durch die Pnst bezogen werden sollen, I) 1 o s hei der Redac- tion: AVieden Neumannsgasse Nr. 331 oder l)ei den hetreffenilen Postämtern, sonst Inder Seidel'.schen Buchhandlung am Graben in Wien; so wie hei allen Bucli- handliingen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile 5 kr. C. >I. Iiilialt: Flora von Siidtirol. Von Fr. A m b r o s i. — Botanischer Ausflug iu das Tatra-Gebirge. Von Dr. Grzegorcek. — Botanische Nolixeii aus Griechenland. Von Dr. X. L a n d e r e r. — Correspondenz. — Bo- tanischer Tauschverein in Wien. — Bliltheiiung. Flora Toii Sihllirol Von Fr. A in b r o s i. Delphiniu?n Consolida L. — Felder bei Trient, R o v e r e t o, T e r 1 a g- 0. y, elatum L., — im waldigen Gebirge der Kuppen von F e 1 1 r e. Aconitum Anthora L. — Berge bei Tosino in Valsugana, in der Buchenregion. „ Napellus L. „ 'cariegattim L. „ paniculatum L a m. „ Lycoctonum L. Actaea spicata L. Paeonia officinalis L. — Berg B a 1 d o , G a r n i g a , L e l'r e in Valsugana. Berbcridcae V e n t. Berber is vulgaris L. Epimedium alpinum L. — Berg Cicerone in Valsugana, von Vigolo nach Sconuppia, ober L i z z a n a und Marco, von S a 1 o r n o nach S a n M i c h e 1 e. Nymphae ac eae D C. Nymphaea alba L. — T u b 1 i n o - See, S a 1 o r n o. Nupkar luteum S in. — Bergseen bei T e r I a g o, in Seen von T u b- 1 i n o di C e i, S a 1 o r n o. 274 Papaveraceae DC. Papcwer alpimim L. , — bloss auf Kalk- und Granitalpen. „ Argemone L. , — von T i o n e gegen B r e g u z z o. „ Rhoeas L. „ dubium L. Chelidonium majus L. Fii mar iac e ae D C. Corydalis cava Seh w. K. „ fabacea Pers. — Valsugana zwischen Gebüsch. „ solida Smith. „ lutea D C. — 0 p p i o, Berg Baldo, Stenico, Gazza. „ Gehleri L e d e b. , — ober S. Jacob (Dr. F a c c h i n i). Fumaria ofßcinalis L. „ Vaillantii L o i s. , mit der Var. flor.albidis. Cruciferae Juss. Matthiola •caria DC. — Benaco unter- und oberhalb der Gränze. Nasturtm7n officinale R. B r. „ amphibium R. B r. — See Oppio, Slavini di Marco, T er 1 a go. „ anceps R c h b. — Unterhalb S. Paul (Dr. F a c c h i n i). „ sylvestre R. B r. „ paluslre D C. Barbarea vulgaris R. B r. Turritis glabra L. Arabis brassicaeformis W a 1 1 r. , — in kühlen Wäldern , — Ste- nico, Campogrosso. „ alpinä L. „ saxatilis All. — Tiarnodisopra gegen A m p o I a, Castelcomo. „ Gerardi B e s s. „ hirsuta S c o p. „ ciliata R. B r. — Berg Bondon, Fedaia, Judica- rien, Setteselle in Valsu- gana, B a d i a, S. P e 1 1 e g r i n o. „ muralis Bert. — C a d i n unterhalb S a 1 o r n o (Dr. F a c- c h i n i). „ Halleri L. — Campogrosso, Spinale. „ Tun ita L. — T r i e n f, Flussgebiet der Elsch. „ pumila J c q. — Berg Baldo, S c o n u p p i a, Kuppen von F e 1 1 r e. „ beUidifoUa J a c q. — Grasige, feuchte Orte der Voralpen und Berge. „ caerulea H ä n k e. — B a d i a , V a 1 s o r d a , A m p e z- z 0 etc. Cardamine asarifoUa L. — Bei Bergamasea di Darzo inJu- d icarie n. 275 Caidamme alpina W. — C e n g i e 1 1 o, zwischen C o n s c r i a und «r A s t a , Spitze des L a g- o r a i , M o n t a- 1 0 n e in der V a 1 s u g a n a. „ resedifolia L. „ impatiens L. „ hirsuta L. y, pratensis L. „ amara L. mit der Var. (3) hir t a. „ trifolia L. — Unter -Valsugana bei Tezze. Dentaria enneaphyllos L. — Paneveggio, Broccon di Te- sino, Civerone und P u i s 1 e in der Valsugana etc. „ digitata L a in. — Auf der Hohe der F u g a z z a , T o m- b e a, von B r o c o n nach R o n c o, Berg Frazzon in der Valsugana. ^ pinnata L a m. — M o e r n a und an der Gränze von B 0 n d 0 n. „ biilbifera L. — Vallarsa oberhalb Camposilvano. Sisymhrium officinale S c o p. „ Columnae L. — Strasse nach B o I g i a n o. „ pannonicum Jacq. — Laas (Dr. F a c c h i n i). , Sophia L. — T r i e n t. „ strictissimum L. — Thal Sole (Dr. F a c c h i n i). „ Alliaria S c o p. „ Tlialianum Gaud, Braya alpina Hopp. — Kais auf dem P a 1 b e r g (Dr. F a c- c h i n i). Erysimum cheirantkoides L. — Felder gegen Tezze in Unter- Valsugana. „ rhaeticum D C. — Berge von Tesino in Valsugana. „ Cheiranthus P e r s. — Berg Suerta in Valsugana. „ helveticum D C. — Thal Sole. Brassica campestris L. „ Rapa L. Sinapis arvensis L. Erucantrum obtusangulum Rchb. — Trient, Riva. Diplotaxis temiifolia D C. — Trient, R o v e r e t o. Alyssum Wulfenianum B e rn h. — Kuppen von F e 1 1 r c , sandige Orte der Alpen. „ calycintim L. Farsetia incana R. Br. — Bolgiano, Bruneck gegen Wels- berg (Dr. F a c c h i n i). „ clypeata R. Br. — Trient gegen Laste. Lunaria rediviva L. — Berg P r i m a 1 u n a und P o n t a r s o in Valsugana. Petrocallis pyrenaica R. B r. — 13org P o r t o 1 e , Kuppen von F e 1 1 r e. Draba aizoides L. — Bondon, Derocca, Kuppen von F c 1 1 r e . „ Zahlbruckneri Host. — C o n t r i n , ober C a m p o d e 1 1 a s e 1 V a (Dr. F a c c h i n i.) 3T« Draba Saulcri II u p p e. — F a s s a, an der Grunze von L i v i n a 1- longo und B a d i a. „ tomentosa W a h 1 e n b. — Höhen des Joches von L o r s e i (Dr. F a c c hi n i). „ frigida Saut. — M o n t a 1 o n e, P a d o n, S o j a 1. „ Tvaunsteineri H o p p e. „ Johannis Host. — Fassa, Paneveggio. „ Wuhlenbergii Hartm. — Fassa mit der Var. a) flad- ni z e nsi s Wulf., p) lap p o- wecaW., y) laevigata'Ro\i^e. „ incana L. — Schiern, G a r d e n a (Dr. F a c c h i n i). „ Thomasü K. (nicht Ehr.) — Schier n, „ venia L. Cochlearia saxatÜis L a ni k. — T r i e n t , R o v e r e t o , V a I s u- g a n a, F i e m m e etc. y, bremcaulis Facch. — Gipfel des 0 1 m o , Newa s e c 0 n d a und C a ni e r 1 o i in Fassa. „ Armoracla L. — P r i ni i e r o. Cameliiia satica Crantz. — T r i e n t, R o v e r e t o. „ dentata Pers. — Fassa. (Fortsetzung folgt.) Rotaiiiüiclici* Ausflug In Avi% Tatra - Oebirg. Von Dr. Adalbert Grzegorceli. (Fortsetzung.) Der fahrbare Weg verschmelzte sich allmählich in einen Fuss- steig, der sich vor uns auf den, das Thal begiänzenden 5400 Fuss hohen Sattel schlängelte. Nachdem wir ihn bestiegen halten, ging es wieder hinunter zum schwarzen und weissen See. Im Hinuntergehen fand ich TrolUus europaeusL. und Ranuncuhis Tliora L. Beim weis- sen See wurde gerastet und gefrühstückt. Vor uns gegen Osten lag der See, hinter ihn senkt sich das Thal bis Käsmark, nördlich Durls- berg, und südlich der Ro!hsee, Grünsee, Lonmitzer- und Käsmarker- Spitze. Jetzt wurde der Weg gegen den grünen See eingeschlagen, ein Fussteig durch das dichte Krummholz führte uns dahin. Weil unser Führer mit der Gegend nicht sehr i)ekannt war, und wir selbst nicht wnssten, wie lange unser Weg noch dauern wird, hielten wir uns nicht auf, und vom grünen See ging es hinunter gegen Käs- mark. Anstatt gleich den aus dem See sich ergiessenden Bach zu passiren , wo ein Fussteig führt, gingen wir, in der Meinung den Weg zu ersparen, neben ihm herunter, verirrten uns im Krunmdiolze, und gelangten mit grosser 3!ühe auf das andere Ufer, wo wir den Fusssteig wieder fanden. Hier schliesst sich an das Krummholz ein grosser Tannenwald , den wir betraten. Die Stille und Oede der Gegend unterbrach das Wiehern der Pferde, die hier weideten. «77 und uns ungewöhnliche Gäste staunend betrachteten. Noch mehr "wurden wir überrascht , als wir einen Knaben erblickten, der die Aufsicht über die Heerde führte. Er antwortete uns deutsch , dass die Pferde nach Vordorf gehören, und so wussfen wir, dass wir uns in der Besitzung einer deutschen Colonie befanden. Im dichten Walde ging der Weg immer bergab. Nach anderthalbstündigem Gehen kamen wir endlich heraus, und zwar zu den Hunsdorfer-Maierhöfen. Das ganze Käsmarker-Thal konnten wir jetzt übersehen. Drei Spitzen standen vor uns, aberweiche die Lomnitzer sei, wussle Keiner. Un- seren Zweifel hofften wir zu lösen, als ein Weib aus dem Maierhofe herauskam. Begierig fragten wir, welche von diesen drei die Lom- nitzer-Spitze heisse. Zu unserem grossen Erstaunen hörten wir, sie wisse es nicht. Zum Glücke kam ein Hirt, der uns wenigstens einen dunklen Aufschluss ertheilte und die wahre Lomnilzer-Spitze zeigte, es war die mittlere, nördlich die Käsmarker- und westlich lag die Schlagendorfer-Spitze. Nach kurzem Mittagsmale, denn es war schon zwölf Uhr, wurde unser Führer entlassen, der Weg nicht mehr nach Alt- Walldorf, sondern gleich an die Lomnitzer -Spitze eingeschlagen. Der Hirt führte uns bis an den Fuss der Lomnitzer -Leithen, er erzählte, wie wir oben eine Höhle finden , dort übernachten , und in der Frühe die Spitze besteigen könnten. Er kehrte zurück, und wir stiegen langsam hinauf. In der Krummholz-Region blühte noch Anemone al- pina L. , Mnlgedium alpinum L e s s. stand schon verblüht. Hier tra- fen wir auch auf einen Hirten bei Pferden, der uns deutsch anredete. Zu unserer Beruhigung versicherte er uns, dass wir uns wirklich auf den Lomnitzer-Leilhen befänden, begleitete uns eine Strecke, und zeigte die Grotte, wo wir übernachten sollten, endlich wurde auch sie erreicht. In dem oberen Theile der Krummholz-Region, gleich unter dem Trichter- und Sleinbacher -See, steht ein Granitblock, inwendig hohl, am Eingange eine rohe, steinerne Umzäunung, das ist die berüchtigte Grotte, wo die Reisenden auf die Lomnitzer- Spitze zu übernachten pflegen. Sie nahm uns Ermüdete gastfreundlich auf. In einer Stunde kamen sieben Ungarn mit einem Führer, was uns desto angenehmer war, da der Führer mit der Gegend sehr vertraut war, und zum 48. Male die Spitze bestieg. Ohne diesen Zufall hätten wir kaum unser Ziel erreicht. Er ist Schullehrer in Alt- Walldorf , das am nächsten an der Lomnitzer- Leithen liegt, ein Gemsenjäger dazu, und heisst Luks. Ich rathe einem Jeden, der die Lomnitzer-Spifzc be- steigen will, sich früher nach Alt- Walldorf zu begeben und Luks zum Führer zu nehmen , er weiss die Avahren Namen der Spitzen, und orienlirt sich sehr gut. Ein grosses Feuer vor der Oeffnung aus Krummholz wurde die ganze Nachtunierhallen, und wir schliefen ein paar Stunden recht ge- mächlich auf blosser Erde. Zeillich, vor vier Uhr, waren Alle wach und bereiteten sich zur weiteren Reise. Unser Luks voraus, und wir Einer nach dem An- dern hinter ihm. Zwischen dem Trichter- und Steinbacher-See stiegen wir hinauf. Nachdem wir über die Krummholzregion genug weit gekommen waren, erreichten uns die goldenen Strahlen der aufgehenden Sonne, die schwarzen Felsen belebten sich und der bunte Teppich unter un- seren Füssen gewann neue Reize. Unten lag noch das Thal im grauen Schleier der Dämmerung umhüllt. Alle blieben stehen, versunken in die Betrachtung der wundervollen Natur. Ein niedlicher, von mir noch nicht gesammelter Syngenesist weckte mich aus der Betrach- tung. Es war Senecio carniolicus Willd. , mehrere Exemplare gingen in meine Büchse. Adenostyles alhifrons L. stand in der schön- sten Blüthe, Sempernwum montanum L. und Campanula alpina J a c q. wechselten mit einander. Weil meine Gefährten nur mit der Lomnitzer- Spitze beschäftigt waren, so gingen wir weiter. Bald erreichten wir den Rücken des Kahl- bacher-Grat, wo man in das kleine Kahlbacher -Thal gelangen kann. Hier fängt der eigentliche Lomnitzer-Felsen entblösstvom Humus an. An der Felsenwand kamen wir zu einer Quelle, wo gefrühstückt wurde. Ranunculus montanus Willd. nimmt hier die feuchten Stel- len ein. An dieser südlichen Seite führt ein in Felsen kennbarer Fussteig in verschiedenen Richtungen bis auf die Spitze. (Schluss folgt.) Botanische IVotizeii aus Grieelienlaud* Von Professor X. Landerer in Athen. — Jugl ans Regia. — Der Wallnussbaum hiess bei den Alten Kapi/a oder BaatXtxTi und auch n-jffuin , und bei den heutigen Griechen Kapu^ta. Seine Frucht Nux Heracleotica genannt, wurde im Alterthume die euböische Nuss Hapuov 'EupoVxov genannt, nach T h e o- p h r a s t, als wahrscheinlich auf der Insel Euböa am frühesten ge- pflanzt. Der Nussbaum war gleich allen eicheltragenden Bäumen dem Zeus heilig. In dem Augenblicke, wo die Braut in das hochzeitliche Gemach eingeführt wurde, streuten die Hellenen Nüsse unter die Gäste und Kinder, damit Zeus dem neuvermählten Paare Fruchtbarkeit schenken möge; dieses war der wahre Grund dieser Sitte, der sich bis auf die heutigen Tage in Griechenland erhalten hat. Weil selbe beim Niederwerfen auf den Boden zurückprallend noch einen Auf- sprung machen, galten sie auch für ein Sinnbild der Munterkeit. Die Jungfrauen in Lacedämon feierten zur Zeit der Einsammlung der Nüsse ein Fest zu Ehren der Artemis Karyatis , das man Kar ya nannte. Die Griechen lieben sehr die Nüsse und besonders in den Klöstern werden selbe mit Honig verspeist; auf einigen Inseln be- reitet man eine sehr schmackhafte Confitüre aus eingekochtem Trauben- moste und Nüssen. Der Most wird bis zur Syrup-Consistenz einge- sotten und die an Fäden angereihten Nüsse darin so oftmal einge- taucht, bis sich eine ziemlich dicke Schichte darauf abgesetzt hat und sodann an der Sonne getrocknet*}. Diese sehr schmackhafte *) Diese Art von Coiifitiiren werden in Slavonien zur Zeit der Wein- lese ebeufalls bereitet. Anm. d. Red. aT9 und im ganzen Oriente sehr beliebte Leckerspeise nennt man Sut- zukia. Was nun in botanischer Beziehung sehr sonderbar ist, ist das Vorkommen einer besonderen Niiss-Sorte auf der Insel Faros und zwar nur Eines Baumes, der in dem Hofe eines Klosters sich befin- det. Dieses Wallnussbaums Samen liegen in einem sehr dünnen zart- schaligen Endocarpinm , das an mehreren Stellen durchlöchert ist, so dass man den Samen darin liegen sieht. In ganz Griechenland findet sich kein ähnlicher Wallnussbaum , so dass die Existenz desselben zu den botanischen Seltenheiten Griechenlands gehören dürfte. — — Gefüllte Chamillenblüthen. — Zu den im Unmasse in Griechenland vorkommenden Pflanzen , die alle Felder über- decken, gehören die Chamillen, die jedoch ganz unberücksichtigt bleiben und gar nicht gesammelt werden. Jede Familie sammelt sich oder lässt sich so viel sammeln, als man für seine Familie des Jah- res hindurch nöthig zu haben glaubt, indem man bei den gewöhn- lichen Krankheiten sehr häufig zu den Chamillen seine Zuflucht nimmt. Da selbe im Monate April blühen, so nennt das Volk diesel- ben Apriliatika Luludia „Blüthen des Aprils." Dass diese so nütz- lichen Chamillen, womit man einen grossen Theil von Europa ver- sehen könnte, nicht gesammelt werden, liegt in dem grossen Ar- beitslöhne, denn ein schlechter Sammler verlangt zum wenigsten 48 kr. per Tag, ein Kind vielleicht 30 kr. , eine Frau 36 — 40 kr. und ausserdem sind die Leute nicht anzuhalten, nur die Blüthen und nicht Blüthen und Kraut sammt der Wurzel zu sammeln, so dass man nur schwer ein gangbares Product erzeugen könnte. Aus diesen und ähnlichen Gründen ist bis zur Stunde keine industrielle Unterneh- mung, so klein selbe auch nur sein mag, entstanden und auch wenig Hoffnung ist vorhanden, dass für viele Jahre irgend eine prosperiren wird. Die Chamillen heissen bei Apalesus Trochiscus heliacus , und bei den Alfgriechen xe^xav^sM-a und xaMOMTn>'a. Unter den Millionen von Chamillenblüthen finden sich nun auch gefüllte Blüthen, die sich sehr schön ausnehmen und solche gefüllte Chamillen sind zu den Zierpflanzen zu rechnen. — Ac an t hu s. — 'Epcoaxav^^o; quast serpens Spina bei D i o s- corides, AxavSa bei den heutigen Griechen, d.i. Distel wird diese Pflanze, die die Idee der Verzierung der korinthischen Säule gegeben, genannt. Plinius erzählt, dass die beiden Arten der Bärenklau A. mollis und A. spinosa, ihrer schön gewundenen Stiele halber, auch in Lustgärten zur Einfassung der Beete häufig gepflanzt, und auf Kunstwerken , Säulen, Gewändern und Teppichen nachgeahmt wurden. V i r g i l und V i t r u v i u s erzählen : ein vergessener Korb, mit einem Dachziegel bedeckt, sei von den emporgewachsenen Stie- len der Bläreuklau so zierlich umschlungen worden, dass der vor- übergehende Baumeister C a 1 1 i m a c h u s dieses Bild zum Capital der korinthischen Säule gewählt habe. Correspoudeiiz. — Rothenhaus in Böhmen, im August. — Der vom Herrn Winkler in dem „botanischen NVochenblatte'- Nr. 28, d. J. , in Vorschlag gebrachte Früchte- und Samentausch , findet meinen gan- zen Beifall, und ich werde diesen Herbst soviel wie möglich Säme- reien sammeln und sie Ihnen zusenden. Wenn nur ein Anfang- ge- macht ist, ich zweifle nicht an der allgemeinen Theilnahme ; ja es könnte dieser Samentausch auch auf Cullurpflanzen - Samen ausge- dehnt werden, was vielen Gartenbesitzern und Gärtnern höchst er- wünscht sein dürfte. Für den letzteren Fall würde ich aber unmass- geblich rathen, die Einsender von Culturpflanzen-Samen zu verpflich- ten , dass sie für die Echtheit des Samens garantiren , dann den Namen der Pflanzen, wovon der Same ist, sowie den des Autors, als auch das Jahr, wann der Same und den Ort, wo er gesammelt wurde, ferner den Namen des Einsenders, auf die Hülle, deutlich und leser- lich zu schreiben haben. Ich will hier eine Etiquette beispielsweise bezeichnen : Brachycome t'beridifolia Benth. O Rotlienliaus 1853. Composilae. N. Hol 1. K. L,. Gärtner. ^_ Die Bezeichnung des Vaterlandes und der natürlichen Familie wäre wohl wünschenswerth, ist aber nicht unumgänglich nothwen- dig. Durch diese Genauigkeit der Angabe wird der Einsender ge- zwungen, echte keimfähige Samen zu liefern , weil er nicht riskiren kann, seinen Namen öffentlich an den Pranger stellen zu lassen. Dieser Samentausch wäre somit ein Mittel, auf die wenigstkost- spielige Weise , sich echte und gute Sämereien zu verschafl'en und müssle nothwendigerweise auch auf den Gartenbau einen wohlthä- tigen Einfluss ausüben. A. Roth. Motaulsclier Tausclivereiii äii lü^ien. — Sendung-en sind eingetroffen : Von Herrn V o gl in Kremsier, mit Pflanzen aus der Flora von Mäiiren. — Von Herrn Roth in Rothenliaus, mit Pflanzen aus der Flora von Böhmen. — Von Herrn Janka in Wien, mit Pflanzen aus der Flora von Ung-arn. — Von Herrn Direclor Heldreich in Athen, mit Pflanzen aus der Flora von Griechenland. — Sendung-en sind abgegangen an die Herren: Landesgerichts-Rath Weselsky in Kollin, — Apotheker Stolle in Dresden, • — Lehmann in Offenbach, — Balek in Fünlkirchen, — Roth in Rothenhaus, Schade in Alt-Reiz, — Vsetecka in Nimburg, — Klerr in Klanyecz, — Punz- mann und Hochmeyer in Wien. — V. V e r z e i c h n i s s neu eingesandter Pflanzenarten : Nymphaea ther- malfs ü C. Yon Grosswardein in Ungarn eingesandt von Janka. — Avla- comnion palustre Schwägr, , Briium nutaiis Scbreh. , FeyateUa cunica Corda. , Hyjmum ciispidatum H e d w. Aus Baiern eingesandt von Dr. Walther. !Mitt]ieiluii^. — Die Samen der Cassia occ'ulentaUs L. , einer ursprünglich west- indischen Pflanze, die gegenwärtig über sämmtliche Tropenländer verbrei- tet ist, werden hei Nare in Neu-Granada, von den Eingehornen geröstet und als „Chilanchile" zu einem magenstärkenden Kalleligelränk verwendet. Redacteiir und lleraast£ebci' Alex. Skofiltz. Druck %'on C. Ueberreuter. Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt. Gemeinnützig^es Org-an für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekononien, Forstmänner, Aerzte. Apotheker und Techniker. "WlClli, 8. Sept. 1833. III. Jaliig:. J\lSß. flas Oexterreirliisi-he Uotnniselie Wochenblatt er.sflieiiit jeileii Doiiin'istHg. Man praiiiiiiitrirt auf dasstlhe mit 4fl. CM. (uIim- 2 Rtlilr. 2(» Ngr. jalirlich iiihI zwar für Exeinpl. , die freiilinrli rlif Post bezogen werileii sollen, li 1 u s hei iler lleiiac- tioii: >\''ieden Neumaiinsgasse Nr. 331 oder hei den Ijetreffemlen Postanili-rn, .soii.sl in der S e i d el'schen Buchhandlung am Graheu in Wien; .>-o wie hei allen IJiicli- handlnngen de.s In- und All.slaiide.s. In.serate die ganz»; Pelitzeile ö kr. (' . AI. IsaSinSt: Flora von Südlirol. Von Fr. Ambrosi. — Boltinistiier .Ausflug in das Tatra-Gebirge. Von Dr. Grzegorcek. — Flora aiislriaca. — Literatur. — Millheilungen. • » ien , am 8. September. — Da mit Ende dieses Monates das drille Ouarlal dieses Jahrganges beendet sein wird, so ersuchen wir, die weiteren Pränumeralionen bei Zeilen einteilen zu wollen, damit in der Zusendung der einzelnen Nummern keine Unterbrechung statt- finde. Man pränumerirt auf den ganzen Jahrgang mit 4 il. C. M. (2 Rhlr. 20 JVgr.) ganzjährig oder mit 1 fl. C. M. auf ein Quarlal entweder bei der Redaclion (Wieden, Neumannsgasse Nr. .'^31 in Wien), oder in der S e i d l'schen Buchhandlung (Graben, in Wien), so wie auch bei allen Buchhandlungen de.s In- und Auslandes. Pränumeranten innerhalb des Rayons des öslerreichisclu^n Post- vereines erhallen die einzelnen Nummern sogleich nach ihrem Er- scheinen frei durch die Post zugestellt, wenn sie den Pränumera- lionsbetrag franco und direcle an die Redaclion einsenden. Inserate werden mit 5 kr. C. M. für die ganze Petilzeile be- rechnet. Vom I. und II. Jahrgang sind noch vollständige Exemplare ge- gen 4 fl. C. M. für den einzelnen Jahrgang zu haben. Beide Jahr- gange zusammen können um 6 fl. C. M- bezogen werden, wenn der Betrag franco und direcle an die Redaclion eingesandt wird. Die Redaclion. Flora von Sihltirol ^ Von Fr. A m b r o s i. (Fortsetzung.) Thlaspi arnense L. ,, perfoliatiim L. ., alpestre L. — Berge von Valsugann, Baldo etc. ., praecox Wulf. — Berg Suriste an der venetianischen Grunze. „ alpimim J a c q. — Alpen von A n g e i, Kuppen von F e 1 1 re, Agil er 0 1 a. „ ro tundifolium Gaud. — Bondon, Campogrosso Settelaghi in Valsugana. Biscuiella laemgata L. Lepidium Draba L. „ campestre R. Br. — Cavalese, Bolgiano, Ro- ver e t o. „ ruderale L. — Bolgiano (Dr. F a c c h i n i). „ gr amini foliuin L. — G a r g n a n o , Bolgiano, R i- V a It a. Huichinsia alpina R. Br. — Campobriino, Campogrosso, Lanciada, Portole, Thal S e 1 1 a. „ brevicaulis Hoppe. — ]\1 o n t a i o n e. „ petraea R. Br. — Doss'Trento, Salorno, Ro- ver e t 0. Capsella Bursa pastoris M ö n c h. „ paucißora K. — Berg T a t o g a , in C a n a l S. B o v o, I) 0 s s' T r e n t 0, L o d r o n e. Aethionema saxatile R. B r. — Valsugana, T r i e n t , R o v e- r e t 0, .1 u d i c a r i e n. Isatis tinctoria L. , — bei Lagen, gegen S. Pietro (Dr. F a c- c h i n i). Neslia paniculata D e s v. — Genta, B r e n t o r i c o, Thal P a 1 ii , R 0 V e r e t o, Bunins Erucago L. , — südlich von A v i o. Rapistruni rugosum All. — N o m i , Umgebungen von -Riva und A r c 0, oberhalb C o g n o 1 a Raphanus Rhaphanislrvm L. , — unterhalb Pieve di Tesino, von V a r d a nach Caravaggio. Cist i n e a e D n n a 1 in D C. Ilelianthemum Fumana M i 1 1. „ oelandicum W a h 1 e n b. mit den Var. a) g l ah ru m, f) h i r t u m (alpeatre R c h h^, Y > t o jn e nt 0 s u m (Cistus Conus J a c q.^. „ vulgare G ä r l n. mit den Var. aj t omentos um, P) h i r s u t u r.i , y) g labrn m^ S'j g r a n d i fl o r u iit,. HeUantUcmiim poUfolum (Cistus LJ Pers. inll den Var. aj obloii- g ifo liu m, p) ang iis tif oli u m. Viola ric « c D C. Viola pinnata L. — Berg von V i g o in F a s s a, L i v i ii a 1 1 o ii g o, F 0 r n 0, T e z z e in V a 1 s u g a n a. „ palustris L. — Ober - C o n s e r i a am See von V i o s e, C o- p 0 I li im Thale von T o s i n o. „ hirta L. „ collina B e s s. „ odorata L. „ arenaria D C. — P r i m i e r o, F a s s a, N a u n i a. „ sylvestris L a ni. „ canina L. „ elatior Fries., — ■ von Ora zur Elsch, S a 1 u r ii gegen den wesllichen Berg. ^ mirahilis L. „ biflora L. „ tricolor L. mit den Var. a) v ul g a r i s , p ) a rven s i s M y r r. , y) s a x i t i Iis Seh n\. „ calcarata L. — S t i l f s e r - J o c ii (ür. F a c c h i n i j. „ heterophylla Bert. — Tramals, Thal V e s t i n o. Reseda ceae D C. Reseda lutea L. — F i e m m e , R c v ö , R o v e r e t o , T r i e ii I, V a 1 s u g a n a. „ luteola L. — Thal V e n o s t a (Dr. F a c e h i n i). Droseraceae DC. Drosera rotuudifoUa L. — V a l s u g a n a , J u d i c a r i e n. „ longifolia L. — Torfwiesc ober T e 1 v e , J u d i e a r i e n. Aldrovanda vesiculosa L. — B o I g i a n o, S a I u r n (Bar. v. 11 a u s- m a n n und L e y b o l d 1851). Parnassia palustris L. Polygaleae Juss. Polygala vulgaris L. „ comosa Seh k. „ amara L. „ Chamaehuxus L. Sileneae D C üypsophila repens L. — Comelieo, Fassa, Berge mui T e- s i n 0, Kui)[)cn von Feltre ele. ^ muralis L. — B o 1 g i a n o (Dr. F a c c h i n i). Tunica saxifraqa S c o p. , — in ganz Südtirol. Dianthus prolifer L. „ Anncria L. — B o 1 g i a n o (Dr. F a c c h i n i.) „ harbalus L. , — am Scheidewege bei S a d o l e, (" a iial S. B <) v 0 e[e. Dinuthus Carlhusicinovum L. „ atvorubens All. — Rabbi, Ober - U 1 1 c n, Tlial S o 1 1 a in V a 1 s u gan a etc. „ Seguieri V i 1 1. mit den Var. a) asper R c h b., f) syl- v a ticu s H 0 p p e, y) c ol li7iu s W .K. „ neglectus L o i s. — Alpe D e n n a im N o n thale. „ glacialis Hänke, — höchste Puncte der Granitalpen, Fassa und im östlichen Puster- thale (Dr. Fac ch i n i). „ deltoides L. — Hügelwiesen von Kais gegen das Thal von W. M a 1 1 r e i (Dr. F a c c h i n i). „ sylvestris Wulf. * „ superbus L. — C a m p o b r u n o etc. „ monspessulanus L. mit den Var. ß) plumosus S p r. y) alpestris Eo^ipe, — M a r- z 0 1 a , ober Cei, Lizzana, Thal von Vestino, Frazzon di Tezze, P 0 z z e etc. Saponaria Vaccaria L. — S a r d a g n a. „ officinalis L. „ ocymoides L. Silene gallica L. — Berge von Roncegno in Valsugana. „ italica Pars. — Zwischen V e z z a n o und Santa Messen za, Doss'Trento, Val- sugana etc. „ nutans L. „ Otites Smith. „ inflata S m. mit den Var. ,5) an g u s tifoli a y) alpi- n a CCucubalusJ L a m. „ Pumilio Wulf. „ conica L. — Serravalle ([)r. F a c c h i n i). Ärtneria L. — Thal Cadin, an den Ufern des Predazzo. ., saxifraga L. „ quadrifida L. „ aipestris J a c q. — Alpen von C i m o n e g a , P r i m i e r o, D e r 0 c c a, D o s s' d' A b r a m o, S. P e 1- 1 e g r i n 0, F e d a j a etc. „ rupestris L. acaulis L. Lychnis Viscaria L. — G a r d e n a, R o v e r e t o, V a 1 s u g a n a etc. ,, Flos-cuculi L. „ coronaria L a m. — Bei B o r g o und Levico in Val- sugana. ., Flos-Joms L a m. — M a r z o 1 a bei T r i e n t. vesperfina S i b t h. ., diurna S i b t h. Agrostema Gltluigo L i n u. (Fortsetzung folgt.) »»5 Ro(aiiiselier Ausflug in das Tatra -Geliirg. Von Dr. Adalbert Grzegorcek. (Schluss.) Ausser den zum Schutze dienenden Stöcken , Hessen wir alles Uebrigc bei der Qn^'Ue zurück, und betraten die steile Felsenkluft. Gentiana frigida Hke. , Saxifraga muscoides W 1 f . und sibirica L., in den Spalten des Felsens, waren die letzten Phaneragamen , die ich im Hinaufsteigen sah. Nach halbstündigem Steigen, änderten wir die Richtung Östlich, uns wieder gegen Westen wendend, kamen wir au einen schroffen Abiiang ; auf den Rath unseres Führers legten wir auch unsere Stöcke nieder, denn jetzt mussten Füsse und Hände gleichen Dienst verrichten. Wir stiegen über diesen Abhang westlich herunter, und ein unabsehbarer Abgrund, in das kleine Kahlbacher-Thal, lag vor uns. Die Schluchtwand musste gerade von einem Ende zum andern passirt werden. Obwohl keine Gefahr zu fürchten ist, da man sich rechts an Felsen hält, und die Füsse festen Anhallspunct finden ; so kann es doch dem ungeübten Reisenden Schwindel verursachen. Indem wir von der anderen Seite weiter kletterten, kamen wir an den beschwerlichsten Punct , den Imrichs- Stein. Der Name ist abgeleitet von einem gewissen I m r i c h, der an dieser Stelle in lautes Weinen und Schluchzen ausbrach , er müsse liier sein Leben verlieren. Es ist eine glatte Abdachung des Fel- sens, und man niuss sich recht an den Zacken der linken Wand hal- len, um nicht auszurutschen. — Die grösste Schwierigkeit Avar über- wunden und das Ziel unserer Anstrengung nahe. Die schwankenden Kräfte durchzog neuer Mulh, bis wir endlich erschöpft und in Schweiss gebadet, die ersehnte höchste Karpathen-Spitze, 8546 Fuss über der Meeresfläche , erreichten. Es war acht Uhr, vier Stunden brauchten wir also von der Grotte bis hinauf. Sonst nach einem ermüdeten Steigen, warf ich mich nieder, um auszuruhen, hier aber genügte ein einziger Blick, um rasch die Kräfte zu sammeln. Der Geistesschvvung über die in voller Erhabenheit sich darstellende Natur, gewann volle Herrschaft über den Körper. Ich stand fest, wie der Preisen, fühlte mich leicht wie die Alpenluff , und es fehlte nur der verklärte Got- tes Sohn, um auszurufen : „Herr, es ist hier gut, lasse uns drei Hüt- ten bauen!" Der gute Luks musste sein ganzes Wissen zusammen- fassen, um alle meine Fragen zu beantworten. Das ganze Tatra-Ge- birge mit seinen kegelförmigen schwarzen Spitzen lag vor uns. Ge- gen Norden, bloss durch eine Schlucht getrennt, die mit Schneestrei- fen bedeckte Eistlialer-Spitze, neben ihr die Rothsee-, und Grünsee- Spitze. Die Rothsee- Spitze wird auch P a p i r us - Spitze genannt, von einem Gemsenjäger, der hier vom Schneegestöber überfallen, seinen Tod fand. Gegen Osten die Käsmarker- Spitze, zwischen ihr und derLomnilzer, die verschiedenarlig gnipi)irte Wand, vom Könige von Sachsen Rautenkrone benannt. WestHch unten die fünf am höch- sten liegenden ungarischen Seen, und das kleine Kahlbacher-Thal, weiter am grossen Kahlbacher-Thal die Schlagendorfcr-Spitzc , und 8S6 hinter ihm die grossartige Gerlsdorfer-Spitze, die vom Herrn Grei- ner, fürstlich Koburgischen Förster, für den höchsten Karpalhenpiinct angegeben wurde. Es hat sich aber anders herausgestellt. Nach den Catastral-Vermessungen soll doch die Loninitzer-Spitze den Vorrang behaupten , und einige Klafter die Gerlsdorfer-Spitze übersteigen. L u k s erzählte mir , Herr G r e i n e r habe zum zweiten Male die Lomnilzer- Spitze bestiegen, und seinen Irrthum in der Rechnung eingestanden. — Am aussersten westlichen Theile erhebt sich der unter der Last der Jahrhunderte gebeugte alte Vater Krywan , sein Gesicht zu der Lomnitzer-Spitze, der treuen, ungeachtet des Alters, sich immer steifhaltenden Lebensgefährtin, gewendet. Beide erheben ihre Häupter über die zahlreiche, aus ihrer Mitte emporgeschossene Familie. Die Aussicht währte nicht lange. Schon im Hinaufsteigen sahen wir, wie sich unten im Walde ein kleiner Nebel bildete, er nahm au Umfang immer zu, und stieg in die Höhe; als wenn er uns um das grosse Panorama beneidet hätte, schritt er schnell den Alpen zu. Der breite Felsenmantcl unserer Lomnitzer-Spitze versperrte ihm den Weg bis wir hinauf kamen, und eine volle halbe Stunde die schönste Aussicht genossen hatten. Ungeduldig des langen Wartens , häufte und thürmte er sich hoch, bis er rasch den Kegel, auf welchem wir standen, in seine Arme schloss. Auf einmal sahen wir nichts , als die goldene hellerleuchtende Lampe über uns. — Wir stiegen her- unter. — Je tiefer wir kamen, wurde der Nebel immer dichterund feuch- ter. Auf fünfzig Schritte nichts vor uns sehend, kamen wir um eilf Uhr zu der Grotte, und der Nebel ging schon in Regen über. Wir hielten uns nicht lange auf. Luks ging eine Strecke mit uns, zeigte einen kürzeren Weg, den wir auch befolgten. Aber der Nebel und Regen begleiteten uns auf der ganzen Rückreise , folglicii niusste mein Botanisiren aufgegeben werden. Um acht Uhr Abends erreich- ten wir ganz durchnässt die Polane Getajdowka, übernachteten auf einem Heuboden, und am 20. Dec. , da man uns versicherte, das Wetter werde nicht sogleich nachlassen, mietheten wir einen Wa- gen, und fuhren unter heftigen Regengüssen nach Zakopane zurück. Tarnow, am 21. December 1853. flora austriaca. — Carex ornithopodioides H a u s m. Eine neue Art in Nr. 15 der „Flora" von Baron Hausmann aufgestellt. Dieser Carex, der auf verschiedenen Alpen des südlichen Tirols vorivommt, hat in seinem Blüthen - und Fruchtstand auffallende Aehnlichkeit mit Carex ornithopoda Wild., nur sind die Früchte kahl und glän- zend. Die steifen, am Rande ganz glatten, tiefrinnigen, — selbst zu- sammengelegten — herabgebogenen Blätter, der ebenfalls herabge- bogene, bis zur Mitte beblälterte Halm und das lange oberste Halm- blatt sind weitere Unterscheidungsmerkmale. — Drei neue Euphorbien, der Flora von Siebenbürgen ange- hörig, macht Dr. Ferd. Schur in Nr. 8 (1852) der Millheilungen des siebenbürgischcn Vereines für Naturwissenschaften bekannt. Es sind: 1. Euphorbia pseudolucida Schur., welche eine Uebergangs- forrn von E. Esula L. zur E. lucida VV. K. bildet , und bei Tall- inatsch am Altflusse vorkommt : dann 2. Euphorbia transsilcanica Schur., welche in die Abiheilung Keraselma Neck gehört, und den Typus von E. Esula L. trägt. Es ist, dieselbe Pflanze, welche L e r- chenfcld als £. lucida gekannt bat, und sie kommt in einer Höhe von löüO — 1600 Fuss vor; die 3. ist Euphorbia incana Schur., der E. lucida W. K. ähnlich, nur dass sie bestäubt und behaart er- scheint. Sie ist durch ganz Siebenbürgen verbreitet. Eiiteratiu*. — N a c h t r ä g 1 i c h e s zu den Versuchen über Aufsaugung von FarbestotFen durch lebende Pflanzen. Von Prof. F. Unger, (Jänner- heft 1853 der Sitzungsberichte der kais. Akademie). Im ersten Bande der Denkschriften der Akademie, hat Professor Unger Versuche über die Aufnahme von gefärbten Pflanzensäften, durch die Wurzeln der Pflanzen beschrieben. (Wir haben über die- selben im ersten Ban;le des „botanischen Wochenblattes" Seite 94 berichtet.) Die durch den Saft der Kermesbeeren geröthetelen Pe- rigonien der Hyacinthe, stellen das Phänomen, den Farbestolf unver- ändert aufzunehmen und weiter zu führen, am deullichslen dar. Weder der Saft der rothen Rübe, noch der der Ligusterbeere gaben einen ähnlichen Erfolg. Dagegen erzielte Unger durch Anwendung des Safles der Beeren von Sambtwus nigra eine Färbung bei Hyacin- llien. Naclidem die Wurzeln der Pflanze durch zwei Tage der Ein- wirkung des FarbestofTes ausgesetzt wurden, konnte man Anfangs in der Rölire, dann in der Mitte der Zipfeln der Blumenkrone einige dunkle Striemen bemerken, welche durch die ungefärbten Zellen hin- durchschimmerten. Die anatomische Untersuchung zeigte, dass auch hier die Gefässbündel allein die Träger des FarbestofTes waren, und zwar enthielten die langgestreckten Zellen diesen nur in einem sehr minutiösen Grade, während die Spiralgefässe, welche sonst nur Luft führten, uiit dem gefärbten Safte erfüllt waren. Die in einem Bim- del vereinigten Spiralgefässe an der Spitze der Zipfeln der Bliimen- krone enthielten das Maximum des FarbestofTes. Erforschte man die Stelle näli;3r, welche der Farbi-stofT einnahm , so erschien der zwi- schen den Windungen der Spiralfaser befindliche Raum an der Ge- fässwand als derjenige, wo derselbe am meisten angehäuft war, und zwar auch hier in Form einer dunkelrofhen gleichmässig verbreiteten Flüssigkeit. Es hat also der Saft der Hollunderbeere bei der Röthung des Ferigons einen von dem der Phytolaoca verschiedenen Weg ein- geschlagen. Die Ursache dieser Erscheinung kann nur in der ver- schiedenen Wirksamkeit des FarbestofTes auf die Zellinembrane lie- gen, die in dem einen Falle sicli wegsam genug erweiset, um in (l(>n die Gefässe begleitenden Zellen Platz zu finden, und zugleich von einer in die andere weiter gefördert zu werden, während im andern Falle die Zellmembran der Aufnahme des FarbestofTes mehr wider- strebt und denselben zugleich nölhigt in die angränzenden, mit Luft erfüllten Räume der Spiralgefässe überzutreten. — Weitere Versuche mit nnderen weissblühenden Pflanzen blieben ohne Erfolg und nur Narcissus poeticus wurde durch Phytolaccasaft etwas gerothet. — • Noch bemerkte Prof. Unger bei diesen Versuchen, an den Faser- Vvurzeln, dass der Unterschied der Färbung der Spitze und des Grun- des derselben sehr deutlich wahrzunehmen war. Während sich die Spitze sehr tingirt zeigte, Hess sich die Färbung im Grunde kaum erkennen, ein Beweiss, dass nur durch die ersteren die Aufsaugung geschieht. Damit im Einklänge stehet auch die Wahrnehmung, uass die Wurzelhaare, die stets nur über der Wurzelspitze hinaus vor- handen sind, meist ungefärbt erscheinen, sich also eben so wenig bei der Aufsaugung betheiligen , als der Theil der Wurzel selbst , auf dem sie sich befinden. S. I91ittlieil«iiigeii« — In Gent fand die 98. BhunenüassleWnug der ^^Societe royale d^Agri- cuüvre et de. Botanique'"'' am 26 — 28 Juni statt. Der Katalog- über die ans- gestellten Pflanzen weist 3297 Nummern in mehr oder weniger ausgestell- ten Exemplaren nach. — Ein Pinus L amb e r ti s\.»nd , wie die „Clironik des Gartenwe- sens'"' berichtet, vor noch kaum 1.5 Jahren an der Mündung des Umpqua- flusses in Nordcalifornien, dessen Höhe nalie an 300 Fnss betrug. DasStamm- ende dieses Riesenbaumes hatte einen Umfang von 64 Fuss. — Der W ü r f e 1 s a I p e t e r , (salpetersaures Natron) , ist einer der kräftigsten DüngerslofTe. Die damit in England angestellten Versuche haben alle Erwartungen bei Weitem ühertroffen. Der Würfelsalpeter wirkt auf alle Getieidearten, Hülsenfrüchte, Wurzelgewächse und Futtersaalen gleich ent- schieden gut. Dr. Hartstein führt eine Reihe von 47 Versuchen im Grossen an, wonach auf dem Magdeburger 3Iorgen eine Gabe von 74 Pfd. Würfelsalpeter lieferte bei Weizen einen Mehrgewinn von 2,2 — 3,07 Schef- fel Körner und 3,3 — 5,3 Ctr, Stroh. 74 Pfd. Wüifelsalpeter lieferte bei Gerste einen Mehrgewinn von 4 Scheffel Körner und 5 Ctr. Stroh. 74 Pfd. Würiel- salpeler lieferte bei Hafer einen Mehrgewinn von .5,8 — 6,6 Scheffel Körni-r und 7— 10 Ctn. Stroh. 54 Pfd. Würfelsalpeter lieferte bei Erbsen einen Mehrgewinn von 2,6 Scheffel Körner und 4* 2 Ct. Stroh. 74 Pfd. Würfelsal- peler lieferte bei Gras einen Mehrgewinn von 8 — 12 Ctr. Heu. Aber er bie- tet noch ausserdem Vorzüge, namentlich dem Guano gegenüber. Vor Allem sind seine dungkräftigen Stoffe minder flüclitig, wie die des Guano , wess- halb auch dieser bei trockenem Wetterauf die Früchte nicht wirkt, wohin- gegen der VVürfelsalpeter sich bei jeder Witterung wirk- sam erzeugt. Der Bedarf pr. fllorgen preussisch ühersteigt niemals 75 Pfund, und zwar ist diess die höchste Menge für den ärmsten Boden , während iür mittleren Boden schon 40 Pfund, für guten Boden sogar nur 25 Pfund hin- reichen , um den auffalfendsten Mehrertrag sicliern zu sollen. — Dr. W. Hamm in Leipzig liefert den Centner Würfelsalpeter mit 7 Thir. preuss — Vegelationsverhältnisse von Wien. — Die gemeine Gerste (gesäet am 23. April) am 3. August schnittreif. — Linse, gesäet am 9. Mai, am 10. August reif. — Fruchtreife der gemeinen Pflaumen am 11. August, des Samhucus Ebulus am 14. August. — Phaseolus mdyaris ^ gesäet am 9. Mai, dann gemeiner Flachs und Hirse, beide gesäel am 25. April, zur Ernte reif am 14. Aug. — Brombeeren reif am 15. August. — Samenreife bei Juniperiis communis begann am 25. Aug. Am selben Tage erschienen die er- sten reifen Pfirsiche und Weintrauben. — C or r es p o n d e n z. — Herrn L. v. V. in — z; „R. calthf. er- wünscht bis 150 Exemplare, ebenso Trif. incarn. 30 Exemplare." — Herrn Dr. S — r in — z. „Eine starke Sendung wird für Sie vorhereilet. Die Fort- setzung der Flora c. wird schon seit lange erwartet." Redacteur und Herausgeber A.lex. IS ko fitz. Druck von C. Heberreuter. Oesterreiehisclies Botanisches Wochenblatt. Gemeinnutzig^es Org-an für Botanik und Botaniker. Gärtner, Oekoiiomen, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. mCBI, 13.Sepf. 1833. III.«^alirg. JV^37. Das Oesterreirliisciie botanische Woclieiiblatt erscheint jeden UonnerstHg. Man praiiiiinerirt auf dasselhe mit 4fl. CM. oilir 2 aililr. 20 N'gr. jälirlicli iiiitl zwar fiir Exeinpl. , die freidiircli ilie Piist tx^zogeti werden sollen, I) 1 o s bei der Redac- tion: \Vieden Netiinannsgasse Nr. 331 oder bei den betreffenden Postanitt-ni. soiif*! Inder S e i d el'snhen Buchhandlung am Graben in Wien; so wie bei allen Biicli- liandliingen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile ö kr. (' . M. liilialt: Flora von Südlirol. Von Fr. A m b r o s i. — Varia hoiaiii'ca. Von Peterstein. — Personalnolizen. — r Vereine, Gesellscliurien und Anstalten. — Literarische Notizen. — Mitlheilungen. — Inserat. Flora Toii Siftdtirol Von Fr. A m b r o s i. (Forl.setzunn-.j Alsineae D C. Sagina procumbens L. „ saxatilis VV i in m. — SpKzo des V e n t (Dr. F a c c h i p i). „ subulata W i in m. . — zwischen L e v i c o und P e r g i n e. „ glabra K. , — im Thale von Terra gnolo und C o I- Santo. Spergula arvensis L. Lepigonum rubrum \V a h l e n b. facchinia lanceolnta l\ c hb. — Duron in Fasse, M e n d a ti a und M 0 n t a 1 0 n 0 in V a 1 s u tr a ii a. Alsine aretioidey. Ji. u>.\^\ K. — Fassa und Umgebungen. „ biflora W a h i o n b. — Alpe von C r e p e i n a. „ laricifolia W a ii 1 e n b. mit der Var, liniflora (^Arena- ria) L. — T o r b o I e, M a r a n z a etc. „ austriaca M. K. — C a ni p o g r o s s o, D e r o c c a, S. P e I- I e g r i n 0, S c o n n p p i a , Kuppen von F 6 1 1 r e etc. „ verna B a r 1 1. mit der Var. p) G er a r d i \V. — L a g o- r a i , Spinale etc. „ recurva W a h 1 e n b. — T o I v d g»'gen C i m a d' A s t a, La go r a i, P o 1 u g o. „ rostrata K o c li , — im Thale V e u o s ( a , auf dem S o n- n c n b e r g (Dr. F a c c h i n i). Alsine fasciculata M. K. — bei L a s t e, bei Trienl, Roverelo. „ tenuifolia W a h 1 e n b. — Riva. Cherlevia sedoides L. — P o r t o 1 e, S c o n u p p i a. Moehringia tmiscosa L. „ Ponae Fenzl. — Madonna della Corona, Sa- liirn, Tezze, Primolano. „ polygonoides M. K. — Campogrosso, Ampezzo, Kuppen von F el t r e. „ trinerma C 1 a 1 r v. Arenaria serpyllifolia L. „ ciliata L. — Bondon, Spinale, S. Pellegrino etc. „ bißora L. — Viose, Cima d'Asta, Thal M o e n a, Pelugo, Sadole, Valsugana. „ Ärduini V i s i a n i. — Kuppen von F e 1 1 r e. Holosieum iimbellatum L. Stellaria cerastioides L. „ nemorum L. „ media V i 1 1. ^ „ graminea L. „ Frieseana S e r i n g e. — Sadole bei F i e m m e. „ uUginosa Murr, mit der Var. p) ap et al a. Malachium aqiiaticum Fries. Cerastium glomeratum T h u i 1 1. „ brachypetahim D e s p. „ semidecandrum L. „ glutinosum Fries. „ triviale Link. „ sylvaticum W. K. — Zwischen Grigno und 0 s p e- dale, Thal Sella etc. in Val- sugana. y, latifolium L. — Campogrosso, Campobruno, L a g 0 r a i 8262 Fiiss. „ alpinumh. mit der Var. y) lanatum L a m. „ oratum Hoppe. — Von S. M a r t i n o nach J u r e b e 1. „ arvense L. mit der Var. y) suffruticosum L. Lineae D C. Linum mscosum L. — Turichio, Mendola, Roncegno und im Thale von Sella in Valsugana. „ tenuifolium L. „ alpinum Jacq. — Campogrosso, Lanciada, Tom- b e a, N e V e , S a g r o n , Thal S t u a in P r i m i 0 r 0. 5, catharticum L. Malvaceae Brown. Malta Alcea L. mit den Var. ß) italica P o II i n. , v3 fasti- g iat a C a v. {Morcnü P o 11 i n.). „ sylvestris L. 301 Malta rotundij'olia L. Atthata ojficinalis L. Hibiscus Trionum L. — V a 1 f 1 o r i a n a bei A v i s i o (Dr. F a c- c h i n i). Tiliace ae Juss. Tilia grandifolia E h r h. „ parvifolia E h r h. Hypericineae DO. Hypericum perforatum L. mit der Var. ß) angu st i fo litim. „ humifusum L. — feuchte Bergwiesen von T e s i n o in Valsug-ana. „ quadrangulare L. — bei Becca, ober Camposil- vano, Lanciada, bei N e v e, S. P e 1 1 e or r i n 0. „ tetrapterum Fries. — ober C h i a r a n, von Revo nach F 0 n d 0, ober M o n t a g n a, V a 1- sug ana. „ montanum L. y, hirsutum L. „ Coris L. — Felsen von Garniga, zwischen Cei und Becca. Acer ine ae DC. Acer Pseudoplatanus L. — unter la Madonna della Corona. ßondon in Judicarien, Fassa, Valsugana. y, platanoides L. — Berg Bälde, Bondon, Frazzon bei Tez z e, Thal A v i a n a. „ campest re L. GeraniaceaeDC. Geranium macrorrhiztim L. — Berg Suerta in Valsugana etc. „ phaeuniL. — Campogrosso, Campiglio, Fassa, Primiero, Valsugana. -, nodosum L. — Judicarien. „ sytvaticum L. „ pratetise L. — bei C h i u s a. Ritten. -, sanguineum L. „ argenteum L. — Gipfel des Vesi zwischen dem Thalo L e d r 0 und Lanciada, M. C a v a I- laraundAgaro inTesino. „ pyrenaicum L. — Fassa, ober V e z z a n o, C a 1 d » r o, Spormaggiore. „ piisillum L. ^ Bohemicnm L. — G u ni in e r (Dr. F a c c h i n i). „ dissectum L. - colHmhinum L. 39« (leriiniuin rulundifoHuin L. inolle L. „ dwaricatum Ehr h. robertianum L. Eroilinm ckulariinn L' H o r. li (( Is am i n e a e K i c li. Impatiens noli tangerc L. 0 X allde a e D ('. Oxalis Acetosella L. ^ stricta L. — Feld nördlich von S a c c o, V a I sii g aiui. „ corniculata L. — Y a r i g n a n o . T e n n o . Santa A! a s- s t; n z a. Hu lac e ae J u s s. Ruin yraveolens L, Dirlamnus Fraxinella P e r s. — Santa M a s s c n z a , R o v e- r e t 0, Gebirgsrücken von T r i e n t. Celastrineae R. Hr. Econiiitus europaeus L. ., latifolius L. (^Forlselzung folgt.) WarUi botanlca. Obwohl sich die Liebe zum Studium der Botanik immer mehr verbreitet, so gibt es dennoch sehr viele, oft sehr gebtldele Menschen, w^elche auf den Botaniker mit stillem, mitleidigen Lächeln herahblicken. Schon gar Mancher fragte mich, wenn er gelegentlich mir zusah, mit welcher Freude ich, schweisslriefend, Pflanzen nach Hause trug: „Zu was nützt Ihnen denn diess?" Das heisst mit ande- ren Worten soviel als: „Kann mau das essen?" oder „kann man diess recht theuer verkaufen "^"^ und würde ich, „Ja" darauf gesagt haben, vielleicht wäre der Frager geschwind aucli Botaniker gewor- den. Es gab sogar Leute, die mir beim Änl)!icke meines Herbariums auch sagten : „Nun, damit können Sie schon eine Kuh füttern !" — Dass man solch' einem Spötter den Rücken kehrt, ist natürlich. Wer aber bei einer Wissenschaft gleich zuerst fragt: „Was nützt sie?" der lial es noch nie erfasst, dass das Wissen und die Erkennlniss den Menschen zum Menschen macht. Die grössten Gelehrten in allen Zweigen der Wissenschaft haben, indem sie sich mit aller Aufopferung an Zeit und Kräften und oft mit vieler Lebensgefahr dem Studium einer Wissenschaft widmeten, gewiss nicht zuerst ge- fragt: „Zu was kann diess nützen," oder „kann ich wohl meinen Geld- kasten damit recht anfüllen ?" — Nein, ihnen war es zuerst um das Wissen und Erkennen zu thun ; — dieses war ihnen Lohn genug, dem sie mit Freuden Alles aufopferten. Der Nutzen, den jede Wis- 903 senscliafl mit sich bringt, ist erst die abgeleitete Folge, und ich niOchlc sagen, der secundäre Gewinn derselben. Aber woher kommt es denn eigentlich, dass man dem Studium der Botanik noch so wenig Ge- rechtigkeit widerlahren lässt ? Der grösste Theil des Pflanzenreiches liegt schon zu Tage. Der Apfel-, Birn-, Pfirsichbaum, — das Korn, der Weizen etc. steht schon für sich frei da , der Mensch darf nur darnach greifen, und der Egoist denkt sich, zu was brauche ich erst Botanik zu studiren ; den Apfel, die Rübe, das Heu kenne ich ohne- diess schon, das Uebrige nützt ja so zu nichts. Müsste man aber diese Gegenstände erst lange suchen und auf das Vorhandensein derselben erst durch die Erkenniniss anderer Pflanzen schliessen, und könnte man selbe erst nach mancherlei Combinationen auffinden, dann, ja dann würde man gleich mehr Stimmen hören , die da sag- ten: „Die Botanik ist doch eine recht praktische Wissenschaft." Kein Zweig der Naturwissenschaft steht eng begränzt da, und bald gewahrt der Forscher, wie in der JVatur Alles in der engsten Verbindung steht, und wie alles Werden und Sein in einander greift. Es ist l)ekannt, wie gewisse Pflanzen nur auf besonderem Boden fast ausschliesslich erscheinen (U n g e r über den Einfluss des Bodens auf die Gewächse §§. 132 — 137) , wie eben so z. B. gewisse In- sekten nur auf manchen Pflanzen vorzugsweise sich finden, — hier berührt die Botanik schon die Mineralogie und Zoologie. Wie sehr aber die Botanik auch die Kennlniss der Geschichte über die Ent- stehung un.serers Erdkörpers und der bei demselben staltgefundenen verschiedenen Veränderungen fördert, hat der gelehrte Professor Unger schon oft und neuerdings erst wieder schlagend bewiesen. Ist diess etwa kein Nutzen , wenn man durch die Kenntniss eines Zweiges der Naturwissenschaft mehr Licht über einen anderen Zweig erhält? Freilich ist derselbe nicht immer sogleich materiell. Also Achtung vor der Botanik, denn sie hat uns schon viel Nut- zen verschalTi, wenn auch mehr auf dem Felde des Wissens selbst, als wie gleich schnurstracks für den Beutel. Es wäre wohl überflüssig hier viel davon zu sprechen, wie nützlich die Kenntniss der Pflanzen und ihrer Eigenschaften dem Arzte, dem Apotheker, Forstmann, Oekonomen, Gärtner, etc. ist, diess ist schon oft genug wiederholt worden, aber jeder derselben begnügt sich in der Mehrzahl gemei- niglich nur mit der Kennlniss der Gewächse, die ihn zunächst an- gehen. Es wäre aber zu wünschen, dass sie sich auch einiges Licht über Anatomie und Physiologie der Pflanzen verschalTten, denn sonst hätten mich unmöglich schon recht praktische Oekonomen alles Ern- stes versichern können, dass aus Gerste Hafer werden kann, — das ist eben so, als wollte man behaupten, aus einem Finken kann ein Spatz werden. Elien so würden Manche, die die Lebensweise der Pflanzen besser studirten, das frühe Abschneiden des Kartoffelkrautes als eine Hauplursache von der Karloffelkrankheit erkannt haben*). *) Wie selnvieiigf es sei, über die Ursachen der KarlolTeiseiictie ein halt- bares Urlheil zu lallen, beweist im Widerspruche zu oben Gesagtem, dass der LandMJrlh A m (» n d r u z zu Anecy in Savoycn zur Vermei- dung der KarlolTclkranklieil da.< Verfalircn äusserst ^ünslig angewen- g94 Zum Schlüsse führe ich hier nur noch an, was Kurt Sprengel in seinen botanischen Briefen über den Nutzen der Botanik sagt, Seite 14 : „Die Vortheile, die der gebildete Mensch aus der Kenntniss der Pflanzen für die Bedürfnisse des Körpers, seines Geistes und Herzens zieht, sind so beträchtlich, dass sie kaum leise angedeutet werden dürfen. Ehemals nahm man zu einseilig bloss auf die Vortheile Rück- sicht, die die Pflanzen als , Nahrungsmittel und Arzeneigewächse ge- währen ; indem man die Botanik bloss dem Arzte überliess, schränkte man sich auf die Kenntniss weniger in der Küche und Apotheke ge- bräuchlichen Gewächse ein, und vernachlässigte darüber die viel- seitige Erforschung der Natur im ganzen Umfange des Pflanzenrei- ches. So nützlich und unentbehrlich auch der Hauswirthin , dem Oekonomen, dem Apotheker und Arzte die Kenntniss der nutzbaren, heilsamen und schädlichen oder giftigen Gewächse ist , so zeigt es doch wahre Eingeschränktheit der Begriff'e an, wenn man bei jeder Pflanze die Frage aufwirft: Wozu nützt sie? Weiss der Pflanzen- kenner diese Frage nicht sogleich zu beantworten; so wirft man wohl gar einen verächtlichen Seitenblick auf diese dem Anscheine nach unnütze Beschäftigung. Daran thut man sehr Unrecht. In dem unendlichen Reiche der Natur ist nichts umsonst, nichts ohne Nutzen da. Alles greift in einander; jedes ist um des Anderen Willen da, in der grossen Kette der Wesen, die' nur der Ewige übersieht, ist jedes Giied mit dem anderen unauflöslich verbunden. Wenige Glie- der dieser unendlichen Kette kennt das spähende Auge des Natur- forschers, und sein Geschäft, sein Beruf ist es, aus dem Baue der Geschöpfe ihre Verhältnisse zu einander zu errathen , ohne dass er Alles auf die körperlichen Bedürfnisse des Menschen und der Haus- thiere zu beziehen braucht." Johann P e t e r s l e i n. Pfannberg im Februar 1853. Pcrsoiialnotizeii. — Max. Dormitzer, Custos am Museum in Prag und Re- dacteur der Zeitschrift „Lotos" ist am 24. August in Prag gestorben. — Thomas Lobb ist von Ostindien nach England zurückge- kehrt, sein Bruder William reist noch in Amerika. — Dr. Ferd. Müller in Adelaide ist zum Regierungs-Bota- niker ernannt worden. — P. Johann Gottwald beündet sich derzeit als Pfarrer zu Josephsberg bei St. Polten und Professor Julius Zelenka, als Pfarrer zu Sablingstadt, bei Zwettel. det habe, dass er die Stauden, sobald die KarfolTeln beinahe reif waren, ausgeriessen, indem er die Erde, mit beiden Füssen auf selbe tretend, zurückgehallen und die Knollen später, wie gewöhnlich ausgegraben halte. — Man forscht seit Jahren mit ängsllichcm Eifer nach ausser- ordentlichen Ursachen dieser KranKlieil und vergissl dabei, dass mau es mit einer fremden, nicht einmal eingebürgerten Pflanze zu thun habe, die, wunderbar genug, zwei Jahrhunderte hindurch allen menschlichen Misshandlungea widerstanden hatte. In so ferne wäre das Beseitigen des Krautes eine Mitursache der Krankheit. Anm. d. Redacl. 905 Vereine, Gesellseliafteii und Anstalten* — Der Forstverein der österreichischen Alpenländer hielt seine diessjährige Versammlung in Innsbruck vom 8. —10. August ab. — Die Landwirlhscliafls-Gesellschaft in Agram scheint nicht gedeihen zu wollen. Der Vorstand Nik. v. Fall er hat seine Stelle niedergelegt, da seine Bemühungen , Geldmittel für die Gesellschaft zusammen zu bringen, ohne Erfolg blieben. — In Görz wird am 3. November d. J. eine von der dortigen Ackerbaugesellschaft veranstaltete landwirthschaflliche Ausstellung er- öffnet werden — Die 30. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte wird vom 19. — 24. d. M. in Tübingen gehalten werden. — Am 1. August fand die Eröffnung der sechsten Versamm- lung böhmischer Forst wirthe zu Neu haus statt. Die Zahl sämmtlicher Theilnehmer betrug 207. Hierunter befanden sich 173 Mit- glieder nebst dem Kassier des Vereines und 14 VValdbesitzer und Forstvvirthe aus Mähren und Böhmen. — Der süddeutsche Apothekerverein eröffnete seine Versamm- lung in N ü r n b e r g am 26. August. — Die 16. Wanderversammlung deutscher Land- und Forstwirlhc wurde am 29. August zu Nürnberg eröffnet. liiterariiselie !Motizen. — Von Carl S i g i s m u n d ist bei Herm. Costenoble in Leipzig erschienen : „Naiur und Landbau in innigem Zusammenhange, für den praktischen Landvvirth dargestellt." — Von F. E. H e i n e m a n n ist bei K ö r n e r in Erfurt erschie- nen : „Allgemeine Regeln bei den Aussaaten und- Cultur-Anweisun- gen der vorzüglichsten Modepflanzen. " — Von Dr. H. Schacht ist bei Mülle r in Berlin erschienen : ^Der Baum." „Studien über Bau und Leben der höheren Gewächse." — Von Ernest Berg er ist bei Palm und Enke in Erlangen erschienen: „Die Bestimmung der Gartenpflanzen auf systematischem Wege." Mit einem Vorworte von Nees v. Esenbeck. 1. Abihei- lung gr. 8. S. X und 130 enthält den Schlüssel der Gattungen. Preis 1 fl. 20 kr. C. M. Die 2. Abtheilung, die Arien enthaltend, ist bereits unter der Presse. (In Wien zu haben bei L. W. Seidel.) — Die kais. Akademie der Wissenschaften wird auch für das .Jahr 1854 ein Jahrl)uch herausgeben, welches Ende December er- scheinen wird. — Das hohe Ministerium des Innern hat den Sectionsrath Rit- ter von Heuflcr eingeladen, ihm das Wesentliche aus den neue- sten Erfahrungen über die Traubenkrankheit milzutheilen. Er hat die- ser Einladung mit einem Berichte Folge geleistet , welcher mit den drei im vorigen Jahre an das bestandene Ministerium für Landescul- tur und Bergwesen erstatteten Berichte und einem Vorworte soeben bei Seidel in Wien unter dem Titel: „Nachrichten über die Mit- tel gegen die Traubenkrankheit" im Drucke erschienen ist. «9« mutlieiliiiigeii. — Bei der 310. Versammlung' des Gartenbau-Vereines in Schone- berg, legte Regierungsralh Kette Aehren von Weizen und Roggen vor, in denen die Fruchtknoten in ihrer Entwickelung plötzlich stehen geblieben waren. Die Ursache dieser Erscheinung dürfte darin bestehen, dass die gel- ben Lupineen eines benachbarten Feldes gerade zu jener Zeit ihren Blüthen- staub ausgeworl'en hatten, als das Getreide die Fruchtbildung begonnen. Prof. K 0 c h legte eine Abhandlung des Baron v, Fölkersalim über die Geschichte des sogenannten persischen Flöhpulvers und über den Anbau der Mutterpflanze vor, berichtete jedoch weiter, dass er dieses Pulver schon auf seiner ersten Reise im Oriente kennen gelernt und in der Beschreibung dieser Reise bereits bekannt gemacht habe. Durch ihn sei es zuerst nach Wien gekommen und von da weiter verbreitet worden. — Die herzog 1. Nassau! sc he Gartendirection zu B i e br i c h am Rhein schreibt eine allgemeine grosse Blumen- und Pflanzenausstellung auf die Zeit vom 1. — 15. April 1854 aus, an welcher sich zu betheiligen, es schon der Mühe lohnt, denn bei derselben werden Ein Preis mit 400 fl , fünf Preise mit 300 fl. , drei Preise mit 150 fl. , Ein Preis mit 100 fl. , vier Preise mit 75 fl. und ein Preis mit 30 fl. vertheilt werden ; dabei ist noch der Trans- port der Pflanzen auf den Eisenbahnen frei gegeben. — Die Traubenkrankheit zeigt sich in 0 r t h bei Wien an Hecken- Irauben, in der Rebscliule des landw. Vereines in Ofen, zu Wilschein, Kirch- bach und Stainz in Steiermark, dann zu Baden bei Wien an Spalierreben. Auch aus Venedig vom 22. August wird der .,Tr. Ztg." geschrieben : „Der Zu~ stand der Reben in den venetianischen Provinzen ist wahrhaft höchst bekla- genswerth. Die Trauhenkrankheit ist allgemein, und zwar in solchem Grade, dass die Landbev^'ohner nicht einmal auf den zwanzigsten Theil der gewöhn- lichen Ernte Hoffnung baben können.'^ — In den Sumpfwäldern an beiden Ufern des Missisippi beschäf- tigen sich sogenannte Tiltandsfa- Sammler mit dem Einsammeln und Trock- nen eines eigenlhümlichen Matratzenfutters, das aus den gekräuselten, tief her- abhängenden Haaren der TiUandsia usneoides^ einer Schlingpflanze, von den Creolen: Barbe Espagnole genannt, bereitet wird. Die gesammelten Pflanzen werden dicht zusammengedrängt 8—14 Tage in ein Wasserbehältniss ge- legt und mit Bretern überdeckt. Während des Faulungsprocesses ändern sie ihre Farbe, werden statt mattgrau, wie im lebenden Zustande, grün und end- lich schwarz. Gelrocknet haben sie sodann ganz die Eigenschaften der Rosshaare. I si {§ e r a t* So eben erschien und ist durch alle Buchhandlungen des In- und Aus- landes zu beziehen; in Wien durch L. W. Seidel, am Graben Nr. 1122. Fleisciaer, Dr. J. G. Flora v 0 n Eiith-9 liii"- und MtBrlaiid* Zweite vermehrte Auflage. Heiausgegehen von Prof. Dr. \. Bunge. Gr. 8. Geh. (1 Thlr. 2 ',4 Ngr. =) 2 fl. 5G kr. C. M. Mi lau 1853. Ciiist:. Ad. Beylier''sche Verlagsbuchhandlung. Rcdactenr und Herausgeber Alex. Skofitz. Druck von €. I'eberrenter. Oesterreichisches Botanisches Woclienblait. Gemeinnntzi^es Organ für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekonomen, Forsliuänner, Aerzte, Apothekei' und Techniker. llViCil, 22. Sept. 1833. Ill.Jalirg;. J^SS. Das Oesterreicliische botanische Wochenblatt erscheint jeden Donnerstag. Mail pramimerirt auf dasselhe mit 4fl. C. IVI. oder 2 Rtlilr. 20 Ngr. jälirlicli und zwar für Exeinpl. , die frei durch die Pcist bezogen werden sollen, hios liei der Iledac- tion: Wieden Neuinannsgasse Nr. 3.31 oder bei den betreffenden Postämtern, sonst Inder Seidel'schen Buchhandlung am Grabeti in Wien; so wie bei allen Buch- handlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile 6 kr. C. 31. Iitlialt: Flora von Südtirol. Von Fr. A m b r o s i. — Beitriig-e zur Te- ratologie und Palholog-ie der Vegetation. Von Fr. P 1 u s k a 1. — Die Honigpflanzen. Von J. Schade. — Botanischer Tauschverein in Wien. — Miltheilungen. Flora Toii Silcltirol Von Fr. A m h r o s i. CFortsetzung-.) lihamne ae R. B r o \y n. Paliurus aculeatus L a m. — Ar c o. Rhamnus cathartica L. „ saxatilis L. „ pumila L. „ Frangula L. Terehintaceae Trib. D C. Pistacia Terebinthus L. — Santa M a s s c n z a, Geblrsrsrütken von T r i e n t, R i v a 1 1 a, A r c o. RJms Cotinus L. Papilionaceae Linn. Spartium, jiinceum L. — Berg B r i o n e, nächst des G a r d a sces- Sarothamnus scoparius W i in m. — Thal R i c c o m a s s i in o in J u d i c a r i e n (Dr. Face h i n i). Genista tinctoria L. „ germanica L. Cytisus Lahurnum L. „ alpinus M i 1 1. „ nigricans L. „ sessilifolius L., — oberhalb Cei, Pieve in Bon, Sper- ma g g i o r e, R 0 V e r c t 0, T r 1 e n t. 39S Cj/Hsus hirsutiis L. L _ MM „" pui'pureus L. 1 il a I „ radiatus Koch. — Derocca auf der Höhe, L a n c i a da bei N e V e, Genta. „ argenteus L. — C h i a r a n cl' A r c o , ober Santa M a s- senza, Oppio. Ononis spinosa L. „ hircina J a c q. „ Columnae All. — Santa Massenza, Riva. „ Natrix L i n n. — V a 1 s u g a n a, Male. „ rotundifolla L. — Gebirgsrücken von T r i e n t^ P r e d a z z o. Anthyllis Vulneraria L. „ montana L. M a r z o 1 a gegen S u s ä. Medicogo sativa L. „ falcata L. „ lupulina L. „ orbicularis All. — Trient bei Laste. „ Gerardi W. K. — T r i e n t. „ minima L a in. mit den Var. ß) mollissima S p r., y) vi s cid a. „ carstiensis Jacq. — Valsugana nächst S c n r e 1 1 e. Trigonella monspeliaca L. — S c h 1 a n d e r s (Dr. F a c c h i n i). Melilotus macrorrhiza P e r s. — L e i f e r s, nächst B o 1 g i a n o. „ alba D e s r. „ officinalis D e s r. „ caerulea L a m. — Pusteria in Gemüsegärten, Schloss Merano (Dr. F a c c h i n i). Trifolium pratense L. mit der Var. y) niiiale. „ medium L. „ alpestre L. „ rubens L. „ ochroleucum L. — F i e m m e, F a s s a. „ incarnatum L. — Valsugana nächst B o r g o. „ ar 'Dense L. „ scabrum L. — Telve, Arco. ., striatum L. „ fragiferum L. „ alpinum L. — Müllen, Golem, B o n d o n e. „ montanum L. „ repens L. „ pallescens S c h r e b. — Gipfel des F r a t e , M o n t a- lone, Palberg, Campitello. „ caespitosum Reyn. — Tremals, Berg B a 1 d o nörd- lich (Dr. F a c c h i n i.) „ hybridum L. „ badium S c h r e b. „ agrarium L. „ procumbetis L. mit den Var. a) majus Ccampestre S c h r e h), ß) minu s (procumbens S c h r e b^. Trifolium patens S c h r c b. Dorycmutn suffruticosum V i 1 1. „ ■ herbacetim V i 1 1. Bonjeania hirsuta Reh b. — von Revo nach F o n d o (l)r, F a c- chi n i). Lotus corniculatus L. mit den Var. y) v illo su s T h u i 1 1., ^) te- il nifolius L. Tetragonolohus siliquosus Roth. Galega officinaUs L. Colutea arborescens L., — westlich von Revo, am See von Idro, Santa M a s s e n z a , V a 1 s u g a u a. CFortsetzung folgt.) Beiträge zur Teratologie iiud Pathologie der Vegetation. Von F. S. Pluskai. Abnorme Ramification an den Rispen (vvichtel- oder schopfförmige Rispen) an Äp er a Spie a- V enfi V e n t. Es gehört zur normalen Bildung der Rispen dieser Pflanzen- species, dass die Aeste C^ — 6) aus der Spindel, wenigstens einen Zoll weit ohne Theilung ausstrahlen und erst dann wieder secun- däre Radien bilden. Von dieser normalen Bildung weichen zuweilen diese Rispen dadurch ab, dasS aus der Spindel eine oft sehr bedeutende Menge (10 — 15) Aeste ausfahren, welche aber in diesem Falle von der verschiedensten Länge sind. Es gibt darunter vollkommene llaupt- strahlen, die sich wieder in secundäre und tertiäre auflösen; zwi- schen diesen kürzere, ohne tertiäre, und noch kürzere, auch ohne secundäre, also einfache Aestchen , die 2 , 3 , oft nur eine einzige BUithe tragen. Es gibt so kurze , dass die ßlüthchen die Spindel berühren. Diese Aestewucherung beschränkt sich grösstentheils auf die zwei untersten Rispenglieder und ihre Ursache ist in der organischen Ausgleichung zu suchen. Unter organischer Ausgleichung, organischer Gleichgewichls- Herslellung (Balancirung) wird von den Autoren jenes den Ge- wächsen innwohnende Streben verstanden , vermittelst dessen ein fliassen- oder Organen functionsmangel auf einem Puncle durch ein vermehrtes Volumen der vorliandeiien oder durch die Bildung ganz neuer, überzähliger Theile, oder dadurch, dass ein anderer Theil die unterdrückte oder erloschene Function überninunt, ersetzt oder aus- zugleichen gesucht wird. Dass ein solches Ausgleichen nur auf Ko- sten der normalen Form, Zahl, der individuellen Functionsenergie u. s. w. geschehe, wird stets beobachtet. Ich besitze ein Blatt von Oxiilis Acctosclla L. , welches zwei seiner Blättchen ungewöhnlich 300 klein, das dritte jedoch wenigstens noch einmal so gross hat, als es im normalen Zustande zu sein pflegt. Unsere in Rede stehende Rispenabnormität beobachtete man gleichfalls nur dann, wenn der obere Theil der Rispe durch Beschä- digung (Abbrechen, Abfressen, Abmähen, Abdorren) in seiner Ent- wickelung gehemmt worden, oder aus anderen Ursachen verküm- merte, so werden durch die für den oberen Rispentheil bestimmte, aber unverbrauchte Säftemasse , die unteren (gewöhnlich die zwei untersten) Glieder überfüllt mit plastischen Stoffen (plethorisch), welche nichts Anderes, als durch das Ausfahren von überzähligen (adventiven^ Rispenstrahlen (Vermehrung der Rispenachsen, Neben- sprossen) verwendet und verzehrt werden können. Man findet dabei auch m.eistens den oberen Rispentheil fehlend, der vorhandene, auf die obige Art verbildete, untere Theil (meisten- theils die zwei unteren Rispenglieder) hat ein gedrängtes , dicht- schopfiges , zuweilen knäuelförmiges Aussehen und die Internodieu sind entweder durch Verkümmerung oder einige spirale Windungen der Spindel, mehr weniger, stark verkürzt. Durch Herrn A. Roth erhielt ich heuer mehrere derartig ver- bildete Exemplare, wofür ich ihm hiermit den grössten Dank sage. Blüthenver Wandlung an Aquil egia vulgaris L. Eine der häufigsten Abnormitäten bei den Pflanzen ist der Uebergang einzelner und sämmtlicher Blüthenbestandlheile in Blätter, deren Form jedoch meistenstbeils von der der normalen (Wurzel- oder Stengel-) Blätter desselben Individuums abweicht. Manche Autoren nennen diesen Zustand die Phyllomanie, was eine excessive Tendenz einer Pflanze zur Blallbildung bezeichnet. Eine solche Anomalie fand ich auch an der Aquilegia vulga- ris L. , an welcher Pflanze sie übrigens schwerlich noch gesehen wurde. Der Blüthenstand ist in allen Achsen kürzer , daher mehr zusammengedrängt und Kelch und Corolle sind in vergrünte , oft bläulich angelaufene, Blätter verwandelt, welche rund, vom Um- fange einer Erbse, gestielt und was das Auffallendste ist, alle gleich- förmig sind, so, dass aus irregulärblättrigen Blumen reguläre Roset- ten wurden. Die Fruchtknoten (Fruchlhörner) sind gleichfalls in ver- grünte Blätter verwandelt , die jenen ähnlich , jedoch kleiner und manchmal lanzettförmig sind. Der Staubträgerwirtel ist meistens , jedoch minder zahlreich vorhanden, die Antheren sind pollenleer und verkümmert. Phylobiologischer Erklärungsversuch. Alle Pflanzenlheile , sie mögen einen Namen haben, wie immer, haben eine grosse Neigung zur Rückschrittsbildung, d. h. , edlere Theile gehen leicht in minder edle über. Nur bei der Wurzel gilt eine Ausnahme. Ihre einzelnen Verästlungen nämlich dringen oft zu Tage und bilden sich zu neuen, ganzen und selbsständigen Individuen aus. Doch auch diese (schein- bare) Ausnahme erscheint uns bald als Norm und die Wurzeln, als die permanenten Reproducenlen von Individuen, wenigstens von gleicher Dis»nität mit dem Samen, der das Edelste, die lebendige 301 Quintessenz , der Pflanze ist. Denn das Sein und Gedeihen der Pflanze, wie ihre Arlvervielfältigiing ist das Resultat polarer Wech- selwirkungen. Das eine, das positive, Polende schwimmt mit seiner Myriadenverästlung in dem Meere der Atmosphärilien, in den Vor- räthen der imponderablen Nährstoffe schwelgend, — während die Wurzel, der andere entgegengesetzte, negative Pol, auf dieselbe Weise , wie der erstere , die gröberen Depots in der Mutlererde durchwühlt und von selben zehrt. So entstehen eben so viele elek- tro-magnetisch biologische Kreise, als es Wurzelzasern unten, Blatt-, Stacheln- und Dornspitzen oben gibt. Diese ununterbrochene Wechselthätigkeit zwischen oben und unten macht sich uns oft deutlich, durch die manchmal sehr auf- fallenden Veränderungen in der Atmosphäre im Umkreise der Pflan- zen, z. B. , gewisser Bäume, welche wir bald einschläfernd, bald wohl- , bald übelriechend , bald dampfend , bald angenehm hühlend u. dgl. finden. Ausbänderun g an L a c tue a s at i v a L. An einer Pflanze des gewöhnlichen Kopfsalats beobachtete ich im Sommer 1851 folgende merkwürdige Ausbänderung ihres Sten- gels. Gleich über dem Wurzelhalse begann derselbe, statt rund, brei- ter zu werden, welche Ausbreiterung zu der Zeit, als die Pflanze für den Küchengebrauch abgeschnitten wurde und 6 — 7 Zoll hoch war, oben am Kamme fünf, und ober dem Wurzelhalse vier Zoll betrug. Die Dicke war sehr gering , nämlich oben % und unten ober dem Wurzelhalse Vi Zoll. Der eine von den die beiden Flächen begränzenden Seitenrän- dern war beinahe senkrecht, daher kürzer (vier Zoll) , als der unter einer Convexität aufsteicrende zweite Rand, der eine Länge von sechs Zoll halte. Alle hier angeführten Messungen betreffen bloss den fleischigen Stengeltheil, dessen ganze Oberfläche mit schmalen, zun- genförmigen Blättern von der Wurzel an bis an das obere Ende dicht besetzt war. Dieses, besetzt mit einer Menge etwas grösserer und gekrauster Blätter, bildete einen schopfigen Blattkamm. Die lIouig;pflaiizeii. Von J. Schade. Auf zwei Wegen gelangt man zur Kenntniss der Honiypflanzen, durch Anatomie der Pflanzen über das Vorhandensein der iXektarien, und durch Beobachtung der Bienen. Hat die Blume Neklarien, so kann sie Honig erzeugen ; fehlen die Nektarien , so wird sie es nimmer; sammelt aber die Biene den Honig, so ist er wirklich er- ztnigt. IMIanzen, die ihnen Honig liefern, sind Honigfiflanzen. Da die Bienen aber nicht bloss Honig, sondern auch Blumenstaub, Bienen- brot, und im geringeren Masse aucli einige andere Stollen hohin; so ist es noch nicht hinreichend, sie auf den Blumen thätig zu finden, sondern man muss auch Acht geben, welche Beute sie sammeln und heimtragen. Bereiten sie ihr lirot aus Blumenstaub, das ist, aus den 303 Pollenkörncrn ; so fallen natürlich beide Stoffe in einen zusammen, Bie- nenbrot und BUimenstaub. — Durch Zergliedern der Pflanze wird man natürlich schnell und gründlich zur Entscheidung gelangen, ob die Pflanze eine Honigpflanze sei, sobald die Honiggefasse vorhanden sind; ob sie nun aber auch den Bienen Honig liefern, ist eine andere Frage, eben so, zu welcher Zeit sie ihn liefern. — Denn zu Honig gehört noch mehr als Blumen, dazu gehört noch eine warme, bei anderen Pflanzen so- gar eine heisse Luft ; weil die Pflanze sonst keinen Honig erzeugt, oder er ist gar wässerig und schlecht. — Ferner gehört dazu eine Beschaffenheit der Blumen, dass die Bienen in die Kronen hineinstei- gen können, und wenn das nicht ist, müssen die Kronen doch nicht zu tief, oder von langen Röhren sein; sonst können sie mit ihrer Zunge die Honiggefasse nicht erreichen. — Darum sieht man die Honig- biene nie auf dem Wiesenklee, Trifolium pratense , wohl aber die Erdbiene oder Hummel, dessgleichen auf Galeopsis, Lamiumu. s. w. Und wollte man annehmen, die Nahrung der Erdbiene sei verschie- den von der der Honigbiene, wesswegen jene andere Blumen auf- sucht; so beweiset der von ihr bereitete Honig doch, dass er dem der Honigbiene ganz gleich im Geschmacke ist , und oft sieht man auch beide Arten der Bienen gemischt in den Blumen arbeiten. Erzeugen aber Lonicera Caprifolium, Mirabilis Jolapa, Ni- cotiana Tahacum und ihnen ähnliche Blumen, wirklich Honig, so müssen gleichwohl die Bienen vorüberfliegen , weil sie ihn nicht er- reichen können. Änchusa officinalis liefert hierüber ein Beispiel. Sie ist so honigreich, dass auch die Kinder die Kronen auspflücken und aussaugen, es sammelt die Hummel gern bei ihr; aber die Honig- biene geht vorüber, weil sie nicht zu dem Honig gelangen kann. — In diese Kategorie gehören viele Papilionaceen ; es ist nicht glaub- lich, dass nur so wenig Arten Honig absondern sollten , und andere nahe verwandte nicht. Von der Gattung Trifolium besonders T. re- pens, von der Galtung Vicia besonders F. sativa; ferner Medicago safiva, Oiiohrychis sativa. Eben so haben die Labiaten zu tiefe Kronenröhren, und nur wenige liefern Honig, z;. B. Thymus Serpyllum. Dass die Witterung auf die Erzeugung des Honigs den grössten Einfluss hat, beweist die selbstgemachte Erfahrung; da ich von Ju- gend auf Bienenzucht kenne, und selbst einige Bienenstöcke besitze. — Vor einigen Jahren stand der Raps Brassica Napus , in schön- ster Blüthe, die Bienen hatten einige Tage ausnehmend getragen. Da trat ein trockener Nebel, Herrauch genannt , ein ; obgleich nun das Welter gleiche Temperatur und Sonnenschein behielt, so waren doch die Bienen rein abgestorben. Keine trug weiter Honig, so reichlich der Raps auch blühte, kaum dass noch einige Wachs (Blüthenstaub) heimbrachten. Dasselbe wurde auch in der Obstblüthe eines anderen Jahres beobachtet. — Vor mehreren Jahren war bedeutende trockene Hitze, die Blumenflor war geschwunden, es war in der Ernte, und — die Bienen trugen reichlich. Bei genauer Beobachtung ergab sich, dass sie aus dem Vogelknölrich Polygonum amculare, ihre Beute heimtrugen. Das ganze Jahr blüht diese Pflanze reichlich, ohne dass 303 sich die Bienen nach ihr umsahen, und zu jener Zeit doch. Raphamis Raphanistrum ist eine vorzügliclic Honigpflanze , kommen wir aber der Tag- und Nachtgleiche des Herbstes nahe oder darüber hinaus, so sieht man keine Biene mehr darnach fliegen, so gelb auch das Feld in Blülhe stehen mag, es fehlet die Honig zeugende Wärme und das Licht. Selbst wenn noch recht warme Tage des Nachsommers eintreten, mangelt die Erzeugung des Honigs; es scheint also auch Licht zur Honigerzeuung nothig zu sein, oder der mit dem Lichte verbundene Stoff der Elektricilat. Daher sind auch die Bienen vor und nach dem Gewitter besonders thätig. Also ist zur Erzeugung des Honigs ein höherer Grad von Wärme und Licht erforderlich , oder aber statt des letzteren die Elektricität. — Nächst diesen Nalursloffen oder Kräften ist ein massiger Grad von Trockenheit zur Erzeugung des Honigs nolhwendig. Nasse Sommer liefern wenig und schlechten Honig, trockene, warme Sommer aber geben einen guten Wein , so auch mehr und schönen Honig. Dieselbe Kraft, die den Zucker der Traube kocht, lässt auch den Honig der Blumen quellen. — Darum hat auch der Standort der Gewächse auf die Erzeugung des Honigs grossen Ein- fluss ; eine freie sonnige Lage ist besonders günstig. Man sehe nur ein Fruchtfeld , Pohjgonwn Fagopyrum , es liebt trockenen Boden und gibt viel Honig; aber nicht mehr spät im September. Man nehme Calhina vulgaris , sie hat einen trockenen mageren Standort , und liefert um so mehr Honig, je weniger sie beschattet wird, je mehr sie Trockenheit, Licht und Wärme hat. — Thymus Serpyllum hat einen Standort parallel mit Calluna vulgaris, und ist eben so gütig mit seinem Honigreichthum. Trifolium repens und Onobrychis sa- tica wachsen auf trockenem Acker oder auf Triften , und man gebe nur Acht: steht Trifolium repens in feuchten Wiesen, so wird man die Bienen weit weniger eifrig darin arbeiten sehen. — Und wenn feuchte Wiesen noch etwas Honig liefern, so verliert er sich in nassen Wiesen ganz, und die Bienen müssen sich mit dem Blumen- staub begnügen. Nur erst bei starker Sommerhitze wird auch hier Honig erzeugt, dann suchen die Bienen fleissig Alisma Plantago heim , und finden ihre süsse Speise. — Rhinanthus und Pedicularis mögen ganze Wie- sen bedecken, die Bienen kommen nicht ihrethalben, wohl aber der Ranunculaceen wegen. Ranunculus acris, R. auricomus, R. repens, Caltha palustris blühen für sie, aber wieder: viel Nässe, wenig Honig. (Schluss folgt.) Botaiiiisclier Xaiisclivereiu iii ^^ieu. — Sendungen sind eingetrofTen : "Von Herrn Präs. v. Vukotino- vic mit Pflanzen aus der Flora von Croatien. — Von Herrn Rittmeister Schneller in Pressburg, mit Pflanzen aus der Flora von Ungarn. — Von Herrn Apothelicr Meyer in Bayreull», mit Pflanzen aus der Flora von Baiern. — Von Herrn Pfarrer Karl iu Fugau, mit Pflanzen aus der Flora von Böhmen. — Sendungen sind abgegangen an die Herren: Dr. Rchm in Nürn- berg, Eitel und Dr. Milde in Breslau, Dr. Schlosser in Kreutz, Gra- fen Starhemberg und Ur. Dni'tschmidt in Linz. 304 — VI. Verzeich niss neu eingesandter Pflanzenarten: Betontca stn'cta A i t. aus Pressburg, eingesendet von Schneller. — Cirsium he- leonides All. aus Böhmen, eingesendet von Roth. — Hieracium rotunda- tinn Kit. aus Croalien , eingesendet von Vukotinovic. — Juncns coti- sanyuineus Koch aus Böhmen, eingesendet von Roth. — Setaria italica ?. B. aus Pressburg, eingesendet von Schneller. — Silene nnnulata Thor, aus Croatien, eingesendet von Vucotinovic. — Thalictrum lanerpitiifo- lium Koch, aus Böhmen, eingesendet von Roth. üflittlieiliiiigeii. — Ueber die in den Flechten enthaltenen Farbesubstanzen und deren Gewinnung, hielt Dr. Lindsay in der botanischen Gesellschaft zu Edinburg am 12. Mai d. J. einen Vortrag, aus dem v^^ir Folgendes entneh- men: Das Geschlecht der Flechten, welches am stärksten im Norden vertre- ten ist, besitzt keine einzige gifthaltige Art, dagegen desto mehr solche Ar- ten, welche NahrungsstofFe, Heilkräfte und vor allem Anderen mannigfaltige Pigmente enthalten , so werden bis jetzt zur Farbengewinnung verwendet : Parmelia soi'dida W a 1 1 r. zu Roth, Isidium coralUnum Agh. zu Lackmus, Evernia furfiiracea Mann, zu Olivenbraun, JJsnea jmstulata Hoffm. zu Schwarzbraun, Roccella tinctoria Agh. zu Roth und Blau (Lackmus) Roc- cella fnciformis Agh., Varmelia tartarea A g h. und P. sordida W a 1 1 r. zu Lackmus, Peltiyera crocea Wahlb. zu Gelb, u. s. w. Bei der Farben- gewinnung werden die pulverisirten Flechten mit Wasser zu einem Brei angemacht und mit Ammoniak versetzt, sodann wird die Masse, um ihr Dichtheit zu geben, mit einer entsprechenden Substanz, z. B. Gyps, Kreide, Mehl etc. gemengt, und muss während des ganzen Processes auf 60" Fahr. Tem- peraturhöhe gehalten werden. Schmutzige faule Wässer eignen sich zur Ent- wickelung der Lichenen-Farben am besten, da sie reicher an Sauerstoff sind. — Der Anbau der Deodar-Ceder wird jetzt in England allent- halben im grösseren Massstabe betrieben. Dieser Baum , (Cedrus Deodara Roxb. , Abies D. Lind., Piiins D. L a m b.) ist auf dem Himalaya, vorzüg- lich von Nepal bis Kaschmir (."iSOO — 12U00 Fuss hoch) einheimisch. Das Holz desselben widerstehet Jahrhunderte hindurch allen Einflüssen von Nässe, Kälte und Luft, dabei haltet es durch seinen eigenthümlichen Geruch alle Insek- ten ferne, hat ein offenes und gerades Gefüge und wirft sich nicht leicht. Major Madden sagt von der Deodare^ dass sie in der Nähe der Schnee- gränze und anf den hohen Bergen im Innern , wo sie fast die Hälfte des Jahres im Schnee eingehüllt ist, in ihrer grössten Vollendung angetroffen wird. Dort befinden sich Wälder dieses Baumes, in denen einzelne Stämme 15 — 36 Fuss Umfang und viele eine Höhe von 150 — 200 Fuss erreichen. — Viva Lactuca L. , welche Alge in den Limanen Südrusslands so häufig vorkommt, dass sie den limanischen Schlamm hauptsächlich bildet, wird daselbst zum Einreiben schmerzhafter Theile des menschlichen Kör- pers gebraucht. — In der Sitzung der Gesellschaft natf. Freunde in Berlin am 19. Juli zeigte Dr. Braun frische Exemplare von Levisticum o (fi duale vor ^ welche Sprossenbildung aus dem Blatte und zwar aus der Uebergangstelle der Scheide in den Blattstiel wiesen. Diese Sprösslinge, meistens zu zwei, trugen nach wenigen verkümmerten Blättern eine Dolde oder ein Döldchen. Zum Vergleiche wurden ähnliche Fälle von Chelidonitimlaciniatum und Car- dmuine pratensis vorgezeigt. Bouchd zeigte eine Form von Veronica ma- ritima vor, an welcher die meisten Blätter verkümmert waren, so dass Viele nur noch Fäden bildeten, andere noch auf einer Seite mehr oder weniger ausgebildet waren. — Correspondenz. — Herrn L — d in B — n: „M. v. besitze ich nicht." — Herrn K — 1 in F — u: „Dem Wollen nach einverstanden, dem Können, ?, wenigstens nicht gleich. Schuldig bleibe ich nichts." Bedacteur und Herausgeber Alex, fiikofitz. Druck von C Ueberrenter. Oesterreichisches Botanisches Woclieitblatt. Gemeinnütziges Organ für Botanik und Botaniker. Gärtner, Oekonomen, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. meil^ 2J>. Sept. 1853. IIl..Jalu-^. J^7S9. Das Oesterreiohisclie botaiiisclie Wochenblatt ersdieiiit .ji'ilt'ii DoiiiierstHg. Mhii [irHinimerirt auf (Irtssfltif niil 4fl. CM. khU'Y 2 Rllilr. 2» Ngr. jalirücli iiiiii zwar für Exempl. , ilie fre> diirrli ilie Pnst bezogen werden sollt'ii, li I o s lipi ile-r Reilac- lioii: Wieileii Neiimaiinsgasse Nr. 331 oder liei den hetreffHiiUeii Po.slHintt'rii, soiisi in der S e i d el'srlien Biicliliandltiiig am Graheii in Wien; so wie liei allen Biicli- liandliingen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile .5 Kr. (' . M. Iiilialt: Preislrasre. — Flora von Siifilirol. Von Fr. A m h r o s i. — Di- version. Von 0 p i 7,. — Die llonigpllanzeii. Von J. Schade. — Mit- Iheilungfen. — Inserat. l'relsfrage der k. k. Le o po I d. -Ca r o 1 in. Akademie der Nahirforsoher. Ausgesetzt von dem Fürsten Anatol Demidoff, zur Feier des allerh. Geburt,sfe.«tes Ihrer Majestäl der Kaiserin Alexandra von Russland , am 17. Juni n. St. 1854. (Bekannt geniacht am 21. Juni 1853.) Die Akademie der Naturforscher wünscht eine mi)glichst voll- ständige Zusammenstellung und Prüfung der in der Literatur vor- handenen Nachrichten über abnehmendes Gedeihen oder völliges Aussterben ursprünglich ans Samen erzogener und durch unge- schlechtliche Vermehrung erhaltener und vervielfältigter Cullurpflan- zen, insbesondere aber der Nachrichten über die Lebensdauer der in Europa aas Samen erzogenen Obstsorten. Ein die Aufgabe näher be- leuchtendes Programm ist bei Herrn Buchhändler Ed. Weber in Bonn, in dem lithographischen Institut der Akademie von Herrn Henry & Cohen in Bonn, beider E.xpedition der ^Bonplandia " Herrn C. R ü m p 1 e r in Hannover und in der Buchhandlung von Herrn Hugo !\1 e t h n e r in Breslau gratis zu beziehen. Der Termin der Einsendung ist der 1. März 1854, Die Bewer- bungsschriften können in deutscher, lateinischer, französicher oder italienischer Sprache abgefasst sein. Jede Abhandlung ist mit einer Inschrift zu bezeichnen, welche auf einem beizufügenden, versiegel- ten, den Namen des Verfassers enthaltenden Zettel zu wiederholen i.sl. Die Publication über die Zuerkennung des Preises von 200Tlilr. Preuss. Cour, erfolgt in der „Bonplandia" mittelst einer Beilage vom 17. Juni 1854 und durch Versendung eines von der Akademie an demselben Tage auszugebenden besonderen Blattes, so wie spä- ter in dem laufenden Bande der Verhandlungen der Akademie, in welchem die gekrönte Preisschrift abgedruckt werden wird. Flora Toii Siidtirol. Von Fr. Ambrosi. (Fortsetzung-.) Phaca frigida L. — Ost- Pii s ter ia (Dr. F a c ch i n i) , Kuppen von F e 1 1 r e. „ australis L. „ alpina Jacq. — Padon fassano, Unter -Va Isorda, Kuppen von F e 1 1 r e. Oxytropis uralensis DC. — Duron, Gardena unter 0 n t i s e i, Gipfel des F r a t e. „ campestris DC. — Fassa, Settelaghi in Val- sug ana. „ pilosa D C. ., montana DC. Astragalus purpureus L a m k. — unter B e 1 1 a m o n t e in F i e m- m e, A go r d 0. ,, Onobrychis L. — Trient, Rovereto, Terlago etc. „ alpinus L. (Phaca astragalina D C.^ — Bondon, De- rocca, LanciadabeiNeve. ,, vescicarius L. — Thal Venosta (Dr. Facchini). ,, Cicer L, — Male, V a 1 s u g a n a . ;5 glycyphyllos L. — Thaler von C a d i n , M e n d o 1 a, Ziano, Valsugana, Fassa, ., depressus L. — bei N e v e. „ excapus L. — Schlanders gegen Nordwest und nördlich von Laas (Dr. Facchini). ., monspessulanus L. — JV o n sthal von Gargnano nach L i m 0 n e. Coronilla Etnerus L. „ vaginalis L a m. — S u s ä zvi'ischen C a r a n o und D a- j a n 0 im Thale von F i e m m e. ., montana Scop. — Vallarsa, Cengialto, Spi- d i r i bei T e z z e in Valsugana. „ naria L. Uippocrepis comosa L. Ile.dysarum obscurum L. — im Thale von S e 1 1 a nächst B o r g o, Kuppen von F e 1 1 r e. Onobrychis sativa L a m. Vicia pisiformis L. — von Z a m b a n a bis Terlago. ,, sylvatica L. ., cassubica L. „ dumetorum L. — Valsugana im Thale von 0 n e a nächst Borge, bei C o n d i n o. „ Cracca L. ., villosa P» 0 t i). „ sepium L. „ lutea L. — G a n d e 1 borg bei G r i e z (Haus m a n n). „ satica L. 307 Vicia angustifolia Roth. „ cordata \V u l f. „ lathyroides L. — Bolgiano, Vadena (Dr. F a c- c h i n i) . Ervum hirsutum L. „ tetraspermum L. — B a d i a (Dr. F a c c h i n i), Lathyrus Äphaca L. — T r i e n t. „ sphaericus R e t z. — B o 1 g i a n o, C h i z z o 1 a bis M o r i. „ setifoUus L. — V e z z a n o, Santa M a s s e n z a. „ hirsutus L. — nächst S a 1 u r n. „ tuberosus L. — Voels (Dr. F a c c h i n i). , pratensis L. „ sylvestris L. „ latifolius L. — Zwischen M o e r n a und T u r a n o. „ heterophyllus L. — Comelico, Livinallongo. „ palustris L. — Bolgiano Tezze nächst B r e n t a. Orobus vernus L. „ variegatus Ten. — Aldeno, zwischen Z a m b a n a und T er 1 a go. „ tuberosus L, — ober Darzo, Lodron, Bondon in Judicarien. „ Intens L. — Berg Vigo, Ampezzo, Primiero, Kup- pen von F e 1 tr e. „ Clusii Spreng. (Vicia oroboides W u 1 f .^ — auf den Bergen T e ss i n s. „ niger L. Trient, Rovereto, Caldaro, Valsu- gan a etc. Caesalp ineae R. Brown. Cercis Siliquastrum L. — Avio, Riva auf dein Berge B r i o n e. Amygdalcae J u s s. Prunus spinös a L. „ insitiiia L. — B o n d o n in Judicarien. -, avium L. „ Padus L. „ Mahalcb L. Rosaceae 3\\ss. Spiraea Aruncus L. „ Ulmaria L. „ Filipendiila L. Dryas octopetula L. — Primiero, V a I s u g a n a , F a s s a. Geum vrbanum L. „ rivale L. „ reptans L. — Alpen von S e 1 1 a 1 a g h i und M o n I ;i 1 o n in V a 1 s u g a n a, L a g o r a i. „ montanum L. Rubus Idaeus L. 30S Rubus fruticosus mit den Var. J. fruticosus, 2. corylifo- liu s S m i t h., 3. tomentosus, 4. am o e- nus, ö. hybridus Vill. „ caesiiis L. „ saxat'dis L. Fragaria vesca L i n n. „ elatior E h r h. —Tiers, M e n d o 1 a , A m p e z z o. y. collina E h r h. Comarum palustre L. — See von S. Pellegrino, von P a l ü gegen Regnana di Pin 6. Potentilla supina L. — Saliirn, Valsugana. „ norvegica L. — Wiesen bei I m e r, westlich von N o n n a di P r i m ier 0. „ rupestris L. „ anserina L. ^ recta L. — Gebirgsrücken von T r i e n t, zwischen C a I- d a r 0 und E p p a n. argentea L. collina W i b. reptans L. aurea L. salisburgensis Hänke. — Turiehio, Derocca, Lanciada, nördlich vom Berg Baldo, Monas so. „ verna L. y, opaca L. „ grandiflora L. — U 1 1 e n, Gipfel des F r a t e, Berge von Torcegno in Valsugana. „ minima Hall. F i 1. — auf Kalkalpen. „ frigida Vill. „ alba L. „ caulescens L. „ nitida L. — Derocca, B o n d o n , M a n a s s o , Por- tole, Kuppen von Feltre. „ Fragariasfrum E h r h. — unter Ar t i 1 1 o n. Tormentilla erecta L. Sibbaldia procumbens L. — Gipfel von Asta, Ciolera, Mon- l a 1 0 n e, N a r d e m o 1 o. Ägrimonia Eupatoria L. Aremonia agrimonoides N e e k. — M o 1 v e n , östlich von T r e- mals, Mis di Premier o. Rosa spinosissima L. — N o r i g 1 i o, gegen Terragnolo von Rov er e t o. „ alpina L. „ cinnamomea L. — B o 1 gi a n o (Hausmann). „ rubrifolia Vill. — Nuova tedesca, Livinallongo etc. „ glandulosa B e 1 1 a r d i. — im Thale V e n o s t a (Dr. F a c- c h i n i). f, canina L. mit den Var. cc) vulgaris, ß) dumetorum 309 Thuill. , v) CO Hin a Jacq., J) sepiuni Thuill. Rosa rubiginosa L. ., tomentosa Smith. „ pomifera Herrn. — Tesino gegen T o 1 v ä. „ ciliato-petala B e s s. — von R o v e r e t o nach V a 1 1 o n g a. „ arvensis H u d s. y, gallica L. — unter Hafling gegen Marano, Fassa (Dr. Fac ch i n i). (Fortsetzung folgt.) Im Jahre 1845 stellte Gasparini in ^Parlatore giornale bo- tanico italiano, An. 1. T. V. Part S., p. 8Jö , F" eine Visiania auf, die er aus Ficus elastica Auct. bildete, da jedoch bereits 1844 Decandolle in y,Älph. Decandolt. prodr. 8. p. 289" eine Gattung Visiania aufgestellt hat, die aus Olea Wallich und Phil ly re a gebildet ist, daher die Priorität für sich hat, so muss die crstere Gattung einen neuen Namen erhalten , wozu ich den Namen Kolenatia vorschlage, zu Ehren des k. Ji. Professors Herrn Kolenati zu Olmütz, der durch seine naturhistorischen Reisen nach dem Kaukasus und seine naturhistorischen Werke bereits rühmlich bekannt ist, und sich auch durch Gründung des in Prag erstandenen naturhistorischen Vereines „Lotos,'' ein wesentliches Ver- dienst um Weckung des Sinnes für Nalurstudien erworben hat; Fi- c u s elastica Auct. niüsste sonach künftig Kolenatia elastica Opiz genannt werden. F. M. Opiz- Prag, den 13. September 1853. Die Houigpflaiizeii. Von J. Schade. (Schluss.) Nur gesellige Pflanzen sind geeignet, um damit Beobachtungen anzu- stellen, zerstreute Gewächse erlauben nur bei fortgesetzter Aufmerk- samkeit einen etwas sicheren Schluss. — Die Kornblume Centaurea Cyanus ist honigreich, dafür die neben ihr wachsende Agrostemma Githago seiner gänzlich entbehrt. — Auffallend ist, dass im ersten Früh- ling die Biene fast jede Blume besucht, den Crocus vernus, die Le- berblume Anemone Hepatica, den Ehrenpreis Veronica triphyllos, selbst die Vogelmiere Stellaria media ^ und auch nicht vergeblich. Später aber geht die Biene nicht mehr der letzten Blume nach , die doch das ganze Jahr blüht, selbst im heissen Sommer nicht, wo doch jede Blume mehr Honig erzeugt. Papaver somniferum, P. Rhoeas, Reseda odorata, Cucumis sa- tioa, Cucurbita Pepo, Narcissus poeticus, Jasione montana und an- dere werden von den Bienen besucht , doch ist dadurch noch nicht entschieden; ob sie von allen auch Honig holen, oder nur Wachs. 310 Von letzter Blume holen sie besonders häufig das sogenannte Bienen- brot, was man schon an ihren dunkelgefärbten Keulen oder Höschen sehen kann. — Ausser diesen Kräutern sind aber noch eine Zahl Bäume und Sträucher, welche gleichfalls die Biü-nen mit Honig ver- sorgen. Haseln, Pappeln, Weiden und Rüster eröffnen den Reihen, (wo nicht Pfirsich und Mandel gedeihen) ; allein diese Amenlaceen und Cnpuliferen liefern wohl mehr ßlumenstaub als Honig, sind aber auch ein Beweis : dass nicht jede Pflanze denselben Grad der Wärme und Elekiricilät zur Honigerzeugung erfordert, als die andere. — Die Obstbäume, Kirschen, Pflaumen, Aepfel, Birnen sind höchst ergiebige Ernlefelder für die Bienen, natürlich bei gutem Wetter , und später- hin die Linden, welche schon durch ihren süssen Geruch ihre edle Natur verrathen. Von den Sträuchern sind die Ribes und Rubus be- sonders gesucht. Ribes rubrum , Ribes Grossularia , Ribes aureum und vorzüglich Rubus Idaeus sind süsse Blumen, wo die Bienen vom Morgen bis an den Abend beschäftigt sind, Honig zu sammeln. Zwar sind hiermit nicht alle Honigpflanzen genannt, aber doch für hiesige Gegend die vorzüglichsten; denn wenn auch noch hier und da einige Blumen eine Biene satt machen , so kann davon kein Bienenstock leben. Und sollen Bienen gedeihen , so müssen Honigpflanzen da sein, und warmes Wetter muss Honig erzeugen, Licht und Elektricilät dürfen nicht fehlen, mehr Trockenheit als Feuchtigkeit des Bodens ist Mitbedingung, ohne diese Bedingungen aber sind Bienen ver- lorene Thiere. Es ist bekannt, dass jede Pflanze ihren besonderen Honig gibt, nach dem Geschmacke sowohl, als nach der Farbe zu unterscheiden. Honig aus Buchweizen ist verschieden von Honig aus Heidekraut, Calluna ; Honig aus Brassica Napus gleichfalls von dem aus der Linde; jeder hat fast sein eigenes Gewürz, und wo er aus gar man- cherlei Blumen gemischt ist, erhält er jene liebliche Milde, die fast auf kein Gewürz sticht, üeberhaupt möchte dem Honig aus der Linde der Vorzug gebühren, wenn gleich der aus der Obstblüthe ihm nicht sonderlich lern stehen mag. Honig aus Calluna vulgaris aber hat einen vorstehend brennenden Geschmack. Dass der Honig selbst betäubende schädliche Bestandtheile enthalten kann, lehrt der Honig des Xenophon aus Kleinasien, welcher nachtheilige Eigenschaften besass, und welcher der Annahme nach von Azalea , Rhododendron und Nerium gesammelt war. Sollte die jetzige Zeit der Forschung darüber nicht Gewissheit erlangen können ?"'^j Sonst müsste man die Ursache jener schädlichen VVirkung bei Xenophon und seinen Scharen anderswo suchen, entweder in den Speisen , oder in den Getränken, oder in der Disposition des Körpers durch vieles Unge- mach. — Denn es ist genugsam bekannt, dass auch unser Honig nicht jedem Menschen und zu allen Zeiten bekommt. Nüchtern genossen "*) Die Ursache solcher Wahrnelimungen am Honig- lieg^t in der Beimen- gung von Pollenzelleu jener Pllauzen, von denen die Bienen itire Beute gesammelt haben. (A n ni. d. Kedact.) »11 vorschmäht ihn Mancher, weil er Uebelkeil verursacht; ebenso ver- ursacht er Uebelkeit nach dem Genüsse mancher Säuren oder in Ver- bindung mit Salzen. Und halten nun Xenophon's Scharen Wasser ge- trunken, das Natron, Kochsalz, Salpeter oder Bittersalz enthielt (es konnte noch andere Stoffe enthalten), so konnte durch den Genuss i\es Honigs allgemein eine schädliche Folge eintreten, die dann aber nicht dem Honig, sondern dem Getränke, dem Wasser, der Speise zuzuschreiben ist; denn Alle tranken dasselbe Wasser u. s. w. und ein Chemiker war ohnediess nicht bei der Schar. Wie verschieden die Gewächse in ihrem Honigreichthume sind, ist zum Theile schon angedeutet worden. Linden duften schon süss, «!s ist nicht das Aroma der Bläller, sondern der Honigduft der Bliilhe; darum erscheint die blühende Linde bei schönem Wetter von einem summenden Bienenschwarm erfüllt. Die Himbeere Rubus Idaeus erzeugt viel Honig, ebenso Reseda odorata , wo der feine Duft wohl schon ein Honigduft sein mag. Und hätte man ein blü- hendes Feld derselben, welches Ernlefeld für die Bienen 1 und dann könnte man auch zu einer Prüfung dieses Honigs gelangen, was bei dem geringen Vorkommen der Reseda odorata unmöglich ist. Auch ein blühendes Rapsfeld duftet süss von Honig; durch Nebel oder Frost beschädigt, verschwindet der Geruch alsbald. Warum duflet aber ein blühendes Bucliw eizen-Feld nicht auch ? oder das Heide- kraut, welches noch grössere Flächen überzieht? Es kann nur in dem starkem Gerüche seines Krautes liegen, weicherden Honigduft überwiegt. Dieselbe Ursache kann auch nur bei der Obstblülhe stattfinden , sonst niüsste ein blühender Obstgarten vorzüglich süss duften. — Reich- licher aber erzeugt keine Pflanze den Honig, als Melianthus major, wo er auch tropfenweise der Blülhe entquillt. Doch nimmt man keinen süssen Duft wahr, weil das Blatt zu stark riecht. Allein ich kann hier nur die Beobachtung in einem Treibhause unter hundert ande- ren Gewächsen anführen, und nehme mein Urtheil gern zurück, wenn andere Beobachter ein anderes Resultat finden. — Wärme , Sonnen- schein, Elektricität und massige Trockenheit sind Bedingungen der Honigerzeugung, sie alle sind in den heissen und schönen Ländern des tropischen Himmels und ihre Begränzung fast auf doppelte Ent- fernung vorhanden, welcher Honigreichthum müsste hier vorhanden sein! Gleichwohl liefert Polen mehr Honig, als die Heimath des Zuckerrohrs; und Beispiele von Honiggewinn, wie sie Dzierzon in Schlesien anführt, mochten fast in Palästina selten sein, das doch ein Land war, da Milch und Honig immer lliesst, und wo zu Saul's Zeiten der Honig im \>'alde floss. — Allein was in n()rdlichen Län- dern der Winter mit seiner Kälte, das ist in den heissen Ländern der Sommer mit seiner versengenden Hitze, wodurch die Blüthen- welt verschwindet. Dort sind nicht Wiesen mit Tausenden von Ta- raxacum, Trifolium und Ranuncnlus , da sind nicht Fruchtfeldpr von Brassica Napus oder Polyyonum Fagopyrum und Raphanus Raphanistrutn, nicht Heiden und Triften mit Calhina vulgaris oder Thymus Serpyllum. denn Oriza satitd und /.ea Mm/s und Saccha- ruiti o/ficinarum sind Gräser, die bekanntlich keinen Honig liefern. AI t- Retz im April 1853. 312 IVIlttheiliiiigeii« — Eine der Gutta Percha ähnliche Substanz fand Dr. R i d d e 1, Ober-Wundarzt bei der Armee des Nizam (Ostindien) , als er den Miiclisaft der indischen M u d d a r - Pflanze, Asclepias giyantea, sammelte und ihn ail- mählig' trocknete. Diese Substanz ist ganz so hart und zähe, wie Gutta Per- cha und man kann sie auch wie letztere verwenden, wenn man sie der slei- chen Manipulation wie diese unterwirft. Auch vereinigt sie sich sehr leicht mit echter Giitta Percha. üeberdiess erzeugt der Muddar eine treniiche Faser, die man zu Geweben benutzen kann und der ärmste Boden ist der Cultur dieser Pflanze günstig. — Die Silber-Ceder aufdem Atlas. — Diesen Baum, der bis auf die Farbe seiner Nadeln der Ceder des Libanon gleicht, fand Ja min im Jahre 1852 auf dem Pic von Tongour, wo er in Gesellschaft mit der Liba- non - Ceder stand. Einige Exemplare dieser Silber-Ceder waren 180 Fuss hoch und hatten an der Basis einen Durchmesser von 4 — 5 Fuss. Nach Ja min befinden sich auf dem Pic wohl 20000 Bäume dieser Cederart. (L i n d I. Chron.) — Eine V ic to ri a regia blühet jetzt im Garten des Grafen Arco- Valey zu St. Martin in Ober-Oesterreich. — Selbst die Steinfruchtbäume sind in diesem Jahre nachdem Berichte eines französischen Blattes von einer Krankheit befallen worden, besonders die Kirschbäume. In vielen Gärten heisst es, hätten die Bäume g-ut geblüht und gut Früchte angesetzt; aber so wie sich der Stein in der Frucht gebildet, wären sie theilweise oder ganz abgestorben. Nachdem man das Innere der abgestorbenen Zweige untersucht, habe man gefunden , dass das Mark schwarz geAvesen, gleichfalls als wäre es vom Brande erfasst wor- den. Auch Pflaumenbäume hätten theilweise in ähnlicher Weise gelitten ; einige der letzteren wurden schon während der Blüthe also angegriffen, starben jedoch nicht ab, aber setzten keine Frucht an ; das Wachsthum der Schösse hielt ein und die Blätter erreichten nur das Driftheil ihrer uatürli- chen Grosse. Zu Montreuil wurden viele Pfirsichbäume von derselben Krank- heit befallen, ebenso in Orleans, wo manche Stämme abstarben oder vom Brande ergriffen wurden. — Die drei Sammlungen, welche in Nr. 22 zum Verkaufe ange- boten wurden, sind bereits verkauft. — Berichtigung. — Wir ersuchen Seite 286, Zeile 33, statt ,,20. Decemb." zu lesen „20. August" und drei Zeilen tiefer statt „1853" zu lesen „18.52." Inserat« Bei ? a I m et E n k e in E r 1 a n g e n ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen, in Wien bei L. W. Seidel, am Graben Nr. 1123, vorräthig : Berger E., die Bestimmung der Gartenpflanzen auf systematischem Wege, eine Änleitang, leicht and sicher die unterscheidenden Merkmale der vorzüglichsten in den Gärlen, Gewächs- häusern und Anlagen vorkommenden Gewächse zu finden. Für Botaniker, Gärtner und G a rt e n fr e u n d e Mit einem Vorworte des Herrn Präsi- denten Nees von Esenbeck. Erste Ablheiinng, den Schlüssel der Gat- tungen enthaltend, gr. 8. geh. 24 Ngr. oder 1 fl. 20 kr. C. 31. Redacteur aud ll«rau<«seber 4iex. SkoTitc. Druck von C Titberrea te r. Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt. Gemeinnntzig^es Org^an für Botanik und Botiuiiker. Gärtner, Oekononien, Forstmänner, Aerztc, Apotheker und Techniker. IVieil^ 6. Oct. 1853. III. Jalirg. J\740. i ' l>a!) Oesterreirliische botanische Wochenblatt ernclieiiit jeden DoiiiierstHg. Man praiiumerirt auf dasselbe mit 4fl. CM. odt-r 2 Rtlilr. 20 Ngr. jährlich iiiiil /,\v;ir fiir Exeinpl. . die frei durch die Pcist bezogen werden sollen, lilos bei der lledac- lion: Wieden Neuiiiannsgasse Nr. 331 oder bei den betreffenden Po.stanitf rn, sonsl in der S e i d el'.scben Buchhandlung am Graben in Wien; so wie bei allen Buch- handlungen des In- und Au.slandes. Inserate die ganze Petilzeile ö kr. C. M. Iiilis«.lt: Eine Aroidee. Von H. Schott. — Flora von Sürllirol. Von Fr. A m b r 0 s i. — Botanische Notizen aus Griechenland. Von X. Lan- derer. — Vereine, GeseHschaften und Anstalten. — Millheilungen. — Inserat. Eine Aroidee. Angezeigt von H. Schott. Unter den vielen Aroideen ^ welche in letzter Zeit uns ziige- koininen, scheint eine bereits mehrmals zur Bliithe gelangle niiher(M' Angabe vverth zu sein. Ihre Diagnose und Benennung wäre, da sie der Galtung Caladium mit aller Sicherheit zugezählt werden kann, folgende : Caladium asper ulum S. petiolis pedunculisqne verrucn- loso - exasperatis ; foliurum lamina utrinque viridis , ovata, peltata, breviter - acuminata , in ferne lobis obtusis brem- bus sagiltata ; spathae tubo albo - mrente. H abitat in Insula St. Catharinae, Brasiliae? Planta ex toto viridis. Petioli elongati, lamina diiplo triplove longiores. Laminae fol. lobi retrorsi loho terminali fere ditplo bre- riores. approximati, ad medium usque connati. Pedunculi petiolis multo breviores. Spathae tubus sphaeroideo - ovoideus, lamina na- viculari duplo brevior. Wie schon oben angedeutet wurde, stammt diese Art Caladium BUS St. Calharina. Auffallend ist sie von allen anderen Arten ihrer Gattung schon durch den gänzlichen Mangel aller anderen Farbe, als der grünen Ca"» Kraule) , verschieden. Hierzu kommt noch die ihr eigene, in ununterbrochenen Lüngslinien liervorgetriebene Rau- higkeit feiner Wärzchen der Blatt- "und Bliilhenslieie, sowie die Bleichheit der nur von unten auf grünlichen Blüliiensclicidcn {spathae). Bei dieser Gelegenheit scheint es passend einer Pflanze zu er- wähnen, welche, obschon sie von dem ersten Autor derselben, der 314_ Galfting Caladium zugesolU ward, dennoch späterhin weil weg da- von einer fremdarligen Gruppe und Gallung , frag-weise zwar, ange- reiht wurde. Es ist Caladium petiolatum Hook. (Bot. Mag. f. 3728), das wir meinen, welches von K u n t h CEnum. III. p. 31.) als Py- thoninm? Hookeri angeführt worden ist. Wie so es möglich war, ohne H o o k e r's Abbildung und Be- schreibung der gröbsten Fehler zu zeihen, hier ein Pythonium ^an- theris disfinctis, ßlamento bremssimo instructis^ zu vermuthen , ist unerklärlich, und nur die Berücksichtigung des Habitus und der OiHiria vnilocularia , vniovutata allein, kann dieser Missdeutung Ursache sein. Aber schon der Spadix continuo - androgynus antheris pelta- tis, nach Angabe H o o k e r's 1. c. dürfte, da zwischen den Ova- rien keine Staminodia sichtbar sind , hier die Caladieae der Un- lerablheilung Coloeasieae deutlich erkennen lassen, und dadurch der Benennung Hooker's näheres Recht zukommen machen. Vergleichen wir indessen die Charactere von Caladium „geni^ talia rudimentaria infra stamina ; Ovaria bilocularia ; ovula in loculamentis 2 — 4, dissepimento afßxa ; stigma sessile"' mit jenen, welche der Darstellung H o o k e r's seines Caladii petiolati zu entnehmen sind: ^genitalia rudimentaria nulla ; Ovaria unilo- eularia, uniovulata ; Ovulum fundo afßxum; stigma style conoideo recurvo suffultum"' — so dringt sich die Ueberzeugung auf, dass H 0 0 k e r's Caladium petiolatum durchaus nicht den echten Cala- diis zugezählt werden könne, sondern eine eigene Gattung der Ca- ladieae begründe, deren Bezeichnung wir nachstehend versuchen : Anchomanes S. Spatha elongata ex toto aperta , tubo in- distincto. Spadix continuo- androgynus , spatha multo bre- vior. Synandria contigua. Ovaria in slylum conoideum , tu- berculosum, recurvatam atteriuata, wiilocularia, ovulo unico fundo afßxo. Herba Guineensis , rhizomafe tuberoso. Folium simulta- neum ternatim compositum, longissime petiolatum. Spatha violacea. Anchomanes Hookeri S. S y n on. Caladium petiolatum Hook. Bot. Mag. t. 3728. (1840h P y l h o niu m H o o k e r i K u n t h. Enuni III. p. 31. (1841). Flora TOii SiKillirol. Von Fr. A m h r o s i. (Fortsetzung.) »S ü n (f i(i.Hor beac L i n dl. Alchemilla vulgaris L. r, fissa S c h u m m. — S. P e 1! e g r i n o, Käser n. 315 Alchemilla alpina L. — g<-ffcn V i o s e und C a n a I S. B o v o, S e 1 1 e s e 1 1 0, T e s i n o (iiördlicli)- „ pentaphyllea L. — geg»iii C u 1 e ni vom Sole- Thale. „ arvensis S c o p. Sanguisorba officinalis L. — von I, a t s c h nach S c li I a n d e r s, auf den Wiesen jjegen J o b I a c li (Dr. Fa CO h i n ij. ,' \ Poterium Sanguisorba L. Pomaceae Lindl. Crataegus monogyna J c q, Cotoneaster vulgaris Lindl. -, tomentosa Lindl, Mespitus germanica L. Cydonia vulgaris Vers. Pyrus communis L. mit der Var. (3) f o m e ntos a. — M c n d o I a, G u m m e r (Dr. F a c c h i n ij. Malus L. Aronia rotundifolia P e r s. Sorbits domestica L. „ aucuparia L. „ Aria Crantz. „ torminalis Crantz. — V a 1 1 o n g a in R o v e r e l o, E «^ n a, T r i e n t nördlich von V e I a. „ Chamaemespilus Crantz. Onagr ariae J ii s s. Epilobium angustifoUum L. „ Dodonaei V i 1 1. „ Fleischeri Höchst. — in den Thiilcrn von 11 1 1 e n und C a m 0 n i c a (Dr. F a c c li i n i j. „ hirsutum L. „ parviflorwn S c h r e b. „ montaniini L. „ palustre L. „ tetragonum L. „ roseum S c h r e h. „ trigonum S c h r a n k. y, origanifolium L a m. „ alpinuni L. Oenothera biennis L. Circaea luteliana L. „ intermedia E h r h. „ alpina L. Halorageae Brown. Myriophyllum verlicUlntum L. ) am unteren See von A n t h o I z „ spicatum L. j (Dr. F a c c h i n i). 310 Ilippurideae Link. Hippuris vulgaris L. — S e i s e r alpe , B o 1 jj i a n o (Dr. F a c- c ii i n i), Callitrichine ae Link. Callitriche stagnalis S c o p. „ 'cernalis K ü l z. — in Gräben von P e r g i n e nach C a 1 d ü n a z z 0. Ceratophyllcae Gray. Ceratophyllum suhmersum L. — im Teiche von Ghirla. „ demersum L. — S a lu r n, im mittägigen Teiche von P i n e , im Hafen von Riva, in Gräben bei T r i e n t. hithr aric ae Juss. Lythrum Salicaria L. Peplis Portula L. — Berg Ritten (H a u s m a n n). T amari seine ae Des v. Myricaria germanica D e s v. Philadelp heae Don. DC. Philadelphus coronarius L. Cucurbit aceae Juss. Bryonia dioica J a c q. Portulaceae Ju SS. Portidaca oleracea L. Montia fontana L. — von M o e n a nach S. P e 1 1 c g r i n o, V a l- sugana ober Torcegno. Parony chiea e St. Hill. Herniaria glabra L. — F i c m m e, F a s s a, T r i e n t bei Laste, ober Lizzana, Rabbi. Sclerantheae Link. Scleranthus annuus L. „ perennis L. — bei der Kirche von Wangen (Dr. F a c c h i n i). Crassulaceae D C. Rhodiola rosea L. — höhere Alpen. Sednm Telephium L. „ Anacampteros L. — Berg V e s i ober C a m p e i in L a n- c i a d a. „ Cepaea L. — J u d i c a r i e n (Dr. F a c c b i n i). Sedum hispanicum L, — Thal V e s l i ii o ober T u r a ii o. „ tillosum L. — Du r o n. S e i s o r alpo etc. „ atratum L. — hüchslc Spilzo des ß a 1 d o , Kuppen von F «; 1 1 r e. „ annnum L. „ album L. „ dasyphyllum L. „ acre L. „ sexangulare L. „ reperis Schi. „ reflexum L. mit der Var. ß) rupestre L. Sempervivutn tectorum L. „ Wulf'eni Hoppe. — ober V a 1 z i o n, Thal von B r e- g u z z 0. ^ Funkii B r. — F a s s a, U 1 1 e n etc. „ montanum L. — von T o 1 v ä nach der Spitze von A s t a, V a 1 z i 0 n, M o n t a 1 o n e, C 0 1 e m. „ arachnoideum L. — C a n a 1 S. B o v o , U 1 1 e ii, Telve, Pergine, gfgon L e v i c 0 etc. ^ hirtum L. — Madonna de IIa Corona auf dem Berge Ba Ido. P arenarium Koch. — von Innichen östlich bis Strassen , von St. J a c o b nach E r 1 s b a c h (Dr. F a c- chini.) Cacteae DC. Opuntia vulgaris M i 1 1. — T r i e n t, B o 1 g i a n o. Grossularieae DC. Ribes Grossularia L. — ober S. Giacomo des Berges B a I <1 o, von Lienz nach Matrei (Dr. F a c- chi n i). „ alpinum L. — gegen T o b 1 a c h, B a d i a (Dr. F a c cii i ii i ). ^ rubrum L. „ petraeum Wulf. — ober An t holz, Tredespin (Dr. F a i - ch ini). (Forlselzung folgt.) Uotanische M^otizeai aus CSrieclieiilautl. Von Prof. X. L a n d e r e r , in Allieii. — Eine Krankheit der Pal m e n. — Aus der Familie der Palmen ündel sich in Griechenland auch der Datlelbaum Phoenix dactyli- fera, Gounnadia auf türkisch genannt. Hier und da sind sie im Pelopo- nese, mehrere jedoch auf den Inseln des Archipels zu sehen: auf Paros, Naxos , lo , und Thermia ; jedoch alle sich in Griechen- 31S land findenden dürften die Zahl von 200 nicht übersteigen. Es finden sich theils männliche, theils weibliche, jedoch auf die Fruchterzeu- jr^ing — um selbe künstlich zu befruchten, wie man selbe in Egypten vornimmt — wird nicht die geringste Aufmerksamkeit verwendet. Die in Griechenland erzeugten Datteln sind klein , unschmackhaft und fallen gewöhnlich schon vor der Reife ab , so dass man sehen kann, dass die klimatischen Verhältnisse dem Dattelbaum nicht zusagen. Ganz besonders ist eine Krankheit einer Erwähnung werth , die sich auf dem weiblichen Baum zeigt, und ein Rost oder Schmierbrand Uredo zu nennen ist 5 in sehr feuchten Jahren kommt es nicht zur Fruchtbildung, sondern statt derselben bildet sich eine Art Clavus in Form eines Gallapfels, und nach einer brieflichen Mittheilung aus Kairo soll dieses Krank heitsproduct blutstillende Wir- kung besitzen. — Sesam. — Die Sesampflanze wird in ganz Griechenland und im Oriente im Allgemeinen angebaut, und theils der Same selbst zur Würze von Speisen, des Brotes und Backwerkes benutzt. Diese Pflanze S-naa^/.-n war auch schon den alten Griechen bekannt und man bereitete im Alterthume ein"EXatov BTjffaVwov, einen Kuchen 7tXaxo-j; oT)(Ta]u.aro; und eine Speise aus Käse und Sesam wurde (rndap-ö-ujov ge- nannt und das mit Sesam bestreute Gebäck und auch das Brot nannte man SstraMtm? »p"°s und s^iffaM-o-iwaffTa. Diese bei den Alten üblichen Sit- ten des Gebrauches des Sesams existiren heut zu Tage nicht. Auf einigen Inseln des Archipels und in Kleinasien wird aus dem Se- sam-Samen auf eigenen Mühlen das Sesam-Oel, das auch die Alten SofTip-eXaiov nannten, geschlagen. Dieses OL Sesarni hat alle Eigen- schaften der anderen fetten Oele, ist vollkommen klar, beinahe farb- los und besitzt einen sehr milden Geschmack, wenn dasselbe kalt ge- presst ist, wird jedoch leicht ranzig und erhält dadurch eine eigen- thümliche Schärfe , wodurch es zugleich abführende Eigenschaften erlangt, und auf vielen türkischen Inseln ist dieses etwas ranzig gewordene Sesam-Oel eines der gewöhnlichsten Abfüh- rungsmittel, und 2 — 3 Esslöff'el voll bringen sehr breiige Stühle hervor, so dass es in seiner Wirkung mit dem OL Ricini zu ver- gleichen ist. Man gibtzwar an, dass das Sesam-Oel auch zum Brennen und zur Bereitung von Speisen verwendet wird, was jedoch im Oriente nicht der Fall ist, indem die Leute aus Erfahrung wissen , dass ein etwas ranziges Oel abführende Eigenschaften besitzt. — Tamarinden. — Der Tamarindenbaum ist ein ansehnli- cher, schöner Baum, im Allgemeinen der Acacie ähnlich , mit gefie- derten Blättchen und kleinen in wenigblühenden Trieben stehenden Blüthen. Von einem Kaufmanne, der aus Egypten kam, hatte ich die mir ganz neue M i 1 1 h e i 1 u n g gehört, dass die B 1 ä 1 1 e r dieses Baumes abführende Eigenschaften besitzen und man sich derselben auch in Nubien statt der Senna bedient , und zwar in Absuden, die nicht die geringsten Leibschmerzen verursachen sol- len. Ebenfalls sollen diese Blätter noch ausserdem wurmtreibende Eigenschaften besitzen und sich dieses Mittel, besonders bei Kindern, sehr wohlthätig zeigen. Ebenfalls sagte mir derselbe, dass die söge- 319 nannte kleine Senna, die beim Einfüllen der Säcke in den Magazinen- auf dem Boden zurückbleibt, grösstentheils mit den Blättern des Ta- mariiidenbaumes verfälscht werden soll und sich auf dön Bazars ein künstliches Senna-Pulver, dessen sich die armen Leute als Abführ- mittel bedienen, finde, das aus zerriebenen Blättern dieses Bau- mes bestehen soll. — E l ae a g nus ang us lifo Ha L. — Zu den schönen Zierbäumen, die in Griechenland vorkommen, gehört Elaeagnvs an- gustifoUa und ihre schönen silberglänzenden Blätter, die kleinen glockenförmigen, im Innern gelblichen Blülhen, die in scliöiien klei- nen Trauben zusammengehäuft sind, verbreiten einen sehr angeneh- men, der Melilotus ähnlichen Wohlgeruch, der jedoch leicht Kopf- schmerzen erregt. Dieser Baum wurde von den Alten zu dem Oel- baume gerechnet und Dioscorides nennt denselben 'EXaia 'AtS'.orrtxTi, Aethiopischen Oelbaum , indem dersellje aus Aethiopien nach Griechenland gebracht worden sein soll. Die unreifen Früchte sind den wirklichen Oliven sehr ähnlich , sind und bleiben herbe, bis selbe zeitig werden und sind sodann den Früchten des Zhiphns sehr ähnlich, mit dem Unterschiede, dass selbe nicht so zuckerhal- tig sind als die fructus Jujubae, sondern mehr mehlig. Die Griechen nennen dieselbe Tsitsipha und werden von denselben zum Nach- tische gegessen und auch als expeclorans und als ein Heilmillel bei Bruslkrankheiten sehr häufig angewendet. Hei Theophrast heisst dieser Baum '£>,a<'ayvov, und bei P I i n i ii s findet sich die Anwendung des harzigen Gummisaftes, den ich jedoch in Griechenland nicht zu be- merken im Stande war : „Aethiopicae Oleae lacryma Scammonio similis et fulva."' In i'ersien soll sich E. Orientalis sehr häufig fin- den und viele Cenlner dieser getrockneten Früchte unter demNamen Tsitsifa nach den Handelsplätzen Kleinasiens, nach Smyrna, ausge- führt werden. Vereine, €iesell«cliafteii und Auistalten. — Die k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Wien wird Ende Oclober d. J. eine Ausstellung von Gartenproduclen veranstalten. — Die Producten- Ausstellung in Pesth wird vom 20. Oclober bis i3. November d. J. dauern. Für Blumen werden diessuial keine Preise vertheilt. — In Peslh wird demnächst vom Pomologen Dr. Enlz eine landwirthschaflliclie Schule eröfi'net werden. — In Klauseubnrg wird vom iO. bis 24. November d. .1. eine sieben bürgische Producten-Ausslellung stattfinden. — Die General -Versammlung des Karslbewaldungs- Vereines fand am 15. September stalle Es wurde dabei beschlossen sich dem österreichischen Alpen-Forstverein nicht anzuschliesscn. — Der österreichische Reichs-Forstvcrein hält am 20. Decem- ber d. J. in Wien eine ausserordentliche Versammlung ab. IflitUieiliingen. — Sobald Eisensalze in solclien Boden liommen , der sie nict)t zersetzt und daher gelöste Eisensalze in die Pflanzen iieliMi . wiiKcn sie 3gO srhiidlich. Sie wirken nicht scliädlich, wenn sie durch Kalk, kieselsaure Ver- biiuiiingen zersetzt werden ; das kohlensaure Eisenoxydul wird ohne Nach- theil für die Pflanze aufgenommen. Auf einem gewöhnlichen Boden bewirkt ein geringer Zusatz von Eisensalzen gar keine Veränderung ; auf die grüne Fär- bung der Blatter haben Eisensalze gar keinen Einfluss. Der schädliche Einfluss der Eisenoxydul- und Eisenoxydsalze besteht in einer Zusammenziehung, die sie auf die Wiirzelchen ausüben, und wenn ein geringer Zusatz von Eisen zu Wässern, womit man Pflanzen begiesst, von Nutzen war, so beruhte dieses nicht auf einer Absorption, sondern auf einer Wirkung auf das Pflanzenge- webe selbst. Wo man Eisensalze wirksam befunden hat, um schädliche Pflan- zen zu vernichten, da beruht diese Wirkung darauf, dass die Würzelchen derselben für die Eisenlösung zugänglich sind ; die Absorption bringt den Untergang der Pflanze mit sich. Bringt man noch besonders Eisenoxydulsalze in den Boden, dem die Pflanzen bei gewöhnlicher Vegetation schon immer eine gewisse Menge Eisen entnehmen, so steigt dennoch in der Asche der Eisengehalt nicht über die gewöhnliche normale und verschiedene Menge, M'elche die Asche überhaupt enthält. (Compt. rend.) — Die Rhabarberstaude. — Die Cultur der Rhabarberstaude ist weder schwierig noch mühsam ; sie gedeiht in jedem gemässigten Klima und fast in jeder Bodenart, besonders aber in einer leichten und wohlge- düngten. Die Vermehrung der Rharbarberstaude geschieht theils durch Samen, vortheilhafter und schneller aber durch Zertheilung der Staude im Frühjahre und besonders zu Anfang des Herbstes. Während der Blattstiel der Rhabar- berstaude, welcher, bei guter Cultur ein Gewidit von 2 bis 3 Pfund erreicht, ein vortrelTliches Gemüse liefert , gibt die übrige sehr bedeutende Blatt- masse ein gesundes, von dem Rindvieh gern genossenes Futter. Die wesent- lichste Verwendung findet der Blattstiel des Rhabarber in England zu Com- pot und zur Bereitung eines vorzüglichen Syrups und eines eben so ange- nehmen als erfrischenden , dem Trauben - Champagner täuschend ähnlichen, durch Maceration und Gährung erzeugten Getränkes. — Die Dampfkorvette ,.New^ton" hat aus Mogador eine zweite Auswahl von Samenkörnern des Aigan -Baumes nach Frankreich gebracht. Der A r g a n b a u ni wächst im Innern von Marokko, besonders in der Ge- gend von Mogador. Seine Frucht liefert reichliches Oel und wird dann als vortretriiches Viehfutter oder als sehr mächtiges Düngmillel benülzl. Die Alisiedlung dieses Baumes ist schon mit einigem Erfolg auf sandigem und steinigem Boden Südfrankreichs versucht worden. Die erste Sendung von ijaineiikörnern und Pflanzen des Argaiibaumes wurde an mehrere bota- nische Gärten und an einzelne Gartenfreunde vertbeilt. Auch die ge- genwärtige Sendung wird unentgeltlich an solche öfl'entliche Anstalten oder Personen vertbeilt werden , die sich darum beim Marineminister ver- wenden. Inserat« Bekanntmachung. So eben erschien ein Na c h t r a gs -*Verz eich n i ss der unter* zeichneten H a n d e I s g ä r t n e r e i, und kann solches auf Verlange n sowohl von derselben, als auch von der Redaction des „botanischen Wochenblattes" Ijezogen werden. Planilz bei Zwickau, den 32. September 1853. <». Cieitiier''s Treibgärtnerei. Bedacteur und lleraii>«geber Alex. Kkofitz. Druck vou €. lieberreute r. OesteiTeichisches Botanisches Wochenblatt. Gemeinnützig^es Organ für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekonomen, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. ITieil^ IS.Oct. 1853. III. Jalirg. J)ß4M. Das Oesterreicliiscbe botanische Wochenblatt erscbeint jeden Donnerstag. Man pranumerirt auf dasselbe mit 4fl. CM. oder % RtUlr. ÄO \gr. jährlicli und zwar für Exempl. , die frei durch die Post bezogen werden sollen, blos bei der Redac- lio«: Wieden Neumannsgasse Nr. 331 oder bei den betreffenden Postämtern, sonf*t in der Se id eCscben Buclihandlung am Graben in Wien; so wie bei allen Biich- liaiidlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile 5 kr. C. M. Iiilialt: Ludwig Freiherr von Weiden. — Flora von Siidtirol. Von Fr. Ambrosi. — Personalnotizen. — Lilerarisclie Notizen. — Mitthei- lungen. — Inserat. II - 5asaag= » liuditvi^ C^reilierr von 1¥eldcii. Weiden erblickte am 10. Juni 1788 zu Laupheim im König- reiche Würtemberg das Licht der Welt, und trat, ein 17jühriger Jüngling, im Jahre 1799 in österreichische Dienste. Nachdem er bei dem Regiinenle Würzburg die Feldzüge von 1799 — 1801 mitgemacht, kam er als Ober-Lieutenant Ende 1802 zu Deutschmeister. Er avan- cirte 1805 zum Hauptmann , 1809 zum Major und erhielt 1810 den ersten Orden, den österreichischen Leopold - Orden. Im Jahre 1815 avancirle er zum Obersten , 1828 zum General , wurde 1836 Feld- marschall-Lieutenant und endlich im März 1849 Feldzeugmeister. Im April desselben Jahres erhielt Weiden das Ober- Commando der Armee in Ungarn, kam aber schon im Juni darauf, wegen seiner zerrütteten Gesundheit um die Enthebung dessen ein. Nachdem er sodann bis 2. August in Gralz zurückgezogen lebte, weihete er sich von Neuem dem schwierigen Berufe als Gouverneur von Wien, über- schätzte dabei seine physischen Kräfte und musste schon im Jahre 1851 um definitive Versetzung in den Ruhestand ansuchen. Von da an lebte er in Gratz, bis er am 7. August 1853 verschied. — — Seine militärische Laufbahn war reich an ausserordentlichen Thaten, an Thaten, die sowohl von der persönlichen Tapferkeit des Kriegers, als von dem militärischen Talente des Fcldherrn glänzende Beweise liefern. So empfing er schon 1800 die ersten Wunden. Bei Stadt Steyer am 3. November 1805 verwundet, schlug er sich, von französicher Ueberinacht umringt , mit ^d Husaren und 2 Kanonen durch. Bei der Einnahme von Tarvis, bei den Gefechten am Monte Oliveto zeichnete er sich ebenfalls aus, besonders aber bei der For- cirung der Alpenpässe bei Lesrousses und Fossile, so dass ihm der Theresien- Orden zuerkannt wurde. -■■■'" J?^?_ ^-^-^ W e I (1 c n's thatenrciches und vielbewegtes Leben war allenthal- ben durch ein Sircben diircbflochlen, das ihn auch in anderen, fried- licher Thätigkeit bestimmten Kreisen heimisch und seinen Namen nicht allein durch seine ruhmvolle militärische Laufbahn bekannt und oeachlet machte. Weiden pflegte mit besonderer Vorliebe die Bo- tanik und das mit desto grösserem Erfolge, als es seine günstigen Verhall nisse erlaubten, nicht allein bei der Theorie stehen zu blei- ben, nicht bloss ein Verehrer der Botanik und Horticultur , sondern auch ein Förderer derselben zu sein. Er war stets bereit, dort, wo es galt, seiner Lieblingsneigung Vorschub zu leisten, mit Wort und Thai kräftig einzugreifen. So geschah es, dass er allenthalben, wo er hinkam, der Natur abgerungene Monumente seines edlen Hanges hinterliess und die Wissenschaft durch gelegenheitliche Beobachtun- gen bereicherte. Z a r a dankt i h m einen Volksgarten , G r a t z die herrlichen Anlagen am Schlossberge , Innsbruck ein Alpeiihaus mit einer Cultur von Alpinen. Die Kenntniss unserer Flora wurde durch seine Forschungen und durch seine Theilnahme an der an- derer Botaniker bereichert. Die Horticultur Oesterreichs wurde von ihm gepflegt, verbreitet und veredelt. Zahlreiche botanische Aufsätze .sind seiner Feder entflossen und befinden sich zerstreut in der „Flora," der „Blumenzeitung," „Gartenzeitung" und dem „botanischen Wo- chenhlatte." lieber Weide n's Charakter spricht sich die „Gratzer Zeitung" in einem gelegenheitlichen Nekrologe auf folgende Weise aus: „Wei- den verband mit Festigkeit in seltenem Grade Offenheit, Geradheit, Ehrenhaftigkeit und zeigte, so weit es die Strenge seiner Pflichten, denen er nie etwas vergab, erlaubte, dabei ein theilnehmcndes Herz. Soldat vom Wirbel bis zur Zehe, wie das Sprichwort sagt, in allen seinen Eigenthümlichkeiten und Gewohnheiten an das Leben im Felde und Lager erinnernd, hatte er einen offenen und stets regen Sinn für jede Schönheit der Natur, für die Kunst und die gewerbli- chen Interessen. Die Grossartigkeit der Alpennatur war es vor Allem, die ihn geistig erhob und kräftigte, die Lieblichkeit der Pflanzen- und Blumenwelt war es, welche diesen starken, kräftigen, wir möch- ten fast sagen derben Charakter auch den zarteren Empfindungen zugänglich machte. Es ist wunderbar, mit welcher zarten Rücksicht für alle sanften Empfindungen, für jede Einzelnheit der Landschaft alle seine Anlagen, die er in Zara, Innsbruck und bei uns in Gralz geschaffen, entworfen und ausgeführt sind. Für diejenigen Puncte, an welchen sich eine liebliche und überraschende Aussicht zeigte, iiatte er einen besonderen Scharfblick. Wer sich davon überzeugen will, der besuche die Weinlaubengänge des Schlossberges , \ao die herrlichsten Fernsichten nicht passender hätten angebracht werden können. Weide n's Geist war stets rege ; Thätigkeit war ihm Be- dingung des Lebens. Noch auf seinem so schmei'zlichen Krankenlager beschäftigte er sich mit militärischen AVerken, mit den Erinnerungen seines thatenvollen Lebens, vergass dabei seine Liebe zur Natur nicht, wie denn aut-h die vor wenig Monaten stattgehabte Blumen- ausstellunof sein Werk war , und die Berichte , die unsere Zeitung 323 lirHchIc, aus seiner Feder gedossen waren ; aucli ilie, wie wir hof- len, demnächst zur Ausliilirung kommende Ausstellung industrieller Kunstgegenstände verdankt ihr Entstehen seiner Anregung." G r a l z war überhaupt Weide n's Lieblings-Aufenthaltsort, be- sonders letztere Zeit und noch kurz vor seiner Abreise von Wien im Mai 1851, sprach er zu mir, als er sich in mein den Autographen von Naturforschern gewidmetes Album einzeichnete: „Ich freue mich sosehr auf ein ruhigeres Leben in Gratz, dass ich Ihnen meine Un- terschrift nicht im Zusammenhange mit Wien geben will." Wirklich schri^ er : a,a?|ii'i Wehleii, FZM. Gratz, den 10. Juni 1851, am 69. Geburtstage. Wie sehr Weiden die letzte Zeit seines Lebens noch mit jener Frische und Vorliebe an der ßlumislik hing , die sein ganzes Leben auszeichnete, möge man aus nachfolgenden Bruchstücken eines Briefes entnehmen, den er mir am 14. November 1851 schrieb. „ — Ich sende Ihnen hier wieder einen kleinen Beitrag, wenn er Ihnen für Ihr Journal in dieser Form anstehet. — Sie haben eine Tauschanstalt für dürre Kräuter, welche Ihnen unendliche Mühe, nicht immer die wünschenswerthe Anerkennung, allerdings aber der Wis- senschaft Nutzen und Frommen verschafft; warum soUte eine Tausch- anstalt für lebende Gewachse, eben nicht durch eine Central-Behörde vertreten, sondern von den Gartenbesitzern vermittelst öffentlicher Bekanntmachungen, betrieben werden? — — Ich habe es nie für noihwendig erachtet, aus meinem Namen ein Geheimniss zu machen, und glaube, dass die bisherige Form in Ihrem Journal von Jeder- mann erkannt werden wird; fänden Sie es indess gut, ilin auszu- drücken, so nehme ich keinen Anstand," — — Ende August hat sich in Gratz ein Comile gebildet, das sich zur Aufgabe stellet, durch gesammelte Beiträge ein steinernes Denk- mal am Gratzer-Schlossberge zur Erinnerung an Weiden zu er- richten. Ein dauernderes Monument als von Marmor setzte die Ge- schichte dem Helden durch die Aufzeichnung seiner Thalen und die Floristen dem Botaniker durch die Einführung seines ^'a- mens in die botanische Nomenclatur. S. Flora von Süfltirol. Von Fr. A m b r n s i. .tiiio'i (Fortsetzung.) iS a X ifr ag eae V e n t. Saxifnuja Ahnon J a c q. „ clalior M. K. — bei N e v e , A g a e r o 1 a , 15 r o c c o n in T e s i n o . Berg F r a z z o n dellc T e z z c etc. 884 Saxifraga crustata Vest. — Colsanlo, Spitze des 0 1 m o, Kup- pen von F el tr e. „ mutata L. — Lodron, Ronchi in Ala, Alpen von Lora, von S u s ä nach M a r z o 1 a, Bondon, Cei, Thal der Sella und Civeron in Valsugana. „ Burseriana L. — Spitze des Bondon, Listolade in A g 0 r d 0 , Berg V e n e g o bei T e z z e, Spitze des 0 1 m o. „ squarrosa Sieb. — Cimonega in Primiero, Sa- gron, P e n i a, See Prags, Berg Vigo. „ caesia L. — Campogrosso, Derocca, Bondon, Spinale, A m p e z z o , S p i tz e des F r a t e, Kuppen von F e 1 1 r e. „ oppositifolia L. — Bondon, Colem, Morsum- p i a n etc. „ hiflora All. — Kais. „ aspera L. — bei Viose gegen Canal S. Bovo, Conseria, Montalon, Berge von Torcegno und Roncegno inVal- s ugana. „ bryoides L. — T o 1 v ä, Spitze von Asta, Lagorai, Conseria, Settelaghi. „ aizoides L. „ stellaris L. „ Clusii G 0 u a n. „ vuneifolia L. — Sadole in Fiemme, Canal S. Bovo. „ muscoides Wulf. „ exarata Vill. — Lagorai, Colem. „ stenopetala Gt d^n d. — Stelvio (Dr. Facchini), „ sedoides L. „ Hohenwartii S t e r n b. „ Facchinn Koch. — C i r e 1 1 e in C o n tr i n, V a j o 1 e t. „ Seguieri Spreng. — Thal von Sole. j, androsacea L. — Montalone, Spitze von Asta, Lan cia da. „ adscendens L. — Monzoni, Penia (Dr. F a c c h i n i). „ iridactylites L. „ petraea L. — Ober A v i o , Berg Tatöga in Canal S. Bovo. „ cemua L. — Padon italiano, Cirelle, Con- trin (Dr. Fa cchini). „ rotundifolia L. „ arachnoidea Sternb. — Hügel von Ampola und Ves tino. Chrysosple?iium alternifolium L. 325 Umbe llifer ae Juss. Sanicula europaea L. Astrantia minor L. — Spinale am obern äuserslen Ende der Bäume, Thal von Breguzzo, Alpen von P e 1 u g- 0 , Gipfel des F r a t e , T u r i c h i o, Bondon, Lanciada. „ major L. mit der Var, f?) inv o lucr at a. Eryngium campestre L. — ober Montagna, nächst Rover e t o, südlich von B e n a c o. ^ amethystinum L. — bei C o 1 1 r i, Wald von 0 1 1 r e c a- s t el 1 0, F a s tr 0. Cicuta virosa L. — See Pin^, Laasermoos, St erzin g. Apiuni graveolens L. — Riva, Lei fers in Gräben. Petroselinum sativurn Hoffm. — Bolgiano. Trinia vulgaris DC. Thal Ledro, Vallarsa, Trient. Ptychotis heterophylla Koch. — Trient, Thal S a r c a , R o- V e reto. Falcaria Rivini Host. — nördlich von Magre (Dr. Facchiiiij. Aegopodium Podagraria L. Carvum Carm L. Pimpinella magna L. „ saxifraga L. Berula angustifolia Koch. Bupleurum aristatum Bartl. — Lizzana und Marco, Oppio gegen Mori, Thal Sarca. „ ranunculoides L. — Broccon in Tesino, Spitze des Berges Baldo, Portole, Kuppen von F e 1 1 r e. „ graminifolium Vahl. — bei Neve in Primiero, Kuppen von F e 1 1 r e. „ stellatum L. — Gipfel des Asta, Alpen von C a z- zorga, Settesellc, und Suerta in Valsugana, Alpe Pelugo. y, rotundifoHum L. — Nogaredo, Rovereto. Aethusa Cynapium L. Seseli Gouani Koch. — bei N a g o und T o r b o 1 e , P i e v e irn Thale von Ledro, Riva, Valsugana. „ tarium Trevir. — Kastelbell sehr häufig (J)v. F a c- c h i n i). „ annuum L. Libanons montana All. — ober La a s (\)r. F a c c h i n i). Trochiscantes nodiflorus Koch. — Camposilvano (Dr. F a c- c hi ni). Athamania cretensis L. — T r e m a 1 s , Lanciada, Spinale. Berg L e f r c und Thal S e II a in Val- sugana. „ Matthioli VV u 1 f . — Thal A v i a n a auf Höhen. (Forlselzung folgt.) 336^ Persoiialuotizcii. — Dr. W e i t e n w e b e r in Prag übornahin provisorisch die Redaction der Zeitschrift „Lotos." — John C a r n e B i d w i 1 1 starb am 1. März d. J. im 38. Le- bensjahre zu Tinana in Australien. — F. A. V. Braune, k. k. pens. Regierungs- Sekretär in Salz- burg, starb daselbst am 24. September in einem Alter von 88 Jahren. liiterariiscUe JVotiKeu« — Von Dr. K. Müller ist bei Schwetschke in Halle er- schienen : „Deutschlands Moose oder Anleitung zur Kenntniss der Laubmoose Deutschlands, der Schweiz, der Niederlande und Däne- mark." In fünf Lieferungen zu sechs Rogen. 8. Mit Abbildungen. — W. Hoffmann in Königsberg hat eine Anleitung zur Be- handlung der Georginen herausgegeben. — Von Director H. S c h o 1 1 ist bei G e r o 1 d in Wien ein Werk über die Aroideen, zwei Blätter mit zehn Tafeln in gr. Fol. erschienen. Mittlieiluiigen. — Das so eben erschienene Nachtrags-Verzeichniss der Geit'^ ner'schen Treibegärlnerei zu Planitz bei Zwiciiau enthält eine reiche Aus- wahl der neuesten und selteneren Warm- und Kalthaus-Pflanzen, neue Achimenen, Gloxinien^ Farrn, Orchideen, Wasserpflanzen, Azaleen, CmnelUen, Cinerarien, Chrysanthemen, Pelargonien, Rhododroiis, Verbenen etc. — Ein Riesen -Kürbis, der über neun Fuss im ümfang-e Latte und 274 Pfunde wog , wurde vor Kurzem in der Gemüsehalle in Paris gezeigt. — Correspondenz. — Herrn Dr. L — r in F — g: „Erhalten und abgegeben." I II fi e r a t» Nees von Eseiibeck. Zur Erinnerung an sein Herbariusn. Auf die ziemlich lebhafte Nachfrage nach einzelnen Parlieen dieses Her- barii folgte in dieser Hinsicht eine Stockung, die vielleicht darauf beruhl, dass man Vieles, oder doch das Beste daraus für schon verkauft hält. Icli darf daher nicht säumen, das geehrte Publicum nochmals an diese Sache zu erinnern, indem ich die noch zum Verkauf bereit stehenden Familien nach der „Uebersicht" vom 1. Februar 1852 hier wiederhole und die Bemerkung beifüge, dass die hier nochmals wiederholten Preise jenes ersten Verzeich- nisses jetzt, wo ich mich auf den rein mercantilischen Standpunct verwie- sen glaube, auch von mir demgemäss behandelt werden sollen. Wenn ich nämlich damals jeden Band durchschnittlich zu 100 Species, die Species zu 9 Sgr. resp. den Band zu 30 Thaler rechnete, wenn er meist oder doch viele einheimische Arten enthält, — doppelt so hoch aber, wenn er grösstentheils aus exotischen oder von mir bearbeiteten Arten besteht, — so werde ich von nun an auf jede an mich gerichtete Anfrage eines Kauflustigen die von diesem verlangten Bände genau abzählen , nach der Abzahlung zu 9 oder 18 Sgr. nach der obigen Norm berechnen und die etwa später, beim Em- pfange noch sich ergebenden Defecte von der Zahlung in Abzug bringen lassen. Einige höher im Werthe stehenden Nummern habe ich dem Käufer 3^7 Bde. « diircli piiicn allgemeinen Nachlass im Preise , neben der Versicherung niciil geringerer Reiclilialligkeit bei vorzüglichem Werthe, näher zu bringen ge- sucht, um sobald -wie möglich das Zimmer, dessen Miethe an dem Werlhe der Sammlung zehrt, räumen zu können. .7> Das Ganze ZUSaitlincn lasse ich jetzt um die halbe Taxe. Verzeichiiiss der aus dem Verzeichnisse vom 1. Febr. 1852 noch un- verkauften Nummern meines llerharii. 1. Ranunculaceae ....... 3. Papareraceae^ Fu'maria<:eae, Nymphaeaceae 5. Arfilidceae, Saraceniaceae^ Grossulariaceae,, Bru- noni'aceae^ Berherideae, Pittosparaceae, Vitaceae, Okicaceae , Francooceae ..... 7. Myrtaceae, Phitadeiphaceae ^ Hameliacetie, Cor- nnceae, Lornntkaceae ..... 8. Cacurbitaceae^ Jjoasaceae, Cactaceae, Ficoideae^ Begoniacene ....... 9. Crucif'erae ........ 10. Aceraceae^ Ternstroemiaceae, Violaceae, Sauva- yesiaceae ........ 14. Malraceae ........ 16. Rhamnaceae^ Chailletiaceue, Tremandr aceae^ Nt- trariaceae,, Burseraceae ..... 17. Eiiphorbiaceae . . . . . 18. Empetraceae , Slockhausiaceae , Fouquieruceae, Cfilastraceae, ' Staphyleaceae^ Malpighiaceae 2». A Ismen e . ; 21. Oclinaceae^ Simarnhaceite , Riitaceae ^ Zygophil- Incae, Xantoxylaceae ..... 22. Geraniacede, Batsamaceae^ Oxalnceae 2.7. Leyuminosae ....... 27. CoiKiraceae ^ Ckrysohalanacea^e ^ Cafycnnfhaceae, Bdtieraceae, Ciuioiiiaceae ^ Saxifraguceae ^ Cras- siilacpcie . .' . . . . ' . 88. Amyrideae^ Aiiacardiaceae^ CupiUiferae., Betltla- cPite, Scepaceae ....... 29. Urticaceae , CerKtophyUaceue 30. Ulmaceae , Stilagiiuiccdc, Dlyricficede^ Juglanda- cfiip , CasHitriaceap , Datiscaceae , Saururaceae 32. Sali'ces, Plantunaiede ...... 33. CdUitrichdceae, Siihtdldceae^ Eldedgiidceae, Thy- iiieldPdceae^ Heriuihdidcene^ Ai/uilariaceae, Pro- tpdcpae . '. i.'. • . •H). AiiidrnntacPde ....... 37. Clifiiopodideeae, T'ftrdg'oniacpae^ 'Phytoldccncede 3H. Polygoiidcede , PptirpriiicedP , Sclerdiitfiacede^ Ayctdginacede^ MPnispermdcPde ^ BrexidCPde 39. Pyrul^tcede, Moiivtropdcede, Kricaceae^ Vaccinia- iPdP, EpacriddCPdP. ..'.... 40. Pn'i/iulacedP, Myrsinaceae ..... 41. Coiivolvuldtede 42. Sdpotdcede, EhenacPdP^ StyrdvPdP. Af/iti/'otidcede, Noldddceae , Cuscutdccde, Potemouidceae, Hydro- iPdcPdP ......... Latus 90 Thlr. 30 «. 30 « VI. 30 « 30 « 90 « 30 « 30 « 30 «**'' 60 « 30 « 30 « 30 « 30 « 600 « 30 « 30 « 30 « 30 « löO « 60 « 30 « 30 « 30 « 30 « 30 « 30 «' 30 « 45 Bde. i7tO Thlr. 33S 30 « Transport 45 Bde. 1/10 Thir. 43. Loheliaceap, Cnmpanulaceae ^ Stylidiaceae, Goo- deniaceae^ Scaevolaceae 1 « 30 « 47. Compositae .... (2000 Arten) 23 « 800 « (Gartenastern, 4 Bände, Eckloe'sche vom Kamp, (> Bände mit 276Nummern, Wal li ch''sche40 Arten, S i eb e r'sche , 1 Band, Doubletten, 1 Band) 48. Dipsaceae^ Vnterianaceae, Brnnoiiiaceae. Planta- ffinaceae, Globiilariaceae , Salvadoraceae . 49. Pliunbayinaceae , Hydrophillaceae , Cordiaceae^ Ehretiaceae^ Boraginaceae . 50. Labiatae ..... 51. Veronicaceae .... 52. Lentibulariaceae , Scrophtilariaceae 53. Orobanchaceae^ Gesneriaceae ^ Sesamaceue^ Se~ laginaceae ...... 54. Verbenaceae, Myoporaceae , Stilbaceae 58. Gentianaceae, Spigeliaceae . 59. Apocynaceae^ Asclepiadaceae^ Loganiaceae ^ Po- taliaceae , Oleaceae , Jasminaceae 62. Scitamineae, Marantaceae^ Musaceae^ Haemodo- raceae ...... 63. Jridaceae, Bromelinceae, Hydrochaeraceae 64. Orchidaceae ^ Vanillaceae . 65. Palmaceae, Pontederaceae ^ Melantaceae 66. JJliaceae ...... 67. Commelinaceae^ Butomaceae, Alismaceae , Phily- draceae^ Smilaceae , Dioscoraceae , Roxhurghia" ceae, Pandonaceae, Cyclanthaceae 69. Glumosae : Gramineae 48, Cyperaceae 23, Restia- ceae 5 , Junceae 2 Bände ..... 72. CeUiilares . (theils in Bänden 84, in Schachteln, Kistchen, Packen , unter den Bänden nicht mitgezählt, zusammen 144 Piec.) Uebersicht. Pilze: 37 Fiecen, Algen: 12 Piecen , Flechten: 10 Piecen, Laubmoose: 16 Piecen, Lebermoose: 31 Piecen, gemischte, exotische, unbestimmte: 12 Piecen. Doubletten: 30 Piecen; zusammen: 148 Piecen. Anhang. 74. Preiss, neuholländische Pflanzen . 75. Sicher^ Plantae Insidae Trinitatis 76. Sieber^ Plantae capenses, Defect 78. Plantae Brasilienses et Indicae indeterminatae 79. Plantae Americanae, ebenso 89. Plantae Abynsinicae 90. Plantae Novae HoUandiae dubiae 91. Plantae exoticae mixtae 92. Plantae aliquot Florae mixtae . 93. Plantae zur Flora Vilnensis 94. Plantae Italicae Summa (ohne die Cellulares Nr. 72) 191 Bände 8457 ThIr. Breslau, den Iv'. August 1853, Dr. IVees von Eseiibeck. 1 « 30 OC 6 « 180 « 2 « 60 « 1 « 30 « 1 « 30 « 1 « 30 « 1 « 30 « 1 « 30 « 1 « 30 « 1 « 30 « 2 « 120 « 1 « 30 « 2 « 60 « 1 « 30 « 78 « 2400 « (1200) « 2400 (1200) «. , 7 « 160 « . 8 « 30 « , 2 « 10 « inatae 1 « 60 « , 3 « 30 « . 1 « 20 « , 1 « 30 « . 2 « 60 « , 1 « •* 20 « . 1 « 2 » . 1 « 5 « Redacteiir und lleraiisi^ebei' Alex. SkoTitz. Druck von C rsberreute r. OesteiTeicIlisches Botanisches Woclienblatt* Gemeinniktziges Or§an für Botanik und Botiiniker, Gärtner, Oekonomen, Forsliiiänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. IViCll, 20. Oct. 1853. III. «laliig:. J^49m l»as Oesterreicrliisclie botoiiisclie Wocheiibintt ersclieiiit jeden Donnerstag. Man praniirnerirt auf dasselbe mit 4fl. CM. oder 2 Rtlilr. 20 Ngr. jälirlich und zwar für Exeinpl. , die frei durcli die Post bezogen werden sollen, blos bei der Redac- tion: Wieden Neuniannsgasse Nr. 331 oder liei den betrefl'enden Postämtern, sonst in der Seidel'srben Bucbliandlung am Graben in Wien; so wie bei allen Riinli- handlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile .5 kr. C M. Iiilialt: Flora von Südlirol. Von Fr. A m b r o s i. — Correspoiuienz. — Literatur. — Botanischer Tauschverein in Wien. — Millheihingen. — Inserat. Flora TOii l§iif«1tirol. Von Fr. A m b r o s i. (Fortsetzung.) Meum Mutelüna G ä r l n. — bei C o 1 e m, S t e I v i o , C o m o 1 1 c o, Gipfel des F r a te. Gaya symplex G a ii d. — T o 1 v ä , Gipfel von Asta, Lagorai, C a in e r 1 0 i , M o n l a 1 o n e , Seite- 1 a g h i. Leristicum officinnle Koch. — F a s s a. Angclica si/lvestiis L. Ferulayo galbanifera Koch. — R o v e r e t o bei Sega. Peucedonum Scholtii Bess. — beiPieve in Tesino. „ Cervarla L a p e y r. „ Oreoseliniim M o e n c h. „ venetuin Koch. — Madonna della Corona, öst- lich von V a 1 s ugan a. „ rablense Koch. — Gel, Spinale, Tesino, Mendola, Berg Baldo, Thal Sella. Tommasinia verticillaris Bert. — Berg Baldo, Va 1 1 a r s a, C e i, C a ni p 0 s i 1 V a n o, Thal V e s t i n o, Thal N 0 a n a in V r i ni i e r o, Thal Sella. Thysselinutn palustre II o f f ni. — nächst B o r g o in V a 1 s u g a n a, Bülgia no. Iinperaloria Ostrnthkim L. PasHnaca satica L. 330 Ueradenm Sphondijlium L. ^ "^ „ asperwn M. B. ~ Campogrosso, Bondon, bei Becca, Lanciada, Kuppen von Fe] tre. Siler trilohum S c o p. — Berg Venego nächst T e z z e. Laserpitinm latifolium L, mit der Var. ß) asperum Crantz. „ Gaudini M o r e t 1 1. — Thal Sella in Valsugana, Turichio, Campogrosso. „ Siler L. — Becca, Spinale, Gipfel des M o e rn a, Valsugana. „ peucedanoides L. — T r e m a 1 s , ober M a r e b b e, Genta. „ Jiirsntum Lam. — Seiser alpe , Alpe P e 1 u g o (Dr. F a c ch i n i). „ pruthenicum L. — von V i g o I o nach S c o n u p p i a, Revo, unter Tiers, Thal Sella. „ nitidum Z a n l e d. — Turichio, Uebergang vom B o n d 0 n nach M o e r n a (Dr. F a c- c h i n i.) Ovlaya grandiflora Hoffni. Dancus Carota L. Caucalis dancoides L. Torilis Änthriscus Gm. „ hehetica Gm. — V a 1 s u g a n a in Feldern und Weingärten. „ nodosa Gärtn. — Rovereto nach T e r r a g n o 1 o, nördlich von A v i o. Scandix Pecten L. Änthriscus sylvestris Floffni. ., Cerefolium Hoff m. Chaerophyllutn temulum L. „ aureum L. j, Villarsii K o c h. — Berg P o z z a , M u c e 11 i n o. „ hisutum L. Myrrhis odorata Scop, — Campogrosso, Agnerola in P r i m i e r 0 , M o n t a I o n e , S e t- teselle etc. in Valsugana. Molopospermum cicutarium D C. — T r i v e n a , Alpe Breguzzo in Ju d i c a r i e n. Conium maculatum L. — M o 1 v e n, F o n d o, R e v 6, Berg R o n- c e g n 0. Pleurospermum austriacum H o f f m. — Berg T o r c e g n o in V a 1- s u g a n a. Malabaila Hacquetii Tausch. — Ca m pogrosso, Thal V e- s t i n 0. Bifora radians M. B. — Rovereto unter der Aussaal (Dr. Fac- chi n i). Av aliac e ae J u ss. Hedera Helix L. 331 ' Corneae DC. Camus Sanguiuea L. „ mas L. Lorant h a c e ae Du ii. Viscuni album L. Ca pr ifo l iac e a e J ii s s. Adoxa Moschatellina L. Sambucus Ebulus L, „ nigra L. y, racemosa L. Viburnum Lantana L. „ Opulus L. Lonicera Caprifolium L. — von Borgo nach Telve in V a 1- s u g" a n a elc. „ Xylosteum L. „ nigra L. — L a t e m a r , Berg P o z z a, C i v c r o n e. „ caerulea L. — ober A n t li o 1 z, M a n a s s o. Linnaea borealis L. — Wälder im Thale V c n o s t a , B o r ni i o (Dr. F a c c h i n i). Slellatae L in n. Sherardia arvensis L. Asperula arvensis L. ^ taurina L. — unter Castel Ivano, von B r o c c o n nach C a n a l S. B o v o in V a I s u g a n a. ^ longißura W. K. „ cynanchica L. „ odorata L. — von B o n d o n , herabsteigend gegen A 1- d e n 0 , Thal B r e g u z z o , C a n a I S. B 0 V 0, P u i s 1 e, Borgo. Rubia tinctorum L. — E i r s, P r e d a z z o in Garten (Ür. F a c- c h i n i). Galium Cruciata S c o p. , rernum S c o p. „ pedemontanum All. — Telve, und von S t r i g n o nach T 0 m a s e 1 1 i in V a l s u g a n a. „ tricorne W i t h. — von R o v e r e t o nach T c r r a g )i o 1 o. „ Aparine L. mit der Var. >) spurium L. „ uliginosum L. -, parisiense L. — Levico, Perdarzano. „ palusfre L. „ boreale L. — von Moena nach Palua auf Höhen, unter la Costa in V i go. „ terum L. „ purpureum L. — ober T e r r a g n o 1 o , C a n a 1 S. B o v o, V al s u ff a n a. 333 Gaüum aristatum L. — T u r i c h i o, Berg B a I d o , Thal L e tl r o» P r i m i e r 0, Thal S e 1 1 a, Berg C i v e r o n e. „ Mollugo L. „ lucidum All. — F i e m m e, V a 1 s ii g a n a, F a s s a. „ rubrum L. — Fasse, V a 1 s ii g a n a. „ sylrestre P o 1 1. „ pumilum L a m m. „ helveticum W e i g. — vom Berge B o n d o n e nach den Gebirgsrücken von A b r a m o (Dr. F a c c h i n 1). V alerianeae D C Valeriana ojficinalis L. „ dioica L. „ tripteris L. „ montana L. „ supina L. — Kirsch b. nördlich (Dr. F a c c h i n ij. „ saliunca All. — Monzoni in Fassa. „ saxatilis L. „ elongata L. — Primiero, Thal F e 1 1 r e. Centranthus ruber DC. — Trient, Rovereto, Sarca, Riva. Valerianella olitoria M o e n c h. „ carinata L o i s. „ Morisoni D C. mit den Var, a) l ej o ca rp er, ß) lasio- c ar p a. Auricula D C. mit den Var. y) d ent ata, f) lasio~ carpa. -, coronafa D C. Dipsaceae D C. Dipsacus sylvestris M i 1 1. „ pilosus L. — S a I u r n, L a n a an der E t s c h, N a g o. Knautia longifolia Koch. — Berg Suerta, Rovereto, Tr e m a Is. „ sylvatica D u b y. — bei B e r g a m a s c a in D a r z o, T u r i c h i 0 , Thal B r e g u z z o. „ arnensis C o u 1 1. Succisa pratensis M o e n c h. Scabiosa gramuntia L. — Berg Tolvagola in Tesino, Thal S e 1 1 a , C 1 V e r 0 n e , F i e m m e , V a 1- 1 ar s a, Re v ö. „ Columbaria L. „ lucida V i 11. — S o r a g a, V i g o, B o 1 g i.a n o. „ vestina Facch. — Thal Vestino (Dr. Facchini). „ graminifolia L. mit der Var. (3) glabra. — Primiero, Berg L e f r e, bei C o 1 1 r i, von M o e r n a nach B 0 n d 0 n. 333 Comp OS Ha c Adniis. Eitpaluriuni cannabinum L. Adenostyles albifrons R c li b. „ alptna B I. et V i n 2'^ macht, wie die ,,bol. Zig." berichlet, Baron Bonde Bemerkung-en über das Vt'rhällniss der Flora in Schweden zu der Anzahl der Einwohner einer je- den Provinz, die beweisen, dass zwischen der Ausbreitung der Bevölkerung und der Entwicklung des Pflanzenreiches ein enger Zusammenhang stattfindet. — EineRiesen-Ceder befindet sich in Kalaveras in Californien, welche, wie das Athenaeum niittheilt, am Fusse einen Umfang von 9'i englischen Fnss und eine Höhe von 285 Fnss besitzt. Das Alter dieses Baumes betrügt nach den Jahresringen 2520 Jahre. — Die in der Ofner- Rebenschule vorgenommenen Versuche mit Ispahama-BIelonensamen haben die günstigsten Resulte geliefert. — Mehrere Gartenbau- Freunde beabsichtigen in Paris eine Ausstellung der tailischen Flora zu veranstalten. — Die verwüstende Art, in welcher auf den Sunda-Inseln bisher die G utt a p e r c h a - Ernte gehalten wird, indem die Bäume einfach umge- hauen und die aus denselben träufelnden Flüssigkeiten gesammelt werden, haben jetzt den Baron van Eclc auf Borneo bestimmt, einen Versuch zu machen, theils die nützliche Baumgatlung vor dem völligen Untergänge zu bewahren, theils zu schauen, ob die Gewinnung der Guttapercha nicht auf eine minder verwüstende Weise, z. B. durch blosse Einschnitte in die Rinde, ohne den Baum gänzlich zu vernichten , geschehen könnte. Es wurde auf einer Besitzung der niederländischen Regierung eine Baumschule angelegt, an deren Pflänzlingen, soliald sie die nölhige Reife erreicht haben, die be- treffenden Proben gemacht werden sollen. — Der C he m i li er Pa y en zu Paris hielt in der Akademie der Wis- senschaften einen Vortrag über den Kafiee und gab dabei zu erkennen, dass derselbe nicht allein ein bedeutendes Reizmittel sei, sondern auch vielen Mah- rungsstoff enthalte und zwar in dem Masse, dass Kaffee, zur Hälfte mit Milch versetzt und gehörig mit Zucker versüsst, noch einmal so viel zur Ernährung diene als Fleischbrühe. Die Cichorien hätten etwa halb so viel NahrungsslolV, als der KalTee und dieser sei dreimal so nahrhaft, als Thee, falls er nur von leicht gerösteten Bohnen bereitet werde. — Der „Os t se e- Z e i t u ng" theilt man mit, dass die Gurken und Kürbisse nur zur Hälfte fruchtbare Kerne besässen. Die fruchtbaren Kerne wären diejenigen, Avelche nach dem Stängelende zu (wo die Frucht mit der Ranke zusammenhängt) sich befinden, wogegen die, welche in der anderen Hälfte (nach der Krone hin) enthalten sind, wohl Blumen, aber keine Früchte treiben sollen. I II ü e r a t» Bei Palm et Enke in Erlangen ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen, in Wien bei L. W. Seidel, am Graben Nr. 1122, vorrälhig: Berber E.^ die Bestimmung der Gartenpflanzen auf systematischem Wege, eine Anleitung, leicht and sicher die unterscheidenden Merkmale der vorzüglichsten in den Gärten, Gewächs- häusern und Anlagen vorkommenden Gev.ächse zu finden. Für Botaniker, Gärtner und Gartenfreunde. Mit einem Vorworte des Herrn Präsi- denten Nee.s von E-senbcck. Erste .\btheilung, den Schlüssel der Gallungen enthaltend, gr. 8. geh. 24 Ngr. oder 1 fl. 20 kr. C. M. Redacteiir und lieruiis^^eber Alex. Skofitz. Druck von C. Veberreuter. OesteiTeicIiiselies Botanisches Wochenblatt. Gemeinnütziges Organ für Botanik und Hot.uiikcr. Gärtinü', Ockonomen. Forsliiiäniipr, Aei'zte, Apotheker und Techniker. ü ieil^ 27. Oct. 1833. III. Jahrg. J\s4Sm Ons Oesterrelcliisc'he botanische Wochenblatt eisclieint jeden DoiiiieistMg. Mail ()räiHiiiierirt auf üHssflbe mit 4fl. CM. oder 2 lltlilr. 20 Ngr. jälirürli iiiiil /.wat ftir Exempl. , die frei diircli die Pdsl be/ogeii werden sollen, hl os liei der lledae- lioii: Wiedeii Neuinannsgasse Nr. 331 oder hei den hetreflenden Po.slanitirn , .sonst in der S e i d e l'.srlien Biichliandlung am Graben in Wien; su wie hei allen Uiicli- handliingeii de.x In- und Auslandes. Inserate die gan/.e Pelitzeile ö kr. ('. M. Iiilialt: Ein botanischer Raub. Von B e n l z e I - S te r n a ii. — Flora von Südtirol. Von Fr. Ambrosi. — Persoualnotizen. — Vereine, (iesell- schaften und Anstallen. — Literatur. — Mitlbeilungen. »_— ^— — - -— =^= £iii liotaiiischer Baiili. Es stand von jeher bei sammelnden Pflanzenfreunden als ein Ehrenpunct fest, in ihrer Ausbeutung von Gottes Garten mit Be- scheidenheit zu verfahren ; gibt ja die Natur in ihrer Freilicit Allen Alles mit offenen Händen und fordert ihren Verehrer um so mehr zur eigenen Beschränkung auf, als sie selbst nie zu versagen weiss. Die Empörung, die ein eigensüchtigtes Verwüsten hervorruft, spricht sich energisch aus in der Bezeichnung „botanischer Räuber," wie sie mit Recht solchen plündernden Nachzüglern der scientia amabüis beigelegt wird. « W^enn nun selbst bei häufiger vorkommenden Pflanzen und an Fundorten, welche eigene Mühe und Anstrengung entdeckt hat, Be- scheidenheit zur Pflicht gegen Natur, W^issenschaft und Gleichstre- bende wird, wie soll man ein Verfahren kennzeichnen, welches dort, wo die allgemeine Zugänglichkeit eines fast einzigen aber weltbe- kannten Standortes diesem das Asylrecht eines Gartens verleihen sollte , an der anerkanntesten Seltenheit sich rücksichtslos vergreift ? Ich habe bei einer Sommerreise in den Gasteiner-Alpen auf ver- lässliche Weise erfahren, dass ein Herr K. F. H. von Mannheim bei hundert Exemplare der Braya alpina aus der Gamsgrube bei Hei- ligenblut hat mitgehen hcissen. Wenn angenommen werden darf, dass Hr. K. F. H. so viel, aber nicht mehr Recht als jeder Andere hat, was soll bei ähnlichem Miss- brauche dieses Rechtes durch alle aus der interessanten Pflanze werden, die an dem anderen bekannten Standorte, in der Leiter, wahrscheinlich auch hier in Folge räuberischer Ausbeutung, schon selten yai werden beginnt ? 33» .Tn weniger es mög-lich ist, hier durch unmitlelhares Eingreifen zu helfen, desto nöthiger erscheint es, ein solches Treiben wenigstensi öffentlich zu brandmarken. Bentzel-Sternau. Flora Toia ISüdtirol. Von Fr. Ambrosi. (Fortsetzung.) Inulü ensifolia L. — B ü n d o n, M o e r n a, V a 1 s u g a n a. ^ salicina L. „ squarrosa L, — T u b ii n o. „ hlrta L. ., Con.yza D C. „ Britannica L. Pulicarla dysenterica G ä r t n. Galinsoga parvißora C a v. — Unter -Valsugana. Bidens tripartita L. „ cernua L. — westlich von Revo, G i r I a n, V a 1 s u g a n a etc. ,, hipinnata L. — Santa Massenza, Borgo in Wein- gärten. Carpesiuni cernuum L. — Valsugana, Arco etc. Filago germanica L. „ arrensis L. „ minima Fries (F. montana L.) Gnaphalium syhaticmn L. „ norvegicmn G u n n e r , — bei A g n e 1 e z z a in P r i- miero, Sasso -rollo in Valsugana. ,, Hoppeannm Koch. ,, supinnm L. ,, iiiiginosum L. • ^ liiteo - albvm L. — Unter U 1 t e n , Thal V e n o s t a, an der Stra.sse nach Ritt e n, V a- rignan d'Arco. ., Leontopodium S c o p. y, dioicum L. ,, carpaticitm W a h 1 e n b. — F a s s a , M o n t a 1 o n e, C u n e 1 1 e in Valsugana. Ärtemisio. Absinthium L. ., camphorata V i 1 1. — ober B e s e n e 1 auf Höhen , P r i- m i e r 0 gegen C a n a 1 S. B o v o, Camposilvano, Thal L e d «• o, V e z z a n 0 , R o n c o n e , Male, P r i m 0 1 a n 0. „ lanata W. — B u f a u r e in F a s s a (Dr. F a c c h i n i). „■ MiitelJina V i 1 1. — C o 1 d i L u n a in L i v i n a 1 1 o n g o, M 0 n t a 1 0 n e in Valsugana. ,, spicata Wulf. — S . P e 1 1 e g r i n o , S e 1 1 e 1 a g h i, Spitze des ¥ r a t e in J u d i c a v i e n. 339 Artemisia campestris L. „ jiana G ti ii d. — auf der 1 s 1 i t z. y, vulgaris L. Tanacetum vulgare L. Achillea Ptarmica L. — C 1 es, D e n n o. „ Clavennae L. mit der Var. ß. gl ah rata. ' „ 7nacrophylla L. — Spitze des F r a t e, Thal C a d i n o. „ moschata Wulf. — F a s s a, V a 1 s u g a n a. „ atrata L. — Duron, Kais, Spinale (Dr. F a c- c h i n i). „ nana L. — Ober- U 1 1 e n, L a a s e r alpe (Dr. F a c c li i n i). „ tomentosa L. — von R c n d e n a nach T i o n e , V a 1- s u g a n a, nächst T e 1 v e gegen B o r g o. „ Millefolium L. „ tenacetifoUa All. — M e n d o 1 a, P i e v c in R e n d c n a, V a 1 s u g a n a. „ odorata L. — nächst N o g a r e. Antliemis arcensis L. „ Cotiila L. — Lienz, Salurn, Arsie. „ alpina L. — Co n Irin, Kuppen von Feltre etc. Matricaria Chamomilla L, Chrysanthemum Leucanthemmn L. mit der Var. ß) atratum Gaud. „ montanum L. „ aipimim L. — Colomandro, le Viose,La- gorai, Sadole. „ Parthenium Pers. — an der Strasse nach A v i o. „ corymbosum L. Djronicum caucasicum DC. — Spinale, Pustaria, Val- s or d a. „ austriacum J a c q. — Thal T e s i n o gegen T o 1 v ä, Mandrighe in Valsugana, Berg Ba 1 do. „ scoi'pioides W i 1 1 d. — P e n i a, Kuppen von Feltre. Aronicum Clusii Koch. — auf steinigen Alpen. „ glaciale R c h b. „ scorpioides Koch. Arnica montana L. Clneraria longifolia J a c q. — ober Piano della F o g a z z a, Malghe im Canal S, B o v o, C a m p i g l i 0 , S e r r a d a in Terragnolo. Senecio milgaris L. „ viscosus L. — unter C a s t e 1 1 o , ober T e 1 v e, Lienz. „ syltaticus L. „ rupestris W. K. — Broccon, Pian della F u g a z z a. Ballin. Nuova - italiana, Berg Baldo. „ abrotanifolius L. - Jacobaca L. 340 Senecio aquaticus H u d s. „ erraticus B e r l. „ CO r da t US K. „ carniolicus W. — Tolva, Gipfel von Ast a, L a go r a i, la C 0 1 e 111, S. P e 1 1 e g r i n 0, Alpe P e- 1 II g 0, S e 1 1 e s e 1 1 e , M o ii t a 1 o n e. „ Cacaliaster L a m. „ nemorensis L. „ paludosns L. „ Doronicum L. Echinops sphaerocephalus L. — Berg B a I d o bei M a d o ii ri a della Corona. Cirsimn lanceolatum S c o p. ^ eriophorum S c o p. — Berge in Valsugana, Hügel von Cadin. „ palustre S c o p. „ pannonicum Gand. — Vallarsa ober 1 a P i e v e, G a r- g n a n 0 , M o e r n a , S p o r m a g- gi 0 re. „ carnioliciim. Scop. — Campogrosso, „ Erisithalcs Scop. — Thal S e 1 1 a, J u d i c a r i c n, F a s s a, Berg B a 1 d o. „ flavescens Koch. — F a s s a, J ii d i c a r i e n. „ heterophyllum AN. „ rivnlare Link. (Cnicus alsophilu-i P o 1 1 i ii i^. „ oleraceum Scop. ,, acaule All. „ spinosissimum Scop. „ arvense Scop. mit der Var. y) integrifoliu m. Silybum Marianum Gärtn. — Fassa in Gärten. Carduus acanthoides L. — unter Male, Revo, zwischen C a- r a n 0 und S. Lugano, /.wischen S a- 1 u r n und T r i e n t , V*e z z a n o. „ Personata J a c q. „ arctioides VV. — Thal Vestino, Fedai, Berg S arist e. „ defloratus L. „ nutans L. „ platylepis Saut. — Thal Breguzzo, Cereda in P r i in i e r 0. Onopordum Acanthium L. Lappa major Gärtn. „ minor D C. „ tomentosa L a m. Carlina acaulis L. „ nulgaris L. „ longifolia R c h b. — Berg T a t ö g a im C a n a l S. B o v o. Sau&surea alpina D C. — Berg C o 1 s e n t della R e v a, Spitze des Olmo. „ discolor DC. — Lanciada und ober V e s i. 3 41 Serratula tincloria L. — ober V i 1 1 a, C a n a 1 S. B o v o , T r c iii- b e 1 e 11, V a I s u g a II a. Rliaponticum scariosum L a ni. — C a in po grosso und Thal Clierle, auf der Höhe von L 0 r i n a und T o ni b ö a gegen das Thal V c s l i n o (Dr. F a r- c h i n i). Centrophyllum lanatum D C. — T r i e n t, Are o, Ober - T e 1 v e in V a I s u g a n a. Centaurea Jacea L. „ nigrescens W. „ phrygia L. — -Kais, C o m e 1 i c o elc. „ rhaetica M o r i l z i. — J u d i c a r i e n (Dr. F a c c h i ni ). „ nervosa W. Ko c h, „ axillaris W. „ Cyanus L. „ scabiosa L. „ paniculata L. „ Calcitrapa L. — zwischen Rovereto und der El seh. Lapsana communis L. Äposeris foetida D C. Cichorium Intybus L. Leontodon autumnatis L. „ Taraxaci L o i s. „ pyrcnaicus G o u a n. „ hastilis L. » incanus Schrank. „ saxat'dis Reh b. (Fortsetzung folgt.) Persoiialnotizeii. — August St. Hilaire, Mitglied der Akademie der Wis- senschaften in Paris, ist im Alter von 74 Jahren gestorben. — Gärtner Hruschka, aus dem botanischen Garten zu Schönbrunn, welcher auf kaiserliche Kosten die katholische Mission für Central -Afrika nach Chartum im Jahre 1851 begleitete und dort eine lobenswerlhe Wirksamkeit, insbesondere für die Ausbildung junger Neger in seinem Kiinstfache entwickelte, wird nächstens von dort in Wien eintreffen. Tereiiie^ GeselLscIiafteii und Auistalteii. — Die monatlichen Versammlungen des zoologisch - botanischen Vereines in Wien, im September, als dem Ferienmonate unterbro- chen, wurden am 5. d. M. wieder fortgesetzt und in dieser eine Reihe wissenschaftlicher Vorträge gehalten. In botanischer Beziehung sprach bloss A. N e i 1 r e ic h über die Flora des Marchfeldes, die er bei weitem interessanter gefunden hat, als man bisher voraussetzte. Nicht nur, dass er höchst seltene Pflanzen daselbst massenhaft fand, 343^ auch mehrere für die Wiener Flora und selbst für Deutschland neue, belohnten seine Forschungen. — In der Sitzung der mathematisch- naturwissenschafflichen Classe der kaiserlichen Akademie am 6. October überreichte Dr. J. J. Pohl einige Beiträge zur Prüfung der Mikroskope , betreffend : 1. Eine Vereinfachung bei Anwendung der Methode von E tt in gs- hausen, zur Bestimmung der Vergrösserungen eines Mikroskope«, wodurch bei erhöhter Genauigkeit der berechneten Vergrösserungen, eine weit geringere Anzahl von Messungen der Gesichtsfelder nöthig wird, als diess sonst der Fall ist. 2. Die Gränze der Sichlbarkeit der Linien in den Gruppen von Nobert's Prüfungsscala. Die Ver- grösserungen, welche nach N o b e r t nöthig sein sollen, um dessen verschiedene Liniengruppen zu lösen, sind nämlich in Folge einer falschen Annahme bei weitem zu hoch angegeben, die Daten einer zu diesem Behufe neu berechneten Tabelle schliessen sich besser der Erfahrung an, wodurch mehrere bis jetzt bestandene schein- bare Widersprüche ihre Erklärung finden. 3. Endlich die strenge Ver- gleichung und Beschreibung mehrerer Mikroskope von den Optikern Nach et, Plössl und P r o k e s c h , als deren Resultat folgt, dass die Instrumente von Plössl unter den genannten in optischer Beziehung an die Spitze gestellt werden müssen. — In der Gremialversammlung der Wiener -Wundärzte am 26. September d, J. erstattete Carl H o j e r einen Bericht über einen Vergiftungsfall durch Tollkirschen, welcher eine Familie betraf, die diese Frucht in Verbindung mit Brombeeren gegessen halte. Die Menge der genossenen Tollkirschen mag ungefähr den Boden eines gewöhnlichen Tellers bedeckt, während die der Brombeeren das Zwei- bis Dreifache betragen haben. Von diesen Beeren assen Mut- ter, Sohn und Kind am meisten, die Tochter nur wenige, wesshalb letztere ausser heftigem Schwindel und Durst, keine andere Erschei- nungen verspürt hatte, während sich bei den andern alsbald hefti- ges Erbrechen und Abführen, Bewusstlosigkeit, irres Durcheinander- reden, wildes stieres Aussehen mit weit aufgerissenen Augen ein- stellte. Als der Vortragende des andern Tages zu den Kranken ge- rufen wurde, fand er die Schwiegermutter im Bette liegend, über heftigen Schwindel und Kopfschmerz klagend, unfähig sich aufrecht zu erhalten, mit sehr erweiterten Pupillen und gestörtem Sehver- mögen, indem ihr die zu besehenden Gegenstände quer, schief und wie durchschnitten vorkamen , dabei beständiger Brechreiz , er- schwertes Schlingen, ein immerwährendes Kratzen im Kehlkopf; die Zunge war mit trockenem schmutzigen Schleime überzogen, der Ge- schmack unangenehm, das Athmen so wie der Herz- und Pulsschlag beschleunigt, Kollern im Unterleib , sparsame Absonderung eines scharfen, in der Harnröhre ein Gefühl von Brennen verursachenden Urins. Die Erscheinungen bei dem 27jährigen Sohne und dem drei- jährigen Kinde waren nicht so heftig, letzteres erbrach sehr viel und suchte die Gegenstände immer von der Seite her zu ergreifen, griff auch oft fehl, die Pupillen waren auch hier sehr erweitert, der Puls unzählbar. Die Therapie bestand in einem kräftigen Emeticum, 343 kalten Ueberschliigen auf den Kopf, Senfteigen aufs Genick, Li- monade zum Getränk, später Laxauzen und Solventien. Auf diese Behandlung trat baldige Besserung ein. Nur bei der Mutter, welche am meisten von den Beeren gegessen hatte, hielten die Erscheinun- gen, besonders die Eingenommenheit des Kopfes, das Unvermögen sich aufrecht zu erhalten, am längsten an. liiteratur. — „DieBestimmung der Gartenpflanzen auf syste- matischem Wege, eine Anleitung leicht und sicher die unterschei- denden Merkmale der vorzüglichsten in den Gärten, Gewächshäusern und Anlagen vorkommenden Gewächse zu finden." Von Ernst B e r- ger. I. Abtheilung, den Schlüssel der Gattungen enthaltend. — Erlangen 1853. Verlag von J. J. P a 1 m und Ernst E n k e. Der Mangel eines systematisch - geordneten Handbuches der in Gärten gezogenen Gewächse war bisher tiefgefühlt, namentlich von jenen Gärtnern und Pflanzenliebhabern , denen kostspielige Werke minder zugänglich sind, oder die andere, als in deutscher Sprache geschriebene Beschreibungen nicht benutzen können. Diesen insbe- sondere wäre Berger's Werk, das mit ausserordentlicher Mühe, vielem Fleiss und mit Sachkenntniss bearbeitet ist, zu empfehlen. Jedes botanische Werk , welches die Beschreibung der Pflanzen in analytischer Form enthaltet, erfordert von SeiteDesjenigen, der nach einem solchen eine Pflanze bestimmen will, eine gewisse Fertigkeit oder Uebung im Auffinden der richtigen, auf die Pflanze passenden Gegensätze, hat man sich jedoch einmal mit dem Werke vertraut gemacht, dann wird das Bestimmen leicht und man erspart dabei viel Zeit, die sonst durch das Lesen sich wiederholender oder auf die Pflanze nicht passender Beschreibungs - Sätze in Anspruch ge- nommen wird. Natürlich ist es schliesslich Sache des Autors eines solchen Werkes die Eintheilung zweckmässig, die Gegensätze, als wirklich solche, kurz und klar dabei erschöpfend zu stellen, um den Benutzer desselben den Gebrauch zu erleichtern und ihn von Irr- fahrten in den Reihen von Diagnosen, Nummern und Zeichen nach Möglichkeit abzuhalten. — In Berger's Handbuch finden wir zwar eine ganz hübsche Reihe wunderlicher Zeichen, mit denen er die Gegensätze markirt, und die Einen Anfangs allerdings etwas befangen machen können, hat man sich aber erst diese eingeprägt, dann wird die Uebersicht klarer und das Bestimmen nicht schwierig. Das ganze Werk ist nach dem L i n n eschen Systeme geordnet und fassl il74 Gattungen, aus der 24. Classe bloss Farrn und Lycopodien. Ein empfehlendes Vorwort des Präsidenten Neesv. Esenbeck ist dem Buche vorgodruckt, dessen Ausstattung von Seite der Yer- lagsbiichhandlung nichts zu wünschen übrig lässt. Die zweite Ab- theilung, die Arten enihaltend, ist bereits unter der Presse. S. JfXittlfteiluiigeii. — Eine none Riescnsctiling'pflanze (Wistaria Consequana) tjat sich aus China in England eingebiirffert und wird auf dem Landsitze des Grafen von Lindsay ?,ii Uffington - lloiise gezogen. Die Blatter des Ge- 344 wäclises bedecken ein ganzes zweistöckiges Haus bis zum Scbornsleine, welchen die obersten Spitzen umranken ; die Zweige der Pflanze klaftern nicht weniger als 110 Fuss weit auseinander ; Tausende von hellblauen Blii- then, deren jede 10 bis 12 Zoll lang ist, hängen in traubenartigen Büscheln zwischen den saftgrünen Blättern hervor und gewähren den reizendsten Anblick. — Knnstgärlner Frickinger hielt am 27. August in der Sitzung des Central-Gärtner-Vereines in Breslau einen Vortrag: „Ueber Pflanzenzucht aus Samen mit vorzüglicher Berücksichtigung der Glashaus- Pflanzen.'' Der Redner stellte die.se Anzucht aus Samen, wenn auch nicht als das zweck- massigste, so doch als das ergiebigste Mittel dar. Zur Prüfung des Samens, ob keimhaltig oder nicht, dient wohl am sichersten das Wasser. Sinkt der Same unter, so ist er keimfähig: schwimmt er aber oben, so ist diess zu be- zweifeln; doch ist diese Art der Prüfung nicht überall anzuwenden; z. B. bei Detphinium., Aconitum^ bei vielen Malvaceen etc. Hier gibt es nur sichere Mittel, sich zu überzeugen , ob der Same gut oder schlecht ist, z. B. man nehme zwei wollene Lappen , breite auf einem derselben den Samen aus, decke den anderen Lappen darüber, schlage die Ränder ein und tauche nun, je nach Beschaflenheit des Samens , diese Lappen in massig laues Wasser; ist dieses verdunstet, so muss von gleicher Temperatur haltendes nachge- gossen werden, bis der Same keimt; auch kann man sie in kochendes Was- sery Lauge, schwache Salzsäure, aufgelöstes Sauerkleesalz, Salmiakgeist tau- chen ; doch muss diess mit grösster Vorsicht geschehen, man kann den Keim noch mehr zerstören. Mit feinkörnigem oder weichfleischigem Samen lassen sich solche Versuche nicht anstellen , mit Acolyledonen und Cryplogamen keine, doch bei Phanerogamen hat Redner von allen hartschaligen und da- her schwer keimenden sehr gute Resultate erzielt. Hartschaligen Samen kann man auch anschneiden , oder anfeilen. Besondere Sorgfalt verlangen drnn die jungen Pflanzen in dem Stadium ihrer Entwicklung. — Dass die Unfruchtbarkeit einer Pflanze oft Ursache ihrer Lebensverlängerung sei, bewiess einst E n dl i c h e r an einem Exem- plare von Medicayo sativa v. versicolor , das 50 Jahre alt wurde , da es keine Früchte trug. — Den ersten Tabak in S i e b e n b ür ge n verdankle man den Türken, die ihn im Jahre 1576 dem Fürsten Bäthori zum Geschenk brach- ten. Allein das Rauchen und Schnupfen kam erst gegen die Mitte des 17. Jahrhunderts in Schwung, und im Jahre 1670 musste schon die Einfuhr des Tabaks bei Confiscation verboten werden. Das Rauchen war durch ein Landesgesetz beim Adeligen mit 50, beim Nichtadeligen mit 6 Gulden Strafe belegt, und durch ein späteres Gesetz musste schon wieder das Schnupfen verboten werden. Doch vergebens! obwohl später neuere Gesetze dieses Verbot wiederholten , wurden doch im 19. Jahrhunderte alle diese Tabak- veibote durch den unwiderstehlichen Strom der Gewohnheit umgestossen. — Der erste Safran kam nach Frankreich zu Ende des 14. Jahr- hunderts, wo ihn ein französischer Edelmann, Porchaireo, zuerst aufsein Landgut zu Boyner brachte und daselbst anpflanzte. — Das Verhältniss zwischen dem Preise und der Ernte des Getreides soll nach K n i g h l's Berechnung folgendes sein : Fällt die Ernte um 0.1 geringer aus, steigt der Preis des Getreides um das 0.3fache über den mittleren Satz. Bei einem geringeren Ausfall von 0.2 um das 0.8- fache ; von 0.3 um das 1.6fache; von 0.4 um das 2,8fache; von 0.5 um das 4.5fache! ! — Das vor einigen Jahren in Italien versuchte Pfropfen der Gräser hat zu manchen interessanten Bemerkungen geführt. So sol- len Stöcke von Panicum crus gallig das sich auf Reisfeldern häufig findet, mit Augen von Reisptlanzen gepfropft eine viel reichere Reisernte liefern, als die Mutterpflanze selbst. Der dadurch gewonnene Same soll dann aber- mals sehr reichtragende Stauden liefern, die noch überdiess von den dem Reise sonst zustossenden Krankheiten befreit bleiben sollen. RedHcteur und lleruiisgebcr Alex. Kkoritv. Druck von C. Teberreuter. Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt. Gemeinnützig-es Org-an fiir Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekonomen, Foi'Stniänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. WiCll^ 3. JVov. 1833. III. .lalBi-^. J\^44. Das Oesterreirliisclie botanische Wochenblatt erscheint jeden DotinerstHg. Man präniimerirt auf dasselbe mit 4tl. CM. . glabra von Klostergrab in Böhmen, ist ebenfalls eine schöne und seltene Form mit langgestiellen und grossblüthigen Quirlen, die aber doch nicht länger als der Blatt- stiel sind. Wegen ihrer grossen Blüthen iind ihrer Avarzigen Nüsschen aber, die ich jedoch nur unentwickelt vorfand, kann ich sie nicht zur M. sativa zählen. Könnte ich die Pflanze in späterer Entwicklung untersuchen, so würde sich die Beschaf- fenheil der Nüsschen herausstellen und ob sie wirklich ein Ba- stard von M. sativa und aquatica ist. So lange sich das nicht bestimmt herausstellt, muss man sie als eine riesenmässige aquatica ansehen, bei welcher die Blattbildnng und die Ent- wickelung der untersten Blüthenquirle so übermächtig gewesen ist, dass sich Aveiter oben am Stengel keine Quirle, noch Aveni- ger ein Kopf ausbilden konnten. Es finden sich aber nicht sel- ten Formen der ächten aquatica vor, die keinen Kopf haben, Avie sich einzelne Exemplare der 31. sativa (keine Bastarde !j finden, die ausser den zahlreichen Quirlen auch einen Kopf be- sitzen. Bastarde, Avie M. paludosa und M. riparia Schreb., haben oft, sogar an derselben Pflanze, Aeste , die in einen Kopf und andere, die mit Blaltbüschel endigen. 5. Mentha sativa L. von Roth enh aus, AA'ird ein Bastard von M. arvensis und sativa, höchst AAahrscheinlich , wenn sie näher an's Wasser kommt, die M. acutifolia S m. selbst sein. Nach der Spitze hin sind die Blätter so lang verschmälert, wie an dieser Pflanze, nur an der Basis sind sie etAvas mehr abge- rundet. Die vorliegende Pflanze ist noch besonders dadurch merkwürdig, dass aus den unteren Blaltwinkeln des aufrechten Stengels lange, peitschenförmige, entfernt beblätterte Ausläufer kommen. 347 6. Mentha sativa L. von N i m «; s Ist der ganzen Geslalt der rn.mzc, den» Kelehc und der Blattforin nach, die echte M. rubra Sm ; nur sind Kelch- und Rliilhonslicle borstig, was icli jedoch nicht als ein entscheidendes Merkmal ansehen kann , obgleich M. rubra und gentilis in dieser Beziehung sonst sehr constant sind. 7. Mentha sylvestris L., von Linz ist diese Art, aber die Varietät, welche Crantz M. candicans benennt, mit ausge- zeichnet langen Blättern, eine Form, die an Waldbächen nicht selten vorkommt. C 0 b 1 e n z im Oclober 1853. Flora TOii Sildtirol. Von Fr. A m b r o s i. (Forlsetzung.) Picris hieracioides L. Tragopogon major J a c q. — V a 1 s u g a n a , T r e m e n , R o v o- r e t 0. „ pratensis L. mit der Var. ß. t o r t il i s. Scorzonera austriaca W. mit den Var. a) humilis R c h b., ß) angustifolia Rchb. „ humilis L. „ alpina Hoppe. — Derocca,Lanciada, Sei- te s e 1 I e in V a 1 s u g a n a. „ pupurea L. — auf der Spitze des Benno in T e s i n o. Hypochoeris radicala L. „ maculata L. — V o 1 s, 0 r a. „ helcetica J a c q. (unißora V i 11.^ — V a 1 s u g a n a, ß 0 n d 0 n e, J u d i c a r i e n. Willcmetia apargioides C a s s. — F a s s a, (Dr. F a c c h i n ij. Taraxacum officinale W i g g. mit den Var. y) alpin um. (L. ni- gricans Kit. H o p p e^ ; ^) t a r a~ xacoides H o [) p e ; s) s al i nnm (Leont.) P 0 1 1 i c h. Hoppe. Chondrilla juncea L. „ prenanthoides Vill. — im Kiesschotter der Wildbäclie in V al sug a n a. Prenanthes purpurea L. Lactuca virosa L. — unl(!r C a s t e 1 1 o an der E ts e h. (Dr. F a c- c h i n i). „ scariola L. „ muralis Don. „ perennis L. Soiichus oleraccus L. „ asper Vill. „ arrensis L. Mulgedium alpinum Cass. — Berg Gavancllo ober T o r- ccgno, Primiero, auf Höhen des Thaies S t u a. 34S Crep is fo e tida L . „ setosa Hall. F i I. „ incarnata Tausch, mit der Var. f) lutea. — Bero- S tl- rist e, Thal S e 1 1 a. „ anrea Tausch. — 0 r t i s e i in Garden a. „ nlpestris T a u s c h. „ biennis L. „ teclornm L. ,, virens V i 1 1. „ pylchra L. — T e s e r o, R o v e r e t o , V a 1 s u g a n a. „ Jacquini T a u s c h. (Hieracium clio/idrilluides LJ — D e- r 0 c c a, P 0 r t o 1 e. Kuppen von F e 1 1 r e. ,, paludosa M ö n c h. M, blattarioides V i 1 1. — Berg T u r i c h i o. „ grandlßora Tausch, — bei B e r g a in a s s a in D a r z o, T e s i n o, Thal B r e g u z z o, V a 1- plana in P r im i e r o, ober A n t- h ü l z. Soyerla montana M o n n. — F a s s a, B a d i a. Hieracium Pilosella L. „ pilosetlaefornie Hoppe. — V e s i oberhalb L a n c i a d a, S. Pellegrino, Duron. .. bi für cum M. B. „ furcatum Hoppe. — F a s s a, S. M a r t i n o, C a g n o n über T e I V e. „ angustifolium H o p p e. „ Auricula L. „ piloselloides V i 1 I. ., praealtum V i 1 1. (ßorentinum W.) „ cijmosnm L. — F a s s a, Berg B o n d o n e. „ aurantiacum L. — S. Pellegrino, AI o n t a 1 o n e, Casapinello in Valsugana, ,, sabinum S e b. M a u r. — S. G i a c o m o beim Berge ßaldo, Serrada zwi- schen Terragnolo und F u 1 g a r i a. ^ staticefolium V i 1 1. „ porrifolium L. „ glaucum A 1 1. isaxatile J a c q.) — L i e n z, C ei gegen ße c ca, F a s s a, „ bupleuroides Gm. — M a t a r e 1 1 o, M o e n a in F i e m m e. „ glabratum Hoppe. — F a s s a , V a 1 1 o n g a. „ villosum L. „ dentatum Hoppe, — A m p e z z o. * - Schraderi Schi. — F a s s a, J u d i c a r i e n. „ glnnduliferum Hoppe. — Fassa. „ alpinum L. „ vut gntum F r i e s s. „ Uta rorum L, 349 Uicraciitm incisiun Hopp e. j, Jacquini V i 1 1. — gegen S l c r z i n g (Dr. F a c c li i ii i). „ aiirptexicavle L. — S a I u r n gegen S. M i c li r, I e, un- ter Torvazzo, Burg B a 1 d o, F a s s a. „ albidum V i 1 1. ,, prenanthoides V i 1 1. — F a s s a. „ sabaudum L. „ boreale Fries, isyhestre T a u s c li.) „ rigidum Hart ni. „ vmbellatum L. mit den Var. ß) c o r o n o pi f'o liu m B 6 r n h., y) angu s tif o l tum. Ambro sl acc ac Link. Xanthium strumarium L. C « m p anula c e a e Jus s. Jasione montana L. Phijteuma pauciflorum L. — Spitze des A s t a , L a g o r a i, M o n- t a 1 0 n e. „ hemisphaericiim L. „ humile Schi. — J u d i c a r i e n, Thal S o I e. „ Sieberi Spreng. — S. P e 1 1 e g r i n o, Tliiil Seil a. „ orbiculare L. mit der Var. ß) fistulosum U c h b. , Scheuckzeri All. — ober C a m p o s i 1 v olvnlaceae J u s s. Concolvuhis sepium L. „ arvensis L. „ Cantabrica L. — V a r i g n a n bei A r c o. Cuscuta europaea L. „ Epitkymum L. — V a 1 1 a r s a. „ Epilinum Weih. — Valpiana unter dem Lein. B or a gineae D e s v. Heliotropium europaeum L. — von Rover eto nach V a 1 1 a r s a. Aspenigo procumbens L. Echinospermum Lappula Lehm. „ dejlexum Lehm. — Thal Cadin, Vesi im Thale L e d r 0 , L i v i n a 1 1 o n g o, Valsorda in Forno. Cynoglossum officinale L. ,, pictum Ait. — Arco, Santa Masse nza unter C 0 g n 0 1 a , von T e 1 v e nach P o n- t a r s 0, von R o v e r e t o nach T e r- r a g n 0 1 0. 355 Ctpinglossum montanum L a iii. — F a s s a (Dr. F a c c h i n i). Burago officinaUs L. Anchusa o/ßcinalis L. Ltfcopsis arvensis L. Symphytum officinale L. „ tuberosum L. — San Vito ober Pr j m o 1 a n o. Onosma stellulatum W. K. — Vallarsa, Rivaita. Cerinthe minor L. „ alpina Kit. — Duron, F e d a j a, Weiden gegen V i g o (Dr. Fac chi n i). Echium vulgare L. Pulmonaria officinaUs L. „ angustifolia L. — F i e in m e , F a s s a, V a i s u g a n a, Thal P a l ü. Lithospermum officinale L. „ pnrpureo - coeruleum L. „ arvense L. „ graminifolium L. — R i v a 1 1 a und C o 1 1 a 1 1 i im B a s s a n i s c h e n . Myosotis palustris L. „ caespitosa Schultz. „ sylvatica H o f f m. mit der Var. ß) o dar ata P o i r. „ intermedia Link. „ hispida S c h 1 d. „ stricta Link. Eritrichium nanum S c h r a d. mit der Var. ,3) Hacquetii Koch. Solaneae Juss. Solanum miniafum Bernh. — Trient, Rovereto. „ humile Bernh. — B o 1 g i a n o (Dr. F a c C h i n i). „ nigrum L. „ Dulcamara L. „ tuberosum L. — in ganz Südlirol gebaut. Physalis Alkekengi L. — Magre, S a 1 o r n o , A r c o , V a 1- s u g a n a. Atropa Belladonna L. — C a m p o s i 1 v a n o , Thal S t u a in P r i- m i e r 0 , Thal S e 1 1 a in V a I s u g a n a. Hifoscyamus niger L. Ddiura Stramonium L. Ve rbascene B a r 1 1. Verbascum Thapsiis L. — J u d i c a r i e n , N u o v a - i t a 11 a n a, C a V a 1 e s e , V a 1 s u g a n a , C a ii a l S. Bovo. „ thapsi forme S c li r a d. „ phlomoides L. — V a 1 s u if a ti a, Schloss T e s i ii o, U o- V e r e dclla L u n a, Berg Bald o. - montanum Sehr a d. 356 Verbascum floccosum W.U. — V a r i g ii a n bei A r c o, von T r i e n nach P e r g i II e, M 0 1 V e n, T e 1 v e in Va I s u ga n a. „ pulvsrulentum V i 1 1. „ Lychnitis L. „ nigrii^ L. — P r i ni i e r o , L a n c i a d a , Thal V e- n 0 s t a. „ Orientale M. B. „ lanatum S ch r a d. „ ruhiginosum W. K. „ phoeniceum L. „ Blattaria L. — Oppio, Varignan, von S a 1 « r n nach Mezzo-Tedesco, Unter - V a 1- s u g a n a. Scrophularia nodosa L. „ aquatica L. „ canina L. — P i n z o 1 o , am See Idro, Valsugana. „ Hoppii Koch. — P i a n della F u g a z z a, C a m p o- grosso, C a m p i g 1 i 0 , L i s t o- lade, B e 1 1 a m 0 n t e , Valsu- gana. „ vernalis L. — J u d i c a r i e n, von B r o c c o n nach C a n al S. B o v o. A n tirrhineae J u s s. Gratiola officmalis L. Digitalis (/randißora L a m. „ lutea L, Antirrhinum majus L. — Rover etc. „ Orontium L. Linaria Cgmbalaria M i 1 1. „ minor D e s f. „ alpina M i 1 1. — F a s s a, Sj)itze des F r a l e, Valsugana. „ itaiica T v e v. — B o 1 g i a n o (H a u s ni a n). „ vulgaris WiW. (Fortsetzung folgt.) Gescliichte eiuer Tulpe. Mitg-elheilt von Dr. J. F. Castelli. Ein Tulpenliebhaber veranstaltete eine Aussicllung seiner herr- lichen Samndung. Sie bestand aus 1600 verschiedenen Arten , von allen Grössen und Farben, welche die Namen der bedeutendsten Celebritäten der ganzen Welt trugen und diese Namen waren auf vorgesteckten Etiquetten kalligraphisch geschrieben. Der Eigenthümer selbst zeigte den Besuchern seine Sammlung und machte sie auf die Schönheiteti und Vorzüge der einzelnen Exemplare aufmerksam. Als er zu einer Tulpe kam, vor welcher er mit einem freudestrahlenden Lächeln stehen blieb, und auf die Blume — oiiue ein Wort zu sprechen, hinwies, fragte ihn ein Be- 357 Sucher, ob diese Tulpe nicht auch einen Namen habe, wie die anderen ? Der Herr legte einen Finger auf seinen Mund, dann nach einer Pause des Schweigens sprach er : „Sehen Sie nur dieses prächtige Farbenspiel, diese himmlische Gestaltung , diese Flecken unter den Blumenblällern , diese Haltung, diese Reinheit der Zeichnung, diese Nettigkeit der Streifen, und Alles so proporlionirt; das ist eine ganz fehlerfreie Tulpe." „..Und welchen Namen hat sie?"" „St! — diese eine Tulpe ist mehr werth, als meine ganze übrige Sammlung. Es gibt nur zwei Exemplare davon in der ganzen Welt." „„Aber wie heisst sie denn?"" „St! — wie sie heisst? — Ich kann ihren Namen nicht sagen, ohne gegen meine Ehre zu handeln. — 0! wie stolz und glücklich würde ich sein ihren Namen auszusprechen, dass ihn die ganze Welt hört, ihn mit goldenen Ijuchslaben unter ihre prächtige Corolle zu schreiben, — iliren allbekannten, allverehrlen Namen.'" „„Verzeihen Sie, mein Herr, ich bestehe nicht darauf den Namen zu erfahren, — er könnte vielleicht eine politische Anspielung haben."" „Keineswegs, mein Herr, der Name hat gar keine politische Be- deutung, aber ich habe bei meiner Ehre geschworen, den wahren Namen der Tulpe Niemanden zu sagen. Sie befindet sich bei mir im strengsten Incognito. Vielleicht habe ich jetzt schon zu viel gesagt. Aber bei Leuten, für welche ich nicht jene Achtung habe, welche Sie mir einflössen, gehe ich nicht so weit. Ich sage ihnen nicht ein- mal, dass diess die Königin aller Tulpen ist, ich gehe mit anschei- nender Gleichgilligkeit vorüber , und bezeichne sie unter dem fal- schen Namen R e b ec c a." „„Das ist ja ein fürchterliches Geheimniss und Sie würden mich sehr verbinden, wenn Sie mir nur das darüber mittheilen wollten was Sie unbeschadet Ihres Schwures mittheilen können."" „Wohlan denn, hören und urtheilen Sie. Diese Tulpe, welche, wir fortan Rebecca nennen wollen , war im Besitze eines Mannes, der sie sehr theuer bezahlte, besonders weil er, wissend, dass ein zweites Exemplar in Holland existire , dahin reiste, dieses kaufte nnd es mit seinen Füssen zertrat, um das seinige zum Unicum zu machen. Jedes Jahr erregte nun dieses den Neid der zahlreichen Besucher, welche kamen, um seine Sanmilungzu besehen, alle Jahre vernichtete er sorgfältig die Nebensprösslinge, welche sich an der Hauptzwiebel lüldeten. Ich wage Ihnen kaum zu gestehen, mein Herr, was ich ihm Alles für eine solche Nebenzwiebel anbot , ich hätte mein ganzes Vermögen dahin gegeben und die Zukunft meiner Fa- milie auf's Spiel gesetzt. Ich sah meine allerdinf^s beträchtliche Samm- lung gar nicht mehr an. Meine schönsten Tulpen konnten mich nicht dafür entschädigen , dass ich die allerschönste nicht besass. Vergebens sag^le mir ihr Besitzer, ich möge kommen, so oft es mir gefällig sei, um sie anzusehen. Ich ging oft hin, sehr oft, ich setzte 358 mich stundenlang vor die herrliche Pflanze hin, man Hess mich nie allein mit ihr, man fürchtete meine Leidenschaft. Wirklich, ich hätte sie vielleicht gestohlen, oder sie mit einer giftigen Substanz begossen, um sie zu vernichten ; wenigstens hätte sie nicht mehr existirt. Ich kam in einen solchen Zustand von Verzweiflung , dass ich ein Jahr meine Tulpen gar nicht mehr pflanzte. Mein Gärtner hatte Mitleid mit ihnen und vielleicht auch mit mir, pflanzte die Zwiebeln in ge- meine Erde, und erhielt sie so." „„Aber wie sind Sie in den Besitz dieser Tulpe gekommen?"" „Ich habe ein Verbrechen begangen. Ich Hess eine Nebenzwie- bel stehlen. Der Besitzer hatte einen Neffen. Der Neffe half seinem Onkel bei der Pflanzung und Wartung, und ich bemerkte wohl, dass er eine Liebe zu der Tulpe affectirte , welche er nicht besass , aber ohne welche der Onkel ihn nicht in seinem Hause behalten hätte. Der Onkel war reich und der Neffe brauchte immer Geld. Dieser hatte eine Schuld, welche ihn sehr drückte. Der Gläubiger drohte ihm schon sich an seinen Onkel zu wenden. Er wandte sich an mich und bat mich, ihn aus der Verlegenheit zu ziehen. Ich war grausam und verweigerte es. Ja, ich vergrösserte ihm sogar den Zorn seines Onkels, wenn er Alles erfahren würde. Ich brachte ihn fast zur Verzweiflung, dann aber sagte ich ihm , wenn er wollte, so könnte noch Rath dafür werden und ich wollte ihm das Geld geben." „„Sie retten mir das Leben!"" rief er. „Ja, aber unter Einer Bedingung." „„Setzen Sie hundert, ich unterwerfe mich allen."" „Nein, nur Eine. Du gibst mir eineNebenzwiebel von jener Tulpe." Er wich vor Schrecken zurück. „„Mein Onkel jagt mich aus dem Hause und enterbt mich!"'^ schrie er. „Er wird es aber nicht erfahren, wenn Du es ihm nicht selbst sagst." „„Aber Sie."" (Schluss folgt.) Tereiiie^ Cfesell.scliafteu und Au«iitalte]i. — In einer Sitzung der mathematisch - naturh. Classe der kai- serlichen Akademie am 20. October, übersandte derselben Dr. Mo- ser, Professor an der landwirthschaftlichen Lehranstalt zu Unga- risch-Altenburg , eine Untersuchung der Asche von Knollen gesun- der Kartoffeln aus der Lombardie. Es ergab sich aus dieser Unter- suchung eine beachtenswerthe Uebereinstimmung, bezüglich der fixen Bestandlheile dieser Knollen mit denen von anderen Standorten. — In einer Versammlung der k. k. Gesellschaft der Aerzte in Wien, am 21. October, theilte Professor S ehr o ff Einiges über den Ursprung der echten Rhabarber mit. Seine Meinung, dass dieselbe von Rheuin palmatum komme, hat fast Gewissheit erlangt. Neuerlich wurden zur Untersuchung von Wolf in Würzburg gezogene riesige Exemplare der Wurzelstöcke von Rhenm palmatum verwendet. Schroff fand, dass bei einer und derselben Wurzel der Bau sehr verschieden ist. Meist findet sich ein bedeutender Markkern, sodann ein Kreis von Markstrahlcn mit schwarzen Puncten besetzt, hierauf ^59 gegen die Peripherio laufende, Chrysophan führende Gefässe. Manch- mal fehlen letztere; manchmal ist auch die Masse derselben bedetr- tend. Die Wurzeln der echten Rhabarber werden wahrscheinlich von den Einwohnern Mittel-Hochasiens durch mehr als ein Jahr getrock- net; mittelst der Wärme des Sparherdes getrocknete Wurzeln von Rh. palmatum gingemhuch einen Gährungsprocess zu Grunde. Schroff untersuchte Wurzeln von zwölf inlandischen Rhabarber- Arten, fand aber bei keiner derselben die mikroskopischen Merkmale , wie sie der notorisch echten moskowilischen Wurzel und sodann jener von Rh. palmatum zukommen. Diese Merkmale sind : Die Amylum- zellen, mit kleinen Amylumkorperchen , die Drüsen von klcesaurem Kalk und die rothen, Chrysophansäure führenden Gefasse. Er ist so- hin der Meinung, dass wenn gerade nicht alle , so doch gewiss die meiste echte russische Rhabarber von Rh. palmatum komme und sich durch diese Untersuchungen die Meinungen über die Abstam- mung der echten Rhabarber von Rheum Emodi, rhaponticum etc. be- richtigen. Regierungsrath Dr. K n o I z sprach die Meinung aus, dass wohl hier eine chemische Untersuchung am ehesten zur Beilegung des Streites führen würde. S ch r off erwiederte jedoch , dass eine solche äuserst mühsam und weitwendig und obendrein kaum ein für die Praxis als Richtschnur dienendes Resultat zu erzielen sei, da be- kanntlich die verschiedenen Untersuchungen anerkannt echter Rha- barber so abweichende Resultate lieferten. Endlich sei die Wirksam- keit des Arzneimittels wohl kaum einem bis jetzt zweifelhaften Prin- cipe, sondern höchstwahrscheinlich der eigenthümlichen Combinalion der verschiedenartigen Beslandlheile zuzuschreiben. ♦ liiterarisclie IVotixeii* — Von Kunstgärtner Albert C o u r t i n ist eine praktische An- leitung zur Cultur und Vermehrung der vorzüglichsten Topfpflanzen, mit zwei Tafeln und mehreren Holzschnitten erschienen. — Dr. Ph. W i r t g e n arbeitet derzeit an einem Taschenbuche der mittel- und niederrheinischen Flora. Die erste Hälfte dieses zu erwartenden Werkes dürfte zu Ostern k. J. erscheinen. — Von .1. G. Beer dürfte demnächst ein Werk über die Or- chideen erscheinen. Es umfasst unter andern die Eintheilung dieser Familie nach den Eigenthümlichkeiten der Knollen und Blumen, dann eine Aufzählung der Gattungen, wie sie sich nach obiger Ein- theilung gruppiren; eine Beschreibung mehrerer Gattungen; Cultur- methoden u. s. w. — Eine Anleitung zum Selbststudium der Gewächskunde unter dem Titel: „Der autodidactische Botaniker," von Dr. Eduard Wink- I e r erscheint in Lieferungen mit Abbildungen. — Prof. T i e d e m a n n in Frankfurt a. M. hat eine Geschichte des Tabaks und anderer ähnlicher Gcnussmillel herausgegeben. Das Werk basirt auf einer Reihe von Notizen, welche der Autor seit mehr als fünfzig Jahren aus den Quellenschriftsfellern gesammelt hat. — Von Dr. K. von E t tin gsh a u se n ist erschienen: „Die tertiäre Flora von Häring in Tirol,'' mit 31 lith. Tafeln. 360 — Von E. G r u n d f e s t ist bei P i c h I e r in Wien erschienen : ,.DasObst in seinem Wirken auf die mensthliclie Gesundheit." — Professor Schi ei den veröffentlicht in den Beilagen der „allgemeinen Zeitung" von diesem Jahre botanische Briefe. — Von J. F. Klotsch erschien in Berlin ein Werk: „lieber Pistia," 4, mit drei lith. 'Tafeln. — Das lange erwartete Synonymen -Register zu Deutschlands Cryptogamen -Flora von Dr. L. Ra ben hörst, ist in Leipzig er- schienen. 144 Seiten, Pr. 1 fl. 24 kr. C. M. — (In Wien zu haben bei L. W. Seidel.) — Von M. S 0 1 1 e s z ist in Wien erschienen : „Memoranda der allgemeinen Botanik und die Medicinalpflanzen der österreichischen Pharmakopoe." Mit einer Tabelle und zwei Tafeln. Ulittlieiluiigeii. — lieber einen Strauch von Ciftimis capitatns bemerkt die „bo- tanische Zeitung," dass derselbe, nachdem er stets seine BliUlien an den Spitzen der Zweige getragen halte, zuletzt laterale Blülhen zeigte und im Laufe des Sommers abstarb. — Ant h er icum pom e r idi anum K e r. — Es ist durch ein Wie- ner Spedilionshaus eine Quantität Samen der S ei f e n p f la nz e aus Cali- fornien in Wien eingetroffen, mit welchem Anbauversnche gemacht werden sollen. In Caüfornien wächst die Pflanze ohne Pflege, ihre Blätter erscheinen Mitte November, etwa sechs Wochen nach Eintritt der Regenzeit. Die Pflanze wird nicht über 1 Fuss hoch und verdorrt im Mai, die Zwiebel aber bleibt frisch, und jede Zwiebel gibt eine Seifenkugel ab, die man dort überall der besten eingeführlen Seife vorzieht. Man zieht vortier die Schale ab und reibt dann damit die Wäsche ein ; sie macht einen dicken Schaum und riecht wie frische braune Seife. — Nach langen Versuchen glaubt ein Herr Despretz in Pa- ris seinen Angaben in der Akademie der Wissenschaften zufolge . dass es ihm endlich gelungen sei, den Kohlenstoff im krystallinischen Zustand dar- zustellen, d. h. künstliche Diamanten zu machen. Es ist ihm diess, nach sei- ner Angabe, durch Anwendung einer schwachen galvanisclien Batterie ge- lungen, wo sich an einem Platindrath der Kohienstolf in unendlich kleinen Krystallchcn niederschlug, die unter dem Mikroskop das Lichlltrechungsver- mögen des Diamanten zeigten. Die vorliegende Entdeckung hat aber, selbst wenn sie feststehet, nur einen wissenschaftlichen, keinen technischen Werth. Dieser würde sich nur ergeben, wenn man Diamanten von grösseren Dimen- sionen darzustellen vermöchte; dann könnte sich der Wunsch der Mikroskopi- slen von diamantenen Linsen verwirklichen. Wegen mangelnden Lichtesist es bis jetzt unmöglich, zu mikroskopischen Untersuchungen die mehr als öOOfaclie Ver- grösserung anzuwenden und meist beobachtet man mit einer weit geringeren. — Schall, ein Berliner Maler, versuchte es, die Erscheinungen der Daguerreotypie als Mittel zur Messung der L i c h t- I n t e n s i t ä t nach den Verschiedenheiten des Ortes und der Zeit zu benützen. Beknnntüch wird das zur Erzeugung von Lichtbildern präparirte Papier durch Lichlstralilen aller Art geschwärzt. Schall hat nun nach den Ergebnissen von ungefähr 1500 Beobachtungen eine Scala angefertigt, in welcher die verschiedenen Schwärzungsstufen als entsprechende Grade der Licht -Intensität numerirt sind. Mit Hilfe einer solchen Scala kann man durch die Schwärzungs-Nuan- cen des photographischen Papiers die Stärke der Lichtstrahlen genau fest- stellen. Daraus geht hervor, dass die SchalFsche Erfindung nicht bloss Cur die physikalischen Wissenschaften von Wichtigkeit ist, sondern auch alle die Gebiete des praktischen Lebens inleressiren muss , wo die Wirkungen des Lichtes in Betracht kommen , so namentlich die Pflanzencultur etc. üedacteur und Herausgeber Alex. Kkofitz. Druck vod C. (lo be r reu ter. Oesterreichisches Botanisches Wocliciiblatt. Gemeinnütziges Organ für Bofcinik und Botaniker. Gärtner, Oekonomen. Forslniänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. lil iCll, 17.1VOV. 1833. III. Jalir^. ^ 4tGm Djis Oesterreicliisrbe botanische Wochenblatt erscheint jeden Donnerstnjr. Man praiiuinerirt auf dassellie mit 411. C. M. oder 2 RtUIr. 20 Is'gr. jahrlicli und zwar für Exenipl. , die frei diirnli die Post bezogen werden sollen, I) 1 o s bei der Uedac- lion: VVIeden Netimannsgasse Nr. 331 oder bei den betreffenden Postämtern, sonst in di*r Seidel'srben Bucbliandlung am Graben in Wien; so wie bei allen Bucli- bandliingen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petitzeile ö kr. C. M. tiilialt: Flora von Südlirol. Von Fr. A m b r o s i. — Botanische Noti- zen aus Griechenland. Von Professor X. L a n d e r e r. — Geschichte einer Tulpe. Von Dr. J. F. C a s t e 1 1 i. — Personalnoliz;eii. — Millhei- iungen. Flora \4iift SiEtlliroI. Von Fr. A m b r o s i. (Forlsclztinn-.) ' Veronica sriitellata L. ., Anac/al/is L. „ Bcccabiinga L. „ nrticaefolia h. ^ Chnniaedrys L. ., o/ficiiuilis L. „ (ipinjild L. „ prostrata L. „ lalifnlia L. Spiraln L. mil den Viir. u.) rnlgnria; p) / a t i fo I i (i ; ^) n i t e n .v i) \ c / u I o s a. ^ hellidioides L. ^ fruliculosa L. ^ saxntilis L. „ Clip Ina L. «, serpyllifoün L. „ arreiisis L. „ verna L. „ tviphyUos L. „ agreslis L. „ politn K r i e s. „ Biixbdumu Ten. „ hederaefolia L. Paederota Bonarola L. — am SiMi I d r o , T a .s .«; a , \" n 1 s u o' a li a-. 363 Paeder ota Ägeria L. — C a n a l S. B o v o , Kuppen von F e 1 1 r e. Limosella aquatica L. — Berg- Ritten (H a u s m a n n). Orob an c h e Jus s. Orobanche cruenta Bert. — unter S. P e 1 1 e g r i n o , Thal Brc- g"uzzo, Fassa, „ Epithymum DC. — Fassa, Valsugana. „ Galü D u I) y. — C a in p i t e 1 1 o, P o z z a. ., 7'ubens W a 1 1 r. „ lucorum A. B r. „ minor S u 1 1. — Riva, B o 1 g i a n o (Dr. F a c c h i n i). ., caerulea V i 1 i, — F i e in m e. ., ramosn L. — R o v e r e t o, M o r i, Valsugana. Lathraea Squamaria L. — Valsugana nächst B o r g o. R i n a n thaceae D C Tozzia alpina L. — J u d i c a r i e n, F a s s a, S a s s o - r o 1 1 o und M 0 n t a 1 0 n e in Valsugana. Melatupyrum cristatum L. „ arrjense L. „ nemorosum L, fl pratense L. -, sylcaticum L. Pedicularis Jacquini K o c h. — Spitze des F r a t e , Berg B a 1 d o nördlich, Kuppen von F e 1 1 r e. „ rostrata L. — C o n t r i n, Spitze von Asta, Monta- 1 o n e, M 0 n z o n i. „ asplenifolia F 1 ö r k e. — Kais, L u s i a (Dr. F a c- c h i n i). 5, gyrojlexa V i II. — P r i m i e r o, C i m o n e g a, Kuppen von F e 1 1 r e. „ iuberosa L. ,, palustris L. „ foliosa L. — gegen Kais (Dr. F a c c h i n i), 5, Hacqaetii Graf. — Fassa (Dr. F a c c h i n i). „ reculita L. — C o n f r i n , Berg P o z z a , M o n z o n i, K z z e in Valsugana. „ rosea W u 1 f. — Ober - V a e 1, Laste in V a 1 s o r d a^ Kuppen von F e 1 1 r e. „ rersicolor Wahlen!). — B r e n n e r (Dr. F a c c h i n ij. „ acauiis S c 0 p. — T i o n e (Dr. F a c c h i n ij. ,, Tierticillata L. Bhinanthiis minor Ehrh. „ major E h r h. „ Alectoroloplms P o 1 1. „. angustifolius G ni. „ alpinus Bau m g. Bartsia alpina L. Euphrasia officinalis L. mit der Var. y) ne,norosa Pers. 3ff3 Euphriisia minima S r li I. „ Sdlishnrgcnsis F u n k, „ tricnsindala L. „ (JdontiU's L. „ servtina L a in, „ /M?ca L. Labial (IC .) u ss. Lnrandula rera l) ('. — verwildert in der Unig-ebuno- von Tri etil, wo es durch Anbau eingerührt worden. Mentha rotundifoüa L. — Bero- T a t 6 g a, G a r g n a n o. „ sylvestris L. mit den Var. ß) m« rfw / a f a W. ; 5^J viri- dis L. „ aquntirn L. mit den Var. ß) hirsuta L. ; y) g lab r at a. „ sntira L. mit der Var. p) g l a b r a. „ (irrensis L. mit der Var. f) g l a b riuscula ((/«»f/V/iS ni). „ Pnlegium L. — Unter - V a 1 s u g a n a. Li/ropus eiiropaeus L. Salria officinatis L. — Bolgiano (Hausniaii n). ^ glutinosa L. „ Sctarea L. — Bolgiano, R o v e r e t o, V a 1 s ii g a n a, nächst 0 s p i t u 1 e 1 1 0. „ pratensis L. „ verticillata L. — ober C e i, P r i m i c r o, T o 1 v a g o I a in T e s i n 0 , A m p e z z o , V a 1 s u g a n a. Origanum vulgare L. Thymus Serpyllum L. mit den Var, (BJ angustifolius P e r s. : 5^) p ann o nicu s All. Satiireja kortensis L. — auf der Spitze des T o r on d o, ober Pr i- molano unterhalb der venelianischeu Grunze. „ montana L. — unter Avio, Vallarsa, unter V e z- z a n 0, P i e v c in T e s i n o , C i o 1 i u o und R 0 c c h e 1 1 a in V a 1 s u g a n a. Calamintha Acinos C 1 a i r v. „ alpina La m. „ granäißora Mönch. — bei B e c c a, Thal B r c g u z z o, Arno , ober S a r d a g n a, Thal S c 1 1 a und P o n t a r s o in V a 1 s u g a n a. „ officinatis Mönch. — Madonna de Ha Corona, B r e n t i n 0. Nepeta C 1 a i r v. — B r e n t i n o. Clinopodimit vulgare L. Melissa officinalis L. — M o r i , J u d i c a r i c n , Scliio.s-s T i r o 1 (Dr. Facchi n i). Uorminum pyrcnaicum L. — Spitze des F r a t e , Portale, M a- n a ss o, P r i m i e r o. Hyssopus o/ficinalis L. — R o v e r c l o unweit von S. G o l o m b a n o. 304 Nepeta Cataria L. — S o ni in e d a, B a d i a, V a I s u g a n a. „ nuda L. — Madonna della Neve, beim Aufsteigen auf den Berg 13 a 1 d o (Dr. F a c c h i n ij. Glechoma heder acea L. Dracoceplialum Ruyschiana L. — 31 a I s c h e r l h a 1 CT a p p o in e rj. „ mistriacum L. — I s c h e n g e 1 s (Dr. F a c c Ii i n ij. Melitlis Melissophyllum L. Lamium Orvala L. — T e z z e , Thal S e 1 1 a , C a s t e I I v a n o, B a s e 1 g a in V e z z a n o, S a 1 u !• n. „ amplexicauJe L. „ purpureum L. „ maculcitum L. „ alhum L. Geleohdolon luteum H u d s. Galeopsis Ladanum L. mit den Var. a) latifolia Hoffni.; ^) amj u s ti f o li a Eh r h. „ Tetrahit L. „ versicolor C u r t. „ pubescens B e s s. Slachys germanica L. — Chiaran in Arco, Rovere della L u n a, P r i m 0 1 a n 0. „ alpina L. — bei B e r g a m a s c a in D a r z o, T u r i c h i o, Thal B r e g u z z 0 , P r i ni i e r o bei Neve, unter S a n M a r t i n o. „ sylcatica L. ., amhigua S m. „ palustris L. „ annua L. „ recta L. Botonica ofßcinalis L. ., hirsuta L. — Neva seconda in P r i ni i c r o , über B r 0 c c 0 n in T e s i n o , Alpe Arno in J u d i e a r i e n. „ Alüpeciiros L. Marrubium vulgare L. — Molina, ober Cognola, Revo, V a I s u g a n a , gegen M a s o C u c o in N 0 V a 1 e d o. Ballota nigra L. LeoHurus Cardiaca L. — S a 1 n r n, P r e d a z z o , C a s l e 1 n o v o in V a 1 s u g a n a. Scutellaria galericulata L. — 0 p p i o, Seen bei P i n e. Prunella vulgaris L. „ gramlißora J a c q. „ laciniata L. — von Bondon gegen Alden herabstei- gend , R 0 n c 0 n , ober C a ni p o s i 1- v a n 0 , V a r i g n a n in Arco, von T 0 1 v c nach P o n t a r s o. Ajuga rcptniis L. „ genevensis L. 365 Ajvga pyramldülls L. y. Chamaepitys Schrcb. — Trient, Rovereto geg^en Val I 0 n ga, Riva. Teucrium Scorodonia L. — A 1 a , B a g o 1 i n o , T o r c e g n o in V a 1 s u g a n a. „ Botrys L, — 0 p p i o, A r c o , von Rovereto gegen Terra g n o 1 o. „ Scordium L. — V a 1 s u g a n a. „ Chcimaedrys L. „ viotdamim L. Vc rbenaceae J u s s. Verbena officinalis L. Lentibularie a e R i c h. Pinguicnla alpina L. „ vulgaris L. mit den Var. >!fcber Alex. ü>koi'it7. Druck von €. leberreuter. Oesterreicilisches Botanisches Wocliciiblatt. Gemeinnützig^es Org-an für Botanik und Botaniker. Gärtner, Oekonomen, Forstmänner, Aei'zte, Apotheker und Techniker. WiCIl^S^l. «fov. 1833. III. «lahrg. J^47. Das Oesterrelclilsohe botanische IVorheiiblatt erscheint jeilcn Doiiiitrstitt:. Mail praimiiierirt auf dasselbe mit 411. V. .M. oder 2 Rllilr. 20 Xgr. jälirlirli und /.« :ir für Exenipl. . die frei durch die Post lie/,ogeii M-erdeii sollen, b I «> s bei der Hed;ic- tion: Wiedeii Neiiraaiinsgasse Nr. 831 «dfr bei den betreireiiden Po.-^täniterii, son.ft in der SeidcTscIien Biiclibaiidliing am Graben in Wien; so wie bei allen Uncli- handlungen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petilzeile ö kr. V . "Sl. Iiilialt: Pdanzenskizzen. Von Schott. — Flora von Siidtirol. Non Fr. A m b r 0 s i. — Correspondenz. — Literatur. — Miltlieilungen. — Inserat. Pflauzeii fl. CM. k \ 1 III. Jahrgang . 4 t und II. » . ä 2 I. bis III. » zusammen um 6 Die Redactioii. P f 1 a 11 z e 11 !§ k i z z e 11. Entworfen von H, Schott. rSchluss.) Philodendron ex im tum. Folia longe - grosseque petio- lata, lamina rotundato-cordiformi vndata , venis crebris sub~ approximatis , sulcis paginae immesis , lobis posticis rotun- datis, Costa basi latiuscula. Inflorescentiae plitres ex una ea- demque axilla. Spathae lamina lanceolata, alba, tubo sesqui- longior. Ovaria subnovemlocularia. Philodendron s a g itt aef o lium aus Mexico. Folia longe et grosse petiolata ; petiolo basi ex rubro punctato , retiqua parte viride variegato, lamina sagittata l. sagittato -oblonga, laevigata, venis distantibus, fere angulo recto exsertis , lobis posticis rotundatis brevibus subcontr actis. Inflorescentia unica ex axilla , pedunculo longitudine spathae. Vaginae interfolia- res rubro-punctatae. Spathae lamina alba. Philodendron r a di atum gleichfalls aus Mexico. Folia longe- et grosse-petiolata. Lamina am bitu ex oblongo -ovato cordiformis, profunde laciniata, laciniis elongato -lanceolatis, sensim angustatis , obfusiusculis. A Ph. lacero abunde di- versum ! Philodendron ornatum. Folia longe- et tenuiter petiolata, lamina orato- cordiformis^ undata, Denis crebis subapproxima- tis, sulcis paginae immersis, lobis posticis rotundatis, costa an- gusta. Inßorescentia solitaria. Brasilien. Philodendron P riecerianum. Folia breviter ac tenuiter petiolata, bifariam exserla, arcteque trunco l. ramo suffttlcienti appressa. Lamina rotundato-ovata, cuspidulata, reversa, ba^i cordata, lobis brevibus contiguis. dora von Siltltirol, Von Fr. A m b r o s i. (Fortsetzung.) S allcineae R i c h a r d. Salix pentandra L. — Garden a östlich von Santa C r i s t i n a. „ alba L. mit der Var. y) vitellina L. „ amygdalina L, mit der Var. ß) concolor (S. triandra LJ — Fiemme (Dr. Facchini). „ daphnoides Vill. — Paneveggio, Ritten, unter IC e- m a t e n (Dr. F a c c h i n ij. 379 Salix Pontederana W. — F a s s a. ^ purpnrea, L. „ sahiacfolia Link. — Thal V e s t i ii o. „ incana Sehr a ii k. 5, cinerea L. „ nigresccns Fries. ,, ffrandifolia S e r i n «■ c. „ Caprea L. „ glabra Sc o p. „ hastata L. „ repens L. — B o n d o n, zwischen A ni p c z z o und I n n i c h o n. „ arbuscula L. mit den Var. a) W a l dst ei n i a n a W., p) f'o e- t i d a, y) p r u n i f o lia S ni i t ii. „ Lapponmn L. — Kais, Pnsleria nördlich, Thal Sole (Dr. F a c c h i n i). „ caesia V i 1 1. — F a s s a, L i v i n a 1 1 u n g- o. „ myrsinites L. — Alpen des Nonthales, Fassa (Dr. F a c- c h i n i). „ reticulata L. „ retusa L. mit i\en Var. p) major (S. Kitaibeliana WJ, y) m i n o r (S. serpyllifolia S c o p.^ „ herhacea L. Popuius alba L. „ canescens S m i l h. — Co m a n o, V i g o bei F a s s a. jf tremula L. „ nigra L. Betiilineae Rieh. Betulaalba L. „ pubesrens E h r h. — Fassa, P c n i a. Alnus tiridis D C. „ incana D C. „ glutinosa G ä r t n. Co nifer ae J ii ss. Ephedra distachya L. — Gebirgsrücken von T r i c n I. Taxus baccata L. — U o n c h i in A 1 a, V a 1 s u g a n a . Juniperus nana \Y. — B o n d o n , Spinale, Thal B i" e g n z z o, Berg Tel VC, Torcegno niid R o n- c e g n 0. „ communis L. „ Sabina L. — P e n i a, G r i e s. Pinus sylvestris L. 3 Mughus S c 0 p. „ Cembra L. — F i c m m e , F a s s a. „ Picea L. „ Abies L. „ Larix L. 3§0 Iflonoeotyledoneae* Hy dr och aride ae D C. Vallisneria spiralis L. — Garda- See. Hi/drocha7'is Morsusranae L. — Salurn in nassen Gräben. Alis m ac eae J u s s. Alisma Plantago L. „ parnassifolium L. — Salurn, (Hausmann). Butome ae Rieh. Butomus umbetlatus L. — Sumpf bei S ig m u n d s kr o n und zwi- schen der E t s c h und S. P a u 1. »Jii nc agine ae J u s s. Triglochln palustre L. Po tarne ae Jus s. Potamogeton natans L. — Seen von Santa Massenza und T u b- 1 i n 0. „ rufescens S c h r a d. „ gramineus L. „ lucens L. „ perfoliatus L. „ crispus L. „ piisUlus L. mit der Var. y) fenuissimus, Teich Spinale, See Prags (Dr. F a c c h i n i). „ pectinatus L. — Riva, G 6 1 a. „ marinus All. — See Prags, Badia, S. Pelle- g r i n 0 (Dr. F a c c h i n i). „ densns L- mit den Var. p) s errat umL., y) se- l aceu m. Zannichellia palustris L. — Unter -Valsugana. M a i adeue L i n k. 'Nujas minor All. — von Rover e deUa Luna gegen M e z- zotedesco. Lenui ace ae Link. Lemna trisulca L. — Gräben bei V e 1 a (Dr. F a c c h i n i). „ 7ninor L. — F i e m m e, B a s e 1 g a, B e n a c o. Typhaceae Jus s. Tliypha latifolia L. „ angustlfolia L. — Garda- See, Salurn. „ minima Hoppe. — an der E t s c h gegen B r o n g o I o, E g n a (Dr. F a c c h i n i). 3S1 Sparganium ramosiim H u d s. „ Simplex H u (1 s. — Fisclileiche bei V ö I s , nächst des Sees C a I d 0 II a z z o. „ natans L. — See unterhalb A ri l h o I z (Dr. ^ a c c h i n ij. A r oidea e J u ss. Arum maculatum L. — Thal Gallina in Y a 1 s u g a n a nächst B i e n n 0 . Or cliid e ae J u s s. ürchis fiisca Ja c q. „ militaris L. „ Simia L a ni . — C a s t e 1 1 a n o, P o ni e r o I o, IV o g a r e d o. „ variegata All. — unter Condino, Laghessoi in B a 1 1 i n, V a 1 s u g a n a. „ ustulata L. „ coriophora L. — Tesino, Grigno, Borgo, nördlich von Nogaredo. „ glohosa L. „ Morio L. „ Spitz>elü Saut. — G a v a r d i n a, nördlich des Thaies B o n- do n (Dr. F a c c h i n i). „ pallens L. — an der Brescianischen Gränze. „ mascula L. — Setteselle in Valsugana, Padon auf Höhen , Alpenwiesen von G i u hi e 1 1 a, B u f a u r e, Duron. „ sambucina L. — Kirch berg gegen Co lern, Ronca im C a n a 1 S. B 0 V 0, M i s in P r i ni i e r o, Berg R 0 n c egn 0. „ maculala L. „ latifolia L. „ incarnata L. (nngustifolia W. et G r.) „ Traunsleineri Saut. — P r i ni i e r o, Ober -Ecke n. Anacamptis pyramidalis Rieh. — Pönale, nördlich von Noga- redo. Gymnadenia conopsea R. B r. „ odoratissima Rieh. — C a ni p o g r o s s o, Lancia- d a, ober C o r t a c c i a, S p i- n a 1 e, Thal V e s t i n o , Berg Vigo, Thal Sella. PeriStylus viridis L i n d 1 y. (Habenaria R. B r.) — Fieninie' F a s s a, Piatanthera hifolia Rieh. — T o r b o 1 e, T u r i c h i o, bei N e v e, S. P e 1 1 e g r i n 0, Berg T a t ö g a, Valsugana. „ chlorantha C u s t o r. — Thal B r e g u z z o. Nigritella angnstifolia Rieh. „ suaveolcns Koch. — U d a i unter C a m c r 1 o i (Dr. F a c- c h i n i). 3sa Ophrys muscifera H ii d s. „ aranifera Huds. — Rovereto. „ arachnites Reich. — C a s t e 1 1 a n o, V a I s u g- a n a. „ apifera Huds. — nächst Riva, ober P o m e r o l o. Chamaeorchis alpina Rieh. — Kais, Palberg-, Peniola (Dr. F a c c h i n i.) Herminium Monorchis R. B r. Serapias pseudocordigera M o r i c. — von T e 1 v e nach P o n t a r s o, Thal 0 n e a und S a v a r o in V a 1 s u g a n a. Limodorum arbortivum S w a r t z. — Fichtenwald ober Nor e, äusserst selten in V a 1- s u g a n a. Cephalanthera pallens Rieh. — T i o n e , in der Nähe T r i e n t s, Thal B r e guz z 0. „ ensifolia Rieh. „ rubra Rieh. — ober C a m p o s i 1 v a n o , Wälder gegen D i ni a r , R o n c o n e . Thal Sella. Epipactis latifolia All. — Cengialto, von Rovereto gegen T e r r a g n 0 1 0. „ ruhiginosa G a u d. „ palustris Crantz. Listera ovata R. B r. „ cordata R. B r. — F i e m m e , L a t e m a r , Wälder von C a m p e i (Dr. F a c c h i n i). Neottia Nidusavis Rieh. — Valsugana, Unter -Puste ria. Goodiera repens R. B r. — Wälder von M o 1 v e n gegen G a z z a, Ober- F ulg ar ia. Spiranthes aestinalis Rieh. — von T e 1 v e gegen P o n t a r s o in Valsugana. Corallorrhiza innata B. B r. — nördlich Copolä im Thale von C a 0 r i a. Sturmia Loeselii Rieh. — nächst T e z z e, nur einmal aufgefunden von P a t e r n 0. Microstylis monophylla L i n d 1. — F i e m m e , nächst F o r n o (Dr. F a c c hi ni). Cypripedium Calceolus L. — Berg Civerone in Valsugana, P u s t e r i a östlich gegen A 1 p e n b a c h. (Fortsetzung folgt.) Persoiialuotizeii« — Fischer von Waldheim, Vicepräsident und Gründer der kaiserl. nalurforschenden Gesellschaft in Moskau, starb daselbst am 3. October in einem Altev von 82 Jahren. — Dr. Anton Pavic, Comitals-Physikus zu Pozeg , ist vor Kurzem gestorben. Dr. Pavic war ein sehr eifriger Naturforscher, er leistete Vieles und Verdienstliches im Fache der Botanik, Orni- 3$3 Iholo^ie und Geognosie, auch war er in der Gescluchle besonders li(nv;m(lert und schrieb mehrere historische Erläuterungen über seine Heiuialh. — Dr. Pfund, früher Assistent am Museum in Prag, befindet sich jetzt in Alexandrien und beabsichtiget demnächst eine Reise zu unternehmen, auf welcher er bis Zanguebar vordringen will. — Ernst Berger, Begründer einer Pflanzen-Verkaufsanstalt zu Sickershausen bei Kitzingen am Main, starb am 13. August. — Pater Stanislaus Albach ist in Eisenstadt am 12. No- vember gestorben. liiteratiir« — „Das Obst in seinem Wirken auf die menschliche Gesund- heit." Populär dargestellt von E. Grundfest. Wien 1853. Verlag von A. Pichler's Witwe und Sohn. 8. S. 64. Nachdem der Autor im Allgemeinen über die Eigenschaften des Obstes spricht und es als trelTliche. unserem Organismus besonders zusagende Nahrung darstellt, ja selbst als Heilmittel gegen die Ruhr, Wechselfieber etc. anrühmt, gehet er auf die mannigfaltigen Bestand-. Iheile desselben über und bespricht sodann die einzelnen Obstgat- tungen nach ihren botanischen Verhältnissen , besonderen Bestand- theilen, nach ihren Wirkungen und sonstigen Eigenschaften. Das an- spruchslose Werkchen dürfte allen Obstfreunden eine angenehme Erscheinung sein, und ist um so mehr zu empfehlen, als es vielseitig gehegte Vorurtheile widerlegt. S. — „Das Verhalten der Wald bäume gegen Licht und Schatten," Von Dr. Gustav Heyer. Erlangen 1852. Verlag von Ferdinand Enke. Gr. 8. S. 88. Mit 2 Tafeln in Farbendruck. Dr. Heyer hielt im Jahre 1852 an der Ludwigs -Universität zu Giessen, als Privatdocent der Forstwissenschaft sechs Vorlesun- gen über das Verhalten der Waldbäume gegen Licht und Schatten, die bald einen bedeutenden Ruf erlangten und endlich unter obigem Titel in einem trelTlich ausgestatteten Werke der weitern OelTentlich- keit übergeben wurden. In diesen sechs Verträgen oder Abtheilun- gen enthüllt der Autor das selbsständige Schaffen der Natur, durch welches dem Boden seine ursprüngliche Produclionskraft erhallen wird und liefert eine Reihe so interessanter Daten, dass das Werk nicht allein für den Forstmann, sondern auch für den Botaniker und überhaupt für den Naturforscher von Wichtigkeil wird. Der erste Vortrag behandelt die Eintheilung der Holzarten in lichtbedürffige und schattenertragende, der zweite die reinen Bestände, der dritte die natürliche und künstliche Verjüngung, der vierle die Durchfor- stung, der fünfte die gemischten Bestände und endlich der sechste die ßeslandsumwaudlungen. Der Raum unserer Zeilschrift erlaubt es nicht in den Inhalt des Werkes tiefer einzugchen, wir behalten uns jedoch vor, später einige Auszüge aus demselben zu bringen. S. 3^4 Botaiilselier Tauscliverein iii fllen. — Sendungen sind eingetroffen: Von Herrn Janka in Wien, mit Pfliinzen aus Siebenbürgen. — Von Herrn Dr. Lagger in Freibnra, mit Pflanzen aus der Schweiz. — Von Herrn VVinkler in Klostergrab, mit Pflan- r,en aus Bölimen. — Von Herrn Bartsch in Wien, mit Pflanzen aus Mäh- ren. — Von Herrn v. Schmuck in Brixen, mit Pflanzen aus Tirol. — Von Herrn Dr. Duft seh mied in Linz, mit Pflanzen aus Ober-Oesterreich. — Von Herrn Malinsky in Bodenbach, mit Pflanzen aus Böhmen. — Von Herrn Schneller aus Pressburg, mit Pflanzen aus Ungarn. — Von Herrn Andorfer in Langenlois, mit Pflanzen aus Nieder- Oesterreich. — Von Herrn Kintzl in W. Neustadt mit Pflanzen vom Schneeberge. — Von Herrn Vagner in Sziget, mit Pflanzen aus Ungarn. — Von Herrn Roth in Prag, mit Pflanzen aus Böhmen. — Von den Herren Heuser, v. Uech- tritz, Ackermann und Heidenreich in Breslau mit Pflanzen aus Schlesien. — Sendungen sind abgegangen an die Herren: v. Pittoni in Gratz, Huguenin in Chamberi, v!,V u k o t i n o v ic in Kreutz , Vagner in Sziget, v. Felicetti in Gratz, Mayer und Dr. Braun in Baireulh. Baron Fü rs t e nw ä rt h er in Brück und Nigl, Hochmeyer, Bartsch, Dr. Becker und P u n z m a n n in Wien. — IX. Verzeich niss neu eingesandter Pflanzenarten: Biatora de- cipiens Fries., Lecanora crassa c. (fypsacea S cha er.^ Brijum argen- teum c. lanatum Brid. , von Wien eingesandt von Juratzka. — Luiiu- laria vulgaris Michel, von Gratz^ Mielich/iof'pria nitida Nees von Gross- arl eingesandt von Felicetti. — Orthotrichum leiocarpiim B r. et Seh. von Pressburg, eingesandt von Schneller. Iflittlieiliiiigeii. — Handelsgärtner Georg Leiss in Wien , veranstaltete Ende vorigen Monates eine Ausstellung von Chrysanthemen, welche viele neue und interessante F'ormen enthielt. — P auloiv nia imperialis^ Kiri der Japanesen, besitzt ein Holz, das fest und dabei leicht ist. In Japan werden alle Pflüge aus Kiri-Holz gemacht. I II !i e r a t« Bei A. PIchler's Witwe, Stadt, Mehlniakt Nr. 1044 ist erschienen: Taschenbuch der Flora ITIeii'si, oder Tabellen lur leichten Bestimmung und Kenntniss der in der Umgebung Wien^s vorkommenden Gewächse, nebst der Erklärung aller gebrauchten Eunstausdriicke, systematisch geordneten üebersichten der Gattungen, Andeutungen zu monatlichen Ausflügen und der Anleitung die Pflanzen zu bestimmen. Von K. J. Kreutzer. Mit zwei Tafeln A b b i 1 d ii n g- e ii. Wien 18.i3. Preis 2 ü. C. M. Redactciir und Herausgeber Alex. Skol'it?. Druck vou C. l u bei- i-eutei Oesterreichlsches Botanisclies Woclicnblatt. Gemeinnützig-es Org^an für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekonoiiien. Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Tecliniker. 11 ien^ 8. »ec- 1853. III. Jaliig. J\l 49. Das Oesterreicliische botanisclie Wochenblatt erscheint jetleii Doiiiieistiip. Mail praniiinerirt auf dasselbe mit 4fl. CM. oder 2 Rllilr. 80 >gr. jährlich iiiul v.\\i\\ für Exeiiipl. . die frei durch die Pu«t bezogen werden sollen, blos in der S e i- (le Ischen Buchhandlung am Graben inAVieii: ausserdem bei allen Bnclibandluii- gen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Petil/.eile 5 kr. C. M. Iiilialt: Flora von Siidlirol. Von Fr. A m b r o s i. — Correspondenz. — Flora austriaca. — Vereine, Gesellschaften und Anstalten. — Litera- rische Notizen. — 3Iiltheiiuiigen. Flora von ISücKirol« Von Fr. Ambrosi. (Fortsetzung^.) Irideae Juss. Crocus vernus L. '' Gladiolus palustris Gau d. — unlor L o d r o n, T u r a n o, T e z z e uiul Genta in Valsug^ana. „ segetum Gawler. — auf einem Felde gc£>en B o r- g h e 1 1 0 (Dr. F a c c h i u i). Iris pallida L a m. — R o v e r e t o, G a r g n a ii o. „ germanica L. — B o 1 g i a n o, N u o v a - i l a 1 i a n a. ^ sqnallens L. — Tlial L e d r o (Dr. F a c c ii i n i). „ Pseudo Acorus L. — See Oppio, Wassergraben in Valsu- g a n a, PI n e. „ sibirica L. — Ritten (H a u s in a n n). „ graminea L. — Tlial B o n do n und Berg C a in i o 1. Am ary llideae K. B r. Agare aviericana L. — bei S. 0 s v a 1 <1 o in H o I g i a ii o. Narcissus poeticus L. -r Tlial Ledro. ., Pscvdo -Narcissus L. — in Gäilen angebaut. Levcoinm remum L. Galanllius nicalis L. — Caslel P i e t r a, Thal G a I 1 i n a in B i e n n o. A sp (trage ae Juss. Asparagvs officinalis L. — gegen .M e z z o 1 o iii b a r d o, durch den Anbau zersireul. 3 86 Asparagks tenvißlins Lam. — zwisclioii Paussa und D o I e- (i i z z a, Thal V e s t i n o. Streptopus amplexifolius DC, — Roncone, ober C a m p o s i 1- vano, Valpiana gegen das Thnl S 1 11 a in P r i in i e r o, M o n- d r i g h e , P o n t a r s o in V a 1- sugana. Paris qiiadrifolia L. Contallaria verticillata L. „ Polygonotnm L. „ multiflora L. „ majalis L. Majanthemum bifolium D C. Ruscus aculeatiis L. — ober Sand, bei Siegmundskron (Dr. F a c ch i n i). Dio scoreae R. B r. Tamus communis L. Liliaceae D C^. Fritillaria Meleagris L. — Thal V e s t i n o (Dr. F a c c h i n i). Lilium bulbiferum L. „ Martagon L. Lloydia serotina S a 1 i s b. — L a n c i a d a, gegen C o I e m, Kuppen von F e 1 1 r e. Erythroniwn Dens canis L. — bei T e z z e , ober Ivan gegen B i e n n 0 , Berg C i v e r o n e und S n r i s t e an der venelianischen Gränze. Asphodelus albus M i 1 1. — bei B 6 c c a , Berg Lefre in Valsn- g a n a. Anthericiim Liliago L. — ober J e n e s i e n , T a r s c h , bei S e r- r a d a ober F o 1 g a r i a (Dr. F a c c h.). „ ramosum L. — in ganz SiUltirol, sowie im Thale von V 0 s t i n 0. Paradisia Liliastrum Bert. — F a s s a, V a 1 s u g a n a. Ornühogalum pyrenaicum L. — Savaro und T e z z e in V a 1- su ga n a. „ umbellatum L. „ nutans L. — in Weingärten bei S c a II e 1 1 a, B r e s- s a n 0 n e (Dr. F a c c Ii i n i). Gagea stenopetala Reh b. — östlich von G i r l a n (Dr. Face h.). ,, arvensis Schult. „ Liottardi Schult. — bei C o n s e r i a und Casapinello in Valsugana, Bellamonlo, Berg B a I d 0. 'Scilla bifolia L. — von B r o c c o n nach R o n c o , gegen C a n a I S. B 0 v o, V a 1 1 a r s a. Alliwn Victoriaiis L. — Wiese bei S. P e 1 1 c g r i n o. 397 Allivm ursinunt L. — J ii d i c ar i cii. „ fallax Schult. — ober Villa, Revo, unter F o r in a g- g i 0 r c. „ acutangulum S c h r a d. „ suaveolens J a c q, — B a g o I i n o gegen L o d r o n , Thal C h e r 1 e, zwischen B o n d o n e und M 0 e r n a unter T u r a n o. „ sphaerocephalutn L. — Kar da in gegen Steg, Thal Ve- no st a ober S c h 1 a n d e r s (Dr. Face h in i); Castello, Göla. „ vineale L. — Girlan, Bolgiano,Trient, Valsu- g a n a, Thal N o n. „ oleraceum L. „ carinatum L. mit der Var. ß) mont anum Sibth. et S ni. „ Schoenoprasnm L. — S u e r l a und S e 1 1 e s e 1 1 e in V a 1- su ga n a. Hemerocallis flava L. — Bolgiano (Dr. F a c c h i n ij. „ fulva L. — T e s e r 0 links von A v i s i o. Muscari comosmn M i 1 1. — Bolgiano, C a 1 d a r o, R o v e r e t o, Borg 0, in Weingärten. „ racemosum M i 1 1. — T r i e n l , V a 1 1 u n g a in R o v e- r et 0. „ botryoides Mill. — ThalLedro. Co Ichic aceae D C Co/chicuni antumnale L. Veratrum nigium L. — Berg B o n d o n e nach M o e r n a , unter Turano, Berg Venego bei Tezze. „ album L. Tußeldia calyculata W a h 1 e n b. „ borealis W a h 1 e n b. — Duron, C a ui e r I o i in F a s s a, P r i m i e r 0 (Dr. F a c c h i n \). J u ncace ae B a r 1 1 i n g. Juncus Jacquini L. — Berg P a 1 b e r g, P e n i a, S e 1 1 e 1 a g h i in V a 1 s u g a n a. „ conglomeratus L. „ effasus L. „ glaucus E h r h. „ arcllcus L. — unterhalb des Landhauses bei Slorbeda in Duron (Dr. F a c c h i n i). „ filiformis L. — bei V i o s e , ober C o n s e r i a , S u e r t a, Alpe A n t h 0 1 a. „ triylumis L. — F a s s a, U 1 1 e n , 51 o n t a 1 o n e und S e l- t e 1 a g h i in V a 1 s u g a n a. „ trißdus L. „ lloslii Tausch. — Arno, F a s s a , Berge von T e s i n o, S c 0 n u f) p i a, Käser n. „ obtusiflorvs E h r h. 3^«i Jvnciis IciDiprocarpus E hrh. ^ alpimts Vill, — Seiseralpe, Islitz, Berg B a 1 d o, Fassa, Valsugana. ., compressns .1 a c q. „ hufonhis L. Luznla flarescens G a u d. — zw ischeii S e r r a d a und F o I g a r i a, L a t e in a r, Fassa. ,, Forsten D C. ,, pilosa W. ■ ■ ■ ^ maxima D C. -«f ^^! glabrata Hoppe. — U 1 1 e n (Dr. F a c c li i n i), „ spadicea I) C. „ albida l)C. niil der Var. ß) ruh eil a Hoppe. „ nivea D C. „ lutea D C. „ can/pestris D (". ., 7nuHijlora L e j . „ splcata D C. — F i e m m c, Berge von T c l v e. C y p e r a c ene Jus s. Cyperur, jlanesccns L. „ l'uscus L. „ longiis L. — Riva. „ Motiti L. — von S a l II r n n;icli Mezzofedesco (Dr. F a c- c li i n i). „ glomcvatus L. — T e z z o in Unter -Valsugana. ScJioemis nigricans L. „ ferrugineus L. — B e 11 a m o n t e, Tiers. Cladium Marhcus K. B r. — Seen von 0 p p i o und G a r d a. Rlujnchospora alba V a h 1. — von T e I v e nach P o n t a r s o, P a- I u e in T e s i n 0. Hclcochoris palustris R. B r. unigluivis Link. Scirpus caespitosus L. — Seiseralpe, Judicarieu, „ paucißorus L i g h l f . — P r e d a z z o bei A v i s i o, F a s s a, Alpe P e 1 u g 0. „ setaceus L. B o 1 g i a n o (ß a u s in a n n). „ vnic.ronatus L. — Gräben bei B o 1 g i a n o (Dr. F a c c li i n i). „ lacuslris L. '• ' „ Tabernaemontani Gme]. — zwischen Tesero und C a- V a 1 e s e (Dr. F a c c h i n i j. ' „ triqueter L. „ Heloschocnush. — See 0 p p i o, Göla und andererorts bei B e n a c 0, beim See nächst des Schlos- ses T u b 1 i n 0. „ viaritiiiius ]..' — Salurn, unter Egna (Dr. Facchini). ., sglralicus L. „ comprcssvs P e r s. — Fassa, N u o v a t e d e s c a , Berge bei T 0 rc egn o. 3S9 Fhnhristijlis anmia R. e^ Schult. — zwischen Boljriano und M e r a n 0 (L e y b o I d). Eriophorwn alpinum L. „ vaginalum L. „ capitatum Host. „ laftfblium Hoppe. „ nnfjustifolivm Rot h. Eh/na spicata S c li r a d. — P e n i a, M o n z o n i, M a r m o 1 a t a. Kobresia caricina W. — C i m o n e g a geg^en N e v e, Berg- B a 1 d o. (Fortsetzung folgt. j Correspoudeiiz. — Bolzen im November 1853. — Um die Furcht jenes Herrn, der im „botanischen Wochenbialte" Nr. 43 für die Braya alpina in die Schranken getreten, zu zerstreuen, mögen folgende Zeilen eines Sindirenden des hiesigen Ober-Gymnasiums, Namens H u t er, dienen. Derselbe ist aus dem Thale Kais , und somit als ein Anwohner des ältesten Standortes der Braija, wie berufen, uns über selbe zu be- ruhigen. H u I e rs botanische Rührigkeit im verflossenen Sommer, hat der Flora Tirols eine neue Art zugebracht, nämlich den Astra- galus oroboides Hörne mann. Diese norwegische Pflanze ist be- kanntlich erst vor wenigen Jahren in Steiermark und Kärnthen aufge- funden worden, und hat somit nun in Tirol für Deutschland ihren dritten Standort. Hut er fand sie zwischen 7 — 8000 Fuss Seehohe auf einer nur mittelst Steigeisen erreichbaren Alpenmalte am Teisch- nitz (Glimmcrscliierer) in Kais, und auf Alpen desselben Thaies sannnelfe er : Herninria alpina^ Oxijtropis cyanea, Arenaria Marsch- linsii und A/sine biflora , — sämmllicli seltene Pflanzen, — und so- mit der neue Standort für Tirol sehr willkommen. Wundern muss es dabei, dass alle diese Arten den so zahlreichen Botanikern, die von Heiligenblut aus — dem Stand - Ouartiere H o p p e's — Kais und seine Alpen durchforschten, entgaugen waren. — — Für das Com- plimenl mag sich Herr K. F. H. aus Mannheim bei jenem Herrn selbst bedanken. H a u s m a n n. Jeder, dem der Standort der Brai/n aJpina in der Camsgrube von eigener Anschauung bekannt ist , wird zugeben müssen , dass die Ausrottung derstdben durch Wegnahme von 100 Exemplaren ge- rade nicht als gefährdet anzunehmen sei. Wenn die Ausrollung so leicht wäre, müssle es Wunder nehmen, dass es an der besuchtesten Stelle: um di(> Johannishülte, nicht schon geschehen ist, der zwei anderen Standorte, an den obern und rückwärts gelegenen Halden des Johannisberges, die etwas entfernter sind, nicht zu gedenken. Da die Gamsorubc jährlich so viide Besucher erhält, wovon wohl ein grosser Theil Botaniker, die wahrlich den weilen Weg dahin nicht machen werden , um weniger Exemplare mitzunehmen, als ihnen eben möglich zu finden ist : so habe ich doch selbst unter dem vor der Hütte siehenden Tische noch Exemplare gefunden, und kann überdiess jetzt noch Jeden versichcin, in einem Umfange weniger 390 Oiiadratklafter allda mehrere Hunderte von Exemplaren zu finden, lind doch wird er selbst nach der fleissig-slen Durchsuchung die Braya an derselben Stelle nicht vertilgt , sondern sicherlich noch einige Exemplare übersehen haben. Jeder kommende Botaniker mag daher in derselben Gamsgrul)e die Braya alpina zu finden versichert sein, da der Furcht, durch Mitnehmung etlicher oder auch Hunderter von Exemplaren den Stand- ort zu gefährden, die Natur selbst durch schweres Auffinden des kleinen Pflänzchens im Grase und durch grossen Samenreichthum vorgebeugt hat. Uebrigens sind die Gamsgrube und Leiter nicht ihre einzigen Standorte, da sie Ritter von Heufler 1836 am Solstein ]>ei Innsbruck auffand, und etwas später Facchini am Baalberge in Kais. Peter Huter. Flora auistriaca. — Andro sace Pacheri Leyb. — In Nr. 37 der „Flora" beschreibt Leibold eine vom Dr. Fächer auf den höchsten Kämmen der Flattnizer - und Reichenauer Glimmerschiefer- Alpen Kärnthens gefundene neue Androsace, die sich besonders durch ihre BliUhen auszeichnet, Vielehe doppelt so gross, als die der übrigen Ar- ten der Rotte Aretia sind , und deren Kronsaumabschnilte sich be- cherförmig halbaufgerichlet zeigen. Die Diagnose lautet: „A. Pa~ cheri : Caespitibus (reliqtiiis fotiorvm) pulvinatis ; foliis rosularum erectis, dense imbricatis, lanceolatis, aciitis, pedunculis calycibvsque pubescentibus ; pilis ramosis; floribiis solitariis breviter pedimcula- tis ; calycis laciniis acutiusculis , iubo corollae longioribiis ; limbo corollae crateriformiter connwente neque explanato. — Flores ro- seo-violacel^ rarissime albi, mense Junio explicati.^ — M ü hrin gia g lauca Leyb. — Im selben Blatte, wie die Vorhergehende von Leybold aufgestellt. Die Pflanze kommt seifen auf einem kleinen Bezirke der Tombea in Judicarien (5000') in Spalten der steilsten Dolomitwände meist in Gesellschaft der Pa/j/me pelraea vor. Die Diagnose lautet: ^M. g lauca : CauUbus caespitosis, densissime ramosis; foliis linearibus, semiter etibus^ glabris, glaucis ; pedunculis terminalibus, uni-rarissime bißoris, elongatis, fructiferis r efr actis ; bracteis margine pellucidis; floribus decandris, pentape- talis ; petalis oblongis , calycem aequantibus ; sepalis ovato - km- ceolatis, acutiusculis, uninerviis ; seminibus 2 — 6 nitido-nigris, iimbilicum versus puncticulatis, strophiolis membranaceis , biparti- tis, utrinque dent ata -protr actis irregulariter denticulatis. — Flo~ ret mense Julio."" Tereiiie, €feisell<$c haften und Au.«$taltcii. — Der zoologisch-botanische Verein hielt seine Monatsversammlung am 2. November ab. Vom Sekretär Frauen- feld wurde mitgelheilt, dass das täglich Nachmittag von 2 Uhr an geöflnete Locale des Vereines im ständischen Palaste an jedem Freitag bis 9 Uhr Abends geöffnet bleibe. Sodann besprach Pro- 391 fessor A. Pokorny die Einrichtung und Ausdehnung des Cryplo- gatnenherbars des Herrn Ludwig R, v. Heufler. Der Vorsitzende Ludwig R. V. Heut 1er spracJi sodann über die in neuester Zeit durch Aiiflindung von FruclUexeinpiaren unumstösslich als Art fest- gestellte Usnea longissima Ach. Ferner legte er seltene Pflanzen aus Tirol vor, welche HerrLeybold als Geschenk an den Verein gelangen liess. Weiters legte er in einem Fläschchen sowohl als ge- trocknet eine von Hrn. Gub. Rath Protomedicus Dr. Streinz aus Gratz eingesendete Alge vor , welche er Leptotlirix hitescens rar. ß Streinmi bezeichnet, wobei er noch eines von Hrn. Streinz begonnenen Unternehmens, nämlich der Zusammenstellung eines No- menclator botanicus für Crypiogamen gedachte. — In einer Sitzung der math.-naturw. Classe der kaiserlichen Akademie am 10. November, sprach Professor Unger über eine merkwürdige Eigenschaft der Bialter von Victoria regia. Beschwert man nämlich diese auf dem Wasser schwimmenden Blätter ein we- nig, so wird die vorher trockene Oberfläche derselben nass, und es sammelt sich allmälig eine nicht geringe Menge Wassers , die sich j^och wieder verliert, so wie der Druck nachlässl. Die mikrosko- pische Untersuchung liess als Grund dieser Erscheinung sehr IVine punktförmige Löcher, welche die Blätter an zahlreichen Stellen durch- bohren, erkennen, und der Verfolg der Entwicklungsgeschichte die- ser OefFnungen zeigte, dass in der Jugend diese Vio Linie im Durch- messer betragenden OefFnungen noch ganz und gar geschlossen siiul, Professor Unger fügte dem noch einige anatomische Erörterungen, das Blatt dieser wunderbaren Pflanze betreffend, bei, und schloss mit dem Curiosum, dass die Anzahl der an der Oberseite dieser Blätter befindlichen sogenannten Spaltofl'nungen 1035 Millionen noch über- steigt, was hinlänglich beweist, dass die Elementarorgane in diesen gigantischen Pflanzentheilen nicht grösser als bei andern Pflanzen sind. — K. Frifsch übergab eine für die Denkschriften bestimmte Abhandlung: „Die Lufllemperalur steigt und fällt binnen einer analo- gen einjährigen Periode , in welcher sich die Sonnenflecken ver- mindern und vermehren." In einerweitern Sitzung am 17. No- vember überreichte Dr. Constantin v. E tt i n gsh a usen eine Ab- handlung : „Beitrag zur fossilen Flora von Tokay." Bei der Meinungs- verschiedenheit, welche gegenwärtig über die geologische Stelluno- einzelner Localfloren der Tertiärformation herrscht und bei der Schwierigkeit ihre Abgränzung in eocene und mioccne durch stich- hältige Charaktere zu begriinden, dürfte es keineswegs ohne Werlh sein, jene Localfloren mit besonderer Aufmeiksamkeit zu erforschen, welche eine Mittelstellung zwischen den als eocen anerkannlen und den echten miocenen einzunehuien scheinen, oder wenigstens eine Anzahl von Arten aus beiden Formalionen vereinigen. Die fossile Flora von Tokay ist aber nicht nur in letzterer Beziehung interessant — sie enthält von 67 Species 24 in eocenen Floren vorkommende — sondern auch durch den Umstand von Wichtigkeil, dass in einer anderen Richluiig sichere Aufschlüsse über das Aller derselben ge- wonnen worden sind , indem die geognostischen Verhaltnisse ihrer 399 Lagerslätlen sie als miocen erkennen lassen. Durch die Untersuchung des von daher erhaltenen Materials glaubt Hr. Dr. v. Ettingshau- sen einige Resultate gefunden zu haben, welche für die fernere Charakterisirung der tertiären Floren als Anhaltspuncte dienen können. Eiiterarisclie !Wotizeu. — Von Bert hold Seemann ist erschienen : „Reise um di^ Welt und drei Fahrten der k. brittischen Fregatte Hersld nac'* dem nördlichen Polarmeere, zur Aufsuchung Sir John Franklin'^ in den Jahren 1845 bis 1851." — Von Fr. Wim m er ist erschienen: „Das Pflanzenreich nach dem natürlichen Systeme dargestellt." 8. S. 192 mit 383 in den Text gedruckten Abbildungen. — Von Dr. Chr. Ed. Lange thal's Lehrbuch der landwirth- schaftlichen Pflanzenkunde ist der dritte Theil mit 12 Tafeln er- schienen. — Dr. 0. C. Berg und C. F. Schmidt beabsichtigen eine Darstellung und Beschreibung sämmtlicher in der Pharinacopoea Bo- russica aufgeführten officinellen Gewächse herauszugeben. Das Werk wird in 37 Lieferungen in gr. 4., jede Lieferung mit 6 fein color. Tafeln und IV2 Bogen Text erscheinen. Das Werk soll binnen vier Jahren vollendet sein. Bestellungen auf dasselbe nimmt L. W. Seidel in Wien an. ]91ittlieil»iigeii. — Ungarn besitzt 11,443.060 Joch Aclteifelder, die dem Getreidel)au gewidmet sind, und auf welclien im letzten Jahre gegen 80,100.000 Jlelzo» verschiedener Körnerfrüchte geerntet wurden , wonach 7 Metzen auf" 1 Jocli zu rechnen sind, wogegen im Venetianischen der Bodenertrag bis auf SO Melzen per Joch gesteigert wurde. — In St. Miclos in Ungarn werden Versuche gemacht, aus Rüben Spiritus zu brennen. — Der Manilaweizen ist eine neue, in Spanien sehr gebräuchliche Weizensorfe. Der preussische Generalconsul zu Madrid, v. Minutts, lialle Proben hiervon vor einiger Zeit an Aclierbautreibende in Berlin eingeschickt. Die Versuche mit deren Anpflanzung sind so gelungen, dass der 31aiiilawei- zen in der Gegend von Berlin schon ziemlich stark gebaut wird. — Professor Wagner meint in einer Abhandlung über die Zusammen- setzung des Hopfenöls im „Journal für practische Chemie, ''' dass der Hanf vielleicht vorlheilhaft in der Bierbrauerei statt dem Hopfen angewendet wer- den könnte. — Von der Flora graeca exsiccata des Professors Orphanides sind die drei ersten Centurien erschienen und können durch Holienacker in Esslingen bezogen werden. Hedaeteur und lleruiisgeber Ale.v. ^kofit/. Uritik vuii V. Li u b e r r e u ter. Oesterreicliisches Botanisches Wochenblatt. Gemeinnützig-es Organ für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekonomen, Forstmänner, Aerzte, Apotheker und Techniker. Hl^'ieil^ 15. »cc. 1833. III. «lalir^. J^ SO. Das Oesterreiciiische botanische Wochenblatt ersclieiiit jeden Doiinerstne. Man praniimerirt auf dassellie mit 4fl. CM. oder 2 Rtlilr. 20 Ngr. jalirlicli uiiU /.war für Exenipl. . die frei durch die Post bezogen werden sollen, lilos in der Sei- de ('.sollen Biicliliandlung am Graben in Wien; ausserdem bei allen Buciilianiltiin- gen de.s In- und Auslandes. In.serate die ganze Petitzeile 5 kr. C. M. Iiilialt: Flora von Siidlirol. Von Fr. A m b r o s i. — Carex ornit/iopo- dioides. Von Hausmann. — Personalnotizen. — XXX. Versamniliing deutscher Naturforscher und Aerzle. — Literatur. — Botanischer Tausch- verein in Wien. — Mittheiiungen. Flora Toii Silcltirol. Von Fr. A m b r o s i. (F'ortsetzunor.) Carex dioica L. — S e i s e r a 1 p e, Duron, B e 1 1 a in o n I e , Thal Sella. „ Davalliana S in i t h. — Ospitalelto in VaJsugana, F a s .s a. „ capitata L. — S e i s e r a 1 p e (Dr. F a- c c h i n i). „ rupestris AU. — M o n z o n i, P a d o n , Kais, C o n t r i n, P a 1 b e r g. „ pauciflora Light f. — Bellamonte, Paneveggio. „ microglochin W a h 1 e n b. — S e i s e r a 1 p e , G i u r e b o 1, Käsern. „ baldensis L. — L a n c i a d a, T u r a n o, B e ii a c o an Ufern, Berg S c 0 n u p p i a, Berg Bald o. „ curvala A\L — Conseria, gegen die Spilze von Asla. „ incurva L i g h t f. — Schiern (Dr. F a c c h i n i). „ foetida All. — Thal Sole (Dr. F a c c h i n i). „ stenophylla W a h 1 e n b. — L a a s (Dr. F a c c h i n i). „ vulpina L. „ muricata L. -, dirulsa G o o d. — I s e r a (Dr. F a c c h i n i). „ teretiuscuta (i o o d. ,, paniculata L. „ Schreberi S c li r a n k. — Umgebung T r i e n ( s. „ leporina L. y, stelliilata Good. 394 Carex remota L. „ elongata L. — Wald nächst Z i a n o (Dr. F a c c h i n i). „ lagopina W a h 1 e n b. „ canescens L. — Ritten, Fassa (Dr. Facchini). „ mucronata A 1 1. „ stricta G o od. „ caespitosa A u c t. „ acuta L. — B a d i a, T r i e n t bei V i 1 a. „ bicolor All. — Schiern (Fächer). „ Buxbawnii Wahlen b. — Ritten (Hausmann). „ Vahlii S c h k. (alpiiia W a h 1 e n b.) — B i 1 s b e r g bei Gerdraut (Dr. Facchini). „ nigra All. — Lanciada, Monzoni, Gardena, Kup* pen von F e 1 1 r e, „ aterrima Hoppe. „ atrata L. — Bondon, Berg F o z z a , italienisch F a d!o n. „ irrigna Smith. — P r e 1 1 a u nördlich (Dr. Facchini). ,, limosa L. — Seiseralpe, Fassa, Paneveggio. „ püulifera L. — von, Villa nach T i o n e, von S a m o n nach B i e n n 0, von T e 1 v e nach Pontarso. ,, tomentosa L. „ montana L. ,, ericetorum P o 1 1 i c h. 3 praecox J a c q. „ longifolia Host. — von B o I g i a n o nach S. Jacob, Pa- tt e v e g g i o (Dr. Facchini). „ humilis L e y s s. „ gynohasis Vill. — Trento bei Laste. „ digitata L. „ ornithopoda W. „ reclinata. — C. spicnlis paucis congestis atris, feminea su-^ prema masculam superante, utriculu glahris. Aufgefunden von Cl. Facchini auf der Vaelalpein Ampezzo, und im Thalc von Fassa. „ alba S CO p. ., nitida Host. — F i e m m e, B o 1 g i a n o. „ panicea L. „ glauca S c o p. „ inaxima S c o p. — auf dem Berge G r i e s in schaltigen Wäl- dern (Dr. Facchini), „ pallens L. y, capillaris L. — Fassa, Berg Sconuppia, Kuppen von F e 1 1 r e. „ fnliginosa S chk. — Kais, Islitz (Dr. Facchini). „ frigida All. — bei V i o s e, unter T o l v ä , S v e r t a, Alpe Antholz. 7, sempervirens Vill. — Campogrosso, Lorina. 7) firma Host, 305 Carex ferriiginea S c o p. „ tenuis Host. — von Broccon nach Ronco in Canal S. Bovo, Campos i Ivano, Udai. „ Michelii Host. — Fassa, Valsugana. „ flava L. „ (Jeder i E h r h. „ fulva G 0 0 d. y, Uornschucliiana Hoppe. — Schloss Lodron, Bolgiano B e 1 1 a m 0 n t e in F i e ni in c. „ distans L. y, syltatica B.n As. — Tiial Breguzzo, Berg 0 i v e r o n e bei Borg 0, T i o ne. „ Pseiido-cyperus L. — Bolgiano (Dr. Facchini). „ amputlacca Good. „ resicaria L. — E g n a, P i n e, Bolgiano. ^ paludosa Good. „ riparia C u r t. — See Caldaro, Bolgiano (Dr. Fac- chini). „ filiformis L. — Thal Ledro, Bondone in Trient. „ hirta L. — Thal L e d r o, 0 r a, F i e m m e , Fassa, V a 1 s u- gan a. Gr amineae J u s s. Andropogon Ischaemum L. „ Gryllus L. — nördlich von Nogaredo, Gar^nano aufwiesen von Borge nach Telve, Wiesen bei Aguedo und gegen Pon- t a r s 0. Heteropogon Allionü R. et Schultz. — nördlich von Limone, Bolgiano. Sorghum halepense P e r s. — ober Villa, bei Sega in R o v e r c t o, A r c 0. Tragus racemosus Desf. — Valsugana nächst Borgo. Panicum sanguinale L. „ ciliare Reiz. „ glabrum G a u d. „ Crus-galli L. „ undulatifotium A r d. — Unter -Valsugana. Setaria terticillata B e a u v. „ viridis B e a u v. „ glauca B e a u v. Phalaris arundinacea L. Ilierochloa borealis R. et S. — Fassa (Dr. Facchini). „ australis R. Schultz. — von T e s i n o nach 15 1- o c c o n ober der Gelreideregion, Berg Ciolino und Rocchetla nächst Borgo. Anthoxanthum odoratum L. CSchluss folgt.) 396 Careüc ornithopotiioiiies Ilaiisiiiaiin. Nach fortgesetzten Beobachtungen dieser Alpenpflanze , die der Theolog A. Viehweider von hier im Sommer 1852 entdeckte, und fch in Nr. 15 der „Regensburger Flora" d. J. beschrieb , stellt sich heraus, dass meine Diagnose allgemeiner zu halten ist , indem das Merkmal des langen Stengelblatles nicht consfant ist. Demungeachtet bleihen Merkmale genug über, um selbe auf den ersten Blick von den verwandten Arten zu unterscheiden. Die verbesserte Diagnose inuss somit lauten, wie folgt: Männliche Aehre einzeln, sitzend, weibliche 2 — 3, linealisch, dicht zusammengestellt, gestielt, Stiele von einem häutigen, scheidigen, schiefabgeschnittenen Deckblatte (das der unter- sten Aehre in eine blatlige Spitze auslaufend) eingeschlossen; frucht- tragende Aehren lockerblüthig; Narben 3, Früchte verkehrt -eiför- mig, dreiseitig, sehr kurz geschnäbelt, an der Mündung etwas aus- gerandet, kahl, meist länger als der Balg: Halme steif, mehr oder ■weniger zur Erde gebogen, Blätter starr, gewöhnlich gefaltet, und ebenfalls zur Erde gebogen. Wurzel rasig. — Die Pflanze ist übri- gens über die Kalkalpen bei Bolzen weiter verbreitet, und findet sich nach Vieh weide r auch im Thale von Vitelli bei Sponda longa am Wormserjoch. Botzen am 1, November 1853. Hausmann. Persoi&aluotizeii. — Botteri beabsichtiget eine Reise nach Mexico zu unter- nehmen. — I g n a z Zwanziger starb am 21). November in Salzburg in einem Alter von 31 Jahren. — Merk, Senator in Hamburg, der eine ausgezeichnete Pflan- zensammlung besass, starb am 23. October im 84. Lebensjahre auf seinem Landsitze Hniu. — W a r s z e w i c z befindet sich gegenwärtig in Berlin. — Wilhelm K a n n e n b e r g, Apotheker in Pelplin , starb am 24. Mai d. J. in einem Alter von 56 Jahren. Dr. Klinsmann be- zeichnete ihm zu Ehren im vorigen Jahre ein neues Boirychium als B. Kannenbergii, eine Pflanze, die der Verstorbene zuerst bei Memel auffand. XILIL. Tersaiiiiiiluii^ deiiti^elierM^atiirforscher und Aerzte. Die 30. Versammlung fand im September d. J. zu Tübingen statt. Ueber die Verhandlungen der Section für Botanik, Land- und Forst- Avirthschaft entnehmen wir der „Flora" nachfolgenden Bericht: Die Section constituirte sich unter der Leitung des Prof. Dr. Sig- wart aus Tübingen und wählte zu ihren zwei Vorsitzenden von Mar ten s aus Stuttgart und Dr. C. F. Schultz Bipont. aus Dei- desheim. Zu Secrelären der Section wurden ernannt Dr. A. de Bar y ans Frankfurt am Main und W. Steudcl aus Tübingen. — In der Sitzung nni 20. Septetnber sprach Rector Gümbel aus Landau über die Entwicivlungsgeschiclite von Viscum album. — Sodann sprach V. Martens über die geographische Verbreitung der Stapelia enropaea. — Nach ihm gab Dr. Veesenmeyer einen Reisebe- richt untl Bemerkungen über die Vegetation des Truchmenen- Isth- mus. — Prof. Seubert zeigte und erklärte einige morphologisch interessante Missbildungen. — Einen wichtigen Beifrag zur Lösung der bekannten Streitfrage über dieu Befruchtungsvorgänge bei den Pflanzen lieferte Dr. Anton deBary. Er schloss sich in modifi- cirter Weise der Schi e i d e n"schen Befrnchtungslheorie an. — Dr. C. F. Schultz Bip. reihte hieran einen Vortrag über den Gat- timgscharakter von Pyrethrmn und Achillea. Noch fügte er einige Worte über Bastardbildung bei den Pflanzen bei und speciell über das von ihm zuerst benannte Cirsium Gerhardi, welches nun auch in VVürtemberg aufgefunden wurde. — In der Sitzung am 21. September hielt Rector G ti m bei einen Vortrag über den Bau der Moosfrucht und deren Entwicklungsge- schichte. Zum Vorsitzenden für die folgenden Tage wurde Dr. Ber- thold Seemann ans London gewählt. In der Sitzung am 22. September theilte Prof. Sigwart einige Missbildungen mit, die ihm von Backnang und H. Essig in Le- onberg zugesandt worden wsren. Von Letzterem stammte eine grosse Kartoffel, die er durch besondere Behandlung dahin gebracht halte, dass die neue KartolTelgeneralion sich in ihrem Innern zu einer Grösse entwickeile, welche die umgebende Hülle zersprengte. Aus verschiedenen Rissen und Spalten drängten sich nun die jungen bis nussgrossen Kartolleln hervor, — Vielen Beifall fand ein Vortrag des Prof. Goldenberg über die Flora der Sleinkohlenformalion zu Saarbrücken. Er zeigte , dass die bis jetzt nur aus spärlichen Bruchstücken bekannten Sigillaria-Arten ganz eigenlhümliche Sumpf- bewohner von der Gruppe der Isoeteen waren. Die Form und (irösse ihres Stammes ist am besten einem Zuckerhut vergleichbar, und, mit dem dicken Ende aufsitzend, bildeten sie grosse und son- derbare Vegetationsgruppen in den vorwelllichen Sümpfen derStein- kohlenformalion. — Dr. Schultz sprach über Anthemoideen, Rec- tor Gümbel über das Verhältniss unterirdischer verdickter Stengel- glieder bei den verschiedensten Pflanzen zum Oberwuchs. In der Sitzung am 23. September wurde von Prof. Schniz- lein ein Vorschlag zur Vereinfachung der Nomendatur in der sy- slemalischen Botanik gemacht und demselben von mehreren Seiten beistimmende Bemerkungen zugel'iigt. — Prof. Kurr berührt einige interessante, gesetzmässig conslante Verhältnisse in den Farbener- scheinungen bei absterbenden PHanzentheilen und weist zugleich auf die Schönheit dieser Naturerscheinung hin, welche die vorzüg- liche Cullur mancher Sträucher und Bäume herbeigeführt hat. — Dr. Seemann aus London erklärt den Unterschied der Turneraoeen und Passifloren nach eigenen Beobachtungen und Untersuchungen für uiihallbar : Rector G ü m b e 1 S|trach über den Blüthenstand vev- 39^ ^ — * schiedener Pflanzen und suchte die Bedeutung des Blattes als Nähr- organ im Sinne der Cotyledonen-Blätler festzustellen. » In der letzten Sitzung am 24. September sprach v. Martens über die Entstehung der Krautsee oder jene wohlbekannte grosse Strecke mitten im allantischen Ocean, welche dicht bedockt ist mit unendlichen Massen von Sargassum hacciferum. Alle diese Algen haben zwar einen Stiel, aber man wusste bis jetzt nicht, wo sie eigentlich herkommen, wo sie angewachsen waren. Sie schwimmen frei herum, meist in langen Streifen geordnet, welche sich nach dem Winde richten. Weit umher findet sieh kein Land , so dass Manche fälschlich auf den Gedanken kamen, sie seien nie angewachsen ge- ;Vvesen. Dem ist aber nicht so; es befinden sich auf diesen Seetan- gen noch Thiere, welche dem persischen Meerbusen eigenlhümlich sind, und eben daselbst findet sich eine Alge, welche mit der oben besprochenen vollkommen identisch ist, wenn sie nämlich unfrucht- bare Aeste treibt. Aber alle Algen in der Krautsee sind unfrucht- bar, sie haben nur Blätter und keine Früchte. Da es aber ein all- gemeines Gesetz ist , dass Pflanzen , welche vom Boden losgerissen im Wasser fortleben, nur beblätterte Aeste und keine Früchte trei- ben, so schliesst der Redner aus diesem und dem Obengesagten, i>»».»m\v ^ „ alpestris Host. — F a s s a, G a r d e n a, Thal S e 1 1 a, S c o- n u p p i a. „ distichophylla V i 1 1. — G a v a r d i n a, L a n c i a d a in J u- d i c a r i e n, Kais, M o e ii a. „ argentea Willd. — Berg Bondon, Canipogrosso, Berg Sconnppia, Wälsch P a d i n. „ subspicata C 1 a i r v. — Schiern, M o n z o n i , Kais, M 0 n t a 1 0 n e. „ capillaris M, K. — B o 1 g i a n o, am See L e v i c o (Dr. F a c- c h i n i). Danthonia promncialis DC. — Cengialto in Rovereto (Dr. F a cchi n i). Triudia decumbens B e a u v. — von T e 1 v e nach M u s i c r a, Thä- 1er bei P a lü und P i n 6. Briza media L. Eragrostis megastachya Link. — Bolgiano, Trient, Ro- vereto, Borgo in Val- s u g a n a. „ poaeoides B e a u v. — V a 1 s u g a n a , Trient, Ro- vereto. ,, pilosa Beauv. — in ganz Südtirol zerstreut. Poa anmia L. mit der Var. ß) supina Sehr ad. „ laxa H ii n k e. — Gipfel des F r a t e, Alpe V e n e z i a des Tha- ies Sole, M 0 n t a 1 0 n e, Käsern. „ minor Gaud. „ bulbosa L. mit den Var. ß) vivipara, ^) b revifolia, s) b ad en sis. „ caesia Smith. — Fiemme, Bolgiano (Dr. F a c c h i n i). „ nemoralis L. mit den Var. ß) firmula, y) r igidula, ^) g lau c a. „ fertilis Host. ,, sudetica H ä n k e. — bei T r i v e n a in B r e g u z z o, ober C o n- seria, bei Copolä und noch viel nörd- licher. „ hybrida Gau d. — Wald bei L a t e m a r (Dr. F a c c h i n i). „ trivialis L. „ pratensis L. mit den Var. ß) latifolia, y) an gu st i fo tia. „ cenisia All. — C a m p i t e 1 1 o, M o 1 i g n o n. „ compressa L. Glyceria spectabUis M. et K. — Gräben bei S ieg m n nd skro n, links der E t s c h (Dr. F a c c h i n i). „ ßititans R. B r. „ distans Wahlen b. — Bolgiano (Dr. F a c c h i n i). „ aquatica Presl. — Molignon, bei Avisio in Fassa. Molinia coeriilea Mönch. „ serotina M. et K. — Trient, Bolgiano, Valsugana nächst Borgo. Dactylis glomerata L. 404 Ci/nosurus cristatus L. — von Telve nach Pontarso, unter Condino, Cavrasto, von T r i e n t nach P er gin e. „ echinatus L. — bei G 6 1 a (Dr. F a c c h i n i). Festnca rigida K u n l h. — bei L a s t e in T r i e n t, G r i g n o, von Biis-de-Vela nach V e z z a n o. „ myurus L. (F. ciliata D C.) — Riva, V a 1 s u g a n a. „ sciuroides Roth. — gegen den L e v i c o - See , S t r i g n o in Va Is iigana, „ Halleri All. „ oi^ina L. mit den Var. ß) alpina, 7) vi 0 lace a, s) dn- r i II s c u l a, <;) g l au c a. „ heterophylla Lam. — Fassa, Valsugana, Pönale, B 0 Igi a no. „ varia H ä n k e. mit der Var. ß) flav es cen s. „ puniila V i 1 1. — M 0 1 i g n 0 n, S e 1 1 e s e 1 1 e, Duron. 5, pilosa Hai. fil. — U d a i , Spitze des B 0 n d 0 n , M 0 n- t a l 0 n e. „ spectahilis Jan. — Berg Baldo, Marzola, Cei, ober P i a n della Fogazza, Livinal- lo ngo, Pera. „ spadicea L. — Lanciada, S. Pellegrino, Lusia, ober Broccon, Suerta und G a v a- nello in Valsugana, Bella monte in F i e m m e. „ sy iDtttica Y ill. — Camposilvanoin Vallarsa, Thal Arno, F i e mm e. -, ScheucMeri Gaud. — Campogrosso, Colsanto, Ci- rn 0 n e g a, S. P e 1 1 e g r i n 0, C 0 n- l r i n. Berg P 0 z z a. „ gigantea V i 1 1. „ arundinacea S c h r e b. „ pratensis H u d s. Brachypodium sylvaticum R. S. — Thal L a g a r i n a, Valsugana. „ pinnatum Beauv. — Fiemme, Gargnano, Trient, Judicarien, Valsugana. Bromus secalimts L. „ race?nosus L. — Valsugana, von Telve nach Pon- tarso. ., f, mollis L. ■ ; f„ arnensis L. „ patulvs M. K. — P e r g i n e, R 0 v e r e 1 0, C a n a 1 S. B 0 v 0, am See Idro, Trient, Borgo. •^ „ squarrosus L. — von Rovereto nach Terra gnolo, Trient. ,, asper M u r r. — Stör 0, Thal Vestino, Fiemme, Ro- vereto. - ercctus Hu d s. 405 Bromus sterilis L. „ tectonim L. — Male nach D i tu or, unter S c h l a n d eis. „ madritensis L. — G u I a, von Riva nach Torbüle. Triticum glaucum D e s f. „ repens L. „ caninum S c h r e b. — V a 1 1 a r s a, F a s s a, F i c ni in e. Ilordetim mnrinum L. Lolium perenne L. „ speciositm M. R. „ temulentum L. Nardus striata L, Vi go (li Vals u g-ana im März 1853. ülJefier Tarietäieu filcjü JLyihrutn JSfflicaria Ij, Von Godwiii Böckel. Es ist schon häufig daran erinnert worden, dass so manche ein- heimische Pflanze sich zur Gartencultur eignete und gewiss lohnte es der Mühe , es noch mit einigen zu versuchen , ob die Cultur nicht schöne Spielarten erzeugen mochte. Solche Pflanzen, die schon im wilden Zustande variiren, scheinen besonders passend für die Gartencultur, so z. B. das Lythrum Sali- caria L.,\on welchem ich sechs verschiedene Formen im wilden Zustande hier zu beobachten Gelegenheit hatte, die alle bedeutend von einander al)Aveichen und namentlich L. Salicaria var. spien- dens mihi sich durch Farbenpraclil auszeichnet und jedem Garten zur Zierde gereichen würde. Die sechs von mir in der nächsten Umge- bung Oldenburg's beobachteten Formen dieser schönen Pflanze wären: 1. Lythrum Salicaria a. communis. — Die Blätter, so wie die Stengel sind nicht glänzend, schwach rauhhaarig oder schärf- lich anzufühlen, 1 — 3" lang und 3 — 9'" breit, der Griffel ist so lang als der Kelch, die Stanbgelässe fast do|)peIt so lang als der Kelch, die Fetalen verkehrt-eiförmig, violettrotii, die Blüthen sieben in einer mehr oder weniger dichten 6"— 1' und darüber langen Aehre. 2. Lythrum Salicaria ß. longistylum iL. gracile D e c. ?j — Die Blätter sind nicht glänzend, sondern matt, 1 — 3" lang und 3 — i)'" breit, der Grilfel ist reiclilich noch einmal so laug als der Kelch, die Staubgelässc kürzer als der Kelch, die Fetalen violettrotii, wie bei Nr. 1 nur etwas kleiner, namentlich schmä- ler, die Blüthen stehen in dicht besetzten 1' und darüber lau- gen Aehren. 3. Lythrum Salicaria y. glaberrima. — Die Blätter sind glän- zend, völlig glatt und dunkelgrün, 1 — 4" lang und 6'" — 1" und darüber breit, der Griffel ist so lang als «ler Kelch , die Staubgefässe etwas länger als der Griffel , die Fetalen ver- kehrl-eiförrnig, zugespitzt und violetlroth , die Blüthen stehen in einer unterbrochenen lockeren Aehre und unter jedem 406 Blüthenquirl stehen zwei 1' lange und 6 — 8'' breite Blätter, nach der Spitze zu werden sie verhältnissmässig kleiner. 4. Lythruni Salicaria S". dwersifolia. — Die Blätter sind wie die Stengel völlig glatt , aber nicht glänzend , theiis 1' lang und fast eben so breit, theiis 2" lang und nur 3"' breit. Der Griffel ist noch einmal so lang als der Kelch , wird aber noch um Vi von den Staubfäden tiberragt , die Fetalen sind schmäler als bei Nr. 1, aber von derselben Farbe, die Blüthen stehen in lockeren Aehren , die unteren Quirle sind wenig- blüthig, die oberen gehäuft, die ganze Pflanze ist von unten auf sehr ästig und verzweigt. ö. Lythrum Salicaria s. canescens. — Die Blätter sind nicht glänzend, aber kahl , der Stengel und auch der Kelch sind flaumhaarig, der Griffel und die Staubbeutel sind wie bei Nr. 1, die Blätter sind 4 — 6" lang und 3 — 6'" breit, die Pelalen sind verkehrt-eiförmig von lebhaft rother Farbe, diese Varietät macht in der Farbe den Uebergang von der Stamm- form zu Nr. 6, die Blüthen stehen in 3 — 4" langer ziemlich dichten Aehre. 6. Lythrum Salicaria K. splendens. — Die Blätter sind glatt, fast glänzend, die Stengel und Kelche sind glatt, der Griffel ist kurz, die Staubfäden sehr lang, 2 — 3mal solang als der Kelch, die Blätter sind 4 — 8" lang und 3 — 8" breit, die Fetalen sind verkehrt-eiförmig, lang gestielt, grösser als bei Nr. 1 und von lebhafter reiner Carminfarbe ohne Beimischung von Violett, die Blüthen stehen in einer 8" — 1' langen dich- ten Aehre. Ausser diesen Varietäten kommen gewiss noch manche andere vor, wenigstens finde ich in mehreren Büchern bemerkt, dass das Lythrum Salicaria L. auch mit weisser Blüthe vorkommt, habe aber noch keine Gelegenheit gehabt es zu sehen, und zweifle sehr, dass es in hiesiger Gegend vorkommt, es würde mir daher sehr lieb sein, wenn irgend ein Freund dieser Pflanzen mir ein gut getrocknetes Exemplar der weissen Varietät oder einer anderen von mir noch nicht beschriebenen zusenden wollte, sowie mir Samen sehr willkom- men sein werden, und sollte Jemand Samen von den von mir beschrie- benen sechs Varietäten zu haben wünschen, so bin ich gerne bereit, so weit mein Vorrath «picht, davon mitzutheilen. Oldenburg, am 20. October 1853. Flora austriaca. — Prof. An dr. Alschinger veröffentlichet im dritten Pro- gramme des Gymnasiums in Zara eine erhebliche Anzahl von Pflan- zenarten, die er nach Herausgabe der ^Flora Jadiensis,^ also seit 1832 auf dem Gebiete von Zara und dem Rücken des Velebich's entdeckt hat. Unter andern gewöhnlichem Arten führt er an : Cryp- sis schoenoides, alopecuroides. — Fedia echinata, coronata. — Schoe- nus mucronatus. — Phleiim tenue. — Melica altissima. — Rott- 40T büllia cylindrica. — Aegilops caudata. — Acena fallax. — Poa maritima. — Briza major. — Sesteria cylindrica , interrupta. — Scabiosa hyhrida. — Valantia gracilis. — Ludtigia nitida. — Rup- pia maritima. — Plantago sericea. — Erythraea maritima , Iniea. — Eryngium creficum. — Bupleurum fruticosum. — JAnum narbo- nense. — Amaranthus prostratus. — Statice oleaefolia. — Allinm magicum. — Alisma Damasonium. — Acer obtusatum. — Daphne alpina. — Polygomim maritimum. — Arenaria linifolia. — Spa- lanzania agrimonioides. — Prunus prostrata. — Spiraea cana. — Helianthemum glutinosum, guttatum.. — Ranunculus Thora. — Thy- mus croaticus. — Satureja croatica. — Sciitellaria alpina. — Sta- chys polystachya. — Draba ciliata. — Trifolium suffocatum , to- mentosum. — Vida onobrychioides. — Anthyllis aurea. — Hippocrepis biflora. — Coronilla coronafa, minima. — Carlina Corymbosa. — Centanrea collina, rupestris. — Tussilago sylvestris. — Achillea argentea. — Leontodon bulbosus. — Hyoseris scahra. — Junipe- rus macrocarpa. — Viscuni Oxycedri. — Aspidium Lonchitis. Tereiiie^ CSeselLscliafteu und Aii^^talteii« — Die croatisch -slavonische Landwirthschafts-Gesellschaft hat in ihrem Garten und Versuchshofe zu Tuskanec eine landwirlhschaft- liche Schule errichtet. — In einer Sitzung der k. k. geologischen Reichsanslalt am 29. November d. J. legte Dr. v. E t ti n gs h au s e n seine im Drucke vollendete Arbeit über „die tertiäre Flora von Häring in Tiiol" vor. Das Kohlenlager daselbst ist durch einen ausgedehnten Bergbau auf- geschlossen und die dasselbe bedeckende Mergelschichte welche die vegetabilischen Ueberresfe in grüsster Menge enthält, an nielireren Stellen leicht zugänglich. E 1 1 i n g s h a u s e n gelang es aus der ge- nannten Lagerställe, von der man bisher nur 12 Arten kannte, die Reste von 180 verschiedenen vorwelllichen Pllanzenarlen zu Tage zu fördern. Die Mehrzahl derselben ist neu und findet ihre ähnlichsten Formen in den tropischen Florengebielen des gegenwärtigen Neu- hollands und Ostindiens. Erwähnung verdienen die interessanten und wohlerhaltenen Formen von Podocarpus, Casuarina, Sanlalaceen, Pro- teaceen, Sapotaceen, Saxifragaceen, Pittosporeen, Celastrineen, Myr- taceen, Mimoseen u. v. a. , welche hier zum Vorschein kamen. Die übrigen bereits aus anderen Localfloren bekannten Arten sind zum grössten Theile der Eocenformation eigenthümlich , welcher somit die Flora von Häring zufällt. — In der wissenschaftlichen Plenarversammlung des Docloren- collegiums der medicinisclieu Facultät am 23. November berichtete Dr. Seifert, dass er durch Anwendung von Cigarelten, denen erst fünf, später acht Gran Blätter ^un Ilyoscyanivs beigesetzt wurden, iriil hartnäckigem Husten behaftete Kranke wieder hergestellt hahe. Der Tabak sei zuvor seiner scharfen Bestandfheile entkleidet wor- den : die so bereiteten Cigaretfen seien sehr angenehm und es wur- den 4 — 8 derselben den Tag über geraucht. 40l^ — In der Gencrnlversammlung des nieder-österreichischen Ge- werhevereines am 5, December stattete Herr Zimmermann Be- richt ab über die Resultate der mit inländischem (bukowinaer) Krapp angestellten Versuche , von denen Proben im Versammlungslocale selbst ausgestellt waren. Als Hauptergebniss lässt sich einstweilen feststellen, dass der bukowinaer Krapp dem schlesischen am meisten gleichkomme, dem er auch durch den grossen, den Farbenwerth be- einträchtigenden Gehalt an fahlem Pigment nahe steht, zu dessen Be- seitigung die Garancine-Erzeugung ein Mittel bietet. — In Linz wurde am 4. December die constituirende Versamm- lung zur Gründung eines Forstvereines für Oberösterreich abgehalten. Iflittlieiliuigcii. — Kaffeesurrogate sind bis jetzt schon über 90 ang-erühmt wor- den, ohne dass nur Eines derselben im Stande wäre, der immer mehr sich vergrössernden Consumtion des tropischen KatFees Schraniten zu setzen. Den meisten Beifall fanden noch: Cichorien, Gerste, Erdmandel. Eichel, RaiTee- wicken, Weizen, Roggen, Hafer, gelbe Rüben, Mais, Runkelrüben, Scor- zoneren, Lupinen, Kichererbsen, Traubenkerne, Lindernüsse, Spargelsamen, Feigen, Mandeln, Irissame, Rosenkerne, Kastanien, Fflaumenkerne, Malz, Dattelkerne. — Das Mittel gegen die Hundswuth, welches die österreichische Re- gierung von Benj. Ko vats kaufte und sodann bekannt machte, bestehet in einem Absude von 6 Drachmen der Wurzel von Asclepias vincetoxicum\\n([ 3 Drachmen der Rinde von Crataegus torminalis nebst 9 Knoblauchzwiebeln. Inserate« Verkaufs - Anzeige. 1. Eine Sammlung, enthaltend 2754 Pflanzen-Species, (wovon 2456 Pha- nerogamen und 298 Cryptogamen) aus verschiedenen Ländern, darun- ter mehrere der in der jüngsten Zeit in Grieehenland entdeckten Ar- ten. Die Cryptogamen gehören sämmlüch der Flora der jonischen (sieben) Inseln an. Preis 6 fl. C. M. die Centurie. 2. Eine Sammlung von 186 cryptogamen Arten, ebenfalls aus den joni- schen Inseln ; solche sind auf Papier aulgeklebt in 2 kleinen elegan- ten Bändchen in 12. Format geheftet. Preis 8 fl. C. M. 3. 1.^9 Bälge von Vögel kleinerer Arten , die auf der Insel Zanle ent- weder einheimisch sind, oder wandernd vorkommen. Die Bälge sind auf Papierbögen aufgenäht , und nach Pflanzenart gepresst. Preiss l'j fl. das Dutzend, zusammen 17 11. C. M. 4. Zwei Partien von Coleopteren, die eine mit 107 Arten in 214 Exem- plaren 12 fl. C. M. , die andere mit 125 Arten in 250 Exemplaren ebenfalls 12 fl. C. M. Bei Abnahme aller Sammlungen wird ein Nachlass von 10% von dem Gesammtpreise zugestanden. Die Sammlungen werden in Triest portofrei bis dahin behoben werden können. Nähere Auskunft gibt die Redaction (Wieden Nr. 331). mit dem heutigen Blatte wird IVr. 1, Jaiir 1S54 des ..botanischen W^ochenblattes**, als Beilage ausgegeben. ^^ Bedacteur und Herausgeber .Hex. ^ikoritz. Druck von C. leberreute j. Oesterreichisches Kotanisclies Wocliciiblatt. Gemeinnützige es Org-an für Botanik und Botaniker, Gärtner, Oekonomen, Forstniänncr, Aerzte, Apotheker und Techniker. ll^ieil^ 29. »ec. 1833. III. Jalir^. J^S2. Das Oe.sterreicliische botanische Wochenblatt er.scbeiiit Jeden Doiinerstiig. Mhii nraiiiiiiierirt auf dasselbe mit 4 fl. CM. oder 2 Rtltlr. 20 Ngr. jahrlicli und ■Awur fiir Exeinpl. . die f r e i diircli die Pos: bezogen werden sollen, blus in der Sei- del'srhen Buchhandlung am Graben in Wien; ausserdem bei allen Bucbhandlnn- gen des In- und Auslandes. Inserate die ganze Pelilzeile 5 kr. C. M. Iiilialt : Eine neue Tanne. Von Antoine?^ Kotschy. — Ein Ausflug ;inf den Thohner Kobel. Von Dietl. — Bemerkung-en über Androsace Hausmaniii. Von Leybold. — Correspondenz. — Botanischer Tauscb- verein in Wien. — IVIitlheilungen. — Inserat. Kiiie neue Tanaie Tom Taiiriis-Gef>ii'ge. Pinus {Abies) Cilicica Antoine et Kotschy. Ahies foliis subsecundis linearibus leviter emarginatis, subtus (margine costaque exceptis) a r getiteis ; antherae crista linguluta apiculata, integra ; bt'acteis, lamiria quadrata emarginata ac bre- viter setaceo cuspidata, media parte dilatatae transverse ellipticae sqnamae incumbentibus. Seminutu ala. longitudini aeqvilata. Ein Baum von 40' Höhe , schlank pyramidalen Wuchses und einem Stamme von 2' Durchmesser, der bis an den Boden mit Aeslen bestMzf ist. Er hat eine aschgraue, sehr dicke, tiefzcMTissciio Rinde, die überall flach rundliche Grübchen überziehen. Die Astquiile stehen eng beisammen. Die untern 2" starken Acsle wachsen vvagc- rechl und richten ihre Spitze empor. Die obern steigen verkürzt in spitzen Winkeln auf. Die Blätter sind V4" lang, l'/2"' breit, am Grunde fast durchgehends gedreht, an der Spitze schwach ausgeran- det. Das männliche Kätzchen ist gestielt, cyiinderiscli, an der S|iilze abgerundet, S'/i"' lang, 2'" breit. Der Anlhereiikamm ist zungenför- mig, dreieckig zugespitzt, ganzrandig. Die Zapfen sind 8 — 10" lang, 2y2 — 'iVi" breit, fast cylinderisch, unten abgerundet, oben stumpf, konisch auslaufend , und an der Spitze gewölinlich schüs- sell'ormig eingedrückt. Die Schuppen decken sich im geschlossenen Zapfen bis auf 2'"; einzeln sind sie Vi" lang, und '/»"breit, am oberen Saume der Quere nach elliptisch oder abgeflacht und voll- kommen ganzrandig, an den Seiten beinahe halbkreisförmig abge- rundet, am Rande durchscheinend und ausgebissen gesägt, gegen den starken Nagel keilförmig, plötzlich verschmälert. Die Bractee hat ein bandförmiges, nach oben kaum merklich verschmälertes Sliel- chen, auf dem eine plötzlich sich ausbreitende, fast viereckige Platte 410 silzt, die am oberen durchsiclilig-enEnde auswerandet und in der Mitfc mit dem linieiilang-en Stachelspilz bewaffnet ist, der kaum die Mitte der Schuppe iil)erragt. Die Samen sind dreikantig-, verkehrt eiforinio-, in einen allmälig' sich verbreitenden , schief keilförmig zulaufenden 7 — 9"' langen und breiten, am oberen Saume flach gebogenen Flügel endend. Diese der Gruppe mit eingeschlossenen Bracteen angchörige orientalische Tanne erregt durch ihr silbergraues Aussehen einen heileren Eindruck im Beobachter, zeichnet sich durch ihren schlan- ken Wuchs, den vom Grunde aus mit Aesten besetzten Stamm, so- wie die dicht und langbenadelten Zweige aus. Die Zapfen auffallend durch ihre Menge und ihre Grösse, von Harz überflössen, geben dem Baume in seinem oberen Theile das Ansehen eines mit Kerzen be- steckten Armleuchters. Pinus Cilicica wurde am 26. Juni 1853 von Th. Kotschy auf der ersten Taurusexcursion im Thale Gusguta, nordwestlich vom grossen cilicischen Engpass GüUek Boghas entdeckt, später aber auf dem ganzen Südabhange unter der Alpengruppe Bulgar Dagh in Ci- licien, in Gesellschaft der Ceder (Cedrus Libcmi) und zweier, zu hohen Bäumen heranwachsenden Wachholderarlen in der Höhe von .4000 bis an 7000 Fuss über dem Meere häufig angetroffen *). Nur selten bildet sie an steilen Lehnen in engen Hochgebirgs- thälern eigene Bestände. Ihr Holz ist sehr weich, der Fäulniss und dem Wuiinfrass stark unterworfen. Die aus ihren Stämmen gewon- nenen schmalen Bretter werden vorzugsweise zur Deckung der Häuser benützt, da sie sich in der starken Hitze nicht so werfen, wie Bretter von Föhren und Cedern. Sobald die jungen Bäumchen ein Alter von 10 Jahren erreicht haben, Iragen sie schon Zapfen in einer Höhe, dass man sie, zu Pferde sitzend, leicht erreichen kann. Wien am 20. December 1853. Franz A n t o i n e et Theodor K o t s c h y. £ju Ausflug auf eleu Tflicliuer Mdiel l)ei S*ressburg. Von Ferdinand Adolf Dietl. Nachdem ich den ganzen Sommer einen botanischen Ausflug auf den Kobel bei Theljen angestrebt, gelang es mir endlich am 22. August meinen Wunsch zu erreichen. Der Thebner Kobel ist der höchste, circa 1100 Fuss über der Meeresfläche elevirte Punct jenes Bergrückens, der vom Einfluss der March in die Donau, dem Lauf der letztem folgend und seine oft schroll abfallenden Wände in die- selbe senkend, sich bis Pressburg foriziehl, in dessen Schlossberg er seine Endschaft erreicht. 2^2 — 3 Stunden von Pressburg entfernt, ist derselbe eben so sehr wegen seiner Flora, als seiner vortreff- lichen Fernsicht, die während der französichen Kämpfe auch strate- *) Was Herr Pierre v. T c h i c h a t c h e f f im Journal ^,L' lusläut^' Nr. 1039, vom 30. November 1835, iiher eine neue Tanne vom cilici- schen Taurus millheill, hernlil einzig auf den ilim von mir ge- niiicliten mündliclien Miltheilnngen, dasselbe gilt auch liinsiclillith der Verbreiluno- der Ceder. Tli. Kolschy. gisch IxMUilzt wurde, riejrenslaiul ziuinlkli liäiifiocn Besuches, zmiiiil sirli in dessoii Nälie ;mcli die iiileressaiilen Ruinen der alten (jIuiiz- veste Tljeben (Deren) beünden. Die Nordseile nI)oer(!cliuet , bis zu seinem geniuniigen , IjisI ebenen, veralpenähnliih bloss mit Kraulern und niederm (jesträuchc bekleideten Gipfel ziendich üppig waldbewachsen , besteht derselbe vom Scheitel bis zur Sohle aus Granit, nur gegen Nordwest und Ost erheben sich hügelige Aullagerungen von Kalkconglomerat (^Breccie}, die mit Grobkalk, zum Theil verwillerl, überdeckt, vorzüglich in der Nähe von Neudorf, am sogenannten Sandberg reich an, mitun- ter ziemlich seltenen Petrefacten sind , die besonders nach einem hcriigen Regen ofl'en zu Tage liegen. Wegen der vorgerückten Jah- reszeit, nach einem so beissen Sonnner , halle ich schon in vorhiis- ein aul" eine reiche botanische Ausbeute veizichlet und nur ganz bescheiden einige Frucht -ExempUire von Snnjmimn peif'olialum und Genista ocata, welche y,singulares florae nostrae deliclae,''' wie sie der verewigte Endlicher benennt, mir bereits von dort ge- bracht wurden , zu sammeln gehofft. Allein all' mein Suchen war umsonst. Ausser der dem ganzen Joche eigenen, von jener der üb- rigen Umgebung Pressburgs merklich verschiedenen Flora, die sich namentlich durch das massenhafte Auftreten von Xercmthemum an- mium, Centaurea solstitialis und axillaris, Alliuin flavnni und ro- tundum, Dianthus prutifer und Seguieri (?) etc. charakterisirl , fand ich wohl Citysus austriacus und capilatus, Hier actum echioidcs und Senecio nemorensis, Aatragalns austriacus und Artemisia pon- tica, Echinops sphaerocvphalus und Tlialictrum minus, Litnnu liirsu- tum und /laruin , Trifolium ruhens und alpestre, Salvia glutinosa und Nepeta nuda. Andrupogon Gryllus und Dianthus plumarius, Cy- noglossuni sylvaticuni und Anchusa u/ficinalis in allen Fari)en- Nu- ancen vom hellsten bis zum dunkelslen Blau , voiri Lichtrothen bis zum Schwarzvioletten, Thymus lanuginosus und Teucrium monta- vum^ Vicia sylratica und Trinia vulgaris, Ilelianthemum canuni und Polygala major, Dirtamn is Fraxiuella und Seseli Hippomar alhrum^ Bupleurum Gerardi undLiliutn Mar tag on, endlich zwischen Gestrüpp von Fagus sylratica, Juniperus communis, Cotoneaster rulgai-is, Atropa Belladonna, Prunus chamaecerasus und Hecken von Rosa ruhiginosa , die auffallend häufig mit jenem krankhaften Gebilde behaflef waren , welche vom Volke auch als Arzenei benützt wird, Toriiis Anthriscus und Peucedanwn Cervaria, aber leider keine y,singutares delicias.^ Unter all' den Pflanzen, die ich, na- türlich tneisl in Samen daselbst gesehen, fiel mir bloss ein Citysus auf, den ich wiederholt mit Citysus austriacus, Rasen an den Bu- chen-und Zvvergpflaumen -Gestrüppe bild(!nd, beobachtete und den ich, eben, weil ich mit mir selbst nicht einig werden koniile, nebst einigen wenigen andern Pflanzen zur Erinnerung an diese Hxcurrsion mitnahm, um gtdegentlich über denselben ins Reine zu kommen. Bei «renauer Untersuchunor stellte sich nun heraus , dass len Gerolle vorfindet. B 0 t ze n am 11. December 1853. Correspondeiiz. — Gratz, am 6. December 1853. — Der Winter mit all' seinen Vor- und Nachlheilen, hat bei uns seine Herrschaft angetreten. Zu dessen würdigem Empfange bekleideten sich früher die uirdiegenden Berge in das blendende VVeiss frischgefallenen Schnees, und Bäume und Sträuche zierten sich mit t&usend und aber tausend kleinen Kri- stallen. Auf eisigem Nordwird kam der Gewaltige angefahren und damit, was an seinen Vorgänger erinnern könnte, vernichtet werde, liess er die Sonne nicht durch die Wolken dringen, und 5 —Gun- ter 0, als tägliche Morgenlemperatur , mussten die noch wachen Pllänzchen einschlummern. Jetzt träumen sie wohl schon eineWoche lang von den Fri uden des Sommers und Herbstes, und wie sie da so geblüht und geduftet, und wie der summenden Käfer Liedchen so lieblich klangen, und wie sie die bunten Schmetterlinge, ihre Ver- ehrer, mit Nektar erquicket und wie sie Samenkörnlein zu Grabe trugen, und alles wieder so traurig war, — so die Pflänzchen im Felde, während über sie hin muntern Schrittes der Jäger zieht, vom Eis- felde der Berge kommend, beladen mit der Last edlen Waidwerkes, kaum denkend der Zeit, wo auf grünen Gefilden weithin der Schnit- terin Lied ertönte und Alles sich Ireute des Daseins! — Dagegen im 414 Zimmer der Mann der Wissenschaft sitzt und sich freuet des warmen Stäbchens beim Anblicke der öhlgemalten Winterlandschaft, die er wohl nie recht in Natur zu schauen gewagt , so wie er sich über den Zweig einer libanonischen Ceder freuet, den er getrocknet zwi- schen weissem Löschpapier sorgsam als Stellvertreter dieses mächtigen Baumes verwahrt, und Kundschau hält über die erblassten Leichen ein- mal lebend gewesener Blumen, die für ihn nun nicht zu wachsen, nicht mehr zu blühen brauchen, weil er sie bereits im wohlgeordneten Herbar eingereiht, und ihre Namen in das grosse Todtenregister „Catalogus" eingetragen hat. Da wird dem Botaniker gar oft arg mitgespielt, denn in der Eile ward ein Blättchen zu gross, eines zu klein beachtet, ein Slaubfädlein da zu viel gezählt, dort eines vergessen und nun liegt ihm die Mühe ob, diese offenbaren Fehler in einer langen Abhand- lung vor der kritischen Welt zu rechtfertigen und die Natur wieder zu Ehren zu bringen. — Es ist doch etwas Schönes, so ein Anwalt der Natur zu sein, — wer es wohl so recht sein könnte! — Und doch bekümmert sich Natur so wenig um ihre Anwälte ! — Da habe ich nun ein Pflänzchen vor mir und Koch's „Si/wopm," wo ganz genau darin vorgeschrieben ist , wie sie hätte wachsen sollen und siehe! sie hat sich gar nicht daran gehalten! Dafür aber wird sie gewallig bestraft. Sie darf in Zukunft nicht mehr sie selbst sein, son- dern muss was Anderes werden und bleiben, bis sie nach Jahren glücklich von diesem traurigen Schicksal erlöst wird. Das geht nun nicht anders, warum wächst sie nicht so, wie sie soll. Vor zwei Monaten hatten wir hier eine recht hübsche Obst- und Gemüse-Ausstellung, da wurden denn für diesen und jenen schönen Apfel, diese und jene schöne Traube u. s. w. Medaillen aus eitel Silber gespende ; was meinen Sie, dass man der reichlich spendenden Natur auch Rechnung trug? 0 nein, die fiel ganz durch. Jeder glaubte er sei es, der die Frucht so wohl gebildet, und so süss gemacht, und ich möchte Niemanden rathen, je daran zu zweifeln, gewiss er hätte alle Obstzüchter auf den Hals. — Uebrigens muss man geste- hen, dass man hier mehr und schöneres Obst sehen konnte, als je- mals in Wien, — es war ein wahrhaft einladender Anblick, man konnte kaum der Anlockung widerstehen , von der Pomona Gaben etwelche zu geniessen. — In dieser ' eszeit ist sie nicht mehr so freigebig, sondern lässt ihre Tiüchit auf dem Markte durch oft ekle Landweiber verkaufen, — man vergisst die Göttin dabei. Karl B. Heller. Hotaiiiseher Xatiseliverein in ^Vieii. — Sendung-en sind eingetroffen: Von Herrn Dr. Rehm, mit Pflan- zen aus Baiern. — Von Herrn Grafen Bentzel-Sternau, mit Pflanzen aus Gastein. — Sendungen sind abgegangen an die Herren: M ü n c k e und Eltet in Breslau, Vsetecka in Nimburg , Hirn er, Winkler und Dr. P 0 k 0 r n y in Wien. — XI. V e r z e i c h n i s s neu eingesandter Pflanzenarten : Arahis stricta H u d s. von Genf, eingesandt von Naunheini. — Artemisia salina Wild. ^15 vom Neusiedler- See , eingesandt von Jiiratzka. — Diattthvs serotiniii W. K. von Haiiibiirg', eingesandt von B i I i in e k. — Erucustrmn ohtusatit/u- Imn H h b. von Geni", eingesandt von N a ii n h ei m. — Jiinciis atratus K ro k, aus Schlesien, eingesandt von Heuser. — Melampynnn alpestre Pers. aus der Marmaroscli , eingesandt von V a g n e r. — Orchis tephrosanthos Vi II. von Genf, eingesandt von Naunheim. — Salix purpurea ~ caprea Wim., Stellarid anomula Rchb. aus Schlesien, eingesandt von Heuser. — Tilia intermedia Hst. von Langenlois, eingesandt von A n d o r f e r. Biatora aurantiaca ß. erytlivella F I k. , rnhella Schaer. , tripfo- phtfUa c. coralloiäes Schaer. — Calycium adspersum c. trahineUttiH Schaer., metanophaeum Schaer., myrum r. sphaerocephahim Schaer., phaeocephahnn ß. ctorel/um Schaer. — C la do nia coccifera v. pleurosa Schaer., furcata form, raiiyiformis Schaer. — Cliostomum corruya- lum Fries. — Collema atrocaerule^tm c. piilri/iatum Schaer., pulpo- sum W a I I r. — Lecanora coarctata Ach., eleyans Ach., muralis Hffm. , miir. ß. yalactina Schaer., rimosa cc. sordida Schaer., mih- fusca h. tampestris Schaer., varia Ach., vitellina Ach. — L e c i d e a atro - alba y. subconcentrica F w. , crustata, F 1 k. , parasenia e. punctt/'or- mis Schaer., sahuletorum c. coniops F I k. , sab. v. mvscorum Schaer, — Opeyrapha herpetica Fries, — Parmelia puUhella «, caesia Schaer. — Stere oc anloti tomentosum W h 1 b. — Vnceolaria scnt- posa Ach. — V ernte aria muralis Ach. Barbula cotwoltila H e d w. — Bryam carneum L. — Cylindrothecinin Montaynei B. e^ S. — Dicranum conyesium Brid., Schreberi Hedw. — Fossomhronia piisiflfi Nees. — Hypnuin julaceuin Vi II. — Leskea siib- titi$ H d w. — Meesia uliyinosa ß, alpina Funk. — Orthotrichum pumilam f). fallac Bruch., npeciosum Nees. — Polytrichnm strictum ß r i d. — Sendtnera Saiiteriaria Nees. — Tayloria serrata B. et S. — Thysanovii- trion pyrif'orme Bried. Sämmtlich aus Baiern eingesandt von Dr. R e h m, — Sf/iachniun spliaericum L, f. aus Gastein, eingesandt von Bentzel- S t e r n a u, IVIittheiliiiigeii. — Die meisten ausländischen Zierpl'lanz e-ni bat unslre i- lig das 19. Jahrhundert nach Europa gebracht; allein auc'ii das 16., 17. und 18. Jalirliundorl haben schon unsere Gärten mit manniigfaltigeni Zier- und Nutzpflanzen bereichert. Von Vielen derselben weiss nian sogar das Jahr, v o sie zuerst nach Europa gebracht wurden, z. 11». Tudpa Gesneriana (l.i.iS)); Ayare americann {\bb\); Iris ausiana fl-i'-l^;, At/iarytlis formosissima (15!)4i; Aiieinone Corona ria (ibdü); Catn«!-' -< jcponica (X^ii^V, Tropaeolimunajus (1684jj Theeptlanzen (1763): Georyi,' '' '^'f'f'cff'fis VV. (1790) etc. — W i e VV e n i g m a n s I '4i b efT^vH a n z e n n a m e n auf ihre deutsche Benennung verlassen darf, beweist wohl kein Beispi^el besser, als das der gemeinen Traubenkirsche, Prunus padiis L., die in den verschiedenen deut- schen Ländern folgende Provinzialnanien führt: Traubenk irsche, Biischelkir- sche, Vogelpflaume, Slinkhaum, Eisenbeer, Hundsbaum, Vog'elkirsche, Elpel, Epen, Alpkirsche, moskovilische Kirsche, Eslen, Fixen, Elexe.r» , .\xe, Ahl- beere, Loorbeerkirsclie. Schwarzweide, Faulbaum, HolilKirsche, T'elzenheii,^- baum, wildes Lucienhoiz, Maienbuscli, Potsclierzen. Gitlilbeere, Wiedebauni, Kaulbecre, Haarliolz, Papslweide, Kinidelweide , HühuerangcnTieere . .'''*xen- baum, VVasserschlinge, Drachenbaum, Ollkirsche, Kitsclibanm, Kintschelbtiere, Allbaum, Oelbeerbaum, Scherzken, Triepelbcere, llaubeere. — Dass der Genuss des Obstes eine Ursache der Ruhr sei. ist ein weit verbreitetes Vorurlhcil; Grundfest sagt in seiner Abhaudluug über das Obst: ,..\erzte neuester Zeil lassen gerade in den hartnäckigst»' .•< Hulircn Obst reichen, so Kanslatt, der seine Kranken gekochte Aepicl 1. Von Hoppe 2. w Sieber 3. « K 0 va t z . 4. 11 botan. Tauschverein 5. « Alpinen 416 und reife Weintrauben essen lässl. Seidl gab bei einer epidemischen Ruhr mit Erfolg Heidelbeeren, sowohl g-etrocknel als gekocht. Vesl liess neben Baumfrüchten auch Rettig geniessen u. s. w." — Ein eleganter Krystall - Palast für eine grosse Blumen- und Pflan- zen-Ausstellung wird auf dem Rokiii in Amsterdam gebaut. Inserat. Verkäufliche Pflanzen. Nachfolgende Sammlungen, nach Endlicher''s „Gera, plant.''^ geord- net, sind zu verkaufen. Jede einzelne Species in mehreren Exemplaren, die mit besonderer Sorgfalt getrocknet, schön erhalten und instrutiv siud , be- findet sich in einem besondern Umschlagbogen von weissem Schreibpapier. 643 Speeies \ 598 11 I Die Centurie 1542 1-) ] d. i. tOOSpe- ..o„ l ciesäsfl. CM, 4o83 » 1 * Ftava OrieMtaii». 6. VonKotschy (Nubien , Persien) 1878 Species. — Die Centurie ä 10 fl. CM. 7. « Schimper CAbyssinien) 498 Species. — Die Centurie ä 10 fl. CM. 8. « Sieb er (Egypten) 140 Species. — Die Centurie ä 8 fl. CM. 9. 11 Heldreich und Sartori (Griechenland) 438 Speeies. — Die Centurie ä 8 fl. CM. ■ *S''I.''.urus, Constantinopel) 498 Species. — Die Centurie ä 8 fl. CM. Fiam »ninctn. 11. Von S) Üand , Cap.) 300 Species. — Die Centurie ■ !2 fl. CM. 12. Cultur-Sti r- is. — Die Centurie :• r.. CM. 13. VonKapple enturie ä IHfl.CM. 14. ^1 Frank (IN> Menturie ä 10 fl. CiM. I.i. Exotische Sträii' Die Centurie Ji 6 fl. CM. 16. Pflanzen Vf , '\;»ji liiu .:5iaiuiinu/ion 376 Species. — Die Centurie ä 6 H. CM. 17. Von 'i .; . - * .•{)!e**en . 445 Species 1 18* ,, K '> vAi i '.: -„ . 195 „ f Die Centurie 19. Wfciwitsch und Enderes 300 „ ( a 5 fl. CM. 20. 'Verschiedene Pflanzen . 4758 „ I 21 Kotschy und Schimper, Doubletten, 1820 Species. — Die Centurie ä 8 fl. CM. 11 Heldreich und Sartori, Doubletten , 183 Species. — Die Cenlurie ä 8 fl. GM. . '. 51 bofan Tansclivereiii, Doubl, 646 Species I Die Centurie 24. Exotische Cullni pllaiizi-n . 1800 n \ a 5 fl CM. Bei Abnahme aller Samniluniien wird ein verbältnissniässiger Nacliiass "Sialt^. (^iihere Auskunft erlluill die Rediu-tiun, Wieden Nr. 3;J1.) litedactenr und llerttiiHgebci- Alex. Nkolitx. Oriick von C l^ft It <> r r(> ii ter. I II ]l « l t. I. Orij^liial- Aufsatze. Aiiiliroi^l Fr. Dr. Fr. Faccliiiii. Biographische Skizze. S. 139. Anibrosl Fr. Flora von Südtirol. S. 265, 273, 282, 289, 297, 306, 3J4, 323, 329, 338, 347, 353, 361, 370, 378, 385, 393, 40t. Aiitoine et Hotscliy. Piims CUicica. S. 409. Ualek Rud. Zwei Pflanzen der Flora von Fünfkirchen in Ungarn. S. 180. Bainber^er G. lieber Lolium multifiorum G a u d. S. 230. ]tentzel-§ternaia. Ein botanischer Raub. S. 337. Böekel Godwin. Ueber Varietäten des Lythnmi Salicaria L. S. 4Ö5. Castelli Dr. J. F. Geschichte einer Tulpe. S. 356, 367. C/'aiütelli Dr. J. F. Kleine Leiden eines Gartenbesitzers. S. 49. Dletl Ferd. Ad. Die Kartoffel und ihre Krankheit. S. 58, 67, 74. Dietl Ferd. Ad. Ein Ausflug- auf den Thebner-Kobel bei Pressburg. S. 410. Bieti Ferd. Ad. Noch eine Schattenseite der Botanik. S. 163. Füps^teiiwärtlier Bar. v. Die Flora des Reichenslein- S. 212. Graf Prof. S c o p o 1 i's Naturanschaunng. S. 204, 210. 217, 225. C-rzegorceU Dr. Ad. Botanischer Ausflug in das Tatra-Gebirge. S. 257, 268, 276, 285. ' Crze§rorcek Dr. Ad. Flora von Tarnovv in Galizien. S. 121, 129, 137, 145, 153. llailjiüniaiiit Fr. Carex ornithopodioides Haus m. S. 396. Hoborski Dr. Wanderungen im Tatra-Gebirge. S. 9, 17, 25. Üiiaf Dr. Beilrag zur Kennlniss der ausscrgewöhnlichen Erscheinungen in derThier-, besonders Pflanzenwell im Herbste und Winter des J. 1852 auf 1853. S. 219, 228. 234, 241. Koi'lt Dr. G. F. Rhenanüi. S. 244. H.O(*li Dr. G. F. Versammlung in Ludwigshafen. S. 133. liaiitlei'cr Prof. Xav. Botanische Notizen aus Griechenland. S. 278, 317. 360. Tiaiiderer Prof. Xav. Botanisch-pluirmacologische Notizen. S. 122. lianderer Prof. Xav. Ueber die Absorplionsfähigkeit der Pflanzen. S. 41. lieybolil Fried. Bemerkungen über Andvositce Haiismanni. S. 412. iflilde Dr. !$truthiopleris germanica rar. imjierfevta. S. 260. lyillde Dr. Ueber Asplenium Adianthum iiiyrum. S. 253. OpIsB P. M. Diversion. S. 309. Ilrtiiiaiiii. Litztila Forsteri D. C. S. 13. PeterMteiii J. Varia hotanica. S. 292. Petter Profess. Fr. Excursion auf den Berg Jelenagora in Dalmalien. S. 169, 178. 4111 Pliiskal F. S. Beilriige zur Teialologie und Pathologie der Vegetation. S. 188, 254, 299 Rauscher Dr. Rob. Beiträge zur Flora von Ober-Oesterreich und Salz- burg. S. 18.1. 193, 201, 209. Reissek IJr. S. In Sachen der Karlofl'elkrankheit. S. 1. Reissek. ür. S. Neue Bestrebungen auf pflanzenphysiologischem Gebiete in Oesterreich. S. 33. Schade J. Characteristik der Bäume. S. 98, 106, 115, 124. SIchäde J. Die Hoiiigpflanzen. S. 301, 309. ISchiederninyi* Dr. Carl, üeber das Vorkommen von saurem klees. Kali in Polyporus stilf'ttreus Fr. S. 92. Schiner Dr. Surrogatpflanzen für die Kartoffel. S. 13. Schott Direct. H. W. Eine Aroidee. S. 213. Schott Direct. H. W. Oesterreichische Semperviva. S. 18, 19, 88. Schott Direct. H. W. Pflanzenskizzen. S. 369, 378. Schott Direct. H. W. Zwei österreichische Semperviva. S. 83, 91. Schraimu. Botanische Erinnerungen eines Nord-Deutschen aus der Ge- gend von Triest. S. 65, 74, 82, 89, 97. Sekera. Lychnis Preslii Sek. S. 196. Vogl Aug. Botanische Excursion am VVeihnachtslage 1852. S. 80. Vogl Aug. Wanderungen durch das Teplitzer Thal in Mähren. S- 147, 155, 161. Viikotiiiovic L. V. Ein dubioses Hieracium aus der Flora von Croatien. S. 113. 11'inkler Moriz. Zur Pflanzengeographie des nördlichen Böhmens. S. 235, 842, 249. '%Virtseii Dr. Ph. Bemerkungen über einige österreichische Blenllien. S. 345. II. ResoBidere Artikel. Zoologisch-l)Olanisclier Verein. S. 30, 52, 62, 108, 131, 171, 197, 854, 270. VII. Jahresbericht des botanischen Tauschvereins in Wien. S. 42. Das neue Forsigesetz. S. 57. Verzeichniss der in Oesterreich lebenden Botaniker. S. 105. Die rheinischen Menthen. S. 148. Botanische Tauschanslail in Prag. S. 149. XXIX. Ausstellung der k. k Gartenhaugesellschaft in Wien. S. (64. Die Pflanze und die Lult Eine Rede des Prof. ü n g e r. S. 187. Preisfrage der k. k. Leop. Carol. Academie. S. 305. Ludwig Freiherr von Weld(^n. S. 321. XXX. Versiunnilnng dcnischer Naturforscher und Aerzle. S 396. III. Corrc!«poiideiix. Aus ßaireulh in Baicin von Dr. W a I t h e r. S 100. ,, Bolzen von Hausmann. S 389. 41» Alis Bolzen von H u t er. S. 389. „ Breslau von Dr. M i I d e. S. 77. ,. Brixen von Prof. H o f m a n n, S. ö9. „ Brück a. d. Miir von F. S. 54. „ Gralz von Prof. Heller. S. 191, 413. „ Gralz von Dr. M a I y. S. 374. „ Grntz von V. P i 1 1 0 n i. S. 84, 231, 838. ,. Holitscli in Ungarn von Dr. K r z i s c h. S. 81. ,, Innsbruck von VV a I d m ü 1 1 e r S. 198. „ Kloslergrab in Böhmen von Wi u k I er. S. 282. „ Kremsier in Rläliren von VogJ. S. 215, 268, 333, 374. „ Kreulz in Croalien von V u k o t i n o v i c. S. 5, 68, 183, 375. „ Langenlois in N. Oesler. von K a 1 b r u n n e r. S. 70. „ Lilieiileld von G o 1 1 w a 1 d. S. 861. „ Liiiz von Dr. D u f t s c h m i d. S. 76, 8ä2. „ Neisse in Preussen von L o h m e y e r. S. 1 18. „ Peslh von Bayer. S. 38. „ Pressbnrg- von Schneller. S. 39, 53, 333. y. Rothenliaus in Böhmen von Roth. S. 279. ,. Salzburg von Dr. S a u t e r. S. 53. „ Spalalo von P e t te r. S. 31. „ Tarnow von Dr. G r z e go r c e k. S. 118. „ Triest von F r e y e r. S. Jö6. .. TriesI von T o in m a s i n i. S. 151. ,, Waclienheim in Baiern von Dr. K o c h. S. 109. „ VViuningeu iu Preussen von S c h 1 i c k u ni. S. 173. IV. EiBteraAur. Ilerjcer Ernst. Die Bestimmung der Garten|itlaiizeii. S. 343. Jlöckel Goilwin. Aurzahluiig und Bcschreihiiiig aller im Oldenbiirgischcii wildwachsenden crypt. Gefasspilaiizen. S. 375. C'auaval J. L. .Jahriincli des Jluseuins von Ksirnthen. S. 159. Correii<|io»(leii£i»lali des nalurf Vereins zu iUga. S. 31. Oiirtis'M Botanical Mayazfite. S. 54, 125, 1«4, 871, 335, 375. Freseniiti« G. Beiträge zur Mycologie. S. 'i39. Cwriindfetst E. Das übst in si-ineiii NN iikeii auf die menschliche (lesnndlieit. S. 3S3. lleiiniiT Krnsl. Krklarendes Wörterbuch zu allen Piiarmacopöen. S. 21. Heyer Dr. Gust. Das Verhalten der Waldbiinme gegen Licht nod Schatten. S. 3«3. Jahremlierirlst, (\\I.\j der sclilesischen Gesellschiift. S. 174. JVees V. EMenbi'ck. Die allgemeine Formenlelire S. IV»9. I'axtoii'ti« Flouer Gunlen. S 54, 126. Pokoruy Alois. Die Vegetationsverhallnisse vou Iglaii. S. 101. Keieltenliaclt H. G. Ue pottiiui Orchideanim. S. 11n. 420 ReieUeiil»ac1i H. G. Die Orchideen der deutschen Flora. S. 283. Schmitz J. W. Ansicht der Natur. S. 334. SSiebeck. Rudolph. Die bildende Gartenkunst. S. 70, 398. Ung^er Fr. Nachträgliches zu den Versuchen über Aufsaugung von Farbe- stoffen durch lebende Pflanzen. S. 287. Uiiger Fr. Nehrpen die Blätter der Pflanzen dunstförmiges Wasser aus der Atmosphäre auf? S. 239. Uiigep Fr. Versuch einer Geschichte der Pflanzenwelt. S. 14. Terliaikdlungeii des siebenbürgischen Vereines. S. 271. '%Ve>B«lerotlt G. W. F. Analecten kritischer Bemerkungen. S. 3.51. IVittsteiii Dr. G. C. Etymologisch-botanisches Handwörterbuch. S. 71. Stellende RulirlRen. Flora austriaca. S. 3, 61, 131, 215, 286, 390, 406. Persoiiainotixeii. S. 20, 61, 76, 108, 131, 140, 171, 182, 206, 2.^7, 254, 262, 294, 326, 341. 368, 382, 396. Vereine, Geseliscliaften nnd Anstalten. S. 3, 39, 77, 85, 94, 116, 141, 166, 190, 206, 220, 237, 295, 341, 358, 390, 407. liiterarisclte H^otizen. S. 6, 40, 48, 102, 159,207, 232, 255, 29.5, 336, 359, 392. Botanisclier TanscIiYerein in ^l'ien. S. 63, 79, 103, 144, 167, 200, 232, 255, 280, 303, 319, 335, 352, 384, 399, 414. 7Iittlieliungen, durch alle Nummern. ".«i^i' UNIVERSITY OF ILLINOIS-UBBANA 3 0112 084207429 ^■^ ^■;^. W-# V-:. *'^ s«?ftSS *^V ^^?^ ^ '^f'^ f ''^y^ . ^ ^^ ^■^ :^ * ''^■'^ -iip^'^j^ .JL^ '^•♦^ir.'^.