^^ If. ^^J ^. »• ' ''* ♦ V- - '.. K^it .^ •■ ' w *' '»^ *->v ^*) ^ ^ ^^. ^ • ^^^. " ", v- -^/i^ ly'V s^'^ ^' :^^.- ^ .. o THE UNIVERSITY OF ILLINOIS LIBRARY 580.5 OS V33 C3 CO 0> CM S ke,| \JeJL Üy'^m ■ 2 ^ ^^^ LH/fz/'f )\': JlYEBSiT: ■ ^"'^^ Oesterr. Botan. Zeitschrift 1883. ,^^ Oesterreichisohe BOTANISCHE ZEITSCH Organ für Botanik und Botaniker. Mit Orig'inal-Beiti'äg'en von Aeker, Antoine, Ascherson, Baier, Bauuigartnei-, Beck, Bfecki, Berbäs, BubvIa, Burgerstein, telakoTskj, Degen, Entleutner, Evers, Fehlner, Focke, Foriiidiiek, Frejrii, Haiiausek, Hansgirg, Haussknecht, Hazsiinszkj, Heiinerl, Hirc, Buhenbühel, Bulubj, Jordan, Raro, Keller, Kniet, Kronfeld, Leitgeb, luerssen, Molisch, Murr, Niessl, Obornjr, Pantocsek, Prihoda, Reichardt, Sabranskj, Schambach, SchuUer, SiiukoTics, Sintenis, Solla, Stapf, StrobI F., Streb! Cr., Toinaschek, l'echtritz Ullejiitsch, Iritchj, Velonovsk^, Vetter, Voss, Wlesbaur, Zukal. Redigirt von D"" Alexander Skofitz. XXXIII. Jahrg^ang. (Mit 1 lithogr. Porträt, 2 lithogr. Tafolu, 1 photolith. Tafel und 2 Xylogiapliien.) Wien 1888. Verlag von C. Gerold's Solui. 6 ö^, ':i OS Oesterreichische Botanisclie ZeitscMft. Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint den Ersten jeden Monats. Man pränumerirt auf selbe mit 8 11. Ost. W. QÖ R. Mark) janziährig:, oder mit l ü. Ost. W. (8 R. Mark) halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Organ für Botanik und Botaniker. N^ 1. Exemplare die frei durch die Post be- zogen werden sollen, sind hlos bei der Bedaction CIV. Bez., Mühlgasse Nr. IJ ZU pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration C. Gerold's Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXIII. Jahrgang. WIEN. Jänner 1883. XNHAIaT: Carlo de Marchesetti. — Bewegungsvermögen der Pflanzen. Von Dr. Tomaschek. — Zur Flora von Fiume. Von Hirc. — Mykologisches. Von Schulzer. — Flora des Etna. Von Strobl. — Zu Halacsy's Nachträgen. Von Dr. Borbäs. — Literaturberichte. — Correspondenz. Von Dr. Borbis, Dr. Pantocsek, Dr. Solla, Dr. Ascherson, Schambach. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Botanischer Tauschverein. Gallerie österreichischer Botaniker. XXIX. Carlo de Marchesetti. (Mit einem lithograph. Porträt.) Einem alten Patrizier-GeschlecMe entsprossen, erblickte Carlo de Marchesetti am 17. Jänner 1850 das Licht der Welt zu Triest, wo sein Vater als k. k. Beamter angestellt war. Der jimge M. legte die Elementar- und sodann die Gymnasial -Studien in seiner Vater- stadt mit günstigstem Erfolge zurück. Die Liebe zur Pflanzenwelt wurde schon dem Knaben von seinem Vater eingeflösst, welcher in seinen Mussestunden mit grosser Sorgfalt im eigenen Garten die Blumenzucht betrieb. Den eigentlichen Impuls zum Studium der Botanik erhielt M. aber durch einen Zufall, den er in seiner pietät- vollen Anhänglichkeit an den Verfasser dieser Lebensskizze einen „glücklichen und über seine ganze Zukunft entscheidenden" zu nen- nen beliebt. Es war nämlich an einem schönen Septembertage des Jahres 1865, als M. uod der damals in Triest wohnhafte Verf., Beide in der Gegend zwischen Contovello und Triest botanisirend, einander zufällig kennen lernten. Von Letzterem auf den Keichthum und die beson- deren Reize der Litoral- und Istrianer Flora aufmerksam gemacht und bei den Manipulationen des Einsammelns und Präparireus der Oesterr. botan. Zeitsehrilt. 1. Heft 1888.^,-^ j. 1 Pflanzen mit Kath und That unterstützt, fasste M. sehr bald eine so innige Neigung zur Botanik, dass er sich entschloss, seinen bis dahin gehegten Lebensplan — die juridische Laufbahn — aufzu- geben und sich nach absolvirten Gymnasialstudien einem Berufe zu- zuwenden, wo er sich gänzlich den Naturwissenschaften hingeben dürfe. In diesem Vorhaben wurde M. durch den unvergesslichen Triester Botaniker, Hofrath Mutius Ritt. v. Tommasini bestärkt, welchem er durch den Verf. vorgestellt und empfohlen wurde, als Letzterer (im November 1866) sich anschickte, Triest zu verlassen imd in Wien seinen ständigen Wohnsitz zu nehmen. Tommasini, welcher sehr bald erkannte, dass er mit einem talentvollen und strebsamen jungen Manne zu thun habe, führte ihn in das Wissen der Pflanzenkunde ein und wählte ihn als Begleiter bei zahllosen botanischen Ausflügen. Im Jahre 1869 bezog M. die Wiener Universisät, um sich hier den medicinischen Studien zu widmen, neben welchen er aber stets die Botanik mit Vorliebe pflegte und namentlich die Perialzeiten zu mannigfachen botanischen Excursionen auszunützen wusste. Während seiner üniversitätszeit besuchte er zu wiederholten Malen die nieder- österreichischen Alpen, einen Theil von Westungarn, insbesondere die Umgebungen des Plattensees, am häufigsten aber die in botani- scher Hinsicht interessantesten Punkte seiner Heimat und der an- grenzenden Gebiete des Küstenlandes, welches er theils allein, theils in Tommasiui's Gesellschaft nach allen Eichtungen durchforschte und hiebei das Glück hatte, neue Pflanzen-Fundorte zu entdecken (so unter anderen eine Mulde [Doline] nächst Opcina, wo er meh- rere neue Bürger der Triester Flora aufgefunden, als: Carpesium cernuum, Silene gallica etc.). Zum Sommersemester 1873 begab sich M. nach Bologna, um an der dortigen berühmten Universität einen Cursus durchzumachen, gleichzeitig aber auch die Flora der Central-Apenninen kenneu zu lernen, zu welchem Behufe er mehrere ihrer bedeutendsten Berg- kuppen bestieg. In diese kurze Epoche fällt auch seine Bekanntschaft mit meh- reren hervorragenden italienischen Botanikern, als: Pariatore, Ber- toloni, Visiani etc. Sobald M. nach abgelegten Rigorosen im December 1874 an der Wiener Hochschule den Grad eines Doctors der gesammten Heil- kunde erlangt hatte, kehrte er in seine Vaterstadt zurück, in der Absicht, dort die ärztliche Praxis auszuüben. Diese Laufbahn begann für ihn unter sehr günstigen Auspicien; man kam dem jungen Arzte vertrauensvoll entgegen, es fehlte ihm nicht an Patienten, und er durfte sich mancher gelungenen Kur rühmen. _ Allein die Leidenschaft für die Scientia amabilis hatte bei M. zu tief Wurzel gefasst. Er zog sich nach und nach von der Praxis zurück und begann im Sommer 1875 grössere wissenschaftliche Reisen zu unternehmen. Das Ziel der ersten war Rom, sowohl um die Al- banischen Berge und die römische Campagna floristisch zu durch- forschen, als auch um die ewige Stadt zu bewundern. Den Kückweg von seiner Römerfahrt nahm M. ganz allein und zumeist zu Fuss über die Abruzzen und bestieg unter Anderen auch den berühmten Gran Sasso d' Italia, Ein lange gehegter Liebliugswunsch M.'s, die Tropenländer zu sehen, sollte ihm im J^ 1875 in Erfüllung gehen. Am 1. Oct. schiffte er sich zu Triest auf einem nach Ostindien abgehenden Lloyd- Dampfer ein, auf welchem er die Functionen eines Schiffsarztes pro- visorisch versah, wobei er ofificiell mit der Aufgabe betraut ward, die in den Tropenländern endemischen Krankheiten und deren landes- übliche Behandlungsweise an Ort und Stelle zu studiren und hier- über seinerzeit der Behörde ausführlich zu berichten. Auf der Hinfahrt wurde in Egypten, dann in mehreren Häfen Arabiens ein mehr oder weniger kurzer Aufenthalt genommen, wel- chen M. dazu benützte, um wenigstens im Fluge die meistens sehr dürftige Vegetation jener Küsten kennen zu lernen. Bald hätte da- mals ein verhäugnissvolles Ereigniss seinem Streben ein unerwartetes Ende bereitet; bei Besteigimg des Djebel Shamsham bei Aden wurde er nämlich vom Sonnenstiche befallen und entging mit knapper Noth einer Katastrophe, üebrigens war er bei diesem Ausfluge so glück- lich, mehrere für die Halbinsel von Aden neue Pflanzen aufzufinden. In Bombay — dem Ziel der Reise — angelangt, richtete M. sein Augenmerk vor Allem auf die dort herrschenden zymotischen Krankheitsformen mit Benützung des ungemein reichen Materials, welches ihm in den Spitälern jeuer Stadt zu Gebote stand. Nachdem M. die Umgebungen von Bombay bis Puorah nach Möglichkeit durchforscht, wandte er sich nach der portugiesischen Provinz Goa. Dort, sowie in den Urwäldern von Carwar wurde sein beharrliches Streben durch eine beträchtliche Reihe interessanter botanischer Entdeckungen gelohnt. Die herrlichen, majestätischen Bergrücken, die sich jenseits der Palmenhaine von Tellichery er- heben, lockten ihn zum Besuche an, und von der Gastfreunds ehalt eines Kaffee-Plantageubesitzers Gebrauch machend, begab sich M. in die Gebirge von Coorg, wo er V/^ Monate verweilte, umgeben vom dichtesten Urwalde, welcher von der düsteren Thalsohle bis zu den Gipfeln der Berge (1500 — 2000 M. und darüber) emporsteigt, und inmitten einer Flora und Fauna von unbeschreiblicher Schönheit und Mannigfaltigkeit. Hier allein sammelte M. mehrere tausend Exemplare von bo- tanischen und zoologischen Objecten, von denen jedoch leider ein Theil in Folge eines während der Fahrt von Tellichery nach Can- nanor erlittenen Schiffbruches zu Grunde ging. Die Kürze der ihm zu Gebote stehenden Zeit gestattete nicht, sich ins Innere der hindosta- nischen Halbinsel vorzuwagen, wesshalb er sich darauf beschränkte, die nördlich von Bombay bis Guzerat gelegenen Küstenstriche zu durchwandern, wobei er zu Damao, Surat, Broach, Baroda und Ach- medabad länger verweilte, um die Uebergänge der Hochgebirgsflora l" in jene der Sahara zu studiren, welch letztere in den ausgedehnten Wüsten des nördlichen Indien vorherrscht. Im Mai 1876 betrat M. wieder den heimatlichen Boden. Sein Eintreffen in Triest wurde von seinen Mitbürgern, die auf ihren ge- lehrten Landsmann — den kühnen Forscher — mit nicht geringem Stolze blickten, als ein freudiges Ereigniss gefeiert und nicht niir in den dortigen (deutschen und italienischen), sondern auch in aus- wärtigen Blättern besprochen. Bald darauf erfolgte M.'s Ernennung zum Director des städti- schen Museums für Natuigeschichte zu Triest. Ward ihm auch durch diese Anstellung die Gelegenheit geboten, sich nun gänzlich der Naturwissenschaft hinzugeben, to trat doch nunmehr auch die Ver- pflichtung an ihn heran, ausser seinem Lieblingsfache, der Botanik, auch der Pflege der beiden anderen naturhistorischen Zweige seine Thätigkeit zu widmen. Kurze Zeit nach Antritt seines neuen Berufes wurde M, von einer schweren Krankheit — offenbar Folge der Ostindien-Reise und der aussergewöhnlichen Anstrengung seiner Kräfte — befallen, welche ihn durch geraume Zeit ans Krankenlager fesselte, so dass sogar seine fernere Existenz in Frage gestellt schien. Kaum genesen nahm M. seine Thätigkeit wieder auf, begann die Sammlungen des Museums neu zu ordnen und zu bereichern. Zu letzterem Zwecke rüstete er sich wieder zu den gewohnten wissen- schaftlichen Keisen, machte anfangs kleinere Ausflüge, später aber grössere Excursionen, so z. B. im Jahre 1876 und 1878 nach Dal- matien, besuchte mehrere der dazu gehörigen Inseln, darunter zum ersten Male die bis dahin nur sehr wenig — in botanischer Eich- tung fast gar nicht bekannte Insel Pelagosa, wo er mehrere neue Pflanzen-Arten, u. a. Centaurea Friederki Augiisti und Botryanthus speciosus March. entdeckte. In dieselben Jahre fällt eine beträchtliche Zahl botanischer Reisen M.'s. Ganz Istrien, die Quarnerischen Inseln, die Julischen Alpen, Friaul und Croatien wurden von ihm mehrmals durchstreift. Ferner botanisirte er 1879 in Südtirol und in den Alpen von Ca- dore, von denen er mehrere bestieg, als: den Anteiao, Pelmo, Creda di Mezzodi u. a. Ein schwerer Schlag für M. war der Hintritt seines so hoch verehrten Lehrers und Gönners M. v. Tommasini (f 31. Decem- ber 1879). Nur in der Beschäftigung mit seiner Lieblingswissenschaft suchte und fand der dankbare, feinfühlende Mann einigen Trost. Besonders wohlthuend wirkte auf ihn ein im ersten Frühlinge 1880 unternommener Ausflug nach Nizza und auf die berühmte Riviera. Im Juni desselben Jahres besuchte M. auch Berlin in Ange- legenheit der Triester Abtheilung der dort eröffneten internationalen Fischerei -Ausstellung. Nebstbei machte er in Berlin die Bekannt- schaft der ersten dortigen botanischen Notabilitäten und nahm an einigen kleinen Excursionen Theil. Den Rückweg: wählte er über Salzburg, Tirol und Kärnten und bestieg mehrere als interessante botanische Staudorte bekannte Alpen. Allzu mächtig war indessen der Zauber, den die Flora der Tro- pen auf M.'s Gremüth ausgeübt, als dass er dem Drange nach einem abermaligen Besuche jener paradiesischen Gregenden hätte widerstehen können. Eine günstige Gelegenheit hiezu bot sich ihm dadurch, dass der österr.-ungar. Lloyd seine neue Xavigationslinie nach Hongkong eröffnete, und M. beschloss nun, ausser Ostindien auch das chinesi- sche Reich zu besuchen. Am 1. October 1880 fand die Abfahrt von Triest statt; M. betrat auf der Hinreise zwar so manche ihm bereits von seiner ersten Fahrt bekannte Gegenden, lernte aber auch man- ches ihm bisher Neue kennen. Namentlich wurde er von dem wun- dervollen Ceylon bezaubert, dessen überaus prächtige Vegetation er nicht genug zu rühmen vermag; Mangel an Zeit hinderte ihn jedoch, dieses grosse Eiland eingehend zu besichtigen, und es war ihm nur vergönnt, einige wenige Punkte, als: Colombo, Point de Gale und Kandy, die im Centrum der Insel gelegene alte Residenz der ceylo- nesischen Fürsten, zu betreten. M.'s Vorhaben, das „Reich der Mitte" zu sehen, sollte sich jedoch nicht verwirklichen. Während er eines Tages zur Mittagszeit auf der Insel Pulo Peuanof (5** n. Br.) botanisirte, vergass er über dem eifrigen Einsammeln von Pflanzen, die die Basaltfelsen bedeckten, dass mit dem sengenden Strahle der tropischen Sonne nicht zu scherzen sei, und wurde — wie einstens zu Aden — abermals vom Sonnen- stich betroffen, nur gestaltete sich die Sache diessmal viel ernster, umsomehr, als auch eine Brustfellentzündung hinzutrat. Schwer er- krankt musste M. sich in Singapore ausschiffen lassen. Sowohl das ausserordentlich milde Klima jenes Himmelstriches, als namentlich die ihm zu Theil gewordene liebevolle Pflege brachten ihm binnen Kurzem die Gesimdheit wieder, so zwar, dass er zahlreiche Ausflüge in die nächsten Umgebungen der Stadt und auf die umliegenden Inseln wagen konnte. Zm* Fortsetzung der Reise bis nach China reichten jedoch des Reconvalescenten Kräfte noch nicht aus; desshalb musste er im Februar 1881 die Rückreise in seine Heimat antreten. Auf dieser Heimfahrt hatte M. ein tragikomisches Abenteuer zu bestehen. Der Dampfer hatte bei Sonnenuntergang auf der Höhe von Aden Anker geworfen. M. wollte die kurze Rast benutzen, um ein nahe gelegenes kleines Thal zu besuchen, welches ihm von früher her als Standort gewisser interessanter Pflanzen bekannt war. Da die Nacht mondhell war, und M. überdiess eine Handlaterne mit sich genommen hatte, so wurde es ihm nicht schwer, die gewünschten Pflanzen bald zu erspähen. Indess hatte aber sein Herumstreifen zwi- schen den die Festungswerke umgebenden Felsen die Aufmerksamkeit der wachhabenden Soldaten erregt, und M. wurde unter dem Ver- dachte, ein russischer Spion zu sein, arretirt. Nur mit grossen Schwie- rigkeiten gelang es ihm seine Freilassimg zu erwirken; jetzt hiess es aber den Laufschritt einschlagen, um noch rechtzeitig am Bord des sich bereits zur Weiterfahrt anschickenden Dampfers anzulangen, da ein Zurückbleiben im fremden Lande, wo er Niemanden kannte, ohne Gepäck und mit einer Baarschaft von nur 3 Frcs. in der Tasche wohl etwas unerquicklich gewesen wäre. Im Laufe desselben Jahres wurde M. von der k. k. Central- Seebehörde mit der ehrenvollen Aufgabe betraut, die Verhältnisse der Fischerei längs der österreichischen Seeküsten zu studiren, seine diessfälligen Beobachtungen in einer eigenen Denkschrift zu veröffent- lichen uüd sodann für die im J. 1882 zu eröffnende grosse Triester Ausstellung die Section der Fischerei zu organisiren. Beide Aufgaben hat M. glänzend gelöst. Die Resultate seiner im Auftrage der k. k. Regierung vorge- nommenen wiederholten Bereisung der istrianischen und dalmatini- schen Küsten hat er in seinem Werke „La Pesca lungo le coste Orientali deir Adria" (Triest bei Ludwig Hermanstorfer, 1882, 8", 229 Seiten) anschaulich gemacht, und seine Leistungen bei der Trie- ster Ausstellung waren so verdienstvoll, dass er von der Jury mit dem Ehrendiplom ausgezeichnet wurde. Die in der vorerwähnten Mission veranstalteten Reisen gaben ihm eine willkommene Gelegenheit, einen Abstecher nach Monte- negro zu wagen, um auch die Flora dieses Gebirgslandes durch eigene Anschauung kennen zu lernen. Am 5. September 1882 vermählte sich M. mit Fräulein Anna Farolfo. Von Hauk wurde in neuester Zeit eine Alge, die M. bei Singa- pore entdeckt hatte, als eigenes den Florideen einzureihendes Genus aufgestellt und mit dem Namen Marchesettia belegt. Bourguine widmete ihm eine Tanousia und Valle einen Emanthus. Ausser zahlreichen, wissenschaftlichen Artikeln, die M. in ver- schiedenen Journalen veröffentlicht hat, sind von ihm nachstehende Arbeiten erschienen. a) Botanischen Inhaltes: 1. Ein Ausflug auf die Julischeu Alpen. 1872 (Verh. d. zool.- bot. Gesellsch.). 2. Flora dell' Isola S. Cattarina presse Rovigno 1875 (Soc. Adr. Scienz. Nat.). 3. üna gita al Gran Sasso d' Italia 1875 (ibidem). 4. Botanische Wanderungen in Italien. 1875 (Zoolog. -botan. Gesellsch.). 5. Un escursione alle Alpi Giulie. 1875. 6. Della presenza di plante alpine nelle paludi del Friuli 1876 (Soc. Adr.). 7. Profili della Flora Indiana 1876 (ibid.). 8. Descrizione dell' Isola di Pelagosa 1876 (ibid.). 9. Alcune Mostruositä della Flora Illyrica 1877 (ibid.). 10. Suir un caso di Micosi 1877 (ibid.). 11. Di alcune plante usate medicalmente alle Indie orientali 1878 (ibid.). 12. Particolaritä della Flora d' Isola 1878 (Soc. Adr.). 13. Una passegiata alle Alpi Carniche 1878 (ibid.). 14. Discorso commemorativo di Bart. Biasoletto 1878. 15. Discorso commemorativo di Muzio da Tommasini 1879 (Soc. Adr.). 16. Moehringia Tommasinii March. 1879 (ibid.). 17. Due nuove specie di Muscari 1881 (Soc. Adr.). 18. Florula del Campo Marzio di Trieste 1881 (ibid.). 19. Alcuni casi di teratologia vegetale 1881 (ibid.). 20. Ein Ausflug nach Aden 1881 (Oest. bot. Ztschr.). 21. Le nozze dei Fiori 1881. b) lieber verschiedene andere Materien. 22. Eiccordi d'un viaggio alle Indie Orientali 1876 (Soc Adr.). 23. Di alcune nuove localitä del Proteus anguineus 1875 (Soc. Adriat.). 24. Gita ad un banco di coralli a Gedda 1880 (Soc. Adr.). 25. Cenni geologici sull' isola di Sansego 1881 (Soc. Adr.). 26. Sulla natura della cosidetta Pelagosite 1881 (Soc. Adr.). 27. On a Pre-historic Monument of the Western-Coast of In- dia 1876 (Bombay Roy. Asiat. Soc). 28. ün nuovo documento preistorico trovato nell' India 1876 (Soc. Adr.). 29. Note intorno ad una fanciuUa della tribü degli Acca 1877 (ibid.). 30. Del sito dell antico Castello Pucino e del vino che vi cresceva 1878 (Archeograf. Triest). 31. Alcuni cenni sulla popolazione di Aden 1880. 32. Trieste ed il commercio Orientale 1882. 33. A Muzio de Tommasini. Carme 1874. 34. La Pesca luugo le coste orientali dell' Adria 1882. - 35. I Coralli. 1882 (Unter der Presse). Die obige ansehnliche Reihe der Publicationen Marchesetti's soll durch ein fioristisches Werk von grösserem Belang einen will- kommenen Zuwachs erhalten. Er arbeitet nämlich an der Fortsetzung und Vollendung der von Tommasini seit langen Jahren begonnenen umfangreichen „Flora der Provinz der Julischen Alpen", umfassend das österr. Litorale, die angrenzenden Theile von Uuterkrain und Venetien, welche pflanzengeographische Begrenzung Tommasini selbst projectirt hatte (Siehe Marchesetti, Biogr. Tommasini's Nota 6 p. 15 und Oest. Bot. Ztschr. Juli 1851, p. 9). Indessen hat M. eine selbstständige Arbeit über die Flora von Triest und seine Umgebungen nahezu vollendet, deren Herausgabe nur in Folge der häufigen Unterbrechungen seiner Thätigkeit durch Reisen und seinem Berufe näher stehende Beschäftigungen bisher verzögert wui'de. Auch an der durch Prof. Kerner ins Leben gerufenen „Flora exsiccata Austro-Hungarica" betheiligt sich M. in schätzenswerther 8 Weise durch Einsendung zahlreicher instructiver Exemplare aus dem Ploreugebiete der österr. Adriaktisten. Bei der ungewöhnlichen Begabung, der vielseitigen Bildung und dem Bienenfleisse Marchesetti's lässt sich von ihm noch sehr viel Erspriessliches für die Wissenschaft anhoffen. Moritz Prlhoda. Wien, December 1882. Zu Darwin's „Bewegungsvermögen der Pflanzen". Von A. Tomaschek. II. lieber receptive Nutationen der Keimwurzeln. Die Wurzeln verhalten sich sowohl rücksichtlich der Einwirkung des Lichtes^ als auch der Schwere wie irgend ein niederes Thier. Die an eben bezeichneten Keimorganen angeregten Nutationen sind keines- wegs directe Kesultate der Gravitation oder des Lichtes, sondern durch die Einwirkung dieser Keize erworbene Bewegungen, welche der Pflanze in den meisten Fällen im hohen Grade wohlthätig sind. Der Vergleich zwischen der Art der Einwirkung der Schwere und des Lichtes auf die Pflanze mit jener auf niedere Thiere ist wohl nur insofern richtig, als durch denselben keineswegs eine Ho- mologie der bewegten Organe mit jenen der Thiere behauptet wird, sondern nur physiologische Uebereiustimmung, also eine blosse Ana- logie hervorgehoben erscheint. Wenn also das ürmeristem des Vege- tationspunktes der Keimwurzel mit dem Gehirne irgend eines nie- deren Thieres verglichen wird, so wird hiermit keineswegs behauptet, dass zwischen diesem und dem Gehirne eine morphologische oder genetische Uebereinstimmung herrsche, nur die Function tritt an die Stelle des Gehirns und bewirkt ähnliche Effecte. Die Eigenart und Tragweite der Darwin'schen Anschauung über receptive Nutationen ist so gross, dass es uns nicht Wunder nimmt, wenn sie bei dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft auf vielfache Widersprüche stossen muss. In der That war Wiesner bemüht, durch den ganzen Aufwand seiner scharfsinnigen Kritik die Anschauung Darwin's zu verwerfen. Nach Wiesner wirkt Gravitation oder Licht nicht nur direct auf die rückwärts liegende, stärker wachsthumsfähige heliotropisch oder geotropisch krümmungsfähige Partie der Wurzel ein, sondern geo- tropische, heliotropische und hydrotropische Krümmungen werden auch einzig und allein durch ein von den bezeichneten Kräften bewirktes ungleichseitiges Wachsthum hervorgerufen. In allen Fällen also, wo bei den von Darwin zur Stütze seiner Behauptungen vorgenom- menen Versuchen paratonische Krümmungen unter Umständen nur schwacli oder gar iiiclit erfolgen, ist immer die durch verschiedene Eingriffe (Decapitatiou, Cauterisirimg, EinÖlung) hervorgerufene ver- minderte oder sistirte Wachsthumsfähigkeit die unmittelbare Ursache. Ungleichseitige Spannung und Turgor sind nur untergeordnete Mo- mente bei solchen Krümmungen, da sie untrennbar mit dem Wachs- thum verbunden, mit diesem gleichen Schritt hielten. In Bezug auf die von Dr. Wiesner gegen Darwin's Erklärung der paratonen Krümmungen der Keimwurzeln ins Feld geschickten Gegengründe erlaube ich mir vorläufig nachstehende Bemerkungen uiid Erwägungen hier kurz anzudeuten: a) Gestützt auf die von De Vries gemachten Beobachtungen, dass anfängliche heliotropische, geotropische und andere Krümmungen durch Plasmolyse rückgängig gemacht werden können, erscheint Darwin's Satz, dass vermehrtes Wachsthum auf der einen Seite secundäre Erscheinung sei, und dass vermehrte Turgescenz der Zelle in Verbindung mit Dehnbarkeit ihrer Wandungen die nächste (pri- märe) einleitende Ursache der Nutationen seien, Avelche erst durch nachfolgende Wirkung der Intussusception vollkommen fixirt wird, in einer hinreichend sicheren Weise begründet und erwiesen. Die höchst interessanten Gegenversuche Wiesner's beweisen nur den anerkannten Satz, dass die Lebensäusserungen der Pflanze im Allgemeinen an eine bestimmte Summe äusserer Einflüsse gebunden seien *). b) Längenwachsthum ist nicht der einzige Massstab der Wachs- thumsfähigkeit eines lebensfähigen Organes. Bezüglich decapitirter Wurzeln könnte allenfalls stattfinden, dass Längenwachsthum ver- mindert oder gar sistirt sei, ohne dass die Wachsthumsenergie im Ganzen als geschwächt oder erloschen bezeichnet werden müsste. Das geht schon aus dem Umstände hervor, dass bei decapitirten Wurzeln sofort die Kegeneration des verlorenen Urmeristems der Spitze, sowie deren Wiederherstellung erfolgt, was wohl nur durch Mitwirkung der Wachsthumskraft der geköpften Wurzel möglich wird. c) Wie aus den Messungen Ciesielski's, Sachs's und Dar- win's hervorgeht, findet im Allgemeinen nicht einmal nach Weg- nahme der Spitze Sistirung des Längenwachsthums der Keimwurzel statt. Dass übrigens decapitirte Wurzeln im Vergleiche mit intact gebliebenen au und für sich kürzer bleiben müssen, selbst unter der Voraussetzung, dass das Längenwachsthum nach der Zerstörung der Spitze nicht abgenommen habe, ist selbstverständlich, da mit Weg- nahme der Spitze auch das Urmeristem zerstört wurde, aus welchem nach einer Zeit (24 bis 48 Stunden) gewiss ein messbarer Theil der Wurzel hervorgegangen wäre, der bei der Längenbestimmung de- capitirter Wurzeln gegenüber den an intacten Wurzeln vorgenom- menen ausfallen muss, ohne dass aus der verminderten Länge ein Schluss auf vermindertes Längenwachsthum in der Wachsthumsregion ') Turgor, Intassusception und Assimilation mögen gleichzeitig eintreten, dessenungeachtet gelangt die Wirkung des Turgors rücksichtlich der Krüm- mungen zuerst zur Geltung. 10 der Wurzel zulässig erscheint. Die herrschende Längenwach sthums- geschwindigkeit kann nur aus der Grösse der Streckung der der Wachsthumsregion angehörigen älteren Zellen erschlossen werden. d) Nach diesen Gesichtspunkten (sub b und c) muss sich die Me- thode der Messungen richten. Darwin hat bei seinen Messungen (z. B. mitgetheilt bezüglich cauterisirter Wurzeln) diesem Umstände Kech- nung getragen, indem er den Längenzuwachs innerhalb der wachs- thumsfähigen Eegion der Wurzelspitze allein berücksichtigte. Nicht so Wiesner, der bei seinen den Folgerungen obiger For- scher widersprechenden Messungen die anfängliche Länge der Keim- wurzel zu Grunde legt. Der geringe Procentsatz des Zuwachses an geköpften Wurzeln, welche Wiesner durch diese Methode der Mes- sung nachwies, würde sich dann ausser durch obigen Verlust der aus demUrmeristem hervorgegangenen Zellen auch dadurch erklären lassen, dass das Längenwachsthum in einem vorwiegend grossen Theile der Wurzel bereits sistirt sei, ohne dass die Geschwindigkeit des Län- genwachsthums in der Wachthumsregion alterirt wäre. Unter solchen Umständen wären meiner Ansicht nach die Messungen Wiesner's nicht geeignet, sichere Schlüsse über die Wachsthumsgeschwindigkeit in dem verhältnissmässig kleinen wachsthumsfähigen Theil der Wurzel zu gestatten, und wir müssen also auf die Kesultate der von Dar- win gemachten Messungen zurückgreifen. e) Endlich muss volles Gewicht gelegt werden auf den von Darwin mit grossem Nachdrucke betonten Umstand, dass eine Be- rührung der Spitze mit dem Aetzmittel, wenn sie auf einer Seite eintritt, weit davon entfernt eine Krümmung zu verhindern, sie so- gar factisch hervorruft (p. 458). Die Erklärung Darwin's bezüglich der paratonen Nutationen steht und fällt mit der gleichen Erklärung der Darwin'schen Krüm- mung, wo am klarsten die Einleitung der Wirkung eines Reizes durch die Spitze auf die wachsthumsfähige Region der Wurzel er- sichtlich ist. Brunn, am 19. November 1882. Nachträge und Berichtigungen zur Flora von Fiume Von D. Hirc. (Schluss.) Aposeris foetida Less. Auf feuchten buschigen Stellen längs des Baches Martinscica im Dragathale. April, Mai (1880). Leontodon hastüis L. ß glabratus Koch. Auf feuchten Wiesen des oberen Dragathales. August bis November (1880). L. crispus Vill. — L. saocatilis Rchb. — Freyn 1. c. p. 365! — 11 Auf Wiesen im selben Thale und auf Felsen bei Martinscica auch nicht selten. Juni (1881). Picris hieracioides L. der Fiumaner Flora ist P. spinulosa Bert., wie diess Freyn in seinen Nachträgen (p. 382) der erste andeutete und nach Exemplaren aus Borbäs Hand sicher stellte. Die Pflanze ist im Dragathale und bei Martinscica nicht selten. Juni, October, Hypochaeris radicata L. Auch auf feuchten Wiesen im Recinathale gegen Grohovo. Juni (1881). Taraxacum corniculatnm Kit. Auf sonnigen, kurzgrasigen Stellen bei Orehovica und Cavle. April (1880). Sonchm asper Vill. der Fiumaner Flora ist S. glaucescens Jord. — Freyn Nachträge p. 383. Ich sammelte diese Pflanze im Draga- thale in Weingärten; ist bei Martinscica an Gebüschrändern, auf Felsen und selbst am Meeresstrande nicht selten. Februar, October. Durch seine Inflorescenz ist dieser Sonckus dem S. tenerrimus L., der bei Buccarri und Martinscica am Meeres- strande vorkommen soll, ähnlich. Ich konnte durch fünf Jahre diese Pflanze nicht auffinden, sondern fand auf ihren Standorten S. glaucescens. Ob S. asper nicht nur bei Fiume, sondern im ganzen croatischen Littorale vorkommt, ist erst zu entscheiden, ich bezweifle das Vorkommen sehr und dürfte mich nicht täuschen, dass auch der ähnliche S. maritimus L. mit S. glaucescens ver- wechselt wurde, da ich auf für ihn angedeuteten Stellen nur glaucescens gefunden oder gesammelt habe. Hieher gehört auch Sonchus asper Vill. ß. pungens Bischof von Scoglio di San Marco, welchen unter diesem Namen Prof. Stroh 1 anführt (Aus der Frühlings-Flora und Fauna Hlyriens. Z. B. G. 1872, p. 594). Meichardia picroides Roth. — Picridium vulgare Desf. Auch auf Felsen bei Martinscica. April, November (1879). Bei den Indi- viduen der Secundärflora ist das Involucrum grösser, der Stengel aber sehr kurz. Auf den vor der Bora geschützten Orten über- wintert die Pflanze. Hieracium harhatum Tausch. Auch bei Martinscica am Fasse des Gipfels Solin. September, October (1881). Specidaria Specidum A. DC. ist ß^ cordata Vis. Wurde von mir an ähnlichen Orten gesammelt, die in der Fl. v. Fiume erwähnt sind. Myosotis palustris With. Im Bache Martinscica hinter dem Lazareth und ist hier nicht selten. Mai, Juni (1882). Scrophularia laciniata W. et K. Auch im Dragathale auf Felsen. Mai, Juni (1880). Linaria Elatine Mill. von Fiume ist jedenfalls L. lasiopoda Freyn 1. c. p. 389, da die Pflanze auf ähnlichen Stellen und zur selben Zeit auch bei Buccari blüht. L. littoralis W. ist im oberen Dragathale auch nicht selten. September, November (1881). L. chalepensis Mill. Fl. er. p. 660! In Getreidesaaten bei Kostrena St. Lucia, selten. April (1881). Ist nicht nur für Fiume, sondern 12 ziigleicli für die gesammte Flora von Croatieu neu, da es bis nun blos aus Dalmatien bekannt gewesen. Heuer fand ich die Pflanze auch bei Buccari. Veronica officinalis L. An Gebüschrändern im Eecinathale bei Katulje auch zu finden. Juni (1878). V. spicata L. var. orclüdea (Crantz als Species). — Tl. er. p. 673. — Auf grasigen Abhängen des Monte Maggiore. August (1878). Euphrasia lutea L. Auf Felsen bei Martinscica, nicht häufig. Sep- tember (1881). Galammtha officinalis Mnch. ist wahrscheinlich 0. menthaefolia Host. C. subnuda Host. — Freyn 1. c. p. 402. Auf sonnigen Hügeln, Felsen, an Wegen bei Martinscica häufig. Juli, October (1881). Hieher gehört auch die Fiumaner Pflanze, die als 0. Nepeta Clairv. angeführt wird. Hyssopus officinalis L. Für diese Species wird die Blüthenzeit nicht angegeben. Ich sammelte sie am 15. September 1877 auf grasigen Stellen bei Plase, unweit von Hreljin. Leonorus Cardiaca L. — Fl. er. p. 586. Im Eecinathale bei Zakalj rechts vom Wege, auf einer lichten Waldstelle, Juni (1881). Bis nun der einzige Standort im Littorale. Teucrium Botrys L. Auch bei Martinscica. Juni (1882). T. fiavum L. wird nur für Zakalj angeführt ; ich fand es auf Felsen bei Martinscica, unweit vom Strande. Juni (1882). Primida Tommasinii Gr. et Godr. wird blos für Monte Maggiore erwähnt, wächst aber auch auf Wiesen im Dragathale. März, April (1878). Olohularia cordifolia L. Auf sonnigen, steinigen Orten bei Jelenje und dann in Tausenden auf der steinigen Ebene Sijevica, nörd- lich vom selben Orte. Mai, Juni (1882), aber auch am Monte Maggiore. August (1878). F. nudicaulis L. — Fl. er. p. 721. Auf grasigen Stellen am Monte Maggiore, unweit der Pyramide, ziemlich selten. August (1878). G. vulgaris L. ist G. Willkommii Nyman, da unter der ersten Linne jene Pflanze verstand, welcbe auf der Insel Oeland und Goth- land wächst und die mit der spanischen O. spinosa Lam. iden- tisch ist, nicht aber die verschiedene und viel verbreitetere Art, welche die meisten Autoren für G. vulgaris halten (Freyn 1. c. p. 407—408). Statice cancellata Brnh. von Portore, Mal Tempo, Scoglio di San Marco, ist ß. suberecta Freyn 1. c. p. 408. Polygonum amphibium L. In einem Tümpel auf der Grobniker Ebene 'bei Majur. Juni (1879). Euphorbia virgata W. et K. ß. Tommasiniana. Bei Zakalj auf gra- sigen, sonnigen Hügeln nicht selten. Juni (1881). Auch bis nun der einzige Standort für die Fl. v. Fiume. Fagus sylvatica L. Im Eecinathale gegen die Quelle zu mit Taxus baccata und Quercus Hex (1878). 13 Jimiperus maeroearpa Pari. An ähnlichen Orten wie"/. Oxycedrus und viel häufiger als dieser und gerade er ist nehst Faliurus der gemeinste Strauch im Küstenlande. März. JPimis Laricio Poir. ß nigricans Pari. Auf der Grohniker Ebene, an den Abhängen der tiefen Schlucht Borovica und an ähnlichen Orten bei Bukov^, wo der Baum sehr gut gedeiht. Aj^um maculatum L. Auch im Walde Lopaca bei Ratulje (1878). Cephalanthera ensifolia Eich, aus dem Kecinathale ist C. paUens Eich., die auch bei Buceari wächst, C. atrorubens Hoffm. Im Gebüsclie gegen den Monte Maggiore, wo ich diese seltene Art am 4. August 1878 gesammelt habe. Narcissus radiißorus Salisb. ist für die Umgebung von Fiume nur von den Bergwiesen des Monte Maggiore bekannt. Im Monate April 1881 fand ich ihn durch Zufall auch im Eeciuathale, wo er unweit vom Dorfe Pasak in der Gebüschgegend Malinovo zu der Zeit in Hunderten von Exemplaren aufblühte. Es soll zu- gleich erwähnt werden, dass die Pflanze auch bei Buceari vor- kommt und zwar auf einem sonderbaren Staudorte : in der grossen Vertiefung Ponikve auf grasigen und lichten Waldstellen, wo sie heuer schon im Monate März aufblühte. Ällium ursinum L. Auch im Walde Lopaca. Juni (1878). Frucht- exemplare. A. roseum L. In Weingärten im Dragathale und auf dem Scoglio di San Marco auch zu finden. April (1879). A. Scorodoprasum L. Auch im Dragathale auf felsigem Boden längs der Eisenbahnstrecke. Juli (1882). Colchicum Kochii Pari. ~ Freyn 1. c. 451. — Auf Wiesen, steinigen, sonnigen Hügeln im Dragathale, bei Martinscica, Kostrena St. Lucia. September, November. Colchicum autumncde, für welches obige Pflanze bis nun gehalten wurde, gehört hierher und wurde an der Küste nirgends gefunden. C. autumnale habe ich heuer in Fruchtexemplaren an der Grohniker Ebene bei Drazica gefunden und H. Untchj theilte mir münd- lich mit, dass es auch im Eeciuathale, aber gegen die Quelle zu, vorkommt. Juncus articulatus L. Auch bei Orehovica. Juni (1881). J. compressus Jacq. Auf feuchten Wiesen im Dragathale bei St. Anna. Juni (1881). Luzula multifloy^a Lej. Im Eeciuathale, bei Pasak und Grobnik. April (1881). Sesleria tenuifolia Schrad. Auch auf Felsen der Ebene Sijevica bei Jelenje (1882). Briza minor L. Auf Wiesen im Dragathale, bei St. Anna häufig. Juni (1881). Gynosurus cristatus L. fand ich bis nun bloss in einem Wäldchen bei Orehovica, es ist aber auch hier selten. Juni (1881). Festuca heterophylla Lam. Am selben Orte und zur selben Zeit. 14 Aegilops triuncialis L. An Wegrändern bei Kostrena St. Lucia und Martinscica häufig. Juni (1879). Asplenium viride Huds. wird sonderbarer Weise in der Fl. v. Fiume nur für Monte Maggiore und Monte Brloznik angegeben und ist doch auf Mauern und Felsen im ganzen Gebiete gemein. A. Adianthum nigrum var. acutum Bory. — Fl, er. p. 1317. An Gebüschrändern im Eecinathale bei Ratulje, wo sich der Weg gegen die Säge abzweigt. Juni (1878). Buccari, 22. Juli 1882. Nachtrag. Scorzonera hispanica L. Auf buschigen Stellen im oberen Draga- thale. Mai (1882). Zugleich neu für die gesammte Flora von Croatien. Sedum miopetalum DC. Auf felsigen, sonnigen Stellen bei St. Jacob, unweit von Portore. Mai (1882). Satureja pygmaea Sieb. (Ä. illyy^ica Host). Wurde von mir heuer am 19. September am Monte Maggiore blühend gefunden. Buccari, 8. December 1882. Mykologisches. Von Stephan Schulzer v. Müggenburg. Mein Agar. {Lepiota) Letellieri und ihm ähnliche Formen. Diesen Pilz nebst einer Varietät gab ich in meinem ersten, an die Ungar. Akad. der Wiss. abgetretenen Bilderwerke S. 1192; dann erschienen beide in Kalchbrenner's Icon. sei. Hym. Hung. und zwar im Texte S. 10 als Agaricus Schulzeri Kalchbr., während auf Tab. II Fig. 2 und 2 b, sowie im Inhaltsverzeichnisse Ag. Schulzeri Fries steht und überdiess Kalchbrehner später, als Fries nicht mehr lebte, brieflich die Autorschaft dieser Benennung von sich ab- lehnte und Fries zuschob. Fries dagegen schrieb in seinen Hym. Europaei sowohl im Texte S. 34, als auch im Index S. 731 klar: Ag. Sckulzeri Kalchbr.! Ich weiss somit wahrhaftig nicht, wem ich eigentlich diese Ehre verdanke. Mag dem nun sein, wie es will, auf keinen Fall nehme ich eine solche, weniger als zweifelhafte Weise von Auszeichnung an. In dieser Zeitschrift 1882 Nr. 7, Seite 223 sprach ich mich beim Polyp. Irpex über das gleichsam souveräne Willkür auf wissenschaft- liches Gebiet übertragende Verfahren aus, welches unter dem Scheine, Jemandem Achtung zu erweisen, ihn in Wirklichkeit der Autorschalt beraubt. Wer ist im Stande, aus der Fries' sehen Diagnose auch nur 15 zu vermuthen, dass bisher bei uus, ausser mir, den Pilz noch Nie- mand fand? Ganz anders steht es mit der Begründung meiner Benennung. Letellier gibt in seinen „Figures des Champignons, servant de Supplement aux planches de I3ulliard" PI. 664 eine Pilzform, welche genügend mit meinem Funde übereinstimmt, und heisst sie, wahr- scheinlich, um einer neuen BenennuDg auszuweichen, Aq. pudicvs Bull. Ein Vergleich mit Letzterem, Bulliard, Tab. 597, Fig. II zeigt deutlich, dass hier ein LTthum obwaltete, obschon Fries noch in seinem letzten Werke beide ganz ungleiche Formen neben einander beim Ag. (Pholiota) pvdicus citirt! Die Letellier" sehe Abbildung scheint mir kein Holzbewohner und keine Pholiota, wohl aber unser Pilz zu sein. Mir blieb sonach nichts übrig, als die Benennimg auf eine den Entdecker ehrende Weise zu ändern, wodurch ich dem um die Aufdeckung seiner vater- ländischen Pilzflora so hoch verdienten Letellier nicht im entfern- testen nahe trete, denn in ähnlichen Fällen zu irren, ja oft zu irren, ist uns allen beschieden. Betrachten wir nur das Schicksal des erwähnten Ag, puclims Bull. Im Syst. myc. citirt ihn Fries als Spielart beim Erdbe- wohner A. {Pholiota) caperatKsT., welchen er nach Rabenhorst's Kryptog.-Flora in der ersten Epikrisis zum Cortinarim versetzte, in der zweiten aber wieder zu Pholiota zurückstellte, wo dagegen, als Holzbewohner davon ziemlich weit getrennt, A. pudicus selbstständig behandelt wird. Das sind leider noch immer fast alltägliche Vor- kommnisse, denen zur Zeit wohl kaum ein Mykolog aus dem Wege zu gehen vermag. Ein bewanderter, daher vorsichtig gewordener Pilz- forscher wird nie nach blossen Abbildungen eine Art bestimmen, sondern wo thunlich, immer auch die Diagnosen zu Eathe ziehen. Bei Entdeckung wirklicher, oder, was noch häufiger vorkommen mag, vermeintlicher unrichtiger Eintheilung Lärm schlagen, Staub auf- wirbeln, die Glaubwürdigkeit der Betreffenden verdächtigen, ist nicht bloss unzart und lieblos, sondern auch gewöhnlich der sicherste Be- weis von bedeutendem Mangel an eigener persönlicher Erfahrung auf mykologischem Felde. — Wie leicht man hier etwas übersehen und in Folge dessen irren kann, geht aus der Beurtheiluug meines A. Patncius in Kalchbr. Icon. Tab. X, Fig. 2 hervor. Fries sagt in den Hymenom. Eur. S. 186 vom Ag. cewinus : „Proteus est, nee dubito A. patricium etc. ab hoc originem ducere, licet nobiles sint et facile distinctae". Kalchbrenner theilt im Schlussworte zu seinen „Icones" S. 64 mit: Dr. Quelet wäre der Meinung, A. Patricius sei eine Varietät des A. cervinus Schffr. und fügt im ungarischen Texte bei: „welcher Ansicht ich nicht opponire". Ich selbst endlich spreche mich in dieser Zeitschr. 1880 Nr. 4 S. 110 hierüber folgendermassen aus: „Das ist schon seit Langem auch meine persönliche üeberzeugimg, und dahin (nämlich zum Ag. cervinus) gehören nach meiner Ansicht noch mehrere andere Pluteus- 16 Formen, die zu finden ich so glücklich war, doch dürfte es gerathener sein, sie vor der Hand getrennt zu behandeln". Haltet man sich an die gegenwärtig geltenden Eegeln bei Sonderung der Arten, so irrten wir alle Viere! Abgesehen von den beim A. Patricius wenig, beim A. cervinus dagegen äusserst dichten Lamellen, geht bei ersterem der Stiel exact in den Hut über, bei letzterem ist er davon geschieden! Ein zur Zeit noch höchst wichtiger unterschied. Hier muss ich indess bemerken, dass bei einer neuen Ausgabe der Fries'schen Diagnose vom Pluteus S. 185: Rhodospori, volva et annulo destituti. Hymenophorum a stipite discretum, unde lamellao postice rotunclatae, liberae (nunquam emargina- tae) primitus cohaerentes, ex albo carneae, sed A. nani, ephe- bei et leonini saepe luteo tinctae", nur die mit durchschos- senen Lettern gedruckten Stellen zur Geltung berechtigt wären, denn in meinem zweiten grossen Bilderwerke: „Formen des Pilzreiches aus Slavonien" findet man, ausser dem A. Patricius, noch mehrere neue Pluteus -A.vten, deren Stiel in den Hut deutlich übergeht. — Während ich beim A. leoninus Schffr. einen gesonderten Stiel an- traf, zeigt der Durchschnitt Schäffer's, übereinstimmend mit jenem Persoon's und Saccardo's, ein deutliches Erweitern des Stieles in den Hut. — Ein vom Hute gesonderter Stiel gehört ebenso wenig zur Charakteristik dieser Sippschaft, als die sehr häufig nicht vor- handene Cohäsion der Lamellen, oder beide Angaben müssten durch entsprechende Nebenworte abgeschwächt werden, was übrigens auch bei Amanita 1. c. S. 17 der Fall ist, denn das „Hymenophorum a stipite discretum" entspricht nach meiner und fremder Erfahrung bei weitem nicht immer der Wirklichkeit. Siehe unter Andern gleich die erste Tafel von Kalchbrenner's Icones: Ag. aureolus Kalchhi. und Ag. cygneus Schlzr., dann die zahlreichen Abbildungen von Amanita bei Gonnermann und Rabenhorst u. a. m., wo die Ausnahme auffallend stärker vertreten ist, als die Regel. Doch lassen wir das und kehren wieder zum A. Letellieri und den ihm ähnlichen Formen zurück. Er hat mit Ag. laevis Krombh. und A. Vindehonensis Tratt., die ich in meinem ersten Werke irrthümlich vereinigte, eine so grosse Aehnlichkeit, dass man gar oft beim Auffinden nicht gleich im Stande ist, sicher zu sagen, welchen man vor sich hat. Wenn man dann noch, was nicht selten vorkommt, vom A. laevis weisse Sporen anstatt der normalen rothen gewinnt, so steigt die Verlegen- heit. Bei allen hat das Hutfleisch nicht an der Einfügungsstelle des vom Hute geschiedenen Stieles, sondern in einiger Entfernung davon, die grösste Dicke. Die Lamellen sind beim A. Vindehonensis und laevis ziemlich, beim A. Letellieri weniger dicht, was aber keines- wegs besonders auffällt. Der Ring ist bei allen nicht gross, aber dauerhaft, im Alter beweglich, daher bald höher, bald tiefer situirt. Die Erscheinungszeit differirt nicht sonderlich; am spätesten kommt A. Letellieri. A. Vindehonensis und laevis haben zwar, gleich dem 17 dritten, einen etwas scharfen, jedoch nicht unangenehmen Geruch und Geschmack, während beides beim Ag. Letellieri entschieden schlecht ist, was aber ein sehr vages Unterscheidungszeichen bietet. Sämmtliche Formen erscheinen in Slavonien fast alle Jahre, aber nicht häufig, imd nach durch Jahrzehente denselben gewidmeter grösster Aufmerksamkeit gelangte ich zu folgender Anschauung: Letellier sah den Hut theils mit, theils ohne einen flachen Umbo am Scheitel, ja mitunter dort sanft eingedrückt, somit in diesem Punkte unbeständig; bei uns fand ich bisher den Umbo constant, während A. Vindehonensis und laevis einfach abge- rundet sind, obschon ich bei Letzterem einmal auch eine kaum merkbare Vertiefung des Scheitels, Krombholz dagegen eine flache Erhöhung desselben beobachtete, deren Fries indessen nicht er- wähnt, es muss daher Seynes, den er citirt, davon ebenfalls nichts angetroffen haben. Die Lamellen sind bei allen frei und vorn am breitesten, hin- ten jedoch beim A. Letellieri auffallend schärfer zugespitzt als bei den zwei anderen. Hier fällt auch A. laevis dadurch entschieden von seinen Gefährten ab, dass seine anfangs und oft durch längere Zeit allerdings auch farblosen Lamellen zuletzt doch immer roth werden, während sie bei den beiden anderen unverändert bleiben. Der Stiel ist beim A. Letellieri im Alter nur unvollkommen, bei den anderen vom Beginn an röhrig-hohl, obschon beim Ag. Vindehonensis anfänglich mit einer trockenen, baumAvollähnlichen Substanz ausgefüllt Die Sporen sind beim A. Letellieri und Vindehonensis immer weiss; beim A. laevis fand ich sie bald roth, bald weiss und — was sein- auffällig ist — Letzteres einmal sogar zu einer Zeit, wo die Lamellen bereits intensiv fleischfarbig gefärbt waren. Das Aväre die Frucht meiner vieljährigen Beobachtungen, und mm kommt zum Schlüsse noch eine, welche zu drohen scheint, durch das Ganze einen dicken Querstrich zu ziehen. An einer Stelle, wo ich in der zweiten Hälfte des August eine Gruppe unbezweifelbaren A. Vindehonensis antraf, fand ich im Octo- ber eine neue, aus durchgehends mit einem Umbo versehenen, den röhrig-hohlen Stiel ausgenommen, ganz dem A. Letellieri entspre- chenden Individuen bestehend, deren Lamellen beim Verwelken licht fleischfarbig wurden. Sporen weiss. Ist das eine verbindende Mittelform zwischen den drei bespro- chenen? Entstand sie wirklich aus dem vielleicht langlebigen Myce- lium des A. Vindehonensis, oder keimten deren Sporen zufällig auf dem früheren Standorte dieses Pilzes? Das sind Fragen, deren Lö- sung, gleich jenen vieler anderer, der Zukunft vorbehalten ist. Bis dahin sehe ich mich gezwungen, die drei Formen selbstständig zu behandeln. Otfüterr. botan. Zeilsclirift. 1. llttt 1833. 18 Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 628. Crepis vesicariaL. Giiss. Syn. et Herb.!, *Kaf, 1, 11, Rchb. D. Fl. 86 II!, Barkh. refleoca Presl del.; variirt ß. scariosa (W. sp. pl. 1595) Guss. Syn. Aeussere Anthodialblättchen von der Länge der inneren. In der Tief- und Waldregion des Etna (Raf.), sonst aus dem Gebiete nicht erwähnt, häufiger in den Nebroden etc. Mai, Juni, O, n 629. Cr. purpurea (Biv.) Guss. *Syn. et Herb.!, Barlchausia purp. Biv. man. IV. Hieher wohl auch B. rubra *Raf. I, non L. Auf sonnigen Rainen und Bergweiden: Um Bronte und Maletto (Guss. Syn.) Mai, Juni, O- 630. Gr. foetida L. ß. glandulosa (Guss.) Bisch., Cr. glandulosa Guss. ind. 1825, Guss. Syn. et Herb.!, Bai-kh. gland. *r)C. Prodr. YII. 158. Auf trockenen Hügeln: Bei Catauia (leg. Splitg. DC. Prodr.). In Guss. Syn. fehlt dieser Standort, doch führt er in Nachtr. den Grenzstandort Taormina an. April — Juni O- 631. Cr leontodontoides All. *Raf. II, *Biv. II, Guss. Syn. et *Herb.! (Hieher ^mm^w/a Presl del., nuda Presl del. [eine Form mit etwas rauhhaarigen Blüthen stielen und Anthodien] und höchst wahr- scheinlich auch aetnensis Presl. sie. als Form mit kahlen Blatt- stielen.) Zwischen Adlerfarren und Gebüsch, in Eichen-, Buchen- und Kastanienwäldern, auf Bergweiden, steinigen und felsigen Abhängen (2 — 7000') sehr häufig: von der Ebene ob Nicolosi bis über die Waldgrenze hinauf, im Cerritawalde, im Valle Calanna, um Bronte und von da in den Bosco Maletto!; liegt auch im Herb. Guss. von Bivona und Tineo, sowie im Herb. Torn. aus den Wäldern ob Nicolosi auf Mai, Juni 0. 632. Cr. hursifolia L. Guss. *Syn. et *Herb.!, Barkhausia burs. DC. *Raf. I, *Cat. Cosent. An Wegen, auf trockenen Gras- plätzen und älteren Lavaströmen bis 3000' stellenweise massenhaft, besonders auf dem Lavastrome des Jahres 1669 zwischen Catania und der Arena, ferner von Catania nach Nicolosi und in der Ebene dahinter, am Simeto unterhalb Paternö, zwischen Aderno und Bronte!, um Acicastello, Catania und San Nicola (Herb. Tom.!), imi Massa- nunziata, Paternö (Torn. in Herb. Guss.!), Biviere Biscari (Philippi in Herb. Guss.!); ausserdem führt Guss. Syn. noch Giarre und Ma- letto an. April — September 2j. . NB. Cr. hispida W. K., welche Raf. in der Waldregion an- gibt, ist für Sicilien überhaupt zweifelhaft. 633. Andryala integrifolia L., *Bert., *Raf. I, undulata Presl sie, et Herb.!, Guss. Syn. et *Herb.!; man kann im Gebiete folgende Abänderungen unterscheiden: a. genuina (Blätter ganzrandig bis ge- zähnt), ß. undulata (Presl als Art, Blätter fast ganzrandig, wellig), 19 y. simiata (L.) W. Lge. (untere Blätter schrotsägeförmig), doch gibt es viele Zwischenformen; Exemplare jedoch mit fiederth eiligen Blät- tern und linearen Blattzipfeln {sinuata DC. Prodr.) fand ich im Ge- biete nie; L. schreibt seiner sinuata nur schrotsägeförmige Blätter zu und gibt ihr gleich intefinf. als Standort Frankreich und Sicilien. An Wegen, trockenen Abhängen, auf älteren Lavaströmen vom Meere bis 3500' sehr gemein: Um Catania (!, Cosent. in Herb. Guss!), und Yillarascosa (nebst f. suhglabra), Ognina, Acicastello, Cavaleri, Aderno (Torn. in Herb. Torn. et Guss.!), von Catania bis hoch in die Waldregion, besonders gemein in den Lavafeldern um Nicolosi, ebenso gemein um Bronte, von Zaffarana in das Calanna- thal etc.! Mai — Juli 0. 634. Hieracium crinitum S. Sm. Guss. *Syn. et *Herb.!, Echb. D. Fl. 164 II!, sUvatician Eaf. II. non W. Auf Felsen und steinigen Abhängen der Waldregion zeistreut: Um Milo (Guss. Syn. et Herb.!), bei der Grotta del Tm'co, an steinigen Stellen des Cerritawaldes (c. 4000'), an Felsen vor und in dem Yal del Bove (6—7000') häufig! August — October 2|.. 635. H. pallidum Biv. Guss. Syn, et Herb.!, murorum *Eaf. I, II, *Bei-t. (als schmalblättrige, rauhere Spielart), non L. „In der Hochregion des Etna (ex herb. Biv. com. Todaro)" Guss. Syn. et Herb,!, vom Etna durch Guss. erhalten (Bert.). Im Herb. Guss. liegt nm- ein einziges, noch nicht aufgeblühtes Exemplar, welches ich für eine etwas schmal - blättrige , dichter behaarte, armblüthige Form des crinitum halte, — wahrscheinlich Eesultat der grösseren Bodenerhebung, Als Blüthezeit gibt Guss. Juni — Juli au. Andere Hieracien sind aus dem Gebiete nicht bekannt: Eaf. gibt zwar noch macranthum Ten. fl. nap. als Pilosella aus der Waldregion an, doch unterläuft hiebei gewiss eine seiner zahlreichen Standortsverwechs- limgen mit den Nebroden. YL. Farn. Ambrosiaceae Lk. 636. JCantlüum strumarinm L. *Cat. Cosent., *Torn. Geog., Guss. Syn. et *Herb.! An feuchten, überschwemmten Stellen und in sandigen Weingärten bis 2200': Um Pedara, Nicolosi, San Zio (Toru. in Herb. Torn. et Guss.!) in der Ebene von Catania (Cat. Cosent.). August — October O- 637. X. spinosum L. *Torn. Geog., Guss. Syn. et *Herb.! An Wegen und wüsten Stellen der Tiefregion bis 2500' ziemlich häufig: Um Catania (!, Herb. Torn.!, Torn, et Cosent, in Herb. Guss.!), um Aderno, Bronte, von da gegen den Bosco Maletto hinauf! August — October Q- 638. Ambrosia maritima L, Am sandigen Meerstrande zwischen Catania und dem Ausflusse des Simeto nicht selten (!. Biv, H, *Flor, med, coni. Herb, Torn. et Guss,!). Juli — September, 2|.. NB. Aus der Familie der Lobeliaceen und Campau, wird Lau- rentiatenella{ß\Y.) DC. Prod, imd Trachelium coendeum L, von Eaf. in der Tiefregion des Etna angegeben, doch werden beide von keinem 2* 20 späteren Autoren aus dem Gebiete erwähnt, letztere Art von Cos. Colpo sogar ausdrücklich als sehr ungewiss bezeichnet. XLVI. Farn. Campanulaceae Juss, 639. Jasione montana L. var. echinata (Boiss.) Willd. Lge., montana L. *Kaf. II, III, *Phi]ippi, *Tornab. Geog., Guss. *Syn. et *Herb.! montana ist nach L. annuell, ebenso nach den Autoren 1 — 2-jährig, die Stengel sind einfach oder verzweigt, die Hüllblätter meist unversehrt, nebst den Blättern am Bande callos verdickt. perennis Lam. ist perenn, treibt Ausläufer, der Stengel ist stets einfach, die Hüllblätter sind meist gezähnt, die Blätter nicht callos, die Kelchzipfel pfriemlich, halb so lang, als die Krone. Die sicilia- niscbe Pflanze nun ist perenn, rasig, trägt Blattrosetten, aber keine Ausläufer, die Stengel sind meist mehr oder minder verzw^eigt, Kelch- zipfel pfriemlich dornig, länger, als die halbe Krone, die Hüllblätter zwar gezähnt, aber nebst den Blättern am Bande callos, letztere auch stark wellig. Sie ist also jedenfalls von perennis Lam. ver- schieden und stimmt am besten mit echinata Boiss., einer Pflanze Central- und Südspaniens (S. Nevada, c. Winkler), welche sich gleich der Pflanze Siciliens von montana Deutschlands etc. unter- scheidet, durch stärkere graue Behaarung der Blätter, unterwärts mit steifen, weissen Haaren, dicht bekleidete Stengel, breitere, stär- ker wellige Blätter, stark gezähnt-gesägte Hüllblätter und längere Kelchzipfel. Die Pflanze Siciliens scheint sich allerdings durch Peren- nität zu unterscheiden, allein schon DC. Prodr. sagt, dass tnontana bisweilen perenn sei, und führt sogar eine mont. 8. stolonifera aus Calabrien an; vielleicht ist auch die südspanische theilweise perenn. Am besten wird echinata Boiss. als südliche, durch den Eiufluss des Klimas theilweise perenn gewordene Parallelform der montana be- trachtet. Sie variirt in Sicilien bedeutend, sowohl habituell, als auch in der Behaarung und Blattfoim; Strandfoimen mit kurzen, ein- fachen, nach allen Seiten hin diffusen Stengeln bilden die var. hu- milis Guss, Syn. = Jasione humilis Jan., non Lois. ; auch var. proli- fera DC. Prodr. VII 415 fand ich am Etna. Auf trockenen Berg- abhängen und Lavafeldern bis 7000' sehr verbreitet, besonders in der Wald- und höheren Tiefregion stellenweise gemein, auch am Meerstrande: Um Catania (Cosent. in Herb. Guss.!), Massanuuziata (Herb. Tornab.!), von Catania bis Nicolosi und besonders gemein in den Lavafeldern hinter Mcolosi bis hoch in die Waldregion (!, Guss. Syn. et Herb.!), ebenso in Lavafeldern um Bronte (!, Guss. Syn.), im Valle Calanna, Val del Bove, seltener im Cerritawalde bis über die Waldgrenze. März — Juli. 2^. 640. Campamda EHnus L. Auf Mauern, Felsen, Lavaströmen, steinigen Bergabhängen bis 2600' sehr häufig: Um Catania überall (!, Herb. Tornab.!), Pedara, Acicastello (Herb. Torn.!), Mascalucia, Nicolosi, Bronte! April— Juni. O- 641. Camp, dichotoma L. *Kaf. II, *Biv. H. *Guss. Syn. et *Herb.! An Eisenbahndämmen, Wegraineu, steinigen Abhängen, auf 21 Felsen und Mauern der Tiefregion bis über 2000' häufig: Um Ca- tauia, Acicastello (!, Guss. Syn., Tom. in Herb, Tom. et Guss.!), Pedara, Massanunziata, Nicolosi (Guss. Syn. Add., Herb. Tornab!), Milo (Tom.!), längs der Eisenbahn von Piedimonte bis Catania, von da bis Nicolosi etc.! April — Juni. O- NB. Raf. n gibt noch die in Sicilien fehlende fragilis Cyr. in der Waldregion an. 642. Specidaria hi/hrida (L.) DC. Guss. Syn. et *Herb.! In Saatfeldern der Tiefregion: Um Catania (Herb. Guss.!), in der Ebene von Catania, besonders unterhalb Motta S. Anastasia gemein! April, Mai. O- 643. Spec. falcata (R. S.) DC. Unter Saaten und auf steinigen Hügeln der Tiefregion: Um Catania, in der Tarderia am Etna (Co- sent. in Herb. Guss.!). April, Mai. O- NB. Trachelmm coeruleum L., nur aus Palermo bekannt, von Raf. in der Tiefregion des Etna angegeben, wird schon in Cosent. Colpo als sehr ungewiss bezeichnet. XL VII. Fam. Cucurbitae eae. Juss. 644. Bryonia dioica Jacq. *Raf. IL An Zäunen, Weingarten- mauern. Bäumen und Gesträuchen der Tiefregion bis gegen 2000' nicht selten, besonders um Catania und von danach Nicolosi!; wahr- scheinlich gehört hieher auch alba Flor, med.: „Ueberall in unseren Campagnen". April, Mai. '4. 645. Echalium Elaterium (L.) Rieh., Momordica Elat. L. *Cat. Cosent., *Flor. med. An Eisenbahndämmen, auf wüsten Stellen — besonders in der Nähe der Dörfer und Städte — bis 2000' sehr häufig: um Catania (!, Fl. med., Cosent. in Herb. Guss.!), Paternö (Herb. Tornab.!), in der Ebene von Catania, besonders gemein längs der Eisenbahn, um Aderno, Bronte, Caltabiano etc.! Mai — Juli. 2|.. NB. In der Tiefregion, besonders an den Ostflanken des Etna, werden sehr häufig cultivirt: Cucurbita Pepo L., Melopepo L., Cu- cumis 3Ielo L., sativus L., Citrullus (L.) Ser. und Lagenaria vul- garis Ser. XLVIH. Fam. Rubiaceae Juss. 646. Sherardia arvensis L. *Cat. Cosent. Auf Rainen, Weiden, Wegrändern und in Feldern vom Meere bis 6000' sehr gemein, z. B. um Catania, Acicastello, Aderno, Bronte, Nicolosi und von da bis zur oberen Waldgrenze! März — Juni. Q. t 647. Aspenda arvensis L. Unter Saaten: In der Ebene von Catania (Cat. Cosent.). April, Mai. O- t 648. Asp. odorata L. In schattigen Bergwäldern bei Bronte und Maletto (Guss. Syn.). Juni, Juli. 2|.. t 649. Asp. laevigata L. mant. An Waldrändern und feuchten, schattigen Zäunen ganz Siciliens nach Guss. Syn., für unser Gebiet aber bisher nur von Raf. aus der Waldregion angegeben. Mai, Juni. 2|.. 22 NB. Die Angaben Eaf., dass ci/nancMca L. in der Wald- und Hochregion, ferner tomentosa Ten. in der Hochregion und Putoria calabrica (L. f.) in der Tief- und Waldregion des Etna vorkommen, sind gewiss irrig. 650. Crucianella maritima L. ""'Cat. Cos. Am sandigen Meer- strande zwischen Catania und dem Ausflusse des Simeto häufig! Mai— Juli. ^. 651. Ruhia peregrina L. """Raf. I. Variirt a. genuina W. Lge. (Blätter breit lanzettlich oder die unteren elliptisch) und ß. angusti- folia (L.) Gren. Godr. (Blätter linear-lanzettlich). Beide Varietäten haben die Blätter meist zu sechs, bei ersterer sind nach L. und Guss. Syn. die Blattflächen oberseits kahl, bei letzterer rauh, doch gibt es sowohl in der Behaarung, als auch in der Blattform unzäh- lige Uebergänge, so dass sie jedenfalls specifisch zusammengehören; ob var. latifoUa Gr. God., W. Lge. „Blätter breitoval bis verkehrt- eiförmig" noch zu den Formen der peregrina oder zu Bocconi Pet. gehört, lässt sich ohne Exemplare nicht entscheiden; letztere scheint sich specifisch zu unterscheiden durch niedrige Stengel, nur sehr schwach rauhe Blattränder und Stengel, breit ovale, oberseits stark glänzende, kahle, stets zu vier beisammenstehende, kurze Blätter und genäherte Wirtel. An Zäunen, Weingartenmauern, Hecken, in älteren Lavaströ- men der ganzen Tiefregion bis 2500' beide Varietäten sehr häufig, z. B. um Ognina, Catania, von da bis über Nicolosi hinauf (!, Herb. Tornab.!, Herb. Guss.!), um Bronte, Milo bei 3000' etc.! April, Mai. fc. 652. Buh. Bocconi Pet. inst. 1785, Guss. Syn. et Herb.! Mit der vorigen, aber seltener: Um Catania, Armisi, am Etna (Herb. Torn.!). April, Mai. fe. 653. Galium reflexum Presl del. 1822, sie. et Herb.!, retrorsum DC. Prodr. IV, 1830^ Guss. *Suppl., *Syu. et*Herb.!, Kern. Veget.! — reflexum Pr. und pedemontanmn All. sind polygam, Blütheustiele mindestens 2 Mm. lang, bei der Pruchtreife zurückgeschlagen, Früchte meist kahl, Blätter stets zu 4, länglich, dreinervig. Ersteres besitzt bald kahlen, bald mit langen Haaren besetzten, immer aber an den Kanten mit Widerhäkchen versehenen Stengel und lang bewimperte, rauhhaarige Blätter; bei pedemontanmn All. Kern.!, DC. Prodr. IV, 605 aber fehlen die Widerhäkchen, der Stengel ist etwas weich- zottig, die Blätter sind grösser, rauhhaarig, stumpf, die Blattzwi- schenstücke kürzer, die Cymen fast von der Länge der Blätter, die Blüthen mehr als doppelt so gross, als bei reflexum., die Pflanze robuster, niedriger; ich sah es nur im Herb. Kerner aus Corsica, von Sieb er als vernum gesammelt, aber durch Annuellität und zottige Behaarung davon leicht unterscheidbar. Guss. Syn. imter- scheidet reflexum und pedemontanum gut und gibt letzteres nur von Messina an, in Syn. Add. und Herb, jedoch confundirt er sie wieder und hält irriger Weise auch die Nebrodenpflauze für pedemont.\ die Originalpflanzen des Herb. Presl's sind mit Exemplaren des retror- 23 sum DC. aus Wien und Ungarn vollkommen identisch, es muss also der Name Presl's nach den Eegeln der Priorität vorangestellt werden. Habituell sehr ähnlich ist auch verticillatum Danth., aber die Blätter sind schmal-lanzettlich, einnervig, endlich zurückgeschlagen, die un- teren zu 4—6, die Blüthen durchwegs zwitterig, die Früchte wir- telig, länglich-walzig, meist kurzborstig, die Fruchtstiele kaum 1 Mm. lang, stets aufrecht. In Lichtungen und an buschigen, grasigen Ab- hängen der Waldregion (2400—5000'): In Wäldern von Bronte und Maletto (Gruss. Syn. et Herb.), von Bronte gegen den Bosco Maletto hinauf und in demselben sehr gemein, in der Waldregion ob Nico- losi, besonders um den Monte Zio, häufig! Mai, Juni. O- 654. Gal. verticillatum Danth. in Lam. An krautigen, schatti- gen Bergabhängen: Catania (Guss. Syn.); sollte wohl „Waldregion ob Catania" heissen, da ich es in den Nebroden nur in der höheren Wald- bis Hocbregion sammelte. Mai, Juni, O- (Fortsetzung folgt.) Kui'ze Bemerkungen zu Haläcsy & Braun's „Nachträge zur Flora von Meder-Oesterreich". Von Dr. V. V. Borbäs. Ich habe obiges Werk im „Közepiskolai tanäregyesület Közlönye" 1882—83, p. 257—58 mit Anerkennung besprochen und besonders zu den ungarischen Angaben Bemerkungen gemacht. Vielleicht werden diese Bemerkungen für die österreichischen Botaniker nicht ohne Interesse sein. Ein grosser Vortheil dieser Arbeit ist es jedenfalls, dass darin die schwierigen Gattungen von Monographen bearbeitet (Beck Oro- banchen, Hackel vfele Gramineen, Wiesbaur die Veilchen- bastarde, Keller die Eosen, der aber auch meine „Primitiae mono- graphiae Eosarum imperii Hungarici" zu gutem Theil benutzte) oder revidirt wurden (Freyn Banunculus, Pocke Rubus), so dass man diese Nachträge mit vollem Vertrauen benutzen kann. Aira coespitosa var. reptans Borb. Oe. B. Z. 1882, p. 105 von der Eaxalpe und JEpiloMum Pseudotrigomim Borb. var. alter num Borb. (Gr. Scheibwald leg. Sonklär), Oe. B. Z. 1879, p. 183 und „Akad. Ertek." Bd. IX, Nr. 16, p. 18 wm-deu nicht aufgenommen. Aspidium angulare Kit. wird irrig auch hier, wie bei vielen Autoren mit A. Braimii Spenn. vereinigt; ich hob diess in Zool. bot. Gesellsch. 1875 (Symbol. Pteridogr.) hervor. Die Unhaltbarkeit dieser Vereinigimg ist einfach daraus ersichtlich, dass A. angulare eigentlich eine croatische Pflanze ist, während bisher A. Braunii in Croatien nicht beobachtet wurde. 24 p. 13 „Eedtenschlag" ist = Ke dl schlag oder ßötschlag (.4sj9?. Forsten Sadl. 1820 = -^4. Serpentini Tausch). Ich glaube die Priorität muss mau auch bei den Varietät- namen behalten, und darum bei Triticum inter medium var. villoswm „Sadler Fl. comit. Pest", als Autor schreiben, wenn diese Benen- nung wegen des Tr. villoswm M. Bieb. = Haynaldia villosa Schur, haltbar ist, Galium scabrum Jcq. ist als Art betrachtet und dieses spricht dafür, dass ich G. papillosum Heuif. (non Lap.) mit Eecht in G. Heuffelii umtaufen konnte. Thlaspi montanum Wolosz. von Borostyankö (Bernstein) scheint mir nicht das richtige zu sein, da die Exemplare, welche ich hier bei ßedlschlag am Oxenriegel, auf Serpentin sammelte, keine ver- längerten, sterilen Stämmchen besitzen, sondern ich glaube, dass es zu T. Goesingense Hai. als var. coclileatum Borb. „Tauäregy. Közl." 1882 p. 258 gehört. Alle Theile stimmen mit Th. Goesingense gut überein, welches hier auf Serpentin vorkommt (Floribus serotinis, 1. Juni 1882 lectis duplo miuoribus), die Früchte gleichen aber jenen des Th. montanum (fructibus igitur orbiculari-cochleariformibus). In der authentischen Beschreibung der Rosa arvensis Huds. werden dieser Art kahle Blüthenstiele zugeschrieben und darum ist sie nach meiner Meinung mit JR. erronea Bip. identisch und unsere Formen gehören darum zu M. repens Scop. Die var. pilifolia dieser Art besitze ich auch von St. Polten (leg, Hackel) und vom Puch- berge (leg. Brandmayer). Warum wird Rosa Ladenburg ensis Schimp. der jüngeren R. Neilreichii nicht vorangestellt, wenn beide wirklich identisch sind? Für jene Gruppe, in welche die R. austriaca var. calida und subglandulosa Borb. gehören, also wenigstens für die von mir unter- schiedenen Formen stimmt das „mit fast kahlem Griffel" (Kell. p. 208) nicht. Ich sagte 1. c. p. 369 styli villosi aut sparse pilosi. R. alpina subgentilis Kell, und R. gentilis var. adenoneura Borb., die Keller in Oe. B. Z. 1882 p. 303 vereinigen will, sind jedenfalls himmelweit verschieden. Meine Kose ist eine entschiedene R. gentilis Sternb. vom Originalstandorte, nur die Seitennerven sind spärlich drüsig. Ich zweifle, dass diese Form in Niederösterreich vor- kommt, darum war die Vereinigung nicht noth wendig. Rosa affinis Sternb. (non Kau) hat schon früher G an doger in R. Sternhergii umgetauft; ich wundei'e mich, dass H. Keller diese Taufe nicht wahrgenommen hat. R. affinis Sternb. ist auch eine unbedeutende Form der litoralen R. gentilis und so zweifle ich auch hier, dass diese wirklich in Niederösterreich zu finden ist. R. .,.,Zalana^ ist ein nicht glücklich gewählter Name; in älteren lateinischen Werken finden wir Szaladiensis und nicht ..^Zalana''. lieber R. imibelliflora sagte ich nicht, dass sie eine R. tomen- tosa X sepium ist, was ich überhaupt nicht glauben will, auch be- trachte ich sie für keinen Bastard. Ich sagte nur so viel, dass sie 25 mir bei dem ersten Blicke einer R. tamentosa X sepium zu gleichen schieu. Ich empfehle Herrn Keller die authentische Beschreibung der jB. urhica Lem. zu vergleichen, um sie richtig würdigen zu können. Nach der Beschreibung ist sie eine Species mixta und a R. urhica Keller diversa. Literaturberichte. Tabülae rhodologicae enropaeo-orieutales locnpletissiuiae. Auct. Michaeli Gandoger. Parisüs. F. Savy (Boul. S. Germain Tt) 1881. Dieses im October 1882 im Buchhandel erschienene umfassendste Kosenwerk beschreibt auf 320 kleingedruckten Octavseiten 4266 Kosen Europa's und des Orientes nach der bekannten analytischen Methode. Die Arbeit, eine solche Unmasse von Formen in dichotomische Ta- bellen zu bringen, setzt nicht nur riesigen Fleiss, sondern nothwen- dig auch grossartige Vorarbeiten voraus, nebst einem ungeheueren Materiale. Letzteres, 200 Packe, verschaflfte sich der Verfasser seit 15 Jahren durch zahlreiche Verbindungen und eigene Keisen; die uns zunächst interessirendeu mitteleuropäischen meistens, wie es scheint, durch Tauschvereine. Was die Vorarbeiten betrifft, so sind unter anderen Abhandlungen des Verf. auch mehrere kleinere über Rosen bekannt. Auf eine derselben: „Essai sur une uouvelle Classification des Koses... 1876" gründet der Verf. die in der Einleitimg motivirte Eintheilung der Kosen in folgende 12 Unter- gattungen (sous-genres) : 1. Kipartia (synstyleae DC. et stylosae Crep.), 2. Eurosa (gallicanae DC), 3. Scheutzia (cinnamomeae DC. et orientales Crep.), 4. Laggeria (egianteriae DC), 5. Cot- tetia (pimpinellifoliae DC), 6."Bakeria (sabiuae Crep.), 7. Oza- nonia (alpineae Des. et montanae Crep.), 8. Crepinia (canineae DC), 9. Chavinia (glanduloseae Crep.), 10. Chabertia (rubigino- seae DC), 11. Pugetia (tomeutoseae et villoseae DC), 12. Hul- temia Dum. (preface p. 17—18). ~ Wie ersichtlich, gründet sich diese Eintheilung auf jene De Candolle's (Musee helvetique 1818, nicht Prodr.), welcher die berühmtesten Khodologen, wie Besser, Christ, Deseglises gefolgt sind, und die von Crepin am voll- kommensten dargestellt wurde; auch unsere ausgezeichneten Mono- graphen, Borbäs für Ungarn, Keller für Niederösterreich haben sich daran gehalten. Es ist also im grossen Ganzen nur die Benen- nung der Untergattungen neu, die der Verfasser in der Vorrede zu begründen sucht. Die nächste tiefgreifende Folge ist die trinome Benennung der Arten, welche übrigens auch in anderen Wissen- schaften, z. B. in der Paläontologie bei artem-eichen Gattungen (wie Conus, Ammonites . . .) bereits in Gebrauch ist. Als anschauliches Beispiel, das von praktischem Interesse ist und der Aufgabe dieser 26 Zeitschrift entspricht, möge folgende Zusammenstellung hier Platz finden, welche nehen sehr wenigen anderen die neuen nach den Fundorten oder Entdeckern benannten Rosen aus Oesterreich- Uugarn enthält; nur bei Chabertia sind alle neuen österreichischen aufgenommen: [Rosa) Chabertia adriatica-lstiien (Freyn), also- phila-Wien (Skofitz), A7nbrosiana-TeYla.go (Grelmi), austriaea- Znaim (Oborny), 6oAe;mm-Kuchelbad {cdbiflora Opic non Stev.), cacosma-lÄQm. (P ichler), Cemhra-Ydl de Cembra (Gelmi), cerasi- /e!ra-Trient (Gelmi), conica-Kalkshiirg ( W i e s b a u r), croatica-Agra,m (Vukot.), ci/lmdrocarpa- Südürol (Gelmi), dalmatica - La. Trinitä (Studnicka), ediücola-RaXl (Gremblich), elepans-Hül (Grembl.), erronea-Ksdkshiirg, Frej/nii-lstiien, halle nsis-HsLÜ in Tirol, Hausman- wiVma-Südtirol, heteropes-Gra.! (Skofitz), hirsutida-Wien (Skofitz), /uWa-Seefeld (Gremblich), Holubi/i-T renasm (Holuby), impolita- Terlago, mo?2tona-Hall, montigena-TindÄm.^ 0.^orrt^^ - Znaim, occul- ^(xte-Hall (Kern er), Panam-Nordserbien, pannonica-lsinen^ praten- siVKralupy (Poläk), prussica-Ljok (Sanio), Reichenbachiana-Tlm- ringen (Staritz), rhi/nchophysa-SMtirol, saxo7iica-Kömgstem (Krie- ger), serbioa-BelgYäd, silesiaca, submitis-TTQXiC'&m, ^er/^^sp^>^a-Südtirol, Tommasiniana, tridentina, ti/roleiisis-Muhlaxi bei Innsbruck (Stein), Vratislaviensi.s-Biesla.u. (Kübel), Wimmeriana-liindskron (Schultz), — (jB.) Chavinia Ambrosiana, austriaca, belgradensis, bohemica, croatica, dalmatica, Gremblichii, Obornyi, tyrolensis, Vivkotinovicii. — {R.) Cottetia bohemica, croatica, montenegrina, Pantocsekii, Scopo- liana, Sternberg ii, Tauscheri. — {R.) Grepinia adriatica, Ambro- siana, austriaca, bavarica, bohemica, boru^ssica, JSraunii-WestT^halen, Crantzii (Schulte s), croatica, dalmatica, Dichtlii, Freynii, Gelniii, G-remblichii, hallensis, Hcmsmanniana, Uolubyi, hungarica, Jacqui- niana, Keckii, Kerneriana, Kitaibeliana, moravica, Neilreichiana, Obornyi, Pancicii, pesthinensis, prussica, ragusina, Sadleriana, Schot- tiana, Steiniana, Studnicka (sie!), Tauscheri, Tomtnasiniana, tyro- lensis, Uechtritzii, vindobonensis, Visianiana, vratislaviensis, Vukoti- novicii, Wiesbaurii, Wimmeriana. — {R.) Ozanonia adriatica, austriaca, Borbdsii, ^raimzz-Braunschweig, carniolica, croatica, dal- matica, dinarica (Vis.), Freynii, Hacquetiana, istriaca, italica, Ker- neri, Kitaibelii, moravica, Neilreichiana, Preslii, Schlosseriana, tyro- lensis, Uechtritzii, Visianii, Vrabelyi, Vukotinovicii. — (R.) Pugetia amhrosiana, bavarica, Besseriana, bohemica, cechica, Gebnii, Grembli- chii, hallensis, Patzii {siciyKiesengbg. (Patze), pragensis, tridentina, tyrolensis. — (22.) Ripartia adriatica, austriaca, bavarica, carnio- lica, croatica, dalmatica, Freynii, istriaca, Keckii, ragusina, Tratti- nickii, tridentina, tyrolensis, Visianii. — Rosa (Eurosa) adria- tica, austriaca (Crantz), bohemica, croatica, slavica, Vukotinovicii. Jede „Art" ist numerirt, was mit Hilfe eines genauen, nach den Untergattungen geordneten Inhaltsverzeichnisses das iVuffinden unge- mein erleichtert. Ueberhaupt ist, was Uebersichtlichkeit anbelangt, das Werk musterhaft zu nennen. Durch einen zweiten allgemeinen Index würde dessen Brauchbarkeit noch gewonnen haben. Uebrigeus 27 inuss auf das Buch selbst verwiesen werden, dessen Preis beim Autor ]2 Frcs. ist, im Buchhandel aber 18 Frcs. in Frankreich, in unserem 12 Gulden beträgt. J. B. W. M, Gandoger: Salices novae (Separat-Äbdr. aus Flora 1881), 53 Seiten und Menthae novae. Fase. I. (Sep.-Abdr. aus Bulletin de la Soc. de Moscou.) 55 Seiten. Es ist wohl allen Botanikern zur Genüge bekannt, welchen Stand- punkt Gandoger in seinen wissenschaftlichen Arbeiten bezüg- lich des Artumfanges vertritt, woruach auch die Beurtheilung des seinen Arbeiten beizulegenden Werthes leicht fällt. In der ersten Arbeit finden sich 167, in der letzteren 76 „seiner neuen Arten" beschrieben und zu unserer nicht geringen Freude stellt er uns eine weitere Bereicherung der Wissenschaft mit Namen in Aussicht. Wenn er den deutschen Botanikern in der Behandlung voranstehender Gat- tungen Bastartriecher ei und die Schaifung einer Unmenge ungeeig- neter und unnützer Namen zuschreibt, hätten dieselben wohl eher Grund, den Spiess umzukehren. Doch scheint es allgemein nicht der Mühe werth. Beck. H. Karsten: Deutsche Flora. 9. Lieferung. Seite 817—912. Berlin, J. M. Späth, 1882. Enthält in ausführlicher gleicher Behandlung wie die vorher- gehenden Lieferungen die Umbelliferen, Saxifrageen, sowie den Schluss der Petalanthae und beginnt mit den Bicornes die 2. Ünter-Classe der Corollanthae (Gamopetalae). Beck. H. Dingler: Ueber das Selieitelwachstlmm des Gymnospermenstammes. München, Ackermann, 1882. gr. 8°. 85 Seiten, 3 Doppeltafeln. Der Verf. gibt zunächst einen ausführlich gehaltenen IJeber- blick über die bisherigen Ansichten, dem er seine eigenen Unter- suchungen über das Scheitelwachsthum des Gymnospermeustammes als zweiten Theil folgen lässt. Wenn er hiebei auch die Angaben über mehrere Scheitelzellen als zweifelhaft zurückweist, so erhellt aus seinen Untersuchungen noch nicht mit voller Sicherheit, dass das Stammwachsthum bei den Gymnospermen nur durch eine Scheitel- zelle erfolge, denn es war in vielen Fällen (so z. B. bei Pinus sil- vestris, P. Laricio, Jimiperiis communis, Ephedra monostachya) eine einzige Scheitelzelle nicht zu erkennen oder konnte doch nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Der letzte Abschnitt umfasst eine weite Discussion zur Vertheidigung der Nägeli'schen Theorie über die Scheitelzelle gegen die von Sachs vertretene Anschauung. Beck. Dr. Vinc. V. Borbäs: Az ätokhinär feujeg-et (Die Wasserpest droht). Im Organe (.,Közlöny-') des Landes -Mittekchul- Lehrervereines, 1882 — 1883, p. 185—188. Kef. hat Elodea canadensis an der Mura zwischen Nagj^- und Kis-Barköcz im Eisenburger Comitate, hart an der steirischen Grenze in Ungarn aufgefunden, und zwar in einer reinen und genug lauen, 28 todten Wasserader, wo sie häufig und steril wuchs. Dieser Standort liegt etwas nördlicher als Grenoble, die südlichste Station der E. canadensis. Der bisher südöstlichste Standort aber ist jedenfalls der vom Eef. aufgefundene unweit von Mura-Szombat. — Maly's Flora Styriaca und Murman's Pflanzengeographie v. Steiermark erwähnen sie zwar nicht, aber es ist wahrscheinlicher, dass E. canadensis von dieser Eichtung aus nach Ungarn gekommen ist, als von Böhmen, wo sie sich schon auch eingebürgert hat. An dem Standorte der E. canadensis kommt nämlich in der Murebene auch Myricaria ger- manica bei Nagy-Barköcz vor, welche, wie es scheint, ebenfalls von den steierischen Alpenthälern hierher gewandert ist. Als eine wirk- liche Plage der Teiche des ungarischen Alfölds erwähnt Ref. die Stratiotes aloides^ wovon die Gewässer des „Sarret" in Bekes und Bi- harer Comitate stinken, und hindert sie durch ihr massenhaftes und alle andere Vegetation ausschliessendes Auftreten auch den Kahn auf dem Wasserspiegel, zu einem Läp der Röhi-ichte oder zu einer Rohrinsel gelangen zu können. — Nebenbei erwähnt noch Ref. als Beispiel massenhaften Auftretens einiger Hybride, dass er Verbascum macilentum {V. BlattariaX floccosum) in grosser Menge bei Ottocäc gefunden hat, und dass die Furcht vor dem Aussterben des Xan- thium strumarium, wie Staub in „Term. tud. Közlöny" 1881 p. 208 meint, noch zu verfrüht sei. Jl. strumarium bildet in Süd-Europa auch neue Varietäten, und eine solche, das X. priscorum Wallr. ') {X. antiquorum ejusd.) kommt auch in Ungarn bei Vesztö vor. V. Borbäs. G. Beck: luulae Europaeae. Wien 1881, besprochen von Vinc. v. Borbäs im Organe („Közlöny) des Landesmittelschul-Lehrervereines 1882 — 1883, p. 202—204.' Eine anerkennende Besprechung mit einigen Bemerkungen. So benützt man die Wurzel der /. Helenium an manchen Orten Un- garns zum Ausrauchen der Pfeifenrohre, darum findet man diese Pflanze (auch als Hausarzneigewächs öfters) in den ungar. Bauern- gärten. Die Orsovaer J. transsilvanica Schur ist nach Ref. richtig, darum muss das Fragezeichen an derselben fallen. Die Formen der I. rigida sind verwirrt. Man sieht dieses daraus, dass z. B. I. semi- cordata var. corymbosa Borb. zu ß. gezogen wird, der Standort aber derselben Varietät zu y. citirt wird. Bei dem Fiumaner Standorte dieser Var, ß. bezieht sich Beck auf Ref., aber diese Var. hat Ref. weder bei Fiume, noch überhaupt in Croatien gefunden, darum ist dem Ref. dieser Standort zweifelhaft, oder hat Verf. (Beck) die Pflanze nicht im Herb, des Ref. gesehen. Ref. hat die Formen der I.salicina XJüj^ta so am besten geordnet, wie sie Ref. im „Akad. Ertekez." 1879 begründet hat. Von I. Hausmanni hat Ref. bei Ostaria eine b) velebitica Borb. gesammelt, welche sich von der Tiroler /. Haus- ') Wallr. gab in Monogr. Xanthior. dieser Form zwei Namen. Xanth. priscorum erwähnt er früher. 29 mannt durch breitere (fol. lineari-oblonga), mehr behaarte Blätter UDterscheidet. Die Hüllschuppen halten die Mitte zwischen der /. hirta und /. ensifolia. Der untere Theil derselben erscheint bleich, trägt aber eine grüne Spitze, die jener der I. hirta ähnlich ist. Von I. hifrons glaubt Kef. entgegen dem Verf., dass sie in Siebenbürgen wirklich wild vorkommt. v. Borbäs. P. Gabriel Strobl: FJora von Admont, II. Theil. (Aus dem Jahresberichte des k. k. Ober-Gymnasiums in Melk für das Jahr 1882. J Im Anschlüsse an den in der Oest. Bot, Zeitschr. October-Heft de 1881 besprochenen ersten Theil beginnt die Aufzählung der im genannten Florengebiete beobachteten Pflanzen — nach Endlicher's n. S. angeordnet — mit den Verbenaceen und schliesst die Classe der Phanerogamen mit den Papilionaceen. Im Ganzen beträgt die Zahl der in beiden Theilen aufgeführten Phanerogamen 1256 Arten. Darunter erscheint als Novität: Viola styriaca n. sp. Selbe ist laut Diagnose des Autors von Viola collina Bess. durch grössere Blumen, gelbgrüne, breitere Blätter, kahle Kapseln; von V. sciaphila Koch durch lichtere, mehr behaarte Blätter und Blattstiele, stärker ge- franste, stark behaarte Nebenblätter und inwendig weisse, sehr zier- lich blau geäderte Corollen verschieden, — Auch die Moosflora ist reichlich vertreten; denn es werden 443 Arten von Laub- und Leber- moosen aufgezählt, die von Prof, Strobl seit 1862 in dem Admon- ter Floreubezirke gesammelt und sämmtlich von Fachkennern, wie Dr, Poetsch, Juratzka und Breidler revidirt und determinirt wurden. M. Prihoda. Hauk F.: Eine neue Ploridee. (Separat-Abdruck aus der „Hedwigia" 1882 Nr. 9.) Marchesettia Hauk nov. gen. und resp. Marcliettia spongioides Hauk n. sp. Dr. Marchesetti fand auf seiner zweiten Ostindia- Eeise, im Meere bei Singapore eine merkwürdig geformte, beinahe einem Badeschwamm ähnliche, zur Familie der Areschongiaceen gehö- rige Alge. Hauk stellte selbe als neues Genus auf, welches er mit des Finders Namen belegte und im obengenannten Fachblatte eu detail beschrieben hat. Ausser dem erwähnten Fundorte sind noch bekannt: Nosibe, Madagascar (C, M. Hildebrandt) und Neu-Caledonien, Exem- plar im Pariser Museum. M, Prihoda. ReTue de Botaniqae. Bulletin mensnel de la Societe de Botaniqne. Tom. I. Nr. 1. Das vorliegende 1. Heft enthält folgende Artikel: G. de Saint- Pierre. Etüde de la Botanique, 1. Joies du Botaniste; 2. Con- fraternite de Botanistes. — A, Lucante, E tu des sur la Flore du Depart. du Gers. Einleitung und allgemeine Notizen. — Sta- tuten-Entwurf der neuen Gesellschaft: Societe fran^aise de Bota- nique. — H. Olivier. Traite elementaire de Lichenographie. Einleitung: I. Allgemeine Bemerkungen und Definitionen; IL Orga- nographie; IH. Studium und Analyse der Flechten. — Derselbe: 30 Flore analytique et dichotomique des Lichens de TOrne. Aufzählung der vorzüglichsten Lichenologen; Analytischer Schlüssel zu den Gattungen: Usnea, Alectoria, Evernia, Dufourea. Moriz Pfihoda. Correspondenz. Budapest, 10. December 1882. Zwischen Linvm iiMtatissimvm, das mit Cuscida Epilirmm behaf- tet war, fand ich auch Lolmm linicolum ABr. bei Bugaj in Podolien, von Karo gesammelt. Karo erwähnt es in Oe. bot. Zeitschr. 1871, p. 247 und 1879 p. 329 nicht. Avena flavescens var, variegata wächst auch bei Eger in Böhmen und gehört hier auch Avena .^praecox'"'' Waisb. Fl. Güns. — Dass Sesleria coerulea Sadl. und S. Heufleriana Schur von einander verschieden sind, darauf hat mich Prof. A. v. Kern er aufmerksam gemacht und ich habe sodann authentische Exemplare studirt und die Unterschiede in „Akad. Közl." 1878, Bd. XV, p. 315, sowie in meiner Flora Budapest, p. 49 in Folgen- dem hervorgehoben: „Glumae in aristam aequi- vel subaequilongam sensim attenuatae, aristae vero palearum parte tertiä aut dimidiä longiores. Spica magis ac in herba Budapestiensi compacta et ob aristas longiores quasi echinata (in S. Heufleriana.). In S. coerulea var. Budensi spica magis elongata, lasior, spiculae majores, glumae et paleae breviter aristatae, aristae glumis 4 — 5-plo, paleis vero 3 — 4-plo breviores". Diese Unterschiede hat Herr Janka beachtet, benennt aber, trotzdem er über die „Verdienste" so eifersüchtig wacht, die Ofener Sesleria als S. Sadleriana (Oe. B. Z. 1882, p. 309), ohne die von mir hervorgehobenen Unterschiede zu erwähnen oder die Unterschiede der Ofener Sesleria gegenüber der S. coerulea selbst- ständig zu begründen. Ich kann also dieser neuen Benennung nur mit Fries salutiren „non novis nominibus, sed novis observationi- bus opus est". Blosse Benennungen ohne Diagnose oder hervor- gehobene Unterschiede (wie Chrysantlieinum Pancicii Jka, Colchi- cum: hungaricuni Jka, Sesleria Sadleriana etc.) acceptire ich nicht und mit mir auch viele andere nicht. — Herr Hirc schickte mir eine y,Phalaris hrachystaehyi Link = Ph. Canariensis Host." non L. aus Buccari, welche aber die richtige Ph. Canariensis L. ist. Letztere sammelte ich auch bei Kis Terenne und Salgö Tarjän an der Eisen- bahn und bei Krivadia in dem Hunyader Comitate. Ob die echte Ph. hrachystachys Link in dem ungarischen Litorale wächst oder nicht, weiss ich nicht. v. Borbäs. Tavornok in Ungarn, am 15. December 1882. Diesen Sommer sammelte ich für die Flora exsiccata Austro- Hungarica und stellte folgende neue Arten auf: Knautia Kossuthü, 31 zu welcher auch die von Herrn J. Keller bei Divekujfalu gesammelte Pflanze gehört; dann Campanula pseudolanceolata {C. lanceolata aut. C. rhomhoid. ß Wahlg.) AnthyUis carpatica {A. montana Reuss. Szontgh. dem Standorte nach). Ausser diesen Arabis neglecta Schult. Dianthus hungaricus Pers., Dianth. nitidus WK., Saxifra^a perdu- rans Kit., Sax. carpatica Sternb. u. a. m. Dr. Pantocsek. Eom, am 29. November 1882. Das Bild der Campagna ist trotz der vorgerückten Jahreszeit noch ein blühendes. Bellis perennis, Picridium vulgare, Reseda Phi/teuma, Lepidmtn ruderale, Helminthia echioides, Cardus sp., Prunella vulgaris, Senecio, Tragopogon und Sonchus stehen massen- haft in vollster Blüthe zwischen hohem Grase, aus dem Andropogon liervorragt. An Wegrändern: Erodium romamcm, E. moschatum neben Gapsella, Cichorium und Scabiosa Gokimbaria in Blüthen, dichte Büscheln von JCanthium spinös um in Früchten, und Asphodelus und iVarcmMs-Blätter. Die Abgrenzungen der Felder gegen die Strasse werden von gehäuften Arundo Donaoo. in Früchten gebildet, zu deren Füssen gesellig Mercurialis-, UmbiUcus-, Malvaceeu- und Compositen-Blätter mit hoher Pteris wachsen. — Nächst Isola Far- nese (nördlicher Theil der Campagna) : ö^clamen hederifolium, Jasione ■montana, Campamda Mapunculus, Anthemis tinctoria. Gegen Ende des Monates blühten um Ostia herum: Aster TripoUmn, Lobular ia m^aritima, Senecio crassifolius, Reseda alba, Osyris alba, Arbutus Unedo (gleichzeitig fruchtbeladen), Agrimonia Eupatoria neben dem genannten Gyclamen u. s. f. Dr. So IIa. Berlin, 3. December 1882. Ich bin in der Lage, Ihnen neben der Sintenis'schen Reise nach der Troas noch von einem zweiten derartigen Unternehmen Kenntniss zu geben, welches sich die Erforschung eines noch wenig genau untersuchten Gebietes im östlichen Mittelmeergebiete zum Ziele gesteckt hat. nämlich der altberühmten Cyrenaica. Aus dieser interessanten Landschaft, die bekanntlich eine Enclave des Mittel- meergebietes innerhalb der nördlichen Sahara, gewissermassen eine mit dem afrikanischen Festlande vereinigte Insel der Mediterrau- flora darstellt, konnte ich vor einem Jahre in Rohlfs' „Kufra" nur 493 Arten aufzählen, zu denen seitdem nicht ganz 100 hinzuge- kommen sind, welche theils von den italienischen Reisenden, Frau Angela und Herrn Giuseppe Haimann, theils von dem k. k. öst.- ungar. Vice-Consul, Herrn P. Petrovich in Benghasi herstammen, der im Frühjahre 1882 (wie im Jahre 1880) eine Sammlung von gegen 200 Arten an das kgl. Botanische Museum in Berlin \md gleich- zeitig eine zweite von ungefähr dem gleichen Umfange an Se. Emi- nenz den Cardinal Dr. L. Haynald gesandt hat. Die bemerkens- werthesteu Arten der Haimann'schen Sammlung sind Erica sicula Guss,, bisher nur aus Sicilien und Cypern bekannt, so dass nun die drei weit von einander entlegenen Wohnbezirke der prächtigen Art 32 auf die drei Welttheile des östlichen Continents entfallen, dann eine schöne blaiiblühende, sicher neue Lactuca und die neuerdings durch Prof. Hackel's Untersuchungen bekannt gewordene Festuca inops Del., welche sich auch in Herrn Petrovich's Sammlungen vor- findet. Von den neuen Funden des Letzteren nenne ich Tunica com- pressa (Desf.), Crucianella herbacea Forst, (beide auch im westlichen Tripolitanien, G. A. Krause!), Filago mareotica Del., Aegialophila pumüa (L.) Boiss., die amphikarpische Scroplmlaria arguta Sol., die bisher nur aus Aegypten bekannte Euphorbia parvula Del. und Triplachne nitens (Guss.) Lk. Herr G. Ruhm er, bisher Hilfsar- beiter am kgl. Botan. Museum, hat sich nunmehr nach Benghasi begeben, um dort in den Winter- und Frühlingsmonaten botanische Sammlungen zu macheu, und dürfen wir hoffen, durch die Thätig- keit eines Fachmannes noch vollständigeres Material zur Beurtheilung der cyrenäischeu Flora zu gewinnen. Herr Ruhm er beabsichtigt seine Exsiccaten, die sich doch auf mindestens 300 Arten belaufen werden, nach der Heimkehr ä Centurie 20 M. zum Verkauf zu stellen. Er hat bereits eine Anzahl fester Aufträge und wünschte ungefähr über die Zahl der abzunehmenden Collectionen schon jetzt unterrichtet zu sein. Er hat seine Eeise am 8. November angetreten und ist am 23. in Malta angelangt, von wo mit Benghasi durch italienische Dampfer häufige und gute Verbindungen bestehen. Herr Cousul Petrovich, der sich schon durch seine bisherigen Sammlungen ein hervorragendes Verdienst um die botanische Kenntniss des nordafri- kanischen Küstenlandes erworben hat, schreibt mir am 15. Novemb., dass er unseren Reisenden mit Ungeduld erwarte, und wird er bei seiner durch langjährigen Aufenthalt erworbenen Kenntniss von Land und Leuten und dem lebhaften Interesse für die Pflanzenwelt Herrn Ruhmer's ForschungeU sicher die erwünschteste Förderung gewäh- ren und ihm nutzloses Umhertasten ersparen, womit ein zum ersten Male ein unbekanntes Gebiet betretender Reisender sonst unver- meidlich Zeit und Mittel verlieren muss. Allerdings erschwert jetzt der durch die Ereignisse in Tunis und Aegypten aufgestachelte Fa- natismus der Einwohner, noch mehr aber das alberne Misstrauen der türkischen Behörden gegen europäische Reisende, selbst Angehörige von Deutchland und Oesterreich-Ungarn, die doch augenblicklich die einzigen AUiirten des ottomanischen Reiches sind, das Eindringen ins Innere in hohem Grade. Indess wird schon die jedenfalls zu- gängliche Umgebung Benghasi's reiche Ausbeute liefern. P. Ascherson. Northeim, Prov, Hannover, 11. December 1882. In Nr. 7 (Juli) der Oest. bot. Zeitschrift 1882 befand sich unter den Inseraten die Offerte eines Josef Lind qu ist, Norrköping in Schweden, wonach dieser 100 Sp. schwedische Phanerogamen für 10 Mark zu senden sich erbot. Auf ausdrückliches Verlangen des H. Lindquist sandte ich diesen Betrag durch internationale Postanweisung von hier ab, worüber auch J. Lindquist am 30. 33 August, laut requirirter Empfangsbescheinigung der Post quittirt hat. Da" trotz verschiedener Erinnerungen keine Postsendung eintraf, so sah ich mich veranlasst, in Schweden weitere Nachforschungen an- stellen zu lassen; diese bestätigen leider, was aus dem Verlaufe der Angelegenheit schon zu befürchten war, dass nämlich der Josef Lindquist unreell handelt! Lindquist wohnt jetzt in Stockholm, Kaplansbashen Nr. 2; in Norrköping soll er Mitarbeiter einer Zeitung gewesen sein und viele Postanweisungen erhalten haben, ohne irgend etwas zu liefern. So viel zur Warnung vor einer solchen, das Vertrauen missbrauchenden Gebarung. Schambach, Hauptm. a. D. Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — ■ In einer Sitzung der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien am 2. November v. J. überreichte Prof. Wiesner eine Abhandlung: „Studien über das Welken von Blüthen und Laubsprossen. Ein Beitrag zur Lehre von der Wasseraufnahme, Saftleitung und Transspiration der Pflanzen". Die wichtigeren Ergebnisse dieser Ar- beit lauten: 1. Bei der Mehrzahl der Pflanzen transspirirt das Laub stärker als die Blüthe und es welkt an abgeschnittenen oder über- haupt von unten her ungenügend mit Wasser versorgten Sprossen das Laub gewöhnlich früher als die Blüthe. 2. Abgeschnittene Blüthen welken in der Kegel später als an abgeschnittenen belaubten Sprossen befindliche. Schliesst man die Transspiration des Laubes aus, so er- halten sich die Blüthen so frisch wie abgelöste, woraus sich ergibt, dass den Blüthen das Wasser durch die transspirirenden Blätter entzogen wird. Dieser Fall kommt auch an der bewurzelten Pflanze vor, wenn dieselbe vom Boden her nur ungenügend mit Wasser ver- sehen wird. 3. Auch jungen Sprossgipfeln und Blüthenstielen wird durch das ausgebildete Laub Wasser entzogen, wenn letzteres von unten her ungenügende Mengen von Wasser erhält. Das Welkwerden jimger Sprossgipfel und Blüthenstiele bewurzelter Pflanzen beruht gewöhnlich auf Wasserentziehung durch das Laub und nicht auf directer Wasserabgabe. So erklärt es sich auch, warum an abgeschnittenen Laubsprossen (z. B. der Weinrebe) die Sprossgipfel selbst dann welk werden, wenn sie unter Wasser getaucht sind und weshalb die jungen Enden entblätterter Sprosse bewurzelter Pflanzen später als die be- blätterter welken. 4. Die Oberfläche der Blüthenblätter wird beim Welken und Eintrocknen stark — oft um 50 Procent — reducirt, ähnlich wie die junger Blätter, was zum Theile auf Aufhebung der Turgordehnung, zum Theile auf Verlust von Irabibitionswasser der Zellhäute zurückzuführen ist. Erstere bewirkt nicht selten die Hälfte der Reduction. Aehnliches gilt auch für Laubblätter. 5. Das Oeffnen vieler Blüthen beruht auf Transspiration und kann durch den genannten Oesterr. botan. Zeitschrift. 1. Heft 1883. 3 34 umgekehrten Transspirationsstrom begünstigt werden. 6. Wie Fried. Haberlandt und Böhm fanden, welken und trocknen abgeschnittene und eine Zeit unter Wasser gehaltene Blätter au der Luft rascher als unbenetzt gebliebene. Untergetauchte und hierauf abgeschnittene Blätter und Sprosse welken gleichfalls rascher als abgeschnittene und unbenetzt gebliebene. Da aber untergetauchte und mit der Pflanze in Verbindung gebliebene Blätter und Sprosse sich tiirgescent erhalten, wenn ihnen nur genügend Wasser von unten zugeleitet wird, so folgt, dass die Benetzung der Sprosse deren Transspiration und Wasserleitung begünstigt. 7. Die Blätter nehmen in der Kegel mehr Wasser durch die Unterseite als durch die Oberseite auf. Desshalb führen Eecfen und Thau gewöhnlich direct der Pflanze nicht viel Wasser zu. Beide be- günstigen aber die Transspiration nach Aufhören des Benetztseins. Diese Förderung der Transspiration kommt aber der Pflanze nur zu gute, wenn sie genügende Wassermengen im Boden findet, wesshalb unter Umständen der Thaufall ungünstig auf die Pflanze wirken kann. Bei verwelkenden Pflanzen treten Lageänderuugen des Laubes ein, welche eine Benetzung der unteren Blattfläche durch Regen ermöglicht, was solchen Pflanzen zu gute kommt. 8. Die verstärkte Transspiration benetzt gewesener Blätter hat ihren Grund in einem Quellungszustand der von aussen mit dem Wasser in Berührung kommenden Zellmembran, wodurch die Transspirationswiderstände verringert werden. 9. Unter- getauchte Blüthen zeigen im Vergleiche zu benetztem Laube nur eine freilich meist sehr grosse graduelle Verschiedenheit. Gewöhnlich welken benetzt gewesene Blüthen nicht früher als unbenetzt gebliebene, ja halten sich in Folge secundärer Einflüsse nicht selten sogar noch länger als jene frisch und turgescent. — Lu verflossenen Sommer hat sich unter der Aegyde bekannter französischer Botaniker wie: Dr. E. Tison; M. Jordan; Dr. X. Gulot: H. Olivier; G. Bouvet; Angel. Lucante; G. Rouy und T. Hussot, ein Verein constituirt, welcher den Titel: „Societe Frau^aise de Bo- tanique" und die Devise: „L'union fait la force" gewählt hat. Als Beitrag ist bei Eintritt in den Verein eine Summe zu entrichten, welche ein Fructificat von jährlich mindestens 10 Frcs. abzuwerfen vermag. Hierdurch wird man lebenslängliches Mitglied der Gesell- schaft, welcher mit dem Ableben jedes einzelnen Mitgliedes das vom selben erleete Capital anheimfällt. Dieses soll zur Gründung von auf den Namen des betreffenden Erlegers lautenden Prämien verwendet werden, mit denen man zum Studium der Botanik aufzu- muntern beabsichtigt. Mit dieser Gesellschaft soll auch eine Pflanzen- tauschanstalt verbunden werden. Organ der Soc. fran^. de Botanique ist: Eevue de Botanique (Seite 29 dieses Heftes); Beiträge zu dieser Zeitschrift werden nur in französischer oder lateinischer Sprache verfasst angenommen. 35 Botanischer Tausch verein in Wien. Seuduugeu sind eingelangt; You Herrn Felsmann mit Pflan- zen ans Pr. Schlesien. — Ton Hrn. Steininger mit Pfl. aus Ober- ö>terreicb. — Yen Herrn Sabransky mit Pfl. aus Ungarn. — You Hrn. Kissliug mit Pfl. aus Niederösterreicb. — Yon Herrn Ulle- pitsch mit Pfl. aus Oberösterreicb, Böhmen imd den Karpatben. — Von Henn Kmet mit Pfl. aus Ungarn. — Yon Herrn Dr. Eau- sclier mit Pfl. aus Oberösterreicb. — You Herrn Blocki mit Pfl. aus Galizien. — Yon Herrn Dr. Marcbesetti mit Pfl. aus dem Litorale. Sendungen sind abgegangen an die Herren Entleutner, Kmet. U echtritz, Yagner. Aus Ungarn eingesendet von Kmet: Bosa Andec/avensis f. £i- hariensis, colUna, dumetoricjn f. glandidosa, dum. f. plcdyphylla, gal- lica f. pannonica, glauca f. fcdcata., incana f. suhtricjwphylla, incmui Xtomentdla, rnhiginosa f. echinocarpa , sepium f. vinodora, tomen- tosa f. cinerascens, toni. f. subglobosa, Waitziana. Aus Pr. Schlesien eiuges. von Fels mann: Aira caesp'äosa. Alnus incana, Bromus mollis, Campanida latifolia, Cephalanthera ensifolia, Cirsk(7n heteroph. V. incüifolium, C het. V. integrifolimn. CoUomia grandißora, Coin/liis tubidosa, JEpi/obium montanum, Ge- nista germanica, Hypochoeris macidata, Knaidia arvensis, Lcontodon hastilis, Lepidium sativum, I/unaria rediviva, Mcdva Alcea, Melam- pyrum silvaticum, Myosotis intermedia, Pedicularis palustris, Pul- monaria obscura, Raj^hanKs sativns var. Madiola, Bibes alpinum, Tclekia speciosa, Trifolium procumhens, Triticiim repens, Valeriana sambucifolia, Vicia tetrasperma, Viola palustris. Aus Niederösterreich einges. von P. Kissling: JEIeleochari.< palustris, Helianthemum Fumana, Orobanche ramosa, Potentilla ru- pestris, Scirpus compressus, Sc. paucißorns. Aus Ungarn einges. von Sabransky: Ajuga Chamaepiiys, Alyssum saaatile, Anthemis austriaca, Arabis Turrita, Cirsium brachycephalum, üorydalis fabacea, Crepis rJweadifolia, Heleosciadium repens, Sctrothamnus vulgaris, Silenc longijlora, Vicia grandißora, Viola prcdensis. Yon der oberösterr.- steierischen Grenze eing. von Steininger: Aconiium variegaium, Allium Schoenopr. v. foliosum, Carex humilis. C. pendula, Centaurea Pseudoplirygia, CephalantJiera ensifolia, Cir- sium spinös issimum, Cortusa Matthioli, Crepis Jacquinii, Ecliino- spermum defexum-, Gentiana pannonica, Hieraciimi glabraium, Li- lii'jji hulbiferum, L. Martagon, Lysimachia punctata, Meurn Mutel- lina, Ribes cdpinum. Salix glabra, Soldanella cdpina, Stachys alpina, Toßeldia borealis. Vcderiana clongata. Yon Ullepitsch einges.: Aus den Karpathen: Bupleurum ra- nunculoides v. Immilc, Crepis grandißora, Gypsoplida repens, Ojy- tropis cam,pestris, Stachys germanica. — Aus dem Böhmeiwakie: 36 Alchem'iUa subsericea. Lonicey^a nigra^ Viola palustris. — Aus Ober- österreich: Cardamine Hayneana^ Pidmonaria mollis. Obig'e Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 E,. Mark) abgegeben werden. Einladung zur Pränumeration auf den XXXIII. Jahrgang (1883) dei Ocsterreichischeu Botanischen Zeitschrift (Oeslerr. botan. Wochenitlall.) Auf die ,,Oesterreichische botanische Zeitschrift", welche von dem hohen k. k. österreichischen und dem hohen k. ungarischen Ministerium für Cultus und Unterricht den Mittelschulen empfohlen wurde, pränumeiirt man mit 8 fl. österr. W, (16 ß. Mark) auf den ganzen Jahrgang oder mit 4 fl. österr. W. (8 E. Mark) auf einen Semester und zwar auf Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, nur bei der Kedaction: Wien, IV. Mühl- gasse Nr. 1. Alle Buchhandlungen des In- und Auslandes nehmen ebenfalls Pränumerationen an. Die Versendung an die Buchhandlungen hat die Verlagshandlung C. Gerold's Sohn in Wien übernommen. Von den bereits erschienenen Jahrgängen können noch voll- ständige Exemplare gegen nachfolgende Preise bezogen Averden: 2. und 3. Jahrgang zu 1 fl. (2 K. Mark) — 9. bis 22. Jahrgang zu 2 fl. (4 E. Mark) - 23. bis 31. Jahrgang zu 5 fl. (10 E. Mark) — 32. Jahrgang 8 fl. (16 E. Mark). Bei Abnahme sämmtlicher Jahrgänge von der Eedaction, 20 Procent Nachlass. Einzelne Hefte können nur vom laufenden und letztvergange- nen Jahrgange abgegeben werden. Von den bisher erschienenen 27 Porträts der „Gallerie öster- reichischer Botaniker" können einzelne Exemplare und zwar in Octav ä 50 kr. (1 E. Mark) und in Folio auf chin. Papier ä 1 fl. (2 E. Mark) abefegeben werden. Skofitz. {IV. Mühlgasse Nr. 1.) Redacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von C. Gerold's Sohn. C. Uebeneutersche Buchdmckerei (M. Salzer) in Wien. Oesterreicliische Botanische Zeitschrift Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint den Ersten jeden Monats. Man pränumerirt auf selbe mit 8 fl. Ost. W. (10 B. Mark) ganziäliris:, oder mit 4 fl. Ost. W. CS R. Mark) halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 16 kr. öst. W. Organ für Botanik und Botaniker. N^ 2. Exemplare die frei durch die Post be- zogen werden sollen, sind blos bei der Kedaction (IV. Bez., Mühfgasse Xr. t) ZU pränumeriren. Im Wegf des Buchhandels übernimmt Pränumeration C. Gerold's Sohn in Wien, sowie alle übrigen Huchhandlungen. XXXIIl. Jahrgang. WIEN. Februar 18S3. XNECAIjT : Zur Flora von Galizien. Von Blocki. — Kbodographisches. Von Keller. — Zur Flora des Eisenburger Comitates. Von Wiesbaur. — Zur Flora von Croatien. Von Hire. Schedae ad Fl. exs. Austral. Hung. Von Fehlner. — Flora des Etna. Von Strobl. - Literaturberichte. — Correspondenz: Von Prihoda, Holuby. Wipsbaur, Sabransky, Dr. Borbäs, Dr. Pocke, Dr. Solla, Uechtritz. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Sammlun- gen. — Botanischer Tauschverein. — Inserat. Ein Beitrag zur Flora Galiziens und der Bukowina. Von B. Blocki, Adjunet der Forstschule in Leraberg. Bevor ich zu meiuem eigentlichen Thema übergehe, finde ich mich veranlasst, einige Bemerkungen unter der Adresse meiner ga- lizischen fachgenossen vorauszuschicken. Ich ergreife nämlich diese Gelegenheit, um meinem tiefen Bedauern über die träge Apathie und den gänzlichen Maugel jedweder Selbstständigkeit der galizischen Flo- risten und die daraus folgende, seit längerer Zeit herrschende Steri- lität auf dem Gebiete der galizischen Floristik öffentlichen Ausdruck zu geben. Es ist ein schwerer Vorwurf, welchen ich hier den jetzi- gen galizischen Floristen mache, aber nach meiner tiefsten Ueber- zeugung ein verdienter und daher ganz gerechter. Denn was haben die Nachfolger Besser's, Herbich's uudKehmann's geleistet, um die herrliche Flora ihres Vaterlandes zu erforschen und dieselbe nach dem ausgezeichneten Muster Kerner's und Uechtritz's kritisch zu bearbeiten? Leider — die Einen gar nichts — und die Anderen unge- mein wenig! Zwar geben einige, die galizische Flora betreffende Ab- handlungen (von Slendzinski, Kotula und Zapaiowicz) Zeugniss von lobenswerthem Fleisse ihrer Autoren, aber leider sind dieselben so unkritisch verfasst, dass sie, vom jetzigen Standpunkte der Syste- matik aus betrachtet, fast werthlos erscheinen. Dass dem so ist, kann sich Jeder aus den Abhandlungen der eben erwähnten und aller Oesterr. botan. Zeitschrift. 2. Heft 1883. 4 38 anderen galizisclieu Floristen überzeugen. Dort wird er finden, dass dieselben sich fast nur auf die alphabetische Aufzählung der gefun- denen Pflanzen beschränken; dort wird er sich zur Genüge über- zeugen können, dass die Epigonen Herbich's die neue floristische Literatur des Auslandes nicht einmal vom Hören aus kennen. Bei den jetzigen galizischen Floristen gelten Neilreich und dessen Apo- stel, Herr Knapp, für höchste, ja sogar einzige Autoritäten, und die Hartnäckigkeit, mit welcher dieselben die Fussstapfeu ihrer Meister aufsuchen und betreten, beherrscht ihr ganzes Denken und ihren Geist so vollständig, dass sie es nicht der Mühe werth finden, die Entdeckungen eines Kerner, Uechtritz, Borbäs oder Hackel kennen zu lernen oder zu berücksichtigen. Wahrlich, es darf mir Niemand diese, den galizischen Floristen eben gemachten Vorwürfe verargen, wenn er sich der Einsicht nicht verschliessen lässt, dass einzig und allein meine tiefe und traurige Ueberzeugung vom kläg- lichen Zustande der floristischen Literatur meines Vaterlandes mir jene harten Worte dictirt hat. Ich wünsche aus vollem patriotischem Herzen, dass dieses Memento meine galizischen Fachgenossen von der sie beherrschenden Apathie befreien und von der blinden — weil kritiklosen — Verfechtung der Ansichten Neilreich's ablenken möchte, aber ich befürchte leider zu sehr, dass sie aus Bequemlich- keitsrücksichten ihren bisherigen Weg nicht verlassen werden. Nach dieser Abschweifung übergehe ich nun zum eigentlichen Thema meines diessjährigen Beitrages zur Kenntniss der Flora Ga- liziens und der Bukowina. Der nachstehende Beitrag umfasst theils Pflanzen, welche ich selbst auf meinen botanischen Excursionen im Jahre 1882 entdeckt habe, theils Pflanzen, die von anderen Floristen in Galizien oder der Bukowina gesammelt und mir gütigst zur Einsicht augeboten wur- den. In diesem Beitrage fanden aber nur solche Pflanzen xlufnahme, welche entweder sich als neue Bürger der Flora Galiziens und der Bukowina erwiesen haben, oder solche, deren jeder neu entdeckte Standort aus pflanzengeographischen Eücksichten registrirt zu werden verdient. Indem ich diese Frucht meiner heurigen floristischen Thätig- keit der Oeifentlichkeit übergebe, spreche ich bei dieser Gelegenheit meinen tiefgefühlten Dank Allen aus, welche mir ihre Herbare mit gali- zischen und bukowinaischen Pflanzen bereitwilligst zur Verfügung ge- stellt haben, und zwar den Herren: Tyniecki, Buschak, Stelzer, Uleniecki, Hankiewicz, Hodoly, Olesköw, Wilkicki und Wie- lowieyski. Equisetaceae. Equisetum umbrosum Meyer. Am Waldrande in Lesieuice nächst dem Meierhofe. — hiemale L. In Wäldern an schattigen Stellen. Holosko, Lesie- nice, Zofiöwka. 39 Filices. Polypodium vulgare L. In Wäldern selten. Pohiilauka, Krzywczyce, Hoiosko. — Phegopteris L. In Wäldern, an schattigen, feuchten Stellen, nicht häufig. PieniaM (Tyniecki), Szkto, Pohulauka, Zotiöwka. Struthiopteris germanica Willd. Am Waldrande im feuchten, hu- mosen Boden in Korostöw bei Skole. Asplenium fontanum Beruh. In den Karpaten bei Skole (Weiss' Herbar). Scolopendriiim vulgare Symons. In Strvchance bei Stanislau (Ho- doly). Aspidium Lonchitis Sw. In Butywla bei Skole. — actdeatmn Sw. «. lohatum Fick, Flora von Schlesien pag. 552. In Cetneröwka bei Lemberg (hier zufällig) und in Butywla bei Skole. — Braunii Spenner. Butywla bei Skole in Gesellschaft des vori- gen. Die Var. Plukenetii D C. habe ich nur in einem Exemplare neben der Grundform gefunden. Cystopteris montana Beruh. In Butywla bei Skole. Botrychium Limaria Sw. Zwischen Butywla und Korostöw auf Waldwiesen. — ternatum Sw. Auf feuchten Waldwiesen selten. Lipowica bei Przemysl (Ulen.), Hotosko, Brzuchowice. OpJüoglossum vulgatum L. Jaryna bei Janöw und Derewaßz, iiuf Waldwieseu. Selten. Salviniaceae. Salvinia natans Hoffm. In Demenka lesna im Samborer Bezirk (Tyniecki). Gramineae. Phleum Boehmeri Wib. Kalkabhänge am Dniesterufer in Sinköw (Hank.). Stipa capillata L. Kalkfelsen am Dniester. Sinköw, Kolodröbka, Do- roschoutz (Hank.). — pennata L. Mit der vorigen in Kolodröbka und Doroschoutz. Danthonia decumbens D C. Auf Waldwiesen in Demnia und Butywla (bei Skole). Eragrostis poaeoides Trin. An der Strasse bei Dobrowlany (bei Za- leszczyki, neben Ajuga Chamaepitys und Scutellaria lupulina (Thonschiefer). Poa ster'dis M. B. An Sandsteinfelsen in Manasterek am Seretfluss, sehr selten (Tyn.). Glyceria distans Wahlenb. Im Salzboden in Solec (bei Drohobycz) (Tyniecki). Molinia coerulea Moench. In Sinköw (Hank.). 40 Festiica pseudovina Hackel (vide Kern er, Scliedae ad Fl. exsicc. Austro-Hungar. p. 103). An sandigen Stellen um Lemberg (be- sonders in Holosko), sehr häufig. — durmscula L. sp. pl. (vide Fick Fl. v. Schi. p. 522). Am sog. „kleinen Sandberge" in Lemberg, zahlreich. — vaUesiaca Schleich. (Folia elongata, tenuissima, caesio-glauca, scaberrima, spiculae majores aristatae). Auf Kalkabhängen des Dniester und Seret in Bilcze, Manasterek, Sinköw und Kolo- drobka und auf Gypsfelsen in Bilcze. Gemein. — amethystina Host (nee alior.). Synon. : F. vaginata W. K. non Koch (vide Kerner, Sched. ad Fl. exsicc. austro-hung. p. 102 et 103), F. glauca m. nee alior., F. duriuscida Kloeber (sec. spec. exsicc.) nee alior. (Folia glaucescentia, glabra, rigida cras- siuscula, vaginae infer. amethystinae , spiculae minores submu- ticae). In Brody (Kloeber) und in Majdan (bei Jauöw) auf einem Sandsteinfelsen „Stolowy-Kamien" genannt, neben Alliimi /allein' und Cotoneaster vidgaris, Antherium ramosum etc. (Fortsetzung folgt.) Rhodographische Beiträge. Von J. B. Keller. Einige Bemerkungen des Herrn Borbäs in Nr. 1, pag. 24, ■Jahrg. 1883 dieser Zeitschrift sind der Anlass zu nachfolgenden Er- läuterungen und Mittheilungen. 1. Rosa Ladenhur gensis Schimp. citirte Herr Borbäs selbst (mit ?) zu seiner R. hyhrida Schi. var. semirepens 1. c. pag. 362, welche letztere aber von der R. Neilreichii Wiesb. zu Folge ihrer Uebereinstimmung in der so seltenen Griffelformation gewiss nicht verschieden ist und vor der semirepens (Borb.) die Priorität hatte. Herrn v. Borbäs sind diesem nach ebenso wenig als mir Original- exemplare der Schimper'schen Art vorgelegen; — er hätte also vielmehr die Ignorirung der R. Neilreichii zu rechtfertigen gehabt, zumal nach blosser Diagnose die R. Ladenhurgensis nunmehr als Kosa stylis coalitis in unseren beiden Arbeiten zu streichen kommt! 2. Die auch von mir der Form nach zumeist für R. repens gehaltenen niederösterreichischen Kosae arvenses haben zumeist sehr schwachdrüsige Pedunculen; daher, und weil ich (übrigens auch Herr v. Borbäs) mehrere Varietäten unterscheiden konnte, musste R. arvensis Huds. 1762 vorangesetzt werden. Ich schalte hier unter Einem eine neue schöne Art aus der Gruppe der bei uns so seltenen aufrechten Arvenses ein, die in meiner Rosenarbeit vor der hi- hradeata einzuschalten kommt: Starker, aufrechter, ca. 2 Met. hoher Strauch, vom Habitus einer urhica; Blättchen vom Umrisse der ar- 41 vensls pllifolia, beiderseits mehr oder minder behaart. Blütlieu ein- zeln. Blütheustiele drüsig. Receptakel und Scheinfrucht ellipsoidisch, letztere scharlachroth mit den langen, dünnen Grrifteln der arvensis. Baden in Niederösterreich, von mir am 1. Mai 1876 mit den vorjäh- rigen wenigen Scheinfrüchten am nördlichen Fusse des Baduer Lin- denkogels in einem grossen Strauche entdeckt. Seither zu Folge des Waldabtriebes nicht mehr wiedergefunden. Kleine, zwergige Exem- plare dieser stämmigen, aufrechten hadensis austriaca sali ich in ge- ringer Zahl an Waldblössen „in der Alm" bei Baden, jedoch steril. 3. R. gentilis f. adenoneura Borb. habe ich, Dank der sehr kurzen und mangelhaften Beschreibung, dann der übrigen Varietäten und der Citate zu derselben, nur zu meiner suhgentilis ziehen können, und diess muss insolange für consequent und begründet erscheinen, so lange der Herr Autor 1. c. p. 533 und 534 hiezu einige Formen, wie „^. intercalaris Desegl." und „i?. Pyrenaica Gouan Desegl.", die doch unbestreitbar echte „Alpinae parvifoliae" sind — citirt. Ich ahnte gar nicht, als ich diess für Xiederösterreich ermittelte, dass dieser Nachweis auch für sehr entfernte Gebiete der Monarchie Geltung finden werde; und dennoch ist es so. In einer reifen Suite von kleinen Alpina -Formen, die mir aus Central-Bosnien (Travnik) vorlagen, und die ich dem um die Flora unseres Gesammt-Oester- reich hochverdienten Einsender, Herrn Prof. J. Wiesbaur S. J., als B. gentilis und R. Malyi bezeichnete — fanden sich auch For- men, die zu Folge der allgemeinen Stachellosigkeit, rother Rinde, breiten, von der Basis an dreieckig verbreiterten purpurnen Keben- blättchen, kleinen nicht sitzenden spitz-ovalen bis länglich-ellip- tischen, dreifach gesägten Blättchen mit steifdrüsigen Mittelnerven, mehr oder minder drüsigen oder kahlen Seitenuerven, zusammen- neigeuder Serratur mit deutlichen, scharfen, drüsigen Se- cundarzähnchen, verschieden gestalteten, meist länglichen, nach beiden Enden A^erschmälerteu, rotheu, kahlen Receptakeln, schmalen, oft verlängerten, kahlen Kelchzipfeln, purpurnen bis dunkelrothen Blüthen und weisswolligen, breiten, an die echte Monspeliaca ge- mahnenden Griffelköpfchen — (wenn man sie schon nicht für eine decalvate Malyi erklären darf) — gewiss näher den kleinblätte- rigen Alpinae stehen, als der in all den obcitirten Merkmalen abweichenden: gentilis Sterub. tgpica v. Monte Maggioi'e legit Noe mit der drüsig-punktirten, scheinbar einfachen Serratur, den rundlichen, kleinen, purpurnen Blättchen, den schmäleren purpurnen, erst am äusseren Ende in deutliche Oehrchen wagrecht auseinander- fahrenden Stipulen, den rothen Stacheln, den purpurnen, feinen, kurzen Kelchzipfeln. — Desshalb glaubte ich seine t adenoneura zu meiner alpina suhgentilis citiren zu müssen, ich sah diese subgentilis in Anuäheruugsformen auch aus Salzburg (im Herb, des Apotheker- Vereins) und reiht sich dieselbe durch die 4. niederösten-eichische var. y. Stembergii Gandog. Essai 1876, 20 noch näher der gentilis an, — ob auch der affinis Sternb. . . . ? diess konnte ich leider aus Herrn Borbäs" zu kurzer Beschreibung 42 iimsoweniger entscheiden, als selbe die Frage der Fruchtfarbe gleich- falls nicht löst, daher auch diese seine Begrenzungen aus diesem Grunde von Niemandem gänzlich „benützt" werden konnten! 5. B. t(rMca Lem. wird im Sinne der Greuier'schen, meiner Beschreibung zu Grunde gelegten kurzen Diagnose auch von Crepin, Deseglise und Gandoger gedeutet, ja vom letztgenannten sogar eine ünterabtheilung der Caninarum pilosarum zuerst in dessen Essai 1876, p. 31 und anno 1882 in seinen „Tabulis rhodologicis" p. 173 mit diesem sehr gebräuchlichen Namen : „Urbicae" benannt. Die Beibehaltung dieses Namens in unserer Arbeit als Art ist hier- mit gerechtfertigt. Zu Hrn. v. Borbäs' weiterer Bemerkung: „Keller, die Rosen, der aber auch meine Primitiae monographiae rosarum zum guten Theile benützte" — (Oest. botan. Zeitschr. Nr. 1, p. 23, 1883) be- deutend: dass meine Arbeit theilweise ein Plagiat der Borbäs'- schen Primitiae ist...., bin ich gezwungen, hier Folgendes zu er- klären: Die Arbeit des Herrn v. Borbäs besteht: I. Aus einer kurzen Wiedergabe der Sectionen nach deren rho- dolog. Beschreibung aus Crepin's, Christ's, Deseglise's, Gan- doger's Monographien — in ungarischer Sprache. H. i\.us den den weitaus grösseren Theil des Heftes füllenden analytischen Tabellen in lateinischer Uebersetzung, die, wie der Autor selbst bemerkte, eben nichts anderes sind, als die allgemeinen Tabellen der französi- schen und schweizer Rhodologen, hie und da durch die Einschaltung der ungarischen Formen bereichert. III. Im weitaus geringeren Theile aus der Besprechung einzelner Arten oder Varietäten der ungari- schen Flora, wobei nur die neuen Arten ausführlicher beschrieben erscheinen in lateinischer Sprache. In den beiden letzten Theilen (II und IH) seiner Arbeit kann also a priori das Plagiat nicht gesucht werden, umsoweniger, als diese Theile lateinisch geschrieben, daher jedem Leser auf den ;ersten Blick jene grosse Zahl ganz anderer Rosenarten und -Formen und deren ausführliche Beschreibungen mit eigenen Augen sehen lassen, die mir aus Niederösterreich unbestimmt vorlagen und in seiner Arbeit nicht einmal genannt, gewiss aber nicht beschrieben er- scheinen. Pto. Beschreibung und Einreihung der Besser'schen H. frutetorum und uncineüa JimdziUi etc. hatte ich in B esse r's Schrif- ten und Crepin's Arbeiten, die ich nebst den übrigen rhodolog. Werken besitze, ausführlichste Orientirung, über die Novitäten war ich aus der period. Literatur, dem Bot. Centralblatte etc. gleich- falls unterrichtet, und sind von meiner Bestimmung, Beschreibung und systematischen Einreibung der Dolliner'schen, Brandmeyer'- schen, seit ca. 7/* Jahrhundert unaufgeklärt gebliebenen Exsiccata in Herrn v. Borbäs' „Primitiae" nicht einmal Spuren, geschweige Andeutungen zu finden gewesen, mit der einzigen Ausnahme der kaum nennenswerthen, weil mir in Originalexemplaren vorgelegenen R. arvina Doli. ^ R. transmota Crep., über die ich auch in der ■^!l 43 Oest. bot. Ztschr. 1882 p. 104 gleich berichtete, Nur bei der B. sub- inermis Bess. stützte ich mich nebst Schmidely's und Boullu's 1878-, 1879- und 1880er Publicationen in den Lyouer Aunaleu auch auf Herrn v. Borbäs' kurze Analyse 1. c. p. 526, hier aber gewiss mit nicht geringerem Eechte, als sich Herr v, Borbäs seine Dia- gnose aus Deseglise's Original-Abhandlung in Bullet, de la Soc. d' Angers (1878) unmittelbar oder aus brieflichen Mittheilungen ex- cerpirte. Was den übrigen (I.) Theil seiner Primitiae: „BeschreibuDg der Sectionen" anbelangt, so ist dieser keiner individuellen freien Darstellung unterziehbar gewesen, und waren hier vielmehr die Be- grenzungen bereits anerkannter Rhodologen, also die eines Cre- pin, Christ, Deseglise und Gan doger massgebend, gleichwie diess auch Herr v. Borbäs nicht anders zu geben vermochte. Aber auch hier wird Herr v. Borbäs nicht nur keine wörtliche Ueber- einstimmung unserer Beschreibungen, sondern im Gegentheil man- ches Eigenthümliche in der Klarstellung und Präcision der Merk- male zugeben müssen. Wenn Herr v. Borbäs bei der üntertheilung der Section: Montanarum in Leiophyllae imd Trichophyllae, worin ich ihm zu meinem Bedauern gefolgt, seinen Namen vermisst, so hat er hiefür die Drucklegung zur Rechenschaft zu ziehen, da er in meinem Manuscripte wohlweislich citirt erscheint, obzwar ich sehr gut wusste, dass er diese üntertheilung auf Crepin's Anschauung über die B. coriifolia im Bullet, bot. Belg. 1879, p. 240 gründete, selben aber dennoch nicht citirte! Auch muss ich bemerken, dass nicht Herr v. Borbäs (wie er es in seiner „Primitiae" pag. 312, Zeile 6 und 7 von unten — meinte), sondern vor ihm schon Cre- pin (im Bullet, bot. Belg. V. 1879, p. 227—232!) die Einbeziehung der Glandulosarum zu den Gallicanis vorgeschlagen (vergl. die hierin gekürzte Bemerkung in meiner Arbeit pag. 204, Zeile 17 von unten!). Wien, am 8. Jänner 1883. Zur Flora des Eisenburger Gomitates. Von J. B. Wiesbaur S. J. Fährt man Ende Mai oder Anfang Juni auf der Strecke Oeden- burg — Gross-Kauizsa, so fällt bei der Haltstelle Oszkö, dem höchst gelegenen Punkte dieses Weges, dem Botaniker vor Allem eine grosse lilieuartige Pflanze auf, welche hier die Weideplätze zu beiden Seiten der Eisenbahn ziert. Es ist der schöne Asphodelus albus, ein wahrer Schmuck mehrerer westlich von der Donau gelegener Comitate Un- garns. An der erwähnten Bahnstrecke ist er übrigens sonst nirgends zu treffen. Diess veranlasste mich vor 3 Jahren, am 4. Juni Abends 44 in Oszkö Halt zu machen, um am 5. Morgens wieder weiter zu fahren. Bei der günstigen Jahreszeit hoffte ich auch in den wenigen Augenblicken Manches zu erreichen. Ich begann sofort auf die im benachbarten Zalaer Comitate häufige Rosa Zalana Wiesb. zu fahn- den. Sie hatte um Nagy Kapornak am 31. Mai vor allen anderen zu blühen begonnen, konnte also schon vollkommen entwickelt sein. Sie war jedoch nicht zu treffen. Leider habe ich Neilreich's Bemerkung, dass die Angaben über Eisenburg Vieles zu wünschen übrig lassen, erst später gelesen; vielleicht hätte ich auf das am häufigsten Vorkommende mehr ge- achtet, als ich es gethan habe. So aber geschah es, dass ich z. B. wohl weiss, dass an der Bahn südwärts von Eisenburg ein grosser Birkenwald sich hinzieht, dass ich aber nicht angeben kann, welche Baumart im Walde von Oszkö gegen Eisenburg vorherrschend ist, obschon ich Grund habe zu vermuthen, dass es die Sommereiche {Quercus pedmicidata) sei, da diese unter den gesammelten Proben dreifach vertreten ist. Ueber freundliche Aufforderung des Herrn Prof. Dr. V. Bor b äs, der bekanntlich in letzter Zeit seine Aufmerk- samkeit besonders dem Eisenburger Comitate zuwendet, wird nun im Folgenden Alles verzeichnet, was ich mir damals notirt, oder wovon ich Proben mitgenommen habe. Von der Station Oszkö nach Eisenburg, wo ich bei den Hochw. Patres Dominikanern gastfreundliche Aufnahme fand, ging ich der bereits einbrechenden Abenddämmerung wegen neben der Landstrasse, von der Stadt zurück zur Station Oszkö aber auf einem nördlich von der Landstrasse gelegenen Fussweg neben der Bahn, welchen mir der Hochw. P. Aegidius als meinen Zwecken viel entspiechender empfohlen hatte. Der Kürze halber werden die verschiedenen sich hieraus ergebenden Standorte mit Nummern bezeichnet. Es bedeutet: 1. Die Gegend vom Stationsgebäude bis zur südwest- lich davon befindlichen Landstrasse, welche das östlich von der Bahn gelegene Dorf Oszkö mit dem eine Stunde westlich lie- genden Eiseuburg (Vasvär) verbindet. Die Unterlage ist (wie auf dem betretenen Gebiete überall) Diluvialschotter, hier nur von einer sehr mageren Humusdecke überzogen. Meistens sind es Hutweiden mit verschiedenen Gesträuchen. 2. Die eben erwähnte Strasse selbst. Der Boden ist der- selbe, wie zunächst der Station Oszkö. Anfangs führt die Strasse durch den nördlichen Ausläufer des Eisenburger Waldes (Vasväri erdö), der in seinem südlichen Vorlaufe, wie schon erwähnt, vor- heiTschend aus Birken besteht. Da bereits alles abgeweidet war, war die Ausbeute gering. Vor der Stadt sind zu beiden Seiten der Strasse Felder. Von hier habe ich ausser Vicia wenig, da es schon zu dunkel war, als ich hieher kam. 3. Der Weg von der Stadt durch Zsidöföld zur Eisen- bahn und 4. Der Fussweg an der Bahn bis zur Station Oszkö. Diese beiden Wege waren viel günstiger. Sie liegen an der nörd- 45 licheu Abdachung des Eisenburger Waldes, der hier durch mehrere Einschnitte gegliedert, mit Gärten, Rebgeländern, Wiesen, Feldern und üppigem Buschwerk versehen, auf kleiner Strecke grosse Ab- wechslung bietet. 5. Der Platz gleich hinter dem Stationsgebäude selbst (Ostseite). Die Erdkrume scheint hier über dem Diluvialschotter durchaus humusreicher zu sein als in Nr. 1. Ueberhaupt erinnerte mich beim eisten Anblick diese Asphodelus-veiche Stelle sehr an die Umgebung des botanisch so berühmten Schur zu St. Georgen bei Pressburg. Leider brauste der Zug schon heran. Das Ergebniss dieser dreistündigen Herbarisation ist nun in S3''stematischer Reihenfolge (nach De Candolle) dieses: Ranunculus Flammula L. 2. — napeUifoUus Crantz {M. acer Aut. f. latisectus) 3. 4. — napellifolius Cr. f. angustisectus {Ran. acer Aut., R. Boraerms Jord.) 2. 3. 4. — nemorosus DC 4. — sardous Crantz. 2. und 3. In Strassengräben. — arvensis L. 3. Nur die Form «. spinosus Neilr. auf Aeckern. Papaver Argemone L. 4. Auf Aeckern. Roripa austriaca (Crantz). Häufig in Zsidöföld. — silvestris (L.) 2. 3. In Gräben. Turritis glabra L. 4. Im Gebüsch. StenopliragTYia Thalianum (L.) Gel. 3. 4. Erysivnmn ca^iescens Roth 1. 2. Alyssion incanmn L. 2. Lepidmm campestre (L.) 2. Vogelia panicidata (L.) Hörn. Brachfeld. Raphanus Raphanistrum L. 2. Nur die blassgelbe Form. Uelianthemum ohscurmn Pers. 4. Viola hirta L. 3. 4. — odorata L. 4. — permiocta Jordan {hirta X odorata) 4. Unfruchtbar-, die beiden Stammarten hatten daneben reichsamige Kapseln. — (F. alba Bess. kann ich nicht constatiren; ich vermuthete sie im Laub- walde an der Strasse, da sie auch im Zalaer Comitate au ähn- lichen Stellen vorkommt, namentlich die Form scotophjlla Jord. var. cdbißora Wiesb.. wo dann auch die Viola Badensis [alba X Mrta^ Wiesb. und die V. midticaidis Jord. [alba X odorata Wiesb.] nicht fehlen. Hier suchte ich jedoch vergebens darnach.) — 7nontana L. 4. im Gebüsch. Dieses schöne, grosse Veilchen scheint im ganzen Hügellande Ungarns gegen die steirische und niederösterreichische Grenze verbreitet zu sein. Ich fand es bis- her im Leithagebirge, Rosaliengebirge und im Zalaer Comitate. [Reseda lutea L. Scheint hier zu fehlen; ich finde in meinem Notizbuche eingetragen: „Erst wieder auf dem Steinfelde bei Wr.-Neustadt^', ein Beweis, dass ich sie auf der ganzen Strecke 46 nirgends beobachtete, auch nicht um Oedeuburg, wo ich eben- falls drei Stunden botanisirte.) Polygala vulgaris L. 3. Nur blau. Dianthus diutinus Reich. {D. atrorubens Wiesb. non All.) teste Borbäs. 3. 4. Den in westlichen Ländern gemeinen D. Car- thusianorum L. ersetzend. Silene nutans L. Grasige Abhänge. Lychnis Viscaria L. 1. Hutweide. Melandrium diurnum (Sibth.) 3. Sagina subulata (Swartz). 1. 2. Scheint im dürftigen Easen der Laubwälder, au alten Baumstöcken u. dgl. nicht selten zu sein, so wie sie im Zalaer Comitate an ähnlichen Stellen häufig ist. Stellaria gramhua L. 3. Auf Grasplätzen. Moenchia mantica (L.) 2. Sehr häufig. CerastiuTn hrachypetalum Desp. ß. glandulosum Koch 3. Auf Gras- plätzen. — glomeratum Thuill. 1. — pumilum Curt. 1. — triviale Link. 3. — arvense L. 1. 4. Hypericum harhatum Jcq. 4. Scheint nicht häufig vorzukommen; ich fand nur ein Stück. Genista tinctoria L. 4. — gervyianica L. 4. — sagittalis L. 1. Trifolium alpestre L. 4. Lotus tenuifolius L. 2. Astrag alus glycyphyllus L. 4. Corotülla varia L. 4. Vicia villosa ß. glabrescens Koch. 4. — pannonica Jacq. 2. 3. Auf Aeckern, aber seltener als folgende. — grandiflora im Sinne Koches. Häufig auf Aeckern nächst der Stadt. Zwei Formen kommen mit voriger untereinander vor: V. sordida WK. mit 6—7 Mm. breiten Blättchen ist seltener {ß. Kitaiheliana Koch); y. Biebersteiniana Koch mit nur 2 — 3 Mm. breiten Blättchen ist häufiger. Ob dieses die Vicia Biebersteinii Bess. ist, kann ich nicht entscheiden, da mir Besseres Pflanze unbekannt ist. Da ich keine anderen Merkmale finde, wodurch sie sich von V. sordida unterscheidet, möchte ich sie lieber für eine V. sordida ß. stenophylla halten. — segetalis Thuill. 2. Auf Aeckern mit den vorhergehenden. — lathyroides L. 4. Auf Grasplätzen. Potentilla argentea L. 2. Hier auch die Var. mit beiderseits Aveiss- filzigen Blättern (var. tomentosa Doli.?). An Rosen sind die Caninae (uudae, biserratae und pube- scentes) vorherrschend. Obgleich nun diese zunächst (ein oder zwei Tage) nach der Bosa Zalana sich zu entfalten pflegen und in dem nur um zwei Stationen südlicher gelegenen Nagy Kapornak allge- 47 raeiu am 1. und 2. Juni zu blühen begonnen hatten, so war es im höher gelegenen Oszkö doch noch zu früh: kaum eine Hundsrose war entfaltet, und mag der 5. und 6. Jimi als Beginn angenommen werden. Die wenigen Proben, welche aber, wie aus dem Gesagten erhellt, nicht massgebend sein können, stimmen zunächst mit fol- genden überein: Rosa canina L. {R. Lutetiana Lem.), R. dumalis Bechst., R. viricUcata Füget, R. mucromdata Desegl., R. leptotncha Borbäs und R. platyphylloides (Des. et Kip.) Borbäs. Ausser diesen bemerkte ich nur noch einen knospenlosen Strauch aus der Gruppe der Rubiginosae Verae, welchen P. Alois Dich tl, der auch obige Rosen zu revidiren die Gefälligkeit hatte, propter foliola ovata supra partim glandulosa für R. echinocarpa Rip. zu halten geneigt ist. Alle Rosen wurden nächst der Eisenbahn (1. und 4.) ge- sammelt. Alchemilla arvensis (L.) 3. Auf Aeckern. Saxifraga hulhifera L. 1. Hutweide. Eryngium campestre L. An der Strasse nächst der Stadt. Gcdhun retrorsuni DC. 1. Hutweiden. — palustre ß. glahrum Neilr. 3. In einer Grube am Ausgange eines Grabens; eine zarte, sehr schmalblätterige Form, die der var. ß. humifusum Reuter (Fiek, Fl. von Schlesien S. 199) zu ent- sprechen scheint. Valeriana atigustifolia Tausch. 4. {Buphtlialmum saUeifolium? Noch unentwickelt. 4.) Anthemis ruthenica M. B. 3. Auf Aeckern. Matricaria inodora L. f. erecta 2. 3. 4. — Ghamomilla L. 3. Centaurea rhenana Bor. 4. Tragopogon major Jcq. 4. Hypochaeris radicata L. 3. Lactuca Scariola L. 4. Crepis tectorum L. 3. 4. Meist die Form oder var, integrifolia. Hleracium Pilosella L. 3. 4. — ■ Auricida L. 4. — Schidtesii F. Schultz. 4. — Baulüni Bess. 3. 4. — JBauhiniyK RlloseUa {H. brachiatum Bert.?) 4. Voicetoxicimi officinale Moench. 4. Cynoglossum officinale L. 1. 2. Anchusa off'imialis L. 2. 3. 4. {Digitalis amhigua Murr. 4. Nur Blätter.) Verbascum austriacunn Schott. 4. — phoeniceion L. 1. 3. 4. — rubiginosum W. K. {aKstriacumyCphoeniceum Kern. Veg. Verh. Nr. 1199). 4. Vereinzelt unter den Stammarten. Die prachtvolle Pflanze hatte eben zu blühen begonnen. Gratiola officinalis L. 2. In einer Grube an der Strasse. 48 L/inaria genistifolia (L.) 2. 3. Stacht/s silvatica L. 3. — recta L. 4. Ajuga reptans L. 4. Lysimachia punctata L. 4. Rumeoc Acetosella L. y. angustifolius Neilr. 2. Euphorbia Esula L. 4. Quercus Rohur L. (pedunculata Ehrh.) 2. Darunter eine Form mit verhältnissmässig sehr kurzen, breiten, grobgelappten Blättern. OrcMs Morio L. 3. Asphodelus albus L. 1. 4. 5. Nach meinen leider wenigen Exem- plaren sind zwei Formen zu unterscheiden: a. racemosus mit traubigem und ß. ramiger mit ästigem Blüthenstande ; die Aeste des letzteren erreichen oft eine Länge von 20 Cm. und dar- über. Ausserdem unterscheiden sich meine Exemplare noch an den Blättern, welche an der var. racemosus fast über 20 Mm. breit sind, an der var. ramiger aber nur die Breite von 8 Mm. erreichen. Die Beständigkeit dieser Unterschiede iat aber noch zu untersuchen. Juncus glaucus Ehrh. 2. In Gi'äben. Scirpus paluster L. 3. Careoc vulpina L. 2. Strassengräbeu. — muricata L. 2. Laubwald. Eine sehr schlanke und schmalblätte- rige Form; nach Garcke (11. Aufl.) var. b. g uestjjhalic a Boenn. — leporina L. 2. Laubwald. — hirta L. 2. 3. Gräben. Alopecurus fulvus Sm. 2. Gräben. Avena pubescens L. ß. glahra Fr. 2. — tenuis Mönch. 2. — capillaris M. et K. 1. 2. Triodia decumbens (L.) 2. Poa bidbosa L. 1. 4. Glyceria plicata Fr. 2. Gräben. Festuca pseudovina Hackel a. ti/pica Hack. 1. Hutweide. — • sulcata Hackel ß. hirsida Host. 3. Pteris aquilina L. 2. 3. Nachtrag. Anhangsweise werden hier solche Pflanzen aufgezählt, welche bei langsamerer Bewegung des Zuges vom Waggon aus beobachtet wurden. Sind auch die meisten derselben kaum verkenubar, so schien es doch besser, sie im vorangehenden Verzeichnisse auszuschli essen, da ja doch auch Verwechslungen mitunterlaufen konnten. Wird z. B. einmal constatirt, dass Linum perenne L. au dieser Strecke vor- komme, so wird schon dadurch die im Folgenden enthaltene Angabe vom Vorkommen des Linum austriacum zweifelhaft. 49 Die Zeit der Beobachtimg der iu der gleich eu systematisclieü Ordnung folgenden Pflanzen ist Ende April 1874, Anfang Juni 1879 und Mitte September 1877. Batrachium {aquatile?) an der Raabbrücke bei Molinäri. Nymphaea alba bei Molinäri. Roripa {amphibia?) bei Molinäri. — austriaca Cr. zwischen Oszkö und Molinäri. Hesperis tristis L. südlich von Steinamanger. Sisi/mbrium officinale (L.) bei Giessing (Kövesd). Sinapis arvensis L. bei Oszkö und Steinamanger. Alyssum incanum L. bei Egervär, Györvär, Päcson und zwischen Oszkö und Molinäri. Cochlearia {Ai-moi^aeia?) bei Molinäri auf Wiesen. Lepidium JDraba L. bei Györvär und Steinamanger. — campesty^e (L.) bei Györvär. Rapistrum peremie (L.) bei Steinamanger. Raphanus Raphanistrvin L. nördlich von Molinäri sehr viel unter Gerste. Dianthus dhitinus E. bei Györvär. Saponaria oficinalis L. bei Molinäri. Silene inßata Sm. bei Györvär und Egervär. Melandriuni vespertimim (Sibth.) bei Egervär. Stellaria graminea L. bei Egervär. Moenchia mantica (L.) bei Zala-Sz. Ivan, Sz. Lövincz, Egervär, Györ- vär und südlich von Oszkö, überall massenhaft. Limcm austriacum L. sehr viel südlich vom Bahnhof in Molinäri und südlich von Dömötöri. Malva Alcea L. bei Györvär, Oszkö und südlich von Molinäri und Zinkendorf. {Älthaea wurde nirgends beobachtet, weder officinalis L., noch mi- crantha Wiesb.) Sarothanmus scoparius L. sehr viel bei Bükk. Genista germanica L. bei Oszkö und Bükk. — sagittalis L. bei Györvär und Oszkö. Ononis spinosa L. bei Päcson, Györvär und Oszkö, {Anthgllis Vidneraria wurde nirgends als bei Zinkeudorf gesehen.) Melilotus officinalis (L.) bei Egervär. — albus Desv. bei Egervär. Trifolium alpestre L. bei Egervär. — arvense L. bei Päcson, Egervär, Györvär und Oszkö. Galega officinalis L. bei Kövesd (Giessing). Vicia pannonica Jcq. nördlich von Dömötöri sehr viel; bei Gösfa. — sordida Kit. bei Györvär, Gösfa und Sz. Ivan (Zala). Gleditschia ist gepflanzt an der Bahn nördlich von Dömötöri. Oenothera biennis L. südlich von Dömötöri sehr viel. Sedum maximum Sut. bei Oszkö. Saxifraga bidbifera L. bei Bükk. Eryngium, campestre L. bei Egervär. 50 Cicuta virosa L. in den Sümpfen der Raab ])ei Moliuäri. Falcaria sioides (Wib.) bei Egervär und bei Molinäri, Sium angusüfolkmn L. bei Egervär, {Peucedänum alsaticum L. nur bei Zinkendorf beobachtet.) Loranthus europaeus Jacq. auf Eichen zwischen Egervär und Gösfa sehr viel. Sambucus Ehidus L. bei Giessiug. Inula britannica L. bei Egervär. JBidens tripartita L. bei Päcson, Molinäri u. s. w. Artemisia Absyntlihmi L. bei Gie«sing. — pontica L. bei Giessing. Anthemis austriaca Jcq. bei Györvär und Giessing. Girsium lanceolatum L. bei Egervär und Oszkö. — canum L. In der Raabniederung bei Molinäri. — rimdare (Jacq.) bei Egervär. Carduus acanthoides L. bei Egervär, Carlina vulgaris L. bei Egervär. Centaurea rhenana Bor. bei Egervär. Picris hieracioides L. bei Päcson und Oszk(5. Tragopogon major Jacq. bei Dömötöri. Lactuca Scariola L. bei Györvär. Chondrilla juncea L. bei Györvär u. s. w. Jasione montana L. bei Györvär. Calluna vulgaris (L.) nur bei Acsad. Myosotis palustris (L.) bei Györvär. Verbascwn phoenicemn L. bei Györvär. — nigrum L. an der Raab bei Molinäri. — austriacum Schott, bei Egervär und Oszkö. — phlomoides L. bei Egervär. {Salvia silvestris L. nur bei Zala-Sz. Ivan und Zinkeiidorf.) Thymus bei Bükk und Schützen blühend am 29. April, also wahr- scheinlich Th. Marschallianus W., da Thymus Chamaedrys und montanus im Zalaer Com. viel später blühen. Stachys recta L. zwischen Oszkö und Györvär. Lysimachia punctata L. bei Györvär. Mumex Acetosa L. bei Györvär und zwischen Oszkö und Molinäri. Euphorbia palustris L. zwischen Schützen und Bükk. ülmus — häufig bei Molinäri. B"tula verrucosa Ehrh. Birkenwälder finden sich zwischen Acsad und Bükk, bei Oszkö östlich von der Bahn; der ausgedehnteste je- doch scheint der von Györvär und Päcson gegen Eisenburg sich hinziehende zu sein. Sutomus winbellatus L. bei Molinäri. Potamogeton natans L. bei Molinäri. Iris variegata L. bei Oszkö. — {sibirica oder subbarbata) bei Oszkö. Ich notirte am 24. April „unter Asphodelus albus eine blaue Iris und rothe Papiliouacee {Lathyrus?Y, 51 Iris Pseudacorm L. bei Molinäri. Ornithogalum umbellatum L. bei Oszkö. Avena elatior L. bei Egervär. Pteris aquilina L. bei Györvär. Kalksburg, 10. October 1882. Zur Flora von Croatien. Von D. Hirc. Linaria lasiopoda, wie ich vermutbete, wächst wirklich bei Fiume im Skurinjathale (leg. Borbäs). Im oberen Dragathale fand ich Gineraria alpestris var. ovirensis Koch. Filago spathulata Presl (Freyn, Fl. von S. Istrien, pag. 357), kommt bei Martinscica, im Dragathale, bei Kukuljanovo, Buccari, im Vinodol vor und ist neu für die Flora von Croatien, beide aber für die Flora von Fiume, wie auch Campanula rotundifolia, die ich das vorige Jahr am Fusse der Vela ücka (Monte Maggiore) auf Felsen blühend noch im Monate September fand. Centaurea Karstiana kommt bei Buccari nicht vor, v. Borbäs erkannte in ihr G. sjjinuloso-ciliata Beruh. Sie wächst auf wüsten, steinigen Stellen; bei Buccari längs der Strasse, die nach Buccarizza (Bakarac führt), am Seestrande bei Kostrena, St. Lucia, Martinscica, St. Jakob und am Scoglio di S. Marco. Von G. Galdtrapa fand ich schon das vorige Jahr weissblühende Exemplare, aber auch auf einer und derselben Pflanze weisse und rothe Blüthen. Setaria ambigua ist auch bei Buccari zu finden. Im Jahre 1878 fand ich zwischen Felsenritzen des Gipfels Tiir- £ina ein Asplenium, welches ich für AspL marinum L. hielt. Vor kurzer Zeit schickte ich auf Wunsch des Herrn v. Borbäs alle meine neuen Funde demselben zur Ansicht. Herr v. Borbäs schrieb mir: „Ihr Asplenium marhium ist A. Petrarchae DC. !; ein sehr schöner Fund". Die Pflanze ist ziemlich selten, und die Stelle bei Buccari die einzige für die gesammte Flora Croatica. — Ein zweiter Fund ist die seltene Poa attica Boiss. et Heldr.? Wächst bei Buc- cari in Weingärten und an feuchten Orten (Juni 1879). Euphorbia obscura Lois. ist erythrosperma Kern, und findet sich bloss in einem Weingarten bei der genannten Stadt. AcMllea setacea ^= odorata L. Häufig auf dem Kalvarienberge. — Orlaya platycarpos Koch wird in der Fl. Croat, p. 488! für Buccari ange- führt, kommt aber hier nicht vor, sondern häufig ist da O. grandi- flora. — Scandix australis L. wächst bei Martinscica nicht (1. c. p. 494!), sondern S. Pecten Veneris und ist auch bei Buccari nicht selten, hie und da gerade gemein und häufig. 52 Erodium Clcomum Willd. ist bei Buccari nicht zu finden (Fl. Cr. p. 397 !), sondern E. cicutarium und wurde jedenfalls mit üppi- gen Exemplaren von diesen verwechselt. Ein neuer Fimd für die Flora von Croatien ist Viola austriaca A. et J. Kerner in Sched. ad Fl. austro-hungar. n. 67! — Halacsy et Braun, Nachtr. z. Fl. v. Nied.-Oest. (1882) p. 161! — Freyn, Fl. von Istr. p. 284, 285! — In Vorhölzern, an Hecken, zwischen Gebüsch. Bei Buccari am westlichen Abhänge des Gipfels Turcina, am Fusse des Klanciua, bei „Podbok" und am Kalvarienberge. Blü- hende Exemplare sammelte ich schon am 14. December des vorigen Jahres. Die vorjährigen Schulferien unternahm ich eine 21tägige Eeise in den nordwestlichen Theil des Fiumaner Comitates, bereiste bei dieser Gelegenheit den ganzen Cabraner Bezirk and besuchte auch den berühmten Zirknitzer See in Krain. Dieser Theil von Croatien wurde seit Klinggräff's Zeiten von keinem Botaniker besucht, ausser von Dr. Borbäs, welcher von Lazac aus den Snieznik-Berg (1506 M.) bestieg. Ich ging von Delnice nach Crni-lug, von hier aus zum Kulpa- Ursprung, dann nach Plesce, Cabar, Prezid, Trsce und Gerovo. Von hier aus wandte ich mich nach Lazac, bestieg den Sniezuik (hier fand ich von selteneren Pflanzen Anemone alpina, Dri/as odopetala, Gnaphaliuni Leontopodiimi, Arabis alpina var. Clusiana etc.) und ging nach Lokol, wo meine Keise endete. Am 7. September bestieg ich "die Velika Visevica bei Fuzine (1430 M.), und am 19. Septem- ber besuchte ich mit H. Heinrich Burmeister aus Hamburg zum zweiten Male die Vela Ucka. üeber meine Funde werde ich dem- nächst mittheilen. Buccari, am 10. Jänner 1883. Schedae ad „Floram exsiccatam Austro-Hungaricam" a Maseo kotaiiieo iiniversitatis Yiudobonensis editam auctore A. Kerner. Wien, Frick. IV. Centurie. 301. Hypnumparietinum Jj.=^H. Sckreheri'WiWdi. Ersterer Name, welcher sich nach Wahlenberg bestimmt auf das bis jetzt als H. Schreberi allgemein bekannte Moos bezieht, ist älter (1755), und es hat daher der Name Willdenow's (1751) zu fallen. Tirol, Gschnitzthal. — 302. Myurella julaeea (Vill.) Br. et Seh. Salzburg, Haidnergraben bei Tamsweg. — 303. Fabronia pt(silla Raddi. Südtirol, Bozen. — 304. Pterygophyllum lucens (L.) Brid. Krain, Slephansdorf bei Laibach. — 305. Leptodon Smithii (Dicks.) Mohr. Südtirol, Bozen. — 306. Alrickum undulatum (L.) Pal. Beauv. I. Nied.-Oest., Seitenstetten; IL Ungarn, Trentscliiner Comitat. — 307. Phüovotis fontana (L.) Brid. Nied.-Oest., Aspanger Klause. — 308. Bartrmnia Halleriana Hedw. Tirol, Gschnitzthal. — 309. Aulacomnimn'turgidum (Wablb.) Schwaegr. Steiermark, Rantenspitz in den Sölkeralpen. — 310. Zie- rici demissa (Hornsch.) Scliimp. Kärnten, Scbareck bei Heiligenblut. ■ — ■ 311. Bryum verslcolor A. Braun. Tirol, Lieuz. — 312. Lepto- hrymn pirifonne (L.) Scbimp. Tirol, Gschnitztbal. — 313. Schisto- stega osrmmdacea (Dicks.) Mobr c. fr. Tirol, Gscbnitztbal. — 314. Grimmia orhicidaris Br. et Scb. Nieder-Oesterr., Mödling. — 315. Orimmia ovata Web. et Mobr. Tirol, Trins. — 316. Grimmia ovata var. praecox Kerner. Tirol, Trins. Von der Normalform durcb die dunklere Färbung der Käseben und die frübere Frucbtreife ver- scbieden. — 317. Grimmia Donniana Smitb = G. obtusa Scbwaegr. Tirol, Trins. — 318. Grimmia Mühlenheckii Scbimp. = G. incurva (Scbwaegr.) Br. et Scb. non Hartm. Scand. Fl. Tirol, Trins. — 319. Grimmia pulvinata (L.) Smitb. I. Nied.-Oest. Kalkfelsen bei Möd- ling; IL Gneissfelsen bei Melk. — 320. Barhida rigida Scbultz. Tirol, Trins. — 321. Desmatodon cermms Br. et Scb. Tirol, Scbnee- berg bei Trins. — 322. Didymodon ruber 9 J^^^'- mscr. — Eine bier bescbri ebene neue Art, welcbe jedoch scbon von Molendo als D. ruhellus var. cavernarum uuterscbieden wurde. Kärnten, Göss- nitzfall bei Heiligenblut. — 323. Distichium capiüaceum (Hedw.) Br. et Scb. Tirol, Trins. — 324. Tridiodon cylindricus (Hedw.) Scbimp. Obersteiermark, Leoben. — 325. Fissidens decipiens De Not. Nied.-Oest., Melk. — 326. BicreUa heteromalla (L.) Scbimp. Nied.-Oest., Seitenstetten. — 327. Dicranella varia (Hedw.) Scbimp. Nied.-Oesterr., Seitenstetten. — 328. Dicranella rufescens (Dicks.) Scbimp. Obersteiermark, Leoben. — 329. Gymnostomum curvirostrum (Ebrb.) Hedw. Tirol, Innsbruck. — 330. Sphagnum Lindbergii Scbimp. Salzburg, an der Grenze von Steiermark bei Tamsweg; im sogenannten Salzriegelmoor. Südlicbster Standpunkt dieses nordischen Mooses. — 331. Alicularia compressa (Hook.) Gottscbe, Lindenb. et Nees. Steiermark, Rantengraben in den Sölkeralpen. — 332. Junger- mannia polita Nees ab Es. Obersteiermark, Scbladming. — 333. Jungermannia inflata Huds. Tirol, Gleinserjöcbel zwischen Mieders und Matrei. — 334. Blepliarozia ciliaris (L.) Dumont (1831) Syn. PtilidiKm ciliare Nees ab Es. (1833). Tirol, Trins. — 335. Tricho- lea tomentella (Ebrb.) Dumort. Nied.-Oest., Seitenstetten. — 336. Fndlania clilatata (L.) Nees ab Es. Nied.-Oest., Seitenstetten. — 337. Fndlania tamarisci (L.) Nees ab Es. Tirol, Trins. — 338. Blasia piisilla L. {Blasia piisilla A. Hookeri a. 2. gemmifera Nees Naturgesch.). Steiermark, Leoben. — 339. Usnea barbata (L.). Böh- men, Klentsch. — 340. Bamalina ccdicaris (L.) Ach. Böhmen, Klentscb. Auf der Einde von Sorbus Aucuparia. — 341. Mamalina carpatica Körb. Nord-Ungarn. Auf Gneissfelsen bei Teplicska. — 342. Evernia divaricata (L.) Ach. Salzburg, Zell am See. — 343. Anaptychia ciliaris (L.) Körb. Nied.-Oest., Pottenstein. — 344. Gy- rophora cylindrica (L.) Ach. Salzb\irg, Durcbeckalpe im Fuschthale. Ocuterr. botan. ZBitstliriit. 2. Heft 1883. 5 54 — 345. Placodiuni chrysoleucmn (Ach.) Körb. Tirol, Schieferfelsen bei Trins. — 346. Lecanora frustulosa (Dicks.) Ach. Ungarn, St. Gerardiberg bei Ofen. — 347. IcmadopMla aeruginosa (Scop.) Körb. Salzburg, Schmittenhöhe bei Zell am See. — 348. Urceolaria scru- posa (Schreb.) Ach. Salzburg, Hofgastein. — 349. Calicium hype- rellum Ach. Nord-Ungarn. Auf Fichtenriude bei Teplicska. — 350. Exohasidium Rhododendri Gramer. Tirol, Trins, auf den Blättern von Rliod. ferrugineum. — 351. Tületia controversa Kühn. In den Fruchtknoten von Agropyrum 7^epens, Brunn. — 352. Tilletia laevis Kühn. In den Ovarien des Sommerweizens. Brunn. — 353. Neo- vossia Moliniae {T\mm.)'KöYmckQ. v. Thümen stellte in der „Oest. bot. Zeitschr." für vorliegenden Pilz das Genus Vossia auf; Hackel machte darauf aufmerksam, dass eine ostindische Gramineengattung schon diesen Namen führe, worauf Kör nicke den Namen in den obigen umänderte. In den Ovarien von Molinia coerulea. Laibach. — 354. Üoleosporium Inulae (Kunze) Fuckel. Auf Imda ensifoUa. Wien. — 355. Melampsora Circaeae (Schum.) Alb. et Schw. Fuug. stylo- sporif. Auf Circaea alpina. Brunn. — 356. Melampsora pallida Rostr. Fung. stylosporif. Auf Spiraea Aruncus. Laibach. — 357. Melam- psora populnea (Fers.) Lev. Der Artname „populina''^ welchen man zumeist trifft, findet sich nicht in der Beschreibung bei Persoon, sondern der oben genannte; auch wird oft zu diesem Pilze unrich- tigerweise Jacquin als Autor citirt, welcher zwar den Pilz er- wähnt, ihm aber keinen Namen beilegt. Fung. stylosporif. Auf Po- pulus balsamifera. Laibach. — 358. Phragmidium Fragariae (DC.) Winter. Syn. Phr. hrevipes Fuckel. Auf lebenden Blättern von cult. Potentilla Carniolica. Wien. — 359. Phragmid. Rubi Idaei (Pers. 1799) Winter. Syn. Phragm. intermedlum Eysenh., Phragm. effusum Auersw. Auf Ruhus Idaeus. Wien. — 360. Phragmidiuyn Rosae al- pinae (DC. 1815) Winter. Syn. Pkr. fusiforme Schroeter (1871). Auf Rosa alpina. I. Tirol, IL Schlesien. — 361. Phragmidium Rubi (Pers. 1797) Winter. Syn. Phr. incrassatum Link. (1824). Auf Ru- hus bifrons. Laibach. — 362. Phragmidium Potentillae (Pers. 1801) Winter. Syn. Uredo obtusa Strauss. Phr. obtusum Schm. et Kunze. Fung. stylosporif. Auf Potent, recta. Wien. — 363. Puccinia Adoxae DC. kwX Adoxa moschatelliiia. Wien. — 364. Pttmm'a ft^ZZato (Pers. 1796) Winter. Syn. P. UmbelliferaruinDC. (1815). Auf Seseli glau- cum. Brunn. — 365. Puccinia Circaeae Pers. Fung. teleutosp. Auf Circaea lutetiana. Wien. — 366. Puccinia coronata Corda. Fung. siylo- et teleutosporif. Auf Averia elatior. Brunn. — 367. Puccinia Gentianae (Strauss) Link. Auf Gentiana cruciata. Obersteiermark. — 368. Puccinia Iridis Wallr. Fung. stylosporif. Auf verschiedenen Irisarten. Wien. — 369. Puccinia Malvacearum Bertero. Auf Mal- vaceenblättern; aus Amerika eingeschleppt. I. Wien. IL Brunn. — 370. Puccinia Menthae Pers. Auf Mentha silvestris. Wien. — 371. Puccinia Oreoselini (Strauss) Winter. Fung. teleutosporif. Auf Peu- cedanum Oreoselimim,. Laibach. — 372. Puccinia Prunorum Link. Fung, teleutosporif. Auf Prunus domestica. Wien. — 373. üromyces 55 Geranii (DO Otth. et Wartm. Fimg. teleutospoiif. Auf Gera.üum pyrenaicum. Wien. — 374. Uromyces Genistae tinctoriae (Pers. 1801). Syn. Puccinia Laburni DC. (1815). Auf Cytisus Laburnum. Wien. — 375. Gymnosporangium juniperinum (L.) Willd. I. Aecidium auf Sorbns Aucuparia. 11. Aecid. auf Aronia rotundifolia. Tirol, Tiins. — 376. Gymnosporangium Sabinae (Dicks. 1785) Wint. Aecidium et Spermogon. auf den Blättern von Plrus communis = Roestelia cancel- lata Eebent. (1804). Wien. — 377. Aecidium JErythronii DC. Auf E)ythroniion dens canis. I. Graz. IL Laihach. — 378. Aecidium Lithospermi Tliümen. Auf Lithospermum arvense. Brtiun. — 379. Lasiobotrys Lonicerae Kunze et Sclim. (1823). Syn. Dothidecc Lo- nicerae Fries (1823). Auf Lonicera nigra. Schlesien. — 380. Sphae- rotheca Niesslii Thümen. Auf Sorbus Aucuparia. Wien. — 381. Phylladinia guttata Lev. Auf Haselnussblättern. I. Tirol, Trins. II. Laibach. — 382. Antennatula pinophila (Nees) Fries. Auf Tannen- nadeln. Graz. — 383. Claviceps microc^phala (Wallr.) Till. Dauer- mycel auf Molinia caerulea = Sclerotium Clavus DC. f. Moliniae. Tirol, Trins. — 384. Cytispora Pinastri Fries. Syn. Valsa Friesii Fuckel. Spermogonien auf Abies pectinata. Wien. — 385. Phylla- chora Pteridis (Rebent.) Fuckel. Synonym. Dothidea Pteridis Fries. Auf Pteris aquilina. Tirol, Trins. — 386. Libertella fulva (Pers.) Thüm. Spermogonien auf Prunus Padus. Tirol, Trins. — 387. Cer- cospora Vitis Sacc. Syn. Cladosporium ampeUnum Pass. Auf Vitis vinifera. Wien. — 388. Cercospora Vitis f. Vitis Labruscae. Auf Vitis Labruscae. Istrieu. — 389. Excipida strigosa (Fries) Corda. Auf Molinia coerulea. Laii)ach. — 390. Ascomyces alutaceus Thüm. Auf Quercus Susedana. Wien. — 391. Phacidium rainutisshnnm Auersw. An abgestorbenen Eichenblättern. Brunn. — 392. Bulgaria polymorpha (Fl. Dan. 1768). Syn. Peziza inqtdnans Pers. (1797), Bulgaria inquinans Fries. Auf Eichenstämmen. Brunn. — 393. Asco- bolus furfuracea Pers. Auf Rinderdttnger, Brunn. — 394. Pseudo- peziza Ranunculi (Wallr.) Fuckel. Syn. Excipida Ranunculi Rabenh. Auf Ranuncidus repens. Brunn. — 395. Pseudopeziza Cerastiorum (Wallr.) Fuckel. Auf Cerastium triviale. Brunn. — 396. Lemanea torulosa (Roth 1797) Ag. Syn. Lemanea incurvata Bory (1808). Tirol, Trins. — 397. Batrachospermum fluitans A. Kerner n. sp. Eine besonders durch die verschiedene Gestalt der Zellen eines Ast- quirls ausgezeichnete neue Art. Tirol, Mühlau bei Innsbruck. — 398. Comarium subquadratum Nordstedt 1876. Keraer hat dieselbe Art schon früher entdeckt, sie als neu erkannt und, ohne sie jedoch zu publiciren, als Cosm. cdpinum Kerner an seine Freunde versandt. Tirol, Innsbruck. — 399. Nostoc riparium (Cesati) Rabenh. Tirol, Innsbruck. — 400. Navicula confervacea (Kützing sub Diadermide) var. Hungarica Grunow. Mit mehreren anderen Diatomaceen in einer Therme bei Tapolcza auf Chantransia chalybea. Eine tropische Art, welche nur zuweilen bei uns in Gewächshäusern zu finden ist. Carl Fehlner. 5* 56 Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 655. aaUium mitrale (L.) All. Fl. Peel. 77 I!, Giiss. Syn. et *Herb.! An Mauern, wüsten Stellen und auf steinigen Hügeln der Tiefregion: Um Catania (Tornab. in Herb. Tornab. et Guss., sowohl die Nor- malform, als auch var. /3. Guss. Syn. mit steifhaarigen Blättern und Stengeln!), von Catania gegen Mascalucia hinauf sehr häufig! April, Mai. O- 656. Gral, saccharatum All. Fl. Ped. In Gärten, auf feuchten Feldern, grasigen steinigen Abhängen vom Meere bis 3000' sehr ge- mein: In der Ebene des Simeto überall, ebenso um Catania, Ognina!, Acicastello, Massanunziata (Herb. Reyer!), Paternö, Zaffarana, im Vallone di Linara (Herb. Tornab.!); steigt in den Lavafeldern ob Nicolosi bis zum Beginne der Wälder auf. Febr. — Mai. Q. 657. Gal. tricorne With. Unter Saaten, in Weingärten und Plussbeeten nicht häufig; der höchste Standort sind wohl die Sand- dünen des Simeto unterhalb Bronte (ca. 2000')! März, April. O- 658. Gal. Aparine L. *Cat. Cos. An Zäunen, wüsten Plätzen, buschigen, waldigen Abhängen, sowie auf Feldern bis 4000' selir verbreitet: Um Catania, Nicolosi, im Bosco Kinazzi (!, Herb. Torn.!), in der Ebene von Catania, um Paternö, Misterbianco, Mascalucia, Zaffarana, bei der Grotta del Turco! NB, Die Exemplare der Tiefregion stellen gewöhnlich genau die Normalform dar; in der Waldregion jedoch sind die Stengel oft ausserordentlich verdünnt, die Stengelkuoten oft weder behaart, noch angeschwollen, die Früchte so klein oder kleiner, als bei Vaillantii DC., aber immer mit langen, zwiebeligen Haaren besetzt; ohne letz- teres Merkmal wären sie von Vaillantii DC. 1805 =: infestum W. K. 1808 nicht unterscheidbar. Jänner — April. O- 659. Gal. ellipticum W. Euum. 1813. Guss. *Prodr., *Syn. et *Herb.!, ovalifolium Schott 1818, Presl Fl. sie. In Wäldern und Berghainen des Etna bei Bronte, Maletto und Milo (Guss. Prodr.^ Syn. et Herb.!). Juni, Juli. 2|.. 660. Gal. divaricatum Lam. Guss. Syn. et *Herb.! gracile Presl Fl. Sic. Ausgezeichnet durch fadenförmige, sehr verlängerte, sehr ästige imd ausgebreitete Zweige, Rispe daher umfangreich; Blätter zu 7 — 8, aufrecht, dann abstehend, beim Trocknen braun werdend; Frucht braun, kahl, etwas chagrinirt, ungefähr gleich lang mit dem Fruchtstiele; parisiense L. Rchb. D. Fl. 145 IV (or. tricho- car-pum)., V {ß. leiocarpum Tsch.) unterscheidet sich durch die schmale, längliche Rispe, kürzere, dickere, mehr sparrig abstehende Zweige, kürzere, beim Trocknen nicht braun werdende, zuerst abstehende, dann zurückgeschlagene, zu 6 stehende Blätter; von setaceum Lam. unterscheidet sich divaricatum durch die kahlen oder selten kurz rauhhaarigen Früchte imd die sehr kurzen oberen Bracteen. Auf trockenen, grasigen oder steinigen Abhängen, auch an waldigen, bu- schigen und sandigen Stellen, von 500' bis 4000' sehr häufig: Im Vallone de Faggi, in der Contrada Gervasi (Tom. in Herb. Tom. et Guss.!), zwischen TjDrregrifo und Nicolosi, bei San Nicola delT arena, vom Piano di Nicolosi bis hinauf zur Casa del bosco, beson- ders unter Eichen, sehr gemein, ebenso von Bronte in den Bosco Maletto! April— Juni. O- 661. Gal. j)arisiense L. Guss. *Prodr. et *Syn. In Bergwäldern des Etna (Guss.). April, Mai. Q. 662. Gal. setaceum Lam. *Guss. Syn., capillare Cav. *Guss. Prodr. Auf trockenen, sterilen Hügeln: Bei Bronte (Guss., fehlt aber gleich 662 und 664 im Herb. Guss.). April, Mai. O- 663. Gal. verum L. var. taherculatinn (Presl del. pr. 1822 als Art), var. b puhescens Guss. *Prodr. 1827, *Syn. et Herb. ! Von der Normalform verschieden durch die rauhe Behaarung der Blattober- seite. Auf lehmigen Bergstellen: Um Bronte (Guss.). Juni, Juli. 2|.. 664. Gal. cineremn All. Fl. Pod. Taf. 77 IV!, ßeichb. D. Fl. 140 I (aber ungewöhnlich schlaff) unterscheidet sich von hicidum All. durch den seegrünen, abwischbaren Ueberzug der Blätter und Stengel, lang-elliptische, am Ende breitere, am Eande stachelig ge- sägte Blätter mit weissem Enddorne; Früchte gross, kahl, schmutzig weiss, bei üeberreife endlich mit Runzeln; Blüthenstand fast eine Euddolde. glaucum L. ist davon geuerisch verschieden als Asperula galioides MB.; pallidum Presl del präg. = glaucum Ucria hingegen stimmt sowohl nach der Beschreibung, als auch nach dem Herb. Presl's! und nach von mir um Palermo und Cefalü gesammelten Exemplaren bis auf geringere Grösse vollkommen mit Exemplaren des cineremn aus Verona tiberein und ist daher einfaches Synonym, wie schon Gren. Godr. annahm. Von erectum Huds., Gren. Godr., ßeichb. 137 H! unterscheidet es sich durch die seegrüne Färbung, die schmäleren, etwas stachelspitzigen Blätter, die nur kurzen Seiten- äste, sowie habituell sehr leicht. Oft erscheint die ganze Pflanze wie bereift, oft aber sind die Blätter bleich gelbgrün, und nur die noch nicht blühenden Seitenäste zeigen sich gegen die Spitze hin seegrün bereift; bisweilen fehlt der Reif selbst hier; letztere Form bildet das eigentliche pallidum Herb. Presl, die ganz seegrüne Form hingegen das glaucum ücr., non L. Auch die bleichgrüne Form ist durch Blätter, Früchte, weisse Blütheu, längere Blüthen- und Fruchtstiele von venustum Jord. Gren. God. II, 25 leicht unterscheidbar. Galium aetnicum *Biv. man. IV, *DC. Prodr., Guss. *Prodr., *Syn. et "'^Herb.!, *Tornab. Geog., *Philippi (der es nebst Tenore irrig für eine Var. des lucidum hält), aetnense *Presl del präg., Fl. sie. et '""Herb.!, trinacrium E. S., erectum *Bert. (quoad plant, aetnens.), glaucum *ßaf. II, non L., wahrscheinlich auch Bocconei '"'Raf. II, non W. hat mit cinereum die intensiv seegrüne Färbung der Stengel und Blätter, sowie deren Gestalt, die Inflorescenz, Blüthe und grosse, weissliche Frucht gemeinsam; unterscheidet sich aber in der typischen Form der Hochregion des Etna durch uiederliegend rasigen Wuchs, kür- zere Blätter und Stengel; in der AValdregion jedoch erhebt sich die Pflanze bis zur Fusshöhe und darüber und ist dann mit den Exem- pLiren Palermo's etc. absolut identisch; sie muss daher als Hoch- form des cinerevm betrachtet werden; wir sehen somit cinerevm auf Sicilien in drei Formen auftreten: a. glaucvm (vollkommen seegrün); ß. pallidum Presl (ganz oder grösstentheils gelblich grün); y. aetni- cum Biv. (klein, kriechend, rasig, mit oft einerseitswendigen Blät- tern, sonst wie ct.). Am Etna fand sich bisher nur k. und y. Auf Felsen und vulkanischem Sande der oberen Wald- und unte- ren Hochregion (etwa 5—7500') gemein und zwar gegen die untere Grenze des Verbreituugsbezirkes seltener, meist var. «. und gewöhnlich auf Felsen; gegen die obere Grenze aber immer häufiger, nur var. y. und vorwiegend auf Sand; hier besonders gerne in den dornigen Easen des Astragalus sicidus. Wurde von mir sowohl auf den Südostab- hängen über Nicoiosi, als auch an den Ostflanken (Serra di Solfizio, Val del Bue) und auf der Nordseite (Cerritawald, Linguagrossawald und aufwärts in Menge, seltener auf der Westseite (Bosco Maletto) augetroffen; liegt auch im Herb. Presl, Biv., Guss. und Torn. vom Etna auf. Juni — August. %. 665. Gal. elongatwn Presl Fl. sie. Guss. Syn. et *Herb. ! pa- lustre L., für dessen Varietät manche elongatum halten, fehlt in Süditalien und Sicilien vollständig. Ueber die Differenzen siehe Greu. Godr. An feuchten, buschigen Stellen, besonders an Flussufern, der Tiefregion bis 2000' nicht'selten: Um Paternö (Tornab. in Herb. Guss.!) am Simeto unterhalb Bronte! Mai — August. 2|.. NB. Von Kaf. wird noch, aber jedenfalls irrthümlich, silvati- cum L. in der Waldregiou angegeben. 666. Vaülantia muralis L. Guss. Syn. et *Herb.! Variirt «. glabra Guss., ß. hirsuta Guss. (Stengel rauh, Fruchtkämme länger und zahlreicher) = Vaülantia hispida *Kaf. I, non L. Auf Mauern, Lavafelsen, Lavaströmen und wüsten Orten der Tiefregion ( — 200') sehr gemein, besonders um Catania und Ognina (!, Beyer!); var. ß, ebenfalls um Catania (Herb. Torn. et Guss.!). März— Mai. O- XLIX. Farn. Caprifoliaceae A. Rieh. 667. Samhucus nigra L. *Scud. Traft. An Zäunen, Mauern, Gräben und zwischen Gebüsch bis 3500' ziemlich häufig, z. B. al Cavaleri (Herb. Tom.!), von Bronte gegen den Bosco Maletto!; nach Scuderi überall in der Waldregion. Beblättert sich nach Tornab. Geog. im Februar, blüht April — Juni. ^ . 668. Samhucus Ebulus L. *Raf. H. An feuchten, fetten Ab- hängen in ganz Sicilien verbreitet, in unserem Gebiete jedoch jeden- falls sehr selten; wurde bisher nur von Baf. aus der Waldregion angegeben. Mai; Juni. 2|.. 59 669. Vilmrnvm Tlnus L. Ist zwar auch hier, wie in ganz Si- cilien, nirgends wild, findet sich aber in Parkanlagen häufig gezogen. 670. Lonicera impleaia Ait. var. halearica (I^C.) Viv., Capri- folium ""''Kaf. II, *Cat. Cosent., non L., implexa *.Bert. Zwischen Ge- sträuch in der Tiefregion um Catania und in Bergwäldern des Etua (Cosent. in Herb. Guss.! und in Bert. Fl. ital.); var. ternifolia Guss. Syn. Im Valle del bove (Cosent.). April, Mai. ^. 671. Lon. etrusca Santi Guss. *Prodr., "'•'Syn. et Herb.!, Peri- dymermm *Eaf. II, non L., flava Raf. pl. exsicc, *Torn. Foss., non Sims. Zwischen Gesträuch und an Zäunen, besonders auf älteren Lavaströmen, bis über 3000' nicht selten: Um Licodia (Torn. Foss.), Catania, Massanunziata (Herb. Torn.!), am Monte Zio (Torn ab. in Herb. Guss.!), um Pedara (Torn. in Guss. Syn. add.. Herb. Torn. et Guss.!), Nicolosi an mehreren Punkten (!, Guss.), um Torregrifo häufig!, Bronte (Guss. Prodr. et Syn.). Mai, Juni, f • 672. Lon. Xylosteum L. *Guss. Prodr. et *Syn., Xylosteum villosum '"'Raf. IL Zwischen Gesträuch und in Bergwäldern (19 — 3000'): Um Bronte (Guss.), in den Lavagründen zwischen Torre- grifo und Nicolosi häufig, seltener von Nicolosi gegen die Serrapiz- zuta hinauf! Juli. ^ . L. Farn. Oleaceae Lindl. 673. Olea europaea L. *Raf. H, *Cat. Cosent., '"''Scud. Tratt., *F1. med., *Gem. Cenuo, *Torn. Geog., *Torn. Foss., *Philippi. — Var. «. Oleaster (Hoffm.) DC. Auf trockenen, steinigen Abhängen und älteren Lavaströmen bis 2000' nicht selten, z. B. um Ognina, zwischen Catania und Nicolosi, zwischen Aderno und Bronte, am Simeto unterhalb Bronte!; ist nach Scuderi und Flor. med. am Etna einheimisch und nach Ersterem in vielen Wäldern, z. B. in mehreren von Castiglione, zerstreut, aber unfruchtbar. Var. ß. sativa (Hoffm.) DC. Wird in der ganzen Tiefregion, besonders längs der Ostküste, aber auch an den südlichen, westlichen Abhängen und in der Ebene von Catania in Menge cultivirt und ist wohl in dieser Zone der gemeinste Fruchtbaum; seine Cultur reicht nach Philipp! bis 2200', wo er z. B. um Nicolosi und Bronte noch recht gut fort- kommt; nach Gemellaro fruchtet er im Osten um Sarro sogar noch bei 3000'! Erwacht nach Tornab. Geog. unten Mitte März, oben im April, blüht April— Mai, reift bei 1600' im November. "^ . 674. Ligustrum vulgare L. *Eaf. II, *Scud. Tratt. Findet sich nach Scuderi zwischen Zäunen längs der Giessbachbette und überall, wird auch von Raf. aus der Waldregion angeführt; ebendaher er- wähnt Raf. die für den Etna sehr zweifelhafte Phyllyrea media L. und angustifolia L. 675. Fraxinus rostrata Guss. plant, rar., *Syn. et Herb.!, ex- celsior ^'"Scud. Tratt., Guss. Syn. et Herb.!, non L., exe. y. rostrata 60 Ces. Comp. Giiss. imterscheidet rostrata tou eaicelsior durch grau- braiiue (nicM schwarze) Knospen und schmälere, spitzere Flüo-el- früchte; doch gibt es nach Guss. selbst auch Formen mit länglichen, stumpfen Früchten, Der Hauptunterschied zwischen beiden scheint mir aber in der Blattform zu liegen ; rostrata besitzt lanzettliche, zugespitzte, lederige, dicke, 2 — 3-, öfters aber auch 4 — 6-paarige Blättchen, deren ziemlich entfernte Säg-ezähne fast horizontal ab- stehen; bei excelsior sind die reifen Blätter niemals so lederig, die Sägezähne genähert, stark nach vorn gerichtet, länger und ihre Spitze gegen den Blattrand gekrümmt. Die Früchte von excelsior sind ge- wöhnlich länglich spatelig, bis über ^j^ der Länge etwas verbreitert, dann allmälig verschmälert, die Spitze selbst stumpf und schief ansgerandet; doch finden sich bisweilen spitze, nicht ausgeraudete Früchte mit ausgerandeten auf demselben Baume auch an deutschen Exemplaren!; der kaum 2 Mm. lange, zweilappige Griffel entspringt in der Ausraudung. Bei rostrata wechselt, wahrscheinlich in Folge der vielfachen Cultur, welcher dieser Baum — zumal in den Ne- broden — seit Langem unterworfen ist, die Gestalt der Früchte ausserordentlich: es erscheinen Früchte von genau elliptischem Um- risse, beiderseits abgerundet, nur 2 Cm. lang, 8—10 Mm, breit, Flügelsaum also, ebenso auch die Fruchtstiele sehr reducirt; als ZAveites Extrem sehen wir Früchte mit stark entwickeltem Saume, die fast von der Basis oder doch von Ys der Länge an in eine lange, ebenfalls nicht ausgeraudete Spitze zulaufen (Länge bei 4 Cm., Breite 8 — 10 Mm.); diese Fruchtform repräsentirt die ecMe rostrata Guss,, doch kommt gerade sie häufig in Verbindung mit 4— 5-paarigen Blättern vor; der Griffel sitzt auf einem Spitzchen und ist über 3 Mm. lang, aber ebenfalls zweilappig, wie bei excelsior; zwischen diesen zwei Extremen alle möglichen Uebergänge, auch Fruchtformen, die sich von denen der excelsior in nichts imterscheiden, Guss. gibt sowohl rostrata, als auch excelsior in Sicilien an, allein es ist ge- wiss, dass die Früchte der ersteren äusserst variabel sind, und dass Bäume mit geschnäbelten oder mit abgerundeten Früchten von sol- chen mit ausgerandeten Früchten sich in sonst gar nichts unter- scheiden, ja dass selbst auf demselben Baume beide Fruchtformen sich bisweilen finden! Es gehören somit sämmtliche Formen zu Einer Art, die als südliche Parallelart (oder ßace?) der excelsior den Namen rostrata Guss. führen mag. Als Fruchtvarietäten können angeführt werden: «, genuina (= rostrata Guss., oxi/phylla ß. ro- strata Gren. God., oxycarpa W. sp. pl.?), Früchte lang, geschnä- belt, ß. emarginata [excelsior Guss. Syn. et Herb. !, Todaro Fl. sie, exsicc,!, non L.), Früchte ansgerandet. y. ohtusa Gren, God. [hrachy- carpa Tin, ined.), Früchte kurz, an der Spitze gerundet. Yielleicht ist die Pflanze Siciliens identisch mit oxyphylla MB. aus dem Kau- kasus, die ebenfalls braune Knospen, 2 — 3-paarige Blätter mit lan- zettlichen, zugespitzten, grösser sägezähnigen Fiedern, lanzettliche, beiderseits verschmälerte, an der Spitze rundlich stumpfe Früchte besitzt; aber M B. nennt die Narbe einfach, etwas ausgeraudet und 61 D C. Prodr. die Blätter imterseits an der Basis der Nerven be- bartet; es ist also die Identität noch zweifelhaft; parvifolki Lara, unterscheidet sicli auffallend durch dünne, eiförmige, spitze, fast sitzende, höchstens 2 Cm. lauge und 1 Cm. breite Fiedern, die erst von der Mitte an gesägt sind und meist zu 4 — 7 Paaren vorkommen; Blüthen und Früchte wurden in Sicilien noch nicht aufgefuuden. An Zäunen, Feldrändern rmd in trockenen Hainen bis 2000'!, auch von Gussone als rostrata von Milo angegeben; Scuderi schreibt von ihm: „An frischen, bergigen Orten am Ufer der Giessbäche, auf den Flanken der gegen Norden exponirten Thäler, auf dem Rücken der Berge und auf Hügeln, besonders auf sandigem, aufgelöstem und leichtem Boden in zwei Varietäten, einer hochgewachsenen und einer niedrigen, rauhen, am Etna spontan, aber zur Mannagewinnung nicht verwendet. December, Jänner, t» . (Fortsetzung folgt.) Literaturberichte. Uel)er den Bau der Leitbüiidel tothrios aus den Drilosiplion-Ydü^&n stammt. Man findet nämlich, nicht eben selten, unzweifelhafte 77 LeiJtothri.v-'Fäideii, welche aus den offenen Drllosiphon- Scheiden ein gutes Stück lierausragen, mit ihrem anderen Ende aber allmälig in den typischen Drilosiphon-'Edi,diQ\i übergehen (Fig. XI a, b, c, d). Dieser Uebergang ist so deutlich, so mannigfaltig, so häufig wiederkehrend, dass eine Täuschung so gut wie ausgeschlossen ist. Ob aber alle die Fäden, welche man bisher als Leptothrioc parasitica Kütz. angesprochen hat, und die zwischen den verschiedensten Scj^tonemen gefunden werden — von Drilosiphon abstammen, möchte ich bezweifeln. Das Gegentheil ist wahrscheinlicher. Insofern nämlich der von mir wiederholt betonte Verjüngungsprocess der typischen Fäden kaum auf Drilosiphon allein beschränkt sein dürfte, so könnten auch andere Scytonemen Lepto- thrix-FMen hervorbringen. Die besprochene Leptothrix lässt übrigens bei Benützung eines guten Immersionssystemes noch deutlich die Scytonemen-Structur erkennen; mau sieht Heterocysten, todte Zellen, Hormogonien und die Scheiden. Unter gewissen, mir nicht näher bekannten Umständen produciren die Mikrofäden des Drilosiphon die Leptothriai-'Foi-m in Masse, und mau findet dann an den Mauern handgrosse Gallertüberzüge, welche fast nur Leptothrix enthalten. Auch diese Form ist längst bekannt und unter dem Namen Lepto- thrix muralis Kütz. beschrieben worden (Fig. XII). Mit letzterer lässt sich leicht weiter experimentiren. Da sie, wie gesagt, an manchen Orten fast rein vorkommt und überdiess in eine Gallerte gebettet ist, so kann sie ohne Mühe in der feuchten Kammer cultivirt werden. Das genaue Detail der gewonnenen Eesultate soll aber zum Gegenstand einer besonderen Abhandlung gemacht werden. Vorläufig nur Folgendes: Die Leptothrix-Honnogomen kriechen wie die der Scytonemen aus den Scheiden hervor und lassen letztere als äusserst zarte Röhr- chen zurück (Fig. XII a). Hierauf knicken sie häufig zickzackförmig ein und zerfallen in einzelne Glieder, die sich nun in nichts mehr von gewöhnlichen Bacillen unterscheiden (Fig. XII h). Plötzlich be- ginnt das eine oder das andere Stäbchen sich lebhaft hin und her zu schwingen, und bald sind beinahe alle in Bewegung (Fig. XII c). Die Bewegungsweise ist sehr verschieden. Häufig beschreibt das eine Stäbchenende einen Kreis, während das andere zu ruhen scheint. Oder es bewegen sich die Stäbchen schraubenartig vorwärts, wobei beide Enden Kreise verschiedener Grösse beschreiben und der Ruhe- punkt zwischen den Stäbchenenden liegt. Bei höherer Temperatur (über 20" R.) sah ich sie in Schlangenwindungen nach Vibrio -Art das Gesichtsfeld durcheilen. Auch längere Lejytothrix-Stücke, welche aus zwei oder drei Stäbchen zusammengesetzt sind, machen diese Bewegungen so mit, als ob sie durch die Theilungswände nicht im mindesten behindert würden. Die weiteren Vorgänge spinnen sich im Grossen und Ganzen auf eine Weise ab, wie sie Brefeld (in seinen Schimmelpilzen, 4. Heft) von Bacillx(s subtilis Cohn schildert. Sie schliessen mit einer Sporen- und Microcofcus-B\\d\xwg (Fig. XII. d, e). Eine Keimuug der Cocci konnte ich jedoch noch nicht beob- achten. Näheres folgt. Die vorstehenden Untersuchungen wurden bis auf den letzten Theil in dem Winter des Jahres 1880 auf 1881 durchgeführt. Das Material stammt aus alten Warmhäusern des kaiserl. Lustschlosses Schönbrunn bei Wien. Wenn ich das Manuscript beinahe zwei Jahre liegen liess, ohne es zu veröffentlichen, so lag die Ursache hiefür in einem (mit Kücksicht auf die ausserordentlichen Thatsachen leicht begreiflichen) Misstrauen gegen die gewonnenen Eesultate. Da ich aber durch die Zopf sehen Untersuchungen über die Spaltpflanzen einen Theil meiner eigenen Beobachtungen bestätigt fand, so glaubte ich im Interesse der Sache mit der Veröffentlichung derselben nicht länger zögern zu dürfen. Wien, 28. December 1882. Erklärung der Tafel. Fig. I. Typischer Faden von Drilosi-phon Julianus Kütz. a Verkürzte Endzeilen, h Heterocyste. c Dauerhormogonium. Fig. II. Hormogoniurnbildung durch Abrundung zweier vegetativer Zellen a. Fig. III. Passive Dehnung der mittleren Zellen eines Padenstückes. Fig. IV. Ausgetretene Dauerhormogonien. Fig. V. Keimende Dauerhormogonien. Fig. VI. Die Spitze eines verjüngten Z)n7osipAon-Hormogoiiiums geht allmälig in einen iVos#oc-Faden über. Fig. VII. Typischer Faden von Nostoc parietinum Eabenh. Fig. VIII. Die ZeUe a der Nostoc-üchnnr hat sich parallel zur Faden- axe getheilt. Fig. IX. Die Nostoc -Zellen sind aus der Eeihe getreten und bilden ein Aphanocapsa (Nägeli) -artiges Gebilde. Die Zelle a treibt einen Microdrilo- siphon-FaÄexi. b stellt eine junge iVos^oc-Colonie vor. Fig. X. Einzelne iVosioc- Zellen bilden Colonien von G'oeocapsa fene- stralis Kütz. Fig. XL Die Microdrilosiphon-Fääen a, b, c, d produciren Leptothrix- Hormogunien. Fig. XII. Leptothnx muralis Kütz. a Die Hormogonien verlassen die Scheide. h Die Hormogonien zerfallen in Bacillen. c Flexile Bacillen. d Sporenbildender Leptothrix-F&^en.. e J/?crorocctts-Haufen in Zoogloea-¥oYT[i. I bis incl. X 4S0mal, XI und XII SOOmal vergrössert. 79 lieber Hieracimn coreonticnui K. Kiiaf iil., eine Öpecies i-ediviva. Von Dr. Lad. Gelakovsky. Im Jahre 1872 sammelte Karl Kuaf, damals mein Assistent im böhmischen Museum, im ßiesengebirge auf dem Krkonos, dann am Kiesberge, am Kesselberge und bei der Spindlerbaude ein Hie- racium aus der nächsten Verwandtschaft des Jlier. albinum Fr., welches wir beide anfangs für eine neue Art hielten, und welchem Knaf über meinen Vorschlag den Namen H. corcontlcum gab (von den alten Korkonteru, Corconti, Koqkovtol des Ptolomäus, welche am Eiesengebirge ansässig waren, und von welchen nach Safarik's „Slavischen Alterthümeru" auch der böhmische Name des Eiesen- gebirges Krkouose und des gleichlautenden Beiges Krkonos ab- stammt^). Knaf schickte die Beschreibung dieses neuen Ilieracium an die Eedaction der Oesteir. bot. Zeitschrift und hatte bereits die Oorrectur seines Artikels in Händen, als von Hrn. E. v. ü echtritz, dem rühmlich bekannten Hieracienkenner, dem die betreffende Pflanze sammt anderen Eiesengebirgshieracien zugeschickt worden war, die Erklärung eintraf, das neue Eiesengebirgshieracium, welches am Kessel gleichzeitig auch Trautmann gefunden hatte, sei, wie wir es auch bereits vermuthet hatten, in der That mit dem //. juranmn Fries identisch^). In Folge dessen unterdrückte Knaf den Druck seiner Publication, und nahm ich, da überdiess auch die Diagnose bei Fries in der Epikrisis übereinzustimmen schien, die neue Art unter dem Friesischen Namen in der eben erscheinenden böhmischen Ausgabe des IL Theiles des Prodromus auf. Ebenso findet sich im descrip- tiven Theile von Fiek's Flora von Schlesien die Sudetenpflanze als H. juranmn Fr. beschrieben. Nach Knaf sammelte ich ein Jahr später (1873) auf einer mit Prof. Ascherson gemeinschaftlich gemachten Tour durch das Eie- sengebirge nebst dem //. juranuni meines Prodromus am Krkonos auch ein anderes bis dahin unbeachtet gebliebenes Ilieracium, wel- ches ich als schmalblätterige Varietät des „.ff. juranum''' auffasste und in den Nachtiägen zum Prodromus auf S. 790 als ß. elongatum m. publicirte. Dieselbe Form sammelte später, im Jahre 1880 auch Herr Freyn auf dem Krkonos und fand sich bestimmt, sie in der „Flora'' 1881 (Nr. 14) unter dem Namen H. asperulum als eigene Art aufzustellen. In demselben Aufsatze hat Freyn ausführlich aus- einandergesetzt, dass Fries unter IL juranum irrthümlicher Weise ') Fiek schreibt unrichtig Krkonos, während er mit deutscher Ortho- graphie Krkonosch schreiben müsste. Die etymologisirende Ableitung des Wortes aus der böhmischen Sprache, d. h. Hal&träger, erscheint neben Safarik's Ab- leitung gemacht. ■) Als H. juranum Fr. wurde es von Uechtritz im schlesischen Durch- forschungsberichte für 1872 auch bekannt gegeben. 80 ursprünglich eine Art des Schweizer Wallis, das spätere //. Froe- lichii Buek, verstanden habe und erst später in der Epikrisis die Jurapflanze Gaudin's, das spätere H. jurassleum Griseb., als Va- rietät derselben Art hinzuzog. Freyn hat daselbst die Unterschiede der Walliser und der Jurapflanze auseinandergesetzt. Der Name ju- ranum hat somit als irrig für H. Fr-oelichä und dann als Name einer Sammelspecies am besten ganz zu entfallen. Als Freyn diese Arbeit schrieb, kannte er aber das typische „Hier. juranKm^ des Kiesengebirges oder das H. corconticmn noch gar nicht, welches er später erst aus dem Museumsherbar kennen lernte, und er citirt mit Kecht nur IL juranmn ß. elongatum Celak. Prodr., welches er bei mir gesehen hatte, als Synonym zu seinem H. asperulum, dessen Beschreibung denn auch nur auf diese meine Varietät passt. Daher beruht es auf einem Missverständniss, wenn in den „Nachträgen und Ergänzungen" zu Fiek's Flora S. 563 zu lesen ist: „die Pflanze (das H. juranum) der Sudeten ist kürzlich von Freyn wohl mit Kecht als eigene Art {H. asperulum) unterschieden worden", — und wenn auch in der nach dem Druck des descriptiven Theiles geschrie- benen Einleitung auf S. 107 von U echtritz H. asperulum Freyn = H. juranum Fl. Sudet. gesetzt wird. Die von Freyn gemeinte Pflanze ist aber offenbar „jene weiter zu beobachtende schmalblätte- rige Abart" des sudetischen „H. juranum-', von welcher auch Fiek auf S. 272 seiner Flora, ohne mein ß. elongatum zu citiren, Erwäh- nung thut. Durch Freyn's Artikel in der „Flora" ist also immer noch nicht die Frage erledigt, was denn eigentlich das typische „Ä ju- ranum"' des Riesengebirges (das H. corconticmn Knaf's) ist, und in welchem Verhältnisse es zum H. asperulum Freyn, H. Fi^oelichii Buek und H. jurassicnm Griseb. steht. Es könnte ja sein, dass zwar das Hier, asperulum Freyn von den beiden westlicheren Aj-ten ver- schieden ist, dass aber das H rorconticum Knaf mit H. Froelichii oder H. jurassicum identisch wäre. Nachdem ich nunmehr auch die beiden letztgenannten Arten aus Autopsie kennen gelernt habe, bin ich zu der Ueberzeugung ge- langt, dass auch das H. corconticum von ihnen zu trennen ist. Am meisten entfernt sich von ihm die Juiapflanze, das H. jurassicum Gris. (also H. juranum Fr. Epikr. p. pto.) und zwar ausser anderen Merkmalen, auf die ich nicht weiter eingehe, am auffälligsten durch die Blattbasis der Stengelblätter-, diese ist nämlich beim H. juras- sicum sehr tief herzförmig, indem die Blattohren sehr gross und nach abwärts gezogen sind. Beim H. corconticum dagegen stehen die zwar auch grossen, den Stengel meist ganz umfassenden Blattohren horizontal ab oder sind, wenn das Blatt zusammengefalzt ist, was an der getrockneten Pflanze meist der Fall ist, nach aufwärts gerichtet. Weit näher steht die Kiesengebirgspflanze dem H. Froelichii, sowohl im ganzen Habitus, als auch insbesondere durch die Blattbasis, da bei letzterem die Blattohren kaum oder wenig mehr als beim Hier, corconticum 81 nach abwärts reichen. Jedoch sind die Grundblätter des H. Frue- lichü länglich bis läuglich-lauzettlich, die Steugelblätter aus läng- lich-ovalem Grunde lang zugespitzt, die Köpfe und deren Hüllen (deren ich an den Museumsexeraplaren abweichend von Freyn's Be- obachtung bis 7 sehe) "beträchtlich kleiner als beim H. carconticum, die Hüllblätter nur in der Mittellinie borstig behaart, die Kopfstiele mit bräunlichen Drüsenhaaren besetzt. Beim H. corconticum sind die Grundblätter breit-eiförmig oder eiförmig-länglich, wie die Stengelblätter nur kui'z zugespitzt, die längereu Hüllblätter und die Kopfstiele mit schwarzen Drüsenhaaren und auch mit längeren schwarzen Borsthaaren besetzt. Ausserdem ist das Colorit der Blätter verschieden, die Blätter des H. Froelichii sind, wie auch Freyn bemerkt hat, getrocknet gelblich-grün, die des H. corconticum im Leben und selbst auch im gut getrockneten Zustande bläulichgrün. Die schweizer Art wird, wenigstens nach den vorliegenden Exemplaren, wenig über 1 Fuss hoch, die Sudetenart wurde 3 Fuss hoch von Knaf gesammelt (doch auch nur 1 Fuss hoch). Ich glaube, dass die angeführten Unterschiede, wenigstens wie man gegenwärtig die Arten unterscheidet, zur Aufrechthaltung des H. corconticum berechtigen. Die Unterschiede des H. asperulnm vom H. corcontict(m habe ich schon in den Nachträgen zum Prodromus Fl. Böhm, auf S. 790 unter H. juranum ß. elongatum- angegeben ; denselben habe ich nur noch hinzuzufügen, dass die Köpfchen des H. asperulum ähnlich wie die des H. Froelichii durchweg merklich kleiner sind, als die des H. corconticum. Ich bin jetzt der Ansicht, dass sich diese beiden Hieracien nicht schlechter von einander unterscheiden, als z. B. das II. corcontictim von H. Froelichii und als die meisten nahe ver- wandten Arten neuerer Autoren. Diese Auffassung theilt auch Herr Freyn. Ich fand freilich das schmalblätterige H. asperulum nahe dem Fussweg, der zum Eibfall emporleitet, nur in wenigen Exem- plaren in Gemeinschaft mit dem breitblätterigen H. corconticum, und trug dieser Umstand dazu bei, ersteres als verschmächtigte Va- rietät des letzteren zu betrachten. Dagegen berichtet Herr Freyn, dass er das H. asperulum in tieferer Lage am Krkonos in grosser Menge angetroffen habe, und zwar ohne das H. corcontcium, welches ihm auf jener Kiesengebirgstour überhaupt nicht zu Gesichte ge- kommen sei. Würde man übrigens darauf bestehen, diese beiden Formen vereinigt zu lassen, so müsste meiner Ansicht nach immer das H. asperulum als magere, schmächtigere Varietät oder Eace dem breit- blätterigen, üppigeren Hier, corconticum als dem Typus der Art untergeordnet werden, imd wäre diess auch kein Unrecht dem H. asperulum gegenüber, nachdem dieser Typus auch wirklich früher aufgefunden und selbst das H. asperulum von mir früher schon be- obachtet und richtig beschrieben (wenn auch nur als Varietät aufge- fasst und anders benannt) worden ist. 82 Uebrigens steht das Ilieräclum coironticum, wie ich bereits 1873 in der böhmischen Ausqabe'des Prodromus, II. Theil es be- merkt und in den deutschen Nachträgen wiederholt habe, dem H. albinvm Fr. auch sehr nahe; es unterscheidet sich von die.sem, wie im Prodromus augegeben, durch vollkommener umfassende Blatt- basis, grosse Blattohren und einen anderen Gang der Pbyllomorphose. Das H. erythropodwn Uechtritz verhält sich, soviel ich mich an die bei Herrn Ereyn gesehene Pflanze erinnere, und wie die nach der- selben in meinem Prodi'omus gefertigte Diagnose erweist, was die schmale, verlängerte Blattform betrifft, zum H. alhinuia ungefähr so, wie das H. asperulum zum H. corconticum, desshalb habe ich es auch anolog dem H. juranum ß. elongatum als Varietät ß. den- tatum Freyn beim H. alhinmn untergebracht. Wenn aber das Hier, asperulum neben H. corconticum als Art gelten gelassen wird, so verdient wohl auch das H. erytliropodum Uechtritz dafür anerkannt zu werden. Nachdem nunmehr die von K. Kuaf entdeckte Pflanze des Kiesengebirges den Namen Hier, juranum keinesfalls mehr führen kann, und auch das Hier, asperulum Freyn mit ihr nicht identisch ist, so schien es mir an der Zeit zu sein, aus Pietät für luoiDeu früh verstorbenen, um die Hieracienflora des Rieseugebirges wohl- verdienten Schwager, den seinerzeit ohne Noth aufgegebenen Namen Hier, corconticum mit vorstehender Motivirung wieder aufleben zu lassen. Zur Flora von Fiume. Von Karl Untchj. Nachstehend führe ich die Ergebnisse meiner botanischen Ex- cursionen an, welche ich im vorigen Sommer in der Umgebung von Fiume unternommen habe. Herr Prof. Dr. v. Borbäs in Budapest war so gütig, die meisten der angeführten Pflanzen durchzusehen und deren Bestimmung, wo nöthig, richtig zu stellen. Die mit einem * angeführten Pflanzen sind, so viel mir be- kannt, für die Flora von Fiume neu. Clematis Flammula L. var. ß. maritima Koch. An steinigen Stellen an der Triesterstrasse. Hepatica triloha DC* In Wäldern auf dem Monte Maggiore und bei Kastva. T'urritis glabra L.* An Ackerrändern am Fusse des Monte Maggioi'e. Dentaria enneaphyllos L. und D. hulbifera L. In Wäldern auf dem Monte Maggiore in grosser Menge. Nasturtium officinale R. Br.* An feuchten Stellen bei Orechovica in der Nähe der Ziegelfabrik. 83 Sisipnbrlum pannonkmn Jcq.* Nur weuige Exemplare au der Brücke bei Zakalj. Enislmum Orientale E. Br. A"ur ein Exemplar am Meeresstraude vor der Gasfabrik. Rapistrum rugosum All. var. glabrnm Host. Auf Aeckern bei Ore- chovica vereinzelt. Polygala vulgaris L. var. viresceiis Freyn.* In Wäldern im Kecina- thal selten. Saponaria Vaccaria L. Neben den Stallungen bei Zakalj reichlich. Silene gallica L. Auf Grrasplätzen bei Costrena. Hihiscus Trionium L. An Wegrändern bei Costrena und Drenova. Tribvlus terrestris L. Auf dem Bahnhofe in ziemlicher Menge, ver- einzelt an der Strasse nach Martinscica. Cytisus argenteus L. Kommt an vielen Orten in der Umgebung von Fiume vor, aber überall nur in wenigen Exemplaren. Ich fand ihn an der Strasse nach Volosca, an der Triesterstrasse, bei Orechovica, im Eeciuathal und bei Martinscica. Ononis procurens Wall. var. littoralis Borbäs.* Auf Wiesen im Ke- cinathal. Atithyllis ruhra Dill. Auf Felsen bei Orechovica. Medicago glomerata Balb.* An Wegrändern häufig. Trifolium medium L.* An Hecken im Dragathal bei Orechovica und im Eecinathal. — snpimi.m Save.* Auf einem steinigen Wege in der Nähe der Torpedofabrik. Herr Prof. v. Borbäs, dem ich die Pflanze sandte, bestätigte meine Bestimmung, meint aber, dass sie auch stark zum ungar. Trif. reclinatum W. Kit. neige. Tetragonolohus nliginosus Eth.* Nur ein Exemplar bei Martinscica. Vicia cassubica L.* Auf bewaldeten Wiesen bei Orechovica und im Eecinathal. — peregrina L. In Weingärten bei Costrena selten. Latkyrus spliaericus Eetz. Auf Wiesen im Scurignathal. JPisum elatius M. B. An Hecken bei Buccari. Potentilla alba L. Auf bewaldeten Wiesen zwischen Jurdani und Kastva in grosser Menge. Rosa canina L. var. fissidens Borbäs. An Hecken im Scuringathal. — Haynaldiana var. trichostylis Borb. An Hecken vor Kamenjak. Crataegus Insegnae Kern.* An Hecken im Scurignathal. Sorbus Aria Cr. Kommt ausser bei Zakalj — wie ich im Bd. XXXI d. Z. anführte — auch im Eecinathal bei Lopaca und auf dem Monte Maggiore vor. Aspenda odorata L. In AVäldern bei Lopaca spärlich. Imda salicina L. Bei Fiume habe ich nur die var. subhirta M. gefunden. Centaurea scabiosa L. Ich tand weuige Exemplare dieser Pflanze auch bei Kantrida auf Felsen und unter ihnen ein Exemplar von a sordida Willd. 84 Centaurea virgata La,m.'-^ Ich fand diese Pflanze bereits verblüht an der Triesterstrasse und an der Strasse, welche von der Louisen- strasse nach Zakalj abzweigt, Herr Prof. v. Borbäs, dem ich dieselbe schickte, theilte mir mit, dass sie der 0. virgata Lam. am nächsten stehe und vorläufig als phyllodada zu dieser Art gezogen werden könne. Scorzonera hispanica L. var. glahrifolia W.* Auf Felsen bei Orecho- vica (8. Mai 1882). Tragopogon major Jacq. Auf Wiesen nicht selten. Hierachmi tenuifolmm Host. In Wäldern bei Lopaca. Onos7na setosum Led. var. Visiani Clem. Auf Felsen an der Louisen- strasse. Linaria italica Trev. Au buschigen Stellen bei Martinscica. Orobanche Epithymum DC* Auf Thymus auf dem Grobnikerfelde. Mentha gentilis L. var. pycnotricha Borbäs. An Gräben auf dem Grobnikerfelde. — silvestris L. var. Uttoralis Borb. Mit voriger. Parietaria erecta L.* In Gebüschen bei Zakalj selten. Cephalanthera pallens Eich. Wurde von mir schon im Mai 1876 gefunden und als solche erkannt. Ich fand sie im Dragathale, Kecinathale und auf dem Monte Maggiore. Von 0. ensifoUa Eich, fand ich im Walde bei Lopaca ein Exemplar, Arum macidatum L. Kommt auch auf dem Grobnikerfelde an Hecken und zwar ziemlich reichlich vor. Die Orot- WS- Arten unserer Flora habe ich im verflossenen Früh- jahr genauer untersucht und gefunden, dass der eigentliche Crocus vernus Wulf, blaublühend in den Wäldern bei Kastva vorkommt. Auf dem Monte Maggiore und im Eeciuathal u. zw. von Kukuljana angefangen bis gegen Grohovo zu finden sich blau und weissblühende Formen dieser Species. Crocus alhiflorus Kit.* fand ich in einer Doline oberhalb Orechovica, er unterscheidet sich von dem weissblühenden C. vernus Wulf, durch schmälere Perigonzipfel, welche 4— 5mal länger als breit sind, hauptsächlich aber dadurch, dass die Narben bei ihm kürzer, als die Staubgefässe sind, während sie bei 0. vermcs Wulf, dieselben überragen. Ornithogalum pyramidale L. Auf Wiesen an der Triesterstrasse nicht häufig. Gagea lutea Schult, fand ich auch in Wäldern bei Lopaca imd im Scuriguathal. Muscari neglecta Guss.* In Weingärten und auf Wiesen häufig. Allium ursinum L. Findet sich auch im Wäldchen vor Grohovo im Eecinathal reichlich. — rotundum L. * In Weingärten bei Costrena zerstreut. — pulchellum Don. Auf Wiesen nicht selten. Carex glauca Scop. v. leiocarpa Willk.* An Gräben an der Strasse nach Volosca. — pallens L. Auf Sumpfwiesen bei Lopaca. 85 Carex vesicaria L.* Mit voriger. — MicheUi Host.* Auf einer Wiese gegen Martinscica. Bromus erectus L. var. «. Hackelü Borbäs.* Auf Wiesen. Mit ihr var. ß. condensatus Hackl. Asplenium acutum Böry. Au allen mir bekannten Standorten wächst diese Var. von Aspl. Adiantum nigrum. Scolopendrimn officmarum Sw. Kommt auch auf Felsen bei Zakalj unweit von Quercus Hex vor. Zu den Nachträgen und Berichtigungen zur Flora von Fiume von Herrn Lehrer Hirc B. XXXH Nr. 12 und Nr. 1 d. B. Z. bemerke ich, dass Reseda Phyteuma im Dragathal nicht so selten vorkommt. Ich sammelte an einem Tage längs der Strasse nach Buccari gegen zehn Exemplare. Diese Pflanze kommt übrigens auch in Weingärten bei Costrena vor. Coronilla cretica fand ich in Wein- gärten bei Martinscica, dann längs der ganzen Küste bei Costrena bis gegen St. Barbara zu. Smyrnium perfoliattim kommt in Fiume selbst, auf feuchten Grasplätzen im Garten des Stationscomman- danten, neben dem Akademiepark ziemlich reichlich vor. Linaria chalepensis Mill. — welches übrigens, wie mehrere Pflanzen der Nachträge, ich determiuirt habe, ist für die Flora von Fiume und Croatien nicht neu, wie Herr Hirc glaubt, sondern be- reits in Koch's Taschenb. der d. und schw. Flora, sowie in Neil- reich's Vegetationsverhältnissen von Croatien, als bei Fiume vor- kommend, angeführt. Salvia BeHolonii Vis. kommt bei Zakalj nicht vor, was Herr Hirc dafür hielt — Bd. XXXI, pag. 251 d. Z. — ist Salvia sil- vestris L. Pola, am 12. Jänner 1883. Ins oberste Lechthal! Von Josef Murr. Die in Bälde zu erwartende Eröifimng der Arlbergbahn muss den Naturfreund und speciell den Botaniker mit grösster Freude erfüllen, wenn er sich die herrlichen Alpengebiete des Innthales und die Gletscher des Oetzthales durch die so sehr erleichterte Commu- uication gleichsam näher gerückt sieht. Auch andere benachbarte Fluss- gebiete gemessen, wenngleich sie nicht vom neuen Schienenwege be- rührt werden können, die Vortheile einer leichteren Zugänglichkeit. Unter diesen Landestheilen nimmt unstreitig das oberste (tiro- lische) Lechthal durch seine ausgeprägte Flora ein hervorragendes Interesse des Botanikers für sich in Anspruch. Des Vergleiches halber wird es sich gewiss lohnen, wenn wir vorerst auch die im Innthal bis zum Ausgangspunkt unseres Joch- 86 Überganges zurückzulegende Strecke einer flüchtigen Betraclitung unterziehen. Munteren Trabes entführen die kräftigen Postgäule den ge- brechlichen Wagen und mit ihm auch uns in heller Morgenfrühe den Armen der Hauptstadt. Bald ist die weite Fläche der ülfiswiese durchmessen, mehr und mehr nähert sich uns die imposante Kette des Kalkgebirges. Wir werfen unseren Blick in den dunklen Schlund der Zirler Klamm, die durch ihren Pflanzenreichthum von jeher eine grosse Anziehungskraft auf den Botaniker ausgeübt hat — ich er- wähne nur Cirsium Oenipontanum Treiinfels {super olerac. X Eri- sith.) und Cirsium Candolleanum, Naegeli {super Erisitli. X olerac), sowie von dem Endpunkte dieses Gebirgseinschnittes , den Zirler Mähdern , Cirsium Tappeineri Treiinfels {super heteroph. X Eri- sithales), das ich auch heuer wieder daselbst in zahlreichen Exem- plaren vorfand. Die Kalkwände des Höhenberges und seines Aus- läufers, der berühmten Martinswand, drängen sich bald bis hart au den Inn vor, nur eine schmale, töhrenbewachsene Halde für die Landstrasse freigebend. Mit einigem Grauen blicken wir an den zer- klüfteten Wänden hinauf, von denen uns einzelne Büsche der Siipa pennata L. und zahlreiche rosenfarbige Köpfchen von Allhmi mon- tanum Schmidt (== A. fallax Kömcr und Schult, non Don.) zu- winken. Zwischen den Felstrünimern hat Colutea arboresceus L. ihren einzigen Standort in Nordtirol aufgeschlagen, etwas abseits der Strasse erregt ein Trupp von Parietarla officlnaUs unsere Aufmerksamkeit, Teucrlum Botrys L. schmückt hier und auch noch im weiteren Ver- laufe der Laudstrasse die Absätze der herandrängenden Eelspartien. Hin und wieder weidet sich unser Auge an dem herrlichen Colorit der Orohanche Jonantha Kerner, welche sich schon von weitem er- kennbar aus dem Graswuchse der mit liosa vinodora Kerner, und R. incUnata Kerner geschmückten Raine hervorhebt. Immer gigantischer gestaltet sich die Bergreihe der nördlichen Kalkalpen; doch schon bei Zirl lenkt die Strasse von ihnen ab und führt uns das wald- reiche und einförmigere ürgebirge entlang, welches dem Botaniker ein geringeres Interesse bietet. Vielleicht erfreut den Blumenfreund die Farbenpracht der weissen, rothen und blauen Blüthenballen von Hydrangea hortensis, welche überall von den Fensterläden der freundlichen Bauernhäuser hervorwallen, vielleicht ein Gärtchen, ge- schmückt mit den bläulichen Köpfchen der als Gewürzsurrogat wie in der Schweiz dem „ Schabzieger ", so bei uns dem Brode gerne beigegebenen Melilotus caerulea Lam., vielleicht befremden uns auch einzelne Gruppen „geschnaiteter'" Eschen oder Eichen, die uns mit ihren hohen, astlosen Stämmen und fächerartig zugestutzten Kronen lebhaft an Gestalten der Tropeuwelt erinnern können. Gegenüber dem Eingang ins Oetzthal lenkt der Weg wieder an den Fuss des Kalkgebirges , welches hier den Tchirgant , eine wilde, zerrissene Felsmasse, gegen den von dem Inn- und Gurgel- thaie gebildeten Thalwinkel vorschiebt. Wie an der Martinswand windet sich auch hier die Strasse durch weite Föhrenbestände, welche 87 nur zu häufig von g^ewaltigen Geröllmuhren zerstört und durch- broclieu werden. Merkwürdiger Weise schmückt der südliche Astragalus Ono- bri/chis L., umgeben von grossen Heerden der lieblichen Lappula Myosotis Moench. und des Alyssum calycinum L. die benachbarten Grasplätze und Geröllränder, allenthalben umstehen ims mächtige Büsche des in Nordtirol sehr seltenen Marrubium vulgare L., und Malva Alcea L., bei uns ebenfalls eine auifalleude Erscheinung, ziert mit ihren grossen Blütheusternen die Umgebung eines Bauernhofes. Aus der Tiefe des Thaies winkt uns das schlanke Thürmchen einer gothischen Kapelle entgegen; unser Auge verweilt länger an diesem kleinen Monumentalbau, und einen stillen, aber herzlichen Nachruf widmen wir den Manen eines erlauchten Liebhabers der schönen Pflanzenwelt unseres Alpenlandes, ich meine den verewig- ten König Friedrich August von Sachsen, der an dieser Stelle durch einen unglücklichen Sturz seinen frühen Tod gefunden. Bald ist durch weitgedehnte Maisäcker der gewerbfleissige Markt Imst erreicht. Die Sonne steht noch hoch am Himmel; wir können also sogleich die Höhe des Jochüberganges ins Lechthal, den Hahn- tennen, zu erreichen trachten. Munter geht es immer in nördlicher Richtimg die ersten mit dem Blau der Gentiana cruciata L. geschmückten Vorhügel hinan, hinter denen sich ein weites, meist mit lichter Lärchenwaldung be- wachsenes Plateau ausdehnt. Ueberall begegnen uns an den Wegrändern die halbstrauchigen Büsche von Plantago maritima L., das zahlreiche Vorkommen der Hypochaeris macidata L. ist charakteristisch für die Flora der üp- pigen Waldwiesen, in denen spiegelndes Blätterwerk von Thalictrum galioides Nestler einen angenehmen Untergrund im bunten Blumen- teppich würziger Bergkräuter abgibt. Schon beginnt der Waldweg jene westliche Richtung einzuschlagen, welche wir während des gan- zen Ueberganges beibehalten müssen, und lenkt auf diese Weise in das Salveseuthal ein, einen jener schluchtenartigen Einschnitte des Kalkgebirges, in deren schattigen, feuchtigkeitsreichen Gründen eine üppige Vegetation ihren Sitz aufzuschlagen pflegt; höher geht es durch Lärchen- und Fichtenwälder, indem wir immer die genau triangu- lären Umrisse eines Felscolosses im Hintergrunde der Scenerie vor Augen behalten. Schon beginnen die beiden Rhododendron im Vereine mit den alpinen Sorbus - Arten die strauchartige Vegetation der lichteren Waldstellen zu repräsentiren. Die zunehmende Wildheit unserer Schlucht zwingt uns bald, den weiteren Aufstieg an dem geröll- reichen Ufer des schäumenden Wildbaches fortzusetzen. Aconitum Napellus var. Neubergense Reichb. Icon., roth- und weissblumige Exemplare von Lamium maculatum — beide Pflanzen fehlten bis hieher im Verlaufe des Oberinnthaies — sowie Epilobium trigomon Schrank bedingen hier den Gesammteindruck der Gei'öllflora, während sich in etwas höherer Lage schon die ersten Rasen von Galium hei- veticum Weigel über den feineren Detritus ausbreiten. Von den nahestehenden Felsen nicken nns die Büsche von Hieracmm Jac- quinii Vill. zu, denen die kleinen Sträuche des lieblichen Rhodo- dendron Chamaecystus L. einen Stützpunkt bei der oft kritischen Lage ihres Aufenthaltes zu gewähren scheinen. In einer halben Stunde ist der eigentliche Hahntenueu (1900 M.). ein weites, ebenes Wiesenthal, umsäumt von himmelhohen Felsspitzeu, die sich aus den ungeheuren Geröllhalden aufbauen, erreicht. Bald zeigen sich die unerlässlichen Anzeichen einer ausgedehnten Alpenwirthschaft, grosse Flächen unergründlichen Moorbodens, trügerisch bedeckt mit ganzen Wäldern von Senecio cordatus, Aconitum Napellus, Oirsivtn spinosissinium, Rumex alplnus und Epilohiinn triqonum, in deren Gesellschaft sich zahlreiche Büsche der Cerinthe alpina Kit., einer typischen Lechthalerpflanze, angesiedelt haben. Den ßaud der Ge- röllhalden bekleiden noch kleine Bestände von Pinus Pumilio, in welchen allenthalben prächtig entwickelte, mit schneeweissen Eben- sträussen überladene Sträucher von Sovbus aucvparia hervorragen. Im weichen Moosboden dieser Bestände findet die schöne Cortusa Matthioli L., sehr kennzeichnend für unser Gebiet, einen geschützten Aufenthaltsort. Trifolium caespitosum Reyn verbreitet sich überall in dem mageren Weideboden: Salix arhuscida und Arctostaphylos alpina überkleiden den unteren Theil der Gerolle, während in höhe- ren Lagen nur mehr Papaver Burseri Crtz., Cerastium latifolium L. verum (die auch habituell von Cer. unifiorum Mur. = glaciale Gaud. zu unterscheidende Form des Kalkgebirges^) und Saocifraga muscoides Wulf. var. integrifolia ihr Fortkommen finden. In der geräumigen Sennhütte nehmen wir mit einem freilich wenig comfortablen Nachtlager vorlieb, um mit nächster Morgen- frühe unseren Weg über die letzten sattelartigen Erhebungen bis zur Jochhöhe fortzusetzen. Der interessanteste Fund, den ich auf dieser Strecke machte, ist Gnaphalimn Hoppeanum Koch, in Nordtirol meines Wissens nur noch am Scharfreuter an der bayerischen Grenze beobachtet^). Fe- stuca pumila Vill., F. Scheuchzeri Gaud. und Avena Scheuchzeri All. bekleiden die herumliegenden Felstrümmer, den Grasboden schmücken tausende von Blüthendöldchen der Androsace Chamae- jasme Host. Am höchsten Punkte des Uebergauges (1970 M.) ange- langt, belebt uns der erste Anblick der Lechthalergebirge, welche in Folge des Vorherrschens von Jurakalken ein freundlicheres Aeussere darbieten, als die längs des lun streichenden Kalkgebirge, während sich jedoch einzelne eingeschobene Züge vom Hauptdolomit auch in Bezug auf Nacktheit und Zerrissenheit letzteren ebenbürtig an die Seite stellen. Rasch geht es abwärts zum Dorfe Pfafflar (1470 M.), ohne dass uns ausser Cirsium acaule All., das in dem behandelten ') Siehe Stein: Drei Ceiastien. Oest. bot. Ztscbr. 1878. ") Siehe Gremblich: Notizen aus don nördlichen Kalkalpen. Oest. bot. Ztschr. 1875. Oesterr. Botan. Zeitschrift 1883, 89 Gebiete auffallend liäufig auftritt, etwas Neues aufgestossen wäre; auf schmalem Fusssteige, fortwährend am Kande einer gähnenden Fels- spalte, aus deren Tiefe das Tosen des Wildbaches an unser Ohr dringt, setzen wir unseren Weg nach Bschlabs fort, (Schluss folgt.) Flora von Meran im Januar 1883. Beobachtet von Prof. Dr. A. P. Entleutner. Lustwandeln wir ausserhalb des Vintschgauer Thores auf dem „Weg unterm Berg" zur Villa Martinsbrunu und steigen von dort noch in wenigen Minuten zu einer von Fremden gern besuchten, schönen Pinie, so finden wir an den unseren Weg begrenzenden Mauern, Weinbergen und Wiesen im Kälte- und Eismonate folgende Pflanzen in Blüthe: Bellis perennis L., J^rodium cicutarium Her., Poa annua L., Capsella Bursa pastoris Mönch., Mercurialis annua L., Lamium purpureum L., L. album L., Stellaria media Vill., Eu- phorbia helioscopia L. und Senecio vulgaris L. Gehen wir von dort weiter über Grätsch und Algund, so ge- wahren wir: Taraxacum officinale Mönch., Cerastimn triviale Link., Veronica hederifolia L., Oxalis corniculata L., Veronica triphyllos L., Fragaria vesca L., Trifolium, pratense L., Thym,u^ pannonicus AU., Dianthus süvesti^ Wulf., Cardamine hirsuta L., Helianthemum vulgare Gaertn. und Euphorbia Pephis L. Oder steigen wir nach Schloss Durnstein hinauf, wo schon der Haselstrauch {Corylus Avellana L.) seinen Blüthenstaub über den Weg streut, wo die PotentiUa vema L. am Glimmerschiefer blüht imd das liebliche Veilchen {Viola suavis M. B.) uns seinen Duft ent- gegensendet. Tussilago Farfara L. und Erica camea L. findet man ober- halb Schloss Rametz; Fumaria officinalis L. und PotentiUa argen- tea L. in Schenna. An Felsen und Mauern erscheinen junge Farnwedel von: Poly- podium vulgare L., Grammitis leptophylla Sw., Gymnogramme Ma- ranthae Mett., Asplenium Adiantum nigrum L., A. Ruta muraria L., A. germanicum Weis., A. septentrionale Sw., A. Trichomanes Huds., Ceterach officinarum Willd. und Aspidium lobatum Kze. Somit hat heuer Meran's Phanerogamenflora im Januar 29 Spe- eies aufzuweisen. (Wird fortgesetzt.) öosterr. botan. Zeitschrift. 8. Heft I883r. 90 Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 676. Fraa;inus pan'ifoUa La,m. *Guss. Syn. In Wäldern und an Zäunen: Um Bronte (Guss,); ich sammelte sie nur um Syracus und in den Nebroden. 677. Fr. Ornus L. *Bert., *Guss. Syn. An Zäunen, auf Rainen und sonnigen Bergabhängen der Tief- und Waldregion zerstreut!, auch von Cosent. (teste Bert, et Guss.) am Etna und von Tor- naben e (Herb. Tornab.!) im Vallone di Ulli gesammelt. März, April. ^. LI. Farn. Apocyneae R. Br. 678. Vinca major L. In Wäldern und an feuchten, schattigen Stellen der Tiefregion: Am Etna und im Vallone di Acicastello (Herb. Torn. !). April, Mai. ^. 679. Nerium Oleander L. *Raf. I, *Cat. Cosent., *Flor. med., *Philippi. Au feuchten, sandigen Flussrändern, in Giessbachbetten und au stagnirendeu Gewässern der Tiefregion bis 2000' sehr häufig, z. B. an vielen Stellen der Ebene von Catania, längs des Simeto von der Mündung bis hinauf nach Paternö, Aderno und Bronte (besonders au letzteren 2 Orten in Menge), ebenso an den Gestaden des Alcan- tara!-, wurde schon von den oben citirten Autoren erwähnt, speciell von Flor. med. als häufig angegeben; var. albißora: an der Ri viere di Catania (Herb. Torn.!) April — Juli 4. LH. Fam. Asclepiadeae R. Br. 680. Ci/nanchuni acutum L. *Cat. Cos., Guss. *Prodr., *Syn. et *Herb.!, Rchb. Ic. I. 29. acutum L. und monspeliacum L. unter- scheiden sich nach L. spec. plant. 310 dadurch, dass das erstere länglich herzförmige (spitzere), das zweite aber nierenförmig herzför- mige, spitze (besser kurz zugespitzte) Blätter besitzt. Rchb. erhielt von Montpellier eine niedrige Form, die gleich acutum spitz- und länglich herzförmig -blätterig ist, sich aber durch kleinere Blüthen auszeichnet, und hält diese (Rchb. Ic. 29, II.) für das echte mom- peliacum L.; da aber L. nur Blattunterschiede und als Fundorte Spanien, Narbonne angibt, so entbehrt Rchb.'s Annahme jegli- cher Begründung. Die Pflanze Siciliens ist jedenfalls acutum L., d:* L. ausdi'ücklich als ersten Standort Sicilien anführt, und die Blätter der sie. Pflanze in der That länglich herzförmig, meist um 73 länger, als breit sind und allmälig spitz zulaufen. Doch findet sich in Ita- lien (z.B. Manfredonia leg. Porta etRigo!) auch monspeliacum L., das aber von Decaisne in DC. Prodr., Gren. Godr., Willk. Lge. mit Recht nur als Varietät betrachtet wird, sah ich doch an Exem- plaren aus Aegypten (Damiette, leg. Sieb er) länglich herzförmige und ganz uiereiüormige Blätter gleich häufig an demselben Stengel. 91 An feuchten Stellen in Meeresnähe und an Flüssen zwischen Busch- werk: In der Ebene von Catania, besonders gemein an der Riviera (Cat. Cosent. und Cosent. in Herb. Guss!), am Simeto unterhalb S. Philippo di Argirö (Heldr. in Guss. Syn.), an lehmigen Ufern des Simeto zwischen Tamarisken! Juli, August. 2|.. LIII. Farn. Gentianeae Juss. 681. Chlora perfoUata L. *Eaf. IL, Guss. Prodr., intermedia Ten. Guss. Syn. et Herb.! perfol. unterscheidet sich von serotina Koch durch an der Basis breit verwachsene, dreieckig eiförmige (nicht an der Basis etwas verschmälerte, eiförmige oder eiförmig längliche) Blätter, pfriemliche (nicht lanzettlich pfriemliche) Kelch- zipfel; diese kürzer als die stumpfen Kronzipfel; Griffel beider zwei- spaltig. Tenor e und Gussone hielten irrthümlich den Griffel der perfol. L. für ungetheilt und unterschieden die Pflanze Neapels und Siciliens als intermedia hauptsächlich ob des zweispaltigen Griffels derselben; sie ist demnach mit perfoUata L. identisch; in der That sind die Griffel bei den Exemplaren Nordeuropa's und denen Nea- pels etc. gleich stark gespalten, die Blätter und Blüthen gleichge- staltet, letztere stets länger als der Kelch, bisweilen sogar doppelt so lang = lierfoliata var. grandißora Viv. Ges. Comp., ÖC. Prodr., Grenier Godr.; doch sind bei dieser Varietät die Blüthen meist nur relativ länger, indem die Kelchzipfel kürzer sind, als bei der Normalform. Ces. Comp, unterscheidet intermedia Ten. von perfo- Uata L. als Varietät mit eiförmigen Blättern und gerundeter Basis derselben; allein auch an den nördlicheren Standorten sind Exem- plare mit genau dreieckig eiförmigen Blättern eine Seltenheit, und es finden sich oft an demselben Standorte (z. B. am Rheine, im Quarnero) beide Blattformen. Selbst serotina Koch ist nur eine Va- rietät der perfoUata, denn die an und für sich geringen Unterschiede verwischen sich häufig völlig, Exemplare mit verschmälerter und solche mit nicht verschmälerter Blattbasis wachsen häufig neben einander und die Kelchzipfel sind selbst an der typischen serotina von denen der perfoUata kaum unterscheidbar. citrina Boiss. Willk. Lge. II. 659 unterscheidet sich nach Boiss. von perfoUata durch bleichere, schmälere Krouzipfel und mehr verlängerte, spitzere, deut- licher dreinervige Blätter; doch sind meine Exemplare au& Granada (Ximenes! und Hackel!) mit der Normalform Aqy perfoUata bis auf die Blüthenfarbe und die etwas spitzeren oberen Blätter voll- kommen identisch, und selbst bei der typischen perfoUata finden sich mitunter ebenso spitze Blätter (Quarnero!); sie ist also nur als Farbenvarietät zu betrachten ; impe^-foUata L. hingegen (Gironde Huguenin!, Cadiz Winkler!) unterscheidet sich specifisch durch bracteenlose Blüthenstiele, bis zu 7* ^^^ Länge verwachsene, breit- lanzettliche, kürzere Kelchzipfel, die aber trotzdem die Krone über- ragen, und nicht verwachsene Blätter. Auf Feldern, buschig-grasigen, feuchten Abhängen und an Flussufern bis 2000' nicht selten: In der Ebene von Catania, längs des Simeto bis Bronte und an Abhängen 8* 92 um Broute!, am Etna (Herb. Tornab.!); meist f. intermedia Ces,, selten «. genuina. Mai — Juli. O« 682. Erythraea Centaurium (L.) Pers. Guss. *Syn. et *Herb,!, *Brunner. Auf dürren Hügeln um Catania (Guss. Syn.), in Wäldern bei Nicolosi (Tornab. in Herb, Guss.!), zwischen Nicolosi und der Castagna di cento cavalli (Brunner). April, Mai. O- 683. Erythr. temdflora Hifm. et Lk. Guss. Syn. et Herb.! Cen- taurium minus *Eaf. H, pidchella Fr. ß. temnß. Ces. Comp., lati- folia Sm. ß. tenuifl. Willk. Lge., Gris. in DC. Prodr. IX, 58, Cent. *F1. med., *Cat. Cosent., non L. Stengel schlank, hoch (10 — 30 Cm.), meist erst bei 'Ys der Höhe, aber sehr dicht beästet, Blätter läng- lich-oval, freudiggrün, Blüthen an der Spitze der Aeste zu 4 — 12, alle Aeste aufrecht abstehend (öfters sogar etwas überhängend), eine flache Trugdolde bildend; Blumenröhre den Kelch um 7.s überragend, sehr schmal; Kronzipfel lineallanzettlich, spitz, unter der Lupe besehen aber stumpflich oder selbst ausgerandet, 3 — 4 Mm., die ganze Blüthe 10 — 12 Mm. lang, Kelchzähne pfriemlich. Gussone's Beschreibung stimmt genau mit der Etnapflanze, nur nennt er den Stengel meist vom Grunde an ästig, wie es auch seine Herbarexemplare öfters zeigen, selten aber die Exemplare des Etna imd der Nebroden. Exem- plare aus Attica (leg. Spruner) stimmen vollkommen. Von Erythr. Centaurium, mit der sie in dem ebensträussigen Blüthenstande über- einstimmt, durch die Kleinheit der Blüthen und die fadenförmige Kronenröhre leicht unterscheidbar; von der folgenden ebendadurch, sowie durch die verlängerte Kronenröhre, die zwar gleichlangen, aber bei tenuiß. viel schmäleren Kronzipfel, den Ebeustrauss und die zur Blüthezeit schon verdorrten Wurzelblätter in den meisten Fällen gut verschieden; doch gibt es Mittelformen, über deren Stellung man zweifelhaft wird. Exemplare mit breiteren, elliptischen Blättern, zwei fast flügeiförmigen Stengelkielen und robusteren Stengeln scheinen latifolia Sm. var. «, Gren. God,, Willk. Lge. zu bilden, sind aber sehr selten. Variirt ferner mit bleichrosenrothen und weissen Blüthen. Auf Feldern, feuchten und trockenen krautigen Abhängen der Tief- region bis 2000' sehr häufig: Aeusserst gemein in der Ebene von Catania (!, Herb. Guss.!), ebenso längs des Simeto imd seiner Zu- flüsse bis hinauf nach Aderno und Bronte!; var. albiflora: am Si- meto unterhalb Aderno; var. latifolia (Sm.) an Flussufern bei Bronte. April — Juni. Q- 684. Erythr. pidchella (Sw. 1783) Hörn., ramosissima (Yill. 1785—1787) Pers. Guss. Syn. et Herb.! 3- 10 Cm. hoch, selten etwas darüber, von der Basis oder der Mitte an ästig, Aeste meist sparrig abstehend unter einem Winkel von mindestens 35", die ein- zelnen Aeste mit dichotomisch zerstreuten, bald sitzenden, bald ge- stielten Blüthen besetzt, Blüthen also über die ganze Pflanze zer- streut, kein Ebenstrauss; Blumenröhre fast nochmals so breit als bei der vorigen, selten so verlängert; Kronzipfel bei beiden 3 — 5 Mm. lang, aber bei pulchella um Yj — Ya breiter, unter der Lupe stumpf- lich oder spitz, albiflora W. K. (Ungarn, Tauscher!) und emar^ 93 ginata TV. K. (Banat, Wolfner!) sind Varietäten davon. Auf feuch- ten, sandigen Stellen in der Arena di Catania nicht selten, häufig auch auf dürrem Lavaboden um Catania! Mai— Juli. 0. (Fortsetzung folgt.) Die Tnbulue Rhoiloiogicae von Gandoger. Wahrhaftig originell ist das kürzlich ^) erschienene Buch des Herrn Michel Gandoger. Zwar weiss man schon lange, dass Herr G. mehr Arten aufstellt, als irgend ein anderer Botaniker; aber eine solche Sündfluth von Rosen : 4266, — ja, wer diese Fluth verschlucken kann, der muss einen guten Magen haben. Herr Gandoger theilt das bisherige Genus ^Rosa"' in 12 Subgenera, wie er sagt. Indess, da dieselben Speciesnamen sich öf- ters in den verschiedenen üntorgattungea wiederholen, und auch vor jedem derselben der Anfangsbuchstabe P., C, 0., R. etc. {Pugetia, Crepinia, Ozanonia) steht, so ersehen wir daraus, dass in der That Herr G. 12 Gattungen, nicht Untergattungen, geschaffen hat. Wir können nun — in Uebereinstimmung mit der Gesammtheit aller bis- herigen Botaniker — nicht finden, dass in der so natürlichen Gattung „i2c»5rt" so gewichtige Unterscheidungsmerkmale vorkommen, um eine Trennung in verschiedene Genera zu motiviren. Man vergleiche übri- gens die Diagnosen dieser Gattungen, Seite 32, 51, 62, 67 etc. Es wäre überdiess zu bemerken, wie das Journal of Botauy 1882. p. 375 hervorhebt, dass der Name Bokeria bereits an ein anderes Genus vergeben ist, und ebenso, dass eine Laggera ^ wenn auch nicht Laggeria, bereits existirt. Wie kommt aber nun Herr G. dazu, durch reine Dichotomie und grösste wissenschaftliche (?) Genauigkeit so viele Arten zu finden. Den Schlüssel dazu gibt er uns in der allerdings wichtigen Be- merkung Seite 29 und 30. Kr sagt daselbst (S. 30): „Wir bitten auch zu beachten, dass wir den Bezeichnungen ovale, ovoide, obovale-oblong und oblong (für die Blättchen, Früchte und Kelche) eine andere Bedeutung haben geben müssen. Die typische Form ist das Wort kugelig ^), welches, für die Frucht zum Beispiel, einen vollständig kugelförmigen Gegenstand bezeichnet. Wenn die Frucht oder Blättchen einen Millimeter länger war als breit**), so haben wir es ovale-arrondi (rundHch-oval) genannt; war es 2 Mill. länger: ovale; war es 3 Mill. länger: ovoide; 4 *) Warum das Titelblatt die Jahreszahl 1881 trägt für ein Buch, das erst gegen Ende des Jahres 1882 in den Buchhandel kam, lässt sich vielleicht dadurch erklären, dass der Verfasser für gewisse aufgestellte Speciesnamen die Priorität beansprucht. ') „La forme typique est le mot globuleux". — Wir gestehen, dass wir diesen Satz nicht begreifen. *) So glauben wir den Satz verstehen zu müssen: „Quand le fruit oa la foliole depassait d'un longueur d'un millim. sa propre largeur". 94 Mill. länger: obovale-oblong; 5 Mill. und darüber: oblong ou allonge. Diese wichtige Neuerung, welche sich übrigens auf alle Pflanzenbeschreibungen, die wir schon veröffentlicht haben, erstreckt, war nothwendig, um eine grössere Präcision zu erzielen; sonst hätten wir neue Bezeichnungen erfinden müssen". Wir bedauern sehr, dass Herr Gr. nicht, wie er am Ende sagt, neue Bezeichnungen geschaffen hat. Denn es ist kaum anzunehmen, dass die botanische Wissenschaft eine längst festgestellte und all- gemein angenommene Nomenclatur verlassen werde, um diejenige des Herrn G. zu adoptiren. Das Wort ovoide wird überdiess im Französischen nur von Körpern und nicht von Flächen gebraucht. Wie sollen wir aber die Bezeichnungen des Herrn G. verstehen? Er sagt z. B. ein Blatt, das 2 Millim. länger ist als breit, nenne er ovale. Nehmen wir ein Blatt von 6 Mill. Breite und 8 Mill. Länge; diess wäre also ovale. Ein anderes ist 8 Mill. breit und 10 Mill. lang, also auch ovale. Ein drittes ist 20 Mill. breit und 22 Mill. lang. Ist diess auch ovale? Nach Herrn G. gewiss. Aber wir zweifeln sehr, dass Herr G. selbst diess so gemeint hat. Ganz so ist es mit den übrigen Bezeichnungen. Wie steht es aber dann mit der Präcision der Bezeichnungen??! — Gehen wir weiter, um zu sehen, wie Herr G. seine Bezeich- nungen anwendet. Seite 165 z. B. sub Nr. 3 heisst es: 3. fr. globosus vel rotundatus 4 fr. ovatus 7 fr. breviter ovoideus 10 fr. ovoideus vel obovato-oblongus 11 fr. oblongus vel elongatus 17 Die Zahlen rechts weisen selbstverständlich auf eine bedeutende Reihe von Arten, die weiter unten und bis zur Zahl 25 aufgeführt werden. Jeder Botaniker aber, der sich schon einigermassen mit Rosen beschäftigt hat, weiss, welche veränderliche Gestalt die Früchte derselben annehmen, nicht bloss bei einer und derselben Art, son- dern selbst an einer einzelnen Pflanze. Herr G. selbst tadelt deshalb Linne (Seite 3), indem er sagt: „puisqu'il arrive qu'une meme espece varie parfois ä fruit arrondi, ovale ou oblong". Fast alle übri- gen Charaktere der Rosen sind ebenfalls mehr oder minder verän- derlich, so dass uns nur durch das Gesammtbild einer längeren Be- schreibung eine Art recht deutlich wird. Wollte man jedes einzelne Kriterium so präcisiren, wie es Herr G. thut, so kommt man dahin, dass, wie das Journal of Botany (Seite 375 und 376) sagt, der erste beste Rosenstock Englands (oder jedes anderen Landes) Herrn G. wenigstens ein halbes Dutzend seiner Arten liefern würde. Wir möchten übrigens jeden Rosenkenner ersuchen, eine ihm wohlbekannte Art, z. B. Rosa micrantha Sm. oder R. pomifera Herm. nach dem Buche des Herrn G. zu analysiren. Kommt er da- mit zu Stande, und geräth er nicht auf einen falschen Namen, so ist er glücklicher als wir, obschon wir gerade kein Neuling in die- ser Mei?hode sind. 95 Es ist ganz natürlich, dass in dem Buche des Herrn Gandoger eine verhältnissmässig grosse Zahl von Arten aus dem von ihm be- wohnten Departement du Rhone stammen, welches er am meisten durchforscht und ausgebeutet hat. Wir haben nicht die Ausdauer gehabt, diese Arten zu zählen, glauben aber nicht allzusehr zu irren, wenn wir die Arten dieses Depart. auf beiläufig 600 beziffern. Wenn nun, wie voraussichtlich, die übrigen Theile von Europa und des Orients eine entsprechende Anzahl von Ai*ten borgen, die nur noch nicht nach der Methode des Herrn G. eruirt sind, so muss es da wohl im Ganzen über 100.000 Arten geben!! Die glücklichen Botaniker! Welches Feld der Forschung! Das Bislierige mag genügen, um uns eine Meinung über den wissenschaftlichen Werth des neuen Buches zu bilden. J. J. Vetter. Orbe (Schweiz) im Jänner 1883. Literaturberichte. Krabbe G. üeber die Beziehiuigron der Rindcuspauunug: zur Bildnn^ der Jahrringe und zur AbknkuHg- der Markstrahleii. (Sitzungsberichte der kijnigl. preuss. Akad. der Wissensch. zu Berlin. 1882. LI, pp. 51.) Es galt bisher als richtig, dass die Difterenzirung der Jahres- ringe bei den Holzgewächsen durch den im Herbste sich steigernden Rindendruck hervorgerufen wird. Zuerst wurde dieser Gedanke von Sachs ausgesprochen, und später versuchte de Vries diesen Ge- danken auf experimentellem Wege zu begründen. Der Verfasser ge- langt nun in seiner Schrift auf Grund zahlreicher Versuche zu dem Ergebniss, dass ein gegen den Herbst zu sich steigernder Rindendruck, wie er heute allgemein angenommen wird, gar nicht existirt; und ebenso ist es nach Krabbe's Meinung unberechtigt, den radial wirkenden Riudendruck zur Erklärung der Ablenkung der Markstrahlen in excentrisch gebauten Stämmen und Wurzeln herbeizuziehen. Nach einem geschichtlichen Ueberblick, an welchen kritische Bemerkimgen augereiht werden, tritt der Verfasser an die Lösung der Fragen: „ob und in welchem Masse die Riudenspannung vom Frühling bis zum Herbst hin zuQJmmt, welche Rolle der Rinden- druck bei der Entstehung der Jahrringe spielt, wie sich derselbe an excentrisch gebauten Organen gestaltet, ob er an der Seite maximalen oder minimalen Wachsthums am grössten ist, ob daher die Ablen- kung der Markstrahlen in Folge von Zug oder Schub stattfindet, oder ob beides in Betracht kommen könne". Die Methode, welche der Verfasser gewöhnlich anwandte, um die Grösse der Riuden- spannimg zu messen, bestand kurz in Folgendem : es wurden Rindeu- streifen von bestimmter Breite in der Querrichtung abgelöst, wobei dieselben mehr oder minder starke Verkürzung erleiden. Diejenige 96 Kraft, welche im Stande ist, den Streifen wieder auf seine ursprüng- liche Länge auszudehnen, gibt offenbar die Grösse der herrschenden Kindenspannung an. Um nun diese Kraft aufzufinden, wird der zu untersuchende Streifen an einem Ende mittelst einer Klemmschraube befestigt, während das andere Ende, an welchem gleichfalls eine Klemmschraube oder Zange angebracht ist, so lange durch Gewichte beschwert wird, bis die Contraction der Einde vollkommen aufge- hoben war, der Streifen also seine ursprüngliche Länge erreicht hatte. Dieses Verfahren liess sich leicht bei Coniferen, ferner bei Fraxinus und Salix anwenden, weil die Kinde der genannten Bäume unge- mein geschmeidig ist. Etwas anders ging der Verfasser vor bei Bin- den, welche leicht brechen, hier wurde überdiess der Streifen über den Eand einer passenden Holzscheibe gespannt, wodurch gewöhnlich ein Brechen desselben verhindert wurde. Nach dieser Methode unter- suchte Krabbe bei zahlreichen Bäumen die Kindenspannung (Tan- gentialspannung), wobei stets Rindenstreifen aus verschiedenen Höhen des Baumes genommen wurden, um über die Grösse der Spannung im Verlaufe des Stammes orientirt zu sein. Die betreffenden Mes- sungen, welche in 37 sorgfältig und übersichtlich zusammengestellten Tabellen niedergelegt sind, ergaben als Hauptresultat: dass die Tan- gentialspauÄung mit der Dickenzunahme des Holzkörpers wächst, wofern die Kinde durch Borkenbildung etc. noch nicht verändert worden ist. Berechnet man aus der Tangential- (Tangentialspaunung \ Kadialdruck = x> j- ^ I so ersieht man weiters, dass derselbe mit dem Dickerwerden des Holzkörpers abnimmt. Der Verfasser bestimmte ausserdem den radialen Rindendruck im Frühling und Herbste und zwar an ungefähr gleich dicken aber verschiedenen Exemplaren. Dabei stellte sich nun heraus, dass dieser vom Frühling zum Herbste bald zu-, bald abnehme, aber um eine so geringe Grösse, dass man das Zu- standekommen der Jahrringe nicht durch den radialen Druck er- klären kann. Abgesehen von dem Ergebniss, das die messenden Versuche ergeben haben, werden noch eine Reihe von Thatsachen namhaft gemacht, welche gegen die bisherige Ansicht über die Entstehung der Jahrringe sprechen. Würde diese richtig sein, so wäre beispiels- weise nicht einzusehen, wie die Jahrringe im Buchen- und Platanen- holze zu Stande kämen, da bei beiden Bäumen die Kinde sich zu keiner Jahreszeit um eine messbare Grösse contrahirt. Bei manchen Bäumen, z. B. bei der Linde, nach Sanio auch bei Clejnatis Vitalha und Mahonia Aqidfolmm, kommt ein unvermittelter Uebergang von Früh- lingsholz zum Herbstholz vor — hier müsste man die unwahrschein- liche Annahme machen, dass plötzlich in der Kinde auftretende Druckkräfte die genannte Erscheinung hervorrufen. — Selbstver- ständlich kommt der Verfasser auch auf de Vries' Versuche zu sprechen, der bekanntlich auf Grund seiner Experimente mit Rinden- einschnitten und Ligaturen zu der Ansicht gelangt ist, dass sowohl 97 die jeweilige Breite des Zelllumens, als auch die Gliederung der Jahrringe in Frühlings- und Herbstholz der Effect des im Herbste sich steigernden Eindendruckes sei. Nach Krabbe's Meinung rief de Vries bei seinen Versuchen pathologische Erscheinungen hervor, die auch ohne Zuhilfenahme des Blindendruckes ihre Erklärung finden. Im zweiten Theile der Arbeit versucht der Verfasser die Ab- lenkung der Markstrahlen in excentrisch gebauten Achsen zu er- klären und kommt hiebei zu einer anderen Ansicht, als Sachs und Detlefsen, welche annahmen, dass in den genannten Organen an der Seite des geringsten Zuwachses der Kindendruck am grössten sei, und in Folge dessen die Markstrahlen nach der Seite des gröss- ten Wachsthumes hinübergedrängt werden. Die Rindenspannung an excentrisch gebauten Achsen wurde in derselben Weise gemessen, wie oben; die zahlreichen, auf mehrere Bäume ausgedehnten Versuche lehrten, dass die Taugentialspannung, falls die Rinde noch keine auffallenden Veränderungen erfahren hat, an der Stelle des stärksten Zuwachses am grössten ist. Den Um- stand, dass Kny bei seinen Versuchen zu einem anderen Ergebniss gelangt ist, erklärt sich der Verfasser dadurch, dass Kny auf einen ganz wesentlichen Factor, nämlich auf die Dicke der Rinde keine Rücksicht genommen hat. Da nach Krabbe's Untersuchungen der radiale Rindendruck in excentrisch gebauten Organen an jedem Punkte der Stammperi- pherie, ohne einen merklichen Fehler zu begehen, als gleich gross angenommen werden muss, so wird naturgemäss die Ablenkung der Markstrahlen nicht durch einen radial wirkenden Druck hervorge- rufen, sondern durch einen tangential wirkenden Zug: die Mark- strahlen werden an die Seite des maximalen Wachsthums hinüber- gezogen, weil das Contractionsbestreben der Rinde an dieser Seite am grössten ist. Schliesslich bespricht Krabbe die Ansicht Kny's über die Ablenkung der Markstrahlen und macht ausserdem noch aufmerksam, dass die bisherige Erklärung über die verschiedene Aus- bildungsweise der Holzelemente in excentrischen Stämmen unhaltbar geworden sei, da ein Unterschied im radialen Druck, wie man ihn bislang an verschiedenen Seiten eines excentrischen Organs ange- nommen, in Wirklichkeit gar nicht vorhanden ist. Molisch. Ueber den Ersatz erfrorener Frühlingrstriebe durch accessorische und andere Sprosse. Von H. Potonie. (Separat-Abdruck aus den Sitzungs- berichten des botan. Vereines der Provinz Brandenburg. XXII, 1882.) 8°. 4 Seiten. Die ungewöhnlich späten und heftigen Nachtfröste im Mai des Jahres 1882 schädigten zahlreiche im königl. bot. Garten zu Berlin cultivirte Bäume, namentlich Cercis, Oymnocladus und Liriodendron so sehr, dass kaum ein einziges Blatt unverletzt blieb. Der Verfasser beobachtete nun, auf welche Weise die erfrorenen Frühlingstriebe durch accessorische und andere Sprosse ersetzt wurden, und theilt die Ergebnisse seiner Beobachtungen kurz mit. Seine Beobachtungen sind in mehrfacher Beziehung von Interesse und verdienen die Be- 98 rücksichtigung aller Botaniker, welche sich mit der Morphologie von Holzgewächsen beschäftigen. ß. Ueber das Verhältniss der Morphologie zur Pliysiologie. Von H. Potonie. (Sep.-Abdr. aus „Kosmos", V. Jahrg. 1881.) 8". 6 Seiten. In diesem Aufsatze wird das Verhältniss zwischen Morphologie und Physiologie kurz erörtert, der Verf. gelangt zu dem Resultate, dass die Morphologie als selbstständige botanische Disciplin be- trachtet werden müsse, und fasst mit dem Zoologen Gegenbauer die Aufgabe der Morphologie in folgenden Sätzen zusammen: „Die Resultate der Morphologie fliessen in eine Verwandtschaftslehre (Ge- nealogie) der Organismen zusammen, und diese findet ihren Aus- druck durch die Systematik". R. Prof. P. Magnus. Die neue Krankheit des Weinstoclis, der falsche Mehl- tliau oder Mildew der Amerikaner (Feronospora viticola Berkl.). Son- derabdruck aus der Garten-Zeitung. Organ des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues in den königl. Preuss. Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde. Berlin, Paul Parey, 1883. gr. 8". Diese sehr interessante Abhandlung belichtet über eine neue Rebenkrankheit, hervorgerufen durch den in den Blättein vegetiren- den Pilz Peronospora viticola. — In Amerika einheimisch, wurde die Peronospora 1878 von Planchon, Miliard et, Therry und Cornu zuerst auf eingeführten amerikanischen Reben, dann auf dem europäischen Weinstocke coustatirt. Schon anno 1879 entdeckte sie Pirotta in Oberitalien, G. Winter im Canton Genf und 1880 in den Cautonen Thurgau, Zürich und St. Gallen. Im September des- selben Jahres wurde sie in Ungarn, gleichzeitig in Krain, Südtyrol, Steiermark, im October in Niederösterreich aufgefunden. Im Jahre 1882 ist der Pilz auch in Deutschland, zuerst im Elsass, später in der Pfalz erschienen. Die Kenntniss der Naturgeschichte dieses Parasiten verdanken wir in erster Linie DeBary, Farlow und Millardet, welch letz- terer in einer kürzlich erschienenen Schrift „Essai sur le Mildiou", auf Grund eigener Untersuchungen, das Auftreten der Peronospora^ ihre Entwickelung und die Mittel zu deren Bekämpfung bespricht. — An der Hand dieser Schrift schildert P. Magnus die erwähnten Momente, welche, da dieser Parasit für den gesammten Weinbau von eminenter Wichtigkeit ist, hier in Kürze wiedergegeben werden sollen. Der Pilz zeigt sich an der Unterseite des Weinlaubes (nie auf der Oberseite, wie der wahre Mehlthau, das Oldium), seltener auf den jungen Stämmen und blühenden Trauben; selbst die Beeren werden davon befallen. Er bildet mehr oder weniger ausgedehnte Raseu, die anfänglich weiss, später grau gefärbt sind, jedoch keinerlei Verkrümmung an den Blättern verursachen. Die Rasen werden von den zahlreichen, aus den Spaltöffnungen des Blattes hervortretenden, baumartig verzweigter», Fruchtfäden, welche an ihren Zweigenden Conidien abschnüren, gebildet. Gelangen die Conidien ins Wasser, z. B. in einen Thautropfen, so bildet ihr Inhalt bewimperte Schwärm- 99 sporen, welche, zur Kühe gelangt, einen Keimschlaiich treiben, der in das Gewebe des Weinblattes dringt, um in demselben zum My- cele auszuwachsen. — Am Mycelium wurden Haustorien beobachtet. Ausser den erwähnten Conidien werden im Innern des Blattes noch Oosporen gebildet. Diese entstehen in der kugelig angeschwol- lenen Endzelle eines Pilzfadens, dem Oosporangium, an die sich die kleine, schmale Endzelle eines anderen Fadens, das Antberidium, anlegt. Nach diesem Vorgange zieht sich der Inhalt des Oosporan- giums zusammen, umgibt sich nun mit einer Membran und wird so zur Oospore. Durch die Oosporen überwintert der Pilz in den abge- fallenen Blättern von einem Jahre zum anderen. Millardet zeigte ferner, dass, wenn man trockene, Oosporen enthaltende Weinblätter auf Töpfe legt, in die man Weinkerne ausgesäet hat, von den Keim- lingen ein grosser Theil von der Peronospora inficirt ist; ja er ist der Meinung, dass die aus den Oosporen stammenden Keimschläuche nur in die Kotyledonen der Wirthspflanze eindringen. Viele gegen andere Krankheiten der Rebe angewendete Mittel hatten keinen Erfolg. Millardet veranlasste die Bestäubung der erkrankten Weinstöcke mit einem Pulver aus 4 Kgr. Eisenvitriol und 20 Kgr. Gyps. Dieses Verfahren war von ausserordentlich günstigem Erfolg begleitet. Um die Uebertragung der Krankheit durch die Oo- sporen aus einem Jahre in das andere möglichst zu erschweren, wäre die sorgfältige Entfernung und Verbrennung des alten Weinlaubes unbedingt nothwendig. Allen, die sich für den besprochenen Schädling lebhafter iuter- essiren, sei die Abhandlung, die sich durch leichtverständliche Dar- stellung und lehrreiche (vorher noch nicht veröffentlichte) Abbil- dungen höchst vortheilhaft auszeichnet, bestens empfohlen. Voss. J. Velenovsk;^. 0 nekterych posnd v Cechäch nepooarovanych niisencich rostlinnych. (Ueber einige in Böhmen bisher nicht beobachtete Pflanzen- bastarte.) Separatabdruck aus den Sitzungsberichten der köngl. böhm. Ge- sellschaft der Wissenschaften. 1882. Der jugendliche, fleissige Verfasser dieser kleinen Abhandlung, d. Z. Assistent am böhm. Museum in Prag, berichtet über drei, für die Gesammtflora Böhmens neuen Bastarte, von denen einer noch nicht beschrieben wurde, u. zw. Bldem tripartitics X radiahis. Der ausführlichen Diagnose nach hält dieser Bastart genau Mitte zwi- schen den beiden Eltern, und muss vom Kenner auf den ersten Blick als hybriden Ursprungs erkannt werden. Zu erwähnen wäre der in- teressante Umstand, dass dieser Bastart seine beiden Eltern an Grösse des Wachsthums übertrifft, welche Erscheinung auch bei anderen, namentlich bei den jffieraawm-Bastarten beobachtet wurde. Verf. fand diese Pflanze bei Cekanic (Bez. Blatnä) am Rande eines Teiches in grosser Anzahl, und benannte sie nach dem um die botan. Durch- forschung Böhmens wohlverdienten Carl Poläk Bidens Poldki Vel. — Orchis laxißora X coriophora. Timbal-Lagrave in Toulouse beobachtete und beschrieb im J. 1854 mehrere Orchideen-Bastarte, darunter auch den in Rede atehenden, u. zw. in zweierlei Kreuzun- 100 gen, von denen eine der O. coriophora, die andere der O. laxlflora näher steht. Die böhmische Pflanze ist entschieden zur ersteren Kreuzung O. la^iflora X coriophora zu ziehen und wurde vom Verf. nach dem ersten Beobachter O. Thnbalü Vel. benannt. Einzelne Theile der beiden neuen Bastarte sind auf einer lithogr. Tafel treff- lich abgebildet. — Carduus polyanthemos Doli {crispus X nutans). Obwohl die von Doli beschriebene Pflanze mehr zum 0. crispus, wogegen der vom Verf. beobachtete Bastart mehr dem 0. nutans sich nähert, scheint es doch der richtige DöU'sche Mischling zu sein. Bubela. A. Bottini, G. Arcangeli et L. Macchiati. Prima Contribuzlone alla Flora Briolog-ica della Calabria. (Erster Beitrag zur Moosflora von Calabrien.) Atti della Societä Crittogamologica Italiana (Mailand). Ser. 11. Bd. III. Liefg. 2. Sämmtliche im Verzeichnisse aufgezählte Laubmoose wurden in einem die äusserste Südspitze der apenninischen Halbinsel bil- denden Gebiete gesammelt. Die Aufzählung enthält 115 Species. Bei allen ist Ort und Zeit des Fundes angegeben und fehlt es bei den meisten nicht an Bemerkungen über besonders markante Kenn- zeichen, sowie an Citaten aus der einschlägigen Literatur. Neu ist unter den aufgeführten Arten nur Nr. 74, ein Bryum zwischen Br. caesplticium L. und capillare L. stehend, welches Macchiati am 30. Mai 1882 auf ErJraauern bei Reggio gesammelt hat, und wel- ches nach Ansicht des G, Venturi dem Brywn argenteum sehr nahe verwandt sein soll. Moritz Prihoda. Correspondenz. Budapest, am 4. Februar 1883. In dem „Inhalte der Rosenarten" der Nachtr. von Haläcsy et Braun lese ich meinen Namen 40mal-, auch im Texte und in weiteren Beiträgen (p. 354 und in Oe. Bot. Z. 1882) und Berichti- gungen des Herrn Kell er 's beschreibt oder citirt er die von mir unterschiedenen Formen, woraus man sehen kann, dass Keller meine „Primit. Monogr. Rosar." „benützte". Oder wie konnte er ohne Benutzung meiner Arbeit jene 40 Formen, die ich unterschied, in Niederösterreich erkannt haben. Ich sagte nicht, dass seine Ar- beit ein Plagiat sei, und wollte seine Verdienste gewiss nicht ver- mindern. Wir müssen ja die Literatur, soweit sie uns zugänglich ist,, benutzen. Bei dieser nicht besonders fruchtbaren Entgegnung blieb Herrn Keller keine Zeit die Original - Beschreibung ^qt Rosa urhica nachzusuchen, und sie zu würdigen. Eine Art begründet sich nicht auf den abweichenden (oder gar unrichtigen) Auffassungen der Autoren, sondern auf der authentischen Beschreibung des Autors selbst. — R. Ladenhurgensis citirte ich mit?; H. Keller aber liess das Fra- 101 gezeicben weg, uud so kann man glauben, dass sie mit „i2. Neil- reichii'' (1882) ohne Zweifel identisch ist, und dass sie vor letzterer eine Priorität hat. — „JR. NeilrelchiV^ in dieser Form der Benen- nung findet niemand in Oe. Bot. Z. 1879 p. 144, darum kann sie vor M. hyhrida v. s R. Mark} jj;an zi'ährip;, oder mit 4 fi. Ost. >V. CS B. Mark) halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Organ för Botanik und Botaniker. N^ 4. Exemplare die frei durch die Post be- zogen werden sollen, sind blos bei der Uedactiun CIV. Be2., Müfilgasse Nr. Ij ZU pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration C. Gerold'« Sohn in AMen, sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXIII. Jahrgang. WIEN. April 1883. INIXAIiT: Rofa reversa. Von Dr. Simkovics. — Neue Bromelien. Von Antoine. — Floristisches. Von Dr. Pax. — Mykologisches. Von Schulzer. — Zur Flora von Galizien. Von Blocki. — Sj'- nonymia Mentharum. Von Dr. Borbäs. — Zur Flora von Meran. Von Dr. Entleutner. — Ins Lechthal. Von Murr. — Flora des Etna. VonStrobl. — Literaturberichte. — Correspondenz: Von Evers, Untchj, Strobl, Dr. Borbäs, Wi es baur, Dr. So IIa. — Personalnotizen. —Botanischer Tauschverein. — Inserate. Ueber Rosa rerersa W. K. (Rar. Hung. III [1812] 293, t. 264!) Von Dr. Ludwig Simkovics. Seit KitaibeTs Zeiten wurde diese interessante Rose am Ori- ginalstandorte, das heisst „in saxosis montium Matrae" von Nie- mandem wiedergefunden; andererseits aber sind von derselben keine originale und instructive Exemplare bekannt. Diesen Umständen zu Folge wurde nun die Rosa reversa W. K. in neuerer Zeit einigen Rhodologen schon zweifelhaft; anderen aber gab sie Veranlassung zu verschiedenen Vermuthungen. Kitaibel hat seine JRosa reversa nicht nur entdeckt, sondern er hat sie auch, wie er es selbst in ihrer Beschreibung sagt, culti- virt; dann hat er sie auch lichtvoll beschrieben und trefflich abge- bildet; aber in seinem Herbar „desunt specimiua" sind von derselben keine Exemplare, — wie es schon von Prof. Kanitz in Linnaea XVI (1863), 590 kundgegeben wurde. In Willdenow's Herbar ist nur ein mit „Hortus bot. Berol. W." be? -ichuetes Exemplar dieser Rose vorhanden, welches zwar wahrschein^.ich von einer wahren Hosa reversa W. K. herstammt; aber nach Crepin Bull. Soc. roy. Belg. XI (1872), 145, nur „un ramuscule florifere", — also zu wenig iu- structiv ist. Ebenso befindet sich in dem an Originalien so reichen Herbar Sr. Eminenz des Erzbischofs von Kalocsa, Cardinal Hayuald, ein Oesterr. botan. Zeitschrift. 4. lieft IS83. 9 106 wahrscheinlich originales Aestchen der Rosa reversa aus Host's Händen, der nicht nur ein hervorragender Zeitgenosse KitaibeTs war, sondern auch mit demselben in Verbindung stand. Ich verdanke es der Gnade Sr. Eminenz, diese von Host her- stammende Rosa reversa auch selbst prüfen zu können. Schade aber, dass bei diesem Exemplare die Standortsangabe fehlt, imd dass es nur aus einem unvollständigen Blüthenzweige besteht, — also einen weiteren Aufschluss über die Rosa reversa W. K. ebenfalls nicht geben kann. Dasselbe gilt, laut Bor b äs' Primitiae monogr. Eos. p. 545, von jenen Exemplaren der Rosa reversa^ welche sich in den Herbarien von Link und Sa dl er befinden. Andererseits aber, was das Wiederauffinden dieser Kose in Mittel - Ungarn betrifft, — so finden wir sie dort ausser Kitaibel von Niemandem angegeben. Neilreich in seiner „Aufzählung der in Ungarn etc." p. 317 citirt nur die Angabe des Waldstein-Kitai- bel'schen Werkes, und nur dasselbe kann auch Prof. A. v. Kerner thun in seinen „Vegetationsverhältnissen" Oe. B. Z. XIX (1869), 233. — Prof. Borbäs hat sie im Jahre 1879 zweimal in der Mätra gesucht; aber wie man es in Oe. B. Z. XXIX (1879) 317 liest, — leider ohne allen Erfolg. Nach allem dem ist es also höchst interessant und erfreulich, dass die Rosa reversa W. K. in dem letztvergangenen Jahre in Mittel-Ungarn wieder aufgefunden wurde; und es ist dem Herrn Andreas Km et, röm.-kath. Pfarrer in Prencsfalu, herzlich zu gra- tuliren, dass er in der Umgebung von Selmecs imd Prencsfalu nicht nur die Rosa incana Kit. und Rosa glaucescens Kit., — sondern auch diese dritte, seit KitaibeTs Zeiten bei uns ebenfalls nicht ge- sammelte Rose wieder gefunden und eingesammelt hat. Seine Exemplare sind zahlreich und instructiv genug; indem sich an einem noch eine verspätete Blüthe befindet, die übrigen aber in schönem Pruchtstande sind. Er hat dieselben nächst Sel- mecs an drei Stellen angetroffen; nämlich auf dem „Szitna hegy" (ibidem in Tepla stran. 1882 Aug. 23), dann auf dem Berge „Sy- tience" (1882, Aug. 8) und an der Quelle „Zbojnicko studnicka" (1882, Aug. 28). Er hat hat sie aber auch theilweise schon versendet unter dem irrigen Namen: „Rosa gentilis forma suhsimplex Borhk^''^ da er sie nach Borbäs' Prim. Monogr. Ros. nur für die R. sub- simplex halten und betimmen konnte. Es stimmen aber diese Exemplare des Herrn Pfarrers Km et' vollkommen mit der Abbildung der Rosa reversa W. K.; und die Original-Beschreibung der Rosa reversa W. K. passt ebenfalls so zu sagen wörtlich auf dieselbe. Sie scheint ein Mittelding zwischen R. alpina L. (oder R. adenophora Kit.) und Rosa spinosissima L. zu sein, und unterscheidet sich von R. spinosissima L. durch grössere Blätter und hauptsächlich durch ihre längliche, oben in einen Hals verschmälerte Früchte, welche uns augenblicklich auf R. alpina L. erinnern; von der Rosa alpina L., respective von der R. adeno- phora Kit. unterscheidet sie sich aber: durch eine dunklere Rinde; 107 dann durch ihre dichte Bestachelung, welche aus längeren und kür- zeren, feineu, geraden, aber rückwärtsgerichteten Stachelchen besteht; endlich durch die zärtlichere, niedrige, an die Rosa spinosissima er- iunernde Tracht. Ihre Blätter haben meistens 7 — 9 Blättchen; die einzelnen Blättchen sind kurzgestielt, 16 — 25 Mm. lang, 9 — 15 Mm. breit, etwas derb und dabei elliptisch oder auch eiförmig; an der oberen Fläche kahl, an der unteren, den flaumigen Mittelnerven aus- genommen, ebenfalls kahl oder auch schwach flaumig, wie sie auch Kitaibel beschreibt. Der Rand der Blättchen ist scharf und klein gesägt; die Sägezähne sind zugespitzt, vorgestreckt und eicfach oder aber eingespalten oder auch mit einem (sehr selten zweien) in eine Drüse endigenden secundären Zähnchen versehen. Die Nebenblätter sind bald rinnig zusammenneigend, bald ausgebreitet. Die Blüthen- stiele stehen an dem Gipfel der kurzen Seitenäste einzeln oder zu zweien und sind mit deutlichen röthlichen Drüsenborsten versehen. Die Früchte sind bauchig oval und oben noch mit einem Halse versehen; ihre Farbe ist roth, die der vertrockneten röthlichbraun. Frucht und Kelch sind mehr oder minder drüsig-borstig. Der persistente Kelch besteht aus aufrechten, zusammenneigenden, etwas steifen und gewöhnlich ganzrandigen Kelchzipfeln; an man- chen Kelchzipfeln findet man aber auch zwei entgegengesetzte Zähn- chen. Die Griffel bilden ein wolHg- behaartes, deutüch vortretendes Köpfchen. Diese Eosen-Exemplare mit der Waldstein-Kitaiberschen Ab- bildung und Beschreibung im Detail zu vergleichen, haben wir mit Herrn Pfarrer Km et' beisammen die Gelegenheit gehabt, in der reichen botanischen Bibliothek Sr. Eminenz des Cardinais Haynald. Und dieses Studium hat uns nicht nur davon überzeugt, dass unsere Eose sowohl der Abbildung, als auch der Beschreibung nach die echte Rosa reversa W. K. ist; sondern hat ims auch gezeigt, dass zwischen der Abbildung und Beschreibung der R. reversa in W. K. Ear. Hungar. höchstens ein einziger Widerspruch, nämlich der zu finden ist, dass die Blättchen in der Abbildung einfach gesägt er- scheinen, in der Beschreibung aber doppelt gesägt „duplicato argute serrati" angegeben werden. Unsere Exemplare der Rosa reversa zeigen aber an einem und demselben Blättchen einfache, gespaltene oder etwas doppeltgesägte Zähnchen, jedoch so, dass man bei einem flüchtigen Anschauen nur eine einfache Serratur zu sehen glaubt. Diess mag der eine Grund dessen sein, warum die Abbildung nur einfach gesägte Blättchen zeigt; andererseits hat aber Kitaibel die wahre doppelte Serratur gewiss nicht in der Art der jetzigen Ehodologen von jener unter- schieden, welche jetzt halb-doppelte genannt wird, und welch letztere auch auf imsere Rosa reversa W. K. passt. Solche halb-doppelt gesägte Blättchen zeigt auch das von Host herstammende Exemplar der Rosa reversa-, imd eben solche hat nach Crepin auch die Rosa reversa des Willdenow'schen Herbars. Cre- pin beschreibt nämlich in Bull. Soc. roy. Belg. XI (1872) 145, die 9-* 108 Seiratur der Willdenow'scheu Bosa reversa folgendennassen: „Les dents foliares ue sont pas tres-composees-glanduleiises: chaque dents u'etant accompagnee oidinairement que de 1 ou 2 denticules acces- soires et meme certaines dents sont simples". Waldstein und Kitaibel schreiben ihren: Rosa reversa imter- seits flaumige Blättclien zu; aber manche unserer Exemplare zeigen auch unterseits kahle, nur am Hauptnerven etwas behaarte Blätt- chen. Daher der Widerspruch, welchen Crepin 1. c. p. 145 bei der Willdenow'scheu Rosa reversa hervorhebt: „Willdenow decrit les folioles comme etant glabres, mais elles out la cote et les nervures secondaires velues". Was die übrigen noch von Borbäs in seinen „Prim. monogr. Kos. pag. 544" hervorgehobenen Widersprüche anbelangt, nämlich: „foliola in icone haud „subsessilia" ... pedunculi non „hispidi", sepalorum „saepe unum alterumve hinc aut utrinque laci- niam angustissimam" non profert": so existiren jene gar nicht. Denn es sind die Blüthenstiele (pedunculi) an der Abbildung der R. reversa nicht nur an dem Blüthenaste mit rothen Strichen ver- .selien, welche die rothen Borstendrüsen darstellen wollen; sondern man sieht den Stiel der abgesondert abgebildeten Frucht besonders reichlich mit Drüsenborsten versehen. Die rothen Striche au den Blüthenstielen sind nur Eesultate einer flüchtigen, nachträglichen Handarbeit, und eben darum sind sie nur in einer Eile hingeworfen, ohne das Natürliche treu wieder zu geben. Die Blätter sind in der Abbildung meistens mit sehr kurzen Stielchen gezeichnet: der Ausdruck Kitaibel's „foliola subses- silia" passt aber auf dieselbe ganz und gar; und die Kelchzipfel zeigen an manchen Exemplaren des Herrn Pfarrers Km et' wirklich 1 — 2 Zähnchen. Es erhellt nun aus dieser Auseinandersetzung: 1. Dass man die von den Autoren Waldstein und Kitaibel gegebene Abbildung und Beschreibung der Rosa reversa nach den Exemplaren von der Selmeczer Gegend schön ausgleichen kann. 2. Dass die Serratur der Rosa reversa W. K. nicht jene echte doppelte ist, welche jetzt von den Rhodologen von halbdoppelten unterschieden wird; und 3. Indem die Rosa reversa W. K. nur einfach oder halb-dop- peltgesägte Bläitcheu besitzt, so hat sie Deseglise in seinem Cat. ]ais. p. 255 unrecht, zu den wahren doppeltgesägten „doublement deutees" genommen; und noch unrichtiger hat Borbäs in seinen Prim. monogr. Kos. p. 539 — 540 zweierlei Rosa reversa angenom- men, nämlich eine einfach gesägte oder die Waldstein-Kitaibel'sche; und eine doppeltgesägte, oder die den Exemplaren in Willdenow's und Link's Herbarien entsprechende. Kalocsa, 10. Februar 1883. 109 Vier neue Bromelien aus British Gruiana. Von J. G. Baker. Uebersetzt von Fr. Antoine aus „Trimen's Journal of Botany* 1882 p. 329. (Mit einer photolithographiscben Abbildung.) Während einer kürzlich iinternommenen Expedition nach der berühmten Kaieteur- Katarakte am Potaro-Flusse in British Guiana, erlangte Mr. Gr. S. Jenman, der energische Curator des botanischen Gartens zu Demerara, Exemplare von nachfolgenden Neuheiten. Obschon von den vielen höchst interessanten Pflanzen, manche kürzlich auch schon von Schomburgh, Appum und Im Thurm eingesammelt wurden, waren wieder Andere darunter, welche ganz neu gewesen sind. Die grosse strauchartige Bromeliacee war wohl schon im Jahre 1878 von Im Thurm aufgefunden, aber wie es so häufig geschieht, sind die Exemplare einer einzelnen Einsammlung oft nicht so com- plet, als dass man ihnen die gehörige systematische Einreibung zu geben vermag. I. Aeehmaen (Plroneava) brassicoides n. sp. Das Rhizom ist weitaus kriechend, erzeugt viele Knospen, wodurch die Pflanze sodann eine Masse bildet. Die Blätter sind hornartig, grün und beiderseits kahl. Die erweiterte Basis länglich, 6 Zoll lang und 3 — 4 Zoll breit. Die Lamina ist lanzettlich, über einen Fuss lang, in der Mitte 2*/, — 3 Zoll breit und verschmälert sich allmälig zu einer deltaförmigeu Spitze. Dan Rand besetzen kleine, genäherte, deltoidische Stacheln. Der Blüthenstiel ist l*/> Fuss lang und dringt durch sein unterstes, aufrechtstehendes, länglich nachenförmioes Blatt, welches über 6 Zoll lang und beiderseits von hochrother Färbung ist; die nächstfolgenden Blätter sind viel schmäler, oblong, stumpf und ziegeldachförmig; die oberen sind entfernter, lanzettförmig, dünner und blassroth gefärbt. Der freie obere Theil des Blüthenstieles ist gleich der Rachis der Rispe mit weisser Wolle bekleidet. Die Rispe ist 7-2 Fuss lang, mit zahlreichen kurzen, sitzenden ährenartigen Aesten, wovon jeder jedoch aus nicht mehr als 3 — 5 dichtstehendeu, vielreihigen Bliithen besteht. Die unterste Spica ist durch eiue blassrothe , lanzettliche, 2 — 3 Zoll lange Bractee unterstützt. Die nur einen Zoll langen Bracteen der oberen Aehren haben eine lange linealische Spitze. Die letzten lanzettförmigen, zugespitzten, an der Basis verbreiterten, weissflockigen, ^/\— 1 Zoll langen Bracteen umhüllen jede Blume. Das Ovariuni ist sehr klein. Die Sepala sind linealisch oblong, der Consistenz nach horn- artig, imbricat. am Rücken flockig, ^/g Zoll lang, stumpf, mit einer kleinen Langspitze versehen. Die Petalen sind gelb mit einem mit den Sepalen gleichlangen Nagel und einer oblongen, Vs ^o^l langen Lamina. Die Genitalien treten nicht vor. Die Staubfäden reichen bis zum Ende des Nagels des Blumenblattes und die längliche Anthere 110 wird Ys Zoll lang. Der Griffel ist mit den Fetalen von gleiclier Länge. Sie kommt nach Jenman in der Kaieteur-Savanne vor. Sie ist der westindischen Aechmea aquilegia Griseb. {Bromelia aquilegia Salisb. Parad, t. 40) nahe verwandt, welche wie Baker angibt von ihm in seiner Synopsis des Genus Aechmea (Journ. Bot. 1879 p. 132) unrichtig unter Aechynea bracteata citirt wurde, sie gehören aber wirklich zwei verschiedenen Sectionen an, da die Blumen bei Aech. aquilegia vielreihig und bei bracteata zweizeilig geordnet sind. Der Name brassicoides ist ihr desshalb gegeben worden, weil nach einer Angabe des Sammlers, der Bau der inneren Blätter mit der Bildung eines Kopfkohles viele Aehnlichkeit trägt. II. Aechmea (Hohenhergia) Jeninani n. sp. Die erweiterte Blattbasis ist länglich, beiderseits braun, starr, 8 — 9 Zoll lang, 3 — 4 Zoll breit. Die Lamina ist hornartig, grün und auf beiden Seiten kahl, lY'aFuss lang, an der Basis 2 Zoll breit, und verschmälert sich allmälig von der Mitte bis zum deltaförmigen, zugespitzten Ende. Der Band ist mit braunen hornartigen, hakigen Dornen besetzt, wovon die unteren 7« Zoll lang sind während die oberen allmälig kleiner werden. Die luflorescenz ist eine Kispe mit deltaförmigen, beinahe sitzenden, 3 — 4 Zoll langen und eben so breiten Aesten, durch grosse, trockenhäutige, lanzettförmige Bracteen unterstützt, welche nicht schön gefärbt sind; die Zweiglein sind hin und her gebogen, die oberen einfach, die unteren gabelförmig, kantig, aber dünn-schülferig und tragen in Zwischenräumen 5 — 6 aufsitzende, aufrecht-abstehende Blumen. Die Bracteen der Blü- then sind verflacht, kreisrund, nicht über Ye Zoll lang, mit einer kleinen Endspitze. Das Ovarium ist dreikantig -cylinderisch, Va Zoll lang, unbedeutend schülferig; die Sepalen sind lederartig, lan- zettlich deltaförmig, kürzer als das Ovarium, mit einer kleinen Lang- spitze versehen. Die Fetalen tragen an der Basis einen Nagel, der so lange ist als die Sepalen. Die Lamina derselben ist 7* Zoll lang. Sowohl Staubfäden als Griffel sind eingeschlossen. Jenman fand sie am Essequebo-Flusse in British Guiana. Sie ist der J.öcA. ptoy/iema nahestehend, welche Gaudichaud unter den Namen Pironneava platynema auf Tab. 64 seines Atlasses der Bonite abbildete. III. Brocchinia cordylinoides Baker. {Cordyline micrantha Baker in Gardener's Chronicle 1880. v. XIV p. 243.) Mit einer photolithographischen Abbildung aus Gardener's Chronicle. Ein einfacher Stamm, der die Höhe von 12 — 15Fuss erreicht, einen Durchmesser von 6 — 8 Zoll erlangt und unterhalb der Blatt- rosette mit dicht angehäuften Basaltheilen der abgestorbenen Blätter besetzt ist. Die Blätter stehen am Ende des Stammes in einer dichten Rosette, sie sind riemenförmig, 3 — 4 Fuss lang, starr, am Rande 111 wehrlos, stumpf an der Spitze und an beiden Seiten grün und unauf- fällig schülferig, in der Mitte messen sie 6 — 8 Zoll, au der Basis 9—10 Zoll in der Breite. Der 6—8 Fuss lange Blüthenstand bildet eine deltaförmige Rispe von ausgebreiteten, gestielten, reichlich zu- sammengesetzten AesteiL, wovon die centralen l'/o — 2 Fuss lang werden; und an der Basis von grossen, lanzettförmigen Bracteeu umgeben sind; die letzten Aestchen erscheinen fast ährenförraig, sind mit Blüthen locker besetzt und werden 2 — 5 Zoll lang. Die Blüthen stehen alle einzeln au sehr kurzen Stielen und sind durch kleine deltaförmige oder lanzettförmige Bracteen unterstützt. Die Blüthen sind mit dem deltaförmigen Ovarium Ve Zoll lang. Sowohl die Sepala als auch die Petala sind gelblich, */g Zoll lang von gleicher Länge und ähnlicher Textur. Das Ovarium ist länglich und blassgelb, letztere aber haben einen kreisförmigen Nagel und sind lebhaft gelb. Beide sind stumpf. Die Staubfäden sind etwas kürzer als die Fetalen mit kleineu, runden Antheren und verflachten Staubfäden, wovon die drei inneren bis zur Hälfte mit dem Nagel des Petalums verwachsen sind, die drei übrigen erheben sich aber unmittelbar von der Basis der Sepalen. Der Griffel ist ganz. Die Stygma klein, kopfförmig, spiralig gewunden. Die Samenkapseln sind dreieckig, 7* — '/s Zoll lang, durch die bleibenden, aufgewachseneu Fetalen und Sepalen gekrönt. Die Samen sind zahlreich, flach, '/g Zoll lang mit einem länglichen Samenkern und einem lanzettlichen, strohgelben Fortsatze zu beiden Enden. Jen man fand sie amPotaro-Flusse in derKaieteur-Savanne häufig Dickichte bildend, die oft viele Morien Landes bedeckten. Diese merk- würdige Pflanze entdeckte Im Thurm schon im Jahre 1878 und brachte eine photographische Ansicht nach Englaad, in welcher diese Pflanze als Hauptgegenstand vorkommt uud wovon sodann in Gar- dener's Chronicle (XIV p. 241) ein Holzschnitt gegeben wurde, welcher hier in einer photolithographischeu Reproduction beigegeben ist. Da keine Blätter vorhanden waren und die Blüthen bloss in der jungen Knospe vorlagen, so wendete sich Thiselton Dyer anJeuman mit dem Wunsche, zu versuchen diese Pflanze neuerdings einzusen- den, welcher Auftrag mit Erfolg ausgeführt wurde. Bentham identificirte sie sodann mit dem Genus Brocchinia, ein Genus, welches in England nur durch eine Beschreibung Schul- te s' d. j. (Roemer et Schultes Syst. Veg. VII. p. 1250) durch eine verschiedene Species {Brocchinia panicidata Schult, fil.) bekannt war und welche viel früher durch Martins in den Araracoara-Bergen gesammelt wurde. Sie zeigt sich als eine Bromeliacee, die unter den bis jetzt bekannten, am meisten den baumartigen Charakter annimmt, da sie darin die Tracht einer Cordyline oder Fourcroya darstellt. Es ist übrigens sehr merkwürdig, "dass Jen man noch eine dritte Art entdeckte, deren Tracht vollkommen mit jeuer einer Tillandsia oder Catopsis zusammenfällt. Was die Ortsverhältuisse, an welcher diese Pflanze wächst, an- betrifft, so ist anzufügen, dass die Kaieteur- Wasserfälle au der Höhe 112 der SavauuG nach ihrer Grösse, Umfang und der Schönheit der Sce- nerie den prachtvollsten der Welt beigezählt werden dürfen. Durch das äusserst freundliche Entgegeukoramen Dr. Master's hin ich in die Lage versetzt worden, eine Copie der Abbildung aus Gardener's Chronicle hier mittheilen zu können. lY. BroccMuia reducta n. sp. Eine stengellose, terrestre Bromeliacee. Die Blattrosette be- steht aus ganz wenigen, aufrecht bleibenden Blättern, die sich rings- um eines über das andere und um den Blüthenstiel falten; sie sind rinnenförmig, kahl l'/o Euss lang, in der Mitte 2 Zoll breit, stumpf, ohne jede 'Randbewehrung, Der Blüthenstiel wird ein Paar Euss lang, ist schlank, rund mit einigen kleinen, eirunden, angedrückten, sich verjüngenden Blättern besetzt. Die Inflorescenz ist eine 8—12 Zoll lange, lockere, rhomboidale Rispe mit wenigen, aufrecht-abste- henden, fast ährenartig gestellten ZAveigen, die entweder einfach, oder die untersten manchmal gabelförmio- sind. Die Zweigchen sind behaart, der zur Blüthe gehörige Theil nicht mehr als 3 — 4 Zoll (?) lang; die Blumen stehen alle einzeln; die Bracteen sind eiförmig und klein. Die Blüthen nur Ve ^^11 lang. Die Sepala und Petala siud beiläufig so lange, als das länglich-cylinderische , haarige Ova- rium. Die Sepala sind länglich und die Petala kreisförmig. Die Staubfäden und der Griffel ist wie in den übrigen Arten. Die Samen- kapsel ist unbekannt. Diese Art wurde von Jenman in der Kaieteur-Savanne entdeckt. Floristische Notizen. Von Dr. Ferd. Pax. Im Juli des vergangenen Jahres unternahm ich in Gemeinschaft mit meinem Ereunde Paul Eicinus eine botanische Excursiou nach der Hohen Tatra. Obwohl es uns bei diesem Besuche des jetzt viel bereisten Gebirges nur darum zu thun war, die Elora des Gebietes näher kennen zu lernen, gelang es uns doch, eine Art als für die Hohe Tatra neu nachzuweisen — Hieraciwm stygiuim üechtr. Somit verlieren die Sudeten eine ihrer endemischen Arten, welche wir nun mehr als sudetisch-karpathisch werden aufzufassen haben, um so mehr als wir uns der Avohl sicheren Hoffnung hingeben können, dass auch in anderen Theilen der karpathischen Gebirge, von denen einzelne Züge einen gewissen Eormenreichthum an Alpestria zu besitzen scheinen, diese Art aufgefunden werden wird. Die Eorm der Tatra weicht in verschiedener Beziehung von der Pflanze der Ostsudeten (Glatzer Schneeberg, Hochgesenke) ab, schliesst sich dagegen eng an die Eormen der Babia-Göra an. 113 Wir sammelten Hieraclmn stiigium nur im kleinen Kolilbach- tliale, also am Südabhange des Gebirges, am häufigsten zwisclien Kosa (Roza menhäz) imd Rainerliütte, nicht mehr bei 1550 M. Ein- zeln auch im Podnplaskithale. Ferner konnten wir für Hieradmn cernuum Fr. eine Anzahl Standorte notiren. Namentlich häufig fanden wir es unterhalb des Drechselhäuschens, wo es Wichura ') entdeckte, ferner im Kupfer- schächtenthale, im kleinen Kohlbach thale, Felka- und Podnplaski- thale, überall durchschnittlich um 1400 M. Auch im Gömörer Co- mitate wurde es von uns einzeln am Popöva - Berge beobachtet in Gesellschaft von praealtum Vill., welches daselbst auch Bastarte mit P'dosella bildete. Interessant dürften noch folgende Standortsangaben sein: Geimi incUnatum Schi. {)nontaiuimy<.ruiiuon. Eiu Plan des botauisclien Gartens, sowie o-ut ausf^^efülirte Illustrationen bilden erwünschte Beilagen des vorliegenden Aufsatzes. R. V. V. Janka: Pliimba^iiieae et Brassiceae europaeae. Sep.-Abdr. aus Ter- m^sz. Füz. VI. pars I— II. 1882, 20 Seiten, gr. 8. Was seiner Zeit an dieser Stelle von des Verfassers „Violae europaeae'' angedeutet wurde, trifft leider auch diesen mit vieler Mühe zusammengestellten Bestimmungsschlüssel. Wir können in demselben nur trockene, in lateinischer Sprache verfasste Tabellen erblicken, in welcher die Synonymie bloss in äusserst spärlicher, ganz unzuläng- licher Weise benützt, die area geographica, welche wohl als ein äusserst wichtiges Charaktermerkmal der einzelnen Pflanzen bei der Erkennung und Bestimmung vielseitig zu verwenden gewesen wäre, ganz vernachlässigt wird. In wie weit die Vollständigkeit in den Ta- bellen angestrebt wurde, mag am besten durch Folgendes beleuchtet werden. — Wer sich mit europäischer Flora zu beschäftigen hat, zieht gewiss, das wenn auch nicht fehlerfreie, so doch wichtige Werk Nyman's Conspectus florae Europao zu Rathe. Vergleicht man nun z. B. die Anzahl der daselbst von GinioUmon aufgezählten Arten mit der des Janka'schen ßestimmungsschlüssels, so finden wir im erst- gfinannteu Werke 9, bei letzterem nur 6 Arten (wovon eine neu auf- gestellt wird) und suchen vergebens nach Ooniolbnon elatum, specio- aurn, graminifoUum Boiss., Q-. serbicvm Vis. nicht nur unter Gonio- llmon sondern umsonst auch unter den anderen Gattungen der Plumbagineen. In Berücksichtigung dieser Mängel scheint auch das Ver- dienst zu verschwinden , welches sich der Verfasser in seiner wie gesagt mühevollen Arbeit durch Aufklärung einiger Bestimmungen und auch Neubenennungen verschafft, die obgleich bekauntermassen stets schätzenswerthe Beiträge, dennoch unberücksichtigt iu den Tabellen, denen die Grundlage zur allgemeinen Beuützbarkeit fehlt, gleichsam begraben bleiben dürften. — Vielleicht dürfte es im Interesse des durch die Tabellen beabsichtigten, guten Zweckes an dieser Stelle erlaubt sein , auf die praktiscli augelegten , den wissenschaftlichen Anforderungen strenge entsprechi'uden Bestimmungstabellen der euro- päischen Coleopteren von E. Rcitter und L. Gauglbauer hinzu- weisen, welche in den Schriften der k. k. zoolog.-botau. Gesellschaft in Wien erscheinen und sich einer ausgedehnten Benützung erfreuen. Beck. A. Hartinger. Atlas der Alpenflora. Heft XIII— XV (ä 14 Taieln) und Textheft von Dr. K. W. v. Dalla-Torre. Indem wir betreffs des Inhaltes des dem Atlasse beigegebenen Textheftes auf die in Nr. 2 d. J. dieser Zeitschrift gegebene, kurze Be- sprechung verweisen, erwähnen wir, dass die neue Serie von 42 Tafein sich in Bezug auf ihre Ausführuiigsweise und auch nach dem wissen- schaftlichen Werthe streng an die bereits ausgegebenen Abbildungen auschliesset. Wenn auch" die Mehrzahl derselben keinen Anspruch auf sprechende Naturwahrheit erheben kann, so ist doch dem An- fänger das Mittel geboten, sich über die auffälligsten, grossblumigen 130 oder in Tracht ausgezeicliueten Alpeupflauzeu in kurzer Zeit Aufldärnng zu scliaft'eu, indem er, sagen wir mit Zuversicht, nicht das Textbuch mit dem Schleppwerke den Bestimmungsschlüsseln, sondern wohl stets die Bilder zuerst ergreifen wird, um im Durchblättern derselben über eine Aufmerksamkeit erregende Blüthenpflanze Auskunft zu erhalten, die ihm freilich bei klein- oder spelzenblüthiger, grasartiger Pflanze verweigert bleibt. — Um das Bild der Pflanze vom malerischen Standpunkte aus nicht beeinträchtigt zu sehen, wurde auf Kosten einer scharfen vor allem dem Botaniker wichtigen Detaillirung der Blütheu eine schwarze Contourirung unterlassen. Mag diess auch nicht als Vorwurf gelten, so sollte man demgremäss doch voraussetzen, dass die Darstellung normal entwickelter Pflanzen als ein zur Erkennung nach der Tracht nothwendiges Erforderuiss strenge zur Durchführung gelangt sei. Ein Blick auf die Tafeln belehrt uns in anderer Weise. Gerade in dem Mangel eines solchen Erfordernisses in der Wahl der abgebildeten Pflanzen liegt der Erkläruugsgrund, dass die Mehrzahl der Abbildungen, die gewiss ohne Erhöhung der darauf verwendeten Mühe in getreuer Lebenswahrheit herzustellen gewesen wären, den wünschenswerthen Grad einer guten Abbildung nicht erreichen kann. Wir treffen statt normal entwickelten Pflanzen so viele krüppelhafte, namentlich aber in der Darstellung ihrer unteren Theile merkwürdig verunstaltete Gewächse, dass die Botaniker den Ausdruck „curiosa" nicht mit Unrecht auf solche Pflanzen verwenden könnten. In Folge dieses Umstandes, dessen Beseitigung durch Aus wähl von gut entwickelten Exemplaren leicht durchzuführen wäre, ist z. B. Galamintha alpina (379), Betonica Alopecuras (383), Androsace ohtusifolia (393) kaum zu erkennen; Arabis pumila mit abstehenden Schoten und dunkel- grünen Kelchen ist selbst dem erfahrenen Botaniker unkenntlich; Salix retusa (433) mag vielleicht das linksseitige ^ Exemplar sein, rechts erblicken wir die schönste Salix Jacquiniana Rost. Beck, Borbäs Vincenz v., A li.sztes berkenye alakjai. (Die Formen der Sorbus Aria) in ,.Füldmiv. Erdek.-^ 1882, p. 520—521. Die häufigeren Formen der auch als Zierstrauch empfehlens- werthen Sorbus Aria sind folgende: a) ohtusifolia (Spach), Adels- berg, Nanos, Ostre ad Ende, Kamenjäk, Szilevacsa, Badäny bei Osta- ria, Auwinkel, auch scheint S. meridionalis Strobl (non Guss.!) von den Nebroden hieher zu gehören; — b) aeutifolia DC, (Kesmärk), Kienberg bei Borostyänkö; bei letzterer sind die Seitennerven der Blätter der Triebe wenig und ähnlich jenen der S. graeca\ — c) edidis Willd., Wenz., also mit essbaren') Früchten (wie jene der Ofner Exemplare überhaupt und der S. graeca) bei Adelsberg, Monte Maggiore bei Velauczka, Fuzine, Zakalj, Recina. — Auch S. hdlo- jocensis Gndr. exsicc! gehört hieher; — d) semiincisa Borb."^) Term. ') Nach Neilr. Niederöst. FI. wären die Früchte kaum geniessbar! ^j Foliis lateovato - subrotundis (in circuitu). acutis, inciso-serratis, serra- turis sat magnis, triangularibus, utrinque argute et crebre serratis, eas S. ter- ■minalis quodam mxlo referentibus. 131 tud. Közl. 1879, p. 34 (Buda, Visegräd); — e) laniferal^eYn. (Kiek, Vratuik, Visocicaü); — f) graeca Lodd. (Treskoväc), Liolier sclieiut S. meridionalis Giiss. zu gehören. — Am meisten weicht S. inter- media Schult. (Dürrenstein bei Körmöc, Velebit) von S. Ana ab durch den dünneren Filz und die weiter von einander abstehenden Seitennerven der mehr von der Basis an eingeschnittenen Blätter (fol. lobulat.) und durch kleinere Früchte. Bor b äs. Vierhapper Friedr. Das Ibmer- und Waid-.lloos in Oberösterreich und Salzburj?. Scp.-Abdr. aus XII. Jahresb. des Ver. f. Naturkunde zu Linz. Eine botanische Skizze nennt der Verf. seine Schrift, und that- sächlich ist sie ein reizend gehaltenes Landschaftsbild, wobei jedoch die Darstellung der floristischen Beschaffenheit des gegebenen Terrains strenge gewahrt bleibt. Dieses Terrain begreift die theils in Ober- österreich in südwestlicher Eichtuug von Mattighofen gelegenen , zwar vorwiegend aus Moorgrüuden, theilweise aber auch aus Wald- und Hügelland bestehenden Umgebungen des kleiuen Heeretingsees und des umfangreicheren Seeleitnersees (Beide in 428 M. Seehöhe). Das Ibmermoos ist der östliche, das Waidmoos der westliche, zum Theil bereits nach Salzburg gehörige Antheil einer ausgedehnten Fläche von über 1200 Hektaren. Beide weichen durch charakteri- stische Verschiedenheiten wesentlich von einander ab. Das Ibmer- moos ist ein Wiesenraoor, das Waidmoos ein echtes Hochmoor. Von den botanischen Seltenheiten, die jener interessante Landstrich beherbergt, verdienen vor Allem Beachtung; Carex Heieonastes (der einzige bisher bekannte Standort in Oberösterreich), C chordorrhiza ; Rhinchospora alba und/wsca; JPotamogeton gra)nineus und trichoides ; Alisma parnassifoUum (im Aussterben); Calla palustris; Orehis Traunsteineri Saut. ; Sturmia LoeseUi ; Piatanthera chlorantha ; Iris sihirica; JBetula humilis; Salix aurito X, repens Wim. und S. repens X. argentea Sm.; Aconitum variegatum; Drosera obovata und intermedia. Leider droht allen diesen Herrlichkeiten durch die all- mälig fortschreitende Entsumpfung jener Gründe ein baldiger Untergang, Moritz Pfihoda. Abhandlung des Thüringischen bot. Vereines „Irmischia" zu Soudershansen. I. und n. Heft 1882. Diese zwei Hefte enthalten: L Flora des Herzogthums Gotha, einschliesslich der preussischen Enclave Wandersieben — Mühlberg, sowie der gothaischen Enclaven Nazza, Volkenrode und Wernings- hausen. Eine systematische Aufzählung der in diesem Pflanzengebiete wildwachsenden und häufig cultivirten Pflanzen, nebst Angabe ihrer Staudorte. Von A. Georges. IL Beiträge zur Moosflora der vorderen Thüringer Mulde. Von G. Oertel. Die ersterwähnte Aufzählung enthält 1128 Species (Phanerogamen, Equisetaceen, Lycopodiaceen und Farne). In Oertel's Beiträgen zur Moosflora werden zuerst 313 Arten aufgeführt, deren Standorte möglichst präcisirt sind; dann folgt eine systemat.-statistische Uebersicht der Laubmoose, gegliedert nach ihrem 132 Vorkommen in 2 verscliiedeneu Kegioueu des Gebietes: 1. Eegiou der niedrigsten Flussthäler mit ihren angrenzenden Auen (250 — 500' Meersshölie). 2. Region der Hügellandschaft und Vorberge (500 — 1500' M. H.). ^ M. Prihoda. Correspondenz. Mühlau, am 26 Februar 1883. Zur Berichtigung meiner neulichen Correspondenz Seite 101. Die rosablühende Potentilla ist nicht P. Fragariastrum, sondern P. micrantha, und die grösserblüthigen fleischfarbenen mit zum Theil mehrgezweigtem und daher auch mehrsaftigem Rhizom ein Bastard zwischen P. micrantha und P. Fragariastrum, wie mein Freund, Herr Prof. P. Gremblich 0. S. F. mir gezeigt hat. Evers. Pola, am 3. März 1883. In meinem Aufsatze in Nr. 3 der Oest. bot. Zeitschr. kommen zwei Fehler vor, um deren Berichtigung ich ersuche. Auf Seite 83 soll es statt Tetragonololms uliginosus heissen Tetrag. siliquosus Roth, und auf Seite 84 Zeile 5 statt ,und vorläufig als phylloclada''\ und vorläufig als var. phyllodada. Heute erst ist mir in den Nachträgen zur Fl. V. Fiume von Hirc der Passus: ^Asplenium viride Huds. wird sonderbarer Weise in der Fl. v. Fiume nur für den Monte Maggiore und Mt. Berloznik angegeben und ist doch auf Mauern und Felsen im ganzen Gebiete gemein" aufgefallen. Was Hirc für Asplenium viride hält, weiss ich nicht, thatsächlich kommt aber dieser Farn in der näheren Umgebung von Fiume gar nicht und auf dem Monte Maggiore nur sehr selten vor. K. Untchj. Linz, am 6. März 1883. Die Wiesen um Linz sind seit 23. Februar mit Galanthus nivalis, die Auen an der Traun seit 28. Februar mit Leucojum vernum wie besäet. P>aphnae Mezereum blüht seit 2. März. Am 3. März färbte Tussilago Farfara die Haltestelle Windegg gelb, während die Leithen bei Baugimayr und die Puckinger Leithen reichliche Mengen von Hepatica triloha boten. Am Fusse der letztei'en erglänzten am 4. März viele Galtha palustis, an einem Bächlein bei Berg blühte Primula elatior, an der Traun eine Ficaria ranunculoides. Auf den Pleschinger Höhen ist Anemone Pulsatilla zum Oefifnen der Blüthe bereit. Staare sind seit 19. Februar um Linz, Franz Strobl. Budapest, am 12. März 1883. Freund Freyn erwähnt in seiner Fl. v. Südistr. OrcA«« Jfor/o nicht, sondern die hier als vicarireude Species erscheinende O. picta Lois. Ich gebe zu, dass in der Gegend des Österreich-ungarischen Litorale die südlicheren Formen der O. Moria etwas von den nördlichen 133 abweichen, und zu O. picta hinneigen, es ist aber sicher, dass bei Pola neben der O. picta , im Kaiscrwalde auch solche Exemplare der O. Morlo L. vorkommen (leg. K. Uutchj), welche der grösseren Blüthen, dichteren Trauben , der ganzen Tracht und des nicht verkürzten Labellum wegen noch zu O. Morio, nicht aber zu O. picta zuzurechnen sind. Es wäre sehr erwünscht nach frischen Exemplaren und nach deren Blüthen die Formen der O. Ilorio bestimmter zu trennen, wie z. B. bei O. laxiflora Lam. '). Einige Formen, die auch in unserer Gegend nicht fehlen, verlangen schon diese neue Bearbeitung, z. B. die Exemplare von Plavischevica, die ich für var. Caucasica K. Koch halten muss. Auch bei Gren. und Godr. Fl. Franc. III. 286 werden die Bracteen der O. Morio anders beschrieben, als diese auf unsere Formen gut passen möchten („bractees . . . presque ob- tuses"). — Auch Bromus madritensis L., Asplenium acutum Bory (Foiba leg. Untchj), A. Adiantnm nir/ritm var. obtusum (Kit.) (cnfr. Horb. ZBV. 1875 p. 787) und Poly podium vulgare var. acutum Wallr, kommen sicher bei Pola vor. — Jenes Thalictrmn elatum, welches ich im Eiseuburger Comitate sammelte, stimmt nach meiner Meinung besser mit dem Jacquin'schen Typus überein, als Th. elatum Koch von Fiume; bei letzterem sind die Aeste gefurcht („rami profunde sulcati"), während diese Furchen bei der Eisenburger Pflanze mehr oder minder verschwinden, auch ist der ganze Habitus bei letzterer ein anderer; die Blätter sind grösser und entsprechen mehr der Abbildung v. Jacquin als jene des Th. elatum Koch, darum bezeichnete ich es als \a.Y.litorale in meinem Herbare. — Erysimum odor.\. dentatum Üe. bot. Zeitschr. 1882 390 ist = E. camiolicum Doli. Malva nicaensis ibid. ist, wenn ich mich gut erinnere nur M. rotundifoUa L. Scorzonera hispanica Oest. botan. Zeitschr. 1883, p. 84, ist glasti- folia. v. Bor b äs. Kalksburg, am 16. Miirz 18S3. An Veilchen erhielt ich heuer bereits zwei kleine Probesendun- gen. Die eine aus Ragusa von H. Wilhelm Zay. Sie enthielt Viola austriaca Kerner und V. alba Bess. v. violacea Wiesb. (= V. scoto- phylla Jord. p. p.). Die andere von H, Grafen L. Crenneville aus Abbazia bei Volosca in Istrien. Diese enthielt nur Viola alba v. violacea. Auffallend sind die zwei Thatsachen, dass einerseits Vioala odorata au beiden Orten zu fehlen scheint, andererseits Viola alba weder bei Ragusa noch bei Abbazia weissblühend vorkommt. Wiesbaur S. J. Eom, am 13. März 1883. Seit Februar hat die Vegetation nur geringe Fortschritte gemacht, in Folge der ungünstigen Witterung vom 2. — 4. d. M. wehten kalte NNO.- und Nordwinde-, seit einer Woche (7.) ist das Wetter sehr unbeständig mit häufigem Regen und selbst Schneefall, und einer 'j Botan. Centralbl. 1882. XH. p. 384. 134 Diirchsclinittstemperatur von -[- 3" C. — Von neuen Erscheinungen der Flora vom 24. Eebruar am Testaccio : Bunias JErucago, Tordylium Apulum, Mhaqadiolus stellatus, jRumex hucephaloplioyms. — Gleich- zeitig waren Uhnus campestris, Rhamnus Alatenms (beide häufig) in Blüthe, Samhucus nigra mit Knospen die ersten Blätter. — Am 1. März, Crataegus Oxyacantha in Blüthe. — Bei Fiumicino (am Meere): Trkhonema RolUi. — Am 4. März bei Bravetta (röm. Camp.) : Erica arborea, Viola odorata, V. collina, die letzten Grocus, im Ge- hüsche; BeUevalia roniana, Si/mphitum tuberosum, Ajuga reptans, Musca.ri racemosum, Equisetum Telmateia, Luzula campestris, Myo~ sotis hispida auf Weideplätzen. — Viburnum Tinus an Strassen- rändern, Gheiranthus Cheiri auf alten Mauern in der Stadt, derzeit in Blüthe. Dr. So IIa. Personalnotizen. — Dr. H. E. Göppert erhielt für seine Verdienste um die Paläontologie von der Koyal geological Society in London die grosse Murchison- Medaille nebst Honorar. Dessen grosses Werk über die Bernsteinflora (64 Seiten in Grossquart mit 16 Tafeln) hat so eben die Presse verlassen. — ßobert Liudsay ist zum Curator des botanischen Gartens in Edinburgh ernannt worden. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelaugt: Von Herrn Scheppig mit Pflan- zen aus Preussen. — Von Herrn Hirc mit Pflanzen aus Croatieu. — Von Herrn Karo mit Pfl. aus Polen. Sendungen sind abgegangen au die Herren: Matz, Dr. Kau- scher, Schamhach, Krebs. Winkler, Kesselmayer. Vorräthig: (B.) = Böhmen, (Bd.) = Baden, (Br.) = Berlin, (Cr.) = Croatien, (F.) = Frankreich, (I.) = Istrien, (M.) = Mäh- reu, (Mk.) = Mecklenburg, (NOe.) = Niederösterreich, (OOe.) = Oberösterreich, (P.) = Polen, (Pm.) = Pommern, (ßp.) =: ßhein- provinzen. (Sh.) = Siebenbürgen, (Sl.) = Schlesien, (Ss.) = Sachsen, (Sz.) = Schweiz, (T.) = Tü'ol, (ü.) = Ungarn. Hierochloa borealis (Br., SL), Himantoglossum hircinnm (Bd.), viride (Bd., NOe., OOe.), Hippocrepis comosa (U.), unisiliquosa (L), Hippophae rhamnoides (OOe.), Hippuris vulgaris (M.), Holcus la- natus (OOe., IT.), mollis (SL), Holosteum tnnbellaium (Sl., T.), Ho- mogyne alpina (OOe.), discolor (OOe.), silvestris (Steiermark), Hör- 135 deum distichon (IT.), maritinivm (I.), murimim (M.), Zeocriton (B.), Hottonia palustris (Pm.), Humvlus Lupidus (U.), Hutchüisia alpina (NOe,, OOe.), brevicaidis (T.), petraea (NOe., T., U.), Hydrilla ver- ticillata (Posen), Hypericum elodes (Westfalen), hirsuhim (Ss.), hnmi- fusuin (OOe.), montanum (B., U.), perforatuni (OOe., P.), vmbellatum (Sb.), Hypochoeris glahra (M.), maeulata (M., SL), unißora (ü.), Hyssopus officinalis (NOe), Jasione Carioni (F.), montana (U.), Jbe- ris amara (Rp.), divaricata (I.), intermedia (ßp-), Impatiens NoU- tangere (OOe.), patnjiflora (Br., OOe.), Inida Britanica (NOe., U.), Conyza (ü.), cordata (ü.), ensifolia (Gr., NOe., U.), germ,anica (M., ü.), hybrida (NOe.), Oculus Christi (ü.), salicina (M.), squarrosa (Gr.), /r«s arenaria (U.), graminea (ü.), humilis (Sb.), pumila (NOe., ü.), Isopyrum thalictroides (M., U.), Juncus arnassensis (F.), bufonius (B., NOe., SL), />w/. f. exaltata (ü.), castaneus (Norweoen), fiUformis (B.), Gerardi (Mk., U.), Jacquini (Sz.), maritimus (Pm.), silvaticus (B.), sphaerocarp'us (NOe., ü.), squarrosti^ (B., P., Sl.), supinus (B.), Tenageia (Br., Mk., Brabant), tenuis (Ss.), trifidus (Sz., tJ.), triglu- mis (ÖOe.), idiginosvs (Mk.), Juniperus comtnunis (Br., U.), Oxyce- drus (Gr.), Sahina (Sz.), Jurinea m.ollis (NOe.), Kernera saxatilis (OOe.), Kochia arenaria (M., NOe., IT.), scoparia (U.), sedoides (ü.), Koeleria cristata (OOe., Sl., U.), Lactuca muralis (F.), perennis (Nassau), saligna (M., Thüringen), Scariola (M., U.), stricta (NOe.), Lamium alhum (NOe., ü.), incisiim (Pm.), maculattmi (SL), purpu- reum (SL), Lappa nebulosa (F.), tomentosa (SL), Larix europaea (OOe.), Lasiagrostis Calamagrostis (Sz.), Lathyrus Apliaca (Bd., Lothringen), montanus (B.), mon^. var. tenidfolius (Br.), Nissolia (Bd.), pratensis (OOe.), silvestris (B., IJ.), tuberosus (F.), Lavathera thu- ringiaca (NOe., U.), Ledtim palustre (Schweden), Leersia oryzoides (Br., Mk.), Lemna arrhiza (Br.), minor (U.), pulyrrhiza (NOe., IT.), trisulca (Br., OOe., SL, ü.), Leontodon hastilis (SL), incanus (OOe.). Obige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. Inserate. Auguste Burle, Kue Villars Nr. 7 in Gap, Dep. des Hautes-Alpes in Frankreich — bietet Freunden der Botanik hiermit Pflanzen aus der Umgegend von Gap, so wie aus den Hautes-Alpes und anderen Gegenden zum Kauf an, und wird Botanikern, welche von diesem Anerbieten Gebrauch zu machen gesonnen sind, auf Verlangen gegen den Herbst dieses Jahres ein Verzeichniss der ihm bis dahin zu Gebote stehenden Pflanzen nebst genauerer Angabe des Preises je nach den besonderen Gegen- den, woher sie stammen (Pflanzen aus den H. Alpes die Cent, ä 25 Franc.) zur beliebigen Auswahl einsenden. 136 Institut für Mikroskopie. E. Tlium^ Leipzig, Teichstr. 3, empfiehlt seine Präparate, Instrumente und Utensilien zu massigen Preisen. Heichlialtiger Katalog auf Verlangen zugesandt. Im Verlage von C. A. Schwetschke & Sohn (M. Bruhn) in Braun- scliweig" ist soeben erschienen und durch jede Buchhandlung zu beziehen: H ilfsbuch. zur Ausführung Mikroskopischer Untersucliungen im botanisclien Laboratorium. Von Wilhelm Behrens. Mit 2 Tafeln und 132 Abbildungen in Holzschnitt. Preis M. 12, geb. M. 13.20. Das angekündigte Werk ist für den Tisch des praktischen Mikroskopikcrs auf botanischem Gebiete bestimmt. Es führt kurz alle gebräuchlichen Präpai'a- tionsmetliodcn vor und behandelt ausserdem eingehend die „Botanische Mi- kroskopie*'. Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Soeben erschien: Beiträge zur Kenntniss der* Orchideen von Heinrich Gustav Reichenbach Fil. Dritter Band. Drittes Heft. Tafel CCXXI— CCXXX; Text Bogen 7—8. 4. Geh. 9 M. Eine neue Lieferung dieses berühmten, für Botaniker und alle Freunde der Pflanzenkunde sowie für Bibliotheken höchst wichtigen Werks. Der erste und zweite Band, jeder 50 halbcolorirte und 50 schwarze Tafeln nebst Text enthaltend, liegen vollständig vor. Preis des Bandes 80 M. Redacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von C Gerold's Sohn. C. Uebwreutei'sclie Buchdruckerei (M. Salzer) in ''iVien. Ocsterreicliische Botanische ZeitscMft Die österreichische y'—x Exemplare botanische Zeitschrift v JlT^fypiin die frei durch die Post be- erscheint 53 zogen werden sollen, sind den Ersten jeden Monats. blos bei der Redaction Man prSnumerirtauf selbe ^^^ (IV. Bez., Mühlgnsse Kr. i) mit 8 tl. Ost. W. r% 1 •! ■ n ^ •! ^^ prlnumeriren. ,anÄuH."^;^^r .it BotaHik URcl Botanikep. ^^J^J^r^^^ ♦ fl. ö'st. W. QS R. Mark} _.,ir-»_ Pränumeration halbjährig. -«'ir-»— ^^ Gerold's Sohn Inserate _._ _, in Wien, die ganze Petitzeile Tff = 5 sowie alle übrigen 15 kr. Ost. W. *^ ^^' Buchhandlungen. XXXIII. Jahrgang. WIEN. Mai 1S83. INHALT: Ranuncuhts granatensis. Von Dr. Celak o vsky. — Inula hybrirla. Von Dr. Beck. — Zur Flora von Galizien. Von BJ ocki. — Rosa reversa. Von Keller.— Rhodographisches. Von Dr. Borbäs. — Zur Flora von Meran. Von Dr. Entleutuer. — Hölzer-Ausstellung in Triest. Von Dr. Solla. — Flora des Etna. Von Strobl. — Literaturberichte. — Oorrespondenz: Von Dr. Sim- kovics. Strobl, Dr. Solla. —Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. - Bo- tauischer Tauschverein. — Inserate. lieber Ranuncnius gi'anniensis Boiss. Von Dr. Lad. Celakovsky. In meinem Prodr. d. Fl. von Böhmen habe ich als B. tube- rosum Lap. (Tausch) eine der böhmischen Flora allerdings fremde, jedoch von Tausch im Herb, bohemic. als auf der Kaiserwiese im Prager Baumgarten gewachsen unter diesem Namen ausgegebene Art beschrieben, mit dem Zusätze, dass sie vermuthlich mit Grassamen dahin gelangt sein mag. Späteres Nachsuchen im Baumgarten blieb aber erfolglos. Ich fügte die Bemerkung hinzu: „diese merkwürdige Pflanze stimmt vollkommen mit dem M. tuberosus des Sternberg'schen Herbars überein, welchen Graf Sternberg ohne Zweifel aus fran- zösischen Samen cultivirt hatte. Nach Standort und Beschreibung scheint auch der Wiener R. tuberosus Schur dieselbe Art zu sein. Auch R. Frieseanus Jord. (nach Neilreich = R. Steveni Andrz.), beiZemanske Podhradi(Nemes-Podhragy) in Nord-Ungarn von Holuby gesammelt, würdeich für identisch halten, gäben nicht Jordan und Neil reich den Schnabel als sehr kurz (wie bei acris) an". Ich muss dazu bemerken, dass an den ungarischen Exemplaren von Holuby, die damals allein im Museumsherbare den R. Steveni Andrz. repräsentirten, noch keine Früchte angesetzt waren. Ferner sei noch hinzugefügt, dass das Exemplar des „22. tuberosus'^ aus Sternberg 's Herbar auf dem Umschlagbogen mit der von PresI herrührenden Aufschrift versehen ist: „ciiltus in horto Breziuensi Uu«tejr. bot»n. Zeitschrift. 5. Haft 1883. H 138 1822". Brezina bei Eaduitz war der Wohnsitz des Grafen Caspar Sternberg, woselbst sich der berühmte Forscher einen botanischen Garten angelegt hatte. Unter welchem Namen Stern berg selbst die Pflanze cultivirte, ist daraus nicht ersichtlich; die Bestimmung dürfte ebenso wie die Handschrift von Presl herrühren. Tausch hat sich dann, wie es scheint, nach Presl gerichtet. Von der Kich- tigkeit der Bestimmung war ich schon damals nur halb überzeugt, desshalb setzte ich der Sicherheit wegen Tausch als Autor mit zum Namen der angeblich böhmischen Pflanze; doch fehlten mir damals alle Behelfe zur weiteren Orientirung. Als ich später das Tausch'sche Exemplar Herrn Ingen. Freyn, dem monographischen Bearbeiter der Gattung Ecmunculus zeigte, erklärte mir derselbe, es gehöre gewiss nicht zum B. tuherosus Lap., wohl aber zum Formenkreise des B. Steveni, dessen Fruchtschnäbel beträchtlich variiren. Von der Richtigkeit der ersteren Erklärung überzeugte ich mich natürlich sofort selbst, nachdem mir in letzter Zeit der echte B. tuherosus Lap., von Borde re gesammelt, zum Vergleiche vorlag. Voriges Jahr nun erhielt ich endlich auch den echten B. Steveni Andrz. (wozu ich mit Freyn unbedenklich die Jordan'schen „Arten" B. Frieseanus, Boraeanus und vulgatus ziehe) aus Böhmen und zwar von Wittingau (von Prof. Krizek aufge- fundeu) , wo er auf einer Wiese nahe der Stadt, vermuthlich wie auch in Schlesien und anderswo mit Grassamen eingeführt, ziemlich zahlreich wachsen soll. Diess veranlasste mich, das Verhältniss des B. Steveni zum B. tuherosus Tausch von neuem zu untersuchen. Der Unterschied in den Früchten und deren Schnäbeln erschien mir doch zu erheblich und dazu ergaben sich noch andere habituelle Verschiedenheiten, so dass ich bemüht war, noch irgend ein anderes wichtigeres und prägnantes Merkmal zum Unterschiede der beiden Formen aufzufinden. Ein solches fand ich denn auch in den Staub- fäden. Die Staubfäden des B. Steveni sind vollkommen kahl, die des B. tuherosus Presl und Tausch erwiesen sich als im unteren Theile dichtbehaart. Es erschien dieses Merkmal im Vorhinein als werth- voll in einer Gattung, in welcher die Behaarung oder Kahlheit des Blüthenbodens systematisch so wichtig ist , und deutete im Verein mit den Früchten und Fruchtschnäbeln auf zwei wohl zu trennende Arten hin. Nun war es aber um so fraglicher, wohin mit dem B. tuherosus Tausch , nachdem er weder zum B. Steveni Andrz. noch zum B. tuherosus Lap. gehörte. Bei weiterem Nachforschen im Her- barium fiel mir die Aehnlichkeit unseres B. tuherosus Tausch mit dem B. granatcnsis Boiss., der mir von Huter Porta und Rigo 1879 in der Sierra Nevada als B. Steveni ß. granatensis gesammelt nunmehr vorliegt, auf und ein näherer Vergleich ergab zur Evidenz, dass diese beiden Pflanzen in der That identisch sind. Der B. granatensis besitzt dieselben im unteren Theile dicht behaarten Staubfäden und dieselben Früchte und Fruchtschnäbel; die Früchtchen sind nämlich grösser als bei jedem B. Steveni , der 130 breite schwertförmige , gerade oder wenig gekrümmte Sclmabel ist ^/, — -'/j so lang als die Achäne selbst, wälireud er beim R. Steveui nur den 6. oder 4. Theil des Fruchtgehäuses beträgt. Das Frucht- köpfchen erscheint durch die grösseren, zusammengedrückten , von einander abstehenden Früchtchen auffallend squarros und lässt sich im entwickelten Zustand nicht so leicht und gut beim Pressen zusammen- drücken wir beim M. Steveni. Der M. granatensis ist ferner robuster, die Blattscheiden der Grundblätter an der Basis aufgetrieben , die jungen Triebe des Ehizoms ungemein zottig-rauhhaarig, die Behaa- rung überhaupt sehr steif, fast borstig, auf der Unterseite der Blätter bei der wilden Pflanze übrigens viel dichter als bei der Gartenpflanze, seidig-glänzend. Die Blätter sind sehr derb, fast lederartig, beim R. Steveni viel weicher und dünner. Schon Boissier hebt in seiner Diagnose (Diagnos. Orient. IL 1854), die ich in Freyn's Sammlung von Excerpten nachlesen konnte, die grossen Fruchtschnäbel, die er als halb so lang als das Samen- gehäuse angibt, zum Unterschiede vom R. Steveni, Boraeanus und Frieseanus hervor. Dass die Pflanze von Huter Porta und Rigo als R. granatensis richtig bestimmt ist, davon überzeugte ich mich noch weiter durch Einsicht in die reichhaltige Sammlung von F r e y n, die mir der Besitzer freundlichst gestattete. Die Revision seines grossen Packs von Ranunculus Steveni, die ich mit ihm gemeinschaftlich vor- nahm, bestätigte nicht nur die im Museumsherbar zuvor gemachten Beobachtungen und die Haltbarkeit der oben angegebenen Unterschiede beider Arten, sondern sie ergab auch noch das interessante Resultat, dass der R. granatensis auch in mehreren anderen botanischen Gärten Oesterreichs unter verschiedenen falschen Benennungen cultivirt wird. Er findet sich im Prager botanischen Garten als R. adimcus (Gr. Godr.) und als R. serbicus (Vis. et Panc.), ferner im botanischen Garten zu Innsbruck (als R. Steveni Andrz.) , auch im Wiener bo- tanischen Garten theils unbestimmt , theils mit der Bezeichnung R. aureus (Schleich.). Die Art, welcheBoissier erst im J. 1854 als R. gra- natensis aufstellte, war also schon 1822 vom Grafen Sternberg in Brezina cultivirt, und ohne Zweifel stammen auch die Exemplare anderer botan. Gärten aus älterer Zeit, wofür die Verschiedenheit und Unsicherheit in ihrer Namengebung spricht, da sich annehmen lässt, dass die Art den Namen granatensis wenigstens theil weise in den Gärten führen würde, wenn sie erst nach 1854 in die Gärten gekommen wäre. Es lässt sich vermuthen, dass auch in anderen älteren Gärten, namentlich auch Deutschlands , dieselbe Erfahrung gemacht werden würde, wenn man dem Gegenstande seine Aufmerksamkeit zuwenden würde. Es bleibt keine andere Annahme, ganz positiv für Brezina, als dass die Art ursprünglich durch spanische Samen oder Setzlinge in die Gärten gekommen ist, ohne feste Bestimmung oder vielleicht gleich anfangs als R. tuherosus Lap. Hätte Tausch die Verschieden- heit dieser Pflanze vom R. tuherosus Lap. erkannt, so würde er wohl, wie er häufig pfleote, auf die Gartenpflanze eine neue Art ge- ll * 140 gründet haben, welche dann unter den Arien mit dem Zusatz „pa- tria ignota" paradirt hätte. Nach diesen Befunden glaube ich auch nicht mehr , dass der jB. tuberosus Tausch jemals im Prager Baumgarten verwildert war, da Tausch, wie die Kritik einzelner seiner Angaben gezeigt hat und was mir überdiess von competenter Seite positiv versichert wurde, zu seinen auf spontanes Vorkommen lautenden Scheden im Herbar. bohemicum dann und wann die Belege dem Prager botanischen Garten entlehnt hat, daher seine Angaben nicht durchaus verlässlich sind und ich jenes Lob , welches ich in der Einleitung zum Prodr. Fl. Bohem. den Angaben des Tausch bona fida gespendet habe, nun- mehr einschränken muss. Das Merkmal der behaarten Staubfäden sichert nunmehr dem R. granatensis den Eang einer Species neben R. Steveni, was bisher recht problematisch geworden war. Nyman's Conspectus führt ihn neben dem R. Steveni (der Name silvaticus Thuill. ist doch wohl noch zu zweifelhaft , als dass man ihn hier vorsetzen könnte) als kleine Art, d. h. als Rasse des R. acer auf, was sicher ungerecht- fertigt ist. Das'egen hat Preyn im Prodr. Fl. Hispan. den R. gra- natensis o'eradezu als Synonym zum R. Steveni gesetzt, eine Ansicht, die der Bestimmung des Innsbrucker Gartens entspricht , von deren Unrichtigkeit sich aber H. Freyn nunmehr auch überzeugt hat. Freyn hat, wie seine Diagnose es indirect bezeugt, die grossen Schnäbel des R. granatensis nicht übersehen , allein er hielt sie für nicht wichtig d. h. constant genug, was sehr zu entschuldigen ist , wenn man die Variabilität der Früchte beim R. Steveni, auf welche nebst der verschiedenen Zertheilung der Blätter von Jordan so manche schwache Art gegründet worden ist, im Auge behält. Die Breite der Blattabschnitte und die Tiefe der Zertheilung variirt beim R. Steveni wie bei anderen Arten, so dass sich kaum besondere Varietäten darauf gründen lassen. Nach den Früchten könnte man zwei extreme Varietäten unterscheiden, welche jedoch, wie das Material des Freyn'schen Herbars mir gezeigt hat, auch nicht immer scharf zu trennen sind. Ich führe sie als var. rectirostris und var. curvirostris auf, ohne in eine unfruchtbare Untersuchung einzu- gehen, ob und welche Jordan'sche „Arten" zu der einen oder anderen Varietät gehören. Bei der var. rectirostris ist der Schnabel ziemlich schmal, gerade, nur an der Spitze gekrümmt, mehr und öfter voll- kommen der Mitte des Früchtchens aufgesetzt. So verhält sich der R. Steveni aus Siebenbürgen von Csatö gesammelt , dessen Frücht- chen überdiess kleiner sind als gewöhnlich. Bei der var. curvirostris ist der Schnabel am Grunde sehr breit, dann rasch verschmälert und auswärts gekrümmt, mehr dem Innern Rande des Früchtchens genähert, die Früchtchen grösser als bei der erwähnten siebenbürgischen Pflanze. Dahin gehört die Pflanze von Wittingau, zum Theil auch die Wiener und den Früchten nach der R. Boraeanus, den Grenier aus Samen von Boreau gezogen und dem böhm. Museum miteretheilt hat. 141 Ich bemerke nur noch, dass Kern er einen analogen Unterschied in den Friichtschnäbeln von R. platanifolius L. und B. acomtifoUus L. typicus nachgewiesen hat. Ueber Inula hyhritta Baumgarten. Von Dr. Günther Beck. In der Jännernummer des „Magyar növeny lapok" (1883) be- merkt Herr Dr. Simkovics, dass die Imda hybrida Baumg. nicht mit der gleichnamigen Pflanze Koch's identisch sei, somit keinen Bastart von /. germanica und I. ensifolia, sondern eine Hybride zwischen letzterer und der /, aspera Poir. darstelle, welcher Inula transsylvanica Schur (/. germanica X squarrosa Kern.) und I. Va- liensis Tauscher als Synonyme beizufügen wären. Er stützt seine Ansicht zum Theile auf Baumgarten's Herbar, theils auf Exemplare der niederösterreichischen (Koch'schen) Pflanze, die von mir am Leo- poldsberge bei Wien gesammelt, in Kerner's Flora exsicc. austr.- huug, unter Nr. 245 ausgegeben wurden. In wieweit nun diese Ansicht gerechtfertigt sei, möge mir in folgenden Zeilen darzulegen erlaubt sein. Trotzdem ich in meiner monographischen Bearbeitung der euro- päischen Luda-kxiQn (Denkschr. der k. Akad. d. Wiss. Wien XLIV, p. 313—314) bemerkte, dass I. hybrida eine Pflanze mit sehr ver- änderlicher Tracht darstelle, und dass es unmöglich sei, deren Formen descriptiv auseinanderzuhalten, meint Simkovics in der Baumgarten'- schen Pflanze Verschiedenheiten aufgefunden zu haben, die vorerst ihre Abtrennung von der österreichischen Pflanze rechtfertigen sollen, weiters aber den Vorwurf anbahnen, ich hätte in meiner Bearbeitung der Alante unter /. hybrida Baumg. verschiedene Arten vermengt. — Inwieweit diess der Fall, mögen folgende Zeilen aufklären. Nach Simkovics (p. 6) unterscheidet sich /. hybrida Baumg. von /. hybrida Koch (non Baimag.) : „anthodiis in ramis longioribus, crassioribus laxe corymbosis, — appendice phyllorum involucri mani- festo, majore, basi plerumque constricto neque sensim in apiculum rotundato abeunte". Auf das erste Merkmal kann man nach meinen in freier Natur an I. hybrida (Koch) gemachten Beobachtungen gar kein Gewicht legen. Auf sonnigem, trockenem und steinigem Boden erhält sie eine steife, starre Tracht und kurze, doldeutraubige Aeste mit fast sitzenden Köpfchen (sie Baumgartner „floribus corymbosis"), wächst die Pflanze aber zwischen Gebüsch, höheren Kräutern, überhaupt mehr an schattigen Orten, so wird ihre Tracht schlaffer, die Aeste wachsen ungleich, werden länger und lockerer, gerade wie man es an /. ensifolia, germanica, salicina oder anderen Alanten leicht bc- 142 obachten kann. Die Trennung solcher Localformen wird auch dem geübtesten Botaniker nicht gelingen, da sich, wie überhaupt bei den Inula-Arten, ausserordentlich viele Mittelstufen in der Ausbildung der Blüthenstaude vorfinden, und je nach dem Beginne der Dolden- traube und nach der Länge der Blüthenäste auch habituelle Ver- schiedenheiten daran knüpfen, die als Artunterschiede verwendet, eine Begrenzung in dieser Gattung lächerlich machen würden, denn man findet kaum zwei Exemplare eines reichblüthigen Alantes, die einen in allen Merkmalen übereinstimmenden Blüthenstand aufzu- weisen hätten. Will man aber als Vertreter der Ansichten eines im schlechten Sinne bekannten Lyoner Botanikers gelten, so steht es frei, obgenannte Merkmale zur Trennung von Pflanzenformen zu verwenden. Die blattartigen, dreieckig-eiförmigen Anhängsel der Köpfchen- schuppen sind nach Simkovics an der siebenbürger Pflanze im Vergleiche zur österreichischen deutlich ausgeprägt, grösser, am Grunde öfters eingeschnürt, nicht allmälig in ein Spitzchen zuge- rundet. Vergleicht man hiemit die Beschreibung Bauragarteu's (Enum. III, pag. 132), so findet man daselbst einen Widerspruch, denn er sagt 1. c. : „Anthodii squamae apice mucrone brevissimo obtuso fuscoque terminatae, priori (/. ensifoUa) duplo brevioribus". — Bedenkt man weiters, dass I. ensifoUa lanzettliche oder spatelige, i. e. im unteren Theile etwas eingeschnürte, längere, I. germanica kurzeiförmige Anhängsel der Deckschuppen besitzt, so ist es vor Allem klar, dass deren Bastarte Verschiedenheiten in der Gestalt ihrer Hüllschuppenanhängsel zeigen werden, welche sich in dem Umfange obgenannter Formen bewegen und einer genauen Beschrei- bung auch insoferne Schwierigkeiten bieten werden, als wie bekannt die Hüllschuppen der Compositen aus den obersten Stengelblättern sich allmälig unter Umwandlung ihrer Gestaltungsverhältnisse heran- bilden. Versuchen wir diese Verhältnisse bei der Koch'schen /. Ixy- brida möglichst genau zu schildern, so sehen wir unter dem Köpf- chen 2 — 4 dicht unter dasselbe gerückte (von mir „squamae exteriores", von Baumgarten „bracteae" benannte) blattähnliche, lanzettliche, spitze Deckschuppen, denen sich sodann dicht gedrängte, am Grunde etwas fleischige, mit einem deutlichen aber kurzen, dreieckig-eiför- migen, selten etwas verlängert lanzettlichen, öfters unter dem Grunde (wie bei /. ensifoUa) verengten Blattspitzchen versehene Schuppen anschliessen, welche sodann unter allmäliger Verkürzung der grünen Spitzchen in trockenhäutige Schuppen übergehen. Man sucht somit bei einem Vergleiche der Hüllschuppen zwischen der siebenbürgischen und österreichischen Pflanze vergebens nach einem Unterschiede, und wenn man die mittleren Hüllschuppen zur Beschreibung wählt, bei welchen die kurzen Anhängsel wie bei I. ensifoUa öfters röthlichbraun anlaufen und ein sehr kleines öfters zurückgebogenes Spitzchen be- sitzen, das der Beobachtung leicht entgehen kann, so wird man wohl zugeben, dass deren Gestalt auch mit der Beschreibung Bauragar- teu's wohl im Einklänge steht. 143 Wenn ich auch Origiualexeiuplare aus Baumgarteu's Haud Dicht zu sehen Gelegenheit hatte, so kann ich doch aus der von Simkovics nach denselben entworfenen Beschreibung der echten I. hyhrida Baumg. meine Meinung nicht beeinflusst, noch weniger geändert sehen, nämlich die, dass L hyhrida Baumg. einen Bastart zwischen /. ensifolia und /. germanica darstelle. Nach Simkovics unterscheidet sich /. hyhrida Baumg. von /. Vrahelyiana Kern., salicina L. und /. aspera Poir. und selbst- verständlich auch von der grossblüthigen /. ensifolia L. durch: „an- thodiis evidenter minoribus". Es fragt sich, wäre diess möglich, wenn die siebeubürgische Pflanze nach der Ansicht von Simkovics eine Hybride aus /. aspera Poir. und /. ensifolia L. sein soll, wo sich doch diese beiden Arten durch Grossblumigkeit auszeichnen, und alle Bastarte in der Gattung Imda die strengste Mittelstellung einnehmen? Wenn ich die Inulae hreviligidaiae (/. vulgaris [Lam.] und I. bifrons L.) als wohl mit Kecht unbetheiligte Arten ausschliesse, so gibt es in Siebenbürgen nur eine kleinblüthige Imda aus der Section Euinula Duby {Buhonium D C), das ist Imda germanica L., und nur deren Bastarte können sich durch verhältnissmässig kleine Köpfchen auszeichnen. Da nun Simkovics die I. hyhrida Baumg. in die Section Bubonmm stellt und /. ensifolia L. als einen Theil der Stamm- eltern bezeichnet, sich auch in der Blattform keines Unterschiedes gegenüber der österreichischen Pflanze bewiisst ist, so scheint der Schluss gerechtfertigt, dass I. hyhrida Baumg. einen Bastart zwischen I. germanica und I. ensifolia darstelle, mit der gleichnamigen Pflanze in Koch's "Synopsis identisch und von mir richtig als solche erkannt worden sei. Bekräftigt sehe ich diess noch insofern, als Simkovics die /, Valiensis Tauscher (Simkovics schreibt Vaaliensis, ich fand erstere Schreibweise auf Tauscher's Exsiccateu) zu /. hyhrida Baumg. zieht. Ich habe zahlreiche Exemplare aus Tauscher's Hand ge- sehen und stellte sie nach sorgfältiger Untersuchung, woraus, die Identität der Pflanze mit der Koch'schen J. hyhrida hervorging, zu deren Synonymen. Dass nun auch I. transsylvanica Schur ( Z coixlato X germa- nica Schur, 1. germanicaXsqtcarrosa Kern.) vollständig als Syno- nym zu I. hyhrida Baumg. gehören soll, wie es Simkovics meint, kann nicht richtig sein. Nach Schur's Exsiccaten mag es immerhin einige Geltung haben, denn die auch von anderer Seite vielfach aus- gesprochene Ansicht, dass Schur seine eigenen Arten und Varie- täten nicht mehr kannte und Exemplare verschiedener Pflanzen unter einer gemeinschaftlichen Etiquette versendete oder zusammenlegte, hat zu vielfache Bestätigung gefunden. Der Name I. transsylvanica wurde von Schur zuerst in seiner Enum. Flor. Transsylv. p. 312 (1866) für eine Pflanze gegeben, die am Grunde herzförmig ver- breiterte Stengelblätter besitzt, und welche schon in den Vorhand- 144 hingen des siebenbürgischen Vereines 1859, pag. 64 nach seinem eigenen Zeugnisse als I. cordato X germanica bezeichnet wurde. Schur's Pflanze hat somit mit der /. hyhrida Baumg. nichts zu thun, denn hätte letztere mit herzförmig erweitertem Grunde sitzende Blätter, so würde dessen Simkovics, der doch im Allgemeinen als scharfsichtiger Botaniker bekannt ist, gewiss als Unterscheidungs- merkmal gegenüber der österreichischen /. hyhrida erwähnt haben Ein Beitrag zur Flora Galiziens und der Bukowina. Von Br. Blocki. (Fortsetzung.) Santalaceae. Thesium montanum Ehrh. In Kutty (Jarolim in Dr. Weiss' Herbar). Aristolochieae, Aristolochia Clematitis L. An steinigen Uferabhängen des Dniester- und Seretflusses, besonders an buschigen Stellen, stellenweise. Sinköw, KoJodröbka, Okopy, Bilcze. Valerianeae. Valeriana angustifolia Tausch. Auf Holzschlägen, besonders auf Kalk- boden. Holosko, Szczerzec, Podmanasterz. — polygama Bess. {V. dioica L. var. simplicifolia Keichb.). Auf nassen Wiesen in der Umgebung von Lemberg gemein. — tr^ipteris L. Butywla, selten. Dipsaceae. Knautia silvatica Duby. Lichte Waldstellen in den Stryjer Karpaten, massenhaft, neben Petasites officinalis, Doronieum austriacum und Senecio Fuchsii. Compositae. JEupatormtn cannahinum L. var. indivisum Neilr. Sinköw im Walde (Hank.). Cygany. Stenactis bellidiflora k. By. Germaköwka, Niemiröw (Tyn.), Holosko, Starzyska. Bellis perennis L. Die im westlichen und nördlichen Theile Grali- ziens so häufige Pflanze kommt in Südostpodolien nur an ein- zelnen Stellen vor, und stellenweise fehlt sie gänzlich. Ich habe sie in Podolien nur in Szuparka und Sinköw beobachtet. Linosyris vulgaris Less. Auf grasigen Kalktriften in Podolien, selten. GrzymaJöw (Wilk.), Sinköw, Kotodröbka. 145 Invla, Helenmm L. In feuchten Gebüschen. KoJodröbka. Sinköw, Sniatyu, Myszkowice. — germanica L. Buschige Kalkabhänge der Seret- und Dniester- ufer. Manasterek (nuv an einer Stelle), Sinköw und Kolodröbka (zahlreich). — ensifolia L. Mit der vorigen in Koiodröbka. — hybrida Baumg. (/. germanico X ensifolia). Unter den Stamm- eltern in Kolodröbka ziemlich zahlreich. — Neüreicliii Gr. Beck (/. salicino X ensifolia). Vide Kern er, Schedae ad Fl. exs. austro-huugar. p. 91. In zwei Exemplaren unter den Stammeltern am linken Seretufer zwischen Mana- sterek und Holihrady, neben Inula germanica, Hieracium viro- sum, Crepis rigida, Asparagus tenuifoUns, Lithospermum piir- pureo-coeruleum, Calamintha silvatica, Dianthas Rehmanni etc. — hirta L. Auf Holzschlägen, lichten Waldstellen und buschigen Kalkhügeln in Podolien, stellenweise. Hliboka (Stelz er), Sin- köw (Hank.), Wierzchniakowce. — Com/za D C. Buschige Kalkhügel, sehr selten. Olejöw bei Kolo- mea (Wielow), Bilcze. Telekia speciosa Baumg. Mikolajöw, Brodki (Tyn.). Rudbeckia laciniata L. Verwildert in Kudawka (bei Bircza) und Lu- bience (bei Skole). Am letztgenannten Standorte wächst sie neben Centaurea austriaca, Pulmonaria inollissima und Ranun- ctdus Steveni. Oalinsoga parvißora Cav. Verwildert nächst dem Eisenbahnhof in Kolomea. Anthemis tinctoria L. Skwarzawa bei ZöJkiew (Olesk), Strychance (Hod.), Mielnica. Tanacetum Waldsteinii Schultz ßip. mit der Var. ramosum Ilse et Fritze (Zool.-bot. Ges. XX, 489). Schattige Waldstelleu in den Stryjer Karpaten bei Skole nicht selten. Carpesium cernuum L. Im Weissbuchenwalde bei Muszkatöwka (Po- dolien), zahlreich. Kalkboden. Filago minima Fr. Dürre Sandstellen in Lancut (Tyn.) und Szkto. Arnica montana L. Auf dem Berge Humelka zwischen Kossöw und Kutty (Jarolim) und auf der Wiese neben dem Forsthause in Butywla, Doronicum austriacmn Jacq. In Wäldern bei Demnia und Butywla, massenhaft. In Kossöw (Jarol.). Senecio palustris DC. Katyszcze (Tyn.). — campestris DC. Makutra (Tyn.). — aurantiacus D C. {Gineraria aur. Hoppe). Auf dem Holzschlag in Jaryna zwischen Janöw und Szkl'o, neben Dracocephalum Ruyschianum, Lihanotis montana, Dianthus Segvieri etc. — silvaticus L. Brylince (Wilk.), Pieniaki (Tyn.). — ahrotanifol'us L. var. monocephalus {S. carpaticus Herb.). Am Krywah (exs. Schauer). 146 Senecio erucaefolius L. var. tenulfolms Jacq. (als Art). Zwischen Ge- büsch auf trockenen Stellen, selten. Im Samborer Bezirk (Tyn.), Krechöw (Tyn.), Kotodröbka, Muszkatöwka. — Fuchsii Grmel. In Wäldern der Stryjer Karpaten, massenhaft. — fluviatilis Wallr. An buschigen Flussufern stellenweise häutig. Mi§dzygörze bei Brody (Tyn.), Bilcze, Okopy, Zabl'otöw. — Doria L. An Flussufern in Podolien, selten. Bilcze, Zieliiice. S. 'wnhrosus Turczyiiski (Sprawozd. komis. fizyogr.) aus Bilcze ist eben diese Art, aber nicht S. umhrosus W. Kit. Echinops sphaerocephahis L. Auf Hügeln, an Zäunen und Wald- rändern in Podolien, nicht selten. Zielince, Sinköw, Kozaczyzna, Okopy. Bilcze. — commutatus Jur. Au ähnlichen Standorten wie die vorige Art, aber weit seltener. Bilcze, Cygany. Centaurea austriaca Willd. (0. phiygia L. suec. non Koch). Vide Kern er, Vegetatiousverh., pag. 264. An Waldrändern, Wald- wiesen und Holzschlägen. In Brody und Pieniaki (exs. Tyn.); im Stryjer Bezirk bis tief in die Karpaten, massenhaft; in Ho- l'osko und Zubrza (bei Lemberg), sporadisch. In Südostpodolien fehlt diese Art gänzlich und wird hier durch C. stenolepis ver- treten, von welcher sie schon vor der Blüthe durch die steif- haarige, dichte, weisse Bekleidung des Stengels leicht zu unter- scheiden ist. — stenolepis A. Keruer in Vegetsverh. p. 268 (0. phrygia Knapp p. p., Eehmann, Slendzihski; 0. pseiidophrygia mihi in „Rosliny Bilcza i Cygan", non C. A. Meyer). An Holzschlägen und Wald- rändern in Südostpodolien gemein und stellenweise massenhaft, Eosochacz (Tyn.), Bilcze, Merlawa, Cygany, Lanowce, Iwanköw, Winiatyiice, Sinköw, Hleszczawa bei Tarnopol. — Bezüglich der Farbe der Anthodialschuppenanhängsel ist diese Art sehr ver- änderlich, und es kommen Uebergänge von der hellbraunen bis zur fast schwarzbraunen Farbe vor. — montana L. In Bauerngärten in Korostöw als Zierpflanze cul- tivirt. — axillaris W. Sinköw (Hank.). — Marschalliana Spr. In grasigen Gypstrichtern auf dem Felde „Dzwiuiaczka" in Bilcze, neben Dianthus capitatus DC, Tha- lictrum uncinnatmn ßehm., Viola ambigua W. K., Veronica in- cana L., Hyacinthus leucophaeus Stev. etc. massenhaft. — Orientalis L. An grasigen Kalkabhängen des Dniesterufers in Kotodröbka, massenhaft. Carduus Personata Jacq. Auf Wiesen, an Waldbächen und Wald- rändern der Stryjer Karpaten in Korostöw, Huta, Butywla, Demnia. Cirsium spathulatum Gaud. (Kerner). Eosochacz (Tyn.). — palustre Scop. Sinköw, Kotodröbka (Hank.). — canum M. B. Längs der Eisonbahnstrecke im nassen Graben zwi- schen Öniatyn und Nepolokoutz. 147 Clrsium Erislthales Scop. In einer Fichtencultur in Tarasöw (beiBöbrka) und in Demnia im Walde. Lappa macrosperma Wällr. {L. intermedia Reichb., L. nertiorosa Körn.). Holzschlä.o-e in Cygany und Bilcze; am erstgenannten Standorte ziemlich zahlreich in Gesellschaft der L. major, mi- nor und tomentosa. Diese Pflanze ist weder eine Uebergangs- form zwischen L. minor und L. major, wie Herr Knapp meint, noch irgend ein Bastart, sondern eine ausgezeichnete Species, die sich durch scharf ausgeprägte, in der Cultur unveränder- liche Merkmale (ich habe sie aus Samen gezogen) von beiden genannten Arten auf den ersten Blick leicht unterscheiden lässt. — L. interiiiedia Schur aus Siebenbürgen ist nach eingesehenen Exemplaren in S.' Herbar identisch mit L. tomentosa La,m. (!!). Aposeris foetida Less. Schattige Wälder in Hol'osko, Kleparöw, Stry- chaiice. Tragopogon pratensis L. var. minor Fiek (Fl. von Schles, p. 250). Einzeln mit der Cliundform auf Holzschlagwiesen in Holosko. — Trag. prat. kommt in Siidostpodolien nicht vor. — Orientalis L. Auf Holzschlägen, trockenen Wiesen und grasigen, steinigen Hügeln in Podolien, nicht selten. Bilcze, Cygany, Wierzchniakowce, Sinköw, Kolodröbka, JLauowce, Holihrady. Die Angaben der deutschen Autoren bezüglich der Hüllschuppen- länge bei T. Orientalis laufen auseinander. NachWimmer sind die Hüllschuppen so lang als die Biüthen und nach Fiek län- ger als dieselben, während an der podolischen Pflanze die Hüll- schuppen stets kürzer sind als die Biüthen. Das beste und cha- rakteristischeste Unterscheidungsmerkmal zwischen T. orientalis und T. prat. liegt in der Schnabellänge und Textur der Achänen. Scorzonera humilis L. Auf Wiesen. Hliboka (Stelzer), Bartatöw. Sonchus paluster L. Sumpfige Waldschlucht am Dniesterufer in Sinköw. Lactuca saligna L. Am Fuss des steilen Dniesterufers iu Sinköw (Hank.). Crepis foetida L. Skwarzawa (Olesk.). — setosa Hall. til. Bei Przemysl (ülen.). — praemorsa Tausch. In Holzschlägen. Czerepkoutz (Stelz.). Stry- chaiice (Hod.), Holosko, Podmanasterz. — pannonica Jacq. (0. rigida W. K.). Auf trockenen Kalktriiteu in Südostpodolien sehr selten. Nur in Manasterek und Wierzch- niakowce; an beiden Orten in Gesellschaft des Hieraeium viro- sum Pall. (Fortss-lzung folgt.) 148 Zur Rosa reversa W. K. Von J. B. Keller. Aus all dem was bis jetzt über R. reversa W. et K. geschrieben worden scheint es bestätigt: dass die höchst überraschende Existenz eines lebenden (!) Exemplars der authentischen reversa Kitaibels so viel wie unbekannt ist ! Dank der strengen Aufsicht und sorgsamen Pflege des Herrn k. k. Hofgärtners Maly, befindet sich dieses ünicum in dem unter seiner vortreiflichen Leitung stehenden Garten der Flora austriaca im oberen Belvedere, so, dass sich die werthvoUe Entdeckung des Herrn Pfarrers Kmet nunmehr mit dem lebenden Strauche Kitai- bels wird vergleichen lassen. Ich bin daher in der Lage, die von Herrn Simkovics in der öst. bot. Zeit. pag. 106, 1883 aufgestellten Pragepunkte und Bedenken : „Schade aber, dass es (das Hosfsche im Herbar Sr. Eminenz des Cardinais Dr. v. Haynald befindliche Exemplar) der Standortsangabe entbehrt, also einen weiteren Auf- schluss ebenfalls nicht geben kann" etc dahin zu beantwor- ten : dass dieses Hosfsche Herbarexemplar nur von diesem lebenden Originale Kitaibels stammen konnte da nur diese Pflanze sich im Host'schen Garten befand und weil die von Borbäs in Primit. (pag. 544 sub exemplar Hostii) gegebene Beschreibung auch gröss- tentheils auf diese Pflanze passt ! Ich bemerke : 1. Dass anAesten und Zweigen die grösseren pfriemlichen Stacheln zumeist ganz fehlen. Die Bewehrung derselben besteht aus den roth- braunen dichten nach abwärts gerichteten kurzen steifen Drüsenborsten. 2. Dass die Serratia* an einzelnen Blättchen absolut keine au anderen u. zw. der grösseren Zahl theils gespaltene drüsenlose, theils an der Basis der Blättchen in Drüsen endigende 1 — 2 Zähnchen zeigt (= Exempl. Hostii in Borb, 1. c. p. 544). Zweige derselben mit durchaus einfacher Serratm', wie solche Borbäs bei der W. et K.'scheu nach der Abbildung angenommenen und bei den 1. c. p. 539 und 546 als a/issi- dens Borb. beschriebenen und aufgestellten Formen angibt — besitze ich von dieser lebenden und authentischen Pflanze keine! Die in der öst. bot. Zeit. Nr. 4. 1883 pag. 107 von Herrn Simkovics gege- bene Deutung der Serratur trifft also in der That mit der lebenden Pflanze des Autors überein! nur scheint mir die Bezeichnung : „scharf und kleingesägt" bei der „etwas derberen Cou- sistenz" der Kmet'schen Pflanze betreff" Form der Sägezähne mög- licherweise abweichend. 3. Sind die Blättchen auf der ganzen Unter- fläche von langen anliegenden Haaren schwach beflaurat, später kahl werdend bis auf den dichter behaart bleibenden mit feinen Stieldrüsen spärlich besetzten Mittelnerv ; ihre Form ist elliptisch bei 18 Mm. Länge ca. 10 Mm. breit. 4. Blüthenstiele sehr dünn und lang, unter 7 nur 1 bloss 14 Mm.; die übrigen alle von 18 bis 25 Mm., im Durchschnitto daher von ca. 22 Mm. Länge ; Receptakel verhältuiss- mässiG^ klein oder fast kleiu, ellip.soidisch oder verk. ei-ellipsoidisch ca 6 Mm. lang. 5. Die Sepalen sind die bezeichueiid sclimaleu der Ab- bildung aussen zumeist der ganzen Länge nach drüsig in der Blüthe ganz herabgeschlagen , gleich nach der Blüthe aber abstehend und späterdie verhältnissmässig kleinen Receptakel krönend ca. 13 — 14 Mm. lang ; hie und da einzelne im oberen Drittel mit 1 Paar fadenför- migen Fiederchen ausgestattet. 6. Fetalen gross, bei 27 Mm. Länge ca. 17 Mm. breit länglich-verkehrteiförmig tief ausgerandet! Ei- nige Merkmale, die ich weniger als entsprechend hervorgehoben finde, sind also : die Bewehrung, die auffallend ausgerandeten und grossen Fetalen, die kurzen Sepalen — allein auch diese Merkmale sind nicht beständig nach meinen Exsicc. von derselben Fflanze! daher, und in Erwä2;ung dessen , dass individuelle Abweichungen überhaupt oft, bei den Rosen aber schon ganz sicher und vielfach auftreten, es sehr wahrscheinlich erscheint, dass auch die im Willdenow'schen und Sadler'schen Herbare befindlichen spärlichen Essiccata von derselben authentischen aber anderwärts etwa in Fest cultivirten, daher zum Theile local modificirten Exemplaren abstammen! Vorbehaltlich der späteren Confrontirung dieser Kmet'schen Rose — weicht also die letzte von der Wiener Type Kitaibels nur individuell in den derberen kahleren Blättchen, deren Zahl, (die Wr. Fflanze zeigt an Aesten und Blüthenzweigen nur 5 — 7 Blättchen) ab (ob auch in der Länge der Fedunkeln, in der Grösse der Blüthe — ? ist ?). Wien, 10. April 1883. Rhodo- und Bathographisohe Kleinigkeiten. Von Dr. Vinc. v. Borbäs. Ueber Rosa reversa W. Kit. existiren bekanntlich verschiedene Meinungen; Koch Synops. sucht die schwarzfrüchtige Mätraer Rose sogar auf dem Monte Slavnik! Um die Frage dieser Rose zu lösen, suchte ich sie in der Mätra, aber ohne Erfolg, untersuchte ich wiederholt die Exemplare, die man für authentische halten kann; aber aus unvollständigem oder sogar widersprechendem Materiale und Beschreibungen konnte ich freilich in meinen „Frimit. Monogr. Ro- sarum" nichts Vollständiges geben; dass ich jedoch dadurch das Stu- dium Simkovics' (Oe. B. Z. 1883, p. 105—108) erleichtert habe, wird er vielleicht nicht läugnen. Mir blieben aber über R. reversa^ die ich der schwarzen Frucht wegen zu den Fimpinellifoliis rechnen musste, auch noch nach Simk.' Mittheilungen gewisse Zweifel übrig, denn die Früchte sind bei W. Kit. schwarz gezeichnet, an der Basis nicht verschmälert, sondern breit-eiförmig, „atrorubra", „fructibus nigris" 150 (Koch), au den Exemplaren Kmet's') aber oran^'erotli'^), an bei- den Enden gut verschmälert, ganz wie bei R. alpina. Ein zwischen den Alpinis und Pimpiuellifoliis so wichtiges Merkmal, wie hier die Fruchtfarbe, welche auch Koch als Unterscheidungsmerk- mal zwischen R. gentüis und R. reversa benützte, kann man nicht, wie Simk, will, hier verschweigen. Wird doch Jemand in der Mätra eine R. reversa mit schwarzen Früchten finden, so wird man dann die rothfrüchtige „i2. reversa'''' von Selmecz sicher zu R. gentüis var, subsimpleos Borb. stellen, oder aber wird diese rothfrüchtige „i2. reversa^'' einen neuen Namen bekommen. Uebrigens, dass R. reversa auch in der Umgebung von Sel- meczbänya zu suchen ist, vermuthete ich noch viel eher bei der Be- arbeitung meiner „Monogr. Kosar.", denn Herr Simk. konnte hier p. 529 bei R. al^nna var. adenosepala Borh. Folgendes lesen: trunco sterili aciculis reversis etc. Diese Exemplare aber von dem Para- dicsomhegy hatten keine Blüthe von demselben Stocke, so dass ich sie näher nicht bestimmen konnte; dass sie aber zu „JS. reversa''' gehören können, bezweifle ich jetzt nicht mehr. Dass zwischen der Beschreibung und Abbildung der R. reversa Widersprüche sind, bekennt auch Simk. p. 107, jedoch nicht in so vielen Punkten, wie ich sie behauptete. Die Differenzen kann man hier aus den verschiedenen individualen Auffassungen erklären. Zwi- schen „folia subsessilia" und „folia breviter petiolulata" ist jedenfalls nicht viel Unterschied, Bei manchen Gattungen, die langgestielte Blätter haben, sagt man manchmal länger gestielte Blätter „sub- sessilia", als bei einem gefiederten Blatte, wo die Blättchen gewöhn- lich nur kurz gestielt sind. Ich glaube darum die Blättchen der Ab- bildung der R. reversa eher breviter petiolulata, als „subsessilia" nennen zu dürfen. Dass zwei Rosen, die den Namen R. reversa führen, nicht existiren können, kennt Simk. wohl aus meinen anderen Artikeln. Ich habe zwar in der analytischen Tabelle der Pimpinellifoliae die Abbildung der R. reversa von den Exemplaren, die authentische sein können, getrennt, jedoch nicht darum, als ob „zweierlei R. re- versa''^ existiren möchten, sondern darum, damit ich die Wider- sprüche (die theilweise auch Simk. behauptet) vor die Augen hin- stelle, und damit ich dadurch vielleicht die Entdeckung dieser Rose ermögliche ^). Bei der jetzigen Auffassung der Rosenformen sind nur ganz con- gruente Formen synonym, wie z. B. R. Ilseana Crep. und R. glau- cescens Kit. (non Wulf.). Eine rothfrüchtige Form, bei welcher beide ') Ich hcabe „Ä. reversa'" von Km et von allen drei citirten Standorten erhalten. -j Die verkümmerten Scheinfrüchte sind röthlichbraun. 'J Ich habe in meiner Monogr. Eosar. auch andere widersprechende An- gaben der Autoren entgegengesetzt, um diese berichtigen zu können oder viel- leicht die Trennung zweier nicht richtig vereinigter Arten oder Formen dadurch anzudeuten. 151 Endeu der Frucht so auffällig verschmälert, wi? bei der Schemnitzer yli. reversa- sind, kann mit einer Eose nicht congruent und syno- nym sein, bei welcher die Früchte breiteiförmig und schwarz sind'. Es ist hier — also nach meiner Meinung noch immer eine „R. reversa'', die der Abbildung der R. reversa W. Kit. nicht ohne alle Abwei- chungen entspricht. Die rothfrüchtige R. reversa gehört zu den „Al- pini s". die Abbildung aber nach der Tracht, den schwach rosafar- bigen Petala und schwarzen Früchten kann man mit Kecht zu den „Pimpiuellifoliis" rechnen! Auffallend ist die üebereinstimniung der ,,R. reversa'' von Sel- mecz mit der R. gentilis var. suhsirnplex Borb., und Herr Km et hat nicht sehr geirrt, als er die Schemnitzer ,,R. reversa''^ für diese var. subsimplex bestimmte, denn die Fruchtexemplare der ersteren weichen von den Blütheuexemplaren der var. subsimplex von dem Eisujakberge nur dadui'ch ab, dass bei den ersteren die kurzen, breiten, für R. gentilis charakteristischen Blätter fehlen. Herr Km et hat sich übrigens nicht so sehr durch das Wiederauf- fiuden der R. incana und R. glaticescens grosse Verdienste erworben, als durch die vier schönen Eosen, die als Nova unlängst in der Fl. exsicc. Austro-hungarica erschienen sind. R. incana Kit. hat bei Selmecz schon Heuffel gesammelt und richtig erkannt, wie diess Simk. aus dem Heuffel-Haynald'schen Herbar sehen konnte. Ferner kennt man die R. incana Kit. und R. Ilseana Crep. {R. glauce- scens Kit.) von der Umgebung von Selmecz (lies: Schelmetz) nach meinen durch zwei lange Winter fortgesetzten Studien und Yerglei- chungen. Von meinem hochgeehrten Freunde Km et erhielt ich nur unbestimmtes Material. Hätte ich die Formen der Selmeczer Eosen nicht getrennt, so glaube ich, wären die neuen Eosen, auch Aielleicht die rothfrüchtige ,,R. reversa^ bis jetzt unbekannt geblieben. Rosa cinerascens Dumort. hat in der Umgebung von Selmecz eine häufigere Varietät (f. subduplicata m.) foliis quam in exempla- ribus Belgicis tenuioribus, semibiserratis, media igitur inter Tome n- tosas haplodontas et T. biserratas. — Auch R. vinodora von Kormosso weicht von der in Fl. exsicc. Austro-hungar. ausgegebenen R. vinodora durch grössere, an beiden Enden auffallend spitze und tiefer gesägte Blätter ab {R. peracutifolia m,). Christ hat sie mir als ^R. sepium var. puhescens Eapin" bestimmt. Aber diese var. pahescens Eap. ist sehr kurz beschrieben, und ich glaube, dass mit diesem Namen mehrere Sepiaceae pubescentes zusammenge- fasst sind. R. Pseudocuspidata Cre'p. wächst auch bei Ettersberg in Thü- ringen {R. tomentosa Hausskn. exsicc.!). R. glaifca Vill. fand ich l)ei Mönchkirchen, Nied.-Oest. Ruhus hracki/andrm Gremli wächst auch in Kärnten, bei Ebern- dorf, im Walde auf dem Kolbu {R. hirtus Baenitz). R. Beyeri Focke bei den Herkules bädernü R. hirtus W. Kit. var. .•urpurea und Ä. alba am Passerufer. Pteris aquilina und Cystopteris fragilis Beruh, entfalten ihre Wedel, und allenthalben erscheinen fertile und sterile Stengel von Equisetum arvense. In der letzten Märzwoche erfreut uns auch der Pfirsichbaum {Persica vulgaris) durch seinen rosigen Blüthenschmuck. 153 Die Hölzer auf der österr.-ungar. Industrie- und land- wirthschaftl. Ausstellung in Triest 1882. Von Dr. Rüdiger Felix Solla. Im Folgenden beabsichtige ich eine üebersicM zu der in Triest 1882 stattgehabten Industrie- und landwirthschaftlichen Ausstellung als Kohwaare eingesendeter Holzarten nach den Orten ihrer Her- kunft, mit möglichster Angabe auch der speciellen Form und der Art ihrer Verwendung zu geben, zugleich auch die Eohprodukte der Holz Verarbeitung, soweit sie auf der Ausstellung repräsentirt wareD, anzuführen. Daran werde ich, zusammenfassend, die Nebenprodukte der Waldnutzung anschliessen. Ich erlaube mir nur die Bemerkung, dass aus allen holzliefern- den Ländern der Monarchie, von nah und fern, Holzgattungen aus- gestellt wurden, die Sammlung sonach, namentlich von Seite des Holzhandels, als eine vollständige gelten konnte. Die österreichischen Alpenländer. Steiermark, Krain und Kärnten sind bekanntlich die Provinzen, welche am meisten Holz produciren, viel weniger Ober- und Nieder- österreich, weniger noch Salzburg; eine Uebersicht der Waldverthei- lung in Procenten wird zum Schlüsse folgen. — Ausgestellt waren: Aus Paneveggio (Süd-Tirol): Abies excelsa Poir. Brettchen, mit der Säge erzeugt, in Längen von 1-9, 1-74, 1-6, 1-4, 1-25, l'l, 0-95, 0-8, 0-64 M.; als Kesonauz- holz (Kippen- wie Bodenbretter) verwendet. Aus Villnöss bei Klausen (Tirol): AUes excelsa Poir. Ein Pfosten 1*5 M. lg., 31-5 Cm. br., 10-5 Cm. dick; Holz röthlich. Pinns Cembra L. Ein Pfosten 1-5 M. lg., 287 Cm. br., 3-8 Cm. dick; aus reinem Kernholze, gelb; beide finden als Schnittwaaren Ab- satz Dach Italien. Aus Töbring bei Villach und den weiteren Productionsorten: St. Veit, Feldkirchen, Launsdorf, Hirt, Olanegg (Kärnten): AMes excelsa Poir. Ein Stammquerschnitt nächst der Wurzel vom Durchmesser D. = 1 M. für Holz und 0'5 — 1 Cm. Kindeu- breite. Holz licht. Eine am Stammsipfel abgetragene Scheibe hatte D. = 42-5 Cm., ohne Binde; Holz dunkel. Zwei Stämme von je 4 Met. Länge, bei nahezu gleich- bleibendem umfange, mit einem mittleren D. = 36'6 Cm. und 41"8 Cm. für den zweiten Stamm, auf dessen Binde eine reiche Pilzvegetation wucherte. Bretter für den Export, mit abyerundeteu Kopfenden, 5 M. lang, 35-5— 44-5 Cm. breit und 2—3 Cm. dick. — Morali, 5 bis 6 M. lang. Oesterr. botan. Zeitschrift. 5. Heft 1883. 12 154 Ein Pfosten von 4 M. Höhe und 42 Cm. Breite und Dicke, aus Kern- und theilweise auch aus Splintholz herausgesägt, an den Kanten waren noch Theile der inneren Kinde. Lariv europaea DC. Bretter, Handelswaare , 5"5 M. lang, 21 bis 39 Cm. breit und 4—7 Cm. dick. — Morali in gleicher Länge. Pinus Cembra L. Bretter 5-5 M. lang, 31'5 Cm. breit und 2-5 bis 5 Cm. dick; das Holz sehr dunkel und astreich (Knoten). Pinus süvestris L. Zwei Baumstämme von je 4 M. Länge, der eine grösstentheils entrindet, mit mittl. D. = 248 Cm., sehr harz- reich; der zweite sammt Kinde mit mittl. D. = 42-5 Cm. Stammscheibe, nahe dem Wurzelholze entnommen, mit D. = 85 Cm. für das Holz, wovon 9 — 17 Cm. br. die Zone des weissen dichtgefügten Splintes wegnahm. Kindenbreite = 3-5 Cm. Im Kernholze die Jahrringe sehr deutlich abnehmbar, von zahl- losen feinen Kissen in radialer Kichtung durchzogen^). — Ein Gipfelstück desselben Baumes hatte D. = 30-8 Cm. und wies sehr schwache Entwickelung des Splintholzes auf. Bretter, für den Handel, von 3*5 bis 5'5 M. Länge, 38 bis 44-5 Cm. Breite und 5 Cm. dm'chschn. Dicke. — Morali und Mezzi morali, 55 M. lang. Ein Pfosten von 4 M. Länge und 34 Cm. br., ebenso dick, ganz aus Kernholz herausgenommen. Aus Unzmark an der Mur (Kärnten): Ahies excelsa Poir., Larioo europaea DC, Pinus silvestris L. Alle drei zu Kundholz, Schnittmateriale und Möbeltischlereien, mit bedeutendem Exporte, verwendet. Aus Weissenfeis (Krain): Ahies excelsa Poir. Stammstück einer 300 Jahre alten Fichte ; Durch- messer des Stückes D. = 6 Dm., ohne nähere Angabe der Höhe, woher entnommen. Splintholz dunkel, Kinde stark schuppig. — peetinata DC. Stammstück eines 300 Jahre alten Baumes, 6 Dm. im Durchmesser fassend, einberechnet die 5 Cm. breite Kinde mit starker Borkenentwicklung, auf Querschnitt dicht porös. Fraooinus excelsior L. Querschnitt eines 150 Jahre alten Eschen- stammes mit einem D. = 1-5 M. Das dunkle Kernholz sehr reich an Kissen, das lichtere Splintholz 5—15 Cm. breit. Kinde 1—2 Mm. dünn, aussen rauh. Larioo europaea DC. Stammstück eines 155 Jahre alten Lärchen- baumes, im D. = 1-5 M.; Borke bei 1 Cm. und darüber, Splint- holz 0-5 — 1 Cm. breit. Jahrringe deutlich hervortretend. Aus Neumarktl (Krain): Fourniere (Säge- und Messerschnitt-) in der Gesammtlänge von je 2 M. von: ') Im Allgemeinen waren die auf die Ausstellung gebrachten Hölzer noch sehr frisch und in Folge der bedeutenden Hitze daselbst mehr oder weniger stark geborsten. 155 Acer sp. Holz weiss, 30'5 Cm. breit, Dünne für 8 Stück = 6-4 Cm. (8 Mm. p. St.). — sp. Holz dunkel, 30-5 Cm. breit, Dünne für 24 Stück -^ 4-8 Cm. (2 Mm.). Fagus silvaüca L. 28 Cm. breit, Dünne für 13 Stück = 5'5 Cm. (4 Mm.). Juglans regia L. 33 Cm. breit, und 18 Mm. die Dicke eines jeden Stückes, Holz licht; ausserdem noch Fom-uiere verschiedener Länge, bei 35*5 — 46 Cm. Breite und einem Minimum der Dünne von 4-8 Cm. für 30 Stück (1-6 Mm.). Prunus Cerasus L. Fourniere 2 M. lg., 28 Cm. br. und 4'7 Cm. d. für 8 Stück (6 Mm.). Pyrus communis L, 31 Cm. br., aber verschiedener Dünne; schwarz gebeizt, als Ebenholz-Imitation. Quercus sp. 33 Cm. br., und 4*3 Cm. d. für 24 Stück (2 Mm.); Holz dunkel. Ulmus campestris L. 35-5 Cm. br., 3*6 Cm. d. für 24 St. (1*5 Mm.); Splintholz gelb, Kernholz braun. Aus Kauker (Kokra) im Kankerthale (Krain): Ahies e.rcelsa Poir. Bretter 4 M. lang, in verschiedener (r5— 2 Cm.) Dicke und Breite (21 — 36 Cm.). Verschieden dicke und ver- schieden breite, 4 M. lange Träme und Morali. Fagus silvatica L. Brettchen 2'2 M. lang,'* 2 Cm. dick und 18 bis 30 Cm. breit. Fourniere in gleicher Länge, 1 Dm. dick für 27 Stück (4 Mm.) in verschiedener Breite. Larix europaea DC. Bretter und Morali 4 M. lang, erstere 26 bis 36 Cm. breit und 5 Cm. dick. — Absatz meist nach Italien. Aus Fusine bei Haidenschaft (Krain): Fagus silvatica L. und Quercus sp. Zu Brettchen in verschiedeneu Dimensionen, mit Export nach Sicilien, Aus Podrecje bei Domzale (Krain): Einfache und doppelte Fourniere, 2 M. lang, in verschiedener Breite und Dünne aus: Ahorn-, Bim-, Eichen- und Nussholz. Von der krain. Industrie -Gesellschaft aus den Productions- Orten: Kronau, Kadmaunsdorf-Veldes, Neumarktl (Krain): Ahies exceJsa Poir. Ein Stammschnitt im D. = 68 Cm.; Bretter für den Handel (Holz ganz weiss), 5 M. lang, 31-5 Cm. breit, 3 Cm. dick; Brettchen 1 M. lang, 10-5— 16-0 Cm. breit; als Resonanz- sowie Bindholz. — Assicelli 30—40 Cm. laug, bei 15 Cm, breit. — Schindeln. — pectinata DC. Eine Stammscheibe, D. = 85 Cm., von lichtem Holze, von einem 2 Cm. breiten Radialrisse durchzogen; klei- nere Stammscheiben von dunklem Holze. Fa^us silvatica L. Ein Stammquerschuitt, D. = 76'5 Cm., Rinde aussen glatt, aber stark mit Moos bewachsen. Das Holz sehr regelmässig in radialer Richtung aufgerissen. Larix europaea L. Bretter, auf einer Seite noch mit Rinde, 5 M. 12* 156 lang, bei 28-8 Cm. breit und 2—6 Cm. dick. — Kleinere Stammstücke. Aus Saveustein (Unterkrain): Alnus gliitinosa Gaertn, Bretter, radial berausgesäot, 2 M. lang, 15-5 Cm. breit, 6 Cm. dick, Kernholz gelb, Splint weiss, beide deutlich abgegrenzt. Fagus silvatica L. Ein 2 Meter langer Klotz mit D. ^= 38 Cm., von sehr dunklem Kernholze; entrindet, auf Brettchen und Fass- dauben verschnitten, die Schwartlinge werden zu Garten- und Ziramersesseln verwendet. Pinus silvestris L. Stammscheibe eines 51jährigen Exeraplares aus Dobrava (250 M. ü. M.), D. = 44 Cm., davon 14 Cm. breit die Splintholzzone und 3-5 Cm. Rinde; Kernholz hochgelb. Qnerms sp. Bretter, 2 M. lang, 26 Cm. breit, 4-3 Cm. dick; Holz licht. — Täfelcheu zu Parquetten und Friesböden; Holz licht und dunkel, — sessiliflora Sm. Stammscheibe einer 151jährigen Traubeneiche aus Jablanca (470 M. ü. M.), D. = 47 Cm., Rinde schmal, Kernholz dunkelröthlich. Aus Pfannberg, Station Frohnleiten (Steiermark): Acer sp. Bretter, 1-8 M. laug, 25 Cm. breit. Ahies excelsa Poir, Scheibe, einem 82 Jahre alten Stamme ent- nommen; der Stamm besass 32 M. Länge und auf Brusthöhe 1). = 36-5, auf 13-3 M. Höhe („Zopfende") hingegen D. = 26-5 Cm. — Ziegellatten, quadr. 8 M. lang, 5*5 Cm. die Seite. — Bretter 7 M. lang, 3 Dm. breit, Dicke verschieden. — Wein- gartenstecken. — Staffeln von 5*5 M. Länge. — Bindholz. Betida alba L. Reifstangen 4— 4"5 M. lang, D. = 7 — 20 Cm. an dem unteren, 4 — 14 Cm. an dem oberen Ende. Geräthstangen. Carpinus Betulus L. Geräthholz. Corylus Avellana L. Reifstangen, 5 M. lang, 4'5 Cm. im mittleren Durchmesser. — Prügel (rund) 1 M. lang, D. = 7 Cm. Fagus silvatica L. Schlittenkufen, gekrümmt; Gesammtlänge 4'5 M. Hackenhölbe. Geräthholz. Fraocinus excelsior L. Krückenstecken 1 M. lang, vollkommen ge- rade; 1-5 Cm. D. der Zweige, 3—4 Cm. D. der Aeste. — Pfosten 1-85 M. lang, 25 Cm. breit. Juglans regia L. Bretter, 1*5 M. lang, 35 Cm. breit. Larix europaea DC. Von einem 116jährigen, 31 M. langen Stamme, Scheiben von D. = 44 Cm. Brusthöhe und 35 Cm. Zopfende. — Bretter 7 M. lang, 30 Cm. breit, verschieden dick. — Ziegel- latten 8 M. lang, 5-5 Cm. breit und dick (weil quadrat. im Querschnitt). — Schindelbrettel, 6 Dm. lang, 7*5 Cm. breit, 0*5 Cm. dick (tangential geschnitt.). — Staffeln 5*5 M. lang. Pinus silvestris L. Stamm querschuitt einer 150 Jahre alten Weiss- föhre von 28 M. Stammeslänge, bei D. = 47 Cm. Brusthöhe, 86 Cm. Zapfende; die Rinde der oberen Scheiben glatt, licht- roth, die der unteren reich an Borken. 157 Aus Admont (Steiermark): Abies excelsa Poir., A. i)ectinata DC, Larioo europaea DC. Bretter, Pfosten, Latten in verschiedenen Dimensionen; Zündholzspahn. Absatzgebiet: Frankreich und Deutschland. Aus dem Dampfsägewerke zu Cilli (Steiermark): Acer sp. Holz dunkel, Fourniere 1-5 M. lang, 62-5 Cm. breit, zu Bündeln von 20 Stück 32 Cm. dick (1.6 Mm.). Laubsägear- beiten, Holz weiss, gleichlang, 30 Cm. breit, 9-5 Cm. dick für 14 Stück (6-8 Mm.). Almis incana DC. Für Laubsäge, 1"5 M. lang. Fourniere, 23 Cm. breit und 6 Cm. dick für 12 Stück (5 Mm.). Jitglans regia L. Verschiedene Fourniere, sämmtlich von 1-5 M. Länge; Häupter, Holz dunkel, 46-5 Cm. und 37 Cm. breit, bei 5 Cm. Dicke für 20 St. (2-5 Mm.): Blind, Holz licht, 48-5 Cm. breit, 3-2 Cm. Dicke für 20 St. (1-6 Mm.); Schräg, Holz dunkel, 30 Cm. breit, D. = 2-5 Cm. für 20 St. (1-25) ^ für Laubsäge, Holz dunkel. 25*5 und 27 Cm. breit und entsprechend 5*8 Mm. und 7-5 Mm. dick (7 Cm. in Bund, zu 12, 7-5 Cm. zu 10). Kolle in einem Stück, 8 M. breit, 1-7 lang, 13-6 [JM. Fläche. Qitercus sp. Holz braun, 1-5 M. lg. Fourniere 42-0 Cm. br., 3 Cm. dick für 18 St. (16 Mm.). Von dem Fournier- und Brettsägewerk zu Graz, das alle gang- baren Hölzer der Monarchie verarbeitet: Acer sp. Geflammt, 3 M. lang, Tangentialschnitt, 6*5 Dm. breit; Doppelfourniere, Spiegel 1-8 M. lg., ßadialschnitt 2-5 Dm. br. Julians regia L. Messerschnitt, Kopf, ca. 3 M. lang, Tangential- schnitt 4 Dm. breit. Pyrus communis L. Doppelfournier, 1*8 M. lang, Tangentialschnitt 3 Dm. breit. Quercus sp. Doppel, steierische, 2 M. lang. Tüia sp. Doppelfournier für Wagenbauer, 2 M. lang, Tangential- schnitt 4 Dm. breit. In Wiens Umgebung cultivirt wird: Prunus Mahaleb L. Gezogene Stöcke 0*5 M. lang und bis D, = 3 Cm.; gedreht bis 1 Mm. lang, aber dünner. Die Sudeteuländer. Ihr Waldreichthum ist geringer als jener der Alpen- und Kar- patenländer; die grössten Procente weist noch Schlesien auf, Nadel- holz ist vorwiegend, in den Niederungen von Mähren herrscht Laub- holz vor. Zur Ausstellung gelangten ausschliesslich Laubhölzer. Aus Goldenkron (Böhmen): Acer sp. In dünnen Rollen von 6'5 M. Länge und 0*9 M. Breite. Betula alba L. Dessgleichen, 4*5 M. X 0-9 M. Juglatis regia L. Ebenso, 4-7 M. X 0*9 M. Pyrus Malus L. In 0*9 M. breiten Rollen von verschiedener, nicht näher angegebener Länge. 158 Ahornholzdraht, geschälte Bänder der genannten Hölzer zu Züudholzschachteln und Adresskarten, geschälte Fourniere zur Fächer- und Bürstenbereituug, Holztapeten, Aus Freiwaldau (Schlesien): Acer sp., Betida alba L. Beide zu Holzstiften, erstere nach deut- schem, letztere nach amerikanischem Systeme. Aus Skotschau (Schlesien): Acer sp., Betula alba L., Carpinus Betulus L. Dienen zur Fabri- catiou von Holzstifteu, die bedeutenden Absatz vornehmlich nach Eussland und der Türkei finden. Sodann zu Holzfederma- tratzen. Die Karpatenländer. Die waldreichste Provinz ist die Bukowina; Galizien und Un- garn sind beide gleich arm an Wäldern. Die Waldungen der Buko- wina sind meist Nadelhölzer, jene Siebenbürgens vorwiegend Laub- hölzer. Auf der Ausstellung waren repräsentirt: Aus Tycha bei Kroscienko und Kopa bei Grybow (Galizien): Fourniere in verschiedenen Dicken, mit Messer erzeugt, von Acer sp. 120 Blätter aus einem Zoll, 24'5 Cm. breit, für Visit- karten und Couverts. — üeberdiess Brettcheu für Laubsäge- arbeiten. Fagns sllvatica L. Fourniere, 8 Blätter aus einem ZoU, 26 Cm. breit; 12 Bl. aus einem Zoll, 34 Cm. breit, und 120 BL, 13 Cm. breit, zur Verwendung für Adresskarten, 24 Bl. aus einem Zoll, 21 Cm. breit. Juglans regia L. 36*5 Cm. breite Blätter in verschiedener Dicke, zu 24, 27, 30, 36 imd 45 aus einem Zoll. Quercus sp. In sehr verschiedenen Dimensionen. Birn- und Ahornholz gebeizt als Ebenholz-Imitation; Ge- simse und Drecbslerwaaren aus Nussholz. Aus Skole bei Stryj (Galizien): Abies excelsa Poir., A. pectinata DC, Acer sp., Fagus silvatica L., Ulmus sp. als: Bretter von 4 M. Länge, 31 '5 Cm. Br., 5 Cm. Dicke und Bohlen von 4 M. Länge, 16 Cm. Breite und 13 bis 26*5 Mm. Dicke, zu Claviatur- und Klangliolz verwendet. Aus den Waldungen um Czeremosz (Pruth) und Bistrica (Ga- lizien -Bukowina): Abies eoccelsa Poir. Sägewaaren, Bretter und Hölzer. Aus Sassin im Kev. Kuty (Bukowina): Quercus sp. Ein Querschnitt nahe am Wurzelholze von zwei ver- wachsenen Eichenstämmen; dunkelbraunes Kernholz, das Splint- holz lichter, die Verwachsungsstelle ausfüllend. Die Länge über beide Stämme beträgt 2 M. (ohne Kinde), die Breite an der schmälsten Zusammenwachsungsstelle = 0'75 M. Aus den Forsten in Siebenbürgen (Prod.-Orte nicht näher angegeben): 159 Abtes excelsa Poir. Zu Sä^ewaaren und Bauhölzern, mit Absatz (über Galatz) nach dem Oriente. (Schluss folgt.) Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 607. Cressa cretica L. *Bert., *Guss. Prodr., *Syn. et *Herb.! Auf lehmig-salzigen Fluren der Ebene Catania's, besonders an der Ueberschwemmung ausgesetzten Stellen (!, Guss,!, Bertol., Herb. Tornab.!); ich fand sie auch auf der Bahnstrecke zwischen Bicocca imd dem Simeto. Juni — August. %. 698. Guscuta alba Presl del Prag., Guss. Prodr., *Syn. et *Herb.! Auf trockenen, sonnigen Rainen der Tiefregion, parasitisch an verschiedenen Pflanzen, besondeis Galien und stacheligen Compo- siten: In den Lavaschluchten um Ognina (Herb. Guss.!), um Cata- nia, Zaftarana (Herb. Torn.!), Nicolosi (!, Tom. in Guss. Syn. Add.). April — Juni. O- 699. Cusc. obtusißora Humb. Engelm. «. breviflora Vis. Engelm. = Tinei Inzenga in Tiu. pl. rar. öicil. 1846, Bert. In Gärten von Acireale parasitisch auf Pelargonien und Ocynium Basilicum, Sept. (Tin.); bei Mascalucia ebenfalls auf Oci/m. Bas'd. Oct. 1847 (Herb. Tornab.!). O- NB. Wahrscheinlich eine weitere Art bildet jene Cuscuta, welche in der Hochregion des Etua zwischen 6000 und 7500' die Polster des Astragalus siculus ziemlich häufig überspinnt; leider traf ich sie nicht aufgeblüht. LV. Farn. Solanaceae Bartl. 700. Lycmm europaeum L. *Ilaf. II, *Cat. Cos., Guss. Prodr., Syn. et Herb.!, afrum *Tratt. Scud., non L. An Zäunen, Garten- mauern und zwischen Gesträuch vom Meerstrande bis 2400' sehr gemein, besonders um Adernö, Bronte und Maletto; wird auch sehr häufig als Hecke gezogen. Juli — Sept. ^ . 701. Solanum sodomeum L. *Ilaf. I, *Cat. Cosent., *Bruuuer, *Philippi, *Guss. Syn. et *Herb.! Im Meersande, an Wegrändern, Eiseubahndämmen, auf älteren Lavaströmen bis 2000' häufig: Cata- nia (Herb. Guss.!), Villarascosa bei Catania (Herb. Tornab.!), in der Ebene des Simeto (Cat. Cosent., Brunner), von Catauia nach Nico- losi und von da zur Castagna di cento cavalli (Brunner), Adernö (Guss. Syn. Add.), längs der Eisenbahn an der ganzen Ostküste hie und da, besonders bei Acii-eale und Mascali! April bis Herbst. 1> . 702. Sol. Dulcamara L. *F1. med. Variirt «. glahra, ß. pube- scens R. S. (= littorale Lk.). An Zäunen und zwischen Gesträuch, 160 besonders an Flussrändern, bis 2000' zerstreut, meist ß.: Um Cata- nia (Fl. med.. Herb. Tornab.!), Paternö (Tornab. in Herb, Tornab. et Guss.!), am Simeto unterhalb Bronte! April— Juli, "^ , 703. Sol. tnoschatum Presl del, pr,, Guss, Prodr,, Syn, et Herb.!, 7iigrutn t. inoschatum Ces. Comp, Unterscheidet sich von nigrum da- durch, dass die Pflanze nicht ziemlich kahl, sondern dass Stengel und Aeste flaumig, die Blätter ziemlich rauh und gewimpert sind, ferner ist moschatum perenn, nicht annuell, die Blätter sind fast durchgehends um die Hälfte oder das Doppelte kleiner, aber starr, mehr lederig, stärker, spitzer und reichlicher gezähnt; bei nigrum sind sie meist fast ganzrandig; endlich riecht die Pflanze stark nach Moschus; die Beeren beider sind schwarz; miniatum Bernh, unter- scheidet sich von beiden durch die fast zottige Behaarung des auf- rechten Stengels und der Blattstiele, die ausgeschweift gezähnten, stärker behaarten, mehr graugrünen Blätter und rothen Beeren; hu- m'de Beruh. DC. Prodr, XIH, 5(3, nigrum var, humile Kchb. D, Fl. Taf. 11, II, nigrum ß. chlorocarpum Gr, Godr., Sol. luteovirescens Gm, endlich besitzt flaumige Stengel, eiförmige, etwas ausgeschweifte Blätter mit weisslich gerandeteu Blattstielen und gelbgrüne Beeren; nach W, Lge. wahrscheinlich Varietät des miniatum. — An Weg- rändern, wüsten und bebauten Plätzen, auf Lavaströmen vom Meere bis 2700' sehr häuflg: Ueberall um Catania (!, Herb. Torn,!, Herb. Keyer!), Paternö (Herb, Tornab.!), Bronte, Mcolosi, San Nicola delF arena! Mai— Herbst. 2^, 704. Sol. nigrum L. *Kaf, II, *Cat, Cosent., *F1. med, (doch be- ziehen sich diese Citate wohl grösstentheils auf Nr. 706). In Gärten, an Wegrändern und wüsten Stellen bis 2000' mit der vorigen, aber viel seltener: Catania (Inzenga in Herb. Guss. Nachtr., Herb. Torn.!), an Eisenbahndämmen vor dem Simeto, am Wege nach Nicolosi! Mai — August. O- 705. Sol. miniatum Bernh. Guss. Syn. et *Herb.!, rubrum *Cat. Cosent. An wüsten und bebauten Stellen der Tiefregion bis 1000' häufig: In der Ebene Catania's (Cat. Cos., Cosent. in Herb. Guss.!), auf Lavaströmen und an Mauern um Catania, sowie gegen Nicolosi hinauf! Juni— Sept. O- NB. Sol. tuberosum L. wird besonders in der Waldregion cul- tivirt und ist nach Tratt. Scud. ein häufiger Begleiter des Kornes; nach Tornab. Not. geht es nur bis 264T. Sehr häufig in Cultur von den Sanddünen der Ebene Catania's bis über 2300' befindet sich auch Lycopersicutn esculentum Mill. 706. Withania somnifera (L.) Dun. Physalis somnif. L. *Eaf. I, *Bertol., *Philippi, *Cosent. Colpo, *Guss, Prodr,, *Syn, et *Herb.! Auf Lavaströmen, an Wegen, Zäunen und sandigen Stellen der Tief- region bis gegen 2000': Catania (Guss. Prodr., Syn. et Herb,!, „von Guss. und Schouw. erhalten" Bert,, Herb. Keyer!), auf Lavaströ- men der unteren Kegion sehr häufig (Philippi), ob Belpasso nahe dem Ursprünge der Laven von 1669 (Cosent. Colpo), Aci (Guss. Prodr, et Syn.), Mai — August, t» . 161 NB. Eaf. II. führt noch mit ? Älkehengi L. an, nach Cosent. Colpo aber wurde diese Art im Gebiete nie gefunden. 707. Mandragora autimmalis Spr. *Philippi, officinarum Guss. Prodr., Syn. et Herb.! vix L., acaulis DC. *Kaf. I, Atropa Mandra- gora *Flor. med. Von M. officinarum Vis. = vernalis Bert, leicht unterscheidbar durch die Blüthezeit (Herbst, nicht Frühjahr), die fast ganzrandigen (nicht tief buchtig gezähnten), übrigens zur Fruchtzeit ebenfalls colossalen Blätter, die violette (nicht gelbe) Krone, ver- längerte Kelchzipfel und die vom Kelche fast ganz umschlossene Frucht. — Auf Feldern, Fluren, Lavaströmen der Tiefregion sehr gemein, überkleidet im Herbste oft weite Strecken mit zahllosen Blüthen (Philippi, Fl. med.); geht vom Meere bis Belpasso (Herb. Torn.!), nach Philippi am Monte Zoccolaro sogar bis 2500'. Sept., Oct. 2|_. 708. Hyoscyamus albus L. *Cat. Cosent., *F1. med. Variirt a. gemdnus (Blüthen ganz gelb) und ß. major (MilL, Kronschlund und Staubgefässe schwarzpurpurn). An Wegen, wüsten und cultivirten Stellen längs der Häuser und Gartenmauern bis 2200' sehr ver- breitet: Um Catania gemein (!, Flor, med.. Keyer in litt.), Ognina, Acicastello (besonders am Burgfelsen), Gravina, Bronte! 131üht fast das ganze Jahr, O wnd var. ß. auch 2|.. NB. H. nlger *Raf. II gehört wohl auch hieher, zumal Raf. albus nicht aus dem Gebiete anführt. 709. Datura Stramonium L. *F1. med., *Cat. Cos., *Brunuer, *Guss. Prodr., *Syn. et *Herb.! An wüsten und cultivirten Stellen der Tiefregiou bis 2400' sehr verbreitet: Am Etna überall in Wein- gärten (Herb. Torn. und Torn ab. in Herb. Guss.!), um Acireale, Nicolosi (Herb. Tornab.!), Catania, Ebene des Simeto (Flor, med., Cat. Cosent.), an Eisenbahndämmen zwischen Acicastello und Acireale ! Juli, August. O- LVI. Farn. Asperifoliae L. 710. Heliotropitim europaemn L. *Beit., *Brunner, Guss. Prodr,, Syn. et *Herb., Variirt ß. tenuiflorum Guss. Prodr. et Syn. (Blüthen kleiner, Aehren dichter, Kelche und Blätter stärker behaart; nach Ces. Comp, aber, der ß. als Art ansieht, unterscheidet es sich durch wohlriechende Blüthen und kürzere Narbe.) Bei beiden sind die 'Kelchlappen lauzettlich, von der Länge der Kronenröhre, bei der Anthesis angedrückt, bei der Fruchtreife sternförmig abstehend, Kron- lappen spitzlich, klein, Blüthendurchmesser und -Höhe kaum 4 Mm., Theilfrüchte 2 Mm. oder etwas darüber lang, kahl oder flaumig, höckerig runzelig. Dolosum Not. = macrocarpum Guss. unterscheidet sich nach Ces. Comp, von ß. durch bei der Fruchtreife nur halbab- stehende Kelchzipfel und von a. auch durch wohlriechende Blüthen; meine Exemplare {maerocarp. Guss. Athen, Heldr. in Baenitz Herb. Europ.) sind mit europaeum fast identisch, die Früchte sogar etwas kleiner, aber weniger stark gehöckert, die Blätter etwas kürzer, brei- ter und stumpfer. Findet sich in Italien nach Cesati nur am Vesuv Danfaif^aerfi ■r El ¥L1836^ ^gö"» f — aus Taiiiüft m üekönau l^p«- ist JBbcMn 61^ iML 18^!; X ÜMue, bä der Aaibi^ apar- idk AnrA nnr au- ber Casäksz ■'ipaiimm^ ■BT die j; _ :-_:_ ilafig: Co". -■ 3S1*. IE Ji «^ J.L^T\flL rf. Literaturbericlite, te. HL dks BsauAaSIbem der Sltäite^ I¥. ifii Stäitesiratai «nd »^üitDqpnMlKlei des Hami^ ¥. Fritön^ mni Wiilii- besliiinnn^ der Stüteutai, ¥L d» Infia, ¥IL die MfUe anl MaliliiiiodiKln, TIILliibrafdka|Mdier]IIaUirodKft)iV TT TiFiiilm«ftiiM|L dar MflUe rad Mah^nMlKieL — Arf dia «niMB Kafibd nh« ÖE^gialii» isl bfi der Grira» des ifnalMiiiteB llalinalB lödt^ ^hA fcsnu es sh^ der Bifemi aidi iransaga aoff das m gaaz besMidiBra anfiBaiam m wadiMML MaA önr kBEMt Siäike vodeai £e aAra^OfiadbTi Z-lL:-:J^!!liBl deadlMK dvdi Wert aBd ffild in giaradeiia aaBjgr:-:::i-'T: ' ^^ ^esBÜldfltt: iafll jede der im Baadel imkmmmmäzi. .■i, mmt Ytthmeer mü; ihren dtanktan^äidi^ Biilii j - ~ . - T^l^ir jgBiiächaet md dmAeiaek]ai«aBdfKie»BT;: . - : bael wwdeaL Sehr willlbiiHiimieBi wird anrih Jm8 Mtä: -._ -- - i -' .l-uia^aB- tabdOe fir die ai»«!»«» Südkear;-. ^i laoeh nm 13^ fidatu Zu <&» bi^ln Kapliia aUh .: : :_t :: r; i: -: ::ä,M- pndadei, me ja übechai^ der ai^ l _ . t I :. - . Winfcgs wiiiünA guz iiwiij^lirii : - - _ _ i t aar nm Vgrihete jgguiAen, da ;:. t__t; od^ eiaes MbH*»« das lEkrad«^ li - ~ ' 1 _ ia. iwffllbtr - dea W^üäusa ji Cäalktüssi- maiii SdiaieB- and Khdienifilisü. aber die Ait des lldd^ i. fii^ nmii die Ai^abe jeme: l>fhali^ TOJjffiHBgje oder ahgi:. 3iHim«iib8aBM!nBidd„ Wadiii EmÖüäet. AläUDIBi elii&. «pHkaumBii" Sehmi aas dnesea ^- dass der Ter&^ir. «A»t nehaag^ hSdbsl prakÜ9Ae^ f^AnihaBlen ud SladiirfB: erwä^seht ana wird. Dr. I.. Babenharslt^ bn ' mi der Sehwcis. X«^ 1. ani ä. Xisferan^ Ti^täyf ' lllaidt m FL l'w^ ij .jt Iliu- ■!-_ Hauet isit uaKwdfieihafl als |!pröLi fkm des adiialisdHn lÜMn» aaBaa^en PafaiieafieMaa gebea Zeugaks dMS so ~^ 164 mit den behandelten Themen, als auch von regem Eifer im Erfor- schen. Er war daher ganz besonders berufen für die neue Auflage der Kryptogamenflora von Kabenhorst die Meeresalgen zu bearbeiten. Die beiden vorliegenden ersten Lieferungen bringen eine kurze Ein- leitung, welche das Einsammeln und Präpariren der Meeresalgen be- handelt. Auf dieselbe folgen eine ausführliche Chai'akteristik der Rhodophyceen, eine Uebersicht über die Familien (20), so wie über die Gattungen (85) derselben, so weit dieselbe im Florengebiete ver- treten sind. Im anschliessenden speciellen Theile werden folgende 7 Familien behandelt: Porphyraceen, Squamariaceen, Hildenbrandtiaceen, Wrangeliaceen, Helminthocladiaceen, Chaetangiaceen, Ceramiaceen. Dieselben enthalten 32 Grattungen und 88 Arten. Die Beschreibungen der Genera und Species sind ausführlich und verrathen den gründ- lichen Forscher, welcher die behandelten Formen durch vieljährige fleissige Beobachtungen genau kennt. Sie bringen zum ersten Male bei allen Arten die Grössenverhältuisse in Durchschnittswerthen, Die Begrenzung der Gattungen so wie der Arten kann durchwegs als eine glückliche, naturgemässe bezeichnet werden. Zahlreiche gut ausge- führte Holzschnitte veranschaulichen nicht nur Repräsentanten der verschiedenen Genera , sondern , wo es wünschenswerth war, auch besonders charakteristische Arten. Bei jeder Species wird genau er- sichtlich gemacht, ob sie in der Adria, der Nord- und Ostsee allein, oder in allen drei Meeren gemeinschaftlich vorkommt. Eine besondere Zierde dieses Theiles der Kryptogamenflora werden fünf in Lichtdruck ausgeführte Tafeln bilden, welche Kalkalgen in natürlicher Grösse zur Darstellung bringen sollen. Zwei derselben liegen bei und müssen als vorzüglich gelungen bezeichnet werden. Wir behalten uns vor, die weiteren Lieferungen dieses gediegenen Werkes ausführlich zu besprechen, so wie dieselben dem .Referenten zukommen. Wenn die fernereu Hefte sich, wie gewiss zu erwarten steht, auf gleicher Höhe mit den beiden ersteren halten, so wird Hauck's Bearbeitung der Meeresalgen den besten ähnlichen Handbüchern beizuzählen sein, R. M. Willkomm: Illustratioiies florae Hispaniae insularumque Balearium. V. Seite 57-72. Tafel XXXIX-XLVE. Enthält die ausführlichen Beschreibungen und Abbildungen fol- gender Pflanzen: Trlchonema Glusiannm Lange, T. purpurascens Sweet, var. uliglnosmn (Kunze), Garex Loscosü Lange und 0. astu- rica Boiss., Brachypodium mucronahim Willk,, S. macropodon Hack., Hordeum Winkleri Hack., Senecio minutus D C. var. G-ihraltaricus Willk., Campanula Bolosii Vayr., 0. speciosa Pourr., Valerianella muUidentata Lose. Pardo sammt den Analysen von V. discoidea Lois. Anagallis collina Schousb. v. hispanica Willk., A. parviflora Hoffm. var. nana Willk., Crataegus hrevispina Kunze, Cytisus Kunzeanus Willk. Auf die Vorzüglichkeit der Tafeln, die besonders botanischen Werth beanspruchen, wurde schon zu wiederholten Malen hingewiesen. Beck. 165 Dr. J. Böhm: Die Pflanze und die Atmospliäre. Ein Vortrag, gehalten im Vereine zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien. 16". 16 Seiten. Dass Herr Prof. Böhm iu vorzüglichster Weise im Interesse des obgenannten Vereines zu wirken verstehe, bezeugt von Neuem sein im Drucke erschienener Vortrag, iu welchem er einer scheinbar rein wissenschaftlichen Frage derartige Gesichtspunkte insbesondere in Bezug auf das gesammte Erdenleben abzugewinnen weiss, dass auch ein Laienpublicum mit vielem Vergnügen und ungetheilter Auf- merksamkeit seinen fesselnden Auseinandersetzungen folgen muss. Beck. Dr. J. Böhm: lieber Stiirkebildung- aus Zncker. Separat- Abdr. aus Botan. Zeitg. 1883 Nr. 3 und 4. fi Seiten. Die in der That noch in so mancher Hinsicht in Dunkel gehüllte Frage betreffs der Assimilationsvorgänge in der Pflanze erhält durch obgenannte verdienstvolle Arbeit eine Bereicherung von besonderer Tragweite. Bisher wurde nämlich angenommen, dass die Stärke als erstes Assimilationsprodukt des Chlorophylls unmittelbar aus unor- ganischen Substanzen gebildet werde, welche Ansicht nun insofeme geändert wird, dass Prof. Böhm seine schon früher ausgesprochene Ueberzeugung, dass das Material zur Stärkebildung zunächst Glykose sei, mit schlagenden Beweisen ausrüstet. Es gelang ihm, die Stärke- bildung aus künstlich von aussen zugeführtem Zucker in den Chloro- phyllkörnern direct nachzuweisen und somit bei der wohlberechtigten Voraussetzung, dass, wenn Stengelstücke und abgeschnittene Blätter Zucker aufnehmen und in Stärke umwandeln, ein Gleiches auch durch die Wurzeln geschehen möchte, — durch Culturen den Beweis zu liefern, dass eine Aufnahme von organischen Stoffen (Zucker) in den Assimilationsprocess thatsächlich stattfinde. Beck. Hilfsbnch zur Ausführnngr mikroskopisclier Untersuclinngren von Wilhelm Behrens. Braunschweig. C. A. Schwetschke und Sohn 1883. Häufig genug trifft man Bücher, besonders auf dem deutschen Büchermarkt, die so exact und streng wissenschaftlich geschrieben sind, dass der Neuling abgeschreckt durch die scheinbar unüberwind- lichen Schwierigkeiten, es aufgibt in dieses Gebiet der Wissenschaft einzudringen. Wieder gibt es andere Bücher, denen es an der Stirn geschrieben steht , dass ihr Autor über Dinge schreibt, die er viel- leicht nie gesehen hat ; er betrachtet eben die Arbeit anderer Leute für eine Domäne, welche ihm eine sichere Kevenü abzuwerfen hat. Um so wohlthuender berührt es wenn man endlich einmal auf ein Buch stösst, das nicht durch eine gelehrte Gewandung impouiren, sondern durch eine leicht fassliche Form belehren will ; dessen Autor nur über das spricht, was er selbst gesehen, beobachtet und erprobt hat. Ein solches Buch ist das so eben erschienene Hilfsbuch zur Ausführung mikroskopischer Untersuchungen von Wilh. Behrens. Der durch sein methodisches Lehrbuch der allgemeinen Botanik schon 166 rühmlichst bekannte Autor bewegt sich diesesmal auf einem Gebiet, das er theoretisch und praktisch vollkommen beherrscht. Das ganze Buch ist in 5 Abschnitte getheilt. Der 1. behandelt die Theorie und den Gebrauch des zusammengesetzten Mikroskopes, Hier fiel uns auf, dass der Verfasser bei der Aufzählung der vorzüglicheren Be- zugsquellen von Mikroskopen auf die Wiener Firma Reichert ver- gessen hat. Letztere liefert gegenwärtig so vollkommene Instrumente, dass sie es gewiss verdient unter den Besten genannt zu werden. Der 2. Abschnitt behandelt die mikroskopischen Nebenapparate, dar- unter auch das Mikrospektroskop. Da dieser Apparat in Zukunft eine grosse Wichtigkeit erlangen dürfte, so muss seine ebenso klare als gründliche Beschreibung, die hier zum ersten Mal geboten wird, recht Avillkommen geheissen werden. Der 3. Abschnitt, in welchem das mikroskopische Präparat besprochen wird, sei besonders dem Anfänger empfohlen ; wenn derselbe alle die aus der Praxis geschöpften Winke und Rathschläge des Autors befolgt, so wird er von vielen Enttäu- schungen und misslungenen Versuchen bewahrt bleiben. Im 4. Ab- schnitt werden wir mit allen Reagentien bekannt gemacht , die für die Mikroskopie von einiger Bedeutung sind. Der 5. und letzte Ab- schnitt endlich behandelt die mikroskopische Untersuchung der Pflan- zenstoffe ; nämlich Cellulose, Amylum, Chlorophyll etc. Diesem Ab- schnitte widmete der Verfasser nach Inhalt und Umfang eine besondere Sorgfalt. Mit einem wahren Bienenfleiss sind alle auf die Pflanzen- stoffe bezughabende Daten aus der ganzen Literatur vorurtheilslos zusammengetragen und übersichtlich nebeneinander gereiht. Hier wird gewiss auch der Fachmann viel Neues und Interessantes finden u. z. in einer Form, welche die sofortige praktische Verwendung des Gefundenen zulässt. Die vielen, dem Texte beigedruckten Holzschnitte lassen an Schönheit und Schärfe nichts zu wünschen übrig. Im Ganzen kann man sagen, dass das Behrens'sche Hilfsbuch einem lang ge- fühlten Bedürfnisse abhilft und desshalb verdient auf das wärmste empfohlen zu werden. H. Z. Beilag-e der Zeitschrift für landwirtliscliaftliche Gewerbe. Fachzeitung für Waarenkunde mit specieller Berücksichtigung der Rohstoffe und Fabricate der landwirthschaftlichen Gewerbe. Dobruska 1883 Nr. 1, 8. S. In diesem neuen Blatte, das einstweilen nur in jedem zweiten Monat erscheinen soll, werden die neuen Erfahrungen und Entdeckun- gen auf dem Gebiete der Rohstofflehre in einer allgemein verständ- lichen Form dem Publikum mitgetheilt. Insbesondere werden die mikroskopische und chemische Charakteristik der Nahrungs- und Ge- nussmittel, der wichtigen, technisch und land wir th schaftlich verwend- baren Droguen , die Zusammensetzung neu auftauchender Geheim- mittel, handelsgeographische und statistische Daten den wesentlichen Inhalt dieser Zeitschrift bilden. Wir können dieses Unternehmen nur wärmstens begrüssen, da eine Fachzeitung dieser Art, die ihren Weg in alle Schichten der Gesellschaft finden soll, bis nun nicht vorhan- den ist; die zahlreichen meist trefflich redigirteu pharmaceutischen 167 und teclmischea Journale bringren selbstverständlich auch jene Mit- tbeilun-^en, die dem grossen Gebiete der allgemeinen Waarenkunde angehören, doch sind sie gewöhnlich nur für gewisse Berufskreise bestimmt. Die Fachzeitung für Waarenkunde soll aber in allen Kreisen des öffentlichen und Privatlebens ein gern gesehener, nützlicher Gast werden, der für alle Fragen, die das obenerwähnte Gebiet berühren, die richtige Antwort zu geben vermag. Die erste, sehr reichhaltige Nummer enthält folgende Artikel: An die Leser. — Aus dem La- boratorium für Mikroskopie und Waarenkunde d, techn. Hochschule in Wien, mitgetheilt von Dr. Franz v. Höhnel: I. Ueber den mi- kroskop. Nachweis des Weizenmehls im Roggenmehl von Vic- tor Berthold, (mit 8 Abbildungen). — Zur mikroskop. Charakteri- stik des Kastanieumehles, von Dr. T. F. Hanausek in Krems (mit 3 Abbild.) — Zur Nothwendigkeit ämtlicher Untersuchungs- Stationen für Nahrungs- und Genussmittel. — Brasilianische Kaffee- Ausstellung in Wien. — • Gesetzgebung, Verordnungen u. s. w. — Notizen (Pfeffer- Verfälschung, Japanischer Jngwer, Ele- phantenmilch, Walonen-Handel Smyrna's). — Neue Literatur (mit 3 grösseren Referaten). — An die Herren Verleger und Autoren. T. F. H. C. DufFt. Beiträg"e zur Flora von Thilring-en. Die Brombeeren in der ümgeg-end von lludolstadt. Sep.-Abdr. aus der deutschen botan. Monat- schrift redig. von Dr. Gr. Leimbach. Jhrg. I. Nr. 1 und 2. Sondershausen. Der Autor hat sich seit einer Reihe von Jahren der Mühe un- terzogen, die Brombeeren-Flora der Gegend von Rudolstadt , sowie des südöstlichen Theiles des Thüringerwaldes zu erforschen. Seine diessfälligen Beobachtungen theilt er in obiger Schrift mit , wobei er bemerkt, dass die Richtigkeit der Bestimmungen durch die von Dr. W Focke in Bremen vorgenommene Revision sichergestellt sei. Im Ganzen werden 29 selbstständige Arten und 7 Bastarte aufge- zählt, letztere sind: 1. R. caesius X Idaeus Mayer; 2. caesius X sulca- tus Fk. ; 3. caesius X villicaulis Fk. ; 4. caesius X tomentosus 0. Kuntze ; 5. caesius X macrothyrsos ; (5. caesius >< Rachda 0. Ktze.; 7. caesius X seitens (nov.). In Folge einiger irrthümlichen Bestimmungen von G. Braun, dem Herausgeber des „Herbarium Rub. Germ." hat Dufft in früherer Zeit einige Formen mit unrichtigen Etiquetten vertheilt, so als Ruhus thuringiacus Metsch, eine Form von R. Radula Wh. als R. Jensemi J. Lange, den R. chlorophyllus Gremli und als R. Ebneri A. Kern, einen Bastart: R. caesius X serpens. Moritz Prihoda. Revue de liotaniqae : Bulletin mensuel de la Societe Francaise de Bota- ni.jue. Turne I. Nr. 8. Fövrier 1883. Von den in obiger Nummer dieser Mouatt;chrift enthaltenen Artikeln mögen folgende zwei Erwähnung finden. I. M. Gandoger. Revue du genre Polygonum IV. Enumeration des Pohigonum euro- peous ! V. Table alphabetique des Polygonum d' Europe (Suite et fin.). Bekanntlich hat der Autor seit einer Reihe von Jahren die botanische 168 Systematik um eine an das Fabelhafte grenzende Zahl sehr zweifel- hafter Arten, Formen und Hybride bereichert. Die vorliegende Auf- zählung enthält 166 Arten, worunter nicht mehr als 90 von H. Gandoger selbst aufgestellt. IL Dr. Ed. Tison. Notes surla dehiscence. Obwohl dieser Artikel nach des Verf. Angabe ein Auszug aus dem in nächster Zeit erscheinenden XV. Hefte von H. Baillon's „Dictionnaire de Bota- nique" und in der vorliegenden Nummer nicht abgeschlossen ist, so können wir dennoch nicht umhin, der klaren anschaulichen Darstel- lung und der echt didaktischen Form obiger Abhandlung rühmend zu erwähnen. Moritz Prihoda. Correspondenz. Wien, am 21. April 1883. Michael Fuss, der Verfasser der „Flora Transsylvaniae excursoria" ist am 17. April in seinem 69. Jahres-Alter des Todes verblichen. In den letzten Zeiten war er Pfarrer zu Grossscheuern, und Superintendential-Vicar der siebenbürgischen Kirche augsb. Con- fession. Es begleiten Ihn, den liebenswürdigsten Manu, der sich um die Erforschung und literarische Zusammenstellung der Flora Sieben- bürgens schon längst unverj ährliche Verdienste erworben , und der an dem Vermehren derselben bis zu seinem spätesten Alter uner- müdet war, — unsere schmerzhafte Theilnahme, und unsere ewige Hochachtung zu seinem Kuheplatze. Er ist aus unserem Kreise nur körperlich geschieden ; in seinen Werken aber lebt er beständig in dem Kranze der ungarischen Botaniker. Ludwig Simkovics. Linz, am 3. April 1883. Trotz des äusserst ungünstigen Wetters im heurigen März blühten seit 24. CapseUa Bursa pastoris, Stellaria media, Draba verna, Veronica hederaefolia, Pulmonaria officinalis, Ane^none nemo- rosa, Ficaria ramme uloides, Lamium purpureum theils in den feucht- warmen Mulden bei Marienberg, theils am Felsenwege, theils auf den Aeckern der Traunebene (Welserhaide), theils an der Traun. Am erstgenannten Orte überraschte mich eine an Felsen gelehnte SaUoo caprea und Populus tremula in voller Blüthe. Franz Strobl. Eom, 14. April 1883. Die Schaar der Gramineen und Cariceen , der dickstengeligen Cruciferen (Nasturtium palustre, Eryshmim, Sisymhrium, Sinapis, Brassica, Diplotaxis) und der niederen Caryophylleen {Alsine, Sper- gula, Cerastium, Stellaria), einzelne Boragineen {Borago, Anchusa, Symphitum, Lithospermum, Myosotis), die Trifolium- und Medicago- Arten, ferner die Coniferen, die Obstbäume {Persica vulg. seit 20. März), die Weideuarteu, Lamms, Buxus, Crataegus stehen jetzt in 169 Blüthe. Die übrigen W;iLl- uml Zierbäume, Hainbuche, Buclie (auf den tusculauiscben Hügeln), Eiche, Linde, Kastanie, Aesculus, Pappel, Melea, MagnoUa sind nach sehr zurück- Ahorn und Platane treiben. — Die BelUs-kxiQ:n mit SteUaria und Cerastium bedingen einen üppigen schneeweissen Mantel der Grasfläche, der mit einem gelben von _Ra- nunculus oder Calendula abwechselt; einzeln dazwischen zerstreut: zartröthliche Streifen von Fumaria und Gerauiaceeu, oder hochrothe Mohnköpfe. Zwischen dem Graswuchse und Distelblättern an der Heeresstrasse : Arum italicum und Tordylium Apulum in reicher Menge. — Besonders nennenswerth: Anthemis fuscata, Ophrys apifera, Cerinthe aspera, Anehusa hybrula, Ora'dhogaluin exscapum, Tamarix gallica am 19. März um Ostia (S. W. — ) ; Anemone Apennina, Bartsia latifolia, Arahis verna, Vinca minor, Ranunculus chaero- phyUus, Ulex europaeus, Cytisus triflorus am 1. April auf den tus- culanischen Hügeln (S. S. 0. — ); Ranunculus lanuginosus, Ornitho- galum unihellatum, BelUs hybrida, Q-eranium dlssectum, Dentaria hulhifera, Sonchus asper, Muscari racemosuni, am 12. April bei Bravetta (N. W. — Seite der römischen Campagua). Kalte Kegen- güsse und Stürme in der zweiten Hälfte des März ; 1. — 13. April Wetter sehr unbeständig, häufige Regen, niedere Temperatur. Dr. Solla. Fersonalnotizen. — Gustav Niessl v. Mayeudorf, Professor an der techni- schen Hochschule in Brunn, erhielt „in Anerkennung seines verdienst- vollen wissenschaftlichen Wirkens" den Titel eines Regierungsrathes. — Dr. Konstantin Freiherr v. Ettingshausen, Professor an der Universität Graz, erhielt ,.in Anerkennung seiner vorzüglichen wissenschaftlichen Leistungen" den Titel eines Regierungsrathes. Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — In einer Sitzung der schlesischen Gesellschaft für vaterlän- dische Cultur am 15. Februar sprach Professor Dr. Göppert über Versendung frischer Gewächse und Blüthen. Bereits vor längerer Zeit (Regensb. Flora 1849) fand ich, dass sich Blüthen durch Ein- legen in mit Korkpfropfen geschlossenen Gläsern Tage lang erhielten und sich somit damals in die weiteste Entfernung verschicken Hessen. Hineingiessen von Wasser war nicht erforderlich, sondern sogar schäd- lich, weil bei solchem Verschluss nicht mehr Feuchtigkeit, als die Oesterr. botan. Zeitschrift. 5. Ucft 1883. 13 170 Pflanze ausdünstet , notliweudig ist , die ihr von den Wänden des Glases wieder zukommt und somit wenigstens einige Zeit ihre Er- haltung bewirkt. Allzuviel Feuchtigkeit bedingt nur vorzeitigen Ein- tritt von Fäulniss und SchimmelbikluDg, die, wie wir freilich von voruheiein bemerken müssen, je nach der Individualität, auch bei unserer Methode ebenfalls, aber nur später, eintritt. Jedoch hat man davon wenig Notiz genommen und Botaniker vfie Gärtner ziehen es immer noch vor, die Erhaltung solcher Sendungen dem glücklichen Zufall zu überlassen. Mit Blütljen allein ist nun freilich ein prakti- scher Zweck, den ich hier bei Eicursiocen in unsern Gebirgen zugleich im Auge habe, nicht viel zu gewinnen, von Sendung ganzer Pflanzen muss auch die Kede sein. Auch diess lässt sich leicht erreichen, insbesondere bei zierlichen, winzigen, in Rosettenform wachsenden Alpenpflanzen, durch das einfachste Mittel, durch blosses aber sorg- fältiges Einschliessen in Wachspapier, worin sie sich viele Tage erhalten. Nach einigen Tagen bei weiteren Reisen kann man wohl einmal öffnen und nachsehen , ob etwa ein Missverhältniss in der natürlichen Ausdünstung und Wiederaufnahme der Feuchtigkeit ein- getreten ist und dann durch vorsichtiges Hinzuti'öpfelu von Wasser das Missverhältniss ausgleichen, der allgemeinen Verwendung dieser einfachsten aller Verpackungsweisen steht aber nichts entgegen und sofort sollte bei allen solchen Excursionen Wachspapier zu den steten Reiseutensilien gehören. Wünschenswerth im höchsten Grade erscheint, dass sich die industrielle Thätigkeit dieser Richtung zuwende und sich auch auf entferntere GeR-endeu erstrecke. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn üntchj mit Pflanzen von Pola. — Von Herrn Richter mit Pfl. aus Ungarn. Sendungen sind abgegangen an die Herreu: Steiuinger, De- gen, Sabransky, Schiruhofer, Schlüter. Vorräthig: (AI.) == Algier, (B.) = Böhmen, (Bd.) -= Baden, (Br.) = Berlin, (By.) = Bayern, (Cr.) = Croatien, (F.) = Frank- i-eich, (H.) = Harz, (I.) = Istrien, (M.) = Mähren, (Mk.) = Mecklenburg, (NOe.) = Niederösterreich, (OOe.) = Oberösterreich, (P.) = Polen, (Sb.) = Siebenbürgen, (Sl.) = Schlesien, (Ss.) = Sachsen, (T.) = Tirol, (ü.) = Ungarn, (W.) = Westfalen. Lepedlum campestre (Ss., U.), Draha (H., NOe.), graminifoliimi (ü., Nassau), perfoUatum (NOo.), ruderale (M., T.), sativum (Sl.), hsplgoiiam ■marg'matimi (I., Mk.), marbium (W.), Leucojum veraivm (OOe., SL), Ligustrum vulgare (OOe.), LllUiia bulhlferum (OOe.), Jankae (Sb.), Martagon (B., OOe.), Limosella ajuatica (M., Sl.), 171 Llnaria alpina (By., NOe., T.), arvensls (Br.), Elatine (Mk., SL), (jenistifoUa (SL), intermedia (Sb.), minor (SL, U.), reflexa (AL), re- jj«n5 (F.), spuria (OOe.), stenotricha (F.), vulgaris (ÖOe., U.), Lin- naea horealis (Dr., H.), Lininn alpinmn (OOe.), austriacum (NOe., U.), cathartievm (M., U.), corymhiferum (AL), flavmti (NOe., U.), hirsutum (NOe., U.), humile (NOe.), maritimum (L), tenuifolium (NOe., U.), Tommasinii (l.), viscosum (Gr., Steiermark), Listera cor- data (OOe., T.), Lithospermvm arvense (OOe.), officinale (OOe., ü.), imrp.-coerulemn (U.), Litorella lacnstris (W.), Lolhmi arvense (Ss.), perenne (OOe.), speciosmn (ü.), temidentmn (M.), /"e/ijfc (Mk.), Loni- cera Caprifolium (M.), nigra (B.), Peridi/memmi (Br.), J^ylosteion (OOe., SL), Lorantlms europaeus (U.), Lotus cornicidatus (ü.), tenui- folius (Br., Mk.), uUginosvs (B., Br., P.), Lunaria rediviva (B., OOe., SL), Lupinus Ivteus (B.), Luzida campestris (P., ü.), Forsteri (Rheinproviüzen), maocima (Bd., SL, IT.), p^7osrt (OOe., ü.), ruhella (B., Bd., B3^, U.), Lychnis alpina (Norwegen, Schweiz), Lycium harharum (ß., OOe.), Li/copsis arvensls (M., P., ü.), Lycopus euro- p>aeus (OOe., U.). exaltatus (U.), Lysimachia nemorvm (Br., ü.), Nummidaria (ü.), punctata (OOe.), thyrsiflora (Br., Pommern), t'z/7- (/«■r/s (OOe.. U.), Lythrum bihracteatum (U.), Hyssopifolia (I., IT.), Salicarla (M., OOe., ü.), virgatwn (NOe., ü.), Ifajant.hemum hi- folium (P.), Malachimn aquaticum (SL), manticum (Ci'.), Malaxis monopliyllos (T.). paludosa (Br.), Malcohnia africana (ü,), Malva Alcea (B., M., OOe., SL), moschata (Bd.), Marruhium peregrinum (M.), praecox (Sb.), Matricaria discoidea (Br., SL), Medicago falcata (ü.), minima (Cr., M., ü.), prostrata (NOe.), sativa (NOe., OOe.), Melampyrvm cristatum (M,, SL, IT.), cr/^^. var. pallens (Sebweden), pratense (M., NOe.), saxosum (ü.), silvaticmn (H., SL). subalpiauni (M., NOe.). Obige Pflanzen können nach beliebiger Answabl im Tansclie oder käuflieb die Ceuturie zu G fl. (12 K. Mark) a1)gegeben werden. Inserate. Im Verlage von Eduard Trewendt in Breslau erschien soeben und ist durch alle Buclihaiidluiigen zu beziehen: Nacli dem neuesten Standpunkte bearbeitet Dr. wiZopf, Piivatiloceiit a. d. Universität in Halle a. S. Mit .34 vom Verfasser selbst auf Holz gezeichneten Schnitten. Preis fl. 1.80, Nicht nur Botanikern vom Fach, auch Medicinern und Physiologen sei dieses alle neueren Forschungen über die Bacterien kurz zusammenfassende Buch empfohlen. 172 Einladung. Das unterfertigte Comite erlaubt sich, alle Firmen, welche mit Apotheken in Geschäftsverbindung stehen, zur Betheiligung an der im August d. J. in Wien stattfindenden ersten interoationaleu pharmaceutisclien Ausstellung einzuladen und bittet, sich wegen Zustellung des Aufnahmsgesuches und der für diese Ausstellung geltenden Bestimmungen, an den Se- cretär Dr. Hans Hager, IX. Berggasse 22 wenden zu wollen. Das Excculiv-Coiiiilc für die interflationale pharmac. Ausslelkmg in Wien, Im Verlage von C. A. Schwetschke & Sohn (M. Bruhn) in Braaii- schweig" ist soeben erschienen und durch jede Buchhandlung zu beziehen : H i 1 f s b u c h. zur Ausführung Mikroskopischer Untersuchungen im botanisclien Laboratorium. Von Wilhelm Behrens. Mit 2 Tafeln und 132 Abbildungen in Holzschnitt. Preis M. 12, geb. M. 13.20. Das angekündigte Werk ist für den Tisch des praktischen Mikroskopikers auf botanischem Grebiete bestimmt. Es führt kurz alle gebräuchlichen Präpava- tionsmethoden vor und behandelt ausserdem eingehend die „Botanische Mi- kroskopie". Im Verlage tou Ferdinand Enke in Stuttgart ist soeben er- schienen und durch alle Buchhandlung*eii zu beziehen: Tabellarische [Jebersicht der Wichtigsten Nutzpflanzen. lach ihrer Anwendung und geographisch wie systematisch geordnet von Dr. Edmund Goeze, tönigl. Garten-Inspector in Greifswald. 8. g-ela. Preis M:. 3.— -- fi. 1.80. Bedacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von C. Gerold's Sohn. C. Ueberreuter'sclie Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Oesterreichische Botanisclie Zeitsclirift Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint den Ersten jeden Jfonats. Sfan pränumeriit auf selbe mit 8 fl. Ost. W. (11 R. Mark) ganzjährig, oder mit 4 fl. Ost. W. (8 R. Mark) halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Organ Botanik und Botaniker. N?^ 6. Exemplare die frei durch die Post be- zogen werden sollen, sind blos bei der Redaction (Vr. Bez., Mühlgasse Nr. i) ZU pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration C. Gerold's Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXIII. Jahrgang. WIEN. Juni 18S3. INHAIaT: Neue Pilze. Von Voss. — Zur Flora von Galizien. Von Blocki. — Zur Flora von Kroatien. Von Hirc. — Teratologisches. Von Dr. Formanek. — Mykologisches. Von Schulzer. — Zur Flora von Meran. Von Dr. Entleutner. - Kalnicaer Gebirge. VonHoluby. — Hölzer- Ausstellung in Triest. Von Dr. Solla. — Florades Etna. Von Strobl. — Flora exsicc. Austro- llung. Von Heimerl. — Literaturberichte. — Correspondenz: Von Dr. Simkovics, Dr. Borbäs, Sabransky, Murr, Blocki, Dr. Ascherson. — Personalnotizen. — Botanischer Tauschverein. — Inserate. Zwei unbescliriebeiie Pilze der Flora Krains aus den G-attungen JPhyiioslicin und Ratnularia. Von Professor Wilhelm Voss. Die Flora Krains besitzt in Dapkne Blagayana Freyer eine höchst merkwürdige Pflanze, deren eingeschränktes Vorkommen für die Pflanzengeographie von besonderem Interesse ist. Lange nur vom klas- sischen Standorte, demLaurenzibergbeiBillicbgratz bekannt, gelang es den bierländischen Botanikern dieselbe noch an einem zweiten Orte aufzufinden, und zwar auf dem Hirtenberge') bei Zwischenwässern nächst Laibach, wo sie an einer beschränkten Stelle, doch reichlich auftritt. Ausser der Mittheilung des Professors Dr. Pancic in Bel- grad (Verh. der k. k. zoolog. botan. Gesellsch. 1856, p. 568) wonach sie derselbe auf dem Berge S toi in Serbien gefunden, ist weiter nichts bekannt geworden, dass sie sonst noch wo gesammelt worden wäre. Schon vor mehreren Jahren beobachtete ich, dass die im hiesigen botanischen Garten cultivirten Pflanzen der Daphne Blagayana von einer Blattfleckenkrankheit befallen wurden, ohne dass es mir gelungen wäre, den dieselbe verursachenden Pilz so weit entwickelt zu erhalten, dass eine genaue Bestimmung möglich gewesen wäre. Erst im Laufe des heurigen Frühjahres gelangte ich in den Be- sitz solcher Pflanzen, vom Laurenziberg stammend, auf denen der 'j Auf der Generalstabskarte als „Peterbenk" bezeichnet. Ottsterr. botan. Zeitschrift 6. Heft 1883. 14 174 Parasit so weit ausgebildet war, dass er eine eingehende Prüfung gestattete. Diese ergab, dass er in das Genus Phyllosticta gestellt werden müsse. Obwohl dergleichen Sphaeropsideen gegenwärtig meist als EntwicMimgsstadien, als Protosporenfrüchte höherer Pilze angesehen werden, so ist es doch üblich neue Formen mit besonderen Namen zu bezeichnen. Ich möchte mir erlauben, für besagten Pilz den Namen Phjjllosticta camiolica vorzuschlagen. Die Merkmale desselben Hessen sich in folgender Diagnose zusammenfassen: Ph. Peritheciis epiphyllis, minutissimis, atris, gregareis, conicis, in macula expallescentia, plerumque marginali, fusco-purpureo cincta. — Spermatiis ovalis, cylindraceis vel pyriformis, simplicibus, 2 — 3 guttulatis, hyalinis, magnitudine varia. Carniolia : Ad folia viva Daphnes Blagayanae Frey, in parte septemtrionali montis Scti. Laurentii ad Billichgratz. Die sehr kleineu, schwarzen Perithecien stehen heerdenweise auf einem ausgebleichten, bräunlich-purpurn umrandeten Flecke, dessen Substanz später ausfällt, so dass die Blätter durchlöchert ei scheinen. Man findet die Blattflecken vom Herbste bis zum Frühjahre, reife Perithecien gegen Ende der Blüthezeit der Nährpflanze, im April. Die Arten der Daphnoideen sind von wenigen, Blattflecken ver- ursachenden Parasiten befallen. Mir ist nur Septoria Daphnes Desm., die hier nicht in Betracht zu ziehen ist, auf Daphne Mezereum B. und Phyllosticta laureola Desm. bekannt. Von dieser ist unsere Art durch die verschieden gestalteten und getropften Sporen unter- schieden, welche für Ph.. laureola von Thuemen (Contributiones ad floram Mycologicam Lusitanicam. Ser. II. no 369) folgend charakte- risirt werden: „Sporae simplices, ellipsoideae non nucleatae, achroae". — Ihr äusserer Habitus ist mir nicht bekannt. Eine andere Art aus der Reihe der sogenannten Fungi imperfecti erhielt ich auf einer Excursion, die ich vor etwa zwei Jahren in den Umgebungen Idria's unternommen hatte. Auf den abgewelkten Blättern der dort häufigen ScopoUa atropoides Schult, vegetirt eine Rarmdaria, die sich zu keiner der bekannten Arten so recht stellen lässt. Ich benenne sie nach der Nährpflanze: Ratmdavia Scopoiiae und habe folgende Beschreibung entworfen: Maculis epiphyllis irregularis, fuscis : caespitulis hypophyllis effusis, griseis; hyphis brevibus; conidiis cylindraceis, simplicibus vel uniseptatis, hyalinis. Carniolia: In foliis flaccidis Scopoliae atropoides Schult, in nemo- ribus montis Vogelsberg prope Idriam. Augusto M. Die Sporen haben Aehnlichkeit mit jenen der Ramudaria Gerann Fuck. (Symb. myc. pag. 361, Tab. I., Fig. 23), doch fehlt ihnen das dort gezeichnete Spitzchen. 175 Auf beiden Pflanzen sind, so viel mir bekannt, noch keine Pilz- bildungen beobachtet worden. Laibach, am 13. Mai 1883. Ein Beitrag zur Flora (jaliziens und der Bukowina. Von Br. Blocki. (Fortsetzung.) Hieracmm flagellare Willd. {H. stoloniflorum Wimmer, Fiek, non W. K.). Auf trockenen grasigen Triften in Gesellschaft des H. P'dosella, aber weit seltener. Bilcze, Hotosko, Lemberg (nächst dem Stryjer Schranken). — praealtoXPilosella {H. pedunculare Wallr.). Im Samborer Be- zirk (Tyn,), Bilcze, Krzywczyce, Holosko. — Aurkuia X Pilosella {H. Schultesii F. Schultz). Diesen Bastart habe ich im Sommer 1882 in zwei Exemplaren auf einem Holz- schlage in Holosko entdeckt und cultivire ihn, wie alle übrigen von mir entdeckten Bastarte im hiesigen botan. Garten. Von H. praealto X Pilosella unterscheidet sich dieser Bastart durch grössere, schwärzliche Blüthenköpfchen, welche auf kurzen Stie- len am Ende des Schaftes sitzen, und durch bläuliche, oberseits fast kahle, stumpfere Blätter. — glomerato X Pilosella {H. Slendzinskii mihi). Am Kande einer Fichtencultur (nächst dem Försterhause) in Holosko in Gesell- schaft der Eltern, einzeln. Dieser Bastart hat die Tracht des H. praealto X Pilosella, unterscheidet sich aber von demselben besonders durch die Art der Behaarung, denn während bei H. praealtoXPilosella die Blattoberseite mit langen Borsten- haaren bekleidet erscheint, ist dieselbe bei H. glomerato X Pi- losella sehr kurz- und dichtborstig, was an die Theilnahme des H. glomeratum Froehl. bei der Erzeugung dieses Bastartes schliessen lässt. Die überwiegende Mehrzahl der Samen dieses Bastartes ist fruchtbar. — pratense X Auricula {H. Pseudo-Auricula mihi). Aufwiesen zwischen Eltern stellenweise. In Podmanasterz bei Böbrka, Cy- gany und Iwanköw (Podol.). Dieser Bastart, welcher in der Tracht und in den einzelnen Merkmalen genau die Mitte hält zwischen H. pratense und H. Auricula, erzeugt nur sehr wenige keimfähige Samen und vermehrt sich meist durch beblätterte Ausläufer. — glomeratum Froehl. (in DC. Prodr. VII, pag. 207). An Wald- rändern selten. Bilcze, Hotosko, Brzuchowice. Diese ausgezeich- nete Art kann bei flüchtiger Betrachtimg mit H. praealtum 14* 17ß venvechselt werden, unterscheidet sich aher von demselben durch den Mangel der Ausläufer und durch grüne etwas dickere Blätter, welche beiderseits (so wie der Schaft) mit Stern- haaren und ausserdem mit sehr kurzen und dichten Steifhaaren bekleidet sind. Der Blüthenstand ist compacter (daher H. glo- meratum) und die Köpfchen etwas kleiner als bei H. praealtum. Hieracium pratense Tausch. Auf Waldwiesen stellenweise zahlreich. HoJosko, Brzuchowice, Zubrza, Winniki, Janöw (Jaryna), Podma- nasterz, Bilcze, Cygany, Iwanköw, Skala a. Zbrucz, S^anowce, Gusztyn, Miiszkatöwka. — praealto y< pratense mihi in „Kosmos", Zeitschr. poln. Naturf., Jahrg. VI (H. Knappii — Vielleicht identisch mit H. collinvm Gochn.?). Auf Waldwiesen zwischen Eltern in Podmanasterz und Winniki, besonders am letzten Standorte ziemlich zahlreich. — avrantiacum L. Auf Waldwiesen in den Stryjer Karpaten ge- mein und massenhaft. — echioides Lumnitz. Auf trockenen, grasigen Kalktriften und Sand- flächen selten. Skwarzawa (Olesk.), Sinköw, Hoiosko. — muroriim L, In Wäldern. Hotosko, Brzuchowice, Pohulanka, Winniki. — vulgatum Fr. Mit dem vorigen. — rigidum Hartm. Bei Lemberg in Pohulanka und Zofiöwka. — horeale Fr. {H. sabaudum plur. auct. galic). In Holzschlägen und auf Waldrändern in Südostpodolien selten. Bilcze, Cygany, Iwanköw, Sinköw. — horeale Fr. var. temiifolium Host (als Art) = {H. sabaudum Neilr. var. subverticiliatvm). Im Walde „Dabrowa" in Bilcze, sporadisch. Auf Grund der angestellten Culturversuche bin ich zur festen üeberzeugung gekommen, dass diese Pflanze keine echte Art, sondern nur eine Schattenform des H. horeale Fries ist, wie es eben Fries, De Candolle und Neilreich ver- mutheten. Sämmtliche Pflanzen, welche ich aus Samen des H. tenuifolmm im hiesigen botan. Garten erzogen habe, haben alle charakteristischen Merkmale des H. tenuifoUum eingebüsst und die des gewöhnlichen H. horeale bekommen. (Fortsetzung folgt.) Zur Flora von Croatien. Von D. Hirc. Ranuncidus neapoUtanus Ten. {R. Tommasinii Rchb.), welchen Dr. v. Borbäs bei Crkvenica in Vinodol entdeckte (Oest, bot. Zeit. 1877, p. 285), kommt auch bei Buccari vor. Ich fand diese Pflanze im Jahre 1878 in einem Wäldchen hinter der nautischen Schule, wo sie auf feuchten, grasigen Stellen häufig ist. Später sammelte ich 177 diesen Ranunculus auf ähnlichen Standorten in dem Thale Klancina bei Buccariza und dann auf trockenen Grasplätzen des Gipfels Klan- cina bei Buccari. Blüthenzeit von Anfang Mai bis Juni; Fruchtreife Ende Juni. R. acris var. latifolius. Bei Kostrena St. Lucia und in Martin- söica an Gebüschrändern selten. Juni (1882). Der erste Standort für Croatien. R. sardous var. mediterraneus Gris. sammelte ich im vorigen Jahre auf der Insel Veglia bei Omisalj (Castel Muschio). Clematis erecta L. ist für das croatische Litorale bis nun nicht verzeichnet. Im vorigen Jahre fand ich diese Pflanze in Hunderten in der grossen Vertiefung Ponikve auf feuchtem, lehmigem Boden. Helichrysum angustifolium, ü C. ist im Litorale, besonders aber in der Umgebung von Buccari hie und da z. B. am Kalvarienberge sehr häufig. Als ich im Jahre 1879 das erstemal den Kulpa-Ur- sprung besuchte, war ich sehr überrascht, als ich am Plateau bei Kazloge auf einem sonnigen Hügel mit Juniperus communis, JPteris aquilina und Teucrium Scorodonia auch Helichrysum angustifo- lium. fand. Scolymus hispanicus. Der nördlichste Punkt, wo ich in Croatien diese Pflanze beobachtete, ist der Ort Hrcic bei Severin a. d. Kulpa (1874). Anthyllis Vulneraria ß. ochroleuca kommt auf Grasplätzen in Ponikve vor. Juni (1882). Turgenia latifolia Hoffm. Um diese aufzufinden, habe ich mich lange bemüht; erst im vorigen Jahre fand ich einige Exemplare bei Vitosevo unweit von Buccari. Mai. Anthriscus fumarioides Spr. von der Umgebung des Medvjedjak- berges bei Lic ist ß. Hladnikianus Freyn. Chaerophyllum Hladnikianum Rchb., welches auch im Gerolle bei Vela Ucka vorkommt (Freyn, Zur Flora des M. Maggiore in Istrien, 1879, p. 8). Hieracium murorum var. crocatum kommt in Ponikve vor. Hier ist auch H. macranthum Ten. zu finden. H. Rackii Vuk. fand ich bei Buccari im vorigen Jahre. Trifolium angustifolium L. sammelte ich in einem Wäldchen bei Buccari Riesenexemplare. Es kommen da Individuen von V/^ M. Höhe vor. Solche Exemplare fand ich auch von Orohus variegatus Ten. bei Orechovica. Knautia hyhrida Coult. Für diese ist in der Fl. Croatica (p. 731) kein Standort angegeben, sie kommt in der Umgebung von Buccari bei Vitosevo vor. Mai (1880). Asplenium viride Huds. (Oe. B. Z. 1883, p. 14). Ist im Gebiete der Fiumaner Flora nicht gemein, sondern Asplenium Trichomanes. Linaria chalepensis wurde von Prof. Mihailovic bei Zengg in Gär- ten gefunden, und dieser ist auch der erste Finder von Thymus bracteosus Vis., welcher in seiner Flora von Zengg schon im Jahre 1872/3 für Cupina angegeben wurde. 178 Aquilegia Haenkeana Koch kommt auch am Vratnikberge bei der genannten Stadt vor. Der erste Finder für Campanula rotundifolia und Filogo spa- thulata bin nicht ich, sondern J. Freyn, dessen Arbeit über die Flora des M. Maggiore ich bis zur neuesten Zeit nicht kannte. Buccari, am 14. März 1883. Teratologisches. Von Dr. Ed. Formanek. Auf einer in den September des Jahres 1882 fallenden Ferial- excursion fand ich in dem Garten eines nächst Klattau in Böhmen gelegenen Maierhofes eine Rosa centifolia, die mir durch die eigen- thümliche Form der Blüthenbildung aufgefallen ist. Obwohl es zu den Unregelmässigkeiten gehört, in diesem Monate in voller Blüthe stehende Kosenstöcke anzutreffen, so war ich nicht so sehr wegen der Zeit, als vielmehr wegen der Form der Blüthe überrascht. Die Axe der Blüthe war deutlich verlängert und die ganze Blüthe von derselben durchsetzt, so dass sich die einzelnen Theile derselben in von einander entfernten Kreisen um dieselbe quirlför- mig gruppirten; auch die einzelnen Theile der Blüthe waren meta- morphosirt. Es lag hier imverkennbar eine prolificatio centralis oder diaphysis nach Engelmann, verbunden mit einer theilweisen, die Pistille betreffenden Yergrünung (virescentia) vor. Der ganze Blüthenzweig, dessen Original ich getrocknet aufbe- wahre, misst 15 Cm., an der Basis desselben befinden sich zwei un- paarig gefiederte Blätter, von denen das untere zwei-, das obere einpaarig ist. In einer Entfernung von 6"5 Cm., von der Basis des Blüthenzweiges an gerechnet, erhebt sich ein Kreis von 5 Blättern, von denen 3 aus eiförmiger Basis lang zugespitzt und am Ende fiederspaltig, wo hingegen die anderen 2 unpaarig gefiedert sind und die Form gewöhnlicher Laubblätter besitzen. lieber diesem Kelch- blattkreise steht in einer Entfernung von 14 Cm. ein Kreis, beste- hend aus 13 Blumenblättern, aus deren Mitte sich die verlängerte, 7-1 Cm. messende Blüthenaxe erhebt, welche an ihrer Peripherie zwei von einander und den Blumenblättern entfernte Blattkreise trägt, der untere Blattkreis besteht aus äusserst schmalen Blumen- blättern, die aller Wahrscheinlichkeit nach als Staubgefässe gedeutet werden müssen, der obere hingegen aus mehreren den Charakter gewöhnlicher Laubblätter tragenden Blättern, die meiner Ansicht nach für Fruchtblätter zu halten sind. Die deutliche Gliederung der Blüthenaxe, die Stellung, sowie auch die eigenthümliche Umbildung der Blüth entheile, nämlich der 170 Kelcli- und der Fruchtblätter in gewöhnliche Laubblätter, lässt in dem vorliegenden Blüthenzweige der Rosa centifolia die Rückbildung einer Blüthe zur ursprünglichen Form eines Zweiges erkennen, und ich finde in demselben die volle Bestätigung des theoreti^;chen Satzes, dass die Blüthe ein zum Zweck der Samen- und Fruchtbildung, d. h. der Fortpflanzung der Art metamorphosirter Zweig ist. Merk- würdig ist, dass bei diesem Rosenstocke, wie mir bedeutet worden, öfters ähnlich gestaltete oder doch metamorphosirte Blüthen vor- kommen, und dass auch Stecklinge den Charakter der Mutterpflanze erben, indem sie neben regelmässigen gewöhnlich auch abnorm ge- bildete Blüthen tragen. Die grosse Veränderlichkeit der Astrocephalus- und der ihnen nahe stehenden Scabiosa-Avten ist bekannt. Erwähuenswerth, weil überraschend durch sein abenteuerliches Aussehen, deucht mir der Fall einer Seitensprossung prolificatio lateralis oder anthesmolysis nach Engelmann an einem am 13. Juni 1882 bei Malomierzitz in der Nähe von Brunn vorgefundenen Exemplare von Astrocephalus ochroleucus Wallr. Im Nachfolgenden die Beschreibung der abnormen Species. Wurzel spindelförmig, fast unverästelt. Blätter nur am unteren Theile des Stengels, die untersten zwei Blätter wechselständig, spatei- förmig, geschweift-gezähnt, darüber zwei gegenständige, einfach ge- fiederte, leierförmige und oberhalb derselben 5 fiederschnittige Blätter mit linealen Abschnitten und rautenförmigen Endlappen. Der Blütheu- stengel misst 18 Cm. Blüthenkörbchen lockerblüthig mit gelblichen Blüthen. Aeussere Hüllblätter 9 an der Zahl, haben die Form ge- wöhnlicher Stengelblätter und sind lanzettlich, fiederspaltig mit li- nealen Zipfeln, 3mal so lang als die Blumen. Am Gruude derselben befinden sich drei quirlförmig gestellte innere Hüllblätter, und aus dem unteren Theile des Blüthenbodeus, gestützt durch die drei in- neren Hüllblätter und daher anscheinend aus de» Achseln dieser Involucralbracteen entspringen drei neue seitliche Blüthenkörbchen tragende Nebenstengel, zwei von ihnen sind aufrecht, der dritte wag- recht abstehend, letzterer ist blattlos, die anderen zwei mit je vier fiederschnittigen Blättern besetzt. Die Blumen sind trichterförmig, 51appig, Staubgefässe der Randblumen unfruchtbar und kürzer, die der Scheibenblumen fruchtbar und viel länger als die Blumenkrone, die fünf Kelchborsten erreichen die Länge der Blumenkrone. Die keilförmigen Deckschuppen sind 1'/^ so lang als der kurzgestielte äussere Kelch, der Rand des letzteren ist weisslich, trockenhäutig und strahlennervig, der Blüthenboden spreublätterig und compact. Die seitenständigen Blüthenkörbchen waren zur Zeit des Auffindens der Pflanze noch nicht aufgeblüht. Ihre Blüthenhüllen normal'). An Scahiosa arvensis L. hatte ich mehrmals Gelegenheit, die mannigfaltigsten Unregelmässigkeiten zu beobachten, Hüllblätter von *) Brünner Freunden der Flora gebe ich bekannt, dass diese Pflanzen- anomalien in meiner Wohnung zur freien Besichtigung stehen. 180 lanzettlich-eiförmiger uud eiförmig-lanzettlicher Form, die die Blu- meakrone an Länge oft weit übertrafen, sind mir öfters vorgekommen, ich behalte mir vor, darüber später zu berichten. Brunn, am 18. März 1883. Mykologisches. Von Stephan Schulzer v. Müggenburg. Für die Leser der inhaltreichen „Revue mycologique von Dr. Casimir Roumeguere" Jahrgang 1882 gebe ich folgende Be- richtigungen : Nr. 13, Seite 16. Ein Phallus imperialis Kalchbrenner existirt nicht. Siehe „Icones selectae Hymenomycetum Hungariae per Ste- phanum Schulzer et Carolum Kalchbrenner" Seite 63, Tab. 40. Fig. 1. Nr. 14. Tab. 26. Fig. 14. Secotmm Warnei Peck ist keine neue Species. Denselben Pilz publicirte ich bereits im Jahre 1845 in den Verhandlungen der 6. Versammlung ungarischer Aerzte und Naturforscher zu Fünfkirchen, Seite 295, Tab. 2, Fig. 3, unter dem Namen Columnaria Schlzr. Später erlangte ich durch die Güte des Herrn Professors Dr. H. W. Keichardt, dem ich überhaupt in jener Zeit und später, für seine stets bereitwillige und erfolgreiche Unter- stützung meines Strebens nach Licht gar grossen Dank zollen muss, die XJeberzeugung, dass dieses Wesen zu der mittlerweile aufgestellten Gat- tung Secotium gehöre, und veröffentlichte meinen Pilz 1865 in den Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien Seite 796, Tab. 16, Fig. 5 a — k, als S. Thunii. Endlich änderte ich auch diese Benennung in S. acuminatum (Mont.) Tulasne, als ich, ob aus einem Herbarstücke, oder aus der Abbildung, kann ich mich nicht mehr genau erinnern, die Erkenntniss gewann, dass mein Pilz mit dem letztgenannten identisch ist. Herrn Peck's Abbildung, nicht bloss des normalen Habitus, sondern auch der Sporen, weicht nicht im mindesten von der mei- nigen ab, und die von uns beiden nebstbei gegebenen rundlichen Formen sind Ausnahmen, teratologische Bildungen, wovon ich an den mir bisher bekannten drei Standorten in Ungarn und Slavo- nien, unter Hunderten gesehener Individuen, immer nur wenige antraf. 181 Flora Ton Meran im April a. c. Von Prof. Dr. Entleutner. In den Gärten blüht der duftende Magnolienbaum und die hell- blaue Paulownia. Am schlangenästigen Feigenbaum erscheinen die breitlappigen Blätter und da mid dort zeigt sich ein lichtgrünes Rebenblatt oder eine reife Erdbeere. Mit reichem Blüthenflor bekleidet, prangen Hunderte von Obst- bäumen auf saftiggrünen Wiesen. Dieser Wiesenteppich ist geschmückt mit: Lychnis flos Guculi, L. diurna Sibth., Knautia ai'vensis Coult., Trifolium, repens, Carum Carvi, Pastinaca sativa, Salvia pratensis, Medicago lupidina, Tragopogon pratensis, T. major Jacq., Alectoro- lophus inajor Rchb., Veronica serpyllifoUa, Ornithogalum urnbellatum L., O. chlor anthwn Saut., Dactylis glom,erata, Lolium italicum A. Br., Briza media und Holcus lanatus. An felsigen Abhängen, wie bei Algund, fallen uns zunächst Fraxinus Ornus, Aronia rotundifolia Pers., Geltis australis und Coronilla Emerus ins Auge. Ferner Lactuca perennis, Papaver Rhoeas, Geranium robertianum, Centaurea Cyanus, Malva neglecta Wallr., Hieracium, inurorum, L., Scleranthiis annuus, Lycopsis arvensis L., Anchusa officinalis, EcMunn vidgare, Silene nutans, Orlaya grandi- ßora Hoffm., Vicia villosa Rath., Crataegus Oxyacantha, Evonynius europaeus, JBromus sterilis und Ophioglossum vulgatum. Auf Grasplätzen bei Josefsberg blühen Scilla amoena und Nar- cissus poeticus. Steigen wir dort im Schatten von Buchen und Edel- tannen etwas höher hinauf, so finden wir auch Daphne Mezereum. An den sonnigen Abhängen des Porphyrgebirges bei Burgstall windet sich Tamus communis und der blühende Kubusstrauch um das Trümmergestein. Dort wächst Asperula odorata neben Euphor- bia Lathyris Scop. und Melittis Melissophyllutn. Auch Lathyrus sphaericus Retz., Convallaria multiflora und Polygonatum,, Genista germanica, Fragaria viridis, Geranium pusillum, Thalictrum, vul- gatum Schult., Thlaspi perfoliatum und Acer campestre blühen dort. Am Etsch- und Passerufer findet man: Hyppophae rhamnoides, Rumex scutatus, Biscidella laevigata, Caltha palustris und Erio- phorum, latifolium Hoppe. Am Ausgang des Passeierthaies schmückt die Potentilla Tor- mentilla Sibth. den von der zierlichen Selaginella {S. helvetica Spring.) durchflochtenen Rasen. Dort gewahren wir auch Stellaria uliginosa Mur., Hieracium Auricida, Ranunculus lanuginosus, Veronica arvensia, Chaerophyllum. hirsutum, Koch und Moehringia trinervia Clairv. Veronica verna, Rumex Acetosella L., Sagina procumdens, Po- tentilla collina Wil., Viola arenaria DC, Vicia sepium, AchiUea tomentosa, Listera ovata und Poa pratensis, ß anguMifolia bemerken wir auf dem Küchelberg. 182 In der Thalbucht vor St. Valentin: Vlcia Gierardi D C, Oro- bus vernns, Viburnum Lantana, Lonicera J^ylosteum lind Berheris vulgans. An Bewässerungsgräben: Salicc vitellina, Sambucus nigra, Car- damine amara, Ranunculus repens, JBarbarea vulgaris E. Br., Sym- phytum officinale und häufig auch Viola biflora. Die Primula acaulis Jacq. wächst am Fusse des Marlinger Berges. Dort blühen auch: Valeriana tripteris, Orohus tuberosum, Vaccinium Myrtillus, Sisymbrium Aliaria Scop. \mdiRhamnus Frangula. Cotaneaster vulgaris Lindl., Sesleria caerulea Arduin., Holo- steum umbellatum, Arabis Turrita und Luzula pilosa Willd. findet man beim Schloss Neubrandis; Veronica prostrata, Potentilla rupestris und Arahis hirsuta Scop. beim Yernauner. Die Cyperaceen sind in diesem Monat vertreten durch: Carex Davalliana Smith., C muricata, G. ornithopoda Willd., 0. panicea, C. fidva Good., 0. stricta Good., C. paludosa Good., 0. remota, C. acuta, C. silvatica Huds., 0. flava und G. Michelii Host. Excursion in das Kälnicaer Gebirge im Süden des Trentschiner Comitates. Von Josef L. Holuby. Am 3. Mai 1882 unternahm ich einen Ausflug in das Kälni- caer Gebirge, einer Fortsetzung des 3300' hohen Gneissberges Jnovec, um für mein Herbar auch aus dieser Gegend Pflanzen zu sammeln und Standorte seltenerer Arten zu notiren. Bei der Beckower Fürth fand ich auf Sandflächen in unge- heuerer Menga Gerastium semidecandrum, ganz in Wolle der Weiden- samen gekleidet, und dazwischen ebenso häufig Draba praecox Stev. Letzteres Pflänzchen kommt auf trockenen Sandflächen, steinigen Kalkhügeln und ganz trockenen Weideplätzen des Waagthaies oft in Gesellschaft der Draba verna vor, ohne mit dieser durch üebergangs- formen verbunden zu sein. Wo Draba praecox wächst, ist auch D. verna zu finden, aber nicht umgekehrt. Denn in der Nähe meines Wohnortes haben wir D. ver?ia auf allen Hügeln und cultivirten Orten, selbst auf massig feuchter Unterlage, aber D. praecox wächst hier nicht und erscheint erst auf dem Kalkhügel Häjnica bei Stwrtek im Waagthale. Auf feuchten, schattigen Sandplätzen unter Weidenge- büsch auf den Waaginseln fand ich Dicranella varia, Phascum bry- oides und das meines Wissens in Ungarn bisher noch nicht gefundene Bryum atropurpureum Br. eur. (Juratzka, Laubmoosfl. von Oest.- Ungarn, p. 272) in wenigen fruchtenden Exemplaren. 183 Die Weg- und Ackerränder bei Beckow boten nichts Bemer- kenswerthes, erst auf- den Triften der einstigen, nun ganz aufge- lassenen Weingärten bei Kälnica ist die Flora interessanter, wenn auch nicht reich. An buschigen Wegrändern kommt auch hier Viola hyhrida Schur! {V. odorata X hirta) nicht eben selten vor. Sowohl in Grasgärten, als auch auf buschigen Rändern der Triften ist Pulmonaria mollis Wolf, ziemlich häufig. Wenn Pulmo- naria affinis Jord. von der P. officinalis L. in nichts anderem ver- schieden ist, als „foliis radicalibus ovatis" nee cordatis (Heuffel, Enum. pl. Banat. in den Verh. d. zool.-bot. Gresellsch. Jahrg. 1858, p. 163), so haben wir diese Jordanische Art auch hier und an vielen Stellen unseres Comitates nicht eben selten. Auf trockenen Gras- plätzen blühte schon allenthalben Hippocrepis comosa, OrcJiis mili- taris, variegata und stellenweise in Unzahl O. Moria, diese auch sehr häufig mit reinweissen Blüthen und in allen üebergängeu der Farbe bis zum Dunkelpurpurnen. Veronica verna sehr häufig, aber der anhaltenden Dürre wegen nur in sehr kümmerlichen Individuen. Es freute mich auch, hier den netten Scleranthus collinus Hörn, (ganz sicher identisch mit Sei. Durandoi Rb. !) an vielen Stellen angetroffen zu haben. Die schönsten Exemplare sammelte ich an den Rändern der sogenannten Hexenringe, wo Agarieus Prunulus jahr- aus jahrein vorzukommen pflegt. Diese durch ihr dunkles Grün von Weitem kenntlichen Ringe oder Bogen trockener Wiesen oder Rasen- plätze heissen slowakisch „mäjovisko", von „mäjovka", wie man den Agarieus Prunulus nennt. Von Ajuga kybrida Kern. {A. genevensis'Xreptans) fand ich zwischen den muthmasslichen Eltern auch einige Exemplare. Die im Blüthenstande drüsig - klebrige Form des Cerastium hraehypetalum Dsp. {Cer. taurieum Spr.), sowie Myosotis stricta, Thesiuni inter- mediwm (schon in Knospen), Saxifraga hidbifera, Medicago mi- nima, Crepis praemorsa, Asperugo proeumbens (unter alten Bäumen), Carex montana, Michelii, Schreberi, praeeooc Jcq., letztere auch be- sonders häufig infima bractea foliacea, Prunus Chamaeeerasus sind hier auch ziemlich häufig, dagegen traf ich Stipa pennata nur an zwei Stellen in geringer Menge an. Auf einem von weidenden Scha- fen ganz zertretenen Brachfelde sah ich abgestorbene Stengel der Sideritis montana und Artemisia scoparia\ auch Ajuga Chamae- pitys ist hier häufig, dagegen suchte ich die bei Stwrtek vorköm- mende Ajuga glabra Presl vergebens. Im Dorfe Kälnica sah ich in Menge Orthotriehum obtusifolium besonders an Stämmen alter Nussbäume und am nassen Kies der Bäche Bryum turbinatuni. Im Walde östlich vom Dorfe sammelte ich Plagiothecium sil- vaticum, Mhynchostegium murale, Polytrichum piliferum, eom,mune, Pogonatum aloides, an nassen Stellen in Hohlwegen Jungermannia trichophylla L. und J. hyalina Hook., Scapania curia N. E. mit Scap. rosacea Corda vermischt, nicht häufig, und an Gneissblöcken Hedioigia ciliata. Die nur wenig Wasser führenden Waldbäche waren 184 stellenweise voll mit Fontinalis antipyretica. An Bachufern und sumpfigen Stellen der Bergwiesen fand ich Cardamine amara und zwar die Form mit an der unteren Hälfte rauhhaarigem Stengel, die sich der C Opicii Presl nähert. Die Blätter dieser Art werden vom Landvolke vor Georgi, wo die Pflanze gewöhnlich noch nicht blüht, als magenstärkendes Mittel mit Oel genossen. Auch in den Volksliedern wird die „Rezucha" (so heisst die Cardamine amara slovakisch) oft erwähnt. Callima vulgaris bedeckt hier oft grosse Strecken, dazwischen kommt Viola ßavicomis Sm. und Genista pi- losa vor. In Holzschlägen fand ich Stellaria Holostea, die ich in imserem Comitate am rechten Waagufer bisher nirgends angetroffen habe, doch sah ich Trentschiner Exemplare im Herbarium J. Fleischer in Hornie Motesice aus der Gegend von Zay-Uhrovec. Auf ziemlich mageren Wiesen sammelte ich Lychnis Viscaria, Carex stenophylla und Scleranthus collinm, der hier in sehr grosser Menge vorkommt. In lichten Wäldern ist an manchen Stellen Anemone silvestris mit auffallend grossen Blumen und gerne mit gabeligem Stengel, Hac- quetia Epipactis, Majanthemum, bifolium, Vacciniuftn Myrtillus, — hier „Cucoriedka" genannt, Buhus thyrsanthus Focke, zwar noch zu wenig entwickelt, aber an den Blättern und Schösslingen kenntlich, eine an R. Radula stark erinnernde Form mit ausserordentlich star- kem Schössling. Auf der Heimreise notirte ich noch bei Kälnica jRubiis tom,entosus Borkh. var. stellinus 0. K. und M. caesiusXto- mentosus 0. K. und nahm fruchtende Exemplare vom Grunde alter Baumstämme des Hypnum cupressiforme var. resupinatum (Wils.). Die Eevision, beziehungsweise Bestimmung der bei diesem Ausfluge gesammelten Laub- und Lebermoose verdanke ich der Freundlichkeit des Herrn Dr. Sanio in Lyck. Bei dieser Gelegenheit theile ich Ihnen mit, dass ich Thui- dium ahietinmn Bd. zwischen Haluzice und Stwrtek auf einem Ab- hänge mit Früchten gesammelt habe. Ein kleines fruchtendes Exem- plar besitze ich auch aus Presburg. Dieses Moos ist bekanntlich eines der am häufigsten vorkommenden, doch muss es in unserem Lande nur sehr selten Früchte hervorbringen, da es selbst Prof. Hazslinszky, der gründlichste Kenner ungarischer Moose, noch nie mit Früchten fand, auch bisher keine fruchtenden Exemplare aus Ungarn zu Gesicht bekam. N. Podhrad, am Sylvesterabend 1882. 185 Die Hölzer auf der österr.-ungar. Industrie- und land- wirthschaftl. Ausstellung in Triest 1882. Von Dr. Rüdiger Felix SoUa. (Schluss.) Aus Husztli (Com. Marmaros) und Barakony (Com. Arad) in Ungarn: Quercus sp. Fassdauben von 95, 112, 125, 145 Cm. Länge, bei 5 Cm. Dicke und von 75, 83, 95, 112, 128, 145 Cm. Länge bei 4 Cm. Dicke. — Deutsches Binderholz, Dauben (gekrümmt) 3-7 M. lang und Böden 275 M. lang. Aus Puszta Methnek (Com. Eisenburg, Ungarn): Äbies excelsa Poir. (Erdei fenyü angegeben), Stammscheibe im D. = 6 "5 Dm. mit starker Rindenentwicklung. Carpinus Betulus L. (Gyertjänfa), Stammscheibe im D. = 3*67 Dm., Holz weiss, Rinde vollkommen glatt, stark mit Moos und Flech- ten bewachsen. Fraocinus excelsior L. (Körisfa), dessgl. mit D. = 5-25 Dm.; das lichtere Frühlingsholz gegenüber dem röthlichen Herbstholze lässt die Jahrringe sehr deutlich abnehmbar erscheinen (öO J.), Rinde weissgrau, bis 2*5 Cm. dick. Larix europaea DC. Bretter und Pfosten. Pinus silvestris L. (Erdei fenyü). Ein Stammschnitt von D. = 4*2 Dm., ohne Rinde; Holz weiss, harzreich. — Bretter. Latten. Q,uercus sessilißora Sm. (Tölgyfa). Eine Stammscheibe im D. = 1*2 M., davon 2 Cm. br. die Zone des weissen Spliutholzes und 5'5 Cm. dicke Rinde, aussen sehr stark durchfurcht, nur ganz wpnig Moos darauf ansässig. Herbstholz dunkel. — Eichenschwe^Jen, -latten, -bretter. Verwendung der genannten Hölzer zur Radfabrication. — • Schnitthölzer und Friese. Aus Marmaros-Sziget (Ungarn): AMes excelsa Poir. Bretter, Holz gelb und weiss, in verschiedenen Längen, je nach der Forderung einzelner Länder; Absatz meist nach den Mittelmeerläudern. Aus Fünfkircheu (Ungarn): Fagus silvatica L. Stammschnitt von D. = 29*7 Cm. Juglans regia L. Stammscheibe im D. = 68 Cm. und 2 Cm. breiter Rinde. — Pfosten und Fourniere aus Nussholz, in verschiedenen Grrösseu. Quercus sp. Eine Stammscheibe, ohne Rinde, im D. = 34 Cm. — Querschnitt durch einen ovalen Stamm mit 68 Cm. (längstem) und 42'5 Cm. (kürzestem) — Durchmesser. Eine runde Stamm- scheibe von lichtem Eichenholze, im D. = 46*5. — Parquett- tafel, Binderholz (deutsch und französisch), Speichen für Ücha- tiuskanonen. 186 Aus Kaposvär (Ungarn): Acer Negundo. Verschiedene Stammscheiben im D. = 0'5 — 1 M., Holz gelblich-röthlich mit weiten Gefässen; Kinde 0*5 Cm. dick, aussen parallel gefurcht, ohne Moosanwachsungen. Garpinus Betulus L. Stammstücke vom grössten D. = 42*5 Cm. bei 1 M. Höhe, Holz dunkel, Einde aussen glatt und ganz erhalten, reich an Flechten. Cornus mas L. Stammcylinder, im Maxim. D. = 13 Cm. bei 0-4 M, Höhe; Kernholz sehr braun, Splintholz gering; Rinde schmal, aussen schuppig. Quercus sp. Stammscheibe im D. = 1 M.; Rinde 2 Cm. br., aussen sehr rissig. — Schwellen, Friesen und Schnittmateriale in ver- schiedenen Grössen. Sorbus communis (angegeben, S. torminalis Crz,). Stammstücko, im D. = 34 Cm, bei circa 1 M. Höhe; Kernholz licht und nur 13 Cm. im D., sehr stark vou Rissen durchfurcht, Splintholz fest und dicht. — Rinde 0'5 Cm. dick, aussen schuppig und reich an Moos- und Flechtenvegetation. Aus Alsö-Lelocz (Com. Neusatz), Törökbese (Com. Torontäl), Csernek (Com. Pozsegän) in Ungarn: Fagus silvatica L. Stammscheibe D. = 5 Dm., Rinde glatt und er- halten, moosbewachsen; Holz stark geborsten (stellenweise bis 4 Cm. weit klaffend). Quercus sp. Stammschnitt, D. = 45 Cm.; Rinde 2 Cm. breit, Holz dunkel. Aus Csäcza (Ungarn): Ahies excelsa Poir. und A. pectinata DC. Zu Dachschindeln in der Länge von 47-5 Cm. und bei 6*5 Cm. breit. '' Aus der Umgebung von Gran und Fegyveruek a. d. Theiss (Ungarn): Prunus Mahaleb L. Cultivirt, 0*5 — 1 M. lange, gerade Stöcke, zu Pfeifenröhren und Kurzwaaren. Aus den Dampfsägewerken in: Leopoldsdorf, Weldzirz, Bittse, Polhora, Zakamene, Neusohl, Prodajna, Tokay, Orsova in Ungarn: Acer sp. Schnittholz und Holzdraht. Abies excelsa Poir. Drei Stammscheiben im D. =: 60*5 Cm. sammt Rinde; Holz licht und sehr harzreich; D. = 71"5 Cm., sehr schmale Rinde; Holz dunkel, D. = 88 Cm. sammt Rinde, Holz dunkel, weniger harzreich. — pectinata DC. Stammscheibe D. = 49-5 Cm., mit einer 4*5 Cm. breiten Splintholzzone. Starke Borkenentwicklung. Pinus silvestris L. Zum Theile entrindet, Holzscheibe, D. des Ge- sammtholzes = 49*5 Cm. und des dunklen Kernholzes = 19 Cm. Quercus sp. Dauben, 2*5 M. lang, 15*5 Cm. breit. Von der Fabrik zu Budapest, aus verschiedenen Productions- orten in Ungarn: Abies excelsa. Poir., A. pectinata DC, Lariic europjciea DC, Pinus 187 silvestris L., Quercus sp. Schnitthölzer zu Tavoloni und Tavo- letti, in verschiedenen Längen; Bretter mit und ohne Einde. Von einem Eichenstamme noch eine Scheihe im D. = 88-5 Cm., die nur theilweise erhaltene Rinde bei 1 Cm. dick. Aus den Waldungen Ungarns und Siebenbürgens: Fraxinus excelsior L., Quercus sessilißora Sm. Als Schnittraaterial, Parquettafeln, Fassholz. Die Karstländer. Die Natur des Karstes ist nicht überall die gleiche, das Kü- stenland ist arm an Waldungen, die Forstungen in Ternova und Montoua sind die bedeutenderen; ärmer noch ist Dalmatien; der Er- trag der Wälder in diesen Provinzen kommt im Mittel jenem von Salzburg gleich; waldreicher ist Croatien zu nennen. a) Der küstenländische Karst. Aus dem Ternovaner Walde: Abies excelsa Poir. Revier Karnizza (Küstenland), verschiedene Stücke bezimmerten Holzes, in verschiedener Grösse. — pectinata DC. Vom Orte Prezdren, W.-Bez. Ternova (Küsten- land), 850 M. ü. d. M. Stammstück eines 190jähr. Exemplares von 377 M. Gesammtlänge, 1 M. D. in Brusthöhe. — Stamm- scheibe eines 140jährigen Tannenbaumes vom Orte Marko vvrh (Küstenland), 1150 M. ü. d. M. (der Bora ausgesetzt), mit 6*7 M. Höhe; Durchm. der Scheibe (zugleich auch des Stammes auf Brusthöhe) = 25 Cm. — Bretter 4-5 M. lg., 3—4 Dm. br.; Ponti 4-45 M. lg., 35 Cm. br. Fagus silvatica L. Stammscheibe mit D. = 6 Dm., vom Orte Zga- lice (Küstenland), 800 M. ü. M., einer 130jähr. Buche von 30-7 M. Höhe und D. = 6 Dm. (auf Brusthöhe) entnommen. — Scheibe eines 215jährig. Buchenstammes vom Orte Markovvrh von 8 M. Länge, D. = 43 Cm. — Bretter 2-5 M. lang und 26, 28, 30 Cm. breit; — Pfosten (testoni) gleicher Länge und 26, 37, 38 Cm. Br. — Fassdauben in verschiedener Grösse von Idria (Krain). Pinus Laricio Poir., vom Orte Korenina (Küstenland), 1100 M. ü. M. (der Bora ausgesetzt); Scheibe in D. = 37 Cm. eines 67jähr. Schwarzföhrenstammes von 7*2 M. Höhe mit D. = 32 Cm. (auf Brusthöhe). Acer sp. Revier Idria (Krain), Bretter in verschiedener Grösse. Von Canale am Isouzo (Küstenland): Cornus mas L. Stammcylinder von 1 M. Länge bei gleichbleib. D, = 15 Cm.; Holz dunkel, Rinde sehr schmal, aussen graulich; der Stamm stark gedreht. — Hammerstiel, Aststück, 1 M. lang, vollkommen gerade, bei D. = 4 Cm., Holz licht, Rinde weiss- grünlich. Pfosten von: Acer sp., Garpinus Betulus L., Fagus sil- vatica L., Fraxinus excelsior L., Juglans regia L., Prunus 188 Avium L,, Pyrus commvnis L., Quercus Cet^is L., Qu. sessili- flora Sm., Tilia sp., sämmtliclie in Stücken von 1 M. Länge, 7 Dm. Breite und 1 Dm. Dicke, zu Schiffbau imd Möbelfabri- cation in Verwendung. Juglans regia L. Ein Pfosten (testone), 4 M. lang, O'S M. breit und 1 Dm, dick, von gleichmässig dunkler Farbe. Aus der Umgebung von Triest (Küstenland): Celtis australis L. Ein 2 M. langes Stammstück bei D. = 1 Dm.; Holz licht citronengelb. Zu Peitschenstöcken verwendbar. b) Der liburnische Karst. Die croatischen Wälder weisen vorwiegend Laubholz auf, die Eiche ist tongebend; von Nadelhölzern ist die Tanne vortretend. Die Sammlung der croatischen Hölzer auf der Ausstellung war reich- haltig. Ausgestellt wurden: Aus Novi und Vinodol: Fagus silvatica L. Fassdauben, 85 Cm. lg., 12 Cm. br. — Balken, Bretter in verschiedenen Längen. — Kuder und anderes verar- beitetes Holz. Quercus sp. Fassdauben in gleichen Dimensionen. — Versch. lange Morali und Träme. Aus Sissek (Sisak): Quercus sp. Ein 4 M. ig. Stamm, entrindet, D. = 5 Dm.; zu Bret- tern (tavoloni) verschnitten. — Verschiedene andere Stamm- schnitte. — Fassdauben 68 Cm. lg., 12 Cm. br., 1*5 Cm. dick. — Fassbinderholz, Friesen. Aus den Domänen Daruvär, Sirac, üljanik: Stammscheiben in verschiedenen Höhen entnommen von: Abies pectinata DC (Jelva), Gesammthöhe des Baumes 41 M.; vier Scheiben mit dem D. = 116, 103, 60 und 38 Cm. Acer sp. (Javor). Drei Scheiben eines 30 M. langen Stammes mit D. = 70, 55, 50 Cm. Kinde 3 — 4 Mm. dick, aussen ganz frei von Mooswucherungen. — Andere drei Ausschnitte eines 29 M. langen Stammes mit == 95, 63, 45 Cm.; Eiudendicke 2 Mm.; Moosanwachsungen. Das Holz reichlich in radialer Richtung geborsten. Alnus incana DC. (Jalsa). Stammlänge 16 M., davon 3 Ausschnitte mit entsprechenden D. = 5, 4 und 3 Dm. Rinde dick mit star- ker Borke. Betula alba L. (Breza). Zwei Scheiben eines 22 M. langen Stammes, D. = 48 und 36 Cm. — Bei der ersten Scheibe war die Rinde braun, da sich die oberen weissen Schichten bereits abgelöst hatten; bei der zweiten besass noch die Rinde eine Dicke von 2-5 — 3 Cm. — Von einem zweiten, 18 M. langen Stamme eine Scheibe im D. = 58 Cm., auch mit schwarzer, 3 Cm. dicker Rinde, auf deren Aussenseite Flechten angewachsen waren; eine zweite Scheibe hatte D. = 19 Cm. Carpinus Betulus L. (Grab). Stamm 22 M. lang, mit glatter Rinde. 189 Drei Stammscheiben mit D. = 72, 60, 42 Cm. — Stamm 13 M. lang, mit glatter, ftechtenbewachsener Einde, die sich in Schup- pen ablöste, 0-5 Cm. dick. — Drei Scheiben mit D. = 56, 55, 51 Cm. Fagus silvatica L. (Bukva). Stamm 28 M. lang, Kinde glatt. Stamm- scheiben D. = 95, 93, 89 Cm. — Ein zweiter Stamm, 32 M. lang, mit vollkommen glatter Rinde, mit localem Flechtenwuchse, in drei Scheiben zu D. = 93, 83, 81 Cm. Fraxinus excelsim^ L. (Jasen). Drei Scheiben eines 26 M, hohen Eschenstammes mit D. = 90, 75, 69 Cm. Das Holz sehr deut- lich die Jahrringe aufweisend; von Eadialfurchen durchzogen. Reichliche Moosvegetation auf der Rinde, Popidus tremvia L. (Topola). Drei Scheiben aus einem 24 M. langen Stamme. Die erste, D. = 46 Cm., mit 5 Mm. dicker, aussen durchfurchter Rinde, spärliche Moosbewachsung; die zweite (um 8 Cm. höher) mit D. = 35 und die oberste (um andere 8 Cm. höher) mit D. = 32, mit 3 Mm. dicker, aussen glatter Riude, starke Lenticelleubildung aufweisend. — Radialrisse im Holze. Pyrus communis L. (Kruska). Stammlänge 14 M.; Holz dunkel, Rinde schuppig sich ablösend. Drei Scheiben mit D. = 62, 50, 45 Cm. — Ifalus L. (Jablan). Ein 9 M. langer Stamm mit glatter, schup- pig sich ablösender Rinde; davon drei Scheiben mit D. = 32, 31, 23 Cm. Quercus Cerris L. (Hrast). Ein 29 M. langer Stamm, mit Scheiben von D. = 90, 77, 52 und 35 Cm. — peduncidata Chr. (Hrast). Stammlänge 22 M.; drei Scheiben, die eine D. = 1-62 M., die zweite D. = 1-27 M., mit einer 2 Cm. br. Zone weissen Splintholzes, die dritte D. = 1"17. — Holz sehr rissig. Surbus tonninalis Crz. (Brek). Drei Scheiben von einem 16 M. hohen Eisbeerbaume, mit D. = 51, 39, 24 Cm. — Sehr schmale Rinde, Kernholz dunkel und stark von Rissen durchfurcht. Ulmu^ suberosa Ehrh. (Brest). Stammscheiben im D. = 92, 73, 60 Cm. eines 23 M. hohen Stammes. Holz geborsten. c) Der dinarische Zug. Bosnien und Hercegovina stellten nicht Holz als Handels- waare aus, sondern nur Musterstücke, theils Stammscheiben, theils Stammstücke und ähol. von den im Lande vorkommenden Holz- arten, als: Abies excelsa Poir., A. pectinata DC, Acer platanoides L., A. Pseudo- platanus L. Brettchen, Stammscheiben. Betula alba L. 2 M. lange Stammstücke im D. = 1 Dm. Carpinus Betulus L. Brettchen. Castanea vesca Grtn. Stammstücke. Fagus silvatica L. Brettchen. Fraxinus excelsior L. Brettchen, Stücke. Oesterr. botan. Zeitschrift. 6. Heft 1883. 15 190 Juglans regia L. Stammsclieibeu, Schindeln. P'mus silvestris L. Brettchen, Staramscheiben und Stücke in Form unseres Brennholzes. Prunus Avium L. Brettchen. Pyrus communis L. Brettchen. Quercus sp. Holz licht und dunkel, Stammscheiben und -Stücke, Schindeln, Schwellen. Tilia sp. Brettchen. Ulmus sp. Brettchen. Ueber die eigentlichen Forstverhältnisse dieser Länder sind wir im Ganzen nur wenig unterrichtet. Annäherungsweise*) beläuft sich die Waldfläche auf 556700 Hektare, mit Nadel- und Laubholz im Verhältnisse 1 : 1-28. Die Eiche ist vorwiegend. Der westliche Theil der Hercegovina nur lässt sich als waldarm bezeichnen. Während jedoch einzelne Waldpartien in früherer Zeit schon sinnlos devastirt wurden, existiren im Lande noch an mehreren Or- ten ausgedehnte, unzugängliche, noch unberührte Waldungen in ur- wüchsiger Vegetationskraft. — Es bestehen zwar im Lande einige Brettsägen, auch wurden bereits in früheren Jahren bedeutende Ex- portgeschäfte mit Eichenfassdauben über Banjaluka gemacht, doch sind einestheils jene unzweckmässig eingerichtet zu nennen, anderer- seits Hessen die Eingeborenen durch Einzelnverkauf des bearbeiteten Holzes auf dem Markte um geringe Preise kein grösseres derartiges Unternehmen aufkommen. Die Ausfuhr der Waldprodukte ist noch immer eine geringe im Verhältnisse zum Holzreichthum des Landes. Auf der Unna und Save erfolgt der stärkere Absatz von Bauholz und Fassdauben, letz- tere werden auch nach Dalmatien ausgeführt. Nebenprodukte der Waldnutzun^. Holzabfälle. Steiermärkische Buchenspähne für die Essigfabrication, 27 Cm. lg., 2-5 Cm. br., 1 Mm. dick. Kork. Zwei Fabriken hatten Korkwaaren ausgestellt-, das zur Ver- wendung kommende Materiale wird aus dem Auslande importirt. Kohle. Am meisten Kohle-Muster hatte Steiermark ausgestellt. Nach den Holzarten waren ausgestellt: Ahorukohle in Stücken von D. ■■= ITS Cm.; Birke im D. = 10 Cm.-, Erle, D. = 10 Cm.; Esche, gebrochene Stücke; Espe D. = 18 Cm.; Fichtenkohle, in verschiedenen Dimensionen, sowohl von *) Die folgenden Notizen sind einer Broschüre „Die wirthschaftlichen Verhältnisse von Bosnien und Hercegovina, Sarajevo 1882," entnommen. 191 Steiermark, als von Niederösterreich; Föhrenkohle, von Steiermark, in Stücken von 0*5 M. Länge und 3 Dm. D.; Lärche, D. = 10 Cm.; Rothbuche aus Steiermark und Krain (Idria), in gebrochenen Stücken; Tanne, steierische, D. = 4*5 Cm., krainische (Idria) zerstückelt. Von der krainischen Industrie-Gesellschaft, sowie aus der Um- gebung von Eattberg (Mozirje in Steiermark) wurden Muster von verschiedenen Laub- und Nadelholzkohlen ausgestellt. Von der Tschitscherei, welche zum grössten Theile Triest mit Holzkohle (harte Buchenkohle) versorgt, war nichts ausgestellt. Von Transleithanien und von Bosnien-Hercegovina kamen gleichfalls keine Holzkohlen zur Ausstellung. Als weiteres Brennmaterial gelangten Torf und Torferde aus Suchenthal bei Schwarzbach in Niederösterreich zur Ausstellung. Gerbmaterialien. (Blätter und Valonea sind ausgenommen.) Von Gerbrinden waren Fichte und Eiche ausgestellt. Eichenrinde, in Eollen, aus Ungarn, Siebenbürgen und Bosnien-Hercegovina; kroatische in RoUen von 1 M. Lge, 1-5— 2 Mm. dünn, in verschiedener Breite. Gehackt, gemahlen und roh (Stücke), wie Sommer- Winter- rinde, aus Krain. Eichenrinden-Extract, als Ersatz für die Lohe aus Ungarn und dem Küstenlande (Fabrik bei Monfalcone). Fichtenrinde, in Rollen verschiedener Grösse, sowie Fichten- lohe, gemahlen und gestampft, aus Kärnten, Steiermark und Ungarn. Tannin aus Fichtenrinde, Fichtenrindenextract als Ersatz für Fichtenlohe, aus Ungarn. Harze und Theer. Niederösterreich und Ungarn sind die am meisten Harz liefern- den Provinzen. Kieferharz war ausgestellt aus Neusiedl bei Herustein (Nied.- Oesterreich), roh flüssig und dicht als lichtgelbe, körnige Masse mit glänzenden Schüppchen; ferner aus Suchenthal bei Schwarzbach. Schwarzföhrenharz von Hiuterbrühl (Nied.-Oest.), im J. 1882 gesammelte Muster von 17-, 14-, 10-, 6-, 3-, 1-jähriger Harzung und Scharharz, gleichfalls 1882 gesammelt. Terpentin, echt, dick, goldfein und weiss, aus Neusiedl in Nied.-Oest. Harzöl, blau aus Neusiedl, destillirt (braun) aus Schwarzbach in Nied.-Oest., Harzöl, sowie Harz und Harzpech in verschiedenen Mustern, von der küstenländischen Fabrik bei Monfalcone aus- gestellt. Terpentinöl, echt, raffinirt, aus Neusiedl in N.-Oe., ferner aus Unter-Drauburg (Kärnten), gelblich und lichtstrohgelb. Muster aus der Fabrik von Monfalcone. 15^'* 192 Harzwageufette aus Szt. Gotthärd in Ungarn. Colophonium, fein, aus Neusiedl in N.-Oe. Theer: österr, Kieferholztheer aus Neusiedl und raff. Holztheer, braun und sattgelb, aus dem Suchentbale in Nied.-Oest. Ungari- scher Holztheer aus den Forstungen bei Methnek (Kis-Czell). Holztheeröl und Holztheerfarben (roth, gelblich) aus dem Su- chenthale in N.-Oe. Holztheer-Pech : y, echtes Brauer- Fichteupech", lichtbraun, gla- sig; „weisses Pech", fein ausziehbar, schmutzig gelb; „rothes Bin- derpech", rothbraun, glasig; „österr. Schusterpech", schwarzgrün, glasig — aus Neusiedl bei Hernstein. Ferner Kalfater-, Schmiede-, Schusterpech aus Holztheer vom Suchenthaie bei Schwarzbach in Nieder-Oesterr. Harz wird auch in Bosnien-Hercegovina producirt und nach Dalmatien ausgeführt. Holzstoff. Die Industrie des Holzstoffes nimmt immer grösseren Umfang, die Alpenländer beschäftigen sich speciell mit der Erzeugung des Materiales. Ausgestellt waren: Luftgetrockneter Holzstoff (Fichtenholz) und Holzpappen von 92 X 67 Cm. Fläche, aus Dellach in Kärnten. Weisser gedämpfter Holzstoff (röthlich gelb und glänzend weiss), in Bollen und in Deckeln von 68 X 94 Fläche und 25 Kilogr. Gew. pr. 100 Stück, aus Kainach in Steiermark. Patentpapier aus Holz, verfertigt zu Kabenstein in Nieder- 0 esterreich; in Bollen von 126 Cm. Lge. und von 52 Cm. Br. im Format von 34 X 42 Cm. ä 4 Kilogr. pr. 500 Bogen. 40 X 50 Cm. ä 5 „ „ 500 „ 42 X 52 Cm. ä 6 „ „ 500 „ 63 X 90 Cm. ä 7y,, 10, 127, und 15 Kilogr. pr. 250 Bogen. Papierkarteu aus Fichtenholzstoff, in 75 X 95 Mm. Grösse, aus Sandhübel in Schlesien. Schliesslich theile ich übersichtlich die Vertheilung des Wald- areals mit, wie ich sie nach den Aufzeichnungen der beiden k. und k. Ministerien aus dem officiellen Ausstellungs-Cataloge entnehme. Oesterreich (31-5 ^) und Ungarn (28-8^) zusammen bedecken 60*3 °/o der gesammten Bodenfläche mit Waldungen; hiervon ent- fallen auf: Steiermark 45*2 Kroatien-Slavonien . . . 43*2 Siebenbürgen 43*14 Krain 43*0 Kärnten 40-3 Bukowina 39*7 Tirol und Vorarlberg . . 38-0 Bestand. Militärgrenze . 34-75 Ober-Oesterreich . . . 32-8 Nieder-0 esterreich . . . 31*9 Schlesien 317 Salzburg 29*4 193 Böhmen 29-0 % Galizien 26"8 „ Ungarn 2619 „ Mähren ........ 25-4 Dalmatien 22*6 Küstenland 22-4 In Bosnien und Hercegovina ist nach annähernden Schätzungen mehr als die Hälfte des gesammten Bodenareals mit Waldungen bedeckt. Nach Culturgattungen vertheilt sich der Waldstand in den österreichischen Provinzen : als Hochwald nach 86-6 % als Mittel- und Niederwald . . . . 13-4 „ Die Hochwälder sind vorwiegend (81*9 ^) Nadelholz. Triest, im September 1882. Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl, (Fortsetzung.) 711. Heliotropium Bocconi *Guss. Ind., *Prodr., *Syn. et *Herb. !, *Bert., *Philippi, aebnicmn Jan, villosum Presl Fl. Sicil., non Desf., europaeum var. odorata *ßaf. 1. Auf Meersand, Eisenbahndämmen, Lavaströmen, in Feldern und Gärten bis gegen 3000' sehr gemein; Um Adernö, Biancavilla, Paternö, Misterbianco (Guss. Prodr. et Syu.). Catania (!, Bert., Herb. Torn.!, Torn., Guss. et Cosent. in Herb, Guss. !), vom Seestraude bei Catania bis hoch hinauf über Nicolosi in Weingärten und Olivengärten oft massenhaft (!, Guss. Prodr. et Syn.), Mascalucia, Cavaleri (Herb. Tornab.!), längs der Ostküste bei Aci- reale, Giarre etc., seltener um Bronte! Mai — October. O- 712. Hei supinmn L. *Eaf. I, -"-Bert., *Guss. Prodr., *Syn. et *Herb.! Auf Fluren und sandigen Stelleu der Ebene Catania's (Bert., Guss.!), ebenda an der Strasse zum Simeto (Herb. Guss.!) und auf Eisenbahndämmen!, Villalegra nahe bei Catania (Herb. Tornab.!). Juli August. O- 713. Cerinthe major L. aspera Roth Guss. Prodr., Syn. et Herb.! — DC. Prodr. und Cesati trennen major von aspera und weisen ersterer subalpine Gegenden zu; von aspera unterscheidet sich major nach beiden durch weniger bewimperte Blätter und durch Staubfäden, welche etwas kürzer sind, als die Autheren. Aber Linne sagt von seiner major: „habitat in Europa australi'', meint somit offenbar die in ganz Südeuropa (Spanien, Frankreich, Italien etc.) weit verbreitete aspera Rth. und seine var. jß., welche er durch ganz gelbe Blüthen und grössere Rauhigkeit unterscheidet, stimmt oeuau mit aspera var. pallida Guss. — Cerinthe major W. DC. Prodr. X, 3, Cesati ist somit von der Pflanze Linne's verschieden und scheint der Name glauca Mnch. der älteste zu sein; ich besitze sie nur cultivirt, und meine Exemplare unterscheiden sich von ma- jor L. ausser durch die oben erwähnten Merkmale auch durch^ etwas kürzere und schmälere Kronen, sowie dadurch, dass die Kronen, 194 wenn sie überhaupt dunklere Farben zeigen, nicht in der unteren Hälfte purpurn und oben gelb sind, sondern von breiten, bis zur Spitze reichenden, blauen Streifen wie gebändert erscheinen. Auch DC. sah nur cultivirte Exemplare, Cesati aber gibt sie von Krain und Görz an. Major variirt in den Farben bedeutend: «. gemdna = aspera Eth. etc. Blüthen vom Grunde bis über die Mitte schwarz- purpurn, oben gelb, Bracteen grün; ß. paUida Giiss. ysly., DC. Prodr. X, 4, C. strigosa Eeichb. Grit. VIII, Fig. 984 und Keichb. D. Fl. 96 I!, aspera ß. concolor Ges. Gomp. Blüthen ganz gelb, Bracteen grün; y. semipurpurea mihi, Blüthen oberwärts oder ganz gelb, Bracteen purpurn; 6. purpurascens Boiss. W. Lge. II, 512. Bracteen und Blüthen mit Ausnahme ihrer Basis schwarzpurpurn. Endlich gehört noch hieher als Varietät C. gymnandra Gasp. Kchb. D. Fl. 96 II!, Guss. Syn. Add. et Herb.!, nur verschieden durch etwas weiter hervorstehende Antheren — ein selbst an derselben Pflanze ziemlich variables Merkmal, welches zahlreiche Uebergänge zur Nor- malform zeigt; variirt wieder mit ganz gelben und an der Basis purpurnen Blüthen; ich sammelte sie selbst um Paestum und be- sitze sie von Neapel (Pasquale!, Kossü, Sieber), Vesuv (Pas q.!); var. purpurascens besitze ich nur aus Spanien (Fritze! Winkler!), die drei ersten Var. aber finden sich auch im Gebiete : Unter Saaten, in Gärten, an Weg- und Feldränderu vom Meere bis 1500' sehr gemein: Um Gatania überall (Herb. Tornab. et Eeyer!, a. und y.), Zaffarana (Herb. Tornab.!), Ognina, Acicastello, Caltabiano, Ebene des Simeto, Paternö {ß.)\ Jänner — April. O- 714. Cynoglossum pictuni Ait, *Eaf. I, qficinale *Gat. Cosent., non L. An Eainen, wüsten Stellen, Weg- und Feldrändern der Tief- region sehr gemein: Mascalucia, Gavaleri, Nicolosi (!, Herb. Torn. !), Gatania, Misterbianco, Acicastello, Torregrifo, Bronte, Maletto ; steigi: ob Bronte und Nicolosi längs der Gulturen bis 3500'! März bis Juli. 0. 715. Cynogl. clandestimim Dsf. Unter Saaten bei Misterbianco (Guss. Prodr. et Syn.). April, Mai. O- 716. Cynogl. cheirifolium L. Auf dürren Kalkhügeln der Tief- region selten: Gatania (Guss. Prodr. et Syn.); häufiger auf den nahen Kalkbergen von Taormina und Syracus! März, April. 0. 717. Borago officinalis L. *F1. med., *Cat. Cosent. Auf Eainen, Eisenbahndämmen, in Feldern, Gärten und an wüsten Stellen der Tiefregion sehr häufig, besonders in der Ebene des Simeto und von Gatania längs der Ostküste bis Giardinü; wird auch häufig cultivirt. Februar — April. O- 718. Anchusa italica Eetz. *Eaf. II, *Bert., *Brunner. officinalis Cat. Cosent., non L. An Feld- und Wegrändern, auf Fluren und sonnigen Hügeln bis 2000' sehr häufig: Ueberall um Gatania (Herb. Torn.!), Mascalucia, Acicastello (Herb. Torn.!), Misterbianco (!, Herb. Eeyer!), zwischen Scaletta und Giarre (Brunn er), in der Ebene des Simeto (!, Cat. Cosent.), aus dem Val del Bue von Cosentini erhalten (Bert.). April— Juni. %. 195 719. Anchusa hyhrida Ten. *Guss. Prodr., *SyD. et *Herb.!, Willk. L^e. II, 495, DG. Prodr. X, 45, Eeiclib. Icon. IV, 106. im- dulata *Biv. cent. II, *Raf. I, II, *Bert., non L. — hyhrida unter- scheidet sich von undulata, die ich aus Neapel und Apulien besitze, durch dunkler graugrüne Färbung, niedrigen, mehr rasigen Wuchs, kürzere Wickeln, etwas tiefer gespaltenen Kelch mit dreieckiglau- zettlichen (nicht lineallänglichen) Kelchzipfelu, kaum (nicht um das Doppelte) den Kelch an Länge übertreffende imd schmälere Kronen- röhre; doch ist es oft schwierig, sie gehörig auseinander zu halten, daher ihre specifische Verschiedenheit von Vielen — und wohl mit Recht — bezweifelt wird. — An steinigen, felsigen und sandigen Stellen der Lavaströme der höheren Tiefregion (2—8500'): Sehr ge- mein überall ob Nicolosi, sowohl über San Nicola gegen die Serra- pizzuta, als auch zum Monte Zio und gegen die Casa del Bosco hin (!, Guss.!, Herb. Torn.!), um Gervasi (Herb. Torn.!), Aderno, Milo (Guss. Prodr., Syn.). März — Juni. O, O- (Fortsetzung folgt.) Schedae ad „Floram exsiccatam Austro-Hungaricam" a Ulaseo botanico nniversitatis Yiudobonensis editam Centuria V. et VI. Wien 1882, Von A. HeimerL Die soeben erschienenen zwei neuen Centurien dieser hochwich- tigen Collection bringen nicht nm- eine Fülle seltener, wenig bekannter Arten der österr.-ungar. Flora in sehr instructiven Exemplaren auf- gelegt, sondern kritische Arten, dann Reihen nahe verwandter, oft cumulirter Formen, werden — von ausführlichen Bemerkungen, Dia- gnosen, nomenclatorischen Nachweisen etc. begleitet — vorgeführt. Besonders wird darnach gestrebt, nicht einzeln herausgegriffene Arten, sondern von den schwierigeren Gattungen ganze Reihen in naher Be- ziehung stehender Formen nebeneinander auszugeben, wodurch man sich durch Studium der Exsiccaten selbstständig ein Urtheil über den specifischen Werth der von den Autoren oft zusammengeworfenen Arten etc. bilden kann. Im Folgenden konnte selbstverständlich nur eine äusserst knappe Darlegung des reichen Inhaltes gegeben werden; die angewendeten Abkürzungen sind wobl leicht verständlich, ein ! bedeutet, dass die Exemplare vom Originalstandorte herrühren. 401. Onohrycliis arenaria Kit. (sub Hedysaro); Pest! — 402, Orobus tuberosiis L. Sterzing in Tirol. — 403. Orobus versicolor Gmelin (1791) = Or. varius Solauder (1803) = Or. lacteus M. B, (1808) = Or. JPannon. var. macrorrhizos Neilr. Kalksburg bei Wien, Ofen. — 404. Or. Pannonicus Jcq. (1762) = Or. Austriacus Crantz = Or. albus L. fil, = Or. Pann. var. microrrhizos Neilr. ; Or. Pann. in. Clus. Stirp. Pannen, umfasst wahrscheinlich diesen und vorher- gehenden Orobus. Die Verschiedenheit beider ist übrigens keineswegs durch Standortsverhältnissc bedingt, indem, wie Prof. Wiesbaur nach- 196 wies, beide Arten, auf gleichem Boden ciütivirt, in ihren diiferenten Merkmalen noch schärfer contrastiren imd ganz besonders bei den Traubenstielen des Oroh. Pannonicus eine bedeutende Verlängerung gegenüber jenen des O. versicolor eintritt, letzterer blüht früher auf und ab als ersterer. Kaltenleutgeben, Kalksburg etc. n. Wien! — 405. Orob. pallescens M. B. = Or. canescens Neilr. non Linne fil. Aendert mit kahlen und kurzhaarigen Stengeln und Blättern ab. Klau- senburg und Ofen. — 406. Lathyrus silvester L. Sexten in Tirol. — 407. Vicia silvatica L. Gutenstein in Nied.-Oest. — 408. Astragalus Monspessulanus L. = A. praecooo Baumg. Vom nahe verwandten Astr. Illyrims Beruh. {A. Wulfenii Koch) durch die langen, walz- lichen, gekrümmten, zur Keifezeit verkahlenden Hülsen verschieden. Siebenbürgen, Gross-Scheuern. — 409. Astr. vesicarius L. = Astr. alhidus W. K. Budaörs n. Ofen, Originalstandort für den A. alhidm. — 410. Astr. purpureus Lam. Süd-Tirol, Judicarien. — 411. Astr. Oroboides Hornem. (1810) = Astr. Leontinus Wahlenb. non Wulf. Kais am Gr.-Glockner. — 412. Oocytropis Lapponica Wahlbg. (sub Phaca) = Phaca montana Whlbg. Fl. Läpp, non L, Kais am Gr.- Glockner. — 413. Oxytropis trißora Hoppe. Vom selben Standorte. — 414. Oocytropis pilosa L. (sub Astragalo). Innsbrucker Umgebung. — 415. Phaca alpina L. Syst. nat., Wulf., Jcq.; die Phaca alpina L. Syst. veget. ist = Ph.frigidaL. Fl. Suec. (1755), welcher Name zu verbleiben hat. Ahrn-Thal, Tirol. — 416. Dorycnium herhaceum Vill. = D. Pentaphyllum ß. hirtum Neilr. Med.-Oesterr. Stimmt vollkommen mit den Exemplaren von Villars' Original-Standorte überoin. Umgebimg von Wien. — 417. P>or. decumhens Jord. Obs. HI. p. 60, Taf. 4 (1846) = D. suffruticosum Koch non Vill. = Z>. Pentaphyllum a. sericeum Neilr. Leicht vom D. suffruticosum Vill. durch aus niederliegender Basis aufstrebende Stämmchen und ellip- soidische Hülsen, geigenförmige Fahne, (jenes hat aufrechte Zweige, kugelige Hülsen und gleichbreite Fahne) zu unterscheiden; D. stiffr. Vill. fehlt dem Gebiete der österr.-ungar. Flora. Steyi- in Ober- Oesterr. — 418. Trifolium nigrescens Viv. Pola. — 419. Trif. Bia- soletti Steud., Höchst. = Trif. prostratum Biasoletto. Pomer bei Pola! — 420. Trif. lappaceum L. Ospo b. Triest. — 421. Trif. angustifolium L. Triester Gegend. — 422. Trif. Sebastiani Savi Kaiserwald bei P^a. Man vergleiche über dieses und das Tr. Bia- soletti Freyn's bekannte Arbeit über Süd-Istrien. — 423. Trif. hadium Schreb. Central-Tirol, Trins. — 424. Trif. aureum Pollich. Vsetin in Mähren. — 425. Trif. campestre Schreb. = Trif. pro- cumbens a. majits Koch. Ebendaher. — 426. Tr. filiforme L., Smith, non Schreb., Seringe, Koch (Vide Fl. exsicc. Austr.-Hung. Nr. 22) = Tr. niicranthmn Viv. Pola. — 427. Melilotus procumbens Bess. (1822) = M. laxiflorus Kochel (1828). Die Unterschiede von M. coerulea (L.) werden genau namhaft gemacht. Central-Ungarn, Vesztö. — 428. M. macrorrhizus W. K. (sub Trifolio). Von den verwandten Arten: M. paluster (W. K.), M. aüissimus Thuill. und M. den- tatus (W. K.) werden die unterscheidenden Merkmale kurz hervor- 197 gehoben. Kalocsa in Ungarn. — 429. M. paluster W. K. (sub Tri- folio). Director v. Kerner stellte mit Samen des M. dentatus, M. cdtissimus, M. macrorrhizm und 31. pahcster Culturversucbe an, welche das wichtige Kesultat ergaben, dass die ersten drei Arten culturbeständig und wohl unterscheidbar sind, hingegen M. pahister durch Cultur in M. macrorrhizus übergeführt werden kann, daher 3f. paluster (W. K.) von Kerner in üebereinstimmung mit Meny- härth für eine Standortsform desselben gehalten wird; die Unter- schiede der übrigen drei Arten von einander sind des weiteren an- geführt und mögen im Original nachgesehen werden. Kalocsa in Ungarn. — 430. Anthyllis Vulneraria L. Sp. pL, Fl. suec. ed. 11. p. 249 (1755) a. (excl. ß. — S.). Linne citirt in der Fl. suec. 1. c. zu seiner Varietät a. die „Anthyllis leguminosa belgorum Lobel. Icon. IT. p. 87" und diese Abbildung stellt eben eine Anthyllis vor, welche besonders im südwestlichen und westlichen Europa verbreitet ist, hingegen im östlichen Europa seltener vorkommt, durch aufrecht behaarten, gleichmässiger beblätterten Stengel, kleinere CoroUen etc. charakterisirt wird, womit die vorliegenden Exemplare genau über- einkommen. Fiume. — 431. A. polyphylla Kit. apud Seringe in DC. Prodr. Man vergleiche A. Kerner's Vegetationsverhältnisse Ungarns p. 103—104. Pest-Ofen. — 432. A. Dillenii Schult, apud Seringe in DC. Prodr. = A. Vulneraria ß. Willd. Spec. plant. = A. Vulneraria y. rubrißora Seringe in DC. Prodr. Scoglio S. Marco n. Fiume; Triester Gegend. — 433. A. Dillenii var. praepropera A. Kerner. Vom typ. A. Dillenii durch den aus zarten abstehenden Haaren gebildeten Ueberzug der Blätter und des Stengels verschie- den; wahrscheinlich schon im ersten Jahre zur Blüthe gelangte A. Dillenii mit noch erhaltenem ersten Laubblattpaar. Clissa in Dal- matien. — 434. A. vulgaris Koch (als Varietät der A. Vulneraria). Nieder-Oesterr., Alt-Lengbach. — 435. A. alpestris Kit. (als Varie- tät der A. Vulneraria), Hegetschweiler et Heer. Central-Tirol, Trius. — 436. A. afinis Brittinger apud Koch in Eöhling Deuschl. Fl. V. p. 124 (1839) = A. alpestris Keichb. Excurs. uon Kit. Wurde von Koch, der bleichgelblichen Blüthenfarbe halber, welche A. affinis meist zeigt, mit A. polyphylla Kit., für welche er diese Blüthen- farbe charakteristisch hielt, vereinigt, wogegen nicht nur die Existenz guter Unterscheidungsmerkmale, sondern auch die ganz verschiedene geographische Verbreitung und das Vorkommen spricht. A. affinis ist nämlich in der subalpinen Eegion der salzburger, niederöster- reichischen, oberösterreichischen, steierischen Alpen, dann der ober- ungarischen Karpaten sehr verbreitet, wogegen A. polyphylla be- kanntlich von Niederösterreich an durch Ungarn bis Russland an warmen Abhängen, aufPuszten etc. anzutreffen ist. Eine analytische Tabelle erleichtert die Unterscheidung aller angeführten Anthyllis- Arten, zugleich wird auf die Thatsache der Inconstanz der Blüthen- farbe bei den einzelnen Arten aufmerksam gemacht, wenn auch freilich für einige derselben eine gewisse Blüthenfarbe in sehr vielen Fällen charakteristisch ist. Semmering; Alpe Chocs im Liptauer Co- 198 mitate, Ungarn. — 437. Cytisus sessilifolius L. Süd-Tirol, Val di Ledro. — 438. Cyt. radiatus L. (sub Spartio). Ebend. — 439. Cyt. alpinus Miller. Croatien, Agramer Umgebung. — 440. Amygdalus nana L, Nagy-Enyed in Siebenbürgen. — Die Westgrenze der Pflanze verläuft entgegen Kocb's Angaben, von den in Niederösterreich das Marchfeld begrenzenden Höhen (Hochleiten) zum Neusiedler-See in Ungarn. — 441. Spiraea crenata L. Torda in Siebenbürgen. — 442. Sp. ulmifolia Scop. =^ Sp. chamaedrifolia Jcq. non L. Die Linne'- sche Sp. chamaedrifolia ist eine sibirische Pflanze mit hin und her- gebogenen, eckig gestreiften Zweigen; dass Linne selbst die Sco- poli'sche Pflanze für seine Sp. chamaedrifolia erklärte, ist offenbar einer Täuschung auf Grund schlechten, getrockneten Materials zuzu- schreiben. Siebenbürgen; Vidra am Aranyos, Torda. — 443. Sp. de- cumbens Koch = Sp. flexuosa Echb. Excurs. non Fischer. Pontafel in Kärnten! — 444. Sp. Hacquetii Fenzl et C. Koch. Grenze des südlichen Tirol, Venetien. — 445, Waldsteinia geoides Willd. Maria- Einsiedel n. Ofen. — 446. Potentilla thyrsißora Hülsen (pro var. P. collinae). Zur Gruppe der „Collinae" gehörig, mit P. Leucopolitana P. Müller und P. S'desiaca Uechtr. verwandt, bildet die Pflanze an- dererseits wieder die Brücke zur Gruppe der Pot. canescens Besser; verschieden von der vorliegenden Form dürfte wohl die P. curvidens Schur Enum. sein. Lemberg. — 447. Pot. Leucopolitana M. P. J. Müller = P. collina auct. plur, non Wibel; Pot. collina var. cane- scens Uechtr., P. Wiemanniana auct. plur. non Günther et Schummel etc. Eine kurze Diagnose ist beigefügt, und es werden die Unter- schiede von den verwandten Arten {Pot. Schidtzii M. P. Müller, P. Wiemanniana Günth. et Sch., P. SUesiaca Uechtr., P. thyrsißora Hülsen) namhaft gemacht; eine Vereinigung mit P. collina Wib. ist zufolge Wibel's Beschreibung „foliola incisa, incisuris obtusis latiu- sculis'', während die Einschnitte bei vorliegender Form spitz sind, ausgeschlossen. Lemberg. — 448. Bubus Cha^naemorus L. Kiesen- gebirge. — 449. B. sulcatus Vest. == B. fastigiatua Bayer, Wh. Neos. Umgebung von Wien. (Fortsetzung folgt.) Literaturberichte. Schiedermayr Carl: Die Sanitätsverhältnisse der Landeshauptstadt Linz and der eventuelle Eiufluss einer Wasserleitung- auf dieselben. Folio. 37 Seiten und 9 Tabellen. Linz 1882. Im Verlage der Stadtgemeinde Linz. Die Stadt Linz trinkt noch ihr eigenes Grundwasser. Schie- dermayr untersuchte zahlreiche solche Brunnen auf ihre Beimen- gungen und stellte auf Tab. IX die Ergebnisse dieser Untersuchungen zusammen. Ein abscheuliches Gemenge von Fäden aus Baum- und Schafwolle, Flaumfedern, Kohlensplittern, mineralischen Theilchen, Pflanzen, Thieren und allen erdenklichen Resten von Pflanzen und ]99 Thieren ! Uns berühren hier die vorgefundenen Pflanzen, nämlich von Algen : Diatomaceen und Desmidiaceen, darunter Arten von Meridion, Navicula, Coconema, Nitzschia, Polyedrium, Oscillariaceen, Palmel- laceen, Protococcacen, Volvocineen, Confervaceeu, ülotrichineen, Chae- tophoreen; von Spaltpilzen: Micrococcus, vereinzelt, unregelmässig gruppirt, in Haufen, Streifen, regelmässig gruppirt, in Ketten, Ku- geln, in Schleim gehüllt {Zoogloea-Yoxva), Sarcina ventricuU und hyalina, Bacterium Termo vereinzelt, in Kettenform, in Zoogloea- Schleim gehüllt, Bacterium Lineola imd fusiforme, Bacillus suh- tilis, Bacillus JJlna, nebst anderen nicht näher bestimmten Bacillen, theils isolirt, theils in Zoogloea-Schleim, Leptothrix-F'2i^Q)i von den verschiedensten Dimensionen, Arten von Beggiatoa und Cladothrix, Spirochaete plicatilis, Spirillum tenue und Undula, Vibrio Rugula und serpens, ein Sphaerotilus, Grenothrix polyspora; von Saprolegnia- ceen eine Achlya-kxi, Schläuche und Oogonien mit Oosporen; von anderen Pilzen: Saccharomyces-Arten und sonstige Hefepilze in den verschiedensten Entwicklungszuständen, Conidien von Ramularien und Peronosporen, Hyphomyceten, steril, Conidien und Sporen tragend, in verschiedenen Formen und Stadien, darunter Arten von Areo- spora, Didymosporium und Cephalosporium, Sporen von Uredineen und üstilagineen, namentlich von Puccinia und Podisoma, Sporen von Ascomyceten, namentlich aus den Gattungen Rosellinia, Amphi- sphaeria, Lophiostoma, Lophiotrema, Caryosjyora, Otthia, Valsaria, .Dothidea, Aethostoma, Sporormia, Arten von Coryneum und Stem- pkylium, Sporen von Helminthosporium, Speira toruloides, Arten von Coniosporium, Monilia und Torula, Perithecien von Sphaeriaceen, darunter von Venturia und Lasiosphaeria, eine Art von Peziza; von anderen Pflanzen: Farnsporeu, polyedrische Parenchymzellen, Holz- zellen mit verdickter Zellwand, besonders häufig getüpfelte Zellen des Fichtenholzes, Zellgewebe und Epidermis von Blüthenpflanzen, ein- und mehrzellig, borsteuförmige, gegliederte und einfache, Spiral- gefässe, Stärkmehlkörner, Wurzelfasern. — Ein schönes Seitenstück zu Unger's Abhandlung: „Mikroskopische Untersuchungen des atmo- sphärischen Staubes in Graz" im dritten Bande (1849) der Sitzungs- berichte der physikalisch - mathematischen Classe der Wiener Aka- demie der Wissenschaften! Hohenbühel-Heufler. Hans Molisch : Ueber den mikrochemischen Nachweis von Nitraten und Nitriten in der Pflanze mittelst Uipheuylamin oder Brucin. (Ber. d. Deutsch.-Bot. Gesellschaft. I. Bd. 3. Heft 1883.) In neuerer Zeit werden von den Chemikern Diphenylamin und Brucin als ausserordentlich empfindliche Reagentien zur Nach- weisung von Nitraten oder Nitriten im Brunnenwasser verwendet. Molisch kam nun auf den glücklichen Gedanken, die genannten Reagentien in die pflanzliche Histochemie einzuführen. Die besten Dienste leisteten Lösungen von O'Ol— O'l Gramm Diphenylamin in 10 Ccm. reiner Schwefelsäure. Zur Prüfung frischer, saftreicher Prä- parate ist eine schwach concentrirte — bei wasserarmen z. B. einge- trockneten Geweben eine stark concentrirte Lösung von Vortheil. Bei 200 Gegenwart von Nitraten oder Nitriten gibt sich eine tief blaue, schon makroskopisch auffallende Färbung des Objectes zu erkennen. Das Brucin ist nach den Beobachtungen des Verf. weniger empfindlich; dennoch geben Lösungen von nur 0*2 Gramm in 10 Ccm. reiner Schwefel- säure eine deutliche, Keaction von rothgelber bis hochi'other Farbe. — Die bisher vom Verf. angestellten Uater suchungen ergaben Folgen- des: die krautigen phanerogamen Gewächse (von denen 50 verschiedene Arten geprüft wurden) enthielten mit wenigen Ausnahmen in der Wurzel, im Stamme (insbesondere im Grundgewebe) oft auch in den Blättern salpetersaure Salze; ebenso die Kryptogamen {Agaricus, Marchantia, Pteris, Selaginella, etc.) dagegen trat bei keiner der untersuchten Holzpflanzen die Eeaction ein, welche Thatsache der Verf. in einfacher Weise erklärt. Die vorliegende Abhandlung bildet nur eine „vorläufige Mittheilung". Wir wünschen, dass der Verf. die ausgesprochene Absicht, mit Hilfe des Diphenylamins die Ver- breitung von Nitraten resp. Nitriten in den Geweben der Pflanzen eingehend zu studiren — bald realisiren möge, weil dadurch ein werthvoller Beitrag für die Erkenntniss der in der Pflanze vor sich gehenden Stoffwechselprocesse zu erwarten steht. A. B, Fnngri Tridentinl novi, vel nondnm deliueati, descripti et iconibus illustrati autore Jacopo Bresadola. Fase. III. Tridenti, Typis J. B. Monauni Januario 1883. 8. p. 27—41, Tab. 31—45. Pretium 7 fr. Dieses Heft schliesst sich den beiden vorhergehenden in der Behandlung des Textes, so wie in der Ausführung der Tafeln vollkommen gleichmässig an. Es bringt die Beschreibungen und Abbildungen folgen- der Arten: Armillaria Ambrosii Bres. — Clitocyhe conglobata Vitt. — Clitocyhe connata Schum. — Cl. semitalis Fr. — Otnphalia clemissa Fr. — Omph. Kalchbrennerl Bres. — Mycena nigricans Bres. — Myc. lasiosperma Bres. — Myc. lutea Bres. — Pleurotus canus Quel. — Inocyhe praetervisa Quel. — Panaeolus guttulatus Bres. — Lae- tarius helvus Fr. — Russula roseipes Bres. — Marasmius chordalis Fr. — Mar. cauticinalis Fr. — Helvella Queletii Bres. — Verpa fulvo- cincta Bres. — G-eoglossum vitellinwn Bres. — Peziza leucoxantha Bres. — Mollisia Tamaricis (ßoum.) Der vorliegende Fascikel ist ein sehr werthvoller neuer Beitrag zur genaueren Kenntniss der noch wenig bekannten Pilzflora Süd-Tirols. Er ist ferner ein sprechendes Zeugniss von dem Sammelfleisse und der tüchtigen Formenkenntniss Bresadola's, wenn man auch nicht mit allen seinen Bestimmungen einverstanden sein kann. So wäre z. B. nach der Ansicht des ßefe- renten Helvella Queletii besser bei den Pezizeeu unterzubringen, wie es Quelet auch ursprünglich that. R. H. Karsten: Deutsche Flora, pliarmaceutisch-medicinisclie Botanik. Ber- lin, J. Späth, 1882. Lieferung 10. Seite 913—1008. Bringt unter Einschaltung zahlreicher, gelungener Holzschnitte die Beendigung der Primulaceen, Scrophulariueen und Nuculiferen in streng wissenschaftlicher, zweckdienlicher, gediegener Bearbeitung. Beck. 201 üeber den Soorpilz. Eine medicinisch-botanische Studie von Dr. F. A. Kehrer, 0. ö. Professor der Geburtshilfe und Gynäkologie in Heidelberg. Heidelberg, Carl Winters Universitätsbuchhandlung 1883. 8. 71 Stn. Preis 2 Mark. Die vorliegende Schrift schildert nach einer kurzen geschicht- lichen Einleitung den Bau und die Entwicklung des Soorpilzes {Saccho- romyces albicans Rees. \^Miicoderma sp, Grawitz]). Ferner werden ausführlich besprochen. Die Nähr- und Zerstörimgsmittel des Soor- pilzes, sein Vorkorumen im menschlichen Körper, seine Uebertragung auf die Mundschleimhaut, die Bedingungen seiner Entwicklung da- selbst, der Soorpilz als Krankheitserreger, endlich die Verhütung und Behandlung des Soors. Prof. Kehrer's Abhandlung ist mit grossem rieisse gearbeitet und mit Sachkeuntniss geschrieben. In erster Linie für den praktischen Arzt berechnet, gibt sie demselben zahlreiche wichtige Anhaltspunkte in therapeutischer Beziehung. Für den Bo- taniker sind namentlich die beiden ersten Abschnitte und insbesondere die zahlreichen mit den differentesten Nährflüssigkeiten angestellten Culturversuche von Interesse. K. Borbäs Vince, Monarcliiänk nehäny üj novenye (Einige neue Pflanzen unserer Monarchie) in ..Math, es term. tud. Ertesit6", herausgeg. von der Ungar. Akad. d. Wiss., Heft 3—4. p. 81-84, Budapest 1882 (1883)-, cfr. Bot. Centralbl. 1883, XIH, p. 110—111. 1. Arenaria rotundifolia M. Bieb., auf Weiden der Spitze des Kirälykö (Königstein, Siebenb.), stimmt besser mit der Beschreibung Bieberstein's, als die Exemplare, welche im Herbar des Nation al- museums aus dem Balkan vorliegen. 2. Luzula graeca Kunth. (Bi- toraj, Kajnäc, Croat., Tirol). 3. Allium Coppoleri Tin. (Vinodol, — Pola). 4. Orchis Morio var. caucasica C. Koch, Plavischevica. 5. Cuscuta calliopes Heldr. et Sart. (Plitvicaer Seen auf Gentiana ascle- piadea; Eecinathal auf Serratida tinctoria, Achillea Mülefolium, Ononis procurrens, Lathyrus pratensis, Gramineen. 6. C alba Presl im Recinathale auf Satureja montana; Jaladraga auf Astrag alus Mnelleri; Veglia auf Trifolium pallidum. 7. Senecio alpestris var. Ovirensis Koch (Risnyak, Schneznik). 8. Campanida velebitica Borb. fällt zwischen C. rotundifolia und C. caespitosa und unterscheidet sich von ersterer durch kleine Blüthen und kurze Kelchzipfel. 9. Crepis foetida L. var, glandulosa Guss. Fiume, Cerkvenica (Pola, Freyn); aus dem coutinentalen Theile Ungarns kennt sie Eef. nicht. 10. Asplenium Petrarchae (Guerin sub Polypodio) Buccari (Hirc!) wird mit Unrecht mit -4. Trichomanes vereinigt-, es ist durch seine Drüsen ausgezeichnet, welche den Wedel, Wedelstiel, die Eachis exalata ziemlich dicht bedecken. Die Blättchen sind im Umfange breit elliptisch (breiter als die Exemplare von Nizza, Monaco etc.), beinahe bis zu der Mitte fiederspaltig, zweimal grösser als bei A. Trichomanes, die Nervatur an der Unterseite mehr hervortretend, der grössere Theil der Blättchenränder ist anfangs mit Sporangien nicht bedeckt (margines asorei). 11. Hyacinthus orientalis var. bra- chypodus Borb, (Buccari, Hirc als H. pallens) weicht von H. orien- talis nur durch 2 Mm. lange Blüthenstiele und 1 Mm. lange, aber 202 breitere Bracteen, kleinere Blüthen und durch die kürzere und nicht zurückgekrümmte Lappen des Perigoniums. 12. Tidipa hexagonata Borb. aut T. praecox var. luwagonata Borb., ibid. ist von T. prae- cox besonders durch die länglich-sechseckigen Flecke des stumpfen Perigoniums verschieden. T. praecox Kchb. Icon. gehört wahrschein- lich hieher, aber dass diese Abbildung nicht die echte T. praecox Ten. darstellt, hat schon Boissier in Fl. Orient, hervorgehoben. 13. Crocus lineatus var. Weldenii Maw. ex ipso; Buccari. 14. — 15. Centaurea virgata und Trifolium supinum cfr, Oe. B. Z. 1883, 83. V. Borbas. Borbäs Vince v., Harom üj liliacea hazänkban (Drei neue Liliaceen in Ungarn) in „Földmiv. Erdekeink" 1882, p. 561. In diesem Artikel wird ausser Tulipa Grisebachii Pant. {T. silvestris Fl. Croat. fide A. Kerner), T. hexagonata und Hyacintkus hr. mneaph. ß alternifolia Haiism.) zahlreich zu treffen. Unter den von mir daselbst ^gesammelten Exemplaren dieser Form fanden sich zwei Individuen mit je vier fünfzähligen Blättern, die sich mithin nur mehr an den Blüthen von D. digitata Lam. unterscheiden. Im Kalkgeröll am Ursprung des Mühlauerbaches, in der Nähe des heuer von Herrn Evers berichteten Staudortes von Potentilla vnicrantha Kam. (nicht Fragariastrum, wie es dort lieisst) mit rosenrothen Blumenblättern entzückte mich der Anblick einiger Easen von Cfentiana verna, die neben ihren azurblauen Schwestern in dem herrlichen Violett der Gentiana pyraenalca prangten. — Viola collina Besser, bei uns ungemein verbreitet, tritt z. B. um Mühlau oft mit langen oberirdischen Khizomen auf, welche Aus- läufern, besonders anfangs, auf ein Haar gleichen; es verdient dieser Umstand besonders im Interesse der Anfänger im Bestimmen in die Floren aufgenommen zu werden. Wie ich höre sind die Exemplare dieser Pflanze aus Deutschland habituell von unserer Form sehr ver- schieden; das Nämliche beobachtete ich au getrockneten Exemplaren aus Znaim. Ebenso geschieht in der deutschen Flora der weissblü- thigen Form, die bei uns an manchen Stellen geradezu vorherrscht, keine Erwähnung und scheint hiemit daselbst zu fehlen. J. Murr. Lemterg, am 14. Mai 1883. Gestern Nachmittags habe ich in Krzywczyce an einem bu- schigen Kalkabhauge, „Chomiec" genannt, zwei neue Bürger der Flora Lembergs entdeckt, und zwar: die echte Viola collina Besser, und Inula salicina X ensifolia. (Synon. /. cordata X anifolia, denn /. cordata Boiss. verdient kaum den Namen einer Varietät der I. salicina). Beide Pflanzen wachsen dort neben: CarecV Michelii, C montana, laida hirta, Cirsium pannonicmn, Cent. Scabiosa, Melittis, Stachys recta, Primula elatior, Pulsatilla vulgaris, Clematis recta etc. Herr Hankiewicz, Hörer der Lemberger Forstschule entdeckte zu Anfang dieses Monates in Sinköw (Podolieu) Viola suavis M. B., Viola alba Besser und V. alba var. violacea Wiesb. (F. scotophylla Jord.) — Bei dieser Gelegenheit tiieile ich mit, dass ich im vorigen Jahre in Bilcze die echte V. ambigua W. K., V. alba Bess. und F. suavis M. B. gesammelt und in den Garten der Forstschule verpflanzt habe. — Auch habe ich dort eine neue sehr interessante ausläufevtreibeude T". entdeckt, über die ich später in der Oest. bot. Zeitschr. berichten werde. Blocki. Berlin, 6. Mal 1883. Herr G. Kuhmer ist am 2. d. M. wohlbehalten zurückgekehrt und hat seine Thätigkeit am k. botanischen Museum wieder über- nommen. Seine Keise ist in durchaus befriedigender Weise verlaufen. Bei Herrn Cousul Petrovich in Beughasi fand er die freundlichste Aufnahme, und sein Aufenthalt daselbst (vom 14. Dec. bis 19. April) wurde so lange fortgesetzt, bis die in diesem Jahre sehr früh einge- tretene Dürre eine lohnende Ausbeute nicht mehr zuliess. Unter den Oesterr botaii. Zeitscliiift. C. Heft 1883. IG 206 obwaltenden Verhältnissen war ein Eindringen ins Innere des Lan- des nicht möglich. Um so sorgfältiger wurden die näheren Umge- bungen der Stadt explorirt nnd alle interessanten Pflanzen in zahl- reichen Exemplaren eingesammelt. Herr R. schätzt die Zahl der für Cyrenaica und grösstentheils auch für das mittlere Nord - Afrika neuen Arten (wohl zu gering) auf 50 — 60. Es befindet sich darunter z. B. die für ganz Afrika (abgesehen von dem, wenn auch nicht unwahrscheinlichen, doch neuerdings nicht bestätigten Vorkommen im östlichsten Theile Ünter-Aegyptens) neue Leontice Leontopetalum L. Wie wenig auch das eigentliche Tripolitanien, selbst die Umge- bungen der Hauptstadt, wo z. B. Herr G. A. Krause 1878—1882 mit grossem Eifer sammelte, als einigermasseu vollständig erforscht gelten kann, beweist der Umstand, dass Herr R., der Tripolis so- wohl auf der Hin- als auf der Rückreise berührte, von einem flüch- tigen Spaziergange durch die Gärten auch die für das ganze mittlere Nordafrika neue Medkago laciniata All. mitbrachte. — Wähi'end Herr R. noch in Benghasi verweilte, besuchte der gefeierte Afrika- Forscher, Prof. G. Schweinfurth, auf dem deutschen Kriegsschiffe „Cyklop" die Bai von Tobruk in der türkischen Marmarika und sammelte dort über 200 Arten, worunter sicher ebenfalls zahlreiche Nova für das Gebiet, z. B. Gj/mnofrramme leptophylla (L.) Desv, Es dürfte sich somit das Jahr 1883 als epochemachend für die Er- forschung der cyrenäischen Flora herausstellen. P. Aschersou. Fersonalnotizen. — Josef Seboth, der bekannte geniale Pflanzenmaler, ist am 28. April in Graz gestorben. Er wurde 1814 in Wien geboren, bildete sich 1828 bis 1835 an der Akademie für bild. Künste aus und begleitete Tb. Kotschy im Jahre 1859 bei dessen botanischer Durchforschung Kleinasiens. Seit 1870 arbeitete er an der „Flora Brasilieusis" und in jüngster Zeit au den Abbildungen von Alpeu- pflauzen, überdiess sind viele von ihm gezeichnete Pflanzen in ver- schiedenen Fachwerken erschienen; für Director Schott malte er durch 13 Jalire Aroideen und Orchideen. Graf Attems widmete dem Verstorbeneu einen warmgefühlten Nacliruf in Nr. 129 der Grazer „Tagespost". — Dr. J. Urban, Assistent am Kgl. botan. Garten in Berlin, ist zum Gustos desselben ernannt worden. — Julius Klein, Professor in Budapest, wurde von der un- garischen Akademie der Wissenschaften zum correspondirenden Mit- gliede gewählt. 207 Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Dr. Entleu tuer mit Pflanzen aus Bayern. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Sclieppig, Gre- cescu, Evers, BJocki, Kissliug, Sommer, üllepitsch, Karo. Aus Croatien einges. von Hirc: Anthemis brachycentros, Oi- neraria alpestris var. ovirensis, Chlora perfoUata, Dianthus libur- nicus, Filago spathulata, Iberis umhellata, Linaria lasiopoda, Lotus tenuifolius, Onohrychis Tommasinii, Picr'ts hispidissima, Potentilla hirta, Seyiecio Jacohaea, Thi/nius Irracteosus, Trifolium angustlfolmm, Trif. pallidum, Vicia angustifolia var. segetalis. Aus Preussen eingesendet von Sclieppig: Aldrovanda vesicu- losa, Antliericnm, Liliago, Apium graveolens, Astrag alus danicus, Atriplex rosea, A. tatarica, Avena praecox, Carex dioica, C. limosa, Cerastium glutinosum, Chaerophi/llum hulbosum, Chenopodium fici- folium. Cineraria palustris, Comarum palustre, Diplotaxis muralis, D. tenuifolia, Einpetrwm 7iigrum, Epilohium tetragonum, Erlgeron droebachense, Eriophorum gracile, Geranium pyrenaicum, Helian- thus peploides, Seleocharis ovata, IIelosciadiu7n inundatum, II. re- pens, Hieracimn boreale, H. praealtmn, II. rigidum, Illecebrvm vcr- ticillat'um, Koeleria glauca, Leduni palustre, Lithospermmn officinale, Lohelia Dortmanna, Lolium linicolum, Melilotus macrorrhiza, Mg- rica Gale, Narthecium ossifragum, Ostericum palustre, Polygonum amphibium var. terrestre, Potentilla inter'inedia, Pot. ptrocmnhens, P. supina, Rhyncliospora fusca, Salix depressa, Scrophularia alata, Si- lene chlorantha, S. nutans var. infracta, Sparganimn minim,utn, Sper- gula Moriso7iii, Sp. pentandra, Teesdalia nudicaidis, Teucrium Scor- dium, Thalictrum tninus, Torilis helvetica, Trifolium procumbens, J^anthium riparium. Obige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. Inserate. Grosses Pilz-Herbarium zu verkaufen. Dasselbe umfasst I. geordnet: 221 Fascikel mit mehr als 1.000 Gattungen und 15.000 Arten und Formen in 35.000 Exem- plaren; IL ungeordnet: 40 Fascikel mit mindestens 5.000 Arten und Formen in 15.000 Exemplaren. Nähere Auskunft ertbeilt Baron Felix Thümen (Wien, Währing, Schulgasse Xr. 1). 208 Im Verlage von C. A. Schwetschke & Sohn (M. Bruhii) in Brauu- schweig: ist soeben erschienen und durch jede Buchhandlung zu beziehen : H i 1 f s b LI c h. zur Ausführung Mikroskopischer Untersuchungen im botanisclien Laboratorium. Von Wilhelm Behrens. Mit 2 Tafeln und 132 Abbildungen in Holzschnitt. Preis M. 12, geb. M. 13.20. Das angekündigte Werk ist für den Tisch des praktischen Mikroskopikers auf botanischem Gebiete bestimmt. Es führt kurz alle gebräuchlichen Präpara- tionsmethoden vor und behandelt ausserdem eingehend die „Botanische Mi- kroskopie". Das Herbarium des verst. Dr. J. Tausclier ist zu ver- kaufen. Es besteht aus mehr als 40.000 musterhaft präparirten und vergifteten Exemplaren. Darauf ßeflectirende wollen sich entweder an die Witwe (Ercsi a. d. Donau in Ungarn) oder an Dr. v. Borbäs (Dessewfygasse 3 in Budapest) wenden. Auguste Burle, Eue Villars Nr. 7 in Gap, Dep. des Hautes-Alpes in Franlvreich — bietet Freunden der Botanik biemit Pflanzen aus der Umgegend von Gap, so wie aus den Hautes-Alpes und anderen Gegenden zum Kauf an, und wird Botanikern, welche von diesem, Anerbieten Gebrauch zu machen gesonnen sind, auf Verlangen gegen den Herbst dieses Jahres ein Verzeichniss der ihm bis dahin zu Gebote stehenden Pflanzen nebst genauerer Angabe des Preises je nach den besonderen Gegen- den, woher sie stammen (Pflanzen aus den H.-Alpes die Cent, ä 25 Francs) zur beliebigen Auswahl einsenden, bestehend aus 500 Species Phanerogamen Niederösterreichs und der angrenzenden Gebiete, bestimmt und geordnet nach Leunis, ist um den Preis von fl. 25.— zu verkaufen. — Man beliebe sich an Otto Abt, Wien, Hernais, Wilhelmsgasse 28, zu wenden. Reäacteur und Herausgeljer Dr. Alexanclar Skofitz. — Verlag von C. Qorold's Sohn, C. Uebeiieiitcr'sclie Buchdriickcrti (M. Salzer) in Wien. Oesterr.liotan, Zeitschrift. 1883, ^0 3"^ ^0 FEf. soo. FW. ■ - ■ ' o f ^1 Vg P Q 9 •-' -- ^.-'-'7/0^ \ r®t;(%' ,fS-v r©-: ,c' ,rt :-x - F 77, Süo. Ephebe Kerneri Zukal. Zukal a.el.-Lifh.LieDol(it. irixck V. Chr. Hoiler, Wien Oesterreichische Botanische Zeitsclirift Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint den Ersten jeden Monats. Man prännmerirt auf selbe mit 8 fl. Ost. W. (16 R. Mark) fanzilhrig. oder mit fl. Ost. W. (S ß- Mark) halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Organ für Botanik und Botaniker. N^ 7. Exemplare die frei durch die Post be- zogen werden sollen, sind blos bei der ßedaction CIV. Bez., Mühlgasxe Xr. t) ZU pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimnit Pränumeration C. Gerold's Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXIII. Jahrgang. WIEN. Juli 1883. INHALT: Eph/tbe Kernen. Von Zukal. — Melica picta. Von Dr. Celakovsky. — Blüthenab- weichungen. Von Jordan. — Zur Flora Ton Galizien. Von Biocki. — Älgologisches. Von Dr. Hansgirg. — Rosa Pokomyana. Von Dr. Borbäs. — Zur Flora von Meran. Von Dr. Ent- lentner. — Florades Etna. Von Strobl. — Mittheilungen. Von Acker. — Flora exsicc. Austro- Hnng. Von Heimerl. — Literaturberichte. — Correspondenz: Von Ho lub y, Biocki, Sabransky, Dr. Borbäs, Dr. Solla. — Bitte. Von Thümen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Botanischer Tauschverein. — Inserate. Eine neue Flechte: EpheJbe Kern er i. Von Hugo Zukal. fSIit einer lithographiiten Tafel.) Thallus pulvinatus nigricans ; rami irregidariter adnati, versits thalli apicem pauUulum aggregati, saepe leniter infiexi; gonidia pror- Bua iis Sirosiphonis pulvinati [Ktz.) similia; hyphae membrana crassa et conspicue gelatinosa insignes; hymenium in tubercido sernilatercdi, inaequali, fusco-rubro inclusum; paraphyses desunt; sporae in ascis elongato clavaeformibus fusiformes vel oblongo-ellipsoideae, octonae, hyalinae, minutae, dihlastae, inconspicue uniseptatae, , 3 — 4 (i latae et 3 — 4-plo longiores; spermagonia nondion obsen'avi. Das Pflänzchen wurde von Kern er in Tyrol bei Trins im Gschnitzthal entdeckt und gelaugte auch in dessen Norraalherbar der Flora Oesterreich-Üngarns unter Nr. 800 zur Ausgabe. Es wuchs in einer Höhe von 1200 M. auf Gneissfelsen mitten unter Gyro- phoren und Umbilicarien. Unsere Species unterscheidet sich von don anderen Epheben durch die einseitige knollige Fruclitauschwellimg, besonders aber durch die starken scytonumaartig gegliederten Hyphen. Der unterste Theil der Thallusslämmchen enthält keine Gonidien, sondern besteht nur aus dem dichten Geflecht der Hyphen, welche Oesterr. botan. Zejtschiia 7. Heft 1883. 17 210 hier am dicksten sind. Im mittleren Theil der Stämmchen bilden die bereits dünneren Hyphen eine centrale (selten excentrische) Axe, um welche herum die von Hyphenzweigen begleiteten Gonidien ge- lagert sind. In den jüngsten Thallusspitzen liegen die Gonidien und Hyphen genau so, wie bei Ephehe pubescens L. Wenn die Flechte etwa eine Stunde lang in einer 70procen- tigen Schwefelsäure gelegen ist, so tritt der Verlauf der Hyphen wunderbar klar zu Tage. Behandelt man dann noch den ausgewa- schenen Thalliis mit „Genti anviolett" — so färbt sich der Inhalt der Hyphen dauernd blau. Aetzkali und dann Jod färben die jüngsten Thallusspitzen blau — das Hymenium und die älteren Thallus stücke gelb. Die einzelnen Thallusstämmchen sind etwa 0*3 — 0*5 Mm. dick und bis 8 Mm. lang. Sie bilden runde (ca. 8 Mm. im Durchmesser führende), verfilzte, dunkelgrüne Polster von einem auffallend algen- artigen Habitus. Erklärung der Tafel. Fig. I. Stämmchen mit Apothecium. Fig. IL Querschnitt aus dem untersten Theil des Thallus. Die Gonidien fehlen hier bereits, und man sieht nur die Lumina der Hyphen, deren Membranen durch die Einwirkung heisser Glyceringallerte bis zur Unkenntlichkeit gequollen sind. Fig. IIL Asci und Sporen aus dem Apothecium. Fig. IV. Einzelne Sporen. Wien, am 20. Mai 1883. Ueber Meiica picia C. Koch. Von Dr. Lad, Celakovsky. Die Meiica picta wurde von C. Koch in der Linnaea 1850 aufgestellt imd nachstehend diagnosirt*): giaberrima, ligula ovato- truncata, racemus simplicissimus, spiculae ex ambitu aeque longae ac latae, singulae pedunculis villosis insidentes, glumae inaequales, inferior et brevlor dimidiam paleam pauUulum superans, palea in- ferior obscure quinquenervis. Koch fand die Art in Wäldern Mingreliens und Armeniens im Caucasusgebiete. Grisebach lässt jedoch in Ledeb. Flora ross. IV. (1853) die Me- iica picta nur als Varietät von Meiica nutans L. (var. picta, im Herb. *) Ich citire nach der übereinstimmenden Copie der Beschreibung in Walper's Annal. bot. III. und in Steudel's Synopsis plant, gram., da mir die Linnaea vom J. 1850 nicht zur Verfügung steht. 2n Ledeb. var. viridiflora) gelten, indem er nur folgende Merkmale für sie hervorhebt: „glumis dorso vireutibus, iufra marginem basique fuscis, magis inaequalibus, inferiori florem dimidiam subaequante". Mehrere der von Koch bereits angezeigten Merkmale, namentlich die Ligula, wurden also von Grisebach nicht beachtet, sondern nur Farbe und Länge der Hüllspelzen, das am wenigsten constante und bedeutsame Merkmal, wie wir sehen werden, daher die Degradirung zur Varietät begreiflich ist. Auch Steudel macht in der Synops. plant, gramin. nach der Beschreibung den Zusatz: „an prioris (i. e. M. nutantis) varietas"? Nach Nyman's Conspectus ist die M. picta dann auch in der Ukraine (M. viridiflora Czernajev consp. pl. ucran. 1859) und von Vict. V. Janka in Bulgarien und 1870 im Banat (am Domugled bei Mehadia) nachgewiesen worden, und Pancic gibt (in Flora kneze- vine Srbije 1874) auch mehrere Standorte in Serbien für sie an. Ferner sah ich im Herbare Freyn's Exemplare aus Siebenbürgen, obwohl Nyman dieses Land unter Mel. picta nicht aufzählt. (Im selben Herbar sah ich auch die Pflanze aus der Ukraine und aus dem Banat.) Hiemit wäre der bisherige Stand der Kenntniss der Verbrei- tung der M. picta erschöpft. Was die systematische Werthschätzung der Form von Seite anderer Autoren betrifft, so hat Neilreich in den Nachträgen zur Aufzählung der Pflanzen Ungarns und Slavo- niens (1870) die M. picta natürlich als var. viridiflora Ledeb. an- genommen, mit dem alleinigen Merkmal: „Hüllspelzen auf dem Rücken grün (bei der Stammart trübpurpurn), am Rande und an der Basis hellbraun" (die Bezeichnung „hellbraun" ist übrigens nicht sehr treffend), Pancic dagegen führt sie als Art neben M. nutans auf und gibt noch ein neues Merkmal an, nämlich: die rasige „Wur- zel" (koren zilicav) im Gegensatz zur „kriechenden Wurzel" (koren puzeci) der Melica nutans. Da dieses Merkmal wirklich zutrifft, so geht daraus auch hervor, dass Grisebach die Jf. pzc-to ohne gründ- liche Untersuchung zur M. nutans „rhizomate repente" gezogen hat. Nyman anerkennt die M. picta ebenfalls als echte Art (Conspectus pag. 818) dessgleichen Janka ^). Ich hatte soeben Gelegenheit, die Melica picta im lebenden Zustande zahlreich und von verschiedenen Standorten zu sehen und mit M. nutans zu vergleichen, denn — die Koch'sche Art ist auch in Böhmen: bei Prag und in der mittleren Elbeniederung mehrfach aufgefunden. Herr Velenovsky, mein Assistent an der Universität, sammelte sie vor Kurzem in der Elbeniederung bei Sadskä und PoH- can, wo sie ihm neben der echten M. nutans zunächst durch ihr Colorit auffiel, er war es auch, der sich bei uns zuerst durch genaue Vergleichung von der specifischeu Verschiedenheit beider Meliken *) Janka hat in den Schriften der ung-ar. Akademie 1875 im „Adatok" den ich nicht näher kenne, wie er mir sclsreibt, die Unterschiede beider Me- liken besprochen. 17* 212 überzeugte und durch Nj^man's Conspectus auf die Identität der für Böhmen neuen Art mit der M. picta geführt wurde. , Ein von C. A. Meyer aus dem Caucasus ausgegebenes Exemplar der Mel. nutans viridiflora Ledeb. im böhm. Museumsherbar erwies sich in der That als identisch mit der böhmischen Pflanze. Durch Herrn Velenovsky auf die beiden Arten und ihre Unterschiede aufmerk- sam gemacht, sah ich zunächst im böhmischen Herbarium die Mel nutans durch und fand, dass die M. picta auch schon früher mehr- fach im mittleren Böhmen gesammelt worden ist, und zwar bei Prag: nächst Hlubocep (Opiz 1847) und bei Kuchelbad (Kratzmann), im Elbegebiet bei Nimburg, unfern des Standortes bei Sadskä (von Vsetecka 1849). Mein ältester Sohn hat sich alsbald voll Eifer aufgemacht, um der M. picta bei Hlubocep und Kuchelbad einen Besuch abzustatten, und fand sie in der That nicht nur daselbst, sondern auch besonders bei St. Prokop ziemlich zahlreich, zumeist in Gesellschaft mit M. nutans. Ich zweifle nicht, dass wir ihr fortan bei Prag und im Elbegebiet noch öfter begegnen werden; doch dürfte sie gleich anderen pannonisch-orientalischen Pflanzen bei uns eben nur auf die Elbeniederung und etliche einmündende Thäler beschränkt bleiben. Auch das hat sich herausgestellt, dass die „Jf. nutans'' des Prager Botan. Gartens, die aus der Prager Umgebung stammen mag, eben auch M. picta ist. Natürlich waren die Exemplare der früheren böhmischen Samm- ler alle als Mel. nutans bestimmt; nur Opiz hat auf den Unter- schied der Aehrchenfärbung hin schon 1847 im Herbar eine var. viridiflora Opiz von M. nutans aufgestellt, welcher Name 1852 auch im „Seznam", freilich ohne Diagnose publicirt ist. Seltsamer Weise hat also Opiz fast gleichzeitig mit Ledebour so weit im Westen dieselbe Form, wie dieser im Osten, mit demselben Namen bezeich- net. Dass aber Opiz, der doch in manchen Gattungen (z. B. Men- tha, Thymus) auf ganz geringfügige, der Benennung meist kaum werthe Abändenmgen hin schlechte Arten gründete, hier, wo ihm einmal eine gute neue Art (die C. Koch erst 3 Jahre später auf- stellte!) unter die Augen kam, sie als blosse Varietät im Herb^-rium d-eponirte, das zeugt nicht eben von scharfer Unterscheidungsgabe \md consequentem Artbegriff des übrigens durch Eifer und Hinge- bung an die heimische Pflanzenforschung verdienten Mannes. Einiger- massen wohl entschuldigt wird diess durch die grosse habituelle Aehnlichkeit der beiden kritischen Arten, die so gross ist, dass man zunächst vor einer genaueren Untersuchung blosse individuelle Ab- änderungen vor sich zu haben glaubt. Hat man sie aber einmal gut kennen gelernt und den Blick für sie geschärft, so erkennt man beide sofort selbst nach einzelnen Theilen (Rhizom, Blattsciieiden, Ligula, Blattspreiten, Hüll- und Deckspelzen) der Pflanze. Meiner Aufmerk- samkeit war in freier Natur die M. picta bisher entcaugen, und im böhmischen Herbarium fiel sie mir darum nicht auf, weil ich von einer so gemeinen Art, wie M. nutans, nicht jedes Exemplar dieses Namens einer besonderen Untersuchung unterzog und auf Abaiten, 213 als welche mir die Opiz'sche var. vir^idißora zunächst entgegen- treten konnte, als ich den Prodromus zu schreiben begann, der da- mals nothwendigen Raumsparung wegen grundsätzlich nicht viel ge- achtet habe. Uebrigens darf ich annehmen, dass die M. picta auch ander- wärts in Oesterreich und selbst in Deutschland mehrfach übersehen wird; denn in Ungarn findet sie sich nicht nur im Süden, im Ba- nat, sondern auch nördlicher, da sie nach Ausweis des allgemeinen Heibars des böhmischen Museums von Veselsky schon 1856 bei Eperies (natürlich als M. nutans) gesammelt wurde *). Ich meine, dass sie nach alledem auch in Niederösterreich und in Mähren in den Niederungen und der warmen Hügelregion nicht fehlen wird. Und dass sie auch in Deutschland, wenigstens im niederen Mitteldeutsch- land, wie Sachsen und Thüringen, mehrfach wachsen mag und nur bisher wie bei uns in Böhmen übersehen worden ist, schliesse ich daraus, dass aus dem ehemaligen Opiz'schen Tauschverein im Mu- seumsherbar eine ^^Melica nutans"' von Aschersleben, gesammelt von Suffrian, vorliegt, welche ebenfalls auf die Bezeichnung M. picta vollen Anspruch hat. Ich erwarte auch von der Veröffentlichung dieses Artikels, dass in kurzer Zeit weitere IVIittheüungen über das Vorkommen der 31. picta in Mitteleuropa von anderen Seiten nach- folgen werden. Da die bisherigen Darstellungen der M. picta nicht ganz er- schöpfend sind (Janka's „Adatok" ist mir nicht zugänglich), so dürfte zuletzt eine nochmalige Charakteristik beider Arten nicht über- flüssig sein, wobei ich mich, wie gesagt, auf reichliches, lebendes Material beziehe. Wie diess schon Pancic hervorhebt, hat Melica picta ein ra- siges, ausläuferloses Hhizom; die Innervationssprosse entspringen all- gemein aus verkürzten Internodien der Mutteraxen, daher in einem Kasenbüschel zusammengedrängt, nur ganz einzeln findet man einen solchen Büschel mittelst eines längeren (bis y/' langen) Achsen- stückes mit einem älteren Büschel verbunden, also aus ihm ent- sprungen, wie das ja z. B. rasenbildende Carices auch macheu. Das Rhizom der M. nutans hingegen besteht, wie bekannt, aus zumeist langgliederigen, läuferartig niederliegenden, mehr vereinzelten oder seltener nur zu kleineren Büscheln vereinigten Halmsprossen. Die unteren noch zumeist spreitenlosen Scheiden der Halme sind bei M. picta zumeist hell amethystfarben angelaufen, die von M. nutans aber viel dunkler schmutzig purpurviolett. Die Ligula der letzteren Art ist bekanntlich äusserst kurz, rudimentär, auf einen schmalen, gebräunten Saum reducirt, und die kaum häutigen Blattränder ver- einigen sich unterhalb der Blattspreite bald zu einer besonders an den oberen Halmblättern scharf flügelartig vorspringenden rauhen Kante; ein Merkmal, worauf mich Herr Velenovsky beim Ueber- *) Bei Grosswardein hat sie in neuerer Zeit, wie mir Herr Hackel schreibt, auch Simkovics gesammelt. 2U reichen beider Melica- Arten aufmerksam machte. Bei M. plcta je- doch ist die Ligula weisshäutig, entwickelt, ziemlich verlängert, gestutzt, greift auch auf die Bauchseite des Blattes, und ihre Rän- der gehen in einen schmalen aber deutlichen weisshäutigen Streifen auf der Bauchseite der Blattscheide über. Die Blätter der M. picta sind immer hell- und etwas graugrün, die Spreiten flach und rollen sich nicht, dagegen bei M. nutans rollen sie sich nach oberwärts ganz entschieden ein, und sind dabei besonders unterseits dunkler und reiner grasgrün. Wie bei M. nutans sind die Blätter, besonders die der sterilen Triebe, oberseits nicht selten zerstreut behaart, so dass C. Koch's diagnostische Angabe „glaberrima" nicht immer zutrifft. Die schon von C. Koch betonte Einfachheit des Blüthen- standes der M. picta, dessen Aehrchen meist einzeln, nur am unter- sten Seitenzweiglein oft zu 2 in einfacher Traube stehen, ist zwar häufig und typisch, aber keineswegs durchgreifend; an kräftigeren Exemplaren sind die unteren Hauptäste der Rispe bisweilen eben- falls mehr verzvt^eigt, mit 2 — 4 Aehrchen, und umgekehrt kann auch bei M. nutans die Inflorescenz auf eine blosse Traube vereinfacht werden. Die dünnen Aehrchenstiele sind dicht unterhalb des Aehr- chens bei Mel. picta mit längeren dichteren Haaren besetzt als unterwärts, dagegen sind bei M. nutans die Haare auch unter dem Aehrchen gleich kurz und fein. Die Aehrchen der letzteren Art sind häufig grösser und besonders länger als die der M. picta, bei dieser also mehr eiförmig, bei jener mehr länglich. Die Hüllspelzen sind bei der M. picta allerdings häufig mehr ungleich, die untere be- trächtlich kürzer, die halbe darüberstehende Deckspelze wenig über- ragend, doch ist das Merkmal nicht ganz constant, und lässt sich ein allgemein giltiger Unterschied von M. nutans in dieser Hinsicht nicht präcisiren. Wichtiger ist aber die Consistenz der Hüll- und Deckspelzen. Die ersteren sind bei Mel nutans nicht nur am Rande, sondern auch zwischen den krautigen grünen Nerven häutig, bei M. picta ist aber die ganze Rückseite krautig (meist grün), nur der nach oben sich verbreiternde Rand ist weisshäutig. Die krau- tigen Nerven springen daher bei ersterer wegen der häutigen Zwi- schenstreifen viel mehr vor als bei M. picta. Dagegen ist die Fär- bung der Hüllspelzen, auf die so oft das grösste Gewicht gelegt worden, obzwar im Typus charakteristisch, doch nicht vollkommen constant. Bei M. nutans ist gewöhnlich die ganze häutige Rücken- fläche zwischen den Nerven purpurbraun angelaufen, nur der Rand weiss, allein es kommt auch seltener eine Varietät mit gar nicht gerötheten, sondern grünlichen, zwischen den Rippen weisslich-häu- tigen Hüllspelzen vor. Bei der M. picta ist bisweilen die Rückseite ganz grün, der häutige Rand weiss (so z. B. die M. nutans ß. viridi- fiora^ Opiz von Hlubocep), häufiger aber verläuft ein trüb gerötheter Streifen an der Grenze des Hautrandes und der grünen Rückseite, der sich wohl auch auf der Hüllspelzenbasis hinzieht (dann ist die Benennung M. picta ganz passend), in selteneren Fällen aber röthet 215 sich der ganze krautige Rückentheil der Hüllspelzen, doch ist auch dann die röthliche Fär4)ung trüb, wie verwaschen, nicht so intensiv wie bei M. nutans. Auch die zwar krautigen grünen Deckspelzen der Blüthen sind bei M. nutans weit dünner als bei M. picta, daher ihre Nerven viel mehr vorspringen, bei M. picta sind die Deckspelzen steifer, dick- licher, gewölbter, glänzender, und eben desshalb springen die Nerven kaum etwas vor, daher C. Koch ganz richtig die Deckspelze ob- scure quinquenervis genannt hat. Was die Zahl der Nerven in der Deckspelze betrifft, so trifft man bei beiden 5 stärkere Hauptnerven, doch kommen besonders zur Basis hin öfter noch schwächere Zwi- schennerven und Randnerven hinzu. Die Unterschiede dieser beiden Arten sind, wie zu ersehen, recht zahlreich und prägnant, die als wesentlich bezeichneten auch durchaus beständig, wiewohl nicht so augenfällig, dass die specifi- sche Verschiedenheit sofort einleuchten würde. Die böhmische Flora ist hiemit um eine hübsche, interessante Art orientalischer (ponti- scher) Herkunft bereichert und die westliche Grenze von deren Ver- breitimg weit nach Westen (bis nach Deutschland hinein) zurück- geschoben. Nachschrift. Soeben finde ich, dass wir bei Prag und im unteren Eibthal ausser Stipa pinnata auch die St. Graßana Steven, eine gleichfalls orientalisch-pannonische Grasart, haben. Obzwar sie Hackel, der sie auch bei Wien auffand, für eine blosse Form der St. pinnata erklärt hat, möchte ich doch, nachdem ich beide lebend bei uns beobachtet habe, V. v. Janka beistimmen, dass es eine eigene, wenngleich nahe verwandte Art ist. Worüber ein andermal Mehreres. Ueber Abortus, Verwachsung, Dedoublement und Obdiploste- monie in der Blüthe. Von Karl Fr. Jordan. Es soll in den folgenden Zeilen keine Besprechung all der ver- schiedenen einzelnen Fälle, in denen sich in der Pflanzenblüthe Abortus, Verwachsung, Dedoublement oder Obdiplostemonie, also kurz : Abweichungen, von den als allgemein und daher gesetzmässig erkannten Bauarten derselben darbieten, gegeben werden; vielmehr wollen wir die allgemeinen Gesichtspunkte, von denen aus jene Abweichungen aufzufassen und zu erklären sind, zusammen- stellen und an einigen wenigen Beispielen erläutern. 216 Unter den typiöchen Bauarten der Blüthen ist die Art und Weise der Anordnung der verschiedenen Blüthentheile (Glieder der Blütlienkreise) in Bezug auf die Axe und aufeinander verstanden. Wie alle aus einer (älteren) Axe hervorsprossenden Theile der Pflanze zeigen auch die Blüthentheile entweder eine spiralige (z. B. Nymphaeaceen) oder eine wirtelige oder quirlige (z. B. Onagraceen) oder endlich eine unregelmässige (z. B. viele (S Salicaceen) Anordnung, von denen in- dess in der Blüthe die wirtelige sich am häufigsten vertreten findet. Die jetzt zur G-eltung gelangende Richtung in der Botanik ist weit entfernt, zur Erklärung der Anordnung der verschiedenen Theile der Blüthe mit der älteren Ansicht ein allgemeines, von allen son- stigen Gesetzen isolirt dastehendes Gesetz, wie es in der in allen Pflanzen wirksamen Spiraltendenz ausgedrückt sein sollte, anzuneh- men, auf dieses die Erscheinungen zurückzuführen und aus ihm sie zu erklären. Es gelang mit diesem Gesetz auch nicht entfernt, alle sich der Beobachtung darbietenden Erscheinungen zu deuten, ja nicht einmal alle mit ihm in Einklang zu bringen. Schon in vielen dichtgedrängten Blüthenständen, wie den Köpfchen der Compositen (z. B. Helianthus), den Tannenzapfen etc., wo spiralige Stellung der Einzelblüthen vor- handen ist, zeigt sich doch häufig ein plötzlicher Wechsel in der Divergenz aufeinanderfolgender Glieder, oder es erlischt plötzlich die eine oder die andere Eeihe, so dass die Spirallinien andere, und zwar nach der Mitte oder Spitze zu enger werden. Weiter konnte man dann gewisse quirlständige Blüthenkreise allerdings noch nach der Spiraltheoric erklären, solche nämlicli, bei denen die Glieder eines Quirls fünfschichtig eingerollte Knosp endecklage besitzen, die sich auch in der entwickelten Blüthe noch verräth, indem man annahm, dass die Spiralstellung dadurch zur Unkenntlichkeit gelange, dass die Axe beim Wachsthum der Pflanze keine Streckung erfahre, son- dern verkürzt bleibe. Es gilt diess für die sogenannten unechten Quirle, wie beispielsweise für Kelch- und Blumenblattkreis der Gat- tung Rosa etc. Wo aber, wie bei der klappigen Deckung der Kelche von Pflanzen aus der Familie der Onagraceen und vielen anderen, oder wie in der Corolle der Sympetalen, oder wie in den nach der Stellung V2 inserirten Blüthenkreisen (Kelch der Cruciferen), nichts darauf hinweist, dass in demselben Blüthenkreise die verschiedenen Glieder zu verschiedenen Zeitpunkten entstehen, wo man es also mit echten Quirlen zu thun hat, da gibt uns die Spiraltheorie keine Er- klärung. Ganz und gar unhaltbar wird sie aber, wenn wir unregel- mässige Blüthen ins Auge fassen. Der Ausweg, dass in den erwähnten Fällen anderweitige Um- stände, der Spiraltendenz der Pflanzen entgegenwirkend, sie nicht hätten zur Geltung gelangen lassen, ist ein schlechter, denn — werden wir fragen — welcher Art sind dieselben? Und man wird auf diese Frage — wenn man nicht etwa zu einer zweiten unbekannten Kraft neben der Spiraltendenz greifen sollte — nicht umhin können, zu jenen übrigen in den Pflanzen wirksamen Kräften zurückzukehren, die alle als physikalisch-chemischer Natur angesehen werden müssen. Dadurch 2\1 aber wird von selber der Gedanke nahegelegt, dass diese sonst allein das Pflanzenleben bestimmenden Kräfte, wie sie, der Spiraltendenz entgegenwirkend, ihr widersprechende Erscheinungen hervorbringen können, auch die Ursache der entgegengesetzten, mit der Spiraltendenz im Einklang stehenden Erscheinungen sein möchten. Wir werden an den erwähnten Gedanken um so mehr verwiesen, als die mikrosko- pische Untersuchung der Gewächse von einer genetischen Spirale, auf welcher die Blüthentheile (und weiterhin auch die eigentlichen Blätter und die Zweige) entstehen, nichts erkennen lässt. Seh wenden er hat nun in der That gezeigt, dass sich die frag- lichen Erscheinungen (also vor allem die Spiralstellung) vom mecha- nischen Gesichtspunkte aus völlig begreifen lassen. Nicht Spiraltendeuz, nicht ein eigenthümliches Princip im pflanzlichen Organismus, sondern allein das mechanische Princip der Raumausnützung, der Anlage neuer Theile überall da, wo der Wirksamkeit der das Wachsthum bedin- genden Corabination von Kräften nichts im Wege steht, wo Platz ist, ist in der Pflanze thätig und erzeugt jene verschiedenen Stellungs- verhältnisse. Da nun die verschiedenen Pflanzen-Individuen unter den mannichfaltigsten Umständen aufwachsen, so könnte es scheinen, dass in jedem derselben, den speciellen, es beeinflussenden Bedingungen Rechnung tragend, diess mechanische Princip auf besondere Art sich zur Geltung zu bringen suchen und dass so völlige Regellosigkeit herrschen müsste. Indessen würde diess nur der Fall sein können, wenn der zur Pflanze werdende Keim sich ganz bedingungslos ver- hielte, wie formloses Wachs, dem allein von der Umgebung erst Gestalt und Charakter aufgedrückt würde. Da sich die Sache nun aber gar nicht so verhält, sondern umgekehrt, insofern als die im Innern des Keims (Samens) thätigen Kräfte viel energischer und für die Eigenthümlichkeit der werdenden Pflanze specifischer wirksam sind, so werden sich aus den derselben Pflanzenart angehörenden Keimen auf Grund der in ihnen vorhandenen, ähnlichen Combination von Kräften ähnliche Pflanzengestalten und im besonderen auch — was uns hier gerade interessirt — solche mit denselben Stellungs- verhältnissen entwickeln. — Da aber letztere dergestalt nur das Product einer im Keime angelegten Combination von Kräften, nicht einer in der Pflanze starr herrschenden Wachsthumstendenz sind, so werden sie sich in dem Masse ändern, als diese Kräfte im Wech- selspiel mit anderen (aussen gegebenen) den letzteren unterliegen. Um nur auf einige unter vielen Beispielen hinzuweisen, werden an einem Tannenzapfen oder an dem Blüthenkorb einer Sonnenblume da, wo der Träger der in Spirallinien, die nach dessen Spitze, resp. Mitte zu verlaufen, stehenden Einzelblüthen geringe räumliche Ausdeh- nung erhält — ■ also dort an der Spitze, hier in der Mitte — die Spi- rallinien enger und weniger zahlreich werden, da eben des Raummangels wegen an diesen Orten nur noch weniger Einzelblüthen Platz haben. — Ein anderes, weniger häuflges Beispiel zeigt sich z. B. an quirlstän- digen Blättern. Von einem Punkte der Axe geht hier eine im all- gemeinen bestimmte Anzahl von Blättern aus. Aber in Fällen von 218 stark verändertem Saftvorrath in der Pflanze (wie ich glaube) kann diese Anzahl an einem Pflanzen-Individuum oder auch an einzelnen Theilen eines solchen eine von der gewöhnlich vorhandenen verschie- dene sein. So kann man zuweilen an Fuchsien wahrnehmen, dass statt der wie üblich decussirten Blätter an einem Zweige durch- weg oder von einer gewissen Stelle an dreizählige alternirende Blattquirle auftreten. Die von der typischen Bildung abweichenden Erscheinungen bei unregelmässiger Blattstellung lassen sich, eben weil sich in dieser keine Regel offenbart, schwer oder gar nicht constatiren. Die angeführten Beispiele, die sich noch durch zahlreiche an- dere vermehren Hessen, weisen Abweichungen von dem Verhalten einer gewissen Pflanzenart auf, die entweder die regelmässige Stellung unmittelbar fortsetzen oder aber unvermittelt an der ganzen Pflanze oder an diesem oder jenem ihrer Theile erscheinen. Insofern als sie Abweichungen vom allgemeinen, also typisch zu nennenden Verhalten darbieten, haben sie direct zu unserem eigentlichen Thema geführt, unterscheiden sich aber von den durch dieses umfassten Abweichungen dadurch, dass sie nicht in der gleichen, für gewisse Pflanzenarten feststehenden Weise wie das als typisch anzunehmende Verhalten auftreten, sondern bald so, bald so, zwar immer ihrer mechanischen Ursache entsprechend, aber doch verschieden ausfallen, während Abor- tus, Verwachsung, Dedoublement (Fehlschlagen, Verwachsung, Ver- dopplung von Gliedern in den verschiedenen Blüthenkreisen) und Ob- diplostemonie (Nicht-Alternanz aufeinander folgender Blüthenkreise'), wie sie im Thema verstanden wurden, in bestimmten Pflanzenarten rnit constanter Regelmässigkeit, gleichsam als ein zweiter Typus in die Erscheinung treten. Wir müssen hier zunächst klar aussprechen, was als der ei- gentliche Typus angesehen wird, wenn die bezeichneten Besonder- heiten als Abweichungen vom Typus und gleichzeitig doch auch als (zweite) Typen aufgefasst werden können. Sehen wir von der spiraligeu Anordnung der Blüthentheile ab, so zeigt sich in der Mehrzahl der — sei es echt oder unecht — quirlständigen Blüthentbeile, dass einmal die Glieder jedes Kreises gleichmässig um die Achse vertheilt sind und sodann die Glieder jedes folgenden Kreises mit denen des vorhergehenden älteren alterniren, vorausgesetzt, dass beide gleich- oder doppelzählig sind. Früher erblickte man darin — ähnlich wie in der Spiralstellung — ein eigenthümliches Gesetz, ohne dass diesem indessen die Bedeutung der Spiraltendenz je wäre zugesprochen worden. Nach der mechanischen Anschauung aber geht dieses oberste Gesetz ') Obgleich für gewöhnlich von Obdiplostemonie nur in dem Fall ge- sprochen -wird, wo ein doppeltes Androeceum — Androeceum in 2 Kreisen — vorhanden ist und die Glieder des äusseren Kreises über den Blumenblättern, die des inneren über den Kelchblättern stehen, so wird die oben angenommene Erweiterung des Begriffs doch nichts schaden, da ja das "Wesentliche in der engeren Fassung des Begriffs gleichfalls die Nicht-Alternanz zweier Blüthenkreise — des BJumenblattkreises und des äusseren Staminalkreises — ist. 219 auf sehr natürliche Weise aus dem mechanischen Princip der Raum- ausnützung hervor, insofern als 1. eine bestimmte Anzahl von Glie- dern, die alle gleichwerthig sind, dann am besten in gleicher Höhe placirt werden, wenn man sie gleichmässig um die Achse anordnet, aus der sie hervorsprossen, und 2. die Grlieder jedes neuen Kreises zwischen denen des vorhergehenden am besten Platz haben. Diesem obersten Gesetz in den Stellangsverhältnissen quirliger Blüthen ordnen sich nun verschiedene Typen unter, je nachdem 1. in den einzelnen Kreisen die 2-, 3-, 4- ,5- oder 6-Zahl herrscht; 2. die Kelch-, Blumen-, Staub- und Fruchtblätter in einem oder mehreren Kreisen vorhanden sind, 3. in den verschiedenen Kreisen die herrschende Anzahl der Glieder gleich oder verschieden ist. Für die Stellungsverhältnisse ist Actinomorphie und Zygomorphie direct nicht von Belang. Die sonstigen (zweite) Typen in den Stellungs- verhältnissen der Blüthentheile für bestimmte Pflanzenarten, also alle die von den erst genannten abweichenden Bauarten treten nun mehr oder weniger schroff aus dem Gebiet des angeführten „obersten Ge- setzes" heraus imd erscheinen somit als abweichende Typen. Charakterisirt werden die Abweichungen nun durch das Fehlschlagen, Verwachsen oder Verdoppeln (allgemeiner Vervielfachen) von Gliedern; hierdurch werden im Verhältniss zu den „eigentlichen Typen" Un- regelmässigkeiten in den Anzahlen der Glieder der Blüthenkreise hervorgebracht; die Obdiplostemonie als eine besondere Art der Ab- weichung stört die Alternanz aufeinander folgender, gleich- oder doppelzähliger Blüthenkreise. Die Hauptaufgabe, die wir uns gestellt haben, ist : anzugeben, wie — vom mechanischen Standpunkte aus — die „abweichenden Typen" im Blüthenbau aufzufassen und zu erklären sind. Auf diese Frage kann es uns nach dem Vorhergehenden nicht schwer fallen im allgemeinen zu antworten. Wie die Fälle, wo in Blüthen, in denen sonst ein „eigentlicher Typus" ausgebildet ist, — zufällig — Glieder fehlen, verwachsen sind oder überzählig auftreten, auf mechanische, den Typus störend beeinflussende Ursachen zurückzuführen sind, so werden wir hier die typisch auftretenden Abweichungen auf ähnliche Weise fol- gendermassen erklären. Entweder sind irgendwelche der Beobachtung zugängliche mecha- nische Bedingungen vorhanden, welche dem „obersten Gesetz" zuwider- laufende Stellungsverhältnisse verursachen. Oder diese mechanischen Bedingungen sind zwar vorhanden, doch sind sie direct nicht wahr- nehmbar; sie stehen in viel engerer Wechselwirkung mit den „eigent- lich typisch" formbildenden Einrichtungen, so dass sie diese verändern, ehe dieselben in Wirksamkeit treten. Für den Beobachter ist von diesem i'all der dritte nicht zu unterscheiden, wo die ebengenannten Einrichtungen noch viel ursprünglicher umgebildet wurden, so dass sie gar nicht mehr „eigentlich tj'pisch", sondern gleich von vornherein (in einem oder mehreren Blüthenkreisen mehr oder minder) „abwei- chend typisch" wirksam sind. 220 Indem wir in dieser kurzen Erörterung von Veränderungen, resp, Umbildungen der „eigentlich typisch" formbildenden Kräfte (d. h. aller jener Umstände, welche in ihrem Zusammenwirken die bestimmte Form und hier speciell die Stellung der verschiedenen Glieder in der Blüthe bedingen) gesprochen haben, entsteht die Frage, woher die Ursachen dieser Veräuderimgen kommen, wie man sich ihr Vorhan- densein zu erklären hat, wenn sie doch nicht jedesmal neu erscheinen, sondern sich innerhalb einer Art bleibend vererben. Es gäbe hierauf keine Antwort, wenn man an eine Constauz der Art glaubte. Denn wenn die Art, was sie gegenwärtig ist und wie sie ist, immer gewesen ist, so kann dort, wo „abweichende Typen" vorhanden sind, die Ur- sache der Abweichung nie herangetreten sein, das „oberste Gesetz" kann niemals rein, sondern immer nur in der verkümmerten Gestalt geherrscht haben, in der es die „abweichenden Typen" aufweisen. Damit aber hätten wir neben Pflanzen, in denen dies Gesetz immer in die Erscheinung trat, solche, in denen es nie rein zum Ausdruck gelangte, sondern in einer veränderen Gestalt, aus der es oft nur mit Schwierigkeit überhaupt herausgedeutet zu werden vermag. Werden wir so mehr indirect zu einer von der Descendenztheorie getragenen Erklärimgsweise hingedrängt, so weisen auf eine solche auch verschiedene Thatsachen direct hin; so jene Fälle, wo nahe verwandte Formen eine Reihe bilden, in der allmähliche Uebergänge uns von „eigentlich typischem" Blüthenbau zu einem erst gering, dann aber immer stärker hervortretenden Abortus führen. (Fortsetzung folgt.) Ein Beitrag zur Flora Galiziens und der Bukowina. Von Br. Blocki. (Fortsetzung.) Campanulaceae. Phyteuma orhiculare L. Auf Holzschlägen, selten, ^ur(5w, Szczerzec (Tyn.), Jaryna. — canescens W. K. Auf trockenen, grasigen Kalkhügeln und Gyps-» felsen in Südostpodolien, stellenweise zahlreich. Rosochacz (Tyn.), Czortköw (Buschk.), KoJodröbka, Sinköw (Hank.), Bilcze, Ma- nasterek. An schattigen Orten verlieren die Blätter dieser Pflanze ihre graulichweisse Farbe, und es entsteht dann die Form Ph. salignum Bess. (DC. Prodr. VH, p. 455), welche ich in einigen Exemplaren in Bilcze gesammelt habe. — Variat caule plus minusve dense foliato, foliis infer. elliptico-oblongis et lanceo- latis, crenatis et dentato-serratis, inflorescentia subsimplici et inferne ramosa. 221 Campanida hononiensis L. Auf grasigen, trockenen Kalktriften in Südost-Podolien, nicht selten. Kosochacz (Tyn.), Sinköw (Hank,), Hleszczawa (bei Tarnopol), Mielnica. — latifolia L. In Laubwäldern, selten. Janöw (Stelzer), Tarnopol, Psary (Buschak). — Cervicaria L. In Wäldern und Holzschlägen, stellenweise. Win- niki, Holosko, Iwanköw. Adenophora lüiifolia Bess. In lichten Gebüschen und Holzschlägen, selten, ülaszkowce (Tyn.), Nagorzany bei Czerwonogrod, Torskie bei Zaleszczyki (Hank.), Hleszczawa, bei Kolomea, Janöw. Rubiaceae. Oalium Cruciata Scop. Strychance (Hod.), Pluchow. — uliginosum L. Pieniaki (Tyn.). — horeale L. Sinköw (Hank.). — ainstatum L. {vervm), non 6r. aristahtm Knapp, nee Garcke, quod synon. G. SchuUesii Vest. {G. silvaticum var. intermedium Uechtr.). Am steilen, buschigen Abhänge des rechten NiczJawa- ufers zwischen Zielince und Kozaczyzna, selten. G. aristatum Andrzejowski von Zaleszczyki (vide Knapp) scheint dieselbe Art zu sein. G. aristatum Tyn. von Dzwiniaczka ist nach eingesehe- nen Exemplaren G. Mollugo. Asperula tinctoria L. StaAvki (Stelz.). — glauca Bess. Sinköw (Hank.), Rozwadöw (Tyn.). Lonicereae. Lonicera Xylosteum L. In Wäldern und Gebüschen an steilen Fluss- ufern in Südost-Podolien, nicht selten. UJaszkowce (Tyn.), Sinköw (Hank.), Bilcze. Vihurnum Lantana L. In Holzschlägen und Gebüschen, besonders an steilen üferabhängen in Südost-Podolien, ziemlich gemein. Sinköw (Hank.), Borszczow, Lesieczniki, Bilcze, Cygany. Apocyneae. Vinca minor L. In Wäldern stellenweise. KuJakowiec (bei Böbrka), Winniki, Iwanköw. Gentianeae. Gentiana asclepiadea L. An Waldrändern, sehr selten. Zubrza, Kq- chajöw. — pyrenaica L. Czarna Hora (Wielow). — Amarella L. In Holzschlägen, am Kalkboden, selten. HoJosko, Jaryna. — ciliata L. Kozowa bei Brzezany (Tyn.). Menyanthes trifoUata L. In HoJosko auf nasser Wiese neben dem letzten Teich, 222 Labiatae. Mentha aquatica L. Miklaszöw (Stelz.). Lycopus exaltatus L. fil. Bei ZabJotöw (Hod.). Salvia dumetorum Audrzej. Auf sonnigen Grastriften (auf Kalkboden), sehr selten und einzeln. In Wiuuiki und Suchodöt (bei Böbrka). Diese Pflanze scheint eine echte Art zu sein, da sie auch in der Cultur alle ihre Charaktermerkmale, durch welche sie sich von der kleinblüthigen Form der S. pratensis L, unterscheidet, behält. — sylvestris L. Hliboka (Stelz.), Matyjowce, ZabJotöw, Sniatyn. — dubia mihi (in Kosmos 1 880), welche ich in zwei Exemplaren in Wierzchniakowce entdeckt habe, scheint die Bastartform S. super- sylvest7'is >C pratensis zu sein. — mutans L. Auf sonnigen Kalk- und Gypstriften in Podolien, stellenweise. Katyska göra (Tyn.) und Bilcze — am letzten Orte ziemlich zahlreich, besonders auf Gypsfelsen. — nutanti X sylvestris {S. pendula Vahl. [Keichb. Iconogr.] non Benth. in Walpers Repert. III, p. 624). Einzeln zwischen El- tern in Bilcze. Dieser Bastart liefert nur sehr wenige keim- fähige Samen. S. hetonicaefolia Ettling. {S. pendula Benth. in Walpers Repert. 1. c.) stellt eine sehr bemerkenswerthe Form dieses Bastartes dar, bei welcher die Corollen fast zweimal grösser sind, als bei den beiden Eltern, Diese Bastartform sam- melte ich im September 1879 in drei blühenden Exemplaren auf einem Gypsfelsen in Bilcze, wo sie in Gesellschaft der S. sylvestris, IS. nutans und S. pendula Vahl. wächst. Thymus angustifolius Pers. (Kern er, Fl. Austr.-Hungar. Exsicc). Auf Sandfeldern gemein. Lancut (Tyn.), Brody (Kloeber ex- sicc), HoJosko, Brzuchowice. — lanuginosus Mill. (Synon.: Th. hirsutus M. B.; Th. Serpyllum Fiek var. lanuginosus; Th. pannonicus plur. auct. non AU.). Auf sonnigen, grasigen Sandhügeln um Lemberg nicht selten. Besonders zahlreich am „kleinen Sandberge" in Lemberg. — montanus W. K. Auf Grastriften in der Gegend von Lemberg nicht selten. — pannonicus All. Auf trockenen grasigen Triften (besonders auf Kalk und Thonschiefer) in Südost-Podolien überall verbreitet und gemein. — Marschallianus Willd. (Forsitan varietas foliis glabris, tantum ciliatis, Thymi pannonici All.?). Mit dem vorigen gemein. Th. Marsch, und Th. pannon. unterscheiden sich von den verwandten Tli. angustif. Pers. und Th. montamis, abgesehen vom Habitus, besonders dadurch, dass bei ihnen die drei oberen Kelchzähne dreieckig -lanzettlich und fast pfriomlich- zugespitzt sind, wäh- rend dieselben bei Th. angustif. und Th. montanus stets breit- dreieckig und fast stumpf erscheinen. Meiner Ansicht nach ver- dient die Gestalt der oberen Kelchzähne bei der Unterschoi- düng der Arten dieser schwierigen Gattung neben der Blätter- nervatur besonders berücksiclitigt und verwerthet zu werden. Weitläufigere Auseinandersetzungen über die von mir im hie- sigen botan. Garten cultivirten galizischen Thi/mus -Joimen behalte ich mir auf spätere Zeit, bis ich dieselben hinsicht- lich ihrer gegenseitigen Verwandtschaftsbeziehungen genügend untersucht haben werde. Calamintha silvatica Bromf. (0. offlcinalis Koch. p. p.; vide Kerner, Vegetationsverh. II. p. 385 c"t 386). Diese seltene Pflanze habe ich in Südost-Podolien au zwei Orten entdeckt, nämlich in Mana- sterek und im benachbarten Bilcze. An beiden Stellen wächst sie in grosser Menge im humosen Boden auf den buschigen, steilen Uferabhängen des Seretflusses und zwar in Manasterek am linken und in Bilcze am rechten üferabhange. Brunella grandiflora Jacq. Auf trockenen, grasigen Kalktriften. Ja- gielnica (Tyn.), Kolodröbka (Hank.), Przemysl, Skala, Kado- bestie. ScuteUaria haMifoUa L. Przemysl (Ulen.), Hliboka (Stelz.). — lupulina L." Am steilen, thonschieferigen üferabhange des Dnie- ster in Dobrowlauy (bei Zaleszczyki) neben Teucrivm montanvm und Ajiiga Chamaepüi/s. Ich betrachte diese Pflanze aus geo- graphischen Rücksichten für eine echte Art. — altissima L. In Gebüschen an steilen Seret- und Zbruczufern in Bilcze und Okopy. Melittis Melissophyllum L. Siuköw (Hank.), Krzywczyce. Dracocephalum Ruyschiana L. Poturzyca (Tyn.). — austriacum L. ßatyska göra (Tyn.), Stachys alpina L. In Butywla auf Waldwiesen, gemein. Phlomis tuherosa L. Auf trockenen Kalkhügeln und Dämmen in Südostpodolien, stellenweise nicht selten. Kolodröbka (Hank.), Woiczköw (bei Suiatyn), Kadobestie, Werenczanka, Bilcze, Wierzchniakowce. Teucrium Scordivm L. Skwarzawa (Olesk.). Ajuffa pyramidalis L. In Janöw, Stawki (Stelz.) und Holosko. — Chamaepiiys Schreb. Auf Kalk- und Thonschieferfelsen in Süd- ost-Podolien, selten. Kolodröbka (Hank.), Myszköw, Bilcze, Dobrowlany. — Laxmanni Benth. Auf trockenen, grasigen Kalk- und Thon- schieferabhängen der Flussufer in Südost-Podolien, stellenweise zahlreich. Bilcze (nächst dem Weingarten), Manasterek, Myszköw Jjanowce, Dobrowlauy, Kolodröbka. (FoTtsetznng folgt.) 224 Algologisches aus Böhmen, Von Dr. Anton Hansgirg. Zu den nicht sehr zahlreichen Localitäten, an welchen in der näheren Umgebung von Prag eine reichere Algenflora entwickelt ist, gehören in erster Keihe die Wassertümpel an der Moldau. Von den daselbst vorkommenden zahlreichen Algenarten werden im Nachstehen- den nur einige hervorgehoben, insbesondere solche, die erst unlängst entdeckt oder deren systematische Stellung neuerlich präcisirt ist. In den Tümpeln au der Kaiserwiese nächst Smichow, sowie bei Slichow, Branik, Troja u. a. an der Moldau sammelte ich unter an- deren Algen auch Chaetophora longipila Ktz. {Ch. elegans Ag. b) longipüa m., Conferva rhypopJiila Ktz., G. tenerrima Ktz. (C rhy- pophila Ktz. b) tenerrima m., UlothrLv aequalis Ktz. ( U. zonata Ktz. V. aequalis m.), Oscillaria Frölichii Ktz. c) dubia Kbh. v. fusca m., Leptothrix rigidula Ktz. {Oscillaria tenerrima Ktz. b) rigidula m.*, bei Branik kommt auch G-laucothricc putealis Krch. vor. In einem der Schanzgräben hinter dem gew. Prager Koruthor fand ich in Gesellschaft von Nostoc lacustre Ktz. {N. piscinale Ktz. em. Bor.), Lynghya ohscura Ktz., u. ä. auch Coleospei^mum Goeppertiamum Krch. (inci. Microchaete tenera Thur.) in grösserer Menge. Die veget. Zellen der bei Prag von mir beobachteten Fäden waren meist nur 37a — 4 I" (sehr selten 5 jw.) breit , die Scheiden 5 — Q (i (selten 7 fi) dick, es könnte also unsere Pflanze, die ich völlig entwickelt gesammelt habe, als var. minor der typischen von Kirchner in der Krypt. Flora von Schlesien, Algen p. 239 zuerst beschriebenen Alge angeführt werden. Von den interessanten chlorophyllführenden ein- zelligen Algenformen, welche im Gewebe anderer Pflanzen vegetiren, habe ich bei Prag bisher nur Chlorochytrium Knyanum Cohn et Szym. in Lemna minor und Endosphaera biennis Klebs, in abgestorbenen im Wasser überwinternden Blättern verschiedener Gräser, Eiedgräser u. ä. und zwar immer in grosser Menge beisammen beobachtet. An der äussersten Grenze des sog. Prager Horizontes liegen die wegen ihrer eigenthümlichen Flora von den Prager Botanikern öfters besuchten Elbetümpel bei Brandeis und Neratovic, so wie die Salzwassersümpfe zwischen Onzic und Klomin nächst Neratovic. Von salinen Algenarten dieser in algologischer Hinsicht noch nicht genü- gend erforschten Sümpfe führe ich hier an: Rhisoclonium salinum Ktz. und Lynyhya salina Ktz. {L. ohscura Ktz. var. salina Krch. vide dessen Algen p. 243 in Anmerkung.) Weder an dieser noch an der typischen L. ohscura, die ich mehrfach am Ende der Vegetations- Periode im Herbste gesammelt habe, konnte ich Verzweigungen ent- decken; doch ist es sehr wahrscheinlich, dass solche ähnlich wie bei Lynghya cincinnata Ktz. {Chrysostigma cincinnatum Krch. nunc Scy- tonaema cincinnatum Thur. em. Bor. ^) noch nachgewiesen werden. ') Verzweigte Exemplare dieser Algenart sammelte ich bei Königgrätz in den Tümpeln an der Adler im Monate November. 225 In der Gallerte der ^cMzochlamys gelatinosa A. Br., Chaetophora pisiformis Ag., Rivularia durissima Ktz. Qi parvula Ktz. {Glaeotrichia Pisum Thur. v. durissima Krch.), die in den Elbetümpeln bei Brand- eis und Neratovic mit anderen reclit interessanten Algenarten sehr zahlreich verbreitet sind, kommt häufig auch Calothrix parasitica Thur. {Mastigothrix aeruginea Ktz. et fusca Ktz. = Mastigonema aerugineum Krch. ^) vor. Daselbst habe ich auch in Lemna trisulca recht zahlreich CMorochgtrium Lemnae Cohn angetroffen, auch Ch. Knyanum wurde hier wie bei Prag fast in allen abgestorbeneu Exemplaren von Lemna minor und Endosphaera hiennis in einigen halb verfaulten Monokotyledoneen- Blättern, welche ich mikroskopisch untersucht habe, reichlich vorgefunden Prag, im Mai 1883. Rosa Pohortiynna Kniet in „ühorske Noviny" 1883 Nr. 1. Von Dr. Vinc. v. Borbäs. Freund Andreas Kmet sammelte am 11. August 1880 auf dem Szitnoberge bei Selmecz eine Rosa, welche zwischen JR. lls^ana Crep. und R. canhia Aut. in der Mitte steht, und die er zu Ehre seines Prager Gastes Rudolf Pokorny benannte. Nach Kmet ist i2. Pokomyana augenscheinlich und unstreitig eine R. Ilseana X spifria ; wenn man sie aber für einen wirklichen Bastart halten will, so müssen wir hier statt R. spuria Pug. eher eine Form der Biserratae aufnehmen, denn die Blättchen der R. Pokomyana, die ich dem Autor verdanke, besitzen eine mehr oder minder zusammengesetzte Serratur. Ihr Habitus erinnert gut an R. canina, indem sie höher wächst als R. Ilseana; die Blätter sind nach Verf. jenen der R. spuria ähnlich, sind sicher Cauinablätter, unterseits etwas blässer, die Blattstiele, die Neben- und Deckblätter sind mehr oder minder geröthet, was bei R. Ilseana nicht vor- kommt (auch die Blätter der R. Ilseana sind nie roth, darum ist der Name R. ruhrifolia ein unpassender). Die Kelchblätter sind aber bei R. Pokomyana nach der Anthese aufgerichtet und schein- bar bleibend, wesswegen sie nach meiner Auffassung zu den „Mon- tauis'- gehört, und fällt sie zwischen R. Graveti Crep. apud Borb. und R. imponens Eip.; der letzteren aber doch mehr verwandt ist. Auch die Bltithen sind grösser, wie bei R. Ilseana, sie haben die Mittelgrösse einer R. canina, sie sind aber intensiv roth wie bei R. ') Einige Exemplare dieser Alge, die ich iu meinen mikroskopischen Prä- paraten bewahre, sind eben sowie Calothrix pulvinata Ag. „Notes algologiques il T. 39 Fig. 4. • oder andere Eivulariaceen verzweigt. OeBteiT. bot.iii. Zeitschvilt. 7. Hftt 1883. 18 226 Ilseana, R. mbescens, JR. laxifolia Borb., die Kelchblätter sind ver- hältnissmässig kurz, die äusseren davon besitzen nui' wenige und nur sehr schmale Zipfel. Der Kelch breitet sich nach Km et auf der halbreifen Scheinfrucht sternförmig aus oder richtet sich gänzlich auf und bleibt so lange wie bei R. Ilseana auf der Frucht. Auch der weisswolliga Kopf der Griffel, die kurzen, manchmal fast fehlenden und bereiften Pedunculi, die reifen Scheinfrüchte, sowie die schlan- ken, dünnen, sehr stark gekrümmten, hie und da fast quirlig stehen- den Stacheln stimmen mit jenen der R. Ilseana überein. R. Pokornyana Kmet R. imponenti Eip. apud Borb. Mon. Kosar. proxima, sed diflfert aculeis gracilibus hiuc et inde fere verti- cillatis, valde uncinatis, foliolorum dentibus minus compositis, in foliis inferioribus fere biserratis, in superioribus simplicibus, sepalis abbreviatis laciniis paucis, angustissimisque receptaculis et jfructibus minoribus ovoideis, breviter pedicellatis, nonnullis eorum subsessili- bus, a R. Graveti praeterea foliolis haud simpliciter serratis. Wenn man R. Pohornyana nach meiner Monogr. Kosar. be- stimmen will, so kommt man p. 445 zu Nr. 29, und da muss man sie mit folgender Diagnose einreihen. Aculeis gracilibus, hinc et inde fere verticillatis, valde unci- natis; foliolis obovatis, basi breviter cuneatis, in foliis inferioribus fere biserratis aut omnino biserratis, in superioribus simpliciter ser- ratis et saepe lauceolatis, supra obscure viridibus, subtus pallidiori- bus; pedunculis aggregatis brevibus, bracteis superatis glaucis, inter- dum brevissimis, sepalis abbreviatis parce et anguste laciniatis, petalis inteuse roseis, fructu ovoideo. Rosa Pokornyana ist jedenfalls ein interessantes Glied der „Montanae", durch die Form der Stacheln ist sie auch mit R. incana und R. Kmetiana Borb. verwandt, und zeichnen sich also durch diese Form der Stacheln mehrere Rosenformen der Selmeczer Flora aus. Flora von Meran im Mai a. c. Von Prof. Dr. Entleutner. Angenehm wandelt sich's unter dem Schatten von Nuss-, Ka- stanien- und Maulbeerbäumen an weinberggrünen Hügeln, an hoch- halmigen Getreidefeldern und frisch gemähten Wiesen vorbei, üeber herrlichen Rosenbüschen und duftenden Blumenkronen schwebt unser schönster Alpenfalter, Parnasius Apollo. Mit ihm zieht es auch uns hinauf zu den maigrünen Almen. Ja steigen wir hinauf zur 2226 M. hohen Muttspitze. Schon am Gratscher Fahrweg notiren wir: Centaurea nigre- soens, Rumeoo ohtusifolius et crispus, Sedwn dasyphyllum, Carda- mine impatiens. 227 Auf dem mm liber Dm-nstein nach St. Peter hinaufführenden Wege blühen an den mit Quercus pubescens Willd. bewachsenen Abhängen: Tunica saosifraga Scop., Linaria genistifolia DC, Phy- teimia Michelii Bertol., Helianthemum Fumana MilL, Orohanche Hederae Vauch, Epithymum DC. und arenaria Borkh. , Allium spliaerocephalum und fallax Dan., Campanula spicata und Rapun- culus, Sempervivum arachnoideum, Colutea arhorescens, Anthericum Liliago, Specularia Specidum DC, Papaver diubescens M. B., Homogyne alpina Cass., Petasites albus Gaertn., Potentilla aurea und Cerastiwm arvense y. suffruticosum finden wir hier. Aus den Felsspalten winkt uns die herrliche Primula villosa Jacq., und da und dort überrascht uns die Primula longifolia. In dichten Polstern überdeckt Arctostaphylos offic. und auf dem Grat auch die niedliche Azalea procumbens das Schiefergestein. Auf der Spitze blühen auch schon Geum montanum und Soldanella ptmlla Baumgartn. Zufrieden mit dem Kesultate unserer Excursion steigen wir wieder ins Etschthal hinab, in dem sicli noch so manche Blüthou- knospe erschlossen hat. So sehen wir auf den Mosern, Kiesbäuken und in den Altwassern der Etsch: Nasturtium ofßcinale, Euphorbia Gerardiana Jacq., Plantago altissima, Typha minima, Polygala amara, Hieracimn praealtum Koch, Batrachium, ijaucistamineum Tausch., Myricaria gerynanica, Carex Oederi, Glyceria ßuitans K. Br., Alopecurus fulvus Sm., Agrostis alba, Iris Pseudacorus. 228 Bei Katzenstein: Lllhmi hidhiferum und Martagon, Brachy- podium phincduin Beaiiv., Digitalis lutea. Im Naifthal blühen: Arabis alpina, Tludictrmn foetidum und bei den Quadrathöfen: Atragene alpina, Sambucus racemosa, Loni- cera nigra. Gentiana verna und aestiva R. et Seh. Bei Katzenstein und Burgstall findet man: Dictamnus Fraxi- nella Pers., Cephalanthera ensifolia Eich., Veronica urticifolia, Oro- hus variegatus Ten., CentrantJius rvber D C. und Bryonia dioica Jcq. Gehen wir über das von Sümpfen umgebene Plans nach Schloss Dornsberg mit seiner Zugbrücke, der hohen Halle und dem sehens- werthen, mit Gallerien umgebenen Hof, so können wir auf unserem Wege notiren: Pedicidaris palustris., Menyanthes trifoliata, Diplo- taxis tenuifolia DC, Orchis incarnata und militaris, JPrimula fari- nosa, Scirpus compressus, Salix pentandra. Gymnadenia odoratissima Kich. und Crepis paludosa Moench. bemerken wir bei St. Felix; Aristolochia Clematitis, Avena puhescens und Brachypodiuni silvaticum bei Obermais; Medicago minima, Dian- thus atroruhens All., Silene Otites Sm., Jasione m^ontana und Gna- phalivm hdeo-album auf dem Küchelberg. Endlich gehen wir noch in die Masulschlucht bei Verdins, denn dort glüht in schwellenden Büscheln die duftende Alpenrose {Rho- dodendron ferrugineum). Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 720. Lycopsis variegata L. *Bert., hullata Cyr. *Raf. H, An- chusa varieg. Lehm. *Guss. Prodr., *Syn. et *Herb.! An steinigen, sandigen Weg- und Peldrändern, auf Lavaströmen, zwischen Gebüsch und in lichten Wäldern (0 — 5000'), besonders in der höheren Tief- region sehr verbreitet: Um Bronte und Maletto (!, Guss. Prodr., Syn. et Herb.!), Acireale (Guss. Syn. Add.), Pedara, Vallone di Ulli (Herb. Tornab.!), aus dem Valle del Bue von Cosentini erhalten (Bert.), sehr gemein von Nicolosi zum Monte Nocilla, Bosco di Mal- passo, zur Casa del Bosco, aber auch häufig zwischen Nicolosi und Catania! März — Juni. Q. NB. Orientalis *Raf. I kenne ich nicht, auch Bert, und Guss. erwähnen sie nicht. 721. Symi^hytum Zeyey-iSchmp. Guss. Syn. et '""Herb.!, hulbosum Guss. Prodr., non Schimp. An Zäunen, buschigen und cultivirten Orten der Tiefregion bis 3000': Am Etna und ob Giarre (Cosent. in Herb. Guss.!), Catania, Milo (Herb. Tornab.!). März, April. %. NB. officinale *Raf. II. dürfte wohl auch hieher gehören. 229 f 722. Echium cmibigimm DC. *Bert., *Giiss. Syn. Aus Cata- nia an Bertoloni von Jan gesendet (Bert., Giiss.); fehlt im Herb. Guss. April, Mai. ^ . 723. Ech. italicum L. *Kaf. I, Guss. Prodr. Syn. et *Herb.! Auf Fluren, trockenen Hügeln und steinigen Abhängen der Tief- region bis 2200' häufig: Um Catania (Herb. Tornab.!, Cosent. in Herb. Guss.!), Misterbianco, Villascabrosa, Ebene des Simeto, Bronte! April — August. 0. 724. Ech. pustidatwn S. Sm. *Tornab. Geog., *Guss. Prodr., ■"■Syn. et *Herb.! asperrimum *Raf. I und II. Variirt: «. gemdnum; Stengel ästig; Blätter breit länglich lanzettlich; ß. tuberculatmn (Lk., *Guss. Prodr,, *Syn. et '"'Herb. !, *Philippi als Art); Stengel einfach, Blätter kleiner, schmallanzettlich, mei^t graugrün; y. pictum Jan. *Bert. Krone mit purpurnen und weissen Streifen. Auf Feldern, Lavaströmen, sandigen Hügeln, an Eisenbahndämmen etc. in der ganzen Tiefregion bis 3200', «. seltner und meist in Meeresnähe, ß. sehr gemein und vorzüglich gegen die Waldregion hinauf: Catania, Massanunziata, Villascabrosa, Pedara (or. und/i. ! Herb. Tom., ßeyer et Guss.!), äusserst gemein auf den Lavafeldern um Nicolosi gegen den M. Zio und gegen die Serrapizzuta hin (var. /?.!, Guss, Prodr., Syn., Herb. Tornab.!), ebenso um Adernö, Bronte, zwischen Aci, Giarre und Mangauo etc.!; var. y. vom Fusse des Etua durch Jan erhalten (Bert.). April — Juli. O, 0- 725. Ecli. plantagineum L. *Kaf. I. Unterscheidet sich von vo- rigem schon habituell durch die niedrigen und, wenn verlängert, niedergestreckten Stengel, ferner durch ziemlich weichzottige, fast angedrückte Behaarung der Stengel und Blätter, die meist nur klei- nen Höcker derselben, die rosettenförmig angeordneten, eiförmigen Wurzelblätter, sitzende, aus herzförmiger Basis lanzettliche Stengel- blätter; Krone meist 2-3— 2*6 Cm. lang, bisweilen auch ziemlich klein; grossblüthige Exemplare sind E. macranthum Viv, ■ — Das ihm äusserst ähnliche creticum L, spec. plant., DC. Prodr, X, 22, Gren. Godr. II, 523, Willk. Lge. II, 487 unterscheidet sich durch doppelte Behaarung, nämlich weiche Flaum- und dazwischen weisse, starre, auf grossen Höckern sitzende Borstenhaare, stark borstige Bracteen und Kelche; variirt ebenfalls mit kleinen und grossen Blüthen; letztere Form = grancUflorum Desf. Diese Art scheint in Sicilien zu fehlen, findet "^sich aber nach Cesati Comp, in Sardi- nien und Malta; ich besitze sie nur aus Spanien und Frankreich; plantagineum ebendaher, sowie aus dem Quarnero, aus der Türkei, Griechenland und Sicilien. maritimum W, sp. pl, unterscheidet sich habituell wenig von der vorigen; es ist angedrückt steifhaarig, Haare auf grossen, flachen Höckern, dazwischen zahlreiche steife Haare olme Höcker; Stengel einfach, Blätter länglich spatelig, gegen die Basis verengt, stumpf, grau, Staubgefässe kaum von der Länge der Krone. Auf Meersand um Sicilien stellenweise, im Gebiete noch nicht gefunden; hier nur plantagineum: An Wegrändern, auf Lava-, fehlem, trockenen Rainen, sonnigen Feldern und Weiden bis 3000' 230 sehr häufig: Um Catania überall (!, Cosent. in Herb. Giiss.!, Herb. Toruab.!), von da bis zur Waldgrenze ob Nicolosi (!, Herb. Guss,!), um Ognina, Acicastello (Herb. Eeyer!), Pateruö, am Etna a la Pi- trava (Herb. Tornab.!). März — Juni. 0. 726. EcTi. calycinum Viv. *Guss. Syn. et *Herb. !, tenue R. *Raf. I ? Gleich den vorigen mit eingeschlossenen Staubgefässen, aber von ihnen leicht unterscheidbar durch die kleinere, schmälere, aussen ziemlich dicht steifliaarige Krone und die zur Blüthezeit kleinen, bei der Fruchtreife aber stark vergrösserten Kelche; Blätter länglich-oval, stark steifhaarig, Haare auf grossen Höckern; Stengel niedrig, meist niedergestreckt. Variirt mit weissen Blüthen. An Fel- sen, Mauern, im Meersande, auf Brachfeldern und sonnigen Hügeln bis kaum 700': Um Acicastello (Held reich in Guss. Syn., Herb. Torn.!), ich fand es hier sehr häufig auf der Spitze des Burgfelsen, Paternö (Herb. Torn. und Torn. in Herb. Guss.!), Catania (Cosent. in Herb. Guss.!). März, April. 0. NB. Ech. arenarium Guss. Nach Guss. Prodr. und Syn. auf sandigen Feldern nahe dem Meere in Sicilien überall, wurde im Ge- biete noch niemals gefunden. f727. Alkanna tinctoria (DC.) Tsch. Lithospermum tinctorium DC. *Bert., Guss. Prodr., Syn. et Herb.! Auf Fluren und sandigen Hügeln nahe dem Meere: Vom Fusse des Etna durch Cosentini erhalten (Bert.); im Herb. Guss. liegt sie aus der Hand Cosent. nur von Syracus auf. März, April. 2|.. 728. Lithospermum officinale L. ""'Raf. H, *Guss. Prodr., ■''^Syn. et *Herb.! In den Wäldern der Tarderia am Etna (Guss.! zwei Exemplare). Mai, Juni. 2|.. 729. Lithosp. arvense L. In Saatfeldern der Tief- und Wald- region bis 4000' sehr häufig: Um Catania, Milo, Paternö (!, Herb. Torn.!), in der Ebene des Simeto, um Maletto, Nicolosi bis fast hinauf zur Casa del Bosco! April — Juni. 0. 730. Lith. Gasparrini Heldr. Guss. Syn. et *Herb.! Auf son- nigen felsigen und steinigen BergabhäDgen (2500 — 7000') sehr häufig: Ob Belpasso, vom Beginne der Wälder hinter Nicolosi bis in die Hochregion sehr gemein, seltener in den Wäldern ob Bronte und Maletto!, im Bosco di Malpasso bei 4000' (Herb. Reyer!), am Monte Zio hinter Nicolosi (Herb. Torn. imd Torn. in Herb. Guss. Nach- trag!). Ist wahrscheinlich die Stammart des nur an cultivirten Stellen vorkommenden arvense und unterscheidet sich von demselben durch die grossen Wurzelblätter, linealen Stengelblätter, den niedrigen Wuchs des incrassatum Guss. und die verdickten Fruchtstiele. April — Juni. 0. 731. Lith. Splitgerheri Guss. Syn. et *Syn. Add. p. 791. Auf dürren Hügeln: Etna am Monte S. Li (Tineo in Guss. Syn. Add.); der Standort ist der der vorangehenden Art, denn M. S. Leo = M. S. Zio, daher mag wohl eine irrige Bestimmung Tineo's vorliegen, zumal im Herb. Guss. von da nur voriges aufliegt; übrigens dürften beide „Arten" zusammenfallen, denn Guss. gibt als Differenzen von 231 Gasp. nur an: folia angustiora, pedunculos non incrassatos, nuces ver- rucidosas (non nigosas). April, Mai. O- NB. Kaf. gibt noch purpureo-coeruleum L. aus der Wald- und fruticosum (rectius rosmarinifolium Ten.) aus der Tiefregiou an — höchst wahrscheinlich Standörtsverwechsluugen. ^ 732. Myosotis incrassata '"'Guss. Syn. et *Herb. ! Auf sonnigen steinigen und grasigen Bergstellen, auch in Saatfeldern von Belpasso und Nicolosi bis über die obere Waldgrenze (2—7000') sehr ge- mein!; wurde in dieser Strecke schon von Philip pi, Oranger und Eeyer am Monte rosso (G-uss. Syn. et Herb., Herb. Key er!), sowie im Bosco di Malpasso von Keyer gesammelt. März— Mai. O- (Fortsetzung folgt.) Kleine Mittheilungen. Von E. V. Acker. Einführung der Mango-Cultur auf Jamaica. Endlich gelang es, die ostindische Mango -Frucht {Mangifera indica) auf Jamaica zur Keife zu bringen, und zwar wurden die Früchte von zwei Bäumen in der „Hope Plantation" gewonnen, welche vor fünf Jahren von Bäumen in den „Castleton Gardens" mittelst Ablactirens erzeugt worden waren. Die „Castleton"-Bäume waren ursprünglich aus Bombay eingeführt worden und hatten, ob- schon älter als die anderen, niemals Früchte getragen, „Es geht daraus unzweifelhaft hervor", bemerkt der Director der botanischen Gärten daselbst, „dass der Hope-District sich für die Cultur des Mangobaumes sehr gut eignet, und es dürfte bei so köstlichen und gut verwerthbaren Früchten, wie es die bereits gewonnenen sind, eben diese Cultur um Kingston unzweifelhaft bald eine ausgebreitete und lohnende werden. Die — für Jamaica — neue Mango-Frucht ist an Charakter und Form der „Yam" -Mango sehr ähnlich und hat einen eigen- thümlichen, sehr angenehmen Wohlgeruch, eine rosige, liübsche Fär- bung und sehr dicke Kinde; der essbare Theil ist fest, jedoch nicht zähe. Diese Frucht dürfte sich lange halten, und, nachdem sie süssen Geschmack und gefälliges Aeusseres besitzt, sich vorzüglich zur Ver- sendung nach amerikanischen Märkten eignen. Thatsächlich haben solche Mango-Früchte aus Jamaica, welche die Gefahren der See- reise wohlbehalten überstanden hatten, bereitwillig Absatz bei den Fruchthändlern u. s. w. in New-York gefunden. Bisher war es stets bedenklich, die empfindliche Mango-Frucht auf weitere Distanzen zu verschicken, der starke, kräftige Fremdling aber vermag anstands- los den Abstecher von sechs oder sieben Tagen zu verwinden, und 232 dürfte dieses Produkt, nachdem süsse Früchte dem Gaumen des Ame- rikaners ganz besonders zusagen, alle Aussicht haben, in Kürze ebenso gesucht und beliebt zu sein, wie die Banane. Es steht demnach zu erwarten, dass diese Cultur sich auf der Insel mit Aussicht auf loh- nenden Erfolg ausbreiten dürfte, und that Morris gewiss gut daran, die Aufmerksamkeit auf ein Gewächs zu lenken, welches die Zahl der einheimischen Fruchtgattungen um eine sehr werthvolle be- reichern wird. Mit Beziehung auf das vorstehend Gesagte dürfte es nicht un- interessant sein, zu constatiren, dass bereits vor 100 Jahren Mango auf Jamaica eingeführt und cultivirt wurde und zwar durch Lord Eodney, welcher von einem französischen nach St. Domingo be- stimmten Schiffe eine Pflanzensammlung erbeutete. Die Seifenpflanze {GMorogalum pomeridianum). Diese Pflanze ist das „Amole" der Spanier. Die Wurzelknollen enthalten Sapouin in reicher Menge und geben in Wasser gerieben Schaum wie Seife, beseitigen auch Schmutz- und Fettflecke. Vor der Eroberung Amerikas wurde das in Kode stehende Naturprodukt von den Indianern und in Californien in ausgedehntem Masse verwendet. Die Pflanze ist identisch mit Phalangium und Antliericum pome- ridianum. Binsenhüte aus Ning-po. Der Export von handgewebten Hüten aus einer Art von Kied- gras hat im Laufe der letzten 3 bis 4 Jahre grossartige Dimen- sionen angenommen; im J. 1878 wurden von diesem Artikel nicht weniger als 15,000.000 Stück ausgeführt. Die betreffende Pflanze {Cyperus tegitiformus Eoxb.) ist eine einheimische und kommt in feuchten Lagen zwischen Hügeln vor; die zu industriellen Zwecken gebrauchte Gattung wird jedoch eigens auf Keisfeldern cultivirt. Die Hüte werden von Weibern und Kindern zu Hause angefertigt und zum Preise von Vs ^is 2 „Pence" per Stück verkauft. Diese Hüte sind stark und bequem und werden im Grossen von fremden Kauf- leuten aufgekauft, welche sie nach London schicken. Von dort gehen sie zumeist in die Südstaateu Amerika's. Die Pflanze ist die näm- liche, aus welcher die chinesischen Matten verfertiget werden, nur werden zur Fabrication der Hüte die Stengel ganz gebraucht, wäh- rend die für Matten bestimmten in zwei Theile gespalten werden. Achillea Millefolium und rother Eettig. Paul Comb es untersuchte unlängst gelegentlich seiner Studien über die Eigenschaften verschiedener Gespinnst- und Farbpflanzen u. A. auch Achillea Millefolium und den gemeinen rothen Garten- rettig und erzielte nachstehende Eesultate: Die erstere Pflanze liefert vorzügliche und sehr zähe Fasern, doch muss der Stamm sehr lange eingeweicht werden, und ist die zu erzielende Fasern-Quantität eine verhältnissmässig geringe. 233 Der Farbstoff des rotlien Kettigs ist bei natürlicher Tempe- ratur in Wasser sehr leicht löslich. In siedendem Wasser verliert die Masse die Farbe gänzlich und nimmt eine blasse Färbung an, welche sich jedoch wieder verliert, so wie das Wasser auskühlt. Die Farbe assimilirt sich sämmtlichen vegetabilischen Fasern, und färbte Comb es damit Papier, Baumwollfabricate und weisse Hobelspäne schön rosenfarb. Als Beize wurde gewöhnlicher Weinessig verwendet, Manzanita {Arctostaphylos glauca). Der Stengel ist von harter Textur und tief rother Farbe, ähn- lich wie Bordeaux- Wein, welche sich von einem nahe an der Ober- fläche liegenden Punkte aus verbreitet. Das Holz wird, wenn es ge- hörig behandelt worden ist, zur Fabrication von Spazierstöcken, Schirmstielen, Pfeifen und ähnlichen Artikeln sehr gesucht. Die Blätter finden in der Medicin Verwendung; gekaut rufen sie Spei- chelfluss hervor und haben einen stark zusammenziehenden, etwas bitteren, später aber süsslichen Geschmack. Larrea mexicana. Die Blätter dieser bisweilen auch „Kreosot "-Strauch genannten Pflanze sind klebrig, von einem stark riechenden Gummi oder Harz und brennen mit schwarzem Bauche und unangenehmem Geruch. Sie werden von den Californiern als stärkendes und als nützliches Heilmittel im Allgemeinen sehr geschätzt. Die 1880er Aepfelernte in den Vereinigten Staaten. Die Aepfelernte war im Jahre 1880 in den Vereinigten Staaten eine gesegnete und so bedeutend, dass sie nach dem „Boston Herald" jene vieler Jahre um 40 bis 50 Proc. überstieg. Bis zum 30. Juni 1880 beliefen sich die von Boston nach England versendeten Quan- titäten bereits auf 173.379 „Barrels" im Werthe von über 70.000 Pfund Sterling. Ebenholz von Ceylon. Die Ebenholzausfuhr schwankte in den letzten Jahren sehr be- deutend. Dieselbe betrug 1874: 29.176 Centner; 1875: 15.750 Ctr.; 1876: 9.007; und 1877: 20.797 Centner. Schedae ad „Floram exsiccatam Austro-Hungaricam" a Mnseo botanico imhemtatis Yindobonensis editam Centuria V. et VI. Wien Von A. Heimerl. (Fortsetzung.) 450. Ruhm discolor Wh. et Nees = R. macrostemon Pocke, Umgebung von Wien. — 451. R. Schivarzeri Holuby = R. disco- lor X tomentosus Schwarzer in litt. Nemes-Podhrad im Comitate 234 Trentschin!!'). — 452. R. tomentosvs Willd. Willdenow's Beschrei- bung lässt keinen Zweifel, dass er jenen Mubus, der allgemein als H. tomentosus Borkh. gilt, meinte; Borkhausen hat aber wahr- scheinlich unter seinem R. tomentosus eine ganz andere Art ge- raeint, denn dessen Angabe, sein Ruhus habe „stielrunde, mit ab- wischbarem Keif überzogene Schösslinge", passt durchaus nicht auf die eben erwähnte Pflanze der deutschen Floristen, und als Autor ist derselben Willdenow, der bestimmt diesen Ruhus meinte, bei- zusetzen. Wiener Gegend. — 453. R. Ebneri Kerner Novae plant, species (1871) ^=: R. ScUeicheri Holuby non Weihe. Focke stellt ihn zu den Corylifoliis, von welchen er aber abweicht und eher als ein Bindeglied der Glandulosen und Kadulae anzusehen ist; die Exemplare stimmen genau mit der Tiroler Pflanze überein. Nemes- Podhrad im Comitate Trentschinü — 454. R. hirtus W. K. Wiener Umgebung. — • 455. R. fossicola Holuby in Oesterr. botan. Zeitg. XXill. Comitat Trentschinü — 456. R. corylifolius Smith. Mauer n. Wien. — 457. Rosa spinosissimali. Perchtoldsdorf n. Wien. — 458. R. Sytnensis Kmet in litt. Gehört, wie aus der beigefügten Dia- gnose hervorgeht, zu den „Montanen" (nicht etwa zu den Alpinen) und unterscheidet sich von den verwandten Arten besonders durch Wehrlosigkeit der Aeste, den dünnen üeberzug der unteren Blatt- seite etc. ; von der ebenfalls in Betracht kommenden R. suMnermis Bess. ß. hfspidooarpa Keller werden ebenfalls die Unterschiede nam- haft gemacht. Berg Sytno n. SchemnitzÜ — 459. R. rubrlfoUa Vill. (1789) = R. ferruginea Vill. (1779) = R. Ilseana Crepin etc. Da Villars selbst den von ihm zuerst gebrauchten Namen R. ferruginea in R. rubrifolia änderte, so muss auch letzterer, obwohl er jüngeren Ursprunges ist, beibehalten werden. Berg Sytno nächst Schemnitz. — 460. R. glaucescens Wulf. = R. rubrifolia ß. hispi- dula Seringe; die geringen Unterschiede von R. rubrifolia werden namhaft gemacht. Wulfen's Name aus dem Jahre 1805 (nicht 1815, wie öfters citirt) hat jedenfalls auch vor der R. glaucescens Desv. in Merat's Flore de Paris die Priorität. Trins in Tirol. — 461. R. Gutensteinensis Jacq. fil. := R. rubrifolia Jcq. non Vill. = R. li- vida Host etc.; durch einige minutiöse im Text angeführte Unter- schiede von R. glaucescens Wulf, verschieden. Die geographische Verbreitung der drei erwähnten Eosenformen wird am Schlüsse be- sprochen. Gutenstein in Nieder-Oesterr. ! — 462. R. infesta Kmet in litt. Hier zum erstenmal genau diagnosirt; zeigt Merkmale der To- mentosen, Sepiaceen und Glandulosen. Nord-Ungarn, Com. Hont!! — 463. R. JundziUiana Bess. Mähren, Znaim. — 464. R. albo-hde- scens Ripart in litt, ad Deseglise. Durch grosse, weisslich-gelb- liche Corollen und gelbgrüne Laubblätter sehr auffällig. Wiener Gegend. — 465. R. spuria Puget. Trins in Tirol. — 466. R. du- malis Bechst. = R. stipidaris Merat. Wiener Gegend. — 467. R. ') Falls eine Art vom Autor selbst gesammelt vorliegt oder demselben zur Ansicht vorlag, also Original-Exemplare ausgegeben wurden, habe ich ein !! beigefügt. 235 erlostyla Kip. et Desegl. Wiener Gegend. — 468. R. incana Kit. in Schult. Gest. Flora. Schemnitz in Ungarn! — 469. B. Granensis Kniet in litt. Aus der ausführlichen Diagnose ergibt sich, dass vor- liegende Kose ein Bindeglied der Tomentellen und Montanen ist; selbe steht am nächsten der R. incana Kit. und R. Kmetiana Borb., von welchen die Unterschiede namhaft gemacht werden. Vom selben Standorte!! — 470. R. BoreykianaBess. Znaim in Mähren, — 471. R. Ohornyana Christ (als Var. der R. tomentella Lem.) verbindet die Tomentellen und Micranthen; die verwandten Arten: R. con- cinna Lagger et Fuget, R. similata Fuget, R. Tlroliensis Kerner, R. Borreri Woods. werden in Bezug auf die sich ergebenden Unter- scheidungsmerkmale besprochen. Znaim in Mähren! — 472. R. Tl- roliensis A. Kerner in Oesterr. botan. Ztg. XIX. p. 331. Trins im Gschnitzthal ! ! — 473. R. vinodora Kerner 1. c. pag. 329. Hall in Tirol!! — 474. R. virgultorum Kip. in Desegl. = R. neglecta Kip. olim. Hall in Tirol. — 475. R. rubiginosa L. = R. rubiginosa var. isacantha Borb. Leesdorf n. Baden in Nieder -Oesterr. — 476. R. Gremlii Christ (als Var. der R. rubiginosa). Znaim in Mähren. — 477. R. micrantha Smith. Crepin's Ansicht, der Name „i2. ml- crantha^'' wäre wegen der Unmöglichkeit zu eruiren, welche Kose eigentlich Smith darunter verstand, fallen zu lassen, ist bei dem Vorhandensein einer vorzüglichen, charakteristischen Abbildung dieser Rose in Engl. Botany, XXXV, t. 2490 entschieden unrichtig; übri- gens stimmt auch vorliegende Pflanze mit englischen Exemplaren sehr gut überein. Wie wenig constant übrigens die oft zur „Art- construction" verwendeten Merkmale sind, ergibt sich daraus, dass an einem Strauch, ja sogar an einem Zweig, die Blattform, die Behaarung der Unterseite, die Blüthenfarbe etc. bedeutenden Schwan- kungen unterliegen. Troppberg n. Tullnerbach in Nieder-Oesterr. — • 478. R. Haivrana Km et in litt. Hier zum erstenmal diagnosirt, werden auch die Unterschiede von den verwandten: R. cinerascens Du Mort, R. micans Desegl., R. dumosa Fuget, R. intromissa Crep., R. Kmetiana Borb. namhaft gemacht. Berg Hawran n. S. Antal in Nord-Ungarn!! — 479. R. capnoides A. Kerner in Desegl.; die Beschreibung letzteren Autors ist nicht völlig zutreffend und wird in den wesentlichen Funkten ergänzt. Hall in Tirol ! ! — 480. Myr- tiis Italica Miller Dict. (1759) = 3L communis y. italica L. Spec. ed. n, etc. Fola. — 481. Lythrum bibracteatum Salzm. in litt. = L. TJiymifoUa ß. major DC. = L. Salzmanni Jord. Kalocsa in Ungarn. — 482. Epilobium Dodonaei Vill. = E. rosmarinifoUum Haenke. Gloggnitz in Nieder-Oesterr. — 483. E. Treuinfelsianum {palustre X tetragonum) Ausserdorfer in litt. = E. 'palustri X ro- seum Lasch in Linnaea = E. roseum X palustre Schmalhausen etc. Die Unterschiede von den Stammeltern E. palustre L. und E. tetra- gonum L. werden ausführlich dargelegt. Windisch-Matrei in Tirol!! — 484. E. palustre L. Zlabings in Mähren. — 485. E. Lamyi F. W. Schultz. Budapest. — 486. E. scaturiginum Wimmer. Ist schwerlich Bastart von E. palustre L. und E. alsinefolium Vill., 236 obwohl die höchst ähnliche Sudeten-Pflanze sehr gut diese Deutung zLÜässt. Sollte hingegen eine Verschiedenheit der vorliegenden sieben- bürgischen Pflanze von jener der Sudeten constatirt werden, so hätte erstere den Namen „^, Keimeri Borb." zu führen, West-Sieben- bürgen, Bihariagebirge. — 487. Impatiens parviflora DC. Graz. — 488. Linum tenuifoUum L. Mödling n. Wien. — 489. L. Tomma- sinii Rehb. Triest! — 490. L. perenne L. Linz. — 491. Geranium palustre L. Linz. — 492. Haplophyllmn Biehersteinii Spach = H. Buxhaumü Schur, Siebenbürgen, Csombord. — 493. Eupliorhia nu- tans Lagasca = E. maculata L. Mantissa non L. Spec. pl. = E. androsaemifolia Presl = E. Preslii Guss. etc. Garda-See. — 494. E. Peplis L. Monfalcone im Illyrischen Litoral. — 495. E. dukis L. = E. solisequa (Riv.) Reichb, = E. didcis a. lasiocarpa Neilr. Da Linne's Angaben, sowie Citate gar keinen Zweifel darüber lassen, welche Pflanze er unter E. didcis meinte, so kann der zufällige Umstand, dass in seinem Herbar neben E. dulcis noch E. verru- cosa Lam. liegt, keineswegs eine Aenderung der Benennung herbei- führen, Neuwaldegg n. Wien, — 496, E. purpurata Thuill, = E. dulcis ß. verrucosa Neilr. = E. alpigena A. Kerner etc.; auf die sehr guten Unterschiede von E. dulcis L. wird hiebei aufmerksam gemacht. Hall in Tirol. — 497. E. Camiolica Jcq. = E. ambigua W. K. Laibach. — 498. E. verrucosa L. = E. dulcis Smith non L, Kärnten, Tarvis. — 499. E. epithymoides L. = E. fraqifera Jan. vide A. Kerner in Oest, bot, Ztg, XXV, p, 395, Triest. ' (Fortsetzung folgt.) Literaturberichte. lieber die Ziisammensetziing- der Leitbündel der Grefässkryptog-aiuen von Henry Potonie, Assistenten des kgl. botan. Gartens zu Berlin. Beson- ders abgedruckt aus : Jahrbuch d. k. bot. Gartens und Museums zu Berlin, II. Berlin 1883. Gebrüder Bornträger. 8". 46 Seiten 1 Taf. Im vorliegenden Aufsatze beabsichtigt der Verf. eine Betrach- tung der Leitbündel -Structur der Gefässkryptogamen zu geben auf Grund anatomisch -physiologischer Principien im Sinne Schwende- uer's. Es wird zunächst die Terminologie besprochen, dann der Be- griif des Leitbündels bei den Gefässkryptogamen festgestellt; ein weiterer Abschnitt ist gewidmet den physiologischen Gewebe-Systemen der Leitbündel und zwar dem Stereome, Hydrome, Amylome, Ha- drome, Leptome, der Endodermis und ihrer Entstehung, dem Cam- bium und Lückenparenchym. Den Schluss bildet eine Schilderung der Anordnung der Gewebesysteme im Leitbündel bei den einzelnen Familien der Gefässkryptogamen. Potonie's Abhandlung ist mit Sachkenntniss und Pleiss gearbeitet, sie geht in vielen Beziehungen von neuen Gesichtspunkten aus und erweitert unsere Kenntnisse vom Baue, sowie von der Function der Leitbündel bei den Gefäss- kryptogamen wesentlich. Das eingehende Studium dieser gehaltvollen 237 Sclirift ist Allen ang-elegentlich zu empfehlen, welche sich für Ge- fässkryptogamen interessiren. ß. A. Hartinger: Atlas der Alpenflora. Heft XVI— XVIII. 42 Tafeln mit in wenigen Fällen guter, zumeist mittelmässiger Darstellung, die trotz der dem Fachmanne auffälligen, an dieser Stelle wiederholt berührten Mängel dem Freunde der Alpenflora zu dem Erkennen der durch Grossblumigkeit ins Auge springenden Hochgebirgspflanzen verhelfen, diessmal aber in der Wiedergabe ihres natürlichen Colorites viel zu wünschen übrig lassen. Beck. Schaarschmidt Dr. J.: Phhjctiditim Hayualdii n. sp. Sep.-Abdr. aus Magyar Nov. Lapok. VII (1883) mit Tafel. (Ungarisch.) Enthält die lateinische Beschreibung und Abbildung, sowie die Lebensverhältnisse einer neuen Chytridiacee, welche auf den Fäden von TJlothrix zonata in den Wasserbehältern des Klausenburger bo- tanischen Gartens im März d. J. aufgefunden wurde. Beck. Derselbe: Fragmenta pliycologiae Bosniaco-Serbicae. Sep.-Abdr. aus Magyar Növ. Lapok. VII. (1883) Ungarisch. Mit der Aufzählung von 69 bereits in obgenannten Ländern aufgefundenen Algen wird der erste Versuch gemacht zu einer Zu- sammenstellung der Kryptogameu eines in dieser Hinsicht gewiss hochinteressanten und noch so wenig durchforschten Gebietes. Beck. Emile Burnat: Catalog-ue des Festnea des alpes maritimes — d'apres les determinations de M. Hackel. Lausanne-Bridel 188'2. 8°. 15 Seiten. Die durch den bekannten Agrostologen Professor Hackel in St. Polten durchgeführte kritische Bestimmung des aus den Seealpen stammenden Materiales veranlasste den Verf., eine nach der Mono- graphie HackeTs geordnete Zusammenstellung aller in diesem höchst interessanten Gebiete bekannt gewordenen Festucaarten der Oeffent- lichkeit zu übergeben. Beck. Acta liorti Petropolitani. Tom. VIII. Die Abhandlungen, welche der gegenwärtige Band enthält, sind folgende: I. E. A. Trautvetter: Stirpium sibiricarum collectiunculas binas commentatus est. Hier werden aufgeführt: 1. Pflanzen, welche von Skolowski im Jahre 1876 an der asiati- schen Küste der Behringstrasse gesammelt wurden. Es sind 79 Pha- nerogamen und 1 Equisetum; 2. Pflanzen, welche V. Fuss bei einer im J. 1881 längs des unteren Ob unternommenen Keise beobachtet hat. Ihre Zahl beträgt 70, durchwegs Phanerogamen. IL Derselbe. Incrementa Florae Phanerogamae ßossicae. III. Eegel E. Descriptiones Plantarum novarum et minus cognitarum. Fase. VIII. Nachstehende sind die durch Diagnosen anschaulich ge- machten Novitäten: Acantholinum Fetisowi Kgl., AUiuni Grimmii Egl., A. Kesselringii ßgl.; vorstehende 3 Arten in Turkestan hei- misch; — Aphelandra 'pwnila J. D. Hooker, a. typica, ß. splendens; am Flusse Doce in Brasilien. — Columnea ringens\ aus Columbia. 238 — C Kienastiana; in den Anden von Columbia. — Exacum affine Balfour, Insel Socotra. — Gentimia Renardi Egl. Im Altaigebiete. — Mamillaria sanguinalis F. A. Haage; Mexico. — Octomeria Gla- zioveana Egl. aus Brasilien. — Menarda Kgl. nov. genus üm- belliferarum, den Gattungen Smtn und Berula nahestehende Art: B. siifoUa. In Turkestan auf der Hochebene Susania, 12.000 Fuss hoch, von Fetisow entdeckt. Rosa Alberti (Similis R. pimjpinelli- foliae, differt autem ovario oblongo). Samen wurden von A. Kegel aus den Gebirgen von Thianschan eingesendet. Tidipa hrachystemon Rgl. Verwandt mit T. Kolpakoivskiana und T. Kesselrmgii. IV. Breviarium relationis de Horto Botanico Imp. Petropoli- tano anno 1881, Directore Eegelo, Prihoda. ^^ Prunus i'nsitifia^ von Pfarrer Andr. Kmet in Prencov in Nr. 3 der in Budapest in slovakischer Sprache erscheinenden Monatschrift „Uhorske Noviny" Seite 19—20. Kmet machte schon viele wichtige Funde auf dem Berge Sytuo bei Schemnitz, namentlich haben wir ihm zu verdanken, dass er das Vorkommen der Rosa reversa W. Kit. und R. incana Kit. daselbst constatirte und viele schöne Eosen in zahlreichen Exemplaren weit und breit vertheilte. Nun hat er sich's zur Aufgabe gestellt, die KitaibeTschen Pflaumen-Arten, als: Prunus laxiflora, suaveolens, cuneifolia und flava aufzuheilen. Es scheint, dass er der Rr. flava und suaveolens auf der Spur sei, denn auf seinem Excursionsgebiete fand er rund- und gelbfrüchtige Pflaumen, die möglicherweise die Kitaiberschen eben erwähnten Arten sein könnten. Wir wünschen diesem rastlos thätigen Forscher Glück zu seinem Vorhaben und sprechen die Hoffnung aus, dass es ihm gelingen werde, wenn auch nicht alle, so doch einige der fast in Vergessenheit gerathenen Ki- taibePschen Pflaumen aufzuhellen. H. Correspoudenz. Ns. Podhrad, am 26. Mai 1883. Am 9. d. M. hatte ich in Pressburg zu thun, und wollte bei dieser Gelegenheit an dem mir wohlbekannten Standorte oberhalb Zucker- mantels, Androsace maoßhna, die ich vor 24 Jahren dort in Menge sah, sammeln. Doch sah ich zu meinem grössten Leidwesen, dass dort am Donauufer, eben an dem mir bekannt gewesenen Standorte, Ver- änderungen gemacht wurden und ich mit leeren Händen abziehen musste, ohne nur eine Androsace gesehen zu haben. Ausserhalb Zuckermantels nahm ich nur einige Anthriscus vulgaris und tricho- sperma mit, die an Wegrändern gesellig wachsen. Bei Herrn G. Bäumler hatte ich Gelegenheit seine überaus reichhaltige und pracht- volle, systematisch geordnete Sammlung mikroskopischer Präparate zu sehen. Es ist wohl an der Zeit auf diesen ausgezeichneten Kryp- 239 togamen-Forsclier aucli unsere einheimisclien Botaniker aufmerksam zu machen. Seine sehr werthvolle Bibliothek, die die vorzüglichsten Werke über Kryptogamen enthält, ist ein literarischer Schatz, wie sich eines solchen nur die wenigsten öffentlichen höheren Lehranstalten rühmen können, Herr Bäumler ist ein Autodidakt in des Wortes schönster Bedeutung. Es ist nur zu wünschen, dass er die schönen Kesultate seiner eifrigen Forschungen in Bälde publicire. Holuby. Lernt erg, am i. Juni 1883. Thalictrum uncinnatum Eehmauu (Spraw, kom. Fizyogr. krak. 1874), welches Eehmanu im J. 1873 in Bilcze entdeckt hatte und welches ich im vorigen Jahre von dem Origiualstandorte in den hiesi- gen botanischen Garten versetzt habe, steht eben jetzt in voller Blüthe. Bei dieser Gelegenheit erachte ich für angezeigt, schon jetzt meiner Yer- muthung — wenn nicht der kategorischen Behauptung — Kaum zu geben, dass dieses Thal. (sec. ßehm., „stirps peculiaris, cum nulla alia in genere comparanda, verosimiliter typus propriae Sectionis") mit dem Linne'scheu Th. petaloideum von Altaj, Baj- kal, Davurien und Kamtschatka identisch ist. — Vor einigen Tagen habe ich in Holosko Hieracium pratense X PUosella und in Zubrza Pulmonaria moUissima X obscura entdeckt. Br. Blocki. Pressburg, am 10. Juni 1883. Euphorbia poJychroma A. Kerner {E. epithi/moides Jacq., Neilr.), seit mehr als zwanzig Jahren um Pressburg nicht gefunden, sam- melte ich am südwestlichen Abhang des Thebner Kobels, wo sie im Gebüsche ziemlich zahlreich anzutreffen ist; ebendort, an mehr kahleren Stellen wächst die wirklich auffallende E. Gerardiana var. Sturii Holuby in grosser Menge. H. Sabransky. Budapest, 11. Juni 1883. Nymphaea thermalis blühte schon bei dem Kaiserbade am 15. Mai, sowie auch N. alba am Kakos, — Mein Collega, Professor F. Mendlik, fand bei Ofen Silene dichotoma var. rosijiora m., ich selbst Silene longiflora var. rosiflora am Schwabenberge, — im Ge- gentheile sah ich bei Steinamanger Z/3/c/m^s /os f wc^a«ais-Stengel aus der Gegend von üngvär und Grosswardein nicht nur lanzenförmige Paraphysen, sondern auch die diblastischen Sporen fand, wie auch dass meine Pyrenopeziza fuscoatra eine typische Heterosphaeria sei, darum mache ich den Vorschlag, wenn Dr. Eehm einwilligt, sowohl die vier Rehm'schen Benennungen, wie auch die meinige zu streichen, den Bonordeu'schen Pilz als Eoccipula Bonordeni zu behalten, in Bezug auf die Tulasue'- sche und Fries'sche Pflanze von späteren Erfahrungen Aufklärung zu erwarten. Eperies, im Juli 1883. Ueber Abortus, Verwachsung, Dedoublement und Obdiploste- monie in der Blüthe. Von Karl Fr. Jordan. (Fortsetzung.) Fragen wir nun, wie sich vom descendenztheoretischen Stand- punkte aus die „abweichenden Typen" erklären lassen, so wird zu antworten sein, dass von den niedrigsten Formen der Pflanzenwelt an, der Aufbau der Formen sich im allgemeinen als Ausdruck unseres „obersten Gesetzes" vollzogen hat. Sobald nun irgendwelche Umstände 251 — seien es Verschiedenheiten in der Zusammensetzung der in den Organismus eingehenden Stoffe, seien es Licht-, Wärme- oder andere physikalische Verhältnisse — in den Blütheukreisen eine dem „obersten Gesetz" entsprechende Stellung der Glieder verhinderten, konnte zwei- erlei eintreten. Entweder waren die fraglichen Umstände nicht mächtig genug, um auf die Vererbung von Eigenschaften der betreffenden Pflanze auf ihre Nachkommen einzuwirken, oder diess war der Fall, d. h, eine Anzahl der aus den Samen der Mutterpflanze sich entwickelnden Pflanzen - Individuen zeigte die Abweichung, welche an ersterer auf- getreten war, in grösserem oder geringerem Masse ebenfalls, uud es ging nun die Vererbung von hier aus in gleichem Sinne und viel- leicht, Avenn jene Umstände immer mehr zur Geltung gelangten, in der Eolge der Generationen in verstärktem Grade weiter. Uebrigens lassen sich mit der angedeuteten Erklärungsweise ausser den Unregelmässigkeiten im „eigentlich typischen" Blüthenbau, deren mechanische Ursache nicht erkennbar zu Tage tritt uud die es gerade waren, welche uns auf jene Erklärungsweise hinführten, auch jene Abweichungen in Einklang bringen, bei denen sichtbare Hindernisse die reine Ausbildung des Blüthenbaues nach dem „ober- sten Gesetz" unmöglich gemacht haben. Es herrscht hier im Grunde dasselbe Verhältniss wie in dem bereits erörterten Fall; der Unterschied ist der, dass die abändernde Ursache sich nicht — der Beobachtung entzogen — im inneren Kräftespiel der Pflanze geltend machte, sondern — auch äusserlich beme)-kbar — durch Bildung neuer, den freien Kaum behindernder Glieder wirksam wurde. (Wir haben Fälle wie die Obdiplostemonie bei Geranium hierbei im Auge. Die nähere Erörterung derselben erfolgt späterhin.) Viel schwieriger als diese sich in allgemeinen Betrachtungen ergehende Erklärung für die dem „obersten Gesetz" widersprechen- den Erscheinungen^) ist die Erklärung für die speciellen Beispiele zu denselben. Sie lassen sich nur in den zwei Fällen in Einklang mit dem „obersten Gesetz" bringen uud mit diesem gemeinsam als Pro- ducte mechanischer Kraftwirkuugeu darstellen: 1. wo die die Ab- weichung von dem „obersten Gesetz" hervorbringenden Ursachen erkannt zu werden vermögen, uud 2. wo, wenn diess nicht unmittel- bar der Fall, sich doch eine Reihe in natürlicher Verwandtschaft stehender Formen (wie z. B. Verbascu7n, Linaria, Veronica, La- tlivaea aus der Familie der Scrophulariaceen) aufweisen lässt, welche allmählich zu einer eigentlich typischen Form hinüberführen, und sich *) Wir müssen hier hervorheben, dass, obwohl die besprochenen Erschei- nungen (Abortus etc.) dem „obersten Gesetz" widersprechen, sie mit diesem selbst doch keineswegs unvereinbar sind. Denn jenes Gesetz ist, wenn auch der einfachste, doch nicht der einzige Ausdruck der mechanisch wirkenden, die Stellungsverhältnisse in der Blüthe und an der ganzen Pflanze bedingenden Kräfte. Was Abweichungen bedingt, sind wiederum mechanisch wirksame Ur- sachen, die nur, indem sie das Kräftespiel in der Pflanze compliciren, störend dem einfachsten Product derselben sich entgegenstellen und so verwickelte Er- scheinungen entstehen lassen. 252 somit auf eine abändernde Ursache wenigstens mit Bestimmtheit schliessen lässt. Wo aber weder das eine, noch das andere möglich ist, da stehen die Erscheinungen unvermittelt da, ohne Beziehung zum „obersten Gesetz" und damit ausserhalb der Sphäre ihrer factischen Deutung aus mechanischen Ursachen. Dass sie gleichwohl in irgend einem Zusammenhang mit jenem Gesetz stehen, gleichwohl als durch mechanische Ursachen bewirkt aufzufassen sind, geht wohl aus un- serer ganzen bisherigen Erörterung hervor; wir müssen diess an- nehmen, ohne es nachweisen zu können. Man kann, was die Ausdrücke betriift, im letzteren Falle von Abortus (Fehlschlagen), Verwachsung und Dedoublement (Verdoppelung, Vervielfachung) im eigentlichen Sinne nicht mit Gewissheit sprechen, weil auf dieses Fehlschlagen, Verwachsen, Vermehren von Gliedern nichts Thatsäch- liches hinweist. Da aber, wie gesagt, ein in früheren oder späte- ren Stadien wirklich erfolgtes Abweichen im Sinne der De- scendenztheorie angenommen werden muss, so ist man auch in diesem Falle berechtigt, jene Ausdrücke zu gebrauchen. Nur das muss festgehalten werden, dass uns hier die faktischen Hinweise, die thatsächlichen Documeüte für Abortus, VerwachsuDg, Dedouble- ment und ebenso Obdiplostemonie fehlen, dass wir — einen Abortus (etc.) zwar, aber einen unerklärten Abortus (etc.) vor uns haben. Wir haben noch etwas von dem, was wir bisher ausgeführt, genauer zu formuliren. Um nicht zu weitläufig im Ausdruck zu werden, sprachen wir von sichtbaren mechanischen Ursachen, welche eine Abweichung vom „eigentlich typischen" Blüthenbau bewirkten, bestehe dieselbe nun in Abortus oder Obdiplostemonie, oder bestehe sie in Verwachsuug oder Dedoublement. Bei den beiden erstereu kann in der That eine solche mechanische Ursache wahrnehmbar sein, wie z. B. in der Blüthe von Geranium die 5 kleinen Drüsen, die zwischen der Blumenkrone und dem äusseren Staminalkreise ein- gefügt zu sein scheinen, und die bewirken, dass die Glieder der letzteren mit ihnen selbst in Alternanz treten, den Gliedern des Blumenblatikreises aber superponirt sind; oder wie das Vorhanden- sein eines Druckes z. B. bei den Scrophulariaceen oder bei Pelar- gonium, welcher Abortus bewirkt, und der gleichfalls durch Vor- handensein besonderer Organe in der Blüthe hergestellt wird. Indem wir jenen Ausdruck gebrauchten, hatten wir in der That zunächst nur Abortus und Obdiplostemonie im Auge. Bei dem Dedoublement, das nicht mit Obdiplostemonie verbunden vorkommt, und vor Allem bei der Verwachsung kann solche Ursache nicht die Abweichung vom „obersten Gesetz" erzeugen. Wohl aber zeigt sich hier in vielen Fällen etwas, was ihr völlig gleichkommt. Bei vielen Pflanzen zeigt nämlich die Eutwickhmgsgeschichte der Blüthe, dass einerseits zwei oder mehr in der ersten Anlage getrennt auftretende Glieder im weitereu Verlaufe des Wachsthums dadurch (gleichsam) mit einan- der verwachsen, dass das unter ihnen befindliche Gewebe sich nicht weiter in zwei Glieder diflferenzirt, sondern sich ungetheilt erhebt; 253 und andererseits ein GUied bei fortschreitendem Waclisthum mehrere Sonderglieder nach verschiedenen Seiten hin ausbildet. Es ersetzen also hier die Vorgänge während der Entwicklungsgeschichte voll- ständig die bleibende Erscheinung besonderer Glieder, welche bei der Obdiplostemonie und dem Abortus diese hervorbringend wirk- sam sind. Beispiele. Indem wir nun einige Beispiele, welche Abortus, Verwachsung, Dedoubl ement, Obdiplostemonie zeigen, ins Auge fassen, bleiben wir sogleich bei dem kurz zuvor erwähnten, welches Geranium darbietet, stehen. Wie gesagt, haben wir hier einen Fall der Obdiplostemonie. Obdiplostemonie. Geraniaceen. Die Blüthe ist nach der Fünfzahl gebaut und besitzt, von dem Deckblatt und den zwei seitlichen Vorblättern abgesehen, 5 Kelch- blätter, 5 damit alternirende Blumenblätter, 2X5 Staubblätter und 5 Fruchtblätter. Der äussere Staminalkreis alternirt nun aber nicht mit dem Blumenblattkreis, sondern ist ihm superponirt, während von ihm ab wieder Alternauz herrscht, also die beiden Staminal- kreise mit einander und der innere derselben mit dem Fruchtblatt- kreis alterniren. Ausser diesen 5 Kreisen ist aber noch ein sechster Kreis von 5 Drüsen vorhanden, welche mit den Blumenblättern al- terniren, denen also die inneren Stamiua (die Kelchstamina) super- ponirt sind. Man bezeichnet diese Drüsen auch als Basaldrüsen der Kelchstamina, obgleich sie doch so selbstständig erscheinen (sie hängen mit den Kelchstaminibus wenig zusammen und treten zwi- schen den Kroublättern nach aussen hervor), dass man sie als un- mittelbar aus der Blüthenaxe hervorgegangene Blüthentheile an- sehen kann. Diese 6 Kreise nun in der Eeihenfolge: Kelchblätter, Blumen- blätter, Drüsen, äussere (Krön-) Stamiua, innere (Kelch-) Stamiua,^ Fruchtblätter zeigen vollkommene Alteruanz zwischen je zwei auf einander folgenden Kreisen, und es herrscht somit im Bau der Cfc- ranlum -Bliüie üebereinstimmung mit unserem „obersten Gesetz^. Das Auftreten der Drüsen zwischen den Krontheilen verhinderte es, dass — wie es sonst nach diesem Gesetz geschieht — die Glieder des äusseren Staminalkreises mit letzteren (den Krontheilen) alter- nirten. Es scheint übrigens, dass der den äusseren Staubblättern gewährte Kaum vor den Blumenblättern nur ungenügend für ihre volle Entwicklung ist. Zwar bleibt ihnen kein anderer Kaum als dieser — von dem Kaume zwischen den Corollgliedern verdrängen sie die dort angelegten Drüsen — jener Kaum ist also der beste, aber auch er ist beschränkt; vielleicht wird diess besonders dadurch be- dingt, dass die Kelchstamina früher entstehen (diess behauptet we- 254 nigstens Payer, wie Prof. Eich 1er in seinen „Blüthendiagrammeu" angibt; nacli Frank's Beobachtungen ist diess nicht der Fall, doch kann trotzdem, wie Eichler bemerkt, die Anlage der Kelchstamina früher geschehen imd nur in ihrer Entwicklung eine Verspätung ein- treten). Jedenfalls deutet auf eine Kaumenge der Umstand hin, dass die 5 Kronstamina häufig unterdrückt werden und nur als Stami- nodien auftreten^), wie diess z. B. für Geranium pusiUum der Fall ist. Bei Erodium cicutarium, das sonst denselben Blüthenbau wie Geranium zeigt, sind die Kronstamina ebenfalls zu Staminodien reducirt. Schwierigkeiten in der Erklärung des Blüthenbaues macht nun aber sogleich die zygomorphe Blüthe der Geranium nahe verwandten Gattung Pelargonium. Denn auch in ihr herrscht Obdiplostemonie, die äusseren Stamina stehen vor statt zwischen den Blumenblättern, während hingegen die Drüsen, welche bei der Geraniumblüthe einen Erklärungsgrund für die Obdiplostemonie abgaben, fehlen. Sie sind in ihrer Function der Honigabsonderung durch einen als Anhang des hinteren Kelchblattes erscheinenden , dem Blüthenstiel ange- wachsenen Hohlsporn ersetzt. Indessen kann man sich doch eine gewisse Art der Erklärung bilden. Denkt man sich nämlich in An- lehnung an die Descendenztheorie die Pelargoniumblüthe aus der Blüthe von Geranium hervorgegangen, so sind ja zunächst die Drü- sen in ihrer Anlage zwischen den Blumenblättern vorhanden und als demnächstige Bildungen die äusseren Stamina vor den letzteren. Denken wir uns nun weiter, dass am hinteren Theil der Blüthe der Honigsporn auftritt, anfangs als unbedeutende Anlage, in späte- ren Generationen aber entwickelter, so wird derselbe einen Druck auf die übrigen Theile der Blüthe ausüben und dadurch die Aus- bildung gewisser Theile verhindern können. Und diese werden gerade um so mehr die Drüsen sein, als der Sporn als ein Ersatz ihrer auftritt, also das sonst ihnen zugewendete Bildungsmaterial zuge- führt erhält. Dass in der That ein Druck im hinteren Theil der Blüthe herrscht, ist daran zu erkennen, dass die zwei seitlichen Se- pala in der Eegel kleiner sind als die vorderen, und dass ebenso das Androeceum nach vorn zu gefördert erscheint. Oxalis. Wir führen jetzt einen anderen Fall von Obdiplostemonie an, der sich noch viel schwieriger erklären lässt, als der eben bespro- chene. Es ist das Auftreten der Obdiplostemonie bei den O.valis- Arten. Die Blüthe derselben stimmt im Allgemeinen mit der Gera- m7«m-Blüthe überein; indessen finden sich nicht überall Basaldrüsen. Wo sie aber vorhanden sind, stehen sie sonderbarer Weise vor den Kronstaminibus, und es scheitert hieran (bis jetzt) jeder wirklich befriedigende Erklärungsversuch. Man könnte höchstens annehmen. ') Vielleicht könnte auch die Thatsache, dass die Kronstannna kürzer als die Kelchstamina sind, dahingehend aufgefasst werden. 255 dass die 0^aZis-Arten,„ bei denen Basaldrüseu fehlen, genetisch zu- sammenhängen mit solchen verwandten (also etwa Geranium-) Arten, bei denen sich episepale Drüsen finden, dass diese verkümmert wären, imd dass aus den so entstandenen Blüthen durch Bildung von Basal- drüseu an den Kronstaubblättern die Blülhe z. B. von Oxalis Aceto- sella hervorgegangen wäre. Allerdings ist kein G-rund ersichtlich, warum diese neu entstehenden Drüsen nicht in dem Kaume zwischen den Kronblättern, also vor den Kelchstaubblättern angelegt wurden. Linum. Die Blüthe der Z/mwm-Arten ist wieder der von JErodium ganz ähnlich-, es finden sich Drüsen an den Kelchstaubblättern, die Kron- stamina, die jedoch in gleicher Höhe mit ersteren inserirt zu sein scheinen, sind steril. Euteen. Die Euteen lassen wiederum keine befriedigende Erklärung zu ; es findet sich hier sowohl in den fünf- wie in den vierzähligen Blü- then Obdiplostemonie; aber keine estrastaminalen Drüsen machen die Blüthe der von Geranium ähnlich, vielmehr ist ein meist con- tinuirlicher Discus zwischen Staubblättern und Pistill angelegt. Doch kommen wir auf diesen Fall später noch zurück, wenn wir von den Limnanthaceen sprechen und dort die Celakovsky'sche Ansicht von der Obdiplostemonie anführen werden. Dieselbe führt den Blüthen- bau der Euteen dem Verständniss doch in einigem Masse näher, als es auf den ersten Blick möglich scheint. Crassulaceen, Saxifrageen, Campanuleen. Gleichfalls in einer schwierigen Lage befinden wir uns bei Be- trachtung der Blüthe vieler Crassulaceen (äusserst bemerkenswerth ist der von Prof. Eich 1er angegebene Fall bei seudoviolacea Kern er (determ. Prof. Zimmeter). Grasige Abhänge unterhalb des Signales. Holcus lanatus L. — mollis L. Deschampsia caespitosa (L.) Beauv. — flexuosa (L.) Gris. Carex panieidata L. — inucronata All. — praecox Jacq. — humilis Leys. — ornitliopoda W. — digitata L. — alba Scop. — pendula Huds. Nasse Stellen an der Langseite. Scirpus silvaticus L. Lusula pilosa (L.) W. — campestris DC. Juncus conglomeratus L. — effusus L. — glaucus Ehrh. Ornithogalum sphaerocarpum Kerner. Auf Wiesen des Waldbauern. Gagea lutea (L.) Schult. Allium carinatum L. Auf einer felsigen Stelle in der Nähe des Halsmayr'schen Gasthauses. — Scorodoprasum L. In Feldern des Waldbauern, doch nicht all- jährig. Majantliemum bifolmm (L.) DC. Sehr häufig sind einblätterige Exemplare. Narcissus poeticus L. Wiesen in Weisswasser häufig. — Pseudo- Narcissus L. Auf der Königbauerwiese an der Lang- seite, sowie auf den meisten Bergwiesen in Weisswasser in 261 grosser Menge. An allen Standorten mit gefüllter Blüthe vor- kommend. Orchis ustulata L. — smnbuoina L. Zwischen der Waldbauern- und Fiedal-Alm in einigen Exemplaren am 29. Mai 1882 gefunden. Dieser Fund ist desshalb interessant, als Duftschmid in seiner Flora von Oberösterreich I. Bd. p. 236 das Vorkommen dieser Orchis in Oberösterreich verneint und ebenso wie Neilreich in der Fl. von Niederösterr. pag. 190 der sambucina den HoUundergeruch abspricht, während die gesammelten Exemplare diesen Geruch im hohen Grade besassen. Es ist derselbe Standort, an dem 8 — 10 Tage früher O. pallens in grosser Menge blühte. Die Belegexemplare besitzt Herr Prof. Zimmeter in Steyr. — speciosa Host. Die in meinem ersten Verzeichnisse als O. mascula L. angeführte Orchis ist eben diese O. speciosa. — variegata All. Gi/mnadenia conopsea (L.) K. Br. — odoratissima (L.) Kich. Abhänge der Ostseite. Herminium Monorchis (L.) R. Br. In der Nähe des Forstwarthauses in Weisswasser auf einer einmähdigen Wiese, sehr zerstreut. Epipactis latifolia All. Listera ovata (L.) ß. Br. — cordata (L.) R. Br. Auf der Mooshöhe in einem Walde auf Moospolstern, Betula verrucosa Ehrh. In der Nähe des Ebner -Sommerstalles in einigen strauchartigen Bäumen. Ülmus montana With. An Waldrändern, am Schwaibbach u. s. w., doch stets sehr vereinzelt. Salix incana Schrnk. — nigricans Sm. — caprea L. — daphnoides Vill. Wegen der Verwendung als „Palmbuschen" in Weisswasser bei den meisten Häusern cultivirt. Ruvneoß conglomeratus Murr. — crispus L. — Acetosella L. Polygonum Bistorta. In der Nähe des Signales nicht selten. — viviparum L. Am Rücken des Berges, besonders zwischen der Spitze und dem 2. Signale. — aviculare L. — Convolvidus L. Daphne Cneorum L. Steinige Abhänge der Ostseite. Plantago major L. Valeriana tripteris L. Homogyne discolor (Jacq.) Cass. Ich habe nur die Blätter gesehen, welche von Weibern die Woche vor Frohnleichnam mit anderen Pflanzen von der Bodenwies zum Zwecke der in hiesiger Ge- Oesterr. botan. Zeitschrift. 8. Heft 1883. 21 262 gend üblichen „Kräuterweihe" gesammelt wurden, ohne selbst den Standort in Folge der ungenauen Angaben finden zu können. Er ig er on acris L. Imda Conyza DC. In der Nähe der weissen Mauer. Chrysanthemum coronopifoUum Vill. Längs des Eückens. Das im ersten Verzeichnisse angeführte Tanacetum corymhosum Schult, ist zu streichen und beruht auf einer Verwechslung. Senecio subalpinus Koch. — Fuchsii Grmel. Carduns viridis Kerner. Cirsium oleraceum (L.) Scop. Lappa tomentosa Lam, Leontodon aiduTnnalis L, — hastilis L. — incanus (L.) Schrnk. Crepis alpestris (Jcq.) Tsch. Ostseite, — hiennis L, a. dentata und ß. rurunnata. — virens L. — chondrilloides L. Abhänge der Ostseite, nicht zu häufig. Hieracium mnheUatmn L. — boreale Fr. Campanida glomerata L, Galium silvatic^^m L. Aspemla cynanchica L. llentha arvensis L, Lycopus europaeus L. Längs des Schwaibbaches. Calamintlia alpina (L.) Lam. CUnopodium vulgare L. Stachys alpina L. Langseite. JPrunella vulgaris L. Teucrium Chamaedrys L. Waldränder der Südseite. Echinospermum defleamm (Whl.) Lehm. Holzschläge auf dem An- tonibodeu. Veronica serpyllifolia L. Besonders schön und häufig auf dem An- toniboden. — Beccahunga L. Euphrasia Rostkoiviana Hayne. — salishurgensis Funke. — serotina Lam. Die im ersten Verzeichnisse aufgeführte E. Odon- tites L. ist, als im Gebiete fehlend, zu streichen. Soldanella alpina L. Von der Waldbauernalm bis zur Spitze sehr häufig. — montana Willd. In Wäldern der Langseite. Mibes alpinum L. Durch einen Lapsus calami wurde im ersten Ver- zeichniss statt des alpinum das nur in Bauerno arten cultitirte R. rubrum L. als auf den Felsen zwischen Waldbauern und 263 Fiedalalm und den Felsen oberhalb des Antonibodens vorkom- mend aufgeführt. Saxifraga caesia L. Auf Felsenschutt unterhalb der Spitze in ge- ringer Menge. Ranunculus sardous Cr. Auf der Mooshöhe in der Nähe des Bauern- hauses Seebach in ziemlicher Menge. — polyanthemos L. Aquilegia nigricans Bmgt. Die im ersten Verzeichniss aufgeführte A. vulgaris L. ist zu streichen, da alle bisher untersuchten Exemplare nur A. nigricans Bmgt. sind. Arahis alpina L. — hirsuta (L.) Scop. — Halter i L. — Thaliana L. Cardamine impatiens L, In der Nähe des Antonibodens. — hirsuta L. Siisyrnhrium officinale (L.) Scop. Längs des Schwaibbaches. Thlaspi arvense L. Viola Riviniana Reichb. Arenaria serpyllifolia L. Stellaria graminea L. Silene alpestris Jcq. Hypericum quadrangidwin L. — tetrapterum Fr. Euphorbia platyphyllos L. — dulcis L. ß. verrucosa Neilr. — pilosa L. y. trichocarpa Neilr. — verrucosa Lam. Linum catharticum L. Epilohium montanum L. — roseum Schreb. — palustre L. Poterium, Sanguisorha L. Potentilla opaca aut. Melilotus officinalis (L.) Dsr. Trifolium ochroleucum Huds. Oberhalb des Ebner-Sommerstalles. Hippocrepis comosa L. Ostseite. Lathyrus pratensis L. Orohus luteus L. Längs des Rückens häufig. Unterlaussa, im Februar 1883. 21* 264 Flora von Meran im Juni a. c. Von Prof. Dr. Entleutner. Hier erblickt mau goldgelbe Getreidefelder, dort von Dolden- gewächsen bedeckte Wiesen. Daneben stehen Maulbeerbäume, die ihre reifen Beeren über den Weg gestreut; Feigenbäume, deren süsse Frucht in wenigen Tagen zeitigt, und blühende Edelkastanien, auf denen die Cicade „sich die Seele aus dem Leibe singt". Im Garten glüht die scbarlachrothe Granate {Punica Granatum) und die Felsen- wand schmückt die gelbe Cactusblüthe [Opuntia vulgaris Mill.). Auf Aeckern imd Wiesen finden wir: Euplirasia serotina Lmk., G-entiana ohtusifolia pt germanica Willd., Gymnadenia conopsea R. Br., Ononis hircina Jcq., Orobanche cruenta Bert. Felsen und sonnige Hänge sind geschmückt mit: Iris sambu- cina, Genista elatior Koch, Dianthus prolifer^ Lychnis Coronaria Lam., Scabiosa gramuntia, Ruta gy^aveolens, Sempervivum tectorum, Tordylium maximum, Vcrbascutn tliapsiforTne Schrad., Hypeincimi mo7itanum, ßrunella alba Fall., Epipactis rubiginosa Gaud., Andro- pogon Gryllus. An Weinbergmauern blüht: Sedum albuin et boloniense Loisl. und au Wegen und Eainen sieht mau: Hypericum tetrapterum Viies, Portidaca oleracea, Stenactis bellidißora A.Br., Senecio erraticus Bert., Dipsacus Silvester Huds., Cynoglossuni officinale, Lactuca Scariola et muralis, Hyoscyamus niger, Conium macidatum, Torilis helvetica Gmel., Lychnis vespertina Sibth., Lepidium sativimi, Crepis setosa Hall. f. et foetida, Equisetmn ramosissimum Dsf., Chenopodium hy- bridvm et glaucum, Ainaranthus Slituni, retroflexus et silvestris Desf., Triticum repens et glaucum Desf., Setaria viridis Beaux. et glauca P. B. und Panicum ciliare Retz. Im Gebüsch, um welches sich Humidus Lupulus, Clematis Vitalba, Convolvtdus sepium, und Cuscida europaea schlingen, be- merken wir: Laihyrus silvestris, Urtica dioica, Orobanche lucorum A. Br., Impatiens noli längere, Vicia cassuhica, Aira caespitosa, Poa nemoralis imd Bromus asper Murr. Auf den Mosern und an den Ufern der Etsch findet man: Thalictrum, angustifoliutn Jcq., Myriophyllum spicatimi, Lysimachia vulgaris, Gratiola officinalis, Epipactis palustris Crntz., Mieracium staticefolium VilL, Reseda Luteola, Ononis Natrix, Astragalus Ono- brychis, Oxytropis pilosa D.O., Epilobium Dodonaei, Erigeron droe- brachensis Mill., Saponaria officinalis, Scabiosa Columbaria, Juncus glaucus, effusus et obtusiflorus Ehrh., Scirpus maritimus, Calama- grostis epigeios Roth et littorea DC, Festuca arundinacea Schreb. und Digraphis arundinacea Trin. Das ist die Flora des Thaies. Steigen wir nun einige hundert Meter höher, etwa über Verdins (730 Met.) nach Videck, so sehen wir: Cirsium Erisithales Scop., Carduus Personata, Crepis virens Vill., Herminium Monorchis R. Br. und Juncus trißdus. 265 Beim Egger (1284 M.) und auf der Vellaueralpo blühen: Ba- nuHCulus aconitifolius ß. platanlfolms, Moehringia muscosa, Valeriana offl(ü)ialis, Teuerium Ghamaedrys, Geramum silvaticum, Campanida Scheuchzeri Vill., Phi/teuma hemisphaericum, Lonicera alpigena, Vac- cimum idiglnosum, Rosa alpina, Ruhus saxatilis, Plantago serpen- tina Lam., Pyrola media Sw., Blitum Bonus Henr., Älnus viridis, Polygonum viviparum, Melampyrum pratense, Chaeropliyllum temu- lum, Trifolium agrarium, Paris quadrifolia, Convallaria verticillata, Pedicularis tuberosa, Gymnadenia albida Eich., Piatanthera chlo- rantha Cust., Orchis globosa, Arnica montana, Neottia nidus avis Kich. und Avena versicolor Vill. Pyrola chlorantha Sw., 3felampyrum silvaticum, Hypochoeris uniflora Vill., Erigeron alpinus, Phleum pratense, Carex semper- virens und Botrychium Lunaria erblicken wir am Wege zu den Muthhöfen. Und jetzt machen wir noch eine kleine Bergfahrt in das steile Spronserthal. lieber Dorf Tirol führt ein Wiesenweg an schattenden Kastanienbäumen vorbei zum epheuumraukten Schlosse Auer. Bald erreichen wir ein Felsplateau, das ein einfaches Feldkreuz schmückt. Und nun geht es in külilem Ficlitenschatten thalaufwärts, dem schäu- menden Finelebach entgegen. Bärlappe [Lycopodium clavatum und Selago) durchziehen die Moospolster und zwischen verwittertem Trüm- mergestein sehen wir in Unzahl die trichterförmig zusammenge- stellten Wedel von Oaodea Slrutiopteris Hoifm. Daneben findet man Aspidium lobatuniKza. und spinulosum DG., daun weiter oben auch Blechnum Sp>icant Roth und Allosorus crispus Beruh. Dimklen Tannengruppt'n folgen sonnige Hänge, mit blühenden Alpenrosen bedeckt; schroffe Felseuwände, von krystallhellem Schnee- wasser überströmt; malerische Almhütten auf saftgrünen Matten, von weidenden Heerden umringt. Während alle diese Bilder au uus vorüberziehen, bemerken wir: Listera cordata R. Br., Hieracium amplexicaule, Bellidiastrum Michelii Cass., Geum rivale, Cardamine alpina Willd., Sedu7n annuum, Chaerophyllam Villarsii Koch, Py- rola uniflora, Stellaria nemorum, Veronica saxatilis Jcq., Alchemilla alpina, Trifolium alpinum, Phleum alpinum, Nardus stricta, Gly- ceria aquatica Presl, Luzula Forsteri DC, Juncus filiformis, Scir- pus caespitosus und paucifiorus Lightf. Endlich, in einer Hohe von circa 2300 M. haben wir den un- tersten der neun Seen dieses Thaies erreicht. Noch liegt eine dicke Eisdecke über dem Bergsee, und Schnee bedeckt ringsum seine fel- sigen Ufer. Gleichwohl ist auch hier schon die Vegetation erwacht. Groous vernus AU., Soldanella ')ninima Ho^^e, Ranunculus Villarsii DC. et pyrenaeus und Silene acaulis schmücken die wenigen schnee- freien Stellen. Gerne wären wir noch zu den oberen Seen hinaufgestiegen, aber da die Schneemassen das nicht erlauben, steigen wir, nachdem wir in einer Almhütte uns mit Ziegenmilch gelabt, wieder hinab in dasJ. rebenreiche Meranerthal. 266 Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 733. Myosotis hispida Schlt. Guss. Syn. Add. et *Herb. !, scorpioi- des ücr. *ßaf. II. Auf grasigen Eainen und sonnigen Weiden der Tiefregion bis 2200' sehr häufig: um Catania (Herb. Keyer, Tom. in Herb. Guss.!), Ognina, in der Ebene des Simeto!, um Paternö (!, Herb. Torn.!), von Paternö und Catania bis hinauf über Nicolosi ! April — Juni. O- LVII. Farn. Labiatae Juss. 734. Lauandula vera DC. Prodr. Spica *Guss. Syn. et *Herb.!, non DC. Prodr. Hochblätter nicht pfriemlich lanzettlich, wie bei Spica DC, sondern rhombisch-eiförmig. Auf dürren Hügeln um Ca- tania (Cosent. in Guss. Syn. et Herb.!); wird in der ganzen Tief- region bis Zaffarana, Milo (3000') häufig gebaut und findet sich auch auf Gartenmauern, in verwahrlosten Gärten etc. vielfach ver- wildert; wahrscheinlich waren auch die Exemplare Cosentini's nur verwilderte. April, Mai. ^ . 735. Lavand. Stoeehas L. Auf Feldern und sonnigen, steinigen Abhängen der Tiefregion, im Gebiete sehr selten; ich fand einige in der Ebene des Simeto nahe dem Meere. März — Mai. fe . 736. Mentha rotundifoUa L. spec. pl. 805, macrostachya Ten. Guss. Syn. et '"'Herb.! rotundifoUa wird von L. charakterisirt durch rundliche, runzelige, gekerbte, sitzende Blätter; macrostachya wird von Tenore vorzüglich unterschieden durch etwas längere Bracteen, ein sehr inconstantes Merkmal. Die Bracteen der sicil. und der da- mit identischen! neapolit. Pflanzen sind nie ovallanzettlich, sondern lineallanzettlich oder lineal, die Blätter immer oval, nicht rund oder rundoval, aber auch die französischen, deutschen und wahrscheinlich auch die englischen Pflanzen (Linne's Standort) zeigen diese Cha- raktere; es wird daher macrost. von Gr. Godr., Keichb., Willk. Lge., Ces. Comp, mit Eecht mit rotundif. vereinigt; insularis Eeq. Gr. Godr., Ces. Comp, aus Corsica (leg. Debeaux!) besitzt schmä- lere, stärker unterbrochene Aehren, ziemlich kahle, spitze Blätter, meist etwas kürzere stumpfere Kelchzähne und wurde in Sicilien noch nicht gefunden; rotundif. variirt in Sicilien ungemein: Mit weissen bis rothen Blütheu, mit ziemlich kahlen bis dicht zottigen Blättern, von einfachen bis zu reichästigen Stengeln mit sparrigeu Aesten, mit dicken und dünnen Aehren, eingeschlossenen und herausragenden Staubgefässen. — An feuchten und sumpfigen Stellen, an Wasser- leitungen, Bächen und Flüssen vom Meere bis 2000' ziemlich ge- mein: Um Catania (Tornab. in Herb. Guss.!, var. aihiflora in Herb. Torn.!), in der i^Jähe des Pulverthurmes von Catania, längs des 267 ganzen Simetolaufes, besonders häufig unter Adernö und Broute! Juni — August. 21.. 737. M. sylvestris L. *Kaf. 11, ^-Cat. Cos., *F1. med., *Guss. Syn. An Bächen und sumpfigen Bergabhängen : Bei Francavilla (Guss. Syn.); die übrigen Angaben sind verdächtig und beziehen sich wohl auf die vorige Art. Juni, Juli. 2|.. (Fortsetzung folgt.) Literaturberichte. Botauisclie Untersuchung-en über Hefepilze. Von Dr. Oscar Brefeld. Leipzig, bei Arthur Felix, 1883. 202 Seiten mit 13 Tafeln. Vorliegendes Werk des auf dem Gebiete der Mykologie rühmlichst bekannten Verf. bildet als fünftes Heft die Fortsetzung seiner „Un- tersuchungen über die Schimmelpilze". Es behandelt die bis nun noch so unvollständig bekannten Brandpilze. Nach einer kri- tischen Besprechung der Literatur (I) geht der Verf. auf seine eige- nen Beobachtungen über und beschreibt für 23 Arten (unter diesen fist sämmtliche der die gefürchteten Braudkrankheiten unserer Ge- treidearten erzeugenden Formen) die Erscheinungen der Sporenkei- mung, wie er sie nach der von ihm mit so vielem Erfolge schon früher aDgewendeten Methode der kün^tlichen Cultur in Nähiiösungen ver- folgt hat. Diesen Abhandlungen (II — XXIV) scliliesst sich eine über Morphologie und Systematik der Üstilagiueeu au (XXV). worauf eine letzte den „morphologischen Werth der Hefen" erörternd und die dermaligeu Ansichten über Hefepilze in einer leider etwas zu pole- misch gehaltenen Kritik besprechend, den Schluss macht. Es würde zu weit führen, von dem ungemein reichen Inhalte dieser Abhand- lungen ein vollständiges ßeferat zu liefern, und Eeferent muss sich begnügen, hier nur auf einige der wichtigsten Resultate hinzuweisen. 1. Die Sporen vieler Brandpilze bedürfen schon zur Einleitung der Keimung ein nährstoffreiches Substrat (Nährlösungen, — vergl. Heft IV). In reinem Wasser keimen sie entweder gar nicht, oder es entwickeln sich die Keimlinge kümmerlich und gehen bald zu Grunde. 2. Mit der Keimung der Sporen kommt bei vielen Brand- pilzen die zweite Fruchtform „in Conidien" zur Erscheinung. Diese werden entweder unter Veimittlung eines kleinen Fruchtträgers (Pro- raycel und Sporidie der Autoren) gebildet oder entstehen ohne einen solchen direct aus den Sporen. Bei einigen Formen tritt aber gänz- liche Unterdrückung der Conidienfructification ein. 3. Die Conidien besitzen die Fähigkeit, sich in endlosen Generationen, sei es unter Vermittlung von Fruchtträgern (mit oder ohne Mycel) oder durch directe Sprossung zu vermehren und erscheinen im letzteren Falle in Form von selbstständig vegetirenden Sprosscolonien. welche durch- aus den Bildungen entsprechen, die man bisher als ..Hefenpilze" oder als „Sprosspilze" bezeichnet und als besondere Pilzformen be- schrieben und classificirt hat. 4, Bei vielen Brandpilzen [Vstilaoo- 268 Arten) ist die Ausbildimg der beiden zugehörigen Fruclitformen von der Lebensweise abbäugig. Sobald sie als Parasiten auftreten, kom- men an den Mycelien nur Sporen zur Entwicklung. So lange sie da- gegen ausserhalb der Nährpflanze (als Saprophyten) leben, entstehen (wenn überhaupt nicht Nährstoffmangel eintritt) in unendlichen Gene- rationen sich wiederholend, nur Conidien. 5. Es ist im hohen Grade wahrscheinlich, dass die Conidienfructification in Form hefeartiger Sprossuug bei vielen hieher gehörigen Pilzen auch in freier Natur stattfindet; dass also letztere die Fähigkeit besitzen, sich ausserhalb der Nährpflanze als Hefe zu vermehren, und erst, wenn sie durch Bildung von Keimfäden (was bei minder reicher Ernährung eintritt) in die geeigneten Nährpflauzen gelangen, ihre typische Sporenfructi- ficatiou auszubilden. 6. Es sind aber nicht bloss die Ustilagineen durch Bildung von Hefeconidien ausgezeichnet. In den verschiedensten Pilzclassen und hier an den verschiedensten Stellen finden sich For- men, deren Conidien sich ohne Fruchtträgor in directer Sprossung als Hefe vermehren. Es ist überflüssig hervorzuheben, welch hohe Bedeutung die im Vorstehenden skizzirten Resultate beanspruchen; nicht bloss in wissenschaftlicher Beziehung, indem sie unsere derma- ligen Anschauungen über die systematische Stellung der Hefepilze und die morphologische Bedeutung der „Hefen" überhaupt zu modi- ficiren geeignet sind, sondern auch in Bezug auf das praktische Interesse, welches für uns eine Pflanzengruppe besitzen muss, deren Angehörige die vielen unseren Culturgewächsen so gefährlichen Brand- krankheiten erzeugen. Aufgabe weiterer Forschung wird es sein, die Frage zu entscheiden, ob der schon durch Generationen hindurch in Hefeform saprophytisch vegetirende Pilz zum Parasitismus und der damit verbundenen Sporenfructification zurückzukehren vermag, na- mentlich ob die Gährungspilze diese Fähigkeit besitzen, in Bezug auf welch letzteren Punkt freilich die Vorfrage entschieden sein muss, zu welchen Pilzformen überhaupt sie gehören. Hoffentlich wird es dem Verfasser gelingen, auch diesen entscheidenden Punkt einer vollen Lösung zuzuführen. Leitgeb. Lehrbuch der Pflaiizenphysiolog-ie von Dr. W. Detmer, Professor an der Universität Jena. Breslau, Verlag von Ed. Trewendt. 1883. 8". XVI und 380 Seiten. Detmer's Lehrbuch zerfällt in drei Theile; der erste behan- delt die Physiologie der Ernährung (S. 1 — 200), der zweite die Physiologie des Wachsthumes (S. 201 — 336), der dritte endlich die Physiologie der Fortpflanzung und vegetativen Vermehrung (S. 337 — 380). Die beiden ersten Theile sind eine sorgfältig revidirte und etwas gekürzte Umarbeitung von Abhandlungen, welche in dem ge- diegenen, von Schenk herausgegebenen Handbuche der Botanik (Band II) veröffentlicht wurden; den dritten Abschnitt bearbeitete der Verfasser ganz neu. Das vorliegende Lehrbuch soll den Leser in das Studium der Pflanzenphysiologie einführen, speciell ist es für Studirende an höheren Lehranstalten berechnet. Es entspricht seinem 269 Zwecke vollständig und macht sich namentlich vortheilhaft bemerk- bar durch streng systematische Anordnung des Stoffes, sowie durch genaue Berücksichtigung und Anführimg der wichtigeren einschlägigen Literatur. Detmer's Lehrbuch der Pflanzeuphysiologie wird daher jedem Botaniker gute Dienste leisten, welcher sich mit diesem Theile der Botanik vertraut machen will. E. Bulletin mensnel de la Societe Linneenne de Paris. Nr. 41, 42. Seances du 3. Mai — 4. Octobre. 8". 46 p. Die vorliegenden beiden Nummern dieser Zeitschrift enthalten folgende kurze Mittheilungen: Bai Hon: Orchidees ä colonne tordue (p. 321). — La fleur des Pervenches (p. 323). — Sur les limites du genre Genista (p. 325). — La corolle des Corrigiola. — La Syn- genesie des Symphyandra (p. 327). — Les fleurs mäles du Sicyo- sperma gracile (p. 328). — Liste des plantes de Madagascar (p. 330). — L'Hermaphroditisme apparent de certains Kadsura (p. 332). — Sur la section Torquearia du genre Genipa (p. 333). — Dissemina- tion des graines du Tamus communis. — Sur les Clematites ä pre- floraison imbriquee (p. 334). — La polyembryonie du Vincetoxkum officinale (p. 336). — Durand: Sur quelque particularite d' Organisa- tion de la fleur des Polygonatum (p. 322). — Sur les etamines des Agraphis (p. 326). — Franchet: Sur quelques Delphinium de la Chine (p. 329). K. Inula hybrida Baumg. von L. Simkovics, J. v. Csatö und V. v. Borbäs in „Magyar. Növ. Lapok''. Kolosvär 1883. Nr. 73—75. Den Inhalt dieser Arbeiten kennen schon zum Theile die deut- schen Botaniker aus der Oe. B. Z. 1883 Nr. 5 und 6, und wir be- schränken uns hier nur auf zwei diessbezügliche Artikel, welche hier noch nicht erwähnt wurden. In dem Februarhefte der Magyar Növ. Lap. hat sich v. Csatö (2—3 Monate früher als G. Beck) gegen die unrichtige Auffassung Simkovics' geäussert, Inula hybrida Baumg. sei „verisimiliter hybrida ex /. aspera Poir. et /. ensifoUa L.". Nach V. Csatö ist der Nagy-Enyeder auch von Simkovics für I. hybrida gehaltene Hybrid sicher /. germanica X ensifoUa, da diese Eltern bei diesem Hybride massenhaft vorkommen, im Gegen- theile fehlt dort /. aspera oder I. cordata. Auch findet Csatö sehr zweifelhaft, dass aus zwei Arten, welche beide grosse Blütheuköpfe besitzen, wie I. ensifolia und /. aspera, ein solcher Bastart t^ich bilde, welcher durch einen halb so kleinen oder zwei Drittel klei- neren Blüthenstand sich auszeichnet. /. Csatöi Borb. ist auch eine /. subensif. X germanica, und wie auch Kef. zuerst andeutete, eine Varietät der /. hybrida Baumg. Die Verschiedenheit der Nagy-Enye- der 1. hybrida von 1. germanica X ensifolia Neilr. kann man nach Csatö nicht von anderen Eltern, sondern aus localen oder klimati- schen Einflüssen erklären. Im Märzhefte der Magyar Növ. Lapok schliesst sich der Eef. über I. hybrida der Ansicht Csatö's an. Ich habe zwar die Original- Exemplare nicht gesehen, aber nach Simk.'s Behauptung ist damit /. Vadliensis vollständig identisch, so kann 270 ich Dach dieser sagen, dass I. hyhrida Baumg. (/. Vaäliensis Taii- scher) nicht /. aspera X ensifolia sein kann, wie Simk. will. Jene unterschiede, welche Simk. zwischen I. hi/brida Bäximg. und I. hy- hrida Koch (J. pseiido-ensiformis Schur pro var. oder I. pseudo- ensifolia?) hervorhebt, sind gering, schwankend und berechtigen uns nicht, dass wir I. hyhrida Baurag. mit dem Ausschlüsse der J. germanica für /. aspera>< ensifolia halten. Diese Unterschiede passen gut auf die Charaktere der I. ensifolia und /. germanica, man kann sie aus den Merkmalen dieser ableiten, während man die Merkmale der J. hyhrida Baumg. wenigstens nach den Yaäler und Erlauer Exemplaren der letzteren aus /. aspera oder I. cordata nicht erklären kann. Dass die von Simk. hervorgehobenen Unterschiede zwischen I. hyhrida Baumg. und /. hyhrida Koch nicht beständig sind, sieht man daraus, dass auch bei Nagy-Enyed formae monocephalae oder calathidiis breviter pedunculatis vorkommen, bei Wien aber formae corymbosae anthodiis longius pedunculatis. Was die Unterschiede der Blüthenköpfe anbelangt, so kann man den Exemplaren von Nagy- Enyed oder Yaäl solche von Wien entgegenstellen, die man kaum zu unterscheiden vermag, und ich habe noch mit grüneren Blütheu- körbeu versehene Exempare von Wien, als jene von Nagy-Enyed, Vaäl und Erlau. Wenn doch durchgreifende Unterschiede zwischen I. hyhrida Baumg. und /. hyhrida Koch existiren, so ist dann /. Vaäliensis Tauscher mit I. hyhrida nicht identisch, wie Simk. be- hauptet, denn erstere weicht von den Wiener Exemplaren nur un- bedeutend ab. Endlich beschrieb ich vier Formen der /. hyhrida Baumg. ampl. mit der Bemerkung, dass ich mich, freuen werde, wenn sie Jemand durch mehr durchgreifende Unterschiede zu trennen vermag. Da die Unterschiede scliwanken, so musste ich öfters „ple- rumque" zu Hilfe nehmen, a) psendo-ensifonyiis Schur'), Oe. B. Z. 1861, 92 (Z hyhrida Koch, /. germanico-ensifolia Neilr.); h) typus (/. Vaäliensis Tauscher, /. hyhrida Baumg.); c) majoriflora Borb. capitulis depressis 10 — 12 mm. latis aut paulo latioribus, cum ligulis 16 — 21 mm. longis, sed distincte cylindricis, ad I. strictam Tausch vergentibus". Nagy-Enyed; d) I. Csatoi Borb. foliis (inter formas ex /. ensifolia et germanica ortis) latissimis, usque \Q mm. latis, 7'5 cm. long., capitulis affinium numerosissimis etc. Magyar-Igen. Endlich bemerkte ich noch, dass Neilreich diese Formen künstlich ausgewählte nennen möchte. Y. v. Borb äs. O. Penzig, Appiinti siilla .struttui'a Synipodiale della vite (Andeutungen über den sj-nipodialen Bau des Weinstockes). 10 Octavseiten mit 1 Kupler- tafel. Sep.-Abdr. aus Nuov. Giorn. Botan. Ital. 1883 Nr. 2. Nachdem der Yerf. auf die einschlägige Literatur hingewiesen, beginnt er diejenige Theorie über die morphologische Structur der Y/einrebe zu entwickeln, welche jetzt die meisten Anhänger zählt. Selbe gipfelt in der Ansicht, dass der Weinstock nicht einfache. ') Schur wollte vielleicht ^.lyseudo ensifolia"" schreiben, denn sonst ist 5^j>,seuda" nicht nothwendig. 271 monopodiale Stengel, sondern vielmehr solche besitzt, die aus einer Verkettung zahlreicher, von einander abhängiger Glieder bestehen, und dass nur die regelmässige Anordnung der letzteren zu der Täu- schung Anlass gibt, als ob man es mit einer einfachen Axe zu thun habe. Die Durchführung des Gegenstaüdes, welchem der Autor durch lauge Jahre seine Aufmerksamkeit gewidmet, ist lehrreich, die Dar- stellung klar und überdiess durch beigegebene Illustrationen unter- stützt. Moritz Prihoda. The American Naturalist. Vol. XVn, Nr. 6, Juni 1883. Die botanische Sectiou dieser Zeitschrift bringt nachstehende Ar- tikel: 1. George Vasey: New Western Grasses (Neue Gräser der westlichen Hemisphäre). Es wird eine Keihe neuer Gramineen und zwar ohne Diagnosen aufgezählt. 2. Benjamin Alvord. Memo- randum as to the Compass-Plant. Die sogenannte Compass- Pflanze ist die auch in Europa als Zierpflanze bekannte Composite: Süphium laciniatwn. Der Artikel ergeht sich in Betrachtungen über die heliotropischen Eigenschaften dieser Pflanze und über die Wachs- thumsverhältnisse der jungen Blätter. 3. C. B. Plowright: Clas- sification of the Uredines. Auf Studien britischer Pilze basirt, folgt eine kritische Eintheilung von 9 verschiedenen Gattungen der Classe Uredo. 4. J. E. Toddi Betoit Wis.: Note on Trade- scantia virginica. Einige Beobachtungen von Abnormitäten, 5. M. Muset: Influence of Moonlight upon Plauts (Eiofliiss des Mondlichtes auf die Pflanzen). Einige aus Samen in Töpfen an dunk- len Orten gezogene Pflanzen von besonderer phototropischer Empfind- lichkeit wurden durch drei Nächte am Fenster dem Mondlichte aus- gesetzt; die Stengel neigten sich auffällig gegen den Mond und schienen seinem Laufe zu folgen. Moritz Prihoda. 1882. Jahreslieft des Naturw. Vereines d. Treucsiuer Comitates. V. Jahrg. 81 Seiten in 8". Trenesön 1882. Das vom Gymnasial -Director Ant. Pfeifer redigirte Jahres- heft enthält zwei chemische, eine physikalische, eine coleopterolo- gische und eine Abhandlung, in welcher sich mehrere floristische Angaben befinden. Es ist diess die auf S. 75 — 81 abge Iruckte Ar- beit von Dr. Cavl Brancsik: ,.Ausflug auf die Malenica im Pruzi- naer Thale''. Wenn der als Coleopterologe im besten Kufe stehende Verf. von der Malenica auf S. 75 behauptet, dass die dortige Flora unbekannt sei, so ist ihm diess nicht zu verargen. Denn eben die Malenica und das Strazov-Gebirge ist durch Rochel in den ersten zwei Decennien unseres Jahrhunderts zu wiederholtenmaleu begangen und botanisch durchforscht worden, wovon sowohl RocheFs Schriften und Exsiccaten, als auch die im ungarischen National -Museum be- findlichen Handschriften Kitaibel's Zeugniss geben. Da der Ausflug in das Pruzinaer Thal der Berichtigung einer Höhe galt, der Ver- fasser bei dieser Gelegenheit auch auf die Coleopteren sein Augen- merk richtete, die Pflanzen aber nur nebenbei notirte, wie diess ge- wöhnlich zu geschehen pflegt, wo man sich in einer „terra incognita* 272 zu sein wähnt: so sind seine floristisclien Angaben sehr dürftig und enthalten nur wenig des Interessanten. Betonica nigra (S. 76) ist wohl ein Lapsus calami vel memoriae und soll entweder Betonica officiiialis, oder Ballota nigra heissen. Erwähnenswerth sind bloss die auf und um die Malenica notirten: Sedum album, Alsine larici- folia, Cainpanula pusilla, Moehringia muscosa, Bupleurmn falcatum, Delphhiiutn elatum, Hieracium hupleuroides, Oirsium Erisithales, Rosa alpina u. a. längst aus dieser Gegend bekannte Arten. Wohl der werthvoUste Fund für die Flora des Treucsiner Comitates ist Cotoneaster tomentosa Lindl. (wenn richtig bestimmt), obwohl auch dieser Strauch von Eochel daselbst vor fast 70 Jahren gesammelt wurde. Ich besitze den Cotoneaster toment. nur von einem Standorte in unserem Comitate, und zwar von den Szilover Felsen, wo ihn voriges Jahr der Richover Lehrer Ondrcka gesammelt und mir freundliehst mitgetheilt hat; alles üebrige, was ich bisher aus dem Comitate unter dem Namen des Colon, tomentosa zu Gesicht bekam, war bloss Cotoneaster vulgaris Lindl. Uebrigens sind mir auch die dürftigen floristischen Angaben sehr willkommen, vorausgesetzt, dass man beim Bestimmen keinen Fehler beging. J. L. H. Correspondenz. Lembcrg, den 24. Juni ^883. Bei einer fünftägigen (vom 15. bis 20. 1. M.) Excursion in der Umgegend von Pieniaki (südöstlich von Brody), an welcher sich die Professoren und Schüler der hiesigen Forstschule betheiligten, habe ich eine sehr reichliche Ausbeute an recht interessanten Pflanzen gemacht. Ich sammelte während dieser Zeit untern Anderen folgende meist osteuropäische Typen: Anchusa Barrelieri, Agrimonia odorata, Anemone narcissiiiora, Anem. patens, Antliriscus nitida, Alyssum saxatile, Arabis Gerardi, Betida hwnilis, B. puhescens, Ci/tisus leticanfhus, Cotoneaster vulgaris, Cineraria aurantiaca Hoppe, C. campestris Retz, C. longifolia Jacq, Coeloglossum viride, Ci/pripedium, Campanula latifolia, Centaurea avillaris, cum var. stricta, Cimicifuga foetida, Dracocephaluni Ruyscliiana, Deataria glandulosa, D. hul- bifera, Ferulago silvatica Besser, G-alium SchuUesii Vest, G. laevi- gatum L., {G. aristatum L. non Knapp) Gentiana Amarella L. (non Koch), Hieracium Auricula X JPilosella, H. pratense X Pilosella, H. Auricula X pratense, H. praealto X Pilosella, H. Atiricula X prae- altum (non Rchbch. Iconogr., dessen Pflanze kein, dieser Gombi- nation entsprechender Bastart ist), H. praealtoX pratense, Laserpi- tium latifolium, Limnanthemum nymphoides, Linum ßavmn, L. austriacum, Orchis militaris, O. globosa, Orohus luteus, O. panno- nicus, Polemonium, Pulmonaria mollissima, Ranunculus Stevenii Andrz., {R. Frieseanus Jordan, Kerner), Rasa coriifolia Fries., R. 273 tanöeilißora Sw., Silene chlorantha, Salvki dumeforwn Andrz., S. nutans L., Si/mphiftion tuberosum, Senecio FucJisii, Trinia vulgaris, Thymus MarschaUanus, Trifolium spadiceum, T. pannonicmn, Ur- tica dioica var. augustifolia, Valeriana augustifolia Tausch, Veronica dentata, V. prostrata, und V. orchidea. — Eben jetzt fängt an im hiesigen botan. Garten mein Hieracium superechioidi X PiloseUa (H. Kerneri mihi) von Sinköw und Geum stricto X urhanum {G. Kerneri mihi) von Cygany zu blühen. Die Samen des letztgenannten Bastartes sind fast alle steril, ebenso wie die Samen des Hieraciuut Auricula X pratense und S. Auricula X PiloseUa (non H. Auricu- laeforme Fries). — Merkwürdig ist es, dass, während die Samen des Hier. Auricula yc pratense fast ohne Ausnahme steril sind, die Samen des ihm habituell ähnlichen H. Auricula X aurantiacum (von Stryjer Karpaten) zum grössten Theile keimfähig sind. H. praealto X pratense, H. praealto X PiloseUa, H. glomerato X PiloseUa und H. pratense X PiloseUa erzeugen fast lauter keimfähige Samen. — Thalictrum 'uncimiatum Kehmann betrachte ich jetzt mit voller Gewissheit für identisch mit Th. petaloideum L. A propos Keh- mann erlaube ich mir zu bemerken, dass alle seine „neue" Species oTine Ausnahme: Hier, pieniakiense, S. roocolanicuni, H. oxy- pliyllum, H. eocclusum, Sympliytuni foliosum, Laserpitium podolicum, Veronica brachystyla etc. entweder Bastarte oder unbedeutende Va- rietäten, aber keine eigentlichen Species sind. Mein Dianthus Reh- manni {D. membranaceus Borbäs) soll den Namen D. subbarbatus Besser {D. liburnicus Ledeb. Fl. ross., non Bartl.) als den ältesten zu führen haben. Näheres darüber später in meinem „Beitrag zur Flora Galiziens". BJocki. Lemberg, am 7. Juli 1883. Im Sommer des vorigen Jahres habe ich am „kleinen Sandberg" in Lemberg in ziemlich zahlreichen ganz reifen Exemplaren ein Triticum gesammelt, welches mir wegen seiner ganz grünen Farbe von dem daneben wachsenden, — übrigens ganz ähnlichen Triticum glaucum Desf. sehr aufgefallen ist. Aus Samen dieses Triticum sind mir im hiesigen botan. Garten sehr viele eben jetzt blühende Exem- plare aufgegangen, die auch in der Cultur das ganz grüne Colorit der Blätter, Halme und Aehrchen erhalten haben. Ich halte dieses Triticum trotz der Beständigkeit des oben erwähnten Merkmales für keine gute Art, sondern lediglich für eine Varietät: viride des ge- wöhnlichen Tr. glaucum Desf, da alle übrigen charakteristischen Merkmale der beiden Formen als identisch sich erweisen. Das Hie- racium ecMoidi X PiloseUa von Sinköw, über welches ich vor kurzer Zeit an die Gest. Botan. Zeitschr. eine kurze Notiz sendete, erwies sich als die zum H. eehioides Lumnitzer hiuüberneigende Bastartform {H. superechioidi X PiloseUa), welche im Habitus sehr an das H. eehioides erinnert, aber wegen der Anwesenheit der langen liegenden Ausläufer an das H. PiloseUa L. mahnt. Zu Ehren des berühmten polnischen Naturforschermecäns , S. Exe. Grafen Wiodzimierz 274 Dziediiszycki, nenne ich diese bis jetzt unbekannt gewesene Ba- startforra: Hieracium Dzieduszyckii. — Die Zahl der in der österr.- ungar. Monarchie wild wachsenden Euphorbien hat sich nm eine Art vermehrt. Ich habe nämlich im October vorigen Jahres am steilen Uferabhauge des Dniester in Kol'odröbka die der pontischen Hochebene eigene J5Jw^/i. ^rzs^zs Besser (eine species distinctissima) in zahlreichen Exemplaren entdeckt. Ein Exemplar dieser sehr in- teressanten Pflanze, welches ich in den hiesigen botan. Garten ver- pflanzt habe, erfreut sich eines sehr üppigen Gedeihens und steht eben jetzt in Früchten. Br. Biocki. Budapest, am 29. Juni 1883. Unter dem Titel „Exigiiitas Florae Bosniacae addenda" habe ich im „Mathem. es term. tud. Ertesito" der uugar. Akademie, 1883 p. 87 — 88 folgende, gegenüber Hoffmann's Enumeration (Oest. Botan. Zeitschr. 1882) für Bosnien neue Pflanzen aufgeführt, welche hier Dr. Porutiu Eomulus gesammelt hat, mir aber unde- terminirt zur Ansicht kamen. 1. Orehis maculata L. bei Petriceväc, genug mangelhafte und spärliche Exemplare, die ich als Form niclit näher bestimmen konnte. 2. Crocus verums Wulf, (uon All.), {Gr. banaticus Hoffm.?) bei dem Dragocsa- Bache bei Saragäcs, auch bei Serajevo. Die Zipfel des Perigoniums variiren 25—40 Mm. lang, so dass man im Formenkreise des Cr. vernus Wulf, auch exclus. Cr. albiflora Kit. formas eumicrauthas und eumacranthas unterscheiden kann. Die kleinblüthigen Formen unterscheiden sich von Cr. alhifiorus durch die blaue Blüthe und die Narben, die so laug oder länger sind als die Staubgefässe; bei dem blau blühenden Cr. alhiflorus aus Tirol sind die Narben kürzer als die Anthoren. 3. Viola scotophylla Jord. Bänyaluka. 4. Scolopendrium vulgare var. 'platypteron Borb., frondi- bus 7 cm. latis Bänyaluka. — Zu dieser Exiguitas gebe ich noch zu: Caltha cornuta Schott. Ky. et Nym. — Ich sah {ei-ner AUiaj^ia of. von Petriceväc, — Alyssum calycinuni, Scrofularia canina von Bä- nyaluka, — MelanclriuTYh rubrum von Novosello, — Cerastium glo- nieratum, Stellaria graminea, Myosotis intermedia, Veronica serpyl- lifolia, Paris quadrifolia von Novakovici, — Ceterach ofßcinarum von Gorni secher, — endlich Ranunculus Ficaria, Dentaria ennea- phyllos, Pulmonaria off. ven Draculic. v. Borb äs. Bad Buziäs am 8. Juli 1883. Vor meiner croatischen Reise musste ich eine kleine Umreise in der Umgebung von Temesvär und Buziäs *) machen und fand ich im Vadäszerdö (Jagdwald) Lotus gracilis W. Kit. in grosser Menge, sowie auch am Waldrande des Csökawaldes daselbst, fructificireud und auch blühend. Im hohen Grase wächst er über ein Fuss hoch, und auf dichten Rasen mit anderen Gräsern und Kräutern legt er sich auch auf die Erde. — Bei Temesvär und Mihala ist auch Del- phinium Orientale zwischen dem Getreide häufig, fehlt aber in der *) nicht Baziäs! 275 liügeligeü Umgebung von Biiziäs. Au beiden Orten fallen zwiscbeu dem Getreide nocb zwei lila blübeude Papiliöuaceae als domiuirend auf: Vicia vlllosa var. glabresceus und Lathyrus hirsutus. Erstere ist der Inflorescenz und Kelcbcbarakters wegen mebr der V. varui Host, als der V. villosa verwondt. und ist als gleicbwertbige Form aufzufassen, welcbe an vielen Orten z. B. fast im ganzen Eisenburger Comitate dominirend auftritt. — 31elica picta C. Kocb paleis obso- lete nervosis fand ich an Zäunen der Weingärten unterhalb Szvinica, und wenn ich mich gut erinnere auch in Siebenbürgen, Sie scheint in Ungarn nicht häufig zu sein, denn ich untersuchte viele 3f. nutans im Freien um vielleicht 31. picta aufzufinden. Dass die Inflorescenz der ersteren auf eine einfache Traube vereinfacht wäre, kann icli nicht bestätigen, denn ich theilte ein Exemplar von Pinkafö au Herrn E. Hackel als var. paniculata mihi mit, bei welcher die In- florescenz verzweigt war etwa wie bei M. unißora. v. Borbäs. jSTs. Podhrad, am 30. Juni 1883. Den 27. d. M. ging ich zu dem einzigen bisher in unserer ganzen Monarchie bekannten Standorte der 3Ieesea Alhertbü Bd., um dieses schöne Moos für die,,FloraAustr.Hungar.exsicc.''in der gewünsch- ten Menge einzusammeln-, doch wie musste ich staunen, als ich wohl einige Raschen fand, aber keine einzige Kapsel daran! Ich kann mir dies nicht anders erklären, als dass auch dieses Moos von den lang- dauernden nackten Frösten verdorben wurde. Beim Heimgange fand ich aber auf einem Kornfeld in den Bosäcer Rodungen ein Exemplar der Turf/enialatifoUa'Koffm., welche möglicherweise nur mit fremdem Samen hierher eingeschleppt wurde. Es freut mich wieder eine, von vielen stark bezAveifeite Angabe Reuss's, wenn auch durch Auffinden eines einzigen Exemplares, bestätigen zu können. Reuss (Kvetna Slo- venska pag. 192) sagt, dass die Turgenia im Süden, seltener im Westen seines Florengebietes vorkomme. Diese Angabe wird von Neil reich (Aufz. d. i. Ungarn und Slav. wachs. Gefässpfl. pag. 220) mit einem Fragezeichen, also als zweifelhaft aufgeführt. Selbst in dem Falle, wenn das Korn zur Saat in die Bosäcer Rodungen in dem nahen Wag-Neustadtl gekauft worden wäre, ist es vollkommen gewiss, dass es nicht von weither kommen konnte, — höchstens aus den wärmeren Gegenden des ISTeutraer Comitates: und so dürfte dio Turgenia mit Sicherheit auch im Neutraer Comitate vorkommen. Die Italiener haben am Xanthium spinosmnihie „pestis camporum", wir aber können schon seit Jahren die Avena fatua unsere „pestis agrorum" nennen. Nicht umsonst sagt unser Volk, die Ovsiha {Avena fatua) habe geschworen, dass sie dem Bauer nicht in die Scheune nachgehe, keime aber selbst nach Verlauf von sieben Jah- ren, um ihn zu ärgern. Jos. L. Holuby. Innsbruck, am 19. Juli 1883. Auf den Dämmen der Oberinnthaler Bahn entfaltet sich heuer Dank einer reichlichen Aussaat das Pflauzenleben in üppiger Fülle und bunter Abwechselung. Besonders die Strecke Peterbründl-Völs, 276 welche ich genauer zu untersuchen Gelegenheit hatte, weist eine beträchtliche Anzahl neu eingeführter Arten auf. Neben den mäch- tigen Büschen von Lolium italicum A. Br. treifen wir hier alle Bro- mus -Alien aus der Serrafalleus - Gruppe ; neu sind darunter Bro- mus patulus M. K. und Bromus commutatus Schrad, besonders häufig ist hier Br. racemosus L. var. mermis. Bei der Figgen traf ich in mehreren Exemplaren Anüioocanthum Pmllii sec. et Lam.; einzeln auch Gentaurea solstitialis L. und sogar Bupleurum rotundifolium L. Lange Keihen von Hordeum hexasticlion L. verfolgen hier die Geleise der Bahn, während an anderen Stellen wieder ausgedehnte Bestände von Cruciferen den floristischen Eindruck bedingen, so besonders Brassica Napus L., JRapistrum rugosum All., Alyssum, calycinwm L., Camelina, Neslia. Trifolium incarnatum L. überzieht besonders vor Elausling grössere Strecken und dürfte sich jetzt rasch in der Um- gegend verbreiten. Am Zufahrtsweg zum Zirler Bahnhof traf ich Acorus Calamus, der wie ich höre, auch bei Flausling schon seit langer Zeit gegraben wird; es sind diess die beiden ersten Standorte des Oberinnthaies. — Bei Afling nächst Völs entdeckte mein Freund H. Malfatti einen weiteren nordtirol. Standort für Phyteuma spicatum L. (Bisher gefunden um Kitzbüchl [Traunsteiner]) im Hinterauthal und im Lechthal um Keutte (Gremblich). — Jianthium spinosum bekam ich letzthin aus Hall zu Gesichte. J. Murr. M. Taferl, am 20. Juli 1883. Hier finde ich in Gärten überall statt Althaea officinalis L. meine A. micrantha; nur einmal sah ich nächst dem Graphitberg- werk Loja bei Marbach a. d. Donau eine echte officinalis. Ebenso ist um Seitenstetten und Sonntagberg i. N.-Oe. sehr häufig A. micrantha zu treffen; nur in Kosenau a. d. Ybbs sah ich nebst micrantha auch einmal A. officinalis. Im unteren Mühlviertel Ober- österreichs (Grein, Innernstein, Münzbach, Schwertberg, Zirking, Mauthhausen) viel A. micrantha. J. Wiesbaur S. J. Eom, am 13. Juli 1883. Der Charakter der Campagna ist allseits eintönig geworden ; die mehr widerstehenden Papilionaceen und Compositen sind es zu- meist, die den Vorrang behaupten, daneben hohe Verhascum-, Del- phinium-, l>ip5acMs-Stauden, gegen welche die verdorrten Beste des Silylum Marianum abstechen. Die vorherrschenderen Farben der Terrainfläche sind: violett ins tiefere blau gehend. Galega officinalis, Nigella damascena, Teucrium, Chamaedrys , Galactites tomentosa, Scabiosa Centaurea, Stachys silvatica, Salvia tiberina, Campanula JRapunculus, JEchium maccimum, dazwischen zahlreiche rosenr. Ery- thraea pulchella, und gelb: Raphanus Raphanistrum, Ranunculus sp., Barkhausia setosa, Pallenis spinosa, Anthetnis tinctoria, Spartium junceum, Hypericum perforatum. Von niederem Wüchse, ganze Plätze ausfüllend, oder an Mauern : Polycarpon tetraphyllum, Herniaria hir- suta (Colosseum), Arenaria sp., Campaymla JErinus, Parietaria lusi- tanica, Rhayadiolits stellatus^ Torilis nodosa, Trihulus terrestris u. s. f., 277 an den Zäunen: Bryonia dioica m Fr., Smila.v aspera noch nicht blühend, die bekannten Winden, Clematis Vitalba, Paliurus australis in Blüthen und Fr., Lonicera Caprifolium Fr.; an Wassergräben: Juncus sp., Cyperus sp., Sparganium ramosum, Typha maxima, Alisma PLantago, Lythrum HyssopifoUa. — Ausserdem vereinzelt: Cynoglossum pictum, Pyrethrum Myconis, Tolpis umbellata, Erythraea tnaritima, Agrtmonia Eupatorium, Sedmn Cepaea^ Lavatera punc- tata, Antirrhinum sp., JEryngium campestre, Echium italicum, Ilelio- tropium europaeum, Phytolacca decandra; von Gramineen: Lagurus ovatus, Gynosurus cristatus, Brlza maxima, Festuca dura, Brachy- podium pinnatum etc. Am 25. Juni die Frucht von Morus nigra, am 2. Juli von Gleditschia sinensis (Stadtanlageu), am 7. Juli Acacia Julibrissin (cult.) in ßlüthe, am 10. Juli Vitis vinifera erst erblüht. Anfang des Monates wurde das Korn gemäht, die südlichen Früchte bereichern in Fülle den Markt. Dr. So Ha. Personalnotizen. — Dr. Vinc. v. Borbäs erhielt von der k. ungar. Akademie der Wissenschaften 150 fl. als Unterstützung zu einer botanischen Forschungsreise nach Croatien. — Edouard Bureau, Professor in Paris, wurde zum Director des Jardin des plantes in Paris ernannt. — Dr. F. Wortmann hat sich au der Universität Strassburg als Docent habilitirt. — Prof. G. Linhart sammelt die Ferienmonate hindurch für seine „Fungi hungarici exsicc." in Siebenbürgen. Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — In einer Sitzimg der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien am 4. Mai übersandte Prof. Dr. Eduard Tan gl an der Universität in Czernowitz eine Abhandlung unter dem Titel: „Zur Morphologie der Cyanopbyceen", Gegenstand der Untersuchung ist eine Fadenalge vom Habitus einer Oscillaria, die Verfasser in einem mit Brunnenwasser gespeisten Aquarium des zoologischen Institutes in Czernowitz im März d. J. auffand. Ein sehr charakteristisches Merkmal des Untersuchungsobjectes bildet das Auftreten eines platten- förmigen Chromatophors im blaugrünen Plasma der Fadenzellen. In systematischer Beziehung betrachtet Verfasser die betreffende Alge als Bepräsentauten eines eigenen Genus, welches mit Benützung des Chromatophors als generischen Merkmals von Oscillaria abgezweigt Oesteir, bolan. ZeitfrClnift. 8. Ueft 1883. 22 27S und Plaxo:iem% genannt wird, um das Vorhandensein eines platten- förmigen Chrom atophors anzudeuten. Die übrigen Ergebnisse lauten: 1. Unter normalen Vegetationsbedingimgen erfolgt die Vermehrung der Fäden durch Fragmentation derselben. Dieser Vorgang wird durch das Auftreten todter Zellen vermittelt, 2. In Culturen am Objectträger oder im Hängetropfen verlieren die Fäden zunächst ihre Beweglich- keit und zerfallen hierauf in Fragmente von verschiedener Länge, deren Bildung durch das Auftreten schmaler, nach Aussen von der Fadenscheide abgeschlossenen Interstitieu zwischen den Zellen einge- leitet wird, 3. Die unter den genannten Ciüturbedingimgen entstandenen Fragmente der Fäden zeigen ein zweifaches Verhalten. Einige derselben zerfallen direct in die einzelnen Zellen, während an anderen die Bildung kugeliger Zoogloeen zu Stande kommt, die nach der Art ihres Auftretens als terminale und intercalare unterschieden werden, 4, Die Entwicklung der Zoogloeen erfolgt unter höchst eigenthüm- lichen gelenkartigen Bewegungen der sich abgliedernden und in der Gallertmasse vertheilenden Stellen. 5, Das Agens dieser Bewegungen sind durch den Austritt der vom Inhalt der Zellen als Ausscheidungs- produkt gebildeten Gallertmasse bedingte Spannungen der Faden- scheide, 6, Die isolirten und in Zoogloeen auftretenden Zellen behielten in allen Culturen die Gestalt von Cyliudern mit planen Endflächen bei; eine weitere Entwicklung derselben wurde nicht beob- achtet. Im Anschluss an die von Zopf bei anderen Cyauophyceen erhaltenen Kesultate, können jedoch die betreffenden Bildungen als der Chroococcaceen- Gruppe angehörige Adaptionsformen der unter- suchten Alge gedeutet werden. — Am 10, Juni wurde zu Caslau in Böhmen die Enthüllung der Gedenktafel an dem dort befindlichen Geburtshause des um die Botanik überhaupt, und insbesondere um die Flora Böhmens hoch- verdienten Naturforschers Philipp Maximilian Opic in feierlicher Weise und unter lebhaftester Betheiligung der Bevölkerung vorge- nommen. Unter den fremden Gästen sind namentlich die Prager Professoren Celakowsky und Krejci zu erwähnen. Der Letztere — vor 40 Jahren ein Schüler des Gefeierten — hielt eine schwung- volle Gedächtnissrede, in welcher den wahrhaft anerkennenswerthen Leistungen seines Meisters auf den Gebieten der Botanik und Philologie gebührend Rechnung getragen wurde. Pr. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Jetter mit Pflanzen aus Niederösterreich, — Von Hrn. Sabransky mit Pfl. aus Ungarn. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Churchill, For- stinger. 279 Vorräthig: (B.) = Böbmeu, (Bl.) -= Baien, (Br.) = Berlin, (By.) = Bayern, (Cr.) = Croutiea, (F.) = Frankreich, (H.) = Harz, (I.) = Istrien, (M.) = Mähren, (Mk.) = Mecklenburg, (NOe.) = Niederösterreich, (OOe.) == Obarösterreich, (P.) = Polen, (Sl.) = Schlesien, (Ss.) = Sachsen, (i\) = Tirol, (Th.j = Thü- ringen, (ü.) = Ungarn, (W.) = Westfalen. Melandrium pratense (P., Sl., ü.), Mel'ua altissinia (U.), mu- tans (By.), unißora (Tli., U.), Melilotu^s alba (By., OOe.), coerulea (ü.), majrorrhiza (Br., Mk.), palustris (ü.), Melissa altissinia (F.), rotundifoUa (Siebeübürgen), Mentha aquatica (ü.), crispa (F.), Hai/- aaldiana (ü.), Pidejium (M., U.), rotuadifoUa (Bd.), sativa (P.), silvestris (OOe,), Meayanthes trifolixta (P.), Merciiriatis aaaaa (N«.)e.), lierennis (NOe., OOe., U.), Meum athamanticum (H., OOe.), Mutec- lina (OOe.), Micropus erectus (NOe.), Milium paradoxum (xsOe.j, veniale (Walachei), Moeliringia museosa (By., NOe., OOe.), polyyo- noides (T.), Tommasinii (I.), trinet^ia (2NlOe., P.), Moenckia erecta (H.), MoUnia coerulea (M., OOe.), serotina (Gr., 1.), Monotropa Hy- popitys (NOe., U.), Mulgedium alpinum (Sl.), Muscari botryoides (By., Cr., l., OOe.), comosum (T.), commutatum (L), neglectum (Cr.), racemosum (NOe., ü.), tenuißorum (NOe.), Myosotis alpestris (OOe.j, hispida (NOe., T.), intermedia (Sl.), laxiflora (Ss.), palustris (OOe., Sl.), sparsiflora (Ss.), stenantha (F.), stricta (Cr., P., U.), versicolor (Cr , Bosnien), Myosurus minimus (NOe., Sl.), Myrica Gate (Luckau), Myricaria germanica (M.), Myriophyllum alterniflorum (W.), spica- tum (ü.), verticillatmn (M.), Najas minor (Sl.), A^arcissus poeticua (NOe.), radiißorus (Cr., I.), jVardurus Lachenalii (F.), Nardu^ stricta (B., P.), Narthecium ossifragum (Celle, Schweden), Nasturtium lip- picense (Cr., I.), Kerneri (U.), obtu^atmn (F.), officinale (By., NOe.), ptyrenaicimi (Bd.), Neotia Nidus avis (M., OOe., P., T.), Nepeta Ca- taria (ü.), nuda (NOe.), pannonica (ü.), licichenbachii (SL), Neslia lyaniculata (P.), Nigella arvensis (ßr., P., U.), Nigritella angusti- folia (NOe.), Nonnea pulla (Cr., U.), Nuphar Spennerianum (Bd.), Nymphaea alba (ü.), semiaperta {S\.), thermalis {\j.), Oenanthe ßstu- losa (NOe.), Lachenalii (Bd.), Oenothera biennis (B.), muricata (Br.), Omphalodes scorpioides (OOe.), venia (NOe.), Onobrychis arenaria (ü.), Tommasinii (Cr., I.), Ononis carnea (F.), Columnae (NOe.), repens (OOe.), rotundifoUa (Schweiz), spinosa (NOe.), Onopordon Acanthium (Mk.), Onosma arenarium (M., IT.), montanum (I.), Ophrys aranifera (NOe.), muscifera (NOe.), Orchis fusca (W.), globosa (M., T., ü.), incarnata (M.), latifolia (NOe., OOe.), maculata (M.), ma- scula (NOe., Ss.), militaris (Th., Eheinpreussen), Morio (NOe., U.), pallens (OOe.), sambucina (NOe., ü.), u^tulata (NOe., ü.), variegata (OOe., ü.). Obige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 11. Mark) abgegel)en werden. 280 Inserate. Auguste Burle, Ene YilTars N"r. 7 in Gap, Dep. des Hautes-A.lpes in Frankreich — bietet Freunden der Botanik hiemit Pflanzen aus der Umgegend von Gap, so wie aus den Hautes- Alpes und anderen Gegenden zum Kauf an, und wird Botanikern, welche von diesem Anerbieten Gebrauch zu machen gesonnen sind, auf Verlangen gegen den Herbst dieses Jahres ein Verzeichniss der ihm bis dahin zu Gebote stehenden Pflanzen nebst genauerer Angabe des Preises je nach den besonderen Gegenden, woher sie stammen (Pflanzen aus den H.-Alpes die Cent ä 25 Francs) zur beliebigen Auswahl einsenden. Märkische Pflanzen verkauft einzeln und in Herbarien für solide Preise Heiland, Lehrer in Lychen» Prov. Brandenburg. Botanikern auf Excursionen bestens zu empfehlen Tiroler Wettermäntel aus weichem echten Loden, grau oder braun, weitfaltig und leicht, mit Kapuze und Aermel. Sie sind vollkommen wasserdicht und lassen sich klein zusammenlegen. Preis 10 fl, ö. W., etwas leichtere einfachere Sorte 8 fl. ö. W. Bei Bestellungen beliebe man bloss die rückwärtige Länge vom Halse bis zu der Mitte der Waden anzugeben. A. Witting, Specialitäten- xinti Lodeii-Q-escliäft, luiisbrack, Tirol. Im Verlage von Gebrüder Bornträger (Ed. Eggers) in Berlin er- schien soeben: Eichler, A. W., Professor an der Universität Berlin. Syllabus der Vorlesungen über specielle und medicmisch - pliarmaceu- tische Botanik. Dritte verbesserte Auflage. 1883. 8. Preis broch. M. 1-20; cart. und mit Papier durchschossen M. 1-70. Soeben erscheint; Ungarns Pilze {Fttngi Imngarici exsice.) Cent, H. (Mit 18 Abbildungen). Herausgegeben von G. Linhart, Professor an der königl. ungar. landw. Akademie Ungarisch -Alten- burg (Ungarn). Text deutsch, ungarisch und lateinisch. Preis pr. Cent, mit Verpack, et Porto 6 fl. ö. W. = 12 Mark. Zu beziehen vom Herausgeber. Von Cent. I (mit 19 Abbildungen) sind noch einige Exempl. vorräthig. ßedacteur und Herausgeber Dr. Alexander StiJfitz. — Verlag von C. Gerold's Sohn. C. UeberreiittMSclit' P.uchdruckerei (M. Salzer) in Wipn. Oesterreichische Botanisclie Zeitsclirift Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint den Ersten jeden Monats. Man pränumerirt auf selbe mit 8 fl. Ost. W. CiS R. Mark) ganzjährig:, oder mit 4 fl. Ost. W. (8 R. Mark) halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Organ Botanik und Botaniker. N^ 9. Exemplare die frei durch die Post be- zogen werden sollen, sind blos bei der Kedaction (ir. Bez., Millügasse Xr. t) ZU pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration C. Gerold's Sohn in AVien. sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXIII. Jahrgang. WIEN. September 1883. INHAI.T: Monstrosität. Von Dr. Hanausek. — Veronica multifida. Von Blocki. — Blüthen- abweichungen. Von Jordan. — Zur Flora von Meran. Von Dr. Entleutner. — Zur Flora von Pressburg. Von Degen. — Flora des Etna. Von Strobl. — Flora exsicc. Austr. Hung. Von Heimerl. — Literaturberichte. — Correspondenz : Von Blocki, Dr. Borbäs, Degen, Holaby, Voss. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Sammlungen. — Bota- niseher Tauschverein. — Inserate. Ueber eine Monstrosität der Blüthe von Cennpati nia rotundifolia. Von Dr. T. F. Hanausek. Campamda rotundifolia scheint eine gewisse Neigung zu Ver- vielfältigungen und sonstigen Missbildungeu der Blüthentheile zu besitzen. Nicht besonders hervorragende Abänderungen des Blüthen- baues habe ich öfters schon zu beobachten Grelegenheit gehabt, die vorliegende höchst auffällige Monstrosität scheint mir werth^), all- gemein bekannt gemacht zu werden. Sehr schöne hieher gehörige Fälle haben Magnus und Wittmack veröffentlicht. Magnus^) fand eine sechzehnzählige Gipfelblüthe mit erweiterter Griffelröhre und 13 Narbenlappeu, ferner vielzählige Gipfelblüthen an fasciirten und normalen Stengeln^). In Just, Botan. Jahresber. 1877, p. 476, ist über die letztere Arbeit von Magnus folgendes Excerpt ent- halten: „In einem Falle sah er innerhalb eines gemeinschaftlichen Kelches zwei mit einander verwachsene vielzählige Blumenkronen, jede mit Androeceum und Carpistium versehen, in einem anderen Falle die Gipfelblüthe mit achtblättrigem Kelch, innerhalb desselben eine drei- und fünfzählige Blumenkrone, jede mit Staubgefässen und ') Yergl. hiezu meine Bemerkungen (nach Pey ritsch) in dieser Zeit- schrift 1880, p. 346. ^) Bot. Ztg. 1877. p. 482. ') Sitzungsber. d. Bot. Ver. d. Prov. Brandenburg. XIX. S. 117. öeiterr. botau. Z^itsi hrilt. 9. Heft 1SS3. 23 282 Pistillen; die Bliimenkronen in einer Längslinie mit einander ver- wachsen. In diesen Fällen war der Stengel einfach. An dem Gipfel eines fasciirten Blüthenstengels zeigte der Kelch der GripfeMüthe 29 Zipfel. Zahl der Corollenzipfel wahrscheinlich 29. Die grosse Zahl der angelegten Kelchblätter hängt zusammen mit der Verbreiterung des Scheitels des fasciirten Blüthenstengels. Seitenblüthen normal fünfzählig". — In einer kurzen Notiz beschreibt Wittmack*) eine Blüthe von 0. rotmidifolia mit zehnzipfeliger CoroUe. Das von mir im Rechbergthale aufgefundene Exemplar der genannten Pflanze mit monströser Blüthe zeigte eine deutliche Fasciirung der oberen Stengelpartien, doch waren die Blü- thenstiele durchwegs rund und gar nicht irgendwie abnormal. Die Monstrosität betraf nur die Gipfelblüthe, alle übrigen waren normal entwickelt. Die ziemlich grosse Blüthe (Fig. 1) zeigte 9 Kelch- Fig. 1. Fiff. 2. Fig. 1. Monströse Blüthe von Campanula rottindifolia. Nat. Grösse. Fig. 2. Die Aussencorolle (a) derselben aufgeschnitten; k Kelchzipfel; st Staub- gefässe; u—u^ missbildete Narben (?) der Aussenblüthe; i Innencorolle mit dem heraussehenden Grififel. Zipfel (in Fig. 1 konnten nur 6 gezeichnet werden). Die hellvio- lettblaue Aussencorolle besass 9 Zipfel, von welchen 7 dem allgemeinen Baue entsprechend nach auswärts gebogen und ziemlich regelmässig entwickelt waren; zwei dagegen standen aufrecht-parallel zur Längsblüthenaxe, und ihre Spitzen waren sichelförmig so einander zugeneigt, dass der zwischen ihnen liegende fi-eie Spaltraum einem Zweiecke glich. Irgend eine stärkere Linie — einer Verwachsungs- stelle oder Naht gleichend — war nicht im mindesten angedeutet. Die Länge der Zipfel war nicht gleich. — Als nächster Kreis war das Androeceum zu verzeichnen; es fanden sich 7 ziemlich normal entwickelte Staubgefässe mit den bekannten blattig erweiterten Fila- meutbasen (Figur 2, st), die Antheren waren schon leer und zu- sammengeschi'umpft. Die interessanteste Erscheinung war aber das *) Sitzungsber. d. Bot. Ver. d. Prov. Brandenburg. 1877, p. 123. 283 Vorkommen einer schön entwickelten dunkelviolettblaueu Innen- corolle (Fig. 2 i); dieselbe besass etwa nnr ein Viertel der Grösse der Aussencorolle, war glockig und wies fünf ziemlich gleichmässige Zipfel auf, die alle nach aufwärts standen, d, h. nicht umgebogen waren. Ausserhalb der Inneucorolle befanden sich (innerhalb des Staubgefässkreises) an zwei um 180" entfernten Punkten zwei lineali- sche und doch ziemlich dicke, auswärts gekrümmte, grüne mit einer weissen Mittellinie versehene, in eine feine Spitze endende Gebilde (Fig. 2 u und u ^), deren Bedeutung mir nicht klar geworden, zumal ich das Carpistium einer näheren üntei'suchung nicht unterzogen hatte*). Da diese Organe am oberen Ende fein behaart erscheinen, so mögen sie die umgeänderten Narben der Aussenblüthe vorsitellen. Innerhalb der Inneucorolle befanden sich fünf Staubgefässe und ein Griffel mit kolbiger fein behaarter Narbe. — Die Monstrosität be- steht demnach im Grunde genommen in einer Durchwachsung (Diaphysis), wobei das Produkt der Durchwachsung wieder eine Blüthe ist, bekanntlich eine Erscheinung, die bei Rosen, Ee- seden gar nicht selten aufzutreten pflegt. Für Campanula scheint aber diese BildungsabM'eichung neu zu sein. Verosiica tnuliifidti L. eine klimatisch-geographische Race der V. austriaca L. Von Bronislaw Blocki. Veronica muUißda L. wird fast von allen Autoren, ja selbst von Neilreich als eine echte Art gedeutet. Auf Grund der sorg- fältigsten Beobachtung der V. multifida L. (= V. hrachystyla Rehm. = ? F. bihariensis Kerner, Veget.-Verh. von Ungarn, pag. 357 = V. austriaca Knapp, non L.) habe ich meinerseits die vollste Ueberzeu- gung gewonnen, dass diese Veronica als keine echte Art, sondern als eine klimatisch-geographische Race der V. austriaca L. betrachtet werden muss. Ich lasse nun hier eine weitläufigere Moti- virung meiner Behauptung folgen. Wenn man den Umstand ins Auge fasst, dass die Vegetation im innigsten Connex mit den klimatischen Verhältnissen steht, wenn man dabei in Betracht zieht, dass die Menge des von den Pflanzen transspirirten Wassers von dem Wassergehalte und der Temperatur des Bodens und der Luft abhängt, und dass dieselbe (die trausspirirte Wassermenge) der Grösse der transspirirenden Oberfläche (Blätter) proportional ist, so wird man keine Absurdität begehen mit der Behauptung , dass gewisse Pflanzen des feuchten Klimas , wenn *) Ich habe das Exemplar in Spiritus aufbewahrt und stelle es Interes- senten gerne zur Verfügung. 23^' 284 sie in ein trockenes Klima (Steppenkliraa) gelangen, im Kampfe ums Dasein sich dem trockenen Klima auf diese Weise anpassen können, dass sie die Grösse ihrer Transspiratiousorgane (Blätter) auf das Minimum reduciren. Aber nicht nur in verschiedenen Kli- maten, ja sogar an verschieden gestalteten Standorten (Gebüsch — sonniges Sandfeld) im Bereiche derselben klimatischen Verhältnisse können die Pflanzen gemäss Anpassung an einen grösseren, bezie- hungsweise kleineren Feuchtigkeitsgrad der Luft die Grösse ihrer Transspiratiousorgane (Blätter) ändern. Als ein ausgezeichnetes Bei- spiel dafür kann Silene inßata Sm. von Holosko (bei Lemberg) dienen, — S. inßata wächst in Hol'osko an zwei ganz verschiedenen Standorten, nämlich auf ganz nackten, sonnigen Sandfeldern und daneben in schattigen Gebüschen im humosen Boden. Der Unter- schied, welchen diese Pflanze in der Grösse der Blätter und im Ha- bitus unter Eiufluss eines verschiedenen Luftfeuchtigkeitsgrades an den zwei obgenannten Standorten aufweist, ist so beträchtlich, dass ein Speciesmacher die Schattenform dieser Silene von der daneben wachsenden Form der sonnigen, nackten Sandfelder ohne Bedenken als eine „species distinctissima" trennen und natürlicherweise taufen würde. Die S. inßata von Hol'osko, welche auf sonnigen Sandfeldern Schmallineale oder liueallanzettliche, mit dicker Cuticula imd Wachs überzogene Blätter und niederliegende oder aufsteigende Sten- gel besitzt, bekommt im Schatten der Gebüsche aufrechte höhere Stengel und 5— 8mal breitere, dünner cuticularisii'te, fast ganz nackte Blätter {S. Cserei Weiss, non Baumg. Vide Knapp, p. 346). Kehren wir aber zur Veronica muUifida L. zurück. In Galizien kommt diese Ver. nur in Südostpodolien vor, und sie wächst dort ausschliesslich an begrasten, hochgelegenen (also auf die in diesen Gegenden vorherrschenden trockenen Ost- und Südostwinde ganz ex- ponirten) steinigen Lagen — nämlich auf Gyps- oder Kalkfelsen und an den, die hohen Flussufer krönenden Sandsteinfelsen. Nun ist der Charakter, welchen die Vegetationsverhältnisse dieser eben ge- nannten Standorte zur Schau tragen, sehr eigenthümlich und von dem Vegetatiouscharakter anders gestalteter Standorte jener Gegen- den sehr verschieden. Die Pflanzendecke jener oben erwähnten Gyps-, Kalk- oder Sandsteinfelsen besteht nämlich aus lauter perennirenden Pflanzen und zwar fast ausschliesslich aus notorischen Steppenpflanzen, wie: Aüium flavescens, A. panieulatimi, Artemisia inodora, Arena- ria yraminifolia^ Bromus squarrosus, Centaurea Marschalliana, C. Orientalis, Cineraria campestris, Dianihus capitatus, D. pseudohar- hatus Besser {D. Hehmanni mihi), Festuca vallesiaca, G-ypsophila altissima, Ui/acinthus pallens, Senecilis glaiica, Silene inflata var. angustifolia, Stipa peunata, S. capillata^ Salvia nutans, Trinia vul- garis, Viola ambigua, Veronica incana, Ver. multifida und einige andere. Dass diese typischen Steppenpflanzen, deren Vegetations- centrum die südrussischen, durch ihre eigenthümlichen klimatischen Verhältnisse ausgezeichneten Steppen sind, hier in Galizisch-Podolien nur an den obgenanoten Standorten gedeihen und dieselben aus- 285 schliesslicli occupirou, und an anderen hinsichtlicli der Exposition und Bedeckung verschiedenen Standorten gar niclit vorkomnjeu, — diese Thatsaclie kann ich mir nur durch die Vermuthung erklären, dass diese Pflanzen an ihren galizischen Standorten fast denselben klimatischen Eigenthümlichkeiten begegnen, wie in ihrem Vegeta- tionscentrum . Es ist bekannt*), dass die südosteuropäische Hochebene in zwei klimatisch verschiedene Gebiete zerfällt, nämlich in das eigentliche Steppengebiet (südliches und südöstliches Gebiet), welches sich durch den Mangel der Frühjahrsregen und der Waldungen auszeichnet, und in das Waldgebiet (nördliches und nordwestliches Gebiet), dessen Merkmal in dem Vorhandensein eines Frühjahrsnebenmaximum der Kegenfälle und in dem Vorhandensein der Waldungen (podolische Eichenwälder, „dabrowy podolskie") besteht. Der galizische Thcil jener südosteuropäischen Hochebene (Galizisch-Podolien) gehört in diese letztgenannte klimatische Region. Die nähere Betrachtung der Standorts Verhältnisse der obgenannten in Ostgalizieu vorkommenden Steppenpflanzen zwingt mich aber zu der Muthmassung, dass mau die galizischen Standorte dieser Pflanzen in klimatischer (natürlich auch in pflanzengeographischer) Hinsicht als weit vorgeschobene In- seln des eigentlichen südrussischen Steppengebietes anerkennen soll. Als Begründung dieser meiner Ansicht betrachte ich den Umstand, dass die Standorte jener Pflanzen hoch gelegen und ganz entblösst sind, daher dem unmittelbaren Einfluss der trockenen Südostwinde ausgesetzt sind — und dass sie einen steinigen, mit sehr dünner Erdkrume bedeckten Boden aufweisen: dass also die für die ge- schützten Lagen so segensreiche Wirkung der (obwohl spärlichen) Frühjahrsregen für dieselben fast gänzlich ausbleibt. Auf andere Weise kann ich mir die Thatsache nicht erklären, dass in Galizisch-Podo- lien auf hochgelegenen , der unmittelbaren Wirkung der Südost- winde ausgesetzten Gyps-, Kalk- und Sandsteinfelsen fast lauter Steppenpflanzen den Vegetationsteppich ausmachen. Wenn wir die oben erwähnten Pflanzen näher betrachten, be- merken wir einen sehr interessanten Umstand bezüglich der Ausbil- dung ihrer Transspirationsorgane (Blätter). — Wir bemerken nämlich, dass jene Steppeupflanzen sich in dieser Hinsicht an das Steppen- klima sehr vortheilhaft angepasst haben, denn sie haben meist filzig bekleidete, theils scbmallineale, theils stark cuticularisirte, dicke, theils fein zertheilte Blätter. Zu den Steppeupflanzen mit fein zer- theilten Blättern gehört eben Veronica ymdüfida L. — Das einzige Merkmal, wodurch sich diese Veronica von der Ver. ausiriaca. L. unterscheidet, besteht — abgesehen von der Zerschlitzung — in der Gestalt der Blätter. Dass die vorherrschend eiförmige Gestalt der Blätter der Ver. midtijida iu systematischer Hinsicht nicht als starkes Gewicht in die Schale fällt, kann man daraus ersehen, dass die ') Vide: Dr. A. Rehmann, Vegetationsverhältnisse des nördl. Gestades des Schwarzen Meeres. 286 untersten Stengelblätter und die Blätter der blüthenständigen Aeste der V. multifida viel weniger tief zertheilt sind, als die übrigen Blätter, und fast dieselbe Gestalt haben, wie die Blätter der Ver. austriaca — und dass andererseits Ver. multifida durch Cultur in einem feuchteren Klima (z. B. in Lemberg) mit der Abnahme der feinen Zertheilung der Blätter gleichzeitig die Aenderung der Ge- stalt derselben aufweist: dass also die Veronica multifida durch längere, angemessen vorgenommene Cultur in F. austriaca überge- führt werden kann, üebrigens kommen Uebergangsformen zwischen V. multifida und F. austriaca auch im galizischen Südostpodolien und zwar an mehr geschützten Standorten (z. B. in Wierzchniakowce) vor, was ich schon in meiner ersten floristischen Arbeit „Kosliu- nosc Bilcza i Cygan" hervorgehoben habe. Nach Dr. Kerner unterscheidet sich dessen Ver. bihariensis von V. multifida L. durch höheren Wuchs, durch den nicht umge- rollten Kand der Blätter, sowie durch andere Kichtung und Länge der Blattzipfel. In dieser Hinsicht erlaube ich mir nun Folgendes zu bemerken: 1. Die Blätter der F. ^nultifida erlangen in der Cultur einen fast- oder einige sogar ganz flachen Rand, wie ihn die Ver. Teucrium besitzt, 2. Die Richtung, sowie die Länge der Blattzipfel unterliegt bei F. multifida so starken Schwankungen, dass diesen beiden Momenten kein systematischer Werth beigemessen werden kann. Ja, ich glaube sogar, dass eben diese ausserordentliche Unregel- mässigkeit in der Zertheilung der Blätter und der Richtung der Blattzipfel meiner Ansicht bezüglich der systematischen Stellung der V. multifida als starke Stütze dient. 3. Der höhere Wuchs der F. bihariensis, sowie der flache Rand ihrer Blätter lassen bei mir die Vermuthung aufkommen, dass F. bihar. eher für eine geographische Race der Ver. Teucrium, als der F. austriaca anzusehen sei. Ich muss aber hier die Bemerkung einschalten, dass ich mich stark zur Ansicht neige, dass F. austriaca für eine geographische Race (öst- liche Race) der F. Teucrium betrachtet werden kann, da ich im Lemberger botan. Garten eine vom Hamburger botan. Garten unter der falschen Benennung (F. austriaca var. bipinnatifida Koch) zuge- kommene Veronica cultivire, welche die F. Teucrium f. minor mit F. austriaca gänzlich verbindet. Doch kann auch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen sein, dass jene Hamburger Veronica ein Bastart zwischen F. Teucrium und F. austriaca ist. — Jedenfalls erachte ich meinerseits für das Natürlichste, die F. midtifida L. weder als eine gute Art, noch als eine einfache Varietät, sondern als eine klimatisch-geographische Race der F. austriaca L. zu deuten, desto mehr, da sie dem Steppenklima eigen ist und hinsichtlich ihrer geographischen Verbreitung sich wie eine Art verhält. Ehe ich meine Erörterungen bezüglich der F. multifida schliesse, muss ich noch einen charakteristischen Ausspruch Reichenbach's erwähnen. Dieser geistreiche Botaniker bemerkt in Fl. excurs. 369: „Memorabile, quod formae laciniatae (Veronicarum e sectione ^Chamaedri/s'-') potius et fere unice in australioribus et orientalibus 287 provinciis occurrant, quibus integrifoliae fere clesiint". Denselben Um- stand bebt aucb Dr. Kern er gelegentlicb der Bosprecbuug seiner V. hihariensis 1. c. p. 358 als einen sehr bemerkenswerthen bervor. Ob ich nun diese von Reicbenbacb und Kerner hervorgebobene Tbat- sache als eine naturgemässe Erscbeinung hinreichend begründet habe, das mögen Andere entscheiden. Lemberg, am 3. Juli 1883. Ueber Abortus, Verwachsung, Dedoublement und Obdiploste- monie in der Blüthe. Von Karl Fr. Jordan. (Schluss.) Limnanthes. Die Obdiplostemouie der Limnantbaceen ist wiederum zu er- klären versucht worden. Das Diagramm von Limnanthes Doiujlasä ist im Kelch, der Corolle, den Drüsen imd dem Androeceum genau wie das von Genmium, nur dass die Stamina nicht verwachsen sind. Die Carpiden aber sind nicht epipetal, sondern episepal, stehen also über den inneren Staubblättern, welche ihrerseits wieder über den Drüsen stehen. Hierdurch aber ist die Erklärung, die bei Geranium ausreichend ist, hinfällig. Nuq aber tritt hier eine Erscheinung in der Entwicklungsgeschichte auf, die eine andere Erklärung zulässt. Es treten nämlich die Kroustamina entwicklungsgeschichtlich später und etwas weiter nach innen auf, als die Kelch stamina, so dass also eigentlich Diplostemonie herrscht. Erst nachträglich tritt eine Ver- schiebung ein (wahrscheinlich veranlasst durch die au den Kelch- staubblättern aussen erscheinenden Drüsen, welche erstere nach innen drängen), welche die obdiplostemonische Stellung bewirkt, in der die Antheren der Kronstamina die Kelchstaubfäden decken. Die Stellung der Carpiden, welche man sich schon vor der Verschiebung angelegt zu denken hat, blieb dann unverändert. Celakovsky's Hypothese. Diese Erklärungsweise der Obdiplostemouie, die für den vor- liegenden Fall von Eich 1er und nach seinen Angaben auch von Chotin, Payer und Celakovsky als richtig anerkannt wird, wurde von Letzterem auf alle Fälle der Obdiplostemouie ausge- dehnt; doch bleibt es zweifelhaft, ob sie für alle genügt. Auch für die .Geraniaceen mag sie Geltung haben, da auch bei ihnen, wie wir bereits anführten (in der Anlage wenigstens), die Kroustamina die jüngeren sind. 288 Geraniaceen. Dass, wie es gerade bei den Geraniaceen stattfindet, die Car- piden epipetal stehen, widerspricht ihr nicht, denn, wenn — aller- dings vorausgesetzt, dass für diesen Fall die Anlage der Carpiden später erfolgt — die Verschiebung der älteren Kelch- stamina nach innen veranlasst worden ist, so haben dann die Carpi- den über ihnen schlechter Platz, als über den mehr zurückstehenden Kronstaubblättern, sie werden sich daher, da sie sich noch nicht entwickelt haben, in diesem Kaurae — also zwischen den Kelch- staubblättern, epipetal — ausbilden. Kuteen. Auch auf die Ruteen kann die Celakovsky'sche Erklärungs- weise angewendet werden. Denn obgleich dieselben, wie angeführt, im ausgebildeten Zustande Obdiplostemonie darbieten, die schwerlich zu deuten sein möchte, hat Prof. Eich 1er doch beobachtet, dass bei Dictamnus die Kelchstaubblätter am Grunde etwas tiefer stehen, und dass bei dieser Gattung, wie auch bei Ruta, die Gefässbündel der Kelchstamina einen äusseren Kreis bilden. Hiernach ist — ab- gesehen von den Carpiden — die Blüthe diplostemouisch angelegt; durch spätere Verschiebung hat man sich dann das Auftreten der Obdiplostemonie zu denken, und die epipetale Stellung der Carpiden wäre ebenso wie bei Geranium zu erklären. Für die angedeutete Verschiebung selbst aber gibt es nun doch wieder keine befriedigende Begründung, denn keine extrastaminalen Drüsen sind — wie bei Geranium und Limnanthes — vorhanden, wie wir schon bemerkten. Oxalis. Was übrigens in Bezug auf die Entstehung der Staubblätter die Oxalideen betrifft, so gibt es dort dieselben Angaben (von Pay er und Frank), wie bei den Geraniaceen. Aber wollten wir sie nun auch nebst den Geraniaceen der Celakovsky'schen Hypothese unter- ordnen, so bliebe doch für die Verschiebung dieselbe Schwierigkeit, wie bei den Ruteen, weil die allerdings vorhandenen Drüsen nicht vor den Kelchstaubblättern (sondern vor den Kronstaubblättern) stehen. Caryophyllaceen. Interessant ist die Familie der Caryophyllaceen dadurch, dass sie in mehreren Gattungen und Arten (wie Lychnis, Melandrium, Cerastium etc.), von den Drüsen abgesehen, den Fall der Limnan- thaceen, in mehreren anderen dagegen (wie Agrostemma, Spergula etc.), welche auch Drüsen besitzen, den der Geranien darbietet, wäh- rend noch andere ein oligomeres Gynaeceum, aber sonst auch obdi- plostemonisch gestellte Stamina aufweisen; endlich gibt es eine An- zahl von Arten, bei denen einzelne Kreise fehlen. 289 Ericaceen. Rhodoraceen. Hypopityaceen, Die Ericaceen, Rhodoraceen und Hypopityaceen zeigen bis auf die Drüsen gleichfalls dasselbe Diagramm, wie Geranium, und es mag auf sie die Celakovsky'sche Hypothese passen. Primulaceen. Was die Primulaceen betrifft, so hat Prof. Eichler in seinen „Blüthendiagrammen" nachgewiesen, dass die Stellung der Stamina vor den Kronblättern sich dadurch erklärt, dass ein Blattkreis zwi- schen Staubblättern und Kronblättern abortirt ist; derselbe zeigt sich in mehreren Arten {Lysimachia thyrsiflora) rudimentär. Die An- lagen von je 1 Kronblatt und dem darüberstehenden Staubblatt wachsen gemeinsam hervor, um sich erst bei einigermassen vorge- schrittener Entwicklung zu trennen; diese Erscheinung congenitaler Verwachsung (wenigstens eine Zeit lang) hat Schimper, Duchar- tre und Pfeffer zu der irrigen Annahme geführt, dass Staubblätter und Kroublätter Theile desselben Phyllomkreises wären. Abortus. Primulaceen. Die Primulaceen haben uns, wie wir sehen, somit schon zur Betrachtung des Abortus hinübergeftihrt und zwar sogleich zu einer Erscheinungsart desselben, die wir wohl annehmen müssen, da eben einige Arten noch Rudimente des bei anderen — verwandten — im Schwinden begriffenen Blattkreises aufzeigen, die wir aber nicht zu erklären vermögen. Scrophulariaceen. Einen ähnlichen Fall, der uns aber den allmählich um sich grei- fenden Abort zeigt, haben wir — wie schon erwähnt — in der Fa- milie der Scrophulariaceen. Hier besitzt Verhascum ein regelmässig fünfzähliges Diagramm bis auf das zweizählige Gynaeceum. Letzteres bleibt sich bei den folgenden Gattungen überall gleich. Linaria unterscheidet sich von ihm durch das Fehlen des hinteren Staub- blattes und die Lippenbildung. Auch der mechanische Grund dieses Abortus lässt sich errathen. Die Lippenbildung scheint mit einem Druck im hinteren Theile der Blüthe verknüpft zu sein, so dass dort das hintere Stamen unterdrückt wurde. Lathraea schliesst sich insofern an Linaria an, als auch bei ihr das hintere Stamen fehlt; dazu kommt aber noch der Abort des hinteren Kelchblattes und die Verwachsung der beiden hinteren Krontheile in einen. Der Druck im hinteren Theile der Blüthe scheint demnach bei dieser Gattung verstärkt zu sein. Vorn aber, vor den Carpiden befindet sich noch eine Discusschuppe. Bei Gratiola scheint der ungefähr gleiche hin- tere Druck wie bei Linaria zu herrschen, denn ebenfalls ist das hintere Staubblatt verkümmert, zugleich sind die hinteren Krontheile verwachsen; dagegen tritt, wie es scheint, auch vorn ein Mangel an 290 Kaum ein, da auch die beiden vorderen Stamina rudimentär sind. Dieselben felilen bei Vei^onica ganz, und zugleich ist auch bei vielen Arten dieser Gattung das hintere Kelchblatt — wie bei Lathraea — abortirt, und die beiden hinteren Kronblätter sind mit einander ver- wachsen. Caryophyllaceae. Neben den eben besprochenen Fall können wir insofern den der Familie Caryophyllaceae stellen, als sich auch hier neben (bis auf die Obdiplostemonie) regelrecht ausgebildeten Blüthen mannigfache andere vorfinden, die auf jene durch Annahme von Abort zurückzu- führen sind. Gramina. Eine Art von unerklärtem Abortus finden wir bei den Grä- sern. Die gewöhnliche Grasblüthe zeigt zwei Spelzen, die als Deck- blatt und Vorblatt gedeutet werden; das Perigon weist 2 Schuppen auf; 3 Staubblätter und 2 Fruchtblätter, die im Ovar verschmolzen sind, vervollständigen das Bild der Blüthe. Man erklärt nun die Grasblüthe aus dem Typus der Monokotylenblüthe dadurch, dass man von den zwei dreizähligen Perigoukreisen den äusseren ganz und vom inneren das hintere Glied als unterdrückt betrachtet, ebenso von den beiden dreizähligen Staminalkr eisen den inneren und ferner das vordere Carpid. Besonders die Annahme des Abortus eines äus- seren Perigonkreises und auch des eines inneren Stamiualkreises ist hierbei hypothetisch ; nur einige tropische Formen weisen darauf hin. Terwachsung. lieber Verwachsung und Dedoublement wollen wir uns kurz fassen. Als Beispiel für die erstere führen wir neben den schon er- wähnten Gattungen Lathraea, Gratiola, Veronica die Blüthe von Plantago an. Dieselbe ist anscheinend vierzählig, doch besitzt sie eine gewisse Aehnlichkeit mit Veronica-, denn auch diese Gattung hat wie Plantago vier Kelchblätter und vier damit alternirende Kronblätter; allerdings fehlen dann bei Veronica die beiden vor- deren Stamina, welche Plantago besitzt; das Gynaeceum (zwei me- dian gestellte Carpelle) stimmt wieder bei beiden überein. Wir können somit bei Plantago — genau wie bei Veronica — einen Abort des hinteren Kelchblattes und hinteren Staubblattes annehmen; der Abort der zwei vorderen Stamina ist nicht eingetreten; die bei- den hinteren Kronblätter sind verwachsen. Erklärt mag diese Ver- wachsung (bei Veronica wie bei Plantago) dadurch werden, dass mit dem Wegfall des hinteren Kelchblattes und — damit verbunden — dem Zusammenrücken der beiden seitlichen Kelchblätter nach hinten und mit der entsprechenden Erscheinung im Staminalkreis die bei- den hinteren Kroublätter im Räume beschränkt wurden und sich daher nicht getrennt entwickeln konnten, sondern zu einem Blatt verwachsen mussteu. Der Grund aber für alle diese Erscheinungen 291 muss, wie wir es auch schon angaben, in einem im hinteren Theile der Bliithe herrschenden Druck gesucht werden. Auch die Krone der Labiaten, sowie der zahh-eichen in der Unterclasse der Sympetalen zusammengefassten Gattungen zeigt, dass sie durch Verwachsimg aus fünf Gliedern hervorgegangen ist. Aehn- liches gilt für die verwachsenen Kelche. Verwachsungen im Andi'oe- ceum finden wir z. B. schön bei den Cucurbitaceen, sonst auch bei den Papilionaceen etc. DedouWement. Ein Beispiel von Dedoublement im Androeceum zeigen die Hypericin een und andere, im Gynaeceum etwa die Malvaceen, in gewissem Sinne auch die Labiaten und Boraginaceen. Hypericum übrigens bietet einen Fall sicheren Dedoublements dar. Es wird auf dieses Dedoublement nicht hypothetisch geschlossen, wie wir es bei den Verwachsimgen, beim Abortus und auch bei der Obdiplostemonie so vielfach sahen, sondern die Entwicklungsgeschichte zeigt die An- lage von drei einfachen Primordien, die sich nachher verzweigen, so dass drei Staminalbündel hervorgehen, — eine Art des Dedouble- ments, die als dedoublement congenital zu bezeichnen ist. Die Haarkrone der Compositen wird auch gewöhnlich durch Dedoublement aus fünf Kelchgiiedern entstanden betrachtet; doch spricht hierfür in vielen Fällen nichts Thatsächliches. Wahrschein- lich ist es nach unseren früheren Auseinandersetzungen, dass diese Entstehung im Laufe der Generationen factisch stattgefunden habe, doch lässt sich diess nicht nachweisen, sobald nicht die genetischen Keihen der Generationen festgestellt sind. Wir hätten es also mit einem unerklärten Dedoublement zu thun. Oligomerie. Wir wollen hier noch erörtern, dass man versucht hat, Ver- wachsung als Ursache davon anzunehmen, dass in der Blüthe jün- gere Phyllomkreise weniger-zählig als die älteren sind. Ein Beispiel liefert uns die vorhin erwähnte Blüthe von Hyperiaim. Dieselbe be- sitzt 5 Kelchblätter, 5 Kronblätter, 3 Staminalbündel, 3 Frucht- blätter. Nichts indessen weist in derselben und auch bei anderen Blüthen (wie etwa den fünfzähligen Campanulaceen mit dreizähligem Gynaeceum etc.) darauf hin, dass eine Verwachsung stattgefunden habe. Es ist diess hier ebenso wenig der Fall, wie da, wo an verschie- denen Individuen derselben Art oder auch au einem und demselben Individuum verschieden-zählige Blüthen auftreten, wie diess bei Eri- caceen häufig geschieht (die vorhin erwähnte FuchsiaV). Es mag diese Erscheinung eher aus einem Mangel oder Ueberfluss an Säften und daher einer in weniger oder mehr Eichtungen erfolgenden Ver- theilung derselben erklärt werden. Flora von Meran im Juli a. c. Von Prof. Dr. Entleutner. Die Cerealien sind grösstentheils in den Scheunen. Obstkörbe, gefüllt mit Birnen, Aprikosen und Pflaumen werden zur Bahn ge- bracht. Eeicheu Ertrag verspricht der Apfelbaum, dessen Aeste die Last der edlen Frucht zu Boden drückt. Au einem Mauerspalier in der Stadt wurde auch schon die erste, vollständig reife Traube ge- schnitten. An Wegen und Abhängen blühen: Chenopodium Botrys, BU- tum rubrum Keich., Solanum hiimile Beruh., Centaurea paniculata Lam., Lacttwa saligna, Crepis pulchra, Chondrilla juncea, Echino- spermum defieocum Lehm., Linosyris vidgaris Cass., Filago germa- nica, Salvla glutinosa^ Calamintha offic. Much., Antirrhinum, Oron- tium, Dianthus Arm,eria, Sedum maxinium Sut., AUium oleracemn, Phytolacca decandra, Cephalanthera rubra Eich., Phalaris canarien- sis (verwildert), Cynodon Dactylon Pers., Stipa capillata, Hetero- pogon AUionii Koem. und Panicuni miliacewin. Bei Plans finden wir : Berula angusüfolia, Typha latifolia, Sparganium ramosum Huds., Potamogeton pusillus und Alopecurus agrestis. An der Etsch bei üntermais bemerkt mau: Asparagus tenui- folius Lam., Cuscuta Epithymum und das die Etschmöser über- ziehende Phragmites communis. Steigen wir über Fragsburg, in deren Nähe wir Angelica sil- vestris var. montana, Lactuca virosa, Carduus deßoratus, Centaurea amara und Juncus conglomeratus finden, auf angenehmem Waldpfad hinauf zum Plateau von Hafling und weiter zur Haflinger Alm, so können wir Crepis aurea Cass., Thymus Serpyllum, Bartsia alpina, Toßeldia calyculata Wahl., Clrsimn heterophyllum All., Scorzonera humilis, Carecc canescens, Eriophorum vaginatum,, Molinia coerulea Mnch. und Equisetwn silvaticum sammeln. Kehren wir wieder zu- rück durch das Naifthal, so gewahren wir auch noch Pirola secunda und Hieracium vulgatum Koch. Von der Vellauer Alm holen wir uns die duftende Braunelle {Nigritella angustifolia Rieh.); ferner Adonis aestivcdis, Canipanula barhata, Phyteuma Salier i All., Hieracium aurantiacwm, Centaurea phrygia, Crepis grandiflora Tausch., Meum Mutellina G-aertn. und Luzula spicata DC. Auf der Muttspitze blühen: Asperula arvensis, Hypericum quadrangulum, Senecio nemorensis, Epipactis latifolia, Dianthus su- perbus (nur an einer Stelle in wenigen Exemplaren) und Triodia decuvnbens Beauv. Am sumpfigen Ufei' des Jochersees, der in einer Höhe von circa 1800 M. auf dem Marlinger Berge liegt, wachsen: Comarum palustre, Carex ampullacea Good., Veronica bellidioides und Alsine recurva. Den Wasserspiegel bedeckt Potamogeton n.atan-'^. Schon auf 293 dem Wege zu diesem See sehen wir: Cirsium eriophorum Scop., Digitalis grandißora, Grnaphalium silvatician und Galeopsis versi- color Curt. Vom See haben wir nicht mehr weit zum Vigili-Joch, von dem aus wir eine herrliche Fernsicht auf die Ortler-, Laaser- imd Oetzthaler Ferner, sowie auf die westliche Dolomitenreihe ge- messen. Und nun sehen wir noch einmal hinauf zu den Spronser Seen. Auf dem Wege zum untersten dieser stillen Gewässer notirten wir: Cirsium spinosissimum Scop., Phyteuma Scheuchzeri All., Trifolium hadium Schreb., Erythraea pidchella Fries, Arenaria bißora, Chry- santhemum alpinum, Epilobium montanum, Hieracium. villosmn Jcq. und Achillea moschata Wulf. Die Eisdecke des Kasersees war nunmehr verschwimden. Am Ufer des stillen Wassei'S weidet die Heerde und steht der Hirt mit der Angel, um sich so manches Fischchen zu holen. Auf dem Fisch- bühel neben dem See blüht eben der duftende Alpenspeik {Primula glutinosa Wulf.). Heber Trümmergestein führt der Weg zu einer Felsenwand, über welche ein Wasserfall herabstürzt. Bei der Er- steigung dieser Felsenwand fanden wir Veronica alpina und Saxi- fraga aizoides. Bald haben wir den Urünsee (ca. 24Ü0 M.) erreicht. Hier wächst das vielbegehi'te Edelweiss {GaaphaUum Leontopodium Scop.) imd die Edelraute {Artemisia Mutellina Vill.). Hier ist ihr Vorkommen freilich vereinzelt, imd wollten wir diese beiden Alpen- pflanzen in grösserer Menge sehen, so müssten wir entweder über das Spronserjoch ins Pfeldersthal hinübersteigen oder die nahe ßöthel- spitze erklimmen. Doch der frische Schnee, der in diesem Monat mehrmals hier oben gefallen, nöthigt uns zur Rückkehr. Einige Mittheilungen aas nieiueu botaaischen Excarsioneu im Laufe des Jahres 18S3 und theilweise aos dem vorigen Jahre. Von A. Degen. Den 2. Juni hatte ich das Glück, den Standort Welwitsch's für Dracocephalum austriacum L. (Neilr. Fl. v. Nied.-Oest. p. 497) auf dem Hundsheimerberge bei Hainburg aufzufinden, wo diese schöne Pflanze in Gesellschaft von Dictamnus Fraarinella, Veronica Schmidtii, Centaurea a-xillaris^ Phyteuma orhiculare und Silene Otites den nörd- lichen Abhang schmückt. Am Nachmittage desselben Tages fand ich noch auf dem Braunsberge Astragalus vesicarius, Scorzonera hispa- nica, Jurinea mollis, Melampyrum cristatum, Verbascum phoeniceum, Muscari te)iuißormn Tausch, Polygala major Jacq., Orchis triden- tata Scop. und ustulata, während ich schon am Morgen desselben 294 Tages auf dem Pfaffenberge bei Deutsch-Altenburg Onosma echioi- des, Dianthus virgineus Lumn., Euphorhia Sturii Holb., Lotus vil- losus Thiiill, Itanuncuhis illyricus und Ornithogalwn umbellatum a. silvestre Neilr. gefunden hatte. Einige seltenere Pflanzen fand ich in der Nähe von Pressburg an neuen Standplätzen, u. zw.: Iris variegata L. Auf der Murrmannshöhe im Garten des Herrn Kragl (Mai 1882). Majanthemum bifoUum D C. Am Wege von Katzersdorf zum Kupfer- hammer mit Dentaria bulbifera (Juli 1882). JEpipactis microphylla Sw. Am Waldrande rechts vom Weg, welcher von dem Bösinger Bad zum Föhrenbrunnen führt (Juli 1882). Cephalanthera pallens Eich. Zwischen Karldorf und Theben. — rubra Eich. Mit Epipactis microphylla bei Bösing, ausserdem in lichten Wäldern unter der Euine Paulenstein (Juli 1882). Aster salignus Willd. Im Weidengebüsche der Insel Pötschen. Galium pedemontanum All. Das dafür gehaltene Labkraut unserer Flora ist nach Halacsy et Braun (Nachtr. z. Fl. von N.-Oe. p. 95) Oalium retrorsum DC, welches ausser dem bekannten Standplatze auch auf dem Kalvarienberg und auf dem Brauns- berg bei Hainburg vorkommt, Erythraea pidchella Fries. In einem kleinen Sumpfe an der österr.- ungar. Grenze unterhalb Wolfsthal (Sept. 1882). Olobularia vulgaris unserer Flora ist nach Halacsy et Braun (Nachtr. z. Fl. v. N. Oe, p. 106) Olobularia Willkommii Nym. Omphalodes scorpioides Lehm. Fand ich heuer im Mai an beiden von Prof. Wiesbaur S. J. angegebenen Plätzen (Bilderbaum und Kuppe des Hundsheimerberges) in grosser Menge. Anchusa italica Eetz. Am Douauufer in der Nähe von Kaiidorf mit Sisymbriuni pannonicam Jcq. und Salvia austriaca Jcq. ziem- lich häufig. Adonis flammea Jacq. Vier Exemplare auf Aeckern zwischen Edels- thal und Berg. Actaea spicata L. Fand ich häufig aber schon verblüht im Juli 1882 auf einer Wiese hinter dem Bösinger Bade, natürlich im Ge- büsche versteckt und leicht zu übersehen. Papaver Argemone L. Spärlich bei dem ersten Bahnwächterhause jenseits des Tunnels; fast alle Exemplare nicht höher als 5 bis 6 Centim. Corydalis solida Sw. Häufig im Josefsthal bei St. Georgen, beson- ders gegen den Tabaksberg (April 1883). Viola canina L. Scheint in neuerer Zeit nicht mehr so selten zu sein. Ich fand sie ziemlich zahlreich im Garten des Herrn Dr. Buben, im Mühlthal und auf feuchten Wiesen hinter dem Eisenbrünnl, Herniaria incana Lam. Ein Exemplar hinter der Patroneufabrik (August 1882). 295 Astragalus asper Jcq. Sehr häufig längs des ganzen rechten Donaii- ufers, am Wettrennplatz, ferner bei der Hammerschmiede. Pressburg, 16. Juni 1883. Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 738. Mentha suavis Guss. pl. rar., D C. Prodr. XII, 169, Gr. Godr. II, 650, Wllk. Lge. II, 395; sehr ähnlich ist auch piperita brevi- peüolata Echb. 83, IV, soweit das kleine abgebildete Fragment er- schliessen lässt; piperita Ges. Comp., non L., Mrsida L. var. 0 Bert. Vielfach verwechselt mit pyrainidalis Ten. und aquatica L. Ganz kahl, Seitenäste viel kürzer als der Hauptstamm. Blattstiele 2 Mm. laug, Blätter klein, lanzettlich (die obersten eiförmig), mit entfern- ten, sehr spitzen, fast anliegenden Blattzähnen. Blüthen in eine end- ständige, aus vielen unterbrochenen Wirtein gebildete Aehre zusam- mengestellt; nm- die untersten haben den übrigen Blättern ziemlich gleich gestaltete Deckblätter; die übrigen Deckblätter sind lineal- lanzettlich und kaum länger, die obersten sogar kürzer, als die Wirtel, Kelche ziemlich kahl, Kelchzähne aus dreieckiger Basis lanzettlich pfriemlich, gewimpert, Staubgefässe weit hervorragend. Von der Be- schreibung Gr, Godr. weicht meine sicil. Pflanze ab durch unten kahle Blätter und kahle Stengel, also var. glahra mihi. An sumpfi- gen Stellen zu Cavaleri am Etna (Herb. Tornab. !), Juli. 2|., Neu für Sicilien. 739. M. aquatica L. *Kaf. II, *Cat. Cosent. a. genuina Gren. Godr. Blätter gross, freudiggrün, oberseits ganz oder fast ganz kahl, unterseits etwas flaumig rauhhaarig, eiförmig, gesägt, gestielt (Stiele am Hauptstamme 6 — 9 Mm. lang), Bracteen sämmtlich blattartig, mindestens von Wirtellänge, Endähre kopflförmig, Staubgefässe her- ausragend. — An Bächen und sumpfigen Stellen der Tiefregion: Sehr häufig in der Ebene des Simeto (!, Cat. Cosent.), seltener am Amenanus zwischen Misterbianco und Catania!, höchst wahrschein- lich auch am Alcantara. Die Angabe Kaf.'s jedoch, dass sie auch in der Waldregion vorkomme, ist, wie schon Cosent. Colpo bemerkt, wegen des daselbst herrschenden Wassermangels sehr unwahrschein- lich. August-October. 2|.. 740. M. Pulegium L. *Kaf. II, *Cat. Cosent., *ri. med. Va- riirt: a. glahriuscula und ß. hirsuta Guss, Syn. et Herb.! (Stengel, Blätter, Blüthenstiele und Kelche dicht abstehend rauhhaarig). Auf feuchten Feldern, in Gräben und an Flussrändern vom Meere bis 2000', besonders in der Ebene Catania's und längs des Simeto auf- 290 wärts äusserst gemein, var. a. seltener und vorzüglich in Meeres- nähe, z. B. in Gräben nahe der Villa scabrosa, am Wege nach Lentini; ß. weitaus vorherrschend in tieferen, noch mehr aber in höheren Lagen, z. B. am Simeto unterhalb Adernö und Bronte; bildet bisweilen ganze Bestände, Mai — Juli. 2|. Von Raf. 11 gilt das- selbe wie bei Nr. 740. NB. Rosmarinus officinalis L., in Sicilien sehr verbreitet, kommt auch am Etna nach Tratt. Scud. „in jedem Terrain" vor; doch mangeln neuere Belege. 741. Salvia verhenaca L. Guss. Prodr., Syn. et Herb.! 3 bis 6 Dm. hoch, Blätter buchtig gesägt-gezähnt; Aehre lang, spitz; Krone klein, einfarbig; Kronenröhre von Kelchlänge. Auf trockenen Weiden, Lavafeldern und sonnigen Abhängen bis über 3000' häufig: Um Paternö, am M. Zio, im Bosco Rinazzi (Herb. Torn.!), von Catania nach Ognina (!, Herb. Reyer !), von Catauia bis hoch hinauf über Nicolosi, um Acicastello, Bronte und Maletto! März — Juni. 2|.. Hieher wohl als Synonym ceratophylloides und pinnata *Raf. H. 742. Salvia clandestina L. *Raf. L, Guss., multifida S. Sm., praecox Tenore = Viviani Spr. (Neapel leg. Sieb er! eine tiefer fiederspaltige Form), verh. y. praecox W. Lge. H. 426, aber die Krone ist an den Exemplaren Sieber's ebenfalls lang. Pflanze höch- stens 3 Dm. hoch; Blätter stumpf, fiederspaltig und buchtig, Zipfel gezähnt; Aehren kurz, stumpf; Krone zweifarbig, fast dreimal so lang als der Kelch. Lässt sich durch den niedrigen Wuchs, die stumpfe Aehre, grosse Krone und Blatttheilung von verhenaca leicht unterscheiden, doch gibt es schwierig unterzubringende Mittelformen. — An sandigen Küsten, auf Hügeln und trockenen Weiden der Tiefregion überall verbreitet, besonders häufig in der Ebene des Simeto und Alcantara!, um Catania (!, Herb. Torn.!). December— Mai. %. 743. Salvia viridis L. *Guss. Prodr., *Syn. et *Herb.! Auf Hügeln und in sterilen Feldern: Von Vittoria nach Catania (Guss. Prodr., Syn.), von Comiso nach Catania (Herb, Guss.!), April, Mai, O- 744. Salvia Sclarea L, *Raf. H. Auf trockenen sonnigen und buschigen Hügeln der höheren Tiefregion selten: Am Etna (Herb, Torn,!), in einer Rotonde zwischen Torregrifo und Nicolosi c. 2000' ziemlich häufig, Mai, Juni. Q, NB. Die Angabe Raf.'s, dass argentea L. in der Tief- und Waldregion des Etna vorkomme, bezeichnet schon Cosent. Colpo als sehr unglaubwürdig. 745. Origanum virens Hoflfm, *Philippi, Guss, Syn. et Herb,!, vulgare *Raf. II, *Flor, med., non L., vidgare var. d. *Bert. (vom Fusse des Etna durch Brunner), Unterscheidet sich von vulgareL. durch nicht so genau doldentraubigen, sondern verlängerten, rispigen Blüthenstand, fast niemals gefärbte, sondern bleichgrüne, ganz kahle, grössere Bracteen, dichten, drüsig punktirten Kelch, weisse (nicht rosenrothe) Krone; auch sind die Blätter gewöhnlich kürzer und breiter, also ziemlich rund, unterseits nur an den grösseren Nerven 297 flaumhaarig; die Blätter, selbst die der nicht blühenden Büschel, und Stengel werden niemals roth. Variirt mit eingeschlossenen und herausragenden Staubgefässen, mit kurzen und mit verlängerten, prismatischen Aehren; letztere = macrostachyimi Hffm. Guss. Syn. et Herb.!; übrigens besitzt die Pflanze Siciliens bedeutend kleinere Bracteen, als die Portugals, und steht daher als var. ß. sicula Benth. in DC. Prodr. XII, 193 in der Mitte zwischen virens und hirtvni Lk. hirtum bewohnt besonders die östlichen Küsten des Mittel- meeres und unterscheidet sich von dem habituell äusserst ähnlichen virens durch ganzrandige, graugrüne, stark behaarte und dichtdiüsige Blätter, beiderseits behaarte, den Kelch kaum überragende Bracteen, kleinere Blüthen; Aehren ebenfalls bald kurz, bald verlängert und gestielt = heradeotinmi Benth. und wahrscheinlich auch L., da die Beschreibung stimmt, L. ausdrücklich Griechenland angibt, und die Blüthen nach dem Citate Bauh. weiss sind, heracleoticum Keichb. D. Fl. Germ. exe. hingegen ist eine Varietät des vulgare L. = vidg. ß. prismaticum Gd. Reichb. D. Fl. Icon. 61 II! mit zwar ebenfalls verlängerten Aehren, aber gefärbten Bracteen und rothen Blüthen; vielleicht auch = creticum L., indess lässt sich über die Liune'schen Arten kaum etwas Bestimmtes aussagen, da L. die Färbung und Behaarung der Bracteen gar nicht erwähnt. hirUim aus Dalma- tien (leg. Botteri!) stimmt genau mit der Pflanze Creta's (irrig als creticum L. von Sieb er ausgegeben!), hirtum aus Constantinopel (Noe iter Orientale!) hingegen nähert sich durch nicht hyacinthrothe, sondern goldgelbe, spärlichere Drüsen der Blätter und Blüthen, grös- sere Kronen und Bracteen sehr dem virens, unterscheidet sich aber durch die Blätter, flaumhaarigen Bracteen und den sparsam drüsigen Kelch des v%dgare\ es gehört zu vulgare S. virens Benth. DC. XII, 193, thymiflorum Rchb. Fl. G. exe. und bildet vielleicht eine östlich sich anschliessende Mittelart zwischen hirtum und vtdgare. — Im Gebiete: virens a. siculvm genuhwm: Auf sonnigen buschigen Ab- hängen der höheren Tief- bis Waldregion (800—4000'), besonders in Kastanien- und Eichenhainen, gemein, um Belpasso und am Etna gemein (Herb. Torn.!), von Catania nach Nicolosi, um S. Nicola deir arena, von da zur Serrapizzuta, nach Zaffarana und Milo, im Valle Calanna, besonders häufig aber in Wäldern ob Bronte und Maletto ! ; ob Nicolosi auch var. sie macrostachyimi HoflFm. ! Juni, Juli. 2J. . NB. Orig. Majorana L., von Brunn er zwischen Nicolosi und der Castagna di centö cavalli angegeben, war jedenfalls bloss Garten- flüchtling, (Fortsetzung folgt.) Schedae ad „Floram exsiccatam Austro-Hungaricam" a laseo botaiiico nniversitatis Viudobonensis editam Centuria V. et VI. Wien 1882. Von A. Heimerl. (Fortsetzung.) 500. Euphorbia Pannonica Host Fl. Austr. II, p. 566 (1831)- Die jungen Fruchtknoten sind meist behaart, ändern aber auf dem- Oesterr. botan. Zeitschrift. 9 . Heft 1888. 24 298 selben Exemplare auch ganz kahl ab. Adlersberg n. Ofen. — 501. E. Nicaeensis All. = E. serotina Host.; letzterer Name spielt auf den charakteristischen Unterschied an, welcher zwischen dieser und der vorigen Euphorbie in Bezug auf Blüthezeit obwaltet; in der Cultur ist leicht zu beobachten, dass zur selben Zeit, wo E. Pan- nonica in Früchten steht, die E. nicaeensis erst aufzublühen beginnt. Triest, vom Original-Standort der E. serotina Host! — 502. E. sa- ooatilis Jacq. Baden, Gutenstein! — 503, E. Kerneri Huter in litt. 1881 = E. sascatilis PoUini, Moretti, Bert, non Jacq. = E. Ba- selices Facch. apud Eeichb. Icon. et apud Boiss. in DC. Prodr. non Ten. etc. Verwandt mit E. saocatilis, Baselices und triflora, von welchen die Unterschiede nebst Diagnose angeführt werden. Süd- Tirol, Ampezzaner Gebiet!! — 504. E. pinea L. Triest. — 505. E. lyaradoxa Schur Enum. et Herb. = E. Esula var. pubescens Griseb. (non E. puhescetis Vahl.) = E. Esula-salicifolia? Neilr. in Nachtr. zur Fl. v. Nied.-Oest. = E. Esula var. puherula Simk. in Oest. bot. Ztschr. Vorliegende merkwürdige V\^olfsmilchart ist nicht mit E. salicifolia b. angustata Eoch. zu identificiren, welche schmal lineallanzettliche, zur Spitze allmälig verschmälerte Blätter, ähnlich der E. virgata hat und wahrscheinlich eine E. salicifolia X virgata vorstellt; E. paradoxa hingegen hat andere Blattform und ist in Siebenbürgen, Banat, im Arader Comitat weit verbreitet und reicht westwärts bis Wien. Umgebung von Arad. — 506. E. variabilis Ges. Val Vestino in Süd-Tirol. — 507. E. Tommasiniana Bert. = E. virgata ß. montana Eeichb. Icon. non E. montana Engelmann. Spaccato n. Triest! — 508. E. salicifolia Host = E. incana Schur. Siebenbürgen, Nagy Enyed. — 509. Rhamnus pumila L. Brenner. — 510. Hex Aquifolium L. Feldkirch in Vorarlberg. — 511. Poly- gala amara L. Syst. nat. ed. X. p. 1154 (1759); Spec. plant, ed. H, p. 987 (1763) = P. amara ß. alpestris Wahlb. non P. alpestris Eeichb. = P. amara a. genuina Koch = P. amara a. grandiflora Neilr. In ausführlicher Weise wird nachgewiesen, dass Linne's P. amara L. auf die Pflanze des Jacquin aus der Wiener Gegend gegründet ist, und der Name unbedingt für diese — auch in den Karpaten vorkommende, von Wahlenberg als ß. alpestris bezeich- nete Pflanze — beizubehalten ist. Um Verwechslungen der Wahlen- berg'schen Bezeichnung mit der von P. amara L. verschiedenen P. alpestris vorzubeugen, empfiehlt es sich, für letztere den Gaudin'- schen Namen P. microcarpa anzuwenden. Niederösterreich, Kalks- burg und Perchtoldsdorf!; Nord-Ungarn: Berg Chocs im Comitate Liptau. — 512. P. amarella Crantz = P. myrtifolia Fries non L. = P. uUginosa Echb. = P. Austriaca ß. uliginosa Gren. Godr. — Crantz gibt seine P. amarella im „Augarten, Prater* n. Wien an, wo eben von den fraglichen Polygalen keine andere wächst, als die vorliegende Art, die im Gebirge Niederösterreichs bis 1300 M. auf- steigt. Prater n. Wien!, Wiener-Neustadt (in Gesellschaft mit P. austriaca Crantz). — 513. P. austriaca Crantz. Vom Original-Stand- orte, nämlich den Sumpfwiesen um Wiener-Neustadt! P. Austriaca 299 Reichb. ist von vorliegender Art wohl verschieden. — 514. Hyperi- cum Coris L. Süd-Tirol, Bolognano. — 515. Hyp. elegans Steph. Siebenbürgen, Langenthai. — 516. H. perfoUatum L. = JS. cilia- tum Lam. = H. elegans Bert, non Steph. Pola. — 517. H. Richeri Villars. Die Dauphineer Pflanze, sowie vorliegende Exemplare haben constant drei Griffel; das oft für Synonym erklärte H. ßmbriatum Lam. hat fünf Griffel, freilich führt DC. im Prodromus an, dass beide Arten mit 3 — 5 Griffel abändern. Berg Lubitzko Brdo im Velebit. — 518. H. androsemifolium Vill. = H. alpinum Vill. Von vorigem durch grössere Blüthen und länger gefranste Sepalen ver- schieden; viel leichter unterscheiden sich beide Arten in dem hie- sigen Gebiete nach dem Substrate auf dem sie gedeihen, indem \H". Richeyn nur auf Kalkboden (Krain, Croatien), das andere Hypericum nur auf Schiefer vorkommt (Ungarn, Siebenbürgen). — H. alpinum W. K. umfasst beide Arten, während die Beschreibung besser mit H. Richeri stimmt. Biharia-Gebirge. — 519. H.^umheUatum Kerner in Oest. bot. Zeit. XIII, p. 144 und 247; vergl. Celakovsky, Oest. bot. Ztg. XXIX, p. 367. Pietra Strucu in der Bihariaü — 520. Lychnis alpina L. Kais am Grossglockner. — 521. L. nivalis Kit. = Silene Siegeri Baumg. = Polyschemone nivalis Schott, Nyman, Kotschy etc. Ineu in den Kodnaer Alpen. — 522. L. dioica L. Salzburg. — 523. L. nemoralis Heuff. Scarisiora im Bihariagebirge. — 524. L. Flos Joris L. (sub Agrostemma). Monte Baldo. — 525. Silene Cserei Baumg. Deva in Siebenbürgen! — 526. S. dichotoma Ehrh. Ofen. — 527. Ä. nemoralis "W. K. Köflach in Steiermark. — 528. S. Reichenbachii Vis. Velebit. — 529. S. Pumilio L. (sub Cucu- halo). Kais am Glockner, Stubalpe in Steiermark. — 530. Dianthus harhatus L. Ober-Steier, Gleisdorf. — 531. D. Segiäeri Chaix in Vill. Hist. d. plant. = D. Carthusianorum All. non L. = Z>. asper Willd. Süd-Tirol, Grenze gegen ItaKen. — 532. D. Lihur- nicus Bartl. Castua in Istrien! — 533. D. memhranaceus Borb. in Oest. Bot. Ztg. (1876) = D. Rehmanni Blocki in Kosmos (1880). Kann nicht Hybride von D. collinus W. K. und D. polymorphus M. B. sein, da er nie in Gesellschaft der beiden angetroffen wird; häufig im südöstlichen Galizien. Sinkow in Südost-Galizien, — 534. D. Croaticus Borb. in Annales soc. hist. nat. Budapest. 1876 = D. vaginatus Schlosser, Vukot. non Vill. Berg Kalj bei Samobor! — 535. D. giganteus Dum. d' Urv. = D. atroruhens Jacq. Icon. non All. = JD. pruinosus Jauka = D. Banaticus Boiss. non Heuff. etc. Vergleiche Borb äs, Arbeiten über Diantkus-kxiQn. Siebenbürgen, Desna. — 536. D. Carthusianorum L. Trins in Tirol. —537. D. puherulus Simk. (als Var. des Carthusianorum) in Ak. Közl. X\, p. 531 (1878). Die Unterschiede von D. Croaticus Borb.. D. Car- thusianorum L., D. atroruhens All. werden angeführt; kommt auch in Serbien, dann im Thalgebiete der weissen Koros vor. Ost-Ungarn, Soborsin und Bilakü — 538. D. atroruhens k\\. Allioni' Beschrei- bung stimmt ganz auffallend mit einer in Piemont, in der Süd- schweiz, Südtirol, Venetien, besonders um Verona verbreiteten Nelke, 24"^^ 300 welche dem Dianthus Carthusianoruni L. sehr ähnlich ist, und welche zweifelsohne für den echten D. atrorubens All. zu gelten hat. Allioni citirt freilich zu seinem D. atrorubens die Abbildung auf Taf. VII, Fig. 2 in Seguier: Plantae Veronenses, doch weicht diese Abbildung von der Beschreibung in Allioni's Opus ab und stellt vielmehr eine andere von Pontedera gesammelte und an Seguier gesendete Nelke dar, welche im Folgenden als D. Ponte- derae beschrieben wird; auf weiteres Detail kann hier des besckränk- ten Eaumes halber nicht eingegangen werden. Süd- Tirol, Val di Ledro; Croatien, Velebit. — 539. D. Pontederae A. Kerner n. sp. = D. atrorubens Reichb. Icon. YI, Fig. 5016, A. Kerner in Vege- tationsverhältnisse Ungarns non AU. Fl. Pedemont. Von Diagnose begleitet, auch werden die Unterschiede von D. atrorubens All., D. sabuletorum Heuff. (Z>. diutinus Echb. p. p. non Kit.; D.banaticus Kerner in Veget. Verb, non Heuff.) und D. sanguineus Vis. darge- legt. Ofen!! — 540. D. sanguineus Vis. Pola. — 541. D. deltoi- des L. Comit. Neutra. — 542. D. nitidus W. K. Liptauer Comitat, Alpe Chocs! — 543. D. inodorus L. (als Var. des jD. Caryophyllus) = D. silvestris Wulf., Jacq. Vom class. Standorte des Ponteder'- schen „Caryophylli silv. flore rubro inodoro", nämlich der Grenze Süd-Tirols und Venetiens n. A^erona. — 544. D. nodosus Tausch in Sylloge plant, nov. p. 243 (1828). Die Unterschiede von J>. ino- dorus L. werden näher erörtert, auch jene vom nahe verwandten D. longicaulis Ten. angeführt; während D. inodorus von den Alpen- thälern des südlichen Tirols, Krains und Kärntens bis ins Litorale sich ausbreitet, ist D. inodorus in unserem Gebiete selten; er geht von Dalmatien über das Grobniker Feld n. Fiume bis auf den Karst. Velebit in Croatien. — 545. D. Tergestinus Rchb. in Icon. f. 5059 ß. als Var. des D. virgineus L. = D. virgineus Jacq. non L. = Z>. Caryophyllus ß. virgineus Vis. D. virgineus L., eine südfranzö- sische Pflanze, unterscheidet sich gut von dieser Art und ist cha- rakteristisch abgebildet in Curti's Botanical Magazine t. 1740; der mit Z>. Tergestinus öfters identificirte D. Garyophylloides Reichb. ist auf D. Garyophylloides Schult., eine mit D. Armeria L. ver- wandte Nelke zu beziehen, welche mit vorliegender Art durchaus nichts zu thun hat. Fiume. — 546. D. monspessulanus L. (1759) = D. plumosus DC. Die Behaarung der Platte der Blumenblätter ist für den i>. monspessulanus kein charakteristisches Kennzeichen, und ändert derselbe mit oder ohne papillöse Härchen auf derselben ab. DC.'s D. plumosus bezieht sich, da interessanter Weise viele Caryophylleen dimorphe Bliitheu zeigen, auf gynodynamische Exem- plare des D. monspessulanus, wobei noch nachzutragen ist, dass letzterer im westlichen Theile seines Verbreitungsgebietes meist rosenroth, im östlichen dagegen meist weissblühend angetroifen wird. Süd -Tirol, Grenze gegen Venetien. — 547. D. erubescens Trevi- ranus (1819). Von D. monspessulanus wohl nur als Var. zu trennen, indem die von Treviranus angegebenen Unterscheidungsmerkmale auf morphologisch nicht ganz richtigen Vorstellungen über den Blü- 301 thenstand etc. der Dianthus - krtm beruhen. Bozen! — 548. D. Sternhergii Sieber in Scbed. ad FL Austr. exsicc. (1811) = Z>. al- pestris Hoppe, Sternb. non Balb. = D. Waldsteinü Sternb. = D. monspessulanus var. y. Hertens et Kocb = D. monsp. y. alpiclao Koch Syn. etc. Die unterscheidenden Merkmale von D. monspess. L. werden angeführt. Nach der Standortshöhe (500 — 2000 M.) mit 3 — 4- oder 1 — 2-blüthig'en Stengeln abändernd, ist D. Sternhergii eine charakteristische Pflanze in den Alpen des südöstlichen Tirols, Venetiens, Friauls, Krains, Kärntens, und der nördlichste Standort befindet sich in der Ramsau am Südfusse des Dachsteingebirges. Kärnten, Pontafel, Malborgeth etc.; Südtiroler Grenze um Canale di Cimolais. — 549. D. speciosus Reichb. (als Var. des D. superbus) = Wi7nmeri Wich. Vom Preber im Salzburgischen. — 550. D. su- jyerbus L. Culturversuche zeigen, dass beide Dianthi (d. i. 549 und 550) durch Cultur in einander übergeführt werden können, sie also als Varietäten einer Stammform anzusehen sind. Obwohl nun Linne's Z>. superbus den Standorten in der Fl. Suecica zufolge sich auf den D. speciosus bezieht, so mag doch an der Nomenclatur unserer Nelken nichts geändert werden, indem anderereits Linne's Citate sich nur auf den D. superbus der Floristen beziehen. Linz. (Schluss folgt.) Literaturberichte. Wawra v. Fernsee, Dr. Heinrich Ritter. Itinera Priiicipium Co1)nriri. Die botanische Ausbeute von den Eeisen Ihrer Hoheiten der Prinzen Sach- sen-Coburg-Gotha. I. Reise der Prinzen Philipp und August um die Welt. (1872—1873.) IL Reise der Prinzen August und Ferdinand nach Brasilien. (1879.) Erster Theil. Wien (Carl Gerold's Sohn) 1883. - Fol. XVIII und 182 pp. 39 tab. Das vorliegende ist ein ähnliches Prachtwerk, wie jenes, welches der Verf. vor Jahren über die Reise des Erzherzogs Ferdinand Max veröffentlicht hatte. Die vom bekannten Pflanzenmaler Liepold gezeichneten Tafeln sind vorzüglich gelungen, man kann sagen dem Leben abgelauscht; hat die Herstellung derselben alle modernen Hilfs- mittel der Chromolithographie erfordert. Da überdiess sorgfältige Analysen jeder Art beigegeben sind, so sind die Abbildungen durchaus als tadellos zu bezeichnen. Dem beschreibenden Theile des Werkes hat der Verf. eine Einleitung vorausgesendet, in welcher in gedrängter und doch markanter Weise der wichtigsten Reisebegebnisse ge- dacht ist. Es ist diessfalls hervorzuheben, dass in Nordamerika, Neu- seeland, am australischen Continente auf Java, in Hinter- und Vor- 302 derindien Pflanzen gesammelt wurden, dass also das vorliegende Werk seitens der Pflanzengeographen über alle diese Gebiete zu ßathe zu ziehen sein wird. Der systematische Theil ist in der Form einer kritisch gesichteten Pflanzenaufzählung gehalten und aus dieser Ursache sind alle gefundenen Pflanzen in systematischer Folge angeführt, zu jeder derselben die Quellen, nach denen die Bestimmung erfolgte, sowie Abbildungen oder Sammlungen citirt. Wo erforderlich — und es ist an ungemein zahlreichen Stellen geschehen — sind die gefundenen Arten und Varietäten mit ergänzenden, kürzeren oder selbst sehr ausführlichen Beschreibungen versehen. Zu diesen wurden die Notizen herbeigezogen, welche der Verf. grundsätzlich schon auf der Reise in seinem Journal verzeichnet. Dass es bei einfachen Beschreibungen nicht sein Bewenden hat, sondern dass der Verf. wo immer Änlass vorliegt, auch den Vergleich mit den verwandten Formen durchführt, ist bei der bekaauten Gründlichkeit des Autors selbstverständlich. Für die im Folgenden mitgetheilte Reihenfolge der abgehandelten Familien waren die Umstände massgebend, unter denen der Verf. arbeitete und die mit den Uebersiedlungsphasen des botanischen Hofcabinets in Wien — wo er arbeitete — un- mittelbar zusammenhängen. Es sind demnach die gesammelten Arten aus folgenden Familien besprochen: Mimosaceae, Papilionaceae, Rosa- ceae, Myrtaceae, Melastomaceae, Lythraceae, Halorageae, Oenothereae, Philadelpheae, Combretaceae, Balsamineae, Oxalideae, Lineae, Gera- niaceae, Diosmeae, Zanthoxyleae, Ochnaceae, Burseraceae, Anacar- diaceae, Euphorbiaceae, Stackhousiaceae, Rhamneae, Ilicineae, Cela- strineae,Pittosporeae, Polygaleae, Sapindaceae, Malpighiaceae, Meliaceae, Aurantiaceae, Olacineae, Hypericineae, Dipterocarpeae, Tremandreae, Tiliaceae, Büttneriaceae, Sterculiaceae, Malvaceae, Ribesiaceae, Saxi- frageae, Loranthaceae, Corneae, Araliaceae, Umbelliferae, Ericaceae, Epacrideae, Ebenaceae, Sapotaceae, Myrsineae, Primulaceae, Gesneraceae, Acanthaceae, Scrophularineae, Solanaceae, Hydrophylleae, Polemonia- ceae, Convolvulaceae, Asperifoliae, Myoporineae, Verbenaceae, Labiatae, Gentianeae, Asclepiadeae, Apocyneae, Loganiaceae, Jasmineae, Loni- cereae, Rubiaceae, Stylideae, Canipanulaceae, Lobeliaceae, Bromeliaceae. Die letztgenannte Familie ist besonders eingehend abgehandelt und jede der zahlreichen Arten der Sammlung ausführlich besprochen und von den Abbildungen sind 20 Tafeln den Bromeliaceen allein gewidmet. Speciell ist noch hervorzuheben, dass eine Uebersicht der Genera, für die Verf. neue Abgrenzungen vorschlägt, die Abhandlung über diese Familie einleitet. Betreff aller Details muss Ref. auf das Original verweisen. Bei Vollendung des vorliegenden Bandes ist der Verf. leider von einer bedenklosen Krankheit betroffen worden und Ref. schliesst desshalb mit dem Wunsche, dass die glücklicherweise eingetretene Erholung eine dauernde sein und Verf. recht bald wieder in der Lage sein möge dem L Bande den zweiten nachfolgen zu lassen. Freyn. oU3 E. F. Dresler: Flora von Löweuberg in Schlesien. Separat-Abdruck aus dem 13. Jahresberichte über das Eealprogymnasium daselbst. Löwenberg i. Schi., P. Holtsch, 1883, 16". 162 Seiten. Ein unter Zugrundelegung der Floren Garcke's und Fiek's gründlich und gewissenhaft bearbeitetes Verzeichniss aller in der Umgebung von Löwenberg in Preussisch-Schlesien vorkommenden Gefässpflanzen, das bereichert durch die genaue Angabe der Staud- und Fundorte, sowie der Blüthezeiten nicht nur den daselbst An- sässigen als wichtiges Hilfsmittel zu botanischen Excursionen dienen kann, sondern auch im Interesse der Pflanzenstatistik und Pbyto- geographie umsomehr fördernd wirkt, als derartige genau bearbeitete Localfloren nicht zu den häufigen Erscheinungen der botanischen Literatur zählen. Beck. H. Karsten: Deutsche Flora. H. Lieferung. Berlin, M. J. Späth, 1883. S. 1009—1104. Diese Lieferung des in morphologisch-anatomischer Kichtung, namentlich bei der Charakteristik der Familien und Gattungen ge- wissenhaft und vortrefflich gearbeiteten Werkes enthält den Haupt- theil der Labiaten, die Contorten und die Tubulifloren der Compo- siten mit gleich munificenter Weise behandelt. Beck. M. Willkomm: Illustrationes florae Hispauiae iusolarumqne Balearinra. Livrais VI. Stuttgart, Schweizerbart, 1883. S. 73—88. Taf. XLVIH— LVL Wir können uns der freudigen Aeusserung kaum verschliessen, dass das an dieser Stelle Wiederholtermassen anerkennend begut- achtete Werk nun wohl auch in der ganzen wissenschaftlichen Welt die in Folge seines hohen Werthes entspringende Hochschätzung erfahren haben dürfte, da sonst die einzelnen Lieferungen desselben nicht so bald aufeinanderfolgen möchten, und unsei'e an guten, d. h. nicht nur an schönen, sondern auch charakteristischen Abbildungen durchaus nicht ül)ermässig ausgestattete systematische Literatm* nicht so rasch mit neuen, botanisch richtigen und zugleich dem Auge wohlgefälligen Abbildungen bereichert würden. Vorliegende Lieferung enthält folgende Pflanzen genau beschrieben, kritisch beleuchtet und abgebildet: Cytisus Kunzeanus Willk., Skleritis stacliyoides Willk., Bellis cordifoUa (Kze.) Willk., Crepis JSackelii Lge. und Crepis Triasii (Camb.) Willk., Thymdaea Ruizi Lose, Orchis ecalcarata Costa et Vayr., Crocus Cambessedesli Gay, Allium Gadifanum Perez., A. -purpureum Lose, Lobularia strigulosa (Kze.) Willk., Alyssum G-ranatense B. et R., Iberts Granatensis B. et R. — Alle in colo- rirten Habitusbildern und mit zahlreichen Blüthenanalysen versehen, Beck. Catalog'ue de la bibliotheqae de fea M. J. Decaisne, classe par M. J. Vesque avec une notice biographique par M. le Dr. Ed. Bornet. Paris. A. Labitte. 1883. 8". 485 pag. Dieser voluminöse Catalog der Decaisne'schen Bibliothek, welche im Juni zu Paris versteigert wurde, verdient insoferne die Aufmerk- samkeit der Botaniker, als das ganze Material übersichtlich von Vesque in Gruppnn g^rdnet wurde, und somit das reiche Material 304 ein fast vollständiges Verzeichniss der botanischen Literatur des westlichen Europas gewährt, andererseits aber von E, Bornet mit einer biographischen Notiz Decaisne's versehen wurde. Beck. Dr. Borbä.s Vincze: Az örökzöld növenyek övenek meg-szakadäsa a fiu- mei ölölben (Die Unterbrechung der Zone der immergrünen Pflanzen in dem Fiumaner Meerbusen) in „Term. tud. Közl."' Heft 163. Budapest 1883. Die Unterbrechung des Kranzes der Eegio sempervirens ist grösser am Ufer des Continentes als auf den Inseln. Auf Arbe kommt schon die Myrte wild vor, aber vis-ä-vis am croatischen Ufer von Stinitza und Jablanac an bis Carlopago und weiter südlich erstreckt sich ein ungeheueres Steinmeer, gleich von dem Meeresspiegel an, auf welchem auch noch jene Dornsträucher fehlen oder nur hie und da kümmerlich zu sehen sind (z. B. Paliurus aculeatus, welcher hier nach Schlosser's Angabe gänzlich fehlen sollte), welche bei Fiume noch Macchien bilden. Kein Wald, kein Gesträuch, keine Wiesen sind hier, die die Nacktheit der Felsen decken möchten, und bis Obrovac fehlt die immergrüne Kegiou. Die Unterbrechung macht mindestens einen Breitegrad aus. Auffallend ist es aber, dass auf den ungarischen und istrischen Küsten die Verhältnisse und die Ve- getation so verschieden sind. Viele Mediterran -Pflanzen begrüssen uns in Istrien, sobald wir Fiumaner Terrain übertreten, die aber bei Fiume fehlen. Lorenz') zieht von dem istrischen Moscheuitza über den nördlichsten Theil von Cherso und über die Mitte von Veglia bis Zengg jene Linie, bis zu welcher die immergrünen Holzpflanzen nur sporadisch oder nur cultivirt vorkommen und in der Physiogno- mie der Landschaft noch nicht scharf und charakteristisch hervor- treten. — Ref. zieht aber diese Linie bis Dalmatien. Diese Regio Orni Barth oder Flora Liburnica Borb. ist also noch ein Glied der Zone der immergrünen Bäume, und ist sie ungefähr eine solche Flora transiens, wie jene des Po-Thales, aber sie ist von klei- nerem Umfange als letztere. Herrschende Bäume sind hier Quercus Cerris, besonders aber Q. puhescens und deren Form Qu. crispata Stev., Qu. Tommasinii, Ostrya, Carpinus duinensis, Fraxinus Or- nus, Acer monspessulanum, rothfrüchtige Wachholder etc. Die immer- grünen Bäume {Qu. Hex, Qu. Pseudosuber, Qu. coccifera) treten erst in der Flora Istriaca Borb. (Regio Myrti Barth) und FL Dal- matica Borb. charakteristisch auf. Letztere beginnt auf den Inseln Arbe und Lussin. Die Vegetation des österr.-ungar. Litorales glie- dert sich also auf drei natürliche Floren: Fl. Liburnica, Istriaca und Dalmatica. v. Borbäs. Jahrbuch des schlesischen Forstvereines für 1882 (Breslau 1883). Der einzige Artikel, womit die Botanik in obiger Jahresschrift repräsentirt wird, betitelt sich: Die Kiefer in ihrer forstästhe- tischen Bedeutung. Von H. v. Salisch auf Postel (pag. 236 bis 247). M. Prihoda. *) Physikalische Verhältnisse im . . . Quarnerischen Golfe p. 79. 305 O. Penzig: Cenui sopra alcune auomalie operate nel flori d'Orchidee (Separat- Abdruck aus den „Atti della Öucietix dei Naturalist! di Modena. Ser. in, Vol. 1). Der Verfasser beschreibt einige beobachtete Missbildungen an den Blüthenorganen der Orchideen. Es sind diess folgende: 1. Ver- doppelung der Staubgefässe an Ophrys funerea Viv. {Ophri/s fusca L. var.). Wurde auch bei Ophrys insectifera, bei Orchls Morio und bei Ophrys aranifera beobachtet. 2. Eine Art Peloria (P. dimeria), Actinomorphie an Brassia Lanceana. 3. Acheilarie, Mangel der Honig- lippe an Zygopetalum Ifakai. M. Prihoda. O. Penzig : Un nuovo flag-ello degli Agrnmi (Eine neue Geissei der Citrus- Arten). In der Provinz San Kemo zeigten sich im Laufe der letzten Jahre krankhafte Erscheinungen an den Blüthen der dort im Grossen cultivirten Limonienbäume. Zur Zeit der Blüthe wurden sehr viele Blumenkrouen von kleinen Eaupen angegriifeu, welche die Befruch- tungsorgane zerstörten. Diese Schädlinge gehören zu Acrolepia Citri Mill. etKag.; Ephestia Gnidiella MiW. und Eupithecia pumilata Hb. M. Prihoda. Aunaario della R. Scnola Snperiore d'Agricoltura iu Portici. Neapel 1883. Alcuni rapporti fra le plante e le api. Von Dr. L. Sava- stano. (Einige Beziehungen der Pflanzen zu den Bienen.) Im botan. Garten der höheren Ackerbauschule zu Portici gemachte Beobach- timgen über die Vorliebe der Bienen zu gewissen Pflanzen, hier zu 198 Ai-ten. Moritz Prihoda. Nomenclator der Gefds.ski-yptogamen oder alphabetische Aufzählung der Gat- tungen und Arten der bekannten Gefässkrjptogamen mit ihren Synonymen und ihrer geographischen Verbreitung. Von Carl Salomon. Leipzig 1883. Verlag von Hugo Voigt. Gr. Oct. X und 385 Seiten. Jedenfalls eine dankenswerthe Arbeit, da seit 26 Jahren, seit Mooro's Index filicum kein ähnliches Werk erschienen ist, während inzwischen die Farnsystematik von anderen Gesichtspunkten aus be- trachtet wird, die Gattungen Veränderungen erlitten haben und die Anzahl der Arten und Formen sich vermehrt hat. In obigeni Werke geht der eigentlichen Aufzählung eine systematische üebersicht der Gefässkryptogamen (Filicinae, Equisetinae, Lycopodinae) voran. Die Aufzählung selbst bringt in alphabetischer Reihenfolge alle Gattun- gen, Arten, Varietäten und Bastarte mit ihren Synonymen, nebst Angaben über die geographische Verbreitung derselben. Mögen diese wenigen Andeutungen genügen, um die Brauchbarkeit des Buches darzulegen. 306 Correspondenz. Lemberg, am 17. Juli 1883. Meine gestrige botan. Excursion in die östliche nächste Umgegend Lemberg's habe ich fast ausschliesslich den Kosen gewidmet und folgende seltene Rosen gefunden: R. tomentella Leni (?) (am „kleinen Sandberg"), R. corriifolia Fr. und R. Reuteri God. var. subcanina (hinter dem Lyczakower Schranken am Wege nach Krzywczyce) und R.umibellißoraSyv. (am„Chomiec" in Krzywczyce). Am letztgenannten Standorte habe ich neben sehr zahlreichen Exemplaren der Imda salicino (cordafo) X ensifolia, das (von Tomaschek hier einst für Leraberg neuentdeckte) Thalictrum simplex L. in vielen blühenden Exemplaren beobachtet. Es verdient noch hier hervorgehoben zu werden, dass ich gestern den osteuropäischen von Lemberg noch nicht angegebenen Thymus pannomcus All. hinter dem liyczakower Schranken am Wege nach Krzywczyce (neben dem Walde) entdeckt habe; er wächst hier in Gresellschaft des gemeinen Th. montanus. Blocki. Lemberg, am 3. August 1883. Meine im letzten Hefte Ihrer Zeitschrift veröifentlichte Corre- spondenz bezüglich der von mir in Pieniaki gesammelten Pflanzen muss ich dahin ergänzen, dass ich in Pieniaki das wahre Hieracium auriculoides Läng {H. colUnum Tausch sec. Celak.) in etlichen zehn Exemplaren entdeckt habe. Die galizischen Exemplare dieses stritti- gen Hieracium, stimmen mit dem ungarischen Hier, auricidoides Läng, welches ich Dank dem bekannten Wohlwollen meines ge- schätzten Meisters, Dr. A. Kerner, zu vergleichen Gelegenheit hatte, fast vollkommen überein. Hinsichtlich der systematischen Stellung dieses^ Hieracium schliesse ich mich vollends der Ansicht Koch's und Celakovsky's au, wonach dasselbe für eine extreme Form des polymorphen H. praealtum Koch betrachtet werden soll, desto mehr, da ich in Pieniaki notorische Uebergangsformen zwischen beiden be- merkt habe. Uebrigens finde ich — abgesehen von der Behaarung — keinen anderen Unterschied zwischen H auriculoides Läng und H. praealtmn Koch. Wie konnte Dr. Reh mann das Hier, collinum Tausch (Celak.) [H. auriculoides Läng [Kern.]) mit H. poliotrichum Wimmer identificiren, das begreife ich nicht. — Mein Hier, prae- alto X pratense {H Knappii m.) ist keineswegs identisch mit Hier. auriculoides Läng, wie ich anfänglich vermuthete, ehe ich das wahre H auriculoides kennen gelernt habe. — Vor einigen Tagen habe ich in Holosko am Damme der Waldstrasse, welche nach Brzucho- wice führt, einen neuen Bastart H glomerato X pratense [H. Ker- neri m.) entdeckt. Er wächst dahier in Gesellschaft beider Eltern. Von Hier, glomercdum Froehl. unterscheidet sich dieser interessante Bastart durch breitere, länglich -lanzettliche, mit etwas längeren Haaren bekleidete Blätter und die Anwesenheit der langen Ausläufer, welche theils oberirdisch, theils unterirdisch (wie bei Hier, pratense Tausch) kriechen — von Hier, pratense Tausch aber durch viel 307 dickere, steife, auch oberseits mit Sternhaaren bedeckte Blätter, stei- fere und dichtere Behaarung und durch etwas kleinere Autliodien der pseudocymösen Inflorescenz. — Die längere Behaarung des un- teren Theiles des Stengels erinnert an Hier, pratense. — Etwa 100 Schritte weit von dem Standorte dieses Bastartes wächst ein nicht minder interessanter Bastart: Viola Biviniana X montana {V. Skofitzii m.) in Gesellschaft der muthmasslichen Eltern, V. hirtoX collina (F. hyhrida Val de Lievre in Oest. Bot. Ztg. 1858, p. 59) entdeckte ich in Krzywczyce am „Chomiec". BronisJaw BJocki. Agram, am 6. August 1883. Hieracium echioides X Pilosella, welches Prof. Kerner (Veget.- Verhältn.) H. Wolfgangianum Bess. nennt, Herr Btocki aber in einem und demselben Hefte der Oe. B. Z., 1883 p. 273 — 74 zugleich zwei Herren {H. Kerneri et H. Dzieduszyckii Bl.) widmet (!), fand ich in der Umgebung von Budapest in drei Formen, und beschrieb ich sie in meiner Fl. Budapest 1879 p. 96. — a) semipilosella Borb., stoloniferum, habitu H. Pilosellae aut potius H. hifurci M. B. {H. Pilosella X praealtum), sed foliis pallidioribus et pilis longis horizon- talibus stolonum, scapi et anthodii H. echioidis var. setigero affinius. Folia basalia oblongolanceolata, scapus mouophyllus, bifurcus. — b) grandißorum (Koch pro var.), astolonum, H. echioidi iam simi- lius, sed caulis laxius foliosus, ramis pseudodichotomicis, laxis, flores majores gerentibus, corymbumque simulantibus. Vitta purpurea ligu- larum exteriorum ut in H. Pilosella. — c) sympodiale Borb. iterum iterumque pseudodichotomice ramosum, ramis elongatis inflorescentia quoque longa. Rami dichotomiae superiores axim inflorescentiae ramosque superant, et quasi sympodium efficiunt. Herba cinerea et excepta inflorescentia H. eckioiden in mentem revocat, sed folia basalia et forma foliorum iis H. Pilosellae similiora. Flores paulo solum ac in H. eckioide majores et ligulae concolores. Da bei Budapest die Race des H. Pilosella, das H. macranthum Ten. auch bei diesen er- wähnten Formen wächst, so ist es sehr wahrscheinlich, dass bei ei- nigen derselben das H. macranthmn eines der Eltern war. Umgekehrt verfährt BJocki aber mit Dianthus membranaceus Borb., welchen auch Prof. Kerner als Art erkennt. Diese Pflanze hat Bl. später neu benannt, jetzt will er aber beide Benennungen durch einen in systematischen Werken unbekannten oder unerwähnten Z>. subbarbatus Bess. substituiren. Ist diese Benennung mit Diagnose irgendwo publicirt, so hat sie jedenfalls Priorität, hat aber Blocki den Namen nur in Herbarien gefunden (denn er erwähnt keine Quelle), dann spielt er auch hier, wie bei Hier, echioides X Pilosella, mit Benen- nungen, und vermehrt nur auf Kosten der Systematik die Synonymie der einzelnen Arten. — Caltha cornuta wächst bei Bänyaluka ') in Bosnien. — Älthaea micrantha Wiesb. halte ich von A. taurinensis 'j Ein nach den Gesetzen der ungarischen Sprache gebildetes Wort Bergwerksloch. Das letzte a ist das suffixum possessionis. 308 DC. nicht sehr verschieden, ja nach der Beschreibung der letzteren könnte auch A. micrautha der Typus der A. taurinensis sein. Sie ist in Westuugarn in Bauerngärten genug verbreitet und ist es nicht unmöglich, dass sie sich von hier aus verwildert hat. v. Borbäs. Pressburg, am 8. August 1883. Ich finde es sehr begreiflich, dass Herr Holuby Anfangs Mai d. J. Androsace maxima L. an dem bekannten Standplätze nicht ge- gefundeu hat, denn um jene Zeit war diese Pflanze schon längst verblüht. Ich sammelte selbe Anfangs April in zahlreichen Exemplaren, welche die Abhänge ober dem Zuckei'mantl bedeckten; hatte aber voriges Jahr auch das Missgeschick nur um 2 Wochen später zu kommen, und kein einziges Exemplar, ja nicht einmal eine Spur von Blättern war zu sehen. — • Auf meiner Eeise durch die Schweiz fand ich am 18. Juli d. J. an der Gotthardstrasse oberhalb Göschenen unter den hier ziemlich häuflgeti, purpurschwarz blühenden Exemplaren, eine ganz gelbblüheude Spielart der Nigritella angustifoUa Rieh. A. Degen. Ns. Podhrad, am 9. August 1883. In Rochers „Naturh. Miscellen über den nordwestl. Kai-path. Pesth. 1821" heisst es auf Seite 84 über den Perückenbaum: „Nach ganz glaubwürdigen Versicherungen, sollen einige wenige Individuen davon wild in der Gegend von Zay-Ugrötz in der III. Region vor- kommen, aber alle Jahre über Winter bis auf die Wurzel eingehen". Diess ist, so viel mir bekannt, bis jetzt die einzige Angabe über das Vorkommen des Rlms Cotinus in unserem Comitate. Wohl wurde ich vor einigen Monaten durch den Zay-Ugröczer ev. Pfarrer auf mein Befragen benachrichtigt, dass dieser Strauch in der Gegend von Zay-Ugröcz wirklich wild vorkomme, konnte aber zur Ansicht keine Proben erhalten. Erst vor einigen Tagen erhielt ich aus Hernie Motesice von Herrn Gutsverwalter Jaroslav Fleischer eine lange Kiste zugesendet, worin ein ganzer, noch vollkommen frischer Strauch des Rkus Cotinus enthalten war. Nach Herrn Pleischer's brieflicher Mittheilung ist der Perückenbaum auf den Abhängen der Timoräzer Kalkhügel, östlich von Motesice gar nicht selten, und sollen auch baumartige Exemplare da vorkommen. Da Rhus Gotinus in Neilreich' s Aufzählung ung. Gefässpflanzen auf Reuss' Auctorität (Kvetna Slo- venska, pag. 100) aus Nordungarn nur auf der Matra angegeben wird, die Angabe Reuss' aber (I.e.) als komme dieser Strauch auch bei Pressburg vor, auf einem Irrthume beruhe: halte ich den Fund Herrn Fleischer'« für so wichtig, dass ich mich nicht enthalten kann, über ihn hier zu berichten. Dass Rochel (1. c.) über das Vor- kommen des Rhus Cotinus gut benachrichtigt wurde, ist durch diesen Fund bestätigt worden. Dass aber der Strauch nicht bis zur Wurzel ausfriere, sondern unsere, oft recht strenge Winter gut aushalte, das beweisen die baumartigen Exemplare auf den Timoräzer Kalkhügeln, und auch der mir gesendete, mit mehrjährigem Holze versehene Strauch. Es möchte mich nun gar nicht überraschen, wenn 309 es Herrn Fleischer geliuQ-eu sollte auch Daphne Laureola in der Gegeud von Trentschin-Teplitz aufzufinden, welche seit Rochel's Zei- ten niemand im Trentschiner Comitate sah. J. L, Holuby. Laibach, am 40. August 1883. Am 7. und 8. d. M. unternahm ich eine Excursion, um die an den südlichen Abhängen der Wocheiueralpen gelegene, alte deutsche Sprachinsel Zarz zu besuchen. Bei dieser Gelegenheit fand ich ein Farnkraut, das, soviel mir bekannt, in Krain noch nicht beobachtet wurde. Es ist dieses der Straussfaru, Struthiopteris germanica Willd. Scopolis Flora caruiolica (2. Ed.) enthält diese Pflanze nicht; auch in C. Deschmann's „Aufzählung der in Krain beobachteten Farne" wird derselben nicht gedacht und dem fleissigen Floristen V. Plemel ist sie ebenfalls nicht untergekommen. Da dieser Farn in den an- grenzenden Ländern (Kärnthen, Steiermark, Croatien) an verschiedeuen Orten beobachtet wurde, so wäre es fast auffällig, wenn er in Krain fehlen würde. Struthiopteris gernuinlca fand ich im Thal der Sei- zaclier-Ze^'er in mitunter prächtigen Individuen, deren unfruchtbare, trichterförmig geordnete Wedel fast Meterlänge erreichten. Es wächst dieser Farn zwischen Ufergebüsch längs der Strasse, die von Eisnern nach Zalilog führt. Auch weiter thalaufwärts, bis dort wo die Strasse gegen Zarz ansteigt, war er noch hier, jedoch vereinzelt, zu sehen. Die fruchttragenden Wedel waren zur Zeit schon vorhanden; ihre Sporangieu noch unreif. Auf den unfruchtbaren Wedeln vogetirt der Pilz: Gleosporium Phecopteridis Frank. Voss. Fersonalnotizen. — Ferdinand Hauck in Triest wurde bei Gelegenheit der 50jährigen Jubiläumsfeier der Züricher Hochschule von der philoso- phischen Facultät derselben zum Doctor honoris causa promovirt. — .Dr. G. Winter, Privatdocent in Zürich, ist nach Leipzig übersiedelt. — Dr. J. E. Weiss hat sich an der Universität München habilitirt. — Prof. Pedicino Nicolantouio, Director des k. botani- schen Gartens in Rom, ist am 2. August in Neapel, wohin er sich der Genesung wegen von einem Anfalle des Malariafiebers begeben hatte, gestorben. — Jos. L. Holuby, a. ev. Pfarrer in Nemes-Podhrad, wurde zum Senior des Trentschiner ev. Seniorates A. C. gewählt. — Daniel Sloboda, ev. Pfarrer zu Rottalovitz in Mähren, Verfasser des Werkes .,Rostlinnictvi-', wurde durch die Verleihung des efoldenen Verdienstkreuzes ausgezeichnet. 310 — G. C. Spreitzenhofer ist am 28. Juli in Folge eines Lungenleidens in Kierling bei Wien gestorben. Vereine, Anstalten, Unternehmung^en. — In einer Sitzung der kaiserl, Akademie der Wissen- schaften in Wien am 5. Juli überreichte Prof. Wiesner eine gemeinschaftlich mit K. v. Wettstein ausgeführte Arbeit, betitelt: „Untersuchungen über die Wachsthumsgesetze der Pflanzenorgane. Erste Keihe: nutirende Internodien". Die wichtigeren Ergebnisse dieser Untersuchung lauten: 1. Stengelglieder, welche sich in un- dulirender Nutation befinden, zeigen zwei Wachsthumsmaxima (Zonen stärksten Wachsthums): eines liegt im oberen, nach abwärts gerichteten Bogen, das zweite im unteren (schwächeren) aufrecht- stehenden Bogen, 2. Die in undulirender Nutation befindlichen Sten- gelglieder sind in den ersten Entwicklungsstadien, nachdem sie den Knospenzustand verlassen haben, ortholrop und haben zu dieser Zeit ein gleichmässiges Wachsthura. 3. Bei der Keimung der Diko- tylen (bei vielen Samen auch früher) nehmen die anfänglich ortho- tropen Internodien des Keimes bald eine einfache Krümmung an, sie übergehen in den Zustand der einfachen Nutati on und zeigen, so lange die letztere anwährt, ein zumeist etwa in der Mitte des Stengelgliedes gelegenes Wachsthumsmaximum. 4. Mit dem üeber- gang der einfachen in die undulirende Nutation treten sofort die oben genannten beiden Wachsthumsmaxima auf; dieselben nähern und erheben sich bei weiterem Wachsthum des Internodiums und verschmelzen in der Zeit, in welcher die undulirende Nutation auf- gehoben wird, mit einander. So lange das Stengelglied noch wächst, bleibt das Maximum erhalten, welches stets gegen das obere Inter- nodialende zu liegt. 5. Man kann also bei in einer bestimmten Zeit undulirend nutirendem Internodium vier Stadien unterscheiden: den orthotropen Zustand, die einfache Nutation, die undulirende Nuta- tion und das Stadium der Gradstreckung. Im ersten Stadium erfolgt Zellvermehrung und sehr langsames gleichmässiges Wachsthum. Im zweiten und dritten Zell Vermehrung und Zellstreckung, und ab- gesehen von den beiden Maximis ein unregelmässiges Wachsthura. Im vierten ist nur mehr Zellstreckung vorhanden und der Wachs- thumsverlauf ist wie im ersten sehr regelmässig. 6. Jene Zonen eines Stengelgliedes, welche am stärksten in die Länge wuchsen, enthalten die längsten Zellen, 7. Die Studien über Wachsthum führten zu fol- gender Anschauung über das Zustandekommen der einfachen und un- dulirenden Nutation, welche sich vornehmlich auf Thatsachen stützt, welche am Epikotyl von Phaseolns multiflorus constatirt wurden. Das den Knospenzustand verlassende Epikotyl von Phaseolus multiflorus ist orthotrop, prismatisch und besitzt zwei gleiche und zwei ungleiche Seitenflächen. Von den letzteren ist eine lang, die andere kurz. Die 311 lange wird später zur convexeu, die kurze zur concaven Seite. Die Zellen der langen Seite stimmen in den Dimensionen mit den corre- spondirenden Elementen der kurzen zusammen; erstere enthält mit- hin mehr Zellen als letztere. Wenn die Zellen ins Strecken kommen, muss die lange Seite convex, die kurze concav werden. Die einfache Nutation beruht mithin nicht auf ungleichmässigem Wachsthum der Zellen, wie bis jetzt angenommen wurde, sondern auf einer ungleichen Zahl gleichmässig wachsender Zellen. Die bei der undulirenden Nuta- tion sich einstellende ümkehrung des Krümmungsbogens kommt da- durch zu Stande, dass an der Zugseite des Bogens die Zellen stärker in die Länge wachsen, aber sich weniger reichlich th eilen, als auf der Druckseite. Die grössere Zeilenzahl an der concaven (Druck-) Seite führt zur ümkehrung des Krümmungsbogens. Dieses Spiel wieder- holt sich oftmals bis zur Gradstreckung des Stengelgliedes. Dass an der Druckseite mehr Zellen gebildet werden, als an der Zugseite, geht u. a. auch aus der Thatsache hervor, dass ein vollkommen ausgewachsenes Stengelglied nicht mehr ungleichseitig ist, wie im Jugendstadium, und dass die nunmehr gleichen Seiten auch aus in verticaler Kichtung gleichviel Zellen bestehen. — Die 56. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte findet vom 18. bis 21. September in Freiburg i. B. statt. — Internationale pharmaceutische Ausstellung. Die rühmlichst bekannte Firma S. Plössl & Comp., k. k. Hof-Optiker tind Mechaniker in Wien, I. Kauhensteingasse 7 und IV. Goldegg- gasse 6 wurde für ausgestellte Mikroskope mit der Gold-Medaille ausgezeichnet. Sammlung^en. — Dr. J. Tauscher's hinterlassenes Herbarium wurde von dem Ungarischen Nationalmuseum um den Preis von 1500 fl. au- gekauft. — „Les Algues fluviales et terrestres de France", unter diesem Titel geben Dr. Mougeot, Manoury und Roumeguere eine Sammlung der französischen Süss wasser- Algen heraus. Botanischer Tauschvereiu in Wien. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Eichter, Wies- baur, Schmidt. Aus Niederösterreich eingesendet von Jett er: Adoxa Moschat- tellina, Anemone ranunculoides, A. silvestins, Carex praecox, Con- vallaria latifolia, Oagea pusilla, Isopyrum, thalictroides , Petasites officinalis, Primula acaulis, Taraxacum corniculatum, Thlaspi mon- tanuni, Viola arenaria. 312 Aus Ungarn einges. von Sabransky: Anthriscus trichosperma, Astragalus asper, Campanula sihirica, Corydalis pumila, Drdba ne- morosa, Erysimum canescens, Euphorbia Sturii, Galmm retrorsum, Oeranium pyrenaiciim,, Juncus Gerardi, Lotus villosus, Rhamnus saxatüis, Smyrniu7n perfoliatum^ Veronica atistriaea, Vinca herhacea, Viola ambigua, V. arenaria, V. austriaca, V. collina, V. elatior. Aus Frankreich eing. von Kichter: Agrimonia odorata, Ane- tnone Pulsatilla, Anthemis nobilis, Arabis Thaliana, Asphodelus albus, Aspleniwm lanceolation, Barbula tmguiculata, Biscutella ar- vennensis, B. controversa, Biyum, argentemn, Centaurea microptilon, Cent, nigrescens, C. serotina, Clandestina rectiflora, Cytisus alpinus, Dianthus gallicus, Endiniion nutans, Epilobium Buriaei, Erinus alpinus, Euphorbia hyberna, E. Paralias, E. portlandica, Evernia furfuracea, Genista Delabrei, Iberis Villarsii, Iris spuria, Lamium hybridum, Lepidium Smithii, Linum corymbulosum, Melanvpyrufm vidgatum, Mulgedium Plumieri, Ornithogalum pyrenaicmn, Orni- thopus roseus, Pinguicida lusitanica, Polypogon maritimus, Poten- tilla Vaillantii, Ranunculus boraeanus, Salix undidata, Saxifraga pendulißora, Scilla Lilio-hyacintMis, Sedum albescens, Serapias cor- dig er a, Silene cretica, Statice lychnidifolia, Thalictrum ripariuTn, Trigonella ornithopodioides, ümbilicus pendulinus, Verbascum pulve- rulentum, Viola nemaunensis, V. propera, Xeranthemum inapertum. Obige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. Inserate. Märkische Pflanzen verkauft einzeln und in Herbarien für solide Preise Heiland, Lehrer in lychen, Prov. Brandenburg. Soeben erscheint; Ungarns Filze {Fungi /mngarici exsicc.) Cent. II. (Mit 18 Abbildungen). Herausgegeben von G. Linhart, Professor an der königl. ungar. landw. Akademie Üngarisch-Alten- burg (Ungarn). Text deutsch, ungarisch und lateinisch. Preis pr. Cent, mit Verpack, et Porto 6 fl. ö. W. = 12 Mark. Zu beziehen vom Herausgeber. Von Cent. I (mit 19 Abbildungen) sind noch einige Exempl. vorräthig. Redacteur und Herausgeljer Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von C. Garold's Sohn. C. Ueberreuter'siclie Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Oesterreicliische Botanisclie Zeitsclirift Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint den Ersten jeden Monats. Man pränumerirt auf selbe mit 8 fl. Ost. ^y. (16 R. Mark) ganzjährig, oder mit i fl. ö'st. W. CS R. Mark) halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Oi?gan für Botanik und Botaniker. N^ 10. Exemplare die frei durch die Post be- zogen Winden sollen, sind blos bei der Itedaction (IV. Bes., Mühlgasne Nr. t) ZU pränuraeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration C. Gerold's Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXIII. Jahrgang. WIEN. October 1883. IBTHAIaT: Ueber einige Stipen. Von Dr. Celakovsky. — Urtica radicans. Von Sabransky. — Aus dem croat. Litorale. Von Hirc. — Zur Flora von Heran. Von Dr. Entleutner. — Plantae redivivae. Von üllepitscli. — Teratologisches. Von Dr. Baungartner. — Heimat des Flieder». Von Baier. — Flora des Etna. Von Strobl. — Literaturberichte. — Correspondenz: Von Keller, Blocki, Holuby, Degen, Dr. Borbäs, U echtritz. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Sammlungen. — Botanischer Tauschverein. — Inserate. Ueber einige Stipen. Von Dr. Lad. Celakovsky. "Wie ich am Schlüsse meiner letzten Mittheilung über Melica picta in Oest. Bot. Zeitschr, bekannt gegeben habe, wächst die Stijm Grafiana Stev. auch in Böhmen. Meine Aufmerksamkeit wurde auf diese Stiim zuerst durch Herrn Victor v. Janka geleitet, der mir brieflich seine üeberzeugung aussprach, dass dieselbe bei uns auf Kalkboden sicher nicht fehlen werde. Ich nahm sofort, nachdem ich mich über die mir bis dahin nur dem Namen nach bekannte Stipa Grafiana in Janka's Aufsatz über St. Lessingiana und Grafiana in Oesterr. Bot. Zeitschr. 1868 und in Herrn Freyn's Herbar genauer informirt hatte, eine Eevision der ^^Stipa pennata" des böhmischen Herbars und des Allgemeinen Herbars cles böhmischen Museums vor und erkannte, dass die Hälfte aller böhmischen Exemplare dieser Stipa eigentlich zur St. Grafiana gehört. Im böhmischen Herbar befindet sich letztere von fünf Standorten, worunter drei von Prag: bei Kuchelbad (leg. Sigmund), bei Hlubocep (leg. Opiz 1841), Podbaba (leg. Tausch) und zwei aus dem unteren Eibthal: von Leitmeritz (leg. Beruert mit tj'gisGhei' St. pennata) und von ,.Tetschen" (worunter wohl eher Aussig gemeint war, leg. Malinsky 1856). Vor Kurzem nun habe ich bei St. Prokop bei Prag beide Stipen miter einander wachsend und bei Hlubocep die St. Grafiana für sich lebend gesehen, und der Eindruck, den beide auf mich machten, war so vortheilhaft, dass ich in meiner letzten Mittheihmg meine Oesterr. botan. Zeitschrift 10. Heft 1883. 25 314 Geneigtheit, die St. Grafiana als eigene Art anzuerkennen, aus- sprechen musste, Uebergäuge sah ich dort nicht, und auch Janka bemerkt (1. c): „es müsse derjenige, der beide in Siebenbürgen neben einander geschlossen in Menge ohne Uebergäuge auftreten sieht, ent- schieden für beider Selbstständigkeit eingenommen werden". Auch Nyman anerkennt im Conspectus die Stipa Grafana als gute Art („species eximia") an. Einer entgegengesetzten Ansicht ist der scharfsinnige Agrosto- graph Ed. Ha ekel. In seinem Sinne wird die Stipa Grafiana in Halacsy und Braun's Nachträgen zur Flora von Niederösterreich') unter St. pennata erwähnt als eine von Ha ekel auch bei Melk in Niederösterreich gefundene „Form" dieser Art, welche sich durch flache Blätter, über 0*02 M. lange Fruchtspelzen und sehr lange Grannen von der typischen Hauptform unterscheidet. Auf der Scheda seiner Exsiccata hat sie Hackel als Stipa pennata forma robusta bezeichnet. Nach der von Janka reproducirten Beschreibung Steven's und nach Janka's eigenen Angaben unterscheidet sich die St. Gra- fiana durch bedeutendere Grösse und Derbheit aller Theile, breitere Halrablätter, zumal aber durch die 10 — 12 Linien langen Frucht- spelzen, während der St. pennata {St. Tlrsa Stev.) nur 7—8 Linien lange Fruchtspelzen zugeschrieben werden. Der kahle untere Theil der Granne ist nach Steven spiris circiter viginti eleganter ci- liatis versehen, was Janka dahin erläutert, es „seien die Känder der Granneu an den inneren Berührungslinien sägezähneartig gezackt oder wenigstens so markirt". In den „Adatok" in Közlemenyek etc. 1876 hebt Janka für St. Grafiana noch ein Merkmal hervor, nämlich den bis zur Spitze behaarten Rand der Fruchtspelze, wogegen bei St. Tlrsa Steven {St. pennata Aut.) der Haarstreifen ein Drittel unterhalb der Spitze aufhört. Ich selbst glaube nunmehr ein begiündetes Urtheil über die St. Grafiana abgeben zu können, nachdem ich sie mit der feinblät- terigen St. pennata lebend verglichen und ein reichliches Material beider und noch einer dritten Form aus verschiedenen Ländern Eu- ropas studirt habe. Vorerst werde ich die Unterschiede unserer bei- den Stipen, wie sie sich an den böhmischen Exemplaren, besonders auch an den lebenden Pflanzen darstellen, in vergleichender Tabelle nebeneinanderstellen. Ohne im Voraus auf die Frage einzugehen, welches die wahre Stipa pennata Linne's ist, wiederhole ich nur Janka's Mittheilung, dass auch unsere dünnblätterige, kleinblüthige Stipa pennata von ') Die Theilnahme mehrerer, sehr verschiedenen Speciesbegriffen huldi- gender Mitarbeiter an den Nachträgen hat eine grosse Ungleichheit in der Ausarbeitung einzelner Theile der Schrift zur Folge gehabt. Man vergleiche nur die Gattung üo^^a mit ihren 67 „Arten" mit der Bearbeitung der Gattung Festuca! Stipa Gra.fiana wäre wohl auch immer noch eine bessere Art als manche der dort beschriebenen Eosen. 315 Steven als besondere Art St. Tirsa aufgestellt worden ist, indem Steven in einer dritten von ihm unterscliiedeneu Form, in der fran- zösischen St. pennata (die hier kurz als St. gallica hezeichnet werden mag) die echte Linne'sche_ Species vermuthete. Stipa Tirsa Stev. Halm r/2 — 3' hoch. Blattbüschel des Khizoms kleiner, fester zusammenhaltend, die äl- teren Blattscheiden derselben matt, wenig glänzend. Blätter schmal, die grundständigen rinuig zusammengefalzt, fast fäd- lich, grasgrün, selbst die brei- teren Halmblätter nur bis 1"5 Mm. breit, mit dicht stehenden (meist 7) Hauptuerven und nur zwischen dem Mittelnerven und den benachbarten in den schmäle- ren Thälchen oder auch zwischen diesen und dem nächstfolgenden Hauptnerven mit scliAvächeren Nebennerveu. Blattscheiden am Halm ziemlich glatt, nur schwach höckerig-puuktirt. Nur die unterste halmständige Blattscheide den Halm bis zur Ligula umfassend, die folgenden nach oben sehr verschmälert, zu- sammengerollt und den Halm freilassend, die schmale verlän- gerte Ligula von ihm entfernend. Hüllspelzen sammt kürzerer fädli- cher Grranne nur etwa 4 Cm. lang. Fruchtspelze (Deckspelze) ohne Granne 15 — 16 Mm. laug, ent- sprechend dünner, ihre Haar- streifen schmäler, kürzer behaart, der randständige über der Spel- zenmitte schwach, dann aufhö- rend, der übergreifendeSpel- zenrand oberwärts kahl. Granne bis zum Knie bis etwas über 6 Cm. lang, dünner, zur Fruchtreife stärker gedreht, mit kürzeren Windungen (deren 6 Windungen so lang sind wie 5 Wmdungen der S. Graßana). Stipa Qrafiana Stev. Halm 2—4' hoch. Blattbüschel kräftig, leichter aus- einauderfallend ; ältere Blatt- scheideu derselben gross, hell- gelb, stärker glänzend. Blätter breiter, die grundständigen rinnig, gefalzt, aber dicklicher, die halmständigen breiter, bis 2*5 Mm. breit, bläulichgrün, mit meist 9 Hauptnerven und zwi- schen dem Mittelnerv und den benachbarten Nerven im brei- teren Thälchen und zwischen mehreren der Seitennerven mit schwächeren Nebennerveu. Blatt- scheiden am Halme ein wenig rauh, fein-höckerig-punktirt. Die beiden unteren bis über Halm- mitte reichenden Blattscheiden weit, den Halm bis zur Ligula umfassend. Hüllspelzen sammt längerer brei- terer Granne über 7 Cm. lang. Fruchtspelze ohne Granne 21 — 24 Mm. lang, entsprechend dicker, ihre Haarstreifen breiter, etwas länger behaart, der ran d stän- dige bis zur Spitze der Spelze reichend. Granne bis zum Knie über 9 Cm. lang. 25^ 316 Gefiederter Grannentheil über 25 Cm. lang. Gefiederter Grannentheil über 25 Cm. lang. Den Unterschied in der Behaarung des Spelzenrandes habe ich bei uns ganz coustant gefunden. Dasselbe bestätigt mir für die sie- benbürgischen Pflanzen aus seiner Erfahrung Herr Janka. Ich habe ferner mikroskopische Querschnitte der Blätter beider Stipen verglichen in der Erwartung, bedeutendere Verschiedenheiten zu finden, allein dieselben sind nur relativ, die Sklerenchymmassen, die grünen Parenchymstreifeu , die Gefässbündel haben dieselbe La- gerung, Zusammensetzung und Beschaffenheit. Ein Unterschied scheint aber doch bedeutender. Die Sklerenchymzellen von St. Grafiana sinji öfter weit weniger verdickt, weitlumig, besonders die inneren und auch die den Kranz trm das Gefässbündel bildenden; dagegen bei St. Tirsa sind die Sklerenchymzellen sehr stark verdickt, mit ganz kleinem, punktförmigem Lumen und mit sehr scharf abgesetzten Mittel- lamellen (Intercellularsubstanz) und schönen Tüpfelkauälen, besonders verdickt sind gerade die den Kranz um das Gefässbündel bildenden Sklerenchymzellen. ludess zeigte eine weiter ausgedehnte Unter- suchung, dass auch dieser Unterschied nicht constant ist, indem auch St. Grafiana mit stark verdicktem Sklerenchym gefunden wird, und indem auch Uebergänge vorkommen, so dass also die schwache oder starke Verdickung von physikalischen und Witterungsverhältnisseu bedingt sein mag. Was aber die von Steven angegebenen elegant gewimperten Windungen der Granne der St. Grafiana betrifft, so hat es damit eine eigene Bewandtniss. Weder an den böhmischen, noch an den von Janka selbst herrührenden siebenbürgischen Exemplaren habe ich solche Wimpern oder auch nur sägezahnartige Zacken gesehen. Die Ränder des unteren Grannentheils, welche die beiden seitlichen Rinnen begrenzen, sind vielmehr wie bei St. Tirsa ganz glatt. Je- doch ist die Oberhaut in den Rinnen zwischen den Rändern in Folge der spiraligen Drehung in schiefe Fältchen gelegt, und diese können allenfalls bei Betrachtung mit freiem Auge den Eindruck von Wim- pern oder Zacken verursacht haben. Bevor ich auf die Beantwortung der Frage eingehe, ob die oben beschriebene Stipa Grafiana und St. Tirsa eigene Arten oder Formen einer Art sind, wird es nöthig sein, noch einige andere ver- wandte Formen zu besprechen. Steven unterschied bereits ausser diesen noch eine dritte Form, die Stipa pennata gallica, welche sich von der St. Grafiana durch kleinere Fruchtspelzen und viel kürzere Grannen (semina minora, arista multo breviore) unterscheiden und nach seiner Meinung die echte Stipa pennata Liune's sein soll. Französische Exemplare habe ich zwar nicht gesehen, doch zweifle ich nach Allem, was über dieselben gesagt wird, nicht, dass die französische Stipa pennata dieselbe Form ist, die auch in der Schweiz, in Tstrien, vielfach in Italien, in Spanien (auch selbst in 317 Niederösterreich) vorkommt, imd die ich theils im Herbar. Musaei hohem., theils im Herbar Freyn's vielfach gesehen habe. Diese Form (sie möge kurz -S^. gallica heissen) ist intermediär zwischen der St. Oraßana und der St. Tirsa. Sie ist oft kräftiger als letz- tere, ihre grundständigen- Scheiden fast ebenso breit und gross wie bei St. Graßana, die Blätter etwas breiter, resp, zusammengefalzt dicker, als bei Th-sa, binsenförmig, allein wie bei dieser ist die Blattscheide des oberen Stengelblattes nach oben verschmälert, schmal- spreitig, den Stengel freilassend; die Halmblätter nicht so breit wie bei Graßana. Die Sklerenchymzellen der Blätter fand ich stark verdickt wie bei St. Tirsa. Die Hüllspelzen meist nur so gross wie bei St. Tirsa, aber auch grösser. Die Fruchtspelze hält in der Länge die Mitte zwischen den Fruchtspelzen der beiden anderen Stipen, aber nicht ganz constant, bald dieser, bald jener hierin näher kommend. Sie ist wie bei St. Graßana längs des übergreifenden Randes bis zur Spitze behaart, doch verliert sich bisweilen, wie an einer istrischen von Freyn gesammelten Pflanze, der Haarstreif noch unterhalb der Spitze. Die Granne ist meist kürzer als bei St. Graßana imd selbst bei St. Tirsa, der federige Theil meist nur zweimal länger als der gedrehte kahle Grimdtheil. Diese südliche und südwestliche Form erschwert, ja vereitelt die specifische Trennung der St. Graßana und Tirsa, sie lässt sich mit keiner von beiden zur Gänze vereinigen, wir müssten also noch eine dritte intermediäre Art unterscheiden, die indess nichts Auszeich- nendes für sich besitzt. Die Länge der Granne ist bei den Stipen überhaupt etwas variabel, auch bei unserer St. Tirsa findet man Stöcke, an denen der behaarte Grannentheil kürzer oder nur etwa so lang wird wie bei St. gallica. Das Merkmal des verschieden hoch behaarten Randes der Fruchtspelzen bei St. Graßana und Tirsa hat auch mir lange genug imponirt, aber die St. gallica macht auch dieses zu Schanden, Wenn man die beiden erstgenannten wie bei uns bei Prag und wie in Siebenbürgen neben einander ohne Ueber- gänge wachsen sieht, kann man an ihre specifische Verschiedenheit wohl glauben, aber man wird stutzig, wenn man die St. gallica in BetracM zieht. Ich bin daher überzeugt, es handle sich hier nicht um Arten, auch nicht um blosse unbedeutende Formen, sondern um Rassen einer Art. Die Extreme wachsen, wie das bei Rassen ja meist der Fall ist, gesondert neben einander, vielleicht haben sie die Mittelform, aus der sie abstammen könnten, nach Darwin'schen Grundsätzen verdrängt, man findet letztere aber dort vorherrschend oder ausschliesslich , wo die extremeren Rassen fehlen, das ist also in diesem Falle der Süden und "Westen. Dass die St. Graßana und Tirsa, obzwar keine vollausge- prägten Arten, doch auch keine gelegentlich auftretenden Formen der St. pinnata sind, zeigt aber auch ihre Verbreitung. Während die St. gallica im Westen und Südwesten die einzig herrsclieude ist, ostwärts^, so viel ich sagen kann, bis in die alpinösterreichischen Länder und bis Niederösterreich geht, so finden wir die St. Tirsa 318 vom Norden (Sdiwedeu) durch Mitteleuropa bis Südrusslaud mehr oder weniger Müüü; verbreitet, die St. Graßana dagegen von Süd- russland an durch Siebenbürgen, Ungarn, Niederösterreich, Böhmen, bis nach Thüringen an geeigneten Localitäten, zumal Kalk, oft mit St. Tir.^a zusammen wachsend. Dass die Stipa Graßana auch in Deutschland (wo sie bisher ebenso wie in Böhmen unbeachtet ge- blieben ist) und zwar in Thüringen vorkommt, dafür habe ich Be- lege im Wallroth'schen, unserem Museumsherbar einverleibten Her- barium. Wallroth hat zur St. Graßana Nachstehendes notirt: St. pennata var. culmi apice pedicellisque asperulis, veluti glabris, ligula brevi, rotundata, dorso apiceque cruda. — Nostras. Sie ist also Wallroth doch aufgefallen, allein die Merkmale, die er anführt, sind ohne Belang, oberer Stengeltheil und Rispenzweige variiren bei beiden Rassen rauh behaart und ganz kahl. Wenn wir nun, wie es nach dem Gesagten dem gemässigten, rationellen Systematiker kaum anders möglich ist, die genannten Stipen lediglich als Rassen einer Art auffassen, so Isleibt der Name St. pennata L. für diese weitere Art unangefochten, und das ist auch historisch das Richtige; denn Linne begnügt sich für die St. pen- nata mit der Diagnose „aristis lanatis" und gibt Oesterreich, Frank- reich und Schweden als ihr ihm bekanntes Vaterland au. In Schweden wächst vielleicht ausschliesslich die St. Tirsa (die ich im Herbare Freyn's von dort sah), in Frankreich die intermediäre Form und in Oesterreich (nach Exemplaren von daher) alle drei. Es ist daher kein Grund, gerade die französisch-südliche Form für die „echte" St. p>en- nata zu erklären, es ist überhaupt ein eitles Bemühen, eine dieser drei Formen als die echte St. pennata nachzuweisen, weil Linne (wie in vielen analogen Fällen) von einer solchen subtilen Unter- scheidung weit entfernt war und gewiss alle diese Formen für St. pennata anerkannt haben würde. Es gibt nun noch einige andere besondere Formen der Stipa pennata L., die sich somit als eine polymorphe Art herausstellt. So hat Janka eine Stipa aperta aus Siebenbürgen publicirt. Dieselbe entspricht ganz einer fein blätterigen Tirsa, hat auch den oberwärts kahlen Fruchtspelzenrand, welcher jedoch in ein kleines, häutiges, gerundetes Zähnchen ausläuft, auch ist die Granne kürzer, und die Rispe ist über das oberste Halmblatt emporgeschoben, nicht wie es gewöhnlich bei Stijm pennata vorkommt, von dessen Scheide am Grunde eingehüllt, daher der Name aperta. Doch schreibt mir Herr V. Janka, er habe die Art wieder aufgegeben, nachdem er auch bei der St. pennata gallica die Rispe schon unbehüllt gefunden. Ich habe das auch bei St. pennata Graßana und Tirsa ausnahmsweise gesehen. Eine hübsche Form, mit Bezug auf das Läppchen der Frucht- spelze ein Seitenstück zur vorigen, ist auch die sicilische St. pen- nata, die Lo Jacono ausgegeben hat. Janka bemerkt (Gest. Bot. Zeitschr. 1868) von der sicilischen St. pennata, dass sie in den Di- mensionsverhältnissen mit St. Graßana übereinstimmt. Sie ist in 319 der Tliat kräftig, hochhalmig, mit binsenförmigen, steifen aufrechten Blättern, sehr glatten Blattscheiden, hellgrün. Die Ligula der Halm- blätter sehr gross, ziemlich kahl, die Rispe ebenfalls frei hervor- tretend. Die Fruchtspelzen sind wenig kleiner als bei St. Grafiana, nämlich bei 18 Mm. lang (wie sie auch sonst bei der St. gallica angetroffen werden), die Granne kräftig und lang. Der Spelzenrand ist bis nahe zur Spitze behaart, nach oben in einen häutigen lan- zettlichen behaarten Anhang ausgezogen, der das kleine Zähnchen der S. aperta bei weitem an Länge übertrifft. Diese Form möge St. appendicidata heissen, resp, St. lyennaia appendiculata, denn ich kann sie eben auch nur als Rasse der St. pennata L. ansehen. (Schluss folgt.) Ueber Urtica radicans Bolla, eine neue Pflanze der Flora Niederösterreichs. Von Heinrich Sabransky. Dem bewährten Scharfblicke meines Freundes und Collegen, des Herrn A. Degen, haben es die Botaniker Niederösterreichs zu verdanken, dass die ohnehin so reiche Flora ihres Gebietes nun aber- mals um eine neue Art vermehrt wurde. Es ist diess jene schöne Nesselpflauze, als deren einziger Stand- ort in der ganzen Monarchie bisher nur das Torfmoor Schur bei St. Georgen im Pressburger Comitat bekannt war und welche J. v. Bolla in den Verhandlungen des Vereines für Natur- und Heilkunde zu Pressburg Bd. I S. 6 — 7 und S. 10 (1883) als Urtica radicans aufgestellt und kurz beschrieben hatte. Bei Gelegenheit einer Excursion ins Marchfeld, die wir, Herr Degen und ich, am 1. September d. J. gemeinschaftlich unternahmen, entdeckte ersterer die Pflanze in sumpfigen Waldungen, die sich zwischen Baumgarten und dem Flusse March weithin ausdehnen. Im Röhricht an den Rändern der zahlreichen Tümpel und Wasser- gräben, in welchen sich Hydrocluiris und Ni/mphaea breit machen, wächst diese Nessel in ebenso riesiger Menge, wie wir sie im Schur bei St. Georgen schon früher angetroffen hatten. Diese seltene uud wie ich glaube, ganz ausgezeichnete Art dürfte sich wahrscheinlich auch an anderen Orten in Nieder Österreich und vielleicht auch in den Marchauen des südlichen Mährens noch vorfinden. Es wäre jedenfalls sehr wünschenswerth, wenn die Herren Botaniker in den betreffenden Gegendon nach der Pflanze fahnden wollten; besonders in Mooren und Waldsümpfen der Ebene könnte ein Suchen von Erfolg gekrönt sein. 320 Da die Diagnose Bolla's wohl nur Wenigen zur Hand sein dürfte, so erlaube ich mir- im Folgenden nach Exemplaren vom klas- sischen Standorte, mit welchen übrigens die niederösterreichischen auch in den kleinsten Details auf das genaueste übereinstimmen, die unterscheidenden Merkmale hier mitzutheilen : U. clioica L. Stengel immer aulrecht und unterhalb meist nicht wurzelnd, dünner 3 — 5 Mm. im Durchmesser, von weisslichen, kurzen Haaren ganz überzogen und daher grau- grün. Blattstiele ganz flaumhaarig und nicht geflügelt. Nebenblätter bis zum Gnmde getheilt, Theile lineal bis pfriem- lich, meist ganz eingerollt. Blätter mit feinen Haaren ganz bedeckt, rauh, oberseits dunkelgrün . Blüthenstand diöcisch. U. ra die ans Bolla. Stengel anfangs niederliegend und reichlich wurzelnd, dann auf- steigend, robust, 5 — 8 Mm. im Durchmesser , vollkommen kahl und hellgrün , mit zahlreichen, langen Brennborsten bedeckt. Blattstiele kahl und mit zer- streuten Borsten besetzt, fast etwas geflügelt. Nebenblätter breiteiförmig , an der Basis bis 15 Mm. breit, nicht bis zum Grunde getheilt, Theile ebenfalls breiteiförmig, wenig ein- gerollt. Blätter ganz kahl , glänzend und hellgrün. Blüthenstand monöcisch, obere Eispen weiblich, mittlere und un- tere männlich. Dass unsere Pflanze eine von der nächstverwandten U. dioica ganz verschiedene Art sei, dürfte aus vorstehender Uebersicht wohl er- sichtlich sein. Die Gestaltung der Nebenblätter allein schon würde berechtigen , sie von U. dioica specifisch zu trennen. U. radicans darf auch durchaus nicht als eine durch den Torfboden bedingte Standortsform der U. dioica aufgefasst werden, da letztere Art, ohne ihre charakteristischen Merkmale einzubüssen, im Schur mit der radicans überall zusammenwächst. Bei Baumgarten übrigens trafen wir die Pflanze Bolla's keineswegs auf Torfboden an, sondern sie wächst hier in typischer Form im Schlammboden der Waldmoore bis zur March hin. Es sei mir noch erlaubt, einer etwas abweichenden Form der U. dioica hier zu erwähnen. Auf feuchtem Alluvialsande im Schur bei St. Georgen fand ich Individuen der genannten Art mit Stengeln, die wie bei U. radicans an den unteren Internodien zahlreiche Wurzeln in den Boden senkten. Diese Form, welche ich U. dioica var. radicans nenne, bildet aber durchaus keine Uebergangsform zur U. radicans Bolla, wie der Leser vielleicht vermuthen möchte: der gerade aufsteigende Stengel, die dimkeln, behaarten Blätter, der zweihäusige Blüthenstand und der ganze Habitus weisen deutlich auf TJ. dioica. Pressburg, am 4. September 1883. 321 Aus dem croatischen Litorale. Von D. Hirc. Am 28. Juni entdeckte ich Melandrium dubium Hampe {Lychnis vespertina X diurna) auch bei Fuzine an Gebüschrändern bei der Licanka-Quelle und am 4. August fand ich diesen Bastart mit Herrn V. Borbäs auch bei Brod a. d. Kulpa. Den 30. Juni besuchte ich mit Herrn v. Vukotinovic Javorje bei Fuzine, wo ausser Silene Schlosseri, Ranunculus aconitifolius, Convallaria verticillata, Majan- themum hifoliion, Tragopogon orientalis, Phyteuma Halleri (auch mit gelblichen Blüthen), Orchis ustulata, Aquilegia Haenkeana und mehrere Kosen gesammelt wurden. Am 1. Juli bestiegen wir den Ficijak-Berg bei Li5. Unterwegs wurde auf Felsen des Kobiljak Hieracium paUescens W. K. mitge- nommen. Am Berge fanden wir an einer Stelle in grosser Menge das hübsche Geranium 7nacrorrhizum, dann Epipactis viridißora, welche auch bei Crni lug, Plesce und Trsce von mir gefunden wurde. Als wir an die Höhe kamen, fiel Herrn v. Vukotinovic ein Gytisus- Strauch auf; es war der seltene C. angustifoUus Mnch., welchen wir bloss von dem Velebit kannten. Er ist durch die lanzettförmigen, gegen die Basis verschmälerten, unterseits behaarten Blätter, weisse und dichte Behaarung der jungen Zweige, der Blüthentraube und Kelche von 0. alpinus verschieden. Auf der Anhöhe fanden wir auch Laserpitium verticillatum (auch am Licanka-Üi'sprung) , Acer platanoldes , Heracleum elegans , Orchis mascula var. speciosa mit schneeweissen Blüthen und purpurn punktirtem Labellum; fünf blät- terige Paris quadrifolia , Orchis macidata , Dentaria enneaphyllos, Chrysanthemum macrophyllum W. K. wurden auch gesammelt. Am 3. Juli wandten wir uns der Meeresküste ?u, und es konnte mein zweijähriger Wunsch in Erfüllung gehen; ich bestieg am an- deren Tage den Obruc-Berg (1377 m.) bei Jelenje auf der Grobniker- Ebene und brach hier die Bahn in ganz neues Gebiet für die Flora von Croatien. Ueber meine Funde werde ich bald näher berichten, da ich mich am 16. August .auf die Höhe seines Nachbars, den Suhl vrh (1349 m.) begebe. Am Obruc fand ich von Laserpitium Siler eine Form mit kleinen und schmalen Blättern von Libanotis montana, die zierliche var. daucifolia, Lilium carniolicum (häufig), Bupleurum cernuum, eine sehr interessante Form von Bibes alpi- num mit kleinen und beiderseits dicht behaarten Blättern. Ausser Aquilegia Haenkeana sammelte ich auch in Felsenritzen eine kleine, weichbehaarte Aquilegia, ein Hieracium, wahrscheinlich caesium, eine nur 1 dm. hohe Centaurea, Arctostaphyllos alpina Spr. (sehr sel- ten) etc. Auch die Flora von Buccari bereicherte sich durch Novitäten. Am 27. Mai entdeckte ich in einer Viehtränke zwischen Selce und Bribiz Ranunculus carinatus Schur und zwar die heterophylle Form, wie mir diess gütigst H. Freyn mittheilte. Bei Buccarizza fand ich 322 am selben Tage auf einer Wiese Gymnadenia conopsea v. albißoni. Stengel war 10—15 cm. hoch, lichtgrün, die Blüthen reinweiss, Sporn durchsichtig, die Seitenzipfel des Labellums schmal-lineal, die Deck- blätter grün. — Bdlia annua L. fand ich bei Buccari auf Gras- plätzen noch im Jahre 1878. Ein sehr interessanter Fund ist Mentha seriata Kerner , welche ich bei Buccarizza am 29. Juli entdeckte, und welche mir v. Bor b äs an Ort und Stelle 30. Juli determinirte. Von Kosen , welche für die Flora croatica neu sind, fand ich in der Umgebung von Buccari ausser Rosa Hirciana H. Br. folgende: Rosa glauca f. Sandbergi Christ. Auf felsigen Abhängen bei St. Jacob, unweit von Portore. Mai. Die typische Form dieser Rose fand V. Borbäs bei Begovo Razdolje, unweit Mrkopalj am Plateau. (Primitiae monographiae Rosarum imperii Hungarici [1880] p. 459.) JB. rubella Sm. Auf Felsen längs der Karolinenstrasse bei Zlobin und am Fusse de Tuhobic-Berges. Juni. f. inermis H. Braun (in litt. 1882). Auf Bergwiesen ober- halb Drvenik in Vinodol mit R. spinosissima L. Juni. R. rubiginosa L. f. Gremlii Christ, in „Die Rosen d, Schweiz" (1873) p. 107. — Diese Rosa entdeckte ich auf steinigen Stellen bei Vitosevo und Kukuljanovo. Mai. R. sepium Thuill. f. mentita (Desegl.). Auf einem felsigen Abhänge bei Buccari. Juni. R. dumetorum Thuill. f. solstitialia (Bess.). Bei Kuljanovo längs eines Steinwalles, Mai. R. dumalis Bechst. f. rotundata H. Br. (in litt. 1882). In einem Weingarten am Fusse des Gipfels Ravna bei Buccari mit R. canina L. f. pallens Desegl. Mai. R. canina L. f. Lutetiana Lem.-Willk. Führer in d. Reiche d. Pflan- zen Deutschlands, Oesterreichs u. d. Schweiz (1882), p. 645. Auf dem Kalvarienberge bei Buccari. Mai. Herrn Heinrich Braun in Wien, welcher freundlichst die Re- vision dieser und anderer Rosen aus Croatien übernahm, spreche ich nochmals meinen besten Dank aus. Buccari, am 10. August 1883. Flora von Meran im August a. c. Von Prof. Dr. Entleutner. Noch vor Tagesanbruch wandern wir über den Weiler Toll nach Partschins. Von dort aus führt uns ein ziemlich beschwerlicher Weg in das Zielthal hinein. Nach 1 Stunde haben wir den Wasser- fall des Zielbaches erreicht, in dessen Nähe man Asplenium germa- 323 nicuiii Weiss f. alpestris findet. War der Weg bisher schon steil und beschwerlich, so wird er es von jetzt au erst recht. Anfangs am 'linken, dann am rechten Ufer des Zielbaches klimmen wir em- por bis zur dritten und obersten Zielalm. Die alpine Vegetation, welche wir da antreffen, lohnt reichlich die Mühe des Aufstieges. Hier sehen wir nämlich blühende und zum Theil auch schon abgeblühte Exemplare von: Rcmunculus gladalis et parnassifolius, Arahis- caerulea Haenke, Cerastium latifolium, Stellaria cerastoides, Thesiuin alpinum, Hieraciwn porrifolium, H. alpinmn^ Schraderi Schleich., glanduliferum Hoppe und alhidum Vill., Achil- lea Clavenae et atrata, Anthemis alpina, Onaphalium snpinum et carpaticicm Wahlb., Artemisia spicata Wulf., Erigeron uniflorus, Aronicum scorpioides Koch, Senecio Doronicunn, Leontodon Tara- ocaci Lois. et pyrenaicum Gouan. Sa£cifraga caesia, hryoides, andro- sacea, tmiseoides Wulf, und exarata Vill., Androsace obtmifolia All., Gentiana bavarica, punctata, nivalis, imbricata Froel. und brachy- phylla Vill., Phyteuma Sieberi Spreng, und pauciflonim, Oeum rep- tans, Pedicularis rostrata, recutita und asplenifolia Floerke, Hedy- sarum obscurum, JPotentüla grandißora und salisburgensis Haenke, Gaya simplex Gaud., Athamanta cretensis, Epilobium alpinian, Mhi- nanthus alpinus Baumg., Chamaeorchis alpina Eich., Goeloglossum viride Hartm., Gagea Liottardi Schult., Lloydia serotina Salisb., Salix herbacea, arbuscida und retusa, Juncus Jacqtnni, triglumis, Hostii und alpinus Vill., Luzula lutea DC, Festuca pumila und Sclieuchzeri Gaud., Sesleria disticha Pers., Koeleria hirsuta Gaud., Selaginella spinulosa AI. Br. Auf den Spronseralpen blühen: Statice alpina Hoppe, Draba frigida Saut., Sempervivum Wulfenü Hoppe, Saxifraga sedoides, Laserpitivm hirsutumJjdkm., Aroniciim Clusii Koch, Poa laxa Haenke, Calamagrostis Halleriana DC. und tenella Host, Festuca pilosa Hall., Lycopodium alpinum. Besteigen wir die Granitpyramide des Ifinger, so finden wir: Draba aizoides, Sedum repens, Cerastium alpinum, Senecio carnio- licus Willd. und incanus, Cirsium ambiguum All., Circaea alpina, Epilobium origanifoliutn, Androsace glacialis Hoppe , Euphrasia mi- nima Schleich., Poa minor Gaud. und alpina, Agrostis alpina Scop. und rupestris All., Festuca Hcdleri All. Doch nun herab von den Bergen ins Meraner Thal. Hier sieht man: Nepeta Cataria, Alsine Jacquini Koch, Pulicaria vulgaris Gaertn., Lappa major Gaertn., Aster Amellus, Hieracium boreale Fries, Sedum reßexum, Circaea lutetiana, Dianthvs monspessidanus, Ghenopodium polyspermum, Stachys germanica, Cyperiis longus, ßa- vescens, fuscus und Monti, Eragrostis megastachya Link., poaeoides Beauv. und pilosa Beauv. 324 Tres plantae redivivae. Von Josef UUepitsch. Wenn ein Autor eine neue Pflanzenart aufstellt und nicht gleichzeitig zahlreich versendet, zudem ein zweiter den Fehler nicht wieder gut macht, so geräth die Art in Vergessenheit, wird dann von Allen, die selbe nicht gesehen haben, angezweifelt, zur Varietät degradirt und schliesslich vergessen. Nachstehende Pflanzen dienen als Beispiel. Ich hatte selbe nie bisher gesammelt, noch wurden sie mir seit vierzig Jahren im Tau- sche offerirt! und doch muss ich selbe für gute Arten erklären, seit ich sie lebend gesehen. I. Viola Zoisii Wulf. Von dieser Pflanze muss ich eine ganze Geschichte mittheilen. Freiherr v. Zois, ein Zeitgenosse und theilweise Schüler Wulfen's hat auch dessen Fehler angenommen, die Blüthezeit der gefundenen Pflanzen nicht immer zu notiren. Als sich noch der botanische Garten Laibachs im jetzigen Hof- raume des Gymnasialgebäudes befand, wurde darin Viola Zoisii durch Jahre von Hladnik und Fleisch mann mit gutem Erfolge cultivirt. Beim Umsiedeln des Gartens ging sie verloren und war verschollen und verklungen; Man wusste nur, sie komme am Stou vor, einer Hochalpe Krains, die bei den damaligen Communications- verhältuissen schwer zugänglich war, mehr nicht. Josch, Kok eil, meine Wenigkeit und Andere suchten selbe dort, allein ohne Erfolg, ungeschickter Weise waren wir sämmtlich im August dort, um welche Zeit der Violen-Flor doch längst vorüber. Herr Dr. Carl Deschmann besuchte auch Ausgangs der fünfziger Jahre den Stou, allein schon im Juni — und fand dort die Viola Zoisii in alter Pracht. Leider hat dieser verdienstvoller Forscher in seiner Bescheidenheit mit der Pflanze keinen Lärm ge- schlagen, und so kam es, dass selbst berühmte Botaniker, wie Koch, die Pflanze nicht aus eigener Anschauung kannten, sonst wäre sie unmöglich zur blauen Viola calcarata L. gezogen worden. Ich schickte dieses Jahr die Pflanze lebend an den Violen- Specialisten, Herrn Prof. Wiesbaur, der mir vorläufig kurz mit- theilte, dass selbe keinesfalls zu V. calcarata gehöre, wovon ich längst überzeugt war. Ich überlasse es gerne der gewiegten Feder dieses Forschers dem botanischen Publikum hierüber eingehend zu berichten. II. Silene exscapa All. Diese Pflanze wurde wegen ihrer allerdings vorhandenen Aehn- lichkeit zu Ä. acaulis gezogen, ob mit Recht? Der Habitus und Fundort heider Pflanzen ist zwar gleich, allein S. exscapa hat rosenfarbene Bltithen, die Kelche haben nur 325 am obersten Kaucle eine braunrotbe Färbung, sind weder gefältelt, nocb gerifft und sind fünf Nerven nur sehr schwach angedeutet. Die Pistille sind so lange als die Blumenblätter, silberweiss von Farbe, und ragen in elegantem Bogen (wie Dianthus Caryophyllus) weit aus dem Blumenscblunde hervor. Die Staubbeutel sind am Rande des Schlundes sichtbar. Die Kapsel ist oval und ragt kaum aus dem steifen Kelche hervor. Fundort Alpe Kocna in Oberkrain, blüht Mitte Juni. III. Saxifraga iniacia Willd. Ich zweifle noch, ob ich vorstehende Pflanze vor mir habe oder S. recia Lapeyr — in keinem Falle jedoch S. Aizoon L. Sie blüht Anfang Juli auf der Rosza-Alpe in Oberkrain und sieht von Weitem wie Aizoon aus. Allein die Wurzelblätter sind nur 37^ mal so lang als breit, wodurch die Wurzelrosette kleiner wird. Die einzelnen Blätter sind nach unten verschmälert und daher etwas spateiförmig. Diese Form haben die Stengelblätter noch aus- geprägter, welche sitzend zum 3. Theil den Stengel umfassen. Der Stengel ist von unten nach aufwärts abnehmend dicht mit Drüsen- haaren besetzt, welche älter braun werden. Die Blüthenstiele sind nur mehr schwach drüsig behaart. Die Kelche sind fast kahl. Die Blumenblätter, um Vieles kleiner als bei Aizoon, sind verkehrt ei- förmig, höchstens doppelt so lang als der Kelch, am Grunde gelb- lichgrün, am Räude weiss und nirgends punktirt. Staubbeutel fast von der Länge der Blumenblätter. Die Kapsel gedrückter, daher breiter als bei Aizoon. Teratologische Kolbenbildung an Zea Mays, Von Dr. Baumgartner. Zufällig fand ich nachfolgende Beschreibung einer Missbildung an Zea Mays unter älteren Schriften und glaube die Mittheiluug derselben dürfte, wenn auch nach Jahren, noch immer von einigem Interesse sein. Ein interessantes Beispiel einer Pflanzenmissbildung, welche sich an einer einzelnen Maispflanze sehr auffallend zeigt, scheint mir der Beachtung werth zu sein. Besagte Maispflauze wuchs in einem Fruchtacker rn Strassgang bei Graz, wo im Juni 1867 ein vernichten- der Hagelstrich die schon ziemlich (bis zum theilweisen Ansetzen der Kolben) herangewachsenen Maispflanzen traf. Der darauffolgen- den günstigen Witterung und der guten Düngung des betreffenden Ackers wegen, wurde dort noch eine ganz gute Kukurutz-Ernte gemacht. 326 Die Pflanzen erreichten in der grossen Mehrheit die normale Höhe; vorliegende Abnormität jedoch gehörte einer nicht 4 Fuss hohen Pflanze an. An ihrem Gipfel sass, etwas gegen die Verticalaxe ge- neigt, die Staubblüthenrispe (Federbusch) an einem übernormal- dicken Stiele, an dessem Grunde zwei grosse grünliche (Hüll-?) Blätter basirten, die weit über den Federbusch hinausragten, was schon meine Aufmerksamkeit vor der Samenreife besagter Pflanze beanspruchte. Die Rispe nun besitzt etwa 15 auseinanderstrahlende Zweige, die eine unten verdickte Spindel darstellen; während nun an jedem dieser (15) Zweiglein zu oberst die normalen Staubblüthen sitzen, wohl auch schon vermischt mit ganz deutlich wahrnehmbaren, doch vor der Reife (durch Brand? der den Ertrag dieses Ackers ein wenig schmälerte) verkümmerten Fruchtblüthen, ist die untere, wie bemerkt, etwas verdickte Stelle jeder einzelnen Spindel wohl ausschliesslich den Fruchtblüthen gewidmet gewesen, da diese imtere Stelle ziemlich dichtbesetzt ist von wohlausgebildeten Samenkörnern; und so sitzen zu oberst auf der Pflanze in Einer Rispe, auf einem und demselben Zweiglein derselben (oben) Staub- und (unten) Frucht- blüthen. Die Samenkörner sind dort, wo sie weniger dicht sitzen, ganz sphäroidisch , sonst auf normale Weise seitlich zusammen- gedrückt. Ob die unten sitzenden Stengelblüthen von den oben be- findlichen Staubblüthen derselben Pflanze befruchtet wurden?! — Ob diese ganze Abnormität auf rein mechanische Art, durch das Abkippen der jungen Pflanze durch den Hagelschlag und durch die intensive Kraft der Pflanzensäfte in Verfolgung (trotz aller Hemm- nisse) ihres Endzweckes in der Natur, der Fortpflanzungsfähigkeit, zu erklären sei!? Eines der (zwei) centralen Rispenzweiglein hat, wohlbesetzt mit Körnern, den wesentlichen Maximaldurchmesser von reichlich 1", und der zu höchst an derselben (übrigens oben weggebrochenen) Spindel sitzende Maiskern steht von dem Ausstrahlungspunkte des Rispenstiels, dessen Verlängerung das genannte Zweiglein wahr- scheinlich ist, 4V//' (12 Cm.) ab; der Rispenstiel (so lange er un- getheilt ist) hat eine Länge von 273" (6 Cm.) und einen Durch- messer von reichlich Vi" (üicht ganz 1 Cm.); die mit Staubblüthen besetzte Länge des Rispenzweigleins beträgt (durchschnittlich bei allen 15) 4", so dass der centrale, längste (?) Strahl der Rispe circa 8" Länge hat, während die Spitzen der zwei (Hüll-?) Blätter noch ca. 5" darüber hinausragten. Diese immerhin interessante Einzelnabnormität (denn ich fand sie ohne jede Hinweisung darauf, von den Maisbrechern aus der übri- gen Kolbenmasse ausgeschieden) befindet sich in meinem Besitz, und ich habe nicht ermangelt, Säe versuche anzustellen , um zu er- forschen , ob es nicht hier mit der Bildung einer neuen Varietät enden werde , die Kolben- und Rispenbildung mit einander combi- uirt an die Axenspitze der Pflanze setzte. Graz, den 27. Februar 1868. Heinrich Baumgartner. 327 Im Frühjahre 1870 säete ich 7 Körner in meinem kleinen Haus- garten, in der Ruckerlberggasse Nr. 8, an; von den unzweifelhaft daraus erwachsenen 3 Sämlingen brachten es nur 2 Pflanzen zur Kolbenbildung, je 1 Kolben (I. 12 Reihen ä 21 Körner und IL 12 Reihen ä 22 Körner), welche sich, sowie überhaupt die ganzen Pflanzen naturgemäss, nach Massgabe der spärlichen Besonnung und geringen Schonung entwickelten. Von den 400 daraus resultirenden kleinen Samenkörnern werde ich im nächsten Frühjahre Säeversuche anstellen lassen, um zu erfahren, ob nicht vielleicht ein Rückschlag in jene pikante Ausnahmsform stattfinden möchte. H. Baumgartner in Graz, am 7. October 1870. Jene besprochenen Sämlinge kamen, wenn mich meine Erinne- rung nicht täuscht, gar nicht zur Fruchtreife. Die Heimat des gemeinen Flieders. Von Prof. Anton Baier. lieber die Abstammung des bei uns überall als Zierstrauch in Gärten und Anlagen cultivirten und hier und da, bisweilen als Reste ehemaliger Anpflanzungen, halbverwilderten gemeinen Flieders, Syringa vulgaris L., mit blassvioletten oder röthlicheu Blüthen und dessen Abart: S. alba, mit weissen Blüthen, erbt sich in den bota- nischen Büchern die Angabe: „Stammt aus Persien" fort. Dem gegenüber sagt aber Carl ünverricht (f im März 1883), ehemaliger Lehrer in Myslowitz (Preussisch Schlesien) und Verfasser mehrerer kleinerer Druckschriften botanischen Inhaltes: „Es ist möglich, dass von den in unseren Garten- und Parkanlagen Verdientermassen mit grosser Vorliebe angebauten S3a-ingen- oder Fliederarten die Syringa chinensis L. = S. dubia Pers. wirklich aus China und die Syringa persica L. = S. cajntata Gmel. wirklich aus Persien stammt. Was jedoch den gemeinen Flieder, Syringa vulgaris L., anbelangt, so dürfte die in den Pflanzenbeschreibungen stereotyp gewordene An- gabe: „aus Persien", sowie die specielle Mittheilung, dass Bus- beck, der berühmte Gesandte Kaiser Ferdinands L, dieses Gehölz 1560 aus jenem Lande mit nach Wien gebracht habe, entschieden von sehr zweifelhafter Natur sein. Es ist nämlich mit weit mehr Sicherheit anzunehmen, dass dieser Flieder, der auch spanischer und türkischer HoUunder genannt wird, wahrscheinlicherweise aus den viel näheren Gebirgen der europäischen Türkei, ja vielleicht Siebenbürgens, den Weg zu uns gefunden haben mag. Siebenbürgen ist zunächst unbestritten das Heimatland der im dritten Decennium dieses Jahrhunderts von einer Gräfin Josika an Felsen bei Nagy-Sebes (westlich von Bänffi-Hunyad, im Klausen- 328 biirger Comitate) neu entdeckten Syringa Josikaea Jacq. fil., die jetzt bereits überall käuflich zu haben ist. — Wie nun zwischen den Felsen im Sebes-Thale gerade diese, durch ganz besondere Blätter und Blüthen ausgezeichnete Art wild vorkommt, ganz ebenso finden wir in einigen Felsenthälern im südwestlichen Theile Siebenbürgens unseren gemeinen Flieder unverkennbar als wildwachsendes Ge- hölz; am grossartigsten jedoch in dem malerischen Thale von Lim- pert imd Gowasdia, westlich von Vajda-Hunyad. — Wer Mitte Mai in dieses meist von steilen, zackigen, oft mehrere hundert Meter hohen Kalksteiuwänden begrenzte Thal kommt, erblickt an einzelnen Punkten, so weit das Auge reicht, fast nur blühende Flieder-Bäume und Sträuche, die sich über 15 Kilometer weit, bis Kunk hinauf, nur selten mit anderen Laubhölzern abwechselnd, ganz verlieren.. . . Ganz so, wie im Thale von Limpert und Gowasdia, finden wir die Syringa vulgaris L. noch in Menge an den Felsen des nahen Csernathales; ebenso an den Kalkfelsen bei dem weiter nach Norden liegenden Felsö-Grohot, im Zarauder Comitate und endlich auch südlich von Hermannstadt, im grossen Lotrathaie, in der Walachei; überall augenscheinlich wild, keineswegs angepflanzt". Carl Unverricht, der das durch die Eisenbahn nun auch deutschen Touristen leichter zugänglich gewordene, höchst interes- sante Land Siebenbürgen beinahe jährlich bereiste, schliesst seine Mittheilungen über das Vorkommen von Syringa vulgaris L. und S. Josikaea Jacq. fil. als wildwachsende Gesträuche in Felsenthälern Siebenbürgens wie folgt: „Dieses Vorkommen verdient jedenfalls in botanischen Werken berücksichtigt zu werden, so dass künftig neben Persien auch Siebenbürgen und die Walachei als Heimat des gemeinen Flieders anzuführen wären". Auch in der „Flora von Schlesien preussischen und österreichi- schen Antheils", unter Mitwirkung von Rudolf v. Uechtritz bear- beitet von Emil Fick, Breslau 1881, J. ü. Kern's Verlag, heisst es, dass Syringa vulgaris L. „im südlichen Ungarn und Sie- benbürgen einheimisch" ist. Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) Ueber die süditalienischen Arten von Thymus: Presl Fl. Sic. zählt folgende Arten auf: Th. Marinosci Ten., longicaulis Presl, lanuginosus Mill. und acicularis WK., sah aber letztere zwei nicht; Guss. Fl. Sicil. nennt Th. Serpyllmn L. und Zygis var. «., den er fast für acicularis hält, und ß. vireseens, wozu er hirtu^ ßaf., striatus Vahl. und spinulosus Ten. zieht, fraglich auch bracteo- 329 sus Vis. — Th. acicularis W. K. plant, rar. Tfl. 147 ! zeichnet sich nach W. K. und meinen dalmatinischen Exemplaren (leg. Botteri!) aus durch dicke Wurzel, weithin kriechende, ziemlich schlanke Aeste, die in Intervallen von je 1 Cm. blühende Seitenäste entsenden, die Blätter sind ca. 8 Mm: lang, 1 Mm. breit, unterseits stark nervig, drüsig punktirt, meist ziemlich lang weiss bewimpert, sonst kahl; die blühenden Aeste gewöhnlich kaum 3 Cm. lang, ringsum fein weisshaarig, Blütheuähre kurz, fast kopfförmig, Bracteen röthlich, breit, aus eiförmigem Grunde etwas verschmälert mit stumpfer Spitze, starkem Mittelnerv und beiderseits 3 — 4 starken, fast paral- lelen Seitenuerven, stark flaumhaarig und etwas drüsig, bei 5 Mm. lang; 2 Mm, breit, Kelch stark genervt, flaumhaarig und etwas drüsig punktirt, in der oberen Hälfte roth, zwei Zähne linearlanzettlich, drei kürzer, dreieckig-eiförmig, alle, besonders die zwei schmalen, lang weiss gewimpert, letztere mit starkem Mittelnerv und langer, fast dorniger Spitze. Diese Art findet sich auch am Apennin (Imprunctu. südlich von Florenz, leg. Levier als angustifolius Pers.!), für Sicilien aber ist sie sehr fraglich. Angustifolius Pers., womit Keichb. D. Fl. ihn zusammenwirft, unterscheidet sich leicht durch kleine, schmale, den Stengelblättern gleiche Bracteen, kleine Blüthen etc. Striatus Vahl. DC. Prodr. XII, 203 besitzt gleich acicularis Linear -lanzettliche, starre Blätter, starre, stark gewimperte Kelchzähne, aus eiförmigem Grunde dreieckige Hocliblätter, unterfcbeidet sich aber durch steife, dicke Stengel. Die Stammart nach Kchb. vom Hymettus (Spruner), nach DC. Prodr. auch im Neapolitanischen, iudess stellt Echb. D. Fl. 64 III eine von den italienischen Pflanzen weit verschiedene Art dar, welche bis auf die viel schmäleren, länglich linearen Bracteen und etwas schmäleren Blätter ganz mit bracteosus Vis. übereinstimmt. Im Neapolitanischen (inclus. Sicilien) sammelte ich vier gut unter- scheidbare Arten: 1. Marinosci Ten.; Blätter wie bei acicularis, aber steifer, bei gleicher Länge nochmals so breit, Kelche und Bracteen ebenfalls gleich gestaltet, letztere 4 Mm. breit, 7 Mm. lang, die Kelche fast ganz umhüllend, aber mehr grün, ihre Nerven etwas stärker, Wim- pern der zwei linear-lanzettlicben Kelchzähue länger, Stengel nicht weit umherkriechend, sondern kurz, dick, sehr steif Sonst kein Unter- schied. Monte S. Angelo bei Castellamare! Hieher vielleicht Th. Zygis var. a. Guss. Syn. 2. Neapolitanus Herb. Kerner!, spinulosus Ten.? Stengel wie bei acicularis, weithin kriechend, dünn, aber noch viel schlanker und weicher, Blätter ebenfalls wie bei acicularis, aber schlaffer und nur bis zu ^j^ der Länge gewimpert, blühende Aeste hoch (8 Cm. und darüber), Bracteen ganz von der Form der Stengelblätter, höch- stens um */, breiter, kahl, nur am Eande wimperig, Kelche dichter drüsig punktirt, ausserdem bald kahl, bald flaumig, nebst den Bracteen, wie die ganze Pflanze, freudiggrün. — Nahe verwandt mit angustifolius Pers., aber verschieden durch bedeutend längere (meist Oesterr. botan. Zeitächrif;. 10. Heft 1883. 26 330 12 Mm.) und doch noch etwas schmälere (2 Mm.) Blätter, ganz oder fast ganz grüne Kelche und Stengel, sclilalfere Inflorescenz, grössere Kelche (5 Mm., bei angustif. 3 — 3-5 Mm.) und lange, blü- hende Aeste. Am Monte S. Angelo ob Castellamare!, überhaupt um Neapel weit verbreitet (Kern er). Fehlt in Sicilien? 3. hrevicalyx m., Th. Serpyllum y. glabratus Hff., Ces. etc. Comp. ? Hält im Wüchse zwischen den vorigen die Mitte, unterschei- det sich aber von beiden durch länglich spatelige bis ovale, bei 8 bis 11 Mm. lange, 4 — 6 Mm. breite, kahle, an der Basis kaum bewim- perte, aber überall dichter drüsig punktirte Blätter, Blüthenäste hoch, wie bei vorigem, Aehren mehr kopfförmig, Kelche meist nur 3 Mm. lang, dicht mit Drüsen besetzt, kahl oder behaart, Bracteen von der Form der Stengelblätter, aber kleiner. Um Neapel, beson- ders am M. S. Angelo! etc., in Sicilien? Steht am nächsten dem Th. Serpyllum var. vulgaris dalmaticus Echb, D. Fl. 64 IV!, unter- scheidet sich aber von meinen dalmatinischen Exemplaren (Spalato, Pich 1er) durch nicht gefärbte, ganz grüne Kelche und Stengel, bedeutend kürzere und breitere Kelchzähne, lichtgelbe, nicht grössten- theils rothe Kelchdrüsen, hellgrüne Blätter. 4. conspersus Gel. Flora 1883 = albinervis m. i. 1. Sehr ähn- lich dem Jlarmosci Ten., Stengel ebenfalls kurz und dick etc., aber Bracteen und Kelch stets vollkommen grün, dicht drüsig punktirt, Kelchzähne auffallend durch bleiche, weissgrüne Färbung, sehr dicht und lang weiss gewimpert, die untersten Bracteen noch ganz von der Form der Blätter, die obersten breiteiförmig, aber meist kürzer als die Kelche, diese daher grösstentheils sichtbar, Bracteen und Blätter mit weissem Mittelnerv, alle Nerven scliwächer, als bei Marinosci, Blätter nur an der Basis etwas bewimpert. Unter den verwandten leicht erkenn- bar durch die weissen Nerven und Kelchzähne, dicht drüsig punktirten Kelche und Blätter, sowie durch die unscheinbarsten (höchstens 5 Mm. langen und 3 Mm. breiten) Bracteen von allen. Th. Zygis L. ist nach W. Lge. und meinen spanischen Exemplaren eine davon weit ver- schiedene, halbstrauchige Pflanze, deren Habitus an Micromeria fascicidata erinnert, lürtus W. unterscheidet sich durch rauhe Be- haarung, eiförmige, die Blüthen überragende Bracteen, unterwärts sehr rauhhaarigen Kelch und ist ebenfalls ein halbstrauchiger Spa- nier; acicularis durch die langen dünnen Stengel, gefärbten Kelche und Bracteen etc. Bracteosus Tis. (Dalmatien, Petter!) endlich unter- scheidet sich von allen durch die auffallend grossen, ganz kahlen, an den Rändern aber dichtzottigen, den Blüthenstand vollkommen einhüllenden, nebst den Kelchen rothgefärbten Bracteen und die breiten, länglich spateligen Blätter. 746. Th. albinervis m., Th. Zygis ß. virescens Gruss. *Syn. et *Herb.!, Th. Zygis Ces. etc. Comp. p. p., Bert. Fl. It. p. p. (Sic), Tod. Fl. sie. exs. ! non L., striatus Echb. D. Fl. p. p., hirtus Raf. Car., non W. Auf dürren, sonnigen Abhängen der höheren Tief- und Waldregion (2—4000'): Auf Hügeln von Maletto bei Bronte (Guss. 331 Syn. et Herb.!), häufig im Flusssaudc unterhalb Bronte, sehr häufig am Aufstiege zum Bosco Maletto! Mai -Juli. ^. 747. Mkromeria graeca (L.) Beiith., Satiireja graeccv L. Guss, Syn. et *Herb.!, *Bertol. (aus Catania von Guss.), '"'Coseut. Colp., *Philippi. Die unteren Blätter mehr oder minder breit, eiförmig, gewöhnlich 6 — 9 Mm. lang, 4—5 Mm. breit, unterseits meist purpurn; obere Blätter läugiich-liuear (10 — 13 Mm. lang), alle ziemlich stark abstehend, an den Adern der Unterseite nebst dem ziemlich starren Stengel kurzflaumig ; Blattbüschelu gewöhnlich bedeutend schmäler; Kelchbracteen doppelt so kurz, als der rauhhaarige Kelch, Kelchzähne liuearpfriemlich. Variirt mit kurzer und langer Blumen- röhre, letztere = var. b. longiflora Guss. Syn. et '"^Herb. ! ferner mit oberwärts nebst den Kelchen abstehend zottigen Stengeln = bb. longiflora canescens und var. c. riipestris Guss. Syn. Die Novmal- form ist von Pflanzen Istriens, Mittel- und Süditaliens nicht ver- schieden. — Auf Lavaströmen, sonnigen, steinigen Abhängen, trocke- nen Feldern und Hiigeln (0 — 5107' sec. Philippi) sehr häufig, be- sonders überall um Catania, von da nach Ognina, Nicolosi etc. bis hoch hinauf in die Waldregion!, um Belpasso (Cosent. Colp.), noch bei der Grotta delle capre (5107', Philippi); var. ß. longiflora: um Catania (Herb. Guss.!). April— August. "^ , 748. Microm. tenuifolia (Ten.) Beuth., Satureja tenuif. Ten, *Guss. Syn. et *Herb.! Unterscheidet sich von graeca durch meist schlankere Aeste, beiderseits stark rauhflaumige, aber noch grüne Blätter; die unteren Stengelblätter noch ziemlich breit, eiförmig- lauzettlich, die oberen schmal liuear-lanzettlich, meist 8 — 10 Mm. lang (die unteren etwas kürzer), alle aufrecht abstehend; Wirtel reichblüthig, dicht, fast von der Länge der Blätter; bisweilen alle Blätter linearlanzettlich. Identisch mit Exemplaren von Neapel, Ca- pri, Florenz, den Abruzzen etc.! Auf Kalkfelsen bei Bronte (Guss. Syn. et Herb!), am Dünensand des Simeto unterhalb Bronte sehr häufig! Juni, Juli. ^ . 749. Micr. consentina (Ten.), Satureja cons. Ten. *Guss. Syn. et '"'Herb.! Besitzt sehr kurze, breiteiförmige, kleine (meist 5 Mm. lange, 3 Mm. breite) untere Stengelblätter; die oberen hingegen und die blüthenständigen sind sehr lang (meist 15 — 20 Mm.), lineal oder fast fadenförmig (oft kaum 1 Mm. breit), ziemlich weit ab- stehend; die unteren fast kahl, die oberen beiderseits kurzflaumig, grün; Kelch nm- sehr kurz behaart, grün; Blüthen ziemlich gross, aber noch immer kürzer, als die Blätter, ziemlich vereinzelt, wie bei graeca; Stengel sehr schlank. Variirt auch mit ziemlich be- haarten Blättern, im Gebiete jedoch nur var. glahrata Guss. Syn. Auf Lavaströmen, sonnigen, steinigen Abhängen, an Weingarten- mauern (0 — 4000') sehr gemein: Catania, Aci, Giarre (Guss. Syn. et Herb.!). Catania, Etna überall, Massanunziata, Cavaleri, V'allone di Ulli (Herb. Torn.!), vom Meere bis hoch hinauf in die Wälder 26* ob Nicolosi, von Zaffaraua zur Yalle Calauua, zur Grotta del Tiirco überall gemeiu, ebenso um Adernö und Bronte ! April — Juli. * , 750. 3Iicr. sicida (Gruss.), Satureja sie. *Guss. Syn. et*Hei-b.! Stellt am nächsten der tenuifolia, aber der Stengel ist gewöhnlich sehr ästig, rasig, kaum sichtbar wegen der kurzen Internodien und dichten Bekleidung mit aufrecht abstehenden Blättern; unterste bis oberste Blätter fast gleich lang (6 — 8 Mm.), aber allmälig aus dem eiförmigen bis zum länglich-linearen sich verschmälernd; die unter- sten fast kahl, die mittleren und obersten sammt dem Stengel dicht mit 0-5 Mm. laugen, abstehenden Haaren bekleidet, daher ziemlich grün; Blüthenäste meist einfach, kurz. Halbwirtel 3 — (3- (oft auch 1— 2-) blüthig, sehr kurz gestielt, kaum kürzer, öfters sogar länger, als die Stützblätter. Die beschriebene, dicht grauhaarige Form = b. canescens Guss. Syn. ist zwar die gewöhnliche; im Gebiete findet sich jedoch nur die viel seltenere, minder rauhhaarige a. virescens Guss. Erinnert habituell an fasckulata Eaf., ist aber leicht unter- scheidbar durch die Blätter, welche unterseits ausser dem Mittel- nerven und den Randschwielen auch noch beiderseits eine ziemlich breite Blattfläche zeigen, die grünen Kelche mit fast aufrechten Kelchzähuen, die schwächeren, schlankeren Aeste. Im vulkanischen Sande der höheren Tiefregion selten: Bei Nicolosi und am Monte Zio hinter Nicolosi (Guss. Syn. et Herb.!). Mai, Jimi. fc. NB. Ausserdem wird noch angegeben: Juliana (L.) von Raf. in der "Wald- und Hochregion (wahrscheiulich Standortsverwechsl img mit den Nebroden), nervosa Desf. von Eaf. in der Tiefregion (nur aus Südsicilien bekannt), Satureja capitata L., von Raf. in der Tief- region (aber schon nach Cosent. Colpo sehr ungewiss, weil nur auf Kalk südlich von der Ebene des Simeto), montana L. von Raf. aus der Hochregion (fehlt in Sicilien vollständig). 751. Calamintha granatensis Boiss. W. Lge., aetnensis Strobl Fl. sie. exsicc, Thumus Acinos *Raf. H, HI, *Biv. H, ■'"•Guss. Syn. et *Herb.!, *Philippi, non L., alpinus *Bert. p. p. (von Waldstellen des Etua durch Oranger erhalten). lieber diese Art und die zu- nächst verwandte nebrodensis Kerner et Strobl siehe Gest. bot. Zeit. 1874: Ausführlicheres wird meine Flora nebrodensis bringen. — In Wäldern und auf sonnigen Bergweiden (3 — 7000') sehr gemein, so- wohl von Nicolosi bis hoch über die Waldregion empor, als auch im Serrapizzutawalde, im Valle Calanna, Yal del Bove, von Milo in den Cerritawald. in den Wäldern ob Bronte und Maletto!; wurde von fast allen Etna-Botanikern aufgefunden, liegt auch im Herb. Guss. und Tornab. von mehreren Etna-Fundorten auf. Mai — Juli. O. und n. 752. Cal Nepeta (L.) Hoffm. Lk., Thymus Nep. Sm. Guss. Syn. et *Herb.!, *Philippi, multitlorus *Raf. 11? Tritt in Sicilien in zwei habituell gut unterscheidbaren Formen auf; die weitaus ge- meinste: Unterste Blätter gross, obere allmälig kleiner, endlich sehr klein; Pflanze wenig verzweigt, Zweige lang, ruthenförmig; 333 Quirle ziemlich gebüschelt, dicht, kurz, nur die obersten länger, als die Stützblätter; Blüthen ziemlich gross (10—13 Mm.). Die selte- nere: Kleinblätterig, vielästig, kleinblüthig (6 Mm.), Kelchzähne klem, Quirle zerstreutblüthig, länger gestielt', die Stützblätter über- ragend = var. micräntha Guss. Syn. et Herb.!, Cal. paniculata Jord. im Nachtrage zum Herb. Guss. ! ; diese Form entspricht genau der Cal. offic. var. Nepeta Keichb. D. Fl. 76 H! Auf sonnigen Ab- hängen, älteren Lavaströmen, au Zäunen und zwischen Buschwerk (0—4000') sehr gemein: Um Catauia überall. Mascalucia, Pedara, Cavaleri, Nicolosi (!, Herb. Tornab.!), um S. Nicola dell' Arena, im Valle Calanna, zwischen Zaffarana und Milo, längs der Ostküste bis Taormina, um Bronte! var. micräntha: um Catania nicht selten (!, Herb. Guss.!). Mai — October. 2|.. 753. Cal. Clinopodium Benth., Clinopodium vulgare L. *Raf. H, Guss. Syn. et *Herb.! An Mauern, Wegen, Waldrändern, auf bu- schigen, steinigen Abhängen (0—3500') gemein: um Massanunziata, m der Tarderia (Herb. Tornab.!), am Fusse der Serrapizzuta (Herb. Tornab. et Tornab. in Herb. Guss.!), Catania (!, Cosent. in Herb. Guss.!), in den Lavafelderu um Nicolosi, S. Nicola deir Arena, Milo, von Bronte gegen den Bosco Maletto! Mai— August. 2|.. (Fortsetzung folgt.) Literaturberichte. Seubert Karl und Seufcert Moritz, Handbuch der allg-euieiuen AVaareu- knnde für das Selbststudium, wie für den öffentlichen Unterricht. Zweite Auflage. Nach dem Tode der Verfasser neu bearbeitet von Karl Seubert, Privatdocent in Tübingen. Stuttgart, Julius Maier, 1883. Zwei Bände-. I. Band, Unorganische Waarenkunde, XVII und 453 Seiten. II. Band, Or- ganische Waarenkunde, XVI und 599 Seiten. Die erste Auflage dieses trefflichen Werkes erschien im Jahre 1866, und das Buch galt mit Recht als die vollständigste und cor- recteste Compilation, die die Literatur der Waarenknnde aufweisen konnte. Seither hat diese technische Wissenschaft einen grossartigen Aufschwung genommen, und zahlreiche Specialwerke über gewisse Capitel, namentlich der botanischen Waarenkunde, geben hievon be- redtes Zeugniss. Auch die neue Auflage des vorliegenden Werkes hat zahlreiche Vermehrungen und Verbesserungen erfahren, die vor- nehmlich den ersten Theil, die anorganische Waarenkunde betreffen. Im dritten Abschnitte, der die Waaren aus dem Pflanzenreiche be- handelt, und über den hier allein referirt werden soll, gibt Verf. zunächst eine systematische üebersicht der wichtigsten Pflanzen- familien, in welcher auf die wichtigsten und bekanntesten Repräsen- tanten der Familien oder die von ilmeu abstammenden Produkte hingewiesen wird. Einem kurzen üeberblicke über die Organographie 334 folgt die erste Gruppe, die Nahmngs- und Genussmittel. Bezüglich der Eintheiluug der Früchte möchte Ref. bemerken, dass die Drei- theiluug derselben in Beere, Steinfrucht und Trockenfrucht wohl kaum den gegenwärtigen Ansichten entspricht, und es sich empfohlen hätte, die neuere Eintheilung aufzunehmen. Darnach gäbe es: I. Trockenfrüchte. A. Trockene Schliessfrüchte. 1. Nuss, 2. Achäne, 3. Caryopse, 4. Spaltfrucht. B. Trockene Spring- früchte, a) longitudinal aufspringend: 5. Kapsel, 6. Hülse, 7. Schote, 8. Balgfrucht, b) anders sich öffnend: 9. Büchse, 10. Porenkapsel etc. IL Saftige Früchte. A. Saftige Schliessfrüchte: 11. Beere, 12. Steinfrucht. B. Saftige Springfrüchte: Wallnuss etc. — Die Nahrungs- und Genussmittel umfassen Getreide und Mehlstoflfe, Hül- senfrüchte, Zuckerarten und Gährungsprodukte, verschiedene Genuss- mittel (Kaffee, Thee, Cacao), Südfrüchte, Speisezusätze und Gewürze. In der zweiten Gruppe sind die arzneilich verwendeten Pflanzen und Pflanzentheile, nach ihrer morphologischen Zusammengehörigkeit, in Wurzeln, Rinden etc. gruppirt; in der dritten die arzneilich und technisch verwendeten Pflanzensäfte (Gummi, Harze, Oele etc.); in der vierten die Färbe- und Gerbestoffe; in der fünften die Pflanzen- fasern, in der sechsten die fossilen Heiz- und Leuchtstoffe; in der siebenten die organisch-cliemischen Präparate zum technischen und Arzneigebrauche behandelt. In der Bearbeitung der Pflanzenwaaren- Artikel weicht die neue Auflage nur wenig von der alten ab. Auch in dieser ist — die Stärke und einige Pflanzenfasern ausgenommen — nirgends auf die mikroskopische Bearbeitung, auf den anatomi- schen Bau Rücksicht genommen worden. Die Artikel über Kaffee und Thee sind wohl etwas verbessert, enthalten aber durchaus nicht alles Wichtige, was über die genannten Waaren bekannt ist; das- selbe gilt von dem Paragraph „Zimmt". In unserem Handel er- scheinen gegenwärtig nur der chinesische Zimmt und jene Sorten verschiedener Provenienz, die mau unter dem Namen „Malabar-" oder „Holzzimmt" zusammenfasst. Jede Piiavmakognosie (Vogl, F lückig er, Garcke) hätte den Verf. darüber genügend aufgeklärt. Wie mangelhaft die mikroskopische Behandlung im Ganzen ist, zeigt allein folgender Passus p. 228: „In allen Fällen erkennt man den echten Zimmt unter dem Mikroskop an eigenthümlichen, spiessför- migen Zellbildungen mit durchsichtigem Inhalt, welche selbst der Zimmtcassie fehlen". Dieser schon in der ersten Auflage enthaltene Satz hätte doch wegfallen müssen, wenn der Verf. ein Mikroskopiker wäre. Die „spiessförmigen Zellbildungen mit durchsichtigem Inhalt" sollen wohl die sehr dickwandigen Bastfasern sein, die der Zimmt- cassie durchaus nicht fehlen und überhaupt nur in sehr wenigen Rinden nicht nachgewiesen werden konnten. Eine schätzenswerthe Neuerung weist die zweite Gruppe auf, in der die Wurzeln, Rinden etc. nach den Pflauzenfamilien geordnet sind. Doch lässt ihre Be- schreibung wieder Manches zu wünschen übrig. Der Ausdruck „fa- serige Gefässbüudel" (p. 309) ist wohl ein Pleonasmus. — Dass wir über Gummi und Harze eine vorzügliche Monographie von Wies n er 335 besitzen, erfahren wir aus dem Inhalte der betreffenden Gruppe nicht; lief, hat nichts gefunden, woraus zu ersehen gewesen, dass die Monographie Anwendung gefunden habe. . Dagegen muss Kef. bekennen, dass jene Abtheilungen des Buches, welche dem chemi- schen Gebiete angehören — und das gilt auch für den ersten Band') — ganz vorzüglich und ausführlich gearbeitet sind und es bedauern lassen, dass der botanische Theil mit dem chemischen nicht gleichen Schritt hält. In dieser Hinsicht verdient das Buch auch volles Lob. Dass der Kef. über den botanischen Theil ein minder günstiges Ur- theil fällen musste, soll aber durchaus keinen Vorwurf gegen den Verf. involviren, da bei der gewaltigen Expansion der wissenschaft- lichen Waarenkimde die Kraft eines einzigen Mannes nicht auszu- reichen vermag, das Ganze zu beherrschen. Die Angaben über Her- kunft, Geschichte und Statistik der Waaren sind fast dm-chwegs correct und geben ein gutes Bild über die Ausdehnung des Waaren- handels. Dr. T. P. Hanausek. Dr. Gustav Lorinser's botauisclies Excnr.sionsbncli. 3. Auflage durcli- geseheii und ergänzt von Dr. F. W. Lorinser, Wien, Gerold, 1883. Jede erneuerte Auflage eines Buches bringt Freude für Verfasser und Verleger; aber Hand in Hand mit derselben geht jene, durch dte Anerkennung seiner Leistung hervorgebrachte innere Befriedigung des Autors und das rege Streben desselben , jede neue Auflage zu noch besserem, zu vollkommenerem zu erheben, wie es in der Geschichte des vorliegenden Buches nur mit Freuden begrtisst werden kann, das jetzt — erneuert Zeugniss gibt von seinem Werthe und von seiner Ver- wendbarkeit. — Freilich gibt es zur Zeit so manche, zumeist aus der Sphäre der sogenannten wissenschaftlich-botanischen Welt entstammte Gegner jener botanischen Richtung, welche Lorinser's Excursiousbuch vertritt, oft Leute, die ziemlich despectirlicher Weise ein oft gemein- nütziges Buch, wie das vorliegende, herabzusetzen und zu bespötteln suchen, weil sie in demselben die neuesten Errungeuscliaften der Wissenschaft nicht ausreichend berücksichtigt finden. — Wir läugnen auch nicht, dass manches besser sein könnte oder einer gründlichen Kevision bedürftig sei, aber man verkennt den Zweck des Buches, die Intention des leider zu früh verstorbenen Autors. Der Werth des vorliegenden Buches wird in ehrenwerthester Weise gewürdigt in jenen Kreisen, wo sich überhaupt jeder naturhistorische Unterricht in gewissen, leider oft ziemlich engen Grenzen bewegt; dort entspricht die Excursionsflora in vollstem Masse, umsomehr, da sie die ganze Österreichische Monarchie umfasst; dort setzt man sich über das, was andere rügen , mit vollem Rechte hinweg , denn die meisten Pflanzen lassen sich nach Lorinser's Excursiousbuch ganz gut be- stimmen. Dass unter Babuä frutico-sus oder JRosa cauoia od. and. ein paar Dutzend neuer Arten einbegriffen sind, wird bei Berücksich- tigung der Kreise, für welche das Buch bestimmt ist, sowohl dem ') Eine kurze Besprechung des ersten Bandes erschien in der „Fach- zeitung für Waarenkunde". 336 Buche, als auch der botanischen Wissenschaft keinen Schaden er- wirken, und dadurch, dass die Bestimmung durch die Nichtauf- nahme des Artengewirres der neueren Forschung sehr erleichtert Avird, wird es nur neue Freunde im Laienpublikum gewinnen. Beck. R, V. Uechtritz. Resultate der Dureliforschimg' der Phanerog-amenflora im Jahre 1882. Bringt die auch für andere Länder sehr wünschens- und nach- ahmenswerthe Zusammenstellung der im Jahre 1882 für Schlesien neu entdeckten Arten; Varietäten und zahlreichen neuen Fundorte von bekannten Pflanzen. Durch den Besitz zahlreicher Bemerkungen verdient die Arbeit das volle Interesse auch ausserhalb Schlesiens angesiedelter Botaniker. Beck. L. V. Vukotinovic.' Forraae Quercuiini croaticarum in ditione Zag'ra- biensi provenientes. 8. 24 Seiten mit 10 Tafeln in Lichtdruck, (croat.) Eine verdienstvolle Arbeit, welche die leider bislang sehr ver- nachlässigten Eichen einer eingehenden Untersuchung würdigt und sowohl durch die lateinischen Diagnosen als durch die trefflich aus- geführten Tafeln in den Stand gesetzt wird, eine weitere Verbreitung zu erlangen. Sie diene den Botanikern als Aufforderung, auch in ihren Territorien den Eichen mehr Sorgfalt und Studium zuzuwenden, als es bisher geschah, Beck. Korefi Istvän: Szarvas viränyänak mäsodik javitott es bövitett felszäm- lüläsa (Stephan Koren: Zweite verbesserte und vermehrte Aufzählung der Szarvaser Flora) im Programm des Szarvaser evang. Obergymnasiums. 1883. pag. 3—54. Vor neun Jahren publicirte Prof. Koren im Szarvaser Schul- programme die erste Aufzählung der um Szarvas (im Bekescher Co- mitate) durch ihn und seine Schüler gefundenen Pflanzen. Jetzt, nachdem Koren sein fünfzigjähriges Lehrerjubiläum gefeiert hatte und in den Ruhestand trat, beschliesst er seine Thätigkeit durch vorliegende vermehrte Aufzählung der Szarvaser Pflanzen. Nach einer höchst anziehend geschriebenen pflanzengeographischen Skizze folgt dann die Aufzählung von 855 Arten Pflanzen, von welchen 432 Ar- ten wildwachsende Phanerogamen (305 häufiger oder seltener culti- virter Pflanzen), 41 Laubmoose, 3 Lebermoose, 1 iVrmleuchter {Chara), 8 Flechten, 23 Algen und 42 Pilzarten sind. Als ein sehr willkom- mener Beitrag zur Flora Ungarns sind die durch Pius Titius be- stimmten und auf S. 52—53 aufgezählten Algen. Zwischen diesen verdient besonders Thorea ramosissima Don. hervorgehoben zu wer- den. Es ist zu wünschen, dass der noch immer rüstige Nestor mit seinem Katheder nicht auch die Floristik verlasse. An Phanerogamen dürfte er wohl nur wenig für sein Gebiet Neues mehr finden können, umsomehr könnte er aber an Algen und Pilzen sammeln und so wichtige Beiträge zur vaterländischen Flora liefern. H. 337 Correspondenz. Wien, am 13. September 1883. Heuer hatte ich die Freude, bei den wenigen Ausflügen in Mederösterreich gleich "für mehrere meiner interessantesten Rosen- arten neue Standorte nach den entferntesten Richtungen theils selbst zu entdecken, theils solche in den gütigen Mittheilungeu meiner Freunde und botan. Correspondenten zu constatiren. So überraschten mich am 24. Juni a. c. bei Baden einige, in voller Blüthenpracht stehenden grossen Sträucher der: 1. Rosa albolutescens Rip., dar- unter auch in derselben typischen Form, wie ich solche vom Himmel bei Grinzing (leg. Braun) bestimmte und beschrieb (vergl. Nach- träge zur Flora v. Mederösterr. 1882 p. 302 u. 301). Für diejeni- gen, die diese schöne Rosenart sammeln wollen, sei bemerkt, dass sich die schönen oft etwas gelblich weissen und fleischigen Fetalen nur zu leicht in derselben Presse schwarzbraun färben, worin sämmt- liche anderen Rosenarten vollkommen farbenfrisch verbleiben; diess scheint jedoch nur individuelle Eigenschaft gerade der üppigsten und saftreichsten Sträucher zu sein, deren Blättchen mehr minder gelb- lich erscheinen, — wie diess magere schön präparirte Exemplare der zweiten Entdeckimg bei Pressburg, die ich nebst zahlreichen an- deren der gütigen Mittheilung des Herrn Prof. Wiesbaur verdanke — beweisen! Mehr farbenbeständig scheint B. Carioti zu sein, von der ich heuer nur mehr 1 Sträuchlein bei Baden in Blüthe antreffen konnte. Am 9. September a. c. machte ich einen Besuch in Judenau; einige Minuten freier Zeit benützte ich zur Umschau der nächsten Umgebung, und nachdem ich im Orte selbst Polygonum amphihium, Lycopus europaeus, Mentha süvestris: im Hohlwege zum „Knöcherl- hof" Campanula rotundifolia y. vulgär Nlr. , Hierachmi tenuifoUum Host! , Dianthus Sa. paeudobarbatus daselbst viel seltener auftritt. 339 scLvcUilis L., Ranunculus Steveni Andrz. (gemein), Senecio erucae- foUus L. var. temdfolius, Sempen'ivum glohifernm L. {S. ruthenicum Koch Synops. ed. III, höchst gemein auf allen Kalkfelsen), Thymus Marschallianus Willd. und dessen Varietät Th. pannonicits All., Thalietrum simplex L. mit der Varietät Th. laserpitüfolium Gris. und Veronica clentata Schmidt. Folgende in Südostpodolien charak- teristisch auftretende osteuropäische Pflanzen fehlen in Miodobory gänzlich: Andropogon Ischaemnm, Artemisia auMriaca, Stipa pen- nata und Veronica multifida L. Heute entdeckte ich in zwei Exem- plaren Lappa major X minor {L. Haussknechtü mihi) auf einer Terrasse nächst dem Pelczynskiteich in Lemberg, wo sie in Gesell- schaft der beiden Stammeltern wächst. In der Nähe davon fand ich Ranuncuhis Steveni Andrz. und die innerhalb Lembergs sich immer mehr verbreitende mongolische Impatiens parviflora. B. Blocki. Bö sing bei Pressburg, am 7. September 1883. Auf der Heimreise von Pressbui-g stellte ich mich auf einen Tag in Bösing, um die Hügel bei Zeil zu besichtigen. Auf Brach- feldern, unweit vom Bösinger Bade, sah ich Fllago lutescens Jord., Grepis virens VilL, Lepigonum rubrum Whb., Seleranthus seticeps Rb., Polycnemum arvense in einer feinblättrigen Form. Auf Weinberg- triften ist da überall Lactuca viminea PresL, Libanotis montana, Erlgeron serothius Whe., Veronica orchidea Gr., Verbascum JBlattaria L. In Hecken der Weingartenränder sah ich Rubus tomentosus Bockh. var. glabratus Godr. mit oberseits glänzenden, vorherrschend fünf- zähligen Schösslingsblättern; Rubus thyrsoideus Wimm. , seltener jK. Radula Whe. und an einer Stelle nahe dem Jamuicky'scheu Wein- garten einen vollkommen sterilen, mit dürren Blüthenständen wie besäeten Rubus candicans X tomentosus oder R. thyi^soideus X tomen- tosus, doch war das sichere Bestimmen dieses auffallenden Bastartes nicht mehr möglich. Die Gegend um das Bösinger Bad ist ziemlich reich an Bromheeren, doch war es um diese Zeit schon zu spät, um sie verlässlich zu bestimmen und untereinander zu vergleichen. Auch den R. macrostemon Focke sah ich da in einem Stocke mit spärli- chen Früchten. Jos. L. Holuby. Pressburg, am 9. September 1883. Zur Berichtigung meines Aufsatzes muss ich mittheilen, dass sich in denselben ein Schreibfehler eingeschlichen hat, es soll näm- lich p. 294 zweite Zeile von u. statt Herniaria incana Lam., Hern. hirsuta Lam. heisseu. Die ferner unter Viola canina verstandene Pflanze gehört zu V. montana L. A. Degen. Budapest, am 10. September 1883. S. 304 des letzten Heftes der österr. botan. Zeitschr. soll bei der Flora Liburnica (18. Zeile von unten) somm er grüne Bäume statt immergrüne heissen. — Im Museumsherbare befinden sich keine Daphue Laureola vom Trencsiner Comitate. — Onoclea Strutlüop- teris Hoffm. {St. germanica W.) fand ich in Kraiu schon im Jahre 340 1875 bei Ober-Draubiirg ') unweit von der Bahnstation und ist sie dort mit Oalium laevigatum und Adenostyles alpina genug häufig. Borbäs. Breslau, am 10. September 1883. Für die schöne Melica picta fi. Koch, deren weitere Verbreitung in Sachsen und Thüringen bereits Celakovsky mit Grund vermuthet hat, bin ich schon jetzt in der Lage, einen zweiten deutschen Stand- ort nachzuweisen. Als mir Herr Rittmeister 0. v. Seemen in Berlin, ein eifriger und scharfsichtiger Beobachter unserer heimischen Pflan- zenwelt, zu Beginn des Sommers die Mittheilung machte, dass er einige Wochen in Thüringen zubringen würde, ersuchte ich denselben, speciell auf M. nutans und M. picta zu achten. Das von ihm bei Suiza gesammelte Material besteht nun vorwiegend aus M. picta und beweist zugleich, dass diese Species auch dort wie in Böhmen in der Färbung der Hüllspelzen variirt, — Ob die M. picta in Schlesien vorkommt, muss noch zukünftigen Beobachtungen anheim- gestellt bleiben, dagegen ist sie in Oboruy's Flora von Mähren und österr. Schlesien einzuschalten, da ich von An sorge auf Waldwiesen südlich von Bisenz (also jedenfalls im Walde Bzinek) als M. nutans aufgenommene Exemplare besitze. Auch Omitliogalum chloranthum Sauter {Boucheanum Aschers.), welches Oborny noch von keinem sicheren Standorte kennt , ist als Bürger seines Florengebietes auf- zunehmen, da zwei von Bubela schon vor zwei Jahren als 0. nutans erhaltene Exemplare von sandigen Aeckern bei Bisenz zu dieser Art gehören. B. hat es bereits in seinem „Verzeichniss der um Bisenz in Mähren wildwachsenden Pflanzen" aufgenommen, während Oborny den betreffenden Standort noch unter O. nutans aufführt. Vielleicht kommen bei Bisenz, wie auch in anderen Gegenden, z. B. um Breslau, beide Species untermengt vor. üebrigens ist das Erscheinen des ersten Theiles des erwähnten Oborny'schen Werkes, durch dessen Herausgabe sich der durch seine vielseitigen Bestrebungen für die Förderung der naturwissenschaftlichen Landeskunde bekannte naturforschende Verein in Brunn ein neues bleibendes Verdienst erworben hat. gewiss von allen Freunden der österreichischen Floristik mit Freude begrüsst worden. Galt es doch, eine seit Jahren fühlbare Lücke auszufüllen, was dem Verfasser, dessen Buch durchweg von mit grosser Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit verbundener Sachkeuntniss Zeugniss ablegt, in um so auerkennenswertherer Weise gelungen ist, als ein nicht un- erheblicher Theil der Arbeiten seiner Vorgänger einer sichtenden Kritik im hohen Grade bedürftig war. U echt ritz. Personalnotizen. — Dr. Georg Klebs hat sich an der Universität Tübingen als Docent habilitirt. ') Zufällig liegt Ober-Drauburg nicht in Kraiii, yondern in Kärnten. A. (1. K. 341 — Gustav Kumer, Hitsarbeiter am kgl. botanisclien Museum in Berlin ist am 23. August in Sclimalkalden in Thüringen einem Lungenleiden erlegen. Die Vertheihmg der von ihm bei Benghasi gesammelten Pflanzen hat Prof. Ascherson übernommen. — Prof. J. Wiesbaur ist von Kalksburg nach Mariaschein in Böhmen übersiedelt. — Prof. Dr. Hermann Müller ist in Prad in Südtirol am 26. August plötzlich gestorben. — Hans Stein in ger ist von Unterlaussa nach Reichraming in Oberösterj-eich übersiedelt. — Giov. Briosi bisher Director der Staz. Agraria in Rom ist als Professor der Botanik an die Universität Pavia berufen worden. Vereine, Anstalten, Unternehmung^en. — In einer Sitzung der kais. Akademie der Wissen- schaften in Wien am 12. Juli überreichte Dr. Hans Molisch, Assistent am pflanzenphysiologischen Institute der Wiener Universität, eine im genannten Institute ausgeführte Arbeit: „Untersuchungen über den Hydrotropismus-'. Die wichtigeren Resultate dieser Arbeit lassen sich folgeudermassen kurz zusammenfassen. 1. Der Hydi'otro- pismus ist eine Wachsthumserscheinung. 2. Darwin's Ansicht, dass die 1 — 2 Mm. lauge Wurzelspitze von der psychrometrischen Differenz gereizt wird, den erhaltenen Reiz auf die darüberliegende wachsende Region überträgt und hier die Krümmung veranlasst, ist richtig. 3. Der Hydrotropismus der Wurzeln ist nur ein specieller Fall der sogenannten Darwin'schen Krümmung. Er beruht auf einem ein- seitigen Wasserentzug der Wurzelspitze : die auf der convex werden- den Seite herrschende grössere Trockenheit der Luft bedingt eine stärkere Transspiration der angrenzenden Wurzelspitzenhälfte und diese im Vergleiche zur anderen Hälfte verstärkte Wasserverduustung gibt den Anstoss zm* hydrotropischen Krümmung. 4. Die Rhizoiden der Marchantiaceen sind positiv hydrotropisch. 5. Nicht nur einzellige Pilze {Mucor, Phycomyces), sondern auch vielzellige {Coijrinus) sind negativ hydrotropisch. 6. Werden Hypokotyle einer psychrometrischen Differenz ausgesetzt, so erweisen sie sich weder als positiv noch als negativ hydrotropisch, selbst dann nicht, wenn die einseitige Wirkung des Lichtes und der Schwerkraft ausgeschlossen wird. Eine Ausnahme bildet im letzteren Falle das Hypokotyl von Linum usitatissimum ; dasselbe ist nämlich negativ hydrotropisch. Es kann daher die Ansicht von Sachs, dass Keimstengel bei Ausschluss von heliotropischen und geotropischen Krümmungen sich desshalb senkrecht auf das feuchte Substrat stellen, weil sie negativ hydrotropisch sind, nicht allgemein richtig sein. 7. Bei vielen Versuchen wurde ein für die Beobachtung 342 des Hydrotropismus höchst geeigneter neuer Apparat benützt. Derselbe besteht im Wesentlichen aus einem oben mit einem durchlöcherten Eingwall versehenen soliden Thontrichter , der mit seinem Stiel in ein mit Wasser gefülltes Glas tauchend, seine Oberfläche stets gleich- massig feucht erhält. Steht der Trichter im dunstgesättigten Eaume, dann wachsen die aus den Löchern des Ringwalls heraustretenden Wurzeln vertical nach abwärts, befindet er sich jedoch im massig feuchten Räume , dann werden die Wurzeln von ihrer normalen Richtung abgelenkt und schmiegen sich an die kegelförmige Ober- fläche des feuchten Trichters an. Sammlungen. Ungarns Pilze (in getrockneten Exemplaren) herausgegeben von Georg Linhart, Professor an der k, ungar. landwirthschaftl. Akademie in Ungar.- Altenburg. Cent. I und 11. 1883. Text in deut- scher und ungarischer Sprache. Die Herausgabe eines neuen Exsiccatenwerkes über Pilze ist wohl kaum materiell lohnend, um so dankbarer muss man es aner- kennen, wenn sich Jemand findet, der Zeit und Mühe einer solchen Aufgabe widmet, denn derartige Sammlungen tragen nicht wenig zur Beförderung einschlägiger Studien bei. Dem Herausgeber steht eine Anzahl schätzbarer Mitarbeiter zur Seite, so dass sich der Kreis ungarischer Mykologeu recht stattlich repräsentirt. Die meisten Bei- träge lieferte Prof. Linhart selbst; wir finden aber auch die wohl- bekannten Namen: Haszlinzsky, Kalchbrenner, Schulzer, Ho- luby, dann jüngere Kräfte, vertreten durch Dietz, Szepligeti, Hajos, Kosutany und Wolf. Ueberdiess sind zweifelhafte Formen von hervorragenden Specialisten, wie Rehm, Winter, Saccardo u. A. determinirt worden. Man kann daher sicher sein, dass Un- richtigkeiten nur in seltenen kritischen Fällen vorkommen werden. Ref. glaubt indess doch auf einige kleine Verstösse aufmerksam machen zu sollen. Bei Nr. 163 liegt als ,,Leptosphaeria ogilviensis (ßrkl. et Br.)" auf JEupatorium die echte, ganz typische L. agnita (Desm.). Die beiden Arten werden gewöhnlich auch von erfahrenen Kennern der Sphaeriaceen verwechselt, obgleich sie, einmal richtig erkannt, sehr leicht zu unterscheiden sind, da die erstere 6-zellige symmetrisch getheilte, die letztere 7-zellige unsymmetrisch getheilte Sporen besitzt. Unter Nr. 195 ist die auf Blättern von Viola odo- rata so häufige Mamularia wie in allen neueren Schriften und Samm- lungen (auch in Winter's Fungi europ.) als B. Violae Fuckel be- zeichnet. Derselbe Pilz ist aber schon lange vor Fuckel von Des- mazieres (Annales scient. nat. 1850. 18. Not.) als Fusisporium lacteum beschrieben worden und hat daher richtiger den Namen Ramularia lactea (Desm.) zu führen. 343 Eine sehr wertlivolle imd das Studiiim der Pilze auch dieser Sammlung begtinstigeude Beigabe sind die zahlreichen wohl gelun- genen Abbildungen vieler Arten, theils nach eigenen Analysen, theils nach anerkannt guten Werken. Bei Hypocopra macrospora und Spo- rormia intermedia sind " die Sporen, welche in Wirklichkeit ganz dunkel sind, nur im Umrisse, also wie farblos abgebildet, was ein wenig störend ist, da andere nach Tulasno wiedergegebene Zeich- nungen thatsächlich farbloser Sporen (z. B. bei Gryptospora sufusa) jene kräftige Schattirung zeigen, welche in der ,,Carpologia" manche Abbildungen mehr künstlerisch vollendet, als naturgetreu erscheinen lassen. Die vorliegenden beiden Centurien bringen mehrere seltene Arten. Als neu beschrieben finden sich: Aecidium Mmcarl Linh., Aecid. Leucoji Linh., Ramidaria Sanicidae Linh., Monilia Linliar- tiana Sacc, Polyporus suhlinguaeformis Schulzer und Sphaerella Fraxini Niessl. Die Exemplare sind ausreichend, und die Ausstattung ist eine höchst gefällige, so dass diese Sammlung in jeder Hinsicht, nämlich als erfreuliche neue wissenschaftliche Erscheinung einerseits, sowie auch als werthvoller Studienbehelf für Anfänger andererseits wärm- steus begrüsst werden muss. Möge sie den besten Fortgang finden und uns recht viel Neues brine:en. Niessl. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Ullepitsch mit Pflan- zen aus Krain. — Von Herrn Degen mit Pfl. aus Ungarn. Sendungen sind abgegangen an die Herren Keller, Koch- meister. Vorräthig: (B.) = Böhmen, (Br.) = Berlin, (By.) = Bayern, (Cr.) = Croatien, (F.) = Frankreich, (H.) = Harz, (I.) = Istrien, (Kt.) = Kärnten, (M.) = Mähren, (Mk.) = Mecklenburg, (NOe.) = Niederösterreich, (OOe.) = Oberösterreich, (P.) = Polen, (Rp.) = Rheinprovinzen, (Sb.) = Siebenbürgen, (Sl.) = Schlesien, (Ss.) = Sachsen, (Sz.) = Schweiz, (T.) = Tirol, (U.) = Ungarn. Origanum Majorana (B.), vulgare (OOe., U.), Orlaya grandi- flora (NOe.), OrnitJwgalum cUoranthum (M.), nutans (U.), tenui- 'foUnm (U.), mnhellatum (NOe.), Ornithopus perpusillus (Pommern), 'Orobanche arenaria (Br.), cruenta (OOe., T.), Epithymum (T.), flava (T.), lucorum (T.), minor (Rp.), ramosa (Mk., NOe.), rubens (B.), Orobus luteus (OOe.), ochroleucus (U.), vernus (OOe., P.), versicolor (Gr.), Oryza sativa (L), Ostrya earpinifolia (Gr., L), Osyris alba (Cr ), Oxalis Acetosella (NOe., OOe., P.), stricta (Gr., P.), Oxycoccus microcarpus (Schweden), Ocxyria digyna (T.), Oxytropis campestris (U., Steiermark), Gaudini (Sz.), lapponica (Sz.), montana (OOe., T.), 344 pilosa (NOe., Rp., IT.), sordida (T.), Paederota Bonarota (Kt.), Paeo- nia tenuifoUa (Sb.), Panicwn ciliare (NOe.), Grus galli (P., ü.), glahrum (P.), miliaceum (IT.), Papaver Burseri (NOe., OOe.), du- biuni (NOe., P.), pyrenaicum (T.), Rheas (OOe., P.), Parietaria dif- fusa (Nassau), officinalis (ü.), Paris quadrifolia (B., M., OOe., Ss.), Parnassia palustris (SL, IT.), var. gracilis (H.), var. pusilla (H.), Passerina annua (F., NOe., ü.), Pastinaca sativa (IT.), Pedicularis acaulis (Cr.), campestris (Sb.), foliosa (OOe.), Jacqtmii (NOe., OOe.), incarnata (OOe.), palustris (OOe., Sl.), Portensclüagii (NOe.), s?7t/a- fica (M., P.), sudetica (B.), verticillata (OOe.), Peganum Harmala (U.), Peltaria alliacea (NOe.), Peplis Portula (Sl.), Petasites albus (NOe., OOe.), officinalis (NOe., U.), PetrocaUis pyrenaica (NOe.), Peucedanum Cervaria (F., ü.), Oreoselinum (NOe.), parisiense (F.), rablense (Kt.) , Phaca alpina (Sz.), Phagnalon rupestre (DsümsiXien), Phalaris canariensis (Br., Mk.), Phleum arenarium (Rp.), asperum (Rp., Baden), Boehmeri (M., Mk., P.), Michelii (NOe.), nodosum (NOe.), pratense (OOe.), serrxdatum (Sb.), Phlomis tuberosa (IT.), Pholiurus pannonicus (ü.), Phragmites communis (Mk., P.), P%- saZ^s Alkekengi (U.), Phyteuma canescens (ü.), comosum (Kt.), hemi- sphaericum (OOe., T.), humile (Sz.), Michelii (Cr.), nigrum (OOe., Ss.), orbiculare (By.), pauciflorum (Sz.), spicatum (B., By.), Fa^- nm (U.). Obige Pflanzen können uach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Ceuturie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. Inserate. Märkische Pflanzen verkauft einzeln und in Herbarien für solide Preise Heiland, Lehrer in Lychen, Prov. Brandenburg. Soeben erscheint: Ung^arns Pilze {Fungi hungarici eocsicc.) Cent. II. (Mit 18 Abbildungen). Herausgegeben von G. Linhart, Professor an der königl. ungar. landw. Akademie Ungarisch -Alteu- burg (Ungarn). Text deutsch, ungarisch und lateinisch. Preis pr. Cent, mit Verpack, et Porto 6 fl. ö. W. = 12 Mark. Zu beziehen vom Herausgeber. Von Cent. I (mit 19 Abbildungen) sind noch einige Exempl, vorräthig. Redacteur und Herausgeber Dr. Alezander Skofltz. — Verlag von C. G-erold's Sohn. C. Uebeireuter'sehe Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Ocsterreichische Botanische Zeitsclirift Die österreichische ^^->. Exemplare botanische Zeitschrift V_>'l?^'Qjl1 die frei durch die Post b«- erscheint O zogen weiden sollen, sind den Eisten jeden Monats. blos bei der KedactioD Man pranumeril tauf selbe *"'" (IV. Bez., Mühlgasse Nr. I) mit 8 fl. Ost. Vi, r% 1 •! ■ r% i •• ^" piiliiuraeriren. ..„/i'A^»!'"a ,nit Botanik und Botaniker. b...£S"Ä„„. 4 H. Ost. W. CS R. .VarfcJ) .^..„.^ Pränumeration halbjährig. C. Gerold's Sohn Inserate in Wien, die ganze Petitzeile Tff~ 11 sowie alle übrigen 15 kr. öst. W. ** **. Buchhandlungen. XXXIII. Jalirgaug. WIEN. November 1883. INHAIiT: Bosnische Rosen. Von Wiesbaur. — Ueber Stipen. Von Dr. Cel akorsky. — Asple- läum Seelosii. Von Fe hin er. — Zur Flora von Croatien. Von Hirc. - Weidenhybride Ungarns. Von Borbäs. — Zur Flora von Meran. Von Dr. Entleutner. — Zur Flora von Galizien. Von Bfocki. — Flora des Etna. Von Strobl. — Flora exsicc. Austr. Hung. Von Heimerl. — Litera- turberichte. — Correspondenz: Von Dr. Stapf, Keller, Kmet Btocki, Dr. Tomaschek. — Personalnotizen. — Botanischer Tauschverein. — Inserat. Die Rosenflora von Travnik in Bosnien. Von J. B. Wiesbaur S. J. Wie den Lesern der Oest. bot. Zeitschr. bereits bekannt ist, hat P. Erich Brandis S. J. im letzten Jahre als Professor der Naturgeschichte am eben eröffneten erzbischöflichen Knabeuseminar in Travnik seine Thätigkeit zunächst der Erforschung der Phauero- gamenflora zugewendet. Die reichste Ausbeute an kritischen Pflanzen hat jedenfalls die Gattung Bosa geliefert. Dank den Bemühungen und wiederholten freundlichen Einsendimgen von Proben kam ein recht reiches Material an Rosen aus diesem Punkte Central-Bosniens zusammen, welches die Mühe einer genaueren Untersuchung zu loh- nen schien. Da es mir nun auch gelang, Herrn J. B. v. Keller, durch seine gediegene Bearbeitung der reichen Rosenflora Nieder- österreichs bereits hinlänglich als gewiegter Rhodologe bekannt, für die bosnische Rosenflora zu interessiren, so bietet folgende Abhand- lung ausser verlässlichen Bestimmungen auch den Avohl zu würdigen- den Vortheil einheitlicher Auffassung. Die Bestimmungen hat Herr v. Keller häufig mit gediegenen Bemerkungen, bei neuen Varie- täten (neue Arten fanden sich ausser einer nicht vor) auch mit einer Charakteristik freundlichst versehen. Es ist sicher nur billig, dass auch stets durch Beisetzung des Namens unterschieden werde, was ausser den Bestimmungen die Frucht seiner Arbeit ist. Es erübrigt noch die Erfüllung der angenehmen Pflicht, sowohl Herrn V. Keller für seine gewiss nicht geringe Mühe der sorgfältigen Be- Obsterr. botan. Zeitschrift. 11. Hefl 1883. 27 340 stimm ungeo, als Herrn Prof. Brandis für die gütige Ueberlassimg des Materials den Yerbindliclisten Dank aiisziispreclieu. Travnik ist an der Lasva, welches Flüsschen ein westliches Seitenthal der Bosna bildet, und zwar am Südostabhange des 1 350 M. hohen Vlasic gelegen. Die geologische Unterlage der Stadt selbst sind Werfener Schiefer*), die grosse Gebirgsmasse des Vlasic aber, eines Karstgebirges, ist Kalk und zwar Triaskalk, so dass sich die Gegend von Ti'avnik geologisch mit Sparbach und Weissenbach bei Mödling vergleichen lässt, die auf Werfener Schiefer stehen am süd- östlichen Abhänge der Triaskalkmassen des Helens teingebirges. Ebenso wie der Ylasic ist auch der südöstlich von der Stadt gelegene Hügel Tarabovac Kalk und scheint nur eine vom Ylasic losgerissene Masse zu sein. Die im Folgenden öfters erwähnten Ortschaften Vakuf, Guvno, Slemene (oder Zlimene) gehören dem Tarabovac und seiner südlichen Fortsetzung an. Vom Tai'abovac südwestlich, von Travnik und dem Vlasic südlich liegt das Velenica- oder Vilenica-Gebirge, das sich bis 825 M. erhebt und durchwegs aus Quarz- und Schiefer- gesteinen besteht. Grüne und rotlie Schiefer (wahrscheinlich Werfener Schiefer) werden von P. Brandis, dem ich diese Mittheilungen ver- danke, öfters erwähnt, sowie auch das Vorkommen verschiedener Kupfer- und Eisenerze, wovon bereits vor einem Jahre Proben an die k. k. geolog. Eeichsaustalt geliefert wurden. Der Einschnitt zwi- schen dem Tarabovac und dem Velenica-Gebirge bildet die einzige Linie für Berührungspunkte zwischen den beiden Hauptgebirgsarten in der Umgebung von Travnik, so dass wir im Nordwesten, Norden und Osten nur Kalk-, im Süden hingegen nur Quarzgebirge finden. Die öfter zu erwähnenden Orte: Dolac, Grahovik, Velenica, Kasa- povic, sowie das Truppenspital gehören dem letzteren an, während Jankovici, Orasje, Ovcarevo, Turbe, Djelilovac und das östlich gele- gene Gucjagora der Kalkzone angehören. Getrennt werden die beiden Gebieie bis Travnik durch die vom Westen von der Karaulagora kommende Lasva. Gleich östlich von Travnik bildet der Tarabovac das rechte Ufer; die Lasva nimmt bald eine südliche Eichtung, ein ziemlich weites Tertiärbecken (Travansko polje) eröffnend. Dass das unwirthliche Vlasicgebirge im Folgenden wohl Läufig als Standort interessanter Formen angeführt wird, lässt sich beim bekannten Eeichthum der Kalkflora zum Vorhinein erwarten. In der Eintheilung folgen wir möglichst Keller's trefflicher Monographie der Eoscn Niederösterreichs (in Haläcsy und Braun, Nachträge, Wien 1882); dass auch Borbäj-' verdienstvolle Arbeit (Primitiae monogr. Eosarum Hung. Budapest 1880) benützt wurde, soll hier ausdrücklich hervorgehoben werden. Mit besonderem Danke muss auch des berühmten Chef-Ehodologen, Herrn Director Crepin *) Vergl. Mojsisovics, Grundlinien der Geologie von Bosnien-Hercego- vina, Wien 1880, S. 51 ff. 34 7 in Brüssel, gedaclit werden, der einige von Keller ihm zugesandte, besonders schwierige Formen zu begutachten die Gewogenheit hatte. I. Synstylae. 1. Rosa arvensls Hivds. Von dieser Art, deren typische Form um Travnik fehlt, liegen folgende Varietäten und Formen vor: or. B. ovata Lejeune. Am Holilweg oberhalb der Ziegelei von Guvuo (leg. Brandis). ß. E. repens Scop. Um Grahovik (leg. Brandis), jedoch nicht typisch, sondern nur in einer zur B. ovata Lej. neigenden Form vorliegend, aber „durch kleinere Blüthen und Blätter von dieser ab- weichend" (Keller). y. pilifolia Borbäs sowohl im Velenica-Gebirge als auch bei Djelilovac (zwei Stunden westlich von Travnik) und bei der Kalk- brennerei am Südabhaug des Vlasic nächst Travnik (leg. Brandis). — Bei Dolac eine Form „mit kurzen Griffeln und Staubfäden und sich der var. subserkea nähernd"' (Keller). Zu einer um Travnik (ohne nähere Angabe) gesammelten Form bemerkt v. Keller: „ab- gerundete, dunkelgrüne, längs den Kippen drüsenlose Blätter, seltene Drüsen auf dem Grunde des Receptakels, sehr dicht behaarte Blatt- stiele. Offenbar eine sich schwach zu der var. B. Baldensis Kerner und atrata Christ hinneigende Modification. 8. suhsericea Keller ms. „Ganz wie die var. pilifolia, nur die Blättchen unterseits von kleiner, angedrückter, sehr dichter, an den Nerven seidenartiger Behaarung. Armdrüsig, grün, Griffel kahl, Diäcus flach" (Keller). Bei der Kalkbrennerei nächst Tra^Tiik (leg. Brandis). £. transalpina Christ. Um Travnik (leg. Brandis — leider olme nähere Standortsangabe). „Von der typi.-cheu transalpina Chr. nur im Mangel der silberigen Behaarung der Nerven der sonst über- einstimmenden kleinen flaumhaarigen rundlichen Blätter abweichend. Sehr ausgezeichnet durch konischen Discus und fiedertheilige Se- palen. B. Baldensis Kerner weicht durch flachen Discus und rei- chere Drüsigkeit ab. Nahe verwandt scheinen B. adriatica und car- niolica Gdgr."- (Keller). Die niedliche Pflanze muss sehr auffallend sein, da auch Prof. Brandis der Sendung folgende Bemerkung bei- fügte: ,.Zarter, kleiner, kaum über 4 Dm. hoher Strauch mit stets weissen Blumen; Blattstiel und Stengel stets leicht bläulichweiss bereift. Auf freien Plätzen-'. Die Exemplare sehen aus, als besässen sie ein brämiliches Laub. Der Grund hievon liegt ohne Zweifel daran, dass dieselben frisch eingesendet wurden, somit während der bereits warmen Jahreszeit (Mitte Juni) sechs Tage eingeschlossen waren. Dabei mag auch der Silberglanz der Behaarung verloren gesaugen sein. 2. Bosa Badensis Keller (in Oest. bot. Zeitschr. 1883 S. 40). Ein grosser Strauch bei Djelilovac, auffallend durch ganz weisse schwachriechende Blüthen und die vielen noch nicht abgefallenen vorjährigen Früchte (Brandis in litt.). — „Eine gracilente Modifi- cation der Badner Pflanze mit dünneren Zweigen und kürzeren 27* 348 Frücliten; ziitieifend ist auch die lange Dauer der Scheinfrüchte" (Keller). Au merk. Ausser obigen Kosen von Travnik liegt aus Bosnien noch eine andere hiehergehörige vor, welche P. Brandis hei Zepce gesammelt und Hr. v. Keller als R. herporrhodon Ehrh. bestimmt hat. „Sie nähert sich in den steifen oberseits schon etwas glänzen- den, unterseits aber fein seidig behaarten, sonst normalen Blättchen und den sehr langen Fruchtstielen der Gruppe der Bibracteaten. Früchte kugelig" (Keller). II. Gallicanae. 3. JRosa Neilreichii Wiesb. „Stylis liberis villosiusculis (haud dense lanatis), petalis roseis. — Syn. R. hyhrida var. semirepens Borbäs?" (Keller). — Selten. Einmal von Studenten aus Grahovik gebracht. 4. Rosa austriaca Crantz. a. R. assimiUs Des. Auf dem Vlasic und bei der Ziegelei von Guvno (leg. Brandis). Am letzteren Orte auch die Modificatiou R. spilantha (Gand. tab. 431). ß. R. cordifolia Host. Auf Aeckern um Travnik und Graho- vik (leg. Brandis). Darunter auch ein „lusus sepalis monstrosis" (Keller). y. R. Jiaplodonta Borbäs. Am Vlasic und am Tarabovac (leg. Brandis). ö. R. pumlla Jacq. Am Tarabovac (leg. Brandis), Häufiger jedoch als die typische R. pvmila scheint eine zwischen dieser und der vorigen stehende Form (f. transüoria Keller) am Tarabovac vor- zukommen. — Ausserdem liegt vom selben Standorte auch die var. anacantha Keller vor. 5. Rosa virescens Des. Nur die Form R. flectidenta Gand. zwi- schen Guvno und Grahovik von Studenten gesammelt. Ferner bei der Kalkbrennerei bei Travnik (leg. Brandis). III. Pimpinellifoliae. 6. Rosa spinosissima L. Nur die var. spinosa Neilr. „mit sehr kleinen kurzelliptischen Blättchen" (Keller). Bei den Kalköfen am Abhang des Vlasic nächst Travnik (leg. Brandis). 7. Rosa pimpinelUfolia L. forma „sepalis margine parce glan- duloso - ciliatis purpureis. Nil nisi modificatio var. roseae Koch" (Keller). Nur ein Exemplar von Herrn Apotheker Deyl am Vlasic gesammelt den 11. August 1882. Anm. Man kann als bestimmt annehmen, dass diese Gruppe in der Kalkzone viel reicher vertreten ist, sowohl was Standorte, als was Formen betriift. Es scheint nur der Reichthum der Formen der folgenden Gruppe, welche den Hauptschmuck des Vlasic ausmachen, es gewesen zu sein, welcher die ganze Aufmerksamkeit auf sich ablenkte. 349 IT. Alpinae. 8. Rosa Maliii Kerner. Die typische Form fehlt. «. hosniaca Keller ms. „Aus der Verwandtschaft der var, diplotncha Borbäs, aber- von derselben abweichend durch uu be- wehrte Stämmchen und Zweige, durch unbewehrte Blatt- stiele und unterseits dichtdrüsige Nebenblätter. Die kleinen unterseits sehr dichtdrüsigen und beflaumten nicht sitzenden Blätt- chen tragen eine ausgezeichnete Serratur (serratura villosarum). Die Sägezähne sind oval mit den Spitzen convergirend (und nicht wie beim Typus der R. 3Ialyi divergirend), vorn (nicht ein, sondern zwei bis fünf) zumeist drei, am Rücken aber (vier bis sieben) zu- meist fünf drüsentragende Zähnchen. Die Kelchzipfel sind gleich nach der Blüthe abstehend, dann herabgeschlageu (endlich?). Ihre Anhängsel sind schmal lineallänglich aber drüsig gefranst. Die Blumen sind sehr klein, duukelroth, wenig länger als die uuge- theilten schmalen, weisstilzig berandeten Sepalen. In der ganz be- sonderen mehrfachen, an beiden Seiten reichdrüsigen Serratur, den nach der Blüthe herabgeschlagenen Sepalen und der sehr dichten Drüsigkeit der unteren Blattfläche von der Sectio alpinarum weit abweichend und der der sabiniarum sich nähernd" (Keller). „Am Vlasic-Plateau an der Grenze des Holzwuchses sehr häufig. Stämmchen klein, niederliegend, kriechend, stachellos. Blättchen reich mit Drüsen und Drüsenhaaren besetzt, klebrig, aromatisch (wein- riechend), sowie die Blattstiele und die jungen Zweige röthlich be- reift. Junge Scheinfrüchte bald glatt oder mit einzelnen Drüsen- haaren besetzt, bald reichlich drüseuhaarig, grün und dann fast vom Aussehen einer jungen Kastanienfrucht. Blumen wohlriechend, scharf roth gegen ziegelroth" (Brandis in litt.). (Fortsetzung folgt.) Ueber einige Stipen. Von Dr. Lad. Celakovsky. (Schluss.) Stipa tauricola n. sp. Scheiden der Grundblättor hellgelb, ganz glatt, kahl, glänzend, ziemlich gross, Blätter rinnig zusammengefulzt, binsenförmig, kahl und glatt, auf der Oberseite behaart. Ligula des unteren Halmblattes kurz aber breit, ausgeschweift, die des oberen verlängert, (in drei Theile) zerschlitzt, gewimpert. Hüllspelzen Jan- zettlich, langpfriemlich zugespitzt, doppelt so lang als die Deckspelze (ohne Granne) und länger, nach oben breit randhäutig. Rispe schmal, zusammengezogen, Rispenspindel und Aehrcheustiele kahl, glatt. Deck- spelze stielrund, zur Spitze kegelförmig verdünnt, 18 Mm. laug, streifig behaart, sonst kahl und glänzend, nur au der Spitze 350 unter der Granne mit einem feinen, unterbrochenen Haar- kranze; Haarstreifen bürstenförmig, mit abstehenden, dichten, 1 Mm. langen Haaren, der randständige und der entgegengesetzte dorsale Haarstreifeu gleich hoch, nur bis zur halben Höhe der Spelze oder nur wenig darüber reichend, der dem randständigen benachbarte viel kürzer, unten mit ihm zusammenfliessend, die zwei übrigen ganz kurz. Granne etwa 16—18 Cm. lang, gestreckt, im unteren 4 Cm. langen Theile wulstig -vierkantig, auf der Ventral- seite tief furchig vertieft, auf den wulstigen Kanten unten mehr an- gedrückt, oberwärts mehr abstehend dicht behaart (Haare so lang ajs der Grannendurchmesser); der obere 3mal längere Granneutheil imgedreht, kurz fied erhaarig, die Haare nur 4 — 5mal so lang als der Grannendurchmesser daselbst, die Behaarung von der Basis zur Spitze der Granne ganz allmälig und massig zunehmend. Diese Art wurde von Kotschy auf seiner cilicischen Reise in das Taurusgebirge „Bulgar Dagh" gesammelt: „in quibusdam decli- vitatibus aquiloni olDversis prope montem Gisyl Deppe frequens altid. 8000 ped. (21. Juli 1853). Der Zettel trägt die Bestimmung: Stipapin- nata L. — Boiss. Doch muss ich bemerken, dass dem Exemplar — aus Veselsky's Sammlung — ein Stengel einer der Stipa Grafiana nahestehenden, robusten, dick- und kurzblätterigen, aber kurzgran- nigen Form der Stipa pennata L., die sich bei vollständigerem Ma- terial wohl als eigene Form herausstellen dürfte, beigelegt war. Vielleicht hat Boissier nur diese letztere gesehen oder doch allein beachtet und daher die Bestimmung St. pennata gegeben, denn die St. tauricoki ist von St. pennata, wie die Beschreibung zeigt, weit verschieden. Nächst verwandt sind mit ihr vielmehr folgende Arten: St. Orientalis Trin. aus dem Altaigebiet, St. Szovitsiana aus dem Caucasus, St. harhata Desf. aus dem westlichen Mittelmeergebiet (Spanien, Algier). Alle diese haben nämlich auch federige, bis zur Basis behaarte Grannen und serial behaarte Deckspelzen. Die Stipa orientalis unterscheidet sich nach der Flora Ros- sica: culmo vaginisque scabriusculis palea arista bipollicari sexies superata, während die St. taurieola ganz glatte Scheiden und Halme und mehr als 6 Zoll lange, die Deckspelze also 12mal an Länge übertreffende Grannen hat. Die Stipa Szovitsiana, welche ich von Becker im Caucasus gesammelt gesehen habe^), hat viel feinere Deckspelzen und Grannen ') Die Stipa, welche Hohenacker als St. Szovitsiana von Helenendorf in Georgien ausgegeben hat. und die im böhmischen Museumsherbar vorliegt, ist nicht diese, sondern St. Lessingiana Trin. mit gleicbmässig behaarter Frucht- spelze und unterwärts kahler Granne. Nun citirt aber Grisebach in Ledeb. Fl. ross. das Hohenacker'sche Exsiccat mit! zur St. Szovitduna. Entweder also kommen bei Helenendorf beide Stipen vor und hat Hohenacker beide als St. Szovittiiana ausgegeben, oder Grisebach hat die St. Lessingiana irrthüm- lich mit St. Szovitsiana vermengt, was nicht unwahrscheinlich ist. Denn in der Fl. rossica wird St. Lessingiana nur aus Sibiria uialensis, nicht auch aus dem Caucasus angegeben, und die Diagnose ist wörtlich aus Trinius und 351 als die St. taurkola, die Deckspelzen etwas zusammeugedrückt, zu- mal am Kücken, nur 7 Mm. lang, die Haarstreifen schmal, von ein- ander entfernt, der randstäudige bis wenigstens zu ^y ^ der Spelzenlänge reichend, die übrigen bis etwa zur halben Spelzenlänge gehend, die Granne doppelt feiner, nur wenig über 4 Zoll lang, deren Rücken- fläche nicht vertieft, nur die Bauchfläche, daher die Granne 3furchig, die Haare des oberen Granneutheils etwa Smal so lang als der Graunendurchmesser. Die Halme finde ich auch noch unter den un- teren Knoten nach abwärts dicht feinbehaart, die unteren Blatt- scheideu oberwärts ebenfalls flaumhaarig, worauf ich übrigens kein grosses Gewicht legen will, da eine solche Behaarung ausnahms- weise auch bei der sonst kahlen St. pennata gallica (von Lofer in Salzburg! leg. Spitzel) vorkommt. Die St. caspia C. Koch ist von Koch so kurz und unzureichend beschrieben, dass ihre Diagnose auf alle Arten dieser Gruppe passt, eine solche Publicatiou ist so gut wie gar keine. Grisebach bringt sie mit! zur St. Szovitsiana. Endlich die St. barbata Desf. hat rauhe Blattscheiden, die Streifen der Deckspelze sind weit lockerer und kürzer als bei St. tauricola behaart, die Spelze oberwärts eine Strecke weit unter der Spitze kurz rauhhaarig, die Behaarung des Federtheils der Granne länger als bei St. tauricola, der gefiederte Theil der Grauue nur 272mal so lang als der 2" lange gedrehte Gruudtheil. Ueber Stipa Fontanesii Parlat. Nyman zählt diese Art, die von Pariatore in Flora italiana aufgestellt wurde, in der Sylloge zwischen St. juncea L. und St. Lagascae R. et Schult, auf. Nach Pariatore ist es die St. juncea Desf. Als Vaterland ist ursprünglich Creta bekannt geworden. Im Conspectus von Nyman ist es anders geworden, St. Fontanesii kommt nicht einmal als Synonym vor, dafür erhielt St. Lagascae, die in der Sylloge nur aus Spanien angegeben war, auch eine Ver- breitungsarea im Osten: Attica, Aegina, Greta, Syra und das speciell für dieses Gebiet gütige Synonym ^St. Sibthorpii Boiss. (ex ipso), Heldr, Herb. norm.". Nun hat Heldreich die gemeinte Pflanze als St. Fontanesii Pari. := St. juncea Desf. Fl. graeea = St. Lagascae var. aristis validis Boiss. aus Attica (1855) ausgegeben. Hieiaus ist Ruprecht entlehnt, woraus zu schliessen ist, dass Grisebach die St. Les- singiana nicht aus Autopsie gekannt hat. Dann steht bei der zur St. Szo- vitsiana als Synonym gesetzten St. Holienackeriana Trin. et Rupr. die Be- merkung: „est plane eadem planta, cui arista ad basin usque breviter plumosa nee infra genu glabra, (juo charactere distinxerant eam autores citati-'. Das heisst also, dass die St. Hnhenackeriana eine unter dem Knie kalile Granne hat, was auch Steudel in der Synopsis gramin. bestätigt. Das ist aber ein Merkmal der St. Lessiiioiana, so dass St. Holienackeriana, wenn sie keine eigene Art ist, nur zur .S'^ Lessinyiana, aber nicht zur St. Szovit.' 354 den Kalk- oder eigentlich Dolomitgebirgen der nördlichen und süd- lichen Kalkzone angehört und daselbst an den verhältnissmässig wenigen bekannten Standorten in einer Höhenzone von 620 — 6000' getroffen wurde. Aufgefunden wurde genannte Pflanze zuerst im Jahre 1843 im Schierngebiete von Bartling, welcher ihr in schedis den Namen A. tridactyliüs beilegte, ohne die Beschreibung zu publiciren. Später, im Jahre 1854 wurde diese Pflanze neuerdings von Seelos, einem Freunde Leybold's, in demselben Gebiete entdeckt, welch letzterer sie in der Flora 1855 p. 81 und 348 unter dem oben angeführten Namen beschrieb und auf tab. XV abbildete. Die Auffindung weiterer Standorte unseres Farns in den darauffolgenden Jahren kann ich hier übergehen und ich verweise bloss auf die „Bonplandia" 1861, Heft I— III, wo Bolle über „die Yegetationsgeschichte des Aspl. Seelosii'-'- einen hübschen und schwungvollen lioman geschrieben hat. Zur Zeit dieser Publication kannte man nur das Vorkommen in den Südalpen und zwar waren als östliche und westliche Grenzpunkte bekannt: Ampezzo und andererseits der Ciugol-Eosso in Judicarien, von denen der letztere zugleich auch der südlichste und der Schiern der nördlichste Standort war. In den darauffolgenden Jahren wurde eine Reihe neuer Stand- orte zumeist längs des Pusterthaies namentlich von Ausserdorfer, Gander und Milde aufgefunden, welche nunmehr die östliche Ver- breitung dieses Aspleniums bis nach Kärnten coustatiren Hessen. Die nächste Angabe über einen Fundort von A. Seelosn ausserhalb des bisher bekannten Gebietes findet sich in den Verhandl. d. zool. bot. Gesellsch. 1868 p. 206 von Prof. Kr as an, der es in Istrieu am östlichen Abhänge des Höhenzuges, der das Chiapovanothal von dem Tribusathal trennt, sammelte. Bei dieser Gelegenheit erwähnt auch K ras an das Zusammen- vorkommen unseres Farns mit IleUospenna eriophormn Jur. (=//. glutinosum [Zoys] Rchb.) — Es war nunmehr das Vorhandensein von A. Seelosn für die südlichen Kalkalpen in einer bedeutenden Aus- dehnung nachgewiesen. Der hierauf zunächst bekannt gewordene Standort ist bis jetzt der einzige diesseits der Alpen und zugleich am weitesten nach Osten gelegene. Obrist, der im Frühjahre 1880 den Göller bei St. Egid a. Neuwald in Nieder-Oesterreich besuchte, um für den botanischen Garten der Wiener Universität Alpenpflanzen zu sammeln, fand am Wege zur Schindleralpe an einem überhän- genden , einen ziemlich grossen Kaum überdeckenden Dolomitfelsen in einer Höhe von ca. 700 M. unser Asplenium in Gesellschaft von Aspl Rida muraria auf. Ich selbst, der icli oft und oft an dieser Stelle vorübergegangen war, ohne es zu bemerken, sah es nachher sowohl eben daselbst, als auch an verschiedenen Localitäten des gegenüberliegenden steilen FelscDgehäuges, aber stets sehr spärlich und in sehr kümmerlichen Exemplaren. Durch diesen Fund 0 brist's hatte nun das Verbreitungsgebiet dieser Pflanze eine bedeutende, durch die ganzen Centralalpen unterbrochene, Ausbreituug erfahren 355 und es ist gewiss sehr merkwürdig, dass auch andere Pflanzen ähn- liche Verhältnisse ihres Auftretens aufweisen. Ich erinnere nur bei- spielweise an Ranunculus anemonoides, der gerade in dieser von 0 brist besuchten Gegend sein im Allgemeinen sehr localisirtes Vorkommen hat, und andererseits in den Südalpen am Monte Bälde wieder zu treffen ist. In beiden Fällen, bei A. Seelosü und dem genannten Ranun- culus, sehen wir weiters, dass das südliche Vorkommen zugleich auch weiter nach Westen gelegen ist, während die nördlichen Staud- orte fast an den östlichen Ausläufern der Alpen liegen. In jüngster Zeit wurde in den Südalpen abermals ein neuer, durch besondere Umstände hoch interessanter Standort des A. Seelosü von dem um die Landeskunde Krains so ausserordentlich verdienten Herrn C. Deschman in Laihach entdeckt. Derselbe sandte im Laufe des heurigen Frühjahres Heliosperma glutinosum für die Flora exsic- cata Austro - Hungarica an das hiesige botanische Museum der k. k. Universität und dieser Sendung lag ein sehr schönes Exemplar von A. Seelosü bei. Gleichzeitig schrieb er in einem Briefe an Herrn Director v. Kern er u. A. Folgendes: „Da mir Professor K ras an seinerzeit mittheilte, er habe dieses Heliosperma auch auf der Ternowaner Felswand im Görzerischen und in der Nähe der Pflanze das Aspl. Seelosü gefunden, so wandte ich mein besonderes Augenmerk dem etwaigen Vorkommen dieses höchst seltenen Farns an der Mitala (gegenüber der Station Trifail an der steirisch-krainischen Grenze) zu und siehe da, ich hatte das unbeschreibliche Vergnügen ober grossen Käsen des Heliosperma in der Felsritze ein ganz charakteristisches Exemplar des ^^.7:»/. Seelosü zu finden; trotz sorgfältigsten Sucheus an allen Felswänden konnte ich nur noch ein kleines kümmerliches Exemplar entdecken, während Aspl. Ruta muraria au dieser Stelle häufig ist. Nach dieser Fund- stelle zu schliessen dürfte A. Seelosü auch in Tüffer, von wo Helio- sperma erlophorum an Juratzka eingesendet wurde, vorkommen. Ich will die krainischen Fundorte von Heliosp. glut. nochmals genau durchforschen und glaube die Hoftnung aussprechen zu dürfen, dass es mir gelinden werde eine bessere Ausbeute des A. Seelosü zu machen als an der Mitala". Wenn schon das Vorkommen dieser Pflanze an dem erwähnten Standorte bei Trifail an und für sich ein besonderes Interesse bietet, indem dadurch das Verbreitungsg-ebiet derselben wieder und zwar in östlicher Kichtung erweitert wird, so überrascht uns noch mehr das luerkwürdige Zusammenleben zweier so seltener Arten in so ent- fernten Gegenden in der AVeise, dass das Vorkommen der einen Art au einer Stelle uns berechtigt auch auf das Vorkommen der anderen auf derselben Stelle zu schliessen. Ein ähnliches mir bekanntes Ver- hältniss zwischen zwei anderen Pflauzenarteu will ich hier anführen. Moehringia diversifolia und Zahlhrucknera paradora kommen in Südsteiermark, Kärnten und Krain an sehr vereinzelten Standorten, und zwar in den meisten Fällen in Gesellschaft mit einander vor. 356 Beide sind im Allgemeinen höchst seltene und auf ein sehr kleines Gebiet beschränkte Arten. Herr Bürgerschullehrer Dominicus in Voitsberg sandte im verflossenen Jahre an das bot, Museum der k. k. Universität die Zahlhrucknera paradoxa aus dem Teigitschgraben bei Voitsberg, Herr Director v. Kerner hatte genannten Herrn darauf aufmerksam gemacht nachzusehen, ob nicht am erwähnten Standorte sich auch Mochringia diversifolia finde. Und richtig stand sie auch dort, — ein neuer bisher ganz unbekannter Standort dieser Pflanze. — Ob nun diese wunderbaren Erscheinungen in dem Gewebe unserer heutigen Pflanzendecke dadurch zu Stande gekommen sind, dass unter den gleichen pliysikalischen und chemischen Bedingungen die betreffenden Arten entstanden sind, und nun mehr durch die Selten- heit dieser gewiss sehr eigenartigen Combination der Lebensbe- dingungen (z. B. Schutz vor Berührung mit flüssigem Wasser durch das Vorkommen an überhängenden Felsen oder in Höhlen derselben, daher grosse Trockenheit, Ausschluss jeder directen Besonnung, physikalische und chemische Beschaffenheit der Dolomitfelsen etc.) die Pflanzen selbst keine grosse Verbreitimg finden konnten oder ob diese Pflanzen die Ueberreste einer früheren, durch Veränderungen der klimatischen und ph3^sikalischen Lebensbedingungen ausgestorbe- nen Flora sind und dadurch, dass diese einzelnen Arten vielleicht an die neueren Verhältnisse sich leichter anpassen konnten und an jenen wenigen Localitäten die zusagendsten Lebensbedingungen fan- den, um sich bis in die Gegenwart zu erhalten, wage ich nicht zu entscheiden. Wien, am 12. September 1883. Neue Pflanzen für die Flora von Croatien. Von D. Hirc. Ranuncidus trlcliophyllimi Chaix. var. paucistamhievs (Tausch.) — Willkomm Führer in d. Reich d. Pfl. Deutschlands etc., p. 862. — Freyn exsicc. Opocno (Böhmen). In reinem, langsam fliessenden Wasser bei Borovgaj, unweit von Agram. V. (1870.) Melandryum dubium Hampe {M. allmm X rubrum Garcke). — Willk. 1. c. p, 795, Blumen rosenroth, die Blätter spärlich behaart. Diesen Bastart fand ich das vorige Jahr bei Lazac, am Fusse des Snieznikberges in Gesellschaft der Eltern. VlII, Malva ambigua Guss,, J/, silvestris var. poUpnorpha Pari. — Freyn Nachträge zur Fl. v. S.-Istr. p. 4. (362.) Unterscheidet sich von M. silvestris durch viel grössere, lebhaft rosenrothe Blumen, gewöhnlich niederliegende, mit den Spitzen aufsteigende Stengel, robusteren Bau und durch glatte, nicht runzelige, steifhaarige Fi-üchte. 357 Diese hübsche Pflanze wächst bei Buccari uucl in der Umgebung au Wegräuderu, auf Grasplätzen, felsigen Bodci. Kommt auch am Scoglio di Sau Marco vor. YL— VIII. Malm amhiqua findet sich auch bei Fiume, im Yinodol und M. silvestris von Zeugg gehört ganz gewiss hieher. _ Vicia cassuhka L. var. adrlatica Frej'u in Fl. v. S.-Istr., p. 318. — In Gebüschen bei Orehovica VI. Auch unsere Pflanze unter- scheidet sich von der typischen Form durch drei- bis fünf-, selten zwei-, oder siebeublüthige lockere Traube und bunte Blüthen. Die Fahne ist blau, vorne mit dunkleren Adern gezeichnet, am Grunde blasser, die Flügel und das Schiffchen sind rein weiss, nur vorne etwas bläulich. Die kurzen Kauken sind meist einfach; die Hülse zuletzt nur einsamig und ihr Stiel ragt aus dem Kelche nicht heraus. V. cordata Koch. — Freyu 1. c, p. 321. Auf sonnigen Gras- plätzen, an Hecken, besonders aber in Weingärten bei Buccari, im Dragathal, bei Kostrena, IV, V. Pisum blßoritm Kaf. — Freyn I. c, p. 323. — In Gebüschen, bis nun bei Buccari, bloss am Fusse des Gipfels Klaueina, bei Kostrena St. Barbara und Lucia; auch am Scoglio di San Marco (Strobl als P. elatius M. B. Aus d. Frühlings-Flora und Fauna Illyriens, p. 17 [593.]) IV, V. Pisum elatius M. B., Koch hat gekörnelte Samen und nach Freyn folgende Synonyme: P. arvense fl. gr. non L. (ex. Boiss.), P. Tuffetii Less. und P. granulatum Lloyd. Ob P. maritiinum L. bei Martinseica vorkommt (Fl. Cr. p. 93) ist erst zu entscheiden; ich konnte diese Art bis nun nicht auffinden. Rubus infestus W. et N. (H. Braun exsicc. Heuberg bei Dornbach.) Auf der Sveta gora bei Plesce auf schattigen Wald- rändern. VIII. R. nemorosus Hayne. — Willk. 1. c. 682. Auf Kalkfelsen bei Jelenje an der Grobniker Ebene. V. Pulicaria uliginosa Stev. P. dysenterica ß. niicrocephala Boiss. — Freyn Nachträge p, 23. In Hecken und Gräben bei Buccari, Buccarizza, im Dragathale. Ist auch neu für die Flora von Croatieu imd wurde von Dr. Borbäs auch als richtig erkannt. Die ähnliche P. dysenterica fand ich auf der Küste nicht, am Karstplateau das vorige Jahr bei Plesce, Cabar, Prezid, Trsce und Gerovo. Hieracium glaucinum Jord. — Willk. 1. c, p. 438. — Grund- ständige Blätter elliptisch, länglich oder eilauzettförmig, die grossen am Gruude abgerundet, die kleineren seicht herzförmig, plötzlich in den geflügelten, dicht zottigen Stiel zusammengezogen (bei meiner Pflanze), ausgeschweift, bis buchtig scharf gezähnt, beiderseits zerstreut behaart, am Rande kurz zottig. Stengel 42 Cm. hoch, oberwäits nebst den Körbchenstielen und den schwärzlichen Korbhüllen dicht sternfilzig und drüseuborstig (Drüsenborsten schwarz), doldentraubig, ästig, 7-köpfig. Achäuen tief braun, platt gedrückt. VIII. (//. eine- rascens, fragile, petiolare Jord.) Auf Kalkfelsen am Cabianka-Ur- 358 sprang bei Cabar und wahrscheinlich auch auf anderen Orten am Karstplateau aber mit H. murorum verwechselt. (1882.) Hieraeium florentinum All. ß. suhglabrum Ereyn. in Fl, v. S.-Istr., p. 371., kommt bei Buccari vor und ist von der typischen Form durch die spärlichere Behaarung verschieden. Einige meiner Exemplare haben einen sehr dünnen, hin und her gebogenen Stengel. Auf feuchten, schattigen Grasplätzen, die typische Form auf steinigen, sonnigen, grasigen Stellen truppenweise und häufig. VI, VII. Bei H. ßorentimmi beobachtete ich sehr oft Phytoptocecidien und habe interessante Exemplare gesammelt. Deformirt ist gewöhnlich der Blüthenstengel. Sternhergia lutea Ker. kannten wir bis 1877 bloss aus Dal- matien, wo sie auf mehreren Orten vorkommt. In Croatien ist bis nun Buccari der einzige Standort. Hier wächst diese hübsche Pflanze in Weingärten hinter der nautischen Schule, am Fusse des Gipfels Turcina, Klaucina und anderen Orten. Die schönste Zierde der Herbstflora. X, XI. Ueberwintert : die Blätter welken erst in der ersten Hälfte des Frühlings. Muscari Holzmanni (Heldr. sub Bellevalia). — Freyn Nach- träge, p. 31. — Ich sammelte diese Pflanze vor zwei Jahren auf grasigen, sonnigen Abhängen bei Ponikve, fand sie später auf der Grobniker Ebene bei Majnr und schickte sie H. Freyn, welcher die Art auch als solche erkannte. VI. Die croatischen Exemplare variiren auch in der Grösse. Hyacintlms orientalis L. var. hrachypodus Borbäs in Floristikai közlemenyek, p. 3. Ist in Weingärten bei Buccari nicht selten und eine der ersten Frühlingspflanzen. II, III. Scilla bifolia L. ß. bracteata. — Braun et Halacsy Nach- träge z. Fl. V. N.-Oest., p. 54. Blüthenstiele von kurzen Deckblättern gestützt. Mit der typischen Form in einem Wäldchen bei Biiccarizza. III. Tidipa hexagonata Borbäs 1. c, p. 4. Bulbus eiförmig, die äusseren Hüllen dunkel braun, matt, die inneren schwach glänzend, hellbraun, nackt, papierartig von innen mit brauner Wolle umgeben; Schaft aufrecht 40—45 Cm. hoch, einblüthig, röthlichgrün, glänzend. Die Blätter (2—4) 30 — 34 Cm. lang, 4 — 6 Cm. breit, stengelumfas- send, zurückgekrümmt, von spärlichen, kurzen, weissen Haaren be- wimpert. Perigonblätter scharlachroth, stumpf, mit dunkelviolettem, gelb umsäumtem Fleck am Grunde, der einem in die Länge gezogenen Sechseck ähnelt (daher hexagonata). Die äusseren Perigonblätter 25 Mm. lang, 18 Mm. breit, mit einem weisslichen wolligen An- hängsel am Ende; die inneren 24 Mm. lang, 12 Mm. breit, schwach ausgeraudet von weissen Haaren bewimpert, mit einem lichteren rothen Längsstreifen in der Mitte, der Fleck aber nur von oben gelb eingefasst. Die Staubfäden dick und sammt den Antheren dun- kel-violett, beinahe schwarz, das Pistillum rosa, roth gestreift, Stigma gelb, am Rande weisswollig. TuUpa hexagonata ist für die Flora Croatica ein sehr interes- santer Fund. Das erstemal fand ich diese herrliche Tulpe im Jahre 359 J? J^^\r^^^^^" ^^ ^^^^® ^^^ ^ipf^ls Klauciua, und heuer im Monate März entdeckte ich noch eine zweite SteMe, wo die Pflanze ebenfalls truppenweise wächst und ist zur Blüthenzeit die schönste Zierde der Litoral-Frühlino-sflora. Die Weidenhybride Ungarns. Von Dr. V. Borbäs. Ich habe im Septemberhefte des „Erdeszeti Lapok" 26 Weiden- hybride zusammengestellt, die in der Literatur aus Ungarn bisher bekannt sind. Neilreich zählt („Aufzähl. « und „Xachtr.") 10 oder mit der für Ungarn unsicheren Saliv retusoides J.Kern. 11 Hybride, — A. v. Kerner in Gest. botan. Zeitschr. 1876 p. 330 etc. 6, Freyn ibid. 1877 p. 52 S. Rekhardti Kern., und in Zoolog.-bot. Gesellsch. 1872 p^ 352 S. cinerea X purpiirea, welche, wie ich glaube, ^ S. sordkla Kern. {S. supercinerea X purpurea) ist, und welche auch bei Bosäc (com. Trencsen, Holuby!) und im Gyöngyös-Thale bei Güns wächst. Auch S. Pontederana Simk. „Term. rajzi füz." 1878 p. 150 soH dieselbe Pflanze sein, oder vielleicht ist sie S. subcinereaXpur/.mrea, die ich am Engelfelde bei Budapest nm- in einem weiblichen Busche gefunden habe. Simkovics beschreibt I.e. diese Pflanze nicht näher, auch gibt er nicht an, ob er weibliche oder männliche oder beide Formen am Eakos gesammelt hat, so dass ich die Identität meiner Pflanze mit der S. JPontederana Simk. (non alior.) nicht behaup- ten kann. Aus Siebenbürgen erwähnt Schur (Enum.) noch drei andere Hybride {S. ctispidata, S. acuminata, S. purpureo-sileslaca = arho- rescens Hart.), Fuss ausserdem noch S. Ifayeriana Lk., S. ambigua Ehrh. (A. Nym. Consp. 668), Pocke (Pflanzenmischl.) führt S. sal- vifolia Lk. {S. aurita X incana) und S. Caprea X purpurea aus Ungarn an, deren Form, S. Mautemensis J. Kern, die Jesuiten- botauiker im Zalaer Comitate auffanden. In der Flora des Bekeser Comitates beschrieb ich (p. 56 — 57) ein Glied des Formeukreises der S. alopecuroides Tausch, Kern. Zool.-botan. Gesellsch. 1860 p. 190—191. Nach Erfahrung, nämlich des letzteren berühmten Salicologeu , besitzen die Hybride der S. amygdalina mit S. fragilis an beiden Flächen einfarbige Blätter; ich bekam aber von Szarvar Exemplare (von Koren) foliis disco- loribus, subtus intense glaucis, und dabei sind diese Exemplare ^, welche in der Zeit Wimmer's noch nicht l?Bkannt waren. Ich nannte sie var. hgpoleuca. Folia iis Salicis amygdalinae similiora, sed longe acuminata, juniora argenteo sericea, adulta glabra. Amenta O laxiuscula usque 360 7 cm. longa, 10 — 12 mm. lata, squamae deciduae; capsiilae basi ventricosae, nouuiülae quasi subcordatae, apice conico-atteüuatae, stylo brevi, stigmatibus bifidis. Folia amentis siibjecta integerrima. Was mm ferner die S. albaXCaprea Holuby betriift, die Neilreicb zweifelhaft fand (imd auch Focke erwähnt keine solche Combination), so kann ich mittheilen, dass sie nach einem Bruch- stücke, die mir der geehrte Autor im Briefe schickte, keineswegs diese Combination ist, sondern ^^elleicht S. purpurea X Gaprea. — S. purpurea kann man hier sicher nicht ausschliessen, da die Kätz- chenschuppeu des bisher nur männlichen Exemplares schwarzbraun und die Kätzchen jenen der S. purpurea ähnlich sind. Ich glaubte dann nach der stark hervortretenden Nervatur der Blätter, dass eine der Eltern S. aurita sei; nach Holuby wächst aber diese hier nicht. Die Pflanze ist interessant an Ort und Stelle zu beobachten, und empfehlen wir diese sehr dem ersten und eifrigen Sammler, der in der Nähe wohnt. Meine S. suhcinerea'X purpurea ist nach Wimm. Salic. Europ. mit S. sordicla Kern, am nächsten verwandt, aber die Merkmale der S. purpurea treten in unserer Pflanze mehr hervor. Die Blätter sind nämlich endlich fast kahl, dann nicht wellig, netzaderig, aber doch genug glatt, länglich lauzettlich (nicht verkehrt, eiförmig- lanzettlich), 4— 5mal länger als breit, feiugezähnelt, in der Jugend beiderseits weich filzig, endlich oberseits grün, mit gedrückten Haaren dünn bestreut, fast kahl, unterseits stark fahlgrün (glauca), ins Blaue spielend wie bei S. purpurea, ausserdem dünn beflaumt (nicht hirto-tomentosa wie bei S. sordida). Die Nebenblätter sind schief herzförmig, sehr kurz gestielt. Auch die weiblichen Kätzchen sind nicht sitzend (wie bei S. sordida), sondern stehen sie auf kurzen Stielen, die kleine Blätter tragen. Die Früchte sind eiförmig-kegelig, seidig-filzig, gestielt, der Griffel ist gleichlang oder etwas länger als die Narbe, er ist also nicht verhältnissmässig kurz. Jährliche Triebe sammtartig, filzig, jene vom voi'igen Jahre verkahlt. Da nun S. austriaca Host., mit welcher meine S. subcinerea X purpurea nach Wimmer's Sal. Europ. zusammenzufallen scheint, nach Prof. Kern. = /S. subgrandifolia X purpurea ist, und da ich keine Benennung fand, die ich auf unsere S. subcinerea x purpurea beziehen möchte, so benannte ich sie S. Rdkosina Borb. „Erdesz. Lap." 1883, September. Die Zahl der ungarischen Weidenhybride übertrifft also die der Stammarten (21), sie sind aber damit noch gar nicht erschöpft. Nach meiner Erfahrung sind sie doch in Ungarn selten, nur S. rubra sah ich öfters bei der Käba in Eisenburger Comitate. 3(31 r Flora von Meran im September a. c. Von Prof. Dr. Entleutner. Von der weinspeudenden Eauke wird bald die letzte Traube geschnitten sein. Nüsse und Edelkastanien hat der Wind von den Bäumen geschüttelt. Quitten, Pfirsiche und Granatäpfel sind reif. Viele Pflanzen blühen zwar noch in diesem Monate, aber dar- unter sind, wenige, die nicht schon früher erwähnt wurden. So fanden wir im Thale nur mehr Molinia serotina M. & K., Senecio aquaticus Huds. und GnaphaUum idiginosum. Auf den Wiesen, die man bereits viermal gemäht, und auf welchen nunmehr das Vieh weidet, steht die Herbiitzeitlose {Colchicum ciutumnale). Mauern und Felsen um- schlingt blühender Epheu {Heclera Helix). Von der circa 2600 M. hohen Köthelspitze brachte uns ein Senner Senecio incanus und Rumex alplnus. Auch Aconitum Napellus sehen wir noch auf den Alpen. Ein Beitrag zur Flora Galiziens und der Bukowina. Von Br. Blocki. (Fortsetzung.) Scrophularineae. Verhascum Thcipsus L. Krzywczyce. Einzeln. — speciosu7n Schrad. Am steilen, kräuterreichen Uferabhange des ZbruczÜusses in Okopy, ziemlich zahlreich. — LycJinitis L. Auf Dämmen der ganzen Lemberg-Taruopoler Eisenbahnstrecke gemein. In Siidostpodolion und bei Lemberg auf sonnigen Anhöhen, besonders Kalktriften nicht selten. — Lychnitidi X phlomoides (N. Reissekii Kerner, Vegetationsverh. V. üng. p. 344). Diesen seltenen Bastart habe ich im vorigen Jahre in zwei mit der Kerner'schen Diagnose ganz überein- stimmenden Exemplaren am „Kopiec" in Lemberg entdeckt. " — nigroX phlomoides {V. Brockmiilleri ^\\]im. in Eichler's Jahrb. d. köu. bot. Gartens in Berlin v. 1881). — Am rechten Seret- ufer: „na Lukach" in Bilcze in zwei Exemplaren von mir auf- gefunden (VIII. 1882). — BlattaricL L. Auf Kainen und an Wegen, selten. Skwarzawa (Olesk.), Bryliiice (Wilk.), Lemberg (neben dem Stryjer Fried- hof), Holoskö (am Bachufer), Nawarja, Mikotajöw, Pieniaki. — phoeniceum L. Auf sonnigen Kalkabhäugcn und Gypsfelsen m Podolien, nicht selten. Okno bei Grzymalöw (Wilk.), Smköw (Hank.), Bilcze, Manasterek, Werenczanka. Oesterr. botan.Zeitsrlirift. II . ll»lt 1!:83. 28 362 Scrophularia Scopolü Hoppe. An Zäunen in Korostöw (bei Skole), gemein. Linaria minor Desf. Auf Feldern in Bilcze, Manasterek, Sinköw. — genistaefolia Mill. In lichten Gebüsclien an steilen Duiester- und Zbruczufern in Sinköw und Okopy. Die Form chloraefolia Kchb. einzeln unter der gewöhnlichen in Sinköw. Gratiola officinalis L. Auf Wiesen in Bogdanöwka bei Lemberg (Busch ak). Lindernia pyxidaria All. Bei Przemysl (ülen.). Limosella aquatica L. Bei Przemysl (Ulen.). Veronica latifolia L, spec. plant. (F. urticaefolia Jacq.). Berg Hu- melka bei Kutty (Buschak). In den Stryjer Karpaten bei Skole ziemlich gemein. — Teucrium L. spec. plant. An Waldrändern und in Holzschlägen nicht selten. Holosko, Bilcze, Cygany, Winiatynce, Sinköw. — austriaca L. spec. plant, (non Knapp in „Pflnz. Galiz."). — (Synonym; V. dentata Schmidt). Auf trockenen, grasigen Kalk- trifteu meist an Gebüschrändera, selten. Przemysl (nächst dem Springbrunnen), Krzywczyce, Komauöw bei Böbrka, Pieniaki auf der Anhöhe Makutra), Wierzchniakowce, Bilcze, Manasterek. In Bilcze habe ich auch die Form mit ganzrandigen Blät- tern, wiewohl einzeln, beobachtet. — prostrata L. Auf grasigen Kalktriften in Podolien, stellenweise nicht selten. Sinköw, Szupaika, Wierzchniakowce, Pl'uchow, HJu- boczek, Ostra Mogila, Okno. — spuriali. In Holzschlägea und in lichten Gebüschen in Podolien, selten. Pieniaki (Tyn.), Nagorzany bei Czerwonogröd, Torskie bei Uscieczko (Hank.), Ostra Mogila, Bilcze, Cygany. — longifolia L. Bei Janöw (Stelz.). — var. ohcordata Wallr. (non V. grandis Fisch.). Mit der gewöhn- lichen Form auf einer Wiese in Cygany. Differt a forma ge- nuina foliis infer. late ovato lanceolatis argute subduplicato- serratis, basi profunde cordatis, — spicata L. lu Holzschlägen und an trockenen Grastriften selten, Bilcze, Winiatynce, Sinköw, Kolodröbka, Eomanöw, Janöw, Skwarzawa, Holosko. — var. cristata Koch (F. orcliidea Crantz). An ähnlichen Stand- orten, wie die Grundform, jVdoch mehr verbreitet. Bilcze, Cygany, Skala, Sinköw, Wolkowce, Mielnica, Okopy, Pieniaki, Krzywczyce. F. orchidea unterscheidet sich von F. spicata L. lediglich durch anders geformte und gedrehte Blumenkronenzipfel, und da ich heuer in Holosko viele Exemplare der F. spicata sammelte, deren Blumenkronen ganz intermediär gestaltet waren, so fühle ich mich in Hinsicht dessen gezwungen, der F. orchidea das Artrecht ab- solut abzusprechen und dieselbe nur für eine jedenfalls ausge- zeichnete Varietät der F. spicata zu betrachten. Die F. hyhrida L., welche sich durch viel breitere (herzeiförmige) untere Blätter von F. spicata auszeichnet, verdient kaum den Namen einer 363 Varietät, geschweige den einer echten Art, da die relative Breite der Blätter bei den Veronicis aus der Gruppe Spicatae zur Artbegreuzung sich gar nicht eignet. Ich habe nämlich in Bilcze und HoJosko die V. spicata L. in so zahlreichen und verschie- denen Abänderungen hin.sichtlich der Breite und Form der un- teren Blätter beobachtet, dass ich diesem Momente absolut keinen systematischen Werth beimessen kann. Die bezüglich der Blättergestalt extremsten Formen der V. spicata L. kom- men in Ostgaiizien nur sporadisch zwischen den intermediären Formen vor. Veronica incanaLJ). Auf sonnigen Sandstein-, Kalk- oder Gypsfelsen in Podoiien. Czortköw (Buschak), Grzymatöw (Wilk.), Bilcze, Manasterek, Ostra Mogila, Ostapie, Ukno. Auf allen diesen Standorten kommt sie in grosser Menge vor, jedoch nirgends in Gesellschaft der V. spicata L. oder deren Var. cristata. Die V. incana L. unterscheidet sich durch die filzige Bekleidung aller ihrer oberirdischen Theile mit Ausnahme der Blumen- kronen so sehr von V. spicata L., dass sie von allen Autoren für eine ausgezeichnete Species betrachtet wird. Seit drei Jahren cultivire ich V. incana im hiesigen botanischen Garten, und es befinden sich daselbst ausser den von Originalstandorten ver- pflanzten Stöcken auch zahlreiche Exemplare, welche ich aus Samen gezogen habe. Alle diese cultivirten Exemplare und be- sonders die aus Samen gezogenen haben seit drei Jahren schon so viel von ihrer filzigen Bekleidung verloren, dass man sie mit blossem Auge ziemlich schwer von V. spicata L. zu unter- scheiden vermag — ja einige aus Samen gezogene Exemplare haben sogar Blumeukronen bekommen, deren Zipfel fast ganz ähnlich wie bei F. orcMclea Qxiz. geformt sind. In Anbetracht dieser grossen Variation, welche die V. incana L. durch deren Versetzung in anormale klimatische und Standortsverliältuisso unterliegt und dabei einerseits in F. spicata, andererseits aber sogar in F. orchidea zu übergehen scheint, in Anbetracht also dieses gewichtigen Umstaudes erachte ich für angemessen, der V. incana L. gegenüber der Ansicht alier Autoren das Artrecht streitig zu machen und sie nur als eine ungemein interessante klimatisch-geographische Kace der F. spicata L. zu deuten. Diese meine revolutionäre Ansicht findet auch darin ihre Stütze, dass 1. die F. incana L. nirgends mit der echten F. spicata L. an einem und demselben Standorte zusammen wächst; dass 2. die F. canescens Schrad., welche z. B. in Bilcze an mebr ge- schützten Standorten sporadisch vorkommt, eine deutliclie Ueber- gangsform zwischen F. incana L. und F spicata L. vorstellt, und dass 3. die F. spicata L. in der Art ihrer Bekleidung un- gemein stark variirt (vide Koch Synops.). ') In Schur's siebenbürgisohem Herbar befindet sich keine V.incanaL. ' Oft*- 364 Veronica Tournefortn Gmel. Auf Feldern in ganz Ostgalizien gemein, während die V. agrestls L. daselbst nur sporadisch vorkommt. — scuteUata L. Jezierzany (Tyn.). Pedieularis Sceptrum CaroUnvmL. Janöw (Stelz.), Grödek (Busch.). — campestris Griseb. et Schenk. Sonnige Grastriften an Kalkfelsen in Ostra Mogil'a (Miodobory) neben Androsace sept., Arenaria qraminifolia, Dianthus capitatus D C, D. pseudobarbatus Bess., Trinia vulgaris, Veronica incana etc. Melampiirum cristatum L. In Holzschlägen in Südostpodolien, selten. Sinköw (Hank.), Bilcze, Lanowce. — pratense L. In Holzschlägen in HoJosko. — arvense L. In Miodobory auf allen Kalkfelsen sehr gemein. Lathraea Squamaria L. Sinköw (Hank.). Orobancheae. Orobanclie alba Steph. (O. Epithi/mi(m DC). Schmarotzend auf Thi/- tnus angustifoUus Pers. in Hol'osko. Primulaceae. Androsace septentrionalis L. Auf trockenen Sandhügeln und Kalk- triften, selten. Lemberg nächst dem Judenfriedhofe und Ostra MogiJa bei Skalat. T'^-ie-ntcdis europaea L. In Wäldern stellenweise. Zarzecze (Tyn.), Szczerzec, Kortumöwka (bei Lemberg), Holosko. Centunculus minimus L. Auf Brachfeldern in Nawarja. (Fortsetzung folgt.) Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 754. Melissa officinalis L. Eaf. II. Stengel etwas zottig, Blätter eiförmig, freudiggrün, gezähnt-gesägt, Bracteen spitzlich; altissima S. Sm. Fl. gr. Prodr. I 423, Guss. Syn. et Herb.! = cordifolia Pers., officinalis ß. hirsuta Benth. Lab. besitzt höhere, stärkere, grauzottige Stengel, dunkelgrüne, gezähnt gekerbte, verhältnissmässig etwas breitere, am Grunde abgerundete oder etwas herzförmige Blätter, zugespitzte Bracteen. Griecbische Exemplare (leg. Sieb er) stimmen genau mit meinen Nebrodenpflanzen, doch gibt es zu viele Uebergänge zu offic, als dass man sie für specifisch verschieden be- trachten (lürfte. In Hainen, an feuchten, buschigen Abhängen der Tiefregion, im Gebiete bisher nur var. ß. altissima im Vallone di Ulli von Tor nahe ne gesammelt! Juni, Juli. 2]. 755. Nepeta Cataria L. Guss. Sjn. et Herb.! „Sehr gemein um Catania an allen uncultivirten Stellen und hinzuführenden Stras- sen" (Fl. med.). Mai, Juni. 2|.. 365 NB. G-lechoma hederacea L, uud Mellttis alhida Guss. wiirdeu bisher uur von Raf. aus der Waldregiou des Etua angeführt, erstero ist überhaupt in Sicilien sehr selten. 756. Lanüum ampltwicaule L. ''^Cat. Coseut. Auf Feldern uud in Gärten der Tiefregion sehr gemein, seiteuer au Wegrändern und auf steinigen Abhängen: Um Catauia uud in der Ebene des Simeto überall (!, Cat. Cosent., Herb. Tornab. et Reyer!), ebenso von da bis über Nicolosi hinauf etc.! Februar— Jimi. Q- 757. Lam. hifidum Cyr. pl. rar,, ^^'Guss. Syn. et ""Herb.! Nahe verwandt mit flexuosum Ten.; aber bei hifidum sind die Antheren rauhhaarig, Helme zweispaltig, Kelchzähue kurzer, als die Kroueu- röhre, die Pflanze annuell.; fiexuosum ist pereun, Autherea kahl, Keiciizähue von der Länge der Kronenröhre, Helme gauzrandig. Puhescens Sibth. unterscheidet sich von beiden durch roth(3 (nicht weisse) Kronen, von flexuosum, mit dem es die kahlen Antheren, Perennität und ganzrandigen Kelch theilt, auch durch längere Kro- nenröhre, langhaarigen (nicht flaumigen) Kelch, tiefer, ta^t einge- schnitten gezähutgesägte, kleinere Blätter. Affine Ten. (Majella leg. Porta!) unterscheidet sich leicht durch grössere rothe Blüthen mit behaarten Antheren; noch viel grössere Blüthen besitzen parffanicum Ten. (Gargano, leg. Porta!) uud longiflorum Ten. (M. Majelhi, M, Amaro!); letztere drei fehlen in Sicilien. Longiflorum wird von Benth. Lab. irrig als von Gussone aus Sicilien erhalten angeführt uud trotz der Berichtigung Guss. Syn, in DC. Prodr. XII, 505 nochmals als Sicilianer teste Gussone augegeben; es findet sich nur in den Abruzzen. — An feuchten, krautigen Stellen nahe dem Meere: Um Giarre (Philippi in Guss. Syn. et Herb.!). März, April. O- 758. Lam. flexuosum Ten. *Guss. Syn. et *Herb.! In Berg- hainen des Etua: Bei Bronte, Francavilla (Guss. Syn.), Milo (Guss, Syn. et Herb.!), im Vallone di Ulli (Herb. Tornab. et Tornab. in Herb. Guss.!), um Gervasi und im Vallone di Faggi (Herb. Torn.!). Mai, Juni. 2^. t759. Lam. pubescens Sibth. Guss. Syn. et Herb.!, maculalum *E,af. II, nou L. In Hainen und Wäldern ganz Siciliens nach Guss. (in den Nebroden z. B. gemein), in der Waldregion des Etua jedoch bisher nur von Raf. angegeben. April — Juli. ?!. 760. Staehys dasyanthes Raf. ''•'Guss. Syn. et *Herb.!, germa- nica Bert, p. p,, Benth. in DC. Prodr, p. p, non L. Ist ganz ge- wiss von germanica L. specifisch verschieden, denn die Stengel sind nicht abstehend wolligzottig, sondern immer grün, woUigflauniig, die Blätter auf der Unterseite graugrün, ziemlich dichtwollig, oberseits immer dunkelgrün, flaumhaarig, Nerven beiderseits deutlicher her- vorspringend, Runzeln schwächer; Wirtel entfernt, alle getrennt mit sparsameren Blüthen; die obeieu Deckblätter nur von der Länge der Blüthen, Kelchbracteen stets kürzer als die Kidche, diese grüner, ausser der schwachen, wolligen Behaarung dicht kh/indrüisig; Kelch- zähne deutlich und sogar weit hervorragend mit starker, 1 Mm. lauger, weisser Stachelspitze, breitdreieckig, stark quergcruuzelt mit stark 366 callösem Kande. An steinigen, buschigen Abhängen und in lichten Wäldern der Bergregion: Catania (Guss. Syn.), Wälder bei Bronte und Maletto, Haselmisshaine bei Kandazzo und Linguagrossa (Herb. Guss. !). Juni, Juli. 2|.. 761. Stach, silvatica L. *Eaf. H, *Guss. Syn. et *Herb.! In schattigen Bergwäldein: In der Contrada del Sambuco (Cosentini in Guss. Syn. et Herb.!), Etuawälder (Herb. Guss.!). Juni, Juli. 2|.. 762. Stach, arvensis L. Findet sich am Etna und überhaupt in Sicilien nur in der var. colorata == Trixago colorata Presl Fl. sie, die sich von der Pflanze Deutschlands durch meist bedeutend kleinere Blätter und purpurrote gefärbte Kelche unterscheidet — Eigenschaften, die wohl auf Eechnung des warmen, trockenen Klimas zu setzen sind und auch bei der arvensis Südspaniens (Cadiz, Fritze!) auftreten; schon südschweizerische Exemplare zeigen etwas gefärbte Kelche. Auf Feldern, krautigen Rainen und an Eisenbahndämmen zwischen Catania und Acicastello häufig!, wahrscheinlich längs der ganzen Ostküste. Februar, März. O- 763. Stach, hirta L. *Eaf. II, Guss. Syn. et *Herb.! Auf Fluren imd krautigen Abhängen der Tiefregion: Um Catania (Cosent. in Herb. Guss.!), im Vallone di Acicastello (Herb. Tornab.!). März — Mai. O- 764. BaUota alba L. sp. pl. II 814, ■'•'Cat. Cos., foetida Lam. Guss, Syn. et Herb.!, nigra ""Cat. Cosent., *F1. med., non L. Bei nigra L. spec. pl, II, 814 (= ruderalis Spr.) sind die Kelchzähne vorgestreckt, lang zugespitzt, bei alba aber breiteiförmig, sparrig abstehend, kurzgrannig (Granne kaum von der Länge des Kelch- zahues, abstehend bis zurückgekrämmt); Kelch daher scheinbar ab- gestutzt. Nach den meisten Autoren sind beide nicht specifisch ver- schieden; in Sicilien, wie es scheint, nur alba. Variirt a. genuina (Blüthe weiss) und ß. foetida (Lam., Blüthe rosenroth) ; variirt auch von ziemlicher Kahlheit bis zu dicht grauzottiger Behaarung -— var. c. canescens Guss. Syn. — Auf Schutt, an Mauern, Weg- und Wald- rändern (0 — 3000') höchst gemein, besonders überall um Catania (!, Fl, med., Herb. Tornab.!), Mascalucia, Tarderia (Herb. Tornab.!), von Catania bis über Nicolosi hinauf, um Milo, Adernö, Bronte, Maletto, gegen den Bosco Maletto hinauf etc.; fast immer var. ß.\ var. or. in der Ebene des Simeto (Cat. Cosent.). April — October. 2J., 765. Ball, saxatilis (Raf. 1800!) Guss. Syn. et Herb.!, italica ßenth. in DC. Prodr., Marrubium saxatUe *Raf. II, hispanicum Ten., non L., rupestre Biv. — B. hispanica (L.) = hirsuta Benth. Lab., Wllk. Lge. II 446, die ich aus Graoada durch Fritze besitze, ist zwar habituell sehr ähnlich, unterscheidet sich aber leicht durch stärker runzelige, herzförmig rundliche (nicht herzförmig eiförmige und an der Spitze vorgezogene) Blätter; ebenso sind die Stützblätter bei hisp. fast rundlich, stumpf, sehr breit, bei saxat. eiförmig lan- zettlich; die Kelche bei saxat. sehr tief zehnrinnig, ziemlich kurz drüsigflaumig, grün, mit kurzem Saume (von kaum 7* der Kelch- länge) und mit 10 laozettlichen, in eine Granne auslaufenden Zäh- 367 nen; bei hisp. hingegen ist der Kelchsaum so lang, als die Kelch- röhre, beide dicht wollig, grau, drüsenlos; Kelclizähne breit, spitz oder etwas dornig; Helm bei hisp. zweilappig, bei sax. vierspaltig, Unterlippe purpurn, nicht gelb oder weiss gefleckt. Die Abbildung der italica Benth. in Kchb. D. Fl. 19 I. unterscheidet sich von der Pflanze Siciliens durch grünen Habitus, weisse Blüthen, spitzkerbige, fast gesägte Blätter, fast oder ganz tehlenden Kelchsaum und liueale, längere, wie es scheint, nicht grannige Kelclizähne; es scheint somit die dalmatinische von der sicil. Urigiualpflanze verschieden zu sein; doch sehe ich an meinen dalmatinischen Exemplaren die meisten dieser Differenzen nicht bestätigt. Baliota saxatUis Sieb, in Benth. DC. Prodr. XIl ist eine von der sicil. verschiedene, westasiaLische Pflanze; dieser Name stammt aber erst aus dem Jahre 1832, und ist somit der Name microphylla (Deiile) ihm vorzuziehen. — Auf Lavaströmen und trockenen, steinigen oder felsigen Abhängen der Tielregion (0—2500') häufig: Um Ognina, Mascalucia, besonders häufig aber zwischen Adernö und Bronte, sowie von 13ronte zum Simeto hinab! April — August. 2|.. 76L). Marrubium, vulgare L. *F1. med., *Cat. Cosent. Variirt im Gebiete: «. genuinwn (Blätter und Stengel ziemlich graugrün); ß. viilosum m. (jüngere Blätter nebst dem Stengel dicht weiss zuttig- wollig); ß. ist jedenfalls ein Uebergang zu apulum Ten. Apuiieus und Südsicilieus; dieses unterscheidet sich von vulgare nur durch dichter wollhaarige Stengel, herzkreisförmige (nicht kreislörmig-ei- förmige) Blätter, die beiderseits grau, unterseits dicht zottig- wollig, am Kaude nicht einfach gekerbt, sondern auch noch wellig gefaltet sind; dürfte wohl Varietät des vulg. sein, da auch bei uiesem die Blätter Otters fast herzförmig und bisweilen ebenso zottig bind, als an memen Exemplaren des apulum aus Apulien. — Auf wüsten Stellen, besonders an Mauern und Wegen (0—3500') sehr gemein: Acica- stello, Cavaleri, Nicolosi (Herb. Torn.!), überall um Catania (!, Fl. med.), von da zum Simeto, nach iS'icolosi, Miio und in die AVald- region hinauf, von Pateruu nach Belpasso, besonders gemein aber von Adernö nach Bionte, Maletto und in die Wälder empor. Can- didissimum """Cat. Cosent. ist höchst wahrscheinlich var. ß., da das echte cand. in Siciiien fehlt. März — Juni. 2|.. 767. Moluccella spinosa L. Zwischen Scaletta und Giarre (Brunn er); der Standort düifte aber, weil spin. nur auf Kalk vor- kommt, noch ausserhalb unseres Gebietes liegen, wahrscheinlich bei Taormiua, woher es auch Bert, erhielt. 7ö8. Pldoniis herba venti L. *Kaf. I, *Guss. Syn. et '"'Herb.! Auf lehmigen Feldern der höhei-en Tiefregion: Um Bronte (Guss. Syn. et Herb.), zwischen Bronte und Maletto (ca. 2600') an einigen Stellen sehr häufig! Mai— Juli. 2;. 769. Phl. fruticosa L. "■'Hd. I, '"'Guss. Syn., Lychnitis ■'•'Bruuner, non L. Auf steinigen Hügeln nahe dem Meere: Bei (Jiaire (Uuss. Syn.), zwischen Scaletta und Giarre (Brunner). April— Juni. >. 770. Sideritis romana L. Guss. Syn. et ""'Horb.! In Lavafeldern, 368 auf steinigen Wegrändern, trockenen Hügeln und Feldern (0 — 4000') sehr häufig: Um Catania überall, Milo (!, Herb. Tornab. !), Pedara (Tom, in Herb. Guss.!), gegen Mcolosi, in der Ebene des Simeto, um Bronte, von da zum Bosco Maletto! April — Juni. O- NB. „Sid. perfoUata L. Am Etna" (Ucria) ist Guss. und mir unbekannt. 771. Scutellaria peregrina L. *Bert. (vom Etna durch Cosen- tini erhalten), '"'Guss. Syn. et '"'Herb.! Charakterisirt sich durch die kleinen (höchstens 3-5 Cm. langen, meist aber viel kürzeren), fast durchwegs eiförmigen, grösstentheils gekerbten Blätter, höchstens 14 Mm. langen, ziemlich lang flaumhaarigen Kronen, sehr höcke- rigen, auf den Höckern kurz sternhaarig-grauen Samen, meist nieder- liegend-aufstrebenden, sehr ästigen, oberwärts sehr kurz flaumigen Stengel. Bei Columnae All. sind die Stengel hoch, augedrückt zottig, Blätter gross (meist 5 — 7 Cm. lang, 3—4 Cm. breit), mit Ausnahme der obersten tief herzförmig, gekerbt gesägt, beiderseits ziemlich dicht flaumig, weich; Aeste sparsam, sehr verlängert; Blüthen gross (22 — 25 Mm.), kurz drüsig flaumig; Samen wie bei peregrina. Gus- sonii Ten. = ijollida Guss., non M. B., unterscheidet sich von Col. nur durch bleich purpurne Blüthen, längere und breitere Blätter, den Kelch an Länge übertreffende Bracteen. In Hainen Nordsiciliens, gleich Columnae, und vielleicht nur Schatteuform derselben? — Altissima L. sp. pl. 836 = comvmitata Guss. Prodr., Syn., ßeichb. D. Fl. 56 II! endlich, eine Bewohnerin der Abriizzen, Ungarns, des Banates etc., unterscheidet sich von der höchst ähnlichen Columnae durch kahle, nur an den Kanten flaumig zottige Stengel, sparsamer und gröber gezähnt-gekerbte, mit Ausnahme der Nerven und Blatt- ränder vollkommen kahle, aber gleich grosse und gleich gestaltete Blätter, nur circa 17 Mm. lange Blüthen und kurz einfach rauh- haarige Samen, sie ist = peregrina W. K. plant, rar. Taf. 125!, non L. Auf buschigen, steinigen Bergabhängen (1000—3000'): Kan- dazzo (Guss. Syn.), Linguagrossa, Nicolosi (Guss. Syn. et Herb, et Catania (Herb. Tornab. et Cosent. in Herb. Guss.!), von Bron!), gegen den Bosco Maletto hinauf! Juni, Juli. %. (Fortsetzung folgt.) Schedae ad „Floram exsiccatam Austro-Hungaricam" a Iflnseo botanico nniversitatis Tindobonensis editam Centuria V. et VI. Wien 1882. Von A. Heimerl. (Scliluss.) 551. Stellaria hulbosa Wulfen =^ St. dichotoma Scop. non L. Laibach! — 552. St. cerastoides L. Pusterthal. — 553. Cerastium campanidatum Viviani. Dalmatien, Spalato. — 554. C. hrachype- talum Desp. Wiener Gegend. — 555. C. Tauricum Sprengel = 0. hrachypetalum ß. glandidosum Koch. Znaim. — 556. C. lanahim Lam. 369 = C alplnmn y. lanatnm Koch. Ober-Steyer, liottenmann. — 557. Moehringia Tommasinn Marchesetti in Bollet. d. soc. Adiiat. di scienze nat. in Trieste. V. (1880) = 31. Ponae Loser non Keicbb. = M. glaucovirens Tommasini non Bertol. etc. Diaguosirt. Triester Umgebung!! — 558. M. BavaricaL. Amoen. acad. (1759) = Saxi- fraga Bavarka Poua = Sabidina Ponae Kcbb. = M. Ponae Fenzl. Die Unterschiede von der ähnlichen M. dasyphylla Bruno werden angeführt. Garda-See! — 559. M. muscosa L. Trins in Tirol. — 560. Arenaria serpyllifolia L. Aistersheim in Ober-Oesterreich. — 561. A. alpina Gaud. (als Var.) = A. Marschlinsii Koch. Kais am Grossglockner. — 562. A. graciUs W. K. = A. densa Schlechten- dal. Vellebit; Biokovo in Dalmatien. — 563. A. Hideri Kerner in Oest. Bot. Ztschr. XXII. p. 368 (1872). Mit ausführlicher Diagnose imd Angabe der Unterschiede von A. cretica Sprengel, A. gracilis W. K., A. Sarifraga Spreng., A. graveolens Schreb., A. filicavlis Fenzl und A. cinerea DC. Tirol, Canale di Cimolaisü — 564. Al- sine octandra Sieb. Fl. austr. exsicc. 149 (als Cherleria) = Siebera cherlerioides Schrader = Arenaria aretioidcs Porten schlag etc. = Als. aretioides M. K. Ober-Steyer, Alpen um Admont. — 565. A. bißora, L. (als Stellaria). Kais am Grossglockner. — 566. A. frute- scens Kit. in Schult. Oest. Flora (als Arenaria); verschieden duich mehrere namentlich angeführte Merkmale von A. falcata Griseb. Siebenbürgen, Deva. — 567. A. clandestina Portenschlag (als Are- naria) = A. Arduini a. et y. Vis. etc. Biokovo in Dalmatien! — • 568. Alsine fascicidata L. (als Arenaria) = A. fastigiata Smith = A. Jacquini Koch. Linue's Beschreibung, beziehentlich Jacquiu's Pflanze etc. lassen gar keinen Zweifel darüber, dass auf vorliegende Pflanze sich Linne's Als. fascicidata bezieht, obwohl im Herbar Linne's die A. Smithii Fenzl liegt; hieraus erklärt sich auch, dass das Koch'sche Synonym on gänzlich wegzufallen hat. Baden n. Wien. — 569. A. glomerata M. B. (als Arenaria). Ofen. — 570. Scleran- tJms colUnus Hornung (1832) = Sei. Durandoi Kchb. (1874). Nemes Podhrad im Trentschiner Comitat. — 571. Reseda siiffruticidosa L. Spalato. — 572. Viola Jooi Janka. Siebenbürgen, Toroczko-S. György. — 578. V. heterophylla Bert. Val Vestino in Süd-Tirol. — 574. V. lutea Huds. Fl. Angiica (1762) = V. grandiflora Huds. = F. Su- detica Willd. Kiesengebirge. — 575. V. polychroma Kerner. Neue Art mit Diagnose versehen. Steht zwischen V. declinata W. K. und F. sascatilis Schmidt, ist ausdauernd und kommt schon im Mai zur Blüthe, um bis zum Herbst hinein in den Voralpenthälern Salzburgs und Nordtirols die subalpinen Wiesen zu schmücken. Unbegrenzt ist die Farbenmannigfaltigkeit und der Wechsel des Colorites; von 80 Einzel-Blüthen verschiedener Stöcke glich keine völlig der anderen. Salzburger Umgebung!! — 576. Viola saxatüis Schmidt = F. tri- color var. alpestris DC. = F. alpestris Jord. Observ. Südtirol, Val di Ledro. — 577. Diplotaocis tenuifoUa L. (sub Sisymbrio). Baden n. Wien. — 578. Isatis praecox Kit. Siebenbürgen. — 579. Cap- sella paucißora Koch. Tirol, Pusterthal. — bSO. Braya alpina Stein- 370 berg et Hoppe. Umgebung des Grossglockner. — 581. Erysimum cuspidatum M. B. (sub Cheirantho) = Syrenia cuspidata Rchb. Der einreihigen Samen und kopfförmigen ausgerandeten Narbe halber der Gattung Erysimum zuzurechnen. Deva in Siebenbürgen. — 582. Erysimum Panaonicutn Crantz = E. hieracifolium Jcq. non L. = E. odoratum Ehrh, etc. Kablengebirge u. Wien! — 583. Erysimum silvestre Crantz (sub Cheirantho) = Erysimum Cheiranihus Pers. (1807). Krengraben bei Köflach in Steiermark. Der völlig zweifel- hafte Cheiranthus erysimoides L. dürfte, da Linne das unzweifelhaft hieher gehörende Leucojum silvestre des Clusius citirt, wohl diese Alt zum Theil umfassen. — 584. Erysimum pumilum Miiritii (sub Chirantho) Gaud. etc. Sehr gut abgebildet in Allioni's: Rariorum Pedem. stirp. specimen t. VIII, Fig. 2. — Linne citirt zu seinem Cheiranthus alpinus auch die vorliegende Abbildung, indessen die Beschreibung seiner Pflanze passt nicht auf das Erysimum pumilum. Umgebung des Grossglockner. — 585. Thlaspi alliaceum L. Salz- burg. — 586. Thlaspi Jankae A. Kerner. Ofen!! — 587. Thlaspi Kerneri Huter in litt, et in Gest. Bot. Zeitschr. XXIV. p. 32 (1874). Hier zum eistenmal beschrieben und mit den verwanilten Thl. al- pinum Crantz, Th. sylvium Gaud., Th. cepeaefolium (Wulfen) und Th. rotundifolium (L.) verglichen. Berg Krn in Krainü -— 588. Thl. ceppaefolium Wulfen in Jacquin's Miscell. (sub Iberide) Koch. Königsberg bei Raibl in Kärnten! — 589. Draha aizoides L. Puster- thal. — 590. Draha Hoppeana Reichb. (1828) =^ Dr. glacialis Hoppe non Adams = Dr. Zalübruckneri Host. Die 1832 von Ru- del phi in Reichb. Flora Excursoria beschriebene Dr. Hoppeana ist wahrscheinlich ein Bastart von Draha Carinthiaca und Dr. Flad- nitzensis. Sterzinger Alpen. — 501. Draba lasiocarpa Hoch. = Dr. Äizoon Wahlbg. Burg Temetveny im Neutraer Comitat!; Ofen. — 592. Alyssum montanimi L. Mödling n. Wien. — 593. Alyssum Wulfeni'tnum Beruh, in litt, ad Wiliden. et in Enum. horti beroli- nensis (1813), Reichb. Icon. plant, crit. t. V. Fig. 12 (1823) = A. Rochelii Andrz. in Reichb. Icon. Flor. Germ, et Helveticae II, p. 8. t.XIX. Fig. 4273 b. (1837). In ausführlicher Weise wird nachge- wiesen, dass von den zwei die Alpen Kärntens bewohnenden Alyssis die vorliegende Pflanze unzweifelhaft mit dem in Willdenow 1. c. beschriebenen A. Wulfenianum zu identificiren ist, womit auch die Befunde in Wiliden oav's Herbar völlig übereinstimmen. Die von Reichenbach vorgenommene Namensänderung oder richtiger der Gebrauch des Namens A. Rochelii Andrz. ist daher auch völlig unraotivirt und hat derselbe als Synonym zu verbleiben. Raibl in Käi'nten. — 594. Alyssum Ovirense A. Keruer = A. alpestre Wulf. Reichb. in Sturm, Heft 48, non L. = A. Wulfenianum Reichb. Icon. FI. Germ. etc. non Bernhardi = A. Wulfenianum Rchb. Fl. Excurs., Koch etc. p. p. Die Unterschiede beider Arten, sowie des dem A. Ovirense ähnlichen A. cuneatum Ten. werden übersichtlich angeführt. Kärnten, Obir; Venetien, Belluuoü — 595. Dentaria digitata Lam. Val Vestino in Südtirol. — 596. Cardamine hirsuta 371 L. = Card, multicaulis Hoppe in litt, ad Koch. Salzburg. — 597. Cardamine asarifolia L. Valle di Bregezza, Südtirol. — 598. Arabis mollis Scop. (sab Draba) = Arabis vochinensis Spreng. Berg Pi-edil an der Grenze von Käi-nten. — 599. Arabis saxatilis All. Tirol, Virgeuthal. — 600. Arabis Halleri L. = Card, stolonifera Scop. Stubalpe in Steiermark; Mürzsteg in Ober-Steier. Literaturberichte. Wiesner Julius, Elemente der Org-anog-raphie, Systematik nnd Biologie der Pflauzeii, mit einem Anhang: Die historische Entwicklung der Bo- tanik. 269 Holzschnitte. Wien, 1884, bei Alfred Holder. Der 1. Band der Wiesner'sclien Botanik (Elemente der Ana- tomie und Physiologie) hat an den Hochschulen Oesterreichs und Deutschlands und selbst darüber hinaus eine so rasche Verbreitung gefunden, derselbe hat sich wegen seiner allseitig anerkannten Vor- züge so trefflich bewährt, dass der Abschluss des Werkes allgemein herbeigewünscht wurde. Diesem Wunsche ist nun der Verfasser vor Kurzem durch die Herausgabe des 2. Bandes nachgekommen, und jeder, der das Buch aufmerksam liest, wird ihm dafür Dank Avissen. In der Orgauogiaphie tritt überall das Bestreben des Autors hervor, bei der Charakteristik eines Organs nicht bloss auf die Form und Entwicklung, sondern auch auf die physiologische Leistuns: des- selben Eücksicht zu nehmen. Dass bei dieser morphologisch-physio- logischen Betrachtungsweise die Abgrenzung der PÜanzenorgane min- der gezwungen und viel natürlicher erscheinen muss, werden wohl selbst die halsstarrigsten Morphologen bald zugeben müssen. Eines der vorzüglichsten und in didaktischer Beziehimg geradezu meisterhaft durchgeführten Capitel ist die Lehre von der Blattstel- lung. Wohl niemals hat auf so verhältnissmässig engem Piaume ein Autor in so klarer und lichtvoller Weise die Erscheinuugen der Phyllotaxis auseinaudergesetzt. Ein äusserst glücklicher Gedanke war es auch, die Geschlechts- organe der Kryptogamen uud die hier stattfindenden ßefruchtungs- vorgäQge nicht, wie es bisher in Lehibüchern ähnlicher Art geschah, stückweise bei den einzelnen Familien und Ordnungen zu bidiandeln, sondern in systematischem Zusammenhange vorzuführen. Statt er- drückende und das Gedächtuiss belastende Details über die Ent- wicklung der Geschlechtsorgane zu bringen, wird überall ein typi- scher oder charakteristischer Fall heiausgehobea und in anschaulicher Weise durch Wort und Bild gescliiliert. Daher zeichnet sich denn auch dieser Theil der Organographie durch wohlthuende Klarheit und Uebersichtlichkeit aus. In der Systematik der Thallophyten hielt der Verfasser an der älteren Eintheilung in Algen und Pilze fest. Mit Rücksicht auf den 372 Zweck des Lelirbiiclis, bei welcliem der pädagogische Tact ein gar gewichtiges Wort mitzureden hat, ist diess wohl auch der beste Standpunkt, den man einnehmen kann. Die Anordnung der phanero- gamen Familien und Ordnungen schliesst sich fast durchwegs an Eichler's vortrefflichen „Syllabus" an. Bei den einzelnen Familien werden gewöhnlich typische Repräsentanten derselben angeführt, auch auf biologisch und phytochemisch interessante Pflanzen, dessgleichen auf Rohstoffe wird mit Vorliebe hingewiesen, so dass das Werk auch in dieser Beziehung einen sehr verlässlichen Rathgeber abgeben wird. Ist schon der Leser bei der Leetüre der Organographie und Systematik für das Wiosner'sche Buch eingenommen, so wird er es noch bei weitem mehr, wenn er den höchst interessanten und fesselnd geschriebenen biologischen Theil verfolgt. Die bisher von verschie- deneu Forschern aufgefundenen, aber bisher noch niemals unter einem einheitlichen Gresichtspunkt vorgetragenen biologischen Thatsachen und Anschauungen werden hier zum erstenmale in ein übersichtliches System gebracht. Zu diesem Zwecke war es natürlich vor Allem nöthig, den Begriff der Biologie scharf zu begrenzen. Der Verfasser zählt alle jene Lebensäusseruugen der Pflanzen, welche der chemisch- physikalischen Untersuchung heute noch nicht unterzogen werden können, in das Gebiet der Biologie und behandelt dieselben in 3 Abschnitten: 1. Das Leben des Individuums, 2. Biologie der Fort- pflanzung, 3. Entstehung der Arten. Die in diesen 3 Capiteln vorkommenden Thatsachen sind in so packender und meisterhafter Form dargestellt, so vortrefflich gruppirt, dass wohl dieser Theil des Buches für künftige systematische Bear- beitungen der Biologie als Ausgangspunkt genommen werden dürfte. Bei den Abschnitten über Lebensdauer, Ruheperioden, Laubfall, Sym- biose, den verschiedenen Anpissungserscheiuungen und Schutzmitteln der Pflanzenorgane wird der Leser ganz besonders gern verweilen. Grelegentlich der Behandlung der Befruchtuugsarten führt der Ver- fasser den Begriff' der Hilfsbefruchtuug ein, worunter er alle jene Befruchtungsarten versteht, bei welchen im Gegensatze zur Selbst- befruchtung (Autogamie nach Kerner) irgend welche Vehikel, in den häufigsten Fällen also Insekten und Luftströmungen betheiligt sind. Um dem Schüler nicht bloss die Summe des heutigen bota- nischen Wissens in den Elementen vorzuführen, sondern um auch zu zeigen, auf welchen Pfaden die Wissenschaft zu ihrer heutigen Ge- stalt gelangte und welche Männer auf die Entwicklung derselben be- sonderen Einfluss nahmen, fügte Wiesner am Schlüsse seines Wer- kes noch eine kurze Geschichte der Botmik an. Ferne davon, eine Menge von historisch unwichtigen Einzelheiten zu bringen, hat der Verfasser vielmehr hier stets das von Whewell so trefflich bezeich- nete Ziel des Geschichtsforschers im Auge: „zu zeigen, wie jeder von jenen grossen Schritten gemacht worden ist, durch welche die Wissenschaft ihre gegenwärtige Gestalt gewonnen hat, und zu wel- cher Zeit und durch welchen Mann jede von den grossen Wahrheiton 373 erhalten worden ist, deren Sammlimg jetzt einen so kostbaren Schatz bildet". Mit gewandter Feder schildert Wiesner in knappen, aber scharfen umrissen das Werden der botanischen Wisseus^cbaft; be- sonders der glückliche Wendepunkt, der in der Botanik nach Be- gründung der inductiven Wissenschaften eingetreten ist, und der hochbedeutsame Eiufluss der letzteren auf die Entwicklung der Ana- tomie und Physiologie, gelangen zum deutlichen Ausdruck. Gleichwie dem ersten Bande sind auch dem zweiten zahlreiche Noten beigegeben, dazu bestimmt, des Verfassers eigene Ansichten und neue, aber noch nicht spruchreif gewordene Auffindungen dar- zulegen. Der Schüler wird in den Noten gleichzeitig auch mit der einschlägigen Literatur und mit der Provenienz der im Teste vor- kommenden zahlreichen und vorzüglich ausgeführten Abbildungen bekannt gemacht. Das Werk des berühmten Autors bedarf keiner Empfehlung. Ausgestattet mit allen Vorzügen eines ausgezeichneten Lehrbuchs wird es — dem Schüler ein sicherer Führer, dem Lehrer ein will- kommener Eathgeber — von selbst den Weg in die Schulen des In- und Auslandes finden und hier gewiss festen Fuss fassen. H. M. The American Joiirual of Scieuce. Editors J. and E. Dana and B. Silli- man. 3. Ser. Vol. XXV. New Hawen Conn. Dana 1883. 8". Vlll et 488 pag. 5 Tab. Im vorliegenden Bande findet sich eine grössere Abhandlung botanischen Inhaltes: Keview of De Candolle's Origin of Culti- vated Plauts with Annotations upon certain American Species; by Asa Gray and J. Hammond Trumbull (S. 241 — 255). Dieser Aufsatz bespricht De Candolle's gehaltvolles, hochinteressantes Werk ausführlich und beschäftigt sich namentlich eingehender mit Helian- tlius iuberosus \\Vi<\.annuus, Solanum tuberosum, Batatas vulgaris, Ma- nihot utilissima, Dioscorea sativa, Portidaca oleracea, Humulus Lupu- lus, endlich mitOaxdis tuherosa und 0. crenata, und bringt über die ge- nanntenPflanzeninso mancherBeziehung beachtenswerthe Angaben. Fer- ner enthält der 5. Band von Dana's und Silliman's Journal kurze An- zeigen und Besprechungen folgender neuer botanischer Publicationen: Flora Peoriana, die Vegetation im Klima von Mittel-Illinois. Von Friedrich Brendel (S. 81). — A Mouograph of the genus Lilium; by H. J. Elwes (S. 82). — On the occurrence of Formic and Ace- tic Acids in Plauts; by Dr. E. Bergmann (S. 161). — Flora Brasiliensis Fase. 86—88 (S. 162). — Flora of British-India, part IX (S. 162). — Apropos des Algues Fossiles par le Marquis de Sa- porta (S. 235). — Les Piautes Potageres par Vilmorin, Andrieux et Cie. (S. 235.) — The Colors of Flowers; by Graut Allen (S. 236). — Direct Observation of the movement of Water in Plauts; by Julien Vesque (S. 237). — Arboretum Segrezianum auct. Alph. Lavallee (S. 312). — Color and Assimilation; by Th. W. Engel- manu (S. 312). — On the luflueuce of Sunny and Shaded Localitics 374 on the Development of Foliapfe Leaves; by E. Stahl (S. 313), — Eabenhoist's Kryptogamen-Flora. Vol. II, parts 1 — 3 (S. 314). — Heteroecisme of the üredines; by Charles Plowright (S. 315). — Essay of the Development of the vegetable Kingdom-, by A. Engler (S. 394). — Bidrag tili Japans Fossila Fiora; af A. G. Nathorst (S. 396). — Jahrbuch des kön. bntan. Gartens und des botan. Mu- seums zu Berlin. IL Band (S. 479). — Flora of the Southern States (S. 480). — Genera plaötarum. — Auetoribus G. Bentham et Hooker, Yol. III, part 2 (S. 481). E. Adolf Oborny, Flora von Mähren nud österr. Schlesien, enthaltend die wildwachsenden, verwilderten und häufig angebauten Gefässpflanzen. Her- ausgegehen vom naturforschenden Vereine in Brunn. I. Theil, Gefässkryp- togamen, Gymnospermen, Monokotyledonen. Briinn, Commiss.-Verl. von Winiker 1883. 8. 268 Seiten. Mit Freude begrüssen wir dieses Werk, welches in vollkommen- ster Weise berufen ist, die Lücke auszufüllen, welche die florLstische Literatur der nördlichen Provinzen unseres Kaiserstaates aufwies. Oesterreich unter und ob der Enns, Böhmen und das Nachbarland Schlesien waren in der neueren Bearbeitung ihrer Floren vorangeeilt und nur Mähren blieb noch ausständig. Dass sich nun auch dieses Kronland in bester Weise durch eine neue Flora anreiht, das ver- danken wir der bekannten, rührigen Thätigkeit des Brunn er natur- forschenden Vereines und seinem zu dieser Aufgabe durch mancherlei treffliche Vorarbeiten würdigen und bekannten Mitgliede Professor Oborny, dessen gelungene Arbeit „Flora von Mähren und österr. Schlesien" im ersten Theile uns nun vorliegt. Mit vollem In- teresse folgen wir dem Verfasser in der übersichtlichen Darlegung der Geschichte und Literatur der botanischen Durchforschung seines Gebietes, anerkennen die gewissenhafte Erläuterung der geographi- schen und geognostischen Verbältnisse, welche durch die Einfügimg der Charakterpflanzen in gelungener Weise die Trockenheit dieses Kapitels umgeht und nach Einblick in die klimatischen Verhältnisse des Kronlandes, stehen wir vor dem ausführlich gearbeiteten be- schreibenden Theil, der durch die Gruppirung der Arten und Bei- gabe der Gattungsschliissel jedes andere Bestimmungsbuch im voll- sten Masse ersetzt. — Möge der Verfasser Mühe und Fleiss nicht scheuen, um sein schönes Werk baldmöglichst zu vollenden. Beck. Just, Botanischer Jahresbericht 1880. Erste Ahthlg. und zweite Abthlg. 1. Heft. Berlin 1883. Gebrüder Bornträger. Das unter diesem Namen bekannte Repertorium der botanischen Literatur aller Länder, ein an und für sich sehr verdienstvolles Un- ternehmen, erfüllt gegenwärtig nicht alle Wünsche, die die Interessen- ten von demselben erwarten. Abgesehen davon, dass der (zu kleine) Druck, das Papier und überhaupt die Ausstattung gegenüber dem geradezu horriblen Preis — die erste Abtheilung von 1880 kostet die Kleinigkeit von 17 Mark, das erste Heft der zweiten Abtheilung 375 11 Mark — sehr viel zu wünschen übrig lassen, abgesehen ferner davon, dass erst jetzt, im letzten Drittel des Jahres 1883' der Abonnent die Referate vom Jahre 1880 zu Gesicht bekommt, ist es hauptsäch- lich die Abfassung der Eeferate selb>t, die nicht dem Zwecke voll- kommen zu eiitsprecliBn scheint. Für den Botaniker, der nicht im Stande ist, sich alle möiiiichen Zeitschriften, rein botanischen, che- mischen, physiologischen oder mikrophysischen Inhaltes zu halten, ist es das wichtigste Erforderniss, genaue und ausführliche Referate der in den Zeitschrilten erschienenen Specialabhandluug:en , oder sonstwie nicht leicht zugänglichen Dissertationen und Publicationen zu erhalten. Bogenlänge Excerpte aus selbstständig eischienenen Handbüchern oder Specialwerken — die der Botaniker sich ohne- diess im Wege der Buchhandlung, oder der IJniver.^itätsbibliothek zu verschaffen weiss und in den meisten Fallen selbst besitzen muss, halten wir für gänzlich überflüssig; wir brauchen die Referate über die uns nur schwierig zugänglichen Arbeiten und solche sind in den Just'schen Jahresberichten nur in unwillkommener Dürftigkeit enthalten. \Yir sind in der Lage, etwaigen Aufragestellern Hunderte von solchen Artikeln namhaft zu machen, die ausser dem Titel und zwei bis drei inhaltslosen Zeilen nichts weiter enthalten, da im üebrigen auf die Arbeit selbst verwiesen werden muss. Vielleicht geben diese Zeilen Anregung zur Hintanhaltung der erwähnten üebelstände. Hanausek. Nüovo giornale botanico Italiano. Vol. XV. Juli 1883. M. Lo Jacono. „Clavis specierum Tiifoliorum". In dieser Arbeit werden 211 Arten der Gattung Trifolhon behandelt. Beige- fügt sind noch: Species a genere alieuae, und zwar: Trifolium Lu- pinaster Lin. sub genere Lvpinaster, und Trifolium Schimperi ad genus Loxospermum refeiendum. — Dann folgen Species certe distinctae, sed mihi adhuc incognitae 19 Arten — darunter T. Haynaldianum Kerner; und schliesslich Species valde dubiae et pro synonymis habendae. A. Mori. ^Ancora sulla struttura delle foglie delle Ericacee". Ist die commentirende Ergänzung eines vom Vf. im IX. Bd. der obigen Zeitschrift veröffentlichten Abhandlung über die Structur der Blätter bei den Ericaceen. Der Fragepunkt gipfelt darin, ob die Blätter bei den Pflanzen dieser Familie, wie die Mehrzahl der Au- toren behauptet, eine nach unten zurückgeschlagene Fläche besitzen, wodurch die untere Seite des Blattes fast gänzlich verdeckt ist, oder ob sie, nach Ansicht Anderer gar nicht zurückgeschlagen, sondern unten mit einer Läugsfurche versehen sind. Der VI. erklärt sich für die letztere Anschauung. ü. Martinelli. „Le Composte raccolte da D. Beccari nelF Arcipelago Malese e alla Papuasia". Auffallend gering ist die Zahl der im Malayischen Archipel bisher aufgefundenen Pflanzen aus der so artenreichen Familie der Compositen. Es werden deren nur 42 aufgezählt; vorherrschend der tropischen und subtropischen Flora 376 augehörig. Nur 2 davou kommen auch iu Europa vor, nämlich: Erigerou linlfoUimi Willd. und Artemisia vulgaris. M. Prihoda. Archive des Sciences Physiqucs et Naturelles. Geneve 1882. Im Jahresberichte über die wissenschaftliche Thätigkeit der Societe Helvetique des Sciences naturelles werden naclistehende bo- tanische Notizen publicirt: Scbnetzler. „Developpemeut de la matiere colorante bleu dans le Platycodon grandiflorum". Es werden folgende 3 Punkte durchgeführt: 1. In der Corolle lässt sich die Entwicklung des sehr dünnflüssigen Pergaments, welche auf Kosten der ursprünglich vor- handenen Chlorophyllköruer durch allmälige Auflösung derselben vor sich geht, beobachten. 2. Die dunkelblau gefärbten Nectarien erlangen ihren definitiven Farbenton noch vor Entfaltung der Corolle, also im Halbdunkel. 3. Dagegen nimmt der obere Theil des Ovariums, welcher während der Blüthezeit von intensivem Blau ist, diese Fär- bung erst bei voller Einwirkung an — nachdem die Blumeukrone offen ist. M. Micheli. „Particularite morphologique du Plaü/codium grandiflorum^^ . H. Micheli (aus Genf) macht auf eine bei der ge- nannten Pflanze schon von Dr. Bai Hon beobachtete morphologische Eigenthümlichkeit aufmerksam. Die Fächer des Ovariums nämlich, weiche bei der einfachen Blüthe der Kelchlappen gegenüberstehen, erscheinen wechselständig in der gefüllten (doppelten) Blüthe, bei welcher sich eine zweite Corolle ohne Nachtheil für die Stamina der ersten entwickelt. M. Prihoda. Wien, am 26. September 1883. Es dürfte für weitere Kreise von Interesse sein, zu erfahren, dass sich die Wasserpest, Elodea canadensis, nun auch in unserer nächsten Nähe eingebürgert hat. Als ich vor Kurzem in Gesellschaft der Herren A. Heim er 1 uud C. Fehlner eine Excursion an das Kaiserwasser unternahm, waren wir nicht wenig überrascht, die ge- nannte Pflanze in ziemlich bedeutender Menge in dem Theile des Kaiserwassers zu finden, welcher unmittelbar östlicii von dem Durch- lass vor der Restauration „zum Franz Josefs-Laud" liegt. Meines Wissens wurde sie bisher noch nirgends in Niederösterreich gefun- den. Einmal angesiedelt, wird sie aber gewiss binnen kurzer Zeit ein grösseres Territorium erobert haben. Zugleich höre ich auch, dass sie Herr J. ßreidler ebenfalls vor wenigen Wochen in einem Tümpel bei Judendorf in der Nähe von Graz entdeckt hat. Wie die Pflanze sowohl dahin, wie auch ins Kaiserwasser ihien Weg gefunden hat, dafür stehen natürlich vorderhand die verschiedensten Conjunc- turen offen. Dr. Otto Stapf. 377 Wien, U. October 4883. Rosa albolutescens Eip. ist gewiss eine im niederösterreicliiscli- imgarisclien Florengebiete niclit „seltene" Eose; ausser den von mir im vorigen Hefte dieser Zeitschrift mitgetheilten drei Standorten sei hier noch eines vierten berGiesshübel (legit Wiesbaur 1883!) gedacht. Als einen weiteren Beitrag zur Pressburger Flora führe ich B. corii- folia Fries an; vom obgeuannteu Herrn erhielt ich heuer unter der Bezeichnung: „eoriifolia f. JEschfäUerlana Wiesb." die Belegstücke zu dieser Angabe, die zum Formeukreise der Var. (?) subbiserrata Borbäs Flora von Budapest 1879! gehören und von dieser sich in Zweigestaltigkeit der Blättchen und Scheinfrüchte, u. zw. die termi- nalen länglich verkehrttiiförmig und grösser, die lateralen anders- gestaltet und kleiner, bei übrigens charakteristischer Serratur und Flächenbehaarung, rauhhaarig-zottigen Griffelköpfchen und „rosafar- benen"' kleineren Blütheu — ■ nur unterscheiden; ich schreibe Var. mit (?), da Herr Borbäs selbe pag. 439 als ^forma", pag. 450 seiner „Primitiae" aber als „varietas" aufführte, und ist dieser sein Zweifel nur vollkommen begründet, da sie unvergleichlich näher zur corlifolia typica steht als die wirkliche Var.: R. frutetorum Besser. Dasselbe könnte Herr Borbäs auch in meiner Rosenarbeit, ja auch in der massgebender Autoren entdecken, zumal eine naturgemässe sichere systematische Stufenleiter als Gefolge weniger Linne'scher Species in den, auf Constanz und Verl)reitung noch lückenhaft er- forschten polymorphen Gattungen (ob Rosa oder Festuca) ebenso unübersichtlich als unwahr werden müsste! Hiernach dürften die 67 „Arten" meiner Eosenarbeit (vergl. Celakovsky in Nr. 10 der Oesterr. botan. Zeitschr. 1883, p. 314 sub Anm.) in dem an Verschie- denheit der Bodenerhebung (die Differenz beträgt 6566 — 407 = 6159'), der Bewässerung, geologischen Formationen und klimatischen Ver- hältnissen mit anderen Kronläudern, insbesondere Böhmen, gar nicht vergleichbaren Meder-Oesterr. nicht mehr für zu viel erscheinen; was aber deren systematische Bewerthung anbelangt, so wurde über- sehen, dass sie die Arten (rectius „Hauptformeu", wie ich selbe sub 1 auf pag. 182 meiner obgenannten Arbeit nannte) aus Crepin's grundlegenden „Primitiae monographiae Eosarum" (1869 — 1883) nur sind! Betreff der Farbe der Scheinfrüchte der von mir Nr. 5 dieser Zeitschrift 1883, pag. 148 beschriebenen lebenden Rosa re- versa W. K. habe ich mich — da ich bei meinen seltenen Besuchen an derselben niemals Früchte, einmal aber im August bereits alle abgestorben und ganz ähnlich wie es bei der R. Kalksburgemis Wsb. der Fall ist, theilweise abgefallen fand — heuer bei Herrn k. k. Hofgärtner Fr. Maly wiederholt erkundigt; derselbe sagte mir, dass die wenigen Scheinfrüchte heuer trotz emsigster Bewachung plötzlich verschwanden, höchst wahrscheinlich von Vögeln verzehrt worden seien. J. B. Keller. Prencov in Ungarn, am 25. September 1S83. In der Oesterr. botan. Zeitschrift 1. J. wurde die Rosa reversa W. K. mit rothen Früchten mehrmals besprochen. Dieser Tage je- OesteiT. botan. Zeitschrift. 11. Heft 1883. 29 378 doch sammelte ich diese Rose mit schwarzen Früchten, so wie es Kitaibel angibt. Andr. Km et. Lemberg, am 4. October 1883. Den ganzen vorigen Monat hindurch habe ich fleissig vorherr- schend in der Umgebung von Bilcze botanisirt, wobei ich besonders den dortigen Rosen mein Augenmerk gewidmet habe. Die daselbst von mir gemachte Ausbeute an höchst interessanten Rosenformen übertraf alle meine Wünsche, so dass ich mit der kritischen Bear- beitung des gesammelten Materials nicht so bald fertig sein werde. Schon jetzt aber kann ich mit voller Gewissheit mittheilen, dass ich eine ganz neue ausgezeichnete Rosenspecies aus der Verwandtschaft der B. coriifoUa Fr. in der Gegend von Bilcze entdeckt habe. Ich beobachtete sie daselbst an vielen Standorten in zahlreichen, bezüg- lich der charakteristischen Unterscheidungsmerkmale sehr constanten Exemplaren. Von den übrigen Pflanzen, welche ich im Laufe des vorigen Monates gesammelt habe, verdienen einige osteuropäische Formen dahier aufgezählt zu werden, nämlich diese, welche sich als neue Bürger der südostgalizischen Flora erwiesen haben. Neu für diese Flora sind: Anemone patens (Bilcze), 3£ercurialis ovata (Ole- xiüce), Triticum caninum (Bilcze), Lappa major X nemorosa (Cy- gany, Muszkatöwka), Mentha arvensis var. parietariaefolia (Bilcze und Muszkatöwka) und Hosa glauca f. suhcanina X gallica (Bilcze). Meine im Septemberhefte der Gest. botan. Zeitschr. ausgesprochene Vermuthuug hinsichtlich der gegenseitigen Verwandtschaft der V. Teucrinm L. und V. dentata nehme ich zurück, da beide genannten Arten in Südostgalizien oft in unmittelbarer Nähe wachsen. B. BJocki. Lemberg, am 19. October 1883. Meine Calamintha silvatica von Bilcze und Manasterek ist nicht G. silv. Bromf., sondern C. adseendens Jord. (Kerner, Vegeta- tionsverh. Ung. pag. 386). Asparagus vertieillatiis, welchen der sei. Slehdziiiski als in Sinköw und Kol'odröbka an steilen Dniester- ufern wachsend angibt (Spraw. kom. iiz. Krak.) ist nach eingesehenen Originalexemplaren aus Hankiewicz's Hand nicht der Linne'sche A. vertioillatits, sondern am wahrscheinlichsten A. scaber Brogn. Mit Sicherheit konnte ich diese von A. verticillatus L. jedenfalls verschiedene Art nicht bestimmen, da ich keine blühenden Exem- plare desselben zu Gesicht bekommen habe. Die Lappa Hauss- knechtii mihi {Lappa major X minor) soll den Namen L. notha Ruhmer also den älteren führen. B. Btocki. Brunn, am 13. October 1883. Es ist mir von Herrn Prof. Burgerstein bei Gelegenheit seines Referates über meinen Aufsatz: Receptive Nutationen der Keimwurzeln, Oesterr. botan. Zeitschr. XXXHI 1883, Nr. 1, pag. 9 — 10, im botan. Centralblatt 1883, Nr. 6 der Vorwurf gemacht worden. 379 keine eigenen Versuche zu Grunde gelegt zu habeu. Meine Aufgabe war daselbst allerdings bloss auf die Sichtung und Kritik der vor- handenen Versuche gerichtet. Ich kann jedoch versichern, dass ich dessenungeachtet, ehe ich schrieb, Versuclie nach dem Muster Dar- win's ausführte, nur mit dem Unterschiede, dass ich die Decapitatiou der Wurzelspitze bereits im noch trockenen Samen vor der Keimung vornahm. Erst nach der vorgenommenen Operation wurden die be- treffenden Samen macerirt und sodann in feuchter Luft dem Wachs- thume überlassen. Dieser Vorgang bot mir den Vortheil, nur Wachs- thumsvorgänge vor Augen gehabt zu haben, welche unzweifelhaft erst nach der Decapitatiou stattfanden, da es bei späterer Decapitation in vielen Fällen zweifelhaft bleiben mag, was vor, was nach derselben gewachsen ist. A. Tomaschek. Fersonalnotizen. — Dr. Theodor Nitschke, Professor und Director des bota- nischen Gartens in Münster ist am 30. August, 50 Jahre alt, ge- storben. — Dr. Oswald Heer, ist am 27. September, 74 Jahre alt, in Lausaune gestorben. — M. Auzi, Canonicus in Como, als Lichenolog bekannt, ist am 19. April gestorben. — J. Duval-Jouve ist am 25. August in Montpellier ge- storben. — Dr. Hermann Diugler, Gustos am botanischen Garten in München, hat sich als Docent an der Universität München habilitirt. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Steininger mit Pflan- zen von der oberösterr.-steierischen Grenze. — Von Herrn Strobl mit Pfi. von Linz. — Von Herrn Jett er mit Pfl. aus Niederöster- reich. — Von Fräulein Bore seh mit Pfl. aus Böhmen und Tirol. ~ Von Herrn Untchj mit Pfl. von Pola. Sendungen sind abgegangen an die Herren: v. Uechtritz, Dr. Donner, Dr. Jims, Moser, Celerin. Von Richter einges.: Aus Ungarn: Bupleurum junceiim, Ca- stanea sativa, Centaurea axillaris, Cent. Biebersteinii, Crupina vul- garis, Ooodycra repens, Oenanthe Phellandrium, Orlaya grandißora, Primida efatior, Uhus Cotinus. Aus Siebenbürgen: Thlasjn per- foUatum. Aus Elsass: Centaurea pallens, Melampyrwn ai^ense. Aus 380 Westfalen: Ruhus fuscoater. Aus der Schweiz: Trisetum Gaudlnia- num. Aus Schweden: Chrysanthenimn Parthenium, Tragopoc/on por- rifoUus. Aus Frankreich: Sedum mnpleancmde, Simühis ptanifolia, Trollius europaeus. Aus England: Potamogeton lanceolatus, Sdero- chloa 2yrocumbens. Aus Asien : Jambosa marginata, Sopubia delphinn- folia. Aus Australien: Ghrysocephalum apicidatum. Aus Niederösterreich einges. von Jett er: Allkmi sphaeroce- phakmi, Anthericmn ramosum, Butotnus mnbellatus, Clematis integrl- folia, Epilobium Dodonaei, Oentiana cruciata, Grratiola oflcinalis, Iris sibirica^ Koeleria cristata, Oenothera biennis, Sambueus Ebidus, Saponaria officinalis. Aus Krain einges. von üllepitsch: Anemone trifolia, Aqul- legia Haenkeana, Astrantia carniolica, Centaurea carnioUca, Crepis incarnata, Gytisus purpureus, Dianthus silvestris, Gentiana aestiva, Gladiolus illyricus, Homogyne silvestris, Ijamium Orvala, Linum alpinum, Phyteuma betonicaefolia, Polygala JuUoforensis, Sax'tfraga erustata, S. cuneifoUa, S. intacta, S. quarrosa, Sedum hlspanlcum, Sllene alpestris, S. exscapa, Veronica saooatilis, Viola Zoisli; aus Kärnten : Astrantia carintiaca, Eritrichiutn Hacquetii, L/uzida rdvea, Orobus luteus. Aus Uügarn einges. von Degen: Aster salicifoUus, Leucojum aestivimi, Orchis laoßiflora, Pulmonaria mollis, Ruscus Hypoglossam, Senecio Doria, S. fluviatilis, Vicia lathyroides. Obige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Ceuturie zu 6 fl. (12 K. Mark) abgegeben werden. Inserat. Soeben erschienen: Rabenhorst, Kryptogamen-Elora DeutscMands, Oesterreichs und der Schweiz. 1. Band, die Pilze enthaltend, bearbeitet von Dr. G. Winter in Zürich, in ca. 30 Lieferungen, ä M. 2' 40. ^®^ Lieferung 13 erschien soeben. 2. Band, die Meere salgen enthaltend, bearbeitet von F. Hauck in Triest, in ca. 7 Lieferungen, ä M. 2'80. Lieferung 6 erschien soeben. Leipzig. Ed. Kummer. Redacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von C. Gerold's Sohn. C. Uebeneuter'sche Bnehdruckerei (M. Salzer) in Wien. Oesterreielüsche Botanische Zeitschrift Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint den Ersten jeden Monats. Stau riänunierii tauf selbe mit 8 fl. Ost. M'. QU R. Mark') ganzjährig:, oder mit 4 fl. Ost. n*. fS E. Mario halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Organ für Botanik und Botaniker. N5= 12. Exemplare die frei durch die Post be- zogen werden sollen, sind blos bei der Kedaction (IV. Bei., Mühlyasae Sr. Ij ZU pränumoriren. Im Wege des Buchhandels ftbeinimmt Pränumeration C. Geroid's Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXIII. Jalirgaug. WIEN. December 1883. INHALT: Böhmische Pflanzenarten. Von Velenovsky. — Bewegungsvermögen der Pflanzen. Von Tomaschek. —Bosnische Kosen. Von Wiesb aur. — Zur Flora von Mähren. Von Oborny. — Zur Flora von Galizien. Von Biocki. — Stipa eriocaulit. Von Dr. Borbäs. — Zur Flora von Niederösterreich. Von Kronfeld. — Flora des Etna. Von Strobl. — Literaturberichte. — Oor- respondenz: Von Sintenis, Karo. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Botanischer Tauschverein. — Inserate. Einladung zur Pränumeration auf den XXXIV. Jahrgang (1884) der Oesterreichischen Botanischen Zeitschrift. (Oeslerr. bolan. Woclienlikül.) Auf die „Oesterreichische botanische Zeitschrift", welche von dem hohen k. k. österreichischen und dem hohen k. ungarischen Ministerium für Cultus und Unterricht den Mittelschulen empfohlen w^rde, präuumerirt man mit 8 fl. österr. W. (16 R. Mark) auf den ganzen Jahrgang oder mit 4 fl. österr. W. (8 R. Mark) auf einen Semester und zwar auf Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, nur bei der Redaction: Wien, IV. Miihl- gasse Nr. 1. Alle Buchhandlungen des In- und Auslandes nehmen ebenfalls Pränumerationen au. Die Versendung an die Buchhandlungen hat die Verlagshandlung C. Gerold's Solin in Wien übernommen. Oest.'rr. botau. Zeitschritt. 12. Helt 1883. oO 382 Vou den bereits erschienenen Jahrgängen können noch voll- ständige Exemplare gegen nachfolgende Preise bezogen werden: 2. und 3. Jahrgang zu 1 fl. (2 R. Mark) — 9. bis 22. Jahrgang zu 2 fl. (4 K. Mark) - 23. bis 32. Jahrgang zu 5 fl. (10 K. Mark) — 33. Jahrgang 8 fl. (16 R. Mark). Bei Abnahme sämmtlicher Jahrgänge von der Kedaction, 20 Procent Nachlass. Einzelne Hefte können nur vom laufenden und letztvergange- nen Jahrgange abgegeben werden. Von den bisher erschienenen 28 Porträts der „Gallerie öster- reichischer Botaniker" können einzelne Exemplare und zwar in Octav ä 50 kr. (1 R. Mark) und in Folio auf chin. Papier ä 1 fl. (2 R. Mark) abgegeben werden. Skofitz. {IV. MüMgasse Nr. 1.) Kritische Beobachtungen über einige böhmische Pflanzenarten» Von J, Velenovsky. Die polymorphe Gattung Polygala ist in Böhmen durch P. vulgaris (L.) Schk., P. conwsa Schk., P. depressa Wend., P. oxyp- tera Rchb. und P. amara L. (auch austriaca Cr.) repräsentirt. P. comosa, P. oxyptera und P. depressa werden bekanntlich von manchen Autoren als selbstständige Arten aufgefasst, von An- deren dagegen als Racen oder Varietäten zu P. vulgaris gezogen. Es ist wohl nicht zu läugnen, dass die extremen Formen von P. comosa im Vergleich mit P. vulgaris einen anderen Habitus haben und gute diagnostische Merkmale aufweisen, immerhin aber sind beide Pflan- zen specifisch kaum zu trennen. Anders aber verhält es sich mit der mehr unterschätzten P. depressa Wend und P. oxyptera. Durch folgende Diagnosen möge der specifische Werth dieser Pflanzen gekennzeichnet werden. Polyg. vulgaris (L.) Schk. Mehrere Stengel aus einem Wurzel- stocke, aufrecht oder massig niedeiiiegend, ohne unfruchtbare kriechende Ausläufer, meist einfach. Die unteren Blätter nicht vorhanden oder klein, verkehrteiförmig, elliptisch, die oberen immer grösser, liueal bis lineal-lanzettlicb, mit uukenubarer Ner- vation. Die Blüthen in mehr oder weniger verlängerten reichen Trauben. Die Flügel elliptisch oder verkehrteiför- mig, dreinervig; der Mittelnerv am Ende ohne Seitennerven oder nur bei der Spitze mit schwachen, kaum kennbaren Seitennerven; die seitlichen ßasalnerven auf der äusseren Seite in ein feines nicht deutlich hervortretendes Nervennetz ver- ästelt. Die Flügel so breit oder schmäler und so lang oder wenig 383 länger als die Kapsel. Die übrigen drei Kelchblätter breit lineal- lanzettlich bis elliptisch. Die Bliitherispiiidel stets flaumig behaart. Deckblätter so lang oder länger als der Blattstiel, die Blüthenknospen nicht überragend. Blüthen blau, roth oder weiss. Auf Grasplätzen, auf trockenen Wiesen. Polyg. comosa Schk. stimmt im Wesentlichen mit der vorigen überein, ist aber nur durch Folgendes verschieden: Die Blüthen zahlreich in dichten, gedrängten Trauben. Die Deckblätter lang, die Blüthenknospen weit überragend. Andere Merkmale noch, wie sie von verschiedenen Autoren für diese Art angegeben werden, passen nicht für jede Pflanze. Auch die Deckblätter lassen uns nicht selten im Stiche, weil viele Formen von P. vulgaris sehr lange Deckblätter besitzen. Der gedrängte Wuchs, die dichten Blätter und röthlichen Blüthen machen jedoch diese Art habituell in den meisten Fällen gleich erkennbar, Sie liebt besonders wärmeren Boden und überhaupt wärmere Lagen. P. oxyptera Kchb. Mehrere Stengel aus einem Wurzelstocke, schwach, fadenförmig, niederliegend bis kriechend, am Grunde mit fädlichen, dünnen, unfruchtbaren Ausläufern, immer mehr oder weniger verästelt. Die unteren Blätter nicht vorhanden oder klein, verkehrt eiförmig, elliptisch, öfter beinahe gegenständig, die oberen grösser, lanzettlich bis länglich lan- zettlich, mit deutlicher durchscheinender Nervation. Die Blüthen in armen, drei- bis zehnblüthigen, zuletzt einseiti- gen Trauben, nicht selten von den seitenständigen Aesten übergipfelt. Die Flügel rhombisch, dreinervig; der Mittelnerv in der Mitte oder in dem oberen Drittel mit seitlichen Nervenästen, welche sich mit den seitlichen Basalnerven verbinden; die letzteren auf der äusseren Seite mit deutlichem, hervortretendem Nervennetze. Die Flügel schmäler und weit länger als die Kapsel. Die übrigen drei Kelchblätter schmal lineal, krautig, mit weissem, häutigem Rande. Die Blüthen- spindel kahl oder in der Jugend spärlich behaart. Deckblätter kürzer als Blüthenstiel, klein, schuppenförmig. Blüthen grünlich weiss oder azurblau. In Wäldern auf feuchtem Moose, auf torfigen Wiesen. Beson- ders häufig in kühleren Lagen Böhmens; so allgemein verbreitet um Pisek, Blatna, Mühlhausen, Selcan, im Vorgebirge des Böhmerwaldes und anderwärts in Süd-Böhmen. Um Prag habe ich sie nur bei St. Prokop gesehen, schon aber bei Kolin auf torfigen Wiesen. Im böhmischen Herbarium sind auch Exemplare von Prag gesammelt. Merkwürdig ist, dass in Süd-Böhmen allgemein nur die weissblühende Form verbreitet ist, während in d'?m nördlichen Theile Böhmens mehr die blaue vorkommt. Eine solche sehr schön azurblaue Pflanze fand ich auch bei Hohenelbe; unweit von diesem Standorte bei Spin- delmühle wuchs aber auch die weisse Form (im August in voller Blüthe). Auch im Riesengebirge unter der Kesselkoppe bei der Kessel- baude wächst nur blaue Varietät. 3U^ 384 Die blaue Farbe zieht mehr ins Azur, während bei P. vul- garis mehr ins Violett. Auch habituell ist diese Art von den ver- schiedenen Formen der P. vuljaris immer verschieden; die arm- blüthige Traube, die Farbe der Blüthen, die dünnen und verästelten Stengel macheu sie von Weitem erkennbar. Bemerkenswerth ist auch der Umstand, dass sie auf ganz anderen Standorten wächst, als P. vuljaris: am meisten liebt sie moosige, feuchte Nadelwälder. Sie blüht übrigens vom Ende Juni bis in die Mitte August, wann die P. vulgaris schon lange verblüht ist. Diese Umstände und die so verschiedenen Merkmale, durch welche sich diese Pflanze auch von den verästelten Herbstformen von P. vulgaris unterscheidet, scheinen für ihren specifischen' Werth genügend zu sein. P. depressa Wend., welche in Böhmen nur im' Mittelgebirge vorkommt, steht ihr auffallend nahe. Ich konnte P. depressa im lebenden Zustande nicht näher beobachten, aber dem ganzen Auselien nach ist P. oxyptera mit derselben mehr verwandt, als mit P. vulgaris. Nähere Untersuchungen in Gegenden, wo beide diese Arten vorkommen, wären in dieser Hinsicht sehr interessant. P. depressa var. serpyllacea Whe. sp. weicht freilich mehr ab. Rumex ohtusifolius (L.) {R. silvestris Wallr.) ist in Böhmen eine allgemein verbreitete Pflanze, während der Rumeco agrestis Fr. {R. ohtusifolius Wallr., R. Friesii Gr. Gr.) bisher nur von wenigen Orten angegeben wird. R. pratensis M. K. {R. acutus L., R. cri- status Wallr.) gibt Celakovsky (Prodromus S. 141) mit Sicherheit nur bei Prag an, obwohl diese Pflanze in Böhmen ziemlich ver- breitet ist, aber vielleicht mit R. agrestis Fr. verwechselt oder über- sehen wird. Die Diagnosen der drei Pflanzen finde ich, wie folgt: R. ohtusifolius (L.). Untere und mittlere Blätter herzeiförmig oder herzförmig, länglich, oberste lanzettlich. Stengel mit aufrecht abstehenden Aesten. Scheintrauben nur unterwärts beblättei't, ober- wärts blattlos. Quirle (besonders die unteren) untereinander entfernt. Fruchtstiele bis doppelt so laug als die Perigonzipfel, stark, am Ende allmälig verdickt, zuletzt mit den Früchten stark herabge- krtimmt, dem Stengel wie angedrückt. Innere Zipfel des Fruchtperi- gons dreieckig, immer länger als breit, vorne in eine lange, stumpfe, ganzrandige Spitze vorgezogen, am Grunde mit 1 — 3 kurzen oder längeren, spitzen Zähneu, meist alle schwielentragend. b) agrestis (Fr. sp.). Innere Zipfel des Friichtperigons bis zweimal grösser, breit dreieckig, doch länger als breit, am Gruade mit 2 — 5 Zähnen. R. pratensis M. K. Untere und mittlere Blätter herzförmig, am Rande wellig, die oberen länglich lanzettlicii. Stengel mit auf- recht absteheudeu Aesten.. Scheintrauben blattlos oder nur unter- wärts spärlich beblättert. Quirle untereinander genähert. Fruchtstiele mehr als doppelt so lang als die Perigonzipfel, dünn, fädlich, unter den Perigonzipfeln plötzlich verdickt, von dem Stengel bogenförmig, frei abstehend. Innere Zipfel des Fruchtperigons dreieckig eiförmig 385 bis lieizförmif^, vorne kurz bospitzt, am Grunde mit kürzeren oder längereu spitzen Zäbneu, moi^t alle schwielentra.o-end. R. obtusifolius (L.) ist durcli die kleinen Perigonzipfel von U. pratensis constant und auffallend verscliiedeu. M. af/restis (Fr. sp.) kommt dem i?. pratensis mit seinen grösseren Perigonzipfelu sehr nahe, er stimmt aber in allen Merkmalen mit B. obtusifolius über- ein, auch die Perigonzipfel behalten dieselbe Form; von jenen des B. pratensis unterscheiden sie sich alsbald durch die auffallend vor- gezogene Spitze. Ein gutes Merkmal für die genannten Rume.v -krten sind die Fruchtstiele, nach welchen auch die blühenden Pflanzen leicht er- kannt werden können. Bei dem Rume.r obtusifolius, sowie bei dem R. agrestis sind sie stark, ziemlich dick, unter den Perigonzipfelu allmälig verdickt; sie krümmen sich im reifen Zustande "stark zu- rück, so dass der ganze Quirl sehr gedrängt ist und kugelig er- scheint, wodurch die Pflanze ein eigen thümlich es Aussehen bekommt. Bei dem R. pratensis siud aber die Fruchtstiele dünn, fadenförmig, unter den Perigonzipfelu plötzlich verdickt uud zuletzt frei bogen- förmig abstehend, so dass die Quirle auf dem Zweige zusammou- fliessend erscheinen. In dieser Hinsicht ist R. obtusifolius, sowie R. agrestis mehr dem R. conglomeratus, pulcher, sanguineus ver- wandt, während R. pratensis dem R. crispus, domesticus, Patientia näher steht. R. agrestis (Fr. sp.) kann demnach nur für eine schwache Kasse von R. obtusifolius (L.) gehalten Averden. In Böhmen ist er bisher nur von wenigen Orten bekannt. Schön entwickelt fand ihn H. Freyn bei Opocuo; auch bei Prag, Kollberg, Chrudim uud im Böhmerwalde war er gesammelt. Er wächst nicht selten mit der mikrocarpischen Form beisammen, in welchem Falle auch interme- diäre Formen zu finden siud, wie ich solche bei Hohenelbe gefun- den habe. R. pratensis M. K. scheint aber eine ziemlich verbreitete Pflanze zu sein. Ich habe sie immer in Gesellschaft von R. obtusi- folius und R. crispus gefunden, oder es wuchsen wenigstens diese 'Arten nicht weit von denselben. Es ist an der allgemeinen An- nahme kaum zu zweifeln, dass R. pratensis ein Hyl)rid aus den ge- nannten Arten ist, wofür schon die ganze äussere Tracht, sowie die schmalen, wellenförmigen Blätter sprechen. Dieser Hybrid trägt reife Früchte und erhält sich als eigene, seibstständige Art, wie darauf seine allgemeine Verbreitung auch in anderen Ländern hinweist. Häufig kommt er in dem Moldauthale von Cervenä bis Stechovic, in der Umgebung von Selcan und Mühlhausen, auch bei Prag (Nusle), Kozmital, Breznic, Blatnä, Cekanic habe ich diese Pflanze gesammelt. Im Aaigust dieses Jahres war ich mit meinem Freunde, Herrn K. Poläk, im Riesengebirge, um die dortigen vielgestaltigen For- men von Hieracion im lebendigen Zustande au Ort uud Stelle zu 386 studiren. Einige Erfahrungen, welche ich aus dieser Keise geschöpft habe, will ich im Folgenden mittheilen. Die am meisten verwirrte Partie der Hieracien der Sudeten sind unstreitig jene Formen, Rassen und Arten, welche sich um das H. alpinum L. und H. nigrescens Willd. gruppiren. Bei den übrigen Arten sind die Variationen nicht so auffallend, wenigstens nicht so beirrend, doch unterscheidet auch da nicht jeder Autor eine gleiche Zahl von Arten, oder stellt sie nicht in gleiche Kategorie ihres spe- cifischen Werthes. Im Riesengebirge können sogenannte gute Hieracien-Arten und solche Arten unterschieden werden, die eine intermediäre Stellung zwischen den ersteren einnehmen. Einige von den letzteren sind als constante im Gebirge allgemein verbreitete Formen, andere dagegen sind reich an Uebergängen zu anderen Arten und wurden bald als selbstständige Species betrachtet oder zu anderen Arten — je nach der Auffassung — untergebracht. Solche vielgestaltige Arten sind meines Erachtens hybride Pflanzen, entstanden durch Kreuzung guter, ur- alter Arten." Es ist bekannt, dass Hieracien überhaupt zur Hybrida- tion geneigt sind, und wenn man sich nun von den zahlreichen Arten, welche auf so verhältnissmässig kleinem Gebiete im Riesen- gebirge wachsen, ein Bild macht, so kann man daselbst mit Recht reichliche, sich selbstständig verbreitende Bastarte erwarten. Und in der That entspricht auch diese Ansicht den Verhältnissen, unter denen die Hieracien im Riesengebirge vorkommen: man findet hier Alles beisammen, keine umgrenzte Standorte für einzelne Species ; man braucht nur die günstig gelegenen Orte, welche hier die Hie- racien lieben, aufsuchen, und man findet sicher die grösste Zahl der im Riesengebirge vorkommenden Arten beisammen. Solche Orte sind z. B. südliche Lehnen der Schneekoppe (Kiesberg), der Ziegenrücken, Kesselkoppe, Krakonos. Von H. alpinum L. und H. nigrescens Willd. müssen die ein- köpfigen, überall auf grasigen Orten gemeinen Pflanzen für die ur- sprünglichen Arten gehalten werden. Die allgemeine Verbreitung, sowie die stetige Form derselben spricht für ihren uralten Ursprung. Die hiezu meist gerechneten verzv^'eigten Formen sind schon mit anderen Arten gekreuzt; sie erscheinen auch nur auf begrenzten Orten und sind niemals so allgemein wie die Hauptformen ver- breitet. Sie neigen sich bald zu dieser, bald zu jener ramosen guten Art. Bei Hier, nigrescens Willd. konnte ich nebst der einköpfigen Stammart drei verschiedene verzweigte mehrköpfige Formen unter- scheiden. Die schönste von ihnen, welche am meisten von der Stamm- art abweicht, ist H. glanduloso-dentatum Uechtr. Ich stimme U ech- tritz vollkommen bei, diese schöne Pflanze als Art zu unterscheiden. Die zweite Form ist H. clecipiens Tausch, und die dritte enthält die verzweigten Pflanzen dieser Art, welche allgemein mit der ein- köpfigen Stammart mit Unrecht verbunden werden. Wenn man die allgemein verbreitete einköpfige Art auf ver- schiedenen Orten betrachtet, so findet man sie in ihren Merkmalen 387 sehr übeinstimmend. Die Behaarung der Hülle, die Form des Blattes, die Grösse der ganzen Pflanze, sowie des Kopfes ist stets dieselbe. Bei den verzweigten Formen sind aber diese Verhältnisse ganz anders. Die Form des Blattes, die Grösse der Köpfe, sowie die Be- haarimg variiren ungemein. In jedem Falle kann man verzweigte Formen von H. nigrescens darnach erkennen, als die Köpfe beim Aufblühen geneigt, die Stiele derselben weich, graufilzig und mit schwarzen Drüseuhaaren bekleidet sind. Charakteristisch für die Kiesengebirgswiesen sind ja hunderte von herabgekriimmten Köpfen des typischen H. nigrescens, nebst ebenso vielen Blüthen von H. alplnum, welchen tiberall der närrisch grosse Achyvophorus unifloriis dominirt. Eine schöne verzweigte Form von H. nigrescens wächst auf der Eibwiese unter der sogenannten Feigelkoppe; sie hat ähnliche Blätter wie H. atratum Fr. und Köpfe von halber Grösse der ein- köpfigen Urform, wodurch die Pflanze ein ganz eigenthümliches Aus- sehen bekommt. Die dachigen Hüllblätter der geneigten Köpfe, so- wie die Behaarung derselben hat sie mit H. decipiens gemeinschaft- lich, wohin sie wohl auch zu unterbringen ist. Bei dem kleinen Teiche fand ich wieder eine Pflanze verbreitet, welche zwar auch als H. decipiens Tausch bestimmt werden müsste, nähert sich aber sehr stark zu H. glamhdoso-clentatum üechtr. Am Krakonos ist sehr häufig die 1 — Sköpfige Form von H. nigrescens, welche schon zu dem echten H. nigrescens Willd. a. genuinum gezählt wird, ob- zwar ihre Blätter viel breiter, lauzettlich, grob gezähnt und in einen langen kaum geflügelten Blattstiel verschmälert sind, obzwar der Stengel viel höher und stärker ist, als bei der eiuköpfigen Urform. Diese Form steht freilich der Stammart am nächsten, kann aber mit ihr doch nicht identificiit werden. Ebenso polymorph ist auch das Hier, alpinum L. mit seineu Tochterarten. Die Stammart ist die allgemein im ßiesengebirge vei- breitete niedrige einköpfige Pflanze {H. alpinum u. genuinum Wimm.). Ueberall, wohin man tritt, begegnet man dieser Pflanze; die Ab- arten sind schon, wie oben erwähnt, nur auf gewisse Orte beschränkt. Der Hauptform am nächsten verwandt ist H. tuhulosum Tausch, welches ebenso eiuköpfig, aber höher, stärker und mehrblättrig vor- kommt. Dieses kann für eine Rasse, welche durch schwache Kreu- zung entstanden ist, betrachtet werden. Viel abweichender ist schon H. foliosum Wimm. {H. Fritzei F. Schultz), welches selbst verschiedene Formen aufweisen kann. Diese vielköpfige, verzweigte Pflanze ist auf einigen Orten schön als selbstständige Art entwickelt. So kommt sie z. B. sehr häufig am Krakonos, bei Peterbaude, am Ziegenrücken vor. Die dtinnstengelige, reichblättrige und schwach verzweigte Pflanze vom Ziegeurücken ist aber von derjenigen vom Krakonos und von der Peterbaude ziemlich verschieden. Die meisten Formen dieser Art scheinen mir durch starke Kreuzung: mit //. sudeticum Wimm. entstanden zu sein; ganz 388 auffallend ist es bei dem H. plejocephahmi Uechtr., welches sich aber als selbstständige Art von II. foliosum nicht trennen lässt. Ich führe im Folgenden die Diagnosen der beiden besprochenen Stammarten an: II. alpimmi L. Stengel gewöhnlich hin und hergebogen, sowie die Blätter lang rauhhaarig, blattlos oder 1 — Sblättrig. Grundstän- dige Blätter zahlreich, schmal spateiförmig, vorne stumpflich, ganz randig oder undeutlich gezähnelt; die stengelständigen klein, lineal. Köpfe grün, gross, bauchig, dicht und lang grau- weiss-zottig. Die äusseren Hüllblätter breit, stumpf, nicht selten blattartig. Der Stengel unter der Hülle nebst den lan- gen zottigen weissen Haaren mit zahlreichen gelben Drü- sen und mit fast unkennbarem grauem Filze. Griffel gelb. Saum der Blumenkrone stark behaart, mit stark gewimperten Zähnen. Die Köpfe beim Aufblühen aufrecht. H. nigrescens Willd. (ex parte). Stengel hin und hergebogen, am Grunde, sowie die Blätter mit weichen langen Haaren besetzt, oberwärts schwarzhaarig, 1 — •2-blätterig (gewöhnlich 2-blätterig). Grundständige Blätter zahlreich, lanzettlich, bis länglich lan- zettlich, stumpflich, am Grunde allmälig in einen breit geflügelten Stiel verschmälert, am Kande seicht entfernt gezähnt oder ganzrandig; die stengelständigen klein, schmal lan- zettlich. Köpfe schwarz, gross, bauchig, mit dichten schwarzen Zottenhaaren. Die äusseren Hüllblätter schmal lineal, spitz. Stengel unter der Hülle nebst den ziemlich spärlichen schwar- zen Haaren mit reichen, schwarzen Drüsen und dichtem grauem Filze bekleidet. Griffel russfarben. Saum der Blu- menkrone stark gewimpert. Die Köpfe beim Aufblühen stark geneigt. Auf wüsten steinigen Orten bei der Schneegrubenbaude und unter dem Gipfel des Hohen Kades wächst nur H. alpinum und einköpfiges H. nigrescens, beides in Menge; zwischen den beiden Arten fand ich daselbst häufig Pflanzen, bei welchen ich momentan nicht sagen konnte, ob sie zu H. alpinum oder H. nigrescens ge- hören. Und wirklich weisen alle Merkmale der fraglichen Pflanzen die Mitte zwischen den beiden Arten, so dass sie für einen Misch- ling zwischen den Stammarten gehalten werden müssen. Die Pflanze ist niedrig, von Ansehen eines gewöhnlichen H. alpinum. Der Stengel stark, fast immer einblätterig, die Be- haarung der Blätter wie bei H. nigrescens. Blätter breit spatei- förmig, hie und da gezähnt. Köpfe gross, schwarz, dicht und lang zottenhaarig-, die Haare sind in der unteren Hälfte schwarz, in der oberen grau. Die äusseren Hüllblätter breit, stumpf. Der Stengel unter der Hülle graufilzig, schwarzhaarig und gelb- drüsig. Griffel gelb. Köpfe merklich geneigt. Ich nenne diese Pflanze H. nivale. Auch zwischen den übrigen Hieracien-Arten der Sudeten lassen sich leicht Stammai'ten hervorheben und Mittelarten, welche theii- 389 weise durch ilire Stabilität gute Arten oder zahlreiclie Uebergangs- forraen bilden, die sich bald zu dieser, bald zu jener Stammart neigen. Zu den schönsten T^^pen gehören unstreitig H. sudeticum Wimm., H. hohemlcum Fr., H. alhimim Fr., II. atratum Fr., H. rupicolum Fr., H. Wimmerl Uechtr. und H. caeslum Fr., H. chloro- cephaluin Wimm. {H. palUdifolium Knaf) und H. nigritum Uechtr. scheinen dem H. glandidoso-dentatmn tjechtr. und demnach dem H. nlgrescens sehr verwandt. Die Verwandtschaft dieser Arten müsste noch auf lebenden Pflanzen verfolgt werden. So viel ist aber sicher, dass der beste Kenner der Hieracieu der Sudeten immer solche Formen findet, bei welchen er zweifeln muss, ob man sie zu der oder jener Art zählen soll. Zwei Hieracien, die irgendwie mit anderen Arten verwechselt oder sonst wenig berücksichtigt werden, geben mir Anlass, sie als zwei neue Arten zu beschreiben: H. Freyaianuvi m. '). Stengel hin und hergebogen, steif, be- sonders in dem oberen Theile dünn, fein, unterwärts braun gefleckt, bis in die Hälfte oder wenig höher beblättert. Grundständige Blätter zur Blüthezeit meist vorhanden, ellip- tisch bis lanzettlich, kurz bespitzt, in den Blattstiel verschmälert, sowie die oberen gewimpert und rauhhaarig, scharf gezähnt; die mittleren eiförmig lauzettlich, am Grunde nur massig verschmä- lert, in der Mitte am breitesten, steugelumfassend, in eine feine und scharfe Spitze endigend. Köpfe 3—5 auf dünnen Stielen, mittelgross, das unterste aus der Achsel eines kleinen, linealeu Hochblattes entspringend. Hüllen eiförmig, mit schwarzen und weisslichen Zottenhaaren und schwarzen Drüsen. Hüllblätter am Eande weiss filzig. Saum der Blumeukrone ge- wimpert. Eine interessante Form, welche in der Mitte zwischen H. bo- hemicwn Fr. und II. juraaum (Fick, Flora von Schlesien) steht. Auffallend ist sie durch den dünnen, steifen Stengel und den Blüthen- stand, welcher von den obersten Blättern weit entfernt ist, während bei R. boJiemkum die untersten Köpfe immer aus der Achsel eines breiten Hochblattes entspringen. Die Form der Köpfe erinnert an- dererseits an H. junowm, sie sind aber doch etwas grösser und nicht so zahlreich wie bei letzterer Art. Die Pflanze blüht früher als H. hohemlcum. Höhe des Stengels wie bei H. hohemkinn.^ — Häufig auf den grasigen Südabhängen des Krakonos im Kieseugebirge. Knaf meinte vielleicht mit seinem H. corconücum nur diese Pflanze. Sie ist aber von dem H. jurammi, wie es in Fick's Flora von Schlesien sehr schön diagnoscirt ist, ganz verschieden. Weil aber dieses H. jurannm von dem Fries'schen H. juranum specifisch sehr verschieden ist, wie ich auch überzeugt bin, so enthält die alte Be- ') Nachdem ich die Beschreibung dicf^cr Art mit der ührifien Abhandlung zum Drucke abgesandt hatte, so habe ich erfahren, dass H. Freyn diese Pflanze als H. tcnue (.in. seh.) nennt. 390 nennung H. juramim eigentlich drei Arten: II. corconticum, H. Freynianum und H. asper ulmn Freyn, H. polycephalum m. Stengel steif, stark und hoch, 2—3- blätterig, schon in der Mitte oder noch niedriger mit grösseren, bogig aufsteigenden Aesten, besonders unten zer- streut zottig. Blätter grasgrün , fein , weich. Grundblätter 3 — 6, länglich oder lanzettlich, zur Spitze allmälig verschmälert, am Grunde ebenso verschmälert oder gestutzt, am Rande grob scharf gezähnt, an der Basis in grosse, scharfe Zähne ge- schnitten, welche am Stiele herablaufen, rauhhaarig. Stengelblätter lang gestielt, sehr lang bespitzt, besonders am Grunde lang und scharf (fast zweimal) gezähnt. Köpfe 10 — 20, mittelgross, auf bogig aufsteigenden, mehrmals getheilten Aesten. Hüllblätter lineal lanzettlich, schwarz, die inneren mit ziemlich breitem, grü- nem Rande, mit dichten Stieldrüsen und eingemischten schwarzen Haaren besetzt, in dem oberen Theile fast kahl. Saum der Blüthenkrone an der Spitze und der Fläche gewimpert. Etwa 50 Cm. und mehr hoch. Im Riesengebirge auf grasigen Lehnen nicht selten (Kesselkoppe, Kiesberg, Ziegenrücken, Kleine Schneegrube). Diese Art steht in allen Merkmalen in der Mitte zwischen H. murorum L. und U. atratum Fr., besonders der Varietät ß. sub- nigrescens Fr., muss aber als ein specifisch verschiedener Typus unterschieden werden, da man sie logisch zu keiner von der ge- nannten Species zählen kann. Dem Ansehen nach ähnelt diese Art einem stattlichen reich- blühenden H. murorum mit schwärzlichen Köpfen. Mit H. murorum hat sie gemeinschaftliche Blattgrundform, geschnittene, am Stiele herablaufende Zähne, die langen, bogig auf- steigenden Aeste und die reichen Stieldrüsen auf den Köpfen. Dem H. atratum steht sie nahe durch den am Grunde getheilten Stengel, durch die in den Stiel verschmälerten Blätter und schwarze Köpfe. Die Bekleidung der Köpfe eines reinen H. atratum besteht aus langen, schwarzen Haaren und eingemischten Drüsenhaaren; die Bekleidung der Hüllblätter bei H. murorum besteht hauptsächlich aus reichen Stieldrüsen und grauem Filze, welches besonders auf den Kopfstielen entwickelt ist. Die Hüllblätter des H. p>olycephalum sind nun mit reichen schwarzen Drüsenhaaren und eingemischten schwarzen Haa- ren besetzt, oben bedeutend verkahlt und die Kopfstiele mit grauem Filze. Die Grösse der Köpfe hält die Mitte zwischen H. murorum und H. atratum. Es sei ein Mittelding zwischen Hier, murorum und H. atra- tum und demnach vielleicht ein Mischling aus beiden diesen Arten, welcher aber zu jetziger Zeit als eigene Art sich fortpflanzt, wie es übrigens bei mehreren Hieracien der Sudeten beinahe nachge- wiesen ist. Endlich ist noch einer ausgezeichneten Art Erwähnung gethan, weil noch zu wenig gekannt; diese ist 391 H. erythropodum TJechtr. Stengel nebst den Blattstielen am Grunde stets dimkelbraunrotli gefärbt, schlank, hin und hergebogen, steif, scharf gestreift und durch die Bo.rsthaare rauh, meist 3 — 4-blätterig. Grundblätter wenige (1—3), den Stengelblättern ähnlich, lanzettlich, länglich lanzettlich, in den Blattstiel allmälig verschmälert, am ganzen Kande gleichmässig scharf gezähnt oder ganzrandig; die Zähne mit drüsigen derben Spitzen been- det. Unteres Stengelblatt lang gestielt, das nächstfol- gende kurz gestielt, mit breitem, am Grunde halbumfas- sendem Stiele, oberste halbumfassend. Alle Blätter besonders am Kande mit festen, derben Borsthaaren besetzt. Köpfe 1 — 3, genähert, ziemlich klein, auf steifen, dünnen, gera- den Stielen. Hüllblätter mit schwarzen Drüsen und Haaren bekleidet. Die Kopfstiele und Räuder der Hüllblätter graufilzig. Auf dem Kiesberge und bei dem Kleinen Teiche im Riesen- gebirge im Jahre 1883 häufig. Dieses Hieracmm gehört zu den schönsten und am besten charakterisirten Arten der Sudeten. Einerseits erinnert es au Hier. chlor ocephalum, andererseits au H. rupicolum Fr. Mit H. albimmi Fr. darf es keinesfalls verbunden werden, weil es von dieser Art eigentlich in allen Merkmalen abweicht. Habituell ähnelt es am meisten noch einem dünnen, schwachen H. vulgatum Fr. Die Blätter sind etwas steif und die oberen durch den geflügelten, umfassenden Stiel gleich auffallend. Unter der Hülle findet man auf dem Stiele 2 — 4 Blättchen, welche z. B. bei H. albimmi die unterste Reihe der Hülle vorstellen. Auch die borstige Behaarung unterscheidet diese Art gleich von H. alhinmn. Uebrigens erlaubt es auch nicht die Form der Blätter, ihre Bezah- nung, der lange Blattstiel, dass diese zwei Pflanzen als zu einer Art gehörend betrachtet werden. Die Stiele der Köpfe bei H. al- hinum sind saftig, geschlängelt, niemals so steif und dünn, wie bei S. erythropodum. Es lassen sich eigentlich zwei Formen von dieser Art unter- scheiden: eine mit fast ungezähnten Blättern, mit kaum röthlichem Stengel, andere mit scharf gezähnten Blättern und stets rothem Stengel, Die erste neigt sich zum H. alhinum, letztere zum //. vulgatum. Ueber Darwin's Bewegungsvermögen der Pflanzen. Von A. Tomaschek. III. Das Urmeristem der Wurzel des Keimlings wird durch die Gravitation zur Einleitung geotropischer Krümmungen disponirt. Es ist eine bemerkenswerthe Erscheinung, dass die Errungen- schaften Darwiu's um so schneller und sicherer zur Geltung gelangen, 392 je heftiger und eingehender die anfänglichen Angriffe seiner Gegner waren. Hat sich die Richtigkeit dieser Behauptung im Gebiete seiner zoologischen Entdeckungen vielfach bewährt , so ist nunmehr auch gegründete Aussicht vorhanden , dass auch die letzten Arbeiten Darwin's bezüglich der Bewegungen der Pflanzen entschieden zur allgemeinen Geltung gelangen werden. Vor der Hand mag diess von der Lehre der Empfindlichkeit der Wurzelspitze der Sämlinge und der Fortpflanzung der Reize gelten. Die Wurzelspitze schliesst ein bevorzugtes Zellengewebe des Urmeristem in sich ein, von dem aus die Weiterbildung der primitiven Gewebe des Pleroms und der Rinde, gerade bei den meist beobachteten Arten ausschliesslich und gemeinsam ausgeht ^). Dort ist der Herd der Zellenueubildung — • durch Theilung — und so unterliegt es wohl kaum einem Zweifel , dass z. B. die Gravitation gerade durch Vermittlung der sich ueubildenden Zellen geotropische Krümmungen veranlasst. Die geotropisclie Krümmung tritt am entschiedensten und raschesten im ersten Momente der Keimung beim Hervorbrechen des Würzelchens aus dem Samen auf. Welche Richtung immer das Keimwürzelcheu in Folge der Stellung des Samens bei der Krümmung hat, immer wird bei beginnendem Wachsthum die Spitze der hervortretenden Wurzel gleich anfangs dem Zuge der Schwerkraft folgen und schon bei geringer Länge nach der Richtung der Gravi- tation orientirt sein. Diese Wahrnehmung hat mich veranlasst folgenden Versuch durchzuführen: Es wurden 10 Samen von Viola Faba zunächst durch 24 Stunden im Wasser eingeweicht und nun nach vorgenommener Entblössung der Spitze des Keimwürzelchens (durch Abheben der Samenhaut an der Wurzelstelle) die Spitze derselben in einer Länge von '/•> bis 1 Mm. sorgfältig abgenommen. Diese präparirteu Samen wurden sodann auf übliche Weise mit Nadeln an dem Deckel eines mit Wasser gefüllten Glasgefässes und zwar mit seitwärts gewendetem Hylum befestigt. Während an den Controlexemplaren die Keim- würzelchen gleich anfangs, nachdem sie aus der gesprengten Samen- haut hervorbrachen , sich abwärts wendeten und in der Richtung der Schwere fortwudiseu, blieben alle geköpften Würzelchen inuerhall) der ersten 24 Stunden, wo sie die Länge von 1 — 9 Mm. erreichten, vollkommen horizontal. Erst innerhalb der folgenden 24 Stunden waren dieselben nach und nach und zwar in grösseren und kleineren Bögen nach abwärts gerichtet. Lnmerhin liess der Vergleich beider deutlich erkennen, dass die Amputation der Spitze einen unverkennbaren Einfluss auf das Bestreben der Wurzel, sich nach dem Mittelpunkte der Erde hinzubiegen, äussert. Wenigstens schienen mir in diesem abgeänderten Darwin'schen Versuche die Wachsthumsvorgänge nach Amputation der Spitze deutlicher und bestimmter hervorzutreten, als ») Vergl. Eriksson. Ueber das Urraeristeni der Dikotjien-Wurzel. Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik XL 380, sowie Janczewski und Treub an vergeh. Orten. 303 wenn die Amputation der Spitze erst im späteren Wachstbumsstadium vorgenommen wird. Bemerkenswerth erscheint ferner, dass die unmittelbar an der Grenze zwischen Haube und Wurzelkörper sieh quer ausbreitende Meristemschichte , aus welcher sich bekanntlich nach aussen die mittleren Theile der Haube und nach innen der Centralcvlinder und die Einde regeneriren, aus stärkehaltigen Zellen besteht. Die Stärkekörnchen, deren Feinheit jener gleichkommt, welche sich in den Polleukörnchen von jPinus si/lvestris vorfinden, wurden durch Macerinmg des Gewebes der Wurzelspitze in Jodlösung deutlich zur Anschauung gebracht, wobei zugleich ersichtlich wurde, dass in dem übrigen Gewebe der Wurzelspitze keine Spur von Stärke auftritt. Diese Thatsache ist um so beachtungswerther, als daraus hervor- geht, dass dieses Gewebe der Wurzelspitze, da es Reservestoffe in sich angelläuft enthält, rücksichtlich der Einleitung des Wachsthums von der Ernährung durch die Kotyleu unabhängig erscheint und also auch in dieser Beziehung von den übrigen Gewebetheilen des Wurzel- körpers bevorzugt erscheint. Kurz nachdem das aus dem Samen eben hervorgetretene Keimwürzelchen sich geotropisch orientirt hat, war die Stärke bereits verschwunden oder nur noch in relativ wenigen Zellen vorhanden. Brunn, am 1. November 1883. Die Rosenfiora von Travnik in Bosnien. Von J. B. Wiesbaur S. J. (Fortsetzung.) Daraus ersieht man, dass P. Brandis bereits an Ort und Stelle mehrere Formen unterschieden hat. Es liegen uns auch vor: a) f. adenocarpa. Fruchtstiele, Scheinfrüchte und Kolchzipfül mit Drüsenhaaren besetzt, welche Form wir für die typische halten -wrollen. — b) f. hispida. Scheinfrüchte dicht mit Drüseuborsten be- setzt („receptaculo hispido" Keller). Zu diesen Exemplaren bemerkte Prof. Brandis insbesondere: „Stengel unbewehrt, Geruch fein harzig, Kelchzipfel zurückgebogen". — c) Exemplare mit kahler oder fast kahler Scheinfrucht haben stets reichdrüsige Blüthenstiele; die Kelch- blätter aber sind bald drüsenhaarig (f. adenocalt/j'), bald drüsenlos (f. leiocaliix). — d) f. setacea. „Gaule aculeato, aculeis setaceis re- curvis, föliolis subtus toto glanduloso-scabris, villosis, serra- turis triplicatis. Streift nahe zur Sectio orientalium. Eine Modi- fication mit herabgeschlagenen Stacheln und obliteraten Drüson. Von meiner li. Mcdyl typica sehr verschieden" (Keller). — Nur ein Zweig, wie die übrigen vom Vlasic. P. Brandis muss einmal eine ganze Gruppe letzter Form angetroffen haben, da er bemerkt: 394 „Zweige nicht selten mit einzelnen geraden feinen Stacheln etwas bewehrt". ß. diplotricha Borbäs liegt in verschiedenen ^annähernden Formen vor, jedoch nicht typisch, da unter anderen sowohl Stämm- chen als Zweige (mit einer einzigen Ausnahme) unbewehrt sind. Es sind verschiedene Formen, die sich theils der eben beschriebenen M. bosniaca anschliessen , theils sich andern verwandten Arten {M. gentilis Sternb., R. affinis Sternb., R. alpina var. suhgentilis Keller) nähern, wie aus den sorgfältigen Bestimmungen des H. von Keller erhellen wird. Ich werde mich bemühen, dieselben hier übersichtlich folgen zu lassen. Man vergl. auch Keller „Ehodographische Beiträge" in Oest. botan. Zeitschr. 1883, S. 40 ff. namentlich 3. (S. 41). a) „Eine leiocalyx in einer Form, die auf den ersten Anschein einer echten R. gentilis mit länglich elliptischen beiderseits ver- schmälerten Blättchen und beiderseits verschmälerten Schein- früchten sehr ähnlich ist. Bei genauerer Untersuchung erweisen sich aber die ünterflächen der Blättchen reichdrüsig und zugleich befläumt, später allerdings etwas kahl werdend. Eine Verbindungsform (f. conjuncta) der R. Malyi diplotricha und der R. Sternbergii Gdgr, {affinis Sternberg, non Rau) foliolis subtus abunde glandulosis, sed friictu atteuuato" (Keller). — Velenica- Gebirge 7. August 1882 (leg. Brandis). — Leider lässt sich die Fruchtfarbe noch nicht erkennen ^). b) „Eine modificatio pedunculis receptaculisque sub- glabris, ramis ramulisque flavovireutibus flexilibus totoque inermibus. Schon diese beiden Formen (a und b), die sich mehrfach combinirt erweisen, bieten lehrreichen Stoff zur Kenntniss der R. gentilis Autorum und Steruberg's". (Keller.) Auf grünem Gestein (Werfner Schiefer?) bei Grahovik von Studenten gesammelt und dem Prof. Brandis blühend überbracht. c) Eine „Forma receptaculo glabro, cortice purpurascente, foliolis elliptico-lanceolatis, subtus rubiginosis, fere omnibus conai- ventibus" (Keller). — Auf dem Vlasic (1. Brandis). d) Forma „ramis aculeis setiformibus parum arcuatis circiter 3 Mm. longis sparsim praeditis. Das einzige schwach bewehrte Exemplar in den herabgeschlagenen Sepalen gleichfalls zur R. bosniaca sich neigend, aber ärmer drüsig" (Keller). — Plateau des Vlasic- gebirges (1. Brandis). e) „Forma glandulis subfoliaribus evanidis, stipulis dilatatis, ramis inermibus, calyce receptaculoque glabro, petiolis tenuissimis glabriusculis rufescentibus. — Eine R. Malyi f. decalvata, welche der R. alpina var. subgentilis Keller zunächst kommt. Eine schwierige leicht zu verwechselnde Form, da R. Malyi inermis sicher *) Uebrigens scheint der Vlasic bei Travnik der Originalstandort der B. Malyi var. di/plotricha Borb. zu sein, da der Berg „Vlassich'^, wo Sendtner diese Pflanze gesammelt hat, kaum ein anderer ist, als unser Vlasic. 395 auch von dieser Seite meiner R. siihgentilis sich nähert" (Keller). — Plateau des Vlasic (1. Brandis). y. megalophylla Borbäs, B. humilis Kit., wenigstens annä- hernd und zunächst mit dieser übereinstimmend: „i2. Malyi Kerner versus formam megabphyllam Borh." (Keller). Ein imbewehrter Zweig mit gelblicher Kinde, wie b) der vorigen Varietät und mit dieser Form aus Grahovik von Studenten gebracht. Wir verdanken also der Umsicht des Herrn Prof. Brandis eine ganze Reihe von Formen, die sich zunächst an R. Malifi Kerner anschliesst, welche in der Oest. botan. Zeitschr. 1869 S. 325 f. meister- haft beschrieben ist. Beim Vergleich dieser mustergiltigen Beschreibung ergibt sich sofort, dass wir die R. Malyi in einem weitereu Sinne genommen haben, als der berühmte Autor. Was vorzuziehen sei, darüber sind die Ansichten sehr getheilt. Crepin, dem H. v. Keller unter anderem auch diese Eose vorgelegt hat, nennt sie kurzweg nur eine R. alpina var. Das mag angehen, wenn es sich um eine systematische Uebersicht aller Rosen, keineswegs jedoch, wenn es sich um die genaue floristische Aufnahme eines kleineren Gebietes handelt. Denn mag man auch Bücher darüber schreiben , mau wird doch nie recht wissen, was denn eigentlich dort wächst, wenn man nicht die verschiedenen Formen imterscheidet und übersichtlich gruppirt. Ich glaube fast, dass wir in unserem Falle eine zu grosse Menge von Formen gehäuft haben und erlaube mir daher den Vor- schlag die Rosa hosniaca als Art zu behandeln, zumal sie durch die ganze Reihe der bereits oben hervorgehobenen Merkmale vom Typus abweicht. Auch die R. Malyi Borbäs ist in einem weiteren Sinne gefasst, wie schon aus der verschiedenen Bestachelung allein erhellt und Dr. v. Borbäs auch selbst hervorhebt (prim. p. 535). Zur besseren Uebersicht diene Folgendes: Rosa Malyi Kerner: „Stämme reich bestachelt, die blüth entra- genden Zweige wehrlos" (Kerner 1. c). Damit ganz übereinstimmend sind auch die von Herrn Hofgärtuer Maly im Host'schen Garten cultivirten Exemplare. Rosa Malyi ^OY\)is: „truncus et rami mediocriter aculeati" (Borbäs 1. c. p. 535). Rosa bosniaca, sowohl Stamm als Aeste unbewehrt — mit einer einzigen Ausnahme (d. setacea), die möglicherweise auch als R. Malyi Borhasiana gedeutet werden kann. Es scheint mir überhaupt nicht schwierig zu sein, auch die übrigen oben angeführten Varietäten der Rosa hosniaca K. & W. unterzuordnen. Was die geographische Verbreitung anbelangt, so ist R. 3lalyi Kern er aus Dalmatien, R. bosniaca aus Mittelbosnien, und R. Malyi Borhasiana aus Kroatien bekannt. Holfentlich gelingt es bald von allen diesen, sowie den nächstfolgenden Formen auch gute Fruchtexemplare aus Travnik zu erhalten. 9. Rosa gentilis Sternberg. Nur zweifelhafte Formen liegen davon vor. 396 a) B. geyitilis inermis adeaoneura floribus intense riibris (cfr. Borbäs prim. p. 534 in uota). Da diese ßose überdiess gestielte Blättchen, eine weniger zusammengesetzte und nicht so stark drüsige Serratur hat, so weicht sie in allen Punkten von einer B. gentilis und auch von einer R. Malyi ab. Sie ist, wenn sie nicht mehr als eine R. Malyi f. decalvata aufgefasst werden kann, nichts weiter als meine R. alpina var. subgentilis'-^ (Keller). — Am Vlasic (1. Brandis). b) Eine Verbinduugsform der R. affinis Sternberg und R. alpina var. subgentilis^Q\\QY beschreibt v. Keller folgeuderweise : „Caule, ramis petiolisque inermibus, foliolis petiolulatis , sti- pulis superioribus dilatatis, floribus purp ur eis, sepalis paulo elon- gatis, apice plus minus dilatatis, ergo Kosae alpinae var. subgentili Keller persimilis. Sine dubio forma conjuncta Rosae affinis Sternb. et Rosae subgentilis'-' (Keller). — Vlasic-Plateau (1. Brandis). 10. Rosa Sternbergü Gdgr, (Essai. 1876. = R. affinis Sternberg 1826, non Kau 1816; R. alpina y. Sternhergii H. Braun 1882). Nur ein Exemplar, welches zur R. suhgentilis Keller hinneigt. „Forma eglandulosa {R. gentilis Borbäs f. inermis) foliolis petiolatis floribus atropurpureis" (Keller). Dabei ist zu bemerken, dass v, Keller bereits Anfangs Jänner obige Bestimmung gemacht hat, sich also auf den Text der primitiae p. 526 bezieht, wornach die vorliegende Pflanze allerdings nur zur R. gentilis (und nicht zur R. affinis) Borb. gestellt werden konnte. Nach der neuesten authentischen Er- klärung des Verfassers der primitiae in der Oest. botan. Zeitschr. März 1883, S, 101 sind die primitiae zu corrigiren, so dass unsere Rose auch im Sinne v. Borbäs ganz gut zu R. affinis Sternb. gestellt werden kann. — Vlasic-Gebirge (1. Brandis). (Fortsetzung folgt.) Zur Flora von Mähren. Von A. Oborny. Melica picta C. Koch wächst ausser auf dem Standorte An- sorge's „Kiefernwald südlich von Bisenz" noch in den Wäldern um Klo- bouik, auf dem Hadiberge bei Obran und in der Salamander-Schlucht bei Znaim , zweifelsohne gesellen sich zu diesen 4 Standorten Mährens noch eine Eeihe neuer in den folgenden Jahren^ hinzu. Ich wurde leider zu spät auf die interessante Entdeckung Celakovsky's auf- merksam gemacht und konnte die schöne Pflanze in den I. Theil meiner Flora von Mähren und österr. Schlesien nicht aufnehmen, da um jene Zeit der Druck dieses Theiles bereits vollendet war. Die 3 neueren Standorte entnahm ich aus Herbarspflanzen Brünner Sammlungen , die ich im Verlaufe der heurigen Ferien zu diesem Zwecke eigens durchgesehen habe, der ähnlichen M. nutans L. legte ich bisher nur wenig Gewicht bei und begnügte mich damit, 397 deu Verbreitungsbezirk derselben für Mähren festzustellen , ohne gerade Belegexemplare einzulegen, und so kommt es, dass ich dieselbe in meinem Herbare bisher nur sehr spärlich vertreten besitze. Eben so spärlich sammelte ich bisher Stipa pennata. Welch neue Stipa- Arten sich für Mähren ergeben werden, kann jetzt noch nicht gesagt werden und werde ich über die Resultate meiner Durchsuchung im folgenden Jahre berichten; dagegen hätte ich noch anzuführen, dass seit der Drucklegung meiner Arbeit, für Crypsis schoenoides Lam. und C aculeata Ait. ein neuer Standoit aufgefunden worden ist. Ich sammelte die Pflanze in Gesellschaft eines jüngeren Botanikers, stud. theolog. Herrn Andreas Ripper aus Wien, am 5. September zwischen FroUersdorf und Neusiedel, hart au der Grenze von Nieder-Oester reich. Jener Gegend schenkte ich bisher nur wenig Aufmerksamkeit , da dieselbe ohnediess durch Reissek, v, üechtritz sen., Hochstetter, Thal er und Makowsky hinreichend durchforscht zu sein schien, doch fand ich, dass sich dort noch manche schöne und seltene Pflanze auffinden liesse; eine Reihe von Standorten konnten noch für die anderen Theile meiner Arbeit verwendet werden. Znaim, November 1883. Ein Beitrag zur Flora Galiziens und der Bukowina. Von Br. Blocki. (Fortsetzung.) ümbelliferae. Hydrocotyle vulgaris L, Bei Chrzanöw (Tyn.). Eryagium campestre L. Auf Brachfeldern in Südostpodolien gemein und stellenweise sogar massenhaft, z. B. um Bilcze. Im nörd- lichen Podolien kommt diese Pflanze viel seltener und nur spo- radisch vor. Eryngium plamim L. Wächst nirgends in so grossen Massen, wie die vorhergehende Art. In Südostpodolien wächst es überall; sonst habe ich es notirt aus Pieniaki, Zal'osce, Okno, Matyowce (bei Kolomea), Skwarzawa. Bupleurum rotundifolium L. Rosochacz (Tyn.), Skwarzawa (Olesk.). B. sibiriciim Tomaschek aus Tarnopol ist nach eingesehenen Originalexemplaren T.'s in Buschak's Herbar das gemeine B. fcdcatuTn L. Cicuta virosa L. Pieniaki, am Teich (Schauer exsicc). Sium latifolium L. Im nassen Eisenbahngraben zwischen Mikolajöw und Czerkasy. Seseli annuum L. Auf trockenen grasigen Anhöhen um Lemberg, nicht selten. Lihanotis montana L. Auf allen Kalkfelsen in Miodoljory, massen- haft. In Szczawuica (Schauer exsicc). Oesteir. botan. Zeitscliiift. 12. llelt 1883. 31 398 Cnidium venosum Koch. Auf feuchten Wiesen, selten. Chodoröw, (Tyn.), Bilcze. Ferulago silvatica Bess. Auf Holzschlägen in Podolieu, stellenweise zahlreich. Hliboka (Stelz.), Tarnopol (Busch.), Zatosce, Maka- rycha, zwischen Hucisko brodzkie und Ponikwa (Schauer), Okno. Am letztgenannten Standorte wächst sie in G-esellschaft des Oaliimi laevigatuni L., Cirsiicm JErisithales, Centaurea steno- lepis, Laser pitiimi latifoUum etc. Peucedaniim palustre Mönch. In einer nassen Einsenkung am Holz- schlage in Zubrza. — alsaücum L. Auf sonnigen, buschigen Stellen in Podolien spo- radisch; Buczacz (Trusz), Beuiöwka bei Zydaczow (Tyn.), Brody (Busch.), Ostra MogiJa. Heradeum Spliondylmm L. In Holzschlägen bei Butywla. — flavescens Bess. Auf Wiesen und Holzschlägen in ganz Ostgali- zien verbreitet. Ich habe es notirt von: Bilcze, Cygany, Skala, Zieliiice, Muszkatöwka, Lanowce, Pieniaki, Ostra Mogila, Okno, Lemberg, Hol'osko, Zubrza, Lesienice, Krzywcz3^ce, Przemysl. Das H. flavescens I3ess., welches ich als eine echte Art von H. sibiricum L. trennen möchte (das schlesische und preussische S. sibiricum der deutschen Autoren gehört nach meiner An- sicht zu H. flavescens Bess. und nicht zu H. sibiricum L.), variirt ungemein stark nicht nur in der Breite der Blattab- schnitte, sondern auch in der Gestalt der Frucht. Zahlreiche Formen des H. flavescens Bess. cultivire ich im Lemberger bo- tanischen Garten und ich werde seinerzeit das Kesultat meiner Beobachtungen über dieselben in der Oe. B. Z. publiciren. Das wahre H. Sphoncli/Uum L. habe ich nirgends in Ostgalizien be- obachtet. Wohin das H. pcdmatum Kröl (in „Spraw, kom. fizyogr.") aus Jaryna gehört, weiss ich nicht, jedenfalls aber ist es nicht identisch mit dem ostkarpatischen H. palmatum Baumg. ^). Laserpitium latifoUum L. Auf Holzschlägen in Podolien, sporadisch. Hleszczawa, Sinköw, Ostra Mogila, Okna, Kochajöw. a. hirtum. Pieniaki. ß. diversifoUmn mihi {L. podoUcum Rehm.) foliolis fol. supr. elongato-lanceolatis, acutis, parce deutato-serratis vel subinte- gris. Im Walde „Maliniak" bei Skalat. — prutenicum L. In Holzschlägen, selten. Zniesienie, Kleparöw. — An beiden Orten nur einzeln. Caucalis daucoides L. Skwarzawa (Olesk.), Makutra (Schauer). Anthriscus alpestris Wimm. et Grab. In Wäldern Ostgaliziens hie *) Ausser der obigen figuriren in Dr. Kröl's Verzeichniss der Pflanzen von Jaryna (bei Janow) folgende curiose Daten : Dianthus cnfitatus H., Ery- shnuni Wittmanni Zavi'., Melandrywm Zawadzkii, Salvia nutans, Silene ma- ritima und Aiirimcmia })üosa. 399 und da. Liikawiec bei Bortuiki, im Samborer Bezirk (Tyn.), Pieniaki, im Böbrkaer Bezirk, Lesieuice, Zofiöwka, Biityvvla. ChaerophyUum hulbosum L. Au Zäimeu und iu Wäldern, uicht sel- ten. Krzywczyce, Hoiosko, Zubrza. — hirsutum L. In nassen schattigen Gräben, stellenweise. Lesie- nice, Hoiosko, Butywla, Dennica. — aromatkum L. In Gebüschen, nicht selten. Iwanköw, Lemberg, Przemysl. Conium macidatum L. Dzwiuiaczka, Pieniaki. Pleurospermum austriacmn Hoffm. In Laubwäldern selten. Przemysl (ülen.), Zubrza. Araliaceae. Iledera Hellx L. Fruchtende Exemplare in Kociubiiiczyki (Busch.). Crassulaceae. Sedum holoniense Loisl. Au einer Stelle auf der Wiese näclist dem Forsthause in Iwanköw, Wohl nur zufällig. Sempervivum glohiferum L. Auf Kalkfelsen in Miodobory (in Ostra Mogila, Östapie und Okno), höchst gemein. Kanunculaceae. Clematis integrifol'm L. Auf grasigen Kalkabhängen in Ostra Mogila. — recta L. An buschigen Stellen in Podolien, überall. Thalictrum aquilegifoUum L. In Wäldern und Holzschlägeu in Po- dolien, nicht selten. Pieniaki, Okno, Hleszczawa, Winiatyhce, Iwanköw, Strychaüce, Butywla, Kochajöw, Szczerzec, Skwarzawa, Hoiosko. — petaloideum (Syn. Th. loicinncdum Eehmann). Sehr zahlreich iu einem kräuterreichen, mit schwarzem Humusboden bedeckten Gypstrichter aut dem Felde „Dzwiuiaczka" in Bilcze, in Ge- sellschaft von AlUum flavescens, A. panicidatum, Artemisia ino- dora^), Centaurea Marschcdliana, JJlanthiis capitatus, Festuca vallesiaca, Hyacinthus leucophaeus, Viola ambigua etc. Dieses Th. blüht in Bilcze im Monat Mai, und schon Ende Juni sind seine Früchte vollkommen reif. Dr. Kehmann, welchem die Ehre gebührt, diese wegen ihrer geographischen Verbreitung höclist interessante Pflanze auf dem obgeuannteu Staudorte entdeckt zu haben, hat dieselbe zu Endo Juni, also im Fruchtstadium be- treten (Vide: Spraw. kom. fizyograf. Krak. 1874). — Durch den eigenartigen Habitus und die frühe Fruchtreife dieses Th. verleitet, ') ,.^. inodora M. B. ist meiner Ansicht nach keine echte Art, sondern lediglich eine klimatische (dichter seidig behaarte) Varietät der vielgestaltigen A. campestris, da keine durchgreifenden Untersclieidungsmerkmale vorhanden sind. Was Ledebour (in Fl. ross.j über die Beschall'cnheit der iiUNSoren Hüll- kelchblätter an den Blüthenkopfcheu der A. inodora bemerkt, land ich gar nicht bestätigt". 31* 400 hat Dr. Kehmaun dasselbe als eine ganz neue Species anerkaunt j und beschrieb es — ohne vorher dessen Blüthen kennen zu lernen | — unter dem Namen Th. uncinnatum (1. c), 1 Das höchst merkwürdige Vorkommen des nordasiatischen Th. petaloideum L. in Bilcze und an einem Standorte in Siebenbürgen (Janka in Oest. bot. Ztschr. 1858, p. 200) erkläre ich mir durch die Vermuthimg, dass diese Art in früherer Erdperiode, in welcher das Klima viel gleichmässiger war, als jetzt, auch in ganz Osteuropa zu Hause war, später aber mit der Aenderung der klimatischen Ver- hältnisse sich in Europa nui" an zwei sehr beschränkten Standorten behauptet hat*). Ich vermuthe jedoch, dass Th. petal. sein Dasein in Europa nicht lange fristen wird, und zu solcher Vermuthung ver- leitet mich dieser interessante Umstand, dass der Verbreitungsbezirk dieser Pflanze in Bilcze sich kaum auf eine Fläche von 20 Quadrat- meter erstreckt und nur auf einen Gypstrichter beschränkt ist, ob- wohl auf demselben Felde noch drei ganz gleich beschaffene Gyps- trichter sich befinden. Es muss daher der Unterschied im Klima der asiatischen und europäischen Heimat des Th. petal. gar zu grell sein, als dass es sich dem jetzigen osteuropäischen Klima gänzlich anpassen und sich auf w^eitere Strecken in Osteuropa verbreiten könnte. Herr v. Janka, dem ich unlängst ein Exemplar des Th. petaloideum von Bilcze zugeschickt habe, ist mit meiner eben aus- gesprochenen Ansicht betreffs der jetzigen geographischen Verbrei- tung dieses Th. gar nicht einverstanden, und er schreibt mir darüber Folgendes: „Ich möchte nicht, so wie Sie, annehmen, dass die Pflanze ehemals über ganz Osteuropa und bis zum Altai verbreitet war und nun durch Aenderung der klimatischen Verhältnisse etc. zum Aus- sterben verdammt sei, — sondern dass sie ebenso, wie in Sieben- bürgen, mit dem Altai gleichartige Bodenverhältnisse, Unterlage, Configuration der Oberfläche in Ostgalizien gefunden hat, und dass die Pflanze unter denselben Verhältnissen auch noch — nehmen wir an — in den Pyrenäen gefunden werden kann". Ich kann und darf nicht entscheiden, ob meine oder Herrn Janka's Ansicht die richtigere ist, ich muss jedoch gestehen, dass ich Herrn Janka's Anschauung aus diesem Grunde nicht theilen möchte, weil Herr Janka den — meiner Meinung — wichtigsten Factor in der geogra- phischen Vertheilung der Pflanzen, nämlich das Klima, ganz ausser Acht lässt. ') Analog verhalten sieb nach meiner Ansicht folgende nordasiatische, in Europa nur in Siebenbürgen auftretende Pflanzen: Ächillea Impatiens, Allium obliquum, EcJimops globifer und Waldsteinia sibirica (Janka in Oest. bot. Ztg. 1879, XXIXj. (Fortsetzung folgt.) 401 jSfipa erlocaulis Borb. interim (1878). Von Dr. Vinc. v. Borbäs. Nach der ausführlichen Besprechimg der Stipen in den letzten Nummern der Oe. bot. Ztschr. erinnere ich mich, dass ich daselbst im Jahre 1877 p. 129 die „inflorescentia exserta" der Stipa Grafiana als Unterschied gegenüber der „inflor. basi inclusa" der St. pennata L., Koch hervorhob. Ich habe dann in den mathem. und naturwiss. Mittheilungeu der ungar. Akademie (Akad. Közl.; Bd. XV, p. 310) diese Unterschiede näher erörtert und hier die folia plana, glauca et latiora, nervi eorum pareuchymate circiter aequilato disjuncti et undeum sulcis pilorum seriebus numerosis obsiti (in St. pennata fol. convoluta et filiformia ..., nervi approximati, sparsius pilosi)-, die ligula et acumen glumarum brevius der St. Grafiana etc., so- wie die zwei Formen derselben {asperißora in Siebenbürgen; leuui- tha im Szörenyer Comitate und in der Walachei, bei dem Eiser- nen Thore) hervorgehoben. Ich erwähnte dort ferner (Akad, Közl. p. 311) eine der St. Gra- fiana äquivalente Form von dem ungarischen Litorale und von der Insel Veglia, welche gleichfalls eine inflorescentia exserta besitzt, und deren Axe, sowie der aus der Vagina hervortretende Theil des Stengels rauhhaarig ist, pedicelli scabri; folia viridia convoluta, cy- lindrica setacea, apice rigida, pungentia, vagiuae glabrae. Diese Form, welche ich a. a. 0. vorläufig als St. eriocaulis bezeichnete, weicht von der St. Grafiana durch die Form der Blätter und durch die grössere Hirsutität ab, Sie ist der f. leiantha mehr verwandt. Bei dieser St. eriocaulis, welche bei Fiume, Buccari-Station (Sala draga) und Kostrena wächst, ist auch die Feder der Grannen schmutzig, nicht so weiss und glänzend, wie bei St. pennata Autor. Caryopsis cii'citer 2 cm, long., series pilorum margiualis paleae ad apicem usque hujus producta. Beiträge zur Flora von Meder-Oesterreich. Vou Moritz Kronfeld. Equisetutn maximum Lam. ß. serotinum A. B. (Cf. Hai. u. Braun, Nachtr. p. 7). Häufig unter der Stammform in Bergschluchten des Maurerberges bei Kritzendorf (1883). Muscari comosiim Mill. Auf feuchten Wiesen am Wege von Kritzen- dorf nach Hadersfeld; auf einem Acker zwischen Tulbing und Chorherrn, G. B. Tulln (1883). — Im Prater ist diese Ptianze zwar nicht alljährlich, aber immer in grosser Menge auf Gras- plätzen hinter dem Lagerhause und unfern der Sofienbrücke zu finden. 402 — tenuiflorum Tausch. In Grrasgärten von Kritzeudorf bei Wien (mit stets durch das Mähen verstümmelten Blättern) (1883). Paris qimdrifoUa L. Fruchtbare wie sterile Stämmchen mit 5 Blät- tern sind nicht selten im Gehölze hinter dem Lagerhause im Prater (1881—83). Orchis Morio L. Von Bayer in der „Praterflora" nicht angegeben, kommt gleichwohl im Gebiete derselben und zwar in der Krieau (mit O, ustulata und O. militaris) vor (1883). Cypripedium Calceolus L. An geeigneten Oertlichkeiten in der Kritzen- dorfer Gegend tritt dieses prächtige Gewächs, .wenn auch ein- zeln, so doch allenthalben auf. So unter Gebüsch in grösseren Gärten, in der Schlucht hinter den Villen Elsa und Knauer und an anderen Orten (1876—83). ZanniclielUa palustris L. Massenhaft in den Lachen an dem Bahn- damme nächst Höflein bei Greifenstein (1883). Stenactis beUidißora A. Br. Diese wahrscheinlich aus Amerika stam- mende Composite gehört in den Auen und auf den Inseln der Donau von Wien (schon im Prater') und Augarten ^) !) bis Melk streckenweise zu den gewöhnlichsten und geradezu gemeinen Gewächsen. Sie hat sich in den letzten zwanzig Jahren aber auch auf die Berge und stellenweise weit ins Land hinein ver- breitet. Schon in den „Nachträgen" von 1866 führt Neil reich auf S. 44 einige diessbezügliche Standorte an. Haläcsy und Braun fügen in den „Nachträgen" von 1882 (p. 78) zahlreiche Aveitere hinzu. Im verflosseneu Sommer beobachtete ich das Vorkommen unserer Pflanze au folgenden Orten: überall in Holzschlägen zwischen K'ritzeudorf und Hadersfeld, an dem neuen Serpentinwege von diesem Dorfe nach Greifen.stein, in Strassengräbeu zwischen Korneuburg und Leobersdorf, auf dem Kreutzeusteiuer Schlossberge G. B. Korueuburg (hier nur spär- lich) endlich an der ganzen Bahnstrecke von Kritzendorf bis vor Tulln. JPuUcaria vidgaris Gärtn. Nach Neil reich") „im Kreise O.W.W. bisher nicht beobachtet-', kommt gleichwohl auf Grasplätzen nächst den Bömermauern von Zeiselmauer G. B. Tulln vor. Daselbst fand ich es in diesem Sommer recht häufig. Achillea asplenifolia Vent. (Cf. Hai. und Braun, ISJachtr. p. 81). In den Auen von Spillern, G. B. Korneuburg bis zur Ueborfuhr gegenüber von Greifenstein häufig (1883). Carduus aeanthoides L. flore albo. Nicht selten unter der normalen Form au dem Bahndamme von Kritzeudorf bis Greifenstein (1883). J^anthium spinosum L. In den Dörfern Zeiselmauer und Neu-Aigen G. B. Tulln sehr häufig (1883). ') Cf. Oest. Bot. Zeitschr. 1881, p. 374. 'J Bayer, Praterflora p. 37. 'j Fl. V. Nied.-Oest. p. 334. 403 Ajuga reptans L. flore albo. An Hecken nächst der Villa Kuauur in Kiitzendorf (1883). Anemone alpina L. 11. pleno. Häufig unter der Stammform aiit' dem Sonneuwendstein bei Schottwien (1883). Nasturtiam aii.striacoX,sUvestre Neilr. Sehr iustructive, in der Mitte zwischen den Stammeltern stehende Individuen dieses sehr aus- gezeichneten Bastartes fand ich heuer mit meinem Freunde JN'iessner in den Strassengräben von Wolfpassing G. B. Tulln. Viola arenaria DC. Auf Matten des Sonneuwendsteins bei Schott- wien nahe der Spitze (1883). — persicifolia Koth ß. pratensis und y. elatior Neilr. (Fl. v. N.- Oest. p. 773 — 4) kommen in typischen Exemplaren, aber auch lehrreichen Uebergängen in der Krieau des Praters vor. Wer je gesehen, wie V. persieif. Koth ß. prat. (F. prat. M. et K.) von den Wiesenflächen der Krieau gegen die grabenartigen Vertiefungen derselben vorschreitend immer höher wird und allgemach in die Var. y. elatior (F. el. Fries) hinüberführt, wird für immer überzeugt sein, dass mit Neilreich diese bei- den Pflanzen — wenigstens in der Wiener Gegend — als Spe- cies nicht unterschieden werden können und daher als Varie- täten zu betrachten sind. Dianthus superbus L. Auf Wiesen bei Zeiselmauer G. B. Tulln (1883). Epilobimn Dodonaei Vill. Kommt auch ') in der Donauau bei Kritzen- dorf und auf Anschüttungen bei Höflein nächst Greifenstein vor (1883). Ononis spinosa L. y. albiflora Neilr. An dem Bahndamme nächst dem Stationsgebäude von Kritzendorf (1883). Wien, im November 1883. Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strotol. (Fortsetzung.) 772. Scutellaria Columnae All. ""Raf. I, II, "Biv. cent. H, *Guss. Syn. et Herb.! In Wäldern und Hainen der Bergregion: Am Etna häufig bei Milo nahe den Caseddi (Biv. Cent. II), um Bronte (Guss. Syn.). Juni, Juli. 2|.. t tt • 773. Prunella vulgaris L. Guss. Syn. et -""Herb.! In Hamen und Wäldern (2500 — 4000'): Am Etna unter Kastanien gemein (Coseut. in Herb. Guss.!), um Milo (Herb. Tornab.!), zwischen Adlerfarren in den Wäldern ob Nicolosi! April- J um. '4. 'J Cf. Oest. Bot. Zeitschr. 1882, p. 394. 404 774. Prunella laciniata L. Guss. Syn. et Herb.!, hyssopifolia '"'Eaf. II, non Lam. Auf sonnigen, krautigen Hügeln und in Feldern Siciliens nach Guss. überall, aus unserem Gebiete bisher nur von Kaf. angegeben. April — Juni. 2|.. 775. Prasium niajus L. """'llaf. II, *Scuderi, ""'Cat. Cosent., Guss. Syn. et '-Herb. ! An Felsen, Mauern, auf Lavaströmen, steinigen, buschigen Abhängen der Tiefregion bis 2000' sehr gemein: Um Ca- tania überall (!, Herb. Tornab. et Reyer!), am Etua a la Pitrava (Herb. Tornab.!), um Villascabrosa (!, Herb, Guss.!), von Catania nach Nicolosi, Ognina, Misterbianco, zur Arena etc.! Februar — Mai. ^. 776. Ajuga reptans L. In Hainen und Wäldern Siciliens (Guss.); bisher nur von ßaf. aus der Waldregion unseres Gebietes augegeben. Februai' — April. 2| . 777. Aj. Orientalis L. b. sicula L. spec. plant. '"Guss. Syn. et *Herb.! Unterscheidet sich von reptans durch den robusteren, höheren Wuchs, den Mangel an Stolonen, zottighaarige Stengel, Blätter und besonders Blattstiele, ovale, meist röthlich angelaufene (nicht blaue) und mit Ausnahme der obersten die Blüthen überragende Bracteen; von genevensis unterscheidet sie sich durch Habitus, Blatt- und Bracteenform der reptans, kleine Blüthen, sehr vergrösserte, oft sehr lang gestielte, bleibende Wurzelblätter, sowie gewöhnlich auch durch noch stärkere Behaarung aller Theile; doch findet sich in Sicilien auch eine ziemlich kahle Varietät — var. glabrata Guss. Syn. — An Zäunen und Waldrändern: Bei Milo (Guss. Syn., Herb. Tornab. et Tornab. in Herb. Guss.!), Bronte (Guss. Syn.), im Valloue di Ulli (Herb. Tornab.!). März— Mai. %. IIS. Aj. Iva (L.) Schreb. Guss. Syn. et *Herb. ! Auf saudigen Hügeln, trockenen und steinigen Feldern Siciliens überall (Guss. Syn.); liegt aus unserem Gebiete bisher nur von Bronte im Herb. Guss. auf. März— Juni. '^.. 779. Aj. Chamaepitgs (L.) Schreb. var. grancUßora m. Chia '"'Guss. Syn. et "-'Herb.!, Chamaep. ß. Chia Ges. Comp., non Schreb. Bei Chamaepitys sind die Früchte oberwärts fünfeckig grubig, unter- wärts aber quer gerunzelt, wie ich es an deutschen, istriauischen und italienischen Exemplaren constant sehe; genau so sehe ich aber auch die Früchte der Chia Herb. Guss.! und meiner in Sicilien ge- sammelten Exemplare; auch sind Behaarung und Blattbreite derselben identisch mit der der übrigen, die Blüthen zwar etwas länger, aber immer noch kürzer als die Blätter; man kann daher die Pflanze Sici- liens höchstens als var. grandiflora betrachten; Aj. glahra Presl Fl. sie. = Cham. var. glahriuscula Holuby exs. unterscheidet sich von Cham, nur durch Kahlheit und wird daher von Cesati Comp, mit Recht als var. glabra dazugezogen. Bei der attischen Chia (leg. Spruner) hingegen sind die Blattzipfeln nochmals so breit (2 Mm.), die Blüthen bedeutend länger, als die Blätter, und die Früchte von oben bis uuten, allerdings sehr unregelmässig, querrunzelig; diese allein scheint mir specifisch von Chamaepitys verschieden. Auf Hü- 405 ^eln und trockenen, sonnigen Feldern bis 2500': Um Catania (Guss. Syn.), Bronte (Guss. Syn. et Herb.!), im Dünensande des Simeto unterhalb Bronte! April, Mai. O- 780. Teucrimn sjyinosiim L. '"-Guss. Syn. et Herb.! Auf feuch- ten, lehmigen Fluren bei Catania (Guss. Syn.). Juni— August. O- 781. Teuer, siculmn (Raf.) Guss. Syn. Add. et *Herb.! Scoro- donia sicida Raf. Giorn. Unterscheidet sich von Scorodonia durch nicht spitz eiförmige, gegen den Blattstiel verschmälerte, sondern rundliche und genau herzförmige Bracteen; ferner ist siculum etwas tiefer grün, stärker flaumhaarig, der mittlere Kerbzahn der Blätter ist der breiteste, fast genau halbkreisförmig, sogar etwas breiter, als lang, daher die Blätter sehr stumpf und bogig abgerundet er- scheinen, während sie bei Scor. ziemlich spitz sind; die Kerbzähne des letzteren sind überhaupt spitzer und länger, die Blätter eher gesägtgekerbt zu nennen; Kelche bei Scorod. durchaus kurz flaumig oder kahl, bei sicidi/m am Grunde ziemlich lang einfach haarig, in der oberen Hälfte drüsigflaumig, die reifen Kelche um '/s grösser und die schwarzen Samen doppelt so gross, als an Scorodonia; jeden- falls eine ausgezeichnete Parallelart, die schon bei Neapel! und am Gargauo (leg. Porta!) beginnt und in Sicilien ausschliesslich vor- kommt; der Standort „Sicilia" für. Scorod. in Willk. Lge. II, 470 ist somit zu streichen. Benth. in DC. Prodr. XII, 585 hält die Pflanze Sicilieus für Pseudo- Scorodonia Desf. Fl. atl. Taf. 119, das sich von Scorod. unterscheidet durch grösseren Kelch, kleinere, dem Kelche nm- gleichlange oder etwas längere Kronenröhre, einfachere Rispe und grössere Kerbzähne der Blätter; aber bei siculum trifft erstes Merkmal nur wenig, die übrigen gar nicht zu, und die Ab- bildung Dsf.'s weicht sowohl habituell, als auch wegen der eiförmig- lanzettlichen Bracteen weit ab; zum Ueberflusse behauptet Gussone, dass T. Scorodonia Desf. Fl. atl. und Herb, mit siculum identisch sei. Hingegen ist T. Eugamum Vis., soweit meine fünf von Porta auf den Euganeen gesammelten, aber leider noch nicht aufgeblühten Exemplare beurtheilen lassen, mit siculum vollständig, selbst in der Form der Bracteen und Behaarung des Kelches identisch!; wahr- scheinlich eine Varietät desselben, da es nach Ces. Comp, nicht, wie Scorod. und siculum eine gelbweisse, sondern purpurrothe Unterlippe besitzt; doch zeigt auch die des siculum rothe Streifen. Baeticum Bess. Südspaniens lässt sich nach Willk. Lge.'s Diagnose mit si- culum nicht identificiren. — An schattigen, felsigen Stellen und in Berghaiuen (2800—4500') häufig: Etna'am Monte Nero (Cosent. in Herb. Guss.!), im Valle Calanna, bei der Grotta del Turco, zwi- schen San Nicola dell' arena und der Serra pizzuta, im Cerritawalde ! Mai, Juni, n- 782. Teuer, /lavmn L. *Raf. IH (?), *Guss. Syn. et -"Herb.! Auf Felsen, Lavaströmen und steinigen Abhängen der Tiefregion l)is 2500': Um Catania (Guss. Syn. et Herb.!), Nicolosi (Guss. Syn.), am Nordraude der Ebene von Catania (Herb. Reyer!), um Oguina und xicicastello häufig! April — Juni. ^. 406 783. Teuer, fruticans L. Auf steinigen Hügeln Siciliens überall (Giiss. Syn.), bisher nur von Eaf. aus der Waldregion des Etna an- gegeben; auf den benachbarten Kalkhügeln Taormina's allerdings schon häufig (!, Herb. Reyer et Guss. !). April, Mai. ^ . 784. Teuer. Chamaedrys L. '"'Raf. II, ^''Bert. (vom Etna durch Todaro erhalten), Gruss. Syn. et '"'Herb.! Auf trockenen, steinigen Bergabhängen (2500 — 4000') sehr häufig: Am Etna überall (Herb. Tornab. et Toruab. in Herb. Guss.!), Milo, Tarderia (Herb. Toin.!), von Nicolosi zum Bosco ßinazzi, von San Nicola zur Serrapizzuta, besonders gemein aber von Bronte bis in den Bosco Maletto ! Mai — Juli, n 785. Teuer, scordioides Schreb. Guss. Syn. et '"'Herb.!, Scor- dium '""Cat. Cosent., *F1. med., Bert. p. p., uon L. Durch die dicht zottige Behaarung aller Theile, die kurzen, breiteren, am Grunde herzförmigen, dichter und kleiner gekerbten Blätter von Seordium leicht unterscheidbar. Auf feuchten, sumpfigen Stellen der Tiefregion selten: In der Ebene des Simeto (Fl. med., Cat. Cosent.), um Pa- ternö (Torn. in Herb. Guss. = var. ß. laauginosum Hffm.). Mai — October. 2|.. 78G. Teuer, campanulattmi v. b. L. In den feuchten, lehmigen Ebenen von Bronte und Kandazzo (Guss. Syn. et Herb.!). Mai — Juli. n. 787. Teuerium Polium L. var. c. Guss. (Blätter breiter, läng- lich, 3 — 4 Mm. breit). Auf trockenen, steinigen Hügeln um Catania (Guss. Syn. et Herb.!). April — Juni. %. 788. Teuerium aureum Schreb., ßaveseens Schreb. *Guss. Syn. et *Herb.!, Polium var. ß. '""Bert. Auf sonnigen, trockenen Hügeln: Um Catania (Guss. Syn. et Herb.!, „ebendaher von Guss. erhalten", Bert., Herb. Tornab.!). Mai, Juni. n. NB. ßaf. gibt noch Pseudohyssopus Schreb., das aber nur eine Varietät des Polium ist, und montanum L. aus der Waldregion des Etna an; ersteres wurde nach Cosent. Colpo nie daselbst gefunden, letzteres ist eine in Sicilien seltene Kalkpflanze, also ebenfalls für unser Gebiet sehr fraglich. LVIII. Farn. Verbenaceae Juss, 789. Verbena oficinalis L, *Cat. Cosent. An wüsten und culti- virten Stellen, besonders Wegrändern, bis 2500' gemein: „Am Etna überall" (Herb. Tornab. et Tornab. in Herb. Guss.!), von Catania bis Nicolosi (!, Herb. Tornab.!), in der Ebene des Simeto (!, Cat. Cosent.), längs der ganzen Ostküste bis Taormiua! var. albißora: Um Mascalucia (Herb. Guss.!). Blüht fast das ganze Jahr. 2|.. 790. Verb, supina L. '""Guss. Syn. et *Herb.!, Todaro Fl. sie. exs. 396! Auf feuchten, sandigen Fluren: Um Catania (Guss. Syn), Acquicedda bei Catania (Herb. Torn.!), au Flussufern in der Ebene des Simeto (Inzenga in Herb. Guss.!). Mai und Sept. O i^ud 0. 791. Llppia nodiflora (L.) Eich. ß. repens (Spr. als Art) Schauer in DC. Prodr. XI, 585. Bertolonia crassifolia ""ßaf. I, Za- 407 pania repens '"Cat. Coseut., *Bert., ""'Guss. Syu. et '"'Herb. !, Tod. Fl. sie. exs. Die europäische Pflanze unterscheidet sich nach D C. Prodr. von der exotischen Normalform nur durch meist sehr stumpfe, nicht stachelspitzige Bracteen; doch fand ich bei Catania auch solche mit sehr spitzen! Auf überschwemmten Weideplätzen nahe dem Meere: Um Catania gemein ^Guss. Syn. et Herb.!, Cosent. in Bert., Jan und Philippi in DC. Prodr.)-, ich fand sie ebenfalls häufig auf feuchten Grasplätzen vor der Arena zwischen Scirpus Holoschoenus. Juni — August. 2|.. 792. Vitex agnus castus L. """Kaf. I, """Scuderi, *F1. med. cont., *Bruuner, *Torn. Fossil. In sumpfigen Niederungen nahe dem Meere, au Bächen, Gräben und Flüssen der Tiefregion sehr häufig: Um Villallegra, Leucatia, am Pantano di Giarretta, am Simeto (Tonuib. Fossil.), in der Umgebung des alten Fischteiches des Fürsten von Biscari und an anderen Orten (Fl. med. cont.), am Caltabiano ! ; var. albißora: Am Caltabiano (Guss. Syn.), Simeto (Guss. Syn. et Torn. Fossil.). Juni, Juli. ^ . LIX. Farn. Verbasceae Bartl. 793. Verhasciim Tluqysm L. '"'Fl. med., *Guss. Prodr., *Syn. et '"Herb.! Stimmt genau mit deutschen Exemplaren und unter- scheidet sich gleich diesen durch nochmals so kleine, mehr concave Blütheu, kaum gekerbte, ganz- oder halbherablaufende obere Blätter, die Staubbeutel an Länge 4mal (nicht 2mal) übertreffende vordere Staubgefässe und die sehr dichte Aehre von thapslforme Schrad. Kchb. D. Fl. Taf. 17! Auf steinigen und waldigen Berghohen (2— 5000') sehr häufig: Milo (!, Guss. Syn.), Nicolosi, Cavaleri (Herb. Torn.!), von Nicolosi zum Monte Zio und in den Bosco lliuazzi, im Serrapizzutawalde, von Zaffarana zur Grotta del Turco, zum Valle Calauna, im Cerritawalde, von Aderno nach Bronte!; selten in der Tiefregion: Catania (Guss. Syn., Fl. med.). Mai — Juli. 0. 794. Verbascwn sinuatmn L. Auf Wegrändern, Schuttplätzeu, Lavaströmen und sterilen Feldern bis 2500' sehr gemein: Um Ca- tania überall (Herb. Tornab.l), von da nach Nicolosi, längs der gan- zen Ostküste bis Taormina, in der Ebene des Simeto, um Aderno, Bronte etc.! Mai — Juli. 0. (Fortsetzung folgt.) Literaturberichte. Moeller Josef. Die Kohstofife des Tischler- und Drechsler^fonerbes. 1. Theil: Das Holz. (A. u. d. T. : Allgemeine Waareiikunde und IJohstoff- lehre, bearbeitet von Benedikt, Braun, Couneler etc. III. lüindchen: Die Kohstoffe etc.) Cassel, Theodor Fischer 18S3. 8. VIII und lll Seiten. Gebunden 4 M. Im Vorjahre erscliien das erste Bändclion einer von der rührigen Verlagsbuchhandlung Fischer in Cassel (untor Leitung von Dr. 408 Hän lein) herausgegebenen allgemeinen Waarenkunde, das die Stärke und Mahlpi'odukte behandelte und von Dr. v. Höhnel bearbeitet wurde. Vor kurzem sind nun zwei Aveitere Bände , die „künstlichen Farbstoffe" von Dr. K. Benedikt und die oben angeführte Arbeit über Holz ersclnenen, denen bald zwei weitere (der zweite Theil der „Eohstoffe des Tischler- und Drechslergewerbes" und die „Nahrungs- und Genussmittel aus dem Pflanzenreiche") folgen sollen. In so umfassender Weise ist das weite Gebiet der wissenschaftlichen Waarenkunde wohl noch nicht bearbeitet worden und es muss als ein besonderes Verdienst der Verlagsbuchhandlung bezeichnet werden, dass sie es in den gegenwärtigen Zeitverhältnisseu unternommen hat, ein derartiges Sammelwerk zu edii-en und keine Kosten gescheut, berufene Kräfte zur Bearbeitung der einzelnen Theile heranzuziehen. Möge dem Unternehmen auch der verdiente Erfolg blühen! lieber die Arbeit von Dr. v. Höhnel ist schon im Maiheft dieser Zeitschrift (1883, p. 162) ein gün.stiges Urtheil abgegeben worden. Nicht minder günstig fällt unser Ürtheil über das Buch von Mo eil er aus, das seinen Hauptzweck, die theoretischen Lehren auch dem Praktiker so mundgerecht zu machen, dass alle durch die wissenschaftliche Forschung aufgedeckten Thatsachen ihre entsprechende Verwerthung finden, in wahrlich vorzüglicher Weise erreicht hat. Gerade diese einfache , anspruchslose , übersichtliche und klare Behandlung des Stoffes ist es, die das Buch in ausgezeichneter Weise empfiehlt; es ist bekanntlich nicht Jedermanns Sache, populär zu schreiben und doch alles Wissenschaftlich - Neue in ansprechende Form zu bringen, ohne den wissenschaftlichen Apparat mitzuschleppen; das Buch beweist auch, dass Verf. ein guter Lehrer sein muss, der es weiss, wie er seinen Lehrstoff für alle Kieise, welche an der Kenntniss desselben Interesse haben, zu verarbeiten hat. Dafür zeugt vor Allem die ungemein praktisch gehaltene Gliederung des Stoffes. Eine kurze Einleitung umfasst die Entwicklungsgeschichte und den Begriff Holz, darauf werden der Bau, die Chemie, die technischen Eigenschaften , die Nachahmungen und Verfälschungen besprochen. Diese Abtheilungen des Werkes entsprechen einen allgemeinem Theil, während der letzte Abschnitt „Arten des Holzes" den speciellen Theil des inhaltsreichen Buches ausmachen. — Wie ernst Verfasser es mit seiner Aufgabe genommen hat, beweist unter anderen, dass er in der „Chemie des Holzes" alle Inhaltsstoffe in ausführlicher Weise behandelt und zahlreiche Aschenbestimmungen durchgeführt; in den „technischen Eigenschaften" der Farbe, der Feinheit, Dichte, Festigkeit , Biegsamkeit u. s. w. selbststäudige Capitel gewidmet hat. — Die Holzarten sind nach dem natüiiicben System zusammen- gestellt, eine in der That unpraktische Gruppiruug, die Verf. aber folgendermasseu entschuldigt: „Um die Beschreibung eines Holzes nachzusehen , musbte man seine Abstammung und die Stellung der Stammpflauze im System kennen , wie selten wird aber diese Vor- aussetzung zutreffen ! Es gibt keine dem Bedürfnisse entsprechendere Aufzählung , als die in alphabetischer Reihenfolge. Welcher Name 409 sollte aber dann an die Spitze gestellt werden, der lateinische oder der Viilgärname , und welcher von letzteren , da manche exotische Hölzer deren ein halbes Dutzend und mehr haben und m der Kegel nur einer derselben bekannt oder gebräuchlich ist. Man wird also zum Eegister greifen müssen — und damit ist eine dem Wesen der Sache näher tretende Gruppirung im Texte gerechtfertigt. Es schien mir nun keine natürlicher und dem Zwecke eutsprechender als die Eintheilung nach dem natürlichen Systeme, denn sie gestattet die Zusammenfassung der den verwandten Arten gemeinsamen Merk- male bei Yermeidimg von Wiederholuugen und gibt Gelegenheit zu einer kurzen Charakteristik der Familie". Viele Hölzer, auch solche von unbekannter Abstammung, wie das Ziricotaholz , das Tampinziran , Primaveraholz u. A. sind neu beschrieben. Statistische Daten fehlen , dagegen sind Angaben über Gewinnung und Verwendung den Beschreibimgen angefügt. Die zahlreichen Abbildungen sind theils früheren Arbeiten des Verf., theils den besten Werken der botanischen und forstlichen Literatur entnommen, trefflich ausgewählt und bilden eine geradezu prachtvolle Illustration des Buches. Ueberbaupt kann der Ausstattung volles Lob ertheilt werden. H. Flora von Admont. Von Prof. P. Gabriel Strobl. Scliluss. Lichenes. 8"' 19 Seiten. Der vorliegende Aufsatz enthält die Aufzählung von beiläufig 280 Flechtenarten, welche theils von Strobl, theils von anderen Botanikern im Florengebiete beobachtet wurden. Der rühmlich be- kannte Lichenologe Dr. S. Poetsch bestimmte das gesammte Ma- teriale, wodurch diese Arbeit erhöhte Bedeutung erhält. Sie kann als ein werthvoUer Beitrag zur genaueren Kenntniss der Xrypto- gamenflora unserer Alpen bezeichnet werden. R. Dr. L. Rabenhorst's Kryptogauieuflora von Deutschland, Oesterreieh und der Schweiz. Zweiter Band: Die Meeresalgen von Dr. Ferdinand Hauck. 3. — 5. Lieferung. Leipzig. Verlag von Eduard Kummer. 1883. 8*. Seite 112—272 mit zahlreichen Abbildungen und zwei Lichtdrucktafeln (HI, IV). Ueber die beiden ersten Lieferungen dieses gediegenen Werkes wurde in der Oesterr. botan. Zeitschrift ausführlicher belichtet. Die vorliegenden drei Hefte schliessen sich sowohl in Bezug auf den In- halt, als auch auf die typographische Ausstattung in jeder Beziehung ihren Vorgängern würdig an. In ihnen wird die Hauptmasse der Florideen behandelt, und zwar enthalten sie folgende Familien: Spy- ridiaceae, Ciyptonemiaceae, Gigartinaceae, Hhoih/meniaceae, Deles- seriaceae, Sphaeroccaceae , Solieriaceae , Hi/pnaeaceae, Gelidiaceae, Spongiocarpeae, Lomentariaceae, JRhodomelaceae und CoralUnaceae. Dass"^ diese Hefte eine Fülle genauer Beschreibungen, guter Illustra- tionen, sowie zahlreiche werthvolle eigene Beobachtungen enthalten, davon wird Jeder sich überzeugen, der sie durchsieht. Die Umgren- zung der einzelnen behandelten x\rten ist auch in den drei neuesten Lieferungen eine ebenso glückliche, wie in den beiden ersten und 410 hält die richtige Mitte zwischen iiunatürlichem Zusammenziehen einer- seits und überflüssigem Zersplittern in unhaltbare Arten andererseits. Jedem österreichischen Phykologen, welcLier die Florideen der Adria sicher und verhältnissmässig leicht jjestimmeu will, wird Dr. Hauck's Flora der Meeresalgen ein unentbehrliches Handbuch sein. Mögen die weiteren Lieferungen rasch erscheinen, damit bald das ganze Werk vollendet vorliegt. R. Flora des Isarg'ebietes von Wolfratshausen bis Deggendorf, enthaltend eine Aufzählung und Beschreibung der in diesem Gebiete vorkommenden wild wachsenden und allgemein cultivirten Gefässpflanzen. Bearbeitet von Dr. J. HofFmann, herausgegeben von dem bot. Vereine in Landshut. 1883. 12", 377 Seiten. Wieder eine jener brauchbaren Localfloren, deren rasche Auf- einanderfolge im Interesse einer botanischen Erforschung noch für so manches Land erwünscht wäre! Das vorliegende Werk, von dem in seinen Leistungen anerkennenswerthen botanischen Vereine in Lauushut herausgegeben, erhält durch den Besitz eines Gattungs- schlüssels, sowie von bündig gehaltenen Pflanzenbeschreibungen als Bestimmungsbuch weitere Verwendbarkeit und kann daher allen Bo- tanikern Bayerns ob seines gediegenen Inhaltes, gefälligen Form und seiner beispiellosen Billigkeit (3 Mark) bestens empfohlen werden. Beck. Fr. Wurm: Etiquettcu für Schnler-Herbarieii. 2. verbesserte und ver- mehrte Auflage. B. Leipa, J. Künstner. Der Zweck, dem Schüler zur Vermeidung einer imrichtigen Schreibweise von Pflauzennamen gedruckte Etiquetten (hier von 560 Pflanzen) in die Hand zu geben, scheint, wie uns die zweite Auflage dieser Etiquettensammlung lehrt, in befriedigender Weise erreicht worden zu sein. Doch hätten bei dieser Auflage einige unrichtige Schreibweisen oder Druckfehler (wie Oliceria, Sero/ldaria, Eringium, Cordamine. Sanquisorba, Saiuenthau u. a. wohl vermieden werden können. Beck. Dr. J. Leunis: Synopsis der drei Naturreiche. II. Theil. Botanik. 3. Aufl. von Dr. A. B. Frank. I. Band. Allgemeiner Theil (IL Abtheilung bis Schlussj. Hannover, Hahn, 1883. Ö. 545—944. Der zweite Lieferungsband dieses vortrefflichen, umfassenden Werkes, das schon an anderer Stelle ob seines Werthes anerkennend hervorgehoben wurde, enthält nebst der auch gesondert erschienenen und in dieser Zeitschrift schon besprochenen Pflanzenphysiologie in weiterer Folge eine gelungene Zusammenstellung der phytopatholo- gischen Erscheinungen und ihrer Ursachen, sonach die allgemeine Systematik, Paläontologie, Pflanzeugeographie und eine übersichtliche Behandlung der Nutzpflanzen und ihrer Produkte. Da wohl in keinem anderen Buche sich alle diese Theile der Botanik in derartig kurzer aber klarer Weise behandelt vorfinden, weiters aber nicht nur zahl- reiche Holzschnitte, sondern auch schöne, im Farbendrucke ausge- führte Karten dem mit zahlreichen Literatur angaben versehenen Texte 411 eiugeflochten wurden, erwirbt dieses Werk einen von ähnlichen, das ganze Gebiet der Botanik umfassenden Werken noch niemals er- reichten Grad der Vollständigkeit. Wer daher über keine grössoro botanische Bibliothek zu verfügen in der Lage ist, möge sich dieses trefflichen Werkes bedienen; er wird über alles Wissenswerthe des Pflanzenreiches genügende Auskunft erhalten. Beck. A. Gremli: Neue Beiträg-e zur Flora der Schweiz. 3. Heft. Aaiau, J. Chri- sten 1«83. 52 Seiten. Da der bekannte Verfasser mit nie erlahmendem Fleisse alle Errungenschaften der systematischen Botanik für die Flora seines Gebietes wohl auszunützen versteht, verdienen seine Beiträge nicht nur in seinem Lande, sondern auch in allen Nachbarländern ein- gehend gewürdigt zu werden. Dieses Heftcheu enthält nun alle seit dem Erscheinen des 2. Heftes gemachten neuen Funde an Pflanzen zusammengestellt oder besprochen, sonach einen Bestimmungsschlüssel der Gattung Festuca nach HackeTs Monographie und eine wohl- berechtigte Streitschrift gegen die Hybridomauie Brügger's, der bekanntlich 300 neue Bastarte für die Schweiz veröffentlichte. Beck. M. Willkomm: Illu.stratioues florae Hispaniae iiisularumque Balearium. VII. Stuttgart, E. Schweizerbart, 1883. S. 89—104, Taf. 57—65. Die 7. Lieferung dieses werthvollen Werkes bringt die Be- schreibung, Vergleichuugstabellen und Abbildungen von folgenden Pflanzen: Noccaea Auerswaldii Willk., Hutchinsia Aragonensis Lose, et Pardo, Guiraoa arvensis, Eruca longirostris Uechtr. mit E. sa- tiva Lam., Silene inelandrioides Lange und deren var. acutifoUa (Lk.), S. foetida Lk., Arenaria cillaris Lose, A. Loscosii Texid., Ranunculus gallecicus Freyn, R. Aleae Willk. und seiner Var. ge- nuinus, dentatus, laciniatus, sowie seiner Alpenform, endlich von Paeonia Cambessedesii Willk. und P. Broteri B. et K. Beck. Deutsclilauds Gehölze im Winterkleide. Von F. A. Bösemann. Hildburg- hausen 1884. Das mit Fleiss und Verständniss verfasste Werkchen ist ein analytischer Leitfaden zur Bestimmung der in Deutschland wild- wachsenden und allgemein eingeführten Sträucher und Bäume im Winterkleide; es zerfällt in zwei Abtheilungen, von denen die eine die Bestimmung der einzelnen Gruppen und Gattungen, die andere die der Arten enthält. Die circa 250 aufgenommenen Holzgewächso werden in 11 leicht bestimmbare Gruppen getheilt. Eine Einleitung dient zur Erleichterung des Verständnisses, dessgleichen auch die beigegebenen Zeichnungen; auch sind die Tabellen so bearbeitet, dass es selbst für unbewanderte Anfänger nicht schwer sein kann, sich zurecht zu finden. Wir können daher das Werkchen sowohl dem Lehrer, als auch dem Schüler bestens empfehlen, und dürfte das- selbe namentlich auch bei Gärtnern und Forst-Eleven gute Aufnahme finden. Hskn. 412 Prof. Dr. Moritz Senbert's Grniidriss der Botanik. Zum Schnlgebraach und als Grundlage für Vorlesungen an höheren Lehranstalten bearbeitet von Dr. W. v. Ahles. Fünfte Auflage. Leipzig. C. F. Winter'sche Verlags- handlung. 1883. Preis 1 Mark 80 Pf. Das unter diesem Titel vor Kurzem erschienene Werk hat als Neubearbeitung des Seubert'schen Lehrbuches nicht unerhebliche Aenderungen erfahren müssen; war doch bekanntlich die 4. Auflage schon bei ihrem Erscheinen nicht mehr zeitgemäss. Die Anordnung des Stoffes ist im morphologischen Theile des Buches dieselbe, wie bei den früheren Auflagen, veraltete Ansichten sind den neueren ge- wichen, wenig verständliche ganz weggelassen, so z. B. im Capitel über Blattstellung. Wir vermissen nur manchmal eine präcisere Er- klärung des Thatsächlichen und möchten manche Abbildungen ganz beseitigt sehen. Um die erstere Ansicht zu erhärten, berühren wir nur ein paar Stellen. Prof. Ahles sagt z. B. bei wiederfrüchtigen Pflanzen (p. 6) allgemein, dass an einem während vieler Jahre aus- dauernden Pflanzeutheile jährlich neue zur Blüthe gelangende Triebe zur Entwicklung kommen. Das ist z. B. bei Convallaria und vielen anderen richtig; aber bei manchen Pflanzen, so bei manchen Com- positen, Labiaten etc. dauert kein Pflanzentheil länger als ein Jahr; der oberirdisclie sammt dem unterirdischen sterben in einem Jahre ab und nur neu getriebene sogenannte Rhizome erhalten sich für das nächste Jahr; ebenso kaun man das nicht allgemein nehmen, wenn Prof. Ahles sagt, dass Klammerwurzeln beim Epheu in ihre Unterlage nicht eindringen; sie thun es, wenn es die Unterlage gestattet. Was die Abbildungen betrifft, fallen insbesondere die Schemen der zusammengesetzten Blätter auf; man möchte auf den ersten Blick bestimmte Umbelliferen in denselben suchen, die be- kanntlich wohl zerschnittene, aber nicht zusammengesetzte Blätter besitzen, auch sind so hoch zusammengesetzte Blätter, wie sie Fig. 65 darstellt, in der Natur nicht bekannt. Wesentlich weicht die neue Bearbeitung von den früheren Auflagen ab durch die systematische Gruppirung der einzelnen Familien, welche den neueren Anschauun- gen entspricht; allerdings haben ein paar Familien von zweifelhafter Verwandtschaft nicht die richtige Stellung im Systeme erhalten. Trotz einiger Mängel gehört das Buch jedenfalls zu den besseren in der neueren Zeit erschienenen Lehrbüchern der Botanik. W. La Naturaleza, Periodic© Cieutiflco de la Sociedad Mexicaiia de Historia Natural. Tomo VL Entrega 7. Ortega Eeges, Manuel. El gigante de la Flora Mexicana, o sea el Sabin o de Santa Maria del Tule del Estado de Oaxaca. Bekanntlich sind der westlichen Hemisphäre Bäume von gigan- tischen Dimensionen gar nicht selten. Einer der gewaltigsten Baum- riesen wird in der vorliegenden botanischen Notiz ausführlich be- schrieben. Es ist diess ein colossales Exemplar von Taxodium mucronatum Ten., welches sich mitten im Orte Sa. Maria del Tule im mexicanischen Staate Oaxaca befindet. Seine Höhe wird mit 38 m. 68, der Umfang des Stammes mit 51 m. 88 angegeben. Schon 413 Humboldt und Bonpland kannten diesen Baum und stellten ihn vermöge seiner enormen Grösse über die Riesen-Cypresse von Atlisco, den berühmten Drachenbaum von Teneriffa und . die imgeheuren Bao- bab Afrika's. Nach des Autors Schätzung lässt er auch den be- kannten Castagnaro di cento cavalli am Fusse des Aetna weit hinter sich zurück, wird jedoch an Höhe von der nicht minder berühmten Wellingtonia in Californien übertroffen, ungeachtet seines hohen Al- ters, welches nach dem Yerf. bis in die Zeiten der zapotekischen Urbewohner Mexicos reichen dürfte, ist dieser merkwürdige Baum in allen seinen Theilen gesund und wohlerhalten und vegetirt sogar sehr üppig fort. Der Querschnitt des Stammes bildet, wie eine in den Text eingeschaltete Illustration zu ersehen gibt, ein sehr uuregel- mässiges mit vielfachen kleinen Einbuchtungen versehenes Sechseck. Prihoda. Correspoudenz. Berlin, am 1. November 1883. Wohlbehaltefi und zufrieden mit der Ausbeute kehrte ich Mitte October von meiner botanischen Keise aus der Troas zurück. Eine reiche Flora fand ich in jener Landschaft vor, und besonders in pflanzen- geographischer Beziehung wird mancher interessante Fund zu verzeichnen sein. Beispielweise sei das Vorkommen der Saxifraga sancta auf den höchsten Gipfeln des Ida-Gebirges erwähnt. Diese Höhen schmücken sich auch prächtig mit den unzähligen Blüthen von Acantholimon, Astragalus, Dianthus Welbii, Tulipa Biberstei- niana, Draba olympica, Centaurea ParoUnii u. v. A. Eifrig bin ich jetzt hier unter dem gütigen Beistande Herrn Professor Ascherson's mit der Sichtung meiner Ausbeute beschäftigt , und ich hoffe , in einiger Zeit meine Sammlungen ausgeben zu können. P. Sintenis. Lublin (Euss. Polen), am 4. November 1883. Ich habe in diesem Jahre wieder recht fleissig gesammelt und im Ganzen 500 Arten unserer Flora in 4500 Exemplaren eingelegt. Nun könnte ich von diesen 6 bis 8 vollständige Sammlungen mit je 500 Arten abgeben und zwar zum Preise von 10 Thaler pro Sammlung, welche ich bis zur deutschen Grenze frankire. Bei diesem so geringen Preise könnte mancher Botaniker sein Herbarium mit polnischen Pflanzen bereichern , die doch sonsten nicht zu erhalten sind, da ausser mir Niemand hier sammelt. Meine Exemplare sind reichlich, frisch und iustructiv und enthalten viele seltenere Arten. Ferdinand Karo, Apotheker am Kriegsliospital. Oeäterr. botaa. Zeitschritt. 12. Heft 188S. 32 414 Personalnotizen. — G. Gibelli, Professor und Director des botanischen Gartens in Bologna ist an die Universität Turin berufen worden. — Ludwig Vägner ist von Kaho nach Huszt in der Mar- maros übersiedelt. Vereine, Anstalten, Unternehmung^en. — Club für Pflanzenzucht im Zimmer. — Schon vor Jahresfrist hat sich in Wien eine kleine Gesellschaft zusammen- gefunden, die es sich zur Aufgabe gestellt hat, in eigens hiezu con- struirten Culturkästen solche Pflanzen zu cultiviren, deren Haupt- bedingung zu ihrem Lebensunterhalte eine feuchte, warme Atmosphäre ist, die man ihnen in gewöhnlichen Wohnräumen sonst nicht bieten kann. Wer die heurige Frühjahrs- Ausstellung der k. k. Gartenbau- Gesellschaft besucht hat, wird sich gewiss der Collection der zier- lichen Glaskästen erinnern, die mit zu den Hauptanziehungspunkten der Exposition zählte. Die Zuerkennung eines Staatspreises für die Einführung dieses neuen Culturzweiges, einer Vermeil- und mehrerer silberner Medaillen für sehr gelungene Culturen und eines Ehren- diplomes für die Anfertigung eines systemmässigen Culturkastens geben Zeugniss von der Thätigkeit des Clubs. Diese Culturkästen sind ob ihrer verschiedenartigen Formen sowohl für das einfache Zimmer zu verwenden, wie sie auch dem Salon zur Zierde gereichen; ausserdem ist das Zeiterforderuiss zur. Pflege der im Kasten unter- gebrachten Pflanzen ein sehr geringes. Die Mitglieder des Clubs, die jeden ersten Freitag im Moaate im altdeutschen Saale des Hotels „zur Kaiserin Elisabeth" ihre Sitzungen abhalten, bei welchen Freunde der Sache stets willkommen sind, cultiviren mit Vorliebe und Erfolg Moose, Farne, Blattpflanzen exotischen Ursprunges, Orchideen etc. und versuchen namentlich die verschiedenen natürlichen und künst- lichen Fortpflanzuugsmethoden. J. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Blocki mit Pflanzen aus Galizien. — Von Herrn Sabransky mit Pfl. aus Ungarn. — Von Herrn Degen mit Pfl. aus Ungarn. Sendungen sind abgegangen an die Herren : Felsmann, Buch- tien, Dr. Stohl, Mez. Aus Oberösterreich eingesendet von Stroh 1: Aconitum emi- netis, Ällium montanum, A. Scorodoprasum, Alnus viridis, Anemone 415 Pidsatilla, Arahis arenosa, A. Thaliana, Camellna sativa, Caiwc ampuUacea, C. remota, C. vulgaris, Centaurea axillaris, Galeopsis angustifolla, Linum perenne, LoUmn itaUcum, Nonnea pulla, Poten- tilla alba, Pulmonaria azurea, Rosa pomifera^, Salix daphioides, S. fvagilis, S. incana, S. p>wrpiirea, S. viminalis, Soorzonera Itumilis, Senecio crispus, S. nemorensis, Tt/pha minima, Ülmus tetraudra, Veronica latifolia, V. prostrata. Von Pola eingesendet von Untchj: AnthylUs Dillenii, Bimias Erucago var. macroptera, Bupleurum protractum, Crocus variegatus, Cyperus longus, JErica arborea, Euphorbia nicaeensis, Euphrasia latifolia, Hypericum, perfoliatu'm, Ifedicago tubercidata, Myrtus ita- lica V. melanocarpa, Odontites Kochii, Ononis foetens, Quercus Hex, Trifolium stellatum, Vaillantia muralis. Von der oberösterr.-steierisclieu Grenze einges. von Steiuinger' Anemone tiarcissiflora f. austriaca, AnthylUs Vuln. f. aurea, Aster alpinus, Campanula pusilla, C. Scheuchzeri, Cyclamen europaeum, Daphne Laureola, Dentaria enneaphyllos, Euphorbia austriaca, E. verrucosa, Gentiana Sturmiana, Habenaria cdbida, Hieracium auran- tiacum, H. austriacum, Narcissus Pseudonarcissus, Orchis speciosa, Pinus Mughus, Rhinanthus aristatus, Sorhus Chamaemespdus, Ve- ronica scuvatilis, Willemetia apargioides. Aus Gralizien einges. von Blocki: Arabis Oerardi, Botrychium Matricariae, Centaurea Marschalliana, C stenolepis, Lappa macrO" sperma, Melampyrum aruense, Ranunculus Stevenii, Salvia pendula, Seseli Hippomctrathrum, Thcdictrum foetidum, TJi. simplex. Obige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. Inserate. In Hugo Voigt's Hofbuchhaiidlung in Leipzig ist erscliieneu: Nomenclator der Gr e f ä s s k X* y p t o g a na e 11 oder alphabetische Aufzählung der Gattungen und Arten der bekannten Gefässkryptogamen mit ihren Synonymen und ihrer geographischen Verbreitung von Carl Salomon. 8. (385 S.) — Preis M. 7.50. 416 In meinem Verlage ist soeben erschienen: Elemente der wissenschaftlichen Botanik. II. Elemente der Organo^raphie, Systematik und Biologie der Pflanzen. Mit einem Anhang: Die historische Entwicklung der Botanik. Von Di\ JULIUS WIKSNKR, 0. ö. Professor der Anatomie und Physiologie der Pflanzen und Direetor des pflanzenphysiologischen Institutes an der k. k. Wiener Universität, wirkl. Mitglied der kaiserl. Akademie der Wissenschaften etc. Mit 269 Holzschnitten. Preis fl. 6 = M. 10. Früher erschien: I. Elemente der Anatomie und Physiologie der Pflanzen. Mit 101 Hölzschnitten. Preis fl. 3.60 = M. 7. Der hervorragende Botaniker und Universitätslehrer hat mit diesem wich- tigen Werke ein „Compendium der Botanik" geschaffen, in welchem er aus dem unendlichen Schatze des botanischen Wissens alles dasjenige heraushebt, was von fundamentaler Bedeutung ist. Unentbehrlich für Universitätshörer, Lehramts- candidaten u. s. w. ist es durch klare, einfache Darstellung besonders geeignet, den Freund der Botanik in diese Wissenschaft tiefer einzuführen. Jeder Band bildet ein in sich abgeschlossenes Ganzes und wird einzeln abgegeben. WIEN, October 1883. ^ ^ „ .^"^^^f^ ^^}^^\^. m ' k. k. Hof- und Üniversitäts-Buclihändler. Im Selbstverlage des Dr. C. Baenitz in Königsberg i. Pr. sind er- schienen : 1. Herbarium Europaeum, Lief. 41. Zweite Aufl. 76 Nr. 12 M. — Lief. 46. 115 Nr. 14 M. — Lief. 47. 72 Nr. 15 M. 2. Herbarium Americanum, Lief. 6 u. 7. Zweite Aufl. 48 Nr. 13 M. Lief. 12. 52 Nr. 12 M. NB. Inhaltsverzeichniss gratis und franco durch Dr. C. Baenitz und jede Buchhandlung. Ein schön erhaltenes Herbarium aus dem Nachlasse eines Lehrers ist billig zu verkaufen. Näheres bei der Witwe Therese Weingärtner, IV. Favoritenstrasse 42, in Wien. Berichtigung. Seite 157 Zeile 13 von unten: statt „Mm." zu lesen ..M." Seite 376 Zeile lö von oben: statt „Pergaments" zu lesen „Pigments". Inhalt. I. Gallerie österreichischer Botaniker. Seite 29. Carlo de Marchesetti. Von Moritz Prihoda. (Mit einem lithogr. Porträt) 1 n. Original-Aufsätze. Acker, E. v. — Kleine Mittheilungen 231 Antoine, Franz. — Vier neue Bromelien aus British Guiana von J. G. Baker. (Mit einer photolith. Tafel) 109 Baier, Anton. — Die Heimat des gemeinen Flieders 327 Baumg^artner, Dr. — Teratologische Kolbenbildung an Zea Mays . . 325 Beck, Dr. Günther. — Ueber Inula hybrida Baunig 141 Literaturberichte 27, 62, 129, 164, 237, 303, 335, 374, 410 Blocki, Bronislav. — Ein Beitrag zur Flora Galiziens und der Bukowina 37 116, 144, 175. 220, 257, 361, 397 — — Veronica multifida L. eine klimatisch-geographische Race der V. austriaca L 283 Borbas, Dr. Vinc. v. — Kurze Bemerkungen zu Haläcsy et Braun's „Nachträge zur Flora von Nieder-Oesterreich" 23 — — Synonyma Mentharum 119 Rhodo- und Bathographische Kleinigkeiten 149 — — Rosa Pokornyana Kmet 225 — • — Die Weidenhybride Ungarns 359 Stipa eriocaulis Borb. Interim (1878) 401 Literaturberichte 27, 64, 130, 201, 269, 304 Bubela, Johann. — Literaturberichte 99 Burg^erstein, Dr. A. — Literaturberichte 199 Celakovsky, Dr. Lad. — Ueber Hieracium corconticum Knaf fil., eine Species rediviva 79 — — Ueber Ranunculus granatensis Boiss 137 — — Ueber Melica picta Koch 210 Ueber einige Stipen 313, 349 418 Seite Degen, Arpad. v. — Einige Mittheilungen aus meinen botanischen Ex- cursionen 293 Entleutner, Dr. A. F. — Flora von Meran . 89, 120, 152, 181, 226, 264 292, 322, 361 Fehlner, Carl. — Einiges über die Verbreitung des Asplenium SeelosüLeyl». 353 - — — Schedae ad „Floram exsiccatam Austro-Hungaricam'"' a Museo bota- nico universitatis Vindobonensis editam 52 Formänek, Dr. Ed. — Teratologisches 178 — — Einige an Messungen von Orchis latifolia sich anschliessende Beob- achtungen 245 Freyn, J. — Literaturberichte 301 Hanausek, Dr. T, F. — Ueber eine Monstrosität der Blüthe von Cani- panula rotundifolia. (Mit 2 xylogr. Abbildungen) 281 Literaturberichte 166, 333, 374, 407 Hansgirg^, Dr. Ant. — Algologisches aus Böhmen 224 Haussknecht, C. — Literaturberichte 411 Hazslinszky, F. A. — Heterosphaeria Patella auct 249 Heimerl, A. — Schedae ad „Floram exsiccatam Austro-Hungaricam" a Museo botanico universitatis Vindobonensis editam 195, 233, 297, 368 Hirc, Dragutin. — Nachträge und Berichtigungen zur Flora von Fiume 10 — — Zur Flora von Croatien 51, 176 — — Aus dem croatischen Litorale 321 — — Neue Pflanzen für die Flora von Croatien 356 Hoffmann, Dr. H. und Dr. E. Ihne. — Phänologischer Aufruf .... 103 Hohenbühel-Heufler, Ludw. Freih. v. — Literaturberichte 195 Holuby, J. L. — Excursion in das Kalnicaer Gebirge im Süden des Trentschiner Comitates 182 Literaturberichte 238, 271, 336 Jordan, K. F. — Ueber Abortus, Verwachsung, Dedoublement und Obdi- plostemonie in der Blüthe 215, 250, 287 Keller, J. B. — Rhodographische Beiträge 40 — — Rosa reversa W. K 148 Kronfeld, M. — Beiträge zur Flora von Niederösterreich 401 Leitgeb, Dr. H. — Literaturberichte 267 Molisch, Dr. Hans. — Literaturberichte 95, 162, 371 Murr, J. — Ins obere Lechthal 85, 121 Niessl, Gustav v. — Sammlungen 342 Oborny, Adolf. — Zur Flora von Mähren 396 Prihoda, M. - Literaturberichte . . 29, 64, 100, 131, 167, 202, 237, 270 304, 375, 412 Reichardt, Dr. H. W. — Literaturberichte . . . 61, 97, 127, 163, 200, 236 268, 373, 409 Sabransky, Heinr. — Ueber Urtica radicans Bolla, eine neue Pflanze der Flora Niederösterreichs 319 419 Seite Schulzer v. Müggenburg, Stephan. — Mykologisches . . 14. 113, 180, 255 — — Sammlungen 70 Simkovics, Dr. L. ~ lieber Rosa reversa W. K. 105 Solla, Dr. E. F. — Die Hülzer auf der österr.-ungar. Industrie- und landwirthscliaftl. Ausstellung in Triest 1882 153, 185 Steininger, Hans. — Nachträge und Berichtigungen zur Flora der Bodenwies , 259 Strobl, Gabriel. — Flora des Etna . . 18. 56, 90, 125, 159, 193, 228, 266 295, 3-28, 403 Tomaschek, A. — Zu Darwin's „Bewegungsvermögen der Pflanzen"'' 8, 391 Ullepitsch, Josef. — Tres plantae redivivae 324 Untchj, Karl. — Zur Flora von Fiume 82 Velenovsk^, J. — Kritische Beobachtungen über einige böhmische Pflanzenarten 382 Vetter, J. J. — Die Tabulae Ehodologicae von Gandoger 93 Voss, Wilhelm. — Zwei unbeschriebene Pilze der Flora Krains aus den Gattungen Phyllosticta und Ramularia 173 — — Literaturberichte 98 Wiesbaur, J. B. — Zur Flora des Eisenburger Comitates 43 — — Die Eosenflora von Travnik in Bosnien 345, 393 — — Literaturberichte 25 Zukal, Hugo. — Bacterien als directe Abkömmlinge einer Alge. (Mit einer lithogr. Tafel) 73 Eine neue Flechte! Efhebe Kerneri. (Mit einer lithogr. Tafel) . . 209 — — Literaturberichte 165 III. Correspondenzen. Aus Agram von Dr. Borbäs 307 „ Baziäs in Ungarn von Dr. Borbäs 274 „ Berlin von Dr. Ascherson 31, 205 „ Berlin von Sintenis 413 „ Bösing in Ungarn von Holuby 339 „ Bremen von Dr. Focke 67 „ Breslau von Uechtritz 68, 340 „ Brunn von Tomaschek 378 „ Budapest von Dr. Borbäs . . . 30, 67, 100, 132, 204, 239, 274, 339 „ Innsbruck von Murr 204, 275 „ Kalksburg bei Wien von Wiesbaur 66, 133 „ Laibach von Voss 309 „ Leipzig von Dr. Luerssen 102 „ Leraberg von Blocki 205, 239, 272, 306, 338, 378 „ Linz von Franz Strobl 101, 132, 168 „ Lubliu in Euss. Polen von Karo 413 420 Seite Aus M. Taferl von Wiesbaur 27ß „ Mühlau bei Innsbruck von Evers 101, 132 „ Northeim in Hannover von Schambach 32 „ Ns. Podhrad in Ungarn von Holuby 66, 238, 275, 308 „ Pola von Untchj 132 „ Prencov in Ungarn von Km et 377 „ Pressburg von Degen 308, 339 „ Pressburg von Sabransky 66, 204, 239 „ Eom von Dr. Solla 31, 68, 102, 133, 168, 239, 276 „ Tavarnok in Ungarn von Dr. Pantocsek 30 „ Wien von Dr. Burgerstein 202 „ Wien von Keller 337, 377 „ Wien von Prihoda 65 „ Wien von Simkovics 168, 203 „ Wien von Dr. Stapf 376 IV. stehende Rubriken. Personalnotizen 69, 104, 134, 169, 206, 277, 309, 340, 379, 414 Vereine, Anstalten, Unternehmungen . 33, 69, 169, 242, 277, 310, 341, 414 Sammlungen 70, 311, 342 Botanischer Tauschverein in Wien . 35, 71, 104, 134, 170, 207, 243, 278, 311 343, 379, 414 Redacteur und Herausgeber Dr. Alezander Skofitz. — Verlag von C. Gerold's Sohn. C. Ue\)erreuter"sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. ^M^iHMlHb^äl 'Tf^' s "nTeBSOY OF ILUNOISÄJRBANA 3 0112 084207627 ', - ■ ..■ \ K *2^ V^\-Kf- s.-^ .ii: •t.*^ . *, > '^ '■■■ 1 ^.^ - . ^^:ll?r^"'--^ ^ ^' r^ V*. . %,^ ^•^ f»^ v^ ^f />-