/J// W:*: '>*'■£ i .Ä5f '1 % ^^-^-^^ -f *V J li ;'V. -i«.:'- V ; ^ ^^ .i .L --»^ THE UNIVERSITY OF ILLINOIS LIBRARY 580.5 OS V.32 C3 Qs: The person charging this material is re- sponsible for its return to the library from which it was withdrawn on or before the Latest Date stamped below. Theft, mutilation, and underlining of books are reasons for disciplinary action and may result in dismissal from the University. To renew call Telephone Center, 333-8400 UNIVERSITY OF ILLINOIS LIBRARY AT URBANA-CHAMPAIGN FEe 1 1 I96|7 JÜL 0 7 WS MAR 2 11888 8 L161— O-1096 Ued^e^^. OMo^oyTi.. ^Me^äcA/i^C. /(J(f^. «L?£^^*?«-. purpurea zeigen, doch kenne ich weder aus eigener Anschauung, noch aus Beschreibungen ein Exemplar des Bastartes, welches wirklich die Mitte zwischen beiden Arten gehalten oder gar der D. purpurea ähnlicher gewesen wäre. Pollen aller Formen reich an missgebildeten Körnern. Meine Hybriden eiuer und derselben Aussaat pflegten sehr gleich- förmig zu sein, und auch die Unterschiede zwischen den in verschie- denen Jahren erzeugten Pflanzen waren wenig erheblich. Als ich indess einmal verhindert gewesen war, die durch Polleu von D. pur- purea erzeugten Kapseln der D. lutea YQ(MzQ\{hg zu ernten, so dass 13 die Samen sich freiwillig ausgestreut hatten, gingen neben den ge- wöhnlichen Bastartpflanzeu auch solche von sehr abweichender Bil- dung auf. Sie waren der D. lutea noch ähnlicher als es der typische Bastart schon ist. Es Hessen sich unter ihnen zwei Typen unter- scheiden: der eine, welcher in mehreren Exemplaren vorhanden war, glich der D. luteseens Liudl., der andere, von welchem ich nur eine einzige Pflanze erhielt, der D. tubiflora Lindl. Bei der luteseens sind die Kronen bald ebenso gross, bald in allen Maassen etwas kleiner als bei dem Typus des Bastartes; sie sind aussen blassgelb gefärbt und im Innern theils ebenfalls ganz einfarbig gelb, theils mit mehr oder minder zahlreichen Purpurflecken auf Antheren und Kronen gezeichnet. Pflanzen meist niedrig, kaum höher als D. lutea. Die Form tubiflora dagegen entsprach im Wuchs dem typischen Bastart; Kronen sehr eng röhrig, aussen gelblichweiss, der Saum gelb, die Köhre inwendig auf der Bauchseite mit sehr zahlreichen feinen dunkel- purpurnen Punkten. Staubgefässe völlig fehlend. Fruchtknoten oft aus 5 Fruchtblättern gebildet, Narben meist dreispaltig. Die Pflanze glich der Abbildung und Beschreibung der D. tubiflora bis in die klein- sten Einzelnheiten. Caspary hat (Sehr. phys. ök. Ges. Königsb. III, S. 139, t. VII) eine vortreffliche Abbildung und Beschreibung einer spontanen Form des Bastarts geliefert, welche zwischen dem Typus und der f. tubiflora in der Mitte steht. Die typische Bastartform ist am genauesten von Henslow (Cambridge 1831) beschrieben und abgebildet. Meine anderen Bastarte von Digitalis (purpurea X ambigua vergl. Pflauzenmischl. S. 320 und lutea Xferruginea ebend. S. 323) gaben weniger Aulass zu besonderen Beobachtungen. Hervorheben möchte ich nur, dass D. purpurea 9 X ambigua (S der Z>. purpu- rea ähnlicher ist als der Z>. ambigua, während, wie erwähnt, die Hybriden aus D. purpurea und D. lutea eine so auff"allende An- näherung an Z>. lutea zeigen. Der D. ambigua gegenüber kommt somit die formbestimmeude Kraft der D. purpurea in viel stärkerem Maasse zur Geltung. Die Blätter des Bastarts halten in Gestalt und Behaarung die Mitte zwischen den Stammarten, während die Kronen in Grösse, Form und Färbung entschieden den überwiegenden Einfluss der D. purpurea verrathen. lieber einige besonders lehrreiche Kreuzungsversuche in der Gattung Nicotiana denke ich später einmal in dieser Zeitschrift zu berichten. Bremen, am 28. November 1881. 14 Ein Beitrag zur Flora des böhmisch -mährischen Grenz- gebietes. Von Dr. Anton Hansgirg. Im Monate August 1. J. unternalim ich einen längeren Ausflug in das botanisch noch ziemlich vernachlässigte Gebiet des böhmisch- mährischen Berglandes zwischen Hlinsko und Ingrowic. In Böhmen wurde von Hlinsko aus nördlich die Umgebung von Kameuic und Nassaberg eingehend untersucht, auf der mährischen Seite wieder wurden von Swratka aus über Heralec die höchsten Pimkte^ dieses Grenzgebietes, nämlich die Berge Karlstein, Tisovka und Zäkowa Hora besucht. Weiterhin ging es an der Schwarcawa, die hier die Grenze bildet, voi'bei bis nach Mährisch-Ingrowic und zurück nach Böhmen gegen Policka. Aus nachfolgendem Verzeichnisse der von mir in diesem Gebiete beobachteten selteneren Pflanzen, geordnet nach Dr. Celakovsky's „Prodromus der Flora von Böhmen", geht hervor, dass die Flora dieses bergigen Grenzlandes im Ganzen arm und ziemlich eintönig ist, imd dass sie nur sehr wenige subalpine Pflanzen auszuweisen hat. Asplenium septentrionale Hoffm. am Berge Hradiste bei Hlinsko und oberhalb Teleci. Lycopodimn annotinum L. Am Karlsteiu bei Swratka. — complanatum L. «. genuinum in den Wäldern bei Kamenic, nörd- lich von Hlinsko. {Taxus haccata L. fand ich nirgends im ganzen Gebiete, ob- schon der Name Tisovka (Eibenberg) nächst Heralec vermuthen lässt, dass auch hier einst wie stellenweise in Südböhmen dieser Baum in den Wäldern eingesprengt war.) Potamogeton rufescens Schrad. in der Schwarcawa häufig bei Heralec imd Swratka, stellenweise auch bei Ingrowic und in einigen Tei- chen bei Policka. Calla palustris L. am Rande eines Erlsumpfes bei dem grossen Teiche nächst Kamenic mit Aiemjanihes bifoliata, Viola palustris, Co- Tnarum palustre u. a. Milium effusuni L. in den schattigen Wäldern der Zäkowa Hora. Calamagrostis Halleriana DC. in den Wäldern der Tisovka bei He- ralec, am Karlstein u. a. — arundinacea Roth im Walde „Sträu" bei Hlinsko, oberhalb Te- leci, bei Policka u. a. Holms mollis L. in lichten Wäldern bei Teleci und Policka. Melica ciliata L. an steinigen Hügeln auf der mährischen Seite der Schwarcawa bei Ingrowic mit einigen in der Umgebung von Hlinsko und Swratka fehlenden, im wärmeren Unterlaude aber ziemlich verbreiteten Pflanzen, wie: Poa compressa, Canhias acanthoides, Verhascum phlomoidcs u. a. Poa fertilis Host, an feuchten Wiesen bei Hlinsko häufig. Bromus asper Murr, in einiijGn Wäldoru um Policka. Carex eolünata Murr, an Moorwiesen bei Hlinsko, Heralec u. a. ver- breitet. — remota L. in feucliton Wäldern bei Kamenic, am Karlsteiu und ^äkowa Hora. — jnlulifera L. im Walde au der Tisovka bei Heralec. — flacca Schreb. und C panicea L. auf nassen Wiesen um Policka, Hlinsko u. a. — silvestris Huds. in Wäldern um Kamenic und an der Zäkowa Hora. — flava Tausch, au sumpfigen Wiesen bei Kamenic, Hlinsko u. a. — ampullacea Good. bei Kamenic und Heralec. Scirpus compressus Pers. im Graben einer feuchten Wiese bei Po- licka. Juncus filiformis L. an sumpfigen Wiesen im ganzen Gebiete von Kamenic bis Ingrowic sehr verbreitet. — fuscoater Schreb. am Rande des Kreutzerteiches bei Heralec mit J. supinus Mönch., welcher auch bei Hlinsko und an einer Sumpfwiese am Fusse der Tisovka beim Dorfe Cikhay vorkommt. Streptopus amplexifolius DC. in einigen Exemplaren am Fusse der Tisovka bei Cikhay. Polygonatum verticiUatum All. in den Wäldern um Hlinsko, Kame- nic, Heralec, bis nach Policka gar nicht selten, aber ohne Blüthen. Trhjlochlu pcdustre L. an sumpfigen Wiesen um Kamenic und Policka zerstreut. Gi/mnadenia conopsea R. Br. an den sog. „schwarzen Sümpfen" der Zäkowa Hora. Platantliera solstitialis Boennigh. in lichten Wäldern oberhalb Telici und bei Policka. Neottia nidus avis Rieh, an der Zäkowa Hoj'a. Eupltorhia amygdaloides L. im Walde unterhalb der Ruine Strädov bei Nassaberg, wo auch Betida pubescens Ehr., die übrigens im ganzen Gebiete zerstreut ist, vorkommt. Salix repens L. a. genuina an einigen Moorwiesen bei Kamenic und Policka. Polygomnn minus Huds. sehr reichlich, namentlich an den Teichen um Kamenic und Policka. Chenopodium urhicum L. zerstreut in Gassen und auf Strassendämmen in Hlinsko und in dem meisten Dörfern des ganzen Gebietes bis gegen Ingrowic. Phyteuma spicatum L. in den Wäldern um Hlinsko, Nassabej'g und Policka. Crepis palustris Mönch, in sumpfigen Wäldern des ganzen Gebietes verbreitet. Iiuda Coiiyza DC. unterhalb der Ruine Strädov mit Digitalis ochro- leuea, Seiiecio neniorensis a. Jacquinianum, Atropa Belladonna, Actaea spicata, Ulmus moyüana u. a. 16 Anthemis tinctoria L. auf den Kalkabhängen südlicli von Polioka mit Aspernla cynanchica, Alysstcm calieinum, Potentilla venia, Me- dicago falcata u. a., die hier wahrscheinlich ihre südliche Grenze finden, wenigstens kommt sie oberhalb Teleci und bei Ingrowic nicht mehr vor. Ckrysaiitlieniuin Parthenium Pers. stellenweise in Dörfern verwildert, sehr reichlich in Nassaberg imd bei der naheliegenden ßuine Strädov. — Tanacetiim Karsch. scheint in der Umgebung von Hliusko, He- ra! ec und Swratka zu fehlen und wird bloss hie und in Gärten cultivirt; erst bei Brezina und weiter gegen Ingrowic wird diese Pflanze wieder häufiger. Senecio netnorensis L. a) Jacquiniarius auch in den Wäldern der Zäkowa Hora, an der Tisovka, am Karlstein u. a. — rivularis D. C. a. genuinus an den schwarzen Sümpfen dei" Zäkowa Hora. Carduus crispus L. auf feuchten Kaiuen in den Dörfern Teleci und Benätky bei Ingrowic; hier trifft man auch wieder 0. acanthoi- des, den man in der Gegend zwischen Hlinsko und Teleci ver- gebens sucht, häutiger. Cirsium tatarkwn Wimm. et Grab, auf einer Waldwiese bei Policka mit den Eltern. Carlina acaidis L. «. genulna bei Striter nächst Kamenic und in der Umgebung von Poli5ka. Galium rotundifoUa L. am Karlstein bei Swratka und an der Zä- kowa Hora. Lonicera nigra L. unterhalb Hradiste bei Hlinsko, am Karlstein, bei Krizanek u. a. Sambvcus racemosa L. in den Wäldern um Kamenic, Hlinsko, Kri- zanek und Policka. Oentiana germanica Willd. an einer Wiese bei Striter nächst Ka- menic. Cuscuta major DC. auf Kartoffeln bei Policka; C. epiUnum Weihe wurde, wie man mir versicherte, öfters auf Flachsfeldern um Hlinsko beobachtet. Verbascum phlomoides L. «. genuimmi au steinigen Hügeln oberhalb Teleci, bei Ingrowic und Policka. Pedicularis palustris L. um Hlinsko, Teleci u. a. Bhinanthus angustifolius Gmel. in einem Wäldchen bei Hammer nächst Hlinsko. Melampyrmn nemorosum a. gemdnum, stellenweise in den Wäldern bei Hlinsko und Policka. Stachys silvatica L. auch an der Zäkowa Hora. Utrieularia negleda Lehm, in den Teichen bei Kamenic und Poliöka. Lysimachia nemorum L. in den Wäldern bei Kamenic und an der Zäkowa Hora, wo auch Pyrola rotundifoUa, Trientalis europaea u. a. vorkommen. Monoti'opo. FL/jiopifi/.s' L, bei Kamenic und Hlinsko. 17 Monesis grcundiflora Salisb. und Chimophila umbellata Nutt. in den Wäldern bei Policka. Manunculus paucistamineus Taiiscli und Ran. fluitans Lam. in der Chrudimka bei Hammer nächst Hlinsko. Aconitum Lycoctonwn L. im Walde Balda bei Policka in Gesell- schaft von Euplwrbia dulcis^ Asarum, europaeum, Festuca gi- gantea, Luzula vernalis, Polygonatwnx verticiilatum,, Actaea spi- cata u. a. Actaea splcata L. kommt auch am Karlstein bei Swratka und an der ^äkowa Hora vor. Nymphaea alba L. in dem grossen Teiche bei Kamenic. Turritis glabra L. kommt hie und da bei Teleci und Policka vor. Rüripa amphibia Bess. mit Epilobium obscurum Schreb. an der Schwar- cawa zwischen Swratka und Krizanek u. a. Camelina foetida Fr. a. integerrima und Loliuni temulentum> IL. auf Ackerrändern und in Leinfeldern bei Hlinsko. Viola pulustris L. auf sumpfigen Wiesen im ganzen Greuzlande zwi- schen Kamenic, Hlinsko, Policka und Ingrowic. Montia fontana L. or. rivularis unterhalb der Tisovka bei Heralec und an einigen Stellen zwischen Swratka, Krizanek und Brezina. Stellaria nemorum L. bei Kamenic nördlich von Hlinsko, am Karl- stein bei Swratka, an der Zäkowa Hora u. a. — Frieseana Ser. im Erlgebüsche am Eande des kleinen Teiches bei Kamenic. Hypericum tetrapterum Fries und M. quadrangtdum L. bei Kamenic, Heralec, Swratka u. a. Epilobium obscurum Schreb. um Hlinsko, Kamenic und Swratka. Circaea alpina L. und C. intermedia Ehr. in den Wäldern um Ka- menic, an der Tisovka und Zäkowa Hora bei Heralec. Sanicula europaea L. im Walde bei Striter nächst Kamenic. Cicuta virosa L. am- Rande des kleinen Teiches bei Kamenic. Peucedanum palustre Mönch, bei Hlinsko, Swratka u. a. Chaerophyllum Mrsidum L. in feuchten Wäldern des ganzen Ge- bietes fast so häufig wie Angelica silvestris, die hier überall auf nassen Wiesen wächst. Levisticum officinale L. halb verwildert in Heralec; in anderen Dör- fern dieses Grenzgebietes werden noch Inula Helenium, bei Ka- menic auch Althaea officinalis und Bryonia alba in Bauern- gärtchen gebaut und kommen auch in Zäunen halb verwil- dert vor. Rosa gallica L. noch bei Policka. — alpina L. in den Wäldern bei Hlinsko, Kamenic, Teleci und Policka. — mollis Piesl um Hlinsko, oberhalb Teleci und bei Poli6ka. Geum rivale L. im Walde Boring bei Policka mit Rubus scuvatilis L. Comarum palustre L. im ganzen Grenzgebiete zwischen Hlinsko und Policka verbreitet, Oesterr. botan. /Zeitschrift. 1. Hef; 1882. 2 18 Ruhus Schleicherl Weihe in den Wäldern um Kamenic und bei Swratka. Spiraea salicifolia L. in Gebüschen an der Schwarcawa zwischen Heralec und Swratka. Trifolium spadicewn L. auf sumpfigen Wiesen im ganzen Gebiete zerstreut, stellenweise auch häufig, so noch bei Policka. — medium L. bei Policka häufig; in höheren Lagen, wie oberhalb Tnleci und bei Hliusko nur noch stellenweise zerstreut. Anthyllis Vulneraria L. wurde auf einem Felde oberhalb Teleci ge- baut und findet sich hier und noch höher gegen Brezina zahl- reich verwildert. Prag, 30. October 1881. Cypern und seine Flora. Eciseskizze von Paul Sintenis. (Fortsetzung.) 11. Castello della reginji. Die Ebene nach Nikosia hin bot uns unter dem Artenreich- thum der typischen Feldflora auch so manches Neue. Besonders er- freute uns die prächtige Bongardia jRauivolßi, welche . mit ihrer nächsten Verwandten, Leontice Leontopetalvm, auf einigen Feldern häufig sich zeigte. Ein Feld war fast ganz mit den ersten Blättern einer Liliacee bedeckt, aufsprossender Fritillaria ähnlich, die wir später in Blüthe zu finden hofften. Leider ging dieser Wunsch nicht in Erfüllung: wir fanden die Pflänzchen im Mai, nur um Weniges weiter entwickelt, total verbrannt. Doch grub ich mehrere dieser Zwiebel aus und sandte sie nebst anderen an Herrn Prof. Ritter v. Kerner für den Wiener botanibchen Garten, so dass noch die Mög- lichkeit vorhanden, etwas Genaueres über das Gewächs zu erfahren. Dann fand sich Androsace maxima sehr häufig in Gesellschaft von Ceratocephalus falcattfs, Erucaria aleppica, Uidesm,us tenuifolius, Koelpinia linearis, Malcolmia tondosa', Ornithogalum tenuifolium, Astragalus baeticus, A. cruciatus, A. tribuloides, A. epiglottis u. a. Die nächste grössere Excursion galt dem höchsten Punkte der ganzen nördlichen Gebirgskette, dem Castello della regina oder Buffa- veuto, 3 — 4 Stunden westlich von Kythräa, über dem Kloster Chry- sostomo gelegen. In der Mittagstunde des 6. April brachen wir auf, in der Absicht, bis Chrysostomo zu gehen und dort zu übernachten, um in der Früh des nächsten Tages die Bergfahrt frisch gestärkt zu unternehmen. Da ich den Weg zum Kloster bereits in Constanti- nides' Begleitung einmal gemacht, nahmen wirkeinen Führer mit (auch Robert musste daheim bleiben) und gelangten ganz gut noch vor 19 Sounenuntergaug ans Ziel. Der Pfad lührt sich senkend und steigend durch die Thalkrümmungen der Vorberge, die, immer höher werdend, in unregelmässigen Ketten von West nach Ost verlaufen. Sie sind fast kahl, nur vereinzelt steht an ihren Nordabfällen hier und da eine niedrige Meerstrandskiefer, eine Schicht Mergelerde, häufig von Felsrippen durchsetzt, bedeckt sie. Die Flora ist dünn, nur selten rücken ihre Glieder zu kleineu Gruppen zusammen. Meist sind es: Helkhrysum siculmn, Pluignalon rupestre, Onohrychis venosa, Astra- galus cyprms, Astr. alexcmdrinus, Pterantkus echinatus, Plantago cretica, PL ovata, Trifolium Cherleri, Trif. stellatum und ähnliche, weiche den hellfarbigen Boden jetzt mit Blüthen schmücken. Einen weiteren Bestandtheil dieser Flora bilden: Galium su- berosum, ein vielverzweigter Zwergstrauch; Euphorbia cassia, Hedy- sarum cyprium, Dianthus inultipunctatus, mehrere distelartige Ge- wächse, Andropogon distachyos, A. hirtus, Imperata arundinacea u. a., die alle erst später blühen. Das Herumklettern an diesen sehr steil abfallenden, kuppig-gewölbten Bergen ist beschwerlich, da der Boden leicht unter dem Fusse weicht und die Hand selten einen haltbietenden Strauch findet. In den engen Tbälern rinnt gewöhnlich eine kleine Wasserader unter Oleander-, Tamarisken- und Myrten- gebüsch, und eine geschlossene Vegetation bedeckt die Thalsohle. Auch diese kleinen Bächlein versiegen nach den Frühlingsregen bald; feine Salzkrystalle, meist Bittererde, überziehen alsdann rasch das trockene Bett, der nämliche weisse Ueberzug tritt auch zuweilen an den Felsenwänden auf, — Der Gürtel dieser Vorberge hat ziemlich gleichmässig die ungefähre Breite einer halben Meile; der Haupt- gebirgsstock selbst, aus rothem und dunklerem Kalk bestehend, er- hebt sich in felsigen Graten und schroffen Spitzen und trägt an seinen Hängen meist grüne, steinige Halden. Diese haben mehr oder minder jene Flora, welche ich gelegentlich der Excursion nach dem Pentedactylos für die Felspartien namhaft machte. Diesem verlocken- den Gebiete wandten wir uns auch heute wieder zu, fanden aber ausser Daucus involucratus, D. subsessilis, Caucalis tenella, Poly- carpum tetraphyllutn und Convolvulus evolvuloides nichts Neues, da uns ein gewitterartiger Regenguss am gründlichen Suchen hinderte und uns über eine Stunde nöthigte, unter überhängenden Felsen Schutz zu suchen. Die Lage des Klosters Chrysostomo, ziemlich in halber Höhe des Gebirges, ist entzückend: schluchtenartig treten die felsigen Berge zusammen, den alterthümlichen, viereckigen Bau mit der klei- nen Kirche im Hofraume auf drei Seiten fast senkrecht übei'ragend. Am jenseitigen Thalhauge zieht sich ein Wäldchen dunkler Cypressen abwärts. Ein verwilderter Garten mit alten Aprikosen-, Citronen- und Mandelbäumen etc. umgibt theilweise das finstere Gebäude, zu welchem das saftige Grün der thalwärts liegenden Felder und Matten einen schönen Contrast bildet. Die Ruinen Buffavento's auf fast senk- recht emporstrebenden Felszinnen erheben sich ungefähr 2000' höher kühn in die Wolken: das grüne Thal hinunter schaut man über den 9 * 20 Gürtel der welleiiföi-migen Vorberge hinweg, hinaus in die Ebene lind hinüber zum Troodos. Im hohen Thorgange des burgähnlichen Elostergebäudes be- grüsste uns ein .schwarzbärtiger Mönch, der einzige, welcher in dem umfangreichen Baue zu hausen scheint, aufs freundlichste; wir kann- ten uns ja bereits; und führte uns über den sehr holperigen Hof nach der Fremdenzelle, einem fast leeren, hochgewölbten Gemach. Hier stiess er die nach dem Garten zu liegenden Fensterläden auf und eröffnete uns so die köstliche Aussicht auf die drunten in ro- siger Abendbeleuchtung ausgebreitete Landschaft. Uebermannshohe, blühende Anatriches -Si'3,ii(\eü ragten aus dem Klostergarten zu den Fenstern herauf. — Unsere Kleider waren vom Kegen noch ganz durchnässt, wesshalb der Aufenthalt in dem kahlen Gemach gerade kein angenehmer. Der Priester mochte das wohl gewahren, denn er forderte uns sogleich auf, wieder mit hinauszukommen. Im Hofe rief er einen Klosterbruder herbei und liess einen hohen Stoss duftigen C3^pressenholzes entzünden, in dessen wohlthuende Wärme für uns und ihn Stühle gestellt wurden. Längs den uuregelmässigen Gebäuden, die den Hof umschliessen, läuft eine hölzerne, überdachte Gallerie, auf welche eine Menge Zellen münden. Inmitten des Hofes erhebt sich, auf Felsen ruhend, die kleine durch angebaute Kapellen sehr unregelmässig erscheinende Kloster- kirche, deren Inneres ich schon bei meinem ersten Hiersein in Augen- schein genommen habe. Es enthält viele antike Holzschnitzereien und die mit bunten Heiligenbildern überladene Icofiastuswand hat sicher- lich hohen Werth. Bald belebte sich der Hof mit von der Weide heimkehrenden Heerden. Der freundliche Priester versprach uns für morgen Früh einen jungen Burschen als Führer nach dem Kastell, und bald nach dem Abendessen, das man uns vorsetzte, natürlich Eier und immer wieder Eier, begaben wir uns zur Ruhe. Die Mitnahme eines Führers ist nöthig, wenn anders man nicht allzuviel Zeit auf das Aufsuchen des unkenntlichen Pfades verwenden will, welcher über den mauerartigen, meist absolut unersteiglichen Felsenwall, über welchem die Euinen sich erheben, hinwegführt. Der jimge Bursche hing sich einen mit Trinkwasser gefüllten Schlauch um die Schulter und nahm in einem Trebel') Brod und Käse mit; wir selbst hatten unsere Trinkflaschen in Kythräa mit Wein gefüllt und uns hinreichend mit Apfelsinen, der besten Erquickung auf der- artigen Tom-en, versehen. Bald nach Sonnenaufgang machten wir uns auf den Weg. Erst ging es sehr steil am felsigen Berghange hinter dem Kloster hinauf, der ziemlich dicht mit Gesträuch bewachsen ist, na- mentlich Calycotome v'dlosa, Rhamnus Heldreichii und Oenista acan- thoclada; von Zlle.v europaeus, die ünger und Kotschy für diese Gegend als sehr häufig angeben, sahen wir aber keine Spur. Es be- fremdet uns sehr, letzteren Strauch, der nach den Genannten sich *) Lederbeutel. 21 der weitesten Verbreitung auf Cypern erfreuen soll, auf allen unse- ren Streifzügen nicht Einmal zu Gesicht bekommen zu haben; ein Uebersehen ist doch nicht leicht möglich. Massenhaft hingegen fan- den wir auf der Insel die genannte Genista, welcher Kotschy gar keine Erwähnung thut. Zuweilen tritt sie in ganz ansehnlichen I3e- ständen auf. Alsdann kamen wir auf eine grosse , auch steil abfallende, aber minder felsige Halde, die nur spärlich mit niederem Gesträuch bestanden ist, und einige unbedeutende Einsenkuugen hat; sie zieht sich bis hinauf zu dem erwähnten Felsenwall, der über die ganze Länge des Bergrückens hinläuft; darüber erscheint Castello della re- gina an den Felsscbroffen wie an- und aufgekittet. Die höchste Fels- spitze krönt ein verfallener Thurm. Auf dieser Halde steht häutig die wunderliche Ballota integrifoUa\ meist schmiegt sie sich schirmartig an aufragende Felskanten und ist mit ihren nadelspitzen, je zu vier im Wirtel stehenden, abwärtsgebogenen Dornen kaum zugänglich. Die Blüthen steckten noch als kleine Pünktchen in den fast völlig entwickelten, weitglockigen, grünen Kelchen, so dass man im ersten Anblick glauben konnte, ein abgeblühtes Gewächs vor sich zu haben. Die Flora ist die der Felsenregion, als deren Kepräsentanten Mal- colmia Chia, Arahis venia, Campanida JErinus, Slderltis rotnana, Galium setaceum etc. gelten können. Am Fusse der Felsen breitet sich wieder höheres Gesträuch oft zu undurchdringlichen Dickichten; darunter Latirus noh'dis. Nun zogen wir uns mehr östlich und ge- langten an eine kleine Felseinsattlung, die uns einen überraschenden Blick den Nordhang der Gebirgskette hinunter und über das dunkel- blaue Meer gestattete. Der nördliche Abfall des Gebirges ist ungeheuer schroff und meist mit Meeistrandskiefern bewaldet. Die oberste Eegion bilden grösstentheils senkrecht abstürzende Felswände von colossalen Dimen- sionen. Auch die Vorberge, die auf dieser Seite einen weniger brei- ten Gürtel bilden, sich aber ebenfalls wellenförmig hinziehen, tragen höhere Strauchvegetation und verflachen sich zum saftiggrünen, mit Oelbäumeu und Karuben meist waldartig bestandenen Strande, der viele grosse und kleine Landzungen hinaus ins Meer sendet und zahl- reiche Buchten bildet. Auf allerdings etwas halsbrecherischem Pfade klommen wir nun am nördlichen Hange eines Felsengrats in westlicher Eichtung dem alten Gemäuer zu. Die Aussicht zur Linken auf die Ebene wurde uns durch die Felsen verdeckt; zur Rechten hatten wir beständig den imposanten Blick in die waldige Tiefe hinunter. Dichtes Ge- sträuch, als Acer oMusifolmm und Laurus drängt sich, oft kaum durchdringlich, an die Felsen heran, und hier fanden wir den hu- mosen Boden aufs köstlichste geschmückt mit den grossen und so zarten Blüthen der Anemone hlanda; die weissen, hellblauen und blassrosarothen Sterne leuchten überall im saftigen Grün; dazwischen prangt mit ihren lieblichen Glocken Scilla cenma. Auch Vicia cypria fand sich häufig, meist aber schon in Frucht. Den waldigen Abhang 22 bedeckt die hohe Lecokia cretica mit ihrem freudig-grünen Laube. An den moosigen Felswänden steht in grossen Buschen Arahis al- bida var. Billardieri mit duftigen Blüthenrispen. Es war ein kleines Blüthenparadies in der grossartigen Gebirgswildniss, das unwider- stehlich zu träumericher Rast einlud. Gedämpft drangen die Strahlen der heissen Vormittagssonne durch das grüne Laubdach; die feier- liche Stille unterbrach nur zuweilen das kurze, schmetternde Liedchen eines verborgenen Waldvögelchens. Dunkle Cypressen und helle Meer- strandskiefern stehen am Abhang hinunter. Tief drunten das unend- liche Meer. Frischen Moosduft verbreitet der modernde Stamm, auf welchem wir sitzen und während des beschaulichen Kastens unser Frühstück: Brod, Apfelsinen, Käse und feurigen Cyperwein, ein- nehmen. — Dann stiegen wir rüstig weiter. (Fortsetzung folgt.) Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (FortsetzTing.) XXXL Fam, Cannabineae Endl. 376. Canndbis sativa L. Hin und wieder selten neben Häusern um Catania verwildert! XXXn. Fam. Salicineae Rieh. 377. Saliiv alba L. a. vulgaris (Genau dieselbe Form, wie in den Nebroden). An feuchten Orten, Zäunen und Bachufera der unter- sten Etnaregion, selten wild, häufiger cultivirt. Am Gestade des Si- meto zerstreut ! an der Ostseite im Cerrita-Walde etc., früher bestand hier nach Scuderi sogar ein Salicetum. Febr., März. ^. 378. fSaliaj fragilis L. An Zäunen und Flussufern. In der un- tersten Etnaregion (Raf. I). Febr., März. ^ . 379. Salix putyurea L. Guss. *Syn. et *Herb.!, Hella; Raf. I. An Bächen und Flüssen der untersten Etnaregion bis 2400': An san- digen Ufern des Simeto unterhalb Bronte und Adernö sehr häufig (!, Guss.) Febr., März. ^. 380. Salix pedicellata Dsf. *Guss. Syn. et Herb.! An Bächen, Zäunen und feuchten Abhängen der unteren Waldregion (200 — 3000'): Im Vallone San Giacomo an mehreren Punkten, besonders „allo Scifo" (Herb. Tornab.!), in der Waldregion ob Nicolosi, Milo und im Vallone di Ulli (Herb. Tornab.!), bei Catania (Cosent. !), am Si- meto unterhalb Adernö sehr häufig! Febr., März. ^. 381. Populus alba L. *Raf. H, *Cat. Cosent., *Scud. Tratt., *Gem. Cenno, *Philippi, *Torn. Not. und Foss. An Zäunen, zwischen 23 Gebüsch und in feuchten Wäldern, sowie an Bach- und Weingarten- rändern vom Meere bis 3000' sehr häufig: In der Ebene Catania's, besonders gegen Westen (Cosentinü), bei Misterbianco (ßeyer!), um Nicolosi, zwischen Zaifarana und Milo!, auf Hügeln von San Giacomo (Tornab.); auch öfters cultivirt, z. B. bei Licodia (Torn. Foss.); bildet einen interessanten Beweis dafür, dass mehr die Boden- beschaffenheit, als das Klima, der Waldregion bei 6000' eine Grenze setzt, da sie in allerdings nur 6' hohen Exemplaren mitten zwi- schen vulkanischen Felsen noch in der Timpa del Albanello (7800') von Gemellaro angetroffen wurde. März, April. ^. 382. Popidus tremula L. *Raf. II, *Tratt. Scud., *Philippi, *Guss. Syn. et *Herb.!, *Bert. An steinigen und bewaldeten Ab- hängen des Etna, auch zwischen Gesträuch und an Weingartenrän- dern vom Meere bis 5500' sehr häufig, aber nur in kleinen Gruppen oder einzeln zwischen anderen Waldbäumen. Bei Catania (Guss. Syu.), an Eisenbahndämmen zwischen Acicastello und Acireale, sowie bei Piedimoute!, um Nicolosi!, im Cerritawalde!, in Wäldern ob Nico- losi und Paternö (Tornab.), Milo (Gu^s. Syu.), am Piano della Cu- bania (Tineo, Bert.), am Gianuicola im Val del Bove bis 5500' (Philippi); wahrscheinlich gehören die vielen Pappeln im Walde von Randazzo und Maletto, von denen Scuderi spricht, ebenfalls hieher. März, April. ^ . 383. Popidus nigra L. Am Rande der Flüsse und Gräben, an Zäunen und zwischen feuchtem Gebüt;ch vom Meere bis in die Wald- region. In der Ebene Catania's (!, Cat. Cosent., Flor, med.) in der Waldregion (Tratt. Scud., Raf. II). März, April. ^. XXXIII. Fam. Chenopodeae Vent. 384. Salicornia herbacea L. et Aut. it. An überschwemmten, salzigen Meerufern: In der Ebene Catania's (Cat. Cosent.) an einer vertrockneten Lache vor dem Ausflusse des Simeto! August, Sep- tember. O- 385. Salicornia fruticosa L. Ces. Comp., Gren. God., W. Lg., radieans Guss. *Syu. et Herb.!, non Sm. (sec. Ces. Comp.), fruticu- losa Tin. fruticosa L. var. ß. Bert. An überschwemmten Meerufern bei Catania (Tornab., Guss. Syn. Add.). Sept., Oct. ^ . — Von fru- ticosa L. Guss. unterscheidet sich radieans Guss. durch niedrigeren, schlankeren Wuchs, aufsteigende, an der Basis wurzelnde Aeste und schlankere Aehren; nach Cesati aber gehören beide zusammen; sie finden sich gesellig bei Mondello unweit Palermo. 386. Salicornia macrostachya Moric. Guss. Prodr., Syn. et Herb!, Gren. Godr., fruticosa Bert. p. p., *Cat. Cos. Unterscheidet sich von fruticosa durch doppelt so grosse Höhe, doppelt so dicke Aehren, niemals wurzelnde Aeste (ganz flügelloses Perigon, viel spär- licheres Eiweiss imd fleischige, nicht häutige Fruchthülle?). Wii'd von Ces., W. Lge. sogar generisch als Arthrocnemum getrennt, doch ist die Aehnlichkeit mit voriger in Habitus, Blüthen und Früch- ten so gross, dass es selbst Schwierigkeiten macht, sie specifisch zu 24 scheiden; daher fasst der Monograph Mo quin 385 und 386 als .Ir-- ihrocnemum frutkosum a., ß. radic. und y. niaorost. zusammen. An überschwemmten salzigen Meerufern bei Catania (Tornab.!), in der Ebene von Catania (Cat. Cosent.). Aug. Sept. ^ . 387. Salsola Kali L. 322 ß. glabra Ten. = ß. calvescens Gren. Godr. = ß. Tragus Moq. G*uss., non L., denn Tragus L. ist = y. tenuifolia Moq. mit langen, dünnen, fast fadenförmigen Blättern, eine Varietät, die Sicilien fehlt, und mehr dem mitteleuropäischen Binnenlande, sowie dem norddeutschen Seestrande eigen ist. Um Ca- tania sowohl an sandigen Meerufern, als auch an lehmigen Gestaden des Simeto, selbst auf dürren Lavafelsen und in Weingärten aber immer in mehr oder weniger grosser Nähe des Meeres in Menge beob- achtet! Blätter meist kurz und breit, seltener linear, — 8 Gm. lang, aber nie fadenförmig. Juni — August. 0. 388. Salsola Soda L. et omnes Aut. sie. In der Ebene von Catania (!, Cat. Cosent.). August, Sept. O- 389. Salsola longifolia Forsk., Ces. Comp., W. Lge., non Lam., oppositifolia Dsf. Guss. Prodr., *Syn. et *Herb. ! Bert, non Bieb., nee Fall, (denn diese ist eine südrussische Steppenpflanze). Auf lehmigen Hügeln und an salzigen Orten: bei Catauia (Guss. Syn.), Misterbianco (Guss. Syn. et Herb.!), Paternö (Guss. Herb.!). Juni — August, t» . 390. Suaeda maritima (L.) Dum. ß. erecta Moq. Ces. Comp., Gren. Godr. Chenopodium marit. L. Guss. Prodr., Syn. et *Herb.!, *Cat. Cosent., Salsola maritima Poir. Bertol. (Sicil.). An salzigen, überschwemmten Meerufern bei Catania (Tornab. !, Guss. !, Cat. Cos.). Juni — October. 0. 391. f Suaeda Jacquini (Ten.), Chenopodium Jacq. Ten. *GusS' Syn. Add. Unterscheidet sich nach Guss. von voriger durch höhere, an der Basis fast holzige, aufsteigende (nicht aufrechte) Stengel, aufrechte (nicht abstehende) Aeste, stumpfliche Blätter und genäherte Blüthenknäuel; nach Ces. Comp, und Moq. ist es nur Form von 7naritima. An überschwemmten Meerufern bei Catania (Tornab. in Guss. Syn. Add.). Juni — August. 0. 392. Suaeda ß-uticosa (L.) Forsk. Ces. Comp., Tod. exs. !, Sal- sola frutic. L. II, Bert. (Sicil.), Chenopodium frut. L. ed. I, *Guss. Prodr., Syn. et Herb.! An überschwemmten Meerufern, felsigen Ab- hängen, auf lehmigen Hügeln nahe dem Meere und weiter landein- wärts: Um Catauia und in der Ebene, besonders am Simeto höchst gemein (!, Guss. Syn.), um Paternö (Guss. Syn. und Herb. Torn.!), von Adernö gegen den Simeto hinab stellenweise häufig!; var. con- fertiflora: Um Catania (Torn. in Herb. Guss. !). Mai — August. ^. 393. Chenopodium murale L. etc. a. und ß. albescens Moq. == b. pruinosum Guss. An wüsten Orten, Mauern, Wegrändern, auf Fel- dern und in Gärten der untersten Etnaregion sehr häufig, z. B. auf Lavaschutt am Meere gemein, um Catauia und in der Ebene von Catania (!, Tornab.!), an Grabenrändern längs des Simeto bis über Paternö!, von Catania nach Acicastello (!, Beyer!). Juli— Sept. 0. 25 394. Chenopodium alhum L. etc. Auf wüsten und bebauten Stellen, besonders in Gärten, an Wegen und Mauern, auf Lavaschutt sehr häufig, wenigstens «. commune Moq.: In der Ebene von Cata- nia (!, Cat. Cos., Herb. Guss.!), längs der Eisenbahn nach Taormina!, am Wege nach Nicolosi und von da aufwärts bis 2600' (!, Herb. Guss. et Tornab.!), ob Zaffarana bei der Grotta del Turco!; selten ist e. viride (L.), 8. candicans Lam. (z. B, bei Bronte!) und t. pe- dunculare (Bert.) Moq. z. B. um Catania! Juni — Sept. Q. 395. Chenopodium opidlfolium Schrad. Auf lehmigen Feldern in der Ebene Catania's und gegen Nicolosi hinauf bei 2000' an Weg- rändern selten! Mai — August. O- ^eu für das Gebiet. 396. Chenopodium Vulvaria L. Au wüsten und bebauten Stellen der Ebene und untersten Etnaregion bis 3000' sehr häufig: Um Ca- tania gemein (!, Fl. med.), besonders auf Lavaschutt am Meere, in der Ebene von Catania (!, Tornab. in Herb. Guss., Cat. Cosent.), in der Gegend Tardaria (Tornab.!) an Wegrändern bis hoch über Ni- colosi hinauf, ebenso von Adernö bis Bronte und um Bronte häufig! Erscheint im Februar, blüht Mai — Sept. 0. 397. Chenopodium Botrys L. *Cat. Cosent., *Raf. I, H, *Guss. Prodr., Syn. et *Herb.!, *Bert. In Weingärten und an Wegrändern, besonders auf lockerem Lavasande sehr häufig, vom Meere bis in die Waldregion ( — 3500'): In der Ebene von Catania (Cat. Cosent.), bei Catania, Giarre, Nicolosi, Milo (Guss.!), Pedara (Tornab.); wurde auch von mir um Nicolosi, S. Nicola deir arena, Bronte und Ma- letto und höher hinauf sehr häufig, selten im Valle Calanna beob- achtet; winzige Exemplare (= y. alpinum Lap.) herrschen in höhe- ren Lagen vor. Juli — Sept. O- 398. ^Chenopodium ambrosioides L. „üeberall, besonders im Westen von Catania, in der Distanz von 1 Miglie" (Fl. med. cont.); dürfte wohl Verwechslung mit Nr. 397 sein, doch wird es auch von Raf. in der Tiefregion des Etna und von Guss. als in Sicilien nicht selten angegeben. (■Fortsetzung folgt.) Literaturberichte. Das Bewegungsvermöaren der Pflanzeu. Eine kritische Studie über das gleich- namige Werk von Ch. Darwin, nebst neuen Untersuchungen von Prof. Dr, Jul. Wiesner (Wien 1881, Alfred Hölder's Hof- und Universitäts- Buchhandlung). Ch. Darwin hatte vor einiger Zeit ein Werk „The power of movement in plants" London 1880 (deutsche üebersetzung von V, V. Carus) der Oifentlichkeit übergeben. Der Grundgedanke dieser höchst originellen und geistreich geschriebenen Schrift lässt sich wie folgt präcisiren: Das freie Ende jedes wachsenden Pflanzentheiles zeigt eine eigenthümliche, andauernde, mitunter kreisende Bewegung; 26 alle Bewegungen wachsender Pflanzentheile (Heliotropisnius, Geotro- pismus, Hydrotiopi.-mus etc.) sind nichts anderes als Modificationen dieser Urbewegung, welche Darwin als Circumnutation bezeichnet. Darwin ist der Ansicht, dass alle von ihm auf Circumnutation zu- rückgeführten Bewegungsfoimeu sich als Keizphäuomene darstellen, indem eine stellenweise angeregte Bewegung sich von selbst auf die benachbarten Theile der gereizten Organe übertrage, selbst auf solche, welche direct gar nicht reizbar sind. So lässt Darwin auf die Wurzelspitze die Schwere wiiken; von der Spitze geht ein Eeiz aus, dieser bewirkt in der stark wachsenden Eegion der Wurzel eine Abwärtskrümmung. Die Wurzelspitze leitet alle Bewegungen der Wurzel und timgirt, wie Darwin sich ausspricht, in ähnlicher Weise, wie das Gehirn eines niederen Thieres. Angeregt durch Darwin's Untersuchungen unternahm es unser ausgezeichnete Forscher und Lehrer Prof. Wiesner, der sich vor nicht langer Zeit in eingehender Weise mit verschiedenen Bewegungs- erscheinungen der Pflanzen beschäftigte, neuerdings diesem Gegen- stande seine forschende Kraft zu widmen, und theilt im vorliegenden Buche die Eesultate seiner eigenen Untersuchungen mit, welche zum Theile Darwin's Beobachtungen bestätigen, zum grösseren Theile aber in überzeugender Weise widerlegen. Was nun die Circumnutation betrifft, so zeigt Wiesner, dass ihr keineswegs eine so allgemeine Verbreitung zukommt, als Dar- win annimmt. Wiesner fand Stengel {Peperomia trichocarpa), Blätter {Ciiphea joruUemis), welche sich ganz geradlinig weiter entwickeln; es gibt Pilze {Mucor racemosus, Pilol>oli(s), denen im wachsenden Zustande gar keine Circumnutation zukommt. Dort, wo jene compli- cirten, häufig kreisenden Uewegungeu wirklich vorkommen, sind die- selben zurückzuführen auf Wachsthumsstöruugen, oder sie stellen sich als combluirte Bewegungen dar, oder endlich sie sind identisch mit der revolutiven Nutation. Darwin führt alle Nutationsbewegungen auf die Circumnutation zurück. Heliotropismus, Geotropismus sind nur Modificationen derselben. Damit erklärt er aber nichts, er sieht ja die Circumnutation nur als eine einstweilen nicht erklärte Urbe- wegung pflanzlicher Organismen an. Wiesner fülirt dieselben Be- wegungen auch auf eine Einheit zurück, und diese Einheit ist das Wacbsthum selbst. Während Darwin alle Nutationsbewegungen auf Turgor und Dehnung der Wand beruhen lässt und dem Wacbs- thum hierbei nur eine secundäre KoUe zuspricht, wird von Wiesner mit Bestimmtheit darauf hingewiesen, dass die Turgordehnung wäh- rend des Wachsthums nur eines der untrennbar verbundenen Wachs- thumsmomeute darstellt, und dass alle Nutationsbewegungen sich nur so lange vollziehen, als die Orgaue in die Länge wachsen und nur dann eintreten und anhalten, wenn die Wachsthumsbedingungen erfüllt sind (Versuche mit Scliäfteu von Taraxacum, mit Wurzeln von Vicia etc.). Bezüglich des Heliotropismus ist Darwin der An- sicht, dass die Wirkung des Lichtes einem Reize gleich sich auch auf unbeleuchtete Theile fortpflanzt und selbst in Orgautheilen, welche 27 direct nicht heliotropisch sind, heliotropische Bewerbungen hervorzu- rufen vermag. Wiesner weist zunächst darauf hin, dass Darwin seine Angabe auf unvollkommene Versuche stützt, und zeig-t auf Grund eigener exact aufgeführter Versuche, dass dasjenige, wa^ Dar- win als eine Reizerscheinung deutet, ein durch den heliotropisch vor- geueigten oberen Tlieil des Organs hervorgerufenes Belastunp^sphä- nomen ist, welches dort Zugwachsthum einleitete. Den Geotiopismus betreffend hat Darwin, wie schon oben angedeutet wurde, eine ganz neue Ansicht geäussert: die Schwerkraft soll nur die Wurzelspize beeinflussen; von hier aus wird ein Reiz auf die im starken Wachs- thum befindliche Region der Wurzel ausgeübt, und in letzterer er- folgt dann die geotropische Abwärtskrümmung. Darwin stützt seine Ansicht auf Versuche, welche er mit gekappten Wurzeln ausführte. Wiesner zeigt hingegen, dass Wurzeln, deren Spitzen entfernt wur- den, sich unter Umständen doch noch deutlich geotropisch krümmen. Wiesner erklärt diese Erscheinung naturgemässer. Die Wurzelspitze ist ein zartes, verletzliches Organ, dessen Verletzung die Wachs- thumsföhigkeit der Wurzel alterirt. Wird nun die Spitze ganz abge- tragen, so ist die Verletzung eine derartige, dass die Wachsthums- fähigkeit der Wurzel ganz erlischt; in diesem Falle wird die Wurzel sich gar nicht mehr krümmen. Ist aber die Verletzung eine geringe, so wird die Wachsthumsfahigkeit wohl herabgesetzt, aber nicht ganz vernichtet, die Wurzel krümmt sich in diesem Falle mehr oder we- niger deutlich geotropisch nach abwärts. Jene geheimnissvollen Eigen- schaften, welche nach Darwin der Wurzel zukommen, erklärt mithin Wiesner auf eine einfache, den bekannten Thatsachen entsprechende naturgemässe Weise. Im Vorhergehenden wurde einiger der wichtigsten Versuche und Ansichten, welche auf Darwin's Untersuchungen Bezug nehmen, sowie einiger der vielen neuen Beobachtungen des Verf. Erwähnung gethan. Man sieht, dass der grosse brittische Naturforscher in weitgehende Irrthümer verfallen ist, und muss dem Verf. vorliegender Schrift umso- mehr Dank zollen, als er nebst Darbietung einer Fülle neuer Beobach- tungen einer Autorität wie Darwin entgegengetreten ist und Irr- thümer aufgedeckt hat, welche, weil sie eben von einer so grossen Autorität stammen, nicht nur von Laien, sondern auch von vielen Forschern ohne Widerrede angenommen werden. Das Buch ist nicht nur für Physiologen geschrieben; die meisterhafte Darstellung des Inhalts ist eine derartige, dass auch Nichtphysiologen, überhaupt alle nach höherer naturwissenschaftlicher Bildung Strebenden das- selbe mit dem regsten Interesse und dem grössten Nutzen lesen werden. Ein Moment verdient noch hervorgehoben zu werden; in dieser Schrift werden Ansichten und Beobachtungen Darwin's wider- legt; dies geschieht jedoch in einer solch eleganten, zarten und ob- jectiven Form, dass Darwin^s sonstige grosse Verdienste nicht im geringsten geschmälert erscheinen; es ist diess eine Form der Pole- mik, welche wir leider in anderen botanischen Streitschriften ver- missen; sie gibt neuerdings l^eredtes Zeugniss von der Objectivität, 28 Wahrheitsliebe und dem echt wissenschaftlichen Geiste, welche den gelehrten Verfasser bei seinen Arbeiten beseelen. C. M. Rei»ertorium annuum literatnrae botanicae periodicae euravit G. G. W. Bohnensieg, Custos bibliothecae Societatis Teylerianae. Tomus sextus. MDCCCLVII. Harlerni, Erven Loosjes. 1881. 8° 420 Seiten. Die fünf ersten Bände dieses Eepertoriums wurden in unserer Zeitschrift ausführlich besprochen. Das vor kurzem ausgegebene Vo- lumen VI schliesst sich in Bezug auf die Anordnung des Materials, sowie auf die typographische Ausstattung vollkommen seinen Vor- gängern an. Es könnte somit nur das schon früher in dieser Zeit- schrift Gesagte wiederholt werden, und sei auf die Keferate über die früheren Jahrgange verwiesen. Es genügt daher, hier nur kurz her- vorzuheben, dass der vorliegende 6. Band von Bohuensieg's Ile- pertorium eine annähernd vollständige, zweckmässig geordnete Ueber- sicht über die ungemein zerstreute und umfangreiche periodische botanische Literatur des Jahres 1877 gibt. Mögen die weiteren Jahr- gänge dieses sehr gut brauchbaren Repertoriums möglichst rasch er- scheinen, denn auch hier gilt das Sprichwort: „Wer schnell gibt, gibt doppelt". R. lieber die Bildung- neuer Namen auf dem Gebiete der beschreibenden Naturwissenschaften. Von Dr. Dietrich Rohde. Festschrift, herausge- geben von der Gelehrtenschule des Johanneuras in Hamburg zum SOjäh- rigen Doctorjubiläum Sr. Magnificenz des Herrn Bürgermeisters Dr. Gust. Heinrich Kirchenpauer. Hamburg 1881. Druck von Th. G. Meissner. 4*. 15 Seiten. Der Verfasser behandelt das gewählte Thema vom Standpunkte des Philologen und erörtert namentlich die verschiedenen Gesichts- punkte, welche bei der Bildung neuer Namen für Thiere, Pflanzen und Mineralien massgebend waren und noch sind. Seine Abhandlung bietet für den Naturforscher zahlreiche, wohlzubeachtende Angaben, wenn er auch in ihr keine neuen Gesichtspunkte aufstellt. Er schliesst mit folgenden Bemerkungen: „Im Ganzen ist die naturhistorische Nomenclatur etwas besser als ihr Ruf. Viele Namen, welche man für iucorrect zu halten geneigt war, finden sich theils in den späte- ren Perioden der classischen Sprachen, theils werden sie durch Ana- logien gestützt. Gewiss gibt es aber eine grosse Anzahl von Namens- bildungen, welch viel zu wünschen übrig lassen; es würde sich daher dringend empfehlen, dass einmal eine eingehende Revision der gegen- wärtigen Nomenclatur veranstaltet würde, etwa von Seite einer Aka- demie. Denn in befriedigender Weise könnte diese Aufgabe nur ge- löst werden durch eine Vereinigung hervorragender Naturforscher und Philologen". R. Bulletin uiensuel de la societe Liuueenne de Paris. Nr, 37. Paris 1881. 8", p. 289—296. Die vorliegende Nummer enthält folgende Mittheilungen : M. E. Pierre: Sur deux especes d'Epicharis produisant les bois dits: San- dal citrin et Sandal rouge {Epicharis Loureiri n. sp. E. Bailloni Pierre, p. 289—292). — M. H. Baillon: Le fruit de Osteospernivm 29 sur ime rose de rAnjoii, R. macrantha Desp. (p. 293). — M. 0. Com es: Sur les rapports entre l'evaporation et la decomposition de l'acide carbonique (p. 294). — M. H. Baillon: Sur une nouvelle plante febrifuge {Calea glabra); sur la direction des etamines de V Hemerocallis fulva (p. 295); sur la Symmetrie des fleurs doubles du Platycodon (p. 296). R. A. Hartinger: Atlas der Alpennora. Heft 11— IV. Wien. Deutscher und Oesterr. Alpen- Verein, 1881, 12". 42 Tafeln. Von dem Werke, welches wir schon in Nr. 10 dieser Zeit- schrift im vorigen Jahre eingehender besprochen, liegen uns nun die drei folgenden Lieferungen vor. Wir müssen jedoch sehr bedauern, dass unter dieser grossen Anzahl von Tafeln nur wenige den An- spruch auf das Epitheton „gelungen" erheben können, insbesondere, da wir durch die in dem früheren Referate gegebenen Bemerkungen hoiften, den Herausgebern einen Wink ertheilt zu haben, die ins Auge fallenden Unrichtigkeiten in Hinkunft zu beseitigen. Da dioss nun nicht geschehen ist, schrumpft die Anzahl der gelungenen Ab- bildungen fast auf ein Minimum zusammen und es können als solche nur Anemone vernalis, die Ranunculus-XYteü aus der Gruppe des R. alpestris, etwa Phyteuma comostim, JElyna spicata und Gen- ticma lutea hervorgehoben werden. Die meisten anderen Tafeln er- reichen trotz Farbenfrischheit und manch hübscher Gruppirung in Folge uncorrecter Zeichnung nur eine mittlere Rangstufe. — Andere Arten, namentlich solche, bei denen das Habitusbild oder die Summe aller ins Auge springender Eigenschaften nicht ausreicht, um die Pflanze gegenüber ähnlichen Formen genügend zu unterscheiden, sind kaum für Fachleute, natürlich noch viel weniger für Liebhaber kenntlich. Dazu zählen wir in erster Linie die Saxifraga-kxiQn^ namentlich Siuvifraga Aizoon und *Si. aspera. Wie wird es bei sol- cher Darstellung möglich sein, die wahrscheinlich später folgenden Saocifraga elatior und S. hryoides in der Zeichnung uuterscheidbar zu machen, wenn die Blattdetails so vernachlässigt werden! — Die Darstellung der über das Format der Tafeln hinausreichenden, grös- seren Pflanzen ist keine günstige. Man ersieht z. B. bei Hellehorus niger nicht die charakteristische Gestalt des Blattes, während z. B. die nebenan gemalte Wurzel ganz gut hätte weggelassen werden können. Das gleiche gilt von Veratrum Lohelianum und Adenostyles alpina, von welchen sich der Beschauer des Bildes keine rechte Ge- sammtgestalt bilden kann. Würde eine kleine contourirte Skizze der Gesammtpflanze beigegeben werden, so könnte dem leicht abge- holfen werden. — Es würde uns wieder viel zu weit führen, hier- orts jede auffällige Unrichtigkeit aufzuzählen; es muss jedoch bemerkt werden, dass unter Gentiana imhricata (339), die G. bava- rica, unter Soldanella pusilla{A\2) die S. minima dargestellt wurde, und dass die Identität des Hieradum intybaceum (292) und des Senecio carniolicus (261) mit den abgebildeten Pflanzen zu consta- tiren, kaum einem geschickten Enträthsler gelingen wird. Bezüglich der beigegebenen Blüthenaualyse müssen wir das seinerseits gefällte 30 Urtheil noch immer vollkommen aufrecht erhalten. — Uebrigens mögen die Freunde der Alpenflora durch unsere Bemerkungen nicht abgebalten werden, sich dieses so billig zu stehende Werk anzu- schaffen, um ohne die langweilige Stufenleiter von Bestimmungs- tabellen und ohne zeitraubende Blüthenanalyse die auffallenderen Alpenpflanzen unserer schönen Heimat an der Hand eines solchen Werkes kennen zu lernen. Beck. H. Karsten, Deutsclie Flora. Pharmaceutisch-medicinische Botanik. Berlin, Späth, 1881. Fünfte Lieferung. Enthält in gleicher Behandlung wie die vorhergehenden Hefte die noch übrig gebliebenen Familien der Monokotyledonen und die Dikotyledonen bis zu den Mesembryanthemeen. Gegen 60 schön aus- geführte Holzschnitte tragen wesentlich bei, die morphologischen Verhältnisse der Familien zu erklären. Hingegen verfehlen die zahl- reichen Bestimmungstabellen zumeist ihren Zweck und vermehren nur den Umfang des Buches, in welchem doch vor Allem der phar- maceutisch-medicinische Theil vorherrschen sollte. Die Rechtfertigung der zahlreichen Eigenthümlichkeiten in der systematischen Anord- nung des Stoffes bleibt wohl dem Verfasser überlassen. B. Az edenyes virägtalanok rendszere. (Systema Cryptoganiarum vascularium.) Zusammengestellt von Dr. V. v. Borbäs. Im neunten Programm der Staatsoberealschule Budapest, Be- zirk VI, 1880/81 p. 2—14, hat Ref. nach literaribchen Angaben das System der Gefässkryptogamen bis zur Unterscheidimg der Gattungen der europäischen Familien, aus seinen Notizen für Universitätshörer, zusammengestellt. In diesem werden die Dialysoreae auch Asoreae genannt. Die Notosoreae zerfallen in Polypodieae emend. (exclus. Gym- nogrammate, Ceterach et generibus Coeuosoreis adsciiptis) soris rotundis und in Asplenieae, soris elongatulis aut linearibus. In beiden diesen Subfamilien wiederholen sich die „indusiatae" und „exindusiatae". Gymnogramme \indi Ceterach sind z. B. exindusiatae Aspleniearum, Polypod'mm und Phegopteris aber exindusiatae Polypodiearum etc. Bei Isoetes wird bemerkt, dass anf diese Gattung die Benennung Muscifoliae oder Dichotomeae gar nicht passt und weicht sie in der Tracht von den Lycopodinen sehr ab. Nach den Blättern und nach der Benennung der Klassen (nicht nach den in der Basis der Blätter befindlichen Sporangien) möchte sie zu den Frondosis gehören und darum bildet sie in Koch's Synopsis eine Tribus der Marsiliaceen. Borbäs. Borbäs Vince, Az alföldi zsonibek vai^y zsombok. (Die Zsombek-For- mation des ungarischen Tieflandes, in Földmiveläsi Erdekeink"- 1881 p. 55 bis 100.) Ref. stellte die literarischen Beiträge (Kerner: Zool.-Bot. Ge- sellsch. 1558 p, 33, 315; 1859 p. 87—88, Wiener Zeitung 1859 Nr. 22. 23; Pflanzenleben der Donauländer p, 62-64; Pokorny: Bonplandia 1860 p. 183, Sitzungsberichte der Akad, Wien 1880, 31 Math, und iiaturwiss. Mittb. der ungarischen Akademie Bd. II; A. Skolka in Schedius' ^Zeitschrift von und für Ung-arn [sie!] "VI. p. 141; Berzevitzy J. 1. c. III. p. 348; Struve ßeichsanzeiger 1799 Nr. 168; und die Flora der Bekeser Gespanschaft des Ref.) üher diese interessante Bildung zusammen. Die Zs.-Säule hei Vesztö besteht in einer zweiten Schiebte unter dem Walde des Röhrichtes und die langen Blätter der Carex stricta Good., welche die Zsombek bildet, breiten sich ungefähr so aus, wie die Blätter des Gynerium argenteum, wobei sie den Wasserspiegel zwischen den Zsombekrasen verbergen. In diesem Wasser bemerkte Ref. nur Hi/drocharis mor- sus ranae bei Szilad pr. Veszto, bei dem Marhäsfok aber Nymphaea alba, Tausende von Stratiotes aloides und Potamogeton natans, auf der Spitze der Rasen aber nur Aspidium Thelipteris. Einen Zsom- bekrasen fand Ref. auch auf einer schwingenden Rasendecke (Läp.) bei Szilad. Stratiotes verhält sich hier nicht besser, als Elodea canadensis in Deutschland, Auf Iräz puszta fand Ref. die Zs.-Säule an ausgetrockneter Stelle und konnte man dieselbe mit Wagen be- fahren. Diese Säule erreichte ungefähr die Höhe der Räder des Wagens und hatte im abgeweideten Zustande eine Breite von 3 bis 4 Dm. im Durchmesser, Borbäs. I. Die Vegetationsliiiien der schlesischen Flora (37 S. Oct.) und II. die Uieracia accipitrina. (8 Seiten.) Von den aus R. v. Uechtritz's Feder stammenden Beiträgen zu Fiek's Flora von Schlesien sind obige zwei im Separat- Abdrucke erschienen. Was die Vegetationslinien der schles. Flora betriift, so ist die ausserordentliche Mühe und Sorgfalt, die Uechtritz der möglichst präcisen Fixirung der in das behandelte Gebiet fallenden Vegetations- linien widmete, durch die eigenthümliche geographische Lage Schle- siens, in Folge welcher eine nicht unerhebliche Anzahl Pflanzen doitlands ihre natürliche Vegetations-Grenze erreichen, vollkommen gerechtfertigt. Aus dem eben angegebenen Grunde sollte diese Ab- handlung einem wissenschaftlichen Bedüifnisse abhelfen, was dem Verfasser auch in glänzender Weise gelungen ist, indem die licht- volle Darstellung und das reiche Material, welches hier geboten wird, diese Arbeit als einen höchst werthvollen Beitrag zur Kennt- niss der geographischen Verbreitung der Gewächse erscheinen lassen. Die zweitgenannte Broschüre (Hieracia accipitrina) enthält zwar nur eine scheinbar kleine Gruppe der so schwierigen Habichts- kräuter, nämlich die Nummern 744 bis inclus. 751 der Fiek'schen Flora, allein dieselben sind sehr ausführlich bearbeitet, den einzelnen Species sind zahlreiche Subspecies, Formen und Varietäten beigefügt, die Synonymik ist in ersichtlicher Weise behandelt, und die Stand- orts- und sonstigen näheren Angaben lassen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Die aufgeführten Species sind folgende: Hiera- cium laevigatwn ; prenatUhoides ; villosum >C. prenanthoides Schulz, Bip; Fiekii Uechtritz; Tauschianuin Uechtritz; borealeW. Gr.; harhativm Tausch und umhellatum L. M. Pfihoda. 32 Schulze Carl, Lehrer an der landwirthschaftlichen Leliranstalt zu Hohenwestedt: Kurze Anleitung' zur rationellen Cultur des Beerenobstes. Mit 11 Holzschnitten; 107 Octav-Seiten, und Derselbe: Die Beniitznugr des Obstes. Eine Anleitung zum Dorren, zur Mussbereitung und zur Bereitung aller Arten Weine aus Kern-, Stein- und Beeren-Obst. 98 Oct.-S. Beide Schriften zeichnen sich durch Sorgfalt und Präcision der Darstellung aus, und obwohl einerseits Botaniker vom Fach bei den Diagnosen einzelner Species und Varietäten die ihnen liebgewordeue systematische Gliederung vermissen dürften, so Jässt dagegen der rein pomologische, und namentlich im zweitgenannten Werke der zymotechnische Theil nichts zu wünschen übrig, und es lässt sich daraus auf reiche praktische Erfahrungen, wie nicht minder auf sehr achtbare Literatur-Kenntnisse schliessen. M. Prihoda. Dr. Marchesetti Carl v. Le nozze dei flori. Discorso tenuto alla Sala della Borsa. Trieste 1881. (Die Ehen der Blumen.) Vortrag, gehalten im Saale der Triester Börse. Die vorliegende kleine Broschüre ist ein Separat-Abdruck aus dem Journale „Mente e Cuore" (Verstand und Herz). Ohne alles doctrinäre Gepränge, aber klar und anschaulich entrollt der Verf. ein Bild der Ergebnisse der neuesten Forschungen über die sexuellen Functionen der Pflanzen, selbst der am niedrigsten organisirten. M. Prihoda. Die Cultur der Zimmerpflanzen. Ein Leitfaden für Pflanzenfreunde. Von Dr. Emil Kalender. 120 Seiten 8". Verlag von J. P. Bachern in Köln. Das Büchlein zeichnet sich durch grosse Uebersichtlichkeit aus. Der Verfasser hat, entgegengesetzt den sonstigen Abhandlungen gleicher Richtung, nur die Pflege derjenigen Gewächse geschildert, welche wirklich im Zimmer gedeihen, und gerade durch diese scharfe Richtung wird das Buch zu einem zuverlässigen Rathgeber für alle Pflanzenfreunde, die nicht in der Lage sind, einen Gärtner halten zu können. Correspondenz. Tavarnok in Ungarn, am 25. November 1881. In meinem Aufsatze über bosnische und Neutraer Pflanzen ist Seite 348 Zeile 10 von oben statt Tatragruppe zu lesen Fatra- gruppe. Seite 349 soll es statt Hieracium stolonifloricm W. K. richtig heissen H. flagellare Wild., ebenso statt Hieracmm hißdum Kit. richtig H. atratum Fries. — In Szolcsäny habe ich in einer Drainirungsgrube Berula angustifolia Koch, var. rubriflora in zahl- reichen Exemplaren gefunden. Dr. Pantocsek. Wr. -Neustadt, am 9. December 1881. Die Gattung Botrychium gehört jedenfalls zu den schönsten Gefäss-Kryptogamen. Unsere bekannte Mondraute B. lAmaria L. 33 variirt sehr in der Grösse, so gibt es z, B, Zwerge wie aus dem Ampezzo-Thal oder vom Berge Hengst und Gahns (N.-Oest.) und kräftige Exemplare, wie von St. Johann und Paul und vom Buch- kogel bei Graz. — Imponirender jedoch wie B. Limaria L. erscheint durch sein ebenso kräftiges wie elegant geschlitztes Laubblatt und das in üppiger Rispe fructificirende Sporangien-Stämmchen das viel seltenere B. 7natricariaefoliuni A. Br. Vor einiger Zeit fand ich zufällig einen mir neuen Standort dieser schönen Pflanze: nämlich eine kleine Blosse im Sauerbrunner Wäldchen in Ungarn (Station der Oedenburger Bahn). Auf einem Räume von kaum 1 QMeter traf ich 5 Exemplare beisammen, frei- lich weit und breit davon wieder keine Spur. Es war Ende Juni, die Sporangien stäubten reichlich, als ich von 3 Exemplaren die oberirdischen Theile pflückte und mit mir nahm. Ich möchte an dieser Stelle die Bitte aussprechen, es mögen die Leser dieser Zeilen ihnen etwa bekannte Fundorte dieser hübschen Gefässpflanze Botr. matricanaeformm A. Br. in dieser Zeitschrift gefälligst mittheilen und dadurch etwas zur Kenntniss der Verbrei- tung der Art beitragen. Dr. Heinr. Baumgartner. Kohrbach in Oherösterreich. am 11. December 1881. Heute können Sie noch auf freiem Felde blühend linden : V&ro- nlca Buxbanmi, Lammtn /^urpurev/m, Senecio vulgaris, Bellis u. s w. Ich theile Ihnen meinen jüngsten Einfall zu einer botanischen Spie- lerei mit, die mir bereits viel Freude und Vergnügen macht, und jedem Nachahmer solche in gleichem Masse bereiten wird. Ich liess mir eine Blechtasse 1 Geviertmeter gross, mit 0*03 hohem Rande anfertigen. Auf dieser errichtete ich aus Steinen und Erde einen sogenannten „Alpenberg". Diesen bepflanzte ich mit Moosen und Flechten, und nahm zu Wassergewächsen geeignete Töpfchen, die ich in die Erde einsenkte, oder zwischen Steine einbaute. So habe ich einen kleinen bryologischen Garten in meinem Zimmer, der niedlich und zierlich ist. Entsprechend ausgestattet, kann so ein „Moostisch" dem vornehmsten Zimmer zur Zierde gereichen. Die Mühe und Kosten der Herstellung und Erhaltung sind nicht nen- nenswerth, und werden durch das leichte Gedeihen mancher Sporen- pflanzen reichlichst vergolten. Dass jedoch das Ganze nicht so blosse Spielerei ist, beweist schon der Umstand, dass ich das Vergnügen habe, Moose und Flechten neuerdings frisch wachsen zu sehen, die schon übers Jahr getrocknet in meinem Herbare lagen. Wer sich mehr damit beschäftigen wird, muss bald zur Einsicht kommen, dass der Moostisch besonders zu Beobachtungen geeignet, und der Wissen- schaft auch von Nutzen sein kann. Empfehle diesen meinen Ein- fall jedermann bestens zur Nachahmung und Verbesserung. Josef üllepitsch. Owterr. botttB. Zeitschrift. I. Heft 1882. 34 Personalnotizen. — Dr. Otto Wilhelm Sonder, Apotheker in Hamburg, ist am 21. November, 70 Jahre alt, gestorben. — Dr. Stefan v. Joo, emer. Professor an der einstigen chir- urgischen Lehranstalt in Klausenburg, ist, 75 Jahre alt, am 3. De- cember gestorben. — Dr. P. G. Lorentz ist am 6. October in Concepcion del Uruguay gestorben. Vereine, Anstalten, Unternehmung^en. — In einer Sitzung der kais. Akademie der Wissen- schaften in Wien am 13. October übersandte Prof. J. Wiesner eine Arbeit des Prof. an der Hochschule für Bodencultur in Wien Dr. A. Kitter v, Lieben berg, betitelt: „Untersuchungen über die Rolle des Kalkes bei der Keimung von Samen." Der Verfasser weist in diesen Untersuchungen nach, dass es eine grössere Zahl von Pflan- zen gibt, denen bei der Keimung Kalk zugeführt werden muss, sollen die Reservestoife der Samen vollkommen verbraucht werden und die Keimlinge nicht, wie dies schon Böhm für die Feuerbohne beobachtet hatte, in Folge des Kalkmangels unter ganz bestimmten Erscheinungen absterben. Die Menge des in den Samen dieser Pflan- zen enthaltenen Kalkes bestimmt bei mangelnder Kalkzufuhr das Mass der Entwicklung der Keimlinge. Der Verfasser hat weiter be- obachtet, dass manche Pflanzen diese Kalkzufuhr ganz entbehren können, dass dieselbe bei manchen vortheilhaft und endlich, dass für nicht wenig Pflanzen bei der Keimung die Zufuhr sämmtlicher mineralischer Nährstoffe von Vortheil ist. In dem 2. Theile der Un- tersuchungen wird nachgewiesen, dass das Absterben der Keimlinge bei mangelnder Kalkzufuhr nicht hervorgerufen wird durch einen schädigenden Einfluss der kalkfreien Lösungen auf die in ihnen wachsenden Wurzeln, sondern dass der Kalk direct als Nährstoff nothwendig ist. Es wird die sehr charakteristische Erscheinung des Absterbens von verschiedenen Seiten beleuchtet, ohne dass es aber dem Verfasser gelungen wäre, den Zweck des Kalkes in der Pflanze mit Bestimmtheit bezeichnen zu können, wohl aber hat er nachge- wiesen, dass die früher angenommene Strärkestockung in Folge Kalk- maugels nicht existirt. 35 Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Kissling mit Pflan- zen aus Niederösterreich, — Von Herrn Matz mit Pfl. aus Nieder- österreich. — Von Hrn. Bubela mit Pfl. aus Mähren. — Von Hrn. Hof mann mit Pfl. aus Bosnien. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Dr. Rauscher, Forstinger, Wiesbaur, Khek, Winkler. Aus Ungarn einges. von Holuby: Aquüegia vulgaris, Avena pratensis, Carex ornithopoda, Qeranium molle, IMeracimm ßoribun- dum, H. P'doseUaXflorih., H. Pilosella X praecdtum, Medicago mi- nima, Mentha lim^sa, Orchis tridentata, Rosa canina, R. dum,etorum,, R. micrantha f. leucopetala, Rubus Schwarzeri, Senecio erraticiis, Trigonella monspeliaca. Viola ßavicornis. Von Ullepitsch einges.: Aus dem Böhmerwald: Carlina acau- lis var. glauoa, Gentiana Amarella, Impatiens Nolitangere, Luzula ruhella, Ranu/nculus aconitifolitis, SoldaneUa mantana, Thgmus Gha- maedrys. Aus Oberösterreich: Gardamine am>ara, Gyperus ßavescens, Erioplwrum Scheuchzeri, Menganthes trifoliata, Pkyteuma nigirum,, Sparganiwm simplex, Spergula pentandra, Sgm,phgtum officinale var. albißormn, Trientalis europaea. Aus Kärnten: Silene Pamilio, Vale- riana celtica. Aus Kroatien einges. von Dr. Schlosser: Anchusa leptophylla, A. paniculata, Gentaurea decipiens, G. scaphila, Euphorbia virgata, 0-alium lucidum,, Q-entiana utriculosa, Qnaphalium silvatieum,, Myo- sotis versicolor, Nonnea pidla, Phyteuma MicheUii, Scrofularia glan- dtdosa, S. ladniata, Silene gallica, S. ScMosseri, Sonchus oler. var. runcinatus. Von Buchtien einges.: Aus Mecklenburg: Barbarea stricta, Gardamine silvatica, Grambe m,aritima, Erysimum hieracifolium,, Hypericum, pidchrum, Lotus tenuifolius, Medicago Wildenowiana, Nasturtium amph. var. indivisum, Trifolium, striatuvn; vom Harz: Arabis HaUeri v. stolonifera, A. petraea, Astragalus danicus, JBiscu- teUa laevig. var. hispidissinna, Ranunculus Petiveri var. m,ajor, Tri- folium, striatum, f. erectum, Trif. striat. f. prostratum, Viola collina; aus den Rheinprovinzen: Alyssum arenarium, Barbarea praecox, Galepina Gorvini, Fuma/ria capreolata, Helianthemum polifolium, Iberis amara, I. intermedia, Ranunculus platanifolius ; aus Nassau: Acer monspessulanum,, Arabis bra,ssica>eformis, Gheiranthus fruticu- losus, Lepidium, gram,inifolium,, PulsatiUa Bogenhardiana ; aus Thü- ringen: MaXva borealis, Rapistrum perenne; aus Brandenburg :' -4ne- mone silvestris, Gamelina microcarpa, Thalictrum angustifolium, ; aus Pommern: Astragalus arenarius, SteUaria glau,€a; aus Baden: Na- sturtium pyrenaicum; aus Baiern: Gardamine trifolia; aus Schlesien: Ononis hircina; aus dem Erzgebirge: Thlaspi alpestre. Obige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. 36 Inserate. Im Verlag von Aug. Gotthold Kaiserslauten ist soeben erschienen: A. Wilde. Unsere essbaren Schwämme. Populärer Leitfaden zur Erkenntniss und Benützung der bekanntesten Speisepilze. Mit 17 naturgetreuen, fein colorii-ten Abbildungen. Zweite Auflage, Preis 60 Pfg. Die Abfassung ist eine äusserst verständliche, jeden MissgriiF vermei- dende und enthält der Leitfaden nebst einer Anleitung zur Entgiftung der Schwämme eine Anzahl der besten Zubereitungsmethoden. Das Werkchen entspricht in Bezug auf Ausstattung und Preis einem allgemeinen Bedürfniss. Die erste 2000 Exemplare starke Auflage war binnen 4 Wochen gänzlich vergriffen. Einladung^ zur Pränumeration auf den XXXII. Jahrgang (1882) der Oesterreicilischen Botanischen Zeitschrift. (Oeslerr. botan. Wochenblatt.) Auf die „Oesterreichisclie botanische Zeitschrift*', welche von dem hohen k. k. österreichischen und dem hohen k. ungarischen Ministerium für Cultus und Unterricht den Mittelschulen empfohlen wurde, pränumerirt man mit 8 fl. österr. W. (16 K. Mark) auf den ganzen Jahrgang oder mit 4 fl. österr. W. (8 K. Mark) auf einen Semester und zwar auf Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, nur bei der Kedaction: Wien, V. Schloss- gasse Nr. 15. Alle Buchhandlungen des In- und Auslandes nehmen ebenfalls Pränumerationen an. Die Versendung an die Buchhandlungen hat die Verlagshandlung C. Grerold's Sohn in Wien übernommen. Von den bereits erschienenen Jahrgängen können noch voll- ständige Exemplare gegen nachfolgende Preise bezogen werden: 2. und 3. Jahrgang zu 1 fl. (2 K. Mark) — 9. bis 22. Jahrgang zu 2 fl. (4 E. Mark) - 23. bis 30. Jahrgang zu 5 fl. (10 K. Mark) — 31. Jahi-gang 8 fl. (16 R. Mark). Bei Abnahme sämmtlicher Jahrgänge von der Eedaction, 20 Procent Nachlass, Einzelne Hefte können nui* vom laufenden und letztvergange- nen Jahrgange abgegeben werden. Von den bisher erschienenen 25 Porträts der „Gallerie öster- reichischer Botaniker" können einzelne Exemplare und zwar in Octav h 50 kr. (1 R. Mark) und in Folio auf chin. Papier ä 1 fl. (2 R. Mark) abgegeben werden. Skofitz. (V. Schlossgasse 15.) Kedactear und Herausgeber Dr. Alexander Skofltx. — Verla? tod O. Oerold's Soha. Druck und Papier der O. tTeberrenter'scben Buchdruckarei (V. Salser). Oesterreichische Botanisclie Zeitschrift Die österreichische ^'—x Exemplare botanische Zeitschrift K^K^^^SUCi. die frei durch die Post bo- erscheiut ^5 zogen weiden sollen, sind den Ersten jeden Monats. blos bei der Redaktion Man pränumerirt auf selbe ^"-^ (V. Bez., Schlossgasse Nr. iSJ mit 8 fl. Ost. W. rs. , •! ■ r% j •■ ^" pranumeriren. CIO M. Mark-) RntrItllK linfl BntrtniKßr Ji" ^^ege des ganziahri?, oder mit DU«-«""^ """ »UiaiJII\CI. Buchhandels übernimmt 4 fl. Ost. W. CS R. Mark') ^ ^ Pränumeration halbjahrig. C. Gerold'» bohn Inserate ^äto r^ ^" Wien, die ganze Petitzeile 111= 2 sowie alle übrigen 15 kr. öst. W. *^ "■ Buchhandlungen. XXXII. Jahrgang. WIEN. Februar 1883. INHALT: Neue Pflanzen. Von Dr. Wawra. — Rosa BraunU. Von Keller. - Clathrus Hydri- ensis. Von Voss. — Roripa anceps und R. Sori'ltri. Von Dr. Borbäs. — Zur Moosflora von Nieder-Oesterreich. Von Fehlner. — Cj'pern und seine Flora. Von Hintenis. — Flora des Etna. Von Strobl. — Literaturberichte. — Correspondenz : Von Keller, Dr. Borbäs. — Personalno- tizen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Botanischer Tanschverein. Inserate. Neue Pflanzenarten, gesammelt auf den Eeisen der Prinzen von Sachsen-Coburg und beschrieben von Dr. H. Wawra. Oxymeris megalophylia. Frutex elatus macrophyllus mi- cranthus, ramulis succiüeutis cum potiolis et spicae rhachi giaberrimis; foliis inembranaceis semipedalibus ovato-oblongis, prodiicte acuminatis basi in petiolum biimcialem superne alatiim sensim vel abruptiiis angii- statis irregiilariter setoso creuulatis parcissime et adpresse birtellis, absque nerv. 2 marginalibus tripliuervii^s; floribus pentameris fascicu- latis, fasciculis in spicam terminakm petiolo vix longiorem inter- ruptam ordinatis, pedunculo brevissimo sicut et rbacbis crasso bori- zontali-patenti deflexo fultis; bracteis bracteolisque minutissimis sub- iilatis; calycis tubuloso-canipanulati tubo stellato-pubenüo et setis patentissimis pilonim stellulis immixtis ecbiuato, laciniis lanceolato- subulatis tubo aequilongis, liguiis calyciuis deltoideis subacutis lac. multo bre^äoribus ; petalis deltoideis acutis lig. subsuperantibus; sta- minibus 10, antb. conuectivo uou producto Ijasi extiis vix conspicue gibboso; ovario plane infero, quadriloculari. Brasilien, Wälder von Petropolis; coli. 11, 61. Oüct/merls Itatiaiue. Fruticulus vix semipedalis nitore aureo afflatiis, caule subterraneo repente nodoso apice ramos compliires ad- scendentes emmitteute , ramulis subsimplicibus gracilibus roseo- vel purpureo-villosis; foliis per paria aequalibus et ab invicem remotiu- sculis vix unciam longis ellipticis subacutis obsolete crenulatis cum Oeitsrr. botan. Zeitschrift. 2. Heft 1S82. 4 38 petiolo hirsutis , floribiis miuutis basi bibracteolatis pentameris fasciciüatis ; fasciculis trifloris in spicam terminalem plerumque soli- tariam ovoideam fol, breviorem coadunatis; calycis ovato-carapaunlati extus setis patentibns strigoso-hirsntissimi laciuiis tubo aequilongis e basi ovata aristato-acnminatis, intus anrautiacis basi ligula ovata aiictis; petalis cal. lac. aequantibus e basi orbiculari- ovata protense acuminatis ad margines parce retrorsiim timbriolatis ; staminibus 10, filamentis brevibus, antheris oblongis, connectivo dorso gibbo basi non producta conspicue rostellato; ovario imo basi cal. aduato gia- berrimo, triloculari. Brasilien, Plateau di^s Itatiaia; coli. II, 491. Purpiivellu Ihdimne. Frutices gregarii dicbotome ramo- sissimi, ramulis pateutim hirsutissimis ; foliis coufertis breviter petio- latis circa unciam lougis ellipticis acutis subtus flavescenti villosis supra adpresse strigosis; floribus in pedunculo axillari vel spurie? terminali filiformi fol. aequante solitariis-ternis pentameris; cal3^cis tubo amplo setis basi incrassatis retrorsis echinato, laciniis tubo bre- vioribus obtusis extus margine membrauaceo excepto villosis; petalis amplis obcordatis minute ciliolatis albidis; filamentis glabris auth. connectivo longa producto et sub fil. insertione in cornua 2 clavata diffisso; ovario semiinfero apice setoso; Capsula apice (parte libera) valvulis 5 loculicido debiscente, seminibus exacte cochleatis, Brasilien, Plateau des Itatiaia; coli. II, 416. Maylenim Itatiaine. Fruticulus semimetralis parce ramo- sus; ramis subsimplicibus rigidis foliosis; foliis subbiuncialibus coria- ceis glaberrimis e basi plerumque rotundata ovato-lanceolatis in acumen obtusum tridentulum protensis, margine integre deflexis, supra lu- cidis et subtiliter transverse rugulosis infra laevibus glauco-vireuti- bus et obscure 3 — 5-nervulosis; floribus (masculis) minutulis 5-meris, in pedicello ternis racemos axillares fol. breviores construentibus ; rhachi stricta capillari cum bracteis latiusculis pedicellisque birtella; calycis phyllis teneris obtusis; petalis iiberis obovatis cum stamini- bus infra discum pentagonum insertis; antberis muticis tetracoccis; styli vestigio nullo. Brasilien, Gipfel des Itatiaia; coli. II, 401. Polygala ItxUkmie. Suffruticulus dodrantalis glaberrimus; caulibus e radicis siniplicis lignosae capite ascendentibus gracilibus parum ramulosis; foliis confertis alternantibus semiunciam longis carnosulis linearibus acutis; racemis terminalibus minutis globosis (post flor. vetust, delapsum) spurie peduuculatis, rbachi denticulata, floribus densis roseis; calycis foliolis 3 externis ovatis acutis (summo obtuso) 2 "interioribus amplis ellipticis rotundatis saepiusque apicu- latis; petalis basi inter se et cum stam. tubo connatis, cal. fol. int. brevioribus, 2 superioribus iis consimilibus tertio (infero) cucullato et apice fimbrii« 5 clavellatis instructo; Capsula sessili orbiculari laevi; seminibus atris incano-sericeis caruncula miuuta ecristata in- 39 ferne in arillum expausa ornatis, arillo sem. aeqiiilongo latere sem. ventrali adpresso, in lobos 2 ovatos diffisso. Brasilien, Plateau des Itatiaia-, coli. II, 490. Pavonia paraihica. Suffrutex eiectus paiiciramosns scabri- diis, caule hiuc tomentello parce foliato; foliis spithameis ovato- vel obovato-oblongis producte acuminatis inferne nonnibil angiistatis ipsa basi obtusis vel et retiisis, creuato-serratis punctulis albis pubeque stellata parce obsitis: racemis apbyllis floriferis brevibus densis, fructi- feris elongatis, peduuculis demum unciam lonsis strictis; involucri phyllis linearibus, cal. 4-plo superantibus, basi in patellam connatis; calyce obsolete repando 5-deutato; corolla rosea invol. band supe- rante extus pulveruleuta; Capsula 3 — 5-cocca, coccis seta iis aequi- longa glochidiata superatis, seminibus obtuse apicidatis. Brasilien, Urwald von Juiz di fora; coli. II, 132. Rosa Braun fi n. sp. Auetore J. B. Keller. Frutex 4 — 5 pedalis, copiosissime subulato-aculeatus odorem terebintbinaceam conspicue redolens; ramis elon- gatis duris stricto-patulis, inferne denudatis bruneo-pur- pureis, Aculei dimorpbi, aliis majoribus subulatis dense vel copiose dispositis, aliis in ramis annotinis et parte inferiore ramorum sparsis acutiusculis setaceo-glanduliferisve. Foliola elliptica utrinque sensim rotundata supra pilosula subtus omnino villoso-rubiginosa, biserrata. Petioli villoso-glandulosi aculeati. Stipulae parpurascentes subtus vil- loso-rubig'inosae breves, auriculis lauceolatis divergeutibus. Pedunculi solitarii hispidi breviusculi (7—12 mm. longi) receptaculis purpura- scentibus aequilongi aut paulo breviores. Keceptaculum subglobosum totoque hispidum. Sepala dorso dense glauduloso-setosa, purpurea, breviuscule parceque pinuata, erecto-persistentia, apice band dilatata. Styli e disco piano lanati. Petala . . .? Fructus globosus setosus, sor- dide (?) -ruber, erectus. Hab. In apricis collis Haglersberg prope Brück a. d. Leiiba solo scbist. Legit dominus Henricus Braun in cujus bonorem dicavi ! Species curiosissima inter Rubigiuosas veras (Eurubigiuosae Sua- vifoliae Aut.) distinctissima! Recedit ab affini R. pimpinelloides (Mey.) typo triplo majore, foliolis magis ellipticis, receptaculo et fructu majore subgloboso, sepalorura glandulis densis, serraturis ar- gutioribus. 4^"- 40 üeber Hacquet's ^^Ciathrus nydriettsis". Von Prof. Wilhelm Voss. Balthasar Hacquet, welcher zu ScopolTs Zeit nach Krain kam, dessen Nachfolger im Physikate zu Idria wurde und hierauf die Lehrstelle für Anatomie und Chirurgie am Lyceum zu Laibach erhielt, hat eine Reihe von Werken ethnographischen, mineralogi- schen, geologischen und botanischen Inhalts veröffentlicht, unter letzteren auch die bekannte Schrift: „Plantae alpinae carnio- licae" (Wien, 1782), worin zwölf neue Pflanzenarten beschrieben und auf den bei gegebenen Folio-Kupfertafeln abgebildet werden. Unter diesen neuen irrten befindet sich auch ein Pilz aus der Gegend von Schwarzenberg (Zherna vrch) bei Idria , der obigen Namen trägt; er wird auf Taf. 2, Fig. 4 dargestellt und im Texte, p. 11 folgender Weise beschrieben: In tanta fungorum copia, quos partim Celebri Linnens et D. Schaefferus determinarunt, quem praesens tabula exhibet, non reperi. Fungus mediocris, subtriangularis semiputridis arborum radici- bus innascitur, subcoriaceus, mollis. Stipes durus, subovatus, curvus, membrana albida obductus. Calamus digiti minimi crassitudinem habet; parum striatus, niger, villosus. Pileum gerit figurae quasi triangularis, coloris bruneo-nigri, subtus lamellosus labyrinthiformis ; lamellae versus calamum sunt aliquantum parallelae; superne pileus nodis distinctus, quorum figura fructibus pinus pineae similis est; cum vero nodi alii majores, minores alii sunt contiuentes, elformant- que figuram jam peutagonam, jam tetragonam. Ex centris nodorum Striae versus latera procurrunt. Partes aliquae revolutae, aliquae pla- nae membrana subtilissima, facili negotio separantur. Substantia spon- giformis; lamellae undulatae, tenues, elasticae, nee succum laesae fun- dunt. üdor putridus suaveolens. Habitat in collibus prope Hydriam, versus Merslarupa, Zherna vrch. Ad latus figurae lamellae adstant. Crescit mense Julio. In keinem mir zur Verfügung stehenden mykologischen Werke finde ich dieser Art Erwähnung gethan; ich betrachtete sie als ver- schollen. — Die Abbikluug zeigt den Pilz in natürlicher Grösse, die Detailzeichnung ein Stück der Unterseite des Hutes. Letztere erin- nerte mich entfernt an die Unterseite der Hüte jener Boleten, deren Röhren weite, unregelmässige Mündungen besitzen; die Worte der Diagnose: „superne pileus nodis distmctus, quorum figura fructi- bus pinus pineae similis est" führten mich auf die Vermuthung, ob nicht Hacquet eine Bolete mit schuppigem Hut — etwa Boletus strobilaceus Scop. oder eine verwandte Form — vor sich hatte. Dieser Vermuthung stand vor Allem der Umstand entgegen, dass Hacquet den Hut ausdrücklich als kegelförmig bezeichnet, und der Pilz auf Baumwurzeln ?ass; letzteres vielleicht weniger, da es möglich ist, - 41 dass die Wurzeln schon stark vermodert, fast zu Erde geworden waren. Ein glücklicher Zufall brachte Licht in diese Angelegenheit. Bei einer Durchsicht der Kryptogamenherbare des hiesigen Landes- museums fand sich der zweifelhafte Pilz mit der Original-Etiquette, worauf der Hinweis auf das genannte Werk. Es ist zweifellos das- selbe Exemplar, nach dem die Zeichnung entworfen wurde, so auf- fallend stimmt die Grösse und Gestalt des Hutes, wenn auch der Stiel beim getrockneten Pilz nach entgegengesetzter Seite, nach links, gebogen ist. Es zeigte sich nun, dass Hacquet in der That einen Boletus vor sich hatte. Die Zeichnung stellt aber nicht den Pilz in seiner natürlichen Gestalt, sondern so dar, wie er im Herbare liegt. Nicht, wie man vermutheu würde, die Seitenansicht des Hutes ist abge- bildet, sondern dessen ganze, an den Eändern etwas eingetrocknete Oberseite; daher die trianguläre Form. Vom Strünke lässt das Bild nur etwas mehr als die Hälfte erkennen, den Best verdeckt der um- gebogene Hut. Die Darstellung der Warzen erweckt die falsche Vor- stellung, als seien sie in der Mitte vertieft, während diese ihre höchste Stelle ist. Um meine Bestimmung controliren zu lassen, besonders aber, um den Hacquet'schen Pilz nicht allein gesehen zu haben, sandte ich denselben meinem hochgeehrten Correspondenten — Hauptmann Stefan Schulzer v. Müggenburg in Vinkovce — mit welchem ich in dieser Sache mehrere Briefe wechselte. Er schrieb mir darüber: „ Der Pilz ist ja mein alter Bekannter! Ganz ohne mindesten Zweifel derselbe, den ich einst fand und zum Boletus strohiloides Krombh. stellte; denn dass am Herbarstück keine Spur des Schleiers zu sehen ist, thiit gar nichts zur Sache, weil auch ich diesen sehr zart, vergänglich antraf. Ein auch dort, wo er vorkommt, seltener Pilz. Krombholz fand ihn vom August bis October, Hacquet im Juli, ich im Sommer und zwar auf der Erde gesellig wachsend in den mit Laubholzwaldungen bestandenen Ausläufern der östlichen Karpathen, zwischen Karansebes und Kusz. Ausnahmsweise sah ihn Krombholz auch im Frühjahre". Ich kann nicht umhin, hiei' die ausführliche Beschreibung, welche Schulz er entworfen, mitzutheilen, weil sie eine höchst schätz- bare Erweiterung der Hacquet'schen Diagnose bildet. „Der Hut ist fleischig, etwas schwach gepolstert, dunkel umber- braun mit einer schwachen Beimengung von Carmin (im lebenden Zustande), 8 — 16 Cm. breit, durchaus mit sehr grossen, gestutzt- pyramidalen, festfleischigen Protuberanzen versehen, die keineswegs durch Aufspringen der Huthaut entstandene sparrige oder dachziegel- förmige Schuppen genannt werden können. Die Bohren sind entsprechend lang, am Stiele anstossend, in der Jugend fast herablaufend, umberbraun. Die höchst ungleich geform- ten, unregelmässigen, im Ganzen auffallend grossen, anfangs trüben Löcher werden bald dunkelbraun. 42 • Der meist etwas gekrümmte, in den Hut sich erweiternde Stiel ist voll, 1'3 — 2*5 Cm. dick, und seine Länge entspricht migefähr dem Hutdurchmesser. Er ist feinflockig-schuppig, am Ende mit dem Hute gleichfarbig. Der erst bräunlich weisse Schleier (Velum partiale) geht durch röthlich in schwarzbraim über und verschwindet. Das Fleisch ist beim Anbruch trübbraun, wird aber an der Luft braun- schwarz. Geruch etwas nach Moder, doch nicht schlecht. Die Sporen sind schwarzbraun, kuglig, mitunter ins eiförmige oder ovale und haben einen Durchmesser von 0*008 — O'Ol Mm." Den Pilz hat Schulz er in seinem ersten, an die ungarische Akademie abgetreteneu Werke S. 830 abgebildet. Was die Benennung des Pilzes betrifft, so erlaube ich mir noch Folgendes zu bemerken. — E. Fries zieht in „Hymenomycetes euro- paei" die Krombholz'sche Art zu Bol. strohilaceus Scop. (Annus IV. Historico-Naturalis, p. 148, Tab. 1, Fig. 5). Der ganz anderen Be- kleidung des Hutes wegen ist es wohl unbedingt uothwendig, den Hacquet-Krombholz'schen Pilz davon zu trennen , welchem dann jedenfalls der ältere Speciesname beizulegen sein wird. Er wäre als Boletus Hydriensis (Hacquet) anzusprechen. Laibach, am 6. Jänner 1882. Roripu nnc€*ps und R, Sondert. Von Dr. Vincenz v. Borbäs. In den „Ertekezesek a termeszettudomänyok kereböl", herausgegeben von der ungar. Akad. d. Wiss. Bd. IX, Nr. 15 (1879)^), p. 15, 32 — 38 und 62 habe ich die Hybride von Rorlpa amphibia und M. palustris näher erörtert, und habe ich dort nach authenti- scher Beschreibung von Origiualexemplaren Wahlen berg's (in Herb. Sonder!) und Fries' (Herb. norm. cent. VI. 18) auch Sisymbrium aiiceps Walil. für einen solchen Bastart oder für eine Mittelform zwischen beiden erklärt. Auch G. F. Nyman hat meine letztere Meinung brieflich bestätigt. „H. anceps ist aber jetzt gewiss als selbstständige Art anzusehen"'^). Eine Form, die der schwe- dischen li. anceps (Wahl, sub Slsyinbrlo) vollständig entsprechen mociite, fand ich in Ungarn nicht, wohl aber sind als Hybride der li. aiaphibla und palustris oder Mittelforraen zwischen beiden anzu- sehen: li. erythrocaulis m. (Budae), li. anceps var. udcropetala (Fr. 1. c. XI, p. 36) und R. anceps var. Sonderi m. {R. anceps Sonder Fl. Hamb.), und da meine Arbeit den deutschen Botanikern viel- 'j Cf. Oest. Bot. Ztschr. 1879, p. 410. -j Cf. auch Sonder's Fl. Hamburg, p. 368 und Eöhling's Deutschlands Flora IV. p. ö4ö. 43 leicht minder bekannt oder schwer zugänglich ist, so will ich diese Zeilen dem Andenken des verdienstvollen Verewigten, 0. W. Sonder hier widmen und etwas aus dem Herbar Schur nachtragen. Nach der Form der Schötchen ist R. Sonderi mehr der B. mnphihia als der B. anceps verwandt, und ich stellte sie zu der Section: Siliculosae ellipsoideae, während R. anceps (Wahl.) zu den „Subsiliquosis" gehört. A R. ancipltl (Wahlb.) recedit R. Sonderi m. foliis inferiori- bus lyrato-pinnatifidis, iis Roripae palustris haud similibus, omuibus exauriculatis, sed basi dilatata caulem subamplectentibus, caule fistu- löse, floribus quam in Roripm amphibia, ut videtur, minoribus, ra- cemis elougatis laxiusculis, pedicellis paulo lougioribus, siliculis ellip- soideis, obiongisve tumidis, basi apiceque rotundatis, aut acutis, non acuminatis, rarius subcompressis. Nee caulis repentis ullam mentio- nem Sonder 1. c. fecit. A speciebus aut formis proximis: R. Haynaldiana et R. suh- globosa recedit R. anceps var. R. Sonderi racemis elongatis laxis, pedicellis plurimis refractis, siliculis duplo longioribus neque foliorum forma similis est, et R. Ilaynaldiana auriculis majoribus gaudet. Die Diagnose gebe ich im Folgenden: Pedicelli in racemo fructifero laxi sat elongati, saltem inferiores refracti; siliculae oblongae ellipsoideaeque pedicellis 2— 3-plo brevio- res, turgidae, perpaucae earum ancipites; caulis fistulosus, folia omnia exaurita, inferiora lyrato-pinnatifida, superiora pinnatifida. Roripa oder Nasturtium anceps ist in vielen Floren aufge- nommen, welche aber, wie ich nach einigen Originalen mich über- zeugt habe, zu verschiedenen Formen anderer Combinationen ge- hören. So ist Nasturtium anceps Heuff. Enum. plant. Bau. Temes. p. 15 = R. amphibia >CproUfera? = R. Haynaldiana m. 1. c. p. 49—50. N. anceps Grab, exsicc. aus Schlesien! in herb. Sonderi = R. palustris; cf. etiam „Flora" 1843, p. 309. N. anceps ist nach Wimm. Fl. Sil. 1832 p. 258 = N. sil- vestreXamphibium; nach einem Exemplare Wimmer's in herb. Sonder = R. barbaraeoides var. macrostylis Tausch {R. austriacaX siluesti'is). N. anceps ßeichb. und Mey. Hanno v. ist nach Wimm er 1. c. ed. HI. (1857) pag. 508 = N. silvestre X pmlustre und N. anceps (Wahl.) ein N. silvestre X amphibium. Auch Fiek zieht N. anceps (Wahl) zu dieser Combination, was jedenfalls nicht richtig ist. Auch in Gremli's Excursionsflora IL p. 83, Neilreich's Fl. von Nieder- österreich p. 745, Focke: Pflanzenmischlinge p. 15 etc. ist N^ an- ceps (Wahl.) nicht richtig für diese Combination erklärt. Erst Cela- kovsky') hat den Namen anceps aufgegeben und bemerkt richtig, dass er verschiedentlich gebraucht wird. Nast. anceps Fries, exsicc. e Scania in herb. reg. geuer. Berol. ') Prodr. Fl. Böhm. p. 458. 44 = B. Menyhdrthiana m. (1879) 1. c. p. 38') {R. palustrisXsilve- stris), welche noch folgende Formen besitzt: b) iwlyodonta m. in hiimidis Pestini leg. Läng, — c) umhratica m. (Tilsit ad salicta Memelae ripae, Heidenreich!). Auch Simkovics erwähnt ein N. Pestiense [Nast. palustre X silvestre) in Akad. közl. 1880, Bd. XYI, Nr. II, p, 92, welches aber nicht so ausführlich beschrieben ist, dass ich diese ein Jahr später veröffentlichte Form mit meinen identifi- ciren konnte. N. {Roripa) anceps Trevirensis (S. Barbara ad Mosellam leg. Rosbach) im Herb, des Bot. Hofcabinets zu Wien! ist R. repens m. {amphibia X süvestr^is) var. astolona pinnatipartita m, TV. anceps Reichb. exsicc. Nr, 681, die ich untersuchte, gehört zum Theile zu R. barbaraeoides var. inacrostylis f. fissifolia m., 1. c. pag. 46 (auch die Abbildung in icon. f. 4364 gehört Iderher), zum Theile ist es aber vielleicht R. amphibia Xpcdvstris. Ich sah aber davon nicht viele Exemplare, und eben die zweifelhaften Formen besassen keine reifen Früchte. Sisymbrium anceps Hansen in Schleswig-Holstein-Lau enburg'- sche Flora Nr. 985 ist zum Theile R. amphibia, etiam fide Sonder, zum Theile aber R. suhqlobosa Borb. 1877 {Armoracia lyrata Scheele in „Flora" 1843, p. 307, sed non N. lyratum Nutt. 1838). N. anceps Rchb. in Sturm. 45 stimmt nach Sonder mit einer Hamburger Roripa (Escheburg) ganz überein, welche ich für Ror. Reichenbachii Knaf {R. barbaraeoides var. pinnatipartita Gel. exclus. var. macrostylis) bestimmte. Echte Roripa {Nasturtium) anceps (Wahl.) aus Deutschland sah ich nur von Rostock (leg. Detharaing!). Endlich ist Brachylobus anceps a) hydrophilus Schur in herb, univers. Lemberg eine einfache Ror. barbaraeoides var. macrostylis Tausch, welche im Wasser des Reissbaches bei Hermannstadt höher gewachsen ist und seine unteren Blätter verloren hat, — R. anceps Schur ibidem von Hermannstadt hat junge Früchte, sie gehört aber mehr als wahrscheinlich zu derselben Varietät, sie unterscheidet sich von letzterem Exemplare nur so weit, dass sie am trockenen Stand- orte wuchs. Schur zog hier sehr richtig N. barbaraeoides Tausch als Synonym in sched, Brachylobus anceps Schur von Lazarethwiese bei Hermaunstadt ist gleich jener Form der R. ferrestris, die ich auch aus Sieben- bürgen (Szenafüvek bei Klausenburg) als f. eupinnatifida m. nannte. Endlich sei noch bemerkt, dass die f. quadrivalvis m. nicht zu R. Menyhdrthiana m. {R. palustris yCsilvestris) gehört, wie es ein Druckfehler verursachte, sondern zu R. Borbdsii Menyh. 'j In meinem Aulsatze Oest. Botan. Zeitschr. 1879, S. 246, Zeile 5 statt „als"" ist ,,mit"'' zu lesen. Cf. Botan. Jahresber. 1879, I. p. 169. 45 Beitrag zur Moosflora von Nieder -Oesterreioh. (Eine Aufzählung der bisher in der Umgebung von St. Egyd a. Neuwald beob- achteten Laub- und Lebermoose.) Von Carl Fehlner. Während der letzteren Zeit namentlich mit dem Studium der Mooskunde beschäftigt, hatte ich es mir auch zur Aufgabe gestellt, in den Ferienmonaten die Moosflora meines Heimatsortes (St. Egyd am Neuwald) so vollständig, als es mir- eben möglich war, kennen zu lernen. Ich bin mir vollkommen bewusst, wie weit die Ergebnisse meiner bisherigen Forschungen davon entfernt sind, einen Anspruch auf Vollständigkeit machen zu können, da die aufgewendete Zeit eben eine zu kurze gewesen ist. Was mich aber dennoch bewog, zur Veröffentlichung derselben zu schreiten, sind namentlich zwei Um- stände. Zunächst wurde dieses Gebiet noch niemals früher in brj^ologi- scher Beziehung durchforscht. Es ist zwar die Moosflora naheliegen- der Gegenden von annähernd gleichen physikalischen und geologischen Verhältnissen schon zur Genüge bekannt, um sich auch ein Bild von der Moosflora dieses von mir durchsuchten Gebietes machen zu kön- nen; doch glaube ich, dürfte es nicht ohne Werth sein, wenn solche gewiss berechtigte Analogieschlüsse eine thatsächliche Bestätigimg erfahren. Der zweite Grund ist der, dass meine persönlichen Verhält- nisse mir kaum mehr gestatten dürften, längere Zeit in dieser Gegend zu verweilen, um mit der nöthigen Müsse meine bisherigen Beob- achtungen fortsetzen und vervollständigen zu können. Was nun die Localität selbst betrifft, so erlaube ich mir nur in Kürze Einiges darüber anzuführen. St. Egyd a. Neuwald liegt am südlichen Ende des Traisenthales, resp. der Unrecht-Traisen, in einer Meereshöhe von 568 M. Das Thal wird eingeschlossen auf der einen Seite von einem Gebirgszuge, dessen höchste Punkte derGö]ler(1761M.) und der Gippel (1667 M.) sind, welche beide in die Krummholzregion ragen und gegen das Hauptthal mehrfach Ausläufer senden, die wieder Querthäler bilden, so den Weissenbachgraben, Seebachgraben etc., auf der anderen Seite von dem Zuge des Traisenberges, welcher un- mittelbar die Thalsohle begrenzt. Die geologische Unterlage bildet ausschliesslich Triaskalk; nur längs der Traisen und deren Neben- flüsschen finden sich diluviale terrassenförmige Sand- und Schotter- bänke. Dieser geologischen Beschaffenheit entsprechend zeigt sich auch der Charakter der Pflanzenwelt überhaupt und der Moosflora im Be- sonderen. Er wird bezeichnet durch das Auftreten und Vorherrschen gewisser kalkeigener und kalkholder Formen; ich nenne nur folgende : Leptotrichum flexicaide, Barhula tortuosa, Encalypta streptocaiya, Philonotis calcarea, Bartramia Oederi, Hypnum filicinum, commu- tatum, Halleri. 46 Bevor ich zu meiner eigentlichen Aufgahe übergehe, sei es mir gestattet, dem ausgezeichneten Bryologen, Herrn J. Brei dl er, für die gütige Kevidirung einiger schwierigerer Arten meinen wärmsten Dank auszusprechen. I. Laubmoose. Hylocomium triquetmm Schimp. In allen Wäldern gemein, jedoch selten fructificirend. — squarrosmn Schimp. Auf Wiesen ziemlich häufig, stets steril. — splendens Schimp. Gemein und häutig auch mit Früchten. Hypnum purum L. Auf Waldboden allerorts, reichlich fruchtend. — Schreberi Willd. Auf Wiesen und in Wäldern, nach dem Stand- orte sehr variirend. — cuspidatum L. Auf sumpfigen Wiesen nicht selten. — alpestre Sw. Auf nassen Steinen an und in den höher liegenden Gebirgsbäcben ; Weissenhachgrabeu. — crida castrenb-is L. In Wäldern der subalpinen Region; bisher stets ohne Früchte gefunden. — molluscum Hedw. Auf Waldboden, allerorts gemein, häufig fruchtend. — pratense Koch. Bisher nur auf einer Sumpfwiese mit H. cuspi- datum gemischt gefunden; steril. — arcuatum Lindb. Auf Waldboden im Weissenbachgraben. — cupressiforme L. Ueberall gemein, stets* reichlich fruchtend. — rugosum Ehrh. Auf sonnigen Abhängen in gi'ossen Massen. — falcatum Brid. An und in Bächen und nassen Stellen der sub- alpinen und alpinen Region; am Göller. — commutatum Hedw. An allen Gewässern und in Sümpfen in schö- nen grossen Rasen. — ßlicinum L. Mit vorigem, aber mindei' häufig. — uncinatum Hedw. Auf Baumstrünken und auf der Erde in Wäl- dern; sehr häufig. — aduncum Hedw. Auf Sumpfwiesen nicht selten. — chrysopluillum Brid. An feuchten Kalkfelsen, Seebachgrabon; fructificirend. — Halleri L. An Kalksteinen der höheren Region, schöne, dichte Rasen bildend; meist mit Früchten. Amblysteyium serpens Schimp. An Baumstämmen, altem Holze etc. gemein. — eonfervoides Schimp. Weissenbachgraben, ziemlich selten. Plagiothecium nüidulum Schimp. Auf faulem Holze, nicht häufig. Rhynchostegium rusciforme Schimp. In den meisten Gewässern. JEurhynchium striatum Schimp. In allen Wäldern gemein, meist mit Früchten. Brachythecium rutabulum Schimp. Ueberall gemein. — velutinum Schimp. In Wäldern, an Baumstrüuken, gemein. — glareosum Schimp. In einem Walde am Fusse des Göller, sehr schön fructificirend. 47 Brachytliecium salehrosum Schimp. Auf Wiesen und in Wäldern häufig. Homalothecium Pliilippeaninn Scliimp. An Felsen nicht selten. — sericeum Schimp. Ü eberall häufig. Orthothecium rufescens Schimp. An feuchten Kalkfelsen, schöne, röth- liche Easen bildend. Isotheciiim mi/urum Brid. Am Grunde alter Baumstämme in Wäl- dern, meist fruchtend. Climacium dendrokles Web et Mohr. Auf allen Wiesen zerstreut, nur in Sümpfen zusammenhängende dichte Rasen bildend. Pylaisia polyantha Schimp. Auf Baumstämmen und Holzwerk häufig. Pteruiynandrum filiforme Hedw. Auf Baumstämmen in Wäldern. Thu'ulium tamariscinum Schimp. Auf der Erde in Wäldern und schattigen Orten. — recognitmii Schimp. Mehr auf Wiesengrund, weit häufiger als voriges. — abietinum Schimp. An sonnigen, trockenen Abhängen gemein. Anomodon viticulosus Hook, et Tayl. Auf Baumstämmen und Felsen, sehr häufig. Leucodon sciuroides Schwaegr. Auf Baumstämmen und Holzwerk, sehr gemein. Neckerei complanata Schimp. An Baumstämmen und Felsen, häufig. — crispa Hedw. An allen felsigen, schattigen Orten und häufig mit reichlichen Früchten. Fonünalis antipyretica L. In der Traisen und deren Zuflüssen nicht selten. Buxbaumia mdusiata Brid. Auf faulenden Baumstrünken in schatti- gen Wäldern-, Traiseuberg. Polytrickum commune L. In fast allen Wäldern häufig. — juniperinum Hedw. Auf Waldboden niclit selten. — strictum Menz. In der alpinen Region, am Plateau desGöller mit dem folgenden grosse Rasen bildend. — yracile Menz. Am Göller. Pogonatum alpinum Brid. In der alpinen Region des Gippel. Atrichum undidatum Pal. Beauv. Auf lehmigem Waldboden, überall häufig. Philonotis ccdcarea Schimp. Auf allen nassen Wiesen, sowie über- haupt an wasserreichen Stellen, tiefe Polster bildend; selten fructificirend. Bartramia Oederi Sw. An Kalkfelsen, sowohl im Thale als auch in der alpinen Region des Gippel. Aidacomnium palustre Schwägr. Auf Sumpfwiesen gemein, jedoch stets ohne Früchte. Meesea idiginosa Hedw. An feuchten Stellen häufig. Mnhtm punctatum Hedw. In schattigen Wäldern gemein. — stellare Hedw. In Wäldern am Grunde von Baumstämmen, nicht häufig. — orthorhynchum Brid. In feuchten Wäldern der subalpinen Region. 48 Mnium rostratum Schwägr. Auf Waldboden, vom Thale bis in die alpine Region. — undulatum Hedw. Auf Wiesen und in Wäldern sehr gemein. — affine Schwägr, In feuchten, schattigen Wäldern, an quellig- sumpfigeu Orten. — cuspidatum Hedw. Aut Wiesen und Waldboden, häufig. Bryum roseum Schreb. In schattigen Wäldern, vereinzelt zwischen anderen Moosen, — pseudotriquetrnm Schw^ägr. Au allen feuchten Stellen, nament- lich am Bande der Quellen und Bäche, sowohl im Thale, als bis in die alpine Region und mannigfach abändernd in Farbe und Grösse der Rasen. — pallens Sw. An Waldwegrändern, reichlich fruchtend und stets durch die röthliche Färbung der Rasen auffallend. — cainllare Hedw. In allen Wäldern am Grunde von Baumstrünken, sehr häufig. — capülare var. Ferchelii. In einigen Stämmchen zwischen Rasen von Hypnum Halleri am Fusse des Göller gefunden. — argenteum L. Ueberall gemein, sowohl auf blosser Erde, Lehm- boden, als auch auf nackten Kalkfelsen und nur auf letzteren zusammenhängende unvermischte Raschen bildend. — caespiticium L. Sehr gemein, zumal auf kurzbegrasten Wiesen, Abhängen, alten Kohlenmeilern etc. — pcdlescens Schwägr. Auf Sumpfwiesen, nicht häufig. Webera nutans Hedw. In Wäldern, an morschen Baumstämmen, blosser Erde, sehr häufig. Funaria hygrometrica Hedw. ueberall sehr gemein. Phg scomitrium pyriforme Brid. Auf Humusboden, selten (wahrschein- lich übersehen). Tetraphis pellucida Hedw. Auf Waldboden imd morschen Baum- strünken, ziemlich häufig. Encalypta vulgaris Hedw. An Felsen und steinigem Boden, nicht selten. — rhahdocarpa Schwägr. Auf Humus in der alpinen Region des Göller. — streptocarpa Hedw. An Wegrändern, Erdbrüchen, allerorts gemein. Orthotrichuni speciosum Nees ab Es. Auf Laubbäumen gemein. — stramineum Hornsch. Auf Ahornstämmen im Weissenbachgraben. — leiocaryum Schimp. Auf verschiedenen Laubhölzern, ziemlich selten. — anomahnn Hedw. Auf Felsen überall häufig. Ülota crispa Brid. Auf Nadelhölzern, besonders den dürren Aesten derselben, sehr häufig. — Bruchii Hornsch. Ebendaselbst, aber seltener. Racomitrium caneseens Brid. Auf trockenen, kurzbegrasten Wiesen gemein; nie aber wie in Urgebirgsgegenden auf blossen Felsen. — kmuginosum Brid. Auf Kalkfelsen am Fusse des Göller, sehr grosse, ansehnliche Rasen bildend. 49 Grimmia orbkidaHs Scliimp. Auf trockenen, sonnigen Kalkfeisen, nicht häufig, Traisenberg. — ■pulvinata Sm. An Felsen, nicht selten. — apocarpa Hedw. Ueberall sehr gemein, in den höheren Kegionen die Varietät gracilis. Barhula ruralis Hedw. Auf Dächern, altem Holzwerk, sowie in lich- ten Waldungen und sonnigen Abhängen, sehr häufig. — tortuosa Web. et Mohr. Auf Felsen sowohl als auch auf Humus, in Wäldern gemein. — unguiculata Hedw. Auf sandigem oder lehmigem Boden, sehr häufig. — recm^vifolia Schimp. In Sehr schönen aber stets sterilen Rasen, meist auf Sandboden, am Rande der Traisen. — rigidula Schimp. Auf felsigen Abhängen, häufig. — insidiosa Jur. et Milde. Auf feuchten sandigen Stellen im Weis- senbachgraben und auf nassen Kalkfelsen bei einem Wasser- falle am Fusse des Göller, beide in subalpiner Region. Distichium capillaceum Schimp. Auf der Erde und an Felsen in der subalpinen Region häufig. Leptotrichum ßexicaide Schimp. Auf trockenen Abhängen und in lichten Waldungen, sehr gemein, aber steril; fructificirend nur in der subalpinen und alpinen Region des Göller gefunden. Ceratodon purpureus Brid. Ueberall auf Humus, alten Kohlenmeilern etc. gemein. Fissidens taocifolius Hedw. In Wäldern, an Wegrändern, häufig. — decipiens de Not. In Wäldern oft grössere, zusammenhängende, unvermischte Rasen bildend; sehr häufig. Leucohryum vulgare Hampe. Auf feuchtem Waldboden grössere Pol- ster bildend; stets steril. Dicranum undulatum Turn. In schattigen Wäldern häufig, oft reich- lich mit Früchten versehen. — scoparlum Hedw. Allerorts gemein auf der Erde, Baumstrüu- ken etc. — scop. var. ortlwphyllum. Auf feuchtem Humusboden am Fusse des Göller. — fuscescens Turn. Auf Baumstrünkeu im Weissenbachgraben. — Sauteri Schimp. Auf Buchenstämmen unmittelbar unter der Krummholzregiou des Göller. — flagellare Hedw. Auf morschen Baumstrünken in allen Wäldern häufig. — Starkii Web. et Mohr. Auf Waldboden in der subalpinen Re- gion des Göller. Dicranella varia Schimp. Auf Lehmboden in Wäldern, nicht selten. Dichodontium pellucidum Schimp. Auf feuchten Kalkfelsen in der „Klamm". Hymenostomum microstomum R. Br. Auf Humus und Lehmboden bis in die alpine Region, häufig. 50 Sphagnnm acntifoUum Ehili. lu wenigen kleinen Käsen in der al- pinen Kegion des Gippel gefunden. II. Lebermoose. Scapania undulata Nees ab Es. In allen Wäldern vom Thale bis in die alpine Kegion, in den mannigfaltigsten Formen, selten mit Perianthieu. PlagiocUla asplenoides Nees ab Es. Auf Waldboden sehr gemein, " au feuchten Stellen in sehr schönen, grossen Exemplaren. Fructi- licirend nur in der subalpinen Kegion des Gippel gefunden. Lophocolea heterophylla Nees ab Es. Auf Baumstrünkeu in dichten, flachen Käsen nicht selten. Jimgemiannia trichophylla L. Auf Waldboden und Baumstrünkeu häufig. — curvifolia Dicks. Auf morschen Baumstrünken in schattigen Wäl- dern,' nicht zu häufig. — bicuspidata L. In Wäldern, einzeln zwischen anderen Moosen oder lockere, verworrene Käsen bildend: nicht selten. — riparia Tayl. Auf nassen Kalkfelsen an einem Wasserfalle am Fusse des Göller,- in dichten Käsen und fructificirend. — siibapicalis Nees ab Es. Auf trockenem Waldboden im Weissen- bachgraben; in ziemlich dichten Käsen. — ventricosa Nees ab Es. Auf feuchtem, schattigem Waldboden, häufig und auch meist mit Perianthieu. — quinquedentata Web. In dichten, wunderschön bleichrothen Käsen auf feuchter Walderde in der „Klamm". — Mkhauxii Web. Auf einem morschen Baumstrunke im Weissen- bachgraben. Chilosniplms pulyantlios Nees ab Es. An Kalksteinen in höher ge- legenen Quellen und Bächen. CaJypogeia trichomanis Nees ab Es. Am Grunde von Baumstämmen ' und auf der Erde in schattigen Wäldern. Mastigohryum trilobatum Nees ab Es. Auf Waldboden; an feuchteren Stellen in sehr schönen und üppigen Käsen. Lepidozia reptans Nees ab Es. Auf morschen Baumstrünken und faulem Holze in Wäldern, sehr häufig. Ptilidmm ciliare Nees ab Es. An Felsen und auf abgeschnittenen Baumstämmen, deren Schnittfläche meist ganz überziehend. Sehr häufig und nicht selten auch mit Früchten. Trichocoka toiaentella Nees ab Es. Auf feuchtem Waldboden, ver- einzelt oder in schönen, bleichgrünen Käsen, häufig. Wurde auch mit Früchten gesammelt. Madotheca piatyphylla Nees ab Es. An Felsen und auf Baumstämmen, sehr häufig. Baduki complanata Dumort. Auf Baumrinde, gemein und häufig mit Früchten. FruUania dilatata['Nees ab Es. Auf Baumstämmen, gemein und fast das t/auze Jahr hindurch fructificirend. 51 Frullania tamarisci Nees ab Es. Auf Felsen und blosser Erde am Fusse des Göllers. Metzgeria furcata Nees ab Es. Auf der Erde und au morschen Baum- stämmen, ziemlich selten. — puhescens Raddi. Auf feuchtem Waldboden, -viel häufiger als die vorhergehende. Pellia epiphylla Nees ab Es. Auf feuchter Erde, nicht selten. — calycina Nees ab Es. Auf lehmig-feuchtem Waldboden, meist mit Fegatella conka. Marchantia polymorpha L. Auf feuchter Erde, an und in Grräben, auf Steinen etc. sehr häufig und in beiden Varietäten {communie und alpestriä) vorkommend. Sauteria alpina Nees ab Es. Au feuchten Kalkfelsen in der „Klamm". Fegatella conka Corda. Auf der Erde, namentlich an Hohlwegen sehr gemein und mit einem auffallend aromatischen Gerüche. Reboulia henüsphaerka Nees ab Es. An Kalkfelsen in der „Klamm", auf lehmigem Waldboden, ziemlich selten. Gypern und seine Flora. Reiseskizze von Paul Sintenis. (Fortsetzung.) Höher hinauf fanden wir an einem freieren, kurzgrasigen Ab- hänge Cerastium iUyrknm mit Myosotis strkta. — Vor die Ein- gangshalle der so kühn angelegten Veste, deren Kuinen noch zur Genüge erkennen lassen, wie gewaltig und umfangreich dieser Bau gewesen, hat sich ein Loher Schutthügel gelagert, der mit Nesseln ( Urtka p'duUfera) und sonstigem Unkraut Jaedeckt ist. Kriechend ge- langt man durch die frei gebliebene üeffuung, kann aber bald wieder die aufrechte Stellung einnehmen und ist überrascht von der giganti- schen Bauart. In den inneren Burgräumen stand massenhaft das sel- tene Siaynüum connatum erst theilweise in Blüthe, sofort die Blicke auf sich lenkend. Valerianella echinata, veskaria und coronata, nebst einigen Erodien verdrängen in ausnehmender Ueppigkeit fast alles Uebrige. Das Klettern begann nun erst recht, wir wollten doch hin- auf bis zum höchsten Punkt, dem verfallenen Thuime. Im Schatten der Mauern bargen wir unsere Pfiauzeukapseln, deren Umlang und Gewicht uns beim Steigen zu sehr hinderten. Fast an senkrechten Felsen, ohne jegliche Spur eines Pfades, geht es binauf. Es ist eine beschwerliche Arbeit, auch zeitraubend, wenngleich die Höhe nur ein paar hundert Fuss beträgt, jedoch nicht so gefahrvoll, wie man nach Prof. Unger's Bericht wohl glauben möchte. Nur selten kann man einmal den Fuss ganz aufsetzen, meist ist nur Raum für_ die Fussspitzen, und man ist stets darauf angewiesen, sich mit beiden Händen festzuklammern. Jeder Schritt aufwärts erfordert somit sorg- fältige Prüfung auf die Haltbarkeit des Gesteins. An einigen Stellen war unser voranklimmender Führer genöthigt, dorniges, die Passage sperrendes Gesträuch w^egzubrennen, ein Beweis, dass diese Oertlich- keit sich nicht häufiger Besucher erfreut. Ich glaube annehmen zu können, dass Th. Kotschy (1862) der Letzte hier oben war. Ange- nehm war es gerade nicht, so zeitweise, Avie eine Mauerschwalbe am Gestein hängen zu müssen, bis nach Abbrennung des Gestrüppes der Uebergang frei geworden. Hier und da klebte an den Felsen Ajuf/a tridactylües mit der Varietät integrifolia, die wir immer nur spärlich gefunden und daher sammelten, wo sie uns irgend erreich- bar. Die mühsam hier erworbenen Exeniplare bargen wir unter den Hüten. Droben kamen wir wiederum in ein umfangreiches Gebäude, dessen Umfassungsmauern noch ziemlich erhalten sind; sie haben nach Nord und Süd hohe Fensteröffnungen. Seitwärts nach Ost über- ragt diesen Bau um noch etwas der fast ganz verfallene, auf der höchsten Felsspitze stehende Thurm, Malerisch schmiegen sich im Innern der Käume alte Cypressenbäume an das graue Gemäuer und erhöhen gewaltig den Eindruck, den diese sagenumklungene Oertlich- keit an und für sich hervorruft. Inmitten des saalartigen Raumes stehend, erschaut man durch die nach Süd gehenden Fenster die ferne Ebene mit dem Troodosgebirge, ausgespannt wie eine bemalte Leinwand, losgelöst von jedem verbindenden Vordergrund, das bei der hohen Lage durch die Mauern verdeckt wird; ebenso nach Nor- den das unendliche, mit dem Himmel sich vereinende Meer. Die Wirkung dieser Bilder ist zauberisch. In der That ein königlicher Aufenthaltsort! Die umfassendste Aussicht genossen wir auf dem höchsten Punkte, dem Thurme. Da liegt mehr als das halbe Cypern zu un- seren Füssen ausgebreitet. Nach Ost und West sieht man über die grotesken Rücken der Bergketten, die kahl und felsig in langer Flucht sich hinziehen. Schroff stürzen gegen Nord die Felswände in schwind- liche Abgründe, deren saftiges Wald- und Matteugrün in das nahe Meer sich hinausstreckt. Einige Ortschaften sind auf diesem grünen Küstensaume sichtbar, darunter Cerignia, hart am Strande, mit seinem durch Forts flaukirten Hafen. Wir lagerten uns, gleich unserem Cicerone, der ein Weilchen vor uns heraufgekommen war und der Länge nach ausgestreckt schon Siesta hielt, auf den felsigen Boden, uns ganz dem unbeschreiblich schönen Natiirgenusse hingebend. Angesichts dieser gottvollen Land- schaft, deren glänzende Vergangenheit hier oben in der weltent- rückten Einsamkeit so vernehmlich aus den langsam bröckelnden Gyclopeumauern spricht, kann man sich unmöglich eines träumeri- schen Versinkens mit offenen Augen erwehren; die natürliche Sce- nerie wird zum Schauplatz der sagenhaften Traumgestalten. Die Mittagssonne stand über uns; ihre Strahlen waren nicht lästig, wohl aber besassen sie die gewisse einschläfernde Macht, lu 53 der ganzen weiten Runde liess sich kein Ton vorucbmeu; — das einzige Lebewesen, was ich erspähen konnte, war eine Eidechse, die ganz in unserer Nähe auf einem Mauerstein sass und auch in Träu- men verloren schien. Lange durften wir uns aber diesem Dolcefarniente nicht über- lassen, noch galt es, das Gebiet botanisch zu durchsuchen, auch in der näheren Umgebung des Klosters hofften wir auf Beute, und überdiess wollten wir heute wieder nach Kythräa zurück. Mit dem Rufe „Avanti! avanti!" sprangen wir auf und nöthigten unseren Führer ein Gleiches zu thun. Auf dem Plätzchen, wo wir gelagert, stand in zwergigen Exem- plaren mit Myosotis stricta vergesellschaftet Sa,vlfraga trklactylites. Wir durchstöberten die alte Ruine in allen Winkeln. Das Hinab- klettern zu dem unteren Stockwerke musste wieder mit grösster Vorsicht geschehen; die Sonne brannte entsetzlich an diesen Fels- wänden; die augezündeten Sträucher qualmten noch unter der Asche. Ohne Unfall gelangten wir hinunter. Nun wurde Smyrnhon conua- tmn gesammelt; die üppige Pflanze machte uns viel zu schaffen, da sie allen Grössenverhältnissen unserer Kapseln spottete; nicht mit Unrecht titulirte sie Freund Rigo „insalata". Von Früchten fand sich an ihr leider noch keine Spur; wir hofften diese später hier sammeln zu können, kamen aber kein zweites Mal an diese interes- sante Oertlichkeit. — Allerwärts an den unersteiglichen Felswänden prangte die schöne Arabis alhida. An einer Stelle ermöglichte uns eine alte hohe Cypresse. die ihre Aeste dicht an die Felswand schmiegte, der begehrten Pflanze, wenn auch recht mühsam, beizu- kommen, indem wir uns aus den oberen Zweigen des Baumes auf die nahe Fel>kante schwangen. Hier fand sich auch der schon früher erwähnte holzige Dlaathus nebst manchem Anderen, das zum Ein- sammeln noch nicht taugte. Während wir so eifrig botauisirten, machte sich unser junger Führer ein Bündel frischer Lorbeerreiser zusammen, ich weiss nicht, zu welchem Zwecke, und durchstöberte die Sträucher nach „Ka- raulis", d. h. nach essbaren Schnecken, die in der griechischen Küche während der Frühjahrs-Fasten eine bedeutende Rolle spielen. Na- mentlich sind es Helix Thiesseana Kobelt. und IL vermiculata Müll., nebst einer dritten, mir noch unbekannten Art, die in enormen Mengen auf die Märkte gebracht werden und überall auf Cjpei-u sehr häufig sind. Ich sammelte an den moosigen Felsen die zierliche Clamllia Inßata Ol., Bidlmus tricuspis Beck., Cydoatoma Oüvieri Jow. und mehrere andere'). ') Herr Stationschef Breiiulel in Nabrcsina hatte die Güte, meine auf Cypern gesammelten Landschnecken durchzusehen. In Bezug hierauf schreibt er mir: Aus dem kleinen Verzeichnisse der von Ihnen dort gesammelten Mol- lusken entnimmt man, wie erfolgreich eine malokologische Excursion nach Cy- pern wäre, da schon Sie, der Sie diese Sachen nur gelegentlich Ihrer botani- schen Streifungen fanden, so manches Neue niitbriiigen konnten. Cypem ist aber noch sehr wenig erforscht. Gesten-, botaii. Zeitsdir. 2. Hi-ft. 1882. .^ 54 Gegen 4 Uhr Nachmittags kamen wir ziemlich ermattet, die Sonne hatte gewaltig gebraunt, nach Chrysostomo zurück und fanden mm die Kühle der Zelle sehr augenehm. Der Priester liess sofort auftafeln, Eier und Brod, dazu lieferte der Klosterbrunnen sein köst- liches, klares Wasser. Nachher gab es sogar ein Nargilch (Wasser- pfeife), welchen Hochgenuss für Eaucher Kigo erst später schätzen lernte. Gegen 6 Uhr machten wir uns auf den Heimweg. Der Mönch erhielt für seine gastliche Aufnahme zwei Shilling, der junge Bursche für seinen Fiihrerdienst einen; und mit diesen geringen Gaben zeigten sich Beide aufs höchste befriedigt! Auf den Feldern und Matten nahe dem Kloster sammelten wir unter Anderem: JPoterwm verrucosum, Cuscuta planißora, JRa- nuncvlus asiaticiis flor. 2>i('i'pi(r., Äjuga Iva, Litliosperimim incras- satiim, Fwnaria macrocarpa var. laaxi, Ornithogalmn namtm, Cera- stium viscosum?, Alsine tenuifolia, Arenaria oaypetala, Herniaria incana, Paromfchia argentea, Alsine mtertnedia, Polycarpon tetra- phyllum, Saponaria Vaccaria, Silene hrachypetala, S. nocturna, Si- symbriimi officinale, Ainsicorthki cor data, Tordylium syriacum. La- goecia cimiinoides, Scleropoa riglda, Ononis biflora, Tetragonolobus piirpureus, PhysanthylUs tetraphylla, OnobrycMs aequidentata, Pisnm fxdvimi, Lathyrus ainoenus, L. Gicera, L. blepharicarpus, Ervum gracile, Vicia sericocarpa u. V. a. Bereits bis zur Knospe entwickelt zeigten sich massenhaft: Scabiosa prolifera, Catananche lutea und Ammi majus. Der Tetragonolobus piirpureus dieser steinigen Halden weicht von dem sehr üppigen, gegen 2' hohen, mit schmutzig rothbraunen Blüthen versehenen der Feldflora von Larnaka etc. ab; er i.st ausge- breitet niederliegend und hat grössere, dunkelpurpurrothe oder citro- nengelbe Blüthen. Bei meinem ersten Hiersein fand ich zerstreut au quelligen Stellen zwischen Scirpus und Juncus: Trichonema Columnae\ heute blieb unser Suchen nach dieser Pflanze erfolglos. Manche Stelleu waren lieblich mit den hellpurpurrothen Blüthen des TrifoUum re- supinatum geschmückt; dazwischen fand ich die bescheidene Bellis annua und Linum cribrosum. Wir beschleunigten unsere Schritte, um nicht von der Nacht überrasclit zu werden. Der Rückblick auf das bald ferne liegende Buftavento war herrlich; wir genossen bei Sonnenuntergang wiederum das Schauspiel rosiger Wolkenbildung um den ruinengekröuten Fel- seukegel. Der Pfad leitete aber jählings hinab in die dunkelnden Thäler und entzog uns bald den pomphaften Anblick. Meist geht es nun bergab und rasch kommt man von der Stelle. Einmal aber hemmten wir noch unsere Schritte auf einer strauchig bewachsenen Thalsohle. Die Dämmerung reichte gerade noch hin, uns die weissen zarten Blüthen der Lloydia graeca erkennen zu lassen, die massen- haft umherstaud. In aller Eile gruben wir noch gegen 200 Indivi- duen aus, — Eine Stunde später begrüsste uns in den Oelbaum- 55 haiuon Kythräa's das tlötenartige Pfeifen der Zwergeulen {Ephialles Scops.). (Fortsetzung folgt.) Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Foitsötzung.) 399. Chenopod. hi/hrldum L. An bebauten und wüsten Stellen. In der Ebene von Catania (Cat. Cosent.), in der Nähe Catania's bei Maria di Gesü (Herb. Tornab.!). Juni? Q. Neu für Sicilien. NB. Chenopod. honus Henriciis L. „In der Stadt an feuchten Mauern und ausserlialb derselben an uncultivirten Orten, wo stagni- rende Gewässer sich sammeln" (Fl. med. Cat.); ist wohl Verwechs- lung mit Nr. 400, da diese Pflanze bisher nur in den Hochgebirgen der Nebrodeu gesammelt wurde. 400. Chenopod. urhlcum L. a. deltoldeum (Lam.) Nlr., 7tielano- spermiim Wllr. '"'Guss. Suppl. et Syu.; ß. rhombifolram (Mhlb.) Moq. An wüsten Stellen und um Dörfer: Bei Paternö (Guss.), Nicolosi, Bronte (var, «,!), am Ufer des Simeto nahe dem Meere (var. ß.l). August, Sept. O- 401. Beta vulgaris L. a. maritima (M. B.) Koch Syn. Am sandigen Meerstrande der Ebene Catania's nicht selten!; ß. Cicla (L.) Gr. God. In der untersten Etuaregiou, besonders längs der Ostküste, häufig cultivirt und manchmal ver^vildert. April — Sept. O0- 402. Beta maritima L. et aut. it. (von allen Formen der vo- rigen verschieden durch vielstäugelige, perenne Wurzel, uiederliegende Stäugel, meist auch durch kleinere, schmälere, rhombisch -eiförmige Blätter). Häufig auf Schutt am Meere um Catania, sowie längs der ganzen Arena di Catania bis zum Simeto, auch weiter vom Meere entfernt an Grabeurändern und Eisenbahndämmen der Ebene Cata- nia's; selbst noch um Bronte (2550') mehrmals beobachtet! April — Juli. n. 403. Obione jyortidacoides (L.) Moq. Atriplex port. L. *Guss. Syn. et *Herb.!, *Cat. Cosent, An Sümpfen und Gräben nahe dem Meere: Armisi bei Catania (Herb. Tornab.!), alla marina di Villa- scabrosa, Kiviere Biscari (Tornab. in Herb. Guss. als a. latifolia Guss. Syn.!), Ebene von Catania (Cosent. und Tornab. in Herb. Guss. var. «.!); ich fand auch ß. intermedia Guss. Syn. an Lacheu- rändern der Lavaströme in grosser Menge wuchernd. September — October. ^ . 404. Atriplex HaUmu.s L. et aut. it. «. angustifolia Guss. und ß. latifolia Guss. An Zäunen, Gräben und auf lehmigen Feldern der untersten Etnarogion bis 2000', besonders in der Nähe des Meeres häufig: lu der Ebone von Catauia, z. B. limgs des Simeto stellen- weise gemein (!, Cat. Cos., Tin. in Bertol.), au der Riviere Biscari (Herb. Tora.!), bei Giarre (Herb. Guss.!), von Aderaö (2000') zum Simeto hinunter stellenweise äusserst gemein, aber kleinbuschig! Aug., Oct. ^. 405. Atrlplex Tornabeni Tin. Guss. *Syn. et *Herb.!, Tod. exsicc. !, Ces. Comp., laclniata Bert., non L. In den Dünen Catania's vom Pulverthurme bis zum Meere hinaus, sowie an Gräben daselbst, äusserst gemein und kleine Rasen bildend; schon von Tineo und Cosentini (Bertol., Guss. Herb.!) bei Catania gesammelt. Juli — September. Q. 406. Atriplex rosea L. «. macrocarpa (= rosea Guss. Syn. et Herb.!, Graeci Tin. Cat.), ß. mierocarpa (= pohjsperma Ten. Guss. S.yn. et Herb.!). An wüsten Orten nahe dem Meere: Bei Randazzo (Guss, Syn. var. «.). Juli— September. O- ß- wurde noch nicht ge- funden. 407. Atriplex hastata L. a. genuina God., ß. trimigularis (W. Guss. Syn. et *Herb. als Art), y. platysepcda (Guss. Syn. et*Herb.!, Ces. Comp, als Art), 8. microsperma (W. K. Guss. Syn. et Herb, als Art), s. oppositlfoUa (DC.) = prostrata Bab. Guss. Syn. et Herb.! — ß. findet sich "au krautigen, sumpfigeu, überschwemmten Meer- ufern: Catania (Cos.!, Guss. Syn. et Herb.!), um Catania bei Villa- scabrosa, Maria di Gesü, Riviere Biscari (Herb. Tornab. et Guss.!), in der Ebene von Catania gegen das Meer und an Eisenbahndämmen von Bicocca hinaus!. — y. wächst an bebauten, krautigen Stellen: Bei Catania (Tornab. in Guss. Syn. Add. et Herb.!), am Simeto!; e. wurde an krautigen, salzigen Meerufern bei Catania von Guss., von mir an vulkanischen Meerfelsen ebenda gesammelt; a. wurde in Sicilien und d. im Gebiete noch nicht beobachtet. August— October. O- 408. Atriplex patula L. «. genuina G. G. (= angustifoUa Sm. Guss. Syn. et Herb.!); ß. macrodira (Guss. Syn. et *Herb.!) Ces. Comp.; Wuchs üppiger, Rücken der Bracteen mit lanzettlichen, fast blattförmigen "Wai-zen besetzt, sonst = «.; y. mierocarpa Koch Syn. (= erecta Huds. Guss. Syn. et Herb.!); a. ist an cultivirten und krautigen Orten der untersten Etnaregion, besonders um Catania, häufig (!, Herb. Tornab.); ß. wurde an ähnlichen Localitäten in der Ebene Catania's von Gussone (Herb.!) gesammelt; y. ist für das Gebiet noch ausständig. August — October. O- 409. Camphorosma monspeliaca L. An Meeruferu und auf Hü- geln nahe dem Meere: Zwischen Catauia und Agosta al fondaco dell' Agnone (Guss. Syu. et Herb.!); es liegt von da sowohl die var. _/J. canescens Moq., als auch var. ö. sicida Jan (= vigintimilleis Tin. Guss. Syn.) mit zarten Aesten und feineren, längeren Blättern auf. Juli— October. f • Anhang. 410. Theligonum Cynocramhe L. An Mauern und Felsen der untersten bis in 'die mittlere Region des Etna (— 3000') sehr häufig: Bei Zaffarana, im Yallone di Ulli (Tornab.!), auf den Montirossi bei Nicolosi (Reyer!), um Catania, Misterbianco!. Febr. — April. O. XXXIV. Farn. Amarantbaceae R. Br. 411. Amaranthus sylvestris Desf. Giiss. Sjü. et *Herb.! An Wegrändern, auf Feldern und in Gärten, besonders "Weingärten, vom Meere bis 2100' bäiifig: In der Ebene von Catania gemein!, bei Ca- valeri, Nicolosi etc. (Herb. Tornab. et Guss.!). Juli— Üct. O- 411 a) Am. patulus Bert. Guss. *Syn. et *Herb.!, Gren. Godr., cUorostackys Ges., W. Lg., Moq., vix W. viridis, *Cat. Cos., uon L. An Wegrändern, bebauten und wüsten Stellen, vom Meere bis 3500' nicht selten: In der Ebene Catania' s (Cat. Coseut.), um Catania und Cavaleri (Herb. Tornab. und Tornab ene in Herb. Guss.!), bei Milo (Guss. Syn.), sogar noch in der Waldregion ob Nicolosi (3—3500') auf Lavasand! Juli — Sept. O- t 412. Am. adsceiidens Lois, Guss. Syn. et Herb.!, EuxoIks viridis ß. adscendens Moq. Liegt im Herb. Guss. von Lentini auf und findet sich daher höchst wahrscheinlich auch in der Ebene Catania's, 413. Am. deflexus L. prostratus Balb. Guss. Syn. et Herb. !, glaucus Biv. Tod. exsicc. ! Eiuvolus deßexus ßaf. Moq. An wüsten Plätzen, besonders Wegrändern, Mauern und Eisenbahndämmeu vom Meere bis 3500' sehr gemein: Um Catania überall (!, Herb. Torn.!), am Wege nach Nicolosi, besonders um Graviua, sowie um Nicolosi und hoch hinauf bis gegen die Casa del bosco, um Mascali, von Adernö nach Bronte, um Bronte und Maletto sehr häufig! Mai — October. O- 414. Achyranthes argentea Lam. Guss. *Syn. et *Herb. !, aspera ci. sicida L. *Presl Fl. sie, aspera L. *Raf. I, *Cat. Coseut., sicula Rth. An Zäunen und buschigen Hügeln der untersten Etnaregion: Bei Catania überall (Herb. Torn.!), in der Ebene von Catania (Cat. Coseut. et Herb. Guss.!), auf Lavagründen an der Strasse nach Acicastello (!, Key er!), in der imtersteu Etnaregion (Raf., Heldr. Cat.). März— Mai. fo. XXXV. Farn. Polygoneae Juss, 415. Rimiex crispus L. et omnes Aut. An den Ufern des Si- raeto nahe dem Meere und au Feldrändern neben dem Simeto unter- halb Bronte nicht selten-, er scheint also längs des ganzen Fluss- laufes vom Meere bis 2000' aufzusteigen. Neu für das Gebiet. N B. Guss. Syn. kennt ihn nicht aus Sicilieu, erst in Add. führt er ihn als von Tiueo bei Palermo gefunden an; dafür führt er elongatiis Guss. auf, welcher durch ganzrandige, mehr eiförmige Pe- rigonzipfel mit einer einzigen Schwiele sich von crispus unterscheidet, nach Bert, und Ces. Comp, aber doch nur eine Var. desselben ist; die Pflanze Catania's und Broute's hingegen ist der echte crispus mit lanzettlichen Blättern, an der Basis gezäbnelten, rundlichen, fast 58 herzförmigen, durchwegs schwielentragenden inneren Perigonzipfeln, ganz übereinstimmend mit deutschen Exemplaren. 416. R. Patientia L. et omnes Aut. An Gräben und feuchten, tiefgründigen Stellen der untersten Etnaregion bis 2500': Bei Bronte (Guss. Syn. et Herb.!), um Motta Santa Anastasia sehr häufig!, in der Waldregion (Kaf. Fl.)? April— Juni. %. 417. R. conglomeratus Murr, An Zäunen, feuchten Abhängen, Lachen- und Wegrändern, auf lehmigen Feldern (0 — 3000'): In der Ebene von Catania häufig (!, Cosent. in Herb. Guss.!), bei Masca- lucia!, Acicastello, Zaffarana, Milo, Nicolosi (Herb. Tornab.!). Juni, Juli. O und 2|., 418. R. ^7?fZt7ic'r L. An wüsten Stellen, Weg-, Feldrändern, steinigen und grasigen Abhängen (0 — 3000') äusserst gemein, be- sonders in der Ebene Catania's, um Catania selbst und hoch hinauf bis über Bronte und Nicolosi, auch noch um San Nicola deir arena und in Kastanienwäldern dahinter! Mai, Juni. 0. 419. R. hucephalopliorus L. *Kaf. I. Auf vulkanischen Schutt- und Aschenflächen, an Weg- und Feldrändern, Eisenbahndämmeu, Meerdünen und in Weingärten (0—6000') äusserst gemein, z. B. bei Catania und im Piano di Catania überall (!, Tornab.!, Beyer!), bei Acicastello und Misterbianco (! Key er!), Licatia und Zaffarana (Tornab.!), Nicolosi und in der Lavaebene dahinter massenhaft, ebenso bis zum Ende der Waldregion dahinter, um Bronte und im Valle Calanna gemein! Febr. — Juni. O- (Fortsetzung folgt.) laiteratiirberichte. Physiologische Cheiiilö der Pflanzen. Zugleich Lehrbuch der organischen Che- mie und Agriculturchemie. Von Dr. Ernst Ebermayer, o. o. Professor an der Universität München. I. Bd. Die Bestandtheile der Pflanzen. Berlin, Verlag von Julius Springer, 1882. 865 S. 8". Ein Handbuch der physiologischen Chemie der Pflanzen ist ein dringendes Bedürfuiss. Köchle der's so wertbvolle diessbezügliche Schriften sind veraltet. Husemann's bekanntes Werk ist eigentlich nur für den Chemiker und Pharmakologen berechnet, ist überhaupt nur Phytochemie, und auch Dragendorffs jüugsthin erschienenes vortreffliches Werk, lietitelt: Die Analyse von Pflanzen und Pflauzen- theilen (Göttiugen 1882) berührt nicht die physiologische Seite des Gegenstandes. Prof. Ebermayer hat nun eine physiologische Che- mie der Pflanzen in grossem Style angelegt, und der erste Band, den wir hiermit anzeigen, beweist, welche ausgezeichnete und ver- lässliche Arbeit wir zu erwarten haben imd zum Theile schon vor- liegt. Die betreffenden rein chemischen Partien des Gegenstandes sind glücklieb ausgewählt und dem heutigen Standpunkte der theo- retischen Chemie völlig entsprechend abgehandelt. Die einschlägige 59 cliemisclio Literatur wurde gewissenhaft zu liathe gezogen. Aber auch die botanische — in erster Linie die pflanz enphj^siologische Literatur wurde von dem hochgeschätzten Verfasser in einer dem weitereu Um- fange eines Handbuches angemessenen Weise benützt und wird dem Leser vorgeführt. Der Herr A'^erfasser liat in allen das Gebiet der Physiologie betreffenden Partien auf die Vorführung des thatsächlich Festgestellten ein grösseres Gewicht, als auf die theoretische Seite des Gegenstandes gelegt. Und diess kann nicht rühmend genug her- vorgehoben werden, denn die Thatsacheu sind doch immer das Wich- tigste, zumal in der Pflauzenphysiologie, in der bisher noch kein einziges Capitel sich theoretisch völlig abgeklärt hat. Je mehr man in einem der Pflanzenphysiologie gewidmeten Buche der Theorie — genauer gesagt in diesem speci eilen Falle: der Speculatiou — Kaum gibt, desto früher veraltet dasselbe. Ganz besonders werthvoll hat sich das Buch unter dem Bestreben des Herrn Verfassers gestaltet, Fragen des praktischen Lebens vom Standpunkte unserer Kenntnisse der organischen Chemie und chemischen Physiologie der Pflanzen zu lösen, wodurch das Buch sowohl für den Praktiker als Theoretiker an Anziehungskraft nur gewonnen. Wer die meisterhaften Arbeiten Ebermayer's, uamentlicli auf dem Gebiete der Forstwirthschaft, kennt, wird zugeben müssen, dass er wie wenige der Zeitgenossen berufen ist, ein Buch über chemische Physiologie der Pflanzen zu schaffen, welches der wissenschaftlichen und praktischen Seite des Ge- genstandes in gleich ausgezeichneter Weise gerecht wird. Die Klar- heit der Darstellung und Verlässlichkeit der Angaben haben den Ebermayer'schen Schriften grosse Verbreitung gesichert, und wir zweifeln nicht, dass auch das vorliegende höchst zeitgemässe Buch allgemeinen Eingang finden und in den weitesten Kreisen wahren Nutzen stiften wird. J. W. Gi'uiidzJig'c einer vergleicheuden Morplsologie der Orchideen. Von Dr. Ernst Pfitzer, ordentl. Prof. der Botanik an der Universität Heidelberg. Mit einer larbigen und drei schwarzen lithographirten Tafeln und 35 in den Text gedruckten Holzschnitten. Heidelberg, C. Winter. 1882. 194 Seiten Gross- Quart. Es sei gleich bemerkt: Wir stehen hier vor einer bedeutungs- vollen Arbeit, die allerdings in erster Linie den morphologischen Verhältnissen der Orchideen gewidmet ist, aber auch zugleich die Fundamente für die SystematiK: dieser wichtigen Abtheiluug des Ge- wächsreiches enthält und zudem durch zahlreiche inhaltsvolle biolo- gische Excurse gleichsam auffordert zu weitereu, und wie man bald erkennt, höchst erfolgversprechenden Studien über die Lebensweise dieser Pflanzen. In einer mit wohlthuender Klarheit geschriebenen und den Leser sofort fesselnden Einleitung zerstreut der Autor zunächst das so weit verbreitete Vorurtheil, als hätte man es in den Orchideen mit einer relativ artenarmen Gruppe zu thun. Es wird auf die noch immer sehr mangelhafte Kenntniss der existirenden Species hinge- wiesen und der Nachweis geliefert, dass nur wenige Familien so 0(» reicli au Arten !?iud wie diese, indem eine auf 10000 Species lautende Schätzung nach den thatsächlichen Verhältnissen gar nichts Unwahr- scheinliches besagen würde. Es wird gezeigt, wie sich, fast plötzlich, das sj'Stematische Studium der Orchideen gehoben hat und die meisten Arten erst in den letzten Decennien genauer beschrieben wurden. Obgleich nun zahlreiche und selbst hervorragende Forscher, allen voran G. Reichenbach, sich um die Erforschung der Orchi- deen in systematischer Beziehung verdient gemacht haben, so ist doch derzeit die Kenntniss der Arteu, Gattungen und der Syste- matik dieser Gruppe noch eine sehr imvollständige, was namentlich in der Mangelhaftigkeit der auf diese Abtheilung bezughabenden morphologisclien Untersuchungen begründet ist. Forschungen in der letztgenannten Richtung haben aber nicht nur in Bezug auf die Systema- tik, sondern bei der so höchst eigenartigen Ausbilduugsweise der Formen dieser in jeder Beziehung merkwürdigen Familie auch für die allge- meine Morphologie hohe Bedeutung. Sehr interessant sind die Daten über die gegenwärtigen Preisverhältuisse exotischer Orchideen — lebende Exemplare einzelner Arten (z. B. von Vamla coendea) kosten an 2000 Mark — und über die Fortschritte in deren Cultur, welche erst in diesem Jahrhundert ihren Aufschwung genommen hat. Die Einleitung schliesst mit einer kurzen Skizzirung des gegenwärtigen Zustandes der Morphologie der Orchideen, wobei namentlich die Ver- dienste Irmisch's um die Kenntniss des Aufbaues der einheimischen Formen gebührend anerkannt werden. Für die österreichischen Leser wird es nicht ohne Interesse sein zu erfahren, dass Pfitzer in diesem Werke vielfach die Beobachtungen unseres Landsmannes J. G. Beer, der wohl nur als Dilettant, aber mit wahrer Begeisterung das Studium der Orchideen und Bromeliaceen betrieb, benützte und ihn unter den wenigen nennt, die sich um die Morphologie der Orchideen verdient gemacht haben. In den der Einleitung folgenden Capiteln gibt der rühmlichst bekannte Autor die Resultate fünfjähriger, der Morphologie der Or- chideen gewidmeter Studien, über die er bis jetzt nur in Kürze, und zwar zum Theile in der ,,Flora", zum Theile in den Verhand- lungen des naturhistorisch-mediciuischen Vereins zu Heidelberg be- richtete. — Bei der Fülle des dargebotenen Stoffes und der abstrahirten Resultate ist es dem Referenten unmöglich, ein genaues Bild von dem Inhalte des Werkes zu entAverfen; er rauss sich begnügen, eine ge- drängte Uebersicht über die Capitel zu geben, Einzelnes von beson- derem Interesse hervorzuheben und die Bedeutung des Ganzen zu betonen. Den Hauptkörper des Buches bildet die vergleichende Mor- phologie der Orchideen, welche sich unmittelbar an die Einlei- tung anschliesst, und welcher ein Schlussabschnitt folgt, in dem die Lebensweise dieser Pflanzen abgehandelt wird. In dem Abschnitte Morphologie kommt zunächst die Frage zur Erledigung, nach welchem Principe sich eine möglichst durch- 61 greifende Eintheiluug der Oi'cbideen erzioleu lasse. Nacli einer ein- gehenden Disciission, in welcher nachgewiesen wird, dass habituell gleiche Formen in ilirem Blüthenbaue oft sehr stark diiferireu, mit- hin der Habitus als Eintheilimgsprincip ausgeschlossen ist, gelangt der Verfasser zu dem Resultate, dass die naturgemässeste Einthei- lung sich ergibt, wenn die Formen mit unbegrenztem und die mit begrenztem Wachsthum zusammeugefasst werden. Dem entsprechend gliedert er die Orchideen in zwei Gruppen; die eine umschliesst die Formen mit monopodialem, die zweite jene mit sympodialem Aufbaue und damit ist auch die innere Anordnung des Hauptab- schnittes gegeben. Die sympodialeu Orchideen bilden die grössere und formeu- reichere Gruppe. Der Verfasser zerlegt dieselbe in Pleuranthae (Formen mit seitlichen Blüthenstäuden) und Acranthae (Formen mit endstäudiijieu luflorescenzen). Jede dieser beiden Abtheihmgen besteht aus Formen mit gleichwerthigen Sprossuugeu (homoblastische Formen) und solchen, in deren Aufbaue bestimmte Internodien zu Knollen, die anderen zu (gewöhnlichen, mit Laubblättern besetzten) dünnen cylindrischen Stengelgliedern werden (heteroblastische Formen). Hieraus ergibt sich schon die Gliederung des ganzen Abschnittes. Jeder einzelnen Formeugruppe ist eine Darstellung des allge- meinen Aufbaues gewidmet, zumeist auch ein Capitel: „Speciellere morphologische Fragen", welches ein besonders reiches und in mor- phologischer Beziehimg höchst interessantes Detail enthält. In diesem Capitel wird der Samenbau im Einzelnen erörtert, ferner die Mor- phologie der Keimung, die Fra«'e der Sprossfolge, die Ausbildungs- weise der luflorescenzen, die Befruchtungsverhältnisse, die Polymorphie der Blüthen, Ausbildung und Anordnung der Wurzeln u. s. w. Hier kommt unter Anderem auch die Frage zur Entscheidung, ob die angescliwollenen Internodien der heteroblastischen Orchideen als Zwiebel oder als Knollen zu deuten sind, was seit Langem eine Streitfrage ist, und selbst hervorragende Forscher sprechen hier von einem Bulbus. Es wird aber gezeigt, ass da von einem Zwiebel gar keine Rede sein kann, sondern ausnahmslos ein Knollen vorliegt, der allerdings im Aussehen an die Zwiebel erinnert, wesshalb der so oft gebrauchte Ausdruck Pseudobulbus nicht ungerechtfertigt erscheint. Nur um anzudeuten, welche morphologischen Momente vom Autor benützt werden, um die kleinen Formengruppen zu gliedern, sei hier die Eintheiluug der heteroblastischen sympodialeu Orchideen mit seitlichen Blüthenstäuden reproducirt. A. Knospenlage der Laubblüthe einfach duplicativ: a) luflorescenzen oberhalb des Laubtriebes entspringend: a. Infloresceuz in der obersten Blattachsel unter der Knolle, Blattfolge allmälig: Odontoglossen und Oncidien; ß. Infloresceuz in der zweiten Blattachsel unter der Knolle, Blattfolge unterbrochen: Tricliopilien. 62 b) Infloresceuzen theils obei-])alb, tbeils unterhalb des Laub- triebes entspringend, Blattfolge unterbrochen: Bolbo- phyllen; c) Infloresceuzen unterhalb des Laubtriebes entspringend, Blattfolge allmälig: Gruppe der Maxillarieu. B. Knospenlage der Laubblätter couvolutiv oder involutiv: a) Infloresceuzen oberhalb des Laubtriebes entspringend, Blattfolge unvollständig; Zygopetalen; b) Infloresceuzen unterhalb des Laubtriebes entspringend: a. Blattfolge allmälig: Lycasteu; ß. Blatt folge unterbrochen: Stauhopeen. Das den biologischen Verhältnissen gewidmete Scblusscapitel umschliesst eine Keihe höchst werthvoller Auffindungen und Betrach- tungen, welche vielfach auch in allgemeiner biologischer Hinsicht von Bedeutung sind. Es wird gezeigt, dass die Mehrzahl der Orchi- deen nicht, wie gewöhnlich angenommen wird, auf eine duustgesättigte Atmosphäre angewiesen sind, vielmehr echte Lichtpflanzen sind, welche die stärkste Sonnengluth unbeschadet zu ertragen vermögen, indem sie durch zahlreiche Schutzeinrichtungen vor starker Verdunstung geschützt sind. Die chlorophyllführenden Luftwurzeln helfen bei dem Assimilationsgeschäft und an sterilen Exemplaren von Angrecum funale sind die Wurzeln die ausschliesslichen Organe der Assimilation, Diese, wenigen Daten, die wir aus dem Scblusscapitel herausgehoben, werden wohl genügen, um auch das Interesse für den biologischen Theil des Werkes wachzurufen. Die Darstellung zeichnet sich durchweg durch Klarheit und Uebersichtlichkeit, ferner durch einen anregenden Ton aus. Druck, Holzschnitte und Tafeln sind nicht nur tadellos, sondern geradezu splendid, so dass dieses Werk auch bezüglich seiner Ausstattung zu den hervorragendsten neueren literarischen Erscheinungen auf botanischem Gebiete gezählt zu werden verdient. J. W. Die Pflanze. Vorträge aus dem Gebiete der Botanik. Von Dr. Ferd. Cohn. Breslau. Kern'sclier Verlag. 1882. 512 S., Gr. 8. Der berühmte Autor hat mit der Herausgabe seiner populären botanischen Vorträge nicht nur uns Botanikern, sondern auch allen Gebildeten eine werth volle Gabe beschoert. Die zahlreichen von ihm gehaltenen, gemeinverständlichen Vorträge waren entweder durch den Druck noch nicht veröffentlicht oder sind zunächst nur im Auszüge in den verschiedenen Zeitschriften zerstreut. Die schönsten dieser im Laufe der letzten 30 Jahre gehalteneu Vorträge liegen nun, in zeit- gemässer Umgestaltung und in die vollendetste Form gebracht, uns vor. Es seien hier die Titel derselben genannt: 1. Botanische Pro- bleme, 2. Goethe als Botaniker, 3. Der Zelleustaat, 4. Licht und Leben, 5. Der Pflanzonkalender, 6. Vom Pol zum Aequator, 7. Vom Meeresspiegel zum ewigen Schnee, 8. Was sich der Wald erzählt, 9. W^ einstock und Wein, 10. Die Kose, IL Insektenfressende Pflanzen. 12. Botanische Studien am Meeressti-ande, 13. Die Welt im Wasser- 63 tropfen, 14. Die Bacterieu, 15. Uusichtbare Feiude in der Luft, 16. Die Gärten in alter imd neuer Zeit. Es braucht an dieser Stelle nicht besonders auseiuaadero;esetzt zu werden, dass uns Botanikern Cohn in diesem Buche nichts Neues bietet. Das ist auch nicht der Zweck des Buches, welches sich ja nicht an den Fachmann, sondern an den Naturfreund wendet. Wohl aber müssen wir von diesem Werke Notiz nehmen, denn es nimmt, nach unserem Dafiirhalten , einen wichtigen Platz in der Literatur ein. Es ist nämlich seit Schleiden's berühmtem populärem Werke: ,,Die Pflanze und ihr Leben", kein gemeinverständliches botanisches Buch geschrieben worden, welches so vollendet in der Form und doch so strenge im Inhalte wäre, wie dieses. Wir dürfen mit Zuversicht erwarten, dass dieses Buch grosse Verbreitung finden, und dass es, um mit den Worten des Verfassers zu sprechen, in weitereu Kreisen dazu beitragen wird, „die Bedeu- tung der Naturwissenschaften für die materielle Entwickelung und für die humane Bildung" ins rechte Licht zu stellen. J. W. Engler Dr. A., Versuch einer Entwicklnngsgeschichte der PRanzeiiMelt, insbesondere der Florengebiete seit der Tertiär-Periode. IL Theil. Die tro- pischen Gebiete und das extratropische Gebiet der südlichen Hemisphäre. Leipzig, Engelmann, 1882. Mit diesem Bande liegt uns der Abschluss eines Werl^es vor, welches das jüngste Stadium, in das die Pflanzengeographie getreten ist, und die Kichtung, in welcher sie künftig A\eiter arbeiten wird, charakterisirt. Das letzte grössere Werk über Pflanzengeographie, Grisebach's „Vegetation der Erde" vertrat noch einen durchaus an- deren Standpunkt. Es suchte die Verschiedenheiten der Pflanzendecke der Erde hauptsächlich aus klimatischen Ursachen und durch den Aus- tausch der Floren zu erklären. Es betrachtet dieselben als etwas Gege- benes, über deren Entwicklung Grisebach alle Speculationen kühl ablehnte. So lehrreich also auch sein Buch durch seine anschaulichen pflanzenphysiognomischen Schilderungen, durch seine Hinweise auf den Zusammenhang von Pflanzengestalt und Klima sein mochte, Eine Frage liess es gänzlich unberührt. Welche Entwicklung hat die Vegetation in den verschiedenen Theilen der Erde seit den ältesten Zeiten oder, da wir darüber viel zu wenig wissen können, Avenigstens seit den letzten grossen Veränderungen der Erdoberfläche, also seit der Tertiärzeit genommen? Die Beantwortung dieser Frage, also die Entwicklungsgeschichte der Floren, ist die ebenso schAvierige als hochwichtige Aufgabe, welche sich der Verfasser des vorliegenden Werkes gestellt hat. Niemand, der die Schwierigkeiten einer solchen bahnbrechenden Arbeit kennt, wird verlangen, dass der Autor schon für alle diese Fragen eine vollkommen befriedigende Lösung bieten könne, bezeichnet er ja selbst sein Werk als einen „Versuch". Aber dieser Versuch führt uns eine solche Menge neuer, anregender und fruchtbarer Ideen zu, er lässt uns bereits so deutlich die Wege er- kennen, auf welchen die Lücken unserer Keuntniss der Entwicklungs- geschichte der Pflanzenwelt ausgefüllt werden können, dass wir in seinem Werke das Gebäude der Pflanzengeographie der Zukunft, auf- G4 gebaut auf das Studium der Pliytopaläontologie, der Bekannti^cliaft mit den geologischen Veränderungen der Erdrinde und die genaue Keuntniss der verwandtschaftlichen Beziehungen der Pflanzengruiipen, in seinen Hauptzügen klar vor uns sehen. Den Grund dazu hat ein österreichischer Botaniker, Unger, in seinem „Versuch einer Ge- schichte der Pflanzenwelt" (1852) und seiner „Geologie der europäi- schen Waldbäume" (1870) gelegt. 0. Heer, v. Ettinghauseu, Saporta, Nägel i, Kern er haben werthvoUe Bausteine dazu gefügt, aber dem Verfasser war es vorbehalten, gestützt auf seine giünd- lichen systematisch-botanischen Kenntnisse, das Gebäude aufzuführen, und nun harrt es der Ausweitung und Befestigung durch die Ar- beiten kommender Forscher. Niemand, der sich mit pflauzeugeogra- phischeu Fragen künftighin befassen will, wird diesen Führer ent- behren wollen. Niemand wird das Buch aus der Hand legen, ohne ihm eine reiche Fülle neuer Ideen und Anregungen zu verdanken. Der erbte Theil, enthaltend „die extratropischen Gebiete der nördlichen Hemisphäre" erschien bereits 1879 und ist daher wohl bereits iu den Händen der Meisten, die sich mit Pflauzengeographie beschäftigen; ich kann mir daher ersparen, ihn ins Detail zu analysiren, und will nur kurz seinen Inhalt andeuten. Der Verf. konnte hier, gestützt auf die reifhlichen phytopaläontologischen Daten, wie sie für Europa und Nordamerika vorliegen, ein klares Bild der Vegetation in der jün- geren Tertiäizeit dieser Länder entwerfen und die Spuren der fort- schreitenden Veränderungen, welche sie seither erlitt, tracireu; er konnte den Zusammenhang der ostasiatischen Flora mit der Nord- amerika's einerseits, Central-Asiens und Mitteleuropa's andererseits darlegen; er konnte die engen Beziehungen der tertiären Flora des Mediterrangebietes zu der jetzt daselbst lebenden nachweisen und die Entstehung der Verschiedenheiten innerhalb derselben verfolgen. Einer der interessantesten Abschnitte dieses 1. Theiles ist ferner die Dar- stellung der Entwicklung der Hochgebirgsfloren vor, während und nach der Glacialperiode, der localen Erhaltung der Glacialpflauzen einerseits, der Verdrängung derselben andererseits duich die östlichen, südlichen und westlichen Florenelemeute. Auch die Verändeiungen der ursprünglichen Flora durch die Ausbreitung des Menschen sind in einem eigenen Capitel auseinandergesetzt. Der nun eben erschienene 2. Band beginnt wieder mit der Be- sprechung der aus den tropischen Gebieten und dem südlichen extra- trop. Gebiete bekannten phytopaläontologischen Thatsachen. Leider sind dieselben viel zu dürftig, um daraus die Grundzüge der Ent- wicklung kennen zu lernen. Hier ist also der Verf. bauptsächlich darauf angewiesen, aus den Verbreitungs- und Verwandtschaftsver- hältnissen der Formen seine Schlüsse zu zielien; eine wesentliche Unterstützung gewährt ihm hiebei die Berücksichtigung der Ver- breitung der Landsäugethiere. Er beginnt mit der Betrachtung der Pflanzenwelt Neuhollands, Neuseelands und d^r oceanischen Inseln, erörtert auf Grundlage eines umfangreichen tabellarischen Materials die Beziehungen der einzelnen Theile dieser Gebiete zu einander 65 uud zu entfernteren Gebieten, wie Ostasien, A&ika. Dazwischen laufen wie überall im Buche eine Menge geistreicher Erörterungen allge- meinerer Art, z. B. über das Wesen des Endi^iismus. Verf. unter- scheidet zweierlei Endemismus: einen solchen, der auf der Erhaltung alter Formen beruht, die einst weiter verbreitet waren, aber an den meisten Orten ausstarben, uud einen solchen, der auf der Entwick- lung neuer, autochthoner Formen beruht. Letztere Art des Endemismus tritt besonders dort auf, wo durch Rückgang des Wassers oder von Gletschern oder auch durch Hebung eines Landes neues Terrain er- öffnet wird, auf dem sich die Formen benachbarter Gebiete ansiedeln können und ihre neugebildeten Varietäten Platz zur Entwicklung finden. Ein solches Gebiet lehrt uns der Verfasser in den Sandwichs- inseln kennen, deren Flora er desshalb einer eingehenden Behand- lung unterzieht. Er erörtert hiebei die Verbreitungsmittel, welche diese Pflanzen besitzen, und untersucht, woher die Typen, die sich hier so artenreich entwickelt haben, dieser isolirten, wohl niemals mit dem Festlande verbundenen vulkanischen Gruppe zugekommen sein mögen. Wir müssen es uns aus Mangel an Raum versagen, dem Verf. in der Darstellung der übrigen Gebiete (tropisches Amerika, mexikanisches Hochland, andines Gebiet, antarktisches Waldgebiet, tropisches Afrika, Kapflora, Madagaskar mit Maskarenen und Sey- chellen, Ostindien, indischer Archipel mit Polynesien) zu folgen und wollen nur noch auf das 14. Capitel („über einige allgemeine pflan- zengeographische Fragen'') aufmerksam machen, wo der Verfasser namentlich die Frage der Einheit der Entstehungscentren für Gat- tungen und Arten discutirt. Im Allgemeinen bekennt er sich als Anhänger der Ansicht von der Einheit des Ausgangspunktes einer Gattung, jedoch nur der natürlichen; er zeigt nämlich, dass viele der von den Botanikern unterschiedenen Gattungen auch polyphy- le tisch sein können. Ln 15. Capitel endlich versucht der Verf. eine neue Gruppirung der pflanzengeographischen Gebiete der Erde. Er resumirt nochmals kurz die umfangreichen Veränderungen der Pflan- zendecke, welche in üebereinstimmung mit den geologischen Verän- derungen erfolgt sind, und kommt endlich zu dem Schlüsse, dass schon in der Tertiärperiode verschiedene Floren-Elemente vorhanden waren, welche zwar auch schon hier und da aus einem Gebiete in das andere hinüberreichten, aber doch auch von grossen Territorien ausgeschlossen waren: 1. das arcto-tertiäre Element, ausgezeichnet duich za])lreiche Couiferen und viele Gattungen von Bäumen und Sträuchern, welche jetzt in Nordamerika oder im extratropischen Ostasien und Europa herrschen. 2. Das paläotropische Element, be- stehend aus den jetzt in den Tropenländern der alten Welt herr- schendeu Familien und Unterfamilien. Es ertreckte sich in der Ter- tiärperiode vom südlichen England bis Japan; seine Nordgrenze ist in Europa durch ein Uebergangsgebiet gekennzeichnet, in welchem sich die Typen beider Nachbargebiete mischen. Mau hat aus der Beobachtung solcher gemischter fossiler Floren oft den voreiligen Schluss frezosreu, dass zur Tertiärzeit überall ein solches Gemisch (i6 von Typöu bostauden habe. 3, Das neotropische (südamerikanische) Element. 4. Das altoceanische Element, bestehend aus Formen, wel- che die Fähigkeit besassen, über grössere Strecken des Oceans hin- weg zu wandern und sich auf den Inselgebieten weiter zu entwickeln. Besonders geschah diess auf der Südhemisphäre, wo es sich auch über die Südspitzen von Afrika und Amerika verbreitet. Ein fünftes und sechstes Element, die xerophilen und alpinen Pflanzen, hat sich später überall herausgebildet, wo ungleiche Vertheilung der Nieder- schläge resp. Hebung von Hochgebirgen eintrat. Verfasser gibt zum Schluss eine Uebersicht seiner Eintheilung der Florenreiche in Gre- biete, Provinzen und Bezirke, die natürlich von der Grisebach's in vielen Stücken abweicht. Eine sorgfältig und sauber ausgeführte Karte bringt diese Eintheilungen zu übersichtlicher Anschauung, so- wie auch der erste Band von einer Karte zur Erläuterung der Ent- wicklungsgeschichte begleitet war. Dem ganzen Werke ist endlich ein ausführliches Register der Pflanzen- und Ortsnamen (bearbeitet von Dr. Weiss in München) beigegeben, Avelches das Buch zum Nachschlagen sehr geeignet macht. So sei es denn nochmals Jedem, der sich für pflanzengeographische Fragen interessirt, aufs wärmste empfohlen. E. Ha ekel. Führer ins Reich der Pflanzen Deutschlands, Oesterreiclis und der Sclnveiz. Von Dr. Moriz Willkomm, Zweite umgearbeitete und vielfach ver- mehrte Auflage. 5. und 6. Lieferung. Leipzig, Hermann Mendelssohn, 1881. 8». 160 Seiten und 1 Taf. Die beiden neuesten Hefte dieses guten Werkes enthalten den Rest der Apetalen und die ersten Ordnungen der Gamopetalen. Es werden dem entsprechend in ihnen die Arten folgender Familien be- schrieben: Celtideen, Moreen, Canuabineen, Urticaceen, Chenopodeen, Amarantaceeir, Polygoneen, Laurineen, Santalaceen, Loranthaceen, Daphuoideen, Elaeagneen, Aristolochiaceeu, Valerianeen, Dipsaceen, Compositen, Ambrosiaceen, Cucurbitaceen, Lobeliaceen, Campanula- ceeu, Rubiaceen, Lonicereen, Vaccineon, Pirolaceen, Monotropeen und Ericaceen. Die 5. und 6. Lieferung schliessen sich in jeder Beziehung ihren Vorgängern würdig au und lassen immer deutlicher erkennen, dass die neue Auflage von Willkomm's „Führer", wenn sie voll- endet vorliegen wird, den besten populären Handbüchern zum Be- stimmen einheimischer Pflanzen beigezählt werden kann. Sie soll ausführlicher nach Abschluss des ganzen Werkes l)esprocheu werden. R. Fung'i Tridentiui novi, vel nondura delineati, descripti et iconibus illustrati autore Jacopo Bresadola. Fascic. I. Tridentini, Typis J. B. Monauni 1881 8". 14 pag. cum lö tab. chromolith. impressis. Im vorliegenden Hefte werden folgende 17 Arten von Pilzen beschrieben und abgebildet: Amanita cinerea Bres. ■ — ■ Tricholoma (jlaucoconum Bres. — Clitocyhe {canthophylla Bres. — CoUi/bia reti- gera Bres. — Mycena calorhiza Bres. — OmpliaUa Giovanelliae Bres, — Pleurotus columhinus Quelet. — Pluteus gramdatus Bres. 67 — Entoloma excentricuni Bres. — Hygrophorus Bresadolae Quelet. — Hl/ff rophorus Qiieletü Bres. — Marasmius sclerostipes Bres. — Lenthms omphalodes Fr. — Boletus tridentinns Bres. — Boletus Bresadolae Quelet. — ITt/dnum Bresadolae Quelet. — Helotium Pe- drottii Bres. — Die kritische Eevision der Bestimmungen übernahm der bekannte Mykolog Dr. L. Quelet. Bresadola's Beschreibungen lehnen sich im Wesentlichen an die classischen Descriptionen von Fries an, enthalten aber auch genaue mikrometrische Messungen der Sporen. Die Abbildungen sind möglichst einfach ausgeführt, heben aber nichtsdestoweniger die charakteristischen Merkmale in gelungener Weise hervor. Es kann somit das erste Heft der „Fi^iigi Trideutiui" als ein sehr werthvoller Beitrag zur genaueren Kenntniss der Pilzflora Südtirols bezeichnet werden. Mögen weitere Lieferungen bald nachfolgen. H. W. K. A növeuytoratolog-i.i a liözei)iskolJibaii (Die Pflanzenteratologie in der Mittel- schule) von Dr. V. V. Borbäs, im Organ des Landesinittelschullehrer- vereines 1880/1, p. 467--473, auch separat p. 1 — 8. Die Schüler, welche Anschauungs- Unterricht in der Botanik geniessen, bemerken an den bekannten Pflanzen auch das, was mit dem Normalen im Widerspruche steht, und die Erfahrung zeigt, dass sie im Laufe des Sommers Pflanzenmissbildungen zur Schule bringen: Zwilliugt''haselnuss, Gagea pratensis, mit zwei grundständigen Blät- tern, JPhaseolus mit drei Kotj^ledonen, Pulsatilla grandis mit weissen und mit zerschlitzten Fetalen, Scilla hifolia mit drei Blättern, Nelken mit drei Griffeln etc., und vor der Kealschule, wo Ref. die Natur- geschichte unterrichtet, verkauft man den Galantkus nivalis mit sieben Peiigonblättern theuerer als die normale Pflanze. Der An- schauungsunterricht zieht demnach die Pflanzenteratologie unAvillkür- lich nach sich, darum ist es augezeigt, wenn der Lehrer einzelne Monstrositäten gelegentlich vorzeigt und in Kürze bespricht, um die Schüler sehen zu lassen, dass in der Natur auch Abweichungen vorkommen. — Aber in manchen Fällen treten die abnormen Er- scheinungen als normale auf, wie der Abortus einiger Eichen, der Linde, Diaphysis der weiblichen Blüthe von Cgcas etc. Einige Pflanzen -Missbildungen sind auch als Lehrmittel verwendbar. Bei vergrünten Exemplaren der Plantago rnajor übergeht die Aehre in Folge einer Carpophorumbilduug in eine Scheintraube oder in eine Rispe oder einen Thyrsus, und kann der Lehrer mit solchem Mate- rial der immer erkennbaren Plantago die Inflorescenzen von einander ableiten. — PI. major var. phyllostachya^) veranschaulicht wiederum die Bildung der Spatha aus Bracteen.'lm Folgenden beschreibt Ref. viele von den Schülern gebrachten oder von selbst gesammelten te- ratologischen Fälle. Bei einer Primida inflata war der Fruchtknoten auf drei Seiten geöffnet, eine andere Blüthe war hexamer. An reifen Früchten der P. Colnmnae (Monte Maggiore) sah Ref. 6 und 7 un- gleich grosse Zähne; an Pr. inflata 9, 11, 12 und 15 Risse, an P. ') Eef. fand sie mit grossen unteren Bractea im Auwinkel bei Budapest, 68 carpaüca 8, 9 und 11 Risse, welche Zahlen mehr für einen trime- ren, als einen petamereu Fruchtknoten sprechen. In einer gefüllten Tulpe sass auf der Spitze des kegelförmig erhobenen Blüthenbodens ein steriler Fruchtknoten, um denselben herum waren in dem äus- seren Kreise 5 Staubgefässe, indem zwei verdoppelt waren. Diese Blüthe bestand ausserdem noch aus mehreren Kreisen von mit einan- der abwechselnden Fetalen und Staminibus und wich von der echten Diaphysis besonders dadurch ab, dass die Blütheukreise durch feh- lende verlängerte Internodien nicht getrennt waren. — Ein Hasel- nusszweigchen besass 15 dicht gedrängte Kätzchen, welche, wie es scheint, 5 dreigliedrige Quirle bildeten. An einzelnen Quirlen kamen etwas Schwankungen vor. — Weidenrose fand Ref. an Salix an- ffustifolia, S. alba und an S. purpurea. Bei allen sind die Blätter der Weidenrose verküi'zt und verbreitert, und au kahlblättrigei- S. purpurea waren sie auch behaart. v. Borbäs, Oorrespondenz. Wien, am 14. Jänner 1882. Wie es zu erwarten war — enthielt die mir im vorigen Mo- nate (December) zugesendete Suite einiger noch unbestimmter Rosen aus dem grossartigen Herbare des Herrn Dr. Kern er Ritt. v. Mari- laun eine Reihe ebenso überraschender, als auch pflanzengeographisch höchst werthvoller Arten. So fand ich darunter die bisher nur noch und insbesondere aus der Schweiz bekannte Rosa ahietina Gren. und zwar in typischen und in wenig abgeänderten Formen, beide von Josef und A. v. Kern er bei Krems gesammelt. Nicht minder über- raschte mich die schöne R. moatana Chaix f. cuneata Christ., die von Brandmayer bei Schwarzau, Niederösterreich, gesammelt und von Deseglise mit „proxima oenensis" bezeichnet — einlag. Beide nicht bloss für Niederösterreich, sondern für die ganze Monarchie neu! Ausser diesen zwei ausgezeichneten Arten erwähne ich noch einige schöne Formen, so die M. micranthoides (m.), eine zierliche, im Laube an ß. himgarica Kern, erinnernde im oberen Donauthale, Niederösterreich (Krems) verbreitete Mia-antha mit der Zahnung der sepiinn Thuill. Zähne lang in eine Drüse endigend. Eine als R. tur- hinata Ait. „spontan" bezeichnete auffallende Form mit kurzen Pe- dunculen, grossen, fast kugeligen halbreifen, von besonders langen, aufrechten Sepalen geklönten Früchten; — erinnert unwillkürlich an die R. Goretikensis Bess. apud Desegl. Ob Crepin — im Bullet. soc. royale de Belg. 1879, 364 auch diese sehr abweichende Form bei seinen Studien über die R. turhinata und var. shnplejc vor sich hatte — konnte ich leider nicht mit Bestimmtheit ausforschen. So viel ist gewiss, dass nach dem obigen Citate, sowie nach den von verschiedener Hand mir voro-eleirenen Formen der Juvblnata'' — 69 hier noch für eingehende Studien aber nacli lebenden Exemplaren ein offenes Feld gibt. Zum Beweise für das Letztgesagte will ich hier mittheilen, dass z. B. französische Rbodologen die Art Aiton's so- wohl als die B. campamdata Ehrh. in der Sect. Eglanterieae DC. (also gar unter den mehr oder minder gelbblühenden) anführen! Mit Studien nach Herbarexemplaren wollen wir daher die Wissenschaft in dieser Richtung verschonen! Im hohen Grade interessant sind ferner die mir vorliegenden von unserem oberwähnteu gefeierten Floristen selbst gesammelten und benannten R. oHhacantlia imd R. oxyodonta A. v. Kerner, beide ganz besondere, auch Nichtrhodologen sofort auffallende Caninen von "Krems und Tirol, die von ihren Ver- wandten R. senücosa Achar. sowohl, als von der R. ramulosa Godr. und firmula Godet in auffälliger Weise und zwar nicht bloss in der häufig variirenden Blattform, sondern auch im Habitus, Blattconsi- stenz und -Farbe und überdiess noch in dem dicht imd fein gezäh- nelton Blattrande abweichen. Meiner weiteren Pflicht betreff der übri- gen österreichischen Herbarien — werde ich im folgenden Hefte nachkommen. J. B. Keller. Budapest, 9. Jänner 1882. Bei Carlopago fand ich im Juli 1881 nur Bupleurum arista- tmn Barth (cf. Oesterr. botan. Zeitscbr. 1881, p. 385), welches nach Fenzl's Diagn. pl. Orient, pag. 41 et B er toi. Fl. Ital. HI. p. 146 das echte B. haldense Turra (non alior.) ist. Es ist auffallend, dass, während ich letztere Pflanze an vielen Orten des österr.-ungarischen Litorale gesammelt habe, doch mir das B. opacum daselbst nicht zu Gesiebt kam, auch kann ich die niedrigen und mit mehr zusammen- gezogener luflorescenz verseheneu Formen des B. aristatuui^ die ich am Vratuikberge bei Zeng und bei den Plitvicaer Seen gesammelt babe, und die sich der var. namati Koch nähern, mit B. opacum Ces. nicht vereinigen. Von letzterer Pflanze besitze ich Original- exemplare! Die Umgebung von Carlopago ist im Juli ein ödes Land, und die Pflanzen, die in Ritzen der Felsen oder zwischen den Steinen zu gedeihen wagen, werden von den Schafen verzehrt. Freilich ver- hält sich die Sache ganz anders, wenn wir von Carlopago die Um- gebung von Ostaria auf dem Velebit besuchen, wo man eine Menge Raritäten sammeln kann, und wo ich auch LlUmn Cattaniae Vis. und Sileue Reichenbachii Vis. mit Herrn Th.' P ichler entdeckte. Bei Carlopago sieht man im Juli Inula Candida häufig, Ballota ru- pestris, Veronica Tournefortii, Rumex pidcher, AetMone^na gracile, Rosa polyacantlia Borb., Arenaria leptoclados, Verhascum Chaixii etc. — Nigella arvensis L. in Fl. exsicc. austro-hung. nr. 92 ist die var. involucrata Boiss., an der Pago- Insel kommt aber eine andere mit divaricata Boiss. verwandte Varietät davon vor. — ■ Hier wächst auch meine Althaea officincdis v. moUis und Stafice dalmatica häufig. v. Borbäs. Oesten-. Ijotan. Zfitsclirift. 'J. Heft 1882. 70 Fersonalnotizen. — Dr. J. B. Holzinger wurde vom Naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark zu seinem Präsidenten gewählt. — Dr. Theodor Bail, Professor in Danzig; Dr. D. Hilde- brand; Professor in Freiburg; Dr. Julius Klein, Professor in Buda- pest, Dr. Karl Prantl, Professor in Aschaffeuburg und Dr. Paul Sorauer, Dirigent der pflanzenphysiol. Versuchs-Station in Proskau, wurden von der k. k. Gartenbaugesellschaft in Wien zu correspon- direuden Mitgliedern gewählt. — Dr. Andreas Kornhub er, Professor an der Technischen Hochschule in Wien, wurde von Sr. Majestät dem Kaiser „in An- erkennung seiner vielfachen, um die Wissenschaft und ihre Lehre erworbenen Verdienste" der Orden der Eisernen Krone dritter Classe verliehen. — Dr. Ignaz Alois Sturm, jub. k. k. Kreisarzt starb am 24. December v. J., 86 Jahre alt, in Linz. — Josef Maresch starb am 9. Jänner, 43 Jahre alt, in Filippsdorf in Sachsen. Vereine, Anstalten, Unternehmung^en. — In einer Sitzung der kais. Akademie der Wissenschaf- ten in Wien am 3. Nov. v. J. übersandte Dr. E. Tangl, Professor an der Universität in Czernowitz eine Abhandlung, betitelt: „Die Kern- und Zelitheilungen bei der Bildung des Pollens von Ilemero- calUs flava L." Die wichtigsten Punkte der Abhandlung sind folgende: 1. Die primären Kerne der Pollenmutterzelleu, die in ihrem Baue eng an denjenigen der Keimbläschen vieler tbierischer Eier sich an- schliesseu, erfahren vor ihrer Theilung eine regressive Metamorphose. Das Resultat der letzteren ist die Bildung einer homogenen, fast nur aus Kernsubstauz bestehenden membranlosen und muthmasslich amöboiden Kernform. Bei der Umgestaltung der Mutterkerne werden in manchen Fällen Nucleolen in das Protoplasma ausgestossen und dort resorbirt. 2. Die homogenen Mutterkerne zerfallen direct in die länglich-runden Elemente der Kernplatte. Ein fädiges Zwischen- stadium wurde an diesen Kernen nicht beobachtet. In einigen Prä- paraten wurde die erste Kernspindel innerhalb heller Höfe gesehen, die nach der Ansicht des Verfassers nicht vom ausgestossenen Kern- saft, sondern von der Grundsubstanz des Plasmas gebildet werden. 3. An den anfänglich homogenen Tochterkernen gehen, während des länger dauernden Stadiums der Bildung und Resorption der ersten 71 Zellplatte, höher differentiirte, scheiheuföimig abgeflachte, imregel- mässig contourirte Kerne hervor. Auf Stadien, die der Theilimg der Secimdärkerne unmittelbar vorausgehen, befinden sich dieselben wie- der in einem homogenen Zustand. 4. Aus den Mutterzellen, in denen die vier Enkelkerne entweder in einer Ebene liegen oder nach den Ecken eines Tetraeders augeordnet sind, werden durch die simultan stattfindende Theiluug zunächst Tetraden von „Specialmutterzellen" gebildet. Bei tetraedrischer Anordnung der Enkelkerne erfolgt nicht die Bildung radiärer, sondern bilateraler Tetraden, die bei anderen Pollenmutterzellen durch zwei aufeinander folgende Theiluugsschnitte zu Stande kommen. In diesem Falle wird die Theiluug der Mutter- zellen durch drei Scheidewände bewirkt. Eine derselben durchsetzt die Mutterzelle in ihrer ganzen Breite; sie geht aus den innerhalb der frei entstandenen Verbindungsfäden gebildeten Zellplatteu hervor. Die beiden anderen Scheidewände, von halbkreisförmigem Umriss, werden aus den Zellplatten der primären Systeme der Verbindungsfäden gebildet; sie verlaufen in zwei gegen einan- der geneigten Ebenen, 5. Es werden ferner einige häufiger zu beob- achtende Fälle der nachträglich erfolgenden Theiluug einzelner, im Tetradenverbande befindlicher Specialmutterzellen beschrieben. Den Beschluss der Abhandlung bilden an die geschilderten Vorgänge anknüpfende vergleichende Betrachtungen. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Janka mit Pflanzen aus Ungarn. — Von Herrn Scheppig mit Pfl. aus Preussen. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Entleu tue r, Steininger, Oertel, Kochmeister. Aus Bosnien eingesendet von Hof mann: Alchemilla arvensis, Alopecurus xdric latus, Aremonia agriniionoldes, Aristolochia pallida. Asper ida taurina, Chaiturus Marrubiastrum, Crocus hanaticus, Cg- nosurus echinatus, Epimedium alpinum, Erantliis hiemalis, En/n- gium amethystiniim,, Erythroniwn Dens canis, Galega officinalis, Grrammitis Ceterach, Cri/psophila muralis, Hellehoriis odorus, Hut- chinsia pctraea, Kentropliylhon lanatiim, Lagoseris bifida, Lathyrus Aphaca, L. hirsutus, Medicago cordata, Myosotis versicolor, Nastiir- tium lippizense, Orlaya grandiflora, Ornitliogalmn narbonense, Ra- nuncidus mülefoUatiis, Ran. 77iontanus, ßaxifraga rotundifoUa var. glandidosa, Scandix austraUs, Scutellaria altissima, Senebiera Coro- nopus, Spiranthes aidumnalls, Thlaspi praecox, Trifolium dalmati- cum, Vicia lutea var. hirta, Vulpia Myurus nebst 33 anderen Arten in einzelnen Exemplaren. Aus Niedorösterreich einges, von Matz: Lactuca stricta, Ly- tlirum virgatu7n, Tragus racemosus. 72 Aus Mähreu eiug. vou Bubela: Ach'dlea setacea, Adonis ver'^ nalis, Antirrhinum Orontiitm, Armeria vulgaris, Aster Tripoliwm, Astragalus exscapus, Atriplecc laciniata, A. nitens, Barharea stricta, Brassica oleifera, Bupleurmn temdssiimmi, Calamagrostis lanceolata, Camelina microcarpa, Gineraria campestris, Crambe tataria, Crepis praemorsa, C. rigida, Eryshmim canescens, Festuca heterophylla, F. rid)ra, Oagea arvensis, G. pitsilla, Gralega officinalis, Galeopsis an- giistifolia, Galium uliginosiini, G. vernimi, Hieraomm pratense^ Inida salicina, Iris variegata, Juncus fuscoater, Kochia arenaria, Lepi- dium latifolium, Loliimi linicolum. Von Buchtien eiuges. : Aus Mecklenburg: Centaurea panicu- lata, Senecio campestris, Seseli coloratum.; aus Nassau: Asperida galioides, Lactuca perennis; aus Thüringen: Lactuca saligna, Podo- spermimi laciniatum; vom Harz: Taraxacimi offic. f. calcarea; aus Bayern: Aposeris foetida ; aus dem Erzgebirge : Chaerophyllum aureum, Senecio sudeticus; aus der Schweiz: Leontopodium alpinum. Obige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. Inserate. In Carl Winter's Universitätsbuchhandlung in Heidel- berff ist soeben erschienen: Grrundziige einer vergleichenden Morphologie der Orchideen vun Dr. Ernst Pfltzer, 0. Professor der Botanik an der Universität Heidelterg. Mit einer farbigen und drei schwarzen lithographischen Tafeln und 3;J in den Text gedruckten Holzschnitten, gr. 4. brosch. 40 Mark. Jene Herren, welche sich bereits im Besitze der vier ersten Centurien meiner Plantae siciilae befinden und die fünfte Centurie zu beziehen wünschen, wollen sich gefälligst directe an mich wenden. Michaei Lo Jacono, Piazza S. Spirito in Palermo. Kedaeletir und Heraussjeber Dr. Alexander Skofltz. — Verla? von C. Gorolcl'3 Sohn. Druck lind Papier der C. Ueberreuter'sfiien Burhilnifkerei (M. Salzer). Oesterreichische Botaniscüe Zeitsclirift. Die österreichische botanische Zeitschrift pisclieint den Ersten jeden Monats. Man prünumerii tauf selbe mit 8 fl. Ost. >V. cm R. Mnrk) g;an7, iäliiiff. oder mit 4 fl. Ost. W. C^ H. .1/arfc) halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Organ für Botanik und Botaniker. N?^ 3. Exemplare die frei durch die Post be- zogen werden sollen, sind blos bei der Redaktion (V. Bez., ficMossgasne Xr. 16) ZU pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimint Prünunieratiiiii C. Gerold'« Sohu in Wien, .sowie alle übrigen P.uchhandlungen. XXXII. Jahrgang. WIEN. März 1883. INHALT: Zur Flora von Bosnien. Von Hofmann. — Mykologisches. Von Schulzer. — Der Pyrgass. Von Steininger. — Zur Flora von Fiume. Von Untchj. — Flora des Etn.i. Von Strobl. — Literatuilierichte. — Covvespondenz: Von Keller, Dr. Borbäs, Holuby, Toepffer. — Personaluotizen. — Vereine, Anstalten. Unternehmungen. — Botanischer Tauschverein. - Inserate. Beitrag zur Kenntniss der Flora von Bosnien. Von F. Hofmann. Nachstellend gebe ich eine Aufzählung von Pflanzen, welche ich während eines längeren Aufenthaltes in Bosnien daselbst zu be- obachten Gelegenheit hatte. Es ist diess zwar nur eine lückenhafte Schilderung der Vegetation einiger Gegenden dieses Landes, da ich durch die Verhältnisse der Zeitperiode, in welche mein Aufenthalt in Bosnien fällt, in Folge des Kriegszustandes, in dem das Land sich damals befand, mit meinen botanischen Besti'ebuugen auf ein sehr beschränktes Terrain gewiesen war und ich ausserdem meine Zeit nicht etwa in beliebiger Weise, sondern nur nach Zulass meiner Berufsgeschäfte zu botanischen Zwecken verwenden konnte. Dennoch glauljte ich das gewonnene Resultat bloss desshalb, weil es sich nicht umfangreicher gestaltete, der Oeffentlichkeit nicht vorenthalten zu sollen, nachdem die Flora Bosniens noch so wenig durchforscht ist, dass zur besseren Kenütniss derselben selbst dieser kleine Beitrag nicht unerwünscht sein dürfte. — Vielleicht auch erlaugt meine Aufzählung einigen Werth dadurch, dass damit eine Verzeichnung von einigen, wie ich glaube, bisher nicht bekannten Standorten ver- bunden ist. Mit Ausnahme der mit dem Standorte Bjelo Brdo (zwischen Vizegrad und Priboj an der serbischen Grenze) und Rogatica bezeich- neten, habe ich alle übrigen aufgezählten Pflanzen am angegebeneu Staudorte selbst beobachtet und zum grössteu Thei]e auch gesammelt. Oesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft 1882. 7 74 Die von Bjelo Brdo herrührenden sandte mir mein werther Freund, der Herr k. k. Major Oscar Liborio, jene von Rogatica der Herr k. k. Oberarzt Dr. Josef Schwarz, und habe ich, da mir die Pro- venienz dieser Pflanzen unzweifelhaft war, keinen Anstand genommen, selbe in die AufzähluDg einzubeziehen. Mein Aufenthalt in Bosnien währte vom 30. August 1878 bis Mitte Mai 1880. Am 30. August 1878 überschritt ich bei Berbir die bosnische Grrenze, gelangte mittelst Fussmarsches über Maglaj a. V. am 31. August nach Banjaluka und verblieb dort bis 16. August 1879. An diesem Tage Banjaluka verlassend, marschirte ich über Kola, Kadinavoda, Sitnica, Varcar Vakuf, Jezero (Göllhissar), Jaice, Karaula, Travuik, Busovaca, Kiseljak, Blazuj nach Sarajevo, woselbst ich am 31. August 1879 eintraf. Sarajevo war sodann mein Aufent- haltsort bis zur Rückkehr nach Oesterreich Mitte Mai 1880. Da ich mich in Banjaluka fast ein volles Jahr lang aufhielt und daselbst einen Sommer — den einzigen, den ich in Bosnien zu- brachte — verlebt habe, war mir eine etwas eingehendere Durch- forschung der dortigen Umgebung ermöglicht, und zeigt sich dess- halb auch in der Aufzählung der Standort Banjaluka als der weitaus ergiebigste. Sarajevo musste ich leider, nachdem ich den nutzlosen Winter glücklich hinter mir hatte, gerade zu dem Zeitpunkte ver- lassen, als sich die Flora zu entfalten begann. Nebst dem Wenigen, das ich noch im September und October 1879 (meistens in Frucht) zu erhaschen vermochte, beschränkt sich daher meine Ausbeute von dort lediglich auf Erstlinge der Frühlingsflora. Die übrigen verzeich- neten Standorte habe ich theils bei Märschen, theils bei dienstlichen Einzelreisen nur flüchtig berührt, und musste ich mich da eben mit dem begnügen, was sich mir am Wege darbot. Dass meine Aufzählung eigentliche Hocligebirgspflanzen niclit enthält, erklärt sich aus den Eingangs angedeuteten ungünstigen Verhältnissen, welche mir Ausflüge ins Hochgebirge, sowie über- haupt ein Entfernen von der Truppe auf grössere Distanz nicht gestatteten. Von Cultursewächsen — gebaut und verwildert — habe ich nur jene (mit * bezeichnet) angeführt, welche ich als schon vor Be- ginn der Occupation in Bosnien einheimisch ansehen konnte, und habe also die nachher von den österreichischen Truppen für den eigenen Bedarf angebauten verschiedenen Clemüsegattungcn, wie auch die zur Herstellung von Anlagen etc. importirten Zierpflanzen unbe- rücksichtigt gelassen. In der Aufzählung sind Oenanthe peucedanifolia und Ui/mcus ternatus nicht enthalten, obwohl ich in meiner in Nr. 5 des Jahr- ganges XXIX der Oest. bot. Zeitschr. veröff"entlichieu Correspondenz diese beiden Species als bei Banjaluka vorkommend angegeben habe. Der Herr Prof. Dr. Ascherson ia Berlin hatte seinerzeit die Freund- lichkeit, mich brieflich auf die wahrscheinliche Verwechslung von Oe. peucedanifoUa mit Oe. s'daifolia M. B. oder Oe. media Griseb. aufmerksam zu machen. Thatsächlich erwies sich die fragliche Pflanze 75 als Oenanthe media Griseb., als welche sie auch in die Aufzählimg aufgeuommen ist. Die von mir damals als Hibiscus tematus bezeich- nete Pflanze ist Hibiscus Trionunt L. Ein grosser Theil des gesammelten Materiales wurde von den Herren: J. Freyn, Ingenieur in Prag, E. Hackel, Professor in St. Polten, J. A. Knapp in Wien, Dr. Josef Pantocsek in Tavar- nok und Prof. P. Wiesbaur in Kalksburg durchgesehen und be- ziehungsweise bestimmt. Die Moose determinirte sämmtlich Herr J. Breidler, Architect in Wien. Ich sage den genannten Herren wärmstens Dank für die mit so liebenswürdiger Bereitwilligkeit mir gewährte Unterstützung! Bei den einzelnen Pflanzen ist durch den Anfangsbuchstaben des Namens in Klammer angegeben, von welchem der vorerwähnten Herren die betreffende Pflanze eingesehen und bestimmt wurde. Ebenso danke ich dem Herrn M. Prihoda, k. k. Militär-Ver- pflegs-Official in Wien, welcher mir in Angelegenheit der gegenwär- tigen Publication freundschaftlichst mit Kath und That an die Hand gegangen ist. Schliesslich halte ich es für künftige Forschungen in der Um- gebung von Banjaluka und Sarajevo nicht für unerwünscht, wenn ich von diesen mir etwas mehr bekannten Gegenden einige Punkte näher bezeichne, welche sich als Fundorte seltenerer Species oder auch als besonders ergiebige Fundorte im Allgemeinen dargestellt haben. Es sind diess bei Banjaluka, nordöstlich von der Stadt: a) Ufer des Vrbas hinter der (Vrbas-) Kaserne: Anclropogon Qryllus, Peltaria alliacea, Scutellaria altissima etc. b) Aecker und Wiesen zwischen der Stadt und der Vrbas-Ka- serne : Asperula arvensis, Alchemilla arvensis, Althaea hirsuta, Cale- pina Corvini, Diantims prolifer, Eryngiicni amethystinum, Filago germanica, Hibiscus Trionum, Kentrophylluni lanatum, Myosotis versicolor, Malva Alcea imd tnoscliata, Silene cretica, SpirantJies ai(tuinnaUs etc. Nördlich : a) beim Bahnhofe: Oalega officinalis, Oenanthe ßstulosa, media und silaifolia etc. b) Links an der nach Berbir führenden Strasse, beiläufig dem Bahnhofe gegenüber: Galega officinalis, Xeranthemum, cylindraceum, etc. etc. Nordwestlich, rechts von der nach Bronzeni-Majdan führenden Strasse : a) Auf Aeckeru und Wiesen: Alopecurus utricidatus, Gypso- phila m,uraUs etc. b) Auf Hügeln : Anacatnptis pyramidalis , Himantoglossmn hircinum, Ophrys apifera, aranifera imd cornufa, Tamus com- munis etc. 7^. 76 Westlich am Ausgange der Elisabethstrasse: a) Auf dem befestigten Hügel : Platanthera clüorantha, Scabiosa holosericea. b) Links, auf Getreidefeldern und Wiesen: Lathyrus Nissolia und hh^siiUis, Nasturtimn lippizense. Südwestlich: a) Beim Ausgange der Gasse XIII, rechts am Wege zur Mi- litärschiessstätte: Salvia Sonklari. b) Auf Wiesen in der Umgebung der Militärschiessstätte: Bi- fora radians, Ornitliogalum narhonense und pyrenaicwn (in grosser Menge) etc. Südlich: a) Links an der Strasse nach Gornisher: Asperula taurina, Smyrnmm perfoliatum (im türkischen Friedhofe). b) In Gornisher am rechten Vrbas-Ufer gleich bei der Brücke auf Felsen: Adiantwn Cap'dlns Veneris, Ccdmnintha tliymifolia, Grammitis Ceterach, Hedera Helix (blühend), Sedvm hispanictmi. Höher hinauf im Ge])irge: Eriftlironi'wm Dens canis, Hex aqui- folivm, PotenUUa micrantlia, Ruscus aculeatus etc. Am Fusse der hohen Felswand, oberhalb dem südlichen Ende von Gornisher: Scolopendrium oß'icinarum, Sedum anopetalwn imd Symphiandra Hofmanni. Südöstlich am Ausg::,nge der Strasse XXXIX: a) Eechts vor dem türkischen Grabdenkmale: Eranthis hiemalis (in grosser Menge), weiters hinter diesem Denkmale: Ruscus Hypo- glossum, ferner an dem in südlicher ßichtung vorüberfübreuden Wege: EcJänops commutatus, Heracleuni sibiricmn^ Melissa oficincdis, Oro- bus variegatus. b) Links im türkischen Friedhofe: Ornitliogalum narbonense, längs des Baches: Aposeris foetida, Aremonia agrimonioides ; auf dem kahlen Hügel: Cynosurus echinatus, Vulpia Ifyurus und sciuroides. Oestlich auf Bergwiesen: Aj^istolochia jKdlida, Asperula taurina, Epiniedium alpinmn, Geranium phaeum, etc. In der Stadt selbst: Im Festungsgraben (nördliche Seite): Trifolium dalmaticum, pallidum und patens ; (östliche Seite) : Eragrostis pilosa. Auf den Festuugsmaueru: Ficus Carica, Verbascum floccosum. Auf Grasplätzen beim Konak: Alopecurus utriculatus, Campta- nula Rapunculus, Orlaya grandiflora, Yicia lutea. Auf Schutt- und mageren Grasplätzen: Crepis pulchra, Lathy- rus Aphaca, Rumex pulcher, Senebiera Coronopus, Stellaria viscida. Bei Sarajevo: Nördliche und westliche Abhänge des Trebewitj-Gebirges : Ara- bis alpina, Aethionema saxatile, Alsine fcdcata, Arenaria leptoclados, Gorydalis Stummeri., Crocus banaticus, Draba muralis, Dianthus nardiformis, HutcMnsia. petraea^ Hieraciufm Pavichii und Wald- steinii, Koeleria^ cristcda, Lasiagrostis Ccdamagrostis, Ranunculus 77 millefoliatus und montantis, lihamnus pumüa, Sesleria elongata, fili- folia und temdfoUa, Thlaspi pj'ciecoa^ etc. Au der uacli Pale führeuden Strasse — Schlucht gleich hinter der Kozija Tjuprija (Zieoeubrücke): Corydalis ochroleuca, Doronkum cordifoliiim, Geniata trlangidaris, Lonkero, alpigena etc. Festungsberg, Abhang gegen die Miljatzka: Lagoseris bifida, Scandiic australis, Scrophularki canina, Veronka imdtlfida. Kanuuculaceae. Ckniatis recta L. Banjahika C). — Vitalha L. Baujaluka, Maglaj a. V., Sarajevo 6. Thalictmmi aquikgifolkmi L. Maglaj a. V. 6. — coUimim Wallr. = Th. Jacquinianmn Koch. Maglaj a. V. 6. (F.) — ßavum L. Banjaluka. 6. Anemone Hepatka L. Baujaluka, Sarajevo 2. 3. — PidsatiUa L. Bjelo Brdo 3. 4. - — nemorosa L. Baujaluka, Sarajevo 3. 4. — ranuncidokles L. Banjaluka, Sarajevo 3. 4. Ranuncidus trkhophyllos Chaix. Banjaluka 6. (F.) — Lingua L. Jezero. 8. — Ficaria L. Baujaluka, Sarajevo 3. 4. — millefoliatus Desf. Sarajevo 4. (F.) — montatius Willd. Sarajevo 5. (F.) — acris L. Banjaluka, Maglaj a. V., Sarajevo 6. — lamiginosus L. Baujaluka, Sarajevo 4. — repens L. Baujaluka, Sarajevo 4. 5. — ■ hidhosns L. Banjaluka, Sarajevo 4. 5. (F.) — Philonotis Ehrh. Baujaluka, Maglaj a; V. 5. (3. — sceleratus L. Baujaluka, Sarajevo, Dol)oj 5. 6. Caltha palustris L. Baujaluka, Sarajevo 4. 5. Erantkis liienudis Salisb. Baujaluka 2. Hellehorus viridis L. Sarajevo, Bjelo Brdo 3, 4. (F.) — odorus W. K. Banjaluka, Sarajevo 2. — 4. (F.) — purpurascens W. K. Baujaluka 2. — 4. (F.) Isopyrmn thalictroides L. Baujaluka, Sarajevo 3. 4. Nigella arvensis L. Baujaluka 6. — damascena L. Banjaluka 6. * Dclp)1iinium -Consolida L. Banjaluka, Maglaj a. V,, Sarajevo 5. 6. — Ajacis L. Banjaluka 7. * — Aconitum Lycoctonum L. Banjaluka 6. Berberideae. Epimedium alpinum L. Baujaluka, Busovaca 4. 5. ') Die beigesetzte Ziffer bedeutet den Monat, in welchem ich die betref- fende Pflanze blühend gesammelt habe. 78 PapaveracGiie. Papaver lihoms L. Banjaluka 5. 6. — duhhim L. Banjaluka, Sarajevo 5. 6. — • somniferum L. Banjaluka 6. "^ Eschscholizia californica Cham. Sarajevo 9. * CheUdonium majiis L. Banjaluka, Sarajevo 5. Fumariaceae. Corydalis solida Sm. Banjaluka, Sarajevo 3. 4. — Stummer i Baut. nov. spec. Tabere solido, caule adscendente es- quamato spithameo, diphyllo. Foliis oppositis breviter petiolatis, biteruatis; foliolis ellipticis, medio trilobo lougepetiolato, late- ralibus sessilibus margine externo simpliciter incisis; racemo florifero denso erecto, floribus purpureis; bracteis ellipticis in- tegris; calcari deorsum recurvato. Floret Aprili circa Sarajevo in Bosnia. A Corydali solida Sm. differt caule esquamato, foliis op- positis, bracteis iutegris, calcarique recurvato; — a Corydali Cava Schwg. autem tubere solido, foliis oppositis breviter pe- tiolatis. — ochroleuca Eoch. Jaice 8. Sarajevo 5. (P.) Fumaria oficinalis L, Banjaluka 5. — Vaillantii Lois. Sarajevo 4. (P.) Cruciferae. Nasturtium austriacum Crantz. Maglaj a. V. 6. — amphibium R. Br. Banjaluka 5. — sihestre R. Br. Bauj:iluka, Maglaj a. V., Zepse, Sarajevo 4.-6. (P.) — lippizense DC. Banjaluka, Sarajevo 4. 5. (P.) Barbarea arcuata Rchb. Banjaluka 5. — stricta Andrz. Banjaluka, Sarajevo 4. 5. Turritis glabra L. Banjaluka, Sarajevo, Doboj 5. Arabis alpina L. var. crispata Willd. Sarajevo 4. (P.) — hirsuta Scop. Banjaluka 5. — arenosa Scop. Banjaluka 4. — T'urrita L. Banjaluka, Sarajevo 5. Cardamine impatiens L. Banjaluka 4. — silvatica Link. Banjaluka 5. (P.) — hirsuta L. Banjaluka, Sarajevo 4. (P.) — pratensis L. Sarajevo 4. — amara L. Banjaluka 5. 6. Dentaria enneaphyllos L. Banjaluka 3. — bulbifera L. 13anjaluka, Sarajevo 4. Hesperis inatronalis L. Banjaluka 5. 6. '"' (P.) Sisymbrium officinale Scop. Banjaluka, Maglaj a, V. 5. 6. — Alliaria Scop. Banjaluka, Sarajevo 4. — Thaliamim Gay. Banjaluka 5. 79 Eryshmoii likracilfoUnm L. Baiijaluka 5. — Orientale R. Br. Banjaluka 6. Brassica oleracea L. Baujaluka, Sarajevo 4. * — Rapa L. var. campestris Koch. Banjaluka 4. 5. — Napus L. Banjaluka 5. * Sinapis arvensis L. Banjaluka, Maglaj a. V., Sarajevo, Doboj 5. 6. — alba L. Banjaluka, Maglaj a. V. 5. 6. Diplotaaüs tenuifolia DC. Jaice 8. Alyssimi ealyeinum L. Sarajevo 4. (F.) Berteroa ineana DC. Travnik 8. Peltaria alliacea L. Banjaluka 5. (P.) Draba muralis L. Baujaluka, Sarajevo 4. (P.) — verna L. Banjaluka, Sarajevo 3. Cochlearia Armoraeia L. Pale 6. Thlaspi arvense L. Banjaluka, Sarajevo 4. 5. — alliaceum L. Banjaluka, Sarajevo 4. 5. (P.) — perfoliatum L. Banjaluka, Sarajevo 3. 4. — praecox Wulf. Sarajevo 4. (P.) Lepidium campestre R. Br. Baujaluka, Sarajevo 4. 5. Ilutchinsia petraea R. Br. Sarajevo 4. Capsella Bursa pastoris Mönch. Baujaluka, Maglaj a. V., Sarajevo 1.— 12. — gracilis Greu. Sarajevo 3. 4. (F.) Aetliionema scuratile R. Br. Sarajevo 5. Senebiera Coronopus Poir. Banjaluka, Sarajevo 5. Isatis tinctoria L. Zepse 5. Mi/agrimi perfoliatum L. Baujaluka 5. Neslia paniculata Desv. Sarajevo, Zenica 4. 5. Calepina Corvitii Desv. Banjaluka 5. Baphanus sativus L. Banjaluka 5. * — Raphanistrum L. Banjaluka 6. 7. (F.) Cistiueae. Helianthemum vulgare Gaertu. var. tomentosum Koch. Baujaluka 5. Violaceae. Viola hirta L. Sarajevo 4. (W.) — odorata L. Banjaluka, Sarajevo 3. (W.) — odorata L. f. tenerrima Wiesb. Banjaluka 3. (W.) — silvatica Fries = V. silvestris Lam. ex p. :-— V. silvestris a. micrantha Neilr. = F. silvestris Rchb. Baujaluka 4. (W.) — Riviniana Reichb. = V. silvestris ß. macrantha Neilr. Bauja- luka 4. (W.) — canina L. f. flaviconiis Sm. = V. canina ß. brevifolia Neilr. p. p. Baujaluka 4. (W.) — elatior Fries. Maglaj a. B. 5. (W) — tricolor L. Banjaluka, Sarajevo, Maglaj a. Y. 4. 5. (W.) 80 Kesedaceae. Reseda Phytewma L. Banjaluka 0. (P.) ~ lutea L. Baujaluka 4. — luteola L. Doboj 5. Droseraceae. Farnassia palustris L. Sitnica, Varcar-Vakuf, Jezero 8. Polygaleae, Folygala nicaeemis Risso. Baujaluka 6. (P.) — vulgaris L. Baujaluka, Magiaj a. V. 6. Sileueac. Grifpsophila muralis L. Baujaluka 7. — 10. (P.) Tunica Saxifraga Scop. Baujaluka 7. 8. Dianthus prolifer L. Baujaluka 6. (P.) — Armeria L. Banjaluka 6. — harhatus L. Baujaluka (3. (P.) — intennedius Boiss. Baujaluka 6. (P.) — nardiformis Jauka? Sarajevo 0. (P.) — Gariiophylius L. Banjaluka 6. * Saponarui Vaccaria L. Banjaluka, Magiaj a. V. 6. Kiseljak 8. — ofirinalis L. Baujaluka 6. Kavaula 8. Oucubalus bacciferus L. Banjaluka 7. Silene galUca L. Banjaluka 6. (P.) — gallica L. var. anglica Koch. Banjaluka 6. 7. (P.) — tiidans L. Baujaluka, Zepse 5. — viridißora L. Baujaluka 5. (K.) — inflata Seq. Baujaluka, Sarajevo 5. 6. — noctiflora L. Banjaluka (5. — Armeria L. Baujaluka 6. — cretica L. = >S. annulata Thore. Banjaluka 5. (K.) Lychnis viscaria L. Busovaca 5. — Flos cuculi L. Banjaluka, Magiaj a. V,, Vranduk, Zepse 5. 6. — coronaria Lam. Kadiuavoda, Karaula, Busovaca 8. — vespertina Sibtb. Baujaluka, Sarajevo 5. 6. — diurna Sibth. Banjaluka, Zenica, Vranduk, Zepse 5. G. Agrostemma Githago L. Baujaluka, Magiaj a. V. 5. Alsineae. Sagina procumhens L. Sitnica, Busovaca, Kiseljak 8. (P.) Spergula arvensis L. Baujaluka 6. Sitnica, Kiseljak 8. Lepigonum rühr um Wablb. Kadiuavoda, Kiseljak 8. (P.) Alsine falcaia Griseb. Sarajevo 9. (P.) Moehringia muscosa L. Sarajevo 9. (P.) — trineruia Clairv. Banjaluka 4. Arenaria serpylUfolia L. Banjaluka 7. 8. — leptodadus Giiss. Sarajevo 9. (K.) 81 Holijstcum umbeUaUiiii L. Banjaluka, Sarajevo 3. 4. Stellaria viscida M. B. Banjaluka 5. (P.) — media Vill. Banjaluka, Sarajevo 1. — 12. — itiedia Vill. var. umhrosa Opiz. Banjaluka 4. (P.) — Holostea L. Banjaluka, Sarajevo 3. 4. — (jlauca Witb. Banjaluka 5. — graininea L. Banjaluka, Magiaj a. V. 5. 6. Moe7ichia mantica Bartl. Banjaluka, Magiaj a. V. 6., Kiseljak 8. Malachium aquaticum Fries. Banjaluka 4. 5. Cerastium glomeratum Thuill. Banjaluka, Magiaj a. V., Sarajevo. 4.-6. — hracliypetalum Desp. Banjaluka, Sarajevo 3. 4. (P.) — semidecandriim L. Sarajevo 4. — glutinosum Fries. Sarajevo 4. (P.) — dlvaticum W. K. Banjaluka 6., Sitnica, Varcar-Vakuf 8. Lineae. Linum ßavum L. Magiaj a. V. 6. — angustifolium Huds. Banjaluka 5. — usitatissimum L. Kiseljak 8. * — perenne L. Banjaluka 9. — aitstriacmn L. Banjaluka 6. 7. — catharticum L. Banjaluka 4. 5. Malvaceae. Malva Alcea L. Banjaluka 8. (P.) — moschata L. Banjaluka 6. (P.) — silvestris L. Banjaluka 6. — rotundifolia L. Banjaluka 5. — horealis Wallm. Karaula 8. Althaea officinalis L. Banjaluka 7, — hirsuta L. Banjaluka 6. (P.) Lavatera thuringiaca L. Banjaluka 6., Kiseljak 8. Hihiscus Trionum L. Banjaluka, Busovaca 7. — 9. (P.) Abutilou Avicennae Gaertn., Banjaluka, Berbir 8. 9. Tiliaceae. Tilia grandifolia Elirh. Banjaluka, Sarajevo 5. * — argentea Desf. ^= T. alba Kit. Banjaluka G. '"'■ (Fortsetzung folgt.) 82 Mykologisches. Von Stephan Schulzer v. Müggenburg. Motto : Wolllauf, lasset uns ihre Sprache verwirren, dass Keiner den Anderen verstehe. Moses I. Buch, 11, 7. Nicht bloss durch Auffinden solcher Formen, welche von den bekannten völlig abweichen, sondern mehr noch durch Zerfällung bisher bestandener Gattungen in mehrere, entstehen im Pilzreiche fortwährend neue Benennungen, was besonders bei den Pyrenomy- ceten, deren naturgemässes Ordnen bisher noch Niemandem glückte, völlig geeignet ist, vom Studium derselben abzuschrecken; — dieses muss aber jeder Freund der Schwammkunde lebhaft bedauern, denn gelang es bisher höchst anerkenn ungswerthen Anstrengungen selbst der besten Kräfte nicht, den wohl kaum bestreitbaren Zusam- menhang dieser Wesen aufzufinden, so bleibt die Lösung des liäthsels der Zukunft vorbehalten, und es ist daher w^ärmstens zu wünschen, dass je mehr frische Kräfte sich an der Arbeit betheiligen. Es entsteht die ganz natürliche Frage: Ob denn diese reich- liche und stetige Vermehrung der Gedächtnissbelastung wirklich noth- wendig, und ob sie motivirt sei? Die erste Frage wird selbst der Laie mit „nein" beantworten, wenn er zwei oder drei Werke neuerer Autoren vergleicht. Ueberall wird er staunend wahrnehmen, dass Jeder von Früheren aufgestellte Gattungen ignorirt, selbst aber neue aufstellt, denen häufig der Nachfolgende dasselbe Schicksal bereitet. Der Laie braucht ferner nur des fleissigen Fuckel „Fungi rhenani" mit seinen „Symbolae mycologicae"' zu vergleichen, um sich die uneibauliche Ueberzeuguug zu verschaiTen, mit welchem Gleichmuthe man heutzutage Pilzarteu von einer Gattung zur anderen wandern lässt. Wenn aber geübte Mykologen so häufig entgleisen, weil die Begrenzung der vorhan- denen Gattungen nicht genügend scharf ist, wie soll dann der An- fänger seine Funde mit selbstbewusster Sicherheit eintheilen? Es muss ihn befremden und verwirren, z. B. Sph. puliearis Fr. von De Notaris als Typusart der durch ihn aufgestellten Gattung Botri/osphaeria angegeben, von den Gebrüdern Tulasne zu Nectria, von Fuckel zu Gibhera gestellt zu finden! Ebenso wandert Massa- ria epiphegia Eiess bei Tulasne erst zu Melanconis, dann zu Cu- curhitaria, und derlei Curiosa, für den rathlosen Anfänger wahre Odiosa, gibt es mehr (siehe bei Saccardo Anthostoma f/astrinum mm schon in der sechsten Gattung!). Zur Beantwortung der zweiten Frage will ich heute nur die Gattungen JJiatn/pe Fr., Diatrypella DN., Stictosphaeria Tul. und Mii-rostoma Auwld. einer auf eigene und fremde Beobachtungen ba- sirten eingehenderen Beleuchtung unterziehen, mir vorbelialtend, die weitere, leider nicht geringe Zahl ganz überflüssig aufgestellter, daher unnötbigerweise das Studium erschwerender Gattungen nach Mass der mir zu Gebote stehenden Zeit ein andermal zu besprechen. 83 Meines Wissens hat noch Niemand so viele Pyrenomyceten mikroskopisch untersucht, als Nitschke, dessen beharrliche Mühe wohl über alles Lob erhaben ist, und er kam bei dieser langwie- rigen Arbeit zu dem Schlüsse: dass Diatrypen- und Valseenstroma für sich allein zur Gründung von Gattungen nicht berech- tigt, und sein treffliches, leider nur zum Theil mir zu Gebote ge- standenes Werk „Pyrenomycetes gerraauici" ist von dieser Ueber- zeuguug durchweht. Als Beweis der Kichtigkeit seiner Ansicht kann ich aus eige- ner Beobachtung auf die übrigens bekannten Thatsachen hinweisen, dass ich bei Sphaeria ßavovirens Hoffm. sowohl ein ausgezeichnetes Valseenstroma, als auch ein llachergossenes antraf und Sph. fusca V. bald als Halbkugel, bald dünn und unbestimmt ergossen sah-, dann besitzen i^/^ocrea-Arten theils ausgegossene, theils polsterför- mige Stromata. Bei einer Pilzform, welche ich wegen genügender Uebereinstimmung zu FuckeTs Lopläostoma caespitosum stellte, fand ich einen Tlieil der Perithecien genähert, vom Epiderm bedeckt, auf der etwas schwärzlich gewordeneu inneren Binde nistend, also auf einem Diatrypeenstroma, wie er so häutig bei Diaporthe vorkommt, während der andere zu 2 — 3 tief in einem festen, gestutzt-kegelför- migen oder fast halbkugeligen Stroma sich befand, u. a. m. Da nun, ausser der diatrypeenartigen Stromaform, die Gattung Stidosphaeria Tul. mit Dlatrype völlig übereinstimmt, so hört die getrennte Existenz-Berechtigung derselben von selbst auf. Die Gattung Microstoma Auwld. ist identisch mit Dlatri/pella DN., diese aber einzig nur dadurch von Diatrype Fr. unterschieden, dass ihre Schläuche nicht acht-, sondern vielsporig sind. Letzterer Umstand berechtigt keineswegs zur Aufstellung einer selbstständigen Gattung, denn abgesehen davon, dass man ohne Be- einträchtigung der Wissenschaft factisch mehrere Gattungen gelten lässt, wie z. B. Sphaerella nach Karsten, Cryptospora Tul., bei Nitschke fast alle Ftt^^a-Gruppen, deren Arten bald 8, bald we- niger oder mehr Sporen in einem Schlauche erzeugen, fand ich ein- mal bei der Sph. verrucaeformis Ehrh., welche gewöhnlich vielspo- rige Schläuche besitzt und desshalb von den Autoren zu Dkärypella gestellt wird, in den Schläuchen bloss 4, 6 und 8 Sporen. Möglicher- weise, ja sogar wahrscheinlich verhält es sich mit anderen Diatry- pella-kriQn ebenso, dass sie nämlich unter gewissen Umständen nicht vielsporige, sondern 4 — 8-sporige Schläuche hervorbringen. Karsten, der überaus wackere nordische Mykolog, verlangt für Diatrype ausser der erwähnten verschiedenen Anzahl von Sporen in den Schläuchen ein ergossenes, diatrypeenartiges ; für Diatrypella ein polsterförmiges, stumpfconisches oder warzenförmiges, valseen- artiges Stroma, worüber schon oben entschieden wurde. Dann soll Diatrype keine, Diatrypella fadenförmige Paraphysen haben. Etwas" ältere Autoren sprechen davon, dass letztere bei beiden manch- mal kaum vorhanden sind oder auch fehlen. De Notaris zeichnet 84 sie bei beiden Gattiiugeu, die Gebrüder Tulasne bei Diatrype ganz deutlich! Das ist freilich eine etwas starke Verwirrung, die ich jedoch glücklicherweise durch meine Beobachtungen an sehr häufig vor- kommenden Pilzen zu beseitigen in der Lage bin. — Bei Sphaeria qnercina P. = Dkdrypella quercina K k e. fand ich noch nie Para- physeu, denn die angetroffenen, nicht einmal bis zur halben Höhe der Schläuche reichenden Fädchen halte ich für Schlauchstiele, zu- rückgeblieben nach dem Abfallen des fructificirendeu Scblauchtheiles. — Bei Sph. Stigma Hffm. == Diatrype Stigma Er. sah ich eben- falls, wie es in meinem ersten grossen Bilderwerke, welches sich im Besitze der ungar. Akad. der Wiss. befindet, S. 492 angemerkt ist, bei keiner Untersuchung Paraphysen, wohl aber bei der derselben sehr nahe verwandten und desshalb eben dort als Spielart behan- delten Sph. cinerea Sow. = Diatrype hypoan/loides Dl\. sehr deut- liche. In der Beschreibung dieser Form schweigt De Notar is über Paraphysen und die Abbildung lässt uns im Zweifel, ob sie vorhan- den sind oder nicht. Viele Jahre später, im Februar 1875, schnitt ich wieder ein frisches Exemplar der Normart an und — fand eine Menge einfacher, fadenförmiger, die Schläuche überragender, aber sehr dünner, zarter Parapliysen. — Hieraus folgt wohl, dass bei Diatrype allerdings, jedoch oft überaus vergängliche Paraphysen vorhanden, daher nur in geeignetem Alter der Pilze anzutreffen sind, und dass es sich mit Diatrypella ebenso verhält, hierin somit kein Unterschied besteht. Uebrigens sagt Nitschke, der so viele Herbarstücke der Sph. Stigma an verschiedenem Holze untersuchte, dass bei dieser Art jedenfalls über die Fruchtverhältnisse noch viel zu untersuchen sei. — Nach dem Angegebenen glaube ich kaum, dass man an alten Her bar stücken je Paraphysen zu sehen bekommen werde. Für die Identität der Gattungen Diatrype und Diatrypella spricht auch überzeugend die von Karsten gegebene Beschreibung des beiderseitigen, durch das Mycelium erzeugten Stromas und der airf selbem entstehenden Conidieu - Gestalt, erst goldgelbe, dann schwarze Farbe, die gefurchte Beschaffenheit der Oberfläche, die Form der Conidien, kurz, alles ist gleich! Wenn er zuweilen bei Diatry- pella längere, mehr fadenförmige Conidien sah, so ist dieses wohl nur eine Eigenthümlichkeit der betreffenden Art. Stietosphaeria Tul., Diatrypella DN. mit Microstoma Awld. können getrost, ohne den mindesten Nachtheil für die Wissenschaft, gestrichen werden und in Diatrype aufgehen, deren Diagnose leicht für ihre Aufnahme herzurichten ist. Die zur Zeit übliche, nur zu oft völlig entbehrliche Vermeh- rung der Gattungen bringt die Mykologie nicht bloss, wie gesagt, bei Laien, sondern selbst bei Botanikern in Misscredit. Dieser Vor- wurf triff't übrigens im vorliegenden Falle keineswegs alle, zum Theile bereits im Jenseits wandelnden Autoren, Ihre lobenswerthe Absicht ging dahin, durch Abtrennung einzelner, gut unterscheidbarer Theile 85 vom grossen Heere der Pyrenomyceten deren UebersicM zu erleich- tern. Sie konnten es damals nicht wissen, man werde später ent- decken, dass die Gestalt des Stroma zur Umschreibung einer Gattung häufig unverwendbar, die Zahl der in einem Schlauche entstehenden Sporen wandelbar sei. Auch Karsten's fest und gut begründetes Verdienst um die Pilzkunde kann dadurch nicht im mindesten alterirt werden, wenn er immer in der Abwesenheit oder dem Vorhandensein von Paraphysen ein charakteristisches Gattungsmerkmal zu sehen glaubt, weil ihn noch kein glücklicher Zufall, der hier eine bedeutende Kolle spielt, bei den besprochenen Formen vom Gegen theil tiberzeugte. An diesem Theile des Pilzreiches dtirfte sich noch gar manche werthvolle Kraft abnützen, ohne das augestrebte, vielleicht erst künftigen Gene- rationen vorbehaltene Ziel zu erreichen, Avenn dieses überhaupt Men- schen möglich ist, denn selbst die wahrliaft stauneu swerthen Errun- genschaften unserer Zeit auf physiologischem Gebiete reichen noch nicht hin, Schiller's Ausspruch: „Ins Innere der Natur dringt kein erschaffener Geist" zu entkräften. Möge unser Augenmerk zur Erleichterung des Studiums der Mykologie, somit zur Förderung desselben, hinfort auf thunlichste Vereinfachung gerichtet sein! Nicht bloss die Zahl der Gattungen, sondern auch die erschreckende Menge der Arten harren einer na- turgemässen Keduction. So z. B. zweifle ich nicht im mindesten daran, dass häufig dieselbe Art auf verschiedenen Substraten sich abweichend entwickle, begrüsse daher jede Beobachtung mit aufrichtigster Freude, welche dahin führt, mehrere derlei Formen unter einer Collectiv-Benennung zu vereinigen. Ich glaube, dass sol- ches bei der Sph. fuscella Berk. et Broom begründet ist. Da mir diese Autoren eben nicht zu Gebote stehen, weiss ich auch nicht, welche Arten sie vereinigen, aber aus des trefflichen Saccardo „Mycologiae Veuetae specimen" entnehme ich, dass dieser schon 1873 nicht weniger als neun Formen dahin stellte, wozu noch zwei bisher meinerseits gefundene kommen, was die Gedächtnissbelastuug späterer Forscher schon um zehn Arten vermindert. Eine Excursion auf den Pyrgass. Von Hans Steininger. Unter den Bergen, die das heiTliche Windischgarstner-Thal um- säumen, ist es einer, den ich besonders liebe, der mir raelir gilt, als das pflanzenreiche Warscheneck, der hohe Priel, Nock u. a. m. Es ist der Pyrgass. Ich habe weder Euh noch Käst, bis ich ihn be- stiegen und mich an der herrlichen Aussicht gelabt, die er bietet. Kaum war ich daher heuer von dem Warscheueck nach Hause zurücke'ekehrt und das Kegenwetter vorbei, das mich aus dem Garst- 86 ner-Tlial vertrieb, als es micli unwiderstehlich drängte, meinem Lieb- ling, dem Pyigass, einen Besuch abzustatten. Nachdem mein Domicil nur fünf Stunden von Windischgarsten entfernt liegt, so war ich leicht im Stande, ])is Nachmittag in der Stiftsalm am Pjrgass zu sein, die ich diessmal zu meinem Aufent- halte auf 3 — 4 Tage gewählt hatte. Passende Begleitung war bald gefunden, und so brachen wir eines Morgens zeitlich früh von zu Hause auf und marschirten längs des Laussabaches, der die Grenze zwischen Oberösterreich und Steier- mark bildet, dem Hengsten zu, über dessen Eücken eine Kunst- strasse führt, welche jedoch gegenwärtig nur von Holz- und Kohlen- führern befahren wird. Während man im Hochsommer den Weg zwischen den Felsen längs des Laussabaches, die nur dem Bache und der Strasse Kaum geben, verwünscht, da die Sonne mit furchtbarer Macht dem Wanderer den Schweiss von der Stirne drängt, gibt es im Frühjahre nicht bald einen angenehmeren Spaziergang. An den Felswänden prangt dann in grosser Menge die lieb- liche Primula Auricida, längs des Wegrandes Primula Clusiana, und der Ranunculus anemono'tdes steckt aus dem Haidekraute seine grossen, weissen Blüthen oder rothen Knospen in Menge hervor; wo am Wege ein Plätzchen zu vergeben war, steht gewiss Hellehorus niger, er schaut so plump als möglich auf seine liebliche Gesell- schaft. An feuchten Stellen wächst Viola bißora und gönnt der Pin- guicula alpina gerne ihr Plätzchen. Am Bache und den Bändern desselben breiten sich neben dem unvermeidlichen l>aphne Mezere-um der Kanunculiis aconitifoUus, Leucojunn vernmn imd ConvaUaria ma- jalis aus, oder Senecio rivtdaris, ConvaUaria ^nnltißora und Tha- lictrum aqiälegifoUmn machen sich gegenseitig den Boden streitig. Wo auf Felsen nur noch ein bischen Kaum zum Leben ist, finden wir Mhododendron Chamaecistus sein Sträuchlein heben, und die Drya.-i octopetala hängt ihren Käsen über die Mauer. Etwas später kommen dann die weissen Blüthen des Papaver alpinus, der auf Felsgerölle sich munter ausbreitet und bis zum Herbste blüht, sowie Bhododendron hirsutum zum Vorschein. Weiter aufwärts, ober dem Türkeukopfe, einem verwitterten Kalkblocke, treten die Felsen weiter auseinander, und die Flora bietet nicht viel des Interessanten. An den Strassengräben blühen: Arabis alpina, hin und wieder eine herabgeschwemmte Sa.rifraga stellata, sowie Bisciäella laevigata. Valeriana saxatilis, V. tripteris, V. rnontana und an einer Stelle Corydalis fabacea. Hat man das Gasthaus „zur Säge" passirt, so fesseln die prächtigen „Bösenkavmauern" mit ihrer höchsten Spitze, dem „H'exen- thurm", das Auge jedes Touristen. Nun nähern wir uns einer senk- recht abfallenden hohen Felsenwaud, der „Kampermauer", und indem wir die Bezirkshauptmannschaft Steyr gegen die von Kirchdorf ver- tauschen, hören wir auf, den Launen des Baches zu folgen^, der uns 87 zwang, bald oberösterreichisches, bald steirisches Land zu betreten, lim mm in Oberösterreich allein unsere Tour zu verfolgen. Hier treffen wir an der Strasse, welche nun stetig über den „Hengst" hinüber steigt, bereits Almen mit grossen Weideplätzen an, und unser Fuss verlässt die Strasse, um auf der Weide die Flora zu mustern. Anemone alpina, Glofndaria mfdicaidis, an schat- tigen Stelleu Corthusa Matthioli treffen wir sogleich an, Coeloalossvm viride, Polygonum viviparum und Ophri/s Mi/odes betritt allenthalben unser Fuss, Orchis mascida, O. mUitaris nicken uns entgegen, denen später Arnica montana, Anacamptis pyramidalis folgen, ja selbst Narcisms poeticiis lässt sich dann und wann, wenngleich seltener, auf dieser Weide erblicken, und das bei den Schwaigerinneu und Burschen so beliebte Kohlröschen {Nlf/ritella angustifolia) hat hier bleibenden Standort. An sumpfigen Stellen wuchert Menyanthes tri- foliata und Pedicularis palustris, nach deren Verblühen sich Epi- pactis palmtris sehen lässt. Wir betrachten nun noch die im Thale liegende Kapelle „zum rothen Kreuze'*, welche ein in der ganzen Umgebung sehr geschätzter Wallfahrtsort ist, und wenden uns wieder der Strasse zu, welche uns in Kürze zu ihrer höchsten Er- hebung führt. Nun geht der Weg abwärts. An dem Dambache, der sich neben der Sti'asse zeigt, blühen Doronicnm aiistriacum, ein Aconi- tum. Na2?eUus und verschiedene Species von Senecio. In Kürze ist das Gasthaus „zum Maurer" erreicht. Nach kurzer Rast und Star-, kung brechen wir wieder auf, und um den bedeutenden Umweg über Windischgarsten nach Spital zu ersparen, biegen wir sogleich etliche Schritte hinter dem Gasthause in einen Fussweg ein, der uns direct nach Spital führt. Am Wege finden wir häufig Centaurea phrygia und wandern zwischen den Kornfeldern nicht ohne fleissiges „Stiegel- steigen" der uns entgegensehenden Kirche in Spital zu. Wir sind in Spital, haben uns die liebliche Kirche besehen, uns im Gasthause „zur Post" gelabt und brechen auf, um die zwei Stunden bis zur „Stiftsalm" zu marschiren. Ausserhalb des Ortes wenden wir unsere Blicke wieder den Gewächsen zu, welche uns längs des Weges in die Augen fallen. Da finden wir nun an den feuchten Einfassungen der Felder Cir- caea alpina, weiter aufwärts treten wieder Samhucus Ehulus, sowie Gentiana cruciata auf, welche uns durch das Laussathal nie auf lange verlassen hatten. Wir steigen munter fort und kommen in den Wald, aus dessen Humus uns die bleiche Corallorrhiza innata entgegenlilickt. Das von Brittinger hier angegebene Epipogum aphyllum konnten wir jedoch nicht mehr finden. Der Weg windet sich augenehm durch den Wald bis zur Lich- tung, woselbst wir Grepis blattarioides, Senecio abrotanifolius, Dian- thus cdpinus, Ca')npanula pulla, Scahiosa lucida finden. Bei der Alm angekommen und etwas gerastet, suchten wir die Umgebung in näch- ster Nähe der Alm ab und fanden Senecio nebrodensis, Silene accmlis, Alsine verna, Betonica Alopecurus. Euphorbia, lasiocarpa, Homogyne discolor, H. alpina, Ertfieron alpinvs, Alche'tnilla alpina, Hieracium villosKm, Soldanella alpina, Gymnadcnia odoratissima, Crentlana pan- nonica u. s. w. Der nun angebrochene Abend wurde 7Aim Einlegen der Pflan- zen in die Mappen verwendet, worauf wir uns vor die Thüre setz- ten und den herrlichen Sonnenuntergang, der sich uns darbot, be- wunderten. Immer dunklere Schatten sanken über die Gegend, es wurde kalt, imd wir gingen zu dem Feuer, um unser Abendbrot zu ver- zehren und dann die Nachtruhe aufzusuchen, die uns für den mor- gigen Tag die uöthige Kraft geben sollte, den zwei Stunden laugen We^, der für uns, da wir stets sammeln wollten, wohl das Doppelte und Dreifache der gewöhnlichen Zeit verlangt, bis zur Spitze an- treten zu können. Das Heu, welches unser Nachtlager bildete, war feucht, meine Begleitimg, obwohl mit möglichstem Comfort gelDettet, schien durch die Laute, welche aus dem unter uns befindlichen Stalle kamen, nicht sehr entzückt zu sein und konnte, wie mir des anderen Tages ver- sichert wurde, die ganze Nacht kein Auge schliessen. Des anderen Tages, ein herrlicher Morgen war angebrochen, begannen wir, nachdem wir alles entbehrliche Gepäck in der Obhut der Schwaigerin gelassen, den Aufstieg. Die grosse Wiese, die von der Alm aus aufwärts führt, hatten wir gestern schon durchsucht und freuten ims jetzt bloss der Aus- sicht, die sich uns darl)ot. Munter und froh stiegen wir aufwärts. Vor und im Krummholze blühten: Atragene alpina in Sameneut- wicklung, Geranium sylvaticum, Doronicum anstriacu^n und Alche- milla alpina. Aus dem Krummholze herausgetreten, dessen Blüthen- staub unsere Kleider färbte, fanden wir stetig aufsteigend: Achillea Clavemiae, Pedicularis rosea, P. verticillata, P. Jacquiuii, Oxytropis montana, Phaca frigida, Hedysarum ohscurum, Avena alpestris, Salix Jacquhdi, Saxifraga aizoides, S. caesia, S. nmscoides, Potentüla Cln- siana, Draha stellata, Valeriana celtica, Salix reticidata, S. retusa, Hieraeimn alpinum, H. pumilum, Aronicum Clusii, Moehringia poly- gonoides, Ay^enaria ciliata, Hutchinsia alpina und winzige Exemplare von Ranuncidus alpestris. Der Weg wurde immer steiler, da wir den gewöhnlichen Tou- ristenweg verlassen hatten, um seitwärts die Flora zu mustern. Hier fanden wir: Saxifraga stellar is, S. androsacea, S. oppositifolia, Gen- tiana havarica, G. pumila und Azalea procmnbens schon verblüht. Etwas unterhalb der Spitze bemerkten wir auf schmelzendem Schnee Soldanella minima und S. pusilla; seitwärts davon Geum montanum, Myosotis alpestris, Cirsium spinosissimum, Achillea atrata, Carex nigra und C. atrata, Veronica aphylla und V. alpina. Auf Felsenscbutt und in dessen Nähe blühten: Crepis Jacquinii, Soyeria hyoseridifolia, sowie einige Exemplare von Valeriana elougata. Unter stetem Sammeln und Notiren waren wir endlich auf der Spitze des Berges augelangt, woselbst wir ausser bereits angeführten 89 noch Gentiana nivalis uud einige Rasen mit Saxifnuia stenopelala fanden. Nim wurde ein Stündchen geruht. Die Sonne stand über un- serem Scheitel, und die Mittagsglocke, die hell und rein von Spital zu uns herauftönte, verkündete uns den Mittag. Wir hatten also, wie ich den Vortag richtig geahnt hatte, volle vier Stunden ge- braucht, um unser heutiges Ziel zu erreichen. Dafür aber waren auch unsere Mappen gefüllt, und die Blechbüchsen hatten kaum Raum für neue Pflanzen. Die Aussicht, sonst sehr lohnend, da der Pyrgass eine Höhe von 2245 M. besitzt, liess heute viel zu wünschen übrig. Die mei- sten Berge waren in Wolken gehüllt und der Grimming, der Wetter- prophet der Aelpler, hatte einen gewaltigen Wolkenhut auf. Alle An- zeichen lagen vor, dass wir, wenn wir uns nicht bald zum Aufbruch und Abstieg rüsteten, vom Nebel überfallen werden, der bereits das Warscheneck bedeckte. Schnell wurde noch in das hübsch ausge- stattete Fremdenbuch, das in guter Zinnblechhülle in einer Blech- kapsel steckt und so gegen die Unbilden der Witterung geschützt ist, unser Hiersein eingetragen, und dann ging es munter abwärts der „Schutzhöhle" vorbei und suchten wir schnellstens in die Alm zu kommen, um den immer sich nähernden Nebelmassen zu entfliehen. Kaum hatten wir das schützende Dach der Alm erreicht, als auch der Nebel schon einfiel, die heulende Windsbraut sich hören liess und ein ergiebiger Regen niedersauste. Der Nachmittag ging unter Ordnen und Einlegen der Pflanzen, sowie dem Bestimmen derselben trotz Regen und Nebel schnell vorüber, und meine Be- gleitung konnte diessmal, Dank der Ermüdung und der letzten schlaflosen Nacht, trotz den melodischen Tönen unten im Stalle, prächtig schlafen, um leider am Morgen zu sehen, dass es immer noch regne. Wir zogen daher vor, nach Hause zu wandern, sobald der Regen etwas nachlasse. Doch den ganzen Tag regnete es un- unterbrochen, und wir mussten uns wohl oder übel bequemen, uns um das Feuer zu setzen und Erlebnisse zu erzählen, die wir uns schon hundertmal erzählt, oder eine Pflanze zu bestimmen, die wir mit grösster Sicherheit kannten. Endlich den nächsten Morgen hatte der Regen doch auf einige Stunden nachgelassen, obgleich Berg und Thal in graue Nebelmassen gehüllt war, und die Schwaigerin uns rieth, noch einen Tag zu warten, so beschlossen wir doch, uns auf den Heimweg zu maclieu und kamen, von feinem Sprühregen begleitet, so ziemlich bis zur Haut durchnässt zu Hause an. Unterlaussa, September 1881. Oesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft 18S2. 90 Beiträge zur Flora von Fiume. Von Carl Untchj Assistent an der k. k. Marine-Akademie. Auf meinen botanischen Excursionen im verflossenen Sommer habe ich wieder mehrere für unser Floreugebiet neue Arten und Standorte gefunden, welche ich nachstehend inittheile. Ficaria calthaefoUa Echb. Auf grasigen Plätzen und an Gebüsch- rändern gemein. Von F. ranimculoides Moench., füi- welche Art sie bisher gehalten wurde, unterscheidet sie sich leicht durch den sehr verkürzten Stengel, die übergreifenden Lappen am Grunde der Blätter und die grösseren Blüthen. Aconitum Lycoctonum L. In Gebüschen auf dem Monte Maggiore. Cardamine impatiens L. In feuchten, schattigen Wäldern bei Lopaca, Capsella ruhella Reut, et Bord. Diese der C. Bursa loastoris Moench. höchst ähnliche Pflanze, von der sie nur durch die beiderseits concav verschmälerten Schötchen unterschieden ist, kommt auf Wiesen und an Wegen sehr häufig vor. Mit ihr, aber etwas spärlicher findet sich die var. ß. runcinata Preyn. Rapistrum rugosinn All. var. hirsutum Host. Auf Aeckeru auf der Grobuiker Ebene selten. Acer Pseudoplataaus L. Auf Hügeln im Recina-Thal unweit Grohovo vereinzelt. Geranium purpureum Vill. An Wegen und auf Felsen, weit häufiger als das sehr ähnliche G-. Rohertianum L., von dem es sich nur durch kleinere, intensiver gefärbte Blüthen und dichter stehende Runzeln der Fruchtklappen uuterscheiiiet. 6r. Rohertianum L. kommt an schattigen, feuchten Orten bei Zakalj und im Recina- Thal vor. LatJu/rus NissoUa L. Auf Aeckern am Fusse des Monte Maggiore späilich. Scleranthus annuus L. Auf sandigem Boden bei Lopaca selten. Aegopodium Podagraria L. In Wäldern bei Grohovo im Recina- Thal. Stenactis hcllidiflora A. B. An der Strasse nach Volosca selten. Pallenis spinosa Cass. Auf wüstem Boden nelien der chemischen Fabrik. Picris laciniata Schk., welches bisher nur von Veglia bekannt war, fand ich auf dem Wege, der von Orechovica nach Zakalj führt — also in nächster ümgebimg von Fiume — in reichlicher Menge. Senecio nemorensis L. var. latifoUus Neilr. In Wäldern im Recina- Thal. Var. angustifoUus Neilr., S. Fuchsii Gmel. Mit voriger . und zwischen Gebüsch auf dem Monte Maggiore. Centaurea Jacea L. var. ß. pratensis Koch, C. pratensis Thuill. Auf Wiesen zerstreut. Bei Zakalj und an der Triesterstrasse. Hypochaeris radicata L. Auf Wiesen am Fusse des Monte Maggiore. PI Phillyrea latifolia L. Auf Felsen auf der Strasse nach Martiuscica, an der Louiseustrasse und im Recina-Tbal verbreitet, doch meist an sehr schwer zugänglichen Stellen. Erythraea pulchella Fries. Auf Wiesen an der Strasse nach Volosca. Scmpludaria nodosa L. An Grälieu bei Lopaca und auf dem Monte Maggiore. Veronica urtkaefolia L. fil. In Waldein bei Lopaca. Euphrasia officinaUs L. var. «. pratensis Koch. Auf Wiesen im Keciua-Thal. Var. ß. nemorosa Koch. In Wäldern bei Lopaca häufig. — salisburgensis Funk. Auf einer Wiese am Fusse des Monte Maggiore. Mentha silvestris L. var. candicans Rchb. M. moUssima Borkh. Auf Aeckern auf der Grobniker Ebene. Var. glahra Koch, M. viridis L. An Gräben bei Lopaca. Thr/mus dalmaticus Freyn. Auf Felsen und trockenen Grasplätzen gemein. Melissa officinaUs L. An Hecken bei Lopaca reichlich. Juncus comjlomeratus L. An feuchten Orten bei Lopaca zerstreut. Scirpus compressus Pers., Bliismus compressus Pz. In einem Graben an der Pahrstrasse nach Lopaca. Fiume, am 12. Jänner 1882. Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 420. Runiex scutatuslj. A. gemiinus a . viridis (Blätter grün), ß. glauciis (Jcq.) Msn. = ß. glaucescens Guss. *Syn. et*Herb.! (Blätter intensiv seegrün). B. aetnensis (*Presl del., *Heldr. Cat., *Toruab. Geog., *Guss. Syn. Add.) *Ces. Comp. = var. c. puhescens *Guss. Syn. et *Herb. ! (Blätter flaumig rauh, meist mit abgerundeter Spitze, Wuchs klein, oft kaum spannhoch, die ganze Pflanze häufig grau- röthlich gefärbt, die Blüthen und Früchte dunkelrothbraun. Hochge- birgsrace, doch mit häutigen Uebergängen in A). A. An steinigen und sandigen Abhängen, besonders gemein aber auf Lavafeldern vom Meere bis zum oberen Ende der Waldregion (6000'), wo sie allmälig sich verändert und in B übergeht; a. viridis z. B. bei Massanunziata, Pedara (Tornabene!), bei Villascabrosa am Meere und bei Licatia (Fl. med.), auf Weingartenmaueru zwischen Catania und Nicolosi (Guss. Syn. et Herb.!), ebenso um Ognina, Bronte, längs der Eisen- bahn von Catania nach Taormina, im Valle Calanna, Cerritawalde, von Nicolosi hoch hinauf in die Waldreoion !, um Aci, Maletto. Lin- 92 guagrossa (Giiss, Syn.); ß. in der Fiissregion des Etna (Biv. II), zwisclien Catania und Nicolosi, ob San Nicola dell' arena, auf Lava- felsen längs der Eisenbahn nach Taormiua! B ist von 6 — 8600' auf Lavaasche äusserst gemein, eine der charakteristischesten Etnapflanzen, geht mit Ausnahme der Anthemis aetnensis am höchsten unter allen, findet sich aber in der typischen Form hauptsächlich in der oberen Verbreitungsgrenze; in der unteren unterscheidet sie sich von A fast nur mehr durch die Behaarung und geht endlich ganz in dieselbe über. In der Hochregion ob Nicolosi (Presl del.,.Cosent.!, Tornab.!), zwischen 8000 und 8500' daselbst äusserst gemein!, an der Cima delia Valle del Bove bei 8800' (Philippi), an der Serra del Solfizio bei 6300', ob dem Cerritawalde (65—7000') gemein! A Mai— Juni, B Juni— August. %. 421. R. thyrsoides Desf. Guss. Syn. et Herb.! Auf dürren, stei- nigen Abhängen und in Getreidefeldern bis 3500': Um Milo (Torn.!), am Eande des Serrapizzutawaldes ob Nicolosi, um Bronte, Maletto und höher hinauf in die Waldregion nicht selten! April, Mai. 2|.. 422. B. Acetosa L. Guss. Prodr., Pseudo-Acetosa Bert. Guss. Syn. et Herb.! „Auf Feldern, Hügeln und lehmig-kalkigen, etwas bergigen Orten Siciliens" Guss.; „sehr gemein, besonders im Westen Catania's auf alter Etnalava nahe dem Meere und anderswo" (Flor, med. cont.). April, Mai. %. 423. B. midtifidus L. *Eaf. IL *Bert., *Guss. Prodr., Syu. et Herb.!, Acetosella L. var. midtifidus Ges. Comp. Auf Lavafeldern, steinigen und sandigen vulkanischen Abhängen, besonders an der Grenze zwischen Fuss- und Waldregion, sowie in der unteren Wald- region (etwa 2—3500') sehr gemein, seltener bis 6000': Aeusserst gemein in der Ebene und Waldregion hinter Nicolosi, ebenso hinter Milo und im Cerritawalde, im Valle Calanna bis hinauf ins Val del Bove, auf der Serra del Solfizio!, im Piano della Pottara (Herb. Guss.); auch in der Ebene von Catania, wenn ,,i2. Acetosella'^ Cos. Cat. hieher gehört. Mai, Juni. 0 und ^i. — NB. Ist gewöhnlich sehr ausgesprochen vielöhrig, doch sind auch einöhrige Blätter an derselben Pflanze keine Seltenheit; aber Exemplare mit nur einöhrigen Blät- tern fand ich in Sicilien und Neapel niemals. NB. „i2. vesicarius L. Etna" Ucria ist nach Guss. etc. in Si- cilien nicht einheimisch. 424. JEmea" spinosa (L.) Camp. *Guss. Syu., Bumex spin. L. *Biv. II, *Kaf. I. An wüsten Stellen, Weg- und Gartenrändern, Eisenbahndämmen, auf dürren, saudigen Weiden der untersten Etna- region ziemlich häufig: Zuerst von Raf. und Biv. angezeigt, von Tornabene bei Catania, von mir zwischen Catania und Ognina, Cat. und Nicolosi, im Piano di Catania um Bicocca und Acicastello ge- sammelt. Jänner — April. O- 425. Polygonum maritimum L. An sandigen Meerufei'u um Ca- tania, besonders in der Arena (!, Raf., Cosent. Cat., Bert.); scheint jedoch nicht häufig. April — Oct. ^ . 93 426. P. aviculare L. An wüsten Stellen, besonders Weg- und Feldrändem, auf mageren Weiden vom Meere bis 3000' sehr ge- mein (z. B. um Catania, Nicolosi, Zaffarana) und in mannigfachen Formen, besonders a. vegetum Ledeb., Meisn. und s. depressum Meisn.; im Herb. Guss. Nachtr. liegt von Bronte und Catania auch var. ar- vense Guss. auf. Mai — Oct. O imd 2|.. 427. P. Bellardi All., Meisn., a. virgcdum (Lois.). Auf Saat- feldern bis 3000' sehr häufig", besonders um Catania, Bronte, Ma- letto und Nicolosi!; var. gracile (Guss. inar. als Art) Ces. Comp, mit fast fadenförmigen, aufrecht abstehenden Aesteu und sehr unterbio- chenen Aehren liegt im Herb. Guss. aus Tornab.'s Hand: „Wein- gärten über Nicolosi." April — Juni. O- 428. P. tomentosum Schlank Kerner Veget. a. viride m., ß. in- canmn (W.) Koch. In der Ebene Catania's, besonders an lehmigen Ufern des Simeto, beide Var. vom Meere bis Adernö (ca. 700') häufig! Neu für das Gebiet. Juni — Juli. O- NB. In der Ebene Catania's dürften noch mehrere verwandte Arten gefunden werden: etwa Ilyd.ropiper L., das noch bei Lentini (Herb. Guss.!), semdatum Lag., tenmfloriim Presl und lapathifolium L. (= nodosum Pers.), die noch bei Syracus und Agosta vorkommen ; von letzterem besitze ich aus Syracus durch Key er eine merkwür- dige Var. ochreis longissime ciliatis. — Das unbekannte P. glauctim *Raf. I ist vielleicht eine von diesen. 429. P. Convolvidus L. In Feldern, Gärten (besonders Wein- gärten), an Zäunen und wüsten Abhängen vom Meere bis 4000' sehr gemein, besonders bei Catania, Massanunziata, Pedara, Nicolosi, am Monte Po (!, Tornab., Herb. Guss.!), im Serrapizzutawalde, zwischen Zaffarana und Milo, im Valle Calanna etc. bis zur Casa del Bosco. Mai— Sept. O- 430. P. dumetorum L. An Zäunen, in Weingärten und lichten Wäldern des Etna zwischen 1500 und 3000' nicht selten: Bei Nico- losi, Pedara (Guss. Prodr., Syn. et Herb.!, Tornab.!), bei Milo und Catania (Guss. Syn. et Herb.!, leg. Tornab.!). Juli — August. O- XXXVI. Fam. L aurin eae Vent. 431. Lavrus nohilis L. An Zäunen, zwischen Gebüsch und in Wäldern bis 2600': „Wenige Individuen in den Wäldern von Ran- dazzo, sehr häufig aber in denen von Sanfratello" (Scuderi Tratt.); nach Philippi und Torn. Foss. aber am Etna (sowie in ganz Sici- lien) nirgends wild, sondern nur in der Nähe von Ortschaften an Hecken dann und wann verwildert, wie z. B. bei Randazzo (2000, Philippi); liebt dürres, trockenes, vulkanisches Terrain und wurde bei Leucatia am Etna fossil gefunden (Tornab. Foss.). Jänner — März. ^. XXXVII. Fam. Santalaceae R. Br. 482. Thesmm humile Vhl. Presl f. s., Bert. (Sic), Guss. Prodr., Syn. et Herb.!, Tod. exsicc. Nr. 282! Unterscheidet sich von decum- 114 hi>n.s Doli. {hiiniUc Aut. austriac.) durch deutlicher gerunzelte Früchte, aufstrebende (nicht so ausgebreitete) Stengel und nicht gezähnelt- rauhe, sondern ganz glatte Aeste. — Auf dürren oder lehmigen Hügeln und in Saaten nahe dem Meere bei Catauia (Guss.). April, Mai. O- Wahrscheinlich gehört Th. alpimon, das Raf. in der Wald- region des Etna angibt, auch hieher. 433. Osl/ris alba L. Auf dürren, steinigen Hügeln in der Fuss- und Waldregion des Etna; nach Scuderi Tratt. in letzterer gemein, von mir noch bei der Casa del bosco (4000'), von Cosent. (Herb. Guss.!) um Catania gesammelt. April, Mai. t» • XXXVm. Farn. Daphnoideae Vent. 434. Thymelaea Passerina (L.) Lge, var. j^ubescens (Guss. als Art). Unter Saaten und auf lehmigen Hügeln bei Catania (Guss. Syn.). August— October. O- 435. Daphne Laureola L. In Wäldern und Hainen der Wald- region, besonders an Giessbachrändern und in schattigen Thäleru nicht selten, aber meist vereinzelt zwischen 2600 und 5000': Häufig im Val di Calarma (Philippi, 2972', ist wohl Druckfehler statt Ca- lanna), im Val del Bove bis 4600' und bei der Casa de' Renazzi (3291', Philippi), in verschiedenen Tbälern der Waldregion (Scuderi Tratt.), bei Milo (Tornab.!), von der Ebene hinter Nicolosi bis zur oberen Südgrenze der Waldregion hie und da, am Monte Zio, auf der Serra di Solfizio zwischen Kastanien! Jänner — April, fc. 436. D. Cnidium L. *Cat. Cos., *Flor. med., *Scuderi, *Phi- lippi, *Guss. Herb.!, *Bnmuer. Auf Hügeln, dürren Feldern, Lava- strömen, zwischen Gesträuch bis 2000' sehr gemein, höher hinauf selten: Bei Catauia überall, Mascalucia, Nicolosi (!, Herb. Torn. et Guss.!), längs der Eisenbahn von Catauia nach Taormina bei Aci- castello, Giarre etc. gemein, bei Torregrifo gemein!, Belpasso ge- mein (Cosent. Colpo), zwischen Giarre und Scaletta (Brunner) etc. Juli — Sept. h . NB. D. Mezereum L. wird von Raf. in der Waldregion des Etna angegeben und auch in Presl f. s. aus Sicilien erwähnt, von Guss. aber ganz übergangen; Mezereum Ucria ist glandulosa Bert., ob auch diese? XXXIX. Farn. Ariatolochieae Jnss. 437. Aristolochia altissima Dsf., Pistolochia Raf. Fl. I, non L. An Zäunen und Gebüschen der Tiefregion bis 1200': Um Catania (Tineo, Tornab. und Cosent. in Herb. Guss.! Bert., Ces. Comp.), bei Catania alli chiusi di lu carminu (Herb. Tornab.!), sehr häufig im Norden von Catauia, besonders in den chiuse di Asmondo (Flor, med. cont.), ebenso auf Lavamauern zwischen Catania und Graviua!, in Lavaschluchten durch Ognina (Reyer!), bei Aci (Guss. Syn.). Mai, Juni. ^ . 1438. Ar. rotvuda L. An sonnigen, buschigen Stellen der un- tersten Etnaregion: Sehr gemein auf den Campagnen nahe bei Ca- 95 tania, besonders auf jenen, die gegen Norden von Catania liegen (Fl. med. cont.), nach Eaf. Fl. auch in der Waldregion (?); ich sah sie nur von SjTacus (Eeyer!). April, Mai. 2i. 439. Ar. longa L. Auf steinigen Abhängen und unter Saaten bis 3000': Im Piano di Catania am Siraeto und um Catania (Cos. in Herb. Guss.!), in den chiuse di Asmondo und sonst noch um Ca- tania (Fl. med. cont.), am Etna alla coutrada della Vergine (Tineo in Herb. Giiss.!), bei Nicolosi (Tiu. in Guss. Syu. et Bert.), unter Kastanien der Serrapizzuta!; wurde schon von liaf. Fl. in der Wald- region angegeben. April, Mai. 4. 440. Ar. pallida W., hoetica Kaf. Fl. HP, non L. Auf freien, sandigen Bergorten: Im Yallone di Ulli (Heib. Tornab.!), an Hohl- wegrändern ob dem Piano di Nicolosi gegen die Casa del bosco hin! April, Mai. n. f 441. Ar. sicida Tiu. Strobl Fl. nebrod. In Berghainen: Bei Catania im Bosco delle Lavanche (Tineo in Guss. Syn. Add.). Mai, Juni. 4. XXXX. Fam. Plantagineae Vent, 442. Plantago major L. *Cat. Cosent., *F1. med., *Philippi, Guss, *Syn. et *Herb.! An Wegen, cultivirten und schlammigen Orten vom Meere bis in die Waldregion des Etna sehr häufig, von mir, Cosent., Philipp i, Fl. med., Tornab. etc. beobachtet, noch um Adernö und Bronte selir verbreitet: doch dürften viele Angaben sich auf ß. asiatica (L.) Des. = ß. intennedia Ces. Comp., die nach Kerner Veget. und anderen Autoren eine selbstständige Art ist, be- ziehen. Cosentini sammelte um Catania auch eine var. scaijo hasi folioso (Guss. Syn. et Herb.!). Mai — August. 2|_. 443. PI. mediterranea Kern. Veg. .^lanceolata var. a. altissima L.?" Guss. Syn., lanc. ß. maritima Gren. Godr. An nassen Stellen bei Catania (Cosent. in Guss. Syn. et Herb.!). April, Mai. %. 444. PI. lanceolata L. *Kaf. II, *F1. med. An wüsten Orten, Weg- und Feldrändern, sowie auf Weiden, vom Meere bis in die Waldregion sehr gemein, aber fast nur var. b. pumila Koch = var. ß. Guss. Syn. April, Mai. 2|.. 445. PI. Lagopus L. Auf Lavagrtiuden, an Eainen, Feldwegen, sonnigen Hügeln und Weiden (0 — 3000') sehr häufig, besonders um Catania, Acicastello, Zaffarana (!, Tom.!), bei Annunziata (Reyer!), in der Ebene Catania's bis zum Simeto gemein, auch hoch über Bronte und Nicolosi hinauf! März -Mai. O- f 446. PI. albicans L. Vom Etna durch Cosentini erhalten (Bert.), in der Waldregion des Etna (Haf. Fl.). April, Mai. 2|.. Guss. Syn. kennt sie nur aus Südsicilien, und dürfte wohl eine Standorts- verwechslung vorliegen. 447. PI. Bellardi All. *Rat. IL Auf dürren Hügeln, Lavafel- dern und Wegrändern vom Meere bis 3000' sehr häufig: Catania, Zaffarana (!, Tornab.!), von Catania bis Nicolosi und in der Ebene 96 daliinter aussevordentlich gemein, ebenso um Oguina und Acicastello! März — Mai. 0. 448. PL maritima L. et Aut. it. squarrosa Rat'. I. ? Auf über- scbwemraten sandigen und grasigen Meerufern: Bei Catania (Guss. Syn.), im Piano di Catania (Cat. Cos.). Mai— Juli. 2j. 449. PL serraria L. An Wegen, Feldrändern, auf Hügeln und Weiden der untersten Etnaregion sehr häufig: In der Ebene von Ca- tania (Cat. Cos. et Herb. Guss.!), von Motta S. Anastasia bis zum Simeto, um Pateruö, Acicastello etc.! April, Mai. %. 450. PL Coronopus L. a. neglecta (Guss. Prodr. als Art), ß. commutata (Guss. suppl. als Art = Coronopus (Uiss. Prodr.). An Wegen, auf sandigen, steinigen Rainen der untersten Etnaregion, besonders aber am Meerstrande, beide Varietäten sehr gemein, z. B, bei Catania (!, Tornab.!, Herb. Guss.), in der Ebene von Catania bis zum Simeto (!, Cat. Cosent.), bei Mascalucia (Reyer!), Paternö (Tornab.!), Adernö, Gravina, Acicastello! var. «. findet sich sogar noch um Nicolosi (ca. 2200') im Lavasande (!, Torn. in Guss. Syn. Add. et Herb.!); PL macrorrhiza Raf. I gehört wohl auch hieher. April, Mai. 0. 451. PL Psyllium L. Auf Meersand, an Feld- und Wegrändern, besonders in älteren Lavagründen, (0—1500') sehr gemein: Um Ca- tania überall (!, Tornab.!), im Piano di Catania (Cat. Cosent.), bei Licatia (Tornabene!), Annunziata und Acicastello (Reyer!), Ognina, Gravina, gegen Nicolosi hinauf, um Bronte! März — Mai. 0. XXXXL Fam. Plumbagineae Vent. 452. Statice Limonium L. *Raf. Fl. L An überschwemmten und sumpfigen Meerufern: Im Piano di Catania (Cat. Cosent.), an der Riviere di Catania (Tornab.!); ß. serotina (Rchb.) == y. macroclada Boiss. An überschwemmten, saudigen Stellen um Catania in Meeres- nähe (Tornab. in Guss. Syn. Add. et Herb.!). August — October. 2|.. 453. St. virgata W. Ces. Comp, forma catanensis (Tin. ined. und Tod. exs. Nr. 379 als Art), Smlthü Ten.' Guss. Suppl., Syn. et *Herb.!, reticulata ""'Raf. I nou L., oleaefolia Sm. Guss. Prodr., Bert., non Scop. Unterscheidet sich von der Normalform durch 3 — 4 Dm. hohe, schlanke, aufrechte Stengel, aufrecht abstehende Blüthenäste und längere Blätter. Auf felsigen und sandigen Meerufern bei Catania (Cosent. und Tornab. Herb. Guss.!), sehr gemein auf steinigen Lavaabhängeu um das Wächterhäuschen des Leuchtthurmes, seltener gegen die Arena hin! Juni — November, %. 454. St. tninutifolia Guss. Suppl., Ces. Comp. An steinigen Meerorten um Catania (Tineo in Guss. Syn. Add. et Herb!). Mai — Juli. 2[. 455. Plumbago europaea L. An Zäunen, Wegen, wüsten Orten, auf Lavaströmen und dürren, buschigen Abhängen (0 — 2400') sehr häufig: Um Catania überall (!, Torn.!, Fl. med.), in der Ebene von Catania (Cat. Cosent.), um Ognina!, al Cavaleri, um Nicolosi (Herb. 97 Toruab.!), bei St. Nicola del bosco (Torn. iu Herb. Guss.!), am Eiaa in der unteren Region sehr häufig (Philippi). Blüht August — Oct. und endet seine Vegetation nach Torn. Geog. in der Tiefe im Sept., bei Nicolosi im October. 2|.. XXXXn. Fam. Valerianeae DC. •f- Valeriana tiiberosa L. in der Waldregion des Etna nach Raf. Fl., aber sonst von Niemand angegeben. 456. Val. officinalis L. In Wäldern bei Collebascia zwischen Eandazzo und Castiglione (Arrosto in Guss. Syn. et Herb.!). April, Mai. 74. (Fortsetzung folgt.) Literaturberichte. Dr. Alfred Burgerstein. Leitfaden der Botanik für die oberen Classen der Mittelschulen. 168 S. 8. Mit 267 in den Text gedruckten Abbildun- gen. Wien 1882. Alfred Holder. Dem naturgeschichtlichen Unterrichte ist an unseren Mittel- schulen nur eine sehr knapp bemessene Zeit zugewiesen, so dass nur eine zweckmässige Auswahl des Stoffes zu befriedigendem Lehr- erfolge führen kann. Ein gutes Lehrbuch der Naturgeschichte muss mithin in erster Linie ein mit peinlichster Gewissenhaftigkeit und mit pädagogischem Tacte ausgewähltes Lehrmateriale vorführen; der Verfasser" darf nicht zu hoch greifen, um nicht Dinge vorzubringen, welche für die betreffende Unterrichtsstufe schwer oder nicht be- greiflich sind, aber auch nicht zu tief, um nicht ein falsches Bild von den heutigen Aufgaben der Naturgeschichte zu geben. Unter der nicht geringen Anzahl botanischer Lehrbücher für die Oberclassen der Mittelschulen ist mancher brauchbare Leit- faden zu finden; allein die Auswahl des Stoffes lässt manches zu wünschen übrig, auch ist nicht dem heutigen Staudpunkte der Wissen- schaft vollkommen Rechnung getragen, abgesehen von Mängeln, welche in der Anordnung des Stoffes gelegen sind. Die kleine Schrift, welche wir hiermit anzeigen, ist nach un- serem Dafürhalten der beste bis jetzt in Oesterreich erschienene botanische Lehrtext für die Oberclassen der Mittelschulen. Die Auswahl des Stoffes gibt Zeugniss von dem sicheren und rich- tigen pädagogischen Blick des Verfassers und von einer vollstän- digen, die neuen wissenschaftlichen Errungenschaften stets im Auge behaltenden Beherrschung des Gebietes. In dem compendiösen Büch- lein wüssten wir keinen Satz anzugeben, der zu streichen wäre; aber auch keine Lücke Hess sich bemerken. Es gelang also nach unserem Dafürhalten dem Verfasser, im engsten Rahmen den zu einem ge- deihlichen Unterricht erforderlichen Lehrtext vorzuführen. Wir haben 08 allerdinsjs die Schrift nicht Wort für Wort durchgelesen; allein zahl- reiche Stichproben, die wir anstellten, führten uns zu der Meinung, dass hier eine Schrift von seltener Correctheit vorliege. Der Stoff lässt sich nicht wohl einfacher und übersichtlicher anordnen; die Eiuth ei- lung der Materie ist nämlich die folgende: I. Die äussere Gliederung der Pflanze (Wurzel, Stamm, Blätter, Knospen, Blüthe, Frucht, Same); 11. Der innere Bau der Pflanze (Anatomie der Zelle, der Gewebe, der Vegetationsorgane); III. Die Lebensvorgänge in der Pflanze (die Nährstoffe und der Stoffwechsel, die Wasserbewegung in der Pflanze, Wachsthum und Bestäubung); IV. Systematische Uebersiclit des Gewächsreiches; V. Die geographische Verbreitung der Gewächse. — Die Darstellung erfreut sich grosser Einfachheit und lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Zahlreiche sehr passend ausgewählte und vorzüglich ausgeführte Abbildungen in Holz- schnitt verstärken die Anschaulichkeit der vorgeführten Beschreibun- gen. Wir können die Einführung dieses Leitfadens der Botanik in den österreichischen Mittelschulen nur lebhaft befürworten und wünschen dem trefflichen, sehr schön ausgestatteten Büchlein die weiteste Verbreitung. J. W. Unsere essbaren Scliwämme. Populärer Leitfaden zur Erkenntuiss und Be- nützung der bekanntesten Speisepilze. Bearbeitet von A. Wilde. Kaisers- lautern, Verlag von Aug. Gotthold's Buchhandlung, 1882. 8". 25 S. 4 Taf. Das vorliegende Werkeheu hat keinen wissenschaftlichen Werth imd beansprucht denselben auch nicht. Es weiden in ihm kurz be- schrieben und sehr mittelmässig abgebildet: Agaricus campestris, A. deliciosus, A. CanthareU'KS, A. volemus, A. procerus ; Myclnum repaiidum; Boletus edulis, B. suhtomentosus, B. sanguineus, B. lu- teus ; Ciavaria Botrytis, C. coralloides ; Mordiella escidenta, M. co- nica; Helvella escidenta und H. crispa. Die Trüffeln erklärt der Verfasser für „von einer Mücke erzeugte Galleu". Dass bei den Aga- ricinen die Nomenclatur eine vei-altete ist, erhellt aus dem Ange- führten. Auch au sonstigen Ungenauigkeiten fehlt es nicht. Dem culinarischen Standpunkte, welchen der Verf. einnimmt, entsprechend, sind kurze Anweisungen über das Sammeln, Entgiften (Abbrühen in einer Mischung von Wasser, Essig und Kochsalz), endlich über die Zubereitung der Pilze beigegeben. Das vorliegende Büchlein steht nach der Ansicht des Kefereuten weit hinter Publicationeu von Lo- riuser, Lenz, Kummer imd manchen Anderen zurück, welche denselben Gegenstand ausführlicher und besser behandeln. An einen Vergleich mit Krombholz's classischem Werke darf selbstverständ- lich nicht gedacht werden. R. The American Journal of Science. Editors J. and E. Dana and B. Silli- man. lU. Ser. Vol. XXII (Nr. 127—1.32). New Hawen. Conn. 1881. 8". VIII und 500 Sdten, ö Taf. Der vorliegende Band dieser gediegenen Zeitschrift bringt kurze Mittheilungen über folgende wichtigere Publicationeu botanischen Inhaltes: W. G. Farlow: Marine Algae of New England (S. 158). 99 — A. De Caudolle: Monographiae Pbanerogamarum Vol. III (S. 235). — A. Lavallee: Arboretum Segrezianum (S. 238). — K. Braith- waite: The British Moss-Flora Part. IV (S. 239). — A. DeBary imd M. Woronin: Beiträge zur Morpliologie und Physiologie der Pilze. 4. Reihe (S. 324). ~ H. Altgraf zu Solms-Laubach: Fauna und Flora des Golfes von Neapel. — IV. Monographie der Coralli- ueen (S. 325). — J. Earle: English Plant-Names from the Tenth to the Tifteenth Century (S. 491). — E. Warming: Studier af to Familien Podostemmaceae (S. 492). — Chr. Hansen: Recherches sur la Physiologie et la morphologie des ferments alcoholiques (S. 492). — M. Duncan: On an Organism which penetrates and excavates SiliccoLis Sponge spicules [Spougiophagns Carteri] (S. 493). ß. M. Willkomm: lUustratioues florae Hispaniae insulaiuinqiie Balearium. Livr. 3. Stuttgart, E. Schweizerbart, 1881. p. 29—40. Tat. XIX— XXVIII. In der 3. Lieferung des mit solchem Fleisse gearbeiteten und bereits eingehender besprochenen Werkes wird wieder die Reihe der zum ersten Male abgebildeten Pflanzen bedeutend vermehrt, indem wir in diesem Hefte als solche folgende Pflanzen vorfinden: Rcmun- culus suhorhiculatus Freyn, R. carpetanus und escurialensls Boiss. et Reut., Platycapnos saocieola Willk., Polygala baetica Willk. mit den Analysen von P. rosea Desf., Chamaebiurus Vai/redae (Trem.) W. K. nebst den Analysen von Ch. alpestris Spach, Braclußropis micro- phylla (L.) W. K., Viola Willkommü De Roem., Sarothamnus com- ■miitatus Willk., Anthyllis halearia Coss. und Euphorbia helioscopioi- des Lose. Pardo, der ebenfalls zum Vergleiche die Blüthenanalysen von E. helioscopia beigegeben wurden. B. A. Gremli: IVene Beiträg-e zur Flora der Schweiz. 2. Heft. Aarau, Chri- sten, 1882. Man ersieht aus den neuen Beiträgen des Verfassers der Schwei- zer Excursionsflora, dass er sich angelegen sein lässt, durch die Be- nützung der neu erscheinenden botanischen Literatur frühere Irr- thümer zu beseitigen imd auch seine Leser mit den Ansichten anderer Floristen bekannt zu machen. Das nun erschienene Heftchen enthält nun sowohl neue, auf die Schweiz bezugnehmende floristische Notizen, als auch ein nicht zu unterschätzendes Verzeichniss der Heil- und Giftpflanzen der Schweiz mit Anführung ihrer officinellen Anwen- dimg. Auch findet sich in demselben Heftchen eine vergleichende Zusammenstellung der Familien nach der Zahl ihrer Gattungen und Arten. B. Borbäs Vincze V., Ket aratäs Alföldiinkön egry evbeu (Zwei Ernten in einem Jahre auf unserem Tieflande) in „Földmiv. Erdek."- 1882, p. 4—5. Panicum miliaceum wird in dem ungarischen Alföld häufig nach der Repsernte gesäet und trägt noch in demselben Jahre Früchte, aber in gewissen Jahren reift auch der Mays nach der Repsernte. S© hat Ref. am 6. Juni 1881 bei Vesztö bald reife Brassica Napus L. gesehen. Mitte Juni wurde diese geerntet und das Feld Ende 100 Juui mit Mays besäet. Am Anfange August war dieser schon so gross wie jener, den man im Frühjahre gesäet hat, aber doch etwas schmächtiger. Die Körner waren noch zu Ende August dünn, doch schreibt der Besitzer dem Kef., dass er von 272 Joch 80 Hetzen unreifen Kukurutz erhielt, da er das Feld vor der vollen Keife zum Getreide bebauen musste. Daraus sieht man, dass die klimati- schen Verhältnisse im Alföld anders und besser sind, als in Süd- russland, und wenn auch manchmal Nothjahre eintreten, welche auch im Gebirgslande vorkamen, so kann man doch diese beiden Länder für ein natürliches Florengebiet nicht halten. v, Bor b äs. Plantas Ronianlao hiicusque cog'iiitas eiinnierat Augustus Kanitz. Clau- diopoli (Demjen), Loiidini (Diüau) et Vindobonae (Braumüller), 1879 — 1881, S", p. I und 1 — 268, ganz lateinisch! Diese Arbeit, welche die zerstreuten literarischen Angaben der Flora Rom, fleissig sammelt, und welche die europäischen Botaniker jedenfalls freundlich begrüssen werden, besteht aus einer Präfation, einer Enumeration (pag. 1 — 168) und aus Addenda et Corrigenda (pag. 169 — 268). In der Präfation betrachtet der Verf. die Schwie- rigkeiten der Zusammenstellung dieser Arbeit und führt zugleich eine stille Polemik mit der Recension des Ref. (cf. Oest. bot. Zts". 1881 p. 266—267 und Botan. Centralbl. 1881, VIII. Bd. p. 213— 214). Dann theilt er die Literatur und die Abkürzungen mit, wobei aber der Verf. doch die Arbeit HeuffeFs und RocheFs berück- sichtigen musste, denn sie enthalten Beiträge direct für die Walachei {Lithospennmn petraeum bei dem Eisernen Thore) oder für die un- garisch-wal achischen Grenzalpen. — In der Enumeration werden 1892 Phanerogamen, 36 Gefässkryptogamen, 24 Laubmopse, 1 Leber- moos, 21 Flechten, 61 Pilze und 233 Algen, zusammen 2268 Pflanzen aufgezählt, welche Zahl aber durch die Addenda et Corrigenda auf 2451 gewachsen ist. Phytographische Notizen und andere orientireude Bemerkungen enthält die systematische Aufzählung nicht. Ohne den Werth dieser verdienstvollen Arbeit schmälern zu wollen, sei es dem Ref. erlaubt, einige Angaben des Verf. zu berichtigen, um so mehr, da der Verf. über meine Arbeiten, welche Beiträge zur Flora Rom. enthalten, 1. c. p. XIII sa.gt: „tectus operum ejus, dormitanti, non satis clarus fuit". Es fehlen aus dieser Aufzählung Rhus Cotinus, Galimn scabrwn (Griseb. var.), TrifoUmn medkcm var. banaticum Heuflf., Orchis pallens, Onosma tauricwn var. virescens m., Poa pra- tensis var. angnstifolia etc. (auch Orobanche caryophyUacea neben O. gracüis), welche an dem „Eisernen Thor" sicher vorkommen; es fehlen aber viele Pflanzen, welche an den ungarisch-Avalachischen Greuzalpen (Triplex confinium, Scarischora [Silene dinarka], Muraru \Senecio transsilvanlcus Boiss.], Piatre albe '), Hunka kamena, Sulica, Koschari [Crocus banaticus Heuflf.], bei den Herkulesbädern etc.) be- kannt sind. Wie der Verf. mein Erysimum helveticum und Syrenia ') Cnfr. die Karte Rochers in Plantae Banatus rariores". 101 angustifoiia zusammenziehen konnte (pag. 176), können wir nicht begreifen. — Nr. 392 und 393 ist dieselbe Pflanze =^ Geranium perrugosum Borb., eine nicht bedeutende Form des G. purpureum, VilL, — Nr. 831 und 832 ist = Ackillea coarctata Poir., — 943 und 944 ist = C. Bieberstemii D C. und zwar jene Form, welche Pancic C. australis Pane. nannte, — 1003 und 1004 = Cephalor- rhi/nehus Uspidus (M. B.) fide A, v. Kern er 1874! — 1031 be- greift zwei Arten: Lapsana communis yslv. glandulosa Wierzb. in „Flora" und L. cancellata Borb. „Földmiv. Erdek." 1881, — 1063 und 1064 ist auch eine Art ^= Jasione Jankae Neilr. — Diantkus giganteiformis und Stipa pennata wächst bei der Porta ferrea nicht, sondern D. hanaticus (HeufF. var. non aliorum) mit D. giganteus und mit dessen Varietät pergiganteus m. und Stipa Grafiana Stev. ; auch Lycopodium, Selago und Polypodium vulgare v. angustum wächst nicht bei dem walachischen an der Donau liegenden Vercsiorova, sondern in der Gropa Bisztri bei dem ungarischen Vercserova, Comit. Szöreny. v. Borbäs. Dr. H. R. Göppert, Der botanische Garten in Breslau. Separ.-Ausz. aus der Breslauer Zeitung de 1881. Aus den vorliegenden 5 Nummern dieser periodisch erscheinen- den Publicationen ist zu entnehmen, dass der Breslauer botan. Garten eines der grossartigsten und in rationellster Weise geleiteten Insti- tute dieser Art ist. Der Director dieses Gartens — Verfasser der obigen Mittheilungen — hat, wie es in der Einleitung wörtlich heisst: „ausser den dem Unterrichte und der "Wissenschaft an und für sich gewidmeten Sammlungen und Anlagen auch praklischen Richtungen zu entsprechen gesucht'-. So besitzt dieses Etablissement ausser den Sammlungen der meisten bekannten officinellen Gewächse auch ein dendrologisches Museum, und zur Förderung landwirthschaftlicher und technologischer Studien sehi" reiche Culturen von Getreidearten, Gemüse- und Futterpflanzen und technisch nützlicheren Gewächsen. Die Alpenpflanzen erfreuen sich einer eifrigen, sachverständigen Pflege, und es werden in dieser Beziehung die besonderen Verdienste des dortigen Garteninspectors, Herrn B. Stein hervorgehoben. Ausser einer reichen Collection mitteleuropäischer Alpinen, besitzt der Garten auch mehi'ere Bewohner der asiatischen und amerikanischen Hoch- gebirge. Von den in den vorliegenden Blättern aufgezählten Selten- heiten und Novitäten verdienen Erwähnung: Eine von Job. M. Hilde- brand im Jahre 1880 auf Madagascar neu entdeckte Palme: Bis- markia nobilis Wendlaüd, Wehvitschia inirabilis, Todea barbata, Rafflesia Arnoldii, Tesiudinaria Elephantipes, Ouviranda fenestralis (die Gitterpflanze mit Blättern ohne Parenchym) Quisqualis pubescens, welche mehrmals im Laufe dos Tages die Farbe der Blütlie ändert, und die meisten bekannten sogenannten fleischfressenden Pflanzen. — Im alten botanischen Museum befindet sich eine wohlbestellte Pilz- sammlung, und zwar sowohl getrocknete oder im Spiritus aufl)e- wahrte Exemplare, als auch in vorzüglichen Arnoldi-Gothaer Model- 102 len aller essbareu und der giftigen Pilze, unter anderen auch die zwi- schen Glasplatten aufbewahrten Entwickelungsstadien des Häuserpilzes, Merulius lacri/mans. Auch ist dem Studium der botanischen Palä- ontologie durch zahlreiche Illustrationen und namentlich durch Profile der Steinkohlen - Tertiär- und Braunkohlen -Flora gebührend Kechnung getragen. Dass die so grandiosen Sammlungen, sowie die hochinteressanten Ausstellungen des Breslauer Gartens auch vom dortigen Publikum Verdientermassen gewürdigt werden, beweist der ungemein lebhafte Besuch des genannten Institutes. Nach Dr. Göp- pert's Angabe (in Nummer V) wurde der Garten im verflossenen Sommer von 45.000 Personen besucht. Moriz Prihoda. L. Vukotinovic. Pleme sucvjetaliah (Couipositae). U Hrvatskoj dosad na- sastili. Eine Aufzählung und Beschreibung der bis jetzt in Croatien auf- gefundenen Compositen. Separatabdruck aus dem LVIII. Bande der Ver- handlungen der südslavischen Akademie der Künste und Wissenschaften. Agram 1881. Im Ganzen werden 70 Gattungen mit 406 Species, Varietäten, Formen und Hybriden aufgeführt, deren jeder eine kurze Diagnose, nebst Angabe der Fundorte und der Blüthezeit, dann die unum- gänglich nothwendigen Synonymen beigefügt sind. Nachdem die im Bezirke der croatisch-slavonischen Flora vorkommenden Compositen von Eupatorium bis zu Hieracium (mit der Gruppe der Acciptrina schliessend) in illyrischer Sprache vorgenommen, folgt als Anhang eine lateinische Bearbeitung der kritischen Genera: Senecio, Centaurea, Crepis und Hieracium. Als bemerkeuswerthe Specialitäten der südslavischen Flora verdienen aus der vorliegenden Schrift auge- führt zu werden: Erigeron serotinus Weihe var. flexuosus Vukot., Artemisia arhorescens L., Anthetnis Chia und valentina L., Chrysan- themmn uniglandulosum Vis., Doronicmn croaticnm Vuk., Senecio croaticus W. K., S. alhodentatus Vuk., S. Viikotinovicii Schlosser, Carduus littoralis Borb., Centaurea Haynaldü Borb., Cent, integri- sqiiamma Vuk., C. ochrolepis Vuk., Leontodon spatulaefolius Schi, et Vuk., Picris sonchoides Vest., Crepis croatica Schi, et Vuk., Hiera- cium Pilosella-longifolium Thümen, H. Fluminense Kerner, H. sa- baudum-australe Fenzl in litt. 1854 (Oest. bot. Ztschr. 1874). M. Prihoda. II Natnralista Siciliaiio. Anno I, Nr. 2. Palermo, Novembre 1881. M. Lojacono. Criterii sui Caratteri delle Orobanche ed Enumerazione delle nuove specie rinvenute in Sicilia. Das vorliegende Heft der obigen naturhist. Zeitschrift bringt vorläu- fig nur die Einleitung zu Herrn Lojacono's Studie über die Charak- te'ristik der so räthselhaften Gattung der Orobauchen und über in Sicilien neuaufgefundene Arten derselben. Unter Anderem widerlegt der Verf. die Ansicht, dass die Mannigfaltigkeit der Formen bei den Orobanchen auf der Verschiedeuartigkeit der Nährstoffe beruhe, welche diese Epiphyten von ihren Mutterpflanzen entnehmen. Indem er sich in dieser Beziehunsr auf sein früheres W^erk: .,Osservazioni sulle Uro- 103 bauche ed in ispecie su qiiella della fava (Palermo 1880) beruft, zeigt der Verf., dass uicbt selten mehrere Orobatiche-AYten eine gemeinsame Nährpflanze haben. So z. B. finden sich Orohanche den- siflora Salzm., O. crinita Vis. und noch eine dritte von Lojacono vorläufig als O. crinita, var. straminea aufgestellte Art sämmtlich auf Lotus cytisoides. — ■ Erfreulich ist es ferner, aus des Verfassers Schrift zu ersehen, welche Beachtung im Auslande den österreichi- schen Forschern gezollt wird, und wie deren Aussprüche als mass- gebend („autorevole") angenommen werden. Der Verfasser hat sich nämlich mit Herrn Dr. Günther Beck, Assistenten am k. k. botan. Hof- Museum in Wien, welcher bekanntlich an einer Monographie der Orobanchen arbeitet, in Contact gesetzt und bekennt sich nun im vorliegenden Aufsatze olfpn zu dessen Anschauungen, namentlich bezugnehmend auf die von Dr. Beck gemachte Wahrnehmung, dass bei jeder Orobanchen-Art zwei Farben Varietäten : eine intensiver ge- färbte, zumeist röthliche und eine bleichgelbe vorkommen, dann auch in Bezug auf die Ansicht des Genannten über die Wichtigkeit der Form des Stigma bei Orobanchen und zwar seiner Lappen als dia- gnostisches Merkmal der verschiedenen Species. M. Prihoda. Die Lebermoose Dentschlands , Oesterreichs nnd der Schweiz. Bearbeitet von P. Sydow. Berlin 1S82. Verlag von A. Stubenrauch. Oct. XU und 96 Seiten. Gleich seinem früheren Werke „Die Moose Deutschlands" hat der Verf. auch bei der Darstellung der Lebermoose die analytische Methode gewählt und ist in der Nomenclatur wie in der systemati- schen Anordnung der „Synopsis Hepaticorum" von Gottsche, Lin- denberg und Esenbeck gefolgt. Ausser der genügend begrenzten Diagnose befinden sich noch bei jeder Art die üblichen Angaben über Synonymie, Standorte, Vorkommen, Zeit der Fruchtreife u. s, w. Ein genaues Kegister schliesst das sehr schön ausgestattete Büchlein. Correspondenz. Wien, am 14. Februar 1882. Bezugnehmend auf meine Correspondenz: „Oesterr, botan. Zeitschr. 1882, pag. 69" finde ich mich veranlasst, meine Mitthei- lungeu aus den Aufsammlungen hiesiger Herren Botaniker — vor- läufig auf das Nachfolgende zu beschränken: Dass das Vorkommen der Rosa montana Chaix in Niederöster- reich an citirtem Standorte Brandmayr's nur eine blosse Bestäti- gung der diesbezüglichen Entdeckung Dr. A. v. Kerne r's an anderen Standorten (so z. B. am Jauerling) sei, und weiters, dass der grosse Khodologe Deseglise die f. cuneata Christ's in einem der diese Form fassenden Bögen mit dem blossen Worte: — ^setigera"- — gleichfalls nur in sched. bezeichnete, will ich voranseuden; constatire 104 aber, dass des positiven Vorkommens der Art selbst weder Des- eglis im Catal. pag. 125, noch Buruat, Gremli und Kegel er- wähnen; die in Deseglise 1. c. sub: Obs: I, imter dem „Fraglichen" citirte Angabe aus Eeichenbach: „dans le Frioul" wird seinerzeit von competenter Seite, d. i. von Crepin selbst, der die k. k. Herbarien studirt, geprüft werden. Da ich von der gesonderten Besprechung einer jeden Sammlung — wie ich eingangs schon erklärt — absehen muss, mache ich hier nur mehr einige allgemeine Bemerkungen. Von der R. transmota Crep. (Syn. R. canino-gallica [an Kaute r?] = R. psilophylla Boreau, non Deseglise nee Kau!) angeblich von D olliner als R. arvina prope Grünzing — in herb. Haynald: foliolis rotundis subrotuudoque ellipticis, et petiolis pube- rulis ut in R. spsilophi/lla Kau et Waitziana Tratt nach Borbäs pr. m. rosar. hung. p. 405: einliegend führt Borbas 1. c. eine zweite Form von „Compesieres leg. Lagger ramis aculeis validis fere rectis" an, und erwähnt der Aciculen nicht, in Uebereinstimmung seiner anal. Tabelle, obzwar er im Texte die transmota zwischen der stets benadelten Waitziana und der hie und da benadelten Kos'in- sciana einreiht. Nun bin ich im Besitze derselben Originalien (vier Stück) aus Lagger's Hand von demselben Standorte, aber meine Exemplare haben dicht benadelte Blüthenzweige. Auch sind deren Blütheu unterseits rauhhaarig, und der Beschreibung gleich, aber fast klein (wie bei rundl. blättrigen Formen der rubigmosal) und wären daher mit der R. odontoceros Gandog. = R. psilophylla Desegl. (non Kau, nee Bor.) näher verwandt. Da jedoch Deseglise seine psilophyUa zu den homöacauthen zählte, so scheint derselbe andere Formen unter diesem Namen an Gandoger versendet zu haben. Wie dieser, so beweisen eine Unzahl weiterer Fälle, wie selten man den Typus einer oder der anderen Kosenform im Allgemeinen zu finden bekommt oder mit anderen Worten: wie schwer es sei, einen allgemein brauchbaren aualyt. Schlüssel zu verfassen. So sind die neuester Zeit aufgefundenen Formen der R. collina Jacq. alle nur Annäherungsformen; die von Dolliner's Hand im Herbare der k. k. zool. botan. Gesellschaft einliegende dürfte allein die typische sein, so ferne die Annahme, dass deren „sepala dorso eglandulosa" viel- leicht nur dem einzigen Dolliner'schen Zweige eigenthümlich waren — begründet ist. In die zur canina auslaufende Kette des Formen- kreises der R. collina Jacq. gehört hingegen die von H. Braun am 26. Juli 1881 am Haglersberg gesammelte und als collina Jacq. vera — mir mitgetheilte Form mit lederigen, glänzenden kleinen Blätt- chen und walzlichen Kelchröhren und kurzen nur am Kande drüsigen Kelchzipfelu — von der unter folgenden caryophyllacea in deren Gesellschaft sie wächst in der Ferne kaum zu unterscheiden; in dem Gesammtsysteme europäischer Kosen wäre sie zwischen der persimilis und oncophylla einzureihen. Gleichfalls ohne besondere Neubenennung sei hier des Vorkommens der R. corymbifera Aut. (non Bork.) in Niederösterreich gedacht. Bei den hiesigen Formen dersel- ben variirt inslx^sondere die Blattform und Grösse im hohen Grade 105 mitunter an einem und demselben Strauche, und scheint es mir als stünden die hiesigen und die ungarischen Formen dieser Art in einem ähnlichen Verhältnisse zu einander als die Caninen B. caloyhylla Christas zur R. laxifolia Borb. Am meisten abweichend und erwähnenswerth unter diesen ist wohl die von J. Hanaus ek bei Oberbergern gesam- melte und als R. Deseglisei benannte Form mit foliol. orbicul, die ich als proxima catarractarum Borb. bezeichnete. R. Zalana Wiesb. Oe. b. Z. 1879; 142 scheint eine westungar-österreichische Repräsentantin der caryophyllacea Besser von grosser Verbreitung zu sein. Das Verdienst deren Entdeckung für Niederösterreich theilen die Herren v. Beck und H. Braun, die selbe von Goys Sept. 1881 gesammelt theils unbestimmt theils als R. flexuosa? einlegten. Hin- gegen gehört R. flexuosa Freyn vom Richardshof bei Gumpoldskir- chen, legit Braun — wie dies Herr H. Braun in sched. richtig zu- erst bemerkte — zur R. trachyphylla Rau! J. B. Keller. Budapest, 9. Februar 1882. Bei der Untersuchung meiner Gramineen fand ich unter ande- ren Gräsern, welche gewöhnlich eine Radix fibrosa besitzen, ?kVic\i Aira caespitosa L. mit langem Rhizoma repens sowohl von der Szörenyer Szarkö-Alpe, wo ich sie selbst gesammelt habe, als von der Raxalpe Niederösterreichs, von wo ich sie von C. v. Sonklar mit gewöhnlicher Aira caespitosa erhielt. Wenn man sie nach Koch's Synopsis bestimmt, so kann man bei Aira Wibeliana Soucl. stehen bleiben, aber ich besitze letztere vom Originalstaudorte, mit der jedoch die fragliche Pflanze nicht zu vereinigen ist, denn sie ist der Inflorescenz nach eine wahre Aira caespitosa, während J.. Wibeliana eine Panicula laxa spiculis paucis et majoribus etc. besitzt. Ich betrachte sie darum als eine Subspecies reptans der A. caespitosa, wie ich solche auch von Festuca gigantea var. triflora (L.) in Croatien ge- sammelt habe. — Glyceria nemoralis Uechtr. und Körn, wächst an nassen Stellen des Büdös Tiansilv. — Aegilops cavdata Sb. Oesterr. botau. Zeitschr. 1879. pag. 100, ist richtiger A. cylindrica Host. Die echte Ae. caudata L. hat schwerlich Jemand wild in Ungarn gefunden. — Ficus Carica, Peganum, Harmala, Palixirus acideatus und die vereinzelten Kastanienbäume sind bei Ofen sicher verwildert. Peganum will sich hier überhaupt nicht vermehren. Ich streute die reifen Samen sowohl am Blocks-, als am Adlersberge an geeigneten Stellen aus, ohne eine Vermehrung wahrnehmen zu können. Auch sind die Acclimatisationsversuche mit Paliurus im zoologischen Garten bei Budapest nach Erfahrung Marc's misslungen. — Sternbergia colchicißora, Erodium ciconium (mit F. Neilreichii) und Aegilops cylindrica sind keine ausschliesslichen Specialitäten der Flora von Budapest, sondern jene des ungarischen Hügel- und Tieflandes etc. Sternbergia sah Neilreich (Nachträge) auch von den Puszteu des Bekeser Comitats, und ich selbst bekam sie auch von der Csanäder Gespanschaft von J. Gremsperger. Im Kammerwalde, in den Bergen zwischen Ofen und Buda-Eörs, dann am Adlersberge, klei- Oesterr. botau. Zeitschrift. 3. Heft 1882. 9 106 nen Lindenborge und Einsiedelberge und am Leopoldifeld kann man sie in Tausenden sammeln, und blüht sie dort noch zu Mitte October. V. Borbäs. Ns. Podhrad, den 15. Februar 1882. Im Jahrgange 1882, Heft I. pag. 89—93 der in Turöc-Szt.- Martin erscheinenden slovakischen Zeitschrift „Slovenske Pohlady" ist von dem eifrigen Pflanzenforscher Pfarrer Km et aus Prencov eine Abhandlung über einige Pflanzenabnoimitäten („Daktore odchylky u rastlin") enthalten. Aus^ diesen verdienen besonders hervorgehoben zu werden die von Km et an mehreren Stellen beobachteten Folia cucullata auf heurigen Wiirzeltrieben von Corylus Avellana; ein au der Spitze gabelig getheilter Blüthenstand bei Agrimonia JEupato- rium\ eine Eaphorhia exii]ua mit flachem, bis 9 Mm. breitem Sten- gel und einer mehr als Süstrahligen Dolde; Anagallis aruensis mit grossen, blattartigen Kelchzipfeln und blassen, sogar ebenfalls grünen Kronen. Ausser diesen werden noch Abnormitäten bei Campanula Rapunculus, persicifolia, Veronica venia, Colchicum, aKtumnale, Tri- folium und Bosa u. a. erwähnt. Hauptmann Steinsdorferin Karpfen habe im Jahre 1880 ein Geranium pratense in seinen Garten versetzt, welches im darauffolgenden Jahre lauter gefüllte Blüthen trug. Pfarrer Km et beging zu wiederholtenmalen den sehr interessanten Berg Sytno, über dessen Flora er uns wohl in Bälde berichten wird. Jos. L. Holuby. Brandenburg a. d. Havel, am 15. Februar 1882. Soeben lese ich in Nr. 1 Ihrer Zeitschrift unter Correspondenz die Aufforderung des Herrn Dr. H. Bau mg artner, ihm Standorte des Botrychium matricariaefolium A. Br. mitziitheilen. Bei der Ge- legenheit dürfte es auch interessiren, dass ich am 3. September 1879 an einer sonnigen Stelle im unteren Theile des Anlaufthales bei Gastein Botr. rutaefolium A. Br. {B. ternatum Sw.) in zwei Indivi- duen fand, von denen das eine sich in meinem Herbare befindet, das andere stehen blieb. Bei späteren Excursionen in demselben und dem folgenden Jahre konnte ich leider nichts mehr von der schönen, wohl für Salzburg neuen Pflanze entdecken. Adolph Toepffer. Fersonalnotizen. — Prof. Dr. Julius Wiesner wurde von der Adriatischen naturforscheuden Gesellschaft in Triest zum Ehrenmitgliede gewählt. — Kichard Kippist, Bibliothekar der Linnean Society, ist am 14. Jänner, 71 Jahre alt, zu Chelsea gestorben. — Dr. E. Aschmann, Präsident der Botanischen Gesellschaft in Luxemburg, \hi, 61 Jahre alt, am 1. December v. J. gestorben. — Dr. Otto Penzig hat sich als Docent der Botanik an der Universität Padua habilitirt. 107 — Dr. Th. Schwann, Professor an der Universität Lütticli. ist am 11. Jänner, 71 Jahre alt, in Köln gestorben. Vereine, Anstalten, Unternehmung^en. — Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur in Breslau. Sitzung der botani&chen Sectiou am 2. Februar 1882. Prof. Steuzel sprach über die Gattung Ifedullosa und Verwandte unter Vorlegung von Exemplaren aus der permischen Formation der Umgebung von Chemnitz und sehr vergrösserteu, höchst instructiven Zeichnungen. Medullosa elegans und M. stellata Cotta wurden nach dem mit blossem Auge sichtbaren Bau früher für Gymnospermen gehalten. StenzeTs Untersuchungen ergaben schon 1864, dass M. elegans keine Gymnosperme sei, und Göppert gründete auf sie die Gattung StenzeHa. Renaud zeigte dann, dass Stenzelia wahr- scheinlichst versteinte Farnblattstiele vorstelle , etwa den Stielen von Marattia entsprechend. Medullosa stellata gehört dagegen in die Nähe der Cycadeen, aber die im Marke zerstreuten Holzkörper zeigen Bastbildung nach allen Seiten hin, und man muss annehmen, dass das Wachsthum nach innen und aussen vom Ringmarke aus vor sich gegangen ist. Schon Cotta sah mehrfach unterbrochene, in einander geschlossene Holzkörperringe im Marke von M. stellata, aber noch viel charakteristischer ist diess Verhalten bei der neuen M. Leuekartii, deren Bau einigermassen an gewisse Lianen, z. B. Seriania erinnert, bei Medullosa bilden jedoch die Holzkörper nicht eine lang fortlaufende Faser, sondern ein Geflecht. Leider ist die Peripherie der Stücke so schlecht erhalten, dass noch keine heraus- tretenden Holzkörper als Andeutung der Blattstellung bekannt sind, ebensowenig wie die Blätter selbst. Redner theilt noch mit, dass neuerlich durch Stud, Weber prachtvolle, bis centnerschwere JPsaro- nien und auch sehr schöne Medidlosen bei Chemnitz gefunden wurden. Prof. Ferd. Cohn demonstrirt die neuesten BrendeFschen Modelle, u. a. ein vorzüglich gearbeitetes Prothallium von Equisetum mit Archegonien und einem sich aus einem befruchteten Archegonium entwickelnden jungen Spross. Ferner Modell des Hefepilzes in allen Entwickelungsstadien der ober- und unterjährigen Hefe, legt interes- sante Pflanzenmonstrositäten von Erich v. Thielau — Lampersdorf und die vom technolog. Museum in Wien herstammenden, in Brunn herausgegebenen Holzquerschnitte vor. Oberstabsarzt Dr. Schröter spricht eingehend über die Keimung und Sporidienbildung der Usti- lagineen und legt eine als Ustilago Goeppertiana n. sp. bezeichnete Art auf liumex Acetosa vor, welche die Blätter der Nährpflanze mit weissem Sporenpiilver erfüllt. Ferner Entyloma Tliallctri n. sp., JE. Calendula e auf Arnoseris, E. crastophilwn auf I^oa annua, Pei'o- nospora rihieola n. sp. und die kleine Trüffel Hydnotria Tulasnei von Falkenberg, Oberschlesien. Garteninspector Stein berichtet über 108 das im Freien seit etwa 20. Jänner massenhaft blühende Galanthus nivalis, während in den Gärten der Stadt die Vegetation noch ganz ruht, und legt pi'ächtig blühende Uelleborus niger vor, welche Herr Prof. Zimmeter ihm aus Steyr sandte, B. St. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Vogel, Chur- chill, Dufft, Murr. Von Buchtien eingeliefert: Aus Mecklenburg: Anagallis coe- rulea, Galamintha Acinos f. pedalis, Cuscuta JEpilinum, C. mono- gyna, Uieracium rigidum, Orohanche ramosa, Prhnula elatior f. longistyla, Swertia perennis; vom Harz: Alectorolophus angustifolius, Crepis setosa, Cynoglossum montannm, Uieracium caesiicm, Melarn- pyrum silvaticum, Pinguicida gypsophila; aus Nassau: Antirrhinuin majus, Galamintha officinalis, Orohanche Galii, O. Hederae; aus Baden: Mentha rotundifolia, H. rotimdif.Xsilvestris, Rhinanthus major var. villosus. Aus den Kheinprovinzen: Orobanche minor, Spe- cidaria Specidum; aus Hessen: Armeria plantaginea; aus Thüringen: Digitalis purpurea; aus Bayern: Galeohdolon montanum, Gentiaaa acatdis. Aus dem Voigtlande: Erica carnea; aus Schlesien: Linaria genistifolia, Nepeta Reichenhachii ; aus dem Erzgebirge: Alectorolo- phus hirsutus; aus Pommei'n: Antirrhinuin Orontimn, Galeopsis pu- bescens, Hottonia palustris. Aus der Schweiz: Myosotis Rehsteiner i. Aus Mähren eing. von Bubela: Marrubium peregrinum, Me- dicago minima, Melilotus dentata, Onosyna arenarium, Ornifhogalum chloranthum, Peucedanurn palustre, Potamogeton fluitans, Potentilla patula, Puhnonaria azurea, Rmneoo maritimus, Salix pentandra, S. repens, Samolus Valerandi, Sarothamnus vulgaris, Scrophularia alata, Seseli annuum, S. glaucum, Silene viscosa, Taraxacum serotinum, Thalictrum angustifolium , Thesium humile, Thymus pannonicus, Torilis heluetica, Triticum glaucum, Turritis glabra, Utricularia vulgaris, Valeriana angustifolia, Vicia lathyroides, Viola mirabilis. Obige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. Inserat. Haupt- Verzeicliniss verkäuflicher Her bar pflanzen von Adolf ToepflFer in Brandenburg a. d. Havel, Preussen, gegen Einsen- dung des Portos franco zu beziehen. Keilatli'ur iitiil lleraus}.'ebtT L)r. Aloxauder Skofitz. — Vurlat; von C. GeroM's Sohn. Druck und Papier der C. Uoberreuter'sctien Burhdruckerei (M. Salzer). Oesterreichische Botanisclie ZeitscMft Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint den Ersten jeden Monats. Man pränunierirtauf selbe mit 8 fl. Ost. W. (/<; R. Mark) g;anziäli rifj^, oder mit 4 n. (ist. Vi. (8 R. Mark) li al lij ährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Organ für Botanik und Botaniker. N^ 4. Exemplare die frei durt-h die Post be- zogen werden sollen, sind blos bei der Redaktion CV. Bez., Schlos^yas.fe Kr. 15) ZU pränumeriren. Im AVege des Buchhandels übernimmt Pränumeration C. Gerold'« Sohn in Wien, sowie alle übrigen Huchhandlungen. XXXII. Jahrgang. WIEN. April 1883. INHALT: Ä(/6«* brachystemon. Von Heiraerl. — Zur Flora von Bosnien. Von Hof mann. — Zur Flora von Wien. Von Heimerl. — Floristisches aus Mahren. Von Bubela. — Cypern und seine Flora. Von Sintenis. — Flora des Etna. Von Strobl. — Literaturberichte. — Personal- notizen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Botanischer Tauschverein. - Inserate. Rnhus hrachystetnon n. sp. Beschrieben von A. Heimerl, Assistent am Wiener Polytechnicuni. Scliössling niedrigbogig bis niederliegend, stielruud oder schwach- kantig, fein und oberflächlich gefurcht, imbereift, mit Stacheln, Sta- chelchen, Stieldrüsen etc. bewehrt. Stacheln (am mittleren Theil des Schösslings) massig kräftig, blassgelb gefärbt , aus verbreitertem Grund gerade rückwärts geneigt; Stachelchen zerstreut zwischen den- selben, die kleinsten etwa ein Fünftel der durchschnittlichen Stachel- grösse erreichend. Zwischen diesen Emergenzen finden sich noch ziemlich vereinzelt Stachelchen mit Drüsenköpfchen, Drüsenborsten und einfache Borsten auf dem sonst kahlen Schössling. Blätter häufig dreizählig, nicht selten aber auch fussförmig fünfzählig oder unvollkommen fünfzählig; Nebenblätter schmal lineal- lanzettlich. Gemeinsamer Blattstiel länger als die unteren Seiten- blättchen, über zweimal so lang als der Stiel des Endblättchens, im übrigen behaart , mit einzelnen Drüsen und nicht kräftigen, ge- krümmten Stachelchen bekleidet, oberseits flach. Blättchen uuregel- mässig grob doppelt gesägt, mit abwechselnd grösseren und kleineren Sägezähnen, oberseits sehr sparsam behaart, dunkelgrün, unterseits heller grün mit zerstreuten angedrückten Haaren bekleidet. End- blättchen gross, drei- bis viermal länger als sein Stielchen, rundlich, wenig länger als breit (grösste Breite vor der Mitte), am Grunde herzförmig, nach vorne zu in eine kurze Spitze verlaufend. Blüthenzweige verlängert, mit dreizähligen Blättern, ganz von der Gestalt der Schösslingsblätter, dicht und kurzhaarig, ziemlich reich bestachelt, Stacheln kurz, schwach, abwärts gerichtet. Oesterr. botan. Zeitschrift. 4. Heft 1882. 10 110 Blüthenstand verlängert, schmal, zur Spitze oft verjüngt, zusam- mengesetzt, ziemlich reichblüthig; die untersten, entfernter stehenden Primärzweige der Rispe kommen aus dem Winkel von gewöhnlichen grossen Laubblättern, die oberen sind von kleinen dreispaltigen Deck- blättern gestützt und stehen dicht gedrängt übereinander. Untere Rispenäste mehrblüthig, die oberen armblüthig, alle mit sehr ver- kürzten Blüthenstielchen, woraus eben der eigenthümliche, gedrun- gene , schmale Umriss der Infloresceuz resultirt. Stacheln in der Rispe spärlich, sehr klein; Behaarung der Rispenaxe und Zweige dicht, kurz abstehend, mit zahlreichen die Haare nicht oder kaum überragenden Stieldrüsen, Kelche uubewehrt, durch dichte, drüsenführende Haarbekleidung graugrün, zur Blüthezeit herabgeschlagen. Kronblätter mittelgross (so gross wie bei R. bifrons Vest.), weiss gefärbt, im Umrisse rundlich. Staubfäden in der eben geöffneten Blüthe schon bemerklich kürzer als die Griffel, etwa die Hälfte der Griffelhöhe erreichend; in den schon verblühten Blüthen sogar nur einem Drittel der Griffelhöhe gleichkommend, aufrecht, nach dem Verblühen nicht abgebogen. Fruchtknoten kahl. Au feuchten, schattigen Stellen, Waldrändern der Umgebungen von Gloggnitz (Nieder-Oetiterreich) und zwar an der Strasse von Kranichberg nach Kirchberg am Wechsel in der Meereshöhe von ca. 700 M. mit B. rudis und Bayeri. Blüthezeit spät: Erste Hälfte August. Eine durch die stielrunden, ziemlich schwach bewehrten Schöss- linge mit strohgelben Stacheln, die grossen, dunkelgrünen, wenig be- haarten Blätter, die auffallend schmale, nach oben zu veijüngte und gedrungene Rispe und ganz besonders durch die ungemein kurzen Stamiua bemerkenswerihe Art; die späte Blüthezeit mag ebenfalls zur Charakterisirung der Pflanze dienlich sein. Ruhus hrachystemon würde nach Focke's Gruppirung der iZit- hus-kxiQn in der bekannten Synopsis Ruborum zur Gruppe der Radulae einzurechnen sein, von welchen allen er sich durch das Merkmal der sehr verkürzten Staubgefässe vollkommen genügend unterscheidet. Letzteres Merkmal kommt nur wenigen Arten der Untergruppe Euhatus in so exquisiter Weise zu, und von diesen, mit welchen Avir allenfalls noch unseren R. hrachystemon zu ver- gleichen hätten, fallen R. Bayeri Pocke, brachyandrus Gremli, poly- acanthus Gremli, Oüntheri W. N., als zu den Glandulosen gehörig, eben durch die für diese Abtheilung charakteristischen Merkmale hinweg, haben ohnehin habituell gar keine Aehnlichkeit mit unserer Pflanze; der letzte endlich noch in Betracht kommende R. Arrhenii J. Lange aus der Section ,, Spren^eliani-'' unterscheidet sich Organ für Organ, so hat er drüsenlose Schösslinge, fünfzählige Blätter mit fein und scharf sägezähnigen Blättclien, elliptische Endblättchen, blatt- lose, sich nicht nach oben verjüngende Rispe. 111 Beitrag zur Kenntniss der Flora von Bosnien. Von F. Hofmann. (Fortsetzung.) Hypericiueae. Hiiperimm 'perforatum L. Baujaluka, Maglaj a. V. 6. 7, — tetrapterum Fries. Banjaliika 7. — montanum L. Banjaluka 6. — hirsutum L. Banjaluka 6. (P.) Acerineae. ^ Acer campestre L. Baujaluka, Maglaj a. V. 4. — tataricum L. Banjaluka, Maglaj a. V., Kiseljak 4. 5. Hippocastaneae. Aescidifs Hippocastanum L. Banjaluka, Sarajevo 4. * Ampelideae. Viüs vinifera L. Banjaluka 5. * — vinifera L. var. silvestris Gmel. Banjaluka, Maglaj a. V. 6. Geraniaceae. Germiium phaeum L. Banjaluka, Maanula sibirica L., Caucalis daucoides L., Ecliium rubrum Jcq., Euphorbia virgata W. et K., Hypoclioeris tmaculata L., Iris lymyiila L. (verblüht), Linum austriacum, L., Orobanche Epi- thymum DC. (massenhaft), Podospermum laciniatum DC, Oxytropis püosa DC, Silene viscosa Pers., Thalictrum collinum Wallr. und Thesium intermedimn Schrad. Bei Cejc selbst: Tetragonolobus sili- quosus Roth. Glyceria distans Walilbg. und Triticum repens L. a. vulgare Neilr. Nachdem ich diese Pflanzen in zwei Fascikel einge- legt, machte ich mich auf den Weg nach Göding über Mutenic und den berühmten „Gödinger Wald''^ Hier im lichten Eichengebüsch soll nach v. Uechtritz Oladiolus palustris Gaud. vorkommen, — ich suchte ihn leider vergebens. Dafür war ich entschädigt durch folgende Funde: Iris sibirica L., I. variegata L., Asperula tinctoria L., Biscidella laevigata L., Hieracivm pratense Toxisch, Jvncus atra- tus Krock., Lithospermum officinale L., Orchis inilitaris L., Polygo- num, Bistorta L. imd Scor zoner a j^urjnirea L. Am 10. September besuchte ich Cejc zum dritten Male, und stellte mir diessmal die Aufgabe, den eigentlichen (geweseneu) Cejcer See aufzusuchen, der viele Salinenpflanzen bergen soll. Da ich aber 119 spät anp:ekommeu, verschob ich die Durchführimg dieses Vorsatzes auf Morgen und eilte nochmals auf die mir so lieb gewordenen Hü- gel. Prachtvolle , zahllose Exemplare von Taraxacum serotinwn Sadl. haben mich hier überrascht; ausserdem beobachtete ich nur noch: Asterocephalus suaveolens Wallr., Stipa capillata L., May^ru- hium pereffrinum L. und eine schmalblätterige Form von Bupleuru7n falcahmi L. Morgens am folgenden Tage brach ich auf nach dem gewesenen See „Kobyli'' bei Theresiendorf — bedeitet von einem furchtbaren Regenguss. Nach zweistündigem, ermüdendem Herumsucheu fand ich endlich den aufgelassenen See, dessen Grund jetzt zu einer kiii-zgra- sigen Wiese umgewandelt ist. Den Rand dieser Wiese gegen There- siendorf zu bildet ein grundloser, mit Schilf bewachsener Sumpf, bis heute genannt „Na Kybnicku''. In der Zeitschrift „Yesmlr" (1880) berichtet Bohunovsky, dass an dieser Stelle Samolus Valercmdi L. (in Gesellschaft mit einem weissblühenden Teucrimn Chamaedivjs L.) wachse, und dass diese in Mähren sehr seltene Pflanze bei Cejc bisher nicht beobachtet wurde. Ich bin in der Lage, diese Standortsangabe constatii'en zu können, da ich beide Pflanzen am Rande des Sumpfes in ziemlicher Menge angetroffen habe. Massen von Aster Tripolium L. bilden hier den Zwischenwuchs des Schilfes, und den Schlamm zieren kriechende Stämmchen von Crifpsis aculeata Ait., Salicornia herbacea L., Sclio- heria maritima Meyer und selten auch Ort/psis schoenoides Schrad., von der ich unbcwusst einige Exemplare mit den ausgerissenen Pflan- zen heimgebracht habe. Dieses seltene Gras ist — meines Wissens — bisher bei Cejc nicht gefunden worden. Auf der Wiese wachsen: Bupleuruyn tenuissimum L., Melilotus dentata P^ers., Plantago mari- tima L., Spergularia salina Presl, a. genuina Celak. und ß. inargi- nata Kitt., Taraivacum leptocephalimi Koch, Thesimn humile Vahl., und in einigen Exemplaren beobachtete ich Asterocephahs ochroleu- cus Wallr. f. simplicifolius m. mit ungetheilten, linealeu Blättern. Durch diese Funde einerseits zufriedengestellt, andererseits aber durch das anhaltende Regenwetter verfolgt, musste ich diese Schatzkammer bald verlassen und auch die Idee, nach Coleantkns stditilis Seid., der hier vielleicht vorkommen könnte, nachzuforschen, aufgeben. Sehr erfreut war ich durch das Resultat meines Besuches (am 80. September) bei Herrn F, §ebesta, evaug. Pfarrer in Niko\cic, Dieses Dorf liegt zwischen Auspitz und Klobouk auf der von Cejc nach Westen sich ziehenden Hügelkette. Herr Pfarrer Sebesta bo- tanisirte früher fleissig in dieser Gegend und führte mich auf die Standorte mehrerer interessanter Pflanzen, als: Crepis rigidaW. K., die auf Feldrändern und Wiesenlelinen um Nikolcic häufiger vor- kommt, als selbst auf dem Steiger'schen Entdeckungsstandorte (Bo- sovic bei Klobouk); Crambe tataria Jcq, ist hier ebenfalls häufig; Phlomis tvberosa L., Nepeta nnda L., Eiiclidiujn syriacmn R. Br. seltener auf Ackerrändern. Am Rückwege nach Auspitz sammelte ich: Adonis flammea Jacq., Artemisia pontica L., Aster Amellus L., 120 A. Tripoliutn L., Asterocephalus suaveolens Wallr., Cytisus austria- cus L. (nach Br, Ansorge C. leucanthus W. K.), 0. nigrescens L., Foeniculum officinale All. (auf Feldern im Grossen gebaut), Gen- tiana ciliata L., Inida ensifoUa L., Linosyris vulgaris Cass., Passe- rina annua Wickst., Peucedanuin alsaticimi L., Rosa dmnetorimi Thuill. f. platyphylla Kau., Senecio Doria L. und Siderltis montana L. Nebst diesen trug ich noch nach Hause eine beträchtliche An- zahl von bestimmten und unbestimmten Pflanzen, die F. Sebesta im J. 1878 um Nikolcic gesammelt und mir gütigst zur Disposition stellte. Bei genauer Durchsuchung des Materials kam ich auf fol- gende für Mähren ganz neue Funde: Hemiaria incana Lam. (am Bache in Auspitz 1878 ein üppiges Exemplar), Orobanche Kochii F. Schultz (von Br. Ansorge bestimmt), Diantkus diutinus W. K. urd Potentilla cinerea Chaix f. trifoliata Koch (bei Nikolcic ohne nähere Staudortsangabe). Von den" übrigen Pflanzen führe ich an: Aeonitvm Lycoctonmn L. (in einem Laubwalde), Astragalus danicus Retz. (bei Tesan), Campanula sibirica L., Ceratocephalus orthoceras DC. (bei Auspitz), Cirsium canimi M. B., Crepis praemorsa Tausch, C. rhoeadifolia M. B., Echium rubrum Jacq., JEryngitim planum L. (bei Saitz), Euphorbia polychroma Kern, (sehr selten), E. virgata W. K., E. lucida W. K. (Pollau, neu fürs Gebiet?), Euphrasia lutea L., Genista procumbens W. K., Imda hirta L., Jurinea mollis Rchb., Loranthus europaeus Jacq., Orobus albus L., Oxytropis pilosa DC, Picris hieracioides L., Polygala major Jcq., Pulicaria vulgaris Grtn., Scorzonera ptirpurea L., Cineraria campestris Retz., Serratula tinc- toria L,, Sonchus arvensis L. ß. glabrescens Günther {S. uliginosus M. B.) und Trifolium ochroleucum L. Im Allgemeinen ist hievon zu ersehen, dass die Flora dieser Gegend mit jener von Cejc viel Gemeinschaftliches hat und au Sel- tenheiten und Eigenthümlichkeiten ebenso reich ist. Eine weitere gründliche Durchforschung dieses kleinen aber interessanten Gebietes würde gewiss nicht unlohnend sein. Biseuz, 16. Februar 1882. Cypern und seine Flora. Reiseskizze von Paul Sintenis. (Fortsetzung.) 12. Unterwegs zum Carpass. Die heftigen Frühlingsregen, meist von Stürmen begleitet, stellten sich immer wieder ein und uöthigteu uns, die Reise nach der Carpass'schen Halbinsel von Tag zu Tag zu verschieben. Sämmt- liche Pressen waren zum Platzen voll; bei der feuchten Witterung 121 trocknete es äusserst langsam und wir hatten täglich mit der Be- schaffung des nöthigsten Trockenpapiers unsere liebe Noth. Soweit das Wetter gestattete, machten wir Ausflüge in die Nähe und ver- vollständigten nach Möglichkeit unsere Sammlung. Viele Species waren nun erst in vollster Entwickelung; immer mehr neue Arten kamen hinzu. Arnm. Orientale var. gratum gesellte sich zu dem noch blühenden Arum hygrophihim; auf den Feldern wucherte Notohasis syriaca und Scabiosa ])rolifera\ als gewöhnlichste Begleiter treten daneben AlUmn trifoliatum, All. nigrum, Ornithogalum narhonense, Cfladiolus segetiim, Anthemis altissima, Caucalis tenella, Lathi/ru^s Ochrus, Trif. angustifolium etc. auf; manche Bohnenfelder ( Vicia Faba) waren vollständig mit der riesenhaften Orobanche pruinosa bedeckt; — Carex paludosa, Polypogon maritimus, Phalaris para- doooa, Cyperus distachyus, Euphorbia altissima, Cynoglossum pictum, Enarthrocarpus strangidatus mischten sich in die Flora der Bachufer. Uns wurde ganz bang bei der raschen Flucht der Zeit. Die Flora von Kythraea allein hätte uns noch auf lange beschäftigen können, wo aber blieb die übrige Insel?! Es mag wohl seine sehr grosse Schwierigkeit haben, in einer Saison ganz Cypern botanisch zu durch- streifen, wenn es sich auch nur darum handelte, von jeder Species wenige Probe-Exemplare zu sammeln; soll nun aber jede bessere Art in mindestens 30 — 40 Exemplaren getrocknet werden, erscheint die Aufgabe gar bald unlösbar. Was in unseren Kräften stand, wollten wir thun, und darum mussten wir vor Allem sehr ökonomisch mit der Zeit verfahren. Mochte das Wetter nun werden, wie es wollte, der 14. April wurde als Termin des Aufbruchs festgestellt, und das Kloster Kantara als nächstes Standquartier in Aussicht ge- nommen. Zwar konnten wir nichts Genaueres über diesen Ort er- fahren, selbst Constantinides vermochte uns keine genügende Auskunft zu verschaffen; da es jedoch als Monastirium auf den Karten verzeichnet steht, uns also Obdach gewähren musste, und für unsere Absicht, das Cap St. Andre zu besuchen, am geeignetsten gelegen schien, blieben wir bei dieser Wahl, Die Entfernung von Kythraea beträgt ungefähr 8 Meilen gegen Nordost. So ziemlich ein Tag verging mit den Vorbereitungen zur Keise. Die bisher gemachten Sammlungen wurden aufs sorgsamste in dem hierzu bestimmten Zimmer verwahrt, ebenso Alles, was uns für diese Keise entbehrlich schien; in circa zwei Wochen gedachten wir nach Kythraea zurückzukehren. Zwei Führer mit fünf Maulthieren wurden gedungen. Froh waren wir Alle, als endlich die Bagage, hauptsäch- lich aus Pressen und Trockenpapieren bestehend, aufgeladen war und wir uns in die Sättel schwingen konnten, denn bei dem schon erwähnten Charakter der „Kiradschiehs" muss man sich immer ge- fallen lassen, dass nichts mit der erwünschten Pünktlichkeit vor sich geht. So kamen wir auch am Morgen des 14. April statt, wie be- stimmt, um 6 Uhr erst gegen 10 Uhr aus dem Dorfe hinaus. Der Himmel machte das freundlichste Gesicht zu unserem Unternehmen; Steppenlerchen jubilirten in den Lüften. Die fruchtbare, wasserreiche 122 Umgebung Kythraea's lag bald hinter uns. Wir nahmen die Richtung nach Südost, um die von den Engländern angelegte Chaussee (so muss man ja wohl sagen), welche Famagosta mit Nikosia verbinden soll, bis Lefkonico benutzen zu können. Die nach Nordost verlaufende, mehr Abwechslung bietende Bergkette rückte uns somit immer ferner, und bald befanden wir uns auf weiten, monotonen Steppengefilden. Stipa tortilis herrschte hier vor, meist ohne allen Blumenschmuck, oder nur spärlich mit Heliantheinum und blaublüheudem Erodmin gruimmi geziert. Dürftige Felder fanden sich eingesprengt, auf wel- chen theilweise schon geerntet wurde; meist aber wiesen dieselben gar keine Cultur auf, sondern waren förmlich mit den grossen, rosen- rothen Blütheu des Convolvulus althaeoides überdeckt, ein köstlicher Anblick! Zu beiden Seiten der Strasse liefen breite, glatt ausge- schachtete Gräben, in denen Millionen und aber Millionen junger Heuschrecken, Stauronothus cruciatus Chp., diese verheerende Brut, wimmelten und sich vergeblich anstrengten, die steil abgestochenen Eänder zu überspringen. Wir kamen nur durch zwei oder drei erbärmliche Dörfer, die wie ausgestorben inmitten der sonnigen Steppen lagen, und ohne Aufenthalt ritten wir an unser heutiges Ziel, dem vortheilhaft sich auszeichnenden Lefkonico. Gegen G Uhr Nachmittags langten wir hier an, erfreut endlich absitzen zu können. Das grosse griechische Dorf erinnerte mich sehr an AtJiienu. Auf dem geräumigen Gehöfte des Schullehrers fanden wir gastliche Aufnahme. Sobald unsere Bagage in das uns angewiesene grosse Zimmer, sicherlich das Putzgemach, den luxuriösen bunten Kissen nach zu schliessen, die verschwenderisch umherlagen, geschafft war, musste Robert unverzüglich an das Umlegen der Pflanzen gehen; vier Pressen hatten wir noch gefüllt mit auf die Reise nehmen müssen. Ein pas- sender Platz zum Trocknen war bald im Hofe gefunden. Zwischen den Pflastersteinen sprossten Schismus arabicus und Sphenopus di- varicatus. Das Erstaunen der Hofbewohner war kein geringes, als wir uns daran machten, den Hof von diesen Gräsern zu säubern. Bis zum Dtmkelwerden machte ich alsdann noch eine kleine Excursion mit Rigo durch die Felder und nach einem nahen, kleinen Hügel. Auffällig war die Häufigkeit und Ueppigkeit der Fumaria macrocarpa var. laxa in den Gartenzäunen. Gleich hinter dem Dorfe war ein Anger mit Plantago ovata dicht bestanden. Glauciu/m cor- nicidatwn, Dldesmus tenuifoUus, Malcohnia torulosa, FuniaHa par- viflora, Lithospermvm tenuißorum etc. glänzten ebenfalls durch ihre Massenhaftigkeit. Ceraiocephalus falcatiis, die Vielen- und Lathyrus- Arten hatten hier bereits ihren Lebenscyklus beendet, überhaupt sah die Vegetation stellenweise schon recht ausgebrannt aus. Wir gelangten an ein sandiges, flachuferiges, natürlich ganz trockenes Flussbett, in und an welchen folgende Arten die Flora bildeten: Paronychia, Herniaria, Polycarpon, Plantago Lagopus, Plant. Coronopiis, Filago spathulata, Evax asteriscißora, E. erio- 123 sphaera, Mlcropus ho'inhycinus, Anthemis tricolor, A. arveiisis, Hyo- seris scabra, Hedypnois polymorpha, Koelpmia linearis, Seriola Aet- nensis, Podospermum Jacquiniaiiimi, Senebiera Coronopus, Biscutella Columnae, Sdene Rigol, S. rubella, Alsine tenuifolia, Arenaria ser- pyllifolia, Althaea hirsuta, Malva aegyptiaca, Salvia viridis, Echium elegans, Medicago coronata, disciforniis, tribuloides, tninima, litto- ralis etc. Fast die nämliclie Flora beherrschte auch den 200 — 300' hohen Hügel, nur dass sich hier noch, gewissermasseu als Oberholz, der immer noch blühende Asphodelus ramosus darüber erhob. Auch fehl- ten Astragalus cgprius und Onobrychis venosa, die beiden Unzer- trennlichen, nicht. Von hier oben aus traten wir in etwas anderer Eichtung den Kückweg an und gelangten über üppige Felder, massenhaft von Si- napis alba, Erucaria Aleppica und Hirschfeldia adpressa bestanden, nach dem Dorfe zurück. Milch, Brod und Käse erwarteten uns zum Abendbrod, und bald war auch ein Glas Wein zur Stelle geschafft. Der freundliche Wirth leistete uns bei Tische Gresellschaft; er meinte, wenn wir wilde Felsberge besuchen wollten, müssten wir von hier nördlich nach Platäui gehen, da wäre Kautara gar nichts dagegen. Wir Hessen uns so schnell aber freilich nicht von unserem Plane abbringen. (Später hatten wir Gelegenheit, den trefflichen Vorschlag einzusehen.) — Ermüdet, wie wir waren, begaben wir uns bald zur Kühe. Am folgenden Moi'gen kamen wir erst um 7 Uhr zum Auf- bruch; Robert war gestern mit dem Umlegen der Pflanzen nicht fertig geworden, und dieses Geschält musste nun erst unbedingt be- endet werden. — Das Wetter war wieder herrlich und die Reise ging gut von statten. Nach einiger Zeit verliessen wir die neue englische Strasse und schlugen einen nach Nordost führenden Saumpfad ein, der, dem cypriotischen Geschmack entsprechend, an Erbärmlichkeit nichts zu wünschen übrig liess. Das Terrain wurde allmälig coupirt, die nörd- liche Bergkette rückte uns wieder nahe, und nach stundenlangem sehr heissem Ritt trat als angenehme Abwechshmg Strauchvegeta- tion auf. Nördlich einen langgezogenen Hügel umbiegend, sahen wir überrascht in Entfernung von wenigen Meilen das Meer vor uns ausgebreitet, im Glanz der Mittagssonne blendend wie geschmolzenes Silber. Wir, Rigo und ich, hatten das Reiten gründlich satt und be- schlossen, eine Strecke zu laufen. Das Gebiet war auch verlockend genug: Hügel wechselte mit Hügel, nach dem auch hier grotesk und felsig sich erhebenden Gebirgsstocke hin immer höher werdend; die Carpass'sche Halbinsel war erreicht. Der Gestrüppwald breitet sich weit aus; vorzüglich besteht er aus: Pistacia Lentiscus, Jlyrtus communis, Quercus ccdliprinos, Crataegus Azarolus, Juniperus plwe- nicea und der hier 10 — 12' hohen Ccdycotome villosa, die in der Fülle ihrer goldgelben Blüthen die grösste Zierde ist und prächtig 124 von dem dunklen Wachholder absticht. Unsere Leute Hessen wir die Strasse, in deren Nähe wir uns zu halten gedachten, verfolgen. — Gleich unter den ersten Sträuchern überraschte uns (las liebliche Cyclamen latifolimn zwar sparsam, aber in schönster Entfaltung. Der Boden war aufs bunteste mit Blüthen geschmückt, meist alte Bekannte, nur Nigella fumariaefolia, deren Knospen erst einzeln im Aufbrechen begriffen, Specularia falcata, Pterocephalus plumosus, Scahiosa slcula, Rodigia commutata waren uns neu. — Quer durch die Büsche dringend, erreichten wir die oft sich krümmende Strasse bald wieder und verfolgten sie eine weite Strecke, ohne unsere Mu- las zu gewahren; sie mussten schon weit voraus sein; mit dem Aus- graben des Cyclamen hatten wir uns beträchtlich aufgehalten. In der Voraussetzung, dass man an geeigneter Stelle unser warten werde, konnten wir uns nicht versagen, einen zwar etwas abseits, doch in der zu verfolgenden Kichtung gelegenen Hügel mit felsiger Kuppe zu besuchen. Oft war das Grestrüpp so dicht, dass wir Mühe hatten hindurch zu kommen; dazu brannte die Sonne nicht wenig. Die Felsen fanden wir geschmückt mit Mlcromeria nervosa und M. ju- liana, Sideritis romana, Crucianella angustifolia, Malva aegyptiaca, Lamarckia aurea, Cynosurus elegans, Melica saocatilis. Hier oben bot sich eine schöne Fernsicht, die im Norden das Gebirge begrenzt; nach Süden verflachen sich die buschigen Hügel zu einem breiten Steppenstreifen, der parallel dem Meere nach Nordost verläuft. Von unserer Caravans war nichts zu hören noch zu sehen. Wir riefen aus vollen Kehlen, — Hessen unsere Signalpfeife schrillen, — vergeblich; ich schoss die Vogelflinte ab, die ich beim Herunter- springen vom Mula auf der Schulter behalten, — Alles umher blieb todtenstill. Nun trachteten wir, den Pfad wieder zu erreichen, um auf diesem rascher vorwärts zu kommen, allein — auch der war ver- schwunden. Es kommt auf Cypern nicht selten vor, dass ein schein- bar frequenter Pfad nach längerem Verlauf immer undeutlicher wird und inmitten der Steppe oder im Strauchdickicht schliesslich ganz aufhört. Das musste wohl auch mit dem unserigen der Fall gewesen sein, denn sonst hätten wir ihn bei dem vielen Umherkreuzen wieder finden müssen. Offenbar waren wir gleich anfänglich unserer Fusswanderung auf falsche Fährte gerathen. Ob die Maulthiere mehr nördlich oder südlich gezogen, blieb fraglich, denn bei der Uneben- heit der Gegend war ein gründliches Orientiren nicht möglich. Die Situation wurde ungemüthlich, brennender Durst quälte uns; die Hoffnung, das Ziel zu erreichen, schien für heute vereitelt. Unter den glühenden Sonnenstrahlen schien die ganze weite Natur Siesta zu halten, selbst die vorsichtigen Lazerten schreckten erst unmittel- bar vor unseren Füssen auf und huschten geräuschlos zum nächsten Busch oder Steine. Wir mussten uns drein ergeben, durch Dick und Dünn immer weiter nach Nordost vorzudringen, in der Erwartung, doch ein Dorf zu erreichen. Die Landkarte hatten wir nicht bei uns. Nach anderthalbstündigem , beschwerlichem Marsche (so mancher weitere Aussicht versprechender Hügel wurde erfolglos bestiegen). 125 kamen wir auf betreteneu Pfad, dw uns, zu nicht geringer Freude, in ein Dörfchen leitete. Die ärmliche türkische Ortschaft, wahrschein- lich Topchi Keni, entzückend am Fusse der Bergkette gelegen, schien aber auch völlig wie ausgestorben. Nur ein alter weissbärtiger Türke liess sich sehen, der uns bereitwillig mit frischem Wasser erquickte. Auf mein Befragen sagte er aus, dass der Weg von Lefkonico nach Kantara durch dieses Dorf führe, heute habe aber noch kein Mula die Strasse passirt. Im nächsten Orte, eine Stunde von hier entfernt (für Cypern ein sehr unbestimmter Begriif) würden wir ein Cafe finden und Speise und Trank. Kigo sah ganz erstaunt darein über meine Weise, mich mit dem würdigen Muselman zu unterhalten, und schien ordentlichen ßespect vor meiner Kenntniss des Türki- schen zu bekommen; ich wunderte mich schier selber, wie diese innige Verständigung zu Stande kam. Der Alte leitete uns durch die Lehmhütten, von Opuntien umstanden, auf den rechten Pfad, der uns zunächst in ein liebliches Thal führte. Drüben auf der Höhe schimmerte es wie Gemäuer, was uns als zum nächsten Dorfe ge- hörig bezeichnet wurde. Der frische Trunk hatte unseren Humor neu belebt, wir nahmen die fatale Irrfahrt von der heiteren Seite; dank- bar und ehrerbietig vor Allah stiegen wir thalwärts. Herrliche Karu- ben und Oelbäume, mit wohlgepflegten Feldern wechselnd, schmück- ten den Grund; Bifora testimdata war unter den Saaten sehr häufig. Ein Bächlein durchschnitt das Thal, leise dahinschleichend zwischen hohen Ufern und Strauchdickichten, die hauptsächlich wieder aus Calycotome bestehend, eine leuchtend gelbe Wand bildeten. Cycla- men war hier häufig, doch unter den Dornen nicht ohne Mühe aus- zugraben. Jenseits bedeckte den steilen Berghang Juniperus und Fistacia; dann kamen steinige Felder, auf denen Reseda orientalis besonders häufig war, und Scrophularia canina in isolirten Gruppen umherstand. Auch sahen wir hier einige mächtige, weitästige Bäume des sonst immer nur strauchartig auftretenden Jimiperus phoenicea; er muss einst herrliche Wälder auf Cypern gebildet haben. Schweisstriefend langten wir oben im Dörfchen an. Die stei- nerne, weiss getünchte Kirche gibt dem auch nur aus Lehmhütten bestehenden, griechischen Orte gleich ein stattlicheres Aussehen. Die Schenke war unschwer zu finden, ein grosses, auf primitiven Pfäh- len ruhendes Schattendach vor der Thtire, zeichnete sie vor den übrigen Spelunken aus; laute Stimmen drangen aus dem Innern. Wir traten ein. Rigo hatte die grosse grüne Pflanzenkapsel auf dem Rücken und seinen wuchtigen Celtis-Stock in der Hand; ich trug die leichte Vogelflinte und war mit meinem uocü aus der Dobrudscha stam- menden, sehr massiven Pflanzenspaten „bewaffnet-'. Bei unserer aussergewöhnlichen Erscheinung (in Arthena ist vielleicht noch nie ein Engländer oder sonstiger Europäer gewesen) erhoben sich die zahlreich Anwesenden ehrerbietig von ihren niedrigen Sitzen und schauten uns fast bestürzt an. Doch schien man augenblicklich die Ueberzeugung zu gewinnen, dass wir nichts mit Steuer eintreib ung Oeaterr. botan. Zeitschrift. 4. Heft 1832. 11 126 oder dergleichen bösen Dingen zu schaffen hätten. Die Leutchen, meist junge Männer, zeigten sich sehr freundlich, reichten uns die Hände, und im Nu waren die besten Plätze für uns bereit. Wasser und Wein, die ersten Bedürfnisse, (gegen vier Stunden hatten wir uns zu Fuss in der Hitze umhergetrieben) wurden uns gereicht und Anstalten zu einem bescheidenen Mahle getroffen. Auch hier hatte man heute keine Mula durchziehen sehen, bestätigte aber, dass der Weg nach .Kantara durch Arthena, so hiess dieses Dorf, führe. Unsere Leute mussten also noch zurück sein und befanden sich jedenfalls durch unser Verschwinden in keiner angenehmen Lage. Von der Hausthüre aus war das Kloster als weisser Punkt hoch droben auf dem bewaldeten Bergrücken sichtbar; die Entfer- nung sollte zwei Stunden betragen. Es war in der fünften Nach- mittagsstunde; wir entschlossen uns daher, unter Mitnahme eines Führers heute noch hinaufzusteigen, in der Hoffnung, dass die Zu- rückgebliebenen uns morgen glücklich nachkommen werden. Man rieth uns jedoch allseitig davon ab; wir möchten lieber hier im Dorfe bleiben; droben würden wir wohl wohnen können, aber nichts zu essen finden, da nur ein alter Priester den weltentlegenen Ort bewohne. Wir liessen uns aber nicht von dem gefassten Entschlüsse abbringen, mochte der Kath gut gemeint sein oder auf egoistischer Berechnung beruhen. Ein junger, wunderbarer Weise etwas italienisch sprechender Grieche bot uns seine Begleitung an. Während wir noch so verhandelten, wurde es draussen auf der Strasse lebendig; Weiber und Kinder drängten sich vor die Thüre, — Hufschlag liess sich vernehmen, — wir traten hinaus, und siehe — langsam, mit gesenktem Haupt kam ein papierbeiadenes Mula nach dem andern angestampft. Das gab nun eine unbändige Freude des Wiedersehens. Natürlich suchte bald jeder Theil die Schuld an dem Vorgefallenen von sich abzuwälzen. Die ganze Gesellschaft wurde von exemplarischem Hunger be- herrscht; der Schenk und ein Tlieil der Anwesenden beeilten sich, diesem Nothstaude abzuhelfen, natürlich aucli die neugierig herzuge- kommenen Weiber, indem man auf das bereitwilligste herbeibrachte, was die einfachen Haushaltungen zu bieten vermochten: Brod, Eier und Käse und jungen Knoblauch zum leckeren Zubiss. Auf diese Weise erhielten wir gleich einigen Proviant für die nächste Zukunft. Wälireud der Schmauserei umstand uns wohl mindestens die Hälfte der Dorfbewohner, neugierig jede unserer Bewegungen beob- achtend, und sichtlich erfreut" ob unseres gesegneten Appetits. All unsere Utensilien, die ihnen irgend erreichbar, wanderten viel bewun- dert inzwischen von Hand zu Hand: Pflanzenspaten, Käferflaschen, Schmetterlingsnetz, Taschenmesser, sogar unsere Kopfbedeckungen etc.; von den kleinen Gewehren und der grossen Landkarte konnte man sich gar nicht losreissen. Es gab ganz ergötzliche Scenen. Als wir nachher energisch zum Aufbruch drängten, unsere Füh- rer schienen grosse Lust zu haben, noch länger am Weintisch zu 127 hocken, bestürmten uns die bisher schüchterner im Hinterj^rund ge- bliebenen Frauen um unsere ärztliche Hilfe für kranke Kinder und gebrechliche Greise und zwar mit so hoffnungsvollem Vertrauen, dass uns recht schwer wurde, ihren Gesuchen wenig oder gar nicht entsprechen zu können. Gegen 6 Uhr schwangen wir uns wieder auf die Eücken der edlen Maulrosse und ritten unter den herzlichen „Kalochorycele"- Rufen (Glück auf die Reise) zum gastlichen Dörfchen hinaus, dem nahen Gebirge zu. Letzteres erhebt sich 2000 — 3000' hoch und ist durchweg mit hohem Gestrüppwald bedeckt. Der Weg wurde äus- serst romantisch, aber sehr steinig und schlecht; er führt au tiefen Thalschluchten hin, in denen Buschvegetation mit saatengrünen Feld- fluren wechselt. Letztere schienen aussergewöhnlich spät bestellt worden zu sein; streckenweise waren sie so reichlich mit blühendem Allium neapolitanum durchwuchert, dass sie täuschend den Eindruck beschneiter Stellen machten. Cyclamen latifolmm schmückte aller- wärts die buschigen Hänge, und hier und da prangte bereits ein Cistusstj-auch, Cistus scdviaefolius und C. creticKs, mit weissen oder rothen Blüthen. Die scheidende Sonne ergoss ihr immer röther wer- dendes Licht über die Nähe und Ferne, und bei der äussersten Klar- heit der Luft vermochte das Auge in alle Weiten zu dringen. Steiler und steiler führte der Pfad, zwischen Gestrüpp und Steinen oft ganz verschwindend, und unsere ohnehin müden Thiere befreiten wir bald wieder von unserer körperlichen Last. Unser junger griechischer Führer zog uns voran. Nur sehr langsam kamen wir von der Stelle; in immer kür- zeren Zwischenräumen musste gerastet werden. Mehrmals geriethen wir in die Irre, kurze beschwerliche Wegstrecken mussten wieder zurück gemacht werden. Darob entstand zwischen den Treibern und dem Führer ein Wortstreit. Längst war die Sonne untergegangen, und riesenschnell brach die finstere Nacht herein. Schon waren wir gegen drei Stunden unterwegs, und immer noch befanden wir uns in halber Höhe des Gebirges. Jeder von uns musste sein Maulthier hinter sich dreinziehen; die bepackten Thiere verweigerten immer energischer den Gehorsam. Auf einmal befanden wir uns in einer Schlucht, auf drei Seiten von hohen Felswänden umschlossen. W^eit- kronige Baumriesen, Oliven und Karuben, machten die Finsterniss noch unheimlicher. Das Vordringen schijeu ganz unmöglich, der Füh- rer behauptete jedoch, richtig zu sein. Unter entsetzlichem Schimpfen suchten die Leute nach dem verloreneu Wege, und schliesslich wollte Jeder eine andere Spur verfolgen. Wäre das Abladen der kunstge- recht bepackten Thiere unter den obwaltenden Verhältnissen nicht mit enormen Schwierigkeiten verbunden gewesen, würde ich darauf bestanden haben, die Nacht hindurch hier zu bivuakiren, durch un- sere Decken und ein leicht zu entzündendes Feuer hätten wir uns wohl vor der schon fühlbar werdenden Kühle schützen können. Da- von wollten die Treiber aber durchaus nichts wissen, weil hier die 11* 128 hungrigen Thiere nichts zu fressen hätten; erst dicht beim Kloster sollen gute Weideplätze sein. Endlich kam der Führer triumphirend zurück, er behauptete, den Ausweg gefunden zu haben. Und weiter ging es über Stock und Stein, schier halsbrecherisch. Viel Sorge hatten wir um unser Ge- päck; fortwährend wurden Felsen und dornige Gestrüppe gestreift, und es schien ganz unmöglich, dass nichts verloren gehe oder zer- trümmert werde. Oft genug kamen wir selbst mit dem steinigen Boden in unliebsame Berührung, glücklicher Weise ohne ernstlichen Unfall. In der That aber wurde ein einigermassen passirbarer, sanfter ansteigender Pfad erreicht, und die heitere Stimmung trat wieder ein. Die Partie wollte kein Ende nehmen, wieder sehr steil an- steigend, zog sich der Pfad durch hohes Cypresseugebüsch, soAveit es bei dem matten Scheine der Sterne zu erkennen war. Da machte der Weg eine Krümmung und brachte uns auf einen freien Plan, der, mit einzelnen hohen Bäumen bestanden, den Eindruck eines Obstgartens machte; unsichere Umrisse Hessen auf dahinter liegende Gebäude schliessen. Unsere Erlösungsstimde schlug, Kantara war erreicht. Vor einem langen, niedrigen und wie es schien, sehr verfal- lenen Hause hielten wir still. „Babu! — Babu!" — (Vater! — Vater!) — scholl es nun zum Oefteren aus den Kehlen unserer Griechen, bis drinnen eine Stimme Antwort gab. Ein kurzes Zwie- gespräch folgte, dazu erhüben die Mulas ohrenzerreissende Freuden- gesänge; die gequälten Thiere schienen prächtig zu wissen, um was es sich handelte. Mittlerweile hatte ich mein fürstbischöfliches Empfehlungs- schreiben aus dem Notizbuch genommen und übergab es einem aus dem Thore tretenden Manne, der zur Einkehr aufforderte, mit der Bitte, dasselbe dem würdigen Priester der Pauaia tu Kantara (Mutter- gottes von Kantara) zu übei-geben. Geräuschvoll, wie bei sechs Men- schen und fünf Maulthieren gar nicht anders möglich, zogen wir in dem schon seit Stunden der nächtliclien Ruhe ergebenen Kloster- hofe ein. In der herrschenden Dunkelheit erkannten wir eine kleine, weisse Kirche, die auf drei Seiten von niedrigen Baulichkeiten um- geben schien. Nahe dem Thore fiel aus einer offenstehenden Thüre matter Lichtschein, ein düsteres, raucheifülltes Gemach unsicher erkennen lassend, vor dessen hinterer Wand auf dürftigem Herde am Boden ein paar grosse Holzblöcke kohlten. Der Mann, welcher uns eingelassen, entfachte die fast erloschene Gluth zu hellen Flammen und trat alsdann seitwärts an eine er- bäi-mliche Lagerstatt, auf welcher sich mühsam ein weissbärtiger Greis in die Höhe richtete. Das silberlockige Haupt bedeckte ein zerdrücktes Barett, und übe]- dem mageren Arm, der sich ausstreckte, mein Papier in Empfang zu nehmen, fiel der weite Aermel eines schäbigen Priestergewandes. Unentfaltet wm'de der Brief zu Häupten geborgen, und der Alte sank in seine Lage gleich wieder zurück. 129 Die kurze Scene begleitete mit lautem Gebelfer ein kleiner Wachtel- hund, der sich am Fussende des Lagers gleichzeitig mit seinem Herrn erhoben hatte und ebenso bald wieder unsichtbar wurde. Nun kam der muthmassliche Diener, ein zerlumpter Geselle, wieder zu uns heraus und winkte uns, ihm zu folgen. Er führte uns in einen holperig gepflasterten, längs dem Hause fortlaufenden, über- dachten Gang entlang vor eine niedrige, leicht verriegelte Thür, durch welche wir gebückt in eine kleine, höchst ärmlich ausgestat- tete Zelle traten, dem Prunkgemach des Klosters, wie uns zur Ent- schuldigung gesagt wui'de. Es enthielt nur zwei hölzerne Bettgestelle, je aus einem auf vier in den Boden gerammten Pfählen ruhenden Brett bestehend, die bedenklich schiefe Ebenen darstellten. Die kleine, unverglaste Fensteröftuung, der Thür gegenüberliegend, war lose mit einem defecten Holzladen verschlossen, lieber Mangel an frischer Luft war daher nicht zu klagen, nur machte sich diese hier oben auf dem Berggrat recht empfindlich fühlbar. „0 Palazzo Pauliedes!" kam es uns unwillkürlich über die Lippen, und doch waren wir froh, dieses Asyl erreicht zu haben. Währeud wir nun das Hereiuschatfen unseres Gepäcks überwachten und die Maulthiertreiber entlohnten, die in aller Frühe wieder hinunter wollten, wurde Robert beordert, im Feldkessel einen starken Thee zu brauen. Nach dem erwärmen- den Genuss desselben fanden wir sehr rasch auf unseren spartani- schen Lagern die gesuchte Ruhe. (Fortsetzung folgt.) Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 457. Centranthus ruber (L.) DC. ""'Brunner. Valeriana rubra L. '"'Raf. H, *Cosent. Colpo. Auf Mauern, Lavaströmen, Eisenbahn- dämmen, in Wein- und Ülivengärten der Tiefregion äusserst gemein und eine der charakteristischesten Felspflanzen, besonders um Cata- nia, Belpasso, Zaffarana, Nicolosi, Bronte, Mangiano; geht auch noch bis 4000' in die Waldregion empor; var. alhiflora wurde von Cos. bei Belpasso gefunden. Blüht fast das ganze Jahr. ^ . 458. 0. Calcitrapa (L.) R. S. Valeriana Caldtrapa L. *Raf. H., *Biv. II, *Philippi, Guss. Syn. et Herb.! An sandigen Meerufern und auf steinigen Lavaströmen (0 — 3000'): Villascabrosa nahe bei Catania (Tom.!), in der Ebene ob Nicolosi sehr häufig bis zum Be- ginne der Wälder! März, April. 0. 459. Fedia cornucopiae (L.) Vhl. *Raf. I. Auf lehmigen und lavafelsigen Rainen, Feldern, in Gärten, sowie auf krautigen Weiden und Bergabhängen (0—4000') sehr gemein: Im Piano di Catania gemein!, um Catania überall (!, Tornab., Reyer!), gegen Oguina 130 gemein (! Reyer!), von da bis Taormina, nm Misterbianco, an der Strasse nach Nicolosi und hinter Nicoh3si bis in die Waldreoion hin- auf!, bei Pedara (Tornab.!); \a,v. ß. albißora um Paternö (Tom. in Guss. Syu. Add.). December — Juni. O- 460. Valerianella eriocayya Dsv., Bertol., Parlat., Guss.!, Ces. Comp., F. campamdata Biv. Unter Saaten, auf Feldern und Weiden bei Catania (!, Tornab.!). April, Mai. O- 461. V. microcarpa Lois. Gr. Godr., Ces, Comp, non Rchb., Ic, mixta Duf. Guss. *Syn.; «. dasycarpa^ ß. lelocarpa. Unter Saaten bei Paternö (Kamph. in Syn, Add. a. und ß.). März — Mai. O- 462. F. pi(bervla DC. Pr. Guss. Syn. et Herb.!, Ces. Comp., Fedia mic7'ocarpa Echb. pl. er. Unter Saaten und auf steinigen Berg- abhängen: Von Catania bis Nicolosi (2200'), nicht selten auch in der Waldregion bis 5000'!; var. lelocarpa fand ich nur bei Messina. April, Mai. O- Neu für das Gebiet. 463. V. oUtoria (L.) Mnch. Auf krautigen Stellen und unter Saaten: Bei Francavilla am Nordfusse des Etna (Guss. Syn.). Mai, Juni. O- 464. V. carinata Lois. Auf Bergweiden und Lavafeldern des Etna zwischen 1000 und 3000' häufig: Bei Paternö (Kamph. in Guss. Syn. Add.), in der Ebene hinter Nicolosi bis in die Wald- region!, auch von Toruabene in der Waldregion gesammelt! Mai, Juni. O- XLni. Farn. Dipsaceae DC. 465. Dipsacus sylvestris Mill. An Grabenrändern und Eisen- bahndämmen um Catania hie und da, sehr gemein an Gräben und am Simeto unterhalb Adernö. Juli, August. 0. 466. Cephalaria AlUonii Kerner, transsylvanka Guss. Syn., non (L.). Auf lehmigen, bebauten Stellen bei Catania (Guss. Syn.). Juni, Juli. 467. Knautia integrifoUa (L.) Bert. cc. genuina, ß. hyhrida (All.), Scabiosa int. L. *Raf. I. Unter Saaten, auf grasigen, buschigen Ab- hängen und Lavafeldern vom Meere bis 2500': Bei Catania, Cava- leri, Zaifarana und am Monte San Nicolö (Tom.!), unterhalb Nico- losi! April, Mai. O- 468. Scabiosa maritima L. «. genuina = Sc. grandiflora Scop. Guss. Syn. et Herb.!, ß. atropurpurea (L. *Raf. I), y. Cupani (Guss.) = Sc. angulata *Raf. II (Magere Gebirgsform). Auf saudigen und steini- gen Meerorteu sowie auf dürren Hügeln am Fiisse des Etna a. häufig: Bei Catania überall (!, Tornab.!), längs der Eisenbahn nach Acica- stello gemein, um Ognina, Misterbianco!, bei Taormina (Reyer!); var. ß. gibt Raf. in der Fussregion und y. in der Waldregion des Etna an; eine Uebergangsform zu y. traf ich von Bronte zum Si- meto hinunter bei ca. 2400'. Mai — Juli. 0 und %. 1469. Sc. crenata Cyr. montana, Biv. *Raf. II und III. In der Wald- und unteren Hochregion des Etna nach Raf.; nach Philippi, der sie aber kaum sah, zwischen 0 und 7100'; sonst von Niemand 131 aus dem Gebiete erwähnt und mir zweifelhaft. Ebenso fraglich ist das Vorkommen von Sc cretica L. in der Waldregion des Etua, da ausser Kaf. Fl. keine Angabe vorliegt; der nächste mir bekannte, aber schon ausserhalb des Gebietes befindliche Standort sind die Kalkfelsen Taormina's (Keyer!). 470. Sc. dichotoma Ucria *Guss. Prodr. et Syu., *Eaf. I; jHir- viflora Dsf. Auf Feldern und lehmigen Fluren unter Saaten: Bei Catania (Guss. Syn.). Mai, Juni. O- XLIV. Farn.: Compositae Vaill. 471. Etipatorium canndbinum L. An feuchten Stellen, beson- ders Bächen und Gräben der Tiefregion: Um Catania (Cosent. in Herb. Guss.!), am Simeto unterhalb Adernö gemein!, nach Kaf. Fl. auch in der Waldregion. Juli, August. 2|.. 472. Tussilago Farfara L. *Kaf. II. An feuchten, lehmigen Stelleu in der Fuss- und Waldregion des Etna häufig: Jänner — März. %. f 473. Nardosmia fragrans (Vill.) Kchb. Tussilago fr. Vill. Guss. Syn. et Herb.! In feuchten, schattigen Thälern Siciliens, von Kaf. auch aus der Tiefregion des Etna augegeben. 474. Bellis annua L. *Kaf. IL (Wahrscheinlich gehört hierher auch Bellium helUdioides *Kaf. I, da die echte Pflanze dieses Namens in Sicilien fehlt.) Auf Wegrändern, Feldern und grasigen Abhängen der Tiefregion äusserst gemein, besonders in der Ebene Catania's, um Catania, Motta S. Anastasia, Ognina etc. (!, Reyer!, Cosent.), November — März. O- 475. B. perennis L. a. genuina. Kelchschuppen breit, stumpf, Behaarung der Blätter spärlich, alle Blätter wurzelständig. In der Ebene Catania's an feuchten Stellen häufig!, liegt auch im Herb. Guss., aber als hi/brida Ten., von der Ebene Catania's auf. ß. hyhrida (Ten., Guss. Syn. als Art). Kelchschuppon etwas län- ger, schmäler und spitzer, Blätter meist etwas schmäler und ziem- lich lauh behaart, entweder theils wurzel-, theils steugelständig (die Normalform = f. a. caulcscens mihi) oder sämmtliche wurzelstäudig (f. b. acaxdis m.)\ beide Formen oft neben einander und mit Ueber- gäugen. Auf Weiden, an Wegrändern und krautigen Bergabhäugen vom Meere bis über 6000' sehr gemein und sich völlig gleichblei- bend, z. B. bei Catania (!, Cosentini in Herb. Guss.!), von Ca- tania gegen Misterbianco (a und b), bei Belpasso, Pateruö, Nicolosi (!, Tornab. in Herb. Guss.!), im Bosco di Malpasso (Beyer!), von Nicolosi bis über das obere Ende der Waldregion a und b sehr ge- mein. November — Juni. 2|.. Noch sei erwähnt, dass ich auch von cc. genuina eine f. cavlescens besitze, die Prof. Strasser bei Seiten- ste'tten gesammelt hatte. t476. B. sylvestris Cyr. Diese in den Nebroden so gemeine und von Guss. Syn. als in Sicilia ubique vorkommend angeführte 132 Art wird nur von Raf. Fl, in der Waldregion des Etna angegeben; mir und allen ital. Autoren ganz unbekannt aber ist B. maritima Raf. aus der Tiefregion des Etna. 477. Erigevon canadense L. *Guss. Syu, Add. et *Herb.! Auf Eisenbabndämmen, in Weingärten und überhaupt an dürren, sandi- gen Plätzen in der untersten Etnaregion sehr häufig bis 3000': Bei Catauia überall (Tornab.!), längs der Eisenbahn nach Taormina!, um Mascahicia, Via graude, Nicolosi (Tornab.!), zwischen Milo und Zaifarana! Juli — October. O- 478. Er. liuif olium W. Bert., Gonyza amhigua DC. Guss. Syn., et Herb.! An sterilen, wüsten und cultivirten Orten, besonders Eisen- bahndämmen und in Weingärten vom Meere bis 2000' sehr häufig: Um Catania und Zaifarana (!, Tornab.!), längs der Eisenbahn von Catania bis Taormina sehr häufig (!, Herb. Gruss.!), um Milo, im Piano di Catania! Juli, August. 0. (Fortsetzung folgt.) Literaturberichte. Haynald Ludwig Dr. (Cardinal, Erzbischof von Kalocsa etc.): Castanea vulgaris Lam. (C. sativa MilL, C. vesca Gaertn.). Eine Dissertation von zwar geringem Umfange (16 Octavseiten), aber sehr gediegenem Inhalte. Dem Aufsatze liegt die Durchführung zweier Thesen zu Grunde, die folgende Titel führen: I.Solumiuquo Castanea in Hungaria crescit, II. Incolatus ejus in Hungaria. Im ersten der genannten Abschnitte bespricht der hohe Verf. unter Be- rufung auf verlässliche Gewährsmänner (worunter botanische Autori- täten, wie De Candolle, Kerner, Neilreich, Willkomm) die geographische Verbreitung des Kastanieubaumes in Europa, sowie der Substrate, die seinem Gedeihen am besten zusagen. In letzterer Bezie- hung lautet das Endresultat dahin, dass Castanea vulgaris nur selten auf Kalk vorkommt und andere Erdarten, als: Granit, Poiphyr, Mergel und Thouboden, dann besonders Unterlagen vulkanischen Ursprunges vorzieht. — Die Lösung der zweiten, das Bürgerrecht des Kastanienbaumes in Ungarn betreffenden Frage erfolgt auf hi- storischem Wege, und wird auf Grund von Urkunden aus dem 13. Jahrhunderte, dann mit Aufüiirung von Citaten aus altrömischeu Autoren: Plinius d. Jung. (Hist. Nat.) Palladius, Columella (de re rustica) nachgewiesen, dass der Kastanienbaum nicht nur im Mittel- alter, sondern schon zur Zeit der Colouisiruug Pannoniens durch römische Legionen in Ungarn gehegt wurde und daher heutzutage schon mit Recht als eine in diesem Lande eingebürgerte Cultur- pflanze betrachtet werden darf. Diese Broschüre ist in Kalocsa bei Malatin und Holmeyer (erzbischöfl. Buchdruckerei) 1881 erschienen. M. PHhoda. 133 Dr. Herrn. Hager: Handbuch der pharmaceutisclieii Praxis für Apothe- ker, Aerzte, Droguisten und Medicinal-Beamte. Ergänzungsband, 8. Lief. Berlin, J. Springer, 1882. 8" p. 785—896. In der 8. Lieferung dieses Werkes wurden die Artikel Nigella- Paraifinum in gleich ausgezeichneter Weise wie in den früheren Lieferungen behandelt und zeigen von Neuem das hervorragende und umfassende Wissen ihres Verfassers. B. Dr. A. Husemann, Dr. A. Hilger, Dr. Th. Husemann : Die Pßanzen- stoffe in chemischer, physiologischer, pharmakologischer und toxiko- logischer Hinsicht, "2. Aufl.. 2. Lief. (Scliluss des 1. Bandes), pag. 3^21 — 664. Berlin, J. Springer, 1882. Es ist hier nicht der Platz, in eine Besprechung dieses für die betreffenden Fachkreise unentbehrlichen Buches näher einzugehen, da ohnehin die erste Auflage dieses Werkes durch gediegene Arbeit bekannt geworden ist. Ich füge daher nur hinzu, dass die Bearbei- tung des so umfangreichen Materials in vortrefflicher Weise gelungen ist, indem zahlreiche Verbesserungen und Neubearbeitungen dem Texte hinzugegeben wurden. Es wird daher nicht nur den Fach- kreisen unentbehrlich, sondern auch dem Pflanzenphysiologeu ein willkommenes Nachschlagebuch in Bezug auf Fragen sein, welche sich auf Pflanzenstoffe beziehen. B. Das Pflanzenreich von Dr. H. O. Lenz. 5. Auflage, herausgeg. von 0. Bur- bach mit 8 Tafeln. 2 Bände 8". 655 Seiten. Gotha, E. F. Tienemann. Die Umgestaltung, welche der 4. Band von Lenz's gemein- nütziger Natiu'geschichto in fünfter Auflage erfahren hat, besteht hauptsächlich in der Gruppirung der Gattungen nach natürlichem Systeme, was wohl von geringer Tragweite, weil das Liune'sche Sy- stem noch beibehalten wurde. Da die deutschen floristischen Werke sich fast vollständig dem natürlichen Systeme angeschlossen haben, wäre auch die Anordnung der Familien nach natürlichem Systeme eine wünschenswerthe Verbesserung gewesen. Die 8 Tafeln sind cor- rect ausgeführt und tragen z. B. durch Darstellung der mikrosko- pischen Feinde (Pilze) unserer Culturpflauzen nicht unwesentlich zur Verbreitung der Kenntniss unserer niederen Organismen bei. Da auch im allgemeinen Theile mannigfache Veränderungen zu Gunsten des Werkes bewerkstelligt wurden, kann das Buch als ein Führer in die Pflanzenwelt den Freunden unserer Wissenschaft bestens empfoh- len werden. B. Flora des Schneebergs in Nieder -Oesterreich von Heinrich Kempf. Alpine Chronik des Oesterreichischen Touristen-Club. Wien 1882. 66 Seiten in Gross-Octav. Mit der Flora des Schneebergs ist ein langgehegter Wimsch erfüllt worden, die bedeutendsten Berge Niederösterreichs, Schnee- berg, Kaxalpe, Oetscher, Dürrenstein und Wechsel haben nun ihre Specialfloren in neuer Bearbeitung. Im Vorworte der vorliegenden Flora weist der Verfasser darauf hin, dass es ihm besonders Auf- gabe war, ausser seinen eigenen Beobachtungen auch alles, was die 134 botanische Literatur Einschlägiges aufweist, gewissenhaft zu benützen. In einem allgemeinen Theil wird dann ein Abriss der Geschichte der Botanik, nach der Gleiches behandelnden Arbeit Neilreich's in den Verhandlungen und ferner ein Verzeichniss einiger Höhen des Schnee- berggebietes gegeben. Ein Verzeichniss volksthümlicher Pflanzen- naraen ist ein werthvoller Beitrag, wenn auch eine grössere Reich- haltigkeit desselben erwünscht gewesen wäre. Das Verzeichniss der beobachteten Gefässpflanzen des Gebietes, geordnet nach Endlich er's System, schliesst sich daran an. Die Arbeit ist von Seite der Tou- risten, für welche sie doch hauptsächlich unternommen wurde, einer günstigen Aufnahme und zahlreichen Benützung wohl gewiss, F. Scherfei, W. Aurel: Adalekok a Szepesi-Tätra alhavasi es harasi virä- iiyüiiak isuieretehez. II. (Beiträge zur Kenntniss der subalpinen und al- pinen Flora der Zipser Tatra, im Jahrbuche des ung. Karpaten - Vereines), Kesmärk 1880, pag. 298 — 371, ungarisch (übersetzt von C. Daits) und deutsch. Die erste Mittheilung erschien in demselben Jahrbuche von 1879, pag. 245—298 imd enthielt folgende Abschnitte: I. Hoch- ebene a) die Pflanzen der Auen, Waldbäume, Wiesen, Torfmoore, b) Pflanzen der Saatfelder, c) die Strassenfloi'a der Ortschaften, d) die Flora der Wegränder: — Die voliegeude Mittheilung ist „einer- seits der Wald-, Krummholz- und Hochalpen-Region der Tatra von der Gerlsdorfer Spitze bis einschliesslich der Beläer Kalkalpen, an- dererseits aber der von Gänöcz an in westlicher Richtung hinter Teplicz bis über Lucsivna an die Zipser Grenze sich hinziehenden Bergkette, mit Berücksichtigung des kurzen Höhenzuges des , Kien- berges' nördlich von Lucsivna gewidmet". Nach einer kurzen Be- schreibung der geologischen Unterlage führt der Verf. die Pflanzen in folgenden Abschnitten an: 1, Die Waldregiou. Der eigentliche Wald beginnt hier in einer Höhe von 720 — 790 Metern, und im geschlossenen Bestände steigt er bis zu einer Seehöhe von 1400 M. Der vorherrschende Baum auf Granit ist Abies excelsa DC., aber in Holzschlägen in einer Höhe von über 1000 M. siedelt sich jetzt der Lärchenbaum an, die Weisstanne ist jetzt seltener. Häufiger und vor- herrschend tritt sie in den Belaer Kalkgebirgen auf. Pinus silvestris nimmt an der Waldbildung nur in untergeordneter Weise Theil. Die Zirbelkiefer kam ehemals liäufiger als jetzt vor. — Fagxis silva- tica ist an der Südseite der Tatra nur auf Kalk in den Belaer Ge- birgen in einzelnen verkrüppelten E.\emplareu, wie auch andererseits auf den Tepliczer Kalkbergen zu finden. Auf der Nordseite gegen ^dzar und Javorina bilden sie schon ganze Bestände. — An der Süd- lehne der Melaphyrberge gegen Greuicz tritt ein kleiner Bestand der Steineiche hinzu. 2. Die Krummholzregion. Dicht geschlossen tritt das Krummholz in einer ungefähren Höhe von 1450 — 1700 Meter auf, obwohl es sich schon auch in einer Höhe von 1170 Met. findet und bis zu 1920 M. steigt, 3. Hochalpenregion. Der Unterschied zwischen der Flora des Krummholzes und dieser Region ist ein sehr geringer, doch hat letztere auch charakteristische Pflanzen. S. 337 — 135 358, 359 — 368 imd 369—371 sind die in den betreffenden Regionen wachsenden Pflanzen mit ihren Vegetationsverhältnissen angeführt. Borbäs. Borbäs Vince: Hilrom bosuiai pslzsitfele Iiazjinkban. (Drei bosnische Gra- mineen in unserem Vaterlande, in Földmiv. Erdek. 1882, no. 11.) 1. Bromus pannonicus Klimm, et Sendtn. 1849 ist nach den Originalien im Herb. Monac. = Br. vemalis Panc. 1855, Br. erectua var. pi/cnotriehus Borb. 1878. Die charakteristischen Merkmale: die Ausläufer und die wollige Behaarung der Blattscheiden werden von den Autoren des Br. pannonicus in der Beschreibung nicht erwähnt, darum bekam die Pflanze, welche sich durch diese Merkmale aus- zeichnet, neuere Benennungen, doch bemerkt man diese Merkmale an dem Original des Br. pannonicus, welches von Ofen stammt, deutlich; an den bosnischen, nicht gut ausgegrabenen Exemplaren (Bukovieca) fehlen zwar die Ausläufer, aber die Behaarung stimmt gut mit der Ofner Pflanze überein. Nach diesen ergänzt Ref. den Formenkreis des Bromus erectus, welchen Professor E. Ha ekel in Oest, botan. Zeitschr. 1879 p. 209—210 zusammengestellt hat, fol- genderweise: I, n, A., a) mit a. und ß. bleibt 1. c. p. 209 unverändert, b) Folia et vaginae pilis longis laxis ciliata, aa) Spiculae glabrae racemosae, quam pedicelli evidenter longiores. Glaiicescens = Br. erectus var, racemiferus m. (Fiume). bb) Pauicula expansa, non racemosa, spiculis longe pedicellatis. *) Spiculae glabrae = var. Hackelii Borb. {Br. pannonicus Hack. 1. c.) non Klimm, et Sendtn. (non rarus). **) Spiculae hirsutae = var. pubijiorus m. (Croat.). c) Vaginae glabrae. aa) Glumae evidenter inaequales. *) Br. transsilvanicus Steud. H.ackel 1. c. (Buda). **) Folia latiora, spiculae glabrae contractae = var. densiflorus m. (Papuk). bb) Glumae subaequales. *) Folia et flores hirsuta = Br. erectus Huds. **) Folia et flores glabra = var. Borbdsii Hack. (Croat. subalp.). ***) Folia hirsuta, flores glabri var. glabrißorus m. (Buda). B. Rhizoma stoloniferura. a) Folia et vaginae molliter pateuti villosae, flores glabri = Br. pannonicus Kumm. et Sendtn. (Bosn., Serb., Buda). b) Vaginae et flores glabri, folia pilosa = var. reptans Borb. c) Br. albidus MB. Hack. 1. c. 2. Br. longipilus Kumm. et Sendtn. ist nur eine behaartblü- thige Form, des Br. tectorum, welche an manchen Stellen häufiger ist als die Form glahrescens. 3. Festuca bosniaca Kumm. et Sendtn. ist eine in den subal- pinen Gegenden des Litorale nicht grosse Seltenheit und nur eine Form der F. varia, wie sie auch Prof. Hackel andeutet. Borbäs. 136 Borbäs Vince: Hazankiiak egy üj Loniceriija (Eine neue Lonicera unse- res Vaterlandes. ,.Erdeszeti Lapok" Forstwissensch. Blätter 1882 11. Heft). Lonicera reticidata Borb. wächst am Kisuyak, Scbeznik, Viso- cica imd Viseuura iu Croatien und ist am nächsten mit L. coerulea verwandt, von der sie aber durch die länglich rundlichen oder ganz rundlichen, lederartigen, fast kablen und fast sitzenden Blätter, bei welchen die dichte Nervatur stark hervortritt und in dieser Hinsicht etwa an die Salix reticidata erinnert, dann durch die kahlen Jahres- triebe, kahlen Fruchtstiele und Bracteen, welche nur am Bande kurz gewimpert sind, verschieden. Die Blüthen sind unbekannt. Nach diesen ergänzt Ref. die Zusammenstellung der Loniceren in Willkomm's „Forstliche Flora" mit L. leiophylla Kern, und L. reticidata. — Lonicera glidinosa Yis. hat Willkomm nicht an die richtige Stelle gestellt, denn bei dieser sind die Fruchtpaare ganz bis zu der Spitze in eine verschmolzen, wie auch Visiani richtig angibt. Mau kann aber letztere nicht für eine vicarireude Species oder Abart der L. cdpi- gena halten, denn L. glutinosa kommt am Velebit mit L. alpigena vor. Letztere ist häufiger und breitet sich in Croatien noch südlicher aus (Monte Santo) als L. glutinosa. Dagegen scheint L. reticulata eine vicarirende Species der L. coendea zu sein, welche in solchen For- men, wie sie in Tirol vorkommt, in Croatien lehlt. — L. leiophi/lla scheint sich so zu L. Xglostemn zu verhalten wie L. reticulata zu L. coendea. L. coerulea Schloss. et Vuk. scheint zu L. reticidata zu gehören. Borbäs. Acta horti Petropolitani (Tom. VII. Fase. II). Der soeben erschienene IL Band de 1881 des genannten perio- dischen Werkes enthält folgende Abhandlungen: I. E. R. v. Traut- vetter: Elenchus stirpium anno 1880 in isthmo caucasico lectarum. — Im Jahre 1880 haben mehrere Forscher die Gegenden zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meere im botanischen Interesse bereist. So hat Dr. G. Radde das Gebiet von Lenkoran, das Tatyscher Joch und den persischen District Ardebil durchforscht; Becker botanisirte längs den Seeküsten Daghestan's, während N. v. Seidlitz die höchsten Spitzen einiger dortiger Berge bestiegen hat; M. N. Smirnow endlich widmete sein Augenmerk der Flora von Tiflis. — Der Autor hat die Ergebnisse der vorerwähnten Excursionen gesichtet und in der vorliegenden Arbeit systematisch verzeichnet. Im Ganzen werden daselbst 878 Arten (Phauerogamen und Farne) aufgezählt. Darunter sind nachstehende von Trautvetter neu auf- gestellte und mittelst ausführlicher Diagnosen näher beschriebene Pflanzen, als: Leontice Smirnoivii, Silene solenantha, Sedmn tetra- merum, Galium Grusinimi, Heliotropiuni styligerian, Trigonocaryinn prostratmn (Familie Asperifolien), Nepliechloa breviglurnis. — Am reichlichsten wurden von den genannten Forschern bedacht die Fa- milien der Cruciferen, Alsiueen, Papilionaceen (darunter die Gattung Astragalus mit 29 Arten) und die Umbelliferen. Dagegen sind sehr stiefmütterlich behandelt die Genera Bubus, welche mit 1 Art, und Hosa , die mit nur 3 Arten aufgeführt erscheint. — IL Dr. K. 137 Priedrich. lieber eine Eigenthümlicbkeit der Luftwurzeln von Acanthorhiza acideata Wendlaud, Der kais, botan. Garten zu Petersburg besitzt ein Exemplar der obigen äusserst seltenen Fäcber- palme. Ibre Heimat ist Mexico, wo sie von Linden und Funk ent- deckt, und unter dem Namen Chamerops stauracantha bekannt ge- macht wurde. Martins erhob sie zur selbststäudigen Gattung mit der Benennung: Thntinax acideata. Charakteristisch ist an dieser Palme eine Garnitur von oft verzweigten, äusserst harten und spitzen Dornen, welche am Stamme, an der Basis der Blätter, deren Scheiden sich in einen dichtverworrenen Filz umwandeln, entspringen. Diese Dornen, am Petersburger Exemplar, eine Länge von mehr als 10 Ctm. erreichend, sind metamorphosirte Luftwurzeln. Nebst diesen hat aber Acanthorhiza acideata auch noch andere Luftwurzeln, welche bedeutend stärker als erstere sind, und in die Erde sich herabsen- kend, dort die Functionen wirklicher Wurzeln übernehmen. — Aehn- liche Metamorphosen (Verdoruuugeu) kommen übrigens auch an an- deren monokotylen Pflanzen vor, so u. A. nach Russe w au Pan- danus odoratissimus, und nach Reinke bei mehreren Orchideen und Palmen, z. B. bei Iriartea ferocc. — Die Spitze einer Luftwurzel der Acanthorhiza acid. ist mit einer stark entwickelten Wurzelhaube be- deckt. Sobald jedoch diese Luftwurzel eine gewisse Länge erreicht hat, löst sich die ganze Wurzelhaube ab, bleibt indess meistens noch so lange an der Spitze der Luftwurzel häugen, bis sie durch irgend welche Ursache abgehoben wird. Hiedurch hat nun die Luft- wurzel ihre morphologische Eigenschaft als Wurzel eingebüsst und muss dieses Axenorgan, nachdem es neben bedeutender Härte spitz geworden ist, als Dorn aufgefasst werden. Die Härte der Dorn- spitze kommt von der Umwandlung einiger Schiebten der äusseren Rinde in sklerenchymatische Zellen. — HI. E. Regel. Descriptio- nes plantarum novarum et minus cognitarum (Fase. VHI), Die sehr beachtenswerthe Arbeit des so produktiven Verfassers zer- fällt in folgende Abschnitte: a) Plantarum diversarum in horto Imp. Petropolitano cultarum descriptiones. Enthält die Diagnosen nachstehender Pflanzen: Goleus Huheri Regl., Crinum Schmidtii Regl., Lycaste costata Lindl., Merendera Raddeana Regl., PleurothalUs Hooke^n Hegl. — b) Plantarum centrasiaticarum, in horto bot. Imp. Petropol. cult. descriptiones. Hier macht uns der Autor mit folgenden neuen Bürgern der centralasiatischeu Flora bekannt, als: Allium Ostroivhianum Regl., Allium stipitatum Regl., A. Si(ivaroi(ji ^egl., JSidbocodium {Merendera) /:>e^s^c^fm Boiss. et Kotschy, ß. turkestanimi, Delphinium corymhosum Regl., Gentiana Fetisoxvi Regl. et Winkler, Gent. Kesselmayeri, Heliotropium Lehmani Regl. (Syn. Biarum Lehmani Regl. Reliq. Lebm. Nr. 1333). Lonicera Alberti Regl., Statice Smvaroivi Regl. , Tanacetum leucophi/Uum Regl. — • c) Juncacearum, Cyperacearum, Graminearum, Balanophorearum et Acotyledonearum vascul; Centrasiaticarum adbuc cognitarum Enu- meratio. In diesem Abschnitte fällt bei manchem Genus ein beson- derer Reichthum an Arten auf. So figurirt im besprochenen Floren- 138 gebiete die Gattung Scirpus (incl. Isolepis, Heleocharis und Blystrvus) mit 22, Elymus mit 13, Bromus mit 14, Poa mit 19 Arten. Unter den aufgezählten Pflanzen sind nicht wenige Novitäten und dann einzelne der arktischen Flora angehörende Arten. Hierauf folgen all- gemeine Bemerkungen über die Flora Centralasiens und über die Ver- breitung der Juncaceen, Cyperaceen und Gramineen in Turkestan; eine pflanzengeographische Studie von hoher Bedeutung. Derselben ist eine Karte von Centralasien mit Angabe der Reiserouten von Regel, Fedtschinko, Haulbars, Kuropalkin, Osten-Sacken, Prewaldski, Sewirzow beigefügt. Moritz Prihoda. Das Billigste, was auf dem Gebiete von Obst- und Gartenbau- Zeitungen bis jetzt geliefert wurde, ist der „Praktische Obstzüchter", illustrirtes Volksblatt für Obstbau, Gemüsebau und Schulgarten- wesen; die ganze Zeitung, die reich illustrirt monatlich je 12 Seiten stark erscheint, kostet nämlich, Postporto mit inbegriffen, nur 1 fl. Der sehr rührige Landes-Obstbauverein für Niederösterreich hat sieh in der That ein wesentliches Verdienst um die Hebung des Obst- und Gartenbaues durch die Herausgabe dieser billigen und prakti- schen Zeitung erworben. Die uns vorliegende zweite Nummer ist so reichhaltig, dass wir Jedermann die Lecture derselben empfehlen müssen. Von der Redaction des „Praktischen Obstzüchter" in Klo- steneuburg bei Wien können übrigens Probenummern gratis bezogen, auch iVbonuements an dieselbe aufgegeben werden. Fersonalnotizen. — Joseph Decaisne, Director des Jardin des plantes in Paris, ist am 8, Februar, 73 Jahre alt, gestorben. — Dr. Ludwig Koch ist zum ausserord. Professor der Bo- tanik an der Universität Heidelberg ernannt worden. — Wilhelm Perring, bisher Universitätsgärtner in Tübingen, wurde zum luspector des kgl. botanischen Gartens in Berlin ernannt. — W. Zeller, bisher Universitätsgärtner in Marburg, wurde als solcher in Tübingen angestellt. — Dr. Theodor Ritter v. Weinzierl hat sich als Privatdo- cent für Botanik an der k. k. Hochschule für Bodencultur in Wien habilitirt. Vereine, Anstalten, Unternehmung^en. — In der Februarversammlung des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark in Graz hielt der Vereinspräsident Dr. J. B. Holzinger einen Vortrag über das neue Gesetz für Stei- 139 ermark vom 9. Jänner 1882, welches die Vertilgung der Kleeseide, der Ackerdistel, des Berberitzen- und Kreuzdornstrauches an den Aeckern anordnet, und gab eine fassliche Orientirung über den bo- tanischen Stoff und die Avirthschaftlichen Motive des Gesetzes. Die Anordnung der Vertilgung des Berberitzen- und Kreuzdornstrauches insbesondere, welche auf der Entdeckung beruht, dass diese Gesträuche die Beherberger eines mikroskopischen Pilzes sind, der den oft ver- heerend auftretenden Getreiderost sowie den Eost am Weizen und Hafer erzeugt, gab dem Vortragenden Veranlassung, die der Theorie des deutschen Professors de Bary zu Grunde liegenden wissenschaft- lichen Thatsachen zu beleuchten und auch der Controversen zu ge- denken, zu Avelchen dieselben selbst unter den, heute freilich in der Hauptsache geeinigten, Fachmännern Anlass gegeben, von denen der Mykologe Professor Friedrich Hazsliuszky in Eperies der Ansicht huldigt, dass die Entfernung des Sauerdorns und des Kreuzdorns so lange nichts nützen könne, als man nicht alle überhaupt existirenden Arten der Berberis und des Khamnus auf dem ganzen Continente bis zum Altai und Himalaya hinan ausrottet, da der Flug der Pilz- sporen selbst aus Hochasien bis nach Steiermai'k für dieselben nur eine Spazierfahrt sei. — Der als eifriger und verdienstvoller Pflanzensammler be- kannte, vor Kurzem verstorbene k, k. Statthaltereirath und Sauitäts- Eeferent in Prag, Dr. v. Hofer-Heilstädt, hat zur dauernden Er- innerung an die Freundschaft, welche ihn mit K^gierungsrath Prof. A. Weiss verband, sein ganzes werthvoUes Herbar dem von Letz- terem geleiteten pflanzen-physiologischen Institute der Prager Uni- versität testirt. In diesen Tagen wurde dasselbe vom genannten Instituts-Director übernommen und wird als „Herbar Hofer" eine bleibende Zierde der Instituts-Sammlungen bilden. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn. Dr. v. Marchesetti mit Pflanzen aus Istrien. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Dr. Jirus, V. Eichenfeld, Burnat. Aus Siebenbürgen eingesendet von Janka: Banffia petraea, Chrysanthemum tenuifolium, Sideritis montana, StijJa Graßana, Tri- folium awjulosum. VonBuchtien eingesendet: Aus Mecklenburg: Ägrostis alba var. maritima, Alopecurus agrestis, Arum maculatiim, Calamagrostis lanceolata, Calla palustris, Carex ericetorum, Elymus europaeus, Equisetiim arvense var. decumbens, E. pratense, E. Telmateia, Erio- phorum alpinum, Gagea spathacea, Juncus Gerardi, J. Tenageia, J, rdiginosits, Lolium perenne var. ramosumj. L. per. v. tenue, Ma- 140 laxis paludosa, Panicum, glaucum, Phalaris canariensis, Polygonutn mite, Polypodium vulgare var. auritum, Rum,ex Hydrolapathwm, R, obtusifollus, Sc'irj:>us maritimus var. compactus, Sc. mar. var. mono- stachys, Schoenus ferrugineus, Triticum acutum. Aus Thüringen: Spiranthes autunmalis. Vom Harz; Careoc polyrrhiza, Thesium 7non- tanum. Aus den Eheinprovinzen : Atriplex ohlongifoUa, Luzula For- steri, Poa hadensis. Aus Nassau: Aspidium, lobatum var. deltoideum,, A. lobatum, var. Plukenetii, Iris sambucina, Parietaria diffusa; aus Bayeiu: Euphorbia alpigena; aus Pommern: Goodyera repens; aus dem Erzgebirge : Aspleniuvn adulterinum, A. Serpentini, Luzula ma- ximxi; aus der Schweiz; Aspidium angulare. Obige Pflanzen können nath beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 K. Mark) abgegeben werden. Berichtig^ung. Seite 104, Zeile 22 von oben, statt .,Blüthen*' zu lesen „Blättchen". Seite 104, Zeile 7 von unten, statt „unter" zu lesen „unten". Inserate. Verlag von Eduard Besold in Erlangen. Blologiseliefi Ceiitralblatt unter Mitwirkung von Prof. Dr. M. Reess und Prof. Dr. E. Selenka herausgegeben von Prof. Dr. J. Rosenthal. II. Band (oder Jahrgang). 24 Nummern von je 2 Bogen bilden einen Band (Jahrgang). Preis 16 Mark. Man abonnirt bei Postanstalten und in Buchhandlungen, auch direet bei der Verlagsbuchhandlung. über 1000 Arten der österreichischen Flora um 40 fl. zu ver- kaufen von Heinrich Kempf, Hauptstrasse 35 in Ober-Döbling bei Wien. Diesem Hefte liegt bei: Prospect und Illustrationsproben über „Metho- disches Lehrbuch der Allg-eineiueu Botanik. Von Dr. Behrens". Verlag von C. A. Schwetschke und Sohn in Braunschweig. Ke>latt''ur unrt Herausgeber Dr. Alezander Skofltz. — Verla;; von C. Gerold's Sohn. Druck unii Papier der C. Ueberreutcr'si'liHn Biichilriickerei (K. Salzer). OestciTcicliisclic Botanisclie ZeitscMft. Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint den Ersten jeden Monats. Man pränumerirt auf selbe mit 8 fl. Ost. >V. QU R. Mark) ganziähriff. oder mit 4n. ö'st. W, CS R.Mark) halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Organ für Botanik und Botaniker. N^ 5. Exemplare die frei durch die Post be- zogen werden sollen, sind blos bei der Redaktion (V. Bez., fichtossgas.te Nr. 15) ZU pränumeriren. Im Wege des Piuchhandels übernimmt l'ranumeration C. fierold's Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXII. Jiilirsnsiii*. WIEN. Mai 1882. INHALT: Nachtrüge zur Flora von Schlesien. Von Dr. Pax. — Zur Flora von Bosnien. Von Hofniann. — Grüne Weihnachten, weisse Ostern. Von Dr. Borbäs. — Frühling im Küstenlande. Von Dr. Solla. — Bei Fuzine. Von Hirc. — Flora des Etna. Von Strobl. — Schedae ad Fl. exs. Austr.-Hunü:. Von Heimerl. — Literaturberichte. — C'orrespondenz : Von Wiesbaur, Som- mer, S cheppig. — Personalnolizen. — Botanischer Tanschverein. Inserat. Einige Nachträge zur Flora von Schlesien. Von Dr. Ferd. Pax. In Fiek's Flora von Schlesien*) habe ich auf S. 68 der Einlei- tung eine Anzahl Hochgebirgspflanzen angegeben, deren Vorkommen auf dem Rehhoru bei der geringen Elevation und der verhältniss- mässig entfernteren Lage des genannten Berges vom Hauptkamme der Westsudeten höchst autfallend erscheint, besonders da sie sich meist in grosser Individuenzahl vorfinden. Andererseits steigen aber auch an diesem Punkte gewisse Pflanzen niederer Eegiouen uner- wartet lioch hinauf, wie Geranium ijcdustre L. und Succisa bei un- gefähr 1000 Meter Seehöhe, PotentiUa norvegica L. noch bei etwa 900 Met. u. a. m. Findet sich hier doch sogar Hieracinm prenan- thoides Vill. vergesellschaftet mit Saroihaninus und Erigeron eana- densis L.! Durch neuere Excursioneu, welche ich im vergangenen Sommer nach dem Eehhorn unternahm, hat sich die Zahl solcher Pflanzen noch erheblich vermehrt. Celakovsky erwähnt^), dass nach den Beobachtungen von C. Purkyne auch Hieradmu atratmn Fr. und chlorocephalum Wimm. auf dem ßehhoru vorkommen sollen, welche beide Pflanzen ich vorläufig an dem genannten Standorte noch nicht habe auffinden können. ') Unter Mitwirkung von R. v. Uechtritz bearbeitet von P]mil Fiek. Breslau 1881. ") ..Eesultate der bot. Durchforschung Böhmens im Jalue 1881" in den Sitzungsber. der k, böhm. Gesellsch. d. Wiss. Prag 1881. Oesterr. botan. Zeitsclinft. 5. Heft 1882. 12 142 Das Folgende enthält dalier meist Standortsangaben von Pflan- zen aus dem Gebiete des Rehhorns bei Schatzlar am Südabhange des Riesengebirges, deren Vorkommen pflauzengeographisch wenig- stens für unsere Provinz Interesse bietet. Ich habe noch einige an- dere Standorte seltenerer Pflanzen aus der Flora von Schlesien hin- zugefügt, welche wie die ersteren in Fiek's Flora noch keine Be- rücksichtigung gefunden haben. Zwei der angeführten Pflanzen sind für Schlesien neu: es ist diess Hieraeium coIUnum'X PHosella imd eine interessante Form von Salix silesiaca Willd., welche ich als lancifolia bezeichne. Die im Folgenden angeführten Pflanzen sammelte ich an den zu neunenden Standorten meist selbst. Angaben mit Material lie- ferten mir auch mein Bruder, der Pharmaceut Rud. Pax, und mein Freund Selbmann in Landeshut*). Anemone nemorosa var. purpurea Gray. Schmiedeberg: Victoriahöhe (Rud. Pax); Niederbusch bei Schatzlar. Ranimculus aconitifolius L. v, monantha. Rehhorn; Liebau: Weiss- berg bei Hermsdorfstädt. — nemorosus DC, Schatzlar: Krinsdorfer Steinbrüche; im Dorfe Rehhorn. — hulhosus L. Noch am Kirchberge bei Landeshut, bei ca. 500 M, Aconitum Napellus L. var. flore flavo. Riesengebirge: Melzergrube (1300 M.). Papaver duhhon L. Landeshut. Felder unterhalb der Konradsschanze. Zieder Berge. Sisymhrium offidnale v. leiocarpum DC. Von Schmiedeberg ziemlich häufig, bis Ober-Schmiedeberg, Krummhübel und Arnsdorf stei- gend, Seidorf bei Warmbrunn. Helianthemitm Chamaecistus var. (jrandiflorion DC. Sparsam auf der Kippe bei Schatzlar; Rehhorn. Die Angabe in Celakovsky's „Prodromus"") bezieht sich auf diese Pflanze. Viola hirta L. Liebau: Schartenberg, 600 M. (leg. Dr. med. Bätz). Dianthus deltoides L. Noch auf dem Gipfel des Rehhorns, 1000 M. Spergidaria rubra Presl. Riesengebirge: Spindelmühl; Rehhorn noch bei 900 M. mit Linum catharticum L., dieses hier noch bei 1050 M. G-eraniimi pratense L. Sehr gemein um Schatzlar; am Rehhorn im gleichnamigen Dorfe bis gegen 850 M. steigend. Rubus suberectus Anders. Schatzlar, nicht selten. — villicaulis Köhler. Um Schatzlar verl)reitet. — saxatilis L. Teufelsgärtchen und am kleinen Teiche im Rieseu- gebirge; Landeshut: Langer Berg (Selbmann). ') Die „Resultate der bot. Durchforschung Schlesiens" im vorigen Jahre, -welche iu Kurzem von v. Uechtritz publicirt werden, kenne ich noch nicht, da ich' auch in der Sitzung der schles. Gesellsch., in welcher die genannte Ab- handlung zum Vortrage kam, nicht zugegen sein konnte. Einige meiner An- gaben werden sich vielleicht dort wiederholen. ^) Vierter Theil. Prag 1881. S. 866. 143 Potentlila pilosa Willd. Um Schmiedeberg mehrfach verwildert. — canescens Bess. Hin imd wieder um Schatzlar; die var fallasc Uechtr. ist hier die herrschende Form imd ziemlich verbreitet. Rosa lucida Ehfh. Schmiedeberg: noch iu Wolfshau, ganz wie wild (Selb mann, Eud. Pax). Circaea alpina L. Laudeshut: Kreppelwald; um Schatzlar mehrfach, stellenweise mit C. intermedia Ehrh. Torilis Anthriscns Gmel. Liebau: Eabeugruud (550 M.); vereinzelt um Schatzlar (600 M.). Galium s'dvaticum L. Landeshut: Kreppelwald; Liebau: Eabenfelsen, Blasdorfer Berge. Erigeron acer L. Noch auf dem ßehhorn, um 1000 M. ! Achillea Ptarmica L. Am Gipfel des ßehhorus (1050 M.) ziemlich häufig. Cirsium oleraceimi v. amarantinum Lang. Liebau: Wiesen in Herms- dorfstädt, vereinzelt unter der Grundform. — rivulare Lk. Schatzlar: Trautenbach; Landeshut: Kreppelwiesen. — canum Mnch. Schatzlar, mehrfach eingeschleppt, so an der Halde des Georgschachtes, im Dorfe Königshau u. s. w. — ■ oleraceimi y-C rivulare DC. Landeshut: Kreppelwiesen, sparsam unter den Eltern. — oleraceum X palustre Schiede. Noch am Rehhorn um 900 Met.; auch um Schatzlar. Tragopogon minor Fr. Breslau: Carlowitz. Taraxacwn nigricatis Rchb. Riesengebirge: zahlreich um die Rieseu- baude und Reunerbaude. Midgedium alpinum Cass. var. aUdflorum. Unter der Grundform an der Kesselkoppe im Riesengebirge. Hieracium florilnmdimi W. Gr. var. pseiulopratense Uechtr. Landes- hut: An grasigen Wegrändern um Leppersdorf, Haselbach u. s. w.; Schmiedeberg: Wiesen am Pass-Kretscham. Um Schatzlar. — decolorans Fr. (ex p.) Lindeb. Dieselbe Form, welche Freyn auf „sumpfigen, quelligen Stellen der oberen Gabel wiese der hohen Mense" sammelte, fand ich auch sparsam auf einer Wiese mit feuchtem Untergrund am Rehhorn bis 900 M. '). — Auricida'X Pilosella Fr. Schmiedeberg: Dittersbach, an Weg- rändern unter den Eltern. — pratense y< Pilosella Wimm. Noch in Gross- Aupa im Rieseuge- birge, unweit der Kirche. Um Landeshut und Scliatzlar nicht selten. — ßoribundumX Pilosella Uechtr. non Krause. Laudeshut: Ränder am Stadtbusch, Leppersdorf. — collinuin X, Pilosella (= hifurcwm b. suheolli7ium Celak.). Diese schöne, bisher in Schlesien noch nicht beobachtete Hybride sammelte ich am 26. Juni 1876 an den Raben- ') Vergl. Uechtritz, Resultate etc. im Jahresber. d. scliles. Ges. 1879, S. 6 im Sep.-A. 12^- 144 felseu bei Liebau spärlich unter zahlreicli blülieudem coUinum Gochu. und P. Pilosella. L. Ausläufer sehr verkürzt oder fehlend. Stengel meist ein- blätterig, fast von der Höhe des collmum, mehrfach gegabelt, mit wenigköpfigen (1- bis 4-köpfigeu) Gabelästen, dicht steif- borstig und besonders oberwärts steruhaarig. Blätter breiter als bei coUinwn, breit lanzettlich, beiderseits dicht steifborstig und unterseits sternhaarig. Köpfchen fast so gross wie bei II. Pilo- sella. Hüllen eiwalzenförmig, sterufilzig und sehr dicht borsteu- haarig, fast drüsenlos. An H. colUnum Gochn. erinnernd, von diesem aber leicht durch den Bau der Inflorescenz, die breiteren, unterseits stärker sternfilzigen Blätter und die bedeutend grösseren Köpfe zu unter- scheiden. Von allen anderen Bastarten des H. Pilosella, welche im Gebiete vorkommen, weicht collinum X Pilosella ab durch die Läuferbildung, die starke Bekleidung der Hüllschuppen und das fast gänzliche Fehlen der Drüsen, besonders aber durch das Vorhandensein der starken, steifen, leicht brüchigen Borsten nach Art des II. echioides Lumn. — stoloniflorum Xßoribundum üechtr. Landeshut: Chausseerand in Ober-Leppersdorf. Zwei kräftige, meterhohe Stöcke mit zahlreich blühenden Läufern. — stideticum Tsch. nee alior. Kiesengebirge: Hohes Ead (1500 M.), Elbfallbaude. — Engleri Uechtr. ßiesengebirge: am Gehänge, sparsam mit al- piniim L. und atratmn Fr. — alhinum Fr. Eieseugebirge: am Gehänge in der Waldregion; in den Fichtenwäldern des Eibgrundes zahlreich, bald oberhalb Spindelmühl beginnend; am kleinen Teiche in einer forma ,^sty- losa''. Die Individuen aus dem Eibgrund sind der Deutung die- ser Pflanze als eines murorwn X prenanthoides sehr günstig. — nwrorum var. microcephalmn üechtr. Kippe bei Schatzlar; Kop- penbach im Riesengrunde. — caesium var. alpestre Lindeb. Riesengebirge: in der Nähe des Koppenbaches, häufig. — premuitlioidesNiW.yskX. ang ustif olinm Tsch. Riesengebirge: häufig im Eibgrunde. — imdoides Tsch. Riesengebirge: Schneegraben im Riesengrunde, am Standorte der Salix hicolor Ehrh. — Fiekii üechtr. Riesengebirge: sparsam am kleinen Teiche. Digitalis amhigua L. Pelorienbilduug im Teufelsgärtchen des Rieseu- gebirges (Rud. Fax). Linaria vulgaris Mill. Spornlose Pelorien an sandigen Rändern un- weit des Bahnhofes in Landeshut*). Salvia verticillata L. In Getreidefeldern auf der Kippe bei Schatz- lar (700 M.), eingeschleppt. ') Vergl. Fiek, Flora S. 323. 145 Lanüum maculatian L. var. alhißorum. Liebau: Schartenberg, unter der Grundform. Kojhia scoparia L. Schatzlar, eingeschleppt. Ulmus montaiia With. Kebhorn, bis 900 M., hier nur diese, Salho cinerea X hicolor {laurlna Sm. ex p.). Angepflanzt im Babn- bofsparke von Landesbut. ^ (Selbmanu). — Caprea'Xsilesiaca Wimmer. ^. Scbmiedeberg: Waldbaus bei Krummbübel. — silesiaca var. lancifoUa m. Straucbgruppe am Kiesberge im Kiesengebirge bei etwa 1200 M. Höhe. Uebergangs- formen im Aupathale oberhalb Pelzer, Blätter schmal lanzettlicb, laug zugespitzt, 3- bis 5mal länger als breit, oberseits dunkelgrün, stark glänzend, unterseits graugrünlich, völlig kahl. Najas minor All. Die Angabe Winkler's') „bei Landesbut" ist wohl irrig. Potamogeton semipellucidus Koch et Ziz. Königshau bei Schatzlar. Cephalanthera J^iphophyllum Kchb. Freiburg: Ober-Kuuzendorf. Alliiim ursinum L. Liebau: Fuchswinkel bei Hermsdorfstädt. — VlctoriaUs L. Die Angabe „Kebhorn" fehlt in Fiek's Flora, obAvohl dieser Standort schon früher von Traxler") aufgefun- den wurde. Li/fopodiimi eomplanatum L. Am Kebhorn bei 900 M. Seehöhe. Breslau, April 1882. Beitrag zur Kenntniss der Flora von Bosnien. Von F. Hofmann. (Fortsetzung.) Araliaceae. Hedera Heliai L. Banjaluka (Goruisher) 10. Corneae. Cornus sanellatum L. Busovaca 8. Ambrosiaceae. ^antlüuni strumarimn L. Banjaluka 5. — äpinosum L. Banjaluka 5., Busovaca 8., Sarajevo 9. Campanulaceae. Carnpanula rotundifolia L. Banjaluka 9. — bononiensis L. Banjaluka 9. — rapunculoides L. Banjaluka G. (P.) — TracheUum L. Banjaluka 6. (P) — patula L. Banjaluka, Maglaj a. B. 5., Maglaj a. V. 6. — ßapuncidus L. Banjaluka, Maglaj a. V., Berbir G. (P.) — persicifolia L. Banjaluka G. • — • Cervicaria L. Maglaj a. V. G. — glomerata L. var. aggregata Willd. Banjaluka 9. (P.) Specularia Speculuni A. DC. Banjaluka 6. Si.)inphijandra Hofmanni Pant. n. sp. Kadix perennis crassa. Caulis adscendens subramosus usque 40 cm. longus et tota praecipue junior planta, hirta, cum foliis fasciculatis, quae in axillis Ibliorum caulis öita sunt, et ex quibus in superiore parte caulis rami 150 floriferi prodeiiut. Folia lanceolata acuta remote dentata; infe~ riora iu petiohim longum atteuiiata 7 — 13 cm. longa, 2y„— 6 cm. lata, cauliua et ramea basi atteuuata sessilia V/^—5 cm. longa, Ya — 272 cm. lata. Flores axillares termiualesque cernui, magni albicantes iisque ad 27o cm. long., 2 cm. lat. tubiüato campanulati 5-lobi. Lobi acuti 4 mm. long. Calj^x; 5-partitus iisque ad 2 cm. longus. Partes calycis (post authesim valde magnae) sagittaeformae töliaceae, venosae lauceolato acuminatae, inter se connatae et sie ut parte inferiore appeudiculiim deorsum situm obtusum iisque 3 mm. longum constituunt. Semen? Floret Allgusto ad marginem silvariim et iu rupestribus prope Banjaluka et Jaice in Bosnia. A Symphyandra Wanneri Roch, recedit integumeuto, fo- liorum serratura, calyce appendiculato et corolla alba acutiloba. Vacciueae. Vaccinium Myrtilhis L. Busovaca 8. Ericineae. Calluna vulgaris Salisb. Sitnica 8. Pyrolaceae. Pyrola oninor L. Kadinavoda 8. Aquifoliaceae. lleoa Aquifolium L. Banjaluka 9. Oleaceae. Ligustrum vulgare L. Banjaluka, Magiaj a. V. 5. 6. Syringa vulgaris L. Banjaluka * Sarajevo 4. Fraxinus Örnus L. Busovaca, Vranduk, Zepse 5. Äsclepiadeae. Cynanchum VincetOcViciim ß. Br. Magiaj a. V., Vranduk, Zepse 5. 6. — laxum Bartl. Banjaluka 6. Apocyneae. Vinca minor L. Banjaluka, Sarajevo 4. Gentianeae. Gentiana cruciata L. Sitnica, Karaula, Sarajevo 8. 9. — asclepiadea L. Sitnica, Karaula, Busovaca, Rogatica 8. — Piieumonanthe L. Sitnica, Varcar-Vakuf 8. Erithraea Centaurium Pers. Banjaluka 6, Jaice 8. — linariaefolia Pers. Banjaluka 6. — pulchella Fries. Banjaluka 6. (P.) Convolvulaceae. Convolvulus sepium L. Banjaluka 6. — arvensis L. Banjaluka, Magiaj a. V. 6. 151 Cuscuta europaea L. Banjaliika 8. — planißora Ten. Baujaluka 7. (P.) Boragiueae. HeUotrophmi europaeum L. Banjaliika 8. Echlnospermum Lappula Lehm. Jaice 8. Cynoglossani officinale L. Banjaluka 5. Anchusa offkinaUs Banjaluka 9., Sarajevo 4., Doboj 5. — italica Ketz. Banjaluka, Doboj 5. Symphytuni officinale L. Baujaluka 9. — tuberosum L. Baujaluka, Sarajevo 3. 4. Cerinthe minor L. Baujaluka 9., Sarajevo 4. Echium vulgare L. Baujaluka, Magiaj a. V. 5. 6. Palmonaria officinalis L. Baujaluka 3. — mollis Wolff. Baujaluka, Sarajevo 2. 3. — ■ angustifoUa L. Baujaluka, Sarajevo 3. 4. Lithospermum ofßeinale L. Baujaluka, Magiaj a. V. 6., Jaice 8. — ptirpureo-coeruleum L. Baujaluka, Busovaca 5. — arvense L. Banjaluka, 6., Sarajevo 4. Myosotis palustris Witb., Baujaluka, Kiseljak, Sarajevo 4. 5. — silvatica Hoffm. Baujaluka 4. — intermedia Link. Banjaluka 4. — hispida Scblecbt. Sarajevo 4. 5. — versicolor Pers. Baujaluka 5. — sparsißora Mikan. Banjaluka 4. Solaneae. Solanum nigruni L. Baujaluka 5. — Dulcamara L. Baujaluka 5. — tuberosum L. Banjaluka 6., Karaula 8. ''^ — Melongena L. Banjaluka 9. * Lycopersieum eseulentwn Mill. Baujaluka 6. * Pltysalis Alkekengi L. Banjaluka 5. Atropa Belladonna L. Karaula 8. Ilyoscyamus niger L. Baujaluka, Sarajevo 4. 5. Nicotiana latissima Mill. Banjaluka, Travuik, Busovaca, Kiseljak 8. 9. * — rustica L. Sitnica, Varcar-Vakuf, Blazuj 8. * Datura Stramonium L. Banjaluka 9. Verbasceae. Verbascum phlomoides L. Banjaluka 6. — • floccosum W. K. Banjaluka, Magiaj a. V. 6. — lanatum Scbrad. Banjaluka 6. — Orientale M. B. Baujaluka 5. — phoeniceum L. Baujaluka, Magiaj a. V. 5. 6. — Blattaria L. Baujaluka, Magiaj a. V. 6., Sarajevo 9. 152 Scrophidaria nodosa L. Baujaluka 4. — aquatica L. Baujaluka 6. — ScopoUi Hoppe. Baujaluka 5. — canina L. Sarajevo 5., Jaice, Busovaca 8. (P.) (Fortsetzung folgt.) Grüne Weihnachten, weisse Ostern! Von Vinc. v. Borbäs. Die Osterferieu • widmete ich zur Erforschung der Flora des Eiseuburger Comitates. Nach dem schneelosen Winter fand ich hier die Flora an waldigen und gesträuchigeu Stellen schon vorgeschritten, während auf trockenen Feldern und in Wäldern der Ebene und an Teichen die Pflanzen nur sparsam erschienen waren. Auf dem isolirt stehenden „Sägh" bei Kis-Cell blühten schon am 2. April Scilla bifolia, Adoxa Moschatelllna^ G-eranimn lucidimi und O. ro- tundifolium, Pidsatilla grandis, Lithospernmm purpureo-coerulewn, Alyssutn saxat'de, Gleclioma hirsutum etc. — Bei Szombathely kann ich ausser vielen Violen besonders Hellehorus dumetorum und Viola acaidis erwähnen, eine Pflanze, die hier an grasigen Stellen die häu- figste ist. Viel reicher prangt schon die Flora in der Gegend von Köszeg (Güns) sowohl in dem Thale des Gyöngyös-Flusses, als in grösseren Gebirgen. Da wächst Orobits tuberoäus, welchen hier Ge- neral V. Sonklar entdeckt hat, zu Tausenden in den Kastanien Wäl- dern mit Pidmonaria angiistifolia, Veronica Touryiefortii Gm., Carex montana etc., während ich auf der Spitze des Irottkö (Geschriebener Stein) nur Anetnone nemorosa, A. ranunculoides und Leucojum ver- nuin fand. Letzteres wächst auch an dem Gyöngyös bei Hämor. Zwischen Köszeg und Kot aufwiesen des Gyöngyös-Thales ist auch Crocus albißorus Kit. nicht selten, welchen hier der Benedictiner- Professor Älphons Fr eh entdeckt hat. Zwischen den Weingärten bei Köszeg blühten am 5. April Silene nutans, Potentilla rupestris, und in den Wäldern belaubten sich schon die Eichen, Buchen, Linden, während Carpinus Betidas und Betula verrucosa in Blüthen standen. Prunus Cerasus geht fast bis an die Spitze des Irottkö und blühte wie überall auch die Obstbäume sehr reichlich, aber sie litten in den letzteren kälteren Nächten sehr, und jetzt seit zwei Tagen fällt Schnee. Bemerkenswerth ist es, dass, während bei Köszeg die Wäl- der schon grünten, solche auf dem „Kemenesalja" bei Sägh noch im Winterschlafe lagen, und die einzige Pflanze, welche hier an er- neuertes Leben erinnert, ist ausser blühendem Birnbaum Potentilla arenaria. St. Gotthard im Eisenburger Com., 10. April 1882. 153 Frühling im Küstenlande. Von Dr. R. F. Solla. Die „Ostevferieu" benützte ich zu einem Ausfluge, der Süden und Norden des Küstenlandes beachten soHte. — Im Allgemeinen ist die Vegetation sehr vorgeschritten; um Rovigno fand ich bereits Narcissus Tazetta vollständig, Anemone steUata nahezu verblüht. Die Pistacien [P. Terehinthus und P. Leatiscus), Lcmrus nobilis', Asphodelus ramosKS, Euphorbia pinnea, Orlaja ffrandiflora, Calendula arvensls in vollster Blüthe ; Spartiion junceuni knospte erst, während Phyllirea latifoUa, Ph. media, Vünirnuui Tlnus, ScandLv Pecten Vener-is grösstentheils schon in Fiiicht waren. Im Trenta-Thale (Ursprung des Isonzo) überraschte mich die Ueppigkeit der Vegetation, weniger arten- als individuenreich: Gen- tiana verna, Linaria alpina waren bereits in schönster Entwicklung, ihnen leisteten Gesellschaft: Globularia vulgaris neben Helleborus ni(jer, II. viridis — beide noch blühend, zum Theile aber auch schon in Frucht, Erica carnea, Polygala Chamaebuocus, Crocus albißorus, Potentilla, Arabis, Viola u. dgl. Namentlich war die Blattentwicklung der späteren Campaaula-Avten, des Aconitum, ferner der Rhodoreen und Vaccinieen sehr gediehen. — Allzu reichlich eingetretener Schneefall hinderte mich die Vegetation auf grösserer Höhe aufnehmen zu können. Um Triest herum finden sich derzeit nicht wenige Sileneen, dann die Papilionaceen vorzüglich mit Cytisus-, Genista-, Astra- galus-k.\iV. Ctn R. Mark) gan z jäliria:. oder mit 4 n. Ost. M'. (S lt. Mark) li albjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 1fr. öst. W. Oi?gaii fflr Botanik und Botaniker. W^ 6. Exemplare die frei durch dieP^st be- zogen werden sullen. sind blos bei der iledaktion (V. Bez., Hchlossgnsae Nr. lü) ZU pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration C. Gerold's ^ohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXII. Jaliraraui!:. WIEN. Juni 18S3. INHALT: Josephine v. Ivwiatkowski. Von Hohenbühel. - Zur Flora von Bosnien. Von Hof- ni:inn. — Verzweigtes Moossporogonium. Von Fe hin er. - Mykologisches. Von Schulzer. — Cypern und seine Flora. Von Sintenis. — Flora des Etna. Von Strobl. — Schedae ad 11. exa. Austr.-Hunij:. Von Heimerl. - Literaturberichte. — Correspondenz. Von Holuby, Wiesbau r, Murr, Dr. Simkovics, Dr. Borbäs, Dr. Fries. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Personalnotizen. - Botanischer Tauschverein. - Inserate. Josephine v. Kwiatkowski, geb. Gerstorf. Elue botanische Schriftstellprin Oesterrcichs ans dem ersten Drittel des laufenden Jahrhunderts. Von Ludwig Preih. v. Hohenbühel, genannt Heufler zu Rasen. Das Werk. Durch eine glückliche Verkettung von Umständen konnte icl neulich ein, wie es scheint, äusserst seltenes Büchlein von der ihm drohenden Vernichtung retten, welches folgenden Titel führt: „Erste Anfangsgründe der Botanik in Briefen, als Anleitimg zum Selbst- studium dieser Wissenschaft zu gebrauchen, von J. v. K. zu J. A. Löhr's angenehmer und nützlicher Bildungs-Bibliothek, mit 1 illum. Kupfer des Sexualsystems. Die Wissenschaften gewähren der Jugend Nahrung, dem Alter Vergnügen. Cicero. Wien, im Schrämbl'schen Bücherverlage, 1824", In Octav-Format. Titel, Vorwort, 87 Seiten. Mit einer illuminirten Kupfertafel im Quart (24 Figui'en, um die 24 Classen des Linne' sehen Systems anschaulich zu machen). Inhalt und Ausstattung. Der Text selbst hat den Titel: „Briefe über Botanik an meinen kleinen Freund Joseph ü." Es sind drei Briefe. Der erste Brief be- ginnt mit einer enthusiastischen Schilderung der ersten Frühlings- Erscheinungen, welche mit einem Auf blick an den Schöpfer schliesst, in gewähltester Sprache und voll echten Gefühles, erinnert dann an Oesterr. botan. Zeltschrift. 6. Heft 1882. 15 178 die glücklichen Tage, in welcheu die Verfasserin mit ihrem guten „Peppi" auf den malerischen Bergen von Idria herborisirte, bedauert, jetzt von ihm getrennt zu sein, und geht sodann zu dem Entschlüsse über, ihm als Ersatz die Anfangsgründe der Pflanzenkunde, seiner noehi ungeübten üeukkraft angepasst, mitzutheilen. Sie gibt nun einen wohlgelungenen Ueberblick des Entstehens neuer Pflanzenindividuen aus Samen, über die auffälligsten Gruppen nach ihrem Wuchs, über die Standorte der Pflanzen, über Acclimatisation und Gartencultur, über die Wanderungen der Pflanzen durch Winde, fliessendes Wasser, Meeresströmungen, über den Eiufluss der Pflanzenwelt auf Boden und Klima. Jeder Zeile sieht man die vollkommene Beherrschung des Gegenstandes an; alles ist so kurz, so fliessend, so deutlich ge- geben. Nun folgt die Formenlehre der Blätter, Stengel, Blüthen- stände, Blüthen und Blumen, mit den lateinischen Namen und mit je einem Beispiele einer Pflauzeuart für jede Form, deutsch und la- teinisch. Daran schliesst sich die Erklärung der ersten eilf Classen des Linne'scheu Pflanzens3^stems, wobei immer Beispiele gegeben werden, nicht blosse Namen, sondern auch treffende biologisclie und sonstige Merkmale, immer mit Auswahl der einheimischen, auffälligen und leicht zu erlangenden Arten in Feld und Garten. Der zweite Brief „im Juli" setzt nach einer sehr lebhaften physiognomischeu Schilderung der Blumenwelt im Hochsommer die Darstellung der Classen des Linne'schen Systems fort, gibt als An- hang einige Nachrichten über die von Linne bekanntlich ausser- halb seines Systems behandelten Palmen, geht dann über zur Schilderung der von Linne aufgestellten Pflauzenfamilien in ihren allgemeinsten Umrissen der Tracht , erwähnt die Systeme von Batsch und Jussieu nach der Zahl ihrer Familien, kommt der Jahreszeit entsprechend, auf die Formenlehre der Früchte, setzt hier- auf die Ordnungen des Linne'schen Systems auseinander und schliesst hieran die Aufzählung und treffende Charakteristik von fünfzig der bekanntesten Giftpflanzen, worin (S. 49) eine Stelle vorkommt, nach welcher die Verfasserin mit dem botanischen Reisenden imd k. k. Hofgärtner in Schönbrunn, Franz Bredemeyer, dem wahrscheinlich ersten bekannten Schöpfer eines Alpinetums (siehe Neilr. in den Verhandlungen des zoolog.-botan. Vereins. V. S. 46 — 47) in persön- licher Verbindung gewesen ist. Nach der Abtheilung der Giftpflanzen räth die Briefstellerin ihrem Knaben, eine Art von botanischem „Taschenbuch^ zu führen, und gibt ihm das Muster eines solchen. Es sind Naturbeobachtungen über den Kreislauf des botanischen Jahres, sehr anziehend und le1)eudig geschrieben,'abgetheilt nach den Monaten März bis September, vom Schneeglöckchen angefangen bis zur Zeitlose. Au dieses Muster, worin immer der Knabe selbst als der Verfasser fiugirt wird, fügt die Briefstellerin die Erklärung der Zeichen für die Notizen über die Dauer der Pflanzen und zu Ende tröstet sie den Knaben über das Entschwinden der Blumen mit dem nächsten Frühling; nur ihr, welche zu den in Jahren Vorgerückten gehöre, sei das herbstliche Dahinsterben ein Bild der eigenen Hin- 179 fälligkeit, gfegen welche sie eleu Trost iu der Hoffnung der Unsterb- lichkeit finde. Den dritten Brief leitet sie mit eiuem Blicke auf die wiuters- ruhende Natur ein; sie wolle diese Zeit in der sicheren Stuhe mit einem kurzen Ueberblick der Geschichte der Botanik benutzen. Diesen Vorsatz führt sie aus und erwähnt nun mit treffend ausgewählten Notizen zahlreiche Botaniker, abgetheilt nach acht Epochen. Bei Tabernaemontan gedenkt dio. Verfasserin, wie sie und der Knabe sich oft stundenlaug mit deu Holzschnitten seines Kräuterbuches unterhalten haben; bei Scopoli, dass er in ihrem lieben Idria lebte und folglich alle ihre und des Knaben botanischen Wanderungen in früherer Zeit gemacht habe. Sie erinnert bei dieser Gelegenheit au den Hiioscyamus Scopolli, gibt einige Nachrichten aus des be- rühmten Naturforschers Leben und endet mit dem Stossseufzer: „O warum lebte er rieht zu rmserer Zeit in Idria!" Sie schliesst diesen dritten und letzten Brief und damit das ganze Werk mit dem Wunsche an ihren Knaben: „Möge denn dein guter Genius dich die blumigte Bahn wirklich führen, welche ich dir hier vorgezeichnet habe, und wenn du auch hie und da in einen Doruenbusch geräthst, so wiederhole nochmals deinen Wahlspruch: Der Botaniker darf keine Schmerzen scheuen". Dem Texte folgt ein Register aller lateinischen Ausdrücke. Der Schrämbl'sche Verlag, dessen gute Traditionen auch iu jener un- günstigen Zeit, in welche das Erscheinen dieses Werkes fiel, in Druck, Papier und Ausstattung sich nicht ganz verläugneten, gab die Exem- plare in halbsteifem, farbigem Umschlage mit dem Titel: „J. A. E. Löhr's nützliche und angenehme Bibliothek". Auf dem Rücken ist der Länge nach ein Papierstreifchen aufgeklebt, auf welchem das Wort „Botanik" gedruckt ist. Die Yerfasserin. Josefine v. Kwiatkowski war eine Tochter des Bergrathes Gerstorf in Oraviza und wurde in einem Kloster oder einer ande- ren Erziehungsanstalt in dem damals österreichischen Brüssel zur Erzieherin ausgebildet. Sie heirathete einen kaiserlich-österreichischen Beamten, glaublich Kreiscommissär, Namens v. Kwiatkowski. Als Witwe wohnte sie einige Zeit in Idria bei ihrer Tochter Anna, Gattin des k. k, Cassa-Controlors Urbas, deren Söhne sie zärtlich liebte. An den ältesten, Josef, geboren 1814, gestorben 1868 in Wien als Rechmmgsrath der k. k. Hofkriegsbuchlialtung, richtete sie ihre bo- tanischen Briefe. Sie selbst starb, 73 Jahre alt, im Jahre 1834 zu Wien und schrieb ausser diesen Briefen auch ein Werk in französi- scher Sprache über Erziehung: „Für meine Tochter", eine Geogra- phie mit Atlas in deutscher Sprache, dann kleine geschichtliche Re- miniscenzen aus der böhmischen und polnischen Geschichte und einige Romane. Während ihres Aufenthaltes in Idria legte sie auch ein Herbar an, wobei ihr der Idrianer Botaniker Hl ad nik und der Apo- 15* 180 theker-Laborant Ferjantschitsch, ein guter Pflanzenkenner und eifriger Sammler, behilflich gewesen sein mögen. Diese Nachrichten verdanke ich durch Vermittlung des rühm- lichst bekannten Pilzforschers, Prof. Voss in Laibach, den noch lebenden Enkeln der edlen Verfasserin und Brüdern des oben er- wähnten Josef Urbas, Anton Urbas, Dompfarrer in Laibach, und Leopold Urbas, k. k. Fabriks- Verwalter im Ruhestände, ebenfalls in Laibach. Stamm und Name. Es gibt mehrere adeliche Stämme, Namens Kwiatkowski' sämmtlich polnischen Ursprungs, welche ganz verschiedene Wappen führen. Von welchem dieser Stämme der Gatte der in Rede stehen- den Josefiue V. Kwiatkowska gewesen sei, konnte ich nicht er- gründen, jedenfalls gehörte er nicht den jetzt in Preussen und Würt- temberg ansässigen Kwiatkowski aus Littbauen an, von denen das genealogische Taschenbuch der Ritter- und Adelsgeschlechter für das Jahr 1879, S. 288 handelt, sondern wohl einem der in den Jahren 1784 und 1791 in die galizische Adelsmatrikel eingetragenen Kwiat- kowski. In dem classischen Werke Caspar Niesizki's über den polnischen Adel kommen zwei Familien Kwiatkowski vor, und nach einer brieflichen Mittheilung des Weltpriesters C. V. F. v. Kwiatkowski aus Breslau, vom 12. März 1882, wird im Schlosse Kurnik, Provinz Posen, Eigenthum des Grafen Wladislaus Zamoiski, eine Kwiatkowski'sche Handschriften-Sammlung aufbewahrt. Kwiat heisst auf deutsch Blume; der davon abgeleitete, mit patrouymischen Zusätzen verlängerte Name Kwiatkowski ist wahrlich ein schönes Eigenwort für die vortreffliche Dame, welche die in Rede gestan- denen botanischen Briefe geschrieben hat. Das Werk und Pritzel's Tliesaurus. In beiden Ausgaben des Thesaurus Literaturae botanicae von G. A. Pritzel ist dieses Büchlein erwähnt (in der ersten von 1851 S. 146 und S. 373, in der zweiten, von 1872, S. 172 und S. 395), allein mit mehrfachen Ungenauigkeiten. Während weder der Titel noch der Text den Namen des Autors verrathen, gibt Pritzel als Namen J. v. Kviakowska (anstatt Kwiatkowska, also anstatt des ersten w ein v und ohne das t*), als ob das Werk selbst über den Namen Aufschluss gäbe. Nachdem der Taufuame nur mit dem Anfangsbuchstaben mitgetheilt ist, können nur Leser, welchen be- kannt "ist, dass die Polen das weibliche Geschlecht einer Person durch Aenderung des Endbuchstaben i in a andeuten, aus der Form Kwiat- kowska schliessen, dass der Autor dem Frauengeschlechte angehörte, Ueberdiess ist als Jahrzahl des Erscheinens 1823 angegeben, während ') In den Mittheilungen der Herren Urbas wird der Name Kwiat- kofski, also mit f geschrieben. Ich habe mich hier an die allgemein übliche polnische Schreibweise gehalten. 181 die richtige Jahrzahl 1824 ist. Aus dem Sternchen, welches im The- saurus vor dem Titel steht, sieht man, dass Pritzel das Werk in Händen gehabt habe. Da er laut der Vorrede zur ersten Auflage auch die Hofbibliothek in Wien und die Bibliothek des botanischen Universitätsgarteus benutzt hat, so nahm er unzweifelhaft von dem in Rede stehenden Werke in einer dieser zwei Wiener Bibliotheken Einsicht und brachte dort den Schreibnamen des Autors in Erfah- rung, hörte aber oder las denselben nicht ganz richtig und übersah bei der Verwendung seiner Vormerkung den Umstand, dass der Name des Autors im Buche verschwiegen war; ebenso verschrieb er sich im Druckjahre, ein Beispiel, wie auch in einem Werke, welches durch seine sonstige Genauigkeit das grösste Lob verdient, mehrfache Fehler sich einschleichen. Schlusswort. Rousseau schrieb seine Briefe über Botanik an eine Frau V. L. im Jahre 1771, Frau v. Kwiatkowska die ihrigen drei und fünfzig Jahre später an einen eigenen heiss geliebten Enkel. Den Vergleich mit Rousseau brauchte sie nicht zu scheuen; im Gegen- theile durch die echt weibliche Grazie der Form und durch die ver- tiefte Auffassung des Stoffes verdient ihr Buch den Vorzug. Möchten nur auch jetzt methodisch gebildete und sachlich unterrichtete Schrift- steller sich mit ebenso gutem Erfolge der schwierigen Aufgabe imter- ziehen, solche Werke nach dem heutigen Stande der Wissenschaft zu verfassen, aber nicht, indem sie aus eilf Büchern ein zwölftes machen, nicht, indem sie bestrittene Erklärungen der Naturerschei- nungen, wie sie ein Tag bringt, der andere nimmt, als feststehende Lehrsätze vortragen und damit das junge Gehirn der Schüler auf- blasen und verwirren, sondern indem sie auf dem sicheren Grunde der Erfahrung den Schleier lüften, welcher das Auge des Unwissen- den hindert, die ganze unsägliche Harmonie und Schöne dieses Rei- ches des Kosmos mit immer steig'endem Entzücken zu schauen. Beitrag zur Kenntniss der Flora von Bosnien. Von F. Hofmann, (Foitsetzung.l Antirrhineae. Graüola officinalis L. Banjaluka 9. Digitalis amhigua Murr. Maglaj a. V. G., Kadinavoda 8. — ferruginea L. Rogatica 5., Kadinavoda, Busovaca 8. Autirrhiman Orontimn L. Banjaluka 9. Linaria Elatitte Mill. Banjaluka 9. — spuria Mill. Banjaluka 6. — niino)' Desf. Banjaluka 9. 182 Linaria vulgaris Mill. Banjaluka 5., Sarajevo 9. Veronica Anagallis L. Banjaluka 9., Sarajevo 5. — Beccabunga L. Banjaluka 5. — Ghamaedrys L. Banjaluka 5., Sarajevo 4. — officinalis L. Busovaca 8. — multifida L. Sarajevo 4. (P.) — latifoUa L. Ma,9:laj a. V. 6. — spicata L. Banjaluka 6. — serpyllifolia L. Banjaluka, Sarajevo 4. — acinifolia L. Banjaluka 5. — arvensis L. Sarajevo 4. — agrestis L. Banjaluka 3. — polita Fries. Banjaluka 6. ' — Baxbaumii Ten. Banjaluka 2., Sarajevo 4. ■ — hederifolia Banjaluka, Sarajevo 3., 4. Orobancheae. Orobanche criienta Bert. Banjaluka 5. — rubens Wallr. Banjaluka 5. Lathraea Squamaria L. Banjaluka 3. Khinanthaceae. Melampgrum arvense L. Banjaluka, Maglaj a. V. 6. — barbatum W. K. Banjaluka 6. — nemorosum L. Banjaluka 6. Rhinanthus minor Ebrh. Banjaluka 6. — major Ehrh. Banjaluka 5., Maglaj a. V. 6. Euphrasia ofßcinalis L. Banjaluka 5., Sarajevo 9. — Odontites L. Banjaluka, Jaice, Karaula 8. Labiatae. Mentha silvestris L. Banjaluka 7. (P). — silvestris L. var. silvestris Willd. Banjaluka 7. (P.) — silvestris L. var. neinorosa Willd. Banjaluka 7. (P.) — silvestris L. var. mollissima Borkli. Banjaluka 7., Sarcijevo 9. (P.) — aquatica L. Sarajevo 9. — sativa L. var. dentata Roth. Banjaluka 10. (P.) Pidegium vulgare Mill. Banjaluka 6. (P.) Lycopus europaeus L. Banjaluka 6. — exaltatus L. fil. Maglaj a. V. 6., Banjaluka, Karaula 8. Salvia glutinosa L. Banjaluka, Karaula 8. — Sonklari Pant. nov. spec. e Sect. Aethiopis Benth. Pereunis la- uato-pilosa, glaudulosa. Caulis quadrangularis erectus 30 — 40 cm. altus. Folia opposita triangulato-ovata, crassa, rugosa, integra, apice obtusiuscula. Polia radicalia et caulinia inferiora, longo petiolata, superiora sessilia, omnia obtuse crenata et crassa; flo- ralia bracteaeformia sessilia late rotundato-cordata, subito acu- minata, glauduloso-hirta. luflorescentia glanduloso-pubescens, 183 verticillate ramosa vel simplex. Verticilla 1 — 2flora. Flores ses- siles magüi, luteoli. Deutes calycis iu setam rigidam abeuntes. Tubus corollae intus uudus, pistillum corollae longior. Odor amoene citnuus *). Crescit circa Baujaluka in Bosuia. Salvia pratensis L. Banjalulca 6. — verticillata L. Banjaluka, Maglaj a. V. 6. Origanum vulgare L. Banjaluka, Eogatica 5. 6. T/u/nms montanus W. K. Banjaluka 9. (F.) Calamintha Acbios Clairv. Banjaluka 6. (P.) — alpina Lmk. Eogatica 5. — officinalis Moeuch. Banjaluka 9. — Nepeta Clairv, Banjaluka 9. (P.) — iltymifoUa Rchb. Banjaluka ((jiornisher) 9, Jaice 8. (P.) Clinopodimn vulgare L. Banjaluka 5. — vulgare L. var. plumosuni Sieb. Banjaluka 7. (F.) Melissa officinalis L. Banjaluka G. (F.) Nepeta Cataria L. Banjaluka 6. 7., Situica, Jaice 8. (P.) — nuda L. Banjaluka 6., Jaice 8. — nuda L. var. pannonica Jacq. Berbir, Maglaj a. V. G. Glechoma hederacea L. Banjaluka 4. — hirsuta W. K. Banjaluka, Sarajevo 3. 4. llelittis Melissophyllum L. Banjaluka, Busovaca 5. Lamimn amplexicaule L. Sarajevo 4. (P.) — purpureum L. Banjaluka, Sarajevo 3. — maculatum L. Banjaluka, Sarajevo 3. — album L. Banjaluka 4. Galeobdolon luteum Huds. Banjaluka, Sarajevo 4. Galeopsis Ladanum L. var. latifolia Wimm. et Grab. Banjaluka 6. — Ladanum L. var'. angustifolia Wimm. et Grab. Banjaluka 6. (P.) — Tetrahit L. Banjaluka 7. — versicolor Curt. I3anjaluka 7., Situica 8. — pubescens Bess. Banjaluka 8. Stachys germanica L. Baujaluka, Maglaj a. V. 6. — silvatica L. Banjaluka, Maglaj a. V. 5. 6., Han Marica 8. — palustris L. Banjaluka 6. — annua L. Banjaluka 5. — recta L. Banjaluka 5. Betonica hirsuta L. Banjaluka 6. (P.) Marrubiu7n vulgare L, Sarajevo 4. Ballota nigra L. var. foetida Koch. Baujaluka 9. (P.) Leonurus Cardiaca L. Banjaluka 6. Chaiturus Marruhiastrum Rchb. Baujaluka 6. 7. (P.) Scutellaria galericulata L. Baujaluka G. ') Die Beschreibungen der vorkommenden 3 neuen Arten sind dem „Magyar növen. lapok" entnommen, wo sie Dr. Pantocsek im Decemberv. J. veröffentlichte. 184 ScuteUarlti hastifolla L. Banjaluka, Maglaj a. V. 5. 6. — altissima L, BaDJaluka 6. Prunella vulgaris L. Banjaluka, Maglaj a. V. 6. — laciniata L. Banjaluka 6. Ajuga reptans L. Banjaluka, Sarajevo 4. — genevensis L. Banjaluka 5. — Chamaepgtis Schreb. Banjaluka 5. Teucrmm Botrys L. Banjaluka 9. — - montanum L. Jaice 8. Verbenaceae. Verhena officinalis L. Banjaluka, Maglaj a. V. 6. Primulaceae. Lysimachia vulgaris L. Banjaluka, Maglaj a. V. 6. — punctata L. Sitnica 8. — • Nummularia L. Banjaluka, Maglaj a. V. 6. Anagallis arvensis L. Banjaluka 7. — caerulea Schreb. Banjaluka 6. Primula vulgaris Huds. var. acaulis Neilr, = P. acaulis Jcq. Ban- jaluka, Sarajevo 2. 3. — vulgaris Huds. var. caulescens Neilr. = P. acaulis Jacq. var. caulescens Koch. Sarajevo 4. (P.) — officinalis Jacq. Sarajevo 4. Gyclamen europaeuni L. Banjaluka, Sarajevo 8. 9. Plantagiueae. Plantago major L. Banjaluka, Maglaj a. V. 5. 6. — media L. Banjaluka, Maglaj a. V, 5. 6. — altissima L. Banjaluka 6. — lanceolata L. Banjaluka, Maglaj a. V., Doboj 5. 6. — mantima L. Sarajevo 9. (P.) Amaranthaceae. Amaranthus caudatus L. Banjaluka 7. * (F.) — Blitum L. Banjaluka 7. — retroßexus L. Banjaluka 6. Chenopodeae. Polycnemum arvense L. Sitnica, Busovaca 8. Ckenopodium hybridmn L. Banjaluka 5. — urhicum L. var. intermedium M. et K. Banjaluka 8. — cdlnnn L. Banjaluka 6. Sarajevo 9. — opulifolium Schrad. Banjaluka 7. — polyspermum L. Banjaluka 6. Sarajevo 9. — Vulvaria L. Banjaluka, Sarajevo 9. Blitum Bonus Henricus C. A. Meyer. Banjaluka 9. — glaucum Koch. Banjaluka 7. 185 Beta vulgaris L. Banjaluka 6. * Spinacia oleracea L. Banjaluka 5. 6. * Atripleco hortensis L. Banjaluka 7. * — patula L. Jaice, Sarajevo 8. 9. (Fortsetzung folgt.) - amkeit. die ich jeder Kundgebung in meinem Fache widme, sondern mit ganz besonderer Vorliebe und Beiiicdigung, weil sie sämmtlich den Stempel edler Bescheidenheit, Wahr- heit und gemüthvoller Liebe zur Natur unverkennbar an der Stirne tragen. 187 aiisbleibeu. An meinem zweiten Werke arbeite ich schon seit 12 Jahren, und doch vermisst man darin noch immer die Poronia punc- tata Lnk., die ich im ersten als sehr gemein bezeichnete, weil ich ihr ehedem ungesucht wirklich auf Schritt und Tritt begegnete. Ganz älmlich verhält es sich mit der MorcheUa hi/brida P., die ich ein- stens in Auen, Wäldern, Gestrüppen und Obstgärten bei Grosswar- dein, Mohäcs, Carausebes und Vinkovce gar nicht selten antraf, nun aber seit ein paar Decennien nicht sah. — Ein hiesiger Mykophag klagt mir bei jedem Zusammentreffen, dass seit Jahren an den früher ausgiebigsten Orten seine Lieblinge, die Champignons, nicht mehr ei scheinen woIIcd. — Den A. silvaticus Schff. liess man hier vordem in grossen Köiben durch Dienstboten heimholen, jetzt ist keine Spur davon zu finden. — Selbst die Hypogaei scheinen sich ähnlich zu verhalten, denn ein Landmanu, welcher früher oit Chaeromiices me- aiulrifonnis V. ZU Markte brachte, versichei-te mich auf i3efrageu, der Pilz sei seit mehreren Jahren verschwunden, und nach Melano- (jasler variegatiis Tul., von dem ich 1879 au einer mir genau be- kannten Stelle über 30 Stück fand, grabe ich seither vergebens. Die Hypodermien machen auch keine Ausnahme, denn Herr Holuby theilte unlängst mit, dass in seiner Gegend die missliebige Pucclnia Malvacearum Mut., die früher nur zu gemein wai", gänzlich ver- schwand. Bei seinem Ag. lachnopus sagt Fries: „Ante 60 annos hunc copiose legi, dein frustra quaesivi". Endlich Drittens gibt es Pilzformen, die eine auffallende Vorliebe für gewisse, oit sehr beschränkte Plätze haben, welche zufälligerweise manchmal auch die fleissigsteu Foi'scher nicht betreten. So fand ich 1809 in einem höchst wahrscheinlich früher noch von keinem Myko- logen besuchten Winkel der Karpathen, „Blazsovszka dolina" ge- nannt, in zwei, freilich auch vom Wetter sehr begünstigten Monaten so viele neue Arten und an bekannten Species so viele abweichende Foimen, wie vor und nach mir in den pilzreichen Karpathen viel- leicht noch Niemand in so kurzem Zeiträume. Siehe Verhandl. der k. k. zoolog.-botan. Ges. 1870, Seite 109, Obschou diese Stelle von Wallendorf, dessen Umgebung nach bisheriger Thunlichkeit gewiss gut untersucht ist, in der Luftlinie gemesseu. kaum 2'' j., Meilen ent- fernt, und wie dieser Ort, nur etwas nördlicher, an der Grenze des Laub- und Nadelholzwaldes liegt, ergab sich doch in der Pilzüora beider ein überraschender Unterschied. Aus allemdem kann jeder Unbefangene den Schluss ziehen, dass zur vollständigen Erforschung der Pilzflora, ich will nicht sagen, eines nach Tausenden von Quadratmeilen zählenden Landes, sondern weit kleinerer Landstriche, wie z. B. Slavonien oder die Karpathen, ein Individuum, und sollte es noch so rüstig, begabt und für den Gegenstand begeistert sein und noch so lange leben, bei weitem nicht genügen kann. Hiezu gehören imbedingt viele Arbeiter durch bedeutend mehr als ein Menschenalter! Ganz dieselbe Ueberzeuguug drückt der erwähnte ungarische Mykolog Kalchbrenner im Vor- worte zu seinem zweiten Verzeichnisse der Zipser Pilze aus, indem 188 er sagt: „Trotz vieljährigem Forscheu ist nicht einmal die Pilzflora meiner nächsten Umgebung vollständig aufgedeckt"'). Hoch zu Koss oder gar mit dem Dampfross nach Touristenart einen Land- strich durchreisen imd dann in fesselnd-schönem, schwunghaftem Style dessen Pilzflora beschreiben, hat höchstens den Werth eines Beitrages, vorausgesetzt, dass der Betreffende bloss Selbstgesehenes aufführt, was leider aber nicht immer der Fall ist. Exempla sunt odiosa! Am P^ude wird doch einmal der Glückliche geboren werden, der die Früchte unseres Fleisses einsammelt und zu einem Gan- zen zusammenstellt. Eine andere Gegend, andere Pilzformen, neben den so ziemlich überall heimischen Kosmopoliten! Von ersteren sind wir geuöthigt, zur Zeit noch gar manche als selbststäudige Arten anzu- sehen, die einstens als Parallelform eu anderer erkannt werden dürften. Klima, Witterungsverhältnisse, Höhe des Bodens über dem Meeres- spiegel, seine verschiedene Feuchtigkeitsverhältuisse bedingende Ge- staltung, seine geognostische Beschaffenheit, die Abwesenheit oder das Vorhandensein dieser oder jener anorganischen Bestandtheile in demselben, endlich seine aus allemdem resultirende Phauerogameu- flora haben den entschiedensten Antheil an unserer Wahrnehmung, die auch ohne allen Zweifel der selige Fries machte, denn aus seinem letzten Werke leuchtet deutlich das Bestreben hervor, von verschiedenen Autoreu aufgestellte Arten zu vereinigen, was ihm indessen nicht immer gut gelaug, denn man braucht nur die citirten Abbildungen und Diagnosen der Entdecker zu Käthe zu ziehen, um sich hie und da vom Unpassenden in der Zusammenziehung zu über- zeugen. Um das im letzten Absätze Gesagte zu illustriren, brauchen wir nur den Weltbürger A. campestris L. uns näher anzusehen, von dem gar so viele Varietäten vorkommen. Im sogenannten, von der Heerstrasse durchschnittenen Eondell bei Viukovce, einem von weit- schichtigen Bäumen bewachsenen runden Rasenplätze zwischen zwei Wäldern, ehedem Waldboden, wo Fuhrleute wegen des daselbst be- findlichen Brunnens im Sommer anhalten, die Pferde tränken und wohl auch grasend ausrasten lassen, entstanden ganze Colouien der Normart, und zwar in reinweissen, so grossen und feisten Exem- plaren, wie sie mir noch nirgends vorkamen. Dagegen sah ich auf schotterigen, lehmigen, sterilen Gründen, meist im Gebirge, den A. pratensis Schffr. in zerstreuten, trübAveisseu, kleinen, ausgeschweiften, mageren, gleichsam verkümmert aussehenden Exemplaren. In Un- gleichheit des Aussehens hat hier die Natur das Möglichste geleistet, und doch ist nicht daran zu zweifeln, dass beide nur Formen einer Art sind. Was ein an persönlicher Erfahrung, auf die er, gleich mir, den grössten Werth legt, reicher Botaniker als Ergebniss langjähriger ') Matheinatikai es termeszettudomanji közleinenyek 1867, V kötet, II fü- zet. Seite 209. 189 Beobachtungen und unverdrossener Culturversuche in dieser Bezie- hung von Phanerogamen sagt, dürfte, auf das Pilzreich übertragen, nach meiner während 50jährigen Wandeins in demselben gewonnenen Ansicht auch dort volle Geltung haben. „Eine Pflanze — schreibt er — die au der einen Stelle ge- wisse mineralische Stoffe in dem Boden vorfindet imd aufnimmt, au der anderen Stelle hingegen sie nicht vorfindet und entbehren muss, wird auch in den äusseren Merkmalen au den beiden Stand- orten Verschiedenheiten zeigen. Von unbedeutenden Modificationen bis zu einer durchgreifenden Gestaltäuderung, welche uns beide Pa- rallelformen in fast allen Organen verschieden erscheinen lässt, scheinen alle denkbaren Zwischenstufen zum Ausdruck kommen zu können. Viele sogenaunte gute Arten der Systematiker werden sich schliesslich als einfache, durch die Verschiedenheit der chemischen Constitution (wohl auch anderer Factoreu) erzeugte Parallelformen herausstellen". Verh. der k. k. zool.-bot. Ges. 1863, S. 251. Vortrag des Herrn Prof. Dr. A. Kern er Eitt. v. Marilaun. Dieser bei Phanerogamen völlig wohl begründete Ausspruch, denn er erzog in der Folge wirklich aus dem Samen mehr als einer sogenannten guten Art eine andere ebenfalls gute Art (siehe diese Zeitschrift 1865 Nr. 8, S. 251), auf Kryptogamen, z. B. Agaricus angewendet, wird es nicht als unberechtigte Anraassung erscheinen lassen, wenn ich durch eigene Beobachtungen mich veranlasst fand, in den Verhandl. der k. k. zoolog.-botan. Gestilsch. schon 1866 zu erklären, dass die von Dr. E. Fries bewirkte Trennung der Arten nach der Sporenfarbe zwar für jetzt das bequemste System sei, gewiss aber nicht dem Naturgesetze entspreche, sondern nur als einstweiliger Nothbehelf zu betrachten ist, weil Arten mit verschiedener Sporenfarbe sehr nahe verwandt sein können. Wenn Dr. Fries mehrere schwarzsporige Arten der Verwandt- schaft wegen zur Serie Pnctelll eintheilte, so beweist dieses: dass auch er die Kichtigkeit meiner Ansicht fühlte, obschon ich kaum glaube, dass sie je zu seiner Kenntniss gelangte'). ') Es scheint, dass Dr. Fries von den Verhandlungen der genannten Gesellschaft überhaupt keine Notiz nahm, wenn ihn Niemand auf einen Pilze betreffenden Artikel aufmerksam machte, weil er, wie man mir berichtete, der deutschen Sprache nicht mächtig war, sonst hätte er sich die Aufstellung der Sippschaft Chitonia erspart, da zufällige Funde mich bereits 1866 1. c. S. 80'J veranlassten, die Sippschaft Amanitaria, die ganz dasselbe ist , aufzustellen. Die Aufstellung geschah gleichzeitig mit jener von Annularia, bei welcher demnach Fries die Jahreszahl 1868 irrig angibt. Beim Nachschlagen in seinen früheren Werken kann man sich ferner überzeugen, dass er längere Zeit nach wie vor den A. olearius DC. beim Derminus aufführte, obgleich icli schon 1862 in den Verhandlungen der genannten Gesellschaft S. 800 kundmachte, dass er keine rostbraunen sondern r einweisse Sporen habe. (Fortsetzung folgt.) 190 Cypern und seine Flora. Rciseskizze von Paul Sintenis. (Fortsetzung.) 13. Panaia tu Eantara. Das nächtlicher Weile nicht unter den angenehmsten Umstän- den erreichte Kloster präsentirte sich im Glänze der Morgensonne als völlig verwilderter aber höchst romantischer Ort. Es liegt auf einem kleinen, nach Süden zu abfallenden Plateau, fast auf dem Rücken des Gebirges, gegen 2000' hoch. Ein kapellenartiges und massiv gebautes, weiss getünchtes Kirchlein steht hart am Südrande des Hochplanes und grenzt in dieser Richtung den Klosterbof al), dessen übrige Seiten fast durchweg von niediigen, ganz verfallenen Gebäuden umgeben sind. Auch das lange, düstere Haus, an dessen einem Ende der greise Priester im fensterlosen, schwarzgeräucherteu Gemache hauste, dessen anderes Ende uns nothdürftiges Obdach ge- währte, und welches fast die ganze Westseite des Hofes bildet, neigt sich nach verschiedenen Richtungen der Windrose, ein Bild der trau- rigsten Verwahrlosung. Der Hofraum ist mit hohen Kräutern so dicht und üppig bewachsen, dass von dem angehäuften Schutt und Steingetrümmer nicht viel zu sehen ist. Malva parvißora, Chrysan- themwn coronarimii, Erodium moschattmi, E. malacoides und ähn- liche bilden die Ruderalflora. Die grossen goldgelben Wucherblumen auf dem saftig grünen Grunde verleihen diesem Orte einen unver- gleichlich prächtigen Schmuck, Rings um das Kloster und hinab au den sanfteren Hängen breiten sich schöne Matten; alte verwahrloste Culturbäume stehen einzeln auf ihnen umher. Keine pflegende Menschenhand hat seit wer weiss wie langer Zeit diese greisenhaften Aprikosen-, Pflaumen-, Mandel- und Oelbäume von ihren dürren Aesten befreit; gewissenlos und lüderlich nur übt zuweilen wie es scheint, der Sturm hier oben das Gärtneramt; trotz alledem schmücken sich die Genannten, so viel sie nur können, mit jungen Blättein und schimmernden Blüthen. Unzählige bunte Blumen durchwirken das saftige Mattengrüii; namentlich häufig sind: Ranunculus lonudocarpus, Adonis dentata, beide vielstengelig, ausgebreitet niederliegend; TrifoUum resupina- tum und Tr. tomenfosum in enormer Ueppigkeit, kaum ein anderes Pflänzchen neben sich duldend, färben manche Stellen mit hellem Purpur; einige Medlcago-kxie^ treten in ähnlicher Geschlossenheit auf. Nur der einzeln stehende Ranunculus Aslaücus trägt seine an Schönheit Alles überstrahlenden, blutrothen Kronen wie in stolzem Selbstbewusstsein hoch über der niedrigen Blüthenwelt. Eng an das alte Klostergcmäuer aber schmiegt sich die goldgelbe Blüthenfülle hochwuchernder Senfstauden {Slnapis alba). Bald hinter dem Kloster erhebt sich der felsige Bergrücken um noch 200—300' höher; der steile Abhang ist wechselweise mit Cypressengebüsch, Salbei- und Cistecsträucheru bewachsen; die letz- 191 tereu haben hier bereits die ganze Pracht ihrer Blumen entfaltet. — Ein paar hundert Schritte gegen Ost zieht sich über der blumigen Matte ein dunkler Cypressenhain am Berghange hinauf; alte Bäume von herrlichem Wüchse. Einige gigantische Eichen {Quercus inermis?) mit weitragenden Äesteu, in lachend grünem Schmuck des sich ent- faltenden Laubes, stehen am unteren Saume des Wäldchens; — mit leisem Gemurmel rinnt ein krystallklares Bächlein vorüber, welches, im Schatten umwaldeter Felsen in nächster Nähe geboren, eiligen Laufes durch die grüne Dämmerung dem sonnigen Wiesenplane zu- strebt. Lythriim Graefferi verwandelt seine Ufer zu hellrothen Blumen- guirlanden, holie, blühende Doldenpflanzen {Smi/rnium Olusatrum) mit glänzend grünem Laube beugen sich schattend über seinen kleinen Spiegel. Süsser Wohlgeruch durchströmt die kleine Waldhalle; den humusreichen Boden bedeckt ein entzückender, dichtgewirkter Blumen- teppich von G/damen latifoUuml Eings um die umfangreichen Eichen- stärame schmücken das hier mit einer Schicht modernden Laubes bedeckte Erdreich, dicht geschaart, in inniger Vereinigung: Trifo- lium clypeatuTn, Trif. spimiosvm, Vicia gracilis, Lotus creticus, La- goseris bifida, Crepis Sieberi, Rodigia eommutata. Sowohl dieses Wäldchen, als auch die das Kloster umgebenden Obstbäume sind reichbevölkert von befiederten Sängern; hier zwitschert und singt es, namentlich in den Morgen- und Abendstunden aus allen Zweigen und traulich tönt in das helle Lied der Blattmönche, Finken und Grasmücken das Gurren der Wildtauben durchs blumige Revier, Die Aussicht von Kantara herab nach Süd, Ost und West ist unbeschreiblich grossartig. Den bewaldeten Gebirgsstock hinunter, über die vielen Bergrücken hinweg erschaut das Auge mit Einem Blick die ganze östliche Messorea gleich einer aufgerollten Riesen- landkarte, bis hinab zum Capo Greco, ja bis bis zum Cap Pyla so- gar, wenn die Luft ganz klar ist, und hinaus ins Unendliche spannt sich das glänzende Meer, welches hier den grossen Golf von Fama- gosta bildet. In der engen Klosterzelle richteten wir uns ein, so gut es gehen wollte; umgeben von so erhabener Naturschönheit, wurde mancher Uebelstand völlig übersehen, der sonst geradezu hingereicht hätte, den Aufenthalt völlig zu verleiden. Mein Begriff von einem griechi- schen Kloster, mit dem ich mindestens einen wohlbestellten Hühner- hof und stattliche Ziegenheerden verknüpfte, erlitt hier gewaltige Einbusse. Der lebensmüde Eremit schien keine irdischen Ansprüche zu kennen; mutterseelenallein hauste er hier oben, das kleine Hünd- chen war einziger Wächter, Freund und Gefährte aller Schicksale dieses absonderlichen Menschen; nur zufällig war jener Grieche im Kloster über Nacht gewesen, der uns bei unserer Ankunft Einlass gewährt hatte. Um das ehrwürdige, schöne Haupt des Greises wallten weisse Locken, und ein langer wilder Bart floss von Kinn und Wan- gen auf das überaus schäbige Priestergewand nieder, welches der Alte Tag und Nacht, jahraus, jahrein auf dem Leibe zu tragen schien. Seine Nahrung bestand allem Anscheine nach zumeist aus 192 dem Unkraute des Klosterhofes, d. h. aus den Blättern der Malve; etwas Anderes sah ich ihn nie in seinem schmutzigen Kessel kochen. Corianderblätter und Zwiebel mochten wohl die einzige Würze sein, und was er hiezu als Brot genoss, sah verwittertem Granit wahrhaftig nicht unähnlich. Mau darf jedoch hierbei nicht vergessen, dass unser Aufenthalt auf Kantara in die griechischen Fasten fiel. Die nächsten Tage nach unserer Ankunft widmeten wir der botanischen Durchsuchung der nahen Umgebung des Klosters, Die steinigen Berghänge sind, wie erwähnt, mit Gebüsch bedeckt, wel- ches aus Cujjj^essus horizontalis, Mhammis Heldreichii, Salvia Liba- notica, Cistus Creticus, C. salviaefolius, C parviflorus und Cali/cotome villosa besteht. Zu diesen gesellen sich massenhaft die niedrigeren Sträucher von Thymelaea Tartonraira, Lithospermum hispidulum, Origanum microphyllura, Asparagus horridus, HeUchri/sum sicidum, Phagnalon rupestre, Poterium spinosum. Unter dem oft dicht verwach- senen Gestrüpp sammelten wir: Polygala venulosa, P. monspeliaca, Valeriana Dioscoridis, Ziziphora capitata, Microtneria juliana, Linmn sti'ictum, Helianthermim apenninimi, Hcl. arabictmi, H. glutinosum, Centaurea Crupinastrum, Atractylis cancellata, Filago prostrata, F. germanica, F. spathulata, Micropus homhycinus, Scaligeria Cretica, Lagoecia cuminoides, Ononis sicula, O. breviflora, O. reclinata, O. ornithopodioides, Medicago coronata, M. circinata, Trifolium Cher- leri, Astragalus cyprius, Lotus edulis, Melica saocatilis, M. minuta, Crucianella angustifolia u. a.; selten, an felsigen Stellen stand Aspho- delus liburnicus, erst in Knospen; Asph. ramosus blühte noch und war auch hier sehr häufig. Der Kücken des Gebirges, ein langes, nach Norden sanft ansteigendes Plateau, vorherrschend mit silber- grauer Thymelaea Tartonraira bewachsen, bot hier meist einen trau- rigen Anblick durch die vielen, wie dürre Besen umherstehenden Meerstrandskiefern. Es ist mir nicht klar geworden, welche Ursachen das Zugrundegehen der schönen Bäume herbeigeführt hatten, ich konnte weder Spuren der Axt noch des Feuers an ihnen gewahren. Häufig zeigten sich alte, sehr grosse und kunstvoll gesponnene Kaupen- nester au den verdorrten Aesten. Hohe, düstere Cypressen, nament- lich am Nordsaume des Plateaus um wilde Felspartieu geschaart, erhöhen den melancholischen Eindruck, den die spärlich über die Fläche zerstreuten, weissblumigen Cistenbüsche nur wenig mildern. Wir fanden hier oben : Carex panicea, C. gynobasis, Trifolium ni- grescens (in grösseren Rasen), Trif. scabrum, Lotus ornithopodioides, JBellis sylvestris, Orchis Simia und O. seciindiflora. Unter den dunklen Cypressen, welche urwaldähnlich die hoch aufeinander gethürmten Felsen umstehen, und zu welchen sich herr- liche Erdbeerbäume, Arbutus Andrachne, mit korallenroth berindeten Stämmen, lederartigen, glänzenden Blättern und grüulichweissen Blü- thenrispen gesellen, stand Lotus peregrinus so massenhaft und reich- blüthig, dass der Boden ganz gelb von ihm leuchtete; untergeordnet traten daneben auf: Ainsrvorthia cordata, Ervum, gracile, JS. Lenti- cula, Lathyrus saocatilis, Piptatherum coerulescens, Milium vernale, 193 Bromus madvitensis, Ajuga tridactylites, SpecuJaria falcata, Rodi- gia commutata, Seriola aetnensis, Grepis Sieberi. Nicht ohne Mühe sind diese Felspartien zu erklimmen. Von ihren Zinnen herab bietet sich der entzückende Ausblick nach Nor- den über den grünen Inselstrand und das dunkelblaue Meer, der, übereinstimmend mit den Aussichten, welche die Nordkette allerorts nach dieser Kichtung hin bietet, doch immer wieder ganz überra- schend wirkt und immer neue Reize gewährt, so dass das Auge nie müde wird. Auch hier stürzen die Felsen in fast senkrechten Wän- den zur Tiefe, herrliche Waldvegetation, vornehmlich Cypressen, Erd- beerbäume, Meerstrandskiefern und Oleander, darunter einzelne ur- alte, flechtenüberwuclierte Pistacien {P. fem?), noch ohne Laub, reichlich aber mit gelbrothen Blüthenrispen geschmückt, zieht sich die Schluchten herauf, — auch hier ein Gürtel grüner, wellenförmig sich hinziehender Vorberge, der vielbuchtige Strand und das wunder- volle Meer, — Alles aber anders gruppirt und ganz unfassbar in seiner Schönheit. Wie duftige Wolkengebilde tauchen am fernen Horizont die Berge Anatoliens aus den Fluthen, — durch Spiege- lung der Luft zuweilen in umbrandete Waldinseln verwandelt und trügerisch nahe gerückt. Auf beträchtlichem Umwege gelangten wir hinab unter die Felswände in ein Gebiet, dessen urwüchsige Wilduiss durch keines Menschen Fuss entweiht schien. Cypressen- und Erdbeerbäume bil- den oft undurchdringliche Dickichte; gewaltige Felsblöcko liegen am Hange umher; flechtenüberwucherte umgestürzte Baumstämme mo- dern am blumigen Boden. Lecokia cretica bildet allerwärts kleine Dickichte für sich oder in Gesellschaft der schönen Scropkularia peregrina mit dem freudiggrünen Laube und den dunkelpurpurrothen Blüthchen. Lose mit Steinen bedeckte Plätze nimmt das üppige, kupferroth leuchtende Geranium lucidum fast für sich allein in An- spruch, selten nur mischt sich Geranium Rohertianum dazwischen. Die zarte Saxifraga hederacea bildet gemeinschaftlich mit Veronica cgmbalaria, Gcdium Aparine, Fumaria macrocarpa und Rubia bra- chypoda so dichte Gewirre am Boden, dass es schwierig ist, einzelne Individuen aus dieser Gesellschaft loszulösen. Nicht minder massen- haft treten Rodigia commutata, Lagoseris bifida, Vaillantia niuralis, Galium tricorne, G. setaceum, Valerianella truncata, V. coronata, V. echinata, Thelygonum Cynocrambe, Euphorbia Helioscopia, Aspe- rugo procumbens etc. auf. Der saftstrotzende Umbilicus penduUniis mit handtellergrossen, kreisrunden Blättern und an die zwei Fuss hohen Blüthenschäften rückt ebenfalls zu kleinen Gruppen von ganz wunderbarem Aussehen, zusammen. — Die umherliegenden Fels- blöcke sind mit bunten Moospolstern bedeckt; eine liebliche Flora schmückt sie noch ausserdem, meist kleine, zierliche Pflänzchen und Zwerge aller Genannten. Vor Allen ist Arenaria oxypetala zu nennen, die Millionen kleiner, weisser Blüthensternchen umherstreut, ihr schliesst sich in massenhafter Verbreitung Älsine tenuifolia an. Die violetten Blüthchen der reizenden Arabis verna und die pfirsichblüth- Ocsterr. botan. Zeitschrift. Ö. Heft 1882. 16 1!)4 rotliou der MalcoTmia chla leucliten dazwischeu. Mifosiotis Mspida, Saxifraga triJartj/lifes, Spe^tuberos(i) in Ber. d. naturw. med. Ver. in Innsbruck, III. p. LXXI (1872); daselbst der Name, in vorliegender Publication die Diagnose und Unterschiede von den Stammarten. Am Blaser bei Trins in Central-Tirol. — 143. Euphra- sia tricuspidata L. Südtirol, Val di Ledro. — 144, E. Salishurgensis Funk in Hoppe's Botan. Taschenb. 1794, Salzburg, Kapuziner- und Mönchsberg! — 145. E. Salishurgensis var. cuprea Jord, Pugill. pl. uov. 136. Trins in Tirol; ist wohl nur eine Standorts- Varietät der E. salishurgensis. Eeichenbach's Abbildung stellt nicht diese Pflanze, sondern E. alpina Lam. dar. — 146. E. arguta Kerner = E. speciosa Kerner in Oest. Bot. Ztg. XXIV, p. 115 (1874) non R. Brown in Prodr. Fl. Nov. Hell. p. 437 (1810). — Central-Ungarn, Matra. Die Pflanze, vom Autor seiner Zeit unter dem Namen E. speciosa 1. c. beschrieben, welcher Name aber mit Rücksicht auf R. Brown's gleichnamige Euphrasia- Art zu entfallen hat, wird mit E. versicolor Kern., E. stricta Host und E. alpina Lam. verglichen und die unterscheidenden Charaktere namhaft gemacht. — 147. E. stricta, Host :=^ E. officinalis Hayue Arzneigew, = E. nemorosa Auct, plur. = E. officinalis y. nemorosa Koch Syn., non E. off'ic. 201 ß. nemorosa Pers. Syn.*, Trins in Tirol. Linne citirt bekanntlich zu seiner E. officinalis Bauh. Pinax p. 233, woselbst eine E. officina- rum aufgeführt wird und jedenfalls mehrere Arten der Section Semi- calcaratae unter diesem Namen cumulirt wurden; andererseits citirt aber Linne auch seine Flora suecica und charakterisirt seine Pflanze mit der Phrase „foliis ovatis argute dentatis". In Schweden aber kommen nur wenige Euphrasien vor, und das letztere Merkmal passt ganz besonders gut auf jene Art, welche Fries in Novit. Fl. Suec. p. 198 (1828) als Euphrasia montana anführte und später von Rei- chenbach fil. in den Icones XX. t. 111, Fig. 1 abgebildet wurde. Linne's E. officinalis kann daher nur mit dieser Pflanze in Bezie- hung gebracht werden, und da diese E. montana Fries von E. offi- cinalis Hayne Arzneigew. verschieden ist, so fragt es sich, welchen Namen letztere Art zu führen hat. Jedenfalls darf man selbe nicht mit E. nemorosa Pers. (als Var. der E. officinalis, nicht als eigene Art in der Synopsis plant, beschrieben!) identificiren, welche nach Pers.'s Beschreibung, den citirten Abbildungen und der Standorts- augabe nach wohl mit E. micrantha Rchb. zusammenfällt, von E. officinalis Hayne aber wohl verschieden ist. Host's E. stricta hin- gegen ist gewiss dieselbe Pflanze, welche Hayne vor Augen hatte, und somit hat auch die in Rede stehende Art diesen Namen fort- dauernd zu führen. — 148. E. pumila Kern. n. sp. Neue hier dia- gnosirte und mit E. minima Jcq., E. rigidula Jord. und E. stricta Host in Bezug auf Unterscheidung verglichene Art ; Alpen um Trins. — 149. E. coerulea Tausch Plaut, select. Bohem. in sched. 1837. Syn. E. (officinalis) alpestris Günth. Grab. Wimm. Enum. Fl. Siles.; Wimm. et Grab. Fl. Siles. ed. I et II pag. p.; E. officinalis 8. al~ pestris forma 2, coerulea Tausch in Koch Syn. ed. I. = E. Uech- tritziana Jung, et Engl, in Oest. Bot. Ztg. XVII, p. 141. Böhmen: Mensegebirge, Ober-Sattel. Von Wimm er in den angeführten Wer- ken mit der späterhin von ihm als E. jncta beschriebenen Form anfänglich unter dem Collectivnamen E. alpestris aufgeführt, welch letzterer Name daher E. coerulea Tausch und E. picta Wimm. um- fasst. Der Tausch'sche Name E. coerulea, obwohl ohne Diagnose den Etiquetten seiner „Plantae selectae Bohemiae" beigegeben, hat — da letztere sehr verbreitet und an Tausch's Standorte auch keine andere Art vorkommt — zu verbleiben und ist demselben die E. Uechtrifziana Jung, et Engl, als Syn. beizufügen. — 150. E. Bostkoviana Hayne Arzneigew. IX, t. 7 (1823) = E. pratensis Fries Nov. Fl. Suec. pag. 198 (1828) = E. officinalis a. pratensis Koch Syn. ed. IL == E. officinalis Auct. mult.; — Trins in Tirol. Von allgemeinem Interesse ist hierbei die Bemerkung, dass sich die Eu- phrasien — je nach dem Verhalten der Blütheutheile zur Zeit der Anthese — in zwei Gruppen bringen lassen, worüber die Original- stelle zu vergleichen ist. (Schluss folgt.) 202 Literaturberichte. Das Skelet der Pflanzen von Henry Potonie. 382. Heft der Sammlung gemeinverständlicher wissenschaftlicher Vorträge, herausgegeben von Rud. Virchow und Fr. v. Holtzendorff. Berlin 1882. Verlag von Carl Habel. 8". 40 S. mit 17 Holzschnitten. Durch das epochemachende Werk von Seh wendener „üher das mechanische Princip im anatomischen Bau der Monokotylen" wurde das Vorhandensein eines specifisch mechanischen Sy.stemes, des Stereomes, in der Pflanze nachgewiesen und die Aufmerksam- keit der Phytotomen auf dasselbe gelenkt. Seitdem erschien über diesen Gegenstand eine ganze Literatur. Potonie unternahm es, das Wichtigste über diese interessanten Verhältnisse kurz und in popu- lärer Form zusammenzufassen. Er behandelt zuerst die Elementar- gebilde des Skelets, sowie die Festigkeit der mechanischen Zellen, erörtert dann Einiges aus der Festigkeitslehre, bespricht die Skelet- formen in allseitig biegungsfesten Organen, ferner das mechanische Sj'stem der in die Dicke wachsenden Gewächse, sowie die Skelet- formeu in einseitig biegungsfesten Organen, Betrachtungen über das Stereom in zugfesten Organen, über die druckfesten Constructionen, über das locale Auftreten des Stereoms, endlich über die praktische Verwendung desselben bilden den Schluss der vorliegenden Arbeit. Ihre Leetüre kann jedem Botaniker empfohlen werden, der sich schnell, sicher und leicht über das oberwähnte wichtige Capitel der Phytotomie orientiren will. K. Führer ins Reich der Pflanzen Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz. Eine leicht verständliche Anweisung, die im deutschen Eeiche, Oesterreich und der Schweiz wild wachsenden und häufig angebauten Gefässpflanzen schnell und sicher zu bestimmen. Von Dr. Moriz Willkomm, Prof. der Botanik und Director des botanischen Gartens der k. k. Universität zu Prag. Zweite umgearbeitete und vielfach vermehrte Auflage des Führers ins Reich der deutschen Pflanzen. Mit 7 Tafeln und ca. 800 Holzschnitten nach Zeiclinuugen des Verfassers. Lief. 7 und 8. Leipzig, Hermann Men- delssohn, 1881. 8°. S. 481—640. Taf. 5. Die beiden vorliegenden neuesten Hefte dieses guten Handbuches enthalten die Tabellen zum Bestimmen der Arten aus folgenden Ord- nungen: Plantagineen, Plumbagineen, Globularieen, Labiaten, Asperi- folien, Convolvulaceen, Cuscuteen, Solanaceen, Bignoniaceen. Scrofu- lariueen , Orobancheen , Utricularieen , Primulaceen , Gentianeeu, Apocyneen, Asclepiadeen, Oleaceen, Styraceen, Ebenaceen, Corneen, Araliaceeu, Umbelliferen, Saxifrageeu, Kibesiaceen, Cacteen, Crassu- laceen, Portulacaceen, Ficoideen, Lythrarieen, Halorageen, Oenothe- reen, Philadelpheen, Myrtaceen, Granateen, Calycautheen, Pomaceea und Rosaceen (von welchen nur die erste Gattung, nämlich Bosa, abgehandelt wird). Diese beiden Hefte schliessen sich in jeder Be- ziehung ihren Vorgängern würdig an imd werden Jedem, welcher liepräü^entauten aus den obgeuaunten Familien schnell und relativ sicher bestimmen will, sehr erwünschte Dienste leisten. R. 203 Bulletin periodique de la Society Liuuöeune de Paris Nr. 38, 39. Paris 1881—1882. 8«. 16 Seiten. Die beiden vorliegenden Nummern berichten über die Sitzungen der Linne'scben Gesellsch. vom 2. Nov. 1881 imd 6. Dec, sowie vom 4. Jänner und 1. Februar 1882; sie enthalten folgende kurze An- zeigen: M. H. Bai Hon: Sur les mouvements rapides des pseudo- podes internes de certains phytoblastes (S. 297). — M. A. Franchet: Sur le Clematis Savatieri (S. 298). — M. H. Baillon: Sur l'en- trainement des petales dans le plan horizontale (S. 300). — Sur THouna-houna de Madagascar (S. 301). — Sur la valeur du genre Ryssocarpiis Endl. (S. 302). — M. L. Durand: Sur des petales sur- numeraires de Petmiia, resultant d'une transformation du connectif (S. 303). — M. H. Baillon: Sur la Constitution du genre Paropsla (S. 303). — Sur les Githopsis (S. 304). — De l'influence de la temperature sur la germination de certaines graines (S. 305). — Un Ateleia bresilien (S. 306). — Sur les organes sexuels d'un Chn/sopia (S. 307). — M. L. Durand: Sur une fleur monstrueuse de Chel- rantkus Cheiri (S. 308). — M. H. Baillon: Sur un type inter- raediaire aux Momordica et aux Raphanocarpus (S. 309). — Sur r Apetahi de Raiatea (S. 310). — Developpement et structure des feuilles du Copaifera officinalis (S. 311). R. Dr. W. J. Behrens, Methodisclies Lelirbiich der allgemeinen Botanik iür höhere Lehranstalten, nach dem neuesten Standpunkte der Wissenschaft bearbeitet. Braunschweig. Schwetschke, 1882. 2. Auflage. 8", 348 Seiten, 4 analyt. Tabellen. Wie sehr die botanische Literatur mit Lehrbüchern, die bald mehr bald weniger ihrem Standpunkte gerecht werden, gesegnet sei, ist ja eine so allgemein bekannte Thatsache, dass es überflüssig er- scheint, darüber weitere Worte zu verlieren. Ebenso ist es zur Ge- nüge bekannt, dass sich nur solche Lehrbücher zu erhalten wussteu, die mit möglichster Klarheit des Textes den so umfangreichen und verschiedenartigen Stoff der Botanik in einer dem Lehrzwecke ge- eigneten Weise zur Darstellung brachten. Unter die Kategorie letz- terer fällt nun auch unzweifelhaft das Behrens'sche Lehrbuch, dessen zweite Auflage von Neuem Zeugniss für die vollkommene Brauchbar- keit ablegt. Die zweckmässige Anordnung des Stoffes wurde schon bei Besprechung der ersten Auflage hinlänglich gewürdigt und na- mentlich der Einbeziehung der Biologie der Pflanzen in einem ge- sonderten, vortrefflich gearbeiteten Abschnitte volles Lob gespendet. Da mm auch die neuere Literatur bestens ausgenützt wurde, werden auch (lie Titelworte „nach dem neuesten Standpunkte der Wissen- schaft" hinlänglich gerechtfertigt. — Aber nicht nur als Lehrbuch wird sich diese Botanik von selbst Bahn brechen, sie wird auch von Laien gerne in die Hand genommen werden, um sich darin Auf- klärungen in einer gemeinverständlichen Sprachweise zu holen, wie sie nicht bald ein anderes Buch zu geben in der Lage ist. Schliess- lich möge es noch gestattet sein, den Herrn Verf. aufmerksam zu macheu, ob es nicht vielleicht angezeigt wäre, in das alle Discipliueu 204 in gleich ausgezeichneter Weise behandelnde Buch einen kurzen Ab- schnitt über Pflanzengeographie aufzunehmen, wie es neuerdings von ähnlichen Büchern versucht wurde. B. A. Hartinger, Atlas der Alpenflora. Heft V, VI. 28 Tafeln, 12». Wieder ist eine stattliche Reihe von Abbildungen alpiner Ge- wächse erschienen, von denen wir trotz ihrer künstlerisch hübschen Ausstattung sagen müssen, dass nur auf wenigen Tafeln naturent- sprechende Zeichnungen geliefert wurden. Als solche mögen etwa Campanula harhata (303), Androsace Hausmanni (389), Aconitum Napeüus (32), Gypripedium Calceolus (448) genannt sein. Die Mehr- zahl der Tafeln sind wohl in lebhafter und augenfälliger Farbe, aber nicht in correcter Zeichnung ausgeführt, die morphologischen Verhält- nisse der Blüthe sind zumeist verschwommen und undeutlich, z. B. bei den Orchideen und es scheint, dass es dem Herausgeber durch- aus mehr um das gefällige Aussehen des Gesammtbildes als um ge- naue Darstellung gelegen sei, was sehr zu bedauern ist, da diese Thatsache den Werth des ganzen Werkes zur Mittelstufe aller ähn- lichen Bilderwerke herabdrückt. So kommt es, dass eine nicht geringe Zahl von Pflanzen unkenntlich bleibt, wie Empetrum nigrum (427), Pflmula gluünosa (402). Als Rosa alpina (150) ist eine uns unbe- kannte Combination von Aestchen und Blüthen zweier Arten darge- stellt, Gnaphalium supinum dürfte wohl richtiger G. Hoppecmum^ Cyclamen europaeiim eher 0. persicum darstellen. Wie leicht liesse sich derartiges bei kritischer Revision der Tafeln durch einen Fach- mann vermeiden! Beck. F. Hock, Beiträge zur Morphologie, Groppirung und geograpliisclien Verbreitung der Valerianaceen. Inaugur. Dissert. S.-A. aus Engler's Botanische Jahrbücher, III. Heft 1. 63 Seiten, 1 Tafel. Nach einer vergleichenden Darstellung der morphologischen Verhältnisse bei den Valerianaceen bespricht der Verf. ausführlich die Gruppirung und die geographische Verbreitung derselben und legt somit durch genaue Erläuterung und Beurtheilung der Verhält- nisse den Grundstein zu einer Monographie der Valerianaceen. Ob gewissenhafter Angabe der Literatur und der Fundorte wird die Ab- handlung schon in dieser Form gerne zu Rathe gezogen werden. B. Flora Ton Deutschland. Zum Gebrauche auf Excursionen, in Schulen und beim Selbstunterricht bearbeitet von Dr. AugUSt Garcke. 14. Auflage. Berlin, Paul Parey, 1882. Auf dem Gebiete der Floristik wird heutzutage, wie in allen Fächern der Naturwissenschaft von einer grossen Anzahl von For- schern emsig gearbeitet und dadurch viel Material unterschiedlichen Werthes zu Tage gefördert. Da ist es denn ausserordentlich erwünscht, ja sogar unbedingt nothwendig, dass von Zeit zu Zeit das angehäufte Material verarbeitet und von kundiger Hand gesichtet werde. Das Resultat einer solchen Verarbeitung und kritischen Sichtung liegt in Bezug auf floristische und systematische Arbeiten des Gebietes von 205 Deutschland vor uns in der 14. Auflage der Flora von Deutsch- land, bearbeitet von Dr. August Garcke. Und fürwahr, es muss diese Flora als eine in jeder Hinsicht gelungene bezeichnet werden. Auf den Grundlagen, wie sie durch die klassischen Arbeiten über die Deutsche Flora von D. W. Koch geschaffen worden waren, sind die seit Koch gelieferten Resultate der systematischen Forschung innerhalb des Florengebietes entsprechend verwerthet worden. Und so liefert die Garcke'sche Flora eine ziemlich vollständige Uebersicht über den derzeitigen Stand unserer Kenntnisse der Deutschen Flora. Nur wäre zu wünschen, dass der Verfasser in Zukunft bei Abgren- zung des Gebietes der Deutschen Flora sich nicht allzustreng au die politischen Grenzen des Deutschen Reiches von heute halte. Die Deutsche Flora grenzt im Osten an die Ungarische Flora, im Süden an die Mittelmeerflora, oder wenn man nicht so weit will, an die Alpenflora. Und wenn der Verfasser bis jetzt in seine Flora von Deutschland auch die Flora von Nord- und Mittel-Böhmen aufge- nommen hat, so lassen sich die zwischen Baiern und Ungarn gele- genen Länder mit ihrer Flora in die Deutsche Flora gewiss ohne jeden Zwang einreihen. Hb. Leitfaden der Botauik für die oberen Classen der Mittelschulen. Von Dr. A. Pokorny, k. k. Kegierungsrath und Director des Leopoldstädter Comm.- Real- und Obergymnasiums in Wien, und F. Rosicky, Professor am k. k. böhmischen Real- und Obergymnasium in Prag (209 Seiten in Gross-Octav. Mit 262 Abbildungen und 1 Kärtchen in Farbendruck). Prag 1882. Verlag von F. Tempsky. Nachdem sich seit Decennien Pokorny's „Naturgeschichte des Pflanzenreiches" in vielfachen Auflagen und Uebersetzungen an den unteren Classen unserer Mittelschulen als anerkannt brauchbarstes Lehrbuch eingebürgert hat, erschien von demselben Autor, diessmal gemeinschaftlich mit Prof. Rosicky, ein für die oberen Jahrgänge der Mittelschulen berechneter „Leitfaden der Botanik". Derselbe schliesst sich innerhalb den Anforderungen des vorgeschriebenen Lehr- planes ersterem Werke im Unterricht an und berücksichtigt zunächst die Phanerogamen, welche dem Schüler wohl das meiste Interesse bieten und seinem Verständnisse näher liegen als die Kryptogamen, die sodann begleitet von vergleichenden Rückblicken besprochen werden. Demnach beginnt das Buch nach einer allgemeinen Einleitung mit der Morphologie der Phanerogamen (S. 3), welcher die Systematik (S. 32) folgt. In diesem Abschnitte wird das Linne'sche und das natürliche System erläutert und eine Reihe der wichtigsten Blüthen- pflauzen aller Ordnungen in Bild und Schrift vorgeführt. Der dritte Abschnitt (S. 105) behandelt die Anatomie und der vierte (S. 119) das Leben der Blüthenpflanzen. Der fünfte Abschnitt (S. 145) gibt eine Uebersicht der Kryptogamen ihrem ganzen Umfange nach, der sechste Abschnitt (S. 175) bietet einen Grundriss der Pflanzengeo- graphie und mit dem siebenten Abschnitt (S. 184) „Pflauzenpaläon- tologie" schliesst das Buch. Ueberblickt man den Inhalt desselben, so mnss man staunen, welche Fülle des Stoffes innerhalb eines so 200 geringen Seiteniimfanges zur Darstellung gelangt, freilich in gedräng- ter Kürze, aber nirgends auf Kosten der Klarheit und stets im Ein- klänge mit dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft. Beachtet man dabei auch noch die vortreiflichen 262 Xylographien mit ihren vielen Abbildungen, so wird man anerkennen müssen, dass kaum ein zweites Werk gleicher Tendenz seiner Mission so vollkommen ent- sprechen dürfte, als Pokorny's Leitfaden. Correspondenz. Nemes-Podhrad, den 23. April 1882. Die kahlen , nur mit kümmerlichen Wachholderbüschen be- wachsenen, als Viehweide benützten Hügel zwischen Morva-Ljeskö im Trentschiuer und Lubina im Neutraer Comitat besichtigte ich am 21. d. M., um sie auch in ihrem ärmlichen Frühlingskleide kenneu zu lernen. Wohl mag der Mangel der nöthigen Bodenfeuchtigkeit Ursache sein, dass die Flora dieser Hügel um diese Zeit eine so miserable ist, wie ich sie gefunden habe. Auf ähnlichen Stellen ist in der unmittelbaren Nähe meines Wohnortes die Flora bedeutend interessanter und reicher als auf der jetzt durchsuchten Strecke. Hie und da eine Viola odorata, hirta, Rivmiana Eb., an zwei Stelleu noch nicht blühende Saxifraga bidbifera, eine Gruppe von Saro- thamnus vidgaris Wimm., höchst selten Potentilla verna L., dagegen in Menge Potentilla opaca L., an feuchten Stellen Garex glauca Scop., dann zwischen Gebüsche Carex Michelii Host, und 0. praecox Jcq., hin und wieder sehr kümmerliche Exemplare von Seleranthus coUiuus Hornm. (ganz sicher von Sc. Durandoi Kb, nicht verschie- den), sowie Cerastivm tauricum Spr. (die drüsigbehaarte Form des Cer. brachypetalum Dsp.) und 0. semidecandrum L. waren so ziem- lich Alles, was ich an Phanerogamen Nennenswerthes sah. Auf Brachen der Thäler zwischen Mor.-Ljeskö und Lubina ist sehr häufig Vero- nica Buxhaumii Ten., polita Fr. und triphyllos L., letztere zwei bereits mit vollkommenen entwickelten Fruchtkapseln. Es ist sehr auifallend, dass Veronica triphyllos in der unmittelbaren Nähe von Ns.-Podhrad nirgends zu finden ist und erscheint erst unterhalb Bosäc bei Haluzice und westlich bei Srnie; dagegen wächst die auf den Haluzicer kahlen Kalkhügeln so massenhaft auftretende Draha praecox Stev. nirgends auf den Hügeln bei Mor.-Ljeskö, Bzince und Lubina. Auch ist es mir aufgefallen, dass Rhacomitrium canescens, welches bei Ns.-Podhrad an vielen Stellen reichlich fruchtend vor- kommt, auf den vorgestern besichtigten Hügeln nur sehr selten mit Früchten angetroffen wurde. Von Sphaerangium miiticum, Systegium crispn/ni, Anacalypta Starkeana, Phascum bryoides, die man sonst an ähnlichen Localitäten zu finden pflegt, fand ich heuer keine Spur. Bei Ns.-Podhrad war ich gewohnt, auf überschwemmt gewesenen 207 Aeckern die hübsche P(/ramidula tetrar/ona zu sammeln, doch auch diese liess sich heuer nicht sehen. Dagegen fand ich Plaglochila as- plenioides (ein steril überall in Wäldern imd Schluchten wachsendes Lebermoos) mit Früchten. Fruchtende Exemplare besitze ich auch aus Pressburg durch Schneller gesammelt. Auf Weinbergtrifteu bei Ns.-Podhrad fand ich einige Exemplare der Ajuga genevetisis X. reptans und sehr üppige, schöne Exemplare von Viola hyhrida Schur! ( V. hirta X odorata). Jos. L. Holuby. Kalksburg, am ö. Mai 1882. Eine weitere kleine Probensendung aus Bosnien bestätigte be- reits einige meiner in der Correspondenz vom 3. April ausge- sprochenen Vermiithungen. P. Er. Brandis sandte mir aus Trav- nik: Viola hirta und nmlticaidis {hirta X odorata). Ausserdem Primida Colimmae, Saxifraga Aizoon, Muscari botryoides, Galanthus nivalis, Cardamine hirsiita, Isopyrum thalictroides, Vinca minor, Hepatica triloha, Scilla hifolia, Gagea lutea, Thlaspi praecox Wulf., Arctostaphylos ofjicinalis, Stellaria Holostea, Aspidium acideatum, Scolopendrium ofßcinarum , Neclcera crispa , aber keine weisse Viola alba; merkwürdigerweise auch von Crocus albißorus Kit. nur violette. J. Wiesbaur S. J. Innsbruck, 8. Mai 1882. Im Anschlüsse an meine beiden Artikel über die nordtirolische Flora im Jahrgange 1881 der Oest. bot. Zeitschrift erlaube ich mir noch folgende Fundorte daselbst genannter Pflanzen aus verschiedenen andern Gegenden Tirols zu berichten, welche Herr Bezirksarzt Dr. Ferd. S auter mir letzthin mitzutheilen die Güte hatte. Derselbe erwähnt Stenactis annua Nees. aus der Umgebung von Lienz, Eru- rastrum Pollichii Schp. zahlreich am Eiseubahndamra bei Mittewald a. d. Drau zugleich mit Sinapis alba und Bunias Erucago. Von weiteren Eisenbahnfunden fügt er noch bei: Isatis tinctoria bei Patsch, Lepidimn campestre einmal am Bahndamme am Brenner, daselbst auch Saponaria Vaccaria und am Bahndamme in der Nähe des Matrei-Schlosstunnels eine gewiss sehr interessante Form dieser letzteren Pflanze, nämlich die Varietät mit rauchhaarigem Kelche. Aus diesen Notizen lässt sich ersehen, dass die letztgenannten von mir schon früher als eingewandert bezeichneten Pflanzen wirklich an allen Eisenbahnlinien Tirols recht constant und verbreitet sind und endlich wohl sämmtlich als wirkliche und feststehende Bürger unserer Flora anerkannt werden müssen. Von feststehenden Pflanzen wächst nach der Mittheilung des Herrn Dr. S auter auch um Lienz Cera- stiuiH brachypetalmn und glmneratum häufig und in mehreren Formen ; Myosotis caespitosa mit Centuncidus in der Nähe von Trins bei Steinach und Aira altissima häutig in subalpinen Alneten im Gschnitzer- Thale. — Herzliche Freude bereitete es mir, als ich Ende April au einer sehr exponirten Felspartie im Kalkgebirge ober Innsbruck links vom Eingänge zur Mühlauer Klamm mehrere Sträucher von Ostrya carpinifolia Scop. im scliönsten Schmucke der Kätzchen zu 208 Gesichte bekam. 2—3 kleinere Exemplare wuchsen auch im Walde unterhalb des ersten Standortes. Wenn ich recht berichtet wurde, hat zwar schon Dr. v. Kern er den Strauch vor mehreren Jahren in dieser Gegend gefunden, doch dürfte obige nähere Standortsan- gabe gewiss manchen Sammlern interessant sein. Die Sträuche sind wahrscheinlich wohl die einzigen im rauhen Nordtirol, es müsste denn höchstens der Strauch sich noch an den heissen Halden am Fusse der Martinswand finden lassen. J. Murr. Ar ad in Ungarn, am 12. Mai 1882. Als ich am 10. dieses eine Excursion gegen unsere Festung längs der Maros-Ufer ausführte, fiel mir eine Form der Euphorbia Esula L. auf, die hier massenhaft anwesend ist. Es ist diess eine sehr feinflaumige, im Uebrigen aber von der kahlen E. Emla gar nichts abweichende form, pubei^ida, welche in kleinen Gruppen neben der kahlen Form Platz nimmt, und mit jener auch durch Ueber- gänge verbunden ist. Es hat zwar schon Rochei in Rar. Hung. (1828) p. 23 eine Eupiwrbia saUcifolla var. angustata aufgestellt, die später von Grisebach et Schenk in dem Iter Hungaricum Nr. 41 als var. pubescem zu E. Esula h. gezogen und von Ferd. Schur mit dem Namen Euphorbia paradoxa belegt wurde; aber jene E. angustata (Rochl.) hat nach allen Auetoren beiderseits verschmälerte, lange, lauzettliche Blätter, welche gleich der E. salicifolia Host, behaart sind, wogegen die arader Euphorbia Esula forma puberula sehr feinflaumige Blätter besitzt, welche gegen ihre Spitze zu ver- breitert sind und daher obspathulato-lanceolata geheisseu werden können. Auch sind die „glandulae" bei unserer Pflanze, wie bei der E. Esula geschaffen, das heisst, cerina, cornubus brevissimis, wo- gegen sie bei der wahren E. angustata (Rochl.), die ich auch am Original-Standorte im Vojloviczer Wald bei Pancsova sammelte, mehr gelblich imd mit längeren Hörnern belegt sind. Ich habe diese forma puberula für die Fl. Austro-Hungarica Exsiccata gesammelt. L. Simkovics. Budapest, 11. Mai 1882. Primula acaulis (nicht Viola acaulis, wie es in der Oe. B. Z. 1882, p. 152 in Folge eines lapsus calami heisst) ist im Eisenburger Comitate mit Veroniaa Tournefortii so gemein, dass man sie für letztere annehmen kann, da sie hier wirklich wild vorkommt. Anthriscus rivularis Oe. B. Z. 1882, p. 154 ist Ghaerophyllum Cicutaria Vill. (cnfr. Acad. Közl. Bd. XV, p. 304 und Oe. B. Z. 1877, p. 350). Thymus bracteosus entdeckte ich schon im Jahre 1875 am Vratnik- berge bei Zeng. Trifolium badium 1. c. 155 ist vielleicht Tr. aureum Poll. Ich botanisirte in der Umgebung von Fuzine, ohne eine Spur des echten Tr. badium hier oder im croatischen Hochgebirge be- merken zu können. Aquüegia viscosa 1. c. 156 ist Aq. Haenkeana Koch, welche in der Umgebung von Risnyäk und Schueznik, sehr häufig vorkommt. Zimmeter erwähnt sie nur von Jelenje, sie kommt aber auch in Dalraatien vor (Biokovo). Caulina 1. c. 171 ist Carlina 209 Rosa transmota Crep., welche ich in meiner Monograph. Kosar. p. 405 erwähne, hatte keine Aciculen und jene Form, welche Herr Keller in Oe. B. Z. 1882, p. 104 erwähnte, ist wegen der Klein- heit der Blätter von jener, die ich untersuchte, jedenfalls verschieden. Rosa colUna Jcq. vera!, die ich mit Mypjnd'schen Original in herb, univers. Budapest, verglich, wächst am Yärtetö (Schlössl) bei St. Gott- hard im Eisenburger Comitate; annähernde Formen kommen auch bei Altofen und dann in den Bergen bei Üröm vor. Jene Folia „cuculata" (Oe. B. Z. 1882, p. 106) habe auch ich von dem Verf. erhalten. Ich möchte sie aber folia peltata nennen, da die zwei Lappen der Blattbase zusammengewachsen waren. Mein Freund J. Freyn sagt im Botan. Centralbl. Bd. IX, p. 189, dass Carex maxima und 0. remota bei Fiume ihm noch revisionsbedürftig scheinen. Ich selbst fand erstere bei Fiumare im J. 1875, welche sicher zu diesem Typus gehört. Ob sie jedoch eine Abänderung sei, kann ich nicht behaupten, weil ich das nicht vollständige Exemplar nicht behielt. 0. remota gibt aber Herr Untchj bei Jelenje an der Eecina an, also in einer bedeutenden Höhe über dem Meeresspiegel, worüber ich gar nicht zweifeln kann, denn ich habe sie auch bei dem Eisnyäk gesammelt. Eine Novität für Fiume und Croatien ist Setaria am- higua Guss., welche bei Fiume nicht selten ist, sie kommt aber nicht massenhaft vor. Jedenfalls fehlt aber Aquilegia Bauchini Schott bei Fiume und in Croatien, obgleich ich ein Exemplar davon im üniversitätsherbar von Tübingen mit der Bezeichnung „Fiume" sah. V. V. Borbäs. Upsala, am 18. Mai 1882. Alle von meinem Vater hinterlassenen Sammlungen sind theils von einzelnen Mäceuen, theils von der Universität Upsala gekauft und an das hiesige botan. Museum abgegeben worden. Th. M. Fries. Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — In einer Sitzung der kais. Akademie der Wissen- schaften in Wien am 4. Mai übersandte Prof. J. Wiesner eine im pflauzenphysiologischen Institute der Wiener Universität von Herrn Max Singer ausgeführte Untersuchung, welche den Titel führt: „Beiträge zur näheren Kenntniss der Holzsubstanz und der verholzten Gewebe". Die Untersuchung ergab folgende Eesultate: Aus den verholzten Geweben lassen sich durch heisses Wasser vier Substanzen extrahiren: 1. Vanillin. Es ist diess jener Körper, welcher die von Wiesner entdeckten Holzstoif-Reactionen (Gelbfärbung durch schwefelsaures Anilin, Violettfärbung durch Phloroglucin und Salz- säure) und auch die übrigen Holzstoflf-Reactiouen (mit Pyrrhol, Indol, Resorcin, Brenzcatechin etc.) bedingt. Das Vanillin zählt mithin zu Oesterr. botan. Zeitschrift. 6. Heft 1882. 17 210 den veibreitetsten Pflanzenstoffen. Selbst im morschen Holze und in der Braunkohle lässt sich Vanillin noch nachweisen. 2. Ein Kör- per, welcher die Reactionen des Coniferins zeifft. 3. Eine im "Wasser lösliche Gummiart. 4. Eine im Wasser lösliche, durch Salzsäure sich gelbfärbende Substanz, die mit den drei schon genannten nicht iden- tisch ist. Ausserdem enthalten die verholzten Gewebe (also z. B. auch Holundermark) das von Thomson im Holze entdeckte .Holz^rummi". In welcher Beziehung diese Körper zu dem hypothetischen Lignin stehen, kann auf Grund der gemachten Untersuchungen nicht ent- schieden werden. Allein die Art und Weise, wie sich dieselben einer nach dem anderen aus dem Holze durch Wasser entfernen liessen, macht es wahrscheinlich, dass das, was man Lignin nennt, ein Ge- menge von mehreren chemischen Individuen darstellt. — In der Plenarversammlung des Niederösterreichischen Gewerbevereins in Wien am 28. April sprach Dr. J. Möller über die Acclimatisations-Versuche mit fremdländischen Holzarten und ihre Bedeutimg für die Industrie. Der Vortragende begann mit einer Darstellung des Standes der Acclimatisations-Bestrebungen in Deutschland, Frankreich und Oesterreich und beleuchtete namentlich kritisch die Liste der von den deutschen Versucl'Sanstalten als an- bauwürdig bezeichneten Holzarten. Abgesehen davon, dass sie nur amerikanische Bäume enthält, verräth sie aucii eine allzu sanguinische Auffassung und berücksichtigt bloss das Interesse der Holzproduceuten, nicht auch jenes der holzverarbeitenden Industrien. Der Kedner führt aus, welche Schwierigkeiten und Gefahren der forstlichen Acclimati- sation überhaupt im Wege stellen, schildert die klimatischen Verhält- nisse Japans, welche in vielen Punkten mit den europäischen verwandt sind und dennoch eine Waldvegetation ermöglichen, welche dem tro- pischen Urwalde ebenbürtig ist. In der überwältigenden Mannigfaltig- keit des Rohstoffs sieht Möller den vorzüglichen Erkläruugsgrund für die hochentwickelte, alle anderen Länder überragende Holz-Indu- strie der Japaner. Ihr nachzueifern, sei Sache der Industriellen, diesen die Möglichkeit dazu zu bieten, Aufgabe der Holzproduceuten. In der Pflege der Xebennutzungen des Waldes, in erster Reihe in der An- zucht der verschiedenartigsten Kunsthölzer, weil sie rasch, mit ge- ringem Aufwände und namentlich ohne Gefährdung des Hauptbetriebes zum Ziele führt, liegt die Zukunft der Acclimatisations-Bestrebungen. Hier begegnen sich auch die Interessen der Waldbesitzer und der Industriellen, während bisher die Consumenten den forstlichen Ver- suchen in begreiflicher Theilnahmslosigkeit gegenüber standen. Die forstliche Versuchsleitung Oesterreichs wird von den angeführten Gesichtspunkten aus umfassende Erhebungen über das Vorkommen fremdländischer Holzarten an unge.-chützten Standorten einleiten und über deren Anbauwürdigkeit , soweit dieselbe nicht unzweifelhaft feststeht, die Industriellen zu Rathe ziehen. 211 Personalnotizen. — Prof. Dr. Julius Wiesner wurde von der kais. Akademie der "Wissen-cliafteii in Wien zum wirklichen Mittrliede gewählt. — Dr. Moriz Willkomm. Profes.-or in Prag, erhielt das Commandeurkreuz des kgl. spanischen Ordens Isabella der Katho- lischen. — Victor V. Janka, Dr. August Kanitz und Florian Pore ins wurden von der k'A. Akademie der Wissenschaften in Budapest zu correspondirenden Mitcrliedern gewählt. — Dr. Emanuel R. v. Purkvne, Professor in Weisswasser, ist am 23. Mai, 50 Jahre alt, gestorben. Botanischer Tanschverein in Wien. Sendungen sind abcregangen an die Herreu: Murr. Kessel- mayer. Hafner, Kissling. Yorräthig: (B.) = Böhmen. (Br.) = Berlin, (Bs.) = Bosnien, (Cr.) = Croatien, (F.) = Frankreich, (I.) = Istrien, (Kt.) = Kärn- ten. (M.) = Mähren, ßTk.) = Mecklenburor, (^Oe.) = Xiederöster- reich. (oOe.) = Oberösterreich, (Sl.) = Schlesien, (Ss.) = Sachsen, (T.) = Tü-ol, (Th.) --- Thüringen, (U.) = Ungarn. Dianthus alpinu-s (XOe., OOe.). areaarius (Ostpreus?en), Ar- mer't'i.itruin (Siebenbürgen), harhatus (Kt.), caesius (Süntelgebirge), Carthusianorum (NOe.), croaticus (Cr.), deltoldes (OOe., U.), dii(tinus (U.). fngidu.s (T.), hwjicaulis (Cr.), moivspessulanus (Cr., Krain), pliimarius (NOe., U.), prolifer (Bs., U.), Segvieri (B.), serotmus (ü.), i;uperlni.s (OOe.), Dictamnus albus (U.), Digitalis ochroleuca (ü.), purpurea (Th.), Digitaria ciliaris var. glau<:a (F.), Diplotaxis alge- riemis (Aloier), erucoides (Cannes), maralls (M.), Dipsacus pilosus (]\Ik., Schweiz), silvestris (^Vlk.). Doronicum austriacam (OOe.). hiai- garicum (U.), Dorycidinn iLerbaceum (U.), sujfrutit'Osum (F.), IJraha aizoides (NOe.), Aizoon (F.), nemoralls (XOe.), praecox (F.), stellata (X"Oe.), verna (Eropthila) f. nuijuscida (SL), f. spathidata (U.), Dro- sera angllca (Br.), intermedia (Br., Schweden), rotundifolia (B.. Br., OOe.), Dryas octopetala{OOe.), Echiaops spJuieroceplMlus (F.), JEchium medium (F.), rubrum (U.), vulgare (OOe.), Edrajanttais croaticus (Cr.). ElaUiie AhinaMrum (XOe.. F.), hexaadra (SL). Elodea canor- detuis (Br.), Elgmus arenarius (Br., Ss.), europaeus (Mk., XOe., F.), Elyna spicata (T.), Ephedra m,'r. 833). In derselben Aufzählung findet sich auch auf S. 36 sub Nr. 851 eine Beschreibung der Ramularia Ajitgae v. Niessl, welche unseres Wissens von S. zuerst veröffentlicht wurde. Saccardo gibt in seinen Fungi italici autographice delinoati sub Nr. 1009 eine Abbildung dieses Pilzes, publicirt im April 1881. Beitrag zur Kenntniss der Flora von Bosnien. Von F. Hofmann. (^'o^ts^■ti;ullg.) Polygoneae. Rmiieo) palustris Sm. Banjaluka 0. (P.) — t'onglovieratas Murr. Banjaluka, Maglaj a. V. G. — pidcher L. Banjaluka, Maglaj a. V. 5. 6. — pratensis M. et K. Banjaluka 0. (P.) — crispus L. Banjaluka 5. • — scutatus L. Banjaluka 5. — Acetosa L. Banjaluka, Sarajevo '!., Maglaj a. V. 6. — Acetosella L. Banjaluka, Maglaj a. V. 5. 6. JPoli/fjonmn lapathifoUum L. Banjaluka 9. — Persicaria L. Banjaluka 5. — Jlifdropiper L. Kiseljak 8. — aviculare L. Banjaluka, Maglaj a. V. 5. 6. — Convolvidvs L. Banjaluka 5. — dvmetorum L. Banjaluka 5. — Facjopyrum L. Banjaluka (3. Situica 8. * Thymelaceae. Passerina annua Wickst. Banjaluka 7. (P.) Daphne Mezer emn L. Sarajevo 4. — Laureola L. Banjaluka 2. (P.) Aristolochieae. Aristolochia pallida W. K. Banjaluka 4. (P.) — Clematitis L. Banjaluka Maglaj a. V., Doboj 5. Asarum europaeum L. Banjaluka, Sarajevo 3. 4. Euphorbiaceae. Euphorbia helioscopia L. Banjaluka, Sarajevo 3. 4., Maglaj a. V. 6. — platyphyJlos L. Banjaluka 5. * 218 Euphorhla carnloUca Jacq. Sarajevo 5. (F.) — lyolychroma Kern. Sarajevo 5. (F.) — amiigdaloides L. Baujaliika, Sarajevo 3. 4. — Ciiparissias L. Baujaluka, Sarajevo 3. 4. Mercurialis perennls L. Banjaluka, Sarajevo 3. 4. Urticeae. Urtica iirens L. Banjaluka, Maglaj a. V. 6. — dioica L. Banjaluka, Sarajevo 9. Parletaria erecta M. et K. Banjaluka, Vranduk 5. Cannabis sativa L. Banjaluka, Travnik, Busovaca 8. 9. Humidus Lupulus L. Banjaluka, Kiseljak, Sarajevo 8. 9. Flcvs Carica L. Banjaluka 5. * Morus alba L. Banjaluka 4. * Juglaudeae. JtKjlans regia L. Banjaluka, Sarajevo, Vranduk 5. * Cupuliferae. Fagus silvatica L. Banjaluka 5., Jaice, Karaula 8. Castanea sativa Mill. Banjaluka 7. * Qi'ercus sessiliflora Sm. Banjaluka 4. Cori/lus Avellana L. Banjaluka, Sarajevo 2., Magiaj a. V. 6. Carpinm Betulus L. Jaice, Karaula 8. Salix fragilis L. Banjaluka, Sarajevo 3. 4. — alba L. Banjaluka, Sarajevo 3. 4. • — Balnilonica L. Banjaluka 4. '" — amygdalina L, Banjaluka 4. — daphnoides Vill. Baujaluka 4. — purpurea L. Banjaluka, Sarajevo 3. 4. — viniinalis L. Banjaluka 4. — cinerea L. Sarajevo 4. 5. (F.) Popidus alba L. Banjaluka 5. — pi/ramidcdis Koz. Banjaluka 4. * — n/^ra L. Banjaluka, Sarajevo 4. Betulineao. Betida alba L. Sarajevo 4., Baujaluka 5., Busovaca 8. Almia incana DC. Banjaluka 4., Busovaca 8. — glutinosa Gaertn. Baujaluka 4, Jezero 8. Coniferae. J'unipenis communis L. Banjaluka 9. Pinus Abies L. Sitnica, Varcar-Vakuf, Karaula 8. Alismaceae. Alisma Plantago L. Banjaluka, Maglay a. V. 4. — 6. 219 ]>u t oinoae. Butoinvs v}nhellatu8 L. Maglaj ii. \ . 6. Jiiucayiueae. Ti'igloclün palmtre L. Jezero 8. Potain oae. Potamogetoii flnitans Roth. Banjaluka 6. — crisputi L. Jaice 8. L e m u a c e a e. Lemna niinor L. Banjaluka 5. Typliaceae. Typha latifolia L. Banjaluka 7. — angusttfolia L. Banjaluka 7. Sparganlum ramosum Hucls. Banjaluka 6. Aroideae. ^■l;vf»i maculatuiu L. Banjaluka 4. Orcliicleae. (Ji\-/iis fiisca Jacq. Banjaluka 4. — militaris L. Banjaluka 5. — Slntia Lmk. Banjaluka 5. (P.) — varlegata All. Banjaluka 4. — ustidata L. Banjaluka 6. — Mario L. Banjaluka, Sarajevo 4. — pallens L. Banjaluka 4. — mascula L. var. speciosa Koch. Banjaluka 5. — laxlßora Lmk. Banjaluka 6. — sambucina L. Sarajevo 5. (P.) — sambucina L. var. puvpurca Koch. Banjaluka 5. — incarnata L. Banjaluka 5. Aiiacaniptis pyramidalis Rieh. Banjaluka 5. Gytmiadenia conopsea R. Br. Banjaluka 6. Himantoglossum hircinum Spreng. Banjaluka 5. Piatanthera bifolia Rchb. Sarajevo 5. — ■ chlorantlia Cust. Banjaluka 5. (P.) Ophrys aranifera Huds. Banjaluka 4. (F.). — apifera Huds. Banjaluka 6. (F.) — cornuta Stev. Banjaluka 5. (F.) Cephalanthera enslfolia Rieh. Banjaluka 5. Epipactis rubiginosa Gaud. Sitnica 8. Listera ovata R. Br. Banjaluka 4. Spiranthes autumnalis Rieh. Banjaluka, Sarajevo 9. (F.) Irideae. Crocus hanaticus Heuif. Sarajevo 3. 4. (P.) Iris Pseud-Acorus L. Banjaluka, Doboj 5. — graminea. L. Banjaluka 5. 220 Amaryllitleae. Narcissus Psevdo-Narcissus L. Sarajevo 4. * Leucojuin aestivion L. Banjaluka 5. Galanthas nivalis L. Baujaluka, Sarajevo 2. 3, Asparageae. Paris quadrifoUa L. Baujaluka, Sarajevo 4. Convallaria midtißora L. Baujaluka, Sarajevo 4. — majalis L. Baujaluka 5. Ruscus aculeatus L. Baujaluka 4. 5. — Hypogloss\mi L. Baujaluka 4. 5. Dioscoreae. Tamus communis L. Baujaluka, Maglaj a. V., Zepse 5. 6. (Schluss folgt.) Mykologisches. Von Stephan Schulzer v. Müggenburg. (Fortsetzung.) Noch weniger der Natur abgelauscht ist die Unterabtheilung in Sippschaften (Subgenera). Sollte daher die gegenwärtig sich hie uud da zeigende Neigung, jede derselben als eigene Gattung zu behandeln, verwirklicht werden, so wäre das, so anlockend es auch aussieht, wenigstens mit ihrer jetzigen Begrenzung, ganz ge- wiss ein verfehltes Beginnen, denn sehen wir dieselben in dem letzten Werke des grossen Mykologen der Reihe nach durch, so linden wir mit wenigen Ausnahmen überall Formen, die weder dahin, noch anderwärts recht passen. Es ist denn doch ein kleineres Uebel, wenn ein Fund zwischen zwei Sippschaften schwankt, als wenn dieses zwischen Gattungen der Fall ist. Die Umschreibung der Sippschaftsgrenzen ist zur Zeit meistens mangelhaft und schwankend, der willkürlichen Auslegung Rauni gelassen, die natürliche Folge davon aber, dass beim Auffin- den einer neuen Art der Eine sie dieser, der Andere jener Sipp- schaft zutheilt. So z. B. fand ich geraume Zeit vor dem Erscheinen von Kalchbreuner's Icones den A. tnmidosus K. (nämlich die dort Tab. V oben links abgebildete Form, denn die anderen kamen mir bis nun noch nicht vor) und sah darin ein Tj-irholoma: — Kalch- brenner, — ohne von meiner Eintheiluug etwas zu wissen, gab den Pilz, als er ihn entdeckte, ebenfalls dahin, Fries aber stellte ihn zu Clitocybe ! Das wäre denn doch unmöglich, wenn beide Sippschaften gegen einander genügend scharf begrenzt wären. Von mir will ich nicht sprechen; ich stand mit Fries nie in Verbindung, 221 mag daher seinen Ideongaug zuweilen missverstelieu, aber Kalch- brenuer war sein vieljähriger, vertrauter Schüler und fasste doch den Unterschied zwischen den Sippschaften nicht in seinem Sinne auf! In den 1. c. vorhandenen weitereu zwei Formen, welche, in Berücksichtigung des gegebenen Durchschnittes der Zeichnung rechts oben, dann der untersten ohne Durchschnitt abgebildeten Hüte, auch nach meiner Ansicht ebenfalls zu Clitocyhe gehören können, sah Fries den A. {Tricholoma) pes capraeYw und (unterste Figur) den A. {(Jlitoq/he) humosus Fr., wobei ich nicht mit Stillschweigen über- gehen kann, dass beide zu den betreft'eudeu Diagnosen der Hyme- uomycetes Europaei in den Hauptkennzeichen recht schlecht passen. Ausser anderen Verschiedenheiten hat Ersterer in den Icones keinen dünufleischigen Hut, keine buchtige Anheftuug der Lamellen und keinen cylindrischen Stiel; — bei letzterem sagt Fries ausdrücklich: „Pilei nunquam umbilicati", und Kalchbrenuer, der nicht bloss ein vortrefflicher Zeichner, sondern auch Maler ist, gibt in dem grossen liasen die Hüte mit deutlich eingedrückter Mitte! Wenn derlei Abweichungen keine Berücksichtigung verdienen, so hört die ganze von Fries beim Agarlcus ge- gebene Systematik auf, und wir stehen schon jetzt vor einer Tabula rasa! Kalchbrenuer fand den sonst ziemlich seltenen Pilz an einer gewisssen Stelle Jahr für Jahr und beobachtete: dass er bei früh eintretenden Frösten in dem Zustande verkümmere, welchen Fries für A. humosus erkläi'te, bei anhaltend milder Witterung aber sich zu den zwei anderen Formen entwickelt. Nach meinen im Laufe der Zeit gemachten Erfahrungen über das wirklich erstaunliche Accom- modations-Vermögen der Pilze mit morphologischer Wandlung halte ich es für sehr möglich, ja wahrscheinlich, dass Kalchbrenuer bei Zusammenziehung der drei Formen richtig handelte, und dass am Ende auch die von Fries aufgestellten Arten: A. pes ca- prae und A. humosus vielleicht dazu gehören. Da hätten wir aber fünf Formen einer Art, wovon nach der gegenwärtigen Anschauung eiu Theil zu Tricholoma, der andere zu CUtocphe gehört! Ein anderes Beispiel von der Elasticität der Sippschafts-Dia- gnosen ist mein A. Frauenfeldi, welchen Kalchbrenuer, darauf momentan vergessend, dass er schon in den Verhandlungen der k. k. zoolog.-botan. Gesellsch. 1870, S. 147 unter dieser Benennung pu- blicirt wurde, als A. pieeus Kalchbr. in die Icones Tab. XI. Fig. 2 aufnahm. Ich gab nämlich den Pilz, dessen Hut ungestreift und — nebenbei gesagt — nach meiner Abbildung des Durchschnittes noch etwas fleischiger ist, als diese in den Icones gegeben wurde, dieser Umstände wegen zu Leptonia, Kalchbrenuer dagegen wegen des bei Leptonia eingedrückt sein sollenden Flutes zu Nolanea. Nun ist aber nach meiner Auffassung bei der Nolanea charakteristisch, dass sie nie einen deutlich fleischigen Hut hat, und was den in der Mitte eingedrückten Hut bei Leptonia betrifft, so ist dieses Merkmal keine Conditio sine qua non, denn schon die vier ersten von Fries ange- führteu Arten besitzen es nicht, was auch der in diesem Punkte schwankenden Diagnose von Leptonia entspricht. Seineu A. caesiellus reiht Kalchbrenuer in dem „Jegyzek" zu CoUybia, in den „Icones'- zu Mycena\ A. paradoxus K. steht in der Grevillea bei Paxillm\ Ich Aviederhole, was ich 1880 in Nr. 3 dieser Zeitschrift S. 82 Zeile 11 von oben sagte: „Es ist ganz gleichgültig, ob die Art an dieser oder an jener Stelle steht; die Hauptsache ist, dass wir sie gut abgebildet und beschrieben vor uns haben", aber ein System, bei dessen Anwendung sich fortwährend derlei Controversen ergeben, hat eben nichts besonders Empfehlendes für sich. So lange Fries lebte, entschied er, der wohl am besten wissen musste, was er unter dieser oder jener Bezeichnung verstanden haben wollte, in strittigen Fällen; nun aber ist er todt, wer soll entscheiden? Dann entsteht noch die zweite Frage: Welcher Mykolog von Ehr- und Selbstgefühl kann sich gegen seine persönliche Ueberzeugung derlei mei- stens stark nach Parteilichkeit und Willkür riechenden Machtsprüchen unterwerfen? Fries hat unstreitig im Glebiete der Agariciuen Grosses, Ge- niales geleistet, doch ist es leider klar, dass er nicht so glücklich war, die Naturanordnung zu entdecken, was vielleicht dem Sterb- licheu auch nie gelingen wird, denn es scheint die widerspäustige Natur unseru scharfsinnigsten Combinationen gleichsam nur Spott und Hohn dadurch entgegen zu stellen, dass wir immer fast un- mittelbar nach Aufstellung einer Kegel auf Ausnahmen stossen und Schiiler's Ausspruch sich schlagend bestätigt: „Ins Innere der Natur dringt kein erschaffener Geist". Uebrigens kann sich kein edles Gemüth tiefer AVehmuth bei der Wahrnehmung erwehren, dass das letzte Werk eines so ausgezeich- neten Mannes an Benützbarkeit stellenweise unter dem Niveau seiner früheren steht, wir wir weiter unten scheu werden. Die gewöhnlichen Begleiter hohen Alters: Selbstülierschätzung, Starrsinn, Abnahme geistiger Elasticität und ähnliche Schwächen, sollten wohl von so seltenen Menschen fern bleiben; mit schmerzlichem Bedauern be- merkeu wir aber, dass hier die Natur vom vulgären Gange nicht abwich. Seine mangelhaften, häufig mit auffallender Nonchalance hingeworfenen, zuweilen mit seinen eigenen so herrlichen Abbildungen nicht harmouirendeu Diagnosen, werden noch lange zu überflüssiger Aufstellung neuer Arten Anlass geben. Und was soll man zu den ganz uu"enthümlicliG Form mit iingefleclvteu Blättern; — Piatanthera bifolia Kicb.; — Eriophovum latifoUum L., Scheuehzeri Hoppe; — Carex hrizoides L., remota L., stelhdata Good., Jeporina. L., canescens Hoppe, diaitata L., s'dvatk'a L.; — Olijceria fluitans E. Br.; — Apcra Spica venti Beauv.; — Poa la,ra Hänk.; — Rmnex Acetosella L. Nebst der Stammform findet sich von dieser Pflanze nahe dem Gipfel eine Form mit lang- gestielten, lineal-lanzettlicheii Blättern, sehr langen Staubbeuteln und aufgetriebenen Fruchtknoten, die ich leider nicht mit Früchten fand, — sie scheint mir von angustifoUus Reich, sowohl als pygmaeus Vill. verschieden. — Polygonuin B'istorta\ — Thalictrimi aquilegi- folium L.; — Anemone nemorosa L. in zwei Formen, a. mit schma- len, gestreckt abstehenden, ß. mit breiten, herabhängenden Blättern; — Hanuncidus aconitifolius L., Flaminula L., nemorosus DC, hul- hosus L.; — Stellaria nemormn L.; — Viola fand ich ausser ar- vensis keine mehr blühend; — Turritis glahra L. selten; — Car- da^nine aniara L.; — Polygala amara L., vulgaris L.; — Ci/nanehinn Vincetoxicum R. Br., Solanum Dulcamara L.; — Scrofularia nodosa L.; — Veronica Chamaedri/s L., officinalis L.; — Melampyrmn sil- vatioum L. ; — Euplirasia officinalis L.; — Thymus Serpyllum L., in den Formen citriodorus Lk., Chamaedrys Fries; — Ajuga gene- vensis L., reptans L., Myosotis silvatica Hoffm., intermedia Lk.; — Primula veris L. in allen Abstufungen; — Lysimachia nemorum L.; — Trientalis europaea L.; — ■ Soldanella monta.na L.; — Pingui- i'ula, nicht selten, fand ich doch nicht Ein Stück blühend; — Plan- tago lanceolata L. mit linear-lanzettlichen Blättern; — Vaceinium Myrtillus L., vitis Idaeah.; — Ilypericurn perforatuniJj., veronense Schrk.; — Oxalis Acetosella L.; — Linum catharticurn L.; — Im- patiens Noli tangere L., sehr hoch und zur Blüthezeit bis zu den Aesten blattlos; — Malua silvestris L.-, — Phyteuma nigrum L.; — • Campanula patula L., rotuyidifolia L.; — Epilohium montanmn L., p)alustre L.; — Trifolium pratense L., repens L.; — Lotus cornicu- latus L.; — Lathyrus pratensis L.; — Alchemilla vulgaris L. in vielen Formen; — liubus Idaeus L., Bellardi Nees und andere, die ich entweder ohne Blüthe oder ohne Frucht fand; — Fragaria vesca L., collina Ehrh.; — Potentilla Tormentilla Sibth., verna L., argen- tea lt.; — Hosa fand ich keine blühend; — Sedum acre L., maxi- mum Sut.; — Chrysosplenium alternifoUurn L.; Pimpinella Saxifraga L.; — Angelica silvestris L.; — Heracleum Sphondylium L.; — Galium Cruciata Scop., silvaticum L.; — Valeriana off'icinalis L., tripteris L.; — Knautia silvatica Dub,, arvensis Coult. ; — Homo- gyne alpina Cass.; — Petasites albus Gärtn.; — Solidago VirC verum (Th.), elongatum (IT.), lucidum (Cr.), margaritaceum (T.), /;^- demontanum (NOe.), pusillum (NOe.), rotundifolium (Hessen), ruhioi- des (U.), saccliaratimi (AI.), saxatile (Th.), setaeeum (F.), silvatieum (M., OOe.), Teleuceanum (F.), tricorne (NOe., Th.), tdiginosum (M.), vernum (M., SL, T.), rcr«;« (OOe., U.), verum var. alhiflorum (Th.), Gastridium scabrum (AI.), Gaudinia fragilis (I.), Genista dumeto- rum (F.), elatior (ü.), heterocantha (Cr.), pilosa (F., U., Sachsen), pu- hescens (U.), sagittalis (By.), sericea (Cr., L). Obige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. Inserate. Senhor Bruno Silvano Tavares Carreiro in Coimbra (Portugal) verkauft sein Portug^iesisches Herbarium , enthaltend Phanerogamen und Filices. Die Pflanzen stammen grösstentheils aus der Gegend von Coimbra, doch sind zahlreiche aus der Um- gebung von Bragan^-a, aus der Sierra da Estrella und von den Azoren. Die Sammlung umfasst 1120 Species in circa 1000 Exemplaren, ist sehr gut erhalten, richtig bestimmt und kostet 500 Francs. Nähere Auskunft durch den Besitzer. Skandinavische Phanerogamen 100 verschiedene Arten, darunter viele Seltenheiten und Originaltypen, wünscht der Gefertigte gegen mittel- oder südeuropäische Pflanzen in gleicher Anzaiil zu tauschen. Die gleiche Sammlung wäre auch für 10 Mark zu verkaufen. J. Liiidquist, Norrkopiug- in Schweden, Herbar zu verkaufen. Das von dem Botaniker Alois Miihlich nachgelassene „Kosmogra- phische Herbar", enthaltend nahezu 4000 Exemplare gut erhaltener, voll- kommen insectenfreier Pflanzen, theils eigener Sammlung: Niederösterreich, Böhmen, Mähren, Westungarn, theils durch Tausch erworbene aus Prankreich, der Schweiz, Oberitalien etc., dann zahlreiche Exoten; diese zumeist cultivirt ' in botan. Gärten, ist zu dem Preise von 4 fl. = 8 Mark per Centurie ver- käuflich. Zu adressiren an Frau Josephine Mühlich , Wien, III. Barichgasse Nr. 34, 2. Stock. Keila(t<^ur und üuraiisseüer Dr. Alexandor Skoätz. — Vetiatr von C. öerüld's Sohn. Driii'k 'Ulli Papirr .Irr C. Ueberreuter'^clim Piicliilnirkerei (M. Salzer). 0esterreicliiscli4' Botanisclie ZeitscMft Die österreichische Ibotanische Zeitschrift erscheint den Ersten jeden Monats. Slan pranumerirt anf selbe mit 8 fl. Ost. >V. (le B. Mark') f an z jähr ig, oder mit 11. Ost. Vi. (S R. Mark) lialbjahrig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Organ für Botanik und Botaniker. N^ 8. Exemplare die frei durch die Post be- zogen werden sollen, sind blos bei der Redaktion (V. Bez., SchJossgasae Nr. 15) ZU pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration C. Gerold's Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXII. Jahrsrana. WIEN. Auffiist 1883. INHAIiT:Zur Flora von Lnhatschowitz. Von Schlögl. — Aus dem Küstenlande. Von Dr. Soll a. — Mykologisches. Von Sehulzer. — Zur Praterflora. Von Wiesbaur. - Zur Flora von Bosnien. Von Hofmann. — Cypern und seine Flora. Von Sintenis. — Flora des Etna. Von Strobl. — Literaturberichte. — Correspondenz. Von Keller, Blocki, Dich tl. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Botanischer Tauschverein. — Inserat. Botanische Excursionsergebnisse von Luhatschowitz. Von Prof. Ludwig Schlögl. Ein mehrwöchentlicher Ferienaufenthalt in Luhatschowitz gab mir (Gelegenheit, einen grossen Theil der Flora, besonders der Hoch- sommerflora, dieses Ortes auf Excursiouen kennen zu lernen. Das Salzbad Luhatschowitz liegt im Südosten von Mähren in einem Thale, welches von Ausläufern der Kleinen Karpathen gebildet und vom ßikabache durchflössen wird. Unter den Bergen ist der be- deutendste der Komonecberg im Norden von Luhatschowitz, der sich im Komonecwalde mit seinen Ausläufern nach Südwest hinzieht. Der Kikabach durchfliesst das eng& Thal in südwestlicher Eichtung und er- giesst sich in die Olsawa, welche die Gewässer vom Westabhange der Kiemen Karpathen in Mähren der March zuführt. Die Höhen sind meist von ausgedehnten Wäldern bedeckt, und tiefe Schluchten in den Bergen durchschneiden dieselben und begünstigen einen üppigen Pflau- zenwuchs im Thale. Der Boden ist ein Sandboden, wesshalb die Felder einen geringen Ertrag liefern, da einestheils die Bearbeitung derselben auf den zumeist steilen und steinigen Berglehnen eine sch-^vierige ist, anderntheils auch die massenhaft auftretenden Unkräuter mit dem Flug- und Scheuerbrande ein besseres Gedeihen der augebauten Feld- früchte hindern. Um so besser gedeihen sowohl im Thale, als an den Berglehnen die Kern- und Steinfruchtarten, mit welch letzteren besonders im frischen und getrockneten Zustande ein bedeutender und einträglicher Exporthandel getrieben wird. Aus diesem Grunde beschäftigt sich auch die Bevölkerung viel mit der Pflege von Obst- Oef.terr. botan. Zeitechriu. 8, Heft 1882. 20 246 l)äiimen, welche man an Feldwegen und auf Feldern in Reiben ge- setzt findet. In den Anlagen des Curortes kann man ein Verkümmern und gänzliches Verdrängen der cultivirteu Pflanzen durch das Ueberwu- chern wildwachsender beobachten, weil den Anlagen in letzter Zeit viel zu wenig Pflege zu Theil wurde. Das Aufblülien der Pflanzen erfolgt im Vergleiche zur unteren Marchebene um 4 — 6 Wochen später, als z. B. bei Ung.-Hradisch, wodurch einerseits, als durch einige subalpine Pflanzen andererseits Luhatschowitz den Uebergang von der Flachlandsflora der Marchebene zur Gebirgslandsflora bildet. Im Nachfolgenden ist im Zusammenhange eine üebersicht der auf den Ausflügen beobachteten und gesammelten Pflanzen gegeben Clematis Vitalha L. Häufig an Hecken bei Luhatschowitz. Anemone ranunculoides L. Im Laubwalde der grossen Kamena. Ranunculus auricomus L. Im Walde der grossen Kamena. — acris L. Gemein auf den Wiesen des Rikabaches. — repens L. An Gräben häufig. — b'ulbosus L. An Wegrändern bei Poslowitz. — arvensis L. Vereinzelt auf Feldern. NlgeUa arvensis L. Zerstreut auf Feldern an der Eika. Delphinium ConsoUda L. Unkraut auf den Feldern. Berberis vidgctris L. Findet sich in Anlagen sowohl angepflanzt, als auch ausserhalb derselben verwildert. Blätter vielfach mit Aeci- diimi Berberidis behaftet. Papaver somniferum L. Wird vielfach auf den Feldern am Eikabache gebaut. — Rhoeas L. Gemein auf Feldern. Chelidonium majus L. Häufig an Wegen und Schuttplätzen. Nasturtium sylvestre DC. Häufig am Eikabache. Sisymbrium officincde Scop. Gemein an Wegrändern und Schutt- plätzen. Erysimiim cheiranthoides L. Häufig an Wegrändern. Brassica oleracea L. Wird auf Feldern und in Gärten gebaut und zwar als: Br. acephala, Br. capitata und Br. gongylodes. — campestris L. Wird als Br. Rapa escidenta gebaut. — Sinapistrum Boiss. Auf den Feldern ein sehr lästiges Unkraut. Cochlearia Armoracia L. Cultivirt und verwildert an den Ufern des Eika])aches. Capsella Bursa pastoris DC. Gemein an Wegrändern. Lepidium campestre Br. Zerstreut auf Feldern. — ruderale L. Sehr gemein an Wegrändern und Schuttplätzen. Raplianus Raphanistrmn L. Gemein auf Feldern. Helianthemum vulgare Gärtn. Gemein au den trockenen Bergab- hängen. Viola tricolor L. als V. arvensis L. Gemein auf Feldern. Polygala major L. Zerstreut auf den Hügeln bei Luhatschowitz. — vulgaris L. Gemein in den lichten Wäldern. 247 Diantims Armeria L, Zerstreut auf den Hügeln unter Heckeu. Sagina prommbens L. Häufig auf Aeckern bei Poslowitz. Holosteuni umhellatum L. Gemein an Wegrändern. Stellaria aquatica Scop. Geniein am ßikabacbe. — media Vill. Ebenso gemein. Hypericum perforatmn L. In den Wäldern gemein. — quaclranguhim L. In Gebüschen am Rikal)ache. — dubimn Leers. Zerstreut an denselljeu Standorten. Malva rotimdifolia L. Gemein an Wegen. Tilia curopaea L. Als Alleebaum gepflanzt und zwar in den Arten T. 2)a7niifolia Ehrb., T. grandiflora Ebrb. und T. vulgaris Hayne. Oeranium pratense L. Gemein auf Wiesen. — imsillvm L. Zerstreut an Zäunen bei Lubatschowitz und Poslowitz. — Bohertianum L. Sobr gemein an Mauern und in Gebüsclien. Oxalis Äcetosella L. Gemein im Walde des Obetovska-Bei'ges. Impatiens Noli längere L. Häufig an schattigen Plätzen des Kika- baches. Aesculus Hip)pocastanum L. Wird in mehreren Formen als Alicebaum in den Anlagen gezogen. Acer camjyestre L. Gemein in Wäldern. — Pseudoplatanus L. Als Alleebaum in den Anlagen gezogen. Juglans regia L. Findet sich in einzelnen Exemplaren in den Gärten von Poslowitz. Rhamnus cathartica L. Am Eande der Wälder in Hecken. — Frangula L. Gemein an denselben Standorten. Evonymus europaeus L, Gemein in Hecken. Oenista tinctoria L. Gemein in Wäldern; wird von der Dorfljevöl- keruug gesammelt und zum Färben verkauft. Oiionis ar-vensis L. Sehr gemein auf Wiesen und an Weg- und Wald- rändern. Lässt sich unterscheiden in die Formen O. spinosa L. und O. repens L. Cytisus nigricans L. Gemein in den Bergwaldimgen. Medicago falcata L. Häufig an Wegrändern. — sativa L. Auf Wiesen verwildert, wird als Futterki'aut cultiviit, hält jedoch auf Sandboden nicht lauge aus. — lupulina L. Gemein an den Bergabhängen und auf Aeckern. Melilotus officinalis Desv. An Wegrändern gemein. — albus Desv. Nicht selten auf Schuttplätzen und an Wegen. Trifolium pratense L. Gemein auf Wiesen und auf Feldern; als Futterkraut cultivirt. — medium L. Häufig an den Bergabhängen. — arvense L. Sehr gemein auf Aeckern. — repens L. Häufig auf Waldweiden. — montanum L. Gemein in den Wäldern. — procumbens L. Gemein auf Aeckern und an Wegen. Lotus corniculatus L. Gemein auf Wiesen und au Bergabhängen. Es lassen sich zwei Formen unterscheiden und zwar: L. vulgaris 20 -• 248 Koch und L. major Scop. Bei letzterer Form ist gewöhnlich die Fahne aussen roth gezeichnet. Rohinia Pseudacacia L. In den Anlagen als Zierbaum gepflegt, dringt aber bereits durch Stockausschläge tief in die Wälder und Fel- der ein. Ausser dieser Art ist auch häufig die Varietät inermis Dumont du Courset. Dieser Baum pflegt häufig im Jahre zwei- mal zu blühen, wie im verflossenen Sommer, wo Mitte August an einem Baume (beim Küchenhaus) zwölf Blüthentrauben ent- wickelt waren. Astragalus glyciphyllos L. Auf den Abhängen der sonnigen Wälder. Coronüla varia L. Gemein an Zäunen und an Feldrainen. Vicia sativa L. Wird als Futterpflanze angebaut, — sepium L. Häufig an Hecken. — Cracca L, In Hecken und auf Feldern zwischen Getreide. JEi-vum Lens L. Wird auf Feldern angebaut. Piswn sativum L. Wird auch, doch in geringer Menge, angebaut. Lathyrus tuberosus L. Findet sich vereinzelt als Unkraut in Getreide- feldern. Phaseolus vulgaris L. Wird in Gärten und auf Feldern am Rika- bache mit Ph. nanus L. als Gemüsepflanze gebaut. — multißorus Willd. In Gärten ebenso cultivirt. Prunus spinosa L. Gemein in Hecken und Wäldern. — insititia L. Gemein an Waldrändern und in Hecken im wilden Zustande; kommt in verschiedenen Varietäten cultivirt vor. — oeconomica Borkh. Wird in mehreren Sorten nicht bloss in Gärten, sondern auch an den sonnigen Bergabhängen gezogen. — cerasifera Ehrh. Wird ebenso gepflegt. — Avium L. Wird in mehreren Spielarten cultivirt. — Gerasus L. In Gärten und auf Feldern gezogen. Pyrus communis L. Wild in Wäldern und auf Feldern; cultivirt in mehreren Arten. — Malus L. Ebenfalls sowohl wild als cultivirt. — torminalis Ehrh. Zerstreut auf den Berglehnen und in den Strassenalleen. — Aucuparla Gärtn. Sehr gemein an Feldwegen und an Wald- rändern. Crataegus Oivyacantha L. Gemein in Wäldern und Hecken. Posa canina L. Gemein in Hecken; wird in mehreren Varietäten iu Gärten gezogen. Agrlmonia Eupatoria L. Gemein an Wegrändern und in lichten Waldungen. Auf den Abhängen der grossen Kamena und des Luhatschowitzer Berges findet sich auch zerstreut Agrimonia odorata Mill. (Fortsetzung folgt.) 249 Aus dem Küstenlande. Von Dr. R. F. SoUa. Seit der letzten Mittheiluug (Mitte April) durchschritt die Flora des Karstes ihre Phasen der Entwicklung von dem leicht- gelben Charakter der niederen Papilionaceen {Cytistis, Getiista, Lotus 11. dergl.) und Senecio- sowie Frühjahrs-iZiV^racmm-Arten zu den hlaii- violetten Labiaten und rosenrothen Dianthus-krieu.. Im ersten Drittel des verflossenen Mai waren auf dem Karstplateau (Monte Spaccato- Opcina): Valeriana tuberosa, Senecio lanatus, Linum Tomtnasini, L. narhonetise, Plantago Victoriaiis, Clernatia u. s. w. in schönster Entwicklung; Narcissus radUflorus und Fritillaria montana standen in Frucht; auf dem Trstenik blühten: Oistus salvifolius, Convolvulus Cantabrica, Avährend die Karstabhänge auf der Seeseite (Barcola- Miramar) ein gelber, von graulichen Fleckchen unterbrochener Tep- pich deckte: Spartium jimceum, Hieracien, Oenista sp., Melilotus officinalis, nebst Onosma stellulatum, Lifium cori/mbulosmn ; rosige Köpfchen von Carduus pycnocephalus, Trifolium pratense umsäumten die hochgelben Flächen, den Untergrund bildeten allenthalben Fe- stuca-, Poa-, Hör deum- Arten, mit Blättern von Crithmmn mariti- mum oder von Astragalvs Wulfeni (mit Früchten). — Osyris alba und Quercus lleoc blühten am 15. Mai. — Die Abhänge auf der Landseite (Strasse nach Fiume) zeigten blühende Rosa- und Rubus- Gesträuche, sodann Thymus sp., Polygala nicaeensis, Convolimlus arvensis, Dianthus proUfer, Centaurea axillaris, dazu manches Tri- folium: vorwiegend also ein leicht röthlicher Ton. — Der Wald von "Lippiza zeigte zu derselben Zeit einen dichten Vegetationsteppich, von dem die weisse und die gelbe Farbe {Chrysanthemum, Matri- caria, Achillea — Trifoliutn, Hippocrepis, Lottis, Cytisus, Anthyllis, Hieracium) sich abhoben; dazwischen ragte manche blaue Salvia- Aehre oder bunte Diptamblume empor; von Ruta divaricata (jetzt in vollster Blüthe) waren erst Blätter entwickelt; Paeonia peregrina und die Convolvulus-Avten waren schon vorüber. Zu Pfingsten suchte ich Eovigno in Istrien wieder auf und namentlich den davorliegeuden Scoglio Sta. Cattarina. Hier war Ruta bereits in Früchten, auch Tordylium apidum, Calendula, Theligonum, Cynocrambe, die Jlw,5L'«ri- Arten streckten mir ihre Früchte entgegen; in schönster Blüthenfülle standen Anthericum, Arum, Spartium und die Strandpflanzen {Cakile maritima, Myagrum, Scorpiurus subvil- losa, Bonjeania hirsuta) ; Thamus war schon zum grössten Theile fruchtend, Pistacia- und Phillyrea-AYten, Laurus ganz in Frucht, die Cistus-Arten alle bereits verblüht, 3Iarrubium cancUdissimum, HelycJirysum angustifolium hingegen noch nicht aufgegangen. Eu- phorbia pinea entwickelte ihre Früchte, weithin verriethen sich die vielen Salvien durch ihr Aroma, ihnen leisteten Melissa, Ccdamintha, Teucriwn Gesellschaft. 250 Anfangs Juni versprach die Gegend um Contovello manches lUeracmm und Tra — sterilis L. Banjaluka 5. (H.) — " tectorum L. Banjaluka 4. Triticum tiirgiduni L. Banjaluka 7. * (H.) ■ — polonicwn L. Banjaluka 5. * — Spelta L. Banjaluka 6. * — repens L. Banjaluka, Maglaj a. V. 6. Hordeum murinwn L. Banjaluka 4. Loliimi perenne L, Banjaluka 4. — temidentvrn L. var. leptochaeton A. Br. Banjaluka 6. (H.) 258 Equisctaceae. Equisetum arvense L. Banjaluka, Sarajevo 4. — silvaücum L. Banjaluka, Sarajevo 4. 5. — palustre L. Sarajevo 4. Filices. Grammitis Ceterach Sw, Banjaluka 12., Sarajevo 5. Pulypodium vulgare L. Banjaluka 10. — rohertianum Hoffm. = P. calcareum Sm. Sarajevo 4. Aspidium Lonchitis Sw. Banjaluka 7. — acideatum Doli. var. lohatimi Sw. Banjaluka 7. Polystichum Filia; mas Koth = Aspidiimi Filioo mos Sw. Banja- luka 6. Asplenium TricJiomanes L. Banjaluka 12., Sarajevo 4. — Puta muraria L. Banjaluka, Sarajevo 3. 4. Scolopendriion oß'icinaricm Sw. Banjaluka 12. Pterls aqulUna L. Banjaluka, Maglaj a. V., Situica, Varcar Vakuf, Sarajevo 8. Adiantum Capllhcs Veneris L. Banjaluka (Gornisher) 2. (P.) Musci. Fissidens h'yoides Hedw. Banjaluka. (B.) — taxlfolius (L.) Hedw. Banjaluka. (B.) Bryum roseum Schreb. Banjaluka. (B.) Mtiium rostratum (Schrad.) Schwaegr. Banjaluka. (B.) Neckera coniplanata (L.) Hüb. Banjaluka. (B.) Homalia trkhomanoides (Schreb.) Schpr. Banjaluka. (B.) Anomodon attemiatus (Schreb.) Hartmann. Banjaluka. (B.) — viticidosus (L.) Hook, et Tayl. Banjaluka. (B.) Tkuidmm recognitum (Hedw.) Schpr. Syu. ed. IL Banjaluka. (B.)^ — deUcatidum (Hedw.) Liudbg. et Schimp. Syn. ecüt. H. Banja- luka. (B.) Homalothecium sericeum (L.) Br. et Schpr. Banjaluka. (B.) Camptothecium lutescens (Huds.) Br. et Schpr. Banjaluka. (B.) Eurrhynchium striatum (Schreb.) Br. et Schpr. Banjaluka. (B.) — praelongum (L.) Br. et Schpr. Banjaluka. (B.) — praelongum var. atro-virens Br. et Schpr. = Hypnum atro-virens Swartz. Banjaluka. (B.) Amhlystegium Kochil Br. et Schpr. Banjaluka. (B.) — ripanum (L.) Br. et Schpr. Banjaluka. (B.) Hypnum cupressifornie L. Banjaluka. (B.) — molluscmn Hedw. Banjaluka. (B.) — purum L. Banjaluka. (B.) Hylocomium triquetrum (L.) Br. et Schpr. Banjaluka. (B) Hepaticae. Plagioclüla asplenioides (L.) Nees et Mont. Banjaluka. (B.) Lophocolea hidentata (L.) Nees. Banjaluka. (B.) 259 Badula complanata (L.) Dmrt. Banjaluka. (B.) Madotheca platyphylla (L.) Dmrt. Baujaluka. (B.) Lejeunia serpylUfolia (Dicks.) Libert. Banjaluka. (B.) Metzgeria conjugata Lindbg. = M. furcata var. communis Nees. Banjaluka. (B.) Fegatdla conica (L.) Kaddi. Banjaluka. (B.) Licheues. Loharia jndmonana Hoffm. Banjaluka. Peltigera rxifescens Hoffm. Banjaluka. Innsbruck, im December 1881. Berichtigung^. Bei Vicia Cracca, Seite 113 ist das * zu streichen. Cypern und seine Flora. Eeiseskizze von Paul Sintenis. (Fortsetzung.) 14. Auf dem Marsclie. Am Mittag des 19. April gingen wir hinunter nach Artheua, um daselbst einen Führer und ein paar Maulthiere für die Partie nach dem Andreas -Cap zu dingen, die wir folgenden Tages anzu- treten beabsichtigten. Kobert war mit uns, denn ausser diesem Ge- schäft trieb uns ein ganz gewaltiger Hunger hinab ins gastlichere Thal. Unsere Kost auf Kautara bestand ausschliesslich aus Thee und trockenem Brod; bei stets gesegnetem Appetit war letzteres aber rasch alle geworden, und das letzte Nachtmahl hatte eine empfind- liche Leere in uns zurückgelassen. Drunten im Dörfchen, wo wir über Nacht bleiben wollten, gedachten wir uns gründlich satt zu essen und auch Proviant für Eobert einzukaufen, der die Partie nach dem Cap nicht mitmachen, sondern im Kloster zurückbleiben sollte, um die massenhaft eingesammelten Pflanzen der letzteren Zeit lege artis zu trocknen und unserer Zelle Hüter zu sein. Zwar hatten wir uns vorgenommen, heute unterwegs gar nicht zu botanisiren, weil die Pressen sämmtlich gefüllt waren, und wir morgen voraussichtlich keine Zeit zum Auflegen frischer Pflanzen übrig behalten würden; doch konnten wir der Versuchung nicht widerstehen, mehrere Arten, die in der tieferen Bergregion in wunderbar schöner Entfaltung und grosser Häufigkeit sich zeigten, in genügenden Mengen einzusam- meln: Plantago ovata, P.cretka, P. amplexlcmdis, Pterantlms eclü- natm, Ziziphora capitata, Helianthernwm gluthiosum, Salvia viridis, Valerianella vesicaria, Evax asteriscißora, JE. eriosphaera etc. 260 Gegen 5 Uhr Nachmittags langten wir in Artheua an. Bren- nender Durst hatte sich unterwegs als Genosse zu unserem Hunger gefunden. Höciist unangenehm wurden wir daher überrascht, die kleine Schenke verschlossen, das Dörfchen wie ausgestorben zu finden. Wie höhnend begiiisste uns nur das einsame Krähen eines Hahnes. Eath- los standen wir auf der sonnigen Strasse in der Nähe einer rund- ummauerten Cisterne, deren köstlicher Inhalt uns unerreichbar war, indem sich nirgends ein Schöpfeimer vorfand. Zu unserem Glück kam nach einiger Zeit ein junger Ziegen- hirt, seine kleine Heerde hier zu tränken. Der Bursche holte irgend- Avoher einen ledernen, nicht gerade appetitlich aussehenden Zuber, dessen erster Füllung wir tüchtig zusprachen. — Es hielt schwer, dem uncivilisirten Gesellen unser weiteres Begehren begreiflich zu machen. Endlich, nachdem wir mehrmals unter lautem: „elladon! elladon!"-Eufen an die Thüre der nahen Schenke gepocht, entfernte er sich und kehrte nach geraumer Weile mit einem Manne zurück, der malerische Festtagskleidung trug, und in welchem wir bald un- seren ehemaligen freundlichen Führer nach Kantara erkannten. Aus den Keden desselben ging hervor, dass eine festliche Veranlassung fast alle Bewohner Arthena's in ein benachbartes Dorf geführt habe. Stelliano, so hiess der junge Grieche, versprach uns aber mit gröss- ter Bereitwilligkeit sogleich den Schlüssel zur Schenke besorgen zu wollen, und geduldig verharrten wir auf dem „Cisternenplatze" bis zu seiner Kückkehr. Er hielt auch W^ort; uns war jedoch vorerst nur wenig geholfen, denn es gab absolut jetzt nichts zu essen, noch zu trinken, nicht einmal eine Mastika. Erst nach Heimkehr der Dörfler, in vorgerückter Abendstunde, erhielten wir das Langersehnte. Es fand sich bald wieder eine grosse Menschenmenge ein, und so bot sich uns gleich die beste Gelegenheit, Verhandlungen hin- sichtlich der Maulthiere anzuknüpfen. Nach langem Hinüber- und Herüberreden erklärte sich der Schenk zur Führerschaft bereit, doch bedauerte er, uns nur zwei Esel zur Disposition stellen zu können; Mulas gab es im ganzen Dorfe nicht. Gern waren wir damit zu- frieden, da wir die Thiere nur zum Lasttragen, nicht zum Keiteu begehrten , und es wurde bald der gegenseitige Contract abge- schlossen. Die Entfernung zum Andreas-Cap beträgt von Kantara aus ungefähr zwölf geographische Meilen; innerhalb von fünf Tagen gedachten wir den Streifzug zu beenden. Am nächsten Morgen verzögerte sich unsere Kückkehr nach Kantara über alle Gebühr; doch hielt ich es für gerathen, nicht im Voraus hinauf nach dem Kloster zu gehen, wie Freund Kigo vor- schlug, sondern geduldig auf das Mitkommen des Führers und der Esel zu warten, weil anders wir heute wohl kaum über Kantara hinaus gelangen würden. Nun mussten die Esel aber erst von der Weide geholt werden, darüber verging eine uns ewig dünkende Zeit; darauf hatte unser Führer in spe noch alle möglichen Vorkehrungen für sich und sein Hauswesen zu treffen; und auch die Proviantbe- schaffung für Robert erforderte Heidengeduld: Eier und Käse brachte 261 man bald, auf die Hauptsache aber, Brod, koDuteu wir warten-, schliesslich stellte sich heraus, dass letzteres erst hatte gebacken werden müssen. In der zehnten Morgenstunde endlich (um 5 Uhr liatten wir bereits unser Drängen zur Eile begonnen) war Alles zum Abmärsche fertig. Da kamen noch zwei Frauen und boten uns eine schöne Henne zum Kauf au. Den fetten Bissen Hessen wir uns frei- licli nicht entgehen, und so warteten wir noch die paar Minuten, l)is der Vogel abgeschlachtet und als Glanzobject unserem Proviaut- korbe einverleibt war. (Hühner sind gegenwärtig, in ihrer besten Legezeit, schwer zu erhandeln.) In der Mittagsstunde kamen wir schweisstriefend im Kloster an. In aller Eile legten wir sogleich die mitgebrachten Pflanzen auf und trafen alle Vorbereitungen für unser Unternehmen. Währenddem kochte Kobert das Huhn im Schutze der Panaia, d. h. draussen vor dem kleinen Kirchlein; die beiden Laugohren de- lectirten sich am Gemüse des Klosterhofes, den saftigen Malven, die mindestens für noch ein Dutzend derartiger Gäste hingereicht hätten. Kobert lieferte in erstaunlich kurzer Zeit ein Meisterstück seiner Kochkunst, und der solenne Schmaus konnte ])egiunen, sobald wir uns bereit dazu erklärten. Eine der Bettpritschen, die wir in Er- manglung schwellender Polster für die Nacht mit einigen Schichten Presspapieren zu belegen pflegten, bildete die Tafel; die vollen Pressen dienten als Stülile. Leider konnte weder der Priester, noch der Kiradschieh an dem Mahle th eilnehmen; sie hatten, wie ge- wöhnlich, strenge Fasten. Selbstverständlich hatten wir auch einen Flaschenkürbis voll Wein mit aus Arthena heraufgebracht, und in heiterster Stimmung Hessen wir uns nieder, um in möglichst kurzer Zeit tabula rasa zu macheu. Eine derartige lucullische Schmauserei hatte wohl seit Jahrhundeiten in Kantara's Kloster nicht mehr statt- gefunden. Mit gespitzten Ohren und lüsternen Augen steckte des Priesters sonst menschenscheuer Freund, das Hündchen, den Kopf durch die Spalte der lose augelehnten Thüre in den dufterfüllten Kaum. Wir aber leerten den kreisenden Becher auf ein gutes Ge- lingen der Wanderung zum fernsten Nordost, — auf Robertos würde- volles Amt als Verwalter des häuslichen Wohlstandes — und ertheilten hierauf Befehl zum Belasten der trutzigen Grauthiere. Grosse Ballen Trockenpapier, Pressen, Mappen, Decken, Flaschenkürbise für Trink- wasser, Futtersäcke u. dergl. bildeten die Bagage. Begleitet vom Segen des Priesters, den Glückwünschen Robert's und dem Gebelle des Hündchens setzte sich Nachmittags 4 Uhr die kleine Expedition in folgender Marschordnung in Bewegung: Vor- aus zogen die beiden Esel, deren abenteuerliche Belastung durch eine purpurrothe Plüsch- und eine serbische Zackelschafdecke prunk- voll verhüllt war; dann folgte der wettergebräunte Kiradschieh, den langen Treiberstecken in der Hand und mit demselben die sich nur ungern vom malvenbestandenen Klosterhofe trennenden Thiere auf dem schmalen Saumpfade erhaltend. Die grossen Botanisirbüchsen von würdevollem, strapazenbekundendem Aeussern über den Schul- UHsteiT. bntan. Zt-itpclirift. 8. Heft ]882. 21 262 tern, Spateustock und Grabscheit zur Hand, bildeten Rigo und ich die Nachhut. Gewitterschwül war es am Vormittag gewesen; der Himmel hatte sich mehr und mehr umzogen, und ehe wir noch den Kamm des Gebirges erreichten, über welchen der Pfad hinab zum Nord- straud führt, begann es fein zu regneu. Das Gewölk zertheilte sich aber bald wieder, es fielen nur wenige Tropfen, die uns durchaus nicht belästigten; die Temperatur wurde ganz köstlich, und im An- blick der entzückenden Aussicht über den gebirgigen, grüuen, von dem alten Castell majestätisch beherrschten Küstenstrich und über das schimmernde Meer steigerte sich unsere lustige Wauderstimmung zu hellen Ausbrüchen der Freude. Drunten, dicht am Strande, liegt das Dorf Davlu, umgeben von saftig grünen Fluren. In diesem Orte gedachten wir zu übernachten, weil es für heute zu einem weiteren Wege schon zu spät war. Es blieb uns daher genügende Zeit, auf dem Hinabwege zu botauisiren, auch wohl noch zu einem Abstecher vom Dorfe aus an den Strand, der uns schon längst angelockt hatte. Auch hier am Nordhange des Gebirges herrscht meist Cisteugesträuch in den oberen Eegiouen voi", welches sich auch weit hinunter über die Scheitel der rechtwinklig vom Hauptgebirgsstock nach dem Strande hin auslaufenden Berge verbreitet. Lloydia graeca und Serapias Pseudocordigera fanden wir hier in grösster Menge und in schönster Blüthe. Die schluchten- artigen Thäler aber erfüllt eine Pflanzenwelt von erstaunlicher Ueppig- koit; die weiter a]>wärts in ihnen sich ausbreitenden Felder gleichen verwilderten Blumengärten. Cistrosen- und Salbeisträucher, mit Blü- then überschüttet, stehen in den Saaten, Cynoglossum incUon^ An- chusa hi/brida, A. italka, Opoponax orientalis erreichen hier ausser- gewöhuliche Höhe und Umfang; Papaver Rhoeas, Allium neapolitanum, Chri/santhermmi coronarium, Notobasis spriaca, Carduus argenteus etc. überbieten sich an Häufigkeit, Caucalis tenella webt über manche Stellen eineu feinen Schleier aus tausend zarten Blüthendoldeu; nesterweise steht Medicago tuhercidata beisammen, und zwischen Alles winden sich umschlingend die Stengel von Tamus communis, Convolvidus althaeoides, Galium Aparine, Q. tricorne u. a. Für die Culturgräser bleibt der geringste Raum. Je näher dem Dorfe, um so massenhafter wird das Auftreten der schönen Scabiosa prolifera, wie angesäet überzieht sie das hü- gelige Terrain. Die Pflanze ist hier von niedrigem, gedrungenem und reichästigem Wüchse; die grossen, gelblichweissen Blüthenköpfe stehen fast schirmartig beisammen. Unser Kiradschieh war mit den Thieren uns voraus ins Dorf gezogen und hatte bereits in einem recht geräumigen Hause, das KafFeescheuke und Kaufladen zugleich, beides aber nur in nothdürf- tigster Weise, vorzustellen schien, Quartier gemacht. Die prächtig grüne Terrasse, auf welcher das Dorf liegt, fällt dicht hinter demselben zum dünenbedeckten Meeresstrande ab, dessen breite, fast weisse Sandfläche nur wenige, düstergrüne Stellen zeigt. 263 Regellos imd gedrängt stehen die niedrigen Hütten mit ihren kleinen Anwesen um die sie nur wenig überragende, thurmlose Kirche lier, ein Gewirr zahlloser Gässchen bildend, in dem wir uns unmöglich zurecht gefunden hätten, wäre nicht alsbald ein Abgesandter unseres Führers als Wegweiser zu uns gestossen. Die in Haufen lüderlich vor den Häusern liegenden leeren Muschelschalen {31ytilus edulis), unter den Dächern hängende Fischkörbe, auch sonstige einfache Ge- räthschaften zum Fang der beflossteu Thiere würden die Is'ähe des Meeres verkündet haben, auch wenn sich dasselbe nicht in seiner ganzen Glorie so vor den Blicken aufgethan liätte, wie es hier der Fall war, und das hehre Lied seiner brandenden Wogen weniger vernehmlich erklungen wäre. Der Eückblick auf die kühn übereinander gethürmteu wald- grünen, felsenstarrenden Bergmassen, deren prachtA^olles Colorit der rosige Schein des hereinbrechenden Abends zu einer lieblichen Har- monie der herrlichsten Farbeutöne stimmte, ist unbeschreiblich grossartig ! So zwischen Gebirge und Meer, einsam, aber entzückend ge- legen, umgeben von strotzender Fülle und Fruchtbarkeit einer Pflan- zenwelt, wie sie nur ein gemildertes feuchtes Klima des Südens erzeugt, erschien mir dieser Ort als ein irdisches Paradies, — und glücklich darf man wohl seine Bewohner schätzen, die in auspruch- loser Natürlichkeit der ganzen übrigen Welt mit ihrem beängstigen- den Ringen um Sein und Schein entratheu können. — Fast möchte ich glauben, dass Streichhölzer und Petroleum die einzigen Bedürf- nisse sind, welche Davlu von auswärts beziehen muss. Wir hielten uns nicht lange im Innern der Schenke auf, wie sehr auch der gastfreundliche Wirth zum Rasten nöthigte, tranken stehenden Fusses ein Glas Wein und traten die kurze Wanderung zum Strande an, bevor die Sonne ganz zur Küste ging. Die am sanfteren Hange der Terrasse sich hinabziehenden Felder versanden sehr bald; dünner und dimner wird ihr Halmenwuchs. Im umgekehrten Verhältnisse treten nach abwärts mehrere Pflauzenarteu immer reichlicher auf, die bald als breite Blumenkante die dahinter sich breitende öde Saudfläche säumen: TrifuUimi Devcmxii var. Blan- cheanum, Buphthalmum sp'niosum, marüimuni, Anthemis palaestina^ A. creüca und Süene nieaeensis. Namentlich gewährt der genannte Klee mit seinen langen, hellpurpurrothen Blüthenähreu und in seiner heerdenweisen Ausbreitung einen lieblichen Anblick. Die Dünenbil- dung ist grossartiger, als sich diess von ferne vermutheu lässt. Eine düstere Strauchvegetation, die alle Abzeichen ilires harten Kampfes mit den hier hausenden Elementen an sich trägt, bedeckt theilweise die höheren Dünen. Diese wettertrotzenden Gewächse, Myrten-, Pi- stacien-, Oliven- und Karubensträucher, kehren sich alle vom Meere ab und wie schutzsucheud dem grünen Lande zu, abenteuerliche Gestalten bildend. Am wunderbarsten aber sehen die alt gewordenen Johannisbrod- und Oelbäume aus; die umfangreichen, vielknorrigen Stämme kriechen, vom Flugsaud halb verweht, hart am kahlen Bo- 21 * 264 den hin, und jede einzelne ihrer Kronen bildet, ans dem Sande ra- gend, ein Dünenwäldchen für sich. Die weiten Flugsandflächen schmückt eine bescheidene Flora: Ägrostis nitens, Malcohnia confiisa, Orlaya tnantima, Daucus litto- ralis, Silene nicaeensis. Die zunehmende Dunkelheit nöthigte uns zur Rückkehr ins Dorf; trotz seiner Fülle genügte uns das Mondlicht doch nicht zum Botanisiren. Wir fanden in der Schenke, wie ja zu erwarten stand, eine Anzahl neugieriger Griechen versammelt, die sich bei unserem Ein- tritt in ehrerbietiger Scheu nach dem dunklereu Hintergründe des überhaupt nur spärlich erhellten Raumes verzogen. Aber auch ein säuberlich gedecktes Tischchen, reichlich mit den gebräuchlichen Speisen: Eier, Käse, Schnecken, Bohnen und Oliven bestellt, er- wartete uns, und trotz der grossartigen Schmauserei heute Mittag Hessen wir es uns alsbald tüchtig schmecken. Unser Kiiadschieh und der Wirth speisten, am Boden kauernd, gemeinschaftlich auf einer aus Rohr geflochtenen Tablette. Nach der Mahlzeit gingen wir ungesäumt an das Auflegen des reichen Inlialts unserer Pflanzenkapseln. Hierzu war freilich die schwache Beleuchtung der Schenke lange nicht ausreichend; wir zündeten daher zwei Stearinlichter an, deren wir vorsorglich einige Packe mit auf den Weg genommen hatten. Bald war der Fussboden um uns her mit unseren Blumeuschätzeu bedeckt, häufchen weise den Alten nach sortirt, und die immerhin langwierige Arbeit wurde rüstig begonnen. Gegenüber unserem mysteriösen Getriebe, welches durch den in diesem Räume ungewohnten Kerzenglanz jedenfalls noch feier- licher erscheinen musste, konnte die Neugierde der anwesenden Dörfler nicht lange Stand halten. Die bisher nur geflüsterte Unterhaltung wurde lauter, und gar bald drängte man sich so dicht an uns heran, dass die nahenden Füsse gefahrdrohend für unsere Pflanzen wurden. Nach einigem Abwehren (man wollte uns auch helfen) bewegten sich die Leute aber mit grösster Vorsicht, und ohne Störung ging die Arbeit von statten. Unzweifelhaft hielt man uns für grundgelehrte Aerzte. Mit geheimnissvoller Miene theilte auch unser Kiradschieh seinen Landsleuten mit, dass wir Freunde des Archimandriten (Erz- bischofs) seien: ich verstand seiner Rede Sinn recht wohl. (Der Cy- priot hat die Sitte, zur Bekräftigung seines Ausspruches, es seien zwei Menschen mit einander verwandt oder befreundet, die ausge- streckten Zeigefinger aneinander zu legen.) Erst gegen Mitternacht kamen wir zur Ruhe. Unverkennbar war die Fürsorge, mit welcher man uns das Nachtlager bereitet hatte. Wir konnten uns jedoch einer gelinden Furcht nicht erwehren, dass in dem Waste alter Decken u. dergl. ein Heer kleiner blut- düistiger Peiniger verborgen sein möchte. Bald aber waren wir in Moipheus Armen, unempfindlich für die gesammte Aussenwelt. (Fortsetzung folgt.) 265 Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 528. Senecio sqtialidvs L., squal. ß. chrysanthemifolius Guss. *Syn. et *Herb.!, *Bert., chrys. Poir. *Presl Fl. sie, *Pliilippi, Biv. n.; p. p. (da er auch Nr. 529 — 530 damit vereinigt), squcd. foliis laciniatis *Brimner, siculus All. Ces. Comp., Jacohaea chri/s. *Raf. II. Reichb. Ic. zieht die Pflanze des Etna zu rupestris W. K., allein sie ist offenbar der squalid. L. „foliis pinnatitidis laciniis liuearibus distantibus, Habitat in Europa australi". Sie unterscheidet sich von nehrod. und rupestr. durch Kahlheit, mehr seegrüne Färbung, dick- liche, 1— 2fach fiederth eilige Blätter mit schmallinearen, abstehenden, ganzrandigen oder gezähnelten, am Eande etwas zurückgerollten Zipfeln, sehr schlaffen, reichblüthigen Ebenstrauss, sowie durch hohen Wuchs und halbstrauchigen Stengel. Die Abbildung des squalid. in Eclib. Icon. stimmt ganz gut, nur sind die Blätter der Etnapflanze noch viel tiefer getheilt, die Blattabschnitte sämmtlich so schmal, Avie die Blattspindel (1—2 Mm.), während die Länge der Blattzipfeln 18 — 28 Mm. beträgt. Guss. nennt sie mit den Herbarexemplaren Linne's identisch!, und die meisten Autoren (Koch, Bertol., De- caisne) ziehen sie als var. chrys. zu squalidus. Habituell am näch- sten steht ihr gcdllcus Vill. {squalidus W.), die sich aber durch nur in geringer Anzahl (—0) vorhandene äussere Hüllblättchen, grüne Blätter, meist feinbehaarte Stengel und Blätter, einjährige Wurzel etc. unterscheidet. Hingegen ist incisus Presl, obwohl habituell durch bedeutend dickere, nur eingeschnitten gesägte Blätter mit sehr brei- ter Spindel, kurzen, entfernten, spärlichen, ganzrandigen, dreieckigen bis lineallanzettlichen Blattzipfeln sehr verscliieden, doch durch die Identität aller übrigen Merkmale mit squalidus so innig verwandt, dass er von Guss. nur als Varietät desselben betrachtet wird, wäh- rend DG. ihn als Varietät zu aetnensis zieht. Dieser unterscheidet sich in der That nur durch noch fleischigere, noch stärker seegrüne, ganzrandige oder nur gezähnelte Blätter (die unteren spatelig ver- kehrt-eiförmig, bei incisus meist länglich) und spärlichere Blüthen- köpfe mit kahlen (nicht flaumhaarigen) Samen, doch finden sich auch ausgesprochene incis. öfters mit kahlen Samen. Man muss ent- weder alle drei Formen als Arten oder alle als Varietäten betrach- ten, denn incisus steht genau in der Mitte, und einzelne Uebergänge finden sich sowohl zu squcdid., als auch zu aetnensis; doch sind sie in der weitaus grössten Zahl sowohl durch die angeführten Merk- male, als auch durch den Standort constant verschieden; incisus und aetnensis haben sich wahrscheinlich im Laufe der Zeiten als Stand- ortsracen aus squalidus gebildet. — Auf alten Lavaströmen der gan- zen Tiefregion bis 4500' äusserst gemein, eine der auffallendsten Etuapflanzen, daher von allen Etnabesuchern beobachtet; sehr ge- mein z. B. von Catania bis Nicolosi und von da in die Waldredon 266 hinauf (])ei der Casa del Bosco uocli häufig'), um Brouto und Maletto, vou Pedaia nach Zaffaraua und Milo, gegeu das Val del Bue hinauf, längs der Ostküste vou Catania über Acireale und Giarre nach Taor- mina!, um Massanunziata, Belpasso, Cavaleri (Tor nah.!); bisweilen auch an lehmigen Ufern des Simeto unter Paternö etc.!; var. wu'cro- fflossus (mit sehr kleinen, zurückgerollten Zungenblüthen) findet sich nach Duby um Catania, wurde aber von Gruss. und mir nicht ge- sehen. Blüht fast das ganze Jahr, t» . 529. Senecio incisus *Presl Fl. sie, aetnensis var. incisus *DG. Prodr., *Heldr. Cat., squalidus var. incisus Guss. *Syu. et *Herb.!, squalid. a. *Bertol., Jacohaea incisa *Presl del. In der Waldregion (etwa 2000 — 7000'), sowohl an der Süd-, als auch an der Ost- und Nordseite sehr verbreitet, z. B. um Nicolosi und aufwärts bis in die Hochregion, von Zafifarana in das Valle Calanna und Val del Bue, im Cerritawalde!, findet sich im Herb. Gilss. von Acireale, Catania (C 0 s e n t.), Giarre, Nicola delF arena, steigt also auch bis zum Meere hinunter. Juni — August. 2;. 530. Senecio aetnensis Jan Cat. (excl. var. /?.), *Guss. Syn. et *Herb.!, *Heldr. Cat., *Torn. Not., *Bert., *Gemellaro, *Ces. Comp., carnosus *Presl Fl. sie. (uon Thunb.), squalidus var, foliis integer- rimis *Bruuner, Jacohaea earnosa *Presl del., clirysantheinifolia var. lanceolata *Kaf. IV. In der Hochregion (6000 — 8600') auf vulkani- schem Sande eine der gemeinsten und auffallendsten, daher bekann- testen Charakterpflanzen, besonders der Südost-, aber auch der übrigen Seiten; z. B. auf der Serra del Solfizio, im obersten Theile des Val del Bue, ob dem Cerritawalde, im Piano del Largo bis zum Fusse des Monticello della torre del Filosofo (8850' Gemellaro, aber wohl zu hoch gegriffen); ist an der obersten Grenze der Verbreitung weitaus die gemeinste Pflanze, geht aber auch häufig bis 6000' herab. Juli, August. %. 531. Senecio gaUicus W. ß. laociflorus (Viv.) DC. Prodr., *Guss. Syn. et *Herb.!, coronopifolius Bert., non Dsf. An sandigen Stellen nahe dem Meere: Bei Catania (Cosent. in Guss. Syn. et Herb.!, drei kleine Exemplare). März — Mai. O- 532. Senecio del.phinifoUus Vahl. Guss. Syn. et *Herb.!, Ces. Comp. An sonnigen Stellen und unter Saaten: Um Catania (Cosent. in Herb. Guss.!). April, Mai. O- 533. Senecio Ji/roplfoHus Desf. Guss. Syn. et *Herb. ! temdfolins Bert., non Jacq., erucifolivs Ces. Comp, non L., eruclf. ß. sindus Jan. An feuchten lehmigen Stellen um Paternö (Herb. Guss.!). August- November. %. Wurde gleich dem vorigen aus dem Gebiete noch nirgends erwähnt. 534. Calendida ai^vensis L. et omnes Aut. ital. Variirt «. ge- nnina. ß. parviflora (*Ilaf. Car. Guss. Syn. als Art) Tod. Band der kahnförmigeu Achaeuien gezähnt, nicht zurückgerollt, y. sidüanata (Rchb. als Art). Achaenieuschnäbel kürzer, die kahnförmigeu Achae- nien querrunzelig, 8. micraidha (Tin.) Blüthen doppelt so klein. Die übrigen Unterschiede, welche die Autoren angeben, sind unbeständig 267 imd selbst zwiscbou den oben augefübrtöii feblt es nicbt au Ueber- gängen. Ausserdem variirt arvensis Üoribus luteis uud croceis. An Wegrändern, Eiseubabudämmeu, krautigen Httgelu, im Meersande, in Feldern und Weingärten bis 2000' sebr gemein, besonders var. «., z. B. um Catania (!, Tornab.!) in der Ebene des Simeto, um Nico- losü, Misterbianco (Key er!); form. flor. croceis: Um Oguina, Aci- castello, von Catania uacb Nicolosü; var. ß. um Catania (liaf. Car. und Fl. I.); var. y. um Acicastello !, var. 8. ebenda (Herb. Tornab.!) und von Catania gegen Ognina (Tornab. in Herb. Guss. !). Nov.— Mai. O. 535. Calendula fidgida Raf. Car., Guss. Syn. et Herb.!, Bert., undulata *Raf. Car. und Fl. I. (eine Form mit stark welligen Blät- tern), steUata ß. undulata und y. fulglda DC. Prodr. VI 454, offl- cinalis *Cat. Cosent., non L. An cultivirten und sonnigen krautigen Abbängen nabe dem Meere: Um Catania (Raf. Car. als undulata, Herb. Tornab.!), gegen Acicastello nicht selten!, in der Ebene von Catania (Cat. Cosenl.). Dec. — April. O- f536. Gü'äiuni giganteum (Desf.) Spr., Carduus gigant. Desf. Raf. I. An waldigen uud buschigen Stellen in Sicilien nicht selten, aus der Tiefregion unseres Gebietes bisher nur von Raf. angegeben. Juni— Sept. 2|.. 537. Clrskmi echinatum (Desf.) DC. Prodr. VI 638, Cnicus eck. W. sp. pl., Guss. *Syn. et *Herb.!, -"Bert., Rchb. Icon. Fl. 92. Auf sterilen Fluren: Am Fusse des Etua (Tineo in Guss. Syn. et Herb., doch Etiquette ohne Exemplare), Bert, hingegen erhielt von Guss. Exemplare (teste Fl. it.). Juni, Juli. 2|.. f538. Cirsium siculum Spr., Cnicus sie. Guss. Syn. wird nur von Raf. Fl. in der Tiefregion angegeben; das verwandte, in Sicilien so häufige polyantJiemum (L.) Spr. ist noch aufzufinden. 539. Cirsium arvensc (L.) Scop., Cnicus arvens. Hoffm. Guss. *Syn. In Feldern und unter Saaten bei Catania (Guss. Syn.). Juni, Juli. 2|.. 540. Notohasis syriaca (L.) Cass. Cnicus syr. W. Guss. Syn. Auf Fluren, Feldern, an Rainen, Eisenbahndämmen der Tiefregion häufig, besonders in der Ebene von Catania bis zum Simeto!; um Adernö (Herb. Guss.!). Mai, Juni. O- 541. Carduus macroceplialus Dsf. Fl. Atl. IL 245., DC. Prodr. VI 621, nutans Guss. *Syu. et *Herb.!, non L. Südliche Parallel- art des nutans L. Vide Fl. nebrod. Auf Weiden, an Wegen und steinigen, buschigen Bergabhängen, in Kastanienhainen (0 — 3200') häufig: Milo (Herb. Tornab.!), Catania (Cosent. in Herb. Guss.!), am Monte Zio (Herb. Guss.!), von Nicolosi in die Waldregiou bin- auf, im Serrapizzuta-Walde, um Bronte und Maletto! Juni, Juli. 0 und n. 542. Carduus Argyroa Biv. man. I. 1813, DC. Prodr. VI 626, Guss. Syn. et Herb.! An Wegrändern und auf sonnigen Fluren um Catania nicht selten (!, Herb. Tornab.!). April, Mai. O- 268 543. Carduus piicnocephalus L. Guss. 8yii. et Horb.!, Koichb. 133! I, NB. Die Diiferenzen zwischen diesem imd den folgenden siehe in Giiss. und in meiner Fl. nebrod. An Wegen, wüsten Orten, steinigen, sonnigen Abhängen (0—2000') sehr häufig: Um Catania, Nicolosi, Adernö (!, Herb. Tornab. et Guss.!), sehr gemein um Pa- ternö und von Bronte gegen den Bosco Maletto! April — Juni. O- 544. Carduus arabicus Jcq. Guss. Syu. et Herb.!, DC. Prodr. VI 626. An Wegen um Catania!, in der Ebene von Catania (Heldr. in Guss. Syn.). April, Mai. 0. 545. Carduus acicularis Bert., neglectus Tqu. DC. Von pycnoc. verschieden durch breitere, unterseits sehr dicht spinnwebige Blätter mit breiteren Zipfeln, und aus schmalem Grunde lineale, düunstache- lige, nicht dürrhäutig gerandete Hüllschuppen. Ich besitze von Ca- tania durch Tornab. ein Fragment, das dem Köpfchen nach hieher gehört. Aus Sicilien bisher nicht bekannt. Jimi. 0. 546. Carduus corymhosus Ten. 1819. Guss. Syn. et Herb.! agrestis Presl sie. 1826. An Wegen und auf lehmigen Feldern der Tiefregion: Um Nicolosi, im VaUone di Ulli (Herb. Tornab.!); auch im Herb. Guss, aus der Nähe des Gebietes (von Lentini). April, Mai. 0. 547. Cynara Cardunculus L. «. horrida (Ait.), Cyn. horrida Ait. Guss, Syn. et Herb.!, spinosisshna Presl del., *Brunner. An Wegen und Feldrändern Siciliens gemein, aus unserem Gebiete bis- her nur von Brunn er zwischen Giarre und Giarretta beobachtet; ß. sativa Mor. wird in der Tiefregion sehr häufig cultivirt (!, Phi- lippi, Cat. Cosent.). Juni, Juli. 2|.. 548. Oiiopordon ülyricum L. etc., Acanthium *Cat. Cosent., non L. An Wegrändern, Eisenbahndämmen, buschigen, trockenen Abhängen, auf Lavafeldern (0 — 3500') sehr häufig: In der Ebene von Catania, von Adernö nach Bronte und von da bis zum Bosco Maletto gemein! Juni, Juli. 0. 549. Galacütes tomeatosa Mnch. etc. Variirt flore roseo (Nor- malform), violaceo et albo. An Wegen, buschigen Abhängen, auf dürren Stoppelfeldern (0 — 2000') sehr häufig, besonders gemein um Catania (!, Tornab.!, Keyer!) und in der Ebene von Catania, sel- tener um Gravina, Adernö etc. April — Juli. 0. 550. Cardmicellas coeruleus (L.) Presl Fl. sie. a. dentatus DC. Prodr. Blätter grob dornig gesägt; ß. tingitanus (L. als Art) = ß. incisus DC. Prodr. Blätter fiederspaltig gesägt bis tief fiedertlieilig mit nur 3 Mm. breiter Blattspiudel. Dazwischen viele Mittelformen. An Wegen, Kainen und lehmigen Saatfeldräudern der Tiefregion häufig, besonders im Piano di Catania längs des Simeto!, var. ß. um Bronte (Guss. Syn.). Mai— Juli, n 551. Carduus pinnatus DC. An lehmigen Abhängen um Bronte und la Motta (Guss. Syn.). Mai, Juni. 2|.. (Fortsetzung folgt.) 269 Literaturberichte. M. Willkomm : Illustrationes Florae Hispauiae iiisularnmque Baleariani. Livr. IV. Stuttgart, E. Schweizerbart, 10 Tafeln, p. 41—56. Die vierte Lieferung dieses schätzbaren Werkes liefert uns wieder in einer Serie von 10 Foliotafeln eine Keihe schöner Ab- bildungen von höchst interessanten Pflanzen der spanischen Flora. Es sind diess: Microcneminn fastigiatum (Loscos) Ung. -Stern b. mit zum Theil aus der Ungern-Sternberg'schen Synopsis der Salicornien entnommenen Analysen, Oenista niicrantha Ort., Saxi~ fraria Kimzeana und S. tenerrima Willk. mit den zum Vergleiche bestimmten Analysen der S. dkhotoma Willk. und tridactylites L., Saxifraga Camposü Boiss. Keut. mit Saxif. canaliculata desselben, Meum nevadense Boiss., Sesell granatense Willk. und S. nanum Duf., Primula vulgaris Huds. var. bcdearica Willk., Linaria oligantha Lange und L. faucicola Lev. et Ler., Smilax aspera L. var. halea- rica Willk. und Narcissus jonquilloides Willk., dass ein sorgfältig gearbeiteter, mit Vergleichungstabellen versehener ausführlicher Text auch diese Lieferung begleitet, brauche ich nicht zu wiederholen. B. H. Karsten, Deutsche Flora. Pharmaceutisch-medicinische Botanik. 7. Lief. Berlin, J. M. Späth, p. 625—720. Vorliegende Lieferung beschliesst die Aurantieae mit deren officineller Verwendung und behandelt in der schon angedeuteten Weise die Papavereae, Violaceae, Cruciferae, Papilionaceae und die ihnen zunächst stehenden Familien. Eine grosse Anzahl ganz ex- quisit schöner Holzschnitte schmückt auch diesen mit gTOSser Sach- kenntniss bearbeiteten Theil des umfangreichen Werkes. B. Th. Braeucker: 292 deutsche, vorzugsweise rheinische Rubusarten und Formen, zum sicheren Erkennen analytisch angeordnet und beschrieben. Berlin, A. Stubenrauch, 1882. 12". 112 Seiten. Das Büchlein hat den Zweck, dem Botaniker ein Hilfsmittel zur Bestimmung der deutschen (besser der rheinischen) Brombeer- arten zu sein. Einem analytischen Schlüssel, der die Auffindung von uächstverwandten, kleineren Gruppen von Kubusarten ermöglicht, finden wir sonach die Beschreibungen der Arten und Formen ange- reiht, welche, wie schon der Titel besagt, fast 300 erreichen. Jeden- falls Avird hiermit dem angehenden Batologen ein neues Hilfsmittel in die Hand gegeben, um ihn in dem WirrAvarr von Formen zurecht- zuführen; doch muss man hiebei dem Verfasser blindes Vertrauen zubringen, da die Synonymie und die bereits bestehenden Abbildungen nicht weiter berücksichtigt wurden, und somit eine Controle unmög- lich gemacht wird. B. R. Grassmann: Das Pflanzenlcben oder die Physiolog-ie der Pflanzeu, Stettin, R. Grassmann, 1882. 8". 301 Seiten. Mit zahlreichen Holzschnitten. Verf. hatte das Streben, das Leben der Pflanze wissenschaft- lich und zugleich gemeinverständlich darzustellen. Diesem Zwecke 270 entsprecbeud führt er seinen Leser zuerst ein in das Leben und den Bau der Pflanze, macht ihn vertraut mit den Nahrungsmitteln der- selben und schildert uns hernach das Nahruugs-, Arbeits-, Blüthe- und Fruchtleben der Pflanze. Die Darstellungsweise dieser Capitel scheint jedoch mehr wissenschaftlich zu sein, als sie es wirklich ist, und strotzt wegen Nichtbeachtung neuerer Literatur derart von Un- richtigkeiten, dass sie dem Fachmann wenig Anregung bieten dürfte. Da der Verf. ferner noch von dem Leitgedanken ausging, die Fremd- wörter seien unklar, unwissenschaftlich, todt und steif, und sich einer reindeutschen Sprache zu bedienen anstrebte, um die Wissenschaft auch Kreisen zugänglich zu macheu, denen sie bisher verschlossen war, wird das Buch einem Fachmanne sogar schwer verständlich, denn wer möchte in den Ausdrücken: Zellache, Zellfleisch, Fleisch- körner, Hautstärke, Pollenhöhlen die entsprechenden: Zellsaft, Proto- plasma, Aleuronkörner, Cellulose, Spermogonium vermutheu. Noch weniger aber kann man sich mit dem systematischen Theile vertraut machen, der geradezu als Curiosum gelten kann; es dürfte genügen, dass die Markpflanzen (Dikotyledonen) nach dem Autor zerfallen in die Würze, Bletze, Blume, Nelke. Zu den Würzen rechnet er die Rhizantheae, Gymnospermae und Apetaleu und charakterisirt sie folgendermassen: „Die Blüthe ist meist nur schuppenförmig, Kelch und Krone sind noch nicht geschieden"! B. Dr. F. Tschaplowitz (Chemiker an der Versuchsstation des königl. pomo- logischen Institutes zu Proskau): Uutersuchung-eu über die Eimvirkimg^ der Wärme und anderer Naturkrüfte auf die Veg-etation.serscheiuung'eu. (58 Octavseiten). Leipzig, bei Hugo Vogt. 1882. Eine meteorologisch-physiologische Studie, welcher umfassende Sachkenntniss und glückliche Wahl in der Darstellung nachgerühmt werden muss. Bewunderungswerth ist die Ausdauer und Umsicht des Verfassers als Experimentator. — Die Hauptmomente, welche in dieser Schrift behandelt werden, betreff"en zunächst: A) die Theo- rie der Verdunstung der Vegetabilien unter Feststellung des Verduu- stungsoptimums und dessen Curve; sodann — B) anderweitige Wärme- wirkungen und Grösse des Wärmebedarfes der Pflanze; — C) die Gesetzmässigkeit in dem Erfolge der Einwirkung der Wärme und der anderen Kraftformen auf die Pflanze; — D) Anhang: der liegen. — Dem Werke ist eine Tabelle nebst 5 lithogr. Tafeln beigegeben. Prihoda. Solla R. F. Dr.: Riassunto dei lavorl di C. Darwin e G. Wiesner su al- ciinl movinienti nel reyno veg-etale (Ueberhlick der Arbeiten Darwin's und J. Wiesner's über einige im Pflanzenreiche vorkommende Bewegungen). Separatabdruck aus dem „Bolletino della Societä Adriatica di scienze na- turali in Trieste^^ Vol. VII, fasc. I, 1882. 8". 54 S. In gedrängter Kürze, aber leicht fasslich bespricht der Verf. die Erscheinungen der spontanen Bewegung verschiedener vegetabi- lischer Organe auf Grundlage nachstehender Werke: Darwin: „The 271 power of movement in phmts"; Wiesner: „Das Bewegungs vermögen der Pflanzen"; „Die nndulirende Nutation der Internodieu"; „Die helio- tropischen Erscheinungen im Pflanzenreiche". — Vorliegende Ueber- sicht ist in folgende Abschnitte gegliedert: L Circumnutation u. zw. 1. der Würzelchen, 2. der Stengel, 3. der Kotylen, 4. der Blätter, 5. der Pilze. IL Modificirte Circumnutation: 1. Bewegung der Schling- und Kletterpflanzen, 2. Epinastie, Hyponastie^), 3. Nyctotropismus, 4. Heliotropismus, 5. Geotropismus, 6. Hydrotropismus. Herr Solla knüpft hieran einige Worte, betreff'end Wiesner's Ideen über den Einfluss der Dehnung und des Druckes auf das Wachsthum in die Länge (sogen. Zugwachsthum). HL Empfindungsvermögen der Wur- zeln und hieraus Ableitung der in Folge Verletzung einer Wurzel- spitze entstehenden Krümmung des ganzen Wurzelkörpers, für welches zuerst von Darwin beobachtete Phänomen Prof. Wiesner die Be- zeichnung „Darwiu'sche Krümmung" beantragt hat. M. Pfihoda. Derselbe: La forniazione di terricio per i vermi con osserrazioni sulle abitndini di questi (Nach Darwin's „The formation of vegetable moiild through the actiou of worms, with oLseivations on their ha'bits"''. Die Bil- dung von Humus durch Würmer, mit Bemerkungen über deren Gewohn- heiten). Separat-Abdruok aus dem „Bolletino della soc. adriat. di scienze naturali in Trieste-'. Vol. VII, fasc. 1, 1882. 8". 20 S. Diese kleine Abhandlung hat den Zweck, eine der interessan- testen Entdeckungen Darwin's in weiteren Kreisen bekannt zu machen. Die Einwirkung der Regenwürmer {Lwnbricris terrestris) auf die Gleba erfolgt auf doppeltem Wege, a) auf mechanischem durch Unterminiren des Bodens, indem die Regenwürmer zur Som- merszeit tiefe röhren artige Gänge in die Erde graben, als Versteck, Nest und Vorrathskammer, hiedurch das Terrain auflockern und so die chemische Action der in der Erdkrume befindlichen Salze beför- dern; b) auf chemischem Wege mittelst der Ammoniakverbindungen, welche die Excremente und Cadaver dieser Thiere dem Boden in weit grösserer Menge, als man vermuthen sollte, zuführen. M. Prihoda. Aclituiidfiinfzig-ster Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für vater- ländische Cnitur. Breslau 1881. IV. Abschnitt. Bericht über die Thätig- keit der botanischen Section. Aus dem ungemein reichlichen Materiale an theils kurz ange- deuteten Vorträgen, theils längeren Dissertationen mögen hervorge- hoben werden: Prof. Dr. Stenzl: Ueber fortlebende Zweige ^ner Edeltanne {AMes alba) aus dem Riesengebirge, welche vom Sturm- wind umgeworfen ward, mit den Wurzeln jedoch im Boden haften blieb. Bemerkenswerth wegen eigenthümlicher Erscheinungen von Heliotropismus am Nachwüchse. — Sehneider: Ueber Weiterver- ') Krümmung der Blattspreite nach oben oder aber nach unten, je nach- dem während des Wachsthums des Blattes die obere oder die untere Fläche eine verhältuissmässig grössere Dehnung erleidet. 272 breituug der Puccinla Malvacearion (auf Althciea rosea und Malva s'dueätris in und um Breslau gefunden). — Eidam Dr.: Beobach- tungen an Schimmelpilzen. — Derselbe: lieber die Entwicklungs- geschichte eines menuig- bis orangerothen Schimmelpilzes {Sporen- doma Geisel Desm.). — Cohn Ferd. Dr.: Die in den Wandgemälden von Pompeji vorkommenden Pflanzen. — Stenzel: Pedicularis syl- vatica mit endständigen Blüthen (gesammelt unweit der Barhäuser im Kiesengebirge). — Ziegler: Physiologische Beobachtungen an Hyacinthen. — Stenzl: Ueber Bau und Wachsthumsverhältnisse der Psaronien. — G. H. R. Dr. Göppert: Ueber gedrehte Stämme bei fossilen Hölzern. — Dr. Körber: Ueber Mikrogonidieu der Flechten. -— F. Cohn: Die Nobbe'sche Nährlösung; der Thomas Lägel'sche Ap- parat zur Messung der Schnelligkeit des Wachsthums der Pflanzen; Seetauge als Nährmittel. — Derselbe: Ueber die Flora von West- Australien. — Schröter: Ueber Conservirung von Hymenomyceten. — Göppert: Ueber die Holzverwüstung unserer Tage und deren Folgen. — Körber: Breslauer Herbarien aus dem 17. Jahrhundert (Bocconi's Herbar vom Jahre 1674 und Haunold's vom Jahre 1696). — Stenzel: Doppelte- Blumenkrone bei Linarla vulgaris. — Schröter: Ueber die geographische Verbreitung der Pilze. — Der- selbe: Ein Beitrag zur Kenntniss der nordischen Pilze. — Stein: Ueber Einwanderung südrussischer Steppenpflanzen in Oberschlesien {Sisi/mbrmm Loeselü\ S. pannonicum\ Erysimum canescens; AchU- lea Neüreichü, Artemlsia scoparia und austriaca, Gentaurea diffusa Lam., G. tenmßora DC). — Limpricht: Ueber neue Arten und Formen der Gattung Sarcoscyphus. Es sind diess folgende: Sarco- scyphus Sprueei {Gymnomitrium adustmn Autor, sed non descript.), S. styriacus, neglectus, pygmaeus {Jungermannia brunnea? Spreng.), capiUaris, aemulus. Sämmtliche vorstehende Arten wurden von Hrn. Breidler — dem Nachfolger Juratzka's im Primate der öster- reichischen Bryologen — in den steierischen, Kärntner und Tiroler Alpen gesammelt. — Derselbe: Ueber neue Muscineen für Schle- sien {Brachytheciwn curtum, Sphagnum subbicolor und glaucwn, Fontinalis nücrophylla, Gymnomitrimn adustum verum, G. coucin- uatum var. obtusum, Radula commutata. — B. Ansorge: Einige schlesische Nova (betrifft bloss neue Formen bekannter Phaneroga- uion der dortigen Flora). — Göppert: Ueber die Stämme der Coni- feren, besonders der Araucariten. — Derselbe: Arboretum fossile. M. Pi-ihoda. Correspondenz. Wien, am 28. Juni 1882. Bei einer Ende Juni 1869 längs des oberen Neutrathaies ein- geschlagenen Kückreise aus dem Ptäcsnik-Gebirge machte ich einen Abstecher in das malerische aus Neocom-Kulk und Dolomit aufge- 273 baute Belänka-Gebirge an der Grenzlinie der Comitate Neutra-Trenfin. Indem ich mir vorbelialte, die hier gemachte Ausbeute ausführlicher zu besprechen, erwähne ich nur nachfolgender wahrhaft interessanter und werthvoUer Funde, die ich auf den schroffen Spitzen bei Neu- dorf und Diviäk zu machen das Glück hatte: nämlich der Hacqveäa Epipactis DC; eines gerade im Aufblühen begi'iifenen nur spärlich auftretenden Hieracmm aus dem Formenkreise der var. b. Schenkii des Hier, hupleuroides , von nur 13 — 16 Ctm. Höhe und den an //. porrifolmm L. erinnernden Blättern, und schwarzgrünen Hüllschuppon; der prächtigen, ihrem Vorkommen nach noch von Niemandem con- statirten Scahiosa cilkda Spreugel, die ihre schönen gelben Blüthen zum grössten Theile schon entfaltete und, nach meiner Ansicht, mit der w eissblühenden Kncmtia carpatica unmöglich verwechselt wer- den kann. Neben ihr standen noch eine Reihe hoch interessanter Arten, darunter eine prächtige ganz weichbehaarte weder vor- noch seither von Jemandem erwähnte Tanaceiimi- A\t, welche zwischen cori/mbosum Schultz B. und macrophylhim Schultz B. gehört und die allem Anscheine nach das Chrysanthemum lanuginosum Geners. 64, 75 vorstellt. J. B. Keller. Lemberg, am 22. Juni 1882. Im Laufe dieses Monats habe ich in der Umgebung von Lem- berg Hieracium P'dosella X glomeratum und Hier, jyratense - prae- altimi entdeckt und zwar ersteres in Holosko, letzteres in Winniki. Ausserdem habe ich noch andere interessante Funde gemacht, über die ich nächstens berichten werde. B. BJocki. Mariaschein in Böhmen, 3. Juli 1882. Einige der Funde, welche meine kleineu Excursioneu im Vor- jahre gewährten, möchten vielleicht auch andere Botaniker Böhmens interessiren. Arenaria leptoclados Guss. scheint in Böhmen gar nicht selten vorzukommen; dürfte jedoch wegen ihrer Aehnlichkeit mit A. serpyllifolia L. bislang übersehen worden sein. Ich selbst legte sie vor mehreren Jahren aus der hiesigen Gegend als var. tenella zu A. serpyllifolia und wurde erst durch die Notiz in den Ergänzungen zum Prodromus p. 869 ^ zu einer erneuten Prüfung bewogen und fand zu meiner Freude Dr. Celakovsky's Vermuthung, dass diese Race sich auch in Böhmen finden dürfte, bestätigt. — Anthemis tinctoria L. ist mir schon öfter, z. B. bei Lochcie, Suchey etc., mit weissem Strahl untergekommen. — Linaj^ia Cymbalaria Mill. verwildert in den Steinfugen eines aufgelassenen Teiches beim Althof. — Rhinanthua angustifolius Gmel. ist am Mückenberg gar nicht selten. Galeopsis ochroleuca Lam. Avurde in zahlreichen Exemplaren am Eisenbahu- damme bei Stradeu gefunden. Dichtl S. J. 274 Personalnotizeu. — Dr. Alois Pokoriiy, Eegienmgsrath und Director des Leopoldstädter Comm.-RGal- und Obergymnasiums in Wien, wurde vom Gemeinderathe das Bürgerrecht der Stadt Wien taxfrei ver- liehen. — P. Gerhard Schirnhofer, General-Secretär der k. k. Gartenbau-Gesellschaft in Wien wurde durch die Verleihung des Kitterkreuzes des Franz Josef-Ordens ausgezeichnet. — Friedrich Hazslinszky, Professor in Eperies, wurde von der k. ungar. Akademie der Wissenschaften mit der Durchforschung der Kryptogameuflora des ungarischen Litorale betraut. Ebenso Ale- xander Dietz mit der Durchforschung der Moos- und Gefässkrypto- gamen-Flora des Unghvarer Comitates. — Dr. Carl Göbel, Privatdocent an der Universität Würz- burg, ist als ordentlicher Professor der Botanik an die Universität Kostock berufen worden. Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — In einer Sitzung der kaiserl. Akademie der Wissen- schaften in Wien am 30. März übersandte Dr. Eduard Taugl, Professor an der Universität in Czernowitz, eine Abhandlung: „Ueber die Theilung der Kerne in Splrogi/ra-ZeUen'' . Der Verfasser kommt durch seine Untersuchungen an einer durch die Grösse der Zellkerne ausgezeichneten, jedoch nicht näher bestimmten Art zu folgenden Ergebnissen: 1. Die Membran ruhender Zellkerne besitzt eine netz- artige Structur, hinsichtlich deren Deutung Verfasser es dahingestellt lässt, ob dieselbe als der Ausdruck örtlicher Dichtigkeitsunterschiede oder einer wirklichen Durchlöcherung anzusehen sei. 2. Der Inhalt der in der Kegel uninucleolären Zellkerne besteht im Ruhestadium aus einer feinkörnigen, sehr substanzarmen, schwach tiugirbaren Masse und dem Nucleolus, dessen äussere Begrenzung von einer nicht färb- baren, vom Verfasser als Hüllhaut bezeichneten Membran gebildet wird. 3. Die Kernspindel, deren Bildung nachweisbare Veränderungen des Kerninhaltes vorausgehen, entspricht dem von Strasburg er auf- gestellten Typus; sie besteht aus äquatorial nicht gesonderten, stäb- chenförmigen Elementen. 4. Der im Stadium der Kernspindel noch vorhandene schwächer tingirbare Theil des ursprünglichen Kerninhaltes wird nachträglich während der Entwicklung der Tochterkerne resor- birt. 5. Verfasser betrachtet seine Befunde als bestätigende Belege für die Kichtigkeit der durch Strasburger vertretenen Ansicht, dass die Spindelfasern aus dem in den Kern eingedrungenen Protoplasma her- vorgehen, 6. Während des Auseinauderweichens der beiden Kern- plattenhälften geht aus der bereits im Stadium der Kernspindel an den beiden Polen derselben durchbrochenen Kernmembran und der Hüllhaut des Nucleolus ein Verbindungsschlauch hervor, dessen in- 275 uerer Oberfläche die Verbindungsfäden sieb anlegen. 7. Der Verbiu- dungsschlauch bildet die Mantelfläche eines in gewissen Stadien der Theilung relativ sehr grossen Binuenraumes der Mutterzelle, der nach aussen noch durch die beiden Kernanlagen abgeschlossen wird. — Das weitere Verhalten des Verbindungsschlauches entspricht demje- nigen der Verbindungsfäden bei den von Strasburger untersuchten Arten. — Für ein Darwin - Denkmal. — England beabsichtigt Charles Darwin ein Denkmal zu errichten und in zweiter Linie einen Darwin-Fonds zur Unterstützung biologischer Forschungen zu gründen. Das zu diesem Zwecke zusammengetretene Co mite, an dessen Spitze die ersten und vornehmsten Namen Englands stehen, wendet sich nicht nur an seine Landsleute, sondern fordert die ge- bildeten Kreise aller Nationen, deren Lebens- und Weltan- schauung durch die bahnbrechenden Werke Darwin's in gleicher Weise beeinflusst wurden, zur Betheiligung auf. Diesem Rufe fol- gend, ist zur Bildung eines Local-Comites für Oesterreich eine An- zahl von Celebritäten der Wissenschaft, darunter die Professoren Ker- ner, Leitgeb, Pokorny und Wiesner, zusammengetreten und richtet an alle Oesterreicher das Ersuchen, ihr Interesse an den Fort- schritten der freien Forschung und ihre Verehrung für die bewunde- rungswürdige Persönlichkeit Darwin's durch eine dem Andenken desselben gewidmete Spende zu bethätigen. Solche Spenden für diesen Ehrenzweck wolle man direct an Ritter Miller v. Aichholz (Wien, IIL, Heumarkt 11) senden. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Steininger mit Pflan- zen von der oberösterr.-steirischen Grenze. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Grecescu, Wirt- gen, Csato. Vorräthig: (B.) = Böhmen, (Bd.) = Brandenburg, (Br.) = Berlin, (By.) = Bayern, (Cr.) = Croatien, (F.) = Frankreich, (H.) = Harz, (L) = Istrien, (Kt.) = Kärnten, (M.) = Mähren, (Mk.) = Mecklenburg, (NOe.) = Niederösterreich, (OOe.) = Oberösterreich, (P.) = Polen, (Pm.) = Pommern, (Sl.) = Schlesien, (Sw.) = Schwe- den, (Sz.) == Schweiz, (T.) = Tü'ol, (Th.) =. Thüringen, (U.) = Ungarn, (W.) = Westfalen. Qentiana acaulis (By.), alpina (Sz.), asclepiadea (OOe.), cam- pestris (Sl., Posen), ciliata (NOe., SL), cruciata (NOe., U.), germa- nica (B., NOe., P.), nivalis (By., NOe., T.), Pnemnonanthe (M., NOe.), pyrenaica (U.), spathulata (ü.), tenella (Sw.), uliginosa (Br., W.), utricidosa (Cr., T.), venia (NOe., OOe., SL), Geranium colmnbinum (Br.), luciämn (H., Sz., U.), sanguinetim (M., U.), sibiricum (NOe.), sili'utlcKm (*H)o.), ijreion rivalc (B., M., P.), Glauciinn corniridaitim 276 (NOe., IT.), luteum (Th.), GlaikV maritima (Bd.), Olechoma hirsida (U.), Globularia Alypum (Mentone), cordifolia (L, NOe.), nudieaulis (OOe.), vulgaris (OOe., U.), Olyceria Borreri (L), distans (Sl., T., U.), 7naritim,a (Sw.), Qlycyrrhiza echinata (IT.), G-naphalium dioieum (SL), Leontopodium (Kt., Sz.), luteoalhum (Pm., SL, ü.), norvegicum (SL, Sw.), silvaticum (Cr., NOe.), uliginosum (OOe., SL, U.), Goo- dyera repens (Pm.), Oratiola officinalis (F., IT.), Gymnadenia cono- psea (M.), odoratissima (NOe.), Gypsophila fastigiata (Br., H., SL, U.), muralis (B., Br., SL, Bosnien), paniculata (U.), repens (H., T.), Hacquetia Epipactis (M., Steiermark), Halimus peduncidatus (Tli.), Hedera Helicc (B., OOe., U.), Hedysarum ohscurum (NOe., OOe.), Heleocliaris atropurpurea (Sz.), ovata (NOe), palustris (Mk.), unl- glumis (P.), HeUanthem,um Fmnana (H.), guttatutn (Bd.), Helichry- sum angustifolimn (Gr., L), arenariuni (B., U.), aurantiacum (SL), Heliotrop item europaemn (NOe.), tnontanum (F.), supinu^n (Banat), Helleborus atroruhens (Cr.), dumetorum (IT.), niger (NOe., OOe.), pallidus (Cr.), purp%(rascens (ü.), viridis (M.), Helmintliia echioides (IT., Hannover), Heraclewm siifolimn (Kt.), Herminhum Monorchis (OOe., T., W.), Herniaria glabra (NOe.), incana (Cr.), Hesperis inm- cinata (NOe.), Hihiscus Trionum (NOe., U.), Hieracium albidum (T.), Auricula (B., P.), auricidaeforme (ü.), Berninae (T.), boreale (B., Br., Mk.), caesium (H.), echioides (Br., NOe.), glabratum (T.), Jaequini (T.), murorum (B.), Peleterianum (Nassau), poi^'ifolium (NOe.), prenanthoides (NOe.), silvaticum (B., Cr.), tridentatum v. «w- gustifolium, (M.), umbellatum (U.), Wiesbaurianum (NOe.). Obige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 K. Mark) abgegeben werden. Inserat. Au f r u f ! Es ist den Unterzeichneten nicht möglich gewesen, alle Adressen derjenigen Herren sich zu verschaff'en, die eine Berechtigung haben, zu der Naturforscher- und Aerzte-Versammlung eine beson- dere Einladung zu erwarten. Desshalb ersuchen wir alle Diejenigen, die eine solche besondere schriftliche Einladung vermissen und die- selbe zugeschickt zu erhalten wünschen, uns ihre Adresse schleunigst zukommen lassen zu wollen. Eisenach, den 15. Juli 1882. Die Gesciläflsl'iilirer der 5S. Versainiuhiiig Dealscher Nülurforscher und Aerzle: Dr. Matthes. Dr. Wedemann. Bedaeleur und Herausgeber Dr. Alezander Skofitz. — Verlag von C. Gerold's Sohn. Druck "ml Papier der C Ue'berreuter'schpn Piirlnlriirlierei (M. Salzer). Oestcrreiclüsche Botanisclie Zeitsclirift Die österreichische >'— x Exemplare hotanische Zeitschrift \^T*0*£lll die frei durch die Post be- erscheint Ö zogen werden sollen, sind den Ersten jeden Monats. . blos hei der Redaktion Man pränumerirt auf selbe '"'' (V. Bez., hrhlo!i>gas.,e Nr. i5j mit 8 fl. Ost. W, r> . •! t r> A •! '" Prä^'iimenren. an R. Mark) Botanik und Botciniker. ^™ ^^*^se ^es g.anziahri;;, oder mit "ULttllllX UIIU I^U l.ailll\i;;l . Buchhandels übernimmt A n.'mt.\\.C^ It. Mark) _ ^_ i'ränumeration halbjährig. -ir^— ^,^ Gerold'« Sohn Inserate ^k.fn #v "' ^^""'• die gan'/.e Petitzeile IV^* *# sowie alle übrigen 15 kr. öst. W. ** ^'^ Buchhandlungen. XXXII. Jalirgaug. WIEN. September 1882. IJi'H.A.XiT : Srhhimhei-fieria Roezli. Von Antoine. — Odontohphn.^. Von Janka. — Zur Flora von r.üsnien. Von \V ies baur. - Monströse Crepis bitrnnis. Von Dr. HananseV. Zur Flora von Lai- bach. Von Voss. — Zur Flora des Wechsels. Von Dr. Borbas. Zur Flora von Luhatschowitv.. Von Schlögl. — Cypern und seine Flora. Von Sintenis. - Schedae ad Fl. Austr.-Hung. Von Ileimerl. — Flora des Etna. Von Strobl. — Berichtigungen. Von Keller. — Literaturberichte. — Correspondenz. Von Hirc, Janka. Blocki. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unterneh- mungen. -- Sammlungen. - Botanischer Tauschverein. SchluHMhergeria ItoezU Mrrn. (Bromeliacee.) Von Franz Antoine. (Mit 1 lithogr. Tafel ) Die Pflanze bildet eine lockere, weitgeöffiiete Blattrosette, die oben einen Durchmesser von 0 M. 70 und eine Höhe von 0 M. 50 ei-reicht. Au der Basis umstellen zahlreiche Seitensprosseu die Haupt- pflanze. Die Blätter sind zahlreich (30 — 40), gerade, oben auseinau- dertretend, die unteren bogenförmig überneigend, dünn, papierartig, oft der Länge nach gefurcht, riunig, mattglänzend, hellgrün, an der Rückseite etwas lichter, 0 M. 40—50 lang, in der Mitte 0 M. 4—5 breit, der Rand ist vollkommen vrehrlos, der Länge nach beiderseits etwas eingerollt, wodurch das Blatt in der Mitte scheinbar schmäler erscheint, während das Blattende verflacht und plötzlich in eine braune, kleine Stachelspitze zusammengezogen ist, manchmal laufen sie aber auch in eine lanzettförmige Spitze aus. Die Blattbasis ist erweitert, halbumfassend, gelblich, mit wenigen, kleinen, braun- rothen Flecken besetzt oder aber auch mit röthlichen Längsstreifen durchzogen. Der centrale Blüthenstand misst der Länge nach 1 M.; davon entfällt für den 0 M. 08 dicken, cylindrischen, dunkelgrünen oder braunroth gefleckten Spindeltheil von der Basis bis zur Rispe 0 M, 45. Dieser ist ferner gegliedert und mit eilanzettlicheu, zugespitzten, umfassenden, fest anliegenden, grünen oder brauu)-oth gefleckten 0 M. Oesterr. botan. Zeitsclirift. 9. Heft IS82. 22 278 4—5 langen Schuppen besetzt, die am Grunde eine kleine Wulst überdecken und mit ihrer Spitze die Basis der oberen Schuppe über- ragen. Die lockere Kispe besteht aus 3 — 5 Aesten, die von cler etwas hin und her gebogenen Spindel entspringen und mit einer 0 M. 5 langen Schuppe gestützt sind, während die übrigen Schuppen der Aeste nur 0 M. 2 lang sind. Die Aeste stehen fast horizontal ab, sind 0 M. 10—12 lang und von da ab erhebt sich im stumpfen Winkel die 0 M. 12—18 lange, lockere, aus 30—40 Blüthen be- stehende Aehre, welche ringsum mit spitzwinkelig abstehenden 0 M. 0 — 7 entfernt stehenden Blüthen, die von unten nach oben auf- blühen, umstellt sind. Die Blüthen sind fast sitzend, im Querschnitte stumpf-dreikantig, innen mehr verflacht, nach aussen abgerundet, an der Basis mit einer halbumfasseuden, lanzettförmigen, convexen, am Rande dünnhäutigen, oben abgerundeten, mit einer kleinen mucro- endigenden, fest anliegenden, glatten, grüngefärbten Schuppe ver- sehen, welche bis zu 7% Theile der Kelchlänge (= 0 M. 1-5) hin- auf reicht. Der Kelch ist 0 M. 2 lang, pyramidalisch, röhrenförmig, glatt, dunkelgrün und theilt sich über 7* Theil seiner Länge in die drei geraden, starren, rinuigen, am Rücken gekielten, verdickten, langge- spitzten, pergamentartigen Kelchzipfel, die sich mit ihren verdünnten Rändern gegenseitig überdecken. Die gamopetale Blumenkroue ist tellerförmig, die Röhre walzig in der Mitte etwas erweitert, sehr dünnhäutig, weich, transparent, farblos, der Länge nach gestreift, am Grunde ohne Honigschuppen. Am Schlünde theilt sich die Röhre in 3 eilanzettliche, zuerst recht- winkelig-abstehende, dann zurückgebogene, grünlich -weisse, etwas verdickte Fetalen. Am Schlünde sind die Staubfäden angewachsen und ragen über die ausgebreiteten Fetalen hinaus. Die Blume blüht nur einen Tag, verwelkt sodann, wird run- zelig und verbleibt vertrocknet an der Kelchspitze. Die Staubfäden sind mit den Fetalen fast gleichlaug, sie ragen aber durch das Ueberneigen derselben weit darüber hinaus, sie sind dünn, verflacht, auseinandertreteud, verschiedentlich gebogen. Die Staubbeutel sind gleichbreit, etwas gekrümmt, an beiden Enden etwas abgerundet und basifix. Der Griffel ist mit den Staubfäden von glei- cher Länge, dreiseitig, der Länge nach gefurcht, grün, die 3 Narben zurückgebogen, verdickt, papillös, gelbgrün. Der Eierstock ist ober- ständig, conisch, abgerundet-dreiseitig, glatt, dreifächerig. Die Eichen sind zahlreich, länglich verkehrt-eiförmig, oben abgerundet, unge- schwänzt, spitzwinkelig abstehend, und sie fiillen die Fächer des Ovariums beinahe der ganzen Länge nach aus. Nach Frof. Morren's Angabe wurde der Same dieser Art durch Roezl in den Anden von Fern auf einer absoluten Höhe von 4000 bis 16.000 Fuss gesammelt. Im August und September des Jahres 1873 blühten Sämlinge davon zum ersten Male bei M. F. Schlum- berger im Schlosse Anthieux bei Ronen, und nach diesem Fflauzen- freunde benannte Morren seine neue Gattung Schlmnhergeria. Aber Oesterr.Botan. Zeitschrift. 1882. SchlumberABna, Roezli. Mrrn. Ftthn irl.»nsl,vttrlloll.f,Wit 270 schon im Jahre 1858 hat Charles Lemaire einer Cacteen-Gattimg den Namen Schiumhergera beigelegt , und es unterscheiden sich diese beiden Namen nur durch das Einfügen des vorletzten Buch- stabens i bei der Bromelien-Gattung. Morren hält aber seine Gattungsbeuenuuug dessenungeachtet aufrecht, da er Lemaire's Gattung für nicht lebensfähig hält, und dieselbe eingezogen werden dürfte. Die erste Angabe über dieses von Morren aufgestellte und von Caraguata getrennte Genus erschien im Jahre 1878 in der Belgique horticole p. 311. Im Jahre 1879 p. 360 T. XIX erschien sodann eine schwarze Abbildung mit Beschreibung der Schlumher- geria Roezl'i und in demselben Jahrgange pag. 225 führt Morren eine zweite Species, nämlich SM. virescens an, welche aber bereits im Jahre 1857 unter JPm/a virescens Hook, im Bot. Mag. T. 4991 abgebildet wurde und mit Anoplophytum vütatum Beer (Bromeliac. p. 43), Anopl. stamineum C. Koch und Tillandsla vittata von Linden identisch ist. In der reichhaltigen Bromeliaceen-Sammlung des k. k. Hof- burggartens in Wien, kamen in diesem Jahre mehrere Exemplare, welche aus Samen gezogen wurden, zur Blüthe. Die Samen ver- dankte ich einer Mittheilung meines hochgeehrten Freundes, des k. russischen Staatsrathes und Directors des botanischen Gartens in Petersburg, Herrn Ed. Eegel. Die Pflanze bildet eine sehr schöne, reichbeblätterte, ansehn- liche Blattrosette, welche durch ihr freudiges Grün von schöner Wirkung ist. Der lange, lockere Blütheustaud, welcher Monate zu seiner vollkommenen Entwickelung nöthig hat, trägt mit seinen kleinen, blass-grünlich-gelben Blüthen wenig zur Verschönerung der Pflanze bei. Auf heimatlichem Boden dürfte die Pflanze durch die Neigung zur Seitensprossen-Bildung wohl ganze Käsen formiren. Die nun erwachsenen Sämlinge sind variabel in ihrer Ausbil- dung. Einige bleiben kleiner, haben schmälere Blätter, die mit einer lanzettförmigen Spitze auslaufen. An der Basis haben einige Indivi- duen kleine, bräuulichrothe Fleckchen und Punkte partienweise ver- theilt, andere hingegen sind mit röthlichen Längslinien bezeichnet und erinnern dadurch an Caraguata Zahal. Erklärung der Abbildung. a) Eine 1)11111611(16 Pflanze. Verkl. b) Ein Seitenzvveig einer Eispe. Nat. Gr. c| Eine Blume. Vergr. d) Eine Bluiiienkrone. Vergr. e) Eine Blumenkrone, der Länge nach durchschnitten. Vergr. f) Längsschnitt durch eine Blume und das Ovarium. Vergr. g) Antheren von Vorder- und Eückseite. Vergr. h) Ein Theil des Pistilles (Griffel und Narbe). Vergr. ij Querschnitt einer Blüthe. Vergr. kj Ein Ovulum. Vergr. 22* 280 Odon toloph ns eine ausg-ezeiclinete Gattung*. Von Victor v. Janka. Da sich die Edition meines „Iter turciciim" noch in die Länge zieht*), will ich nicht weiter zurückhalten, von einer höchst inter- essanten Entdeckung Mittheilung zu machen, die ich 5 Jahre bereits geheim halte. Seit Creiruug meiner Centaurea Sadleriana hege ich besondere Vorliebe für die Gattung und lasse sie nie ausser Augen. — Als ich nun einmal — es war am 5. Juni 1877 — ein paar Dutzend Arten behufs Strahlen- oder Lappenanzahl der randständigen Blüthen untersuchte, die auch in Bentham und Hooker's „Genera plauta- rum" zu fünf angegeben werden, wo doch die gemeine Kornblume gewöhnlich 7 Lappen aufweist, andere Arten bloss deren 4 haben — kam ich bei Centaurea trinervia Steph., welche meist 6—7- und auch mehr-schnittige corollas radiantes besitzt, auf ein ganz eigen- thümliches Merkmal, das Centaurea, trinervia, die schon von Cas- sini — freilich so wie viele andere seiner Gattungen auf ganz un- bedeutende Merkmale zur Gattung {Odontoloplms) erhoben, seither zur Section von Centaurea degradirt galt imd erst in neuerer Zeit von Boissier in der Flora orientalis wieder auf willkürliche Kenn- zeichen für seine Gattung Phoeopappus reclamirt wird, zu einer der ausgezeichnetsten Gattungen stempelt. Aus der Köhre der Kandblüthen ragen nämlich ganz deutlich stets ebensoviele feine Borsten heraus, als die Corolle Segmente — wie bereits erwähnt, zumeist 6 — 7 — hat. Ich habe seit den 5 Jahren her bis nuu Gelegenheit gehabt, gewiss mehrere tausende von Köpfchen der Centaurea trinervia zu untersuchen, und dieses unerhörte -) Merkmal stets constant gefunden. Es ist demnach die Gattung Odontolophus wieder zu restituireu und das folgende Merkmal als Hauptcharakter aufzunehmen: Radii corollae plerumque 6 — 7-fidae totidemve setis tubo insertis atque e fauce eminentibus limbi tertiam circiter aequantibus praeditae. Centaurea inuloides Fisch., die ich schon seit 1857 kenne, und deren Unterbringung bei Cent, trinervia (in Boiss. Fl. Orient, und *) Ich habe noch etwa 20 neue gute Arten zur Publication bereit. 'j Nicht doch: denn aus der Polemik Baillon's gegen Decaisne ,.Er- rorum etc. centuria quinta" entnehme ich, dass die den Cynaroideen übrigens nahe verwandte südamerikanische Gattung Stiftia (oder Stifffia?) irgend ein Analogon bietet. Ohne Exemplare gesehen zu haben, kann ich mir jedoch die Eigenthümlichkeit bei Stiftia nicht recht vorstellen. Es wäre doch höchst in- teressant, wenn die siebenbürgisch- russische Gattung mit der brasilianisch- guyana'schen in intimerem Nexus stünde! 281 Nyman Conspectus) ich stets mit scheelen Augen ansah, eine schon im ganzen Habitus total verschiedene Pflanze, bleibt als ausgezeich- nete Art bei Centaurea. Bezüglich Centaurea Sadleriana möchte ich noch bemerken, dass diese die einzige endemische Art des ungarischen Tieflandes ist, die keinem systematischen Bedenken unterworfen ist. Zugleich ist sie das in pflanzengeographischer Beziehung wichtigste Gewächs der Flora Ungarns, indem die Art, gleichwie Peuceclanum parisiense DC. in Frankreich, ihr Yegetationscentrum im Innern des Tieflandes hat (cfr. Grriseb. Veget. der Erde pag. 555, nota 195 ,.die endemischen Pflanzen des em-opäischen Tieflandes). Noch eine Bemerkung: Die Section ^^Acrocentroyi, wohin Cent. Scabiosa etc. gehören, kann Boissier (Fl. Orient. III, p. 647) von der Sect. Acrolophus d. h. den Centaureis ,,paniculatis''^ nicht anders, als „statura elata et capitulis majoribus" unterscheiden. Ein zweifel- haftes Merkmal zwischen Sectionen, das sich nicht einmal zwischen Arten Geltung verschaff"en darf! — Da soll sich Einer z. B. die C. jurineaefolia Boiss. ansehen, die meist 4 — 5 Fuss hoch wird und dabei die kleinen Köpfchen eines C. maculosa Lam. besitzt!! Hingegen vermag ich einen haltbaren Unterschied zwischen den ^paniculatis'''' uüd der Section Acrocentron anzuempfehlen: die „re- ceptaculi paleae persistentes" bei den ersteren und „receptaculi pa- leae deciduae" bei C. Scabiosa etc. St. Gothärd b. Szamos-Ujvär in Siebenb., am 1. Aug. 1882. Zur Flora von Travnik in Eosnien. Von J. Wiesbaur S. J. Aus Travnik und Umgebung habe ich von P. Er. Brandis S. J. abermals einige Pflauzenproben erhalten. Es sind z. B. recht interessante Kosen darunter, wie Rosa terebinthinacea Besser, ganz übereinstimmend mit meinem von Prof. Dr. v. Borbäs freundlichst bestimmten Exemplare, das ich auf einer Anhöhe bei Oedenburg ge- funden habe. Ausserdem Formen der Gruppen R. canina, diimeto- 7'mn, alpina, arvensis, austriaca, phnpinellifoUa, micrantha und end- lich eine Rose, deren Gruppe ich weder bei Deseglise, noch bei Borbäs finden konnte. Sie erinnert in ihren Drüsen an R. mi- crantha, in der Behaarung aber an R. tomentosa. Ich sandte sie daher an unseren Rhodologen, Herrn J. B. Keller, der mir selbe vorläufig als die seltene Rosa ßoribunda (Stev.) Besser gefälligst bestimmte. Hoff'entlich wird Herr Keller selbst darüber näher be- richten. Sonst enthielt die Sendung : Thalictrvm aquilegifolivm, Ane- mone nemorosa. Ficaria o'anunculoides und calthaefolia, Ran^(nc^dus aconitifolius und sciitatiis W. K., Trollius e^iropaeus, Arahis alpina 282 var. crispata, arenosa und tiirrlta, letztere fast kalilfrüchtig; Ker- ner a saxatilis, Tlilaspl alllaceum, Blsciitella laevigata, Viola scoto- pkyUa V. albiflora, arenaria, montana, hifiora und decUnata; Pohjgala major, Trifolium alpestre, Lathyras Ap/ucca, Smyrnium perfoliatuni, Bifora radians, ,,vou welcher die Felder übel riechen", Aspernla taurina, Valerianella olitoria, Doronicwti cordlfoliaiii Sterub., Sene- cio rupestris W. K. und Doronicum ; Aposeris foetida, Leontodon ineanus, crispus und asper; Scorzonera rosea W. K., Crepis incar- nata Tausch, Hleracium Pilosella, Auricula, JBauhini Besser und hifidmn Kit.; Campanida persicifolia und TracheUum; Primula acauUs (L. var.), Columnae Ten. und super- Columnae Xacaulis; Soldanella alpina, Teucrium ynontanum, das als Heilpflanze unter dem Namen „Iva trava" sich grossen Rufes erfreut, so dass, wie P. Braudis schreibt, die Leute sagen, sie mache bereits Verstor- bene wieder gesund („Iva trava mertvoga oovieka ciui zdrava")! — Von Monokotylen enthielt die Sendung' nur einen Narcissus {radii- florus Salisb.?). — Meine frühere Mittheiluug (S. 175), dass mir P. Brandis aus Travnik Primula ßayelllcaulls Karner gesandt habe. ist zum wenigsten zweifelhaft. Jetzt halte ich die damals gesandte Pflanze vielmehr für eine Primula superacaulis X Columnae. Denn erstlich scheint Primula officinalis daselbst zu fehlen; ferner ent- spricht die Pflanze ihrer dunklen, goldgelben Blumen und ihres dichteren Filzes wegen mehr der obigen Deutung, als der Primula superacaulis X officinalis, ja selbst mehr als der Pr. superacaulis X inflata, was die Pflanze unserer Kalkberge meistens zu sein scheint. Wir verdanken somit der Umsicht des P. Brandis die zwei extre- men Formen des Blendlings zwischen Pr. acatdis und Pr. Columnae. Ich erlaube mir daher für die der Pr. acaulis nahe stehende Form die Benennung Prhmda Brandisii {superacaudis X Columnae) vor- zuschlagen. Sie hat die Tracht der Pr. acaulis (L. var.), d. h. sie ist schaftlos oder ihr Schaft tritt nicht über den Erdboden hervor. Sie unterscheidet sich von Pr. accmlis (L. var.) durch kleinere, dunk- lere, goldgelbe Kronen, kürzere Kelchzähue und dichtere Behaarung. Im ausgewachsenen Zustande ist sie wie folgende noch unbekannt. Dieses ist die andere extreme Form, welche wir der Kürze halber Pr. Travnicensis bezeichnen wollen; sie stellt eine Primula super- Columnae X acaulis dar. Ihr Schaft reicht über die Blätter hinaus, welche stark filzig sind und in ihrer Form an Pr. acaulis mehr als an Pr. Columnae Ten. erinnern. Auch ist der Filz der Blattunter- seite nicht so dicht, wie an Pr. Columnae, von welcher sie sich ferner durch längere Kelchzähne und grössere Kronen unterscheidet. Beide wachsen unter den Stammarten an den Abhängen des Vlasic bei Travnik in Bosnien auf KaJkunterlage. Die eigentliche Mittelform von Pr. accmlis X Columnae, die Pr. Ternovania Kerner (Oest. botan. Ztschr. XIX. S.22 4 und XXV. S. 77) findet sich unter den Proben aus Travnik noch nicht vor; sie wird aber dort kaum fehlen, und falls P. Brandis einmal mehr Zeit haben wird, nicht unschwer entdeckt werden. Sie raüsste in 283 der Keihe der Blendlinge zwischen Pr. acauüs (L. var.) und Pr. Colunmae Ten. das sein, was die Pr. ßar/elUcaidis Kerner in der Formenreihe der Pr. hrevistyla DC. {Pr. acaulisXofficinalis) ist. Aus dem Gesagten geht hervor, dass die Pr. Brandisii der Pr. fiagellicauUs eigentlich nicht vollkommen entspricht, da bei letz- terer der Schaft nur kürzer als die Blätter ist, bei Pr. Brandisii aber gänzlich fehlt. Folgerichtig muss der schaftlose Blendling der Pr. acaidis X officinalis gleichfalls eine eigene Benennung erhalten, etwa Pr. eocscapa {superacaidis'X officinalis), welche Pr. eocscapa die genaue Parallelform zur Pr. Brandisii darstellt. Uebrigeus er- laube ich mir zu bemerken, dass es sich hier nicht um sogenannte Arten, sondern nur um Formen, die, wenn auch noch so auffal- lend verschieden, doch alle aus einer und derselben Wurzel wachsen können. Thatsächlich findet sich hier um Kalksburg von der Pr. hrevistyla DC. nicht nur eine forma utraque, sondern auch eine forma triplex, welche alle drei Formen der Pr. hrevistyla J)^., so- wohl die Pr. variabilis Goupil, als auch die Pr. flagellicaulis Kern, und die Pr. exscapa auf einem Stocke vereint. Vielleicht erfahren wir aus Bosnien, ob sich dasselbe auch an Pr. acaulis X Colwnnae findet. Kalksburg bei Wien, 9. Juli 1882. ^'otiz über eine monströse Entwicklung von Crepis biennis L. Von Dr. T. F. Hauausek. Verbänderungen und Vergrimungen sind bei Compositen nicht selten, wenn auch oft die abnormale Ausbildung nicht sonderlich auffällig ist. Eine nach meinem Dafürhalten interessante und nicht gar häufige Monstrosität habe ich dieser Tage entdockt, worüber ich hier einen kurzen Bericht bringen möchte, mit dem Bemerken, dass jenen Herren, für welche das fragliche Object etwa Interesse i)ieten würde, dasselbe, so weit der Vorrath reicht, mit Vergnügen zu Ge- bote steht. Die abnormal entwickelte Pflanze {Crepis biennis L.) stand zwi- schen vollkommen normal ausgebildeten, ist bis 3 Dm. hoch. Wurzel kurzspindelig ästig, Stengel an der Basis knollig verdickt, aufrecht, die doldentraubige Verästelung wohl so ausgebildet, wie diess bei der normalen Pflanze der Fall ist, aber die Aeste nicht ausgespreizt, sondern alle straff aufwärts, einander fast anliegend. Grundständige Blätter schrotsägeförmig, die oberen mit gerundeter oder spiessför- miger oder einfacher Basis sitzend, sclimallanzettlich. Höchst auf- 284 fallend ist aber die Eütwicklimg der Blütheuköpfcben. Zuvörderst existirt ein scharfer Gegensatz zwischen äusseren und inneren HüU- schuppeu nicht, die ersteren stehen nicht ab, sondern liegen an und gehen allmälig in die inneren über; auf diese Weise ist ein auf- fallender Grössenunterschied der einzelnen Hüllschuppen nicht zu constatiren; das ganze grünliche Köpfchen ist breit eiförmig, jede einzelne Blüthe so sehr verlängert, dass sie wie auf einem langen Stiele zu sitzen scheint. Thatsächlich ist die Kronröhre bis zu der Stelle, wo die verkümmerte, unscheinbare und nur schwach gelbe Zunge beginnt, oft bis 3 Cm. lang, einzelne Blüthen ragen über das Köpfchen heraus und erinnern — wenn ein solcher Vergleich erlaubt ist — an die verschieden langgestielten Blüthen gewisser AlUum- Arten. Ein gewaltsam auseinandergebreitetes Köpfchen gewährt so- nach einen ganz eigenthümlichen Anblick. Statt des Pappus sind einige wenige grünliche, massig feine, geschlitzte, faserartige Ge- bilde vorhanden, die fast dieselbe Länge, wie die Zunge besitzen. Die Kronröhre ist fadenartig dünn und stark behaart. Die Griffel- schenkel messen 5 — 7 Mm., der Fruchtknoten ist ganz verkümmert, daher eine Fruchtbildung an den verblühten Köpfchen nicht wahrzu- nehmen. An einigen Blüthen lässt sich sogar eine Durchwachsung constatiren. — Da mir jetzt keine Literatur zu Gebote steht, so bin ich nicht in der Lage, Vergleiche anzustellen, vermuthe aber als Ursache eine Infection von Milben oder Läusen, deren Körperreste ich in den abgeblühten Köpfchen zu sehen meine. Schloss Atzenbrugg (Nied.-Oest.), 24. Juli 1882. Zur Flora von Laibach. Von W. Voss. Die Veränderungen, welche ein Florengebiet durch das Ver- schwinden oder aber durch das Auftreten einzelner Arten erfährt, sind für die Pflauzengeographie von besonderem Interesse. Einige, auf die hiesige Gegend bezugnehmende Fälle erlaube ich mir mit- zutheilen. Der Botaniker Hladnik hat bekanntlich eine Pastinaca nach dem damaligen Leiter des hiesigen botanischen Gartens Pastinaca Fleisch- mamii benannt, und in der botanischen Literatur findet sich die Angabe, dass sie auf dem Laibacher Schlossberge vorkomme. Möglich, dass dieses zu Hladnik's Zeiten der Fall gewesen, gegenwärtig wird sie dort nicht gefunden. Custos Deschmann versicherte mich, dass er sie vergebens gesucht; auch mir gelang es niemals, diese Pflanze dort zu finden. Pastinaca Fleischmanni wächst nur im botanischen Garten, hier allerdings auf allen Grasplätzen und sehr reichlich mit Paat. sativa. Um diese interessante Pflanze aber doch der hiesigen 285 Flora zu erhalten, machte ich den Versuch, sie an mehreren Orten zu pflanzen. Je eine Gruppe von Sämlingen brachte ich nach Tivoli und an das Ufer des Weihers bei Kroisenegg. Diese Sämlinge haben im vergangenen Jahre gut getrieben, und vor wenigen Tagen hatte icli das Vergnügen, die Umbelliferen in Blüthe zu finden. Hof- fentlich entwickeln sich aus ihren Früchten neue Pflanzen. Ueber das Auftreten der Rudbeckia laciniata L. in der hiesigen Gegend habe ich vor Jahren (d. Zeitschrift 1877, pag. 168) berich- tet; seitdem ist der Waldessaum bei Untorrosenbach dicht damit be- wachsen. Zwei andere Arten aber scheinen das Bürgerrecht erworben zu haben. In der Bucht bei Kroisenegg haben sich seit den letzten Jahren mächtige Stauden von Pkijtolacca decandra L. angesiedelt, während am Ufer des oben erwähnten Weihers gar eine Art der exotischen Gattung Smirurus in bester Weise gedeiht. Ein hiesiger Handelsgärtuer und Freund des Süsswasseraquariums hatte den Ein- fall, überflüssige Exemplare des Saururus Loureiri in diesen Weiher zu versetzen. Seit drei Jahren etwa hat deren Zahl zugenommen, und gegenwärtig bildet diese Species mit ihren langen, dicht mit weissen Blüthen besetzten Aehren neben Meuyanthes und Sagittaria einen wahren Schmuck dieser Localität. Leider wird in der fortschreitenden Entwässerung des Moorge- bietes die Ursache für das Verschwinden mancher interessanten Art zu suchen sein. Eine Excursion, welche Gustos Des ch mann und Schreiber dieser Zeilen kürzlich auf das Urmoor bei Bevke nächst Oberlaibach unternommen hatten, gab Belege dafür. Wo, wie mich Deschmann versicherte, früher Rlu/uchospora fusca K. et S., Schmchzeria palustris L. und Maliuvis paludosa Sw. ungemein häufig gewesen sind, da wurden mit Mühe noch einzelne Exemplare aufgetrieben. Von Cicuta virosa L. keine Spur. Auch das Sumpf veilcheu, Viola palustris L., ehemals so verbreitet, ist nur noch auf Kostajnovca beschränkt. Kostaj- novca nennen die Moorbewohner einen Kalkhügel, der sich gleich mehreren anderen aus dem Moore erhebt. Dieser bei Bevke liegende, längliche Hügel hat statt des Gipfels eine höchst merkwürdige, kessel- artige Einsenkung, deren Basis ein ziemlich ausgedehntes, von Erlen- gebüsch umsäumtes Hochmoor bedeckt. Hier wächst Viola palustris L. mit Drosera intermedia Hayn., Rhyyichospora alba Vahl. etc. Laib ach, am 1. August 1882. Zur Flora des Wechsels. Von Dr. Vinc. v. Borbäs. Um zu wissen, in welcher Weise vielleicht der Wechsel an der niederösterr.-steierischen Grenze die Flora des Eisenburger Co- mitates modificirt, bestieg ich ihn am 7. August 1882 von Fried- 286 borg aus, in Gesellschaft der Herreu Mocsäri aus Felegyhäza uud L. Aruhart aus Pettau. Ich faud hier die Flora arm genug, wohl weil die verschiedenartigen Gesteine und häufige Bächlein fehlen, uud überdiess noch überall geweidet uud abgemäht wird. In der Fichteuregion, welche noch reicher zu nennen ist, als die waldlosen Weideu, fand ich (ungefähr in der Umgebung des „Schwaighofes" bei Friedberg) Polypodiimi vulgare, Lijcopodmm complanatum, Aspi- dium montanum Vogl (A. Oreopteris Sw.), Holcus tnollis (sehr häufig), Carex leporina, Qoodiera repens, Convallaria verticillata (Arnhart), Thymus montanus, Epilohiion collinmn, Melandrium diurnum^ Al- ehem'dla vidgaris, Campantda harhata, rotundifolia, Senecio silvaticus, S. nemorensis, Ilypericuni quadranguluni, Ruhus bifrons Vest., Vac- cinium Myrt. et Vitis Id., Aira caespitosa et ßeanwsa, Phegopteris polypodioides, Homogyne alpina, Veratrum album, auch wird hier noch Weizen, Koggen und Hafer in bedeutender Höhe cultivirt. Au Bächlein unweit von dem „Vorauer Schwaige" wächst nur JEpilobiuiii ahinefolium mit Fontinalis, Stellaria uliglnosa, Carda- mine amara. Unterhalb der Pyramide sind Cetraria islandica und die Cla- donien häufig, dazwischen wächst auch Azalea proeumbens und Lyeopodimn Selago, unzweifelhaft das L. alpinum Jägers im „Tourist" 1873 Nr. 4, p. 54, Solidago alpestris, Phleum alpinum. Arnica montana wächst bis an die Spitze ungemein häufig. Nach Arnhart wächst auch Centaurea Pseudopjhrygia C. A. Mey. hier, welche ich auch bei Pinkafeld und Felsö-Ör in Ungarn gesammelt habe. Im Rückwege fand ich bei Mönchkircheu nur Hypericum hu- mifusum erwähnenswerth, aber Campanula barbata steigt hier tief herab. Onoclea Struthiopteris fand ich an dem Pinkabache bei Sinner- dorf, sie kommt auch an der Mur au der steierischen Grenze unter- halb Nagy Barköc vor. Tarcsa im Eisenburger Com., 10. August 1882. Botanische Excursionsergebnisse von Luhatschowitz. Von Prof. Ludwig Schlögl. (l'"ortset7,ung.) Potentilla anserina L. Gemein an Wegrändern und auf Kasen- plätzen. - — reptans L. Häufig an Waldrändern. — Tormentilla Sibth. Häufig an deu Abhängen der grossen und kleinen Kamena. — argentea L. Am Oboraberge und auf den Abhängen der grossen Kamena. 287 Fragaria vesca L. Sehr gemein iu den Wäldern; weniger liänfig finden sicli die Varietäten Frag, elatior Elirli. und Fr. coUina Elirh. Letztere Varietät Läufig auf den Abhängen des Luhatscho- witzer Berges. Ruhus Idaeus L. Gemein iu Holzschlägen, — frutifosm L. Sehr gemein in Hecken, Gebüschen und Wäldern. — sa.vatilis L. Zerstreut in den Waldungen. Geirm urhanum L. Gemein an Hecken und Ufern. ISanguisorha officinalis L. Sehr gemein auf Wiesen. Epiloh'mm cmgustlfolium L. Zerstreut in Laubwäldern, wie hinter der Strohhtitte. — hirsutum L. Häufig am Rande des liikabaches. — montanum L. und zwar Varietät E. colUnum Gmel. An Weg- rändern und in Gebüschen nicht selten. Circaea lutetiana L. Häufig in den Wäldern am Obetovska-Berge ; findet siel) auch zerstreut in der Form G. intemiedla hinter der Strohhütte. Lytkrion Salicaria L. Sehr gemein an Gräben imd Bachufern. Bryonia alba L. Häufig an Gartenzäunen und in Hecken. Cucumis sativits L. In Gärten gebaut. Cucurbita Pepo L. Wird ebenso in Gärten gebaut. Seduiu acre L. Am Abhänge der grossen Kamena. Rihes Grossularia L. — rubrum L. Beide Arten kommen sowohl wild in Hecken an Waldrändern und Feldern, als auch in Gärten cultivirt vor. Hacquetia Epipadis DC. Gemein im Laubwalde der grossen Kamena. Astrantia major L. Gemein im Laubwalde hinter der Strohhütte. Eri/ngium campestre L. Sehr gemein an Wegrändern. Apivm graveolens L. Li Gärten als Gemüsepflanze gebaut. Petroselinum sativum Hoifm. Ebenso angebaut. At'gopodimn Podagraria L. Gemein in Gärten. Carum Carvi L. Auf Wiesen und in Gälten. Pimpinella Saxifraga L. — magna L. Beide Arten finden sich auf Rasenplätzen und an Wegrändern. Silaus pratensis Bess. Häufig auf Wiesen au der Rika. Angelica sylvestris L. Häufig in Gebüst'hen und auf Wiesen. Anethum graveolens L. Gemein in Gärten. Laserpitivm latifolium L. Zerstreut in den Laubwäldern. Daucus Carota L. Gemein auf Rasenplätzen und Bergabhängen ; wird in Gärten auch als Gemüsepflanze gebaut. Scandix Pecten Veneris L. Zerstreut auf Feldern und wüsten Plätzen. Anthriscus silvestris Hofltra. Häufig an Hecken des Rikabaches. Hedera Ileli.x L. Zerstreut in Wäldern, in den Anlagen gepflegt. Lorantkus europaeus L. Gemein auf Quercus rohur L. auf der grossen Kamena. Comus mos L. Zerstreut in Hecken, in Gärten cultivirt. — sanguinea L. Gemein m Hecken und Waklungen, 288 Sambucits nigra L. lü Gärten au Zäunen cultivirt, Viburiium Lantana L. — Opulus L. Beide Arten gemein in Hecken und an Waldrändern, ebenso in Gärten gezogen. Galium vernum Scop. Im Laubwalde der grossen Kamena. — verum L. An Feldrainen gemein. — Mollugo L. Gemein auf Wiesen und in Gebüschen. — silvaticum L. Häufig auf der grossen Kamena. — palustre L. Zerstreut am Kikabache. Asperida q/nancliica L. Häufig auf den sonnigen Bergabhängen. Sherardia ari'ensis L. Häufig auf Getreidefeldern. Valeriana officinaUs L. und zwar V. sambucifolia Mik. Häufig am Eikabache. Valerianella Äurkula DC. Auf Getreidefeldern bei Ketechow. Dlpsacm silvestris Huds. Gemein an Weg- und Bachrändern. Scahiosa arvensis L. Häufig an Feldrainen und Wiesen. Eupatorimn cannabinum L. Gemein an Bachufern. Tussilago Farfara L. Sehr gemein im Bachthale. Petasites officinaUs Mch. Zerstreut am Rikabache. Erigeron acris L. Häufig an Wegrändern und am Eikabache. — canadensis L. Nicht selten am Abhänge des Oboraberges. Imda salicina L. Nicht selten an den Ufern der Eika. Bellis perennis L. Sehr gemein. Chrysanthemum Leucanthemum L. An den Abhängen des Luhatscho- witzer Berges. Änthemis Cotida L. Gemein an Wegrändern und auf Schuttplätzen. — nobilis L. Stellenweise verwildert an Gartenzäunen. Achillea Millefolium L. Auf Easenplätzen und Wegrändern gemein. Tanacetum vulgare L. Ebenso gemein. Artemis ia vulgaris L. Häufig an Wegrändern. Gnaphalium dioicum L. Gemein in den Bergwäldern. — silvaticum L. Häufig auf dem Luhatschowitzer Berge. — idiginosum L. in der Abänderung G~n. pihdare Wahlb. Auf Fel- dern nicht selten. — germanicum Willd. Häufig auf den steinigen Bergweiden. Senecio viscosus L. Zerstreut an sandigen Plätzen. — silvaticus L, Häufig in den Wäldern. — Jacobaea Huds. Nicht selten an Wegrändern. — aquaticus Huds. Auf den Wiesen an der Eika. Arnica montana L. In Poslowitz in Gärten angebaut. Bidens tripartita L. Häufig an Gräben. Helianthus annuiis L. In Bauerngärten gebaut. Calendula qficinalis L. In Gärten gepflegt und an Zäunen und Schutt- plätzen verwildert. Arctium Lappa L. und zwar: A. major Lamk. und A. minor DC. Beide gemein an Wegrändern und auf Schuttplätzen. Carduvs acanthoides L. und zwar: C. crispus L. Gemein an Wegen und Ackerrändern. 289 Carditus arvensls Curt. Gemein auf Feldern. — eriophorus L. Häufig an Waldrändern. — rivularis Jcq. Auf Wiesen gemein. — oleraceus Scop. Ebenso gemein auf Wiesen. Onopordon Acanthium L. Häufig auf Schuttplätzen. Carlina vidgaris L. — acatdis L. Beide Arten auf Hügeln gemein. Centaurea Cyanus L. Gemein auf Feldern. — Jarea L. u. zw. : G. decipiens Thuill. Au Feldrainen und Berg- abhängen häufig. Tragopogon pratensis L. und zwar: Trag. orientaUs L. Auf Wiesen gemein. Leontodon vulgaris Kit. in den Formen: Leont. Mspidus L. und L. hastilis L. Beide Formen gemein auf Waldplätzen und Wiesen. Lactut-a quercina L. Häufig in Wäldern. — integrifolia Bisch. Zerstreut an denselben Orten. — sativa L. Wird in Gärten gebaut. Sonchus arvensis L. mit der Form S. intermedius Brückn. Gemein als Ackerunkraut. — palustris L. Häufig au Bach ufern. — oleraceus L. Nicht selten auf Feldern als Unkraut. Taraxacum Dens-leonis Desf. Sehr gemein. Crepis hieracioides Jcq. Häufig auf Wiesen an der Kika. — paludosa Moench. Weniger häufig an feuchten Plätzen. Hieracium Pilosella L. in den Formen H. Peleterianum Merat. »md H. stoloniferum W. K. Gemein auf den Bergabhängen. — murorum L. An Wegrändern und in Wäldern samrat der Form H. pallidum Biv. nicht selten. — vmhellatum L. An den steinigen Bergabhängen häufig. Cichorium Inti/hus L. Gemein an Wegrändern. Lampsana communis L. Auf Feldern am Eikabache häufig. Jasione montana L. Zerstreut am Obora- und Maleuisko-Berge. Campanula gloinerata L. Nicht selten auf Wiesen bei Poslowitz. — Trachelium L. In Hecken am Eikabache. — persicifolia L. In Wäldern häufig. — patula L. Gemein auf Wiesen und in Gebüschen. — Rapunculus L. Auf Wiesen und Grasplätzen am Eikabache. — sibirica L. Vereinzelt auf Berg wiesen des Komonec- Waldes. Vaccinium Myrtillus L. Gemein in den Wäldern. Erica vulgaris L. Sehr gemein im Komonec -Walde und am Obe- tovska-Berge. Pl/rola minor L. Häufig auf der grossen Kamena. (Scliluss folgt.) 290 Oypern und seine Flora. Reiseskizze von Paul Sintenis. (Fortsetzung.) 15. Zum Cap 8t. Andre. (Blätter aus dem Tagebuch.) Unsere Waudenmo- nach dem Cap St. Andre und von da zurück nach Kautara nahm viel mehr Zeit hinweg-, als wir im Voraus dafür hestimmt hatten. Bei dem fortwährenden Pflanzen.sammehi imd dem steten Abschweifen vom Wege kamen wir nur langsam vom Flecke; auch brauchten wir täglich einige Stunden zum Auf- und Umlegen der Ausbeute, sowie zum Trocknen der Presspapiere. Um die Geduld meines freundlichen Lesers durch eine aus- führliche Schilderung aller Eindrücke und Erlebnisse während des langen Marsches nicht allzusehr in Anspruch zu nehmen, lasse ich, an voriges Kapitel anknüpfend, nachstehend nur die kurzen Notizen folgen, die ich unterwegs in mein Tagebuch einschrieb. Mittwoch den 21. April. Zeitig waren wir wach. — Eigo kehrte mit noch einem Quantum Antliemis Oretica und Trifolium Devaudcii schon vom Strande zurück, eben als die Sonne am Horizont auftauchte. Eilig bargen wir auch diese Pflanzen noch in der Presse, — frühstückten, und standen gegen 7 Uhr marschbereit. — Die ganze Zeche, Essen, Trinken, Nachtlager und Frühstück für drei Mann betrug — 1 Shilling! — Längs dem Nordstrande wollten wir heut bis Yialussa, fünf Meilen (Luftlinie) von hier entfernt; es führt aber kein Saumpfad entlang der Küste, die äusserst bergig und wild sein soll, dahin; — der Kiradschieh hat nicht Lust, seine Thiere den Strapazen pfadloser Wildniss auszusetzen. Der Weg wurde daher (wieder übers Gebirge) nach Komi genommen, und nur während der ersten Stunde wanderten wir dicht am Meere hin auf der hügeligen, meist steil abfallenden Terrasse. — Auf den blütheubunten Feldern Thesiutn hvmile, Bupleuruni protractum, Tordt/lium aegyptiacum, G-laucium cornicidatum sehr häutig. Der sandige Strand drunten bald nicht mehr sichtbar, das höher werdende Gebüsch verdeckt ihn; tief dunkelblau aber leuchtet das Meer durchs saftige Grün. — Berg- bäclilein rieseln in kleinen Thälern nieder. — €k/perus distachyus gesammelt. Fortwährend hebt und senkt sich der Pfad, steigt aber allmälig höher und entfernt sich mehr und mehr vom Strande. — Die Gegend wird ein unabsehbarer Blumengarten, — diese Fülle! — diese Pflauzengruppeu! Der vollendetsten Kunst ist die Natur doch unerreichbar! Mit Millionen Blüthen, blauen, weissen, purpur- rothen und rosafarbenen, bedecken Salbei und Cistrosen alle Berg- abhänge, das grüne Blattwerk fast verhüllend; die „baumhohe" Fe- rula A.natrichis breitet leuchtend goldgelbe Blüthenschirme ob dieser Pracht. In kleinen Beständen zerstreut steht der farbenprächtige Erdbeerbaum neben dunklen Cypressen; zu ihnen gesellt sich der 291 uiibo^^clirpiblicli scliöne, mit weissen Blumenglockeu iiber uud über behangene Storaxbaum {Styrax ofßcinarum). Cyclanien, Serapias pseudocordlriera, Orchis variegata und alle die zahlreichen Pflauzeu- arten, welche ein buschiges Terrain lieben, stehen hier in grösster Ueppigkeit bunt durcheinander. Wir sammelten: Hehnhitliia echioides, Catananche lutea, Llnmn cori/mhidosum, Poterium verrucosum, Va- leriana Dioscoridis^ Crepls parvlßora, C. SIeheri, P'icris Sprengerlana, Tragopogon longirostrls, Scaligeria Gretlca,, Tr'ifoUurn formosum u. a. Äetheorhlza hidhosa täuschte uns durch robusten Wuchs. — Eine lange Strecke legten wir auf dem breiten Gebirgskamm zurück. Der Boden ist hier meist steril, stellenweise standen aber Papaver Bhoeas uud Alliirm neapoUtanvm, wenn auch nicht üppig, wie angesäet; Yidpia 3Iichelä, Ononis reclinata, Malva aeggptiaca und Specidaria falcata sind unter anderen sehr häufig. — Dann stiegen wir am Siidhange hinab. Pistacia Lentiscus, Quercus calliprinos, Myrtus eommanis, Lithosperuiuni hispiduluni, Origanuni microphyllum bilden mit Cistiis das dichte Gesträuch. Onosma fridicosum, in schönster Blüthe. wurde gesammelt. Es ist Mittag; glühendheiss. Unter dem Schatten eines herr- lichen Johanuisbrodbaumes, uahe einem aus Felsen hervorsprudelnden Quell, halten wir Käst. Tiefste Stille herrscht ringsum; — kleine Vögel, Stigiitze und Ortolane {Emheriza hortidana) baden lautlos im krystallhelleu Wasser. Unsere Esel, verborgen im Gebüsch, prüfen den Wohlgeschmack der duftigen Kräuter ; — der Kiradschieh schläft, der Länge nach auf den Boden gestreckt, neben den Flaschenkürbisen, die er vor wenigen Minuten erst mit frischem Wasser gefüllt und aufs neue mit Stopfen aus Myrten-, Salbei- und Mastixzweigen ver- sehen hat. Rigo sitzt neben mir, er schneidet Onosina fridieosum- Büsche in schickliche Herbarexemplare, während ich Notizen ins Tagebuch schreibe. Das Plätzchen ist lieblich: die Aussicht entzückend. Von Feldern und Gärten umgeben liegt Komi zu unseren Füssen; glanzüberfluthet dehnt sich die hüglige Steppe weit hinaus in das blendend schimmernde Meer. In Komi, einem wohlhabenden Dorfe, während der grössten Hitze gerastet; gute und billige Bewirthung. Unter den heckenbildenden Sträuchern ist Bosea Cypria häufig; in den Weingärten Geranium purpureum gemein. — Gegen 4 Uhr zogen wir weiter, immer am Fusse des Gebirges entlang, nach Heptakomi. Der Weg bot botanisch wenig Abwechslung, Gut bebaute Gegend, nur zu dürr. — Heptakomi eigeuthümlich gelegen. Die Dorfwege sind meist nackter Felsboden; mächtige Felsblöcke ragen nach dem Gebirge zu auf; schroff"e Fels- wände krönen die Scheitel der Berge. Hier waren wir genöthigt zu übernachten. Das Cafe, ein enger, mit Menschen erfüllter Raum, bot uns wenig Bequemlichkeit; ungesäumt trafen wir jedoch die Vorbe- reitungen zum Auflegen unserer Pflanzen, konnten uns aber dabei kaum rühren. Der Brief des Erzbischofs befreite uns bald aus aller Noth; ich tiberreichte ihn dem ersten besten Dastehenden. Das Schreiben wurde laut verlesen. Folge davon war das baldige Erscheinen 292 des Lehrers, eines würdevoll ausselieudeu Greises, der in fast ängst- licher Hast uns mit sich in sein Haus nahm. Kaum hatten wir Zeit, unsere Sachen wieder zusammenzukramen, die uns von Anwesenden dienstfertigst nachgetragen wurden; der Kiradschieh folgte auch mit den bürdelosen Eseln, die, plötzlich in ihrer kaum begonnenen Schmauserei gestört, sich noch mit gehörigen Kräuterbisseu für den unwillkommenen Marsch versehen hatten. Das Gehöft des Lehrers lag nicht fern. Daheim angekommen reichte uns der weissbärtige Alte die Hand und hiess uns herzlich willkommen. Hausfrau, Söhne und Töchter kamen herbei und begrüssten uns ebenfalls. Nun nöthigte man uns, auf einer Leiter zu einem flachen Dache empor- zusteigen, an dessen einer Seite als höherer Bau ein geräumiges, sauberes Zimmer lag; dieses wies mau uns zum Logis au, und bald war all unser Gepäck zur Stelle. Treftlich wurde für möglichsten Comfort gesorgt. Dann zogen sich Alle zurück, eine Rücksicht, die uns mit besonderem Dank für unseren Wirth erfüllte. Ehe wir uns an die Arbeit des Pflanzenauflegens setzten, genossen wir einige Minuten vom Dache aus die wunderbare Aussicht über das Dorf mit seinen Gärten, umgeben von der grossartigen Gebirgs- und Felsen- scenerie. Es glühte Alles im Glanz der sinkenden Sonne. Später am Abend holte man uns hinunter ins Familienzimmer zum Nachtessen, dem auch der Priester des Dorfes beiwohnte. Die Töchter des Hauses bedienten den Tisch, nur das Füllen der Gläser besorgte der Alte, rüstig und mit freudigstolzer Miene. Donnerstag den 22, April. In Federbetten geschlafen — das will was heissen! Mit verjüngter Schnellkraft sprang Freund Rigo ums Morgengrauen vom Lager empor, lustig „buono giorno!" rufend — stiess leider dabei an den nahen Tisch, auf welchem eine leere Weinflasche und zwei dickwandige grüne Gläser standen, so dass klirrend eines der letzteren zur Erde fiel, in Stücke zerschellend. Der Schreck fuhr uns durch Mark und Bein. Hin auf ewig, ein solches Heiligthum der Cyprioteu! — — Feierlich-stille Bestattung der gläsernen Ueberreste im dunkelsten Winkel des Gemachs. — Hierauf solennes Frühstück im Kreise der ahnungslosen Familie. — ■ Das böse Gewissen Hess uns nicht lauge Ruhe; wir offenbarten unser Unglück dem Kiradschieh, der mit bestem Erfolg den trostspendenden Vermittler machte. — Gegen 9 Uhr zogen wir unter herzlichem Abschied von danuen. Heptakomi würde sich vorzüglich zu längerem Aufenthalte eignen, das Gebiet ist vielversprechend; — leider fehlt uns die Zeit. In direct östlicher Richtung führte uns der Weg nach Lionarisso, durch ziemlich ebene, reich bebaute Gegend. Lluum hmn'de zerstreut auf den Feldern; ob nur verwildert? Amml majus, (Jatananche lutea, Scahiosa proUfera, Aacliusa itaUca, A. Ju/brida, Ech'umi elegans und ähnliche treten heerdeuweis auf; gesammelt wurden: Beta maritima, Trifolium leacantham, Tr. scabrum, Krubera leptophylla. Auch Plantaijo Coronopus ist hier gemein. Sparsam an busciügen Hängen zeigt sich Linum nodißoram: L. coriniündusam sehr häufig. Ceatanrea paUcs-ens, Cardopatium corpmh. und eine sehr 293 dornige Cynara stehen allerwärts, blühten aber noch nicht. — Grosse Hitze. Gewitterwolken stiegen im Westen auf — ■ es donnerte fort- während — das Wetter zog indess seitwärts. — Mittags ganz er- schöpft nach Lionarisso gekommen; das Dorf ist auf weitem Hoch- plateau gelegen. Juniperus plioenicea. Einige Stunden gerastet; Pflanzen umgelegt; Papiere getrocknet. Wir wohnten auf einem Bauernhofe. Unser Mittagmahl bestand aus gebratenen und gekochten Schnecken, ganz vorzüglich zubereitet. — Nachmittag 4 Uhr setzten wir den Weg in nördlicher Richtung nach Yialussa fort, und kamen zunächst nach Hagios Andronicos, einem herrlich zwischen sanften Bergen gelegenen Dorfe. Wasserreiche, fruchtljare Gegend; üppige Vegetation. An den Bächlein ist Melilotus messanensis häufig und Pohipogoa monspelien.sis; Bryonia midtißora rankt in Hecken und Gartenzäunen, welch letztere theilweis aus Bosea Cypria gebildet werden. Heerdenweis überziehen Silene Behen, S. Atocion und S. ruhella die Pelder; Saponaria Vaccaria, JRldolßa segeUini, Garidella Nigellastrmn, Nigella arvensis var. microcarpa, Noiinea ventricosa und viele Andere mischen sich zahlreich dazwischen, aber nur selten fanden wir die schöne Salvia Hlerosolymitana. Während wir eifrig sammelten, sprühte feiner Regen nieder. Es war schon gegen Abend; der Führer wollte hier übernachten, wir bestanden aber darauf, bis Yialussa weiter zu gehen. Der Regen hörte bald auf; die Temperatur wurde köstlich. Ueber Berge und durch Schluchten ging es weiter. In einem Hohlwege hing ConvolvulKs olcaefolius in grossen Büschen reichblüthig nieder. Ungemein üppig zeigte sich JRubia bnichypoda, die Sträucher ü1)erziehend, desgleichen Vicia Palaestina. Im lieblichen Mondschein kamen wir nach Yialussa, einem grossen Dorfe; es ist nahe dem Meere gelegen, das sich funkelnd vor uns ausbreitete. — — Wieder bei einem Bauer in Quartier; gastliche Aufnahme wie überall bisher. — Erst nach Mitternacht mit Auflegen der heutigen Beute fertig geworden. (Fortsetzung folgt.) Schedae ad „Floram exsiccatam Austro - Hungaricam" .1 Miiseo botani<'0 uiiiversitntis Yindobouciisis editain Auctoie A. Kerner. Wien, Frick. ni. Centurie. 201. Hierachim Silesiacmn Krause. Grosser Kessel im Ge- senke! Sowohl anfänglich vom Entdecker Krause, als auch von Neil reich für eine Hybride des H. prenanthoides und H. vidga- tum gehalten, welche Ansicht aber nach den vorliegenden Exempla- ren als unhaltbar zu bezeichnen ist. — 202. Ilicracmm Ovisebachü A. Kerner in litt, ad Griseb. Berggehänge um Gurgl, Pent in Tirol Oesterr. bot au. Zeitschrift, 0. Heft 1882. 23 294 1800 — 2000 Meter! Die mit Diagnose versehene Art gehört einer eigenthümlichen, als y,Oliganthae'-' bezeichneten und durch auffallend geringe Blütheuzahl der Köpfchen, schmale, cjdindrische Anthodien, lange Zähne der Pappushaare ausgezeichneten Gruppe an, welche nur einige Arten mit durchwegs auffallend eng begrenzter Verbreitung um- fasst. Es gehören nämlich zur selben ausser dem vorerwähnten H. silesiamm noch H. Schultzianum Panc. et Vis., am Kopaonik im südlichen Serbien gefunden, dann H. sparsum Friv. von der Balkan- halbinsel. — 203. Taraaxicuni cornkulatvni (Kit. sub Leontodon). Syu. Leontodon glaucescens MB. non D C. Prodr. Die zur selben Zeit mit Kitaibel's Publication von Koch und Ziz als T. ofßcinale b. corniculatum aufgestellte Form unterscheidet sich nach niederrheini- schen Exemplaren auffallend durch die grauen Achenen, bei unserer sind sie rothbraun, so dass mit Kücksicht auf die unvollständige, die Fruchtform und Farbe nicht berücksichtigende Publication der erwähnten Autoren unbedingt Kitaibel's Name als Autor beizu- fügen ist. Die Unterschiede dieses Taraxacum vom T. officinale werden genau namhaft gemacht. Mödling bei Wien. — 204. T. of- ficinale Wiggers. Wiener Gegend. — 205. T. temdfoUum Hoppe (als Leontodon). Zaule bei Triest! — 206. T. Fächert C. H. Schultz Bip. Südtirol, Steineralpe bei Windisch-Matrei. Zuerst von Fächer am Salmsgietscher entdeckt, dann von Ausserdorfer auf der Pirrstal- Buenland-Alpe nächst St. Jakob im Ahrnthale und zuletzt an dem oben angegebenen Standorte aufgefunden. — 207. Tarax. serotinum W. K. (als Leontodon). Lanzendorf bei Wien. — 208. Cichorwm pumilum Jcq. Observ. bot. pars IV, p. 3 = 0. divaricatwn Schon sb. = C. minimum Porteuschlag = 0. Endivia ß. pumilum Vis. (Spa- lato in Dalmatien). Das in mehreren angeführten Merkmalen ver- schiedene C. Endivia L. ist gewiss keine Gartenform des C. pumi- lum. — 209. Leontodon incanus (L.) als Hiaracium. Mödling bei Wien! — 210. L. Berinii Barth (als Apargia). Vom Isonzo bei Flitsch und Karfreid! — 211. Oirsium montanum W. K. (sub Cnico) vom Val Vestino in Süd-Tirol. Von Ambrosi für das C. rivulare Link gehalten, erinnert diese Pflanze im Blattzuschnitte an 0. Erisi- thales, und wurde in der That für eine Hybride derselben gehalten, wogegen aber schon das vollständige Fehlen des C. rividare im Ver- breitungsbezirke des G. montanum spricht. Es ist ähnlich wie das 0. pauciflorum W. K. eine endemische Art des südöstlichen Theiles der Alpen und der Gebirge des südöstlichen Europa's, auch — ent- gegen Bertoloni's Muthmassung — von G. Pyrenaicum All. ver- schieden. — 212. G. Pannonicum L. fil. (sub Carduo). Kahlenberg bei Wien! — 213. G. Linkianum Löhr (Erisithales X Pannonicum). Syn. G. polymorphum Doli, in sched., G. Dollineri Schultz in sched., G. Portae Hausm. in Verh. d. zool.-botan. Gesellsch. Val Vestino in Süd-Tirol. — 214. G. Garniolicum Scop. Val Vestino in Süd-Tirol. — 215. Garduus glaucus Baumg. Geissberg nächst Wien. Vom fol- genden G. defloratus L. durch breitere, kürzere, zur Basis sehr stark verschmälerte Blätter, grössere, breitere, dunklere Achenen und mitt- 295 lere Antliodialscliuppen, welche etwa 8 — 4-mal so lang als breit, eilanzettlich und kurz sind, verschieden. C. deßoratus L. hat viel mehr verlängerte, zur Basis wenig verschmälerte Blätter, andere Achenen, die mittleren Anthodialschuppen sind bis 7-mal so laug als breit, schmal-lanzettlich und in eine pfriemliche Spitze verschmälert etc. Ver- breitung des 0. glcmcus: Siebenbürgen, Ungarn, Kalkberge der Wie- ner Gegend und von Graz in Steiermark. — 216. C. defloratus L, Syst. nat. ed. X. p. 1200 (1759); Jacq. Fl. Austr. I. p. 56, t. 89 (1773) = 0. crassifoUus Willd. Enum. horti bot. Berol. (1809) = C. Summamis Pollini Fl. Veron. (1822) := C. Argemone Schleicher Exsicc. non Lam. Die vorliegenden Exemplare vom Val Vestino in Süd-Tirol. In ausführlicher Weise wird gezeigt, dass Linne's Car- duus deßoratus sich auf jene in den niederösterr. Alpen (Schueeberg, Eax etc.) vorkommende, von Jacquin 1. c, schön abgebildete Art beziehen müsse, welche Art freilich in Bezug auf habituellen Ein- druck, Höhe des Stammes, Blattzuschnitt sehr variabel, vom Card, glaucus Baumg. aber doch durch die bei demselben in extenso an- geführten Merkmale gut zu unterscheiden ist. Die Pflanze ist wohl im Alpenzuge nur im östlichen Gebiete (Niederösterreich, Krain) sehr verbreitet, in Tirol hingegen nur im südlichen Gebiete vorkom- mend, in der Schweiz selten und wird im westlichen Gebiete durch den C. viridis Kerner vertreten. — 217. C. viridis Kerner n. sp., hier zum erstenmal e diagnosirt, = G. dt,ßoratus Willd. Enum. hört. Berol., Wahlbg. Helv., Gaudin etc. Alpe Blaser bei Trins. — 218. C. Rhaeticus DC. Prodr. VI., pag. 628. (als Var. des C. defloratus) = C. carlinaefolius Gaudin non Lam. Sterzing in Tirol. C. Rhae- ticus ist verbreitet in den Central-Alpen Tirols, südlich vom Brenner und reicht einerseits in seiner VerbreituLg durchs Pusterthal bis Kärnthen, andererseits bis zum St. Gotthardt in der Schweiz; C. vi- ridis Kerner kommt in Süd-Baj^ern, Nord- Tirol bis zum Brenner vor. Durch eine analytische Tabelle wird die Unterscheidung von C. viridis, Rhaeticus, glaucus, deßorattis erleichtert. — 219. C. Car- duelis Linne (unter Arctium) W. K. = Cirsium arctioides Scop. == Carduus arctioides Willd. = C. centauroides Hoppe. Alpe Kotschna in Kärnthen. — 220. C. agrestis Kerner in sched. ad Baenitz Herb. Europ. Liefg. XXXIII. Nr!^ 21. Auf Aeckeru und Wiesen ungemein häufig im Gschnitzthal in Tirol! Die Pflanze, welche genau be- schrieben, und deren Unterschiede vom nächststehenden C. crispus hervorgehoben werden, ist ein Unkraut auf Wiesen, und wie die ge- nauere Beobachtung zeigt, bloss zweijährig und daher weniger dem C. Personata, als dem C. crispus verwandt. — 221. C. crispus L. Wien. — 222. C. candicans W. K. Fiume. Hier ist die Bemerkung beigefügt, dass C. candicans und C. collinus W. K. sich auch in der Achenengrösse, Zahl der Längsstreifen auf denselben, Farbe etc. unterscheiden. — 223. Centaurea alpina L. Sesana in Istrien. — 224. 0. splendens L. Triest. — 225. C. Jacea L. Wiener Gegend. — 226. 0. Weldeniana Rchb. Fl. excurs., Rchb. fil. Ic. = C. Jacea ß. mnara Vis. Spalato. — 227. C. nigrescens Willd. Spec. plant. HL 23* 296 pag. 2288. Central-Ungarn: Sziler, dann von Agram. Willdenow gibt 1. c. eine kurze Diaguo.se seiner Pflanze, führt als Synonym eine C. schemnitzensis Hortulan, auf, gibt „Hungaria" und „Austria" als Vaterland an und erörtert zum Schluss die Unterschiede seiner C. nigresceus von 0. Jacea L. und C. nigra L.; so dürftig auch diese Angaben sind, so ergibt sich daraus das wichtige Kesultat, dass alle jene etwa hier in Betracht kommenden Centaureen der westeurop. Flora, welche nicht in Oesterreich-Ungarn vorkommen, auf keinen Fall mit G. nigrescens in Beziehung gebracht werden dürfen. In Willdenow's Herbar liegen nun als C. mgrescens fünf Exemplare, wovon eines derselben — es ist die typische C austriaca Willd. — wohl nur durch Verwechslung hinzugekommen ist und mit Recht von den weiteren Erörterungen ausgeschlossen bleibt; die übrigen vier Exemplare hingegen gehören zwei nahe verwandten Cen- tanrea- Arien an, und zwar sind es zwei Exemplare, welche zu der von Beruh ardi als 0. vochinensis beschriebenen Art, die übrigen aber zur C. transalpina Schleicher gehören. Dass aber die C. 7iigrescens TVilld. sich in zutreffender Weise auf die erste der beiden genannten, also auf C. vochinensis Beruh, bezieht, dafür spriclit nicht nur die gute Uebereinstimmung der Willdenow'schen Diagnose mit den Merkmalen dieser Pflanze, sondern auch die Thatsache, dass Willd. seine Art auch in Ungarn angi1)t, wo C. transalpina Schleicher voll- ständig fehlt; Willdenow hatte wahrscheinlich die zwei Exemplare der C. transalpina später nach Aufstellung seiner Art von Schlei- cher aus der Schweiz erhalten, — sie ist überhaupt an den Ab- hängen der südöstlichen Alpen verbreitet, ungemein häufig in der Schweiz, dann in Süd-Tirol, Lombardei, Venetien etc.; fehlt aber in Ungarn — • und einfach zur nächstverwandten C nigrescens einge- reiht. Somit wäre das Resultat etwa folgendes: Will man, wie es Koch gethan hat, C. vochinensis und C. transalpina vereinigen, so ist der Willdenow'sche Name G. nigrescens dieser Sammelspecies beizufügen; trennt man aber dieselben, so ist für G. vochinensis Beruh, der älteste Name, d. i. G. nigrescens Willd., in Anwendung zu bringen, während die andere Art ungeändert als G. transalpina Schleich, aufzuführen ist. Noch möge erwähnt werden, dass Gent. nigrescens ziemlichen Schwankungen in Betreff der Bekleidung, Länge der AnthodiaLschuppeu- Anhängsel etc. unterliegt, auch variirt die Pflanze in seltenen Fällen mit kleinem, rudimentären Pappus (var. microchaetes Borbas), während G. stenolepis, mit der öfters habituelle Aehnlichkeit stattfindet, einen deutlichen Pappus trägt. — 228. G. plumosa Lam. (1703), 0. nervosa Willd. (1809), G. yhrygia Vill., DC, Host. etc. non L., G. austriaca Rochel non Willd. Man ver- gleiche über diese und die drei folgenden Arten Kerner's Dar- legungen in den „Vegot. Verh. Ungarns". Süd-Tirol, Val di Ledro. — 229. 0. Pseadophrygia C. A. Meyer. = G. phrygia Koch et auct. plur. Central-Tirol, Stubaier Thal. — 230. G. slenolepis A. Kerner in Oest. Bot. Ztschr. XXIL p. 45 = G. cirrhata Rchb. Fl. Germ, exsicc. (non Icones et Fl. excurs.!) = G. pjhrygia Neilr. N. Oest. 297 p. p. = C. nlqra Sadler nou L. = C. austriaca Sacll. uou Willd. Ao-ram, Kalksblirg in Nied.-Oest. — 231. 0. cirrhata Rchb. in Fl, Germ, excurs. (1830) = 0. rhaetica Moritzi. Val Vestino iu Süd- Tirol. - 232. C. cristata Bartl. (182-5) = 0. ScopoUi Vest. (1829). Triest! Die drei Varietäten, welche Visiani in Fl. Dalm. davon unterscheidet, stellen gute Arten dar, welche wie fol^-t zu bözeiclmen sind und im vorliegenden Werke auch kurz diagnosirt werden: a) C. Tommasinil Korner = 0. cristata var. a. Vis., b) C. cristata Bartl. = G. cristata var. ß. Vis., c) C. spinoso-ciliatcc Bernh. = 0. cri- stata var. y. Vis.; in einer Note ist die Diagnose der mit letztge- nannter Art verwandten C. Dalmatica Kerner beigefügt. — 233. C. divergens Vis. Macarsca in Dalmatien; die Unterschiede von 0. glaherrima Tausch (0. imnctata Vis.) und O. cristata Bartl. werden namhaft gemacht. — 234. 0. diffusa Lam. =^ 0. parvißora M. B. non Desf. Triest; wahrscheinlich daselbst aus dem Orient einge- schleppt. — 235. C. Salonitana Vis. Salona bei Spalato! — 236. C. Rayusina Linne. Spalato. (Scliluss folgt.) Flera des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Portsetzung.) 552. Kentrophißlum lanatum (L.) DC, Carthamus lanat. L. *Cat. Cosent., *Brunuer. Auf Feldern, Lavaströmeu, au Wegriinderu, Eainen, Eiseubahndämmen, in Olivengärten (0—2500') sehr gemein, z. B. längs der ganzen Ostflauke, um Catania, Oravina, in der Ebene des Simeto, um Adernö, Bronte etc. (!Herb. Tom.!). Juni — September. Q- 553. Atractylis cancellata L. *ßaf. I, Cat. Cosent. Auf dürren, steinigen Rainen und Hügeln: Misterbianco, Motta S. Anastasia (Biv. in Herb. Guss.!), Acica.stello (Herb. Tarnab.!). April, Mai. O- 554. Carlina ncbrodeusis Guss. in D C. Prodr., *Guss. Syn. et '"Herb.!, non Koch. Die Differenzen siehe in Fl. uebrod. An stei- nigen Abhängen und in lichten Wäldern (3—6500') sehr häufig : Ob Nicolosi bis einige hundert Fuss über die Waldregion hinauf, ob Zaffarana in Kastanienpflanzungen!, von Milo gegen den Cerritawald (!, Guss. Syn. et Herb.!). Juli, August. 2|.. 555. Carlina lanata L. Auf Feldern, Rainen, trockenen Ab- hängen vom Meere bis gegen 3000' häufig: Um Catania und in der Ebene von Catania, um Adernö, Nicolosi bis zum Beginn des Serra- pizzutawaldes ! Juli, August. O- 556. Carlina sicula Ten. 1819 Guss. *Syn. etHerl).!, hraclcata Presl del. 1822. An Wegen und in Feldern: Um Bronte (Guss. Syn.). Juli, August. 2|_, 298 557. Carliim mvolucrata Poir. Desf. atl. 251, *Guss. Syu. et '"'■Herb.!, ^""Torn. Not., corynihosa Biv. uon L. Unterscheidet sich von der in Sicilien fehlenden (? B er toi. erhielt sie von Messina) coiym- bosa durch arm- bis einblütliig-en Stengel, eiförmig lanzettliche, lap- pig gezähnte Blätter und doppelt so grosse, an der Basis gerundete, fast kugelige Köpfchen; ausserdem sind die Blätter länger, kahler, beiderseits glänzender, die Enddornen bedeutend länger und stärker. — Auf Lavafeldern und in steinigen, trockenen Abhängen (0 — 4300') sehr gemein: UmCatania(!, Gruss. Syn. et Herb.!), Massannunziata (Torn.!), Misterbianco (Key er!), von Catania längs der ganzen Ostküste über Acicastello, Giarre etc. bis Piedimoute, ebenso aufwärts bis Nicolosi und von da in die Waldregion, im Serrapizzutawalde, von Zalfarana bis ins Valle Calanna, um Milo, Adernö, Bronte etc.! August— October. 2|., 558. Carl, gummifera (L.) Less. Guss. Syn. et Herb, ! Atractylis gummif. L. '"'Raf. I, *Cat. Cosent. Auf trockenen Feldern und an Wegen der Tiefregion: Um Cavaleri (Herb. Tornab.!), in der Ebene von Catania (Cat. Cosent.); hieher gehört wohl auch Carl. „acaulis'\ die Fl. med. cont. nördlich von Catania in den Chiuse dl Asmondo angibt, ob auch ,,acaulis^^ Cosentini's: „an der Riviera di Arena" hieher gehört, oder wohin sie gehört, wüsste ich nicht zu beant- worten; acaulis L. fehlt in Sicilie:i. August, Sept. 2^. 559. Lappa minor DC. '"Guss. Syn. et Herb.! Arctium Lappa *F1. med.? An feuchten, schattigen Waldstellen: Um Linguagrossa (Guss. Syn.) sehr gemein überall um Catania (Fl. med., wohl irrige Bestimmung). Juli, August. 2|.. 560. Centaurea Cyanus L. *Cat. Cosent. An Lavamauern und Feldrändern der höheren Tiefregion (2 — 3000'): Um San Nicola ob Nicolosi häufig, ebenso um Bronte!, nach Cat. Cosent. auch in der Ebene von Catania. Juni. O- 561. Centaurea Pariatoris Heldr. Guss. *Syn. et *Herb.!, por- niculata ''"'Biv. H, ^•'E if. H, -'"'Bert. p. p., '""'Brunner, uon L., cinerea *Raf. n., *Philippi, nou Lam. A ariirt «. virescens Guss. Die lang- ruthige, fast kahlblätteri'^ ;' Tliai-Form; ß. gemäaa. Die Bergform mit spinnwebig grauen Blättern; y. tomentosa Guss. Die Hochgebirgs- form mit dicht weissfilziven Blittern, weissfilzigen, verkürzten Sten- geln und grösseren Köpfchen mit dunkleren Anhängseln der Hüll- schuppen. — Auf Lavasand und Lavaströmen, sowie in Weingärten und Wäldern der Tiefregion biS fast ans Ende der Waldregion (0— 5500') stellenweise sehr gemein, mit der Bodenerhebung allmälig von «. in y. übergehend: Licatia bei Catania (Tornab. in Guss. Syn. et Herb.!), Massannunziata, al Cavaleri, „am Etna überall an bebauten Orten" (Herb. Tom.!), Linguagrossa (Guss. Syn.), von Catania nach Nicolosi (!, Brunner'i, äusserst gemein in der Ebene hinter Nicolosi bis über die Walde., im Serra^ izzutawalde, auf der Serra di Solfizio, im Valle Calanna, Cerritawalde, um Bronte! Juni, Juli. 2|.. 562. Centaurea soncTdfclia L. Guss. Syn. et Herb.! Am san- digen Meerstrande der Ebene Catauia's vom Pulverthurme bis zur 2^9 Mündung des Siraeto sehr gemein!, von Eeyer auch um Acicastello gesammelt. Mai, Juni. 2}.. 563. Centawea sphaerocephala L. *Biv. II, Guss. Syn. et *Herb!, *Kaf. I. Am saudigen Meerstrande der Ebene Catania's mit der vo- rigen häufig (!, Biv. II, Herb. Tornab. et Guss.!, Rej^er!). Juli — No- vember. 2|., 564. Centaurea napifolia L. Cod. *Raf. I, *Biv. II, ■""Cat. Co- sent., Guss. Syn. et *Herb.! An Wegrändern, Rainen, auf trockenen Hügeln und Feldern der untersten Tiefregion (0—500') sehr häufig: Catania an meersandigen Orten (Bivona), Catania bei Acquicedda (Tornabene in Herb. Tornab. et Guss.!), um Annunziata gemein (Beyer!), um Misterbiauco, besonders gemein aber in der ganzen Ebene von Catania bis zum Simeto! Mai — Juli. O- 565. Centaurea nicaeensis All., fuscata Desf. Guss. Syn. et *Herb.!, sieula *Baf. I, *Cat. Cos., non L. Auf Rainen, Feldern und Grabenrändern der Ebene Catauia's stellenweise häufig!, liegt auch im Herb. Guss. von den Ufern des Simeto und von Catania (leg. Cosent.) auf; im A^alloue di Acicastello (Herb. Tornab.!). Mai — August. 7\.. f 566. Centaurea militensis L. An Hügeln und in Feldern Süd- siciliens nicht selten, in Guss. Syn. Add. auch von Villarascosa bei Catania (Tornab.) angegeben. April, Mai. O- 567. Centaurea Schomuii DC. Prodr. VI 593, Guss. *Syn. et *Herb. ! Von der sehr ähnlichen solstitialis L. vorzüglich verschieden durch den stärkeren, einfachen, dörnchenlosen Enddorn der äusseren und mittleren Anthodialblätter und bedeutend grössere Köpfe. Va- riirt c gemdna (Anthodium spärlich spinnwebig) und ß. eriophora Guss. (Anthodium sehr dicht weisswollig. Dornen meist noch kräf- tiger). — ■ Um Randazzo (var. ß. Guss. Syn. et Herb.!), gemein auf trockenen Feldern und Rainen von Adernö und Bronte zum Simeto hinab, noch viel gemeiner aber auf lehmigen Feldern zwischen Bronte und Maletto (meist ß., seltener a.). Auch längs des Meerstrandes der Ebene von Catania, selbst im Dünensande, ziemlich häufig, wenn meine bloss notirte solstitialis hieher gehört, doch könnte es auch die echte solst. sein, die ich in der Tiefregion der Nebroden für Si- cilien entdeckte. Mai— Sept. Q. 568. Centaurea Calcitrapa L. *Cat. Cosent., *F1. med. cont. An Wegen, Rainen, auf Feldern und grasigen Bergabhängen (0 — 3500') häufig: In der Ebene von Catania (Cat. Cosent., Flor. med. cont.), am Etna (Herb. Torn. !), gemein zwischen Adernö und Bronte, sowie von da nach Maletto und hoch hinauf in den Bosco Maletto! Juni, Juli. O- 0- NB. Cent. Benedicti *Flor. med., centauroides L. *Raf, I. und gracilis Raf. II sind aus Sicilien nicht bekannt. 569. Miorolonchus salmanticus (L.) DC, Centatirea salmantica L. ■*'"Raf. I, *Biv. II, *Guss. Syn. Auf lehmigen Hügeln zmschen Mister- biauco und la Motta S. Anastasia (ßiv., Guss.). Juni, Juli. O. 300 570. Crupina Crupinasfrum (Mor.) Vis., Ccntaurea Crupina *Raf. I, *Biv. IL, *Guss. Syu. et Herb.!, nou L. Die Pflanze des Etna stimmt wegen ihrer seidig-zottigen, au der Basis zusammengedrück- ten Achaenien und der trapezartigen, seitlichen Areohi, sowie der fünf inneren Paleae ganz mit der Pflanze Visiani's Fl. Dalm. Au Wegrändern, auf trockenen, steinigen Hügeln und Bergabhäugen (0 — 4300') sehr häufig: Um Motta S. Anastasia (Biv.), in der Ebene von Catania (Cat. Coseut.), um Milo, Gervasi, am Monte Zio, im Vallone di Faggi (Herb. Torn.!), von Nicolosi bis hoch hinauf in die Wald- region, von ZafFarana auf die Serra di Solfizio, im Cerritawalde, um Bronte ! April — Juni. O- 571. Scolymus mactdatus L. Auf Feldern imd lehmigen Fluren in der Ebene von Catania (Brunner, Cat. Coseut.). Juni, Juli. Q- 572. Sc. hispanicus L. In der Ebene von Catania (Cat. Cosent.), auf trockenem Lavaschutte und an Wegrändern um Catania nicht selten, häufig an Weingartenrändern längs des Strandes und in Oel- gärten unter Gravina! Juni — Sept. %. 573. Sc. grandifloy-iis Dsf. An Wegrändern, auf Weiden, Lava- strömen und krautigen Abhängen der Tiefregioii bis 3000' sehr ver- breitet: Um Catania und Acicastello (!, Herb. Torn.!), sehr gemein in Lavafeldern vor Bronte und noch gemeiner von Bronte nach Ma- letto ! ; auch in der Ebene Catania's, wenn arenarius Cat. Cosent. hieher gehört. Juni — Sept. 2|.. 574. Lapsana communis L. ß. hirta Ten. *Guss. Syn. et Herb. ! In Wäldern des Etna bei Milo (Herb. Guss.!). Juni, Juli. O- 575. Rhagadiolus stcllatus (L.) W. a. genuinus (= Tili, stel- latus Grt. *Kaf. L, *Torn. Geog., Guss. Syn. et *Herb.!); ß. edulis DC. (= Rh. edidis Grt. *Guss. Syn.). Auf Weiden, Wegrändern und Feldern der Tiefregion bis 2000' häufig: Sehr gemein in der Ebene Catania's («. und ß.\, Cosent. in Herb. Guss.!), von Catania nach Torregrifo!, um Paternö und Milo {ß. Herb. Tornab.!). März — Mai. O. 576. Hedypnois tid>aeformis Ten. Guss. Syn. et Herb.! Variirt cc. anthodiis hirsutis, ß. anth. glaberrimis (^ rhagadiolokles S. Sm. non L.). Auf Rainen, Wegrändern und Feldern der Tiefregion bis 1000' häufig, besonders in der Ebene Catania's und um Motta S. Auastasia! März — Mai. Q. Bisher aus dem Gebiete noch nicht erwähnt. 577. Hcd. cretica (L.) W. teste Guss. Syn. et *Herb.!, rhaga- dloloides Keichb. Ic, non L. Variirt ebenfalls mit rauhhaarigen und kahlen Anthodien, bisweilen beide Formen auf derselben Pflanze!; ferner mit grob eingeschnitten -gezähnten Blättern (= var. ß. coro- nopifoUa Ten. als Art) Guss. Auf Feldern und Grasplätzen der Tiefregion bis 2000' häufig, besonders in der Ebene Catania's bis zum Simeto!, um Catania (Tornab. in Herb. Guss. var. «.!), auch noch im Dänensande des Simeto unterhalb Bronte (ca 2000'!); var. /?. bei der Bahnstation von Motta S. Auastasia! April — Juni. 0. 301 578. Hed. rhagadloloides (L. als Hi/oseris), pohmorplia DC. Prodr., mauritanka \Y. Guss. Syn. et Herb.! Variirt cc. genuina (Authodieu borstif? rauliliaarig, Meher cretica var. furfuracea und crepkUformis Eeiclib. Icon.); ß. mauritanica W. (Antbodien an der Spitze borstig, bieher cretica a. r/enuina Reicbb. Icon.); y. monspe- liensl.s (W.) Reicbb. Icon. (Antbodien ganz kabl); ebenso variirt die Form und Bebaarung der Blätter etc. — Auf Fluss- und Meerdimen, Feldern und Rainen der Tiefregion bis 3000' sebr gemein, oft die verscbiedensten Formen nebeneinander; z. B. in der Ebene Catania's überall, von Catauia bis in die Ebene binter Xicolosi, um Oguiua, auf den Strauddüuen der Arena etc. April — Juni. O- 579. Hyoseris scahra L. *Raf. I. Auf Lavaströmen imd trocke- nen Rainen der untersten Tiefregion bäufig: Um Catania, in der Ebene von Catania, besonders gemein aber in der Bucht von Oguina! Februar— April. O- 580. Iliios. riuliata L. '""Raf. I. Auf Felsen, Mauern, grasigen Rainen und 'Wegrändern bis über 4000' sebr bäufig: Um Paternö und Pedara (Herb. Toruab.!), um Catania, Ognina, Motta S. Ana- stasia, im Serrapizzuta- Walde, sogar nocb auf Lavafelsen im Val del Bove mit Hier, crlnitionl Blüht fast das ganze Jahr. 2|.. 581. Cichorium Intyhus L. An Wegen, Feldräudern, auf Wei- den der Tiefregion bis 2500' sebr häufig: In der Ebene Catania's (!, Cat. Cosent.), gemein auf Feldern um Catania (Fl. med.), von Catania nach Nicolosi und Broute! Mai. Juni. ^j^. 582. Cich. glahratum Presl Fl. sie. et Herb.!, Guss. Syn. et Herb.! Auf Feldern in der Ebene von Catauia! Juni, Juli. 2j.. 583. Cich. divaricatum Schousb. Guss. Syn. et Herb.! mit ß. jmmilmn Jcq. als astloser Varietät. Auf Grasplätzen vor der Ebene Catania's nicht selten («.), an Feldräudern von Bronte gegen den Simeto hinab (/?.). April — Juni. 0. Gleich vorigem aus dem Gebiete bisher nocb nicht erwähnt. 584. Tolpis innhellata Bert., DC. Pr., barbata Presl Fl. sie, *Guss. Syn. et *Herb. !, uon L. Auf älteren Lavaströmen, besonders zwischen Gesträuch (0 — 3000') sehr häufig: Um Catauia, Armisi (Herb. Toruab.!), in den chiuse della Strada dell' Ognina (Herb. Guss.!), von Catania bis Nicolosi und von da zur Serrapizzuta sebr häufig, ebenso von Adernö nach Bronte!, von Nicolosi bis zur Ca- stagna di cento cavalli (!, Brunner). April — Juni. O- 585. Tolp. qiiaclriaristata Biv. mon., *Guss. Syn. et *Herb.!, *Pbilippi. Auf sterilen, lehmig-sandigen Hügeln um Catania (Guss. Syn.), von Nicolosi (2000') bis hoch in die Waldregion des Etna, besonders in der Ebene ob Nicolosi und gegen die Casa del bosco hinauf sehr häufig (!, Philippi, Herb. Tornab.!), am Etna (Cosent. in Herb. Guss.!). Mai, Juni. %. 586. T. virgata (Dsf.) Bert. 1803, Rchb. Icon., cdtissima (Blb. 1804) Pers., seocaristata Biv. Guss. Syn. et *Herb.! Auf lehmig- sandigen Hügeln um den von Misterbianco nach Catania fliessenden Bach häufig!, überall in der Etnaregion au sandigen Stellen (Tom. 302 in Herb. Torn. et Guss.!), um Massannunziata, uud Zaffarana (Herb. Tornab.!). Juni— Sept. 2|.. (Fortsetzung folgt.) Berichtigungen zu „Nachträge zur Flora von Niederösterreich" von Dr. E. Halacsy und H. Braun. Von J, B. Keller. Aus meinen zahlreichen noch unpublicirten Wiener Funden legte ich im Monate Jänner d. J., also noch weit vor der Druck- legung der neuesten „Nachträge zur Flora von Niederösterreich" ein Prachtexemplar einer von mir vor circa 8 Jahren im unteren Prater, ungefähr in der Mitte zwischen der Gasanstalt und dem Coustantin- Hügel oder dem nachher igen Weltausstelluugsplatze entdeckten neuen Centaurea den Verfassern dieser Nachträge vor, welche sich nach späterer Nachfrage als eine von Dr. Bor b äs im südlichen Un- garn seither gefundene und benannte neue Uebergangsform zwi- sehen Cent, nigra uud C. nigrescens erwiesen haben soll. Wesshalb diese Pflanze, die heute noch den obbenannten Verfassern vorliegt, in den erwähnten „Nachträgen" derselben dennoch (und zwar weder als Synonym, noch als Art) keine Aufnahme fand, — ist und bleibt mir um so mehr unerklärlich, als Prof. Wiesbaur's nachherige in der Oest. bot. Zeitschr. 1882 p. 254 erinnerten gleichen Funde so- wohl für die Richtigkeit, als für die Coustanz des von mir etiquettirten Vorkommens beweisen, und entschieden eingeschleppte Arten frem- der Klimate, wie z. B. das Sllphium perfoliatum auf p. 80 und das Trifolium supimcm Savi, Tri/, irsupinatum L. mit Trif. nigrescens Viv. leg. Braun desselben Standortes auf p. 342 derselben „Nach- träge" in der nummerirten Reihenfolge der spontanen Species (!) mit dem Beisatze: „aus dem Süden eingeführt" genau aufgezählt erscheinen. Ein gleiches Schicksal hatte auch die von mir am 2. Oct. 1868 im Heustadelwasser (Prater) entdeckte und gleichfalls vorge- zeigte Utricularia minor! — Noch unangenehmer hat mich die Ent- stellung meiner Beschreibung der niederösterreichischen Rosen durch die auf den Seiten 201 — 202 und 207 — 208 der erwähnten Nach- träge ausnahmsweise gedruckten und belassenen grossen Anfangs- buchstaben in der Benennung der Varietäten, sowie einer grossen Zahl derart auffallender und doch nicht berichtigter Druckfehler berührt, so, dass ich nach vorläufiger oberflächlicher Einsichtnahme der mir erst am 2. August d, J. zugesendeten 2 Exemplare dieser Nachträge sogleich auf nachfolgende auffallende Druckfehler stiess, um deren gütige Berichtigung und Vervollständigung ich die Be- sitzer dieser „Nachträge" dringend ersuchen muss: Pag. 202: tj. pi- lifolia war noch als Synonym: „i2, raclicans nova Woluy exsicc. in Borb. I.e. p. 344" und der Standort „Gallitziuberg" (Woloszczäk) 303 beizufügen! — Pag. 216: «. Intercalaris war nach der Synonymie der Neilreich'sclie Standort: „Sooser Berg bei Baden, Nied.-Oesterr. (Neilr.)" einzuschalten (NB. in meinem Manuscripte stand ausser- dem „Frolmleiteu im Murthale Steiermarks [J. B. Keller] und im Mürzthale [Haläcsy als M. alpina]). — Pag. 216: ß. subgentilis kommt als Syu. M. geaUlis var. adenoneura Borb. 1. c. p. 533 — 534 = JR. pyrenaica Desegl. exsicc. in Herb. Borb. und der Standort: auf dem Gösing bei Ternitz (Haläcsy) einzuschalten; vergl. p. 354; — pag. 217 war bei 3 denticulata statt Sägezähnen richtiger Säge- zähnchen zu setzen; alldort bei der nächsten var. norica Keller war zu setzen: „Von grosser Verbreitung: Frohuleiten, Steiermark (J. B. Keller), Lavantthal, Kärnthen (Kristof in Herb. Keller als B. alpina); in Nied.-Oest. Eisernes Thor etc. ..."; — pag. 213: 6. iiexuosa Desegl. waren die Worte: „Kelchröhre drüseuborstig, Drüsen an den Nerven dicht" in cursiven Lettern zu setzen. Alldort vor Beck war (J. B. Keller) einzuschalten; — p. 215: ö. iner- mis war bei „Eisern. Thor" (J. B. Keller) einzuschalten; — p. 231 sub nr. 18 war nach dem Worte „Hanaus ek" einzuschalten: „Anna- höhe bei Soos (J. B. Keller)"; — pag. 237 war vor dem Worte „Vertreterin" als Anmerk. einzuschalten: „Christ's Formen in Eos. d. Schw. p. 123 und 125 „mit sehr kleinen, staubartigen Drüs- chen", können daher den Typus mit „foliola glandulis subulatis aspera" Besser nicht begreifen; — pag. 260. Nr. 36 war Zeile 12 von oben nach dem Worte „dicklich" zu setzen: „meist von breite- stem Oval ins Kreisrunde" und nicht wie es willkürlicherweise abge- ändert steht: „meist von breiteirundem bis fast kreisrundlich"; all- dort pag. 276 f. fü]' ..Lembachiensis'' war richtiger „Lemhachensis"' zu setzen; — pag. 289 war bei der R. PernteH als Standort: „Zug- berg bei Kalksburg (Dr. Peruter); — pag. 301 Nr. 59 Zeile 4 von unten war zu setzen: „auch die Rippen der Blättchen" statt „Rippenblättchen" ; — pag. 305 sind bei der Zeile 8 von unten die Worte: „im Süden" nur einmal zu setzen gewesen. — Schliesslich will bemerkt werden, dass einzelne Ausdrücke, wie z. B, das Wort „ver- kahlend" von der Correctur für „kahl werdend" des Mauuscriptes — gewählt erscheinen; worüber, wie über die event. übrigen Abän- derungen ich mir eine Bemerkung noch vorbehalte. Wien, am 11. August 1882. Literaturberichte. Fnug-i Tridentini, novi vel nondum deliueati, descripti et icoiiibus illu- straü autore Jacopo Bresadola. Fase. II, Tridenti. Typis J. B. Mo- nauni. 1882. 8». Text S. 15—26, Taf. XVI— XXX. Das vorliegende Heft gibt neuerdings von dem Forschereifer, sowie von den tüchtigen mykologischen Kenntnissen des Verfassers 304 ein ehrenvolles Zeugniss. Es enthält die Beschreihimgen und Ab- bildungen folgender Arten und Varietäten: Leplota chjpeolaria Bull, var. alba. — L. helveola Bres. n. sp. — Tricholonut iiiirabile Bres. n. sp. — Clitocyhe Candida Bres. n. sp. — CoUt/bia lacerata Lasch. — Pluteus plavtus Weinm. var. terrestris Bres. — Nolanea stauro- spora Bres. n. sp. — Inocyhe calospora Quel. n. sp. — Naucoria festiva Fr. — Hygropliorus calopliytlus Karst. — Russida azurea Bres. n. sp. — R. elegans Bres. u. sp. — R. Turci Bres. n. sp. (zu Ehren der Baronin Julia Turco-Lazzeri so benannt). — Favolus europaeus Fr. — Clavaria Fennica Karst. — Peziza {Hionaria?) saccliarina Bres, n. sp. — P. {Humarla) atroviolacea Bres. n. sp. — Mollisia caesiella Bres. n. sp. — Podosphaera Bresadolae Quel. n. sp. — Wie in der ersten Lieferung, so ist auch im vorliegenden zweiten Fascikel der Text correct und mit Sachkenntniss verfasst; die Abbildungen sind einfach, aber trotzdem gut ausgeführt, so dass mau aus den Habitusbildern die betreffenden Pilze ganz wohl er- kennen kann. Bei den Darstellungen mikroskopischer Details wäre eine feinere Ausarbeitung derselben wünschenswerth, namentlich die Sporen und Basidieu der Hymenomj^ceten lassen so manches zu wünschen übrig und machen mitunter den Eindruck, als ob sie nicht nach frischen Objecteu gezeichnet wären. E. Führer ins Reich der Pflauzen Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz. Eine leiclit verständliche Anweisung, die im deutschen Reiche, Oesterreich und der Schweiz wild wachsenden und häufig angebauten Gefässpflanzen schnell und sicher zu bestimmen. Von Dr. Moriz Willkomm, Prof. der Botanik und Director des botanischen Gartens der k. k. Universität zu Prag. Zweite umgearbeitete und vielfach vermehrte Auflage des Führers ins Eeich der deutschen Pflanzen. Mit 7 Tafeln und ca. 800 Holzschnitten nach Zeichnungen des Verfassers. Lief. 9 und 10. Leipzig, Hermann Men- delssohn, 1882. 8». 160 S. 1 Taf. Die beiden neu erschienenen Lieferungen dieses in der Oest. bot. Zeitschrift wiederholt besprochenen guten Handbuches enthalten fol- gende Ordnungen: Eosaceen, Amygdaleen, Caesalpineen, Papiliona- ceeu, Terebiuthaceen, Xanthoxylaceen, Juglandeen, Ilicineen, Staphy- leaceon, Celastriueen, Khamneeu, Empetreen, Buxeen, Euphorbiaceen, ßutaceen, Zygophylleen, Oxalideen, Balsamineen, Tropaeoleen, Gera- niaceen. Acerinen, Fraxiueen, Polygaleeu, Hippocastaueen, Ampeli- deen, Tiliaceen, Malvaceen, Tamariscineen, Elatineen, Hypericaceen, Lineen, Paronychiaceen, Sclerantheen, Alsineen, Sileneen und Viola- rieen. Besonders ausführlich wird von Willkomm die Gattung i??t- hus behandelt, von welcher weit über 100 Arten aufgeführt erscheinen. R. Bulletin periodique de la Societe Linneenne de Paris. Nr. 40. Seance de 1er Mars 1882. Imprim. Paris 1882. Malteste. 8". 8 Stn. Diese Nummer enthält folgende Mittheihmgen : M. H. Baillon: Le phytoblaste est un phytozoaire (S. 313). — M. L, Durand: Sur la possibilite de la ramification des receptacles floraux. (S. 314). — 305 M. H. Baillon: Emeuclanda (Die Berichtigungen bezielieu sich auf die Gattungen Exoochorda LindL, Tolmioea Torr., endlich auf des Verf. Anatomie et physiologie vegetale S. 316). — M. H. Baillon: Un nouveau Chincumodendron (0. inacranthum S. 317). — M. H. Baillon: Les ovules des Oleacees (S. 319). K. American Journal of Science. Editors J. and E. Dana and B. Silliman. 3. Ser. XXm (1882). New Haven, Dana. 8". S04 p. 4 Taf. Der vorliegende Band enthält einen Original-Aufsatz botani- schen Inhalts: „Kespiration of Plauts by W. P. Wilson" (p. 423— 427). Ferner bringt derselbe kurze Anzeigen über folgende neu er- schienenen Werke und Abhandlungen: Veitch and Son: A Manual of the Coniferae (p. 69). — ßepertorium annuum Literaturae botani- cae periodicae curavit Bohuensieg. tom. VI (p. 70). — Jahrbuch des k. bot. Gartens und des botan. Museums in Berlin, herausgeg. von Dr. A. W. Eichler Bd. I. (p. 70). — Engler: Botan. Jahr- bücher n. Band (pag. 71). — Hooker: Icones plantarum Ser. III, Vol. IV, part. 3 (p. 71). — Regles applicables ä la uomenclature des etres organises (p. 157). — Maximovicz: De Coriaria, Ilice et Monochasmate (p. 159). — Bentham: Notes on Gramineae (p. 244). — Elora Brasiliensis Pasc. 83 (p. 244). — Maximovicz: Diagnoses plantarum novarum Asiaticarum IV (p. 245). — P. Darwin: On the power posessed by Loaves of placing themselves at liight-An- gies to the direction of Incident Light (pag. 245). — Whitmanu Bailey: The Botanical Collectors Handbook (p. 246). — The Green- land Plora (p. 247). — W. Turner: The Names of Herbes (p. 326). — E. Tuckerman: A Synopsis of North- American Lichens part. I p. 326). — Penisen: Botanische Mikrochemie (p. 328). — Nature and functions of the yellow Cells of Radiolarians (pag. 328). — K. Brandt: lieber das Zusammenleben von Thieren und Algen (p. 329). — Botanical Necrology (p. 330—334). — Eichler: On the Pemal Plower of the Coniferae (p. 418). — Phillips: Absorp- tion of metallic oxids by Plauts (p. 491). — Baillon: Monographie des Composees (p. 492). — Word: Guide of the Flora of Washington (p. 492). — Villmorin-Andrieux: Les meilleurs Bles (p. 494). — De Vries: The office of Resinous Matters in Plauts (p. 494). — Volney ßattan: A Populär Californian Flora (p. 495). E. Ludwig Hampel: Forstlicher Kalender. Wien, P. Faesy, 1882. Taschen- kalendeilurmat, Cartonpapier, 6 Seiten. In diesem zur Orieutiruug für Forstleute bestimmten Kalender wurde ähnlich wie bei deu Schusszeittabellen des jagdbaren Wildes versucht, die Blüthezeit und Fruchtreife der vorzüglichsten Wald- bäume (72) in verschiedenen Farben, nach Monaten geordnet, zu veranschaulichen, und zwar wurde die rothe Farbe für die Blüthe- zeit, die schwarze für die Fruchtreife und die graue für die Frucht- reife im zweiten Jahre (wie z. B. bei den Couifereu) gewählt. Die beigegebene kurze Charakteristik der Arten soll wohl weniger zur Bestimmung als zur Orientiruno- beitraf^-en. Jedenfalls erblicken wir 306 in dem Büchelchen, dessen Preis bloss 40 kr. beträgt, einen für Forstleute recht brauchbaren Orientirungsplan über die Blüthe- und Fruchtzeit der Waldbäume. Beck. G. Coordes: Gehölzbuch. Tabellen zum Bestimmen der in Deutschland ein- heimischen und ansrepflanzten ausländischen Bäume und Sträucher nach dem Laube. Frankfurt a. M., Heinr. Grobel, 1882. 16». 143 S. Analytische Schlüssel zur Bestimmung der Holzgewächse sind keine neuen Erscheinungen der populär-botanischen Literatur, und da dieselben bald mehr, bald minder die in Europa in Parkanlagen cultivirteu Zierhölzer berücksichtigten, erreichten sie den verhältniss- mässigen Grad von Brauchbarkeit. Von vorliegendem Büchlein kann man sagen, dass die meisten eingeführten Zierhölzer berücksichtigt und somit dem Laien zur Bestimmung nach dem Laube zugänglich gemacht wurden. In der ersten Tabelle findet man nun die Einthei- lung der Holzgewächse in solche mit deutlich ausgebildeten Blättern (Laubholz) und in jene ohne deutlich ausgebildete Blätter. Abge- sehen von dieser allgemein gebräuchlichen Eintheilung verwunderte es uns sehr, in letzter Abtheilung auch die Nadelhölzer vorzufinden, wo es ja doch auch dem Laien geläufig ist, dass die Nadeln unserer Coniferen deutlich ausgebildete Blätter (wenn auch in Nadelform) darstellen! Die Gestalt der Blätter unserer Zapfenträger ist so cha- rakteristisch, dass dieselben nothwendig bei einer künstlichen Ein- theilung der Blattformen zur Bildung einer Hauptgruppe verwendet werden müssen. Noch mehr muss man staunen, dass unter der Ka- tegorie „Holzgewächse mit ausgewachsenen, dachziegel förmig sich deckenden oder kurz abstehenden, rundlichen oder länglichen Schup- pen" tab. IX Erica sich vorfindet, wo doch z. B. Erica carnea die deutlichsten Blattnadeln trägt! Auch über die Begriffe von Familie und Gattung scheint der Verfasser nicht im Klaren, da er p. 31 mit 1. Fam. Lonicera L., 2. Fam. Vaccinium L., 3. Fam. Vinca L. be- ofinnt und so in der Aufzählung von Gattungen weiter fortfährt. Beck. Th. Braeucker: Deutschlands wilde Rosen, 150 Arten und Formen zum leichteren Erkennen und Bestimmen angeordnet und beschrieben. Berlin, A. Stubenrauch, 1882. 12". 78 S. In gleicher Weise, wie der Verfasser in seiner jüngst bespro- chenen Arbeit die Rubus-kxiQii behandelte, versuchte er auch für diese zweite kritische imd schwierige Gattung ein Handbuch zu lie- fern, das das leichtere Erkennen und Bestimmen der Kosen zum Zwecke hat. Was von der Behandlung der Rubus-kiie)! gesagt wurde, gilt auch in gleichem Masse von diesem Werke. Beck. Die Flora des Lunzer Diirrenstein. Von Carl Pruwirth. Separatabdruck der Zeitschrift „Der Tourist" in Wien. Enthält eine Aufzählung der auf genanntem Berge vorkommen- den Gefässpflanzen, geordnet nach Kreutzer's Flora von Nieder- österreich, mit Angabe der betreffenden Standorte und der Blüthe- zeit. Ziel dieses Büchleins ist — wie der Verfasser in der Einleitung 307 bemerkt — einige für die botanische Forschung brauchbare Daten zu liefern, vor allem aber den zahlreichen Besuchern des Dürren- steingebietes einige Andeutungen über die Pflanzenstandortsverhält- nisse der dortigen Flora zu bringen, sowie auch als Begleiter bei botanischen Wanderungen im Gebiete zu dienen. In diesem Sinne dürfte die Arbeit immerhin willkommen sein, doch müssen wir dem Verfasser den Vorwurf machen, die vorhandenen Literaturquellen nicht besonders benützt zu haben, da wir so manche im Gebiete be- reits bekannte Pflanzenart leider vermissen. Heinrich Kempf. Beck, Dr. Günther: Nene Pflanzen Oesterreichs. (Sep. -Abdruck aus den Verhandlungen der k. k. Zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien 1882. Vor- gelegt in der Jahres-Versammlung am 5. April 1882.) Wien bei W. Brau- müller. 8". 18 S. Dem Scharfblicke und regen Forschungstriebe des Verfassers hat die österreichische Flora mit obiger Schrift eine Vervollständi- gung zu verdanken, da er einige bisher wenig beachtete Pflanzen als selbstständige Arten aufstellt und ferner zwei von ihm entdeckte neue Pnmella-iijhiiäe bekannt macht. — Es werden folgende Pflan- zen behandelt: 1. Phyteunia austriaeum, eine vom nächstverwandten Ph. orbiculare durch kurzgestielte, eiförmig-elliptische, am Grunde abgestutzte Blätter, lanzettliche Hüllblätter und einen mehr gedrun- genen Habitus auffällig verschiedene Pflanze. Als Fundorte werden angeführt: Alpen- und Voralpeu-Wieseu des Schneeberges, der Kax- alpe, des Dürrenstein und der Enusthaler Alpen in Steiermark. — 2. Aspenda NeilreicMi {Asp. cynancliica var. alpina Neilr. Fl. von Nied.-Oest. p. 464). Die Abtrennung dieser Pflanze von A. cynancliica ist gerechtfertigt durch den stets dicht rasigen, niedrigen Wuchs, mindere Verästelung der Blüthenstände, zu zwei stehende Blätter, von denen die unteren eiförmig, zurückgekrümmt und von derber Consistenz, die oberen länger als die Internodien sind, kahle Blu- menkronen mit gerundet zugespitzten Zipfeln. Diese Aspenda findet man häufig auf den niederösterreichischen und steierischen Kalk- alpen. — 3. Primella hicolor (laciniataX grandißora) und 4. Pru- nella variaUlis {grandiflora X laciniata). Erstere charakterisirt sich durch starke, graue Behaarung, ungestielte oder doch sehr kurz ge- stielte Aehren, tief flederschnittige Blätter, sichelförmige Anhängsel an den Staubfäden; letztere durch geringe Behaarung, deutlich ge- stielte Aehre, glatte oder nur unter den Autheren höckerige Staub- beutel. Beide kommen auf kräuterreichen Stellen und in Gebüschen der Hügel- und Bergregion unter den Stammeltern vor. — 5. Me- lampyrimi angustisshnum {M. neinorosum var. angustifolium Neilr. Fl. v. Nied.-Oest. p. 572 p. p.). Diese Art bildet in einer mit M. commutatum Tausch beginnenden und mit M. sylvaticum L. schlies- senden Formenreihe ein zwischen M. biliariense Kern, und 31. fallaoo Celak. einzureihendes Mittelglied. Ausgezeichnet ist diese Art beson- ders durch die fast borsteuförmigen Blätter, die in eine lange, schmale Spitze auslaufenden Bracteen und die sehr kleine Blumenkrone, 11 — 308 14 Mm. laag. — Der Werth obiger Arbeit wird durch die vom Autor meisterhaft ausgefiihrteu AbbihUmgen noch erhöht. M. Pi-ihoda. Wiesbaur J, S. J. : Die Yeilcheubastartp Mederöstorreklis. Sep. -Abdruck aus: „Nachträge zur Flora von Niederösterreich" von Eug. v. Halacsy und Heinrich Braun. Wien 1882. Verlag der k. k. Zoolog.-botan. Ge- sellschaft. Bekanntlich widmet sich der Verfasser schon seit Jalireu dem Studium und der Cultur der Violen und gilt in dieser Beziehung als massgebende Autorität, wenn es sich um Determinirung kriti- scher Exemplare dieser so schwierigen Gattung handelt. Als Bear- beiter dieses Genus in den oben erwähnten „Nachträgen" dürfte er sich um die Entwirrung der österreichischen Veilchen-Arten und -Bastarte jedenfalls ein unläugbares Verdienst erworben haben. Mit Kücksicht auf die Eaumverhältnisse werden hier nur die Namen und Stammelteru der in obigem Auszuge aufgeführten H3^bride ange- geben: Viola Vindohonensis {austriaca ><^ odorata) ; Viola Kernerl {austriaca X! hirta) ; V. suaveolens {collina X austriaca) ; V. niulti- caulis Jord. Pugill. 1852, p. 15 {alba X odorata) ; V. Kalksburc/ensis {alba X austriaca); V. Badensis {alba'Xhirta) : V. frar/rans {albaX, collina); V. permixta Jord. Obs. fragm. VII, 1849, p. 6 (F. hlrtaX, odorata); V. Merkensteinensis {collinaXodorata)', V. hi/brida {hirtaX. collina) ; V. Haynaldi {ambigua X austriaca) ; V. hirtaeformis {am- higua X hirta). M. "Priho da. Correspondenz. Buccari, 23. Juli 1882. In meinem Aufsatze: „Drei Tage bei Fuzine" ist Seite 154 und 159 statt Phyteuma betonicaefolium zu lesen: Ph. Michelii All. or. betonicaefolium Koch (neu für die Flora von Croatien) und auf S. 158 soll statt H. micranthum richtig heisseu H. macranthum, wie auf S. 155. — Das vorige Jahr schrieb ich einen Artikel über Crocus vernus Wulf. (pag. 108 — 110) und machte bekannt, dass die Pflanze bei Buccari wächst. Als ich den Crocus aus dem Walde Lopaca im Kecinathale mit zahlreichen Exemplaren des Cr. vittatus Schi, et Vuk. und Cr. albiflorus Kit. genau verglichen habe, konnte ich nicht einen Unterschied auffinden, kannte aber Crocus vernus aus den Waldungen von Castau bis vor kurzer Zeit nicht und hielt die Buccariauer Pflanze für den echten Crocus Wulfens. Nachdem mein Artikel erschienen ist, bemerkte H. J. Freyn im „Botan. Central- blatte", dass mein Crocus nicht Cr. vernus sei, sondern Cr. biflorus Mill. var. lineatus Jan. Diese Bemerkung veranlasste mich, die frag- liche Pflanze Herrn Frej^n nach Prag zur Einsicht zu senden, der mir dann brieflich seine Meinung bestätigte. Hiermit sei die Sache ausgebessert, und zugleich sei bekannt, dass Crocus biflorus Mill. 309 var. Uneatvs Jau. für die Flora von Croatien neu ist, da er bis mm bloss aus Dalmatien bekannt joreweseu (Drnis, Vzlika, Spalato, Ka- dinje, Beijak Fl. croat. p. 1075). Heuer bekam ich Gr. veimus aus den Waldungen von Castau (leg. Uutcbj) und verglich ihn mit Cr. vittatvs aus der Agramer Umgebung (leg. Vukotiuovic), von Oguliu (leg. L. Kossi) und mit den von mir eingesammelten Exemplaren, konnte aber nicht einen Unterschied auffinden, und somit ist Crocus vittatus gleich dem Gr. vernus; Gr. alblflorus aber bloss eine weiss- blühende Varietät dieser beiden. Nächstes Jahr werde ich tracbten, dass auch anderen Botanikern die Gelegenheit geboten Avird, alle drei Formen vergleichen und dann ihr Urtheil fällen zu können. Dr. Hirc. St. Gothärd bei Szaiiios-Ujvär in Siebenbürgen, 1. August 1882. In Grärten werden gewöhnlich die Pflanzenbeete sehr strenge in Ordnung gehalten, und wird genau darauf geachtet, dass ja kein Exemplar die ursprüngliche Grenze überschreitet. — Im Jahre 1868 hal)e ich mir von Paeonia tenuifoUa L. zwei dichte runde Gruppen angelegt und diese seither sich selbst überlassen. Beide Gruppen, die noch 1869 kreisrunde Flecke einnahmen, haben jetzt eine ovale Form und sind binnen 13 Jahren um l*/« Schuh weiter genau gegen Westen gewandert. — Eine solche Wanderung habe ich auch bei Golcldcum mdmnnale und G. Levieri, die ich in dichten Gruppen cul- tivire, beobachtet. — Auch habe ich bemerkt, dass Sämlinge auf der Westseite einer Gruppe \iel bäufiger auftauchen! — Heuer Averde ich endlich nach Gartenexemplaren feststellen können, ob Golchicnm Kochii Pari, mit G. longifoUum Gast, zusammenfällt? Ich cultivire 15 europäische Colchica. — Gentaurea orientalls, die noch vor zwei Jahren in zahlloser Menge in meinem Garten zu sehen war, ist heute bloss in zwei Exemplaren ül)rig geblieben. Dafür occupiren jetzt Bastarte zwischen genannter Art, dann G. Seabiosa (forma spi- nulosa) und G. Sadleria?m zahlreich das Terrain. . , . Ein Bastartfex würde entzückt sein, wenn er meinen Garten sähe. Bekanntlich ist Gentaurea orientalis schön dunkel- (dotter-) gelb, die Randl)lüthen sind nicht auifallend strahlend und die Hüllschuppen von den rausclien- den Anhängseln ganz verdeckt. Die Bastarte haben alle auffallende Strahlblüthen, die weiss oder fast weiss sind, Aväbrend die Scheiben- blüthen lichtgelb, was sich sehr nett ausnimmt. Die luvolucral- schuppen sind, deutlich krautig. Gent, orientalis ist zweijäbrig, die Bastarte, sowie G. Seabiosa ausdauernd und gar nicht auszurotten. - — • Thlaspi dacicum hatte ich vor 3 Jahren in Cultur. Die Pflanze bekam gleich im ersten Jahre verlängerten Fruchtstand. Aber von einer Identität mit Thl. banaticum Uechtr. ist desshalb noch keine Rede. — Sesleria Heufleriana von Budapest halte ich selbst nun- mehr ebenfalls für von der gleichnamigen siebenbürgiscben Pflanze verschieden, wesshalb ich die ungarische Pflanze in Sesl. Sadleriana umtaufe. — Um nochmals auf Gentaurea Sadleriana zurückzukom- men, muss ich bemerken, dass Borbäs im Irrthum ist, wenn er Oesterr. botan. Zeitschrift. 9. Heft 1882. 24 310 behauptet, dass die Anhängsel der innersten HülLschuppen kapuzen- förmig nach innen gekrümmt oder flach nach auswärts gebogen va- riiren. Diese Merkmale sind unwandelbar und bieten zu einer Ai'ten- gruppirung vorzügliche Anhaltspunkte. Janka. Budapest, am 14. August 1882. In der letzten Nummer der bot. Zeitschrift hat mich in Herrn J. B. Keller's Correspondenz die Nachricht von einer Tanacetum- Art, „welche zwischen corymhosum und macrophyUum gehört", höch- lich interessirt! Ob es nicht etwa Pyrethrum cinereum Griseb. ist, das ich 1870 an mehreren Orten in Thracien und Macedonien auf- fand. Ausser von Grisebach und mir scheint die Pflanze Niemand mehr gefunden zu haben. Es wächst aber sicher auch in Dalmatien; denn die in der Anmerkung bei Chrysanthemum corymhosum in Vis. Fl. dalmat. II. pag. 88 flüchtig skizzirte, aber mir nur zu deutlich kenntliche Pflanze gehört unzweifelhaft zu .Pyrß^/trwm cmertjwm Gris.! — Eine Probe der Neutra-Trentschiner Pflanze wäre mir sehr er- wünscht. Ich vermag die Art aus einer einzigen Blattfieder zu er- kennen. Janka. Lemberg, am 6. August 1882. In Ergänzung meiner früheren Notiz ül)er zwei Hieracium- Bastarte erlaube ich mir bekannt zu geben, dass ich in den letzten Tagen noch folgende Bastarte in der Umgegend von Lemberg ent- deckt habe, nämlich : Hleracium Auricula >.. pratense, Rum.ex con- ferto X crispus und Verbascmn Lychnitidi X.phlomoides. Alle diese Bastarte cultivire ich im hiesigen botanischen Garten nebst nach- folgenden in Podolien entdeckten: Geum allepicoXurbanum, Lappa major X 7ninor, Salvia sylvestri X! nutans und Salvia nutans X syl- vestris {S. pendula Vahl.). B. Bl'ocki. Fersonalnotizen. — Dr. A. de Bary, Professor in Strassburg, wurde von der Universität Würzbm-g aus Aulass ihrer 300jährigen Jubelfeier zum Ehrendoctor ernannt. — Dr. G. A. Dickie, emer. Professor der Botanik, ist am 15. Juli in Aberdeen gestorben. — Dr. C. E. Lucas, Vorsteher des pomologischen Institutes in Reutlingen und Redacteur der „Pomologischen Monatshefte" ist am 24. Juli, 66 Jahre alt, gestorben. — Dr. J. T. V. Rostafinski, bisher ausserordentl, Professor der Botanik an der Universität Krakau, wurde zum ordentl. Professor ernannt. 311 Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Die 55. Versammhiug deutscher Naturforscher und Aerzte findet vom 18. bis 21. September in Eiseuach statt. Der Tagesordnung^ zu Folge findet am 17. Sept. Abends eine Zusammen- kunft im „Tivoli" statt. Am 18. Sept. 9 Uhr Vorm. wird die erste und am 21. Sept. 9 Uhr Vorm. die zweite allgemeine Versammlung abgehalten. Am 18. Sept. Nachm. werden sich die einzelneu (23) Sectionen constituiren. Dieselben halten ihre Sitzungen ab am 19. und 20. Vorm. 9 Uhr imd Nachm. 3 Uhr und am 21. Sept. Nachm. 3 Uhr. Am 22. Fnih findet eine Fahrt nach Kissingen und Abends eine Reunion im Casino statt. Ausser diesen sind noch ein Besuch der Wartburg, Concerte, Bälle. Festvorstelhmgen und Ausflüge in Aussicht genommen. Vorausbestelluug der Wohnungen sind bis zum 10. Sept. zu richten an Herrn Kaufmann G. Döbuer (Karlsplatz Nr. 8). Als Geschäftsführer der 55. Versammlung fungiren die Herren Dr. Matthes und Dr. Wedemann. Als Sectionsführer der botani- schen Section fungirt Hofgarteninspector Jaeger, als Schriftführer Hofapotheker Oswald. — Wissenschaftliche Expedition nach Persien. — Dr. J. E. Polak ist Ende Juli von seiner Expedition nach Persieu wieder in Wien angelangt. Er brachte zwei Kisten mit Naturalien, besonders Pflanzen, theils durch Pichler, theils durch ihn gesam- melt, mit. Ausserdem befinden sich sehr seltene neue Zwiebeln und Rhizome in seiner Sammlung. Seine Begleiter, die Herren Dr. Wäh- ner und Pichler, sind durch Umstände noch im Lande zurückge- halten. Sie sind reichlich mit Mitteln aller Art versehen und dürften bald mit dem Gi'os der Sammlungen nach erfüllter Mission zurück- kehren. Es wurden untersucht die sehr reichen Kohlenfelder um Kaswin, ausserdem noch der von keinem europäischen Forscher be- tretene Gebirgszug Karagan, der sich zwischen die Elbrus- und El- wendkette hineinschiebt. Ihre Aufnahme von Seiten der Einwohner Avar überall eine freundliche, und sie hatten nicht das mindeste ernste Abenteuer zu bestehen. Ueber die detailliiten Ergebnisse ihrer Expedition wird natürlich erst durch Facharbeiten ein Urtheil geschöpft werden können. Sammlungen. — Prof. Jos. Decaisne's nachgelassene Sammlungen wurden von dessen Bruder dem Jardin botauique de l'Etat zu Brüssel über- lassen. — Von G. Herpell's Sammlung" präparirter Hutpilze ist die 3. Lieferung erschienen. Dieselbe enthält auf 15 Cartonblättern über 312 100 Präparate von 20 Pilzen und zwar von 17 Blüttorpilzen, 2 Bo- letusarten und einem IL/dmmi. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Hire mit Pflanzen aus Croatieu. — Von Herrn PH ho da mit Pfl. von Wien. — Von Hrn. Wiesbaur mit Pfl. aus Niederösterreicb. — Von Hrn. Blocki mit Pfl. von Lemberg. — Von Hrn. Sommer mit Pfl. aus Böhmen. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Oertel und L. Keller. Von Fiume einges. von Untchj: AristolocMa palUda, Asple- niimi Adianthutn nigrum, Cytisus argenteus, Ficaria caÜhaefoUa, Hieracium ßuminense, Muscari botryoides, M. neglectinn, Pedicidaris acaidis, Potentilla alba, P. cariiloUca, P. cinerea. Von der oberösterreichisch-steierischen Grenze einges. von Stei- ninger: Aquilegia nigricans^ Carduus defloratus, Fragaria elatior, Kernera saxatilis, Lonicera alpigena, Moehringia muscosa, Rosa alpina, Saxlfraga stellaris, Senecio erispatus, Veratrum albmn. Aus Ungarn einges. von Holuby: Adonis vernalis, Ajuga hy- hrida, Avena capillaris, Carex tomentosa, Iris gramhiea, Trifoliwun incarnatum. Aus Niederösterreich einges. von Wiesbaur: Hieracium Ba- dense, II. hupleuroides, H. carnosum, II. Dichtlianmn, H. Gadense, H.Liechtensteinense, H. Mödlingense, H.Sommerfelti, H. virescens var. angustifolium. Von Lemberg einges. von BJocki: Potentilla Wiemanniana. Aus Croatien einges. von Hirc: Aira elegans, Biscutella laevi- gata, Bupleurum aristatum, Campanula Hirciana, Cardarnine hir- suta, Carex Halleriana, Colchicum Kochii, Coronilla cretica, C. Emc- rus, Crepis vesicaria, Crocus lineatus, Ficaria calthaefolia, Q-alasia villosa, G-eranium columbinum, G. motte var. grandißorum, G. pur- pureum, Oenanthe pimpinelloides, Picridium vulgare, Polygala ni- caeensis, Rosa Ilirciana, Rostnarinus officinalis, Salvia officinalis, Sonckus glaucescens, Teucrimn ßavum, Thymus dalmaticus, Vero- 7iica hederifolia, Viola hirta, V. scotophylla, V. silvestris. Aus Niederösterreich einges. von Prihoda: Anchusa italica, Euphorbia lucida, Genista procumhens, Linum ßainim, Myagrum, 2)erfoliatutn, Polygala 7najor, Serratula heterophylla, Siler trilobum, Sisymbrium Columnae, S. Loeselii, Thesium ramosum. Obige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 K. Mark) abgegeben werden. Kcdaeliiir und Herausgeber Dr. Alezander Skofltz. — Verlag von C. Gerold's Sobn. Druck und Papier der C. Ueberreuter'srhen Buclidruckerei (M. Salzer). Oesterreicliische Botanisclie Zeitschrift. D!e österreichische /—\ Exemplare botanische Zeitschrift l^l?2fQjH die frei durch die Post be- erscheint Ö zogen werden sollen, sind den Ersten jeden Monats. blos bei der Redaktion Man pränumerirt auf selbe *"'' CV- Bez., Schlossgasse Nr. 15) mit 8 fl. Ost. Vf. r^ , ., , r> A •! ^^ pränumeriren. (IG R. Mark} RntaiiiK uiiQ BfltaniKßr i™ ^'^^^ ^es ganziährig. oder mit OUltt«""^ """ WUiailllVCI. Buchhandels^ übernimmt 4 fl. Ost. >V. (^S ß. Mark} Pränumeration halbjährig. -^-v^— ^^ Gerold's Sohn Inserate imTn ^ ^^ '" Wien. die ganze Petitzeile Tff= lO sowie alle übrigen 15 kr. öst. W. *■ *i^^« Buchhandlungen. XXXII. Jahrgang. WIEN. October 1883. INHALT: Geoglosswn sphagnophilum. Von Voss. — Eine Vergrünung. Von Dr. Hanausek. — Die Gablerreben. Von Rathay. — Zur Flora von Niederösterreich. Von Keller. — Mykologisches. Von Schulzer. — Zur Flora von Luhatschowitz. Von Schlögl. — Schedae ad Fl. Austr. Hung. Von Heimerl. — Flora des Etna. Von Strobl. — Zur Abwehr. Von Braun. — Literaturbe- richte. — Correspondenz. Von H ohenbühel, Dr. Borbäs. Artzt, Scharlok. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Botanischer Tauschverein. — Inserat. Geoglossujn sphagnophilum Ehrb. Von Prof. Wilhelm Voss. Ehrenberg hat in „Sylvae mycologicae berolinenses", — Be- rolini 1818 — auf Seite 30 sub Nr. 52 unter obigem Namen einen Pilz beschrieben, der, wie es scheint, wenig gekannt ist. Die Dia- gnose, welche ich der Güte des Herrn Th. Vogel, Secretär der königl. Bibliothek in Berlin, verdanke, lautet: ^^Geoglossum sphagnophilum, glabrum magnum; clava olivaceo- atrata; stipite tereti (saepe longo) purpureo-atro, intus concolor. ünum specimen legi 4" longum. Forma et magnitudine convenit cum icoue Schmidel Tab. 25 Fig. 1—19 quam Pers. ad Geogl. hirsu- t'um allegavit". Geogl. sphagnophilum wurde in Rabenhorst's Kryptogamen- flora (1. Bd. p. 328) aufgenommen, scheint jedoch in der Folge von den Mykologen zu G. glabrum Pers. gezogen worden zu sein, unter dessen Synonymen es auch Streiuz im Nomenciator fungorum auf- führt. In der Literatur fand ich diesen Pilz unter Ehrenberg's Namen im 2. Jahreshefte des Vereines des krainischen Landes-Mu- seums, 1858, worin C. Deschmann, „Beiträge zur Naturgeschichte des Laibacher Morastes" liefert. In diesem Aufsatze wird erwähnt, dass am Rande des Seefensters Primozevcevo jezero näcbst Bevke bei Oberlaibach dieses Geoglossum als Parasit verschiedener Sphagnen {Sph. capillifolium Schrad., subsecundum Nees ab Esenb., laocifolium Oesterr. botan. Zeitschrift. 10. Heft 1882. 25 314 C. Müller) sehr häufig zu finden sei. Auf einer Excursion, welche ich Ende Juli d. J. mit Herrn Custos Deschmann dorthin unter- nommen, gelangte ich in den Besitz lebender Pilze, welche ich we- nige Tage darauf auch am entgegengesetzten Ende des Moores, zwi- schen Lauerza und Brunndorf, reichlich antraf. Die gefundenen Exemplare erlaubten eine eingehende Prüfung, deren wichtigere Er- gebnisse folgende waren. Die Geoglossa wachsen einzeln, selten mehrere zu einem Bü- schel vereinigt, zur Hälfte in die Moospolster eingesenkt und mit ihren Stielen an den Stengeln der Torfmoose befestigt*). Sie sind 5 — 10 Cm. lang, schwarzbraun, glanzlos, glatt und gebrechlich. Die Keule ist walzenförmig, selten kuopfartig, oft seitlich comprimirt und dann gefurcht, 0*5 — 2 Cm. la:ig, au der dicksten Stelle 3 — 8 Mm. breit. Im Querschnitte erkennt man bei jüngeren Pilzen eine weisse, bei älteren eine dunkelbraune lockere Älarkschichte, die von der schwarzen Einden-Hymenial-Schichte deutlich geschieden ist. — Der Stiel ist gerade, selten verschieden gebogen, an der Ansatz- stelle oft in kurze, wurzelähuliche Fortsätze aufgelöst, von der Keule wenig abgesetzt, öfter unmittelbar in diese übergehend, glatt, voll, im Innern schwarz. — Die hyalinen keulenförmigen Asci sind zu- gespitzt, sehr kurz gestielt, enthalten G — 8 Sporen; letztere liegen gehuschelt, gewöhnlich 5 im oberen, 3 im unteren Theile des Schlau- ches. — Die Sporen sind lang, spindelförmig, gerade oder bogig, braim, durchscheinend; sie besitzen 6 — 7 Scheidewände (7-, meis^t 8-zellig). — Die lichtbraunen gegliederten Paraphysen enden mit einer grösseren Zelle, welche sich später als Conidie loslöst (wie bei öeogJossum viride Pers. sec. Puck. Symb. myc. pag. 321). Die Conidien sind oval, ei- oder birnförmig, hellbraun, pellucid. Oeo(jlossum sphagnophilum ist habituell dem G. aJahrum Pers. ähnlich. Von diesem unterscheidet es sich durch den Stiel, der bei G. glabrum feingeschuppt, am Grunde weisslich ist; durch die Sporen, die bei G. plahrum nach Fuckel und Cooke (Symb. myc. p. 333 und Handbook, p. 663) nur 3—4 Scheidewände besitzen; durch die Dimensionen der Schläuche und Sporen, endlich durch die gegliederten und gefärbten Paraphysen, während diese bei G. plabrum ungegliedert und farblos sind. Dieser Unterschiede wegen ist es meiner Ansiclit nach empfehlenswerth, die Ehrenberg'sche Art, deren wichtigste Merkmale in folgender Diagnose ausgedrückt werden könnten, aufrecht zu erhalten. — Apothecia gregaria, solitaria vel subcaespitosa, glabra, arida, fusco-atra vel olivaceo-atra. sicca nigra, fragilia, altitud. 5 — 10 Cm. — Clavula cylindrata, rarissime ovoi- dea, saepe compressa et canaliculata, longitud. 0-5 — 2 Cm., crassitud. 3 — 8 Mm. — Stipes plerumque distinctus, rectus vel rarius cur- vatus, levis. — Asci cyliudraceo-clavati, apice attenuati, breviter pedicillati, longit. 156— 177Mmm., crassit. 22— 31 Mmm. — Sporae ') Ain häufigsten auf Sphagnum cymhifolium Dill. 315 6 — 8mae, conglobatao, in parte ascorum superiore plerumque 5, in- feriore 3, fusideo-elougatae, rectae vel leniter curvulae, dilute fuscae. 6 — 7 septatae, longitud. 73— 80 Mmm., crassitud. 6 — SMmm.^). — Paraphyses filiformes, articulatae, apice ovoideo-incrassato, dilute fulvae; couidia formans. — Conidia simplicia, ovoidea vel ellipsoi- dea, dilute fulva. Hab. Ad Sphagna in locis uliginosis, mensibus Julio et Augusto. Der besprochene Pilz wird in einem Exsiccaten- Werke zur Aus- gabe kommen. Laibacli, 25. August 1882. » Ueber eine Vergriinung von Slnupis arrensisL. (form. dasißcarpa^Q\\i\). Von Dr. T. F. Hanausek. Die inficirte Pflanze zeigt eine dreifache Vergrünung, d. h. die Infection (durch Milben) geschab an Inflorescenzen verschiedener Ent- wicklungsstadieu, denen entsprechend auch die Kesultate der Ver- grünungen verschieden sich gestalteten. Ausser den untersten normal entwickelten Schoten befinden sich oberhalb derselben kurze S-förmig gekrümmte oder eingerollte Schoten, bei denen also die Wirkung der Infection einer Krümmung der Axe zu vergleichen ist, und die von Blüthen stammen, welche zur Zeit der Infection vollkommen entwickelt waren. Von Interesse aber ist das ChJoranthium jener Blüthen, die zur Zeit der Infection noch wenig entwickelt gewesen sein mussten. Die Blattformationen einer und derselben Blüthe sind deutlich geschieden, wie diess Peyritsch-) als erste Vergrünungs- form angeführt hat. Eine derartig vergrünte Blüthe sei hier kurz beschrieben. Die Kelchblätter sind verkehrt-eiförmig, in ein kleines Stielchen verlaufend. Die bleichgrünen Petala besitzen eine kleine, stumpf-eiförmige Platte und einen ebenso langen oder weit längeren Nagel (Stielchen), die Platte ist zumeist eingerollt und gekraust. Die Staubgefässe sind theils deutlich aus Filament und Antbere zu- sammengesetzt, theils derart verändert, dass die Anthereu blattig erscheinen; mitunter ist ein Staubgefäss in seiner Totalität ein dünnes, zungeuartiges Blättchen. Die grösste Metamorphose zeigt das Gynae- ceum. Dasselbe ragt 1—2 Cm. weit aus der Blüthe hervor und be- steht aus einem dünnen Stielchen, an dessen oberem (freiem) Ende *) Bei G. glahrum nach Karsten (Mycolog. Fennica, I. pag. 30) Asci 92—110 : 10—12, Sporae •J2-2S : 4-6. 2) Zur Aetiologie der Chloranthien einiger Ärabis-kxiQn, Pringsheim, Jahrb. f. wiss. Bot. 1882, Heft 1, p. 1 22. 25* 316 der Fruchtknoten als ein Knopf mit einem kurzen, meist gekrümmten Griffelchen entwickelt ist. Auch die Blüthenstiele sind weit länger, als an der normalen Pflanze. — Die dritte Chloranthiumform — an derselben Pflanze — zeigt eine ganz verkürzte Inflorescenzaxe, die Inflorescenzen sind dichte ganz verblattete Knäuel, alle Blüthenbe- standtheile atrophisch, und nur die Sepala (und Petala) sind zu er- kennen. Diese Blüthen waren also zur Infectionszeit noch in erster Jugend und nur wenig entwickelt. Schloss Atzenbrugg, August 1882. Die Gabler- oder Zwiewipflerreben, eine vorläufige Mittheilung*). Von Emmerich Räthay. (Mit einer lithogr. Tafel.) I. Ansichten der Hauer über die Gabler. Unter „Gabler" oder „Zwiewipfler" verstehen die Winzer in den verschiedenen Weingegenden Nieder-Oesterreichs mehr oder minder häufig gabelig verzweigte und nur wenig oder gar nicht fruchtbare Eeben von niedrigem Wüchse, über welche unter ihnen ganz allgemein die folgenden Ansichten verbreitet sind: 1. Gabler entstehen in sehr verschiedenen Lagen aus anfäng- lich normalen Reben und zwar gewöhnlich in grösserer Zahl neben- einander. 2. Erst entstandene Gabler zeigen eine gewöhnliche Vegetation und Fruchtbarkeit und können wieder zu normalen Reben werden, wesshalb man sie nicht ausrodet. 3. Alte Gabler verändern ihren Charakter niemals mehr, daher sie in gepflegten Weingärten nicht geduldet werden. 4. Stecklinge von Gablern werden wieder Gabler. 5. Wird ein Gabler zur Vermehrung durch das sog. Vergruben verwendet, so werden gleichfalls Gabler erhalten. In einigen Gegenden haben die Hauer überdiess noch beson- dere Ansichten über die Gabler. So glauben sie um Baden und Vöslau, dass die Gabler nur dort entstehen, wo bei heftigen Regen- güssen Erde angeschwemmt wird, und umLangenlois sind sieder Meinung, dass die Gabler in gewissen Localitäten stets auftreten, wenn auf diesen lange Zeit hindurch (20—30 Jahre) ununterbrochen Weinbau getrieben wird. Mehrjährige Cultur von Mais, Luzerne etc. genüge dann, um die „erschöpften Gründe" — „Gablergründe" — für den Weinbau wieder geeignet zu machen, dasselbe Hesse sich ') Eine ausführliche Mittheilung über den gleichen Gegenstand wird noch im Laufe dieses Jahres erscheinen. /?i7/4?j ad -n-J.^c. 317 aber durch die ausgiebigste Düngung allein nicht erreichen. Nach der Angabe eines sehr intelligenten Winzers in Langenlois werden die normalen Beben sehr bald zu Gablern, wenn man auf den Bo- den, in welchem sie wurzeln, etwas von der Erde bringt, die man bei einem Gabler aufgrub. Ferner will man hier und um Joching und Weissenkirchen allgemein beobachtet haben, dass die Beben gewisser Sorten (grüner Veltliner, rother Veltliner, Grünling) sehr häufig, dagegen die des Eieslings^) niemals zu Gablern werden. Endlich hört man hie und da, dass sich die Gabler mit den Beisern normaler Beben veredeln lassen. II. Die Sprosse, Banken und Inflorescenzen der Bebe. Bevor ich die Eigenthümlichkeiten mittheile, durch welche sich die Gabler von normalen Beben unterscheiden, halte ich es für noth- wendig, erst Einiges über die Sprosse, Banken und Inflorescenzen der Bebe zu sagen. Diese producirt bekanntlich zweierlei Triebe, nämlich Langtriebe oder „Lotten" und Kurztriebe oder „Geize". Letztere werden von unseren Hauern jedenfalls desshalb, weil sie in den Achseln der Laubblätter entstehen, „Ichsenbrut" oder verschlechtert „Irxon- brut" genannt. Die Beschaffenheit einer nicht blühenden Lotte wurde von Eichler wie folgt beschrieben: „Nach zwei grundständigen Nieder- blättern trägt sie eine Anzahl (bis gegen 40) von Laubblättern, allesammt zweizeilig alternirend, und allesammt mit je einer Geize in den Achseln. Die untersten 3 — 5 Laubblätter sind noch ohne Banken; von da ab tritt Bankenbildung ein, wobei die Banken den Blättern gegenüberstehen. Mit grosser Begelmässigkeit folgt dabei auf je zwei rankeutrageude Knoten ein rankenloser, so dass die Banken, wo ihrer zwei unmittelbar auf einander folgen, nach ent- gegengesetzten Seiten der Lotten hinfallen, auf die nämliche aber, wo sie durch einen raukenlosen Knoten getrennt sind". An blühenden Lotten ist bekanntlich alles gerade so, wie an nicht blühenden, nur dass an Stelle der untersten 1 — 2, mitunter bis 5 Banken, Inflorescenzen stehen. Die zweite Sprossform der Weinrebe stellen die Geize dar. Diese entstehen in den Achseln der Laubblätter und unterscheiden sich in mehrfacher Beziehung von den Lotten. Die Banken der Weinrebe sind gewöhnlich zweiarmig — wesshalb sie von den Weinbauern Gabeln genannt werden — und besitzen an der Gabelstelle ein nach abwärts gerichtetes Schüppchen. Ausser diesem findet sich aber an vielen Gabeln an dem unteren, längeren Arme noch ein zweites und zwar aufwärts gerichtetes und gegenüber von diesem auch noch ein Arm, und dann sind die ') Es sei hier bemerkt, dass die Rieslingsorte um Langenlois, Joching und Weissenkirchen nur selten gepflanzt wird. 318 Kanten dreiarmig. In allen Fällen sind dieselben aber dessbalb, weil ihre kleinen Schüppchen Blätter sind, als Sprosse zu betrachten. Die Inflorescenzen der Weinrebe, die gegen den botanischen Sprachgebrauch Trauben genannt werden, nehmen, wie bereits oben erwähnt wurde, an blühenden Lotten die Stelle von Ranken ein. Sie sind als zweiarmige Ranken zu betrachten, von denen gewöhnlich nur der obere Arm, seltener beide Arme als Inflorescenzen ausge- bildet sind. Die dem einzelnen Rankenarme entsprechende Inflorescenz stellt eine meist doppelttraubige Rispe dar, deren Verzweigungen nach Eichler unterwärts oftmals decussirt, oberwärts spiralig alter- nirend sind und schliesslich in drei- oder zweiblüthige Dichasien ausgehen. III. Die morphologischen Eigenthümlichkeiten der Gabler. Nach meinen Untersuchungen zeigen die Gabler oder Zwie- wipfler die folgenden Eigenthümlichkeiten: 1. Eine reiche, gabelige Verzweigung, welche dadurch zu Stande kommt, dass sich an den Reben, an Stelle vieler der gewöhnlichen Ranken, vielarmige Ranken oder mehr oder weniger starke Laubsprosse entwickeln, welche mit ihren Muttersprossen eine Art von Gabeln bilden (Figur I bei III, IV, 3). 2. Verbänderungen der Stengel (Fasciationes), welche sich aus der Verwachsung des unteren Theiles einzelner Rauken, oder der an Stelle dieser befindlichen Laubtriebe, mit ihren Muttersprossen erklären (Fig. 1 bei V und 4). 3. Einzelne Blattpaare, deren freie Spreiten mit den Unterseiten einander zugekehrt sind, und deren Stiele zu einem breiten und seitlich gefurchten Stiele verwachsen sind (Fig. 1 Doppelblatt b* B II). Das Vorkommen solcher Blatt- paare steht, wie ich weiter unten an einem Beispiele zeigen werde, mit den unter 1 und 2 angeführten Eigenschaften im Zusammen- hange. 4. Einzelne Blattpaare, deren Blätter seitlich so mit einander verwachsen sind, dass ihre Stiele nur einen breiten, auf der Oberseite von einer Furche durchzogenen Stiel bilden und ihre Spreiten zu einer grossen Spreite vereinigt sind, deren linke Hälfte dem einen, und deren rechte Hälfte dem zweiten Blatte angehört (Fig. 1 Doppel- blatt B, B,). 5. Laubsprosse anstatt der normalen Blüthenstände und an ihnen blattgegenständig kleine und armblüthige Blüthenstände (Fig. 3), aus denen sich wenigbeerige Trauben — die typischen Gablertrauben — entwickeln. In dieser Eigenschaft liegt die Ursache der Unfruchtbarkeit der Gabler. 6. Blüthenstände oder anstatt dieser Laubsprosse, welche mit dem unteren Theile ihren Muttersprossen an- gewachsen sind (Fig. 4). 319 7. Einen geringeren Höhenwiiclis und einen biiscli- artigen Habitus. IV. Erklärung der auf der beigegebenen Tafel dargestellten Gablerzweige. In allen Figuren sind von den normalen Blättern nur die Blattstiele gezeichnet und die Lotteuknospen mit L und die Geize und Geizenknospen mit G bezeichnet. Fig. 1 stellt einen Theil einer sehr merkwürdigen Gablerlotte dar. Dieser gehören die Knoten (Lottenknoten) I — VI an, über welche der Reihe nach das Folgende bemerkt sei : Lottenknoten I. Dieser muss der Eegel gemäss seinem Laub- blatte I gegenüber eine Rauke besitzen, weil ihm zwei in der Figur nicht gezeichnete Knoten vorangehen, von denen der obere ranken- los, der untere rankeutrageud ist. Eine solche zeigt der Knoten I in R I auch wirklich, doch ist sie mit ihrem untersten Internodium dem Lotteuinternodium I — 11 angewachsen und ausserdem zu einem starken Laubtrieb 1 — 5 entwickelt, durch den die Lotte, von dem Knoten II an, zur Seite gedrängt wurde. Speciell von dem Knoten (Rankenkuoteu) 1 — 5 der Ranke R I gilt das Folgende: Rankenknoten 1. Diesem entspringt das Laubblatt B, und die als Laubspross entwickelte Rauke R,, von welcher der obere Theil wahrscheinlich durch Hagel verunglückte und von der in Folge dessen nur mehr wenige Theile, nämlich die Knoten *, **, die Blätter b*, b** und die mehrgabelige Ranke r* vorhanden sind. Das erste unter dem Knoten * gelegene Internodium ist so sehr ver- kürzt, dass in Folge dessen jener unmittelbar neben dem Knoten der Ranke R I und dem Lottenkaoten II zu stehen kommt und der Stiel ihres Laubblattes b* mit dem des Lotteublattes B II so ver- wachsen ist, dass die freien Spreiten beider Blätter einander die Unterseite zukehren. Der untere Theil des Internodiums *— ** der Ranke R, ist ein Stück weit mit deren Ranke r* verwachsen. Im oberen Theile der Verwachsung bemerkt man die Furche v. Rankenknoten 2. Aus ihm entspringt das Blatt B3 63 und' die vielarmige Ranke R^. Ersteres ist durch seitliche Verwachsung der Stiele und Spreiten zweier Blätter entstanden, wie daraus her- vorgeht, dass es einen sehr breiten und oberseits gefurchten (x die Furche) Stiel und eine viellappige und vielnervige Blattspreite be- sitzt. Das Erscheinen des einen der das Blatt B^ B^ zusammensetzen- den beiden Blätter lässt sich vorläufig nicht erklären. Rankenknoten 3. Er bildet den Ursprung des Laubblattes B3 und der als Laubspross entwickelten Ranke R3. Rankenknoten 4. Au ihm befestigen sich das Laubblatt B^ und die als Laubspross entwickelte Ranke R^, welche mit ihrem ersten Internodium dem Internodium 4 — 5 der Mutterrauke R I an- gewachsen ist und diese von dem Knoten 5 an zur Seite drängt, y ist eine zwischen den beiden mit einander verwachsenen Interno- dien befindliche Furche. 320 Lottenknoten IL Dieser trägt das Laubblatt B II, dessen Yerwachsuug mit dem Laubblatte b* des secundären Rankensprosses R, bereits oben (Rankenknoteu 1) besprochen wurde. Lottenknoten III. Diesem entspringt das Laubblatt B III und die als Laubspross entwickelte Ranke R III. Lotteuknoten IV, V und VI. Diese zeigen genau dieselben Verhältnisse, wie die schon besprochenen Rankenknoten 3, 4 und 5. z ist eine Furche. Fig. 2 zeigt die kritische Partie der in Fig. 1 dargestellten Gablerlotte in verkehrter Stellung. In ihr ist a ß die ideale Grenze zwischen den Theilen der Lotte einerseits und jenen der Ranke R I andrerseits und das Stück u der Linie a ß die ideale Grenze zwischen den verwachsenen Stielen der Blätter b'"'' und B IL w ist eine tiefe Furche, welche sich zwischen den verwachsenen Theilen der Ranke R. und r* befindet. Fig. 3 stellt ein Stück einer Gablerlotte dar, welches sich un- mittelbar über dem Knoten dieser befindet, der die erste Ranke trägt. An dem Knoten I sieht mau das Laubblatt I und diesem gegenüber an Stelle einer gewöhnlichen Inflorescenz den Spross RI, von dessen zwei Blättern Bj B.^ das untere als Laubblatt, das obere als Schuppe entwickelt ist. Ersterem steht die kleine Inflorescenz R, — eine typische Gabler-Inflorescenz — , letzterem aber die ein- fache Ranke R3 gegenüber, üebrigens lässt sich der ganze Spross als eine dreiarmige Ranke betrachten, deren erstes Schüppchen als Laubblatt, und deren erster Arm als Inflorescenz entwickelt ist. Fig. 4 stellt das unmittelbar über dem unteren, rankenlosen Theile befindliche Stück I, II einer Gahlerlotte dar. Dem Knoten I entspringt das Laubblatt B I und die dreiarmige Ranke R I, deren erstes luternodium dem Lotteninteruodium I — II augewachsen ist, während ihre drei Arme R,, R,, R I frei sind. Von diesen ist der Arm R, zu einer kleinen Inflorescenz entwickelt. N ist die Narbe, die ein abgefallener Geiz zurückliess. Zur Flora von Niederösterreich. Von J. B. Keller. Bei einem am 6. August a. c. von Tulln nach Rohr und von da nach Judenau gemachten Ausfluge beobachtete ich Cephalaria transsilvanica Schrad. unweit Wördern an der der Donau zugewen- deten Dammböschung der Eisenbahn ungefähr an der Stelle, wo Hippophae rhamnoides die jenseitigen Böschuugen überwuchert; letz- tere scheint sich übrigens längs der Bahndämme auch weiter west- wärts zu verbreiten, da ich sie auch zwischen Wördern und Tulln wiederholt beobachtete. Die grosse , von Tulln seitwärts Rohr bis nach Judenau sich hinziehende Wiese duftete von dem Wohlgeruche der in Unzahl wohl im letzten Blüthenstadium hier zumeist auf 321 Lotus corniculatus wuchernden Orohanche gracilis Smith , welche in zwei unbedeutenden Abänderunc^en vertreten war. Tragopogon major Jacq., Peueedanuni Chahraei Rchb., P. Cervaria und P. palustre Mönch, Thymus Chamaedri/s Fr., G-aleopsis pubescens, Scutellaria hastifolia und unter der hier gemeiuen Gypsophila muralis noch: Dlanthus saxifragus L. w eissblühend! — An feuchten Stellen in der Nähe des Baches: Dlanthus superbus L., gegen die Haferfelder hin : Centunculus mlnimus, Sherardta arvensis. Am 7. August a. c. machte ich in Gesellschaft der Herren H. Braun und L. Keller eine Excursion auf den Haglersberg bei Goys; leider viel zu spät, um endlich einmal auch in den Besitz einiger schöner Exemplare der Rosa Braunii (m) etc. zu gelangen. Das Terrain schien durchwühlt , die zahlreichen Sträucher fast nackt, arm am Laube; nur noch wenige seltene dürftige Exemplare bilde- ten die Nachlese. Rosa coUina Jacq. zeigte fast durchaus halbent- wickelte ganz verdorrte auf die erste Berührung hinfällige Schein- früchte. Von den hier gefundenen Novitäten nenne ich vorläufig Rosa ßoccida Desegl. stark bestachelt, wie alle hier wachsenden For- men, R. arvatica Paget und zwei Verbascwn-kxiQü. aus der Ver- wandtschaft des hier wachsenden, von mir am Ostabhauge des Haglersberges gefundenen Verb, speciosum Schrad, das eine mit sehr kleinen dichter gedrängten Blüthen, vielleicht Verb. spec. X nigrum? Es war eine Genugthuung für mich, an Ort und Stelle mich über den Artenwerth der R. Braunii zu bemhigen. Herr Director Crepin beehrte mich vor einigen Wochen mit einem Schreiben, worin derselbe um Zusendung einiger Exemplare dieser Rose, die nach seiner gütigen Mittheilung auch bei Belgrad gefunden worden sei, ersuchte, um selbe noch an gebührender Stelle des damals schon druckfertigen VI. Heftes seiner Primitiae berücksichtigen zu können. Auf meine Sendung antwortete er sehr bald (Ende Juli a. c.) und äusserte sich dahin, dass diese Rose zur Rosa inuoluta gehöre und zunächst seiner R. coronata stehe, von der sie specifisch nicht ver- schieden sei. Dem ausgezeichneten Gelehrten sind offenbar die dichte Staubdrüsigkeit des Laubes und die zusammengesetzte reich- drüsige Serratur bei der Besichtigung der ihm übersandten ange- leimten zwei Herbarexemplare entgangen, sowie auch der auffallende terpentinartige oder harzige Geruch, den diese Sträucher verbreiten, so dass ausser der reichen an und für sich schon schwerwiegen- den Stieldrüsigkeit der Zweige, wesshalb selbe Crepin für eine Varietät gelten lässt, wohl noch auch obige, die Hingehörigkeit zwischen den Rotten der Rubiginosarum und Sabiniarum d. h. meine Auffassung in meiner obcitirten Rosenarbeit, bekräftigende Eigen- schaften zu erwägen waren, wesshalb die R. Braunii neben der R. involuta insolange als Species zu gelten hat, als wir die R. rubi- ginosa L. von der R. micrantha Sm. als solche unterscheiden! Wien, am 2L August 1882. 322 Mykologisches. Von Stephan Schulzer v. Müggenburg. Beim Agar, spectabilis Fr., so wie bei seineu Verwandten, fand ich immer einen eigenthümlichen, mir nicht angenehmen Geruch, dabei einen widerlich-bittern Geschmack, und bemerkte: dass ihr Fleisch, in Wasser gethan, dasselbe gelb färbt. Da Dr. E. Fries weder in den Hj^meuomyc. europ., noch bei seinen schönen Icones, davon etwas erwähnt, obschon alles Angegebene wirklich sehr auffällig bemerkbar ist, so dringt sich die Frage um so mehr auf: Ob das wahrhaftig constante, oder den Pilzen vielleicht nur in manchen Gegenden anhaftende Eigenschaften sind, weil Dr. Rabenhorst in der ersten Ausgabe seiner Kryptogamenflora Deutschlands ebenfalls das gelbe Fleisch als „bitterlich-scliarf" bezeichnet, und es wohl kaum anzunehmen ist, Vater Fries hätte derlei zur Ermittlung der Ver- wandtschaft sowohl, als der inneren Eigenschaften dieser Wesen höchst beachtenswerthe Factore für geringfügig angesehen. Im Interesse der Wissenschaft bitte ich meine Herren Berufs- genossen recht inständig, die kleine Mühe nicht zu scheuen, mir ihre diessfälligen Beobachtungen in wenig Worten gefälligst mit- zutheilen. Botanische Excursionsergebnisse von Luhatschowitz. Von Prof. Ludwig Schlögl. (Schluss.) Primula elatior Jacq. Im Walde der grossen Kamena. LysimacMa vulgaris L. Häufig am Rikabache. — Nummularia L. Gemein auf Wiesen und in Hecken. — nemorum L. Im Laubwalde der grossen Kamena. AnagaUis arvensis L. Gemein auf Feldern. Fraxinus excelsior L. Häufig an den Bachufern. Ligustrum vulgare L. Gemein in Hecken und am Rande der Wälder. Erythraea Centaurium Pers. Häufig in den offenen Wäldern; häu- figer jedoch erscheint die Form E. linariifolia Pers., besonders im Thale auf den Wiesen. Convolvulus arvensis L. Gemein auf Feldern. — sepium L. In Hecken ebenso gemein. Cuscuta europaea L. Als Schmarotzer beobachtet auf Achillea Mille- folimn, Crepis hieracioides, Cichorium Intt/bus, Leontodon vul- garis, Holostemn wnbellatum, Ranunculus auricomus, Galium Mollugo, Urtica dioica, Euphorbia Gyparissias und Equisetum arvense. 323 Ouscuta Epithymum L. Gemein als Schmarotzer auf Kleefeldern {Trifolien pratense), ebenso beobachtet auf Lotus corniculatus. Echium vulgare L. Gemein auf Ackerrändern und auf Schuttplätzen. Palmonaria officinalis L. Häufig in den Waldschluchten. Myosotis palustris Withering. Gemein an Bachufern und nassen Stellen. Anchusa arvensis Mnch. Zerstreut auf Aeckern. Symphitmn officinale L. Auf Wiesen gemein. Datura Slramonium L. Zerstreut auf Schuttplätzen. Solanum Dulcamara L. In Gebüschen am Rikabache. — tuberosum L. Wird in mehreren Spielarten als Hauptnährpflanze gebaut. — nigrum L. Gemein auf Schuttplätzen. Verbascum Thapsus L. Am Abhänge des Oboraberges. — nigrum L. Nicht selten an Wegen bei Poslowitz. Scrophularia nodosa L. Gemein in Gebüschen. Linaria vulgaris Moench. Häufig an Feldrainen. Veronica officinalis L. Häufig in den Wäldern auf der grossen Kameua. — Anagallis L. Häufig an überschwemmten Plätzen und an Bach- ufern. — agrestis L. Gemein auf Feldern. Euphrasia officinalis L. und zwar: E. nemorosa Pers. Gemein auf Wiesen und Bergabhängen. — Oclontites L. Häufig auf Feldern und Schuttplätzen. Melampyrum pratense L. Gemein in Laubwäldern. Salvia pratensis L. Nicht selten auf den Bergabhängen. — verticillata L. Zerstreut an Wegrändern. Lycopus europaeus L. Häufig an Bachufern. — exaltatus L. Zerstreut an denselben Standorten. Mentha silvestris L. An Wassergräben, kommt auch in der Varietät — nemorosa Willd, vor. — piperita L. Nicht selten an Zäunen. — arvensis L. Auf Aeckern und an Wassergräben häufig. Thymus Serpyllum L. Sehr gemein an den Bergabhängen. Origanum vulgare L. Häufig an Wegrändern bei Eetechow. Prunella vulgaris L. Gemein an Waldrändern. — grandißora Jacq. Weniger häufig an Waldrändern. — alba Pallas. Vereinzelt an denselben Standorten. Melittis Melissophyllum L. Einzeln auf der grossen Kamena. Marrubium peregrinum L. Auf Schuttplätzen in der Form M. an- gustifolium Koch. Stachys Betonica Benth. In Gebüschen bei Poslowitz. — palustris L. Häufig auf Aeckern und am Kikabache. Galeopsis Tetrahit L. Häufig auf Schuttplätzen, ebenso die Form — versicolor Curt. Am Wege bei der Brettsäge. — Ladanum L. 324 Oaleopsis ochroleuca L. Beide letztere Arten auf Feldern und Schutt- plätzen gemein. Ballota nigra L. Häufig an Wegrändern. Leonurus Cardiaca L. Auf Schuttplätzen in Poslowitz. Lamium purpureum L. Gemein an Wegrändern. Nepeta Olechoma Benth. Gemein an Hecken und Bachufern. Verbena officinalis L. Gemein an Wegrändern. Plantago major L. Gemein auf Grasplätzen und an Wegen. — media L. Weniger häufig auf Grasplätzen. — lanceolata L. Gemein au Wegen und auf Wiesen. Sderanthus annuus L. Auf Feldern gemein. Amarantus Blitum L. Gemein auf Schuttplätzeu. Kochia prostrata Schrad. Zerstreut an Feldwegen. Chenopodium polyspermum L. An Wegen und an Gartenzäunen. — album L, — rubrum L. Beide Arten auf Schuttplätzen und an Wegen gemein. Beta vulgaris L. In Gärten und auf Feldern gebaut. Spinacia oleracea L. In Gärten gebaut als Gemüsepflanze. Atriplex patula L. mit A. hastata L. Nicht selten am Kikabache. Rumex aquaticus L. Zerstreut auf Wiesen. — crispus L. Auf Schuttplätzen und an Wegrändern häufig. — obtusifolius L. An denselben Standorten ebenso häufig. — conglomeratus Murr. Nicht selten auf Wiesen am Rikabache. — Acetosa L. Häufig auf Wiesen. Polygoymm aviculare L. Gemein an Wegen und Zäunen. — Convolvulus L. Häufig am Rikabache. — Persicaria L. Erscheint in den Formen P. scabrum Moench und P. nodosum Pers. an Gräben und Wegrändern. — lapathifoUum L. Nicht selten in Wassergräben. Asarum europaeum L. Häufig im Laubwalde hinter der Brettsäge. Euphorbia helioscopia Scop. Gemein in Gärten und auf Feldern. — platyphyllos L. An Wassergräben nicht selten. — eooigua L. Zerstreut in Gärten. — Gyparissias Scop. Höchst gemein. — falcata L. Selten auf Feldern. — amygdaloides L. Häufig im Laubwalde der grossen Kamena. Urtica urens L. — dioica L. Beide Arten gemein an Wegrändern, Hecken und Schuttplätzen. Cannabis sativa L. Wird auf Feldern im Grossen gebaut. Alnu^ glutinosa L. Gemein an den ufern des Rikabaches. Betula alba L. Bildet kleinere Bestände und ist zerstreut unter Nadelbäumen. Carpinus BeUdus L. Meist untermischt und an Waldrändern sich vorfindend. Corylus Avellana L. Gemein in Gebüschen und Wäldern. Fagus silvatica L. Bildet grosse Waldbestände. 325 Quercibs Bohur L. und zwar: Qu. ped'uncnlataWiwh. und Qu. sessili- flora Sm. Tlieils in ganzen Beständen, theils untermischt ande- ren Laubhölzern. Salix fragilis L. — alba L. — amygdalina L. — purpurea L. und die Form S. rubra Huds. • — viminalis L. Alle Arten finden sich an Ufern, auf Wiesen und an nassen Stellen häufig vor. — Caprea L. Gemein in Wäldern und Hecken. Populus alba L. An den Ufern des Eikabaches zerstreut, — tremula L. In Wäldern nicht selten. ^ pyramidalis Kox. Als Alleebaum an der Strasse gepflanzt. Piniis silvestris L. Bildet auf den Bergen grössere Bestände. — Picea L. Kommt nur in einzelnen Exemplaren vor. — Abies L. In grösseren Beständen mit der Kiefer. — Larioc L. Findet sich untermischt in den Wäldern. Juniperus communis L. Höchst gemein auf den sonnigen Hügeln und in Wäldern. Sparganium ramosum L. Gemein am Mühlgraben des Eikabaches. Arum macidatum L. Zerstreut am sandigen Feldrande bei Eetechow. Lemna minor L. Zerstreut in Tümpeln neben der Strasse nach Unter- Lhotta. Potamogeton lucens L. Im Mühlgraben nicht selten. Alisma parnassifolium L, In Tümpeln neben der Strasse nach Unter- Lhotta. Triglochin maritimum L. Zerstreut am Eika- Wildbache. Iris Pseudacorus L. Im Mühlgraben des Eikabaches. Majanthemum bifolium Schmidt. In den Laubwäldern des Obetovska- Berges und hinter der Brettsäge. Allium sativum, L. — Cepa L. und — Schoenoprasum L. werden in Gärten für den Küchenbedarf gebaut. Juncus communis Mey. An nassen Stellen gemein. — articulatus L. An denselben Standorten. Luzula albida DC. In den Wäldern häufig. Zea Mays L. Auf den Feldern am Bache als Viehfutter gebaut. Panicum miliaceum L. Als Nahrungspflauze angebaut. — Grus galli L. Unkraut auf den Aeckern am Bache. Alopecurus pratensis L. Gemein auf Wiesen. Agrostis canina L. An Wegen und Bergabhängen. Phrag^nites commimis Dinn. Zerstreut an Bächen. Aira caespitosa L. Auf Wiesen nicht selten. Avena sativa L. Als Futterpflanze angebaut. — fatua L. Als lästiges Getreideunkraut sehr gemein. Melica nutans L. In den Wäldern der grossen Kameua. Briza media L. Auf den Berg- und Waldweiden häufig. 326 Molinia coerulea Moench. Auf der grossen und kleinen Kamena. Dactylis glomerata L. Gemein auf Wiesen. JBromus arvensis L. Zerstreut als Ackeruukraut. — erectus Huds. Auf Feldern nicht selten, Triticum vulgare Vill. Wird nur im Thale auf gutem Boden als Winterfrucht, sonst als Sommerfrucht angebaut. — repens L. Gemein auf Grasplätzen und Feldern. Seeale cereale L. Als Hauptnahrungspflanze gebaut, Mordeum vulgare L. Wird angebaut. Lolium perenne L. Gemein auf Wiesen und Grasplätzen. — temulentum L. und zwar: L. arvense With. Ein sehr lästiges Getreideunkraut, besonders unter Gerste. JEquisetwm arvense L. Häufig auf Feldern ein lästiges Unkraut. — palustre L. Auf manchen Wiesen zerstreut. Polypodium vulgare L. In Laubwäldern. — Dryopteris L. Gemein in den Laubwäldern, Aspidium Filix mas Sw. In Wäldern, wie hinter der Brettsäge und im Komonec-Walde, AsiÄeyiium Filix femina Beruh. In Waldschluchten und Hohlwegen häufig. Schedae ad „Floram exsiccatam Austro-Hungaricam" a Museo botauico iinhersitatis Viudobonensis editani Auetore A. Kerner. Wien, Frick. (Schluss.) 237. Senecio Doria L. Aspern n. Wien. — 238. Gnaphalium arenarium L. Magyarfalva in Ungarn. — 239. Chrysanthemum einer ariaefolium Treviranus (als Pyrethrum) Vis. = Chrysanthenum rigidum Vis. olim = Chr. Turreanum Vis. olim. Spalato. — 240. Chr. tenuifolium Kit. in Schult. Oest. Flora = Chr. tricho- phyllum Boiss. = Chamaemelum uniglandulosum Visiani etc.; vide Aschers on: „über Pflanzen des Kitaiberschen Herbars" in zoolog.- botan. Ges. XVI und XVII. St. Gothärd in Siebenbürgen. — 241. Anacyclus clavatus Desf. (unter Anthemis), Pers. Spalato. — 242. Asteriscus aquaticus L. (als Buphthalmum). Spalato. — 243. JBuph- thalmum speciosissimum Arduino, Lessiug (als Telekia). Val Ve.stino in Süd-Tirol. — 244. laula Germanica L. Leopoldsberg bei Wien. — 245. /. hyhrida {ensifolia X germanica) Baumgarten. Vom selben Standorte. — 246. /. ensifolia L. Leopoldsberg bei Wien! — 247. I. Neilreichii Beck in sched. {ensifoliaX,salicina) = /. stricta Tausch ß. Neilreichii Beck: Inulae Europ. in Denksch. d. Wiener Akademie XLIV. p. 33 = /. ensifolia X salicina Neilr. Nachtr. zur niederöst. Flora. Bisamberg b. Wien. — 248. I. Hausmanni Huter {ensifoliaXi 327 hirta) in Gest. Bot. Ztg. XIII. p. 137. Süd-Tirol, Val Vestino. Man vergleiche über die angeführten Nummern 244 bis 248 Beck's Inu- len-Monographie I. c. — 249. /. Candida L. (als Conyza), Spalato. — 250. Phagnalo7i rvpestre L. (als Conyza) DC. = Conyza sa.ra- tilis Host non Cass. Spalato. — 251. Äster canns W. K. Baum- garten a. d. March. — 252. Erigeron alpinus L. Trius in Central- Tirol. — 253. Erig. uniflorus L. Ebenfalls von Trins. — 254. E. neglectus Kern, in Ber. d. naturw.-medic. Vereins in Innsbruck, III. und in Bänitz Herb. Europ. Lief. XXXIH. Alpen um G schnitz in Tirol. Im vorliegenden Werke mit Diagnose und Uebersicht der unterscheidenden Merkmale von E. aljnnus L. und E. vnifiorus L. In den Alpen kommt, wie hier nachgewiesen wird, neben den eben genannten zwei Arten noch der dem E. imiflorus L. habituell ähn- liche E. neglectus Kern er vor; interessanter Weise kommen in Scan- dinavien (Lappland, Dorre) nur E. imißorvs L. und E. neglectus Kerner vor, während E. alpimts L. daselbst fehlt, wie auch schon Linne richtig augegeben hat, und dieses Vorkommen des E. ne- glectvs Kerner im Norden erklärt befriedigend die Angabe neuerer scandinavischer Floristen, dass nämlich auch E. alpinus L. entgegen Linne's Angaben im Norden aufgefunden worden sei. — 255. Sta- tice angustifolia Tausch (1828) == St. serotina Kchb. (1830) = St. Gmelini Koch non Willd. = St. Limonium Host, Vis. non St. Li- monivm a. Linne Spec. plant. Zaule bei Triest. — 256. St. Gme- lini Willd. (1797) = St. scoparia Pallas. Ofen. — 257. Daphne petraea Leybold — - D. rvpestris Facchini. Süd-Tirol, Val Vestino. — 258. -Z>. Blagayana Freyer in Koch Syn. Laibach. — 259. The- sium rostrat'um M. K. Innsbruck. — 260. Chenopodium botryoides Sm. Pest. — 261. Chenopod. rubrum L. Gschnitz-Thal in Tirol. — 262. Kocliia arenaria Fl. d. Wetterau I. p. 356 (als Chenopodium)^ Roth. Pest. — 263. Salix Wichurae {incana>^purpurea) Pokorny Oesterr. Holzpfianzen. Krems in Niederösterreich. — 264. Ubmis campestris L. = U. montana Smith, Host.; Innsbruck. Da Linne's Beschreibung, Citate etc. keine sichere Entscheidung darüber zu- lassen, welche Ulme er als U. campestris bezeichnete, so hat man sich in diesem Falle an sein Herbar zu halten und in diesem liegt eben jene von Smith als U. montana bezeichnete Art als Ü. cam- pestris L. und es hat daher auch diese den Namen U. campestrish, beizubehalten und weiter zu führen; für die zweite, bisher als U. campestris L. bezeichnete Art ist der Name U. glahra Miller zu gebrauchen. — 265. U. glahra Miller. Wien. — 266. U. pedun- cidata Fougeroux = U. effusa Willd. == U. ciliata Ehrh. Wien. — 267. Goodyera repens L. (als Satyrium); Sonnenwendstein in Nied.- Oest. — 268. Allium atropurpureum W. K. Kalocsa in Central- Ungarn. — 269. Allivm saocatile M. B. = All. suaveolens Bertol. p. p. non Jacquin = A. globosum a. typicum Regel non Redoute etc. Triest. — 270. A. suaveolens Jacq. Moosbrunn n. Wien! — 271. A. ericetorum Thore (1803) = A. ochroleucvm Gr. Godr., Hausm. non W. K. = A. suaveolens Bertol. p. p. non Jacq. Val Vestino in Süd-Tirol. Die Unterschiede von A. simveolens , saccatile und A. ochroleucum werden in Kürze dargelegt. — 272. Asphodelus Lihurnicus Scop. = A. Cretmis Lam.; Vis. (als Aspliodeline). Volosca in Istrien! — 273. Erithronium, Dens canis L. Graz. — 274. Jioicus sphaerocar- pus Nees. Central- und West-Ungarn. ^ — 275. J. ßUformisli.Ziia.}Wi. — 276. J. bulhosus L. Spec. plant. = J. siipinus Mönch, etc. feto. Znaimer Gegend. — 277. Hetero-pogon Allionii DC. (als Andro- pogon). Süd-Tirol, Bozen. Garda-See. — 278. Triticwn cristatum Schreher. Ercsi in Ungarn. — 279. Festuca vaginata W. K. = ame- ^A?/s^ma Host non L. •, vide A. Kerner in Oest. botan. Ztschr. XXIX. "Weinhaus bei Wien {F. amethi/stina Hostl). — 280. F. amethystina L. = F. ovina var. vaginata Koch Syn. = F. heteropliylla var. mutica Neilr. Nied.-Oest. = F. Austriaca Hackel in Oest. bot. Ztg. St. Polten in Nied.-Oest. — 281. F. pseudovina Hackel in Monogr. d. Gattg. Festuca als Var. der F. ovina L. ; von St. Polten in Nied.- Oest. Ist mit Diagnose und vergleichender Zusammenstellung der Unterschiede von F. ovina L., F. Vallesiaca Gaudin, F. duriuscula Host versehen. Syn. F. ovina Host., Sadler, Heuffel, Kit. non L., nee Auct. germ. = F. ovina a. vulgaris Neilr. Nied.-Oest. non Koch = F. durinscida 6. parvißora B-ackel in Ann. Mus. nat. Huug. (1878). — 282. F. alpina Snter. Flora Helv. ed. I. = F. Halleri Koch, Hausmann etc. p.p. non Allioui. Trins in Tirol. Allioni's F. Hal- leri ist eine ziemlich zweifelhafte Art und Kunth bezeichnete daher seiner Zeit jene Art, welche Gaudin als F. Halleri aufführte, mit dem Namen F. Gaudini Kunth und diese ist mit der derbblättrigen F. dura Host nahe verwandt; Host identificirt F. Halleri All. mit seiner F. hirsuta, was viele Wahrscheinlichkeit für sich hat. — 283. F. spectabilis Jan. Puster-Thal. — 284. F. Croatica Kerner n. sp. vom Velebit in Croatieu! — ■ Die mit Diagnose versehene merkwür- dige Art gehört der Section „Amphigenes" an und ist mit F. di- morpAa Guss., F. Carpathica D'iQix. am nächsten verwandt. Hackel, dem die Art zur Ansicht gesendet wurde, äusserte sich, dass durch F. Croatica Kerner eine der merkwürdigsten Formenreiheu zwischen den so verschiedenen zwei Arten F. spectabilis Jan und F. Carpa- thica durch die Zwischenglieder: F. spectabilis subsp. enspectabilis var. carniolica Hackel, F. affinis Boiss Heldr., F. Croatica Kerner hergestellt würde, so dass er sich veranlasst sehe, die eben genann- ten drei Arten, dann noch die genuine F. spectabilis als Collectiv- Species: F. spectabilis sensu ampl. zusammenzufassen — eine Ansicht, der Kerner schon aus dem Grunde entgegentritt, weil F. Croatica mit F. dimorpha noch näher verwandt ist als mit F. spectabilis, diese einzelnen Arten alle gleichwerthig und jedenfalls keine Varietäten im Linne'schen Sinne sind. — 285. F. montana M. B. = F. Diy- meia M. K. = F. silvatica Host non Vill. Wien. — 286. Melica altissima L. Central-Ungarn , Ladäny. — 287. Poa Attica Boiss. et Heldr. Triest, Pola. — 288. Sesleria autumnalis Scopoli (als Phleum) = S. elongata Host; Dalmatien, Triest. — 289. S. tenuifoUa Schra- der = S. juncifolia Host; Triest! — 290. S. ovata Hoppe (als 329 Ci/nosinnts 1799) = S. tenella Host Gram. (1802) = S. microce- pluda Koeli Syu. edit. II. non (HoifmaDn) nee Lam. et I)C. Trins iu Tirol. Als Resultat einer kritischen Erörterung der Nomenclatur der hiermit verwandten Seslerien ergibt sich folgende Bezeichnungs- weise: a) Sesleria sphaerocephala Arduino (1764) = Cynosirrvs sph. Wulfen, Jacq. Icon. I. tab. 20. fie. sinistra = C. niicrocephalus Hoffm. p. p. = S. microcephala Lam. et D C; b) S. leucocephala Lam. et DC. FI. fr. (1805) = Cyn. sph. var. Wulfen, Jacq. Icon. 1. c. fig. dextra = C. sphaerocephalits Hoffm.; c) S. ovata Hoppe etc. etc. — 291. Avena strigosa Schreber. Kreutzen in Ober-Oesterreich. — 292. Spartina stricta Aiton (als Dacti/Ils), Roth etc. etc. Grado an der Adria. — 293. Beckmannia erucaeformls L. (als Phaiar'm). Vesztö in Central-Ungarn. — 294. Aspidlum moHtanum Vogler (als Poli/podium) etc. etc. Ober-Steiermark: Kühwiesen. — 295. A. riyi- dum Hoffm. (als Polypodium) etc. Sexten in Tirol. — 296. A. pal- lidum Bory (als Nephrodium) etc. Velebit in Croatieu. — 297. Asple- niimi Rhaeticum L. (als Pdypodlum). Senneralpe bei Sterziug in Tirol. — 298. A. Adiantum nip-Km L. Nied.-Oest. : Kirchschlag, Süd-Tirol: Bozen. — 299. A. Forsteri Sadler Dissert. iuaug. sistens descr. plant, epiphyllosp. Hungariae etc. (1820) = Aspl. Serpentini Tausch (1839). Bernstein in West-Ungarn! — 300. Notochlaena Marantae L. (als Acrostichum). Bozen. A. Heimerl. Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Portsetzuug.) 587. Catananche lutea L. *Raf. I. Auf lehmigen Feldern der Tiefregion um Catania (Biv. IL, Coseut. in Herb. Guss.!). April- Juni. O- 588. Kalbfussia MueUerl Schltz., DC. Prodr., *Bert., *Tornab. Geog. Auf etwas sandigen Fluren der Ebene Catauia's zuerst von Philippi, dann von Kamphoveuer auf'üefuuden (Guss. Syn. et Herb, von beiden Entdeckern!), auf lehmig-sandigen, etwas feuchten Weiden bei Villallegra nahe Catania (Herb. Torn.!). April, Mai. O- 589. Thrineia tuberosa (L.) DC. Guss. Syn. et *Herb.!, Leon- todon tubet'osvs L. *Cat. Cosent. Auf Feldern, Weiden und grasigen Hügeln der Tiefregiou bis 2200' häufig: In der Ebene von Catania (Cat. Coseut.), um Catania, selten um Nicolosi (Torn ab. iu Herb. Guss.!), in Weingärten bei Santa Annunziata (Reyer in litt.), am Bache vor Misterbianco und an Rainen unterhalb Motta S. Anastasia ! Oct. — April. 2|. 590. Millina cichoracea (Ten.) Endl., Aparqia cichoracea Ten. *Guss. Syn. et *Herb.!, *Bert., fasciculata *Biv. 11, *Philippi. Habi- Oesterr. botan. Zeitschrift. 10. Heft 1882. " 26 330 tiiell sehr ähulicli der vorigen, aber Knollen kürzer, weniger zuge- spitzt, länglich oval, Blätter kahler, Schaft nicht nackt, sondern mit ziemlich zahlreichen Schuppen oberwärts besetzt. — • In Etnawäldern, besonders hinter Nicola dell' arena (Biv. II), auf Lavaströmen der unteren Etnaregiou sehr häufig (Philippi), an grasigen Kändern der Rogoenfelder hinter Nicolosi (25 — 3500') nicht selten! Mai, Juni. '4. Presl Fl. sie. gibt die Art irrig zwischen 6000 — 7500' an. f591. Leontodon siculus (Guss. Syn. als Apargia) wird von Philippi als Apargia lüspida „bis hoch in die Waldregion des Etna" angegeben; Guss. Syn. et Herb, enthält zwar zahlreiche Stand- orte, aber keinen aus unserem Gebiete; auch mir kam sie niemals unter. 592. Picris spinulosa Bert. Guss. Syn. et *Herb.!, pyrenaica *Brunner, non L. Unterscheidet sich vielfältig von hieracioides, wozu es von Bert. Fl. It. nachträglich wieder gezogen Avird. Die Pflanze wird gewöhnlich 1 Meter und darüber hoch, Stengel viel robuster, Blüthen längs der oberen Hälfte desselben in fast sitzenden, 2 — 4- köpfigen Knäueln zerstreut (bei hieracioides fast ebensträussig, jedes Köpfeben + lang gestielt); Köpfchen kleiner, äussere Anthodial- blätter eiförmig-lanzettlich, halb abstehend, an der Spitze etwas sparrig, am Kiele mit lichten, kurzen, verdickten Dörncheu, sonst mehlig flaumig, die inneren nochmals so laug, lanzettlich lineal, lang verschmälert spitz (die Authodiali)lättchen von hieracioides sind nur längs des lang- und schwarzdornigen Kieles etwas mehlig, sonst fast nackt, schwarzgrüu, die äusseren scbmäler, lanzettJich, aber ebenfalls nur halb so lang); Früchte bei spmu^OÄ« dunkel kastanienbraun, sehr stark und dicht queifaltig gerunzelt, 3 Mm. lang ; endlich die Blätter dunkel, graugrün (bei hierac. lichtgrün, verliältnissmässig breiter). An Zäunen, buschig-grasigen Abhängen, Eisenbahndämmen, in lich- ten Wäldern (100 — 3000') sehr gemein: In Weingärten bei Massa- nunziata (Tor nah. in Herb. Guss.!), in Kastanienhainen des Etna (Cosent. in Herb. Guss.-!), um Nicolosi und al Cavaleri (Herb. Tornab.!), von Nicolosi bis zur Castagna di ceuto cavalli (Brunner), um Gravina, Torregrifo, Milo. zwischen Acicastello und Acireale, in der Ebene von Catania, von Broute zum Simeto hinab etc.! Juni — Sept. 0 und 9|.. NB. P. longifoUa Willk. Lge. II 218 ist nach Exemplaren Winkler's aus Granada kaum davon verschieden. 593. Helminthia echioides (L.) Grtn. Guss. Syn. et *Herb. !, Picris echioides L. Cat. Cosent. Au Gräben, Ackerrändern und auf feuchten Feldern der Tiefregion bis 3500' gemein, besonders um Ca- tania (Cosent. in Herb. Guss.!), in der Ebene von Catania (!, Cat. Cosent.), vom Simeto unterhalb Bronte bis gegen den Bosco Maletto hinauf!. April — August. 2|.. 594. H. humifusa Trev. Guss. Syn. et *Herb. !, Bert. Um Ca- tania an Quellen selten (Tornab. in Herb. Guss.!); scheint nur eine schlanke, kahlere Varietät der vorigen, von der sie sich habituell nicht unterscheidet. April — August. 2|.. 331 595. Urospermum picrioides (L.) Desf. *Kaf. I, Guss. Syn. et Herb.!. Auf Feldern, Rainen, Lavaströmeu und au WeoTänderu der Tiefreo-Jon bis 2000' gemein, z. B. um Catauia (!, Herb. Toruab. !, Coseut. in Herb. Gruss.!), Ogniua, Misterbianco, Mascalucia, Acica- stello etc.!; um Catania sammelte ich auch var. ß. asperum (DC.) Duby mit o-auzrandigeu Blättoru. Febr. —Mai. Q- 596. ^Ur. Dalechampu (L.) Dsf. Guss. 8yu. et Herb. ! Auf Hü- geln, Fluren, grasigen Wegrändern und Eiseubalmdämmen, in Oel- und Weingärten bis gegen 4000', tiefer unten häutig: Um Catania, Acquicedda, Acicastello (Herb. Tornab.!), Aununziata (Key er!), in der Ebene von Catania, vom Simeto unterhalb Broute bis gegen den Bosco Maletto! April — August. 2|.. 597. Podospermum laciniatimi (L.) DC. Scorzonera lacimata L. *Guss. Syn. et *Herb.! a. genuinum Gr. God. (Alle Blattsegmente schmal-lineal.) Auf Rainen, Feldern und unter Saaten in der Ebene Catania's von Motta S. Anastasia bis zum Simeto ziemlich häufig; wurde schon von Guss. Syn. hier angegeben und liegt ebendaher von Cosent. im Herb. Guss. auf. ß. intermedium {Gnus.) Gr. God. Scorz. intermedia Guss. Syn. et Herb.! (Die Blattsegmente linear, der Eud- zipfel aber lanzettlich); y. octamjulare (W. und Guss. Syn. als Scorz. octanfj.) Reichb. Icon. 35 I (Alle Segmente lauzettlich, Köpfchen in der Jugend achteckig) ; 8. integrifoUum Ledeb. Reichb. Icon. 34 II (Blätter linealpfriemlich, ganzrandig). Alle diese Varietäten sam- melte ich mit der Normalform in der Ebene Catania's. April, Mai, meist 0. 598. Pod. decumbens Guss. *Syn. et Herb. !, Gren. God. Auf lehmigen Fluren iu der Ebene Catania's von Heldreich gesammelt (Guss. Syn.), auf etwas feuchtem, lehmigem Sandboden zu Villal- legra bei Catania (Herb. Tornab!). April, Mai. 2|.. t599. Scorzonera Columnae Guss. *Syn. et Herb.! Auf dürren Hügeln und sonnigen Grasplätzen: Um Bronte (Guss. Syn.). April, Mai. 2|.. fGOO. Scorz. hirsida L. Guss. Nach Guss. in Sicilien an den- selben Standorten, wie vorige; wird nur vou Raf. in der Waldregiou des Etiia angegeben. fOOl. Scorz. deliciosa Guss. ind. sem. 1825, *Syn. et Herb.! rosea *Raf. IL, non W. K. Auf sonnigen Hügeln um Catania, Mister- bianco und Bronte (Guss. Syn.). April, Mai. 2|.. Fehlt vou da im Herb. Guss. 602. Oeropogon glaber L. *Guss, Syn. et *Herb.! Unter Saaten und auf grasigen Abhängen bis 3800': Um Catauia (Cosent. iu Herb. Guss.!), ob Nicolosi bis hoch in die Waldregion zerstreut! April — Juni. O- 603. Tragopogon crocifolms L. *Raf. H, nehrodense Guss. Syn. et Herb.! Nach Guss. ist nehrodense von croclf. verschieden durch öfters achtblättrige und die Strahlen nur wenig überragende An- thodien; allein die Anthodialblättchen kommen auch nur zu 5 vor (an der Etnapflanze fand ich fast immer nur 5 — 7) und das Ver- 26* 332 liältniss derselben zu eleu Stralileu ist sogar an einer und derselben Pflanze variabel. Auf sonnigen, grasigen Bergabhängen (3—5000') ziemlich häufig, von nair oberhalb der Ebene von Nicolosi gegen die Oasa del bosco hinauf, ferner unter Eichen bei der Serrapizzuta und auf der Serra di Soliizio mehrmals gesammelt, sonst nur noch von ßaf. augegeben, Mai— Juli. O 0- NB. Trag, pratensis, welchen Cat. Cosent. in der Ebene Ca- tania's angibt, gehört wahrscheinlich zu Geropogon, der in Cosent. Aufzählung fehlt; der echte prat. — sowie überhaupt gelbblüheude Arten — fehlt in Sicilien. 604. Hypochaerls glabra L. *Guss. Syn. et *Herb.!, arachnoi- dea Biv. II, *Heldr. Cat., *Raf. IL Variirt a. genuina (Blätter schrot- sägeförmig), ß. minima (Cyr.) DC. Pr. (Blätter fast ganzraudig). In Bezug auf die Achänien scheint im Gebiete nur die Normalform mit ungeschnäbelten Kand- und geschnäbelten Scheiben- Achänien vorzu- kommen. Auf sonnigen Hügeln und grasigen Abhängen vom Meere bis 3500' beide Varietäten sehr häufig: Um Catania (Guss. Syn., Cosent. in Herb. Guss.!, Beyer!), von Catania bis in die Wälder ob Nicolosi, um Ognina!, Milo (Guss. Syn.). April, Mai. O- 605. Hyp. Tenorii Guss. in litt, ad DC, neapoUtana DC. Pr. Guss. Syn. et *Herb.! Unterscheidet sich von der ebenfalls perennen radicata L. durch die an der Spitze nicht verdickten Blüthenstiele, fast doppelt so kleine, schmälere Blüthenköpfe, ganz kahle Antho- dieu, aussen purpurn gefärbte Blüthen, bedeutend starrere Behaa- rung der Wurzelblätter und durch die Achänien. Bei radicata L. D C, Koch, Neilr. etc. sind alle lang geschnäbelt, bei Tenorii aber die äusseren schnabellos (Pappus dicht verwebt), die inneren ge- schnäbelt (Achänien 3-5—4 Mm., Schnabel 8 — 10 Mm. lang), dunkel- braunroth, von der Basis an auf den Rippen gekörnelt, gegen oben die Körnchen stachelspitzig-, die Stachelspitzen setzen sich bis gegen die Spitze des Schnabels fort. Gren. God. setzt neapolit. DC. irrig in die Abtheilung der rostrata mit lauter geschnäbelten Achänien; radicata var. ß. heterocarpa Mor. = dimorpha Sang. =^ platylepis Boiss. 1837 besitzt gleich Tenorii ungeschnäbelte Randachänien, und hat dieser Name die Priorität, falls es sich herausstellen sollte, dass die Pflanze dieser Autoren auch in den übrigen Eigenschaften mit der Pflanze Neapels und Siciliens übereinstimmt. An Wegen, auf Weiden, grasigen Hügeln (0 — 4000') sehr gemein: Um Zaffarana, Pedara, Nicolosi, Gervasi (Herb. Tom.!), um Catania überall, gegen Nicolosi und höher hinauf am Etna, in Wäldern von Maletto (Tom ab. in Herb. Guss.), auf Lavafeldern zwischen Nicolosi und der Serra- pizzuta, im Serrapizzuta- Walde gemein, ebenso von Zaffarana in das Val del Bove!, in der Ebene von Catania (Cat. Cosent.). April — Juni, 2\.. 606. Seriola cretensis L. Guss. Syn. et *Herb.! Variirt im Ge- biete: ct. genuina (Blätter schrotsägeförmig); ß. pinnatifida (Blätter fiederspaltig, Stengel oft einfach, niedtu'liegend = Hypochaeris pin- natißda Cyr,, Gr. God.); y. urens (L. und Raf, als Art; Blätter nur 333 gezähnt). Auf sonnigen, grasigen Abhängen und in lichten Wäldern (3000 — 6500') sehr gemein, besonders hinter Nicolosi bis über die obere Waldgrenze hinauf, ebenso von Bronte bis zum Bosco Maletto; liegt auch im Herb. Guss. und Toruab. aus Etnawälderu auf; var. y. ist ziemlich selten. April — Juli. Q und '2\.. (Fortsetzung folgt.) Zur Abwehr. Wir sind Herrn J. B. Keller für die Bearbeitung der nieder- österreichischen Kosen, die auf unser Ansucljen erfolgte, zu L-rosstem Danke verpflichtet, diess kann uns aber nicht hindern, naclidriicklichste Verwahrung gegen einige Unrichtigkeiten einzulegen, welclie in seinen „Berichtigungen" Jahr 1882, p. 302 dieser Zeitschrift enthalten sind. Was die Centaurea betriift, welche Herr J. B. Keller im Prater fand und von der uns obgenannter Herr ein Prachtexemplar (?) übermittelte, so würde uns dieser Herr zu grossem Danke verpflichten, wenn er ims „aufklären" (!) wollte, welche Pflanze er eigentlich unter ^^Centaurea nigrescens'-'- versteht; da uns diese Pflanze nur in einem Exemplare vorlag, sie überdiess eine Mittelform zwischen Centaurea nigra und C nigrescens ,.sein soll", wir aber nicht Zeit hatten, eine solche fragliche, nur, wie schon oft erwähnt, in einem einzigen Stückchen vorliegende Pflanze zu bestimmen, so nahmen wir mit Recht Anstand diesen wichtigen Fund zu erwähnen. Wir haben ja auch die Centaurea nigra L. (Weltaustellungsplatz, Dr. Haläcsy 1876), von der Exem- plare auch im Herbare der k. k. zool.-bot. Gesellsch. depouirt wurden, nicht aufgenommen. Ob sich Wiesbaur's Bemerkung in der österr, bot. Zeitschrift (1882 p. 254) auf J. B. Keller's Pflanze bezieht, wissen wir nicht, es erschien diese Bemerkung übrigens zu einer Zeit, als das Manuscript bereits längst dem Drucke übergeben war. Eine Unwahrheit die (wir wissen nicht aus welchem Grunde) auf animoser Entstellung der Thatsachen beruht, ist die, wir hätten Silphiimi perfoliatmn L., Trifolivm supinum Savi, resupinatimi L. und nigrescens Viv. als spontane Arten aufgeführt. Nummerirt haben wir in den Nachträgen nui' jene Arten, welche in den Monographien der Gattungen oder Gruppen neu bearbeitet wurden, alles andere ist unuummerirt, und exiytirt die Nummerirung nur in der regen Ein- bildung des Herrn J. B. Keller wie sich jedermann augenblicklich überzeugen kann. Wir führten Silphium perfoliatum L. als eine nordamerikanische, an Wegrändern zwischen Thernberg und Brom- berg verwilderte Art an, Trifolium supinum Savi in ein und dem- selben Absätze mit Tr. resupinatumL. {leg. Fleischer) und Tr. nigrescens Viv. (leg. Braun) als aus dem Süden eingeführt au; alle 334 diese Pflanzen waren in Menge vorhanden, in den Zeitschriften publicirt und Exemplare derselben finden sich in den Herbarien aller unserer Freunde; hätten wir obige Pflanzen für spontan gehalten (!) so würden wir dem Gebrauche Neil reiches gemäss, gewiss eine Diagnose ob- erwähnter Pflanzen beigefügt haben. Was die Utricularia betrifft, verhält sich die Sache folgendermassen. Es zeigte uns einst obgenannter Herr, ein aus einem alten Buche entnommenes, kleines, zusammengeschrumpftes Kudiment einer Utricnlaria ohne Blüthen und Früchte, welche er als Utricularia minor bezeichnete; obwohl man nun U. minor auch an den Blättern erkennen kann, so nahmen wir doch Anstand ohne nähere Untersuchung, diesen höchst unwahrscheinlichen Standort aufzunehmen. Was die Bemerk imgeu über Entstellung seiner ßoseuarbeit betrifft, so erklären wir in erster Linie, dass wir die Nachträge zur Flora von Nieder- österreich im Auge hatten und nicht die von Steiermark oder Käruthen, Standorte, wir Frohnleiten oder gar das Lavantthal (!) haben doch mit Niederösterreich nichts zu thun, und geben gewiss auch keine pflanzen- geographisehen Aufschlüsse. Was die übrigen Fehler betrifft, die wir gerne zugeben, verweisen wir auf das Manuscript des Herrn J. B. Keller, wo bei ganzen Gruppen die Citate fehlen, wo erst im letzten Augenblicke als das Manuscript schon dem Drucke übergeben war, noch immer Neues eingeflickt wurde, so z. B. JRosa Oenensis Kerner, der stylistischen Gebrechen gar nicht zu gedenken. Die Zurechtweisung bezüglich der Wahl von deutschen Aus- drücken, die uns Herr J. B. Keller am Schlüsse ertheilen will, müssen wir entschieden ablehnen. Wien, am 10. September 1882. H. Braun. Literaturberichte. Atlas der Alpenflora, gemalt von A. Hartinger. Heft VII— XII. 84 Taf. Die früheren Lieferungen dieses Bilderwerkes gaben uns wieder- holt Veranlassung, hierorts unser Bedauern über den Mangel einer fachmännischen Correctur der Tafeln auszusprechen, und mehrmals wurde von unserer Seite darauf hingewiesen, däss durch dieselbe der Worth dieses schätzenswertheu Uuternelimens bedeutend gesteigert werden könnte. Wenn wir au den jetzt aufliegenden auch keine völ- lige Correctheit in der Wiedergabe der einzelnen Arten erblicken, so findet man doch im Ganzen eine Besserung und ein Bemerkbar- werden leitenden Einflusses. Als gelungene Abbildungen heben wir liaiKoicidus moatanus (25), Cardamlne trifolia (44), Lychnls alpina 335 (93), Astragalus alpinus (132), Leucanthemum alpinmn (252), Gen- tiana nivalis (344), Daphne Blagayana (425 a) hervor, wälirend Arahis caerulea (37), Thlaspi rotundifolia (66), Aethionema saxa- tilis (70), Saxifraga Burseriana (196), Pirola secunda (323), Bart- sia alpina (376) und die Orchideea als misslimgen zu bezeichnen wären. Die Abbildung der Primula villosa (408) mahnt wohl eher au den Blendling zwischen Primula Auricula und P. villusa. Beck. Unsere essbaren Schwämme. Populärer Leitfaden zum Erkennen und Be- nützen unserer bekanntesten Speisepilze, von Dr. Wilhelm Medicus. Kaiserslautern, A. Gotthard, 1882. 12". 5 color. Tat. 26 Seiten. Dieses für den Volksgebrauch bestimmte Büchlein bringt nebst den ausführlichen Beschreibungen auf 5 Tafeln die Abbildungen der vorzüglichsten essbaren Schwämme, und wenn auch letztere keinen hohen Grad der Vollendung zeigen, so geben sie dennoch zur Er- kennung der nutzbaren Pilze nicht unerhebliche Winke. Beck. Arbeiten des pflan/enpliysiolog-iscben Institutes der k. k. AYieiier Univer- sität. XXII. Max Singer: Beiträge zur näheren Kenntniss der Holz- substanz und der verholzten Gewebe. Sitzungsber. der k. Akad. d. Wiss. Wien. LXXXV. Band. Mai 1S82. 8». 16 Seiten. Die allgemeine Verbreitung verholzter Gewebe im Pflanzen- reiche spornte schon seit Langem und in hohem Grade die Pflanzen- physiologen an, die Natur des Holzstoffes oder Lignins näher zu ergründen und namentlich dessen chemische Beschaffenheit festzu- stellen. — Vorliegende Arbeit nun, welche von Neuem Zeugniss von der wissenschaftlichen Thätigkeit des pflanzenphysiologischen Insti- tutes der Wiener Universität ablegt, macht es nun wahrscheinlich, dass das Ligniu ein Gemenge von chemischen Individuen darstelle, an welchem sich das Vanilin, Coniferin, Holzgummi und noch andere Körper betheiligen, deren chemische Natur noch unaufgeklärt ge- blieben ist. B. Lukas Franz Dr., k. k. Gymnasiallehrer in Krumau: Beiträg-e zur Kennt- niss der absoluten Festigrkeit von Pflanzeng-eweben. I. (Aus dem LXXXV Bande der Sitzungsber. der k. Akad. der Wissensch. 1. Abth. Aprilheft' Jahrg. 1882.) Der vielfachen Anregung, welche die geistreichen Untersuchungen Schwendener's zur Erforschung der mechanischen Eigenschaften vegetabilischer Gewebe und Orgaue gegeben haben, verdankt auch die vorliegende Arbeit ihre Entstehung. Sie bezieht sich, wie schon der Titel besagt, bloss auf die Prüfung der absoluten Festigkeit ver- schiedener Pflanzengewebe, und zwar wurden Gefässbündel, Bast, Holz, Epidermis, Collenchym, Sklerenchym und Kork der Keihe nach in dieser Kichtung untersucht. Die Methode war im Wesentlichen dieselbe, welche Schwendener ') bei seinen Versuchen anwendete. Aus frischen Pflanzentheilen wurden mittelst Lancette Riemen der betreffenden Gewebe herausgeschnitten, an beiden Enden in mit ') Das mechanische Princip im Aufbau der Monokotylen. Leipzig 1874. 336 Kork sfepolsterte Scliraubklemmeu eingespannt, von denen die obere au einem liorizontalen Balken befestigt war, während die untere, mit einer Wagschale versehene bis zum Zerreissen des Riemens mit Schrotkörnern vorsichtig beschwert wurde. Jede Torsion des Gewebes wurde sorgfältig vermieden, sowie das Trockenwerden desselben durch fortwährendes Befeuchten mittelst eines Pinsels, Als Mass der Festig- keit galt das Gewicht, welches das Zerreissen des Gewebsstreifens bewirkte. Bei den Versuchen über die absolute Festigkeit des Gefäss- bündels, zu welchen die Blätter von Aspidistra lurida, Phoenio) daeti/lifera, Yucca pendida und die Blattstiele von Saxifra(ja sar- mcntosa., Plantaf/o major und lanceolata in Verwendung kamen, wurde constatirt, dass die Festigkeit des gesammten Bündels nicht bloss von der Grösse des Querschnittes und dem Grade der Verdickung, respective Verholzung der Zellwände, son- dern auch von der Weite der Lumina im Verhältnisse zum Gesammtquerschuitte abhängt, und dass es vorzugsweise die bastfaserähulichen und vom Xylem die verholzten Zellen sind, welche die Festigkeit des Bündels bedingen. Diese mechanische Wirkung wird, Avie Versuche an Archangelica officinalls uud Conivm inacidatum gezeigt haben, auch durch das Colleuchym unterstützt, während die Zugfestigkeit des Grund- gewebes für die Festigkeit des Blattes nicht in Betracht kommt. Diese Thatsachen sind der Hauptsache nach eine Bestätigung der bereits von Schwendener gefundenen Resultate. Ebenso ergaben die Versuche mit der Epidermis der Blätter von Saocifraqa sar- mentosa und ArchnnqeUca officinalis ein übereinstimmendes Resultat mit den Untersuchungen des Ref.*), wonach die Zugfestigkeit dieses Gewebes in Fällen, wo das Tragvermögen des Gefässbündels gering ist, verhältnissraässig grösser sich herausstellt und so der Epidermis eine wesentlich mechanische Leistung zufällt. Bei den Festigkeits- versuchen mit Bastbündeln von Agave americana und Linum vsi^atissimum hat sich gezeigt, dass trotz der stärkeren Wandver- dickuug bei ersterer Pflanze die Festigkeit kleiner war als beim Lein. Veiholzung konnte ebenso wenig wie beim Colleuchym von Archan- (fellca und Oowwm constatirt werden. Es sei demnach nicht noth- wendig, dass Bast und Colleuchym verholzt sein müssen, um mechanisch wirksam zu seiu. Nichtsdestoweniger wird aber uuter sonst gleichen Umständen die Festigkeit durch die Verholzung er- höht. Verfasser meint, es käme den verholzten Theilen nicht nur die Auf- gabe zu, zur Festigkeit, sondern auch zur aufrechten Stellung der Pflanze 1) ei zu tragen; bei Plantago major und Saxifraga ist die Verholzung eine gelinge, auch die Blattstiele stehen nicht aufrecht, mehr schon die von Plantago lanceolata, wo auch die Verholzung stärker ist. Wenn der Bast verholzt ist, könne auch er zur Aufrechtstellung beitragen, wie von den ') V. "Weinzierl, Beiträge zur Lehre von der Festigkeit und Elasticität vegetabilischer Gewebe und Organe. Sitzungsber. der k. Akad. der Wisswisch. Bd. 7(i. 1877. 337 untersuchten Pflanzen bei Aspidistra, Phoenix und Yucca. Im Allge- meinen wurde für den Bast das Tragvermögen grösser gefun- den, als für das Xylem, welches dort, avo der Bast gering ent- wickelt ist, die Festigkeit des besseren Bastes erreicht; wo dieser aber sehr schwach ausgebildet ist, wird er vom stärker entwickelten Collencbym unterstützt. Die Dehnbarkeit der Bastbündel steht im verkehrten Veihältnisse zur Festigkeit und zur A^erholzuug; aber auch unverholzte Bündel zeigten eine grössere Festigkeit, jedoch ge- ringere Dehnbarkeit. Interessant sind ferner noch die Versuche über die Festigkeit von Kork und Sklerenchym. Für das erstere Ge- webe fand der Verfasser bei Quercus Suber die Festigkeit geringer, als die der Epidermis der untersuchten Pflanzen. Auch an dem skle- renchymatischen Endocarp von Prunus domestica war die Festigkeit nur nahezu so gross als die der Epidermis und des Korkes. Diese drei Gewebe seien ihrer geringen Festigkeit wegen nicht zu den speci- fisch-mechanischen Zellen zu rechnen, sondern bloss als Schutzgewebe aufzufassen, obzwar sie in manchen Fällen, wie für die Epidermis gezeigt wurde, die Gefässbüudel in ihren mechanischen Leistungen unterstützen oder substituiren. In Bezug auf die Beziehungen zwi- schen anatomischem Charakter, resp. chemischer Zusammensetzung und mechanischer Leistung der untersuchten Gewebe ist der Verfasser der Ansicht, dass für die Festigkeit gegen das Zerdrücken oder Biegen insbesondere der Grad der Verholzung, überhaupt chemische Veränderung der Cellulose massgebend seien, da ja bei der Verholzung eine effective Zunahme der Cellulose an fester Substanz erfolge. Für die Zugfestigkeit hingegen dürfte der Grad der Wandverdickung von grösserer Bedeutung, nicht aber allgemein massgeltend sein, da die Versuche gezeigt haben, dass z. B. beim Baste die Festigkeit nicht genau in demselben Verhältnisse, wie die AVandverdickuug wachse. Ob diese Differenzen etwa in der Molecular- structur oder anderen Umständen ihren Grund haben, will der Verf. in einer weiteren Arbeit untersuchen. Dr. v. Weinzierl. Borbas Vince Dr. v., Az ISSO aiigusztu.s veg-eii Szombathely hatürähan giujtött lU'vezettsebb i:öven.yek (Die am Ende August des Jahres 1880 in dem Hotter von vSzombathely | Steinamanger ] gesammelten wichtigeren Pflanzen, in den geschichtlic-hen Schilderungen und Arbeiten [„Väzlata es Munka]atai"J der in Szombathely gehaltenen XXI. Grossversammlung der Ungar. Aerzte und Naturforscher). Budai^est 1882, p. 312—313. Ausser den in Oe. B. Z. 1880 pag. 387 angeführten Pflanzen- arten sind noch folgende liervorgehoben : Filago apicidata Sm., Cen- taurea steiiolepis et C. Hieberstemü, G-allum parisiense V. trichocar- 2>iw/i Koch (nicht das G. temdssunum MB.), neu für Ungarn, Stachys sylvatica var. pycnotrlcha Borb.. Cusciäa Epithymmn auf Diantkus Carthus'umorum, — Ranuncidus polyardhemos var. latisectus Borb. {R. Breynianus, Oesterr. Bot. Ztg. 1. c. pag. 387), Brassica nigra, Malva Alcea, Rosa scabrata Crep. var. siibhaplodonta Borb., R. An- degavensis var. squarrosidens Borb., Ruhus Corylifolius var. LascMi Focke et var. adenoclados Borb., R. bifrons Vest. {R. candicaiis 338 Oest. Bot. Ztg. 1, c). S. 315 wird die Flora des Eisenburger Comi- tates kurz charakterisirt. Einige Arten erwecken in uns den Ge- danken, als hätte Jacquiu Pflanzenexemplare aus diesem Comitate abgebildet {Thalictrum nigricans). Mehr westliche oder österreiclii- sche Typen sind hier Cytisus supinus Koch (non L. *), Galimn sil- vatic'um, G-, parisiense, Hypericimi harhatum, Hi/p. montanum var. scabrum, Rosa collina. Südlichere Arten sind hier: Althaea taurl- nensis, Malva Alcea, Ornithogalwn sphaerocarpum Kern., Aspho- delus albus, LoUum ItaUcum, Succisa australis, Scabiosa agrestis, Carlina longifoUa. Subalpine Arten sind: Thlaspi montanum, Galium silvestre var. alpestre, Alnus viridis, Sambucus racemosa, Sorbus aucup)aria, Gentiana asclepiadea, Alchemilla vulgaris var. subsericea, Polygala Chainaelnuvus, Trollius europaeus, Arnica montana, Pirola secunda et P. rohmdifolia, Vacciniwm Myrtillus etc. Einzelne Brom- beerarten repräsentireu hier die nördlichen Typen: R. Wahlbergii, R. rudis, R. hirtus var. insolatus etc. Mehr orientalische Arten sind: Cirsium Tataricuin, Hieracium racemosum, Nepeta Panno- nica, A^'temisia scoparia, Centaurea Biebersteinii et Cent, stenolepis, Thymus montanus, Veronica Tournefortii Gm. ( V. persica Poir.) etc. V. B erb äs. Itosa Szaböi Borbäs, beschrieben von Dr. V. v. Borbäs in den geschicht- lichen Schilderungen und Arbeiten („Väzlata ^s Munkälatai") der in Szom- bathely (Steinanianger) gehaltenen XXI. Grossversannnlung der ung. Aerzte und Naturforscher. Budapest 1882, pag. 311 — 312 mit einem Lichtdruck. Eine ausführliche ungarische Beschreibung der in Akad. Közl. XVI. Bd., Nr. 4, p. 484 etc. und in Bot. Centralbl. 1880, Bd. ÜI, pag. 1115 skizzirten Rosa, welche Kef. dem rühmlichst bekannten Geologen und Professor (an der Budapester Universität) Dr. Josef V. Szabö gewidmet, und welche Kef. zuerst bei Könädfa im Bara- nyaer Comitate gesammelt hat, später aber auch bei Slatiua im Ve- röceer Comitate, bei Nagy-Kapornak und auf dem Somlö-Berge im Yeszprimer Comitate gefunden hat, von wo wir den berühmten Wein „Somlai" erhalten. Auf den Gebirgen von Zägräb ist sie zweifelhaft. Sie gehört zu den „Sepiaceis adenopodis", aber die Drüsen eines Fruchtstieles sieht mau auf der Abbildung nur links. — R. Szaboi ist mit R. graveolens verwandt, unterscheidet sich aber von ihr durch die Blattform, die drüsigen Fruchtstiele. v. Borbäs. Marchesetti C. Dr. Florula del Cainpo Marzio (Separat-Abdruck aus dem BoUettino della Societä adriat. die scienze natural! in Trieste. Vol. VII, fasc. I. Bei den Botanikern stand der Campo Marzio (auch unter dem Namen St. Andrea bekannt) zu Triest ob seines Reichthumes an seltenen, mitunter weit südlicher gelegenen Regionen augehörigen Pflanzen von jeher in grossem Ansehen. Seine zu allen Jahreszeiten ') Koch's Beschreibung passt auf unsere Pflanze so gut, als hätte er Exemplare aus diesem Comitate beschrieben. Ref. ist nicht sicher, ob diese Art mit dem französischen C. gallicus identisch ist, oder nicht. Ref. 339 sich bewährende Prosperität verdankt dieser kleine Küstenstrich zum Theil seiner günstigen — gegen die verderblichen Wirkungen der Nordwinde geschützten Lage, theiis der Einwanderung zahlreicher fremder Sämereien, welche dort mit SchifFsballast oder mit den Keuterabfällen der Getreidemagazine ausgestreut werden. Schon seit 1838 wurden die am Campo Marzio sich ergebenden Veränderungen in der Vegetation genau beobachtet und die Resultate in einem eigenen Kataloge verzeichnet, welcher seit Tommasini's Ableben von Dr. Marchesetti bis 1881 fortgesetzt wurde. Nach diesen Auf- zeichnungen beträgt die Zahl der am erwähnten Platze in dem 43 Jahre umfassenden Zeiträume erschienenen Pflanzeuarten (Pha- nerogameu und einige Farne) 650 Arten. Hiervon tauchten 67 nur vorübergehend auf, 75 zeigten sich nicht in jedem Jahre, und 508 konnten als bleibend eingebürgert angenommen werden. Aus dem Verzeichnisse dieser Pflanzen mögen folgende Erwähnung finden: Asphodelus Intens und fistidosus; Anthemis altissima; Triiimfetti; hrachycentros Gug. und peregrina\ Astragalus hmnosus ; Brassica elongata Ehrh.; Bellevalia romana; Bromus madritensis und tnaxi- mus; Centaurea diffusa Lmk.; Convolvidus kirsutus Stev.; Dianthus ohcordatus Marg.; D. glumaceus Bory; Elymus crinitus; Oastridiimi lendigerum; Iris foetidissima ; Melica nehrodensis ; Poa attica: Smgr- nium Olusatrum; Tyrimnus leucographus ; zahlreiche südliche Tri- folien {Trif.panormita7ium, constantinopolitanum und alexandrinion); Verhascum sinuatum. M. Prihoda. Marchesetti C. Dr. Dne nuove speoie di Nluscari (Auszug aus dem Bullettino della Scicietä adriat. di scienze natural! in Trieste. Vol. VII, fasc, I. 1882). 1. Botryanthus {Muscari) Kerneri. Eine in der Umgegend von Triest häufig vorkommende niedliche Traiibenhyacinthe, welche dem Botryanthus vulgaris ^= Muscari botryoides Willd. höchst ähnlich, vom selben aber verschieden ist durch die nur schwach gestreiften, liuealeu, sehr schmalen und nicht bloss an der Basis verschmälerten Blätter; dann durch den viel schlankeren Schaft. Dieser trägt eine Traube von 15 — 20 Blüthen von lichterem Blau und um Vs kleiner als jene des B. vulgaris. Nach Prof. Kerner's dem Autor brieflich mitgetheilter Ansicht wäre Muscari botryoides die nördliche — , Bo- tryanthus Kerneri die südliche Form einer und derselben Pflanze. Marchesetti bemerkt hiezu, dass, nachdem sein Botryanthus bis- her nur auf Sandstein beobachtet wurde, B, vulgaris aber stets auf Kalk vorkommt, hier wohl auch die geognostische Unterlage mass- gebend sein dürfte. 2. Botryanthus (Muscari) speciosiis. An sonnigen kräuterreicheu Stelleu der Insel Pelagosa von unserem Autor im Jahre 1879 entdeckt und seither im Triester botan. Garten mit günstigem Erfolge cultivirt. Die Pflanze ist iu allen Theilen ungleich robuster als die ihr verwandten Muscari- kii&Ti der Mediterran -Flora und unterscheidet sich namentlich von dem ihr zunächst stehenden Bo- tryanthus neglectus Kunth vermöge des unverhältuissmässig dicken Schaftes (22 Mm. Umfang), der weit grösseren Blüthen und breite- 340 ren Blätter, vorzugsweise aber durch den Mangel an kleinen Neben- zwiebelu. M. PHhoda. Uechtritz R. v. Resultat o der Durchforschung der schlesischen Phaiie- rog-amen -Flora im Jahre 1881. (Vorgetragen in der Sitzung der botan. Sect. vom 30. März 1882). Diese Zusammenstellung bildet einen neuen schätzenswerthen Beitrag zur Kenntniss der Flora von Schlesien. Als für das Gesammt- gebiet neue Species, Varietäten und Hybride werden in obiger Bro- schüre aufgeführt: Ranunculus repens L. var. hirsutus Ue., Rapha- nus Raphanistrum y'ä"unieriren. (_lis R. Mark) BOtäll K W^U BOtäniKer ^'" ^^»^^e des ganzjähri;;. oder mit •-»" •■a."««> "••" WUtailllXOI . Budihandels flbernimrat 4 fl. Ost. W. CS R. Mark) _*Tr.t_ Pränumeration halbjährig. C. Gerold's Sohn Inserate in Wien, die ganze Petitzeile IV = I I sowie alle übrigen 15 kr. ost. W. *' **. Kuihhandlungeu. XXXII. Jahrgang-. WIEN. November 1882. INHALT: Kalkfreie Cystolithen. Von Dr. Molisch. — Myrmuodia echinata. Von Antoine. — Bewegungsvermögen der Pflanzen. Von Tomascliek. — Neue Ascomyeeten. Von Voss. — In- florescentia foliosa. Von Dr. Borbäs. — Zur Pressburger Flora. Von Sabransky. — Aus dem Küstenlande. Von Dr. Solla. — Nachträge. Von Fehlner. — Cypern und seine Flora. Von Sintenis. - Flora des Etna. Von .Strobl. — Literaturberichte. — Correspondenz. Von Kel- ler, Blocki, Dr. Borbäs. .Sabransky, Scheppig. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. Botanischer Tauschverein. — Zur Nachricht. Kleinere Arbeiten des pflanzenphysiolog. Institutes der Wiener Universität. XV. lieber kalkfreie Cystolithen. Von Dr. Hans Molisch. Gelegentlich einer anatomischen Untersuchung der Goldfussia isophylla Nees fand ich iu eigeuthümlich gestalteten Maikzelleu Ge- bilde, die zwar mit den in der Kinde auftretenden Cystolithen') grosse Aehnlichkeit hatten, sich aber von den letzteren hauptsächlich dadurch unterschieden, dass in denselben kein kohlensaurer Kalk abgelagert war. Die Hauptmasse des Markes bei der genannten Goldfussia be- steht aus dünnwandigen kurz-prismatischen Parenchymzellen; zwi- schen denselben eingestreut erscheinen jedoch ungemein dickwandige polyedrisch oder cylindrisch gestaltete Sklerenchymzellen, welche nicht selten die Länge eines Millimeters erreichen. Beinahe iu jeder dieser idioblastisch ausgebildeten Maikzollen findet man einen spiessähn- lichen Cystolithen, der des Ca CO. vollständig entbehrt. Er durch- ') Von einer Beschreibung derselben glaube ich absehen zu können, da sich eine solche in K. Eichter's Abhandlung: „Beiträge zur genaueren Kennt- niss der Cystolithen und einiger verwandter Bildungen im Ftianzenreiche". LXXVI. Band der Sitzungsber. der k. Akad, d. Wissensch. I. Abth. Juli-Heft, Jahrg. 1877, p. 7, 11, 22, vorfindet. Oeatevr. bolan. Zejtsclirift. 11. Heft 1882. 27 346 setzt entweder das ganze Liimeu oder nur einen Theil desselben; im letzteren Falle endet ev immer zugespitzt. Mitunter stossen die Cysto- lithen mehrerer übereinander liegender Zellen aufeinander, verschmel- zen und bilden anscheinend einen einzigen auffallend langen Cysto- lithen, der die Querwände der Zellen durchsetzt. Eine wichtige Eigenthümlichkeit, welche die kalkfreien Cysto- lithen der Goldfassia isophiiUa auszeichnet, und die allen anderen bis jetzt bekannt gewordenen Cystolithen fehlt, besteht darin, dass sie in der Regel mittelst mehrerer Stiele an die Zellwand befestigt sind. Am Längsschnitte gewahrt man an der Basis des Cystolithen gewöhnlich 1 — 2, seltener 3 Stiele und weiter an den Seiten bis 8, ja noch mehr. Sie sind sämmtlich kurz, mitunter an ihren Enden verbi-eitert und sowohl am Längsschnitt als am Quer- schnitt leicht aufzufinden. Obwohl die kalkfreien Cystolithen in ihrer Eorm den normalen der Rinde ähneln, so unterscheiden sie sich doch schon äusserlich von den letzteren, indem ihre Oberfläche von mehr oder minder laugen oft wellig verlaufenden Linien durchzogen scheint, und jenes warzige, höckerige Relief, wie man dasselbe an den Cystolithen der Acanthaceen und Urticeen zu sehen gewohnt ist, immer vermissen lassen. Auch die Schichtung und radiäre Streifung, welche auf dem Querschnitte der normalen Cystolithen so deutlich hervortreten, sind nicht zu sehen, doch erscheint die letztere bei vielen deutlich, wo- fern man Chromsäure kurze Zeit einwirken lässt. Merkwürdigerweise treten die langgestreckten Sklerenchymzellen mit den kalkfreien Cystolithen nur im schmalen Theile des Inter- nodiums auf, im angeschwollenen Theile, im Knoten dagegen werden sie vollständig verdrängt durch die gewöhnlichen mit COoCa ver- sehenen Cystolithen'), welche stets in dünnwandigen Parenchymzellen eingebettet erscheinen. Fertigt man aus dem Marke der Goldfussia Längsschnitte an, bedeckt dieselben mit dem Deckglas und lässt Salzsäure hinzufliessen, so findet kein Aufbrausen statt, nicht die kleinste Blase wird bei mikroskopischer Betrachtung wahrgenommen. Es könnte der Einwand erhoben werden, dass vielleicht doch CO,, sich entwickle, dass diese aber sofort von der Flüssigkeit absorbirt werde, allein dieser Ein- wand ist unberechtigt, da selbst bei Anwendung von sehr concen- trirter Säure — wo also die Entwicklung der CO,^ gewiss eine sehr energische wäre — nicht das geringste Bläschen entsteht. Dazu kommt noch, dass auch bei Anwendung von SOj^H, weder ein Auf- brausen, noch die Entstehung von Gypsnadeln, verfolgt werden kann. Berücksichtigt mau schliesslich noch, dass die Cystolithen nach der Yeraschung am Platiublech kein Skelet hinterlassen, so ist der Schluss berechtigt, dass Ca CO., in denselben nicht vorhanden, und dass auch ') Dieselben sind von K. Eichter übersehen worden, da er (1. c. p. 27) ausdrücklich hervorhebt, dass Cystolithen im Marke von Goldfussia isoi hylla vollständig' fehlen. Antome del.et lith. IrtJnst.v.Chr.HollerWien. Oesterr.Botan. Zeitschrift 1882. Antoine del.et lith Ärt.AnstvXhrHoller.Wi! 347 sonst keine mineralische Substanz in erheblicher Menge abgelagert ist. Woraus bestehen die oben geschilderten Cystolithen also? Da sie sich auf Zusatz von Phloroglucin ') und Salzsäure schwach röthlich und nach vorhergehender kurz andauernder Behandlung mit Chromsäure auf Zusatz von Chlorzinkjod tief violett färben, so können wir die gestellte Frage beantworten und sagen: sie bestehen aus schwach verholzter Cellulose. Die beschriebenen Cystolithen, die, obwohl ungemein auffallend und charakteristisch, bis auf den heutigen Tag übersehen wurden, sind nicht etwa pathologischer Natur und vielleicht nur kranken Pflanzen eigenthümlich. Ich habe sechs gesunde und üppig wachsende Goldfussia isophylla Nees untersucht und bei allen obige Cystolithen gefunden. Sie sind daher nicht gut mit jenen kalkfreien Cystolithen zu vergleichen, welche P. Melnikoff-) in manchen Blättern von Ficus elastica und F. australis hie und da zwischen normalen ent- deckt hat; denn bei unserer Pflanze fehlen sie nie und liegen tiber- diess in idioblastisch entwickelten Sklerenchymzellen und zwar nur in solchen. Dasselbe, was bezüglich der Cystolithen von Goldfussia iso- phylla Nees^) gesagt wurde, gilt auch von denen der G. . Orientale in Ungarn anfangs in den südlichen Theilen erschien, weiter nördlich wurde es nur im Jahre 1872 beobachtet. Aber diese Zeit ist nicht eben dieselbe, in der D. Orientale sich bei Szolnok eingebürgert hat, auch war jener Standort damals nicht der nördlichste. Diese schöne Ritterspornart war schon im Jahre 1862 nach meiner eigenen Erfahrung zwischen den Weingärten bei Erlau (unter dem Kis-Eged, Hajduhegy, Szep- asszouy völgy = Thal der schönen Frauen) sehr häufig") und zwi- schen 1862 — 1876 haben mich seine schönen Blütheu im Juni öfters erfreut^). — Im Juni 1869 habe ich D. Orientale am Eäkos bei Budapest gegen Kerepes zu, im J. 1870 aber zwischen den Wein- gärten des Adlersberges bei Ofen beobachtet. Doch kommt 1). Orien- tale bei Budapest nicht massenhaft vor, auch nicht häufig, wenn es auch hie und da noch z. B. bei Bekäs-Megyer (Krotendorf, Freyn) und am Stephansfelde (Bohatsch) wächst. D. Orientale hat also schon einen bedeutenden Verbreitungsbe- zirk in Ungarn erworben. Sein südlichster Standort ist Pancsova, der südwestlichste ist Pecs, der nordwestlichste ist Bekäs-Megyer, der nördlichste Eger (Erlau), der östlichste Gyoma und der südöstlichste ist Versetz. — Doch trotz seiner grossen Verbreitung und grossen Menge an manchen Stelleu (Szolnok, Puszta-Pö, Szarvas, Oroshäza, Eger) ist es mehr als wahrscheinlich, dass es in Ungarn erst in den ') Schulzer, Kanitz et Knapp: Die bisher bekannten Pflanzen Sla- voniens, p. 1.38. "-) Flora von Szarvas (cf. Oe. B. Z. 1874. p. .318). ') V. V. Borbas: Flora der Bekeser Gespanschaft (cf. Oe. B. Z. 1881, pag. 40.5). *) V. V. Borbäs: Der vergrünte Rittersporn etc. (cf. Oe. B. Z. 1881, pag. 407). ") Magyar Növenytani Lapok 1882, p. 49. *) V. V. Borbäs: Flora des Pester Comitates seit Sadler etc. (Akad. Közl. Bd. IX [1872] p. 47). ■') Der selige M. Vrabelyi kam nach Erlau im J. 1868 und ich zeigte ihm mehrere Standorte seltenerer Pflanzen, z. B. Drosera rotundifolia und Menyanthes bei Bakta, Aconitum mo'davicum bei F.-Tärkäny. Wahrscheinlich hat er später D. Orientale bei Erlau auch gesammelt, aber die Eanunculaceen der leider schon lange unterbrochenen „Vegetationsverhältnisse'- etc. v. Ker- ner's erschienen bereits etwas früher, so dass hier D. Orientale von Erlau nicht mehr aufgenommen werden konnte. 390 fünfziger Jalireu eingewandert ist, denn sonst hätten es die scharfen Augen der Botaniker des südöstlichen Ungarns nicht übersehen können. Wahrscheinlich wurde es mit Saatkörnern eingeführt, aber auch als Gartenflüchtling konnte es hie und da sich verbreitet haben, denn es wird mitunter mit D. Ajacis in Gärten cultivirt. D. Orientale fand ich im J. 1877 auch auf der Veglia-Insel bei Vos. Cnfr. ferner Oe. B. Z. 1881 p. 407 und p. 282—283. Endlich sei noch bemerkt, dass die zwei inneren Kelchblätter des D. Orientale viel breiter sind als die äusseren, sie sind rund- lich, plötzlich in den Nagel verschmälert oder an der Basis sogar schwach herzförmig, während die äusseren ungespornten gewöhnlich schief sind. Ich fand an einer Blüthe auch ein sechstes Sepalum, welches die Form der inneren Sepala hatte, und so beide Kreise der Kelchblätter dreigliederig waren. Dr. V. v. Borbäs. Weitere Mittheilungen, auch von anderer Seite, dürften noch zu erwarten sein. Nachträge und Berichtigungen zur Flora von Fiume. Von D. Hirc. Dass die Flora von Fiume noch nicht gänzlich erforscht ist, beweisen die Aufsätze des H. K. Untchy. Auch auf meinen Excm- sionen gelang es mir, neue Pflanzen und Standorte aufzufinden, die ich hier mittheile, aber auch zugleich einige irrige Angaben richtig stellen werde. Berheris vulgaris L. Als niedriger Strauch am Monte Maggiore auf einer grasigen Stelle des westlichen Abhanges mit Juniperus communis. August (1878). Papaver Rlioeas L. intermedium Freyn, Auf Felsen und in Getreide- saaten nicht selten. Mai bis Juni (1879). Stengel und Blätter steif borstig; die Blattzipfeln sämmtlich borstig begrannt, Blumen- blätter am Grunde ohne schwarzen Fleck. Erysimum odoratum Ehrh. ß dentatum Koch. Auch auf Kalkfelsen am östlichen Abhänge des Monte Maggiore, unweit der Pyra- mide. 4. August 1878 noch in der Blüthe gesammelt. Draha verna L. var. americana (det. Anton Heimerl). Auf bebautem Boden an der Grobniker Ebene bei Majur häufig. April ,(1880). Biscutella hispida DC. Auf wüsten Stellen und Mauern bei Smrika, unweit von Portore. Mai, Juni (1880). Berteroa incana DC. Bei Zakalj im Reciuathale auf einem sonnigen Hügel, links vom Wege. Juni (1881). Viola scotopliylla Jord. — Freyn. Flora von Süd-Istrien, p. 281! — Auf Wiesen, in Laubwäldern, Gebüschen imd Hecken im Draga- thale, bei Orehovica, Zakalj. Februar, April (1879). Viel häufiger 391 als V. odorata, die ich an selben Standorten bis mm nicht auf- finden konnte. V. trkolor L. ß arvensls Koch, Auf wüsten Stellen und in Getreide- saaten bei Martinscica. April, Juni (1879). Reseda Phytheuma L. Auch im Dragathale, jedoch selten. April (1880). Polygala imlgaris L. ist P. nicaeensis Risso. Diess gilt wenigstens für diejenigen Pflanzen, die ich auch in der nächsten Nähe von Fiume gesammelt habe und die als solche auch H. J. Freyn erkannt hat. April, Mai. P. nicaeensis ß caerulea Freyn 1. c. p. 286! — Die Blütheu sind gewöhnlich etwas grösser und dunkelblau und hie und da häufiger als die typische Form und eine wahre Zierde der Frühlingsflora. April, Mai (1879). P. vulgaris L. Au der Grobniker Ebene bei Jelenje auf Grasplätzen ziemlich selten. Mai (1882). Silene italica Pers, laociflora Neilreich in Vegetationsverh. v. Croatien p. 206! — Auf Felsen im oberen Dragathale, wo sie schon von Bartling gesammelt wurde. Hieher gehört auch die Pflanze aus dem Recinathale. Juni (1881). Arenaria serpyllifoUa L. ist Ä. leptoclados Guss. — Freyn 1. c. p. 490! (1879.) Stellaria Holostea L. Kommt auch im Gebüsche bei Cavle vor. April (1880). Malva nicaeensis All. An Wegen und wüsten sandigen Boden im Dragathale, bei Martinscica, Cavle, Portore und ist auch bei Buccari nicht selten. Juni, Juli (1881). Tilia parviflora Ehrhrd. wird in der Fl. v. Fiume bloss als gepflanzt angegeben, kommt aber im Gebiete auch wildwachsend vor. Acer Pseudo-platanus L. Im Recinathale hinter Zakalj beim grossen Wasserfalle (1881). Geranium purpureum Vill. kommt auch am Monte Trsato vor. In Fiume wächst die Pflanze im Giardino publice mit G. Roher- tianmn, wo mir die Unterschiede im Jahre 1880 das erste Mal auffielen. Geranium purpureum ist im ganzen croatischen Lit- torale häufig und wächst auf trockenen Stellen, Felsen, wie auch auf schattigen, feuchten Boden, da ich es auch am Kulpa- Ursprung gefunden habe; fehlt am ganzen Karstplateau nicht und kommt am Risujak auch vor. Es wächst niedrig, aber auch 30—40 Ctm. hoch, üppig, die Stengel aufrecht, bei mauer- wachsenden niederliegend und nachher aufsteigend, mit dicken Gelenken und wie die Blätter drüsig-rauhhaarig. Die untersten Blätter langgestielt, an der Blattoberseite dunkelgrün, unterseits blasser, hie und da mit kurzen Haaren bewachsen. Der Blüthen- stengel ist gewönlich zweiblüthig und bis sich die eine Blüthe entwickelt, ist die andere abgewelkt. Die Sepalen sind unbe- deutend länger als die Staubfäden, röthlich, mit dichten drüsigen Haaren bewachsen. Die Blüthen sind nicht nur kleiner, sondern deren Fetalen eiförmig, purpurn, am Grunde weisslich, in der 392 Mitte mit drei lichtereu Stricheu gezeichnet. Die weissen Staub- fäden sind plattgedrückt, am Ende gebogen; die Antheren rund- lieb, scbwefelgelb. Der grüne Griffel ist am Ende purpurn mit kurzen, weissen, abstehenden Haaren bewachsen, das Stigma fünftheilig, auch purpurn. Der Same ist eiförmig, röthlichbraun, die Frucbtklappen dichter gerunzelt, als bei G. Rohertiammi. Eruchtreife Ende Juni. Die ganze Pflanze auch widerlich riechend. Geraräum RoheHianum ist robuster, die untersten Blätter sind länger gestielt, die Blüthenstengel auch länger, Blüthen grösser, die Blumenblätter länglich, verkehrteiförmig, blass rosen- roth, von einander entfernt, mit drei weisslichen Strichen an jeder Fetale, Autheren roth, der Same grösser. Viel seltener als das vorige. G. molk L. ß grandiflorum Vis. Wird nur für das Eecinathal in der Fl. V. Eiume angeführt, ist aber im ganzen Gebiete das häufigste Geranium. Genlsta diffusa W. wird für Scogiio di San Marco angeführt; ich fand aber die Pflanze bei mehrmaligem und eifrigem Nachsuchen bis nun nicht und glaube, dass hier mit G. serlcea eine Ver- wechslung geschehen ist. Ich sammelte hier ausser dieser noch Gcmsta si/lvestrls und G. ovata W. et K. var puhescens. Anthyllis tricolor Vuk. Auf Wiesen im Dragathale nicht selten, auch im Eecinathale bei Grobnik. Juni (1878). Melilotus macrorrhiza Pers. Auf wüsten Stellen bei Martinscica hinter dem Lazareth nicht selten. September, October (1880). Trifolium incarnatum L. ß MoUnieri Serg. Auf der Grobniker Ebene bei Majur; häufiger aber auf Wiesen bei Jeleuje hinter dem Pfarrhofe. Mai (1882). Coronilla cretica L. In der Fl. v. Fiume heisst es: „Sehr selten. Einmal auf einem sehr beschränkten Standorte bei Belvedere. Jetzt unter Steinhaufen begraben". Ich habe für diese Pflanze doch einen neuen Standort aufgefunden. Bei Martinscica unweit vom Lazareth ist sie auf steinigen Stellen nicht selten. Mai, Juni (1882). Vicia (jraadißora Scop. ß ScopoUana Koch. In Gebüschen und auf Wiesen im Dragathale. Mai, September. V. Gerardi DC. Auf Wiesen im oberen Dragathale. Mai, Juni (1882). Kommt auch bei Buccari und auf dem Wratnik bei Zeng vor (V. Mihailovic, Fl. v. Zeng, croat. p. 5!). Cotoneaster vulgaris L. Auf der steinigen Ebene Sijevica bei Jelenje. April (1882). JBupleurum aristatum Bartl. ß nanum Noe. Auf sandigem Boden an der Grobniker Ebene bei Podrvanj. August (1878). Seseli Tommasinii Kchb. Wächst ausser auf den in der _FL_ v. Fiume augedeuteten Orten auch auf Felsen bei Martinscica. September (1881). Smyrnium perfoliahoti Mill. Auch bei Susak, in der nächsten Nähe von Fiume. April (1882). 393 Viscmn Oxifcedri DC. Ist bei Bakarac (Biiccarizza) nicht selten; hier findet man es im Thale Klancina; bei der Höhle Lokvica. Blüht im Monate October und November. Diess Viscmn kommt auch bei Hreljin (Piket) vor (Fl. er. p. 1333!) und heuer fand ich es am Calvarienberge bei Buccari und St. Jakob, unweit von Portore und ist gewiss auch auf anderen Orten, wo Juniperus Oxycedrus wächst, zu finden. Adenostyles alpina Bluff, et Fingerh. Kommt auch am Fusse des Monte Maggiore, oberhalb von Vela ücka vor. August (1878). Filago germanica L. a) canescens Coss. Germ. Froyn 1. c. p. 357! und ß) lutescens Coss, Germ. Beide mit der typischen Form in der Umgebung von Fiume. Juni (1882). AcMllea IliUefolium L. var. rosiftora Vuk. Auf sonnigen, buschigen Stellen bei Cavle. Mai, Juni (1882). Leucanthemmn platylepis Borbäs in Oesterr. bot. Zeit. XXVIII. pag. 259 — 261! — -"Auf steinigen Stellen längs der Strasse, die von Kostrena St. Lucia nach Martiuscica führt. Juni, Juli (1879). Echinops Ritro L. Auch bei Martiuscica. Juli, August (1878). Carduus candicans W. et K. Im Dragathale bei St. Anna, längs des Weges, der sich von hier nach Orehovica abzweigt, dann auf sonnigen, grasigen Hügeln bei Martiuscica. Juni (1880). Carlina lanata L. Fl. er. p. 741! — Auf trockenen Wiesen und auf Felsen im Dragathale. August bis November (1881). Centavrea axillaris Willd. a) integrifolia, ß) diversifolia, y) ochro- lepis. Alle drei Varietäten im Dragathale und bei Martinsöica ; in schönen und üppigen Exemplaren am westlichen Abhänge des Gipfels Solin. Mai bis Juni (1879). C. amara L. ß. Weldeniana (Kchb. pro species). Freyn 1. c. 363! — Auf wüsten Orten bei Martins5ica. August, October (1881). C. Scahiosa L. Auch im Dragathale bei St. Anna, nicht häufig. Juni (1880). (Schluss folgt.) Beiträge zur Flora von Kritzendorf in Niederösterreich. Von Moriz Kronfeld. Polypodium vtdyare L. Zahlreich in den Bergwäldern des „Maurer"- und „ Heuberges ". Lycopodium helveticum L. An dem linksseitigen Rande des Fuss- weges, der an der Villa „Knauer" vorbei auf den „Langstoger- berg" führt. Typha minima Hoppe. Wie im Vorjahre*) traf ich diese für die Flora von Wien als „höchst selten"' bezeichnete Pflanze geradezu ') Cf. ,.Oest. Botaii. Zeitschr." 1881. p. 374. 394 gemein auf der grossen, Kritzeudorf vorgelagerten Donauiusel, welche im Volksmunde „grosser Ziegelofenhaufen" heisst. Dieser Standort wird sich hoifeutlich noch lange für unsere Flora er- halten'). Stenactis hellldißora A. Br. Auf dem „Langstogerberge". Erigeron acre L. Sonst in der Wiener Gegend nach Neilreich's Ausdruck „sehr zerstreut und meistens einzeln", aber auf dem „grossen Ziegelofenhaufeu" in Menge nebeneinander. Rudbeckia lac'miata L. Einzeln in dem Theile der Donauau bei Kritzendorf, welcher den Namen „kleiner Rothsam" führt (August 1882). Artemisia Ahsinthium L. Auf den Felsen, welche die Burg Greifen- stein tragen. Lappa vulgaris Neilr. In verschiedenen Formen an der Strasse von Kritzendorf nach Höflein, — An trockenen Orten fand ich im Herbste zweimal Exemplare dieser Pflanze mit folgender Ab- weichung: die Blätter sind gegen das Ende der wenigblüthigen Aeste rosettig zusammengedrängt und zeigen sehr deutlich alle möglichen Stadien der fortschreitenden Metamorphose vom Laub- blatte bis zu den widerhakig bewehrten Hüllschuppen. Ich er- laube mir diese Form vorläufig als Lappa vulg. rosulans zu bezeichnen. Campanida Trachelium L. flore albo. Auf dem „Maurerberg" in einem Exemplare neben einem ebenso gearteten von Camp, glo- merata L. Actaea spicata L. Häufig auf dem ,.Heuberge''. Cakile maritima L. Zu meiner grössten Ueberraschung fand ich ein sehr üppiges Exemplar dieses echt halophyten Gewächses im Donausande des „kleinen ßothsam" schön blühend (Juli 1882). Wahrscheinlich liegt hier eine zufällige (durch Zugvögel be- wirkte?) Verschleppung vor. Parnassia palustris L. In Menge am Wege von Kritzendorf zum „weissen Hof" (namentlich in der Umgebung des von der ,,Sa- xonia" einem Corpsstudenten errichteten GraWals), seltener au dem Wege nach Hadersfeld. Dianthus superbus L, Oberhalb der Ziegelei auf der bebuschten, sonnigen Anhöhe an dem zum „weissen Hof" führenden Wege. Myricaria germanica Desv. In dem Weidicht, durch welches der Weg zum Kritzendorfer Bade führt, mit Hippophae rhamnoides. In grösserer Zahl kommen diese Sträucher auf dem „grossen Ziegelofenhaufeu" vor. Epilohium Dodonei Vill. Es freut mich, für diese Pflanze wieder einen neuen'-) Standort mittheilen zu können. Auf dem so reichen ') Ueberhaupt bietet der „grosse Ziegelofenhaufen" auch sonst viel des fioristisch Interessanten. Leider beginnt sich aber auf dieser — dem Kloster- neuburger Stifte gehörigen — Insel die Cultur fühlbar zu machen. -j Cf. ,.Opst. Bot. Zeitschr.-^ 1881. p. 374. 395 „Ziegelofenhaufen" kommt auch sie ii, zw. ziemlich zahlreich vor. Sonst traf ich sie in der Kritzendorfer Gegend vor dem 1. Steinbruche an dem Wege zum „weissen Hof". Wien, im November 1882. Vorläufige Notiz über Culturversuche mit Orobanohen. Von B. Stein. Vor etwa zwanzig Jahren wurde in einer gelegentlichen botani- schen Plauderei in Breslau der Orobanche apiculata Wallr. gedacht, welche wohl ziemlich allgemein für eine auf Pelargonien wachsende und durch diese Mutterpflanze gering veränderte Orobanche minor gilt. Freund Haussknecht gab mir damals Samen von O. minor, welche er am Khein auf Trifolium pratense gesammelt hatte, ich säete diese winzigen Samen auf eine der vielen Culturformen des Pelargonium zonale und hatte nach Jahresfrist die Freude, 6 — 8 kräftige, blühende Exemplare der Orobanche zu sehen. Ob es in der That O. apiculata Wallr. geworden war, weiss ich nicht, und der Versuch hatte weiter keine Folgen, obgleich die Orobanchen jahre- lang auf diesem von meiner Mutter mit Pietät gepflegten Pelargo- niumtopfe erschienen. Im Laufe des letzten Winters kam mir dei- Versuch wieder ins Gedächtuiss, und ich beschloss ihn in etwas anderer Kichtung neu aufzunehmen. Ich wollte zahlreiche Orobanchen-Arten cultiviren, und indem ich sie nicht jede auf ihre gewohnte Mutterpflanze aus- säete, sondern alle Arten auf einer Mutterpflanze, hoffte ich zugleich Kesultate zu erlangen, welche über den Werth der zum grossen Theil sehr geringen Art-Differenzen Aufschluss geben mussten. Ich ging von der Ansicht aus, dass die Verschiedenheit der Mutterpflanzen auch geringe Diff'erenzen im Blüthenbau, Farbe etc. der auf ihnen schmarotzenden Arten verursachen könne, wie das bei Orob. minor und O. apiculata thatsächlich der Fall zu sein schien. Gelang es mir viele Oro^fmcAö- Arten auf einer Nährpflanze zu erziehen, so musste sich zeigen, ob und welche Aeuderungen eintraten, und ob im weiteren Verlaufe nicht etwa ganze Gruppen von Arten besser als Formen einer Art aufzufassen seien. Von vornherein war die Cultur mehrerer Arten auf einer ge- raeinsamen einheimischen Nährpflanze aussichtslos, und so entschloss ich mich, die cultivirten Pelargonien (bekanntlich Hybriden aus P. inquinans und P. zonale) als Mutterpflanze zu wählen. Dieser erste Theil des Versuches ist — vorläufig freilich in bescheidener Weise — gelungen. Mir standen an Samen zu Gebote : Orobanche Hederae Dub., O. speciosa Dietr., O. Ulicis Desml., O. minor Sutt., O. bar- bata. Poir., Phelipaea ra^nosa' (L.), Ph. foliosa Lam. 8C)G Davon keimten und traten nach 8 — 10 Wochen an die Oher- fläche, lim sich dort rasch zur Bliithe zu entwickeln: O. speeiosa Dietr., 0. Uäeis Desml., O. minor Siitt. Orohanche speciosa Dietr. blühte zuerst und zwar in fünf Indi- viduen, welche allerdings nur 20 — 25 Cm. Höhe erreichten, sonst aber in nichts von der gleichzeitig auf Vicla Faha cultivirten 40— 50 Cm. hohen Normalpflanze abwichen. Von den fünf Individuen waren drei vorwiegend violettblttthig, zwei fast rein weiss blühend, bei einem Exemplar standen die Blüthen in genäherten dreizähligen Wirtein. O. Ulicis — der Same stammte aus dem botanischen Garten in Lissabon — entpuppte sich als O. puhesceas D'Urv. Der Zwischen- raum zwischen diesen beiden Arten ist ein so grosser, dass an eine Variation nicht zu denken ist, sondern der Same ist eben einfach unter falschem Namen gekommen. Lebende Exemplare von O. pu- hescens D'ürv. hatte ich nie Grelegeuheit zu sehen, aber nach Freund Uechtritz's Mittheilimgen ist unsere Pflanze die typische Oroh. puhescens. Als letzte Art blühte 0. minor auf, in drei 12 — 18 Cm. hohen Individuen, und zwar ist sie trotz der Ernährung aus den Pelargo- nienwurzeln typische O. minor geblieben und hat sich nicht in O. apiculata verwandelt. Vorläufig also „Constauz der Arten", was bei dem geringen Material freilich noch nicht viel sagen will. Selbstredend wird der Versuch weiter fortgesetzt und werde ich über die ferneren Resultate berichten. Zu eiuer weitereu Ausdehnung des Versuches bedarf ich der Samen möglichst vieler Orohanche- Species und -Varietäten, daher benütze ich die vorstehende Notiz, um an alle Botaniker, welche in der glücklichen Lage sind, Orobanchen zu sammeln, die dringende Bitte zu rich- ten, mir Orobanchen-Samen einzusenden. Es genügen even- tuell wenige Samenstäiibchen, mehr ist natürlich besser; die Samen brauchen nicht frisch zu sein, sondern können von bis 10 Jahre alten Herbarexemplaren stammen. Soweit es mir möglich ist, werde ich mich gern durch Gegengaben aus dem „Hortus siccus" revanchiren. Breslau, botan. Garten, October 1882. Cypern und seine Flora. Reiseskizze von Paul Sintenis. (Fortsetzung.) Montag den 26. April. Es kostete uns viele Ueberredimgs- kunst, den Kiradschieh zu bewegen, uns mit den Eseln an das Cap zu folgen; er meinte, dahin gäbe es für seine Thiere keinen W^eg; wir möchten allein gehen. Unser Vorhaben aber war, nicht in das 397 Kloster zurückzukehren, sondern vom Cap aus den Rückweg nach Rhizo Carpasso, so weit als möglich entlaug dem Nordstrand zu nehmen. Endlich kamen wir überein, und in der achten Morgenstunde wurde die Wanderung mit Sack und Pack angetreten. Das Wetter war herr- lich, die Lult, nach dem gestrigen Gewitter, angenehm kühl. Für die Lastthiere, war das pfadlose, mit dichtem Gestrüpp bewachsene Terrain freilich keine Promenade. Wachhokler- und Cypressenge- sträuch herrscht vor. — Bahusucheud ging Rigo an der Spitze des kleinen Zuges und rief zuweilen dem Führer ermuthigend: „bella strada! bella strada!" zu, worauf es gewöhnlich in tiefstem Brumm- tone wie „bella strada, bella strada" ziirückerscholl. — Natürlich kamen wir nur langsam vorwärts. — Endlich lichtete sich das Dickicht; ein kleiner, wiesenartiger Platz wurde erreicht; zu beiden Seiten der hier sich sehr verschmälernden Landenge erschauten wir das Meer und in geringer Entfernung erhob sich als steil ansteigender Hügel das Andreascap vor uns. Hier Hessen wir den Führer mit den Thieren zurück und drangen durch das bald wieder dicht werdende Gebüsch nach dem Pik vor, dessen felsige Beschaffenheit grösstentheils durch eine frischgrime Pflanzendecke verhüllt wird. Das ganze Terrain er- hebt sich allmälig; zu beiden Seiten am Ende der Landzunge stürzt der felsige Strand schroff in die Tiefe. Der Pik dürfte eine Höhe von 500' haben; von ihm herab genossen wir einen wahrhaft grandiosen Ausblick über das Meer, das hier, zunächst den Klippen, in herr- lichen Farbentönen, grün, roth und blau, spielt, hervorgerufen durch die überaus üppige Algenvegetation auf seinem Grunde. — Unsere Botanisirbüchsen füllten sich rasch. An den sanfteren grasigen Hängen sammelten wir: Onopordon SibtJwrpianmn, Sili/bmn marianwn und Cynara Sihthorpiana. Ein lieblich blüthenbuutes Gewand schmückt die vielfach zerklüfteten Felsabstürze des Piks und des Strandes: mehrere Gramineen, Thelygonuni Cynocramhe, Beta maritima, Poly- carpon ahinefolivm, Parietaria officinalis, Vaillantia muralis und Aehnliche bilden das mannigfaltige Grün, welches vorzüglich folgende Pflanzen aufs reichste mit Blüthen dui'chwirken: Statice sinvata, Convolimhis oleaefolivs, C. alfhaeoides, Ecldum arenarium, E. ele- gans, Alliiim, neapolitanimi, Malva aegyptiaca, Althaea hirsuta, Pa- ronychia argentea, Picridium Tittgitammi, E^iarthrocarpus arcuatus, Phelipaea aegyptiaca u. a. Reichhaltig und lieblich ist auch die Flora der schmalen Land- zunge; hier und da erhebt sich die Cypresse baumartig aus dem niedrigeren Gesträuch; freiere Plätzchen, auf denen gewöhnlich nack- ter Fels zu Tage tritt, ucteibiechen nicht selten das Gestrüpp. Auf diesem kleinen Gebiete beobachteten wir in Blüthe: Plantago La- gopus, P. ovata, Crassida rnhens, Nigella arvensis var. microcarpa, Garidella NigeUastrvm, Salvia viridis, Sideritis rom^ana, Micromeria nervosa, Orchis Polliniana, O. variegata, Ornithogalum tenuifolivm, Allivm, subhirsid'um, A. curtvm (erst im Aufblühen), Galium seta- ceum, Gr. tricorne, G. murale, G. Aparine, Crucianella angustifolia, Linum strictmn, L. gallicion, L. corymhidosum, L. angustifolium, Oesterr. botan. Zeitschrift. Vi. >Ieft 1882. 31 398 Cotivolvulus Sicienitz und im Commissionsverlag von Braun & Weber in König'sbei'g" i. Pr. sind soeben erschienen: Herbarium Europaeum. 44. Lief. (162 Nr.) Preis: a) durch den Selbstverleger 21 Mk.; b) durch den Buchhandel 31 Mk. — 45. Lief. (60 Nr.) Preis: a) 12 Mk.; b) 20 Mk. — 27— 32. Lief. (Zweite Aufl. 154 Nr.) Preis: a) 21 M.; b) 31 Mk. Herbarium Americanum von Prof. Dr. Lorentz. 11. Lief. (62 Nr.) Preis: a) 18 Mk.; b) 30 Mk. Inhaltf'verzeichnisse stehen gratis und franco zu Dient^ten. Inhalt. I. Gallerie österreichischer Botaniker. Seite 27, Heinrich Moriz Willkomm. Von J. Frein. (Mit einem Licht- druck-Porträt) 1 2S. Carl Schiedermayr. (Mit einem lithogr. Porträt) 213 II. Original- Auf Sätze. Antoine, Franz. — Myrmecodia echinata Gaud. Eine Ameiseni^flanze von den Molukken. (Mit einer lithogr. Tafel) .347 — — Schlitmbergeria Roezli Mrrn. (Mit einer lithogr. Tafel) 277 Beck, Dr. Günther. — Literaturberichte . 29, 99, 132, 166, 204, 269, 305 334, 373 Borbäs, Dr. Vinc. v. — Delphinium Orientale Gay 388 — — Grüne Weihnachten, weisse Ostern! 152 — — Inflorescentia Cruciferarum Graminearumque foliosa 359 — — Roripa anceps und ß. Sonden 42 Zur Flora des Wechsels 285 Literaturberichte 30, 67, 99, 134, 170, 237, 337, 409 Braun, Heinr. — Rosa Hirciana. Eine neue Rose aus dem kroatischen Litorale 6 Zur Abwehr 333 Bubela, Job. — Floristisches aus der Umgebung von Cejc in Mähren . 117 Burgersteiu, Dr. A. — Einige Bemerkungen zur ,.Darwin'schen Wurzcl- krümmung-' 386 Fehlner, Carl. — Beitrag zur Moosflora von Niederöstorreich 45 Nachträge und Berichtigungen 363 — — Ueber ein verzweigtes Moossporogonium an Meesea ulhjinosa Hedw. 185 Focke, Dr. W. 0. — Ueber einige künstlich erzeugte Pflanzenmisclilinge 9 Fruwirth, C. — Literaturberichte 134 Hackel, Eduard. — Literaturberichte 63, 168 418 Seite Hanausek, Dr. T. F. — Nutiz über eine iniju.str'isc Entwicklung von Crepis biennis L 283 — — Ueber eine Vergrünung von Sinaj'is arven^is L. (Form, dasycarpa Neilr.) \ . . 313 — — Literaturberichte 370 Hansg^irg, Dr. Ant. — Ein Beitrag zur Flora des böhmisch-mährischen Grenzgebietes .* . . 14 Hazslinszky, Friedr. — Peltidium und Geohus, eine ausgezeichnete Gattung .... 280 Keller, J. B. — Berichtigungen zu „Nachträge zur Flora von Nieder- üsterreich". Von Dr. E. v. Halacsy und H.Braun .... 3ü2 — — Rosa Braunii 39 — — Zur Flora von Niederösterreich 320 Kempf, H. — Literaturberichte 306 Kerner, Dr. A. — Delphinium Orientale Gay 387 Kronfeld, M. — Beiträge zur Flora von Niederösterreich 393 Mikosch, Dr. C. — Literaturberichte 25 Moliscli, Dr. Hans. — Ueber kalkfreie Cystolithen 345 — — Zur Kenntniss der Einlagerung von Kalkoxalatkrystallen in der Pflan- zenmembran 382 — — Literaturberichte 170 Fax, Dr. Ferd. — Einige Nachträge zur Flora von Schlesien 141 Prichoda, M. — Literaturberichte . 31, 101, 132, 136, 171, 237, 270, 305 338, 374, 410 Rathay, Emer. — die Gabler- oder Zwiewipfierreben. (Mit einer lithugr. Tafel) 316 Reichardt, Dr. H. W. — Literaturberichte 28, 66, 98, 202, 235, 303, 372, 408 Sabransky, Heinr. — Beiträge zur Pressburger Flora 360 Schlögl, Ludw. — Botanische Excursionsergebnisse von Luhatschowitz 245 286, 322 Schulzer v, Müggenburg. — Mykologisches .... 82, 186, 220, 250, 322 419 Seite Sintenis, Paul. — Cypern imrl seine Flora ... 18, Sl, 120, 100, 259, 290 364, 396 Solla, Dr. K. F. Aus dem Küstenlande 249, 362 — — Frühling im Küstenlande 153 Stein, B. — Vorläufige Notiz über Culturversuche mit Orobanchen . . 395 Steininger, Hans. — Eine Excursion auf den Pyrgass 85 Strobl, Gabriel - Flora des Etna . 22, 55, 91, 129, 159, 196, 229, 26.5, 297 329, 366, 400 Toiuaschek, A. — Zu Darwin's ..Bewegungsvermi'igen der Pflanzen*' . 353 Ullepitsch, J. — Der Dreisesselberg 225 Untchj, Carl. — Beiträge zur Flora von Fiume 90 Voss, Wilhelm. - Geoglossum ^^'^hagnopJii'uni Ehrb 313 — — Ueber Hacquet's .^Clathrus Hydrlensls" 40 — — Zur Flora von Laibach 284 — — Zwei neue Ascomyceten (Mit einem Hülzschnitte) 357 Wawra, Dr. H. v. — Neue Pflanzenarten gesammelt auf den Reisen der Prinzen von Sachsen-Coburg 37 Weinzierl, Dr. Th. v. — Literaturbericlite 335, 404 Wiesbaiir. J. — Zur Flora von Travnik in Bosnien 281 — — Zur Praterflora 254 ■Wiesner, Dr. Julius, — Literaturbericlite • . . . . 58, 97 III. Correspondenzen. Aus Altenzoll in Tirol von Hohenbühel-Heufler 341 „ Arad in Ungarn von Dr. Simkovics 208 „ Berlin von Dr. Ascherson 413 ,, Berlin von Scheppig 175, 378 „ Brandenburg a. d. H. von Toepffer. 106 „ Breslau von Stein 412 „ Buccari in Kroatien von Hirc 308 „ Budapest von Dr. Borbfäs 69, 105, 208, 342, 378 „ Budapest von Janka 310 „ Graudenz von Scharlok 343 „ Innsbruck von Murr 207 ,, Kalksburg in Niederristerreich von Wiesbaur 175, 207 „ Lembcrg von Blocky 273, 310, 377 „ Mariaschein in Br.hmen von Dicht 1 273, 411 „ Ns. Podhrad in Ungarn vonHoluby 106, 206 „ Plauen in Sachsen von Artzt 342 „ Pressburg von Sabransky 378 ., Rohrbach in Oberösterreich von Ullepitsch 33, 411 ,, St. Gothard in Siebenbürgen von Janka 309 .. Ta\arnok in Ungarn von Dr. Pantocsek 32 420 Seite Aus Tetschen-Liebwerd iu Böhmen von Sommer 175 „ Wien von Keller 6S. 10:5. 272. 376 „ Wiener-Neustadt von Dr. Baumgar tu er .32 „ Znaim in Mähren von Oborny 412 IV. stehende Rubriken. Personalnotizen 34. 70, 106, 138, 175. 211, 240, 274, 310, 343, 379 Vereine, Anstalten, Unternehmungen . 34, 70, 107, 138, 209, 241, 274, 311, 343, 379, 413 Sammlungen 311 Botanischer Tauschverein in Wien . 33, 71, 108, 139, 176, 211, 243, 275, 312 344, 380 Rcdactcur und Hpvausi^'eber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von C. Gorold's Sohn. Druck und Papier der C. Ueberreuter'silien Buclulruckerei (M. Salzor). UNIVERSrrv of illinois-uhbana 3 0112 084207635 ■^ w^ ^:i- ^/ ;^M ---^r/^^^ ■ ■ £ ■