•fe \^ -A i' -,; . .>J4^ >1-^ .*- Jf^'te.'r* t ^ t/^ ..-•^^ > ^ •■«* THE ÜNIVERSITY OF ILLINOIS LIBRARY 580.5 OS ^5 -mm^ ^ /c^ y^cf/e^ }sHc£: / . CNß.if- Oesterr. Botan. Zeitschrift 1884. Oesterreichische OTANISCHE ZEITSCHRIFT Org'an fiir Botanik und liotaiiiker. Mit Oi'ig*inal-Beiträg''^ii Ascbi'i'soii, Bäuiiiler. Rt^ck, Block! , Rorbäs, Braun, Bubela, Burgentein, Celakovsk;, KiitleuttH'i-, Fehlner, Forniauck, Gehniacher, Hanausek, Bankiewicz, Hansgirg, Heinieil, Qcr- mann, Herpull, Hirc, Bohenbübul, Dühiiel, Bolubj, Janka, Jetter, Karo, Heller, Kniet, Kranipla, Rrasan, Kionteld, Lurlnser, Murr, Peter, Poläk, Preissniann, Priboda, Reichardt, Sa- branskj, Schilberszky, Schiller, SchlSgi, Schmidt, Solla, Strobl F., StrobI G., Toniaschek, Thümen, Tiautinann, l'Uepitsch, l'iitchj, I'rban, Velonovsky, Voss, Wettstein, Wlederniaün, Wiesbaur, Wiesner, Wiktorowicz, Wabszczak, Zukal. Redigirl von D"" Alexander Skofitz. XXXIV. Jahrgang^. (Mit 1 xylographhten Poitiät und 1 lithograpliirlen Tafel.) Wien m. Vei'lag von C. Gerold'^ Sohn. 0$ Oesterreicliischc Botanisclie Zeitsclirift Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint Jen Ersten jeden Monats. Man pränmnerirt auf selbe mit 8 fl. Ost. W. CltS R. Marl-') ganzjährig-, oder mit 4 n. Ost. M'. (S R. Mark) li al bjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Organ für Botanik und Botaniker. 1. Kxemplare die frei durch die Post hf- zogen werden sollen, sind blos bei der Uedactiun CIV. Bta., Mühlya.'Ue Xr. 1) ZU jiränumeriren. Im ^Ve-.> des Buchhandels iibernininit PränuMieratinn C. Gerold's bohii in Wien, .sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXIY. Jahri-aiiü;. WIEN. Jjiimer ISSI. INHALT: Adolf Weiss. - P.acterien aus Algen. Von Zukal. — Bosnische b'nsen. Von W i e s- baur. " Zur Flora von ?>reran. Von Dr. Entleutner. — Uno'arische Kosen. Von Kraet. — Nachklänge aus Italien. Von Dr. .Solla. — Florades Etna. Von Strobl. — Flora exsicc. Austr. Hung. Von Heimerl. ^ l.iteiaturberichte. — Correspondenz: Von Biocki. Wiesbaur, Holuby, Thümen. — Personalnotizen. — Vereine. Anstalten, Unternehmungen. — Botanischer Tausch- verein. — Inserate. Gallerie österreichischer Botaniker. XXX. G. Adolf Weiss. (Mit einem xjiographirtou Porträt.) A. Weiss wurde am 26. August 1837 zu Freiwaklau iu ö.sterr. Seblesieu, wo desseu Vater als praktischer Arzt wiiktu, geboren als Zwillingsbruder des dermaligen Directors der Wiener Sternwarte, Prof. Dr. Edmund Weiss. Die Wohlliabenbeit der hochgebildeten Eltern gestattete den Knaben die sorgfältigste Erzielumg, und waren es schon in den frühesten Jugendjahren die Naturwissenschaften, in denen sie durch die reichen Sammlungen und Apparate im Vaterhause unterstützt, eine weit über ihr Alter hiuausreichende Belehrung fanden. Im Frühjahre 1845 übersiedelte die Familie nach England, wohin der Vater unter glänzenden Bedingungen einen Ruf erhalten hatte, und blieben bis Winter 1846 daselbst, zu welcher Zeit eine Krank- heit desselben die Rückkehr nach Europa forderte. Leider erlag er der in Ausübung seiner BerufspflicJit zugezogeneu Krankheit am 19. März 1847, und die Mutter blieb mit den Zwilliogsbrüdern zu- rück. Sich ganz der Erziehung derselben widmend, begleitete die seltene Frau die Söhue nach troppau, wo dieselben 1847—1855 das Gymnasium besuchten, und später nach Wien an die Universi- tät, welche die Brüder nach mit Auszeichnung bestandener Matu- Oesterr. botan. Zeitschnit. !. Heft 18S4. 1 504692 ritätsprüfiiug im Wintersemester 1855 bezogen. Der Sinn für Natiirwissouöcliaften, der im Gymnasium schon sich durch eifriges Studium am Mikroskope und Fernrohre bethätigte, erhielt durch den nähereu Umgang, in welchen die beiden Brüder bald mit ün- ger, Littrow, Ettingshausen, Grailich, Kunzek, Fenzl u. A. traten, neue Nahrung, und entschied für ihre zulUinftige Lebens- richtuug. Edmund wurde Astronom, Adolf Physiologe. Schon als Gymnasiast hatte letzterer sich literarisch bethätigt, und in einem Buche: „Studien aus der Natur", das 1856 in erster, 1858 in zweiter Auflage erschien, noch nicht 20 Jahre alt, eine reiche Literaturkenntniss und klare Darstellungsgabe verrathen, Eigen- schaften, die Grailich in einer Besprechung des Buches, das Weiss später eine Jugendsünde nannte, auf das rühmendste hervorhebt. Von der richtigen Idee geleitet, dass Physiologie eben nur an- gewandte Physik und Chemie sei, hat Weiss zunächst sich in in- tensiver Weise in das Studium dieser Fächer vertieft und sich auch durch drei Jahre an den praktisclien Arbeiten im physikalischen In- stitute betheiligt und sich als einer der eifrigsten Zöglinge desselben erwiesen. Die Frucht seiner Thätigkeit daselbst sind eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Arbeiten, von denen die Untersuchungen über die Fluorescenz der Pflauzenfarbstoflfe, die Eevision der vorhan- denen Beobachtungen über die Krystallgestalten der Grundstoffe, die Untersuchungen der Spektren des Chlorophylls, der Uutersalpeter- säure etc., die Arbeiten über den Zusammenhang zwischen Dichte und Brechungsexponenteu, Untersuchungen über die physikalischen Eigenschaften krystallisirter Körper die wichtigsten sind und den Namen des Verfassers gleich durch seine Entdeckung der einseitigen Absorption der Spektrallinien auch in der Physik zu einem geachte- ten machten und in directen Verkehr mit Poggendorff, Glad stone, Faraday u. A. brachten. In seinen Mussestunden betrieb er astronomische Studien an einem in seinem Besitze befindlichen 4zölligen Refractor und hunderte von Zeichnungen von Mondlandschaften und Sonneuflecken bewahrt er als Andenken an jene Zeit. Eine Anzahl derselben gelangte später in den Werken von Secchi und Littrow zur Veröffentlichung. So suchte Weiss also zunächst eine breite naturwissenschaftliche Basis zu gewinnen, ehe er an die Bearbeitung seines Specialfaches ging und es ist gewiss für die Einseitigkeit gewisser , damals in Wiener Gelehrteukreisen massgebenden Persönlichkeiten charakte- ristisch , dass mau seine intensive Beschäftigung mit Physik und Chemie ;ils tadelnsworthe Zersplitterung betrachtete und rügte. Im Jahre 1857 trat Weiss mit seinen ersten Untersuchungen über die Spaltöffnungen hervor. Die Entdeckung derselben an unter- irdischen und untergetauchten Organen , an gefärbten dikotyleu Corollen etc., die Feststellung der Abhängigkeit ihrer Gestaltungen von den Wachsthumsverhältuissen der betreffeuden Organe , das Auflielleu ihrer Entwickeluug au Querschnitteu , waren die Früchte dieser Arbeiten, denen bald weitere folgten. Wer die Schwierigkeiten kennt, mit denen damals, beim Mangel jeglicher Institute zur praktischen Ausbildung, der strebsame Jünger der Wissenschaft zu kämpfen hatte, und damit vergleicht die reichen Hilfsmittel und die methodische Schulung, wie sie in den jetzigen üniversitätsinstituten geboten werden, der wird es nicht hoch genug an- sciilagen können, dass Weiss um dem zu begegnen, in seiner Wohnung ein Zimmer als Mikroskopiiiocale bestimmte und dort nach und nach einen kleinen Kreis gleich strebender junger Männer an sich heranzog, die mit eigenen Mitteln in unverdrossener Weise beobachteten und forschten. Hier verband ihn bald ein inniges wissenschaftliches und freundschaftliches Verhältniss mit Julius Wiesner. Beide veröffent- lichten nun eine grössere Anzahl von gemeinschaftlich durchgeführten Untersuchungen, von denen wir die über die pbys. und chemischen Eigenschaften des Milchsaftes , über die directe Nachweisung des Eisens in PÜanzenzelleu , über das Verhalten des Kupferoxydam- moniaks zur Stärke, Zellhaut und Zellkern, sowie die über Chromsäuro imd Stärke hervorheben. Schon im Jahre 1857 wurde Weiss von dem damals in Graz wirkenden Bill eine Professur an einer Mittelschule daselbst ange- boten, doch schlug er dieselbe aus, da sein Entschluss ein Hoch- schullehramt anzustreben, bereits feststand und speciell ünger ihn aufs eindringlichste dazu aufmunterte. Und so hatte sich Weiss bereits einen geachteten Namen in der wissenschaltlichen Welt erworben als er, 185S zum philos. üoctor promovirt, im Sommersemester 18G0 sich als Privatdoceut für phy- siologische Botanik an der Universität Wien mit einem Vortrage über die Diffusionserscheiuungen pflanzlicher Zellhäute einführte und im Winter desselben Jahres seine Vorlesungen eröffnete. Er wirkte zwei Jahre in dieser Stellung und es fällt in diese Zeit auch eine ßeise nach den jonischen Inseln, Grriechenland und Kleinasien, die er als Begleiter seines Bruders zur Beobachtung einer totalen Sonnen- ünsterniss unternahm und wobei er reiche Fundstätten von Tertiär- petrefacten in der Nähe von Olympia auffand und Daten darüber veröffentlichte. Es mag hervorgehoben werden, dass nach der Rückkehr von dieser Heise die Brüder schon damals auf die Wichtigkeit und die durch den blossen Augenschein constatirbare Ergiebigkeit archäolo- gischer Nachgrabungen in Olympia und Arcadien hinwiesen , ohne dass es gelang, das Interesse weiterer Kreise dafür wachzurufen. Die Keise selbst war nicht ohne Schrecken verlaufen. Das Erdbeben, das im December 1861 Patras verheerte, machten sie im Ceutrum seiner Zerstörungen mit , und eine furchtbare Sturmnacht, in welcher sie sich im offenen Boote auf der Ueberfahrt von Katakolo nach Zante befanden, bis die Meldung vom Untergange der geschei- terten Zwillingsbrüder nach Wien gelangte. Glücklicherweise wurden die trostlose Mutter und Freunde durch die baldige Nachricht von der Itettung der Todtgesagten von ihrem Kummer erlöst. 1* In Athen am Hofe König Otto's mit cvösstor Auszeiclmimof aiifo'enorameu, im Verkehre mit den Spitzen der griechischen Gesell- schaft: Baron Testa, Rangabe, Heldreich, Schmidt ii.A. schwelg- ten die Reisenden im Genüsse der herrlichen Alterthümer, und schloss Weiss jene dauernde Freundschaft mit Theodor v. Heldreich, die später dem botanischen Garten in Lemberg so reiches Ptlanzen- materiale zuführte. Von den Diatomaceen-Aufsammlungeu, die Weiss in Arcadien, im Haine der Eumenid^n otc. gemacht hatte, wurden durch Gruuow in den Rabeuhorst'schen Decaden Präparate veröffent- licht, sowie die Ausbeute au Meeresalgen A^erwerthung für die Flora der jouischen Inseln und Griechenlands fand. Im August 1862 als Assistent an das k. k. Hofmiueraliencabinet in Wien berufen, ging Weiss gerade daran, die reiche, unbearbeitete Sammlung fossiler Hölzer dieses Institutes zu bearbeiten , als ihn, zu gleicher Zeit von zwei Universitäten umworben, ein Ruf als ordentl. Professor dei' Botanik und Director des botanischen Gartens in Lemberg, dem im November 1862 die Ernennung folgte, sofort in eine wirkun) remotiusculis, inferioribus minoribus, superioribus latitudiue iuaequalibus 15^22 Mm. longitudine 30 — 35 Mm. (non conniventibus, nee reflexis), triplicato- serratis, serraturis in circuitu rotundatis, apice mucronatis (iis Vil- losarum), glandulosis, tota superficie palliJa sparsim hirtellis atque dense glandulosis, nervo medio etiam glandulis longius pedicellatis praeditis. Stipulis conformibus e basi dilatatis (iis Alpinarum); anriculis amplis ovato - ellipticis acutis vel rotundatis subtus toto glanduloso-hirtellis viridibus. Petiolis saepissime hirtellis, dein glabris, inermibus, glandulis sessilibus aciculisque brevioribus abunde praeditis, Pedunculis solitariis glanduloso-setosis. ßeceptacidis ovoideis obo- voideisve glabris. Bracteis angustis glabris margine glandulosis obverse laneeolatis, pedunculis brevioribus. caducis. Sepalis carnosis post anthesiu erecto-conniventibus, e basi angustadorso glabro elongatis, apice fere liliformibus, toto integerrimis. Stylis e disco piano lanatis. Fructu ample oblongo-conico, basi rotuudato, apice sensim attenuato vel ovato, glabro, nutante, rubre. Petalis? — Habit, in m. Velenica Bosniae centralis. Leg. P. Brandis. Offenbar aus der Verwandtschaft der R. Malyi f. megalophiilUt Borb. (= R. huniiUs Kit. non Besser nee Tausch). Sie weicht ab: a) von der R. longicornis Christ durch völlige Stachellosigkeit des ganzen Strauches, die zumeist kahlen, nur mit dünnen, später verschwindenden Flaumhaaren bedeckten Petiolen, die weniger zahl- reichen (meist nur 7) Blättcheu, durch deren breiten elliptischen ins ovale oder obovale geformton Umriss mit der rundlichen, zumeist an die der Villosarum erinnernden, reichdrüsigen Serratur, die nur an wenigen Blättcheu tiefer eingeschnitten ist und an die der 13 R. resiaosa oriiiuevt uiiil dnren U'itorfläclio gliäclilVirmig dünn be- fläurat mid diclit mit fast .staubförmigen Drüsen bedeckt ist, gleich- wie die der Stipulen; ferner durch die mit dünnen oft aufwärts ge- richteten rothen Stieldrüsen bedeckten nicht borstigen Fruchtstiele; durch die Eeceptakeln, welche kahl und verkehrt-eiioimig und nicht borstig sind; endlich durch die sehr schmalen, oft auch kürzeren Sepalen, und durch die nicht flaschenförmigeu nur mittelgrossen Scheinfrüchte. b) Von der R. resbiosa f. iirahratlca Borbäs ist unsere Pflanze noch mehr abweichend, da sich die Borbäs'sche Pflanze scbou durch plattkugelige borstige Scheinfrüchte, grössere Blättchen, stärkere Behaarung, herzförmige Blattbasis, behaarte Blattstiele, theil weise gefiederte breitere Sepalen, theilweise Bestachelung und tiefere Serratur weiter entfernt. c) Von R. mollis var. nemoraUs Lauge und var. glahra Fries durch obige Eigenschaften und dann insbesondere durch das Fehlen der beiderseitigen stärkeren Behaarung. d) Von der R. alpicola Rouy durch die Grösse des Strauches und die nicht weich behaarten Blätter u. s. w. (') Ebenso weit entfernt ist sie von der sectio sabinia- rum. von denen sie sich schon an den durchaus einfachen schmalen Sepalen, noch entschiedener aber an den Stipulen unterscheidet, da diese (teste Crepin Bull. belg. VI. 125) niemals so verbreiterte Stipulen und Oehrchen haben als R. mollis und unsere Art. f) Von R. humiUs (Kit.) Borb. (= R. Maliii var. megalo- phylla Borb,) ist sie in der ganzen Tracht, den nicht gefalteten, nicht zurückgeschlagenen kleineren, unter sei ts dichter drüsigen rmd ganz befläumten Blättchen, namentlich aber im grossen Sti-auche und den schmalen Sepalen sehr verschieden! Wir halten sie aber trotzdem für eine zur Gruppe der Rubiginoideae (m.) gehörende echte Alpine, da sie sich der Sepalen, der luermität und der (oft neun) Blättchen wegen unmöglich zur Gruppe Subglabrae (m.) der Sectio V'illosae ziehen lässt" (Keller). In einer südlichen Schlucht (gegen Kasapovic) des Velenica- Gel)irges in ausgereiften Scheinfrüchten am 17. August 1882 von P. Braudis entdeckt, welcher bemerkt: „Stamm bei 1*50 M.; nirgends eine Spur von Stachein". Diese Rose sei unter allen bosnischen die interessanteste, schrieb H. v. Keller nach Eiusenduu? der Rosen von Travnik fast umgehend, noch bevor er sie an Dir. Crepin zur Begutachtung ab- sandte. Dass diese schöne und wie es scheint auch sehr seltene Rose von allen bekannten Arten bedeutend abweicht, beweist auch die Antwort Crepin's, der an Keller darüber schreibt: „Je n'ose me prononcer sur cette forme. Son inermite fait penser au R. alpina. Serait-ce une variete inerme du R. mollis? — Peut-etre est-ce une hybride. On peut egalement penser ä une forme du R. Sabint. En definitive, je ne puis exprimer d'opiuion ä son regard''. 14 Var. echinotuba Keller. Vom Typus abweichend durch das im Namen ausfrediückte Merkmal reich igell)orstis;er Scheinfiüclite. ^Strauch l'SO bis 2 M. hoch. Mit der typischen Form im südlichen Velenica-Gebirge au fast unzugänglicher Stelle" (Brandis). 12. Bosae alpinae L. var. Travnikensis Keller ras. „Forma conjuucta Rosae alpinae adenosepaUie Borbas Qi R. afßtiis Sternb., a quibus serraturis argatioribus perglandulosis, foliolis ovato-ellip- ticis (fere parvis), peduuculis valde abbreviatis bracteatis, fructi- bus majoribu.s glandulosis echinatisque erectis, sepalis denique dense glandulosis elongatis diifert" (Keller). Auch Crepin, an den das einzige Exemplar dieser Verbiudungs- form mit der Nummer 102 versehen gesandt wurde, hält diese auf- fallende Form für eine Varietät der R. alplna. Die grossen auf- rechten von fuchsröthlicheu Borsten dicht bewehrton Früchte dieser R. Travmkensis sind denen der ebenbeschriebenen R. Bramllsil var, echinotuha sehr ähnlich, von welcher erstere ausser den bereits erwähnten Merkmalen durch unterseits kahlere, höchstens au den Nerven etwas drüsige Blättchen sich unterscheidet. Velenica-Gebirge (1. Brandis). (Fürtsetzung folgt.) Flora von Meran im Octobei' und November 18S3. Von Prof. Dr. Eiitl entner. Gross war die Zahl der im October blühenden Pflanzen; doch möchte sich deren Aufzählung nicht lohnen, da man einerseits keine neue Species darunter finden würde, und andererseits in diesem Monate ja auch im Norden viele Pflanzen noch oder nochmals blühen. Im November dagegen liegt die Pflanzenwelt jenseits der Alpen häufig schon im tiefen Schlummer, während wir hier eine Vegetation finden, welche uns die Jahreszeit fast vergessen lässt. Viele Sommer- und Herbstpflanzen blühen auch jetzt noch, und so mancher Früh- lingspflanze hat das milde Klima eine zweite Biüthe entlockt. So finden wir an den sonnigen Glimmerschieferfelsen, auf den Aeckern und in den Weinbergen des Küchelberges: Anemone montana Hoppe, Semperviinmi tectorum, Sedum aere X se^rangulare, Potentäla verna und argentea, Erysimum rhaethicum DC. Ferner mehrere Com- positen, wie : Hieracimn hoveale Fries und P'doseUa., Sonchus oleraceu-s, Erigeron canadensis, Solidago Virga aurea, Senecio vulgaris und erra- ticus Bert., Lapsana communis, Cichorium Intyhus , Leontodon autumnalis und hastilis, Tarad:acum ofßeinale, Tragopogon pratensis, Achillea tomentosa und MillefoUum, Linosyris vulgaris, Aster Amellus, Anthemis arvensis, Lactuca perennis, Bellis perennis', Centaurea 15 Cyanus, maculosa Lam. und paniculata Lam. Einige Papiliouaceeu, so Trifolium pratense, montanum, repens, Medicago lupidiiia und CoroniUa varia. Von Labiaten bemerkt man: Teuer ium Chamaedris L., Prw- nella vulgaris, Stachj/s recta, Lamium allmm und piirpureuui, Cli- nopodimn vtdgare, Thymus pannonicus All. und Origanum, vulgare. Von Sileneen: Timica saccifraga Scop., Dianthus atrorubens All. und silvestris Wulf., Sllene Otites Sm., LgeJmis vespertiyia Sibth. Da sehen wir noch in Bltithe: Veronica Beccabunga, Chamae- dris und spicata, Jasione montvna, Campanida patida und Rapun- cidus, Euphorbia helioscopia und Peplus, Papaver Rhoeas, Scahiosa gramuntia, Linaria vulgaris Mill., Geranium pusilluni, dissectum, Robertianum, Erodiam cicutarium, Qalimn verum ^ Helianthemum, vulgare Gärtn. und Fumana. Ferner: Erythraea CentaiiriutnYers., Specularia Sjyeculum DC, Mercurialis annua, Cuscuta europaea, Peucedanutn OreoselinumMüch., Ranuncidus acer, Epilobium parviflormn Schreb., Solanum nigrum Oxalis corniculata, Scleranthus annuus, Capsella J3. past., Stellaria media VilL, Poa annua L., Calhina vulgaris Salisb. Auch verschiedene Boragiueen, wie: Litliospermum arvense, Echium vulgare, Lgcopsis arvensis und Anchusa ofßcinalis bemer- ken wir. Da und dort erfreut uns auch noch ein Mgosotis paJAistris, die Blüthe einer Colutea arborescens L., oder einer Kubusart. An Weiu- bergmauern bei Obermais blüht Aristolochia Clematitis L. lü der sonnigen, windgeschützten Thalschlucht von St. Valentin blüht Daucus Carola, Torilis hclcetica Gmel., Asparagus ofßci- nnlis. In Menge sehen wir dort auch den meuuigrothen Fruchtkelch von Phgsalis Alkekengi L., der die scharlachrothe Beere umscliliesst. An den dortigen Weiubergmauern sonnt sich die Eidechse und lauert die Gottesanbeterin {Ifantis religiosa), welche ihrer Gestalt wegen zu den abenteuerlichsten Kerfen Europas zählt, mit erhobe- beneu Fangbeiuen auf Beute. Bei Grätsch blüht Sedmn album, Melilotus alba Desr., Oalium lucidum All., Silene Armeria, Vicia sepium, Chelidonium majus, Salvia pratensis, Cerastium triviale Link, und Cardamine hirsuta. llosa re versa W. Kit., Rosa Shnkovicsii^ Rosa Ilolikensis. Von Andreas Kmet. Gegen Ende des Jahres 1882 waren mir vier Standorte der Rosa reversa W. Kit., durchgehends im Bereiche des Berges Sytuo, bekannt. 16 A. Vor aller erst fiel mir diesoll)o an dem Felsabliango „Tepla Sträü" noch im August 1881 mit unreifen, meist verwelkten Früchten auf. In derselben vermuthete ich die R. (jeidUin Sterub. f. suhshnplex Borb. (quae tarnen foliis glabris excellit. V. Primitiae pag. 533). B. Nachher entdeckte ich eine gleiche, nur unmerklich ab- weichende Rose auf einem Felsen des Berges Sytience (Ivlein-Sytno). Von beiden sammelte ich im Jahre 1882 Scharlach rothe Früchte, und zwar von jener (Teplä Sträü) aus ovalen breiten Grunde in einen Hals verlängert. Die vor der ßeife abfallenden, oder vertrock- nenden Früchte sind, wie das ßeceptakel auf beiden Enden gleich- förmig verschmälert. (Die Farbe abgesehen, ganz nach Angabe KitaibeFs), und wenig überhängend; von dieser (Sytience) hingegen Früchte kürzer und aufgerichtet. C. Noch von älterem Datum her besass ich spärliche Rosen- zweige e cacumine Montis Sytno, mit unterhalb behaarten Blättchen und länglichen Recptakel, welche ich zu R. spinosisslma L, rechnete, jedoch heuer neuerdings aufsuchte und fixirte. D. Endlich unterhalb von dem Berge Sytno, neben einem Felsen „Zbojnicke bralce" (unrichtig „Zbojuicka studuicka") pflückte ich am 28. August 1882 eine einzige unreife Frucht in der Meinung, es sei eine R. alp'ma : erst zu Hause stellte ich selbe zu R. reversa. E. Schliesslich jenseits von Schemnitz, unterhalb des Städtchens B. Belä, auf dem steilen Berggipfel Ptä^nik, fiel mir der behaarten Blättchen wegen eine R. splnoslssima (?) mit hinfälligem Receptakel auf, von welcher ich a. 1882 ein Blüthenexemplar aus zweiter Hand bekam. Die eiiizige Blüthe ist vergilbt, war jedoch der Angabe nach weiss, und zeigt noch jetzt einen röthlichen Anhauch. Um den Paradiesberg herum oberhalb Schemnitz, wohin Herr Dr. Borbäs (Ob. Zeitschrift Nr. 5 1883 St. 150) avisirt, habe ich noch keine R. reversa beobachtet. Wohl sammelte ich dort R. sphiosissima, und heuer auch R. iatercalaris Des. (die sterilen Triebe so dicht als R. splnosissima mit Borstenstachelu besäet), mit reifen Früchten; jene sind aber echte Alpinafrüchte, wie auch die Blättchen und die ganze Tracht jene der Alpina. Das schliesst aber die R. reversa W. Kit. noch nicht aus. Die Sytno'schen Rosen waren mir betreffs der Blüthe durch- gehends unbekannt, (ausgenommen eine einzige October-Blüthe 1882 von Sytience) auf selbe passte ich im Frühjahr 1883 sorgfältig auf. Jene von Teplä Sträü ist ganz weiss und gross, gleich der R. spinosa Nlr. ; am Sytience hingegen klein, weiss ins rosa, ausserhalb rosa gestreift; ebenso in cacumine Montis Sytno. — Hieraus schloss ich auf weisse Blüthen auch bei der Form D., von Zbojnicke bralce. Wie gross war jedoch meine Ueberraschung. als ich den ganzen kleinen Bestand, trotz dem schattigen Standorte, mit grossen, rotheu (der Alpina ähnlichen), Blüthen geschmückt erblickte! Die Blumen- blätter sind von aussen bleich, wie bei den Gallicanen, von innen aber intensiv roth (wo hingegen bei A., B. und C. von innen weiss oder röthlieh, von aussen rosa, oder rothgestreift). 17 Die Beläer Rose mit ihren Blütlien entwischte mir heuer. Hin- gegen im August überzeugte ich mich, dass selbe zu R. reversa ge- höre, und überliess einige lebensfähige Früchte, damit selbe zur Reife gedeihen. Am 3. Sept. bemerkte ich zu meiner nicht geringen Freude, dass die wenigen (und von Vögeln verletzten) Früchte, mit der oberen Hälfte des Pedunculus schwärzlich sind. Diesen Fund sigualisirte ich alsogleich an Herrn Pfarrer Holuby. — Diesem Orte galt noch der letzte von meinen 50 heurigen, kürzeren und längeren Ausflügen, den 8. Nov. um ganz reife Früchte zu sammeln, fand aber nichts. (Diese Form setzt auch wenig Früchte an, indem ich an einem Stock sogar 10 fehlgeschlagene Blüthen zählte!) F. Den 20. Sept. 1883 erstieg ich seitwärts von Sytno einen hohen Berg, mit Namen Holik, welchen ich vorher noch nie besuchte auf dessen Gipfel, unterhalb von einem Felsen sammelte ich neue R. reversa ^.K\i. mit schwarzen Früchten, welche ich an mehrere geehrte Freunde schon versendete. Ihre Blüthe kenne ich noch nicht. Meine hübsche rothblühende reversa am „Zbojuicke bralce", obwohl ich über 30 Blüthen und Knospen zu Fruchtansatz überliess, setzte zu meinem grossen Leidwesen nichts an, und fand, trotz mehrmaligem intensivem Suchen keine einzige Frucht. Dadurch nicht beirrt ging ich noch einmal den 3. October auf den Ort, und be- merkte, (die schon gelben Blättchen haben das Suchen unter dem absterbenden Grase erleichtert) dass der Bestand auch etwas weiter zwischen Gestrüpp und im hohen Grase sich fortzieht, und siehe, da fand ich sieben schwarze Früchte! Indem ich nun an den drei oberwähuten Standorten (Belä, Holik., Zbojn. bralce) schwarze Früchte sammelte, bei denen jedoch das Rothe schwacli durchschimmert, fing ich au zu zweifeln, ob denn auch jene Rosen von Teplä Sträü und Sytience etwa nur im Ueber- gange zur schwarzen Reifung (atrorubra = ex rubro atra) die rothe Farbe gezeigt haben? Dieser üebergang tritt au der Holik'schen Rose am deutlichsten hervor. Ich ging also nochmals den 26. Octo- ber hinaus auf den Sytno, und besuchte der Reihe nach alle l)okannten Staudorte. Am Sytience sammelte ich sechs vollkommen reife, weiche Früchte, schön freudig roth; „Teplä Sträü" eine einzige, ebenso roth. Auf dem Gipfel des Berges Sytno suchte ich auch jetzt, wie schon mehrmals vor dem, vergeblich nach Früchten, indem der (kleinste unter allen) Bestand zu sehr dem weidenden Vieh ausgesetzt ist. Aber auf dem Holik sammelte ich über zwanzig glänzend schwarze Früchte! und darunter zwei ziegelroth! Mithin wäre die schwarze (atrorubrifructus) Fruchtfarbe der R. reversa W. Kit. constatirt, und wir stehen der eigentlichen Kitaibel'schen Ro^e in so fern näher, als wir die schwarze Frucht- farbe nicht aus vorjährigen rothen Früchten zu expliciren brauchen. Wir haben somit in der Umgebung von Schemnitz nicht nur roth und schwarzfrüchtige, sondern auch weiss und rothblüheude R. re- versa, was zusammen wenigstens drei Formen ausmacht. Oesterr. botaii. ZiMtsdiritt. I. Heft 18s4. 9 18 Ich scliliesse nim mit Zuversiclit, dass die Host'selio R. reversa im Wiener Bolvedere, falls sie die echte Kitaibersche Pflauze ist, schwarze Früchte trägt, obzwar selbe bis jetzt unbekarmt sind. Es ist höchst wahrscheinlich, dass solche heuer von den kleineu Vöo-elu zerstört worden sind, indem ich am Belä-Ptäcnik, wie auch auf dem Holikherge die meisten Früchte von der oberen Seite angefressen vorfand. Das vorgeführte Material würde ich vorläufig auf diese Art ordnen. Die Formen A., B. nud C. (Teplä Sträri, Sytience mid e ca- cumine M. Sytno) ziehe ich zusammen, obzwar ich die Frucht der Letzteren noch nicht kenne. Die zwei Letzteren stellen kleinere Blättchen als die Erstere vor, dei-en Blättchen hie und da viel grösser sind. Sonst in Blattform und Blüthe stimmen sie ziemlich ü])erein. Was nun die Beschreibung und Abbildung Kitaibel's anbe- langt, (welclie wie bekannt, sich widersprechen, die Widersprüche aber durch Herrn Dr. Ludw. Simkovics [Oest. bot. Ztschr. 188:'., Nr. 4] ausgeglichen sind), stimmen die Rosen von diesen drei Stand- orten, so mit der Beschreibung, wie mit der Abbildung übereiu. Es ist aber auch augenscheinlich, dass sie in der Fruchtfarbe abweichen und somit keine wahre R. reversa W. Kit. vorstellen können. Ich fasse sie unter dem Namen R. Shnkovicsii zu Ehren meinem Freunde und Collogeu aus Kalocsa, Dr. Ludwig Simkovics, welcher der erste auf die Idee gekommen ist, in meinen Rosen die bis dorthin vermisste R. reversa W. Kit. zu suchen, zusammen. Die drei schwai-zfrüchtigen Rosen können nicht so vereinigt werden. Die Formen D. und E. würden in der Tracht überein- stimmen, es trennt sie aber die Blüthe. Ja sie stimmen auch mit der R. Slinkovicsii überein; weichen von ihr durcli die schwarze Frucht ab. Sie stimmen somit gleichfalls mit der Beschreibung und Abbildung (immer vorausgesetzt, dass sich selbe nicht widersprechen) Kitaibel's in allen Stücken überein. Nur ist noch schwer zu ent- scheiden, ob die Worte „pallidissime rosea" jene Farbe bedeuten, welche die Abl)ildung darstellt. Auf der Ab])ildung ist die Grundfarbe augenscheinlich das Weisse; das Rothe ist bloss augehaucht und äusserlich rothgestreift, wie an der Form E. (Belä) zu sein sclieint; oder aber ol) sich in diesem Punkte Bild und Text widersprechen, und das „pallidissime rosea" jene Blüthenfarbe der Form D. (Zlioju. bralce) bedeuten. Apodiktisch und endgiltig kann also noch immer nicht ausgesprochen werden, ob D. oder E. die echte R. reversa W. Kit. sistiren. Wenn wir annehmen, dass „pallidissime rosea" die Farbe des Bildes andeuten, in diesem Falle müssten wir die Behi- Ptäeniker Rose als echte R. rerersa W. Kit. annehmen; widrigen- falls die rothblühende. Die Blüthenfarbe der Host'schen Rose im Belvedere würde hier Licht bringen; immei'hin Schade, dass wir selbe noch nicht kennen. Es bleibt noch die Holik'sche Rose zu vergleichen übrig. Die- selbe ti'ägt den Habitus der R. alpimi Aut. Blattstiele lang, welir- 19 los, drüsig, befläumt. Blättcheu 2- meist Spaarig, gross, länglich, sattgrün oder gelblich, beiderseits, oben verschwindend, und bleibend langbefläumt. Serratur jene der Alpiuablätter; Sägezähne tief, ge- spalten, meist scharf doppelgezähnt. Die Betheiligimg der R. spinosis- s'ima L. lässt sich doch gut an den Blättern auch wahrnehmen. Die Sträucher meterhoch, unten dicht, oben verschwindend mit borstenförmigen Stacheln, nach Art der übrigen Formen der R. reuersa bekleidet. Ganz nackte Aeste sah ich nicht. Die schwarze Frucht gleicht den Früchten der Formen D. und E. Die Blüthe ist bis jetzt unbekannt. Mit KitaibeFs Beschreibung würde sie übereinkommen; weicht aber von der Abbildung habituell ab. Ebenso ist sie von allen ob- erwälinten Formen habituell verschieden. Möge sie zum Unterschied den Namen HoU.kensis führen. — Wie D. und E. zu R. spmosisslma L. so steht F. zu R. alpina Aut. näher. Eben lese ich in einem Briefe von Herrn Hauptmann a. D. Schambach, dass im For.stgarten zu Münden, eine von Triest stammende Kose, als R. reversa W. Kit. cultivirt wird, welche in diesem Sommer nur drei Blüthen hatte, aber keine Frucht ansetzte. Anscheinend liege hier nur R. alpina vor. Würde sich selbe nicht der R. HoUkensis anreihen? — Im Herbare Grisebach aber eine „i2. recersa W. Kit.", auf den Kalkfelseu bei Kalmiets in Croatien von Dr. Schlosser gesammelt, schiene eine R. gentiUs Sternbg. zu sein. Ich verglich imsere Kosen mit der R. reversa Willd. aus der Hand des Herrn Gelmi, Trient, Tirol; dieselbe kommt in Blüthe und Blattform mit unseren überein; hat jedoch kahle Blättchen, ausgenommen den Mittelnerv und die Blattstiele, welche eher spreuig als haarig zu sein scheinen. Die Farbe der kurzgestielten, sehr bor- stigen, obovalen Früchte, im reifen Zustande ist mir unbekannt. Nachklänge aus Italien. (Ein phytograpliisches Bild.) Von Dr. R. F. SoHa. Bevor ich das Land verlassen hatte, wollte ich noch einige mir zugänglichere Gebirgsgruppen aufsuchen, um das gewonnene Bild der Capaona romana zu vervollständigen. Die Punkte, welchen ich zuletzt mein Augenmerk zuwandte, betrafen die Gruppe des Monte Geuuaro in der Sabinerkette, die Campagna gegen NO. abschliessend, und als zweite den noch auf römischem Gebiete isolirt sich erhe- benden Soratte (Soraete, St. Oreste), der ein Ausläufer der Sabiner- berge jenseits des Tiberflusses an der Grenze des agro romano gegen N. Die beiden Punkte wären auch ganz geeignet gewesen zur Ver- 20 vollständigimg der gemachten Studien mir zu dienen, wenn niclit die Jahreszeit bereits zu weit vorgerückt gewesen wäre. Im grossen Ganzen war der allgemeine Eindruck der des Ausgedörrtseins, nur die am meisten widerstehenden Pflanzen hatten sich noch erhalten können; die buntesten Blüthenfarben waren ineinaudergemengt, alle aber von dunklem Tone; niedere, kärgliche Gewächse bemüliten sich den starrsten, struppigsten Schwestern immer mehr die kleine Dunst- Atmosphäre und den feuchten Boden abzugewinnen. Den Anstieg auf den Monte Genuaro machte ich am 19. Juli von Monte Rotondo (26 Kim. von Eom, im NNO. der Campagna) aus über Castel Chiodato („Castello") und Palombara, 4 Gehestunden vom erstgenannten Orte. Auf der Strecke bot die Gegend nicht viel Besseres, denn das Bild, Avelches die ganze römische Campagna schon seit der zweiten Junihälfte zur Schau tiug, dar: Scolymus, Verba- scuni, Spartium (blühend), Echium italicuni, JE. pluntagineum, Ly- thrum Hyssopifolia, L. Salicaria, Epllohium angusttfolium, Gralega, Oriifaman, DeJphinium peregrinicin; Lathi/rus silvestris [latifolius) und Eryngium campestre mit Eehinops sphaeroeepludus immer mehr Boden gewinnend, neben den ausgedörrten Silyhum- und Carduus- Stauden. Der ganz trockene, von Rissen durchzogene Erdboden au den unterhalb der Ruinen von Marorra ausfliessenden Sthwefelwäs- sern beherbergte dürftige Erythraea mit zahlreicher Mentha Pule- yium, seltener Chrysanthemum 31yconis, Lavatera arhorea^ mehrere Trifolhmi sp.; Ononis spinosa wurde mit jungen Pteris aquilina und mit Centaurea rupestris neben C. Scabiosa immer vorwaltender und bildete mit wenigen, bereits ausgetrockneten Gräsern (darunter tonangebend Bromns madritensis) den niederen Bestand des Eichen- und Eisbeeren-Gesträuches, „la Gatta cieca" genannt. — Erst hinter Castello, wo sich die ersten Grenzlinien zwischen der römischen und sabinischeu Ebene in Form von sanft geneigten, flachen, mit Weizen bebauten Hügeln (bis BOO Met. mittl. Erhebung) zeigt, wurde das Aussehen der Gegend ein blühenderes, üppigeres. Dank der vorge- schrittenen Cultur: Obstbäume der verschiedensten Art (darunter viele Granatäpfel), Getreidefelder mit Reben- und Oelhaum-Cultur ab- wechselnd, Rohr- und Hanfaupflanzimgen folgten rasch aufeinander; streckenweise auch niederes Gebüsch, und in dem schattigen Grün hatten sich als niedere Pflänzchen eingefunden: Lychnis diurna, Dlanthus Cartlmsianomni, mehrere Medicago- und TrifoUum-AYten. — Convolvidus seplum, Vicia melanops, Orlaya grandißora, Anthe- inis arvensis, Psoralea hitmninosa, Origanum vidgare, Holeus tnoUis, Eehinops elegans., Pidioaria dysenterica, Sapjonaria oß'lcinulis, Aspa- ragus asper (Bltr.), Dipsaeiis silvestrlaSiA\\<\.Q)i am Wegrande, — Die Bergkette beginnt mit 250 M. Höhe ü. M. anzusteigen, ziemlich sachte auf einer laugen Strecke (bis 400 Meter ca.) noch mit Obst- (Feigen-, Aprikosen-, Kirschen-, Nussbäume), mehr noch mit Oel- cultur bedeckt. Zumeist aber Gesträuche von: Pistacia Lentiscus, P. Terebintus, Styrax officlnale, Quercus Ihw, Crataegus Oxyacan- tha und dazwischen: Cichorium Intybus, Eryngium amethystinum, 21 Galactites tomentosa, Scolymus Mspanicvs, Barkhausia setosa, Pal- lenis spinosa, Picridhmi vulgare^ Echium italicum, JE. maximimi, Cmnpamda Mapunculus, Nigella dmnascena, Thalictrum aqidlegi- foliu'in, Convolvulus Cantahrica, Silene inflata, S. nocUirna, Linimi strictnm, Potentilla recta, Teucrhon Poliwn, Helickrysum angusti- folimn Calmnintha Acinos, Erysimutn Cheiranthus, Heliotropium europaeum, Hypericum perforatum, Stachys recta, Agrimon'ia Eupa- torium, G-aleopsis versicolor, Bonjeania hirsuta, TrifoUivm sp., Cy- nanchum Vincetoxicum, Fragaria coUina, Sedum albnm, AUkim ro- seum, Melica ciliata, Briza maxima. Von ca. 400 Meter aufwärts beginnt der Pfad engere und immer steilere Windungen zu be- schreiben, das Gesträucli wird dichter und höher; zu den genannten gesellen sich: Pubus, Rosa, Acer, Cornus, höher hinauf die 01)erhand gewinnend, um selbst hinterdrein den Eichen {Quercus Cerris) und höher Feld- und Steinbuchen nebst einigen Ulmen ( Ulmus montana) den Vorrang abzutreten. So bis zur mittleren Höhe von 1000 Met. (Morone della Croce, 1107 M.), von da an erheben sich nur gewaltige Felsraassen bis zur höchsten Spitze (Monte Zappi, 1269 M.). Die Vege- tation wird hier oben fast null; nur dürftige Pllänzchen in den Stein- fugen oder ganze Büschel von Aspliodelvs-, Veratrmn-, /r/.v-Blättern (eine der /. Clusii des Karstes sehr ähnlich sehende Art) harren aus; die sengende Sonne hat den Gramineen-Schmuck und den Kryp- togamen-Ueberzug der Felsen vernichtet, braune Reste von Gram- niitis Ceterach und Polypodium vulgare sind noch erkennbar. Ich sammelte: Lilimn bidhiferum ß. croceum, Scrophularia grandiden- tata Ten., Calamintlia JVepeta, Centaurea splendens, Dianthus pro- Ufer, Viola Eugeniae Pari., Inida montana, Crepis foetida, Qera- nium molle, Gr. dissectur/i, Digitalis lutea, Alopecurus hulbosus. Die ganze Berggruppe ist überaus wasserarm; im Winter liegt oft lange Zeit hindurch der Schnee hier oben; gegen SW. fallen besonders steile Geröllhalden gegen das Thal hinab. Am 22. stand ich auf dem Soratte, und zwar wählte ich den südlichen Anstieg. Von Fiano aus führt der Weg längere Zeit (nahezu zwei Stunden Gehens) durch dichtes Laubholz, meist von Eichen, Ulmen oder Oliven gebildet, dazwischen aber noch reichliche Flecken mit Mais bebaut. Im gedämpften Lichte der hohen Bäume war die Ausbeute keine geringe: Clematis- und Ä^r^if^-Gesträuche wetteifer- ten am Waldsaume, dahinter erhoben sich stolze Stauden von La- vatera arhorea in schönster Blüthenpracht, zahlreiche Carduus-kxi&n. mit wolligen Köpfchen, dann Campanula persicifolia und C. glome- rata, Oicliorium Intybus, Jasione montana weiter hervortretend. In den Waldlichtungen wurden Sarotluminus scoparius und Spartmm junceum, beide noch in Blüthe, immer gedrängter, — Diess alles bildete den Schmuck der hügeligen Vorlagerung, auf welche dann, eine lange Strecke über, kleine Wiesen mit spärlicher Vegetation {Silene gallica, Pteris aquilina, Eryngium ca7npestre) folgten, bis bei 270 Met, Höhe der steinige Charakter des Berges (Jurakalk) zu Tage trat. Feigen und Oliven mit Eichen- und Ahornbeständeu, reich 22 an Farnkräutern, begleiteten uns weit hinauf, weite Strecken, mit Hanf- und Maiseultur bedeckt, zwischen sich lassend. Aber auch diese bleiben zurück und nur kahle Steine führen von 350 Met. an über den Ort St. Oreste (392 M.) bis zur höchsten Spitze der Gruppe, dem Soratte (S. Silvestro, 680 Met.), hinauf. Zumeist finden gelb- blühende Pflanzen {Verbascum, Scolymus, lleUchn/sum) zwischen denselben Zuflucht; erst höher oben weicht dieser derbe Pflanzen- charakter einem niedereren Vegetatioustypus: Anthi/Uis, Blattbüschel von Cheiranthus, Allium fallax, Ludet squarrosa, Centaurea solsti- tialis, Urospermum Dalechmnpi, Andryala sinuata, Teucrium fla- vimi, Lychnis coronaria, Bunium Bulhocastaninn, Scntellaria Co- lumnae; zur Linken bleibt der Zacken Sta. Lucia (636 Met.) mit Bhamnus-, Ficus-, PaUurus-Gesiväiich bedeckt; eine zehn Minuten lange Eichenallee geleitet zuletzt zu dem einzigen von den früheren drei noch bestehenden Kloster, 50 Meter unter der Spitze, woselbst man einiges gutes Trinkwasser bekommen kann, da auch dieser Berg quellenarm ist. — Auf der Nordseite streckt das Gebirge zwei nie- derere Zacken und eine massig geneigte Kaute in das Thal, gegen den Tiber zu, vor, und an seinen beiden Flauken fällt es abschüssig herab über grosse Felsblöcke, die mit Quercvs-, Plstacia-, Bhus-, Bhamnus-, Lorilcera - Sirmchem , dem rankenden Smila.v fester Freundschaft geschlossen haben, dazwischen noch Helleborirs-Gehüsch. und Eiiphorhia-Stauden (wahrscheinlich B. Wulfeni oder eine der- selben sehr naheliegende Species) sich deutlich abhebend. Erst bei 230 M. (ü. M.) sind auf beiden Flanken bei 30" geneigte Wiesen am^elehut. Nicht grosse Verschiedenheit traf ich am 24. desselben Monats am Apennin, auf der Passstrecke zwischen Pistoja und Porretta, welche ich, auf der Heimreise begriffen, noch zu Fuss hinterlegte, in den Thälern des Reno uud der Limentra. Verschieden den Arten nach — abgesehen von den verbreitetereu — war der Vegetation s- charakter in seiner Gesammtheit fast unverändert derselbe des Monte Genuaro oder des Soratte, trotz der nicht zu unterschätzenden Höhe (980 M.) uud der empfindlichen Temperatur-Erniedrigung (vielleicht aber bloss in Folge der starken, wenige Tage zuvor in Ober-Italien stattgehabten Gewitter). Ein breiter Fahrweg führt sowohl beim Herauf- als beim Herabsteigen in langen Windungen über den Pass; nahezu auf einem Drittel der Höhe (vom Thale aus gerechnet) lassen sich sehr gut einige Seitensteige benutzen, die nicht nur au Zeit, sondern auch an Pflanzen einen Gewinu einbringen. Bis hinauf (1400 Met.) ist der Berg bewachsen; hoch oben, auf die beiden den Pass einschliessenden Bergköpfe ziehen mächtige Eichen- und Ka- stanienbäume hinauf. Nichtsdestoweniger war der Finger der heissen Jahreszeit auch daselbst deutlich bemerkbar. Vom toskanischen Thale aus beginnend, sammelte ich: Erica muUiflora, Spartlmn, Buhus sp. Bobinia Pseudacacia, welche auf eine lauge Strecke hinauf am Weg- 23 raiide angelegt ist; Pallenls splnosa, Cichorium Intyhus, Centaurea Scahlosa, Ononla splnoäa, Ilypericmn perfuratatn — au Olea- und Q«(?r6'W6--Bäumen hauptsäclilich vorbei; weiter hinauf: Eddum vid- gare, Oalium verum^ Helichn/sKm angustlfoUimi DC, AntUends sp., Dianthus Carihasianoruni, Verbascum Thapsus, Convohndus arvensis, Cynodon Dactylon, Medlcago liqndina, Jasione montana, Digitalis lutea, Leucanthemum vulgare, Trifolium arveuse, Pterls aquilma und Kastauienwäldchen zeigen sicli auf mittlei-er Höhe, zusammen mit ihnen : Sarothamnus seoparlus, Jualperus communis, Clätus scdvl- fulius, Erica multißora, Mosa sp. und dazwischen Clematls Vitalba, Sonjeania, Llnrnn angustifollum, Eilago germanica, Stachys recta, Campanula Rapunculus, Thymus, vereinzelte Ruscus aculeatus- Stauden. Auf einem freieren Kücken der Vorapennin-Kette gegen den Pass zu: Cynodon, Euphorbia Cyparlsslas, Salvia, Agrimonia Eupa- torlum, Helleborus Blthr., Teuer Ivm Pollum, im schattigen wasser- reichen Buchenwalde unmittelbar unter der Passhöhe: Myosotls sil- vatlcct, Bellls perenids, Salvia vertlciUata, Thymus, Eragarla vesca, Nepeta Nepctella, Jasione, Betonlca offlcinalls, Polypodlurn vulgare, Adlantum Caplllus Venerls. — Jenseits erinnerte nicht so sehr die Landschaft als weit mehr die Vegetation durch ihre Eepräsentanteu : Achlllea UlllefoUurn, Epllobiuni Dodouael, Euphrasla salishurgensis, Solanum. Dulcamara, Llnarla vulgaris recht lebhaft an eine üppige Karstgegeud. Zu den genannten gesellten sich noch zahlreiche Dl- 2>sac^«s- Stauden neben Thallctrum aqulleglfoliurn, Campanula Tra- cheium, JDorycnlum pentaphyllum Scop., Dianthus monsjyessidanus, Erythraea Centaurlum, Plantago media, Specularla Speculmn, Va- lium pratense, Holcus Qnollls; tiefer unten eine reiche Busch-Vege- tation mit Llgustrmn, Corylus, Salix vlndnalis, Sambiccns Ebulus, nebst zahlreichen Euphorbien. — Wasser, woran es am Gennaro und Soratte gemangelt hatte, trat hier in zahlreichen Quellen zu Tage, um mit ganz geringem Gefälle zu Thal zu fliessen. Ich verliess Eoms Umgebung (23. Juli), als die Weinbeeren kaum sich zu bilden anfingen, bis Bologna waren die Eebeu auch noch weit zurück in ihrer Eutwickeluug, während sie hingegen in der Po -Ebene ihre Früchte schon reiften, und am 26. Juli sah ich in Venedig (dessgleichen am folgenden Tage in Triest) ganz reife Trauben auf dem Markte, jene frühzeitigen Varietäten, welche nach den zu jener Zeit fallenden Heiligen Uva di S. Giacomo und U. di S. Anna (weisse Trauben) heissen. Das Korn war auf der ganzen Strecke schon geerntet; Mais war in Oberitalieu noch sehr zurück; in der toskauischeu Ebene, und zwar zwischen Arezzo und Florenz, wurde gesäet, wahrscheinlich Winterkorn. Triest, im August 1883. -so«- 24 Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 795. Verbascion pidverulentumYill. 1787, Ces. Comp., laiclflorum Presl del. präg., floccosum W. K. pl. rar. I, p. 81, Taf. 79!, '"'Giiss. Prodr., "Syn. et'-"Herb.!, Keichb. D. Fl. Taf. 26! Die Etnapflanze stimmt genau sowohl mit den citirten Abbildungen, als auch mit österr. Exemplaren. Auf tiockeuen buschigen und waldigen Bergab- häugen (25 — 4000'): Um Nicolosi alla Tarderia (Guss. Syu. et Herb.!), Milo (Guss. Syn.), aus der Fussregiou des Etna von Guss. erhalten (Bert.), vom Bosco Maletto gegen das Dorf Maletto herab ! Mai — Juli. 0. 796. Verb. Blattaria L. 254, DC. Prodr., Gren. Godr., Echb. D. El. 32 I, Willk. Lge. Nach Guss. Syn. und Ces. Comp, kommt Blattaria in Sicilion nicht vor, und repamlina W. Guss. besitzt dop- pelt so kurze Blüthenstiele und stumpfere Blätter; aber bei von mir nicht selten gesammelten Exemplaren sind die 131ätter sämmtlich spitz und die Fruchtstiele genau so lang, wie au deutschen, tyroleri- schen etc. Exemplaren des Blattaria, nämlich 12 — 18 Mm., Blüthenstiele 8 — 10 Mm.; diese Form gehört also gewiss zu Blattaria, zumal die Merkmale des Kelches, der nicht oder wenig ästige Blüthenstand etc. ebenfalls zutreffen; nur ist die Pflanze meist sehr hoch und die Blätter besitzen bei höchstens 2 Cm. Breite eine Länge von 6—8 Cm., daher ich die sicil. Pflanze als var. elongata unterscheiden möchte. Eine zweite, der vorigen äusserst ähnliche Art unterscheidet sicli durch höchstens 5 — 7 Mm. lange Frucht- und 3—4 Mm. lange Blüthenstiele, auch sind die Blätter oft am Bande und an den Nerven der Uuteiseite, öfters selbst auf beiden Flächen kurz drüsigwimperig, ebenso Kelche und Blüthenstiele viel dichter drüseuhaarig, als an voriger; diese Art entspricht dem virgatum With = repandum W. Guss.; Benths trennt zwar diese beiden, Gr. God. hingegen vereinigt sie, und e. unterscheiden sich in der That spanische Exemplare des virgatum vom repandum Siciliens nur durch Fruchtstiele, welche die Länge von 4 Mm. uiclit überschreiten — eine wohl zu unbedeutende Dif- ferenz. Auf trockenen steinigen Feldern nahe dem Simeto bei Adernö (circa 700') häufig. Juni August. 0, NB. Ob Verb. Blattaria '""Fl. med. „bei uns überall an un- bebauten Orten" hieher oder zur folgenden gehört, lässt sich ohne Diagnose und Exemplare nicht entscheiden. 797. Verb, virgatum With. DC. Prodr., Gr. God., Willk. Lge., var. repandum (W.) = V. repandum W. Guss. Syn. et Herb. p. p. (denn es liegt auch Blattaria als repandum auf), Blatt, ß. repan- dum Ces. Comp, ßlüthen und Früchte etwas läcger gestielt. Au lehmigen Rainen und buschigen Flussufern der Tiefregion bis 700' nicht selten: An Eisenbahndämmeu in der Ebene des Simeto, an den Ufern des Simeto unterhalb Adernö! Juni — August. 0. 798. Verb, alopecuroides Biv. "'■Guss. Syn. et '""Herb.! Von Alo- pecurus Thuill. nach Biv. piant. ined. verschieden durch nicht eiför- 25 migc, öoudcru liucarlanzettlicbe Kelchzipfel; eine ausführliche Dia- irnoso siehe m Guss. Syii. pag. 265 und Syn. Add. p. 798. — Am Etüa (Biv. iu Guss. Syu. et Herb.!). LX. Farn. Scrophulaviaceae Liudl. 799. Scrophidaria 'peregr'ma L. ''""Eaf. I, Guss. Syu. et ■^•'Herb.! Auf wüsten und bebauten Stellen, besonders Wegrändern und iu Gärten (0—2600') gemein: Um Catania überall (!, Herb. Tom. et Reyer!), von da nach Ognina, Acicastello (!, Herb, ßeyer!), Nicolosi (!, Herb. Tom. et Guss.!), San Nicola dell' arena, Paternö, Adernö (!, Herb. Tornab.!). Febr.— Mai. O- 800. Scroph. can'ma L. II, 865. — Scroph. hkolor S. Sm. Fl. Gr. Prodr. I, 437, speciell aus Sicilien angegeben, unterscheidet sich nach dem Autor von canina L., welche eingeschnitten gezähnte un- tere und einfach fiedertheilige obere Blätter besitzt, nur dadurch, dass fast alle Blätter doppelt tiedertheilig sind; sie wird schon von Bert. Fl. it. (Sicil.), und zwar wegen der häufigen Mittelformen mit Recht, als Varietät zu cauhia gezogen. ChyyscmthemifoUa'Mß., W., Rchb. Icou. pl. rar. VIII, 97] ! scheint mit hkolor identisch zu sein; ganz gewiss ist es auch lucida Biv. cent. II. — Canina zci fällt also in var. «. genuina = Scr. canina L. Guss. Syn. et Herb.!, Reichb. Icou. pl. rar. VIII, Fig. 970, Rchb. D. Fl. 50, II und in /i. hicolor (S. Sm.), Scr. hie. Guss. Syn. et ""-Herb. !, *Philippi, lucida '"-Biv. cent. II, '"'Coseut. Colpo. An wüsten, steinigen und sandigen Stellen vom Meere bis 5000' sehr gemein; «. mehr in höheren Lagen: Von Catania über Nicolosi bis in die umliegenden Wälder (!, Herb. Torn.), von Zaffarana in das Valle Calanna, zur Grotta del Turco, gegen die Serra di Solfizio etc.!; ß. meist iu der Tiefregiou bis etwa 2000': Um Catania (!, Herb. Tornab. et Guss.!), Massanunziata, Nicolosi (Herb. Tornab.!), Belpasso (Coseut. Colpo), in der Fussregion des Etna sehr gemein (Philippi, Biv.), um Ognina, Acicastello etc.! April — August. "^ . NB. Grcdiola officinalis L., vou Raf. iu der Waldregion des Etna augegeben, fehlt in Sicilien. 801. Anfirrhinum majus L. Guss. Syn. et Herb.! Kelchblätter eiförmig, stumpf, nebst den Blütheustielen, Griffeln uud dem oberen Tlieile des Stengels drüsig rauhhaarig; Stengelblätter bald bei 4-5 Cm. Länge 1 Cm. breit, (= a. (jemiinum), bald höchstens 6 Mm., die der Aestchen kaum 2 Mm.' breit, oft zurückgekrümmt (^ ß. an- gustifolimn Willk. Lge. II, 583); Blütheu gross (circa 3 Cm.), pur- purroth. A. latifoUum Mill. differirt durch bei 2 Cm. Länge fast 1 Cm. breite, eilauzettliche Blätter. Auf Mauern und Felsen der Tiefregion: Um Catania überall (Reyer in litt.), von mir uud Tor- nab ene jedoch nur spärlich beobachtet. Jäuner — Mai. p. 802. Ant. tortuosivm Pers. Guss. Syu. et Herb.! Stimmt in der Blattform genau mit majus var. ß., nur sind die Blätter noch etwas schmäler (die breitesten "bis 5 Mm. breit), die Stengel sind schlan- ker, stark hin uud her gebogen, Blütlien spärlicher, die unteren iemlich entfernt, vom Baue derer des majus, aber etwas grösser 26 (3-5 — 4 Cra.), Kolclizipfel etwas spitzlich, uebst Griffeln, Stengeln und Blütlienstielen vollständig kahl. — Auf Felsen und wüsten Stellen der Tiefregion, bisher nur auf Lavafelsen zwischen Catania und Ni- colosi von mir gesammelt; Key er's Angabe über tnajus gehört wohl pro parte hieber. März — Mai. fc . 803. Ant. sicidum Ucria *Eaf. I, Guss. *Syn. et *Herb.! Besitzt bald die linearlanzettlichen Blätter und den schlanken Wuchs des tort., bald die lanzettlichen Blätter und den robusteren Habitus des majus, ebenso wechselt der Blüthenstand von lax bis compact, von ziem- licher Kahlheit bis dichter Drüsenbehaarung des Stengels, der Blü- thenstiele, Kelche, Kapseln und Griffel; es unterscheidet sich aber von beiden durch eilanzettliche, ziemlich spitze Kelchzipfel, gelbe, bedeutend kleinere Blüthen (höchstens 2*5 Cm.), meist niedrigen Wuchs. Die Angabe, dass tort. und sicid. lineare Blätter besitzen, ist ungenau, denn die des Stengels haben dieselbe Form, wie bei majas, nur sind sie gewöhnlich schmäler, die der achseiständigeu Blattbüschel aber sind bei allen dreien linear. — An wüsten und cultivirten Stellen um Catania überall (Herb. Tornab., Tornab. in Herb. Guss.!); var. ß. glaberrimmn Guss. zu Villarascosa bei Ca- tania (Tornab. in Guss. Syn. Add. et Herb.!); blüht fast das ganze Jahr. ^ . 804. Ant. Orontium L. Am Meerstrand, in Wein- und Oliven- gärten, auf Wegrändein, Lavaströmen etc. bis 3000' sehr gemein, z. B. überall um Catania (!, Herb. Eeyer et Tornab.!), von da bis über Nicolosi, Zaffarana, nach Acicastello (!, Herb. Tornab.!), längs der ganzen Ostküste, in der Ebene des Simeto, um Adernö, Bronte. April — Juni. O- 805. Linaria spiiria (L.) Mill. In Gärten und Saatfeldern der Tiefregion bis 2600': Maria di Gesü bei Catania (Herb. Tornab. et Tornab. in Herb. Guss.!), um Gravina, in der Ebene des Simeto, sehr gemein aber um Bronte! Juni — Sept. O- 806. Lin. coimmdata Brnh. in Icon. pl. crit. Keichb. IX, 815 (1831), ffraeca Guss. Syn. et Herb., DC. Prodr., Kchb. D. Fl. 60 II!, vix Chav. — commutata und Elatine (L.), welch letztere ich aus Deutschland, Oesterreich, Croatien und Siebenbürgen besitze, sind sich habituell fast ganz gleich, höchstens dass comm. etwas robuster ist und etwas dickere, kürzere Blüthenstiele besitzt; aber die Kelch- zipfeln von Elatine sind lanzettlich, ca. 1*5 Mm. breit, meist von der Länge der Kapsel, deren Durchmesser 4 Mm. beträgt, Krone mit Sporn nur 10 Mm. lang, Same tief grubig runzelig, Durch- messer desselben etwas über 1 Mm. Bei comm. sind die Kelchzipfeln schmal lanzettlich, höchstens 1 Mm. breit, sehr spitz, meist etwas länger als die Kapsel, Durchmesser derselben 3 Mm., Blüthe mit Sporn 15 Mm. lang, Same dicht und grob gekörnelt, mit kaum 1 Mm. Durchmesser; Exemplare aus Lissa, Dalmatien sind mit der Pflanze Siciliens identisch!; graeca Chav. mou. 1883 = Ant. grae- cum Bory 1832 ist nach den meisten Autoren mit comm. identisch, nach W. Lge. aber davon verschieden; vielleicht ist es = Prestan- 27 drcae Tin. Guss. Syu. Add. 1844 et Herb. Nachtrag aus Messina (1. Tiueo!), DC. Prodr. X. 592. Diese Art steht zwischen commut. und sptiria fast genau in der Mitte: Stengel, Blätter und Kelche sehr dicht und lang zottig behaart, wie bei spuria, Blüthenstiele ebenfalls nicht kahl, wie bei ISlat. und comm., sondern mehr oder minder flaumig, an der Basis sogar zottig, länger, als bei spuria, aber kürzer, als bei comm., höchstens zweimal so lang, gewöhnlich aber kaum länger, als das Blatt; die untersten Blätter eiförmig, die ol)eren spiessförmig, die obersten oft wieder eiförmig, die blüthen- ständigen viel kleiner, als die übrigen; Kelchzipfel lauzettlich oder eiförmig, fast wie bei spuria, aber etwas grösser; Krone ziemlich von der Grösse der comm., Kapsel und grubige Samen aber wieder wie bei spuria; gleich comm. und Elatine auch durch hie und da hervorsprossende kleinblätterige Seitenäste von spuria verschieden. Mit der eben beschriebenen Originalpflauze ganz übereinstimmende Exemplare (nur sind die Blüthenstiele noch zottiger) besitze ich als L. Elatine var. aus Brussa, Bithynien (1. Pich 1er), ferner besitze ich als L. Elatine aus Greta (leg. Sieber) ExempLire, die an zot- tiger Beliaaiung aller Theile spuria sogar übertreffen, sonst aber bis auf den Mangel der Seiteuäste mit Prestandr. vollständig über- einstimmen, jedenfalls sich specifisch nicht trennen lassen; vielleicht schliesst sich Prest. als südöstliche Parallelart an Elat. an, wie sich commutata südlich und südwestlich anschliesst, vielleicht aber ist sie als Bastartform zwischen spuria und commut. aufzufassen? L. Prestandreae Guss. en. pl. vasc. ins. Inar., die ich aus Ischia durch Levier besitze, stimmt wegen der kahlen, langen Blüthen- stiele und der fast gänzlichen Kahlheit der ganzen Pflanze nicht mit der Pflanze Tineo's, wohl aber besitzt sie gleich dieser eiförmig- herzförmige obere Blätter und grubige Samen; scheint mir kahlere Varietät der Elatine zu sein, also Elat. var. inarimensis m.\ die normale Elatine besitze ich noch aus Florenz durch Levier. L. lanigera Dsf., scariosa Dsf. und elatinoides Dsf. sind nach den Ab- bildungen Desf. Fl. atl. und nach DC. Prodr. von den genannten verschieden. — Auf Fluren und Feldern der Tiefregiou: Um Cata- uia (Herb. Catan. üuivers.!). Juni — Sept. O- (Fortsetzung folgt.) Schedae ad „Floram exsiccatam Austro-Hungaricam" a Miiseo botaiiico iiiiiversitatis Yiudohouensis ctütam Centuria VII. Wien 1883. Von A. Heimerl. 601. Arahis Ovirensis Wulfen in Jacq. Collect; Alpe Obir in Käruthen! — 602. A. ner/lecta Schultes = ^. Ovirensis Wahlbg. non Wulfen. Ungarn, grosses Kohlbachthal der Tatra. — 603. A. arenosa L. (sub Sisymbrio). Salzburg. — 604. A. petrogena Keruer in österr. 28 botan. Zeitschrift XIII. p. 141 = ^. arenosa Sudler non (L.) Ofen!! — 605. A. hispida Mygind iu Liiine: Systema veget. ed. XIII. p. 501 (1774) = A. ThaUana Crantz Stirp. Austr. uon L. = A. Crantziana Ehrii. = ^.pc^^meaKoch uon (L.) nee. Lam. — Linne. fil. hat im Supplem. d. Syst. veget. p. 298 auf diese Arabis des Mygind genauer hingedeutet und unter ausdriicklicheni Hinweis auf Mygind dieselbe mit A. ThaUana und A. Zt/raia verglichen. Lamarcli's A. petraea, der schlechten Beschreibung halber schwierig zu enträthseln, dürfte eine ausdauernde A. arenosa (L.) Scopoli darstellen; auf keinen Fall aber mit A. petraea L. (sub Cardamine) oder A. hispida Myoiud zu identificiren sein. Eine Darlegung der unterscheidenden Merkmale von A. petraea (L.) und A. hispida schliesst die interes- sante Untersuchung ab. Krems und Mödliug in Nieder-Oesterr. — COG. A. Croatica Schott, Nym., Kotschy Analecta botauica p. 44. (1854) = ^. neglecta Neilr. Veg.-Verh. von Croatien non Schultes. Yellebith in Croatien! — 607. Delphiniam Orientale Gay in Des Moulins Catalogue d. Phauerog. de la Dord. 1840. Ungarn. — 608. Anemone Baldensis L. = A. alpina Scopoli non L. = A. fra'jlfera Wulfen. Pusterthal. — 609. A. alpina L. = A. Burseriana Scopoli = Pids. Burseriana Keichenbach (1832). Die Blüthengrösse ist sehr veräudei-lich und einestheils von der Ueppigkeit der Stöcke abhängig, anderseits dadurch bedingt, dass sich die Blumenblätter auch nach dem Oeffuen der Blüthen l3edeute.nd verlängern; in dritter Hinsicht ist aber noch auf den Trimorphismus der Blüthen aufmerksam zu machen. Es gibt männliche Stöcke, dann solche mit Zwitterblütheu und wenigen Fruchtknoten, endlich Stöcke mit kürzeren Staubblättern und zahlreiclien Fruchtknoten, deren Blüthen die grössten sind. Während die Pflanze in den nördlichen Kalkalpen nur mit oberseits rein weissen Kelchblättern vorkommt, trifft man iu den Central- und Süd-Alpen zahlreiche Stöcke mit schwefel- bis citrongelben Blumenblättern; interessanter Weise sind letztere Exemplare um so zahlreicher, je mehr unter den anderen mitvorkommeuden Pflanzen blaublühende Stöcke auftreten, während die weisse Blüthenfarbe bei Gegenwart rothblühender anderer Pflanzen auftritt. lunervillgraten in Tirol; Stubalpe iu Steiermark. — 610. A. alba Keichenbach Fl. Geim. exe. p. 732 (sub Pidsatilla). Diese dem sudetisch-hercynischen Gebirgszuge eigene in der Form der Blattzipfel, Behaarung der Griffel etc. von A. alpina abweichende Pflanze ist weder, wie genau gezeigt wird, die Palsatilla alba des Lobel, noch von Linne etwa unter seiner A. alpina begriffen worden. Schueekoppe und Kessel- koppe im ßiesengebirge. — 611. Anemone grandis Wenderoth. Wien! ~ 612. A. Pidsatilla L. Steyr in Ober-Oesterreich. — 613. llihes nigrum L. Galizien. — 614. Saxifraga Carpatica Reichenbach Fl. Excurs. p. 552 (1832) = S. bulbifera Genersich non L. etc. Berg Gewont im Liptauer Comitat; Grosskohlbach thal in der Tatra. — 615. S. umbrosa Linne. Ober-Oesterreich, am Schoberstein bei Tern- berg. — 616. Zald.br ucknera paradoxa Sternberg Eevisio Saxifr. Voitsberg in Steiermark, — 617. Sedum Copaea L. = S. spatkulatum 29 W, K. Süd-Croatiou; dort zweifolyoline wild. — 618. BuUiarda aquatica L. (sub TlUaea). Wittingau in Böhmen. — 619. Malabaüa Golaka Hacquet sub (Athamantci) = Ligusticum Sprenrjelii Sieber etc. Laibach! — 620. Oenanthe Banatica Heuffel. Agram. — 621, Bupleurmn dlversifolium Rochel = B. Iiderophyllum Eochel = B. caricifolkcm Baiimg, non Willd. etc. Ungarn: Bihariagebirge; Sieben- bürgen: Kodnaer Alpen. — 622. Hacquetla Epipactis Scopoli (sub Astrantia). Mähren, Wsetin. — 623. Ilottonia palustris L. Kalocsa in Ungarn. — 624. Melampyrum nemorosum L. Wiener Gegend. — 625. M. Bihariense A, Kerner in Sched. ad Floram Austro-Hung, = 31. supalpinum Kerner Oesterr. bot. Zeitschrift XIII, p. 363. West-Siebenbürgen, Al)rudbänya!! — 626. M. grandiflorum A. Keiner, Neue Art mit M. Bihariense nahe verwandt vom Semmering an der niederösterr.-steir. Grenze! — 627. M. angustissimum'Beck in Verh, d. Zool. bot. Ges. XXXII. p. 187. Meder-Oesterreich, Thalhofriese am Schneeberg!! —628. M. silvaticum Linne, Trins in Tirol, Payer- bach in Nieder-Oesterreich, Salzburg. — 629. Jf. saxosum Baum- garten. Kodna in Siebenbürgen. — 630. M. pratense L. Trins in Tirol. — 631, M. commutatum Tausch Plantae selectae et Hei'b, Nr. 1201. A' ergleiche A. Kerner's Darleguug in Oesterr. bot. Zeitschrift XX. p. 270 — ^72. Wien und Gloggnitz. — 632. Pedlcularis Sudetica Willd. Eiesengebirge! — 633. P. Umnogena A. Kerner. Biharia- gebirge!!— 634. P. elong ata A. Kai-uer. Novae plant, species (1870). Steht zwischen P. tuherosa L. und P. Barrelieri Keichenbach. Veuetien, Berg Serva; Sexten iu Tirol. — 635. P. Bliaetica Kerner = P. rostrata Koch non Linne, Kramer, Jacquiu = P. Kerneri Dalla Torre non Huter. Thal lunervillgraten iu Tirol. - 636, Euphrasia micrantha Reichenbach Flora Excurs. p. 385. (1831) = E. officinalis B. stenopliylla ß. micrantha Eeichenb. fil Icones Fl, Germ. XX. p. 58. etc. Die Euphrasia gracilis Fries unterscheidet sich durch kurze, stumpfliche Zähne der mittleren Stengelblätter, durch, spitze, aber nicht in eine kurze, pfriemliche Granne auslaufenden Zähne der oberen Deckblätter etc. Prager Gegend. — 637. E. Car- niolica A. Kerner. Neue merkwürdige Euphrasia aus der Verwandt- schaft der E. tricuspidata L.; hier zum ersten Male mit Diagnose. Kerner entdeckte sie 1854 im Isonzothale nördlich von Görz; seitdem stellte sich heraus, dass E. GarnioUca in den ganzen julischen Alpen (östl. Veuetien, Friaul, Krain) verbreitet ist, nordwärts bis Assling in Ober-Krain, westwärts bis Cimolais reicht. Sie hält die Mitte von E. tricuspidata L. und E. alplna Lamarck. Ternova im Isonzothaü! — 638. Wulfenia Carinthiaca Jcq. = Paederota nudi- caidis Lam. Kärnthen; Granitzen, Aueruig, Watschiger und Kuh- weger Alpe. — 639. Cuscuta lupuliformis Krocker = C. monogyna Vahl. Kalocsa in Ungarn. — 640. Nepeta Ucranica L, Klausenburg. — 641, Mentha viridis L, Spec. ed. I. pro var. a. Menthae spicatae = M. spicata Huds. Fl. Angl. pag. 221. Spalato. — 642. Mentha candicans Crantz Stirp. Austr. IV. p. 330 (1769) = M. silvestris cc. lanceolata Neilr. Fl. N. Oest. — Liune's Diagnose der M. .sP- 30 vestris {3f. spicata var. ß. lonf/ifoUa Spec. plant, ed. I) ist so wenig cbarakteristisch, die Citate und Standortsaugaben helfen ebenfalls nichts zur Aufklärung, so dass diese Pflanze völlig zweifelhaft er- scheint; da aber Hudson schon ein Jahr vor Linnens Spec. plant. Ed. 11 die drei von Liune als Varietäten früher aufgeführten Min- zen a. viridis, ß. loiigifolia und y. rotumlifolia als Arten aufstellte und der ß. longifoUa die Bezeicliuung 3L iotiffifoUa gab, so ist die M. silvestris L. p. p. als Synonym beizufügen. Zweifelsohne bezielit sich 3£ longlfolia Huds. auf die in Engiandi und im Nordeu verbreitete, in Oesterreich aber seltene M. nemorosa WiUd., mit welcher die vom Crantz'schen Standorte herstammende vorliegende Minze nichts zu thun hat. Wiener Gegend! — 643. M. alpigena Kerner. Alpine Gegenden bewohnende, neue Art; hier diaguosirt und mit Hervor- hebung der unterschiede von der nächstverwandten M. candicans Crantz. Von A. Kern er seinerzeit in der Oe. b. Z. XX, p. 120 als M. serotina bezeichnet, welcher Name aber, da schou zweimal ver- geben, geändert werden musste. Waldrast in Tirol!! — 644. M. seriata Kerner. Neue Art, verwandt mit 31. Rosoaü Ten., hier zum erstenmale beschrieben. Dalmatieu, Spalatoü — 645. 31. Pulegimn L. Wiener Gegend. — 646. 3£. tomentella Hofmegg et Lk. Spalato. — 647. Gentiana Sturmiana A. et J. Kerner n. sp. = G. Äma- rella Sturm. Deutschi. Fl. Heft 23, non L. Nied.-Oesterr. Mautern ; Ober-Oesterr., Hallstadt!! ■ — 648. G. austriaca A. J. Kerner n. sp. = G. A.rnarella Jacq. Enuni., Sauter, Dolliner, non Linne = G. germanica Neilr. non Willd. Nieder-Oesterr., Perchtoldsdorf, Wr.- Neustadt, Neunkirchen!! — 649. G. Bhaetica A. J. Kerner n. sp. Tirol, Trinsü. — Die sehr reich gegliederte Gruppe der mit Gent. Amarella L. und G. germanica verwandten Arten lässt sich in zwei Keihen sondern: zur einen gehört die kleinblüthige G. Amarella L. selbst, von der nicht weiter die ßede, zur zweiten gehören die gross- blüthigeren Arten der Verwandtschaft von G. germanica Wild. Die letzteren gestatten aber noch eine weitere Sonderung: in die sommer- blühendeu i. e., G. ohtusifolia (Schmidt) , und in die herbstblühenden Gentianen, d. i. G. germanica Auct. — Was ist nun Gentiana ger- manica Willd.? Diess lässt sich nur mit Berücksichtigung des Citates „Fr öl ich, Gent. p. 86 Nr. 32 exclusive variet" bei Will den ow's G. germanica (Spec. pl. I. p. 1346) und Vergleich mit seinem Herbar aufklären. Nun liegt in dem ümschlagbogen Nr. 5536 des Willdeuow'schen Herbars ein Gemisch verschiedener, schlecht erhal- tener Gentianen, darunter auch solche, die nur durch Versehen hiebei eingereiht wurden (z. B. Gent. Amarella L., G. nivalis L.). und von all diesen Gentianen passen nur die auf Pol. 8 und 5 aufgeklebten Stücke zu seinei' Beschreibung, ganz besonders zu der Stelle „ramis internodiorum longitudine" ; Willdenow konnte daher offenbar bei Aufstellung seiner ^G. germanica'^ nur diese Stücke in Betracht gezogen haben, während alle übrigen Exemplare irrthümlich später hier eingereiht wurden. All das stimmt, wie im Original-Texte zu vergleichen, auch mit der Hinweisuug auf Frölich, indem Fr öl ich 31 1. c. direct erklärt, die Gent. Amardia der deutschen Floristen wäre von Linne's Pflanze verschieden nnd habe einen anderen Namen zu erhalten, welcher Weisung offenbar Willdenow nachgekommen ist. Willdenow's Genüana germanica nun ist mit keiner der früher aufgeführten Arten zu identificiren: sie hat viel höliereu Wuchs, die mittleren Stengelhlätter sind eilauzettlich und stets kürzer, als die Internodien der Hauptaxe und steht im Allgemeinen der G. Ämarella L. nälier als die ül)rigen drei neueu Arten. — Noch sehr wenig ist der Yerbreitungsbezirk dieser Gentiauen studirt; mit wenigen Worten hierüber Folgendes: G. austriaca gehört dem Osten (Kalkberge von Nieder-Oesterr. bis zum mittleren Ungarn); G. Sturnäana: Baiern, Oberösterreicli, oberes Donauthal in Niederösterreich; G. Rhaetka: westliche Centi'al-iMpcn; G. (jermanica Willd. Schlesien, Karpaten und IJiharia. — 650. G. pyrenaica Gouan. Ungarn, Marmaros. (Schluss folgt.) Literatiirbericlite. Beitriig'e zur Pilzflora >('ieilerösterroiclis von Richard Wettstein. (Sepa- ratiibzug aus den Mittlieil. d. Naturwiss. Vereines an der Univers. Wien '18X3j 8" 13 Stn. Der Verfasser schickt seiuem Aufsatze eine Uebersicht über die mykologische Literatur Nieder-Oesterreichs voi-aus: sie ist mit Fleiss zusammengetragen und zählt 70 Werke und Abhandlungen auf.. In den Beiträgen selbst berichtet der Verfasser über die von ihm be- obachteten Myxomyceten und Ascomyceten. Unter den 87 aufgeführten Arten findet man manche seltenere Species. Es kann dem ent- sprechend der vorliegende Aufsatz als ein wüuscheuswerther Beitrag zur genaueren Kenntniss der Pilzflora unseres Kronlandes, speciell der Umgebungen Wiens bezeichnet werden. K. (liriind/.üg'p der Naturg-eschichte für den (xebraiich beim Unterrichte von Dr. J. Hofmann, Prof. am kön. Lyceuni in Freising. 11. Theil. Das Pflanzenreich. Mit 288 dem 'J'exte beigedruckten Holzschnitten. Fünfte Auflage. München und Leipzig. Druck und Verlag von R. Oldenbourg 1883 8". VI und 258 Stn. Preis 2'Mk. 20 Pf. Das vorliegende Lehrbuch ist den besseren ähnlichen Werken beizuzählen. Es bringt das Wisseuswertheste aus der Organographie, Anatomie, Physiologie und Systematik in meist guter Auswahl, in klarer, leicht fasslicher Darstellung und erläutert das Gesagte durch in der Regel gut ausgeführte Holzschnitte. Ein Abschnitt, welcher in Lehrbüchern seltener vorkommt, aber geeignet ist den Schüler zum Selbstbeobachten anzuregen, bringt Beschreibimgen, so wie Ab- bildungen einzelner wildwachsender Pflanzen von allgemeiner Ver- breitung. Dieselben sind nach Blüthezeit und Standort der abgehan- delten Species geordnet und führen den Anfänger leicht in die 32 Keimtniss der häufiiröteu Repräseutanteu unserer Flora ein. Druck und x\.usstattuüg maclien der bewährten Verlagsbucliliaudluug alle Ehre. Der Preis muss ein sehr massiger genau nt werden. R. A. J. Sleiidzifiski: «Rosllny dolneg-o ini^dzyrzeeza Seretu i Zlotej Lipy", In ..Spraw. kom. fizyogr. krak." Bd. XV. Diese letzte Abhandhing des sei. S. gibt, wie alle seine vor- hergehenden Abhandlungen ein ehrendes Zeugniss vom unermüd- lichen Eifer und Fleisse dieses zu früh verstorbenen Forschers der hochinteressanten podolischen Flora. Es ist diess ein blosses Yer- zeichniss aller Gefässpflanzen, welche S. im Jahre 1879 in dem — vorher in ])otanischer Hinsicht unerforschten — Landstrich zwischen dem unteren Lauf des Seret- und des Zlota-Lipaflusses aufgefunden hat. Aus pflanzengeographisch eu Rücksichten verdienen folgende vor- herrschend osteuropäische Pflanzen dieses Verzeichnisses hervorge- hoben zu werden. Marsilea cßuidrifoliata (neu für Galizien — ein höchst interessanter Fund); Scolopendrium (neu f. SO. -Galizien); Avena pubescens var. glabra (auch bei Lemberg. Ref.); Sesleria Heufleriana (3^); Triticum caninmn (2); Luzula pallescens Besser (1); Allhim paniculatiitn L. (1); Orcliis fusca Jacq. (neu f. Gal.); Parietaria offic. (2); Inida germanica (2); Senecio catnpester (3); S. icmbrosKS (2); Scorzonera kmnills (4); Galinm aristatum L. (6); Salvla sylvestris (reicht im Westen nur bis zum Strypafluss): An- chusa Barrelieri (8); Ei-hinospcrmum ^narfiination {2)\ Scopol ia {^); Veronica urticaefolia Jacq. (an zwei Stellen am steilen buschigen Dniesterufer — abnormerweise); V. multifiäci L. (1); Androsace elon- gata (neu für Galizien); Pirola rotimdif. (1); P. minor {\)\ Cni- dium venosum (1); Anemone p)atens (1); Erysimuni canescens (2); Lunaria rediviva (1); Viola stagnina (1); V. elatior Fr. (1); Cera- stium silvaticum WK. (4); Silene dicliotoma (1); Elatine Aisina- strum (3); Etipliorhia virgata (3); Mercvrialis ovata (1); Geraniuni silvaticum (3); Rosa gallico X canina (? Ref. an zwei St.); Agrimo- nia pilosa (2); ]Valdsteinia geoides (an vielen Orten längs den Strypa- ufern;,am Duiester nur an zwei Stellen); Cytisus austriacus var. Intens Slendz. von SO.-Podolien ist nach dessen eigener Berichtigung C. ratishonensis Schaefi'er. — Nachstehende Angaben S.'s betrachtet Ref. theils für zweifelhaft, theils für unrichtig: Equisetum trachyodon von Snowidöw am Duiester ist eher E. hiemale ß. Sckleicheri Milde; Poa bulbosa {vor Biicze); Polycnemum arvcnse von Zaleszczyki ist P. majus A.Br. ; Centaurea phrygia ist wohl durcligehends C stenolepis Kerner; Cirsium Boviarti von Bilcze und Pomorce ist 0. spatliu- latum Gaud.; Hieracivni sabaudimi ist H. boreale Fr.; G-aliuni sil- vaticum ist 6r. Scludtesii Vest; G. lucidum (2) ist jedenfalls nicht die echte Pflanze All.'s, sondern wahrscheinlich G. erectum Huds.; Gr. pusilhim (4), ist wahrscheinlich G. scahmm Jacq., al)er keines- falls G. pusillion L.; Ccdamintlia officinalis von Lesieczniki am Seret 'j Seil.: an drei neui-n Standi>rten. 33 ist wohl identisch mit der C. vom beuachbarten Mauasterek und Bilcze (Siehe BJocki: „Ein Beitrag zur Fl. Gal. und der Buk."'); Thalictrum minus ist wohl durchgehends Th. colUmim Wallr., wel- ches S. nicht angibt; Eriislmum crepidifolium (3). Das Vorkommen dieser westeuropäischen Pflanze in Galizien und überhaupt in Ost- europa möchte ich entgegen der Ansicht Knapp's sehr bezweifeln; V. amhigua W. K. hat S. ganz unrichtig als einfaches Synonym zu V. hirta L. gestellt, ebenso unterscheidet er nicht F. collhia Besser von V. hirta L.; Diantims Garthusianorum (an vielen Orten) ist ohne Zweifel D. pseudoharbalus Besser (Z>. Rehmanni m.), da D. Carth. L. in Südostpodolien gar nicht vorkommt; Euplwrbia JEsula an steinigen Uferabhängen des Dniester an vier Stellen ist wohl E. tristis Boss.; Epilolmmi montanum var. subalpinum Neilr. von Bilcze ist E. coUinum Gm. var. majus m. (non E. lanceolatum S. etM.); Cotoneaster vulgaris ist wohl 0. orientalis Kern.; Rosa canina a. glahrescens Neilr. und ß. pubescens Nlr. Darin stecken — wie be- kannt — sehr -sdele heterogene Formen, deren Präcisirung die gali- zischen Neilreichisten sich nicht im mindesten angelegen sein lassen; R. rubiginosa und R. rvbiginosoX canina von Dobrowlany stellen ohne Zweifel andere Formen dar; Spiraea chamaedryfolia (3) ist wohl Sp. pikowiensis Bess. und nicht die sibirische Sp. chamaedry- folia L. Bronislaw Blocki. H. Lenz: „Wykaz roslin jawnoplciowyeh z okolic Niwry." In Spraw. kom. fizyogr. krak. Band XV. Es ist ein blosses Verzeichniss der um Niwra im Borszczower Bezirk (Südostgalizien) von Lenz beobachteten Phanerogamen. Einige mehr interessante, sowie alle zweifelhafte oder unrichtige Angaben dieses Verzeichnisses dürfen dahier hervorgehoben werden: Scirpus triqueter L. am Dniester in Horoszowa (neu für Galizien) — Carex Michelii „auf feuchten Wiesen" ist jedenfalls was Anderes. — Rro- mus squarrosus „In Wäldern um Niwra" kann unmöglich die echte Pflanze dieses Namens sein, da dieselbe ausschliesslich sonnige, trockene Anhöhen, besonders Kalk- und Gypstriften bewohnt. — • Festuca duriiisada an trockenen Grastriften ist vielleicht auf die in Podolien gemeine E. vallesiaca Schi, zu beziehen. — Allium acutan- gtdum „an trockenen, grasigen Anhöhen" ist ohne Zweifel A. fallax Köm. et Schult. {A. montanum Schm.). — Hyacinthus pallens in Mieluica und Kolodröbka — Corallorrhiza innata in Niwra. — Rumex obtusifoUus L. aus Niwi'a figuiirt neben R. sylvestris Wallr., doch ist unter dem ersten schwerlich der westlicheren Gegenden au- gehörige R. agrestis Wallr. zu vermuthen. — Scutellaria lujndina in Horoszowa. — Sideritis montana in Mielnica. — Höchst auf- ') Ich habe diese C. von Bilcze nach der analytischen Tabelle Kerner's als C. adscendens Jord. bestimmt. Da ich aber vor einigen Tagen aus Wohl- farth's Excursionsbuch erfahren habe, dass C. adseendens Jord. im Gegentheil zu der Pflanze von Bilcze keinen kriechenden Wurzelstock besitzt, so bezweifle ich jetzt die Richtigkeit meiner Bestimmung (Anm. des Ref.). Oestorr. botan. Zeitschrift. 1. Heft 1884. 3 34 fallend ist die Angabe des Vorkommens aller Pyrolac mit Ausnahme der P. iDÜßora im Walde „Glinka" in Niwra. Ich habe nirgends in Südostpodolien diesen Pflanzen begegnet. — Hieracium sahaudum All. in Horoszowa ist ohne Zweifel H. boreale Fr., was aber unter H. viresceas („am Ufer des Dniester in Horoszowa") zu verstehen sei, ist schwer zu entnehmen; jedenfalls nicht //. virescens Sond. — Unter EcMnops JRitro aus Niwra ist wahrscheinlich JE. conimutatus Jur. zu verstehen, welch letzteren Slendzinski von Niwra angibt, — Senecio silvatkus beruht ohne Zweifel auf unrichtiger Bestim- mung, da weder Sleudz. noch irgend Jemand diese Art in Podolicu beobachtet hat. — Artemisia ponilca L. in Kolodröbka. — Aster saU(jnus W. am Dniesterufer in Horoszowa. Ob spontan? — Sca- biosa silvatica in Zalesie stellt ohne Zweifel die Form mit unge- theilten Blättern der Sc. arvensis, aber nicht Sc. sllvat. L. dar. — Ranunculus fluitans von Piszczatyuce ist natürlich nicht die Art Lamarck's. — M. arvensis in Niwra. Wohl nur eingeschleppt. ■ — Viola elatior in Zalesie. — Ct/tisus hirsutus L. „in Wiuiatyüce" beruht jedenfalls auf falscher Bestimmung und ist wahrscheinlich auf den in L.'s Yerzeichniss fehlenden, in ganz Ostgalizien gemeinen C. ratisb. zurückzuführen. Alle Angaben bezüglich des Vorkommens des C. Jiirsidiis L. in Westgalizien (Knapp, p. 394) beruhen nach meiner Ansicht auf irriger Bestimmung, zumal diese Art im be- nachbarten Sc-hlosieu gänzlich fehlt, und dieselben beziehen sich höchst wahrscheinlich auf den im südlichen und südöstlichen Schle- sien verbreiteten CU/t. capitatus Jcq. (Grab.). In Ostgalizien wurde weder G. hirsutus noch C. capitatus mit Sicherheit aufgefunden. Br. Blocki. Frommc's österreich.-unaar. G}arteii-Kaleiulcr für 1881. '.). Jahrgang. Redi- girl von Jos. Bermann. OotavtVa-inat. In Leinwand geb. 1 ii. 60 kr. Wien, Carl Fromme. Der Garten-Kalender hat auch in seinem 0. Jahrgange die bewährte Reihenfolge der noth wendigen und nützlichen Artikel bei- behalten; er bringt ausser allen kalendarischen Nachweisen die über- sichtliche Zusammenstellung der wichtigsten Garten Verrichtungen während des ganzen Jahres, eine Uebersicht der Gärtnei-, sowie land- und forstwirthschaftlicheu Lehranstalten Oesterreich-Ungarns, dann der daselbst und in Deutschland bestehenden Gartenbau-Gesell- schaften und Vereine in möglichst genauem Verzeichnisse; die Wiener horticolen Genossenschaften und an der Spitze der gemeinnützigen, sorglich ausgewählten Artikel über Obst- und Gartenbau auch ein Verzeichniss der im letzten Jahre neu eingeführten oder neu gezüchteten Pflanzen. Auch die neuen literarischen auf Gartenbau bezüglichen Publicationen des Büchermarktes finden sich augegeben, und der meteorologische Notizkalender zum täglichen dreimaligen Eintragen des Standes von Temperatur, Wind und Windrichtung bildet mit einer grossen Anzahl c:i.rrirter Notizblätter für Beobachtungen und Vorme'i-kiiugen des Jahres, sowie einer schwarzen Pargamentpapier- 35 tafel für die des Tages, den Scliluss des compeudiöseu und wie erwähnt, beliebten und erprobten Büchleins. Wer irgend ein Interesse für die Pflanzencultur besitzt nud auch nur einmal den Garten- Kalender sich angeschafft hat, wird sich gewiss keines andern mehr bedienen. W. The Transactious of tho Academy of Scieiico of St. Louis. Val. IV. Nr. 2. Im vorliegenden Baude ist die Botanik durch nachstehende Arbeit vertreten. The G(^nus Isoetes in Nord-Amer ica. ByDr. George Eugelmann. Er beginnt mit einer Entwicklungsgeschichte, verfolgt die vorhandene Literatur vom J. 1806 aufwärts, übergeht sodann zum morphologischen Theile, bespricht hierauf den biologischen Charakter der Pflauzengattung und schliesst mit einer Erörterung über die systematisclie Anordnung derselben. Die gekennzeichneten 15 Isoetes-kviQn der nordamerikanischen Flora sind folgende: Isoetes lacustris L. ; var. paupercula; I. pyiimaea Egelm.; /. Tucker- raannü A.'-Braun in litt. ; /. Echinospora Durieu; /. Bolanderi En- gelm.; /. saccharata Eugelm. ; /. riparia Eugelm.; /. melano- spora Engelm.; /. Engehnannü A. Braun; /. IloweUü Eugelm. n. sp.; /. flaccida Schuttleworth in sched.; /. melanopoda J. Gay, /. But- leri Engelm.; /. NuUallä A. Braun und J. Cahana Engelm. Prihoda. Verhaiidliiu^eii des naturhistorischen Vereines iu Bonn. 39. Jalir^. Zweite Hiilfte. M eis heim er M. Orchis purpurea X anthropophora. Dieser neue Hybrid wurde von Herrn Kaufmann im Ziegenbusche bei Linz in ßheinpreussen gefunden, und von M. in der Sitzung des Vereines vom 1. October 1882 vorgelegt. Die Differenz-Merkmale zwischen diesem Hybrid und dessen Stammeltern beruhen in folgenden: La- bellum: punktirt, Seitenzipfel schmal lineal, der mittlere 2spaltig, im Winkel mit einem Zähnchen. Sporn: 7ß so lang als der Frucht- knoten (bei Orch. purp. */, so lang, bei Äceras antropophora fehlend). Helm: dunkelbraun, Seitenzipfel eiförmig, zugespitzt oder zusam- menneioend. Prihoda. Die Jalirg'äiige 1 und 4 bis 8 der Oesterr„ botanischen Zeitschrift, läiiffst vergriffen und viel begehrt können jetzt von der A. Moser'schen Buch- handlung in Tübingen antiquarisch bezugen werden. Gorrespondenz. Lemberg, am 17. November 1883. Bisher sind nur zwei ziemlich zuverlässige Angaben bezüglich des Vorkommens der spontanen Bastarte zwischen den europäischen Veronica- A.vte\) bekannt, nämlich die Angabe Borbäs' über V. 2^ro- m strataX Teiicrmm von Biida-Pest (Vide: Focke, Pflanzenmischlinpe) uud die Au2;abe Wetterhau's über V. ofßcinaliXurticaefolia vou Thim (Bot.'Ztg-. Nr. 41. v. 1883). — Diesen zwei Bastarten kann ich mm einen dritten höchst interessanten von Galizien beifügen, nämlich V. incanaXspuria. Diesen Bastart, welcher sich von allen Formen der V. spicata L. leicht unterscheiden lässt, habe ich am 22. September 1. J. in etlichen zehn Exemplaren neben Veronica incana L. und F. spuria L. auf Gypsfelsen am steilen Uferabhauge des Seret in Olexince (Südostpodolien) entdeckt. Die ausführliche Beschreibung desselben werde ich in einer Abhandlung über die Pflanzenmischlinge Ostgaliziens später erscheinen lassen. — Am 30. August 1. J. habe ich • im Strassemrraben zwischen Kotzman und Wereuczanka Serratida heterophylla Desf., also einen neuen Bürgei- der Flora Bukowina's entdeckt. In ihrer Gesellschaft wachsen Euphorbia salicifitlia, Jnula cor data, Ramincidus Stevenii, Salvia sylvestris etc. Bronislaw Btocki. Mariascliein in Böhmen, am 19. November 1883. Hier ist es noch immer grün und lässt sich noch jetzt botani- siren, wenigstens im Thal und im Mittelgebirge; nur im Erzgebirge sind die Höhen etwas mit Schnee bedeckt. An Neuigkeiten fand ich Veronica agrestis L. und opaca Tr., zwei Arten die ich früher noch nie selbst gefunden hatte; sie scheinen überall, wo ich bisher botanisirt habe, ganz zu fehlen, wenn auch deren Namen in den Floren ange- geben werden. Um Kalksburg kommen nur F. Touraefortii Gmel. uud F. polita Tr. vor; ebenso um Linz. Auch aus Andorf im Innviertel Oberösterreichs erhielt ich von Herrn Coop. Haselberger, der die Umgegend von Andorf sehr fleissig durchsucht, nur diese beiden als dort vorkommend. Haselberger botanisirte auch als Student fleissig um Linz, hat aber gleichfalls nur beide letztgenannten Arten in seinem Herbar. — Viscum fand ich hier bisher nur auf Pinus silvestris. Diese Kieferumistel stimmt aber vollkommen mit meinem niederösterreichischen Viscum austriacum tiberein, welches ich von Mödling bis ins Piestingthal vorherrschend auf Pinus nigricans be- obachtet habe und das sich durch die abgerundeten Samen noch mehr als durch die Form der Blätter und Farbe der Beeren von Viscum album L. unterscheidet, ein Merkmal, das auch Herrn Prof. Simkovics bei der Gelegenheit, als ich im letzten Frtihling Herrn Dr. G. Beck Samen von beiden FWwm- Arten behufs Vorlage in der k. k. zool.-bot. Gesellschaft zu überreichen die Ehre hatte, sofort als ein sehr aufl'allendes und ausgezeichnetes in die Augen sprang. J. Wiesbauer S. J. Ns. Podhrad. den 5. December 1883. Es dürfte Sie interessiren, dass bei der im September dieses Jahres in Trentschin-Teplitz veranstalteten landwirthschaftlichen Aus- stellung Herr Jaroslav Fleischer, Gutsverwalter in Ober-Motesice, für ausgestellte Trentschiner Gräser und Grassamen mit der goldenen Medaille ausgezeichnet wurde. Holub}^ 37 Gürz, am 14. December 1883. Als Ergänzung der von mir seit sechs Jahren in sechs Serien edirten Collection „Die Pilze unserer Cultiirge wachse", soll demnächst eine Sammlimsf Bacterien und Hefepilze zur Aus- gabe gelangen. Es soll dieselbe alle wichtigeren nur irgend in grösserer Menge zu beschaffenden Arten aus . den genannten beiden Ordnungen enthalten, die meisten jener Pilze also, welche die zahl- reichen Infectiouskrankheiton auf und in den Körpern von Menschen und Thieren hervorrufen, welche durch ihre Ferment- thätigkeit eine ganze Keihe unentbehrlicher Lebensbedürfnisse herstellen, resp. in ihrer Entwickelung befördern, und welche endlich noch in anderer Weise, sei es als Fäulnisserreger, sei es als Pigmente von hervorragender Wichtigkeit oder erhöhtem Interesse sind. Die einzelnen Pilzformen werden auf Glastäfelchen von Object- träger-Grösse, 8x27^ cm., in thunlichst grosser Quantität aufgetragen, jedoch nicht in Form sogenannter „mikroskopischer Präparate", son- dern frei. d. h. nicht durch Deckgläschen bedeckt. Es wird durch eine solche Einrichtung ein mehrfacher, wesentlicher Vortheil erzielt, einmal kann der betreifende Pilz direct unter das Mikroskop gelegt und betrachtet werden, des anderen können aber auch zu einer eventuellen genaueren Untersuchung unzählige Male kleine Partien von der aufgetrageneu Pilzmasse abgenommen, selbst präparirt und unter dem Mikroskop geprüft werden. Ausserdem kommt aber auch noch in Betracht, dass bei der grossen Lebeuszähigkeit sehr vieler Formen, die meisten der ausgegebenen Arten noch werden jahrelang zur eventuellen Weitercultur und Züchtung verwendet werden können. 24 genau mit ihren wissenschaftlichen und Vulgiir-Nameu bezeichnete Formen bilden die I. Serie, welche in einem festen, mit Zahnleisten versehenen Kasten, zu Beginn des Jahres 1884 zur Ausgabe gelangt. 1885 soll eine zweite Abtheilung folgen. Der Preis jeder Serie beträgt Oe. W. fl. 6 = Km. 12. — = fr. 15. — . Bestellungen wollen baldmöglichst aufgegeben werden unter Adresse: Görz (per Triest). 16. Via Ponte Isonzo. Felix Br. Thümen. Personalnotizen. — Alfred Breindl ist am 24. November in Nabresina ge- storben. — Dr. K. F. So IIa ist als Assistent für Botanik au der Uni- versität Messina angestellt worden. — Dr. Ant. Mori ist als Professor an die Universität Modena berufen worden. — Dr. Wilh. Schimper hat sich an der Universität Bonn als Docent habilitirt. — Dr. Fr. Kurtz in Berlin ist als Professor der Botanik nach Cordoba berufen worden. 38 — Josef Audorfer, Apotliokor in Langeulois ist am 13. März V, J. im 77. Lebensjahre gestorben. - Michael v. Sardagna in Trient sammelte im verflosseneu Jahre dmxh drei Monate in Sardinien nud ist bereit von seiner botanischen Ausbeute Doubletten mitzutheilen. — J. A. Knapp beabsichtigt im nächsten Frühjahr eine bo- tanische Forschungsreise nach Persieu zu unternehmen. — Dr. Gr. Ä. Pasquale ist als Professor uud Director des botanischen Gartens nach Neapel berufen worden. Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Der naturwissenschaftliche Verein für Steiermark hielt am 15. December in Graz seine Jahresversammlung ab. Da er zugleich das Fest seines zwanzigjährigen Bestandes feierte, kamen dem Vereine von Gelehrtengesellschaften, von den Vorständen vieler Museen, von Reichsrathsabgeordneten uud Privaten Glückwünsche zu, Dr. Holzinger hielt eine Gedenkrede auf Georg Dorfmeister, den Gründer des für Steiermark bedeutungsvoll gewordenen naturwissen- schaftlichen Vereines und Präsident v. Kelly einen Vortrag ü])er den Einfluss der Naturwissenschaften auf die Hygiene. — Der äusserst rührige Thüringer botanische Verein „Irmischia" hielt am 1. uud 2. December in Sondershausen seine jährliche Herbst- Hauptversammlung ab, diessmal vei'bunden mit der oOOjährigen Ge- dächtnissfeier Johannes Thal's, des ältesten deutschen Floristen und mit einer Ausstelluno- von Lehrmitteln für den botanischen Unterricht. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Preissmann mit Pflan- zen aus Kärnten und Steiermark. — Von Fräulein v. Bore seh mit Pfl. aus Böhmen uud Tirol. — Von Hrn. Hirc mit Pfl. aus Croa- tien. — Von Herrn Mez mit Pfl. aus Baden. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Kochmeister, Winkler. Vorräthig (B.) = Böhmen, (Bd.) = Baden, (Br.) = Berlin, (Bv.) = Bayern, (Cr.) =: Croatien, (F.) = Frankreich, (H.) = Harz, (I.) = Istrien, (Kr.) = Krain, (M.) = Mähren, (Mk.) = Mecklen- burg, (NOe.) = Niederösterreich, (OOe.) = Oberösterreich, (P.) = Polen, (Rp.) = Rheinprovinzen, (S.) = Salzburg, (Sl.) = Schlesien, (Sw.) = Schweden, (Sz.) = Schweiz, (T.) = Tirol, (U.) = Un- garn, (W.) = Westfalen. 39 PlcrkVmm vulgare (Cr.), Plcris hieracioides (M.), Pbnpinella nigra (Br.), Saocifraga (P.), Pbigukala alpina (NOe., S,), gypso- pliüa (H.), lusitanica (F.), vulgaris (Br., S.), Pinus Mugkus (OOe.), ohliqua (T.), Pumilio (B.), Stt^obus (B.), silvestris (OOe.), Piswm elatius (IT.), Plantago arenaria (SL, Ü.), Cyaops (NOe., Sz.), inter- media (Br.), media (Sl.), ^nontana (T.), salina (Rp.), tenuifiora (Sw.), Piatanthera bifolla (NOe., P., SL), chlorantha (P.), Poa annua (Sl.), hadensis (Kp.), hulbosa (NOe., U.), ^wZft. var. crispa (Br.), fertilis (M.), loUacea (L), pratensis (P.), triviaUs (P.), Polycarpon tetra- phyllum (NOe.), Polyotemuin arvense (Br.), majus (Bd.), Polygala austriaca (H., M., P.), ealcarea (Sz.), Chamaehuxus (NOe., T.), co- wiosa (P., Pommeru), JuUoforensis (Kr.), tnajor (NOe., U.), vulgaris (U.), Polygonum amphlbuwi (Br., ü.), arenarium (ü.), Bistorta (B., By., OOe.), Convokulus (B., M., U.), domtdosuvt (P.), Fagopyruni (OOe.), lapathlfolluni (U.), Tninus (M., U.), wwYö (M., Mk.), pauci- jiorum (F.), tataricum (B., Br.), vivipaynmi (OOe., T.), Polypogon maritimus (F.), Populus alba (M.), rw^ra (B., Mk.), tremula (B., Ü.), Potamogeton acutifoUus (Br.), coloratus (ü.), crispus (U.), densus (W.), gramineus (W.), heterophyllus (W.), lanceolatus (England), wa- fans (Br.), perfoliatus (M., Tl.), polygonifolius (Sw.), rufescens (Br.), semipellucldus (Br.), trichoides (W.), Potentilla alba (Gr., OOe.), aw- servna (NOe.), argentea (U.)» uurea (Bd., OOe.), caulescens (By., OOe.), cinerea (Gr., P., Rp.), Glusiana (OOe.), collina (P.), frutkosa (Sw.), hybrida (H.), incUnata (NOe.), mixta (Br.), opaca (P., U.), patula (M.), procurnbens (Br., Mk.), rßcto (P., Rp.), rupestris (NOe.), supina (Br.), Tornrnasinkma (L), Vaillantii (F.), verna (NOe., OOe., Sl.), Poterium Sanguisorba (NOe., OOe., U.), Primula acaulis (Mk., NOe., T.), Auricula (OOe.), carniolica (Kr.), Glusiana (NOe.), dZa- ^/or (OOe,, IT.), farinosa (By.), glutinosa (T.), minima (B., NOe.), oß'icinalis (B., OOe., P.), sibirica (Finnland), Tommasiniana (Gr.). Obige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Genturie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben Averden. Inserate. Herbarium -Verkauf. Das Herbar des verstorbenen Apothekers Aiidorler in Langenlois ist zu verkaufen. Es besteht aus 27 Pascikehi gut erhaltener (nach Eeichenbach geordneter) Pflanzen der deutschen Flora, 3 Fascikeln plantae oxoticae und aus 37 Packen noch nicht geordneter, grösstentheils der Flora Nicderöster- reichs angehüriger Pflauzeu (viele als Doubletten bezeichnet). I'reis 300 M. = 180 fl. ö. W. — Es werden auch einzelne Familien nach Uebereinkommen abgegeben. Nähere Auskunft ertheilt Dr. T. F. Hauausek in Krems a. d. Donau. 40 Einladung zur Pränumeration auf deu XXXIV. Jahrgang (1884) der OesU'rreicIlischeu Botanischen Zeitschrift. (Oeslerr. botan. Woclieiibkül.) Auf die „Oesterreichische botanische Zeitschrift", welche von dem hohen k. k. österreichischen und dem hohen k. ungarischen Ministerium für Cultus und Unterricht den Mittelschulen empfohlen wurde, pränumerirt man mit 8 fl. österr. W. (1(3 K. Mark) auf deu ganzen Jahrgang oder mit 4 fl. österr. W. (8 K. Mark) aut einen Semester und zwar auf Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, nur bei der Eedaction: Wien, IV, Mühl- gasse Nr. 1. Alle Buchhandlungen des In- und Auslandes nehmen ebenfalls Pränumerationen an. Die Versendung an die Buchhandlungen hat die Verlagshandlung C. Gerold's Sohn in Wien übernommen. Von den bereits erschienenen Jahrgängen können noch voll- ständige Exemplare gegen nachfolgende Preise bezogen werden: 2. und 3. Jahrgang zu 1 fl. (2 ß. Mark) — 9. bis 22. Jahrgang zu 2 fl. (4 R. Mark) - 23. bis 32. Jahrgang zu 5 fl. (10 E. Mark) — 83. Jahrgang 8 fl. (16 K. Mark). Bei Abnahme sämmtlicher Jahrgänge von der Eedaction, 20 Procent Nachlass. Einzelne Hefte können nur vom laufenden imd letztvergange- nen Jahrgange abgegeben werden. Von den bisher erschienenen 28 Porträts der „Gallerie öster- reichischer Botaniker" können einzelne Exemplare imd zwar in Octav ä 50 kr. (1 R. Mark) und in Polio auf chin. Papier ä 1 fl. (2 E. Mark) abgegeben werden. Skofitz. (IV. MüUijasse Nr. 1.) Diesem Hefte liegt bei ein Piospect der Gebr. Bornträger in Berlin „Neuer botanischer Yerlag- und wiclitig-e Preisherabsetzung-." Kedacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von C. Gerold'» Sohn. C. UeberreuU'i^ihu Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Oesterreicliiselie Botanische ZeitscMft Die (isterreichisclie /-— ~y £Keinplare liotaiiisclie Zeitschrift y_jlL*Q^Sill. die frei durch diePost be- eisL'ht'int c^ zogen werden sollen, sind den Ersten jeden Monats. Mos bei der Ueüiictinu Man prännmerirtauf selbe '"'' (iv, Hei., Mühiunsse Sr. i) mit 8 fl. Ost. W. »* , •• I r\ < •■ ^^ prilnumeriren. an R. Mark-) BoiansK und Botani kßr. ^^ ^^•^s'^ '^^^ gan/.jäliri-, oder mit "U*-U.IBl!\ uiBU k^U I.U.BIIi\ui . BucWiandels übernimmt J fl. Ost. W. (S K. Mark) ^ j,^ Pränumeration li al bjftlirig. -"o-^ j,^ Gerold's Sohn Inserate _^_ ^ in Wien, die ganze Petitzeile ^^**^ 2 sowie alle übrigen \h V.r. öat. W. *^ "■ lUulihandlungen. XXXIV. Jalirgang. WIEM. Februar 1884. INHAljT: Ein neuer Pilz. Von Dr. Lorinser. — Bosnische Kosen. Von Wiushaur. — Moos- flora von Presshurg. Von Bäumler. — Bacterien aus Flechten. Von Zukal. — Zur Flora von Öalizien. Von Bloeki. — Bewegungsvermögen der Pflanzen. Von Tomascihek. — Nadelwälder des Eisenburger Comitates. Von Dr. Borbäs. — Zur Flora von Jleran. Von Dr. Entleutner. -— Florades Etna. Von Strobl. — Flora exsice. Austr.-Hung. Von Heimerl.— Literaturberichte. — Correspondenz: Von Keller, Blocki. Dr. Borbäs, Dr. .Schiller^ Dr. Solla. — Sammlun- gen. — Botanischer Tauschverein. — Inserate. Eine neue Species von {Agar») Piearoins, Von Dr. Friedrich Lorinser. Im Monate August des vergaugeuen Jahres fand ich am Eande einer Waldwiese in der nächsten Umgebung von Pörtschach am Wörthersee einen bereits vermodernden Stumpf eines Laubbaumes, der an der einen Seite eine Gruppe dicht neben und über einander vrachsender gleichförmiger Pilze beherbergte. Bei näherer Unter- suchung zeigte es sich, dass der Pilz oifenbar der Untergattung Plenrotus angehöre, dass er jedoch durch einige cliarakteristische Merkmale sich wesentlich von den bisher beschrielieneu Arten unter- scheide. Am auffallendsten erschienen: der tief gefurchte Stiel, die von der furchig - gestreiften Oberfläche des Hutes schräge empor- ragenden stachelförmigen Anhängsel und die kleiugesägte Schneide der Lamellen. Nach einigen Tagen fand ich die meisten Exemplare dieser Gruppe bereits in Fäulniss, jedoch hatte sich unterhalb der- selben eine neue Gruppe ganz frischer Pilze derselben Art angesie- delt. Ich würde diesen Pilz folgenderweise beschreiben: Caespitosus, pileo laterali, carnoso, tenuiflaccido semi infundi- buliformi, alutaceo-subrufescente, siilcato-striato, aculeis oblique erectis obsesso, margine involuto; stipite solide, concolori, pro- funde sulcato, deorsum attenuato; lamellis adnato-decurrentibus confertis, alutaceo-pallidis, acic.-serrulatis. Sporis albis. Oesterr. botan. Zeitschrift. 2. Heft 1884. 4 42 Der Durchmesser des Hutes betrug 3 — 6 Ceutim. Die Länge des Stieles 4 — 5 Ctm. Mit Ausnahme des sehr entwickelten Stieles stünde der Pilz dem Pleiirotus petaloides Bull. nahe. Ich würde vorschlagen, denselben Pleurotus sukato-jugatus zu nennen. Die Rosenflora von Travnik in Bosnien. Von J. B. Wiesbaur S. J. ^Fortsetzullg.) T. Tomentosae. 13. liosa resinosa Sternb. Jedenfalls in einer sehr nahe stehen- den Form „versus M. resinosam. Sicher aus der Gruppe der R. mollis (Sm.) Crepin = R. molUssima Borb., was die drüsig ge- wimperteu Fetalen und auch die verticillen Stacheln beweisen. Aber die Blatt chen sind dünner, mehr grün, an der Basis abge- rundet bis herzföimig = R. resinosa Sternb. und von dieser nur in den verticilleu dimoiphen Stacheln und den einzelnen Blütheu abweiclieud. Von der foima ^imhratica Borb. unterscheidet sie sich durch die kleineren, mehr grauen Blättchen und die reichere Serra- tur. Allem Anscheine nach ist sie eine locale, zur Rosa Arduen- neiisls Crep. sich hinneigende Modification, wie solche (jedoch weniger drüsig und behaart) auch um Gastein vorkommt. Yergl. Crepin VI. p. 769 (extr. p. 109)". Keller. Am Vlasic an der Grenze der Holzregion (leg. Brand is). Nach schriftlicher Mittheilung des Entdeckers sehr scharf riechend, etwa wie das bekannte Bleistiftholz oder wie Sandelholz. 14. Rosa tomentosa Sm. a. R. siihglohosa Sm. Am Südabhange des Velenica- Gebirges gegen Kasapovic (1. Brandis). — Eine abweichende Form ist „f. calostephaua. Syn. R. calostephana Gdgr. tab. 3916, R. eriophlaea Gdgr. tab. 3925, R. alhescens Gdgr. tab. 3905, R. tomentosa f. sca- hriuscula Christ (uou Baker) p. p. max." (Keller.) So im Thalgrund südlich vom Militär-Barakenspital bei Travnik (leg. Brandis). ß. R. Seringeana Godr. f. uinbrigena (Keller). „Serratur dop- pelt, drüsig; untere Blätter unterseits ganz drüsig, aber die Drüsen dünn, fein, bei obliterirendem Flaume rostbraun schimmernd. Zweige flaumig und sammt den Petiolen reich bestachelt. Daher wohl nur zu den Varietäten der R. tomentosa Sm. (Keller, Eosen von Nied.- Oest. p. 248 fi.) zu ziehen, wo sie eine zweite, der R. pseudocvspi- data parallele Verbinduugsfoim der var. ßoceida und anthracitica darstellt, also versus psevdocvspidatam (Crep.) =: R. Seringeana Godr. Auch nach Gandoger's Tabulae rhod., wo sie auf R. hdeo-virens n. 4006 fällt, kann sie, abgesehen von dem ohnehin sehr allgemeinen Merkmale der flaumigen Zweige, thatsächlich nur noch R. Serin- geana Godr. sein, und ist mit R. tomentosa f. scabriuscula Christ 43 (non Baker) p. p. sjmonyiu. Mit der R. ahietina Greu. hat diese Rose uur die krummen Stacheln freraein" (Keller). Nächst dem Barakenspital bei Travnik (leg. Brandis). y. Rosa confusa Paget f. occupata Wiesb. Von der tj^pischen R. confusa, welche Deseglise (Cat. rais. n. 383) beschreibt, weicht unsere bosnische Pflanze in mehrfacher Beziehung ab. Die Mittel- nerven der Blattunterseite sind fast stets drtiseulos, die Neben- blätter unterseits stark behaart (nicht „glabres"), mitunter auch mit Drüsen besetzt, auch die Deckblätter sind unterseits behaart. Die Kelchanhängsel sind nicht kürzer, sondern eher länger als die (nicht grosse, sondern kleine) Krone. Die Griffel sind dünn, be- haart (nicht „glabres"). Die Blätter sind oben ziemlich dünn be- haart, unten kurz- aber dicht weissfilzig. Beim Barakenspital nächst Travnik an Hohlwegen (leg. Bran- dis). Ferner vom Artillerie-Lieutenant der Occupationsarmee, Grafen J. Platz auch auf dem Tarabovac entdeckt. 8. Rosa terehinthinacea Besser (Borbäs). „Eine auf der Blatt- unterfläche armdrüsige oder meist ganz drüsenlose Modification" (Keller). Am Tarabovac (leg. Brandis). Andere Exemplare vom selben Standorte wurden von H. v. Keller bezeichnet als „eine Form mit nur gespaltenen Blattzähnen und fehlenden Drüsen auf der Unter- seite der meisten Blätter". — Als ich die Exemplare aus Bosnien erhielt, machten sie sogleich den Eindruck der völligen Ueberein- stimmung mit einer 1879 bei Oedenburg von mir gefundenen und von Prof. V. Borbäs als Ä. ?WAmrttY« bestimmten Pflanze (vide Borb. prim. p. 511). Ihre grossen Blumen sind zu auffallend und er- innern in der That, wie Borbäs (1. c.) hervorhebt, an R. austriaca Crantz, sind aber viel heller rosenfarb als die der letzteren, welche auch viel niediiger ist. Rosa terehinthinacea wird zwar von Prof. Brandis auch als „niedriger Strauch" bezeichnet, wohl nur im Gegensatz zu den grossen Canineu etc.; der von mir bei Oedenburg beobachtete Strauch, der einzige in Ungarn bekannte, hatte jedoch eine Höhe von 1 bis 1-30 Met. — Die R. Genevensis Puget, welche von Borbäs als grossblätterige, nur an den Nerven drüsige Varietät zur R. terebinthmacea gestellt wird, wäre des letzteren Merkmales wegen mit unserer Eose fast übereinstimmend; nur ist die bosnische Pflanze vielmehr eine forma eglandulosa. Von Ka- pin wird die R. Genevensis als R. tomentosaX gallica gedeutet, was auf die bosnische Pflanze schon der Blüthezeit wegen gar nicht passt, da R. gallica, wenigstens unsere R. austriaca Crantz, die hier allein in Betracht kommen könnte, zu den spät- (erst nach den Rubiginosen) blühenden gehört. R. terehinthinacea hingegen be- ginnt, wenn nicht vor, so doch wenigstens gleichzeitig mit den Caninen, gehört also (mit der R. Zalana^) zu jenen Arten ') Vergl. Wiesb. „Zur Flora des Eisenburger Comitates" in Oe. b. Z. 1883 Nr. 2. S. 46. f. 4* 44 welche iu imsereu Gegenden nach der R. phnpineUifolia am frühe- sten blühen. So wurde denn auch um Travnik die JR,. austriaca zu- gleich mit R. tomentosa f. occupata vom Grf, Platz erst den 7. Juni am Tarabovac und beide meist noch im Knospenzustande gefunden, während R. terebinthinacea ebendort von Prof. Brandis bereits am 27. Mai und zwar in voller Blüthenentfaltung gesammelt worden ist. Damit übereinstimmend ist auch die Rose von Öedenburg, welche am 5. Juni 1879 schon allgemein blühte, als die Cauinen eben die ersten Blumen entfalteten. Bastarte aber halten nach den bisherigen Erfalirungeu auch in der Blüthezeit die Mitte ein. Andererseits muss erwähnt werden, dass Exemplare, welche P. Brandis am 5. Juli am Tarabovac gesammelt hat, bereits vertrocknete und halbvertrock- nete Fruchtstiele und Scheinfrüchte besitzen, ganz so, wie es an der R. Kalksimrf/ensis , der einzigen sicher hybriden Rose, die mir be- kannt geworden, seit einer Reihe von Jahren beobachtet wird. Fort- gesetzte Beobachtung wird somit hier besonders empfohlen. €. R. farimdetita Crep.? — Ein sehr unvollständiges Zweiglein einer Tomentose, am 13. Juni blühend bei Travnik von P. Bran- dis gesammelt, das wohl von den vorhergehenden Varietäten ver- schieden ist. sich aber nicht näher bestimmen lässt, „ob es, wie es den Anschein hat, zu der bereits durch Sendtner aus Bosnien be- kannten R. farimdenta gehört" (Keller). 15. Rosa floriMmda (Steven^) Bess. enum. p. 68, n. 1525. — lieber diesen höchst interessanten Fund einer in der ganzen Mon- archie bisher unbekannten Rose wurde bereits iu der Oesterr. botan. Zeitschr. 1882, S. 281 von mir und S. 376 von Keller vorläufig berichtet. Damals stand nur eine brieflich zugesandte Probe zur Verfügung, die Herr Dir. Crepin für eine R. tomentosa erklärte. Später langte vollständigeres Material an blühenden Zweigen an, welches die zuerst ausgesprochene Ansicht Keller's nur bestätigte. Crepin, bei dem die drei Exemplare dieser Pflanze (Nr. 98 — 100) sich noch befinden, imd der, was die übrigen eingesandten Proben betrifft, die Bestimmungen des Herrn v. Keller sofort bestätigte, hat sich darüber noch nicht geäussert. — Zu einem Zweige, der sich unter den übrigen Pflanzen des P. Brandis befand, und der gleichfalls dieselbe Mittelstellung zwischen den Tomentosen und Rubiginosen zeigte, wesshalb ich ihn ebenfalls als „72. micrantha?"' an Herrn v. Keller sandte, bemerkt letzterer: „versus R. floH- hundam Besser. Abweiclieud von R. tomentosa in den kahlen, freien Grifleln, starkem, noch im Herbar wahrnehmbaren Weingeruch ^) bei oberseits schwach behaarten Blättern, in der schärferen, reich- drüsigen, seichten Serratur, den kleineren, kürzereu, kahleren Nebeu- ') In Deseglise's Cat. rais. ist S. 291 Zeile 1 ein störender Druck- fehler: ,.R. floribunda Steven n Besser", wo das „.u", wie der Zusammenhang ergibt, ,.in" heissen muss, durchaus nicht ,,non'-', wie in dergleichen Fällen gewöhnlich ist zu kürzen. ^) Weingeruch noch jetzt, Ostern 1883. wahrnehmbar. W. 45 blättern und schwächer filzi.^eu Deckblätteru, welch letztere kürzer als die Blüthenstiele sind; ferner iu den sehr düuueu, feinen, wei- chen Drüsenhaaren und den flexuosen Zweigen. Aus diesen Gründen, und da auch die Bosser'sche Diagnose vollkornmeu passt, als li. ßori- buiida zu deuten und zwar um so mehr, als auch nach Crepin (1. c. V. p. 264) die li. ßorihunda mit der R. tomentosa eine grosse Aehnlichkeit hat und nach Steven zahlreiche Formen drüsiger To- mentosen in sich begreift, während sie nach Besser eine Mittel- form der R. rubiginosa und i?. tomentosa sein soll. Wir behalten uns diess betreifend vor, Crepin's endgültige Bestimmung seiner Zeit mitzutheilen" (Keller). Das eben beschriebene Exemplar wurde von einem Studenten, Ledic aus Grahovik dem P. Brandis (8. Juni) überbracht; die übri- gen (noch in Brüssel befindlichen) sind wohl auch als bei „Travnik'* (aber leider ohne nähere Angabe) und zwar als „häufig" vorkom- mend bezeichnet; sie scheinen jedoch nicht so häufig zu sein, da P. Brandis trotz wiederholten Suchens keine Fruchtexemplare mehr finden konnte. Im Begleitschreiben zu den Blüthenexemplaren (vom 12. Juni) heisst es: „weiche, glanzlose Blätter, mit (unten ziemlich dicht-, oljen zerstreut-) behaarter Blattfläche wollig behaarten Blatt- stielen. Wächst strauchartig, etwa wie Berheris^'- (Brandis). — So weit ich mich erinnere, besitzen die bei Crepin befindlichen Exem- plare grösseres und dunkleres Laub, stimmen aber im Uebrigen mit dem von Graho\dk überein, so dass man sie nach Stacheln und Be- haarung für eine Tomentose, im Uebrigen aber und namentlich iu ihrer Tracht für eine Micranthe halten muss. Hält mau nun diese Thatsachen mit dem zusammen, was Besser (1. c.) unmittelbar an die Beschreibung der R. ßorihunda Stev. anfügt: „haberem pro varietate villosa Rosae ruhigi- nosae, at aculei recti et petala ciliata contradicunt; cae- terum fere Rosam villosam parvifoliam refert" — so ergibt sich, dass uns keine Kose bekannt ist, die mit der R. ßorihunda Stev. näher verwandt wäre, als es die Pflanze von Travnik ist; sowie auch, dass das eben von Keller bescliricbene Exemplar der klei- neren Blättchen wegen noch vollkommener mit der Pflanze Besser's (,.parvifolia") übereinstimmt, als jene, von denen iu der Oe. b. Ztg. 1882 (1. c.) die Eede war, welch letztere man für eine Schattenform halten kann. Das bereits vorhandene Material einerseits, die Worte Besser's andererseits erlauben den Schluss auf das Vorhandensein einer Keihe von Varietäten (im modernen Sinne: einer Gruppe mit einer ganzen Formenreihe) dieser seltenen Art, welche zwischen To- mentosen und Kubiginosen einzuschalten ist. (Fortsetzung folgt.) — .^^o 46 Die Moosfiora von Pressburg in Ungarn. Von J. A. Bäumler. Hepaticae Juss. A. Foliosae. (Nach Kryptogamenflora von Schlesien geordnet.) Sarcosci/phus Funkii N. v. E. An Bergabhängen. Plagiochila asplenioides N. v. E. lu allen Wäldern sehr häufig. Scapania nemorosa N. v. E. Schienwegwald. — undidata M. et N. Schienwegraud. — curta N. v. E. Ober dem Försterhause Schienweg. — rosacea N, v. E. Schienweg zum Gemsenberg, Jungermannia lanceolata N. v. E. An Waldbächen, — crenulata Sm. Am Gebirgshohlwege. — acida Lind. AValdwege bei Limbach, reichlichst fruchtend. — ventricosa Diks. Gemseuberg. — bicrenata Link. Sandige Ufer des Carlburgerarmes, sehr häufig. — excisa Hook. Schienweg und Kramerwald. — intermedia N. v. E. Kieferwald des Kramer. — incisa Sehr, Schienwegwald. — barbata Schm. Gebirgswälder, sehr häufig. — qidnquedentata Wel). Schieuwegberg. — attenuata L, Granitfelsen des Gemsenberg. — trichopTiylla L. An Baumwurzeln, Gemsenberg und Kramor- bachrand. — Starkii N. V. E. Gebirgswege. — dentata Ead. Schienweg. — divaricata N. v. E. Saudige Waldwege, häufig. — bicuspidata L. Waldwege des Gebirges. Lopliocolea bidentata N. v. E. Ueberall sehr häufig. — heterophylla N. v. E. Gebirgswege, an Quellen. — minor N. v. E. Hohlwege. Chiloscyplms polyanthus Cor. Kramerwald, Mühlthal. — pallescens Sehr. Schienweg. Galypogeia Trichomanis Cor. Kramerbach, Lepidozia reptans N. v. E. Gebirgswälder. Mastigobryum trilobatum N. v. E, Gebirgswälder, Trichocolea tomentella N, v, E. Waldbäche. Radula complanata Dmt. An Waldbäumen sehr häufig. Medotheca platyphylla Dmt. An Baumstämmen gemein. Frullania dilatata N. v. E. An Baumstämmen sehr häufig. — Tamarisci N. V. E. An grossen Steinen im Gebirg. Lejeunia serpyllifolia Lib. An einem grossen, feuchten Felsblock in dem Kramerwalde sehr reichlich. 47 B. Frondosae. Fossombronia pusilla Lind. Kramerwald, Schieuweg, Älühlthal und Nachtigallenthal, Pellia epiphylla Dil. Au, Kupferhammer bei Paulensteiu. — calycina N. v. E. Am Grabenrande in der Au. Blasia pusilla L. Carlburger arm. Aneiira pinguis Dmt. Au, an Gräben. Metzgeria furcata N. v. E. Sehr häufig an Baumwurzelu etc. Marchantia polymorplia L. Mühlthal, massenhaft. Fegatella conica Rad. In der Au und bei Pauleustein. Preissia commutata N. v. E. Carlburgerarmufer. Lumdaria vulgaris Mich. Häufig auf der Erde der Pflanzenkübel in Glashäusern. Anthoeeros pimctatus L. Feuchte Aecker ober dem Tunnel. — laevis L. Feuchte Aecker, Ratzersdorf. Riccia glauca L. Lehmige Gebirgswege und Au. — minima L. Gebirgspark, nur einmal gefunden. — crystallina L. Eisenbrünnler Teichschlamm. — natans L. Eisenbrünnler Teich. — fluitans L. Tümpel des Schur bei St. Georgen. — canaliculata Hoffm. Mit voriger, doch an ausgetrockneten Stelleu sehr häufig. Bryinae Schpr. (Nach Scliimper Synopsis IL edit. geordnet.) Ephemerum serratum Harn. Gemsenberg, Calvarienberg. — cohaerens H. Nach Herrn Förster, Verhandl. der zool.-botan. Gesellsch. in Wien 1881, p. 234, in der Au konnte ich nicht auffinden. Sphaerangium muticum Sch. Gemsenberg, Calvarienberg, Ratzersdorf. Phascum cuspidatum Sch. üeberall sehr häufig und formenreich. — bryoides Diks. Calvarienberg und Staatsbahndämme. — curvicolum H. Calvarienberg an dem Hauptwege. Pleuridium alternifolium Br. et Sch. Graben im Gebirge und bei Ratzersdorf. — sulndatum Br. et Sch. Au Waldwegen des Gebirges. Hyynenostotnum m,icrostomum H. Auf Waldboden. Weisia viridula Br. An allen Waldwegen. Phabdoweisia fugax H. Sidinawald. Cynodontium polycarpum Sch. Bergwälder. Dicranella Schreberi Sch. Pötte weg. — varia Sch. Sandige Orte in der Au. — riifescens Sch. Nachtigall enthal. — heteromalla Sch. In Wäldern häufig. Dicranum longifolium H. Ratzersdorferwald. — Mühlenbekii Br. et Sch. Gemsenberg (Rittmeister Schneller). — scoparium H. In allen Bergwäldern häufig. — majus Tourn. Gemsenberg. 48 Dicranum palifstre P. St. Georg'en, Sumpfwiese. — undulatum B. ot Sch. Bei der rothen Brücke. Dicranodontium [ongirostre B. et Sch, Schurgraben. Leucohryum glaucum Schpr. Kramerwald selten. Fissidens bri/oides H. Gebirgsliohlwege. — exilis H. Kramerwald. — incurvus W. et H. Strohhiitte. — taivifolius L. Kramerwald und Mühlthal. — adlantoides L. Calvarienberg, Nachtigallenthal etc., häufig. Ceratodon imrpureus L. Au sandigen Orten überall gemein. £>istichwn eapülaceuTn L. In der Au. Pottia cavlfolia Eh. An erdigen Steinmauern. — minutula Sch. Sandgruben in der Au. — truncata L. In Hohlwegen. — lanceolata D. Hohlwege, sehr häufig, Barlmla amUgua B. E. Calvarienberg. — muralis L, Au trockenen Orten häufig. — var. incana. An Brunnenmauern, Gebirg, — unguicidata H. Au. — var, ß. cuspldata. Au. — var. y. apicidata. Friedhof, Gaisthor. — var. S. microcarpa. Au, Sandgrubeurand. — fidlax H. In der Au. — vineaUs Br. Kramerwald. — tortuosa L. Paulensteiner Gebirg. — subulata L. Ueberall häufig. — ruralis L. Sterile Orte und Dächer, häufig, — pulvinata Jur. An Linden, Calvarienberg. — papulosa W. An Populus, ist nicht selten. Grimmia pidvinata L, Ueberall gemein, Macomürium canescens H. Sterile Hügel. Iledivigia ciliata D. Gemsenberg. ülota crispa H. An Baumstämmen. — crispida Br. An Waldl)äumen, Gebirg. Orlhotrichum a^iomalum H. An Steinen und Ziegeldächern. — rupestre Br. An Granit, Gemsenberg, Steuergrund. — ohtusifolium Sehr. An Nussbäumen, Weiden und Linden. — affi.ne H. An Feldbäumen. — fastigiatum Br. An Populus. — speeiosum N. v. E. An Apfelbäumen. — patens Br. An Buchen, Gebirg. — fallax Sch. An Populus. — pumilmn Sehr. An Populus. — diaphanum Sch. An Linden, Nussbäumen. Eacalypta vulgaris H. Sehr häufig an Wegen. — ciliata H, In Gärten, Gebirg. — streptocarpa H. Calvarienberg, an den Steinmauern. Tetraphis pellucida H. Schienwegwald. 49 Pi/ramidula tetragona Br. Auf feuchten Aeckeru. Physcomitrium pyriforme Br. Auf feuchten Wiesen. Fimarla fascicularis Seh. Gebirg', an sterilen Orten. — hygrometrica H. Ueberall sehr häufig. Leptobryimi pyriforme Sehr. An Quellenmauern, Gebir| Webera elongata Sch. Schienweg. — nutans Sch. Gebirgswälder. — cruda Sch. Gebirgswege und bei Theben. — carnea Sch. Sandige Orte in der Au. — albicans Sch. In der Au, Carlburgerarm. (Sdiluss folgt.) Bacterien als directe Abkömmlinge einer Alge. Von Hugo Zukal. (Sdiluss.) Ein ähnliches negatives Eesultat ergaben die Versuche, durcli welche die L. muraüs auf die Fähigkeit Fäulniss zu erregen geprüft wurde. Diese Versuche bestanden hauptsächlich darin, dass gekochtes Ei, rohes Fleisch, gekochte Kartoffeln, Kühen etc. mit Leptothrix- gallerte besetzt und mit einer Glasglocke bedeckt wurden. Neben den mit Leptothrix besäeten Substanzen lagen immer Stücke desselben Substrates — aber unbesäet. Selbstverständlich gingen sowohl die inficirten , wie die nichtiuficirten Substanzen nach und nach in Fäulniss über '), ich konnte aber bezüglicli der Zeit, in welcher diess geschah, keinen Unterschied zwischen den beiden Arten der Substrate constatiren, weshalb ich der Ansicht bin, dass die L. mundis auch keine Fäulniss zu erregen vermag. Bezüglich des Verhältnisses der Leptothrix zum Sauerstoff der Luft kann ich nur sagen, dass die Gegenwart desselben eine Haupt- bedinguug für das Leben dieses Pflänzchens ist; denn die Hormogonieu aller Formen sammeln sich regelmässig auf der Oberfläche der Flüssigkeit und bilden dort zuletzt auch eine Haut. Ebenso sammeln sich auch im Beobachtungstropfen die beweglichen Formen am Rande des Deckgläschens. Auch geht tief untergetauchte Leptothrixgallerte aus Maugel an Sauerstoff regelmässig' zu Grunde. Die Angaben dürften als genügend betrachtet werden, um das Sauerstoft'bedürfniss der L. muraUs zu erweisen. Was endlich die zuträglichste Nähr- flüssigkeit anbelangt, so gedeiht die L. muralis am besten in einem Wasser, das Spuren von Eisen, Kalk und Kalisalzen enthält, also in einer Flüssigkeit , in der auch jede andere Alge leben könnte. Desshalb glaube ich auch, dass die L. muralis bezüglich der Ernährung ') Unter Intervention diverser Schimmel und Spaltpilze. 50 auf eigenen Füssen steht, obwohl es scheint, als ob die Gegenwart üppig vegetirender Moosräscheu den Lebensprocess der Leptothrix befördere. Wir sind jetzt an einen Punkt angelangt, von dem aus es sich verlohnt, einen Blick nach rückwärts zu werfen. Da sehen wir den Entwicklungsgang einer Spaltalge vor uns liegen , in dem wir bei Vernachlässigung des Details 3 Hauptformen unterscheiden können. Die Fadenform mit ihren Hormogonien , die Nostocform und die Glococapsa respective Palmellaform. Die Mikrogestalten dieser 3 Formen sind den echten Bacterien morphologisch vollkommen gleichwerthig; da- gegen sind sie physiologisch von letzteren ebenso weit entfernt, wie nur irgend eine grüne Pflanze von einem chlorophylllosen Saprophyten. Dennoch wird es auf die Dauer nicht angehen, die Bacterien bei den Pilzen zu belassen , denn sie bilden offenbar in Gemeinschaft mit den Spaltalgeu die natürliche Ordnung der „Spaltpflanzen". Der Mangel des Chlorophylls kann keineswegs einen zureichenden Grund zur Trennung der Bacterien von den Spaltalgen abgeben, denn sonst müsste man auch consequenter Weise viele chlorophylllose Arten aus der natürlichen Ordnung der Orchideen ausscheiden, woran wohl Niemand im Ernst denken wird. Die Verwandtschaft zwischen Bacterien und Spaltalgen wurde zuerst von Co hu erkannt; Zopf hat in jüngster Zeit diesen Gedanken aufgegriffen und in seinen „Spaltpflanzen" auf eine ebenso muthige wie lichtvolle Weise durchgeführt. Der Verfasser dieser Mittheilung hofft einen weiteren Beitrag zur Kenntniss des Parallelismus zwischen Spaltalgen und „Spaltpilzen" geliefert zu haben. Wahrscheinlich wird eine genaue Erforschung der Oscillarien, Leptothrichen etc. weitere Belege bringen — doch ist es kaum wahrscheinlich , dass je eine Alge gefunden werden könnte, aus der sich echte Bacterien (im physiologischen Sinne) noch gegenwärtig entwickeln. Denn die Abzweigung der „Spaltpilze" von den Spaltalgen ist vermuthlich in einer längst vergangeneu Erdepoche erfolgt und die Zwischenglieder — dürften ausgestorben sein. Für diese Annahme spricht wenigstens die Auffindung von Spaltpilzen in den fossilen Hölzern der Stein- kohlenperiode und in den cariösen Zähneu der Pflanzenfresser des Miocen. In wie ferner Zeit übrigens auch die Abzweigung der Bacterien von den Spaltalgen erfolgt sein mag, wir können dennoch ahnen , mit welchen Mitteln die natürliche Zuchtwahl in diesem Fall gearbeitet haben mag. Zu diesem Ende brauchen wir uns nur an die Gewohnheit der Spaltpflanzen zu erinnern, in kleinen Höhlen und Intercellularräumen höherer Pflanzen ihre Wohnung aufzu- schlagen '). ') Ich erinnere an die beweglichen Nostocfäden und Oscillarien in diversen Lebermoosen, in Sphagnum, Gtmnera, in Äzolla, in Lemna trisulca und anderen Pflanzen. 51 Wir bvauclien ferner nur an das Princip der Verjüngung denken, das die Vermehrung der Spaltpflauzen zu belierrschen scheint. Ich behaupte nicht , dass das Princip der Verjüngung sich bei allen Spaltpflanzen mit derselben Stärke manifestirt, wie bei Drllosiphon. Ich bin im Gegentheil der Meinung, dass der Eeiz der feuchtwarmen Atmosphäre in den Treibhäusern einen Hauptantheil daran hat, wenn die Verjüngung bei Drilosiphon Julianus in einer so extremen Weise zur Geltung kommt. Immerhin muss aber die Tendenz zur Verjüngung potentiell vorhanden gewesen sein, sonst hätte keine Treibhausatmosphäre sie zur Entwicklung bringen können. Dass diese Tendenz auch bei anderen Spaltpflauzen vorhanden ist, erhellt hinlänglich aus diversen Angaben Cohn's und Zopfs über das Variiren der Breitendimension bei Scytonema fecimda, Glaucothriv graeiUima, Tolypothrix Nostoc, Sirosiphon Bornetii, Crenothrix jiolyspora und Anderen. Ich selbst hoffe in nicht ferner Zeit über einen ähnlichen Verjüngungsprocess bei TolypothrLv musciola berichten zu können, einer Alge , welche seit mehreren Jahren im „Heustadiwasser" des Praters auftritt. Wien, am 20. October 1883. Ein Beitrag zur Flora Galiziens und der Bukowina. Von Br. Blocki. (Fortsetzung.) Thalictrum foetidum L. In Felsenspalten am linken steilen Uferab- hange des Seretflusses in Manasterek — nur an einer Stelle — neben Aconitum Antliora var. florecoer., Veronica incana, Dianthus capitatus etc. (18. IX. 1883). — co^föwwm Wallr. {Th. Jacqtmiicmum Koch, T7i. /g.TMoswm Beruh., Th. minus Slendz. non L.). Am „kleinen Sandberge" bei Lem- berg, in Holosko und überall an trockenen, steinigen Anhöhen und buschigen Stellen in Podolien. — simplew L. Auf nackten oder buschigen Kalkanhöhen und in Gypstrichtern in Ostgalizien, sporadisch. Krzywczyce, Ostra Mo- gila, Okno, Bilcze, Olexiuce, Cygany, Ijanowce. — var. laserpitiifolium Gris. (Neilr. Ung. Diagn. p. 2). Neben der gewöhnlichen Form in Osira Mogila und Bilcze, sehr selten. — Th. galioides Nestl., welches sich von der eben genannten Varie- tät des Th. Simplex li. durch sehr schmale, liueale, uugetheilte Blattzipfel unterscheidet, und welches ich nicht nur wegen dieses sehr Constanten Charaktermerkmals, sondern auch wegen Vor- kommens auf ganz anderen Standorten und wegen anderer geo- graphischer Verbreitung für eine gute Art betrachte, habe ich 52 in Ostgalizien uirg-eiuls beobachtet. — Tk. Ivculutu Lenz „auf einer Insel des Zbruczflusses untei' Niwra*' ist höclist wahr- scheinlich Th. angnstifoliurn var. laaerpittif. Koch, aber jeden- falls nicht Th. lucidum L. PulsatÜla pratensis Mill. Auf grasigen steinigen Anhöhen in Siuköw (Hank.), Bilcze und Manasterek gemein. — vulgaris Mill. Auf sonnigen Kalktriftcn in Sinköw (Hank.), Strychaüce (Hod.) Krzywczyce. — patens Mill. An ähnlichen Orten, wie die vorige Art und wie diese nur sporadisch. In Südost-Podolien höchst selten. Potu- rzyca, Ratyska göra und Picniaki (Schauer), Siuköw (Hank.), Bilcze (nur an einer Stelle am rechten Seretufer), Ostra Mogila, Hol'osko. Anemone narcissißora L. Auf grasigen Kalktriften und in Eichen- wäldern in Nordost-Podolien, sehr selten. Mirowa bei Pieniaki (Schauer), Ostra Mogila, Hleszczawa (bei Tainopol). — sylvestris L. An sonnigen Kalkanhöhen in O^tgalizien, nicht selten. Pieniaki (Schauer), Strychaiice (Hod.), Holosko, Kniaze, Olexince, Werenczanka. — ranunculoides L. Strychaiice (Hod.), Sinköw (Hank.), Bilcze. Adonis vernalis L. Auf trockenen, grasigen Kalkanhöhen in Podo- lieU;, besonders in Südost-Podolien gemein. Skomorochy bei So- kal und Koltcw bei Zloczöw (Schauei-), Kolodröbka. Sinköw (Hank.), Bilcze, Myszköw, Olexiiice, Dobrowlaiiy, Lanowce, Zie- liüce, Wierzchniakowce. Myosurus minimus L. Poturzyca (Schauer). Ceratocephalus orthoceras DG, Sinköw (Hank.). Ranunculus divaricattis Sehr. Hol'osko im Teich. — Lingua L. Rozwadöw (Tyn.). — cassubicus L. In Laubwäldern stellenweise. Strychaiice (Hod.), Lesienice. — acer L. In Südostgalizien muss diese Art sehr selten auftreten, da ich sie nur aus Bilcze und Cygauy, und zwar als eine seltene Pflanze notirt habe. Fast ebenso gemein, wie in Westgalizien R. acer, ist in SO.-Podolien die folgende Art. ■ — Steveni Andrzej. (verus). Auf Wiesen und in Holzschlägen in ganz Ostgalizien verbreitet. In SO.-Podolien kommt diese süd- osteuropäische Pflanze gemein vor und bildet dahier einen cha- rakteristischen Bestandtheil der Wiesen- und Holzschlägevege- tation. Je weiter nach Norden und Westen, desto sporadischer ist ihr Vorkommen. Ich habe B. Steveni in Galizien an folgen- den Orten wachsend gefunden: Przemysl (nächst dem Spring- brunnen), Lemberg (beim Pelczyiiskiteich, beim Stryjer Friedhof und im Garten der Forstschule), Zofiöwka, Zadwörze, Kniaze, Pl'uchöw, Zboröw, Jeziei'na, Hluboczek wielki, Ostra Mogila, Okno, Pieniaki, Hleszczawa, Merlawa, Cygany, Iwanköw, Muszka- töwka, Borszczöw, Lanowce, Zieliiice, Bilcze, Siuköw, Wolkowce, Krzywcze, Mielnica, Dzwiniaczka, Okopy, zwischen Holosköw, 53 KorszÖAv, Tiirka und Kolomoa, zwischen Matyowce und Zablo- töw, Lubieüce (südlieh vom Stryj — im Parle) und endlich in Stvassengräbeu zwischen i'^nzan, Kotzman, Werenczanka, Kado- böstie und Zaleszczyki. Ueber JH. Stcrenl Andrzej. wurde schon ziemlich viel geschrie- ben, und es haben sieb besonders Celakovsky und v. Uechtritz grosse Verdienste erworben um die Klärung dieser vielverkannten Art. Trotzdem erachte ich die Acten über dieselbe für noch nicht geschlossen, weil — nach meiner Darnachachtung — noch einige Zweifel hinsichtlich der Yerwandtschaftsverhältuisse des B. Steveni gegenüber einer ihm sehr verwandten westeuropäischen Art rmd hin- sichtlieh seiner geographiscbeu Verbreitung obwalten — und daher erlaube ich mir auf Grund der sorgfältigsten Beobachtung des R. Steveni Andrz. in seiner Heimat auch meinerseits Einiges zur end- giltigen Behebung dieser ZAveifel beizutragen. Es treten in Westeuropa zwei Ramme nlus-k]:im. auf, deren nahe Verwandtschaft mit R. Steveni Andrz. vielfachen Anlass zur Ver- wechslung derselben mit R. Steveni gab. Es sind diess: der spanische R. granatemis Boiss. und der französische R. Frieseanus Jord. — V^'^ährend R. granatensis Boiss. noch bis unlängst von den meisten Floristen als Art von R. Steveni Andrz. nicht getrennt, ja von Freyn sogar mit dem letzteren ideutificirt worden war und erst von dem trefflichen Celakovsky auf Grund des kritischen Studiums als eine ausgezeichnete Art von R. Steveni gesondert wurde — wird der französische R. Frieseanus Jord. noch bis jetzt entweder mit R. Steveni Andrz. verwechselt (Fl. austro-huug. exsicc. Cent. I, Nr. 101. a) oder mit demselben identifieirt (Neilr. Ung. Diagn. p. 5), und zwar aus diesem Grunde, weil kein Unterscheidungsmerkmal dieser beiden Formen als genug durchgreifend angesehen wird. Ich werde nun mit meiner unbeholfenen Feder zu beweisen trachten, dass auch R. Frie- seanus von dem siidosteuiopäischen R. Steveni als eine selbststän- dige, ihm el»enbüitige Art getrennt werden soll. Nocb unlängst, als ich Laie in der Pflanzengeographie war, identiflcirte ich — dem Neil reich folgend — ohne jedwedes Be- (i(^nkeu R. Frieseanns Neilr. mit dem französischen R. Frieseanus Jord. und hielt diesen letzteren nur für eine unbedeutende Varietät des R. Steveni Andrz. mit breiteren, sich berührenden oder decken- den Zipfeln der unteren Blätter, welcher Ansicht ich in meiner flori- stischen Erstlingsarbeit „Eoslin. Bilcza i Cygan" Ausdruck gegeben Isabe. Seit kurzer Zeit fing ich aber an die Eichtigkeit dieser Auffas- sung zu bezweifeln. Es schien mir nämlich aus pflanzengeographischen Itüeksichteu sehr unwahrscheinlich zu sein, dass der süclosteuropäische R. Steveni, dessen geographische Verbreitung in Osteuropa mit der Verbreitung der Arternisia ausiriaea fast analog sich verhält, — mit Ueberspringung Mitteleuropas — in einem in klimatischer und pflanzeugoographischer Hinsicht von Osteuropa so verschieden gestal- teten Gebiet, d. i. in Frankreich, als eine einheimische Pflanze auf- tieten sollte. Um diese Zweif'^1 lösen zu können, habe ich vor zwei 54 Jahren aus dem renommirtesten französ. botan. Garten in Angers Samen des echten R. Frieseanus Jord. bezogen, dieselben im Lem- berger botan. Garten neben R. Steveui aus Podolien ausgesäet, und heuer konnte ich schon beide Arten in Bezug auf ihre Charakter- merkmale genau prüfen. Als Kesultat dieses kritischen Studiums hat sich nun ergeben, dass beide Formen (f. angustisecta und f. lati- secta) des R. Steveni Andrz. — abgesehen vom kürzeren, auf der Spitze nicht hakig eingekrümmten Fruchtschnabel — sich von R. Frieseanus Jord. besonders dadurch unterscheiden Hessen, dass, wäh- rend bei allen aus französ. Samen gezogenen Exemplaren des R. Frieseanus Jord. die drei Zipfel der oberen Stengelblätter läng- licheiförmig bis länglich und grobgezähnt waren, diese bei allen Exemplaren des podolischen R. Steveni Andrz. lineal oder lineal- lanzettlich und fast ganzrandig waren. Wiewohl dieses letztgenannte Unterscheidungsmerkmal auf den ersten Blick gar zu unbedeutend erscheint, als dass es zur specifischen Trennung beider obgenannten Ranunculi berechtigen dürfte, so bin ich jedoch fest davon über- zeugt, dass eben die Gestalt der Zipfel der oberen Stengelblätter bei diesen Pflanzen als ein wichtiges systematisches Merkmal aufzu- fassen sei, und diese Ueberzeugung hat mir der Umstand aufge- zwängt, dass bei R. inontanus, R. cassuhicus und R. auricomus die Gestalt und Stellung der Blattzipfel der oberen Stengelblätter sehr constant ist und daher in der Systematik dieser Arten eine sehr wichtige Rolle spielt. Ich habe voriges Jahr und heuer viele Exem- plare des echten R. Steveni Andrz. an verschiedenen Orten Ostgali- ziens in dieser Hinsicht untersucht und habe gefunden, dass, während die Wurzelblätter und die unteren Stengelblätter bezüglich der Gestalt und besonders der Breite ihrer Zipfel einer starken Variabilität unterliegen (wie bei vielen anderen Ranuuculaceen, besonders an Herbstexemplaren), die oberen Stengelblätter bei allen von mir untersuchten Exemplaren die oben beschriebene Gestalt der Zipfel aufweisen. Was die geographische Verbreitung des R. Steveni Andrz. in Oesterreich- Ungarn anbelangt, so kommt diese südosteuropäische Pflanze in Oesterreich-Ungarn weit verbreitet vor, denn sie tritt — ausser in Galizien — auch in Siebenbürgen, Ungarn, Nieder-Oester- reich, Mähren (?) und Böhmen (?) als spontan auf. In Niederöster- reich scheint der Verbreitungsbezirk des R. Steveni seine westliche Grenze in Europa gefunden zu haben. Zwar ist R. Steveni in Braun's und Halacsy's „^Nachtr. zur Fl. Nied.-Oest." aus Niederösterreich nicht angegeben, aber er kommt in diesem Kronlande sicherlich vor, und zwar habe ich ihn gesehen aus Kalksburg, wo ihn P. Wies- baur für die „Fl. Austro-Hung. exsicc." als R. Frieseanus Joid. ge- sammelt hat (Cent. I. Nr. 101. b). — Der französische R. Frieseanus Jord. kommt nach meiner Ansicht in Oesterreich-Ungarn nirgends wild vor, und sein Vorkommen in Wien (z. B. auf Wiesen im bo- tanischen Garten) ist lediglich auf Einschleppung mit fremden Gras- samen zurückzuführen. Endlich bemerke ich noch, dass R. Steveni 55 Uechtr. var. von Schweidnitz iu Schlesien höchst wahrscheinlich mit R. Frieseanus Jord. und nicht mit R. Steveni Audrz. iden- tisch ist. (Fortsetzung folgt.) Ueber Darwin's Bewegungsvermögen der Pflanzen. Von A. Tomaschek. IV. Der Grad des Geotropismus ist von der Wachsthums-Geschwindigkeit un- abhängig. Tief eingreifende Verletzungen der Keimwurzel, wenn sie die Spitze nicht betreffen, beeinflussen nicht ihren Geotropismus. W. Hofmeister bemerkt über die anfängliche Energie der geotropischen Krümmung (Bot. Ztg. 1869 Nr. 4. p. 51): „In aller Keinheit zeigt sich das Abwärtssiuken (?!) der Wurzelspitzen wähi'end des ersten Stadiums der Keimung der meisten Samen, indem das Ende der Würzelcheu einer Erbse z. B. kaum aus dem Samen her- vorgetreten, mit scharfer und plötzlicher Biegung sich nach unten wendet. Betrachtet mau die Krümmung als einen Kreisbogen (was bei der Kürze der gekrümmten Stelle ohne erheblichen Fehler ge- schehen mag), so ist der Eadius dieses Bogens nicht länger als 3 Mm. meist noch kürzer". Eine sehr rasche und sehr plötzliche Abwärtskrümmung ist bei dem ersten Anfange der Keimung Eegel, was auf späteren Ent- wicklungsstufen nur bei Vorhandensein der günstigsten Bedingungen für die Vegetation der Fall ist (Bot. Ztg. Nr. 3. p. 34). Es ist sicher, dass schon beim ersten Anfange des Keimens der Geotropismus einen hohen Grad erreicht hat während gleichzeitig in den wachsenden Querzonen des Würzelchens nur noch geringe Partial- zunahmen Platz greifen da die letzteren erst in späteren Stadien der Entwicklung ihr Maximum erreichen. (Vergl. Grundzüge der Pflanzen- Physiologie V. Dr. J. Sachs Leipzig 1873 p. 160.) Dieser Umstand deutet darauf hin, dass die Geschwindigkeit dos Längenwachsthums nicht als Massstab des Grades der geotropischen Krümmungsfähigkeit gelten könne. Es ist vielmehr als Vortheil für die Pflanze anzusehen, dass ihre Keimwurzeln gleich anfangs, zu einer Zeit, wo ihre Wachsthums- fiihigkeit erst im Erwachen ist, zum Behufe des leichteren Ein- dringens in den Boden, im Kampfe um das Dasein, die volle Virtuosität der geotropischen Krümmung und Orientirung erworben haben. Auch in der Folge bei weiterer Entwicklung der Wurzel, wo deren geo- tropische Krümmuugsfähigkeit abzunehmen scheint, dürfte erhöhte Wachsthumsfähigkeit und somit gesteigertes Längenwachsthum zwar geotropische Krümmungen leichter wachrufen oder deren Zustande- kommen befördern, aber das Wachsthum kann auch hier nicht als Masseinheit der geotropischen Krümmungsfähigkeit angesehen werden. 56 Der Geotropismus ist in irgend einem Stadium der Entwicklung eines Organes nicht deshalb stärker weil dasselbe schneller wächst, sondern weil diess zum Vortheile der Pflanze gereicht. Was den in Nr. 12 (1883) der österr. Bot. Ztschr. angedeuteten Versuch botiifift, so haben mich neuerliche in gleichem Sinne aus- geführte Untersuchungen noch weiterhin belehrt, dass in dem nach Umständen wechselnden Zeiträume von 16 bis 48 Stunden, innerhalb welcher das unverletzte Würzelchen seine anfängliche geotropische Krümmung vollendet hat, namentlich mit der unteren Hälfte voll- kommen nach der Schwerliuie orientirt ist, was bei einer Länge derselben zwischen 9 — 10 Mm. stattfindet; bei gleichen Versuchsbe- dingungen gehaltene geköpfte Keimlinge, welche inzwischen die Länge von 7 — 9 Mm. erreichten, keinerlei geotropische Krümmung machten, sondern grösstentheils horizontal ^) bleiben. Allerdings muss beim Abschneiden der Spitze (0"5 — ^1 Mm.) darauf Bedacht genommen werden, den Querschnitt senkrecht gegen die Achse des Würzelchens auszuführen, weil bei schiefen Schnitten leicht jene Nutationen zu Stande kommen, welche die Reinheit des Erfolges der Untersuchung leicht trülien könnten. Glücklicher Weise treten die Krümmungen gewöhnlich erst dann deutlich zu Tage, wenn der Versuch schon als abgeschlossen betrachtet werden kann. Dass bei der Vornahme verschiedener Schnitte an den Würzelchen nicht die Verwundung an und für sich den Geotropismus hindert, hat schon Sachs durcli schlagende Versuche erwiesen. (Arb. des bot. Inst, in Würzburg III. p. 470 F. 19. E. E.) Es ist ihm gelungen nachzu- weisen, dass Keimwurzeln der Einde rechts und links oder oben und unten gleichmässig (mit Verscliouung der Spitze) abgespalten wurden, sich dennoch energisch geotropisch abwärts krümmten. Ich habe an Keimwürzelchen, welche eben die letzte Testa gesprengt hatten, bevor sie sich noch geotropisch zu krümmen anfingen, also im ersten Stadium der Keimung sich befanden, hinten an der Basis des Wür- ') Zuweilen wendet sich das geköpfte Würzelchen mehr oder weniger schief nach abwärts ohne jedoch selbst eine Krümmung zu maclien. Diese Schief- stellung des Würzelchens gewinnt zuweilen das Ansehen einer beginnenden geotropischcn Krümmung, ist es aber nicht, sondern wird durch eine Abwärts- drehung an der Basis bewirkt, welche mit ungleichem Wachsthume des oberen und unteren Cotylenstielchens begleitet ist. Diese Drehung geht auch bei normal keimenden Samen, wenn deren Medianebene wie bei obigem Versuche horizontal liegt vor sich und bewirkt dass die anfängliche durch den Geotropismus hervorgerufene Krümmung wieder ausgeglichen werden kann, indem das Wür- zelchen sich nachher ihrer ganzen Länge nach vertical stellt. Nicht selten krümmt sich auch das geköpfte Würzelchen in der Horizontalebeue vom Samen Aveg. Diese Krümmung rührt daher, dass das sich nicht abwärts wendende Würzelchen länger als beim normalen Keimen mit dem unterhalb befindlichen schwammigen Gewebe in Berührung bleibt. Durch diese Berührung wird der Turgor der Zellen einseitig erhülit und das Würzelchen macht nothwendiger Weise eine nach aussen concave Krümmung. Dieser Vorgang findet auch beim normalen Keimen statt und dient dazu die Testa abzulieben um dem Würzel- chen den Weg nach aussen frei zu machen. In diesem Falle wird die Krüm- mung jedoch vom Geotropismus bald überwunden. 57 zolcbeus ein keilförmiges Stückchen hevausgeschuitteu, wobei siclier der Wurzelstraug nicht aber die Cotylensti eichen verletzt wurden. Ich war sehr überrascht zu bemerken, dass jene Würzelchen, bei denen die Operation vorgenommen wurde, sich ebenso wie die un- verletzten geotropisch krümmten. Der Grad der Verwundung ist hier doch ebenso gross wie bei der Abnahme der Spitze und doch wurde durch dieses eingreifende Verfahren die geotropische Krüm- mungsfähigkeit des Würzelchens nicht im geringsten alterirt! Wenn nun die Abnahme der Spitze allein den Geotropismus hemmt, so kann diess doch nur dadurch erklärt werden, dass bei Abnahme der Spitze ein bevorzugtes Gewebe verletzt wird oder verloren geht, welches allein für den Reiz der Schwerkraft empfänglich ist und geotropische Krümmungen in die wachsende Region einleitet. Ich bin eben damit beschäftigt, durch Einschicben kleiner feiner Platin- stiftchen an verschiedenen Stellen des Würzelchens den für die Einwirkimg der Schwere empfänglichsten Ort genauer zu ermitteln. Obwohl ich hoffe durch dieses Verfahren günstige Resultate zu er- zielen, müssten noch bei weiten mehr Versuche gemacht werden, als mir bis jetzt zu Gebote stehen, aus denen sichere Resultate abge- leitet werden könnten. Die von Darwin und Ciesielski mit klarem Blicke erkannte alleinige Empfänglichkeit der Spitze für den Reiz der Schwere kann nicht mehr als blosse Meinung oder Behauptung aufgefasst werden, sie ist eine durch tiefen Porscherblick erkannte Wahrheit. Allerdings bedürfen die zur Nachweisung vorliegenden A'ersuche, um eine all- gemeine zugängliche Beweiskraft zu erlangen, wie es dem Fortschritte der Wissenschaft entspricht, zweckmässige Reformen, welche wohl in der Zukunft nicht ausbleiben werden und die anzubahnen oder an- zuregen icli mich mit meinen schwachen Kräften bemüht habe. V. Bemerkungen zu: Untersuchungen über den Hydrotropismus von Dr. Hans Molisch. (K. Acad. der Wissensch. B. LXXXVIII Juli-Heft.) Auch Dr. Hans Moli seh ist durch eine treffliche Arbeit den Ideen Darwin's bereits näher gekommen. 1. Zum Beweise, dass die Wurzelspitze von der psychrome- triöchen Differenz gereizt werde, und diesen Reiz auf die darüber liegende wachsende Region überträgt, indem sie dieselbe veranlasst sich zu dem feuchten Orte hinzuwenden, wird ein Versuch ersonnen, der von Molisch ausdrücklich als experimentum crucis bezeichnet wird. Ich halte zwar die von Darwin gemachten Versuche als hinreichend beweisend , muss aber den Umstand, dass bei dem Versuche von Molisch die Spitze unbedeckt und unbeschädigt be- lassen wird, als einen bedeutenden Vorzug dieses Verfahrens halten. Ich selbst war schon bemüht in einem im Bande XXI des naturf. Vereines in Brunn bei einem daselbst mitgetheilten Versuche die- sem Umstände Rechnung zu tragen. Ich befestigte und zwar ohne Kiel nittel kleine wohlbefeuchtete Schwammstückchen (Badeschwamm) UV jittelbar seitlich an die Spitze der Keimwürzelchen. Die Krüm- Oesterr. botan./.eit.scliriit. 2. Jlcft 1«84. fi 58 mimg trat in clor über der Spitze liegenden wachsthumfähigen Kegion (4 — 10 Mm. von der Spitze entfernt) auf und war gegen die einseitig wirkende Feuchtigkeitsquelle gegen das Schwämmchen hin gerichtet. Wenn man nun wie beim Versuche des Dr. Molisch bei meinem Versuche die oberen Theile der Wurzel gleichzeitig mit befeuchtetem Seidenpapier umhüllen würde, könnte man ohne Zuhilfenahme des Thontrichters das zu Beweisende demonstriren, wobei die feuchte Stelle der Erde, der sich das Würzelchen im Boden zuwendet, durch das feuchte Schwämmchen eben nicht unzweckmässig repräsentirt wäre. 2. Während seinerzeit Dr. Wiesner die von ihm zu Ehren Darwin's benannte Wurzelkrümmimg blos auf grösstentheils sicht- bare einseitige Verletzung der G-ewebe der Wurzelspitze durch das Klebemittel (Schellacklösung) zurückführte, macht Dr. Molisch nun- mehr darauf aufmerksam, dass auch Wasserentziehung (osmotische Saugung) oder Verhinderung des Sauerstoffzutrittes zur Erscheinung der Darwin' sehen Krümmung führen müssen. Mir scheint es, dass auch noch andere Reizmittel: Licht, (Wiesner) Wärme, Athmung, Chemismus die Darwin'sche Krümmung hervorrufen dürften. Meines Dafürhaltens nach könnte der Satz so ausgesprochen werden, dass überhaupt alle in der Nähe der Wurzelspitze einseitig veränderte Wachsthumsbedingungen Darwin'sche Krümmung hervorzurufen geeig- net seien. Insbesondere halte ich dafür, dass auch jener interessante Versuch Hofmeister's und Ciesielski's (Beiträge zur Biologie der Pf. v. F. Cohn 1870. p. 25 FI FV.) mit Maiswurzeln nur mit Zuhilfenahme der von Darwin erkannten Empfindlichkeit der Wurzelspitze wird endgiltig erklärt werden können. Bekanntlich erklärte W. Hofmeister das Emporheben der Wurzelspitze aus dem Wasser durch negativen Geotropismus, Ciesielski bringt den Versuch als Beweis seiner Er- klärung der Nothwendigkeit geotropischer Krümmungen. J. Sachs endlich betrachtet das Emporheben der Wurzelspitze als durch Be- netzung hervorgerufene einseitige Steigerung des Turgors der Zellen. Ich vermuthe, dass dieses Emporheben Darwin'sche Krümmung sei. 3. Dr. Molisch stellt noch immer die Empfindlichkeit der Wurzelspitze gegen andauernde Berührung fester Körperchen in Ab- rede, indem er sich auf die Argumente Dr. Wiesner's stützt, dass die Wurzeln in Quecksilber eindringen, Papier durchbohren und an der Federwage den Druck von 1 Gr. ausüben. Diessbezüglich will ich vor der Hand nur hervorheben, dass Darwin, als er die be- sagte Empfindlichkeit behauptete, den durch Wachsthum bewirkten Wurzeldruck genau kannte, ihn auf 7* Pfund schätzte (Bewegungs- vermögen p. 63) und an mehreren Stellen seines Werkes passend gewürdigt fiat (z. B. p. 168). 4. Endlicn weiss ich nicht, ob es erst nothwendig ist, jene Forscher, welche sich mit den anatomisch-physiologischen Verhält- nissen der durch Geotropismus gekrümmten Wurzeln beschäftigen, darauf aufmerksam machen zu müssen, dass auch bei geotropisch sich krümmenden Wurzeln die Richtiin? der Theilungswände bei der 59 Zelleiineubildimg durch die Schwere unmittelbar beeinflusst werden dürfte, wie diess Pflüger für die Bifurcatiou des Eies der Batra- chier nachgewiesen. Pflüger's Arch. f. Physiol. Bd. XXXI : Ueber den Einfluss der Schwerkraft auf die Theilung der Zellen. 5. Auch Molisch schliesst sich der von Wiesner durch dessen eigene Beobachtungen erlangten Ueberzeugung an, dass die Circum- nutation keine der Pflanze inhärirende ürbewegung sei (p. 25 der Abhandl.). Es ist allerdings ein grosses Verdienst Wies ner's, dass er die Entscheidung über die Frage des Vorhandenseins der Circumnuta- tion als ürbewegung (die ältere philosophische Schule hatte ähn- liche Ideen aufzuweisen, und wurde die bezeichnete Bewegungsform als Spiralteudenz der Pflanze bezeichnet [Göthe]) dem Mikroskope anheimstellte. Darwin hat zwar auch das Mikroskop verwendet, machte jedoch zu wenig Beobachtungen mit demselben, um sich zu überzeugen, dass diese oscillirende Bewegung allgemein sei (B. d. Pfl. p. 470). Dessenungeachtet entwirft er ein ausgezeichnetes Bild dieser mikroskopischen Bewegung, die von ihm trefflich als ein mi- kroskopisch-minutiöses Erdbeben in der Pflanze bezeichnet wird. Ich habe diese Art der Bewegung an den rankenartigen Mycelfäden von Mucor racemosus und an den Pollenschläucheu zu wiederholtenmalen beobachtet. Wiesner hat diese Bewegungsweise auch wahrgenommen (B. d. Pfl. p. 184) und hat dieselbe als blosse Störungen des ge- raden Wuchses, hervorgerufen durch kleine Unregelmässigkeiten im anatomischen Bau der Organe bezeichnet, also doch zugegeben, dass diese Bewegung, da sie aus der Natur des Zellenwachstbumes her- vorgeht, eine Ürbewegung sei. Ich möchte nur noch hinzufügen, dass, wenn man die geradezu wunderbare Eegelmässigkeit in der succes- siven Entstehung der Urgewebe aus der Scheitelzelle oder Scheitel- zellengruppe im Wachsthumsherde berücksichtigt, auch die dabei nothwendig eintretenden Bewegungen eine gewisse Regelmässigkeit haben dürften, wie diess von der primitiven Circumnutation be- hauptet wird. Wiesner betrachtet das geradlinige Wachsthum als das primitive, Darwin hingegen kommt zu dem Schlüsse, dass ein geradliniger Weg bloss eine äusserst modificirte Form von Circum- nutation sei (B. d. Pfl. p. 435). Die Nadelholzwälder des Eisenburger Comitates. Von Dr. Vinc. v. Borbäs, Die Wälder dieses Comitates zeichnen sich ausser durch Birkeu- bestände und den hie und da vorkommenden Prumi^ Padus besonders durch die Bestände von Kastanien und Nadelhölzer aus*). ') Conf. Oe. B. Ztschr. 1882. p. 409-410. 60 Die Narlelliölzei' mischen sich sowohl im Gebirge, als iu den Hü< tnaculata? Haläcsy in Oesterr. bot. Ztschr. XX VL Süd-Tirol. Val Vestino. — 678. Sternbergia colchicißora W. Kit. Ofen! — 679. Scilla pratensis W. Kit. (1805) = >Sfc. /toZtWi Host non L. = Äc. amethystinaNi^. {\^29) Salona b. Spalato. — 680. Lilium JanJcae Kerner in Oesterr. bot. Ztschr. XXVII. — - L. Pi/renaicum Baumgarten non Gouau = L. Albanicum Heuffel, Neilreich, non (Trisebacli. Siebenbürgen, Veres- patakü — 681. Muscari botryoides L. (sub Hyacintho). Süd-Tirol 69 Val di Ledro. — 682, M. Kernen Marchesetti in: Bolletiuo della Soc. Adr. di sei. uat. VIT p. 266 (1882). Nahe verwandt mit M. botryoides, aber dnrch schmälere, nicht verschmälerte Blätter und um ein Drittel kleinere und bleichere Blüthen verschieden. Ungemein häufig" um Triestü — 683. Alllum atrovlolaceuni Boiss. Conf. Kern er in Oesterr. bot. Ztschr. XXIX. Kalocsa in Ungarn. — 684. A. fla- vescens Besser (1822) =J.. animophüum Heuffel (1835). Gross- Scheuern in Siebenbürgen. — 685. Bulhocodlum Ruthenicum Bunge. (1837) = B. venium Neilreich Diagnosen non Linne. B. vernum L. hat seegrüne Blätter, längere Grififeläste etc. etc. Klausenburg in Siebenbürgen. -- 686. Juncus castaneus Smith (1800). Rothenmanner- Tauern in Steiermark. — 687. Ti/pha minima Funk (1794). Salz- burg! — 688. Care.v rir/ida Goodenough. Rieseugebirge. — 689. a HaUeriana Asso (1779). = 0. alpestris Allioni (1785) =- 0. flijnohasisN\\\?kYii (1787) = C. diversiflora Host (1801). Mödling bei Wien. — 690. C. Transsilvanica Schur. (1851). Langenthai in Sieben- bürgen. — 691. Bvomvs Billotii F. Schultz in Flora XXXII. = B. Jiordaceiis Gmeliu non L. etc. etc. Tirol, Windisch-Matrei. — 692. Festura Carpatica Dietrich (1817) = i^. nutans Wahlenberg (1814) non Hcst (1800). Rodnaer Alpen in Siebenbürgen. — 693. F. sid- cata Hackel Monographia Festucarum pro subspecie F. ovinae (1882) = F. duriuscida Host non L. = F. ovina var. durin^ada Neilr. non Koch; St. Polten in Nieder-Oesterreichü — 694. Köleria australis A. Kern er. Polaü — 695. K. gracilis Persoon; Vellebith in Kroatien. — 696. Molinia serotina Linne (sub Festuca)\ Bozen. — 607. Weingärtneria canescens Linne (sub Aira) = Cori/nepJiorus rancscens Palisot de Beauvois (1812). Mähren, Bisenz; Galizien, Lemberg. — 698. Pkragmites communis Trinius = Arundo phrag- mites Linne. Wien. — 699. Phragm. communis var. flavescens Custor in Gaudin Fl. Helv. VI. (1830). Opocno in Böhmen; hier allein auf- tretend, mit Ausschluss von Phragm. communis L. — 700. Schmidtia suhtilis Trattinick Flora Austr. I. p. V2 {\^\&) =^ Coleanthus suhtiUs Seidl in litt, in Römer et Schultes Syst, veget. II. p. 11 (1817). Wittinsfau in Böhmen. Literaturberichte. Illustrirtes Pflaiizenlebeu. Gemeinverständliche Originalabhandlungen über die interessantesten und wichtigsten Fragen der Pflanzenkunde nach zu- verlässigen Arbeiten der neuesten wissenschaftlichen Forscliungen mit zahl- reichen Original-Illustrationen. Herausgegeben von Dr. Arnold Dodel- Port, a. 0. Professor der Botanik an der Universität Zürich. Zürich, Ver- lag von Cesar Schmidt. 1883. 8". XVI und 474 Seiten mit lü Tafeln und 122 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis 12 Mark. Die beiden ersten Lieferungen dieses Werkes wurden im Jahr- gang 1880 der Oesterr. botan. Zeitschrift ausführlich besprochen. In 70 deuselboü waren die drei ersten Abschnitte über niedere Pilze, über Contagieu und Miasmen, ferner über tleisclifresseude Pflanzen ent- halten. Die weiteren Capitel des jetzt vollendeten Werkes behandeln: IV. Die Kraushaar -Alge {UlothrLv zonata). V. Die untergetauchte Flora der Adria. VI. bis VIII. Die Liebe der Blumen. IX. und X. Auffällige Bewegungserscheinungen im Pflanzenreiche. Sämmtliche Abschnitte sind mit Sachkenntniss verfasst und geben die wichti- geren Thatsachen im Wesentlichen richtig wieder. Die Darstellung ist klar und leicht verständlich. Zahlreiche zum grössten Theile gut ausgeführte Abbildungen erläutern den Text. Dodel-Port's illu- strirtes Pflauzenleben kann somit den besseren populären Werken beigezählt werden. Es ist namentlich Nichtbotanikern zur Leetüre anzuempfehlen; sie werden bei der Durchsicht mit einer Fülle an- ziehender, lebendig geschilderter Thatsachen bekannt werden. R. Anales de la Sociedad Espanola de Historia Natural. Tom. XII. Guaderno 2. Madrid, 30. de Setiembre 1883. Nachstehende sind die im vorliegenden Hefte enthaltenen bo- tanischen Arbeiten: Castellarnau y de Lleopart E studio mi- crografico de la madera de las Coniferas espanolas, y especialmeute del gener o P'mus. Mikrographische Studie über die Structur des Holzkörpers der in Spanien wachsenden Coniferen (Schluss). — Pomata Apendice al catalogo de plantas re- colectidas en estado espontaneo en la provincia de Toledo (Schluss). — Bosca Don Eduardo: Exploracion herpetolo- gica delalsladelbiza. Beiträge zur Kryptogamenflora der ba- learischen Inseln. M. PHhoda. Acta Horti Petropolitani, Tom. VIII. Fase. II. Dieser 279 Octavseiten umfassende Band ist ausschliesslich der Fortsetzung der im Juni-Hefte der Oest. bot. Ztg. vom Jahre 1883 erwähnten Incrementa Florae Rossicae, einer imposanten floristischen Arbeit Traut vetter's, gewidmet. Die Zahl der mit Angabe der Standorte und Beifügung mannigfacher Notizen aufgeführten Pflanzen- Arten beträgt 1813 (Amygdaleae bis Monotropeae). Am reichsten sind die Umbellaten vertreten. M. Prihoda. Bericht über die Tliätigkeit der botanischen Section der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur im Jahre 1882. Breslau 18.S3. Von den in den Monats-Sitzungen gehaltenen Vorträgen wären zu erwähnen: üeber die (jeschichte der Manna-Esche (Apotheker Werner); Entwicklungsgeschichte der Ascomyceten (Dr. Eidam); über die Gattung Medullosa (Prof. Stenzel); über die Entwicklungs- geschichte der Ustilagineen (Ober-Stabsarzt Dr. Schröter); über die mechanischen Wirkungen des Lichtes bei den Pflanzen (Prof. F. Cohn); eine botanische Januar-Excursion in der Umgegend von Messiua (Dr. Max Pranke); über den Eiufluss der Kälte auf die 71 Pflanzen (Geh. R. Göpport); über die Flora von Norderuei (Prof. Steuzel); über eine Aetna-Exciirsion (von Dr. Franke); über Ne- benblattbildimgen, besonders bei Helianthemum guttatum (Dr. Giist. Stenzel); Referat der neueren Forschungen über die Familie der Bacterien (Dr. F. Cohn); Vorweisung und Erläuterung von Herbar- Exemplaren der von Dr. Schadenberg und von R. Fritze in Madeira gesammelten Flechten (76 Arten). Von botanischen Ab- bandlungen: G. Limprecht: Einige neue Laubmoose. Auf- geführt und eingehend beschrieben werden: Orthotrichmn suhalpinum, Voralpen, Region des Riesengebirges bei 1250 M. im Melzergrunde •, Bryum {Cladodmm) mieans, auf feuchtem Torf am Fusse des Ber- ges Olraberget bei Opdal in Norwegen; Bryum arcuatum Syn. Br. arcticmn f. maxhna Kaurin in litt. Fundort der obige; Bryum Op- dalense, bei Opdal in Norwegen, Ufer der Driva; Bryum autumnale, ebendort; Bryum {Eubryum) sysphinctutn, mit dem vorigen. G. Limprecht: Neue Bürger der schlesischen Moosflora. 8 Arten von Laub- und Lebermoosen. R. v. U echt ritz: Resultate der Durch- forschung der schlesischen Phanerogamenflora im Jahre 1882. M. Prihoda. Correspondenz. Wien, am 14. Jänner 1884. Durch die interessante Mittheilung des Herrn Pfarrers Km et in Nr. 1 dieser Ztschr. p. 16 betreff" Abortus der Scheinfrüchte einiger Rosen-Formen der Schemnitzer Gegend ans der nahen Ver- wandtschaft der Mosa reversa W. K. ist nur ein Analogen für das gleiche von mir in Nr. 11/1883 pag. 377 der Oesterr. bot. Ztschr. betreif der Wiener Pflanze (in Ermangelung deren Scheinfrüchte so- wie jeder Nachricht über die Farbe derselben) constatirte Vei-halten erbracht. In meiner ersten Mittheilung über die Existenz eines lebenden Exemplars der authentischen B. reversa W. K. in Oesterr. bot. Ztschr. 1883 pag. 148—149 ist die Angabe der Blü- thenfarbe nicht bloss aus Raumersparniss und dem Grunde, dass sie mit jener der Beschreibung Kitaibel's vollkommen überein- stimmend war, sondern auch noch deshalb weggeblieben, weil die Farbe auch in der Beschreibung der Kmet'schen Rosae reversae von Herrn Simkovics in der Oesterr. bot. Ztschr. 1883 pag. 105 — 108 nicht angegeben war, daher auch nicht verglichen werden konnte. Die Farbe der Petala ist wahrhaftig „pallidissime rosea", so weit ich nach jenen am 16. Juni 1880 noch vorhanden gewesenen paar Blüthenzweigen urtheilen konnte, wovon ich einen der Güte des k. k. Hofgärtners Herrn Maly verdanke. Nach einem zweiten Blüthenzweiglein das ich anno 1883 durch Herrn Professor Wies baur erhielt, wäre noch zu bemerken, dass die frisch entfalteten Blütheu mehr rosa gefärbt sind aber bald nachher stark erblassen, so dass der Totaleindruck 72 dos ganzen blühonden Sträucbleius der einer fast schwacb-rosa-woiss- blübeudeu Roseuart gleich sein dürfte. Die einzige Uebereiustimmimg derselben in Form, Grösse und dichterer Borstendrüsigkeit des Re- ceptakels und Pedunculus mit gewissen Formen der Gentiles (ins- besondere einer der R. Malyi schon sehr nahe kommenden an demselben Standorte cultivirten Rose) ist bei Anblick der ganz eigenthtimlichen dicht schwarzbräunlich borstigen (aber nicht bloss „stacheligen", wie es in der Oesterr. bot. Ztschr. 1883 pag. 107 etc. von der f. Siinkovlcsä heisst) Bewehrung, ganz anderer Serratiir, Blüthen- und Fruchtfarbe, Umriss des Blattes so weit gerückt, dass wir in ihr einen ganz besonderen niemals mit einer x\]pina-Form verwechselbaren Rosentypus erkennen müssen. In meinem obcitirten Aufsatze coustatirte ich nur die üeberciustimmung der hiesigen und der Schemnitzer Rose in der Serratur; ob aber diese Kmet'schen Rosen im übrigen auch noch hier in Betracht kommen können oder gar zu anderen Formen zu ziehen wären, kann ich ohne Ansicht derselben nicht entscheiden. Die „schwärzlich-früchtigen" neuester Zeit ent- deckten sind mir neu, — die rothfrüchtige „reversa'' Kmet dürfte hingegen pro parte max. identisch sein mit einer Form, die ich vor neun Jahren schon in der dortigen Gegend jedoch in einiger Entfernung, u. z. auch bei dem Badeorte Vihne entdeckte, in meinem Herbare aufbewahre, und in den Monatsber. d. mähr.-schl. Ges. Sect. Obst, Weinbau etc. 1878 — 79 angedeutet habe; unweit von dem einzigen daher stehen gelassenen Sträuchleiu dieser prächtigen Rose standen: JR. alpina v. jvmri'a W. K. und eine höchst interessante canina pilosa aculeis rectis, die ich lebend mitnahm und über sie sputer berichten werde. J. B. Keller. Lemberg, am 30. December 1883. Arenaria Uptoclados Guss. kommt auch in Galizien vor. Ge- stern habe ich diese Pflanze im Herbar Prof. Tyniecki's gesehen, wo sie als A. serpi/lUfoUa, bei Böbrka gesammelt, aufliegt. — D'mnthus arenarius L. v. glaucus m. (Z>. serotinus m. in „Kosmos" 1881) von Brzuchowice (bei Lemberg) ist von D. serotitim W. K. aus Ungarn verschieden. Näheres darüber später in meinem „Beitrag zur Fl. Gal." — Dianthus tenuifolius Schur ist identisch mit D. atroruhens All. (Kerner in Sched. Fl. austro-hung. exsicc. p. 64). — Potentilla curvidens Schur ist mit P. canescens Bess., Pot. Baum- garteniana Schur mit P. canescens var. podoUea mihi (in „Kosmos" 1880) und Pot. pratensis Schur mit P. patida W. K. identisch. Br. Block i. Budapest, am 10. Jänner 1884. F. Mendlik, Professor der Matheseos, botanisirt sehr fleissig in der Umgebung von Budapest und notirte viele Pflanzen, die V. J. noch im Herbste blühten. Wichtigere Angaben sind davon: Onosnia arenarium (R. Palota), Trihulus orientalis, Alsine setacea am Räkos (Sept.), — J^iplotaxis muralis, Trifolimn repens, Trif. prateiise, Sisi/mbrimn Colunmae, Potentilla arenaria, Berteroa in- 73 cana, Nl'/eUa arv., JRanunculus 'polyantliemos, Caltha cornuta, Ci- chorium Litybus, Dianthus prolifer, Colutea arhorescens, Oiiohrychis arenaria^ St/renia angustifolia, Galamintlm Acinos, Chelidonium ma- JKS, Medicago lupulina, Silene inßata, Centaurea Scahiosa var. Sadle- riana, Oeranium pusilluni, Serida angustifolia, Tragopogon orientalis, Hieracium Pilosella, Linaria genistifoUa, Bidens ceniua. Stachi/s recta, Vinca herhacea, Asperida cynanchica, Polygala vulgaris (15. October am Eäkos), — - Anagallis arvetisis, A. caerulea, Gerinthe minor, An- chusa officinaUs, Anthemis tinctoria, Oalium Aparine, Silene longi- flora, Anthyllis polyphylla, Salvia dunietorum, Melampyrum, arvense, Potentilla recta var. leucotricha m., Mentha viridis, Campamda glo- merata, Erysimum odoratum, Linaria minor, Verhascuni Lychnitis (21. Oct. am kleinen Schwabenberge), — Oenothera biennis, Dacty- lis glonierata, Vicia sativa, Yeronica prostrata, Sideritis ■montana, Phleum pratense (am Käkos, 24. Octob.), — Lamium amplexicaule, Astrag alus Onobrychis, Agrostemma Qithago, Helianthemum ohscu- rum, Carduus nutans, Nigella arvensis, Angelica silvestris, Tara- xacum officinale, Falcaria sioides, Verbascum blattariforme, Aethusa Cynapium, Urtica urens, Centaurea Cyanus, Anthemis ruthenica, Raphanus Raphanistrum (ibidem 12. — 22. November). Ich selbst bekam am Ende November von ßäkos Palota noch Collybia (Aga- ricus) velutipes Ciirt., Hzsl., die dort häufig war. Bei der Erwäh- nung der drei F(?ro>iiVa-Hybriden (Oest. Bot. Zeitg. 1884, pag. 36) erinnere ich mich noch an eine mit meiner V. microcoma (Oesterr. botan. Zeitschr. 1879, p. 134) verwandte Veronica, die ich in der Um- gebung von Nagy-Enyed sammelte, und die ungefähr zwischen Ver. prostrata und Ver. austriaca L. {Ver. dentata Schm.) in der Mitte steht (F. macrodonta m.). Sie verhält sich ungefähr so zu V. i^ro- strata, wie V. austriaca zu V. Teucrium L. (F. latifolia Aut.). Von F. austriaca und F. microcoma ist sie durch die kahlen Früchte, von V. prostrata aber durch die ungefähr wie bei F austriaca fieder- spaltigen Blätter verschieden. Sie ist auch niedriger als die letztere, Borbäs. Pressburg, am 12. Jänner 1884. Herr Prof. Dr. Vinc. v. Borbäs in Budapest hatte die Freund- lichkeit, meine ihm übersandten Filices, die ich hier sammelte, zu determiniren. Darunter befinden sich mm einige aus der hiesigen Flora bisher noch nicht angegebene interessantere Formen. So: Aspidium Heleopteris Borkh. in feuchten Gräben oberhalb des ,.Eisen- brüunrs" (August 1883); Aspidium Fili.v mas (L.) ß. crenatum Milde und Athyrium Filix femina (L.) ßoth c. multidentatum Doli., beide letztere am Gemsenberge (August 1883). — In den Sümpfen um Pressburg fand ich im vorigen Jahre eine fremdartige Wasser- pflanze, die ich aber niemals blühend oder fructificirend antraf, also auch nicht mit Sicherheit zu determiniren vermochte. Ich sandte einige Stücke davon in Begleitung einiger Chara und Nitella an Herrn Otto Stapf nach Wien, der schon früher einmal die Freund- Oesterr. butau. Zeitschrift. 2. Heft 1884. ß 74 lichkeit hatte, einige ihm überschickte Ohara- imi Nitella- X.vi3u aus der hiesigen Fiora als Chara rudls AI. Br. f. mhraatha hrevl- hraoteata (gemein in allen Sümpfen um Pi'ossburg, Juli 1883), ferner als Chara fraifilis L. (Pötschen bei Pressburg, Juli 1883), Chara, foetida A. B. (Karlburger Donauarm und „Zigeunerlache" bei Eugerau Juli 1883), schliesslich als Nltella si^a:arpaT\m\\\. zu determiuiren. Wie mir nun Herr Dessen mittheilt, hat Herr Assistent Stapf in einer brieJBlichen Zuschrift an ihn die fremdartige Wasserpflanze für Elodea canadensis Casp. erklärt, eine Pflanze, die erst in jüngster Zeit sich hier angesiedelt hat und nicht nur für die Pressburger, sondern meines Wissens für die ganze ungarische Flora neu ist. Im Karlburger Donauarm scheint sich die Pflanze recht heimisch zu fühlen. Schon jetzt kommt sie dort in grossen Rasen zahlreich vor und wird bald andere heimische Wassergewächse aus ihrem auge- stammten Gebiete verdrängen. Ich erinnere mich, dieselbe Pflanze V. J. Ende September in einem Tümpel an der Weichsel auch bei Krakau gefunden zu haben. — Im vorigen Jahre fand ich auch auf einer Weide bei Ratzersdorf, gleich links vom Stationsgebäude der Waas'thalbahn das Buplearum tenulssimam L.. eine Pflanze, welche bisher in unserem Comitate diesseits der kleinen Karpathen noch niclit aufgefunden wurde und aus der nächsten Umgebung nur an den Marchufern (Neilr. Nachtr. zur Fl, v. Nied.-Öest. 1866), bei Augern (Matz in Neilr. Verh. d. zool.-bot. Ges. 1869, p. 245) und bei Dürnkrut (Hai, und Braun, Nachtr. z. Fl, v. Nied.-Oest. 1882) angegeben wird. Ferner auf einer feuchten Wiese an der Wei- dritz bei Pressburg Cirsium tatarieum Wim. und Grab, {canum K oleraceum) gemeinschaftlich mit Herrn Sabransky August 1883. Schliesslich sammelte ich am Donauufer oberhalb Pressburg (Oct. 1883) die schöne Centaurea hemiptera Borb. (Budap, ä körny növe- nyz. pag. 89) = Rhenana X solstitialü = C. hyhrida Bolla (Verh. d". Ver. f. Naturk. zu Pressburg. I. 1856 p. 9) non All. Dr. Sigmund Schiller. Messina, am 10. Jänner 1884. In der zweiten Decemberwoche v. J. hierselbst angelangt, war ich betroffen von dem Charakter der Agave-, Opuntia- und Mesem- bri/anthemum-Y egeta.iion, die hier ganz wild gedeihen und die Hü- gel ringsum oder die Garteumauern überall decken , nebst den vielen cultivirten Oel- und Orangenbäumen etc., welche der Gegend einen ewig frischen Schmuck verleihen. Es blühten im December von Kräutern in Fülle: Phagnalon rupestre, Brassica frutkosa, Pi- er idium vulgare, Lobular ia maritima auf allen Mauern; auf feuchten Wiesen in Menge : Andropogon hirtum, Oxalis cernua, Borrago offi- cinalis, Senecio vidgaris, S. leutxmtliemifolius den ganzen Monat hin- durch; in seiner zweiten Hälfte kamen dazu: Fedia cornueopiae, Linaria stricta, L. reflexa; auf den Hügeln der Umgegend die Ge- sträucher: Rosmarinus offichialis, Calycotome spinosa, Erica arbo- rea, Calamintha canescens, 3ficromeria g-raeca, Riibus sp. und von niederer Vegetation: Calendula ofßjinalls, Anemone liortensls, Ero- dium moschatum, Ärlsariim vulgare, Rus'ais Hippojlossum. Auf dem Braccio, der den Hafen einschliesst, auf Haideland war die Vege- tation am 20. vorwiegend eine Compositenflora, gelb und weiss {Thrinla tuberosa, die genannten Senecio-XvtQü, Helminthia echioi- des, Calendula arvensis, Bellis annua, B. sifluestris) nebst Lolndaria maritima, Arenaria rubra etc. Am 30. bei Oi'tola (N. Küste, 4 bis 5 Kilom. von C. F-iro) in ßliithe: Soropludaria canina, Jasione montana, Rsseda Plufteuma, Sdene colorata, Pohjgonum littorale, Fumaria micrantha Leg., F. capreolata, die ei'steu Olaucium lu- teum und Lupinus albus, noch wenige Euphorbia Paralias am Meere, nebst den augefülirten. Dr. So IIa. Sammlung^en. — Eine „Flora artefacta", nacb lebenden Pflanzen gearbeitet und unter wissenschaftlicher Controle von B. Stein, gibt Christine Jauch in Breslau heraus. Die Sammluag, welche in Serien zu 10 Stück erscheint, soll hauptsächlich die Modelle der wichtigsten Nutz- und Griftpflauzeu in genauen Copien enthalten. — Adolf Toepffer in Brandenburg a. H. versendet soeben das VII. Verzeichniss von Pflanzen , welche von ihm zum Preise von 15 Mark pr. Centurie bezogen werden können. Es umfasst Arten aus dem Caucasus, aus Schweden, Croatieu und Siebenbürgen; nebst einem Nachtrage zum VI. Verzeichnisse mit Pflanzen von Dominica, St. Katharina, Portorico und St. Thomas, die Centurie zu 50 Mark. — - J. Bubela in Wsetin in Mähren veröffentlicht ein um- fangreiches Doubletten- Verzeichniss von Pflanzen aus der mitteleuro- päischen Flora, welche er zum Tausche anbietet. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Km et mit Pflanzen aus Ungarn. — Von Hrn. v. Janka mit Pfl. aus Ungarn. — Von Hrn. Dr. Borzi mit Pfl. aus Italien. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Vagner, Forma- uek, Forstinger, Bubela, Richter. Von Pressburg einges. von Degen und Sabransky: Aethusa segetalis, Campanula honnoniensis, Capsella integrifoUa, Centaurea solstitialis, Dianthus collinus, Echinops sphaerocephalus, Qeranium rotundifolium, Herniaria hirsuta, Hieracium echioides var. albocine- 76 reum, Najas major, N. minor, JPeucedanum arenarlum, Sisymhr'mm Colum,nae, Veronica orchidea. Aus Steiermark einges. von Preis smaun: ÄUlum ochroleucum, Cortusa Mattlüoli, Dentaria trifoUa, Dlanthiis alpinus, Eri/thro- nium Dens canis, Lathyrus Äphaoa, L. sativiis, Linar'ia Cymha- laria, Potentilla micrantha, Slsymbrium austriacum, Tamus com- munis, Zahlbrucknera paradoxa. Aus Kärnten einges. von Preissnaann: Alsine G-erardi, Aqui- legia Einseieana, Campanida pusilla, Gypsophila repens, Hieracium porrifolium, Saxifraga stellaris, Sempervivurn montanum. Aus Croatieu einges. von Hirc: AlchemlUa vidg. var. pilosa, Alsine linißora, Arabis arenosa, A. auriculata, Aspidiuni aculeatum, Cardamine trifolia, Chenopodium polysperminn, Gorydalis albißora, Orocus vittatus, Cytisus nigricans, Dentaria trifolia, Dianthus har- batiis, Digitalis laevigata, D. ochroleuca, Erythronium Dens canis, Euphorbia erythrosperm,a, Galega officinalis, Genista lasiocarpa, G. triquetra, Geranium macrorrlnzon, Juncus paniculatus, Kentrophyl- lum lanatum, Leucanthemum platylepis, Parietaria ramiflora, Par- nassia palustris, Polypodium vulgare, Potentilla Fragariastrum, Sal- via dumetorum, Scabiosa graminifolia, Scropliularia chrysanthemifolia, Scutellaria hastifolia, Senecio Fuchsii, Thalictrum augustifolium, Trifolium arvense, T. medium, Tunica saxifraga, Vicia cordata, V. hybrida. Obige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. Inserate. Ein grösseres Flechtenherbar von circa 800 Nrn. — dar- unter viele Fruchtexemplare — ist um 30 fl. oder 60 Mark zu verkaufen. Auskunft ertheilt H. Zukal. Wien, II Liclitenauerc'asse 7. Flechten-Sammlungen, i Moos-Sammlungen. 25 Sp. fl. 1-50; 50 Sp. fl. 4-— 25 Sp. fl. 1-50; 50 Sp. fl. 4-— 75 „ 6-—; 100 9- — 75 „ „ 6--; 100 „ „ 9- 150 „ „ 15--; 200 „ „ 20'- liefert Jul. Svächa in Dentsclibrod (Bölimen). Kedacteur und Herausgeber Dr. Alezander Skofitz. — Verlag von C. Gerold's Sohn. C. Ueberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. OesteiTeichiscIie Botanisclie Zeltsclirift Die österreichische Ibotanische Zeitschrift erscheint den Ersten jeden Monats. Man pränumerivt auf selbe mit 8 fl. Ost. W. (lö R. Mark") ganzjährig, oder mit i fl. ö'st. W. C^ R. Mark) halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Organ für Botanik und Botaniker. N'^ 3. Exemplare die frei durch die Post be- zogen werden sollen, sind blos bei der BedactlOD (IV. Bez., MüMgasse Nr. t) ZU pränuraeriren. Im Wege des Buchhandels Obernimmt Pränumeration C. Gerold's Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXIA^ Jahrgang. WIEN. März 18S4. INHALT: C. Zois. Von Voss. — Neue Brombeeren. Von Holuby. — Floristisches aus Croatien. Von Hire. — Teratologisches. Von Dr. Formänek. — Zur Flora von Nordtirol. Von Murr. — Flora von Rapipoltenkirchen. Von Wiedermann. — Aeliseugebilde der Hagebutte. Von Dr. Borbäs. — Bosnische Kosen. Von Wiesbaur. — Moosflora von Pressburg. Von Bauml'er. — Bewegungs- vermögen der Pflanzen. Von Tomaschek. — Flora des Etna. Von Strobl. — Literaturberichte. — Correspondenz: Von Biocki, Strobl, Dr. Borbäs, Dr. Solla, Trautmann. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Personalnotizen. - - Botanischer Tauschverein. -- Inserat. Carl Zois Freiherr v. Edelstein. (Ein Beitrag zur Geschichte der Botanik.) Von Prof. Wilhelm Voss. Dem Naturforscher, besonders jenem, welcher die südöstlichen Kalkalpen bereiste, ist der Name Zois wohl bekannt. Sind es doch zwei reizende Alpenpflanzen, die denselben tragen, und wovon eine im angedeuteten Gebiete ziemlich weit verbreitet ist. Auch kennt derselbe das Mineral: Zoisit. — Fragt er sich aber nach dem Trä- ger des Namens, so dürfte er nicht leicht in der Lage sein, befrie- digende Auskunft zu erhalten. Diese wenigstens theilweise zu geben, ist der Zweck folgender Zeilen: Die Familie Zois stammt aus der Schweiz. Im 18. Jahrhun- derte kamen vier Brüder Zois nach Italien ins Bergamesische, um bei yerbeno_ und Alzano eine kleine Besitzung zu kaufen. Sie schrieben sich Zoja für Gioja, d. i. Edelstein. Zwei trennten sich später, und Einer davon, Michael Angelo, geb. circa 1700, wendete sich nach Triest und endlich nach Laibach, wo er in dem HandluDgshause des reichen Augustin Codelli Freiherr v. Fahnenfeld in Dienste trat. Durch rastlosen Eifer, seltene Geschicklichkeit und Treue brachte er es so weit, dass er im Jahre 1735 das ganze Handlungshaus über- nehmen konnte. Dasselbe trieb sozusagen Alleinhandel mit Eisen und Eisenwaaren aus Kärnthen und Krain. Michael Angelo Zois, Oesterr. botan. Zeitschritt. 8. Heft lS8i. 7 78 von Maria Theresia in den Freiherrnstand erhoben, war reich be- gütert und vermählte sich in zweiter Ehe mit Johanna Kappus V. Pichelstein ans Steinbühel in Oberkrain. Ans dieser Verbindung stammten drei Söhne: Siegmund Zois, der bekannte Mineraloge (geb. 23. November 1747, gest. 10. Nov. 1819), Josef Zois (geb. 22. Nov. 1748) und der Botaniker Carl Zois. Carl Philipp Eugen Zois^) wurde geboren zu Laibach am 18. Novemb. 1756"). Ueber sein Leben wissen wir nur wenig; sein Bruder Siegmund, der ihn um 19 Jahre überlebte, soll schon bei Lebzeiten das Meiste vernichtet haben, woraus ein Biograph hätte schöpfen können. Wahrscheinlich gingen auf diese Weise auch die auf Carl Zois bezüglichen Schriften, namentlich sein Briefwechsel mit Wnlfen, der, mit Deschmann zu sprechen, wohl die besten Belege gegeben hätte für die treffliclien Beobachtungen, die Carl ^ois in den oberkrainischen Alpen gemacht hatte, zu Grunde. Carl Zois lebte, wie mir Mathilde Gräfin Auersperg zu Mo- kritz, geb. Baronesse Zois, gütigst mittheilte, zumeist im Fidei- commiss Egg bei Krainburg, avo noch die schönen alten, in- und ausländischen Bäume, welch letztere er direct aus Amerika bezogen haben soll, sein Wirken bekunden. Auch cultivirte er im Schloss- garten zahlreiche Alpenpflanzen, wie aus Aufzeichnungen, die heute noch erhalten sind, ersichtlich ist. Die Anlage dieses botanischen Gartens erfolgte in den Jahren 1785 — 1790. Von Egg aus, oder von Jauerburg, wo er sich gleichfalls häufig aufhielt, hat Zois die Alpen Krains im botanischen Interesse besucht. In der Wochein hatte er zwei Alpenhütten (eine per jesereh lag in dem wildromantischen Thale der Terglouseen, eine zweite befand sich bei Bei polje) er- richten lassen, um sich des Sommers oft Tage lang bei denselben aufzuhalten und die Umgebung nach Pflanzen abzusuchen. Sein Freund, Franz Graf v. Hoheuwarth, der Zois in der erstgenannten Hütte 1794 besuchte, erzählt: „Wir setzten unseren Weg fort und kamen, ehe noch die Sonne hinter die Berge trat, in die gastliche Hütte, wo wir auf das zuvorkommendste empfangen wurden und die Thätigkeit des Baron Zois bewunderten, der unge- achtet er erst acht Tage sich hier aufhielt, bereits über eintausend Pflanzen, meist für seine correspondirenden Freunde eingelegt hatte; auch heute (d. w, am 28. Juni) hat er einen grossen Vorrath mit- gebracht, dessen Einlegen, sowie das Umlegen der früher gesam- melten, vier Menschen beinahe zwei Stunden beschäftigte. — Die Hütte per jesereh wurde von Baron Carl Zois aus Lärchenholz er- baut, wozu jedes Brett, jedes Stück Holz 2—3 Stunden weit herge- tragen werden musste. Sie ist gross und enthält eine Küche, die sehr geräumig und zugleich die Schlafstelle für die Aelpler und *) Diese Bezeicliining ist nothwendig, um ihn von seinem Neffen Carl genügend zu unterscheiden. ^) Diese aus der Geburts-Matrikel des hiesigen Domes gezogene Angabe verdanke ich dem freundlichen Entgegenkommen des Herrn Dompfarrers Anton Urbas. 79 Träger ist; ein Speisezimmer, gleichzeitig der Aufbewahrungsort für die Vorräthe und die gesammelten Alpeuschätze; dann Schlafstellen für die Gäste und ausgezeichneten Begleiter, endlich das Wohn- zimmer des Barons. — Am dritten Tage brachen wir sehr frühe auf, nachdem wir dem höchst unterrichteten Botaniker und jovialen Baron Carl unseren Dank für die ausgezeichnete Aufnahme abge- stattet hatten" ^). Ausserdem hatte Zois in der Wochein und in Jauerburg eigene Pflanzensammler bestellt. — Die so erhaltenen Seltenheiten lieferte er seinem Freunde Wulfen, der sie in den Jacquin'schen Sammel- werken beschrieb. Darunter befanden sich auch zwei Pfläuzchen, die Wulfen dem Entdecker zu Ehren: Campamda Zois'ä und Viola Zoisii benannte. Das erstere ist in den oberkrainischen Alpen ziem- lich verbreitet; das letztere hingegen, von Zois auf dem Velki stol in Oberkrain beobachtet, ist der Karawankenkette eigenthümlich und scheint nach Deschmann von der Belschiza angefangen nicht über die Koschuta, jenseits Neumarktl, zu reichen. Auf dem classischen Staudorte kommt dieses Veilchen auf Wiesen ober der Krummholz- region in grosser Menge vor und zieht bis zum höchsten Gipfel der Alpe hinauf Es blüht im Mai und Juni (Mus.- Verein 1858). Wulfen dankt Zois öffentlich für seine schöne Einsendung: „Primam rarissimae stirpis cognitionem 111. D. Carole de Zois debeo; qui, ut frater ejusdem Sigismundus Mineralogiae cumprimis, sie Bo- tanicae ille, suo cum cognato Domino de Weber, meo quoudam in Philosophia Labaci discipulo, totos sese suasque curas pene omnes et studia, otiumque cum non modicis certe thesauris consecrasse videntur" ^). Zois unterschied zuerst die SUene ghdinosa von S. quadrißda L. und legte die Merkmale derselben in einer sehr gründlichen la- teinischen Diagnose in seinem Herbare nieder. Die Silene gluünosa Zois gerieth in Vergessenheit und wurde erst von Reichenbach in das ihr gebührende Artenrecht eingesetzt. Noch später haben Desch- mann und Juratzka die Diagnose publicirt (Verh. d. k. k. zoolog.- botan. Gesellsch. in Wien, 1858, S. B. p. 79). Er ist auch der Erste, der die Moehringia villosa Fenzl entdeckte und als neue Art er- kannte. Wulfen, welchem sie mitgetheilt wurde, beschrieb sie in Jacquin's Collectanea als Arenaria villosa. Carl Zois stand ferner mit Nicol. Thom. Host in regem Ver- kehr und lieferte diesem Alpenpflanzen. Auch von Host wird dem Botaniker öffentlich der Dank in nachstehender schöner Weise aus- gedrückt: „Perpetuo haerent haerebuntque auimo impressa optimae voluntatis indicia, quibus ille me excepit; quibus alioquiu summe arduum summeque asperum, wochinensium aliariimque carniolicarum alpium ascensum faciliorem reddere conatus est; quibus praesentem *) Dort, wo die erste Zois'sche Alpenhütte ..per jesereh" sich befand, steht heute das Erzherzog Ferdinand-Schutzhaus des Touristenclubs. ') Jacquin, Collect. I. 2. p. 122. 7* 80 oretenus per litteras absentem docere studuit. — Sit aeterna grati- udinis momimentum" ^). In Host's Synopsis plantarum wird Zois bei Plantago cdpina, Campanula Zoisii, Uvularia ampUaifolia^ Poliigonum lapathifolium, Silene anglica, Stellaria bulbosa, Spergula subulata, Spiraea salici- fol'ia., Hypericimi Iwtnifusuin^ Gentaurea Rliapontica und Viola Zoisii ausdrücklich als Auffinder bezeichnet. In den Besitz des hiesigen Landesmuseums ist Zois' Herbarium und ein Heft mit handschriftlichen Notizen über die Flora Krains und die Egger Gartenanlage übergegangen. Dieses Notizheft, in Quart und grün gebunden, wurde von Hladnik 1839 dem Museum übergeben. Zois' Name kommt darin nirgends vor, nur ist zu wieder]] oltenmalen statt Campanula Zoisii Campanula mea gesetzt. Es wurde in den Jahren 1785^1791 abgefasst und enthält zum grössteu Theile Aufzeichnungen über die im Egger botanischen Gar- ten cultivirteu Pflanzen. Ausserdem sind darin die Pflanzen ver- zeichnet, die Zois von verschiedenen Alpen (Terglou, Stprschetsch, Loibl, Belschiza, Goliza, Greben, Grintouc, Vershaz, Kiek, Cerna prst) und aus den Thälern der Kerma und Kanker von seinen Sammlern (Benda, Koss, Legat, Pinz, Saletov) erbalten hat. Von beson- derem Interesse sind aber die Nachrichten, die Zois von seinen eigenen Excursionen, deren Ausgangspunkte Rudna- und Bei polje in der Wocbeiu bildeten, gab. Von letzterem Orte ist die Flora der Umgebung genau geschildert, und den gefundenen Pflanzen wurden zahlreiche lateinische Bemerkungen beigesetzt, die von der genauen Beobachtungsgabe des Botanikers Zeugniss geben. Vielleicht finden wir Müsse, diese Excursionen einmal eingehender zu besprechen. Carl Zois starb unvermählt im Jahre 1800; es ist unbekannt, wann und wo^). Laibach, im Jänner 1884. ') Host, Synopsis plantarum. Paefatio. *j Es wäre mir in der That sehr lieb gewesen, dem freundlichen Leser mehr über Z. mittheilen zu können; er konnte dieses auch mit Recht voraus- setzen, da der Verf. sich an jenem Orte befindet, wo die Nachforschungen mit Erfolg zu betreiben wären. Allein der geehrte Leser ahnt wohl nicht, welche Schwierigkeiten sich dem Biographen öfter in den Weg stellen. Als Beleg dieses: Um einige Zeitdaten über C. Z. zu erhalten, wandte ich mich, auf den Rath Anderer hin, an eine in Krain wohlbekannte Persönlichkeit, welche, wie mir versichert wurde, wohl einzig in der Lage sei, genaue Auskünfte zu geben. Ein sehr höflich abgefasstes Schreiben blieb durch Monate unbeantwortet. Da ich, bei dem vorausgesetzten Bildungsgrade des betreffenden Herrn, nicht annehmen konnte, dass überhaupt die Absicht vorlag, den Brief unbeantwortet zu lassen, so dachte ich, derselbe sei nicht in die richtigen Hände gelangt. — Nachdem mehr als sechs Monate verstrichen, erlaubte ich mir, mein Ansuchen wieder in höflichster Weise zu erneuern. Dabei hatte ich Sorge getragen, dass das Schreiben sicher in die Hände des Adressaten gelange. Abermals keine Antwort!! Es liegt in der geschilderten Thatsache der Ausdruck einer höchst befremdenden Gleichgiltigk eit die wirklich bedauerlich ist! 81 Zwei neue Brombeeren aus dem Trentschiner Comitate Ungarns. Von J. L. H o 1 u b y. Rtt hu s cor iac e u * Hol. {R. rhamnifoUus Hol. exsicc. non N. W.) R. (e Serie Vestitorum) turionibus areuato-prostratis, ob- tusangidis, pilis minutis adpressis et longioribus fascicnlatis dense obductis, glandulis stipitatis rtiunitis, actdeis subaequalibus a basi an- gusta leviter incurvatis, crebris, armatis; foliis coriaceis, duris. quinato-digitatis, supra dense pilosis, subtus adpresse cano-tomentosis ; petiolis supra planis, acnleis uncinatis, crebris, armcdis; stipulis ßliformibus', foliolis terminalibus late-obovatis, apieidatis, inae- qualiter duplicato serratis, dentibus acidis, mucronatis ; infimis ma- nifeste petiolulatis ; inflorescentia in ambitu ovata, plerumque brevi, laxa, basi foliosa, ramulis brevibus, erecto-patentibus, cymoso-par- titis, tomentoso-villosis, 2^(f''y^<^e glandulosis ; actdeis rhachidis longis, reclinatis ; bracteis plerumque lineari-lanceolatis, rar ins trißdis: calycibus cano-tomentosis, aciculatis, post anthesin patentibiis, vel parum erectis; floribus pallide-roseis, petalis obovatis, basi cunea- tis; staminibus nwnerosissimis, erecto-patentibus, stylos parum su- perantibus; germinibus pilosiusculis ; fructu globoso, nigro, nitido. In arvis eoru/mque marginibus, prope Nemes-Podhrad. in Co- mitatu Trentschin Hungariae. Von allen Formen des R. vestitus N. W. ist unsere hier be- schriebene Brombeere schon durch die oberseits dicht behaarten, uuterseits dicht graufilzigen, nicht schimmernden, fingerförmigen Blätter und die abstehenden, nicht zurückgeschlagenen Fruchtkelche leicht auf den ersten Blick zu unterscheiden. Von R. dasyclados A. Kern, ist unsere Form durch die con- stant fingerförmig-füufzähligeu, oberseits dicht anliegend behaarten Blätter der Scbösslinge und die abstehenden Fruchtkelche ver- schieden. Sie wächst in dichtverworrenen Horsten der Brachen „na Bu- koch" oberhalb Nemes-Podhrad, blüht reichlich, trägt aber nur un- vollkommen entwickelte, aromatisch süsse Früchte. Riihus tomenfosus X Vestli Hol. R. turionibus arcuatis, quinqangularibus, sulcatis, glabris, aculeis conformibus in angulis dispositis, compressis, reclinatis, lata basi insidentibus, armatis', foliis quinato-digitatis, supra glabris, subtus albo-tomentosis, reticulato-nervatis ; foliolis term,inalibus obovatis, acuTninatis, inaequaliter grosse-serratis, infim,is brevissime petiohdatis ; petiolis supra planis, pubescentibus, aculeis falcatis ar- inatis; stipulis linearibus, pilosis; inflorescentia a basi foliosa, 82 foliis plermnqne lohatis, in anihitu ohlonga, irregidariter hreveramu- losa\ ratnulis pedunctilisque griseo-tomentosis, aculeis temäbits, hrevibus^ incurvis armatis, eglaMchdosis ; calycihus griseo-tomentosis, post anthesin reflexis; petalis alMs, speciosis, rotundatis, pilosis; staminibus albis, in flore diffusis^ stglis virentibus aequilongis; ger- minibus tomentellis ; fructu parvo, nigro. In caeduis silvae Resetdrovec prope Nemes-Podhrad in Comitatu Trentsclün Sungariae, cmn parentibus. Erinnert schon von weitem durch die grossen weissen Blüthen an R. Vestil; doch lassen die Blätter und die dünneu Aeste des Blüthenstandes sogleich seine nahe Verwandtschaft mit JR. tomen- tosus erkennen. M. Vestii ist die kräftigste aller unserer Brombeeren und hat auch von allen hiesigen Formen die grössten Blüthen. Sie ist eine der constantesteu Arten. Dagegen ist M. tomentosus sehr vielgestaltig. Es gibt Formen mit vollkommen kahlem, drüsenlosem S'chösslinge, aber auch solche, deren Schösslinge drüsentragend und spärlich behaart bis dicht abstehend behaart sind; die Blätter sind bald oberseits dichtfilzig, bald anscheinend vollkommen kahl, sogar glänzend; nicht minder veränderlich sind auch die Blumenblätter, die bald klein und schmal, bald gross und rund sind, jedoch con- stant weiss, die beim Trocknen gelblich werden. In den Schlägen des Waldes Resetdrovec wachsen sehr viele Brombeerformen durch- einander, unter welchen auch R. Vestii häufig, dagegen R. tomen- tosus nur selten anzutreffen ist, als deren muthmasslichen Bastart ich die vorstehende deute. Ns. Podhrad, den 24. Jänner 1884. Floristische Mittheilungen aus Croatien. Von D. Hirc. Im Dragathale, unweit von Fiume und Buccari fand ich vor vier Jahren einen Fraocinus, welcher mir durch die lanzettlichen, zugespizten, lederigen und glänzenden Blätter sehr auffiel. Ich war sogleich überzeugt, dass ich vor mir nicht Fraxinus excelsior, son- dern einen mir ganz unbekannten Fraxhms habe. Die Art hat mich sehr interessirt, und ich hoffte, dass mir vielleicht welcher meiner geehrten Correspondenten Näheres mittheilen könnte, sandte ein Zweiglein sammt Früchten zur Ansicht , bekam aber keine Er- klärung. Eines Tages fand ich in der Oest. bot. Zeitschr. in der Flora des Aetna die Beschreibung des Fraxinus rosfrata Guss. und ver- glich sogleich die Pflanze mit der Diagnose. Wer beschreibt jetzt meine Freude, als ich mich überzeugte, dass wirklich Fr. rostrata vor mir liegt! Später sandte ich mehrere Zweiglein und Früchte 83 Herrn P. Gabriel Strobl und bekam folgende Antwort: „Ihre Probe habe ich heute mit der siciliauischeu Pflanze verglichen und weder in Knospenfarbe, noch Blattform, noch Frucht einen neunenswerthen Unterschied von Fr. rostrata ß. emarginata m, auffinden können, nur scheint Ihre Pflanze mehrpaarige Blätter zu haben, und die Blattbasis trägt einen deutlichen Bart; beides findet sich jedoch auch bei einigen Nebroden-Exemplaren". Fraocinus rostrata Guss. ß. emarginata Strobl aus dem Draga- thale hat 3^5-paarige Blätter, welche in der Grösse ziemlich va- riireu. Die Blattbasis ist an jedem Blatte gebartet und zwar auf der linken Seite, der Bart 1 — 2 Cm. lang und etwas über 1 Mm. breit, die Haare lichtbraun, glänzend und bei frischen Exemplaren deutlich hervorgehoben. Die Früchte sind bei dieser Varietät aus- gerandet. Die Fundstelle dieser Esche befindet sich im Dragatbale bei St. Anna, wo die Pflanze an frischem, lehmig-saudigom IJodeu, be- sonders längs des dortigen Bächleins, als hoher Strauch, aber auch als 3 — 4 Dm. dicker Baum gedeiht. Die Flora von Fiume bereicherte sich auch mit einigen neuen Pflanzen. Medicago varia Martyu. {3red. satwaXfalcata). Auf Wiesen im Dragatbale und bei Martinseica, besonders im Hofe des Laza- reths. VIII. Epilohium roseum L. Von dieser Art fand icli am 1. August V. J. ein einziges Exemplar im genannten Thale. E. pari'iflorum Schreb. wurde am 26. Juli v. J. im Giardino publice, in Fiume durch Dr. Borbäs und mich entdeckt. Pbnpinella Saaüfraga L. var. alpestris Spr. Auf Wiesen des Monte Maggiore. VIII. (1878). — P. magna var. rosea Koch (P. rubra Hoppe) fand ich auf der grasigen Einsattelung des Veliki Kisnjak (1879). BelUs perennis L. f. hyhrida Ten. — Strobl 1. c. nr. 475. — Auf feuchten Wiesen bei Orehovica. VI. — Am Plateau bei Cabar (1882). Imda squarrosa L., welche mir Herr üntchj als solche aus Fiume gelegentlich zusandte, wächst dort nicht, denn was er dafür hielt, ist J. squarrosa Koch = /. spiraelfoUa L. Ich sammelte diese Art bei der Petroleumraffiuerie, fand sie bei Kukuljanovo, und ist sie bei Buccari auch nicht selten. — /. squarrosa L. = /. cordata Boiss. konnte ich bis nun nicht auffinden; am Plateau fand ich diese Inula am Fusse des Suieznikberges bei Lazac. — Das Vorkommen der /. spiraeifoUa L. für Fiume und Istrien erwähnt schon Dr. Ker- ner in Oest. bot. Zeitschr. XXI, p. 59. — In der Flora von Fiume wird diese Art auch fälschlich als I. squarrosa L. aufgeführt. Leucanthemum montanum DC. — Fl. v. Fiume p. 31 — ist platylepis Borb. und kommt auch bei St. Jacob, unweit von Por- tore vor. 84 Senecio erucifoUus L. Im Dragatliale bei St. Anna längs des Eisenbahndammes nicht selten, imd zwar var. latisectus {S. prae- altus Berti.). Lapsana communis L. var. glandulosa Wierzb. — Freyn, Fl. von S.-Istr. p. 363. — Auch in jenem Laubwäldchen bei Orehovica, wo sich der Weg nach ^akalj abzweigt. VI. Ich fand die Drüsen dunkelviolett gefärbt. Chondrilla juncea L. von Fiume, Susak ist var. spinulosa Koch (OA. acanthophyUa Borkh.). VIII.— XL Convolvulus arvensis L. var. sagittaefolius (M. B.). — Strobl 1. c. nr. 686. — An wüsten und sandigen Stellen bei Fiume, im Dragathale. Kommt auch in der Umgebung von Buccari vor. Heliotropium europeum L. von Fiume und Umgebung ist var. gymnocarpum {IL commutatum Koch). JEchium pustulatum Sibth. et Sm. var. pictum Jan. — Strobl 1. c. nr. 724. — Krone mit purpurnen und weissen Streifen. Hieher gehört jene Pflanze, welche in der Flora von Fiume (p. 37) für Pes- chiera und Voz; angegeben wird. Ich sammelte diese Varietät auf einer kleinen Wiese am Scoglio di San Marco und bei Buccariza. Solanum Dulcamara^ L. von Fiume ist var. puhescens K. S. (= Uftörale Lk.) und wächst auch bei Buccari. Camphorosma monspeliaca L. an den Felsen am Meere bei Mal Tempo (Fl. v, Fiume, p. 43) ist var. canescens Mocq. Wächst auch am Scoglio di San Marco. Von Rumex scutatus L. haben wir bei Fiume zwei Varietäten: or. viridis (Blätter grün) und glaucus (Jacq.) = glaucescens Guss. — (Blätter intensiv seegrün) — Strobl 1. c. nr. 420. Beide Va- rietäten wachsen auch bei Buccari, besonders längs der Strasse, die nach Buccariza führt. Junciis panicidatus Hoppe. An feuchten, grasigen Orten längs des Martinscica-Baches im Dragathale. Das erste Mal sammelte ich diesen Juncus am 14. August 1879 bei Drvenik in Vinodol. Eriopliorum latifolium Hoppe. Auf feuchten Wiesen bei dem- selben Orte. VI. Neslia paniculata Desv. Heimerl exsicc. — In Getreidesaaten bei Drvenik. VI. — Beide Pflanzen sind neu für die Flora des croa- tisohen Litorales. Alnus iricana DC. finde ich in der Fl. Croatica nicht, wächst bei Plesce, Cabar, TrSce und Gerovo, aber auch bei Brod a. d. Kulpa. Gytisus hirsutus L. von Buccari, Fiume ist var. viUosus (Presl). — Rhamnus von Lic, Fucine, Medvjedjak-Sniezuikberg, Eisnjak, Suhl vrh, ObruG ist nicht cdpina, sondern carniolica Kerner. — Willkomm, Führer etc. p. 736. — Bidbocodium vernum L., wel- ches in der Fl. Croatica (p. 1105) für Kukuljauovo und Praputnik angegeben wird, kommt hier nicht vor. Major Sabljar nahm Tri- chonema bulhocodium für obige Pflanze, und die Autoreu der Flora Croatica wurden durch seine Mittheilung verführt (Vukotiuovic in 85 litt. 11. IV. 1883). — Salvia von Buccari, aus dem KeSinathale (bei ^akalj) und anderen Orten im Litorale ist nicht Bertolanü Vis., sondern Salvia pratensis L, var. pa,rviflora Willk. = S. du- metorum Andrz. Eine Salvia sylvestris L. konnte ich nur durch Ver- sehen für S. Bertolonii versandt haben. — Stachys germanica L, von Fiume ist St. dasyanthes ßaf. Bei Buccari fand ich diese Pflanze am St. Cosmo, in der grossen Vertiefung Ponikve bei Kukuljanovo und bei Drvenik, unweit von Portore. Ausser den von Prof. Strobl (Fl. d. Aetna, Nr. 760) angegebenen Unterschieden weicht dasyan- thes auch in der Blüthe ab. Der Calyx ist bei dieser 12 Cm., die Corolla aber 1*5 Cm. lang-, bei germanica der Kelch 0'9 Cm., die Blumeukrono aber nur 1 Cm. lang. — Muscari {Botryanthus) Ker- neri March. in Due nuove specie di Muscari (1882) wächst auch im Dragathale und bei Buccari. Buccari, 5. December 1883. Teratologisches. Von Dr. Ed. Formänek. Am 30. August 1883 sammelte ich am Damme des nun ab- gelassenen Sees bei Theresiendorf in der an salzliebende Pflanzen reichen Czeischer Gegend eine merkwürdige Abormität in 11 mehr- stengeligen, rasenförmig ausgebildeten Exemphi,ren. Am 14. November V. J. brachte ich ein Exemplar davon in die Sitzung des Brünner naturforschenden Vereines und wandte mich an den Prof. G. Niessl von Mayendorf, welcher die Vermuthung ausgesprochen, dass es Plantago maritima L. sein könnte. Das eigenthümlich veränderte Aussehen und das mehrfache Auftreten dieser Abnormität ganz fern von normal ausgebildeten Exemplaren , verleitete mich jedoch zu dem Glauben, eine ganz neue Art entdeckt zu haben. Ich wandte mich an den genialen und scharfsinnigen Forscher, Dr. Anton Kern er, Ritter von Marilaun, dessen liebenswürdigen und humanen Charakter ich schon in Innsbruck hochschätzen gelernt habe. Prof. A. v. Kern er ertheiite mir mit Postwendung in der bereitwilligsten und freundlichsten Weise folgende gütige Auskunft: „Die übersendete Pflanze ist eine interessante Bildungs-Abweichuug von Plantago inaritima L. Die Spindel der Aehre ist auffallend verkürzt und die Bracteen sind laubartig ausgebildet. Die Bltithen sind nicht verändert", und würdigte die 2 übersendeten Exemplare derart seiner Aufmerksamkeit, dass er sie der Sammlung von Bil- dungs-Abweichungen des Universitäts-Museums einverleibte. Merkwürdig bleibt der fremdartige Habitus dieser Abnormität. Die Blätter selbst sind lineal, jedoch schmäler als an normalen Exemplaren. Vorgenommene Messungen ergaben folgende Maximal- 86 längen: Schäfte 10 Cm., Spindeln 1 Cm. (häufiger aber darunter).' Die laubartig entwickelten, walzenförmigen, etwas herabgebogeneu Bracteen messen 1-7 Cm, und ragen fast schopflförmig über die Spin- del empor, so dass die Aehre die Form eines künstlichen Krallen- kopfes annimmt. Die Bracteen scheinen hier auf Kosten der verkürzten Axe an Bildungs- und Entwicklungsstoflf gewonnen zu haben, und es ist unverkennbar , dass zwischen der Ausbildung beider ein causaler Zusammenhang besteht. Welche Ursache diesem wunderbaren Natur- spiele (vielleicht eine Pilzform?) zu Grunde liegt, konnte ich nicht ermitteln. Brunn, am 3. Jänner 1884. Beiträge zur Flora von Nordtirol. Von Josef Murr. IIL Das heurige Jahr hat der Flora unseres Gebietes wieder einige recht bemerkenswerthe Novitäten sowohl von einheimischen als auch von verschleppten Pflanzen zugebracht. Ich verdanke diesesmal meinem Freunde M. Hell weger die Mittheilung mehrerer sehr interessanter Funde, die mir derselbe gütigst zur Bekanntmachung überlassen hat. Von neuen guten Bürgern unserer Flora nenne ich nachstehende: Inula salicina L. fand ich im August dieses Jahres auf Felsen- schutt an den Abhängen der Martinswand unter Buphthalmwn vor. Cynodon Dactylon Pers. wächst auf sandigem Boden mit Dianthus proUfer L. am Judenbüchel nächst Mühlau. Den Cynodon traf ich auch noch zu Ende September an der Reichsstrasse zwischen Zirl und Pettnau im Oberinnthal. Die sonstige Häufigkeit der beiden letztgenannten Pflanzen, von denen besonders der Hunds- zahn an allen Wegen in Südtirol massenhaft auftritt, erhöht nur noch das Interessante des Fundes; doch möchte ich auch für diese beiden Pflanzen eine, wenn schon in früherer Zeit vor sich gegangene Einführung annehmen. Stachi/s ambiffua Sm. fand ich in grösserer Menge an einem Zaune im Dorfe Natters-, unsere Form dieser Hybriden nähert sich habituell der Stacht/s silvatica bedeutend, die schmalen, von oben bis unten gleichbreiten Blätter bilden das auffallendste Erbthoil der andern Elterupflanze. Für die interessanteste der heuer gemachten Entdeckungen halte ich die von Gladiolus Boucheaims Schlechtendahl ; diese schöne Pflanze wurde von Hell weger an grasigen Stellen der Buchenregion nächst der Arzler Alpe bei Innsbruck aufgefimden. In Südtirol und Vor- 87 arlberg findet sich dieser Gladiolus unter analogen Verhältnissen nicht selten. Die Sumpfflora unseres Gebietes erhielt einen schönen Zuwachs in erster Linie durch den nach meinem Wissen auch für das übrige Tirol neuen Potamogeton trichoides Cham.; ich fand ihn zuerst in einem von Potamogeton gramineus L. überwucherten Tümpel am Bahnhofe zu Flaurling ') (Oberinnthal); später traf ich die Pflanze auch in mehreren anderen mit Heleoeluiris acicularis K. Br. Poa serotina Gaud. und Juncus silvaticus Eeich. umrandeten Teichen bis gegen Zirl hinab; endlich wurde mir dieselbe noch von meinem ersten") Standorte des Potamogeton gramineus L. in Ambras mitgetheilt , wo ich zu meiner grossen Freude endlich auch noch Naias minor L. für Nordtirol constatirte. Zugewandert sind uns folgende Arten: Eragrostis pilosa Beauv. findet sich jetzt zwischen Pflaster- steinen vor dem Franciskanerkloster zu Hall in Gesellschaft von Panicum humifvsum Kunth; letztere Pflanze traf ich auch in auf- fallend üppigen Exemplaren mit dem gewöhnlichen Andropogon am Weg von Mühlau nach Weiherburg, womit meine Bemerkung zu dieser Pflanze in der Oesterr, Bot. Ztschr. 1881 pag. 300 aufge- hoben wird. Eragrostis poaeoides Link ist jetzt auch schon au den Bahn- geleisen am Haller Bahnhof häufig zu treffen. Galinsoga parviflora Cav. beobachtete ich in mehreren reich- lichen Büschen zugleich mit Chrysanthemum inodorum L. am Innsbrucker Bahnhofsgebäude, wo auch der bei uns nicht wilde Alopecurus agrestis L. zu finden ist. Das Chri/santhemum, sowie die schon in der Oesterr. Bot. Ztschr. 1883. pag. 276 von der Arlbergbahn bei Vols berichtete Centaurea solstitialis L. und Bupleurum rotundifolium L. traf ich zu Ende September auch noch am Bahndamm bei Zirl in üppiger Entwicklung. Anthemis Cotula L. sammelte ich in einzelnen Exemplaren längs der Strasse von Krauebitten nach Zirl. Auf Ruderalplätzen am neuen Friedhof zu Mariahilf entfaltete im October d. J. Ambrosia artejnisiaefolia L. ihre mächtigen Sträucher; die Pflanze wird daselbst aber leider der um sich greifenden Cultur bald weichen müssen. Im Anschlüsse mögen hier noch zwei Berichtigungen meiner früheren Angaben ihren Platz finden. Die von mir in der Oesterr. Bot. Ztschr. 1881 pag. 387 erwähnten bis Fuss hohen Exemplare von Erythraea ptulcheUa Pers. gehören zu der für Tirol neuen Ery- thraea linariaefolia Pers. Herr Hoff manu hatte die Pflanze fast *) Der störende Druckfehler im Namen dieses Ortes in Oesterr. Bot. Ztschr. 1883 pag. "276 ist zu corrigiren. ') Oesterr. Bot. Ztschr. 1881 pag. .389. 88 gleichzeitig mit mir aufgefunden und richtig bestimmt. Ferner ist auch noch die von mir Oesterr. Bot. Ztschr. 1881 pag. 14 ange- gebene Carex tomentosa L. zu streichen. Die betreffenden Exemplare gehören zu der auf Waldboden sowie auch auf Sumpfwiesen nicht gerade seltenen Form von Carex verna Vill. mit verlängertem Halme, langen Aehrchen und blattigen, jedoch zum Unterschied von Gareoo tomentosa aufwärts abstehenden Deckblättern. Schliesslich sei mir noch eine phänologische Notiz aus unserem Gebiete gestattet. Der milde Spätherbst des heurigen Jahres be- günstigte nämlich bei manchen Pflanzen eine zweite Blütheperiode. So beobachtete ich am 20. November an den Felswänden, welche die Martiuswand gegen die Reichsstrasse vorschiebt , die wirklich liebliche Erscheinung , dass sich , während ringsum beinahe jede Vegetation erstorben war, aus dem Geklüfte an mehreren Stellen die üppigsten Blüthensträusse von PotentiUa caulescens hervordrängteu. Ebenso traf ich am 25. November an quelligen Waldstellen des Höttinger Berges nördlich von Innsbruck in einer Höhe von circa 900 M. Saxifraga aizoides in voller Blüthe. Die genannten Pflanzen mögen sich so noch bis Anfangs December erhalten haben. Innsbruck, am 28. December 1883. Aus der Flora von Rappoltenkirchen und Umgebung V. 0. W. W. (Beitrag zur Flora von Niederösterreich.) Von Pfarrer Leopold Wiedermann. Equisetum silvaticum L. „Walchen"-Wald; bei „Au am Kragging", ziemlich häufig. — hiemale L. Am Bache zwischen „Au am Kragging und Kron- stein", nicht selten. Lycopodium davatum L. Wald beim ,, Rossgraben ", selten. Cynodon Dactylon Pars. Im Gebiete selten, z. B. an der Strasse bei „Kogl^. Milium effusum L. Schattige Waldstellen in der „Walchen" bei Rappoltenkirchen, nicht selten. Melica tmißora Retz. Am Bache zwischen „Au am Kragging" und „Kronstein", selten. Molinia coerulea Mönch. Im Gebiete häufig auf nassen Wiesen. Bromus tedorum L. Im Gebiete sehr selten, z. B. an den Häusern in Sieghartskirchen. Hordeum murimim L. Nicht gemein; fehlt in „Rappoltenkirchen", dagegen in „Sieghartskirchen^ und Abstetteu. 89 Nardus stricta L, Bevgwiesen ziemlich häufig, z. B. bei „Kraggiug". Carex stenopliylla Wahlbg. lu einem Hohlwege bei „Kogl" gegen „Johannsbei'g". — brHzoides L. „rrauenberger"-Wald und „Bauernöd" bei Eappol- tenkirchen, nicht häufig. — canescens L, Im „Kossgraben" bei Kappoltenkirchen. — püulifera L. Wiesen bei Kappoltenkirchen, nicht selten. — umhrosa Host. „Walchen" -Wald und sonst nicht selten, z. B. „Hochwiese". — Micheln Host. Bergwiesen, z. B. Herrschaftspark in Kappolten- kirchen. Triglochin jmlustre L. Auf einer nassen Wiese bei Kreut. Butomus uinhellatus L. In einem Wassergraben bei Kanzelsdorf, Pf. Abstetten. Lilium Martagon L. Waldwiesen bei „Röhrenbach" und „Gerers- dorf", nicht häufig. Anihericum ramosuvi L. Nicht gemein; z. B. „Schlossberg" bei „Kogl". Allium ursinum L. Am Bache von „Au am Kragging" gegen „Kap- poltenkirchen". — carinatum L. Auf einer nassen Wiese bei „Hagenau" gegen „Starzing", sehr selten. Muscari comosum Mill. Nicht selten auf Aeckern. — racemosum Mill. Selten, z. B. „Weinberg" bei Kappoltenkirchen. Majanthemum bifolium DC. „Tannenschachen"-Wald" und „Wal- chen "-Wald bei Kappoltenkirchen. Iris siUrica L. Auf der „Bergwiese" in der Walchen. Galanthus nivalis L. Auf einer Wiese bei „Steinhäusl", Pf. Ab- stetten. Orchis militaris L. Bergwiesen bei „Abstetten"; im „Anzgraben" bei Sieghartskirchen. — variegata All. Bergwiesen, nicht selten; z. B. bei Epping. ■ — ustidata L, Wiesenabhänge nicht häufig, z. B. „Weinbei-g" bei Kappoltenkirchen. — glohosa L. Bergwiesen bei „Kappoltenkirchen" und „Bonnadörfel" nicht häufig. Cephalanthera pallens Kich. In Wäldern, z. B. „Tannenschachen" bei Kappoltenkirchen. — ruln-a Kich. In Wäldern, z. B. „Frauenberg" und „Tannen- schachen" bei Kappoltenkirchen, Epipactis latifolia All. Feuchte Waldstellen, z. B. im „Anzgraben" und „Frauenberg", nicht selten. Cypripediwm Calceolus L. „Tannenschachen" -Wald bei Kappolten- kirchen, ziemlich häufig. Potamogeton crispns L. Im grossen und kleinen „Tulluerbache". Acorus Calamus L. Im Teiche zu „Epping" und „Kragging". Tgpha latifolia L. Im Sumpfe bei „Kreut". — angiistifolia L. Am „Koglerbache" bei der „Ertlmühle", sehr selten. 90 Almis incana DC. Fehlt im Gebiete. Parietaria officinalis L. Fehlt ebenfalls im Gebiete. Salix daphnoides Vill. Bei „Kreiit" an Wassergräben gepflanzt. — vimincdis L. Am Tiillnerbache in Sieghartskireben, nicht häufig. — incana Schrank. „Schottergrube" am Weinberg zwei männliche Sträuche. — cinerea L. Auf feuchten Bergwieseu ziemlich häufig. — repens L. var. latifoUa. „Bergwiese" in der Walche und auf einer Bergwiese bei „Bounadörfel". Dipsacus laciniatus L. Im Gebiete sehr selten, z. B. Hohlweg beim Ortsfriedhofe. Stenactis helUdlßora A. Br. „Walchen "-Wald bei Kappoltenkirchen, nicht selten. Galinsoga parvißora Cavan. Als Gartenflüchtling manchesmal auf Aeckern bei Kappoltenkirchen. Anthemis tinctoria L. Am Wege von „Dittersdorf" nach „Siegers- dorf", Pf. Asperhofen, ein Standort. Jlatricaria Chamomilla L. Im Dorfe und auf Aeckern um Kappolten- kirchen, häufig. Arnica montana L. „Bergwiese" in der Walchen; Bergwiesen bei „Bonnadörfel" ziemlich häufig; „Hochwiese" bei Kappoltenkir- chen, selten. Centaurea Pseudophrygia C. A. M. Beim Dorfe „Epping" ein Standort. Onopordum Acanthium L. Selten um Kappoltenkirchen, gegen das Tullnerfeld zu häufig. Carduus nutans L. Ein Exemplar bei „Freundorf" gefunden, fehlt sonst. Cirsium Erisithales Scop. Wiesen im „Schmeissbache" häufig. Chondrilla juncea L. „Arnberg" bei Kappolteukircben, nicht häufig. Crepis tectorum L. Aecker bei „Johannsberg" und „Henzing", nicht selten. JCanthiiim spinosmn L. Fehlt um Kappoltenkirchen, häufig bei „Freundorl". Jasione montana L. Am „Braudl" bei Kappoltenkirchen einmal we- nige Exemplare gefunden. Campanula Cervicaria L. Nasse Wiesen auf der „Heigeu" bei Ep- ping nicht häufig. Galium tricorne With. Auf Aeckern nicht selten; z. B. „Tauben- tenne" bei Kappoltenkiichen. — rotandlfolimn L. Feuchte Waldstellen im „Tanneuschachen" bei Kappoltenkirchen, selten. Asperula tinctoria L. „Hochwiese" bei Kappoltenkirchen. Sambucus racemosa L. Ein Strauch am „Kauhengern"' bei der Ort- schaft Au am Kragging. Oentiana critciataL. Bergabbäage im „Tanneuschachen", nicht häufig. — Pneumonanthe L. Auf sumpfigen Wiesen in der „Walchen", häufig auch sonst. 91 Gentiana ciliata L. Waldränder ziemlich häufig, z, B, „Schloss- berg" bei Kogl. — ve^ma L. var. vulgaris. Bergwiesen bei „Kreut"; auch bei „Starzing". Erythraea Centaurium Pers. Weissblühend in einem Walde beim „Anzgrabeu". — pulchella Fries. Wiesen nicht selten, z. B. bei „Kreut" und Nepeta Cataria L. An Zäunen selten; z. B. „Penzing" und „Kogl" bei Rappoltenkirchen. Lamium maculatunn L. Kosenfarben und weiss, an einer schattigen Waldstelle in „Frauenberg". — album L. Au Zäunen bei Rappoltenkirchen, sehr selten. Scutellaria galerindata L. Am „Kleinen Tullnerbache" bei Siegharts- kirchen und sonst. Ajuga genevensis L. Rosenfarbig, bei Kogl, sehr selten. Teucrium Botrys L. „Schneeleiten" bei Sieghartskirchen selten; häu- figer am „Gollaruberge" bei Abstetten. Anchvsa arvensis M a B. Aecker bei „Epping" nicht häufig. Syniphiftum officbiale L. Weissblühend. Am Wege von Rappolten- kirchen nach Kogl, 1 Exempl. Lithospermmn offkinale L. Sehr selten neben dem Bache, zwischen „Au am Kragging" und „Flsbach". Guscuta europaea L. Am Bache in Rappoltenkirchen auf Nesseln. Datura Stramonium L. Fehlt im Gebiete, nur einmal 1 Exemplar bei Sieghartskirchen gefunden. Hyoscymmis niger L. Selten, z. B. „Schlossberg" bei Kogl; bei „Sieghartskirchen". Solanum Dulcainara L. Am „Kogl-Bache" häufig. (Schluss folgt.) Natürlichere Beweise für die Achsengebilde der Hagebutte. Von Dr. Vinc. v. Borbäs, Dass die Hagebutte nicht ein Blattgebilde, sondern achsen- bürtig ist, habe ich schon in „Term. tud. Közl." 1880 (129. Heft) und „Erdeszeti Lapok" 1883, p. 364— 366, behauptet. Beweise dafür finden wir auch in der freien Natur. Die Gruppe der y,Pimpinellifoliae^^ Rosarum zeichnet sich durch ihre kleinen Biättchen aus, aber was ihnen an der Grösse der Blätt- chen fehlt, das ist ihnen durch die Mehrzahl der Blättchen (9—11) ersetzt. Die Scheinfrüchte dieser Gruppe sind noch im Juni und Juli 92 roth, so dass darauf G an doger eine Gruppe ,^Eri/throcarj)ae^' grün- den konnte, aber sie werden im Herbste sicher schwarz. Wenn die Hagebutten der ^^Pbnp'mellifoUae'''' schon reif und schwarz sind, bemerkt mau, dass auch die Stiele der Scheinfrüchte ganz schwarz geworden, wie die Hagebutte selbst, ja sogar bei eini- gen, wie z. B. bei der R. Mathoneti Crep. wird die äussere Schichte der Fruchtstiele etwas fleischig. „A pedicelle tres court, devenant eu- tierement charnu" *). Bei anderen rothfrüchtigen Kosen wird der Fruchtstiel selten weich und roth. — So sah ich bei R. incana Kit. var. heterocarpa mihi, welche sich endlich mehr verkahlt, die Sepala mehr getheilt und die Früchte eiförmig und birnförmig sind, dass der Stiel einer birnförmigen Frucht ganz fleischig ist, und nur lYo Mm. lang bleibt er an der Basis saftlos. Audi bei R. corUfoUa var. trichostylis m. fand ich fleischige Fruchtstiele bei birnförmiger Hagebutte. Nach dieser Färbung und Verfleischung der Fruchtstiele ist es, wie ich glaube, keine gewagte Behauptung, dass die Stiele der Scheinfrüchte, sowie die Hagebutte selbst von gleichem Ursprung sind und ein und dasselbe Gebilde darstellen. Die Pimpinellifolieu haben diese Eigentbümlichkeit und Ursprüuglichkeit bewahrt, andere Fioseu nicht. Die Aufgabe der Naturwissenschaften ist es aber, solche Eigenthümlichkeiten zu sam- meln und wo möglich zu Erklärungen zu benutzen. Bei dem Apfel ist es häufiger, dass der obere Theil des Frucht- stieles mehr oder minder (7 Mm. lang) fleischig wird. Die Rosenflora von Travnik in Bosnien. Von J. B. Wiesbaur S. J. (Fortsetzung.) VI. Rubiginosae. Arten dieser Gruppe scheinen im Gebiet höchst selten zu sein; von einer echten R. rubiglnosa liegt gar nichts vor, 16. Rosa mkrantholdes Keller? (Rosen von Niederösterreich S. 239 und Oest. bot. Zeitschr. 1882 S. 68) eine wenig abgeänderte Form, so weit es sich aus dem kleinen Exemplare schliesseu lässt" (Keller). — Bei der Kalkbrennerei am Südabhauge des Vlasic (leg. Brandis). Anmerk. 1. Einige Fruchtzweige, die aus Serajevo vorliegen, gehören der Rosa micrantha Sm. au, und können nach Keller je nach der Blüthenfarbe entweder eine f, versus polyacantham Borb. oder f, versus diminutam Bor, (in der Modification R. oxydon Gdgr.) *) Bull, de soc. roy. botaii. d. Belg. 1879, Nr. 2, p. 263. 93 sein. Diese Eose wächst nach Brandis als niedriges Gestrüpp nörd- lich von der Citadelle von Serajevo. Aumerk. 2. Auf der Eeise nach Bosnien sammelte P. Bran- dis eine sehr schöne Eose bei Agram, welche hier angereiht zu werden verdient, als: ^^Rosa Lusser'i Lag. et Pug. f. synstyloidea Keller. Von der R. Lusseri, sowie überhaupt von den Eubiginosen und Sepiaceeu weicht sie in der weniger reichlich gedoppelten ungleichförmigen offe- nen Serratur (einer Tomeutella), in der schwächeren gleichförmigeu subfoliareu Drüsigkeit, den längeren, breiteren Nebenblättern mit tiefer ausgeschnittenen, lange vorgestreckten, lanzettlichen üehrcheu ab. Von der R. tomenteUa Lem. unteischeidet sie sich durch die reiche Drüsigkeit, insbesondere an den Dlüthenstieleu und Kelch- zipfelu; von iler R. stylosa Desv. durch die reiche Drüsigkeit, den etwas flachen Discus und die zarteren, ungleich laugen Griffel; von der R. ahietina Gren. durch den ganzen Bau, durch derbere Sta- cheln, zartere längere Griffel, sehr schmalen, konischeu Discus und insbesondere durch früher (schon Anfangs August) abfällige Se- palen. Von allen Formen der R. micrantha und R. tomenteUa end- lich unterscheidet sie sich durch die langen dünnen Griffel, den schmalen, etwas konischen Discus und die filzigen Blattstiele. In genauer Erwägung der Umstände, dass der Discus nur wenig er- haben (wenngleich constaut schmal) und die Griffel von sehr ver- änderlicher Länge sind, sowie dass man bis heute nur Parallelformen und Eeihen der Cauinen und drüsenlosen Tomentellen {ß. ean- tahrica Crep.?) von der R. stylosa Desv. unterschied, belassen wir diese schöne Form ad Interim unter den Micranthis als forma versus Rosam Lusseri Pug." (Keller). Sveti Duh bei Agram (1. Brandis). 17. Rosa sepium Thuill. „Typisch. Aber eine Modification mit kurzen Blüthenstieleu, steifdrüsigen dunklen schärflicheu mittel- grossen Blättchen, befläumten, theils nur drüsigen, theils auch noch mit rothen kurzen Aciculis und hakigen Stacheln bewehrten Blatt- stielen, länglich elliptischen Eeceptakeln, armdrüsigen, am Eücken und Eande etwas befläumten Kelchzipfeln, weissen Blütheu und ganz kahlen Griffeln" (Keller). Zahlreiche blühende Exemplare von der Kalkbrennerei am Süd- abhange des Vlasic oberhalb der Villa Teskeredje'). „Blätter von ferne weinriechend" (Brandis). Anmerk. Eine andere Form der R. sepium, eine „Modification mit eikugeligeu bis kugelig-elliptischen Früchten und kurzen Griffeln" (Keller) wurde von P. Brandis bei Stitar nächst Zupanja an der Save gesammelt. ^j Diese Villa Teskeredje, jetzt Semiiiarsvilla, ist nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Villa Teskeredje am Nordabhange des Velenica-Gebirges somit im Schiefergebiete. Ot'stpi-r. lintan. Zeitsclirift. ri. Heft 1884. 8 94 18. Rosa scahrata Crep, var. heteracantha Keller. Eine Va- riotät mit zweierlei Stacheln, die auch von Dir. Crepin als zu seiner li. scahrata gehörig anerkannt wurde. Travnik, Seminarbaugrund, frei am Zaune. „Ziemlich reife, kugelige Früchte; an einem Exemplar auch zugleich eine Blüthe am 2. August" (Brandis). Hoffentlich auch an anderen Standorten. YII. Sabiniae. 19. Rosa Sahini Woods var. Tarahovacensis Keller. ^Media iuter Rosarii Sahini Woods et Rosae coronatae varietatem nudani Crep. Aculeis (an constauterP) homomorphis subulatis longitudine inaequalibus (setis tamen glanduligeris haud immixtis); foliolis fere parvis, supra laxe puberulis, obscure vireutibus, subtus tomontosis, glandulis inaequalibus inspersis; petiolis glauduloso-tomentosis acu- leatis brevibus; stipulis angustis glanduloso-tomentosis, auriculis lanceolatis elongatisque-, pedunculis solitariis glandulis pedicel- latis sparsim praeditis; fructu glabro breviter ovato nitide saugui- neo (pedunculo haud longiore); sepalis breviusculis dorso sparsim glandulosis pinnatifidis, reflexis, deciduis; disco piano; stylis (in fnictu maturo) subglabris. Eine merkwürdige Rosa Sahini mit der Scheinfrucht und den Sepaleu der Canineu; von allen bekann- ten Arten der Gruppe Sabiniae durch den Mangel der drüsen- tragenden Borsten an den Axentheilen und die schwachen herabge- schlagen eu Sepalen; von der R. coronata suhnuda durch die nicht „krönenden" Kelchzipfel; von der R. Sahini durch die entschieden drüsigen Blätter; von der R. Andrsejou'skii^) Besser durch schwä- chere Drüsigkeit, kleinere Sepalen, nicht wollige Griffel verschieden" (Keller). Scheint um Travnik sehr selten zu sein. „Am Tarabovac, ge- gen Westen in einer gegen die Stadt gewendeten Lage. Kleiner, versteckter einzelner Straucli. Blätter mit Drüsen. Weinriechend" (Brandis). YIII. Ciiiiiuae. A. Hispidae. Um Travnik scheint diese Abtheilung ganz zu felilen. Aus an- deren Gegenden Bosniens liegen vor: „Rosa transmofa Crep. var. pedunculis glabris mit mein- kugeligen grossen glänzenden Früchten, drüs^nloseu ") Blüthen- stieleu, typischen rundlichen dicklichen glänzenden aber etwas klei- neren Blättchen" (Keller), — In einer Schlucht östlich von Sera- jevo (1. Brandis). Ferner: „jB. Andegavensis Bast. f. vix hispida Tlirist = R. vinea- lis Kip.) mit typischen bis fast länglichen oder cylindrischen Scliein- früchten, stark konischem Discus, mit kurzen, an der Basis zusammeu- ') Nach Andrzejowski (nicht AndrzeioAvsky). '-) Vielleicht des Alters wegen, weil erst am 23. Sept. gesammelt. W. 95 gedrängten, anfangs schwach wolligen, später kahlen Griffeln, kleinen oder ziemlich kleineu lederigeu dicklichen scharfeespitzten matt- gläuzenden Blättchen, aber fast drüsenloscn Fruchtstielen" (Keller). — Bei Zepoe im Bosuathale mid bei Stitar nächst Zu- panja a. d. Save (östlich von der Bosuamündung, leg. Brandis). B. Caninae Nudae. 20. Rosa canina L. Die typische Form {R. Lutetiana Lern.) scheint um Travnik zu fehlen. Die ihr zunächst stehenden vorliegen- den Formen sind: ß. hrachypetala Keller ms. „Eine Parallelform der R. aciphylla Kau: Petalis minutis, orbiculato-reniformibus, saturate roseis, ca- lyce brevioribus; sepalis apice subliliformibus, piuuulis angustissimis; disco subplano; stylis paulo hirtellis; receptaculis ovoideis; peduuculis bractea longioibus; petiolis aculeatis fere eglaudulosis; stipulariim auriculis lanceolatis acuminatis margine paulo glan- dulosis; ramis aculeatis, aculeis uucinatis; foliolis ovatis uniserratis, basi su])attenuatis, apice acutis, mediocribus, inferioribus rotuudatis. — Starker Strauch mit kleinen sattrosarothen Blüthen, durch die einfache Serratur von der R. laevistyla ß. mirropetala Keller (n. ö. Eoseu S. 289), von der R. aciphylla Bau durch kalile Blattstiele, etwas ])reitero Blättchen, gekrümmte Stacheln und schwach behaarte Griffel verschieden. R. canina (var.?) hrachypetala"' (Keller). Bei Travnik (ohne nähere Ortsangabe) am 13. Juni blühend gesammelt von P. Brandis. ß. R. jleocihiUs Des. f. ragusbia {R. ragusina Gdgr. t. 1150). „Von der R. ßexibills durch zugespitzte Blättchen und sehr kurz gestielte längliche Scheinfrüchte abweichend" (Keller). Von Herrn Crepin kurzweg als zu den ..Eucauinae glabrae" gehörig bezeichnet. „Zwei starke Sträuchcr gleich am Beginn des Defile östlich von Travnik. Stacheln gross, stark, hakig" (Brandis). y. R. sphaerica Gren. Bei Travnik mit voriger in der Schlucht zwischen Tarabovac und dem Vlasic. „Früchte kurz, kugelig" (Bran- dis). — „Näher lässt sich die Form, da Blüthen und Kelchzipfel fehlen, mit Sicherheit nicht bestimmen. Stylis minus pilosis, disco subplano, fructibus subglobosis, apice subtriangulatis. An forma R. acerina Gdgr.?" (Keller). 21. „Rosa aciphylla Bau f. ramis glaucovirentibus. — Zweige dünn, zierlich, uubewehrt, grün; Blättchen klein, graubläu- lich, verkehrteiförmig zugespitzt; Serratur sehr scharf, tief, ziemlich einfach; Keceptakel breit ellipsoidisch; Kelchzipfel kurz, feinfiedrig, drüsenlos; Blumenblätter rosenroth, ziemlich gross; Griffel zottig" (Keller). Oberhall) der Citadolle von Travnik (Südostal)hang des Ylusic) blühend vom 10. Juni (1. Platz com.). 22. Rosa spuria Paget. „Eiuo üppige, (locale?) Modification mit dreiblüthigeu Corymben, starker fast dichter, ziemlich gerader Bestachelung und an den bestachelten Blüthenzweigeu oberseits blut- 96 rother, imterseits blassgrüuer, dunkler Belaubiino-. Blattrippeu von Stieldrüsen besetzt; dafür die Blattstiele (im Friichtzustande) fast dmseu- und haarlos" (Keller). Eine Prachtpflanze, welche die von Keller in n.-ö. Eosen S. 305 zuerst nachgewiesene grosse Verbrei- tung bestätigt. Auf Süsswasserkalk bei Guejagora (1. Brandis). — Eine andere „locale Modifieatiou mit theils kugeligen, tlieils eiförmi- gen Receptakeln und etwas häufigerer doppelter Serratur streift mit- unter nahe an B. rubescens JH^.'' (Keller). — Um Travnik häufig; auffallend durch die matten glanzlosen Blätter (Brandis), — „Eine Abart: «. oenophora entspricht vollkommen der niederösterreichischen R. spuria var. 1. versus f. euoxyphyllam (Borb.) Keller (nied.- österr. Kos. S. 305), sowie der R. oenophora Gdgr. tab. 1437. Wir setzen hier den Gandoger'schen Namen obschon derselbe jüngeren Datums ist'), aus dem Grunde vor, da derselbe kürzer ist daher der interimistischen Benennung (a. a. 0.) bleibend substituirt wer- den mag" (Keller). — Um Grahovik (1. Brandis). ß. fissidens Borb. „Eine Form aus der röthlichen zur R. du- 7nalis übergehenden Keihe. R. canina L. f. fissidens Borb. prim. p. 413; R. frondosa Wierzb., non Stev." (Keller). — Häufig um Travnik (1. Brandis). Anm. „Mittelformen zwischen R. dmnaUs Bechst. und R. ca- nina f. fissidens Borb."- (Keller) finden sich um Grahovik bei Travnik (1. Ledic). (Fortsetzung folgt.) Die Moosflora von Pressburg in Ungarn. Von J, A. Bäumler. (Scliluss.l Bryum indinafnm Br. et Seh. Marienthalerweg. — pallescens Schi. Gemsenberg. — caespiticiimi L. An Wegen sehr häufig. — argenteum L. Au Wegen, Dächern häufig. — capillare L. Sehr häufig. — var. ß. cuspidatum. Paulensteiu, an Baumstrunk an alter Mauer, Gebirg. — var. £. fiaccidum Br. An modernder Weide, Gebirg. — roseum Schreb. In feuchten Wäldern. — atropurpurenm W. et H. Tiefen weg. Mnium cuspidatum H. Schienweg. — affine Bl. Gemsenberg, Schienweg. — undulatum H. In Wäldern sehr häufig. ') Gandoger tab. rhod. erschienen erst im October 1882, Keller's Ro- sen (in Haläcsy und Braun's Nachtr.) aber bereits im Mai 4882 im Buch- handel. — (Vergl. Oesterr. bot. Zeitschr. 1883 S. 25 und S. 93.) W. 97 Milium rostratmn Sch. Gebirgswälder. — hornum L. An Quellen im Gebirge. — serrat'um Seil. Nachtigallenthal. — stellare L. Eisenbiüuul und Nachtigallenthal. — punctatuyn L. An Bächen häufig. Aulocomnion androginmu Schw. An Bäumen bei Quellen. — palustre Sch. Ratzersdorferwiesen, sehr häufig. Burtramia Ithyphnlla Br. Gemsenberg. — pomiformis H. An Gebirgswegen häufig. PhUonotls fontana Br. Auf feuchten Wiesen. Tlmmia inera (mit kahlereu Kelchblättern und Bracteen), zu der Guss. cruenta Bert, und Rchb. Icon. pl. rar, citirt, — Auf Hügeln und Bergen an dürren Stellen: Bei Catania (Raf, Car, als purpurea, Raf, II als rubra). April, Mai. O- 834, PheUpaea MuteU (Schultz) Reut, in DC, Prodr, XI, 8, Orob. ramosa Presl Fl. sie, *Raf, II, Guss, Syn, et Herb, p, p, Ueber die Unterschiede von ramosa L. siehe Kern er Vegetations- 103 vorli. — MeiuG sicil. Exemplare stimmen genau mit solchen von der Csepelinsel (1. Tauscher), die Kern. Veg. speeiell als Muteli anführt. Au Eisenbahndämmen zwischen Catauia und Acicastello auf Chri/santhemum segetum häufig!; im Herb. Tornab. sah ich noch Exemplare von Catania, vom Bosco Kinazzi und von Zaffarana, doch untersuchte ich sie nicht hinlänglich genau, vielleicht gehören sie zur echten ramosa (L.). April, Mai. O- NB. Raf. gibt noch cargoph/Uacea Sm. aus der Tiefregion an, jedenfalls ist mit obigen vier die Zahl der einheimischen Oro- baucheen nicht erschöpft. LXII. Farn. Acanthaceae R. Br. 835. Acanthm 7noUis L. *Flor. med., *Brunner. Variirt mit 2 — 3 kaum bis zur Mitte der Blatthälfte reichenden Fiederlappeu = «. (jemäna, und mit beiderseits 5 — 7 bis über ^s |_. 843. Saiaolns Valerandi L. Guss. Prodr., Syn. et ""'Herb.! Au Gräben, Lachen, Bächen und Quellen (0 — 2000') häufig: In der Bi- viere Biscari bei Catania (Herb. Torn.!, Tornab. in Herb. Guss.!), im Vallone di Acicastello (Herb. Torn.!), in einer Lache des grossen Lavastromes südwestlich von Catania häufig, an einem Seitenbache des Simeto unterhalb Bronte! Blüht fast das ganze Jahr. 4. NB. .Dlospi/ros Lotus L. Von Raf. in der Waldregion des Etna angegeben, kommt in Sicilien nur cultivirt vor. LXIV. Farn. Ericaceae R. Br. 844. Erica arhorca L. *Raf. II, ""'Scud. Tratt., *Philippi. In Berghainen und Hecken; bildet an manchen Stellen Siciliens gross- artige Haiden, im Gebiete jedoch findet sie sich nur sehr vereinzelt (0—3800' Philippi): An der Rocca delle capre bei 3800' (Phi- lippi), an Felsen im Valle Calanna!; wird auch von Raf. und Send, angegeben. Febr., März. ^ . (Fortsetzung l'olgt.) 105 Literaturberichte. Pliytog'eog'ene.sis. Die vorweltliche Entwicklunij der Erdkruste und der Pflan- zen in Grundzügen dargestellt von Dr. Otto Kunze. Leipzig, Verlag von Paul Frohberg. 1884. 8°. XVI und tili S. mit 1 Titelbilde. Dieses Bucli zerfällt in folgende Capitel: Principien zur Ke- constnictiou vorweltlicher Zustände. — Hypothesen über Entstehung der ersten Wesen. — Charakteristik der geologischen Perioden. — Klimatische Interpolation der geologischen Perioden. — Die allmä- lige Versalzung des Weltmeeres. — Die allmälige Abnahme des löslichen Meereskalkgehaltes. — Die Kohlensäure im Haushalte der Natur sonst und jetzt. — Hypothesen über die Gestaltentwicklung früherer mariner Wesen. — Verwandtschaft ältester angeblicher Landpfianzen mit Meeresalgen. — Die Ablagerung carbonischer Se- dimente im Meere. — Beweise für die oceanische Lebensweise aller Steinkohlen liefernden Pflanzen und Widerlegungen irriger Hypothesen über Steinkohlenbildimg. — Wie man aus dem Vorhergehenden er- sieht, ist Kunze's Phytogeogenesis besonders für Geologen und Paläontologen von Intei'esse, doch enthalten die letzten Capitel auch so manche dem Botaniker erwünschte Angaben. Wenn auch im All- gemeinen der Phantasie ein sehr weiter Spielraum gegönnt wurde, so finden sich doch hin und wieder beachtenswerthe reelle Daten vor, welche nicht ohne Werth erscheinen und für weitere Forschungen anregend wirken können. K. Anuuario della r. scuola supcriore d' agricoltiira in I'ortici. Volume terzo (1883). Fascicolo quarto. Reliquie Micologiche Notarisiane. Napoli 1883. 8". n pp. Das vorliegende Heft enthält einen von Prof. Dr. 0. Com es verfassten Aufsatz mykologischen Inhaltes. In demselben wird näm- lich über 286 Arten von Pilzen berichtet, welche sich im Nachlasse des verstorbenen Professors De Notar is fanden und aus verschie- deneu Theilen Italiens stammen. Wenn sich in diesem ^'erzeichnisse auch keine neuen Arten finden, wenn auch über die meisten Species bereits von De Notaris oder Anderen berichtet wurde, so ist die Zusammenfassung dieser einzelnen zerstreuten Angaben in einer Ab- handlung doch ein dankenswerthes Unternehmen, und der Aufsatz von Com es kann als ein erwünschter Beitrag zur genaueren Kennt- uiss der Pilzflora Italiens bezeichnet werden. E,. Tlie American Journal of Science. Editors J. and E. S. Dana and B. Silli- man. III. Ser. XXVI. Vol. New-Haven, Cunn. 1883. 8». VIII un.l 4i)(i S. 4 Tafeln. Der vorliegende Band dieser reichhaltigen, wohl redigirten Zeitschrift enthält folgende Aufsätze botanischen Inhaltes : Kewiew of De C and oll es Oriciu of Cultiveted Plauts with Annotations lOG upou certain American Species; by A. Gray aud J. H. Trum bull. Poi't. in (p. 128 — 138). In diesem Artikel werden ausführlicher be- handelt: Li/eopersicuni esculentum, Persea gratissima, Passiflora und Phaseolus vulgaris. — Notice of agricultural, Botauical aud Chemi- cal results of exporimeuts ou the mixed herbage of Permanent Mea- dow; by D. Penhallow (pag. 395 — 399). — Some poiuts in Bo- tanical Nomenclature; a Kewiew of „Nouvelles Kemarques sur la Nomeuclature Botauique par M. Alph. de C an doli e"; by Asa Gray (pag. 417- — 436). Ausser diesen grösseren Artikeln finden sich im Bande 26 noch kurze Anzeigen folgender neuer botanischer Publi- cationen: Monographia Festucarum Europaearum, auctore E. Hackel (p. 77). — Atlas de la Flore des Envivons de Paris par Cosson et Saint Pierre. — Compendium Florae Atlanticae par Cosson. Illustrationes Florae Atlanticae Fase. I par Cosson (pag. 78). — Systeraatic Census of Australian Plauts by Baron F. Müller (p. 78). — Genera plantarum Auetoribus Beutham et Hooker (p. 245). — Itinera Principum Coburgi Vol. I. autore Dr. H. Wawra v. Fernsee (pag. 247). — Notice biographique sur J. Decaisne par Ed. Born et (pag. 248). — Grasses of United States by G. Vasey (pag. 322). — Contributions to American Botany by S. Watson (pag. 323). — Fertilisation of Flowers by H. Müller (p. 324). — Phytogeogenesis by 0. Kunze (p. 486). — Catabgue of the Phae- nogamous and Vascular Cryptogamous Plauts of Worcester, Massa- chusetts by J. Jackson (p. 487). K H. R. Goeppert. Der köuig'liche botanische Gr»rten der Universität JJre.sla«. U. vennehrte Auflage. (Preis 50 Pf.) Das mit einem Plane des Garteus und einer Abbildung des Profils der Steinkohlenformation versehene Werkchen des rühmlichst bekannten Gelehrten und Leiters dieses mustergiltigen Institutes bietet auf seinen 53 Seiten eine kurze Geschichte und detail lirte Darstellung der Einrichtungen desselben, deren in dieser Zeitschrift bereits 1882 in anerkennender Weise gedacht wurde. Seit dieser Zeit wurde der Garten durch zwei Morgen Grund für ökonomische Zwecke vergrössert. Für die Besucher des Gartens ist dieser „Führer durch denselben" vom grössten Nutzen. W. Borbäs Vince v. A fäs növenyzet, mint a klinia kepniAsa Varineg-yebeu. (Die Waldvegetation als Bild des Klimas im Eisenburger Comitate.) „Term. tud. Közl." 1884 pag 34—35. * Das Klima dieses Comitates wird von den norischen Alpen beherrscht und modificirt , wo auch ihre Flora ihr Vegetations- centrum hat. Es umfasst die drei Zonen des Buchenklimas, jene der Kastanie zwischen Kechtnitz und Rattersdorf, — der Cerreiche und der Fichte. Letztere ist hier die grösste und bezeichnet sie mit Qultcus Rohur. Q,a. sessiliflora , Betula verrucosa (auf Kiesbodcn) der Buche ein rauheres Klima. Die Q,u. Gerris var. Austriaca (W.) steigt zwar auch in die nördlichen und höheren Theile auf (Bern- stein), sie bildet aber mehr in den südöstl. Gegenden zusammen- 107 hängende Bestände, so dass die Hügelkette südwestlich von Klein- Cell auch „Cser" (= Cerreiche) genannt wird. Die meisten südöstl. Pflanzen, die als Zierde diese Zone begleiten, (facies balcana, ungarische Zone) erreichen aber dieses Comitat nicht, so dass hier die klima- tische Bedeutung der Cerreiche im Abnehmen ist. Von Qu. pubescens findet man nur wenige und nur strauchige Exemplare auf den südöstl. Basaltkuppeu dieses Comitates. Nach Kerner charakterisirt dieser Baum die australe Fl. Europa's; so bezeichnen diese Sträucher hier das mildeste Klima dieses Comitates und dieses fällt nicht nur mit der Erfahrung, sondern auch mit der grösseren Mannigfaltigkeit der südöstl. Elora" und mit der guten Weinproduction (Sagh, Kleiu-Somlö, Hercseg) zusammen. In den wärmeren Thälern der „Örseg" kommt auch die Qu. liohur var. australis Heuif. vor, die nach Nyman's Consp. Ungarn endemisch ist. Auch zwischen den krautartigeu Ge- wächsen gibt es charakteristische Erscheinungen des Klimas in diesem Coniitate. Diese aber vorübergehend erwähnt der Ref. nur noch die Weiuciütur und einige Ciilturpflanzeu. (Cfr. Oe. bot. Ztschr. 1882 pag. 409—10.) Die Flora ist dort die reichste, wo die klimatische Bedeutung des Qu. pubescens mit jeuer der Weinrebe zusammenfällt (Klein-Cell) und in der Umgebung von Güns. — Hier sieht man noch die letzten Vorposten und matte Schatten der reichen ungarischen Flora. V. Borbäs. Jpiia'sche Zeitschrift für Naturwissenschaft. XVI. Bd. Neue Folge. IX. Bd. 4. Heft. Jena 1SS3. Scheit Max: Die Tracheideusäurae der Blattbüschel der Coniferen mit vergleichendem Ausblicke auf die übrigen Gefässpflan- zen, besonders die Cycadeen und Gnetaceen (Mit 1 Tafel). Nach der Einleitung folgen: I. Allgemeine Betrachtungen, und zwar: 1. Allge- meine Charakteristik der ausgebildeten Trache'ideu und ihre Anwen- dung. 2. Nachweis der Geschlossenheit der Trache'iden. II. Specielle Betrachtung: A. Coniferen (Abietineen, Araucarieen, Taxodieen, Cu- pressineen, Taxineen); B. Cycadeen; C. Gnetaceen. III. Eutwicklungs- geschichtliches; IV. Ueber die Factoi'en, welche die Verdickuugsform, sowie die Entfaltung der Säume bedingen. M. Prihoda. Penzig Otto Dr., Snll' esisteiiza dl apparecchl illumiuatori nelP in- teriio d' alcuiie plante. (Ueber das Vorhandensein von Beleucli- tungs-Vorrichtungen im Innern einiger Pflanzen.) Modena 1883. 12 Seiten 8°. Bekanntlich finden sich in den Geweben der Aurantiaceen in eine äusserst feine Cellulose- Schichte eingebettet, octaedrische Krystalle von Kalkoxaiat. Pfitzer nennt selbe „Idioblasten". Dass diesen Kry- stallen eine sehr wichtige Function im Haushalte der Natur zuge- wiesen sei, wird von Prof. Penzig in folgender Weise nachgewiesen. Er erinnert zuerst an die Thatsache, dass bei vielen Aurantiaceen und insbesondere bei den Citrus-Avten die jimgen Laubblätter und Triebe eine dunkelrothe Färbung wahrnehmen lassen, die von einer in den Epidermiszellen verbreiteten roth-violetten Flüssigkeit her- 108 lühit uud offenbar die Ikstimmimg hat, die zarten in der Entwick- lung begriffenen Organe vor den Nachtlieilen einer allzu intensiven Einwirkung des Sonnenlichtes zu scliützen. Aus dem Umstände nun, dass jenen Epidermiszellen, welche gerade oberhalb der Idioblasten liegen, die erwähnte farbige Flüssigkeit gänzlich mangelt, dass diese Zellen somit die Lichtstrahlen in die unter ihnen befindlichen Schich- ten eindringen lassen, folgert der Verfasser, dass die besagten Kry- stalle in Folge ihres sehr starken Kefractionsvermögens dazu dienen, um den jungen Knospen uud Trieben die Wohlthat eines massigen Lichtzuflusses zu gewähren. M. Prihoda. Penzig O. Dr., Sopra un nuovo ibrido del genere Pedicnlaris {Pedim- laris gyroßexa Willd. X P. tuherosa L.). Diesen bisher noch nicht beschriebenen Bastart hat der Verf. im August 1881 auf dem Monte Generoso zwischen den Stamm- eltern gefunden. Der Schnabel der Oberlippe ist lang vorgestreckt, wie bei Pedicularis tuherosa, dagegen aber ist die der P. gyroflexa eigenthümliche schräge Drehung deutlich wahrnehmbar. M. Prihoda. Aunales de la Sociedad Cientiflca Argejitina. Entrega III. Tom. XVI. Bue- nos-Ayres, Setiembre 1883. Dr. C. Spegazzini: Plantae Novae nonnullae Americae austra- lis. Folgende Novitäten werden aufgeführt und beschrieben: MiUmn juncoides; Panicwn Guaraniticimii Lappago Oplismenoldes ; Andro- ponon aprostoides. — Sämmtliche von Spegazzini neu aufgestellt. M. Prihoda. Correspondenz. Lemberg. am \. Februar 1884. Ich beeile mich , meine unlängst publicirte unrichtige Angabe über die Verwandtschaftsbeziehungen der Veronka spicata zu V. orchidea Cr. (F. crasslfolia Kit.) richtig zu stellen. V. spicata L. trifft man zwar oft in der Form mit längeren, schmäleren und spitzeren Kronenzipfeln (z. B. in Holosko bei Lembeig), aber diese Abänderung der T". spicata a. ist keinesfalls identisch mit V. or- chidea Cr. (F. crassifoJia Kit.), welch letztere wegen ihrer stets fester, glänzender und etwas verschieden gestalteter Blätter und schmälerer, längerer und stärker gedrehter Kronenzipfel als eine ausgezeichnete, von der Form cristata mihi der V. spicata L. ver- schiedene Species betrachtet werden muss, da keine Uebergangs- iormen zwischen beiden sich befinden. Br. Blocki. 109 Linz, am 6. Februar 1884. Im heurigen Winter perenniren hier ausser BelUs perennis auch Capsella Bursa pastoris, Lamiuni purpureum und Veronica Tourne- fortii. Am 22. Jänner fand ich im Abzugsgraben der Wasserstiege eine ganze Colonie blühender Senecio vulgaris. Seit 26. Jänner stauben Erlen an verschiedenen Standorten. Am 1. Februar brachte mir ein Knabe blühenden Hellehorus viridis.^ am 2. Februar behäng- ten blühende Stellaria media eine Strassenmauer. Am selben Tage sammelte ein College blühende (staubende) Zweige von Cori/lus Avellana. Am 4. Februar Hessen die Finken auf der Promenade von Linz ihr „Muskatblüh" fröhlichst erschallen. Franz Strobl. Budapest, den 8. Februar 1884. Der zweite Standort der Elodea in Ungarn hat mich besonders interessirt (Cfr. Oest. botan. Ztschr. 1883 p. 27; 1884 p. 74). Ich bemerkte gleich bei meiner ersten Mittheilung über diese Pflanze, dass es wahrscheinlicher ist, dass sie von Westen nach Ungarn (Mura-Szombat) gelangt ist. Diess beweisen jetzt die niederöster- reichischen und Pressburger Standorte. — Trifolium elegans Savi sammelte ich noch 1871 an dem Marosufer bei Arad, es kommt aber bei Temesvär auch an feuchten Wiesen vor. — Bei Glogoväcz (com. Arad) sah ich Althaea pallida, Centaurea solstitialis, bei Paulis aber Medicago varia Martyn. und Linaria italiea. Rumex Bihariensis Simk. = R. pratensis var. Baueri Aschers, fl. Brand., Cichorium Intybtis b) maritimum Freyn. = 0. illyricum Borb. 1877 (Arbe, Veglia). Delpkinium Orientale hat auch v. Sonklar bei Moravicza in Temeser Comitate (Oest. botan. Ztschr. 1870 p. 79) gefunden. S. 401 der Oest. botan. Ztschr. 1883 undeum ist ^= unacum zu lesen. v. Borb äs. Messina, Ende Jänner. Heftige Windstürme mit Hagelschlag, den 13. bis 16., hemm- ten die Ausbildung der Vegetation auffallend, gegenwärtig ist der Charakter der Flora nicht sehr verschieden von jenem zu Anfang des Monats: Anemone hortensis entwickelt sich üppig, vorherrschend sind noch die Bellis-Arten {B. silvestris fructif.), ferner: Veronica {V. Buxhaumi, V. agrestis), Fedia, Fumaria, Cardamine, Arisa- rum vulgare schon in Frucht; Salio) pedicellata und S. peloritana begannen in den letzten Tagen zu blühen. — Auf den Hügeln: Tussilago Farfara, Ranunculus Ficaria, Euphorhia dendroides, Rham,nus Alaternus, Trichonema Bulbocodium in Blüthen; Arbu- tus Unedo mit jungen Früchten; Blätter von Fritillaria und Orchi- deen in Menge; Pteris aquilina entrollt die ersten Blätter. — Auf Aeckern entwickelte sich eine reiche Blattvegetation von Papiliona- ceen, nebstdem die Blüthenfülle von Sinapis, Brassica, SoncMis, Oocalis cernua, Mercurialis, PolUnia distachya, seit dem 20. Stel- laria media. — Am Meeresstrande: Paronychia argentea, Matthiola Oesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft 1884. 9 110 sinuata, Euphorbia helioscopia, eine vorzeitige Salvia clandestina in Blüthe. — Am 30. Jänner die Mandelbäume, ringsherum, in vollster Blüthe; bei Salice blühend: Narcissus Tazetta, Euphorhia pinea. Dr. So IIa. Dom. Ober-Uhna p. Kleinwelka, Sachsen, am 16. Februar 1884. Es wäre mir sehr erwünscht, einige Exemplare von Campa- nula pulla für meinen Garten zu bekommen und bin gern bereit als Tauschobject Ranuneulus acetosellaefolius Bois. in guten lebenden Exemplaren dafür zu offeriren. C. Trautmann. Vereine, Anstalten, Unternehmung^en. — In einer Sitzung der kais. Akademie der Wissenschaf- ten in Wien am 22. November v. J. überreichte Prof. Wiesner eine im pflanzenphysiologischen Institute der k. k. Wiener Univer- sität ausgeführte Arbeit des Herrn Bruno Brückner, welche den Titel führt: „Beiträge zur genaueren Kenntniss der chemischen Be- schaffenheit der Stärkekörner." Die Kesultate dieser Arbeit lauten: 1. Nasse's Amidulin und Nägeli's Granulöse sind identisch. 2. Im- bibirte und verkleisterte Stärke unterscheiden sich nur im micellaren Baue. Kleisterfiltrat und Amidulin sind mithin gleichfalls identisch. 3. Die Stärkereaction , welche zur Annahme der Erythrogranulose führte, lässt sich ungezwungener durch dem Stärkekorn beigemengtes Erythrodextrin erklären und beruht auf der leichteren Löslichkeit dieser Substanz in Wasser. 4. Der von Walter Nägeli mit 127oiger Salzsäure aus der Stärke ausgezogene, von ihm als krystallisations- fähig beschriebene und Amylodextrin genannte Körper scheint eben- falls mit Granulöse identisch zu sein. 5. Die aus zertrümmerten Stärkekörnern durch Wasser in Lösung gehende sogenannte lösliche Stärke ist Granulöse. — Die 22. Jahresversammlung des Preussischen bo- tanischen Vereins fand zu Osterode am 9. October 1883 statt. Der Vorsitzende, Prof. Dr. K. Caspary, eröffnete die Sitzung und berichtete, dass die Zahl der Vereinsmitglieder sich auf 370 erhalten hat. Demnächst theilte er mit, dass als Sendboten des Vereins die Herren Preuss die Kreise Kulm und Thorn, Lemmke unter vielen Schwierigkeiten den Kreis Osterode, Dr. Abromeit den Kreis Neu- stadt durchforscht haben, sowie, dass er selbst die Untersuchung der Gewässer der Kreise Kulm und Thorn zu Ende geführt habe, und dass bei diesen Untersuchungen recht viel des Neuen und Wichtigen festgestellt worden sei. Es waren gesandt unter vielen anderen von den Herren Kühn-Insterburg, jetzt Darkehmen: Orobus luteus L. von zwei Staadorten; neu für Preussen und Deutschland; — Weiss- Caymen eine neue Form des Bastartes Geum strktum X urbanum mit braimrothen Griffeln; Schmitt-Heidekrug: die daselbst verwilderte ScopoUa carnioliea, die dort „Altsitzertod" geuannt wird; Dr. Abro- meit hat im Kreise Neustadt und Lauenburg bis zur Leba an vier Fundorten Epipogum Gmelini Kich. gesammelt, welche bisher nur einmal (1836) bei Labian gefunden worden war; Preuss sammelte im Kreise Kulm: Orchis nstulata L., — seit LöseTs Zeiten, also seit 230 Jahren, in Preussen nicht wieder gefunden; Piel-Sakrau zeigt vor: Ceterach officinarum WüM., neu für Preussen, Prof. Dr. Ca- spar y berichtet über seine neun wöchentliche Untersuchung der Ge- wässer in den Kreisen Kulm und Thorn. Die zahlreichen Altwasser und Brüche der Weichsel in der Niederung haben wenig Ausbeute gegeben. In beiden Kreisen wurden gefunden: 10 Arten von Chara- ceen, darunter in einem See Lychnothamnus harbatus, — am häu- figsten (in mehr als 20 Seen) Ohara fragilis. Es wurden ferner ge- funden: Potatnogeton crispus y<^ praelongus, Najas major All. und minor All., sowie Elatine Aisinastrum, L., Potamogeton trichoidea Cham, und endlich Alisma arcuatum Mich., wegen des abweichen- den Baues seiner Prucht hinreichend als eigene Art von A. Plan- tago L. unterschieden. Als Versammlungsort fürs nächste Jahr wird Memel gewählt, sowie beschlossen, die dem Vereine zu Gebote ste- hende Summe von 1100 Mark zur Erforschung des Kreises Memel und des Landes zwischen Weichsel, Ferse, Leba und Ostsee zu ver- wenden, während der Vorsitzende im Jahre 1884 ergänzende Unter- suchungen der Gewässer in dem zuletzt angegebenen Gebiete auszu- führen gedenkt. Personalnotizen. — Dr. So IIa (Assist. R. Orto botan., Messina) wird im Früh- jahre einen Ausflug nach Lampedusa, Linosa und Pantelleria, eventuell auch nach Tunis, unternehmen. Von den gesammelten Pflanzen werden Centurien zu 20 Frcs. ausgegeben werden und im August an Sub- scribenten zur Vertheilung gelangen. Der Betrag ist in zwei Raten, bei der Subscription die erste Hälfte, bei der Einsendung der Pflan- zen die zweite zu entrichten. Es kann nicht für weniger als drei Centurien subscribirt av erden. — J. Jäggi, bisher Conservator des botanischen Museums am Polytechnikum in Zürich ist zum Director des ersteren ernannt worden. — Oswald Herr's Porträt und Biographie bringt das „Bo- tanische Centralblatt" 1884 Nr. 5. — Giuseppe Bianca, Professor in Avola in Sicilien ist am 12. November v. J. gestorben. 112 Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Holiiby mit Pflanzen aus Ungarn, — Von Hrn. Keferstein mit Pfl. aus Thüringen. — Von Hrn. Scheppig mit Pfl. aus Preussen. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Skanberg, ülle- pitsch, Katbay, Kesselmayer, üntcbj, Strobl. Aus Baden eiuges. von Mez: Aspidium aculeatum, A. Braunii, A. cristat'um, Buxus sempervirens, Careoc frigida, Cheiranthus Cheiri, Dentaria pinnata, Eragrostis pilosa, Fragaria HagenbacTiiana, Fu- maria parviflora, Oaleopsis ochroleuca, Geranimn rotundifolium, Ona- phalium margaritaceum, Hieracium sabauduni, Lathyrus hirsutus, Lycopodiuni alpinmn, Melica nehrodensis, Nasturtiuim, pgrenaicum, Oenanthe fistulosa, Orobanche ramosa, Panicum capillare, Portu- lacca oleracea, Mhinanthus angustifolius, Saxifraga stellaris, Scro- phidaria Balhisü, Trifolium striatuni, Vicia narbonensis. — Aus der Schweiz: Alchemilla alpina, Plantago alpina, Saxifraga aizoi- des, S. mutata. Einges. von Janka: Aus Ungarn: Chrysanthemum Zawadzkii, Orobanche Echinopsis, Sesleria Sadleriana, Valerianella pumila, — Aus Siebenbürgen: Astragalus Dasyanthus, Nepeta ucranica. — Aus Spanien: Trisetum glaciale. Aus Tirol einges. von Frl. Boresch: Calamagrostis litorea, Campanula barbata, Gymnadenia odoratissima, Sedum dasyphyllum, Selaginella helvetica, S. spinulosa, Tunica Saxifraga. Aus Ungarn einges. von Holuby: Achillea setacea, Calama- grostis lanceolata, Epilobium coUinum, Filago canescens, F. lute- scens f. umbrosa, Hieraciiün haematodes, Prunella interm,edia, Ra- nuncidus Frieseanus, Rubus caesius X aprieus, R. caesius X hirtus, R. caesius X luxurians, R. coriaceus, R. dutnetorum X tomentosus, R. macrostemon, R. mollis, R. Podhradiensis, R. Pseudoradula, R. tomentosus X Vestii, Woodsia ilvensis. Obige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 ti. (12 R. Mark) abgegeben werden. Inserat. Ein grösseres Flechteuherbar von circa 800 Nrn. — dar- unter viele Fruchtexemplare — ist um 30 fl. oder 60 Mark zu verkaufen. Auskunft ertheilt H. Zukal. Wien, II. Lichtenauergasse 7. Redacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von O. Gerold's Sohn. C. Ueberreutersehe Buehdruckerei (M. Salz«r) in Wien. Oesterreichische Botanisclie Zeitsclirift Die österreichische botanische Zeitschrift crsflieint den Ersten jeden Monats. Mau pranumei'ii tauf selbe mit 8 fl. Ost. W. (/« R. Mark} gaii Z) ähri ST . oder mit 4 H, Ost. Vf. fS R. Mark) halbjiihrig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Organ Botanik und Botaniker. N^ 4. Exemplare die frei durch die Post be- zogen werden sollen, sind Mos bei der Kedaction CIV. Bez., Mühlgasne yr. l) zu pränumeriren. Jm Wege des Buchhandels übernimiDt Pränumeration C. Gerold's isohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXIV. Jahrgang. WIEN. April 1884. INHALT: Ueber Cleome-.\rten. Von Dr. Celakovsky. — Zur Flora von Galizien. Von Blocki. - Ueber Pinkosknollen. Von Dr. Höhnel. — Flora von Rappoltenkirchen. Von Wie der mann. — Bosnische Rosen. Von Wiesbaur. - Floristisches aus Pressburg. Von Sabransky. -- Flora des Etna. Von Strobl. — liiteraturberichte. — Corre.spundenz: Von Strob], Dr. Formäuek, Blocki, Dr. Ascherson, Dr. Solla. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Botanischer Tauschverein. — Inserate. Ueber lieome oi'Siiihopofiioides L. Boiss. und verwandte Arten. Von Dr. Lad. Celakovsky. Nachstehend beschriebene zwei orientalische O^^ome -Arten aus der nächsten Verwandtschaft der 0. omithopodioides L. Boiss. muss ich für neu halten, da sie mit keiner der in Boissier's Flora orien- talis enthaltenen Arten identisch sind. Sie gehören nämlich nach der Eintheilung des berühmten Kenners der orientalischen Flora in die Gruppe der SiJiquaria DC. a) foliis compositis **) semiuibus glabris, worin wir folgende Arten verzeichnet finden: C ornitltopodioides L., 0. Khorassanica Bunge et Bienert, C. foliolosa DC, C. Heratensis Bunge et Bienert, C. hrachycarpa V^ahl. Von diesen kenne ich aus Autopsie nur die erstgenannte, zu welcher Bois sie r die C*. iömc« DC. und C. Steveniana K. et Schult, zählt, und die 0. brachi/carpa. Diese beiden Arten sind von den hier beschriebenen Arten C. aurea und C. cypria sicher specifisch verschieden, und die deutlichen Dia- gnosen Boissier's erlauben dieselbe Behauptung auch bezüglich der drei übrigen Arten. Doch es mögen zuerst die Beschreibungen der zwei neuen Arten folgen. Cleome aurea m. Erecta, glanduloso-puhescens, supra subramosa, foliis petiolatis, ternatis, foliolis ohlongis vel late- ohIongo- linear ibus^ jjlanis, ohtiisis, Oestcrr. botan. Zeitschrift. 4. Heft 1884. 10 114 ßoralihus parvis, fere omnU>us {exceptis hißmis ternatis) shnplicihus, racenüs in caide ramisque terminalibus, jloribus brevius pedunculatis {peduncnlis 5 — 7 mm. longis), sepalis oblongis acutis inaequalibus vi- ridibus, petalis calyce sesqui longioribvs, late ovatis, obtusis, in unguein lamma dimidio breviorem angiistatis. aureo-flavis, de- floratis sanguineo-fuscescentibus, staminibus sex, carpophoro brevis- simo {vLv^/omm. longo), siliquis oblique deflexis, linearibus, com- pressis, nervoso - sty^iatis (P/^ — 2 mm. latis), toridos fs, sed inter sem,ina via:! constrictis, stylo brevi {^/\ min. longo) acum,inatis, sem,inibus sub lente laevissimis papiUlsque minutissimis nitidis de- ciduis Ornat is. Turciae in petiinsula Athos ad daustru7n Chilandar in arvis et arenosis {leg. Slavibor Breuer 1883)! i'ieome cyprid m. [Cl. ornithopodioides Sintenis et Rigo Iter cypr.!) Erecta, dense glandidoso-pubesoens, a media ramosa, ramis ereeto-patulis, foliis petiolatis, ternatis, foliolis oblongis vel oblongo- linearibus supra piirpurascentibas, saepe complicatis, floralibns par- vis, fere omnibtis {exceptis inßmis ternatis) simplicibus, racemis in caule ramisque term,inalibus, ßoribus longe pedunculatis [^pedunculis 7 — 8 m,m. longis), sepalis oblongis, acuminatis, inaequalibus, supra plus minus ruhentibus, petalis calyce sesqui longioribus, ellip- ticis, in unguem ter saltem, breviorem, angustatis, ßavido-(dbidis, extus Stria media purpureis, deßoratis purpurascentibus margine al- hidis, staminibus .sex, carpophoro brevi {vix l'/,^ mm. longo), siliquis deflexis, linearibus, nervoso-striatis, subcompressis, (l^/a vel l"/^min. latis), toridosis, sed vix inter semina constrictis, stylo (l'/i "nim. longo) longius acuminatis, seminibus minoribus, sub lente subtilissime p u 72 et ato -tu bereu latis et minutissim,e papillosis. In insula Ci/pro: in vineis prope Oalata {Sintenis et Riqo 15. Junio 1880)f Von der vorigen Art ist diese unterschieden baiiptsächlich durch die Blumenblätter, die Blüthenfarbe, die laugbespitzten, län- ger gestielten Schoten und die feinkörnigen Samen. Was die erstbeschriebene C. aurea betrifft, so sei bemerkt, dass ich sie unter anderen Pflanzen, die Herr Slavibor Breuer aus Kuttenberg in Böhmen, derzeit mit dem Klosternamen Sava, Mönch des bulgarischen Klosters Chilandar auf der Athos-Halbinsel, in der Umgegend des genannten Klosters und am Meeresgestade gesam- melt hatte, zur Bestimmung zugeschickt erhielt. Dieser Fund hat mich sehr überrascht, da bisher (nach Boissier, Nyman u. A.) auf der Baikauhalbinsel keine Cleome-Ait bekannt war. Bisher gab es überhaupt nur zwei europäische Arten dieser Capparideengattung, die westliche spanisch-portugiesische C. violacea L. und die östlichst«. der Krim'schen Halbinsel zugehörige 0. cane.tce7is Stev. (Ledeb. Fl. ross., Nym. Consp.). 115 Eine nähere üutersuchiing ergab, dass die Atliospflauze der vou Sintenis und Rigo gesammelten cyprischen Cleome nächst- verwandt ist und sich sammt dieser sowohl vou der G. ornithopo- dioides im Sinne Boissier's, als aucli von den anderen oben ge- nannten orientalischen Arten derselben Gruppe mehr unterscheidet. Die C. hrachycarpa Vahl (leg. Schi mp er!) entfernt sich schon durch ganz andere, kurze, ovale oder eilängliche Schoten und läng- liche Kronblätter, C. Heratensis und foliolosa durch fast sitzende Blätter und deutlich gestielte Schoten, C. Khorassanka durch schmale liueale Blumenblätter und glatte (nicht drüsig-rauhe) Schoten. Die Formen der C. ornithopodioides Boiss., nämlich die von anderen Autoren, wie De Candolle und Ledebour, getrennten 0. iberica DC. und 0. Steveniana Rom. et Schult. (0. virgata Steven nee Thuuberg) erweisen sich als verschieden von der C. aurea und q/pria vor Allem durch sehr schmal lineale Schoten, die zur Frucht- reife zwischen den breiteren kugeligen Samen rosenkranzförmig einge- schnürt erscheinen (während bei jenen die breiteren Schoten durchaus fast überall ebenso breit sind als die Samen, daher Einschnürungen kaum angedeutet sind), dann durch die kurzen, dreieckig-eiförmigen Kelchblätter, die 2 — 3mal kürzer sind als die Blumenblätter. Auch sind die Schoten der C. iherica und 0. Steveniana nicht eigentlich herabgeschlagen, sondern fast horizontal abstehend, oft bogig oder aucli schief aufgerichtet, wie meine Exemplare durchwegs zeigen. Die Schmalheit der rosenkranzförmigeu Schoten und die Kürze der Kelchblätter im Verhältniss zu den Blumenblättern ist gewiss wesentlich; darum diagnosirt auch Boi ssier die Ö. ornithopodioides mit: petalis calyce triplo longioribus, siliquis anguste linearibus toru- losis, und selbst der iSiame ornithopodioides bezeichnet die Schoten- form der C. iherica und C. Steveniana. Somit kann Boissier unter dem wieder aufgefrischten Linne'schen Namen nicht auch die iJ. aurea und C. cypria (etwa aus anderen Gegenden vorliegend) mit inbegriffen haben. Die 0. ornithopodioides Boiss. ist aber trotzdem aus vier „Ar- ten" des De Candolle'schen Prodromus zusammengesetzt, enthält nämlich ausser den zwei bereits mehrmals genannten noch die 0. canescens Stev. und C. Dilleniana DC. als Synonyme. Den Linne'- schen Namen hat dagegen De Candolle fallen gelassen, weil er offenbar unsicher war. zu welcher seiner vier Arten er ihn ziehen sollte. um über den ganzen Formenkreis der C. ornithopodioides und das Verhältniss ihrer Formen thunlichst ins Reine zu kommen, wird es nothwendig sein: 1. die Berechtigung zur Zusammenziehung aller dieser „Arten" des Prodromus zu discutiren und 2. die Bedeutung des Linne'schen Namens klar zu machen. Die Cleome iberica und C. Steveniana werden bei De Candolle (und gleichlautend bei Ledebour) nur durch die Länge der Schoten unterschieden, erstere: siliquis vix pedicello floris longioribus, die letztere: siliquis pedicello floris triplo longioribus. Wäre nur dieses 10* IIG massgebend, dann allerdinos könnte an zwei Ai-ten nicht gedacht werden, weil die Schotenlänge allerdiogs variabel ist. Das Herbar des böhmischen Museums besitzt die C. Steveniana aus der Samm- lung Hohen acker's (Unio itiu. 1836): Gebiet Swaut in Georgien, und in neueier Zeit erhielt ich sie von Herrn Krätky aus der Ge- gend von Tiflis. Die 0. iherica besitzen wir aus Südpersieu, vom Kuh-Daena, 1842 gesammelt von Kotschy, von Boissier selbst als Cl. iherica bestimmt, mit Schoten, die in der That wenig länger sind als der Blütheu stiel (nur etwa 13 Mm. lang). Zur selben Art ziehe ich die von Dr. Wawra in Anatolien bei Karaghatsch gesam- melte Pflanze, obwohl sie in der Schotenlänge abweicht und mit der C. Steveniana übereinstimmt; sie hat nämlich die Schoten sammt kurzem Carpophonim 3 Cm. lang und etwa doppelt länger als der hier überhaupt etwas längere Blütheustiel. Ich unterscheide aber beide Arten hauptsächlich durch die Bluujeublätler; diese sind bei der C iberica verkehi'teitörmig, rosen- röthlich, ihr Nagel um die tlälfte küizer als die Platte und kürzer als der aufgerichtete grünliche Kelch. Die Blumenblätter der C. Ste- veniana sind langgenagelt, Nagel so lang wie die Platte und länger als der Kelch; die Platte oval, weiss mit purpurrothem Rückenstreif, die Kelchblättchen bald herabgeschlagen, purpurbraun l)eraudet. Die Schoten der C. iberica sind ferner auf dem Torus ganz kurz gestielt, nämlich das Carpophorum nur 1—2 Mm. lang. Hiernach wäre die C. iberica zur var. i^ubsessilis Boiss. von der C. ornitliopodioides zu ziehen gewesen und nicht zur var. stipitata Boiss. Darum hat auch Preyn die Pflanze Wawra's von Karaghatsch als var. subsessitis Boiss. bestimmt au Boissier eingesandt, ohne dass letzterer dagegen etwas eingewendet hätte. Bei der C. Steveniana dagegen ist das Carpophorum länger, nämlich 3 — 4 Mm. lang. Es scheint mir also, dass C. iberica und Steveniana, so ähn- lich sie einander sehen, doch nicht zu einer Art gehören, es müssten denn die Blumenblätter, auf die Boissier hier, Avie ich glaube, nicht genug geachtet hat, obwohl er sie für andere Arten berücksichtigte, in einer nicht sehr wahrscheinlichen Weise variiren. Die C. canescens Steven soll sich von der C. iberica, deren Schoten „subpendulae" genannt werden, durch die siliquae erectiu- sculae unterscheiden, andere Unterscheidungsmerkmale sind aus den kurzen Diagnosen bei De Candolle nicht ersichtlich, daher Lede- bour, der die C. iberica De Candolle's nicht autopiisch gekannt hat, bemerkt: „0. iherica huic (cauescenti) quam maxime affiuis videtur. An vere distincta?" — Der Zweifel dürfte berechtigt sein, denn bei der persischen C. iberica finde ich die Schoten, die in der Verlängerung des Blüthenstieles stehen, horizontal oder auch auf- recht abstehend. Somit dürfte die C. canefscens ^iQ\. in der That von C ibe7'ica nicht verschieden sein, und würde dann der Steven'- sche Name vor dem De Candolle'schen die Piiorität haben. Noch schwieriger ist es, von der C. DiUeniana DC. ohne Ein- sicht in das De Candolle'sche Herbarium eine sichere Vorstellung 117 zu gewinnen. Ich halte es nicht für unmöglich, das.s sie mit der C. aurea identisch wäre; denn die kurze Diagnose des Prodromus ent- hält nichts, was dagegen spräche. Die Worte: siliquis subsessili- bus deflexis puberulis, stylo apiculatis, oblongo-liuearibus würden sogar direct dafür sprechen. Doch habe ich zwei Gründe, welche die Identificirung der C. aurea mit C D'dleniana DC. wieder sebr zweifelhaft macheu, er- stens den, dass die Abbildung bei Dillen, jene Pflanze, auf welche De Candolle seine G. D'dleniana gegründet hat, von der 0. aui^ea bedeutend abweicht, und zweitens den Grund, dass Boissier, der offenbar ein Specimen der C. D'dleniana im Herbarium De Can- dolle's gesehen hat, dasselbe mit ! zu seiner 0. ornitliopodloides citirt. wobei derselbe bemerkt: „sed icon Dillenii ad aliam speciem spectare videtur". Letzteres muss allerdings der Fall sein, denn Dilieu's Figur ist. wie noch gezeigt werden soll, von allen bisher besprochenen Arten, die im Sinne Boissier's zur C. onüthopodioides gezogen werden, oder ihr nahe stehen, auffällig verschieden. Ander- seits könnte Boissier die C. DUleniana des Herb. De Cand., wenn sie mit der C. aurea identisch wäre, wohl nicht zur 0. omithopo- dioides bringen, welche er mit petalis calyce triplo longioribus, sili- quis anguste linearibus torulosis definirt, was wohl auf die C. iberlea und C. Steveniana, aber nicht auf die C. aurea passt. Freilich kann man einwenden, dass auch De Candolle's Merkmale der C. Ddle- niana: siliqua subsessilis, oblongo-liuearis, nicht recht zur 0. omi- tliopodioides Boiss. stimmen, namentlich nicht zur var. stlpitata Boiss., zu welcher Boissier die C. Ddleniana zieht. Entweder ist also De Candolle's Diagnose ungenau, oder Boissier müsste die Pflanze des Herb. De Cand. sehr flüchtig besehen und unrichtig gedeutet haben, Diess wäre in noch höherem Gi'ade der Fall, wenn die C. Ddleniana mit der C. aurea zusammenfiele. Unter so zweifelhaften Umständen wage ich es niclit, die Cleome von Athos als C. Ddleniana DC. anzusprechen, und ziehe es der sicheren Nomenclatur wegen (nicht aber, um ein mihi mehr zu haben) vor, jene als C. aurea neu zu benennen, wobei ich nur betone, dass die Berechtigung dieses neuen Namens erst durch eine erneute Prü- fung der 0. Ddleniana im Herb. De Cand. festgestellt (oder auch verneint) werden kann. Da nun die C. Ddleniana auf Dillen's Abbildung und Be- schreibung gegründet ist, und auch Linne's C. omdhopodioldes auf ihr fusst, so ist es nöthig, den Hortus Elthameusis Dillen"s zu Käthe zu ziehen. Die fragliche Pflanze ist dort auf Taf. 266 abge- bildet und auf S. 359 als Sinapidrum Orientale triphyllum ornitho- podii siliquis Tournef. beschrieben. In Tournef. Corollar. Instit. rei herb, finden wir ausser dieser Benennung keine weitere Aufklärung, Dillen's Bild stellt nun eine Cleome dar, die zwar in der Gestalt der Schoten und in den als gelb bezeichneten Blüthen ziemlich gut zu unserer G. aurea stimmt, im ganzen Aufbau und Habitus aber von ihr weit abweicht. Sie trägt nämlich bis zur Stengelspitze drei- 118 zählige Blätter und iü deren Achseln rinzelne gestielte Blütheu, die höchstens nur so lang sind, als der Blattstiel des Tragblattes und viel kürzer als das ganze Tragblatt. In den unteren Blattachselu befindet sich neben der Blüthe je ein vegetativer Zweig. Bei der C. aurea, ebenso auch bei 0. q/pria, Steveniana, iberica haben im obe- ren Steugeltheil die Blätter, in dereu Achseln die Bliithen stehen, an Grösse schon sehr abgenommen, sind einfach (höchstens ein unter- stes Blatt noch dreizählig), deckblattartig, kürzer als die so zur Traube vereinigten Blüthen. Vegetative Sprosse finde ich bei den genannten Arten nirgends zusieich mit den Blüthen in derselben Blattachsel, sondern immer nur in den Achseln tiefer stehender ste- riler Blätter. Allerdings stellt die Dillen'sche Pflanze ein cultivirtes Exemplar aus Gartenboden dar. und es könnte also fraglich er- scheinen, ob nicht der von allen genannten orientalischen Arten ab- weichende Wuchs (Vergrösserung der Tragbläiter, vegetative Bei- sprosse neben Blüthen) durch die Cultur verursacht worden ist. Es müsste das experimentell nachgewiesen werden durch Cultur der anderen Arten im üppigen Gartenboden. Vorläufig ist es wenigstens nicht allzu wahrscheinlich, wobei noch bemerkt sei, dass die Blätter der üillen'schen Pflanze plerumque reflexa heissen und auch so ge- zeichnet wurden, und die Blättchen an der Basis abgerundet sind, was bei der mir vorliegenden C. aurea beides nicht der Fall ist (die Blättchen sind dort zur Basis verschmälert). Zu seiner Art citirt Dillen die in Buxbaum's Plant, minus cognit. Cent. I. abgebildete Pflanze, die Buxbaum ebenfalls für das Touruefort'sche Sinapistrum Orientale gehalten hatte. Die beiden Bilder haben aber nur geringe Aehnlichkeit mit einander. Der von Buxbaum abgebildete obere Stengp.ltheil stellt eine Blüthentrauhe mit kleinen, meist einfachen Tragblättern dar; die hängenden, schma- len, rosenkranzförmig eingeschnürten Schoten entsprechen am besten der 0. Scevetiiana, auch die langgenagelten, freilich mit allzuschmaler Platte dargestellten Blumenblätter passen zu dieser am besten. Dess- halb citirt auch De Candolle Buxbaum's Pflanze zur C. Steve- niana mit dem Zusatz, dass sie vielleicht die C. iberica darstellen könnte. Nur der Umstand, dass auch Buxbaum schon seiner Pflanze gelbe Blumen zuschreibt,, ist verwirrend, denn C. Steveniana hat, wie ich glaube, niemals gelbe Blumen, Buxbaum gibt von seiner Cleome an, dass sie um Pera (Vor- stadt Constautinopels) unter Saaten wachse. Diese xAngabe fand aber keine Beachtung, denn weder Boissier noch Nyman verzeichnen die Cleome ornithopodioides oder sonst eine Cleotne-Ai-t von der Balkan- haibiusel. Nachdem aber jetzt die C. aurea von der Athoslaudzunoe nachoewiesen ist, so wäre es der Mühe werth, bei Pera Nachfor- schungen zu halten, ob dort eine Cleome, und welche, auch gegen- wärtig noch voikomrat. Nach pflanzengeograpliischer Analogie könnte man gerade die C. aurea auf dem Standorte Buxbaum's vermuthen, obwohl, wie gesagt, die rosenkranzförmigen Schoten und die schma- 119 len, langgenagelten Blumenblätter bei Buxbaum nicht für diese, sondern lür C. Steveniana sprechen. AVas ist nun die Cl. omithopodioides Linne's? Wahrscheinlich hat Linne diese Art nie lebend oder getrocknet gesehen, sondern auf die Synonyme, Beschreibungen und Abbildungen von Tournp- fort, Buxbaum und Dillen hin, wie diess auch mit manchen an- deren Arten geschah, construirt. Der Name omithopodioides ist offen- bar nach dem Tournefort'schen Ausdrucke „ornithopodii siliquis" gebildet. Linne citirt zu seiner C. ornithopod. die Abbildungen von Buxbaum und Dillen. Da nun die Pflanzen, welche diese beiden Patres unter demselben Namen meinten und abbildeten, offenbar nicht identisch sind, so ist Liuue's Art eigentlich eine Collectivart. Wollte man den Namen dennoch beibehalten, so wäre das Dillen'- sche Synonym auszuschliessen, weil die siliquae teretes torosi in Linne's Diagnose zur Buxbaum'schen Pflanze passen, und Linne auch Buxbaum's Standort „circa Peram" citirt. Wenn wir aber nur sicher wüssten, was die Buxbaum'sche Art eigentlich war, ob wirklich die C. Steveniana oder eine andere Art! Ich bin zur Zeit der Ansicht, dass De CandoUe gut daran that, den Liune'schen zweifelhaften Namen ganz fallen zu lassen, in so lange wenigstens die Buxbaum'sche Art bei Pera nicht wieder auf- gefunden und aufgeklärt wird. Boi ssier konnte freilich den Namen omithopodioides L. für seine erweiterte Art, unter welcher er C. iberica, canescens, Steve- niana, JJilleniana Inbegriff, ohne besonderes Bedenken annehmen. Wenn aber, wie ich glaulje und hier darzulegen versucht habe, we- nigstens C. iberica, Steveniana, dann 0. aurea nnd cyi>ria eigen- thümliche, obgleich nahe verwandte Arten sind, so bleibt die An- wendung des Liune'schen Namens vorläufig noch zweifelhaft. Indem ich von diesen Arten hier schreibe, befinde ich mich allerdings in der nicht günstigen Lage, diese Pflanzen alle nur nach Exsiccaten zu kennen. Ich weiss sehr wohl, wie viel mehr werth die Beobachtung in freier Natur ist, wie insbesondere die Grenzen der Yariabilität und die Constanz der Merkmale mit Sicherheit nur durch solche Beobachtungen eruirt werden können. Ich masse mir daher keine apodiktische Behauptung über die strenge Artverscliiedenheit der hier besprochenen Oleomen aus der Verwandtschalt von C. or- nithopodioides an, und muss die Bestätigung der Artconstauz der genannten Foimen von weiteren Beobachtnngen im Freien erwarten. Jedoch spreche ich wenigstens meine Ueberzeugung aus, dass die Merkmale, durch welche sich die genannten Arten unterscheiden, hinreichend constant und specifisch brauchbar sein möchten. Jeden- falls ist es vorth eilhaft, auf die vorhandenen Unterschiede hinzu- weisen, damit die obigen wohl charakterisirten Formen weitere Be- achtung finden und nicht im Vorhinein unter C omithopodioides vermengt werden. 120 Ein Beitrag zur Flora G-aliziens und der Bukowina. Von Br. Blocki. (Fortsetzung-.) Ranunculvs polyanthemos L. var. latisectus (non R. nemorosus DC). Butywla (bei Skole), Cy^auy. Trollius europaeits L. Auf Waldwiesen in Pieniaki (neben Centaurea austriaca, Oineraria longifoUa etc.) und auf nassen Wiesen in Szczerzec und Bartatöw. Hellehorus purpurascens W. Kit. An Eäudern der an steilen Ufer- abliängen gelegenen Wälder in Südostpodolien, nicht überall, aber da, wo er vorkommt, in zahlreicher Menge. Sinköw (Hank.), Buczacz (Trusz), an der Grenze zwischen Bilcze und Bly- szczanka und an der sogenannten „Pisoczna" zwischen Myszköw und Bilcze Nagörzany. Isopyriim thalictroides L. Strychaiice (Hod.), Sinköw (Hank.), Bilcze. Aquilegia vidgar'is L. Janöw (Stelz er), Hol'osko, selten. Aconitum Aiithora L. Auf buschigen Anhöhen und auf Wiesen der Eichenwälder in Nordostpodolien, selten. Ostra Mogil'a, Okuo, Hleszczawa. — In Südostpodolien kommt diese normale Form des A. Anthora nur einzeln zwischen der folgenden östlichen Varietät vor. — var, coeruleum. Auf Kalk- oder Gypsfelsen an buschigen Ufer- abhängen des Seretflusses in Czortköw (Busch.), Olexiüce und zwischen Bilcze und. Manasterek, — die beiden letztgenannten Standorte von sehr geringem Umfange. — In Nordostpodolien wächst diese Varietät nicht. Zwischen der gewöhnlichen gell)- blühendeu Form und deren Varietät mit tiefblauen Bliithen finden sich an den obgenannten Standorten sehr deutliche Ueber- gangsformen bezüglich der Blüthenfarbe. Auch in der Grösse der Blüthe, sowie in der Breite der Blattzipfel weist diese Va- rietät beträchtliche Schwankungen auf. — moldavicum Hacq. Zahlreich in Wäldei'n der Stryjer Karpaten und einzeln auf einem Holzschlag in Bartatöw (bei Lemberg). üebergaugsformen bezüglich der Blüthenfarbe, wie sie bei den beiden obgenannten extremen Formen des A. Anthora vor- kommen, habe ich zwischen A. moldavictim und A. Lycoctonimi in Galizien gar nicht beobachtet. Als Art möchte ich A. mol- davicum von dem nordischen A. septentrionale Koelle nicht trennen, da das einzige auf der Länge und Dichte der Behaa- rung beruhende Merkmal, wodurch sich beide coustaut unter- scheiden sollen, bei dem galizischen A. moldavicum ziemlich starken Schwankungen unterliegt. Cimicifuga foetida L. An Holzschlägen und buschigen, steilen Ufer- abhängen in Ostgalizieu, stellenweise zahlreich. Eatyska göra (Schauer), bei Zloczöw (Trusz), Pieniaki, Ostra MogiJa, Okno, Hleszczawa, Oryszkowce, Borszczöw, Wmiatyiice, Sinköw, zwi- 121 scheu Zieliiice und Kozaczyzua, Holosko — im letztgeuauuteu Orte uur au eiuem Holzscblag. Papaveraceae. Glauchim corniculatwn Curt. An Feldrändern hart am Wege zwi- schen Myslowa und Czeruiszöwka (bei Podwoloczyska), einzeln. Fumariaceae. Fumaria rostellata Knaf. Auf Feldern, besonders Maisfelderu, in Südostpodolien gemein. Sporadisch kommt sie aucb bei Lemberg vor (in Holosko und uäcbst dem sog. Kaiserwald). — Vaillantii Lois. In„Psijar", am steilen üferabbange des Zbrucz- llusses bei Skala und auf einem Felde zwischen Ponikwa und Hucisko brodzkie. Cruciferae. Anibid Gemrdi Bess. Auf leuchten Wiesen zwischen Zamarstynöw und Holoöko male, ziemlich zahli'eich. — Turrita L. (uou A. pendula Ledeb.). In einer buschigen Schlucht am linken Seretufer in Bilcze, sehr selten. — arenosa Scop. Makutra (Sc bau er), Siuköw (Hank.). — Halleri L. I3utywla (bei Skole), selten. Cardamine Impatiens L. Przemysl (ülen.). Uentaria (ßandidosa W. Kit. Pieuiaki (Schauer), Strychaüce (Hod). — bulbifera L. Pieniaki (Schauer). Sisymhrium strictissimmn L. In Gypstrichtern und an Flussufern in Südostpodolien, selten. Buczacz (Trusz), Bilcze, Olexince. — junceum M. B. Auf Kalkfelsen in Ostapie links vom W^ege nach Okno, ziemlich zahlreich in Gesellschaft von Allium pcmicula- tum, Cephalaria corrdcidata, Dianthus capitatus, Sempervivum globiferum, Veronica incana etc., ziemlich zahlreicli. Erysimum strictum Fl. d. Wett. In einem Gypstrichter auf dem Felde zwischen Olexiiice und Bilcze. — pannonicum Crantz. Auf Kalkfelsen in Podolien sporadisch. Ma- kutra (Schauer), Kol'odröbka (Hank.), Bilcze, Mauasterek, Okno, Ostapie. — canescens Koth. Am steilen Uferabhange des Dniester in Kolo- dröbka, zahlreich neben Cirsium spathulatum, Dianthus pseudo-- harbatus, Euphorbia tristis, Inula germanica, I. hybrida, Silene dichotoma etc. Schieivereckia podolica xlndrz. Auf Kalkfelsen in Oknou, Ostapie höcbst gemein und mit Alyasum saxatile L. grosse dichte Polster bil- dend. Merkwürdig ist es, dass ich in der ganz nahe bei Osta- pie (nördlich) gelegenen Ostra MogiJa, wo ganz ähnliche Kalk- felsen sich befinden, wohl Alyssum saxatile, aber keine Spur von Schiewereckia beobachtet babe. In Olexince (Südostpodolien), wo Prof. Tyniecki diese Pflanze gefunden haben soll, babe ich sie vergebens Q'esucht. Nach H. Schaue r's mündlicher Mit- 122 theilung soll sie in Zaiosce vorkommen. Nach Dr. Kehmann unterscheidet sich die galizische Schiewereckia von der ural'- schen durch längere Eosettenblätter und höheren schmächtigeren Wuchs, ich habe jedoch beide Formen in Okno beobachtet. Alysmm saamt'de L. Makutra (Schauer), Ostra Mogüa, Ostapie, Okno sehr zahlreich auf allen Kalkfelsen. Lunaria rediviva L. Bei Jezupol (Hod.). Draba nemorosa Ehrh. Auf sonnigeD, grasigen Kalktriften in Ost- galizien, selten. Poturzyca bei Sokal (Schauer), Lemberg (nächst dem Kaiserwald), Bilcze. Roripa austriaca Boss. In Strasseugräben zwischen Luzany, Kotzman und Werenczanka, zahlreich. — antphibia Bess. ßatyszcze (Schauer). Ciimelina microcarpa Andi'z. Auf tiockeuen grasigen Triften, spora- disch. Li^nberg (auf dem „Kleinen Sandberge" und nächst dem „Kaiserwald"), Bilcze Sinköw. jBimias orientalis L. Gemein längs der Strecke zwischen Lemberg und Podwoloczyska, in Miodobory in Südostpodolien und im Stryjer Bezirk bis zum Fuss der Karpaten. Thlaspi perfoUatimi L. In Szumanowka bei Lemberg (Tyn.), Ko- lodröbka (Hank.). Lepidium campestre R. Br. Bei SkaJa, einzeln. — Draba L. Nächst dem Invalidenhause in Lemberg, nur an einer Stelle. — latifolimn L. An Flussufern in Südostpodolien, stellenweise zahl- reich. Buczacz (Trusz), Bilcze, Manasterek. (Fortsetzung folgt.) Ueber die Pinkos -Knollen. Vou Dr. Franz v. Höhnel. In der neuesten Zeit kommt im Wiener Handel ein höchst interessantes Holz vor, das angeblich aus Australien eingeführt wird. E. Hanausek berichtete Einiges über dasselbe in E. A. Mar- tinas Zeitschrift für Drechsler (1883 Nr. 22, 1884 Nr. 2, pag. 10). Da ich auf Grund einer botanischen Untersuchung in der Lage bin, Näheres über die Gewinnuugsart dieses neuen Produktes, das fast so wie Elfenbein behandelt und verwendet werden kann, sowie über seine Abstammung mitzutheilen, so sei es mir gestattet, dasselbe näher zu besprechen, umsomehr, als es nach den bisherigen Mit- theilungen nur bekannt ist, dass das Holz von einer Conifere ab- stammen soll, w^ährend die morphologische Bedeutung der Pinkos- Knollen bisher gar nicht erkannt wurde. Ueberdiess kann aus dem blossen Fehlen der Gefässe nicht mit genügender Sicherheit auf die 123 Abstammimg von eiiiPin Nadelholzbaume geschlossen werden, da es bekanntlich auch Laubhölzer ohne Gefässe gibt'). Die Bezeichnung Pinlcos-Knollen rührt von der knollen- oder rübeuförmigen (i estalt der Stücke her. Diese sind an einem Ende breit und offenbar abgebrochen, am anderen Ende spitz zulaufend, 15 — 40 Cm. laug und 7 — 16 Cm. breit, häufig seitlich etwas zu- sammengepresst und entweder ganz oder wenigstens gegen das spitze Ende zu mit Querliuien oder Furchen bedeckt. Der Querschnitt zeigt ein centrales, 4-5 Mm. breites, skierotisches Mark, welches von zahlreichen, sehr schmalen Jabresriugeu umgeben ist, deren ältere couceutrisch sind, während die äusseren stark excentrisch gebaut er- scheinen. Die Pinkos-KnoUen ersciieiueu häufig von modrigem Holz und von Erde bedeckt. Während bisher diese eigenthümlicben, wurzelähnlichen Gebilde als abnormale Produkte gehalten wurden, ist es ohneweiters klar, da>s die Pinkos-Kuollen nichts anderes, als die aus riesigen vermo- derten und vermorschten Urwaldstämmeu herausgefauiten Astknoteu sind, welche von speculativeu Leuten gesammelt werden. Mau sieht a.i]i breiten Ende den liest des abgebrochenen Astes, häufig mit Erde und Wurzelfasern bedeckt. Das weiche, harzarme Holz der Stämme vermorscht, während die harten und gauz mit Harz erfüll- ten Knoten erhalten bleiben. Am schmalen Ende sind die Jahres- ringe des Mutterstammes oft ganz deutlich zu sehen. Es muss un- bedingt ein grosser Baum sein, welcher die Piukos- Knollen liefert. Es ist mir wahrscheinlich, dass die Bezeichnung Pinkos mit der Beschaffenheit des Produktes zusammenhängt und aus dem Pkg- lischen stammt. Pink wird nicht nur die Fleischfarbe genannt, welche die Knollen an Längsschnitten oft in der schönsten Weise zeigen, sondern heisst auch Auge. Es ist denkbar, dass Astkuoten in einzelnen Gegenden „Augen" genannt werden. Die anatomische Untersuchung des Holzes zeigte mir sofort, dass die PiukosknoUeu von einer Araucariee abstammen. Die Um- stände, welche zusammengehalten, diess beweisen, sind folgende: 1. das Fehlen der Gefässe; 2. das Fehlen von Harzgängen; 3. die einreihigen, äusserst zartwandigeu Maikstiahlen, welche dabei relativ breit sind und in Ausbuclitungen der Tracheldeu zu stehen komiuen; 4. die auffallenden Tüpfel, welche die Tracheiden an der Grenze der Markstrahlen aufweisen; 5. die grossen Hoftüpfel der Fracheiden, welche sich gegenseitig beiühren, häufig in zwei Keihen vorkommen und dann fast polygonal erscheinen; 6. das 4 — 5 Mm. weite sklero- tische Mark. Von den Nadelhölzern haben meines Wissens nur die Arau- carieen ein 4 — 5 Mm. weites Mark. Alle übrigen besitzen ein ganz kleines im Querschnitte meist kaum 1 Mm. weites. Der directe Ver- gleich des Holzes der Pinkos -Knollen mit dem der drei einzigen Araucarieen- Gattungen Armccaria, Dammara und Cimninghamia ^) Göppert, Linnaea XVI. p. 134 ff. 124 liess über die Abstammung von einer Araucariee keinen Zweifel. Naclidem diess sicherg-estellt war, konnte auch die Angabe, dass das Piukos-Holz aus Australien komme, mit Grund für i'ichtig gehalten werden, umsomehr, als gerade in neuester Zeit noch ein anderes interessantes Diechslerholz, das Veilclienholz von Acacia pendula A; Cuun. aus diet-em Lande in den Wiener Handel gelangte. Da nun Ctmyiinghamia in Ostasien, nicht aber in Australien vorkommt, so erscheint es wahrscheinlich, dass die Pinkos-Kuollen von Dammara oder von Ärcmcaria abstammen. Ich habe mich durch Vergleich melirerer llolzproben von Dammara und Arancaria nicht davon überzeugen können, dass ein stichhaltiger anatomischer Unterschied im Baue des Holzkörpers dieser beiden Gattungen exibtirt. Da indessen die Dummara-kxi^^ ein nie rothes oder roth- brauues, sondern meist lichtgelbes oder gelbbraunes Harz, den soge- nannten Kaurie-Kopal') liefern, feiner die Astknoten eines mir zur Verfügung stehenden Handstückes von Arancaria hrasiUensis stellen- Aveise mit einem fast drachenblutartig aussehenden, intensiv rotheu Harz bedeckt ist, gerade so, wie die Pinkos-Knollen, so ist es mir nicht unwahrscheinlich, dass letztere von einer Araucaria-k.Yi ab- stammen. Unter diesen käme, die Riclitigkeit der Angabe der Hei- mat der Pinkos-Knollen vorausgesetzt, fast nur Arancaria Bidwilli Hooker, die sogenannte Bunya-Bunya-Tanne, welche in Neusüdwales zu Hause ist, in Betracht. Arancaria CummirfJiami Ait., die Mo- reton-Bay-Tanne, scheint nur einen sehr geringen Verbreitungsbezirk zu haben. Da es indessen S'anz gut möglich ist, dass auch Dammara- Arten in den Astknoten ein rothes Harz aufweisen, so ist es nicht ausgeschlossen, dass die Pinkos-Knollen von einer Dammara ab- stammen. Sowohl von den Araucaria-^ wie von den Dammara- Arten ist es bekannt, dass sie eine bedeutende Grösse erreichen. In der That müssen die Pinkos-Knollen von grossen Bäumen her- rühren. Aus meiner Untersuchung geht also hervor, dass die Pinkos- Knollen nichts anderes sind, als die aus grossen, vermorschten Ur- waldstämmen herausgelösten oder herausgefallenen, stark verharzten Astknoten von einer Dammara- oder einer Araucaria-kxi. Ist die Angabe richtig, dass dieselben vom australischen Coutinente stam- men, dann erscheint es am wahrscheinlichsten, dass sie von Araw caria BidvÄlUi Hook, herrühren. Nun seien noch einige der Eigenschaften des interessanten Pro- duktes angeführt. Das Pinkos-Knollen-Holz ist rothgelb bis dunkel- roth, oft fast fleischfarben, dabei im Längsschnitte eigenthünilich geflammt und längsstreifig. Der stets dunklere Querschnitt zeigt ein sehr festes, sklerotisches, 4 — 5 Mm. weites Mark, sehr zahlreiche, durchschnittlich nur millimeterbreite, deutliche Jahresringe. Die Ober- fläche der Knollen ist mit hellerem, mehr oder weniger vermorsch- 'J Siehe Wiesiier, Rulistoffe, p. 126 ff. 125 tem Holz, dessen Fasern senkrecht zur Längsaxe derselben verlaufen, bedeckt. Häufig bildet dieses vermorsclite Holz eine obere und un- tere scharfe Kante. Das morsche Holz ist Stammholz. Da alle Ele- mente ganz mit Harz erfüllt sind, welches sehr fest ist, ferner auch die Wandungen mit Harz iufiltrirt sind, so ist es begreiflich, dass es sich gegen Wasser sehr widerstandsfähig erweist, und mithin auch Quellen, Reissen und Schwinden beim Finkos-Holz nur unbedeutend sind. Aus dem Harzgehalte erklärt sich auch die bedeutende Schwere der Piukos. Daneben ist es sehr zälie, schwer spaltbar, lässt sich leicht nach allen Kiclitimgen schnitzen und zeigt beim Schneiden eine gewisse Milde. Die Elasticität des Holzes ist grösser als selbst die des Pockholzes, so dass daraus selbst Billardkugeln verfertigt werden können. Da das Holz fast luftfrei ist, so sind dünne Lamellen durch- scheinend, was aus demselben verfertigten Gegenständen sehr zu statten kommt. Nach den bisherigen Erfahrungen ist das Pinkosholz eines der schönsten und besten Drechsler- und Kunstliöizer, welche bisher auf den europäischen Markt kamen. Kein Holz hat Eigenschaften, welche denen des Elfenbeins so nahe stehen, wie die des Piukosholzes. Zum Schlüsse sei noch die Frage aufgeworfen, ob die wenn auch kleineren Astkcoten unserer europäischen Nadelhölzer nicht auch zu kleineren Drechslerarbeiten brauchbar wären? Aus der Flora von Rappoltenkircheii und Umgebung V. 0. W. W. (Beitrag zur Flora von Niederösterreich.) Von Pfarrer Leopold Wiedermann. (Scliluss). Verbaseinn Blattaria L. Nicht selten, z. B. bei „Kreut", „Kogl". Linaria EUdine Mill. Einmal gefunden bei „Kreut" auf einem Acker. — spuria Mill. Auf Aeckern gemein. Antirrhinmn Orontium L. Aecker im „Weinberge" bei Rappolten- kirchen, selten. Veronica lattfoUa L. Grasige Abhänge bei „Kogl", „Epping", „Jo- hannsberg" nicht selten. — Beccabunga L. In Wassergräben bei „Kogl" häufig. • — prostrata L. Bei „Johannsberg", fehlt sonst im Gebiete. JEuphrasia lutea L. „Weinberg" bei ßappoltenkircheu, nicht häufig. Pedicidaris palustris L. Sumpfwiese („Kuhgraben") bei ßappolteu- kirchen. Orobanche coeridescens Steph. Am Wege von Kogl nach Johannsberg einmal in zwei Exemplaren gefunden. 126 Prbnula vulgaris Hiids. var. a:auUs. Am Bache l)ei der Ortschaft „r\.ii am Kragging". Anagallis arvensis L. var. ß. coeridea. Auf Brachen nicht häufig im Gebiete. Pyrola minor L. In Wäldern, z. B. „Bauernöd" bei Bappolten- kirchen. — secunda L. .,Tanueuschacheu" - Wald bei Rappoltenkirchen, sehr selten. Monotropa ILipopitea L. In Wäldern, z. B. „Frauenberg" und „Tan- nen schachen". Bupleurmn falcatum L. „Kuhberg" bei Sieghartskirchen, fehlt sonst im Gebiete. Selinum CarvifoUa L. Feuchte Waldstelleu bei ^.Röhrenbach". Anyelica sUvestris L. Waldstellen häufig, z. B. „Walchen", feuchte Wiesen bei Sieghartskirchen. Peucedanvm alsaticimi L. „Kuhberg" bei Sieghartskirchen, selten. Laserpüiwn pridenicum L. „Bauernöd" bei Rappoltenkirchen, nicht häufig. Lorantluis europaeui- Jacq. Auf Eichen im Herrschaftspark zu Rap- poltenkirchen. Saxifraga hidbifera. L. Auf einer Bergwiese bei Kraggiug. Pulsatilla pratensis Mill. Fehlt im Gebiete. — vulgaris Mill. „Kuhber^" bei Sieghartskirchen und „Ochseuhau". Ranuncxdus auricoiuus L. Bergwieseu bei „Epping" und „Bonua- dörfel", nicht gemein. — sceleratus L. In einem Wassergraben im Dorfe Rappolten- kirchen. — sardous Crantz. Auf feuchten Aeckeru, häufig im Gebiete. Isopyrum tliaUctroides L. Ein Standort am „Schlossberge" bei „KogP. Aquilegia vulgaris L. Einmal in 1 Exemplar fleischroth, bei „Kron- stein" gefunden. Nigella arvensis L. Aecker bei ,,Kogl", nicht häufig. Corydalis eava Schweigg et Körte. Gebüsche bei „Steinhäusel'-, Pf. Abstetten; bei ,,Oed", Pf. Johanusberg, weiss und roth. Arahis Thaliana L. Auf einem Acker bei ,,Erla'- Pf. Johannsberg. Cardamine pratensis L. var. fiore pleno. Auf einer nassen Wiese bei „Epping" häufig. — amara var. glabra. Am Bache zwischen „Kronstein" und „Au am Kragging", selten. — impatiens L. im Herrschaft spurk zu Ptappolteukircheu ein Staud- ort, selten. Dentaria hulbifera L. „Bauernöd'' bei Rappoltenkircheu, „Kauheu- gern" bei Au am Kragging. Sisymbrium Sophia. An der Strasse in Kappoltenkircheu, nicht gemein. Erysimum cheiraathoides L. Auf einem Acker bei „Gerersdorf". Pflanzenliölie oft kaum 2 Zoll. 127 Conringia orientaUs Rchb. Kinmal 1 Exempl. in der Nähe der „Ertl- müble-' gefimdeu, 1881. Sinapis alba L. Selten, z. B. bei Sieghartskireben. Alyssum niontanum L. Bei Starziug, Pf. Johannsberg selten; fehlt sonst im Gebiete, — incanian L. Sehr selten, z. B. „Üchsenbau" bei Siegbarts- kirchen. jRoripa austriaca Bess. Am Strassgraben nach Kogl und sonst öfter. NesUa pamcidata Desv. Unter dem Getieide hierort häufig. Bunias Erucago L. Aecker bei „Eppiug'\ mehrere Jahre schon be- obachtet. Thlaspi campestre L. Nicbt häufig an der Strasse in der „Walchen", — perfoUatum L. „Schlossbeig-' bei Kogl nicht häufig. Keseda lutea L. Bei Sieghartskirchen., nicht gemein. Bryonia dioica Jacq, An Zäunen, z. B. bei Kogl, Kragging, nicht gemein. Spergula arvensis L. /i. trachysperma. Auf Aeckern nicht selten, z. B. in der „Walchen". Slellaria nlig'mosa Murr. Feuchte Waldstellen bei Kraut. Cerastiimi silvaticimi W. et E. Häufig, z. B. „Walchen"- Wald, „Kogl- Bach'". Dianthus superbus L. Häufig auf nassen Wiesen, z. B. „Tiefehalt", Saponaria. Vaccaria L. Einmal an der Strasse nach Pressbaum ge- funden in 1 Exemplar. Ciicubalus baccifer L. Am Gartenzaun der sog. „Raffelmühle''. Melandrium silvestre Eöhl. Sehr selten, z. B. „Raubengern" und „Herrschaftspark" in Rappoltenkirchen. Lavatera thuringiaca L. Bei Baumgarten, Pf. Freundorf, selten. Polygala major Jacq. .,i\.rmberg" bei Rappoltenkirchen. — ■ Chamaehuifus L. var. lutea. Am Wege von „Burgstall" nach „Neulengbach". Euphorbia dtdcis L. var. a. lasiocarpa. Buschige Schluchten häufig, z. B. bei Kreut. — virgata W. et K. Auf einer Wiese bei Johannsberg, nicht gemein. Geranium pratense L. Wiesen am „Altbache" bei Sieghartskirchen. — sanguineum L. „Kuhberg" bei Sieghartskirchen. — pyrenaicum L. An der Strasse bei Rappoltenkirchen. — dissecf'um L. Auf Aeckern nicht häufig, z. B. „Rossgraben" bei Rappoltenkircben. Linum flavum L. Trockene Hügel ziemlich häufig, z, B, „Kuhberg" bei Sieghartskirchen. Ooralis stricta. Auf Aeckern bei Rappoltenkirchen, z. B. „üuwirth" häufig. Oenothera biennis L. Am „Kleinen Tullnerliache" ziemlich häufig. Sanginsorba officinalis L. Gemein auf nassen Wiesen, z. B, „Hoch- wiese" bei Rappoltenkirchen. 128 Potentilla supina L. Am „Kleiueu Tulluerbache" selten, z. bei Sieg- hartskirchen. — recta L. a. rfrandifolia. Eiu Standort bei Kos'l. Ononis spinosa L. y. albißora. Ein Exemplar auf der „Heigen" bei Epping. Melilotus alba Desr. Selten, z. B. bei Kreut. Colutea arhorescens L. „Armberg" bei Rappoltenkircben, ein Strauch. Trifolmm procumhens L. Auf Wiesen, z. B. „Heigen" bei Epping. Vicia dumetorvm L. Gebüsch nicht selten, z. B. bei „Kogl", „Frauen- berg". — pannonica Crantz. Einmal auf der „Unwirth" bei Rappolten- kirchen gefunden. LatJu/nis silvestris L. cc. angustifoUus. Nicht selten, z. B. „Hoch- wiese", „Epping". Orohus niger L. „Frauenberg" - Wald. „Tanneuschachen"- Wald bei Rappoltenkircheu . Die Rosenflora von Travnik in Bosnien. Vun J. B. Wiesbaur S. J. (Fortsetzung.) C. Caninae Biserratae. 23. Rosa sphaeroidea ßip. Um Grahovik (log. Ledic). — Aeudert ab: a. subtomentella Keller ms. „Stylis villosis (saepe dense vil- losis), basi subcoalitis (ut in R. spaeroidea Rip.), sed fructibus sat parvis ellipsoideo-rotuudatis vel globosis, disco subconico sub- purpureo. Petalis? — Sepalis breviusculis utrinque villosulis, supra purpurasceutibus, pinnulis augustissimis, parum dental o-glandu- losis, glabris. Pedunculis ternis 10 — 20 mm. longis, sat tenuibus, glabris (pilis versus iusertionem raris, evanescentibus). Petiolis sparsim pilosulis, basi petiolulisqiie semper hirsutis, giandulosis, aculeatis. Stipulis ad petioli partem dorso semper glanduloso-hir- tellis (Rosae tomeutellae); auriculis breviusculis, angustis, diva- ricatis, aut acuminato-cuspidatis, omnibus sat conforraibus. Fo- liolis septenis, remotis, mediociibus aut parvis, late. ellipticis, apice breviter acuminatis, terniinalibiis basi rotuudatis, lateralibus atteuuatis, ad costam tota longitudine remote giandulosis, i'arius piliö sparsissimis evanescentibus praeditis, supra obscure viridibus, non nitentibus, subtus pallide glaucescentibus, nervis prominulis, omnibus biserratis, denticulis rainutis (1 — 2), glauduliferis (Ro- sae tomentellae affinis). Aculeis ramorum falcatis validis, iis ramulorum minoribus aut inaequalibus e basi dilatata rectis, hinc inde verticillum foimantibus. — P]ine schwer zu deutende Ueber- 129 gangsform vou der R. spJiaeroidea Rip. zu den kahlen Tom en- teilen {affhüs Rau, conjimcta Crep.) oder den noch wenig bekannten drüsig-doppeltgesägten Decalvaten (z.B. R. Oemiarii tLiiet). Auch Crepin, dem diese Rose als eine neue Biserrata vorgelegt wurde, erklärte sie für eine Cauina Biserrata (ohne nähere Bezeichnung). — Aus vorstehendem einsehendem Studium ergibt sich, dass unsere R. siibtomentella zweifellos der R. tomentelloldes Ozanon ms. zu- nächst steht, aber auch von dieser ist sie durch die reiche Besta- chelung, reichere Behaarung der Blattstiele, durch deren reichere Drüsen und durch weniger keilig verschmälerte Blättchen als be- sonders zierliche Form leicht zu unterscheiden. Von der R. {tomenr- tella) affinis Rau, von der echten, sowie von der unechten weicht unsere subtomentella in den ganz kahlen, nur am Mitteln erv drü- sigen Blättchen, haarlosen Blatträndern, fast drüsenlosen, gewiss aber nicht „reichdrüsig" gesägten Kelchzipfeln und den dicht wol- ligen Griffeln ab, obzwar sie in den Nebenblättern u. s. w. ganz eine Tomentelle ist. — Von der R. silvularum Rip. (Des. cat. rais. n. 181) weicht subtomentella ab in höherem, kräftigerem Wüchse, stärkeren, wenngleich kurzen, oft gekrümmten Stacheln, stets mehr oder minder behaarten Blattstielen, Nebenblättern und Kelchzipfeln, dicht behaarten Griffeln und schwach erhabenem Discus. — Von der R. eriostyla Rip. unterscheidet sie sich durch dieselbe weichere Pubescenz und Drüsigkeit, schmälere Nebenblätter mit vorge- streckten Oehrchen, durch kurze Blättchen, kleinere Serratur, be- stachelte Blattstiele, kleinere mehr kugelige Receptakel, kleinere kugelige (oder eikugelige) Scheinfrüchte, nicht so dicht weiss- wollige Griffel und armdrüsig berandete abfällige Kelchblätter. R. subtomentella ist somit zweifelsohne aus dem Formenkreis der R. spJiaeroidea Rip., und ist deren Unterscheidung als Varietät umso- mehr begründet, als die scheinbar ähnlichen Ripart'schen Formen {R. süvularinn et R. eriostyla) von den Autoren bis in die neueste Zeit der verschiedensten (oft ganz widersprechenden) Auffassung und Deutung begegneten. So musste z. B. Gandoger im Besitze von Exemplaren der Ripart'schen R. silvularum vom Standort Pringy (Desegl. cat. pag. 164) gewesen sein, welche auf der Blattunter- fiäche behaart waren, da er dieselbe als eine „Urbica" (tab. rhod. u. 2324) aufführte. — Betreffs der Constanz der beginnenden Be- haarung der Blattrippen, sowie der Armdrüsigkeit der zierlichen, oft fast fädlichen Kelchtiedern noch weiter zu beobachten" (Keller). Ober dem Truppenspitale bei Travnik (1. Brandis). ß. vinacea? Aus Mangel an Früchten nicht genau bestimmbar. „Proxima Rosae rougeonensi Crep. ms. Eine zierliche dunkellaubige Canina biser rata; vorläufig unter den rothlaubigen Biserraten zwischen unserer R. vinacea und Malmundariensis einzureihen. Sie weicht von der niederösterreichischen unterdessen als R. vinacea Aut. Gall. (non Baker nee Gandoger) in Keller (n.-ö. R. S. 300) aufgeführten Form durch etwas kürzere Blüthenstiele, an der Basis abgerundete Blättchen und wenig erhabenen Discus ab" (Keller). Oesterr.. botan. Zeitschrift. 4. Heft 1884. 11 130 um Travuik (1. Brandis). 24. Rosa dumalis Bechst. — Nach kleinen Proben, die sich daL^r nicht näher bestimmen lassen, häufig um Travnik, besonders um Grahovik (leg. Ledic). Von dort auch „eine Form, die, wenn einmal Früchte vorliegen, auf R. glaucescens Bess. zu prüfen ist^ (Keller). — Anreihen lassen sich hier: er. R. rubest-ens Kip. Wenigstens eine dieser Eose sehr nahe stehende Form und „von ihr nur abweichend in dem Auftreten der staubförmigen, glänzend schwarzen, leicht abfallenden stiellosen Drü- sen an den Seitennerveu (die jedoch selbst zur Blüthezeit nur an einzelnen seltenen Blättchen bei genauer Untersuchung nachweisbar imd an anderen Caniuen, wie R. lahiüpoda Keller, medioxima Crep., innociia Crep., Mserrata Mer. f. typica gleichfalls vorkommen sollen); ferner in den etwas kürzeren Blättchen und der schwachen Flächen- behaarung der Nebenblätter, wodurch sich dieselbe, sowie durch ihre Blattform in hohem Grade der R. tomentella ß. tectiglanda Kell, (im Herb, der k. k. Zoolog.-botan. Ges.) nähert. In den derben, ge- raden, fast kegeligen Stacheln, den breiten Nebenblättern und den scbraäler und tiefer getheilten Kelchzipfeln, sowie in den grossen fleischröthlichen, an den Rändern nur wenig purpurnen Corolleu ist sie jedoch von den Tomeutellen abweichend und streift noch mehr als unsere tectiglanda zur Gruppe der Biserraten. Also R. ruhescentis forma in tectiglandam transitoria" (Keller). Oberhalb der Citadelle von Travnik (leg. Platz com.); bei Grahovik (1. Ledic) und östlich von Travnik zwischen dem Tara- bovac und dem Vlasic (1. Brandis). ß. R. 2)odolica Traft, „lusus petiolis stipulisque rubeu- tibus. Vom Ansehen einer R. sjmria Puget, aber alle Blättcheu drüsig-doppelt-gesägt. Ergo Bis er rata petiolis costisque stipu- larum et foliolorum crebre glandulosis pinnulis sepalorum creber- rime glanduloso-ciliatis, receptaculis ovato-rotuudatis giobosisque. Von der R. ruhescens ßip. durch schmälere matte Blättcheu, fla- chen Discus; von der R. sphaeroidca var. sid>tvmentella Kell, durch unbehaarte Blattstiele verschieden" (Keller). Um Travnik mit R. subtomentella, „einer der Haupttypen un- serer Eosenflora; etwa canina biserrata" (Brandis). y. affinis. ,,Rosae affini Billot exs. n. 3720 (vix Eau) pro- xima ab eaque stylis albo-lanatis et foliolis miuoribus solum di- versa. Sie zeigt, wie «. rubescens einzelne schwarze, glänzende, leicht obliterirende Drüsen an der Unterseite der Blättchen, dichte Drüsen- beraudung an den filzigen Theileu der Sepalen, lange rothe Stiel- drüsen am Eande der grünen Anhängsel der letzteren, ziemlich kurze, befläumte Blüthenstiele, länglich elliptische Stachelbaseu (auch an den Blütbenzweigen), eingesenkte Nerven, drüsige schwach be- fläumte Eippen, kann also nur hieher gehören. Von der R. eriostyla Eip. ist sie wesentlich durch die Tracht, kleineren Bau, herabge- schlagene Sepalen, gleichförmige drüsige Doppelzahnuug und durch nicht jlängliche Scheinfrüchte' abweichend" (Keller). 131 Südabhang des Vlasic zwischen der Seminarsvilla und der Kalk- brennerei (1. Brandis). 25. Rosa curticola Puget? var. durans Wiesb. — „Obscure viridis, ramis ramulisque floriferis aculeis rectis sat brevibus copio- sissimis onustis; petiolis omnibus aculeatis; foliolis friictibusque nie- diocribiis; calyce patente, pinnulis margine 2 — 5 dentato-glandu- losis; floribus pallide roseis; fructu globoso-ovoideo nitido sanguineo. R. Canina Biserrata inter Rosam curticolam et R. ohlonga7n D. et R. poneuda" (Keller), Vlasicgebirge. Schlucht oberhalb der Citadelle von Travnik. „Früchte des vergangenen Jahres noch zur Blüthezeit (10. Juni) gut erhalten" (1. Brandis). 26. Rosa venosa Sw. versus formam umbrosam Keller. „Sehr ausgezeichnet durch Stachellosigkeit, durch bläulich -graue, dickliche, nach beiden Enden oval-lanzettlich verschmälerte glatte Blättchen, deren convergirende Zähne nur mit je 1 — 2 drüsigen Zähnchen ausgestattet sind; ferner durch eiförmig zugespitzte Oehr- chen der tief ausgeschnittenen Nebenblätter, durch den von einem langen Deckblatt gestützten Corymbus, durch die lauggestielten Ee- ceptakeln und die schwächer kurz steifhaarigen Gritfelköpfcheu. Sie erinnert lebhaft an R. opaca Fries, welche aber eine Uniserrate ist. Offenbar eine biserrate Canine und keine Montane" (Keller). Um Travnik. „Auffallend durch den Mangel an Stacheln und die dunkelgrünen glanzlosen Blätter'' (Brandis). (Scliluss folgt.) Floristisches aus Pressburg. Vuii H. Sabransky. Wie schwer es sei, ein Florengebiet in seinem ganzen Um- fange zu erforschen, bcAveist wohl am treffendsten die Literatur der Pressburger Flora. Von Clusius an, der auf den Hainburger Bergen botauisirte, bis auf die neuesten Zeiten finden wir in Press- burg eine rege floristische Thätigkeit; Männer besten Namens, wie Endlicher, Heutfel, Kornhuber, Holuby, Wiesbaur u. A. durchstreiften das Gebiet nach allen Richtungen, und doch sind wir noch bei weitem nicht im Stande, eine erschöpfende Uebersicht un- serer Flora bieten zu können. Jedes Jahr bringt Neues, und so sei es auch mir erlaubt, meine floristischen Erfahrungen der Saison 1883 in Folgendem als weiteren Beitrag zur Kenntniss der Press- burger Flora mittheilen zu düifen. Die mit einem * bezeichneten Formen sind, so viel ich weiss, für das Gebiet noch nicht publicirt. *NiteUa syncarpa Thuill. sammelte ich und Dr. Schiller im Karl- bm-ger Donauarme, wo sie massenhaft wächst (det. Dr. Stapf). 11^'"' 132 LoUum Italicum A. Br. Sehr üppig an der Eiseubabu zwischeu Press- burg und Ratzersdorf. — speciosuni Stev. Am Bahndämme ausserhalb Blumenthal. Eragrostis pilosa P. B. In Lachen des Schur's bei St. Georgen. '^Juncus Gerardi Lois. Südostecke der Kapitelwiese zahlreich; Exem- plaren aus Budapest vollkommen gleichend. *Najas major All. Zu Tausenden im Pötschenarme. Gna])halium luteo-album L. Sehr häufig an feuchten Stellen zwischeu Berg und ßittsee (Degen). "^Senecio erucifolius L. Auf trockenen Haiden zwischen Oberweiden und Baumgarten (Marchfeld) mit Achillea asplenifolia, Aster Tripolium. ^Cirsium tataricum W. Gr. {canu7nX.oleraceum). Von Dr. Schiller und mir auf Wiesen bei der Patronenfabrik unter den Eltern zahlreich angetroffen. ^Hieracium Bauh'mi Bess. var. radiocaule (Tsch.). An der Bahn gegen Ratzersdoif mit Bupleurmn affine, Cephalaria traussil- vanica etc. — murorum L. var. arnicoides Gr. et Godr. Sehr schön und häufig in Holzschlägen des Hundsheimer Berges bei Hainburg (Von Holuby mit Bayer'schen Exemplaren verglichen). Ccntaurea hemiptera Borb. {solstitialis X rhenana). Syn. 0. hybrida Bolla nee All. Unter den Eltern ausserhalb des Zuckermandls (Dr. Schiller). Campanula bononiensis L. Auf der Königswarte, dem Hundsheimer und Braunsberge häufig. Phyteuma m^bieidare L. Auch auf der Nordseite des Hundsheimer Berges (Degen). Asperida tinctoria L. Ziemlich zahlreich im Gebirgsparke. '•^Galium ochroleucum Wolfn. {submollugo X verum). Am Thebener Ruinenberge, unterhalb des Gebirgsparkes, an der Eisenbahn nächst der „Rothen Brücke". — horecde L. und zwar var. hyssopifolium Hffm. Am Bahndamme ausserhalb Blumonthals, auf Wiesen der Ebene bei Ratzersdorf und Weinern. Das von Wiesbau r in der Pötschen und „Alten Au'' angegebene „ö. boreale'"'' ist sicher G. rubioides L., vergl. auch U echtritz, Oest. Bot. Zeitschr. XVI. S. 283. Letzteres fand ich auch auf Wiesen bei Marchegg. Chlora serotina Koch. „Heuer sehr häufig au feuchten Stellen nächst der öst.-uug. Grenze bei Wolfsthal; hier wachsen auch Formen mit ganz unverschmälerter Blattbasis und hohem, üppigem Wüchse, was die Pflanze der Chi. perfoUata L. sehr nahe bringt" (De- gen), wenn sie nicht wirklich mit ihr identisch ist, denn die Abbildung der perfoUata in Smith's English Botany stimmt mit unserer Pflanze ganz überein. üebergangsformen sind zahl- reich vorhanden. Thymus montanus W. K. In der Gebirgsregion sehr häufig, Gemsen- berg, Gebirgspark, Thebner Kobel u. s. w. 133 Thi/mus austriacus Beruh. Auf Kalkbergen der Umgebung: Thebner Kobel, Tb. Euineubero;, Hundsbeimer und ßraunsberg. *PriaieUa interntedia Brot, {vidgaris 'X alba) 1804. Syn. P. hi/hrida Knaf 1864, P. laciniata ß. ^coeridea Cel. 1870. Unter den Eltern auf Kalkbergen am Nordende des Karldorfer Thaies. Chaiturus Marrubiastrum Kchb. Gemein zwischen Berg und Kittsee (Degen). Teucrium Botrys L. Nach Endlicher „in arenosis insulanis", aber nach ihm nicht wieder p^elunden; ich sammelte es an der Nord- seite des Hundsbeimer Berges mit Astr. austr., Onosma etc. Pedicularis palustris L. Wiesen zwischen Ratzersdorf und Weinern. Veronica longifolia L. Gebüsche zwischen Baumgarten und Marchegg mit Althaea, Senecio paludosus, Allium angidosinn etc. Lhnosella aquatka L. Häufig zwischen Berg und Rittsee (Degen), Habern, Pötschen. Euphrasia MostAoviana Hayue. Feuchte Wiesen: Weidritzthal, vor Berg, Wolfsthal, Weinern und Ratzersdorf. — striata Host. An trockenen, sonnigen Plätzen: Gemsenberg, Ge- birgspark, jedoch auch auf Wiesen bei Ratzersdorf mit der Vorigen. "^ Bupleurum tenvissimum L. Auf trockenen Weiden nächst dem Sta- tionsgebäude Ratzersdorf zahlreich; andere Halopbyten fehlen. — junceum L. Steinige, sonnige Hohlwege (links) im Josefsthale bei St. Georgen. Oenanthe media Gris. (= Oe. silaifolia Auct.). Gräben an der Strasse nach Ratzersdorf zahlreich. ^Aethusa segetalis Bonn. Stoppelfelder zwischen Oberweiden und Baum- garten (Marchfeld). Glaiminn corniculatmn Curt. Felsen vor Theben. Arabis auriculata Lam. Massenhaft in der Ebene zwischen der Kö- nigswarte und dem Fusspfade nach Hainburg. Conringia austriaca Rchb. Nicht nur am Thebnersteg, sondern auch am Kobel mit Viola ambigua, Vinca herbacea etc. Draba nemorosa L. Kapitel wiese ausserhalb Engerau (Degen 1882). Sinapis alba L. Zahlreich zwischen Engerau und Rittsee. Camelina sativa Cr. fand ich nur an Wegen im Blumenthal, die gemeine Pflanze ist ^'C. microcarpa Andrz. *Viola hirta L. v. variegata. Mit V. silvatica Fr. in der „Alten Au"'. — "^collina Bess. Im Schatten der Gebüsche am Thebner Galgen- berge'*, auch am Hainburger Schlossberge (Degen). — *hybrida Val de Lievre {hirta X collina). Unter den Eltern am Thebner Kobel, spärlich und meist dichte Stöcke bildend^). ') Am Braunsberge dürfte sich auch V. fragrans Wiesb. vorfinden, da hier alba und collina zusammen wachsen. Die Pflanze muss übrigens einen an- deren Namen führen, da Sieber schon längst ein alpines Veilchen (JfeZamttm) der Insel Greta V. fragrans genannt hat; am besten würde sie wohl den Na- men unseres verdienstvollen Veilchenforschers tragen und künftig V. Wiesbaurii zu nennen sein. Letzteres ist somit synonym mit V. fragrans Wiesb. nee Sieb. = V. alba X coVina. 134 "^Viola Jiirtaeformis Wiesb. {amhigua'X.hiHa). Häufig unter den El- tern an der Südseite des Thebner Kobels; durch die stärkere Behaarung, die herzförmige Blattbasis und den tieferen Stand der Stipulae von amhigua verschieden, der sie an ümriss der Blätter und Geruch (meist) der Blüthen gleicht. — *odorata L. var. variegata (Wiesb.). Auf der Königswarte bei Wolfsthal vorherrschend. — ^permiocta Jord. {kirta X odorata). Syn. V. Tiyhrida Schur. Auf Weiden, Wiesen der Ebene und Gebirgsregion häufig. Alte Au, Mühlthal, um Enger au. — alba Bess. Auf Dämmen in Gebüschen, Obstgärten häufig; bil- det zwei ausgezeichnete „Varietäten" oder lieber Subspecies: 1. V. virescens Jord. am Damme im Aupark, Habern, um En- gerau, häufiger im Gebirge mit 2. F. scotophylla Jord., Gemsen- berg, Mühlthal, Thebner Kobel etc.; letztere bildet drei Formen: albiflora Wiesb., rosea und violacea Wiesb. — ^austriaca A. et J. Kerner. In Gebüschen, Wäldern stellenweise gemeiner als odorata: Alte Au, Habern, Mühlau, Pötschen, Waldregion des Thebner Kobels, Königswarte, Hainburger Berge. Die var. albiflora nur am Thebner Ruiuenberge. — midticaulis Jord. {alba X odorata). Einzeln unter den Eltern im Mühlthal. — Kerneri Wiesb. {austriaca X hirta). Mehrere Stöcke hinterm Jägerhaus der „Alten Au", zahlreicher an der Wiener Strasse nächst Neuhof. Die hiesige Pflanze ist entschieden superaustriaca X hirta, übrigens ein veritables ßiesenveilchen mit Blattstielen von 30 Cm. Länge. — *Vindobo7iensis Wiesb. {austr.'Xodor.). Unter den Eltern in der Alten Au, auf der Königswarte bei Wolfsthal. — *strieta Hörn. (= V. montana L. nach Wiesbaur, aber nach Nyman ist montana eine Pflanze des nördlichsten Europa). Weg über den Gemsenberg nach Mariathal. Cei^astiitm anoinalmn W. K. Wohl seit Lumnitzer verschollen. Auf der Kapitelwiese, scheint Feuchtigkeit zu lieben. Lychnis coronaria Lam. Hohlweg im Josefsthal bei St. Georgen. Hibiscus ternatus Cav. {H. Trionum Endl.). Weingartenränder am Fusswege nach Ratzersdorf. "^ Epüobium collinum Gmel. Kalkberge am Ende des Karldorfer Thaies, Exemplaren aus Mähren vollkommen gleichend. Rubus tomentosus Willd. In der Gebirgsregion liäufig. Var. glabra- tus Godr. am Gemsenberg, beim Eisenbrüunl, *var. elegans Hol. Kalvarienberg. — thyrsoideus Wimm. Nächst der „friedl. Hütte", Eisenbahndamm gegen Ratzersdorf. — *7nacrophyllits W. N. Waldlichtungen im Kramerwalde. — *viUlcaidis Kohl. Gebüsche unterhalb des Gebirgsparkes. — *discolor W. N. Syn. JR. macrostemon Pocke. Annähernd im Karl- dorf-Thale. 135 ^M((bi(s hirtus W. K. und zwar var. horealis G. Br. Weidritzthal aus- serhalb des Eisenbrüunls. — Radida W. N. Ziemlich häufig: Steurergrund, Eisenbrünnl, nächst dem Jägerhaus im Gebirgspark, Gebirge zw. Kaltenbruun und der Donau. — coryUfoUus Sm. Unterhalb des Gebirgsparkes, Mühlthal, — dionetorum W. N. Strasse zwischen Pressburg und Karldorf. — "^'caesius L. var, agrestis W. N. (nee W. K.) Auf Stoppelfeldern bei Oberweiden (Marchfeld). — *brachi/andrus Gremli. In nahestehenden Formen unterhalb des Gebii-gsparkes. — '-^caeslm xtomentosus 0. Kuntze (?). Kalkfelsen des Thebner Kobels. Potentilla incUnata Vill. Kechtes Donauufer oberhalb der Schiff- brücke. Colidea arborescens L. Vollkommen wild auf Felsen am Thebnersteg und am Braunsl)erg, Lathyrus latifoUus L. An Hecken in der „Alten Au" (Degen). Zum Schlüsse spreche ich den hochw. Herren Holuby und Wiesbaur auch an dieser Stelle meinen wärmsten Dank aus für die liebenswürdige Bereitwilligkeit, mit welcher sie mir bei Bestim- mung der Brombeeren und Veilchen hilfreiche Hand boten. Press bürg, 1. Januar 1884. Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 845. Erica multiflora L. Biv. cent. I, *Scud. Tratt., pedumu- laris Presl del präg., Fl. sie, Guss. Syn. et Herb.! Die Pflanze Si- ciliens unterscbeidet sich nach Gus. und Pressl von multiflora L. durch röhrige, den Kelch 2— 3mal überragende (nicht kurz glockige) Kronen, ist aber nach Guss. mit von ihm selbst in Spanien gesam- melten, sowie mit nordafrikauischen Exemplaren identisch-, W. Lge. führt aus Spanien nur multiflora L. au und citirt dazu als identisch die Pflanze Siciliens; seine Diagnose, sowie Reichb. Abbild. D. Fl. 114 II und Pflanzen aus Dalmatieu und Frankreich (einem Stand- orte Linne's) stimmen genau mit der Pflanze Siciliens, L. selbst nennt die Krone ausdrücklich cylin drisch; es ist also über die Iden- tität gar kein Zweifel. — Auch dieser auf sonnigen Hügeln und Felsen des übrigen Siciliens stellenweise sehr häufige Strauch ist im Gebiete jedenfalls sehr selten: Er wird von Scuderi augegeben und im Herb. Beyer sah ich Exemplare mit der Etiquette: „Unter 136 Gesträuclieu im Garten der Villa Litta bei Catania ansclieinend wild oder verwildert." Sept. Oct. ^ . NB. Monotropa Hi/popitys L. und Plrola rotundlfoliali., beide von Kaf. in der Waldregion des Etna angegeben, fehlen in Sicilien vollständig. III. Subclasse. Dialypetalae Endl. LXV. Farn. Umbelliferae, Juss. 846. Sanicula europaea L. In schattigen Berghainen Kordsici- liens nicht selten, aus unserem Gebiete bisher nur von Raf. IL an- gegeben. 847. Eryngium cmnpestre L. *Cat. Cosent., Flor. med. cont. Auf lehmigen Feldern und Rainen, an wüsten Stellen (0-4000') sehr gemein: In der Ebene des Simeto (!, Tin.!, Cat. Cosent., Flor, med. cont.), um Catania, Aderno, Broute, besonders gemein aber auf Gypshügeln zwischen Bronte und Maletto; auch noch hoch hinauf gegen den Bosco Maletto! Juni — September. 2J. Hieher vielleicht Eryng. alpinum Raf. IL 848. Er. triquetrum Vahl. Triquetrum dichofomum Desf. und tricuspidatum L. sind sich habituell sehr ähnlich ; aber triquetr. ist ausserordentlich ästig, oberseits amethystfarben, Aeste und Blüthen- stiele dreikantig, Hüllblätter meist 3, ganzraudig, tief gefurcht, ste- chend, dreieckiglauzettlich, kaum doppelt so laug, als das kugelige Köpfchen, Spreublätter ganzrandig; Wurzelblätter an der Basis herz- förmig, im Umrisse fast kreisförmig, dreitheilig. — Dichotomum ist viel sparsamer ästig, Aeste und Blüthenstiele rundlich, nicht oder kaum amethystfarben; Hüllblätter ebenfalls stechend, aber viel schlanker, 2 — 2'5mal länger, als das eiförmige Köpfchen, an der Basis beiderseits mit 1—2 langen Dornen; die äusseren Spreublätter dreispitzig, die inneren pfriemlich; Wurzelblätter an der Basis herz- förmig, im Umrisse länglich und nur gesägt. — Tricuspidatum end- lich ist viel höher, schlanker, kaum ästig, Aeste sehr kurz, nicht amethystfarben; Hüllblätter zu 5 — 8, 3— 4mal länger, als das ovale Köpfchen, ganzrandig oder sehr sparsam dornig gezähnt, alle Spreu- blätter dreispitzig; Wurzelblätter im Umrisse kreisförmig, klein, an der Spitze eingeschnitten. — Auf Feldern, sonnigen Rainen und Lehmhügeln bis 3000' sehr verbreitet: In der Ebene des Simeto von Catania bis Aderno und Bronte, besonders gemein auf lehmigen Ab- hängen zwischen Bronte und Maletto! Mai — Juli. ?t. 849. Er. dichotomum Dsf. *Cat. Cosent., Guss. Syn. et *Herb.! Auf Feldern, Rainen und Lehmhügeln bis 2000' seltener! Um Ca- tania!, in der Ebene des Simeto (Cat. Cosent.), um Bronte und Ran- dazzo (Herb. Guss.!). Mai— Juli, n- 850. Er. tricuspidatum L. *Raf. H, *Cat. Cosent. Auf steinigen Meerufern und trockenen Bergabhängen Siciliens nach Guss. überall, in den Nebroden z. B. höchst gemein, aus unserem Gebiete jedoch 137 bisher nur von Raf. in der Waldres:iou und von Cosent. in der Ebene des Simeto angegeben. Jimi — Sept. 21.. 851. Er. maritimum L. An sandigen Küsten südlich von Ca- tania selten (!, Cat. Cosent.). Juli, August. 21.. 852. Er. Barrelieri Boiss., pusilhim *Cat. Cosent., *Bert., Guss. *Prodr., *Syn. et *Herb.!, L. pr. parte; pusillum L. umfasst zwei Arten, das tenue Lam. mit vierspitzigen, kurzen Bracteen, und Bar- relieri Boiss. mit ganzraudigen Bracteen von der Länge der Hüll- blätter; nur letzteres findet sich in Sicilien. — Auf überschwemmten und feuchten lehmigkalkigeu Stelleu: Um Catania (Guss. Prodr., Sj-u., Cat. Cosent.), Randazzo, im Piano zwischen ßandazzo und Bronte (Bert., Guss. 1. c. et Herb.!). Mai, Juni. 0. 853. Apiion graveolens L. *F1. med. cont. In Gräben, an Bä- chen und feuchten Stellen der Tiefregion: Um Catania (Flor. med. cont.. Herb. Tornab.!), von Adernö zum Simeto hinab häufig!; auch oft cultivirt. Juni — Sept. 0. 854. Sium angustifoUum L. *Guss. Prodr., *Syn. et *Herb. !, Berula ang. Koch. Unterscheidet sich von den zwei folgenden Arten durch bedeutende Grösse, eilanzettliche, ungleich eingeschnitten ge- sägte Blätter, länger gestielte Dolden, nicht ganzrandige, einblätt- rige oder gar fehlende, sondern vielblätterige, fiederspaltige Hülle. — In Gräben und Bächen der Tiefregion: Um Catania (Guss. 1. c), häufig von der Station Motta S. Auastasia zum Simeto! Mai, Juni. 24. 855. S. stoloniferum Guss. SuppL, Syn. et Herb.! — stolonif. besitzt aufrechte, intermedium Ten. aber kriechende Stengel; Fiedern bei stol. zu 4 — 8, bei interm. zu 3—5 Paaren; Blättchen bei stol. eiförmig-lanzettlich oder länglich -lanzettlich, spitz, gleichmässig zu- gespitzt-gesägt, das unpaarige an der Basis keilig, verkehrteiförmig; bei int. sind die Blättchen eiförmig -elliptisch oder fast kreisförmig, gezähnt-gekerbt, das unpaarige breiter, fast rundlich. Stolon. unter- scheidet sich von nodißonon L. durch die nicht fast sitzenden, son- dern mehr oder minder gestielten Dolden, sowie durch die grössere Anzahl der bei beiden fast gleich grossen und gleichgestalteten, bei stolon. gewöhnlich etwas längeren und grösseren Blättchen {nodifl. besitzt meist 2 — 4), auch ist die Pflanze robuster. Interm. unter- scheidet sich von nodifi. durch den kriechenden Stengel, kleineren Wuchs, kürzere, breitere Blätter. Es scheint, als habe sich nodiß. in Sicilien in zwei Racen gespalten, von denen die eiue {stolonif.) mehr gegen angustif., die andere {interm.) mehr gegen repens sich neigt, während die Stammform gänzlich fehlt. — In einer stagni- renden Lache des grossen Lavastromes von Catania gegen die Arena hinab sehr gemein. Mai— Juli. 2|.. 856. S. intermedium Ten. Guss. Syn. et Herb.! In der Arena di Catania nahe dem Meere in halbvertrockneten Lachen, auch auf feuchten Dünen des Simeto unterhalb Bronte! April — Juli. 2|.. 857. Ptychotis ammoides (L.) Koch. Seseli ammoides L. '"'Raf. I., PL verticillata DC. Guss. Syn. et Herb.! An Wegen, auf Feldern und trockenen, grasigen Abhängen bis 4000' äusserst gemein: üeber- IBS all um Catauia, ebeuso von da nach Nicolosi, Ademö, Broute bis in die Wälder empor (!, Herb. Torn.!). April, Mai. O- 858. Ammi majus L. Gruss. Syn. et Herb.!, vulgare Dod. *Cat. Cosent. NB. ma]a^ L. sp. pl. 349 und glaucifolium L. sp. pl. 349 unterscheiden sich dadurch, dass bei majus die unteren Blattfiedern scharf kleingesägt und breit lanzettlich sind; bei glaucif. hingegen sind alle Blattfiedern am Kande unversehrt oder sparsam gezähnt, und die Zipfel der doppeltfiederschnittigen unteren Blätter sind ein- geschnitten und linearlanzettlich. Da jedoch diese Differenzen nicht sehr coustant sind, die Pflanzen in allen übrigen Charakteren über- einstimmen und oft mitsammen vorkommen, so werden sie wohl besser vereinigt, und wir haben folgende Varietäten: majus a. genui- num Gr. God. Untere Blätter einfach fiederschnittig, ß. intermedmm (DC.) Gren. God. Untere Blätter doppelt fiederschnittig, Segmente keilförmig, gezähnt, y. glaucifolium (L.) Gr. G. Wie ß., aber Segmente linear, ganzrandig oder sparsam gezähnt. Var. «.: Unter Saaten, auf Feldern und Rainen bis 2500' sehr gemein, z. B. längs der ganzen Ostküste von Taormiua bis Catauia, um Patern o, Adernö und Bronte; var. y.: An denselben Standorten und ebenfalls sehr häufig, aber mehr in Meeresnähe, z. B. in der Ebene des Simeto überall!, um Catauia (Herb. Tom.!). Mai— Juli. O- 859. Ammi Vlsnaga (L.) Lam. ß. leiospermum Guss. Prodr,, Syn. et *Herb. ! Daums Visn. L. '"'Cat. Cosent. Auf Flureu und lehmigen Feldern der Tiefregion: Im Piano di Catania an den Ufern der Flüsse (Herb. Guss.!, Cat. Cosent.), um Catauia alla Madonna di li Fossi (Herb. Torn. !), um Bicocca, ausserordentlich gemein aber auf Stoppelfeldern unterhalb Adernö. Juli — Sept. O- 860. Pimpinella anisoides Brig. 1819. DC. Prodr. IV. 120. *Raf. IL Gussonii (Presl) Bert. ß. leiocarpa *Guss. Syn. Add. et *Herb.! Ist gleich Gussonii kahl mit doppelt bis dreifach fieder- schnittigen Blättern und rundlich eiförmigen Segmenten, Dolden bei beiden zahlreich und vielstrahlig; aber die Früchte sind bei Guss. zottig und rundlich mit zurückgekrümmten Griifeln, bei anis. ganz kahl und mehr eiförmig mit nicht zurückgekrümmten Griffeln; auch sind bei anis. die Aeste nicht so weitschweifig, sondern mehr auf- recht abstehend und der Wuchs ist meist noch bedeutend höher. — In der Waldregiou (3000 — 4000') zwischen Gebüsch, unter Eichen und Kastanien ziemlich verbreitet: Bei Bronte (Guss. 1. c.) vom Bosco Maletto gegen Maletto hinab stellenweise häufig, am Monte Zio unterhalb der Casa del bosco, im Serrapizzutawalde häufig, im Cerritawalde ! ; liegt auch im Herb. Tornab. vom Etna auf. Juli, August. 2|.. 861. Pimp. Gussonii (Presl) Bert. *Guss. Prodr. et *Syn. Auf sonnigen Weideplätzen und an Waldrändern: Um Catania, Nicolosi, Randazzo (Guss. 1. c). Juli, August. 2|.. — Leider fehlen im Herb. Guss. gerade von diesen Standorten die Belegstücke; nach meiner Vermuthung wächst au denselben ebenfalls anisoides; Gussonii sam- melte ich nur in den Nebroden und um Palermo. 139 NB. Pimp. Saxifraga *Raf. II und dissecta ''•'Eaf. II, III sind mir unbekannt; Saxifraga L. und var. dissectifolia Will*, fehlen in Sicilien. 862. Bidolphia segetmn (L.) Mor. Unter Saaten und auf leh- migen Fluren: In der Ebene von Catania (Herb. Guss.!). April — Juni. O- 868. Conopodium capillifoUum (Guss.) Boiss. Voy. Myrrhis capillif. *Guss. Prodr., Bidhocastanum denndatvni (DC.) b. siculum *Guss. Syn. et *Herb.! Durch bedeutend längere, borstig lineare Blattsegmente, lang gestielte Dolden, grössere Knollen, unterwärts nicht nackte Stengel von denvdatam (DC.) Koch verschieden. Vide Willk. Lge. III, 84. In Berghaiuen: Am Etna bei Bronte und Ma- letto (Guss. Prodr., Syn.), Wälder des Etna um Maletto bei Bronte (Herb. Guss.!). Mai, Juni. "4. 864. Bupleurum protractum Lk. *Bertol. Unter Saaten, auch an wüsten Abhängen der Tiefregion, ziemlich selten: Um Catania (!, Herb. Tom.!), vom unteren Etna durch Cosent. erhalten (Bert.), in der Ebene des Simeto hie und da! April, Mai. O- 865. Bupl. glaucum Rob. In Saatfeldern und trockenen Hügeln: Um Bronte (Guss. Prodr. et Syn.). April, Mai. O- Fehlt von da im Herb. Guss. 866. Bupl. Gerardi Jacq. b. virgatum Eeichb. Icon. rar. II, Fig. 295! Guss. *Prodr., *Syn. et *Herb.! Auf sonnigen Weiden und an Waldrändern: Um Bronte und Maletto (Guss. 1. c). August, September. 0. (Fortsetzung folgt.) Literaturberichte. Beiträgre zur Biologie der Pflauzeu. Herausgegeben von Dr. Ferd. Cohn. III. Band, 3. Heft. Breslau 1883, Kern's Verlag. 8°. 126 Seiten, 8 Taf. Mit grossem Vergnügen begrüssen wir das Erscheinen des vor- liegenden neuesten Heftes der obgenaunten gediegenen Beiträge. Es schliesst den dritten Band ab und enthält folgende Aufsätze: „Bei- träge zur Kenntniss der Wurzelverwachsuugen" von Dr. Max Franke (S. 307—334, Taf. XVI, XVII). — „Ue'ber das Läugenwachsthum von Phanerogamen bei niederen Temperaturen" von Dr. Oskar Kirch- ner in Hoheuheim (S. 335—364). — „Endodonmm poh/morplmm'''- von Dr. Max Franke, Assistent am botanischen Institute der Uni- versität Messina (S. 365—376, Taf. XVIII). — In dieser Abhand- lung wird eine in Lemna gihba L. endophytisch lebende Alge, die mit Stigeodonium zunächst verwandt ist, beschrieben. ■ — „Zur Kennt- niss der Eutwicklune" bei den Ascomyceten" von Dr. Eduard Eidam (S. 377—433, Taf. XIX-XXIII). Diese für die genauere Kenntniss der Ascomyceten wichtige Arbeit behandelt die Anlage der Perithe- cien von Chaetomium Kunzeanum Zopf, E.coascus albus nov. gen. et 140 spec. Steriginatocystis nidulans n. sp., Ilelkosporangium paras'dkmn Karst., endlich Papulaespora asperg'dlifonnis n. sp. Sie ist für My- kologen und auch für Mediciner von hohem Interesse, und sei ihrer Aufmerksamkeit bestens empfohlen. E. Flore d'Alg-er et Catalogue des Plantes d'Alg^rie. Monocotyledones. Par M. M. Battandier et Trabout, professeurs ä l'ecole de medecine et phar- macie d' Alger. Alger, Adolphe Jourdan, 1884. XVI et 211 p. p. Der vorliegende Band ist der erste, die Monokotylen umfassende Theil einer Flora der Umgebungen der Stadt Algier, Die in der Provinz Algier, aber nicht um die Hauptstadt vorkommenden Arten sind am gehörigen Orte bloss aufgezählt. Die Glumaceen und Junca- ceen sind von Trabout, die übrigen Ordnungen von Battandier bearbeitet. Mit Sachkenntuiss geschrieben, ausführliche Descriptionen der einzelnen Species gebend, und das reiche in der Literatur sehr zerstreute Material in rationeller Weise verarbeitend, ist die Flore d'Algörie den besseren ähnlichen Werken beizuzählen. R. Catalog'ue raisoniie des Hierachim des Alpes maritiiiies. Etudes sur les Hieracium qui ont et^ observes dans la chaine des Alpes maritimes et le departement francais de ce nom par Emile Burnat et Aug. Gremli. Gen^ve 1883. 8". XXXVI et 84 p. p. Dieser Katalog führt 49 IIieracmni-A.rten auf; von denselben werden folgende sieben als neue beschrieben: Hier. Lantoscamtm (p. 22), H. Pedemontanmn (p. 27), H. Borneti (p. 29), H. Tendae (p. 31), H. Monregalense (p. 33), H. digenemn (p. 34) und H. do- lo&um (p. 41), Die vorliegende Arbeit von Burnat und Gremli macht sich vortheilhaft bemerkbar durch genaue Kenntniss der Lite- ratur, durch fleissiges Untersuchen des zu Gebote stehenden reichen Materials, durch kritisches Verarbeiten desselben und durch einen glücklichen Tact bei der Begrenzung der einzelneu Arten. Sie ist somit ein werth voller Beitrag zur eingehenderen Kenntniss der so schwierigen Gattung Hieracium. R. Borzi A. Protochytrium Spirogyraej ricerche. Nuovo giurn. botan. ital. XVI, Nr. 1 pag. 5 If. Mit 1 Taf. Gegenstand vorliegender Abhandlung bilden biologische Unter- suchungen eines Protoorganismus , welches innerhalb der Zellen von Spiroggra crassa (in den Sümpfen von Ortora) parasitisch lebt; Verf. benennt es Protochytrium Spirogi/rae. — Es ist ein hautloses, dicht- körniges Plasmodium, welches wahrer Kerne entbehrt, im Innern jedoch eine bis mehrere Vacuolen aufweist. — Es lassen sich an Pro- tochytrium zwei Perioden der Ernährung unterscheiden: Aufnahme von Stoff (Chromatophoren, Stärkekörner) — langsame Verarbeitung (Verdauung) desselben. Einige unverarbeitete Reste werden während der Reproductionszeit, selten vor- oder nachher, eliminirt. Zu dieser Zeit stellt das Plasmodium seine Bewegungen, sowie seine Vegetations- thätigkeit ein, wird sphärisch oder oval (Zoosporangium); die frühere charakteristisch periphere Schicht hyalinen Plasmas verschwimmt mit der inneren Masse und das Gebilde (höchstens 30 — 10 Mm. gross) 141 erscheint von homogenen, ^leichmässiger vertheilten Körnchen durch- setzt; im Innern tritt dann eine Vacuole, als Fusionsresultat der vorherigen einzelnen kleineren, nach aussen hingegen eine Membran auf, welche das Zoosporangium umkleidet und nur bei Anwendung von Keagentien, welche das Plasma contrahiren, sichtbarer wird, mit Jod und Schwefelsäure sich gelb färbt, von Anilinfarben nicht, wohl aber vom Hämatoxylin tingirt wird. Diese Umwandlung in Zoosporangien verläuft binnen 3 Stunden; allmälig sieht man sodann innerhalb der Vacuole mehrere leuchtende, wachsthumsfähige Kör- perchen sich absetzen und mit der Zunahme ihrer Zahl und Grösse wird der Vacuolenraud immer unscheinbarer, das umgebende Proto- plasma dünner, es treten sodann, nach 3 Kichtungen, wiederholte Theiluugsflächen auf, welche das Zoosporangium, entweder ganz oder nur theilweise, je nachdem keine oder noch Reste der Nährstoffe im Innern der Masse vorhanden sind, in bewegimgsfähige Keime um- bilden. Die Membran löst sich an einer Stelle und lässt die Zoo- sporen frei; diese rotiren rasch weiter und runden sich ab. Ihre Gestalt ist jedoch mehr birn- oder eiförmig, mit einer Geissei an dem zugespitztereu Ende. Sie sind hautlos, nur von einer hyalinen Plasmaschichte umgeben; im Innern ist die Masse körniger und um- gibt eine kreisrunde pulsirende Vacuole. Die Zoosporen, nachdem sie durch ^j^ Stunde rotirt haben, oder selbst früher noch, wenn sie daran gehindert werden, verlieren die Geissei, gehen langsame amö- benartige Bewegungen ein (Myxamöben) und stellen sich als ver- kleinerte Plasmodien dar. Wenn zwei oder mehrere solche Myx- amöben zusammenstossen, so erfolgt zumeist eine Fusion derselben zu einer einzigen Masse, welclie sich gar nicht im geringsten von den aus einzelnen Myxamöben hervorgegangenen Plasmodien unter- scheidet; die Vacuolen der einzelnen Massen bleiben dabei intact, sie fliessen nicht in einander. — Gelangen die Zoosporen, resp. Myx- amöben, nicht ins Freie, — wozu eine Auflösung der Spirogyra-Fä- den, deren Elemente vom Parasiten innen zerstört worden sind, er- forderlich ist — so encystiren sie sich. Die Plasmamasse zieht sich stark zusammen, scheidet nach Innen Fetttröpfchen aus, welche zur Zeit der Keimung verschwinden, und umkleidet sich mit einer Haut, welche mit Jod und Schwefelsäure, sowie mit Chlorziukjod eine un- reine Cellulosereaction gibt und in Cuoxam aufquillt, aber sich nicht vollständig auflöst. Das ganze Gebilde umgibt sich dann noch mit einer zweiten Hülle; zwischen beiden hinterbleibt aber eine Flüssigkeits- schichte. Unter günstige Bedingungen gebracht keimen die Cysten und entwickeln meist zwei Myxamöben, welche nach Perforation der Kapsel- wand frei werden. Die Zoosporen, resp. Myxamöben dringen in das Innere einer Fadenzelle hinein, indem sie von aussen mittelst einer Art Pseudopodium die Wand durchbohren und sich durch das Forum langsam durchwinden: Verf. konnte solches nur bei einer sehr sinn- reichen Culturmethode beobachten. Wenn hingegen, in Natur, die Myxamöben gehindert werden, sofort in das Innere einer Zelle zu dringen, so gehen sie zunächst einen transitorischen Zoosporangien- 142 zustand ein, und als Zoosporen ausgebildet bewegen sie sicli dann leichter durch das Wasser. In morphologischer und functioneller Beziehung stimmt Protochytriu'm mit den Hydromyxaceen Klein's (Bot. Centralbl. 1882, Nr. 32, 33) überein, unterscheidet sich durch den vollständigen Mangel an Pseudopodien und durch seine pigmeut- freien eingeisseligen Zoosporen. — Verf. gelang das Protochytrium auch auf anderen Spirogyra- Arten, sowie auf Fäden von Zygnema crueiatttm, niemals aber auf Oedogonkmi, noch auf Cladophora oder Vaucheria zu cultiviren. Solla. SoUa R. F. : Sni cristalli di silice in serie perifasciali iielle palme. Nota preliminare (ibid. p. 50 ff.). 1882 Übergab Prof. Licopoli der kgl. Akad. zu Neapel eine Schrift (veröffentl. im IX. Bd. der Atti) über das Vorkommen von Kieselsäure-Krystallen, eingeschlossen in eigenthümlichen, zu hals- bandförmigen Reihen verbundenen Zellen mit verdickten Wänden, innerhalb der Gewebe von Chamaerops kumilis und 18 anderen von ihm untersuchten Palmenarten. — Ref. wiederholte die Beobach- tungen an einigen Palmenarten und konnte im Ganzen die Angaben Licopoli's bestätigt finden, musste jedoch dessen Deutungen über die Entstehungsart der genannten Zellreihen, sowie der Krystalle selbst zurückweisen. Krystalldrusen von reiner Kieselsäure, von ver- schiedenen Grössendimensioneu, umschlossen von Verdickungen der Zellwände, finden sich meist in langen Reihen, die Gefässbüudel be- gleitend, vor; die Abstände der einzelneu Drusen von einander sind sehr variirend; die krystallführeudeu Zellreihen sind niemals strick- artig gewunden. Man findet dieselben Krystalldrusen, sowohl um- schlossen von Wandverdickungen, als frei, auch im pareiichymatischen Gewebe der verschiedenen Organe von Palmeuarten, oder mitunter als Begleiter von Bastbündel. Auch in Meristemen wurden ebenso ausgebildete Krystalldrusen angetroffen. Solla. Poli A., Coiitrilmzioni alla istolog-ia vegetale (ibid. p. 34 ff. m. 2 Taf.). I. Cellulosebildungen an Krystalleu. Beiträge und Er- läuterungen zu den Angaben von Rosanoff (Bot. Zeitg. 1865) und Stoll (ibid. 1874, p. 757) über das Vorkommen von Krystallen an Cellulosesträngen, auf Grund eigener Untersuchungen an verschiedenen Malvaceen, woselbst sie inuerlialb Celluloseschläuchen als ständige Begleiter des Markes vorkommen. Methyhiolett eignet sich besonders zum Studium der Natur jener Schläuche. IL Ueber Rafiden und Schleim bei Narcissus. In den Meristem zellen eiuer Zwiebel von Ä^arcissus intermedlus fand Verfasser einzelne Rafideubüudel mitten im Protoplasma; in den Elementen der älteren Blätter hingegen gleiche Bündel in einer förmliche Kanäle einnehmenden Schleimmasse schwim- men. An der Basis derselben Blätter beobachtete Poli Zellreihen, welche Rafiden und Schleim gleichzeitig in ihrem plasmatischen In- halte führten. • — Bei Blättern, die längere Zeit in Alkohol gelegen, beobachtete Verf. noch eine Ablagerung sphärischer Massen an den Zellwänden, den Sphärokrystaileu ähnlich, jedoch ohne eine charak- 143 teristische radiäre Striictur , sondern grobkörnig und meist con- centriscli-blättorig. In jedem Falle lassen sich au jedem solclieu Kügelcheu stets zwei (selbst drei) Schichten deutlich unterscheiden, oft erscheint noch ein stärker brechender Kernpunkt im Innern. Diese kugeligen Massen lösen sich in Wasser und in Glycerin, so- wie in Mineralsäuren auf. Sie färben sich mit Carmiu, Methylviolett, sowie mit Jod; alkoholische Kalilösung lässt sie matter erscheinen. Solla. Karo Ferdinand. Spis rzadszycli krajowych roslin, ze1)raiiych w latach 1881 — 1882 w okolicach Lubliiia, oraz pod Stavvska göra za Chelmem. Odbitka z Paraictnika fisiograficznego. Tum III, p. iüü'.i (Verzeichniss seltenerer einheimischer' Pflanzen, gesammelt in den Jahren 1(S81 und 1882 um Lublin und unter der Stawska Gura bei Chelm. Separat -Abdruck aus dem Pamietnik fisiograficziiy, Tom III}. Warschau 1883. 26 Octavseiten. Hervorzuheben sind: Microstylis monopJu/Ua Lindl., Euphrasia coerulea Tausch (Neu für Kussisch- Polen), Carlina acanthifolia All. var. spathulata i^apezynski und Geum hispiJHni L. Neu ist ferner SKccisa pratensis Mönch, var. villosa. Ausserdem werden merkwür- dige Monstrositäten von Plantago major und P. lanceolata beschrie- ben und abgebildet. Moritz Prihoda. Karo Ferdinand. Flora okolic Czenstochowy. Flora der Umgebung von Czenstochau. 51 Octavseiten (Separat-Abdruck aus dem Pamietnik fisiograficzny). Warschau 1881. Der Verfasser hatte Gelegenheit, in den Jahren 1874 bis 1880 um Czenstochau, einem vermöge seiner geognostischen Verhältnisse interessanten botanischen Gebiete, Excursionen zu macheu, und gibt eine Liste der daselbst beobachteten Phanerogamen und Gefässkryp- togamen (zusammen 750 Species). Da über diese Gegend bisher nur vereinzelte Angaben existiren, so haben wir es hier mit einem werth- vollen Beitrage zur Flora von Russisch-Polen zu thun, dessen Be- deutung noch dadurch erhöht wird, dass Baron U echtritz die iu obigem Verzeichnisse aufgeführten Pflanzen revidirt hat. Moritz Prihoda. Correspondenz. Linz, am 3. März 1884. Bereits Ende Februar zierten sich die südlichen Abhänge des Pfenningberges mit unzähligen Hepatica triloha, Anemone Pidsatilla, Pulmonaria ofßeinalis und Veilchenarten. In feuchtwarmen Mulden er- heben sich Primula elatior, die Gesträuche schmücken sich mit DapJme Mezereum, an nassen Stellen blüht Chrysosplenium alternifolium, in Aeckeru Veronica hederaefoUa und Thlaspi pratense. Popidus tre- mida hat die rothen Staubkolben ganz entwickelt. Fr. Strobl. 144 Brunn, am 7. März 1884. Im Verlaufe des vorigen Jahres besuclite ich einigemal die in botanischer Beziehung fast gar nicht durchforschte Mähr.-Kromauer Gegend und fand dort manche interessante Art, so um Mährisch- Kromau : Trifolium rubens, Anthyllis vulneraria v. ochroleuca Neilr., Genista pilosa, Gotoneaster vulgaris Lindl., Saxifraga Aizoon Jacq. (häufig), S. tridactylites L. (massenhaft), Semperviimm soboliferum Sims., Seseli glaucwn Jacq., Dictmnnus albus, Ah/ssum montanum, Pulsatilla pratensis MilL, Rammcxdus illi/ricus (selten), Aconitum Anthora L. (an zwei Stellen), Stachi/s recta, Scutellaria galervmlata, Myosotis sparsiflora Mikan, Linaria genistaefolia, MilL, Verbascum phoeniceum (häufig), Scrophularia alata Gilib., Melampyrum crista- tnm., Vincetoxicum oficinale Mönch., Centaurea axillaris Willd., Scabiosa suaveolens Wallr., Cineraria campestris Retz., Anthemis tinctoria. Lactuca saligna, Lact, scariola, Gnaphalium arenarium, Aster linosyris Beruh., Hieracium boreale Fr., Crepis foetida, Cr. praemorsa Tausch (zerstreut), Quercus puhescens Willd., Euphorbia falcata, E. virgata, W. Kit., Oagea minima. Schult., Muscari race- mosum DC, Allium ßavum, A. fallax Schult., Scilla bifolia (an zwei Stelleu), Asplenium Ruta muraria. — Am Misskogel: Astra- galus Onobrychis, Rosa pimpinellaefolia, Potentilla canescens Bess., Sempervivum soboliferum Sims., Dianthus Armeria, Armeria vul- garis Willd. (auch bei Kromau), Melampyrum cristatum, Vincetoxi- cum officinale Mönch., Sccd)iosa suaveolens Wallr., Gnaphalium are- narium, Aster amellus, A. linosyris Beruh., Lactuca saligna, Lact, scariola, Allium ßavum. Bei Wedrowitz: Astragalus Onobf-ychis, Scabiosa suaveolens Wallr., Centaurea scabiosa, Artemisia pontica, J^anthimn strumarium, Marrubium vulgare, M. peregrinum f. lati- folia Koch., Origanum vulgare. Dr. Formänek. Lemberg, am 8. März 1884. Ich beeile mich bekannt zu geben, dass ich bei Vergleichimg der ostgalizischen Jurinea (von Bilcze, Mauasterek, Siukdw und Draücza) mit Original exemplaren der J. 7nollis Roichb. von Ungarn, Niederösterreich und Mähren zu der festen Ueberzeiigimg gelangt bin, dass die J. mollis omn. auct. Galiziens von der echten J. mollis Reichb., sowie von J. cyanoides Rchb. total verschieden ist. Da ich Ledebour's Fl. rossica zur Zeit nicht nachschlagen kann, so muss ich leider die Bestimmung jener galizischen .Jurinea auf spätere Zeit verschieben. Bei dieser Gelegenheit füge ich noch hinzu, dass die von mir in Oe. B. Z. 1883, ^Nr. 11, p. 362 angegebenen Staudorte der Veronica spicata L. var. cristata mit Ausschluss von Sinköw und Holosko sich auf V. cristata Beruh. (F. crassifolia W. K.) be- ziehen. — Die Vero7iica von Sinköw und Holosko stellt die Varietät cristata mihi der V. spicata L. dar. — Hieracium glomerattim mihi von Ostgalizien unterscheidet sich von dem schwedischen H. glom. Froehl. durch zweimal kleinere Köpfchen, es stellt daher eine be- sondere Art dar, die ich zu Ehren des Meisters Uechtritz Hier. Uechtritzii nenne. Br. Blocki. 145 Berlin, 6. März 1884. Herr Gottlob Adolf Krause, durch seine linguistischen und ethnologischen Arbeiten vortheilhaft bekannt, hat während seines fünfjährigen Aufenthaltes in Tripolis (1878 — 1882) auch ansehnliche Pflauzensammluugen gemacht, deren Bearbeitung dem Unterzeich- neten anheimgefallen ist. Die zahlreichen Doubletteu (es dürften sich circa 10 Sammlungen von 50—100 Species und darüber ergeben) sollen im Interesse der Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland (welche Herrn Krause speciell zu botanischen Zwecken Geldmittel angewiesen hatte) käuflich abgegeben werden, und ist Unterzeichneter bereit, etwaigen Aufträgen, soweit der Vorrath reicht, zu entsprechen. Diese Tripolitaner Pflanzen bilden eine werthvolle Ergänzung der Cyrenaica-Sammlung meines verstorbenen Freundes Kuh m er, deren Vevtheiluug an die Subscribenten nunmehr beendigt ist. Ruhm er hat in Allem auf Malta 50, bei Tripolis 31 und bei Benghasi 426 Nummern gesammelt. Unter den Maltesern befindet sich eine nied- liche Zwergform der Dlplotckvis viminea {h.)\)Q., die an der betref- fenden Stelle constant sein dürfte und vermuthlich mit der von Lampedusa beschriebenen D. scaposa DC. zusammenfällt. Unter den Entdeckungen Ruhmer's für die Flora des mittleren Nordafrika nenne ich unter anderen: Malcolmia torulosa (Desf.) Boiss., Sileae longlpetala Vent., Trigoyiella Ascliersoniana Urb. (bisher nur vom Unterzeichneten bei Alexandria gesammelt, mit unterirdischen Früch- ten!), eine vermuthlich neue Astragalus-kxi, nahe mit A. tubereu- losus DC. verwandt, Lathi/rus amoenus Fenzl, Tillaea alata Viv., BidUarda Vaillantii D(J., Caucalis tenella Del., Chlamydopliora trl- dentata (Del.) Ehrb., Nonnea micrantha Boiss. et Reut., Plantago crypsoides Boiss., Halocnemum strobUaceum (Fall.) M. B., Ophrys Specidum Lk., Allium Ruhmeriauum Aschers, (neue Art, mit A. circinatum Sieb, zunächst verwandt), Aegüops ventricosa Tausch, A. hicornis (Porsk.) Jaub. et Sp., Elymus genicidatus Del. (= De- lüeanus R. et Seh., rhachitrickus Höchst.). Die Zahl der aus dem mittleren Nordafrika bekannten Pflanzen hat nunmehr schon 1000 überschritten. P. Aschersou. Messina, Ende Februar 1884. Bereits in der ersten Woche des Monates standen: Coronilla Emerus, Cytisus hirsidiis neben Callicotome spinosa in Blüthe; all- mälig nahm die Papilionaceae-Flora überhand, und bis jetzt blühen bereits: Ornithopus compressus, Lupinus angvstifolius , Lathyrus Cicera, Lath. Glymenuni, Vicia sativa, Vicla bithynica nebst noch nicht fructificirenden anderen Vicia-, sowie Medicago-Aiten, Cytisus triflorus. — Das Gesammtbild der Vegetation sticht jedoch derzeit durch ein gelb-weisses Kleid von Korb- und Kreuzblüthlern, als: .B^Z^is- Köpfchen (vorwiegend j5. annua), Senecio-, Biscidella-, Si- napis-, Brassica-^ Oocalis-, Calendida-^lxiihQn, Hyoseris radiata, Thrincia tuberosa, Picridium vidgare hervor, dazwischen einzelne Leucanthemum montanum und zarte, roseurothe Blumenreihen von Oesterr. botan. Zeitschrift. 4. Heft 1884. 12 146 Vicia, Silene gallica, Anemone hortensis, von Erodium-AYteri, von noch blühender Fedia Cornucopiae, welche den genannten Farben- teppich durchziehen. Auf Feldern gegen Ende des Monates: Sherar- dia arvensis, Myosotis hispida, Fragaria vesca, Phelipea sp. auf Oocalis cernua, Viola odorata, Scropkularia peregrina, Linwni an- gustifolium, Anagallis JMonellii, Euphorbia Peplus, E. peploides, E. terracina, Lohis ornitJiopodioides, L. cytisoides, Senecio squalidus, Avena sativa. Auf den Hügeln: Anthyllis vulneraria, Rumex huce- phalophoi^is , Erica arborea noch in Blüthe, Orchis longicornis, Ophrys aranifera, Barkhausia setosa, Tordylium apulum eben auf- blühend, Cerinthe aspera, Cystus salvifolius, Equisetum Telmateja, E. ramosissimnm, etliche Ruhus-kYim. in Blüthe. — Gegen den 20. begannen die Arten von Urtica, nach dem 25. Parietaria officinalis zu blühen: in der letzten Woche die Zwetschkenbäume. — Von in Gartentöpfeu an ungeschützter Lage gehaltenen Pflanzen blühen der- zeit: Ophrys aranifera, O. lutea, Anacamptis pyramidalis, Fntil- laria Messanensis, Brassica tnacrocaiya, ferner die exotischen Stre- Ittzia Regina, Olea fragrans, Daphne odorosa, Ficus elastica. In den Parkanlagen vorwiegend die Camelie, verschiedene phyllodientragende Acacia - Arten. Wigandia, Viburnum, Ackyranthes, Begonien, Aloe, die gefüllten Levkojen, Malcolmia u. s. f. Dr. Solla. Vereine, Anstalten, Unternehmung^en. — In einer Sitzung der kais. Akademie der Wissenschaf- ten in Wien am 14. Februar überreichte Prof. Wiesner eine im pflanzen-pbysiologischen Institute der Wiener Universität von Herrn Kichard v. Wettstein ausgeführte Arbeit, welche den Titel führt: ^Untersuchungen über dieWachsthumsgesetze derPflanzen- organe. Zweite Reihe: Wurzeln". Die wichtigeren Kesultate dieser Arbeit lauten: 1. Das Wachsthum der Wurzeln ist in den ersten Entwicklungsepochen ein gleichmässiges, später, vom Keimungssta- dium an, ein localisirtes; doch ist im letzteren Falle die Lage der maximalen Wachsthumszone veränderlich. Das Wachsthum beginnt am Wurzelhalse und rückt von dort allmälig gegen die Spitze vor, um sobald es diese erreicht hat zu erlöschen. 2. Je näher die wach- sende Kegion der Wurzelspitze kommt, desto^geringer wird die Ge- schwindigkeit, mit der ihr Weiterrücken erfolgt. 3. Die Länge der wachsenden Region nimmt, während letztere gegen die Wurzelspitze vorrückt, zu, erreicht ein Maximum und nimmt dann wieder ab. 4. Weder die Beschaffenheit der umgebenden Medien, noch verschiedene Temperaturen, üben einen Einfluss auf das Wachsthumsgesetz aus; auch Decapitation vermag den Verlauf des Wachsthums, wenigstens in der ersten Zeit, im Wesentlichen nicht zu alteriren. 5. Das Wachsthum der jungen Wurzel beruht , solange die Region des t>tärksteu Zuwachses der Spitze noch nicht bis auf circa 4 Mm. nahe 147 gekommen ist, nur auf Streckung der bereits im Samen angelegten Zellen. Indem diese Streckung immer neue Zellschichten ergreift, rückt die wachsende Kegion gegen die Spitze vor, (Erstes Stadium des Waclisthumsverlaufes.) 6. Bei dem Wachsthum von Wurzeln, an denen die Zone des maximalen Zuwachses bereits der Spitze bis auf 4 Mm. oder weniger nahegekommen ist, gehen Zelltheiluug und Zell- streckung parallel. Die in der Nähe der Wurzelspitze neugebildeten Zellen gehen unmittelbar in Streckung über und bedingen dadurch das Wachsthum. (Zweites Stadium.) 7. Das Wachsthum der Wurzel im ersten Stadium erfolgt unabhängig von der Zuleitung von Ke- servestoffen aus den Cotylen oder dem Endosperm. 8. Die Sachs'- sche Krümmung ist in einer ungleichseitigen Anlage der Wurzel begründet. Es steht diese Thatsache in Uebereinstimmung mit der Erkläruno", welche Wiesner bezüglich des Zustandekommens der spontanen Nutationserscheinungen anderer Organe gegeben hat. — Die internationale Gartenbau-Ausstellung, verbunden mit einem Congress für Botanik und Gartenbau in St. Petersburg findet vom 5./17. bis 16./28. Mai statt. Anmeldungen sind an Dr. E. v. Kegel, Director des kais. botanischen Gartens in St. Petersburg zu senden. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Bubela mit Pflanzen aus Mähren. — Von Hrn. Pfihoda mit Pfl. aus Niederösterreich. — Von Hrn. Ficinus mit Pfl. aus Schlesien. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Dr. Grecescu, Preuss, Stelzer. Aus Süd-Italien eingesendet von Borzi: Artemisia variabüis, ßiscutella lyrata, ßwpleurwm firuticosnTn, Calendula fulgida, Capparis rupestris, Garlina involucrata, Caucalis maritima, Centaurea tauro- tnenitana, Cistus crispus, Croci/s longiflorus, Echinops viscosvs, Eru- castrum virgatum,, Erythraea »picata, Eudiantae Coeli Rosa, Eu- phorbia biglandulosa, E. ceratocarpa, Euph. Characias, Euphrasia serotina var. sicula, Fritillaria messanensis, Galilea mucronata, Qe- nista aetnensis, G. ephedroides, Gi/m,nogramma leptophylla, Gypso- phila Arrostii, Helianthemum Tuheraria, Hymienocarpus circinnata, Ilgpecoum glaucescens, Isatis canescens, Lavandula multifida, Lina- ria graeca, L. reßeooa, L. stricta, L. triphylla, Lolivm m,ultißorum, Lythrum Graefferi. Medicago arborea, Med. elegans, Med. litoralis, Mantha pyramidalis, Na.rcissus serotimis, Ononis serrata, Ornitho- pus compressus, Pallenis spinosa, Paronychia argentea, Passerina argentea, Plantago Psyllium, Polygonum litorale, Prasivm majus, Quercus coccifera, Qu. Ile,r, Qu. Suber, Salix pedicellata, S. pelori- 148 tana, Salsola Tragus, Salvia clandestma, Senecio leucantheinifoUus, S. squalidus, Serapias Lingua, Tatnarix africana, Teucrium, fruti- cans, Tribulus terrestris, Trieholaena Teneriffae, Trifolimn Cher- leri, Trif. Savianum, T. suaveolens, Trixago apula, Vicia Pseudo- cracca, V. varia, Viola gracilis. Obige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. Inserate. Soeben erschien: lieber Organbildiang im Pfianzeiix*eich.. Phjslologisclie Untersuchungen über Wachs! Iiuinsursachen und Lebenseinheilen. Von Dr. Hermann Vöchting, 0. ö. Professor an der Universität Basel. II. Theil mit 4t Tafeln und 8 Holzsclinitten. Inhalt: Der polare Gegensatz am Complex von Pfianzentheilen. — Wachsthum geneigter und gekrümmter Langzweige. — Zur Lehre vom Habitus der Sträucher und Bäume. — Ueber die Symmetrie im Wachsthum des Wurzel- und Zweigsystems. — Zur Geschichte und Theorie des Obstbaumschnittes. Preis: M. 8.— Zu beziehen durch jede Buchhandlung sowie auch direct von der Ver- lagsbuchhandlung von Emil Strauss in Bonn. Zu tauschen gesucht. Gegen gut erhaltene und genau bestimmte Pflanzen Oesterreichs und der Alpenländer werden zu günstigen Werthverhältnissen Coleopteren und Lepi- dopteren des südlichen und auch des nördlichen Europas oder fremder Erd- theile einzutauschen gesucht. Otto J. E. Abt, Wien, Hernais. Echange. Des Coleopteres et Lepidopteres de l'Europe möridionale et septen- trionale ou d'autres zones sont cherchös d'^changer aux conditions tr^s-favo- rables contre des plantes d'Autriche et des Alpes bien pr^parees et soigneuse- ment d(5finis. S'adresser ä Otto J. E. Abt, Vienne, Hernais. Diesem Hefte liegt bei Prospect von Philipp Cohen in Hannover: „Wichtig-e botanische und sprachwissenschaftliche Novitäten!" Eedacteur und Herausgeber Dr. Alezander Skofltz. — Verlag von C. Oerold'8 Sohn. C. Uebeneut'ir'sch« Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Oesterreicliische Botanisclie Zeitschrift Die österreichische y^~\ Exemplare botanische Zeitschrift VJX'Ö'^H die frei durch die Post l.p,- erscheint Ö zogen werden sollen, sind den Ersten jeden Jlonats. hlos bei der Uedactioii Jfanpränunierii tauf selbe '"'' Civ. De::.. Mühiyasße Xr. ij mit 8 fl. Ost. \y. . , ''■^ pränuinenren. (16 R. Mark-) ' Botäiiik utid Botäiiikep ^"^ ^^''?'' ^''^ ganzjährig, oder mit "W«-«-'""^ ""'" UM Ka.llir\\Jl . Buchhandels nbernimml 4 fl. Ost. W. C^ R. Markr) ^ ^ Pränumeration halbjährig. ^-r-- ^,^ Gerold's Sohn Inserate _, in M'ien, die ganze Petitzeile Ty — T sowie alle übrigen Ih kr. öst. W. *' ^^' Buchhandlungen. XXXIV. Jahrgang. WIEN. Mai 1884. INHALT: Korkhölzer. Von Gehmacher. — Httracüim crepidijlurum. Von Poläk. — Flora der Beskiden. Von Dr. Formanek. — Zur Flora von Fiume. Von Untchj. — Bosnische Kosen. Von Wiesbaur. — Flora des Etua. Von Sirobl. — Flora exsicc. Austr.-Hung. Von Fehlner. — Literaturherichte. — Correspondenz: Von Biocki, Dr. Formanek, Wiesbaur, Strobl, Dr. Solla. Dr. Urban. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Botanischer Tauschverein. — Inserat. Ueber den anatomisclien Bau einiger sogenannter Korkhölzer. Von Stud. ehem. A. Gehmacher. (Mittheilung aus dem Laboratorium für technische Mikroskopie a. d. tech- nischen Hochschule in Wien.) Unter den vielen Holzpflauzen der Tropeuwelt gibt es einige deren Holzantheil kein hartes, festes Gewebe darstellt, sondern so weich und leicht und zuweilen noch homogener Avie Flaschenkork ist und die man deshalb mit dem gemeinsamen Namen Korkhölzer bezeichnet hat. Wiewohl nun in den letzten Jahrzehnten die Anatomie vieler Holzarten auf eine sehr eingehende Weise studirt worden ist, so wurden doch einige recht interessante und auch für die Industrie nicht ganz unwichtige Sorten fast gänzlich vernachlässigt. Dahin gehören unter andern auch die Schwimm- und Koi'khölzer. Diess, ferner die interessanten Eigenschaften, vor Allem aber der von allen andern Hölzern abweichende, histologische Bau, ver- anlasste mich zu einer eingehenderen Untersuchung der mir durch die Güte des Herrn Dr. Franz v. Höhnel, aus der Waarensammlung der hiesigen technischen Hochschule zur Verfügung gestellten Ob- jecte. Diese, hier zu beschreibenden Holzkörper sind folgende: Alstonia sclwlaris R. Br. aus Indien; Oesterr. botan. Zeitschrift. ,=S. Heft 188i. 13 150 Bombax Buonopozense Boauv. vom Senegal. „ Ceiha L. „ pentandrum Jacq. aus Indien. Eriodendron anfractuosum DC aus Indien. Herminiera Elapkroo'ylon Kotschy, vom weissen Nil und endlich das beste und feinste aller Korkhölzer, das aus Chiua kommt und wahrscheinlich der Wurzel einer Conifere entstammt. Alle diese Hölzer, die den Familien Bombaceae, Papilionaceae, Apo- cyneae, Coniferae angehören und auch noch andere Korkhölzer, deren Abstammung noch nicht bekannt ist ') zeichnen sich ausnahmslos durch die von Wiesner angegebenen physikalischen Eigenschaften aus; ihnen verdanken sie ihre oft eigenthümliche Verwendung. Am weissen Nil baut man Flösse aus den Stämmen von Herminiera; ge- wiss das beste Material, wenn man bedenkt, dass deren Dichte bisweilen noch geringer ist, als die unseres Korkes. Auf Java macht man aus Alstonia Platten und schreibt in den Schulen in ähnlicher Weise darauf, wie die alten Griechen auf ihren mit Wachs über- zogenen Tafeln geschrieben haben mögen. In China macht man aus dem Wurzelholze einer Conifere Stoppeln, die an Güte die unseren aus der Rinde der Korkeiche je- denfalls wegen ihrer Homogenität weit übertreffen. Doch nun wollen wir auf den mikroskopischen Bau eines jeden dieser Hölzer etwas näher eingehen. 1. Ämhntsch. Herminiera Elaphroxylon = Aedemone miy^abilis ^). Ist wohl unter allen sog. Korkhölzern am längsten bekannt, da schon 1859 Hallior (Bot. Ztg. pag. 153) eine, wenngleich nicht ganz richtige Beschreibung davon gibt. A. de Bar y beschreibt dieses Holz ebenfalls (in seinem Werke: vergl. Anat. d. Vegetationsorgane Leipz. 1877, pag. 514). Das weiche, leichte Holz zeigt mit freiem Auge betrachtet undeutliche dunklere Schichten, die Jahresringen nicht unähnlich, bei- nahe an der Einjährigkeit dieser Pflanze zweifeln lassen. Die Grund- masse besteht aus sechsseitig prismatischen Zellen, die nach oben und unten dachförmig abgeschlossen sind. Sie zeigen einen nur sehr geringen eingetrockneten Inhalt von Protoplasma , seltener Stärke. Viele scheinen auch wohl nur Luft zu führen. Da jede dieser Zellen aus einer einzigen Cambiumzelle hervorgeht, so müs- sen diese Zellen im Gegensatze zu De Bary, der sie als Tra- cheiden auffasst, als Sanio'sche Ersatzfaserzellen bezeichnet werden. Sie stehen in Radialreihen , besitzen eine sehr dünne Membran, welche mit einfachen Tüpfelchen, besonders auf den radialen Seiten- flächen, versehen sind. Die zwischen ihnen liegenden, zahlreichen ') Dr. J. Wiesner: Rohstoffe des Pflanzenreiches. 1873, pag. 578. ^) Kotschy: Oesterr. bot. Ztsehr. 1838. pag. 113. 151 Markstrahleu bestehen aus Zellen mit bedeutend reicherem Inhalt. Sie sind meist 6 (resp. 1 — 10) Zellen hoch und immer nur 1 Zelle breit. Senkrecht auf dieselben in Eingzonen geordnet liegen Faser- schichten, deren Elemente circa die doppelte Länge der Zellen des Grundgewebes zeigen. An der Innenwand dieser Schichten liegen die grossen, hofgetüpfelten Gefässe, entweder einzeln oder aber mehrere in einer radialen Reihe, nie aber sind in tangentialer Richtung auch nur 2 neben einander zu treffen. Die Gefässe und die innere Seite der Faserschichten werden theilweise von Parenchym umkleidet. Diese Zellen stehen zu 2—6 übereinander und sind jedenfalls in dieser Zahl aus 1 Cambiumzelle durch Theilimg entstanden. Manche sind zu Krystallschläuchen umgewandelt. In jedem derselben liegt ein grosser an die verdickte Seitenwand angehefteter Einzelkrystall. Die bei allen Korkhölzern wiederkehrende Anordnung sämmtlicher Ele- mente in Etagen ist bei diesem Holze ausserordentlich schön zu sehen. Die Endflächen aller Gewebe liegen exact in einer horizontalen Fläche. Selbst die Fasern bewirken keine Störung dieser regelmässigen Ver- hältnisse, da sie ja gerade doppelt so lang sind, als alle übrigen Elemente. Weite der Gefässe. Miiiim. Mittel Maxim, radialer Durchm. 35 (tt. 37 (i. 40 (i. tangentialer „ 25 „ 27 „ 30 „ 2. Boinbax Ceibn, Nach Ambatsch ist B. Celba dasjenige Schwimmholz, welches schon am längsten bekannt ist. (S. Sanio: Vergl. Unters, über d. Zusammens. d. Holzkörpers von B. Ceiba; Bot. Ztg. 1863 pag. 391.) Es zeigt undeutliche Jahresringe, ist aber sonst dem vorigen Holze ziemlich ähnlich gebaut. Auch hier besteht die Grundmasse der Gewebe aus sechseckigen, dachförmig abgegrenzten Zellen, von denen 2 Prismenflächen in Tangentialebenen liegen. Ihr Inhalt ist Luft, seltener Protoplasmareste oder Stärke. Einzelne Zellen sind ganz mit Stärke erfüllt. Der Querschnitt ist nicht wie bei Ambatsch mehr oder weniger constant, sondern ändert sich regelmässig mit dem Jahresringe. Diese Ersatz-Parenchymzelleu stehen in radialen und meist auch noch in tangentialen Reihen. Die Markstrahlen sind bedeutend grösser als bei Ambatsch, sie sind nämlich 7 — 45 und noch mehr Zellen hoch bei einer Breite von 3 — 7 Zellen (durchschnittlich 6). Die lang- gestreckten, inhaltsreichen Zellen sind mit zahlreichen Tüpfeln ver- sehen, die namentlich au den tangentialen Endflächen auffallen. Der Inhalt besteht aus eingetrocknetem Protoplasma, seltener aus Stärke zuweilen auch aus Luft. Die Holzfasern liegen, wie beim vorigen Holze in concentrischeu Schichten, welche die Markstrahlen nicht unterbrechen; eine solche Lage hat eine Breite von 2 — 10 Fasern. Die Enden der Fasern sind in einander geschoben, kreuzen sich aber nicht. Die Gefässe liegen einzeln in mitten des Grundgewebes, meist ohne an Fasern oder Markstrahlen zu grenzen. Die stark behoft- 13-'^ 152 getüpfelten Gefässglieder sind genau so lauge, wie die Ersatzpareu- chymzellen dos Grundgewebes und ihre Endflächen liegen in den- selben Horizontalebenen wie diese. In der Nähe der Gefässe treten Parenchymzellen und Krystallschläuche auf und zwar sind aus einer Cambiumzelle 2 Parenchymzellen oder 6 Krystallschläuche ent- standen, da sie in dieser Zahl über einander stehend, genau den Kaum einer Grundgewebszelle ausfüllen. In Folge dieser Grössen- verhältnisse ist die etagenförmige Auoidnuug fast ebenso vollkommen durchgeführt, wie bei Hermiiüera Elaphroxylon. Weite der Gefässe: Minim. Mittel Maxiiu. radialer Durchm. 35 jti. 59 ft. 90 (i. tangentialer „ 35 „ 57 „ 85 „ 3. Botnhftjc pentfintlruiii? Indien. Dieses Holz ist bedeutend härter als die beiden vorigen, auch ist es viel dunkler gefärbt, die Jahresringe treten deutlicher hervor, und auch der übrige Bau ist ganz verschieden. Oifenbar besteht die Grundmasse hier aus Libriformfasern, die in concentrischen Schichten geordnet, breitere Streifen bildet, als das dazwischen liegende Pareu- chym. Die Pasern sind von gleicher Grösse und bedeutend länger als alle übrigen Elemente. Die Zellen des Parenchyms stehen in strengen radialen Keihen und sind nicht wie bei den oben beschrie- benen Hölzern 6seitig, sondern meist 3- oder 4seitig, auch sind die Endflächen der Prismen meist nicht dachförmig, sondern horizontal angeordnet. Es sind nämlich aus einer Cambiumzelle mindestens 3 Parenchymzellen durch horizontale Querwände entstanden, wess- halb immer so viel über einander zu stehen kommen und die oberste und unterste zugespitzt sind. Die einen grossen Einzelkrystall führenden Secretbehälter sind ziemlich vertheilt. Der Inhalt der Parenchymzellen besteht meist aus grossen Stärkekörneru, seltener aus Protoplasmaresten. Nicht so reich an Inhalt sind die Zellen der grossen, zahlreichen Markstrahlen, welche eine Breite von 1 — 6 und eine Höhe von 6 — 70 Zellen und darüber haben. Zwischen ihnen liegen die grossen verhältnissmässig kurzgliedrigen Gefässe so, dass sie gewöhnlich von zwei, seltener von nur einem Markstrahle berührt werden. Die Endflächen liegen in den durch die Parenchymzellen gebildeten, horizontalen Flächen, wodurch die Etagenanordnung ganz deutlich hervortritt. Ersatzparenchym scheint diesem Holze ganz zu fehlen. Weite der Gefässe: Miniui. Mittel Maxiin. radialer Durchm. 45 11. 73 11. 95 ft. tangentialer 25 „ 58 „ 80 „ 4. Boinhnjc Buonopozen.^e Beauv. Senegal. Ein graubraunes, härteres Holz mit deutlich sichtbaren Jahres- rinsren. 153 Conceutrische Schicliteu von Pareuchym wechseln mit solchen von Libriforra von gleicher Mächtigkeit regelmässig ab. Die Elemente beider, namentlich aber des Ersteren stehen genau in radialen Reihen. Meist tritt dazu noch ganz deutlich eine Anordnung in tangentialen Reihen, wodurch alle Elemente mehr oder weniger einen quadratischen Querschnitt annehmen. Die Markstrahlen sind meist sehr gross, 10 und mehr Zellen breit und bis über 100 Zellen hoch; doch kommen auch kleine vor, die nur 1 Zelle breit und 4 Zellen hoch sind. Da- zwischen liegen alle möglichen Mittelstadien. Ihre Stärkekörner sind rund und sehr gross. Krystallschläuche fehlen. Das Parenchym hüllt in ein oder mehreren Schichten die circa 5mal so langen als breiten Gefässglieder ein. Auch bei diesem Holze liegen alle Elemente mehr oder weniger in gleicher Höhe, wenn gleich auch durch die verschiedene Grösse derselben diese Schichtung nicht so auffällig ist. Weite der Gefässe: Minim. Mittel Maxim. radialer Durchm. 55 (x. 66 fi. 80 ft. tangentialer „ 45 „ 50 „ 60 „ 5. Et'mdendron €inp'€icütosinn DC. Indien. Dieses Holz nähert sich von allen beschriebenen Korkhölzern, dem vom Bomb. Ceiba, was sowohl das Aussehen, als auch den mikroskopischen Bau betrifft. Zunächst besteht die Grundmasse des- selben aus denselben sechseckigen Elementen, die oben und unten dachförmig zugespitzt, denselben Inhalt an Protoplasma oder Stärke zeigen. Trotzdem aber besteht zwischen beiden ein wesentlicher Unterschied: bei den meisten dieser Zellen sind nämlich bei Erio- deudrou durch eine horizontale Querwand zwei Parenchyrazellen ent- standen und nur ein kleiner Theil hat sich zu Ersatzparouchymzellen ausgebildet; bei B. Ceiba aber bestand die ganze Grundmasse aus diesem Gewebe. Eine besonders hervortretende Eigenschaft der Grundgewebszellen dieses Holzes ist die, dass sie um die Gefässe herum comprimirt erscheinen; eine Eigenthümlichkeit, die sich bei den übrigen Korkhölzern entweder gar nicht oder nur in sehr ge- ringem Masse zeigt. Krystallschläuche treten ziemlich häufig auf und zwar nicht nur, wie z. B. bei B. Ceiba au das Libriform sich an- schliessend, sondern wohl auch ganz frei im Grundgewebe einge- bettet. East ausnahmslos liegen ihrer immer 8 in der schon mehr- mals beschriebeneu Weise übereinander. Auch die Markstrahlen zeigen eine Erscheinung, die sich bei keinem anderen Korkholze so ausgeprägt findet. Ihre Zellen weisen nämlich keinen constanten Quer- schnitt auf, sondern sind dünner oder dicker und zwar stehen die dünnsten im Centrum, die weitesten an der Peripherie des Strahles. Die Dimensionen sind: Höhe 2—150 Zellen und Breite 1 — 20 Zellen, also sehr schwankend. Die Gefässe sind nicht besonders bemerkens- werth, der Längsschnitt ihrer Glieder ist nahezu quadratisch. 154 Ihr Durchmesser beträgt: Miniin. Mittel Maxim, radialer Diirchm. 60 (u. 80 fi. 96 i-i. tangentialer „ 60 „ 67 „ 75 „ 6. Al»tonia scholari/Sf Indien. Ist ein, deutliche Jahresrinofe aufweisendes, festes aber leichtes Holz von bitterem Geschmack. Die Grundmasse wird aus Elementen gebildet, die oben und unten zugespitzt, keinen oder nur Luft als Inhalt zeigen, daher als Tracheiden bezeichnet werden müssen. Ihre Tüpfel sind spaltenförmig und zwar stehen 2 aneinander grenzende immer senkrecht, daher man lauter vierstrahlige Sternchen erblickt. Die ganz von kugelförmigen Stärkekörneru erfüllten Parenchymzellen stehen in concentrischen Schichten. Wie bei den Tracheiden liegen auch bei ihnen die Enden nicht mehr genau in Horizontalebenen, weshalb die etagenförmige Anordnung vielfach gestört erscheint. Alle aus einer Cambiumzelle hervorgegangenen Parenchymzellen erfüllen nahezu einen den Tracheiden gleichen Raum. Letztere zeigen nament- lich wenn sie an Markstrahlen grenzen, einen quadratischen Quer- schnitt; dadurch entstehen streng in radialer Eichtung verlaufende Reihen, welche, da die Parenchymzellen ähnlich gebaut sind, nur durch die Gefässe eine kleine Störung erleiden. Die Markstrahlen sind 3—18 Zellen hoch und 1—8 breit, im Mittel 2 resp. 12 Zellen. Inmitten derselben liegt zuweilen 1 oder auch 2 Reihen ausser- ordentlich vergrösserter Zellen, die im Tangentialschnitt fast so wie ein Schleimgang sich ausnehmen. Die an diese grossen Zellen an- grenzenden "normalen Markstrahlzellen sind inhaltsreicher als alle übrigen. Dieser Inhalt besteht nur aus Protoplasmaresten im Gegen- satze zu den Parenchymzellen, die nur Stärke enthalten. Die Gefässe liegen selten einzeln, meist stehen ihrer mehrere in einer radialen Reihe, welche mindestens au einer Seite von Parenchym begrenzt wird. Einzelne der Gefässe werden von einer gelben, in Wasser und Alkohol imlöslichen Substanz erfüllt. Ihre Diameter betragen: Minim. Mittel Maxim. radialer Durchm. 25 {i. 29 ft. 32 ii. tangentialer „ 20 „ 25 ., 30 „ 7. Das cliinesisclie Korkliolz. Dieses ausserordentlich feine, leichte Holz zeigt eine liclite Farbe, deutliche, schmale Jahresringe und stammt nach seinem mikroskopischen Bau von einer Conifere; da es kein Mark besitzt, so dürfte es nicht dem Stamme, sondern der Wurzel der betreffen- den Pflanze angehören. Dem cäusseren Ansehen nach gleicht es, von der bedeutend geringen Härte und Dichte abgesehen, ganz dem Wurzelholze von Ginkgo biloba, von dem es sich jedoch durch das vollkommene Fehlen der Krystalklrusen unterscheidet. Wie bei den meisten Korkhölzern, so weisen auch hier die Elemente der Grund- 155 masse eine mehr oder weniger sechsseitig-prismatische Gestalt auf. Die Tracheiden sind stark in die Länge gezogen und mit einander verschrägt. Jedocli laufen sie keineswegs in eine Spitze aus, sondern vielmehr in eine messerschneidartige Kante, die horizontal in ra- dialer Richtung verläuft. Die Anordnung ist eine in streng radialen Reihen, zwischen welchen die Protoplasmareste oder seltener Stärke führenden Paronchymzellen eingekeilt liegen, wodurch letztere ein in radialer Richtung etwas breitgedrücktes Aussehen erhalten. Sie stehen wie die Glieder eines Gefässes übereinander. Die inhaltsreichen Markstrahlen sind klein, nur 1 — 4 Zellen hoch und nicht breiter als 1 Zelle. Die horizontalen Endflächen der Parenchymzellen liegen in gemeinschaftlichen Horizontalebenen, in welche auch die Kanten der Tracheiden fallen, wodurch eine etagenförmige Anordnung sich bildet, wenn gleich sie nicht so deutlich und strenge ist, wie bei den zuerst augeführten Hölzern. Ilieracfsan crepidiflorutn (n. sp.). Von Karl Polak. Aus der Gruppe Phyllopoda Cel. und Untergruppe Eumu- rorum Uechtr. (in Fick Fl. v. Schles.) Stengel einblättrig oder blattlos, dünn oft hin- und hergebogen, kahl, erst unter der Inflorescenz spärlich drüsenhaarig, Grundblätter wenige, 2—5, graulichgrün, spärlich und kurz behaart, entweder am ganzen Rande nur seicht geschweift oder am Grunde grob bis eingeschnitten gezähnt, die ersten eiförmig, an der Basis herzförmig oder gestutzt, die späteren eiförmig oder auch eilanzettförmig in den Blattstiel mehr oder weniger verschmälert. Stengelblatt kurz gestielt oder sitzend, sehr oft nur rudimentär, Blattstiele weichhaarig bis zottig. Köpfe 5 — 8 *) im Anfang des Blühens länglich und sehr verschmälert, kaum mittel- gross; Hüllen sehr spärlich, meist nur an der Basis grau- flockifif, reichlich schwarz-drüsenhaarig, sonst ohne Borsten- haare.Hüllblätter schmalliueal, laug zugespitzt, unregelmässig, schwarzdrüsig, an der Endhälfte verkahlend, die inneren fast ganz kahl. Köpfchenstiele grauflockig und mit schwarzen Drüsen- haaren undicht besetzt, dünn, während der Blüthe der Köpfchen schlängelig oder bogig aufsteigend, erst nach dem Verblühen steif aufrecht. Saum der Blumenkrone kahl. Reife Achänen dunkelbraun. Höhe 25 — 40 Ctm. Riesengebirge: Am west- lichen Ufer des Kl. Teiches im Kiese nahe am Wasser mit Hieracium ') Dieses Merkmal bezieht sich nur auf die i3 mir zu Gebote stehenden Exemplare, ist daher erst später, wenn mehr von der Pflanze gefunden wird, sicherzustellen. 156 Wlmmerl Ueclitr. (8 Exempl.)! am Kiesbergo (Veleuovsky, 5 Expl.)! 7. Aiii?. 1883. (Gemeiuschaftlicbe Exciirsion.) Die hier beschriebene Pflanze hält habituell die Mitte zwischen Hier, murorum und H. Whnmeri, also zwischen zwei im System ziemlich weit von einander stehenden Arten. Der ersteren Art, eveut. auch dem H. vulgatum, ähneln die Blätter, die Köpfe und der Auf- bau der Inflorescenz sind dageo'en dem H. Wimmeri zum Verwechseln ähnlich. Die Exemplare, die Herr Velenovsky am Kiesberge fand, stehen auch in der Blattform dem //. Wimmeri näher als dem H. murorwn, wodurch die Pflanze mit armblättrigen H. Wimmeri leicht verwechselt werden kann und so vielleicht auch bisher übersehen wurde. Wäre der Kronensaum bei H. crepidiflorum gewimpert, so Aväre die Ansicht, dass es ein murorum X Wimmeri ist, schwer zu widerlegen. Die von H. murorum abweichende Form der Köpfe, desgleichen der anders gebaute, an manchen Exemplaren fast eine Doldentraube darstellende Blüthenstand, sind freilich Merkmale, die sich in Worte schwer kleiden lassen, sie kennzeichnen in der freien Natur die specifische Verschiedenheit beider Pflanzen dennoch so — wenn nicht mehr — wie die bei den Hieracien so variable Be- haarung der Stiele und Hüllen. Herr v. Uechtritz, dem ich das Hieracium zur freundlichen Begutachtung eingesandt habe, bemerkt hiezu, dass er eine solche Pflanze in dem reichen von Schneider im Eiesengebirge gesammel- ten Hieracienmaterial gesehen zu haben glaubt. Auch Schneider soll sie unter H. Wimmeri gefunden haben u. zw. am Basalt der Kl. Schneegrabe. Uechtritz wäre geneigt meine Pflanze für ein mMrorumXvulc/atum alpestre zu halten und empfiehlt sie zur weiteren Beobachtung. Dass die neubeschriebene Hieraciumform den schlesischen Botanikern bisher unbekannt war und dass sie mit dem in Fick's Flora diagnosirten H. murorum e. alpestre Gris. nicht identisch ist, dafür sprechen die für diese Form angeführten auf H. crepidi- florim keinesfalls passenden Merkmale. Uebrigens fand ich das muro- rum alpestre au mehreren Stellen im Kiesengebirge unverkennbar im Habitus, dass es zu H. murorum gehört. Auch das H. vulgatum alpestre ist sehr armköpfig (1 — 3) und dürfte daher auf das Ent- stehen des verhältnissmässig vielköpfigen H. crepidiflorum kaum von Einfluss gewesen sein. Eine Hieraciumform, die vielleicht auch zu //. crepidiflorum gehört, sah ich in dem an Hieracien überaus reichen Herbar des Herrn Freyn. Seine Pflanze stammt vom Gesenke. Das hier beschriebene Hieracium empfehle ich den das Riesen- gebirge besuchenden Botanikern zur Auffinduno- und weiteren Be- obachtung. ^.^Crepidiflorum"- nannte ich es deshalb, weil die kleinen schwärzlichen, oft in einer Ebene stehenden Köpfe an den Blüthen- stand einiger Crepis-kxie^n lelihaft erinnern. Prag, 2. April 1884. 157 Beitrag zur Flora der Beskiden und des Hochgesenkes. Vun Dr. Ed. Pormänek, k. k. Professor am slav. Gymnasium in Brunn. Am 17. Juli des vorigen Jahres verliess ich Brunn und ge- langte per Bahn noch am selben Tage nach Bystfitz am Hosteiu, Von hier aus unternahm ich eine Fussreise über Eotalowitz, Wsetiu, Eozuau. Frankstadt, Stramberg, Neutitschein, Mähr. - Weisskirchen und Bodenstadt nach Domstadtl, mit zwei- bis viertägigem Aufent- halte in einem jeden dieser Orte, welche Zeit ich zu Excursionen in die Umgebung gewissenhaft benützte. (Nur von Neutitschein nach Mähr.-Weisskirchen fuhr ich mit der Bahn.) Bestieg innerhalb dieser Strecke zweimal den Hostein, den Jawornik Kelsky bei Bystritz, den Hluboky-Chmelky, die Niwky und, den Krizowy bei Wsetiu, die Jo- hanowske kopce, den längs des Cervinkathales gelegenen Vorberg des Cäb (vom Volke Kolkowy oder Zuakowy? genannt), die Kybnicky und den Cäb; die Kamenärky und Cernä hora bei Roznau, den Ead- host, die Tanecuice, die Horeckj^ den Jawornik, Kicera und Ondrej- nik bei Frankstadt (besuchte die Horeckowä luka, eine pflanzenreiche Waldwiese bei Trojanowitz), den Kotouc bei Stramberg, Burg Alt- titschein und den Swinetz bei Neutitschein, die Skalky, Obora, das Gevatterloch bei Mähr.-Weisskirchen, das Partschowitzer und Theiner Eevier und den Helfensteiu bei Thein. Besuchte sämmtliche Gipfel des Grundwaldes bei Bodenstadt, das Stollenthal und Grosswasser bei Domstadtl. Von Domstadtl aus benützte ich die Bahn nach Freudenthal und die Post nach Karlsbrunn, nahm einen eintägigen Aufenthalt in Freudentbai und einen dreitägigen in Karlsbrunn. Den vierten Tag bestieg ich den Altvater mit seinen Nebenbergen, besuchte den grossen Kessel und brach am dritten Tage über den Peterstein, die Hohe Haide, den grossen Hirschkamm etc. und Kleppel nach Zöptau auf, von wo ich meine Eückreise nach Brunn mit einem eintägigen Aufenthalte in Schöuberg, zweitägigen in Mähr.-Neustadt und je drei- tägigen in Sternberg und Olmütz antrat, und bin am 26. August daselbst angelangt. Das Ungemach und die Unannehmlichkeiten, die mit einer solchen Eeise verbunden sind, kennt ein jeder Botaniker; das Wetter war nichts weniger als günstig, dreimal vom Kopfe bis zur Sohle durchnässt, kam ich bereits in Neutitschein ganz erschöpft an und erholte mich erst nach 24stündiger Euhe. Trotzdem sammelte ich ein so reiches Material, dass ich selbes bis zur Stunde nicht voll- ständig bewältigen konnte, daher ich in einem Nachtrage das Ver- säumte nachholen werde. Nur im Interesse der Continuität habe ich auch einige bereits veröffentlichte, jedoch ganz allgemein angeführte Standorte mit Er- wähnung des Auetors und Citirung des Wortlautes seiner Angabe mit angeführt und fühlte mich zugleich berechtigt, meine aus dem 158 Augeüsclieine sich ergebenden speciellen Details beizufügen. Dass bei vielen Pflanzen die Standortsaugaben unvollständig, hat seinen Grund darin, dass betreffende Pflanze schon längst verblüht war, und ich nur an wenigen geschützten Orten noch einige kenntliche Exemplare angetroffen habe. Auch musste ich oft stundenlang pil- gern, um zu einer Zeit, wo die meisten Wiesen der Ebene und der Thäler abgemäht waren, noch eine echte Wiesenpflanze zu finden. Die Erhebungen und das Studium des besuchten Terrains riefen in mir diesen Gesaramteindruck hervor. Die nur schmalen Gebirgsrücken der mährischen Karpaten und die in der Formation begründete steile Abdachung der meisten Berge, so des Kadhost, des Jaworniks, des Helfensteins etc. gestatten den Luftströmungen freien Zutritt, daher der Schnee bald mit Ein- tritt der wärmeren Jahreszeit schwindet; das Gesenke ist dagegen charakterisirt durch ausgedehnte Plateaux, auf deren Kücken der Schnee lange Zeit den warmen Luftströmungen widersteht, und durch eine mannigfach gewundene (daher die vielen Kessel), hauptsächlich aus Gneiss und Glimmerschiefer bestehende und häufigen Nieder- schlägen ausgesetzte Unterlage, welche der schon mehr einen sub- alpinen Charakter tragenden Flora eine reiche Entfaltung gestattet und in den Kesseln ihren höchsten Cougregatiouspunkt erreicht. Auf den Gipfeln des Hochgesenkes fand ich: Hieraciwn alpinum, auran- tiacum, nigritum, Archyropliorus imißoriis, Crepis grandiflora, Cam- panula barbata, Viola lutea, Trientalis europaea, Allnini victoriale, sibiricum, Meum mutellina, Gentiana punctata, Euphrasia picta, Phleuan alpinum, Vaccinium Vitis idaea, etc. Die Vegetation der mährischen Karpaten erhebt sich mit sehr geringen Ausnahmen nicht zu dem Niveau eines subalpinen Charak- ters, und es übt ferner die meist sandige (aus Karpaten- oder Godula- sandstein bestehende) Unterlage keinen günstigen Einfluss auf ihre Entwicklung aus, so dass die Kuppen nur dürftige Triften oder be- waldete Stellen aufweisen. Auf den Gipfeln der Cernä hora, des Radhost, Tanecnice und Jawornik wachsen: Potentilla aurea (Radhost, Tanecnice), Luzida mawima, Nardus stricta, Vaccinium Myrtillus, vitis idaea, Aconitmn Napellus, Veratrum lobelianum, Trientalis europaea etc. Als für die mährischen Karpaten charakteristische Pflanzen konnten ausser den oben angeführten noch folgende constatirt wer- den: Gladiolus imbricatus, Orchis tnaculata, globosa, sambucina, Oyinnadenia conopsea. Lister a ovata, Epipactis latifolia, palustris, Oentiana amarella , Campanula latifolia, Oalnmi rottmdifolium, vernum, Euphorbia, amygdaloides, didcis, Crepis paludosa, Filago germanica, Prenanthes purpurea, Circaea lutetiana, intermedia, Im- patiens noli längere, Pyrola uniflora, Dentaria bulbifera, glandu- losa, enneaphylla, Epilobium Dodonei, Parnassia palustris, Hac- quetia epipactis, lianunculus Flammida, Rum,eoo arifoUus, Spiraea Aruncus, ßJipendida, Salvia glutinosa, Stachys alpina, silvatica, 159 Equisetimi palustre, Ihnosum, Pteris aquilina, Aspidimn aculeatmn, Poh/podlvm dryopteris etc. Ich fühle mich verpflichtet, meinen tiefgefühlten Dank dem ausgezeichneten, patriotischen Forscher Dr. Lad. Celakovsky für die mir in der liebenswürdigsten und bereitwilligsten Weise ertheilte Auskunft über einige kritische Arten auszusprechen. Ferner drücke ich dem Prof. Klanic meinen Dank aus, sowohl für einige aus den Gegenden von Walachisch - Meseritsch und Knibitz mir geschenkte Pflanzen, als auch für die über diese Gegenden mir mitgetheilten Daten, die ich aus dem Grunde benützte, weil Walachisch- Mese- ritsch knapp an der Grenze meiner Reisetour und Knibitz sogar im Bereiche derselben liegt*). Einige wenige Standorte habe ich dem Herrn Widimsky juu. in Wsetin'^), der früher in dieser Gegend botanisirte und mit dem die Flora von Wsetin kennenden Lehrer Oulehla in Verbindung stand, wesshalb ich ihre Richtigkeit nicht bezweifle, zu verdanken. Im Nachfolgenden gebe ich jene Standorte an, die ich zu ermitteln Gelegenheit hatte, und die, soweit ich aus den mir zu Gebote stehenden Quellen ersehen konnte, noch nicht veröffent- licht sind^). Equisetum arvense L. var. nemorum AI. Br. Freudenthal. — maocimum Lam. Auf sumpfigen, thonhaltigen Wiesen bei Gross- Kuntschitz und Rozuau (geschenkte Exemplare). — silvaticum L. In feuchten, schattigen Thälern und Wäldern. Rudolfsthal bei Bystritz, Fraukstadt, Grosskuntschitz, Rybär und Paseken bei Mähr. -Weisskirchen, Theiner Revier, Bodenstadt, Gaisdorfer Bauernwälder, Liebau, Breiter Busch bei Domstadtl, ci. capillare Hofi'm. bei den Teichen in Rudolfsthal, Kl. Mohrau, Ludwigsthal. — palustre L. a. polystachyum Vill. Feuchte Wiesen bei der Ja- senka, Duznä, Witsche; ß. verticülatum Milde in den mährischen Karpaten allgemein verbreitet. ') .Tede Mittheilung und jede mir geschenkte bestimmte Pflanze ist mit dem vollen Namen, jede unbestimmte mit den Worten „legit Klanic" be- zeichnet. ") Herr Johann Bübela war leider zur Zeit meiner Anwesenheit in Wsetin verreist. ') Auch habe ich nachfolgende Beobachtung gemacht, die mir der Ver- öffentlichung werth erscheint. Einige Pflanzen, die im Hügellande nur in Wäl- dern wachsen, kommen im Vorgebirge ganz frei auf Triften vor, so Gymna- denia conopsea, Orchis maculata etc., als ob sie im Schatten der Wälder Schutz vor den sengenden Sonnenstrahlen und in dem grösseren Feuchtigkeits- grade des Waldbodens ein Palladium gegen eine allzugrosse Erwärmung suchen möchten. Auch flüchten sich subalpine Pflanzen, wenn sie in tiefere Lagen heruntersteigen, zumeist auf feuchte, schattige Stellen der Wälder, als ob sie in der herrschenden niederen Temperatur ein besseres Fortkommen, als an an- deren Stellen dieser Lagen, finden möchten. Diess nur ein hingeworfener Ge- danke, der wohl auf keine allgemeine Giltigkeit Anspruch macht, aber in vielen Fällen doch zutreffen dürfte, daher er mir werth erscheint, weiter verfolgt zu werden. 160 Equisetwm limosum L. Feuclite Wiesen am Cäb. «. Linneanum Doli, bei der Diiznä. Polypodium vulgare L. Auf scliattigeu AValdplätzen, Felsldüften. Ho- stein, Jawornik Kelsky, Stollentbal, Grosswasser, Sternberg. Die Milde'sclien Formen attemmtwn und rotundatmn scheinen nur individueller Natur zu sein und haben in wenig neuere Werke Eingang gefunden, zumal sie oft zusammen auftreten. — phegopteris L. Felsspalten und feuchte Waldplätze. Jawornik Kelsky, Frankstadt, Gross-Kuntschitz, Kl. Mohrau. — dryopteris L. Felsspalten und schattige Wälder. Bei den Teichen in Rudolfsthal nächst Bystritz, Jawornik Kelsky, Krizowy bei Wsetin; Roznau (Sloboda), daselbst sehr verbreitet, so am Kozinec, Karlsberg und beim Mühlbach unterm Karlsberg; Ka- menärky und Uwiez bei Str Zubri; Karlsbrunn (von Niessl), daselbst allgemein, so längs der weissen Oppa, bei der Huberts- kirche, am Schafberge und Leierberge; Ludwigsthal, Kl. Mohrau. Pteris aquilina L. Dürre Waldplätze, Triften und Aecker gebirgiger Gegenden. Jawornik Kelsky, ,na Kotarech, Hostalkau, Johanowske kopce, u Karolü längs des Cerwinkathales, Cäb, Duznä, KL By- stritz, Wiesen bei Gross-Kuntschitz, Fraukstadt, Pansky kopec Las und Uwiez nächst Str Zubri, Kozinec und Karlsberg bei Roznau, auf letzterem zahlreich auf einem Haferfelde, jedem Ausrottungsversuche hartnäckig widerstrebend. Cernä hora. Blechnum spicant Roth. Auf einer sumpfigen Stelle im „Las" bei Roznau, Asplenium Ruta muraria L. Felsen und Ruinen. Kotouc bei Stram- berg, Burg Alttitscheiu, Skalka bei Mähr.- Weisskirchen, Helfen- stein bei Thein. — tricJiomanes L. Steinige Waldplätze, fast wie voriges. Hostein, Kotouc bei Stramberg, Skalka bei Mähr.-Weisskirchen, Wald zur Kirche bei Gaisdorf, Stolleuthal und Eschenlahu bei Gross- wasser, Sternberg. Athyr'mm filkv femina Roth. Feuchte Wälder. In der gewöhnlichen Form in den Beskiden und in der Form ßssidens Doli, im Ge- senke allgemein verbreitet. Lhotka bei Bystritz, Jawornik Kelsky, bei den Teichen in ßudolfsthal, Krizowy^ bei Wsetin, Vorberg dos Cäb, Rjdjuioky und Cäb nächst dem Cerwinkathale, Kozinec bei Roznau, Radhost, kleiner Jawornik bei Frankstadt, Partscho- witzer und Theiner Revier, Grosswasser, Breiter Busch bei Domstadtl, Kl. Mohrau, Karlsbrunn, Ludwigsthal, Altvater, Dit- tersdorfer Wald bei Mähr.-Neustadt. Aspidimn aculeatum Doli. a. lohatum Sw. spec. Roznau, Kicera bei Frankstadt, Karlsbrunn und Ludwigsthal. — spimdosum Sw. «. genuinum Röp. Feuchte und schattige Wald- steilen. Radhost, jawornik bei Fraukstadt, Uwiez und Kame- närky nächst Str Zubri, Sternberg. — filix mas Sw. Gemein im Verlaufe der mähr. Karpaten und des Gesenkes. 161 Lycopodium Selago L. Leiteiberg, Gross-Hirschkanini und Maiberg. — anotimim L. Ludwigsthal, Kl. Mohrau. — davatum L. Hiu und Wiederstein, Leierberg und Urlichsberg bei Karlsbnmn, LudwigsthaL Juniperus communis L. «. montana Neilr. Im Verlaufe der ganzen mähr. Karpaten, am Hluboky bei Wsetin ein ca. 0*50 M. lan- ges abnorm reichblätteriges und reichfrüchtiges Exemplar, in Roznau sah icli im Garten des Apothekers einen an 3 Met. hohen von Radhost hierher versetzten Baum. Baumartige Exemplare finden sich nacli einer Mittheilung des Försters in Bodenstadt in Kleinaspen vor. Ahies Larix Lam. Bei Bodenstadt nur eingesprengt, so im Schwarz- walde etc., ebenso bei Schönberg, bei Freudenthal in kleinen, geschlossenen Beständen. Acorus calmnus L. Kuiebitz (Klanic). Calla palustris L. Feuchte Stellen am Gipfel der Rybuicky im Cer- wiukathal mit augesetzten Früchten. Spargan'mm, ramosum Huds. Wiesen bei Bodenstadt. Typha angustifoUa L. Oskawa bei Mähr.-Neustadt. Milium efusum L. Donnerslalm bei Karlsbruun; Kniebitz (Klanic). Phleum alpinmn L. Gr. Kessel im Gesenke, Gr. Hirschkamm, Schie- ferheide, Heiligenhübl. Melica nutans L. Holzschlag „nad planou" am Wege von Rotalo- witz nach Hostalkau, Hostalkau, Stolleuthal bei Grosswasser. — uni/iora Retz. Am Hosteiu, Jawornik Kelsky. — clliata L. Mähr.-Weisskirchen, Thein. Dactylis glomerata L. Gemein in den mähr. Karpaten uud im Ge- senke bis zu den höchsten Punkten emporsteigend, am Altvater nahe am Gipfel sah ich nur Exemplare mit violett überlaufenen Aehrchen. Poa sllvatica Chaix. Leiterberg, Gr. Hirschkamm, Maiberg, Back- ofensteine im mährischen Gesenke. «. remota Fries. Cernä hora, Tanecuice in den Beskideu. Nardus stricta L, Gemein im bereisten Gebiete, selbst auf den Spitzen. In den Beskiden, am Gripfel der Cernä hora, des Rad- host und Jawornik. Carex Davaliana Smith. Rudolfsthal unterhalb des Jawornik Kelsky; Wiesen bei Zamboska bei Wsetin (mitgetheilt vom Herrn Wi- dimsky jun.). — murlcata L. Rybuicky, Cäb, hier in ausgezeichnet typischen For- men, Domstadtl, Stolleuthal. — flava L. c. Oederi Ehrh. sp. Sumpfige Wiesen am „Las" bei Roznau. — pallens L. Hostalkau, Semetin, Jasenka, Olsowsky bei Str. Zubri, im Gr. Kessel des mähr. Gesenkes. — sllvatica Huds. Cäb, Kl. Jawornik uud Kicera bei Frankstadt. Eriopltoram vaglnatum L. Petersteiu, Gr. Hirschkamm. 162 JEriophorum polystachymn Roth. Wiesen unterhalb des Hostein (sammelte selbes noch im Gr. Kessel, jedoch vor mir schon v. Uechtritz). Juncus Lersii Marsson. An Gräben, Triften und feuchten Waldstellen im Verlaufe der ganzen mähr. Karpaten. — effusus L. Wie voriger. — filiformis L. Im Gesenke: Leiterberg, Gr. ^essel, Hirschkamm. Luzula maxima DC. In den mähr. Karpaten: Cernä hora und Ja- wornik, im Gesenke: Schafberg, ürlichsberg, Hirschkamm. Lilium Martagon L. In den mährischen Karpaten: Gr. Jawornlk, Kicera bei Frankstadt, Liechnau; Walach.-Meseritsch (Klanic), im grossen Kessel des Gesenkes und am Altvater nahe am Gipfel ! Scilla bifolia L. Wiesen bei Jarcowa (Klanic). Allimn urs'mum L. Auf einer feuchten, sehr schattigen Stelle am Swinetz bei Neutitscheiu in noch gut kenntlichen Exemplaren. — victorlalis L. Auf der gegen die Schäferei zugewendeten Seite des Altvaters in vier Exemplaren. — fallaoc Schult. Bei Stramberg (auch Kotouö bei Stramberg, Sa- petza; daselbst massenhaft). — scJioenoprasum L. ß. siMricmn Willd. Unterhalb der Schweizerei, Schiefer-Heide, Backofeusteine; überdiess an den folgenden schon von Grabowsky angeführten Stellen: Kuoblauchwiesen am Alt- vater, Petorstein, Gr. Kessel, Gr. Fl. von Obsch. und dem Ge- senke 1843. — oleraceum L. Bystfitz am Hostein, Stfesenky und Ricky am Wege von Rotalowitz nach Hostalkau, Sternberg, Schöuberg. ß. com- planatum Fr. Am Fusse des Hostein. — vineale L. Bystritz am Hostein, Bodenstadt, Felder in den Gais- dorfer Bauernwäldern, Steruberg. — scorodoprasum L. Klapinow bei Eotalowitz, Mähr.-Weisskirchen. Streptopus amplexifolins DC. Auf den Bergrücken des Gesenkes ziem- lich allgemein. Hirschkamm, Breite Leiten etc. bis gegen Karls- brunn herab, so bei der Brettsäge an der weissen Oppa. Smilacina bifolia Desf. In den mähr. Karpaten und im Gesenke ge- mein (auch noch im Grossen Kessel), auch in höheren Lagen. Gipfel des ßadhost, Leierberg, Verlorene Steine, Hofberg. Gonvallaria niajalis L. Mähr.-Weisskirchen, so Gevatterloch etc.; Walachisch-Meseritsch (Klanic), Stornberg. Polygonatum officinale All. Im ganzen b. G. gemein. — multißorum All. Etwas spärlicher. Osträ hora nächst Wsetin (daselbst oberhalb der Glashütte mitgetheilt von Herrn Wi- dimsky jun.), Rybnicky, Partschowitzer und Theiuer Revier bei Thein, häufig bei Bodenstadt imd Michelsbrunn: Schwarzwald, Kohlwald, Arthurslehne, Wald zur Kirche etc., Niederberg bei Domstadtl, Kreuzbusch bei Freuden thal, Klein -Mohrau, Leier- berg, Ludwigsthal. — verticillatum All. Ry])nicky und Gab im Cerwinkathal, Bodenstadt, 16B Radhost, Kicera, boi Fraukötadt, Domstadtl, Grosswasser. Von Klein-Molirau über Karlsbruim bis nach Ludwigsthal gemein, von den Ufern der weissen Oppa bis in höhere Lagen: Schwei- zerei, Hörndlstein-, Hofberg bei Kleppel. Paris qmidrifolia L. Bei den Teichen in Eudolfsthal, Kybnicky, Koznau, so am Karlsberg etc., Uwiez und Kamenärky bei Str. Zubri, Kl. und Gr. Jawornik bei Fraukstadt, Cerny les bei Stramberg, Niederberg bei Domstadtl, Eschenlahn bei Gross- wasser, Grützberg und Langer Kamm imi Karlsbrunn, Hofberg bei Kleppel. Veratrum Lohelianum Bernh. Im Cerwinkathal nächst Jasenitz, Rad- host, Wiesen bei Trojanowitz, bei Fraukstadt, auf einer Wiese nahe an den Horecky in zahlreichen blühenden Exemplaren und in einem Gebüsch in der Nähe der Ljubina, muthmasslich die einzigen Standorte der" Ebene um Fraukstadt herum, an der Westseite des Altvaters in einer Höhe von 1300 M. fand ich zwei blühende Exemplare. Nicht blühende Exemplare nicht sel- ten: Am Altvater, Peterstein, Hohe Heide, Schiefer-Heide. 1872 bei Weidenau und Freiwaldau von mir gesammelt. Colchicum autimmale L. Bystritz am Hostein, Wiesen bei Hostalkau, einige Exemplare fand ich auf einem Holzschlage und zwei ver- einzelte im benachbarten Walde! bei Hostalkau (wohl keine spontanen Standorte), Roznau, Ober-Paseken, Str. Zubri. Triffiochin palustris L. Bodenstadt, Poschkau und Dittersdorf bei Bodenstadt. Butomua umbeUatus L. Mähr.-Neustadt, Einoth. Sagittaria sagittaefolia L. Dittersdorf bei Mähi'.-Neustadt; Knibitz (Klanic). Hi/drocharis morsus ranae L. Häufig bei Knibitz (Klanic). Orchis militaris L. Walach.-Meseritsch (Klanic). — glohosa L. Johanowske kopce längs des Cerwiukathales bei Ja- senitz, am Cäb bis zum Gipfel, Duzuä, Wiesen am „Las" in den Uuter-Pasekeu bei Str. Zubri, Zubri, Frankstadt (Makowsky); ich sammelte es daselbst auf den Wiesen des gr, Jawornik und auf den Horecky; Horeckowa luka boi Trojanowitz, Gross- Kuntschitz. — samhucina L. Bei Frankstadt verbreitet (nach mir vorgelegten Exemplaren); Wald bei Domoraz (Klanic). — maculata L. Hostalkau, Wsetin: auf dem Hluboky, daselbst auch Jn weissblüheuden Exemplaren (Johanowske kopce längs des Cerwiukthales), Niwky, Krizowy; Semetin, Rybnioky, Cäb, Jasenka, Duznä, Kl. Bystritz, Str. Zubri; Walach.-Meseritsch (Klanic), Kadhost, Fraukstadt, Gross-Kuutschitz (Wald Capkow uud Kopankow unterhalb des Ondrejnik), Trojanowitz, Bodeu- stadt, Wiesen in den Gaisdorfer Bauernwäldern, In dem Gesenke allgemein. Von Kl. Mohrau über Karlsbrunn bis Ludwigsthal, sselbst -noch auf der Mooslehne und bei der Schweizerei etc. Am KM Douuerslalin bei Kaiisbnmn tkud ich eine sehr breitblätterige Form. Hotlierg bei Kleppel. Oixhis latifolia L. Walach. -Meseritsch (Klanic). Oymnadenia conopsea R. Br. Triften und Wiesen der mähr. Kar- paten imd des Gesenkes bis in die höchsten Lagen. Hostalkau, Rybnicky, Gab, Jasenka, Duznä, Kl. Bystritz, Roznau; Walach.- Meseritsch (Klanic), Frankstadt: auf den Horeeky, Kl. Ja- wornik, Wiesen unterhalb des Gr. Jaworuik, Trojanowitz und „Horeckowä luka" nächst Trojanowitz, Bodenstadt, Wiesen in den Gaisdorfer Bauernwäldern, Altvater, Gr. Kessel. Piatanthera bifolia Reichb. Im g. b. G. gemein, auch in höheren Lagen. Radhost, nahe am Gipfel. Cephalanthera pallens Rieh. In Auen bei Kräsnä (legit Klanic). JEpipactis latifolia All. Häufig im b. G. Teiche bei Rudolfsthal, Fuss des Hostein, Wald „pod Stepanem" bei^ Hostalkau, Wsetin (Kri- zowyi, Osträ hora etc.), Rybnicky, Cerwinkathal, Trojanowitz AVald (Rakowy), Gross-Kuutchitz (Wald Capkow), sehr häufig bei Mähr.-Weisskirchen (an vier Stellen und au zwei Epipactis ru~ higiaosa Schi.), Theiner und Partschowitzer Revier, scheint? bei Bodenstadt zu fehlen. Domstadtl, Grosswasser im Walde beim Bahnhofe. Gemein im Gesenke von Kl. Mohrau bis Ludwigsthal selbst noch auf der Mooslehne*, sogar am Leiterberge (von U echtritz)!, Hofberg bei Kleppel, Schönberg, Sternberg. — rubiginosa Koch. Auf Kalk. Stramberg. — imlustris Crantz. Feuchte Wiesen. Klapinow am Wege von Ro- talowitz nach Hostalkau, im Thale bei Semetin, Kl. Bystritz, Witsch, Jasenka, Duznä, Roznau (Wiesen unterhalb des Las, Wiesen unter dem Kozinec etc.). Wiesen unter dem Olsowsky bei Str. Zubri, Frankstadt, Wiesen bei der Pindulka, Gross- Kuntschitz, Bodenstadt, Poschkau, Gaisdorfer Bauernwälder. Neotlia nid US avis Rieh. Hostalkau, Cerwinkathal, Yorberg des Cäb, Rybnicky, Cäb, üwiez, Kamonark}^ bei Str. Zubri, Ceruä hora, Kicera , Partschowitzer und Theiner Revier , Klein Mohrau, Sternberg. Corallorrhisa innata R. Br. Krizowy bei Wsetin, Rybnicky, von Kl. Mohrau über Kaidsbrunn bis Ludwigsthal (Karlsbrunn, Gra- bowsky, Fl. v. Obsch.; daselbst gemein), Hofberg bei Kleppel. Listera ovata R. Br. Bei den Teichen im Rudolfsthale, am Fusse des Hostein, Waldschlag „pod Stepanem" und auf Wiesen bei Hostalkau, Rybnicky, verbreitet bei Roznau (Wiesen unterhalb Kozinec, Unter-Paseken etc.); Kräsnä (Klanic), Frankstadt, Donnerslahn und Schaf borg bei Karlsbrunn, Ludwigsthal. Oladiolus umbricatug L. Sehr verbreitet auf Wiesen der mährischen Karpaten: Hostalkau, Duznä, Zubri, Horeckowä luka. Wiesen bei der Pindulka am Wege von Roznau na^h Frankstaclt, Gross- Kuntschitz (da häufig am Fusse des Ondrejuik), Bodenstadt, Poschkau, Gaisdorfer Bauernwälder, Domstadtl (bei Wsetin sam- 165 melte ich die Pflanze an drei Stellen: Niwky, Hluboky und Jo- bauowske kopce, vor mir schon in dieser Gegend J. Bühel a.) Oalanthus nivalis L. Knibitz (Klanic). Calitriche vernalis Kützing. In Gräben, stehenden und fliessendeu Gewässern in den mährischen Karpaten (Teiche im Kudolfsthale bei Bystritz; Frankstadt und Trojanowitz) und dem Gesenke gemein. — stagnalis Scop. Breiter Busch bei Domstadtl. Eiiphorhia exigua L. Felder bei Bystritz, Hostalkau, Wsetin, Mähr.- Weisskirchen, Mähr.-Neustadt. — helioscopia L. Auf bebautem Lande und an Wegen im g. b. G. gemein. ■ — platyphylla L. Bystritz und Lhotka bei Bystritz, häufig bei Stramberg, selbst noch am Burgberge, Alttitschein. — stricta L. Stramberg und Kotouc bei Stramberg, Gross-Kuutschitz. — dulcis L. Teiche bei Kudolfsthal, Holzschlag „uad planou" am Wege von ßotalowitz nach Hostalkau, bei Wsetin gemein (so auf der Osträ hora, Krizowy, Hluboky etc.), Rybnlcky, Cäb, Roznau, üwiez, Kamenärky bei Str. Zubri, Frankstadt, Cerny les ])ei Stramberg, Helfeustein nächst Theiii, Ludwigsthal, häufig bei Karlsbrimn, Steruberg. — anu/gdaloides L. Am Hostein, Jawornik Kelsky, Holzschlag ..nad planou'- am Wege von Kotalowitz nach Hostalkau, Krizowy bei Wsetin, im Cerwinkathal, Roznau: Koziuec, Uwiez, Ceruä hora; Walach. -Meseritsch (Klanic). Frankstadt: Horecky, Gr. Jawor- nik, Kicera, Mähr.- Weisskirchen (Obora etc:), Olspitzer Wäl- der; Bodeustadt: Kohlwald, Theodorslehne; Domstadtl, Nieder- berg, Grosswasser. • — esula L. Nur bis 500 Met., fehlt daher in den höheren Lagen des ganzen Vorgebirges, in niederen Lagen auf sandig-lehmigem Boden sehr verbreitet, so bei Bystritz, Schöuberg und Freu denthal. JlercHi-ialis perennis L. Roznau;^ Walachisch - Meseritsch (Klanic), Frankstadt (Jawornik etc.), Cerny les bei Stramberg, Mährisch- Weisskirchen, Helfeustein bei Thein, Bodeustadt; Gruudwald, Arthurslehue; Domstadtl, Stolleuthal, Grosswasser, Kreuzbusch bei Freudenthal, Karlsbrimn. • — anniia L. Fehlt gänzlich oder kommt äusserst selten iu den mähr. Karpatheu uud im Gesenke vor. Corylus Avellana L. Im g. b. G. verbreitet. Salix fragilis L. Roznau, Frankstadt, Mähr.-Neustadt. — alba L. Bystritz, Roznau, Grosswasser am Eschenlahn, Mähr.- Neustadt au der Oskawa. — purpurea L. Frankstadt. — ciney^ea L. Verbreitet an feuchten Stelleu iu den mährischeu Karpaten. — silesiaca Willd. Ludwigsthal, Mooslehue. Oesterr. botan. Zeitschrift. 5. Heft 1884. 14 166 Salix hastata L. und lierhacea L, Im Gr. Kessel vor mir schon Gra- bowsky. — aurita L. Diiznä, am Gipfel des Gr. Jawornik bei Frankstadt, Karlsbrunn bis zu bedeutenden Höhen emporsteigend. — daphnoides Vill. Schöuau, Zubri. Populus alba L. Bach bei Dittersdorf, Mähr. -Neustädter Kreis. Rumex ohtusifolius L. Bei den Teichen in Eudolf&thal, ^Domstadtl, Eoznau bis zu bedeutenden Höhen, so auf der Ceruä hora, 900 Meter. — conglomeratus Murr. Dittersdorfer Wald bei Mähr.-Neustadt. — sanguineus L. Ebendaselbst. — aquaticiis L. Alttit schein. — alpinus L. Ludwigsthal, selbst am Altvater, besonders auf dem westlichen Abhänge desselben. — arifolius All. Poschlä bei Semetin. Eybnicky, Gab, Cerwinka und Jasenkathal, Cernä hora, ßadhost, Kicera, Safranice bei Mähr.- Weisskirchen, Kl. Mohrau, häufig bei Karlsbruun: längs der Ufer der weissen Oppa, Breite Lehne, Mittelsteiu, Grätz- berg etc. bis zu den höchsten Lagen, Altvater nahe am Gipfel und Peterstpin bis UOO Met. — acetosella L. Hohe Heide, 1464 Met. Polygonum bistorta L. Wiesen bei Kepersau, Milbes, Freudeuthai, Mähr.-Nenstadt, Dittersdorf bei Mähr. -Neustadt. Ira Gesenke bis 1490 Meter, Gipfel des Altvaters, Schweizerei, Peterstein, Hohe Heide, Gr. Kessel, vom Gr. Hirschkamm bis zu den ver- lorenen Steinen. — lapathifolium L. Längs der Bystricka bei Bystritz. Breiter Busch bei Domstadtl, Dittersdorfer Wald bei Mähr.-Neustadt. — persicaria L. Wüste und bebaute Stellen, Ufer im g. b. G. ver- breitet. — hydropiper L. Sehr verbreitet. Frankstadt, Gross-Kuntschitz, Bo- denstadt, Micbel^brunn, Breiter Busch bei Domstadtl, Ditters- dorfer Wald, Zilchovitz bei Mährisch-Neustadt, Schäferbach bei Sternberg und a. a. 0. — mite Schrank. Lhotka bei Bystritz, Bodenstadt. — aviculare L. Sehr gemein im b. G. - — convolvidus L. Häufig im b. G., so Hostalkau, Eoznau, Bodeu- stadt, Liebau, Freudenthal etc. — fagopyrum L. Cultivirt bei Bystritz, Straraberg, Frankstadt, Gros^-Kuntschitz etc., verwildert am Burgberg bei Stramberg, bei Gross-Kuntschitz und in den Gaisdorfer Bauernwäldern. Scleranthus annuus L. Im b. G. gemein. Chenopodhim bonus Henricus L. Im b. G. sehr verbreitet, selbst iu höheren Lagen. — album L. Im b. G. gemein. — polyspermum L. mit Ch. acutifolium Sm. Bei Dittersdorf (nächst Mähr. Neustadt, letzteres auch bei Olmütz). 167 Arnaranfhus retrofle,\'Ufi L. Miilir -Neustadt, Dittersdoif bei Mähr.- Neustadt, Zilchowitz. Cannabis sativa L. In den mäh f. Karpaten häufig cultivirt, verwil- dert bei Schöuberg. Urtica dioica L. Gemein, massenhaft auf der Arthurslehne bei Mi- ch elsbrunu; K. subinermis Uechtritz. Freudenthal. Daplme Mezereiim L. Jawornik Kelslcy, Hostein, Wsetin, Koznau, Zubri; Poliinä, Walach. -Meseritsch (Klanie), Partschowitzer und Theiner Kevier, Pasekeu bei Mähr.-Weisskirchen, Boden- stadt, Arthurslehno bei Michelsbruun, Stollenthal, Domstadtl, Grosswasser, Klnin-Mohrau, häufig bei Karlsbrunn, Ludwigsthal, Hofberg bei Kleppel, Sternberg. Asanim europaeum L. Mähr.-Weisskirchen: beim Gevattei-loch, Obora, Safranice etc., Domstadtl, Stolleuthal, Grosswasser, Kreuzbusch bei Freudenthal, Karlsbruun, Sternberg. Aristolochia Clematis L. Walach. -Meseritsch (Klanie). Bryonia alba L. An Zäunen bei Stramberg. Jasione montana L. Verbreitet. St. Johann bei Weisskirchen, Bodeu- stadt, Michelsbruun: Kohlwald, Schwarzwald; Wüste Schloss, Liebau, Domstadtl, Hofberg, Stollenthal, Kleppel, Schönberg, Dittersdorfer Wald bei Mähr.-Neustadt, Sternberg. Phyteuma spicaium L. Hostein und Doubek bei Hostein, Wsetin, Eybnicky, Cäb; Karlsberg bei Roznau, Radhost, Frankstadt, Ludwigsthal, häufig bei Karlsbrunn: Hin und Wiedersteiu, An- tonssteig, Schaf')erg, Grätzberg etc. bis zu bedeiiteudeu Höhen, Mooslehue, Altvater, Schweizerei, Peterstein. — orbifulare L. Im Gr. Kessel des Gesenkes (Grabowskyj; da- selbst zahlreich, an den Quellen der Mohra. Mitte August in voller Blüthe. Campanida barbata L. Karlsbrunn au grasreichen Stellen bei der Huhertskirche mit Camp, patida L. Moo.-lehne bis zum Gipfel des Altvaters, Schweizerei, Leiterberg, Gr. Seeberg, Petersteiu, Hohe Heide, Gr. Kessel, vom Gr. Hirschkamm bis hinunter auf den Hofberg bei Kleppel. — Cervicaria L. Zerstreut in den mähr, Karpaten. Niwky und Hlu- boky bei Wsetin, Holzschlag am Vorberge des Cäb, Duznä, Wiesen unterhalb des Kozinec bei Roznau, Wiesen bei Trojano- witz und Frankstadt. Mähr.-Weisskirchen: Holzschlag bei der äafranice, Leipuik längs der Becwa. — (ßomerata L. Verbreitet in (ieu mährischen Karpaten. Lhotka bei BystHtz, bei den Teichen in Rudolfsthal, Klapinow, Baba und Stresenky am Wege von Rotalowitz nach Hostalkau, Wse- tin : Hluboky, Niwky etc., Vorberg des Cäb, Horecky bei Frank- stadt, Hore'kovä luka bei T)OJanowitz, Reimlich, Mähr.-Weiss- kirchen, Rybär, Stollentbal, Grosswasser. — 'persicaefolia L. Mähr.-Weisskirchen: Doiibrawa, Obora, Roznau; Walach.-Meseritsch (Klanie). Alttitschein, Freudenthal, Ditters- 14* 168 dorfer Wald bei Mälir.-Neustadt, Sternberg uud an vielen an- deren nicht notirten Orten. Camp. patulaL. Häufig im b. G. Rudolfsthal, HosteiD, Kadhost, §afra- nice bei Mähi-isch- Weisskirchen, Bodeustadt, Arthurslehne bei Michelsbrunn, Gaisdorfer Bauernwälder, Domstadtl, Freudenthal, Alt- und Jungvogelseiser, sehr häufig bei Karlsbruuu, Schön- berg, Sternberg. — rotundifolia L. Stramberg (namentlich massenhaft am Kotou5, wo sie schon Sapetza sammelte), Bodenstadt, Arthurslehne bei Michelsbrunn, Freudeuthai, Leierberg bei Karlsbrunn, Schön- berg, Sternberg längs des Schäferbachthaies. — rapunculoides L. Felder von Bystritz bis Ratibor uud Wsetin, Wiesen bei Roznau, Frankstadt uud Gross-Kuntschitz, Strambei'g, Kohlwald bei Michelsbrunn, Freudenthal, Mährisch - Neustadt, Sternberg. — Trachelhnn L. Sehr verbreitet in den mähr. Karpaten. Bystritz läugs der Bystricka, Lhotka bei Bystritz, Rudolfsthal, Hosteiu, Jawornik Kelsky, Rotalowitz, Ratibor längs der Becwa, Wsetin, Roznau: Karlsberg und in Gebüschen auf den Wiesen unterm Koziuec, Gross-Kuntschitz, Kleppel, Zöptau. — latifoUa L. Auf den Abhängen der Cernä hora, Radhost und Taneeuice, Ondrejuik, Kl. Jawornik bis auf den Kicera bei Frankstadt. J^ant/mmi strumarmm L. Dittersdorf bei Mähr.-Neustadt. Lapsana communis L. In den mähr. Karpaten und im Gesenke häufig bis gemein. Crepis virens Vill. Bystritz, Wsetin, Horecky bei Frankstadt mit C tectorum L., Freudcnthal, Schönberg. — tectorum L. Sehr verbreitet im b. G., namentlich häufig in den mähr. KarpatoD und scheint im Hochgeseuke zu fehlen (Rota- lowitz, Wsetin, Duznä, Roznau, Frankstadt, Kotouc bei Stram- berg, Bodeustadt, Gruudwald, Gaisdorfer Bauernwälder, Kleppel, Schönberg). — biennis L. Häufig in den mähr. Karpaten. Bystritz, Ratibor, AVsetin, Fraukstadt, Gross-Kuntschitz, Pindulka bei Trojauowitz, Alttitschein, Mähr.-Weisskirchen, Schönberg, Mähr.-Neustadt. — (jrandißora Tausch. Karlsbrunn (Grabowsky), ich sammelte sie bei der Hubertskirche daselbst; Altvater, Hohe Heide, Gr. Kessel, Hirschkamm, Schieferhaide etc. — succisaefolia Tausch. Altvater, Maiberg, Schieferheide etc. • — paludosa MöDch. Bei deu Teichen im Rudolfsthale bei Bystritz, Frankstadt, Wald Kopaukow bei Gross-Kuntschitz, Domstadtl, Stollenthal, sehr häufig bei Karlsbrunn, hier läugs der Weissen üppa uud auf den Abhängen der meisten Berge, Kl. Mohrau, Ludwigsthal, auf der Mooslehne noch in einer Höhe von etwa 900 Älet., ferner im Gr. Kessel. — sihirica L. Gr. Kessel (Wimmer 1833!), daselbst in vielen Exemplaren eingesammelt. (Fortsetzung toigt.) 169 Nachträge und Berichtigungen zur Flora von Fiume. Von K. Untchj. Manuncidus Boreanus Jord. Dragathal, Viola austriaca Kern. An Wegrändern im Scuringathal und gegen Volosca zu. 13. März 1879. Galium acutum Huds. Au Hecken und auf Wiesen häufig. — rigidum Gren. et Godr. Felsen an der Louisenstrasse und an der Strasse nach Volosca. Mai 1877. Senecio silvaticus. Diese Zeitschr. Jahrg. XXXI, p. 219 ist S. erra- ticus Bert. Hieracium tenuifoUum Host, Wälder bei Lopaca. Sept. 1881. G-entiana austriaca Kern. Auf Wiesen auf dem Monte Maggiore zerstreut und selten, von mir früher für Gent. Amarella L. ge- halten, d. Z. B. XXXI, p. 219. Euphrasia officinalis var. pratensis d. Z. B, XXXII pag. 91 ist E. arg Uta Kern. — officinalis var. nemorosa ebendort ist E. stncta Host. — salisburgensis vom Monte Maggiore hat die Zahl der Zähne und die Tracht von E. salisburgensis Funk, erinnert aber in der Form der Zähne an E. officinalis L. und wurde von Hrn. Prof. V. Borbäs als var. transiens bezeichnet. Mentha viridis L. var. graciliflora Borb. Wälder bei Lopaca. 1881. — silvestris L. var. candicans d. Z. B. XXXII, p. 91 wurde von Herrn v. Borbäs als var. leioneura Borb. bestimmt. Pulegimn mdqare in Smith ^ Fl. von Fiume ist Mentha tomentella Hffg. et ^ Link. Rumeoc silvestris Wallr. An Wegen und auf Grasplätzen bei Za- kalj. 1882. Poh/gonum mite Schrk. Feuchte Orte im Walde bei Lopaca. August ' 1882. Euphorbia virgata W. K. d. Z. B. XXXIII. p. 12 kommt auch auf buschigen Wiesen gegen Kamenjak zu vor. Mai 1882. Ti/pha latifolia L. d. Z. B. XXXI. Nur der Standort bei Zakalj bezieht sich auf diese Pflanze. In dem Wassertümpel auf dem Monte Tersatto kommt T. angustifolia L. vor. Ornithogalum pyramidale L. var. brevistylum Wulf. Auf einer schat- tigen Wiese bei Zakalj. Mai 1876. Muscari Kerneri March. Auf Grasplätzen im Scuringathal, gesam- melt 1876. Aspidimn rigidum Sw. Auf dem Monte Maggiore, oberhalb Vela Ucka. Pola, am 4. März 1884. 170 Die Rosenflora von Travnik in Bosnien. Von J. B. Wiesbaur S. J. (Schluss.) D. Caninae pubescentes. 27. Mosa urblca Aiit. (Greu. etc., an Lern.?). Um Graliovik (1. Ledic), bei der Kalkbrennerei nächst Travnik (1. Brandis). Eine nähere Bestimmung ist der unvollständigen Exemplare wegen nicht möglich. — Hier schliessen sich an: (V. ,,amphisbaena. Eine schöne, grosse, erwähneuswerthe Varietät mit drüsigen Blattstielen, verschiedenfarbigen (unterseits bläulichen) elliptisch -eilänglichen, mittelgrossen Blättchen, doppelter Serratur, geraden, abwärts geneigten Stacheln, grossen, breit- ellipsoidischen dunkelrothen Scheinfrüchten und feineren, tiefer fiedertheiligen Se- palen. Aus der Giuppe der R. imcineUoides Puget (= R. jactata Des., uncinella Aut. galL, uon Bess.) und von derselben abweichend in den stachellosen Blattstielen; von der R. uncinella Bess. aber in den bestacholten Zweigen, der stärkeren Behaarung und den klei- nen unvollkommen doppelt gesägten Blättchen. Syn. R. amphishaena Gdgr. tab. 2377" (Keller). Ober dem Truppeuspital von Travnik (1. Brandis). ß. R. hemitricha Rip. Eine annähernde Form „ii?. urhica f. versus hemitricham'' (Keller) um Grahovik (1. Ledic). y. suhglahra Borb.? In allen Tlieilen mit dieser übereinstim- mend, nur sind die Aeste der bosnischen Pflanze bestachelt. — Ober der Schiessstätte von Travnik (1. Brandis). 8. Lasi'cina. „Stylis deuse hirsutis, fructibus ovato-^lobosis, serraturis lanceolatis. Eine schöne, dunkelgrüne, fast kleiublätterige Form der R. urbica mit scharfgespitzteu länglich-elliptischen, etwas schmalen Blättchen, verläno-erter, zusammenneii^ender, einfacher Ser- ratur und längeren Stacheln. Die zerstreute Behaarung des Paren- chyms zwischen den beiilen Seitennerveu der unteren Blattfläche und die gleichfalls zerstreute Behaarung der Blattoberfläche noch Mitte Juli vorbanden. Auch die Grifi"el sind stärker beliaart. — Neben der var. puberula Keller (nied.-öst. Ros. S. 280) einzureihen" (Keller). Am rechten Ufer der Lasva nächst dem Truppenspitale von Travnik (1. Brandis). f. R. trichoaeura Rip. — „Ober der Citadelle von Travnik auf Kalkfelsen. Auff'allender, fast drei Meter hoher Strauch" (Brandis). f. R. semiglabra Rip. Form mit behaarten Griffeln, flachem Discus, kugeligen Receptakeln, halbdoppelter Serratur, behaarten Blättchenrippen (die Nerven sind mit einzelnen Haaren versehen). Von der nahe stehenden R. uncinella Bess. durch doppelt bis drei- mal kleinere Blättchen, und wie es den Anschein hat, kugelig wer- 171 dende Scheinfrüchte abweichend (f. B. sphaerocalyx Gdgr. tab. 2566). Auffallend sind die sehr kurzen Blüthenstiele" (Keller). In der Lasva-Schlucht zwischen dem Vlasic und dem Tarabovac (1. Brand is). 28. Rosa dumetorum Thuill. — Nicht näher bestimmbare Exemplare (nur mit reifen Frücliten) liegen vor vom Kalkschiefer- bruch westlich von Travnik (1. Brandis). — Eine wegen der etwas gespaltenen und schwach doppelten Serratur abweichende Form sieht täuschend einer B. tomentella ähnlich, gehört aber wegen der gänz- lichen Drüsenlosigkeit aller Theile doch nur zur echten B. dume- torum (Thuill.) Christ und kann höchsteus als „locale Modification [B. anormaUa Gdgr. tab. n. 2565) Erwähnung finden" (Keller). Auch Crepiu sah diese Form und bemerkt einfach: „appartieut aiix Eucaninae pubescentes. Rien de particulier ä en dire''. So um Do- lac bei Travnik (1. Brandis). — Eine andere locale Modification nähert sich etwas der B. cinerosa Des, „i^. dumetorum f. in B. ci- nerosam transitoria. Differt ab hac (cinerosa) foliolis minoribiis aliis, aliis majoribus, uon ellipticis sed obovatis, disco elevato, petiolis aliis inermibus, aculeatis aliis {B. Petasites Gdgr. tab. 2570). Gewiss nur eine entfeinte Aunäherimgsform der B. cinerosa Des. (Keller). Um Travnik (1. Brandis). — Abarten sind: a. ,^didymoxis. Ausgezeichnet durch rothe Rinde, dünnere Aaste, fast gerade, derbe, nach abwärts geneigte Stacheln, kurze, dunkel- grüne, oft röthliche, mittlere bis kleine, nach beiden Enden ver- seil malerte spitze Blättchen mit schwächerer Pubescenz auf der Unter- seite, dünne Fruchtstiele, birnförmige Früchte, schmale Sepalen und schwachbehaarte Griffel. An B. didymoxis Gdo:r. et Deb. (Gdgr. tab. 2444)?" (Keller). Ober den Spitalbaraken von Travnik (1. Platz com.). ß. B. ohtusifoUa Desv. und zwar „die östliche Form Christ's, d. h. jene mit häufigeren spitzen Biättchen und dadurch zur Reihe der Zwischenformen der B. ohtusifoUa Desv. und B. amblijphyüa Rip. gehörig (i?. Schneideri Pug.?). Blattnerven scliimmernd, Neben- blätter und Kelchzipfel drüsig gesägt, Bracteen der Friichtzweige fah-t filzig, Serratia- der stumpfen Blättchen der sterilen Zweige dop- pelt, Blattstiele langdrüsig; was alles für obige Ansicht spricht" (Keller). Ober den Spitalbaraken von Travnik (1. Brandis). y. B. solstitialis Bess. Eine Modification mit 10 — 13 Mm. lan- gen Fruchtstielen, im Laubcolorite an die B. cinerosa Des. erinnernd [B. apertidens Gdgr. 2566)". Keller. Mit den vorigen bei den Spitalbaraken (1. Brandis). §. Vlasicensis. „Bosa pygmaea a grege Bosae solstitialis Bess. forma versus Bosam tauricajn (M. B.) Crep. V. 238. s., a qua dif- feit stylis parce hirtellis, receptaculis ovoideis aut obovoideo-globosis, pedunculis semper brevibus. lisdem notis a B. cinerascente Cariot et a B. erythrantha Bor. discrepat, A B. coriifolia Fr., cui magis proxima, calyce reflexo et stylis sparsim hirtellis recedit. Dubio pro- 172 cul varietas uova {R. solstittalls) liumilis, coudeusato-vamosa, polyautha, valde iusignis" (Keller). An der Holzgrenze des Vlasicgebirges mit R. {Malyi) bosnlaca und diese wenig überragend. Anfangs Juli reichblüheud (viele Kno- spen noch geschlossen) gesammelt von Herrn De vi; ferner am Ta- rabovac von Prof, Brandis S. J. Kalksburg, 20. April 1883. Nachträglich sei zu Nr. 15 [Rosa florihundd) bemerkt, dass die besprochenen Exemplare bereits im Herbste 1883 zurückgelangt sind (bezeichnet als ^Rosae tomentosae Sm. varietas"). In Nr. 11 {Rosa Brandisii) ist Zeile 7 vor „tota" das Wört- chen „subtus" einzuschalten, und Zeile 23 Rosa Jom/icruris^ Christ (statt „i2. lougicornis'^) zu lesen. Inhaltsverzeichniss. Rosa numero aciphylla ti. affinis Billot 24. y. - Sternb 10. Alpiiiiie IV. alpina : ... 12. amphisbaena 27. «. anacantha 4. d. andegavensis VIII. A. 2, arvensis 1. assimilis 4. «. austriaca 4. Badensis 2. Blserratae VIII. C. bosniaca 8. «. Brandisii 11. brachypetala 20. «y. canina L 20. Caninae Biserratae . . . VIII. C. — Hispidae VIII. A. — Nndae VIII. B. — Pubescentes VIII. D. confusa 14. y. cordifolia 4. /?. curticola 25. didymoxis 28. or. diminuta 16. 1. diplotricha 8. /?. dumalis 24. dumetorum 28. durans 25. a. echinotuba 11. a. farinulenta 14. f. flssidens 22. /?. flectidenta 5. flexibilis 20. ß. Rosa numero floribunda 15. ftallioanae II. gentilis 9. glaucescens 24. haplodonta 4. y. heniitricha 27. y. herporrhodon 2. Anm. heteracantha 18. or. Lasvana 27. 8. Lusseri 16. 2. Malyi 8. megalophylla 8. y. micrant beides 16. Neilreichii 3. obtusifolia 28. ß. occupata 14. y. oenophora 22. a. ovata Lej 1. a. oxyodon 16. 1. pilifolia 1. y. Pimpiuellifoliae III. podolica 24. /?. polyacantha 16. 1. Pubescentes VIII. D. pumila i. S. repens \. ß. resinosa 13. rubescens 24. «. Rubig-inosae VI. Sabini 19. Sabiniae VII. scabrata 18. semiglabra 27. ^. sepium 17. Seringeana 14. ^. 173 Rosa numero Eosa solstitialis 28. y. sphaerica 20. y. sphaeroidea 23. spinosissima 6. spuria 22. St ernbergii 10. subglabra 27. y. subglobosa 14. or. subsericea l. ö. subtomentella 23. a. Synstylae I. synstyloidea 16. 2. Tarabovacensis . . . . . . 19. a. terebinthinacea 14. d. numero tomentosa 14. Touientosae V. transalpina 1. f. transmota VIII. A.l. Travnikensis 12. a. trichoneura 27. f. umbrigena 14. ß. umbrosa 26. cc. urbica 27. venosa 20. vinacea 23. /?. vinealis VIII. A. 2. virescens 5. Vlasicensis 28. d. Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 867. Bupleurum Odontites L. *Eaf. I, *Biv. II, stellatum *Cat. Cos. bieher? Unter Saaten der Tiefregion häufig: In der Ebene des Simeto überall, um Mascalucia !, Catania (Biv. 11), Acicastello (Herb, Torn.!). April, Mai. O- N B. Raf. I führt noch fruticosum L. an, das allerdings auf den Kalkfelsen des benachbarten Taormina vorkommt, für das Ge- biet aber noch eines verlässlicheren Autors bedarf. 868. Crithmum maritimum L. *Flor. med., Guss. Prodr., Syn. et *Herb.! Längs der ganzen Küste an felsigen, steinigen und san- digen Uferstellen sehr gemein: Um Catania (!, Herb. Torn.!, Herb. Beyer!, Tor nah. in Herb. Guss.!), in der Arena di Catania, um Ognina, Acicastello, Giarre etc. überall! Juli— Sept. ^. 869. Kundmannia sicida (L.) Scop. Brignolia pastinacaefoUa Bert. Guss. Prodr., Syn. et Herb.! Auf lehmigen Feldern der Ebene des Simeto zwischen Motta S. Anastasia und Paternö nicht selten! April — Juni. 2|.. 870. Oenanthe pimpinelloides L. *Bert. Auf feuchten, grasigen Weideplätzen, an Bächen, Gräben und Zäunen bis 2000' nicht sel- ten: In der Ebene des Simeto, am Amenanus bei Misterbianco, von Bronte zum Simeto hinunter!, vom Fusse des Etna durch Cosen- tini erhalten (Bert.). April — Juni. 2|.. — Hieher gehört wohl auch Oen. fistulosa Cat. Cosent. 871. Foeniculum offic'male All. Auf Felsen, steinigen Abhängen, an Eisenbahndämmen, Feldrändern, in "Weingärten und unter Saaten bis 3000' sehr gemein: Um Catania (!, Torn. in Herb. Guss.!). Masca- lucia, in der Ebene des Simeto überall, längs der ganzen Ostküste 174 bis Taormina, zwisclieu Zaffarana imd Milo, von Bionte zum Simeto hinunter und gegen den Bosco Malctto empor! Juni, Juli. '4, Wird auch in zahlreichen Varietäten cultivirt. 872. Foen. piperitum (Ucria) DC. Prodr., piperatum Ten, Guss. Prodr., Syn. et *Herb.! Von Vorigem leicht unterscheidbar durch 3 — 4fach fiederschnittige Blätter, kurze, starre Blattsegmente, kür- zer- und ärmerstrahlige Dolden, säur« Früchte. An denselben Stand- orten, ebenfalls sehr häufig: Weingärten bei Massanunziata (Torn. in Herb. Guss.!), um Aciieale, Misterbianco, in der Ebene des Si- meto, unterhalb Bronte, von Bronte gegen den Bosco Maletto ! Juni, Juli. 2|., 873. Seseli tortuoswm L, var. b. maritimvm Guss. '"Prodr., '''"Syn. et *Herb.!, '"•Bert. (Stengel niedriger, astreicher, Fiederchen breiter, kürzer, stärker genähert, Hüllcheu kleiner, als bei der Normalform). Am Meere an feuchten, sandigen Stellen: Um Catania (Cosent. in Herb. Guss.!), aus Catania von Guss. erhalten (Bert.). September, October. 4. 874. Cnldium apioides (Lam.) Spreng. Guss. *Prodr., "'^Syn. et *Herb.! In Berghainen um Bronte, Milo (Guss. Prodr., Syn.), am Etna in der Contrada del Sambuco (Cosent. in Guss. Syn. et Herb.). Juni, Juli. 4. NB. Athamantha sicxda L. wird von Kaf. in der Tiefregion und cretensis L. in der Waldregiou des Etna angegeben: letztere fehlt in Sicilien vollständig, und erstere bewolmt nur Kalkfelsen, z. B. noch bei Taormina; ist also jedenfalls für das Gebiet sehr fraglich. 875. Magydaris tomentosa (Des f.) DC. Wird als Cachrys pa- stinacea Lam. \on Eaf. in der Tiefregion und als Thapsia villosa von Cat. Cosent. in der Ebene Catania's angegeben; bedarf ebenfalls noch der Bestätigung. i-876. Angelka sylvestris L. ß. villosa (Lag.) Wllk. Lge., netno- rosa Ten. Guss. Syn. et Herb.! sylvestris L. Guss. Prodr., *Eaf. II. An feuchten Wald^-tellen und schattigen Zäunen ganz Siciliens (Gust-.); auch in der Waldregion des Etna nach Kaf. Sept., Oct. 91. 877. Fenda communis L. Guss. *Prodr., *Syn. et Herb.! In Feldern, Weingärton, auf Felsen und trockenen Hügeln bis 2500' häufig: Um Milo, Linguagrossa (Guss. Prodr., Syn.), Aderno, Cata- nia (Tineo in Guss. Syn. Add.), von Acireale nach Catania häufig, um Ogniua, Misterbianco, Torregrifo, Bronte (besonders an den Fels- vränden d^'s Simeto), Maletto! April — Juni. ?| . 878. Bonannia resinosa (Presl) mihi, Laserpitium resinosvm, Presl del. präg. (1822), Llgusticum resinosum Guss. ind. (1826), *Prodr., *Bert., Bonannia resinifera Guss. *Syn. et *Herb.! Der Name Bonannia wurde von Presl Fl. sie. (182(5) für eine Crucifere vergeben, drang aber nicht durch, dalicr der Gattungsname Gus- sone's wohl beibehalten werden kann. Ueber die Charaktere dieser nur in Sicilien gefundenen Gattung siehe Guss. Syn. pag. 355. Sie steht Ferula am nächsten, aber die Früchte sind nicht stark zu- 175 sammengedrückt uud am Bande verbreitert, sondern oval, 4 Mm. lang, glatt, am Kücken kaum zusammengedrückt, nicht geflügelt, 5-rippig, mit nicht verbreiterten Seitenrippen, Thälchen 3 — 4striemig. — Perenn, 3 — 7 Dm. hoch, ganz kahl; Blätter fast nur grundständig, klein, bald vertrocknend, 2 — 3fach fiederschnittig mit lanzettlichen, breiten Fiedern; oberwärts nur Blattsclieiden vorhanden; Dolden 10 bis 15strahlig, zahlreich; Blütlieustand daher ähnlich dem eines klei- nen Opopanax; Hülle und HüUcheu mehrblätterig, Blüthen hochgelb; nicht strahlend; Pflanze sehr harzreich, für Schafe ein heltiges Gift. Auf Weiden und krautigen Bergabhängen: Um Eandazzo (Guss. Prodr., Syn.), Broute (Bert., Guss. 1. c. et Herb.!), au Garteurän- dern tief unter dem Bosco Maletto am Beginn der freien Abhänge! Mai, Juni. 2j. 879. Elaeoselimnn meoides (Desf.) Koch *Guss. Syn. Thapsia meoides Dsf. *Guss. Prodr. Auf ki-autigen Hügeln um Catania (Guss. 1. c). Sept. n- 880. Opopanax Chironimn (L.) Koch Guss. Syn. et Herb.! Orientalis Guss. Syn. Add. et Boiss. quoad pl. siculam! Pastinaca Opop. L. *Kaf. I. — Opop. Orientalis Boiss. Ann. sc, wozu nach Boiss. die Pflanze Siciliens und des Orientes gehört, unterscheidet sich nach Boiss. von Chironium (L.) Koch W, K. 211 durch sehr verbreiterten Fruchtrand, der das Inieivall der Joche übertrifft, durch einstriemige Thälchen, orangegelbe Blüthen, dreischnittige Eudblätt- chen. Bei Chironium ist, wie es die Abbildung Kchb. D. Fl. Taf. 102 uud W. K. in der That zeigt, der Fruchtrand schmäler als das Inter- vall, die Thälchen sind dreistriemig, die Blüthen hochgelb, die End- biättchen meist ungetheilt. An der Pflanze Siciliens sehe ich nun den Fruchtrand ebenso schmal, die Thälchen ebenfalls dreistriemig, die Endblättchen ungetheilt oder dreischuittig; an der Pflanze Grie- chenlands (Attica 1. Spruner), hingegen sehe ich in der That den Fruchtrand sehr verbreitert, lichtgelb, die Früchte nicht elliptisch, sondern verkehrt eiförmig, fast verkehrt herzförmig und die Tiiäl- chen eiuötriemio ; es ist somit zwar die Pflanze Griechenlands, nicht aber auch die Siciliens imd Italiens (Gargauo leg. Porta!) = orien- ia^iÄ Boiss.; vielmehr ibt diese die Originalpflanze Linne's, da er für Pastinaca Opopanax ausdrücklich Italien und Sicilien angibt; auch Laserpitiinn Chironimn L. aus Montpelier lässt sich davon nicht trennen; Opop. Chir. DC. Prodr. hingegen umfasst zum Theile auch Orientalis Boiss. Auf Felsen, in Hecken, an Feld- und Waldrändern bis 2000': von Catania gegen Ognina und gegen die Ebene des Si- meto auf Lavaströmen ziemlieh häufig, in vielen Cactusgehegen zwi- schen Adernö imd Bronte, auf Fel.-^en des Simeto unteihalb Bronte! Mai, Juni. 2|.. — Vielleicht gehört hieher auch Heracleum Sphon- dylium *F1. med. „Sehr gemein bei uns an unbebauten Orten-; die echte Art dieses Namens fehlt in Sicilien vollständig und cordatum Presl fehlt wenigstens im Etnagebiete. (Fortsetzung l'ulgt.) 176 Schedae ad „Floram exsiccatam Austro-Hungaricam" a Miiseo botauico iiiriYcrsitatis Viudoboneiisis editam. Centuria VIII. Von C. F e h 1 n e r. 701. Lycopodimn Chamaeci/parissus AI. Br. Laibach. — 702. Li/copodii(m complanatum L. Laibach. — 703. BofrycMum simplex Hitchcock (1823) = B. Lunaria var. cordatmn Fries (1846) = B. Kannenhergii Kliusm. (1856). Tirol, Pusterthal, am Ziienig bei Windischmatrei. Kommt dort in zwei Varietäten vor (var. simpli- cissimiim Lasch und var. Incisum Milde). — 704. AUosorus crispus L. (als Osmimda). Tirol, Taufenthal. — 705. Grammüis Ceterach L. (als Asplenium) = Ceterach officinarum Willd. Tirol, Bozen. — 706. Adianthum CapiUus Veneris L. Triest. — 707. Asplenium, fis- sum Kit. Cimolais an der Grenze von Tirol und Venetien. — 708. Polypodium serratum Willd. (als Varietät von Poh/podiirm vulgare) = Polyp, vulgare var. acutum Wallr. Tirol, Bozen. — ■ 709. Poly- podium vulgare L. I. mit dem vorig-en von Porphyrfelsen-, IL Triest, von Kalkfelseu; III. Tiiol, Trius, von Gneissuuterlage. Es werden hier die Unterschiede der beiden vorhergehenden Species (708 und 709) erörtert. — 710. Hylocomium hrevirostrum Ehrh. (als Ilyp- 7ium), Br. et Schimp. Prassberg in Uutersteiermark. — 711. Htyp- num turgescens Schiraper. Sümpfe in der Nähe des Keschensees in Tirol. — 712. Hypnum giganteum Schimper. Villgrateu in Tirol. — 713. Hypmon imponens Hedw. Lichtenwald in Untersteiermark. — 714. Hypnum decipiens De Not. (als Thuidium) = Ambly- stegium. glaucum ß. decipiens Lindb. Villgraten in Tirol. — 715. Homahthecium sericeum L. (als Hypnuni) Br. et Schimper. Nie- derösterreich, Seitenstetteu. — 716. Ilouudothecium Philippeanum Spruce (als Isothecium) Br. et Schimp. Ungarn, Nemes-Podhrad. — 717. Fabronia octoblepharis Schleich. Tirol, Bozen. — 718. JS/eckera crispa L. (als Hypnum) Hedw. Niederösterreich, St. Egyd. — 719. Funaria microstoina Br. et Schimp. Salzburg, Lungau, Mauterudorf. 720. Funaria calcarea Wahlenb. (1806) = F. hyhernica Hook, et Tayl. (1818) = F. Mühlenhergii Seliwaegr. e. p. (1816) = F. medi- terranea Lindb. (1863). Tirol, Bozen. — 721. Coscinodon crihrosus Hedw. [1792] (als Grimmia) Spruce = G. pulvinatus Spreng. (1805). Tirol, Trins. — 722. Phacomitrium canescens Hedw. (als Tricho- stomum) Brid. Ungarn, Nemes-Podhrad, Comit. Trentschin. — 723. Phacomitrium lanuginosum Hedw. (als Trichostomum) Brid. Nieder- österreich, St. Egyd. — 724. Phacomitrium sudeticum Funk (als Trichostomum) Br. et Schimp. Tirol, Gschnitzthal. — 725. Phaco- m,itrium protensmn AI. Br. Tirol, Gschnitzthal, — 726. Griminia Tergestina Toram. Tirol, Bozen. — 727. Griftnmia apocarpa L. (als Bryum), Hedw. Tirol, Trins. — 728. Barhtda tortuosa L. (als Bryum) Web. et Mohr. Tirol. Trins. Zwei Formen (von einem be- sonnten und schattigen Staudorte). — 729. Leptotrichum glaucesc^ns Hedw. (als Trichostomum) Hampe. Tirol, Trins. - 730. Campy- 177 lopus Sfhimperi Milde. Tirol, Langtaiifererthal. — 731. Dicrano- dontivni aristatum Schimp. Tirol, Grscimitzthal. — 732. Dlcrano- dontmm longlrostre Web. et Mohr, (als Didymodon) Br. et Schimp. Obersteiermark, Krumaii. — 733. JDlcramcm spurium Hedw. Graz, — 734. Dicranum scoparium L. (als Bryum) Hedw. Tirol, Trins. — 735. Dicranum longifolium Ehrh. Tirol, Trins. — 736. Dicra- nella cervicidata Hedw. (als Dicranum) Schimp. Laibach. — 737. Dichodontium pelhcidum L. (als Bryum), Schimp. Kiederösterreich, Seitenstetten. — ■ 738. Gymnostomum, calcareum Nees et Hornsch. Südtirol, Kastelruth. — 739. Sphagnum- acuüfolium Ehrh. Ober- östeireich, Hallstatt. — 740. Marsupella revoluta Nees (als Sarco- scyphus) = Marsupella Dumort. (1822) = Sarcoscyphus Nees (1833). Tirol, Volders. — 741. Jungermannia incisa Schrad. Tirol, Trius. — 742. Chiloscyphus polyanthus L. (als Jungermannia) Corda. Nie- derösterreich, St. Eg-yd. — 743. Bazzania trilohata L. (als Junger- inannia) Gray (1821) = Pleuroschisma U^ilohaimn Dumort. (1831) = Herpetium trilohatum Nees Naturg. (1838) = 3Iastigobryum trl- lohatum Nees in Gottsche, Lindenb. et Nees Synopsis (1844). Nieder- österreioh, Seitenstetten. — 744. Frullania fragilifoUa Tayl. (als Jungermannia) Gottsche, Lindenb. et Nees. Untersteiermark, Ober- burg. — 745. Chonniocarpon quadratus Scop. (1772 als Marchantia) Liudb. = Jfarchantia coni^nutata Lindb. (1829) = Preissia com- mutata Nees. Krain. Idria. Die Nomenclatur wird näher erörtert. — 746. Cladonia Floerkeana Flies. Übersteiermark, Krumau. — 747. Evernia furfuracea L. (als Liehen) Mann, Niederösterreich, Schneeberg. — 748. Sticta puhnonaria L. (als Liehen) Achar. Ober- österreich, Isrhl. — 749. Undyilicayna pustulata L. (als Liehen) Hoflfm. Tirol, Trins. — 750. Gyrophora spodoehroa Ehrh. (als Liehen) Achar. = G. vellea Körb, non L. — 751. I^ecanora cupreo-atra Nyl. Ungarn, Mehadia. — 752. Calieivm nigrum Schaer. =^ C. ni- grum et sphaerocephalum Schaer. non Liehen sphaerocephalus Sw. ]3öhmen, Kiesengebirge. — 753. Leptogium tenuissimum Dicks. (als Liehen) Körb. Tirol, Trins. — 754. Polyporus Ribis Schum. (als Boletus Fries. Klosterueuburg bei Wien. L Auf Cornus mas; II. auf Ribes imbrum. — 755. Polyporus igniarius L. (als Boletus), Fries, Niederösterreich, Klosterneuburg. — 756. Polyporus hirsutus Schrad, (als Boletus), Fries. L Tirol, Trins. IL Hadersfeld bei Wien. — 757. Polyporus adustus Willd. (als Boletus), Fries. Wien. — 758, Trametes suaveoleyis L. (als Boletus) Fries. Klosterneuburg b. Wien. — 759. Trametes Kalchhrenneri Fries. Wien. — 760. Daedalea quercina L. (als Agaricus) Fers. Wien. — 761. Lenzites sepiaria Wulf, (als Agaricus) Fries. Tirol, Trins. — 762. Cantharellus in- fundibuliformis Scop. (als Meridius) Fries. Laibach. — 763. Hyd- num auriscalpium L. Laibach. — 764. Eivobasidluin Vaccinii Wor, Tirol, Trins. — 765. Tremella mesenterica Ketz. Klosterneuburg bei Wien. — 766. Guepinia rufa Jacq. (als Tremella, 1778) = Tremella helvelloides DC. (1815) = Guepinia helvelloides Fries (1828). Tirol, Trins. — 767. Craterellus lutescens Pers. (als Merulius) Fries, 178 Laibach. — 7t »8. Ustilago Vaülanti Tul. Salzburg. Auf Scilla bi- folia. — 769. Ustüago Ornithoie Pfianzen- stoiSe in cheisiischer, physiolcgischer, iliiirniakoloalsoher und toxiko- logi.selicr Uln.siciit. 2. Aufl. 4. Lief. (Scliluss des ganzen Werkes), p. 5185 — 1571. Berlin, J. Springer, 1884. Preis ii M, Die Schlusslieferung dieses berühmten Wertes enthält die äthe- rischen Oele, Alkalolde, Säuren und soustif-e wichtige Inhalts^stoffe der Rhoeadeen, Columniferen, Gruinales, Therebinthiueen, Aesculi- neen, Fraugulineen, Tricocceae, Umbellifloreu, Myrtifloren, Legumi- nosen und sämmtlicher Sympetalen. Wie schon in den Referaten übor die vorher erschienenen Liefei'ungen erwähnt worden ist, haben die Verfasser die in der ersten Auflaye eingehaltene Gruppirung des Stoffes aufgegeben und eine Eintheilung nach den Ptlauzenfamilien geschaffen, die gewiss nur zu billigen ist, da demjenigen, der über eine Familie sich orientiren will, sämmtliche Materien einer Familie vorgeführt werden, und er des zeitraubenden Zusammeusuchens ent- hoben ist. Dass durch die Umarbeitung der älteren Artikel und durch Aufnahme der im letzten Jahrzehnte entdeckten zahlreichen neuen Alkalo'ide, Oele u. s. w. eine bedeutende Erweiterung und Er- gänzung erzielt wurde, ist selbstverständlich; so sind die Artikel über Pelletierin, Echitamin, Oxytropis, Piscidia, Cyclopia, über die Giftigkeit des Cytisins neu, andere, wie über das Physostigmin, Ben- zoesäure bedeutend vergrössert; geradezu monographisch sind die Alkaloide der Cinchonen ') bearbeitet. Dass bei dem ungeheuren Ma- teriale, das in Zeitschriften und Dissertationen zerstreut ist. Manches den Verf. entliehen musste, wird Jeder begreifen, der sich mit der- artigen compilatorischen Arbeiten befasst hat, Ref. bat z. B. manche kürzlich beschriebene Harze, äth. Oele nicht gefurden, die vielleicht in Kürze hätten erwähnt werden können. Diese Bemerkung soll aber durchaus nicht dem günstigen Urtheile über die Bedeutimg dieses Werkes Eintrag thun: im Gegentheil, es sei hier ausdrücklich her- vorgehoben, dass keine Literatur eines anderen Volkes eine derartige, von dem grössten Gesichtspunkte aufgelasste und bis ins kleinste Detail sorgfältig und peinlich genau durchgeführte Arbeit über die Pflanzenstoffe besitzt, und dass gerade dieses Werk wieder ein Be- weis ist, was deutsche Wissenschaft und deutsche Kraft zu leisten im Stande sind. Dr. T. F. Hanausek. *j Eef. hat in diesem Abschnitte die Arbeit von Godeffroy vermisst. 180 Dr. L. Rabenhorst's Kryptog-amenflora von Deutschland, Oesterreioh und der Schweiz. Zweiter Band: Die Meer es a Igen von Dr. Ferdinand Hauck. (>. und 7. Lieferung. Leipzig 1884, Verlag von Ed. Kummer. 8". 112 Seit, mit 54 Illustrationen in Holzschnitt und 1 Lichtdrucktafel. Preis der Lieferung 2 M. 80 Pf. Die beiden neuesten Lieferungen dieses gediegenen Floren- werkes enthalten den Scbluss der Florideen mit den Gattungen Amphiroa Lam. und Corallina L. Ferner behandeln sie von den Phaeophyceen die Ordnungen der Fucoideen mit den Generibus Hi- manthalia Lyngb., Ascophyllum Staekh., Fucus L., Halid^ys Lyngb., Oystosira Ag. und Sargassion Ag.; der Dictyotaceen mit den Gat- tungen Dictyata Lam., Taonia J. Ag., Padbia Ad. und Dictyopteris Lam.; endlich die ersten fünf Familien der umfangreichen Ordnung der Phcäozoosporeen. Hauck theilt dieselben ein in folgende Fa- milien: I. Ectocarpaceae mit den Generibus Myrionema Grev., Streblone')na Derb, et Sol., Ectocarpus Lyngb., Sorocarpus Pringsh., Ghoristocarpus Zanard., 0-lraudia Derb, et Sol., Myriotrkhia Harv., Dichosporangium Hauck nov. gen., PiloyeUa Kjellm., Sphacelaria Lyngb., Chaetopteris Kütz. imd Cladosteplins Ag. H. Mesogloea- ceae mit den Gattungen ElacMsta Dub., Leathesia Gray, Petro- sjyongmm Naeg., Castagnea Derb, et Sol., Mesogloea Ag. Nemacystus Derb, et Sol. und Chordaria Ag. HL Punctariaceae mit den Ge- neribus Pmictaria Grev., Dictyosiplion Grev., Stictyosiphon Kütz., Striaria Grev. und Desmarestia Lam. IV. Arthrocladiaceae mit der Gattimg Arthrodadia Duby. V. Sporochnaceae mit den Ge- neribus Sporochnus Ag., Stilophora J. Ag., Nereia Grev. und Aspe- rococrm Lam., von welchen jedoch nur die beiden ersten in dem 7. Hefte behandelt sind. Die zwei neuesten Lieferungen dieses vor- züglichen Handbuches schliessen sich in jeder Beziehung ihren Vor- gängern würdig an, erweitern unsere Kenntnisse zahlreicher schwie- riger mariner Algengruppen wesentlich und machen den Wunsch nach einem möglichst raschen Erscheinen der noch fehlenden Hefte doppelt rege, damit das ganze Werk bald vollendet vorliege. K. Vaextüvet i IVorg-e, med saerligt hensyn til Planten geographien af Dr. F. C. Schübeier, Professor i Botanik ved Univers, i Christiania. Udgivet soni Festskrift ti 1 Kjoebenhavens Univers. 400 Aars jubileum. Christiania 1879. 4". VIII und 141 Seiten mit zahlreichen Holzschnitten und 9 Karten. Obwohl diese gediegene Arbeit schon vor fünf Jahren erschien, zögern wir doch nicht, sie auch jetzt noch in dieser Zeitschrift an- zuzeigen, denn sie enthält einen wahren Schatz beachteuswerther Thatsachen und ist für die genauere Kenntniss der pflauzengeogra- phiöchen Verhältnisse Norwegens von höchster Wichtigkeit. Nebst einer den landschaftlichen Charakter Norwegens schildernden, mit zahlreichen Illustrationen geschmückten Einleitung enthält sie fol- gende Abschnitte, welche für den Botaniker von besonderem Inter- esse sind: Angaben über die Zeit der Blüthenentwicklung der ein- zelnen Arten um Christiania, ferner über die in den Gärten Nor- wegens ausdauernden Bäume und Sträucher mit Abbildimgen beson- ders alter oder grosser Exemplare derselben, endlich eine Zusammen- stellung der bisher bekannten Polargrenzen von mehr als 4000 in 181 Norwegen theils wild wachsenden, theils cultivirteu Pflanzen. Dieser letzte Tb eil ist von grösstem Werthe und erweitert unsere Kennt- nisse von den Vegetationsliuieu wesentlichst. Jeder Botaniker, der pfianzengeographische Studien treibt, wird Schub eler's mit grosser Sachkenutniss und nicht genug anzuerkennendem Fleisse zusammen- gestellte Daten benützen müssen. R. Carte g-eograpliique des veg-etaux dn royaume de Norveffe par Dr. C. P. Schübeier, professeur de botanique ä Y universite de Christiania. Troi- sieme edition. Christiania 1878. 4 Blätter in Grossfolio. Diese Karte dient gleichsam zur Erläuterung von Seh übel er's Växtlivet i Norge. Sie ist sehr gut ausgeführt und enthält auch ein Verzeichniss jener Arten, von welchen die Nordgrenzen im ober- wähnten Werke angeführt sind. Sie wird jedem I3otaniker, welcher die Verbreitung der einzelnen Pflanzenspecies auf der skandinavischen Halbinsel eingehender studiren will, gute Dienste leisten. R. Die in den Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien, Jahrgg. 1881 veröffentlichte Arbeit des Laihacher Professors Wilhelm Voss: „Joh. Ant. Scopoli, Lebensbild eines öster- reichischen Naturforschers und dessen Kenntniss der Pilze Krain's" wurde von Carl Delaiti, Gymn.-Prof. zu Roveredo in's Italienische übertragen. Die Uebersetzung führt den Titel: ,.I)ella Vita e degli Scritti di Giov. Antonio Scopoli". Dieselbe ist über Anregung und auf Kosten des städt. Museums zu Roveredo, als eine dem An- denken des berühmten Landsmannes gewidmete Ovation zu Stande gekommen. M. Prihoda. Bulletthio della Societä Veneto-Treiitina di Scienze Naturali. Tom. III. Nr. 1. Padova 1884. Nachstehende zwei botanische Abhandlungen werden in diesem Hefte veröffentlicht. E. Geimi. Revisioue della f'lora del bacino di Trento. Mit dieser „Revision" der Flora des Beckens von Trient beabsichtigt der Verf., die in den bekanntesten Werken der Tiroler Floristen: Ambrosi, Hausmann, Facchini, Leybold u. A. an- gegebenen Daten über Staudorte und geographische Verbreitung der Pflanzen im Gebiete richtig zu stellen, anderseits aber auch mehrere neue Bürger der Südtyroler Flora namhaft zu machen. Zu letzteren ^zählen unter Anderen: Ranunculus Boreanus Jord. {R. acris L. v. fnultifidus D C.) ; Visomn austriaaim Wiesb. ; Hierackmi Pilosella X iraealtum in drei verschiedenen Formen; Orchis BeyricMi {Pey- ^tschii?) Kerner, Ophri/s Integra Saccardo. Bei Ponte Alto sehr ^Iteu. Soll nach Prof. Saccardo's Ansicht ein bigenerischer Hybrid )n Ophri/s und Sera})ias-kYten sein. F. Ambrosi. Un canestro [imeuomiecti raccolti uella valle di Sella nelP Agosto e Settembre 1882. Nach einer kurzen Einleitung bringt der Autor eine Auf- ilung von 82 Arten Pilzen aus der Familie der Hymenom3^ceten, )che er im August 1882 in den Umgebungen des Sellathales ge- imelt hat. M. Prihoda. lOesterr. botan. Zeitschrift. .S. Heft IRÄ4. 15 182 Blocki Bronisl. Skic iiowoj Teoryi Powslawauiji Gatuukow w Swiecie ZHierz^cyin i rosliuiiym. (Skizze einer neuen Theorie der Entstehung der Arten in der Thier- und Pflanzenwelt.) Lemberg 1884 im Selbstverlage des Autors. Unter dem Motto: „lu natura nil sine causa" entwickelt der Verf. mit üeberzeugungstreue seine — den heutzutage allmächtigen Dogmen eines Darwin — diametral entgegengesetzten Anschauungen; der Descendenz-Theorie setzt er eine „Theorie der klimatischen Schöpfung" nnd der Selections-Theorie eine von ihm „Theorie der klimatischen Identitäten" genannte Lehre entgegen. M. Pfihoda. Dr. Borbäs, Vinc. de; Veratop/tijlfum Hijnaldiaitum n. sp. Im Februar-Hefte des „Magyar uövenytani lapok" veröffentlicht der Autor die genannte, von ihm im August 1883 hei Mehala nächst Temesvar aufgefundene Pflanze, deren Diagnose nachstehend lautet: „0. Haynaldiammi, folliis laete viridibus, teuuibus, ter dichotome — ut in C. submerso L. — in lacinias setaceas 5 — 8 divisis; fruc- tibus ellipticis; tota superficie et ad margines spinoso-muricatis, spinis apice truncatis; spinis marginalibns ala membranacea con- junctis, fructibus igitur alatis; spina terminali fructu pluries, — ut in submerso L. — breviore. Inaquis stagnantibus ad pagum Mehala Temesvarini. Fine Angusti 1883". In den Text eingefügte Abbil- dungen zeigen die charakteristische Frucht, sowohl in natürlicher Grösse, als auch in beträchtlicher Vergrösserung. M. Pfihoda. Correspondenz. Lemberg, am 3. April 1884. Einige interessante Daten aus der Flora Ostgaliziens, welche ich dem Herbar des Herrn Tyniecki und des Herrn Hankiewicz entnommen habe, mögen dahier Platz finden. Es sind diess: Bromus commntatus und Alopecurus pratensis 'Xgeniculatus von Lemberg, Hieraciuiii aurivtrate)isis L. Lhotka bei Bystritz, am Fusse des Hostein, Wsetin, Kotoiic bei Stramberg, Mähr.-Weisskirchen. Erigeron acris L. Verbreitet im b. G., auch noch in höhereu Lagen, so: nächst der Hubertskirche bei Karlsbrunn, am Helfenstein bei Thein, am Jawornik bei Frankstadt und selbst noch am Petersteiu! 1446 M, (andere hochgelegene Punkte sind von R. V. U echtritz für das Gesenke constatirt und zwar Leiterberg und Schweizerei am Altvater, Fiek, Fl. v. Seh.). — canadensis L. Gemein im b. G. Der höchste beobachtete Punkt ist der Kohlwald bei Michelsbrunn, 500 M., daselbst auf einem Holzschlag massenhaft. Solidago virga au7'ea L. Hostein, Jawornik Kelsky, Wsetin, Eoznau, Mähr.-Weisskirchen, Holzschlag im Theiner Revier, Domstadtl, Grosswasser, Stollenthal. Verbreitet im Gesenke. Ludwigsthal, Karlsbrunn: Weisse Oppa, Hin- und Wiederstein, Schafberg, Mooslehne bis zum Gipfel des Altvater etwa 1400 M., Hohe Haide, Gr. Kessel, Gr. Hirschkamm, Kleppel, Sternberg. Var. alpestris W. Kit. Karlsbrunn, Schafberg, Mooslehne, Altvater, Peterstein, Leiterberg, Gr. Kessel, Schieferhaide. Imda conyza DC. Hostein, Roznau, Pansky kopec in den Unter- Pasekeu und Wiesen unter dem Ülsowsky bei Str. Zubfi da- selbst in Gebüschen), Mähr.-Weisskirchen beim Gevatterloch, Domstadtl, Stollenthal, Grosswasser im Walde beim Bahnhof zahlreich. — salkina L. Ratibof, Wsetin, Dittersdorf bei M.-N, — brüanica L. Gemein in der Ebene, aber auch verbreitet in den niederen Lagen des b. G., so : Bystritz, Lhotka, Ratibof, Reim- lich, Stramberg, Mähr.-Weisskirchen, Sternberg. — heleyiimn L. Cultivirt und verwildert in Gross -Kuntschitz (da- selbst häufig), Liechnau, Keimlich, Milbes, Gepperzau. Bidens tripartitus L. Gemein im b. G. — cernuus L. Zerstreut bei Kuibitz (leg. Klanic), häufig im Dit- tersdorfer Walde bei Mähr.-Neustadt. Galinsoga parviflora Cav. Sehr zahlieich in einem Grasgarten bei Olmütz verwildert und eingebürgert. 198 Rudbekia laciniatu L, lu mehreren Exemplareu am Teichraude im Schlossgarten zu Bystritz verwildert und eingebürgert; im Ge- büsche am Ufer der Oskawa bei Kuibitz muthmasslich wild (legit Klanic). Anthemis tinctoria L. Bodenstadt, beim wüsten Schlosse nächst Gaisdorf. — Cotula L. Im gebirgigeren Theile des b. G. nicht gefunden. Matrkayna chamomilla L. Lhotka bei Bystritz; Walach. -Meseritsch (Klanic), fehlt im Hochgeseuke und aller Wahrscheinlichkeit nach auch in den Karpatenläudern. Chn/santhemimi leucanthemum L. Gemein, selbst in höheren Lagen, Radhost 1100 Meter. Var. foUosa (part.) Willk. Führer in die Fl. D. Hluboky bei Wsetin, Horeeky bei Frankstadt. — Partheiüum Pers. Verwildert und eingebürgert an Zäunen und Aeckern. „U Cejskü" am Wege von Kotalowitz nach Hostalkau, Cernä hora bei Roznau völlig eingebürgert, wie wild, fern von menschlichen Wohnungen, Gross -Kuutschitz, Michelsbrunn, wohl öfters bei Karlsbrunn, bei der Hubertskirche, daselbst eingebürgert. — tanacetum Karsch. An Ufern, Wegen, Holzschlägen, lichten Waldrändern. An allen besuchten Orten von Ratibor und Wsetin au häufig. Bemerkenswerthe Standorte: Grosswasser im Nieder- holze beim Bahnhofe massenhaft, Kreuzbusch bei Freudenthal, Karlsbrunn bei der Hubertskirche. Achillea ptarmica L. Im Grundwalde am Wege von Mähr. -Weiss- kirchen nach Bodenstadt, Neu-Vogelseisen. In Karlsbrunn be- kam ich von einem Kurgaste einige Exemplare dieser Pflanze von Johannesbad bei Meltsch an der Mohra, wo sie mit ISm- tellaria galiculata häufig vorkommen soll. — millefolium L. y. alpestris W. Gr. in Fiek Fl. v. Seh. Altvater, Peterstein, Gr. Kessel im Gesenke. — setacea W. Kit. Mähr.-Weisskirchen. Artemisia vulgaris L. Verbreitet im b. G. — campestris L. Sehr selten in den mähr. Karpaten und im Hoch- gesenke. Gesammelt bei Schöuberg. Filago germanica L. In den Formen «. alhida W. Gr. und ß. vire- scens W. Gr. Hostein (/3.), Raine bei Ratibor («.), Poschlä bei Wsetin, Domstadtl, Mestenbusch bei Freudenthal, Schönberg. — arvensis L. Gemein. Bemerkenswerther Standort: Hostein. — minima Fries. Häufig im b. G., im Theiner Revier bei circa 400 Meter. Gnaphalium silvaticum L. Holzschläge, Triften und Wälder in den mährischen Karpaten (selbst in höheren Lagen, so Cernä hora, Radhost, Ondrejnik und Gr. Jawornik bei Frankstadt) und im Gesenke häufig. — norvegicvm Gunner. Verbreitet im Gesenke: Mooslehne, Alt- vater, Leiterberg, Peterstein, Gr. Kessel, Hirschkamra, Schiefer- haido etc. 199 Gnaph. nliginostim L. Auf Aeckeru, Wiesen (Frankstadt) und feuchten Plätzen im g. G. sehr verbreitet. Massenhaft auf einem Holz- schlaae im Breiten Busche bei Dorastadtl; Holzschlag im Thei- ner Kevier 400 Met. und am Kadhost gegen 1000 Met. Doronicum austriacum Jacq. Kadhost; Karltsbrunn (Wimm., Gra- bowsky); daselbst gemein längs der Ufer der Weissen Oppa bis Ludwigsthal, Mooslehne, Altvater, Schweizerei, Leiterberg, Gr. Kessel, Peterstein, Heiligenhübl etc. Senecio vulgaris L. An bebauten und wüsten Plätzen gemein. — viscosus L. Auf Waldschlägeu, auf sandigem, dürrem Boden häufig. Lhotka bei Bystritz, Hostein mit S. silvaücua L., Holz- schlag bei Hostalkau, Wsetin, Koznau, Mähr.-Weisskirchen, Dom- stadtl, Kohlwald bei Michelsbrunn, Grosswasser, Lehne beim Bahnhofe, Schöuberg. — sllvaticus L. Sehr verbreitet auf Schlägen und lichten Wald- plätzen. Massenhaft im „Breiten Busch" bei Domstadtl. — Jacohea L. Auf mehr trockenem Boden im g. G. verbreitet. Bemerkenswerthe Standorte: Hostein, Jawornik Kelsky, Cäb; Kotouc bei Stramberg (auf Kalk). — harbaraefolms Krocker. Feuchte Wiesen. Bystritz, am Fusse des Hostein, Hostalkau, Wsetin, Frankstadt, Trojanowitz, Gross- Kuntschitz, Stramberg, Eybar bei Mähr.-Weisskirchen, Holz- schlag im Theiner Kevier, Mähr.-Neustadt, Zilchowitz, Ditters- dorf, Einoth. — nemorensis L. Auf feuchten Waldstellen und -Schlägen in den mähr. Karpaten und im Gesenke sehr verbreitet. Bystritz, Lhotka bei Bystritz,^ Hosteiu, von Kotalowitz bis Hostalkau, Krizowy bei Wsetin, Cerwinkathal, Koznau, Holzschlag am „Pansky ko- pec" in den Unter-Paseken, Cernä hora, Kadhost,^ Frankstadt, Horecky, Jawornik und massenhaft am Kieera, Cerny les bei Stramberg, Doubrawa bei Mährisch-Weisskirchen; Grundwald, Theodorslehue, Arthurslehue und Kohlwald bei Michelsbrunn, Poschkau, Gepperzau bei der Liebau, Domstadtl, Stollenthal, Wald beim Bahnhofe in Grosswasser, auch in Ludwigsthal und Karlsbruun häufig, beim Antoussteige mit S. Jacquinianus Rchb.: Kreuzbusch bei Freudenthal, Schönberg. — Jacquinianus Kchb. Am Kadliost und fast allgemein im Ge- senke, Kl. Mohrau, Ludwigsthal; bei der Weissen Oppa und auf fast allen Bergen um Karlsbrnnn herum, ist hier fast die vorlierrschende Form, Mooslehne bis auf den Altvater, auch bei der Schweizerei, Verlorene Steine und Hofberg bei Kleppel. — Fuchsii Gmel. Lhotka bei Bystritz, bei den Teichen in Ru- dolfsthal, Domstadtl, Stollenthal, Grosswasser, Karlsbrunn, Lud- wigsthal. — crispatus DC. (ampl.) sammelte ich im Grossen Kessel mit der Form crocea. Bek. St. Petasites ofieinalis Mönch. Walach.-Meseritsch (Klanic), geschenkte Exemplare liegen mir vor von Koznau und Frankstadt. . 200 Petasites albus Gättu. Hinter dem Fink bei Semetin (mitgetlieilt vom Hrn. Widimsky juu.), Kicera bei Frank^tadt und Kavls- bnmn (geschenkte Exemplare). Momor/i/ne alpina L. Kl. Mohrau, Ludwigsthal, sehr häufig bei Karls- brunn, auf allen Bergen und längs der Weissen Oppa, Alt- vater, Leiterberg, Peterstein, Hohe Haide, Heiligenhiibl, Mai- berg und von da über den Gr. Hirschkamm bis zu den Ver- lorenen Steinen. Adenoätyles Alliariae Kern. Von Karlsbrunn l)is Ludwigstbal, Schaf- berg, Mooslehne, Altvater, Gr. Kessel, Hirschkamm. Eupatorlum cannahinum L. Feuchte Plätze. Hostein, „u Cejskfr' am 'WQgQ von Kotalowitz nach Hostalkau, Vorberg des Gab, Holz- schlag am „pansky kopec" in den Unter-Paseken bei Poznan, Horecky bei Frankstadt, Helfenstein nächst Thein, Bodenstadt, Gaisdorfer Bauernwälder, Arthurslehne, Schwarzwald und na- mentlich zahlreich im Kohlwald l)ei Michelsbrunn, Domstadtl, Stollenthal, Grosswasser, Knibitz (Klanic), Sternberg. Calendula offlc'malls L. Verwildert beim Bahnhofe in Mährisch- Neu stadt. Serrat ula tinctoria L. «. integrifolia Wallr. Wiesen in den Gais- dorfer Bauernwäldern 400 Met. und bei Mähr.-Neustadt. Centaurea Jacea L. Häufig var. lacera Willk. Am Hostein. Var. de- cipiens Thuill. Bystritz, Klapinow bei Rotalowitz, Wsetin, Wie- sen bei Trojanowitz. Var. pratensis Thuill, Bystritz, Hostein, Rotalowitz, Hostalkau, Wsetin, Semetin, Cerwinkathal, Cäb, KL Bystritz, Poznan, Trojanowitz, Swinetz bei Neutitschein, Holz- schlag im Theiner Revier, Mährisch- Weisskirchen, Bodenstadt, Freudeuthai, Schönberg, Sternberg. — phri/gia L. Flora suec. Horecky bei Frankstadt und Horeckowa luka bei Trojanowitz. — IKiniculata Jacq. Fehlt höchst wahrscheinlich in den mährischen Karpaten und im Hochgesenke. Gesammelt bei Sternberg im Niedergrund. — scabiosa L. Raine, Wege, trockene Hügel und Aecker. Von Bystritz am Hostein bis Wsetin (daselbst Hub oky etc.), Boden- stadt, Domstadtl, Freudenthal, daselbst auf einem Haferfelde beim Mestenbusch massenhaft, Alles überwuchernd. Alt- und Jungvogelseisen, Schönberg. — cyanus L. Gemein auf bebautem Boden. Bei Michel sbruun über 400 Meter. Carduus acanthoides L. Wege, Schuttplätze, Zäune. Bystritz, Lhotka bei Bystritz, Stramberg, Mähr. -Weisskirchen. Thein, Leipnik. — crispus L. Mexico bei Freudenthal. — personata L. Karlsbrunn, Ludwigsthal. Cirsium lanceolatwn Scop. Sehr häufig im b. G. Lhotka und Rudolfs- thal bei Bystritz, Hostein, pansky kopec in den Unter-Paseken bei Poznan, Walach. -Meseritsch (Klanic), Horecky bei Frauk- stadt, von Domstadtl bis Grosswasser, daselbst im Walde beim 201 Bahnhofe eto. ß. tuunorale Kchb. spec, Holzschlag im Theiuer Eevier. Cirsimn criophormn Scop. Häufig am (Jäh , auf dem pausky kopec und Putyrky bei Roznau. — palmtre Scop. Verbreitet, Holzschlag „nad planou" am Wege von Rotalowitz nach Hostalkau, Cäb, Fraukstadt, Kl. Jawornik, Theiner Eevier, Kohlwald bei Michelsbrunn, Domstadtl, Stollen- tlial, Freudeuthai, Schönberg. — canion All. Häufig auf den Wiesen bei Bystritz, Rotalowitz (Klapinow). von Rotalowitz bis Wsetin, Mähr.-Weisskircheu, Ol^pitz, Grundwald, Bodenstadt, Domstadtl, Stollenthal, Freuden- thal, Kleppel, Mähr.-Neustadt ; Einoth und Dittersdorf bei Mähr.-Neustadt. — rivulare Link. Kl. Jawornik bei Fraukstadt, Domstadtl, Lud- wig^thal. — heterophyllum All. Holie Haide. Gross-Hirschkamm. — oleraceum Scop. Im b. G. sehr verbreitet. Ratibor, Wsetin (so Wiesen beim Niwkahof etc.), Stramberg. Alttitschein, Mähi-.- Weisskirchen, Welka, Üläpitz, Gruudwald bei Bodenstadt, Freu- deuthal, Schönberg, Sternberg. — arvense Scop. k. horridum Wimm. Sehr gemein ß. mite Wimm. (0. canum Fischer) fast ebenso gemein im b. G. — oleraceinnX. rivulare BC Bei den Teichen in Rudolfsthal unter den Aeltern. Carlina vulyaris L. Sehr verbreitet im b. G. — Var. nigrescens mihi. Dornen der oberen Blätter und der Hüll- blätter sammt den Spitzen derselben auch beim Trocknen kohl- schwarz, mit etwas lichteren Enden. Diese Form scheint mehr auf das Vorgebirge beschränkt und steht nahe der C. nehroden- sis G,, ohne mit ihr identisch zu sein und fällt schon von Weiten auf, ich fand sie auf folgenden Standorten: Hluboky bei Wsetin, Vorberg des Cäb im Cerwinkathal, Swinetz bei Neutitschein, Skalka bei Mähr.-Weisskirchen, Arthurslehne bei Michelsbrunn, im sog. Schoberbusch bei Freudenthal mit der gewöhnlichen Form, Schöuberg. — acaidis L. Wsetin, Roznau, Frankstadt, Gross-Kuntschitz, Skalka bei Mähr.-Weisskirchen, Schönberg. JJipsacus silvestris Huds. Fehlt ganz im eigentlichen Vorgebirge, in den Niederungen häufiger. Skalka bei Mähr.-Weisskirchen, Mähr.- Neustadt, Zilchowitz und Dittersdorf b. M.-N. ■ — laciniattis L. Zilchowitz, Dittersdorf; Kuibitz. — pilosus L, Am Rande des Knibitzer Waldes in wenigen Exem- plaren (legit Klanic). Succisa pratensis Mönch. Im gebirgigeren Theile des b. G. auf feuchten Wiesen verbreitet. Wsetin, Duznä, kl. Bystritz, Roznau, Zubri, Frankstadt, (auch noch am Kl. Jawornik daselbst,) Tro- janowitz, Gross-Kuntschitz, Mähr.-Weisskirchen, Bodenstadt, Gais- dorf. Milbes, Domstadtl, Schönberg, Mähr.-Neustadt. 202 Scabiosa columbar'm L. Massenhaft auf dem Kotouc hei .Stramherg": S. lucida Vill. die Sapetza in seiner Flora von Neutitscheiu für Kotouc anführt, hahe ich hier nicht gesehen, selbe ist ganz bestimmt nicht am Kotouc, es liegt vielmehr eine Verwechslung mit S. columharla L. vor. — arvensis L. und S. ochroleuca L. Häufig im b. G. Valleriana qflcinalis L. Feuchte Plätze. Am Fusse des Hostein, Ka- tibor und Wsetin längs der Becwa; Walach.-Meseritsch, (Klanic) häufig bei Mähr.-Weisskirchen, Helfenstein, Alttitschein, Mähr.- Neustadt, Dittersdorf und Einoth bei M.-N. — dioica L. ß. simplicifolia Eeich. in den Wäldern von Domoraz (legit Klanic), wahrscheinlich derselbe Standort, den Sapetza in seiner Flora von Neutitschein ftir „F. montana L. im Domoraz" anführt, welche, wie schon Dr. Celakowsky in dem Prodromus Florae bohemicae p. 271 angibt, nur V. simplicifolia Kchb. ist. — tripteris L. Im Gesenke bei Karlsbruun (von Uechtritz sen. 1818) ß. intermedia Vahl Karlsbrunu (von Uechtritz seu.) in Fiek Flora von Schlesien, daselbst in beiden Formen sehr häufig und zwar: längs der Ufer der Weissen Oppa, Hin- und Wiederstein etc., diess nur ein Beweis von der Richtigkeit der Angabe von Uechtritz sen. Beide Formen kommen auch bei Ludwigsthal und auf der Mooslehne bis zum Oppafalle vor. — sambucifoUa Mikan. Domstadtl, Stollenthal, Grosswasser, Kreuz- busch bei Freudenthal. Valerianella carinata Loisel. Felder bei Bystritz und Lhotka. — auricida DC. Felder in den Gaisdorfer Bauernwäldern und bei Mähr.-Neustadt. — dentata Poll. Var. lasiocarpa Koch. Neutitschein, Schönberg. Sherardia arvensis L. Auf Feldern im g. G. verbreitet. Asperula odorata L. In den mähr. Karpathen und im Gesenke ge- mein. Nirgends habe ich die Art vermisst. In höheren Lagen: Hostein, Jawornik Kelsky, Kfizowy bei Wsetin, Uwiez, Cernä hora bei Roznau, Radhost, Jawornik, Kicera bei Fraukstadt, Wald zum wilden Schlosse von Gaisdorf, seltener in niederen Lagen: Cerny les bei Stramberg, Doubrawa bei Mähr.-Weiss- kirchen; Walach.-Meseritsch (Klanic), Mähr.-Neustadt. Ausserdem noch folgende ganz genaue Standorte: Von Rotalowitz bis Ratibor. Cerwinkathal, Grundwald. Arthurslehne bei Michels- brunn, Breiter Busch bei Domstadtl, Grosswasser, Karlsbrunn, Sternberg. — cynanckica L. Sehr selten oder fehlt ganz dem grössten Theile des b. G. Gallium silvaticv^n L. Sehr verbreitet im b. G. — silvestre Poll. Häufig im b. G. — uliginosum L. Feuchte Stellen. Rudolfsthal, Jawornik Kelsky, Wsetin, Fraiikstadt, Kl. Jawornik bei Fraukstadt, Bodenstadt, Herlsdorf, Schönberg, Mähr.-Neustadt. Eiiiotli. 203 GaUium palustre L. Wie voriger nur wenio: späplicher. Koznau, Frank- staclt, Bodenstadt, Breiter Busch bei Dorostadtl, Mähr. -Neustadt, Zilchowitz. — Aparine L. Gemein im b. G. Beim wüsten Schloss nächst Gais- dorf über 500 M. — cruciata Scop. Feuchte, schattige Stellen. Kenntliche Exemplare nur bei: Roznau, Frankstadt, Freudenthal, beim Schäferbache in Sternberg. Walach. -Meseritsch (Klanie). — vernum Scop. Lichte Laubwälder, Triften, Wiesen und Hügel. Am Waldrande unterh. der Niwky bei Wsetiu, sumpfige Moorwiesen (!) unter dem Las in den Untei-Paseken nächst Eoznau mit Dro- sera rodiintlfolia. In Gebüschen auf den Wiesen unter dem Olsowsky bei Str. Zubfi, am Kotouc bei Stramberg; §afranice, Doubrawa, Skalka und Obora bei Mähr.-Weisskirchen, Part- schowitzer und Theiuer Revier, Helfenstein nächst Thein, Breiter Busch bei Domstadtl, Mesten-Busch bei Freudenthal nicht selten bei Karlsbrunn, so bei der Hubortskirche. — roduntifolimn L. Schattige Beigwälder. Häufig am Hostein, Ja- woruik Kelsky, Hostalkau; Poschlä und Kfizovy (daselbst häufig) bei Wsetin, Cäb, Diizna; Uwiez, Kameuärky, Kozinec bei Roz- nau, Zubfi, Cernä hora, Horeckowä liika und Wald Rakowy nächst Trojanowitz, Horecky, Jawornik (beide), Kicera bei li'rank- stadt, Ondfejnik bei Gross-Kuntschitz, Doubrawa und Safranice bei Mähr.-Weisskirchen, Olspiizer Wälder, Gnmdwald bei Bo- deustadt, Wald zur Kirche nächst Gaisdorf, Dittersdorf bei Bodenstadt, Breiter Busch bei Domstadtl, häufig im Mesten- und Kreuzbusche bei Freudeuthai. — horeale L. Wiesen bei Bystfitz, Freudenthal, Gr. Kessel im Gesenke (von Uechtritz), daselbst in einer breit- und schmal- blättrigen Form, zahlreich auf den Wiesen um Mähr.-Neustadt, Dittersdorf; Knibitz b. M.-N. (Klanie). Lonlcera aylostcimi L. In Wäldern und Hainen. Osträ hora nächst Wsetin: Walach. -Meseritsch (Klanie), Frankstadt, Obora und Gevatterloch bei Mähr.-Weisskirchen, Theodorslehue bei Boden- stadt, häufig um Domstadtl, Niederberg im Stollenthal, Wald beim Bahnhofe in Grosswasser, Sternberg. — nigra L. Karlsberg bei Roznau, Breiter Busch bei Domstadtl mit Lonlcera xylostemn L. Niederberg im Stollenthal, Gross- wasser, häufig bei Karlsbrunn, so am Hin und Wiederstein, Leierberg etc.. Kl. Mohrau, Ludwigsthal. SamhfCKS nigra L. Sehr häufig im b. G. — racemosa L. Berg Becewny bei Wsetin (mitgetheilt von Herrn Widimsky jun.) Vorberg des Cäb, Arthurslehue, Schwarzwald und Kohlwald bei Michelsbrunn, Domstadtl, Freudenthal. — ehulus L. Hostein-, Berg Becewny bei Wsetin (mitgetheilt vom Herrn Widimsky jun.) Alttitschein, Mähr.-Weisskirchen, Freu- denthal. 204 Vihurnmn opulus L. Zerstreut im b. (i. lioznau, Frankstadt, Hiim- bärky bei Gross-Kuutschitz, Pasekeu bei Mäbr.-Weisskircheu, Dittersdorf bei M.-N.; häufig im Knibitzer Wald (Klauic), Vincetoxicivm officinale Mönch. Burgberg bei Stramberg (ich sammelte es auch am Kotouc, vor mir schon Sapetza). Menyanthus trifoliata L. Trojanowitz. Gentiana amarella L, a. genuina Frod. Celakowsky p. 293. Wiesen, Triften. Klapiuow bei Eotalowitz, Hostalkau, Katibor, Wsotin; zahlreich am Hluboky, darunter mehrere Exemplare mit gelb- lichweissen Blumen, Johanowske kopce u Karolü, Cäb, Duzna, Kl. Bystritz, Witsch, Eoznau, Frankstadt. ■ — punctata L. Heiligenhübel und Hirschkamm in nur 3 Exemplaren. — ciliata L. Am ,Wege von der Poschlä nach Semetin (mitgeth. von Herrn Widimsky jun.). — cruciata L. Na Kotarech (mitgeth. von Herrn Widimsky jun.). Erithraea rentaiirium Pers. Triften, Wiesen und Gebüsche. Hostein, Wsetin (Niwky, Hluboky etc.), Johanowske kopce längs des Cerwinkathals, Duzna, zahlreich auf der Hurka bei St. Zubri, Holzschläge im Walde Kopankow und Wiesen bei Gross-Kunt- schitz, Holzschlag im Theiner Revier, Gaisdorfer Bauerwälder etc. Cynoglossum ofictnale Juriüka bei Policna (Klanit). Myosotis palustris Eoth gemein im G. Flore albo. Breiter Busch bei Domstadtl. — s'dvatica Hoffm. und stricta Link. Allgemein verbreitet im b. G. Ei'hinospermuyn lappula Lehm. Selten im grössten Theil des b. G, Ijithospermum arvense L. Echiutn vidgare L. Pulmonaria officinalis L. Gemein im b, G. Nonnea pulla DC. Fehlt in dem gebirgigeren Theile des b. G. Lycopsis arvensis L. Felder bei Bystritz, Mähr.-Weisskirchen, Bodeu- stadt, Freudenthal. Symphytum officinale L. Auf feuchten Wiesen und Ufern, gemein im b. G. Noch bei der Hubertsldrche in Karlsbruun gegen 800 M. — tuberosum L. In schattigen Wäldern, im Cerwiukathal bei lase- nitz, Karlsberg bei Eoznau; Walach. -Meseritsch (Kl a nie), Obora bei Mähr. - Weisskirchen , Dittersdorfer Wald b. M.-N. Nur au diesen Standorten noch eiuigermassen kenntliche Exemplare. — bohemicum Schmidt. Ganz allgemein auf Wiesen bei Poschkanau und Bodenstadt, walirscheinlich auch bei Walach.-Meseritsch laut Beschreibuug des Prof. Klanic. Cuscuta epilinum Weihe. Massenhaft auf einem Leinfelde nächst „u Cejskü'- am Wege von Eotalowitz nach Hostalkau über 400 M. — major DC. Am Kotouc bei Stramberg auf Urtica dioica. — epithimum Murr. Auf Campanida glomerata auf den Horecky bei Frankstadt und auf Veronica officinalis am Hauptmannsberg bei Poschkau. Solanum dulcamara L. An Ufern uud feucliteu Stelleu. Bei den Teichen im Eiidolfsthale; Walach.-Meseritsch (Klanic), Boden- stadt, Mähr.-Neustadt, Einoth, Dittersdorf 1). M.-N. 205 Ato^opa belladonna L. Zahlreicli am Hosteiu, am Wege von Eotalo- witz nach Hostalkaii, Wsetin (so Becewua mitgetli. vom Herrn Widimsky jim.); Walach.-Meseritsch (Klanie), Horocky bei Frankstadt, häufig bei Bodeustadt imd Michelsbrunu; Schwarz- wald, Theodorslehne und massenhaft im Kohlwalde, Domstadtl, Grosswasser. Datura stramo^imm L. Im b. G. nicht gesehen. Bryonia alba L. An Zäunen bei Stramberg. Hyoseyamus niger L. Fehlt von Bodenstadt bis Domstadtl, ist selten bei Koznau und Walach.-Meseritsch (Klanie), so wie auch in dem g. b. G. mit Ausnahme der Niederungen. Verbascvm phlomoides L. a. geniimum. Sehr verbreitet auch in höheren Lagen, so auf Holzschlägen um Michelsbrunn und Karlsbrunn, am Wege zur Gabel mit Erigeron acre L. ß. thapisifoi^me Skalka bei Mähr.-Weisskirchen, Arthurslebne und Kohlwald bei Michels- brunn, Schönberg. — thapsus L. Domstadtl, Grosswasser, Alt- und Jungvogelseisen. — lychnitis L. Bodenstadt, Schwarzwald bei Michelsbrunn, Liebau, Stollenthal , Freudeuthai auf einem Getreidefelde mit F. nigrvm L. — nigrimi L. Katibor, Bodenstadt, Grundwald, Schwarzwald bei Michelsbrunu. Gepperzau bei der Liebau, Grosswasser, Alt- und Juugvogelseisen, Karlsbrunn, Mähr.-Neustadt, Sternberg beim Scbäferbach. — blattaria L. Raine bei Dittersdorf und Zilchowitz b. M.-N. — denudatum Pfund, {phlomoides X lychnitis.) Michelsbrunu unter den Aeltern. — Schiedeanum Koch {nigrum X lychnitis). Freudenthal unter den Aeltern. Scrophtdaria nodosa L. Allgemein im b. G., auf der Cernä hora gegen 900 M. — alata Lillib Var. Ehrharti Stev spec. Am Westabhang des Hostein. Bach bei Neutitschein. — Scopolii Hoppe, ßadbost, Oudrejnik bei Gross-Kuntschitz, Lud- Avigsthal. Linaria minor Desf. Felder bei Bystritz am Hostein, Rotalowitz, Alttitschein, Mähr.-Weisskirchen; — vulgaris Mill. Im ganzen b. G. gemein. Hoch bei der Huberts- kirche bei Karlsbrunn, massenhaft auf der Arthurslehne bei Michelsbrunn. Antirrhinuvn orontium L. ^Zilchowitz. Digitalis ambigua Murr. Cernä hora (von Kotouc b. Stramberg Sa- petza; ebenfalls gesammelt), Theiner und Partschowitzer Revier, Helfensteiu, Hofberg bei Kleppel. (Fortsetzung folgt.) Oeaterr. botan. Zeitschrift. 6. Heft 1884. 17 206 Ueber PoJygaJa supwa Schreb. und P. andrachnoides Willd. Vun Dr. L. Celakovsky. Die Polygala recurvata, welche ich im Jahre 1872 in der Oest. bot. Ztschr. als neue Art nach einem vortrefflichen Parreisz'schen Specimen genau beschrieben und mit den Verwandten, besonders P. svpina Schreb. verglichen habe, vermochte bisher allgemeine An- erkounuus: nicht zu finden. So sprach sich Herr V. v. Janka in der Oesterr. bot. Ztschr. Bd. XXVI 1876 S. 386 dahin aus, dass die P. recurvata, die er auch auf den Bergen des Bosporus bei Bujuk- dere (unweit Constautinopel) gefunden habe und die in ganz gleicher Form auch von P ichler bei Brussa in Kleinasien gesammelt wor- den, eine noch sehr zweifelhafte Art sei. In Folge dessen hat Ny- man im Conspectus die P. recurvata mit kleiner Schrift und ohne Nummer (schwache Art oder Kasse der P. supina) aufgeführt und als Staudort derselben die Krim und Constantinopel (Janka) ver- zeichuet. Der neueste Bearbeiter der europäischen Arten der Gattung Pohjijala, Alfred Bennett') hat von ihr überhaupt keine Notiz genommen. Nachdem ich mittlerweile meine Art, von E. Fiek am 7. Juni 1883 auf einer trockenen Waldwiese unweit Baidar gegen Laspi in der südwestlichen Krim gesammelt, durch die Güte des Herrn v. üechtritz (dem ich auch die Einsicht in die Arbeit von Bennett und in Begel's noch zu besprechende Schrift verdanke) wieder er- halten habe, nachdem ich seither auch die von Pich 1er bei Brussa gesammelte Pflanze mehrfach zur Untersuchung gehabt habe, nach- dem ich fei'ner noch heute von der specifischen Verschiedenheit der P. recurvata von der P. supina überzeugt bin und in dieser Ueber- zeuguug durch das übereinstimmende ürtheil so competeuter Beob- achter wie üechtritz und Freyn nur noch mehr bestärkt wurde, nachdem ich schliesslich noch über die P. andrachnoides Willd, eine wichtige Mittheiluug zu machen habe, so erlaube ich mir zur Auf- klärung des Sachverhaltes nach zwölf Jahren noch einmal auf diese Pflanze zurückzukommen. Was zunächst den Zweifel des Herrn v. Janka an der speci- fischen Selbstständigkeit der bei Brussa und Constantinopel wachsen- den, von ihm selbst und von Pichler gesammelten Form betrifft, so ist derselbe nur zu begründet; auch ich halte sie nur für eine Form, höchstens Eace der P. supina Schreb. Allein diese Form ist von der P. recurvata aus der Krim ganz sicher verschieden, wenn sie auch in einigen Merkmalen gewisse Annäherungen an die letztere zeigt, welche ohne Zweifel die Ursache waren, dass Janka in der ') Conspectus Polygarum europaearum. By Alfred W. Ben nett im Journ. of Botanv 1878. 207 türkisch -kleinasiatischen Form die von mir beschriebene Krim'sche Pflanze zu erblicken glaubte. Um das zu erweisen, will ich noch einmal die hervorstechen- den Unterschiede zunächst der croatisch-serbischen P. sripina (d. h. der P. hospita Heuffel) und der P. recurvata auseinandersetzen und dann das Verhältniss der kleinasiatischen Polyg. supina zu beiden besprechen. Die P. recurvata ist eine gedrungene, ziemlich kleinblätterige und massig kleinblüthige Pflanze, die aus dickem, holzigem Rliizom meist kurze, nur ein paar (2—4) Zoll lange Stengel aussendet. Die Blätter sind alle keilförmjg-verkehrteiförmig oder -eiläuglich, sämmtlich gerundet stumpf, dicklich. Die Länge der Blätter be- trägt im Durchschuitt nur 6 Mm., bei den untersten kleinsten sogar nur 2 — 3 Mm., die längsten oberen 10 Mm. Von der Blüthentraube habe ich, auf das eine Parreisz'sche Exemplar gestützt, angegeben, dass sich unter ihr nie ein Seiten- zweig entwickelt, wie das so häufig bei der P. supina geschieht. Die Exemplare von Fiek zeigen aber, dass diess keine durchgrei- fende Eigeuschaft der P. recurvata ist, indem auch bei ihr ein vege- tativer Seiteuzweig (oder auch zwei) dicht unter der Traube auf- treten kann. Nur endigt bei P. supina der Seitenzweig nicht selten in eine in derselben Blütheuperiode sich entwickelnde Traube, was doch bei P. recurvata nicht vorzukommen scheint. Die Traube der P. recurvata ist viel dichter als die der P. supina, nämlich die luternodien der Traubenachse viel kürzer; an kräftigeren Stengeln ist sie reichblüthig, sogar bis gegen 20blüthig, obwohl an kurzen schwächlichen Stengeltrieben auch nur wenige Blütheu in der Traube entwickelt sein können. Die Blüthen sind constant um ein Drittel kleiner als die der Polyg. supina, die sich zur P. recurvata in der Blüthengrösse ebenso verhält, wie die P. nicaeensis zur gewöhnlichen P. vulgaris. Die Blüthenfarbe der Fiek'schen Exemplare ist schön blau, und diese scheint normal zu sein; trotzdem zweifle ich nicht, dass das Parreisz'sche Exemplar, wie ich es angab, weiss geblüht ])at. Es ist zwar richtig, dass auch die blauen Blumen in späteren Blüthensta- dien verbleichen, aber an der Parreisz'schen Pflanze sind auch die jungen Blütheu weiss, ohne die all erschwächste Spur einer bläulichen Färbung, desshalb glaube ich nicht, dass sie erst durch's Trocknen so vollkommen ausgebleicht sein könnten. Die Variation von Blau in Weiss ist ja auch bei anderen Polygalen wohlbekannt. Die Blüthenstiele der P. recurvata sind sehr fein, fadenförmig und krümmen sich sehr bald beim Verblühen in regelmässigem Bo- gen nach auswärts und abwärts. Das obere Kelchblatt ist am Grunde stark sackförmig, so zwar, dass die sackförmige Basis mit dem Blü- thenstiel einen sehr spitzen Wiukel bildet; die Flügel gleich den Laubblättern stumpf, ihre Nervatur sehr einfach, meist dreinervig, der Mittelnerv vorn oft nur mit zwei Seitenästcheu, die mit den 17* 208 Seitennerven anastoniosiren. Die Fruchtkapsel ist nur 3 — 4 Mm. laui^', von einem äusserst sclimalen liäuti^'en Kande umgeben. Die P. supina des Banats und Serbiens {P. hospita Heufif.) ist ein weit stattlichere Pflanze, in allen Theilen: Blättern, Blüthen und Früchten viel grösser. Ihre Stengel können über eine Spanne laug werden und sich durch jährlich neue Triebe unter der vorjährigen Blüthenti-aube beträchtlich verlängei'n. Die Blätter, am meisten die oberen, sind spitz oder zugespitzt, von dünnerer Substanz (ge- trocknet mit mehr durchscheinenden Nerven), die mittleren 10 Mm., die grössten bis 15 Mm. lang. Die Blüthenstiele sind lange nicht so fein, etwa doppelt dicker als bei der P. reairvata; sie bleiben gerade oder stellen sich später horizontal oder krümmen sich nur massig. Die Traube ist bei län- geren Achseninteruodien lockerer und auch armblüthiger, 3 — 7 Blü- then sind die Regel. Das obere Kelchblatt ist minder tief ausgesackt, mit horizontal abstehender Basis, die Flügel gleich den Laubblättern spitz, ihre Nervatur viel reichlicher, die Früchte sind 7 — 8 Mm. lang, mit breitem (vorn wenigstens bis über 1 Mm. breitem) Flügel- rande. Ich finde übrigens, dass die bosnische P. supina (von Knapp gesammelt) von der Banater etwas abweicht, sie ist nämlich gedrun- gener, ihre Blätter dicklicher, kleiner, die Blüthen merklich kleiner, so dass sie sich habituell der P. recurvata etwas nähert, die Trau- ben sind aber meist sehr armblüthig. Die Pflanze von Brussa gehört ohne Zweifel zu derselben Art wie die P, hospita, nämlich zur P. supina Schreb. und ist nach dem geographischen Vorkommen zu schliessen, wahrscheinlich eben die Form, die Schreb er vorgelegen hat. Ihre kräftigen Endtrauben sind etwas reichblüthiger als die der P. hospita, bis 12-blüthig, ob- wohl ebenso lockerblüthig wie bei dieser, die (an den vorliegenden Exein piareu purpurröthlichen) Blüthen sind etwas kleiner als bei der Banater Pflanze, obwohl immer noch bedeutend grösser, als bei der P. recvrvata, das oliere Kelchblatt ist tiefer sackförmig, obwohl auch nur fast im rechten Winkel vom Blüthenstiel abstehend, die Flügel stumpflich, die Frucht kleiner als bei P. hospita, nämlich 5 — 5^^ Mm. lang, mit schmälerem, doch immer noch Avenigstens oberwärts ver- breitertem uud dort noch über 7-. ^^i. breitem Hautrande, der von dem schmalen Saume bei der P. recurvata doch noch sehr verschie- den ist. Im Uebrigen stimmt die Form mit der P. hospita durchaus überein, ich kann sie daher nur als Varietät oder allenfalls als Race, wenn sie sehr constant sein sollte, ansehen und bezeichne sie als var. (subsp.) stenoptera, die P. hospita dagegen als var. (sui)sp,) euri/- pte7-a der P. supina Schreb. Es bleibt aber noch die Synonymik der beiden, ganz unzweifel- haft gut unterschiedeneu Arten, der P. supina und der P. recurvata sicherzustellen. Ganz allgemein werden von den botanischen Schriftstellern P. supina Schreb. und P. andrachnoides Willd. als Synonyme betrachtet, 209 ebenso gewiss ist es caber, dass dieselben Autoren die P. recurvata mit der echten P. sup'ma, die wahrscheinlich iu der Krim fehlt, contimdirt haben, indem sie die P. svpina auch in der Krim an- gaben, so z. B. Ledebour, Regel, Boissier, Nyman (im Con- spectus). Es erscheint daher nothwendig, nach der Unterscheidung der südosteuropäisch -kleinasiatischen und der Krim'schen Art sicher auszumitteln, zu welchen von beiden die ältesten Namen P. supina Schreb. und P. andrachnoides Willd. gehören. Was zunächst den ältesten Namen P. supina Schreb. be- trifft, so kann es keinem ZAveifel unterliegen, dass dieser nur die südosteuropäisch -kleiuasiatische Art bedeutet, und dass also diese wie bisher diesen Namen tragen muss. Die Abbildung auf Taf. X der Icones et descriptiones plautarum minus cognitarum, Decas I von Schreb er (1776) stellt diese Pflanze sehr kenntlich dar, so- wohl nach dem ganzen Wüchse, als auch nach den grösseren, spitzen oberen Stengelblättern (obgleich im Texte fälschlich folia obtusa erwähnt werden) und nach der armblüthigen Traube, die auch im Texte 5— 7blüthig genannt wird. Als Vaterland wird nur das nörd- liche Kleinasien angegeben („Habitat in Ponti, Armeniae apricis glareosis"). Ob die abgebildete Pflanze, wie nach Analogie der geo- graphischen Angabe vermuthet werden sollte, die var. stenoptera von Brussa darstellt, lässt sich nicht erweisen, weil die Kapsidn weder abgebildet noch im Texte beschrieben sind. Doch ist es nicht wahrscheinlich, dass die westlichere var. euryptera (P. lioapüa) wieder in Armenien vorkommen möchte. Von Sehr eher wird auch eine ältere Abbildung von Bux- baum (t. 70 Fig. 2) citirt, die wir auch noch vergleichen wollen. In Bux bau m's Plantarum minus cognitarum Cent. III (1729) findet sich auf Taf. 70 Fig. 2 ein Stengelfragment mit einer Blütheutraul>e ziemlich mangelhaft abgebildet (Figura mala ist das Epitheton, wel- ches schon Schreber dieser Abbildung spendet), doch zeigt auch diese Figur spitzige Blätter und eine armhlüthige Traube, die ein kräftiger Seitenzweig übergipfelt. Die Pflanze führt den Namen „Po- lygala Orientalis, myrtifolia, flore coeruleo et purpureo Tournef." und im Texte steht über sie nur die kurze Bemerkung: „Duo majora ca- lycis folia albicant striis coeruleis eleganter variegata. Occurrit in apricis glareosis Armeniae". Nach alle dem ist es gewiss, dass wirk- lich Buxbaum's Pflanze die P. supina Schreb. darstellt. In Betreff" der Polygala andrachnoides Willd. l)in ich jetzt zu einem unerwarteten Resultate gelangt. Ich habe in meiner ersten Publication über Polyg. recurvata in dieser Zeitschiift bemerkt, dass nach brieflicher (natürlich vor meiner Auseinandersetzung der Unter- schiede der P. recurvata von P. supina erfolgter) Mittheilung Prof. Ascherson's die P. andrachnoides des Willdenow'schen Herbariums ganz identisch ist mit der Banater und Bosnischen P. supina. Ich habe mich mit dieser Angabe des bewähiten Pflauzenkenners be- gnügt, ohne die Originalien selbst zu untersuchen, und das um so eher, da es mir gar nicht möglich schien, dass bei der ausgezeich- 210 neten Verschiedenheit der vou Parreisz gesammelten P. recurvata von der P. supina eine Vermengung dieser beiden Arten bei allen Autoren, und schon bei Willdenow selbst, so consequent stattge- funden haben könnte. Daher glaubte ich, dass in der Krim ausser der P. recurvata auch die P. supina vorkomme und diese den An- gaben über das Vorkommen der P. andrachnoicles in der Krim zu Grunde gelegen habe. Desshalb hielt ich mich für berechtigt, die Pflanze von Parreisz neu zu benennen. Nachdem aber Fiek neuer- dings in der Krim nur die P. recurvata, nicht aber die P. supina wieder gefunden hat, und auch Uechtritz es für wahrscheinlich hält, dass die letztere in der Krim gar nicht vorkommt, musste ich meine Aufmerksamkeit von Neuem auf die P. andrachnoides Willd. lenken. Willdenow citirt nun allerdings im III. Theile seiner Spec. plant. S. 875 (1800) zu seiner P. andrachnoides als S3monyme die P. supina Schreb. dec. t. 10 und die P. orientalis etc. Tournef., Buxbaum cent. 3, tab. 70, Fig. 2 und gibt über das Vaterland an: „Habitat in Armeniae glareosis inque Tauriae montosis." Hier wird also zum erstenmal die Krim als Vaterland genannt. In der Dia- gnose findet sich nun ein Merkmal: „foliis obovatis subretusis" her- vorgehoben, welches der Krim'schen P. recurvata zum Unterschiede von der P. supina zugehört, und in den Zusätzen heisst es: „caules digitales, folia obovata obtusa, inferiora minora retusa, racemi ter- minales 8 — 12flori. Folia in icone Schreb eri sunt oblonga acuta, in planta nostra vero semper obtusa et retusa". Diese Bemerkungen lassen keinen Zweifel übrig, dass Willdenow bei seiner Beschrei- bung lediglich die Krim'sche Pflanze im Auge gehabt hat. Ueber mein Ersuchen erhielt ich kürzlich von der Direction des Bot. Mu- seums in Berlin die Origiualieu des Willdeuow'schen Herbars zur Ansicht zugeschickt. Dieselben sind reichlich, auf drei Bogen aufge- spannt, die Exemplare auf dem Bogen 1 stammen von Stephan, ohne Standortsangabe, die auf Bogen 2 und 3 befindlichen rühren von Pallas her, ausdrücklich aus der südlichen Krim, von zwei näher angegebenen Standorten, „in planitie alpiua Jaellae circa scro- bes glaciales et in umbrosis rupium ad Kajassi" (? nicht recht leser- lich) und „inter Elbusly et Schachmursa" (letztere Orte unweit von Eski-Krim) angegeben. Alle diese Exemplare sind unter sich iden- tisch und in der That mit meiner Polyg. recurvata überein- stimmend'). Willdenow selbst war zum Theile daran schuld, dass die P. andrachnoides durch mehr als 80 Jahre für synonym mit der P. supina gehalten worden ist, weil er selbst die P. supina Schreb. und Buxbaum 's Synonym, sowie das Vaterland der Schreber'schen ') Kurz vor mir hat sich auch Herr v. Uechtritz die P. andrachnoides aus Berlin zur Ansicht kommen lassen und hat, wie ein von ihm beigelegter Zettel bezeugt, die ja ganz evidente Identität derselben mit der Fiek'schen Pflanze, also der P. recurvata, ebenfalls anerkannt. Es stellt sich jetzt auch heraus, dass Presl die Parreisz'sche Pflanze als P. andrachnoides W. bereits ganz richtig bestimmt hat. 211 Art, Armenien, und zwar ohne Fragezeichen zu seiner Krim'schen Art stellte. Es war diess Vorgehen umsoweniger kritisch, als er doch selbst einigen Zweifel an der Identität beider gehegt haben miiss, weil er den neuen Namen andrachnoides überhaupt gab und voranstellte und auf ein unterscheidendes Merkmal in den Blättern von der ihm jedenfalls nur aus Schreber's Abbildung bekannten P. supina aufmerksam machte. Diess einzige Merkmal, welches Will- denow hervorbeben konnte, und welches in der That ganz constaut ist, musste jedoch in der Folge gering geacbtet werden, weil ander- weitig oft spitze und stumpfe Blätter bei derselben Art aufzutreten pflegen. Sodann führt Marschall v. Bieberstein in der Fl. taurico- caucasica Tom. II (1808) die Polygala andrachnoides mit Willdeuow's wörtlicher Diagnose und mit denselben Synonymen in der Krim auf: „in Tauriae collibus cretaceis". Doch bemerkt derselbe über die Art aus Eigenem noch Folgendes: „radix valida, apice multiceps, cauli- culos per orbem plurimos fundit; folia serpylli parva, obtusa, flores parvi, coerulei"'. Auch das passt alles auf die P. andrachnoides oder recurvata und nicht auf P. supina^ bestätigt also meine jetzige An- nahme, dass in der Krim nur jene, nicht aber die echte P. supina vorkommt. Ledebour verzeichnet die Krim'sche Pflanze in der Fl. ross. I. (1841) bereits der vermeintlichen Priorität zufolge irrthümlich als Polyg. supina Schrei). {P. Schreberi Pallas, P. andrachnoides W.) „foliis obovatis, obtusis", meint also auch nur die P. andrachnoides. Im Gegensatze zu Willdenow's „racemi terminales" spricht er von „racemis demum oppositifoliis". Wie schon bemerkt, ist beides richtig; nicht selten sind die Trauben streng terminal, ohne Seiten^pross darunter, so an manchen Rasen, wie an dem Parreisz^schen im böh- mischen Museum ausschliesslich; andermal werden sie durcli den Seitenzweig etwas zur Seite gelenkt, als „racemi oppositifolii-'. Die Polygala Schreberi wird von Pallas im IL Bande der „Keise in die südlichen Statthalterschaften des Kussischen Eeiches" (1801) pag. 162 bei der Beschreibung der Krim als auf der Jaila oder Alpenfläche zwischen Alapka und Ussaudschi (also in der Ge- gend von Baidar) wachsend erwähnt. Es ist ein blosser Name ohne Diagnose, jedenfalls die von Pallas ebendort gesammelte und an Willdenow geschickte Polyg. andrachnoides bedeutend und bereits wohl auf der irrthümlichen Identification mit Schreber's P. supina basirt, (Schluss fulgt.) 212 Ein Beitrag zur Flora Galiziens und der Bukovvina. Von Br. Blocki. (Fortsetzung.) Yiolarieae. Viola collina B. An buschigen Kalkhügeln, an Waldrändern und in lichten Holzschlägen, stellenweise nicht selten. Sinköw (Hank.), Bilcze, Myszköw, Holosko, Brzuchowice, Krzywczyce, Kleparöw, — Ju/brida Val de Lievre {V. hirtaX collina). Vide Braun's und Halacsy's Nachtr. z. Fl. v. Nied.-Oest. p. 167. Einzeln unter den Stammarten in Krzywczyce und Kleparöw. — amhigua W. K. (Blätter eiförmig-länglich mit fast parallel lau- fenden Rändern, über der Mitte gegen die Spitze verschmälert, in der ersten Jugend sammt den 131attstielen mit sehr kurzen, dichten Haaren bekleidet, später fast kahl und viel grösser, fast fleischig, mehr oder weniger glänzend, an der Basis sehr seicht herzförmig ausgeschnitten, öfter geschweift in den Blattstiel ver- laufend; die secundären Blattnerven von dem Blattstiel aus- gehend und geradlinig verlaufend. Nebenblätter lanzettlich- lineal, verschmälert zugespitzt. Blüthen violett, gross, wohl- riechend). Dieses wunderschöne Veilchen habe ich nur in Bilcze gefunden, wo es in zahlreicher Menge auf dem sonnigen Kalk- abhange oberhalb des Weinberges, sowie neben dem Friedhof und sporadisch in einem Gypstrichter auf dem Felde „Dzwi- niaczka" wächst. — hirtaeformis Wiesb. in Oest. bot. Ztschr. 1880, p. 190 (F. am- bigua'x hirta). Ein Exemplar unter den Stammeltern in Bilcze (auf dem Weinberge). Ist steril. — alba Bess. (Mit Ausschluss der V. scotophylla Jord., welche ich für eine gute Art betrachte). In Laubwäldern in Südostpodolien. Sinköw (Hank.), Bilcze. (Sporn violett.) — Jordani mihi {V. scotophylla Jord. var violacea; V. alba var. violacea Braun und Halacsy). In Laubwäldern in Südostpodolien. Sinköw (Hank.). — arenaria DC. Auf sonnigen, grasigen Hügeln. Janöw (Busch), Krzywczyce. — Riviniana Rchb. In Wäldern und Gebüschen, nicht selten. Sin- köw (Hank.), Bilcze, Holosko, Kleparöw, Krzywczyce. — montana L. (F. canina L. var. montana Fiek Fl. v. Schles.). Im Walde nächst der Försterei in Holosko, sehr selten (Stengel aufrecht, hoch; Blätter grösser, verlängert, länger gestielt, Blü- then grösser, Sporn weisslich). — Skoßtzii mihi (F. montana X Riviniana). Ein Exemplar in Ho- losko unter den Stammarten, zwischen denen es in den Merk- malen genau die Mitte hält. Eine genaue Beschreibung dieses Mischlings, welchen ich im hiesigen bot. Garten cultivire, werde ich später geben. 213 Viola ätaqnina Kit. Auf feuchter Walclwiese in Jadwizyn (bei Bilcze), zahlreich. — elatior Fries. Auf dem Holzschlage „Lipuik" in Cygany, sehr selten. — mirabilis L. In Wäldern und Gebüschen nicht selten. Sinköw (Hank.), Bilcze, Cygany, Skala, Lanowce, Holosko, Krzywczyce. — decl'mata W. K. (F. heterop/u/Ua Knapp, nou Bert.). Auf Wald- wiesen in Butywia (Stryjer Karpaten), gemein. (Ausser den oben besprochenen Violen cultivire ich im hiesigen botan. Garten noch einige andere kritische Arten von Ostpodolien [aus Miodobory, Sinköw und Bilcze], über welche ich jedoch erst dann berichten werde, wenn ich dieselben in allen Lebensstadien untersucht haben werde. Jedenfalls kann ich schon jetzt als ziemlich bestimmt angeben, dass entweder V. suavis M. B. oder V. cyanea Celak. [wenn nicht diese beiden Arten] Bürger der ostgalizischen Flora ist. — Die Angabe Kehraann's [in Sprawozd. Kom. fizyogr. Krak. 1874] über das Vorkommen der F. sciapMla Koch in Lesieczniki [unweit von Bilcze] beruht meiner Meinung nach auf irriger Bestimmung, desto mehr, da R. ausser F. sciaphüa auch eine Varietas fla- gellaris der F. sciaphüa von demselben Standorte aufstellt. Diese Varietas flagellaris ßehm. stellt höchst wahrscheinlich F. suavis M. B. oder F. cyanea Celak. dar, während F. sciaphila Rehm. vielleicht auf ein junges Exemplar irgend einer von bei- den letztgenannten Arten zurückzuführen ist. Uebrigens lässt sich ohne Einsicht der Origiualexemplare nichts Bestimmtes darüber sagen.) Alsineae. Sagina nodosa Fenzl. Pieniaki (Schauer exs.). — var. glandulosa Bess. Am „kleinen Sandberge" in Bamberg. Arenaria leptoclados Guss. Auf der „Hryniowska göra" bei Bo- brka (Tyn.). — graminifolia Schrad. Auf einer sonnigen, grasigen K'alkanhöhe in Ostra MogiJa in Gesellschaft von Dianthus capitatus DC, Euphorbia pamionica Host, Hieraciimi virosum Fall., Pedicu- laris campestris Gris. et Schenk, Veronica incana L. etc. Auch soll sie nach Rehm. und Tyniecki in Gypstrichtern in Bilcze (auf dem Felde „Dzwiniaczka") wachsen. Moehringia trinervia Clairv. An Waldrändern und Holzschlägen, spo- radisch und einzeln. Pieniaki (Tyn.), Cygany, Holosko. Stellaria nemorum L. In Laubwäldern, stellenweise. Janöw (Busch.), Radl'owce (Tyn.), Pieniaki, Zubrza, Krzywczyce, Lukawiec (bei Bortniki). — uliginosa Murr. Pieniaki (Schauer exs.). Cerastium arvense L. Strychahce (Hod.); bei Lemberg nicht selten. In Südostpodolien habe ich diese Art nirgends beobachtet. 214 Sileneae. OypsopMla fastigiata L. Stawki (Busch.), Makutra bei Pieuiaki (Schauer exs.). G. transsüvanica Spreng, — altissima L. var. latifolia Lecleb. Flora ross. (= Q. fastigiata Kehm. in Spraw. kom. fizyogr. Krak. 1874 nou L.). " Nur auf einer Kalkanhöhe in Okno (bei GrzymaJöw) in Gesellschaft von Centaurea Marschalliana^ Dianthus pseudoharbatus, D. capi- tatus, Hypericimi elegans etc. sehr zahlreich. Dianthus Armeria L. An Holzschlägen und Waldrändern sporadisch. Skwarzawa (Olesk.), Iwanköw, Cygany, Lanowce, Blyszczanka, Bilcze, Winuiki, Holosko. — Hellwigii Aschers. {D. Armeria X deltoides). Einzeln zwischen den Stammarten in Bilcze („na Lukach") und Bl'yszczanka. — compactus W. K. (Z>. barhatus L. var. alpinus Neilr., was wahr- scheinlich das Kichtige ist). Piatra Domnei-Alpe in Bukowina (Turczyüski in Buschak's Herbar). — Carthusianonim L. Auf buschigen, sandigen oder steinigen Hü- geln, trockenen Wiesen und an lichten Holzschlägeu, stellen- weise. Skwarzawa (Olesk.), Hryniowska göra bei B(3brka (Tyn.), Strychaiice (Hod.), zwischen Stryj und Synowödzko, Holosko, Brzuchowice, Krzywczyce (am „Chomiec"), Wiuniki. Im östlich- sten Theile Galiziens (und wahrscheinlich in ganz Bukowina) kommt diese westeuropäische Art nicht vor, und wird hier durch zwei verwandte osteuropäische Arten (i>. pseudobarbatus Bess. und D. capitatus DC.) vertreten. D. atrorubens von Brzezany und Zlotniki (Knapp), sowie von Tarnopol (Tomaschek, Zool.- botan. Gesellsch. XVIII, pag. 350) ist natürlich nicht mit dem südeurop. D. atrorubens AU. (Kern er Fl. austro-hung. exsicc), sondern am wahrscheinlichsten mit D. pseudobarbatus Besser identisch. D. capitatus Bess. „auf Hügeln westlich von Krzyw- czyce" ist D. Carthusianorum L. und nicht D. capitatus DC, dessen geographische Verbreitung im östlichsten Theile Gali- ziens ihre westliche Grenze findet. — collinus W, K. Strychaiice (Hod.), Korsöw (Ulen.), Tarnopol (Buschak). — pseudobarbatus Bess. in Ledeb. Fl. ross. (Synonyma: D. li- burnicus Ledeb. (Fl. ross.) und Herbich (Zool.-botan. Ges. VI, p. 61) non Bartl; D. collinus Herbich (Fl. v. Bukow. p. 384) non W. K.; D. capitatus Kehm. p. p. non DC. •, D. 7nembra- naceus Borb.; D. medius Knapp (Oe. B. Z. 1877)-, D. Reh- manni m. (in „Kosmos" 1880). Auf sonnigen, grasigen Triften und Anhöhen, besonders an grasigen üferabhängen in Ostpodo- lien weit verbreitet und stellenweise sehr zahlreich (z. B. in Bilcze). Ich habe diese vielverkannte und doch so ausgezeich- nete Art aus folgenden Orten notirt: (in Galizien) Korsöw bei Brody (Ulen.), Szuparka, Zazulince, Babihce, Sinköw, Kolo- dröbka, Kulakowce, Duuinöw, Winiatynce, Szczytowce (Hank.), 215 Pieniaki (Schauer exsicc), Ostra Mog^iia, Ostapie, Okuo (bei Grzymalöw), Bilczo, Mauasterek, Holihrady, Olexince, Skala, Kozaczyzua, Zielince, Wierzcbniakowce, Mielnica; — (in Buko- wina) Brodek, Okna, ,Doroschoutz (Hank.), Werenczanka, Kotz- man und zwischen Sniatyn und Nepolokoutz. — Dr. Borbäs irrt, wenn er diese Pflanze für einen aus Kreuzung des D. eol- linus W, K. und D. ijolymorplms M. B. entstandenen Ba^tart betrachtet, da dieselbe in ganz Südostgalizieu, wo sie stark ver- hieltet ist, nirgends in Gesellschaft des D. collinus oder des D. polt/morphus wächst und übrigens in ihren Charaktermerk- malen weder zu D. collinus noch zu D. polymorplms irgend welche nähere Bezieiiungeu verräth. — D. pseudoharbatus Bess. steht im Systeme am nächsten dem istrischen D. lümrnicus Barth, und dieser Umstand macht es mir verständlich, warum Ledebour und Herbich denselben mit D. lihurnkus identi- ficirt haben. Dass ich Ledebour's D. libumicus (Syn. D. psei(doharhatu$Bm^. ^^(i.liQÜQh.) trotz der richtigen von Ledeb. citirten Bartliug'scheu Diagnose des echten D. libumicus keines- falls für identisch mit dem letzteren betrachten mag, dazu fühle ich mich besonders bewogen dadurch, dass Ledebour seinen D. libumicus lediglich auf der von Besser aus Podolien er- haltenen Pflanze begründet hat, welche Besser, der doch den echten D. libumicus Barth gekannt haben müsste, für eine neue Species gedeutet und D. pseudobarbcitus benannt hatte. Auch wird meine Ansicht stark unterstützt durch die Bemerkung, welche Ledebour (in Fl. ross.) der Diagnose des echten D. libumicus Barth beifügt. Diese Bemerkung, welche sich auf das bei den Dianthis charakteristische Längenausmass der Kelchschuppen bezieht, lautet folgendermassen: ^^D. pseudoba7'batus Bess. a D. libumico Barth sec. specimina a cl. Sadlero benevole mecum communicata non diftere videtur, nisi lougitudine squamarum calycinarum, quae in D. libumico Barth tubo sublongiores, in Z>. pseudobarbato subbreviores sunt". Und thatsächlich unter- scheidet sich D. libumicus Barth von dem ostgalizischen (po- dolischen) D. pseudoharbatus in erster Linie durch zweimal längere Kelchschuppen. Uebrigens glaube ich durchaus nicht, dass der endemische istrische D. libumicus in Eussisch-Podo- lien spontan vorkommen könnte. — Bei dieser Gelegenheit er- achte ich in Anbetracht der Lückenhaftigkeit der von Borbäs (in Oe. B. Z. 1876, p. 125) gegebenen Diagnose des X>. mem- branaceus {D. pseudobarbaUis Besser me judicante) für ange- messen, eine ausführliche Diagnose dieser podolischen endemi- schen Dianthus- Ai't hier folgen zu lassen: D. pseudobarbatus Bess. {D. membranaceus Borb., D. Behmanni mihi). Radix sublignosa, multicaulis. Flores in capi- tulum terminale 2 — ROflorum bi — trifasciculatum subdense ag- gregati; squamae involucrales et calycinae conformes ovato- ellipticae, in aristam brevem herbaceam attenuatae, vel 216 intimae squamae calyc. breviter tautum apiculatae, cum ari.sta calycem dimidium aequautes. Capitulum pari supieina foliorum cauliuorum, intima tautum in parte squamaeformium et capi- tulum pleruraque excedentium, sufFultum. Squamae involucr. et calyc. dorso herbaceae virides, demum scariosae, supra cum aristis saepe subrubescentes, omnes margiue membrana tenui, hyalino-albida, ad 3 mm. lata, basin aristae atteuuato-attin- gente obductae. Calyx supra et ejus deutes ciliati acumiuato- angustati rubescuut. Gaules supra plus minusve 4goni; folia sub- glaucescentia 5 — 8 mm. lata, lineari-lanceolata, a medio ad apicem seusim angustata, basi parum attenuata ibidemque mar- gine angustissime scariosa, supeviora iuternodiis plerumque bre- viora, omnia caule latiora, margine scabra. Vaginae caulem sub- arcte amplectentes superiores versus folia plerumque parum sensimque (non veutricoso) ampliatae, latitudiuem folii V/., — 4es superautes (semper quam apud Z>. collinum longiores). Calyces corollaeque illorum D. Carthus. magiiitudine. Variat in vagi- narum longitudine et foliorum latitudiue. Species squamarum invol. et calyc. forma et textura distinctissima, Podoliae et Vol- hyniae civis endemicus". (Fortsetzung folgt.) Pflaiizennamen aus der Wiener G-egend. Von Moriz Kronfeld. Während eines mehrjährigen Sommeraufenthaltes in Kritzen- dorf bei Wien, sah ich mich, so es Zeit und Umstände zuliessen, nach den ortsüblichen Bezeichnungen lür die häufigeren Pflanzen um. Nach der Yergleichuug mit Kerner's Arbeit über „Nieder- österreichische Pflanzenuamen" ') ergaben sich einige Abweichungen, auf die ich im Folgenden aufmerksam machen möchte. Und diess besonders in der Erwägung, dass aus der Umgebung einer Welt- stadt, die immer weiter ihre Arme ausstreckt, wirkliche Volksnamen einen desto grösseren Werth besitzen, je seltener sie werden. Selbst- verständlich habe ich mich öfters auf Jesseu's „Deutsche Volks- namen der Pflanzen", das neueste und einlässlichste Werk über die Trivialnamen, bezogen. Leider ist in demselben auf die obengenannte Schrift Kerner's gar keine Kücksicht genommen, und so kommt es, dass in dem „aus allen Mundarten und Zeiten zusammengestellten" Buche eine Reihe von specifisch niederösterreichischen Namen fehlt, die gerade Kerner zuerst gesichtet und erläutert hat. (Z. B. Nirschn, Nurschn -=- Clematis Vitalba; Arstguckn, Merznbecherl = Atiemone Pulsatilla ; Almkaibai = Ilelleborus niqer etc. etc. ') Verhandl. d. Zool.-butaii. Ges. in Wien, Bd. V, p. '2:37—272. 217 Achillea MiUefolium L. Gririugräs. „ Grill enkraut" in Salzburg nach Jess. (1. c. p. 6.) Die jungen, noch nicht blühenden Pflänzcheu sollen von den (.irillen mit Vorliebe aufgesucht werden. Aefjopodmm Podagraria L. Gränbax'n. „Geissfuss", hochdeutsch. Alümn ascalonicuin L. Scharlotterl, Jud'nzwifln. Die letztere Be- zeichnung lässt sich noch deutlich herleiten. Bis in die Füuf- zigerjahre kamen häufig jüdische Krämer durch die Dörfer in der Nähe Wiens. Sie hielten sich mitunter wochenlang bei den Bauern auf uud feierten selbst ihre religiösen Feste, so gut es angehen mochte. Bei all seinen Schmausen favorisirte das cepophile Völkchen vornehmlich die besagte Zwiebel. Und so entstand der Name, der in Kritzeudorf heutzutage im Schwange ist. Amarantus caudatus L. Rota Kätzenschwaf. Anemone Hepatica L. Schneekaderl, welche Bezeichnung nach Ker- nor (1. c. p. 262) im Erlafthale für Hellehorus niger üblich ist. Jessen (1. c. p. (334) schreibt -katerl und -katherl und führt 5 Pflanzen dieses Namens auf {Helleborus niger ist nicht dar- unter!); von Nächstverwandten die Anemone nemorosa. Anemone silvestris L. Gugableamln. Mit demselben Namen bezeich- net man nach Kerner (1. c. p. 271) die häufigeren OrcMn- Arten, ferner Muscari raeemosum. Jessen führt (1. c. p. 574) nicht weniger als 30 verschiedene Gewächse auf, die nach dem Kuckuck (Guga, Gauch etc. etc.) benannt sind. Darunter befin- den sich 13 mit meist durch Form oder Farbe auffallenden Blumen (5 Orchideen!), deren Blüthezeit in den Frühling fällt. Autirrhinum malus L. Wolfsköpf. A quilegia vulgaris L. Glocken. „ Glocken" bei Augsburg nach Jessen (1. c. p. 34). Aristolochia Clematitis L. Die Pflanze ist unter dem von Kern er (I. c. p. 269) verzeichneten Namen „VVolfswurz" als ultimum remedium bei den verschiedensten äusserlichen Uebelu noch immer hocligeschätzt. Wenn der Kranke schon „auf Wean gefahren" und „nit Klinik, nit Professer" geholfen haben, muss sie herhalten, uud soll bei bösartigen Geschwüren u. dgl., wie mir mehrfach versichert wurde, wahre Wunder thun. Bellis perennis L. Marzibleamln. (Märzblümchen.) Clematis Vitalha L. Ilischwieden: wenn anders ich den mir oft vor- gesagten Namen richtig auftasste. Vgl. übrigens die bei Jessen (1. c. p. 104) aufgeführte Bezeichnung „Ijilischweide". Kerner's (1. c, p. 261) Namen „Lirschn" und „Lurschn" sind in Kritzen- dorf wenigstens nicht gekannt; eine — alte — Kremseriu nannte mir die Pflanze Hoflirschen. Convaüaria maialis L. Um Wien „Maiglöckerl" nach Kerne r (1. c. p. 271). In Kritzendorf ist nur der andere Name „F'ältriän" üblich. Cgclanien europaeum L. Kraizwehkugelu heissen die rundlichen Knol- len der Pflanzen, weil sie, in den Sack gelegt, das „Kraizweh" 218 (Hüftweh, Ischias) „auszieh'n" sollen. Aeltere Leute rüsten sich in der That zu schwerer Feldarbeit mit diesem Wunder- dinge aus, Diclytra spectabilis Borkh. He'zerl'n. Das prächtige Gewächs fehlt nirgends, wo der Bauer einigen Raum für Blumeupflege er- übrigt und kann zur Zeit zu den Charakterpflauzen des ßauern- gärtchens gerechnet werden. Dlgrapkis ariindinacea Trin. var. picta. Kaisergräs. Fumaria officinalis L. und Vaillantii Luis. Fälsche Weinrut'n. Beide kommen sehr häufig in den Weingärten vor. Vgl. auch die nach Jessen (1. c. p. 156) in Kärnthen gebrauchte Bezeichnung „Wil- des Weinkraut". Oalmm Aparine L. Picka'des Gras (klebendes Gras). Galium verum L. In der Gegend von Altstadt bei Freudenthal in Schlesien wird — wie mir ein schlesischer Freund berichtet — der Name Maria-Bettstroh, der sich in mannigfachen Variatio- nen in den verschiedensten Gegenden Deutschlands findet (vgl. Jessen, 1. c. p. 150—160; Kerner, I.e. p. 266), noch heute durch folgende anmuthige Legende ^) erklärt: Da der Ochs und der Esel, die bei der Krippe des Jesuskindleius standen, das untergebettete Heu immer wegfrasseu, legte die Gottesmutter dem Kindlein trockenes Labkraut unter und dieses Hessen die Thiere unberührt. Hippophae rliamnoides L. Amritscherl. Lathprns tuherosus L. Erdnuss. Ein schon von Tragus und Fuchs verzeichneter Name. Vgl. Jessen (1. c. p. 204). Linum usitatissimum L. Härlius'n. Wird ganz untergeordnet als Futter für kleinere Stubenvögel („Kanari, Gümp'l, Zeiserl-' u. s. f.) neben Helianthus amums ") und Camelina sativa gesäet. Die Namen „Flachs" und „Lein" kennt man in unserer Gegend nicht. (Vgl. Kern er, 1. c. p. 263.) Lunaria anmia L. Silbablad'l. ,. Silberblätter -blatt" in der Schweiz und in Thüringen, nach Jessen (1. c. p. 222), wo noch viele andere Namen aufgezählt werden, die sich alle auf die läugs- ovalen, blattförmigen und silberig schimmernden Schötchen be- ziehen, mit denen die Lunaria-kTiQ^ — und namentlich die vorstellende — zur Reifezeit über und ül)er bedeckt sind. Vgl. namentlich: Flittercheu, Judassilborling, Pfeunigblume u. a. Mercurialis annua L. Alte Weiba (Alte Weiber). Ein treffliches Gegenstück zu „Alte Mona-' (Alte Männer), mit welchem Na- men nach Kerner (1. c. p. 263) die ebenso häufig und aufdring- lich vorkommende Lepidmm Draha belegt wird. Ophrys aranifera Huds. und arachnites Murr. Oclisenköpf. ') In ihrem Grundge^lanken erzählt dieselbe bereits Per g er, Pflanzeiisagen", S. 69. ') Diese Pflanze heisst auch geradezu Vögerlblume. 219 Parietaria officinalis L. Wüld's Luugakraiid. Aus den Blättern wird ein Brustthee bereitet. Polygala vulgaris und amara L. Feldsträussl. Polygonum Orientale L. Kosa Kätzeuschwaf. Vgl. zu Amarantus caud. Setaria verticülata P. de Beauv. Den Namen „Hauerlais", den Ker- ner (1. c. p. 272) aus der Kremser UmgelDung angibt, habe ich vielfach auch von Kritzendorfer „Hauern" (Weinbauern) gehört. Wahrscheinlich haben ihn Leute aus der Kremser Gegend, die seit Jahren in unserem Dorfe leben, mitgebracht. Sinnphytum officinale L. Schwarzwurz. Ein schon von den „Vätern" verzeichneter und derzeit — sc. dialektlich verändert — nach Jessen (1. c. p. 393) in Bern und Siebenbürgen, und nach meinem Gewährsmann um Altstadt bei Freudenthal gebrauch- ter Name. Viola Martii Sch. et Sp. var. odorata. Osterveigerl. „Osterveigelar" nach Jess, (1. c. p. 440) im Zillerthale. Viola tricolor L. (var. arvensis). Feldveigerl. Den an sehr vielen Orten mehrweniger variirt anzutreffenden Namen „Stiafmirtal" (Stiefmütterchen), vgl. Kernor (1. c. p. 263); Jessen (I.e. p. 441), erklärt Kern er in dem Sinne, dass das prächtige ge- spornte Blumenblatt die Stiefmutter bezeichne, die zwei folgen- den gleichfalls buntgezeichneten die echten und die unscheinbarer gefärbten obersten Blätter die Stiefkinder andeuten. Im Pol- nischen findet sich, wie mir noch aus meiner Kindheit erinner- lich ist, eine etwas andere Version zur Erklärung der Blume und ihres Symbols, die umsomehr Beachtung verdient, als sie auch auf die Stellung der Kelchblätter Kücksicht nimmt und an poetischer Siunigkeit der deutschen kaum nachsteht. Das unterste und auffallendste Blüthenblatt ist auf jeder Seite von einem Kelchblatte gestützt: die Stiefmutter sitzt in einem Lehnstuhle. Die zwei folgenden noch farbig geschmückten Blumenblätter wer- den von je einem Kelchblatte gestreift; von den echten Kindern bekommt jedes seinen eigenen Sessel. Den zwei obersten und am schlichtesten gezeichneten Kronblättern entspricht nur ein Kelchzipfel, der in die Mitte zwischen beiden zu liegen kommt: die armen Stiefkinder müssen sich beide mit einem Sessel be- gnügen. Wien, im Mai 1884. Botanische Mittheilungen. Von Josef Ullepitsch. Phyteiinifi fi.sfn(osniu Reichb. ? Ich habe keine Pflanze unter diesem Namen gesehen, welche nicht ausser dem röhrigen Stengel, gleichzeitig eine schraubige Dre- 220 bung desselben um die eigene Axe von recbts nacb links aufzuweisen bätte. Die Höblung des Stengels ist uicbt seiner ganzen Länge nach gleicbmässig — eben so wenig die Steilbeit der Scbraube. Vielmebr sind beide im Zusammenbange, u. z. ist der Stengel am stärksten ausgehöhlt unmittelbar unter der stärksten Drehung. Beides findet sich zumeist unmittelbar unter dem Blütbenstande — nie an der Wurzel. Ich habe das hier sehr häufig wachsende Phyteuma nigrum Schm. einer eingehenden Beobachtung unterzogen und Nachstehendes wahrgenommen: Mitten zwischen den Wurzelblättern erscheint zumeist stengel- los der Blüthenstaud in Knospen, und wird erst später durch den allmälig nachwachsenden Stengel gehoben. Ist die Jahreszeit dürre — so wächst der Stengel sehr langsam u. z. schraubenförmg ge- drebet und schon etwas hohl. Bei nasser Witterung schiesst der Stengel sehr rasch — nicht gedrehet und nicht ausgehöhlt empor. Die Drehung des Stengels geschieht nur zwischen Tag und Nacht — und ist selber nur wenig Zolle emporgewachsen, findet keine Drehung mehr statt. Ich habe zahlreichen Pflanzen Fähnchen aus Papier mit Nadeln in die Aehre gesteckt, alle nach Norden ge- richtet und keine Drehung beobachtet. Die Drehung findet also nur bei trockenem Wetter und noch unter der Erdoberfläche statt. Durch selbe zerreisst das Mark im Stengel und trocknet ein, wodurch die Höhlung entsteht, welche mit einem höchst zarten Häutcheu — dem vertrockneten Marke be- kleidet ist. Das ganz gleiche fand ich diess Jahr an Pliyteuma orhiculare. Wie verhält sich das Gesagte zu Phyteuma ßMulosum ßchb.? Achiflea Clnveniiae L. y. meijuptUilu Mihi. Diflfert planta haec elegans a forma geuuiua: Gaule quam altius eo densioribus hispidisque pilis tecto, sie taudem pedunculi et an- thodii squamae (unacum nervo valido prominente et margine atrato) subtomentosae apparent. Lamina florum femineorum repanda nivea: quadruple grandiora quam in typica planta. Floret ad Idus Julii in alpinis Gariuthiae (Kühwegeralpe) una- cum Wulfenia carmthiaca et Gentiatta punctata. Ceniaurea covincea W. K. ß. Pieisieli Mihi. Diftert a forma typica plantae: Anthodiis piriformibus, non ro- tundatis, quorura squamae uervibus quinis saturate viridibus ornatae sunt. Limbus squamarum bruneus angustior, sed fimbriie ejus triplo longiores. Floribus radii longioribus, repandis, allds (vix roseo in- choatis) — floribus centralibus brevioribus aequaliter longis, con- stanter albis. Pappo setoso inequaliter longo, achenio breviore. Floret elegautissima haec planta (merita culturae in hortis). Julio unacum forma typica, non frequeus, circa Malborgetbum in Gariuthia et circa Moistranum in Carniolia. In memoriam mei defuucti amici, Valen- 221 tini Plemel, qui propinqua regione toties per aunos diligentissime botanicam coluit plantae nomen dedi. Rohrbach, April 1884. Mykologisches aus Pressburg, Von J. A. Bäumler. I. In folgenden Pilzen erlaube ich mir vorläufig, da zu einer voll- ständigen Pilzflora Pressburg — wenn auch, schon sehr viel Material vorhanden ist — jedenfalls noch jahrelanges eifriges Studium nöthig sein dürfte, einige meinem Wissen nach theilweise für die ganze Monarchie neue anzuführen. Es sei hier ein für allemal bemerkt, dass von allen Pilzen die ich anführen werde, nicht nur Exemplare in meinem Herbar sich befinden , sondern , dass solche an die hervorragendsten Mykologen versendet wurden, zugleich spreche ich hiemit meinen verliindlichsten Dank für ihre freundliche Unter- stützung, ganz besonders den Herren Dr. G. Winter und Dr. H. Eehm aus. Nectria terrestris Gronau Fl. d. Finistere p. 38, da von diesem seltenen Pilze auch in Saccardo's grossartiger Sylloge keine aus- führliche Diagnose sich befindet, so gebe ich hier einige Merkmale an. Perithecien 350 — 400 ^ diam. Asci 75 — 80 = 5 ii Spor. 14 bis 15=4 jM. 1 sept. jede Hälfte mit zwei Oeltropfen hyal. An Fen- sterkitt eines Treibhauses. Nectria discophora Mont. SylL, finde die Sporen 14 — 16 und 6 — T'/a ^ hy. Asci 80 — 90 |U, und 9 — 10 jit an Erlenstrünken in der Au. Desmazierella acicola Lib. Au d. sc. An faulenden Kiefer-Na- deln. Gebirgspark und Calvarienberg. Crumenula sororia Karsten Mykol. fenn. p. 211. An Kiefer- A estchen. EiicoeUa tiliacea Karst, an Lindenästen, lieber diesen Pilz werde ich meine Beobachtungen später veröffentlichen. Als neuer Staudort Podosphaera Oxi/acantha auf Mespilua Cyphella alho-violascens Karst. Von diesem allgemein verbreiteten Pilz führt F. V. Thümen in seiner Monographie der Weinstockpilze an, dass derselbe seinerzeit von Wall roth in Thüringen und ausserdem nur noch von P. Saccardo in Venetien an Weinreben gefunden wurde, hier ist selber so häufig, dass ich an einer einzigen Stelle in kurzer Zeit für Rabenhorst Fungi eiirop. genügend sammeln konnte. Aus diesen wenigen Notizen, welche ich von Zeit zu Zeit fort- zusetzen gedenke, möge die überaus interessante Pilzflora von Press- burg angedeutet sein. Oeitorr. botan. Zeitschrift. 6. Heft 1884. 18 222 Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 881. Capnophyllum peregrinum, (L.) Willk. Lge. Kruhera lepto- phylla Hoffm. Guss. *Prodr., *Syn. et *Herb. ! Auf Feldern und unter Saaten: Bei Catania (Guss. 1. c). April Mai. O- 882. TordijUuin apidum L. „pumihim Dsf.*" (Schreibfehler statt hiimile Bd.) *K,af. I. Auf Feldern, Rainen und grasigen Abhängen der Tiefregion häufig: Um Catania (Herb. Torn., Cosent. in Herb. Guss.!), in der Ebene des Simeto, sehr gemein von Ognina nach Acicastello! April, Juni. O- 883. Thapsia garganica h. *Raf. I, *Philippi, *Brunner, *Bert. Variirt durch alle Zwischenformen von 8 — 12 Mm. breiten Blatt- zipfeln (var. latisecta m.) bis zu laug fadenförmigen Blattzipfeln (var. tenu'tfolia Presl Fl. Sicil.), ferner von lichtgrünen bis zu see- grünen Blättern (var. glmicescens Guss. S3"n. et Herb.!). Auf Lava- strömen, an Wegrändern, in Wein- und Olivengäi ten, unter Kasta- nien und Eichen (0 — 5107' Philip pi) äusserst gemein: üeberall um Catania (!, Cosent. in Herb. Guss.!), Ognina, Misterbianco, von da über Nicolosi bis zur oberen Waldgrenze empor, von Nicolosi nach Milo, im Valle Calauna, in der Ebene des Simeto, um Aderuö, Bronte etc.!; höchster Standort nach Philippi bei der Grotta delle capre. April — Juni. %. 884. Prangos ferxdacea (L.) Lindl. Cachrys Lihanotis Presl FL Sicil., "''Cat. Cosent., non L. Auf sonnigen Bergweideu Siciliens sehr häufig, im Gebiete jedoch selten: Cosentini gibt sie in der Ebene des Simeto an, ich fand einige Exemplare am Amenanus bei Misterbianco. Mai, Juni. 2|., 885. Orlaya maritima (L.) Koch. *Bert. Caucalis maritima All. *Biv. n, Guss. Syn. et Herb.! Am saudigen Meerstrande zwi- schen dem Pulverthurme Catania's und der Mündung des Simeto sehr gemein!, schon von Biv. hier angegeben und von Cosent. an Bertoloni gesendet. Mai, Juni. O- 886. Orl. platycarpos (L.) Koch. Caucalis plat. L. '^Guss. Syn. et *Herb.! In Saatfeldern und an krautigen, steinigen Bergabhängen: Im Vallone di Ulli (Herb. Tornab., Toruab. in Herb. Guss!), um Catania (Guss. Syn., Cosent, in Herb. Guss.!). April, Mai. O- 887. Daucus Carota L. Ziemlich hoch (3 — 10 Dm.), aufrecht, Stengel und. Blattstiele nach rückwärts steifhaarig, Blätter kahler, 2 — 3fach fiederschnittig, die Fiederchen der unteren Blätter eiförmig oder länglich, eingeschnitten gezähnt, mit schwacher Stachelspitze, die der oberen lineallanzettlich und länger. Dolde laug gestielt, Hülle von der Länge der reichstrahligen Dolde (zur Fruchtzeit aber be- deutend kürzer), fiederschnittig mit jederseits 1 — 2 Fiedern, alle sehr lang lineal; Hüllchen ungefähr von der Länge der Döldchen, laug 223 linear, ganzrandig oder dreischnittig; Blüthen weiss, strahlend, ge- trocknet oft gelblich; Früchte klein, oval elliptisch. Stacheln der- selben glochidiat, von der Länge der Frnchtbreite, an der Basis weder zusammenhängend, noch verbreitert; Gritfei zweimal länger, als die Polster. — Auf Lavaströmen, Feldern, Kaiuen, trockenen Berg- abhängen bis 3000' sehr gemein: Um Catania überall (!, Herb. Toruab.!), al Cavaleri (Herb. Toru.!), von Catania nach Nicolosi, S. Nicola, Zaffarana, Milo, im Valle Calanna, in der Ebene des Si- meto, um Adernö, Bronte etc. ! April, Juni. 0. 888. D. aureus Desf. Fl. atl. Guss. *Prodr., *Syn. et *Herb.! Dem vorigen habituell äusserst ähnlich; aber alle Blattzipfel schmal lanzettlich-linear, Blüthen kaum strahlend, gelblich, getrocknet meist schön goldgelb, Griffel noch länger als bei Carola, Früchte länger (6 Mm.) und grösser, mit den Stachelu 8 Mm., ohne dieselben 2 Mm. breit, mit gelblichen, an der Basis etwas verbreiterten, getrennten oder zusammenhängenden, die Fruchtbreite an Länge bedeutend über- treffenden (ca. 3 Mm. langen), ebenfalls glochidiaten Stacheln; Ha- bitus schlanker. — Unter Saaten, an Rainen und Feldränderu der Tiefregion: Um Catania (!, Guss. 1. c), „zugleich mit Gussone in sumpfigen Stellen b^i Villa allegra gesammelt" (Herb. Tornab.!), gegen Nicolosi hinauf! April— Juni. 0, 889. D. ma.vimus Desf. Fl. atl. Guss. Prodr., Syn. et Herb.!, mauritanicus *Raf. I, non L. Ebenfalls dem Carota äusserst ähn- lich, aber bedeutend robuster und höher, die unteren Blätter grösser mit breiteren Segmeuten, Dolden grösser, reicher strahlig, Hülle dieselben an Länge anfangs bedeutend überragend, Hüllchen eben- falls länger und breit weiss gerandet, Früchte verhältnissmässig klei- ner. — Um Catania überall auf Weiden, am Etna auf sandigen Stellen um S. Nicolo il vecchio (Herb. Tornab.!), gemein in Gärten und auf Lavafeldern zwischen Catania und Nicolosi, auch längs der Eisenbahn nach Acicastello! April — Juni. 0. 890. D. muricatus L. Vor den drei Vorigen ausgezeichnet durch nur kurzgestielte Dolden, besonders Centraldolde, den Stengel meist überragende Aeste, längere, dichtere rauhe Behaarung des Sten- gels und der Blattstiele; Blattfiedern sämmtlich linearlanzettlich, Blu- menblätter rosenroth oder weiss, auch nach dem Vertrocknen weiss, stark strahlend; Frucht gross, elliptisch. Stacheln weiss, an der Basis sehr verbreitert, so laug oder länger, als der Fruchtdurchmesser. D. Broterl Teu. (Carnmanico leg. Porta!, Florenz 1. Levier!) ist dem mur. zwar sehr ähnlich, aber viel schlanker, zierlicher, wenig oder kaum behaart, die Blattsegmente schmäler und lünger, die Früchte zwar ebenfalls circa 6 Mm. lang, aber die Stacheln bedeu- tend länger, als der Querdurchmesser und meist purpurfarbig. — Auf lehmigen Feldern: In der Tiefregion des Aetna (Raf. I), im Piano di Catania (Cat. Cosent.). Mai, Juni. O- 891. 1>. nehrodeasis m. Durch den zierlichen, schlanken, höch- stens 3 Dm. hohen Wuchs, die zahlreichen, schon von der Basis aus- gehenden, fast kahlen Aeste habituell dem Broteri Ten. nicht un- 224 ähnlich, unterscheidet er sich durch durchwegs langgestielte Dolden, wodurch er sich an Carota anschliesst, ferner durch im Umrisse lan- zettliche Blätter mit kurzen Fiederblättchen, deren untere keilig-oval, deren obere liueallanzettlich sind, die anfangs fast der Dolde gleich- langen, zur Fruchtzeit aber kaum halbe Doldenlänge erreichenden Hüllblätter, die selten gabelig dreispaltig, meist vollständig ganz- randig und linearlanzettlich sind, die durchwegs ganzrandigen Hüll- chen, kleinen, kurzen, aber ziemlich reichstrahligen Dolden, kaum strahlenden weissen (getrocknet gelblichen), seltener rosenrothen Blüthen, kaum 3 Mm. langen Früchte mit zwar zahlreichen weissen Stacheln, die aber nicht glochidiat, kaum 0*5 Mm. lang, also mehr- mals kürzer sind, als der Querdurchmesser der Frucht und an der etwas verbreiterten Basis zusammenhängen; die Thäler sind breit, und auf dem Primarjoche in der Mitte derselben befinden sich kleine Borsten; Griffel dreimal so lang, als der Polster, gespreizt. Pflanze kahl, nur Stengel unterwärts nebst den Blattstielen etwas abstehend rauhhaarig. — Unter den sicil. Arten steht ihm am nächsten D. Bocconi Guss. Prodr., Syn. et Herb.!, Bert. Fl. It., Gren. Godr., I, 666, unterscheidet sich aber durch oberseits glänzende Wurzelblätter, 4'5 — 7*5 Dm. hohe, aufrechte Stengel, dreitheilige oder fiedertheilige, selten ganzrandige Hülle, grosse Dolden, steife, glochidiate Stacheln von der Länge des Qiierdurchmessers der Frucht und ist ein Be- wohner saudiger oder steiniger Meeresküsten. — Nehrod. würde zur Sectio Meoides Willk. LgQ. III, 19 gehören, falls die Griffel länger wären. Auf steinigen, grasigen Abhängen in der Waldregion ob Ni- colosi (ca. 4000'), häufiger und an verschiedeneu Standorten in den Nebroden (3500—5500') nebst var. rosea. Juni, Juli. 0? 892. D. Bocconi Guss. Prodr., Syn., ^-'Syn. Add. et Herb.! An sandigen und steinigen Stellen nahe dem Meere: Um Misterbianco (Kamph. in Guss. Syn. Add.). Juni — Juli. Q. Zweifelhaft ist D. maritimus DC, nach Raf. in der Tief- region. (Fortsetzung folgt.) Literaturberichte. F. Ambrosi, Di Pietro Andrea Mattioli Sauese e del sno sogg-iorno nel Trentino. Aggiuntevi due lettere di lui al Cardinale Cristophoro Ma- druzzo V. P. di Trento. Note biografiche. (Franz Ambrosi, Biographi- sche Nachrichten über Peter Andreas Matthioli von Siena und dessen Aufenthalt im Trentinischen. Nebst zwei Briefen desselben an den Car- dinal Christof Madruzzo, Fürstbischof von Trient). Im Archivio Trentino. I. (1882). S. 49—61. Seit ich vor 14 Jahi'en den „Fungus Laricia aureus'' des Matthioli in dieser Zeitschrift, Jahrg. 1870, Nr. 7 zu enträthseln versuchte, und Josef Fabiani im Vereine mit Luciau Banchi im 225 Jahre 1872 das Leben Matthioli's beschrieb*), ist obige Abhand- lung wieder die erste über diesen Botaniker erschienene Arbeit. Sie gibt aus Tridentinischeu Localquellen zahlreiche, bisher nicht be- Ifaunte Nachrichten über die äusseren Lebensumstände Matthioli's, über sein Grabdenkmal im Dome zu Trient und über seine Familie und Nachkommenschaft. So lange die Philosophen sich darauf beschränkten, Aristoteles auszulegen, waren eigentliche Fortschritte in der Philosophie noth- wendig ausgeschlossen. So ging es auch den Botanikern, so lange sie ihr höchstes Ziel in der richtigen Auslegung des Dioskorides sahen. Nur insoweit Matthioli, ohne es zu wollen, über dieses Ziel hinausschritt, nützte er der Wissenschaft, worüber die acht Abhand- lungen, welche Moretti über Matthioli und dessen Schriften ver- fasste (s. Pritzel, Thesaur. II. Ausgabe, S. 224) das Nähere ent- halten. Ambrosi bemüht sich, Matthioli von den Vorwürfen zu rei- nigen, welche ihm als botanischem Schriftsteller gemacht wurden, hat aber mit dessen angeblichem Aconitum Pardalianches des Diosko- rides kein glückliches Beispiel gewählt, denn Matthioli bildet nur ein Khizom ohne Ausläufer und ohne Verzweigung und vier kurz- gestielte, herzförmige Wurzelblätter ab. Offenbar, weil Dioskorides^) der Wurzel seiner Pflanze die Gestalt eines Skorpionsschweifes zu- schreibt, zeigt das Bild als Khizom ein solches, zierlich einwärts ge- bogenes Ding. Im Text^) gesteht Matthioli ein, er habe nur einen „caulem caducum" (will wohl sagen, die Reste eines vorjährigen Stengels) und keine Blüthe beobachtet. Auf solcher Grundlage lässt sich eine Stelle des Dioskorides nicht deuten. Die Pflanze des Mat- thioli erklärt Ambrosi für Doronlcum (durch einen Fehler des Setzeis steht Dromicum) caueasicmn, welches Matthiolianum heissen sollte, so sehr stimme es zu Matthioli's Pflanze, welche sich am Nonsberge au den von ihm angezeigten Oertlichkeiten und an vielen anderen Orten finde*). Was Ambrosi mit den von Matthioli an- gegebenen Oertlichkeiten des Nonsberges sagen will, weiss ich nicht, weil Matthioli wohl das Vorkommen angibt, nämlich ganz unweg- same, steile Plätze, jedoch ausser der allgemeinen Andeutung der Berge des sogenannten Nonsberges und der Umgebung von Trient keine bestimmten Oertlichkeiten nennt. In der Flora von Südtirol •) La vita di Pietro Andrea Mattioli raccolta dalle sue opere da Giu- seppe Fabiani e puhblicata con aggiunte ed annotazioni da Luciano Banchi. Siena, Bargellini, LS72. 21 Seiten. (Das Leben des Peter Andreas Matthioli, entnommen seinen Werken, und von Josef Fabiani veröffentliclit und mit Zu- sätzen und Anmerkungen versehen von Lucian Banchi.) ^) L. IV, c. 72. ') A. P. Matthioli opera omnia. Basel 1674, S. 762, wo auch die Ab- bildung abgedruckt ist. *) Questa pianta h il Dromicum caucasicum, che devrebbesi dire Mat- thiolianum, perche corrisponde precisamente all' Äconito, descritto dal Mat- thioli, del quäle si negava Tesistenza. Si trova in. Auaunia nelle localitä da Uli indicata e in molti altri luoghi del Trentino. Ambrosi a. a. 0. S. ö8. 226 (Flora del Tirolo meridionale), welche leider über die zu Padua im Jahre 1857 erschienene erste Ahtheihmg des zweiten Bandes nicht hinausgekommen ist), gibt Ambrosi wirklich das Doronicum cau- casicum M. B. im Gebiete seiner Flora an, nennt zahlreiche Oert- lichkeiten als einzelne Fundorte, vom Nonsberge aber, den er im Allgemeinen als Fundort dieser Art erwähnt, keine einzige bestimmte Oertlicbkeit. Das echte von F. A. Marschall v. Bieberstein in seiner Flora Taurico-Caucasica II, 321 aufgestellte Doronicvm cau- casictmi ist jedoch in Tirol noch nicht gefunden worden und wird schwerlich da gefunden werden. Die westliche Grenze seiner Ver- breitung in Europa geht von Sicilien über das südliche Italien nach Ungarn und Siebenbürgen. Was insbesondere Tirol betrifft, gibt weder Nyman (Conspectus Florae Eiiropaeae. Örebro Sueciae. 1878 — 1882, S. 350) noch Arcangeli (Compendio della Flora Italiana, Torino 1882, S. 350), welcher Südtirol in sein Gebiet einrechnet, Tirol als Fundort dieser Pflanze an. Aus dem Citate von Doroni- cum cordifolivm Sternb. bei Ambrosi's vermeintlichem Doronicum caucasicum M. B. ist zu entnehmen, dass Ambrosi darunter das wegen der Priorität heutzutage Doronicum Columnae Ten. genannte Doronicum verstanden liabe, welches sowohl Nyman als Arcangeli ausdrücklich als in Tirol vorkommend angeben. Die Frage aber, welche Pflanzenart Matthioli mit seinem angeblichen Aconitum Par- dalianches des Dioskorides, und Avelche Pflanzeuart Dioskorides mit seinem im 72. Capitel seines 4. Buches erwähnten "A-aovlxov gemeint habe, ist meines Wissens noch immer ungelöst und überhaupt, so- weit meine Kenntniss reicht, noch nie und von Niemand ernstlich und wissenschaftlich in Angriff genommen worden. Schon der Name Pcir- dalianches (Panthertod, genau Pantherwürger), welcher dieser Pflanze nach Dioskorides von Einigen beigelegt wird, hätte die Ausleger abhalten sollen, diese hiernach entschieden giftige Pflanze für ein Doronicum zu halten. Ueberdiess sagt Dioskorides ausdrücklich, dass dieses Aconitum, mit Fleisch den wilden Thieren vorgeworfen, tödtlich sei, insbesondere den Panthern, Schweinen und Wölfen. Je- doch: „Quid nobis Hecuba"? Wer kümmert sich heute um solche Dinge? V. Hohenbühel-Heufler. Beiträge zur Lnnbmoosflora von Mei-aii nach den Beobachtungen von Prof. Dr. J. Milde, systematisch zusammengestellt von Dr. A. F. Entleutner. Heran, Verlag von S. Poetzelberger, 1884. 8". 32 Seiten. Der Aufsatz enthält eine nach Schimper's Synopsis (Edit. 11) geordnete Aufzählung von 252 Laubmoosarten, welche Milde in den Umgebungen Merans während der Jahre 1862 — 1864 beobachtete, und deren Staudorte er in verschiedenen wissenschaftlichen Zeit- schriften veröffentlichte. Prof. Entleutner's Beiträge sind eine fleis- sige Compilation und werden Bryologen, welche die reiche Moosflora Merans studiren wollen, ganz erwünscht sein. Leider scheint der Verfasser die Laubraoosflora Oesterreich- Ungarns von Juratzka, welche nach dessen Tode von Breidler und Förster in den Schrif- 227 ten der k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft herausgegeben wurde, nicht gekannt zu haben. Hoffentlich wird er sich bei einer neuen Ausgabe seiner Beiträge gründlicher in der neuen bryologischen Literatur um- sehen und auch Ergebnisse eigener Beobachtungen mittheilen; die Umgebungen seines Wohnortes versprechen noch zahlreiche interes- sante Funde. R. Jagtta^elsei* orer det sydoestlige Borges Torvmyre af A. Blytt. Chri- fetiania 1882. 8". 35 Seiten. In diesem Aufsatze theilt der um die genauere Erforschung der Flora Norwegens hochverdiente Verfasser die Resultate seiner Untersuchungen über die Torfmoore des südöstlichen Norwegens mit. Er besuchte nicht weniger als 136 Moore und richtete seine Auf- merksamkeit weniger auf die gegenwärtige Flora derselben, als viel- mehr auf die verschiedenen Einschlüsse von Pflanzenresten in den aufeinanderfolgenden Torfschichten. Die ältesten derselben enthalten arctische Pflanzen {Dri/as, Salix reticidata und S. polaris, Betula nana), während erst später Popidus und Betula odorata und in noch jüngeren Schiebten Qaercus sessüljlora auftreten. Es ist somit Blytt's Arbeit nicht nur für den Botaniker, sondern auch für den Paläontologen von grossem Interesse. K. Om vexellagring' og dens UKilig-e bet/dning' for tidsregiiiiigeu i geolo- gieu og" laercii om arteriie« toraudringer af A. Blytt. Cluistiania 1883. 8". 31 Seiten mit 1 Tafel. Schon in früheren Arbeiten theilte Prof. Blytt die Ergebnisse seiner Untersuchungen über die Einwanderung der Flora Norwegens während abwechselnd regnerischer und trockener Perioden mit. Mit einem ähulichen Problem beschäftigt sich auch die vorliegende neue- ste Arbeit. Sie hat dementsprechend weniger für den Floristen, als vielmehr für den Pflanzen-Geographen, Paläontologen und Geologen Interesse und sei der Aufmerksamkeit derselben auch besonders em- pfohlen. R. lieber Athmen, Brennen nnd Leuchten von Dr. Jos. Böhm. Ein Vortrag, gehalten im Vereine zur VeiLreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien am 5. December 1883. Im Selbstverlage des Vereines, Wien 1884. 8'. In der vorliegenden 23 Seiten zählenden Schrift erläutert der Verfasser in der ihm eigenen populären Weise die chemischen Vor- gänge beim Athmen, Brennen und Leuchten organischer Stoffe, indem er gleichzeitig die Einflüsse dieser Processe auf das praktische Leben näher beleuchtet. Jedenfalls hat der Verein mit der Drucklegung des anregenden Vortrages seinen Intentionen bestens entsprochen. J. Schnl-Botanik von Dr. Hermann Krause, ordentl. Lehrer am Leibnitzer Eealgymnasium zu Hannover. 204 Seiten mit 386 in den Text einge- druckten Holzschnitten. Preis 2 M. Hannover 1884. Helwing'sche Verlags- Buchhandlung. Der Verfasser theilt dieselbe in sechs Abschnitte, u. zw. I. Beschreibung einzelner Pflanzen (Dikotyledonen) mit einfacherem 228 Blüthenbau, IL Beschreibung einzelner Pflanzen (Dikotyledouen und Monokotyledonen), deren Blüthen weniger leicht zu erkennen oder complicirter gebaut sind. III, Vergleichende Pflauzenbeschreibungen (Angiospermen). IV. Gymnospermen, Kr3^ptogamen, Anatomie und einige der wichtigsten ausländischen Culturpflanzen. Jeder dieser Abschnitte enthält in leicht fasslicher Weise die Morphologie der Pflanzen im Allgemeinen und einzelner Gattungen im Besonderen. V. Bestimmungstabellen für die Gattungen nach dem Linne'schen Systeme. VI. Das natürliche System; Charakteristik der wichtigsten Pflanzenfamilien, Bestimmungsta'bellen einiger Arten. Die zahlreichen sehr instructiven Abbildungen machen das Ganze zu einem sehr empfehlenswerthen Werke auf dem Gebiete der Schul-Literatur. J. Moeller Joseph. Die Rohstoffe des Tischler- nnd Drechslerg-ewerhes. 2. Theil: Rinde, (Kork, Stöcke), Früchte und Samen (Cocos, Steinnüsse), Bernstein, Hautgebilde (Schildpatt, Hörn, Perlmutter, Geweihe, Hufe und Klauen, Elfenhein), Knochen, Meerschaum. (Auch u. d. T.: Allgem. "Waaren- kunde und Rohstofflehre, IV. Bdchen.) Kassel, Theodor Fischer 1884. 8. VI nnd 156 Seiten. Originalleinwandhand. Mit 57 Holzschnitten. Dem vor wenigen Monaten ausgegebenen I. Theil der „Kohstoife des Tischler- und Drechslergewerbes" hat die Verlagsbuchhandlung nun den II. Theil folgen lassen, der in seiner kleineren Hälfte botanische Kohstoflfe behandelt. Der Verf. hat bei der Bearbeitimg dieser Pflan- zenprodukte denselben Standpunkt festgehalten, den er bei der Be- handlung des Holzes eingenommen und dem wir in unserem Ref. über diesen Theil ') unsere rückhaltslose Zustimmung ertheilt haben. Die Beschreibung des Korks und der Abschnitt „Stöcke", ein für die Waarenkunde ganz neu zu creireudes Capitel sind mustergiltig gehalten und lassen an Ausführlichkeit und Klarheit nichts zu wünschen übrig. Der Artikel „vegetabilisches Elfenbein" und „Bern- stein" bringt alles Wissenswerthe in höchst präciser und gefälliger Form, wie denn überhaupt die ganze Anlage des Busches, die An- ordnung des Stoffes und die klare Diction dasselbe auf das beste empfehlen. Zahlreiche prächtige Holzschnitte erhöhen seinen instruc- tiven Werth. Die Ausstattung ist gleich früher erschienenen Bänden tadellos. " H. Reinhold Sigismund, Dr. med. Die Aromata in ihrer Bedentnu? für Religion, Sitten, Grehräache, Handel und Geographie des Alterthums bis za den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung:. Leipzig, C. F. Winter'sche Verlagsbuchhandlung, 1884. 8. 234 Seiten. Preis 2 M. 50 Pf. In diesem Buche wird uns eine Zusammenstellung Alles dessen aus den „Alten" geboten, was auf die natürlichen und künstlich zubereiteten Aromata vegetabilischen Ursprungs (Weihrauch, Salben, Oele etc.) des Alterthums Bezug hat. Nach einer Einleitung (S. 1 — 6), weiche von der grossen Wichtigkeit der wohlriechenden Stoffe für das Leben der alten Culturvölker spricht, werden wir (S. 6 — 45) mit den wichtigsten Aromaten selbst und ihrem Herkommen bekannt gemacht. Im An- *) Siehe diese Ztschr. 1883, Nr. 12, pag. 407. 229 Schlüsse werden die verschiedenen Gebrauchsweisen (zur liäucherung S. 46 — 57, zu Salben S. 57 — 87, als Beisatz zu Speisen und Ge- tränken S. 87 — 94) und hiebei mit dankenswerther Sorgfalt die Privat-Alterthümer erläutert. Von S. 94 — 212 wird der Handel mit den Aromaten in seiner ganzen Bedeutung, aber vielleicht ein wenig zu breit besprochen und im neuerdings so beliebt gewordenen „Anhange" werden etliche Stellen des Buches nochmals kritisch ausgeführt. Ein Holzschnitt (S. 85) legt uns in fünf Einzelfiguren Form und Verwendung der antiken Salben- und Oelgefässe nahe. Die eben nicht raren Druckfehler lassen sich mit der Entfernung des Verfassers vom Druckorte entschuldigen. Störender sind mit- unter ganz ungewohnte, um nicht zu sagen, dem Sprachgebrauche widerstreitende Beziehungen und Satzfüguugen. Sonst ist aber das fleissig geschriebene Buch Allen zu empfehlen, die sich mit anti- quarischen Studien befassen, also vornehmlich Philologen, Historikern, Tlieologen etc. und selbst der „Botaniker vom Fach" wird dem Autor für die eingehenden Belehrungen über die cultuihistorische Bedeutung der Aromata sicherlich Dank wissen. Kronfeld. Beiträg-e zur Pliänolog-ie. Unter diesem Titel ist kürzlich im Verlage der J. Kicker'schen Buchhandlung in Giessen ein 178 S. in 8" umfassendes Werk erschienen, das ausser Dr. Egon Ihne's: „Geschichte der pflauzen- phänologischen Beobachtungen in Europa nebst Verzeichniss der Schriften, in welchen dieselben niedergelegt sind", auch „Phänolo- gische Beobachtungen aus den Jahren 1879 — 82" von Prof. Dr. H. Hoff mann enthält. — Was erstere Arbeit anbelangt, so soll dieselbe, wie der Verfasser in der Einleitung bemerkt, für jede phänologische Publication, gleichviel welche Ziele sie verfolgt, die leichte Auffindbarkeit des gesammten Materiales, nämlich die facti- schen Beobachtungen, ermöglichen. Ihr Hauptzweck ist also, ein international brauchbares Repertorium literaturae observationum phyto-phaenologicarum zu sein. Der Verfasser gibt zu jedem Lande, das sich mehr oder weniger daran betheiligt hat, zunächst einen kurzen geschichtlichen Ueberblick der phänologischen Beobachtungen und führt hierauf die Schriften an, in denen solche publicirt worden sind. Hieraus ist zu entnehmen, dass Deutschland mit Oesterreich- Ungarn 102, Grossbritannien 21, die Schweiz 15, Russland 13, Schweden 11, Finnland 9, Belgien 7, Frankreich 6, Italien 6, Nor- wegen 3, Holland 2 Schriften aufweisen, in denen sich phänologische Daten vorfinden. Da dieselben grossentheils periodische Zeitschriften und Jahrbücher von natuihistorischen Vereinen sind, so enthält ein und dieselbe meist fortlaufende Beobachtungen durch mehrere Jahre, während andererseits ein und derselbe Jahrgang mitunter Arbeiten mehrerer Beobachter umfasst. Auch sind öfters phänologische Daten aus fremden europäischen Ländern in deutschen Schriften veröffent- licht worden. Von den 1926 Beobachtungsstationen (von denen freilich nicht alle regelmässig Beobachtungen einsenden) entfallen auf 230 Deutschland mit Oesterreicli-Ungarn 918, auf Grossbritannien 315, auf Eussland 250, die Schweiz 165, Schweden 103, Holland 60, Italien 43, Belgien 36, Frankreich 17. Auffallend ist wieder, dass sich Finnland mit etwa 200 Beobachtungsstationen betheiligt. Diese Zahlen, wenn sie auch nicht anzudeuten vermögen, in welcher Weise und in welchem Umfange die einzelnen Stationen thätig sind, geben sicher wenigstens einen Massstab zur Beurtlieilung, welche Fortschritte im Allgemeinen das phänologische Beobachtungswesen in letzterer Zeit gemacht hat und lassen uns erkennen, wie das Interesse für die Phänologie bis in die entferntesten Länder Europas (Schweden, Finnland) vorgedrungen ist. — Durch die systematisch vollkommen übersichtliche Zusammenstellung der diesbezüglichen Arbeiten und Schriften, die jedem Freunde der Phänologie erwünscht ist, der nicht nur einen klaren Einblick in die Literatur dieses Wissens- zweiges gewinnen, sondern auch seine eigenen Arbeiten durch die bereits vorhandene Literatur fördern möchte, hat der Autor seine Aufgabe in glänzender Weise gelöst. — In gleicher Weise kann auch die folgende Arbeit ein sehr erwünschtes und verdienstliches Werk genannt werden, denn es werden die Daten für 180 Stationen ange- führt, betreffend jene Pflanzen, welche in dem „phänologischen Auf- rufe" am Schlüsse auch zu fernerer Beobachtung empfohlen sind; die^ auf eine mehrjährige Periode bezüglichen gestatten einen Ver- gleich der Aprilblüthe mit jeuer von Giessen und es wird hierdurch die Beschleunigung, respective Verzögerung des Frühlingseintrittes (gegenüber Giessen) in Tagen ausdrückbar. Es möge nebenbei erwähnt werden, dass Beobachtungen von sehr entfernten Orten angeführt erscheinen: Riva (Südtirol), Modena (Italien), Brest (Frankreich), Coimbra (Portugal), Madrid, St. Petersburg, Tiflis (Kaukasieu). Fr. K ras an. Gorrespondenz. Pola, am 3. Mai 1884. Meiner letzten Mittheiluug über die Flora von Fiume, S. 169, hätte ich noch nachträglich beizufügen: Asterolinum stellatum Lk. An kurzgrasigen Stellen, links an der Strasse nach Martinscica, Mai 1882 und Colchicimi autumnale L. Auf Wiesen im Recinathal gegen die Quelle zu. Untchj. Brünn, am 4. Mai 1884. Das Resultat der Durchforschung der Gegend von Morküwek gebe ich in Nachfolgendem bekannt. Ich fand bei Morküwek: An- thylUs vulneraria, Oxi/tropis pilosa, HeUanthemuni chamaecistus, Erysimum crepidifoliimil^chh., JE. repandum, Vlncetoocicum.offieinale, Ajuga chamaepitys Schreb., Staduis annua, Salvia silvestris, S. ver- 231 ticiUata, S. pratensis, Melltis melissophyllum, Mentha aqicatica L. f. capitata Wimm., Linaria minor Desf., Melampyrum arvense, Ver- bascimi phoenieeum, Datura stramonium, Cerinthe minor, Anagallis coeridea Schreb., Cirsium, canum All., Senecio harharaefolius Krock., Aster linosyris Bernh., Artemisia pontica, Matricaria inodora, Tra- gopogon ynajor Jacq., Scorzonera laciniata, Lactuca saligna, L. sca- riola, Cichorium intyhus (weissblühend), Picris hieracioides, Grepis rhoeadifolia M. Bieb., JCanthum spinosum, X. strumarium, Amaran- tns retroßexus, A. viridis, Euphorbia falcata, E. virgata W. Kit., E. exigua, Andropogon ischaemum,. Auf der „Stran'^ Rosa pimpinel- laefolia L., Potentilla inclinata Vill., Agrimonia eupatoria, Prunus chaftnaecerasKs, Seseli hippomarathrum, Bupleurum falcatum,, Fran- gula alnus Mill., Dictatnnus albus, Lavatera thiiringiaca, Dianthus armeria, Silene otites Smitb., HelianthemuTn chamaecistus, Allyssum incanum L., Arabis hirsuta Scop., Adonis vernalis, Nigella arvensis, Pulsatüla pratensis MiW., Isopyrum thalictroides, Globularia vulgaris, Betonica officinalis, Prunella grandiflora Jacq., Verbena officinalis, Yerbascum nigrum, Melampyrum nemorosiim, Vincetoxicum, officinale, Ligustrum vulgare, Scabiosa suaveolens, Anthcmis tinctoria, Inula salicina, I. ensifolia, Aster amellus, A. linosyris Bernh., Scorzonera Jacquiniana, S. austriaca Willd. (zahlreicb), Lactuca saligna, Picris hieracioides, Campanula glomerata, C. rotundifolia, Asarum, euro- peum, Quercus puhescens Willd., Iris pmnila mit violetten und blass- gelben Blüthen, Allium sphaerocephalum, Polyonatum officinale All. Auf dem „Hi ädek'' : Hypericum hirsutum, IL montanuni, Viburnum. opulus, Anthemis tinctoria, Convallaria majalis, Polygonatum m,ulti- ßorum. Im Walde „Sidkowec": Cytisus nigricans, Dianthus armeria, Veronica spicata, Melampyrum nemorosum, M. pratense, Imda ensi- folia, Chrysanthemum corymbosum. — In der Correspondenz vom 5. April 1. J. pag. 183 d. Z. ist bei Holednä Carlina acaulis an die Stelle von Cirsium acaule zu setzen. Dr. Formänek. Lemberg, am 5. Mai 1884. Mit der grössten Freude zeige ich an, dass Viola cyanea Celak., welche eine ausgezeichnete Species darstellt, Bürgerin der südostgalizischen Flora ist; eben jetzt blüht sie im hiesigen botani- schen Garten, wo ich dieselbe im Herbste v. J. von Bilcze ver- pflanzt habe. Bei dieser Gelegenheit erachte ich für nothwendig, bezüglich der im Maihefte der Oesterr. botan. Zeitschr. veröffentlichten Anzeige meiner „Skizze einer neuen Theorie der Entstehung der Arten" zu bemerken, dass ich der Darwin'schen Selectioustheorie nicht die Theorie der klimatischen Identitäten allein (wie es in der Anzeige steht), sondern die Theorie der klimatischen Identi- täten und Analogien entgegensetze. Bronislaw Blocki. Görz, am 6. Mai 1884. Ich habe meiner Gesundheit wegen mein Domicil nach Görz verlegen müssen, werde aber auch hier meine mykologischeu Arbeiten 232 fortsetzen, doch in dem früheren Umfange kann ich diess jetzt leider nicht mehr, daher ich mich entschlossen habe die wenigen mir noch verbliebeneu completeu Exemplare der seit eilf Jahren heraus- gegebenen ,,Mycotheca universalis" zum Verkaufe zu stellen, u. zw. zu einem wesentlich niedrigeren Preise, als solcher früher für die Subscribenten bestand. Während die Serie von 22 Centurien ehemals fl. 165 kostete, lasse ich dieselbe jetzt für fl. 120. Baron Thümen. Budapest, am 14. Mai 1884. Pterls aquilina L. kommt am Grebeuaczer Sande in einer be- sonderen Form vor, und ist sie hier der eiuzige Farn. Der Stiel des Wedels ist sehr kurz oder er fehlt gänzlich, so dass die Basis des Wedels den Sand berührt. Anfangs habe ich sie für eine var. sessiUs in meinem Herbare bezeichnet, später aber habe ich sie mit P. hre- vipes Tausch indentificirt und als Abart der P. aquilina bezeich- net (Zoolog.-Botau. Gesellschaft 1875; Term. tud. Közl. 1884 Heft 176) Tausch'sche Pflanzen habe ich jedoch nicht verglichen. Diese sessile Form des Adlerfarnes halte ich für eine Anpassung au Stand- ortverhältnisse, indem die Pflanze ohne Blattstiel besser im Sande gegen die Winde kämpfen kann, als mit einem Blattstiele versehen. Diese Pflanze hat aber das grösste Laub in den Temeser Sand wüsten und so kann sie viel davon im heissen Sommer verlieren. Dass da- durch die Pflanze nicht sehr leidet, erkläre ich daraus, dass ein Khizom der P. aquilina gewöhnlich ein Laub besitzt und der Stamm unter der Erde bleibt. Von dem Sande zwischen der Donau und Theiss kenne ich die P. aquilina nicht; Pokorny (Bonpt. 1860 p. 193) erwähnt sie von der Szabolcser Nyirseg. Dass sie bei Grebeuacz mit Paeonien, Zwiebelgewächsen etc. vorkommt, möchte beweisen, dass hier der Sand mehr gebunden ist als zwischen der Theiss und Donau; aber zur vollständigen Entscheidung dieser Frage muss man noch die verschiedenen Saudflächen untersuchen. Dr. Borbäs. Messina, 5. Mai 1884. In der ersten Aprilwoche gelangten auf den Hügeln um Mes- sina hauptsächlich: Hypericum perfoliatum, Malvaparuiflora, Oera- nium robertianum, Sisi/mbrium Thaliamim, Lupinus luteus, Cam- pamda dichotonia, Carduus pt/cnocephalus, Quereus pubescens zur Blüthe; auf Mauern zeigten sich rothe Blüthenstände von Antirr- hinum majus, Centranthus ruber neben den gelblichen von Reseda alba, ausserdem Seriola aetnensis und eine reiche Blattvegetation von Cotyledon- und jSC vulgaris?) Borb. ined. (a typo calcari uncinato, floribus dis- coloribus, saepalis coeruleo-violaceis, petalis cum calcari purpureis diversa, — ab A. vulgari L. autem forma foliolorum A. atratae, floribus minoribus, bicoloribus, sepalis lanceolitis, filamentis violaceis, 2ö5 stiimiuibus longe exsertis. Stigma uuciuatum. — In pratis montaiiis vallis Rablensis Cariuthiae leg. Brandmayer. M. Prihoda. Correspondenz. Lemberg, am 5. Juni 1884. Eingedenk des Grundsatzes „amicus Plato, sed magis amica veritas", kann ich — obwohl ich Gefahr laufe, den unschmeichel- haften Titel eines „Confusiousrathes" zu erlangen — nicht umhin, meine zwei unrichtigen Angaben richtig zu stellen. Erstens erlaube ich mir bezüglich der von mir aufgestellten Theorie der klima- tischen Schöpfung vorläufig bekannt zu geben, dass zu deren Begmndung die Lehre von den klimat. Analogien gänzlich aus- reicht, imd dass ich daher die Lehre von den klimatischen Iden- titäten als eine uunöthige absolut verwerfe, desto mehr, da dieselbe, wie ich mich auf Grund des Studiums der neuesten paläon- tologischen Werke zur Genüge überzeugt habe, eine unbegründete Hypothese ist. Die zweite I3erichtigung betrifft mein Hieraclum Dziechiszyckii von Sinköw, welches ich im vorigen Jahre (in Oest. Bot. Zeitschr.) als ein H. superecMoidi X PiloseUa gedeutet habe. Jetzt, nachdem ich dieses von Sinköw in den hiesigen botan. Garten verpflanzte Ilieracium genau untersucht hatte, habe ich die über jeden Zweifel erhabene Ueberzeugung gewonnen, dass dasselbe einen der Combinatiou Hier, echioldi X praealtum entsprechenden Bastart darstellt. Durch lange, hingeworfene, blütlientrageude Ausläufer unter- scheidet sich dieser bisher unbekannt gewesene Bastart auf den er- sten Blick von H. echioides Lumntz., welch letzterem er in der Be- kleidung der Stengel, Blätter und der Blüthenköpfchen, sowie in der charakteristischen Beblätterung des Stengels viel näher steht, als dem Hier, praealtum. — Vorgestern habe ich in Hotosko in einer Eichteucultur nächst dem Forsthause neben dem Hieraclum Uech- tritzii m. {H. ghmeratum m. non Froehl.) und H. Baulüni Bess. den aus beiden entstandenen Bastart entdeckt, welcher in allen Merk- malen genau die Mitte hält. Hier ist auch der Standort meines H. Uechtritzii X PiloseUa und Hier. Uechtritzii X pratense. Br. Biocki. Lemberg, am 15. Juni 1884. Ich beeile mich, eine für die galizische Flora höchst interes- sante Date anzuzeigen, nämlich das Vorkommen der Poa pannonica Kerner auf Felsen zwischen Bilcze und Myszköw, sowie in Sinköw. Von beiden Standorten habe ich diese Pflanze vorigen Herbst in den Lemberger bot. Garten verpflanzt und habe heute in derselben die echte, mit der Kerner'schen Diagnose gänzlich übereinstimmende Poa pannonica erkannt. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, dass diese Poa auch in Russ.-Podolien zu Hause ist. Vor zwei Wochen habe ich bei Dobrosin (im Zolkiewer Bez.) Popidus pyrawidcdisX, 266 nigra Uüd vor einigen Tagen auf der „Hyclowska gora" bei Lera- berg Senecio vulgaris X vermdis entdeckt. Luzula pallescens Besser konimt auch in Siedliska (bei Rawaruska) zahlreich vor. Br. Btocki. Brunn, am 6. Juni 1884. Auf mehreren von Brunn aus gegen Westen und Südwesten unternommenen ExcursioDeu fand ich folgende erwähnungswerthe Arten, so um Strelitz: Vieia tetrasperma Mönch., Astragalus ono- bryehis, Tetragonolobus s'diquosus, AnthylUs vidneraria, Trifoliam niediian, rubens, alpestre, montanum, hybridum, Melüotus albus, Ge- nista germanica, Potentilla alba, Agrimonia eupatoria, Sedum ru~ pestre, Saocifraga bulbifera, Dictamnus albus, Oeranium phaeum, Hypericum, tnontamim, hirsuhim,, Stellaria gratninea, nemorum, Viola Wjirabilis, hirta, Dentaria enneaphylla, btdbifera, Aconitum lycocto- num, Isopyrum thalictroides, Anemone silvestris, Pulsatilla pratensis (häufig), Ajuga geneuensis, Prwiella grandißora, alba Fall., Stachys recta, Galeopsis Tetrahit, ladanum f. angustifolia, Melittis melisso- phyllmn, Salvia pratensis, Lathraea squamaria, Melampyrum cri- statum, Veronica spicata, Symphytum tuberosum, Nonnea pidla, Ce- rinthe minor, Cynoglossum officinale, Vincetoxicum officinale, Adoxa nwschatellina, Lonicera xylosteum, Galium cruciatum, Asperula cy- nanchica, odorata, Valeriana oficinalis, Trichera silvatica Schrad., Carlina acaulis, Gnaphalium dioicum, Acliillea setacea, Anthemis tinctoria, Picris hieracioides, Hypochoeris radicata, Hieracium bo- reale, Crepis rhoeadifolia M. Bieb., virens, Campanula glomerata, Asarum europaeum, Daphne cneorum, Eupho7'bia exigua, poly- chroma Kern., amygdaloides, Leucojum vernum, Iris pseudoacorus, Cypripedium Calceolus (auch bei Popuwek, Vomitz, Veselka und Oslavan), Corallorrhiza innata, Neottia nidus avis, Epipactis latl- folia, Gymnadenia conopsea, Orchis sambucina, Moria, latifolia, Paris quadrifolia, Polygonatmn multißorum All., Convallaria ma- jalis, Gagea minima, lutea. Bei Nebowid: Astragalus onobrychis, Cytisus bißorus, Potentilla alba, Polygala comosa, Coringia orien- talis, Aconitum lycoctonunhy Anemone silvestris, Pulsatilla vulgaris, Clematis recta, Orobanche epithymum, Veronica spicata, Teucrium, Myosotis sparsiflora, Cerinthe minor, Centaurea axillaris, Iris pseudo- acorus, Piatanthera chlorantha, Orchis Morio, Anthericum ramosum, Muscari comosum, Gagea pratensis Schult. Am Babyloul)erge: Po- tentilla recta, Dictamnus albus, Pulsatilla prcdensis, Vincetoxicum officinale. — Bei Parfuss: Lathyrus latifoUus, Astragalus onobyychis, Anthyllis vulneraria, Trifolium rubens, alpestre, Melilotus cdhus, Genista germanica, Cytisus nigricans, bißorus, Potentilla alba, Se- dum, rupestre, Linum ienuifoUum, Geranium sanguineum, Helianthe- nium chamaecistus, Sysimbrium Loeselii, Alyssum incammi, Anemone silvestris, Clematis recta, Prunella grandißora, Melittis melissophyllum, Salvia pratensis, Origanum vulgare, Veronica teucrium, prostrata, Symphytum tuberosum, Nonnea pulla, Vincetoxicum ofidnale. Tri- 267 chera silvatlca Schrad., Centaurea a,vlUar'is, Anthemis tinctoria, Imda hirta, Daphne cneoruni, Euphorbia dulcis, polychroma Kern., An- therlcum, rmnosmn, Muscari comosum, Ornithogalum iimhellatum. — Bei Schebetein: Trifolium montanum, Genista germanica, Polygala m,ajor, amara, Ranuncuhis lamtginosifs, Cle^natis recta, Betonica officinalis, Melittis melyssojjhi/lhmi, Galeopsis ladanimi f. angusti- folia, Si/mphi/tum tuberosum, Pulmonaria tnollis, Valeriana dioica, Phyteuma spicatum,, Piatanthera chlorantha, Paris quadrifolia, Con- vallaria majalis. — Ausserdem führe ich neue Standorte an für: Orchis purpurea Huds. Adamsthal, Lösch, Kanitz, Gross -Biikowiu, Weselka, Teltschitz, Altenmarkt. O. militaris: Ochos, Surein. O. in- carnata: Cernowitz, Drnowitz, Limdenburg, Altenmarkt. Cephalan- thera ensifolia: Vranau. Leucojum aestivum: Lundenburq", Alten- markt (häufig). Biscutella laevigata häufig im Dürren Thale bei Ostron'. Crambe tataria: Auspitz. Monesis grandißora Salisb. : am Macochaberge gruppenweise, Holstein, Bejkowitz. TrolUus europaeus: Ruditz, Gr.- und Kl.-Bukowin. Dr. Formänek. Ostaria am Velebit in Kroatien, .5. Juni 1884. Dianthus pseudobarbatus Bess. haud rite descript. et ined., ist schwerlich mit D. membranaceus Borb. 1876. (Z>. medius Nym. 1878), wie Herr Btocki will, identisch, da der erstere von Reicheu- bach (Fl. excurs. Germ.) zu D. trifasciculatus gezogen wird, mit dem mein D. membrcmaceus nichts zu thun hat, und der scharf- sinnige Reichenbach konnte so heterogene Arten nicht vereinigen. Er hat vielmehr viele richtig getrennt, welche nach ihm zusammen- gezogen wurden, nach unseren Kenntnissen aber wiederum getrennt bleiben müssen. Im Gegentheile habe ich mehrere Exemplare des D. membranaceus von Besser's Hand gesehen, die er nicht für D. pseudobarbatus ausgab, sondern als „medius inter D. Carthu- sianorum et D. collinum^', ohne besondei'e Benennimg, gedeutet hat. Im Interesse einer nicht beschriebenen Art bemüht sich also Herr BJ. unnöthig. Die Exemplare des D. membranaceus suchte ich zuerst aus solchen von D. collinus heraus, welchen mir Herr Lindem au u aus Elisabethgrad geschickt hat. Ich erkannte ihn sogleich als bisher unbeschriebenen (wie ihn auch Prof. v. Kerner in Fl, exsicc. austro-hung. für eine echte Art erkannt und ausgegeben hat). An meinen Exemplaren, die ich zuerst untersuchte und besclirieb, sind manche Kelchzähne entschieden stumpf. Nach diesen und nach den mir damals vorliegenden wenigen Exemplaren glaubte ich, dass man hier einen Z>. CarthusianorumyV. (/'; iJ. Mark') ganziäh r i Pf . oder mit i fl. Ost. W. (S R. Mark) halbjährig. Inserate die ganze IVtitzeile 15 kr. öst. W. Organ för Botanik und Botaniker. N^ 8. Exemplare die frei durch die Post be- zogen werden sollen, sind hlos bei der Bed&ction CIV. Bez., MiUiIgasse Nr. Ij ZU pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimirt Pränumeration C. Gerold's Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXIY. Jahrgang. WIEN. August 1884. INHALT: Botanisches aus Spanien. Von V. v. Janka. — Theiinalalgen. Von Dr.Hansgirg. — Flori- stisches aus Croatien. Von Hirc. — Flora der Beskiden. Von Dr. Formänek. — Flora des Etna. Von Strobl. — Ijiteraturbericbte. — Correspondeuz ; Von Dr. Borbäs, Holuby, Hohenbühel, Blocki, Dr. Formänek, Wiktorowicz. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unter- nehmungen. — Botanischer Tauschverein. — Inserat. Botanisches „qui pro quo" aus Spanien. Von Victor V. Janka. Es ist schon über zwei Jahre her, seit ich in dem so anziehend geschriebenen „Denx excursious botaniques dans le nord de l'Espague et le Portugal en 1878 et 1879 par Louis Leresche et Emile Le- vier" pag. 53 las, dass nach Aussage der cantabriscbeu Gebirgs- bewohner Carex asturiea, welche die Verfasser an einem neuen Standort — am Picos de Europa — angeben, für Pferde giftig sei. Diese Notiz interessirte mich mm ganz ausserordentlich! Warum ■ — , das will ich sogleich mittheilen. Als ich im Herbst 18G7 während meiner erstmaligen Durch- forschung des untersten Douauthales der Banater Militärgrenze bei meinem lieben Freunde, Bergverwalter Otto Hofmann in Plavi- schevitza längere Zeit hindurch die gastlichste Herberge fand, er- zählte mir dieser eines Tages, dass in der Nähe bei Dubova auf einem Berge ein Gras wachse, das den Pferden schädlich sei, und versicherte mich allen Ernstes, dass, wenn die während seiner Gru- benbegehungen unterdessen auf Bergweide frei gelassenen Pferde hernach ihren verschiedentlichen Herreu wieder zugeführt werden, sie ganz betäubt, taumelig und wackelig ankommen. „Die Forstleute" — setzte er hinzu — „kennen dieses Gras ganz genau". Nun, mehr brauchte es bei mir nicht. — Sogleich wurde ein Bote nach Dubova geschickt, der Forstwart alarmirt, und — es waren keine 24 Stun- den vergangen — überbrachte ein k. k. Forstwart dienstlich unter Gesten-, botan. Zeitsclirift. S. Heft ISSi. 22 274 meiner Adresse eiu Packet, dessen HüJle uocli obendrein als Waaren- declaration die mir unvergesslichen Worte enthielt: „Das Kraut, von dem die Pferde besoffen werden". Beim Aufmachen erkannte ich im ganzen Buschen augenblick- lich lauter Blätter und Khizome von Careoc hrevkolUs DC. Carex asturka würde somit eine zweite giftige Carex abgeben. Mein sonst so reiches Oarcr-Herbar — es fehlen darin bloss 7 europäische Species — entbehrt dieser Art gänzlich. Bei Gelegen- heit der Bearbeitung vom „Entwurf einer analytischen Tabelle zur Bestimmung sämmtlicher Carex-Arten der Flora Europa's') im Jahre 1802 war ich wohl leihweise durch die Güte des Hrn. Dr. Gössen in Paris in zeitweiligen Besitz einiger Exemplare der von Bour- geau in Asturien gesammelten Carex gekommen; insoferne war mir also und ist mir auch diese Art bekaunt. Aber ich wäre gar so gerne in vollständigen Besitz derselben gelangt, — und da war, seit ich vom Wiederauffiuden durch Leres che und Levier im obge- nannten Werke erfuhr, meine ganze Hoffnung auf meinen Freund Dr. Levier gestützt. Bei ihm liegt wohl, nach dessen brieflicher Mittheilung, die Pflanze mit vielen anderen seit langer Zeit für mich bereit, — aber mein als hervorragender Arzt von Patienten viel- gesuchter, arggeplagter Freund, der nur spät nach Mitternacht zu botanischer Gorrespondenz oder zum Liebäugeln mit Pflanzen Zeit hat, kommt kaum dazu, Sendungen zurecht zu machen, — und ich vorgass mittlerweile ganz auf die Carex. Endlich sollte ich doch, und zwar ganz unerwartet, in Besitz einer Carex asturka gerathen. — Dr. Levier erwähnte u. A. in seinem letzten Briefe, dass Leresche wunderhübsche Vkla Co- moUia gesammelt habe. Ich wandte mich vor Kurzem wegen dieser Einen Viola an Leresche und erhielt vor einigen Tagen vom ehr- würdigen Herrn diese Mola und als Beigabe noch diverse Species von dessen Keisen in Spanien etc. Die kleine aber ausgewählte Samm- lung enthielt auch besagte Carex asturka vom Picos de Europa. — Wie gross war aber mein Erstaunen, als ich die Etiquette weghob, ein niedriges Exemplar von Carex brevkollis DC. vor mir zu sehen! Meine Augen konnten sich nicht täuschen; denn Carex brevkollls hatte ich in meinem Leben sattsam genug beobachtet und gesam- melt. — Auch ist die mir anno 1862 zu Diensten gestandene Bour- geau'sche asturische Carex noch ganz gut im Gedächtniss und schwärmt mir noch heute als eine der Carex vaginata Tausch zu- nächst ähnliche Species vor. Leresche musste sich also in Pflanze oder Etiquette vergriffen haben. Da fiel mir ein, dass ja Willkomm in den „ülustrationes florae Hispaniae insularumque Balearium" Beschreibung und Abbil- dung der Carex asttirka brachte. Ich schlug nach, kam auf tab. 40 — traute kaum meinen Augen : da ist ja leibhaftige Carex hrevkolUs abgebildet. — Ich sah im Texte nach, die Pflanze ist in der That ') S. Oest. bot. Ztschr. 1SG3, Nr. 2. 275 vom Picos de Europa und von Levier — dem Reisecompagnon Leresche's gesammelt. — Lese mm auch die Beschreibung durch und ersehe, dass auch diese dem „qui pro quo" gemäss einge- richtet ist. Man vergleiche nur diverse Stellen in Bezug auf Dimensions- verhältnisse, wie ich sie aus den Originalbeschreibungen hier vor- führe : Carex asturica Boiss. Pugill. plant, nov. etc. p. 117. Culmo nudo foliis longiori. Folia 6 — 8-pollicaria, 2 liu. lata. Spica terminalis breviter cylin- drica, foemineis oblonge cylin- dricis, infima pedunculata, reli- quis sessilibus. Bracteis basi longe vaginautibus anguste lineari-plicatis. Squamis ovato-oblougis obtusis. Spicae 5—7 lin. longae. Carex asturica Willk. Illustratio- nes etc. Culmo subnudo. Folia basilaria turionumque saepe elongata culmos l—Vj^' altos subaequantia. Folia itaque 12— 18-pollicaria, 2 — 3 lin. lata. Spica mascula oblongo-cylindracea, foemineis 2 cylindricis peduncu- latis. Bracteis satis longe lateque vagi- nautibus. Squamis maguis ovatis acuminatis nervo excurreute mucronatis. Spicae 2 — 3 cm, = 9 — 14 lin. longae! Leresche und Levier haben also gegen alle Erwartung am Picos de Europa nicht die von 10 Meilen weit westwärts angefangen vorkommende wirkliche Carex asturica Boiss. gesammelt, sondern Carex brevkollis DQ., dafür aber in dieser eine für die Flora von Spanien neue Art entdeckt. Und hiermit wird auch Carex asturica Boiss. wegen Mangels an Beweisen von jeder Theilbaberschaft am Giftigsein freigesprochen. Schliesslich mögen noch ein paar Worte über eine andere in Spanien gefundene Pflanze hier Platz finden. Hordeum Winklerl Hackel in Oest. bot. Zeitschr. 1877 S. 49; Willkomm, Illustratioues etc. tab. 42 ist bekanntlich heutzutage als Synonym von Hordeum Gussoneanum Pari, richtiggestellt. Mit Hord. Gussoneaiiura ist aber auch Hord. maritimmn der Flora von Niederösterreich, Ungarn und Siebenbürgen identisch. Da weiters dieses Hordeum in Südrussland und der Krim grosse Verbreitung hat, so hoffte ich seit Jahren, aus russischen Floren irgend einen ältesten Namen herausgrübeln zu können. Doch diess gelang mir nicht. In der Flora taurico-caucasica vol. I, 1808 wird unsere Pflanze wohl als Hordeum geniculatum augeführt, doch hat Allione diese Art aufgestellt. 22* 27(3 Die Roilieufolge der Syuouyme wäre folgende: Hordeum genkulatum M. a B. Flora taiir.-caiic. I (1808) p. 83 (an etiam Allione? sec. Link in Linnaea XVII, p. 392) = //. secalinum Baiimg. Enum. stirp. Traussilv. n. 2105. = H. marithnum Autor. Fl. Anstriae inf,, Himg. et Transsilv. = II. secalinum annuiim Lge. Prodr. Fl. hisp. = H. Oussoneamim Pari. Fl. palerraitana. = H. WinUeri Hackel, Oest. bot. Zeitschr. 1877. Budapest, 16. Juni 1884. Beiträge zur Kenntuiss der böhmischen Thermalalgenflora. Von Dr. Anton Hansgirg in Prag. Wie bekannt, hat die zuerst von Agardh') näher durchforschte Carlsbader Thermalalgenflora insbesondere die Aufmerksamkeit der deutschen Algologen auf sich gelenkt, doch gelang es später bloas Schwabe^), die Fischera thermdUs {Stigonema thermale Bzi.) und Cohn den Mastigocladus laminosus neben den schon von Agardh an den warmen Quellen in Carlsbad beobachteten Algenarten zu entdecken ^). Seitdem Cohn in seiner ebenso gründlichen, wie glänzenden Abhandlung „lieber die Algen des Carlsbader Sprudels"*) seine Be- obachtungen über die Carlsbader Thermalalgenflora veröffentlicht hat, Avurden weder in Carlsbad, noch sonst an den warmen Quellen in Böhmen neue Algenformen aufgefunden und überhaupt nichts Neues über die böhmische Thermalalgenflora publicirt*). Als ich im Monate August v. J. bei meinem achttägigen Auf- enthalte in Carlsbad die dortige Thermalalgenflora näher kennen lernte, trachtete ich insbesondere zu constatiren, inwiefern sich die ') C. A. Agardh: „Aufzählung einiger in den österr. Ländern gefun- denen, neuen Gattungen und Arten von Algen'*- etc. Flora, Eegensburg 1827, und „Des Conferves thermales de Carlsbad- Almanach de Carlsbad, 1834. *) Ueber die Algen der Carlsbader warmen Quellen, Linnaea 1837. ') Die von Corda im Almanach de Carlsbad J. 1835—1840 beschrie- benen von ihm als neue Arten angeführten Algenformen von Carlsbad sind zu)u Theile, da die Originalexemplare sich nicht erhalten haben, und ihre Be- schreibung mangelhaft, ihre Abbildungen so unvollkommen sind, dass ihre Sicherstellung nicht gut möglich ist, von anderen Phj'kolugen unberücksichtigt geblieben. *) Abhandl. der Schles. Gesellsch. f. vaterl. Cultur 1862. *) Mit Ausnahme von P. Richter's Abhandlungen: „Ist Sphaerozyga Jacohi Ag. ein Symmym von Mastigocladus laminosus Cohn'' und „Weiteres über SpUaerozyiia Jacohi Ag.". Hedwigia 1882—83. 277 daselbst noch immer stellenweise rocht üppig entwickelte Thormal- algenflora binnen etwa 50 Jahren, seit welchen sie uns näher be- kannt geworden ist, verändert hat. Ich sammelte zu diesem Zwecke an allen mir zugänglichen Stelleu, an welchen warmes Wasser hervor- quillt, reiches algologisches Material, welches ich gleich in Carlsbad Itearbeitete. Dabei hat sich herausgestellt, dass sich die Carlsbader Thermalalgenflora seit einem halben Jahrhundert, trotzdem sie ge- rade in dieser Zeit den meisten Eingriffen seitens der Menschen ausgesetzt gewesen ist, was die Anzahl der Algenarten betrifft, im Ganzen nur wenig verändert hat. Mit Ausnahme des Stigonema thermale, Fischern thermalis Scbwabe, Lynghya Okeni a) gemiina (Schwabe) m. {Oscülaria Okeni Ag.), b) terebriformis (Schwabe) m. {Oscillaria terehriformis Ag.), Lynghya Cortiana m. {Oscillaria Cortiana Pol.) Ktz. und Merlsmo- jyedia thermalis Kütz. habe ich an den warmen Quellen in Carlsbad alle anderen daselbst früher von Agardh, Schwabe und Cohn beobachteten Thermalalgeuarten wieder gefunden. Was Stigonema thermale anbelangt, so ist zu bemerken, dass diese seltene Alge von Schwabe im J. 1837 bloss am Spitalbrunnen und zwar „sowohl um das Zugloch der hölzernen Thür, als auch an dem Felsen, wo er von den heissen Dämpfen getroffen wird", ent- deckt und in ziemlich grosser Menge gesammelt wurde, später da- selbst aber, so viel ich weiss, nur noch von Opitz angetroffen und in geringer Menge gesammelt wurde (einziges Exemplar im Prager National-Museum!) seither aber, wie es scheint, in Carlsbad gänz- lich verschwunden ist. Lynghya Okeni, die Schwabe in den beiden oben angeführten Formen vorzüglich am Fusse des St. Bernards-Felsens und im Ab- flüsse der Spitalquelle beobachtet hat'), habe ich in Carlsbad im J. 1883, wie auch Lynghya Cortiana und 3Ierismopedia thermalis, welche beide Algen nach Eabenhorst (Flora europaea algarum II pag. 103 und Krypt. -Flora p. 77) auch an den warmen Quellen in Carlsbad vorkommen sollen, nicht mehr gesehen und glaube, dass vielleicht auch diese vier Thermalalgenarteu in Folge der Verände- rungen (Umbauten etc.), welche an den Mündungen und Abflüssen der warmen Quellen und an anderen ursprünglichen Standorten der oben angeführten Algenarten durchgeführt worden sind, in Carlsbad sehr selten oder gänzlich verschwunden sind. In Bezug auf die Verbreitung einzelner Thermalalgenarteu hat sich in der neueren Zeit in Carlsbad Manches, wie zu erwarten war, verändert. Seitdem der hölzerne Sprudelkorb und die ursprünglichen Holzrinnen, durch welche das Sprudelwasser in die Bäder etc. ge- leitet wurde, abgeschafft wurden, die Abflussgewässer gefasst, die Ufer der Tepl und diese selbst regulirt, das neue Curhaus und an- ') Agardh und Schwabe haben die typische Form dieser Lynghya- Art auch an den Stäben des Sprudelkorbes, besonders auf der inneren Seite derselben und an den hölzernen Leitungen des Sprudelwassers angetrolfen. 278 dere neue Gebäude gebaut wurden, seitdem an vielen Localitäten, an welchen im Laufe der Zeit sich die schönsten Thermalalgenarten angesiedelt haben, in den letzten 30 Jahren die ursprüngliche Algen- flora gänzlich oder doch grösstentheils vernichtet worden ist, sind einige Thermal-Algenarten in Carlsbad seltener geworden, andere wieder, welche an einigen günstigen Orten Zuflucht gefunden haben, sind auch jetzt noch an den warmen Quellen in Carlsbad in ziem- lich grosser Menge verbreitet. Aus dem folgenden Verzeichnisse der von mir im Jahre 1883 an verschiedenen Stellen in Carlsbad gesammelten echten Thermal- algenarten ist zu ersehen, welche Arten an den Mündungen und Abflüssen der Carlsbader warmen Quellen noch jetzt mehrfach ver- breitet und stellenweise in Menge zu finden sind, und welche da- selbst ziemlich selten und spärlich vorkommen. 1. Thermale Algen. Chroococcus membraninus Näg. {Protococcus tnonbraninus Ktz., Protococcus monas Welwitsch), Am Abflüsse des sogeuanuten kleinen Sprudels in Gesellschaft von Lynghya elegans u. a. (!), früher auch am St. ßernards-Felsen (Welwitsch u. A.). Sp'irulina subtilissima Kütz. b. thermalis Rbh. {Sp. thermalis Menegh.). In sehr grosser Menge am kleinen Sprudel im Bette der Tepl, an den Ufermauern der Sprudelcolonnade und unter diesen Mauern im Bette der Tepl, insbesondere an den Stellen, wo warmes Sprudelwasser in die Tepl herabfliesst, meist mit Lynghya lucida, elegans u. a. (!)^). Lynghya amphihia (Ag.) m, a) genuina m. {Oscillaria amphi- bia Ag.). An den Abflüssen des wairaen Wassers mit L. elegans fast überall und zwar stellenweise in sehr grosser Menge verbreitet, so z. B. am kleinen Sprudel, an den Abflüssen unter dem Curhause, am Stadthause u. a. meist in schönen Uebergangsformen in L. am- phihia b. laminosa; weniger massenhaft an der St. Bernardsquelle, Elisabethquelle, Felseuquelle, Parkquelle, an dem oberen Theile des Sprudelkorbes u. a. Diese Lynghya -Form, welche ich fast immer mit L. laminosa^ deren Jugendstadium sie ist, gesellig beobachtet habe, und die auch au den Ufermauern der Tepl überall, wo war- mes Wasser hervorquillt, vorkommt, gehört mit Mastigodadus la- minosiis zu den wenigen Thermalalgen, welche die grösste Hitze ertragen können, wesshalb mau sie auch an den Abflüssen der war- men Quellen in Carlsbad meist am oberen Eande der Wasserrinnen, wo sie von dem wärmsten Wasser bespült wird, antrifl't. ') Zopf hält die Spirulina-kriQn bloss für gewisse Formen einiger OsciUaria- resp. Lyngbya- Arten und will die Gattung Spindina streichen (Botan. Centralblatt 1882, 2. Quart, pag. 36), was unserer Meinung nach erst dann wird erfolgen können, bis der genetische Zusammenhang aller Spiru- lina-Avten mit den entsprechenden Lynghya- {OsciUaria-) Arten nachgewiesen werden wird. 279 L. amphibia (Ag.) b. laminosa m. {Lynghya laminosa Thr. ex p., Oscillatoria laminosa Ag. ex p,, Hypheothriiv laminosa Kbh.). Wie die vorige au dem oberen Kaude des Sprudelkorbes, au den Abflüssen des Sprudels, sowie au den Eiufassuugeu der meisten war- men Quellen, au welchen sich schon eine Algenvegetation entwickelt hat, stellenweise zahlreich verbreitet; var. ß. symplocifonnis m. Näheres über diese Form (ihre Beschreibung, ihr Verliältniss zu Symploca thevmalis Kütz. u. A.) siehe im nächsten Hefte dieser Zeitschrift. L. elegans (Ag.) m, a) gemiina m. [Oscillarla elegans Ag.). Bildet compacte, meist oliveugrüue Ueberzüge, welche mau fast überall an den Abflüssen der warmeu Quellen in Carlsbad neben den beiden soeben angeführten Lynghya-\xiQ\i vorfindet. So z. B. an allen Ausflüssen des Sprudelwassers an der Sprudelcolonnade, ebenso an dem kleinen Sprudel im Bette der Tepl, au dou Abflüssen des warmeu Wassers unter dem Curhause, am Stadthause, spärlicher au der St. Bernardsquelle, Curhausquelle, Schlossquello u. a. b) sma- ragdina (Ktz.) m. {Oscillarla smaragdina Ktz. inclus. Phorm'idium smaragdimim Ktz.). Bisher bloss am Abflüsse des warmeu Wassers unter dem Curhause und am Stadthause mit der typischen Form; var. ß. symplociformis m. Siehe nächstes Heft dieser Zeitschrift ^). L. lucida (Ag.) m. {Oscillaria lacida Ag., Phormidium luci- dum Ktz.). Tu grösster Menge au den Abflüssen des kleinen Spru- dels im Bette der Tepl und unterhalb der Sprudelcolonnade an Mauern, Steinen, seltener auch au kälteren Standorten auf schlam- migem Boden daselbst öfters gesellig mit L. elegans var. crassior Kbh. und Spirulina thermalis^). Calothrix thermalis m. {Mastigonema thermale Schwabe, Oscil- laria suhdata Corda. Von Cor da am St. Beruardsfelsen im Jahre 1834 entdeckt, später von Schwabe einzig und allein am oberen Kande des Sprudelkorbes beobachtet (Linnaea 1837), von mir an der Umfassung am St. Beruhardsbrunueu, au Steinen und am Grunde der Ufermauer, der Sprudelcolonnade, wo diese vom heissen Sprudel- wasser bespritzt werden, au ähnlichen Stelleu auch noch unter der Sprudelbrücke stellenweise massenhaft mit dem viel selteneren Sti- geoclonmm uniforme vorgefunden und gesammelt; zerstreut auch im Lager von hynghya amphibia, elegans u. a. daselbst. ') Ueber das bisher noch problematische Verliältniss der oben angeführ- ten zwei Lynybya- Avten zu Calothrix [Mastigonema) thermale siehe daselbst in Anmerkung. *) Von den früher zu den Oscillariaceen Rbh. gezählten J3eggiatoa-A\teii, welche von Zopf, Winter u. A. zu den Schizomyceten gerechnet werden, habe ich an den warmen Quellen in Carlsbad folgende Arten beobachtet: Beg- giatoa alba Trev. (Oscillaria alba Vauch.), insbesondere iin Bette der Tepl unter der Sprudelcolonnade und fast überall im schlammigen, warmen Wasser, wo Oscillarien in Desorganisation gerathen, H. leptomitiformis Trev. (Oscilla- ria leptomitiformi.'i Menegh.), wie die vorige; iJ. arachnoidea Rbh. (Oscillaria arachnoidea Ag.), von Agardh in Carlsbad entdeckt, scheint daselbst jetzt sehr selten zu sein. 280 Stifjeoclonium tenue Ktz. var. ^iniforme Krcb. {St'ig. iiniforme Rbh., Draparnaldia uniformis Ag.). Im Bette der Tepl unter der Sprudelcolonuade an einigen Stellen im warmen, aber aiicb in käl- terem Wasser mit Conferva rliypophila Ktz.'). Mastig ocladus laminosus Cohn {Osc'dlaria laminosa Ag. ex p., Merizomyria laminosa Ktz., Anahaena bullosa Ktz., A. rudis Menegb., A. ealida Ktz., A. thermalis Bory). Von Cobn im J. 1861 an dem sogenannten kleinen Strudel entdeckt, daselbst nocb im Jabre 1883 von mir gesammelt und zwar in grösster Menge an der Eisenröbre, durcb welcbe das Wasser des kleinen Sprudels im Bette der Tepl berausspritzt und an der Sinterkruste daselbst und zwar meist an den oberen Rändern der Rinnen, durcb welcbe das beisse Wasser in die Tepl fliesst, vorzüglicb an den wärmsten Stellen-); spärlicber fand ich diese Alge bier auch nocb an etwas kälteren Stellen unter Lynghya amphibia b) laminosa. Diese polymorphe Scbizophycee fand ich im Juli v. J. auch in Teplitz und zwar im grossen Wasserreservoir des Stadtbades, wo sie sich an einer durch ein kleines Fenster beleuchteten, von war- men Dämpfen genügend befeuchteten, mit Kalkmörtel bedeckten, schwer zugänglichen Mauer reichlich und ganz rein entwickelt hatte. Ob diese Alge in diesen jetzt fast hermetisch nach aussen verschlos- senen Raum schon früber vor der Renovirung dieses Wasserreser- voirs oder erst in neuerer Zeit durch Luft von irgend einem anderen Orte gelangt ist, wird jetzt, da sie früher von Niemandem daselbst beobachtet wurde, schwer sein zu entscheiden. An der Aussenwand des Fensters, unter welchem ich im Te- plitzer Stadtbade Mastigocladus laminosus angetroffen habe, sam- melte ich später, als ich diese Localität von der Gasse aus näher besichtigte, in nicht allzu grosser Menge Lynghya compacta {Hypheo- tkrix compacta Rabh.), Lynghya membranacea var. biformis und Microcoleus terrestris Desm. Im Hofe des Teplitzer Stadtbades habe ich auch an den Oeff- nungen der Kanäle, durch welcbe heisser Dampf au die Luft hervor- dringt, stellenweise in grosser Menge Cylindrospermum macrosper- mum Ktz. vorgefunden, welches daselbst in einer ziemlich hohen Temperatur vortrefflich gedieh. ') Nach Kirohner (Algen Schlesiens, pag. 68) kommt diese Thermal- Porm des Stigeoclonium tenue Ktz. auch im Abflüsse der Johannisbader war- men Quelle vor. ") In den Rinnen der Sinterkrustc, durch welche das heisse Sprudel- wasser in die Tepl abfliesst, sowie an den Stellen, welche direct von diesem Wasser bespritzt werden, wie z. B. an dem unteren Theile des Sprudelkorbes, an einigen Stellen unter der Sprudelcolonuade im Bette der Tepl vermögen weder Lynghya amphibia a) genuina und L. amphibia b) laminosa, noch Mastigocladus laminosus zu vegetiren. Erst am oberen Rande des Sprudel- korbes, an den Rändern der Rinnen, in dem Kalksinter und an anderen küh- leren Standorten (unter fiO" C.) haben sieh die drei eben angeführten gegen hohe Temperaturen am wenigsten empfindlichen Carlsbader Thermalalgen au- gesiedelt. 281 Wie diese vier zuletzt angeführten Cyanopliyceeu, so besitzen anch viele andere Schizophyceen die Fähigkeit, auch in warmem Wasser der Abzugsgräben verschiedener Fabriken, an Stelleu, wo sie den heissen Dämpfen der Dampfmaschinen ausgesetzt sind und über- luxupt bei hoher Temperatur gut vegetiren zu können. Ich habe solche Algen an einigen Stelleu in Böhmen in grösserer Menge an- getroffen und gesammelt und will an dieser Stelle anhangsweise auch das mittheilen, was mir über ihre Verbreitung in Böhmen bis- her bekannt geworden ist^). Als ich Anfangs September v. J. zum erstenmale an den Aus- flüssen des warmen Wassers aus der Dampfsäge bei Kolin an der Elbe einige Lyngbya- (resp. Osclllaria- und Phormodluia-) Arten gesammelt hatte, die icli auch in der Tepl in Carlsbad au verschie- denen Stellen im lauwarmen Wasser beobachtet habe, war ich der Meinung, eine neue echte Thermalalgenflora entdeckt zu haben, später bin ich aber zu der Einsicht gekommen, dass die meist im kalten Wasser in den Flüssen u. a. verbreiteten Schizophyceen, welche unter Umständen aber auch eine ziemlich hohe Temperatur ertragen können und daher auch an den oben angeführten Orten in der Nähe von Dampfmaschinen und Fabriken anzutreffen sind, mit den echten, bloss an warmen Mineralquellen vorkommenden Thermal- algen nicht verwechselt werden dürfen. Solche Algen, welche ich thermophile^) nennen will, habe ich später auch an dem Ausflüsse des warmen Wassers aus der Ma- schinenfabrik bei Kuklena nächst Königgrätz, im Hofe der Koliner Dampfsäge, der chemischen Fabrik in Kralup, der Papierfabrik in der Kaisermühle bei Bubenc und an den Mauern der Kattunfabrik am Smichow (nächst Prag) beobachtet und gesammelt. Aus dem weiter unten augeführten Verzeichnisse dieser ther- mophilen Algen ist zu ersehen, dass die meisten bei Kolin an der Elbe aufgefunden worden sind, was leicht dadurch zu erklären ist, dass die dortige Localität zur Ansiedelung jener Algen viel gün- stiger ist, als alle anderen bisher von mir in Böhmen untersuchten. In dem etwa 30 — 40" C. warmen, durch chemische und ähnliche Zusätze nicht vei'unreinigten Wasser^), welches hier seit etwa 15 Jahren fast ohne Unterbrechung durch einen offenen, etwa 100 Meter *) Schon Rabenhorst (Hedwegia I. p. 16) u. A. haben diesen Algen ihre Aufmerksamkeit gewidmet. ^) Meiner Ansicht nach haben diese Algen die Fähigkeit, auch im war- men Wasser zu wachsen und sich daselbst auch zu vermehren, erst allmälig und zwar durch Adaptation erreicht. ^) Das Wasser wird aus der Elbe in die Dampfsäge geleitet und daselbst durch Dampf erwärmt. Der praktische Eigeuthünier des Gartens, durch welchen der Abzugsgraben führt, hat an diesem ein kleines hölzernes Badehaus er- richtet. Wie bei Kolin, so wird auch bei Königgrätz das warme, in einem ziemlich tiefen Graben sich sammelnde Wasser nicht nur von den themiophilen Algen, sondern auch von der hoffnungsvollen Jugend aufgesucht und zu ver- schiedenen praktischen Zwecken benützt. 282 langen zuerst an der Bahn, später durch einen Garten laufenden Abzugsfifraben fliesst, hat sich vorzugsweise in dem oberen Drittheile dieses Grabens eine recht üppige Oscillarienflora entwickelt. Einige Oscälana- i'esp. Lr/ngbi/a-krteu. kommen daselbst in grosser Menge auch an Steinen, Holzbalken und selbst auf dem Lehmboden des unteren Theiles des Abzugsgrabens vor, wo dieser in die Elbe mün- det, an einigen Stellen in diesem unteren Theile, welche zeitweise auch noch von lauwarmem Wasser bespült werden, sind von mir neben den weiter unten angeführten thermophilen Schizophyceen auch noch JVoätoc sphaericum Vauch., Cylindrospermum niacrospermum Ktz., Vaticheria sessUis DC. und Coatnarium Metieghinii Breb. vor- gefunden worden. 3. Therniophile Algen. Lynghya conipacta (Thr.) m.*) {Hypheothrix compacta Rbh.). Im Teplitzer Stadtbade an einer Mauer unter dem Fenster dos grossen Wasserreservoirs, bei Prag auf den Mauern der Smichower Kattunfabrik an der Moldau und an der Papierfabrik in der Kaiser- mühle in Bubenc; in Kralup an den Mauern in der Nähe der Dampf- maschine, wo heisser Dampf und warmes Wasser an die Luft her- vordringen; bei Kolin an der Elbe an den Ausflüssen des warmen Wassers aus der Dampfsäge, ebenso bei Königgrätz bei der Maschi- nenfabrik gegenüber dem Bahnhofe'^). L. tenerrima m. {Osclllaria tenerrima Ktz.) und L. leptotrlcha m. {Oscilla/Ha leptotrlcha Ktz.). Bei der Dampfsäge an der Elbe. L. tenuis m. b) ae7*iigineo-coerulea (Krch.) (Oscillar/a aerugi- 7ieo-coendea Ktz.) var. uncinata m. Fäden an der Spitze deutlich gekrümmt, lebhaft beweglich, sonst wie die typische Foim. Im war- men Wasser am liaude von Wassergräben, so bei der Dampf^äge in Kolin und bei Königgrätz an der Eibe reichlich; spärlicher auf ') Ich habe diese Lyngbya-Form, welche Thuret mit seiner Lymjhya laminosa [L. amphibia b) laminosa in.) zu einer Art vereinigt hat, da deren Fäden den Thalusfaden der L. laminosa, sowie einiger anderer älterer Jrlypheo- thrix-Arten so ähnlich sind, dass man an ihnen, sowie an dem ganzen Lager, das sie bilden, öfters nur kleine, scheinbar bloss durch die Unterlage oder an- dere Umstände bedingte Unterschiede herausfinden kann, leider bisher an kei- nem Orte in Böhmen in Gesellschaft von höheren Cyanophyceen {Scytonema, Calothrix u. a.) beobachtet, doch glaube ich auf Grund des vor mir erwiesenen genetischen Zusammenhanges der Hypheothrix {Lynghya) calcicola mit Scyto- nema Hofmanni, sowie des Pleomorpliismus einiger anderer höherer Schizo- phyceen die Vermuthung aussprechen zu dürfen, dass diese Lynghya- (Hypheo- thrix-) Form und viele andere ihr ähnliche Formen bloss gewisse Eutwicke- lungszustände (Jugendstadien) höherer Cyanophyceen {Scytone^ita Ag. inclusive Symphyosiphon Ktz. etc.) sind, resp. als solche sich entpuppen werden. •) Wie in Carlsbad am sogenannten kleinen Sprudel unter der typisch gefärbten Hypheothrix laminosa Rbh., so sammelte ich auch bei Kolin an einigen Stellen unter Hypheothrix compacta Rbh. eine gelbbraune H.-VoYm, welche (insbesondere die Carlsbader) an Hypheothrix lutea Rabh. erinnert, de facto aber bloss eine decolorirte H. compacta und H. laminosa war. 283 durch warmes Wasser bespritzter Erde bei der Papierfabrik in Bu- benc nächst Prag. d) limosa (Krch.) var. animcdis (Ag.) Ktz. [Oscillaria animaUs Ag.). In Carlsbad im Jahre 1827 von Agardh an den warmen Quellen auf schlammigem Boden zuerst beobachtet und gesammelt, jetzt (im J. 1883) ziemlich selten. Kecht zahlreich auf Lehmliodeu des oberen Theiles des Wassergrabens bei der Dampfsäge iu Kolin und bei Kralup im Hofe der chemischen Fabrik. L. memhranacea Tliur. c) hiformis Ktz. In Carlsbad am Ufer der Tepl sehr verbreitet auf feuchtem Lehmboden meist in kaltem oder lauwarmem Wasser, seltener auch an Orten, wo der heisse Sprudel- dampf Boden, Steine uud Mauern stark erhitzt. Bei Prag au einer Mauer der Smichower Kattunfabrik an der Moldau, stellenweise (au kältereu Standorten) in die gemeine Form b) hiaeffialis (Näg.) über- gehend, ebenso an der Papierfabrik in der Kaisermühle bei Bubenc (spärlich); bei der Dampfsäge in Koliu und bei Königgrätz am Ab- flüsse des warmen Wassers aus der Maschinenfabrik in sehr grosser Menge; im Teplitzer Stadtbade mit Lyngbya {Hypheothrix) com- pacta spärlich. L. chalybea {Oscillaria chalyhea Mert.). Bei der Dampfsäge in Kolin bei dem Ausflusse des warmen Wassers und in dem oberen Drittheile des schon oben erwähnten Wassergrabens. L. Frölichil {Oscillaria Fröliclui Ktz.) a) genuina (Krch.) var. calida m. Zelliuhalt blaugrün-scl)wärzlich, dicht gekörnt. Fäden leb- haft beweglich. Bei der Maschinenfabrik nächst Königgrätz reichlich, bei der Dampfsäge in Kolin seltener. Im Hofe der chemischen Fabrik in Kralup und am Bande des Wasserkanalos, durch welchen warmes Wasser aus der Dampfsäge bei Kolin in die Elbe geleitet wird, fand ich eine thermophile 31i- crocoleus-¥ oim, welche von Microcoleus terrcstris Desm. b) Vaucheri (Ktz.) Krch. dadurch wesentlich verschieden war, dass unter den normalen 4 — 5 |U, dicken Fäden auch noch andere 2—3 (i dicke sich befanden, wodurch sie an Microcoleus Plantae {Chthonoblastus Plantae Brügg. *) erinnerte, mit dem sie auch identisch sein dürfte, in welchem Falle M. Plantae (Brügg) bloss als eine Form des M, terrestris Desm. anzusehen wäre. Schliesslich erlaube ich mir noch zu bemerken, dass zu den thermophilen Algen neben den in der freien Natur meist im war- men Wasser, seltener auch auf feuchter, durch warme Dämpfe er- wärmter Erde lebenden Algenarten auch noch die meisten in den Warm- und Vermehrungshäusern speciell vorkommenden Algeufor- men, von welchen ich eine schöne Anzahl auch in Prag und der nächsten Prager Umgebung gesammelt habe, als eine zweite Gruppe der an der Luft lebenden thermophilen Algen zugezählt werden könnten. lieber die in mancher Hinsicht recht interessante Algen- ') Leider habe ich bisher keine Originalexemplare dieser Thennalalge gesehen. 2S4 flor.i der Warm- uud Verniehrimgbhäuser, resp. über deu genetischen Ziisaniroenhano-, deu Polymorphismus, die vorzüglich durch grössere oder geringere Feuchtigkeit, Wärme - Zu- uud Abnahme etc. be- dingte Variabilität, sowie über die ausserordentliche Fähigkeit dieser Algen, sich rasch verschiedenen ihrer weitereu Entwicklung mehr oder minder günstigen Umständen anzupassen, gedenke ich bald mehr zu publiciren. Floristisches aus Croatien. Von D. Hirc. Am 10. und 14. April unternahm ich einen Ausflug von Fiume bis Abbazia und dann weiter längs des Strandes gegen Ika zu. Bei dieser Gelegenheit habe ich mich überzeugt, dass die Flora au den östlichen Abhängen von Istrieu im Vergleiche zu Fiume und Buccari sehr zurückblieb; eine Ausnahme macht der Glanzpunkt der Küste, die immergrüne AbJjazia. Die erste Pflanze, welche mir auffiel, war auf einer Waldwiese Asphodelus ramosus; neu aber für die Flora von Fiume ist Ranuncidiis neapoUtanus Ten. (Freyn Fl. v. S.-Istr. p, 267. — G. Strobl: Ueber die sizilianischen Arten d. Gattung Bammculus mit verdickten Wurzel- fasern. 0. B. Z. XXVIII, p. 113—115), welcher hier an ähnlichen Orten vorkommt. Es dürfte interessiren, dass dieser schöne Hahnen- fuss auch am Scoglio di S. Marco wächst und zwar auf grasigen, felsigen Stelleu (Igt, N. Dam in.), und auch im Dragathale vor- kommt, Cytisus hirsutus var. villosus ist bei Volovsko uud Abbazia nicht selten. Au der Stelle des Lammm Orvala und Scolopemlrmm offlci- nartim, fand ich hier auch Geranium liohertiammi und sammelte noch folgende Pflanzen, welche Madame Smith nicht erwähnt: Polygala ulcaensis und ß caerulea, Veronica Chainaedrys, Fragaria vesca, Carda- mbie hlrsuta, Mascari neglectum Guss. (Freyn 1. c. p. 450 — 451), Ajuga genevensis var, alb'ißora, Geranium columhiimm, Eupliorhia exigua, Galium cruclata, Borrago officinalis, Medicago macidata (bei Buccari in Weingärten sehr üppig), Chelidonium majus, Narsturtuun officl- nale, Hippocrepis coniosa, Veronica Gymbalaria. Koch's Taschenbuch der deutscheu u, schweizer Flora, ed. VIII, (1881), p, 362, schreibt diesem Ehrenpreis hellblaue Blüthe zu, ich fand aber die Blüthe immer milchweiss und dasselbe fand ich auch iu Visiani's Flora dalmatica (II, p. 173). Spartium jimceum^ welches M. Smith vergebens bei Fiume ge- sucht hat, Noe es aber angibt, wächst in mehreren Büschen unweit von Abbazia, in einem Wäldchen nächst der Küste: Hier sah ich noch : Ilelleborus viridis, Coromlla Einerus, Prunus Mahaleh, Euphorbia verrucosa und Cyparissias, auf einem Hügel Pteris aquiUna mit Cal- luna vulgaris. — Veronica spicata, welche ich am 30. August 1882 285 bei Piiime gesammelt habe, ist nicht die typische Form, sondern var. setidosa Koch 1. c. p, 360. Die ganze Pflanze ist feinborstig flaumig von geraden, drüsenlosen Haaren: Kelch kahl, gewimpert. Ich fand diese Varietät auch au der Grobniker Ebene am Berge Zivery, auf dem Berge Javorje und Tuhobic bei Fuzine, sie wächst auch bei Buccari. Caklle maritima von Fiume, ist var. laciniata Halier. Von Salvia pratensis kommt bei Buccari, im Dragathale auch die var. incisa Willk. Führer etc. ed. IL 491 vor mit am Grunde fieder- schnittigeu Blättern. Ich bemühe mich schon längere Zeit um die Stelle des Adian- tlmm Capillus Veneris auf dem Hügel Gomilica bei Buccariza aufzu- finden. Erzherzog Ludwig Salvator erwähnt das Vorkommen mit folgenden Worten „Er ist (Monte Gomolica), wie schon erwähnt, durchweg kahl und unbebaut, aber es wachsen dort zwischen den Felsen, die namentlich bei der dritten Erhöhung auch viele weisse Kalkspathstücke enthalten, in dem etwas erdigen Boden zahllose Sa- tureja, niedrige Wachholdergebüsche, ferner Schwarzdorn, einzelne Rosensträucher und, was man inmitten solcher Dürre gar nicht er- warten sollte, der Venushaarfarren" ^). Ich glaubte diesen hübschen Farn vielleicht bei der Lokvica- Höhle zu finden, aber die Mühe war durch einen anderen Fund gekrönt. Wie bekannt, entdeckte icli im Jahre 1878 das Asplenimn Petrarchae DC. am Gipfel Turcina bei Buccari (0. B. Z. 1883 p. 51) und dies war bis nun der einzige Standort in der ganzen Monarchie. Jetzt ist aber Buccariza die zweite Stelle, wo dieser seltene Farn vorkommt. Asplenivm Petrarchae sammelte ich hier in der Höhle auf feuchten Kalkfelsen und fand die Pflanze zarter als am Gipfel Tur- cina, wo sie in Felsenspaltungen vorkommt. Hyoseyamus albus L., welcher nach Fl. Croatica (p. 639) bei Portore vorkommen soll, habe ich bis nun vergebens gesucht. Ich sammelte hier II. nuier, welcher auch bei Hreljin (Piket), am Scoglio di San Marco und bei Buccari wächst. Die Bewohner von Hreljin nennen dieses Bilsenkraut „ujak'' und bewahren es auf für Zahn- wehe. Die Gluth wird mit Samen bestreut und der Kauch durch einen Trichter in den Zahn geführt. Atu Scoglio di San Marco soll nach Gabriel Strobl (Aus d. Frühlings-Flora u. Fauna Illyriens, p. 10) Famaria agraria Lag, im Monate April vorkommen. Ich sammelte eine Fumaria am 20. April, verglich sie zu Hause und überzeugte mich nach Frucht- und Blüthenexemplaren, dass ich vor mir F. officinalis habe. — Sllene inßata von Scoglio ist nicht var. oleracea Fic, sondern S. ') Der Golf von Buccari -Portorfe. Bilder und Skizzen. Prag. Druck und Verlag von Heinr. Mercy, 1871, p. 88. Den bis nun ganz unbekannten floristischen Inhalt dieses Prachtwerkes werde ich bald besprechen. 286 Tenoreanct Coli. Syu. Cucuhalus angustifolius Teu. (Borbas Adatok Arbo es Veglia otc. p. 429); S. inflata var. an.gmtlfol'M=Cncuhalus a)if/ustifoUi(s Visiaui in Fl. dalmatica, III. p. 168. Die Fetalen sind bei dieser Sllene unterwärts auch rosa gefärbt und ausser den von Dr. Borbäs hervorgehobenen Merkmalen (0. B. Z. 1878, p. 278), fand ich die Blätter etwas fleischig. Das Vorkommen des Sonehus marltimus L. für Buccari habe ich bezweifelt (0. B. Z., pag. 11). Jetzt wo ich diese Pflanze nach Exiccaten aus Frankreich kenne (Igt. Ch. Pontalier), ist es mir mög- lich zu behaupten, dass dieser Sonehus bei Buccari nicht vorkommt und nur mit S. glaucescens Jord. verwechselt wurde. — Roucela Erlnus Rchb. {Campamda Erlnns L.) wird von Schlosser und Vu- kotinovic schon im Jahre 1857 (Syllabus florae Croaticae, p. 71) für Fiume angegeben, und später in der Flora Croatica (p. 952) auch für St. Cosmo bei Buccari, Cernik und Piket angeführt. Zwischen jenen Pflanzen, für welche M. Smith in der Fl, v. Fiume das Vor- kommen zweifelhaft oder irrig erscheint, finde ich aucli Campamda Erbws L. und doch kommt die Pflanze in Fiume vor und zwar häufig auf der Mauer des Kapuziner-Klosters (Igt. Boueta). Ein sehr interessanter Fund für Fiume ist Psoralea bitunünosa L. (Freyn Fl. V. S. — Istr. p. 215—316. — Visiani Fl. dalm. III. p. 305). Diese Pflanze wurde von H. Boneta unweit der Villa „Conrad" entdeckt. Ich habe sie mit französischen Exemplaren (Toulouse; Igt, Th. Urgel) verglichen und gefunden, dass unsere Pflanze ganz kurzhaarig sei, die französischen Exemplare aber beinahe kahl sind, und dann hat die Fiumaner Pflanze kleineren Calyx und kleinere Deckblätter. In der Lache „Jezero" an der Grobniker Ebene wächst unter Pota^nogeton crispus und natans, auch lianuncidus carhiatus Schur, welchen ich am 27. Mai v. J. zwischen Bribir und Selce entdeckte. (0. B. Z. 1883, p. 321.) — R. acoiütifoUus L. aus dem kroatischen Hochgebirge (Obruc, Suhl vrh, Kisujak, Sniezuik, Bitoraj, Javorje, Visevica etc.) ist var. platanifoUus (L.) R. repens L, finde ich in der Fl, v. Fiume nicht und doch ist diese Art bei Orehovica auf feuchtem Boden nicht selten und kommt hier mit R. Philonotis Ehrh. vor. Eine Novität für die Flora Croatica ist Euphrasia Rostkoviana Hayne (Freyn, exsicc. Böhmen, Halacsy-Braun, Nachträge z. Fl. V. N.-Oest. p. 112). Auf Wiesen, buschigen Grasplätzen, Waldrändern l)ei Plesce (9, 8, 82), Trsce, Cal)ar, Gerovo, bei Tihovo, unweit von Brod a. d. Kulpa (3, 8, 83), bei Platak, am Fusse des Snieznik- Berges auf Waldwiesen sehr häufig. Am 15. Mai ging ich über das Dragathal nach Orehovica und Zakalj. In jenem Wäldchen, wo sich ein Fusssteig nach Zakalj ab- zweigt, fand ich bei der Brücke Echivm pustulatum var. pietum. Auf einem Felsen überraschte mich die sehr üppige Dapkne alpina L., welche M. Smith bei Grohovo aufgefunden hat. Als ich auf die Louisenstrasse kam, begrüsste mich in schönster Blüthe Ilieracium ßumineme Kerner, in Öest. bot. Ztscbr. 1874, p. 171, welches auf Felsen längs der Strasse vorkommt und au einigen Orten leicht, an 287 anderen aber wegen der Höhe und Steilheit unerreichbar ist. Wie ich mich auch bei dieser Gelegenheit überzeugt habe, sondern die Authodialschuppen ein besonderes Harz ab, und darum kleben die Pflanzen am Papier. Auf einer steilen Felswand bemerkte ich einen gelbblühenden Ci/tisus ; es war Ci/fisvs argenteus L., aber leider konnte ich wegen der Höhe auch nicht ein Exemplar erreichen. Auf einer Waldwiese bei Orehovica habe ich Trifolmm al- pestre L. gefimden, bei der Ziegelbreunerei auch Chara foetidaBa,uh. gesammelt. Hier kommt auch Lycoptis europaeus vor, welchen ich auch am Scoglio di San Marco und bei Drvenik gefunden habe. Rlünantlms aristatus Celak., in Oest. botan. Ztschr. 1870, pag. 130—136, habe ich im Jahre 1879 auf grasigen Stellen der Veliki Risujak (1527 m.) aufgefunden; drei Jahre später auf dem kroatischen Schneeberg (1506 m.) und im vorigen Jahre auf dem Berge Zbeljac (952 m) bei Kamenjak gesammelt. Ich kenne die Pflanze aus Ober- österreich (Igt. Steininger, Bodenwies 1540 m.) und aus Steiermark (1. Preissmann; Seewiesen 970m.) Exemplare von diesem Stand- orte sind äusserst schön und eines darunter 4'4 dm. hoch, die Blätter über 6 cm. lang, 0"5 cm. breit, die grossen Deckblätter sehr lang begraunt, einige Grannen kurz behaart. Rh. alpinus Baumg. soll nach Fl. Croatica p. 689 in der Lika auf dem Berge Badanj und Visoeica (1617 m.) vorkommen, aber die Bemerkung dentibus subulatis louge aristatis . . . ., lässt vermuthen, dass diese Art zur obigen Pflanze gehört. Ich konnte sie nicht vergleichen, da ich JRh. alphiKs bis nun in Croatieu nicht beobachtet habe, besitze aber die Pflanze vom Semmeriug (Igt. Wit- tin g) und aus Böhmen (Sudeten, Igt. Bubela). Eh. hirsi(h(s Lam. wächst im Fiumaner Comitat in Getreide- saaten bei Brod a. d. Kulpa; JRh. crista galU L. ist auf Wiesen bei Biiccari und Buccariza häufig, da sie hie und da ganz gelb gefärbt erscheinen. Auf dem Scoglio di San Marco wächst ausser Rammcuhis nea- politafius auch R. chius DC, Freyn 1. c. p. 268. R. Schraderianus Fisch., Unchtj exsicc. — April. Ob bei Fiume diese Art oder R. parvifloriis L. vorkommt, weiss ich nicht, da in der Fl. v. Fiume (p. 14) dieser Hahneufuss als Synonym des R. chius und Schra- derianus angeführt wird , obwohl mau sie nie verwechseln könnte. Beide Arten" sind schon nach den Fruchtstielen unterscheidbar; R. chius hat röhrig aufgeblasene, aufwärts verdickte, unter der Blüthe aber wieder eingeschnürte, hohle Podicellen! bei R. parviflorum sitzen die Blüthen nach Freyn auf fädlichen, verlängerten, unverdickten Fruchtstielen. Nach Fl. Croatica p. 172 (pedunculis fructiferis superue incrassatis fistu- losis) kommt R. chius auch bei Portore, Crkvenica und Novi vor. 288 Beitrag zur Flora der Beskiden und des Hochgesenkes. Von Dr. Ed. Formänek, k. k. Professor am slav. Gymnasium in Brunn. (Fortsetzung.) Thalictrum aquileglfolinm L. Auf feuchten Waldplätzen. Am Radhost, häufig bei Kaiisbrunn, namentlich längs der weissen Oppa und am Schafberge, Ludwigsthal und noch im Gr. Kessel. Anemone narclssiflora L. Verblühte Exemplare am Heiligenhübl, Hirschkamm und Schieferhaide (Im Gr. Kessel, wo sie schon Grabowsky beobachtet hatte, kommt sie massenhaft vor.) Manuneidus fluitans Lam. Mühlbach bei Roznau. — sceleratus L. Dittersdorfer Wald bei M.-N. — aconitifolius L. Abhänge des Sladsko und der Tanecnice im Gebirgszuge des Radhost, sehr häufig bei Karlsbrunn (längs der Weissen Oppa, Hin- und Wiederstein etc.) bis nach Ludwigs- thal, Mooslehne, Altvater Schweizerei, Leiterberg, Gr. Seeberg, Hohe Haide, Gr. Kessel, Heiligenhübl, Hirschkamm bis auf den Hofberg bei Kleppel. — Lingua L. Zahlreich in einem Wassergraben bei Eiuoth bei Mähr.-Neustadt; Knibitz (leg. Klanic). — Flamnmla L. Au Ufern und sumpfigen Stellen des b. G. ge- mein, selbst in höheren Lagen, so im Theiner Revier und auf den Wiesen in den Gaisdorfer BauernAvälderu. — cassuhicus L. Am Berge Becewny bei Wsetin (mitgetheilt von Herrn Widimsky jun.). — acer L. Gemein im Gebiete selbst in den höchsten Lagen, so am Radhost, am Gipfel des Altvaters, bei der Schweizerei, am Peterstein etc. — repens L. Im G. gemein. — lanuginosus L. In feuchten, schattigeu Wäldern verbreitet. Von Hostein habe ich ihn in keinem bereisten Orte der mährischen Karpaten vermisst. Im Gesenke häufig bei Karlsbrunn. Steruberg. Caltha palustris L. Gemein im g. b. G. im Dittersdorfer Walde in der zweiten Hälfte des Monats August mehrere Exemplare in voller Blüthe. TroUius europaeus L. Im Grossen Kessel (von Uechtritz) am 14. August in voller Blüthe, während Pflanzen der Gipfel schon längst verblüht waren, Leiterberg, Hohe Haide, Maiberg und Gr. Hirschkamm. Helleborus viridis L. Walach.-Meseritsch (Klanic). Isopyrum thalictroides L. Obora bei Mähr.-Weisskirchen (geschenktes Exemplar), Jarcowa, Walach.-Meseritsch, beim neuen Wirths- hause (Klanic). Aquilegia vulgaris L. In Laubwäldern und Gebüschen. Rudolfsthal bei Bystritz, Thiergarten am Wege von Rotalowitz nach Hostal- kau, häufig bei Wsetin, Hluboky, am Abhänge des Krizowy 289 unterhalb der Niwky etc., Vorberg des Cäb, Jasenka, häufig in der Roznauer Gegend: Karlsberg, Unter- Paseken, Hürka bei Str. Zubri; Walach.-Meseritsch (Klanic), Fraukstadt, Mährisch- Weisskirchen (Obora etc.), Michelsbrunn, daselbst angepflanzt und verwildert. Aconitum Lycoctoniim L. Osträ hora bei Wsetin, Wald Policna bei Walach.-Meseritsch (leg. Klanic). — Napellus L. Cernä hora, Sladsko (am Radhost und Jawornik, Sapetza, ebenfalls von mir gesammelt) am Jawornik noch am Gipfel bis herab auf den Kl. Jawornik und Kicera, am letzteren massenhaft, häufig bei Karlsbruun längs der Ufer der Oppa, bei der Hubertskirche, Donnerslahn, Schafberg etc. und noch bei Liidwigsthal, Mooslehne, Altvater, Leiterberg, Peterstein, Hohe Haide bis zu den Backofensteinen. Actea spicata L. Hostein, Wsetin, Rybnicky, Cäb, Roznau, Uwiez, Kamenärky bei Str. Zubri, Radhost, Jawornik und Kicera bei Frankstadt, Cerny les bei Stramberg, Arthurslehue bei Michels- brunn, Niederberg im Stollenthal, Grosswasser (Eschenlahn, Wald beim Bahnhofe etc.), Kreuzbusch bei Freudentbai, von Kl. Mohrau über Karlsbrunn bis Ludwigsthal häufig; Policna und Jurinka (Klanic). Delphhüum comoUda L. In den mährischen Karpaten: spärlich bei Bystritz, spärlich bei Frankstadt und von da an gegen die Grenze zu im Abnehmen begriifen. Fehlt wahrscheinlich von Bodenstadt bis Domstadtl und vielleicht noch bis Grosswasser. Fehlt im Gesenke von Karlsbrunu au über den Altvater bis Freiwaldau und auch noch bei Weidenau höchst selten. — elatum L. Im Gr. Kessel, Grabowsky; daselbst zahlreich und in der ersten Hälfte des August noch in voller Blüthe, auf der Hohen Haide und am Gr. Hirschkamm. 1872 1. c. habe ich es am rothen Berge und auf den Bergen bei Freiwaldau gesammelt. Nymphaea alba L. und Nuphar luteum Smith. Knibitz (Klanic). Papaver dubium L. Felder und Raine bei Bystritz und bei Lhotka bei Bystritz. Fumaria Schleicherl Soyer- Willemet. Häufig auf Feldern bei Boden- stadt und Michelsbruuu. Corydalis cava Schwgg. und Körb. In Gebüschen, auf feuchten Wie- sen. Krhova (Klanic); ist mit G. dlgitata Fers, nach Sapetza und nach von mir gepflogenen Erhebungen in den mähr. Kar- paten gemein. Thlaspi alpestre L. Rozaau (in einigen Exemplaren mir vorgelegt), häufig auf sandigen Lehnen bei Walach.-Meseritsch (Klani 6). Lepidium campestre R. Br. Raine und Wege. Ratibor, Frankstadt. — ruderale L. Diese in der Ebene so häufig vorkommende Pflanze ist selten im b. G., ich sah sie nur bei Olmütz. Ali/ssum incanum L. Sternberg beim Schäferbach. Lunavia rediviua L. Radhost, Kicera; Wald bei Policna (legit Klanic). Gesten-, botan. /.eilschviCt. s Ht-it 1884. 23 290 Deutar'ta (jlamlidosa W. K. Berg Becowny bei Wsetiu (mitgetheilt von Hrn. Widimsky juu.), Fraukstadt und Roznaii (vorgelegte Exemplare), verbreitet bei Walach. -Meseritsch (Klanic). — hulbifera L. In feuchten Wäldern. Verbreitet. Häufig am Wege (Wald „u trech kamenü" und „Holy wrch") von Rotalowitz nach Hostalkau, Osträ hora bei Wsetin, im Cerwiukathale, Ryb- nieky, Gab, Duzuä, Uwiez, Kamenärky in der Rozuauer Gegend, Fraukstadt, Kl. Mohrau, häufig bei Karlsbrunu (Weisse Oppa, Leierberg, Schafberg etc.). — enneapliylla L. Am Wege von Rotalowitz (yVald „u trech ka- menfi" und „Holy wrch") nach Hostalkau, Cerwinkathal, Ryb- uicky, Gab; zerstreut bei Walachisch-Meseritsch (Klanic) und Rozuau, Frankstadt: Jawornik, Kicera etc. Cardamine hirsida L. var. midticmdis Hoppe Ludwigsthal. Turritis glahra L. Wüste Plätze, Gebüsche, Waldränder. Im Gebiete zerstreut. Skalka bei Mähr.-Weisskirchen mit Ahjssum cahicl- num L., Grundwald bei Bodenstadt, Domstadtl, Stollenthal, häufig bei Karlsbrunu: Weisse Oppa, Donnerslahn, Hin- und Wiedersteiu, Dittersdorfer Wald bei Mähr.-Neustadt. Arahis arenosa Scop. Stramberg, Bodeustadt im Grundwald, Arthurs- lehne bei Michelsbruun, Gaisdorfer Bauernwälder, Roi'ipa 2^alustris Bess. und R. silvestris Bess. Auf feuchten Plätzen des b. G. vorbreitet. Neslia panicidata DG. Auf Feldern und wüsten Plätzen, verbreitet im Gebiete. JFIesperis matronalis L. Am Wege von Rotalowitz nach Hostalkau u. zw. am Holzschlag „nad plauou" anscheinend wild und „u Cejsku" nur verwildeit; verwildert bei Stramberg und Liechnau; Walach. -Meseritsch (Klanic); ß. runcinata W. K. sp. Ditters- dorf bei M.-N. Sisifmhrmm officinale L. Wüste Plätze und Wege. Zerstreut im G. Bystritz an der Bystrieka, Gipfel des Hostein, Alttitschein, bei der Skalka bei Mähr.-Weisskirchen, Grundwald bei Bodenstadt. Erysimum crepidifolkmi Rchb. Prodr. Fl. bohemicae p. 465. Bodeu- stadt, Schönberg. — cheirantholdes L. Bystritz längs der Bystrieka, Roznau. Diplotaxis muralis. Mähr.-Neustadt, Einoth, Kuibitz bei M.-N. (leg. Klanic). Drosera 7-otundifolia L. Auf sumpfigen, torfigen Wiesen. Sumpfwiese unterhalb des „Las" bei Rozuau und theilweise auch im Las. Beim Radhosto witzer Bach auf den Trojane witzer „Paseken'* (auch bei Gross-Kuntschitz gesehen, jedoch schon von Sapetza angegeben), Gr. Kessel und 1872 im Moosbruch bei Reihwieseu. Parnassia jxdKstris L. Oberhalb des Weges von Wsetin nach Se- metin (mitgetheilt von Hrn. Widimsky jun.). Auf feuchten, torfigeu Wiesen: Roznau, namentlich häufig in den Unter-Pa- seken, Fraukstadt, Gross-Kuntschitz, T)-ojanowitz, Freudenthal, an einer mit Le))enstrefahr zus-äucflichen Felsenwand des Gr. 291 Kessels*). Im Jahre 1872 bei Weidenau und häufig bei Frei- waldau, Schöuberpf. Viola palustris L. Wie vorige. Koznau, Trojanowitz, Bodenstadt, Holzschlag im Theiner Revier. — canina L. Duzua, Roznau, Zubri; gemein bei Walach.-Meseritsch (Klanic). — silvestvis Kit. In "Wäldern. Verbreitet im b. G. — hiflora L. Feuchte Stellen am Altvater (Gr. Kessel, bekannter Standort). — lutea Huds. Im Gesenke sehr verbreitet. Altvater, Leiterberg, Peterstein, Hohe Haide, Heiligenhübl, Maiberg, Gr. Hirschkamm, Schieferhaide bis zu den Verlorenen Steinen. Heliantliemum Cliamaecystus Mill. Skalka bei Mähr.- Weisskirchen, Gaisdorfer Bauernwälder, Kreuzbusch bei Freudenthal. Sperf/ida arvensis L. Auf Feldern und Rainen im g. G. verbreitet. Var. sativa Böuuingh. Angebaut auf einem Felde nächst des Kozinec bei Roznau. Sagina procumbens L. Gemein im g. G. Moekringia trinervia Clairv. Doubrawa bei Mährisch- Weisskirchen, Holzschlag im Theiner Revier, Grundwald bei Bodenstadt, Brei- ter Busch bei Domstadtl, Stollenthal bei Grosswasser. Arenaria serpylUfolia L. Gemein im G. Stellaria nemorum L. Schattige Wälder, Gebüsche. Bystritz, Teiche im Rudolfsthale, Jasenka, Mülilbach bei Roznau; Wald bei Do- moraz (Klanic), Frankstadt, Alttitschein, Freudenthal, Karls- bruun, Gr. Kessel im Gesenke, Einoth und Dittersdorf bei Mähr.- Neustadt. — tdiginosa Murr. Auf einer sumpfigen Wiese bei Schönberg. Saponaria officinalis L. An Ufern und feuchten Plätzen. Ratibof, längs der Ufer der Becwa bei Wsetin; Krasnä (Klanic), Frank- stadt, Stramberg. Kohlraitscliia proUfera Kuuth. Frankstadt, Wald Tisowa, Rybar bei Mähr.-Weisskirchen. Diantlius Armeria L. Niwky bei Wsetin, Frankstadt, Liechnau. — deltoides L. Raine, Triften, Waldränder und Hügel. Im g. G. gemein. Nahe am Gipfel des Radhost, ca. 1000 M. — superbus L. var. grandißorus Tausch. Altvater, Leiterberg, Hohe Haide, Heiligenhübl, Maiberg, Gr. Hirschkamm, Schieferhaide, Backofensteiue bis zu den Verlorenen Steinen. Cucuhalus baecifer L. Knibitz (leg. Klanic). Silene mitans L. In den niederen Lagen des b- G. gemein. — inflata L. Trockene Wiesen, Grasplätze. Häufig im G. bis zu den höchsten Lagen, daselbst oft in einer Form mit blau ange- ') Die Flora des Gr. Kessel ist schon von W immer, Grabowsky, Fiek und v. U echtritz so genau beobachtet und untersucht, dass wohl kaum eine neue Art für diesen Standort wird aufgestellt werden können. 23* 292 laufenen Kelchen, so am Gipfel des Altvater, Petersteiu, Gr. Kessel, Hohe Haide, Gr. Hirschkamm etc. Melandrymn rubrum Gcke. In feuchten Wäldern, Auen und an Bä- chen zumeist in gebirgigeren Gegenden, Kudolfsthal bei Bystritz, Hostein, Vorberg des Gab, Kybnicky, Gab, da besonders häufig am Gipfel, Domstadtl, Stollenthal, Grosswasser, häufig bei Karls- brunn (längs der Ufer der Weissen Oppa, Donnerslahn, Schaf- berg, Hin- und Wiederstein etc.), Ludwigsthal, Mooslehne, bei der Schweizerei ; Knibitz! (leg. Klanit). — album Gcke. Auf Feldern und Wegen im g. G. verbreitet. Lyelmis flos cuculi L. Feuchte Wiesen, Ufer, Gebüsche. Im g. G. verbreitet und noch bei der Schweizerei! (v. Uechtritz). Althaea officinalis L. Aus Gärten bei Stramberg verwildert. Hypericum perforatum L. Im g, G. gemein, noch am Gipfel des Kadhost, 1130 M. — tetrapternm Fries. Ufer, feuchte Plätze. Bei den Teichen im Kudolfsthale, Lhotka und längs der Bystricka bei Bystritz, Holz- schlag im Theiner Kevier, Freudenthal, Kleppel. — quadranyulum L. Wiesen, Eaine, Waldränder, und -Schläge, selbst in höheren Lagen. Bystritz, Lhotka und Rudolfsthal bei Bystritz, Hostein, Holzschlag „nad planou" am Wege von Ro- talowitz nach Hoätalkau, Wsetin, Cäb, Domstadtl, Niederberg im Stollenthal, Grosswasser, Freudenthal (Mesten- und Kreuz- busch), Mooslehne, bei der Schweizerei, Peterstein, Hohe Haide, Gr. Hirschkamm, Freiwaldau, Weidenau, Friedeberg, Jaueruik. — montanum L. Wälder und Hügel. Hostein, Jawornik Kelsky, St. Johann bei Mähr.-Weisskirchen, Partschowitzer und Theiner Revier nächst Thein, Bodenstadt, Domstadtl. — hirsutum L. Laubwälder, Gebüsche. Hostein, Osträ hora bei Wsetin, Vorberg des Cäb, Alttitschein, Mährisch-Weisskirchen, Domstadtl, Stollenthal. Oxalis Acetosella L. In Wäldern des g. G. gemein. Mit violetten Blüthen am Hostein. — stricta L. Aecker, Gartenland und Gebüsche. Im b. G. sehr zerstreut und vereinzelt. Im Rudolfsthale unter dem Jawornik Kelsky, „u Cejskü" am Wege von Rotalowitz nach Hostalkau, daselbst an Zäunen und auf einem Felde häufig, Gebüsche auf Wiesen unter dem Olsowsky bei Str. Zubri. Im Grundwalde beim Gasthause „zum dicken Hans", Sternberg längs des Schä- fer baches. (Sehluss folgt.) 293 Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 916. Sed. Cepaea L. Sp. pl. 617. galioides All. Guss. *Prodr., *Syn. et *Herb.! Exemplare aus der Schweiz (dem Originalstandorte Linne's), aus Dalmatien, Elsass, Banat sind von deuen Sicilieus in nichts verschieden; auch spathidatum W. K. plant, rar. IL Taf. 104 scheint hieher zu gehören. — Auf Lavamauern und an schattigen, steinigen Bergabhängen (bis 3000') nicht selten: Am Etna (Herb. Torn.!, Bivona in Herb, Guss.!), um Catania, Bronte, Francavilla (Guss. Prodr. et Syn.), zwischen Casale und Milo! Mai, Juni. O- 917. Sed. coerideitm Vhl. Guss. *Syn. et Herb.! heptapetalum Poir. Ein äusserst zartes, zierliches Pflänzchen, etwas mit album vei-wandt, aber einjährig, meist sehr ästig, Blätter bald lang, bald kurz, 3 — 4 Mm. breit, stumpf; Blüthenstiele fadenförmig, meist bracteenlos, Blüthenstand weitrispig — doldentraubig; Blumenblätter, meist 7, länglich lanzettlich, stumpflicli, von mehr als doppelter Länge der ovalen, stumpfen Kelchzipfel; Kapseln mit sehr langen und dünneu, grannenförmigen Griffeln, endlich sternförmig abstehend, Blüthen zumeist azurblau, bisweilen weiss (var. albißora m.), öfters auch üebergänge. — Auf Lavaströmen, Mauern, Dächern, Felsen und steinigen Bergabhängen (0 — 2500') sehr gemein: Von Catania bis Nicolosi überall (!, Herb. Torn.!, Tor nah. in Guss. Syn. Add. et Herb.!), hinter dem grossen Benedictinerkloster Catania's nebst var, albiflora häufig (Herb. Eeyer!), um Aderuö, Bronte! Februar — Mai. O- 918. Sed. micranthum Bast. (1815) Clusianmn Guss. Syn. et Herb.! — Kanu ich, ausser durch etwas kürzere und breitere (5 bis 6 Mm. lange, 2—3 Mm. breite), aufrecht abstehende, niemals zu- rückgeschlagene Blätter, spitzliche, nur 3 Mm. lauge, oft deutlicher röthlich gekielte Blumenblätter und compacteren Ebenstrauss von album L. in nichts unterscheiden. Bei album sind die Blumen- blätter stumpflich und circa 3*5 — 4 Mm. lang. Auch meine spani- schen Exemplare des micranthum (Langeron, 1. Winkler) besitzen 3 Mm. und nicht, wie Willk. LgQ. angibt, 1 Mm. lange Blumen- blätter. — Auf Felsen und Mauern Sicilieus häufig; im Gebiete be- obachtete ich es nur spärlich auf Lavamauern zwischen Catania und Nicolosi. Juni, Juli. 2^. 919. Sed. dasyphyllum L. ß. glandiferum Gren. Godr., Willk. Lge. Sed. glanduUferum Guss. Prodr., Syn. et ''"Herb.! Von ct. ge- nuinum Gr. Godr. durch drüsig-zottige Stengel, Blätter und Sprossen, dichtflaumige Rispe, oft schön violette Blumenblätter und Carpelle verschieden. — Auf Felsen, Mauern und steinigen Abhängen bis 5000' zerstreut: Am Etna (Tornabene et Alexander in Herb, Guss.!), um Milo (Herb. Tornab.!), ziemlich häufig um San Kicolä 294 deir areiia, im Valle Calauua und sogar uocli im Val del Bove! April— Mai. O- 920. Sed. Mspanicum L. ''•'Guss. Prodr., *Raf. II, eriocarpum Sibth. Guss. *Syu. et '"'Herb.! — Sed. erioc. Sibth. Herb, ist nach Guss. Syn. mit der Pflanze Siciliens identisch, ebenso meine griechi- schen Exemplare (Hymettus, 1. Spruner); aber das Synonym Dill., welches Linne zu seinem hispankimi citirt, wird von Gussone zu eriocarpum citirt, und ist teste Guss. einer sicilianischen Pflanze entnommen; da nun L. seinen Namen vom ersten Namen Dill.'s entnimmt und nur dieses einzige Synonym anführt, so ist die Pflanze Siciliens zweifellos auch die Pflanze Liune's, zumal hispanicmri L. nach Wllk. Lge. für Spanien zweifelhaft ist. L. beschrieb also eine Pflanze Siciliens und gab sie irrig aus Spanien an! Sed. y,hispani- cum^'- Südtyrols, Norditaliens und Görz's unterscheidet sich von der Pflanze Siciliens nicht unbedeutend, und nenne ich daher ersteres pseudohispanimm. Hisp. besitzt um die Hälfte breitere Blätter, ei- lanzettliche Kelchzipfel, über 1*5 Mm. langen Kelch, lanzettliche, weisse, in eine ziemlich lange Granne ausgezogene Blumenblätter mit rothem Rückennerv (Länge 6 — 7 Mm., Breite 1-5 bis höch- stens 2 Mm.) ; die oberen Stengelblätter nebst Kelch, Fruchtknoten und oberer Stengelhälfte sind dicht drüsig, reife Früchte roth, ziem- lich allmälig in den langen Griffel ausgezogen, die ganze Pflanze zuletzt rothbraun. Bei pseudolüspanicum ist die Pflanze meist höher, nur die Stengel oberwärts ziemlich drüsenhaarig, Blätter, Kelche und die plötzlich in den Griffel ausgezogenen Carpelle meist ganz kahl; Kelchzipfel dreieckig-eiförmig, Kelch kaum 1 Mm. lang, Blu- menblätter weiss mit rothblauem Rückennerv, eiförmig-lanzettlich, in eine kurze, dicke Granne ausgezogen (3 — 4 Mm. lang, 1-7 Mm. breit). Glaucwn W. K. Reichb. Icou. plant, rar. 1137, IX!, das ich in zahlreichen Exemplaren aus der Marmaros und dem Banate besitze, unterscheidet sich nach denselben und nach Kerner Veget. von der Pflanze Südtyrols etc. nur durch stärkeren Drüsenüberzug der obe- ren Blätter und Kelche, sowie durch drüsig behaarte, nicht so plötz- lich, sondern nur allmälig in den verhältnissmässig längeren Griftel zusammengezogene Karpelle, ist also ebenfalls von der Pflanze Si- ciliens und Griechenlands verschieden. ~ Auf Felsen, Lavaströmen und steinigen Abhängen bis 4000' häufig: Am Monte Zio, im Val- lone dei Faggi (Herb. Tornab.!), um Maletto, Nicolosi (Guss. 1. c), in der Ebene" ob Nicolosi, in den Wäldern ob Nicolosi bis über die Casa del bosco hinauf, im Serrapizzutawalde, im Valle Calanna, von Bronte bis zum Bosco Maletto! Mai, Juni. O- 921. Sed. aetnense Tin. '"-Guss. Syn. Add. pag. 826 et *Herb. (2 Exempl.), *Bert. Add. Auf vulkanischen, steinigen Orten bei Ni- colosi unter den Verzäunungen (? chiuse, Tin. in Guss. 1. c), aus Nicolosi von Tin. erhalten (Bert.); steht zunächst dem Mspanicum, ob wohl specifisch verschieden? April, Mai. O- 922. Sed. littoreum Guss. pl. rar., Prodr., """Syn. Add. et """Herb.! Bei Catania auf Felsklippen nahe dem Meere al Signore asciato 295 (Toruab, iu Guss. Syu. Add.); Giiss. stellt es zwischen acre und albescens Haw., vergleicht es mit saa;atile\ die Exemplare genannten Fundortes aber im Herb. Guss. kann ich von ruhens nicht unter- sclieiden; wahrscheinlich ist nachträglich eine Verwechslung einge- treten. April, Mai. O- 923. Sed. altissinmm Poir. Dict., *Raf. II, rufescens Ten. uap. Guss. Syn. et Herb.! Stengel hoch, steif, röthlich," oft sehr robust; alle Blätter länglich-lauzottlich, fast cylindrisch, seegrün, au der Basis gelöst, au der Spitze zugespitzt; Blütheustaud eiue zweithei- lige Cyme mit kurzgestielteu Blüthen; Aeste der Scheiudolde endlich zurückgekrümmt; Kelchblätter eiförmig länglich, stumpf; Blumen- blätter linear-lauzettlich, 2 — 3mal so lang, bleichgolb, spitz; An- thereu gelb, an der Basis mit hyalinen Haaren besetzt; Carpelle dreikantig, lauzettlich, zugespitzt. Die Pflanze Siciliens stimmt genau mit Pflanzen Norditaliens, Savoyeus, Südfrankreichs, der Ostpyre- uäen! Sed. nicaeense All. Ped. Taf. 90 I ist aber davon offenbar verschieden, denn die Blumenblätter der Abbildung sind kurz und breit, die Staubgefiisse überragen dieselben bedeutend, und nach der Diagnose ist die Pflanze niedrig, anuuell mit langgestielten Blüthen. — Auf Lavafelsen von Paternö gegen Nicolosi empor (bis 1500'), häufig auch auf Hausdächern bei Mascalucia!, nach liaf. in der Waldregion. April — Juli. 2|_. 924. Sed. tenmfolium (S. Sm. Prodr. I, p. 335), ampleicieaule DC. Eapp. (1813), rostratum Ten. (1811 — 13), Semperv'wum temäf. S. Sm. (1806), Guss. *Prodr. '""Syu. et *Herb.! — Ausgezeichnet durch cylindrische, fast keulenförmige Sprossen, die au der Basis eine lange Strecke hindurch nackt, au der Spitze aber mit breit- scheidigen, stengelumfassenden, dicht geschindelten, in eine borsten- förmige, abstehende Spitze ausgezogenen Blättern versehen sind; Steugelblätter zerstreut, an der Basis etwas verbreitert, mit vorge- zogenem, gelöstem Grunde; Kelchzipfol eiförmig-lauzettlich, spitz; Blumenblätter lauzettlich, spitz, goldgelb, von doppelter Kelchlänge. Aus den Blattachseln der Sprossen brechen, auch uach dem Trock- nen, oft zahlreiche verzweigte, laug borsteuförmige Wurzelfasern hervor. — Auf Felsen, Lavaströmon, steinigen, felsigen Abhiingen (0 — 4000') sehr häufig: Um Catania (Guss. Prodr., Syn.), Nicolosi (Herb. Guss.!), Massanuuuziata, Milo (Herb. Tom.!) auf den Monti rossi (lieyer!), um Acicastollo, von Torregrifo bis hoch in die Wäl- der ob Nicolosi sehr gcmeiu, um Sau Nicola, im Valle Calanua, bei der Grotta del Turco, im Cerritawalde, von Bronte bis in den Bosco Maletto! Mai— Juli. %. 925. Umblllcus horlzontaUs (Guss.) DC. Prodr. Cotyledon hör. Guss. Ind., Prodr., '-"Syn. et Herb.! Auf Mauern, Dächern, Felsen uud Lavaströmeu bis 3500' gemein: Um Catania bei Villarascosa, aber seltener als folgende (Torn. in Guss. Syn. Add.), um Catania und am Etna überall (Herb, Torn.!) von Catania bis in die Wälder ob Nicolosi sehr gemein, ebenso um Ognina, Acicastello, Bronte! Mai, Juni. %, 296 926. Umh. pendulinus DC. fl., Cotyledon pend. ''^Eaf. II, Cot. Umhilicus L. Guss. Prodi'., *Syn. et '''•'Herb.!, *Flor. med, cont., ■^Philippi. Bei horiz. stehen die Blüthen aufrecht oder später hori- zontal ab, sind nur 4 Mm. lang und kurz gestielt, die Traube ist kurz, dicht. Bei i^end. hängen die länger gestielten, 7 Mm. langen Blüthen, die Traube ist locker und laug; die Bracteen des pend. sind kürzer, die des hör. länger, als der Blütheustiel-, auch ist hör. viel dichter besetzt mit allmälig an Grösse und Breite abnehmenden, endlich ganz linealen Blättern. Wllk. Lge. III, 132 nennt die Blü- then des horiz. irrig grösser, als die des pend.\ NB. Wie ich schon in den Verhandlungen der Zool.-botan. Ge- sellschaft im Jahre 1872 erwähnte, wächst im Quarnero zu Cassione nicht penduL, wie Koch angibt, sondern horiz. DC! — Auf feuch- ten Felsen, Mauern, Dächern und Lavaströmen bis 3500' sehr ge- mein: Um Catania, Milo (Herb. Tornab.!), Catauia bei Villarascosa (Tornab. in Guss. 1. c), äusserst gemein von Catania nach Ognina (!, Herb. Beyer!), Acicastello und Nicolosi, auch von Zaffarana nach Milo, im Yalle Calanua, im Cerritawalde, um Bronte etc.! April, Mai. n. LXX. Fam. Saxifrageae. DC. 927. Saocifraga bulhifera L. granidata *Eaf. II, non L. Auf krautigen Bergabhängen: In einem Thale des Etna nahe dem Monte dei Faggi (Herb. Torn., Tom. in Herb. Guss.!), Der Staudort fehlt in Guss. Syn. März — Mai. 928. Sax. tridactylites L. *E,af II, III. Auf feuchten Mauern und Dächern, auch auf Felsen und Lavaströraen bis 4000' stellen- weise sehr gemein, z. B. von Mascalucia und Belpasso nach Nico- losi, von da bis in die Wälder empor!, nach Raf. auch in der Hoch- region. März — Mai. O« NB. Sax. hederacea, von Raf. in der Hochregion augegeben, bezieht sich nach Tor nah. 's Mittheilung auf Veronica hederifolia; ich möchte eher au eine Staudortsverwechslung mit den Nebrodeu, wo sie nicht selten ist, glauben. Mihes Grrossularia. von Raf. in der Waldregiou augegeben, wurde seither in Sicilien nie gefunden, also wohl wieder eiu Irrthum. LXXI. Fam. Ranunculaceae Juss. 929. ClemaÜs Vitalba L. *Raf. II, *Philippi, *F1. med. Zwi- schen Gesträuch, an Zäunen uud Waldrändern bis 3000' häufig: Um Nicolosi und S. Nicola deir arena (!, Herb. Tornab.!), in der Berg- und Waldregion (Herb. Guss.!), zwischen Casale uud Milo, am Si- meto unterhalb Bronte! Juni — August. ^. 930. Cl. cirrhosa L. ß. concolor Guss. (Blätter beiderseits grün). Durch einfache, herzförmige, gezähnte, büschelig stehende Stengel- 297 blätter, axilläre, einblüthige, circa 3 Cm. lauste Blüthenstiele, fast 2*5 Cm. lange, weissgrüne Blüthen von Vitalha leicbt unterscheid- bar; die Blätter der jüngeren Aeste sind dreizäblig, Poh/morphaYiy. unterscheidet sich davon nach Guss. durch kaum kletternden Stengel und durcbaus dreizählige Blätter, wird aber von Bert. Fl. ital. und Gren. Godr. als Varietät derselben betrachtet. — Zwiscben Ge- sträuch, an Zäunen und Gartenmauern: Um Belpasso (Herb. Torn.!), von Paternö gegen Belpasso hinauf! Febr., März. ^ . 931. Thalictrwni. calabrieum Spr. aqnilegifoliu7n *^a,f. 11, non L. Habituell, sowie wegen der rosavioletten Fetalen und Staubgefässe nicht UDäbnlich dem aqailegifoUum, aber leicht unterscheidbar durch die eiförmigen, beiderseits verscbmälerton, tief gefurchten, nicht ge- flügelten, von dem bleibenden Griffel gekrönten Früchte, kleinere Blätter etc. — In Bergwälderu Siciliens bäufig, am Etna aber nur von Kaf. angegeben und bei Cavaleri von Torn. gesammelt (Herb. Torn.!). April — Juni. 2|.. 932. Anemone hortensis L. «. stellata Gren. Godr. (Blumen- blätter 8 — 10, länglich-lanzettlich, meist stumpf) stellata Lam. *Bert. *Kaf. I. Auf Rainen, Feldern, grasigen Fluren bis 2000' häufig: Um Catania (!, Herb. Reyer, Cosent. in Bert.), Misterbianco (!, Herb. Reyer!), am Etua (Herb. Torn.!), bei Caltabiano! Jänner — April. 2^. 933. An. coronaria L. *Raf. I, "^Bert., *Heldr. Cat. «. f. ge- nuina (gross, Blätter sehr fein, dreimal dreizäblig, vielspaltig zer- schnitten, Blüthen rothblau). In Saaten und auf Fluren der Tief- region stellenweise äusserst gemein, besonders längs der Ostküste von Caltabiano bis Catania, in der Ebene des Simeto und um Mister- bianco!, schon von Cosentini (Bert., Herb. Guss. !), Heldreich und Reyer (Herb. Reyer!) um Catania gesammelt, um Pedara (Herb. Torn.!). Febr. März. 2j.. (Fortsetzung folgt.) Literaturberichte. Voss Wilhelm, k. k. Professor: Versuch eiuer (^teschichtc der Botanik iu Kraiu (1754 bis 1883). Erste Hälfte. Sep.-Abdruck aus dem .Tahres- berichte der Staats-Oberrealsclmle in Laibach für das Schuljahr 1884. Lai- bach. In Conimission bei Ignaz v. Kleinmayr und Fed. Bamberg. 1884. Lexikon -Octav. 59 Seiten. Mit einem Titelbilde, das Bildniss Scopoli's und zwei Textbildern, Ansicht von Idria und Scopoli's Wohnhaus alldort. Seit Neilreich vor nahezu dreissig Jahren (Verhandl. d. zool.- bot. Ver. in Wien. V. [1855J. Abhandlungen. S. 22—76) die „Ge- schichte der Botanik in Nioderösterroich" veröffentlicbte, ist meines Wissens dieser „Versuch einer Geschichte der Botanik iu Kraiu", 298 oder, wie der Verfasser im Vorworte hervoihebt, eigeutlich der Plo- ristik in Kraiu wieder die erste, ein ganzes österreichisches Land umfassende Dissertation dieser Art. Der Verfasser der vortrefflichen Leheusgeschichte Scopoli's (Johannes Antonius Scopoli. Lebensbild eines österreichischen Naturforschers und dessen Kenntnisse der Pilze Kraius. Verhandl. der k. k. zool.-botau. Gesellsch. XXI [1881J. Ab- handlungen. S. 17 — 66) hat mit dieser neuen Arbeit dem Kranze seiner immer gleich musterhaften Werke eine neue schöne Blume eingefügt. Gern hätte ich den Bericht hierüber bis zum Erscheinen der zweiten Hälfte im nächsten Programm der Oberrealschule in Laibach verschoben; allein auch diese erste Hälfte bildet ein Ganzes, und sie ist so anregend und befriedigend, ihr Erscheinen als Sonder- druck aus einem Schul-programme einer buchhändlerisch unbedeuten- den Stadt ist so unauffällig, dass es mir besser schien, mit dieser Anzeige nicht übers Jahr zu warten. Die Anordnung fällt angenehm durch ihre strenge Methode auf. In der ersten bereits erschienenen Hälfte handelt der Verfasser von den Personen, welche die Flora Krains beschrieben oder för- derten, in der zweiten Hälfte wird er von den Sachen handeln, welche in Krain vorhanden sind, um die Kenntniss der Landesflora zu mehren und zu verbreiten. Der erste Abschnitt, in Krain wohnhafte oder wohnhaft ge- wesene Botaniker oder Liebhaber der Botanik, zerfällt in die klassi- sche Periode von 1754 bis 1800 mit Scopoli, Wulfen, Hacquet, Zois, in das Zeitalter Hladnik's von 1801 bis 1852 mit Hladnik, Kwiatkowska, Fleischmann, Graf, Freyer, Erberg, Blagaj^ Skofitz, in das Zeitalter der letzten dreissig Jahre von 1853 bis 1883, mit Dolliner, Jauscha, Rastern, Valentin und Franz Plemel, Deschmann. In diesem letzten Zeitalter übergeht der, wie allgemein bekannt, durch zahlreiche gediegene- Arbeiten, beson- ders über die Pilze Kraius, welche theils in dieser Zeitschrift, thoils in den Verhandlungen der k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft erschie- nen sind, höchst verdienstvolle Verfasser, sich selbst mit Still- schweigen und lässt damit eine sehr empfindliche Lücke, deren Aus- füllung, ich hoffe das zuvorsichtlich, im nächsten Jahre bei Gelegen- heit des Schlusses seiner Abhandlung erfolgen wird. Der zweite Abschnitt ist den Botanikern gewidmet, welche Krain auf ihren Reisen berührten, nämlich dem Könige Friedrich August von Sachsen, Hoppe, Tommasini, Stur, Pokorny, Kerner. — Jeder Artikel dieser Abschnitte besteht aus zwei Thei- len, dem biographischen und dem sachlichen, in welch letzterem die Leistungen dos beziehentlichen Botanikers für die Kenntniss der krainischen Pflanzenwelt geschildert werden. Von Scopoli's Flora carniolica sagt Voss mit Recht, sie sei zu allen Zeiten und auch heute noch von Floristen fleissig studirt und benützt worden, sie gelte als ein klassisches Werk der Linne'- schen Zeit, und obwohl mehr als ein Jahrhundert seit deren Er- scheinen verflossen, sei sie doch das einzige verlässliche Werk, das 209 über Krains Vegetationsvcrbältnisse AufscMuss gibt. Damit soll aber, fährt der Verf. fort, allerdings uicbt gesagt werden, dass Scopoli's Flora dem heutigen Stande der Wissenschaft entspreche, im Gegen- theile, eine neue Bearbeitung der Flora Krains sei zu einem drin- genden Bedürfniss geworden. Mit diesen Worten hat Voss ein Ziel aufgestellt, zu dessen Erreichung Niemand besser als er selbst geeignet ist. Möge er ein zweiter Scopoli für das Land Kraiu werden! In Erwägung, dass Voss bei der Erinnerung an Scopoli's „Plantae subterraneae" Huml)oldt's ähnliches Werk, dessen „Flora Fribergensis" erwähnt, wäre es passend gewesen, Hoffmann's Prachtwerk „Vegetabilia in Hercyniae Subterraneis collecta" (Nürn- berg 1811. Imperial-Folio. 34 Seiten Text und 18 colorirte Kupfer- tafeln, nicht mit Stillschweigen zu übergehen. Die biographischen Nachrichten über Deschmann, welche der Verfasser dem Prof Leopold Kitt. v. Garibaldi verdankt, sind hier zum ersteumale veröffentlicht. Gewöhnlich gibt Voss die genauen Citate der botanischen Ar- beiten der krainischen Botaniker. Bei den botanischen Abhandlungen Deschmaun's fehlen aber die beziehentlichen Angaben. Die Ordnung, in welcher in jedem einzelnen Abschnitte die einzelnen Floristen oder Keiseuden aufgeführt werden, ist die chro- nologische; es fällt daher auf, dass zu Gunsten des Königs Fried- rich August eine Ausnahme gemacht worden ist, ebenso auch, dass bei ihm die entsprechenden Zeitwörter im Pluralis majestaticus gebraucht werden. Bei Hoppe wird angeführt, er habe nach der Reise von 1803, worüber er in seinem botanischen Taschenbuche für das gleiche Jahr berichtete, im Jahre 1816 in Begleitung des Prof. Hornschuch abermals das Land besucht. Bei dieser letzteren Nachricht fohlt die Angabe der Quelle und ebenso die Auskunft, ob über diese Reise ein Bericht veröffentlicht worden sei. Ein solcher Bericht besteht und ist in einem so wenig bekannten Buche veröffentlicht worden, dass Britz ein für seinen Thesaurus sogar in der zweiten Bear- beitung entgangen ist. Fürnrohr hat nämlich, 38 Jahre nach dem Erscheinen des 22. Jahrganges des in seiner Art köstlichen botani- schen Taschenbuches des lieben, alten Hoppe im Jahre 1849 einen 23. Jahrgang veröffentlicht und darin S. 150—180 als Ersatz des nie erschienenen zweiten Thoiles von Hoppe's und Hörn seh uch's Tagebuch einer Reise nach den Küsten des adriatischcn Meeres und den Gebirgen von Krain, Kärnthen, Tirol, Salzburg, Bayern und Böhmen, dessen erster Theil nur die im Winter gemachte Reise nach Triest und die dort gemachten Beobachtungen enthält, Horu- schuch's „Mittheilungeu über die in den Jahren 1816 und 1817 mit Hoppe gemachten Reisen" aufgenommen. Wonngleich der Verfasser sich gegen die Forderung der Voll- ständigkeit in dem Abschnitte über die Botaniker, welche Krain auf ihren Reisen berührten, vorwahrt, besonders weil ihm so manche 300 bozieliontliclie, etwa in ausländischeu Zeitschriften erscliienene Be- richte entgangen sein können, so kann er damit doch niclit ein eigenes Werk eines solchen Botanikers gemeint haben. Ein solches Werk ist vorliauden und dem Verfasser entgangen, welcher bei Ge- legenheit des Erscheinens der zweiten Hälfte die entsprechende Er- gänzung geben kann. Biasoletto hat nämlich im Jahre 1846 in Triest seine „Excursioni botaniche sullo Schueeberg (Monte nevoso) nella Carniola" bei Papsch et Comp., Druckerei des österreichi- schen Lloyd, veröffentlicht. Es enthält in Gross-Octav 96 Seiten Text und eine Karte in Steindruck der gemachten Reise, von Biasoletto selbst gezeichnet. Biasoletto hat dreimal den Schneeberg bereist; die Beschreibung seiner zweiten Reise, welche er am 12. August 1843 begonnen hat, füllt den grössten Theil des Textes. Die dritte, in den beiden letzten Tagen des Juni und am 1. Juli 1844 unter- nommene Reise machte er mit Tommasini, als Leiter derselben, und dem Verfasser dieser Zeilen. Von dieser letzten Reise handelt Biasoletto am Schlüsse des Textes, S. 36 und 37. Die gemein- schaftlichen Ergebnisse gibt das auf S. 42 bis 96 abgedruckte Ver- zoichniss der beobachteten Phanerogamen mit 586 und Kryptogamen mit 123 Arten, meist mit genauer Angabe der beziehentlichen Oert- lichkeiten und des Vorkommens. In meinem Werke „Die Golazberge in der Tschitscherei. Ein Beitrag zur botanischen Erdkunde", welches im Jahre 1845 in Triest, Verlag von H. F. Favarger, erschienen ist, habe ich die absoluten und relativen Zahlen der Gefässpflanzen-Arten des Schneeberges nach den einzelnen Familien zur Vergleichung der Flora des Schneeberges mit den Floren der Golazberge und des österreichisch-illyrischen Küstenlandes und eine kurze Charakteristik des Schneeberges von Krain mitgetheilt. Auch diese Arbeit scheint dem Verfasser unbekannt geblieben zu sein. Der Druck ist ungemein schön und correct; wem das Lob hie- fiir gebührt, kann nicht gesagt werden, weil die sonst übliche An- gabe der Druckerei fehlt. v. Hohen bühel-Heuf 1er. Genera niuscorum Macvohymenimn et Rhegmntodon revisa specieque nova aucta exposuit F. C. Kioer. Christiania 1883. 8". ö4- Stn. 3 Taf. Nur selten erhält ein Bryologe Arten aus den beiden obge- uannten Gattungen; es darf daher nicht Wunder nehmen, wenn dieselben verhältnissmässig wenig genau bekannt sind. Dem ent- sprechend ist eine monographische Bearbeitung der Genera Macro- hymenium und I{hc(jmatodoii eine dankbare Aufgabe. Kioer löste dieselbe im Wesentlichen auf befriedigende Weise. Nach ihm enthält die erste Gattung sechs, die zweite neun Arten; eine derselben Rhegmatodon secundus ist neu und stammt aus Madagascar. Die vorliegende Monographie ist mit Sachkenntniss geschrieben, gibt von den einzelnen Arten sehr genaue Beschreibungen und bildet auf den Tafeln auf heliotypischem Wege Peristome, Blätter und ihr Zell- uetz von mehreren Arten ab. Kioer's Arbeit ist ein erwünschter Beitrag zur genaueren Kenntuiss der exotischen Moose. R. 301 Fr. Ambrosi. ün caiiestro (l'Iiiieuouiiceti raccolti nella valle di Sella neir Agosto e Settembre del 1882 Estratto dal Bull, della Societa Vento- Trentina di Sc. nat. III. Padova 1884. 8» 8p. Während des Herbstes 1882 sammelte Ambrosi im schönen Sellathale Südtirols 82 Arten von Hymenomyceten und gibt im vor- liegenden Aufsatze ein Verzeichniss derselben. Obwohl in neuerer Zeit namentlich Bresadola durch seine „Fungi Tridentini novi" schätzenswerthe Beiträge zur genaueren Kenntniss der Pilzflora Süd- tirols lieferte, ist das vorliegende Verzeichniss doch nicht ohne Werth und macht auf das Vorkommen so mancher seltener Art in den Vor- alpenthälern Südtirols aufmerksam. ß. Monographie der (Tattniig: Epilobinm von Prof. C. Haussknecht. Mit t'.i Steindrucktafeln und Verbreitungstabelle. — Jena, Verlag von Gustav Fischer. Wenige Gattungen bieten einer kritischen Bearbeitung ein so reiches und zugleich so schwieriges Material wie die Epilobien, und es war daher ein ebenso mühevolles als dankenswerthes Unterneh- men, dass der Herr Verfasser eine monographische Bearbeitung der- selben sich zur Aufgabe stellte. Die Frucht vieljähri^er Arbeit liegt jetzt in einem staatlichen Gross-Quartbande vor, und wenn schon die typographische und artistische Ausstattung alles Lob verdient, so gibt nicht minder der Inhalt Zeugniss von den umfassendsten und sorgfältigsten Studien. Als ein besonders günstiger Umstand darf es angesehen werden, dass Prof. Haussknecht, wie wenige Andere, in der Lage war, nicht allein auf seinen zahlreichen Reisen fortwährend in der Natur selbst zu beobachten, sondern auch die Original exemplare der grossen englischen, französischen und russi- schen Sammlungen, wie der deutschen zu vergleichen. Der Umfang des Werkes gestattet nicht wohl eine eingehende Besprechung, es mag daher bei einer gedrängten Angabe des Inhalts bewenden. Derselbe gliedert sich nach den Erdtheilen in fünf mehr oder weniger selbstständige Abtheilungen, und ist dieser Anordnung vor der sonst üblichen synoptischen im Interesse grösserer Ueber- sichtlichkeit und der leichteren Bestimmung halber der Vorzug gegeben. Jeder Abtheilung geht ein geschichtlicher Ueberblick der Lite- ratur voraus, au welchen sich allgemeine Bemerkungen insbesondere über die geographische Verbreitung und Tabellen zur Determination anschliessen. Im ersten Theile folgen überdies« dem geschichtlichen Ueberblicke allgemeine Bemerkungen über die Gattung, über die Eintheilung und Anordnung der Arten, über Bastartbildung und über die Gesammtverbreitung. Bezüglich der Eintheilung sind zunächst die beiden natürlichen Gruppen „Chamaenerion" und „Lysimachion" nach Tausch beibehalten worden. Die zweite ist nach der Beschaffenheit der Narbe einge- theilt in „Schizostigma" und „Synstigma". Für die weitere Glie- 302 deruug sind Form imd Beschaffeuhoit der Sameu, Auheftung der Blätter etc. als Abtheilimgsmerkmale gewählt. Es sind bienach die Arten der alten Welt mit Einsclilnss der amerikanischen in 28 Grup- pen gebracht. Die der Mehrzahl nach von denen der übrigen Erdtheile sehr abweichenden Arten Oceaniens sind zerfällt in Similes, bei wel- chen die entsprechende Gliederung in „Leiospermae" und „Adeno- spermae" Anwendung findet, Sparsiflorae, Microphyllae und Der- matophyllae. Beschrieben sind überhaupt 169 Arten, von denen 23 in Europa, 68 in Asien, 21 in Afrika, 56 in Amerika und 36 in Oceanien nach- gewiesen werden. Nach Abzug der mehreren Erdtheilen gemein- samen, die also an mehreren Stellen aufgezählt werden, entfallen auf Europa 22, Asien 49, Afrika 13, Amerika 49 und auf Oceanien 36 Arten. Bezüglich der europäischen Arten sei u. a. bemerkt, dass mit J^. Dodonaei Vill. die demselben nächststehendeu, meist als beson- dere Species betrachteten, vereinigt sind und dass entsprechend drei Hauptformen ^^aur/ustissimmn (Web.), die mittelgriffelige, Caucaslcum, die langgriffelige, und Fleische ri'' die kurzgriflfelige aufgestellt wer- den. Bei E. hirsutum, palustre und einigen anderen weitverbreiteten Arten werden die Formen namentlich auf physikalische Verhältnisse des Standorts zurückgeführt und verschiedene derselben dann zu Formeucombinatiouen vereinigt, die etwa den bisherigen Varietäten entsprechen würden. Das bisher noch nicht allgemein anerkannte E. hyperkifoUum Tausch wird als selbstständige Art angenommen, ebenso wird E. colliaum Gmel. als gute Art von E. montanum ab- getrennt, weil es einen eigenen Formenkreis und eine eigenthümliche geographische Verbreitung hat , und weil seine Verbindungen mit montanum steril sind. Dasselbe gilt von Lamyl F. Schultz. Die grosse Unsicherheit , welche bislaug in der Tetragonmn-(jY\v^^Q herrschte, dürfte durch die hier gegebenen sehr eingehenden Aus- einandersetzungen nun endlich beseitigt werden. Der Name E. tetra- gonum wird überhaupt cassirt, weil derselbe in Sp. plant. Ed. I. auf die Phrase der Souvage begründet war, die sich nur auf E. adnatuin Griseb. beziehen kann. In der 2. Auflage brachte L. noch einen Zusatz, der mit ßecht auf E. roseum bezogen wurde, welches auch in seinem Herbar als tetrar/onmn liegt. Aus Allem geht her- vor, dass Linne selbst nicht klar war und dass sein E. tetragonum eine Species complexa ist, die nicht weiter bestehen kann. Die von Fries als E. lineare Mühlenb. aufgestellte Pflanze hat sich als E. Dauurlcuin Fisch, erwiesen und ist iiire Verbreitung von Skandinavien durch Nord- Asien und Amerika festgestellt. E. alpinum wird aus ähnlichem Grunde wie sein tetragonum eingezogen und die arktische Art mit dem Namen Jactiflojmm'''' belegt; ebenso ist das gleichfalls circumpolare E. Hornemanni Rchb. als eigene Art von E. alslnefolium Vill. abgetrennt. Auf Klarstellung der Synonymie ist ein ganz besonderer Fleiss verwendet und ])is auf die ältesten Zeiten zurückgegangen. 303 Bio Anlage der Verbreitimgstabelle ist eiue sehr zweckmässige und die Hybriden der europäischen Species, deren nicht weniger als 64 angeführt werden, sind in einer Tabelle noch besonders zusammen- gestellt, auch, was im Texte nicht geschehen, auf mehrseitigen Wunsch mit Namen versehen worden. Unter den mit grosser Sorgfalt ausgeführten Abbildungen sind die schon an anderen Orten gegebenen europäischen Arten wegge- lassen, dafür aber deren Samen in starker Vergrösseruug abgebildet, Avie überhaupt überall, wo passendes Material vorhanden war, die Samen beigesetzt sind. 0. Schmid. Penzig, O. Studi siipra una virescenza osservata iiei fiori delhi Scabiosa maritima L. (Atti d. Soc. dei Naturalisti. Modeiia. Ser. III, vol. III) con 1 tav. Anlässlich der Untersuchung einiger vergrünter Blüthen der angeführten Pflanze gelangt Verf. zu folgenden von ihm selbst kurz zusammengefassten Resultaten: 1. Der Stempel wird bei den Dipsa- ceen von zwei meridian gestellten Carpiden gebildet. Wie die Ver- grünungen von Scabiosa maritima zeigten, nehmen bei dem Genus Scabiosa beide Carpiden an der Stompelbilduug Theil. 2. Der soge- nannte Ausseukelch der Dipsaceen ist als aus zwei Paar decussirter Vor])lätter gebildet aufzufassen, von denen das quergestellte das un- tere, das iü medianer Lage hingegen das obere ist. 3, Der Kelch ist dessgleichen als zweiwirtelig aufzufassen; die beiden seitlichen Blätter (bei Scabiosa gen.) bilden den äusseren, das rückwärtige Kelchblatt, sowie das vordere Blattpaar den inneren Wirtel. Bei den Gattungen mit tetramerem Kelche wird dieser von decussirten Kelchblattpaaren gebildet, von denen das erste Paar zu dem zweiten Vorblattpaaro decussirt ist und in Folge dessen den Zipfeln des sogenannten Aussen- kelches aufgelegt erscheint. — Die Arbeit enthält ttberdiess eine ebenso werthvolle als mühsame Zusammenstellung sämmtlicher bis jetzt in der Literatur bekannt gewordener teratologischer Fälle inner- halb der Familie der Dipsaceen. Solla. Jalueslieft des Xatiirwisseuscliaftlitheu Vereines des Trencsiner Coiiütates. Eedigirt von Anton Pfeiffer, Vercins-Sccretär. VI. Jahrg. Trencsin 1884. 8". pp. 66. In diesem Jahreshefte sind zwei floristische Artikel enthalten, und zwar: l. „Bemerkungen zu den in Dr. Schur's phyto- graphischeu Mittheilungen und Gandoger's rhodologischen Tafeln erwähnten Trencsiner Pflanzen, von Holuby". Dr. Schur veröffentlichte in den Verhandl. des Brünner naturf. Vereines (XV. Bd. IL Heft, 1877) seine Phytographischen Mittheilun- gen, in welchen auch eine Anzahl Trencsiner, ihm von H. mitge- theilter Pflanzenformen theils als neue „Arten", theils als bemerkens- werthe Varietäten mehr oder weniger ausführlich beschrieben werden. Diese werden nun in Holuby's erwähntem Artikel besprochen. So ist Ficaria Ilolnhyi Schur nichts anderes, als eine zwar auffallende, 304 aber durch Uebergangsformen mit der Normalform verbimdeuo, ruud- imd gauzraudig-blätterige Ficaria ranuncvIoi. Uburmcus Ledcb.) 3ÜS identisch mit seiuem D. memhranaceus ist, gar nicht erschüttert. Der Umstand, dass Besser den D. memhranaceus Borb. ohne Namen und nur mit der Bemerkung: „medius iuter D. Carthus. et D. colli- num W. K." an deutsche Botaniker versandte, schliesst — nach meiner Meinung — noch gar nicht die Möglichkeit aus, dass Besser dieser Art später den Namen D. pseudobarhatus beilegen konnte. Herr Borb äs schenkt mehr Glauben Reicheubach, welcher D. psemloharhatus Bess. mit dem von D. Uhurnicus Barth sehr ver- schiedenen D. trifasciculatas W. K. identificirt , ich meinerseits glaube in dieser Hinsicht mehr Ledebour der den D. pseudobar- hatus von Besser empfangen, also ex autopsia gekannt hat, und zwar desshalb mehr, weil D. memhranaceus Borl). viel mehr Aehn- lichkeit mit dem von Ledebour unrichtig identificirton D. Uhur- nicus Barth als mit D. trifascieulatus W. K. aufweist und weil man den podolischen D. Uburnicus Ledeb. aus pflanzengeographischen Rücksicliten unmöglich mit dem istrischen D. Uburnicus Barth ver- einigen kann. — Ich vermuthe, dass Reicheubach den D. pseu- dobarhatus Bess. gar nicht gekannt hat und ihn nur aus diesem Grunde mit D. trifascieulatus W. K. (Rchbch. Iconogr.) identificirt hat, weil der Name D. pseudobarhatus am meisten zu dem Habitus des D. trifascieulatus W. K. passt, indem diese letztere Art — wenigsteos mir — beim flüchtigen Anblick den Z>. harbatus L. ins Gedächtniss ruft. Br. Biocki. Brunn, am 6. Juli 1883. Der Besuch der Czeitscher Gegend führte mich nach Theresien- dorf, Grumvir und Borkowan, ich sammelte bei Theresiendorf: Te- tragonolobus siliquosus Roth, Reseda luteola, Erythraea pulchella, Marrubium, peregrinum^ var. latifolium Koch, M. vulgare, Verbena officinalis, Cirsium canum All., Anthemis cotula, Aster tripoliuTn, ^anthium spinosum, X. struvnariuni, Euphorhia falcata, E. exigua, Cynodon dactylon. Am Kobyler See bei Theresiendorf (jetzt abge- lassen): Trifolium fragiferum, Tetragonolobus siliquosu^s, Althaea officinalis, Lythrum virgatum, Erytkraea pulchella, Euphrasia odon- tites {Aster tripolium L. J. Bübela; hier massenhaft), Scorzonera parvißora (zahlreich), ^ Rmnex hydrolapathum, Huds., R. maritimus, Schizotheca tartarica Celak., Alisma plantago var. terrestris Neilr., Scirpus maritimus. Bei Grumvir: Astragalus onobrychis, Trifolium montanum, Foenicidum capillaceum Gilib. (Wiese, verwildert), Bu- pleurum falcatum, Falcaria Rivini, Polygala major, Stellaria nemo- rum, Diplotaxis muralis, Nigella arvensis, Ajuga chamaepitys, Salvia verticillata; Sideritis montana, Stachys annua, Oaleopsis ladanum, Prunella vulgaris f. parvißora Koch, Verbena officinalis, Linaria minor, Echinospermum lappula, Datura strainonittm, Carlina acaii- lis, Centaurea paniculata, C. seabiosa, Dipsacus silvestris, Senecio barbaraefolius , Aster tripolium, Pulicaria vulgaris, Tragopogon pratense, Taraxacum palustre, Picris hieracioides, Xanthium spino- sum, Jl. strumarium, Passerina annua Wickst., Rumex maritimus, 309 Sidsola Kali, Euphorbia falcata, E. virgata, E. exigna., Alisma plantago v. terrestris Neilr., Ciiperiis fuscus (häufig), Setaria glauca, Andropogon Ischaemum. Auf Wieseuabliängen bei Grumvir: Oxy- tropis pilosa (zahlreich), Dorycnium pentaphyllum, Spiraea filipen- dida, Seseli hippomarathriim, Didamnus albus, Silene otites, Tha- Uctrum collinum Wallr., Stachys recta, Salvia verticillata, Prunella grandiflora, Veroniea spicata, Nonnea pulla, Asper ula ci/nanchica, Scabiosa suaveolens, Aster linosi/ris, A. amellus, Liula salicina, I. ensifolia, 1. Oculus Christi, Taraxacum serotinum, Crepis virens, Campanula rotimdifolia, Camp, sibirica. Bei Borkowan: Dorycnium pentaphyllum Scop., Scandix pecten Veneris, Ajuga chamaepitys, Si- deritis montana, Linaria spuria Mill., Scabiosa suaveolens, Aster Unosyris, ChondriUa juncea, Salsola Kali. — Für den Missliogel ]3ei Wedrowitz trage ich uach (Excursiou vom 2. Juni 1884): Lathyrus niger Beruh., Cytisus biflorus, Genista pilosa (unasseuhaft), G. ger- tnanica, Cotoneaster vulgaris, Mespilus oxyacantha f. monogyna Willd., Sanguisorba oficinalis, Sedum reßexum, S. boloniense, Saxi- fraga bulbifera, Geranium sanguineum, Euonymus verrucosus, He- lianthemum vulgare, Polygala major, Viola arenaria, Silene otites, Cerastium semiclecandrum, Linaria genistaefolia, Veroniea prostrata, Ver. praecox, Verbascum phoeniceum, Ligustrum vulgare, Carlina acaulis, Centaurea axillaris, C. scabiosa, Smecio campestris, Inula Oculus Christi, Ornithogalum tenuifoUwm, Asparagus oficinalis, An- thoxanthum odoratum, Asplcnium germanicum, A. septentrionale. — Neue Staudorte führe ich an für: Campanula sibirica L.: Beim er- sten und zweiten Tunnel und beim Semberafelsen am Hadyberge, Alleegrund bei Malomieritz, bei der KLijdowka, St. Anton, Cacowitz, Wenzelsthal bei Obran, Schimitzer Hü':i-el, Lateiner Berg, Kohouto- witz, Nusslau. Linaria genistaefolia Mill.: Hädyberg und Weinberge bei Obran, Alleegrund bei Malomieritz, bei St. Anton, Cacowitz, Karthaus, Sobiescliitz, auf dem gelben und rothen Berge, Schreib- wald, Teufelsschlucht nächst Kohoutowitz, Bohonitz, Seelowitz. Dr. Formänek. Czernowitz, am 8. Juli 1884. Von Herbich (Flora der Bukowina, 1859, p. 11, 152) wurde Helichrysum arenarixim DC. auf der Kuppe des Berges Horodesch- tie 162 Mt. über M., nördlich von Sadagura aufgefunden. Andere Staudorte dieser Pflanze in der Bukowina scheinen ihm nicht bekannt gewesen zu sein. Das Universitäts-Herbar enthält Exemplare dieser Pflanze aus Onuth und Doroschoutz, wo dieselben durch weil. Baron 0. V. Petrinö eingesammelt wurden. Diese beiden zuletzt genann- ten Standorte liegen im nördlichen Theil der Bukowina, am rechten Dniesterufer. Ich fand diese Pflanze gelegentlich einer am 8. Juli d. J. unternommenen Excursion, in sehr spärlicher Menge, am sandigen Gipfel des Cecina-Berges bei Czernowitz. Die Entfernung zwischen diesem neuen Standort und dem Gipfel des Berges Horo- deschtie beträgt in der Luftlinie 21 Kilometer. — An demselben 310 Tage fand ich auf der feuchten Wiese au der südlicheu Lehne des Ceciua-Berges das Trifolium agranmn L., für welche Pflanze bisher nur die von Herbicli angegebenen Standorte auf Berg- und Vor- alpenwiesen des südlichen Theiles der Bukowina bekannt waren, (Vgl. Fl. d. Buk. p. 449.) Auf dem von mir entdeckten Standort wächst das T. agrariuni neben T. procmnbens, minus, alpestre, pannonicum, montanum, Laserpitium, latifolium, Cirsium pannonicum, ßupleurum falcatum, Asparapus oficinalis, Prunella grandiflora^ Centaurea Scabiosa. — Melampi/rum cristatum und zwar in der Var. ß. pallidum Tausch (Fiek, Flora von Schlesien p. 335), ist in der nächsten Umgebung von Czernowitz, eine ziemlich häufige Pflanze. Ich sammelte dieselbe auf der Wiese an der nördlichen Lehne des Cecina-Berges, auf der Anhöhe Storozynec westlich von Czernowitz, im Weidengestrüppe am Pruth bei Kaliczanka, in grösster Menge jedoch auf einer Wiese an der südlichen Lehne des Cecina- Berges mit Centaurea montana L., letztere jedoch nur in einem einzigen Exemplar. — Oxalis stricta L. ist gegenwärtig in Gärten in Czernowitz und Umgebung, ferner am neuen Friedhof sehr stark verbreitet. Ich notire diess mit Kücksicht auf den Umstand, dass diese Pflanze von Herbich in seiner Flora der Bukowina nicht er- wähnt wird; ist daher anzunehmen, dass dieselbe erst in neuerer Zeit hierher vorgedrungen ist. — Im Juni d. J. sammelte ich auf den Schotterbäuken des rechten Pruthufers bei Kaliczanka zahlreiche Exemplare von Diplotactis muralis DC. Diese bisher in der Buko- wina noch nicht beobachtete Pflanze wächst dort neben Eryniuuan cheiranthoides, strictum und Saponaria Vaccaria. Anton Wiktor owicz. Persoualnotizen. , — Dr. Hubert Leitgeb wurde von der Universität Graz zum Rector gewählt. — Dr. Ferdinand Hochs tett er, Hofrath und Professor in Wien, ein Sohn des verst. Prof. Christian Ferd. Hochstetter in Esslingen, ist 55 Jahre alt am 18. Juli in Döbling bei Wien ge- storben. Letztere Zeit war er als Intendant des kais. naturhistorischen Museums mit der Installation sämmtlicher Sammlungen in das neue Gebäude der Hofmuseen vollauf beschäftigt. Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Die 23. Wanderversammlung der ungarischen Aerzte und Naturforscher fiudet vom 20. bis 25. August in Bazias und Temes- var statt. Nach Beendigung der Sitzungen worden gomoiusaino Ex- 311 cursioueu gemacht und zwar eine nach Aniua und Orsova, eine zweite nach Resiza und eine dritte in das Bojana-Ruszka-Gebirge. Theil- uehmer haben sich an F. Steiner, Apotheker in Temesvar, zu wenden. — Die 57. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzto findet vom 18. bis 23. September in Magdeburg statt. Die Geschäfts- fiihrung haben übernommen: Oberstabsarzt Dr. Gähde und Professor Dr. Hochheim. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn L. Keller mit Pflanzen aus Niederösterreich. — Von Herrn Richter mit diversen Arten. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Dr. Jirus, Keller. Vorräthig (B.) = Böhmen, (Bd.) = Baden, (Br.) = Berlin, (Brd.) = Brandenburg, (Cr.) = Croatien, (F.) = Frankreich, (Is.) =- Istrien, (It.) = Italien, (Kr.) = Krain, (Kt.) = Kärnten, (M.) = Mähren, (Mk.) = Mecklenburg, (NOe.) = Niederösterreich, (OOe.) = Oberösterreich, (P.) = Polen, (Pm.) = Pommern, (Sb.) = Sieben- büro-eu, (Sl.) = Schlesien, (Sw.) = Schweden, (Sz.) = Schweiz, (T.) = Tirol, (Th.) = Thüringen, (U.) = Ungarn. Rvta divaricata (Is.), Sag'ma apetala (ü.), nodosa (U.), Sali- cornia herbacea (M., Th.), Salhv (dba (B., Pm.), aurita (B., M., OOe.), miritoides (T.), Caprea (B., ü.), cmerea (OOe.), cinereaX nigricans (Br.), cinereaXviminalis (Br.), daphnoides (Bd., OOe., U.), frayilis (OOe., P., ü.), glahra (OOe.), hastata (Sw.), herbacea (SL), 'jaspidea (Br. clt.), incana (OOe.), mirahilis (NOe.), palustris (U.), pedicillata (It.), pentandra (M.), purpurea (B.), repens (M., P.), ru- bra (Sz.), Taleuceana (F.), viminalis (OOe.), Salsota Kali (NOe., Pm., U.), Tragus (It.), Scdvia Aethiopis (U.), cmstriaca (NOe., U.), dandestina (It.), glutinosa (OOe.), nutans (Sb.), officinalis (Cr., F.), pendula (P.), pratensis (OOe.), silvestris (NOe., U.), transsilvanica (Sb.), verticillata (NOe., Th., €.), Sambucus Ehulns (B., NOe.), ni- gra (OOe.), Samolus Valerandi (M., NOe., Sw., Rheinpr.), Sangui- sor^ba stenolopha (Th.), Sanictda europaea (U.), Saponaria ocymoides (T.), officinalis (NOe., OOe., U.), Satureja hortensis (Sl._ clt.), mo^i- tana (Is.), pygmaea (Is.), Saussurea pygmaea (T.), Saxlfraga aizoi- des (NOe., Sw., Sz.), Aizoon (NOe., P.), androsacea {NOe.), hulbi- fera (NOe. ü.), caesia (Kt., OOe., U.), crustata (Kr.), cuneifoUa (Kr.), granulata (B.), intacta (Kr.), muscoides (OOe.), inutata (OOe., Sz.), pendulifiora (F.), rotundifoUa (Is., NOe., OOe.), sedoides (Steier- mark), squarrosa (Kr., T.), stellaris (Bd., Kt., OOe.), stenopetala (T.), Sternbergii (B.), tridactylites (NOe., Sw., T.), Scabiosa arvensis (Br., SL, U.), graminifolia (Cr.), hybrida (Is.), lucida (OOe., U.), ochrohuca (NOe.), silvatica (OOe.), suaveolens (NOe.), Scandix Pecten 312 (Is., M., NOe., IT.), Schei(('h:erla palustris (Br.), S-ldaus molle (Nizza), Schlosserla heteropht/Ua (Cr.), Srhoenus ferruglneus (Mk.), Scilla autumtialis (Cr.), bifolia (Cr,, M., OOe., U.), Liliohi/acinthus (F.), Scirpus acicularis (U.), alpinus (Sz.), compressus (B., Mk., NOe., Bayern), Holoschoenvs (Brd.), inaritimus var. cotnpactus (Mk.), marit, var. ino)iostach(/s (Mk.), parvulas (Pni.), paticiflorus (NOe.), Sauii (F.), silvaticus (Brd., P.), Taheniaemontanus (P., Luckau). Obisfe Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Ceuturie zu 6 fl. (12 K. Mark) abgegeben werden. Inserat. Im Verlage von Gustav Fischer in Jena ist soeben erschienen: Mouog'raplüe der Grattung Epilobin m. Von Professor C. Haussknecht. Mit 23 Steindrucktafeln und Verbreitungstabelle. Preis: 45 Mark. Die Lebensverhältnisse der Oxalisarten. Von Dr. Friedrich Hildebrand, Professor der Botanik an der Universität zu Freiburg i/Br. Hit 5 lithographischen Tiifeln. Preis: 18 Mark. Das bottinisclie Practicum. Anleitung zum Selbststudium der mikroskopisclien Botanik. Für Anfanger und Fortgeschrittenere, ivrit 18S Holzsclmitten.. Von Dr. Ed. Strasburger, ^ 0. ö. Professor der Botanik an der Universität Bonn. M Preis: brosch. 14 Mk., geb. 15 Mk. 1. Uedacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von C. Gerold's Sohn. C. UelievreuWr'si-hi> Buchdruckcvoi (M. Salzfr) in Uien. Ocstcrreicliische Botanische Zeitschrift Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint den Ersten jeden Jlonats. Man prünnnierirt auf selbe mit 8 fl. Ost. >V. (in Ji. Mark} ganzjahripT, oder mit * 11. Ost. W. C» li. Mark) halbjahrig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Organ för Botanik und Botaniker. N^ 9. Exemplare die frei durch die Post be- zogen werden sollen, sind hJos bei der Redaction CIV. Bei., Mühlgasse Xr. 1) ZU pränumeriren. im Wege des Buchhandels übernimnit Pränumeration C. Gerold'» Solin in Wien, sowie alle übrigen Uuchhandlungen. XXXIT. Jahrsaiiff. WIEN. September ISSl. ZNHAIaT : Süsswasseralgen. Von Dr. Hansgirg. — Ueber Stipa Tina. Von Dr. Celakovslfy. — Samenreifende Doppelrosen. Von Dr. Bor b äs. — Flora der Beskiden. Von Dr. Formänek. - Mykologisches. Von Bitumler. — Flora des Etna. Von Strobl. — Exsiccatenwerk. Von Dr. Pe- ter. — Literaturberichte. — Correspondenz : Von Blocki, Dr. Borbäs, Karo, Dr. Solla. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Sammlungen. — Botanischer Tausch- verein. — Inserate. Bemerkungren Systematik einiger Süsswasseralgen. Von Dr. Anton Hansgirg in Prag. (Hierzu eine Tafel ) Wie in der Systematik der höheren Pflanzen, so wurde auch in der Systematik der Algen der Art- und Gattungsbegriff von ver- schiedenen Algologen der Neuzeit verschieden aufgefasst. Zur Zeit Kützing's herrschte in der Algologie bezüglich der Artenbestimmung noch die Tendenz vor, so viel wie möglich neuer Gattungen und Arten aufzustellen, eine Tendenz, welche periodisch auftretend in allen Zweigen der systematischen Botanik noch immer ihre Anhänger findet. Wohin die sog. multiplicirende Methode in der algologischen Systematik führen kann, wenn sie schwungvoll betrieben wird, ist z. B. an den algologischen Werken Kützing's zu ersehen. Eine grosse Anzahl der von Kützing noch in seinen „Species algarum- als gute Gat- tungen, Arten und Varietäten angeführten Algenformen werden heute nicht mehr als solche anerkannt, da sie, wie durch neuere Beobach- tungen nachgewiesen worden ist, bloss durch geringfügige, unbe- ständige Merkmale sich von einander unterscheiden und durch in der Natur vorkommende üebergangsformen mit einander zu einer natür- lichen Gattung oder Art verbunden sind. Wie in den meisten Zweigen der Algologie, so ist auch in der Algensystematik in den letzten 20 Jahren ein grosser Fortschritt zu Oeatcrr. botan. Zeitschrift. 9. Hell 1884. or» 314 verzeichnen. Auf Grund neuerer, gründlicher, eutwickUmgsgeschicht- licher Studien der Algen, so wie durch kritische, monographische Bearbeitung einzelner Algengattungen oder Algengruppen wurde in der neueren Zeit auch in das Chaos der Species algarum eine er- träglichere Ordnung gebracht, welche aber noch immer vieles zu wünschen übrig lässt. Im Nachfolgenden hat der Verf. einige Resultate seiner bis- herigen algologischen Studien bezüglich der Systematik einer Anzahl von ihm in Böhmen beobachteten und gesammelten Algenformeu zusammengefasst, resp. einige Veränderungen in der jetzt gütigen Systematik dieser Algen vorzunehmen sich erlaubt; da er aber in diesen Blättern die Ergebnisse seiner diessbezüglichen Studien bloss kurz und aphoristisch behandeln kann, erlaubt er sich zugleich zu bemerken, dass Näheres darüber mit den hier fehlenden Arten- und Gattungsdiaguosen in dem von ihm in Angriff genommenen Pro- dromus der Algenflora von Böhmen mitgetheilt wird. I. Classe Cyanophyceae. 1. Ordnung Chroococcoideae [Coccogoneae Thr.). 1. Familie Ghroococcaceae {Gloeogeneae Cohn). 1. Gattung Chroococcus Näg. 1. See. (Subgenus) Chroococcus a) geniiinus {Acafsa Näg.) 2. See. Gloeocapsa Näg, 3. See. Aphanocapsa Näg. 2. Gattung Chroothece m. 1. See. Chroothece a) gemdna {Synecliococcus Näg. ampl.). 2. See. Oloeothece Näg. 3. See. Aphanothece Näg. IL Classe Ghlorophyceae. 1. Ordnung Protococcoideae {Goccophyceae Rbh.) 1. Familie Palmellaceae (incl. Protococcaceae *) 1. Gattung Pleurococcus Menegh. ampl. 1. See. Pleurococcus «) gemunus (Menegh. ex p.) 2. See. Gloeocysüs Näg. 3. See. Palmella Näg. 2. Gattung Dactylothece Lagerh. ampl. 1. See. Stichococcus Näg. 2. See. Dactylothece Lagerh. ^). 3. See. Inoderma Ktz. Gatt. Rhodococcus m. Cellulae globosae, subglobosae vel polye- dricae, singulae, 2 — 8 vel numerosae in familias consociatae , Stratum subcrustaceum vel plus minus mucosum, violaceum vel purpureo- ') Auf Grund neuerer Beobachtungen können die beiden früher von ein- ander getrennten Familien zu einer einzigen den Chroococcaceen unter den Cyanophyceen entsprechenden Familie vereinigt werden. (Siehe auch Borzi^s „Studi algologici-' 1883 I. p. 97.) ') Bidrag tili Sveriges algflora 1883 p. 67. uesrerr, ßotan. Ze I^Hansgirg. Sufswasseralg^ recm.art.Anst.T.Ck.Hbller Wi jesterr Botan. Zeitschrift. 188^. n -'^ 8 \ V \ -x I ' Hansgirg. Süfswasseralgen.. Tecnn-ar-.-AaslvClu HbUel.Wien. 315 sanguineum constituentes. Cytioderma cellularum plus minu s vesiculi- forme, tenue, hyalinum vel dilutius intensius violaceo-rubrum vel violaceo-chalybeiim. Cytioplasma cellularum adultarum purpureo-san- guineum, purpureum vel violaceo-chalybeum. Multiplicatio fit cellularum divisione ad tres dimensiones alteruante. 1. Bhodococcus «) genuinus m. Cellulae globosae vel subglo- bosae, singulae vel 2—4, tegumentis non mucosis neque lamellosis more Chroococci vel Pleurococci genuini velatae. Rliodococcus caldariorum m. *) E,. strato subcrustaceo, nou mucoso, longe lateque expanso, sordide violaceo-purpureo; cellulis globosis vel subglobosis, 3 — 6 ;* sine tegumento (cum teg. 5 — 15 ^) crassis, siugulis, binis aut quateruis, cytiodermate plus minus amplo, teuui, hyaline, cytioplasmato pallide violaceo-purpureo vel violaceo- chalybeo. Habitat in parietibus subhumidis, caldariorum borti botanici Pragae. 2. Sect. Rhodocapsa m. Cellulae globosae vel subglobosae, singulae, 2 — 8 vel numerosae, tegumentis subgelatinosis, plus minus lamellosis more Glococapsae vel GloeocysUdis involutae. Rhodocapsa vlolacea (Ktz.) m. a) genuina (Eichter in litt.) (Gloeocapsa violacea Rbh. Fl. europ. alg. I p. 41 incl. Gl. lignicola Rbh. = Gl. violacea Ktz. Tab. I. T. 36 p. 25 in horto botanico Vin- dobona leg. cl. Heufler[!J) ß) compacta (Richter in litt.) {Gl. compacta Ktz. Tab. I T. 36. p. 24, ßbh. Fl. europ. alg. I p. 44, Algae exsicc. Wittr. et Nord. Nr. 596[!].) 3. Sect. Porpliyridium (Näg.) m. Cellulae globosae vel polye- dricae, singulae vel 2, tegumentis in mucum gelatinosum, homo- geneum diffluentibus more Palmellae involutae. Porphyrklimn cruentum (Aq.) a) genuinum (Näg.) m. {Pal- mella cruenta Aq. Syst. p. 15. Näg. Einz. Alg. p. 71 et 139 Tab. 4, Rbh. Fl. europ. alg. HI. p. 397; ß) Wittrockii (Rieh.) m. {Porphy- ridimn Wittrockii Rieh. Alg. exsicc. Wittr. et Nord. Nr. 440[!J.) Schon Nägeli hat den in Porphyridium vorkommenden Farb- stoff für Erythrophyll gehalten. (Einzellige Algen p. 8 und 71.) Aus diesem Grunde hat wahrscheinlich auch Rabenhorst in seiner „Flora europaea algarum" III p. 397 diese Alge zu den Rhodopliyceen (Flori- deen) zugereiht. Aus verschiedeneu Gründen halten wir aber die Vereinigung der Gatt. Rhodococcus mit den Rothtaugen für un- zweckmässig ~) und glauben nicht fehl zu gehen, wenn wir vorläufig die in der Gattung Rhodococcus enthaltenen Algenformen, welche *) Wird in Wittrock's und Nordstedt's „Algae aquae dulcis exsiccatae" niitgetheilt werden. *) Siehe auch Schmitz „die Chroraatophoren der Algen'-' 1882 p. 3 und 174, Anmerkungen über die systematische Stellung des Porphyridium und JBanyia. 25* 31G von den analogen C/woococeus- und PleurococcK s-Formen wesentlich durch ihren purpurfarbigen oder violett- bis braunrothen Farbstoff und ihren heterogenen Ursprung sich unterscheiden, mit diesen in eine Eeihe morphologisch gleichwerthiger Algenformen stellen, mit der Bemerkung, dass durch eine Vereinigung aller 3 analogen Form- gattungen der einzelligen kugelförmigen Algen zu einer Sammelgat- tung (Gatt. Coccus 1. Subgen. Pleurococcvs, 2. Subg. Cliroococcus, 3. Subg. JRhodococcvs), welcher eine ähnliche Sammelgattung der einzelligen cyliuderförmigen Algen (Gatt. Thece 1. Subg. Dactylo- thece, 2. Subg. Chlorothece , 3. Subg. Rhodothece ^) gegenüberstehen würde, die beiden Gattungen Coccus und Thece ebenso wenig natür- liche Genera wären, wie ihre einzelnen Subgenera, in welchen mit Ausnahme derjenigen von Rhodococcus, bloss gewisse einzellige Ent- wickelungszustände verschiedener meist heterogener mehrzelliger Algen zusammengestellt sind. *) Was den genetischen Zusammenhang des Rhodococcus calda- riorum mit Rhodocapsa und Porphyrid'mm betrifft, so erlaube ich mir hier Folgendes zu bemerken. Es scheint, dass unter gewissen Um- ständen an sehr trockenen und warmen Standorten das ursprünglich etwas gallerige Lager von Porphiridlmn gewissermassen eintrocknet, bröckelig wird und seine ursprüngliche schön blutrothe Farbe in eine schmutzig-purpurviolette ändert. Die einzelnen Zellen, welche bei Porphyridium mit ihren dünneu verschleimten Hüllmembranen zu- sammenfliessen und meist polyedrisch sind, werden kugelförmig und liegen isolirt neben einander; nachher theilt sich ihr mehr oder weniger purpurroth gefärbter Zellinhalt in 2 seltener 4 Tochterzellen. An feuchteren Standorten findet man unter der soeben beschriebenen typischen Form des Rhodococcus caldciriorum auch schon Ueber- gangsformen in Rhodocapsa violacea ^). So wie die Tochterzellen jener Form neue Hüllmembranen ausscheiden und sich neuerdings theilend, eine öfters l)is 8 — IGzellige Familie bilden und der rotlie Farbstoff aus dem Zelliuhalte austretend auch die blasenförmigen Hüllmembranen mehr oder weniger grau- bis rothviolett tingirt, übergeht Rhodococcus caldariorum in Rhodocapsa violacea. 1. Familie Chroococcaceae. Schon Nägeli hat den bloss rela- tiven Werth einiger in der Familie der Chroococcaceen enthaltenen Algengattungen und Species anerkannt (Gattungen einzelliger Algen ') Zu dieser Section gehört wahrscheinlich Gloethece violacea Ebh. (Flora europ. algar. IL p. 61). *) Die meisten dieser Algenformen können desshalb auch nicht als die Uralgenformen angesehen werden: nichts desto weniger können wir auf Grund der Descendenztheorie annehmen, dass diese Eückschlagsbildungen den Urformen der Algen in morpho- und physiologischer Hinsicht ähnlich sein dürften. ') Solche Uebergangsformen findet man aber bloss in Warmhäusern, wo die beiden oben angeführten Algenformen vorkommen. Ob auch das in der freien Natur wachsende Phorphyridium sich ähnlich verhält, wie das in den Glas- und Warmhäusern vorkommende, habe ich leider selbst noch nicht nach- weisen können. 317 p. 44). Durcli neuere Beobachtuugeu ist erwiesen worden, dass viele von älteren Autoren als orute Arten beschriebene einzellige Algen- formen bloss gewisse Eutwickelungszustände höherer Algen sind, welche durch Zerfallen dieser meist fadenartigen Algen in einzelne Glieder- zellen entstehen, sich aber öfters ohne zu variiren durch viele Ge- nerationen hindurch gleichmässig vermehren können. Es wurde auch beantragt, einzelne einzellige Algeugattimgen und Arten denjenigen höheren Algenformen zu coordiuiren, deren Entwickeluugsprodukte sie sind. Da nun aber unsere bisherigen Kenntnisse dieser Algeuformen noch nicht so weit vorgerückt sind, um uns den Zusammenhang resp. die Verwandtschaftsverhältnisse aller dieser Formen zu den höheren Cyanophyceen vollständig aufzuklären, werden wir sie, dem lieispiele vieler anderer Algologen folgend, bloss mit einigen Ver- änderungen so aufrecht halten, wie sie von E. Nägeli ursprünglich aufgefasst und in seinen Gattungen einzelliger Algen aufgestellt worden sind. Doch muss hier noch hervorgelioben werden, dass der Begriff von Gattung und Art bei den einzelligen Algen anders aufgefasst werden muss, als bei den höhereu Plianzen, da wir es in dieser Algengriippe zum grossen Theile nicht mit natürlichen, sondern bloss mit künstlichen Formgattungen und Arten zu thun haben. Gatt. Chroococciis Näg. Die in dieser Gattung vereinigten heterogenen Algeuformen resp. Arten sind ähnlich den in einigen anderen einzelligen Algen- gattungen enthaltenen nicht wie bei den höheren Pflanzen durch natürliche Verwandtschaftsbande an einander gekettet, stimmen aber doch in einigen Merkmalen z. B. in ihrem äusseren Habitus, ihrer Entwicklung — so lange sie in dem Stadium der einzelligen Algen sich befinden — überein. Einige dieser Arten wenn nicht alle, sind, wie leicht nachgewiesen werden kann, bloss gewisse Entwicklungs- zustände höherer Cyanophyceen *). So entsteht z. B. Ch. t/äuor Näg. durch Zerfallen verschiedener fadenartiger Cyanophyceen (meist dünner Lt/tufln/a- Arten) in einzelne Gliederzellen, die wie selbständige Algen-Arten sich wiederholt ver- mehrend oft lange Zeit hindurch in diesem Chroocoixms-iita,(\him sich behaupten können, bis sie nach einer gewissen Periode wieder unter günstigen Umständen zu höheren (meist fadenförmigen) blaugrünen Algen sich entwickeln. Chr. minutus Näg. entsteht durch Zerfallen der Fäden ver- schiedener höherer im Wasser oder am Rande von stehenden Ge- wässern vegetirenden Cyanophyceen (Calothricheen , Lyngbyaceen, Scytonemaceen) in einzelne kugelige Zellen. Ch. cohaerens Näg. entsteht aus Lyngbya calcicola, deren Fäden in einzelne Zellen zerfallen, die zuerst nackt und oft gruppenweise gehäuft sind, später aber sich isolirend, deutliche Zellhaut aus- ') Siehe auch Borzi's „Note a la moipholugia" etc. III. p. 291, 295 u. a. 318 scheiden und sich iu 2—4, selten mehrere Tochterzellen theilen, welche von einer gemeinsamen Hüllmembran umschlossen sind. Ch. memhraninus Näg. entsteht aus Lynghya elegans und einigen anderen dünneren, im warmen Wasser bei Carlsbad vege- tirenden Lr/ngbya-Avten. (Fortsetzung folgt.) Nachträgliches über jSfipa Tirsfi Steven. Von Dr. L. Celakovsky. In meinem vorjährigen Artikel „über einige Stipen", den die Oesterr. bot. Ztschr. (1883 N. 10 und 11) gebracht hat, habe ich die Stipa Tirsa Steven in einem weiteren Sinne verstanden, indem ich die St. pennata der böhmischen Flora, soweit sie nicht zur St. Grafiana gehört, darunter begriiY. Es konnte mir allerdings nicht entgehen, dass die siebenbürgische St. Tirsa, die ich der Güte des Herrn Vict. v. Janka verdanke, von der böhmischen und speciell der Prager Form durch noch feinere, selir lauggezogene Blätter ab- weicht, doch hielt ich diess für eine unbedeutende, zufällige Modi- fication. Heuer brachte aber mein Assistent Dr. Velenovsky von einer Excursion in die Launer Gegend genau dieselbe feiublättrige Stipa mit, wie sie in Siebenbürgen vorkommt, und ich gewann durch Vergleich der lebenden Pflanze mit der Prager St. pennata die Ueberzeugung, dass diese beiden Formen jedenfalls noch zu unter- scheiden sind, indem sie Merkmale aufweisen, die mir au der ge- trockneten Pflanze entgangen waren. Wir haben also in Böhmen drei verschiedene Rassen der St. pennata L., die man, einem engeren Artbegriff folgend, auch als ebenso viele Arten ansehen könnte: die St. Tirsa Stev., die St. Grafiana Stev. und die dritte, bei uns ver- breitetste Easse, deren Bezeichnung mich eigentlich in Verlegenheit setzt, weil sie bisher, bei uns und anderwärts als St. pennata schlecht- hin genommen, keinen besonderen Namen führt. Ich will sie daher als St. Joannis (resp. St. pennata Joannis) in die Systematik ein- führen, zufolge der Benennung, die sie im Böhmischen führt *). Alles was ich in dem früheren Artikel über „>Si. Tirsa'' mit- getheilt habe, bezieht sich also eigentlich auf diese St. Joannis und ') In dem romantischen St. Jvansthale unweit Kaiistein bei Prag wächst sie um die Felsenhöhle des hlg. Jvan (d. h. Johannes), wurde daher von frommen Pilgern als Erinnerungszeichen häufig von dort mitgenommen und erhielt den Namen St. Jvansbart ,,svat^ho Ivana vousy*', unter dem das Bartgras jetzt allgemein bei uns bekannt ist und auch an anderen Orten der Prager Gegend zum Verkaufe gesammelt wird. Bei Aussig führt dieselbe dort wachsende Form der St. pennata den bezeichnenden Namen Stein flachs, der sich in ,.Deutsche Volksnamen der Pflanzen"'- von Pritzel und Jessen nicht findet (wohl aber Sand flachs in Oesterreich, und Marienflachs in der Mark). 319 es erübrigt mir, nachdem ich die St. G-rafiana ebendort genugsam besprochen habe , auch noch die Unterschiede der anderen zwei böhmischen Eassen der St. pennata auseinander zu setzen. Die echte St. Tirsa besitzt sehr feine, fadenförmig-borstliche, lauggezogene Blattspreiten, die auf der Innenseite rinnig, auf der Eückseite gewölbt sind, sich daher nicht flach ausbreiten lassen, und in eine feine haarförmige Spitze auslaufen. Auf den Längs- nerven sind die Spreiten sehr fein papillös-rauh (bei St. Joannis glatt). Ein ausgezeichnetes, schon von Steven hervorgehobenes Merk- mal sind die sehr kurzen, verkümmerten, gestutzten Ligu- lae, die auch die obersten Stengelblätter zeigen. Die Blattscheiden verschmälern sich allmälig in die Blattspreiten, sind daher wegen grosser Schmalheit der letzteren oberwärts ebenfalls sehr schmal, daher die Scheiden aller Halmblätter, auch die unteren, den doch viel kräftigeren Halm nicht bis obenhin umfangen können, sondern ihn freilassen und die wenig bemerkbare Ligula von ihm entfernen. (Bei St. Joannis liegen doch wenigstens die untersten Halmscheiden dem Halm ganz an.) Der Blüthenstand wird (wie auch oft bei St. Joannis) von der obersten Blattscheide am Grunde eingehüllt. Die Hüllspelzen sind sehr lang, graunig-zugespitzt (die Haarspitze an 3mal so lang als der untere Theil der Spelzen, bei St. Joannis verhältuissmässig kürzer), die Deckspelze (nach den siebenbürgischen Exemplaren, da die böhmischen noch unentwickelt waren) etwas länger als bei St. Joannis, aber wie bei dieser am Bande im obersten Drittel kahl; der untere gedrehte Granneutheil ist um '/s länger als bei der St. Joannis und dicker, kräftiger. Besonders ins Gewicht fällt die ziemlich differirende Blüthen- zeit der St. Tirsa und der beiden anderen Rassen; während letztere am 1. Juni bereits in voller Blüthe standen, war der Blüthenstand der ersteren noch ganz unentwickelt, weich, in der obersten Blatt- scheide ganz verborgen, nur die Spitzen der noch anliegend behaar- ten Grannen heraustretend. Die Differenz in der Blüthezeit scheint also fast 3 Wochen zu betragen. Die St. Tirsa wächst nach Herrn Velenovsky's Mittheilung in Menge auf den Kalkhügeln nördlich von Laun (am Egerflusse) und ist durch ihre bei leicht bewegter Luft wallenden und wogenden haarförmigen Blattbüschel im Freien sehr auffällig. Dass Steven unter dem Namen Tirsa gerade diese Form (und nicht etwa die St. Joannis) verstanden hat. geht aus der von Janka mitgetheilten Steven'schen Diagnose deutlich hervor, wo es heisst: das Blatthäutchen sei verkümmert (ligula obsoleta), die Blätter in einen Mucro zugespitzt, was bei der St. pennata gallica (und auch bei der Steven wie es scheint nicht bekannten St. Joannis) nicht der Fall sei, die Hüllspelzen seien sehr lang zugespitzt, die Grannen- spitze 3mal so lang als die Spelze selbst (bei St. pennata gallica sei sie viel kürzer). Der Launer Standort der St. Tirsa ist bis jetzt der einzige für Böhmen. Ob diese Rasse auch in Deutschland noch vorkommt, ist 320 weiter zu verfolgen, Steven selbst gibt au, dass er ein uidit imter- scheidbares Exemplar von Jena gesehen habe. Die Jenenser Botaniker mögen daher nachsehen, ob sich das bestätigt; es wäre freilich nicht unmöglich, dass Steven von Jena die St. Joannis hatte, sie aber, wie es früher mir geschehen ist, in diesem Falle von der St. Tirsa nicht unterschied. Ich sah letztere ausser aus Siebenbürgen auch noch aus Schweden (Vestergötland: bei Dala, ges. von Tullberg!, in Herrn Freyn's Herbar). Was nun noch die St. Joannis betrifft, so bemerke ich, dass deren Blätter zwar auch schmal und sämmtlich eingerollt sind, aber doch nicht so fein fädlich-rinnig wie bei St. Tirsa, sondern doch flach, so dass wenigstens die Halmblätter flach ausgebreitet werden können ; auch sind sie glatt, spitz oder stampflich, aber nicht so fein haarförmig zugespitzt. Ein besonders gutes Unterscheidungsmerkmal liegt auch im Blatthäutchen, welches entwickelt ist, an den oberen Halmblättern sehr schmal, aber verlängert. Die Unterschiede in den Aehrchen sind schon bei St. Tirsa bemerkt worden. Die Deck- spelze dieser Kasse ist die kleinste, kleiner noch als bei St. Tirsa und die Granne im unteren Theile die dünnste, am dichtesten gedrehte. Die St. Joannis ist in Böhmen am meisten verbreitet, und wird wohl in Mähreu, Niederösterreich ^) (ob auch in Ungarn?) und in Deutschland, wo überhaupt St. pennata vorkommt, vorzugsweise wachsen. Die St. Grafiana ist auch bei Laun, nach Velenovsky's Mit- theilung und nach mitgebrachten schönen Exemplaren, auf den Hügeln nicht selten (wo übrigens auch die St. Joannis wächst), ferner brachte sie derselbe fleissige Sammler auch von der Velikä hora bei Karlstein. Von Laun brachte derselbe auch zahlreich eine Varietät der St. Grafiana mit dicht kurzhaarigen und dazwischen länger behaar- ten Blattscheiden. Von den Rassen der St. pennata L. (denn Liune's Art ist ohne Frage in diesem weiteren Sinne gefasst) ist die St. Tirsa die feinblättrigste, hiedurch und durch die verkümmerte Ligula nach einer Seite hin die extremste; das Extrem nach der andern Seite bildet die kräftige, grossblüthige, breitblättrige St. Grafiana, da- zwischen reihen sich zunächst der St. Tirsa die St. Joannis, dann die St. gallica, St. appendicidata u. a. Wollte man wenigstens die markantesten Rassen {Grafiana, Joannis, Tirsa) als Arten unterscheiden, wogegen sich auch nicht viel einwenden liesse, so entsteht die Frage, welcher von ihneu der Linne'sche Name St. pennata zu belassen wäre. Man prakticirt in neuerer Zeit meistens den Grundsatz, dass mau einen von Linne in weiterem Sinne gefassten Speciesnamen jener besondern Form be- lässt, welche in Linne's Vaterlande Schweden zu Hause ist. Ich ') Die „Ä«. Tirsa''\ die ich früher aus Niederösterreich angab, ist eben die St. Joannis; auch die St. aperta Janka gehört nicht zur echten St. Tirsa, sondern eher zur St. Joannis. 321 weiss nun nicht, ob in Schweden ausser der St. Tivsa auch die St. Joannis wächst oder nicht. Im evstereu Falle wäre die Wahl wieder schwer, im letzteren würde St. Tirsa als St. pennata s. str. zu be- zeichnen sein. Ich für meine Person bin aber kein Freund jenes Grundsatzes. St. jyennata L. kann doch immer nur die Art im weite- sten Sinne bedeuten. Man müsste also zu St. pennata einen anderen Autor setzen, dann aber wird die Prioritätsrücksicht eigentlich illu- sorisch und man kann streiten, ob man die Stipa der französischen {S^. Tirsa als St. pennata gelten lassen soll. Wenn der Begriff so wesentlich geändert wird, sollte, um alle Zweideutigkeit zu vermeiden, doch wohl am besten ein anderer bestimmterer Name gelten. Samenreifende Doppelrosen. Von Dr. Vinc. v. Borbäs. Ende August des verflossenen Jahres blühte die gefüllte JRosa alba L. in Vesztö im Garten meiner Schwiegereltern zum zweiten Male. Diese Erscheinung veranlasste mich, die Rosensträucher näher zu untersuchen. Diese im ungarischen Tieflande zweimal blühenden weissen Rosen waren ziemlich gefüllt, ihre Farbe spielte ein wenig in das Rosa hinein, und die fructificirenden 4 — 6 Sträucher waren mit Blü- then gut besetzt. Die gefüllte Blüthe hatte genügende Staubgefässe, welche viele Pollen entwickelte, die Fruchtknoten waren gut ausge- bildet, so dass die ganze Blüthe zur Befruchtung und Samenbildung ganz geeignet erschien. Die Samenknospen der zweiten Blüthe konnten im Herbste 1883 nicht mehr reifen; als ich aber die aus den Frühlingsblüthen gebildeten, jetzt schon röthlichen oder ganz reifen, läuglich-ovoiden, gut aufgedunsenen Hagebutten aufgeschnitten habe, fand ich in vielen 2 — 3 vollständig ausgebildete und keimfähige Samen. Es ist also nicht ohne Ausnahme, dass die gefüllten Blüthen immer steril blei- ben. Reife Samen habe ich auch von gefüllten Delphinium Ajacis, Papaver somniferum und Aquilegia-kriQ^ in dem ungarischen Tief- lande häufig erhalten. Es ist wohl bekannt, dass bei einer Anthoplerosis die Structur der Blüthe verändert und complicirt wird, aber in manchen Fällen können dabei doch die Fructificationsorgane unbeschädigt bleiben und sich vollständig ausbilden, wie bei der zweimal blühenden Rosa alba L., und falls nur der Fruchtknoten vollständig ausgebildet wird, kann er auch durch den Pollen einer anderen gut entwickelten Blü- the befruchtet werden. Auf diese Weise wird dieselbe Art vermehrt oder ein Bastart erzeugt, welcher bei Gartenpflanzen nicht selten ist. 322 Natürlicli gibt es Hindernisse zur Samenbildimg der gefüllten Blü- then, aber in gewissen Fällen besiegt die Natur auch diese Hinder- nisse, damit die Pflanze ohne Samen nicht zu Grunde gehe. Beitrag zur Flora der Beskiden und des Hochgesenkes. Von Dr. Ed. Formänek, k. k. Professor am slav. Gymnasium in Brunn. (Schluss.) Impatiens noU längere L. Feuchte Waldstellen, Gebüsche Ufer, Im ganzen b, G. gemein. Von dieser Art habe ich 33 ganz genaue Standorte notirt, welche ein Zeugniss von ihrer immensen Aus- breitung ablegen; zumeist massenhaft auftretend, so am Kicera, auf den Abhängen des Radhost und bei Karlsbrunn etc. Erodimn eieutarmm L'Herit. Gemein im G. Bei Stramberg und da namentlich am Burgberge nur in der weissblühenden Form. Oeranium dissectum L. Auf Aeckern, Waldschlägen und wüsten Plätzen im G. verbreitet. Johanowske kopce „u Karolü", Vor- berg des Gab im Cerwiukathal, Burgberg bei Stramberg, Skalka bei Mähr.-Weisskirchen, Gruudwald bei Bodenstadt, Gepperzau, Sternberg. — pusillum L. Burgberg bei Stramberg, Michelsbrunn. — pratense L. Wiesen, feuchte Plätze. Bystritz, Ratibor, Zubfi; Walach. -Meseritsch (Klanic), Reimlich, Alttitschein, Mährisch- Weisskirchen, im Wielickathal, Grundwald bei Bodeustadt, Gep- perzau, Freudeuthai, Mähr-Neustadt. — phaeum L. Kräsnä (Klanic). Linum catharticum L. Auf Wiesen und Grasplätzen im G. gemein, nur in den höchsten Lagen fehlend. — tmiatissimmii L. Cultivirt bei Rotalowitz, „na Kotarech", Olspitz, Bodenstadt, etc. Empetrum nigrum L. Feuchte moorige Stellen. Am Altvater und massenhaft im Gr. Kessel. Frangida Alnus Mill. In Laubwäldern, Gebüschen, an Ufern des g. G. verbreitet, Lythrimi Saliearia L. Verbreitet au Teich- (Teiche im Rudolfsthale) und Flussufern, feuchten Waldplätzen (am Fusse des Hosteiu) und Wiesen (Trojanowitz). Oemthera biennis L. Ufer, feuchte Gebüsche. Paseken bei Mährisch- Weisskirchen, Stollenthal, Grosswasser, Knibitz (Klanic). Epilobium angustifoUum Jcq. Steinige lichte Waldstellen und -Schläge, Gemein. Massenhaft im Kohlwalde bei Michelsbrunu. — Dodonei Vill. (part.) Steinige Lehnen, kiesige Flussufer, ver- breitet im G. Wsetin, Zubri, Frankstadt, Poschkau bei Boden- stadt, Karlsbruun, Schönberg, Dittersdorf bei Mähr.-Neustadt. 323 Epüoh'mm hirsutum Jacq. Ufe)', feuchte Plätze, verbreitet. Lhotka bei Bystfitz, Wsetin, Jasenka, Koznaii, Ziibri, Reimlich, Mährisch- Weisskirchen. — parvißorum Schreb. Wie voriger, häufig, — montanum L. «. genuinum. Wälder, Gebüsche, Felsspalten häufig, ß. coUinum Gmel. Steinige, felsige Orte, verbreitet, jedoch spär- licher als das vorige. Hostein (ß.), Krizowy bei Wsetin, Cäb, Cernä hora, Radhost, Horeckowa luka bei Trojanowitz (/S.), Kl. Jawornik, Kicera bei Frankstadt, Kohlwald bei Michelsbrunn (/3.), Stollentbal und Eschenlahn {ß.), bei Grosswasser, Karlsbrunn, Freudenthal [ß.). — roseum Schreb. An Ufern und Tümpeln verbreitet im G. Ch'cea lutetiana L. Schattige, feuchte Auen und Wälder im G. ver- breitet. Rudolfsthal bei Bystritz,^ Jawornik Kelsky, Hostein, Rybnicky, üwiez bei Str. Zubri, Cerny les bei Stramberg, Pa- seken bei Mährisch-Weisskirchen, Breiter Busch bei Domstadtl, Dittersdorfer Wald bei M.-N., Schäferbach bei Sternberg. — intermedia Ehrh. Feuchte, schattige Bergwälder im gebirgigerem Theile des b. G. verbreitet. Hostein, Jawornik Kelsky, Beckowa studäuka und Holy vrch am Wege von Rotalowitz nach Ratibor, Breiter Busch bei Domstadtl, Stollenthal. — alpina L. Bergwälder, quellige Stellen von 340—1000 M. zer- streut. Radhost, Cernä hora, Wald bei der Arthurslehne bei Michelsbrunn. Eryngium campestre L. Fehlt zum grössten Theile in dem b. G. Sanicula europaeaL. In schattigen Wäldern im b. G. und Gebüschen sehr verbreitet. Bei den Teichen im Rudolfsthale, Jawornik Kelsky, Hostein, Wald „u Stresenek" und Holzschlag „nad plauou" am Wege Jon Rotalowitz nach Hostalkau, Wsetin (Hluboky, Krizowy etc.), Cerwinkathal, Rybnicky, Cäb, üwiez und Kameuärky bei Roznau, Walach.-Meseritsch (Klanic), Kicera und Horecky bei Frankstadt, Cerny les bei Stramberg, Doubrawa, Safranice und Gevatterloch bei Mähr.- Weisskirchen, Karlsbruun. Hacquetia Epipactis DC. Feuchte, schattige Laubwälder. Wsetin unter der Wehr und unter der Zamboska (mitgeth. von Herrn Widimsky jun.), Cerny les bei Stramberg (blühend), Safranice bei Mährisch-Weisskirchen (verblüht), mehr Standorte konnten wegen der vorgerückten Jahreszeit nicht constatirt werden, aber sicher noch mehrfach. Astrantia major L. An Ufern und Gebüschen und Waldrändern.^ Am Fusse des Hostein, längs der Bystficka bei Bystritz, Rqznaii (daselbst zahlreich an der unteren Becwa am Wege zur Cernä hora); Walach.-Meseritsch (Klanic), Wiesen bei Trojanowitz, Paseken, Rybar und Obora bei Mähr.-Weisskirchen, Holzschlag im Theiner Revier. Cicuta virosa L. Sumpfige Stellen. Roznau, Mähr.-Neustadt; Walach.- Meseritsch und Knibitz (Klanic). 324 Aegopodium podagrarium L. Feuchte Gebüsche, Ufer. Im ganzen Ge- biete gemein. Pbnpinella Saxifraga L. Hügel, trockene Wiesen, Raine. Im G. ge- mein, auch auf Kalk (Kotouc bei Stramberg). — magna L. Wiesen, feuchte Wälder und Gebüsche zerstreut, «. mdivisa. Bystritz am Hostein, Hostalkau, Grundwald bei Bodenstadt, Domstadtl, Grosswasser, Freudenthal. Oenanthe Phellandr'mm Lam. In einem Wassergraben bei Einoth zahlreich (Mähr.-Neustädter Kreis). Aethusa Cynapium L. Auf Feldern im g. G. gemein. Silat(s pratensis Bess. Auf gutem Wiesenboden, sehr zerstreut. Kla- pinow bei Rotalowitz, Gross-Kuntschitz, Mähr.-Weisskirchen. Pastinaca saüva L. Auf Wiesen und au Wegen. Diese Art dürfte in dem gebirgigeren Theile des b. G. zerstreut auftreten, mein Urtheil kann aber für kein endgiltiges gelten, da die Wiesen zum grossen Theil schon abgemäht waren. Aus meinen Notizen stellt sich heraus, dass ich sie bei Bystritz angetroffen, von da erst wieder am Swinetz bei Neutitschein und dann in Mährisch- Neustadt gesehen habe. Die Schlussfascikel des gesammelten Materials dürften vielleicht über die Ausbreitung (innerhalb des b. G.) dieser in der Ebene gemeinen Art näheren Aufschluss geben. Heracleum sphondylium L. Gemein im b. G. Selinum carvifolia L. Ufer, Wälder und Gebüsche. Verbreitet im G. AngeUca silvestris L. Auf feuchten Wiesen, Ufern und in Gebüschen im Gebiete verbreitet. Bodenstadt, Domstadtl, Stolleuthal, Gross- wasser, Freudenthal, Kleppel, Schönberg, Knibitz (Klanic). Levisticum offieinale L. Wird in Gärten von Jasenka cultivirt und gegen Halsschmerzen in Anwendung gebracht. Torylis Antimscus Gmel. Gemein im G. Anthriscus nitida (jckQ. Ludwigsthal; bei Karlsbrunn (Fick in seiner Flora von Schles.), daselbst sammelte ich sie längs der weissen Oppa, am Donnerslahn und am Schafberge. Chaerophyllum hidbosum L. Bei den Teichen in Kudolfsthal bei Bystritz. — temulum L. Häufig im G. Am Koutouc bei Stramberg auch auf Kalk. — kirsidum L. Feuchte, schattige Waldstellen. Poschkau bei Boden- stadt, Domstadtl. Meum mutellina Gärtn. Massenhaft am Altvater, Leiterberg, Hoho Haide, Gr. Hirschkamm, Schieferhaide. Conimn mactdatvm L. Giroth, Dittersdorf, Knibitz (Klanic). Iledera helix L. Wälder, Felsspalten. Karlsberg bei Rozuau; Walach. - Meseritsch (Klanic), Cerny les bei Stramberg, Obora und Ge- vatterloch bei Mähr.-Weissivirchen, Sternberg. Cornus mas L. Lichte Laubgehölze und Gebüsche. Schönberg, Kräsuä (Klanic). — sangninea L. Verbreitet im b. G. 325 ülhes Grossularia L. In Wäldern anscbeiuend wild. Domstadtl, Grosswasser nud im Stollentbale, Sternberg; gemein in den Wäldern bei Walacb.-Meseritscb (Klanic), Chrysosplenium alternlfuUvm L. Feucbte Waldplätze. Am Fusse des Hosteiu; Walacb.-Meseritscb (Klanic), Ceruy les bei Stramberg, Karlsbrunn, Ludwiystbal. — oppositifolhmi L. Wälder bei Domoraz (Klanic). Sedum albvm L. Burgberg bei Stramberg. — telephiiim L. An Lebnen und Felsen gemein im G. Cotoneaster vulgaris. Valowä skäla bei Wsetin (mitgetb. von Herrn Widimsky juu.). Crataegus o.vyacantha Crantz em. a. genuina. Häufig im b. G. — ß. 7nonogyna (Willd. spec). Spärlicber. Plrus malus L. «. glahra. Häufig in den Wäldern bei Domstadtl und Grosswasser (bier uamentlicb am Escbenlabn) frucbttragend und auscbeinond wild. — Aucuparia Gärtner. In Wäldern des b. G. verbreitet. Hostein, Tbeodorslebne bei Micbelsbrunn, Wald zur Kircbe bei Gaisdorf, Dittersdorf bei B., Gepperzau, Niederberg bei Grosswasser, Dom- stadtl, bäufig bei Freudenthal, Karlsbnmn, Scbönberg, Sternberg. Bosa alpina L. or. pyrenaka Gouan. In der Einsenkung unter der Schäferei nächst Peterstein und zahlreich im Gr. Kessel. Agrimonium Eupatorium L. Im ganzen b. G. häufig und noch^bei 651 Meter auf den Jobanowske kopce u Karolü längs des Cer- winkathales. Fiek gibt 450 Meter für diese Art an, diess hat seine Kichtigkeit für Schlesien, in den mähr. Karpaten ist die mittlere Jahrestemperatur bei 051 M. nur um ein unbedeutendes tiefer, als bei 450 M. in Schlesien. Geum rivale L. Bei den Dürrstätten in Wsetin (mitgetb. vom Hrn. Widimsky jun.). — tirhamim L. Gemein im b. G. Potentilla tormentilla Schrank. Auf trockenen Waldplätzeu, Wiesen, Triften im ganzen G. gemein und noch auf der Hohen Haide 1464 M. — aurea L. Am Gipfel der Tanecuice und am Wege zur Kniehina. — canescens Bess. Sonnige Bergabhänge, Gebüsche. Niwky bei Wse- tin, Breiter Busch bei Domstadtl, Kreuzbusch bei Freudeuthai. — recta L. Kudolfsthal bei Bystritz. — norvegica L. Feuchte Stellen im Dittersdorf er Walde. üubus Idaeus L. Im b. G. gemein. Zahlreicli am Hostein und massen- haft auf der Arthurslehne bei Michelsbrunn. — suhereetus Andersson. Holzschlag „uad plauou^ am Wege von Hostein nach Kotalowitz, Kicera bei Fraukstadt. — thyrsoideus Wimm. Am Wege von Kotalowitz nach Hostalkau, Stern berg. — glandulosus Beiard. Breiter Busch bei Domstadtl. — c) hirtus W. Kit. sp. Pohl. Tent. Hostein, Bystritz, Hostalkau. — caesiu-s L. Felder, Gebüsclie, steinige Plätze im g. G. häufig. 326 Spiraea Aruncus L. Bei den Teiclieu im Kudolfsthale bei Bystritz masseuhaft, Hostalkau? (nicht sicher, ich vermuthe eine Ver- wechslung des Zettels), Holzschlag im Theiuer Revier. — idmaria L. a. denudata Presl Fl. cech. Sehr häufig im Gebiete. ß. dlscolor. Zerstreut auf feuchten Wiesen und Ufern: Hostalkau, im Thale imterhalb Semetin, besonders längs des Baches, Wie- sen bei der Jasenka, Roznau bei der Becwa und auf Wiesen unterhalb des Kozinec, Mähr.-Weisskircheu, Dittersdorfer Wald bei M.-N. — fiUpendula L. Klapinow am Wege von Rotalowitz bis Hostalkau, Wiesen bei Hostalkau, Bergwiesen bei Wsetiu (Hluboky, Niwky etc.), Jasenka, ßoznau, Frankstadt. Sarothamnus vulgaris Wiram. Schwarzwald bei Michelsbrunn, Eoz- nau; Auen bei Krasuä und Walach. -Meseritsch (Klanic). Ci/tlsus capitatus Jacq. Am Hostein. — nigricans L. Lichte Wälder, Schläge. St. Johann und Safranice bei Mähr.-Weisskirchen, Bodenstadt, Domstadtl, Grosswasser. Genista tinctoria L. Häufig im g. G. Lupinus angusüfolius L. Am Brachfelde bei Zachau nächst Bodeu- stadt. Ononis spinosa L. Wüste Plätze, Raine. Safranice und Skalka l)ei Mähr.-Weisskircheu, Mähr.-Neustadt. — flore albo. Auf dem Swinetz bei Neutitschein. — repens L. Jasenka. Melilotus albus Desr. Mähr.-Weisskirchen, Mähr.-Töplitz ; Walach.- Meseritsch (Klanic). Trifolium agrarium Poll. Im G. verbreitet. — spadiceum L. Bodeustadt, Poschkan, Domstadtl. — hyhridum L. Häufig im b. G. — repens L. Gemein selbst in höheren Lagen. — arvense L. In dem gebirgigeren Theile des b, G. sehr zerstreut und schon häufiger um Freudenthal und Schönberg etc. — inearnatum L. Verwildert auf den an das Gevatterloch angren- zenden Feldern bei Mährisch -Töplitz, auf Feldern und bei der Skalka in Mähr.-Weisskircheu, Felder bei Bodenstadt. — alpestre L. Lichte Laubwälder und buschige Abhänge. Wsetin, Kotouc bei Stramberg, Safranice und Doubrawa bei Mähr.-Weiss- kirchen, Wiesen in den Gaisdorfer Bauernwäldern, Hofberg bei Domstadtl, Schönberg. — rubens L. Poschlä bei Wsetin (schon verblüht). — ochroleucum L. Raine „U Borcü" bei Rotalowitz, Hostalkau, Wsetin (Hluboky, Niwky etc.), Roznau. Nur au diesen Orten noch gut kenntlich. Anthyllis Vulneraria L. Hluboky bei Wsetin, Jasenka; zerstreut bei Walach. - Meseritsch. Lotus coniiculatus L. Häufig im G, und noch bei der Hubertskirche in Karlsbrunn. Astragalus glycyphyUus L. Sternberg. 327 Vicia lathyroides L. Bei der Skalka in Mälir.-Weisskirchen. — Faba L. Gebaut bei Schöuberg. — sepiuni L. Häufig im G. — pisiformis L. Liebte Laubwälder, buschige Lehnen. Hostein. Am Wege von Rotalowitz nach Hostalkau, Roznau, Hürka bei Str. Zubri, Swinetz bei Neutitschein, Safrauice, Doubrawa und Wald beim Gevatterloch bei Mährisch-Weisskirchen, Schwarzwald bei Michelsbrunn, Niederberg im Stolleuthal, Grosswasser, Kleppel, Schönberg, Sternberg. — silvatica L. Obora bei Mähr.- Weisskirchen, Domstadtl, Stollen- thal, Grosswasser, Mesteubusch bei Freudenthal. — cmcca L. Häufig im g. G. auch noch bei der Hubertskirche bei Karlsbrunn. — villosa Roth. Auf Feldern bei Sternberg. — hirsuta Koch. Aecker, wüste Plätze und Gebüsche. Verbreitet im G. Hostalkau, Wsetin, Mähr.-Weisskirchen, Kreuzbusch bei Freudenthal, Schönberg. Lathyrus silvestris L. Wälder, Gebüsche. Zerstreut. Wsetin (Hlu- boky etc.), Johanowske kopce u Karolü längs des Cerwinka- thales, Wiesen unterhalb des Kozinec bei Roznau; Walachisch- Meseritsch (Klanic), Horecky bei Frankstadt, Holzschlag bei der äafranice bei Mälir.-Weisskirchen. Partschowitzer und Tliei- ner Revier nächst Thein, häufig auf der Arthurslehne und im Kohlwalde bei Michelsbrunn. — pratensis L. Wiesen, Gebüsche. Verbreitet im G. (Folgt ein Nachtrag.) Mykologisches aus Pressburg. Von J. A. Bäumler. n. Da mir von vielen Seiten Klagen über das plötzliche Entblät- tern der Johannisbeerensträucher {Rihes ymhrum L.), hier Ribisel genannt, zukommen, so ersuchte ich die betreffenden Garteube- sitzer, mir die, wie die Leute meinen, von Mehlthau befalleneu Blätter zu bringen. Nun liegen mir hunderte von aus der Umge- bung Pressburgs gesammelte Blätter dieses Strauches vor, dieselben sind jedoch von keinem Mehlthau {Erysyphe) befallen, sondern ohne Ausnahme von Gloeosporium Rihes Mont. et Desm. Der Pilz befällt die Blätter und werden die Sträuche sehr schnell entblättert, die Beeren, welche noch nicht reif sind, werden dadurch zu stark der Sonnenhitze ausgesetzt und schrumpfen oder fallen ab, daher die Klagen der Gartenbesitzer. In den Blättern ist das Mycelium ver- 328 l)ieitet imd entwickelt erst vereinzelte Stroraata, welche immer dich- ter auftreten, die anfangs nur die kleinen Stroraata umgebenden braunen Flecke fliessen zusammen, das Blatt wird theilweise ganz braun, welk, dann brüchig und fällt ab. Die Stromata messen circa 300 — 500 jit und entwickeln sich unter der Epidermis oberseits des Blattes im sogenannten Pallisadenparenchym. Nie sah ich welche auf der Unterseite. Die Ausbreitung des Stromas und die zahl- reichen Couidien heben die Epidermis mehr und mehr, bis selbe platzt und den Conidien freien Zutritt lässt. Die Conidien sind in Saccardo's „Eungi italici" del. Nr. 1036 der Form nach gut, doch nicht wie dort und in Saccardo's Michelia I. pag. 219 ange- geben 10 u. 5—6 ft, sondern stets 18 — 20 u. 5 — 6 ju. und hy. sehr selten mit 1 Sept. in der Mitte. Mit den von Kabenhorst Fungi europ. Nr. 1353 von Stralsund leg. Fischer, auf Rihes Grossularia befindlichen Gloco.sporium stimmen meine Exemplare bezüglich der Conidieugrösse vollkommen überein. Sphaerella Poli/podii (R.) Fuckel Sym. pag. 102 ohne Masse. Saccardo spricht Syll. I. pag. 539 wegen Mangels an entwickelten Exemplaren seinen Zweifel aus, ich fand den Pilz wie Fuckel 1. c. an lebenden Wedeln von Asplenium Trichomanes auf gebräunten Flecken, und die Perithecien ca. 100 |U, mit sehr kleinen Perus Asci 36—40 u. 7—9 II Sporen 10—14 u. 2— 3 ft selten 16 u. 3 |tt 1 sept. hy., die obere Hälfte etwas dicker, als selbe von Auerswald Myco- logia eur. Tab, 6 Fig. 80 gezeichnet wurden. Es könnte diese Spe- cies zu Sphaerella Asplenii Auersw. gezogen werden, wenn nicht Sph. Asplenii an todten, Spli. Poh/podii an lebenden Wedeln und zwar als echter Saprophyt leben würde. Mit dem als die Perithecien auf den Fiederchen sichtbar werden, werden dieselben braun und fallen meist schnell ab, diess dürfte der Grund sein, dass über diesen Pilz so lange Zweifel herrschen konnte. Puccinia Smyrnii Corda wurde mir von Herrn Sabransky auf Blättern von Smyrnium perfoliatum Mill. überbracht. Genanntem Herrn fielen die braunen Flecke auf, welche die Blätter zahlreich zeigen, und ich fand dieselben durch obigen Pilz hervorgebracht. Die Teleutosporen stimmen mit Puccinia Smyrnii Corda auf Smyr- nium Olusatum von Cooke in ßabh. Fungi europ. Nr. 1378 ausge- geben, sowie mit Cooke's Beschreibung in „Handbook" pag. 503. Desselben Abbildung in Mikroskopie Fungi PI. 3 Fig. 55—56 stimmt weder mit den in Fungi europ. ausgegebenen Exemplaren, noch mit meinen, denn die Teleutosporen sind am Scheitel vollkommen abge- rundet, der Stiel oben verbreitert. Hy. Sporen messen 18 — 20 br., 34 — 38 |tt lang, dunkelgelb bis braun, dicht warzig und ohne Papille. 329 Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 934. Adonis microcarpa DC. Syst. (1818), Cupaniana Guss. Syn. et *Herb.! (1843), *Cat. Cosent. Gauz kahl, aufrecht, einfach oder ästig. Blattzipfel lang-Iiiiear mit schwacher Stachelspitze, Kelch- zipfel meist fast kahl, länglich; Blumenblätter 6 — 8, um die Hälfte länger, stumpf, länglich oval, feuerroth oder citronengelb (= ß. cl- trina Guss. Prodr.), Nagel glänzend, duukelgefärbt; Früchte stark grubig netzig, an der Basis höckerlos, am oberen, inneren Rande vor dem sehr kurzen, an der Spitze meist schwarzen Schnabel mit spitzem Höcker. Die Pflanze stimmt aufs genaueste mit spanischen Exemplaren, dem Staudorte DC.'s! Habituell äusserst ähnlich der aestivalls L., aber diese hat am oberen, inneren Rande zweizähnige Früchte. Autumnalis L. unterscheidet sich schon meist durch lobu- steren, dickeren Stengel, grösseren Reichthum an Aesten und Blät- tern; die Früchte sind ferner viel schwächer grubig, der Schnal)el nochmals so lang, gerade, der Höcker fehlt. Flammea Jacq. besitzt zwar ähnlich gestaltete, aber etwas eleganter grubig netzige Früchte mit an der Spitze ebenfalls schwarzem, aber etwas längerem Schnabel, unterscheidet sich jedoch durch mehr oder minder starke, flaumige Behaarung der ganzen Pflanze, stark behaarte, eiförmige Kelchzipfe] und mehr als noch einmal dieselben überragende, läuglich-lineale Blumenblätter. — Unter Saaten, auf Fluren und grasigen Abhängen der Tiefregion bis 1500': In der Ebene des Simeto bis Pateruo höchst gemein, sehr häufig auch auf Lavagründen um Catania (!, Herb. Tom. !, Cosent. in Herb. Guss.!), Annunziata (Herb. Reyer!), Pateruo, Pe- dara (Herb. Tom.!). Februar— April. O- 935. Ranunculus aquatilis L. "''•'Bert. In Sümpfen. Vom Etna durch Tineo erhalten (Bert, Add.); wahrscheinlich gehören die Exem- plare Tineo's zu dem in Sicilien häufigen tripartitus «. microphyllus DC, den Bert, als Synonym mit aquatilis L. betrachtet. Den in Sicilien viel selteneren aquat. var. heterophyUus (Hoffm.) DC. besitze ich nur aus den Nebroden. März, April. 2|. (Guss.). 936. Ran. coenosus Guss. suppl. (1834), *Syn. et "Herb.! he- deraceus Guss. Prodr., *'^Bert. non L. Stengel an den Knoten wur- zelnd; alle Blätter nierenförmig (z. B. bei 22 Mm. Breite 11 Mm. laug, bei 13 Mm. Breite 6 Mm. lang), fünflappig; Lappen sehr stumpf, meist dreikerbig, selten gauzrandig; Blüthenstiele an der Basis von einer Membran nmfasst, etwas kürzer, als die Blätter; Blumenblätter länglich-keilig, meist kaum über kelchlan«' (3 Mm.); Staubgefässe 6 — 10; Fruchtbodeu kahl; Früchte gelblich, kahl, schwach querrunzelig; Griffel ganz seitlich auf der Verlängerung des OestoiT. butan. Zeitschrift. 9. Heft 1884. 26 830 oberen Randes des Fruchtknotens eingefügt, kurz. — Die Pflanze Siciliens stimmt in den Früchten genau mit hederaceus L. Eeichb. D. Fl. 4573!, aber sowohl die Abbildung, als auch meine deutscheu Exemplare (Frankfurt, Heidesheim, Hamburg) unterscheiden sich von coenos. durch meist doppelt so kleine (7 Mm. breite, 5 Mm. lange), mehr herzförmige, dreilappige oder durch Einkerbung der Seiten- lappen scliwach lünflappige Blätter, während die des coenosus stets fünflappig und uierenförmig sind, mit 2— 3-kerbigen oder, wenn ganzrandig, doch immer viel grösseren und breiteren Lappen. L. sp. pl. 781 gibt zwar hederaceus nur aus England und Belgien an, aber seine Diagnose, zumal die „rundlichen, dreilappigen Blätter mit ganzrandigen Lappen" führen auf die Pflanze Reichb.'s und Gren. Godr.'s. Unrichtig aber ist es, wenn Gr. Godr. coenosus Guss. mit Lenormandi Schultz aus der Bretagne identificirt; denn diese Art besitzt zwar genau die Blätter des coenosus, unterscheidet sich aber nach Schultz's Diagn. und meinen bretagnischen Exemplaren (leg. Mabille) durch grössere, 5 — 7- (nicht 3-) aderige Blumenblätter, bedeutend stärker querrunzelige Früchte, deren Griffel bedeutend länger sind und nicht am Seitenrande, sondern in der Verlängerung des Hauptdurchmessers liegen. — An Quellen und in Bergsümpfen: Bei Milo (Bert., Guss. Syn., Herb. Torn.!), im Vallone delle Fonta- nelle bei Milo (Herb. Guss,!). April Mai. n- 937. Ban. Druetii Schltz., fluviatlUs Guss. "^'Syn. et Herb.!, non W. In Sümpfen der Ebene Catania's bis zum Simeto sehr häufig! Beschreibung dieser Exemplare: Stengel schwimmend; Blätter durch- aus fadenförmig vielschnittig, ausserhalb des Wassers etwas zusam- menfallend; Blüthen- und Fruchtstiele kurz, höchstens 2 Cm., an der Spitze nicht verschmälert; Blumenblätter verkehrt-eiförmig, etwas länger als der Kelch, nicht hinfällig, 7 — 9-nervig; Staubgefässe spär- lich, nicht länger als die Fruchtknoten; Fruchtboden .behaart; Frucht- knoten kahl oder in der Jugend steifbaarig. — Von aquatiUs L. var. submersus Gr. Godr, = var. pantotrix Rchb. D. Fl. 4576 or, unter- scheidet er sich leicht durch die kurzen Blüthenstiele und kleinen Blüthen; trichophyllus Chaix Gren. Godr. I, 23 = paucistamineus Kch. stimmt zwar bierin überein, difterirt aber durch kleinere Blät- ter mit breiteren, kürzeren, ausserhalb des Wassers nicht zusam- menfallenden Zipfeln, nur 3 — 4 Dm, lange Stengel, an der Spitze verschmälerte Fruchtstiele, sehr leicht abfällige Blumenblätter, Staub- gefässe von mehr als Pistilllänge. Hingegen lassen sich meine Exem- plare des Druetii (Freiburg, leg. Lagger, Centraltyrol, 1. Kerner) selbst bei der sorgfältigsten Vergleichung nicht unterscheiden, und gehört somit die Pflanze Catania's zu dieser Mittelform zwischen aquaticus und trichophyllus. Guss. führt von Paternö noch var. b. caespitosus an mit nicht untergetauchten, ziemlich starren und ge- spreizten Blättern; nach dem Herb. Guss. dürfte, wie auch Bert. Fl. ital, meint, diese Varietät der echte trichophyllus Chaix sein. Februar-— Mai. 2(.. 331 938. Ran. opMoglossifoUus Vill. Guss. '"'^Syn. et Herb.!, ""^Cat. Cosent., Flammula ""'Biv. II, uou L. Au Bächen und Sümpfen der Tiefregion: In der Ebene Catania's (Cat. Cosent.), in den Pantani bei Catania (Biv. II), um Catania und Randazzo (Guss. Syn.). März, April. O- 939. Ran. buUatus L. '"Thilippi. Auf Lavaströmen der unteren Etnaregion sehr gemein (Philippi), an Wegen und auf sonnigen Weiden um Belpasso (ca. 1800', Herb. Torn.!), Sept., Oct. 2|.. NB. Von den jetzt folgenden Ranunculus- Äxten wurden die mit einem '"' bezeichneten von mir bereits im 28. Jahrg. der Oest. bot. Zeitschrift (1878) ausführlich besprochen, daher ich mich hier auf die genaue Angabe der Standorte beschränke. *940. Ran. Flcaria L. var. grandlflora Rob. Ran. Flc. L. *Raf. II, b. calthaefoUus Guss. Syn. et Herb.!, non Reichb. Auf feuchten, sumpfigen Wiesen am Flusse Simeto (Presl Fl. sie. als Caltha palustris), ebenda, sowie am Amenanus bei Misterbiauco! Dez.— März. 2t. *941. Ran. millefoliatus Vhl. Auf steinigen, grasigen Bergab- hängen, an Wald- und Feldrändern (3 — 4500'): Ziemlich häufig am Ende der Hochebene Nicolosi's bis in die Wälder empor!, im Bosco von Malpasso ob Nicolosi (Herb. Reyer!). April, Mai. 2|.. *942. Ran. pracilis DC. Prodr. I, 27, Ägerü Bert, teste Le- vier, peloponnesiacus Boiss. Diagn. Am Amenanus, einem Giessbache zwischen Catania und Misterbiauco, am Fusse des Etna (200') sehr häufig! April, i^. '"'943. Ran. saxatilis Balb., monspeliacns y. rohmdifolius Guss. *Syn. et '""^Herb.!, illyrkus L. var. y. *Bert. Au grasigen Abhängen und Giessbachräudern der Waldregion (32 — 4500') ziemlich selten: Am Etna (Tin., Biv. in Guss. Syn. et Herb.!, Alexander in Guss. Syn., Add. et Herb.!), vom Etna durch Pariatore erhalten (Bert.), um den Monte Zio (!, Herb. Tornab.!, Tornab. in Herb. Guss.!), unterhalb der Casa del bosco häufig, selten von Bronte gegen den Maletto hinauf! April — Juni. 2|.. *944. Ran. chaerophi/Uus L. flabellatus Desf. Auf Hügeln und Bergweiden Siciliens gemein; im Gebiete noch nicht beobachtet, aber höchst wahrscheinlich einheimisch. März, April. 2|.. ^•'945. Ran. neapolitanus Ten. In der Waldregion ob Nicolosi (2 — 4000') an grasigen Rändern der Saatfelder und Wälder sehr häufig!, liegt auch im Herb. Tornab. vom Monte Zio als neap. und im Herb. Guss. Nachtrag vom Monte del Concilio als ^mibrosus von der Hand Tineo's auf. April — Juni. 2J., *946. Ran. heucherifolius Presl Fl. sie. et Herb.! Guss. Syn. et Herb.! Auf feuchten Weiden und buschigen Bergabhängen: Um 26* 332 Patemo (!, Herb. Torn. !), am Ameuanus vor Misterbianco! April, Mai. 4. 947. Ran. sardous Crantz, Philonotis Eetz. Guss. *Syn, et *Herb.!, hirsutvs Sm. ■'■''Biv. IL Auf feuchten Wiesen und Weiden, an Wegen, in Gärten bis 2000' sehr häufig, besonders a. genuinus (Fruchtscheibe vor dem Kande mit einer oder mehreren" Höcker- reihen): In den Pantani bei Catania (Biv. II), in der Ebene von Kandazzo (Guss. Syn. et Herb.!), um Milo, Acicastello, im Vallone di Linara (Herb. Tornab.!), in der Ebene des Simeto überall!; var. leiocarpus Rchb. D. Fl. (Früchte auf der Scheibe ganz glatt) in der Ebene von Kandazzo (Herb. Guss.!); var. intermecUus (Poir.) DC. Prodr. (die ganze Pflanze fast kahl) in der Ebene des Simeto! März — Mai. O. 948. Han. trilohus Desf. Guss. *Syn. et "''Herb.! Dem sardous höchst ähnlich, aber verschieden durch ganz kahle Stengel und Blät- ter, zweimal so kleine Blüthen von nur Kelchlänge und durch Früchte, deren Scheibe mit grossen, fast stachelförmigen Höckern ganz besetzt, und deren Griffel deutlich hakig gekrümmt ist. Auf feuchten, leh- migen Fluren in der Ebene Catania's (Guss. 1. c). April, Mai. O- 949. Ran. arvensis L. Unter Saaten, auf Fluren und Fluss- rändern bis 2000' häufig: Um Acicastello (Herb. Tornab.!), in der Ebene des Simeto, um Adernö, Bronte etc.! April— Juni. Q. 950. Ran. muricatus L. Auf feuchten, lehmigen Fluren, an Gräben und Wegen bis 1500' gemein: Um Catania überall (!, Herb. Torn. et Keyer!), Paternö (Herb. Torn.!), in der Ebene des Simeto bis Adernö! April, Mai. O- 951. Ran. sceleratus L. *Cat. Cosent., *Flor. med., *Guss. Syn. et Herb.! In Gräben und Stimpfen der Ebene Catania's (Aut. cit.). April, Mai. O- NB. In der Tiefregion des Etna nur von Raf. angegeben, aber in Sicilien einheimisch, sind: Ran. rupestrls Guss. als spicatus Dsf. und lateriflorus DC. Syst. als nodiflonis L. (Fortsetzung folgt.) »40*^ Exsiccatenwerk von Hieracien Mitteleuropas. Zu der im Druck befindlichen, voraussichtlich im Herbst dieses Jahres erscheinenden Monographie der Piloselloiden Mitteleuropas von C. Naegeli und A. Peter beabsichtigt der Letztgenannte eine Sammlung von 300 Formen in getrockneten Exemplaren unter dem Ti- tel „Hieracia Naegeliana ed. A.Peter" demnächst herauszugeben. — 333 Die Verfasser der Monographie unterscheiden Hauptarten, Zwischen- arten und Bastarte, von welchen die Zwischenarten ihren Merkmalen nach zwei oder mehr Hauptarten verbinden, aber nicht hybrider Ab- stammung sind, während die wahrscheinlich oder nachweisbar aus Kreuzungen verschiedener Sippen hervorgegangenen Formen als Bast- arte gesondert aufgeführt werden. Demgemäss sind auch in dem Ex- siccatenwerk, soweit thunlich, Eepräsentanten der Hauptarten, der meisten von den Verfassern angenommenen Zwischenarte q und zahl- reiche Bastarte, darunter namentlich viele durch künstliche Bestäu- bung erzielte, enthalten. Der Schwerpunkt des Werkes liegt in der Mittheiluug wildwachsend gesammelter Pflanzen; da indessen die Con- stanz der Sippen erst bei der Cultur deutlich wird, so ist auch beson- derer Werth auf tadelfreie, cultivirte Exemplare gelegt worden, neben denen häufig die gleiche Pflanze von natürlichen Standorten eben- falls aufgelegt ist. Um etwaige durch die Verschiedenheit der Jahres- zeiten bedingte individuelle Ungleichheiten der Beurtheiluug zugäng- lich zu machen, werden meist sowohl Sommer- wie Herbstexemplare der gleichen Varietät ausgegeben und beide durch Zeichen kenntlich gemacht. Bei wenigen Gattungen kann eine Verwechselung von Ex- siccaten so verwirrend werden, als bei Ilieraclum; desshalb wurden alle Exemplare mittelst Papierstreifchen auf halben Bogen befestigt, ebenso die Etiquette. Es ist ferner "IV^erth darauf gelegt worden, von einer und derselben Varietät Exemplare von möglichst unglei- chen Standorten und aus möglichst entfernten Gegenden aufzulegen, und weiter — unbeschadet der Auswahl der Exsiccaten aus mög- lichst allen Gruppen der Piloselloiden — durch Zusammenstellung von Reihen uächstverwandter Sippen einen Einblick in die morpho- logische Verwandtschaft derselben und ebenso einen HiuAveis auf die in der obengenannten Monographie befolgte systematische Me- thode zu gewähren. Exsiccatenwerk und Monographie ergänzen ein- ander wesentlich. Der Herausgeber des ersteren betrachtet dasselbe als höchst wichtig zur Gewinnung eines Ueberblickes der Hieracien überhaupt. Ein systematisch geordnetes Verzeichuiss liegt den Ex- siccaten bei. Die Sammlung wurde nur in einer beschränkten Auflage her- gestellt. Den für dieselbe sich Interessirenden stellt sich der Unterzeich- nete behufs Ertheiluug von näherer Auskunft zur Verfügung. München, 24. Juli 1884. Dr. A. Peter. 334 Literaturberichte. Dr. L. Rabenhorst's Kryptogamenflora von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz. 3. Band: Die Farnpflanzen oder Gefässbündelkryptoga- men (Pteridophyta) von Dr. Chr. Luerssen, Docenten an der Univer- sität Leipzig und Gustos des akadem. Herbars daselbst. 1. und 2. Lieferung. Verlag von Eduard Kummer 1884. 8". 128 Seiten mit zahlreichen in den Text gedruckten Abbildungen. (Preis der Lieferung 2 Mark 40 Pf.) Seit dem Erscheinen von Milde's trefflichem Werke über „die höheren Sporenpflanzen Deutschlands und der Schweiz" sind fast 20 Jahre vergangen, ohne dass die Gruppe der Gefäss- kryptogamen für das genannte Gebiet einer neuen speciellen Bear- beitung unterzogen worden wäre. Demgemäss ist die Veranstaltung einer neuen Bearbeitung der Farnpflanzen in der zweiten Auflage von Rabenhorst's Kryptogamenflora gewiss alleu Botanikern erwünscht, welche sich für diese Gewächse interessiren. Sie ist diess in um so höherem Grade, weil Dr. Luerssen als einer der tüchtigsten For- scher auf dem Gebiete der Pteridographie bezeichnet werden muss. Er verwerthet bei seiner Bearbeitung der Farnpflanzen Deutschlands die Resultate der neueren morphologischen Forschungen in gelunge- ner Weise und hält die Diagnosen, so wie die Beschreibungen aus- führlicher, als diess sonst in floristischen Werken üblich ist. Es lei- tete ihn dabei die Erfahrung, dass Anfänger nur zu häufig glauben, die kurzen Diagnosen hätten alle wesentliche Merkmale der Pflanze erschöpft; ferner beabsichtigt der Verfasser durch manche Bemer- kungen zu weiteren Beobachtungen an den einzelnen Arten anzu- regen. Wo es sich irgend als nöthig herausstellte, wurden die unterscheidenden Merkmale durch Beigabe von Abbildungen veran- schaulicht. Dieselben sind eine wahre Zierde des Werkes, vorzüg- lich vom Verfasser in Federzeichnung ausgeführt und durch Photo- graphie auf Zinkplatten übertragen. Die beiden ersten Hefte enthalten nebst einem allgemeinen Theile die speciellen Beschreibungen der Gattungen Hymenophyllum, Polypodium, Gijmnogramme, Notho- chlaena, Adiantum, Cheilanthes, Pteris, Pteridmm, Blechnum und Scolopendrium. Wir behalten uns eine ausführliche Besprechung vor, wenn der ganze Band vollendet vorliegen wird und bemerken am Schlüsse dieser vorläufigen Anzeige nur, dass Luerssen's Bear- beitung der Gefässkryptogamen für die zweite Auflage der Krypto- gamenflora von Rabenhorst den Anforderungen im vollsten Masse entspricht, welche man an ein ähnliches gediegenes Werk stellen kann, und dass die deutsche Literatur bis jetzt kein zweites Werk besitzt, das alle gerechten Ansprüche in gleichem Masse befriedi- gen würde. R. Materialien zur Pilzkunde Krains. IV. Von Wilhelm Voss, k. k. Professor in Laibach. (Aus den Verhandl. d. k. k. zoolog.-botan. Gesellsch. [Jahrg. 1884] besonders abgedruckt.) Wien, 1884. A. Holder. 8". 34 Seiten mit 1 Tafel. In diesem neuesten Aufsatze des thätigen, um die Pilzkunde Krains vielfach verdienten Verfassers werden 217 Arten aufgeführt, 335 von welchen 168 für die Flora Krains neu sind. Als überhaupt neu wären die folgenden 6 Species zu bezeichnen: Leptosphaeria Fuckelii Niessl, Phacidium gracile Niessl, Didymella Chamaecyparissi Rehm, Mollisia Vossii Rehm, PJiyllosticta carniolica Voss und Ramularia Scopoliae Voss. Ausserdem finden sich noch zahlreiche erwähnens- werthe seltenere Formen in der vorliegenden Abhandlung erwähnt. Sie erweitert dem entsprechend unsere mykologischen Kenntnisse nach mehrfacher Richtung wesentlich und macht den Wunsch rege, dass Professor Voss seine reichen Erfahrungen bald in einer „My- cologia carniolica" zusammenfassen möge. R. Note micolosfiche del prof. O. Penzig. Appunti sulla flora micologica del moiite Generoso. Venezia Tipografia di G. Antoiielli. 1884. 8". 21 p. In früheren Abhandlungen schilderte der Verfasser die Flora des Monte Generoso, des „italienischen Rigi". In der vorliegenden Mittheilung berichtet er über die Pilzflora dieses Berges. Er führt 156 Arten von Pilzen als daselbst beobachtet an. Die Bestimmun- gen revidirte Professor Saccardo. Folgende Species werden von beiden Autoren als neu beschrieben: Sphaeroteca fugax, Cäispora pJiyllogena, Septoria Aquilegiae, Glaeosporlum Aqiäfolii, Colletotrichum eMiguum, C. Liliacearum, Pericoaia ellipsospora und Cercaspora brevipes. R. G. C W. Bohnensieg, Repertorium aiiuumn literatarae botauicae perio- dicae, Tomus 7. MDCCCLXXVIII und Turnus 8. pars 1. MDCCCLXXIV — Harlemi — Erven Loosjes 1883 — 1884. Das dem botan. Publikum hinreichend bekannte Werk ist eine sehr willkommene Beigabe zu allen jenen Referaten, welche über die neueren Erscheinungen auf dem Gebiete der botan. Literatur Auf- schluss geben und bedarf einer besonderen Empfehlung nicht; es leistet, was es leisten will. Wünschenswerth ist es nur, dass der Autor des Werkes sich mit der Publication der weiteren Bände mehr beeile. W. Carl Salamon, Deutschlands Winterhärte Bänuie und Sträucher. Leipzig, Verlag von Hugo Voigt 1884. — Ladenpreis M. 4'öO. Es ist diess eine nach dem verbesserten Endlicher'schen Sy- steme verfasste Aufzählung von 1555 Gewächsen, welche in Deutsch- land im Freien auch bei etwas strengerer und anhaltender Kälte überwintern. Bei den einzelnen Arten ist auch die Synonymie, die geographische Verbreitung, die Höhe des Gewächses und die Blüthe- zeit berücksichtigt. Wir können das Buch den Gärtnern und Baum- schulbesitzern insbesondere als ein sehr brauchbares Nachschlagebuch empfehlen. W. Victor v. Janka. Cruciferae siliculose Florae europaeae — Cruciferae indehisceiites — Sisymbria europaea — fctenistae europaeae — Plantae novae. So betiteln sich die Öeparatabdrücke aus Term. Füz. des ungar. Nationalmuseums. Vol. VII und VIII. Bei dem Umstände als die behandelten Pflanzengruppen einer neueren Bearbeitung bedurften, ist eine analytische Behandlung der- 336 selben nicht obne Interesse; der Autor Latte sicli jedocli mehr Ver- dienst erworben, wenn er ein systematisches Ganze geliefert hätte. — Als plantae novae werden von Janka: Avena clecora, Sesleria Sadleriana, Ornithogalum niillegranum, Aüium marglnatum und Orohanche sambucina beschrieben. Die Beschreibungen sind durch- wegs tadelfrei. W. Dr. Vinc. v. Borbäs: Botanisches ans den Mannscripten des ung-siriscben National-Museunis. „Term. rajzi füz." Bd. 8, p. 74—76 und 117—118. I. Das „Yerzeichniss der um Pest und Ofen wild wachsenden Gewächse" Sadler's, Pest 1818, ist in der Bibliothek des ungari- schen National-Museums (Octav. Germ. 148) mit reinen Blättern durchschossen, und der selige Pbarmaceut von Szalonak (Salonica, Schlaining cott. Castriferrei) Carl Förster, nach dem Sadler das Aspleniimi Forsteri der Bernsteiner (Borstyänkö) Gebirge benannte, benützte dieses Werk als Manuscript der Elora von Schlaining, in- dem er die gemeineren Arten dieser Gegend in Sadler's Verzeich- niss einfach unterstrich, die nicht gemeineren oder selteneren aber auf die reine Seite des Heftes notirte. Dieses Manuscript enthält aber noch einige Angaben zur Flora von Oedenburg, Pressburg und der Steiermark, diese sind auf p. 74 angeführt. Erwäbneuswerth ist daraus Verbascimi rubiginosum Wkit. aus Steiermark bei Hartberg, Cardamine amara L. in Maltha auf der österr. Grenze, Poius La- rix häufig in Steiermark, Pirola rotundifoUa, Fürstenberg, P. se- cunda von Oberwarth bei Graz etc. — II. Sgringa prunifolia Kit. In der Bibliothek des ungar. National -Museums (Oct. lat. 80) be- findet sich ein Manuscript KitaibeFs, worin unter Anderem eine Syringa primifolia mit folgender Bemerkung erwähnt ist. „Ita inte- rea pro conservanda memoria nomine, quae ad viam Munkäcsino Leopolim (Lemberg, Borb.) ducentem inter Felsö-Hrabovitza et Pud- polöcz in cottu Beregh crescit foliisque Primi distincta, referente Dre. Bulla". Referent hält sie für S. Josikaea Jacq. fil. und ver- gleicht sie mit den Blättern von Primus Padus, bei welcher die Blätter besonders an den Trieben gleichfalls schön bereift sind. Im Herbare KitaibeFs findet man keine Angaben über diese Syringe, ebensowenig wie über Trifolivm Pancsovaense, Campanula Carlo- viezensis, welche Namen in KitaibeFschen Manuscripten zu lesen sind. Aber dass man es hier mit S. Josikaea zu thun habe, kann man daraus ersehen, dass sie unlängst auch im benachbarten Ungher Comiiate gefunden wurde'). Kitaibel kannte also die später be- nannte S. Josikaea Jcq. „Flora" 1831^) vor Jacquin fil. und auch den neueren Standort in den waldigen Karpaten. Dass demgemäss *) Klein Gy.: „Term. Tud. Közl." 1881. jul. — Borbäs V.: „Erdesz Lapok" 1882, p. 880. ^) Reichb. Fl. germ. excurs. 1830! Janka. — Das betreffende Heft ist aber 1831 erschienen, wie man nach dem Titel der Fl. excurs. Germ, erweisen kann. Ref. 337 die S. Josikaea auch in der Umr^ebimg des Vereczkeer Passes bald zu finden sei, findet Ref. sehr wahrscheinlich. v, Borhäs. Schul-Naturg-escliichte. III. Abtheilung: Butanik. von A. SprockhofF, kgl. Seminarlehrer in Berlin. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. 1884, Hannover, Verlag von Carl Meyer (Gustav Prior). Preis Mark 120, cart. Mark 1-40. Das nur 128 Octavseiten mit 142 in den Text eingedruckten Holzschnitten zählende Werkchen enthält in gedrängter Zusammen- stellung folgende Abschnitte: 1. Vorwort. 2. Anordnungen der Pflan- zen a) nach der Blüthezeit, li) nach dem Standorte, c) nach ihrer Bedeutung für den Menschen. 3. Beschreibungen einzelner Pflanzen und Pflanzengruppen in der Reihenfolge eines natürlichen Systemes. 4. Bau und Leben der Pflanzen. 5. Verbreitung der Pflanzen und Pflanzen- Geographie. 6. Systematik. 7. Anleitung zum Bestimmen einiger der wichtigsten Familien in Gattungen der Blüthenpflanzen. 8. Eine sehr übersichtliche Zusammenstellung des Wichtigsten aus der Morphologie und Terminologie, 9. Fragen und Aufgaben zu mündlicher und schriftlicher Lösung und 10. Alphabetisches Nameus- und Sachregister, Wie aus Vorstehendem ersichtlich, ist dasselbe mit vielem Fleisse zusammengestellt, dabei populär für den Schüler und in der Hand des Lehrers ein ausgezeichnetes Nachschlagebuch über botanische Fragen und Antworten, J. Marchesetti, Dr. Carlo de. Siir un iiuovo caso di Sinibiosi. lieber einen neuen Fall des Zusammenlebens zweier verschie- dener Organismen, werden wir in der vorliegenden Brochure belehrt. Der Verf. hat nämlich jene interessante Alge, welche er auf seiner zweiten ostindischen Reise im Golf von Siugapore gefunden und die von dem Triester Algologen Dr. Hauk unter dem Namen Marche- settia spongioides Hk. beschrieben wurde '), mikroskopischen Studien unterzogen und ist zu dem Ergebnisse gelaugt, dass hier eine Sym- biose zwischen einer Spongie und einer Alge obwalte. Während aber in den bisher bekannt goAvordenen Fällen von Symbiose zweier den genannten Classen angehörenden Elemente die Alge in eine Spongie eingedrungen ist, besteht bei Marchesettia spongioides das umgekehrte Verhältniss, indem die Spongie (nach Prof. F. E, Schulze eine Reniera fihidata 0. Schm.) bei ihrer zarten Structur und dem Mangel eines knöchernen oder kalkigen Gerippes einer Schutzwehr gegen äussere Einflüsse bedürfend sich an eine mit ro- busten Fasern ausgestattete Floridee anklammerte. Durch die in- tensive Vereinigung der beiden Individuen erhielt die Alge eine gänzlich veränderte Form, so dass dieselbe einer anderen Spongie aus der Gattung Chalina ähnelt. Prof. Schulze ist daher auch nicht abgeneigt hier einen Fall von Mimicry anzunehmen. Anlässig der erwähnten Studien liess sich Dr. Marchesetti von dem in Sangapore weilenden Botaniker, Herrn Eugen Kassel, mehrere ') Eine neue Floridee, in der Hedwigia 1882. Nr. 9 und in den Ver- handlungen des Triester naturhist. Museums p. "236 T. III. 338 Exemplare der M. spong. einsenden und erhielt bei dieser Gelegen- heit eine andere symbiotische Alge, nämlich die Spongodadia vau- cheriaeformis Aresch., bei Avelcher ganz analoge Verhältnisse beob- achtet wurden. M. Prihoda. Abhaiidlnng-eu und Mittheilungren ans dem Jahrbuch des schlesischen Forstvereiiies. Jahrgang 1883. In botanischer Hinsicht wären nachstehende Artikel zu be- merken: Tramnitz Ad., Dr. „Die Oder und die Waldungen ihres Stromgebietes". Eine monographische Skizze. Schund Ludwig. „Mittheilungen über Vorkommen, Anbau und Benützung des Knie- holzes {Pinus Pumilio) im böhm. Antheil des Eiesengebirges". Die Krummholzkiefer kommt in den höchsten Lagen des genannten Ge- bietes überall in mehr oder minder zusammenhängenden Beständen oder aber in einzelnen Gruppen (Knieholzscheiben genannt) vor. üebrigens lässt sich mit Sicherheit annehmen, dass fast überall, wo jetzt im Riesengebirge kahle Hutweiden oder Heustellen zu finden sind, Knieholz vorhanden war, welches jedoch durch Menschenhand namentlich aus Rücksicht auf die Viehzucht vernichtet wurde. Die Nachtheile dieses Schwindens des Knieholzes äussern sich nament- lich dadurch, dass den tiefer gelegenen Fichtenbeständen der Schutz gegen das Herabwehen des in den oberen Regionen frisch gefallenen Schnee entzogen wird. Benützt wird das Knieholz im böhm. Riesen- gebirge als gutes Brennmateriale, ferner zu Schnitz- und Drechsler- arbeiten, die Zapfen als Rohmaterial in der Hausindustrie. Kirch- ner N., Oberförster. „Die Krauteiche: Beitrag zur Keuntniss der deutschen Eichen". Unter der Benennung Krauteiche ist Quercus Bobur L. gemeint und glaubt der Verf. den obigen Namen davon ableiten zu sollen, dass diese Eiche ein weicheres, aber auch leichter faulendes Holz besitzt, als die Steineiche oder Stieleiche Q,u: pedun- culata. M. Prihoda. Correspondenz. Lemberg, am 4. August 1884. In den letzten Tagen des vorigen Monats habe ich bei Ge- legenheit einer Excursion der hiesigen Forstscliule in die Gegend von Janöw (Jaryna, Starzyska) folgende interessante Funde ge- macht: Agrimonia pilosa und odorata, Betula puhescens (auch in Zubrza und Winuiki), Centaurea austriaca, Oalium aristatwn, Geum strictunt, LiUum Martagon, Laserpitium latifoUum und prutenicum, PLantago arenaria, Pulmonaria niolUsshna, P. azurea, Pulsatilla patens, Prunella vulgaris var. parvißora, Ranunculus Steveni (auch in Krzywczyce und Wiuniki), Rumex confertus, Salix depressa {S. livida), Thalictrum simplex und Veronica spuria. Meine Knautia silvatica aus den Stryjer Karpaten ist Knautia dipsacifolia Host, welche sich durch anders s'estaltete Steugelblätter und die drüsige 339 Behaarung des oberen Stengeltheiles von der systematisch uächst- verwandten Kn. süvatica Duby als eine ausgezeichnete Art unter- scheidet. — Banunculus Frieseanus Jord, kommt auf den künst- lichen Wiesen des hiesigen botanischen Gartens verwildert vor. — Bumex Friesii G. et Gr., welchen ich wegen anders gestalteter Fruchtperigonzipfel wegen Vorhandensein der kurzen Behaarung auf der Unterseite der Blätter und auf dem Blattstiel und wegen der auf der Blattunterseite viel stärker hervortretenden Nerven für eine von R. ohtusifolius absolut verschiedene Species betrachte, kommt einzeln bei Lemberg und — was sehr merkwürdig ist — auch in Südostpodolien (in Zieliüce) vor. Ich cultivire ihn von bei- den genannten Standorten im hiesigen botanischen Garten. Im Laufe des vorigen Monats habe ich in der Gegend von Lemberg zwei Bastarte entdeckt, nämlich Rumex confertoXobtusifolius in Holosko und Galium vero X Mollugo in Wulka. Rumex crispoXconfertus ist bei Lemberg gar nicht selten (Holosko, Krzywczyce, Winniki); viel seltener scheint dahier R. crispo-oMusifolkis zu sein, da ich ihn nur bei dem Stryjer Schranken und in Holosko — und zwar in nur je einem Exemplare — beobachtet habe. Endlich zeige ich an, dass ich eine für Oesterreich -Ungarn neue J5Jrj/smw?n- Species in Südostgalizien entdeckt habe, nämlich E. exaltatum Andrz. Ich habe diese Art vor zwei Jahren am steilen Dniesterufer in Kolo- dröbka in ganz reifen, also unbestimmbaren Exemplaren gesammelt und aus Samen im hiesigen botanischen Garten erzogen. E. paUens Herbich ist wahrscheinlich identisch mit E. exaltatum Andrz. in Lodeb. FL ross. Br. Blocki. V(?szt5, 13. August 1884. Die Inundationsgebiete sind hier in der Umgebung ausgetrock- net und manche Pflanzen fast spurlos verschwunden, so Scirpus su- pinus, welcher hier in Millionen war, ThaUctrum lucidum, die schönen jBor/p«-Hybriden, Lythrum bibradeatum etc., von gewissen Stellen auch die Pyxidaria proeumbens (Krock.) {L'mdernia Pyxi- daria All.), Marsilia quadrifolia, Elatine Aisinastrum und E. cam- pi/lospermnm Seub., an deren Stelle man Korn oder Heu gemäht hat. — Auch der Holt-Körös (der gestorbene Körösfluss) ist hinter dem Dorfe sehr klein geworden, und an dem Ufer, wo seither Jfi/o- sotis palustris, Marsilia und andere Sumpfpflanzen wuchsen, baut man jetzt Linum usitatissimum, oder es wird als Wiese benützt. Die Umgebung dieses Flusses ist stark verändert. Als er gross war, 6—7 Jahre hindurch, kamen in ihm und an den Ufern sehr wenige Pflanzen vor, Carex acuta var. serotina m., Sagittaria sagittaefolia, var. tenuiloba, Oenanthe Phellandrium, jetzt findet mau aber ge- wisse Arten in Hunderten, die ich hier vor 6—7 Jahren nicht oder nur spärlich sah. Diese sind im Wasserspiegel Nuphar luteum peta- lis aurantiacis, Limnanthemum nymphaeoides, Nymphaea alba, Pota- mogeton heterophyllus, welchem "bisher, wie es scheint, das Wasser zu mächtig war, Ceratophyllum demersum, Statiotes o , jetzt noch 340 selten und heuer hier zum erstenmal gesehen, — au dem Ufer Bh- tomus tonhellatus var. leucanthus m,, Sparganimn simplex in Masse, Pyxidaria procumbens, Sagittaria var. tenuiloha, Scirpus Michelia- Qius, Rmne,r Ififdrolapathmn, Salvinia natans, Lemna pohjrrhiza, besonders aber die 3farsiUa quadrifoUa. Diese Pflanze, welche früher auf einem ausgetrockneten Boden des Sziler's auch zwischen Getreide und Lein wuchs und dort reichlich fructificirte, und die schwarzen Sporocarpien dem Erdklosse ähnlich waren, ist von hier mit der Pyxidaria verschwunden, kommt aber im Koros und an dessen Ufer so massenhaft vor, als hätte man an gewissen Stellen Klee gesäet. Wenn sie im Wasser fluthet, sind die Blätter grösser, und bleibt sie steril. Am Ufer fructificirt sie aber reichlich, und die Blätter sind etwas kleiner. Auffallend ist aber die Stellung der Blättchen an den Uferpflauzeu. Sie richten sieh, falls sie nicht im Wasser sind, aufwärts, wie die Blätter der Nymphaea im ausgetrockneten Boden, und breiten sich nicht mehr aus, als wären sie im Schlafe. In diesem Zustande gepresst, liegen alle vier Blättchen auf einander. Diese Stellung behalten die Blätter in dem Papiere oder an nasser Stelle. Wenn man sie aber ins Wasser gibt, so breiten sich die Blätter schön aus und schwimmen. Der Umstand, dass die schwimmenden Blätter grösser sind, als jene, die am Ufer wachsen, erinnert ge- wissermassen an das Aspidimn Thelipteris, wo die Fiederchen des sterilen Wedels breiter sind als jene des fructificirenden Wedels. V. Borbäs. Lublin (Russisch Polen), am 1. August 1884. Mein Anbot polnischer Pflanzen in der Oesterr. bot. Zeitschr. 1883 S. 413 hatte einen so günstigen Erfolg, dass ich dadurch an- geeifert wurde, auch in diesem Sommer eifrig zu sammeln, und werde ich bis zum October mehrere Collectionen zu 6 Centurien zu- sammengebracht haben. Ich bin bereit, eine solche Sammlung, welche 600 Arten russisch-polnischer Pflanzen in reichlicher Auflage ent- hält, um den Preis von 36 Mark abzugeben, wobei ich die Sen- dung bis an die russische Grenze frankire. Ich hoffe etwaige Ab- nehmer so wie bisher vollkommen zufrieden zu stellen, und bitte mir den Betrag erst nach Empfang der Pflanzen zu senden. Ferdinand Karo, Apotlieker am russischen Militärhospital. Messina, am 6. August 1884. Mit den letzten ÄuJi^s-Blüthen des Mai nahm die Vegetation der Umgegend im Juni — Juli allmälig einen röthlich-fahlgelben An- strich. Starker Kegen und heftige Winde zu Anfang Juni brachten bald einen dem Frühjahrtypus ganz verschiedenen Ausdruck im Vege- tationsbilde hervor, die schöne Blüthezeit verschwand und an ihrer Statt schimmerte das Gelbe der verdorrten Grashalme überall ton- angebend, wogegen die bläulich-grauen Opuntien und Agaven scharf abstachen; manche gelbe und rothe Blüthe {Chlora perfoliata, Ver- bascum sinuatuin, Erythraea rainoäissiina, Convolvidu^ althaeoides) 341 äugelte anfangs noch lebhaft zwischen dürre Stengel hindurch, ver- blühendes Sumachgesträuch schloss sich dem allgemeinen Typus an, gruppenweise stachen mit Scablosa maritima blaue Psoralea hitu- minosa (Mitte Juli schon vei'dorrt), Mentha Pideifium, M. silvestris, Delphini'um emarginatuvi Presl ab, während nälier dem Boden voll- aiifblühende Portvlaca oleracca, Tribvlus terreatris ihre Netze spann- ten. Immer mehr verschwand auch jede Lebhaftigkeit in der Blütheu- welt und ein glanzloser, gelber Vegetationston, noch mehr durch eben blübende Carlina involucrata, Kentrophi/Uum lanatum, Scoh/- onus hispanicvs und ähnliche gegeben, brach durch. — Auch am Meeresstrande nahm die Flora in den letzten Juli-Wochen raschen Verlauf: Glaucium Ivtemn, Cakile maritima, Brassica fruticulosa, Solanum Sodomaevm, Carlina lanata, Euplwrhia Peplis, E. Para- lias standen am 31. Juli schon dem Verblühen nahe, während noch nicht blühende Obione portulacoides, Salicornia- Arien und graues Geblätt von Crithmum maritimum den Sandboden deckten. Von Ein- zelnheiten erwähne ich das Verblühen von Ammi majus am 20. Juli, von Heliotropium europaeum gegen den 1. August; Mitte Juni wur- den die ersten Feigenfi'üchte reif, gegen den 20. reiften die ersten Limonien. Am G. Juli bei Giardini-Taormina gesammelt: Nerium Oleander, Helichrysum straminevm Guss., Cenfaurea nicaeensis, C. Schouu'ii; C. tauromenitana (Castell Mola) war bereits verblüht. — Auf einer Partie nach Antinnamari (1130 M.) am 14. Juli auf der Ostseite: Senecio squalidus, Andryala sinuata, Hypericum si^., Cam- panula dichotoma, Eudianthe Coeli Kosa, Samolus Valerandi, Ori- ganum vulgare, Scolymus hispanicus, Achillea ligustica, Ruhus sp., Rumex thyrsoideus-pinnatißdus, R. bucephalophorus , Micromeria graeca, Jasione montana, Anchusa variegata, Rlechnum Spicant, Cy- nosurus cristatus, Bellis silvestris ; auf der Höhe : noch blühende Cistus salvifoUus, Teucrium Scorodonia, Tleliclirysum angustifolium, Origanum, Viola gracilis; auf der West-Nordwest-Seite zog längs des Gebirgsrückens ein Gestrüpp von Pteris aquUina mit Thapsia garganica hin, dazwischen vereinzelt Gypsophila dianthoides?: weiter unten (nordwärts) gegen Cumia zu: Adenocarpus Bivonae Presl und abermals Achillea ligustica, Senecio squalidus, Cotyledon (verblüht) u. s. w. Dr. Solla. Fersonalnotizen. — P. Dominik Bilimek, Cisterzienser- Ordenspriester und Gustos des Museums in Miramar bei Triest, ist am 4. August, kurz nach seiner Ankunft in Wien am Hitzschlag gestorben. Er erreichte ein Alter von 72 Jahren und seine Leiche wurde nach dem Stifte zu Heiligenkreuz in Niederösterreich übertragen. — Dr. Carl Hartmann, Professor in Örebro ist, 60 Jahre alt, am 19. April gestorben. 342 — Dr. Lars Magnus. Larsson, Professor in Karlstad, ist am 17. Juli gestorben. — F. Delpino hat die Professur der Botanik au der Univer- sität Bologna übernommen. — G. B. Delponte, emer. Professor der Universität Turin, ist am 18. Mai in Mombaruzzo gestorben. Vereine, Anstalten, Unternehmung^en. — In einer Sitzung der kais. Akademie der Wissenschaf- ten in Wien am 10. Juli überreichte Dr. Hans Molisch, Assistent am pflanzenphysiologischen Institut der Wiener Universität, eine in diesem Institute ausgeführte Arbeit: „Ueber die Ablenkung der Wurzeln von ihrer normalen Wachsthumsrichtung durch Gase (Aero- tropismus)". Die wichtigeren Kesultate dieser Arbeit sind folgende: 1. Werden einer wacli senden Wurzel gewisse Gase einseitig dargeboten, so dass an zwei entgegengesetzten Seiten derselben das wirksame Gas längere Zeit hindurch in ungleichen Mengen vorhan- den ist, so wird die Wurzel von ihrer normalen Wachsthumsrichtung in bestimmter Weise abgelenkt. 2. Ein derartiger richtender Eiufluss von Gasen auf wachsende Wurzeln wurde nachgewiesen für Sauer- stoff, Kohlensäure, Chlor, Chlorwasserstoffsäure, Leuchtgas, Ammo- niak, Chloroform, Aether etc. 3. Die Wurzeln sind gegen verschiedene Gase in verschiedenem Grade empfindlich: Sauerstoff z. B. bewirkt schwache, Kohlensäure stärkere, Chlor sehr energische Ablenkung, 4. Wirkt ein Gas in zu grossen Mengen, also zu intensiv auf die Wurzel ein, so krümmt sich dieselbe der Gasquelle zu (positiver Aerotropismus), bei massiger Einwirkung des Gases jedoch von dem- selben weg (negativer Aerotropismus). Bezüglich des Sauerstoifes verhält sich die Sache etwas complicirter. 5. Die positive Krümmung kommt dadurch zu Stande, dass die concave Seite geschädigt wird, und in Folge dessen weniger in die Länge wächst als die Gegen- seite. Warum beim negativen Aerotropismus gegen alle Erwartung gerade diejenige Seite, welche dem Angriff des Gases am meisten exponirt ist, stärker wächst als die Gegenseite, bleibt vorläufig un- erklärt. 6. Geköpfte Wurzeln reagiren auf Kohlensäure, Chlor und Leuchtgas ebenso wie imverletzte, doch in schwächerem Grade. Der Aerotropismus ist somit als eine paratouische Nutation anzusehen, bei welcher die äussere Ursache die wachsende Region direct beein- flusst und nicht etwa wie bei der Darwin'schen Krümmung erst unter Intervention der Spitze. Hierin nähert sich die aerotrope Wurzel- krümmung der geotropen, denn auch bei dieser greift die Schwer- kraft, wie Wiesner zeigte, direct in der wachsenden Zone an, also dort, wo die Krümmung sich vollzieht. 343 — Eine botanisch-physiologische Station zum Studium der Flora imd der die Ernten schädigenden Pflanzenkraukheiten wird von der Kegierung in Norwegen errichtet. Sammlung^en. — Alfred Deseglise's Rosenherbar hat der Kewgarten an- gekauft. — Goeppert's Sammlung vegetabilischer Einschlüsse in Bern- stein wurde von dem Westpreussischen Provinzial- Museum an- gekauft. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Dr. v. Borbäs mit Pflanzen aus Ungarn. Sendungen sind abgegangen au die Herren: Pfihoda, Bl'ocki, üllepitsch, Wirtgen. Vorräthig (AI.) = Algier, (B.) = Böhmen, (Bd.) = Baden, (Cr.) -= Croatien, (F.) = Frankreich, (Is.) =- Istrien, (Kr.) = Krain, (Kt.) = Kärnten, (M.) = Mähren, (Mk.) = Mecklenburg, (NOe.) = Niederösterreich, (OOe.) = Oberösterreich, (P.) = Polen, (Kp.) = Kheinproviuzen, (Sb.) = Siebenbürgen, (St.) = Steiermark, (Sz.) Schweiz, (T.) = Tirol, (Th.) = Thüringen, (U.) = Ungarn. Seleranthus hellojocensis (F.), collinus (U.), Soluhyi (U.), inter- niedius (U.), microcephalus (U.), stipatus (ü.), Taleuceanus (F.), Sclerochloa dura (NOe., Th., ü.), rigida (Cr.), Scorpiurus subvälosa (Is.), Scoi^zonera aristata (Kt., T.), humilis (B., OOe., P.), parvi- jlora, (NOe.), purpurea (U.), Scrophularia Balbisii (Bd., ßp.), Hop- pü (Kt.), laciniata (Cr.), nodosa (P.), vernalis (Kr., St.), ScuteUaria yalerictdata (OOe.), hastifolia (Cr., NOe.), tninor (ßp-), Seeale ce- reale (NOe., OOe.), fragile (U.), Sedurn acre (NOe., P.), album (U.), atratum (NOe., T.), dasyphgllimi (St., T.), Mspanicum (Kr.), ru- pestre (Mk.), sexangulare (M., Mk.), Telephium (Ü.), v'dloswn (NOe.), Selinum Carvifolia (P., Schlesien), Sempervivunti arachnoldemn (Kt., T.), hirtiim (NOe. ü.), Senehiera. Coronopas (B., U.), Senecio abro- tanifoUus (OOe.), adonidifolius (F.), carniolicus (U.), cordatus (Sz.), erucifoUus (P., Th.), Fuchsii (Cr., OOe.), humilU (AI.), nebrodensis (OOe.), neinorensis (OOe.), sarracenicus (Kp-), subaljxinus (OOe.), Vu- kotinovici (Cr.), vulgaris (OOe., P.), Serapias Lingua (Sicilien), Ser- ratida heterophglla (NOe.), radiata (U.), Seriola aetnensis (AI.), Seseli annimm (M., Mk.), glauaon (Kt., M.), gracile (Sb.), leucospertnum> 344 (U.), montanum (8z.), varimn (NOe.), Sesleria coervlea (NOe., St., U.), distk'ha (T.), elongata (Ts.), microcephala (Kt.), SadJenana (U.), sphaerocepliola (i.), temiifoUa (Cr., Is.), Setaria amhlqua (Sz.), glaxica (Mk., U.), Slct/os angidatHs (U.), Sider'dis montana (Sb.), Silaus pra- tensis (Bd., M.), vh^escens (CJ.), Slleae acauUs (NOe., St., T,), hipar- tita (AI.), chlorantha (Liickaii), coiiica (U.), cretlca (F.), diclwtoma (U.), galUca (Cr., F.), inßata (U.), longijlora (U.), nocüflora (Berlin), nocturna (AI.), nutans (P., U.), Otites (P.), Pseudo-atocion (AI.), Pumilio (Kt., St.), pus'dla (Cr.), quadrißda (T., ü.), rupestris (Bd., T.), Schlosseri (Cr.), viscosa (M.). Obige Pilauzeu können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Ceuturie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. Inserate. Flora von Oesterreich- Ungarn. Herausgegeben von F. Svächa, Bürgerscliullehrer in Deutsclibiod (Böhmen.) Erscheint in Lieferungen zu 25 Stück sorgfältigst präparirter und auf einem Blatte (Buchform) Papier aufgeklebter natürlicher Pflanzen, sowohl Phauerogameu als Kryptogamen etc. Eine jede Pflanze ist mit dem deutschen und lateinischen Na- men, nebst der Classe, Ordnung und der Blüthezeit versehen. Preis der Lieferung mit Postversendung 60 kr. ö. W. = M. 1 .20. Die Bestellungen werden von dem Herausgeber entgegengenommen. Vient de paraitre: La Biologie cellulaire. Etüde comparee de la collules dans les deux vigues. Par le chanoine J. B. Carnoy, Docteur en scienses naturelles, Professeur de Botanique et de Biologie generale ä l'Universite catho- lique de Louvain. Fase. I. Technique microscopique. — Notions generales sur la cellule. — Biologie statique. Le Noyau. Prix 12 Frcs. = 10 Mark. La Biologie cellulaire sera publice en 3 fascicules, payables separemens. Prix de Pouvrage complet: Un volume en gr. 8" de 700 ä 800 pages avec plus de 400 gravures originales intercalees dans le texte 30 Frcs. Aix-la-Chapelle. Rudolf Barth. Redacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von C. Oerold's Sohn. C. Ueberreuleisilu' Buehdruckcroi (II. Salzer) in Wien. Oesterreichische Botanisclie ZeitscMft Die österreichische /^^ Exemplare botanische Zeitschrift ^^lC*Q^SilCl die frei durch die Post be- erscheint c3 zogen werden sollen, sind den Ersten jeden Monats. blos bei der Kedaction Manpränumerirtauf selbe '*'' (i^- i^e'., Mühlga^se Xr. ij mit 8 fl. Ost. >V. n , •! i r\ a •» ^° pränunieriren. ci'i R. Mark-) Botanik und Botaniker. '™ ^^'^^*' »^«^ ganz.jährig. oder mit »-»w«-«llii\ uilM LTU «.ailll\UI . Buchhandels übernimmt 4 fl. Ost. W. fS K. Mark) _.^_-»- Pränumeration halbjährig. C. Gerold's Sohn Inserate in Wien, die ganze Petitzeile IV^ 1 §1 sowie alle übrigen 15 kr. öst. W. ^-^ •^■%^m Buchhandlungen. XXXIV. Tjahrgaiig. WIEN. October 1884. IMHAIaT : Trentschiner Flechten. Von Holuby. — Süsswasseralgen. Von Dr. Hansgirg. — Zur Flora von Galizien. Von Btocki. — Flora der Beskiden. Von ür. Formänek. — Anton Eochel. Von Ullepitsch. — Flora des Etna. Von Strobl. — Zu Höfer's Pflanzennaraen. Von Kronfeld. — I.iteraturberichte. — Oorrespondenz : Von Dr. Formänek. Hankiewicz, Blocki, Herpell, Karo, Dr. So IIa. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Bota- nischer Tauschverein. — Inserate. Die bisher bekannten Flechten des Trentschiner Comitates. Von J. L. Holuby. Dr. Körber, der Grossmeister der Flechtenkunde, war meines Wissens der Erste, der, als er im Sommer 1858 drei Wochen in Trentscbiu-Teplitz zubrachte, in unserem Comitate, namentlich in der Nähe des seines Warmbades wegen berühmten Teplitz auch Flechten sammelte, wie diess aus einem in den Sitzungsberichten der k. k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien (9. Februar 1859), aus der Breslauer Zeitung vom 26. November 1858 abgedruckten Artikel ersichtlich ist, wo die auf Flechten bezügliche Stelle folgendermassen lautet: „Die Flechten zeigten eine Menge neuer Formen, welche Arnold in seinem Yerzeichniss der Licheuen des fränkischen Jura zuerst aufführt". Ob Körb er seine Trentschiner Funde wo publi- cirte, konnte ich nicht erfahren. Doch wurde mir ein Brief Körb er's vom 29. September 1872 an den damaligen Teplitzer Obergärtner B. Graf von Letzterem zur Einsicht überlassen, wo eine Anzahl sel- tenerer von Körb er gesammelter Flechten aus der Umgebung des Badeortes namhaft gemacht wird. Aus der Umgebung meines Wohnortes publicirte ich einige Flechten (Siehe Oest. botan. Ztschr. XXIV. p. 313—315). Seitdem sammelte ich oft bei meinen Ausflügen nebenbei auch Flechten, deren Bestimmung ich der Güte des Hrn. Rectors v. Hazslinszky in Eperies verdanke. Ob sonst noch Jemand auf dem Gebiete un- seres Comitates Flechten gesammelt hat, ist mir nicht bekannt. Oesterr. botan. Zeitschrift 10. Heft 1884. 27 346 Das slovakische Volk nennt die Flechten „Plücniky" und ver- wendet Cetraria islandica (zemsky plücnik) und Sticta jpulmonaria (bukovy plücnik) als Thee gegen Brustkrankheiten. Wie schon erwähnt, sammelte ich die Flechten bisher nur neben- bei, wenn mir entweder manche Arten besonders auffielen, oder ich an Phanerogamen nur eine magere Ausbeute machte und mich dann nach niedrigeren Kryptogamen umsah, um ja nicht ganz leer nach Hause zu kommen. Aus diesem Grunde zählt nachstehendes Ver- zeichniss kaum den vierten Theil der in unserem Comitate möglicher- weise vorkommenden Arten. Ich will aber nur das geben, was ich selbst gesammelt habe, und was vor mir Dr. Körb er bei Teplitz gesammelt hat, dessen Angaben wohl Niemand bezweifeln wird, um nachstehendes Verzeichniss mögen sich dann die weiteren, von mir und Anderen gemachten Funde krystallisireu, damit wir mit der Zeit, eine, wenn auch nur annähernd vollständige Flechtenflora des besonders im Norden und Nordosten an Pflanzenschätzen überaus rei- chen Trentschiner Comitates zu Stande bringen können. Series I. Lichenes heteromerici. Ordo I. Lichenes thamnoblasti. Fam. I. Usneaceae. Usnea ßorida Fr. Sehr gemein auf Wald- und Pflaumenbäumen durch das ganze Gebiet. — longissima Ach. An alten Buchen in den Lopennik- Waldungen knapp an der mährischen Grenze. Fam. IL Cladoniaceae. Stereocaulon tomentosum Laur, Sehr selten im Wäldchen Kamenicne bei Ns. Podhrad, zwischen Cladonien. Cladonia jjyxidata Fr. Gemein durch das Gebiet, selbst auf Stroh- und Schindeldächern. — graciUs Schaer. Auf trockenen Kalkbügeln bei Ns. Podhrad überall, seltener am linken Waagufer bei Kälnica. — fimbriata Hflfm. Sehr vielgestaltig; hin und wieder auf morschen Baumwurzeln bei Ns. Podhrad, auf Schindeldächern und auf dem Hügel Budisovä nächst Bosäca. — squamosa Hoffm. Bisher nur an trockenen sonnigen Stellen des Hügels Kamenicne im Bosäc-Tbale, selten. — furcata Hoffm. mit var. racemosa Fr. Sehr häufig auf Hügeln des Ljeskover und Bosäc-Thales, bei Beckov und Selec am Fusse des Movec. — pungens Flk. Zerstreut an Wegen der mit niedrigem Gebüsch bewachsenen Hügel im Bosäc-Thale; im Wäldchen Häj bei Srnie. — rangiferina Hoffm. Massenhaft durch das ganze Gebiet. 347 Farn. III. Ramalineae, Evernia Prunastri Ach. Höchst gemein auf Wald- und Obstbäumen, durch das ganze Gebiet. Oft erscheinen besonders die Pflaumen- bäume im Gebirge von dieser Flechte ganz struppig. RamaUna calicaris Fr, Häufig auf Laubbäumen der Wälder und an cultivirten Pflaumenbäumen. — fraxinea Hoffm. Oft mit über spannenlangen, reichlich fruchten- den Aesten an alten Eichenbäumen bei Ns. Podhrad. — farinacea Schaer. Zerstreut an Buchenstämmen durch das Gebiet. — polUnaria Ach. Sehr häufig an alten Stämmen verschiedener Laubbäume, überall. Cetraria Islandica Ach. Auf allen mit Wachholder bewachsenen Hügeln, aber immer steril. Wird gesammelt und als Brustthee gebraucht. — nivalis Ach. Auf dem Rozsutec (Brancsik Oest. bot. Zeitschr. Xn. 326 und exs.!). — glauca Ach, Am Grunde alter Buchen am Lopennik (2800'). Fam. IV, Anaptychieae. Änaptychia ciliaris Körb. Massenhaft besonders auf Pflaumen- und Eichenbäumen durch das Gebiet. Ordo II. Lichenes phylloblasti. Fam, I, Peltideaceae. Nephroma laevigatum Ach. In Wäldern an entblössten Baumwurzeln überall bei Ns. Podhrad, bei Kalnica, Trentschin-Teplitz, Zay- ügröcz, Püchov. — tomentosum Nyl. Reichlich fruchtend auf dem Berge Rohäcovä der Bosäcer Wälder. Peltigera aphtosa Hoffm. Ueberall in Wäldern und an bemoosten Stellen buschiger Hügel. — canina Schaer. Viel häufiger als vorige durch das ganze Gebiet, häufig auch auf faulenden Strohdächern, — venosa Hoflfm, Li Wäldern an Wegen, feuchten Abhängen, häufig. Solorina saccata Ach, In Erdlöchern auf dem Klepäc bei Trentschin- Teplitz (Körb, in litt.). Fam. IL Parmeliaceae. Sticta pulmonaria Schaer. In allen höheren Waldungen am Grunde alter Buchenstämme, seltener an Steinen. Der einer Lunge eini- germassen ähnlichen Form wegen wird diese Flechte seit ur- alten Zeiten als Hausmittel gegen Lungenkrankheiten gebraucht, Ist, obwohl seltener als Cetraria Islandica, mehr als diese dem slovakischen Volke bekannt, wird auch häufiger zu Heilzwecken verwendet (bukovy oder veliky plücnik); - - 27* 348 Imbricaria tiUacea DC. Au Pflaumenbäumen bei Ns. Podhrad, sehr zerstreut. — saxatilis Körb. Häufig an Laubbäumen. — physodes D C. Gemein auf Pflaumenbäumen überall. — olivacea DC. Häufig auf Laubbäumen durch das ganze Gebiet. — aspera Mass. An morschem Holz bei Ns. Podhrad. — caperata DC Vorzüglich an Pflaumenbäumen und oft mit den vorigen auch auf Schindeldächern. Menegazzia terebrata Mass. An Bäumen am Klepäc bei Trentschin- Teplitz (Körb, in litt.). Parmelia stellaris Wallr. Häufig an verschiedenen Bäumen, die var. teneUa Schaer. gemein an Stämmen alter Pyramidenpappeln in Ns. Podhrad. — pulverulenta Ach. Gemein an Laubbäumen und oft massenhaft auf alten Schindeldächern. — obscura Fr. Zerstreut im Bosäc-Thale an Erlen. Physcia parietina Kbr. Höchst gemein an Bäumen und Mauern durch das Gebiet. Fam. in. Endocarpeae. Eadocarpon minlatum Ach. Auf Kalkf eisen bei §tvrtek im Waag- Thale, ebenso bei Cerveny Kamen unweit von Pruskau, hier ziemlich häufig. Ordo III. Lichenes Kryoblasti. Fam. L Lecanoreae. Pannaria rubiginosa Delise. ß. conoplea Ach. Auf dem Klepäc bei Trentschin-Teplitz (Körb, in litt.). Ainphyloma 7nurorum Köib. An Mauern in Ns. Podhrad, Bosäca, Trentschin, Püchov. Placodlum circinatum Körb. Auf Kalkfelsen bei Trentschin-Teplitz (Körb, in litt.). — saxicokmi Mass. Auf Kalkfelseu bei Ns. Podhrad. Psoroma crassmn Mass. Auf Kalkfelseu am Klepäc bei Trentschin- Teplitz (Körb, in litt.). Callopisma cerinum Mass. Auf dürren Wachholderzweigeu und ent- blössten Baumwurzeln bei Stvrtek, in Zäunen an dürren Aesteu bei Bosäca und an alten Nussbäumen bei Ns. Podhrad. — luteo-album Mass. Auf Populus tremula bei Ns. Podhrad. — axirantiacum Mass. Auf Schindeldächern ebendaselbst. Lecanora subfurca Ach. Auf Baumrinde gemein. — Hageni Ach. Auf verschiedenen Baumrinden und alten Schin- deln, die var. Uthoplüla auf der Lösswand bei §tvrtek und var. fuscella Massal. an entblössten Wurzeln der Pyramiden-Pappel in Ns. Podhrad. Ochrolechia pallescens Mass. Auf Eichenrinde bei Ns. Podhrad. 349 Farn. II. Urceolariaceae. AspiciUa contorta Körb. An Steinen bei Ns. Podhrad. Phialopsis rubra Körb. Auf Kalkfelseu ebendort. Urceolaria scruposa Ach. Auf buschigen Hügeln auf der Erde durch das Gebiet. Farn. IIL Lecidiaceae. Psora lurida DC. Bisher nur an feuchten Felsen unter der Tren- tschiner Schlossruine, hier in Mengfe. — decipiens Hoffm. Auf Felsen bei Haluzice und auf der Burgruine Lednica. Thalloidlma vesiculare Mass. Häufig bei der Haluzicer Kirchenruine und auf Felsen bei Uerveuy Kamen. Bacidia anomala Mass. An Nussbaumriude in Ns. Podhrad. — conglomerata Mass. Einmal auf Ebereschenlinde bei Bosäca ge- sammelt. Biatora cyrtella Ach. Auf Rinden der Zitterpappel bei Ns. Podhrad. — sihana Kbr. An Bäumen auf dem Klepäc bei Trentschin-Teplitz (Körb, in litt.). — vernalls Körb. Auf Moosen in den Bosäcer Wäldern. Billmhia sphaeroides Körb. An der Erde in Wäldern bei Ns. Podhrad. Biiellia punctata Kb. An Tannenstämmen in Ns. Podhrad. Lecidella sahuletorum Kbr. Auf Kalksteinen bei Ns. Podhrad. — enteroleuca Kbr. Bei Stvrtek au Bäumen. — Laureri Kbr. Einmal au dürren Aesten von Juniperus communis bei Bosäca gesammelt. Arthrosporum accline Mass. Bei Trentschin-Teplitz (Körb, in litt.) Fam. IV. Baeomyceae. Sphyridium ftingiforme Kbr. In Wäldern des Ljeskover und Bo^äc- thales stellenweise. Baeomyces roseus Pers. Häufig auf trockenem Waldboden und an buschigen Hügeln durch das ganze Gebiet. Fam. V. Grapbideae. Opegrapha hullata Pers. An Buchen bei Ns. Podhrad. — atra Pers. An Nussbaumriude im Bosäc-Thale. — gyrocarpa Kbr. var. dolomitica Kbr. Auf Dolomitfelsen der Tlstä Hora bei Trentschin-Teplitz (Körb, in litt.). — varia Pers. Auf der Rinde alter Nussbäume, auch an Ahorn-, Birn- und Lindenbäumeu bei Ns. Podhrad. Graphis scripta Ach. Sehr gemein besonders au Buchen durch das ganze Gebiet. Arthonia vulgaris Schaer. Auf Eichenrinde bei Ns. Podhrad. — epipasta Ach. Auf Hasel- und Eichenrinden ebenda. Fam. VI. Calicieae. Coniocybe gracilenta Ach. Au Baum wurzeln bei Trentschin-Teplitz (Körb, in litt.). 350 Farn. VII, Bacampieae. Endopyrenium rufescens Körb. Auf Kalkfelsen bei Ns. Podhrad, Haluzice, Lednica, auch auf der Burgruine Beckov, ziemlich häufig. Farn. VIII. Pertusarieae. Pertusaria communis DC. Auf dürren Wachholderzweigen in Zäunen bei Bosäca. Fam. IX. Verrucarieae. Stigmatomma cataleptum Körb. Auf Kalk des Berges Grahovec bei Trentschin-Teplitz (Körb, in litt.). Thelidium crassum Körb. Auf Dolomit am Klepäc bei Trentschin- Teplitz (Körb, in litt.). Sagedia affinis Massal. Auf der Kinde alter Nussbäume bei Ns. Podhrad und an Buchen der Tlstä Hora bei Trentschin-Teplitz (Körb, in litt.). Vemtcaria dolomitica Massal. Auf der Tlstä Hora bei Trentschin- Teplitz (Körb, in litt). — muralis Ach. ß. confluens Mass. Auf dem Klepäc bei Trentschin- Teplitz (Körb.). Leptorrhaphis Wienkampii Kb. Auf Rohinia-Rm^Q in Ns. Podhrad. Arthopw^nia stenospora Kbr. Auf Bäumen der Tlstä Hora bei Tren- tschin-Teplitz (Körb, in litt.). — microspila Körb. An Buchen der Tlstä Hora bei Trentschin- Teplitz (Körb, in litt.). Seiies IL Liclienes homoeomerici. Ordo IV. Lichenes gelatinosi. Fam. I. Lecothecieae. CollolecTiia caesia Mass. Auf Kalkfelsen bei Trentschin-Teplitz (Körb. in litt.). Lecothecium corallinoides Trev. Auf Kalkfelsen bei Trentschin-Teplitz Körb, in litt.). Fam. in. Collemeae. Collema microphyllum Ach. Bisher nur an der Binde alter "Weiden- bäume in Bosäca! und an Buchen bei Trentschin-Teplitz (Körb, in litt.). — tenax Ach. Auf dem Klepäc bei Trentschin-Teplitz (Körb, in litt.). — pidposum Ach. ß. gramdatvm Sw. Mit Solorina bei Trentschin- Teplitz (Körb, in litt.). — furvum Acb. An Steinen und zwischen Mooren im Bosäc-Thale, dann bei Moravske-Ljeskove, Chocholna, Drietoma, Trentschin und Pücliov. — multißdum Schaer. Häufig auf Steinen bei Ns. Podhrad und am 351 Turecko bei Bohuslavice. Die var, ß. polycarpum (Krplh.) auf Kalkfelsen „Skalice" bei Ns. Podhrad. Polychidium muscicolum Sw. Zwischen Moosen in Wäldern bei Ns. Podhrad. Synechoblastus flaccidus Körb. Auf Felsen im Thale Resetärovec bei Ns. Podhrad. Leptogmm lacerum Fr. Im Walde Resetärovec bei Ns. Podhrad. Farn. IV. Omphalarieae. Thyrea pulvinata Krb. Auf Kalkfelsen bei Trentschiü-Teplitz (Körb. in litt.). Nachtrag. Pharcidia congesta Körb. Auf Flechten an Pappelbäumen in Ns. Podhrad. Scuttda Wallrothü Tul. Auf Peltigera, canma bei Haluzice im Ge- büsch des Hügels Häjnica, sehr selten. Thelotrema lepadinum Ach. Auf Nadelbäumen bei Trentschin-Teplitz (Körb, in litt.). Bemerkungen zur Systematik einiger Süsswasseralgen. Von Dr. Anton Hansgirg in Prag. (Fortsetzung.) Auch die zahlreichen zu der Gattung Gloeocapsa Näg. ^) ge- zählten Algenformen, welche in der Natur öfters auch in grosser Menge rein angetroffen werden, sind ähnlich den meisten Chroococcus u. a. Arten einzelliger Algen bloss gewisse Entwickeluugszustände verschiedener höherer Cyanophyceen. So entstehen z. B. Gl. coracina Ktz., nigrescens Näg., magma Ktz., Gl. aeruginosa Ktz,, Gl. san- (pdnea Ktz., Gl. Kützingiana Näg., Gl. aurata Stizenb. u. a. Gloeo- capsa-A.vte,n aus einigen Stigonema-krte.n, deren Fäden sich in Gloeo- capsa-Co\oTiieu. aufgelöst haben ^). Die engen Hüllmembraneu der Zellfamilien der Gl. nigrescens Näg., die au trockenen Standorten bis schwarzviolett gefärbt und undurchsichtig sind, werden an feuch- ten Standorten durch längere Einwirkung von Wasser durchsichtiger und heller gefärbt bis farblos. In diesem Staduim übergeht dann Gl. nigr^escens Näg. in Gl. alpina Näg., welche (wie vielleicht auch *) Die in Folge der Vereinigung der drei Gattungen Nägeli's zu einer Sammelgattung nöthigen Veränderungen in der Nouieuclatur werden in mei- nem Prodromus der Algenflora von Böhmen durchgeführt werden. *) Ueber die Entwicklung des Stiyonema crustaceum Krch. aus seineu Gfoeocapsa-Formen siehe N. B. Rbh. Nr. 1334. 352 noch Ol. coracina Ktz.) zu den Eutwickliingsformou der oben ange- führten Gloeocapsa-kxi gehört. Aebuliches gilt auch von Gl. Küt- zingiana Näg. und Gl. aurata Stizenb. Die gelbbraunen Hüllmembranen der zu grossen kugelförmigen oder unregelmässigen Familien vereinigten Tochterfamilien werden später, nachdem die älteren Hüllmembranen sich aufgelöst haben, goldgelb. In diesem Entwicklungsstadium übergeht dann Gl. Kützin- giana Näg. in Gl. aurata Stizenb. Einige Gloeocapsa-kxiQU wie Gl. fenestralis Ktz. und Gl. poly- dermatica Ktz., deren Zellinhalt nach Kützing cblorophyllgrün ge- färbt ist (Ktz. Spec. alg. p. 217 und 218) gehören zur Gattung Gleocysiis *). (iatt. Chrooihece m. In dieser Gattung sind die drei Sectionen (Gattungen) Nägeli's vereinigt, welche ganz parallel mit den oben angeführten drei Sec- tionen (Gattungen) — der Gattung Chroococcus sind. Neben dem was bei Chroococcus über den bloss relativen Werth dieser künstlichen Formgattungeu und Arten gesagt wurde ist hier noch zu erwähnen, dass auch zwischen den beiden von Nägeli und vielen anderen Al- gologeu bisher noch getrennt gehaltenen Gruppen (Gattungen) ein genetischer Zusammenhang bestehe. Es wurde nämlich von P. Rich- ter (Hedwigia 1880) und anderen Algologen nachgewiesen, dass aus den kugeligen Zellen der Chroococcus- resp. Pleurococcus-oxiigQii Algenformen sich Chroothece- resp. Dacti/lothece-a,vtige Cylinderformen ausbilden können und umgekehrt. Eine Vereinigimg der beiden vor- her angeführten Algengruppen Coccus und Thece zu einer einzigen wäre aus verschiedeneu Gründen unzweckmässig. Bis man einst die in diesen beiden Gruppen zusammengereihten heterogenen Algen- formen aus dem Verbände der natürlichen Algenarten ausscheiden und sie denjenigen höheren Algenarten unterordnen wird, deren Ent- wicklungszn stände sie sind, wird man sie bloss als gewisse einzellige Coccus- und T/it'i;. peregrinum Keichb. D. Fl. Fig. 4672 und meinen zahlreichen dalmatinischen Exemplaren (Spalato leg. Studnicka, Le>ina 1. Botteri, Dalmatia 1. Fetter) 370 übereiu, und Giiss. citirt auch Reich b. 's Abbildung der dalmat. Pflanze, allerdings mit ?, zu halteratum; aber die unteren Blumen- blätter sind liei der Pflanze Dalm. constant elliptisch-spatelförmig, in den Nagel lang verschmälert; bei der Pflanze Siciliens aber kreis- förmig-uiereuförmig, oft etwas querbreiter, am Grunde stets deutlich ausgebucbtet herzförmig, an der Spitze sehr stumpf; Platte dreimal kürzer als der Nagel; Stengel und Früchte an der sicil. und der damit vollkommen identischen neapolit. Pflanze immer kurz ange- drückt flaumhaarig, Traube meist lang, lax. Da aber L. in sp. pl. 749 die Blumenblätter des peregrinum ausdrücklich rundlich nennt, und ebenso ausdrücklich als die ersten Standorte Italien und Sici- lien anführt, so erhellt daraus, dass halteratum S. Sm. nur ein Sy- nonym des peregrinum, und dass die dalmatinische Pflanze ver- schieden ist; sie gehört zu junceum D C. Fl. fr., welches der Autor el)en durch die elliptische Bhimenplatte von halteratum unterscheidet. Spanische, als peregrinum L. erhaltene Exemplare (Granada, 1. Xi- menes) unterscheiden sich habituell nur durch lauge, schlanke, ru- theuförmige Aeste; auch sind die unteren Blumenblätter ebenfalls lang genagelt und an der Basis herzförmig; aber die Länge der Platte übertrifft die Bi'eite um Vs '^^^^ ^^r Stengel ist niclit anlie- gend, sondern abstehend kurzhaarig; sie gehören somit zu gracile ß. velutinum DC. Prodr. I. 52. — Auf Fluren, Feldern, Lavaströmeu, in Saaten, Gärten, au steinigen, krautigen xibhängen bis 4000' sehr gemein: Catania, Mascalucia, Belpasso, Cavaleri, Paternö, Nicolosi, Tarderia (Herb. Tom.!), auch von mir an den meisten dieser Stand- orte, ausserdem noch um Grravina, Zaffarana, Bronte in Menge ge- sammelt. Mai — August. Q. 958. Paeonia coralliaa Eetz. Guss. Syu. et ""'Herb.! Roichb. D. Fl. 4745! (ich besitze sie ebenfalls aus Eeichenhall, 1. Spitzel, und die Pflanze stimmt genau mit der Siciliens). Kaum unterscheid- bar von P. Puö-si Biv. Bei beiden sind die Blätter doppelt-, nur die obersten einfach- dreizählig; aber bei corall. sind die Segmente elliptisch oder oval, unterseits bleich seegrün und ganz kahl, das mittlere in die Basis vorgezogen, die Balgfrüchte horizontal ausge- bieitet oder etwas zurückgekrümmt. Bei Rusd sind die Segmente dunkler grün, bei gleicher Länge um Ys breiter, unterseits bleich und flaumig, das mittlere sehr breit, ovalherzförmig, nicht oder kaum vorgezogen, Balgfrüchte zurückgekrümmt. Doch sind die Grenzen zwischen beiden sehr verwischt. A'ariirt a. purpurea (Blütheu pur- purroth) und ß. flavescens (Presl del. präg, et Herb. !) Guss. (Blüthen wachsgelb). Auf buschigen und waldigen Bergabhäugen, bisher nur var. ß.: Am Monte Zio ob iSicolosi (Herb. Tom., Tom. in Herb. Guss.!); in den Nebroden sehr häufig. April, Mai. %. 959. Paeon. Russi Biv. man. IV, Guss. ^^}m. et *Herb.! Auf huschigen und waldigen Borgabhängeu: Etnawälder (Cosentini in Guss. 1. c), ]\ronte Zio, Monte Mazzo, Vallone di Faggi (Herb. Torn.!). April, Mai. 2|.. NB. Noch wurden fole:ende iu Sicilieu fehlende Arten aus dem 371 Gebiete angegeben: Anetnone Hepatica L. '"'Raf. II, trifoUa L. """'Eaf. II (vielleicht die weisse Var. der apennina L., aber auch diese kenne ich nur aus den Nebroden), Adonls vemalis L. '""Cat. Cosent., Ra- nuncidus acris L. : Auf Wiesen und höheren Weiden des Etna (Presl Fl. sie), Hellehorus niger L. *Eaf. II. LXXII. Fam. Berberideae Vent. 960. Berheris aetnensis '"'Presl Fl. sie, *Bert., *Philippi, vul- garis '"Raf. III, *Brunner, *Tratt. Send., '"'Torn. not., '"Torn. geogr., non L. Unterscheidet sich von vuhjaris L. gewöhnlich leicht durch kräftigere, die Blattspitze erreichende oder überragende Dornen; aber auch dann, wenn die Dornen kürzer sind, als die Blätter, unter- scheidet sie sich leicht durch die schon zur Blüthezeit doppelt so robusten Dornen, die laug und hartdornig gesägten, sehr starren, dicklederigen, stark hervortretend geäderten Blätter, kürzere Trauben, schwärzliche Beeren, den kurzen, sehr ästigen, sparrigeu Wuchs; sonst stimmt sie genau mit vulgaris überein und dürfte am besten als südliche Race derselben betrachtet werden. Findet sich auch in Corsica und Greta; in Sicilien ist nur aetnensis, denn die Nebrodeu- pflanze, welche Guss. für die echte vulg. hält, während er die Etna- pflanze als var. b. macroacantha bezeichnet, stimmt mit letzterer aufs genaueste überein und übertrifft sie oft bedeutend in der Länge der Dornen. Variirt also er. macroacantha, ß. brachi/acantha (Dornen kürzer, als die Blätter), letztere = vulgaris Guss., Presl Fl. sie, non L. Auf steinigen Bergabhängen vom Ende der Waldregion (5107' Philippi) bis 7100' (Pbilippi) sehr häufig, ein fast unzertrennlicher Begleiter der Juniperus hemisphaerica\ wurde an den Südostabhängeu ob Nicolosi von mir und allen citirten Autoren (excl. Bert.) beob- achtet; var. ß. selten: im Valle del Trifoglietto (Torn ab. in Guss. Syn. Add. et Herb.). Mai, Juni. ^ . LXXIII. Fam. Papaveraceae. 961. Pap}aver Rlioeas L. '""Cat. Cosent., '"'Flor, med., «. vul- garis (Haare des Stengels und der Blüthenstiele abstehend). Unter Saaten, an Wegrändern, auf sonnigen Hügeln und steinigen Berg- abhängen (0 — 3500') sehr gemein: Um Catania überall (!, Herb. Torn. et Reyor!), längs der ganzen Ostküste, in der Ebene des Si- meto, von Nicolosi in die Wälder empor, nm Bronte etc.! März — Juni. O- 962. Pap. dubium L. Vom vorigen verschieden durch Narben- lappen, die sich nicht gegenseitig decken, ferner durch die nicht verkehrt-eiföimige, sondern längliche Kapsel, die meist angedrückten Haare der Blüthenstiele; Blattzipfeln bei beiden oft gleich fein. In Weingärten und auf steinigen Abhängen von Catania nach Nicolosi. April, Mai. O- (Fortsetzung folgt.) 372 üemei'kaiugeii zu Frauz liüi'er's „Wörterbuch der nieder-österr. Pflanzennamen".') Von Moriz Kronfeld. Es ist ein erfreuliches Zeichen, dass in den Kreisen, die vor- nehmlich berufen sind, Liebe zum heimischen Flor durch den ersten Unterricht zu erwecken, in den Kreisen der Volkslehrer, sich von Zeit zu Zeit ernsteres Streben und eifriger Fleiss verschiedenen Auf- gaben der Pflanzenkunde zuwendet. Darum schon freut uns die vor- liegende Arbeit, in welcher Franz Höfer, Lehrer in Brück a. d. Leitha, eine Zusammenstellung der niederösterreichischen Dialect- namen gibt, eine Zusammenstellung, die als erste in diesem Um- fange — mancherlei Mängel ungeachtet — die Aufmerksamkeit selbst „weiterer Kreise" zu beanspruchen berechtigt ist und darum auch ausführlichere Besprechung verdient. In der Einleitung der 53 Seiten umfassenden Broschüre betont der Verf. die Bedeutung der Trivialnamen und beruft sich hiebei mit gutem Rechte auf die Abstrusität „deutscher Schriftnamen" vom Schlage einer „Kefalanthere", „Knauzie'', „Kochie" u. a. m. Wohl nur in den seltensten Fällen kommt es zu einer Assimilation, wie sie Kerner') an „Liebstöckl" {Libifsticmn), „Lattich" {Lactuca) u. a. dargethan, und wie sie in etwas drolliger Weise au dem „Toli- metangerl" aus der Gegend von Scheibbs in Nieder-Oesterreich sich äussert"). Im Allgemeinen aber werden derartige Benennungen als ein der lebenden Sprache unwürdiger Ballast mitgeschleppt und er- langen ebensowenig uas Bürgerrecht, wie die etwas zu urgermani- schen Bezeichnungen, die Oken aufstellte. Man denke zum Exempel an die „Bregen", „Spanne", „Ose" und „Weime'', in die er die „Zunft" der „Sprene" (Farne ohne Sporenkapselring) zerfällt! — Anderer- seits seien doch wieder nicht alle Volksnamen geeignet, in die Schrift- sprache aufgenommen zu werden. Wir möchten diess dem Verfasser nur in Bezug auf die „Kraftausdrücke" zugeben. Denn, wie bezeich- nend sie auch sein mögen, — man sehe unter Anderem S. 10 die Bezeichnung für „Hagebutten", S. 26 für Colchicum nach — so passen sie in ihrer ungezwungenen Derbheit sicherlich nicht immer in einen — gefühlvollen Mund. Ob es aber erlaubt ist, dieselben förmlich „in usum Dclphini" zu entstellen und in des Wortes eigen- ster Bedeutung sinnlos zu machen — wir haben hier „Aschiz'n" und „Halimasch" für (siehe gef. S. 10 und S. 21) im Sinne — das ist die Fiage. Wenn Höfer als weitereu Grund für die nur theiiweise Brauchbarkeit der Dialectnamen angibt, dass viele „einen abergläu- bischen'' Sinn haben, wie „Beschreikraut" {Erigeron)^ oder auch eine ') Brück a. d. Leitha. 1884. *J ,.Die Flora der Bauerngärten in Deutschland" in den Verhandl. der zoolog.-botan. Gesellsch. ISöö, S. 787—826. (Die citirte Stelle auf S. 782.) ^) An Analogien zu erinnern, ist „Kartoffel"' aus dem italienischen „tar- tuffoli" und das cecbische „bramhory'' aus dem Worte „Brandenburger" ent- standen. 373 Heilkrnft andeuten, wplche diese Pflanze nicht im entferntesten be- sitzt, wie „Limgeukraut" und „Skrofelwiirz", so möchten wir ihm nicht unbedingt zustimmen. Denn gerade die Namen der Gewächse, an die sich „abergläubische" Vorstellungen knüpfen, oder doch in frülierer Zeit anschlössen, sind für Jeden werthvoll, der Sinn hat für den humanitären Fortschritt, und die anderen sind wiederum als Keminiscenzen an die Tage, da jedes Kräutlein seine „Kraft" hatte, nicht minder schätzbar; sie scheinen uns daher für den Schatz des S( hriftdeutschen zum guten Theile geeignet zu sein. Woiters müsste man ja beharrlicherweise eine staatliche Reihe von Namen streichen, die längst schon in die Sprache aufgenommen sind: Worte von gu- tem, altem Klang, wie „Alraun'% „Grensing", „Trollblume", nebst vielen anderen, und all diess, weil sie einen „abergläubischen" Sinn liaben, weil sie, anders gesaet, Marksteine sind aus der fernen Zeit, da der Mensch mit der Natur Eins, da sie ihm eine liebe Schwester war, deren Stimme ihm im Rauschen der Wettereiche im Falle des Waldbaches entgegenklangen, aus der Zeit, da die allweise Alruna, der Wassernix-Greudel und der Riese Troll mit den anderen „Wesen" und „Wichtlein" allen im Schwünge waren. Bei der alphabetischen Aufluhrun? im speciellen Theile setzt Höfer durchwegs die Dialectnamen den lateinischen Bezeichnungen voraus. Soll damit einem „grösseren Publicum" gedient sein, so hat der Autor, wahrscheinlich wieder diesem zu Liebe, sich, die Dialect- laute zu bezeichnen, gewöhnlicher Fractur-Lettern bedient. Da jedoch für den niederösterreichischen Dialect eine eigene (von Tschitschka eingefülirte) Lautbezeichnung existirt, welche bekanutermassen Ker- ner in seiner ^Arbeit über „Niederösterreichische Pflanzennamen" ') — und nebenbei bemerkt auch der Schreiber dieser Zeilen in einem kleinen, vom Verf. übrigens übersehenen Aufsatze ^) — verwendet hat, so wäre es füglich wünschenswerth, weun dieselbe gerade in Publicationen der vorliegenden Art zur Geltung käme. Möglich immerhin, dass sich der Realisiruug dieses Wunsches die subalterne Stellung des Druckortes entgegenstellte — ein Umstand, der dem Autor wohl ebensowenig zum Vorwurfe gemacht werden kann, wie die Unzahl der Sünden, die der Setzer an dem „Wöi'terbuche" ver- brochen und die ein gedoppeltes Verzeichniss der Corrigenda nur zum geringen Theile gut macht. Doch daraus ■ — wir wiederholen es — machen wir dem Autor keinen Vorwurf und erinnern uns des Buchverses: „Was auss dem truck jr merckt zu schelten, Das last mein Author nit entcelten: Niemand ist der nit etwan schlaff. Niemand ders alles am besten traflf." Zum Schlüsse sei noch einigen sachlichen Bemerkungen Raum gewährt. Mehr minder wesentliche Zusätze zu Höfer's Buche wer- 'J Verhandi. d. zool.-bot. Ges. 18-55. p. 257—272. -) ..Pflaiizennamen aus der Wiener Gegend-'. Jahrg. 1884 der Oest. bot. Zeitschr. Nr. 6. 374 den sich bei der Vergleicliimg' mit dem obeu angeführten Aufsatz von selbst ergeben und darum sei hier auf denselben verwiesen. Für „Bairwurz'u" = Triticum repens L. (S. 11) ist um Pötz- leinsdorf bei Wien kurzweg „Bair" üblich. — „Trommelschlag!" = Centiiurea Jacea L. (S. 4Z). wird um Kritzendorf noch auf einige andere Compositen mit compacten langgestielten Blüthenköpfeu, na- mentlich auf Centaurea scabiosa L., Ch'siuni pannonicwn Gaud. U, a. m. augewendet. — • Wenn Verf. zu „Weissbuachn" (S. 50) be- merkt: „Ein Beweis, dass das Volk zuweilen auch den Scbriftnameu kennt oder gebraucht — Vielleicht auch vice versa", so sind wir der gegentheiligen Ansicht, dass „Weissbuachn" von jeher als Volksname üblich gewesen und aus dem Munde des Volkes in die Schriftsprache aufgenommen wurde. Was der Autor übrigens mit dem lakonischen „Vielleicht lauch vice versa" meint, ist nicht ganz klar. — Der Name „Würstlbaum" (S. 51) soll sich auf „J./;u«- Arten" beziehen, „weil deren Fruchtstäode Aehulichkeit mit Wursteln haben". Könnte man ihn nicht mit besserem Kechte von — sit venia verbo! — „würstläbnlicheu" männlichen Kätzchen ableiten? In der Wiener Gegend werden die langen, schlaffen Amenta der Pappeln, Haseln, Birken etc. geradezu — „Würstl" titulirt. Höfer's Arbeit wii'd trotz der Fehler, deren sie ebensowenig wie irgend eine andere entrathet, beim Publikum im Engeren und Weiteren Beachtung finden, und Allen, die mit dem Thema des Buches sympathisiren, bleibt die Hoffnung, dass eine zweite Auflage zugleich eine „verbesserte" wird. Wien, den 14. September 1884. Literatlirberichte. Pichi P. Sulla Beta vulgaris var. saccharif'era. — Nuovo giorn. botan. italiano, XVI. S. iö2— 281 mit 1 Tafel. Der histologische Theil der weitläufig besprochenen Unter- suchungen bringt zunäclist die Anatomie des Würzelchens und des Stengelchens an Saatkeimlingen der Zuckerrübe; Verf. findet dabei, dass der für die Wurzel gegebene charakteristische anatomische Aufbau sich noch weiter hinauf eine Strecke den Stengel entlang — „bis auf einen nur kurzen Abschnitt unterhalb der Kotj^len" — fort- setze; ein Unterschied auf Querschnitten des einen oder des andern Organs wäre nur in der Anwesenheit von Spaltöffnungen und war- zenförmigen Vorwölbungen der Epidermis des Stengelcheus, sowie in einer grösseren Anzahl von Spiral- und Kinggefässen im letztge- nannten Organe gegeben (Verf. ist dabei nicht viel weiter als Pril- lieux gekommen). Diese Uebergangsstelle zwischen Wurzel und Stengel verschwindet mit dem Altern der Pflanzen und mit der Entwicklung von Adveutivwurzeln entlang der hypo- und der epigeischen 375 Achse; von deu Kotyleu aufwärts tritt der eutscMedene anatomische Charakter der Pflanze zum Vorschein. — Mit dem Wachsthume der Pflanze werden stets neue Gefässbüudel- und Cambiumzonen auge- legt; die Ausbildung der Gruudgewebs- und der Fibrovasalelemente steht in relativem Verhältnisse, so dass bei stärkerer Entwicklung jener letztere zurückblieben und umgekehrt: ein Verhältniss das bei versch. Beta-Xrien bestimmte Unterschiede aufweist. Von Einzelnheiten die sich bei den Untersuchungen ergaben, erwähnt Verf. allmälige Uebergänge von Collenchym zum Bastgewebe gesehen zu haben; ferner bespricht er das Vorkommen von netzartig verbundenen Milch- saftzellen an der Aussenseite des Basttheiles der Gefässbündel; die- selben führen niemals Stärkekörner in ihrem Innern. — Ueber die Natur und Bedeutung der auf der Innenseite des Bastes vorkommen- den Siebröhren scheint Verf. trotz Anführung der wichtigeren Lite- ratur (die Arbeiten von Haberlandt und Briosi sind ihm nicht bekannt) nicht ganz im Klaren zu sein; im allgemeinen sind seine Resultate auch in der Auffassung des Callus übereinstimmend mit den wichtigen Errungenschaften Russow's; den Augaben Wilhelm Janczewski's entgegen ist die chemische Constitution der Sieb- platten nicht eine den Kohlenhydraten sondern eine den Eiweiss- körpern, dem Nuclein verwandt, analoge. — Der chemische Theil ist kürzer gefasst; in den Anfangsstadien der Entwicklung lässt sich im Rindenparenchym des jungen Pflänzchens reichlich Stärke nach- weisen, während der Zellinhalt des Centralcyliuders derzeit die Dextrin- (?) Reaction gibt; mit dem Vorschreiten der Entwicklung bemerkt man, wie im Innern der Gefässe Saccharose auftritt, während die übrigen Grundgewebszellen — Rindenparenchym ist schon abge- storben — Ghicose- und Dextrinreaction geben; in der Folge nimmt die Saccharosebildung überhand und findet sich bei voller Ausbildung der Pflanze, in jeder Zelle, selbst im Parenchym, nur von Spuren von Glucose begleitet, vor. SoUa. Albert Zimmeter. l>ie eiu'opäischea Arten der Potent illa. Versuch einer S3'i5te)i)atisclien Gruppiruiig und Aufzilhlung nebst kurzen Notizen über Synonymik , Literatur und Verbreitung derselben. Steyr, im Selbst- verlage des Verfassers, 1884. 8. 31 S. Da seit Lehmann's „Revisio Potentillarum", der letzten Mo- nographie über die umfangreiche Gattung Potentüla beinahe 30 Jahre verflossen sind, verdient eine kritische Zusammenstellung der Arten und „Formen", wie sie Verf. in der vorliegenden Arbeit gibt, die Beachtung aller Floristen. Und gerade der Umstand, dass der Autor nur den Bereich der europäischen Flora berücksichtigt, erhöht den Werth der Publication: denn sie ist um so gründlicher und authen- tischer. Seine Arbeit will Zimmeter übrigens nur als „Vorarbeit" aufgefasst wissen und erbittet sich die Hilfe der Herren FachcoUegen für weitere Studien. Das Ziel, welches die Schrift anstrebt, erreicht sie jedenfalls. Sie gibt uns eine gedrängte üebersicht der Potentillen Europa's in der staatlichen Anzahl von 211 Vertretern. Dass unter diesen manch „Neuer", lässt sich denken — aber in die Einzelheiten 87G einzugehen verwehrt die Knappheit des Eanmes. Hervorheben müssen wir nur noch, dass auch die Eintheihms^ der Gattung, wie sie Zimmeter „versucht", von der Lehmann'scheu abweicht. Sie beruhe auf dem folgenden Schema: A. Atricha s. Potentillastrum. (Carpellis glabris, corollis luteis.) I. Annuae s. Acephalae. — IL Asilliflorae. — III. Piunatae. — IV. Palmatisectae. a) Rectae. b) Argenteae. c) Chry- santhae. d) Aureae. B. Leucotricha s, Fragariastrum. (Carp. hirtis, cor. albis vel roseis.) Kronfeld. Trifolieae et Loteae florae Europeae. Autore Victore de Janka. Editio separata e Termeszetrajzi füzetek. Vol. VII. Parte 3. 1884. Der 25 Seiten starke Separatabdruck enthält eine Uebersicht der europäischen Trifolieen und Loteen in der handlichen und be- quemen Form eines analytischen Schlüssels. — Allen, welche sich mit den betreffenden Familien beschäftigen, ist diese neueste Schrift Janka's bestens zu empfehlen. M. K. Hirc Dragatin. Flora Okolice Bakarske. Agram 1884, 142 Oct.-Seiten. Obwohl die kroatische und speciell die liburuische Flora durch die Arbeiten von Wulfen, Host, Schlosser und Vukotinovie, Neilreich, Mrs. Mary Smith, Borbäs etc. ziemlich bekannt ist, so kann die obige Specialfiora, welche die westlichen Landstriche Kroatiens umfasst, nur willkommen geheissen werden und zwar einer- seits desswegeu. weil der Verf. bei seiner Aufzählung von 1002 Ge- fässpflanzen den Anforderungen der modernen Nomenclatur und Systematik gewissenhaft Eechnung zu tragen wusste und anderseits wegen der zahlreichen Angaben neuer Standorte und selbst neuer Bürger der croatischeu Flora. Solche sind unter vielen (114) anderen: Ranunculus mediterraneus Griseb; Capsella ruhella Reut.; Viola au- striaca A. und J. Kerner; Arenaria leptoclados Guss. ; Acer cam- pestre, var. sanicidifolimn Borbäs in litt.; Ononis antiquorum, ß. Rosa ruhella Sm.; JR. micrantha Sm.; JR. Hirciana H. Braun; R. spuria Puget; Seseli Tomasinii Rchb. fil.; Galititn verum, var. pal- lidum Celak; G. Mbllugo, \a,ic. umbrosuvn Boih.; Pulicaria idiginosa var. umbrosa Stev.; Filago spathulata Pressl; Pici^is spimdosa Berti. (Freyn, Nachtr. p. 24); Sowlms glaucescens Jovd.; Fra,Tinus rostrata Guss.: Linaria lasiopoda Freyn; Orobanche PicridisF. Schz. Mentha Holossyana Borb.; Pulegium vulgare Mill. var. tomentosum Freyn; Thymus dalmaticus Freyn; Stachys dasi/anthes Raf.; Euphorbia, eri- throsperma A. Kerner; Quercus Hirciana Vukot. ; Colchicum Kocliii Pari.; Aira elegans Gaud., var. biaristata Godr.; Poa attica Boiss. et Heldr.; Festuca arundinacea Schreb., var. mediterranea Hackl.; Bromus condensatus Hackl.; Polypodium vulgare, var. acutum, y^dl\\.\ Asplenium Petrarchae DC. (fide Borbäs). Moritz Prihoda. Sociedade Broteriaua. Bolotim Annual II. 1883. Coimbra 1884. (170 Seiten Gr. 8".) Unter dem Titel: „Contribui9oes para a Flora de Portu- gal" werden im vorliegenden Bande folgende Arbeiten veröffentlicht, 377 deren Werth bei der bisher ziemlich beschränkten Kenntniss der Ve- getations- Verhältnisse der darin behandelten Florengebiete nicht zu unterschätzen ist. I. Excursion botanique aux lies Berlengas et Farilhoes, par J. Daveau. Der Verf. beschreibt die geogra- phische Lage und die klimatischen Verhältnisse der genannten zwei Inselgruppen, welche 12 — 15 Seemeilen von Peuiche (Prov. Estrema- dura) gelegen sind. — Im Ganzen ist die Flora dieser Inseln nicht sehr artenreich, (es werden nur 120 Species Gefässpflanzen aufgezählt, allein darunter gibt es manches Bemerkenswerthe und namentlich 10 Arten resp. Varietäten, welche entweder als ganz neu oder als bisher in der portug. Flora nicht bekannt, bezeichnet werden; näm- lich: Pulicaria niicrocephala Lge.; Anneria berlenrjensis (sp. n.) und var. villosa (n. var.), — beide beschrieben und abgebildet — ; Echium Davei n. sp.; Anchyala Ficalheana Dav.; Crepis gaditana Boiss.; Anfielica pachi/carpa Lge.; Melandryum silvestre, var. crassifoUmn; Sedum andegavense ; Cochlearla danica, neu für Portugal, bisher der südlichste Standort. IL Contributiones ad floram Mycologicam Lusitanicam Ser. V. Autore Dr. Georg Winter. Von den früheren Serien der Enumeration portugiesischer Pilze desselben Autors erschien die I. im „Journal de Sciencias Mathematicas, Physicas e Naturaes Nr. XXIV. Lisboa 1878", die IL, III. und IV. im 0 Istituto de Coimbra, vol. XXVII 1879 et 1880, vol. XXXIII 1880—81, vol. XXXI 1883 — 84. Die gegenwärtige Serie umfasst 140 Arten, darunter mehrere von Dr. Winter neu aufgestellte. III. Subsidios para a estudo da flora Portugueza. (Beiträge zum Studium der por- tugiesischen Flora) von de Mariz Joaquim, Assistent am k. bot. Universitätsgarten zu Coimbra. Vom Director des letzteren, Prof. J. Henriquez mit der Revision des dortigen Herbars beauftragt, be- absichtigt der Verf. die Ergebnisse seiner diessfälligeu Wahrneh- mungen partienweise nach einzelnen Familien geordnet, zu veröffent- lichen. Er beginnt mit den Papilionaceen, von welchen 280 Species kritisch besprochen werden. IV. Papilionacias das visinhanfas de Coimbra, colhidas por M. F. da Costa Lobo. Die Auf- zählung der vom Verf. in der Umgebung Coimbra's gesammelten Papilionaceen enthält 86 Arten. V. Apontamentos para o estudo da Flora transmontana. Von Ant. Xav. Pereira-Cotiuho. Ein hoch interessantes Gebiet wird hier dem bot. Publikum erschlossen. Es ist die Provinz Traz os moutes, die gar absonderlicJie klimatische und demzufolge auch botanische Contraste aufweist, so dass sie in eine kalte und in eine gemässigte Zone eingetheilt wird. Botanisirt haben dort: Tournefort, A. de Jussieu, vorzugsweise aber Graf V. Hoffmanns egg. Die Zahl der im obigen Artikel aufgezählton Phanerogamen, Equiseten und Farne beträgt 735 Arten; darunter erwähnenswerth: Ulex Lxisitanicus Mar.; Linaria linogrisea Hffmsg. Link und Linaria bipartita. (Alle drei abgebildet); Veroniea micran- tha Hffmsg. Lk. VI. Plantas de Macao por J. Gomes da Silva. Ist vorzugsweise wegen der Seltenheit von Arbeiten über die Flora jener im äussersten Südosten China's gelegeneu Gegend, beachtens- Oesterr. botan. Z^itsrhiii't, in. Ht-ft 1884, 29 378 werth. Aufgezählt sind 100 Arten. (Phanerogamen, Lycopodiaceen und Farne.) M. Pfihoda. Hauk, Dr. Fr. Ceiiui sopra alcuiie alghe dell' Oceaiio Indiano. Die drei Algen, deren Beschreibung nebst beigefügten Abbil- dungen in einem kleineu Hefte (Sep.-Abdr. aus den Verhandl. des Triester naturwissenschaftlichen Vereines) zusammengefasst ist, sind folgende: Dictyota Atomaria Hauk n. sp. Gesammelt von Dr. Mar- chesetti in der Nähe von Malabar Hill, zu Bombay: Spongodadla vaiicheriaefuriiüs Areschong. Im Februar 1883 von H. E. Kassel in Singapore gesammelt und in schönen Exemplaren dem Triester naturliist. Museum eingesendet, und die in der Oest. bot. Ztschr. 1883 p. 6 und 1884 pag. 337 erwähnte Marchesettia spongioides Hauk. Moritz Prihoda. Correspondenz. Brunn, am IG. August 1884. Der Besuch der Czeitscher Gegend führte mich zur Ermitte- lung folgender Arten, so fand ich bei Czeitsch: Tetragonolohm sUi- quosus Koth, Cytisus austriacus, Don/cnium pentaphi/Uum, Lathijriis nativus, Sptraea fiUpendula^ Bupleuruni tenuissimum, Seseli hypoma- rathrum, Falcaria Rivini, Lythrum viryatum, Llnum tenui/oUtnii, Geranium pratense, Lavatera thuringiaca,^ Spergularia rubra Presl, Sp. mlina Presl nur in der Yar. genuina Celak., Silene conica, Con- voh'idus seplion gemein. C. ari'ensis dagegen selten. Reiieda hdeola, ChamaepUum officinale Wallr., Glaiicimn lideum Scop. (massenhaft auf einer sandigen Lehne), Papaver argemone, Nigella arve7isis, Giema: maritima (sehr zerstreut), Plantago arenaria W. K., P. ma- ritima, gemein, Teucrium scordium, Ajuga chamaepitys (häufig), A. genevensis, Stachys recta, St. annua, Marruhixnn peregrinum. var. latifolium Koch, M. vulgare., Salvia silvestris, Galeopsis ladanum, Mentha aquatica var. capitata Wimm., Verbena officinalis, Veronica spicata, Melanipyrum a,rvense, Linaria gpvria (häufig), Datura stra- tnon/um (zerstreut). Parnassia palustriti zahlreich au einem frisch augelegten herrschaftlichen Graben, ich war überrascht, diese Art in dieser verhältnissmässig niederen Lage zu finden. Nonnea pidla, Erythraea pulchella (häufig auf Wiesen und Rainen), Asperula cy- nanchica, Carlinu. acaidis, Cirsium canmn, Lappa major, Centaurea panieulata Jacq., Senecio barbareaefoUns Krock., Gnaphalixim are- narium, Aster amelkis, A. linosyris, Scorzonera Jacqidniana Celak., Tragopogon pratensis, T, major Jacq., T. minor Fr., Picris hiera- cioides, Lactuca saligna, L. scariola, Crepis virens, Passerina an- nua Wickstr,, Xanthium spinosum, X. strumarium, Rumex mari- timus, R. obtusifolius, Amaranthus retroflexns, A. viridis, Salsola Kali, Chenopodium polyspermum, Ch. vidvaria, Ch.glaucum {mSiSseii- haft), Schizotheca tartarica Üelak., Seh. ladniata Celak., Seh. patula 379 V Celak., Schoberia maritima Maj'., Popidus alba, Mercuriali^ anaua (gemein), Euphorbia falcata (masseuhaft), E. ea^igiia, Tri^en^ifolia, Thymus Marschallianus, Th. pannonicus, Th. montauus, Centaurea stenolepis Kern., Cytisus leueanthus W. Kit., Dianthus pseudobar- batus Bess. (Z>. membranaceus Borb.); in den Gypstrichtern: Dian- thus capitatus DC, Ilieracium virosum Pell., Erysimum exaltatum Audrz., Phyteutna cancscens, Verouica spuria. Inula germanica neben Artemisia inodora, Aster Amellus, Astragalus atfstriacus und Lappa maerospernia. Das Trifolium agrarium., welches Herr AViktoro- wicz vom Cecina-Berge angibt, kommt hier copiosissime vor. V. Habdank-Hankiewicz. Bilcze, am 7. Sept. 1884. Den ganzen vorigen Monat hindurch botanisirte ich in der Gegend von Bilcze und sammelte besonders Rosen, deren Artouzahl dahier (wie überhaupt in ganz galiz. Podolieu), enorm gross ist. Die Mehrzahl der von mir in Podolieu gesammelten Rosen-Arten ist sicher gauz neu und ich werde dieselben später ausführlich beschrei- 380 ben. — Ausser den Roseu habe ich liouer folgende interessante Pflanzen gesammelt: Allium pankidatum Kern. f. Flore albo (Bikze), Cythmis austriacus L. f. Flore violaceo (Bilcze). Geuvi strictum Ait. (Myszköw), Geum strictoXnrbamcm (Myszköw), Lappa 7naior>C tomentosa (Werenczauka), Linaria minor i. Peloria (Bilcze), Poa versicolor Bess. (Bilcze, Manasterek, Kasperowce, Dobrowlany), Puhnonaria mollissima f. Foliis tricoloribus (Bilcze), Ranun- ctdus Steueni Andrz. (Szczytowce, Kasperowce, Myszköw, Piszczatynce), Salvia syloestri X pratensis (Bilcze) und Veronica spicata L. var, orchidea mihi (Bilcze). — Jurinea molUs, omnium auct. galic. ist nicht J. mollls Rchb., sondern J. arachnoidea Bunge. — Aus Sa- men des Verbascum speciosum Schrad, welches ich vor zwei Jahren in Okopy gesammelt habe, entstanden im Lemberger bot. Garten ausser einigen Exemplaren des echten V. speciosum auch zwei Exem- plare des Mischlings V. specioso X pfüomoides. Br. Biocki. St. Goar am Khein, im Juli 1884. Durch fortdauernde Nachfrage nach den 3 ersten Lieferungen meiner „Sammlung präparirter Hutpilze" war zur Herstellung der dessfallsigen Exemplare meine Zeit so sehr in Anspruch genommen, dass es mir erst jetzt möglich ist die 4. Lieferung erscheinen zu lassen. Diese enthält auf 15 Tafeln 130 — 140 Präparate von 20 Pilzen. Seit dem Erscheinen meiner Broschüre, „das Präpariren und Einlegen der Hutpilze" (Bonn 1880), ist es mir gelungen in dem Verfahren zur Herstellung der Pilzpräparate verschiedene Verbes- serungen einzuführen. Nachstehend theile ich hierüber das Wesent- liche mit: Die Pilzpräparate, welche auf Gelatiupapier gepresst wer- den, bedeckt mau, bevor man sie zwischen Löschpapier in die Presse legt, mit einem Stück feiner Leinwand oder Baumwolleuzeug, so dass die Oberfläche des Präparats nicht mit dem Löschpapier in Berührung kommt. Beim umlegen der Präparate, lässt sich die Leinwand, nachdem man sie angefeuchtet hat, leicht wegnehmen. Es wird dadurch vermieden, dass auf den Präparaten Stücke des Pa- piers kleben bleiben, die oft schwer zu entfernen sind, ohne das Präparat mehr oder weniger zu verderben; besonders bei Hüten, deren Oberfläche klebrig und gleichzeitig mit Warzen und flecken- artigen Stücken der zerrissenen Wulst besetzt sind. Anstatt des Lacks, sowie er auf Seite 45 meiner Broschüre vorgeschrieben ist, wendet man besser eine Auflösung von 1 Theil Mastix in 15 Theilen Aether und 15 Theilen Alkohol an. Die Sporen der Russula- und Lactarius- Aiten lassen sich recht gut mit einer heissen Auflösung von 1 Theil Gelatin in 50 Theilen Wasser und 50 Theilen Alkohol auf blauem Lösch- carton fixiren. Zur Fixiruug von weissen Sporen, welche durch Gelatin- lösung leicht durchscheinend und daher auf ihrer Unterlage fast unsicht- bar werden, wende ich in den meisten Fällen folgendes Verfahren an: Man lässt die Sporen auf geleimtes dunkelfarbiges Papier fallen, behandelt sie mit einer Auflösung von 1 Theil Mastix in 30 Theilen Aether, indem man diese Lösung durch die untere Seite des Papiers 381 eindringen lässt. Hierauf überzieht man das Präparat durch Ein- tauchen in eine abgekühlte Auflösung von 1 Theil Gelatin in 80 Theilen Wasser mit einer Gelatinschicht. Die 4. Lieferung kostet direct von mir bezogen 10 Keichsmark. G. Herpell. Lublin, 5. September. Bezugnehmend auf meinen Antrag im letzten Hefte pag. 340 dieser Zeitschrift erlaube ich mir mitzutheilen, dass ich bis nun 650 Arten in vorzüglichen Exemplaren gesammelt habe und für dieses Jahr meine Excursionen als beendigt betrachte, da fast nichts mehr zu finden ist. Die Versendung kann daher von jetzt ab auf Verlangen sofort erfolgen. Karo. Messina, 5 Sept. 1884. August dürfte wohl für die Umgebung der vegetationsärmste Monat sein; nur eintönige CarUna involucrata blüht in dichten Büschen auf den Hügeln ringsum zugleich mit Mentha Pulegium, Micronieria graeca\ allenthalben gesellen sich dazu: Trihulus ter- restris, Portulaca oleracea, Crozophora tinctoria, sowie GnaphaUum luteo-allmni und Erigeron canadense auf Mauern; einzelne wenige Hollunderstauden stehen in Blüthe und Frucht; Senecio gibhosus, Lippia repens blühen gegen Cap Faro zu. — Der Monat ist sonst sehr trocken gewesen, nur in den letzten Tagen (28. — 30.) — eine Ausnahme nach Aussage der Einwohner — trafen heftige Gewitter- wolken mit Hagelschlag, welche bedeutende Schäden am Cap Faro sowie in der Ebene des Alcautara anrichteten, ein; Messiua blieb verschont. — Auf eiuem Ausfluge (am 9.) nach Capo d'Ali, 24 Km. südlicher, am Meere wurden noch blühend gefunden: Moricandia arvensis und Erucastrimi virgatuni; ferner noch: Ampelodesmos te- nax, Andropogon hlrtum, Melica ciliata, Verhascmn sinuatmn, Di- antkus Bisignani {D. rupicola), Capparis ritpestris, Achillea ligustica Bupleurum fridicosum, Mentha silvestris, Neri^n Oleander in schönster Blüthe gesammelt; nach Statice Siehthorpiana wurde lange und vergeblich gesucht; Teucrium fridicans mit kahlen Aesten und vollkommen blattlose eben junge Knospen treibende Euphorbia den- (ZroirfgÄ-Sträuche begleiteten uns den Weg entlang; am Meeresstraud : Inida erithmoides, Glaucimn luteum, Datura ferox, Bunias Erucago, Medicago satlva, Eryagium maritimum, Euphorbia Paralias blühend, Atractilis cancellata in Früchten. Am 8. wui'den die ersten (eelben) Früchte der Opuntia mairima, sowie Nüsse in der Stadt verkauft, gegen den 10. begann das Einsammeln der Mandeln. Dr. Solla. Personalnotizen. — Franz Ritter v. Höhne 1, Honorardocent an der tech- nischen Hochschule in Wien, erhielt den Titel und Charakter eines ausserordentlichen Professors. 382 — Dr. Haus Scliiuz uimmt au der vou Likleritz iu Bremen aiisgerüsteteu Expedition nach Angra Paquefia (Gross-Namaqua) als Botaniker Theil und wird zeitweise Reiseberichto in Ublworms „Bo- tanischem Centralblatt" veröffentlichen. — Dr. Alexander Fischer v, Waldheim, Präsident der kais. Gesellschaft der Naturforscher iu Moskau ist am 13. Juli, 81 Jahre alt, gestorbeu. — Wilhelm Voss und Victor Janka wurden vou dem bo- tanischen Verein der Provinz Brandenburg zu corr. Mitgliedern gewählt. — Dr. Adolf Engl er ist als Nachfolger vou Prof. Göppert nach Breslau berufen worden, wo er bereits am 1. October eintrifft. Ausser der Direction des botanischen Gartens wird derselbe auch die Verwaltuug der dortigen Phanerogamen-Sammlungen übernehmen, währeud die Direction des botanischen Museums und des pflauzeii- physiologischen Instituts dem Professor Dr. Ferd. Cohn übertragen wurde. Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — In einer Sitzung der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien am 8. Mai üljergab Prof. Wiesuer eine im pflanzonphy- siologischen Institute der Wiener Universität von Herrn Frauz Bimmer ausgeführte Untersuchung „Ueber Nutati onen und Wachsthumsrichtungen der Keimlinge", welche folgende lie- sultate lieferte: 1. Die einfache Nutatiou des Hypokotyls bei Helianthus, Cucurbita und Pliaseolus vuhjaris ist zum Theile eine spontane Erscheinung, zum Theile auf Belastung durch die Kotylen zurückzuführen. 2. Die einfache Nutatiou des Epikotyls ist rein spontan und an eine gewisse Wachsthumsgrösse gebunden. 3. Die undulireude Nutatiou wird begünstigt durch Ausschluss einseitiger Schwerewirkung und Abschluss des Lichtes und geht, wie Wiesner schon früher zeigte, allmälig in die revolutive Nuta- tiou über. 4. Die uuregelraässigeu Nutationen von Vicla sativa und Pisum sativum sind an Hemmuug des Längeuwachsthums und au eine Begünstigung des queren Wachsthums geknüpft. 5. Auch Mono- kotylen fehlt im Keimungsstadium das Vermögen zu nutireu nicht. — In einer Sitzung der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien am 13. Juni übersandte Prof. Dr. Eduard Tangl an der Universität Czernowitz eine Abhandlung uuter dem Titel: „Zur Lehre von der Continuität des Protoplasmas im Pflanzeu- gewebe". Gegenstand der Untersuchung sind einerseits feinere Structurverhältnisse der Membrau der Epidermiszellen älterer Zwie- bolscbalen von Allium Cepa, durch welche die gegenseitige Ver- bindung benachbarter Protoplasmakörper bewirkt wird, andererseits 383 durch Verwiindungeii dieses Gewebes hervoroerufeae, auf weitere Eütfermmgen iu demselheu sich fortpflanzende Umlagerimgen im Protoplasma der betrefl'euden Zellen. Letztere sind von zweifacher Art, da durch den Wundreiz die ursprüngliche Vortheihmg des Plasmas im lunenraume der Epidermiszellen verändert wird, und ferner die Zellkerne aus ihrer normalen, d. i. auf die freie Aussenwand cen- trirten Lage verschoben werden. Die Umlagerungsiichtung in Be- zug auf das Plasma und die Zellkerne lässt bestimmte Beziehungen zur Lage der Wuudfläche erkennen. Die frühereu Zustände werden durch rückläufige Umlagerungen in den meisten Fällen nach einiger Zeit hergestellt, ohne dass es hierbei zur Bildung eines Wuudkork- gewebes kommen würde, da die Zellen der Epidermis absolut nicht die Fähigkeit besitzen, auf Verwundungen durch Zelltheilungen zu reagireu. Die beobachteten Erscheinungen haben für die a priori nicht auszuschliessende Annahme, dass bei der Fortleitung des Wuudreizes die von Zelle zu Zelle wirksamen Impulse von den, micellare Schwingungsziistände des Protoplasmas übertragenden Membranen ausgehen, keine bestätigenden Argumente ergeben; die fraglichen Vorgänge müssen vielmehr in causale Beziehung zur nachgewieseneu Coutinuität der Protoplasmakörper gebracht werden. — Sämmtliche botanische Institute der Universität Breslau werden in einem 1885 auf dem Terrain des botanischen Grartens neu zu errichtenden Gebäude vereiuiR't werden. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Fräulein Bore seh mit Pflan- zen aus Böhmen und Tirol. — Von Herrn Schilberszky mit Pfl. aus Ungarn. Sendung ist abgegangen au Herrn: Ei cht er. Aus Niederösterreich eingesendet von L. Keller: Agrostis ca- n'nta, Artenüsia mariiitna, Astragalus vesicarluä, Cainphorotiina ovata, JJlgitalis lutea, Festuca Pseudoovina, Lepidium crassifoliuni, Peuce~ danum officincde, SalLv alba, S. pentandra. Aus Ungarn einges. von Dr. Bor b äs: MarsUia qnadrifoUa. Aus Ungarn einges. von Bichter: Allivm rotundum, Alsine fascicidata, Althaea cannahina, Barbarea vulgaris, ßupleurum Oe- rardi, Chrgsanthemum rotundifolium, JDianthus plumarius var. saaxi- til'is, Irmla etmifolia var. tenuicauUs, Medicago prostrata, Micropus ertictus, Polyaiemum MeuffeUi, Rosa Kncilella f. ciliata, Scutellaria Culunmae, Valerianella Auricula var. dasycarpa, Waldsteinia geoides. Aus Frankreich einges. von Bichter: Solidago glabra, Valeria- nella microcarpa, Viola sabulosa. Aus England einges. von Richter: Carex ornithopoda, Rosa mollis, R. mollis f. coerulea. 384 Aus Böhmen einges. von Frl. Borescb: AmarantJm^ retro- flexiis, Anthemis ruthenica, Melica ciliata, Poa nemoralis, Sedion rupestre, Setarla viridis, Veronica prostrata. Aus Tirol einges. von Frl. Borescli: Orobanche Salviae, Si- lene rupestris, Tunica Sa^rifrcuja. Aus Ungarn einges. von Scliilberszky : Anthyllis polyphylla, Convolvidus Cantahrica, Diaathus diutinus, Dorycniuni decumhens, D. herbaceum, Rosa Sungarica, Sedum album. Obige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 K. Mark) abgegeben werdeu. Berichtigung;. Seite 328 Zeile 16 von unten ist statt Saprophit zu lesen: Parasit. Inserate. A n t i f ( u a r - C a t a 1 o g" Nr. 16. Naturwissenschaften 2000 Nummern, erschien soeben und versenden gratis und franco. S. Glogau & Comp, in Leipzig*. Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Soeben erschien: Der Ursprung der Gulturpflanzen von Alpbonse de Candolle. üebersetzt von Dr. Edmund Goeze. 8. Geh. 9 M. Geb. 10 M. (Internationale tuissenschaftliche Bibliothek, 64. Sand.) Ein grösseres Herbarium, bei 6000 bis 7000 Exemplare enthaltend, ist billig zu verkaufen. Nähere Auskunft ertheilt Karl Untchj, Chemiker in Pola. Redacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von C. Oerold's Sohn. C. Ueberreut«rs(.h« Buchdrucker«-. (M. Salzer) in Wieu. Oesterreicilische Botanische ZeitscMft Die österreichische >'— ^ Exemplare botanische Zeitschrift V_>'l?2r9'H die frei durch dio Post bp- eischeint Ö zogen werden sollen, sind den Ersten jeden Monats. hlos bei der Itedaction Man pranumerirtauf selbe ''"' (IV. Bez., Mühlgasae Xt. t) mit 8 fl. Ost. >V. r» « ■! • n i •■ ^" pränumeriren. cu: R.Mark} BotaniK und Botaniker. im weg« des ganzjährig, oder mit **"•■«*■"•* \MH\t wt.Ullll\UI. Buchhandels übernimmt 4 fl. Ost. W. (8 ß. Mark} Pränumeration halbjährig. -i^r-ii- ^.^ Gerold'» fsohn Inserate in Wien, die ganze I'etitzeile TV?? I I sowie alle übrigen 15 kr. öst. W. *^ **. Buchhandlungen. XXXIY. Jahrgang. WIEN. November 1884. INHAIaT : Zur Flora von Kärnten. Von Preissmann. — Süsswasseralgen. Von Dr. Hansgirg. — Rosa reversa. Von Kmet. — Pflanzennamen. Von Wiedermann. — Teratologisches. Von Schlögl. — Flora des Etna. Von Strobl. — Literaturberichte. — Correspondenz: Von Dr. Borbäs. Dr. Formänek, Blocki, Schilberszky, Dr. Solla. —Personalnotizen. —Botanischer Tauschverein. — Inserate. Beiträge zur Flora von Kärnten. Von E. Preissmann. In den Jahren 1859, 1860 und 1863, dann 1876 bis 1884 hatte ich mehrnwls Gelegenheit, Kärnten zu besuchen und hierbei einige wenige botanische Excursionen in das Hochgebirge und zwar auf die Koralpe, Pasterze und Pfandlscharte, das Kreuzeck bei Grei- fenburg, die Jauken, den Keisskofel, auf die Plöcken, die Kühweger- alpe, den Auernigg bei Pontafel, den Dobratsch und den Obir zu unternehmen. — Eine Vergieichung der von mir daselbst, sowie auch anderwärts in Kärnten aufgefundenen Pflanzenstandorte mit den bisherigen Angaben bei Josch und P ach er überzeugte mich, dass viele dieser Standorte bisher noch nicht veröffentlicht wurden, wess- halb ich dieselben als einen kleinen Beitrag zur Gesammtflora Kärn- tens bekannt geben will. Hierbei habe ich bis zum Schlüsse der Gamopetalen, d. i. so- weit Pacher's Flora von Kärnten bereits erschienen ist, nur solche Standorte erwähnt, welche in dessen Flora nicht vorkommen, im übrigen Theile aber nur solche, welche in der Flora von Josch und in den von Fächer seinerzeit hierzu gelieferten Nachträgen nicht speciell oder nur als zweifelhaft aufgeführt werden. Schliesslich erwähne ich noch, dass ich zu allen angeführten Standorten die selbst gesammelten Belege in meinem Herbare be- sitze. Oesterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft 1884. 3() 386 Equisetum prateme Ehrh. Am Fiisse des Lattenberges ober Wolfs- berg. — E. variegatum Schleich. Im Qiioppnitzbachgerölle nächst der Drau bei Greifenburg; Geröllfelder am Raibler See. Aspidium Lonchytis Sw. Kühwegalpe bei Hermagor; Eggeralpe bei Greifenburg. — A. filLv femina Sw. Greifenburg. — A. cd- pestre Hoppe. An quelligen Stelleu nächst der Bodenhütte auf der Koralpe. Cystopteris fragiUs Beruh. Die Form anthriscifolia Roth bei Spital a. D. — 0. regia Koch. In Rissen unter dem Zelloukofel auf der Plöcken; Felslöcher auf der Spitze des Obir. — C. mon- tana Link. An quelligen Stellen in der Waldregion des Obir am Wege von Kappel aus; auch an den Weissenfelser Seen in Krain von mir gesammelt. Asplenmm Trichomanes Huds. Lattenberg bei Wolfsberg. — A. vi- ricle Huds. Lattenberg bei Wolfsberg; Friesach. — A. septen- trionale Hoffm. Auf Serpentinblöcken unterm Jungfernsprung bei Heiligenblut, Quoppnitzgraben bei Greifenburg. Lycopodium Selago L. Auf Felsen nächst der Bodenhütte auf der Koralpe. — L. annotinwm L. Heiligenblut. — L. complanahim L. Wälder bei Krumpendorf. — L. clavatum L. Hermagor. Selaginella spinulosa A. Br. Kühwegeralpe. Naixhis stricta L. Hermagor. Festuca Eskia Ramd. Höchste Spitze der Koralpe, daselbst stellen- weise sehr feste, dichte Rasen bildend. — F. pnmila Vill. Ge- röllfelder am Raibler See, Obir. — F. spadicea L. Felsterrassen unter dem Zelloukofel auf der Plöcken, selten. 1600 M. Koeleria gracilis Fers. Plöckenpass, 1360 M. — K. eriostachya FikuL {K. carniolica Kern.). Abhänge des Zelloukofels gegen die Plöcken. 1600 M. MoUnia caerulea Mönch. Hermagor. Poa laxa Hänke. Spitze der Koralpe; Gamsgrube der Pasterze. — P. alpina L. Predil, Obir. Sesleria caerulea Ard. Spitze des Obir gemeinschaftlich mit S. sphae- rocephala Ard. — S. disticha Pers. Kreuzeck bei Greifenburg. Avena versicolor Vill. Kreuzeck bei Greifeuburg. Aira caespitosa L. var. alpina Neilr. Spitze der Koralpe. Calamagrostis litorea DC. An den Ufern der Gail bei Maria Gail nächst Villach. (Nach Pacher's Flora bisher aus Kärnten nur von Tröpolach und Obervellach bekannt.) — C. montana Host. Karlsteg bei Tarvis. Agrostis rupestris All. Zelloukofel ober der Plöcken. Alopecurus genicidatu^ L. Am Rande des Wassertümpels auf den Napoleonswiesen ober dem Warmbade Villach. Phalaris canariensis L. Ein einzelnes Exemplar an einer neu herge- stellten Einschnittsböschung an der Lavantthalerbahn bei üuter- drauburg, 1879. — Wurde in Kärnten bisher nicht beobachtet und jedenfalls durch fremde Arbeiter zufällig eingeführt. Holcus lanattis L. Hermagor. 387 Setaria italica P. B. Hermagor. , (Jarex pankulata L. var. elongata Celak. Prodr. 60. Sumpfige Wiesen nächst dem Plöckuer Alpenbaiise, 1210 M. — C. leporina L. Koralpe; Kreuzeck bei Greifenburg; Grasmulden an der Nord- seite des Kaibier Sees. — 0. mucronata All. Karlsteg bei Tarvis; Predilstrasse bei Kaibl. — C. vulgaris Fries. Koralpe. — C. rigida Good. Die Angabe Kokeil's, dass diese Pflanze auf der Koralpe wachse, beruht nach Original-Exemplaren Kokeil's auf einer Irrung, da die dortige Pflanze der alpinen Form der 0. vulgaris Fries angehört (Oe. B. Z. 1868, p. 166). — G. glauca Scop. Predilstrasse bei Raibl. — C. capillaris L. Stelleuweise auf den Geröllfeldern am östl. Ufer des ßaibler Sees; Triften des Obir bei 1700 M. — 0. ferruginea Scop. Triften des Obir bei 1800 M. bis zur Spitze. — C. ßrma Host, ßeisskofel. — 0. tenuis Host. Garnitzengraben bei Hermagor; Karlsteg bei Tarvis, — 0. flava L. Hermagor. — C. Oederi Ehrh. Sumpf- wiesen im Drauthale bei Greifenburg. Scirpus covnpressus Pers. Nordufer des Eaibler Sees. — Ä. lacustris L. Zahlreich am Ufer des Vassacher Sees nördlich von Villach. Bhyncliospora alba Vahl. Torfige Ufer des Vassacher Sees nördlich von Villach. — Bh. fusca Köm. et Schult. Mit der vorigen am selben Standorte und daselbst nebst Drosera rotundifolia L. und D. intermedia Hayne sehr zahlreich. — Dass dieser hier angeführte, doch in unmittelbarer Nähe von Villach gelegene Standort am Vassacher See bisher nicht bekannt war, deutet wohl darauf hin, dass die Flora des sonst von Touristen und Botanikern so häufig besuchten Villach's noch sehr mangelhaft durchforscht ist. Cyperus flavescens L. Hermagor; Greifenburg. — G. fuscus L. Grei- fenburg. Juncus effusus L. Vassacher See bei Villach. — J. triglumis L. Kreuzeck bei Greifenburg. — J. Hostii Tausch, Spitze des Obir. — J. lamprocarpus Ehrh. Hermagor. — J. hufonius L. Greifenburg, Liizula spadicea DC, Kreuzeck bei Greifenburg. — L. alpina Hoppe, Plöcken. Ornühugalmn sphaerocarpum Kerner (Oe. B. Z. 1878 p. 15), Berg- wiesen im Lieserthal ober Spital. Ällitim sibiricmn L. Nächst der Bodenhütte auf der Koralpe; Glanz- see unterm Kreuzeck bei Greifeuburg. — A. carinatura L. Ober dem Warmbade Villach. Iris germanica L. Auf Einfriedungsmauern in Friesach. Orchis iistulata L, Friesach, Gymnadenia conopsea R, Br. Bergwiesen am Predil. — G. odo- ratissima Kich. Am Wege von Kappel auf den Hochobir; Plöckenpass. Goeloglossum viride Hartm. Kühwegalpe bei Hermagor; nächst der Josefibrücke unter der Plöcken. 30* 388 Piatanthera hifolia Rchb, Spital a. D. Henninmm MonorcMs R. Br. Wiesen am Gailbergsattel zwischen Oberdrauburg und Kötschach. Limodorum ahortivum Sw. Neu für Kärnten! Im Fichtenwalde unter der Ruine Hohenburg bei Oberdrauburg von mir 1876 und 1877 gefunden; 650 M. Seehöhe. Ceiyhalanthera rubra Rieh. Hermagor; am Wege von Kappel auf den Obir. Epipactis rnbiginosa Gaud. Friesach, Malawis monophyllos Lindl. Moosige, buschige Stellen am Wege von Friesach zum Barbarabade. (In Kärnten bisher nur in der Sat- nitz beobacKtet.) Potamoge1o7% trichokles Cham. In einem Wassertümpel bei den Stein- briichen ober dem Warmbade Villach fand ich ein P., welches ich sowohl wegen der Form der Früchtchen, wie auch wegen der sehr feinen in der Mehrzahl einnervigen Blätter für P. tri- clioides halte; nur eine geringe Anzahl der Blätter lässt jeder- seits einen schwachen Seitennerven erkennen. Jimiperus nana Willd. Obir mit Plnus Mughus. Pinus silvestris L. Spital. — P. Muglms Scop. Obir. Alnus viridis DG. Grenze der Baumregion am Reisskofel. Salix incana Schrk. Sehr zahlreich im Schatten des Oberdrauburger Giessbaches. — S. nigricans Fries, var. leiocarpa. An der La- vant ober Wolfsberg. — S. grandifolia Seringe. In der Wald- region am Obir. — S. glabra Scop. Nächst der Eggeralpe am Fusse des Reisskofels ; Fallbachfall bei Raibl ; Waldregion am Obir. — S. retusa L. var. serpyllifolia Scop. Auf den höchsten Erhebungen des Reisskofels bei Greifenburg. Ostrya carpinifoUa Scop. Karlsteg bei Tarvis. Polygonum Bistorta L. Feuchte Wiesen an der Olsa bei Friesach. — P. viviparum L. Bergwiesen im Liserthal bei Spital. — P. la- pathifolium L. Hermagor. — P. Hydropiper L. Greifenburg. — P. minus Huds. Greifenburg. Oayria digyna Campd. Waldregion ober Heiligenblut am rechten Möllufer. Rumex obtusifolim L. Nächst dem Plöckner Alpenhause. — B. scu- tatus L. "var. triangularis Koch. Im Kies der Garnitzenschlucht bei Hermagor. Thesiiim alpinum L. Franz Josefshöhe der Pasterze; Obir. Plantago major L. var. asiatica Decne. An dem Wassertümpel auf den Napoleonswiesen ober dem Warmbade Villach; diese Va- rietät ist in Pacher's Flora nicht angef^'hrt, daher neu für Kärnten. — P. montana Lam. Im Plöckenpass und unter den Wänden des Zelloukofels daselbst. Scabiosa Colmnbaria L. Hermagor. Adenostyles alpina Bluff et Fingerh. Wälder bei Friesach; Karlsteg bei Tarvis. Petaaites albus Gärtu. Wolfsberg. 389 Homogyne silvestris Cass. Predilstrasse bei Railj]. Aster alpinus L. Kreuzberg zwischen Greifeubiiig imd Weissbriach. BelUdiastrum Michelii Cass. Obir, Gnaphalium silvaticum L. Unteimisclit mit G. norvegicum Guun. au den Abhängen unter dem Zelloukofel auf der Plöcken. 1600 M. Artemisia spicata Wulf. Kreuzeck bei Greifenburg. — A. campestris L. Trockene Hügel und Mauern bei Friesach. Achillea Clavenae L. Einzeln in den Geröllfeldern am Raibler See. — A. atrata L. Obir. Anthemis alpina L. Auf feuchten Felsterrassen unter dem Zellou- kofel auf der Plöcken. 1550 M. — A. Cotula L. Strassenränder bei Villach. Leucanthenium atratuni DC. {Chysanthemmn niontanuni var. adu- stum Koch). In sehr schönen typischen Exemplaren im Plöckeu- pass; 1300 M. (Fortsetzung folgt.) Bemerkungen zur Systematik einiger Süsswasseralgen. Von Dr. Anton Hansgirg in Prag. (Schlnss.) 2. Farn.: Nostocaceae. 1. Gruppe. Nostoceae. Gatt. Nostoo Vauch. ampl. 1. Sect. Nostoc a) gemdnus. 2. Sect. Anabaena Bory (incl. Dolichospermimi Thwait.). 3. Sect. Spermosira Ktz. em. Thr. *). 4. Sect. Cylindrospermum Ktz. 5. Sect. Sphaerozyga Ag. (incl. Aulosira Krch.). Auf Grund zahlreicher diessbezüglicher Beobachtungen des Ver- fassers, sowie der schon von Thuret^) vorgeschlagenen, von V^itt- rock durchgeführten Vereinigung der Gattungen Anabaena (Bory) Ktz. (Trichormus Allmann, JDolichospermmn Thwaites), Sphaero- zyga (Ag.) Ralfs, Cylindrospermum (Ktz.) Ralfs und der von Kirch- ner vorgeschlagenen Vereinigung der Gattung Anabaena mit Nostoc ist die obige Eintheilung der Gattung Nostoo durchgeführt worden. Anabaena /los aquae (Ktz.) Kirchn. a) genuina Kirchn. b) spi- rillum Corda {Sphaerodesmus spirillum Corda Alm. de Carlsbad 1835, Tb. 6 pag. 221, Sphaerozyga spirillum Corda Alm. d. Carlsbad. 1836, ') Schon Thuret hat Spermosira turicensis Cram. hcUensis Jancz mit der Gattung Anabaena vereinigt (Not. alg. II. p. 124). ") Essai de Classification des Nostochines Ann. d. Sc. nat. 1875. 390 pag. 218, Änahaeua circ'inaUs Kabeub., Ä. flos aquae, b) circinalis Kircbn. Anahaena circinalis mihi {Cylindrospermum circinale Kütz.) Tab. I. Fig. 12— 14Kabh. Nr. 390! Lager dieser in die Gruppe Dolicho- spcrmum Thwait. gehörenden Anabaena-kYi ist anfangs fest sitzend, später frei schwimmend, dünnhäutig, wenig schleimig, blaugrün, trocken, stellenweise auch olivengrün. Fäden mehr oder weniger stark j' -förmig gekrümmt, eingerollt, nach den Enden hin öfters ver- dünnt. Veget. Zellen 2—5 ^ dick, IV,— 3 mal so laug als dick. Grenzzellen 4 — 5 ft dick, elliptisch, meist durch 2 oder 3 veget. Zellen von den etwa 6 |tt dicken, 4 — 5 mal so langen als dicken cylindrischen, leicht gekrümmten Dauerzellen entfernt. Zellinhalt blass blaugrün, fein (l3ei reifen Sporen dicht) gekörnt, Sporenmem- bran dünn, bräunlich. In stehenden Gewässern, Teichen, Sümpfen u. ä. So in dem Jordan-Teiche bei Tabor in Böhmen mit Coelo- sphaeriimi Kützingianuni u. a. Sphaerozyga Ralfsii Thwait. {Cylindrospermum Ralfsii Ktz.) Kleine Bündel der meist parallel neben einander liegenden jungen Fäden dieser Sphaerozyga- Art sind öfters von einer deutlichen gal- lertigen Scheide Aidosira-a,vtig umgeben, oder sie übergehen, indem einzelne dicht unter einander verschlungene, von einer gemeinsamen Gallerthülle umgebenen Fäden in ihren kugelrunden oder elliptischen mehr oder minder grossen iVb.sfot'-artigen Colonien sich wie echte Nostocfäden verhalten, in einen i\Woc-artigen Zustand'). 3. Familie. Calotricheae Thr. [Rividariaceae Rbh.) Gatt. Calo- thrioc Ag. em. Thr. Ccdothynx salina {Schizosiplion salinus Ktz.) C. sabulicola {Schizosiplion sahidicola A. Br.) G. caespitosa {Mastigo- nema caespitosmn Ktz.), 0. thertnalis (M. thermcde Schwale), G. parasitica Thr. {M. aericgineitm Kirch.). An allen diesen hier ange- führten Galothrix-Aiten habe ich die bekannten unechten Verzwei- gungen der Calofh7nx-FMen beobachtet. Gatt. Goleospermum Kirch. G. Goeppertiamwi Kirch, (incl. Microchaete tenera Thr.) Kirch- n er und Thuret zählen diese Algengattuug zu den Nostoceen, Bornet (Not. algol. II. p. 128) reiht sie zu den Scytonemen mit der Be- merkung, dass sie habituell den Galothrix-kiiQ^ am nächsten stehe, zu welchen sie wohl auch meiner Meinung nach gehört. 4. Familie. Scytonemaceae. 1. Gruppe Scytonemeae, Gatt. Scytonema Ag., S. Jidianum Menegh. {S. cinereum Menegh. b) Julianum Rbh., S. Hoffmanni Ag., ß) Julianum [Menegh.] Bor.) Steht im genetischen Zusammenhange mit Lyngbya calcicola {Oscillatoria calcicola Ag., Nostoc calcicola Ag., Leptothrix calcicola ') In N. B. Ebh. Nr. 373 \)&\ Sphaerozyga flexuosa Aq. = Cylindrosper- mum flexuosum. Rbh. schreibt Eöse: Scheint eine höhere Entwicklungsstufe von Nostoc minutissimum Ktz. zu sein. Wenigstens habe ich letztere den ganzen Sommer da gefunden, wo jetzt (December) jene vorkommt, während Nostoc verschwunden ist. 391 Ktz., Hypheothrlv calclcola Rbb.). Als ich im letzten Wiüter die Fäden von Lyaghya leptotricha, {Pla,vonema osc'dlatis Tangl), welche in dem Vermehrungshause des Prager Vereinsgartens au einem künstlichen, von warmen Wasserdämpfen genügend befeuchteten und gut beleuchteten Kalkfelsen in Gesellschaft von Scytonema JuUanum Menegh., Lywjhya calcicola, Rhizoclonimn calidum, Cosmarium pii- sillum u. a. durch das ganze Jahr hindurch zu finden sind, mehr- mals näher untersuchte, um in ihren Zellen die von Tangl in diesen beobachteten und in seiner Abhandlung zur Morphologie der Cyanophyceen Wien 1883 abgebildeten Chromatophoren zu ent- decken, fielen mir hier und später auch im Bot. Garten am Smi- chov an ähnlichen sehr günstig situirten Standorten die zahlreich aufstehenden Uebergangsformen der Lyngbya calclcola in Scytonema JuUanum Menegh. zuerst auf. Folgende Ergebnisse meiner nachher angestellten Beobachtungen über die Entwicklung dieser beiden bis- her in der Systematik weit von einander getrennten Cyanophyceen, glaube ich hier mittheilen zu dürfen. Die aus den meist sehr zarten Scheiden der Lyngbya t-a^fico^ö-Fäden hervortretenden, einigen Oscil- Zaria- Arten (O. tenerrima u. ä.) in ihrer Structur nicht unähnlichen Hormogonien können unter gewissen Umständen eine längere Zeit in dem Oscillaria -&ta,dimm verharren und sich wie echte Oscillarien vermehren. So findet man sie nicht nur in Warmhäusern, sondern auch in der freien Natur, an Mauern und Kalkfelsen '), am Grunde von alten Bäumen u. ä. So wie aber die Oscillaria-artigen Hormogonien dieser Lyng- bya-Art zur Ruhe gekommen sind, wird die früher an ihrer Ober- fläche nur selten deutlicher auftretende, scheidenartige Gallerthülle dicker und consistenter, die früher steifen und fast geraden Fäden werden biegsamer, krümmen sich und indem sie sich an beiden Enden verlängern, verflechten sie sich zu einem mehr oder minder dicken span-, oliven- bis schwärzlichgrünen hautartigen Gewebe, welches man fast überall an den Mauern in älteren Gewächshäusern vorfindet und welches die typische Form der Leptothrix calclcola Ktz. und muralls Ktz. vorstellt. Auf der Innenseite der Fenster- scheiben in Warmhäusern übergeht diese typische Form in eine der HypheothrLv roseola Rieh, sehr nahe stehende Form. An solchen Standorten, an welchen die ursprünglich spangrüne Farbe der Fäden in eine röthliche übergeht ^), findet man oft unter den einfachen un- verzweigten Hypheothriv-FMen hie und da auch schon einige Gkm- cothrix-Mtig verzweigte Fäden ^). Auch fand ich öfters, dass 2 — 4 dünnere Fäden von einer gemeinsamen Scheide Mlcrocoleus-driig ') Leptothrix foveolarum Montagne (in specim. gallic. [prope Magny] cl. Lenormandi Mus. Prag!), welche ich öfters an Kalkwänden in Böhmen ge- sammelt habe, ist eine solche Entwicklungsform der Lyngbya calcicola. ') Im schleimigen Lager der Palmella botryoides Ktz. werden die Fäden öfters ganz farblos. 'j Glaucothrix gradllus Zopf, Botan. Central. 1882, IL Quart, p. 34. 302 umgeben waren ^). Während an den Fensterscheiben nur selten ein- fache oder verzweigte Fäden dicker werden {Hypheothrix fenestmUs Ktz.) als die Fäden der typischen Lynghya calcicola-F orm, findet man an den Mauern in Warmhäusern, insbesonders da wo den Fäden die günstigsten Bedingungen zu ihrer Entwicklung geboten sind, unter den etwa 2 — 3"25 (t dicken Lyngbya-Fsidieii auch dickere Fäden, welche nach und nach in die etwa 6 ju, (ohne Scheiden) dicken Fäden der typischen Scytonema Julianum-Fovm übergehen, indem ihr Durch- messer sich allmählich vergrössert, ihr früher blaugrüner Zellinhalt sich meist dunkler (grau-bräunlich-blau) färbt und indem hie und da an den verzweigten oder unverzweigten Fäden länglich-cylindrische HeteroCysten entstehen. In diesem Entwicklungstadium sehen wir Lyngbya calcicola in ihrer höchst organisirten Form vor uns, in welcher sie sich oft lange Zeit hindurch erhält, ohne sich in die sog. Kückschlagsformen welche unter gewissen Umständen auch aus den Fäden der Lyngbya calcicola und Hypheothrix roseola Rieh, entstehen, umzubilden. Solche Formen, zu welchen meiner Meinung nach Nostoc cal- cicola, Ckroococcus cohaerens, Gloeothece caldarioruin, tepidariorum u. a. gehören, sind fast in allen älteren Warmhäusern meist mit den Fäden der Leptothrix calcicola Ktz. untermischt, an den zu solchen Umbildungen günstigen Standorten zu finden ^), 2. Gruppe Stigonemeae. Gatt. Mastigocladus Cohn., M. laminosus Cohn {Oscillatoria lami- nosa Ag. ex p., Merizomyria laminosaHtz., Anahaena bullosa ILiz., A. rwf?2sMenegh., ^. caZ«c?a Ktz. Tab. I, Fig, 15 — 22 "). Die Fäden dieser polymorphen Cyanophycee, welche ich sowohl an dem sog. kleinen Spru- del in Karlsbad als auch im Stadtbade in Teplitz i. B. in grosser Menge gesammelt hal)e, sind im ersten Hypheothrlx-HYtigen Entwick- lungsstadium sehr dünn, zu einem mehr oder minder dicken hautar- tigem Gewebe dicht verflochten, unverästelt und nicht deutlich gegliedert, im zweiten Tolypothrix- oder Glaucothrix - MÜgen Stadium ent- wickeln sich an den dickeren Fäden hie und da kürzere oder längere einzeln, seltener auch doppelt stehende Seitenästchen und die Scheide- wände einzelner Zellen treten deutlicher hervor. An der dritten Anabaena-a.rtigen Entwickungsstufe runden sich die Zellen einzelner Fäden mehr und mehr zu, die farblose, dünne Scheide, welche an ') Aehnliche Microcoleus-a.rtige Zustände habe ich auch bei Hypheothrix laminosa und einigen anderen Hypheothrix- Arten beobachtet. *j Ueber einige dieser Rücfeschlagsumbildungen des Scytonema Julianum resp. der Lyngbya calcicola hat H. Zukal in der Oesterr. bot. Zeitschr. 1883 Nr. 3 näheres mitgetheilt, wesshalb ich es für unnöthig halte an diesem Orte nochmals über ein und dasselbe Thema ausführlicher zu handeln. (Siehe auch Zopf Botan. Central. 1882 II. Quart, p. 34.) ') Siehe auch H. S er res „Note sur l'Anabaine de la fontaine chaude de Dax 1880-'. Nach dem Referate P. Richte r's im Bot. Centralblatte 1880 p. 257 entwickelt sich die von Serres für Anabaina thermalis Boij gehaltene Thermalalge von Dax wie Mastigocladus laminosus Cohn, mit dem sie auch identisch sein dürfte. 393 den Ih/pheothrix- und Glaucothriv-Siriigen Fäden recht deutlich ent- wickelt war, wird undeutlicher, die früher gerade gestreckten, cylin- drischen Fäden krümmen sich, werden rosenkranzförmig und knorrig. Auf der folgenden Hapalosiphon-äviigen Entwicklungsstufe bilden sich an den Glaucothrix-aiYtigen Fäden den Hauptfäden im ganzen ähn- liche, aber etwas dünnere fast aufrecht stehende Nebenfäden oder Aestchen. Seltener findet man an den fast scheidenlosen Anabaena- aiiigen Hauptfäden, welche zuletzt aus sehr grossen, fast kugeligen mit ziemlich dicker brauner Ausseuhaut und körnigem Zellinhalte versehenen und aus ein- seltener auch zweireihig, meist rosenkranz- förmig geordneten Zellen zusammengesetzt sind, dünnere einseits- wendige, paarweise neben einander entspringende, aus cylindrischen Zellen zusammengesetzte, haarspitz auslaufende Aestchen '). HI. Classe. Phaeophyceae. 1. Familie. Syngeneticae 1. Gruppe. Chromophytoneae. 1. Gattung. Chromophyton Wor. em. Wille. ^) a) Ghromopyocis hipes Stein ((7A. Rosanoivii Wor. ex p. Chromulina nehulosa Cienk? Monas ochracea Ehrb., Chrysomonas ochracea Stein ex p. Infus. m. T. 14). ß) JD'mobryon sertularia Ehrb. (Chromophyton Rosanowii ex p. Monas flavicans Ehrb.? Epipyxis utriculus Ehrb., Dinobryon so- ciale Ehrb.) 2. Gattung. Synura Ehrb., aena, circinalis mit rudimentären Heterocysten (h). „ 13. Ein Fadenstück derselben mit 3 Heterocysten (h) und einer unreifen Spore (sj. „ 14. Eeife Sporen derselben. „ 15. Stück eines jungen JIypheothrix-a.it\gen Fadens von Ilastigocladtis laminosus Cohn. „ 16. Aehnlicher Faden derselben mit Tolypothrix-artigeT Verästelung. „ 17 und 18. Aehnlicher Faden desselben mit Glaucothrix-artigen Veräste- lungen. „ 19 und 20. Aehnlicher Faden desselben mit Hapalosiphon-artigen Ver- ästelungen. „ 21. Mastigocladus laminosus in J.na6aena-artigem Entwicklungsstadium mit stellenweise schon zweireihig angeordneten Zellen. „ 22. Grosse kugelrunde Zellen der zuletzt angeführten Entwicklungsform von Mastigocladus laminosus mit bräunlichem, dicht gekörntem Zell- inhalte und ziemlich verdickter Aussenhaut (Dauerzellen?). (AUe Figuren mit Ausnahme der ersten sind etwa 400fach vergrössert.) *) "Weitere Bemerkungen zur Systematik einiger Cyanophyceen, und Chlorophyceen gedenkt der Verf. nächstens zu veröffentlichen. 395 Ein neuer Standort der Rosa reversfi W, Kit. Von Andreas Kmet. Den 2. September 1. J. machte ich einen Ausflug über Schem- nitz gegen Teplä hin, mit der Absicht den Schemuitzer Calvarienberg zu durchforschen, auf welchem ich noch nicht botanisirte. Besonders war es mir daran gelegen, auf den Felsen Mosa spinosissima L. mit ihren Verwandten zu suchen. Schon gab ich die Hoifnung auf, als ich endlich halbvertrocknete JR. sp inos igs ima - Sträiichev , aber ohne Frucht erblickte. Nach sehr intensiver Prüfung der Sträuchlein ent- deckte ich vorjährige Früchte, von länglicher Form, hängend: ihre Farbe schien roth, und weil die Blättchen unterhalb befläumt waren, schloss ich auf i?. Slmkovlcsü m. Jedoch weiter fand ich frische, diessjährige Früchte, welche mir schwarz zu reifen schienen; ich Hess sie also zur vollkommenen Eeife gelangen. Den 16. September sammelte ich zehn Früchte, auf welche das Kennzeichen KitaibeTs „atro-rubri" vollständig passt, woraus ich mich überzeugte, dass hier die M. reversa W. Kit. con- statirt werden muss. Die Früchte sind ganz von der Form, wie sie Kitaibel abbildet; am Grand dicker, und in einen Hals verlän- gert, jedoch nur spärlich drüsig. — Der Name reversa soll daher stammen, dass die Früchte überhängen, und nicht wie bei R. spi- nosissima aufrecht stehen; sie hängen auch in der That. Da jedoch die Sträuchlein aus den Felsritzen meistens halbhängend abstehen, so erscheinen die hängenden Früchte jetzt zum senkrecht gestellten Zweiglein nicht nickend, sondern aufgerichtet, was in der Natur selten der Fall zu sein scheint. Die dunkelbraunen Früchte sind von einem bläulichen Eeif angehaucht. Zu meiner noch grösseren und angenehmeren Ueberraschung fand ich den 16. September zwei Knospen der Bosa reversa V^.K\t., welche mir in drei Tagen intensiv rosenroth aufblühten. Die Blu- menblätter sind klein (im Freien w^erden sie gewiss grösser) und beiderseits gleicliförmig, etwa wie Eosa ruhescens Rip. oder R. glauca Till, gefärbt. Ausser der weiss-, oder angehaucht rosablühenden Rosa reversa, sammelte ich bereits eine mit intensiv rother Blüthe, jedoch hier sind die Blumenblätter äusserlich bleicher, und die Frucht schwärzer, welche (Frucht) ich heuer gar nicht fand. Ob diese zwei Rosen identisch sind, das müssen weitere Beobachtungen aufhellen. Früchte von der französischen (Savoie) Rosa reversa hat Deseglise (Catal. Nr. 81) nicht gesehen; ob sie Jemand in neuerer Zeit sam- melte, wäre interessant zu erfahren. Auffallend war es mir, dass ich bei derselben Gelegenheit und auf demselben Platze auch eine Blume der Rosa spinoslssima L. fand, welche so wie an der Rosa Simkovicsü m. (Sytience) rosa an- gehaucht ist. Rosa spinosa Nlr. mit roth gestreiften, bis ganz car- minrothen Blüthen ist mir nichts Neues; jedoch bei der Rose vom Calvarienberge scheint die röthliche Farbe eine R. pimpinellifolia 396 vermuthen zu lassen. H. alplna f. ist auch liier. Selbstverstäudlicli erwarte ich den nächsten Frühling mit Sehnsucht. In der That fast unerschöpflich und wunderschön sind die Kosen des Sytnoberges und der ganzen Umgebung Schemuitz, soweit ich selbe aus meinen Ausflügen kenne. Als schönste Zierde unserer Ro- senflora jedoch halte ich die Rosa Holikensis m. aus der Gruppe der R. reversa W. Kit. Die Frucht ist glänzend schwarz. Die Blumen sind gross; die Grundfarbe weiss, carminroth gestreift und getupft; aber die rothen Streifen scheinen wie Carminpulver auf Milch. — Was die Zahl unserer Rosen anbelangt, dürfte sich dieselbe un- gefähr auf 200 belaufen; vertreten sind, ausgenommen die Synstylao {Rosa arvensis Hud. haben wir nicht;) und Orientales, alle euro- päischen Sectionen, selbst die Sabiniae. Volksnamen von Pflanzen aus der Gegend von Rap- poltenkirchen, V. U. W. W. Gesammelt von Leopold Wiedermann. Nachfolgend einige Pflanzennamen unserer Gegend, in welcher ein Dialekt gesprochen wird, der sich merklich von dem im „Wald- viertel" unterscheidet. Er kennzeichnet sich dadurch, dass hierorts nach den Türkenkriegen Ansiedler aus Bayern ihr Heim aufgeschla- gen haben. Viele Pflanzennamen, von denen ich wohl voraussetzen konnte, dass sie allgemein gebraucht werden, z. B. Schlehä, Diandl, Vogl- beer, Wintagrean, Sadärei, Minz'n, Salchä, Kasbabl u. s. w. habe ich nicht verzeichnet. Achillea Millefolium L. Kächelkraut. Aesculus Hippocastanutn L. Kosten. Agrostemma Githago L. Räd'n. Allium ursinutn L. Jud'nzwifl. Alnus glutinosa Gaertn. Ela oder Aela. Althaea officinalis L. Eibisch. Amaranthus caudatus L. Rota Kätzenschwanz. Ampelopsis quinquefolia Mich. Wilda Wein. Anemone hepatica L. Wäldveigal. Apium graveolens L. Zäla. Artemisia Absinthiuni L. Wörmad. Asperula odorata L. Wäldmäister. Atropa Belladonna L. Teufelskerschn. Betula alba L. Bira. Bellis perennis L. Godlbleam'l. Briza media L. Liebfrau'nhärr, Bryonia alba L. Schölmwurz. 397 Cailuna vulgaris Salisb. Hoadäri. Caltha palustris L. Bächros'n. Carum Carvi L. Kim. CheUdonkim maßis L. G'schwulstkraut. d'^matis Vitalba L. Lül'n. Coavallaria majalis L. Peltrian. Coavolvulus arvensis L. Wiüdling. Coronilla varia L. Stoanklee. Cuscuta europaea L. Harnwind'n, auch Brennkraut. Dentaria enneaphyllos L. Sennig'l. Dianthus Carthusianorum L. Stoannagl. EcMum vulgare L. Schlängakopf. Equisetum arvense L. Kätz'nschwäf. — hiemale L. Ziunkraut. Euphorbia-Avten. Krod'nbleameln. Evongrmis europaeus L. Pfäffäkapl. Geranium robertianum L. Wedäzoacha. Gratiola officinalis L. Gott'sgnäd'nkraut. Hypericum perforatum, L. Johännsthee. Hex Aquifolium L. Schrädl. Juncus-kxi&a.. Bimas'n. Lamium maculatum und purpureum, L. Blinde Brennessl. Lotus corniculatus L. Hoahna. Lysitnachia Num^m^ularia L. Seelzang. Melam.pyru'm arvense L. Plabling. — nemorosuTTi L. Schäfdarn. Ononis spinosa L. Nägeldön, soviel als Dorn. Orchis-Arten. Gugableamel'n. Pedictdaris palustris. Läuskraut. Plantago major und media L. Broada Wögrad. — lanceolata L. G'spizädä Wögrad. Prunella grandiflora Jacq. Wächt'l. Pulmonaria officinalis L. Blaue Himm'lschlüss'l. Ranunculus-kxiQn. Schmalzbleam'ln. Raphanus sativus L. Radi. Sambucus Ebidus L. Odi. Silene inflata L. Schnälzglöck'l. Staehys recta L. Furspäkraut. Symphytum officinale L. Schwarzwurz. Syringia vulgaris L. Türkischer Holla. Taraxacum officinale Wigg. Moabäsch'n. Thymus Serpyllum L. Wild's Kutlkraut. Triticum repens L. Bair. Typha latifolia L. Bindärohr. 398 Teratologisches. Von Prof. Ludwig Schlögl. Wie mau bei Ung'.-Hradisch häufig mannigfaltige Abweichungen in der Ausbildung von Taraxacmn Dens-leonis Desf. findet, ebeuso eigenthümlich sind die abweichenden Formen, wie ich sie heuer ausser au Taraxacmn auch an Tragopogon pratensis L., Chrysan- themum Leucanthemuin L. und Plantago lanceolata L. gefunden habe. Im verflossenen Juni erhielt ich ein Tragopogon pratensis L., von dessen Wurzel 11 getrennte Stengel entsprangen, von welchen drei wieder stark verästelt waren; die übrigen trugen 1 — 2 Blüthenköpfe. In den Blüthenköpfchen waren nur wenige Blüthen und zwar waren 8 Köpfchen einblüthig, 6 zweiblüthig, die übrigen vielblüthig. Zwei Köpfchen zeichneten sich auch dadurch aus, dass auf dem Blüthen- boden einzelne Blüthen wiederum auf 20—24 Mm. langen Stielcben aufsassen. Die Blumenkronen waren blassgelb oder grösstentheils ver- kümmert. Gefunden wurde diese Pflanze im Strassengraben bei der Altstädter Brücke. An einem Tragopogon pratensis, welches auf den Wiesen bei der Kunowitzer Au gefunden wurde, theilte sich der 2 Cm. breite gefurchte Stengel in einer Höhe von 40 Cm. in zwei Aestchen, von welchen jedes drei mit einander verwachsene vollkommen ausgebil- dete Blüthenköpfchen trug. Die ßandblüthen waren bei allen Köpfchen länger als die Hüllblättchen. Das Aufblühen der Köpfchen erfolgte in Zwischenräumen von drei zu drei Tagen. An Chrysanthemum Leucanthemnm L. beobachtete ich folgende Formen : Ein Exemplar hatte an einem 40 Cm. langen oben 5 Mm. breiten Stiel 3 derart mit einander verwachsene Blüthenköpfchen, dass eine dreiseitige Pyramide gebildet wurde. Während gewöhnliclie Blüthenköpfchen dieser Pflanze eine Breite von 5 Cm. haben, hatten die drei einzelnen Blüthen dieser Pflanze nur eine Breite von 3 Cm. Ebenso waren die weissen Strahlblüthen am oberen Rande der Pyra- mide 6 Mm., am unteren jedoch 14 Mm. lang. Andere Chrysanthemum Leucanthemiim fand ich am March- damme der Altstädter Wiesen, bei denen an einem Stiele zwei Blü- thenköpfchen so mit einander verwachsen waren, dass sie gleichsam ein Köpfchen bildeten und alle Strahlblüthen gleich lang waren. Von Taraooacum Dens-leonis Desf. erhielt ich im Juni in der Schule einen Blüthenstengel mit 2 Blättern, von denen das erstere 3 Cm. unter dem Köpfchen, das zweite 4 Cm. unter dem ersteren entsprang. Die Blätter waren lineallanzettlich. Von Plantago lanceolata L, theile ich folgende Unregelmässig- keiten im Blüthenstande mit. An einem Exemplar zweigte sich in der Mitte der 25 Mm. langen Blüthenspindel unter einem Winkel von 50" ein Aehrchen von 1 Cm. Länge ab. An einer anderen Plan- tago befanden sich an der Spitze eines Stengels 2 von einander voll- kommen getrennte Aehrchen in der Länge von 18 und 22 Mm. 399 Bei einer audereu Plantago lanceolata L. entsprangeu am Wurzelstock 8 Blütbenstengel mit 2-5 Cm. langen Aehrcheu. Au jedem Aehrcheu waren wieder 16 — 40 Aehrcheu von 4 — 10 Mm. Lauge spiralig augereiht, so dass so eine Aehre das Aussehen einer Pyramide hatte. Diese Pflanzen wurden au den Wegrändern von Altstadt und Mafatitz gefunden. Aehnliche Erscheinungen traf ich im August in Stachenwald und Fulnek an Strassenrändern, wo mehrere derart gestaltete Plantago- Aehren an der Basis eine Breite von 2 — 3 Cm. hatten. Ung.-Hradisch, 7. October 1884. Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 963. Pap. hi/hridum L. Stengel blattreich, Blätter doppelt fieder- theilig, Zipfel oft wieder fiedertheilig, Endzipfel linear, grannig; Kelchblätter dicht borstenhaarig; Blumenblätter roth, an der Basis schwarz; Kapsel kugelig-oval mit abstehenden, aufwärts gekrümmten Borsten; Narbe 6 bis 7strahlig; Behaarung der ganzeu Pflanze, be- sonders oberwärts, angedrückt, dicht uud steif. Siculum Guss. unter- scheidet sich durch 8 — lOstrahlige Narbe, mehr kugelige Kapsel und oberwärts dichtere, abstehende Behaarung des Stengels und der Blü- thenstiele; da jedoch die Zahl der Narben variirt und habituell keine Differenz vorliegt, so dürfte es besser als Varietät betrachtet werden; Guss. gibt es nur vou Palermo und Castellamare an, ich fand es auch um Syracus. — An Wegräudern zwischen Catania uud Nico- losü, an Feldwegen um Anuunziata, auf Lavagründen zwischen Aci- castello und den Cyclopeninseln (Herb. Keyer!). April, Mai. O- NB. Pap. somniferum L. wird im Gebiete nur cultivirt und verwildert gefunden. 964. Glaucium luteum Scop. ■'"'Fl. med., ""Coseut. Colp. An san- digen und steinigen Strandstellen gemein, z. B. um Catania (!, Herb. Tornab.!), Acicastello, Oguina!; seltener an vom Meere entlegenen Orten bis 2000': Belpasso (Cosent. Colpo), Bronte! April— Sept. ?|-. 965. Chelidonium majus L. '"'Guss. Syu., '"'Toruab. Geogr. Au Waldrändern und schattigen Zäunen selten: Um Milo (Guss. Syu., Herb. Torn.!), Catania (Tom. Geogr.). März— Juui. 2|.. LXXIV. Fam. Fumariaceae DC. NB. Sämmtliche von mir gesammelte Arten wurden von Prof. Haussknecht freundlichst revidirt. 400 966. Fumaria capreolata L. *Beit., *Cat. Cosent. Auf Mauern, Lavaströmen und in Gärten bis 3000' häufig: Um Catania überall (Herb. Tornab. !, Cosent. in Bert.), von Catania nach Nicolosi, San Nicola, um Milo etc.! Dec. — April. O- 967. Fum. flabellata Gasp. Fast in allen Merkmalen, sogar der Blüthengrösse und weissen, an der Spitze purpurschwarzen Blü- thenfarbe mit voriger identisch, nur sind die — ebenfalls 2 Mm. grossen — Früchte runzelig, bei capreolata aber glatt. An gleichen Standorten mit capreolata häufig, z. B. um Catania (!, Herb. Torn., Herb. Guss.!), von da nach Misterbianco (Herb. Beyer!), von Nico- losi bis in die Waldregion, um Bronte! Jänner — April. O- 968. Fum. major Bad. Rchb. D. Fl. 4455!, agraria Guss. Syn. et Herb., non Lag. teste Haussknecht. Stimmt mit flabellata in den runzeligen Früchten überein, aber dieselben sind bedeutend grösser (Querdurchmesser 2-7—3 Mm., Längsdurchmesser etwas geringer), bespitzt, die Blüthen rosenroth, die Fruchtstiele aufrecht, die Blätter mehr seegrün, stärker lederig, die Pflanze robuster, meist aufrecht. — Auf Lavaströmen, steinigen, grasigen Abhängen und in Cul- turen der Tiefregion wahrscheinlich nicht selten : Um Catania (Herb. Beyer! und Huet de Pavillon 2l[% flabelL), gegen Ognina! Jänner — April. O- 969. Fum. Gussonii Boiss. pug. pl. nov., Tod. Fl. sie. exsicc. Nr. 326, nmralis Gr. Godr., nou Soud., confusa Jord., Petteri Bchb. Guss. Syn. et Herb! Stengel ziemlich aufrecht, selten etwas klet- ternd; Endblättchen keilförmig, eingeschnitten -gelappt, stumpflich, seegrün, lederig-. Kelchblättchen mindestens von der Breite der Krone, bleibend, oval, ringsum gezähnelt; Blume sammt Sporn kaum 1 Cm. lang, nebst den Sepalen rosenroth oder etwas grünlich, mit purpur- schwarzer Spitze; Fruchtstiele aufrecht abstehend, doppelt so lang, als die Deckblätter; Fruchtstiele 2*4 Mm. lang und breit, fast ku- gelig, etwas runzelig, an der Spitze mit zwei Grübchen und dazwi- schen etwas bespitzt. — Habituell mit major leicht zu verwechseln, aber diese besitzt grössere, stärker gerunzelte, quer breitere Früchte, längere Beckblätter, stärker gezähnt-gesägte Kelchblätter, ca. 13 Mm. lauge Kronen. Petteri Reichb. D. Fl. 4453 b., pag. 3 differirt nach Bei ebb., sowie nach meinen auf der Insel Cherso gesammelten und von Wierzbicki aus dem Banate erhaltenen Exemplaren von der Pftanze Siciliens durch fast ganzrandige, nur in der Mitte oder am Grunde beiderseits 1 — 3zähmge, rhombische, abfällige Kelchblätter, zurückgebogene, kürzere Fruchtstiele, kleine, höchstens 7 Mm. lange Kronen, schmälere Blattzipfel, stimmt aber habituell allerdings ganz überein und ist nach Haussknecht nur eine Form derselben. Meine Exemplare der muralis Gren. Godr. (Südfrankreich, 1. Cha- boisseau als mur. Sond.) endlich lassen sich von der sie. Pflanze nur durch schlafferen Habitus unterscheiden. Ueber mur. Sond. vide Hausskn. Beiträge zu Fumar. in Kegensb. Fl. 1873. — Auf Lava- strömen, steinigen, grasigen Abhängen und in Culturen nahe dem 401 Meere: Bei Misterbiauco (Herb. Reyer!), von Catania nach Ognina zur Ebene des Simeto! Febr.— Mai. O- 970. Fum. officinalis L. *F1. med., *Bert. (aus Catania von Cosent. erbalten). Steht habituell der Oussomi nahe, Kelchblätter ebenfalls klein gesägt und kürzer, als die halbe Krone, aber auch schmäler als dieselbe; Schötchen breiter (2-6 Mm.), als lang (2 Mm.), warzig rauh, oben etwas eingedrückt; Blüthe purpurn und etwas kleiner (7 — 8 Mm.); die ganze Pflanze schlanker mit schmäleren Blattsegmenten. Unter Saaten, in Gärten, auf steinigen, grasigen Abhängen der Tiefregion (bis 2500') überall und in verschiedenen Formen: ich sammelte «. genuina um Catania und in der Ebene des Simeto, f. umhrosa Hausskn. 1. c. auf krautigen Stellen in der Ebene des Simeto, f. vernalis Hsskn. auf krautigen Hügeln um Ca- tania, var. densiflora Parlat. = var. flonhunda Ham. in der Ebene des Simeto, var. minor Hausskn. = Vaillanüi Guss. Syn. et Herb. ! um Catania, auf Schutt um Bronte und gegen Maletto; letztere Var. liegt auch von Cosentini und Tornab. im Herb. Guss. als Vaillantü aus Catania auf; ausserdem sah ich noch offlcinaUs aus Catania und aus Gärten bei Nicolosi im Herb. Tornab., aus Mister- biauco im Herb. Reyer. Febr. — April. O- 971. Fivm. parvißora Lam. *Bert. In Gärten und Feldern der Tiefregion: Um Catania in der Ebene des Simeto stellenweise ge- mein (!, Herb. Reyer!), um San Nicola und Milo (Herb. Tornab.!), aus Catania von Cosent. erhalten (Bert.), von Tornabene erhalten (!, Herb. Guss.!). März, April. O- 972. Fum. densiflora DC. Hausskn., micrantha Guss. Syn. et Herb.! An cultivirten, krautigen Stellen: Um Catania (Kampho- vener in Herb. Guss. 1 Ex.). Febr. — April. O- LXXV. Fam. Cruciferae. Juss. 973. MattUola incana (L.) R. Br. Reichb. D. Fl. 4354!, Tod. Fl. sie. exs. Nr., 1247 ! Variirt mit ganzrandigen und mit theilweise buchtig gezähnten Blättern, letztere = var. b. simiatifolia Guss. Syn. et Herb.! Auf dem basaltischen Burgfelsen von Acicastello sehr gemein!, am Seestrande nahe der Bahnstation von Catania (Herb. Reyer!). Jänner — April. ^ . 974. M. rupestris DC. Guss. -"-Syn. et Herb.!, Tod. Fl. sie. exs.! Auf vulkanischen Felsen nahe dem Meere bei Catania (Guss. Syn.). Jänner — April. ^ . 975. M. sinuata (L.) R. Br. Rchb. D. Fl. 4350! Gr. Godr. I, 85, Guss. *Syn. et *Herb.!, *Presl Fl. sie. An sandigen Meerorten bei Catania (Presl, Guss. 1. c, Cosent. in Herb. Guss.!); auch von mir, aber spärlich, in der Arena di Catania beobachtet. März- Juni. 2|.. 976. 3f. trlcuspldata (L.) R. Br. *Cat. Cosent. Am sandigen Meerstrande Siciliens gemein, im Gebiete aber nur spärlich: Arena di Catauia (!, Cat. Cosent.). April — Juni. O- 977. Cheirantlms Cheiri L. Auf alten Mauern am Etna (Herb. Oesterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft 1884. 31 402 Torn.); wohl nur verwildert; Giiss. kennt ihn nur von Castrogio- vanui. Jänner^ — -April. ^ , 978. Nastuy^tium officlnale R. Br. *ri. med, Variirt ß. parvi- folwm Peterm. (Blätter dreizählig mit kreisförmigen Segmenten). An Quellen, Bächen, Brunnen bis 2000' häufig: Um Catania (Flor, med.), Paternö, Acicastello (Herb. Torn. !), Motta S. Anastasia, Ebene des Simeto, Bronte (meist ^.)! Dec— Juni. 2|_. 979. Arahis sicula Stev. Tod. Fl. sie. exsicc. Nr. 303!, alpina "Biv. Cent, I, *Raf. II, non L., albtda *Presl Fl. sie, Guss. 8yn. et Herb.!, non Stev. Von der äusserst ähnlichen alpina L, verschie- den durch weissfilzige Behaarung der nicht blühenden, annuelleu Seitensprossen, dichtere Behaarung der Blätter und Stengel, fast doppelt so grosse Kelche (7 Mm,) und Kronen (2 Cm.), breitere (bei alp. 1*5 Mm., bei sie. 2*5 Mm.), im Alter purpurne Schoten; durch eben diese Merkmale — ausgenommen die Behaarung — auch von alhida Stev. verschieden. — In feuchten, schattigen Fels- spalten des Etna (Biv., Raf.), jedenfalls sehr selten; in den Ne- broden hingegen gemein! März — Mai. 2|.. 980. Ar. nmralis Bert. rar. dec. II (1806) a. gemdna = mw ralis Bert, 1. c. et *F1. it,, longisiliqua Presl del, pr. (1822), Guss. Syn, et Herb.! — ß. coUina (Ten. Flor, nap.) Bert. a. albißora = collina Ten. *Guss. Syn. et ""'Herb.!, Tod. Fl, sie. exs. Nr. 302! — b. o'osea (DC. Prodr, I, 142) Bert, fl. it. = Ar. purpurascens TiQsl del. präg, et Herb.!, co?/ma b. purpurascens Guss. Syn. — y. ciliata mihi. — NB. CoUina Ten, ist bestimmt mit muralis zu vereinen, ist nur eine Frühlingsform niedriger, feuchter Hügel und Wald- ränder, daher üppiger, mit breiten, herzförmig stengelumfassenden, freudiggrünen, grob- bis buchtig-gezähnten, spärlicher behaarten und oft grösseren Blättern ; sind die Blüthen, wie oft, rosenroth, so haben wir Ar. rosea DC. Prodr, I, 142 = jmrpurascens Pres], die jedoch allmälig in die weissblüthige Normalform übergeht und sowohl um Neapel, als auch in den Nebroden häufig mit derselben vorkommt. Auf sonnigen, felsigen oder steinigen Orten und auf hohen Bergen wird die Pflanze starrer, steifer aufrecht, die Wurzelrosette wird gedrängter, dichter behaart bis grau, die Blätter werden schmäler, mit kleineren und sparsameren Blattzähnen, die Schoten steifer aufrecht, oft ange- drückt, oft auch kürzer gestielt; bisweilen sitzen die Steugelblätter mit abgerundeter, nicht herzförmig-stengelumfassender Basis; da- zwischen finden sich alle möglichen üebergänge; selbst die Pflanze tiefliegender Hügel gewinnt, wenn im Hochsommer die älteren Blätter verdorren und die nicht blühenden Seitenäste mit den grauen Blättern vorwiegen, ganz den Habitus der Hochgebirgsform. Auch Guss. weiss zwischen mar. und coli, keinen Unterschied, als dass bei ersterer die Narbe stumpf, bei letzterer spitzlich sei, — eine ebenfalls variable Diff'erenz. y. ciliata unterscheidet sich von a. ge- nuina durch fast kahle, nur am Rande deutlich steruhaarig gewim- perte Blätter. — Auf steinigen und krautigen Bergabhängen, moo- sigen Felsblöcken, Mauern und in Waldlichtungen: «. nur in höhei'en 403 Lagen (4—6500'): Aus der Hochregion des Etna von Prof. Cosent. erhalten (Bert.), an Giessbächen ob der Casa del bosco (6200'), auf Felsen im Valle Calauna! und Val del Bove (Cos. in Herb. Guss.!), ß. a. in der Wald- und höheren Tiefregion: Bei Milo (!, Guss. Syn., Tom. in Herb. Guss.!), im Vallone di Ulli und Valloue di Faggi (Herb. Tornab.), bei der Grotta del Turco, häufig in der grossen Schlucht links vom Monte Zio!; y. in Wäldern ob Mcolosi! März — Mai. 7\.. Die mir unbekannte Turritis caespitosa Kaf. Et., *Kaf. H dürfte wohl hieher und Turr. his^nda Kaf. Et, *Kaf. H entweder ebenfalls hieher oder zur folgenden gehören. (Fortsetzung folgt.) Literaturberichte. Hanausek, Dr. T. F. Die Nahnmg-s- und Genussinittel aus dem Pflanzen- reiche. Nach den Gruudscätzeii der wissenschaftlichen Waarenkunde für die Praxis und zum Studium bearbeitet. Mit 100 meist anatomischen Holzschnitten. 485 S. kl. Octav. Kassel, Theodor Fischer. 1884. Dieses Werk bildet den fünften Band der im genannten Ver- lage herausgegebenen „Allgemeine Waarenkunde und Kohstofflehre", an deren Zustandekommen sich ausser dem Verf. noch eine Reihe bewährter Fachmänner, wie ß. Benedict, H. Braun, F. v. Höhnel, Jos. Möller, Wittmack u. a. betheiligeu. Kleinere Gruppen von Nahrimgs- und Genussmittelu haben in neuerer Zeit wohl eine gründliche und allen Forderungen ent- sprechende Bearbeitung gefunden. Hingegen ist man was das Ge- sammtgebiet der vegetabilischen Nahruugs- und Geuussmittel anlaugt, auf ältere Werke angewiesen, die sich theils schon bei ihrem Auftreten als unbrauchbar erwiesen oder die doch heute bereits veraltet sind. Der Verf. hat also eine sehr zeitgemässe Arbeit geliefert, deren Erscheinen an sich schon umsomehr Aufmerksamkeit erregen muss, als die Verfälschungen dieser so wichtigen Handelsprodukte immer mehr überhand nehmen und die Meinung immer fester wird, dass man wissenschaftlicherseits Mittel bieten kann, um diesem Be- trüge entgegenzuwirken. Die chemischen Behelfe reichen, wie man weiss, nicht mehr aus, um all' diese Verfälschungen an's Tageslicht zu fördern; es müssen, namentlich bezüglich der organisirten Produkte, vielfach mikroskopische Untersuchungsmethoden herangezogen werden. Dr. T. F. Hanausek hat sich seit Jahren nicht nur erfolgreich mit pfianzenanatomischen Untersuchungen beschäftigt, er hat auch so sehr seinen Beruf zur Lösung von praktischen Fragen der Waarenkunde und Rohstofflehre bekimdet, dass sich von vornherein von dieser Seite eine tüchtige und auch praktisch brauchbare Arbeit erwarten liess. Die vom Verf. getroffene Eintheilung des Stoffes ist eine zweck- mässige und gliedert sich folgondermassen : I. Brotfrüchte (Cerealien). n. Mahlprodukte der Brotfrüchte (Getreidemehle). HI. Die Hülsen- früchte und ihre Stärke. IV. Unterirdische Pflauzeutheile [a) stärk- 31* 404 meblfülironde, b) Gemüse]. V. Früchte [a) echte, b) Scheinfrüchte]. VI. Samen. VII. Speisepilze. In diesen sieben Al3theilungen werden die Nahrung-smittel abgehandelt. In ähnlicher Weise sind die Ge- würze imd die Genussmittel (Thee, Coca, Mate, Caffee, Taba,k etc.) angeordnet. Was die Bearbeitimg der einzelnen Artikel anlangt, so hat der Verf. dieselben nicht alle durchgegangen , und noch weniger die zahlreichen neuen Daten über Eigenschaften, Unterscheidung, Nach- weisung von Verfälschungen geprüft. Die vom Eef. vorgenommenen Stichproben fielen durchaus befriedigend aus. Der Verf. hat überall auf die vorhandene Literatur Kücksicht genommen, das Wichtige betont, die zahlreichen vorhandenen Lücken vielfach mit Sachkennt- niss durch eigene Untersuchungen ergänzt und alles klar und ver- ständlich dargestellt, auch durch passende Illustrationen veranschau- licht; also ein Werk geschaffen, welches — so weit sich diess nach den vorgenommenen Proben und überhaupt ohne Controle der neuen Daten beurtheilen lässt — wahren Nutzen zu gewähren berufen erscheint. Sehr willkommen dürften vielen Lesern die beigegebenen stati- stischen Daten sein, welche der Verf. theils verlässlichen Quellen entnahm, theils von hervorragenden Fachautoritäten sich zu ver- schaffen wusste. J. W. Pirotta R. Sulla struttura del seine nelle Oleacee (Ann. Ist. bot. di Eoma Vol. I., -1884). 50 pag. gr. 8", 5 Taf. Die Abhandlung bespricht nach kurzer Einleitung Tegument, Endosperm und Embryo der Oleaceensamen für sich. Im ersten Ab- schnitte treffen wir eine ausführliche und eingehende Besprechung der morphologischen Charaktere des Samens und dessen Hülle (Pericarp) jeder einzelnen Gattung mit Hervorhebuug der unterscheidenden Ar- tenmerkmale. Daran reihen sich der Nervation, dem Tanningehalte und der Entwicklung der Samenschale (Tegument) speciell gewidmete Artikel. Zur Untersuchung wurden die Präparate zunächst mittelst Aether bei erliöhter Temperatur ihres Fettgehaltes befreit, darauf in Wasser ausgewaschen und mit Kalilauge kalt durch längere Zeit behandelt, schliesslich in conc. Glycerin eingelegt. Die Arbeit um- fasst Beobachtungen über, soweit sie namhaft gemacht sind, 32 Ar- ten, nebstdem noch 5 Gattungen — Fraxinus und Ligustrum ist besondere Ausführlichkeit geschenkt; die Hauptergebnisse derselben seien im Folgenden in aller Kürze mitgetheiit. Das Tegument eines jeden Samens gliedert sich in drei Por- tionen, in eine äussere und eine innere Epidermis und in eine mitt- lere Schichte. Die äussere Epideimis fülirt oft {Fraxinus, Fontane- sia, Syringa, Forsi/thia) Drüsen mit farblosem oder gelblichem äthe- rischem Oele bald durchscheinend, bald körncheneinschliessend. Das Oel löst sich vollkommen in Alkohol (kalt), in Aether und lässt einen Rückstand feiner Körnchen zurück, färbt sich mit Jod braun oder gelbgrüulich, wobei gewöhnlich verschieden grosse feste Körner 405 im Inhalte der Zellen siclitbar werden-, bei längerer Einwirkung von Ammoniak nimmt es eine hocligelbe, mit Fehling's Eeagens hin- gegen eine goldgelbe Farbe au; conc. Schwefelsäure verleiht dem- selben einen grünlichgelben Ton. Die Zellen der äusseren Epidermis von Olea führen sehr wenig Gel in ihrem Inhalte; jene von For- sythla hin und wieder Krystalldrusen von Kalkoxalat; die Zellen von Fontanesia ausserdem noch winzige Körnchen, im frischen Zustande grün-, im trockenen Samen braungefärbt, verschiedener Form; sie werden duixh absoluten Alkohol trüb grün, durch Schwefelsäure conc. eigeuihümlich gelbroth. Verfasser hält sie für in Zersetzung begriftone Koste von Chlorophyllkörpern. — Die mittlere Schichte zerfällt abermals in ZAvei Theile, den äusseren mit grösseren, nicht gedrängten, und den inneren mit kleineren, in einander gekeilten Elementen. Bei Plcconia, von welcher V^erfasser niemals keimfähige Samen erhalten konnte, waren in Folge des Abortus der Samen die Zellen des Teguments locker, flach ausgebreitet, statt zusammenge- presst. ■ — Im Innern dieser medianeu Schichte verläuft das Stiang- system, welches bei Olea besonders entwickelt ist. Die Zellen dieser Schichte führen im Allgemeinen sehr wenig Gel {Olea ist hingegen daran reich), dafür aber in verschiedener Quantität luudliche oder iinregelmässige Körperchen von brauner Farbe, nach den Keactionen wahrscheinlich Derivate des Tannin; bei Foniaaesia finden sich uebst- dem, bei frischgepflückten reifen Samen, auch in diesen Zellen jene erwähnten angeblichen Chlorophyllderivate wieder; bei Forsytkia Fortimei und F. suspeusa beobachtete Verf. auch noch sehr kleine Körpercheu (variabler Grösse), nahezu dreiviertel- bis halbkreisför- mig, von conceutrisch-schaliger Structur und blassbrauner Farbe, von innen der Aussenwand anhaftend. — Die innere Epidermis, dem Eudosperm enganliegend (mit Kalilauge lassen sie sich von einander trennen) ist meist sehr unscheinbar; ihre Zellen führen noch reichlich Tannin, aber sehr wenig Fettsubstanz; jene von Foraythia ausserdem noch die concentrisch-strahligen Körpercheu. Im Tegumente lässt sich nirgends eine verdickte Zellschichte wahrnehmen, die gewissermassen als Schutzeinrichtung des Samens wirken sollte, diese Function scheint vielmehr dem Endosperm über- tragen worden zu sein. — Seine Farbe hängt immer von einem grösseren oder geringeren Gehalte von der Tanningruppe angehörigen Farbstoffsubstanz im Innern seiner Zellen ab. — Das Tegument ver- dankt seinen Ursprung der dicken einzigen Hülle des Gvulums, die aus gleichförmigen, in regelmässiger Keihe angeordneten Zellen zu- sammengesetzt ist, und im Laufe der Entwicklung sich in eine äus- sere dichtere und eine innere schwammige Portion scheidet. Sind fiügelartige Anhängsel vorhanden, so entstehen dieselben stets durch localen Zuwachs im äusseren Theile des Parenchyms der Median- schichte; in der Folge treten dann bedeutende Lücken im Innern auf, der Zellinhalt verschwindet, oft ist damit auch eine Zellauflö- sung verbunden; die Epidermis faltet sich darauf ein, die Keste des Parenchyms in sich eiuschliessend. 40G Vertheiluug und Verzweigung des Stranggewebes („Norvatious- system" von VanTieghem und Lemounier) im Samen sind sehr verschiedener Art; im Allgemeineu lassen sich drei Fälle festsetzen: 1. typische Kaphe, d. i. vom Hilum bis zur Chalaza reichend (Fon- tanesia); 2. die Kaphe setzt über den Chalazapunkt fort und entlang der entgegengesetzten Fläche des Samens verlaufend erreicht sie die micropyle {Syringa)\ 3. die Kaphe fehlt, d.h. sie bleibt unterbrochen vor Erreichung der Chalaza {Olea, PMUyrea, Ghionanthus). Wenn daher Lemonnier die Oleaceeu sammt und sonders unter seine Pflanzen „mit anatropem Samen, ohne Kaphe" einreiht, so ist das nach dem Vorangehenden nicht ganz richtig. In der Mehrzahl der Fälle entspringt die Nervation nicht von einem einzigen, sondern von mehreren Strängen. — Die Gefässbündel setzen sich aus Tra- cheiden und modificirten Cambiformzellen zusammen. Echte Tanninkörper findet Verfasser — entgegen verschiedenen Autoren, namentlich Wigand, Schell — nach mehrtägiger Be- handlung mit doppeltchromsaurem Kali (Sanio) sehr reichlich in den Tegumeutzellen (weniger jedoch in der äusseren Epidermis des- selben), sowie auch in genügender Menge im Eudosperm und im Embryo. lieber das Endosperm besitzt man bis jetzt nur wenige und nicht ganz richtige Angaben von Gärtner, die immer wieder von Anderen abgeschrieben wurden. Dasselbe ist in den Oleaceensamen, je nach der Gattung, bald mehr, bald minder reichlich entwickelt; bei Chionanthus hingegen, wie schon Beutham (Notes on. . . olea- ceous groups und Genera plantarum) hervorhob, besonders stark, lieber Farbe und Cousistenz desselben sind die Autoren uneinig; Verf. hebt hervor, dass jedenfalls weder das („sehr weiche") Endo- sperm von Olea, noch das („hornige") von Pliillyrea und einigen Ligustrum-kxiQii „mehlig" beziehungsweise „knorpelig" sind, wie Endlicher, De Candolle, Gärtner anführen. Die Zellwände sind gegen das Innere zu noch reine Cellulose, gegen aussen sind die- selben bereits eine Metamorphose eingegangen, so dass sie sich mit Chlorziukjod gelbbraun färben; bei längerer Einwirkung dieses Kea- gens (oder von Kalilauge) lässt sich eine deutliche Schichtung der Zellwand in drei Zonen wahrnehmen, wovon die mittlere besonders cuticularisirt ist und ihre Verdickungen gegen innen zu bis auf die Seitenwände der Zellen sich erstrecken, dadurch eine Art Schutz- schichte für das Embryo bildend, ganz unabhängig jedoch von der Natur der Frucht (spaltbar oder nicht [Strandmark, 1874; Bach- maun, Scrophulariueeu, 1880 — entgegen Godfriu, teg. semin. des Angiospermes, 1880]). — In ihrem Inhalte führen die Endo- spermzellen fettes Oel (sehr wenig bei Ligustrum und Fontanesia), Eiweisskörper (reifen Samen fehlt Stärke ganz), Grundprotoplasma und darin Aleurouköruer eingebettet. Mitunter kommen auch Kalk- oxalatkry stalle in den Zellen vor. Das Embryo ist immer sehr entwickelt, mit zwei (mitunter drei), meist länglich-eirunden, plan-convexon, längs der Innenseite 407 vou einer Furclio durchzogeueu stumpfen Kotylen; Plumula sowohl, als epikotyle Axe fehlen ganz oder sind nur durch eine kleine, stumpfe Schwiele am Insertionspunkt jener angedeutet; das Würzel- chen stets entwickelt. Der anatomische Bau der Kotylen zeigt eine äussere und eine innere Epidermis, beide mit ungleichen dünnwan- digen, nach aussen (contra Decaisne, Monographie) wenig cuticu- larisirten Zellen zusammengesetzt; an der inneren Epidermis setzt sich gegen aussen zu eine Reihe Pallisadenzelleu an, auf welche (nicht bei jeder Gattung) eine zweite Reihe kleinerer prismatischer Zellen folgt; der Rest wird von (3-5reihig) Schwammpareuchym ausgefüllt. Innerhalb des letzteren, knapp au der Pallisadeu reihe verlaufen die Verästelungen des innen an der Basis in die Kotylen eintretenden Grefässstranges, welche dann, unmittelbar unter dem Rande, wieder ineinander fliessen. Die Gefässe sind, wenn auch ganz deutlich, noch procambial entwickelt; nur bei Llgustr. sinense wur- den Tracheiden oder Spiralgefässe beobachtet. Die Pallisadenzelleu gehen an den Kotylenrändern allmälig in das Schwammgewebe über, — Das Würzelchen zeigt: eine Epidermis mit regelmässigen unter- einander ähnlichen Zellen; ein 1 — 2reihiges Hypoderma; Rindenpa- renchym mit grossen prismatischen unregelmässigen Zellen, daran sich unmittelbar die Gefässbündelzone anschliesst; die Gefässe sind procambial, regelmässig vertheilt und schliessen die Markschichte ein. An der Vegetationsspitze lassen sich drei histogene Schichten, Plerom, Periblem und Dermocalytrogen (üntersuchungsmethode mit trockenem Chlorkalk, nach Treub et Eriksson) deutlich unter- scheiden; in Folge dessen sie einzureihen ist in die dritte, von Ja n- czowsky (1874) aufgestellte Gruppe, oder in die erste Eriksson's (1877), zum allgemeinen T^^pus der Dikotylen nach Holle (1876) gehörig. So IIa. Note micoloariche del prof. O. Penzig. Seconda contribuzione allu studio dei Funglii agramicoli. Venezia Tyjwgrafia di G. Antouelli. 1884. S". '28. p. con 6 tav. In diesem Aufsatze berichtet Prof. Penzig über 166 Pilze, welche er während der Jahre 1882 und 1883 im botanischen Gar- ten zu Padua, um Lispida, um Modna, endlich um Mortola auf Aurantiaceen beobachtete. Bei zahlreichen Species finden sich kriti- sche Bemerkungen, folgende Arten sind übrigens neu. Phoma eustaga Penz. et Sacc, Sphaerella Haesperidum Penz. et Sacc, Phoma den- sipes Penz. et Sacc, endlich Ascochyta homhydna Penz. et Sacc. Sie und noch acht andere, seltenere Formen werden auf den beigegebeneu sechs Tafeln abgebildet. Diese Abhandlung ist ein sehr erwünschter Beitrag zur genaueren Kenntniss der auf Orangen- und Citronen- bäumen schmarotzenden Pilze. R. Note micolog-iche del prof. O. Penzig. Funglii della Mortola. Venezia Ty- pografia di G. Antonelli. 1884. 8". 25 p. con 2 tavole. Im prachtvollen Garten des Palazzo Orengo zu Mortola nächst Mentone (gegenwärtig im Besitze von Mr. Th. Hanbury) beobachtete 408 Prof. Penzig tbeils auf einheimischen, theils auf exotischen, culti- virton Gewächsen eine stattliche Keihe von interessanten Pilzen, ihre Summe beträgt 58 Species. Von ihnen sind folgende Arten neu : Zlf/noella Hanburiana, Pleospora calida, Gloniella Hakeae, Phylio- sticta Tiveediana, Plwtna atomospora, Ph. brevipes, Ph. Harden- bergiae, Ph. millepunctata^ Ph. mucipara, Ph. Acaciae, Ph. Passi- ßorae, Septoria Mortolensis, S. oxyspora, S. petiolina, Sphaeropsis Dracaenarmn, Diplodla Acaciae, D. mimiscula, D. Passißorae, D. Phifllodiorum, Ascochyta foUicidorimi, A. passißorae, A. Tiveediana, A. ventrlcosa, Oloeosporium, Pseudophonia, Gl. Patella, Gl. hians, endlich Dendrochium clavipes. Diese neuen Species sind von Pen- zig und Saccardo ausführlich beschrieben und auf den beigege- benen Tafeln gut abgebildet. Diese Arbeit erweitert unsere Kenut- niss von Pilzen namentlich auf Garteupflanzen wesentlich und ist als ein werthvoller Beitrag zur speciellen Mykologie zu bezeichnen. K. Beiträg-e zur Liclienenflora von Kassel. Von Dr. Gustav Egeling. (Be- sonders abgedruckt aus dem Bande XXXI [1884] der Berichte des Vereines für Naturkunde zu Kassel). 8". 18 St. Dieser Aufsatz ist als ein Nachtrag zur ,.üebersicht der bis- her in der Umgebung von Kassel beobachteten Lichenen" zu betrach- ten, welche im 28. Bande der oberwälmten Berichte erschien. Es werden in ilim beiläufig 140 Arten von Flechten aufgeführt, von welchen 51 für das betreffende Floreugebiet ueu sind; unter den- selben finden sich manche Karitäten, wie der schöne Tornabenia crysophthcdma, deren Nordgrenze die Wetterau bildet u. s. w. Dieser mit Sachkenntniss gearbeitete, von fleissigem Beobachten in der Natur zeugende Aufsatz sei den Lichenologen zur Beachtung em- pfohlen; sie werden in ihm so manche interessante Angabe finden. R. Willkomm M., Illnstrationes floiae Hispaniae insiilarumque Balearium. Livr. VIII. Stuttgart, E. Schweizerbart, 1883, 4". Diese Lieferung des an dieser Stelle schon wiederholt aner- kennend besprochenen Werkes bringt auf den Tafeln 56 — 74 die gelungenen Abbildungen von Sisymbrimn assoanum Lose, et Pard., Umbiliciis WinHeri Willk., Saxifraga erioblasta und Cossoniana B. et E.., Valeriana longlßora Willk,, Centranthus nevadensis Boiss., Digitalis nevadensis Kunze, D. dubia Rodr., Chaenorrhinum macro- podum Lange, Ch. robustum Lose, Carregnoa dubia Perez Lara, Narcissus minutißorus Willk. und iV. cernuus Salisb. Ausführliche Beschreibungen begleiten die in botanischer Hinsicht ausserordentlich werthvollen Abbildungen der genannten Pflanzen. B. A. Hartinger, Atlas der Alpenflora. Heft XVI-XXVII. 1G8 colorirte Taf. Eigenthum und Verlag des deutsch, und österr. Alpenvereines. Wien 1883. Wahrlich eine stattliche Anzahl von Tafeln, welche dem Alpen- freunde das Mittel in die Hand geben sollen, die auf den Berghöhen 409 wachsenden Blumen ohne besondere Mühe kennen zu lernen. Die Mehrzahl der Abbildungen erfüllt ihren Zweck durch treffliche Wieder- gabe der Lebensfarbe der Pflanzen, vielen mangelt jedoch die bota- nisch-fachmännische Correctur, um vereint mit eines Künstlers Hand, wie jener des A. Hartinge r, ein Pflanzenbild zu schaffen, das den Anspruch auf Naturwahrheit machen soll. Als vorzüglich können angeführt werden Dryas octopetala (136), Geum reptans (138), Aro- nia rotundifoUa (155), Hacquetia epipactis (201), Valeriana montana (221), Rhododendron Chamaecistiis (319), Gentiana pannonica (330), Pedicidaris versicolor (373), Dapline striata (425) u. a. Hingegen sind falsch oder ganz unkenntlich: Oxytropis Halleri (126), Poten- tilla minima (147), Saxifraga bryoides (190), das Habitusbild von Galium helveticuin (214), Primula hirsuta (408), Poli/qonvm vivi- parum (423); auch die Nummern 23, 24, 26, 40, 43,^63, 91, 121, 163, 257 zeigen derartig dargestellte Pflanzen, dass es selbst dem Fachmanne schwierig wird, herauszufinden, welche Pflanze eigentlich abgebildet wurde. Eine sorgfältige Coi'rectur von Seite des Herrn Prof. Dr. K. W. v. Dalla Torre, der dem Werke doch als Fach- mann beisteht, hätte den Mängeln leicht abgeholfen. Noch sei be- merkt, dass Cherleria sedoides (100) nicht weisse, sondei'n hellgrüne Kelche besitzt, dass Draba Hoppeana (52) nicht weisse, sondern gelbliche, SaKssurea discolor (267) nicht blaue, sondern lilafarbige, Valeriana supina (216) nicht violette, sondern fast rosenfärbige, Saxifraga hiflora (199) nicht zinnoberrothe, sondern dunkelrothe Blumenblätter besitzt. Beck. La biolog"ie cellnlaire. Etüde compar^e de la cellule dans les deux r^gues, par le Chanoine J. B. Carnoy, professeur de botanique et de biologie generale ä Tuniversite catholique de Louvain. Lierre, Joseph Van In & Co. 1884. Grand in-octavo. 271 pages avec grav. Es liegt hier der erste Theil des genannten Werkes vor, wel- ches die mikroskopische Technik, die allgemeinen Bemerkungen über die Zelle und von der specielleu Biologie den Zellkern begreift. Verf. hebt vor Allem die Nothwendigkeit des Studiums der Zellen- biologie hervor, beschliesst auf S. 35 die „introduction", nachdem er sich (S. 7) über die deutschen Botaniker Schieiden, v. Mohl und Nägeli, weiters über die deutscheu Pädagogen und Universitäten (S. 13) sehr lobend ausgesprochen. Als Beleg für das Erstero diene folgende Stelle: „En general les botanistes connaissent beaucoup mieux la cellule que les zootomistes: ils se souviennent quil's sont les fils des Schieiden, des H. v. Mohl, des Nägeli etc., ces illustres fondateurs de la Cytologie" Auch berück- sichtigt Carnoy fast nur Zeiss'sche Apparate, was für die Treff- lichkeit der aus deutschen Werkstätten hervorgegangenen Instrumente den besten Beweis liefert. Nun geht Verf. im 1. Capitel des „Livre !•' zu den verschiedenen Arten von Mikroskopen, im 2. zu den Mi- krometern über und führt im 3. Capitel die Apparate an, welche der Keproduction mikroskopischer Bilder dienen. Das 4. Capitel han- 410 clelt von dem „Laboratoire du cytologiste". Hiebei wird die ganze Eiuriclitiing desselben vom Deckgläschen bis zum Waudschrauk in fast scrupulöser Weise erörtert. Nachdem der Autor noch seiner 74 Reagentien gedacht, beginnt er mit dem IL Buche, das über die Auswahl des Materials und die Präparation desselben Aufschluss gibt. Das III. Buch macht den Leser mit dem Studium der Präpa- rate und dem mikroskopischen Sehen bekannt. Es schliesst mit einem Capitel über die Abfassung wissenschaftlicher Publicationen. Endlich sind wir auf S. 167 und nachdem wir 2 Blätter mit „Sour- ces" überwunden, gelangen wir zur Geschichte der Zellenerforschuug. Hierauf werden die allgemeinen Verhältnisse des Zelleubaues erörtert. Von der speciellen Cytologie enthält der vorliegende Band nur die Lehre über den Zellkern und seine Bestaudtheile. Die Verlagshand- lung hat sich mit dem sorgfältigen und schönen Druck, ferner den trefflichen Illustrationen alle Ehre eingelegt. Die Schreibweise des Verf. macht das Buch zu einem besonders für den Anfänger sehr empfehlenswerthen. Leider gefällt sich Carnoy öfters in einer zu behaglichen Ausführlichkeit, die ihren Höhepunkt wohl bei den An- gaben über die „conditions d'une bonne Observation" (S. 155 ff.) sowie die Eigenschaften einer guten Publication (S. 167) enthält. Man höre nur was zu einer solchen gehört: „1" Avoir quelque chose ä dire; 2" Le dire; 3° S'arreter aussitot qu'on l'a dit-, 4" Donner ä ses publications un titre et un ordre couveuables."(!) Viel neues hat im Allgemeinen der Verf. in seinem Werke, so weit es eben vorliegt, nicht gebracht. Es lag dies übrigens ja nicht in seiner Intention, sondern er war bestrebt, das über das Mikroskop und die Zelle bisher Bekannte in seinem Buche zusammenzufassen, was ihm auch vollkommen gelungen ist. Rudolf Krampia. Die Verbreitung der Pflanze» im Allgemeinen und besonders in Bezug auf Deutschland, von Wilh. Rattke, ordentl. Lehrer am Eealgyninasium zu Altona a. d. Lenne, Hannover 1884. Helwing'sche Verlagsbuchhandlung (Th. Mierzinsky). VI. 135 Seiten 8". Preis M. 2.—. Der Verfasser theilt sein eben erschienenes Werk in drei Ab- schnitte, u. zw. I. Allgemeines über die Anordnung der Pflanzen auf der Erde; IL Allgemeines über die Anordnung der Pflanzen in Deutschland und III. Verzeichniss der wichtigsten und bekanntesten Pflanzen, die nach Deutschland verbreitet worden sind. In den bei- den ersten Theilen wird das Wichtigste über die Pflanzenverbrei- tung in gemeinverständlicher wissenschaftlicher Form erörtert; der dritte Abschnitt hingegen hat zum Zwecke, den Leser mit jenen Pflanzen bekannt zu machen, welche von ausserdeutschen Ländern Europa' s, sowie von Asien, Amerika, Afrika und Australien in Deutsch- land eingewandert sind. Die bei der Beschreibung der einzelnen Pflanzen eingehaltene Ordnung über die Heimat, deren Vorkommen in Deutschland (als Cultur-, Zier- oder verwilderte Pflanze) und namentlich die Geschichte der Einwanderung ist so übersichtlich ge- wählt, dass das Werk zu den besten Hilfsbüchern beim botanischen Unterricht gezählt werden kann. Auch das Interesse des Laien 411 dürften die Mittheihmgen über die einsfewauderten Ciilturpflanzeu, insofern sie für unseren Haushalt von Wichtigkeit sind, durch ihre klare und bündige Darstellung fesseln. J. Correspondenz. Budapest 5. October 1884. Die Wiesen von Kakös sind noch ziemlich grün, und fand ich auf einer Excursion, die ich am 14. September mit den Universitäts- hörern machte, Vinca herbacea, Alyssxmi tortuosimi, Dianthvs sero- tinus, CytisHs austriacus, Caltha cornuta zum zweitenmal blühend zwischen den anderen Herbstpflanzen. Im Rückwege fanden wir Ar- temisia annua L. bei einem Ackerwege, aber sie blühte noch nicht. Unweit davon befinden sich Blumengärten, wo Art. annua auch vor- kommt, und sicher hat sie sich von dort weiter verbreitet. Der Standort ist links von dem Wege, welcher von dem „Storch" in die Wiesen und Felder geht. Es ist ein Terrain, wo viele Gartenpflanzen cultivirt werden. Bei der Ofener Pulvermühle kommt an mancher Stelle Parnassia (am 28. Sept.) massenhaft vor, hie und da blühte St'orzonera himiilis var. angustisecta zum zweitenmal. Hier ist au einer Stelle auch der Cyperus calklus häufig, jetzt fallen aber schon die Spelzen ab. Bei dem Kaiserbade fand ich ihn heuer nicht, be- sitze ihn aber von dort im Herbare. EplloMum hlrsutum var. nerä- florum m. Oe. B. Z. 1879, p. 411 finde ich seit fünf Jahren hier constant. — Aquüegia vulgaris var. Skula Strobl = Aq. atrovio- lacea (Ave Lall, pro var.; „de plantis quibusdam Italiae borealis et Germaniae austr. rarioribus", 1829 == Aq. Huterl Borb. 1882, A. dumeticola Jord.!). — Gewöhnlich wird diese Aquilegia kve LsM. zu A. atrata gezogen, aber nach meiner Meinung unrichtig. Im gan- zen Italien ist diese A. atroviolacca (Ave Lall., Aq. vulgaris Bert.) gemein, und fehlt hier die nordische A. vulgaris L. Sie ist der A. atrata ähnlich, wie sie auch Strobl damit verglich, sie ist aber von ihr gut verschieden. Auch hier ragen die Staubgefässe ziemlich aus den Blüthen heraus, jedoch nicht so stark wie bei Aq. atrata Koch. Die ^^atroviolacea'-'' kann ich nur auf diese letztere oder auf die Aq. vulgaris Bert, beziehen, wenn man aber die kurze Beschreibung Ave Lalleman's vergleicht: „major, praeter foliorum paginam su- periorem tota viscoso-pubescens, floribus atroviolaceis, foliis passim subtriternatis", so ist es sicher, dass die A. atroviolacea = A. vul- garis Bert. ist. Dazu kommt noch, dass ich Aq. atroviolacea unweit von dem Origiualstaudorte (Teude) sah, wo also schon Aq. atrata Koch fehlt. Auf Aq. viscosa Gou.! floribus majoribus (= A. Steru- hcrgii Reichb. [exclus. loc. Carniol. et Syn. Aq. Haenkeanam Koch huc falso relatam], = Aq. Beuteri Boiss.), welche auch von Ten de beschrieben ist, kann Aq. atroviolacea nicht bezogen werden, da die Aq. Sternhergii nicht grösser ist als Aq. vulgaris. — Aq. atroviola- cea kommt auch mit tief blauen Blüthen in Apenninis Pistoriensibus 412 vor, die vielgrifFelige Form gab Huet als Aq. pohjstyla aus (Plaut. Neap. 1856). v. Borbäs. Brunn, am 26. September 1884. Auf einigen in die Anspitzer Gegend unternommenen Excur- sionen ermittelte ich folgende Arten, so fand ich bei Polehraditz: Stellaria nemorum, Salvia verttcülata, Verbena offielnalis, Verbascimi 7ilgrum, Linaria spuria, Senecio harhareaefoUus Krock., Artemisia ahsinthimn, Solidago virga aurea, Crepis rhoeadifolia M. B., Poly- gonum fagopyrum (cult.), Euphorbia falcata, E. exigua, E. verru- cosa, £utomus umbellatus, Juncus bufonius, Equisetum palustre var. polystachyum. Bei Gurdau: Astragalus onoh^ychis, Oxytropis pilosa, J?orycnium pentaphyllum, Ononis procurrens Wallr., Rosa pimpi- nellaefolia, Foenioulmn capillaceum (cult.), Falcaria üivini, Nigella arvensis, Euclidium syriacum, Sideritis montana, Salvia verticillata, Orobanche arenaria auf Artemisia campestris, Datura stramonium, Senecio barbareaefolius Kroclf., Aster amellus, A. linosyris, luula ensifolia, 1. salicina., Scorzonera Jacquiniana, Lactuca scariola, Cre- pis rhoeadifolia M. B., J^anthium spinosuni, A'. strumarium, Ama- ranthus viridis, Salsola Kali, Euphorbia falcata, E. platyphylla, Iris variegata. Bei Auspitz: Astragalus onobry:his, Anthyllis vulne- rai'ia, Trifolium fragiferum,, Oanftropis pilosa, Dorycniuitn penta- phyllum, liosa pimpinellaefolia, Mespilus germanica, Seseli hippo- marathrum, Bupleurum rotundifoliwn, Falcaria üivini, Lythrum virgatum, Polygala major, Linmn ßavum, L. tenuifolium, LavatJiera thuringiaca, Viola hirta, Uesperis runcinata, Papaver argemonc, Nigella arvensis, Galeopsis ladanum, Sideritis montana, 3Iarrubium peregrinum, M. vulgare, Orobanche Kochii, Euphrasia lutea, Ver- bascum blattaria, V. lychnitis, V. phlomoides, JJatura stramonimn, Anchusa qfficinalis, Echiiim rubrum, Asperula yalioides, Aster cmiel- lus, Artemisia scoparia, Solidago virga aurea, Chondrilla juncea, Lactuca saligna, Picris hieracioides, JLanthium spinosum, X. stru- marium, Campanula sibirica, Jasione montana, Thesium linophyllum var. minus Neilr., Salsola Kcdi, Euphorbia falccda, E. platyphylla, Triglochin palustris, Setaria glauca. — Bei Schakwitz: Vicia vil- losa, Lythrum hyssopifolium, Peplis portula, Nigella arvensis, Sta- chys annua, Marrubium peregrinum, M. vidgare, Verbascum blat- taria, Datura stramonizmi, Serratida tinctoria, Pulicaria vulgaris, Polycnetnum arvense, Andropogon ischaemum, Erag^^ostis poaeoides Beauv., Panicicm sanguinale. Bei Polau: Yicia villosa, Angelica sil- vestris, Lythrum hyssopifolia, L. virgatum, Erysimmn cheirantoides, E. repanchon, E. durum Presl, Stellaria nemoritm, Veronica longi- folia, V. teucriimi, Verbascttm blattaria, V. thap)siforme Schrad., V. lychnitis, Serratida tinctoria, Senecio barbareaefolius Krock., Puli- caria vulgaris, Imda ensifolia, L salicina, Chrysanthemum tanace- tum Karsch, Lactuca saligna, L. viminea, Fraxinus cxcelsior, Poly- gonum mite, Iris sibirica, Milium effusmn, Andropogon ischaemum, Aira flexuosa. Auf den Polauei' Bergen : Bvpleurum falcotum, Seseli hippomarathru7n (auch bei Polau, Makowsky), Orlaya grandißora 413 (masseuhaft), Linum ßmnim, Hi/pericicm humifusum, Reseda hiteola, Erysinrnm strictuni Fl. Wetz., E. canescens, Galeopsis ladanum, 3Ielmnpyrum arvense, Euphrasia lutea, Verbascum Meissekii A. Kern,, Ligustrimi vidgare, Asperula cynanchica^ Artemisia scoparia, Inida conyza (auch bei Polaii, Oborny), Solidago virga aurea, Lactuca saligna, Lad. viminea Presl, Var. mit stacheligen Blättern, Plcris liieracioides, Chenopodhmi urbicum, Schizotheca patida Celak., var. angustifoUa Sm. spec, Polygonahim officinale All., Alopecurus JBöh- 7neri. Bei Wisteruitz: Orlaya grandißora (auch bei Millowitz und Klentnitz). Cerasttum glutinosum F., 0. semidecandrmn, JBlscuteüa laevigata (auch bei Millowitz), Imda salicina, I. ensifolia, Etcphor- bia lucida. Dr. Formäuek. Lemberg, am 9. October 1884. Im Laufe des heurigen Sommers habe ich in Ostgalizieu ausser den früher namhaft gemachten noch folgende interessante Pflanzen gesammelt: Ileradeum flavescens Bess. f. vlviparmn (Bilcze) ; Hie- raciian boreale Fr. (Krzy wczyce) ; HierocMoa boreaUs (Siedliska bei Kawa ruska); Manuncidus Steveni Andrz. (Krasiczyn); Salvia syl- vestri X nutans (im Lemb. bot. Garten entstanden) und Viola am- bigua W. K. f. Peloria (im Lemb. bot. Garten an einem aus Bilcze verpflanzten Exemplar entstanden). Br. Blocki. Budapest, den 20. October 1884. Als ich am 12. October d. J. einen Spaziergang in den Ofner Bergen machte, fand ich auf der Wolfswiese, am Kande eines Ab- grundes einen Rosenstrauch, der zum zweitenmale Blütheu brachte. Umso interessanter erschien mir diese frühzeitige Blüthe des näch- sten Jahres, da der Strauch schon fast völlig blattlos, nur um die Blüthen und Knospen frisch entfaltete Blätter besass. Der Strauch war mit rothen, vom Reife erweichten und zusammengeschnürten Früchten reicli besetzt. Dieser Coutrast zwischen Knospe und reifer Frucht im Spätherbste bot einen imgewöhnlichen Anblick, Die frag- liche Rose trug zu genannter Zeit eine Knospe und zwei Blüthen in vorgeschrittener Entwicklung, welche bei blosser Antastung ihre Corollen fallen Hessen. Die Blüthen waren ganz regelmässig ausge- bildet. Was die Art anbetrifft, ist sie eine Rosa dumetorum Thuill. Ich glaube, diese Erscheinung ist nicht uninteressant, desshalb wollte ich sie für die Phytophänologie notiren, Karl Schilberszky. Messina, S. October 1884. Erst in der zweiten Hälfte Septembers gelangte — nach hef- tigen Regen zu Anfang des Monats, welche die Hoffnungen der Winzer verdarben — ein üppiger Vegetationsteppich zur Entwick- lung; Compositen imd Gramineen spielen dabei die Hauptrolle, so: Leontodon hispidimi, Solidago Virgaurea, Pulicaria viscosa, Arte- misia variabilis, Daphne Cnidium, Odontites lanceolata Reichb. (?), Smilax aspera, Cyperus rotundus, Arundo Donacc (massenhaft in der LFmgegeud cultivirt), Cynodon Daetylou, Dactyloctenium aegyp- 414 tiacum, Panicum repens — sämmtliche derzeit in vollster Blüthe, zugleich mit den Salsolaceen und Chenopodeen, Statice, Crithmum, Polygomim marithnum am Meeresstraude. — Eine Schaar anderer Korb- und Kreuzblüther vornelimlich blühen neu auf: Lobidaria maritima, Erysimum offichude, Brassica fruticulosa, Gapsella Bursa pastoris, Viola odorata, Psoralea bituminosa, Trifolium resupinatum, Ruhus sp., Scabiosa inaritima, Senecio vulgaris, S. leucanthemifolius, Tolpis virgata, Picridium vulgare, IIelm,inthia echioides, Urosper- mum Dalechampi, Bellis silvestris, Calendida arvensis, Portulaca oleracea, Gentranthus ruber, Erythraea pulchella, Linaria stricta, Rosmarinus officinalis, Euphorbia terracina, Andropogon hirtum. Junge Blätter von Arisarum, Urtica, Farnkräuter, einzelne Moose brechen hervor. Das floristische Bild ist nur ein buntes Gemisch von lebhaften Farben neben den ausgedorrten Stoppeln der Sommer- gräser und den kahlen Aesten von Spartium, Galycotome etc. — Einzelne Bäume, Maulbeer-, Birn-, Feigenbäume, Gotoneaster vul- garis, begannen bereits in den letzten Tagen reichlich das Laub zu verlieren; Eriobotrya japonica treibt eben Blüthenknospen. Wetter vom 13. ab ungetrübt, herrlich. — Gegen den 20. wurde mit der Weinlese begonnen, Ertrag jedoch gering; Oliven wurden gegen den 26. geerntet, die Quantität nicht gering, aber durchwegs wurm- frässig: auch die Limonienernte gedeiht zum besten, die Früchte sind aber von Mytilaspis fiavescens arg beschädigt. — Auf p. 375 (vor. Nr.) Z. 18 und 19 von oben ist statt Wilhelm Jauczewski „Wilhelm's und Janczewski's" zu lesen. Dr. Solla. Fersonalnotizen. — Anton Ausser dorfer, Cooperator in Windischmatrei in Tirol, ist am 16. September im Alter von 47 Jahren in Hall in Tirol gestorben. — Dr. August Kanitz, Professor in Klausenburg, erhielt den russischen Annen-Orden III. Classe. — Dr. H. G. Reichenbach, Professor in Hamburg, erhielt den russischen Stanislaus-Orden II. Classe. — Dr. J. Briosi, Professor in Rom, erhielt den russischen Annen-Orden III. Classe. — Dr. C. Hausen, Professor in Kopenhagen, erhielt den rus- sischen Annen-Orden III. Classe. — Baron Felix v. Thümen erhielt den rumänischen Bene merenti-Orden I. Classe. — J. Freyn, Ingenieur in Prag, wurde von dem Botanischen Verein der Provinz Brandenburg zum corresp. Mitgliede gewählt. — Paul Kohlmayr, Dechaut in Berg ob Greifenburg in Kärnten, wurde von Sr. Majestät dem Kaiser durch die Verleihung des Franz Josef-Ordens ausgezeichnet. 415 — Dr. Hermann Moeller hat sich an der Universität Greifs- wald für Botanik habilitirt. — Dr. Christian Luerssen ist als Professor der Botanik an Stelle des nach Münster berufenen Prof. Dr. Brefeld an die Forstakademie in Eberswalde berufen worden. — Dr. E. P. N. Fournier ist am 10. Juni, 50 Jahre alt, in Paris gestorben. — Dr. G. Bentham ist am 10. September, 84 Jahre alt, in London gestorben. — Dr. Gottlieb Haberlandt wurde zum ausserordentlichen Professor an der Universität Graz ernannt. Derselbe bekleidet auch fernerhin die Stelle eines supplireuden Professors an der k. k. tech- nischen Hochschule. — Dr. Vinc. v. Borbäs hat als Professor, behufs Vornahme botanischer Studien, einen einjährigen Urlaub erhalten. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Dr. Roth mit Pflanzen aus Deutschland. — Von Herrn Fr. Strobl mit Pfl. aus Ober- österreich. — Von Herrn Fels mann mit Pfl. aus Schlesien. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Churchill, For- stinger, Forkert, Steininger, Keller, Schmidt. Vorräthig (AI.) = Algier, (B.) -= Böhmen, (Br.) = Berlin, (By.) = Bayern, (Cr.) = Croatien, (F.) = Frankreich, (H.) = Harz, (Is.) = Istrien, (It.) ■-= Italien, (M.) == Mähren, (Mk.) = Mecklen- burg, (NOe.) = Niederösterreich, (OOe.) = Oberösterreich, (P.) = Polen, (Sb.) = Siebenbürgen, (Sl.) = Schlesien, (T.) = Tirol, (Th.) = Thüringen, (U.) = Ungarn. SinajJis alba (NOe.), amplexiccmlls (AI.), arvensis (NOe.), nigra (NOe.), Sisymbrium austriacum (NOe., Th., Steiermark), Golumnae (NOe., U.), Loeselä (NOe., U.), oficbiale (B., SL), pannonicum (NOe., T.), strictissimum (NOe.), Tludianum (F., Mk., OOe., SL), Sinyrnivm perfoliatum (U.), Solanum Dulcamara (NOe., OOe.), ?m- niatmn (U.), nigrum (NOe., OOe.), Soldanella alpina (OOe.), montana (OOe.), Solidago eanadensis (OOe.), glabra (F.), Sonchus arvensis (P.), asper (P.), Sorbus aucuparia (B.), Chamaeniespilus (OOe.), torininalis (B.), Soga, hispida (U.), Sparganium minlmum (Br.), ramosum (P.), Simplex (OOe., P., SL), Spartiuyn scoparium (M., Mk., U.), Specn- larla hybrlda (Cr.), Spendum (OOe., ßheinpr.), Spergida maxima (OOe.), Morisonii (Br., Mk.), pentandra (Br., OOe.), Spinacia ole- racea (OOe.), Spiraea Aruncus (By.), Filipendida (U.), salicifolia (Cr.), Ulmaria (U.), Spiranthcs antumnalis (Th.), Staehys alpina (P., OOe.), anmia (P., OOe.), germanica (Br., P., U.), palustris (B., 416 P.), Staphylea pinnata (B., OOe., IT.), Statice cancellata (I.), SieJla- ria Frieseana (Sl.), glawa (Pommei'u), fjraminea (P.), Hollostea (NOe.), media f. apetala (Br.), ncmorum (P.), idipmosa (Sl.), Ste- nactis annua (OOe., T.), Sternhergia colcldciflora (ü.), Stipa capil- lata (NOe.), Grafiana (Sb.), Lessingiana (Sb.), pennata (M., ü.), tortilis (AI.), Sturmia Loeselii (T.), Sympliytnm officinale (OOe.), offic. f. albiflorum (OOe.), tauriciim (Schweiz), idiginosum (U,), T«- ynarix afyncana (It.), Taraocacmn calcareimi (H.), Teesdalia nudi- caidls (Br., P.), Telekia speciosa (SL, U.), Tetragonolohvs sUiquosus (Sl.), Teucrnim Botrgs (OOe., Voio-tland), Chamaedrys (ü.), flavum (Gr.), friiticans (It.), montanum (U.), Polbnn (Is.), Scordkon (Br., M.), Scorodonia (Gr., H.), Thalictrmn angustifoUwm (Br., Gr.), a^'wi- legifoliwni (By., OOe.), jiexuosum (P.), tnhms (T.), Theligonuni Cy- nocnwihe (Is.), Thesiuni ebraeteatum (Br.), liumile (M.), tnontammi (Th.), pratense (H.), tenuifolium (OOe.). Obifje Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Geuturie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. Inserate. Durch Ign. V. Kleinmayr und Fed. Bamberg in Laibacü und jede andere Buchhandlung ist zu beziehen: Versuch. einer Geschichte der Botanik in Krain. (1754-1883.) 1. Hälfte. Von Wilheim Voss, k. k. Professor. 8'. 59 S. 1 Portrait und 2 Holzschnitte. Preis 80 kr. Ostg^alizische Pflanzen. Ich bin geneigt alle Doubletteu ostgalizischer Pflanzen meines Herbars, worunter gegen 50 Hybriden, um den Preis von GO fl. abzugeben. Bronistaw Blocki. Lemberg' (Porstschule). Diesem Hefte liegt bei: Prospect der Helwing'schen Verlagsbuchhand- lung in Hannover „Schul-Botanik von Dr. Heruiaun Krause". Redacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von C. Gerold's Sohn. C. Ueberreul^rsth« Buchdruckuro. (M. Salzer) in Wien. Oesterreichische Botanisclie ZeltscMft Die österreichische butanische Zeitschrift erscheint den Ersten jeden Monats. .Man pränunierirt auf selbe mit 8 fl. Ost. W. (iri R. Mark} ijan zjährip;, oder mit ■I fl. ö'st. W. (S R. Mark) halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Organ für Botanik und Botaniker. W^ 12. Exemplare die frei durch die Post be- zogen werden sollen, sind hlos bei der Redaction (IV. Bez., Mühlgasse Nr. IJ ZU pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration C. Gerold's Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXIV. Jahrgang. WIEN. December 1884. INHAIaT : Das pflanzenphysiologische Institut. Von Dr. Burgerstein. — Mdampyrum Mora- viciim. Von Braun. — Zur bulgarischen Flora. Von Dr. Velonovsky. — Teratologisches. Von Bubela. — Zur Flora von Galizien. Von Blocki. — Zur Flora von Mähren. Von Dr. Pormä- nek. — Zur Flora von Kärnten. Von Preissmann. — Zur Moosflora von Budapest. Von Schil- berszky. — Flora des Etna. Von Strobl. — Flora exsicc. Austr.-Hung. Von Dr. Weltstein. Literaturberichte. — C'orrespondenz: Von Dr. Formänek, Dr. Borbäs, Schilberszky, Dr. So IIa. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Sammlungen. — Bota- nischer Tauschverein. — Inserate. Einladung zur Pränumeration auf den XXXV. Jahrgang (1885) der Oesterreicliischen Botanischen Zeitschrift, (Oeslerr. bolan. Wochcnblalt.) Auf die „Oesterreichisclie botanische Zeitschrift", welche von dem hohen k. k. österreichischen und dem hohen k. ungarischen Ministerium für Cultus und Unterricht den Mittelschulen empfohlen wurde, pränumerirt man mit 8 fl. österr. W. (16 R. Mark) auf den ganzen Jahrgang oder mit 4 fl. österr. W. (8 R. Mark) auf einen Semester und zwar auf Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, nur bei der Redaction: Wien, IV. Mühl- gasse Nr. 1. Alle Buchhandlungen des In- und Auslandes nehmen ebenfalls Pränumerationen an. Die Versendung an die Buchhandlimgen hat die Verlagshandlung C. Gerold's Sohn in Wien übernommen. Oesterr. botan. Zeitschrift 12. Heft 1884. 32 418 Von deu bereits erschienenen Jahrgängen können noch voll- ständige Exemplare gegen nachfolgende Preise bezogen werden: 2. und 3. Jahrgang zu 1 fl. (2 E. Mark) — 9. bis 22. Jahrgang zu 2 fl. (4 K. Mark) - 23. bis 33. Jahrgang zu 5 fl. (10 K. Mark) — 34. Jahrgang 8 fl. (16 R. Mark). Bei Abnahme sämmtlicher Jahrgänge von der Redaction, 20 Proceut Nachlass. Einzelne Hefte können nur vom laufenden und letztvergange- nen Jahrgange abgegeben werden. Von den bisher erschienenen 30 Porträts der „Gallerie öster- reichischer Botaniker" können einzelne Exemplare ä 50 kr, (1 R.-Mark) abgegeben werden. Skofitz. {IV. MiMgasse Nr. 1.) Das pflanzenphysiologische Institut der k. k. Wiener Universität von 1873—1884. Von Dr. Alfred Burgerstein. I. Am 12. October d. J. wurde der neue Prachtbau der Uuiver- sitas Litterarum Vindobonensis in feierlicher Weise durch Se. Majestät den Kaiser eröffnet. Schon einige Wochen früher war das pflanzen- physiologische Institut aus seinen bisherigen Localitäten in das neue Universitätsgebäude übersiedelt. Gelegentlich eines Besuches des Hrn. Dr. Alexander Skofitz im Institute, bat mich derselbe, sichtlich überrascht von der Ausdehnung und zweckmässigen Einrichtung der Räumlichkeiten, einige statistische und vielleicht auch historische Da- ten über das Institut in der Oest. Bot. Zeitschr. zu veröffentlichen. Indem ich seinem Wunsche in den folgenden Zeilen entspreche, kann ich diess um so leichter thun, da ich die Entwicklungsge- schichte des Institutes ziemlich genau kenne. Nach der Pensionirung Karsten's wurde bekanntlich Dr. Ju- lius Wiesner, Professor an der damaligen Mariabrunner Forstaka- demie im August 1873 zum o. ö. Professor der Anatomie und Phy- siologie der Pflanzen an der Wiener Universität und zum Vorstaude des mit dieser Lehrkanzel verbundeneu pflanzenphysiologischen In- stitutes ernannt. Da es schon damals bekannt war, dass das genannte Institut in das künftige Universitätsgebäude Aufnahme finden wird, so erhielt Wiesner zunächst ein Provisorium, und zwar zwei grös- rere Räume in dem im IX. Bezirk, Wasagasse befindlichen Staats- gymnasium. Die Erbschaft nach Karsten war sehr dürftig: Ein grosses Mikroskop von Nobert sammt Nebenapparaten; je ein Mikroskop 419 von Schick und Wappeohans: 12 Mikroskopö (ä 12 Thaler!) von Wasserlein (von denen später 10 Stück wegen geringer Brauchbar- keit gegen einen grossen Merz umgetauscht wurden); 2 Hartnack'- sche Immersiousobjective, eine Luftpumpe, eine reparaturbedürftige analytische Wage, ein paar andere Objecto von geringem Werthe, 227 Droguen in Pappschachteln und 70 zum Theil schadhaft ge- wordene mikroskopische Präparate. Die Bibliothek enthielt die Bot. Ztg. 1843 — 1871 und etwa 24 diverse Bücher oder Hefte. Das war das ganze Inventar des von Karsten geleiteten „Botanisch- anato- mischen und ph3^siologischen Laboratoriums". Es war daher die erste Sorge Prof. Wiesner's, die nothwen- djgsten wissenschaftlichen Behelfe so rasch als möglich zu beschaffen. Obgleich nun wegen der geringen Dotation die Anschaifung mancher wichtiger Apparate und Instrumente auf spätere Zeiten verschoben werden musste, so war die Einrichtung des Institutes doch so rasch completirt, dass schon im IL (Sommer-) Semester nicht nur viele Vorlesuugsversuche demonstrirt, sondern auch wissenschaftliche Ar- beiten in Angriif genommen werden konnten. Nach einjährigem Aufenthalte ül)ersiedelte das Institut in ein zweites, Aisergrund, Türkenstrasse 3 gelegenes Provisorium, welches folgende Localitäteu (im Paterre) enthielt: Auf der einen Seite: Ar- beitszimmer des Professors, Zimmer für physikalische Versuche, Wag- zimmer, chemische Küche, Dunkelkammer; auf der anderen Seite: Vorzimmer, Assisteutenzimmer, Hörsaal (für 80—90 Hörer), Samm- lungssaal. Im Hofraum befand sich ausser der Dienerwohnuug noch ein kleines Gärtchen, welches ringsum von vierstockhohen Mauern ein- geschlossen, nur eine höchst kümmerliche Flora produciren konnte, so dass die zu Vorlesungs versuchen oder zu wissenschaftlichen Unter- suchungen erforderlichen Pflanzen theils aus dem hiesigen botani- schen Universitätsgarteu, theils aus Privatgärteu, theils aus der wildwachsenden Flora der Umgebung Wiens herbeigeschafft werden musstpii, was oft mit mancherlei Schwierigkeiten verbunden war. Obgleich nun auch diese Räumlichkeiten, in denen das Institut ein volles Decenuium zubrachte, beschränkt waren (fast alljährlich konnten einzelne Studirende, welche praktisch arbeiten wollten, wegen Raummangel nicht aufgenommen werden), obwohl ferner mehrere Localitäteu feucht und dunkel waren, was besonders bei den mikro- skopischen Arbeiten im Winter störend wirkte, trotzdem endlich die Dotation des Institutes nur eine bescheidene war, so dass mit der Anschaffung wichtiger literarischer und mechanischer Hilfsmittel sehr ökonomisch vorgegangen werden musste, so herrschte doch in den Institutsräumen stets ein reges, wissenschaftliches Leben. Als Be- weis für die Thätigkeit und die Leistungen des Wiener pflauzenphysiologischeu Institutes seit dessen Reorgani- sirung im Winter 1873 braucht nur die Thatsache ange- führt zu werden, dass bis jetzt, also in einem Zeitraumje von 11 Jahren nicht weniger als 85 Arbeiten publicirt wurden, die nach approximativer Berechnung einen Band 32* 420 von mehr als 2000 Druckseiten füllen würden*). Es muss hervorgehoben werden, dass Prof. Wiesner bei den von den Eleven ausgeführten Arbeiten in der Regel nicht nur das Thema proponirte und eine Disposition über den Gang und die Methode der betreffen- den Untersuchung gab, sondern auch später dadurch thätigen An- theil nahm, indem er die neuen Auffindungen und Ansichten discu- tirte und corrigirte, neue Ideen mittheilte und dadurch zu weitei'en Beobachtungen anregte. Er machte besonders die Anfänger auf die einschlägige Literatur aufmerksam und überliess Jedem, der im In- stitute arbeitete, die Bibliothek sowie die Sammlungen, Instrumente etc. in der liberalsten Weise zur Benützung. Aber noch erfreulicher als die überaus grosse Zahl ist die An- erkennung, welche die Arbeiten des Institutes im Auslande gefunden haben. Welchen Beitrag dieselben zur Weiterentwicklung der anato- mischen und physiologischen Botanik geliefert haben, ergibt sich dar- aus, dass jene Arbeiten in der Literatur vielfach citirt werden, so- wohl in Specialabhandlungeu, wie auch in grösseren zusammenfassen- den Werken (Pfeffer, De Bar3\ Strasburger^ Detmer etc.). Als Assistenten waren am Institute bisher thätig: Dr. A. Burgerstein (1873—75)-, Dr. K. Mikosch (1875-81): Dr. H. Molisch (seit 1881). Aus der Zahl der Eleven des Institutes haben relativ viele die auatomisch-phj^siologische Botanik zum speciellen Studium ihres Le- bens gewählt: Dr. Gottlieb Hab er 1 an dt, früher Privatdoceut au der Universität Wien, jetzt a. ö. Professor der Botanik an der Uni- versität Graz; Dr. Karl Mikosch, Privatdoceut für Anatomie der Pflanzen an der Wiener Universität; Dr. Theodor v. Weinzier], Privatdoceut der Botanik an der Hochschule für Bodencultur in Wien; Dr. H. Ambronn, Privatdoceut an der Universität Leipzig; Dr. Eüdiger Solla, Assistent am botan. Institute der Universität Messina; Dr. Günther Beck, Privatdoceut an der Wiener Univer- sität und Assistent am botanischen Hofmuseum; Dr. Otto Stapf und Dr. Richard v. Wettstein, Assistenten am botanischen Garten und Museum der Wiener Universität; Dr. Hans Molisch, Assistent am pflanzenphysiologischen Institute der Wiener Universität. Die gegenwärtigen Institutsräume befinden sich im 2. Stock des Nordtractes der neuen Universität und umfassen (die eingeklam- merten Zahlen geben Länge und Breite in Metern an): Arbeits- zimmer des Professors (8-2 X 6-6); Bibliothek (8-8 X 3-3); Zimmer des Assistenten (8*5 X 4-5): Zimmer für physikalisch -physiologische Arbeiten (8*5 X 7*3); Sammlungssaal, zugleich 8 Arbeitsplätze für mikroskopische Beobachtungen enthaltend (8-5 X 15*7); Dunkelzim- mer (8-5 X 37); Lehrsaal für etwa 100 Hörer für Vorlesungen im ') Von diesen 8-5 Arbeiten wurden 32 von Wiesner ausgeführt, die übrigen 53 vertheilen sich auf 24 seiner Schüler. 421 Sommersemester und Specialcollegien, zugleich Schülerlaboratorium mit 7 Arbeitsplätzen (8'5xl2-6)-, chemisches Laboratorium (7-2 X 6-5); Werkstätte (11-8 X 4-4) -f (8-2 X 4-0); Requisitenzimmer (7-2 X 4-5); Gewächshaus (18-8 X 4-4); Nebenraum (8-0 X 4-0); Woh- nung des Dieners. Die Gesammtarea beträgt 732 Quadratmeter. Das Hauptcollegium im Wintersemester wird in einem an die lustituts- räume anstossendeu grossen Lehrsaal (für etwa 300 Hörer) gelesen. Das chemische Laboratorium ist vollständig eingerichtet. Das Ge- wächshaus besitzt drei Abtheilungen: einen Versuchsraiim, ein Kalt- haus und ein Warmhaus. Die Instandhaltung (Cultur, Vermehrung etc.) wird durch einen eigenen Gärtner besorgt. Zur Verfügung des Institutes steht ferner ein zu einem Garten adaptirter Hof (Nr. 3) des Universitätsgebäudes. — Die Ausstattung der Institutsräumlich- keiten muss fast eine splendide genannt werden. Die Gas-, Wasser- und Telegraphenleitungen, die Beheizungs- und Ventilations-Anlageu sind nach den neuesten Erfahrungen ausgeführt. Die Jahresdotation, welche ursprünglich nur 400 fl. betrug, ist gegenwärtig auf 800 fl. gestiegen. Ausserdem ist zur Completirung der Apparate und Instrumente noch für das Jahr 1884 eine ausser- ordentliche Dotation von 2000 fl. vom hohen üntenichtsministerium bewilligt worden. Wir wollen noch einige statistische Daten über die Samm- lungen des Institutes bekannt geben: Die Bibliothek umfasst 560 Bände, 200 Hefte (Broschüren) und 110 Wandtafeln. Zu den Samm- lungen gehören (die Zahlen sind abgerundet): Holzsammlung 600 Nummern; Samensammlung 700; Droguen und andere vegetabilische Rohstoffe 1000; Herbarium 2000 Arten; physiologisch interessante Objecto 120; phytopaläontologische Sammlung 150 Nummern; mi- kroskopische Präparate 650; Modelle 1*0. Zu den anatomischen Un- tersuchungen stehen derzeit 20 gute Mikroskope zur Verfügung. — Unter den physikalischen Apparaten und Instrumenten seien her- vorgehoben: 3 analytische Wagen, eine Tarawage und eine grosse Wage (für 10 Kilo Belastung); Spectralapparat nach Kirchoff, Po- larisationsapparat nach Mitscherlich, Mikrospektroskop, Optometer, photographischer Apparat zur Aufnahme mikroskopischer Objecte, Apparat für intermittirende Beleuchtung, mehrere Apparate zu helio- tropischen Untersuchungen, sowie zu Versuchen im farbigen Lichte, unter anderen 12 doppel wandige Glasglocken; Thermomultiplicator nach Nobili, Thermosäule, Inductionsapparat, grosser diamagneti- scher Apparat, 2 Gasometer nach Pepy, Luftpumpe von Eckiing, Wasserluftpumpe, ein kleiner und ein grosser Rotationsapparat, Schmidt'scher Motor, Nöbel'scher Schlemmapparat, Zerreissungsap- parat, 3 verschiedene Auxanometer, mehrere Uhrwerke mit Neben- apparaten zu geotropischen Versuchen (nach Angaben von Wiesner), Diagramm-Zeichenapparat etc. — Hilfsapparate, wie Luft-, Wasser- bäder, Exiccatoren, Eudiometer, Psychrometer etc. sind in hinläng- licher Zahl vorräthig. Aus dem Mitgetheilten ist ersichtlich, dass das pflauzeuphysio- 422 logische Institut der Wiener Universität, obwohl erst vor 11 Jahren geschaffen, bereits ein reichhaltiges Inventar besitzt und mit Stolz und Befriedigung auf seine bisherige wissenschaftliche Thätigkeit blicken kann. Diesen bedeutenden äusseren und inneren Aufschwung verdankt es aber vor Allem und ausschliesslich den Bemühungen seines Vorstandes, dessen Streben nach wie vor dahin geht, das In- stitut so zu leiten, dass seine Leistungen von ernstem Streben durch- drungen, und auf gewissenhafter Arbeit fussend, sich auf dem Felde der exacten Forschung bewegen, die wahre Wissenschaft fördern imd so jenen Erwartungen gerecht werden, die man heute an ein der- artiges Institut der ersten Hochschule des Keiches zu stellen be- rechtigt ist. Ein Verzeichniss der bis jetzt im pflanzenphysiologischen Insti- tute ausgefiibrten und publicirten Arbeiten lassen wir im nächsten Hefte dieser Zeischrift folgen. 3MetanipyrMnn ^iornrienun H. Braun, n. sp. Von Heinrich Braun. Caulis erectus, simplex vel parum ramosus, ramis brevibus, parce in augulis densius hirto-pubesceus, ceterum foliatus, superne flores uumerosos in spicaiu densifloram coarctatos gerens. Folia bre- via, inferiora lanceolata, acuta, 2Vo — S'/a-plo longiora quam lata, superiora parum breviora vel iutegerrima vel in basin versus denti- bus paucis (1 — 3) utriuque iustructa, in utraque pagina pilis albidis sparse vestita. Florum bracteae obovatae vel rhomboideae vel del- toideae, inferiores etiam obovato-lauceolatae, in basiu versus dila- tatae profundeque incisae, deutibus in acumen lougum productis; bracteae inferiores virides, superiores azureae, pilis albidis nou dense instructao. Calyx subtubulosus albido-viridis, dense pilosus, pilis al- bidis longiusculis, iuaequaliter quinquedentatus, dentibus lanceolato- liuearibus, acutis uec acuminatis, erectis, sinibus inter calycis den- tes obtusis. Corolla aurea, speciosa, 15 — 18 mm. longa, iuferne 1 — 2 mm. lata ad faucem 5 — 6 mm. latam sensim ampliata, sub- aperta, labium inferius triloi)um, 6 — 8 mm. latum, subrecurvatum ; labium superius, integrum, rectum, labio inferiore parum longius. Fructus breviter et late ovatus. Planta 20—30 mm. alta, folia 26 mm. longa, 8—12 mm. lata; bracteae inferiores 20 mm. longae, 10 mm. latae, superiores 10 — 15 mm. longae, 10 mm. latae. Calyces 10 mm. longi, in basi 5 mm. lati, tubus calycis 5 — 6 mm. longus. Corolla 15 — 18 mm. longa, ad faucem 5—6 mm. lata. Statura humili, caulibus simplicibus vel parum ramosis, ramis brevibus raro diraidium caulis a'^quantibus ab affinibus eximie differt. 423 Facile a Melampyro nemoroso L., quacum specie solimi affini- tas, praeter staturam alienissimam, calycis angulis obtusis, denti- busque uon acuminatis, foliis brevibus, floribus densius confeitis nu- merosisque distingiii potest. Quaereadiim est, utrum haec eximia plauta speciem propriam an solum varietatem Melampyrl nemorosi L. coustitiiat. Piauta pulcherrima ab amicissimo J. Bubela detecta, pro- venit iu pratis fertilibus apricisque inoDtium ditioiiis „Wsetin" Mora- viae. Quamquam in eadem ditione etiam Melampyrinn nemorosum L. typicum invenitur, Melnmpyrum Moravkmn tarnen discretum a Melampyro nemoroso crescit. Ein Beitrag zur Kenntniss der bulgarischen Flora. Von Dr. J, Velenovsky. Durch Güte meines Freundes, Herrn A. Javasov, Professors iu Kazgrad, erhielt ich ein Packet getrockneter Pflanzen, die er in der Umgebung von Varna am Schwarzen Meere gesammelt hatte. Von interessanteren oder bisher selten gesammelten Arten wäreu aus dortiger Gegend folgende zu verzeichnen: Scablosa ucranica L., Stachys frmjiUs Vis. [St. snhcrenata Vis.), Trichera collina Nym., Salvia grandißora Etg., nach Nym. bisher nur in der Krim gesammelt, Cephalarla transs'dvanica Schrad., Sideritis montana L., Delplümum Ajacis L., Olaimum flavimi Gr., Polygala major Jacq., Silene Frhcaldskyana Hmp., bis jetzt nur aus Mace- donien bekannt, bei Varna aber sehr verbreitet, *S'. Roemeri Friv., Linum hirsutmn L., Althaea cannabina L., JPaliurus australis G., Zizyplms sativa G., Dorycnmm herbaceum Vill., Onobrychis gra- cilis Bess. (!), Vlcia pannonka Gr., V. villosa Rbh., Bupleurum ro- tuadlfolmm L., B. apicidatum Friv., mit der Pflanze, welche Herr Dr. Pancic in Serbien gesammelt hat, identisch, B. jimcemn L., Aclüllea nobilis L., A. tomentosa L., Imda ensifoUa L., PaUcaria dysenterka G., Xeranthemtim annmon L., Carthamus lanatiis L. sp., Centaurea pannosaDG. mit der Pflanze von Athos identisch, C. sa- lonitana Vis., 0. solstitkdis L., C. arenaria M. B., Taraxacum se- rotinum Poir., Crepis rhoeadlfoUa M. B., Scolymus hispankus L., Campamda bononknsis L., Cuscida monogyna Vahl., Heliotropium europaeum L., Verbascum banatkum Schrad., Linaria genistaefolia Mill., Veronica orchidea Gr., eine gute Species, Teucrium scordioi- des Schreb., Scutellaria albida L., Marrubium peregrinum L. spec. (Jacq.), Euphorbia nicaeensis All., E. virgata W, K. In diesem Verzeichnisse sieht mau viele Arten, welche in der Krim und in kaukasischen Ländern verbreitet sind. Unter den mir gesandten Pflanzen fand ich zwei neue Arten: 424 Verhascum glanduligerimi m. Zweijährig, Stengel gerade, dick, einfach oder etwa in der Mitte mit einigen kurzen Zweigen. Die unteren in einer Kosette stehenden Blätter im Umrisse länglich, gefiedert eingeschnitten, die steugelständigen länglich, mit eiförmiger Basis sitzend, gekerbt gezähnt, zugespitzt. Die ganze Pflanze schwach weissfilzig überzogen, die Hochblättchen und Kelche grün und so wie die dünnen Ende der Zweige mit langen weissen Haaren zottig und besonders auf den Kelchen hellgelb drüsig. Hochblättchen kürzer als die Blütheu; Kelche bis zum Grunde in längliche, kurz zugespitzte Zipfel getheilt. Krone gross, gelb, fast kahl. Die Staubfäden mit langen, gelben Wollhaaren und nie- renförmigen nicht herablaufendeu Staubbeuteln. Die Blüthen sitzend, einzeln in verlängerter Traube. Fruchtkapsel kurz, eiförmig, dünn, weisswollig. Durch die unteren, fiederig getheilten Blätter höchst ausgezeichnet und dadurch dem V. p'mncdifidum habituell ähnlich; F. yinnatifi- ckim^ welches mehrere Blütheu in der Axel der Hochblättchen be- sitzt, gehört aber in eine andere Gruppe. Die Blattstiele der unteren in dichter Kosette stehenden Blätter sind dichter weisswollig als die übrigen Theile der Pflanze. Am nächsten steht das V. glanduligerum dem V. Steveni Boiss., von diesem ist es aber specifisch weit ver- schieden. Die Drüsigkeit der Kelche erinnert auch an V. lymtifo- lium Köchel. Jasione glahra m. Zweijährig, mit schwachem, einfachem, ge- radem Wurzelstocke. Grundständige Wurzelblätter lineal, zur Blüthe- zeit meist vertrocknet, steugelstäudige schmal-lineal, am Kanda wellig und wie die ganze Pflanze kahl, oder am Kande des Blatt- grundes mit 1 — 2 Wimpern, Der Stengel gerade oder hie und da hergebogen, schlank, mit langen dünnen, einköpfigeu Aesten, scharfkantig, Hüllblätter der Köpfe schmal-lauzettlich, bucbtig gezähnt, die Spitzon der Zähne weich, nicht in harte Borsten en- digend, länger als die randstäudigen Blüthen. Die B'rucht- stiele und die schmal verlängerten und fein drüsig rauhen Kelchblätter 2mal so lang als die Frucht. Die Köpfe sind viel kleiner als bei J. montana, die Blütheu ziemlich spärlich, auf laugen Stielen, in Köpfen frei auseinander- steheud, dunkelblau. Die Pflanze sieht selir gracil aus, die Aeste und der Stengel sind bläulich überlaufen, glänzend. Von J. Ueldi-eichä Boiss. unterscheidet sicli J. glahra folgen- dermasseu ; Sie hat keine grundständige Blattrosette und ist ganz kahl (.7. Heldrelchn ist reichlich auf dem Stengel und den Blättern haarig), Hüllblätter sind schmal lanzettlich, die Zähne und die Spitzen dersell)eu weich beendet (Hüllblätter der J. Heldreichli sind von breit eiförmigem Grunde kurz zugespitzt, die Zähne derselben in eine harte Spitze auslaufend). Diese Unterscheidungsmerkmale fand ich wenigstens auf Grundlage einer Vergleichung mit Pflanzen, welche von Dr. Paucic in Serbien gesammelt wurden. Von .7. rnontana hi . f. glahra specifi-^ch sehr verschieden; nebst 425 anderen Merkmalen unterscheidet sich die letztere von /. ^nontana hauptsächlich dadurch: Die Fruchtstiele sind bis 2mal so lang als die Frucht selbst, und ebenso lang sind die Kelchzähne (bei J. nion- tana sind die Fruchtstiele und Kelchzähne von gleicher Länge der Frucht); Kelchzähne sind lang zugespitzt, auf der Oberfläche drüsig rauh (in dieser Hinsicht stimmt sie mit J. Heldreuhil). Ob die Jasione HeldreicMi Boiss. {J. echinata B. K.) nur eine geographische Kace der Jasione montana L., wie es z. B. Nyman in seinem Conspectus Fl. europ. liabeu will, oder eine eigene Species ist, wage ich nicht zu urtheileu, da ich von dei'selben nur wenig gesehen habe. Von der J. glahra kann ich jedoch auf Grund der angeführten Merkmale behaupten, dass sie eine selbstständige von J. montana verschiedene Art ist. Teratologisches. Von Johann Bubela. Prof. Schlögl bespricht in Nr. 11 dieser Zeitschrift drei von ihm beobachtete Unregelmässigkeiten im Blüthenstande bei Plan- tago lanceolata L., doch keine dieser Abnormitäten scheint mit jener identisch zu sein, die ich heuer au zwei Stellen gefunden habe. Im Monate Mai 1. J. sammelte ich am hiesigen Friedhofe und den an- grenzenden Feldern (genannt „Podsedky'') das für die Flora Mäh- rens im Vorjahre nachgewiesene Cerastium (/lomerat um Thuill., als ich da auf eine Plantago von wunderbarem Aussehen stiess, welclies natürlich auch mitgenommen wurde. Den Monat August verbrachte ich in Gräfenberg, und hier auf einem Feldrande fand ich dieselbe P/awto^o-Moustrosität, doch in einem weniger üppigen Exemplar. — Die W^setiner Pflanze trieb aus der Grundaxe circa 20 Stengel, von denen drei folgendermassen entwickelt sind: In einer Lauge von 22 - 24 Cm. findet sich am Stengel eine Rosette, gebildet von 7 dreiaderigen Blättcheu, deren Breite von 3 Mm. bis 1 Cm., und Länge von 3 — 10 Cm. variirt. Dem grauzottigen Grunde dieser Ko- setten entspringen an einem der Stengel 3, an zweien zu je 2 B\\i- thenähren von 1 Cm. Länge; eine dieser Aehren zeigt einen 1*50 Cm. langen Stiel, die übrigen sind noch unentwickelt und sitzend. Der ganze Habitus dieser Pflanze macht beim flüchtigen Anblick den Eindruck einer Hybride von Plant, lanceolata mit Plant, arenaria W. K., doch kommt die letztere weder bei Wsetin, noch bei Grä- fenberg vor. Einige Plantago- kxiQH scheinen überhaupt eine grosse Neigung zu den verschiedenartigsten Missbilduugeu zu besitzen. So z. B. fand Dr. Formänek bei Theresieudorf eine monströse PI. rnariiinia L. (siehfl Oe. b. Z. 1884, p. 85), und vor 4 Jahren fand icli am Becva- 426 Ufer bei Wsetin eine Plant, media L., deren jeder Stengel 3 kleine Aelireu trug. Bei dieser Gelegenheit will ich noch einer höchst interessanten Frühlingsform von Colchicum autummde L. erwähnen, die ich heuer unter dem Namen C. autumnale L. f. vernale Hoft'm. var. (?) sjye- ciosissimum m. in zahlreichen Exemplaren ausgegeben habe. Diese Abnormität verdient einer Ilogistriruug umsomehr, als selbe dem Anscheine nach — häufig und überall unter dem typischen C. autum- nale anzutrefl'en ist, und doch wurde sie bisher übersehen. Diess schliesse ich nach dem Umstände, dass sie bewährten Fachmännern, den Herren v, Uechtritz und v. Janka — die doch schon so Manches gesehen haben mögen — ganz neu war, und selbe ihre Bewunderung darüber aussprachen. So schrieb mir R. v. Uechtritz am 3. März 1883: „So ausgezeichnete Vergrünuugen der Blumen von 0. autumnale f. vernale sind gewiss äusserst selten, ich wenig- stens habe derartig intructive Individuen noch nie gesehen. Das sogenannte vernale ist im Gegensatze zur typischen Herbstpflanze immer etwas verkrüppelt, die Perigonabschnitte sind stets mehr oder minder schmäler, oft von uuregelmässigen Grössendimeusionen, aber Ihre vergrünten sind sogar recht kräftig und mitunter fast regel- mässig, von der Schmalheit und Farbe abgesehen. Achten Sie doch heuer ja darauf, ob Sie wieder derartige Pflanzen finden Das Ding sieht so wirklich ganz närrisch aus!" Beschreibung (der extremsten Individuen): Knolle und Blät- ter normal, 1 — 3blüthig; Schaft nur fast so lang (18 Cm.) wie der Saum (16 Cm.), grün, Perigonzipfel gleichmässig liueallauzettlich, 4 — 5 Mm. breit, stumpflich, gewöhnlich zurückgebogen, im frischen Zustande gelblichgrüu und glänzend. Staubfäden 6 Cm. lang, zwi- schen den Perigonzipfeln herabhängend; Gritfei 3, fadenförmig, bis zu ^j.^ des Perigons reichend. Zum ersteumale fand ich diese Abnormität im Frühjahre 1880 auf einer Wiese oberhalb Läsky bei Wsetin in 3 PJxeniplaren und muss gestehen, dass mich dieser Fund im höchsten Grade entzückte. Im Jahre 1882 fand ich sie in einigen Exemplaren auf Wiesen bei Bisenz, und in den zwei letzten Jahren in sehr zahlreichen und schönen Individuen auf Wiesen „v Rybuiku" bei Wsetin. Demnach hoffe ich, dass diese zierliche Missbilduug auch anderwärts auftritt, nur ist sie schwer unter den Oo/r/«'«/wi-Blättermassen herauszufin- den, weil so wie diese grün gefärbt. Ist jedoch das Auge auf diese Erscheinung gewöhnt, so erkennt mau es schon von weitem nach den schmalen, glänzenden Perigonzipfeln. Wsetin (Mähren), am 5. November 1884. 427 Ein Beitrag zur Flora Galiziens und der Bukowina. Von Br. Blocki, (Schluss.) Rubus scLratilis L. In Wäldern selten. Pieniaki (Tyu.), Janöw (Bu- schak), Holosko, Skatat (Wald „Maliniak"). " — Idaeus L. In Südostpodolien kommt diese Art nirgends wild vor. — caesius L. In Südostpodolien ziemlich gemein'), Legiiminosae. Ononis hircina Jacq. Au Wegen und trockenen Grasplätzen in Ost- galizien, nicht selten. Sinköw (Hank.), Kamieuiobröd, Grödek, Lemberg (Wulka), Zniesienie. Cytisus austriaciis Jacq. (Floribus aureis). Am Waldrande in Hle- szczawa und am Strassendamme zwischen Wereuczauka und Kadobestie. — variahilis m. (Syn.: C. austriacus var. albus Neilr., C leucan- thus W. K., C. albus Hacq., C. pallidus Schrad.), Unterscheidet sich sehr constaut von C. austriacus Jcq. durch kleinere weisse, gelblichweisse oder schwefelgelbe Blumenkrouen und besonders durch anders gestaltete Fahne. Während nämlich die Fahnen- platte bei C. austriacus Jacq. allmälig in den Nagel verläuft und am ßande ungewimpert ist, zeigt dieselbe bei C. variahilis m. im unteren Theile an beiden Rändern einen kleinen halb- kreisförmigen Vorsprung, welcher dicht gewimpert ist. C. va- riabilis ist in Ostgalizieu ziemlich verbreitet, und überall kom- men Formen mit weissen und gelblich weissen Blüthen bei- sammen vor. In Bilcze habe ich sogar ein Exemplar dieser Art mit blassvioletten Blüthen gefunden. Ich habe C. variabilis von folgenden Standorten notirt: Eosochacz, Pieniaki, Makutra (Tyn.), Sinköw, Kolodröbka (Hank.), Okno (bei Grzymalöw), Bilcze, Olexiüce, Bedrykowce, Blyszczanka, Cygauy, Skala, La- üowce, Winiatyüce, Wierzchniakowce, Mielnica (Galizieu); und *) Die kritische Bearbeitung der von mir im Jahre 18S3 und 1884 in Ostgalizien gesammelten Eosen muss ich leider auf die nächste Zukunft ver- schieben, und die Gründe, welche mich dazu zwingen, sind folgende: 1. die Anzahl der ostgalizischen Rosenarten, welche in den mir zugängliclien Ro- senrnonographien (Besser, Christ, Borbäs, Keller) nicht entlialtcn sind, welche ich daher als bis jetzt ganz unbekannt betrachte, ist so gross, dass eine kritische Bearbeitung derselben eine recht lange Zeit in Anspruch nehmen muss. 2. Auf Grund der sorgfältigsten Beobachtung der ostgalizischen Rosen und überhaupt der ostgalizischen Flora in der Natur (nicht in Herbarien) biu ich zu der festesten Ueberzeugung gekommen, dass es in der Gattung Rosa ebenso wie in allen anderen Gattungen nur Arten und klimatische Va- rietäten, aber keine sogenannten guten und schlechten Arten, keine C ollectivarten gibt, und ich betrachte dalier in Hinsicht dessen für ange- messen, die kritische Bearbeitung der ostgalizischen Rosen nicht eher er- scheinen zu lassen, bis ich nicht meine Theorie der klimatischen Schöp- fung, deren Postulat die Constanz der Arten ist, veröffentlicht haben werde. 428 am Strassendamme zwischen Kadobestie und Werenczanka (Bu- kowina). Anthyllis Vulneniria L. f. flor. purpiireo-maculatis. Mit der gewöhnlichen Form in HoJosko und Stawki. Medicago media Pers. {M. falcato X ö'ati.va). Künstliche Wiesen auf der Citadelle in Lemberg unter den Stammelteru. Dieser Misch- ling ist gänzlich steril. Melilotus alba Desf. Zwischen Weidengebüsch an Seretuferu in Bilcze. selten. Trifolium medium L. Zwischen lichtem Gebüsch am „Wysoki za- mek" in Lemberg. — alpestre L. Auf Holzschlägen hie und da. Pieniaki, Holosko, Krzywczyce. — rubens L. Auf Holzschlägen, sehr selten. Podmanasterz (bei Böbrka), Krzywczyce (am „Chomiec"). — pannonicum Jacq. Auf Holzschlägen, selten, ühersko (Tyn.), Stry Chance (Hod.), Podmanasterz, Bilcze, Sinköw, Brodek, Do- roszowce. — hyhridum L. f. vivipara. Auf einem Holzschlag in Cygany. — aureum Poll. Gemein auf Feldern und Waldrändern. — procumhens Schreb. (Fiek, Fl. v. Schles.). In Bilcze und bei Lemberg. — • minus Kelhan {T. filiforme Koch). Auf Holzschlägen in Wiu- niki, gemein. Astragalus Oaobri/chis L. Auf trockenen, grasigen Anhöhen, beson- ders in Südostgalizieu, ziemlich gemein. Bei Lemberg nur am „Sandberg" und in Holosko. — Cicer L. Lemberg (am „Sandberg"), Wierzchniakowce. Vicia tenuifolia Koth. Zwischen lichtem Gebüsch in Holosko. — segetalis Thuill. Auf Feldern, nicht selten. Bilcze, Cygany, Zii- brza, Krzywczyce. Latkyrus sylvestris L. In Gebüschen, selten. Holosko, Winuiki. Orobus pannonicus Jcq. In Südostpodolien, selten. Sinköw (Hank.), Bilcze, Wierzchniakowce. — laevigatus W. K. Auf Holzschlägeu und in Gebüschen, spora- disch. Holosko, Brzuchowice, Kleparöw, Krzywczyce, Stare Siolo (bei Böbrka). — In Südostpodolien habe ich diese Art nirgends beobachtet. Zur Flora Mährens. Von Dr. Ed. Formänek. Durch die in der Oest. botan. Zeitschr. 1883 p. 313 veröffent- lichte Abhandlung aus der Feder des kritischen Forschers Dr. Lad. Celakovsky angeregt , revidirte ich die Stipa pennata meines 429 Herbars und fand, dass die Exemplare vom Hädyberge bei Brunn von Exemplaren anderer Standorte durch einen kräftigeren Wuchs, durch breitere bläulichgrüne, meist mit 9 Hauptnerven versehene Blätter , durch gelbliche etwas glänzende , ältere Blattscheiden, und durch die beiden unteren Blattscheiden, welche unter die Halmmitte reichten und den Halm bis zur Ligula umfassteu und durch längere, breitere Grannen und breitere Haarstreifen der Frucht- spelzen, von welchen der randständige bis zur Spitze verlief, wäh- rend er bei anderen gegen die Spitze zu allmälig aufhörte, verschie- den waren. Ich wandte mich an Dr. Lad. Celakovsky, der sofort in der Pflanze vom Hädyberge die echte Stipa Graßana Stev. er- kannte und dadurch der Flora Mährens einen neuen und ausgezeich- neten Bürger zuführte. Da die Exemplare der Schimitzer Hügel nächst Brunn ganz identisch sind mit denen vom Hädyberge müssen sie auch zu Stipa Graßana gezogen werden. Die Kevision der Meliea-AYteii führte zu einem negativen Re- sultate. Melica pieia C. Koch zeichnet sich durch die rasige Wurzel, durch die grünlichen oder trübpurpurnen Hüllspelzen und durch die weisshäuiige, sehr entwickelte an der Spitze gestutzte Ligula. Diese und mehrere andere Merkmale, sowie auch der Habitus erheben die 31. plcta zu einer ausgezeichneten Art. Von 25 an Dr. Lad. Cela- kovsky eingeschickten Exemplaren von den verschiedensten Stand- orten Mährons, worunter sich auch drei in verschiedenen Jahrgängen gesammelte Exemplare vom Hädyberge befanden, agnoscirte dieser kritische Forscher keines als die M. plcta Koch's. Durch die Güte ^des Secretärs des Brünner natur forschen den Vereins, Herrn Franz Cermak, wurde mir die Möglichkeit geboten, sämmtliche Jfelica- Arien des reichhaltigen Vereiusherbars einer Durchsicht zu unterziehen. Hier sah ich ein echtes Exemplar von M. plcta C. Koch mit der Scheda: In silvis caeduis Sz. Gothärd, Transsilvaniae centralis, leg. Janka. Von den mährischen Exem- plaren gehört kein einziges zur M. plcta C. Koch's. Die Correctur der Melica nutans L. in M. plcta C. Koch, mit der Scheda Klobouk bei Auspitz, leg. R. Steiger, beruht auf einer Verkennung der kri- tischen Merkmale, denn die Pflanze von Klobouk hat eine krie- chende Wurzel, dunkle Hüllspelzen und eine verkümmerte unansehn- liche Ligula. Gerechtfertigten Zweifel setze ich auch in den in der Oest. botan. Zeitschr. 1883 p. 396 angeführten Staudort für M. plcta „Hädyberg bei Obran", denn von den ^drei von diesem Staud- orte vorgelegten Exemplaren hat Dr. Lad. Celakovsky keines als M. plcta anerkannt; ich selbst habe diesen Standort unzähligemal besucht, und öfters, jedoch immer vergebens, nach M. plcta C.Koch gefahndet. Ich bin der festen Ueberzeugung, dass M. plcta in der allernächsten Umgebung Brunns nicht vorkommt. 430 Beiträge zur Flora von Kärnten. Von E, Preissmann. (Fortsetzung.) Arnica montana L. Bergwiesen bei Hermagor; Triften am Kreuzeck bei Greifenburg, Senecio nebrodensis L. Im Kies des Quoppnitzbaches bei Greifenburg. — S. Jacobaea L. Beim Plöckner Alpenbause. — S. carniolicus Willcl. Kreuzeck bei Greifenburg. Saussurea discolor DC. Auf Felsen im Plöckenpass. Centaurea nervosa Wilkl. Auf begrasten Felsterrassen unter den Ab- hängen des Zellonkofels auf der Blöcken bei 1600 M.; wird an den tieferen Stullen im Plöckenpass durch G. Pseudopkrygia C. A, Meyer ersetzt. Aposeris foetida DC. Bergwälder am Obir. Sonchus arvends L. Greifenburg. Crepis hicarnata Tausch. An der Predilstrasse bei Kaibl. — C aurea Cass. Unterm Zellonkofel auf der Plöcken, 1600 M. — C. pa- ludosa Mönch. Feuchte Stellen in den Wäldern am Obir bei Kappel. Hieracimu ScJndt es ü F. Schultz {AiiricidaXPiloseUa). Ein Exemplar zufällig mit //. Aurlcida L. var. monocephalum Celak. auf Berg- wiesen östlich vom Plöckner Alpenhause autgeuommen; dasselbe stimmt in allen Theilen vollkommen mit der von Celakovsky im Prodr. d. Fl. v. Böhmen p. 780 von H. SehuUesü gegebenen Beschreibung überein. In Pacher's Flora kommt dieser Bastart nicht vor, ist daher neu für Kärnten. — II. Auricula L. var. munocephaliDn Celak. Bergwiesen nächst dem Plöckner Alpen- hause. — H. glaciaJe Reyu. Triften unter der Nordostseite des Zellonkofels auf der Plöcken, 1630 M. — //. ßorentinmn All. Im Kies des Oberdrauburger Giessbaches; am Plöckenweg ober Mauthen. — H. staticefoUum Vill. Am Plöckenweg oberhalb Mauthen an einer Stelle bei ungefähr 800 M. Seehöhe; bei Kötschach, selten; im Giessbache bei Oberdrauburg. — H. por- rlfoUum L. Auf Felsen an der Strasse von Villach nach Blei- berg; im Garnitzengraben bei Hermagor. — IJ. villosum L. Auf der Plöcken sehr häufig und in mehreren Formen. — H. flexuosum W. K. In einigen Exemplaren auf Kalkfelsen an der "Predilstrasse ober Raibl bei 1000 M.; ich halte diese Exem- plare für die echte Pflanze dieses Namens, Avelche übrigens P ach er in seiner Flora nicht anführt. — H. inliferuyn Hoppe. Obir, — H. alpinum L. Kreuzeck bei Greifenburg. — H. mu- rorum L. In vielfachen Abänderungen in Bezug auf Blattform, Zahl und Grösse der Köpfchen in den Wäldern auf der Plöcken bis zur Passhöhe. — H. subcaesium Fries. Felsige Abhänge unter dem Zellonkofel auf der Plöcken, 1400 M. — H. vulga- 431 ümi Fries. Plöcken. — H. inti/baceum Wulf. Im oheren Qiiopp- nitzgrabeü bei Greifenburg. — H. prenanthoid>^s Vill. Die Blätter der Plöckner Pflanze sind mehr oder weniger entfernt gezähnt, daher sich dieselbe dem H. dentlcidation Sm. nähert. — II. valdepilosum Vill. Die Pflanze der Plöcken stimmt sehr gut mit der von Gren. et Godr. in der Fl. de France IL p. 381 ge- gebeneu Diagnose überein. Es diirfte wohl nicht sobald eine Localität geben, an welcher die Gattimg lUeracium in einer so überaus reichen Auswahl von Formen und Arten vertreten ist, wie auf der Plöcken und den nächstgeleseueu Höhen in dem Gürtel von 1300—1600 M. - Während eines IV^tägigen Auf- enthaltes konnte ich daselbst Ende Jnli 1882 deren trotz un- günstiger Witterimg über 20 sammeln. Jasione montana L. Greifenburg. Pkyteuma paucißorum L. Pfandlscharte. — Ph. hemisphaerka L. Garnitzenberg bei Pontafel. — Ph. Sieheri Sprgl. Pasterze. — Ph. MkheUi Bert. var. hetonicaefoliiim Vill, Koralpe; Plöcken; var. scorzoneraefoUmn Vill, Pasterze. — Ph. comosum L. Ein- zeln am Fallbachfall bei Raibl, Campanula caespitosa Scop. Jauken; zwischen Villach imd Bleiburg. — C. pusüla Hänke. Jauken; Garnitzenschlucht bei Hermagor. — C. Scheuchzeri Vill. Bergwieseu bei Oberdrauburg; Auernigg bei Pontafel. — C. thyrsoldea L. Auf Felsen an der Lavant ober Lavamünd. — C. Trachel'mm L. var. dcm/carpa Koch. Plöcken. — C. harhata L. Greifenburg; Plöcken; Kühweger Alpe. Lonicera alpigena L. Bergwälder bei Friesach. Galimn sUvaticum L. In Bergwäldern bei Friesach gegen das Bar- barabad; ich halte diese Friesacher Pflanze für das echte G-. sU- vaticum L. nnd nicht für Cr. SckultesU Vest. — G. aristatum L. Am Predil. — G. anisophyllum Vill. In den Geröllfeldern am Kaibier See; an der Predilstrasse; Pasterze. Asperula montana Rchb. Pontafel. Cynanchmn Vincetoxkum R. Br. Warmbad Villach. Gentiana acaidis L. (Gr. Clusii Perr. et S.) Obir. — G. bavarka L. Pfandlscharte. — G. utrktdosa L. Kühwegalpe; Predil. — G. germanka L. Gailberg bei Oberdrauburg; Pasterze. — G. oh- tusifoUa Willd. Oberdrauburg; auf der Jauken weissblühend. Menyanthes trifoUata L. Sümpfe bei Greifeuburg; Hermagor. Salvia (jlutlnosa L. Im Quoppnitzgraben bei Greifenburg. Lycopus moUis A. Kerner (Oesterr. botan. Zeitschr. 1866, pag. 371). Sumpfige Ufer des Vassacher-Sees bei Villach. Neu für Kärnten. Mkromeria rupestris Benth., welche nach Pacher's Fl. III, p. 55 Anmerkung in Kärnten bisher nicht gefunden wurde, fand ich etwa P5 Kilometer von der Landesgrenze entfernt bei Pontebba; es ist daher nicht so unwahrscheinlich, dass sie in dortiger Ge- gend auch in Kärnten vorkommt. Stachys alpina L. Waldschläge bei Friesach. Äjuga pyramidalis L. Garnitzenberg bei Pontafel. 432 Teiicrium montamim L, Karlstesf bei Tarvis. Globularla cordifoUa L. Predilstrasse. Pubiwuaria offk'inaUä L. Woltsber^". Cuscuta evropaea L. Auf Salvla glutinosa L. bei Greifeubuig. Scrophulcü-la canina L. Kühwegalpe. — /S. Hoppei Koch. Plöcken- pass; Passhölie am Predil; oberste Baumgrenze am Übir. Digitalis graadiflora Lara. Griifiierberg bei Völkermaikt. Veronlca scutellata L. Im Wassertümpel auf den iSTapoleonswieseu bei dem Warmbade Villacb. — V. fruticulosa L. Pasterze. — V. belUdioidcs L. lieisskofel. — F. vevna L. Zahlreich auf deu Napoleoiiswieseu bei dem Warmbade Villach. Paederota Bonarota L. Einzeln am Karlsteg bei Tarvis und im Plöckeupass. — Meine Exemplare von beiden Standorten unter- scheiden sich nebst deu sonstigen Merkmalen auch noch durch die lange und dichte Bewinipei'uug der Kelchzipfel von P. Age- ria. — P. Agcria L. Fallbachfall bei liaibl. Melampi/rirm s'dvaücum L. In der Garuitzenschlucht bei Hermagor. Bartsla alplna L. Kreuzeck bei Greifenburg. Wünaatlms major Ehrh. Im Gerolle an der Predilstrasse bei Kaibl. — P. aristatus Celak. Obir bei 1600 M.; ßergwieseu am Pre- dil; Plöckenpass. Au der Pflanze vom Plöckeupass sind die Grannen der unteren Zähne der Deckblätter bis über 10 Mm. lang, die Kelchzipfel mit einem kurzen Stachelspitzcheu und die Sägezähne der Blätter scharf, mit der Spitze fast wagrecht abstehend. — Ph. alpinus Baumg. Steinige Triften auf der Koralpe. Diese Koralpenpflanze halte ich sicher für die echte Pflanze Bau nj garte n's; mit PL aristatus Cela,k. hat sie nichts gemein, denn die Zähne der Deckblätter sind ganz stumpf, ohne Spur einer Granne; die Kelche sind mit zerstreuten schwarzen Fleckeu vorsehen; dagegen ist die Pflanze am Gruude etwas ästig, Euphrasia salisburgensis Funk. Auf Kalkfelseu an der Strasse von Villach nach Bleiberg; Garuitzenschlucht bei Hermagor. — E. carniolica A. Kern. Schedae Nr. 637. Karlsteg bei Tarvis; Pon- tafel. — E. pulcheUa A. Kern. Schedae ad Fl. exsicc. p. 48. Auf Triften der Koralpe nicht selten; stimmt mit der Diagnose und Beschreibung Kerner's genau überein. — E. minima Schleich. Pasterze auf der Franz Josefs-Höhe; Felslehneu auf der Plöcken spärlich. Orobanche minor Sutt. Ein einzelnes Exemplar an beschatteten Rai- nen bei Villach. Pinguicida alpina L. Predil. Primida farifiosa L. Am Gailbergsattel bei Oberdrauburg. — P. longiflora L. Spitze des Auernigg bei Pontafel. — P. officinalis Scop. Bergwiesen bei Wolfsberg. — P. glutinosa Wulf. Kreuz- eck bei Greifenburg. — P. minima L. Pasterze und Pfandi- sch arte. Soldanella minima Hoppe. Kreuzeck bei Greifenburg. 433 Calhina vulgaris Sali«b. Weissblülieud nächst der Bodenliütte auf der Koralpe. Vacciiihon Vitis Idaea L. Koralpe; Wälder au der Liser bei Spital. Rhododendron ferrrugineuin L. Jauken. — Rh. Chamaecistus L. Spitze des Obir, P'irola minor L. Berprufer bei Spital. — S. sexangulare L. Kalkfelsen beim Waimbade Vil- lach; Liserufer bei Spital. — Ä repenti Schleich. Spitze der Koralpe. Sempervu'um fihihriatum Lehm, et Schnittsp. Auf Felsterrassen unter dem Zellonkofel auf der Plöckeu bei 1550 M.; auch im Plöcken- passe bei den römischen Inschriften. — S. montanum L. Kor- alpe gegen die Spitze; Kreuzeck bei Greifenburg. — S. arach- noideum L. Auf einem Felsen unmittelbar au der Westseite des Dorfes Kötschach. — Ä. Funk'd Braun. Pasterze nächst der Frauz-Josefshöhe. — S. arenarium Koch. Auf Felsen bei Mört- schach im oberen Möllthale; bei Kötschach im Gailthale, auf dem vorerwähnten Standorte sehr reichlich untermischt mit S. arachnoldeum. — S. hirlimi L. Kalkfelsen bei Friesach. Saxifra(ja criistaia Vest. Im Plöckenpass sehr häufig; Obir bis auf die Spitze und daselbst in sehr zwergigen Exemplaren; Gar- uitzenberg bei Pontafel. — S. crustata X Ilosüi Engler Monogr. Saxifr. p. 250. Am Plöckenpass zwischen den Stammelteru einige Stöcke bei 1350 M. Meine Exemplare, welche mit Engler's Beschreibung sehr gut übereinstimmen, halten zwischen beiden Starameltern ziemlich genau die Mitte. — S. Hostil Tausch. Plöcken; Poutafel. — Die Dimensionen der Grundblätter der Plöckenpfiauze sind grösser, als sie Engler in seiner Mono- graphie p. 239 für S. Hostil Tausch angibt, und nähern sich mehr jenen der var. rhaetica Kerner. — Ä. Aizoon Jacq. Kor- alpe; Pasterze, Die Var. hrevifoUa Sternb. auf der Pasterze und im Plöckenpass, hier aber von mir nur sehr selten gefunden. — Die Var. robusta Engl. Monogr. p. 244 auch auf der Pasterze. — S. squarrosa L. Dobratsch; Plöckeu; Garnitzeuberg bei Pon- tafel. — S. caes'ia L. Pasterze, Dobratsch, Karlsteg bei Tarvis; an der Predilstrasse, aber schon auf küsteuländischem Boden. — S. oppositifolia L. Gamsgrube und Pfaudlscharte im Glockner- gebiet. — S. macropetala Keruer, Pfaudlscharte bei Heiligen- JDlut, — S. hryoides L, Pasterze. — -S. aizoides L. Koralpe zwischen der Steinschoberspitze und dem Schutzhause; Zirknitz- fall bei Döllach im Möllthale; Geröllfelder am Kaibier See. — fi^e Narben. Au yumpfigpu uud bchattiL'eu Beigbtelleu bei Fraucavilla (Gu8s. 1. c). April — Juui. 2J. 984. Card, glauca Spr. *Guss. Syu, et Herb.!, *Bert., thalic- froides *Biv. Cent. II, *Presl Fl. sie, "'•'Raf. III, -•Philippi, uon All. Pereun, seegrün, gauz kahl, vielstengelig, etwas rasig; Stengel meist 6—8 Cm. hoch, an der Basis dicht-, oberwärts spärlicher beblättert; Blätter ziemlich fleischig, 2— 4paarig gefiedert, Fiedercheu läuglich- verkehrteiförmig, das Eudblättcheu grösser, dreispaltig. Bltitlieu weiss, 5—7 Mm. lang; Blumeublätter keilig; Fruchtstiele uud Schoten aufrechtabstehend, einerseitsweudig, gedrängt, erstere ca. 6 Mm., letz- tere 2—3 Cm. lang, 2 Mm. breit; Griffel d'5 Mm. breit, 3 :\Im. lang, cylindrisch; Narbe stumpf, wenig breiter, als der Griffel: Samen licht- liraun, länglich viereckig, abgerundet, kaum gerandet. Die Pflauze des Etua stimmt genau mit der Calabriens (Aspromonte!), dem Standorte SpreugFs. — ThaUdroides All. Taf. 57 I, Rchb. D. Fl. 4299 (= Fhi- )iiit'ri Till.) unterscheidet sich leicht durch grüne, theilweise nur ge- lappte, theilweise mit viel grösseren, rundlichen Fiedercheu versehene Blätter, fast 1 Cm. lauge Blütheu mit breit verkehrteiförmigen Blumen- blättern, bedeutend breitere Griffel. Crodtica Schott., als olauca durch Pantocsek vom Monte Kom erhalten, besitzt ebenfalls ziemlich seegrüne Blätter, unterscheidet sich aber durch bedeutend längere (1 Cm.) Fruchtstiele, verkehrtherzförmige Blumenblätter, verhältniss- mässig grössere Eudblättcheu der Wurzelblätter, 1-armstengeligen Wuchs. — In Lavasand der Hochregion selten (Guss. 1. c! et omu. aut. cit.); ich fand sie hier niemals, wohl aber häufig am Aspro- monte. Juni, Juli. ^'I . 985. Card, graeca L. *Guss. Syn. et Herb,!, Cupanll Jord. iliagn. (1864), Tod. Fl. sie. exs. Nr. 363!, Pteroneurum qraectua 1)C. Prodr. *Presl Fl. sie, Reichb. Icon. plant, rar. IV, 581^! und D. Fl. 4309. Die Pflanze Siciliens kann ich trotz eingehender Vergleiche von zahlreich aus Griechenland vorliegenden Exemplaren (Hymettus 1, Spruuer) nicht unterscheiden; sie gehört zur kahlflüchtigen Normalform. Var. BocheUana (Reichb.) ^= var. eriocarpa DC. mit rauhwolligen Schoten fehlt in Sicilien, findet sich aber nach DC. Prodr. noch in Calabrien. Lonylrostrls Janka aus dem Buuate (leg. Janka!) lässt sich habituell in nichts unterscheiden, aber der Griffel ist nicht breitgeflügelt, zweischneidig, sondern scbnuil, flügellos, li- neal zusammengedrückt. Auch die wegeu ihrer tiefgespalteuen bis getheilten Blättchen habituell ebenfalls äusserst ähnliche marithna Port. = Pter. dalmatmmi Vis. unterscheidet sich durch den schma- len, kaum geflügelten Griffel. Von longlrostris ist sie nach Janka verschieden, weil vielästig, reichblüthig. Blattspreite mehr zertheilt, Samen bei gleicher Breite doppelt so lang; Jauka vergleicht offen- bar die var. bip'mnatum Rchb. D. Fl. 4310!, während meine Dal- matiner Exemplare der maritima sich von den Origiualexemplaren 437 Janka's weder in Blattform, uoch Verästeluug, noch euulicli in den Samen unterscheiden; es ist somit lonrfhostris einfach Synonym zu maritima Port. — An schattigen Bergabhängen der Waldregion (Raf. II, Guss. 1. c.!), nach Presl irrig zwischen 6000 und 9000'; ich fand sie um Torregrifo bei 1800'; in den Nebrodeu sehr häufig. März, April. O- 986. Malcohnia maritima (L.) R. Br., Reichb. D. Fl. 4372! Bei Catania in der Villa Litta anscheinend wild (Herb. Reyer com. exempl.!). Bisher aus Sicilien unbekannt. 987. Male, pari'i/lora DC. Guss. Syn. et *Herb.!, Hesperis ramosissima Viv. *Raf. I, *Presl Fl. sie, *Biv. cent. II, nou Desf. Im Meersande bei Catania (Biv., Presl, Cosent. in Herb. Guss.!), in sandigen Weingärten nahe dem Meere zwischen Catania und dem Ausflusse des Simeto selten! März— Mai. O- 988. Sisiimhrivm officinale (L.) Scop. An Wegen, Mauern und wüsten Stellen bis 2500' gemein: Ueberall um Catania (!, Herb. Tom.!), in der El»ene des Simeto, um Mascalucia, Xicolosi, Pateruu, Bronte etc.! April — Juni. 4- 989. Sis. pohH^eratium L. ""'Raf. 11, Guss. Syn. et *Herb.! Auf Schutt, an Wegen, wüsten Stellen etc., besonders um Ortschaften, bis 2500' gemein: Xicolosi, (Herb. Torn. et Guss.!), überall um Ca- tania, in der Ebene des Simeto, um Gravina, Mascalucia. Torregrifo, Adernö, Bronte etc.! April, Mai. 0. 990. Sis. Irio L. Au Wegen, Mauern, auf wüsten Stelleu bis 1500': An Mauern bei Paternö diesseits des Simeto (Cosent. iu Herb. Guss.!), von Adernö gegen den Simeto hinab häufig!, in Lava- gründen links von der Strasse durch Ognina (Herb. Kever!). Febr. — April. 0. 991. Sis. hiirsifolium L. Auf feuchten und überschwemmten Bergabhängen: um Randazzo (Guss. Syn. et Herb.!), Bronte, zwi- schen Catania und A^osta nahe dem Simeto (Guss. Syn.). April, Mai. 0. 992. Sis. Tlialiamim (L.) Gaud. In Feldern, Gärten, auf Wegen, Weiden, sandigen Abhängen bis 4500' cemein: Um Catania (Cosent. in Herb. Guss.!), Milo," am Monte Zio (Herb. Torn.!). in der Ebene des Simeto, um Misterbianco, von Catania über Nicolosi bis hoch in die Wälder empor, im Serrapizzuta- Walde, im Valle Calanna, um Paternö, Bronte, im Bosco Maletto etc.! Jänner — Juni. 0. 993. Eri/simum Bonannianum '''"Presl FI. sie. et *Herb.! Guss. Syn., laweolatum Presl Fl. sie, Guss. *Syn. et *Herb.! nou R. Br., Cheiranthtis helveticus *Raf. II, nou Gd. — Von sylvestre (Crantz) = Cheiranthus Pers. Reichb. D. Fl. 4393! = lanceolatum R. Br. ver- schieden durch den die Breite der Schote 1— 2mal überragenden Griftel und häufige Bildung steriler Blattbüschel; von rhaeticum DC. durch die Länge des Griffels, von heluetimm Gd., mit dem es iu der GriifeUänge übereinstimmt, durch den Besitz steriler Blattbüschel ; hält die Mitte zwischen beiden. Die übriiien Unterschiede PresTs 438 (Kleinheit, Starrheit etc.) sind ganz werthlos und verschwinden um so melir, je tiefer die Pflanze von den Hocligebirgen Siciliens her- untersteigt; auch ist zu beachten, dass die Pflanze der Tiefe stets beträchtlich kürzere Griff'el besitzt uud so von rhaetkum sich kaum unterscheidet-, der Griffel der Hochi)flanze des Madoniegebirges ist fast durchwegs 3 Mm., der der Tief- und Etnapflanze 2 — 2*5 Mm., selten 3 Mm., während der des si/lvedre 1 Mm. kaum überschreitet. Durch die stumpf zweilappigen Narben, aufiechten Schoten und breit verkehrteiförmigen Blumenblätter unterscheidet es sich von longi- folium DC. Prodr. I, 199 ^= grandißoriou Desf. = australe Gay, welches abgestutzte, dickliche Narben, halbabstehende Schoten, kür- zere, dickere Griftel (fast von der Dicke der Schote), länglich ver- kehrteiförmige Blumenblätter und breitere Blätter besitzt; es findet sich mehr in Südsicilien, z. B. um Girgentü; suffruticosimi Spr. Rchb. D. Fl. 4391 ist mit longif. fast identisch, zeigt aber aufrechte Schoten und theilweise Sternhaare. Bonann. variirt: «. genuinmn = lanceolatum var. mimis Guss., Syn. non DC, lanc. var. nebrodense Heldr. Cat. Stengel sehr kurz, zahlreich, niederliegend oder aufstei- gend, Griff'el 3 Mm., Blätter schmal, linear. — ß. majus = lanc. var. majus Guss. Syn. et Herb.!: Stengel hoch, schlank, meist auf- recht, sparsam, Blätter linearlanzettlich, Griff'el etwas kürzer. Auf Lavaströmeu, steinigen, sonnigen Bergabhängen; «. von 3 — 7000' sehr gemein, z. B. von Nicolosi durch die Wälder empor bis in die Hochregion, im Valle Calauna, um die Grotta del Turco!; ß. in tie- fereu Lagen bis zum Meere herab häufig: Nicolosi im Lavasande gemein (!, Herb. Beyer!, Tom. in Guss. Syn. Add. et Herb.!), von Adernö nach Catania (Tin., Nym. et Guss. in Guss. Syn. Add. et Herb.!), Paternö, Mascalucia, Milo, Tarderia (Herb. Torn.!), Torre- grifo, Bronte! März — Juli. 7[. 994. Moricandia arvensis (L.) DC. Brassica aruensls L. '"'Biv. Cent. IL Variirt: a. genuina (Blüthen violett), ß. alJnflora = var. fabariaefolia Presl Fl. sie. (Blüthen weiss). Auf lehiuigen Hügeln, Weg- und Feldräuderu der Tiefregion (bis 1000'): Misterbianco, Paternö (Biv. cent. II), aus Catania von Cosent. erhalten (Bert., Herb. Guss. !), sehr häufig an Eisenbahndämmen in der Ebene des Simeto, besonders bei Motta S. Auastasia! var. ß. sehr gemein an Eisenbahndämmeu der Ebene und an lehmigen Ufern des Simeto, seltener auf Lavaströmen um Catania! März — Juli. 2^. 995. Brassica campestris L. An cultivirten Stellen der Tief- region sehr häufig: Aus Catania von Cosentini erhalten (B er toi.. Herb. Guss.!), überall in der Ebene des Simeto, um Mistei-ltiauco, Nicolosi etc. Dec. — Mai. O- 996. Brass. fruticidosa Cyr. pl. rar., ''Kaf. 1, Guss. Syn. et "''Herb.!, *Bert. Sehr ähnlich der vorigen, aber verschieden durch pereuue, an der Basis oft halbstrauchige Stengel, fast durchaus ge- stielte, leierförmig fiederspaltige, stärker seegrüne Steugelblätter mit länglich eiförmigen, stumpfen Seitenlappen, nicht stielrunde, sondern knotige Schoten von der Länge der Fruchtstiele mit dünnen, meist 439 sameiiloseu Griffeln. — Auf ciiltivirten Stellen, au Wegen, Mauern, steinigen Abhängen bis 3500': „Am Etna, wo sie von den Höhen bis zum Simeto herabsteigt" (Cosentini in Bort.), Catania, Etna überall in Weingärten (Toruab. in Herb. Tornab. et Guss.!), an Bächen und auf Laven allenthalben (Herb. Key er!), vom Meeie ül)er Nicolosi bis zum Beginne der Wälder, zwischen Casale und Milo, um Acicastello, an Eisonbahndämmeu der Ostküste, in der Ebene des Simeto! Blüht das ganze Jahr. 2^ und fc- 997. Brass. rupestris '""Raf. Car. Guss. Syu. et Herb.! halearica Presl Fl. sie, non Camb., CheirantJms ruj). *ßaf. Fl. I. Halbstrau- chig, ganz kahl, 1 Meter und darüber hoch; Blätter sehr dick und gross, lederig, leierförmig fiedertheilig ; Endzipfel sehr gross, oval, die seitlichen länglich, unregelmässig grobzähnig, spitz oder stumpf; Trauben verlängert, eine pyramidale Scheinrispe bildend; Schoten dick, halbabstehend. Schon habituell sehr ausgezeichnet; nur halea- rica Camb. ist ähnlich, aber durch Kleinheit nnd Blattform leicht unterscheidbar; v'dlosa Biv. av eicht durch kurze Schoten und dicht grauzottige Blätter ab. — Auf schroffen Kalkfelsen Sicilieu?, oft au unnahbaren Stellen; nach Raf, Car. auch am Etna bei Broute und Randazzo (wahrscheinlich an den felsigen Ufern des Simeto). März- Mai, f. NB. Brassica oleracea L., Napns L. und Rapa L. werden in zahlreichen Spielarten cultivirt; Phili])pi schreibt: iVlle Kohlarten gedeihen üppig in der unteren Etnaregion. 998. Sinapis virqata Presl del präg., Guss. '"'Syn. et Herb.! Auf sandigen und steinigen Hügeln nahe dem Meere: Misterbiauco (Kamph. in Guss. Syn. Add.). Mai, Juni. 4, 999. Sinapis nigra L. Fl. med.. Robb. D. Fl. 4427!, Brassica nigra Koch Gr. G. I, 77. Meist leiclit erkenu])ar durch die ziemlich kahlen, dunkelgrünen, leieiförmig fiederspaltigen unteren, lanzett- licheu, gauzrandigeu oberen Blätter, abstehenden Kelchblätter, ganz kahlen, angedrückten, vierkantigen, circa 2 Cm. laugen Schoten mit nur 2 Mm. langem, samenlosem, konischem, sehr verschmälertem Griffel; Samen schwarzbraun, stark grubig punktii-t. Wurde doch vielfach verkannt; so gab sie Tod. Fl. sie. exs. Nr. 274 als S. ar- vensis heraus!, ebenso Wierzbicki aus dem Banate! und Presl beschrieb sie als neue Art: Ergsinumi glahrum Presl Fl. sie. = Sinapis tetraiklra Presl del. präg., obwohl seine Herbarexemplare (Messina, 1. Presl) nicht im mindesten von nigra abweichen! Auf Fluren und Feldern, auch au wüsten Stellen der Tiefregion: Auf Schutt um Catania häufig, ebenso in der Ebene des Simeto! April, Mai. O- 1000. Sin. incana L. Spec. pl. 934, DC. Prodr. I, 220, Guss. Prodr., *Syn. et '"'Herb.!, Erucastrum incanum Koch Syn., Brassica incana Vis., Hirschfeidia adpressa Presl Fl. sie. -— Hirsch/, inßexa Presl. Fl. sie. (mit zwei Varietäten: a. Schoten rauhhaarig, ß. Scho- ten kahl. — Sterile Fluren von Palermo, Herb. Presl!) unterscheidot 440 sich von adpressa iiacli Presl FL sie. durch nicht 5'", sonderu 6'" lange Schoten, wovon die Hälfte auf den Sclinabel entfällt, der nicht, wie bei incana, in einer Flucht mit der Schote verläuft, sondern eingeknickt gebogen ist; ferner durch 2'", nicht bloss T" lange Blüthen- und Fruchtstiele und hispide, nicht bloss flaumige Blätter. Ich fand au in Sicilien häufig gesammelten Exemplaren die Länge und Kichtuug des Fruchtschnabels meist bestätigt, ausserdem unter- scheidet sie sich von der längs der Axe dicht mit angedrückten, die Axe fast verhüllenden Schoten besetzten incana meist noch durch den lockeren Stand derselben, die bedeutend schlankeren Aeste und die wegen der grösseren Länge bei gleichbleibender Breite schlan- keren Schoten. In Behaarung und Länge der Fruchtstiele sah ich keine Differenz. — Trotz der genannten Unterschiede kann ich m- flexa nicht als Art l^etrachteu, denn die Länge und Richtung des Schnabels wechselt oft auf derselben Pflanze, und selbst die typische adpressa besitzt öfters gebogene Früchte; die jüngeren Schoten sind an derselben Pflanze öfters theils kahl, theils flaumig, die älteren fast durchwegs kahl; auch die übrigen Unterschiede sind nicht cou- stanter, daher Guss. und Bert, beide mit Recht zusammenzogen. Reichb. D. Fl. Fig. 4423 stellt sich nach dem Habitus als InMra dar, besitzt aber gerade Fruchtschuäl)el. Auch II. hüegrifolia Presl Fl. sie. = Sin. panormiiana Spr. Guss. Prodr. et Syu. ist nach dem Herb. PresFs, in welchem nur ein Exemplar ohne Wurzel- blätter „Selten bei Palermo am Fusse des Pellegrino" aufliegt, nur eine zarte, fast ganzrandige Varietät der incana, gleich inße.ra mit sehr zerstreuten Schoten. Y on nirjra unterscheiden sich alle drei, obwohl habituell sehr ähnlich, leicht durch die stielrundeu, etwas knotigen Schoten und den verlängerten, breiten, etwas zweischnei- digen, 1— 2samigen Griffel. Wir haben somit: a. adpressa (Presl), Hirschfeidia adpressa Presl. Gr. Godr. I, 78; Schoten angedrückt, gerade," Traube dicht, Griffel ziemlich stielrund; ß. inßeaxi (Presl!) = Sin. iienicidata Desf. ''liaf. I: Schoten etwas a];)stehend, Griftel knieförmig geljogen, ziemlich zweischneidig, Traube lax: y. inteari- folia (Presri), wie /?., aber Blätter fast gauzrandig. Auf Feldern, trockenen Hügeln und Weiden, an Wegrändern der Tiefregion ganz Siciliens selir häufig: auch im Gebiete: Catania (!, Presl Fl. sie. var. (V.), in Lavafeldern um Adernö, Bronte!, Randazzo. Bronte, Ca- tania (Guss. Syn. et Herb.! als var. acntifoHa ^for.. eine Form mit s])itzeu Seitenlappeu). Ajn-il, Mai. 0. ^Fol•tsetzuutJ Iblgt.) 441 Schedae ad „Floram exsiccatam Austro-Hungaricam" a Sliiseo botauico nniversitatis Yiudoboiiensis editam. Auetore A. Ke rner. Coiituria IX— XII. Editio auui 1883 (1884). Von R. V, W e 1 1 s t e i n. 801. Astragalus Leontinus Wulf, in Jcq. Miscell. Tirol, Wiu- disch-Matrei. — 802. Äfeclicapo Marina L. Monfalcoiio und Grado im österr. Litorale. — 803. Medicaoo Plronae Vis. =: M. rupestris Piron. uon M. B. Im Isonzo-Tbale bei Tolmeiu. — 804. Ghicyrrhiza glanduUfera Waldst. et Kit. Ungarn, Slaukamen. 805. Ci/tisns albus Hacq. = Ci/f. Imcantkus Waldst. et Kit. Siebenbürgen bei Nagy- Enyed und Deva. — 806. Ci/tisus Austnams L. Ungarn, Adlerberg bei Budapest. — 807. Ci/tisus ILufffelii Wierzb. in Griseb. et Seh. Iter bung. Siebenbürgen, zwiseheu Elöpatak und Sepsi-Szent. — 808. Cytisus supinus L. = C. cap'datus Seop., Jacq. Nied.-Oesterr. Neuwaldegg bei Wien (Origin.- Standort des Cytisus VII. spec. alt. Clus. = C. supimts «. Linu.) — 809. Cytisus 'hirsutus L. Tirol, Val di Ledro. — 810. Cytisus falcatus Waldst. et Kit. Croatieu, Kaluik und Samobor. Tirol, Val di Ledro. — '^W.- Cytisus elongatus W. et Kit. Ungarn, Com. Marmaros, Dobonyos und Kerekbük. — 812. Cytisus Raiishonensis Scbaeff. Niederösterreieb, Percbtoldsdorf 1)is Baden. — 813. Cytisus ttißorus L'Herit. ^^ Cyt. cinereus Host. Un- garn, Puszta Sallosar. — 814. Cytisus leiocarpus A. Kern, Sieben- bürgen, Berg Deeebalu bei Deva. — 815. Cytisus purpureus Scop. Tirol, Val di Ledro. — 816. Alchimilla vulgaris L. Nied.-Oesterr., Wiesen des Semmering. — 817. Alchimilla glahra Wimm. et Grab, pro var. A. vulg. = xi. vulgaris cc. glahrata Wimm. Tirol, Trius im Gsebnitztbale. — 818. Alchimilla fissa Sebumm. in Güntb. et Seh. Herb. = A. Pyrenaica Leon. Duf. = A. minor Host. Tirol, Pusterthal. Berge bei Weissenbach. — 819. Potentilla rupestris L. Kärnten, Klagenfurt. — 820. Potentilla nitida L. Tirol. Ampezzo- Thal, am „Toblacher Riedl". — 821. Potentilla Haynaldiana Janka in Boiss. Fl. Siebenbürgen, auf d. Pareug bei Petroseny. — 822. Po- tentilla steriUs L. (Garcke) -- P. fragarioides Vill. = P. fragariae- folia Gmel. = P. fragariastrum Ehrli. Nied.-Oesterr., Seiteustetten; Salzburg. — 823. Potentilla Carniolica A. Kern. Krain; St. Lau- renz-Berg bei Billichgraz. — 824. Potentilla micrantha ßam. in De Cand. = P. hreviscapa. Tirol, Val Vestino; Nied.-Oesterr., Grub- berg bei Gaming. — 825. Potentilla laeta Keichl). = Potent, hirta Sturm, n. L. ßeichb. Gren. = P. hirta a. genaina Lehm. = Pot. hirta y. stvicta Schloss. et Vuk. = P. pedata aut.; non Nestl. = P. rubens All. p. p.; uon Cr., V^ill. = Potentilla heptaphylla Mill. pr. p. Triest. — 826. Potentilla pedata Nestl. = P. hirta var, pe- data Lehm. ^= P. hirta var. ezeichnet werden. E. Baccarini P. Osserviizioni auatouüohe so|u'a alcuiil rieettacoli florali. Anuuar, d. Ist. di botaii. Roma 1884. Vol. I. 25. pag. gx. 8". ni. 5 Tai'. Das bei einer gefüllten Rose gelegentlich beobachtete, sonst auch von Treviranus, Gasparrini und Vau Tieghem vorüber- gehend erwähnte Vorkommen von verkehrt orientirten Strangge- weben mit Tracheideu nach aussen und Bastelementen nach innen gab Veranlassung; zur vorliegenden Abhandlimg, welche eine dankeus- werthe Zusammenstellung von interessanten anatomischen Thatsacheu nicht nur für den speciellen Zweig, sondern auch für unsere histo- logischen Kenntnisse im Allgemeinen, bringt. Die Beobachtungen beziehen sich auf die Lage, welche das Stranggewebe in den Blütheu- th eilen der ßosifloren, Myrtaceen und Cacteeu einnimmt; ist auch die einschlägige Literatur umfassend dabei l)erücksichtigt, so ist dennoch das Feld vom Verf. sehr weitgehend behandelt worden; die einzelnen anatomischen Verhältnisse mit vieler Mühe auf den beige- gebenen Tafeln halbschematisch erläutert, können allerdings nur im Originale studirt werden, es lässt sich jedoch Folgendes aus der Ab- handlung kurz zusammenfassen. Verf. studirt zunächst die anatom. Verhältnisse bei dem unter- ständigen Fruchtknoten der Rosaceen {Rosa (jlandulosa, /?. pknpinel- lifoUa, Rosa pl. sp, clt., Fragaria, Potentilla, Rtihus, Geum, Xerria japonica, Spiraea, Poterium, Agrimonia) und I\Ionimiaceen {Cahi- caiithus floridas, Chimonantlms fragrans) : hier lässt sich mit aller Schärfe verfolgen, wie die Gefässbüudel aus dem Hauptstrange des Blüthenstieles zunächst sich abzweigen und nach oben zu verlaufen, bis sie, am oberen Rinde des ßlütheubodeus angelangt, umbiegen und nun, in ihrem Verlaufe nur einzelne Verästelungen nach den Kelch-, Blumen-, Pollen- und Fruchtblättern aussendend, wieder nach dem Axencentrum mehr oder weniger zustreben, in Folge dessen sie auf dem rückläuti^'en Abschnitte verkehrt orientirt erscheinen. Heber den morphologischen Werth des Blüthenbodens der Rosaceen stehen sich bekanntlich die beiden Deutungen von Schieiden und Bayer als eine Axenbildung und jene von Van Tiegliem als eine Verschmelzung der BlüUK'.n iiihliigsel gogeniibor. Später li.it z'.var Van Tieffhem seine Ansicht mudilicii't und din eine Hälfte als xVxillar- 445 bildun^ die andeie als AnLaugsbildimg aufgefasst, dem traten je- dorh Eicliler imd Colükovsky cutGegou; auch Verf. gestützt auf den auatomiscbeu Bei'uudeu, stellt sieh mit Eutschiedeiilieit auf die »Seite Schleiden-Payer's und hebt besonders hervor, dass die Yeitheiluug der G«^tassbüudelstiänge den Mechanismus bei der Bil- ilung eines Orgaus verrathe und würden auch die Fibrovasalsträuge nicht hinreichen, einzeln für sich die Individualität eines Organes zu betonen, so liefern sie in recht vielen Fällen immerhin werthvolle Tbatsachen, um über die Natur eines Oi'gans ins Klare zu kommen. Die Bildungen im Innern der gefüllten Kosenblüthen lassen sich so- wohl auf einen centralen als auf einen achselständigen Typus zurück- führen (s. Engel manu, de Ancholysi prodromus, ] 832); schliesslich lieltt B. die grosse Uebereinstimmung der beiden untersuchten Mo- nimiaceen-Gattuugen mit dem. anatomischen Baue der Rosaceen hervor und wäre geneigt die von Bai Hon (Monimiacees in Adau- sonia IX) aufgestellte Verwandtschaft der beiden Familien zu be- stärken, wenn ihm mehr Untersuchungsmaterial aus der Farn, der Monimiaceen zu Gebote gestanden wäre. Bei den Pomaceen {Pi/rns comunous, Cidonia japonica, Cra- taef/u-9, Sorhusy Mesp'dus japonica, M. r/ermanica) gibt B. ein von der Darstellung Van Tieghem's (Rech, sur la struct. d. pistil) etwas abweichendes Bild des Gefässbündelverlaufes. Er findet, dass sich vom Hauptstrange, etwas unterhalb der Fruchtknotenfächer ein Wirtel von 10 Strängen abtrennt; 5 derselben laufen an der Vor- derseite entlang, in die Kelchblätter, die anderen 5 zwischen den Fächern in die Blumenblätter hinein; unterwegs sendet dieser Wirtel Seitenzweige aus, welche zu Gefässbündeln der Pollenblätter werden. Etwas oberhalb des genannten Wirteis entwickelt sich aber ein zweiter selbständiger Sgliederiger Wirtel, welcher die Rückseite der Fächer umzieht und in den Griftel verläuft; endlich vertheilt sich noch der Hauptstrang in 5 Gefässbündelpaare, welche zu den Placenten gehen. Wir können daraus für die verwickelten Verhält- nisse im Blüthenbaue der Pomaceen und die analogen derMyrtaceen die Richtigkeit der Auflassung Schleiden's, welcher alle Botaniker folgten und welche von Decaisne in Organog. flor. du poirier zusam- mengefasst wird, gegenüber der von Payer (Traite organog. compl. d. la fleur) vertretenen Ansicht ersehen. Es entwickeln sich nämlich in den ersten Stadien die Carpideu ganz frei am Grunde oder au den Seiten des Blüthenbodens und nur in der Folge verschmelzen sie miteinander und mit dem Blütheuboden selbst zu jenem als uuterstän- digen Fruchtknoten gedeuteten Organen. Man kann daher das Ova- rium als aus zwei aueinanderschliessenden Theilen zusammengestellt betrachten; der äussere Theil ist axillären Ursprungs und geht 'aus einer seitlichen Ueberwucherung des Blüthenstieles hervor, der innere hingegen hat appendiculäre Bildung und verdankt den vom Grunde, nicht an den Rändern des Blüthenbodens entwickelten Carpiden seine Entstehung. Im vorliegenden, sowie in dem so complicirten Falle der Myrtaceen, welche bezüglich der Stellung des Ovariums 446 hei den einzelnen Gattuns^en grosse Abweichungen aufweisen und dennoch sich eng an die Pomaceen auschliessen, würden wir den Fall eines unterstäudigen Fruchtknotens mit axillärer Placentation vor uns haben. Verf. untersuchte aus der Farn, der Myrtaceen : Melaleiica pulcheila, Eiicahiptun glohiilus, E. ai/derojülort, Metrosideros sp., Myr- tus, Eugenia, Pimica, und hebt bei letzterer Art hervor, dass die Vertheilung der Gefässbündel in den Blüthen entb'chiedeu für die Ansicht Payer's (Orgauogenio), der den Fruchtknoten dieser Pflanze ;i.us dorn concaven Blüthenboden von Born ableitet, spricht. Der Fall eines unterständigen Fruchtknotens mit wandständiger Placentation findet sich bei den Cacteen, von welchen Verf. Opuntia-, PhiUocacfiis-, MamUlaria-, Echlnocacüts-, Rhipsidis pl. sp. unter- suchte, und sowohl die Beobachtungen von Treviranus und Gaspa- riui bestätigte als auch bezüglich dessen Deutung mit Sachs (Lehrb. d. Botanik) übereinstimmt, dass der Fruchtknoten als eine im Innern des Blüthenstieles zur Entwicklung gelangte Aushöhlung zu betrach- ten sei, der entlang die placeiitaren Stränge sich erstrecken, die als hiuabl aufende Verlängerungen der Carpidräuder aufzufassen sind. Be- '/.üglich ErqduiUuni irinicatiua^ das B. nicht zugänglich war, gibt Van Tieghem (Recherches etc.) eine Vertheilungsart der Gefäss- liüudelstränge au, die Verf. an keiner der untersuchten Cacteen-Arten wiederfinden konnte. — Die histologischen Verhältnisse der Cacteen schliessen sich im Allgemeinen jenen von Punka Granatinn eng an. — Es geschieht noch der anatomischen Verhältnisse von Portulaca oleracea und von Mesemhryanthemuim pl, sp. vorübergehend Er- wähnung, ' Sulla, Baccarini P, lutorno ad una probahile fniizioue ineccanica dei cristalli di ossalato calcico. Nota jireliminare. — Ibid., 8 pag. m. 1 Taf. Vergleicht man verwandte Pflanzenarten bezüglich ihrer anato- mischen Verhältnisse, so lässt sich bemerken, dass bei einigen Arten das mechanische System ausschliesslich durch Zellen mit verdickten Wänden gegeben ist, bei anderen hingegen sind die sklerenchyma- tischen Elemente zwar in der Minderzahl , dafür aber stets von Krystallbildungen begleitet {Viola, CoUetia, Phi/psalis, Eryngima, Couifereu, Rhamneeu etc.). Daraus schliesst Verf., der auch die Arbeiten von Gullivier, Solms-Lambach, Vöchting, Berg- mann, Bertrand u. A, besonders in Rücksicht zieht, auf einen möglichen wechselseitigen Ersatz zwischen Krystall- und Skleren- chymbilduugen im Pflanzenreiche, je nachdem sie für das Leben des Individuums von Wichtigkeit sein mögen. Die Art des Vorkommens von Krystallbildungen ist den Verhältnissen augepasst; in den Fällen, wo die Krystalle weniger als Ersatz auftreten, finden sie sich zerstreut im Grundgewebe; in der vorwiegenden Mehrzahl der Fälle, wo ihre Leistung zur Geltung gelangen soll, begleiten sie in Reihen verschiedener Länge und Ausbildung die äusseren Elemente des Stranggewebes ; in gewissen anderen Fällen , namentlich in Blüthenboden, in Samengehäusen stehen dieselben so reichlich bei- 447 sammen, dass sie ein Pseudogewebe darstellen, und hier führt Verf. eigene, der Farn, der Rosaceen und Compositeu namentlich entnom- mene Beubachtuugen au. — Die vorgebrachte Ansicht hat viel Ge- winnendes für sich; es liegt aber der experimentellen Untersuchung ein Aveitos Gebiet ollen, unter welchen Bedingungen und bis zu wel- chem Grade ein wirklicher Ersatz eintreten kann. Solla. Vcrliaiidlui)i,'^en der k. k. zoolojjr.-Ijotansthei! (xesellschaft in Wien, Jahrg. 1884, XXXiy. Bd. 1. Halbjahr. Botauisclie Arbeiten haben geliefert: Voss W. Materialien zur Pilzkunde Krain's (mit 1 Tafel). Es ist diess die 4. Serie der von demselben Vei'f. in Krain beobachteten Pilze, Das bisherige Beobachtungsgebiet wurde durch Einbeziehung der Umgebungen von Gottschee und Billichgraz, des Hochmoores bei Bevke nächst Ober- Laibach und des Selzachthales, wesentlich erweitert. Aufgeiührt werden 217 Arten, als neu für die Landesflora erschienen 24 Gat- tungen und 168 Arten. Heimerl A. Floristische Beiträge und zwar: Cirslum Komhiiheri {== pannonlco}>clieu riiaiic- rofiJiineiiflora im Jahre 1883. Breslau 1884. 92 S. 8" ]\rit dieser Arbeit, welcbe sieb den vorangegangenen ähnlicben Publicationen des Autors würdig anreibt, ist ein weiterer Scbritt zur vollkommenen Kenutniss der so reicben Flora Seblosiens ge- maebt. Instructiv Avird diese neue Leistung besonders dadurob, dass liier uiclit bloss neue Funde und Standorte aufgelubrt werden, son- ilevü durcb die vielen kritiseben Bemerkungen, welcbe an maucbe der aufgezäblteu PHanzen geknüpft sind. Mit besonderer Vorliebe verweilte der Verf. l)ei den verscbiedenen Formen und Bastarten der Gattung Ilierachau. M. Priboda. Frouime's OeslerrelcliLscIi-Uiigrarlsclicr Gartciikalciidcr lür das Jahr 188o Zehnter Jahrgan«;:. Kedig-irt von Jos. Bermann. Schm. kl. 8' (203 S. d. i. 14'2 S. Text und 61 S. Tabellen und Noiizblätter). Wien, Druck und Verlag von Carl Fromme. Das soeben in eleganter Ausstattung erscbienene Gartenband- bucb in Tascbenformat zeicbnet sieb gleicb seinen Vorgängern durch jene Fülle des Inbalts und Uebersicbtlicbkoit in der Anordnung des Stofles so aus, dass die grosse Verbreitung desselben aucb über die Grenzen Oesterreieb-Ungarus als vollkommen gerecbtfertigt erscbeint. Jedem Cultivateur sei biermit Fromme's Gartenkaleuder auf das beste empfobleu. J. Brunn, 6. November l.S8i. leb l)eeile micb, einige Bericbtigungen zu meinem Beitrage zur Flora der Beskiden etc. einzusenden. Für Rmnex arifolivs ist vorläufig die Cernä bora und der Kadbost als sieber für die Beski- den zu verzeicbnen, diese Art wächst höchst wahrscheinlich auch am Cab, die dort gesammelten Exemplare sind jedoch etwas mangel- liaft. Bei Veronica Teucrhiin soll stehen: feblt von Bodenstadt bis Domstadtl und ebenfalls bei Karlsbrunn. Forner trage ich folgende Standorte nach für Salvla glntinosa L.: llozuau. Zubi'i, Gross-Kunt- schitz, Stramberg (und nach einer Mittheilung auch bei Walacbiscb- Meseritscb), und für Archyrophoriis niacidatus Scop.: Grosswasser u.ud Liebau. — Zugleich verzeichne ich das von mir eruirte Vor- kommen der Gijmnogramule Marantae Mett., agnoscirt vom Kegie- rungsratbe H^rrn Prof. Niessl v. Mayen dort, im Thale des Nie- wieditzer Baches lieim Spaleny mlyn näclist Pernstein, als zweiten l)is jetzt in Mähren bekannten und zugleich nördlichsten Standort dieser südlichen Pflanze, der erste ist der von Mohelno in A. Oboruy's Flora von Mähreu und österr. Schlesien. Dr. Formänek. 449 Budapest, 6. November 1884. Herr L. v. Vukotinoviß überliess mir 80 Kosen, die er heuer in den Gebirgen von Agram sammelte, darunter sind viele neue Standorte, Novitäten für die Flora Croatica, oder ganz neue Formen, die wir später ausführlich beschreiben werden. Die wich- tigsten Angaben erwähne ich jetzt nur kurz: Rosa q/uiellißora Borb. et Vuk. aus den Gallicanis veris leiostylibus, mit R. areniuaga ver- wandt; die lüflorescenz ist stark verzweigt, einzelne Aestchen sind einem Dichasium simplex ähnlich, einfache Serratur und grosser Kelch, wie bei R. austriaca var. magnifica m., — R. Wormasti- nyana Vuk. et Borb. {R. velutinaeßora Vuk. olim, uon Ds. et Oz.), — R. Waitzlana Tratt. et var. moravica Borb., R. Schottiana (Ser.), R. placida uobis, mit breit elliptischen Blättern, schwach behaartem Griffel von der nächsten Verwandtschaft der R. canina L., sie ist ganz unbewehrt, — R. amhlyophylla Rip. var. suhatrh^iostylis Bor])., — R. coriifolia var. trichostylis, var. subcanina Clirist, — • R. glauca var. acutifoUa, var. subleiostylls, R. falcata fructu obovoideo, R. {'ompUeata, aus den Scabratis eine R. congesta Vuk., R. Belgra- densis Panc. und eine R. subglandinervis Borb. et Vuk. mit voriger am nächsten verwandt, die Blätter sind breit elliptisch oder fast rundlich, zweifach gesägt, die Blüthenstiele und Kelch sind stark glandulös. Diese Form erinnert mehr an R. Waltziana, aber hat keine zweifache Bestachelung, und die Seitennerveu sind schwach- drüsig; diese Drüsen verschwinden aber endlich von manchen Blät- tern, — R. pseudoctispidata Crep., R. resinosa Sternb. und eine var. pachyphyüa nobis davon mit dicken, unterseits starkdrüsigen, gelb- lichen Blättern, — R. moUissima Fr. var. jn/rifera Scheutz. — R. hungarka Kern, fand ich noch im J. 1870 am Blocksberge. Später konnte ich sie nicht mehr auffinden, obgleich Herr Dr. Schiller sie dort wieder fand, bis endlich v. Vukotiuovic am Kleinen Blocksberge einen Ort fand, wo ich und Herr Steinitz Exemplare für die Fl. exsicc. Austro-Hungarica sammeln konnten. Sie kommt hier mit R. aprlcormn Rip., welche nach gefälliger Mittheilung des Herrn Braun, der die authentischen Exemplare im Herbarium des Prof. Kern er sah, eine heteracantbe Form ist. Meine R. hungarica sah im Jahre 1875 auch Christ und hat sie als neu bezeichnet. V. Borbäs. Budapest, den 40. November 1884. In letzterer Zeit befasste ich mich eindringlicher mit den Rosen, welche in der Umgebung der ungarischen Hauptstadt wildwachsend, vorkommen. Dieses Studium war nicht ohne Erfolg, da es mir ge- lang, einen bisher unbekannten Standort für Rosa sphaerocarpa Paget aufzufinden. In Dr. Borbäs' Buch: „Die wildwachsenden Rosen der ungarischen Krone" ist genannte Rose vom Trentschiner Comitate uotirt, wo selbe von Herrn Hol üb y gesammelt und mit dem Syno- nym: Rosa canina var. tomentosa Hol. bezeiclmet wurde. „In mon- tibus vinif»ris infra hisica prope Bosac cott. Trencsen." Der neue Oesterr. butan. Zi^tsoluift. 12 Helt 1884. • 34 450 Standort dieser Rose, wo ich sie im Laufe dieses Jahres auffand, ist mitten des Weges: der vom Rosenhügel nach Leopoldfeld führt, in der nächsten Nähe der Villa „Fecuuda". Karl Schilberszky. Messina, 5. November 1884. Das bei jedem Vollmonde sich einstellende Regenwetter war im verflossenen Monate besonders anhaltend gewesen (vom 7. bis 25.) und richtete selbst bedeutende Schäden durch Wassergewalt an; die Flora blieb darum sehr zurück, so dass kaum ein merklicher Fort- schritt der schon im September eröffneten herbstlichen Vegetation sich kundgibt. Fumaria capreolata^ Phagnalon rupestre, Brunella vulgaris-laciniata, Calamintha Nepeta, C. canescens, Arisarutn vul- gare (seit 25.) blühen allenthalben; LoMdaria, die Senecio- Arien, Calendula nehmen immer mehr Ausbildung; Micromeria graeca, M. jidiana, Scabiosa maritima stehen in zweiter Blüthenperiode. Soli- dago, Rnbus, JErigeron, Linaria, Centranthus sind noch aus frühe- ren Wochen erhalten und tragen nicht wenig zum bunten Gewebe des Pflanzeuteppiches bei, das durch eine Fülle von Greblätt {0,ralls cernua, Geranium sp., Erodimn m,oschaUim, Malva, Euphorbia sp., Narcissus) an reizvoller Frische gewinnt. — - Eriobotrya steht seit Anfang der zweiten Dekade in voller Blüthe. — Gegen Ende des Monates wurden Limouien für die Ausfuhr eingesammelt; auch die Mandarinen beginnen eben zu reifen; einzelne Mandarinenbäume — welche im Frühjahre zwar geblüht aber nicht Frucht getragen hatten — blühten in der letzten Octoberwoche lebhaft auf und setzten junge Früchtchen au. Dr. Solla. Fersonaluotizeu. — Dr. Ludwig Haynald, Cardinal-Erzbischof von Kalocsa, ist von der Universität zu Louvain zum Doctor honoris causa er- nannt worden. — Dr. G. Krabbe hat sich an der Universität Berlin als Privatdocent für Botanik habilitirt. — Dr. Viucenz v. Borbäs erhielt von Seite der ungarischen Aerzte und Naturforscher für sein Mauuscript „Flora comitatus Castriferrei" einen Ehrenpreis von 100 Ducaten. Vereine, Anstalten, Unternehmung^en. — In der Gesammtsitzung der k. ung. Akademie der Wis- schaften in Pest am 25. October, hielt Cardinal Haynald eine Gedenkrede auf den 1879 verstorbenen Professor Dr. Fenzl, Direc- tor des botanischen Gartens in Wien, welcher der ungarischen Aka- demie als auswärtiges Mitglied angehörte. Cardinal Haynald Hess 451 der Thätigkeit FcnzTs, mit dem er durch 40 Jahre in Correspon- denz gestanden, volle Gerechtigkeit widerfahren und würdigte dessen Verdienste als Forscher, Lehrer und Fachschriftsteller. — In der Monatssitzung der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien, am 5. November, war der botanische Theil durch die Besprechung einer Studie Dr. F. E. Solla's vertreten, betreffend die „Flora der Inseln Lampedusa und Linosa". Beide Eilande liegen südöstlich von Sicilien (westlich von Malta) und be- sitzen eine der nordafrikanischen ähnliche Vegetation. M. PHhoda. Sammlung^en. — Dr. Krempelhuber's nachgelassenes Flechtenherbar wurde für das königl, Staatsherbarium in München angekauft. — Dr. Göppert's Herbarium wurde mit 4000 Mark für den botanischen Garten in Breslau angekauft. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Fräulein Boresch mit Pflan- zen aus Böhmen. — Von Herrn Untchj mit Pflanzen aus Pola. — Von Herrn Steininger mit Pfl. aus Oberösterreich. — Von Herrn Preissmann mit Pfl. aus Steiermark. — Von Herrn Jetter mit Pfl. aus Niederösterreich und Ungarn. — Von Herrn Höfer mit Pfl. aus Niederösterreich. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Stelz er, Koch- meister, Moser, Khek, Lorinser, Csato. Von Richter eingesendet: Aus Ungarn: Arahis petrogena, Campamda carpatica, Corispermum nitidum, Crepis rigida, Cytisus hifloriis, C. leucantlms, Draba lasiocarpa, Gi/psophila panicidata, Hellehorus dumetormn, Polycnemum verrueosimi, Rosa dumalis, Sde- ranthus neogradensis, Silene midtlflora, Veronica media; aus Sieben- bürgen: Sderanthns uncinaUis; aus England: Alsine verna, Nitella opaca, Ranunculus peltatus, Ruhus discolor; aus Frankreich: Astra- (jalus purpureus, Orohanche Eri/ngii, Serapias cordigera, Viola lan- cifolia; aus Schweden: Carex eaiensa; von Odessa: Artemisia nutans. Von Dr. Roth eingesendet: Aus Preussen: Cevatophyllimi pla- fyacaathum, Corrigiola litoralis, Euphorbia humifusa , Hieracnmi praealtmn, Impatieas parvißora, Potamogeton heterophyllus, P. tri- choides, Saxifraga Hirculus; aus Holstein: Apiuni graveolens, Co- tula coronopijfolia, Lathyrus silvestris; von der Insel Usedom: Jim- cus halticus; aus Hessen: Heliotropiwm europaeuni ; aus Baden: Asperida galioides; aus Rheinpr.: Corydalis lutea, Narthecium ossi- 34* 452 fragimi, Thlaspi calaminare, Viola calaminaris ; aus Elsass-Lothrin- gen: Alopecurus utricidahts, Calepina Co^'vlni, Cvepis pulchra, Den- taria pinnata, Erantläs hiemalis, Jasione perennis, Mirkaria ger- manica, Scilla autumnalis ; aus der Schweiz: Achillea moschata, ßilene acauUs. Aus Linz einges. von Strobl: Ajuga Chamaepitys, Andromeda poUfolia, Callitriclie vernalis, Diantims Saocifragus, EfChinochha Crus gcdli var. aristata, Erynglum campestre, Euphorbia verrucosa^ Qa~ limn roüindlfoUum, Hottonia palustris, Impatiens parvißora, Iris Pseudacorus, I. sibirica, Juncus sqiiarrosus, Leontodon incanus, Li- lium Martagoyi, Linum tenuifolimn, Limaria rediviva, Medicago falcata, Melandrium silvestre, Meni/anthes trifoliata, Myricaria ger- manica, Neslia paniculata, Nuphar hiteum, JPedicidaris silvatica, Einus ohliqua, Potentilla Fragariastrum, Rosa pyrenaica, Thesium pratense. Obioe Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Ceuturie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. Inserate. Im Selbstverlage des Dr. C. Baenitz in Köiiig-sber? i. Pr. ist er- schienen : Herbarium Europaeum, Lief. 48 — 106 Nr. Preis 13 M. — Lief. 49 — 65 Nr. Preis 12 M. luluiltsvevzoichni.sse rlieser und der früheren Lief, versendet der Selbstverleger franco und gratis. Soeben erscheint: Floi^a Europae terrarumque adjacentium. Auetore M. Gandoger. 4 Bände in Gross-Octav. Preis 52 Frcs. bei dem Autor (Anias, Rhone, par Villefranche France) oder 70 Pres, bei der Verlagsbuchhandlung von Friedländer & Sohn (Berlin, Carlstrasse Nr. 11.) Das ganze Werk wird in einigen Jahren beendet sein und mehr als 20 Bände umfassen. M. Gandoger wünscht eine sehr grosse Anzahl von Doubletten (bei 14.000 Arten), welche eben zur Verfassung obigen Werkes die Grundlage boten, gegen andere Pflanzen zu tauschen und sieht diessbezüglichen Anträgen ent- gegen. Diesem Hefte liegt bei: Preis-Vcrzeichniss der Administration der „Weinlaube" in Klosterneuburg bei Wien. Inhalt. I. Gallerie österreichischer Botaniker. Seife 30. O. Adolf Weiss. (Mit einem xylogr. Porträt) 1 II. Original-Beiträge. Bäumler, J. A, — Die Moosflora von Pressburg in Ungarn ... 46, 96 — — Mykologisches aus Pressburg 221, 327 Beck, Dr. Günter. — Literaturberichte 408 Blockt, Bronislav. — Ein Beitrag zur Flora Galiziens und der Bukowina 51 120, 212, 249, 359, 427 — — Literaturberichte 32 Berbäs, Dr. Vinc. v. — Die Nadelwälder des Eisenburger Comitates . 59 — — Natürliche Beweise für die Achsengebilde der Hagebutte .... 91 — — Samenreifende Doi)pelrosen 321 Literaturberichte 106, 260, 336 Braun, Heinrich. — Melampyrmn Moravicum H. Braun n. sp 422 Bubela, Johann. — Teratologisches 425 Burgerstein, Dr. A. — Das pflanzenphysiulogische Institut der k. k. Wiener Universität von 1873—1884 418 Celakovsky, Dr. Ladisl. — Ueber Cleome ornithopodioides L. Boiss. und verwandte Arten 113 ■ Ueber Polyyala supina Schreb. und P. andrachnoides Wild. 206, 237 Nachträgliches über Stipa Tirsa Stev 318 Entleutner, Dr. A. F. — Flora von Meran 14, 62 Fehlner, Carl. — Schedae ad „Floram exsiccatam Austro-Hungaricam" a Museo botanico iiniversitatis Vindobonensis editam . . . 176 Formänek, Dr. Ed. — Teratologisches 85 Beitrag zur Flora der Beskiden und des Hochgesenkes . 157, 196, 242 288, 322, 361 Zur Flora Mährens 428 Gehmacher, A. — Ueber den anatomischen Bau einiger sogenannter Korkhölzer 149 Hanausek, Dr. T. F. — Literaturberichte 179, 228 454 Seite Hansglrg^, Dr. Anton. — Beiträge zur Kenntniss der böhmischen Ther- malalgenflora 276 — — Bemerkungen zur Systematik einiger Süsswasseralgen. (Mit einer lithogr. Tafel) 313, 3S1, 389 Helmerl, A. — Schedae ad ..Floram exsiccatam Austro-Hungaricam'' a Museo botanico universitatis Vindubunensis editam . 27, 67 Hermann, Gabriel. — Neue Daten zur Flora Ungarns 247 Hirc, Dragutin. — Floristische Mittheilungen aus Croatien 82 — — Floristisches aus Croatien 284 Hohenbühel-Heufler, Ludw. Freih. v. — Literaturberichte . 224, 25S, 297 Höhnel, Dr. Franz v. — lieber die Pinkos-Knollen 122 Holnby, J. L. — Zwei neue Brombeeren aus dem Trentschiner Comitate Ungarns 81 — — Die bisher bekannten Flechten des Trentschiner Comitates .... 34.5 — — Literaturberichte 203 Janka, Victor v. — Botanisches ,.qui pro quo-' aus Spanien 273 Jetter, Carl. — Literaturberichte 227, 337, 410, 448 Kmet, Andreas. — Rosa reversa W. K., Rosa Simkovicsii, Rosa Holi- kensis 15 — — Ein neuer Standort der Rosa reversa W. K • 395 Krampia, Eudolf. — Literaturberichte 409 Krasan, Franz. — Literaturberichte 229 Kronfeld, Moriz. — Pflanzennamen aus der Wiener Gegend 216 — — Bemerkungen zu Franz Höfer's Wörterbuch der niederösterrcichi- schen Pflanzennanien 372 Literaturberichte 228, 261, 375 Lorinser, Dr. Friedrich. — Eine neue Species von (Aaar.) Plevrolus 41 Mnrr, Josef. — Beiträge zur Flora von Nordtirol 86 Peter, Dr. A. — Exsiccatenwerk von Hieracien Mitteleuropas 332 Poläk, Karl. — Hieracium crepidiflorum. n. sp 155 Preissmann, E. ^ Beiträge zur Flora von Kärnten 385, 430 Pfihoda, Moriz. — Literaturberichte . 35, 70, 107, 143, 181, 26 i, 304, 337 376, 447 Relchardt, Dr. H. W. — Litcraturberichte . 31, 69, 105, 139, 180, 226, 259 300, 334, 407, 443 Sabransky, Heinrich. — Floristisches aus Pressburg 131 — — Literaturberichte 262 Schilberszky, Karl. — Zur Moosflora von Budapest 435 Schlögl, Ludwig. — Teratologisches • . . 398 Schmidt, C. — Literaturberichte 301 Solla, Dr. R. F. — Nachklänge aus Italien 1'^ Literaturberichte 140, 263, 303, 374, 404, 444 Strobl, Gabriel. - Flora des Etna 24, 63. 101, 135, 173, 222, 252, 293, 329 368, 399. 435 455 Seite Tomaschek, A. — Ueber Darwin's Bewegungsvermögen der Pflanzen 55, 99 Ullepitsch, Josef. — Botanische Mittheilungen 219 — — Anton Eochel 363 Untchj, K. -- Nachträge und Berichtigungen zur Flora von Fiunie . . 169 Velonovsk^^, Dr. J. — Ein Beitrag zur Kenntniss der böhmischen Rosen 189 — — Ein Beitrag zur Kenntniss der bulgarischen Flora 423 Voss, Wilhelm. — Carl Zois Freiherr v. Edelstein. (Ein Beitrag zur Ge- schichte der Botanik) 77 Wettstein, Dr. Richard v. — Schedae ad ..Floram exsiccatam Austro- Hungaricam" a Museo botanico universitatis Vindobonensis editam auctore A. Kerner 441 Wiedermann, Leopold. — Aus der Flora von Rappoltenkirchen und Um- gebung V. 0. W. W 88, 125 — — Volksnamen von Pflanzen aus der Gegend von Rappoltenkirchen V. 0. W. W 396 Wiesbaur, J. B. — Die Rosenflora von Travnik in Bosnien 12, 42, 92, 128, 170 Wiesner, Dr. Julius. — Literaturberichte 403 Woloszczak, Dr. E. — Literaturberichte 34, 106, 260, 335 Zukal, Hugo. — Bacterien als directe Abkömmlinge einer Alge ... 7. 49 III. Gorrespondenzen. Aus Berlin von Dr. Ascherson 14,5 „ Bilcze in Galizien von Block i 379 „ Brunn von Dr. Formanek . . . 144, 182, 230, 266, 308, 378, 412, 448 ,, Budapest von Dr. Borbäs 72, 109, 232, 411, 449 „ Budapest von Schilberszky 413, 449 „ Czernowitz von Wiktorowicz 309 „ Görz von Br. Thümen 37, 231 „ Hall in Tirol von Hohenbühel-Heufler 307 „ Lemberg von Blocki . . 33, 72, 108, 144, 182, 231, 265, 307, 338, 413 „ Linz von Franz Strobl 109, 143, 184 ,, Lublin in Russ. Polen von Karo 340, 381 „ Mariaschein in Böhmen von Wiesbaur 36, 183, 269 „ Messina von Dr. Solla . 74, 109, 145, 184, 232, 268. 340, 381, 413, 450 „ Ns. Podhrad in Ungarn von Holuby 36, 306 ., Ober-Uhna in Sachsen von Trautraann HO „ Pola von Untchj 230 „ Pressburg von Dr. Schiller . , . 73 ,, Schöneberg von Dr. Urban 185 „ Sinkow in Galizien von Hankiewicz 379 ,, St. Goar am Rhein von Herpell 380 „ Velebit von Dr. Borbäs 267 456 Seite Aus Vesztö in Ungarn von Dr. Borbäs 339 „ Wien von Dr. Borbäs 306 ,. Wien von Keller 71 IV. stehende Rubriken. Personalnotizen 37, Hl, 186, 234, 269, 310, 341, 381, 414, 450 Vereine, Anstalten, Unternehmungen . . 38, HO, 146, 186, 234, 270, 310, 342 382, 450 Sammlungen 75, 343, 451 Botanischer Tauschverein in Wien . 38, 75, 112, 147, 187, 235, 270, 311, 343 383, 415, 451 BeUacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofltz. — Verlag von C. Gerold'S Sohu. C. Ueberreutersche Buelidiuckerei (M. Salzer) in Wien. #?f ^ ?!%►■, \^:. UNIVERSrrV of illinois-urbana 3 0112 084207619 4..fe. -*■ tm 1,' TT-', ,.-.-