LIBRARY OF THE UNIVERSITY OF ILLINOIS AT URBANA-CHAMPAIGN US 580.5 OS V.47 ÖSTERREICHISCHE BDTAilSCBE ZEITSCHRIFT KEDIGIRT UND HERAUSGEGEBEN VON DR RICHARD R. v. WETTSTEIN PROFEsSOK AN DEK K. K. DEUTSCHEN UNIVERSITÄT IN PRAG. XLVII. JAHRGANG. MIT 12 TEXTILLUSTRATIONEN UND 5 LITHOGRAPHIRTEN TAFELN. WIEN. DRÜCK UND VERLAG VON CARL GEROLD'S SOHN. 1897. OS -i-7 HTSCHE BÖMSCHE ZEITSCHRIFT Herausgegeben und redigiit von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professur an der k. k. doutscli<;n riiivcrsititt in Praff. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. XL VII. Jahrgang, N"- 1. Wien, Jänner 1897. Euphorbia Soorigarica Boiss. auf der Balkan- halbinsel. Von W. Lipsky (St. Petersburg). Schon früher habe ich^) auf das interessante Factum hin- gewiesen, dass Eupliorhia Soongarica Boiss., welche bisher für einen Bewohner des entfernten Asien galt, in neuester Zeit nicht nur auf dem Kaukasus, sondern auch in Europa selbst und namentlich auf der Balkanhalbinsel gefunden wurde. Im Hinblick auf den speciellen Charakter, den meine Arbeit trägt, könnte meine Bemerkung von den mit der Flora der Balkanhalbinsel sich be- schäftigenden Forschern leicht übersehen werden, weshalb ich hier über die Auflindung kurz berichten möchte. Ledebour -) unterschied diese Art nicht; er nannte sie einfach E. pahistris L. rar. ß. Als neue Art beschrieb Boissier sie erst in seiner Monographie der Gattung Euphorbia ^), und zwar unter dem Namen E. Soongarica. Im Herbarium des St. Petersburger Botanischen Gartens (Herb. Ledebour) werden Ledebour 's Exemi)lare. die auch bei Boissier waren, aufbewahrt. Nun hat Velenovskv*) aus Bulgarien eine neue Art, E. nitda, besehrieben; aber Exemplare dieser Art (Sadovo!) decken sich vollkommen mit der typischen Form der E. Soongarica. Endlich hat Schmalhausen ^) dieselbe Art aus dem Kaukasus unter dem Namen E. aristata Schmalh. beschrieben. Die Exemplare waren ihm von einem dortigen Apotheker, Herrn A. Nor mann, der sie zuerst auf dem Kaukasus fand"), aus Stawropol zur Bestinnnung zugeschickt worden. Ich ^) Lipsky, Novitates Florae Caucasi (Acta Horti Petropol. XIII, 336). 2) Ledebour, Flora Altaica IV, 194. 3) De Candolle, Prodromus XV, 2, 121 N. 477. *) Velenovsky, Flora Bulgarica 506. •'>) Sehmalhausen, Neue Pflanzen aus dem Kaukasus (Ber. der Deutscheu botan. Gesellsch. 1892, X, 292, tab. XVII). ") Normann, Florula Stavropolensis 49, hielt sie für E. palustris L., „forma haud typica". Oesterr. botan. Zeitsclir. 1. Heft. 1897. 1 504'70;- habe diese Exemplare nicht nur selbst zu sehen Gelegenheit gehabt, sondern es gelang mir sogar, sie um Stawropol in Begleitung Herrn A. Normann's selbst zu sammeln. Ich war schon lange von der Identität der Schmalhausen'schen Art mit E. nndaYelen. über- zeugt; aber erst die Yergleichung aller hier in Betracht kommenden Exem[)lare. sowohl der aus der Songarei und aus dem Altni, wie der aus dem Kaukasus und aus Bulgarien gibt mir die Möglichkeit, sowohl E. nucla Velen. als E. nristata Schmalh. mit E. Soongarica Boiss. zu vereinigen. Der bezügliche Irrthum entsprang theils aus dem Umstände, dass das Vergleichmaterial in den Herbarien ein zu kümmerliches ist, aber haujitsächlich aus dem Umstände, dass es schlechterdings oft viel leichter erscheint, eine neue Art zu beschreiben, als zwei Formen aus entfernten Gegenden aufeinander zu beziehen. Aber E. Soongarica Boiss. bewahrt ihren Tv|ius ausgezeichnet und Exemplare von ihr, den entferntesten Gegenden entstammend, unterscheiden sich fast nicht von einander. Die Thatsache, dass E. Soomjdricn Boiss. in so entfernten Gegenden, als in der Songarei. auf dem Altai, auf dem Kaukasus und in Bulgarien gefunden wurde, lässt der Hoffnung Raum, dass man diese Art auch in den zwisehenliegenden Gebieten linden werde, ja es ist sogar möglich, dass sie schon gefunden wurde, nur falsch bestimmt, etwa als E. imlnstris L. oder unter einem anderen Namen in Herbarien aufbewahrt wird. Saponaria Wienianni hybr. nov. {caespitosa X lutea). Von K. Fritsch (Wien). Im botanischen Garten der Wiener Universität werden Sapo- naria caespitosa DC. und Saponaria lutea L. in Töpfen neben- einander cultivirt. In einem der Töpfe zeigte sich nun neben S. lutea L. ein kleiner Rasen einer schon in den Blättern von dieser Art abweichenden Pflanze. Als diese fragliche Pflanze zur Blüte gelangte, erwies sie sich als zweifelloser Bastard zwischen den beiden genannten Arten. Dieser Bastard sei hier beschrieben : Saponaria Wienianni Fritsch (caespitosa X lutea). Planta perennis dense caespitosa. Folia linearis, basi angustata, margine cartilagineo-denticulata, basi ciliis longis caducis ju'aedita, ceterum glabra carnosa. Gaules floriferi adscendentes; internodia 2 — 3 elongata, inferiora parce pubescentia, summum ut }iedunculi villosum. Inflorescentia cymosa, densa, 10 — löflora. Calyx dense villosus; lobi braves, acuti. Petalorura limbus anguste obovatus. palUde roseus. Ooronae laciniae filiformes. Die Pflanze hält in ihren Merkmalen (namentlich in der Blüte) fast genau die Mitte zwischen den iStammeltern. Der Wuchs des 3 Rasens ist üppiger und die Blätter sind grösser als an beiden Stammelteru. eine Erscheinung, welche ja auch bei anderen i^astarden vielfach beobachtet wurde. Der eariös gezähnte Kand der Blätter ist auch bei S. cacspifosa vorhanden, dagegen bei *S'. lutea ganz undeutlich. S. caespitosa zeigt am ganzen Stengel die kurzejan- liegende Pubescenz. welche S. Wiemanni an den unteren Internodien zeigt; S. Intcti hat dagegen zottige Stengel. Die InÜorescenz der »S. WienuüDii ist reichblütiger als jene der S. caespitosa, jedoch kaum armblütiger als jene der S. lutea. Die Blüte ist in allen Theilen bedeutend grösser als die der S. lutea, aber auch bedeutend kleiner als an S. caespitosa. Die Kelche sind tiefer gespalten als an S. lutea, aber weniger tief als an S. caespitosa. Am auf- tallendsten ist die Grösse und Form, sowie auch die Farbe der Fetalen: diese sind bei S. caespitosa sehr breit und vorne gezähnelt, dabei intensiv rosenroth, bei S. lutea dagegen sehr schmal und klein, ganzrandig und blassgelb gefärbt. Die Fetalen der S. Wie- manni stehen in Bezug auf ihre Gestalt gerade in der Mitte zwischen jenen der Stammarten, sind vorne nur schwach gezähnelt und bleich rosa. S. Wiemanni stand Ende Mai in voller Blüte, während S. lutea dem Abblühen nahe war und S. caespitosa erst aufzublühen begann. Es scheint mir nicht überflüssig zu sein, durch Zusammen- stellung einiger Maasse die Mittelstellung des Bastardes zu illustrireu : Durch- i schnittliche [ Höhe des Stengels ^) Länge des Kelches Länge der Platte der Blumenkrone Breite der Platte der ßlumenkrone Saponaria caespitosa. | 150mm I 15 mm Saponaria Wiemanni 120 mm (caespitosa X lutea) Saponaria lutea 50 mm 11 mm 8 mm 9 mm 9 mm 6 mm 8 mm 5 mm 2 mm Ein Vorkommen dieses Bastards an deu natürlichen Stand- orten der Stammarten ist unmöglich, weil N. caespitosa in den Pyrenäen endemisch ist, während S. lutea die Westalpen bewohnt ui:d in den Pyrenäen fehlt -j. Der hier beschriebene Bastard ist insoferne von Interesse, als iiseines Wissens aus der Gattung Saponaria bisher überhaupt kein Bastard bekannt geworden ist. Wenigstens führt Fockc^) keinen solchen an, und auch in der seither erschienenen Literatur ist mir M Alle Maasse sind den unter denselben Bedingungen nebeneinander cuUivirten Exemplaren entnommen. ^) Vergl. Rouy et Foucaud, FIoio de France III, p. 15;J— 154. ^) Focke, Die Pflanzenraischlinge (Berlin, l«8lj. 1* keine Angabe darüber erinnerlich. Ueberhaiipt neigen die Sileneen — einige Arten von Dianthus und Melandryum ausgenommen — wenig zur Bildung von Hybriden. Die Benennung des neuen Bastardes als Saponnria WicinannI erfolgte mit Eüek.sicht darauf, dass Herr August Wiemann, der im Wiener botanischen Garten die Cultur der Al[)enpflanzen besorgt, diesen Bastard zuerst bemerkte, selbst richtig deutete und mich auf denselben aufmerksam machte. Beiträge zur Flora des Eisenburger Gomitates. Von Dr. Anton Waisbecker (Güns). Setaria anihigua Guss. Auf Schutt in Güns. Phleitni prattnse L. h) f. micranthum m. Die Blüten um die Hälfte kleiner als bei der typischen Form, die Scheinähre dadurch dünn, cylindrisch. In Gräben in Güns. — c) f. hradcatum m. Die Scheinähre am Grunde durch ein aufrecht abstehendes 1 — 4 cm langes Tragblatt gestützt. Auf Brachäckern in Güns. Melica ciliuta L. Steinbruch in Bernstein. Glyceria distans Wahl, b) f. montana m. Sowohl die Grund- ais die Halmblätter sind stets eingerollt, an der Spitze rauh; die Rispenäste sind auch rauher als an der typischen Form. Wegränder und Gräben in Bernstein 750 m. s. m. Festuca arundinacea Schreb. VValdschlag in Rödlschlag 750 m. s. m. Carex holina 0. F. Lang (C. cacspitosa L. X vulgaris Fr.). In einem feuchten Waldsehlage in Güns. C. tomeniosa L. //) /'. luxuriosa m. Aus zahlreichen bis 45 cm hohen Halmen, kleine, dichte Rasen bildend. Neben voriger. ü. venia Chaix. h) f. glomeraia m. 2 — 3 weibliche Aehren stehen dicht unter der männlichen; die unterste erreicht durch Stiel und Länge beinahe die Höhe der obersten; überdies tragen sie meist an der Spitze männliche Blüten. Waldschläge in Güns. C. montana L. h) f. acruandra m. Die weiblichen Aehren tragen an der Spitze männliche Blüten, erscheinen dadurch zugespitzt. Waldschläge in Güns. — c) f. monostachya G. Beck. Waldschlag in Rödlschlag. — (/) var. marginata m. Die Bälge der männlichen Aehre breit weisshäutig berandet, die Bälge der weiblichen Aehren auch zum Theile mit weisshäutigem Rande. Die weiblichen Aehren. theils entfernt stehend (/. remotißora), theils auch genähert, sind klein und rund. Die Grundscheiden sind hie und da netzig gespalten, was aber auch an der typischen Form vorkommt. Waldschlag in Güns. — e) var. vernifonnis ni. Der Wurzelstock ist durch Ver- zweigung locker rasig, sehr selten findet sich auch ein kurzer Ausläufer; Halme 30—45 cm hoch, die unteren Deckblätter meist ))lattig, stengelumfassend; weibliche Aehren 2—3, eilänglich, die unterste kurz gestielt: die Bälge, sowohl der iiianiilicheii als der weiblicheü Aehren. etwas hellerlarbig- als beim Typus; die der letzteren sind dunkelbraun mit grünen Rückenstreifen. Maeht den Eindruck einer Hybride mit C. venia Chaix. Waldschlag in Güns. C. pilulifcra L. h) f. acroandra m. Weibliche Aehren an der Spitze mit männlichen Blüten. — c) f. fuscidula m. Die Bälge der weiblichen Aehren dunkelbraun, auch die Früchte etwas gebräunt. Beide in Waldschlägen in (iüns. C. decipiens m. (ü. polyrrhiza AVallr. X cerna Ohaix). Wurzelstock faserig rasig, wenige, sehr kurze, bogenförmig nach aul'wärts gekrümmte Ausläufer treibend; die dunkelbraunen Grund- scheiden sind in fädliche Fasern zerschlitzt; Halme 30—45 cm lang, die Blätter nahezu ebenso lang, manchmal auch länger wie die Halme. \'on C. polyrrhiza durc4i die Ausläufer und etwas kürzere Blätter leicht zu trennen. Von C. venia Ch. und auch von deren var. caespitiformis in. durch dichter rasigen Wuchs, zerfaserte Grundscheiden und längere Blätter geschieden. Waldschläge in (lüns. C. Fritscliii m. var. oxystachya m. Weicht von der typischen Form durch längliche, zugespitzte w^eibliche Aehren. welche an der Spitze männliche Blüten tragen, ab; überdies sind die Bälge der männ- lichen Aehre zu einer langen rauhen Stachelspitze vorgezogen : ferner sind die Blätter 3 — 4 mm breit, die Gruudscheiden blutroth. Manch- mal kommen bei dieser Varietät als lusus naturae verzweigte männ- liche Aehren vor (f. fissisjjica). Waldschläge in Güns. C. panicea L. /". hnsigyna m. Wiese in Dorosziö. Folycnemum verrucosum Lang. /'. roseiflorum in. Mit rosen- rothen Perigonen. Bahndamm in Jänoshäza. Centaurea jacea L. h) var. angustifolia Schrank. Berowiesen in Czäk. c) var. decipiens Thuill. (var. pectinata Neilr. ) A\ aldrand in Ober-Warth. — d) var. argyrocoma Wallr.-Raine in Dorosziö. e) f. CKCulligera Reichb, und /') /'. fusca ni. mit dunkelbraunen Anhängseln. Beide an Rainen in Güns. C. stenolepis A. Kern, h} f. atrata m. Die Anhängsel der llüllschuppeu sind schw^arz, deren Fransen schwarzbraun, die Köjifchen daher schwarz. Im Kastanienhaine in Güns unter der typischen Form. C. pseudo-Fhrygia G. A. May. Waldschläge in Bernstein. Tragopogon interjectus m. (Tr. orientalis L. X '»lajor Jacq.) Die Köpfchenstiele etwas keulig verdickt; Hüllschuppen acht. 30 bis 40 mm lang; die Blüten bedeutend kürzer als die llüllscliuppen, hellgelb; Früchte (ohne Pappus) 30 mm lang; die Blätter sind wie bei Tr. orientalis L. Strassengräben in Güns. Tr. Crautzii Dichtl hat ganz anders gestaltete Blätter. Gaiinm parisiense L. rar. anglicum Huds. Steinbruch in Czäk. Am 2. October d. .1. fand ich da in Gesellschaft mit der typischen Form schön entwickelte, blühende und fructilicireude Exemplare. Cr. Mollugo L. var. Obunnjannm H. Braun. Auf ^\ lesen in Güns. Mentha hracliystachya Borb. Wassergraben In Töniörd. Thymus Jauhie Gel. Waldschlag in Rödlsehlag. Gleclioma hederacea L. var. longidens m. Kelebzähne lau- zettlich zugespitzt, begrannt, wenig kürzer als die Kelcbröhre, Blütenstengel 15—20 cm hoch. Schlossberg in Lockenhaus. Ajitga Genevensis L. f. tnßda m. Die Deckblätter sind drei- theilig, das mittlere Segment lanzettlich. Bergwiesen in Lockenhaus. Lycopsis arvensis L. var. macrocalyx m. Der Stengel ist kräftiger und mehr verzweigt, die Blätter, sowie die ganze Pflanze zerstreuter borstig behaart, als bei der typischen Form, ferner sind die Kelchzipfel linear-lanzettlich, im Fruchtzustande 10 — 12 mm lang. Auf Aeckern in Pilgersdorf. Odontites rubra Gil. var. macrocarpa m. Von der typischen Form durch kürzere Deckblätter und grössere Früchte, von der var. serotina Keichb. aber durch spärlichere Verästelung, längere und breitere Deckblätter, ferner durch grössere Blüten und Kapsel abweichend. Dem Habitus nach steht sie der typischen Form näher. In Saaten in Rödlsehlag 700 — 800 m. s. m. Blüht im Juli. 3Iyosurufi minimus L. Auf Aeckern in Güns, Doroszlu und Csöraöte (Latzel, Piers). Corydali^ cava Schw. /". hicaulis m. Der Knollen treibt zwei gleich starke Blütenstengel. Gebüsche in Güns. Viplotaxis ienuifoUa DG. var. scapifornis m. Mit mehreren unverzweigten, blattlosen Blütenstengeln; ist analog der D. muralis DG. var. scapiformis Neilr. An Mauern in Güns. Sagina 2)yocumhens L. var. tennifolia Fenzl. Ikchufer in Güns. Hcrniaria liirsuta L. var. ascendeus m. Der aufrechte oder aufsteigejade Stengel ist 5 — 10 cm hoch, vom Grunde auf in zwei bis mehrere gleichstarke Aeste getheilt, oben wenig verzweigt. Auf Stoppelfeldern in Steinamanger. Ruhus liötensis m. n. spec. — Adenophori. Die SchössHnge sind niedrigbogig, von mittlerer Stärke, kantig, wenig bereift, zerstreut abstehend behaart, mit langen lanzettlichen, rückwärts geneigten mittelstarken und eingestreuten dünnen, pfriemlichen Stacheln, ferner ziemlich reichlich mit zum Theile langen Stieldrüsen besetzt. Blätter drei- oder mehr minder vollkommen fusstörmig fünfzählig; Blättchen ziemlich gross, lederig. oben kahl, unten graufilzig; das Endblättchen rundlich, herzförmig, oft breiter als lang, mit aufgesetzter kurzer Spitze; die gestielten seitliehen Blättchen sind schief herzförmig. Die Rispe, unten durch- blättert, oben traubig, ihre Achsen mit dünnem Filz und abstehenden Haaren bekleidet, mit zerstreuten, langen, gelben Nadelstacheln und reichlichen, zum Theile langen, die abstehenden Haare weit tiber- ragenden Stieldrüsen besetzt. Die kurz bespitzten Zipfel des grauen, mit kleinen Stacheln und Stieldrüsen besetzten Kelches sind nach der Blüte zurückgeschlagen. Blumenblätter verkehrt eiförmig, rosen- roth. Staubfäden lang, die Griffel überragend. Ovarien kahl. Wächst in grosser Anzahl an einem buschigen Abhänge in Röt (Ratters- (lorf). — Von E. Salishtirgensis Focke, dem er nahe steht, durch kräftigere, kantige Schüsslinge. stärkere lanzettliehe Stacheln, grössere, breitere, lederige Blättchen, ferner durch die abstehend behaarte Inflorescenz und deren längere Stieldrüsen geschieden. — R. cir- diophorus Borb. hingegen hat angedrückt stern haarige Schösslinge. herz-eiförniige Endblättchen. kurze Stieldrüsen, an der ausgebreiteten Rispe nach dem Blühen aufrechte Kelchzipfel und kurze Staub- getasse. steht somit schon ferner. B. JJorbdsieJlus in. n. spec. — liadnlae. Schüsslinge liegend, mittelstark, stumpfkantig, meist braunroth, unbereift, spärlich behaart; deren Stacheln von mittlerer Stärke, kurz, aus breiter Basis pfriemlich, zurückgeneigt, zwischen diesen stehen viel kürzere Stachelborsten und« Höcker, ferner Stieldrüsen eingestreut. Die Blätter drei- oder fussförmig fiinfzählig; Blättchen gross, lederig. grob gesägt, oben kahl, unten von angedrücktem, dichtem Filz grauweiss; das Endblättchen elliptisch, zugespitzt. Die Rispe mittelgross, breit verzweigt, bis nahe zur Spitze durchblättert, oben mit grossen, einfiichen, eifönnigen oder lappigen Blättern; die Aeste und Blütenstiele kurztilzig. ziemüch reich mit kurzen, dünnen, geraden Stacheln und kurzen Stieldrüsen besetzt. Die Blüten sind mittelgross; die Zipfel des weissfilzigen, mit kleinen Stacheln und Stieldrüsen versehenen Kelches nach der Blüte zurückgeschlagen. Fetalen obovoid. weiss; Staubgefässe kürzer als die Griffel, oder gleichhoch; Fruchtknoten kahl. Wächst in Bergwäldern in Güns. — Von R. Sabranskyi Borb. dem er nahe zu stehen scheint, durch kräftigere, stumjifkantige. mit stärkeren Stacheln besetzte Schösslinge, deren meist fünfzähliae Blätter und weissfilzige Blättchen, ferner durch die breiteren Blätter der Rispe, grösseren Blüten, die Griffel nicht überragenden kurzen Staubföden, leicht zu unterscheiden. B. leucostachys Schleich. Gebüsche in Weissenbache. Fi. Haynaldianus Borb. Waldrand in Bernstein. R. semicinereus Borb. Gebüsche in Ozäk. R. semisiiherectits E. Krause. Gebüsche in Güns. R. semidiscolor E. Krause. Gebüsche in Guus. R. semihifrons Sahr. Waldschlag in Hammer. Potentilla incrassata Zimm. Raine in Rattersdorf. P. lancifolia in. n. spec. — Aureae. Die Stengel liegend, aufstrebend, 8 — 18 cm lang, röthlich, samrat den Blütenstielen und Blattstielen sehr reich mit rothen Drüsenhaaren besetzt; Blattstiele mit aufrecht abstehenden langen Haaren bekleidet. Blätter fünfzählig; Blättchen lanzettlich-keilförmig, bis 25 mm lang, vorne samrat den Zähnen nur 4 — 5 mm breit, an beiden Seiten mit 3—6 ziemlich tiefen, spitzlichen Sägezähnen, beiderseits grün, oben fast kahl, unten mit sehr zerstreuten, wenig ästigen, combinirten Büschelhaaren (vcrgl. „Oest. botan. Ztschr.", 1892. p. 2G3) besetzt. Aeussere Kelchblätter oblong, röthlich, innere eiförmig. Blumenblätter verkehrt-herzfriniiig, den Kelch über- ragend. — Wächst an sonnigen Abhängen in Bernstein 700 m. s. m. auf Serpentin und in ünterkohlstiitten 500 m. s. m. auf Schiefer. — Ton P. Tirolensis Zimra., welcher sie nahe steht, ist sie geschieden durch die längeren, liegenden Stengel, die reichlichen rothen Drüsenhaare und die conibinirten Büsehelhaare an der unteren Fläche der Blättchen. — Yon P. Bohanensis Zimm., Gaiidini Gremli, Vindobo)ine)isisZunm. schon durch die schmalen, lanzettlichen Blättehen und sehr zahlreichen Drüsenhaare leicht zu trennen. — P. Ginsicnsis m. hat auch ziemlieh schmale Blättchen, jedoch sind deren Zähne kurz, stumi»f. abgerundet, die untere Fläche mit zahl- reicheren einfachen und combinirten Büschelhaaren bekleidet. Die oben mehrfach genannten combinirten Büschelhaare sind solche Büschelhaare (alias Sternhaare, vergl. A. v. Kerner's Pflanzen- leben, I. 298), aus deren Mitte ein sehr langer Ast sich erhebt und der Blattspitze zu an die Fläche sich anlegt, dem freien Auge sichtbar, somit ein Striegelhaar darstellt; die anderen bedeutend kürzeren und schwächeren, nur unter dem Mikroskope gut zu sehenden Aeste sind an der Basis des Striegelhaares radial aus- gestreckt und bilden so das sogenannte Sternhaar ; es ist dieses Haar somit gleichsam aus Striegelhaar und Sternhaar, recte Büschel- haar combinirt. P. glandulifera Kras. Auf Serpentin in Bernstein. Auftällig ist an der dort gesammelten Pflanze der orangegelbe Fleck am Grund der Blumenblätter; es scheint dies auf die Einwirkung der benachbarten P. scrpentini Borb. hinzuweisen. P. 2)ermixt. (VII). Thallus von Cladonia atnaurocraea: Nesolechia punctum (Steiermark). Thallus von Dermatocarpon pussiUum: Leciogr. ccuiri- fuga var. conglobata, n. var. (Vllj. Thallus von Diplotonnna epipolium: Tichoth. gcmmi- fcrum (11). Thallus von Gyalolccliia lactea: Tichoth. pygmaeum (VII). Apoth. : Gydlolechia lactea: Ccrcidonpiora caudata n. sp. (VI). Thallus von Lectniora intricata: Tichoth. pygmaeum (St.j. Thallus von Lecanora polytt'opa: Xesolechia vitel- linaria (VI). Thallus von Lecanora poJytroim: Nesolechia aggregan- tula (VI). Thallus von Lecanot'a poUjtropa: Tichoth. pygmaeum V. grandiusculum (VI|. Apoth.: L€C(itiot'<( fK}h/tt'. 36 n. I. ß. — Syst. uat.. — Gronov. Fl. Orient. 13. — Kram. Austr. p. 11". — Sodann: ..Crocus tuba triflda Hall. Hist. nat. d. 1257. cum varietat." und schliesslich „Cr. sativus C. Bauhin, du Harne! Act. Paris. A. 1728, Tab. 1". Der von Linnc' in seiner II. Aufl. der Species plant, auf- geführte Croc. sativus ß vernus ist bekanntlich eine CoUectiv- S]»ecies und umfasst mehrere schon von Liniie's Vorgängern unter- schiedene und beschriebene Crocus-Arten. Auch aus dem Citate ,.Cr. tuba 3nda cum variet. Haller" kann man nicht schliessen, welche von den beiden Arten Scopoli meinte, um so weniger, da er nur eine sehr kurze Beschreibung seines Cr. sativus ß L. gibt und u. A. nur bemerkt: „Corollae tubus teres; Antherae fliamentis longiores" und „Corollae tubus limbo longior". Um auch der feineren Verwechslung beider Arten, die zu den Bürgern der Krainer Flora gehören, vorzubeugen, will ich im Folgenden versuchen, eine Beschreibung beider Arten zu geben, und ihre speciflschen Unterschiede hervorzuheben. I. Crocus vernus Wulfen in Jae(iu. Fl. Austr. Vol. V. Append. t. 36 (1778) non All. in Fl. Pedejiiont. V. I. j). 101 (1814). Syn.: Cr. sativus Seop. in Flor. Carn. Ed. II. Vol. I. j). 37 (1772) p. pt. Crocus vernus ß neapolitanns Gawl. in Curtis Bot. Mag. cont. by Sims. XXII. p. 860 (1805). Crocus vernus ß grandiflorus Gav in Bullet, de sciene. nat. XI. 368 (1827). Conf. : A. Kerner. Vegetationsverhältnisse des mittl. und östl. Ung. XCIV. in ..Oest. bot. Wochenblatt". Jahrg. XXVII, p. 295—297 (1877). Preissmann in „Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm.", 27. Bd., p. CIX (1891). Zwiebelknolle kugelig, niedergedrückt; Scheibe stark entwickelt. Die haarfeinen Fasern ineinander mündend, die schmalen Maschen länghch. Blätter zu 2—3, schmal-lineal, dunkelgrün. Mittelstreifen weiss, schmäler als bei Crocus albiflorus Kit. Schaftscheide ein- blättrig. Die drei inneren Perigonblätter kürzer und wenig schmäler als die drei äusseren. Der entfaltete Saum trichterig-glockig. Ein- 17 zelne Perigonblätter länglich, verkehrt-eiförmig, Zipfeln coneav. Schlund bärtig. Narbe wenig kürzer als der Saum, die Antheren- spitzeu an der Länge sehr überragend. Narbeuzipfel kamnifürmig, gelb-roth. Die 3 Antheren länglich-lineal, an der Basis beiderseits zugespitzt, schwefelgelb, iillgeineiu länger, jedoch schmäler als bei Croc. alhiflonis Kit., länger als die Staubfäden. Blumen dunkel- bis hellviok'lt. hcllviolett-weisslich, seltener mit schneeweissen Blumen und Köhren: forma nivea. IL Crocus albiflorus K\{. in Sehultes' Oest. Fl. Vol. L 101 (1814). Syn. Cr. venms Allioni, Fl. Ped. Vol. I, 48. non AVulfen. Crocus vernus a parvijlonis Gay 1. c. (1827). Conf.: A. Kern er, 1. c. p. 294-297. Die ganze Pflanze merklich kleiner. Die grundständigen Blätter lineal, mit weissem, stärker hervortretenden Mittelstreifen. Die 3 Korollenblätter des inneren Kreises kürzer, schmäler als die des äusseren, was auch bei Cr. vernus Wulf, zutrifft. Unterscheidet sich von Cr. vernus Wulf, schon auf den ersten Blick durch die länglichen, flachen Korollenzipfel, die lineal-läng- lichen, breiteren und kürzeren und an der Basis nicht zugespitzten Autheren und besonders durch die kleinere, lebhafter röthlichere Xiirbe, welche nie die Antherenspitzen erreicht, sondern von den Antheren an Länge bedeutend übertroffen wird. Blumen sind gewöhnlich schneeweiss, doch trifft man auch Kxomplare mit hellvioletten bis dunkelvioletten Blumen : „forma violacea'' an, ein deutlicher Beweis dafür, dass die Speciesbezeichnung „alhiflorus'^ von Kitaibel nicht glücklich gewählt wurde, um so weniger, da man auch unter Cr. vernus einzelne Exemplare mit schneeweissen Blumen und Röhren antreffen kann (forma nivea). die sieh jedoch immer durch die verkehrt-eiförmigen, länglichen Perigonblätter, mit coneaven Zipfeln, die grössere Blume und besonders durch die längere Narbe, die bisweilen fast den Scheitel erreicht, die länglichen, immer längeren, schmäleren Antheren, die an der Basis beiderseits wenig zugespitzt sind, schon auf den ersten Blick unterscheidet. Cr. vernus ist eine südlichere Pflanze und vertritt in ganz ünterkrain die Stelle des dort fehlenden Cr. alhiflorus Kit. Er reicht bis über die Laibacher l'mgebung hinaus und ist auch bei Scheraunitz in überkrain sjioradisch anzutreffen'). Der alpine Cr. alhifluciisK'ii. kommt in den OberkrainerAl[ienthäleru aligemein vor, reicht über die Laibacher Linie hinaus, seine südlichsten Standorte scheinen in Krain der Starigrad bei i^elimlje, der Korenscek und Mokricaberg zu bilden. In der Laibacher Umgebung, so besonders auf dem südlichen Gehänge des Laibacher Sehlossberges, treffen die Standorte beider 'j Ueber die Verbreitung im benachbarten Steiermark vergl. Preissman n, a. a. 0. Oestcir. botan. Zeitschrift. I. Ikt't. 1897. 9 18 Arten zusammen und unter ihnen kommt eine Mittelform mit schneo- weissen, violett viereckigen Blumen vor, muthmasslich ein Bastard, dessen Bildung hier leicht möglich ist. da man. obgleich beide Arten im Allgemeinen nicht zur nämhchen Zeit blühen, so doch hin- reichend, zum Theil versjjätet blühende, Exemplare beider Arten antrifft und da beide regelmässig und sehr fleissig von Bienen und Hummeln besucht werden. Ich schlage vor, diese Mittelform, zu Ehren des um die Oesterreichische Flora hochverdienten Herrn Prof. Dr. C. Fritsch. Cr. Fritschii zu benennen. Morphologische AphorismeE über einige Coniferen- Zapfen. Von Fr. Jos. Slavicek (Littau). (Schlnss.)i) Der Flügel erreicht eine Länge von 20 — 27 mm. eine Breite von 5 — 8 mm und ist blass-rüthlichbraun, stark glänzend, unter der Lupe fein- und dicht-längsstreifig, welche Streifen an dem inneren, geraden Flügelrande dichter werden und dem Flügel daselbst eine dunklere, rothbraune Farbe verleihen. Der Aussenrand zeigt letztere Färbung höchstens gegen die Flügelspitze zu. Der Flügel verläuft von der stumpfen Si)itze am Aussenrande convex herab, zuweilen ist er an dieser Stelle schwach ansgeschweitt. Seine grösste Breite liegt gewöhnlich unterhalb der Mitte, seltener in derselben. JPinus Coultevl Don. Coulters Kiefer. — Diese zur Section Tucda Endl. (Finaster Englra.) gezählte, dem Küstengebirge Californiens angehörige Species besitzt neben P. Sahiniana, F. Jeffrey l und F. Gerardiana diegrössteu Zapfen innerhalb der genannten Gruppe der Dreinadler. Der ersteren in Zapfengrösse jedenfalls am nächsten stehend, unterscheidet sie sich von derselben, wenn man auch von anderen Merkmalen, wie Stamm- und Kronenbildung, Flügellänge etc. absieht, schon durch die Farbe der Zapfenschuppen in der Reife- zeit allein, welche bei F. Sabin iana dunkler ist (matt-rothbraun mit oliveubraunem Schild), von P. Jeffreyi und F. Gerardiana durch längere Nadeln, von letzterer ausserdem durch längeren Samenflügel. Die etwas abwärts hängenden Zapfen sitzen auf einem 3 cm langen und 6 — 20 mm dicken, mit braungrauen Borkenschuppen be- deckten, gegen die Schattenseite des Zapfens geneigten Stiele ent- weder einzeln oder auch zu mehreren in Quirlen. Sie sind im ersten Jahre nach Dr. Mayr kugelig. 47-2 cm lang und ebenso breit, ver- grössern sich zur Reifezeit bis auf 30 cm, nach Englmann bis 38 cm. indem sie zugleich eine Dicke von 10 — 15 cm im geschlos- senen Zustande bei einem Gewichte von 1 kg und darüber erreichen. ij Vergl. Jahrg. 1896, Nr. 12. 19 Bei dem groi^sen Gewichte der Zapfen und dem öfteren mohrfachen Vorhandensein derselben an selbigem Tragzweige wären die An- forderungen an letztere in Hinsieht ihrer Tragkraft jedenfalls zu gross, würden die Zweige nicht demgeraäss auch verhältnissmässig stark gebaut sein, wie es nach Dr. Mayr thatsächlieh auch der Fall ist. Derselbe sagt in seinen „Waldungen von Nordamerika" }). 332: „Der Baum ist astreich und die starken Aeste, bestimmt, die grossen Zapfen an ihren Enden zu tragen, schwingen sich zuerst nach abwärts, um dann ihr Ende wieder emporzuheben; die schweren Zapfen in Quirlen oi-halton sich in reichlicher Zahl am Baume von mehreren Jahrgängen und zerfallen dann in der Regel schon am Baume in Schuppen." Mir liegt nur ein einzelner Originalzapfen vor, so dass. sich die Angaben nur auf diesen beziehen. Der Zapfen besitzt eine Länge von 33 cm, ist im geschlossenen Zustande unter der Mitte, woselbst seine grösste Breite liegt, 13 cm, im obersten Drittel 7 cm breit und hat ein Gewicht von 85 dkg. Sein Stiel hat einen Durchmesser von 20 mm bei einer Länge von 30 mm. Die Gestalt ist eine eiläng- liche. dabei etwas gebogene ; oben rundet er sich durch die daselbst aufrecht stehenden, unten durch die heruntergebogenen Apophysen ab. Die schiefe Gestalt hat ihren Grund in den kleineren Apophysen der Schattenseite, woselbst der Zapfen nahezu flach, an der Licht- seite jedoch stark convex erscheint. Ein auf der Schattenseite lie- gender Zapfen erinnert in seinen Umrissen an die Igelgestalt. Verfolgt man die Lage der Schuppenschilder mit ihrem Nabel im Vergleiche zur Längsrichtung des Zapfens, respective dessen Spindel, so nimmt man Nachstehendes wahr. Die dem Zapfenstiele zunächst liegenden Aphophysen krümmen sich, zumal an der Licht- seite des Za[)fens zum Stiele bogig herab, berühren selbigen mit den Spitzen und verdecken denselben dichtgedrängt bis beiläufig zur Mitte. An der Schattenseite des Zapfens vollzieht sich die Bedeckung des Stieles durch die bedeutend kürzeren Nabel etwa nur bis zum obersten Drittel. Die nächste Lage der Schilder verläuft in der Richtung nach abwärts zum Stiele parallel, die folgenden stehen bereits schief ab, die weitereu, etwa in der Zapfenmitte liegenden, haben zur Spindel eine bereits senkrechte Stellung und von da an neigen sieh dieselben zunehmend gegen die Spitze des Zapfens, an welch" letzterer Stelle sie schon völlig aufrecht, d. h. zur Spindel parallel stehen. Auf ähnliche Weise verändern auch die eingeschlos- senen, d. h. verdeckten Theile der Zapfenschuppen ihre Lage zur Spindel nur mit dem Unterschiede, dass sie an der Zapfenbasis mit der senkrechten beginnen und an der Zapfenspitze mit der parallelen endigen. Die von rechts nach links etwa unter einem halben rechten, von links nach rechts unter einem etwas grösseren Winkel von der Basis des Zapfens bis zu dessen Spitze verlaufenden Zapfenschuppen besitzen eine durchschnittliche Länge von 7 cm bei einer Breite von 3 cm. Das licht-ockergelbe Schuppenschild sitzt der Zapfenschuppe 20 spitzwinkelig aufwärts auf, bei den obersten Schuppen liegt es in deren geraden Yerlängeruug. Es ist im Quersehuitte (Umrisse) an der Basis sehiefrhombisch, seltener unregelmässig fünfeckig und zieht sich mit letzterer an der Schuppe schief herab. Die beiden Kanten des Oberfeldes sind in der Eegel etwas kürzer als die des Unterfeldes. Erstere betragen an den mittleren Schuppen 13 — 17 mm, an letzteren etwas mehr. Die Kanten des Oberfeldes bilden einen stumpfen, die des Unterfeldes einen nahezu rechten Winkel. Die Fläche des Oberfeldes steht hinter jenem des Unterfeldes in Grösse etwas zurück. Das Schuppenschild erhebt sich zweischneidig pyra- midal bis zu einer Höhe von 18 mm, mit dem Nabel bis zu einer solchen von 30 mm. Der längste Nabel misst etwa 20 mm. Die Zweiechneidigkeit des Sehuppensehildes ebenso wie die des Nabels, welcher an seiner Basis einen Querdurchmesser bis 10 mm und einen Längsdurehmesser von 4—5 mm hat, wird bedingt von dem seharfrandigen Querkiel, welcher sich auf den Nabel bis zu dessen scharfer, spröder, hakig aufwärts gebogener Spitze fortsetzt. Die Biegung des Nabels steigert sich bei den mittleren Schuppen bis zu einem rechten Winkel; es kann sich jedoch auch die Spitze nochmals überbiegen. An den obersten und untersten Schuppen entfällt die Winkelbildung, da hier der Nabel zumeist die Richtung der Schuppe, respective des Schildes hat. Ausser dem Querkiel ziehen sich von der oberen und unteren Ecke des Schildes zum Nabel hinauf zwei zumeist stumpfe, öfter undeutliche Längskanten und neben diesen schwache Längsriefen. Durch die Verlängerung der Mittelkanten des Ober- und Unterfeldes bis zur Spitze des Nabels erscheint derselbe im Querschnitte zusammengedrückt-rhombisch. Durch eine dunklere, nämlich röthlich- ockerbraune Farbe. welche an der Spitze etwas blasser auftritt, hebt sich der Nabel vom lichteren Schuppenschilde deutlich ab. Beide, das Schuppen- schild sowie der Nabel, sind mit einzelnen weingelben Harzklünip- ehen und dies insbesondere au der Lichtseite des Zapfens bedeckt. Der eingeschlossene Theil der Zapfenschuppe trägt unter dem Schuppenschild an der Innen- und Aussenfläche ein etwa 5 mm breites, mit der Basis des Nabels gleichfarbiges, röthlich-gelbbraunes Band, während der übrige Theil beiderseits eine raatt-rothbraune, an Cedernholz erinnernde Farbe aufweist. Die in Gestalt länglich- keilförmige Zapfenschuppe ist unter dem Schuppenschild wenig ver- engt, etwa in der Mitte am breitesten und verschmälert sich von da allmählich nach abwärts. Bei den Schuppen von F. Sahiniani fehlt die Verengung, ihre grösste Breite liegt unter dem Schuppen- schild und ihre Gestalt ist eine dreieckig-keilförmige. Der durchschnittlich 15 mm lange, T'/o— Ö'/o mi^ breite Samen ist im Umrisse abgestumpft-dreiseitig. Die Innenkante bildet in der Mitte eine Gerade, die obere Ecke ist abgerundet und schief ab- gestutzt, die Aussenkante tritt stumpfwinkelig heraus, während der untere Theil ein stumpfes, deutliches Spitzchen trägt. Er ist ober- seits glänzend schwarzbraun, glatt, unterseits gleichfarbig, aber völlig 21 matt lind mit drei mehr oder minder deutlich vortretenden Längs- rielen versehen. Der von der Zange bedeckte Sameutheil ist eben- falls matt-braun, oben etwa 2 mm breit und nimmt nach abwärts gegen die Samenspitze an Breite allmählich ab. Die Dicke des Samens beträgt etwa 6 mm. Der 30— 42 mm lange und 10 — 14 mm breite Flügel umfasst das Korn mit einer leicht ablösbaren Zange an dessen Rändern, ohne sich auf seine Oberseite zu erstrecken. Er ist gelbbraun und roth- braun gestreift (mit dem Schuppentheil unter dem Schilde gleich- färbig), oberseits stärker, unterseits schwächer glänzend, an der Innenkante gerade, an der Aussenkante ziemlich gleichmässig ge- bogen und hat seine grösste Breite etwa in der Mitte. Derselbe verdickt sich ober dem Korne auf 2 mm. Die Verdickung zieht sich auf beiläufig 12 mm Länge hinauf in den Flügel, verliert sich all- mählich und hebt sich auf der Flügehinterseite durch eine etwas lichtere Farbe vom Flügel ab. Die rothbraunen Läugsstreifen des Flügels verlaufen zur inneren Flügelkante parallel, zumeist fein wellenförmig, bald dichter bald lockerer und werden gegen den äusseren Flügelrand minder intensiv. Cedt'us Lihani Barr. Libanon-Ceder. — Aus den auf- rechten, walzenförmigen, an der Basis von büscheligen Nadeln um- gebenen $ Blütenständen mit kurzen, später verkümmerten Bracteen und vergrösserten Saraenschuppen entsteht im Verlaufe von zwei bis drei Jahren die reife Zapfenfrucht. Diese sitzt auf einem etwa 10 mm langen, 8 mm dicken, aus 27. mm dicken, wulstigen, braunen Ringen zusammengesetzten Stiele, woran sich Reihen von vierkan- tigen, '/^ mm dicken Nadelresten befinden. Der Stiel krümmt sich massig g^gQn die Schattenseite des Zapfens. Die Grösse der Zapfen schwankt nach Willkomm zwischen 67^ — 9 cm bei einer Dicke von 47.2 — 6 cm. An dem mir vorliegenden Originalzapfen beträgt die Länge 7 cm, die Breite öYg cm im geschlossenen Zustande, der grösste Umfang beiläufig 16 cm. Die grösste Breite liegt in der Mitte; von da an verschmälert sich der Zapfen nach abwärts erhaben- kegelförmig, ist an der Basis schief abgestutzt, geht im obersten Fünftel in eine abgeflachte Spitze über, ohne daselbst eine nennens- werthe Vertiefung zu bilden. Seine Gestalt ist eine rundlichovale, in der Mitte fassartig verbreiterte, die Farbe ein Gemisch von Roth- braun und Grünlichgrau. Beim Oeöhen des Zapfens, wobei die sonst fest und dicht dachziegelartig aneinander liegenden Zapfenschuppen nur aUmählich, und zwar im mittleren Zapfentheile beginnend, aus- einandertreten, wird der Zapfen durch den lichter gefärbten, ein- geschlossenen (bedeckten) Schuppentheil noch bunter. Man hat an künstlich (durch Ofenwärme) geööneten Zapfen Mühe, die einzelnen, nur wenig auseinander tretenden Zapfenschuppen von der gelb- braunen, 4 mm dicken Spindel, der sie fest angewachsen sind, los- zutrennen, ohne die Schuppen selbst oder den Flügel und Samen zu verletzen. Es hilft oft kein anderes Mittel als ein Durchbohren der Spindel, worauf man erst Einsicht in das Innere des Zapfens 22 erhält. An dem mir vorliegenden vorjährigen Zapfen war ich nicht im Stande, irgend eine der mittleren Zapfenschuppen ohne Anwen- dung des letzteren Mittels loszulösen. Die Zapfenschuppen sind bei- läufig in der Mitte des Zapfens 30 mm lang und ebenso breit, im oberen grösseren Theile fast vierseitig, im unteren spitzwinkelig zulaufend. Ihr Oberraud erscheint massig convex, schwach wellen- förmig ausgerandet, an einzelnen Stellen auch etwas gezähnelt; die Seitenränder gleichfalls convex. aber deutlich ausgebissen gezähnelt. Der Sehuppenstiel biegt sich sich zur Zapfen.spindel stumpfwinkelig. Die convexe Aussenseite der Schuppe zeigt dreierlei Farben, Der unbedeckte, etwa 3 — 4 mm breite Eand hat die dem Zapfen eigen- thümliche, oben angegebene Farbe und ist ziemlich glatt. Unter diesem verläuft der Quere nach ein gelbbraunes Band, während der übrige Schuppentheil ein Rostbraun aufweist. Mit Ausnahme des unbedeckten Randes erseheint die ganze Obertiäche der Schuppe filzartig bekleidet. An der Grenze, wo sich der stielartig ver- schmälerte und gegen die Spindel abbiegende Theil befindet, erheben sich einige ebenfalls filzig bekleidete Höcker; auch ist hier die Zapfenschuppe am dicksten. An dem stielartigen Theile selb.^t lassen sich von aussen zwei sich berührende Vertiefungen erkennen, ent- standen durch Druck der der darunter liegenden Schuppe ange- hörigen Samen. Die Innenfiäche der Schuppe ist bis auf den etwa 3 mm breiten, vom Flügel unbedeckten und lichteren Rand blass- rostbraun, den FlOgoleindrücken entsprechend gestreift und in der Mitte an der Grenze der sich fast berührenden Flügel durch ein sehwach erhabenes und schmales Längsleistchen abgetheilt. Hier liegen die zwei geflügelten Samen ziemlich flach auf ohne irgendwelche Vertiefungen und Grübchen zu bilden, wie man sie an der Aussen- seite so ausgeprägt findet. Der Schuppe gemäss biegt sich auch der Samen von dem selbigen überragenden Flügeltheile stumpfwinkelig ab. Der schwach glänzende Samen, welcher vom Flügel an der Oberseite ganz bedeckt, an der Unterseit(^ nur am Innenrande schmal eingefasst wird, ist verkehrt-keilförmig, beiderseits, namentlich aber unterseits. stark erhaben, beiderseits gelbbraun, mit grossen Harz- beulen bedeckt, oben schief und bogig abgestutzt, an der Innenkante gerade, der Aussenkante massig herausgebogen, nach abwärts all- mählich zu einer Spitze verschmälert. Am Querschnitte fliesst aus demselben eine reichliche Menge wohlriechenden, leichtflüssigen Harzes heraus. Seine Länge beträgt 9 — 12 mm. die grösste Breite im obersten Drittel 4—6 mm. Der gelbbraune, durch die dunklere Streifung. welche sich gegen den Aussenrand verliert, rothbraun erscheinende Flügel ist 25—28 mm lang. 14 — 16 mm breit und hat ober dem Samen die Gestalt eines Viereckes. Sein Innenrand ist gerade, ganzrandig, der Oberrand schwach gezähnelt, ebenso der fahnenartig heraustretende Aussenrand. Sämmtliche drei Ränder bilden oben zwei rechtwinkelige abgerundete Ecken. Oberhalb des Kornes verschmälert sich der Flügel plötzlich. 23 Dem Zapfen dieser Art ist der mir gleichfalls vorliegende von Ceclnis utJautica überaus ähnlich und unterscheidet sich von dem der Libanoneeder durch mehr ovale (nicht fassförmige) Gestalt, grosse Abplattung au der Spitze und eine deutliche, muldenförmige Ver- tiefung daselbst. Seine Länge beträgt 7 cm, die grösste Breite in der Mitte 4*5 cm, und dementsprechend ist auch sein Umfang kleiner. Die dritte Art, Cedrus Deodara, besitzt zum Unterschiede von beiden genannten grössere Samen und Flügel. Die ersteren werden bis 18 mm, die letzteren 30—40 mm lang und 20—30 mm breit. Larix americana Mehx. Amerikanische Lärche. — Die Za]ifen dieser in Nordamerika von Virginien bis Canada in grossen Beständen verbreiteten Lärchenart dürften die kleinsten aller Lärchen sein und nur in L. dahurku Turcz., L. leptolepis Murr, und L. occidentalis Nutt. und deren Formen in Grösse nahestehende besitzen. Die Zapfen sitzen seitlich an den Zweigen auf einem beiläufig 5 mm langen, 2 mm dicken, schief abwärts bis rechtwinkelig zur Zaiifenspindel gebogenen Stiele, dessen unterster Theil dunkelbraune Korkringelchen, der obere, der Zapfenbasis zunächst liegende Theil gelbbraune, unten wulstig aufgetriebene Bracteen trägt, von denen jedoch nur die obersten, den Zapfenschuppen dicht anliegenden, gegen die übrigen deformirten, eine regelrechte Entwicklung auf- weisen. Sie sind bi-eitoval oder durch die bis zu 1 mm verlängerte Mittelrijipe dreieckig, von Farbe rothbraun, am Rande öfter aus- gebissen gezähnelt, etwa 4 mm lang und 3 mm breit. Zu beiden Seiten der vortretenden Mittelrippe verläuft in der Regel je eine deutliche Längsrinne, w'ährend ihre übrige Oberfläche unter der Lu[te runzlig erscheint. Zuweilen werden die Bracteen von einem bläulich-violetten Reif, der sich noch am trockenen Za|)fen erhält, überzogen. Die übrigen Bracteen werden von den bedeutend grösseren Zapfenschuppen bedeckt und sind daher unsichtbar. Durch die violettbraune, dunklere Farbe heben sich die Deckschuiipen von den lichter gefärbten Zapfenschuppen deutlich ab. Die Zapfenschuppen kommen in einer verhältnissmässig geringen Anzahl (10 — 13) vor. Die Gestalt der untersten Zapfenschuppen ist eine nahezu rundliche, die der mittleren breitoval, der obersten länglich, so dass ein Ueber- gang von breiten zu schmalen Formen nicht zu verkennen ist. Bezüglich ihrer Oberfläche sind die unteren und mittleren Schui)pen convex. die obersten, schmalen krümmen sich halb dütenförmig (halb- kreisförmig) einwärts. Alle Schuppen haben jedoch eine überein- stimmende gelbbraune Farbe, sind blass-violett angehaucht, der Länge nach bis zu dem einwärts umgebogenen und hierdurch dick erscheinenden Rande gestreitt. Mit Ausschluss der untersten rund- lichen, öfter nur 3—4 mm langen und ebenso breiten Schup[»en sind die übrigen 7—10 mm lang und 6 — 8 mm breit. Die Linenfläche der Za])fenschujt[)en stimmt mit der x\ussenfläche sowohl in der Färbung als auch in dem schwachen Glänze überein. Die Grösse des an der Spitze abgestutzten Zäpfchens schwankt zwischen 10 bis 24 20 mm bei einer Dicke von 9 — 14 mm im klaffenden Zustande. In letzterem treten die Schuppen auf etwa 2 — 3 ram auseinander und lassen den Samen nach und nach ausfallen. Die 2 — 3 mm langen und 2 mm breiten, lieht-semmelgelben, unterseits rostbräunlich und fein getu[tften, matten, oberseits durch den Flügel glänzenden, im Umrisse gleichschenkeligen, an der Flügelseite abgetlachten. unterseits stark erhabenen Samen werden an der Oberseite von dem 6 — 8 mm langen, 3— 3 '5 mm breiten, lichtbraunen, oberseits glänzenden, unterseits matten, immer massig, an der Aussenkante stark herausgebogenen, oben zugespitzten Flügel bedeckt, dessen Ränder auch die Samenspitze düteuartig einfassen. Durch die angegebene Farbe stimmen sie mit der der Schu]ti)en ziemlich überein. Der Samen haftet dem Flügel fest an und lässt sich nur durch Abschaben des Letzteren von demselben trennen. Picea nigra L k. Nordamerikanische Schwarzfichte. — Diese Speeies, deren Verbreitungsgebiet sich nach Dr. Mayr von den Hochkämmen des Alleghanigebirges in Nordkarolina bis zur Küste von Labrador unter dem 55. bis 60. Grad niU'dlicher Breite und von da in einem breiten Baude durch Kanada bis zur Mündung des Mackenziedusses unter dem 70. Grad nördlicher Breite und dem L35. Grad westlicher Länge erstreckt, steht mehreren Fiehtenarten, insbesondere der P. alha Lk. nahe, unterscheidet sich jedoch von dieser im unfruchtbaren Zustande durch die beim Reiben geruch- losen Zweige, an fruchtbaren Exemplaren hauptsächlich durch die Farbe der unreifen Zapfen, welche bei 1\ nigm dunkel-violett, bei r. alba grün sind. Die Zapfen entwickeln sich aus den Seiienknosi)en vorjähriger Triebe (bei F. alba zumeist aus P^ndknospen). und zwar entweder einzeln in der Entfernung von wenigen Centimetern voneinander, oder auch zu zweien scheinbar gegenständig, indem einer der Zapfen im Aussen winkel des Seitentriebes, der andere an Stelle des fehlenden gegenständigen Triebes entsteht. Anfangs, d. h. zur Blütezeit aufrecht, krümmen sich die an etwa 5 — 10 mm langen und 3—5 mm dicken, beschuppten Stielen befestigten und noch im 2. Jahre hängen bleibenden Zapfen zur Reifezeit mehr oder minder herab, so zwar, dass einige horizontal, andere schief ab- wärts vom Zweige abstehen, einige sich sogar auch dem Mittel- triebe anschmiegen. Ihre Länge beträgt 20 — 35 mm, ihre Breite im geschlossenen Zustande 13—18 mm, im offenen bis 25 mm. Ge- schlossen sind die Za]ifen länglich-walzenförmig, gegen beide Enden massig verschmälert, ihre Spitze abgetlacht, woselbst die kleinen, dicht aneinander gedrängten Schuppen selbst am offenen Zapfen nur wenig auseinandertreten. Zu Beginn des Oeffnens bleiben nämlich die obersten Zapfenschui)pen noch eine Zeitlang dicht bei einander und bilden die aus den nächsten, darunter liegenden, bereits aus- einander getretenen Schup])en hervorragende, oben abgestutzte Spitze. Das Oeffnen geschieht nur allmählich und bis auf eine etwa 3 mm messende Entfernung der einzelnen Schuppen ; die untersten, dem 25 Zapfenstiele zunächst liegenden, treten kaum oder erst bei sehr alten Zahlten etwas auseinander. Die Zaiifensehuppen sind am Oberrande halbkreisförmig ab- gerundet oder wenig abgestutzt, an den Seitenrändern geradlinig nach abwärts etwa unter dem Winkel von ßO^ verschmälert. Am Oberrande lassen sieh, besonders bei Lupenvergrösserung, deutlich ausgebissene Zälmchen oder auch kleine Ausrandungen erkennen. Längs des Oberrandes zieht sich an der Aussentläche der Schupjien ein moudförmiger, V/.,—2 mm breiter, zu beiden Seiten sich ver- schmälernder und besonders an frischen, reifen Zapfen durch seine glänzend-gelbbraune Farbe von dem unbedeckten, dunkelpurjturnen, längsstreitigen Theile der Schu])pe abstechender und aus der Sehuppen- tläche etwas hervortretender Streifen. Der bedeckte äussere Theil der Schuppe ist schwarzbraun, die Innenfläche matt-röthlichbraun, die von den Flügeln bedeckte Fläche gelbbraun, die Saraengrübchen etwas dunkler. Die mittleren Zapfenschuppen erreichen eine Länge von 14 mm, eine Breite von 10 mm. Die Bractee ist klein, viel kürzer als die Zapfenschuppe, spitz- eiförmig, an der Basis gezähnelt. Der 2 — 27., mm lange, 1— IV2 mm breite Samen ist verkehrt- eiförmig mit bis auf die Spitze abgerundeten Ecken, an der Innen- kante erhaben, an der Aussenkante abgeflacht. Die vom Flügel bedeckte Oberseite erscheint eben oder muldenförmig eingedrückt, rothbraun, die andere erhaben und dunkelbraun. Beide Flächen des Kornes sind völlig matt; im nicht entflügelten Zustande jedoch die Oberseite glänzend und licht-kastanienbraun. Der blass-röthlichbraune glänzende Flügel liat eine verkehrt- eilängliche Gestalt, rundet sich oben ab, erreicht im oberen Drittel seine grösste Breite und verläuft von da an der Innenkante meist geradlinig, an der Aussenkante bogig und sich ver.sc-h malernd zum Korne herab. Seine Länge beträgt ti bis nahezu U mm, die Breite 2— 37. mra. Tsufßa canadensis Carr. Oanadische Hemlocks- tanne. Eine nach Dr. Meyr dem Grenzgebiete der Laub- und Tanuenregion des kälteren Nordamerikas angehörige Art. deren Zapfen sowohl durch die Farbe, als auch die Gestalt an manche lii-htgefärbte Lärchenzapfen, namentlich die oben angeführte Larix umericana erinnern und manchen Lärchenarten auch in Grösse gleichen. Durch die nach abwärts gerichtete Lage der Zapfen am Baume, die dreieckigen, mit Harzbeulen bedeckten Samen sind die Zapfen jedoch auf den ersten Blick als die einer Tsnga angehörigen zu erkennen. Zur Section Ent^nija Euglm. mit anderen fünf Arten vereinigt, dürfte sich diese Speeies durch abgestumpfte Nadeln von 7'. diversifolia, T. Sicholdi, T. caroliniana, durch kürzere und schmälere Nadeln, von T. Brnnoniana und von T. Mertensiana insbesondere durch rundliche Zapfenschu)ipen unterscheiden. Die am Ende oder den Seiten der Zweige auf etwa 5 mm langen und 3 mm dicken, unten mit purpurrothen breiten, oben gelbbraunen und schmalen Schuppen bedeckten, abwärts gebogenen 26 Stielen befestig-ten, abwärts geneigten Zapfen haben im geschlossenen Zustande eine oval-längliche, im offenen eine eilängliche bis breit- ovale, öfter auch elliptische Gestalt. Ihre grösste Breite fällt in die Mitte ; nur bei den theilweise geöffneten Zapfen, wo nur die oberen Zaiifenschuppen bis zur Zapfenmitte herab abstehen, die übrigen noch geschlossen bleiben, liegt die grösste Zapfenbreite über der Mitte und der Zapfen erseheint sodann verkehrt-eiförmig. Nicht selten flacht sich die Spitze der Za})fen durch die daselbst gleich hochstehenden Schuppen ab, während die Basis stets und auch in dem Falle, wenn sie durch die Biegung des Zapfenstieles eine etwas schiefe Lage erhält, abgerundet ist. Unmittelbar über dem Zapfenstiel bemerkt man zuweilen die den ersten und untersten Zapfenschuppen dicht anliegenden roth- braunen, rundlichen bis breit-dreieckigen, am Rande gezackten und g:ewiraperten, öfter bespitzten und grösstentheils deformirten Bracteen. Zwischen den übrigen Schuppen erreichen die Bracteen ein Drittel der Länge der Schuppen, sind von rhombischer Gestalt, brauner Farbe mit violettem Anfluge und gleichfalls gewimpert. Die Zapfen schuppen erreichen normal in der Zapfenmitte die grösste Ausdehnung, eine Länge von 10—13 mm. eine Breite von y — 10 mm; sie werden gegen die Zapfenmitte abnehmend schmäler, gegen die Zapfenbasis kleiner und breit-eiförmig. Es gibt jedoch auch, obzwar seltener, Zapfen, deren untere Zapfenschuppen bis auf einzelne verkümmerte, dem Zapfenstiele zunächst liegende, die grössten sind. Die Schuppen haben eine rundliche oder breit-ovale Gestalt (nur die obersten werden schmäler), sind dünn, bis auf den zumeist wenig auswärts, sehr selten, wie bei Larix amerkana einwärts gebog^ene Überrand convex, daselbst undeutlich kleinkerbig, längs des Kückens fein- und dicht-gestreift, unten zu einem etwa 1 mm langen Schuppenstiele verschmälert und zweifarbig, indem der freie Schuppentheil glänzend zimmtbraun, der bedeckte etwas dunkler und matt erscheint. Die unreifen Zapfen haben eine grüne Farbe. Die Innenfläche der Schuppen ist rostfarbig bis auf die von den Samen- flügelu bedeckten helleren Theile. Ein trübvioletter Hauch lässt sich an den meisten Zapfenschuppen von aussen erkennen. Die Länge der Zapfen schwankt zwischen 15—27 mm, die Breite zwischen 10—15 mm geschlossen, im offenen Zustande bis 20 mm. Bei der überwiegenden Zahl der Zapfen betrug die Länge 20 — 22 mm, die Breite 15—17 mm. Die Entfernung der offenen Schuppen beträgt 2—4, zumeist 3 mm. Die Samen sind 3—4. selten bis 5 mm lang. 2 mm breit im Umrisse dreieckig (gleichschenklig), an der Innenkante gerade, an der Aussenkante stumpfwinkelig, der Farbe nach zimmt- bis oliven- braun, oberseits durch den Flügel glänzend, unterseits matt und daselbst mit länglichen bis rundlichen Harzbläschen spärlich bedeckt. Der zarte, lichtbraune, oberseits stark, unterseits schwach glänzende, öfter muschelartig vertiefte Flügel verläuft an der Innen- 27 kante gerade, rundet sieh an der Spitze ab. krümmt sich von da an bogenförmig gegen das Koni herab, die Aiisseiikante bildend, und verschmälert sieh plötzlich in der Nähe des Kornes. Er bedeckt den Samen an der Überseite gänzlich, ist mit ihm daselbst ver- wachsen und greift noch mit zsvei Seitenläppchen, einem inneren schmäleren, einem äusseren breiteren, autdie Samenunterseite herüber, auch die Samenspitze mehr oder minder einlassend. Seine Länge niisst 7 — 10 mm (doppelt so viel als die des Samens oder etwas darübei). die grösste Breite 3 — 4 mm. Eine Aehnlichkeit mit Lärchensamen, die ich in der Literatur angegeben fand, lässt sich nur bei oberflächlicher Betrachtung heraus- linden, da doch dem Lärchensamen die Harzbläschen fehlen; der Samen der Tsuga-Arten hat vielmehr bis auf die geringere Grösse eine grosse Aehnlichkeit mit denen von Ahies oder Vseudotsuga. Tsuga Branoniana Carr. Brown 's Hemloekstanne. Wie bereits bei Voriger bemerkt worden, unterscheidet sieh von derselben T. Branonia, eine dem Himalaya angehörige y'suga-Art, durch längere, aber auch breitere, am Rande feingesägte Nadeln, indem diese bei letzterer angeblich die Länge von 20 — 28 mm, eine Iheite von 2'/-. inm gegen die 10 15 mm langen und IV2 min breiten der 7'. canadensis erreichen. Bezüglich der Zapfen soll nach Eichler, die Grösse ausgenommen, eine völlige Uebereinstimmung zwischen beiden stattfinden. Nach Angabe genannten Forschers be- trägt die Länge der Zapfen bei T. canadensis etwa 15 mm, bei T. Brunoniana bis 30 mm. Hingegen geben Henkel und Hoch- stetter für beide Arten nahezu die gleiche Grösse an und mit diesen übereinstimmend auch Beissner; letzterer für 71 canadensis 17 — 25 mm, iür 7\ Brunoniana 20 — 25 mm. Meinen diesbezüg- lichen Messungen zufolge stehen sich die Zapfen beider Arten ziem- lich nahe, so dass die Grösse bei ihrer Unterscheidung kaum von Belang sein dürfte; auch ist die sonstige Aehnlichkeit der Zapfen bis auf die Beschaffenheit der unten näher beschriebenen Bractee eine auffallende. Die sitzenden, endständigen und herabgebogenen Zapfen der T. Brunoniana erreichen eine Grösse von 19 — 26 mm, eine Breite von 12 — 15 ram. Sie besitzen geschlossen im Allgemeinen eine mit T. canadensis übereinstimmende, eilängliche Gestalt, sind an der Basis abgerundet, gegen das obere Ende durch die fest geschlos- senen obersten Schuppen zugespitzt und etwa im unteren Drittel am breitesten. Im geöffneten Zustande, wobei die den obersten, die besagte Spitze bildenden noch geschlossenen, zunächst liegenden Schuppen zuerst auseinandertreten und später auch die übrigen unteren nachfolgen, sind die Zapfen länglich-oval, zuletzt elliptisch. Auch bei dieser Art lassen sich über dem sehr kurzen Zapfenstiel rothbraune, schuppenartige, aber meist verkümmerte Bracteen er- kennen. Von da an nehmen die in etwa gleicher Anzahl wie bei T. canadensis vorhandenen Zapfenschuppen gegen die Zapfenmitte an Grösse zu, erreichen daselbst die grösste Flächenausdehnung und verschmälern sieh Dun gegen die Zapfenspitze bis auf die Hälfte ihrer ursprünglichen Breite. Zugleich krümmen sie sich daselbst ein- wärts halbdütenförmig (halbkreisfönnig). Die mittleren Schuppen sind rundüch-oval, zuweilen auch sturapfeckig. indem ihre Seiten- ränder von dem zumeist halbkreisförmigen, seltener stumpfwinke- ligen, feingezähnten, gerade vorgestreckten, au alten Zapfen etwas auswärts gebogenen Oberrande nach abwärts schwach convergireud verlaufen und sich unten zu dem 1—2 mm breiten Schiippenstiel nahezu rechtwinkelig abbiegen. In diesem Falle erinnern die Zapfen- schuppen insbesondere an die von T. caroliniana, T. Mertensiana und T. Pattoniana. Nebst der feinen Längsstreifen zeigt die eonvexe Aussenseite der frischen Zapfenschuppen eine doppelte Farbe. Ihr unbedeckter Theil erscheint wachsgelb, gegen den Oberrand zu etwas grünlich, der bedeckte zimmtbraun. Diese lichte Farbe fand ich an den Schuppen der T. canadensis nicht; die alten Zapfen beider Arten sind jedoch übereinstimmend braun wie bei Larix gefärbt. Die grösste Länge der Schuppen ohne Stiel beträgt 14 mm. die Breite 9 mm. Die Innenfläche der Schuppen ist blass- oder dunkel- röthlich- braun (die erstere lichtere gilt für frische, die letztere für alte Zapfen) und lässt die Flügeleindrücke schwach, die Samengrübchen deutlich sehen. Die licht- bis dunkel-rothbraunen, öfter bereiften Bracteen, welche etwa dreimal so kurz sind als die Zapfenschuppen, variiren in Gestalt selbst an denselben Zapfenexemplaren. Sie sind dreieckig oder viereckig. Im ersteren Falle bildet der ausgebissene, öfter auch gefranste Oberrand der Bractee einen Bogen einwärts (coneav). aus dem in dessen Mitte der dreieckige Kiel hervorragt und von welchem sich die gleichfalls gezähnelten Seitenränder anfangs nahezu parallel tiefer zu einem rechten Winkel herunterziehen. Durch diese Aus- randung zu beiden Seiten des vorstehenden Mittelkieles, sowie durch die Convergenz der Seitenränder nach abwärts nähert sich ibre Ge- stalt der nierenförmigen, von welcher Henkel und Hochstetter in ihrer Synopsis pag. 151 sprechen. Doch ist die Ausrandung nicht inmier ganz ausgeprägt vorhanden. Bei den mehr viereckig gestalteten Bracteen bildet der gleichfalls ausgebissene Oberrand einen sehr stumpfen Winkel nach aussen, die Seitenränder nach abwärts einen rechten Winkel. Der dreieckig aus der Fläche der Bractee hervorragende Mittelkiel erhält an seiner Spitze zuweilen noch einen Ausschnitt, wodurch er gleichsam zweizähnig wird. Die hier erwähnte einfache oder zweizähnige Verlängerung des Mittel- kiels konnte ich bei den Bracteen der T. canadensis nicht finden. Der 3—4 mm lauge, 2—3 mm breite dreieckige Samen ist oberseits (durch den Flügel) glänzend gelb- bis olivenbrann, unter- seits rothbraun und mit zahlreichen, öfter dicht gedrängten, grossen, rundlichen bis ovalen Harzbläschen bedeckt und wird von dem gelb- l.iraunen, beiderseits glänzenden. 8 — 11 mm langen, 3 — 4'/.^ mm breiten Flügel an der Innenseite mit einem sehmalen, an der Aussen- 29 Seite mit einem bis 1 mm breiten Läppchen bis zur Spitze heral) eingefasst. Die grüsste Flügelbreite liegt im unteren Drittel. J)ie zahlreicheren, (lichteren und röthlichen Harzbläschen des Samens dürften neben dem lichteren, öl'ter nahezu strohgelbbraunen, an der Aussenseite des Samens nicht ohrlappähnlich heraustretenden, son- dern sich in schiefer Richtung herabziehenden Flügel, sowie die abweichende Gestalt der Bractee nicht völlig belanglose Unter- scheidungsmerkmale dieser Art von T. ccmadensis abgeben. Literatur-Ueb ersieht'). November 189G. J^eck G. ß. V. Mannagetta. Die Leberblümchen (Tlepatica). (Wiener ill. Garten-Zeitung, October 1896). 8*^. 12 S. Uebersicht der Formen der drei Hepatica-Arten mit Beschreibungen, Angaben über Sj'nonymie, Abbildungen etc. Hlocki Hr. Hieracium fragillimum nov. spec. (Allgemeine hol. Zeitschr. 1896, Nr. 11, S. 175—176). 8^ Vorkommen: Um Lemberg. Üorbas V. v. A Kecskeragö masodviragzasa. (Kert, 1896. ji. 877). 8". -Ueber zweite Bllite von Evonj/mus Europaeus."' Borbäs V. V. A Dorycnium siiffruticosum Vill. a cserjesedC) diirdahere hazänkban neni terem (Termeszettudomanyi Közlönv :)25). 8^ Ungarisch. Enthält u. a. eine kurze lateinische Diagnose von 1). scriceutn var. subpilosum Borb. FiekE. lieber Carex hirta X vesicaria. (Allg. bot. Zeitschr. 1896. S. 182-183). 8°. Verf. bespricht die Auffindung der Hybriden nächst Tiegerhof bei P]Ibing. Die Exemplare unterscheiden sich in mehrfacher Hinsicht von C. pilosiuscula Gobi {hirta X super vesicaria). Briquet J. Fragmenta Monographiae Labiatarura. 4. P'asc. (Bull. d. l'herbier Boiss. IV. Nr. 10. p. 676—696). 8^ Enthält: 1. Mentharum novarura vel minus cognitarum decades. '1. Labiatae americanae Kuntzeanae. Nr. 1 enthiilt u. a. Diagnosen von M. loiufifolia Iluds. var. miitutiflora Briq. (= M. minutitlora Borb.) Ungarn, Com. Biliar, Iruz (Borbäs); von i1/. /o/f/yi/o?/« Huds. var. viridescens Biiq. (= 31. viridescens Borb.) Ungarn, Com. Bihar, Iraz (Borbäs); von J/. longifolia Huds. var. seriata Brig. (= M. seriata Kern.), Dalmatien, .Spalat') 1) Die „Literatur- Uebersicht" strebt Vollständigkeit nur mit liücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungain er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren .Tutoren und Verleger um Einsendung von neu erschieneneu Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höllichst ersucht. Die Redaction. 30 (Piehler); von M. longif. var. Wirzhickiana Briq. (= M. Wirzh. Opiz) Ungarn, Com. Bihai-, Iraz (Borbds); von 31. lomjifolid var. firmicaulis Briq. Siebenbürgen, Langenthai (Barth); von 31. longif. var. ni)lluf;>/ana Briq. (= 3f. Hollos.. Borb.) Ungarn, Com. Bihar, Iraz (Borb.is); M. lonnif. var. pliaeocoma Briq. Siebenbürgen, Lansrenthal (Barth); 31. longif. var. densi- capilla Briq. Siebenbürgen, Torda (Wolff); 31. longifol. var. pantotricJin Briq. Siebenbürgen, Vayda-Huiivad (Barth); 31. longifol. var. niollis Briq. (= 31. silvestris var. viollis Roch.) Banat. (Roch ei); 31. longifol. var. subincana Briq. {= M. incann var. siihi)icana H. Br.) Ungarn, Czerewiz (Borbas); 31. longifol. var. ?>?-eu//)-o»s Briq. (= ilf. silv. subsp. brecifrons Briq ) Ungarn, Bihar, Iraz (Borbäsi; 31. longifol. var. alpigena Briq. (= M. alijigena Kern.) Tirol, Waldrast; 31. longifol. var. macilenla Briq. Ungarn. Arad (Simonkai); il/. longif. var. stenostacinja A. Rieht. Ungarn, Rimaszombat (A. Richter); 31. longif. y&v. pseudeJongatu Briq. Ungarn, Nagy-Röcze im Com. Gömör. (A. Richter); 31. diimetorum Schult, var. snhglahra Briq. (^ 31. subglabra Borb.) Ungarn, Com. Bihar, Iraz (Borbäs); 31. dumetorum Schult, var. Braunii Briq. (= M. Braunii Oborny) Mähren, Znaim (Oborny). Degen A. Egy uj Ajnga fajrül. (Ajugae species nova). Budapest (Selbstverlag). 8". Beschreibung der Ajiiga Pislcoi Deg. etßald.; vergl. diese Zeitschrift 1896, Nr. 12, S. iU. Ettiiigshaiisen C. Freih. v. Ueber neue Pflanzenfossilien in der ßadoboj-Sammliing der Fiiivprsität Lüttich. (Sitzungsber. d. matli.- naturw! Cl. d. Kais. Akad. d. VVissensch. OV. Bd. "V. Heft. S. 473 bis 500). 8". 5 Taf. Vergl. Oesterr. botan Zeitschr. 1896, S. 371. Figdor W. I'eber Cotißanihera BI. Ein Beitrag zur Kenntniss tro]iisfher Saproplivten. (Annal. d. Jard. bot. d. Buitenzorg. Vol. XIV. 1. p. 213—240). Gr. 8^ 2 Taf. Ueber die wesentlichsten Resultate vergl. Berichte der deutsch, botan. Gesellsch. XIII. Bd., 7. Heft. Haberlandt ü. Physiologische Pflanzenanatomie. Zweite neu- bearbeitete und vermehrte Auflage. Leipzig (W. Eiigelmann). 8°. 550 S., 235 Abb. — Mk. 16. Das vorliegende Buch hat bei seinem ersten Erscheinen im Jahre 18«4 einen grossen Erfolg errungen ; es behandelte zum ersten Male die gesanmito Pflanzenanatomie vom physiologischen Gesichtspunkte, also von dem- selben Standpunkte, auf dem die Anatomie der Thiere schon länger steht. Es wird daher allgemein mit Freude begrüsst werden, dass das Buch nun- mehr in zweiter Auflage vorliegt, wodurch es dem Verf. ermöglicht wurde, das grosse, seit 1884 dazugekommene Beobachtungsmateriale unter dem gleichen Gesichtspunkte zu verarbeiten. Obwohl die Anordnung des Stoffes im Allgemeinen dieselbe geblieben ist, liegt doch ein inhaltlich vollkommen neues Buch vor, das beweist schon der Umfang (550 Seiten gegen 398 der I. Aufl., 235 Abb. gegen 140). In jedem Abschnitte ist die Benützung neu constatirter Thatsachen, vielfach eigener Beobachtungen des Verf. zu be- merken. Neu hinzugekommen sind die .A.bschnitte über den Bau und die Functionen der typischen Pflanzenzelle und über Apparate und Gewebe für besondere Leistungen. In noch höherem Masse wie die erste wird die vor- liegende zweite Aufl. stramineUa Bres. nov. sp. auf liiimex Acetosa bei Königstein, lg. Krieger; Ascochyta indusiata Bres. n. sp. auf Clematis reda bei Meissen, lg. Krieger. Alle Exemplare sind reich und schön aufgelegt. Botanische Forschungsreisen. Der X. Band der Annalen des k. k. nalurhistoriseiien Hof- museums in Wien bringt einen Bericht über eine vom Custos Prof. Dr. G. R. von Beck im Sommer 1895 unternommene Reise zur botanischen Durchforschung Illyriens. Die Reise dauerte vom 26. Mai bis 16'. Juni und erstreckte sich auf folgende Route: Lussinpiccolo, Mte. Marian und Koziak in Dalmatien, Insel Brazza, Sebenieo, Knin, Dinara. Obrovaz, Prag-Pass. Velebit. Gospic, Ostarije, Carlo]iag(». Insel Pago, Zengg, Vratnik. Der Berieht enthält tioristische und pflanzengeographische Notizen, insbesondere auch eine l'ebersiclit der Vegetationsregionen am Velebitgebirge. Nach zweijähriger Abwesenheit ist soeben Herr AV. Siehe aus Kleinasien zurückgekehrt; nach kurzem Aufenthalt wird er wieder dahin aufbrechen und in Mersina die Vertheilung seiner reichen Ausbeute vornehmen. Im vergangenen Jahre hat er liauptsächlieh die Umgegend von Mersina, das gebirgige Küstengeljiet bis zum Kalykadnos, das Alpengebiet des Durabelekdagh und die Nord- abhänge des Bulghardagh bei Bulgharmaaden in botanischer Be- 38 Ziehung untersucht. In diesem Jahre hat er theilweise die PrühUngs- llora von Hadjin, die Nordabhänge Ijei der ciHeischeu Pforte und vor Allem die De}iression zwischen Bulghardagh und der Kara- raan" sehen Hochebene ausgebeutet. Aus allen Gebieten hat er eine grössere Anzahl photograiihischer Aufnahmen von Landschaften mitgebracht, die in charakteristischer \Yeise den dortigen Baum- wuchs veranschaulichen. — Wenn die politischen Zustände es ge- statten, wird Herr Siehe 1897 die Gebirge Cataoniens (Bervtdagh u. a.) mit dem Standquartier Seytun und Hadjin aufsuchen, um von dort aus im Hochsommer dem Argaeus einen Besuch abzu- statten; sollte dies jedoch nicht möglich sein, so wird er sich auf das gleichfalls sehr interessante vulkanische Gebiet von Isaurien beschränken. Sämmtliche Gebiete versprechen eine reiche Ausbeute. Die Bestimmung der Pflanzen hat Prof Haussknecht, Weimar, übernommen. — Etwaige Nachrichten. Bestellungen etc. sind ent- weder an Herrn Siehe direct mit Adresse „Deutsches Consulat in Mersina" (eingeschrieben!) oder an Herrn Buchhändler Siegis- mund in Berlin. Mauer-Str. 68, zu richten. Weimar, den 3. December 1896. C. Haussknecht. Personal-Nachrichten . ])r. (iy. von Istväuffi ist zum nupplirenden Professor an der Universität Kolozsviir (Klausenburg) ernannt worden. Dr. W. Figdor wurde zum Assistenten der pflanzenphysio- logischen Institute der Universität in Wien ernannt. Prof Dr. R. v. Wettstein wurde zum corres|»ondii enden Mitgliede der „Societas i»ro fauna et flora fennica" in Helsingfbrs gewählt. Dr. Kienitz-Gerloff in Weilburg a. d. L. wurde zum Professor ernannt. („Bot. Centralbl.") Gestorben sind: Der Professor an der Wiener Handelsakademie Dr. Rudolf Raimann am 5. December im Alter von 33 Jahren. Professor Dr. A. Ba talin. Director des kaiserl. botanischen Gartens in St. Petersburg. Dr. Fr. Leithe. ehemal. Director der Wiener Universitäts- Bibliothek und der Bibliothek der technischen Hochschule, am 16. De- cember in Innsbruck. Jos. Ullepitsch am 16. December in Wilfersdorf in Nieder- Oesterreich im Alter von 68 Jahren. Der Hofgärtner Fr. Leseinann im 71. Lebensjahre in Hietzing bei Wien am 17. December. C. Gillet. einer der Verfasser der „Novelle flore de france\ in Alencon im 91. Lebensjahre. 39 Notiz. Ein Herbarium, umfassend 4500 Arten aus Franlireicli, ist zu verkaufen. Adresse: Veuve Decliamps. Saint-Chamorid (Loire). _. ._. . ^. _ ^ _j!ogiscb« Aplioiisinen über uiiiigB i--umiun;a-i.upn!ii. o. 18. — Literatur-Ucbcisicht. S. 29 — Akademien, botanische liesellschaften, Confrrosse etc. S. 35. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 36. — BotaMischo Forschungsreisen. S. 37. — Personal-Nachrichten. S. 38. — Notiz. S. 'i9. Keiactenr: Prof. Dr. K. v. Wettstein. Prag, Smicliow, Ferdinandsquai li Verantwortlicher Kedacteur: Friedrich (ierold, Wien, I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die ,,Oesterreichische botanische Zeitsohrift" erscheint am Ersten eines Jeden Monats und kostet ganzjähriir li> ]Mark. Zu herabgesetzten Preisen Mnd noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III d 2 Mark, X-Xll und XIV— XXX ä 4 Mark, XXXI-XLI ä 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt worden sollen, sind mittelst Postanweisung dircct hei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zu prilnumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrälbig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeilo berechnet. INSERATE. Die (liiTcteii P. T. Abouuouteii der „Oestcri- rcichisclK'ii botaiiiselicu Zeitschrift'* ersuchen wir höHlchst um gefällige rechtzeitige Erneuerung des Abonnements pro 181)7 per Postanweisung au unsere Adresse. Ahonnementspreis Jährlich 16 Mark; nur uanzjähriji-e Pränumerationen werden angenommen. Die Administration in Wien 1., Barbaragasse 2. 1 PREISHERABSETZUNG. | iiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiit I BecDsi's I I Flora voü Nieder ■ Oesterreicli | I 2 Bände in Lexikon -8" mit 1412 Original -Hoizschnittfiguren kostet jetzt: | = brochirt nur M. 24- — , | = in 2 Halbfranzbänden elegant gebunden 31. IJO* — . | I * Jede Buchhandlung- kann zu diesen Preisen liefern. * | iiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiniiiniiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiMiiMMiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiniiiiiiMiiuMinMuiiiiiiMiiiiiniiiiiiiiiiiiiiimiiiii 1 Verlag: von Carl Uerold's Sohn, Wien, I , Barbaraoasse 2. | 40 Die Wiener botanische Tauschanstalt f,,Wr. liotanisclicr Tauschrerein", gegr. ISi.')) offerirt zum Kaufe nachfolgende JCerßarpf tanzen f iSpitzßergen: NB. Die Pflanzen sind sorgfältigst präpariit und weiden in nur sehr reichlichen und instruetiven Herbarexemplaren abgegeben. Alopecurus alpinus Sm. 10 Arenaria ciliata L. var. friqida Koch 80. Braija (jlahcUa Rieh. OU. Carex nrsiita Dew. GO. Catahrosa concinna Th. Fr. 70. . Cerastium caespitosum Malmgr. 80. Draha arctica Vahl 80. Draha ohlonifata R. J5r. 80. Jhtjiuntia Fischer i R. Br 00. Dtipoiilia psilaiitha Rupr. GO. Kntrema Kdtcurdsü R. Br. GO. (Jh/ceria anijnatata Fr. 00. Giifceria Kjelhnani Lge. var. te- il in f(jJia L^rc 70. Pediculuris lanatu W. f. dasy- aiitlid Trautv. 60. Poa ahbreviata R. Br GO. Offerte:*) Potentilla fragiformis W. f.parvi- jlora Trautv. 50. Puleiitilla nirea L.x^r. suhquiiiata Lge. 40. Pütentill ■ pulchella II. Br. 50. Ranuncidu^ Pallasii Schlecht. var. sj}ctsberf/ensis Nath. 50. Banunculus Wilandcri Nath. GO (vom cla.ssisch. Standorte „Cap Thorsen"!|. Saxifraga jlagcUaria W. 50. Stellar III loiigipes Gold. GO. TdraxacumpIiymatocarptimYahl 30. W'nldhergella inrolucrata Cham. et Schi. var. afjlnis Rohrb. = H'. Vahlii Rupr. 60. WaJilhcrgella apetalu Fr. var. arctica Th. Fr. 40. *) Die jeder Specics beigefüf;te Ziffer nennt den Preis eines Herbarexemplares in Einheiten ä 3 kr. = 5 Pfg. = 6 Ots. Es kostet (omit z. R. Alopecurus alpivns Sm. 10 = 10 < .3 = .30 Vt. = 50 Pfg. = üO cts. Aus Gefälligkeit wurde ferner zum Verkaufe übernommen: „Oesterreieliiselie botauische Zeitschrift" Jalirgänge 1832 und 1853; 1860 bis inclusive I8!)0 und 1892. — Zusammen 34 compl.tc JalirgiingH, wovon ein Theil gebunden, der Rest broschirt. Preis der ganzen Serie 100 Mark = 60 fl. ö. W. Der Jahreskatalog pro 1896 obiger Tauschanstalt (erschienen im August V. .1.1 und die Tauschbedingungen .stehen jederzeit auf Wunsch gratis und franco zur Verfügung. J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Dieser Nummer liegt bei: Inhalt, Titelblatt und Umschlag zu Jahrgang 1896. — Ein Prospect von H. Bechhold Verlagsbuchhandlung, Frankfurt a. M. KU Cui-l (Jciold's .Soliii in Wicu. ÖSTERREICHISCHE DfAiiscHE immm. Herausgogebon und redigirt vou Dr. Richard R. v, Wettstein, Professor an der k. k. deutschen T^nivorsität in I'ra?. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. XL VII. Jahrgang, N«- 2. Wien, Februar 1897. Gougrosira treiifepohliopsis n. sp. (Mit eiuer Textfigur.) Von W. Schmidle (Mannheim). In meiner Abhandlung : „Untersuchungen über TJiorea ratnosis- sinia Bory" *) erwähnte ich eine TrentepohUa, welche der Tr. Wil- Icana Hansg-. einiffermassen nahe steht. Da dieselbe bei der Bilduno- der Zoosporangien einige erwähnenswerthe Eigenthümlichkeiten auf- weist, so soll sie im Folgenden unter dem Namen Gongrosira trente- poldiopsis genauer beschrieben werden. Die Pflanze bildet kleine, mohnkorn- bis erbsengrosse, harte, von Calciumcarbonat stark inkrustirte Polsterchen. Diese befinden 'j Hedwigia, Band XXXV, 189C,. Oesterr. botan Zeitschr. 2. Heft. 1897. 42 sich theils als glänzend schwarze Pünktchen an den untersten Theilen des Thoreastammes, meist sind sie jedoch den Geröllstücken rothen Sandsteines, welche bei Mannheim das Neckarbett bilden, direct aufgewachsen. Sie bestehen zunächst aus reichverzweigten, horizontal wachsenden, oft ein fast geschlossenes Lager bildenden Haftfaden, und aus dichtgedrängten, radienförmig von ihnen aus in die Höhe steigenden vegetativen Fäden, die ebenfalls reichlich verzweigt sind und vorzüglich in die Augen fallen. Die Zellen beider Fadenarten sind an den Polen nicht verschmälert. 6 — 8ju breit und 2 — 3 mal so lang; der Gestalt nach sind sie nur selten rechteckig, sondern meist hin- und hergebogen, oder auf der einen Seite bauchig vorgewölbt. Ihr Inhalt besteht aus einem parietalen, plattenförraigen Chroraatophore mit einem, selten zwei Pyrenoiden; oft scheint es in einzelne Stränge gerissen zu sein. In der Zellmitte befindet sich bei den sterilen Zellen stets ein Zellkern. Der Fadenverlauf ist ebenfalls meist ein unregelmässiger, viel- fach hin- und hergebogener, wenn auch die radiale Richtung der aufsteigenden Fäden stets beibehalten wird. Die Verzweigung ist dichotom. die Zweige sind wenig abstehend, oft fast parallel ge- richtet und gleichen in jeder Hinsicht dem Hauptstamm. Nach auf- wärts verschmälern sie sich nicht. (Fig. 1 u. 2.) Aus ihnen können nachträglich echte Seitenzweige hervorgehen, die bald aus dem oberen, bald aus dem unteren Theile der Tragzelle entspringen. Am Grunde sind sie von der Tragzelle durch eine Scheidewand ge- trennt und nur bei den zudem noch selten dichotom verzweigten Thorea-Exemplaren fehlte eine solche vielfach. Sie l)ilden mit dem Hauptstamme regelmässig einen grösseren Winkel und können sogar senkrecht abstehen. Im übrigen unterscheiden sie sich in nichts von ihm. Bald fallen zwei Eigenthümlichkeiten ins Auge. Einmal be- merkt man an den Enden der aufsteigenden Fäden häufig grosse, stark angeschwollene Zellen, der Gestalt nach oft kugelrund, oft aber unterwärts in einen engen, gut abgesetzten Haistheil aus- gehend. (Fig. 6 u. 8.) Nicht selten sitzen solche Zellen auch end- ständig an sehr kurzen, blos noch aus einer einzigen kurzen „Basal- zelle' bestehenden Seitenästchen. an der Fadenspitze. Sie sind dann meist kugelrund und kleiner. (Fig. 5 u. 4.) Färbt man sie, so sieht man stets, dass sie mehrzellig sind. Sie können also nicht als deformirte Fadenzellen angesehen werden, wie sie z. B. Phithophora clavigulifera nob. gefunden werden. Oft sind sie leer; die Membran zeigt dann stets am Scheitel ein runde Oeffnung. (Fig. 8.) Unsere Zellen sind also wohl als Sporangien aufzufassen. Und in der That konnte ich mehrmals constatiren. dass sie eine grosse Zahl (32 — 64) völlig ausgebildeter Schwärm- sporen enthielten. (Fig. 6 u. 8.) Dieselben hatten eine ovale oder runde Gestalt mit hyalinem zugespitztem Vorderende, während am 43 Hinterende ein parietales, schalenförmiges Chromatophor eingelagert war mit je einem Pyrenoid und Zellkern. Remerkenswerth ist die grosso Aehnliehkeit unserer Sporangien mit denjenigen der echten Trentopohlien. Sie erstreckt sich hier selbst auf das oftmalige Vorhandensein eines gut abgesetzten Hals- tbeiles und einer Basalzelle. Eine zweite Eigenthümlichkeit ist folgende. Au sterilen Fadenenden. oder selbst direct unterhalb des end- ständigen Sporangiums bemerkt man nicht selten eine Reihe kurzer, isodiametrischer, meist abgerundeter Zellen. (Fig. 4 u. 9.) Oft ist dann die Fadenspitze in mehrere kurze, kleinzellige Zweigchen auf- gelöst. (Fig. 3.) Auch diese Zellen sind oft leer, die Zellhaut aber meistens dann verschleimt und undeutlich. Dass sie ebenfalls als Sporangien aufzufassen sind, beweist wohl zweifellos die in Fig. 7 bei u und in Fig. 5 bei o dargestellte Beobachtung, wo in der vordersten abgerundeten Fadenzelle zwei vollständig ausgebildete, zum Schwärmen reife Zoosporen liegen. Die vordersten Zellen des Fadens fehlen bei Fig. 7 offenbar, und es ist wohl nicht gewagt, anzunehmen, dass sie nach Entleerung der Sporen zu Grunde ge- gangen sind. Die Sporenbildung schreitet also basipetal fort. Darauf deutet auch das Aussehen der hinteren Fadenzellen. In solchen Sporangien entstehen nun blos eine oder zwei Schwärmsporen. Der Grösse und dem Aussehen nach unterscheiden sich diese nicht von den vorher beschriebenen. Doch habe ich nur wenige in guter Ausbildung gesehen. Unsere Alge hat also zwei verschiedene Sporangien- Formen. Sie gleicht hierin einigermassen der von Richter beschriebenen Go)igy. Schmidlei^) doch fehlt dort, wie Richter 1. c. nach meinen Beobachtungen mittheilt, ein ausgebildetes Sporangium der ersten Art. Die Endzeilen sind vielmehr kaum angeschwollen und zerfallen demgemäss in eine sehr geringe Zahl von Sporen. ^) Der Unterschied der beiden Sporenformen ist also lange nicht so auffällig. Es liegt nun die Vermuthung nahe, dass die Qualität der Schwärmsporen lieider Sporangien-Formen eine verschiedene sei, dass vielleicht die Sporen der einen Form Makrosporen, die der anderen Mikrospoien darstellen. Ich glaube dies nicht. Denn abgesehen davon, dass ich keinen solchen Unterschied mit Sicher- heit constatiren konnte, ist zu bedenken, dass die Grösse der End- sporangien auch bei unserer Art einigermassen variabel ist, und dass bei Gougr. Schniidlei die Differenz der beiden Sporangien- Formen beinahe verschwindet. Zudem ist es zweifellos, dass unsere 'j P. Richter, Phj'cotbeea universalis Nr. 686. -} In Folge eines Irrthums meinerseits gibt Richter 1. c. an. dass in jeder Zell- von Gonyr. Schnudlei mehrere Kerne und Pyrenoide vorhanden sind. Es gilt dieses wie auch bei unserer Alge nur von den angeschwollenen Endzellen, bevor sie in Zoosporen zerfallen sind. Rein [vegetative Zellen ent- halten nur einen Zellkern und ein Pyrenoid (nur kurz vor der Theilung zwei Pyrenoide). 4" 44 Alge gerade durch die Gestalt der Endsporaugieii der Gattung Trentebohliu sehr nahe steht. Dort sind aber, wie auch bei Phyr.o- peltis Mill., die verschiedensten Sporangien-Formen an derselben Pflanze beobachtet worden, ohne dat-s ein specitischer Unterschied der in ihnen enthaltenen Sporen coustatirt werden konnte.') Es ist also auch hier ein solcher Unterschied nicht zu erwarten. Mit den bis jetzt beschriebenen Arten von Gongrora hat unsere Alge wenig Aehnlichkeit. Am meisten gleicht sie nach dem Aussehen der vegetativen Zellen der Gonqr. pygmaea Ktzg., erreicht jedoch lange nicht ihre Zellbreite. Nach Borzi-) soll diese Alge einen Entwicklungszustand von Cladophora darstellen. Dieses kann bei unserer Alge mit ihrer eigenthüralichen Sporangienbildung kaum der Fall sein. Ueber eine neue Cardaniine aus der Hercegovina. Von Dr. Karl Fritscli (Wien). Im November 1896 erhielt das botanische Museum der k. k. Uni- versität in Wien von Seite des bosnisch-hercegovinischen Landes- museums in Sarajevo eine Sendung von Pflanzen, in welcher sich auch drei Curddttiine-AxiQW aus der Section Pteronenrum DO. be- fanden. Dem Ersuchen des Herrn Gustos F. Fiala, diese von ihm selbst gesammelten Oardamine-Arten zu revidiren, kam ich gerne nach, da ich mich vor kurzer Zeit mit den Arten dieser Sec- tion eingehend beschäftigt hatte.*) I)ie eine der gesandten Arten war unzweifelliaft Cdrdamine glaiicd Spr. (Standort: Hercego- vina, Oti.'^ [Prenj planiua|. circa 2000 m. florentem legit F. Fiala lO./VIII. 1895), die zweite Cardaninw. maritima Portschlg. (Stand ort: Hercegovina, Stolac. in Felsritzen, April 1890. blühend. 1. F. Fiala). Die dritte Cardamine jedoch, welche mir schon auf den ersten Blick durch ihre grossen Blätter und Blüten, bei näherer Betrachtung auch noch durch dichte Pjehaarung. sowie durch eine eigenthümliche BeschafTenheit der Kelchblätter sehr aufliel, konnte ich mit keiner bekannten Art ideutiliciren ; ich beschreit)e sie daher in den folgenden Zeilen als neue Art, und erlaulie mii", diesellje nach ihrem Entdecker zu benennen. Cardamine Fialae sp. n. (Sect. Pteroneuruni DO.). Planta annua, radice valida, subtus librosa. Gaulis ramosus, ut rami teretiusculus, a basi usque ad flores pilis brevibus ') Vergl. G. Karsten: Untersuchungen über die Familie der Chroo- lepideen. Ann. Jard. bot. Buitenzorg, vol. X, 1891. pag. 49 u. fF. Auch De Wildeniann hebt verschiedene Male die dingnostische (und deshalb aut-h wohl entwickelungsgeschichtliche) Bedeutungslosigkeit der verschiedenen Sporangien- Formen hervor, z B. in Notes sur quelques es peces de Tr. ; Ann. Soc. belg. microsc. 1894, t. XVIII. *) Borzi: Studi Algolog. fasc. I. pag. 66; vide De Toni: Sylloge Al- garum I. pag. 255. 3) Vgl. Verhandlungen der zool.-bot. Ges. in Wien, Bd. XLIV, S. ;^2;> — 327. 45 piittMiti bus deiise pubescens. Polia petiolata. piimatisecta, piimis iterum varie divisis vel lobatis, seg'rnentis obtusis apiculatis, parce (petiolus rhachisque densius) puberula. ßacemi in eaule rainis- que terniiiialis. Pedicelli loiigi. pubescentes, apice nodoso-incrassati. S e p a 1 a p u b e s e e n t i a . a p i c e c o r n u t a. Petala magna, alba, glabra, longe iingniiMihita, laiiiina obovata vel obeordata, basi cunoato-angii- stata. Antheiae lineares, curvatae Stylus valde elongatus, post aii- tliesin dilatatus et anceps. Siliqua (inimatura) anguste linearis, setulis pcrpaiicis adspersa vel glabra. Habitat in Hereegovina. ubi leait in rupiuni lissiiris prope Klobuk (). V. 1892. F. Fiala. Mit Rücksieht auf die Theilung der Blätter und die Grösse der Blüten könnte Cardnniine F'uilac unter allen Arten der Section Pteronenrnm nur mit Caräamhw. maritimii Portschlg. verwechselt werden, welcher sie auch zweifellos am nächsten steht. Denn Car- (hniiine Gracca L. hat viel kleinere Blüten (namentlich viel schmälere Kronblätter), während alle übrigen Arten durch ganz verschiedene Blattgestalt sofort zu unterscheiden sind. Die Blattgestalt der Car- demine FiaJae erinnert etwas an die einer ganz ferne stehenden Art, nämlich an Cardcmine chelklonia L.. welche aber durch den ausdauernden Wurzelstock, rosenrothe Blüten und den Fruchtbau der Section Eucard umine PrautP) weit abweicht. Von Cardamine maritima Portschlg. unterscheidet sich Car- damine FiaJae besonders durch die in der Diagnose durch Sperr- druck hervorgehobenen Merkmale: die Behaarung einerseits, die Beschaffenheit der Kelchblätter andererseits. Bei allen mir vor- liegenden Exemplaren der Cardamine Fialae sind die Stengel von unten bis oben überall dicht behaart, ebenso die Blatt- und Blüten- stiele, sowie auch die Kelchblätter. Cardamine maritima Portschlg. ist entweder ganz kahl und dann gewöhnlich bereift, oder sie ist stellenweise am Stengel und an den Blattstielen einreihig behaart (besonders an der Oberseite der Blattstiele oberhalb der Insertion eines Blattes an der dem Blatte zugewendeten Seite des Stengels). Am stärksten behaart fand ich die Originalexemplare der von Car- damim maritima Portschlg. nicht zu trennenden Cardamine Serhica Pancic-); hier erstreckt sich die einreihige, stellenweise Behaarung bis in die Intiorescenz. Die Blütenstiele und Kelche fand ich jedoch bei allen Formen der Cardamine maritima Portschlg. stets kahl, während sie bei Cardamine Fialae stets dicht kurzhaarig sind. (Das sicherste tech- nische Merkmal!) Von den anderen Cardamine- AvUrn der Section Fleroneiirum ist nur Cardamine carnosa W. K. in der Intiorescenz dicht behaart; diese Art hat aber einfach fiederschnittige Blätter und sieht habituell der Cardamine Fialae sehr unähnlich. 1.) Natürliche Pflanz.nifainilif'n III. 2. S. 185. 2) Vf,'l. V.-rhaiidluiigen der zool.-bot. Ges. in Wien, Bd. XLIV. S. 326—327. 46 Die Kelchblätter der Cdrdaminc Fitthie sind an der Spitze mit einem starren, hornartigeu Anhängsel versehen, welches im Knospenstadium am auffallendsten hervortritt. Die Knospe erscheint dadurch an der Spitze vierhörnig-, seltener zweihörnig (da manch- mal nur zwei Kelchlilätter dieses Anhängsel tragen). Bei Cardaminc maritima sind die Kelchblätter an der Spitze abgerundet; nur selten tragen sie kurze Anhängsel an der Spitze (so bei Exemplaren aus Cattaro, 1. Pichler). Ausserdem ist Cardtiiuine Fialae kräftiger als C. maritima. die oberen Blätter haben viel grössere, unregelmässiger getheilte Abschnitte und die Blüten sind fast doppelt so gross. Dass Cardamnir Fialae mit Cardamine maritima in naher phylogenetischer Beziehung steht, scheint mir zweifellos. Gleichwohl halte ich sie für eine selbständige, vielleicht in der Hercegovina endemische Art, da mir Zwischenformen nicht bekannt sind. Pogonatatn nanu in X aloldes» Von Josef Briiiinthaler (Wien). Anlässlich einer Excursion fand Herr J. Baumgartnei (Wien) am 8. März I89G an einer Strassenböschung bei Gansbach (Bezirk Melk), N.-Oe., auf Schiefer, ca. 450 m s. M., zwischen Rasen von Pixjonatiim nanum und P. aloidcs, und zwar zum Theil in eigenen, schwach bestandenen Rasen (Heerden), zum Theil unter nanum ein Foijonatum, welches ihm durch seine bedeutendere Grösse, sowie durch die Form der Kapsel auffiel. Herr Baumgartner vermuthete gleich eine Bastardform und sammelte daher eine (Quantität von der Pflanze. Ich erhielt nun von dem Genannten das Moos zur genauen Untersuchung und kann seine erste Vermuthung vollauf bestätigen. Ich gebe vorerst eine genaue Beschreibung, um dann auf die Abweichungen einzugehen : Stengel bis 8 mm lang, fünfkautig, Oentralstraug concentriseh, schwach polytrichoid. Blätter aus scheidiger bleicher Basis verlängert-lanzettlich, spitz, abstehend, trocken locker dachziegelig und eingekrümmt, 3 — 8 mm lang, gegen die Blattspitze zu ziemlich scharf, gegen den Scheidentheil immer schwächer und entfernter gesägt. Die Zähne nirgends so scharf wie bei aloides, sondern eine Mittel form zeigend. Rippe nicht austretend, am Rücken glatt. Querschnitt typisch, schwach wellig. Blattzellen liäulig querbreiter, die des hyalinen Blattgrundes verlängert- rectangulär. — Randzellen den übrigen gleich, glatt. Seta bis 5mm hoch, purpurn, geschlängelt, rechts gedreht mit hohlcylindrischem Lufträume und Ceutralstrang mit grosszelliger Scheide. 47 Kapsel aufrecht oder schwach o;enei,2:t, längHch walzenförmig, H nun l:ini>-. 1 mm dick, ziemlich dünnhäutig, braungelb, an der fast nicht erweiterten Mündung scliwach eingeschnürt. Haubenfilz lifhtbraun. nicht unter die Kapsel verlängert, glatt. Deckel fiach gewölbt, am Rande roth. mit kurzem Schnabel. Epidermiszellen theils mit langer mamillenartiger Ausstülpung, die am Scheitel eine tüpfelartige Verdünnung zeigt, theils nur schwach vorgewölbt. Unter der Epidermis eine Lage dünnwandiger Zellen, durch Spannfäden mit dem äusseren Sporensacke in Verbindung. Innerer Sporensack mit 4 Längsfalten und durch Spannfäden mit der Colu- mella verbunden. Peristom gross, mit wenig vortretender Grundhaut. 32 gelb- liche Zähne, mit rothbrauner Achse. Sporen bis 18 ^, grünUch, glatt, häufig abortirt. Wie aus der Beschreibung ersichtlich, ist die Anatomie des Stengels, der Seta. ferner die Haube und das Peristom nannm- artig, während die Blätter der äusseren Form nach und die Kapsel nach der Anordnung ihrer inneren Theile wie bei aloides ge- staltet sind. Intermediär ist dagegen die Bildung der Blattzähne, sowie insbesondere der Bau des Exotheciums. Letztere beiden Kennzeichen sind das sicherste Bestimmungsmittel für unsere Pflanze. Die Zellen des Exotheciums, welche bei P. naniim und bei P. aloides so ausserordentlich typisch für die betreffende Art sind und für sich allein die Bestimmung der Art ermöglichen, sind hier in der regel- losesten Art angeordnet, so dass auf einem Kapselquerschnitte Zellgruppen vom Typus aloides mit solchen von naniim wechseln, manchmal einzelne Zellen vom Gegentypus unter ganzen Reihen gleichartiger erscheinen. Auch die Zähnelung des Blattrandes ist ein sehr gutes Merkmal, erfordert jedoch eine grössere Aufmerk- samkeit. Die ganze Pflanze ist stark hypertroph und weist dies schon auf Bastardeharakter hin. Die Grösse der einzelnen Theile ist be- deutender als der beiden Stammformen. Die Sporen sind olt ganz rudimentär und die Kapsel ist manchmal unentwickelt Die Frage, ob die Pflanze vielleicht mit einer beschriebenen Form zu identificiren wäre, ist nur bedingt zu bejahen. In Betracht zu ziehen ist: Poyonaium nanum var. ß lonqisetum (Hampe Mser.) Br. eur. fasc. 21/22. p. 5. T." 7, f. ß (1844). Limpricht, Laubmoose IL Bd. p. 607 = Polytrichum nanuni var. ß longisdam (Hampe) C. Müll. Syn. I, p. 204 (1848) 48 = folytrichant stihndiiiidum var. ß Jongisefum (Harape) Lindberg Not. ur Sällsk. pro Fauna et Flora Fenniea Förb. p. 143 (1868). „Blätter länger, linealiscb-lanzettlicli. Seta sebr lang. Kapsel eilänglich. beinahe cylindrisch. Von E. Hampe bei Halle a. S. gesaniinelt." (Limprifbt 1. c.) Herr Dr. Karl Müller in Halle a. S.. an welchen ich mich mit der Bitte um Einsicht in das Originalexemplar wandte, über- sandte mir eine Probe desselben, wofür ich ihm hier meinen ver- bindliclisten Dank sage. Die Untersuchung des 1843 gesammelten Mooses ergab jedoch, dass das.selbe mit unserem Bastard nicht vollkommen identisch ist. Die Kapsel ist mehr dem F. mm um genähert, auch die Exo- theciumzellen stehen demselben viel näher, wie unsere Pflanze. Die Blätter zeigen eine den unsrigen wohl ähnliche, jedoch schwächer an (iloides mahnende Serratur. Peristom wie bei iiaiiiwt. — Seta der unseren gleich. Bei dem Alter des Exemplares und dem wenigen Material ist eine eingehendere Untersuchung nicht möglich. Ich neige jedoch zur Ansicht. da.ss wir es auch hier mit einem Bastard zu thun haben. Die Pflanze macht wie unsere den Eindruck einer Hypertrophie. Auch das seltene Vorkommen einer so auffallenden P'orm weist auf den Bastardcharakter. ') Die Untersuchung unserer Pflanze erfolgte auf Grund der ausführlichen Diagnosen von F. (iloidcs und )tamun Limpricht's und hab<' ich mich auch bei Abfassung der Beschreibung unseres Mooses nach Möglichkeit an diese gehalten, um den Vergleich zu erleichtern. Schliesslich bemerke ich noch, dass die Stammpflanzen, unter welchen der Bastard wuchs, vollkommen typisch sind. Zur Biologie des Pollens. Von Prof. ür. Antun Ilansgirg (Pragj. Die Widerstandsföhigkeit des Pollens gegen Wasser ist in neuerer Zeit insbesondere von Molisch-) und Bengt Lidforss') studirt worden. Auch der Verf. hat sich in der letzten Zeit mit diesem Gegen- stande und mit den Beziehungen, welche zwischen der Resistenz- ') P. Biiosidiiuni Farneti in Atti R. Ist. Bot. Univ. Pavia II. Ser. Vol. II. 1891 c. tab. kommt hier nicht in Betracht, dürfte jedoch, falls wir es nicht mit einer südlichen Abart von J\ naimm zu thun haben, ebenfalls eine Bastardform von aloides und nanum sein. Eine genaue Untersuchung dieser Art war mangels genügender Quantität an Material unmöglich. -) Zur Physiologie des Pollens etc , 1893. 3) Zur Biologie des Pollens, 1896. 49 faliigkeit des Pollens und dem Kegenscliiitze bestehen, näher befasst, und erlaubt sich in dieser vorläufio'en Mittheilung" blos diejenigen Resultate seiner experinieutellen Unlersuchungen niitzutheilen, zu welchen er an einer grösseren Anzahl von entomophilen Pfl^inzen- arten mit regenscheuen (onibrophoben) oder nicht regenscheuen (anombrophoben) Blüten und mit gegen Wasser widerstandsfähigem Pollen gelangte. Was die Methoden anbelangt, deren ich mich bei meinen Untersuchungen über die Widerstandsl'ähigkeit des Pollens gegen Wasser bediente, so möge hier blos bemerkt werden, dass ich nur mit reifem Pollen aus intacten Blüten experimentirte und bei meinen Pollenculturen die Culturtropfen nie mit einem Deckgläschen bedeckte. Da ich blos die Widerstandsfähigkeit des Pollens gegen Wasser (resp. Regen und Thau) prüfte, so suchte ich bei allen meinen Pollenculturen die Pollenkörner nur in reinem Wasser, nie aber in Nährlösungen zum Keimen zu bringen. Doch hat sich bei meinen zahlreichen Versuchen, welche ich in Wien und München mit dem dortigen Leitungswasser durchgeführt habe, herausgestellt, dass der schädliche EinBuss des Wiener und Münchener Leitungswassers auf den Pollen hauptsächlich von den in diesem Wasser enthaltenen Mineralsalzen herrührt. Bezüglich der Frage, ob Pflanzen mit exponirten Geschlechts- organen einen ebenso emptindlichen Pollen besitzen, wie diejenigen, deren Sexualorgane der Einwirkung der atmosphärischen Nieder- schläge entzogen sind, erwähne ich hier, dass nach Lidforss gegen Wasser widerstandsfähige Pollenkörner hauptsächlich bei solchen Pflanzen vorkommen, deren Staubbeutel und Narben den atmosphärischen Niederschlägen exponirt sind, und dass innerhalb einzelner Familien ein Parallelismus zwischen Nichtgeschütztsein und Widerstandsfähigkeit des Pollens bestehen soll, welcher Paral- lelismus jedoch in vielen Familien, z. B. bei den Oompositen, Dipsa- eeen, Valerianaceen etc. und bei zahlreichen Piperaceen, Plum- bagineen, Myrtaceen, Oapparidaceen u. ä., deren Geschlechtsorgane gegen Regen nicht geschützt sind, und welche trotzdem einen gegen Befeuchtung sehr empfindlichen, im Wasser nicht keimenden Pollen besitzen, nicht constatirt wurde. Da nun zahlreiche Pflanzen, deren Pollenkörner und Sexual- organe, wie z. B. bei den meisten Pajiilionaceen, gegen Regen etc. völlig geschützt sind oder deren Blüten, bezw. Blütenstände durch Schliessen der Blütenhülle und durch ombrophobe Krüm- mungen der Blütenstiele, bezw. Stengel etc., wie z. B. bei zahl- reichen Ranunculaceen, Cruciferen, Rosaceen, Papaveraceen u. ä., ihren Pollen vor Benetzung schützen, einen gegen Wasser in hohem Grade widerstandsfähigen Pollen besitzen und umgekehrt bei vielen Pflanzen mit exponirten Geschlechtsorganen gegen Regen etc. sehr empliridliche, im Wasser nicht keimende Pollenkörner vorkommen, so halte ich den oben erwähnten Ijidforss" sehen Parallelismus zwi- 50 sehen ßegeuschatz und Widerstandsfähigkeit des Polleus für sehr problematisch. Obwohl, wie von Kerner ii. A. nachgewiesen wurde, der cohärente Pollen bei vielen Pflanzen des Schutzes gegen vorzeitige Befeuchtung bedarf, so gibt es doch, wie sich aus den vom Ver- fasser, Lidforss u. A. durchgvlührten Untersuchungen ergibt, zahlreiche entomophile Pflanzeuaricn, deren Pollen die Benetzung mit Wasser ohne Schaden vertragen kann ; da es jedoch zwischen diesen und den einen gegen Befeuchtung sehr emplindlichen Pollen besitzenden Pflanzen in verschiedeneu Familien und Gattungen zahl- reiche Mitteltbrmen gibt, so kann auf Grund der Darwinschen Theorie angenommen werden, dass die bei verschiedenen Arten ungleich entwickelte Resistenzfähigkeit des Pollens gegen Wasser im Laufe der Zeiten zu einer durch Anpassung erworbenen und potenzirten, durch Vererbung constant gewordenen specifischen Eigenschaft sich entwickelt hat. Zu den von van Tieghem. Molisch und Lidforss unter- suchten Pflanzenarten, deren Pollenkörner in sauerstoffhaltigem Wasser ganz normale Keimsehläuche treiben, gesellen sich neben Pflanzen, deren Blüten trotz ihrer meist geschützten Lage zur Zeit, wo der Pollen von den Antheren entbunden wird, eine beträchtliche Wassermenge enthalten (z. B. viele Gesneraceen, Bignoniaceen. Acanthaeeen, Solanaceen, Broraeliaceen u. ä.) auch zahheiche. im Nachfolgenden genannte Pflanzen mit anombrophoben und ombro- phoben Blüten, bei welchen der Pollen im Wasser und nicht selten schon in dam|ifgesättigter Atmosphäre zu keimen Ix'ginnt. Als Beispiele von solchen Pflanzenarten, deren Pollen in reinem Wasser gut und ausgiebig keimt, deren Sexualorgane jedoch vor Benetzung nicht geschützt, sondern den atmosphärischen Niederschlägen exponirt sind, seien hier blos nachfolgende, von mir bezüglich der Widerstandsfähigkeit des Pollens gegen Wasser nüher untersuchte Mono- und Dicotylen angeführt: Scilla vrrna, hemi- sphacnca^azurca. bifulia, italiai, (unoena ; Caniassia esculenta ; Stennn- thiiim (DKjudifoVium : Sinihicind stcllata ; Paschkinin sciUoides; Alliiim 2()\^uinin; Triglodiinhixiflornm; TradescrDititi ciliata, Lyonii\ Sagittaria lancifolia\ Billhergia pyramidalis \ Fontederia cordata; Amaryllis Tetani et AinarylUs sp.; Charlewoodia congesta-, Bulbine rostrnta\ Eucrosia Lchmannii\ Clivia miniata; Brodiaea {Tritdeia) nnifJora; einige X/7« zur (Gattung Barhula gehört, was sich nur sicher entscheiden lassen wird, wenn diese Pflanze mit Früchten gefunden wird. Trotz der Verschieden- heit in der Blattform ist aber der Blattbau ungemein überein- stimmend mit dem von B. gracilis, welche entschieden die nächste Verwandte unserer Pflanze ist. Bei einigen böhmischen Exeujplaren der B. f/racilis linden sich ülterdies genau die- selben charakteristischen Brutkörper in den Blattwinkeln. wie bei IJ. cordatus. 72. B. rtdjellus. Prag. Schanzmauern am Belvedere! — Kalkfelsen bei Kadolin ! — Vordere Scliaika hei Prag (Velenovskv) — 56 Kalkfelsen auf der Velika hora bei Karlstein fVelenovsky)! — St. Ivan! — Smecno bei Schlau (Van das)! — An Strassen- böschungen bei Poi-ic nächst Cercan ! Trichosfoin um. 7o. T. crispuliini. Prag, bei S. Prokop (von Velenovsky im Jahre 1891 entdeckt)! — Am 28. Mai 1892 von mir daselbst an den Felsen, auf denen Saxifrnqa Aizoon wächst, in einigen Rasen, aber ebenfalls steril gefunden! Tortella. 74. T. inclinaia. St. Prokop bei Prag, auf Kalkfelsen nicht selten, aber steril. Mitunter im selben Käsen mit T. iortuosa wach- send, von welcher sie sich aber schon mit freiem Auge sofort unterscheiden lässt! — Im Hhiboceper Haine bei Prag auf der Höhe auf dürrem Kalkboden reichlich aber steril! — Kalk- felsen bei Slichov nächst Prag, steril! 75. T. aquarrosn. Auf dürrem, kurzgrasigem Kalkboden bei Prag verbreitet, aber stets .steril: St. Prokop! — Hluboceper Hain, auf der Höhe reichlich! — Felsen ober Podbaba. reichlich! — Kalkfelsen bei Slichov! 7(). T. tortuosii. Prag, an den Kalkfelsen im Walde bei St. Prokop am 28. Mai 1892 c. fr.! — Kalkfelsen auf der Velikä hora bei Karlstein, steril (Velenovsky)! — Auf Thonschiefer bei Eadotin. c. fr.! Scharka bei Prag, an Felsen gegenüber der Generalka. steril! liarlmld. 11. B. fdllax. Troja bei Prag, c. fr. (Velenovsky)! — Kuchel- bad. in den Sandgruben am nördlichen Abhänge der Schlucht! Var. hrcvifolid. Bei Prag häufig, doch oft steril und dann leicht mit der viel seltenereu J^. f/racilis zn verwechseln: St. Prokop. auf feuchtem Kalkboden am Bache und am H;ihn- damme. reichlich und hie und da c. fr.! — Auf den Höhen zwischen Hlubocep und Kuchelbad! — Kalkfelsen bei Slichov. steril! — Bei Karlstein, steril (Velenovsky)! 78. H. gravilis. lüdkfelsen bei Slichov, nicht häuliü- und steril! 79. JB. revoluta. Ich entdeckte diese Pflanzi» im Herbar des b»")hmisL'ht'n Landesmuseums in Rasen von Tortnhi muyalis. mit $ IiiHoresceiiz, mit der Aufschrift: „Barhula imiralis hrevi,- seta Opiz. In monte dicto petfino Pragae adjacente. Igt. Jos. Masner" ! 80. P. ungnicidata, Var. cuspidata. Bei Prag ('Opiz. als B. nervosa Röhl. bestimmt) ! 81. B. vinealis. St. Prokop bei Prag. c. fr. ! Var. ß cylindrica. An Strassenböschungen auf l^ehmboden bei Poric nächst Oercan, steril! Aloina. 82. A. riffida Prag. Kalkfelsen bei Slichov. c. fr.! — Auf einer Mauer bei Kobilis. c. fr. (Herb. Tempsky)! — Im Volks 57 garten bei Prag, auf Lehmboden, c. fr.! — Auf einer Garten- mauer in Kuchelbad nächst Prag (Opiz)! Tortula. A. Sensu strict. 83. T. aestiva. Baumgarten bei Prag. Eine forma foliis hreviter mucronatis, e. fr. (Opiz)! — Prag (Lorinser)! — Smiehov, an der Mauer beim Wehr der Parduba'sehen Mühle, c. fr. ! — Prag, im Hirsehgraben an feuchten Ziegelsteinen an den Wegen, c. fr.! 84. T. miiralis. Eine Form mit stumpf abgerundeten Blattspitzen, die sieh etwas der Var. ö ohcordata annähert, fand ich auf den Kalkfelsen bei Slichov nächst Prag c. fr.! B. Syntrichia. 85. T. laüfolia. Tremschin, steril (Veleno vsky)! 86. T. montana. An Kalkfelsen bei Slichov, nicht reichlich, steril ! 87. T. papulosa. Prag, Krcer Wald, an Pappeln zwischen Ortho- triclmm speciosum und 0. fastiyiatttm, spärlich und steril ! — An einer Silberpappel in Hlubocep nächst Prag, spärhch und steril! — An Nussbäumen bei Roztok mit Orthotrichum pu- niilum und 0. ohtusifolium, steril und spärlich! 88. T. pulvinata. St. Prokop bei Prag, an Weidenstämmen beim Wirthshause, steril! — Stern bei Prag, an Rosskastanien bei der Restauration, steril! — Weltrus, steril (Veleno vsky)! — Wilde Scharka bei Prag, an Kieselschieferblöcken [anormaler Standort] nahe beim Eingange, spärlich und steril! 89. T. ruralis. Auf Steinen bei Karlstein, c. fr. (Velenovsky)! — Tremschin bei Rozmitäl, c? und e. fr. (Velenovsky)! — An Laubbäumen bei Karlstein, reich fr.! — Krcer Wald bei Prag, an Eichen c. fr.! Anm. Bei Prag wächst auf dürrem, sterilen Boden und an Felsen allenthalben sehr häufig eine kleine Form dieser Art, die der T. montana liabituell täuschend ähnelt und oft mit ihr verwechselt wird. Der Querschnitt der Blattrippe unter- scheidet beide sofort. *J0. T. suhulata. — Prag, Krcer Wald, c. fr. ! — Berg Mednik an der Sazava, c. fr. (Velenovsky)! — Bei Radotin auf Thonschiefer, reich fr. : — Konopischter Thal bei Beneschau, c. fr.! Farn. Grinimiaceae. Schistidiu m . 9\. Seh. apocarpnm. Kuchelbad bei Prag, c. fr.! — Modol bei Prag. c. fr. (Rosicky)! — Auf Steinen und Felsen bei Karl- stein reichlich und c. fr.! — Kalkhöhen zwischen Kuchelbad und HluboCep c. fr. ! Var. intercedens Schtih. n. var. — Habituell von der Stammform sofort zu unterscheiden durch die dicht polster- förinigen schwärzlichen Rasen. Blätter beim Anfeuchten rasch sich zurückkrüiiimond, dann aber aufrecht abstehend, wo- Oostcrr. l.otan. Zoitsthrit't. 2. Holt. 18!i7. r, 58 durch die Stämmchen weniger schlank und nicht sparrig be- ))lättert erseheinen. Blattrand nur an einer Seite im unteren Drittel oder bis zur Hälfte schmal um gerollt, oben völlig flach. Vordere Blatthälfto zweizellschichtig, Rand bis zur Mitte herab zwei- bis dreischichtig. HlaUspitze abgerundet, völlig haarlos. Sporogon wie bei der Normalform. Ich halte diese Pflanze für eine Uebergaugsforni zu Seh. hnmncscens, mit welchem sie gemeinsam wächst, doch ist letzteres kleiner und noch dichtrasiger, übrigens auch durch die völlig flachrandigen und fast stets kurz haarspitzigen Blätter sofort zu unterscheiden. Prag, an den dürren Kalkfelsen bei SUchov, reichlich und oft fruchtend, in Gesellschaft von Seh. hninnescens. Von mir im Jahre 1885 entdeckt und seither alljährlich daselbst reichlich gesammelt! — Kuchelbad bei Prag, au Diabasblöcken am kahlen Abhänge der Schlucht, c. fr.! 92. Seh. ht'iutnescens. Wurde von mir auf den dürren Kalk- felsen bei Slichov nächst Prag im Februar 1885 entdeckt (zweiter Standort dieser seltenen Pflanze) und von mir damals nicht ohne Zweifel zu Grininiia confcrta gestellt (vgl. Moos- tlora von Mittel-Böhmen [». 18). Sie wächst daselbst reichlich, doch spärlicher als ScJi. niiocarpum Var. intercedens und fruchtet oft. — Kahle Kalkhöhcn zwischen Hlubocep und KuchelltadI — Hierher gehiirt auch die als Gr. 2i^(J(jiopodia bestimmte Pliauze von St. Prokoji Igt. Sykora (nicht „Sydow", wie es in Moosflora von Mittel-Brihmen 1. c. heisst) ! Var. ejnlosutti SchlTii. n. var. — Blätter völlig haarlos, stumiiflich abgerundet. ..Tnter Trichost. puloinafum. Podbaba 1844" (Herb. Ternjisky)! — Kalkfolsen bei Slichov. sehr spärlich mit der Normalform! 93. Seh. (jracUc. An Felsen und Steinen liei Karlstein, c. fr.! — Kuchelbad bei Prag, in einer alten Sandgrube am kahlen Ab- hänge der Schlucht, c. fr. ! Coschiodon. 94. C. cribroms. Prag, auf Schieferfelsen in der Modraner Schlucht, reichlich und schön fr.! — Auf Schieferfelsen im Krcer Walde bei Prag, steril! — Karlstein bis Lodenic. c. fr. (Vele- n 0 V s k y) ! Grirnniia. 95. G. conv.nutata. Felsen in der wilden Scharka, reichlich und fr. ! — Auf den Podbaba-Felsen bei Prag, c. fr. ! 96. G. leucophaea. Scharka (Opiz am 24. April 1841 als G. ovata)\ — Auf Kieselschieferfelsen rechts vom Eingange in die Wilde Scharka, reichlich mit G. commutata, c. fr.! — Daselbst auch eine Form, die möglicherweise ein Bastard von G. leiic. X 59 G. commut. ist! — Felsen an der Strasse zwischen Podbaba und Koztok. c. fr. ! — Felsen oberhalb der Phosphatfabrik in Zäniky bei Prag, verbreitet, e. fr. 1 97. Ct. orhicHlarii Var. ß riipedris. Für die böhmische Flora habe ich diese Ptianze zuerst nachgewiesen unter unbestimmten Materialien, die ich durch die Freundlichkeit des Herrn Collegen Yelenovsky erhielt. Gesammelt wurde dieses Moos steril in der vorderen Seharka bei Prag im April 1883 auf einer von Prof. Velenovsky mit den Herren Gegor, Java- sow und Kratky unternommenen Excursion, Dr. Bauer und ich fanden es am 22. Juni 1888 in der Seharka an den Felsen gegenüber der Generalka in einigen Rasen wieder Dr. Bauer hat diesen Fund bereits anderwärts publicirt. (Fortsetzung folgt.) 60 Florida ^poradum. Von Dr. E. v. Haläcsy (Wien). \ Angeregt durch die interessante botanische Ausbeute, welche 0. Reiser im Jahre 1894 auf der in floristischer Beziehung nocii undurchforschten Inselgruppe der Sporaden gemacht hat,*) beschlossen ' Th. V. Heldreich und ich eine neuerliche Expedition dahin aus- zurüsten und sandten zu diesem Behufe in diesem Jahre Oh. Leonis, , einen Naturaliensaramler aus Athen, der mich schon auf meinen griechischen Reisen als Dolmetsch und Helfer begleitete und auch die Expedition Reiser's mitgemacht hatte, dahin ab. Die Kosten der Expedition wurden durch Subscription auf- | gebracht, an welcher die Herren A. v. Drgen, M. v. Eichen- feld, C. Griraus v. Grimburg. C. Haussknecht, C. Kabat, A. Kern er v. Marilaun und Lajos Richter theilgenoramen i hatten. Ich fühle mich verpflichtet, genannten Herren für ihre j Unterstützung hier meinen Dank auszusprechen. j Ch. liConis ist am 19. April 18915 von Athen abgereist, sammelte drei Tage (23. bis 25. April) auf der Insel Skiathos. i vom 25. April bis 18. Mai auf Skopelos. den 19. bis 20. Mai j auf der Insel Peristeri (Euonymus veterum). dann vom 25. Mai i bis 9. Juni auf Jura (Gyaros), auf der Hin- und Rückfahrt die kleinen Klippen Polagonisi (Polyaegos) und Melissi besuchend, j Es gelang ihm hiebei 205 Arten zusammenzubringen und nicht i nur die von mir in meinem erwähnten Beitnige beschriebenen neuen | Arten wieder aufzufinden, sondern auch einige neue Formen zu | entdecken, welche in nachfolgender Aufzählung beschrieben werden sollen. 1. BaiiHHculus trachycarpus Fisch, et Mey. Ind. hört. Petrop. p. 46 (1835). Skopelos. ] 2. RanunnOus chixs DC. Syst. I. ii. 299 (1818). Skopelos. : 3. Bamoiculus trkhophyUns Ohaix in Vili. bist. pl. Dauph. I, j p. 335 (1786). 4. Hclleboriis cydopliyllus A. Br. et Bouche, Ind. sem. Berol. j App. 1861. p. 14 pro var. //. viridis; Boiss. Fl. or. I, p. 61 (1867). Skopelos. ! 5. Ddpltinium paniculatum Host Fl. Ausfr. II. p. ()5 (1831). Jura, j 6. Fapavcr hyhridiun L. Sp. pl. p. 725 ( 1753j. Skopelos. ! 7. Raphanus raphanistrum L. Sp. pl. p. 669 (1753). Skopelos. ' 8. Matthiola incana L. Sp. pl. p. (564 sub Cheirantho (1753); , R. Br. in Ait. hört. Kew., ed. 2, IV, p. 119 (1812). Skopelos, I 9. Arohis verna L. Sp. pl. p. 664 sub Hcspcride (1753); R. Br. j in Ait. bort. Kew.. ed. 2, IV, p. 105 (1812). Skopelos. Skiathos. i 10. Nasturiimn fontanum Lam. Dict. enc. meth. II, p. 185 sub j Cardamine (1786); Aschers. Fl. Brandenb. p.32 (1864). Skopelos. ! 11. Cardamine hirsuia L. Sp. pl. p. 655 (1753). Skopelos. *) Halacsy, Beitr. zur Fl. Griechenl. in ö.st.-bot. Zeitschr. IWt.') et 18'J6. 12. WilcJcia fIcxKosa Sibth. et Sm. Fl. graec. prodr. 11, |i. 24 sub Cheirantho (l81o); Hai. iü üst. bot Zeitschr. XLV, p. 171 (181»5). :Sküpelüs. la. WilcJcia maritima L. Ainoen. aead. IV, p. 280 sub Cheirantho (1759); Hai. 1. c. p. 172 (1895). Skopelos, Skiathos. 14. Sisymhrium Orientale L. Amoeii. acad. IV, p. 322 (1759). Skopelos. 15. Sisynibriiim poJyeeratiam L. Sp. j)l. p. 658 (1753). Skopelos. K). Steiiophraqma ThaJianum L. Sp. pl. p. 665 sub Arabide (1753); Celak. in Flora LV, p. 442 (1872). Skopelos, Skiathos. 17. Brassica cretica Lara. enc. raeth. I, p. 747 (1783). Var. acgaea. Heldr. et Hai. in öst. bot. Zeitschr. XLV, p. 216 (1895). Jura. l'S. Lunaria annua L. Sp. pl. p. 653 (1753). Skiathos. 19. Aubrietia deltoidea L. Sp. jil. ed. 2, p. 908 sub Ahjsso (1762); DC. syst. II, p. 294 (1821). Skiathos. 20. Alysmm Orientale Ard. Sp. alt. p. 32 (1763). Skiathos. 21. Alyssiim campestre L. Sp. i)l. ed. 2, p. 909 (1762). Skopeles. 22. Bisciitella Colnmnae Ten. Fl. Nap. IV, p. 89 (1830). Skopelos (var. silieulis ciliatis), Skiathos (var. siliculis glabris). 23. Lepidinm spinosum L. Maut. p. 253 (1753). Skopelos. 24. FranJienia pulvendenta L. Sp. }). 332 (1753). Sko|»elos. 25. Silene faharia Sibth. et Sm. Fl. gr. prodr. I. }). 293 (1806). Jura. 26. Silene italica L. Sp. ])1. ed. 2, p. 593 sub Cucuhalo (1762); Pers. Svn. I, p. 498 (1805). Jura. 27. Sdene linifolia Sibth. et Sm. Fl. Üraee. Prodr. I p. 301 (1806). Jura. 28. Sdene cretica L. Sp. }il. \). 420 (1753). Skopelos, Skiathos. 29. Sdene sedoides Jacq. Coli. su]»i)l. p. 112 (1896). Jura, Peristeri. 30. Silene gallica L. Sp. pl. p. 417 (1753). Skopelos. 31. Dianthus velutiniis Guss. ind. sein. hört. Boccadi (1825) p. 5 et plant, rar. p. 166 (1826). Sko[ielos. 32. Stclhiria neglccta Weihe in Bluff et Fing. Comp. I p. 560 (1825). Skopelos. 33. Arenaria leptoclado>: Rchb. le. 11. Germ. V p. 32 })ro var. A. serpylUfoliae (1841) ; Guss Fl. sie. syn. 11 p. 824 (1844). Sko- jielos, Peristeri. 34. Alsine attica Bois. et Spruu. Diagu. pl. or. Ser. L V }i. 84 (1844). Sko])eIos. 35. Speryularia marina L. Sp. pl. p. 423 pro var. Areitariae riibrae (1753); Griseb. Si»ie. fl. rum. I, p. 213 (1843). Peristeri. 36. Liiinm leucanthum Bois. et Sprun. Diagn. pl. or. Ser. 1, Nr. 1, p. 55 (1842). Jura. 37. Liniim galliciim L. Sp. pl. ed. 2, p. 401 (1762). Peristeri. 38. Liniim liburnicwn Seo]). Fl.carn. ed. 2, 1 p. 230 (1772). Skopelos. 39. Linum spicatum Pers. Syn. I p. 336 sub var. y. (1805). Sko[ielos. 40. Malva cretica Cav. Diss. II p. 67 (1786). Jura. 41. Acer creticum L. Sp. j^l. ed. 2, p. 1497 (1762). Skopelos, Jura. 42. Geranium dissecttim L. Fl. suec. p. 242 (1755). Skopplo?. 62 43. Geranmm moJle L. S}». \A. p. 682 (1753). Skoiielos. 44. Geraninm purpureum Vill. llist. pl. Daupb. III \\. 174 (1789). Skopelos. 45. Erodium gruinum L. Sp. pl. !>. 680 sub Geranio (1753): Willd. Sp. III p. 633 (1800). Skiathos. 46. liuta divarkata Ten. Fl. Nap. I p. 222 (1811—1815). Jura. 47. Pistacia terehinthus L. Sp. pl. p. 1025 (1753). Skopelos. 48. Ononis redinata L. Sp. pl. eil. 2, )•. 1011 (1762). Var. mollis Savi iE Mem. soc. ital. IX. p. 351 pro spec. (1802). Skopelos, Peristeri. 49. Ononis ornithopodioidcs L. Sp. \\. p. 718 (1753). Skopelos. 50. Anthyllis JJillenii Schult. ap.Ser. iu DO.Prodr. II p. 170 (1825). Literatur-Uebersicht '). December 18itG. Bruunthaler .). Ueber eine monströse Wuelislonii von Poly- porus squamosus (Huds.). (Verh. d. zool.-bot. Ges. XiiVI. Bd. 9. Heft. S. 435-436.) S". 1 Abb. Hurgerstein A. Die Gattungen der Poniaceen mit besonderer Rücksicht auf den anatomischen Holzbau. (Wiener ill. (iarten- Zeitung 1896. Nov.-Heft. S. 383-397.) 8°. Gutwinski R. De nonnullis Algis novis vcl minus coguitis. (An- zeiger der Akad. d. Wissenseli. in Krakau 1896. p. 342—350.) 8". I'crn hoffer (i. v. Verzeichniss der in der Umgebung von Seckau in Ubersteiermark wachsenden Phauerouanien und Gefässkrypto- gameu. (Verh. d zool.-bot. Ges. Wien. XL VI. Bd. 9. Heft. S. 384 bis 425.) 8°. Verf. hat wiilireml zwölf Jahren in der Umgebung von Seekau bota- Disirt und zahlreiche für die Flora dieser Gegend und Steiermark im All- gemeinen werthvolle üi'obachtungeu gemachr. Es ist daher mit Freude zu bi'grüssen, das.s er sich zur Publikation seiner Funde entschloss. ProhaskaK. Zweiter Beitrag zur Flora von Kärnten. („Carinthia" II. Nr. 6.) 8». 9 S. Verf. entdeckte u. A. folgende für das Land neue Arten: Liturella liicustris L. Millstädteri^ee, l'triculariti xeylecta Lehm, bei Hermagor, Botri/chiuin Vinjiniamim 8w. Garnitzengraben, Najas mnior var. iiifer- media Wolfg. Klopeinersee. Scherffel A. Bemerkungen über Geastcr-Arieu. (Berichte der deutschen bot. Ges. XIV. Bd. Heft 9. S. 312—323.) 8". 1 Taf. Behandelt insbesondere morphologische und .systematische Fragen bezüglich G. yranulosus Fuck., G. Brijantii Berk., G. Schmideli Vitt., G. fimhriatus Fr., G: rufescens Pers., G. limbatus. — Neu beschrii'ben und abgebildet wird: G. Bryantii forma fallax ScherfF. ^) Die „Literatur-Uebersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche hötiichst ersucht. Die Redaction. 63 Spietschka Tli. Untersuchungen über den Microsporon furfnr. (Archiv f. Derniatoloüie u. SvphiMs. XXXVII. Bd. 1. u. 2. Hel't.) 8«. 26 S. l Taf. Wettstein K*. v. Heinricli Moriz Willkomm. Nekrolog. (Berichte der deutschen bot. Ges. XIV. ^. (13)— (25). 8". — — Aufklärung über einige galizisehe Euphrasien. (Sehluss.) ( Allgem. botan. Zeitsehr. 1896. Nr. 12.) 8". — — North American si^edes of E((2)hyasia. (The botanieal Gazette. Vol. XXII. Nr. 5.) S'. Zukal H. Ueber den Bau der Cyanophveeen und Bacterien mit ))esonderer Beziehung auf den Standpunkt Bütsclili's. (Berichte der deutschen bot. Ges. XIV. Bd. 9. Heft. S. 331—339.) 8^ — — Jlyxohotrys variahilis Zuk. als Eepräsentant einer neuen Mv-xomvceten-Orduuno-. (Berichte der deutschen bot. Ges. XIV. Bd. 9. "Heft S. 340— 347 j 8°. 1 Taf. Verf. studirte die Entwicklungsgeschichte eines neuen von ihm auf Woidenrinde hei Wien entdeckten Myxomyceten, dessen wesentliche Eigen- thiimlichkeit darin besteht, dass die Sporen aus dem Plasmodium durch Sprossung entstehen. Verf. gründet auf dieser neuen Form die Ordnung der Myxobotrysaceae, die er den Ceratiomyxaceae Schröter's an die Seite stellt. Andersson G. Die Geschichte der Vegetation Schwedens. (Englers Jahrb. f. System, etc. XXII. Bd. 3. Heft. S. 433— 550.) ^\ 2 Taf. u. 13 Fig. Eine pflanzengeographisch und -geschichtliche sehr wichtige Abhand- lung, die eine Zusammenfassung der Resultate bringt, welche die For- schungen der schwedischen Botaniker auf dem Gebiete der posttertiäreu Geschichte der Vegetation ergaben. Aus den Ergebnissen möge Folgendes herausgegriffen werden. Die fossile Quartaerflora Schwedens lässt fünf Zonen unterscheiden: 1. Die Dryaszone, umfassend die Ablagerungen aus der Zeit nach dem Rückgänge des Inland-Eises bis zur Einwanderung der Wald- bäume, 2. die Birkenzone bezeichnet die Ablagerungen, die nach dem Eindringen der Birke und vor dem der Kiefer entstanden, 3. die Kiefern- zone mit den Ablagerungen der Zeit nach Erscheinen der Kiefer, aber vor dem Einwandern der Eiche, 4. die Eichenzone, deren Sedimente nach dem Eindringen der Eiche begannen und mit dem Vordringen der Fichten und Buchen endeten, und 5. die Fichtenzone. Die klimatisch günstigste Zeit scheint die der vierten Zone gewesen zu sein. Briquet John. Reeherches anatomiques sur lappareil vegetatif des Phrvmacees , Stilboidees, Chloanthoidees et Myoporacees. (Mera. de la Soc. de phys. et d'histoire nat. de Geneve. Tom. XXXII. 2^ partie. Nr. 8.) 4P. p. 154. 29 Fig. — — Fragmenta monographiae Labiatarum. (Bull, de 1 herb. Bois- sier IV. Nr. 11. p. 762—808.). 8^ Fortsetzung der in Nr. 1 besprochenen Abhandlung. Enthält u. A. Diagnosen folgender Menthcn: Mentha aquatica var. stcnumacra Briq. Böhmen. (Tausch Herb. Bohem. Nr. 1124.) — M. Carintitiaca Host var. Carinthiaca Briq. zwischen Villach und Bleibc-rg (HostJ. — M.C. var. Ca r- niulica Briq. (= M. Curuiolica Host) Adelsberg in Krain. — M. C. var. stachyoides Briq. (= M. stachyoides Host) Weinzierl. — M. Dalmatica var. 64 Haiinaldiana Briq. (:= 31. Haynuldiana Boib.) Ungarn, Irazpuszta (Borbas). — M. D. var. macrandria Briq. (= M. macrandria Borb.) Ungarn, Iraz puszta (Borb.). — M. I). var. Dalmatica Briq. (= M. 1). Tausch) Croaticn, Kreutz (Schlosser). — M. D. var. Wolffiana Briq. Siebenbürgen, Tonia (Wolff). — M. D. va.v. Borbas iana Schb^sien, Liegnitz (Callier). — M. 1). pycnvtricha Borb., Ungarn, Dragathal (Borbas). — 3f. D. var. suarifoliu H. Br. Mähren, Eisenberg (Schott). — M. E. var. Tnhariensis Briq. (= M. Bih. Borb.j Ungarn, Veztö (Borbas). — 31. D. var. Iraziana Briq. (= 31. Iraziana Borb.) Ungarn, Iraz (Borbas). — 31. D. var. Barthü Briq. Siebenbürgen, Hatzeg (Barthl. — 31. D. var. calaminthacformis Briq. (=1 31. calam. Borb.) Ungarn, Iraz (Borbas). — 31. D. var. peracuta Briq. (= 31. peracuta Borb.) Ungarn, Iraz (Borbas). — 31. D. var. diespasmemi Briq. Ungarn, in Gärten (Rell). — 31. geutilis var. resinusa Briq. (= 31. rcsi- nosa Op.) Niederösterreich. Langenlois (Andorfer). — 31. gent. var. grata Briq. {=31. grata Rost). Niederösterreich, Leobersdorf (Host). — 31. certi- cillata var. liosuuciensis Briq. Ungarn, Gömör, Rosnau (Richter). Burnat E. Flore des Aljies Maritimes ou catalogue raisoiirn' des plantes qui croissent s|tontaiu'ment dans la ehaiDe des Alpes Maritimes. Vol. II. Geneve (Georg et Co.). 8°. p. 287. — 7-20 "M. Der vorliegende Band enthält Tiliaeeen, Malvaceen, Geraniaceen, Rutaceen, Hypericaceen, Rhamnaceen, Leguminosen, Rosaceen. Auf die grosse Wichtigkeit "dieses Buches in floristisch-systematischer Hinsicht sei besonders hingewiesen. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfaiuilien. Leipzig (W. Eiiüel- maun). 8^ ä Lief. M. 1-50. Lieferung 141. 3 Bogen Text, 79 Einzelbilder. Kj eil mau F. K.: Uicti/otaceae. — Hauptfleisch P. und Schmitz Fr.: Rhmlophyceae. — Schmitz Fr.: Bangiaccae, Khodochaetaceae, Cuiitp!steneiclis und Salzburgs bemerkeiiöwerthe Funde. — Prof. Dr. K. Fritsch besprach und demonstrirte einen von 0. Mulley auf dem Adelsberger Schloss- berge gesammelten hybriden Rhamnus, der die Mitte zwischen B. Carniolica Kern, und I\. pum'da L. hält. Der Vortragende schlagt den Namen lih. Mnlleyana vor. — Dr. A. Zahlbrucker zeigte gärtnerisch interessante Pdanzen vor. — J. Brunnthaler legte eine monstriKse Wuchsform von Folyporus squiwiosus vor. — .1. Hungerbyehler demonstrirte Vek'ox glohator. — Schliesslich legte Prof. Dr. v. Beck einige für die Flora von Niederösterreich neue und seltenere Ptianzen vor (z. B. Gypsophila elegaus M. B., Silene pendula L., Linuin grandiflorum Dsf . Buaias orientalis L., Artemisia annua L. u. a.). Anschliessend daran theilte er mit, dass Füll cacsia für die Flora von Niederösterreich zu streichen sei, da die Ptianze von Statzeudorf bei St. Polten sich als P. angusti- foliti \i. herausstellte. Am HO. October 1896 constituirte sich eine Seetion für Kr vptogamonkunde, welche Herrn Dr. A. Zahlbruckner zum Obmann. Dr. .1. Lütkemüller zum Obniannstellvertreter, J. Brunn- thaler zum Schriftführer wählte. Botanische Sammlungen, Museen, Institute, Aus- stellungen etc. Herbarium cecidiologicuni vonDittrich undPax, Liefe- rung HI enthält Xr. 101 — 125, sowie 21 a. Mit dieser Lieferung licgiunt die Ausgabe in Lieferungen mit 25 Nummern ä 4 Mk. Bestel- lungen und Zusendungen an Prof. Dr. F. Pa.x, Breslau, botan. (iarten. Arnold F. Lichenes exsiccati. Von diesem bekannten Exsic- catenwerke ist eine Fortsetzung mit Nr. 1688 — 1717 und einer Reihe von Ergänzungwnummern erschienen. Arnold F. Lichenes Monacenses exsiccali. Eine eben er- schienene Lieferung enthält Nr. 422—461. Dr. P. Taubert in Manaos, Consulado alemao, Caixa 20. Brasilien, ist erbötig, Oenturien sicher bestimmter Ptianzen Nord- l)rasiliens, besonders des Amazonasgebietes (ä 60 Mk.), ferner lebende Pflanzen, Alkoholpräparate, Früchte, Samen, Droguen zu liefern. 08 Die erste bioloj^isclie Süsswasserstatiou in Aiiiciika hat die Universität Illinois eingerichtet. Dieselbe besteht aus einem Boote mit Laboratorium, in dem 15 Arbeitsplätze sich finden. J)ie November-Nummer der Botanical Gazette bringt die Anregung zur (iründung eines Amerikanischen tro|iischen Laboratoriums für Botanik, das für die nordanierikanisehen Botaniker das werden soll, was Buitenzorg heute für die euro- päischen ist. Georg Zenker, bekannt durch seine naturwissenschaltlichen Forschungen als Leiter der Yaunde-Station im Hinterlande von Kamerun, hat sich jetzt in Bipinde (Urwaldgebiet hinter Kribi in Kamerun) eine eigene Station gebaut. Die botanischen Saminlungeu ZcLiker's. die sich durch gute Präparation und reichliche Auflage auszeichnen, werden von den Beamten des königl. botan. ^luseums in Berlin bearbeitet und kommen zum Theile als Exsiccaten in den Verkehr. Die ersten fünf Sanmiluiigen kosten 50. die späteren 40 Mk. pro Oenturie. Bestellungen und Anfragen an Privatdocent Dr. Gilg, Berlin W. (irunewaldstrasse G/7. (Bot. Jahrb.) Li Hamburg findet im Jahre 1897 in der Zeit von Mitte >Lii bis Ende September eine grosse internationale Garten- bau-Ausstellung statt. Auf Beschluss des Vorstandes des vorbereitenden Comite's vom 29. October 1896 ist nunmehr eine selbstständige wissenschaft- liche Abtheilung für diese Ausstellung in Aussicht genommen, welche in ihren Haupttheilen zugleich mit der ersten Sonderaus- stellung vom 28. Mai 1897 zu eröffnen ist und bis zum Schlüsse der Ausstellung Ende September dauern wird. Dem allgemeinen Programm, welches dieser wissenschaftlichen Abtheilung zu Grunde liegen soll, ist seitens des hiefür gebildeten Ausschusses folgende Fassung gegeben. Zur Ausstellung sollen gelangen : 1. Durch mechanische, atmosphärische und Bodeneinflüsse hervorgerufene Erkrankungen der Culturpfianzen: Verwundungen (Aestung. Inschriften), Wundheilung (T'eberwallung. Verwachsung), Wundbehandlung: Pfropfung und Oeulirung; Etiolirung, Kinden- brand, Frostrisse, Frostkrebs, Sturmbeschädigung, Hagelschlag, Blitzschlag, Rauchbeschädigung. Chlorose, Verzwergung etc. 2. Die thierischen und iiHanzlichen Schädlinge des Garten- baues, Obstbaues sowie, im Hinblick auf die schwer zu ziehende Grenze, des Land- und Forstbaues, eventuell mit Berücksichtigung exotischer Formen. Die von den Schädlingen hervorgerufeneu Krankheiten, Missbildungen und Zerstörungen der Culturpfianzen. Die Vertilgungsmittel der Schädlinge. 69 3. Die der Pllaiizeiicultiir nützlieheu Thiere und PHanzen. a) Die wichtigsten blütenbestiiubenden Thiere. Darstellung ihrer Thätigkeit an geeigneten Präparaten. Modellen, Tafeln etc. h) Die nützlichen AVurzeljiilze ( Ivnöllchenbakterien, Mykorrhizen). c) Die Hauptfeinde der Culturschädlinge (Schlu|)f\vesiien, Braco- niden. Taehinen etc.; insectentödtende Pilze). 4. l)ilduugsabweichungen und Missbildungen der Pflanzen : Verbänderungen. Maserbildung, Verlaubuug, Füllung, Dureh- wachsung etc. 5. Vorgleichende Düngungsversuche an lebenden Topfpflanzen. (Beginn der Ausstellung am 3(3. Juli.) Oulturen in Nährlösungen. 6. Wilde Stammformen unserer Culturpflanzen (getrocknet oder lebend). 7. Lebende exotische Nutzpflanzen in Töpfen. 8. Auswahlsaramlungen der wichtigsten exotischen Nutz- ]iflanzen in couservirten Exemplaren (getrocknet, in Alkohol etc.). sowie in einzelnen Organen und Theilen (Blüten, Früchte, Samen). 9. Nach morithologischen oder biologischen Gesichtspunkten geordnete Auswahlsamiulungen von Pflanzen und Pflanzentheilen (Blüten, Früchte. Samen, Keimpflanzen etc.). 10. Eesultate wissenschaftlicher Bestäubungsversuche, wo- möglich unter Vorführung der Stammeltern. 11. Wissenschaftliche Hilfsmittel für den gärtnerischen Unter- richt. a) Literatur über Gärtnerei und Parkwirthschaft, Obstbau, Schäd- linge. Bestäubung durch Insecten etc. (Dieselbe wird seitens des Ausschusses beschafft und zusammengestellt.) h) Tafeln. Modelle, mikroskopische Präparate, Glasphotogramme etc. c) Grajthische oder körperliche Darstellungen über den Nährwerth des Obstes und der Gemüse. Für die Aussteller in der wissenschaftlichen Abtheilung gelten folgende besondere Bestimmungen: 1. Die Anmeldungen haben bis zum 1. März 1897 zu erfolgen. 2. Ueber die Zulassung der für die wissenschaftliche Abtheilung angemeldeten Objecte entscheidet der wissenschaftliche Ausschuss. 3. Platzmiethe oder Zulassungsgebühren werden für diese Abtheilung nicht erhoben. 4. Für die von wissenschaftlichen Instituten oder Lehr- anstalten angemeldeten Ausstellungsgegenstände oder Sonderaus- stellungen wird auf Wunsch Fracht und Versicherung gegen Feuersgefahr zurückvergütet. (Vergl. auch die Mittheilungen über Frachtermässigungen etc. auf Seite 4 des IL Nachtrages.) 5. Die für säumige Aussteller vorgesehenen Reugelder werden von den genannten Instituten nicht erhoben. 6. Die Kosten der etwa nothwendigen Pflege lebender Objecte fallen nach vorheriger Verständigung mit dem Comite bei den ausser Wettbewerb ausgestellten Gegen-ständen dem Comite anheim. 70 7. Ausser Wettbewerb stehen: a) Alle von wissiMischafiiicheii Staatsinstituten und -Lehranstalten uuso'esteliteii Objec-te; /') Tafeln. Modelle, mikroskopische Präparate, Glasphotogramnie etc. soweit es sieh nicht um vSonderausstellunoen bandelt, die vom Fabrikanten selbst veranstaltet werden. 8. Die von Händlern und Privaten eingesandten Objecte. sowie alle von wissenscbaltliehen Instituten und Lehranstalten zu Sonder- ausstellunuen bestimmten Objecte müssen aptirt. etikettirt und geordnet sein, so dass dem Ausschusse lediglich die Anordnung und Grujtpiruug des Ganzen obliegt. !). Das Preisgericbt wird aus wissenschaftlich gebildeten Fach- leuten zusammengesetzt. Demselben werden zahlreiche Preise (goldene und silberne Medaillen, Geld[treise) zur Vertheilung zur Verfügung stehen. Preisausschreibung. Die berliner Akademie der Wissenschaften hat fol- gende Preisaufgabe ausgeschrieben: Die kön. Akad. d. Wiss. wünscht eine auf eigenen Versuchen und Beobachtungen beruhende Abhandlung nl>er die Entstehimg und das Verhalten unserer Getreidevarietäten im Laufe der letzten 20 .lahre. Termin: 31. December 18H8. Preis: 2000 Alk. — Die Hewerbuugsschriften. in deutscher, lateinischer. frauz()sischer, eng- lischer oder italienischer Sprache abgefasst. mit jMotto und ver- schlossener Namensncnming sind im Riiieau der Akademie (NW. Universitiitsstrasse 8) einzureiehen. Personal-Nachrichten . Dr. W. Figdor wurde zum Assistenten am |t(lanzenphysio- logischen Institute der Wiener Universität ernannt. Dem bekannten Br\ologen Dr. K. Müller in Halle wurde der Professors-Titel verliehen. John S. Wright wurde zum Lector tfir Botanik am Indiana Medical College ernannt. Prof. Th. Caruel (Florenz) wurde über sein Ansuchen in den ßuhestand versetzt. Dr. Osw. Kruck ist zum Professor am „Istituto Agrario sperimentale' in Perugia ernannt worden. Dr. Biagio Longo ist zum Assistenten, Emilio Chioveuda zum Conservator am botanischen Institute in Rom ernannt worden. Mr. M. A. Lawson, Botaniker und Director der Cinchona- Plantagen in Madras, ist am 14. Februar 1896 gestorben. 71 KeJacteur: Prof. l>r. K. v. Wettstein, l'i;ig, Smicliow, Ferdinuiulsquai 14 Vei;int«ortliclier Itedacteur: Friedrich tJerold, Wien, I., Baibaiagasse 2. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift" ersclieint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjähriir Ifi Mark. Zu herabgesetzten Preisen i-ind noch folgende .Talirgänge der Zeitschrift zu haben: II lind 111 d 2 Mark, X-XU und XIV- XXX 1 4 Mark, XXXI-XLI ;i 10 ]\lark. Exomiilare, die frei ilurcii die Post cxpedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung dircct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma ("arl Gerold's Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrälhig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit oO Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. iVi INSERATE. Dit' (liiTcteu P. T. Aboiiiioiitcii der „Oest«MT- iMMcliiselKMi botanischcii /citschrift'* ersuchen wir liiJtliehst um i>efällige reclitzeitige Erueueruui»- des AlMMiuemeuts j)r<> 1S1>< per Postanweisuug- au unsere Ase. Abouneiuentspreis jährlich 10 3Iark; nur üanzjährii»e Pränumerationen werden angenommen. Die Administration in Wien I.. EHrbaraa-asse 2. Wir kaufen die Jahrgänge 1851, 1854, 1855. 1856, 1857, 1858, 1859. 18(Jr3 der ,,Oesterreichisehen botanischen Zeitschrift ■ uiul erl)itten Anträge. Carl Gerold's Sohn Wien, I., Barbaragasse 2- ~i PREISHERABSETZUNG. 1^ iiiiiimiitiiiiifiinntitiniiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiMiiiiMiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiMtitiiiMiiiiitTiiiiiii 1 IBecIlsi's 1 I Flora von Nieder ■ Oesterreieh 1 I 2 Bände in Lexikon -8^ mit 1412 Original- Holzschnittfiguren kostet jetzt : | = lirocliirt nur .">!. 24- — , = = in 2 llallifraiixbilndeu elegant gebunden 31. .'>(►■ — . | I - .lede Buclihandlung kann zu diesen Preisen liefern. * | uiiiirriiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii^Miiii 1 Verlag von Carl Uerold's Sohn, Wien, I., Barbaragasse 2. = 72 Der Königlichen Maximilians-Universität Miinclien wurde von dem Optischen Institut Poeller in München ein neues, grosses, elektrisches Projeetions - Mikroskop mit Polari- sation etc. geliefert, welches nach dem T'rtheile aller Fachmänner auf einer hohen, auf Jahrhunderte hinaus kaum mehr steigerungs- fähigen Stufe absoluter Vollkommenheit steht. Mit der Ausarbeitung einer Monographie der Gattung Semper- fiVMm beschäftigt, trachte ich im Kauf- oder Tauschwege schönes (d. h. gut conservirtes und mit genauen Fundortsangaben versehenes) Herbarmateriale, ferner lebende Pflanzen (Rosetten), deren Her- kunft (Fundort, Sammler etc.) genau bekannt ist, zu erwerben. Prof. Dr. R. v. Wettstein Prag-Smichow. Wiener Krvptogamen-Tausclianstalt. Der Jahreskatalog pro 1897 erscheint IMI±-t1:e -FeTDx^ixax» a. c_ und steht Interesseuicn gegen Einsendung von 30 kr. <». \V. =: 50 Pf. = G5 Cts. = (') P. in Hriefmarken zur Verfügung. Derselbe enthält mehrere Tausend Arten, darunter eine grosso Zahl vun noch nie in Tausch gekommenen, sowie eine Anzahl "^"^'•' ^^t^^- J. Brunnthaler Wien (Opstcrreich). JV2, Ij^elgasse 11. P P 1^^ ^ Im .Selbstverlaire des Herausgebers ist erscliieneii : BOTARIKER-ADBESSBUCH (ßotanist's Directory. Almanach des Botanistes) Sammluiisr von Namen nnd Adressen der lebenden Botaniker aller Länder, drr botanischen Gärten und der die Botanik pflegenden Institute, Gesellschaften und periodischen Publicationen. Herausgegeben von J. DÖRFLER. 19 Bg. Gr.-8'. In Ganzleinen gebunden. Preis Mk. 10 — = fl. 6 ^ Frcs. 12 50 . sh. 10 = Doil. 2-40. Gegen Einsendung des Betrages franco zu beziehen durcli J. Dörfler Wien (Vienna, Austria), III., Barichgasse 3G. ^ üuclKlnickcrci von Carl Gcrold's SoLii in Wien. ÖSTERREICHISCHE BDTilSCHE ZEITSCilFT, Herausgegeben und i-edigiit von Dr. Richard R. v. Wettsteirij Professor an der k. k. doutsclien T'iiivcrsität in Präs. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. XLVII. Jahrgang, N«- 3. Wien, März 1897. Bifaria, eine neue Section der Gattung Panicum. Von E. Hackel (St. Pöltenj. Es handelt sieh in den folgenden Zeilen nicht um eine Gruppirung schon beschriebener Arten zu einer neuen Section, wie dies z. B. noch l^entham (in Benth. & Hook., Gen. PI. III, p. 1101) mit einer Anzahl Fanicnm- Alien gethan hat, die er als Section Diplaria zusammenfasste, sondern um die Beschreibung von drei gänzlich neuen, untereinander nahe verwandten, aber gut unterscheidbaren Arten, die zu keiner der bisher unterschiedenen Sectionen von Panicum gehören, sondern eine ganz selbständige und wohl- charakterisirte neue Section bilden, einen Kern, um den sich vielleicht später noch weitere Arten grup})iren werden. Sie stammen aus dem Innern des Staates Goyaz, einem der entlegensten und daher bisher nur selten von Botanikern betretenen Theile Brasiliens, den in den Jahren 1894 und 1895 der rühmlichst bekannte, um die Erforschung der Flora Brasiliens hochverdiente Sammler Herr A. Glaziou zum Gegenstande seiner Forschungen machte. Die Gramineen s'einer reichen Ausbeute wurden mir zur Bestim- mung übergeben und umfassen nicht weniger als 26 neue Arten und mehrere neue Varietäten. Es wiederholte sich dabei die bekannte Erscheinung, dass gerade die Gattungen, welche aus jenem Gebiete schon die meisten endemischen Arten geliefert haben, wiederum die meisten neuen Formen aufweisen, als sei das Spiel derselben schier unerschöpflich. So fand ich darunter elf neue Paspalum- und sechs Panicum-Arten und der Rest von 10 vertheilt sieh auf alle anderen Gattungen zusammengenommen. Von den sechs Panicum-Arten gehören drei zu bekannten Sectionen, die drei übrigen aber bilden eben die neue Section Bifaria. und doshalb sehe ich mich ver- anlasst, sie schon heute näher zu besprechen und spare mir die übrigen Neuheiten für eine spätere Publication. In ihrem Habitus und den meisten Merkmalen schliesst sich die neue Section an die von Bentham begründete Section Diplaria an, welche im Vereine mit den Sectionen Thrasya und Ilarpostachys Uesterr. botan. Zeitschr. a. Heft. 1«97. q 74 (im Sinne Bentham's), zusammen 14 Arten, ein höchst charakte- ristisches Element der Flora jeuer trockenen Hochebenen, der jjCampos" Brasiliens, bilden. Schon in ihrer äusseren Erscheinuog- weichen die Diplarien und Thrasyen (weniger die EarposiacJiys) von allen gewöhnlichen Panicum- Arten weit ab; die Species-Namen rotthoellioides, loliiforme etc. verrathen schon, dass sie eine einzige gipfelständige Aehre besitzen, die bei den Diplarien aus zweizeilig angeordneten, meist gedrängten Aehrchen gebildet wird, wobei die beiden Zeilen, ähnlich wie bei den Chlorideen, gegen die eine Seite der Spindel convergiren, so dass sie dieselbe dort ganz verdecken, während sie die Rückseite freilassen (^dorsi ventrale" Anordnung). Die Aehrchen sind etwas von der Seite zusammengedrückt und kehren ihre unterste oder erste Hülls[ielze der Mittellinie der Rhachis zu, so dass dort die ersten Hüll.s[ielzeu beider Reihen sich berühren. Doell (in Mart. & Eichl. Fl. brasil. II. pars II. p. 173j hat für die zu Diplaria Benth. gehörigen Arten auch ein wichtiges Merkmal angegeben, nämlich die längliche Caryopse, deren Hilum Mnealisch und von der Länge der ganzen Frucht ist. während es bei den Arten von Uarjjostuchys (nach Bentham's Begrenzung) vielmals kürzer als die meist ovale Caryopse ist. Doch hat er nur von etwa der Hälfte der Arten die Caryojtsen gesehen, so dass dieser Charakter noch der Bestätigung bedarf.') Nahe verwandt ist die Section l'hrti.^ifu, ausgezeichnet durch die scheinbar einreihigen Aehrchen; die beiden Reihen sind einander nämlich sehr genähert und die Aehrchen stehen fast senkrecht nach vorwärts von der sehr verbreiterten Si)indel ab: dadurch müssen sie ineinandergreifen und verschmelzen scheinl)ar zu einer. Auch zeigt Thrasya die Eigenthümlichkeit, dass die dritte Hüllsiielze schon frühzeitig sich in zwei nur am Grunde verwachsene Stücke spaltet. Die ersten Hüllspelzen aller Aehrchen fallen nach oben respective innen. -) Harpostachys endhch umfasst bei Bentham nur drei Arten {F. monostachyurn H. B. K.. 1\ siihfalcatum Doell und P. decunihem R. & Seh.), welche in ihrem Habitus an Faspalum erinnern und von den beiden vorhergehenden durch die mehr oder weniger deutlich vierreihigen Aehrchen unterschieden sind. Hier trägt nämlich jedes Aehrchen an seinem Stielchen noch ein secundäres. nach innen gelegenes Seitenährchen. Die ersten Hüllspelzen aller Primär- Aehrchen stehen nach aussen. In allen diesen Stücken verhält sich P. repandum Nees ebenso wie die oben angeführten Arten und deshalb möchte ^) Zu Diplaria zähle ich: P. rotthoellioides Kunth., P. chlorostachyum Doell, P. loliiforme Höchst., P. Sderochloa Trin. (auf Cuba gefunden), P. an- satum Trin. (von Bentham irrthümlich zu Thrasya gestellt), P. erichryseoides Nees, P. jjappophortum Nees u. i*. exaratum Trin. 2) Zur Section Thrasya (von Kunth als selbständige Gattung betrachtet) gehören: P. Thrasya Trin., P. thrasyoides Trin. und P. petrosum Trin.; erstere geht bis an den Orinoco, ist aber auch in Goyaz und Minas Geraes ge- funden worden. 75 icli es hier einreihen, nicht bei den Diplarien, wie Bentham und Doell thuu. Allerdings würde die Form des Hikirns nach DoelTs Angabe für seine Ansicht sprechen. Bei Doell sind übrigens (nach dem Vorgange Trinius) alle drei oben genannten Sectionen unter narpostuchijs vereinigt und dazu überdies das durchaus fremdartige P. Echinolaena Nees, der Typus einer eigenen Seetion (bei Bentham ein selbständiges Genus), gestellt. Bifaria unterscheidet sich nun von allen verwandten Sectionen dadurch, dass die erste Hüllspelze kurz zweilappig und aus dem Einschnitte begrannt ist. Da auch hier, wie bei Diplaria, die ersten Hüllspelzen beider Aehrchenreihen sich in der Mittellinie der Rhachis berühren, so sieht man daselbst zwei bald deutlich, bald undeutlich gesonderte Reihen von kurzen Grannen die Mitte der Aehre durch- ziehen. Die Begrannung der ersten Hüllspelze ist ein der ganzen Gattung Panicum fremdes Merkmal, denn bei Benth. & Hook. 1. c, p. 1100 heisst es von Panicum: gluma })rima nunquam aristata. Wenn ich trotzdem Bifaria nicht von Panicum als Gattung trenne, so bewegt mich dazu die nahe Verwandtscliaft mit Diplaria, die eine solche Trennung als künstlich erscheinen Hesse. Allerdings ist auch die Gattung Oplismenus, die von Bentham (in (jQn. PI.) und mir (in Engl, und Prantl, Natürl. Pflanzenfam.) beibehalten wurde, hauptsächlich nur durch die Begrannung der Hüllspelzen (die erste ist am längsten, die zweite kürzer, die dritte am kürzesten oder gar nicht begrannt) von Panicum verschieden, aber sie besitzt doch einen charakteristischen Habitus, der in der breiten Blattform, der aus kurzen Aehren zusammengesetzten lockeren Rispe etc. gelegen ist, so dass man ihre Arten jederzeit sofort erkennt. Solche gut kenntliche Gattungen soll man beibehalten, auch wenn ihre scharfe Abgrenzung durch Auffindung neuer Formen in der anderen Gattung (hier Panicum) unsicher wird. Auch die Gattung Chaetium unterscheidet sich von Panicum hauptsächlich nur durch die Grannen an allen drei Hüllspelzen, u. zw. ist hier die zweite am längsten begrannt; auch ist der spitze Callus am Grunde der Aehren ein gutes Merk- mal dieser Gattung. Ich gehe nun zur Charakteristik der neuen Seetion und ihrer Arten über. Panicum, Sectio Bifaria, Spiculae in spieam inaequila- teralem („dorsiventralem") corapressam bifariam dispositae. seriebus iduabus in rhacheos depresso-trigonae facie ventrali sese tangentibus, jfaciem dosalem nudam reliuquentibus, dense imbricatae, sessiles, a latere subcompressae, rhachi appressae. basi fasciculo pilorum brevium tailjorum. e glumae 1'°*" callo orientium stij)atae bitiorae. Uore inferiore fmasculo. Gluma I™^ rhacheos lineam medianam subearinatam speetans, totam spiculam ae(iuans v. subae(iuans, ehartaceo-membranacea. ob- onga, apice biloba, int er lobos aristam exserens rectam rel flexuosam, 3-nervis, nervis lateralibus cum medio areuatim •onjunctis: gluma H'^" primae similis sed nmtica v. breviter mueronata, >nervis. nervis lateralibus sibi valde a[)pro.\imatis superne cum 6* 76 medio areuatim confliientibus: IIP oblonga. obtiisa, 3 — 5-nems (nervis ut in IF*), inter nervum medium et laterales ei proximos profunde sulcata, ibique tenui-merabranacea (cetenim herbaceo-vel chartaceo-raembranacea), quo fit ut hujus glumae dorsum depressione exarata sit ex (jua eminet carinula media. Latera g'himae TU"'' in media longitudine fascieulo pilorum alborum ornata sunt. In axilla liujus glumae semper adest palea ei aeipiilonga hvalina oblonga obtusa binervis, et flos 5 triander. Gluma IV"'' reliquis paullo brevior, lanceolata, ehartacea. nervis 5 tenuissimis v. subobsoletis percursa; palea ei similis, binervis. Caryopsis ignota. Gramina perennia, caespitosa. culmis gracilibus teretibus sim- plicibus. foliis (saltem superioribus) anguste linearibus v. setaceis, ligula brevi eiliari, spiea lineari, striata, spiculu terminata, in canqiis elatioribus civitatis Goyaz Brasiliae centralis obvia. 1. P, hifariunif culmo poly|>hyllo. nodis glabris obtectis, vaginis quam intornodia multo longioribus, laminis glaberrimis anguste linearibus siecitate convolutis lougissime et tenuissime acuminatis superne liexuosis patentibus, spicae rhachi glaberrima, glnma I'"'' quam HI" i)aullo breviore, carinata, seabra, apiee bidentata, dentibus trian- gularibus, arista flexuosa glumam aequante, IP" lanceolata, dorso rotundata. apiee integro mucronulato-acuminata. in parte inferiore et iufra aiücem rigidnle ciliata. 111' chartaceo-membranacea, oblonga, obtusiuscula, apiee byalino-marginata, infra medium carina setuloso- hirta. Serra da Baliza ad Cachoeiras da Yargem Grande, 5 — I. 1895, Glaziou nr. 22455. Culmus cc. 70 cm altus. superne brevi spatio nudus. Vaginae laeves, sese amplectentes. Larainae 15—20 cm longae, 1 mm latae (in statu couvoluto), laeves. Spiea ce. 8 cm longa, 5 mm lata, albo- viridula, rhachi ]»Iana cc. 15 mm lata viridi-nervosa. Spiculae 5 mm longae ovali-oblongae pallide viridulae. 2. P, caudiculatuni, eulrao oligophyllo, nodis glabris longe exsertis, vaginis quam internodia subduplo brevioribus. laminis glabris, inferioribus sublanceolato-linearibus planis. sui)erioribus anguste linea- ribus subconvolutis aeutis suberectis strictis brevibus, summis valde redaetis. rhachi glaberrima. gluma I"'' quam III" subbrevior, lineari- oblonga vix carinata obtuse biloba, arista gluma breviore subcurvata, IP" oblonga, membranacea. obtuse breviterque biloba sine muerone in sinu. raargine inferiore ciliata, sub apiee in nervo medio rigidule pilosa, IIP reliquis paullo longiore, oblonga, obtusa, apiee reeta (nee cucullata). Itiquira ad Fazenda do Cipo, 3— II. 1895, Glaziou nr. 22453. Culmus filiformis circ. 50 cm altus, superne longiuscule nudus. Laminae 5 — 7 cm longae. inferiores 3 mm latae praeter margines seabros laeves. Spiea 3 — 5 cm lg., 3 mm lt., pallide viridula, rhachi vix ultra 1 mm lata, paucinervis. Spiculae oblongae. 3-5 mm longae, arete appressae. 77 3. P. elyt rochaetutn, culmo ollgophyllo, iiodis pubesceutibus exsertis, vagiuis (niaiu interiiodia brevioribus, laminis setaceis acutius- ciilis erectis strictis siipni ± hirsutis, rhachi ad spicularuin inser- tioüein ciiiiiulo brevi pilorum alboruiii ornata breviter ciliata; gluma jma i'eliquis loiigiore. oblonga. obtuse biloba, in parte superiore carinata, arista recta glumam subaequante, \¥^ illa paullo bieviore, late oblonga valde coocava, dorso rotundata, subcoriacea, obtuse breviterqiie biloba inter lobos mucrone brevi rigido crassiusculo aculeolato-hispido miiiiita. ceterum glabra, scabra, IH-' secundam aequans, oblonga. a latere corapressa, carinata, apice obtuso cucullata, cucullo crista itilorum brevium rigidorumque ornato, herbaceo-mera- branacea. Inter tluraina Eio dos Couros et Rio Pi^arao, 18 — I, 1895, Glaziou nr. 22454. Culnms circ. 50 cm altus, superne brevi spatio nudus; laminae 20 cm lg.. 0*6 mm diametro; spica Gera lg., 4 mm lt., rhachi vix 1 mm lata, nervo raedio crasso, lateralibus obsoletis; spiculae versus latera patulae, ovales, 3*5 mm longae. CalainafßrosHs Laiesar eiisis Torg. et Bornm. (spec. nov.) und einige floristische Notizen über das Laiesargebirge in Süd-Persien. Von J. Bornniüller (Berka a. I.). Herr Oberstabsarzt Dr. Torges in Weimar hatte die Güle, eine von mir in Süd-Persien gesammelte Speeies der Gattung Calamagrostis, die ich mit keiner der in der „Flora Orieutalis" beschriebenen Arten zu indentiiiciren vermochte, einer eingehenden Untersuchung zu unterziehen und er wird eine ausführhche Be- schreibung dieser auch von ihm als neu erkannten Art demnächst in den „Mittheilungen des thüring. botan. Vereins" veröffentlichen. Vorläufig mag mit Publieation der Diagnose Genüge gethan sein. Calamagrostis Lalcsaroisis Torg. et. Bornra. (spec. nov.) rhizomate repente, culmis humilibus tenuibus. ligula elongata. foliis anguste linearibus, paniculae vix modice multiflorae v. depauperatae brevis angustae contractae ramis inferioribus ternis v. binis, longiore eorum spiculas paueas (quum plurimum 20) gereute, spiculis rainutis, valvis eis speciminurn raacrorum Agrostidis albae L. simi- libus, inter se aecpiilongis (17o — iVi nmi), obscure purpureis v. viridibus et purpureo-marginatis, pilis calli paleae inferiori ae(|ui- lougis, palea inferiore valvas ae(}uante herbacea su})ra basin aristata, extus pilis serieeis longiusculis vestita: arista tenerrima valvas V4 — \/:t excedente. medio paulum curvata v. vix geniculata, palea superiore inferiori aeipiilonga membranacea. rudimentum floris secundi nulluni V. minutissimum. — Hab. ad rivulos alpinos montis Kuh-i- Laiesar prov. Kerman Persiae austr,, 36—3900 m. s. m. (Torges in litt.) Diese interessante, nur wenige Zoll hohe und daher einer Agrostis rupcstris All. recht ähnliche Art bewohnt im Laiesar- gebirge die schmalen Wiesenstreifen längs der Alpenbäche, tritt wohl daselbst ziemlich zahlreich auf, dürfte aber in den anderen Gebirgen der Provinz Kerman und selbst in den Nachbarbergen, welche dem mit 4200 m Höhe beziflFerten Gebirgsstock Laiesar an Höhe kaum nachstehen, ja, wie der Kuh-i-Häsar, ihn noch um einige hundert Meter überragen, kaum vertreten sein. Mir ist diese Art auf jenem höchsten Gipfel der Provinz nicht begegnet, ja, der Mangel an Wasser und damit das Fehlen jeder Bedingung, die die Bildung einer geschlossenen Rasennarbe ermöglicht, ist nur allzu- charakteristisch für jene gewaltigen Gebirgsketten der dem Meere ferngelegenen Tlieile des südlichen Persiens, so dass uns das Laiesar- gebirge mit seinen im Sommer nie versiegenden Bächen und nie ganz scliwindenden Schneefeldern wie eine Insel erscheint, ein „Blumengpfilde", wie das persische Wort ,. Laiesar" selbst sagt, inmitten der farblosen Stepi)en und mit niederer Strauchvegetation bedeckter Höhenzüge. Und dieses Lalesargobirge setzt uns umsomehr in Erstaunen, als wir uns hier an dem südlichen Endausläufer der ganz Tran durch(iuerenden Kohnulkette ') ))efinden. gegen Nord und Nordost nahe der endlosen grossen Salzwüste, gQgQw West aus- gedehnte weite trockene Thalebenen und Salzsteppen, gegen Ost und Südost unfern den Einöden des troiiischheissen Gedrosiens. Dass ein Besuch dieses von einem Botaniker zuvor nie betretenen Gebietes eine herrliche floristisehe Ausbeute in Aussicht stellen würde, schien berechtigt, und in der That darf ich wohl zufrieden mit den Ergebnissen sein, die ein sechstägiger Aufenthalt in einer Höhe nie unter 3450, beziehungsweise 3650 m erbrachte. Freilich, die unleidliche Nothwendigkeit in grosser Doublettenzahl sammeln zu müssen, bleibt das schlimmste Hemmniss, ohne welche eine solche Expedition unvergleichbar bessere wissenschaftliche Besultate aufzuweisen hätte. In aller Kürze sei auf die für das Laiesargebirge charakteristischen Pflanzentypen hingewiesen. (Scliluss folfft.) Zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein. Von Prof. (iottfr. I{iclieii S. I. (Feldkircb). Die im Folgenden aufgezählten Funde Vorarlberger und j Liechtensteiner Pflanzen sind ein Auszug aus umfangreicheren " Aufzeichnungen, die vom Verfasser in den letzten sieben Jahren, ^) Nur ein Name der Karte. 79 tlieils nach eigenen Beobachtungen, theils nach Durchsicht von mehreren fremden Sanimlunoen, endhch nach schrifthchen Mit- theihnigen gemacht wurden. In diesem Auszuge werden nur solche Fundorte vermerkt, welche für die bessere Einsieht in die so reiche und beachtenswerthe Flora unseres schönen Ländchens von Wichtig- keit sind. Dass auch solche PHanzen hier als wichtig aufgeführt werden, die schon seit über vierzig Jahren durch Hausmann's Flora für Vorarlberg bekannt sind, hat seinen Grund in dem Umstände, dass sich, historisch betrachtet, die Durchforschung Vorarlbergs fast wie die zweier ganz getrennter Gebiete vollzog. Das eine, untere (Bodensee-) Gebiet erfuhr durch S auter, Höfle, Glanz, B ruhin, sowie durch Güster und andere Schweizer Botaniker ein- gehende Beachtung, während die Durchforschung des oberen (vor- herrschend I11-) Gebietes selbständig von Feldkirch aus, durch kleinere Beiträge, theils der genannten, theils anderer Botaniker eingeleitet, durch die P. P. Bötzkes und Kemp^), sowie durch die Bemühungen v. Aic hinger's fast zu einem vorläufigen Abschluss gebracht wurde. Infolgedessen ist jeder Fund einer Pflanze, die bis dahin für das betreÖende Gebiet unbekannt war, von Wichtigkeit. Zur Zusammenstellung dieser Beiträge für die Flora Vorarl- bergs entschloss ich mich erst, nachdem ich über einundeinhalb Hundert grössere und kleinere Arbeiten, die in irgend einer Weise sich mit der Pflanzenkunde des genannten Gebietes befassen, sorgsam ausgezogen und auf zahlreichen Wanderungen durch die verschiedensten Theile des Ländchens mich bemüht hatte, die reichen Schätze seiner Pflanzenwelt kennen zu lernen. Bei dieser doppelten Arbeit fand ich von vielen Seiten be- deutende und liebenswürdigste Unterstützung Den kundigen Kennern und langjährigen Referenten über die Flora von Tirol und Vor- arlberg, dem Herrn Prof. Dr. K. v. Dalla Torre und dem Herrn Grafen L. v. Sarnthein, ebenso den trefflichen Programmarbeiten (1880 und 1882) meines verehrten Collegen, des Herrn Prof H. Schönach, verdanke ich zahlreiche Hinweise auf die Literatur, die für unser Gebiet zu berücksichtigen ist, sowie auch freundliche Aushilfe dadurch, dass mir von den genannten Herren aus ihren Bibliotheken manches Werk zur Verfügung gestellt wurde. Herr Graf Sarnthein hat ausserdem durch mehrere botanische Wande- rungen innerhalb Vorarlbergs viele beachtenswerthe Funde für das Gebiet gemacht und mir gestattet, sie in diese Arbeit aufzunehmen. W^is die eigenen Beobachtungen im Laufe der erwähnten Zeit betrifft, so erhielt ich die erste Einführung in die Kenntniss der hiesigen Flora durch den hochwürdigen P. Kiene, den Vor- stclier der naturgeschichtlichen Samndungen der Stella matutina. l'nter seiner lehrreichen Führuno- lernte ich auf zahlreichen Aus- 1) Das Ergebniss dieser Durehforschuniy: sind zahlreiche neue Fundorte von mehr als tausend Arten, niedergelegt in Keuip's Nachträgen zur Flora des Illgebietes. „Üe. B. Z." 1873 u. 1874. 80 flügen sehr bald das für unsere Flora Beachtenswerthe von dein minder Wichtigen unterscheiden: viele Funde, die ich hier unter meinem Namen wiedergebe, sind also zu gleicher Zeit ihm zuzu- schreiben. Nicht weniger belehrend war es für mich, dass ich auf mehreren grösseren botanischen Reisen mich der Gesellschaft des hoch würdigen Herrn Prof. A. Ender erfreute, welcher schon seit 17 Jahren unermüdlich und. wie die ibigenden Zeilen beweisen, mit bestem Erfolge an der botanischen Durchforschung Vorarlbergs den lebhaftesten Antheil nimmt. Manchen Aufschluss verdanke ich der Ausbeute, die mein lieber Freund, Prof. L. Loitlesberger, wohlbekannt durch seine inhaltreichen Arbeiten über die Vor- arlberger Lebermoose, und Herr Graf H. v. Walde rdorff, Mit- ghed der botanischen Gesellschaft in Regensburg, von ihren aus- gedehnten Wanderungen innerhalb des Gebietes heimbrachten und mir bereitwillig überliessen. Von Herbarien benutzte ich ausser der Sammlung des Herrn Ender noch sieben andere. Von der Flora des kleinen Walserthales, die ich durch einen zweimaligen, mehrtägigen Aufenthalt, wenn auch nur oberliächlich kennen lernte, erhielt ich ein etwas voll- ständigeres Bild aus dem Herbar des hochwürdigen H. L. Berchtold, jetzt Pfarrer in Au im Bregunzerwald. eines geborenen Walserthaler. Derselbe hat als Student tleissig gesammelt und seine Beobachtungen in dem Werke „Fink und K lenze, der Mittelberg" (p. 15 — 24), als „Flora des kleinen Walserthales" niedergelegt. Weil nun einer- seits dieses Werk in den Händen weniger Freunde unserer Flora sein dürfte, andererseits auch manche Irrthümer in das genannte Verzeichnis sich eingeschlichen haben, so glaube ich die wichtigsten Funde, welche ich dem Herbar Berchtold entnahm, aufführen zu sollen, auch dann, wenn sie mit den schon veröffentlichten überein- stimmen. Dem umfangreichen Herbar des verstorbenen cand. med. H. Löwenberg, jetzt ein Theil des Herbar Stella matutina, sowie den reichhaltigen und sorgfältig angelegten Herbarien des Herrn Th. Ohnesorge . Schüler der achten Classe des hiesigen Gymnasiums und des Herrn cand. phil. F. Wächter konnte ich manchen wichtigen Fund entnehmen. Dasselbe gilt auch von dem Herbar des Lehrer- seminars in Tisis, welches jetzt das Herbar End er enthält. Endlich durchmusterte ich noch zw'ei Herbarien, welche schon einmal als theilweise Vorlage für eine Arbeit') über die Flora Vorarlbergs gedient haben, nämlich das Herbar des Fräuleins H. Winder und das des Herrn J. Rhomberg in Dornbirn. Die von mir und einigen meiner Mitbrüder (den P. P. Bötzkes, Rick, Rompel etc.) gesammelten Pflanzen wurden dem Herbar Stella matut. eingereiht. Schliesslich sind noch zwei schriftliche Zusammenstellungen zu erwähnen, eine, die vor Allem den Tannberg 1) H. Zimmermann. Verzeichniss der in Vorarlberg wild wachsenden und häufii llavnh. Vorder-Känzle (A). Duxgasse a. d. Letze (M R). Bei Höfen im (jlöfnerwald ; zwischen Vorder- und Hinter- Ael|il<' (R). Aira fkxuoi^a L. Dornbirn ( Wtl ) v. montuna L. Gurtis-Spitz (Lg). Avena pratensis L. Sehr selten. Amerlügen (M). Vorder- Aelple (R). Cyuodon Dactglon Persoon. Tisis (A Wf). Feldkirch. Gym- iiasialhof, Ludesch, Thüringen, Bludesch (A). Set-lcria disticlia Persoon. Am St. Antonien .loch (Rölzkes). Ostseite des Vergaldner-Jochl (S). Melica ciliata v. nchrodcnsis Parlat. Am Kanzle in der oberen lllklamm (M). Poa compressa L. Feldkirch (A). P. minor Gaudin Alpe Garsella circa 1900 m (Lg). Glyceria plicata Fries. Tisis (A). Bregenz, Seeufer (Lg). Mauern in Liechtenstein (0). Bei Göüs (R). Festuca distans Kunth. Ardetzenberg. Feldkirch — Alten- stadt (A). F. silvatica Vill. Auf Garina häufig (Bötzkes). Weg über Bezegg (Wd). F. varia Haenke. Hoher Fröschen (Wdj. F. elatior var. pseudololiacca Fries (= loliacea auct. non Huds.). Häufig an Wiesenrändern des unteren Gebietes (Bötzkes). Die Angabe bei (A) lohacea Huds., Feldkirch, Gymnasialhof wird wohl hierher gehören. Lolium nmltiflorum Lrak. Im Illgebiet gemein bis in die Vor- alpen (Bötzkes). .Si') (Jilpevaveae. Cyperiis flavcscens L. Im Riod bei Dornbirn ( Wd). C. fuscus \j. Tisener und Frastanzer Ried (A). Sumpf bei Maria-Grün (W). Fellengatter (R Wj. Scirpus caricis Retz f = compressus Persoon). Dornbirn ( Wd |. Sc. triquetrus L. Bangs. Meiningen (A). Sc. Tabernaemontaui Gmel. Riedgräben bei Tisis u. Mauern ( A). Sc. paucifloriis Lightf. Dornbirn (Wd). Bei Zimmermann als Heleocharis acicularis R. Br. (Sc. maritimus L. Dornbirn bei Zimmer- mann ist Sc. silvaticus L. iuv. ). Elyna spicata Schrad. Schafberg ober dem Spullersee. Widder- stein ( A). Carex capillaris L, Arlberg. Passhöhe (M). C. silvatica v. Tommasinii Rchb. Garsella-Alp (M). C. pendula Huds. (= maxima Scop.) Bei St. Gerold. Bei Schwarzach nicht selten (A). Ardetzenberg (0). Gütle bei Dorn- birn ( Wdj. Bei Zimmermann als C. riparia v. gracilescens Hartm. C. püuUfera L. Dornbirn (Wd). C. umhrosa Host (= polvrrhiza Waleroth) Göfls. Satteins, (0). Tisener Ried (R), C. tomentosa L. St. Wolfgang bei Tosters (0). Im Liechten- stein'sehen und Tisener Ried selten (R). C. atrata L. Am Rhaeticon häufig. Am Schafberg ober Spul- lers (A). Canisfluh. (W^d). C. nigra All. Dilisuna (E). Alpe Formarin (T). C. vulgaris var. uuicella Fries. Im Ried bei Tisis u. Mauern (R). C. curuula All. Vergaldner Jöchl ( E ) ; ib. an der Üstseite (S). Versailspitz (Rompel). Nach Prof. Dr. C. Schröter, das St. Antönier- thal, Zürich. 1895 im angrenzenden Prättigau häufig. C. remota L. Dornbirn (Wd). C. canescens L. Arlberg, Passhöhe (M R). Dornbirn (Wd). C. pauciflora Lightf. Dornbirn ( Wd). (Zu ändern bei Zimmer- mann sind: C. vulpina = paniculata; C. Oederi v. elatior And. = Hornschuchiana; 0. vesicaria = paludosa Good.) duncaceae. Juncus trißdus L. St. Antönien-Joch (E) (iross-Vermunt (Loitl), Alpe Vergalda (0). J. Hosüi Tausch. Alpe Vergalda (0). J. Jacquini L. Vergaldner .Jöchl (T). J. filiformis L. Bezau (Wd). J. Leersii Marsson. Straussberg im kl. W^alserthal (Bcht). Bezau. Dornbirn (Wd). Lusida flavcscens Gaud. Zwischen Vorder- u. Hinter- Aelple (R). L. lutea DC. Hohes Rad. Versailspitz (Ej. Vergaldathal (0). Ibau-Alpe ober Gasehwurn (Rompel). SP. L. nivea DC. Im unteren Illirebiete nicht selten (0 Rh R W). L. Sii'beri Tauseh. (Nach F. Buchenau : Krit. Verzeichniss der Jnneaceen = L. maxima DC. v. angustifoha (Jel.), Hoher Pre- schen (Lg). (Fortsetzung folgt.) Bryologisch-floristische Beiträge aus Böhmen. IV. Von Assistent Franz 3I.'itouscliek (Prag). In der am 13. .Jänner 1897 stattgefundenen Sitzung der botanischen Section des naturwissenschaftlieh-medicinischen Vereines für Böhmen „Lotos" demonstrirte ich eine Anzahl interessanter Moose, die ich gelegentlich meiner Excursionen im Jahre 1895 und 189<) in Böhmen gefunden habe. Die Standorte dieser Moose will ich in diesem IV. Beitrage aufzählen. Auch gelegentlich der Revisionen einiger Moosgattungen meines Herbars und der Aufarbeitung früher gesammelten Materiales ergaben sich einige schöne Funde, l'eber- dics entnehme ich den mir von Freunden geschenkten Moosherbarien und zugekommenen Moosproben einige Standorte. lierrn Josef Brei dl er (Graz) danke ich wärmstens für die Bestimmung einiger Laubmoose, Herrn Dr. Bauer (Sraichov) für die Determinirung sämmtlicher im Folgenden aufgezählten Sjihagna. Alle Staudorte, l)ei welchen kein Finder genannt ist, betretfen meine eigenen Funde. AH' die von den aufgezählten x\rten stammenden Moose betinden sich in meinem Herbar. Die Namen der für Böhmen neuen Arten, Varietäten und F'ormen sind im Texte fett gedruckt. /. Hepaticae. 1. liiccia fliiifaiis L. var. ranidicnlata Lindenbg. Bereits 1890 am Teichrande in Dörfel bei Reichenberg gesanmielt. 2. A)iciira palmata (Hedw.) Dnmrt. Auf Planken beim „Blattnei- teiehe" nächst Neuwiese (780 m) im Isergebirge. 3. Jungermannia ventricosa Dicks. Var. porphyroleuca (Nees) Limpr. Auf einem alten Baume bei Neuwiese (1893) gesammelt. 4. JiüKjennannui (jracilis Schleich. Rand des Hochmoores bei Neuwiese. 5. Trichocolea Tomentella (Ehrh.) Dum. c. fr. April 1896 an den Rändern des Waldwiesenbaches („Dörfelwiesen") bei Machen- dorf nächst Reichenberg, ca. 330 m gefunden. 6. Ptilidium ciliare (L.) Hpe. Spärlich fruchtend auf einem Fichtenstamrae am Eingange in „Rübezahls Rutschbahn" im Riesen- grunde. 7. Frullania Tamarisci (\j.) Dmrt. Auf Silurschiefer bei St. Iwan nächst Beraun. — Otawa-Üfer bei Pisek. — Bei der Phosphatfabrik gegenüber Selc bei Prag. — Ueberall steril. • 87 //. Mnsci. A. Sphayna. 8. Sphacinum quinquefarmm Warnst. Böhmisch-Leipa, 19. IX. 1868 von J. Juratzka als Sj^h. acutifolium Ehrh. gesammelt. — \'Anei.: pallescciis, tonna,: (hepaiiodada, sbf. isophylla. Isergebirge: Fichtenwald beim Forsthaus Neuwiese (780 m). 9. Sphag. squarrosum Pers. e. fr. am Bache oberhalb des „Letzten Pfennig" bei Reichenberg. 10. Spluig. rccurvum P. B. Var. : mucronatum ßuss. et Warnst. c. fr. Isergebirge, Hochmoor bei Neuwiese. 11. Spliay. subsecundum Nees. Hochmoor bei Neuwiese. 12. Sphag. cymbifoliiim Ehrh. ex. p. Var. : siiblaevc Wst. Grosse Kesselgrube im Eiesengebirge. 13. Sphag. medium Limpr. Hochmoor bei Neuwiese. li. JBi'i/ineae. 14. Ärchidium pliascoides Bridel. Auf dem Steindarame beim Wehr in Podebrad a. d. Elbe, 1894 Februar gesammelt; steril und si)ärlich. — Für Böhmen von Prof Hansgirg aus Königgrätz nach- gewiesen. 15. Gyroivcisia teu u is (Schrnd.) Schlm]). Fruchtend auf Dyas- sandstein am rechten Elbeufer bei Pelsdorf nächst Starkenbacli ; legit V. Cypers (Harta), 16. Encladium verticillatum (L.) Br. eur. Schlucht bei St. Iwan nächst Beraun, auf Kalktufi". spärlich, aber c. fr. Juni 1890. 17. Dicranclla squarrosa (Starke) Schimp. Auf lehmigen Boden bei Haekelsdorf nächst Hohenelbe; steril. 18. Dicranella heteromaUa(Di\\.) Schimp. Var. : sericeaE. Müller. Fruchtend auf den Wirbelsteinen im Jeschkengebirge 1888 gefunden. 19. Dicraniim Bergeri Bland. Auf dem von mir im Beitrage I publicirten Standorte: Hochmoor Neuwiese endlich mit ivenigen Früchten gefunden. 20. Dicranum scoparium (L.) Hedw. Var. : recnrvatum (Schultz) Brid. Hammerstein bei Reichenberg, steril. — Var. : carvidum Br. ebenda, steril. 21. Dicranum Sauten Schpr. c. fr. Isergebirge, auf morschem Fichtenstamme im Taubenhausrevier bei Neuwiese (ca. 880 m). 22. Campijlopus flexuosus (L.) Brid, c. fr. In einer Sandstein- sclilucht beim Felsen „Poklicka" nächst Albrechtsdorf (Bezirk Dauba), Pfingsten 1896. 2.S. Camjnjlopms fragilis (Dicks) Br. eur. Reichlichst fruchtend an Sandsteinfelsen beim Albrechtsdorfer Teiche. 24, Leucohryam glaiiciim (L.) Schpr. Ich erwähne hier das merkwürdige Vorkommen dieses Mooses auf nassen, senkrechten Sandsteinfelsen am „Fellerkofel" bei Freudenliöhe nächst Weisskirchen (Jeschkengebirgej. 88 25. Fissidens adiantoidcfi (L.) Hedw. In Gesellschaft von Fegatella coniea (L.) Corda fruchtend auf Gneis am „Schleusseu- wege" in Oberhohenelbe. — Bei Jaromef, auf Sumpfwiesen, c. fr. ; legit J. Schilhan. 26. Fissidens decipiens Not. Zwischen Rasen von Ditrichum flexicaule (Schi.) Hpe. auf Silurkalk bei Set. Iwan nächst Beraun. 27. Ditrichum flexicaule (Schleich) Hpe. Steril und spärlich in Spalten der Ruine „Nistejka" bei Ponikla a. d. Iser. 28. Ditrichum pallidum (Schreb.) Hpe. c. fr. Weg von Ober- hohenelbe nach Hackelsdorf. V. 1806. 29. Grimmia leucophaea Grev. Reichliehst fruchtend auf dem Kieselschiefer in der „Wilden Scharka" : bei Selß; bei der Phosphat- fabrik gegenüber Selc bei Prag, häutig und reichlich fruchtend, in (lesellschaft der Gr. commutatd Hüben. Wurde gelegentlich einiger Ausflüge im Monate Juli 1890 von H. Prof. Sehiffiier und mir gefunden. Diese Ptianze wurde bereits von Opiz um Prag gesammelt, von ihm jedoch unrichtig (als Gr. ovata W. et M.) bestimmt. 30. Grimmia ovata W. et M. Fruchtend auf den Glimmer- schleferjtlatten der grossen Kesselgrube im Rie.>^engebirge gefunden. 31. liacomitrium ucicidarc (L.) Brid. Hohenelbe: Thallehne bei Hackelsdorf, c. fr. 32. liacomitrium cancscens (Weis) Brid. var. : ericoides (Web.) Br. eur. Auf Phyllit der Eisenbroder Schieferbrüche, c. fr., 1890 gesammelt. 33. liacomitrium huiwiinosum (P'hrh.) Brid. fruchtend auf Granitit der ..Leierbaudenrinne" auf der kleinen Koppe (nächst der Schneekoppe) im Riesengebirge, am 25. XII. 1896. 34. Ampliidium Mougcutii (Br. eur.) Schpr. Auf Gneis am „Schleussenwege" in Hohenelbe, grosse, oft überhängende Teppiche bildend: doch völlig steril. V. 1896. 35. Orthotrichum speciosum N. v. E. fruchtend in Gesellschaft von Orth. obtusifolium Schrad. auf Eichen bei Podebrad. (180 m.) 36. Encalypta ciliata (Hedw.) HotTm. Fruchtend auf l'rthon- schiefer des Hammersteines bei Reichenberg. Wahrscheinlich wurde diese Species hier bereits von W. Siegmund gesammelt. 37. Encalypta contorta (Wolf) Lindbg. c. fr. auf einer Mauer bei Drzkov, legit Lehrer Nesvadba. — Schön fruchtend auf dem Mörtel der Ruine Hammerstein im Jeschkengebirge. 38. Schistostefia osmundacea (Dicks.) Mohr. Im „Wachtel- grunde" des Wolfsberger Revier bei Rumburg mit zahlreichen Früchten und mit Diplophvileia taxifolia ( Wahlbg.) Trevis. von Lehrer F. .1. Grohmann gesammelt. 39. Physcomitrium pyriforme (L.) Brid. Auf den Tafeln des k. k. botanischen Gartens mit Früchten gesammelt. 40. Wehera elongata (Hedw.) Schwaegr. In feuchten Gneis- felsenspalten bei Oberhohenelbe, fruchtend. 89 41. Bryum (ilpinum Huds, Auf feuchtem Kieselsehiefer ober- hiill) der Phosphatfiibrik gegenüber Sele bei Prag; steril. — Var. viride Husnot. Ebenda, steril. 42. Bryum DuvaUi Volt. Sumpfwiesen bei Jaromef; legit .1. Schilhan. 43. Fihodobryum roseum (Weis) Limpr. Kaninsky dül bei Kokorin. zwischen Rasen von Climac. dendroides Web.; steril. 44. Mnimn rostratum Schrad. c. fr. Sichrow, beim Parke, (Bezirk Turnau). 45. Milium stellare Reich. Fruchtend auf Ghmmerschiefer im Thale ..Paris" bei Swarow nächst Tannwald; 1892. 46. Aulacomuium palnstre (L.) Schwgr. Sumpfwiesen bei „Barow" nächst Haratitz an der Kamuitz. c. fr. Yar. : polycephalum (Brid.) Br. eur. Auf nassen Gneisfelsen in Oberhohenelbe. 47. Bartramia Halleriana (Hedw.) Hedw. Reichliehst fruchtend auf Gneis in Oberhohenelbe. 48. Bartramia pomiformis (L. ex p.) Hedw. Var. : crispa (Sw\) Br. eur. Fruchtend, jedoch viel seltener ebenda. Ferner: Jeschkengebirge, im aufgelassenen Kalksteinbruche in Eckersbach; c. fr. 49. Plagiopus Oederi (Gum.) Limpr. In Spalten des Urthon- schiefers am grossen Kalkberge im .Jeschkengebirge; 30. V. 1896 von meinem Bruder fruchtend gesammelt. 50. Philonotis fontana (L.) Brid. Var.: falcata Brid. Jeschken- gebirge: Bachufer unterhalb des „Böhmischen Franz" , vergesellschaftet mit Aulac. palustre; steril. 51. Polytrichum alpinum Ij. c. fr. Am Abhänge der Tafel- fichte gegen das Wittighaus. 52. Bolytriclmm commune L. Yar. : uliginosum Hüb. Steril im Hochmoor „Neuwiese" im Isergebirge. 53. Leucodon sciuroides (L.) Schwägr. c. fr. auf Baumwurzeln in Oberchristophgrund nächst Reichenberg. 54. Antitrichia curtipendula (Hedw.) Brid. Häufig im Jeschken- gebirge : Ruine Hammerstein (steril) und Christophsgrund-Thal (auch c. fr.). — Isergebirge: W^eg von De.ssendorf zur „Darre"; steril. 55. Seckera iKnnata (L.) Hedw. Fruchtend auf Buchen an der Hackelsdorfer Thallehne bei Oberhohenelbe. 56. Neckera crispa (L.) Hedw. Nordböhmen : auf Basalt des Roll (c. fr.) und des grossen Hirschberges (steril) bei Niemes. — Centralböhmen : auf Eichen im „Kluk" bei Podebrad. — Südböhmen: bei Strakonitz und Netolitz, auf Buchen, auch e. fr. — Oelberg bei Braunau, auf Dyaskalk, c. fr. 57. Xeckera complanata (L.) Hüben. Zwei grosse, reichlichst fruchtende Rasen im aufgelassenen Kalksteinbruche in Eckersbach bei Reichenberg (10. August 1896j. — Isergebirge: Dessendorfer Wasserfälle (1893) und Muchowerfelseu — Geröll bei Tannwald (1890), steril. Oesterr. boUn. Zeitschrift. 3. lieft. 1897. 7 90 58. Homalia trichomanoides (Schreb.) Br. eur. Fruchtend auf Dvaskalk in Ober-Kalna nächst Arnau und auf vermodertem Stamme bei „Stuhanken'' nächst Wartenberg. 59. LesJcea nervosa (Schwägr.) Myrin. Spärlich am AuHshorner Spitzberg bei Wartenberg, steril. 60. Lesicea catemdata (Brid.) Mitten. Fruchtend auf dem Silurkalke nächst dem Kloster St. Iwan bei Beraun. Am 13. Juli 1896 glückte es mir, zwei Seten. von welchen die eine mit einer Kapsel versehen ist, zu finden. Diese Species ist im ganzen Silurgebiet äusserst gemein; bei genauem Suchen wird es wohl möglich sein, mehrere Früchte aufzutreiben. 61. Aiiomodon riticulosus (L.) Hook et Tayl. Riesengebirge: Steril in den Kalksteinbrüehen bei Marschendorf. — Jeschkengebirge : Auf der Ruine Hammerstein, c. fr. 62. Aiiomodon attenuatiis (Schreb.) Hüb. Si)ärlich fruchtend auf Sandstein bei dem Schlosse Hauska nächst Hirschberg. — Auf Eichen bei Podebrad a. d. Elbe: steril. 63. Anomodon longifoliiis (Schleich.) Bruch. Buchenstämme am grossen Kalkberge im Jeschkengebirge; steril. 64. fterigynandmin filiforme (Tinm.j Hedw. c. fr. in Wäldern bei Barau nächst Netolitz. 65. Hdcrocladium hetrropfermn (Bruch.) Bryol. eur. Riesen- gebirge: Abhang des Ziegenrückens gegen den Weberweg; steril. ('. ilfz/HKicfa^. 66. Isotherium myariwi Poll. Mit Kapseln am Aulishorner Spitzberg bei Wartonberg und im Thale „Paris" bei Swarow nächst Tannwald. 67. Climacium dendroides (L.) W. et M. Fruchtend bei Kokorin. — Sum]ifwiesen bei Jaromer (c. fr.), legit Schillian. 68. HomalotJiecium sericeum (L.) Br. eur. In grosser Menge und reichlichst fruchtend auf Urkalk im Eckersbacher Thale bei Reichenberg. — Auf Mauern und Baumstrünken im gräflich Czernin'schen Parke zu Vinof bei Prag, c. fr. 69. Ilomalothrcium Fhilipjieamtni (Spruce) Br. eur. Dieses für Böhmen seltene Moos fand ich im September 1894: fruchtend auf Urkalk bei Hanichen im Jeschkengebirge. 70. Cumptothecium lutesccns (Huds.) Bryol. eur. Gipfel des Kozakov bei Turnau. — Riesengebirge: Bei der Mädelstegbaude. An beiden Orten mit Kapseln. 71. Brachythecium glareosum Bryol. eur. Steril auf einem Ziegeldache in der Kuchelbader Schlucht bei Prag; det. Prof. Scliitfner. Belegexemplare befinden sich auch im Herb. Schiffuer. 72. Brachythecium rutahnlnm (L.) Br. eur. Fruchtend bei Widdin im Elbthale und auf Glimmerschiefer bei Spindelmühle im Riesengebirge. 73. Brachythecium plumosum (Sw.) Br. eur. Reiditz bei Przichowitz im Isergebirge, c. fr., auf Steinen im Bache. 91 74. Eurliynchimn striatiim (Schreb.) Br. our. Tm Tsergebirge : Bürhaid bei Hemmrieb. — JesehkeDgebirge: „Lange Farbe" bei Reichenberg, Engenthal bei Semil a. d. Iser, Prachower Felsen bei Jicin. — Pisek : Wald bei ^ivec. An den ersteren vier Standorten mit Kapseln. 75. RhyncJtostegium murale (Hedw.) Br. eur. Fruchtend anf Mauern bei Swarow a. d. Kamnitz und am Bache bei Hlubocep nächst Prag. 76. Rhynchostegiiim rusciforme (Weis) Br. eur. Fruchtend bei Svetla im Jesehkengebirge. 77. Thamnium alopecurum (L.) Br. eur. Jaromef; steril; legit .]. Schilhan. 78. Plagiothecium undtilatum (L.) Br. eur. Isergebirge : Wald bei der „Wanzenburg" nächst Wurzelsdorf; reichlichst fruchtend. 79. Hypmmi Sommerfeltii Myrin. Kalksteinbruch im Eckers- bacher Thale (ca. 330 m) bei Reichenberg; c. fr. 80. Hypnum chrysophyUum Brid. Steril auf Urkalk; ebenda. 81. Hypnum fluit ans L. Mit Kapseln im Hochmoor zu Neuwiese im Isergebirge. 82. Hypnum filicinum L. c. fr. spärlich auf dem Kalktuff i?n Eckersbacher Thale. — Steril an Baehrändern bei Svetla im Jeschken gebirge. — Mauerwerk der ßotter'schen Wasserleitung in Hohenclbe in dichten Rasen überziehend; steril. 83. Hypnum commutatum Hedw. Steril in grossen Rasen bei einer Plänerkalkscholle am Vinaricer Berge bei Schlan, Früh- jahr 1896. J. Breidler, der diese Pflanze bestimmte, betont die ..kräftige Form" derselben. 84. Hypnum virescens Boulay (Flora cryptog. de l'Est, pag. 245, 1872). Jesehkengebirge: Im Bache, der vom „Böhmischen Franz" gegen Svetla fliesst, etwa 700 m Höhe, auf Quarzitblöcken sitzend und fluthend, häufig. Die Pflanze weist zarte und robuste Formen auf und ist bisweilen bis auf die Spitzen der Stämmehen völlig der Blätter beraubt. Steril. Determinavit J. Breidler. Beleg- exemplare im Herb. Bauer, Breidler, Limpricht und Schiffner. 85. Hypnum rugosum L. Ruine Altperstein bei Hirschberg; steril. 86. Hypnum molluscum Hedw. Jesehkengebirge: Kalkstein- brüche bei Hauichen in Menge; bisher nur steril gefunden. — Auf Phyllit bei Engenthal a. d. Kamnitz, c. fr. — Eisenbroder Dachschiefer- brüche, c. fr. forma elongata. Diese etwa 15 cm lange, äusserst dünne Form fand ich in einem Spalt des Phyllites am Eingange in den „ßik" bei Eisenbrod. Yar. : condensatmn ^oh^w Am „Saxifragafelsen" im St. Prokoper Thal bei Prag. 87. Hypnum Crista-Castrensis L. c. fr. auf Granitit der kleinen Sturmhaube im Riesengebirge. 7* 92 88. Hyimiun ru?pidatuni L. Quelle am Rehberge im Jeschken- gebirge. — Prag: Zäbehlitz und Wilde Scharka. üeberall mit Früchten. 89. Hypnum pnrmn L. Gräflich Czernin'scher Park in Vinof bei Prag: c. fr. — Thal „Paris" bei Swarow im Isergebirge, steril. 90. Hylocomiiim sqnarrosu)n (L.) Br. eur. c. fr. Kaninsky dül bei Kokofiu und beim Dorfe Hauska nächst Hirschbero-. Florida Sporadu ni. Von Dr. E. v. Haläcsy (Wien). (.Scblu.ss. ') 51. AntliylU^ Spruneri Bois. Fl.or. TTp. Iö8 ]tro var. A.vulnerariae (1872). Peristeri. 52. Änthyllis fctrnjJiyJla L. Sji. \^. ]). 719 (1758), Skopelos. 53. Hy»icnocnrpus circinata L. Sp. pl. p. 778 sub Mcdicaqinc (1753). Savi Fl. Pisan, ü. p. 205 (1798). Skopelos. 54. Medien go arhorea L. Sj». pl. j». 778 (1753). Melissi. 55. Medicayo coronata Desr. in Lam. encIII p. 634 (1789). Skopelos. 56. Trifolium artende L. Sj). ]il. p. 769 (1753). Peristeri. 57. Trifolium scahrum L. S|». pl. p. 770 (1753). Skopelos. Peristeri. 58. Ttifolium rndiosnm Wahlenb. in Berggr. Resor uti Europa och Österländ. append. p. 43 (1h26). Skopelos. 59. Trifolium physodes Stev, in M. a Bieb. Fl, Tauro-cauc. II p. 217 (1808). Skopelos. 60. Trifolium tomentosum L. Sj). pl. p. 771 (1753). Skopelos. 61. Trifolium uniflorum L. Sp. pl. )». 771 (1753). .Iura. 62. TrifoVmm thioiianthum Hausskn. in Mittheil. Thür. bot. Ver. V. 3. p. 71 (1885). Skopelos. 63. Trifolium Lagrangei Bois. Fl. or. 11, p. 154 (1872). Skopelos, Peristeri. 64. Bonjeania hirsida L. Sj). pl. ]». 775 sub Loto (1753); Rchb. Fl. Germ. exe. p. 507 (1832). Skopelos. 65. Lotus cytisoidcs L. Sp. pl. p. 776 (1753). Peristeri. 66. Lotus oniitliopodioides L. Sp. pl. p. 775 (1753). Skrpelos. 67. Coronilla emcroidrs Bois. et Sprun. Diagn. pl. or. See. I, No. 2, p. 100 (.1843). Skiathos. var. humilis Heldr. et Hai. Folioiis minoribus oblongis uon retusis, petalis duplo augustioribus, vexillo carinam aequante, lamina obovata seusim in unguem attenuata. Foliola in typo sunt obovata retusa, vexillum carina longius, lamina multo major obovato-rotundata abrupte in unguem atte- nuata. Skiathos. 68. Coronilla cretica L. Sp. }). 743 (1753). Skopelos. 1) Vgl. Nr. 2, S. GO. 93 69. Arthrolohium scorpioides L. Sp. pl. p. 744 sal) Ornithopo (1753) ; DC. Prodr. IL p. 311 (1825). Skopelos. 70. Ornithopus compressus L. Sp. pl. p. 744 (1753). Skopelos. 71. Bonaveria securidaca L. Sp. pl. p. 743 sub (JoroniUa (1753); Echb. flor. exe. p. 541 (1830—1832). Skopelos. 72. Hipp>ocrcpis ciliata Willd. Mag. (^es. nat. Fr. II, p. 173 (1808). Skopelos. 73. Hippocrepis unisiliquosa L. Sp. pl. p. 744 (1753). Skopelos. 74. Scorpiurus suhvillosa L. Sp. pl.p. 745 (1753). Skopelos, Skiathos. 75. Fsoralea hituminosa L. Sp. pl. p. 763 (1753). Skopelos. 76. Astragalus sinaicus Bois. Diago. pl. or. Ser. I, No. 9 p. 57 (1849); Bois. Fl. or. suppl. p. 174 (1888). A. pseudostella Bois. Fl. or. II p. 225 non Del. Skopelos. 77. Biserrula pelechius L. Sp. p. 762 (1753). Skopelos. 78. Onohri/chis aequidentata Sibtli. et Sra. Fl. gr. prodr. II p. 84 sub Hedysaro (1813); Urv. Enum. in extr. Mein. soc. Linn. vol. I p. 346 (1822). Skopelos, Skiathos. 79. Lathynis apliaca L. Sp. pl. p. 729 (1753). Skopelos. 80. Orohus sessilifolius Sibth. et Sm. Fl. Gr. Prodr. II p. 64 (1813). Skopelos, Skiathos. 81. Vicia salaminia Heldr. et Sart. in Bois. Diagn. pl. or. Ser. II, No. 2, 39 (1856) Skiathos. 82. Vicia hyhrida L. Sp. pl. p. 737 (1753). Skopelos. 83. Vicia lathyroides L. Sp. pl. p. 736 (1753). Skopelos. 84. Ervum gracile Lois. Fl. Gall. p. 460 sub Vicia (1806); DC. hört. Monspel. p. 109 (1813). Skopelos. 85. Ervum puhescens DC. hört. Monsp. p. 109 (1813). Skopelos. 86. Crataegus monoqyna Jaeq. Fl. Austr. IIl. t. 292 (1775). var. hirsuti'or Bois. Fl. or. II \k 664 (1872). Jura. 87. Lythrum Gracffcri Ten. Fl. Nap. Prodr. suppl. 11 p. 27 (1811). Skopelos. 88. Daucus invohicratus Sibth. et Sni. Fl. (h\ Prodr. I p. 184 (1806). Skopelos. 89. Torilis arvensis Huds. Flor. Angl. p. 98 sub Caucalide (1762); (iren. sec. Nym. Consp. 281 (1878—1882). Jura. 90. Feridago nodosa L. Sp. pl. p. 246 sub Feuccdano (1753); Bois. Diagn. pl. or. Ser. I, No. 10. p. 37 (1849). 91. Alhamanfa macedonica L. Sp. pl. p. 253 sub Btihone (1753); Spreng, in Schult. Syst. VI p. 491 (1829). A. chiliosciadia Bois. et Heldr. Diagn. Ser. II, No. 2, p. 86. Jura. Nach wiederholtem Vergleich von in meinem Herbare be- lindlichen Originalexemplaren der A. chiliosciadia von den classisehen Standorten (ülenos, Parnes) mit einer ganzen Koihe von Exemplaren der A. maccdonia von verschiedenen Locali- täten (Albania: cap Linguetta, leg. Baldacci 1892 et in valle flum. Vojuca, leg. Baldacci 1894. Epirus: in eolle Bilik i)r. Janina, leg. Formauek 1894; ad lacusculura Han Viro pr. Ja- nina et ad Kartica pr. Janina, leg. Baldacci 1894 et 1895; ad 94 radices mt. Peristeri pr. Kalarrytae, legi ipse 1893. Thessalia: in valle Penei prope Han Kukleus, leg. Formanek 1889; prope Kalabaka, leg. Formanek 1889 et ipse 1893. Sporaden: Insel Jura) bin ich zur Ueberzeugung gelangt, dass beide vermeint- lichen Arten nicht von einander zu trennen sind. Die von Boissier und Heldreich angegebenen Unterschiede in der Blatttheilung, im Zuschnitt der Blättcheu und in der Anzahl der Doldenstrahlen sind völlig unbeständig, vielmehr findet man diese Merkmale oft an ein und demselben Exemplare vereint. Die genannten Autoren dürften wahrscheinlich ein kleines Exemplar der zu jener Zeit so wenig gesammelten .4. mace- donicd mit einem üppigen vom Olenos, wie ein solches mir auch vorliegt, verglichen haben, und hielten die auf diesen beobachteten abweichenden Merkmale für constante. 92. Biipleuriini glumaceum Sibth. et Sm. Fl. Gr. Prodr. I p. 177 (1806). Jura. 93. Bupleurum trichopodum Bois. et Sprun. in Ann. sc. nat. 3, Ser. I, p. 145 (1844). Skopelos, Jura, Peristeri. 94. Smyrnium olnsatrum L. Sp. p. 262 (1753). Skopelos. 95. Lonicera etriisca Savi in Santi viagg. al Montam. p. 113 (1795). Jura. 96. Putoria calabrica L. fil. supjd. pl. j». 120 sub Asperula (1781): Pers. syn. pl. I p. 524 (1805). Jura. 97. Euhia OUvieri A. Rieh. Mem. soc. nat. Par. V p. 132. Jura. 98. Galium Beiseri Hai. in Gest. bot. Zeitschr. XIV. p. 338 (1895). Jura. 99. Galinm flrmnm Tausch in Flora XIV p. 222 (1831). var. ohloncfifolnim Bois. Fl. or. III p. 61 pro var G. aurei (1S75). Skopelos. 100. Galium Heldreichii Sp. n. (Sectio Eugalium, Subs. Chromologia Bais. Fl. or. III p. 60) Laote virens, caulibus e rhizomate plus minus suffrutescente ereetis vel adscendentibus, quadrangulis. velutino-puberulis; foliis senis actonisque, utrinque (subtus densius) hispidulis, obtusis, muronatis, margine scabris, inferioribus abbreviatis ob- longe-ocovatis, superioribus oblongo-lanceolatis lanceolatisve: panicula diffusa, divaricata. pedicellis flore sub vel duplo longi- oribus, corollae sordide purpureae lobis oblongis apiculatis : antheris atropurpureis ; ovario laevi. Hab. in Sporadum insula Skopelos. In der Tracht dem G. firmum Tausch ß ohlongifoliuni Bois. ähnlich, von diesem jedoch durch die Behaarung der Stengel und Blätter und die schmutzig purpurnen Blüthen ver- schieden. Der Blüthenfarbe nach an G. purpureum L. und Cr. Leyholdi H. Br. erinnernd, durch die kräftigen, unterwärts holzigen Stengel, die Behaarung und die breiteren Blätter aber von beiden leicht zu unterscheiden; vom ersteren weicht es 95 ausserdem auch noch durch die uicht gegranuteu Bkiiiienkronen- zii»fel ab. Ich benenne es zu Ehren meines Freundes Tii. v. Held- reich, dem eigentlichen l'rheber der Sporadenexpedition. Christos sammelte auf Skopelos noch ein zweites Galiura mit denselben Charakteren wie G. Htidieichii, nur sind Stengel und Blätter desselben kahl. Ich vermuthe, dass es eine Var. (jhihra der eben beschriebenen Art sei, wage jedoch nach dem einzigen Exem}tlare die Zusammengehörigkeit beider Formen nicht mit Sicherheit zu entscheiden. 101. Galium aparinc L. Sp. pl. p. 108 (1753). Skopelos. 102. Galium setaceuni Lam Dict. II p. 584 (1789). Skopelos, Jura, Peristeri. 103. Galium murale L. Sp. pl. 103 sub Sherardia (1753); All. Ped. I p. 8 (1785). Skopelos. 104. Galium verticHlatum Danth. in Lam. Dist. II p. 585 (1789). Skopelos. 105. Vulantia miiralis L. Sp. pl. p. 1051 (1753). Skopelos. 106. Valantia hispida L. Sp. pl. ed. II p 1490 (1762). Skopelos. 107. Valerianella echinata L. Sp. pl, ed. 1. p. 34 sub Valeriana (1753); DC. Fl. fr. IV p. 242 (1805). Skopelos. 108. Valerianella coronata L. Sp. pl. p. 34 pro var. Valerianae locustae (1753); DO. Fl. fr. IV p. 241 (1805). 109. Scahiosa trifoliolata Bory et Ohaub. in Exp. scient. Mor. III, 2. 1>. 50 pro var. S. creticac (1832); Hai. in Oest. bot. Zeitschr. XLV. ]). 409 (1895). — S. hymettia Bois. et Sprun. Diagn. pl. or. Ser. I, No. 2, p. 111 (1843). Jura. Die von 0. Reiser angeblich auf der Kiona oberhalb Dremisa (cf. Hai. in Oest. bot. Zeitschr. XLV p. 109) ge- sammelten Exemplare sehen denen von Jura derart ähnlich, dass ich vermuthe, dass auch diese von der genannten Insel stammen und dass 0 Reiser eine diesbezügliche Verwechs- lung in den Standortsangaben unterlaufen ist. 110. Knautia integrifolia L. Sp. pl. p. 99 sub Scahiosa (1753); Bert. Fl. ital. 'll p. 32. Jura. 111. Änthemis Muenteriana Heldr. in Bois. Flor. or. Suppl. p. 298 (1888) teste auctore. Skiathos. 112. Anthcmia chia L. Sp. pl. p. 894 (1753). Skopelos. 113. Filago sjyathulata Presl. Del. Prag p. 93 (1822). Skopelos. 114. Filago eriocephala Guss.pl. rar. p. 344 (1826). Skopelos. 115. Evax pygniaca L. Sp. pl. p. 927 sub Filagine (1753); Pers. Syn. ni p. 422 (1807). Skiathos. 116. Cakndida hicolor Raf. caratt. alc. nuovi gen. p. 82 (1810). Skopelos. 117. Xoiohasis syriacaL. Sp. pl. p. 823 sub Carduo (1753); Cass. Dict. sc. nat. XXXV p. 170 (1825). 118. Carduus macrocephaliis Deft. Fl. Atl. II p. 245 (1798—1800). Jura. 96 119. Tyrimnns leucographus L. Sp. [il. p. 820 sub Cardno (1753): Cass. Dict. sc. nat. XL! p. 335 (1826). Jura. 120. Criqnna crupinastrum Mor. en. sein. hört. Taur. p. 12 sub Centaurea (1842); Vis Fl. Dahn. IL p. 42 (1847). Skopelos. 121. Crepis hulhosa L. Sp. pl. p. 798 sub Leontodonie (1753); Tausch in Flora XI p. 78 (1828). Skopelos. 122. Crepis multiflora Sibth. et Sm. Fl. Gr. Prodr. II p. 138 (1813). Jura. 123. Tragopogon porrifolius L. Sp. pl. p. 789 (1753). Skopelos. 124. Scorsonera crocifolia Sibth. et Sm. Fl. Gr. Prodr. II }>. 123 (1813). Skopelos. 125. Leontodon graccus Bois. et Heldr. Dragn. pl. or. Ser. I. No. 11, p. 39 (1849). Jura. 126. Thrincia tiiherosa L. S}). ji!. p. 799 sub Leontodonie (1753); DC. Fl. fr. IV p. 52 (1815). Skopelos. 127. Seriola aetnensis L. S[>. \\\. )>. 1139 (1753). Skiathos. 128. Ithagudlolus ednlis Gaertn. fruct. II j). 354 (1791). Skiathos. 129. Symphyandra sporadiini Hai. in Üest. l)ot. Zeitschr. XLV p. 4()1 (1895). Jura. 130. Campanula Reiseri Hai. in Oest. bot. Zeitschr. XLVl \>. 15 (1896) Jura. Von dieser a. a. O. beschriebenen neuen Cam)»anula hat Leonis eine beschränkte Anzahl gut ausgebildeter E-\eniplare gesammelt. Dieselben sind von den von Reiser mir über- sandten jtutaten Formen in der Tracht derart verschieden, dass ich anfänglich eine andere neue Art vor mir zu haben glaubte und in schedis mit dem Namen C. Leonis bezeichnete, unter welchem sie auch zur Vertheilung kamen. Nach neuerlicher Untersuchimg bin ich aber von deren Identität mit C. Reiseri überzeugt. Nach diesen Exemjilaren muss aueh die a. a. 0. gegebene Besehreibung ergänzt werden, und zwar: Stengel bis 40 cm hoch, vielblüthig; Blüthenstand traubig oder traultig- ris}»ig. der kurzen Aeste wegen schmal: untere Blätter sammt dem breitgeflügelten Blattstiel bis 9 cm lang: Blüthen bis 4 cm lang; Narben 4 — 5. Die Art ändert ab: ß I^eonis. Stengel und Blätter kahl, Blüthenstand an allen Individuen rein traubig. Ausser diesen Merkmalen iinde ich keinen Unterschied, so dass ich die Pflanze als Varietät zu C. Reiseri stellen muss. 131. Campanula Cdsii DC. Monogr. Camp. p. 217 (1830). Skopelos. 132. Campanula erinus L. Sp. pl. p. 169 (1753). Peristeri. 133. Campamda spathidata Sibth. et Sm. Fl. gr. prodr. I p. 137 (1806). Skopelos. 134. Specidaria falcata Ten. Fl. Nap. I p. XVI et p. 77 t. XX sub Rrismatücarpo (1811—1815); DC. Mon. Camp. p. 345 (1830). Skopelos, Peristeri. 135. Trachelium rumelianum Harape in Flora XX p. 234 (1837). Jura. 97 136. Ölen europaca L. Sp. pl. p. 8 (1753). Jura. 137. Erythraea centaurium L. Sp. pl. p. 229 var. a. sul) Gentiana (1753); Pers. Std. I p. 283 (1805). Skopelos. 138. Erythraea latifolia Sm. engl. Fl. 1 ].. 321 (1824). Jura. 139. Erythraea pidchclla Sw. iu Vet. acad. Handl. p. 84 sub Gen- tiana (1783); Fr. uov. p. 30 (1832). Skopelos, Peristeri. 140. Chlora perfoliata L. Sp. pl. p. 232 sub Gentiana (1753); L. Syst. ed. 12, II p. 267 (1767). Jura. 141. Convolvulus siculus L. Sp. pl. p. 156 (1753). Peristeri. 142. Symphytum hulhosun Sehimp. in Flora VIII p. 17 (1825). Skiathüs. 143. Echiiim plantaginenm L. Mant. p. 202 (1753). Skopelos. 144. Myosotis collina Hoflfm. Deutschi. Fl. p. (1791). Skopelos. 145. Vcrhascnni plicatum Sibtli. et Sm. Fl. gr. Prodr. I, j». 150 (1806), var. rigidum Bois. et Heldr. Diagn. pl. or. Ser. IL Nr. 3, p. 143 pro spec. (1856); Bois. Fl. or. IV p. 312 (1879). Skopelos. 146. Antirrliinuni orontium L. Sp. pl. p. 617 (1753). Skopelos. 147. Linaria Pelisseriana L. Sp. pl. p. 615 sub Antirrhino (1753); Mill. Dict. ed. 8, No. 11 (1768). Skopelos. 148. Veronica arvensis L. Sp. pl. p. 13 (1753). Peristeri. 149. Veronica panorniitana Tin. in Guss. fl. Sic. prodr. suppl. 1. p. 4 (1832). Skopelos. 150. Trixayo apula Stev. in nieni. soc. inip. nat. VI p. 4 (1823). Skopelos. 151. Enfragia latifolia L. Sp. pl. p. 604 sub Euphrasia (1753): Griseb. Spie. fl. rum. et bitbyn. II p. 13 (1844). Skopelos. Skiathos. 152. Orohanche lavandulacea Rchb. Ic. VII. p. 48 (1829). Skopelos. 153. Orohanche Mutelii F. Schultz in Mut. Fl. fr. II p. 353 (1835). Skopelos. 154. Orohanche gracilis Sm. in Trans. Linnean. soc. I\' p. 172 (1797). Skopelos. 155. Orohanche alba Steph. in Willd. sp. pl. III p. 350 (1800). Skopelos. 156. Orohanche leucantha Griseb. Spie. fl. luni. et bitlivii. II p. 57 (1844). Skopelos. 157. Orohanche puhescens Urv. enum. in extr. raera. soc. Linn. I p. 332 (1822). Skopelos. 158. Orohanche livida Sendtn. in Vis. Fl. Dalm. II p. 179 (1847): Frevn Fl. Südistr. p. 155 (1877). Skopelos. 159. Frasiuni majiis L. ß\i. pl. 601 (1753). Jura. 160. Teucrium graecum Celak. in bot. Centralbl. XIV p. 217 (1883). Pelagonisi. 161. Ajnga orientalis L. Sp. i»l. ]». 561 (1753). Skiathus. 162. Salvia triloha L. fil. sujjpl. p. 88 (1781). Skiathos. 163. Salvia calycina Sibth. et Sm. Fl. gr. prodr. I p. 13 (1806). Skopelos. 98 164. Lavandula stoechas L. Sj>. pl. p. 572 (1753). Skopolos. 165. Scutellaria Sihthorpii L. Sp. pl. p. 599 (1753): var. Sibthurpii Bois. et Beut. Diagn. pl. or. Ser. U. No. 4, p. 28 (1859). Skopelos, Jura. 166. Stachys cretica L. Sp. [)1. p. 581 (1753). Skopelos. 1G7. Stachys tetragona Bois. et Heldr. in Bois. Fl. or. IV p. 736 (1S79). Jura. 168. Sideritis romana L. Sp. pl. p. 575 (1753). Skopelos. 169. Micromeria nervosa Desf. Fl. atl. II p. 9 sub Satureia (1798); Benth. Lab. p. 376 (1832—1836). Jura. 170. Origanum onitcs L. S}». pl. p. 590 (1753). Jura. 171. Thymus Chauhardi Bois. et Heldr. Diagn. pl. or. Ser. II, ^ No. 4 p. 6 pro var. T. angustifol'ii (185i»). Skojielos. 172. Asterolimim linum stcUatnm L. Sp. }il. p. 148 sub Lysimaclna (1753): Hoffm. et Lk. Fl. port. I. p. 332 (1809). Perisleri. 173. Flantugo Psyllium L. Sp. pl. ji. 115 (175))). Peristeri. 174. Plantago Ikllardi All. Fl. ped. I ii. 82 (1785). Skopelos. 175. Ätriplex recurva Urv. Enum. pl. Arehip. in extr. inrni. soe. Linn. Paris I, ].. 284 (1822). Melissi. Durch die beiderseits silberweiss-sehülferigen, tiefbuclitig ausgeschnittenen, durchschnittlich längergestielten, meist ge- kriiiniiiten Blätter in der Tracht ganz auffallend von Ä. tatarica L. (A. laciniata Koch), an welcher dieselbe von Boissier in Fl. or. TV p. 910 einfach als Synonym gestellt wird, ver- schieden. Die Früchte sind ebenfalls silberweiss-schülferig, etwas grösser, rautenförmig, ganzrandig, ohne Anhängseln auf dem Mittelfelde. Diese Art wächst auch ..in scopulo Barbarussa ad insulain Syros" (leg. Heldreich 22. Aug. 1881 sub Ätriplex spec.V). 176. Tolygonum maritimum L. Sj). pl. p. 361 (1753). Skopelos. 177. Aristolochia rotunda L. Sp. \\. p. 962 (1753). Skopelos. 178. Euphorbia dcndroidcs L. Sp. pl. p. 462 (1753). Skopelos. 17U. Ficus carica L. Sp. i>l. p. 1059 (1753). Jura. 180. (Jcphalanthcra longifolia L. Sp. pl. p. 950 pro var. Scrapiadis helleborines (1753): Fritsch in Oest.-bot. Zeitschr. XXXVIH p. 81 (1888). Skopelos. 181. iSerapias parviflora Pari, in giorn. scienze Sicil. p. 66 (1837). Skopelos. 182. Orchis picta Lois. Fl. Gall. ed. 2. p. 264 (1828). Skopelos. 183. Orchis romana Seb. roman. pl. fasc. I p. 12 (1813). — 0. psendosamhucina Ten. Fl. nap. II p. 284 (1820). Skopelos. 184. Orchis quadripunctnta Ten. |irodr. Nap. p. 53 (1811). Skopelos. 185. Anacamptis pyramidalis L. Sp. pl. p. 940 sub Orc/itde (1753); Rieh, in mem. mus. IV p. 41. Skopelos. 186. Tinaea intacta Link in Schrad. journ. p. 322 sub Orchidc (1799); Bois. Fl. or. V p. 58 (1884). Skopelos. 187. Ophrys cornuta Stev. in mem. Mose. II p. 175 (1809). Skopelos. Ü9 188. GJadiolus segetum Gawl. in K'er. bot. mag. t. 719 (1793). Skopelos. I. 975 (1795). Skopelos. 1!)0. Tamus communis L. Sp. \\. p. 1028 (l753). Jura. 191. Uoydia graeca L. Sp. pl. ed. 2, p. 444 sub Äntherico (1762); Nym. Syll. p. 372 (1854-1855). Skopelos, Skiathos. 192. Ällium subhirsutiim L. Sp. pl. p. 295 (1753). Skopelos. 193. Carcx distans L. syst. nat. ed. 10 p. 1263(1759). Skopelos. 194. Cynosurus echinatus L. Sp. pl. p. 72 (1753). Skopelos. 195. Cynosurus elegans Desf. Fl. atl. I p. 82 (1798). Skopelos. 196. Laqurus ovatus L. Sp. pl. p. 81 (1753). Skopelos. 197. Melica saxatüis Sibth. et Sm. PI. gr. prodr. I p. 51 (1806). Peristeri. 198. Dactylis hispanica Eoth cat. bot. 1 p. 8 (1797). Pelagonisi. 199. Bromus ruhens L. am. aead. IV p. 265 (1759). Skopelos. 200. Bromus fasciculatus Presl cyp. et. gram. sie. p. 39 (1820). Skopelos. 201. Bromus intermediiis Guss. prodr. I p. 114 (1827). Skopelos. 202. Poa Timoleontis Heldr. in Bois. Fl. or. V p. 607 (1884). Skopelos. 20)5. Brachypodium ramosum L. raant. p. 34 sub Bromo (1767); Roem. et Schult, syst. II p. 737 (1817). Pelagonisi. 204. Lepturiis incurvatiis L. Sp. pl. ed. 2. p. 1490 sub Aegilopc (1763); Trin. fund. p. 123 (1820). Peristeri. 205. Psilurus aristatus L. Sp. pl. ed. 2, \\. 78 sub iVan^o^ (1762); Lor. et Barr. fl. monsp. ed. 2, p. 580 (1876). Skopelos. Literatur-Uebersicht ')• Jänner 1897. Häumler J. A. Die Pilze der Pressburger Flora. (Pressburger Ver. f. Natur- u. Heilk. Verhandl. 1896. S. 129-206.) 8". Schluss^j der Aufzählung der vom Verf. um Pressburg bisher ge- sammelten Pilze. Die Zahl der Alten ist eine relativ grosse (1478). Da der Verf. als einer der besten Kenner der Pilze bekannt ist, ist die nun voll- endet vorliegende Arbeit als ein sehr wichtiger Beitrag zur Pilzflora Oesterreich- Ungarns anzusehen. Neben zahlreichen bemerkenswerthen Funden werden folgende neue Arten aufgeführt: Humaria Sahranslcyana Bäuml., Cenan- (jiiun Maydis Rehm, Khahdospora Clinopodn Bäuml., Gloeosporium Luuisiae Bäuml. ') Die „Literatur-Uebersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Eücksiclit auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche hötiichst ersucht. Die Redaction. -) Die früheren Theile ers hienen 1887 und 1891. 100 Bauer E. und Schiffiior V. üeber die Moosflora des Milleschauer. (Sitzungsber. d. deutschen uaturw.-medic. Ver. „Lotos" 1896. Nr. 6. S. 225.) 8*^. Für Böhmen ueu: Barhula rcflexa, Desmatodou latifolius, Wcbera lioliimorpha var. hrachi/clada, Bn/um murale, Thuidium 2)seudotamarisci, Bryum pseudutriqiietrum var. y. Duvalioides. Blocki Er. Hieraciura Leopohense uov. spec. (Allgein. bot. Zeitschr. 1897. Nr. 1. S. 4—6.) 8°. — — Noch eine Aufklärung über ffalizische Euphrasieu. (a. a. 0. S. 6.) 8". Braun H. und Topitz A. üeber einige neue Formen der Gattung Mentha. (Deutsche botan. Monatschr. 1896. Nr. 10/11. S. 140 bis 145.) 8^». OelakovskyJ. Nejnovejsi badäni a nazory o enibryu trav. (Vestu. Ceske Akad. Roc. V.) 8«. 24 p. 9 Obr. Die neuesten Forschungen und Ansichten über den Grasonberg. llackel E. The true Grasses. Trauslat(Hi by F. Lamsoii-Scri bnor and E. A. Soutworth. London (Oonstable). 8". 336 pl. 111. — 10 sh. 6d. Haläcsy E. v. Ueber eine neue LoH/cc/a aus der Balkanhalbinsel. (Verh. d. zool.-botan. Ges. 1896. 10. Heft. S. 473-474.) 8^ Lonicera Funnanekiana Hai. u sectione Xylosteuin. — Macedonien (leg. Formanek und Dörfler), Epirus (Baldacci). Hcnipel G. und Wilhelm K. Die Baume und 8träucher des Wallies in botanischer und forstwirthschaftlicher Hinsicht ge- schildert. 14. u. 15. Lief. Wien (E. Hölzel). 4". S. 113—142. 6 Farbentafeln. 27 Te.\t-Fig. — 3 fl. Mit der vorliegenden Doppellieferung schliesst der 2. Band dieses Prachlwerkes; sie enthält daher auch Titelhlatt, Inhalts- und Nameusver- zcicliniss des Bandes. Der eingehende und sorgfältig gearbeitete Text be- sehliesst die Salieaceen, die prächtigen Tafeln illu.strireu Illia parvi- foliu, T. argcntea, Acer platanoides, A. campestre, Aesculus Hippo- castanum, Sorbus Aria, Holuby J. L. Die Nessel {Urtica dioica) bei den Slovaken des Trentschiner Comitates. (Deutsche bot. Monatschr. 1896. Nr. 10/11. S. 138—140.) 8«. Kerner A. E. v. Marilaun. Pflanzeuleben. 2. Auflage. L Band. Leipzig. (Bibhograph. Institut.) gr. 8". 766 S. 215 Text-Abbild. 21 Farbendruck- und 13 Holzschn.-Tafeln. — 16 M. Die 2. Auflage des ersten Bandes dieses Werkes liegt hiermit voll- endet vor. Aus naheliegenden Gründen enthält sich Ref. einer eingehenden Besprechung des Buches; für den einzig dastehenden Erfolg, den es er- zielte, spricht am besten der Umstand, dass nach so kurzer Zeit, trotz der riesigen Auflage, eine zweite Ausgabe nöthig wurde. In der Gesammtanlage gleicht die zweite Auflage der ersten; überall wurden aber neuere Forschungs- ergebnisse verwerthet ; die Zahl der Abbildungen wurde durch eine grössere Anzahl neuer prächtiger Bilder vermehrt. Die Ausstattung übertrifft wo- möglich noch die der ersten Auflage; eine schöne Neuerung ist der Abdruck ganzseitiger Holzschnitte auf Tafeln. 101 Khek E. Ein botanischer Tagesausflug nach Rappoltenkirchen an der Westgrenze des Wienerwaldes. ( Aligem. botan. Zeitschr. 1897. Nr. 1. S. 7—8.) 8". Enthält u. A. die Neubenennung des Cirsium snperrivulare X l^unnoni- cnm als C. Wiedermanni Khek. Murr J. Zur Flora der Insel Lesina. (Deutsche botan. Monatschr. 1897. S. 14—18.) 8°. Aufzählung der von E. Pechlaner 1885 auf der Insel gesammelten Pflanzen. U. A. werden neu benannt und kurz gekennzeichnet: Meseda lutea var. delicatula Murr, Euphorbia pJatyphyllos var. triclwcarpu Muri-, E. helioscopia var. australis Murr (Triest). Raciborski M. Mykologische Studien. I. (Anz. d. Akad. d. Wiss. in Krakau 1896. S. 377—386.) 8°. Schinz H. Beiträge zur Kenntniss der afrikanischen Flora. V. (Bull, de Iherb. Boiss. IV. Nr. 12. p. 809—846.) 8". Mit Beitrügen von E. Hackel (Gramineae), A. Heiraerl [Nycta- (jinaceae), F.W. Klatt [Compositae), M. Gurke {Verhenaceae, Lahiatae), A. Cogniaux {Cucurbitaceae). Tevber A. Oenothera Heiniana (Oen. muricata X hiennis). (Verh. d. zool.-botan. Ges. 1896. 10. Heft, S. 469.) 8". Fundort : Donauufer bei Wien. Wett stein R. v. lieber dichotype Iris. (Sitzungsber. d. naturw.- medicin. Ver. „Lotos" in Prag 1896. Nr. 6. S. 224.) 8^ Winter A. P. Die Alpe Golica. Eine floristische Skizze aus den Karawanken. (Allgera, botan, Zeitschr. 1897. Nr. 1. S. 8—10.) 8". Winter P. Zur Flora Carniolica. IV, (Deutsche botan. Monatschr. 1896. Nr. 10/11. S. 157—160.) 8". Camus G. Les Aconits a fleures jaunes de la flore de France. (Bull, de la soc. bot. de Fr. XLIII. I. p. 516—518.) 8". Verf. gruppirt die gelbblühenden Äconitum-Avteü. der französischen Flora in folgender Weise: Aconitum Lycoctonum Subsp. 1. A. Lycoctonum mit den ^Varietäten" : A. myoctonum, cynoe- tonum, trafßoctonum, thelypho'uum, pallidum. Subsp. 2. A. Tyrenaicum mit den „Varietäten": A. Pyreuaicum und A. Lamarclii. Cohn F. Die Pflanze. 2. Auflage. 10. Lief. Breslau (J. A. Kern). 8°. S. 225—304. — Mk. 1-50. Conti P. Classification et distribution des especes Euroj)eennes du genre Matthiola. (BuU. de l'herb. Boiss. V. Nr. 1. p. 31 — 60). S\ 1 PI. Eine bemerkenswerthe pflanzengeographisch-systematische Studie über M. tristis, die sich in folgender Weise gliedert : 102 M. tristis. a) var. varia, Südalpen. o) Subvar. valesiaca; h) — pedeniontana. ß) var. provincialis, Südfrankreich. y) var. angustipttala, Central- und üstspanieii. a) Subvar. typica; h) — castillana', c) — elongata. ö) var. occidentalis, Portugal. Westspanien. a) Subvar. lusitamca; h) — pateus. f) var. Italica, Italien, üalinatien. a) Subvar. tt/pica; b) — cmilescens; c) — calabrica. S) var. Sicula, Sicilien 7/) var. corouopifolia, Griechenland. a) Subvar. typica; h) — c(tri)dhiaca. d-) var. Thessala, Südost-Balkanlialbinsol. ^) var. jiedunculutn, .Macedonien. l)iiraii(l Th. ot Schinz H. Ktiidos sur la Höre de l'Ktat inde- poüdaut du Congo. I. Bnixolles (Hayez). 8". 3<)8 p. Beginn einer Flora des Congostaates. Der vorliegende Band enthält eine allgemeine pflanzengeographi.sclie Skizze, i-ine Uebersicht der bisherigen Forschungen und den speciellen 'riicil; (iorselbi- unit'asst ."jIO Gattungen mit 1100 Species. Errera L. et Laurent E. Plauehes de Physiologie vegetale. 15 PI. eu Couleurs. Format 70 : 85 cm. Bruxelles (H. Lamertin). Goebel K, Üeber Jugendformen von Pflanzen und deren künst- liche Wiederhervorriifuiifr. (Sitzuiigsher. d. bavr. Akad. d. Wiss. Math.-i-hys. Cl. Bd. XXVI. Heft 3.) 8". S. 447—497. 16 Abb. Auf Grund zahlreicher Beobachtungen und E.xperimente kommt Verf. zu folgenden Resultaten: 1. Die Möglichkeit der Ausbildung von Primaer- blättorn besteht bei manchen Pflanzi-n auch im späteren Lebensalter. •2. Dieser Vorgang ist an andere Bedingungen geknüpft als der der Bildung der Folgeblätter. 3. Eine Schwäcliung der Vegetationsbedingungen der letzteren veranlasst, resp. erleichtert die Hervorrufung der ersteren. Verf. kommt zu der Anschauung, „dass nur die Primaerblattform auf die Nachkommen ver- erbt wird und dass erst im Verlaufe der Entwicklung diejenigen stofflichen Veränderungen sich ergeben, welche zum Auftreten einer anderen Blattform führen". (Jrilli C. Intorno all' opera „Les Liehens des environs de Paris" |iar W. Nvlander e cenno di altri lavori di lichenoaraphia. (Bull. della Soc.'bot. Ital. 1896. p. 308-311.) 8". Hennings P. Beiträge zur Pilzflora Südamerikas. I. Mit einer Einleitung von G. Lindau. (Hedwigia XXXV. Bd. S. 202 bis 262.) 8«. Hirase S. Untersuchungen über das Verhalten des Pollens von Ginkgo biloba. Vorläufige Mittlieilung. (Bot. Centralbl. Bd. LXIX. Nr. 2/3. S. 33—35.) 8". 103 Das Wesentlichste in der vorliegenden kurzen Mittlieilung ist, dass in dem Pollenschlauche von Ginlajo zwei Spermatozoiden entstehen, ganz analog wie dies nach Ikeno (vergl. Oest. bot. Zeitschr. 1897. Nr. 2. Ö. (55) bei Cycas der Fall ist. Damit ist eine neue Analogie zwischen den Gymno- spermen und den Pheridophj'ten nachgewiesen, und zwar eine in phylo- genetischer Hinsicht eminent wichtige Analogie. Kny L. Ueber den Einfloss von Zug und Druck auf die Richtung der Scheidewände in sich theilenden Pflanzenzellen. (Berichte der deutschen bot. Ges. Bd. XIV. Heft 9. S. 378—391.) 8^ Kraus G. Ueber das Verhalten des Kalkoxalats beim Wachsen der Organe. (Flora 1897. S. 54—73.) 8°. 2 Abb. Lakowitz. Ein aussterbender Nadelbaum der europäischen Wald- tiora. (Forstl. naturw. Zeitschr. 1897. 1. Heft.j 8°. 2 S. Behandelt Picea Omorica. Lauterborn R. Untersuchungen über Bau, Kerntheihmg und Be- wegung der Diatomeen. Leipzig (W. Engehnann). 4*^. 170 S. 1 Fig. 10 Taf. — 30 Mk. Li mp rieht K. G. Die Laubmoose. Rabenhorst's Kryptogamenflora von Deutschland etc. 2. Auflage. IV. Bd. III. Abth. 30. Lieferung. Leipzig (E. Kummer). 8". S. 193—256. — Mk. 2-40. Die Lieferung enthält den Schluss der Gattung Eurhynchium, die Bearbeitung der Gattungen Mhyuchostegiella gen. nov., liliyndiostegium, lihujihidostegium, Tliaiiinium, Plagiothecium (Beginn). Migula W. Die Oharaceen. Rabenhorst's Kryptogamenflora von Deutschland etc. 2. Aufl. V. Bd. 12. Lief. Leipzig (E. Kummer). 8^ S. 689—766. — Mk. 2-40. Mit dieser Lieferung schliesst der V. Bd. Sie bringt den Schluss der Gattung Ohara, ferner Index, Titel und Vorwort. Möbius H. Beiträge zur Lehre von der Fortpflanzung der Gewächse- Jena (G. Fischer). 8^ 212 S. 36 Abb. Verf. behandelt die Frage nach den Beziehungen zwischen sexueller und asexueller Fortpflanzung zu einander, nach der Bedeutung der ersteren. Das Buch unifasst folgende Capitel: Einleitung. Ueber die Folgen von be- .ständiger vegetativer Vermehrung. Ueber die Umstände, von denen das lülühen der Pflanzen abhängt Ueber das Verhältniss zwischen Keim- und Kuospcübilduiig bei der Fortpflanzung der Gewächse. Ueber Entstehung und Bedeutung der geschlechtlichen Fortpflanzung im Pflanzenreiche. — Die Bedeutung der sexuellen Fortpflanzung ist nach dem Verf. mindestens eine dreifache: erstens die Erhaltung der Art in Folge einartiger Kreuzung (Grisebach), zweitens die Neubildung von Arten in Folge zweiartiger Kreuzung (Kern er); drittens die Vervollkommnung der Form. Murr J. Ueber gefüllte Blüten in der heimischen Flora. (Deutsche bot. Monatschr. 1896. Nr. 10/11. S. 133—136.) 8^ Pfeffer G. Einleitende Betrachtungen zu einer Physiologie des Stoff- und Kraftwechsels. (Festschrift der Leipziger Universität.) 4". 99 S. — — Ueber den Einfluss des Zellkerns auf die Bildung der Zell- haut. (Berichte der raath.-phys. Classe d. königl. süchs. Gesellseh. (I. Wiss. 1896.) 8^ S. 505—512. 104 — — lieber die regulatorlsehe Bildung- von Diiistase. (a. a. 0. S. 513—518.) 8«. Eonv G. Revision du geme Onopordon. (Bull, de hi soc. bot. de^Fr. XLIII. T. p. 577—599.) 8^ Monographische Uebersicht der Gattung mit Bestimmungsschlüssel, systematischer Uebersicht und Diagnosen. Rusby H. An Enumeration of the Plants collected in Bolivia by Miguel Bang. 3. Part. (Mera. of the Torr, botau. Club. Vol. VI. Nr. 1.) 8^ 130 p. Saceardo P. A. Sylloge fungorum oninium hucusque cognitonim. Vol. XII. Pars I. Index universalis et locupletissimus generuiu, speeierum, subspecierum, varietatuin, hospitiuraque in toto opere (Vol. I — XI) expositorum auctore P. Sydow. Berlin (Bornträger). 8". 640 p. — 32 Mk. Sagorski E. EnpJirasia Petrii {E. nemorosa Pers. X strida Host). (Deutsche bot. Monatsehr. 1897. Heft 1. S. 11—12.) 8^ Verf. beobachtete den Bastard in Thüringen. Er übersah, dass derselbe schon in Wettstein's Monographie der Gattung Euphrasia, S. 288, als i,'. H(iusf>]ci)echtii beschrieben wurde, und zwar gleichfalls aus Thüringen (Weimar, leg. Haussknecht). Doch enthält die Abhandlung einen wesent- lichen Beitrag zur Kenntniss des Bastardes. Scliinz H. Der botanische (larten und das botanische Museum der Universität Zürich im Jahre 1896. Zürich. 8". 12 S. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Kaiser]. AkaUcmi«' Uer Wissenschaftcii iu Wien. Sitzung der mathera.-naturw. Classe vom 7. Jänner 1897. — Das w. M. Herr Hofrath Director A. Kerner von Marilaun bespricht die im Frühling 1886 vom Prinzen Heinrich Liechtenstein ausgerüstete und durchgeführte Expedition nach Britisch- und Deutsch-Ostafrika, und übergibt ein Verzeichniss der grosstentheils von Dr. Alfred Pospischil. zum Theile auch vom Prinzen Heinrieh Liechten- stein gesammelten und dem botanischen Museum der Wiener Universität einverleibten Pflanzen. K. li. zoologisch - botanische Gesellschaft in Wien. Die Section für Botanik hielt am 10. November 189G eine Sitzung ab, in der Herr Dr. A. Zahlbruckner eine neue Art der Gattung Ajiuja demonstrirte und besprach. Die PHanze wurde in- dessen durch Herrn Dr. v. Degen bekannt gemacht. (Vergl. Oest. bot. Zeitschr. 1896. S. 414.) — Prof. Dr. Fritsch zeigte Xanthium mncrocarpum DO. vor, das er bei'Wr.-Neustadt als neu für Nieder- österreich aufgefunden hatte. — Dr. M. v. Eichen fei d legte Asplenkun Ueiiflcri und A. Baumgartneri {trichomanes X septen- 105 frionalc) von Spinges in Tirol vor und besprach die Blütezeit von ArhUlca tomentosa. — Herr A. Teyber legte Oenothera hiennis X mtiricata von den Donaudämmen bei Wien als Oe. Heiniana vor. — Herr Dr. v. Kei ssler demonstrirte teratologische Objecte. — Herr Dr. v. Halacsy legte Phlomis agraria vor, die Herr Gallier iu der Krim als neu für Europa auffand ; ferner berichtete er über Fundorte von Scrophularia canina, Lathyrus Jiirsutus und Vicia striata in Niederösterreieh. Die Section für Kr3'ptogamenknnde hielt am 27. No- vember 1896 ihre I. Versammlung ab. Nach Erledigung einiger geschäftlicher Mittheilungen besitricht Herr Dr. A. Zahlb ruckner „Die Bedingungen der Fortpflanzung bei Vaucheria nach den neuesten Untersuchungen von Klebs". Im Anschlüsse hieran machte Herr Prof. Dr. G. v. Beck auf die neuesten Ergebnisse des Studiums der Protoeoccaceeu durch Chodat aufmerksam. Herr Prof. Dr. G. v. Beck hält sodann einen durch eine Reihe selbst gezeichneter Tafeln unterstützten Vortrag: „Ueber Peridineen" und legte die bezügliche Literatur vor. Hierauf demonstrirte Herr J. Brunn thaler folgende Krypto- gamen : Pilze: Botrytis parasitica Cavara, Colletotrichum oligochae- tum Cavara, Dendroplioma convallariae Cavara, DendropJioma Mar- conii Cavara, Cladosporium Scrihnerianum Cavara; sämmtlich in authentischen Exemplaren. Moose von Spitzbergen: Andreaea papillosa Lindbg., Hyp- num polare Lindbg., Hypnum turgescens var. uliginosa Lindbg., Polytrichum strictum Menz f. arctica Jörgensen, Pottia Heimii var. arctica Lindb. Flechten aus Japan: Alectoria sulcata l^j]., Ansia japonica Müll. Arg., Arthopyrenia tersa Müll. Arg., Cetraria ornata Müll. Arg., Graphis japonica Müll. Arg., Lopadium ferrugineum Müll. Arg., Pcrtusaria deplanata f. ferruginea Müll. Arg., Pigxine lim- hiilafa Müll. Arg., Sicta Miyosliiand Müll. Arg. Algen: Cosmaridium silesiacum P. Richter nudScenedesmus Opoliensis P. Richter in authentischen Exemplaren, sowie die seltene Polysiphonia ceramiafcormis Cr. Zuletzt legte Herr Dr. A. Zahlbruckner neue Literatur vor. IL Versammlung am 11. December 1896. Der Vorsitzende theilt die Liste der neu beigetretenen Mitglieder der Section mit; ferner macht derselbe Mittheilung von dem Ableben des Mitgliedes Herrn Prof. Raimann. Die Versammlung gibt durch Erheben von den Sitzen ihrem Beileid Ausdruck. Hierauf hält Herr Dr. F. Krasser einen Vortrag „Ueber ^lorphologie und Physiologie des pflanzlichen Zellkernes. I. All- gemeiner Theil". Oesterr. botan. Zeitsclirift. 3. Heft. 1897. ö 106 Ferner bespricht Herr J. Bruiinthaler „Die Wurzelkiiötchen der Characeen-' unter Demonstration von lebendem und Alla»hol- raaterial. welches der Vortragende der Güte des Herrn Dr. K Giesen- hagen (München) verdankt. Herr Dr. J. Lütk emulier bespricht in eingehender Weise Nordstedts Index Desraidiacearum. Zum Schlüsse legt Herr Dr. A. Zahlbruckner neue Lite- ratur vor. BotaiiiseheSeetiou des tloutseheu iiaturwisseuscliaftHch- medieiiiisehon Vcrciucs „Lotos' iu Präs:. Sitzung am 8. No- vember 1896. Prof. Dr. K. v. Wettstein besiirach die eben er- schienene Abhandlung von J. Sachs „Phylogenetische Aphorismen und über innere Gestaltungsursachen und Automorpliosen" (Flora 1896. S. 17:-3). Er betonte den Fortschritt, den Sachs durch AuC- steilung des Begriffes „Archetypen" anbahnte, unterzog aber die von Sachs aufgestellten Archetypen einer Kritik, indem er einerseits die Uuhaltbarkeit des Archetypus der Siphoneen nachwies, andererseits die Nothwendigkeit der Festsetzung einer grösseren Anzahl von Archetypen l)etonte. — Herr J. Hoffmann besjirarli hierauf die Resultate seiner Untersuchungen ub<'r die Aiia((^mie der Scniprrvinim- Blätter und deren Hezieliung zur Systematik (verul. diese Zeitschrift 1896. S. 305). Sitzung am 12. December 18it6. Prof. Dr. IJ. Molisch sprach über die Beziehungen zwischen der Blütenlarbc der Hor- tensien und der chemischen Zusammensetzung des Hodens. — Herr Assistent R Watzel releririe über die Untersuchungen von .1. Möller, betreffend die Entstehung und Gewinnung des Storax. Sitzung am 13. Jänner 1897. Prof. Dr. F. Czapek hielt einen Vortrag über die Physiologie des Siebtheiles, in dem er die Resultate diesbezüglicher eigener Untersuchungen mittheilte. — Herr Assistent Fr. Matouschek besprach und demonstrirte eine grössere Zahl interessanter, resp. für Böhmen neuer Moose. (Vgl. diese Nummer S. 86.) Sitzung am 10. Februar 1897. Prof. Dr. V. Schiffner sprach unter Vorweisung von Herbarmaterialien und Photographien „über den Charakter der Vegetation von Java und Sumatra". — Herr Assistent R. Watzel referirte über die jüngsten phytopaläonto- logischen ForschuuL^en Seott's. Die Socii^t^ botauiqiie de Frauce hat in ihrer Sitzung vom 18. December 1896 gewählt: M. Cornu zum Präsidenten. Franchet zum ersten, Daguillon, Maugeret und Moni llefarine zu zweiten Vicepräsidenten. 107 Botanische Sammlungen, Museen, Institute, Aus- stellungen etc. James Lloyd , Verfasser der „Flore de l'Ouest de la France", hat testamentarisch verfügt, dass sein grosses Herbarium und seine botanische Bibliothek als botanisches Museum der Stadt Angers erhalten bleibe. Aus den Zinsen eines der Stadt vermachten Capi- tales soll zur Vergrösserung dieses Museums jährhch eine Summe verwendet werden, überdies soll aus denselben ein „Conservateur" des IMuseums angestellt werden. Demselben ist ein Gehalt von mindestens 3000 Francs jährlich ausgesetzt. Für diese Stellung hat die „Societe botanique de France" einen Ternavorschlag auszu- arbeiten ; die Ernennung erfolgt durch den Maire der Stadt Angers. Bewerber wollen sich bis längstens 15. März 1897 an den Präsi- denten der Gesellschaft. M. Cornu, Paris, Rue de Grenelle 84, wenden. In Brüssel findet 1897 eine ..Exposition internationale" statt, welche auch eine Section für Wissenschaften enthalten wird. Für diese Section sind mehrere Preise ausgeschrieben : u. A. ein Preis von 600 Francs für das beste Verfahren zum Conserviren von Pflanzen für Museen ; das Verfahren muss billig sein und ebenso eine Conservirung der Form wie der Farbe bewirken ; ferner ein Preis von 300 Francs für das beste Handbuch über Pflanzen- krankhoiten in Verbindung mit einer Sammlung einschlägiger Objecte. Anmeldungen bis 15. April an das Gouvernement der Ausstellung. Grosse aHuemeine Gartenbau- Ausstellung vom 28. April bis 9. Mai 1897 in Berlin. In Berlin wird eine grosse allgemeine Gartenbau-Ausstellung zur Feier des 75jährigen Bestehens des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten ver- anstaltet. Dieselbe findet im Treptower Parke zu Berlin vom 28. April bis 9. Mai d. .J. statt, und zwar in den schönen von der Gewerbe- ausstellung her bekannten Gebäuden: dem Pavillon der Stadt Berlin, der Chemiehalle, der Fischereihalle, dem Hefter' sehen Pavillon und auf dem umliegenden Terrain im Freien. Die Betheiligung ist schon jetzt eine ausserordentlich grosse. Der Sehluss der Anmeldungen ist Anfangs März, und wird Allen, die noch geneigt sind auszu- stellen, dringend empfohlen, bald anzumelden, damit ihnen ein guter Platz gesichert werden kann. Es stehen viele Ehrenpreise und au programmmässigen Preisen 50.000 Mark zur Verfügung. Programme und Anmeldungen sind durch das Bureau der Ausstellung, Berlin N., Invalidenstrasse 42, kostenlos zu beziehen. Allgemeine Oaiteubau-Ausstellung in Ifainlnirg 1897. „Obwohl die Einrichtung einer wissenschaftlirlion Alitlieilunu' der all- gemeinen Gartenbau- Ausstellung erst verhältnissmässig spät geplant 8* 108 worden ist, ist doch Dank der Thätigkeit des Speeialaussehusses dieser Abtlieilimg dieselbe so kräftig gefördert worden, dass sie eine der interessantesten Abtheilungen zu werden verspricht. Eine stattliche Anzahl botanischer und zoologischer Institute des In- und Auslandes haben bereits ihre Betheiligung zugesagt und auch die Anmeldungen der Privataussteller haben sich in überraschender Zahl eingestellt. Das Programm dieser Abtheilung ist ja auch ein ganz besonders reichhaltiges. Es stellt unter Anderem die Vorfüh- rung der zahlreichen Leiden der Ptianzen in Aussicht, die ihnen durch Thiere. schädliche mechanische. atmos|ihärische und Boden- einflüsse oder durch ihresgleichen in Form von Pilzen und anderen Schmarotzern zugefügt werden, und zu Erbrandung, Missbildung oder schliesslich gar zur Vernichtung führen. Ihnen schliessen sich als Gegenstück die den Pflanzen nützlichen Thiere und Pflanzen an ; unter ersteren vor allen diejenigen, die durch Bestäubung oder Bekämpfung obiger Feinde der Pflanzenwelt zu deren Existenz, resp. Fortpflanzung beitragen: unter letzteren die merkwürdigen, von der Wissenschaft in ihrer Bedeutung als Förderer der Nah- rungsaufnahme erst vor wenig Jahren erkannten Wurzelpilze. Dann ferner Missbilduugen von Pflanzen, wie Maserbildung. Vergrünung von Blütentheilen, ferner Samndungen exotischer Nutzpflanzen in lebenden oder conservirten Exemplaren, Kesultate künstlicher Be- stäubungsversuche und vergleichender Düngeversuche an Topf- l»flanzen, viele Urformen un.serer Culturjiflanzen, sowie vor Allem ein reichhaltiges Material von Hilfsmitteln für den gärtnerischen Unterricht, wie Modelle. Tafeln, mikroskopische Präparate etc., wodurch ein treffliches Bild der verschiedenen Methoden. Arbeits- gebiete und Resultate der wissi-nschalilichen Thätigkeit auf den Gebieten des Gartenbaues gegeben wird. Unter den vielen bereits angemeldeten Ausstellungsobjecten mögen hervorgehoben werden: eine von dem Privatgelehrten Dr. Benecke in dankenswerther Weise zugesagte grossartige Collectiv- ausstellung alles dessen, was mit dem Zuckerplantagenbau zu.^ammen- hängt, wobei auch die wissenschaftliche Seite dieses Betriebes die richtige Berücksichtigung finden wird. Ferner die wissenschaftlich höchst wichtige, wie auch für jeden Laien ungemein interessante Darstellung der Entwicklung der vcrschicdemm Spielarten der Fuchsien aus den Urformen, die als ein Beispiel gelten kann, wie durch die Hand des Züchters aus verhältnissmässig wenigen Ur- formen heraus eine ungeheuere Mannigfaltigkeit von Varietäten erzielt werden kann. Dieselbe ist dem Ausschusse von ihrem Schöpfer, dem Grafen zu Solms -Laubach, Professor der Uni- versität Strassburg und Director des botanischen Gartens daselbst, in liebenswürdigster "SVeise zugesagt worden. Für alle Fachkreise, Gärtner sowohl als Landwirthe, wird der Wettkami)f ^''^^ höchstem Weithe sein, der ausser von Anderen von den Angehörigen des Vereines deutscher Düngerfabriken und den Kaliwerken Leopoldshall-Stassfurt um die Preise geführt wird, die lü:» tleii Werth der verschiedenen künstlichen Düngemittel an prak- tischen Vorführungen erweisen sollen. Die wissenschaftliche Ausstellung erhält ein eigenes Gebäude, das mit einer Breite von circa 15 Metern und einer Länge von circa 50 Metern den langen Wandelhallen, die vom Haupteingange bis zur grossen Ausstellungshalle führen, eingefügt ist. Im An- schlüsse hieran wird zugleich eine Lesehalle eingerichtet, in welcher die vollständige Literatur über Gartenbau und die verwandten Fächer, wie sie vom Jahre 1869 an erschienen ist, sowie die gesammte Fachpresse für Jedermann zur Benützung bereit liegen wird. Eine hiesige Buchhändlerfirma hat bereits die Herbeischaflfiing des lite- rarischen Materiales bereitwilligst übernommen." Georg Treffer in Sand (Tirol) versendet eben ein Verzeichniss von Herljarpfianzen, die durch ihn bezogen werden können. Das Verzeichniss umfasst insbesondere Arten aus den Alpen, aus ver- schiedenen Ländern Mitteleuropas, aus dem Oriente etc. Preis 10 und 12 Pfennige pro Exemplar. Botanische Forschungsreise. Dr. 0. Baenitz-Breslau, der bekannte Herausgeber des „Herbarium Europaeum" . unternimmt Anfangs April d. J. eine botanische Forschungsreise nach dem südlichen Dalmatien. Persönhche Beziehungen veranlassen ihn, zuerst längeren Aufenthalt in Gravosa zu nehmen, wo ein Boot zur Erforschung der kleinen Eilande, welche zur Frühlingszeit nur von wenigen Botanikern be- sucht werden, zu seiner Verlüguug steht. Specialwünsche in Bezug auf einzelne Gattungen und Species nimmt Dr. 0. Baenitz gern entgegen. Personal-Nachrichten . In Graz ist am 1. Februar d. J. der Phytopaläontologe und Professor der Botanik an der Universität daselbst. Dr. Oonstantin Freili. von Ettingshausen, im 71. Lebensjahre gestorben. Eine der nächsten Nummern dieser Zeitschrift soll eine Biographie des Verstorbenen bringen. Professor Dr. Wilczek in Lausanne hat eine botanische Studienreise nach Südamerika (Buenos-Ayres, Mendosa, über die Anden von Santiago — Valparaiso angetreten). (Bot. Centralbl.) Die Pariser Akademie hat für 1806 den „Prix Desmazicres", Herrn E. Bescher eile, den „Prix Saintour" Herrn B. Renault verliehen. 110 Dr. Victor Folgner wurde zum Assistenten am botanisclien Institute der deutschen Universität in Prag betellt. Dr. A. Terraeiano wurde zum ersten Assistenten am ))otanischen Institute in Palermo ernannt. J. H. Burkill wurde zum Assistenten am Kcw-Herbarium ernannt. Dr. Ern.st Bauer in Prag-Smichow wurde zum Secretär bei der Finanzproeuratur in Prag ernannt. Das „Eeale Istituto Lombardo di scienze, littere ed aiti" in Mailand hat dem Prof. Dr. J. B. de Toni einen Preis von 800 Mark für ein Werk über das Leben und Wirken von Leonardo da Vinci zugesprochen. Dr. Paul Taubert, der vor Jahresfrist eine botanische For- schungsreise nach dem Amazonasgebiete (Nord-Brasilien) angetreten hatte, ist am 1. .Jänner d. J. in Manaos am gelben Fieber gestorben. Der durch seine Aufsammlungeu um Windischgarsten bekannte Botaniker Franz Ober leitner, Pfarrer von Ort bei Grauuden, ist daselbst am 12. Februar d. J. im Alter von 68 Jahren gestorben. {Ihcrac'tHin Ohcrhitncri V. Schultz.) J. B. Barla ist am ö. November 181l() im Alter von 80 Jahren in Nizza gestorben. Der Abbe Faure, (iriinder der .Sociele iJanphinoise. ist am 14. September 18'Ji) in Murinais (Isere) gestorben. ALTlioJlon. bekannt durch seine Betheilignng ander natur- wissenschaftlichen Erforschung des französischen Oongogebietes, ist im December 1890 in Libreville gestorben. Notiz. Das Herbarium Faure, umfassend circa 12.000 Arten, ist zu verkaufen. Auskünfte ertheilt J. Giraud, Grenoble, ßue du Lycee 8. Inlinlt Nuiiimer: Uackel E. Bifaria. eine neue Section der Gattnntc Panicum. S. 73. — IJorn mü 1 1er .1. Cilamngrostia Laltsarensis. Torg. et Bornm. und einij,'e floristischc Notizen über das Lalesargebirpe. S. 77. — Kichen G. Znr Flora von Vorarlberg und Liechten- stein. .>. 73. — M ;i touK c liek F. Bryulogisch-florislische beitrage aus Böhmen. IV. S. Sfi. — Haläcsy E. V. h'lorula Sporadum. (Schluss.)S. 92. — Literatnr-Uebersicht. 8.99. — Akailemien, botinische (iesellschaften, Vereine, Congrosse etc. S. 104. — Botanische Sammlungen, Museen. Institute etc. S. 107. — Forschungsreise. S. 109. — Personal-Nachrichten. S. 109. — Nutiz. 110. Redacteur: Prof. Dr. lt. v. Weftstoln, Prag. Smichow, Ferdinandsqnai 14 Verantwortlicher Kedacteur: Friodricli (ierold, Wien, I., Barbaragasso 2. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrlft" erscheint am Erster» eines jeden .Monats und kostet ganzjäliri;,' !•> Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und 111 ä 2 Mark, X— XII und XIV-XXX ä 4 Mark, XXXI-XLI ä 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post cxpedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung directbei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma drl Gerold"s äohn), zu pränameriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankfindiguogcn werden mit 30 Pfennigen für dio durchlaufende Petitzeile berechnet. 111 INSERATE. Die (lircetou P. T. Abouiicutcii der „Oestcr- rcieliisclioii botaiiisehen Zoitschril't" orsiicheu wir hr>ttic'list um gefällige rechtzeitige Erneuerung- des AlMnin<'ments pro 1SD7 per Postanweisung an unsere Adresse. AlKuinenientspreis jährlieli IG Mark; nur ganzjährige l*ränuineratiouen werden angenommen. Die Administration in Wien I., Barbaragasse 2. Wir kaufen die Jahrgünge 1851, 1854, 1855, 1856, 1857, 1858, 1859, 1863 der ,,Oesterreichischen botanischen Zeitschrift-' und erbitten Anträge. Carl Gerold's Sohn Wien, L, Barbaragasse 2. i^orzeüan - CfiquQÜen frostfrei, mit eingebrannter Schrift, liefert als Specialität ^0^" Ff- Referenzen, Muster zu Diensten. Allgemeine Rosen-, Blumen- und Pflanzenausstellung 189? zu Frankfurt a. M. ^ vom Juni bis November. 4i{8 Die Programme für die permanente, sowie für die einzelnen Monats- ausstellungen, desgleichen für Maschinen und Geräthe sind erschienen und stehen dieselben auf gelalliges Verlangen von dem Bureau obiger Ausstellung Jeder- mann zur freien Verfügung. 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Mit der Ausarbeitung einer Monographie der Gattung Scmper- vivtnn beschäftigt, trachte ich im Kauf- oder Tauschwege schönes (d. h. gut conserviites und mit genauen Fundortsangaben versehenes) Herbarmateriale, ferner lebende Pflanzen (Rosetten), deren Her- kunft (Fundort. Sammler etc.) genau bekannt ist, zu erwerben. Prof. Dr. R. v. Wettstein Prag-Smiehow. Wiener Kryptogamen-Tauschaiistalt. D.T Jahreskatalog pro 1897 i'i-schieii und steht Interessenton gegen Einsendinig von 30 kr. ö. \V. = i)0 Pt. = 05 Cts. = (■) P. in Briefmarken zur Verfügung. Derselbe enthält mehrere Tausend Arten, darunter eine grosse Zahl von noch nie in Tausch gekommenen, sowie eine Anzahl °^"*^'" ^'•^^°- ' J. Brunnthaier Wien fOesterreichi. W -. Ii:«'lgasst' 11. 1^ Im Selbsl\erlagL' des Herausgebers ist erscliieiicu : B0TAN1KER-ADRESSBÜ(]H (Botanist's Directory. — Almanaeh des Botanistes] Sammlung- von Namen und Adressen der lebenden Botaniker aller Länder, der botanischen Gärten und der die Botanik pflegenden Institute, Gesellschaften und periodischen Publicationen. Herausgegeben von J. DORFLER. 19 Bg. Gr.-8'. In Ganzleinen gebunden. Preis Mk. 10 — = fl. 6 - = Pres. 12 50 sh. IG = Doli. 2-40. Gegen Einsendung des Betrages franco zu beziehen durch J. Dörfler Wien (Vienna, Austria), III., Barichgasse 36. P ^jM.^MM^MJ^JM,MM^MjMJM.y:^L^j^-i^y^cM^/M,/^/^ ^ Dieser Nummer liegt ein Prospect der Buchhandlung Franz Deuticke in Leipzig und Wien betreffend ein Werk über die Flora des österreichischen Küstenlandes bei. vuu Cwl tieruld'a Sohu in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHßlFT. Heiausgegebeu und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. dcutsclion Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. XLVIL Jalirffang-, N"- 4. Wien, April 189^ Arbeiten des botan. Institutes der k. k. deutschen Universität Prag. XXX. Beitrag zur Kenntniss der Gattung Odoutites, Von Cand. phil. Josef Hoffmann (Prag). (Mit 2 Tafeln.) Die Gattung Odontifcs ist eine jener Gattungen der europäischen Flora, deren S3^stematik bisher wesentliche Schwierigkeiten bot. Durch das Erscheinen der Monographie der Gattung Enphrasia von R. V. Wettstein') wurde jene Pflanzengruppe endgiltig geklärt. zu welcher -früher auch die Arten der Gattung Odontifcs gezählt wurden ; durch dieselbe wurde aber auch eine Klarstellung der letzteren nahegelegt. Die Gattung Odoutites hat im Folgenden jene Begrenzung, wie sie ihrKerner^) und Wettstein^) gaben, daher mit Ausschluss der 0. lutea und 0. lonceolata. Ich studirte die Arten der Gattung eingehend, doch will ich bei Wiedergabe der Resultate meiner Studien mich auf die euro- päischen Arten beschränken, da mir für die aussereuropäischen Arten nur dürftiges Material zur Verfügung stand. Ich gelaugte wohl auch bezüglich mancher der aussereuropäischen Arten zu Re- sultaten, von deren Wiedergabe ich aber hier absehe. Ich stellte mir zur Aufgabe, in unbefangener Weise die Formen der Gattung zu unterscheiden und zu beschreiben und dann erst den Versuch zu machen.'die ontwicklungsgeschichtlichen Beziehungen der Arten zu einander aufzuhellen. Meinem hochverehrten Lehrer. Herrn Prof. v. Wettstein, der während der Dauer meiner l'nter- suchung mich stets durch Rath [und Tliat auf das Ausgiebigste unterstützte, bin ich zum grössten Danke verpflichtet. ^) Leipzig (Engelmann) 1896. 2) Vergl. Verh. der zoolog.-botan. Gesellscb. Wien XXXVIII. S. 5G;^ flf. '^) Vergl. Wettstein in Engler u. Prantl, Natürl. Pflanzenfamilien. IV 3 b (1891). Ocstcrr. liotan. Zeitsclir. 4. Heft. 1897. 9 114 Meine Untersuchuns: zerfiel dem Gesao-ten nach in zwei Theile, der eine hatte die Feststellung aller sich den Heobachtunoen darbietenden Formen, ihrer Verbreitung und morphologischen Be- ziehungen zu einander zum Ziel: der zweite bezweckte die Gewin- nung eines Einblickes in den genetischen Zusammenhang der Formen. Demgemäss umfasst auch die vorliegende Abhandlung zwei Ab- schnitte. Ich benutzte das Material aus folgenden Her))arien, das mir durch die Liebenswürdigkeit der Besitzer, respectivo Vorstände zur Verfügung gestellt wurde: Herbarium der deutschen Universität in Prag. Herbarium der Universität in Wien. Herbarium des Museum civico in Triest, Herbarium J. F'reyn Prag, Herbarium E. v. Haläcsy Wien, Herbarium A. v. Kern er Wien. In die einzelnen, die Abbildungen, Synonyme. Exsiceaten etc.. betrefifenden Rubriken wurden nur solche Angaben aufgenommen, von deren Zugehörigkeit ich njich durch den Augenschein über- zeugen konnte: die Standsortangaben entnahm ich nur selbstge- sehenen Exemplaren, dagegen wurden die Angaben über die Ge- sammtverbreitung auf (irund selbstgesehener Exemplare, sowie auf Grund veiiässlicher Literaturangabeu ermittelt. Nach dem Baue der Blüte lassen sich zunächst innerhalb der Gattung Odontifcs fünf deutlich verschiedene Artengrup])en unter- scheiden, welche ich im Folgendon kurz charakterisiren will. (irupiie A. Blüte mit gerader ('orollennihrc. Kelch länger, gleich lang oder kürzer als die (."orollc. Unteriiiipe der Corollc deut- lich dreilappig, Lappen kaum ausgerandet, Oberlippe nur wenig die Unterlippe überragend. Kelch und Corolle anliegend behaart. Im ersten Aufblühstadium ragt schon der Griffel über die Corolle hinaus, ist vornüber gebogen; ein eintretendes Insect streift den Griffel und kann ein Belegen der Narbe bewirken: Weibliches Stadium. Im zweiten Stadium gelangen die Staiibl)eutel an die Stelleder nicht mehr belegungsfähigen Narbe: Männliches Stadium. Die Veränderung der Narben- und der Antheren-Stellung erklärt sich leicht durch ein blosses Anwachsen der Oorollenröhre. Vergl. Taf m, Fig. 1. Gruppe Ji. Blüte mit mehr minder gebogener Oorollenröhre. Kelch so lang oder kürzer als Corolle. Unterlippe der Corolle deut- lich dreilappig. Mittellappen der Unterlippe deutlich und verschieden- artig ausgebuchtet und etwas gegenüber den beiden anderen Lapjten vorstehend. Oberlippe etwas die Unterlippe überragend; Kelch und Corolle anliegend, Kelch überdies drüsig behaart. Aehnlich wie bei Gruppe A folgt hier auf ein „weibliches Stadium" ein männliches, indem die Antheren an die früher von der Narbe eingenommene Stelle treten. Die Veränderung in der Stellung der Narl)e und Autheren erfolgt durch eine Krümmung der Oorollenröhre. Verg;!. Taf III. Fiff. 2. 115 Gruppo C. Hlüte mit sehr laiigor, dünner Corollenrühre ; CoroUe eineinhalb bis doppelt so laug" als der Kelch. Unterlippe der Corolle deutlich dreilappig, Mittellappen die beiden Seitenlappen überragend, deutlich ausgerandet : rechts und links von demselben blasige Aul'treibungen. Unterlippe verhältnissmässig gross, die Ober- lippe überragend. Überlippe zurücktretend, vorn helmförinig ge- schlossen. Kelch und Corolle anliegend drüsig behaart. Vergl. Taf. III, Fig. 3. Gruppe 7). Blüte mit schwach gebogener Corollenröhre. Oberlippe deutlich z\veilaiii)ig, aufgeschlitzt. Unterlippe dreilajjpig; Mittellappen die Seitenlappen etwas überragend und meist ausge- randet. Corolle kürzer als der Kelch, beide anliegend behaart. Vergl. Taf. III, Fig. 4. Gruppe E. Blüte mit gerader Corollenröhre. Unterlippe deutlich dreilappig. Lajipen gleichgross. Unterlippe um Geringes die Oberlippe überragend und nach abwärts gebogen. Oberlippe helm- förmig. Ober- und Unterlippe tief getheilt. Kelch und Corolle an- liegend behaart, Kelch drüsig. Vergl. Taf. III, Fig. 5. I. Die ouropäisehoii Arten der (xattuug Oäontites. 0 nippe A. Blüte mit gerader Corollenröhre, Corolle so lang, länger oder kürzer als Kelch. Unterlippe der Corolle deutlich dreilappig, Oberlippe nur wenig die Unterlippe überragend, Kelch und Corolle anliegend b e h a a r t. 1. Odonfifes liforalis E. Fries, Summa veg. Scand. p. 196 (189t)) sub Kupltrasia. — Nvman Svlloge flor. Europ. p. 127 (1854/55). Diagnose: O Stengel aufrecht 10—30 cm hoch einfach, selten spärlich verzweigt; Aeste in der Regel im oberen Theil des Stengels auftretend, Stengel und Aeste kurz anliegend behaart. Stengelblätter kürzer als die Stengelinternodien oder ebensolang, eiförmig-lanzettlich mit etwas verschmälerter Basis sitzend, stumpf- lich, aufrecht strebend, seltener zurückgeschlagen, gekerbt-gesägt, mit jederseits 1—4 Zähnen, spärlich kurz behaart; das erste Blatt ober der obersten Verzweigung ist ein Deckblatt. Bracteen den Stengelblättern ähnlich, die unteren mit breiterer Basis sitzend, länger als die lilüten oder gleichlang, selten kürzer. Blüten in einseitswendigen Trauben mit 1 — P/o mm langen Stielen. Kelch anliegend behaart, Kelch mit stumpfen Zähnen nach dem Abblühen bedeutend vergrössert. Corolle 8 — 11 mm lang, purpurn, schwächer behaart als der Kelch. Kapsel länger als der Kelch, vorne stark behaart (gegen rückwärts verschwindet die Behaarung fast ganz), verkehrt eirund, ausgerandet. Abbildungen: Rchb. Icon Flor. Germ, et llelv. Vol. XX. tab. MDCCXXVII. — Taf III. Fio-. 1. 116 SynonYme: Euplirasia Odontites L. Spec. plant, ed. 1. p. 604 (1753) pr. p. — Odontites rotundata Ball in Ann. et Mag. Nat. Hist. Ser. II. IV p. 30 (1849). — Odontites liforalis Lange Hand- buch i. d. Danske Flora S. 421 (1856—59). — Bartsia Odontites h. Utoralis Keichb. Icon. Flor. Germ, et Helv. XX. p. 58 (1862). — Euphrasia venia Garcke Flora v. Deutschi. 13. Auti. 1878 p. 300. Drever Flora Saelland. p. 211 (1838). Potonie 111. Flora V. Deutschi. S 455 (1889) non Bell. — Euphrasia Utoralis Karsten Deutsehe Flora S. 938 (1880—83). — Euphrasia Odon- tites var. litoraUs Buciienau Flora der nordwestdeutschen Tiefebene S. 454 (1894). Buchen au Flora der ostfriesischen Inseln S. 106 (1881). — Euphrasia Odontites ß Utoralis Prahl Krit. Flora von Schlesw.-Holst. S. 163 (1890). Exsiccaten: Fries Herb. norm. XII. Nr. 37. — Baenitz Herb. Eurnp. Nr. 5086. — Magnier Flora selecta exsiceata Nr. 12()0. — Schultz Herb. norm.. Cent. 10 Nr. 112. — A. Thielen et A. Devos Kickxia Belgica Cent IV. Nr. 369. Blütezeit: Mai — Juli, später nur vereinzelt. Standorte: Auf Strandwiesen im Bereiche der Ost- und Nordsee: auf Salzwiesen. Verbreitung: O.stseeküste von Schweden. Russland, und Finnland, Küstengebiet des deutschen Reiches. Dänemark. Belgien, Ostküste von England (V). Ich sah Exemplare von folgenden Standorten: Schweden: Stockholm (Berlin). Norbotten, Lulea (Wahl- gren). Bohuslän . Oroust (Forssell). Strömstad (Neuman). Södermauland, Nyköjiing (Samzelius). Skane, Ahus (Wahlsted t). Oster Gotlands, Insel Granso (Elmquist). Finnland: Njland (Ivihlmann). Dänemark: (nach Lange a. a. 0.) Deutsches Reich: Pommern Greifswald (Minks und Müller), Usedom (Marson), Strahlsund (Berg). Rheinprovinz Saarbrücken (Ferd. Winter). Schleswig-Holstein (Nolte), Schles- wig, Langballiüau (Hansen). Langenhann an der Unterweser (Focke). ' Belgien: Prov. Anvers Eynthout (Haesendouck). 0. liforaUs steht den im Folgenden behandelten Arten 0. verna, 0. serotiua und 0. canescens am nächsten; sie ist der 0. rerna am ähnlichsten, mit welcher sie auch zumeist verwechselt wurde. Von O. srrotinn und canescens ist 0. UtoraUs leicht zu unterscheiden an dem niedrigeren, unverzweigten oder spärlich ver- zweigten, aufrechten Stengel, den breiteren, etwas fleischigen Blättern, an den die Blüten überragenden Bracteen, dem Mangel steriler Blätter zwischen der obersten V^erzweigung und den untersten Bracteen, ferner an dem nach dem Abblühen bedeutend vergrösserten Kelche und der den Kelch an Länge überragenden reifen Kapsel. 117 Von 0. vetiia ist die Unterschcidiiug manchmal schwieriger, 0. iitoralis ist von dieser verschieden durch die geringere Höhe des steif aufrechten und zumeist unverzweigten Stengels, durch die dicklichen breiteren Blätter, die stumpfen Kelchzipfeln und die längere Kapsel. Die Pflanze von Saarbrücken, mithin eine von einem vom Meeresstrande entfernten Standorte, konnte ich untersuchen, sie unterscheidet sich in nichts von der Strandpflanze. 2. Odontites verna Bellardi App. ad. Flor. Ped. p. 33. (1792) sub Euphrasia — Dumortier Flora Belg. p. 32. (1827) (?). Diagnose: O Stengel aufrecht oder am Grunde aufsteigend, 25 — 50 cm hoch, selten einfach, meist verzweigt. Aeste stets im mittleren Theil des Stengels auftretend , zuweilen auch im unteren Theil, in spitzem Winkel nach aufwärts strebend, lang ; Stengel und Aeste anliegend behaart. Stengelblätter länger als die Stengelinternodien oder auch kürzer, lanzettlich, sitzend, allmälig in die Spitze ausgezogen, gekerbt-gesägt, jederseits mit 1 — 5 Zähnen, anliegend behaart. Erstes Blatt über der obersten Verzweigung gewöhnlich ein Deckblatt. Bracteen den Stengelblättern ähnlich, länger oder gleich lang als die Blüte. Bracteen sich nach der Basis hin verschmälernd, kurz anliegend behaart. Blüten in einseitswendigen Trauben mit 1— 2V2 mm langen Stielen. Kelch und Corolle kurz anliegend behaart, Kelch nach dem Abblühen bedeutend vergrössert; Kelchzähne dreieckig- lanzettlich spitz, so lang wie die Kelchröhre oder kürzer. OoroUe 7 — 12 mm lang, purpurn, selten weiss. Kapsel ebensolang als der Kelch, an dem vorderen Theil stark behaart, eiförmig, nicht a u s g e r a n d e t. Abbildungen: Reichb. Icon. Flor. Germ, et Helv. Vol. XX. tab. .MDCCXXVIII. — Flora Danica. tab. DCXXV. — Taf. III. Fig. 2. Svnonyme: Euphrasia Odontites Linne Spec. plant, ed 1. p. 604 pr. p. — Koch in Röhl. Deutschi. Flora IV. Bd. S. 352 (1833) pr. p. — Neilreich Flora von Niederösterreieh S. 564 (1850) z. Th. — Gremli Excurs.-Flora f. d. Schweiz 8. Auflage. S. 317 (1896). — Karsten Deutsche Flora S. 938 (1880—83). (Fortsetzung folgt.) Arbeit aus dem kgl. botan. Garten der Universität Breslau. Beiträge zur Systematik und pflanzengeographischec Verbreitung der Pomaceen. Von Dr. Victor Folgner. (Mit 1 Tafel.) So wenig Zweifeln seit jeher die Abgrenzung diM' Pomaceen gegen die niichstverwandten Gruppen der Ftosacet^n uutfM'worft'n ge- wesen ist, so überaus verschieden zeigten sich die Ansichten der 118 Systematiker hinsichtlich der GHederung der Pomaccae in Gattungen. Die älteren Systeniatikor brachten die etwa 150 Arten der Gruppe in wenigen Gattungen unter; so unterschied Linue 4, Alton gar nur 3, .Tussieu G. Die fortschreitende Kenntnis der Familie ergab jedoch gar bald die Notwendigkeit der Aufstellung neuer Genera. Wir begegnen daher in der Li ndley 'sehen Monographie der Pomaceae schon 12 Gattungen, im Prodromus De CandoUe's 11, bei Endlicher 13 Gattungen. Noch weiter in der Gliederung der Familie gingen, wenn wir vonBentham und Hooker sowie ßaillon absehen, die bei ihrer bekannten Neigung zu starkem Zusammenziehen nur 9 bezw. 10 Genera beibehielten, die neueren Systematiker. Schon Eömer unterschied in seiner ausführlichen systematischen Bearbeitung der Familie 25, Decaisue 24 Gattungen. Zwar glaubte K, Koch in seiner „Dendrologie" die zahlreichen Römer 'scheu Genera, soweit sie für sein Werk in Betracht kamen, auf 5 zusammenziehen zu müssen; auch Th. Wen zig, der sich vielfach auf diesen Autor stützt, begnügte sich in seineu beiden grösseren Arbeiten mit 14 bezw. 16 Gattungen; ebenso zieht Focke, der Bearbeiter der Rosd- ceac für Engler-Prantl's „Natürliche Pflanzenfamihen", stark zusammen, so dass er gleichfalls zur Aufstellung von nur 14 Gat- tungen gelangt. Im Gegensatz zu der Auffossung der drei letztgenannten Botaniker fand jedoch Decaisne's Ansicht über die (tattungs- abgrenzung der Pomaccai' eine glänzende Kechtfertiguug durch die neueste systematische Bearlteituug der Familie durch Köhne. Dieser bewährte Forscher wurde durch ein sorgfältiges Studium des Blüten- und Fruchtbaues der Familie zu dem Ergebnis geführt, dass die Decaisneschen Genera mit Ausnahme von 3 — von denen eines zu zerlegen sei — ihre volle Existenzberechtigung be- sässen; er kommt somit zur Aufstellung von 23 Gattungen. Hieraus ist ersichtlich, wie überaus verschieden der Gattungs- begriflf iimerhalb der Pomaceen aufgeftisst wurde. Näher auf diesen Punkt einzugehen, liegt nicht im Kahmen der Arbeit. Findet sich doch eine eingehende Würdigung sämtlicher bisher aufgestellten Systeme der Familie in der Einleitung zu der ersten Arbeit Burgerstein's sowie in der anatomischen Untersuchung Gerard's, Sicherlich aber bildet die auffällige L'ebereinstimmung in der syste- matischen Gliederimg der Familie, zu der Decaisne und Köhne unabhängig von einander gelangten, ein wichtiges Zeugnis für die Richtigkeit ihrer Auffassung.^) Nichtsdestoweniger aber machte schon Köhne darauf aufmerk- sam, dass, abgesehen von manchen morphologischen Verhältnissen, ') Ich möchte hier uoch auf ein weiteres nicht zu unterschätzendes Zeug- nis für die Richtigkeit des Köhne'schen Systems der Pomaccae aufmerksam machen, nämlich auf die Thatsache, dass Dippel in seiner „Laubholzkundc" genau zur gleichen Umgrenzung der Gattungen gelangte; es fehlen bei ihm nur einige hei uns nicht eing('bürgei*te Gattungen und Arten. 111» tlic Anwendung der anatomischen Methode auch auf die Systematik der Fomaccae in hohem Grade wünschenswert W'äre. Als KOhne diesem Wunsche Ausdruck verheh, wusste er offenbar nicht, dass er schon sechs Jahre vorher durch eine Arbeit von Gerard^) in Erfülking gegangen war. Die Resultate dieser Studien können aber denjenigen, der etwa in der Arbeit eine Kritik des zu Grunde ge- leg^ten ])ecaisne'schen Systems zu linden hofft, nur wenig be- friedigen; denn es ist Gerard nicht gelungen, die Gattungen ana- tomisch zu charakterisieren. Freilich verschliesst er sich der Er- wägung, ob nicht das negative Resultat der Untersuchung seinen Grund doch vielleicht nur in der Unzulänglichkeit der Untersnchungs- methode haben könne. Dass dies zutrifft, wenigstens was den ana- tomischen Bau des Holzkörpers betrifft, das wurde schlagend be- wiesen durch die sorgfähigen, auf einer sehr grossen Zahl niikro- metischer Messungen beruhenden Arbeiten Bürgerst ein 's, dessen ausgedehnte Untersuchungen ein überraschendes Resultat ergaben: es war in der That möglich, fast sämtlich Genera der Pomaceen in ihrem Holzbau zu unterscheiden. Damit dürfte nun die Frage nach der Umgrenzung der Gat- tungen, wenigstens der Mehrzahl nach, definitiv entschieden sein. Im Folgenden habe ich nun versucht, mir Rechenschaft darüber zu geben, ob auch im Bau der Laubknospe der Fomaceac ihre Gliederung in Gattungen und Gruppen zum Ausdruck gelangt, und ferner die geographische Verbreitung der Familie, sowie die Be- ziehung zwischen dieser und der systematischen Gliederung der Familie festzustellen, eine Untersuchung, die bisher noch nicht unternommen wurde und neben dem rein botanischen auch ein gewisses kulturhistorisches Interesse besitzt. Verzeichuis der beuiitzteu Litteratur. A. Anatomisch-systematischer Teil. IJentham et Hook er, Genera plantarum. I. Lond. 1865. p. 0-26. Burgerstein, Vergleichend-histologische Untersuchungen des Holzes der Pomaceen. Sitzungsberichte der kais. Akad. der Wissenschaften in Wien. Mathom.- naturw. CI. Bd. CIV. Abth. I. Juli 1895 und Bd. CV. Abth. I. Juli 1896. Decaisne, Memoire sur la famille des Pomacees. Paris 1874. De Candolle A. P., Prodromus. t. II. p. 626 (1825). Diez, Ueber die Knospenlage der Laubblätter. Flora 1887. S. 483. Dippel, Handbuch der Laubhoizkunde. III. S. 356. Endlicher, Genera plantarum Vindob. 1836 — 40. p. 1236. ') Die Aibeit Gerard's ist überhaupt wenig bekannt geworden. Sie wird weder von dem Bearbeiter der 1888 erschienenen liosaceae in Eiigler- Prantl's „Natürlichen Plianzentheilen" erwähnt, noch in der bald zu bespre- chenden Arbeit B u rgersf c i n's. Der Grund hicrlür ist wohl darin zu suchen, dass die ,\rbeit ül)erliau]it nicht im Buchliandi'l erschienen ist, sondern in nur lüü Exemplan-n gi'iliuckt, und verteilt wurden ist, wii; ich aus Just's Jahres- bericht (1»88 I, S. 786) fiitnehuiti. Das von mir benutzte Exemplar befindet sich im Besitz der Universitätsbibliothek zn Breslau. 120 Gerard, L'anatomie comparee vegetale appliquee ä la Classification Paris 1884. Köhne, Die Gattungen der Pomaceen. Berlin 1890. — Deutsche Dendrologie. Stuttgart 1893. S. 224. Möller, Anatomie der Baumrinden. Berlin 1882. Solereder, Ueber den systematischen Werth der Holzstructur bei den Dicötyledonen. München 1885. Walpers, Annales botaniees systematicae. Lips. 1808. t. VII. p. 881. Wen zig, Die Pomaceen. Charaktere der Gattungen und Arten. Jahrb. d. kgl. botan. Gartens zu Berlin. Bd. 11. 18S3. S. 287. — Pomarieae. Linnaea. Neue Folge IV. Bd. p. 1 (1874). — Neue Beobachtungen in der Familie der Pomaceen. Linnaea. Neue Folge IX. Bd. S. 67. B. Pflanzengeographischer Teil. Grisebach, Die Vegetation der Erde nach ihrer klimatischen Anordnung. Leipzig 1872. Engler, Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt. Leipzig 1879,82. Nyraan, Conspectus florae europaeae. Örebro 1878/82. p. 240. Willkomm, Prodromus florae hispanicae. Stuttgart 1880. t. III. p. 172. Mariano del Arno y Mora, Flora fanerogamica de la Peuiusula Ibe- rica. Granada 1873. t. V. p. 2si. Barcelo y Combi s, Flora de las Baleares. Palma 1879/81. p. 165. Bertnloni, Flora italica. tt. V. VII. Grenier et Godron, Flore df France. Paris 1848. t. I. p. 566. Ileldreich, Die Nutzpflanzen Griechenlands. Athen 1862. Koch, Die Bäume und Sträucher des alten Griechenland. Stuttgart 1879. Hook er, Flora of British Islands. London 1878. Crepin, Flore de Belgiquc. Bruxelles 1882. ed. IV. p. 120. Ascnerson, Flora der Provinz Brandenburg. Berlin 1864. S. 204. Willkomm, For.'^tliche Flora von Deutschland und Oesterreich. Leipzig und Heidelberg 1875. S. 597. 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V. 1878. p. 525. — Incrementa florae phaenogamae rossicae Addenda. Act. bort, petropol. t. IX. 1884. p. 385,86. — Incrementa florae phaenogamae rossicae. Act. bort, petropol. t. VIII. fase. 2. p. 334. 1883. Glehn, Verzeichnis der im Witim-Olekma-Lande von den Herren J. L. Poljakow und Baron G. Maydul gesammelten Pflanzen. Act. bort, petropol. t. IV. 1876. p. 43. Regel, Descriptiones plantarum novarum et minus cognitarum. Act. hört, petropol. t. V. 1884. p. 581. Karelin et Kirilow, Enumeratio plantarum in desertis Songariae orien- lalis et in iugo summarum alpium Alatau 1841 collectarnm. Bull. soc. Mose XV. p. 129. Maximowicz, Primitiae florae amurensis 1858. p. 101. Fr a neb et et Savatier, Enumeratio plantarum in Japonia sponte cre- scentium. Paris, t. II. 1875. Engler, Beiträge zur Flora des südlichen Japan und der Liukiu-Inseln. Engler's bot. Jahrb. t. VII. 1885. p. 63. Forbes et Hemsley, Flora sinensis. Lond. 1887. Miquel, Flora Indiae Batavae. Lips. 1852. 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Macht mau durch die Knospe einen Querschnitt, so bemerkt mau zu innerst in der Regel nur zwei Blätter einander gegenüberstehen, welche die Mittelrippe nach aussen'kehren und wegen ihres ungleichen Alters eine verschiedene Grösse aufweisen. Ln Winter sind diese beiden Blätter infolge ihrer geringen Grösse durch einen mehr oder minder grossen Zwischenraum getrennt; im Früh- jahr dagegen, wenn die Spreitenhälften zu wachsen und den ihnen zur Verfügung stehenden Raum auszunutzen beginnen, nähern sich die beiderseitigen Spreiteulappenpaare einander und legen sich ent- weder nebeneinander, oder greifen, verschränkten Fingern ähnlich, ' 1 Im Sinne Kühuü's! 124 ineinander, oder endlich es schieben sich die Hälften des einen Blattes zwischen die etwas auseinanderspreizenden Lappen des gegen- überstehenden Blattes ein. Wenn bisweilen iu der Knospe noch ein drittes Blatt vorhanden ist. so hegt dieses dann dem zweiten gegen- über vor dem ersten. Charakteristisch ist auch das VerhaUen der Nebenblätter. Im ausgebildeten Zustand stellen sie relativ lange, schmale, niemals laubartige Gebilde vor und sind schon hierdurch von den stets krautartigen Stipelii der Galtungen FyriiccDitha und Cratdcgiis scharf unterschieden. Sie stehen auch nicht, wie es bei diesen Genera allermeist der Fall ist, quer zur Längsaxe des betretfenden Zweiges, sondern steil aufgerichtet und letzterem mehr oder minder ange- schmiegt, und zwar oft so eng. dass man die Stipeln bisweilen nur an ihren häufig etwas zurückgekrümmten Spitzen erkennt, ja manch- mal ihre Anwesenheit erst bei kräftigem Abwärtsbiegen ihres Blattes wahrnimmt. Diese Stellung der Nebenblätter steht im engsten Zusammen- hange mit ihrer Funktion. Wenn im Herbst die sommergrünen Cotüiu'ustcr- Arten ihre Blätter abwerfen, so geschieht dies in der Weise, dass sich der Blattstiel ganz dicht über den Anheftungs- stellen der beiden Stipeln abgliedert, so dass die ein wenig ver- dickte Blattstielbasis mit den beiden ihr aufsitzenden, vertrocknenden Nebenblättern am Zweige zurückbleibt. Sie bildet mit letzteren zu- sammen eine nicht unwichtige Verstärkung des aus zwei braunen, dünnhäutigen, gleichfalls zweizeilig angeordneten, transversal ge- stellten Schuppen bestehenden Schutzapparates. Einen nicht minder wirksamen Schutz besitzen jedoch die jugendlichen Blätter, von ihrer dichten Haarbekleidung ganz ab- gesehen, in ihren eigenen, um diese Zeit schon mächtig entwickelten Nebenblättern; letztere liegen dicht zu beiden Seiten ihres Blattes, aber nicht in gleicher Höhe mit der ]\Iittelrippe, sondern stets neben den beiden Spreitenlappen. also etwas nach der Mitte der Knospe vorgeschoben. Auf diese Weise schliesst ein Nebenblattpaar immer das nächstjüngere Blatt samt seinen beiden Stipeln ein, und die sämtlichen Nebenblätter der Knospe lagern sich daher gerade da nebeneinander, wo die Knospendecken am dünnsten sind, also gerade vor die von den Rändern der Knospenschuppen gebildeten Fugen. Auf einem durch die kleine Axe der Knospe (die Medianebene) geführten Schnitte i.st es daher möglich, sämtliche Stipeln zugleich zu treffen. '2. VyravantJia Koein. Untersucht wurden : ]'. curciitcd Roem. und F. crenulala Roeni. Dieses Genus, welches nach seinem ])liitenbau zwischen Cuto- neaster und Crdtaeyns etwa die Mitte hält, erweist sich im Bau der Laubknospe als durchaus selbständig gegenüber jenen beiden Gattungen, mit welchen es abwechselnd vereinigt wurde. Wie jedoch beide Arten im Habitus ihrer Vegetatiousorgane (Bedornung, ge- 125 kerbte, nach Vis gestellte Blätter, krautige BescliatTeuheit und schräge Stellung der Nebenblätter) starke Anklänge an Crataegus; zeigen und sich hierdurch zu den Cotoneaster-Axi^n in entschiedenen Gegen- satz stellen, so erinnert auch der Bau der Laubknospen eher noch an Crataegus, keinesfalls aber an Cotoneader. Die Laubknospeu zeigen nämlich nicht den bilateral-symme- trischen Bau, sondern eine gieichmässig spiralige Anordnung der Knospenschuppen und jugendlichen Blätter. Letztere weisen jedoch, abweichend von Crataegus, keinerlei Faltung auf, sie sind vielmehr etwas zusammengedrückt übergerollt. Obwohl nun die Crataegus- Arten strahlig-gefaltete oder wellig-querfaltige Blätter in der Knospe besitzen, so ist manclien von ihnen doch auch die Neigung zur Ueberrollung nicht fremd. Soviel also ist sicher, dass der Knospenbau der Annahme einer näheren verwandtschaftlichen Beziehung zwischen Crataegus und FyracantJia nicht widerspricht. Ebenso ist wohl das typische Vorkommen der übergerollten Knospenlage bei 3Iespilus als der Ausdruck einer Verwandtschaft mit Pyracantha zu betrachten. (Fortsetzung folgt.) Musci Bommülleriani. Ein Beitrag zur Cryptogamenflora des Orients. Von Victor Schiff iier (Prag). Die mir von Herrn J. Bornmüller zur Bestimmung an- vertrauten Brijophyten bilden eine Collection von 75 Nummern, die fast alle von ihm selbst auf seinen verschiedenen Orientreisen auf- gesammelt wurden. Die überwiegende Anzahl derselben (47 Nummern) entstammt verschiedenen Gegenden Persiens, die anderen verthcilen sich wie folgt: Macedonien 14, Anatolien 8, Dalmatien 2, Paplila- gonien. Assyrisch Kurdistan, Insel Thasos und Serbien je 1. Unter den 52 Arten und 6 Varietäten, auf die sich diese 75 Nummern vertheilen, sind folgende neue: Tortula ßorn^nnlleri n. sp., Grimmia orhicularis Bruch. Var. JPersica var. nov., Bryum pseudo- triquetrum (Hedw. p. p.) Schwgr. Var. Bornmülleri var. nov. Von nichteuropäischen Arten und Formen sind ausser den erwähnten neuen zu nennen: Gymnostomum Mosis (Lorentz) .Jur. et Milde, Leucodon immersiis S. 0. Lindb. und Eurhynchiwn euchluron (Bruch) Jur. et Milde: die übrigen Arten sind zumeist typische Mediterran[iflanzen, nur einige wenige können als Hochgebirgs- ptlanzen bezeichnet werden, z. B. : Encalypta commutata Br. germ. und etwa noch Distichium inclinatum (Ehr.) Br. eur. und Hypnuin falcutnm Brid. Die aus Persien stammenden Bryophytcn bilden einen Bestand- tlioil (jor demnächst zur Ausg-abe ffelangenden Exsiccatonsammlung: r2(> J. B 0 r n ni ii 1 1 0 r. ^Itor Porsieo-turcicnm 1892—1893". deren käufliche Exemjilare einige der betretVenden Arten, die in ent- sprechender Individuenzahl vorliegen, enthalten werden. Ich habe im Texte überall die Nummern, unter denen mir die Pflanzen zu- gegangen sind, notirt. Trotzdem die vorliegende Oolleetion nur klein ist, so beansprucht sie doch ein nicht gewöhnliches Interesse, da sie unsere gegenwärtig noch so ungemein dürftige Kenntniss der Crvi)togamentlora des Orients und insbesondere Persiens um einen kleinen Schritt fiu'dert, ein Umstand, der mich veranlasst hat. die Kesultate meiner Be- stimmungen in folgenden Zeilen der OctIVntlichkcit /.n ülierueben. A. Hepativae. 1. Tnr(/i(iiii(i liypopJnilla L. — Persiae australis [»rov. Faristan: ad pagum Siwend (Coele-Persiae) 1700 m s. m. C). XI. 1892; sterilis cum Tortula J'onnniiJleri, T. hiernii , Crossiilio (jriseo fBornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4482 p. p.. 4483 p. p.]. 2. Grimaldia angustifolia (Neck.) S. 0. Lindb. = Gr. dichotonia Radd. — Dalmatia. prope Ragusa vecchia. 28. IV. 1886; sterilis. 3. Lunularid cruciata (]>.) Dum. — Persiae australis prov. Foristan: ad Kumari'dscli inter Kaserun et Bnschir. 1500 m s. m. 13. XII. 1892: sterilis cum l'ininiiclld Bnihiild (Schwgr.) Lmpr. [Borum. Iter Pers. turc. Nr. 447s.]. 4. Marchantia polymoriiha L. — Persia. prov. Kerman: ad rivulos alpines montis Kuh-i-Lalcsar. 3600 m s. m. 18. VII. 1892: c. fr. [Bornm. Iter Pers. turc. Nr. 4485. |. 5. Mmlothcca platuphyUa (L.) Dum. — Pontus australis: in rupestribus ad Amasia. 500 — GOO m s. m. sterilis e. Hör. V [Bornm. pl. Anatoliae orient. 1890. Nr. 2000«]. — Persiae prov. Ghilan, in silvis ad Beseht. 1». I. 1892: sterilis [Bornm. Iter Pers. turc. Nr. 4471.]. Nota. Beide PHanzen geliören der auch bei uns sehr häufigen Schattenform mit sehr schwach verdickten und chloro- phyllreichen Blattzellen an, die leicht mit .1/. rivuhn-is ver- wechselt werden kann. 6. Frullania dihitata (L.) Dum. — ^lacedonia: in monte Athos, ad Kerasia. VII. 1891: c. perianth. [Nr. 1.] ]>. 3luscL Weisiaceae. 7. Gyninoslowum 3Iosls (Lorentz) Jur. et Milde. - Persiae australis prov. Faristan: ad Konar-tacht inter Kaserun et Buschir. 500 m s. m. 13. XII. 1892; sterile [Bornm. Iter Pers. turc. Nr. 4486.]. Nota. Die Rasen sind von einem Lebermoose durch- wachsen, welche nach dem anatomischen Baue der Frons wohl 127 zur Gattuiio- Grinialdia oder Hypcnantroti gehört; eine sichere Bestiminuügwar aber unmögHch, weil die wenigen Fruchtköpfchen noch zu jung sind. Fissidentaceae. 8. Fissi(h)is decipieus De Not. — Maeedonia: ad Monastir Hagios Dionysios in nionte Olvni[>o. VII. 1891; c. fr. Igt. Bornm. et Sint'enis. [Nr. 7"^ et 9.] Diti'ichaceae. 9. Diirkhum flexicaide (Schleich.) Hampe. — Maeedonia: ad Monastir Ilasios Dionysios in monte 01ymi)0. VII. 1891 : sterile. [Nr. 11.] " 10. Di>t'ichinm inclinafinn (Ehr.) Br. eur. — Persiae austro-orieut. prov. Kerman: in regioue alpina niontis Schah-Kuh. 3600 m s. ni. 25. VIT. 1892; e. fr. [Bornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4480.J Potfiaceae. 11. Ptcrygoneuron carifolium (Ehr.) Jur. — Pontus: ad Amasia. 500m s. m. 25. IV. 1890; c. fr. [Bornm. pl. Anatoliae Orient. 1890. Nr. 2000*^]. — Persia borealis: in planitie ad Teheran db 1200 m s. m. 25. I., 31. L, 11. II. 1892; c. fr. [Bornm. Iter Pers.- turc. Nr. 4450, 445 L 4454.] Var. incamim (Br. eur.) Jur. — Persiae borealis: Ebene bei Teheran ± 1200 m. 11. II. 1892; c. fr. [Bornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4455.] 12. TimmicUa Barhula (Schwgr.) Lirap. — Persia australis prov. Faristan: ad Kumaredsch inter Kaserun et Busehir. 1500 m s. m. 13. XII. 1892; sterilis cum Lunidaria cruciafa. [Bornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4478 p. p.] 13. Barhiüa un(/i(icidata (Huds.j Hedw. — Persiae prov. Ghilan: in silvis ad Beseht. 9. I. 1892; c. fr. [Bornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4406.] 14. Tort(dla tortuosa (L.) Limpr. — Maeedonia: ad Monastir Hagios Dionysios in monte Olympo. VII. 1891; sterilis. [Nr. 4.] 15. Tortdia s^quarrosa (Brid.) Limpr. — Persia prov. Schilan: in silvis ad Beseht. 9. I. 1892; sterilis. [Bornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4462.] 16. Tortnla inermis (Brid.) Mont. — Persiae australis prov. Faristan: Persepolis, in rupestribus calcareis rb 1800 m s. m. 3. XI. 1892; c. fr. [Bornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4459.] — Persiae australis prov. Faristan: ad pagum Siwend (Coele- Persiae) inter Perse- polim et Murghab. 1700 m s. ra. 6. XI. 1892; c. fr. in eon- sortio '/hrtidac Bonimidlcri, Crossidii ynsei, Taryioniae hypo- )>hyllae. [Bornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4482 p. ]).. 4483 p. p.] — Persiae australis prov. Faristan : in montibus calcareis ad Schiras ± 1600 m .s. m. 22. XI. 1892: c. fr. [Bornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4456'']. 128 17. Tortulu moninna (N. ab E.) S. 0. Lindb. — Macedonia: ad iiionastir Hagios Dionysios in monte Olympo. YII. 18l>l ; sterilis Lgt. Bornni. et Sintenis [Nr. 5.] — Persiae ausfralis piov. Faristan: Abhänge unweit der Ruinen von Persepolis i 1800 bis 1900 m. s. m. 3. XL 1892; c. fr. cum Tovtida ruralis. [Bornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4453.] 18. Tortula nivalis (L.) Ehr. — Persiae auslralis prov. Faristan: Abhänge unweit der Euinen von Persei)olis ± 1800—1900 m s. m. 3. XI. 1892; steril untermiseiit mit 7'. itwntana, von der sie sieh aber sofort durch die stark papillöse Rippe und deren Querschnittsbild imtorschoiden lässt. [Hornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4453 j». j». | 19. Tortula (Syntrichia) Bot'nmüUct'l Schffn. n. sp. Zwei- häusig. Rasen dicht, trocken weissHchgrau, 8 — 12 mm hoch, habiliiell der T. Idcvipila (Brid.) I)^^ Not. sehr ähnHcii. Pflanzen fast büschelig verzweigt. Stengel ohne Centralslrang. Blätter gegen die S]»itzen der Aeste etwas schoplig gehäuft, feucht aufrecht abstehend, kaum oder nur schwach bogig gekrümmt, eiförmig (2 mm lang. 1-4 mm breit), die obersten und die Perichaetialblätter eiförraig-lanzettlich (bis 4 mm lang, 1-5 mm breit), gegen die Spitze stark kahnförmig gehöhlt und da der Rand von der Basis bis zur Spitze ziemlich breit und sehr kräftig zurückgerollt ist. entsteht daselbst beiderseits je eine Falte. Blattsiütze meist vorgezogen, seltener stumpf oder selbst etwas ausgerandet, in ein sehr langes, an der Basis meist gebräuntes, hyalines, scharf gezähntes, an der •Basis dicht dornig gezähntes Haar von halber bis fast ganzer Blattlünge auslaufend. (Die dornigen Papillen d(>r Haarbasis zum T heile gegabelt.) Rippe sehr kräftig, am Rücken von dichten, groben, meist zweispitzigen Papillen sehr rauh. Gegen die Spitze gehen diese Papillen in lange, dornige, oft gegabelte Spitzen über. Rippe im Querschnitte mit zwei- reihigen, weitlumigen Bauchzellen. 2 (4) medianen Deutern, einer deutlichen Begleitergruppe und drei- bis vierschiehtigem Stereidenbande, dessen innere Zellen noch ziemlich weitlumig sind; Aussenzellen nicht ditHerenzirt. Lamina an der Basis bis zu \ 3 der Blattlänge hyalin, aus rectangulären dünnwandigen Zellen, grüner Theil der Lamina undurchsichtig mit undeutlichen Zellgrenzen, von der Spiltee weit herab zweizellsehichtig (stellenweise dreischichtig) mit Ausnahme von drei bis vier Randreihen, die einschichtig sind. Aussenschichte der Zell wände auf dem (^)uerschuitte sehr stark verdickt, dicht mit ziemlich grossen, meist zweitheiligen Papillen übersäet. 9 Inflorescenz aus wenigen 4 — 6 Archegonien und sehr dünnen Paraphysen gebildet. Sporogonstiel db 15 mm lang, roth. Kapsel cylindrisch, etwas gekrümmt: Urne ± 4 mm lau«-, Hals kurz, undeutlich 129 abgesetzt. Ring deutlieh, zweireihig (stellenweise einreihig), lauge persistirend. Peristora IM) mm lang, Tubus 0"() mm. Zähne höchstens einmal gewunden, 1 mm hoch, Deckel circa 2 mm lang. Calyptra gross, 4 5 mm lang. Die (^ Pflanze konnte ich nicht auffinden. Vielleicht wächst sie in getrennten Rasen. T. Bornmüller i steht der T. ruralis am nächsten, von der sie sich schon durch die Kleinheit unterscheidet. Von allen verwandten Arten ist sie sofort durch die weit herab zwei- schichtigen Blätter verschieden. Habit. Persia borealis: in planitie ad Teheran, ad terra ui dr 1200 ra s. ra. 8. II. 1892; cum fructu maturo Igt. J. Born- müller. (Bornm. Iter Persico-turcicum Nr. 4456.) — Persiae australis prov. Faristan : ad pagura Siwend (Ooele-Persiae) inter Persepolim et Murghab. 1700 m s. m. 6. XL 1892; sterilis cum Tortida inermi, Targionia hypophylla. [Bornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4482.] 20. Crossidium sqiiamigerum (Viv.) Jur. — Pontus australis, in rupibus regionis calidae. ± 500 ra s. m. 10. IV. 1890; c. fr. [Bornm., pl. Anatoliae Orient. Nr. 2000 ^] 21. Crossidium griseum Jur. — Persiae australis prov. Faristan: ad pagum Siwend inter Persepolim et Murghab. 1700 m s. m. 6. XI. 1892; c. fr. cum Tortula inermi et Targionia hypo- phylla. [Bornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4483.] Grinimiaceae. 22. Schistidium apocarpwn (L.) Br. eur. — Macedonia: ad monastir stagios Dionysios in monte Olympo. VII. 1891; c. fr. Igt. Bornm. et Sintenis. [Nr. 10.] 23. Grimmia orhicularis Bruch. Var. Fet'sica Schffn. n. var. Unterscheidet sich auffällig von der typischen Form durch folgende Merkmale : Sehr viele Blätter, besonders die der Seiten- äste sind völlig haarlos mit abgerundeter Spitze, die obersten Blätter und Perichaetialbl. besitzen aber ein sehr langes hyalines Haar. Die Seta ist um ^/g kürzer und viel dicker, so dass die Kapsel oft seitlich zwischen den Perichaetialbl. hervortritt. Habit. Persiae australis prov. Faristan: in rupestribus cal- careis montium ad Schiras. 1G50 — 1700 m s. m. 25. X. 1892. c. fr. [Bornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4448, 4448 •']. — Persiae australis prov. Faristan: Persepohs in decliv. apricis. ± 1800 m s. m. 3. XL 1892; c. fr. [Bornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4458]. — Persia borealis: ad Teheran in planitie. -t 1200 ra s. m. 31. L 1892; c. fr. [Bornra Iter Pers.-turc. Nr. 4452]. 24. Grimmia Sardoa De Not. — Macedonia : ad Monastir Hagios Dionysios in monte Olympo. VII. 1891; sterilis. Lgt. Bornm. et Sintenis [Nr. 7 a, 8]. Oesterr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1897. JQ 130 25. Grimmia leucopliaca Grev. — Anatolia borealis: ad Trapezunt. in collibiis rupestribus porphyr. 24. XII. 1891; c. fr. [Boriim. Iter Pers.-turc. Nr. 4449]. — Persiae australis prov. Faristaii : Persepolis in collibiis apricis ± 1800 m s. m. 3. XL 1892; sterilis. [Bornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4457]. Oi'thotHchaceae. 26. Orthotrichum pallens Bruch. — Pontus australis: Amasia, in monte Sanadagh. 14 — 1500 m s. m. VII. 1890; e. fr. in con- sortio 0. affinis. [Bornm. pl. Anatoliae Orient. 1890. Nr. 2000" p. p.]. 27. Orthotrichum leiocarpuni Br. enr. — Macedonia: in monte Athos, ad Kerasia. Vn. 1891; c. fr. [Nr. 3]. 28. Orthotrichum affine Schrad. — Pontus australis: Amasia, in monte Sanadagh. 14— 1500 m s. m. VII. 1890: c. fr. [Born in. pl. Anatoliae orient. 1890 Nr. 2000]. 29. Orthotrichum fdutigiatiim Bruch. — Pontus australis: Amasia. in regione calida. 500— 000 m s. m. 1890; c. fr. [Bornm. i)l. Anatoliae orient. 1890 Nr. 2000 f.]. EHcaJtfptacrae. 30. Eiictili/pta commutdid Br. irerm. — Paphlagonia: in regione alpina* montis Ilkas-Oagh. 2300 m. s. m. 12. VIII. 1890: c. fr. [Bornm. \)\. Anatoliae' orient. 1890 Nr. 2000 «^j. Bryaceae. 31. Bryum torsqucscens Br. eur. — Kurdistania Assyrica: Ditionis Erbil in regione infer. montis l\nh-Sefin, ad pagum Sehaklava. ± 1000 m. 9. V. 1893; c. fr. [Bornm. Iter Persico- turc. Nr. 4479]. 32. Bryum pseudotriquctrum (Hedw. p. \k) Var. Bornmüllevi Schtfn. n. var. Unterscheidet sich schon habituell auffallend von der tyi>ischen K'orm : Rasen hur 25 — 35 mm hoch, oben goldgnin bis goldbraun, stark seidenglänzend, Pflanzen schlank durch die trocken mehr angedrückten, weniger krausen Blätter, welche kleiner sind, aber sonst im anatom. Bau mit denen der Normalform gut übereinstimmen. An sterilen Sprossen ist der Blattrand gewöhnlich nur in der unteren Blatthälfte zurück- gerollt. cT Pflanzen schmächtiger, rf Inflor. fast scheibenförmig, innere Perigonialbl. aber knospig znsammenneigend. Kapsel viel kleiner, gelbbraun, mit dem Halse etwa 2'5 mm bis 3 mm laug, Hals deutlich abgesetzt nahezu von Urnenlänge, Urne dick eiförmig. Inneres Peristoni mit nahezu doppelt so hoher Basilarhaut als die kurzen Fortsätze, Wimpern zu je 3 - 5 mit langen Anhängseln. Scta 20—25 mm hoch. Von den zahlreichen Exemplaren des Bryum pscudotri- quctrum steht nur die folgende dieser neuen Form etwas näher: 131 „Salzburg; Scheidberg am Radstädter Tauern, Kalk 2650 ra. 6. VIII. 1895. J. Br eidler". Immerhin nähert sich diese Form der typischen Ptianze viel mehr. Habit. Persiae austro-orient. prov. Kerraau: in regione alpina montis Schah Kuh. 3600 m s. m. 25. VII. 1892; c. IV. [Exsicc. Bornm. Iter Persico-ture. 1892—93. Nr. 4481.] Mniaceae. 33. Mnium Seligen Jur. — Persiae prov. Ghilan: in silvis ad Reseht. 9. T. 1892; sterile. [Bornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4470]. 34. Mnium undulatum (L.) Weis. — Persiae prov. Ghilan: in silvis ad Rescht. 9. I. 1892; sterile. [Bornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4474]. JBartramiaceae. 35. Philonotis fontana (L.) Brid. — Persiae prov. Kerman: ad rivulos alpinos montis Laiesar. 3600 m s. ra. VII. 1892; sterilis. [Bornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4484]. 36. Philonotis calcarea (Br. eur.) Schmp. — Persiae austro-orient. prov. Kerman: in regione alpina montis Schah-Kuh. 3600 m s. m. 25. VII. 1892; sterilis [Bornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4482|. — Persia occidentalis : ad Suitanabad. 1800 ra s. m. 3. VII. 1892 igt. Th. Strauss. Nota: Beide Pflanzen gehören einer (Jugendforra ?) Form an mit wenig oder nicht verzweigten Stengeln. Fontinalaceae. 37. Fontinalis antipyretica L. — Persia borealis: Teheran, in fossis ad radices montis Schimran. 1500 m s. m. 3. IL 1892; sterihs. [Bornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4477). Ci ^ypha eaceae. 38. Leucodon immersus S. 0. Lindb. = L. Caucasicus Jur. et Milde. — Persiae prov. Ghilan, in silvis ad Rescht. 9.1. 1892; c. fr. [Bornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4460). LesJxeaceae. 39. Fterogonium gracile (Dill.) Sw. — Macedonia: ad Kerasia in monte Athos. VIL 1891; sterile. [Nr. 2]. Hjjpnuceae. 40. Homalothecium sericeum (L.) Br. eur. — Persiae prov. Ghilan : in silvis ad Rescht. 9. I. 1892; sterile. [Bornm. Iter Pers.- turc. Nr. 4472]. 41. Homdlothecinm Fhilippeanum (Spruce) Br. eur. — Macedonia: ad Monastir Hagios Dionysios in monte Olympo. VIL 1891; sterile [Nr. 6J. 42. Bracitythccium riitabulum (L.) Br. eur. — Persiae prov. Ghilan : in silvis ad Rescht. in consortio Eurhynchii etichlori, Mnii 10* 132 Seligeriete. 9.1.1892; c. fr. [Bornra. Iter Pers.-turc. Nr. 4475. 4476J. 43. Thamniiim alopecurnm (L.) Br. eur. — Persiae prov. Ghilan: in silvis ad Beseht. 9. I. 1892; sterile. [Bornni. Iter Pers.- turc. Nr 4463, 4464]. 44. Eurliijnchium Stockesii (Turu.) Br. eur. — Persiae prov. Ghilan: in silvis ad Beseht. 9. I. 1892; sterile. [Bornm. Iter Pers-. ture. Nr. 4467]. 45. Eurhyncliium eiicldoron (Bruch) Jur. et Milde. Hypnnni- eucli- loron Bruch in C. Müll., Syn. Muse. — Persiae prov. Ghilan: in silvis ad Beseht. 9. I. 1892; sterile et c. fr. maturo. [Bornm. Iter Pers.-turc. Nr. 4465 ster.. 4469 c. fr.. 4473 ster. in con- sortio Brachythecii riitahuli]. 46. Wiynclw^tvgmm rnsciforme (Neck.) Br. eur. Varietati ß hUescens proxini. — Insula Thasos: Volgaro. ad rivulos. 17. V. 1891; sterile. [P. Sintenis et J. Bornm. Iter Turcicuni 1891 Nr. 157 IJ. Var. prolixtim (Dkks.) Br. eur. — Macedonia: ad radiees montis 01ym|)i in faucibus Megaroma ditionis Lithochori. 15. VIII. 1891; sterile. [P. Sintenis et .1. Bornm. Iter Tureieum 1891 Nr. 1548]. 47. AmUystqfium riparium (L.) Br. eur. Var. inundatiim Schmji. — Dalniatia: Sta^i^l^odes M. B. Persia borealis in desertis inter Kora et Suitanabad 1200 m s. ra. (It. Pers.-t. Nr. 4798.) Persia Orient, prov. Yesd inter Ispahan et Yesd. in desertis ad Bämbis 1900 ra s. m. (It. Pers.-t. Nr. 4799.) Für die Flora von Persien neu. Beide Localitäten liegen weit auseinander, und die Art tritt dortselbst nach brieflichen Mittheilungeu Bornmüller's äusserst spärlich und vereinzelt auf. Carex foetvla All. var. minor Kükenth. et Bornin. nov. var. Rhizomate repente tenui librillis numerosis saepe in caespites den SOS contextis. culmis lae vibus 8—10 cm altis. foliis angustio- ribus, Spieulis minoribus quam in fypo nonnunquam oblongo-ovatis, utrieulis subbrevius rostratis. Persia austro-orient. prov. Kerman: Kuh-i-Lalesar in reg. alpina 3600 m s. m. (It. Pers.-t. Nr. 4.^01.) Carcx fodida All. war bisher aus dem Orient noch nicht bekannt. Wie die voili(\<:enden Exemplare ausweisen, scheint sie daselbst nur in einer eigonthnmlichen. vom europäischen Typus ab- weichenden Form aufzutrett'ii, welche wir als besondere Varietät festhalten zu müssen iilaubten. Dieselbe, durch die Dis]tosition der Aehrchen, durch die Form des Utricnliis und durch die gefurchten Halme zweifellos zur Carcx foctida gehörig, erscheint in allen Theilen zarter und verkürzt, ihre kleinen Aehren bald eirundlich. bald länglich. Die Wurzelfasern bilden oll einen dichten P'ilz. aus welchem gleichwohl die Stoiouenbildung deutlich hervortritt. Sie bildet den Uebergang zur Carex sUnopliylla Wahl., welche ja auch ihrerseits eine var. pJanifoJia Boiss. nach der Carcx fociida hin entsendet. Carex stenophijUa Wahl. Anatolia: ad Siwas B-1400 m s. m. (It. Pers.-t. Nr. 3539.) Cappadocia: in pratis alpinis montis Argaei 2300 m s. m. (Plant. Anat. Orient. 1890. Nr. 2534.) Persia boreal. : in planitie ad Teheran versus Tawschan-tepe. 1300 in s. m. (It. Pers.-t. Nr. 4797), mit auffallend langen schwarzbraunen Basalscheiden, welche den Halm zu ^|^ — 7', seiner Höhe bedecken. Persia occid. : ad Suhanabad 1800 m s. m. (It. Pers.-t. Nr. 4796), eine sehr niedrige Form, deren Aehrchen mehr oder weniger in den Blättern versteckt sind. Assyria: ad Kerkuk. (It. Pers.-t. Nr. 1880.) Carex divisa ]1\\(\ü. Pontus australis: Amasia in humidiiisculis ad arcem. 400—600 m s. m. (Plant. Anat. orient. 1890. Nr. 896.) Samsun in arenosis maritimis. (PI. exsicc. Anat. orient. 1889. Nr. 893.) Carcx divulsa Good. Amasia. in dumosis subhumidis 400 m. (PI. Anat. or. 1890. Nr. 892.) 135 Kurdistania : in raontis Kuh-Sefin reg. infer. ad pagiim Scliak- lava. 1000 m s. in. (It. Pers.-t. Nr. 1882.) Carcx Schreheri Schrank. In silvaticis Ponti Galatici pr. Khaousa 400—600 m s. m. (Plant, exs. An. or. 1889. Nr. 894.) Hoissier V, p. 404 gibt sie nur von Taurien und dem Kaukasus an. Carex Halleriana Asso. Amasia in aprieis, 400 — 500 m s. ni. (Plant, exs. An. or. 1889. Nr. 890.) Carex nitida Host. Pontus: in. Yildiss-dagh., reg. alp. 2200 m s. m. (PI. An. or. 1890. Nr. 2535 \) Abadschi-dagh in lapidosis subalpinis 1500 m s. m. (l.-c. Nr. 2533.) Boissier citirt nur Iberien und Taurien. Carex atrata L. var. aterrima Hoppe. Paphlagonia: in monte llgbas-dagh in rupibus alp. 2600 m s. m. (PI. An. or. 1890. Nr. 2536.) Fehlt bei Boissier, welcher nur die var. nigra All. aufgenommen hat, von weicher sich diese Pflanze durch weit höheren Wuchs, rauhen Halm, gestielte und dicke Aehren unterscheidet. Carex glaiica Scop. var. serrulata Biv. Amasia in humidis, 400—500 in s. m. (PI. exs. An. or. 1889. Nr. 886 a und b) in rupestribus dumetisque saxosis (Nr. 888). Ak-dagh, in pinetis 1200 m s. m. (PI. Anat. or. 1890. Nr. 2532.) Nach Boissier ist diese Varietät im Orient fast verbreiteter als der Typus. Var. Kotschyi Kükenth. et Bornin. Planta plerumque Inimilis. caulibus triquetris seaberrimis, spiculis $ abbreviatis subrotundis approximatis fere sessilibus, stigraatibus duobus. Synon. : Carex Kotschyana Boiss. et Höh. (Diagn. 2. 13. p. 38.) Carex glauca var. Böek. (Cyp. Berl. p. 1452.) Persia austro-orient. prov. Kerman: in pratis alpinis montis. Knh-i-Lalesar. 3600—3800 m s. m. (It. Pers.-t. Nr. 4803.) Aehnliche Formen, von Kotschy in Süd-Persien gesammelt (nach Steudel Syn. übrigens mit glattem Halm!), hatte Boissier als Carex Kotschyana beschrieben und spcäter (Flora Orient. V, p. 420) mit C. caespitosa L. identificirt. Aber ausser der Zweizahl der Narben und allenfalls noch der Form der genäherten $ Aehrchen haben sie mit C. caespitosa nichts gemein. Die aufgeblasenen Schläuche mit dem kurzen, leicht zurückgeworfenen Schnabel stellen sie sicher zur C. glauca Scop., von welcher sie sieh durch die oben hervorgehobenen Merkmale unterscheidet. Carex vulgaris, Fries. Assyria : ad fines Pers. in alpe Itelgurd (lit. Riwandous 3000 m s. m. (It. Pers.-t. Nr. 1884.) Eine niedrige alpine Form, fast vom Habitus einer Carex rigida Goüd. ; nur weniger starr und schmalblättriger als diese. (Jarex silvatica Huds. Amasia: in montis Ak-dagh regione .subalp. (PI. exs. An. or. 1889. Nr. 895.) Carex cilicica Boiss. Kurdistania: Eiwandous ad. iin. Pers. in m. Sakri-Sakran 2200 m s. ra. (It. Pers.-t. Nr. 1883.) Stimmt mit der Diagnose bei Boissier V. 424 und mit den von Sintenis in Türkisch-Armenien gesammelten Exemplaren gut überein. Gehört in die Gruppen der Frigidac. 136 Carex distans L. Araasia in humidis 400 — 500 m s. m. (PI. exs. An. or. 1889. Nr. 889.) Carex Borninülleri Kükenth. nov. sp. Caespitosa , fibrillis flavescentibus validis ; vaginis sordide brunneis striatis, sparsira reticulate-fissis; culmis ereetis triangularibus glabris vel scabriusculis, 20 — 4ö cm altis, basin versus paucifoliatis : foliis planis, culmo brevioribus multistriatis; bracteis evaginantibus anguste-linearibus culmuin superantibus aeqnanti- busve; spiculis rf l-(rariusj 3. oblongo-lineaiibus. glumis brunneis lanceolatis acuminatis; spiculis 9 1 — 3, iilerunique 2 reniotis ovato- oblongis vel cylindricis sessilibus, intinia tantum subpeduneulata, glumis ferrugineis lanceolatis in acuinen longum viride serra- tum excurroii tibus; utriculis brunneis iiitidulis gluinannn acumen aequantibus tiiinidis, nervis ae(iualil)us elevatis, rostro bre vi vi rid i apiec profunde bidentato. dentibus margi ne glaber- rimis; caryopsi trigona arcte inciusa. utrieuluni ad ^/j explente. Pars, austro-orient. prov. Kernian: Kah-i-Lalesar in reg. alp. 3000 m s. m. (It. jjers.-t. Nr. 4804.) Hochwüchsige Exemplare dieser Carex erinnern einigermassen an Carex vrsicaria, zumal dann, wenn 3 d* Aelirehen und an den Basalsclieiden Netzfasern vorhanden sind. Auch die aufgeblasenen stark nervigen Schläuche und deren lange Spelzen zeigen einige Aehnlichkeit mit C. vesicnria. Aber die Schlauchwäude sind von viel derberer Consistenz, der Schnabel ist sehr kurz und ist in 2 gerade vorgestreckte Zähne tief gesj »alten, und die Nuss liegt den Wänden dicht an und füllt den Schlauch bis zu ^/^ seiner Grösse, während alle Formen der C. vesirarid sidir kleine lvaryo|isen liesitzen, welche nur locker im Schlauch eingeschlossen sind. Die anscheinend typische mittelhohe Form unserer Carex mit kleinen, eiförmig-länglichen 9 Aelirehen und nur 1, höchstens 2 ,f Aehrchen. steht der Carex distans L. nahe, unterscheidet sich aber von ihr durch die Netzfasern der Basalscheiden, längere Deckspelzen, braune am Schnabel grünliche Schläuche, deren Nerven alle von gleicher Stärke sind, und besonders durch völlig glatte Schnabel- zähne. Carex diluta M. B., welche auch allseitig gleich starkgenervte Schläuche besitzt, weicht durch scheidige Tragblätter, länger gestielte Aehrchen und glatte Schnabelzähne ab. Carex Hornschuchiana Hoppe hat zwar glatte Schnabelzähne, lässt sich aber sonst gar nicht vergleichen. Ebenso ist die afghanische Carex fissirostris F. Ball. (Jonrn. liot. 1875 p. 206. Journ. Linn. Soc. XVI p. 705. C. Aitchisoui Böek. in Flora 1880 p. 456 cf. Journ. Bot. XVHI. p. 105. XIX. p. 190, Tab. 38) nach Abbildung und Beschreibung besond(!rs durch die kleinen grünen Früchte und die langscheidigen I:{racteen weit entfernt, so dass unsere Carex. welche ich nach ihrem Entdecker benenne, in die Gruppe der Fidvellae als neue Art eintritt. Die Art ist zum Theil unter dem Namen Carex vesicaria var. hrevirostris 137 Kük. et Bornm. vertheilt worden, welcher Irrthum der ersten Be- stimmung hiemit berichtigt wird. Carex liirta L. Amasia in ra. Ak-dagh 1600— lüOO m s. m. (PI. exs. An. or. 1889. Nr. 1564.) Pers. austr.-orient. prov. Kerman : Kuh-i-Lalesar in reg. alp. 3500 ra s. ra. (It. Pers.-t. Nr. 4805.) Carex hordeistichos Vill. Amasia in humidis m. Karadagh 700—600 m s. m. (PI. exs. An. or. 1889. Nr. 887.) Carex secalina Wahl. var. alpina Kükenth. et Bornm. nov. var. Minima, 5 — 7 cm alta, foliis et bracteis angustis canaliculatis falcatis rigidis, spieulis parvulis, glumis paullum brevioribus quam utriculis, nervo dorsali valido spinulosiusculo in acumen longum excurrente. Persia austr.-orient. prov. Kerman: in humidis alpinis ra. Kuh- i-Nasr. 3400 ra. s. ra. (It. Pers.-t. Nr. 4795.) Carex secalina Wahl, war seither nur von Talysch (C. A. Meyer!) bekannt. Die südpersisehe Forra zeigt infolge ihres hochalpinen Standorts dieselbe Verkürzung und Erstarrung, welche z. B. die alpinen Formen der Carex vulgaris von denjenigen der Ebene trennt. Beachtenswerth sind die dornig gewiraperten, in eine lange Spitze auslaufenden Rückennerven der 9 Spelzen, welche bei der typischen Form glatt und einfach zugespitzt sind. Zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein. Von Prof. Gottfr. Riehen S. I. (Feldkirch). (Fortsetzung.') lAliaceae, Tofieldia calyculata Whlbg. v. ramosa Hoppe. Bazorenalp unter der Gurtisspitz (A). Diese Angabe dürfte sich auf jene Mon- strosität beziehen, welche Dr. Murr in der D. bot. Mouatsschr. 1896. Nr. 6, genauer beschrieben und abgebildet hat. Schon Ciister gibt 1821 in der N. Alp. eine „Monstrosität mit rispenförmigem Blüten- stand" vom Hohen Freschen an. Ich fand vor mehreren Jahren nahe dem Fundort der Scheuchzeria zwei Exemplare, von denen das eine sehr genau mit der Abbildung a. bei Murr übereinstimmt. Antliericum Liliago L, Alpe Sarüja (E). Gayea Liottardl Schult. Ober Dalaas (Loitl). Eauhe Statfelal[i am Formarinsee (R). Alpe Vergalda (Wf). A. sihiricum L. (-= foliosum Clar.J. Nicht selten auf allen Alpen, z. B. im Gamperdonathal, Lünersee, Rellsth., Montavon, Klosterthal (A). Im kl. Walserthal nicht selten, z. B. Zwerenalpe (Bchtj, Bärgunt (S). Gemein auf Tannberg (Hl), z. B. Flexcn- Leeh (R), llochkrumnibach (S) und Gentschelpass (A). Hoher Fre- schen (E, Lg). Uefentobel (E)! Aufstieg zum Naafkopf von St. Ro- chus. Im obersten Gampadelthal (Rj, Burtscheralp b. Bürserberg (T). Alpe Albona ober Stuben (Wf). 1) Vergl. Nr. 3, S. 78. 138 Ä. montanum Schmidt. Gamperdona. Oberhalb des Waldes am Wege zur Canisfluh (A). Canisfluh ganz nahe beim bekannten Edel- weissgebiet (R). A. Victor iale L. Am Flexen (A, Bl). Bei Warth und Bürstegg (A), Bärguut im kl. Walserthal (Bl. S). Au-Ganisfluh (R). Geisspitz-Joeh (Lünersee-Gauerthal-) (S). Kriegerhorn b. Lech (T). Ä. oleraceiim L. Ardetzenberg. Liechtensteinisches Ried an verschiedenen Stellen (R). Was Zimmermann im Herbar (Rh) und ( Wd) für oleraceura bestimmte, gehört zur folgenden Art. A. carinatum L. Hantig durch das ganze Gebiet bis in's Kiosterthal, Montavon und Nebenthiller; geht bis 1800 m, z. B. am Weg zur Freiburger Hütte am Formarinsee (A, E. Lg, S, Wf, Wd). Lilium hidhiferum L. Rankweil, Frutz- und Frühdischtobel. Felsen unter Uebersachsen (A). Ober den Stöcken am Weg zum Hohen Preschen (Kiene). Eine unleserliche Angabe von (A) aus dem Gamperdona möchte ich auf die folgende Art beziehen. Lilium croccum Chaix. Zwischen St. Rochus- und Sareiser Joch (E, R). Uebersachsen (E). Ober dem Schwarzen See. zwischen Dums und Satteins (0. R. Rick). Muscari hotrifoides Mill. ( Von Kemp als M. racemosiim aus- gegeben). Um St. Victorsberg massenhaft (A, E, 0, R, Rick), vom Volk „Victerle" genannt, während sie ober Fraxern, wo die Pllanze auch sehr häufig ist, „Fraxerntrübel" heisst. iMuacari racemosuni Mill. Sehr selten am Ardetzenberg gegen Levis. St. Wolfgang bei Tosters auf einer Wiese (A). Shepfo/nis ((nijth'xifolinsDC. Hochkrummbach. Schröcken (A). Dalaas-Kristberg (Loitl). Rellsthal (LoitI, R). Vermaldentoliel. Gam- jjadeltlial. Mittelberg im kl. Walserthal (R). Parthennen (S). Samina- thal, initor Alpe Sariija (Wf). Anuiri/llitlaceae. Narcissus poeticus L. Auf Wiesen bei Tosters, Tisis, Fellen- gatter, Maria Ebne. Im Ried bei Nendeln (Liechtenstein). Kuhbrücke im Gamperdonathal (A). xV. Fseudonarcissus L. Rieden bei Bregenz (T). Wohl sicher GartenflflchtliDg. Iridaceac. Crocus albiflorus Kit. {= vermis All. non Wulfen). Nenzinger- berg. Alpe Glong (auch Glang geschrieben) im Klosterthal. Gr. Wal- sertlial. Selten im Thal. z. B. bei Tisis und Feldkirch (A). Hoch- Gerach (A, R). Flexen-Zürsersee, weiss und violett (R). Tannberg. Schröcken (T). Hochälplekopf ( Wd). Von dem letztgenannten Fund- ort gibt Zimmermann, ausdrücklich von dieser Art unterschieden, C. vernuH Wulfen an und bemerkt, es befänden sich dort auch von alhiflorus „Individuen, welche in der verhältnissmässigen Länge des Griffels und der Staubgefasse zwischen beiden Arten die Mitte halten". Am Hochälpele kommt nun ganz sicher kein C. vcniits 139 Wulf. vor. Der Freimdliclikeit des Frl. Winder verdanke ich die Zusendung einer Anzahl noch frischer Exemplare von dieser Stelle, unter denen einige sich fanden, deren Narben die Staubbeutel etwas überragten. Dieselbe Erscheinung beobachte ich schon seit mehreren Jahren unter den unzählbaren Crocus ulhifL auf den Wiesen am Schönblick. Wie in Kerner's Pflanzenleben II. p. 381 ausgeführt wird, ist für den Anfang der Blütezeit diese Stellung wohl die normale, während später die Narbe tiefer steht. Zimmermann hat eben nur das Stichwort der I^estimmungstabellen beachtet; denn hätte er auch alle übrigen Merkmale, wie sie z. B. in Willkomm's Führer zu lesen sind, in Betracht gezogen, so hätte diese Ver- wechslung nicht vorkommen können. Crocus vermis Wulfen kommt in Vorarlberg nicht vor. ') Oi'chiflaceae. Cypripedilum calceoliis L. Sehr selten im Göfener Wald. Nen- ziugerberg. Gamperdona. Bludenz. Fontanella. Sonntag. Ueber Sachsen, Laternserthal. Freschen gegen Ebnit (A), Gurtisspitz (A, R). Tri- senerberg (A. Wf). Höllentobel bei Dalaas (Loitl). Nofelser Wald. (R, W). Dalaas-Formarinsee, ober der Marias ( oder Mariex) an einer Stelle unter Buchen sehr zahlreich (R). bei Sulzberg (Tj. Gallina- tobel. Wald unter der Alpe Gaflei. Braz. Dalaas (Wf). Ophrys aranifera Hnds. Amerlügen-Aelple (Bötzkes). 0. (ipifcra Huds. Oberhalb Düns (Aug. Baron v. Teufifel). Orcliis glohosa L. Uebersachsen. Hoch- Gerach (A). Alpe Glong bei Spullers (A, T). Tannberg, häufig auf den Bergwiesen (Bl), z. B. Hoehkrummbach (S). Alpe Unterfluh bei Dornbirn (Rh). Canisfluh. Zwischen Sarüja- und Garsella-Alp. Ueber der Sporer- AIp zusammen mit Edelweiss (R). Hoher Freschen (Rick, Ronipel), Geisspitz-Joch, Schadona (S). 0. pallens L. Ardetzenberg an der Schiessstätte bei Alten- stadt fA). 0. incarnata v. ochrolcuca Wuest. Frastanzer-Au (0, R). 0. samhiicina L. Aelple ober Amerlügen (P. Löhle). Nigritella Ifcufleri Kerner. Garsella- Alp (M. R). Canisfluh (R). Am Solaruel (Frz. v. Streng). Hoher Frassen. Zwölferkopf im Brandner- thal (T). iV. fragans Sauter (suaveolens Vill.). Tannberg (T). Tlatanthera chlorantJia Oust. Satteinser Mähder. Sehr selten am Blasenberg (A), Gurtisspitz. Hoher Freschen (Lg). Schellenberg (Loitl). Tschuggenalp (Rick). Bürserberg (T). Cephalanthera pallens Richard (grandifl. Bab). Wald unicr Uebersachsen (Bötzkes). Ober Vaduz (0). Spiraidlies aesticalis Riehard. Sum})f zwischen Tisis und Fellun- gatter (W). Mehrerau (T). ^) cfr. L. Derganc in der Jäaner-Nuinuier dieser Zeitschrift. 140 Sp. autumnalis Eich. Maria Ebne (E). Aelple ober Amerliigeu (Rompel). Listera cordata E. Br. Einmal hinter Sehloss Amberg bei Feldkirch (A). An Waldsäumen im kl. Walserthal (Bcht). Hoch- (iJerach (Kiene). Am Kristberg im Klosterthal massenhaft (Loitl, 0, Wfj. Vermaldentobel zahlreich (Loitl, E). An der Lose (^T). Wald zwischen Langen und Klösterle (VVf). MicroHtylis monoplnjUa Lindl (auch als v. diphyUa Lindlj. Zwischen Tschagguns und Yandans an der 111. Auf dem rechten Ufer des Alvierbaches zwischen Bludenz und Brand (Loitl. R). Alpe Sattel bei Ebnit (Eh). Zwülferkopf im Brandnerthal. Bürserber»- (T). Liparis Loeselü Eich. Frastanzer Eied (0, E). Sumpf bei Maria-Grün ( W). Coralliorrhiza innata E. Br. Vorder- und Hinter-Aelple (Bötzkes). Muttkopf bei üebersachsen. Gurtisdorf (Löhle). Klosterthal (Südseite) zwischen Langen nnd Klösterle (Loitl. Wf ). Höllentobel bei Dalaas (Loitl). Tschuggenalp (Rick). Sarainathal (W). Salicaceae. Salix fragilis L. Frastanzerau (Lg). S. retusn v. serpißlifolin Scop. Diese Varietät kann nicht als Form angesehen werden, welche in höherer Lage die Art vertritt; denn man kann auf der Todtenalpe an der Scesa plana und am Widderstein die Art höher steigen sehen als die Varietät. Lüner- see, Hoher Freschen (Lg). Todtenalpe. Widderstein (E). — V. Kitaiheliana Willd. Garsella-Alp, mit der Art (E). S. herlacea L. Gargellakopf ( El. Am Kalteberg (Loitl). Am Uebergang vom Vergalda- ins Garnerathal (0); ib. über 2500 m (S). Oberhalb des Zürsersee's. Lünersee-Oefenpass häufig. Heimspitz (E). Hochuaderer (Eh), S. Myrsmites L. Ober Zürs, circa 1850 m (E). S. Waldsteiniana Willd. Flexenpass-Ziirsersee, Hochkrumra- bach -Widderstein (E). S. hehetica Vill. Hohes Ead (E). S. incana Schrank. Illufer bei Frastanz. Gamperdonathal (T). Unter dem Kapf ( W i. Dornbirn ( Wd). , S. dnphnoidesi Vill. Tisis (E). An der Schmitter Brücke ober Lustenau (E). Gütle bei Dornbirn (Wd). Die Bemerkung Traun- steiners^), dass ausschliessHch diese Weide in Tirol und Vorarlberg zur Palniweihe gebraucht werde, triflft für Vorarlberg, wo Salix caprra die Palmweide ist. nicht zu. üeberhaupt gehört diese Art in dem Gebiet nicht zu den gewöhnlichen. S. hastata L. Im kl. Walserthal auf der Zwereualpe (Bcht). S. aurita L. Bei Hard. St. Victorsberg. Bei Frastanz (E). Ä. repcnfi L. Eschen-Schaanwald in Liechtenstein (0). Sumpf bei Maria-Grün (R) und Fellengatter (W). 1) Monographie der Weiden von Tirol und Vorarlberg. Zeitschrift des Ferdinandeunis. Innsbruck 1842. p. 84. 141 Betiilaceae. Carpinns Betulus L. Bei Maria-Grün melirere Sträucher. Bei Dafins und St. Yietorsbero- nicht selten (A|. Wolfesberg- bei Schwarz- ach (Bellt). Kankweil (Hl). Rieden-Bregenz (E). Haselstaiiden- Sch warzach (T). Fellengattor (W). Dornbirn (Wd). Alniis glutiiiosa Gaertn. Im Illgebiet selten, z. B. bei Tisis (A. E) und Frastanz (A). Ufticaceae. Urtica urens L. Selten. xVii der Hecke bei St. Rooliiis. Klö- sterle. Braz. Höchst (A). bei Feldkireh (Rh). Stuben. Zug. Im kl. Walserthal selten zwischen Mittelberg und Hirschegg. Je einmal in Schop[iernau und Au im Bregenzerwald (Rj. JPolt/gonaceae. llumcx scutatiis L. Im Montavon und seinen Nebenthälern nicht selten (R. S). V. haUaefolins M. St. Im Illsand bei Nenzing. Bei Zürs mit der Art (Wf). Folygoniim historta L. Im Klosterthal (A). Im kl. Walserthal häufig (Bl, R). Brand (T). Doren im Bregenzer Walde. Zürs. Sill)er- thal (Wf). P. dumetoriim L. Feldkirch am Wege zum Elend-Bild (A). St. Margarethen-Kapf (E). Ardetzenberg (Lg). Satteins (W). Bei Bodenwald. Unter dem Sonderberg (Wf). Caryoiihjfllaveae, Ägrosicmma f/ithago L. Um Feldkirch vereinzelt (A, R), Sal- teins. Mauern. Vaduz. Möggers (A). Mäder (E). Gölis (Lg). Fra- stanz (Rh). Hl. Kreuz. Unter dem Kapf. Tosterser und Giesingerau. Acker zwischen Stuben und Flexen (R). Fellengatter (W). Sulz- Röthis (Wf). Schruns (Wd). Silenc nodiflora L. Giesingeu. Am Stein. Schellenberg (A). Göfis (Lg). Tosters. Tisis (R). Fellengatter (W). >S'. ulpina Thomas. Solaruel (E). Gargellenthal und auch sonst auf den höheren Alpen vereinzelt (R). S. dichoioma Ehrh. An den neu angelegten Canal- und III- dämmen unter Feldkirch. (Mit fremdem Samen eingeschleppt.) (R). S. excapa All. Heimspitz. Vergalda-Alpe (E), Garnerathal über 2500 m. nahe der Höhe des Vergaldener Jöchl (S). DicDilhus hcuhatus L. Waldlichtung auf dem rechten Illufor nahe bei der Mündung in vielen Exemplaren (R). D. Silvester Wulfen. Schafberg bei Klösterle (A). Canisfluh häutig (A, R). Zwölferkopf (T). D. caesiiis Smith. Vereinzelt im Gargellenthal (R). D. deltoides L. Silberthal selten (R). Innerlratte häufig (R, S). Unteres Gargellenthal (S). 142 Vaccaria parviflora Moench. Am Kapf (Lg). Giesiogerau auf Schutthaufen (Rick). Saponaria ocymoides L. Hoher Frasseii (A. Lg). Bürserberg (Lg, W). Von Bludenz aufwärts längs der ganzen Bahnstrecke massen- haft (R, Sj. Stellaria uliginosa Murray. Zwischen St. Anton und Schruns, Dalaas (Loitl, Wf). Unter der Alpe Gauen im Montavon (S). Schwendewald bei Dornbirn (Wd). St. cerastoides L. Am Körbersee (A). Vergaldener Jöchl (E, S). Alpe Formarin (E). Dilisuna (Lg, R). Hoher Freschen (P. J. Meyer. Romiiel). Am xVrlberff circa 1800 m. Sehweizerthor. Naaf- kopf (R). Alpe Albona ober Stuben (Wf). Im oberen Gampadelthal fand ich an ein und demselben Stück Blüten mit zwei, drei, vier und fünf Griffeln. Cerasthim vlscosum L. Tisis. Tosters. Wolfurt (R). C. vulgatum v. longirostre Wich. Arlberg, Passhöhe (Typ). Gallinasattel (üebergangsform) (R). C alpinum L. Zürsersee (R). Zwölferko})f im Brandnerthal (T). Als var. lanatum Lamk. am Lünersee (R). C. arvense L. Neue Canal- und lUdämme unter Feldkirch (0). Gargellen (Wd). — V. stricitim Hänke. Naafkopf (R). Alpe Vergalda (T). C. uniflonon Murr. Rothewand. Alpe GüH. St. Antönien-Joch. Vergaldener Jöchl (E). Naafkopf (R). Sagina prociimbens L. Frastanz. Tisis. Rojaberg. Garaperdona. Klosterthal. Schafberg bei Spullers (A). S. Linnaei Presl (saxatilis Wiram.). Amerlügeralp (Lg, R). Exemplare mit 3—5 Gritfein bei vierzähligem Kelch. Alsine Chederi Feml. Sulzfluh (E, Rj. Hohes Rad (E). Oberste Heiraspitze. Todtenal}». Widderstein (R, S). Kriegerhorn bei Lech (T). Moehriiigia pohjiionoides M. K. Kl. Walserthal (Bcht). Sarüja- Alp (E). Düisuna-Sulziluh (R). Widdenstein (S). Spergula arvensis L. Als var. vulgaris und sativa (Koch). Im Montavon bei Parthennen (R, S). Sp. pentandra L. Als Gartenunkraut einmal in Dornbirn beobachtet (Wd). Herniaria alpina L. Am Vermuntgletscher ; leg. Rh. (Lg). Scleranthiis annuiis L. Am Stein (A, R), Schellenberg (A, R), Göfis (R, W), Möggers (T). li€intinciilac€ae. iJelphinium alpinum W. et Kit. Diese Art wurde als D. ela- tum L. von Kemp als häufig im oberen Samina- und Gamperdona- thal aufgeführt. Exemplare, die ich an den genannten Orten selbst sammelte oder aus (T) einsah und nach Huth"s Monographie der Gattung Delphinium bestimmte, erwiesen sich als JJ. alpi}ium W. et Kit. (Fortsetzung folgt.) 143 Ach illea Uriunoffn, Eine neue Schafgarbe iiart der BalkaiihaUHiisel. Von Dr. E. v. Haläcsy (Wien). Sectio Milletbliuin. subseet. Millefoliatae DC. Adpresse liirta. ii'laiidiiloso punctata: rliizoniate inulticipite, caules floriferos rosulasque foliornni edente: foliis rosiilanim i)iunatisectis. louge petiolatis. ambitn obloiigis. rachide vix alata deiitata. seginentis numerosis ambitii ob- longis. in lacinias breves acutas unidentatas vel integras piunati- partitis: foliis caiiliiiis numerosis, abbreviatis. semianiplexicaulibus, ambitii ovatooblongis, pinnatisectis, segmentis 5 — 8, paucidentatis; corymbo composito. raniis brevibus. capitulis parvis; involucri oblongi phyllis oblongis, fuscomarginatis; ligulis albis, trilobis, involncro subtriplo brevioribus. Caulis 25 — 30 cm altus; folia rosularum 5 — 9 cm longa, lö mm lata: folia caulina 4 cm (superiora 2 cm) longa, 2 cm (superiora 1 cm) lata: corymbus 4— 6 cm latus; involucrum 2 mm loDiium. Habitat in truticetis {Juniperus niuui) montis Dobrila in Trojan Balkan Bulgariae, ubi aestate a. 1896 detexit el. am. J. Ururaoff, cui species haec nova elegans dedicata sit. Eine der relativ kurzen, grobgetheilten, eine breite Spindel besitzenden Stengelblätter wegen von allen europäischen Schafgarben aus der Gruppe der Millefoliatae DO. der A. ligustica All. am meisten ähnelnde Art. von ihr aber durch die während der Blütezeit vorhandenen Blattrosetten, deren Blätter lebhaft an jene von A. hohilis L. erinnern, also von den steugelständigen recht ab- weichend gebaut sind, auf den ersten Blick verschieden. Die ganze Tracht der Ptlanze ist übrigens eine minder starre, als jene der A. ligustica, ihre Stengel sind nicht so steif aufrecht, wie bei dieser, sondern wie bei A. millcfolium, nobilis etc. am Grunde aufsteigend. Eine gelbblütige Varietät von Galeojjsispubescens Bess. aus Böhmen. Von Franz Bubäk (Ilohenstadt). In den vorjährigen Ferien fand ich auf einem Ausfluge im Dorfe Stepänovice unweit Rovensko zwischen sehr zahlreichen purpurrothen Exem}ilaren von Galeopsis pubcsceits Bess. — es war die Form 6r. uiticacfolia Tausch — ein Exemplar mit schwefelgelben Blüten. Im ersten Augenblick glaubte ich, es wäre ein Bastard; bei gründ- licherer Untersuchung des Exemplares überzeugte ich mich, dass es nur eine Farbenvarietät der erwähnten Species ist. Die schwefel- gelbe Krone ist derselben Grösse wie bei der Normalform, die zwei intensiveren gelben Flecken auf der Unterlippe der Normalform kann 144 man auch hier ziemlich gut bemerlien, es fehlen aber die kleinen purpurnen Flecken ihrer Basis. Die Kelche sind blass, bei der Normalform schmutzig purpurn. Von G. versicolor Curt. unterscheidet sich unsere Varietät durch das reichere Flaumhaar, durch die spärlicheren Borstenhaare, die sich nur unterhalb der Gelenke befinden, durch die kleineren Kronen, deren Mittelzipfel nicht purpurviolett ist. Diese Form möge Galeopsis 2)ubescens Bess. var. sulphurea m. heissen. Gelblichweisse Corollen von G. pubescens wurden schon beobachtet (vgl. Garcke. 111. Flora von Deutschi. S. 480). Das Vorkommen einer gelbblülienden Form der 6r. puhescens gewinnt ein allgemeineres Interesse durch die Existenz einer gelbblühenden Parallelart von G. puhescens (vgl. Murr in Oesterr. botan.- Zeitschr. 1896, S. 443 If.), deren Entstehung damit verständlicher wird. Auffallend ist es, dass die Gattung Galeopsis eine so grosse Neigung zur Bildung gelbblütiger Formen besitzt. Ich erwähne nur Gal. villosa Huds., G. versicolor Curt, meine Form und dann G. tetrahit L. var. schroleuca Cel. Result. 1892 S. 28 Sep., die ich vor vier Jahren in der Umgegend von Jung Vozie, Pacov etc. als eine sehr verbreitete Form entdeckte. Literatur-Uebersicht '). Februar 1897. Bauer E. Bryologisch-floristische Beiträge aus Böhmen. (Deutsche bot. Monatschr. 1897. Heft 2.) 8^ 6 S. Bloeki Br. Potentilla Dichtliana nov. spec. (Allg. bot. Zeitschr. 1897. Nr. 2, S. 23—24.) 8^ Sectio: Canescentes orientales. — Vorkommen: Kalksbnrg in Nioder- österreich. Flatt K. Bibliotheca botanica. Pars VI. Nagyvarad. (Jozsef Lang.) 8". 16 S. Ginzb erger A. Ueber einige Lathyrus-Arten aus der Section Eulathyrus und ihre geographische Verbreitung. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissenseh. Wien. Bd. CV, I. Abth., S. 281—352.) 8«. 1 Taf 2 Kart. Eine eingehende systematisch-geographische Studie, die volle Beachtung verdient. Ueber die wesentlichen Resultate vergl. d. Zeitschr. 1896, S. 2.s:i ^) Die „Literatur-Uebersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 145 Kcissler C. v. Lieber eiue neue Duplinc-An aus i'i'i:>ieii. (\erli. der zool. botau. Ges. Wien. XLVII. Bd. 1. Heft, S. 35—38.) 8". Daphnc Sfapfli Bornm. et Keissl. Süd- und Ost-Pevsien. Veiwandt mit 1). oleüides und D. Cuchoniriana. Murr J. Strahllose Blüten bei heimischen Compositen. (Deutsche botan. Mouatsehr. XIV. Jahrg. Nr. 12, S. 161— 1G4.) 8". Pospichal E. Flora des österreichischen Küstenlandes. T. Hd. Leipzig- und Wien. (Fr. Deuticke.) 8". 8 Mk. Eine Flora des ganzen österreichischen Küstenlandes fehlte bislier ; eine solche ist umso erwünschter, als gerade dieses Gebiet zu den pfl;inzen- geographisch interessantesten Ländern Oesterreichs gehört. Nim soll an- scheinend diesem lange gefühlten Bedürfnisse in doppelter Hinsicht abgeiiolt'cn werden, einerseits durch das vorliegende Buch, andererseits durch eine di'm- uächst erscheinende Flora von Triest von Marchesetti. Verfasser, der in Triest lebt und seit 20 Jahren sich der botanischen Erforschung des Landes widmete, hat jedenfalls Recht, wenn er annimmt, dass die Publication seiner Beobachtungen werthvoU ist. Die Umgrenzung des Gebietes, auf die sich die vorliegende Flora bezieht, ist in der Weise erfolgt, dass iSüd-Istrien und die quarnerische Küste ausgeschieden wurde (ersteres mit Rücksicht auf die Existenz von Freyn's Flora von Süd-Istrien, letzteres aus vollberechtigten pflanzengeographischen Gründen), dass dagegen ein grosses Gebiet im Norden, welches nicht dem Litorale zugerechnet wird, einbegriffen wurde. Die Um- grenzung des Gebietes ist „durch ein Viereck markirt, dessen Ecken die Corada im Coglio, der Maoni vrh bei St. Peter, die Mündung der Arsa und des Quieto bilden". Der vorliegende 1. Band der Flora bringt eine topo- graphische Schilderung des Gebietes (S. VII X.KXVII), eine kurze Charak- teris.'ik der Florenelemente (S. XXXVllI — XLIII), die ausführliche botanische Behandlung der PlieridojjJiijtcn. Gymnosjierinoi, Monocotylen und eines grossen Theiles der Ülioripetalen. Den einzelnen Arten sind ausführliche Diagnosen und Standortsangaben gewidmet, ebenso ist die Variabilität der einzelnen Typen eingehend berücksichtigt. Als ein grosser Vorzug des Buches erscheint der Umstand, dass die Diagnosen nicht, wie üblich, aus irgend einem systematischen Handbuche abgeschrieben, sondern nach dem Verfasser vorliegenden Exemplaren angefertigt sind. Dadurch wird das Bucli auch für Denjenigen Werth erlangen, der mit den Bestimmungen und Auffassungen des Verfassers nicht immer ganz einverstanden ist. Die ßestimmungstabellen der Gattungen sind in übersichtlicher Form am Schlüsse des Buches beigegeben. Manche Emzelheiten des systematischen Theiles würden Gelegenheit zu kritischen Bemerkungen und Bemängelungen geben, doch möchte Referent von solchen absehen, da ihm die grossen Schwierigkeiten, die der Verfasser zu be- wältigen hatte, zu gut bekannt sind, da er nicht durch solche den Eindruck verwischen möchte, dass es sich um eine sehr willkommene, werthvoUe Be- reicherung der Literatur über die Flora der österreichischen Kronländer handelt. Richter Lajos. üeber Herbare. (Deutsche botan. Monatschr. Xl\\ ■Jahrg. Nr. 12. S. 174-17(j.) 8". Vierhapper Fr. üeber einen neuen Dianthus aus dem Balkan. (Verh. der zool.-botan. Gesellsch. Wien. XLVH. Bd. I. Holt. S. 31—35.) 8^ IJ. Pindicola Vierh. ex Sectione Jiarlndolum; Thessalien, Albanien. — Verf. publicirt u. Einem die Neubenennung des JJ. alpiiius Sibth. et Sm. als 1). Sihthorjiii Vierh. (Griechenland, Albanien.) \\'iesner J. Ueber die photometrische Bestimmung heliotiopischcr Constanten. (Botan. Centralbl. LXIX. Bd. Nr. 10. S. 305—309.) 8". Gesten-, botan. ZcitscLril't. 4. Heft. 18H7. Jj 14G Ascherson P. EechtfeitigUDg des Namens Botnjclnum ramosum. (Verh. des bot. Ver. der Prov. Brandenb. XXXVIIT. Jahrs:. Abb. S. 64.) 8^ Barnes Ch. E. Analytic kejs to the Genera and Species of North American Mosses. Revised and estendid by F. De Forest Heald. (Bull, of the University of Wisconsin I. Nr. 5.) 8*^. p. 157—368. Crepin F. Les Roses recueiihes en Thessalie par P. Sintenis en 1896. (Bull. d. l'herb. Boiss. V. Nr. 2. p. 112—116.) 8^ Darbishire U. V. Die deutschen Fcrlusariaccen mit besonderer Berücksichtigung ihrer Soredienbildung. (Engler's botau. Jahrb. 22. Bd. 4/5. Heft. S. 593—671.) 8°. 37 Fig. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig. (W. Eugel- mann.) ä Liefg. 1-50 M. 140. u. 147. Lieferung: B riq ne t J., Xrt?rm/ac (Schluss.). — 148. Liefe- rung: Lindau G., Hifstcriineae. Fischer E., Tuberineae, Plecfascineae. Fischer A.. Untersuchungen über den Bau der Cyanophyccen und Bacterien. Jena. (G. Fischer.) 8^ 3 Taf. 7 M. Focke W. 0. Neue Beobachtungen über Arton-Kreuzung und Selbst- sterilifät. (Abb. d. naturw. Ver. z. Bremen. 1897. XIV. J^d. Heft 2. S. 298-304.) 8°. Inhalt: Ueber einige Bastarde von Ituxa ruhreii und rambiformzellen sein können. Das rieptom])areiichym inclusive Markstralilen erfüllt ganz andere Functionen, nämlich die der Sptuchcrun.ti'. 3. Todt(! ix'ptomelemente, sowie durch Chhuolorni narkotisirte. sind leitungsunfähig. Hingegen behindert sie Plasmolysirung in ihrer Function nicht. 4. Plasmaströmung und Plasniavcrbimhinucn sind als wesentliche Facforcn )><■] driii St(iirtransji(ii1 im Lrjiloni nichl zu betrachten. 11' 148 indem derselbe auch ohne die genannten Factoren normal von Stalten geht. Das wesentlichste Moment bei der Stoffleitung ist in Auf- nahme und Ausgabe der transportirten Substanzen durch das lebende Protoplasma zu suchen. 5. Das Selbständigwerden einzelner Theile eines Pflanzen- stockes und die Ausbildung derselben zu eigenen Individuen ist in der Regel eine Reizreaction, ausgelöst durch die Sistirung des Stoffaustausches mit dem Mutterindividuum. Das w. M. Herr Hofrath Prof. Wiesner überreicht den sechsten Theil seiner ..Pflauzenphysiologischen Mitthei- lungen aus Buitenzorg", betitelt: „Zur Physiologie von Tacniu- pliyUiim ZoUingcri". Die Hauptergebnisse dieser Abhandlung lauten: 1. Die Lui'twurzeln von Tacniophylhuu Zolli>i<)cri. bekanntlich die fast ausschliesslichen Vegetationsorgane dieser epiphytischcn Orichidee Javas, haben ein ausserordentlich langsames Wachsthum. unter günstigen Verhältnissen beträgt die tägliche Längenzunahme bloss 0-283 mm, welche sich zum stärksten, von G. Kraus er- mittelten Längenwachsthum des Bambusrohres wie 1 : 2021 verhält. Die Organe der Tropengewächse sind also nicht stets durch ein ausserordentlich starkes Wachsthum ausgezeichnet. Die Wachs- thumsintensität mancher phanerogamer Tropeugewächse kann auch sehr gering sein, vielleicht geringer als bei Organen ))hanerogamer Pflanzen aller anderen Vegetationsgebiete. Diese merkwürdige Erscheinung hat ihren Grund in den überaus günstigen und ununterbrochen vorhandenen Vegetations- bedingungen des feucht-heissen Trojienklimas. welche einerseits das Wachsthum ausserordentlich begünstigen, andererseits ein Ueber- wuchern der Holzgewächse mit Ejiiphyten in einem Maasse zulassen, welches in anderen Klimaten nicht möglich wäre. Diese Wucherung der Epiphyten kann aber zu starken Rediictionen der Organe und zu starker Einschränkung des Wachsthums führen, zur Entstehung von räumlieh ungemein eingeschränkten Organismen, welche aber in Folge hoher Temiteratur und lioher Luftfeuchtigkeit selbst bei sehr geringem Liehtgenusse zähe auszudauem befähigt sein können. 2. Diese Luftwurzeln von Tacuiophyllum /olüngeri breiten sich in der Regel auf der Rinde der Hauptstämme der Bäume strahlenförmig aus, also angenähert in einer verticalen Fläche. Sie lassen keinerlei geotropische Krümmungsfähigkeit erkennen. Es scheint, dass diese Wurzeln in Folge ihrer gewohnheitsmässigen verticalen Lage alle geotropischen Eignungen verloren haben. 3. Nach den bisher angestellten Beobachtungen sind diese Luftwurzeln negativ heliotropisch und hyponastisch. Diese beiden antagonistischen Nutationsfbrmen reguliren — von schwachen, hin und wieder auftretenden lateralen Krümnmngen abgesehen — alle Wachsthumsbewegungen, welche diese Wurzeln zu erkennen geben. Durch das Zusammenwirken von negativem Heliotropismus und 149 Hyponastie sind diese Wurzeln auch befähigt, auf horizontaler Fläche sich auszubreiten, was jedorh nur selten der Fall ist. Durch die gewöhnlich auftretende Conibination von Heliotropismus und Geo- tropisnuis wäre es den Luftwurzeln von Tacniophyllum ZoUingerl nicht möglieh, sowohl auf verticalen als auf horizontalen Flächen sich radiär auszubreiten. 4. Nach den bisher angestellten Beobachtungen wachsen die Wurzeln dieser Epiphyten nur im Lichte. War im Versuche ein 'riieil der Wurzelrosette beleuchtet, der andere verdunkelt, so konnte nur an den dem Lichte ausgesetzt gewesenen Wurzeln Wachsthum nachgewiesen werden. Es erscheint deshalb für das Wachsthum dieser Luftwurzeln directe Kohlensäureassimilation erforderlich zu sein. Es ist bisher keine Wurzel und. soweit dem Verfasser bekannt, vom hypocotylen Stcngelglied der iMistel (Vi>^cnm üJhnm.) abgesehen, kein Pllanzeuoriian aufgefunden worden, welches im Dunkeln sein Wachsthum vollkommen einstellen wih'de. Das genannte Organ der xMistel wächst übrigens, wie der Verfasser nachgewiesen hat, in späteren Entwicklungsstadien auch im Finstern. 5. Von einem bestimmten Minimum der Lichtintensität an {L = Lichtgeuuss. d. i. das Verhältniss des em])fangenen Lichtes zum gesaminten Tageslichte Ya«) steigert sich das Längenwachs- thum der genannten Luftwurzeln bis zu einem Optimum {L im Mitteln = Vs)» "'^^ ^^^ weitersteigender Lichtintensität bei einem Lichtmaximum (L im Mittel — Vo-s) ^^ erlöschen. K. k. zoologisch - hotauisclic (iesolLsclial't in Wien. Section für J3otanik. — Versammlung am 15. December 1896. Dr. A. Zahlbruckner demonstrirte Sdintpaalia ionantha, An- tliiirium Andrcanum Liparis sp. — ; Dr. 0. v.Keissler sprach über die biologischen Verhältnisse von Dischidia Rafflesiaua und demonstrirte Weingeistmateriale. — L. Keller berichtete über einen neuen Standort von Ade.nnpliora lilifoUa bei Kalksburg in Nieder- Oesterr. — Dr. E. v. Haläcsy macht auf die Auffindung von Scrophularia venialis bei Fischamend durch Herrn Höfler auf- merksam. — Schliesslich sprach Prof. Dr. v. Beck über die dinari- schen Alectoroloplnts- Arten. Der Xn. Deutsche Geographentag tagt in der Osterwoi-he vom 2L- 28. April d. J. in Jena. Unter den Haupt-Berathungs- Gegenständen ist als Nr. 4 „Biologische Geographie" aufgenomnicn. Der IJnterstützungs verein der kais. Leop.-Carol. -Akademie der Naturforscher gevvährt im Jahre 1897 Unterstützungen im Betrage von »)00 .M. (lesuche von unterstützungsbodürtiigen Naturforschei-n oder Witwen und Waisen solcher sind bis Anfang April d. J. bei der Akademie (Halle a. d. S.j oinzineiclien. 150 Endlicher-Denkmal. Nachdem das österr. Unterrichts- Ministerium zur Fertigstellung dieses Denkmales eine Subvention gewährte, dürfte die Aufstellung desselben im Arcadenhofe der Wiener Universität im Jahre 1897 erfolgen. Botanische Sammlungen, Museen, Institute, Aus- stellungen etc. Hauck et Richter Phykotheka universalis. Von diesem schönen Exsiccaten- Werke sind eben fasc. XIV. und XV.. um- fassend Nr. 651 — 751. erschienen. Die Fascikol enthalten von neuen Formen: Scrnedcsmns opolicnsis P. Rieht.. Cosmaridinni silesiacum P. Rieht.. Aphanizomenon holsaticiim P. Rieht. Aus Oesterreich-Ungarn sind ausgegeben : Stidyosiphon adria- ficus Kütz. Rovigno. — Scytonema fignratum Ag. Spondinig im Vintschgau. — Cosmarium notabilr. De Pary. Karlsbad, — (iraci- l'iria comprcssa Grev. Rovigno. — QilotJtrix tJu'rnxiHs Karlsbad. — Fhonnidium i)icn(.('h. Alle Exemplare sind mu^sterhalt präparirt und in instructivem Zustande eingesammelt. Eaton et Faxon. Sphagna boreali-Americana exsiccata. — Von diesem Exsiccaten- Werke sind ))isher erschienen Nr. 1 - 170. Anfragen und Bestellungen an G. F. Eaton in New Haven, Oonu., SachemStr. 70. Kneucker A. Bemerkungen zu den Garices exsiccatae. II. Lieferung (Schluss). Allg. botan. Zeitsehr. 1897. Nr. 2, S. 26. In dieser Lieferung wurden folgende Arten aus Oesterreich- Ungarn ausgegeben: Cnrex f'irnia Host Untersborg bei Salzburg. ('. bracliystachys Schrk. Kitzbüchel, C. Michel li Host Zinne bei Kron- stadt, bei Prag. Von dem Exsiccaten-Werke H. Hofmann „l^lantae criticae Saxouiae" ist Fasc. 2. mit Nr. 26 — 50 erschienen. (H. Hof mann, Grossenhain, Gartenstrasse 547.) C. G. Pringle ist von .seiner neuerlichen botanischen SamraeL reise in Mexico mit einer Ausbeute von ca. 20.000 Exemjilaren zurückgekehrt. Personal-Nachrichten. Das österr. Ünterrichts-Ministerium hat die P]rvveiterung der Venia legendt des Privatdocentou für Pflanzenanatomie an der 1^-ager 151 deutschen Universität Dr. A. Nestler auf das Ctebiet der Pilaiizeu- pliysiologie genehmigt. Prof. Dr. R. v. Wettstein unternimmt im Laufe des Monates April eine Reise zur Besichtigung der wichtigsten botanischen Institute und Gärten von Deutschland, England. Belgien, Holland und Dänemark. Dr. Alexander P. Anderson ist zum Professor am Clemson College, South Carolina, ernannt worden. (Bot. Gazette.) Die botanisch-zoologische Abtheilung der k. forstl. Versuchs- anstalt in München wurde getrennt in eine zoologische Abtheilung mit dem neu ernannten a. o. Professor Dr. A. Pauly als Vorstand und in die botanische Abtheilung mit dem bisherigen Vorstande Prof Dr. Hart ig. Dr. Fr. Lafar ist zum ausserord. Professor der Gährungs- physiologie und Bacteriologie an der Technik in Wien ernannt worden. Dr. W. Ben ecke hat sich an der Universität Strassburg i. E. haliilitirt. Dr. W. Pallad in wurde zum ordentl. Professor der Anatomie und Physiologie der Pflanzen an der Universität Warschau ernannt. Fritz Noack ist zum Leiter des phytopatologischen Labora- toriums am Instituto Agronomico zu Oanginas in S. Paulo (Brasilien) ernannt worden. Dr. Lajös Juranyi, Professor an der Universität und Director des botanischen Gartens in Budapest, ist am 27. Februar in Abbazia im 60. Lebensjahre gestorben. Geh. Rath Dr. Alex. Fischer von Wald heim wurde zum Director des kaiserl. botan. Gartens in St. Petersburg ernannt. Privatdocent Dr. Fr. West ho ff ist am 12. November 1896 in Münster gestorben. lulialt iler April-Xiiinnier : Hoffraann J. Reitrag zur Kenntuiss der Gattung OdontiUs. S. 113. — Fijlgner V. Beiträge zu i Systematik und pflanzengeographischen Verbreitung der I'oinaceen. S. 117. — Schifftier V. .Alusci UornmüUeriani. S. 12.'). — Kükenthal G. Cariecae orien- tales ab J. Bornmüller in Anatoliu et l'ersia lectae. S. 133. — Rieben G. Zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein. S. 137. — Haläcsy E. v, Ailu/lea Uritmofßi. S. 143. — Bubak F. Kino gelbblütigc Varietät von Galeopsis p!i6esc€)is. S. 143. — Litteratur-Uebersicht S. 144 — Akademien, botanische Gesellschaften. Vereine, Congresse etc. S. 147. — Bolanische Sammlangen, .Museen, Institute etc. S. LOO. — Personal-Nachrichten. S. 150. — Inserate. Redactenr: Prof. L)r. K. v. Wcttsti'in, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Kcdacteur: Friedrich (ierolil, Wien, I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerolds Sohn in Wien. Die „Oesterrelchlsche botanische Zeitschrift*' erscheint am Ersten oine-s jeden Monats und kostet ganzjähriu' Ifi ilark. Zu herabgesetzten Preisen find noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben • II und III a 2 Jlark, .\-XIl und XIV-XX.K ä 4 Mark. XXXI-XLI i"i 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Qerold's ?ohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen weiden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile bereebnci. 152 INSERATE. Die diroctc» P. T. Al)Oiiii(Mit<'n der „Oestor- roieliisclieii botaiiisclicii Zoitscliril't** orsuolion wir höHichst um m'lallim' rechtzeitige Eriieueruiiu des Abonnements pro IS'JT per rostanweisinia- an unsere Adresse. Abonnementspreis jährlieli 10 Jlark: nur ganzjähria:e Pränumerationen werden anuenommcn. Die Administration in Wien I.. llurharaiiasse 2. Wir kanfiMi dio Jahrgänge 1851, 1854. 1855. 1856. 1857, 1858, 1859, 18tJo der ..Oesterreichischen botanischen Zeitschrift-' und erbitten Anträge. Carl Gerold's Sohn Wien, I., Barbaragasse 2- Mit der Ausarbeitung einer Monographie der Gattung Sempcr- fä-t(W? beschäftigt, trachte ich im Kauf- oder Tauschwege schönes (d. h. gut conservirtes nnd mit genauen Fundortsangaben versehenes) Herbarmateriale. ferner lebende Ptianzon (Rosetten), deren Her- kunft (Fundort. Sammler etc.) genau bekannt ist, zu erwerben. Prof. Dr. R. v. Wettstein Prag-Smichow. #- ^ 1^ i^ ^ IL :^. ^ ^ ^ ^ ^ ^^ ^ 1^ /^ i^^'^^^/ f P Im Si'lhstverlayo des llernii^g'chers ist orsfliieiKMi BflTANlKER-AÜRESSBUCH (Botanist's Directory, Almanach des Botanistes.J 8anunlun]2: \oii Xamen und Adres.'en der lebenden Botaniker aller Länder, der botanischen Gärten und der die Uotanil; |iilej;ciidiii Institute, Gesellschaften und periodischen Publicationen. IIeraus(re>,'-eben von J. DÖRFLER. 19 Bg. Gr.-8'. In Ganzleinen gebunden. Preis Mk. 10 — == fl. 6 — = Frcs. 12 50 ^ sh. 10 = Doli. 2-40. Gegen Einsendung des Betrages franco zu beziehen durcii J. Dörfler AVien (Vienna, Austria), III., liaricligasse .S6. WMMMMMMM>M.MM.M.M.MM.M^^MM^MJ^ Dieser Nummer i^t beigegeben: Tafel II (Kükenthal), Tafel I (Folgner) folgt mit Nr. 5. liucl.diuckcici voll fiu-l Ueruld'8 ?olm in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTAiiscHE mmmn. Herausgegeben und redigiit von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. XLVIL Jahrgang, N«- 5. Wien, Mai 1897. Arbeit aus dem kgl. botan. Garten der Universität Breslau. Beiträge zur Systematik und pflanzengeographiscliec Verbreitung der Pomaceen. Von Dr. Victor Folgner. (Mit 1 Tafel.) (Fortsetzung.') 3. Chaniaenieles Liudl. Die einzige Art dieser Gattung, die auf Madeira endemisclie Ch. coriacea Lindl., besitzt in der Knospe deutlieh gerollte Blätter, welche spiralig angeordnet sind und einander decken. Allerdings lassen nur die inneren Blätter die ßoUung deutlich erkennen; die äusseren zeigen sie nur angedeutet und sind daher als rinnenförmig zu bezeiclinon. Ob besondere Knospendecken ausgebildet werden, und ob die Nebenblätter in der Ivnospe schon stark entwickelt sind, konnte ich an dem untersuchten Herbarniaterial nicht mit Sicherheit feststellen; die ersteren dürften bei dem milden, gleich- förmigen Klima Madeiras für die Ptianze wahrscheinlich entbehr- lich sein, und die Stipeln sind auch im ausgewachsenen Zustand nur klein und hinfällig. Sowohl die Knospenlage wie auch die An- ordnung der Hlälter in der Knospe zeigt gar keine Ähnlichkeit mit den betrelTenden Verhältnissen bei Gdoneastcr, stimmt vielmehr eher mit denen von ]'yracant]iv7>H«f?(/, comniioiis, haccata). Nicht selten tritt bei den zwei letztgenannten gleichzeitig mit der unvollständigen Faltung noch Überrollung auf. Die Knospendecken sind dünn und häufig so angeordnet, dass jedes Tegment beide Bänder des nächstjüngeren deckt. Die Blätter, stehen in einer regelmässigen Spirale und sind, wenigstens die älteren, wie bei Cgdonia von ansehnlich entwickelten Nebenblätterui begleitet, die neben den Spreitenhälften auf deren Aussenseite, meist! etwas nach vorn verschoben, liegen. Die Beliaarung der jugendlichen; Blättchen ist gewöhnlich eine ziemlich reichliche; einzelne derselben; besitzen ähnlich wie Aronia auf der Oberseite der Mittelrippe wenige i zapfenförmige, gelbbraune Drüsen. . | Der Knospenbau weist somit eine unverkennbare Ähnliehkeitj mit dem von Cgdoitia. aber auch von Chacnoniclcs auf, welch'; letzteres Genus sich ja auch durch seine blütenmorphologischen j Verhältnisse an 3Ialus enu" anschliesst. i VI. Chfwnomeles Li ndl. Die beiden untersuchten Arten, Ch. japonlca Lindl. und, Ch. sinensis Köhne, zeigen einen durchaus verschiedenen Bau der; Laubknospe. i Bei Ch. japotiica fand ich die Blätter in regelmässiger Spirale j angeordnet und gerollt. Diez (1. c. S. 515) giebt an, sie seien etwas! zusammengedrückt-übergerollt; ich habe die Cberrolhmg jedoch; nirgends beobachten können. i I Die bei dieser Speeies im ausgewachsenen Zustand, nament-i lieh an den Wasserreisern stark entwickelten, laubartigen Neben- i blätter, die übrigens durch ihre sichelförmige Gestalt und ihroi Zähnelung auffallend an diejenigen \\ü\qx Crataegus- Axian erinnern, | sind auf dem Knospenquerschnitt meist nicht zu sehen; nur iui einzelnen Fällen gelang es mir, an einem vom Schnitte ziemlich! in der Nähe der Basis getroffenen Blatte die zugehörigen Stipelnj zu beobachten. ! 161 Die Knospenschiippeii, die übrigens auf dem Querschnitte von den Laubblättern sieh oft nicht ganz scharf unterscheiden lassen, besitzen an den Eäudern und häutig auch auf der Aussenseite eine Winiperung aus ziemUch liurzen. mehr oder weniger gedrehten, oft niehrfiich umgebogenen, diciiwandigeu Haaren, während die Blätter selbst eine Bekleidung kaum erkennen lassen. Bisweilen zeigen einzelne Tegmeute die auch bei Rlia- pliiolcpis und Cydonia vorkommende Eigentümlichkeit, dass ihre Ränder plötzlich nicht selten unter einem rechten Winkel umgebogen sind, wodurch dann der Knospenquerschnitt mitunter einen stumpf- eckigen Umriss erhält. Ch. sinensis Köhne, deren Knospen ich nur im Beginn des Frühjahrs untersuchen konnte, als die Blättchen sich schon stark zu strecken begannen, unterscheidet sieh von voriger Art schart durch die deutliche Überrollung und seitliche Zusammendrückung ihrer Blätter, so dass auf sie die oben erwähnte Angabe von Diez j)assen würde. Sollte ihm etwa eine Verwechslung beider Arten vorgekommen sein? Im übrigen bietet die Knospe von Ch. sinensis nichts besonders Erwähnenwertes. Wir haben also hier den bei den Fomaceae durchaus nicht häuligen Fall zu verzeichnen, dass zwei Arten einer Gattung schon durch ihre Knospenlage sieh scharf unterscheiden. Vergleichen wir aber die Knospenlage mit derjenigen der übrigen Gattungen, so ist vor allem die Thatsache wichtig, dass weder Ch. japonica, noch viel weniger Ch. sinensis in der Knospeulage mit Cijäviiia übereinstimmt, mit der die meisten Systematiker das Lindley'sche Genus Chaenomeles zu vereinigen pflegen. Die erstere Speeies ähnelt vielmehr im ganzen Bau der Laub- knospe manchen gerolltblätterigen MaJns-AriQn (M. spctrihilis Sieb.). Es entspricht die Übereinstimmung somit vollkommen der Stellung, die Köhne der Gattung Chaenomeles im System angewiesen hat. Die zweite Speeies (Ch. sinensis) erinnert im Bau ihrer Laub- knospe stark an Äronia, die sich von ihr jedoch vor allem durch die streng zweizeilige Anordnung der Tegmeute und Blätter unter- scheidet. Da beide hier in Frage kommenden Gattungen auch nach blüteumorphologischeu Verhältnissen einander nicht fern stehen, so kann mau die eben erwähnte Übereiustimnmng im Knospenbau wohl ungezwungen als eine Bestätigung der verwandtschaftlichen Beziehungen dieser Genera betrachten. Unverkennbar ist allerdings auch die Ähnlichkeit von Ch. sinensis mit der Gattung MespUus; ob man daraus aber auf eine uähere Verwandtschaft schliessen darf, möchte ich angesichts der grossen, im Bau der Bhite und Frucht zwischen beiden Gattungen bestehenden Unterschiede entschieden verneinen. 162 13. Erlohotrya Liiidl. Die einzige sicher bekiiuiite Art der Gattung, E. japonica Lindl.. ist durch einen eigenartigen Bau der Laubknospe ausgezeichnet. Die spiralig angeordneten, rings mit einem dichten Haarfilz be- kleideten jugendlichen Blätter sind längs der mächtig entwickelten Mittelrippe glatt zusaniniengetaltet und liegen auf dem (^Hierschnitte, ähnlich wie die Blätter von Pinis, ohne sieh auch nur zu berühren, weit vonoiuaiuler entfernt. Jedes von ihnen ist nämlich in einer rundlichen, etwa halbkreisförmigen Bucht gelegen, die von den kräftigen, breit-sichelförmigen, vor ihrem Blatt am Grunde ver- wachsenen Nebenblättern gebildet wird. Diese Stipelpaare, von denen jedes einen Kand des nächstjüngeren deckt und seinerseits vom nächstälteren auf der einen Seite gedeckt wird, sind, wie die Blätter, dicht mit dünnwandigen, gewuntienen oder geschlängelten Haaren bedeckt und erseheinen wegen der auffallenden Grösse ihrer wahr- scheinlich schleimführenden Parenchymzellen auf dem Querschnitte mit Ausnahme der Randpartieen fast durchsichtig. Knospenschuppen nahm ich bei E. japonica nicht wahr : sie sind olienbar entbehrlich geworden, weil die Nebenblätter ihre Funktion übernonmien haben. Die Frage nach der näheren Verwandtschaft des Genus lässt sich nach dem Bau der Laubknospe allein kaum bestimmt beant- worten. Das nächstliegende Auskunftsmittel, die der Eriohotnja blütenmoriihologisch am nächsten stehenden Gattungen zum Vergleich heranzuziehen, liefert kein befriedigendes Ergebnis ; denn wenn auch die Zusammenfaltung der Blätter sich an dem jüngsten Blatte der Knospe mancher Sorhus- AvtQü. sowie bei Photinia serrulata in Knospen, die nur zwei Laubblätter enthalten, wiederfindet, so bildet doch das eigenartige Verhalten der Nebenblätter in Verbindung mit dem Fehlen jeglicher Dockung der Blätter bei Eriohotrya einen schrotfen Gegensatz nicht nur zu den Gattungen der ^'or6«.s-Gruppe, sondern überhaupt zu allen übrigen der Pomaceae. Unleugbar aber erinnert das Querschnittsbild der Laubknospe von Eriubotrya noch am meisten an dasjenige von Cotoneaster. Hier wie dort begegnen wir glatt zusammengefalteten Blättern (tline alle gegenseitige Deckung, sowie mächtig entwickelten Stipeln, die ihr Blatt von beiden Seiten schützend umhüllen; auch im er- wachsenen Zustande ähneln die Nebenblätter von Eriohotrya sehr denen von Cotoneaster, und endlich sind die Stipeln auch bei Cotoneaster ganz am Grunde verwachsen, wie man im Herbst, wo sie nach dem Abfallen der Blätter zum Schutze der jungen Achsel- knospen stehen bleiben, deutlich wahrnehmen kann. Es wäre daher höchst interessant, wenn es auch der Blütenraorphologie gelänge, engere Beziehungen zwischen diesen beiden im gegenwärtigen Systeme einander so fern stehenden Gattungen nachzuweisen, eine 163 .Mögiii-likeit. die vou voruliereiii umsowoiiiger zu venKMiion ist, als der jetzige Platz von Eriohotryn im System wegeu der uiigeiiügendeii Kenntnis ihres Blütenbaues nur ein Notbehelf ist. 14. I*hotuiia Liudl. Untersucht wurden: Fh. serrnlafa Lindl. und P//. i:iUosaT)C l^eide Arten zeigen eine ziendieh verschiedene Knospenlage. Die Laubkuospe der durch immergrüne Blätter ausgezeichneten Fh. serrulatd fällt auf dem (Querschnitt zunächst schon durch die ungewöhnliche Dicke ihrer Tegmente auf, die ausserdem auf ihrer Ausseiiseite , wohl infolge einer seichten Längsriefung , leicht gekerbt erscheinen. Im übrigen bietet sie aber ein ganz ver- schiedenes Bild, je nachdem sie nur zw'ei oder mehrere stark ent- wickelte Blätter enthält. Sind in ihr nur zwei solche vorhanden, so zeigen sich diese glatt zusammengefaltet und mehr oder weniger parallel dicht an- einander stehend, ilireMittelrippeu nach verschiedenen Seiten kehrend. Hie gewöhnlich nicht ganz fest aneinander gepressten Spreitenlappcn jedes einzelnen Blattes sind bald gerade ausgestreckt, bald, wenn sie länger sind, dem gebotenen Baume entsprechend zusammen etwas umgebogen. Wie man sieht, ähnelt diese Art Knospen in ihrem Bau ganz ungemein denjenigen von Amelancliier. In einer Knospe aber, welche 3 stärker entwickelte Blätter enthielt, fand ich diese bei angedeuteter einfacher Faltung spiralig augeordnet und einander deckend, wobei das eine mit dem um- gebogenen Eande der einen Spreitenhälfte zwischen zwei einander deckende Spreitenlappcn der beiden anderen Blätter sich hinein- drängte. Wenn man vorher nur Knospen des ersten Typus gesehen hat, möchte man kaum glauben, dass diese- zweite Form derselben Species angehört und noch dazu von demselben Individuum stammt. Bei keiner anderen Pomaeeen-Art ist mir ein derartiger Di- morphismus der Knospenlage wieder begegnet. Haarbildungen nahm ich bei Fh. serrulata in der Knospe nicht wahr. Yon den Nebenblättern fand ich nur das eine oder das andere bei einem älteren Blatte entwickelt, als unbedeutendes Ge- bilde neben einem Spreiteulappen liegend. Die sommergrüne Fh. villosa zeigt ein dem der vorigen Species nur w^enig ähnelndes Knospenbild, denn die Tegmente erscheinen bei ihr sehr dünn und die Blätter nicht wie dort völlig oder un- vollständig zusammengelegt, sondern gerollt; nur die Neigung des einen Spreitenlappens zur Krümmung erinnert an die vorige Art. So wenig die beiden Arten in ihrer Knospenlage einander iUmeln, so wenig stimmen sie hinsichtlich letzterer auch mit der blütenmorphologisch ihnen am nächsten stehenden Gattung Sorbits Sect. Aria überein. Möglich, dass die beiden Genera auch im Knospenbau einen engeren Anschluss aneinander zeigen w^erden. wenn auch die übrigen Photinia-AYten, besonders die des Hima- 164 laya. in geiuiuntei- Hinsicht Daher studiert sein werden. Ans dem- selben Grunde möchte ich die Frage nach den verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen PJwtinia und Amelanchicr zur Zeit noch un- beantwortet lassen. 15. Hhaphiolepis Liudl.M Die Laul)knospe von 11. indica Lindl. zeigt auf dem Quer- schnitt einen kreisrunden ümriss und ziemlich breite, wie bei Fho- tinia scrridata auf der Aussenseite leicht gekerbte Tegmente, von denen immer ein älteres beide Rander des nächstjüngeren deckt, und die auf der Innenseite, oft auch am Rande (wie bei manchen Arten der bliiteumorphologisch so nahe verwandten Sorbus Sect. Aria) mit braungelben, rundlichen Drüsen besetzt sind. Die inneren Knospenscliuiipen weisen wie bei Chaciiomelcs japouica und Cydonia meist eine pliHzliche Umbiegung des Randes auf. An letzteres Genus erinnert auch sehr die Knospenlage der Blätter. Diese, von denen auf dem Querschnitt gewöhnlich 3 bis 4 zu sehen sind, zeigen sich unvollständig zusammengelegt, in regel- mässiger Spirale angeordnet und mit Nebenblättern versehen; letztere werden jedoch nur an älteren Blättern, die vom Schnitt ziendich am Grunde getrolVen wurden, sichtbar und stellen sich als kräftige, lanzettliche, etwas gekrümmte Gebilde dar, welche die Gesamtheit der jüngeren Blätter zwischen sich einschliesseu ; die letzteren decken sich regelmässig. Behaarung nahm ich nicht wahr. Die Speeies erinnert somit in ihrem Knospenbau sehr an Cijdonia und gleicli dieser auch au manche Maln>i-A\'{Q\\\ die Kerbnng und die Dicke der äusseren Tegmente dagegen erinnert sehr an die bei Fhoiinui scrndata, das Auftreten der Drüsen auf der Innenseite der Knospenschuppen, wie gesagt, an manche Sorbits- Arten. In der That stehen die beiden letzteren Genera lihaphiu- Icpis im System auch ziemlich nahe. Ob die engere Verwandtschaft der Gattung mit Micromeles, von der sie sich nach Köhne haupt- sächlich nur durch den lUütenstand unterscheidet, auch im Bau der Laubkuospe zum Ausdruck kommt, konnte ich leider nicht feststellen, da mir Älaterial nicht zur Verfügung stand. 1) Siehe Nachtrag. 165 16. Bastarde. a) Sorbits latifolia Pers. {S. Aria X torminnlis.) Die Kuospe sieht auf dem Querschnitt der von Sorhus Aria zum V^erweehsehi ähnUeli ; höchstens weisen die Spreitenlappen, entsprechend der etwas grösseren Zahl von Secundärnerven des Blattes, einige wenige Querfalten mehr auf. b) Pirtis Pollvei'^ia L. (Sorhus Aria X Pirus communis.) Das Querschuittsbild der Laubknospe dieses Blendlings erinnert ganz auffallend an das der letzteren Art. Ganz wie bei Flrus com- munis begegnen wir hier, in eine dichte Masse von Haaren ein- gehüllt, einer Anzahl spiralig angeordneter Blätter mit wenig ent- wickelten Spreitenlappen und verhältnismässig dickem, nach aussen gekehrtem Mittelnerv, welche sieh weder decken noch irgendwie berühren. Der Unterschied gegen F. communis liegt nur darin, dass die Spreitenlappen niemals sämthch die für jenes Genus so charak- teristische gleichraässige spiralige Einrollung zeigen, sondern zwischen dieser und der geraden Richtung regellos hin- und herschwanken. An dem einen Blatte verhalten sie sich beispielsweise ganz wie bei Pims; an einem anderen weisen sie (anscheinend häufigster Fall) ÜberroUung auf; an einem dritten ist diese nur ganz schwach angedeutet; ein viertes Blatt erscheint seitlich-zusammengedrückt- gerollt; bei einem fünften ist der eine Spreitenlappen mehr oder weniger gerade ausgestreckt, während der andere Neigung zur Einrollung zeigt u. s. w. Niemals aber nahm ich einen EinHuss der anderen Elternforni (Sorhus Arid) in Gestalt irgend welcher welligen Querfaltung der Spreitenlappen wahr. c) JPhnis alplna Wühl. (Sorhus Aria X Aronia arhutifolia.) Dieser in der Kultur entstandene Blendling zeigt wie Sorhus hififolia im Bau seiner Laubknospe eine so entschiedene Annähe- rung an Sorhus Aria, dass von einem EinHuss der anderen Eltern- art so gut wie nichts zu bemerken ist; denn weder die Abplattung der Knospen noch die zweizeilige Anordnung und die Überrollung der Blätter und Tegmente von Aronia finden sich hier wieder, und ebensowenig die bei letzterer auf der Oberseite der Mittelrijipe des Hhitles und am Blatlrande auflretenden Drüsen. Jedoch weicht der IJastard in manchen Einzelheiten von ^Sorhlts Aria etwas ab, ohne dass sich jedoch diese kleinen Verschiedenheiten gerade bestimmt als von Aronia ererbt nachweisen Hessen. ]6() Als solche Abweichungen sind hervorzuheben die ziemlich ansehnliche Dicke der beiden innersten Teg-mente und hauptsäch- lich die geringe Neigung der jugendlichen Blätter zu welliger Quer- faltung; letztere ist an dem jüngsten Blatte häutig gar nicht wahr- zunehmen iiüd selbst an den älteren bisweilen ganz verwischt; ge- wöhnlich lindet sie sich bei diesen durch eine stärkere Verdickung der Seitenrippen angedeutet, wodurch dann eine ganz flache Wellung der Spreitenlappen bedingt wird. Niemals aber wiesen die letzteren dicht aneinander gelegene Krümmungen auf, wie sie bei Sorhus Aria auftreten. Ich will hier übrigens darauf hinweisen, dass in ganz ähn- licher Weise wie bei Firus alpina auch bei einer echten Sorhus- Forni, der S. Chamacmespilus, die wellige Querfaltung nur selir schwach ausgeprägt ist, was diese Species umsomehr zu einer Sonderstellung innerhalb ihres Genus berechtigt erscheinen lässt. als die jüng.sten IJlättor ihrer Knospe ausserdem noch die von mir bei Sorhus sonst nirgends beobachtele Eigentümlichkeit der Über- rollung zeigen. il) Sorl/iis hi/hrUhi L. (Sorhus Aria X uncuparia.) Ganz im Gegensatz zu den drei vorstehend genannten Blend- lingen, die in ihrer Knospenlage und dem Bau ihrer Laubknospe sich stark an die eine Elternform annähern, hält dieser Bastard in der Knospenlage seiner jugendlichen Blätter zwischen seinen Eltern die Mitte. Es war dies zu vormuten, da ja auch am entwickelten Blatt der Einlluss der beiden Stammformen sich ungefähr das Gleichgewicht hält. Dementsprechend zeigt sich das jugendliche Blatt auf dem Knospenquerschnitt in den der Mittelrippe benachbarten Teilen seiner Spreitenlappen wellig-quergefaltet, wie Sorhus Aria, während es sich weiterhin in zwei Reihen von Fiederblättchen fortsetzt, die genau wie bei Sorhus nucuparia längs ihrer Mittelrijipe glatt zu- sammengefaltet und mit ihren Rändern schräg nach vorn und zugleich nach der Innenseite des vom ganzen Blatte eingeschlossenen Winkels gerichtet sind. Fassen wir zum Selduss die aus den vorstehenden Unter- suchungen gewonnenen Resultate noch einmal kurz zusammen, so können wir folgende Thatsachen konstatieren : 1. Wie zu erwarten war, besitzen die P^>maccac keine gemein- same Form der Knospenlage. Ebensowenig cliarakterisieren sich durch eine solche die beiden Unterfimilicn. die Craiacf/ear. und IGT Sorheac; nicht einmal di(3 einzelnen Gatiungsgruppen innerhalb der letztgenannten Unterabteilung, die Pirus-, die Sorbits- nnd die ilirtZws-Gruppe, sind durch eine einheitliche Form der Vernation gekennzeichnet. 2. Wohl aber ist die Knospenlage in Verbindung mit der An- ordnung der Blätter, sowie mit der Stellung und Grosse der Stipeln, für mehrere Gattungen höchst charakteristisch und darum von hohem diagnostischem Wert. Die durch einen ganz eigenartigen, in der Familie vereinzelt dastehenden Knospenbau ausgezeichneten Genera sind: Cofoncaster, Firus, Photinia, Eriohotrya, Aronia^) und Ame- lancliier.") 3. Zweierlei Formen der Knospenlage innerhalb derselben Gattung treten auf bei den grössten Gattungen: Crataegus, Sorhus, Malus, Photinia. Ebenso findet sich dieselbe Art der Vernation und Knospendeckung bisweilen bei mehreren Gattungen : sowohl die wellig-(piergefaltete, als auch die strahlig-fiiltige Knospenlage bei Crataegus und Sorhns, die unvollständig zusammengelegte bei Cydonia wie bei llhapliiolepis, ferner die unvollständige Zusammen- faltung bei gleichzeitiger Überrollung bei PgracantJia, Mespüus, Sorhns z. T., Malus z. T. ; Chaenomeles z. T. {Ch. sinensis K'6\\wq)] völlige Zusammenfaltung bei klappiger Knospenlage bei Cotoneaster, Eriohofrya und Amelanchier.^) 4. Die untersuchten Bastarde halten in ihrer Knospenlage und Knospendeckung der Mehrzahl nach nicht die Mitte zwischen ihren Elternforraen, sondern nähern sich einer derselben stark. Ist Sorbits Aria beteiligt, dann wiegt der Einfluss dieser Art meist ent- schieden vor. 5. Im allgemeinen ist daher eine Unterscheidung von Arten nach der Knospenlage innerhalb desselben Genus bei grösseren (Gattungen nicht möglich. Ausführbar ist sie dagegen bei Chaeno- meles, Photinia und bei Sorbus Chamaemespilus. 6. Die Verwandtschaft spiegelt sich im Bau der Laubknospe nicht immer wieder. Gattungen, welche in dem auf die morpholo- gischen Verhältnisse der Blüte und Frucht begründeten System einander sehr nahe stehen, wie z. B. Firus und Cydonia, Coto- neaster und Pyracantha, Pyracantha und Crataegus, Crataegu'i und Mespilus, Malus und Amelanchier, zeigen einen durchaus ver- schiedenen Knospenbau. Es ist eben bei der Würdigung des systematischen Wertes der Knospenlage stets zu berücksichtigen, dass, wie schon Diez ') Siehe auch Stranvaesia im Nachtrage. 2) Der Bau der Laubknospe bildet somit ein voitroffliclios Ärerlunal, welches namentlich für die Erkennung unserer laubwerl'enden i'oniaceen-(iat- tungen im Wintergewaude lür d(;u Forstmann und Gärtner von nicht uneiheb- lichem Wert sein dürfte. ■''•) Sowie bei Slrnnvncaia 'siehe Xachh-ng). 1G8 an zahlreichen Beispielen nachgewiesen hat, die Kuospenlage \md ebenso die von letzterer meist bedingte Knospendeckung auch von mancherlei anderen Faktoren (Gestalt und Konsistenz des Blattes, Beschaffenheit der Nebenblätter u. s. w.) abhängig sind, und dass endlich bei einem Organ, welches, wie das Blatt, in so überaus hohem Masse der Anpassung an die verschiedensten Funktionen fähig ist, die Herstellung eines möglichst wirksamen Schutzes fin- den jugendlichen Spross gegen die Gefahren des Erfrierens, Aus- trocknens und mechanischer Verletzung sicherlich ebenfalls einen stark bestimmenden Einfluss auf die Gestaltung der Knospenlage ausgeübt hat. Man wird also auch bei den Poniaceae aus einer gleichen oder abweichenden Knospenlage nicht voreilig eine nähere oder entferntere Verwandtschaft der betreffenden F'orraen folgern dürfen; man wird vielmehr erst dann dazu berechtigt sein, wenn die aus dem Bau der Blüte und Frucht und aus der Anatomie der Vege- tationsorgane gewonnenen Merkmale zu demselben Schlüsse führen. 7>. Der systematische Wert der anatomischen Verhält- nisse der Fomaccar. Über den anatomischen Bau der Vegetationsorgane der ]^o- maceae lagen bis zum Er.scheinen der Arbeit von Gerard keine umfassenden Untersuchungen vor. Über die Anatomie ihrer Laub- blätter findet sich in der Litteratur bis dahin überhaupt so gilt wie nichts, und auch über den Bau des Iiolzk(»r|ters waren nur einige zerstreute Beobachtungen angestellt worden, die sich stets nur auf die Vertreter weniger Gattungen erstreckten und überdies, soweit sie auf die Gewinnung von systematisch zu V(U'wertenden Merk- malen abzielten, ein negatives ßesultat ergaben. So hatte Wies ner*) den Uohhiin -von Firns C(»)imu)iis, Cra- taegus Oryacaniha und K:!orbt(S tonninaUs beschrieben, desgleichen Möller-} den von J'irus intermedia. Ebenso war P. Schulz,^) der bei seinen Untersuchungen der Markstrahlen von llolzpllanzen auch diejenigen einer Anzahl Pomaceen studiert hatte, zu dem Resultate gelangt, dass die von ihm untersuchten Pomaceen-Arten im wesent- hchen dasselbe l^ild im Bau der Markstrahlen darböten. Ganz in demselben Sinne äusserte sich auch Strasburger-*) bezüglich des Holzbaues der Familie. Ebensowenig lieferte die bekannte ana- tomische Arbeit Solerede r's für die Systematik der Pomaceae 1) RohstofFe des Pflanzenreiches. Leipzig, 1.S7.3. S. .'JG3 u. 5CG. 2) Beiträge zur vergleichenden Anatomie des Holzes. Denkschr. d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien. XXXVI. Bd. 187G. ') Jahrb. d. Kgl. botan. Cartens zu Berlin. II. Bd. 1883. S. 227. •») Histologische Beiträge. 1891. 3. Heft. S. 280. 109 irgeüd welche Ergebnisse, da sie bei ilirer breiten Anlage sich auf die Untersuchung von nur 3 Speeies aus 3 Gattungen beschränkte. Gerard war der erste, der sämtliche Genera der Familie einer vergleichend-anatomischen Prüfung unterwarf; nur wäre es wünschenswert gewesen, wenn er bei umfangreicheren Gattungen seine Beobachtungen auf eine grössere Zahl von Speeies ausgedehnt hätte. Nichtsdestoweniger liefert seine anatomische Monographie eine ausführliche Schilderung der histologischen Verhältnisse der Pomaceae, was ich hier umso nachdrückhcher betonen möchte, als Gerard's Arbeit nur wenig bekannt ist. Gerard selbst hat übrigens keinen Versuch gemacht, die Resultate seiner Studie zur Berichti- gung der Decaisne 'sehen Einteilung der P'amilie zu benutzen. Eine äusserst wertvolle Ergänzung erhielt die Gerard'sche Arbeit durch die Untersuchungen Burger stein's. Der Wert der- selben liegt nicht allein auf rein anatomischem Gebiet, der mikro- metrischen Messung der Gewebeelemente, sondern hauptsächlich in dem für die Systematik aus diesen Untersuchungen sich ergebenden Resultat, dass fast sämtliche von Decaisne und Köhne auf Grund der Beschaffenheit von Blüte und Frucht aufgestellten Gattungen auch vom anatomischen Standpunkt aus volle Berechtigung besitzen. Ich hatte, als mir die Arbeit Gerard's bekanntwurde, schon den Blattbau einer grösseren Anzahl von Arten studiert, beschränkte mich nunmehr aber darauf, aus den artenreicheren Gattungen noch einige Vertreter einer ergänzenden anatomischen Prüfung zu unter- ziehen. Ausserdem untersuchte ich von einigen ausländischen Gat- tungen, von welchen Burgerste in kein Material zur Verfügung stand, den Bau des Holzes, ohne .mich auf mikroraetrische Messungen einzulassen. Alle Forscher, welche sich mit der vergleichenden Anatomie der Vegetationsorgane der Pomaceae beschäftigten, stimmen darin überein. dass diese Familie einen höchst gleichartigen histologischen Bau besitzt. In der That ist bis jetzt kein einziges anatomisches Merkmal aufgefunden worden, welches sie nicht mit den übrigen Rosaceen oder gar mit anderen dikotylen Familien teilt. Aber auch die Gliederung der Pomaceae in die beiden Unterabteilungen der Crataegeae und Sorheae spiegelt sich im ana- tomischen Bau nicht wieder. Man vergleiche nur z. B. die von Burger stein auf Grund der anatomischen Charaktere des Holz- körpers aufgestellte tabellarische Übersicht über die Gattungen, welche als oberstes Einteilungsmerkmal das Fehlen bezw. Auf- treten von tertiären Verdickungsschichten in den Gefässen benutzt; da treten eben in jeder dieser beiden Haujttabteilungen stein- und beerenfrüchtige Genera nebeneinander auf. 1, Cotoneaster Medik. Die Gattung charakterisiert sich durch die aussergewöhnlich grosse Markstrahlzeilhöhe, die von der keines anderen Genus er- reicht wird, ferner durch die sehr wechselnde Höhe der Markstrahl- OostPiT. l>otan. ZnitKcliriff. 5. Il.i't. 1807. j;{ 170 Zcllreihen (in radialer Richtung), durch das Vorherrsehen der eiu- reihiuen ^larkslraiileu gegenüber den zweireihigen, das Auftreten von Verdickungsstreileii in den Gefiissen. nainentüi-h aber durch das Auftreten eines einfachen oder doppelten Sehraubenbandes in den Tracheiden. Letzteres Merlaual ist besonders wichtig, weil es sonst nur noch bei Chaenomeles und Mesxiilus, bei letzterer aber nur in ein- zelnen, nicht sämtlichen Tracheiden beobachtet wurde. Diese Eigentümlichkeit, sowie der Besitz tertiärer Verdickungs- schicliten in den Gefässen deuten einerseits auf ein engeres Ver- waudtschaftsverhältnis zwischen Mespilus und Cotoneastcr hin ; anderseits begründen sie einen Gegensatz derselben zu den beiden näclistverwandten Gattungen Crataegus und Pyracantha. Das I^latt der immergrünen Arten (C. huxifolia Wall, und C. micropltijlla Wall.) zeichnet sich aus durch die stellenweise Doppelscliichtigkeit der oberen Epidermis und besonders dadurch, dass die Aussenwand jeder Zelle der unteren Epidermis in einen kurzen, dicken, massiven Zapfen ausläuft, wodurch die Blattunter- seite wie mit Warzen besät erscheint. Ziemlich häufig treten bei Cotoneastcr eigentümlich gekniete Ilaare auf; diese erscheinen dicht über ihrer Auheftuugsstelle in einem spitzen Winkel scharf umgebogen und an der konvexen Seite der Knickungsstelle gewöhnlich in einen kurzen, gleichfalls hohlen spornartigen Fortsatz ausgezogen. Ähnliche g diese enge Verwandtschaft sich auch in der Ana- 173 toiiiie der beiden Cieiiera luisprielit, darüber wird sich ein bestimmtes Urteil erst fallen lassen, wenn auch von Jlcspcronichs der Stamm auf Taugentialsehnitten und namentlich mikrometrisch untersucht sein wird. Die gegenwärtig über die Anatomie von Stamm und Blatt vorhandenen Angaben reichen dazu nicht aus. 6. Sot'hus (incl. Aria, Cormus und Tormnaria). Gerade über den Umfang dieses Genus sind die Ansichten der Systematiker bis auf die neueste Zeit weit auseinander gegangen. Nach dem Vorgange von Römer haben neuere Systematiker, wie Decaisne, Köhne und Dippel, die alte Gattung Sorhus in mehrere Genera zerlegt. Unwillkürlich drängt sich nun die Frage auf: bietet auch hier vielleicht die Anatomie einen Prüfstein, der eine Entscheidung dieser Frage ermöglicht? Burgerstein gelangte auf Grund seiner mikrometrischen Untersuchungen zu dem schwer- wiegenden Resultat, dass es nicht möglich ist, die unterschiedenen Gattungen nach dem liau ihres Holzes zu trennen. Allerdings hat Burg er stein ja nur etwa ein Drittel aller Sorhis- Arten untersucht; aber da dieselben sämtlichen in Betracht kommenden Gruppen entnommen sind, und da überdies die zwischen ihnen aufgefundenen Unterschiede viel zu geringfügig zu nennen sind, als dass man auf sie ohne Prüfung einer noch grösseren Zahl von Arten und Individuen besondere Genera gründen könnte, so lässt sich schwerlich etwas dagegen einwenden, wenn Burger- stein die Gattungen Aria, Cormus und Tonninaria unter Sorhus Avieder einbezieht und sie nur als Untergattungen bestehen lässt. So wenig die einzelnen Gruppen von Sorhus aber auch unter- einander abweichen, so scharf zeigt sich die Gattung Sorhus gegen andere Genera abgegrenzt, mit denen man sie bisweilen vereinigt hat; sie unterscheidet sich von Malus und Firus durch das Auf- treten einer meist kräftig entwickelten Verdickung der Gefässwand. von letzterem Genus ausserdem auch noch durch die stets geringere Zahl von Markstrahlen auf den Millimeter des Holzquerschoittes. Interessant ist endlich, dass die beiden Bastarde S. fennica K. Koch und S. latlfolia Pers., sowie der mutmassliche Blend- ling >S'. Hosti K. Koch (bei Köhne = Arhi Mougeoü X ^^- Chamac- »i('S2)ilus ■? Beck) sich durch eine aussergewöhnliche Höhe der Markstrahlzellen auszeichnen, und dass diese Eigentümlichkeit sich auch bei der von manchen Botanikern gleichfalls für eine Hybride angesehenen S. scamlica Fries tindet. Die Anatomie des Blattes bietet gleichfalls keine Merkmale, die sich für die Systematik verwerten Hessen; weder die ziemlich häutig auftretenden Kutikularleisten auf der Epidermis, die sonst in der Familie nicht gerade häutig auftreten, noch die verschiedene Lagerung des Kalkoxnhits ermöglicht eine Trennung der genannten 174 Untergattungen; ob jene Verhältnisse für die Charakterisierung einzelner Species sich benutzen lassen, kann nur durch Unter- suchung noch zahlreicherer Arten entschieden werden. 7. Phothiia Li ndl., Eriohotrya Liudl., Micromeles Bciie., Bhaphiolepis Liudl. Nach Köhne's Untersuchungen sind diese Gattungen, von Eriohotrya abgesehen, deren Stellung im v^ystem noch einiger- naassen zweifelhaft ist, eng miteinander verwandt und stehen auch zu Sorhus in mehr oder weniger nahen Beziehungen. Diese Über- einstimmung in den morpiiologischen Merkmalen spiegelt sich auch im Bau des Holzes wieder. Zunächst gehören die Genera sämtlich der durch das Vorhandensein tertiärer Gefässverdickungen charakterisierten Gruppe der Potnaceae an. Nach Burgerstein, der sie mit Ausnahme von Bhaplnolepis alle anatomisch unter- suchte, steht Plwtivin der Gattung Sorhus, von der sie l)ekanntlich auch blütenmorphologisoh nur wenig verschieden ist, sehr nahe, während ]\Iicro7)ulr>i'm\ Markstraiilabstand fast genau mit Eriohotrya übereinstimmt. Letzteres Genus steht übrigens wegen des sehr geringen Durchmessers der Gefässe und der bedeutenden Höhe der Mark- strahlzcllen unter der obigen Gruppe der Gattungen ziemlich isoliert da. In ersterem Punkte zeigt jedoch Eriohotrya grosse Übereinstimmung mit Verapliyllum, in letzterer Hinsicht dagegen erinnert sie an Cofoncai^fcr. mit der sie aucli den Markstrahl- abstand und den Besitz tertiärer Gefässverdickungen gemein hat, eine Ähnlichkeit, die umsomehr Beaclitung verdient, als Eriohotrya, wie ich oben konstatierte, auch im Bau der Laubknospe, sowie in der Gestalt und dem Verhalten der Nel)enbrätter starke Anklänge an Cotoncasfer aufweist. Aus der Anatomie des Blattes hingegen ergaben sich weder nach meinen eigenen Beobachtungen, noch aus denen Gerard's systematisch verwertbare Merkmale. Sehr scharf charakterisiert im Blattbau ist x\wr ^Eriohotrya', doch bleibt zu berücksichtigen, dass die Untersuchung sich nur auf eine einzige Species {E. japonica Lindl.) erstreckte. Besonders kennzeichnend für diese Species ist das Auftreten zuhlreiclier. durch besondere Grösse ousgezcichneter Zellen, die einen farb- losen, Avahrscheinlich aus Schleim bestehenden Inhalt fuhren und im Schwammparenchym der F)lätter, in den Stipeln und ganz beson- ders massenhaft im grünen Rindenparenchym unterhalb des KoUen- chymmantels auftreten. Sie dienen der Pflanze augenscheinlich als Wasserreservoire, zumal sie immer in der nächsten Nachbarschaft assimilierenden Gewebes auitreten; mit dieser Deutung steht auch im besten PMnklang die ganz ungewöhnlich starke Filzbekleidung aller krautigen Teile der Pflanze, wodurch sie sich möglichst ausgiebig gegen allzu starke Transpiration zu schützen imstande ist. Ferner sind nach Gerard charakteristisch die Vereinigung der 175 liier sehr engen 8iobri5liron zu kleinen, ins Phloemparcncliym ein- jrelagerten Gruppen, das Aiiltreten einzelner sehr grosser, dünnwan- diger, inhaltsloser, toter Zellen inmitten dos sonst aus diclcwandigen, stärkefülirenden Zellen bestehenden Markes, und der kreisförmige Querschnitt des Gelassbündels im Blattstiel und im Mittelnerv. Alle diese Verhältnisse trennen Eriobotrya nicht nur von den obigen, ihr im System am nächsten stehenden Gattungen, sondern überhaupt von allen anderen der Familie, so dass also die Ana- tomie des Blattes keinen Aufschluss über die Verwandtschafts- verhältnisse dieser interessanten Pflanze zu geben imstande ist. JihaphioUpis erinnert durch ihre 4 bis 5 Pallisadenzell- schichten und ihre grossen, unmittelbar unter der oberen Epidermis gelegenen Sekretbehältor — bei lih. indiea Lindl. führen dieselben nach meinen Beobachtungen einen im Wasser sich sehr schnell lösenden Schleim — stark an die ihr im System aber sehr fern stehende C///nj?«ewe/e.sconacßa Lindl. Offenbar haben wir aber in dieser Ähnlichkeit des Blattbaucs der beiden Gattungen nicht den Ausdruck einer näheren Verwandtschaft, sondern nur ein gleichartiges Ergebnis der Anpassung an ähnliche klimatische Verhältnisse zu erblicken. Die Gattung il//croweZes', von der Gerard nur M. verrucosa Dcne. untersuchte, zeichnet sich nach ihm durch den Besitz von zweierlei Zellen in der oberen Epidermis aus: über den Nerven liegen sehr kleine und im übrigen Teile sehr grosse, nach aussen papillonartig vorgewölbte Zellen. Ob diese Eigentümlichkeit für die ganze Gattung oder nur für die genannte Art charakteristisch ist, diese Frage bleibt offen. Das Blatt der Photinia- Arten endlich weist keine besonderen Verhältnisse auf, die sich systematisch verwerten liessen. 8. Stranvaesia Liudl. Dieses Genus erweist sich zwar durch seinen Blütenbau als sehr nahe verwandt mit Aronia, anatomisch dagegen als von ihr völlig verschieden. Es weicht nach Burgersteiu von ihr ab durch das Fehlen der tertiären Gefässverdickungen, sowie durch die l)edeutend geringere Zahl von Markstrahlen auf den Millimeter des Holz- querschnittes. In beiderlei Hinsicht stimmt dagegen Stranvaesia mit Fcraphyllum gut überein: ausserdem erinnert sie im Bau der Markstrahlen entschieden an die ihr im System sehr fern stehenden Gattungen Cotoneastcr und Fyracantha. Hieraus geht hervor, dass die Verwandtschaftsbeziehungen') von Stranvaesia durchaus noch nicht klargestellt sind, zumal Bürgerst ein nur eine einzige Art (S. glaucescens Lindl.) uuter- .suchen konnte: es wird sich somit ein sicheres urteil erst abgeben lassen, wenn die Anatomie, sowie der Blüten- und Fruchtbau noch einiger anderen Si)ccies des Genus studiert sein werden. 1) Siehe auch Straniacsia im Nachtrag. 176 Hinsichtlich des Jiuatoniischeu Baues des Laubblattes von JStranvaesia kann ich micli nur auf die Angaben Gerard's über S. (jlaucescens Lindl. stützen. Tn der obersten der 3 Pallisadenzell- schichten treten, gerude ^vie bei Fyrdcaiitlm^ Krystallbehälter mit grossen rhomboedrischen Oxalattafeln auf. *d. IJocynia Dcue. Görard, av elcher zwei Species {D. Griffithinna Dcne. und D. indica Dcne.) untersucht hat. giebt an, dass dieselben keine Krystalle im Blattparencbym besitzen; dies würde also einen Unterschied sowohl gegen Cydonia wie gegen Chaenonieles dar- stellen, mit denen man das Genus früher verschmolzen hat. Posi- tive Ergebnisse bezüglich der nächsten Verwandtschaft des Genus vermag uns die Anatomie vorläutig liier ebenfalls nicht zu liefern, zumal Untersuchungen über den Bau des Holzes meines Wissens bis jetzt nicht existieren. 10. Anielanchier MtMÜk. und Aronia IVrs. Die im Blütenbau sich kundgebende nähere Verwandtschaft dieser Genera, die von Köhne beide in die Gruppe der Maloidcac ge- stellt werden, findet in der anatomischen Struktur des Holzes ihre vollste Bestätigung; denn Burger stein gelangte zu dem wichtigen Ergebnis, dass das Holz beider Gattungen sich anatomisch kaum unterscheiden lasse, da es sowohl im Besitz der tertiären Gel'ässver- dickungen als auch in der Gefäs.sweitc, der Höhe und Breite der Markstrahlzellen und im Markstrahlabstand völlig übereinstimme. Im Bau des Blattes dagegen scheinen die beiden Genera erheblich voneinander abzuweichen; denn während die zwei von mir untersuchten A))ielaiiclüe) -A\tcn {A. canadensis Medik. und A. spicatd Köhne) auf der ganzen konvexen Seite des hufeisenförmig gekrümmten Gefässbündels im Blattstiel einen kräftigen Bastbeleg aufwiesen, fand ich bei Aronia arhntifolia Spach teils gar keine Bastfasern, teils nur zwei schwache Complexe von solchen an den beiden Flügeln des übrigens auch bloss schwach halbkreisförmig gekrümmten Bündels. Von dem mit Amdanchkr im Blütenl)au eng verwandten monotypischen Genus 11. JPerapliyllum Xutt. konnte ich kein Material erhalten. Gcrard beschränkt seine An- gaben über die Anatomie auf die Bemerkung, dass das Mark die typische l^eschaffenheit (als Typus dient ihm Cydunid) zeige und dadurch von dem von Amchinchlcr abweiche. Ausserdem unter- scheidet sich nach Burg erste in Pcraphyllum von AmeUmchicr 177 gaivA wesentlich ilurcli das völlige Fehleu der tertiilreu Gel'iissver- dickungen, die viel geringere Gei'ässweite, das Auftreten last aus- nahmslos einreihiger Markstrahlen und durch deren bedeutend grössere Zahl auf den Millimeter des Holzquerschnittes. Der Bau des Holzes von PcraplujUnm deutet vielmehr auf eine nähere Ver- wandtsehalt mit Stranvacsla hin (s. o.). Angesichts des Widerspruches, zu Avelchem die Blüteumor- phologie und die Anatomie des Stammes hinsichtlich des Verwandt- scliaftsverhältnisses zwischen Amelanchier und Feraphyllum ge- langen, wäre eine erneute Prüfung des Blütenhaues der letzteren Gattung sowie die anatomische Untersuchung einer größeren Anzahl von Holzproben derselben dringend erwünscht, auch im Interesse der Klarstellung ihrer phylogenetischen Beziehungen. 12. JPirus L.j Cydonia L., 3Ialus Juss., Chaenomeles LiiKll. Ich habe die Erörterung der anatomischen Verhältnisse der ersteren beiden Gattungen bis hierher verschoben, um ihre Verwandt - Schaftsbeziehungen zu den hier zu besprechenden Gattungen 3Ialus und Chacnomeles gleich im Anschluss an diese betrachten zu können. Wir begegnen nämlich hier wieder, wie schon öfter bei den Po- inact.'(u\ dem Falle, dass die durch die anatomische Untersuchung des Holzkörpers für die Systematik gelieferten Resultate den aus der Blütenmorpliologie sich ergebenden ziemlich unvereinbar gegen- überstehen. Während nämlich die Vergleichung des Blüten- und Fruchtbaues lehrt, dass Firus und Cydonia einerseits, und Malus und Chacnomde^ anderseits eng miteinander verwandt sind, zeigt umgekehrt das Studium ihres Holzes, dass einerseits Mahis und Cydonia, und anderseits Pirus und CJiaenomeles im Bau ihres Stammes sich näher stehen, und dass Malus und Piras, deren nahe Verwandtschaft man neuerdings stark bezweifelte, sich in ihrem Holzbau doch auffallend ähneln : bei beiden fehlen die ter- tiären Gefässverdickungen, bei beiden sind die Werte für die Höhe und die Breite der Markstrahlzellen fast dieselben, und auch die Gefässweiten beider zeigen so sehr sich nähernde Grenzwerte, dass sie nicht in allen Fällen zur Unterscheidung der beiden Genera ausreichen; nur der Markstrahlabstand bildet ein befriedigendes Merkmal zur Trennung derselben. Endlich erscheint Chaenonidcs in Burgerstein's Tabelle der ihr im System ziemlich fern stehenden Cydonia infolge des gemein- samen Besitzes schwach entwickelter tertiärer Gefässverdickungen und wegen des ähnlichen Markstrahlabstandes stark genähert. Jedoch unterscheidet sich ChucAiomclcs sowohl von Cydonia wie von den beiden übrigen genannten Gattungen scharf durch das vielfache Auftreten schraubenförmiger Verdickungen in den Tra- chei'den. oinf Fligentümlichkoit. die bisher nur bei Cotonra^itcr und 178 ganz vereinzelt auch bei 3[cspilus angetroffen wurde, üb man aber daraus sowie aus dem Vorhandensein tertiärer Gelässverdickungen auf nähere verwandtschaftliche Beziehungen zwischen Chaenoiiieles und den beiden erwähnton steinfrüchtigen Gattungen schliessen darf, diese Frage bleibt offen. Mag man nun aber den erwähnten anatomischen Charakteren einen hohen systematischen Wert beilegen oder nicht, in keinem Falle kommt man. wie man sieht, über die Thatsache hinwog, dass die aus der Bliitenmorphologie und die aus dem anatomischen Bau des Holzkörpers sich für die Systematik ergebenden Resultate einander direkt widersprechen. Welche von beiden man für die Be- urteilung der Verwandtschaftsverhältnisse als massgebend ansehen will, muss, so lange nicht anderweitig sich noch ergebende That- sachen zu einer Entscheidung zwingen, dem Ermessen jedes Systema- tikers überlassen bleiben. Nach der Knospenlage bin ich geneigt, Cliacnomdrs engere Beziehungen zu Bfalus zuzuschreiben, was auch mit K ohne 's Auffassung bestens übereinstimmen würde. Die Anatomie der Laubblätter endlich gewährt gar keinen Anhalt für eine auch nur einigermassen scharfe Beurteilung der Verwandtschaftsverhältnisse der genannten vier Genera. Eri?el)iiis. Wenn wir noch einmal kurz wiederholen, welchen Nutzen die Systematik aus der Anatomie bei den Pomaceae zu ziehen vermag, so gelangen wir. ganz wie bei der Prüfung der Knospenlage auf ihren systematischen Wert, zu dem Ergebnis, dass die einzelnen Gattungen D e c a i s n e's bezw. K ö h n e's sich fast durchweg wenigstens im Bau ihres Holzes scharf charakterisieren, wie dies von Burger- stein selbst schon genügend betont worden ist. Eine Unterscheidung der auf Grund der Blütenmorphologie aufgestellten Unterabteilungen durch anatomische Merkmale erweist sich dagegen als unmöglich. Da nun auch die Anatomie des Blattes zu demselben negativen Resul- tate führt, und es überdies doch völlig unstatthaft wäre, ein auf sorglaltiges morphologisches Studium gegründetes System, wie das K ohne "sehe es ist, durch einen rein schematisch durch Benutzung der anatomisclien Merkmale hergestellten Schlüssel zu ersetzen, so liegt für eine Änderung des K ohne 'sehen Systems, abgesehen von der notwendig gewordenen Wiederherstellung des alten Genus Sorbits, durchaus kein Grund vor. Man mag jedoch immerhin den aus der Beschalfenheit der Blüte und Frucht gewonnenen Merk- malen der einzelnen Gattungen zur schärferen Hervorliebung ihres selbständigen Charakters die in der Knospenlage und im Bau des Holzkörpors sich kundgebenden Besonderheiten hinzufügen. (Sohhiss folfft.) 17i) Zur Flora von Vorarlberg und Liechtensteiu. Von Prof. Gott fr. Riehen S. I. (Feldkirch). (Fortsetziin».') 7), consolida L. Feldrain bei Tosters (E). Neue (Janal- uiui Ilhhiinme unter Feldkireh (T). Fnlsatina rcnudis Mili. Im Tannberg. z. B. Bürstegg (Hl) JM'i Zug (T). Eojaberg. St. Antönieii-Joch (BiHzkes). Vergaldner- -lüchl (b, W). Sehweizerthor (T). Ober Vaduz (W). Anemone mlphurea L. über Zürs (Bl, R). Purtscherkopf bei Ivlr.sterle (E). Alpe Vergalda (0, W, Wf). Garnerathal (S). Clcmatis alpina Miller {Atragene nlp. L). Bei Warth (Bl). An der alten Flexenstrasse (R). llannncnlus arvensis L. Sehr selten bei Feldkirch, z. ]>. Schatteuburg (0), Wegelers Mühle (R). B. sceleratus L. Selten an Strassengräben bei Altenstadt. Tisis bei der Mühle. Tosters-Mauern (A). Bei Hard (R). it. Lingua L. Tisis (A). Bendern (Kiene). Ix. glacialis L. Vergaldner-Jöchl (E, 0, W). Thal icfrmn galioides l^estlci'. Tisener Ried (T). BeiBangs(W). Pa2>fiveraceae. Fapaver argemone L. Neue Canaldämmc unter Feldkirch (O). P. collimmi Bogenh. (nach Grenili). Aecker zwischen Blasen - luid Sehellenberg (R). Nofels-Bangs (R, W). P. Lecoquü Lainot (nach Gremli), Acker bei Tisis (E). Bei Dorf am See (R). F. RJioeas L. Bei Feldkirch, Tisis, Mauern, Altenstadt, Blu- denz ( A). (Da in Aichingers Manuscr. hinter F. duhium „Vorarl- l)erg?" steht, so wäre eine Verwechslung von Rhoeas und dem Bnbiu m-Ty\ms nicht ausgeschlossen.) Dornbirn (Rh). Güfis (T). Corydalis solida Smith. Bei Miltelberff im kl. Walserthal I Bcht ). C. lutea DG. Feldkirch an der alten Stadtmauer (E), Stadt- schrofen (R, Rick). Da der erste Fundort an dem botanischen Garten des Gymnasiums, der zweite 150 ra oberhalb des botan. Gartens der Stella matutina liegt, so dürfte über die Herkunft kaum ein Zweifel sein, zumal im letztgenannten Garten die Pllanzo mächtig wuchert. Cruciferae. Lepidium Draha L. Feldkirch am Wege nach Levis (Ai. Am Kapf ( W ). L. ranipeslre R. Hr. Sehr selten. Neue Gaiial- und llldämme luiter Feldkirch (R). L. sativum L. Im Sillirrtlial auf Schutt (K'i. ') ViTg:!. Nr. I. s 1.H7 180 Tldaspi arveiise L. Ardctzeiibcrg (A, li, W ). Tisis (A, E), Altenstadt. Am Stein (A). Blaseuberg. Acker in der Marias ober Dalaas, an der Arlbergbahn bei Hintergasse und Danöfen (S). Coclüearia Armoracia L. Tisis. Nafels(A). Ardetzenberg (E). Frastanz. Unter dem St. Margarethen Kapf. Bei Hohenems | R ). Smjmhrhim Sophia L. Sehellenberg (Kiene), l/nter dem Kapf (0). S. Sinapistrum Crantz (pannonkum Jacq.). An den Lager- häusern hinter dem Bahnhof in Feldldreh zahlreich (Wfl. Isatis tinctoria L. Einmal auf Schutt in Tisis (\Vf ). Erucastrum PoJlichii Schmi». et S|>. Bregenz am Bahnhof (Wf). Aichinger gibt noch als Fundorte Bendern, Höchst und (von ihm mit V versehen ) bei Haag an. Üb hier nicht eine Verwechslung vorliegt? Ich beobachtete nämlich im unteren Gebiet häufig un- zweifelhaft E. ohtusanfiiiliim Rchb., deren Blütentrauben unterwärts mit Deckblättern versehen sind. Dieses Merkmal wird aber in allen Bestimmungsbüchern als Eigonthümliclikeit des E. Foll. angegeben. Erst nachdem ich in Tirol mehrfach E. PolUchii lebend gesehen, erhielt ich über die Zugehörigkeit unserer Pflanzen zu E. obUis. volle Sicherheit. Sinapis alba L. Feldkirch ((>». Tisis, im Reiehenfeld (Wf). JJiplotaxis tennifolia DC. Feldkirch ( Bahnhofstr. ) (A, Wf). 1). muralis DC. Bei Feldkirch (Wf). Brassica nigra Koch. Auf Schutt unter dem Margar. KapfiR). Barharaca intermedia Boreau. Auf Schutt unter dem Marg. Kapf (0). lioripa sih-estris Bess. Altenstadt, Tisis. Frastanz, Mauern (A). Nofels (R). Curdamine sdvatica Lmk. Tisis, Duxgasse (E). Waldweg am Älple gegen Liechtenstein. Ober Stuben am Arlberg (R). C. resedifolia L. Am Arlberg zu beiden Seiten des Joches. Höchste Heimspitze (R). Versailsiiitz (Rompel). Garnerajoch (S). Gargellenthal (Wf. Wdi. C. alpina Willd. Hohes Rad (E). Naafko[if (Lg). Ln oberen Neuzigast (Loitl), Oefenpass (R). Versailspitz (Rompelj. Schweizer- tlior. Sulzfluh. Zamangspitz (T). Maroi-Jöchl (Wf). Lunaria rcdiviva L. Bei Götzis (Aj. Am Steg nach Unter- Klien (Lg). Hidchinsia hrevicaidis Hop[ie. Zimba.siiitz. Widdrrstein (A)V Camdina microcarpa Andrzj. Illiifer unter Feldkirch (U, R). yeslea paiticidata Desv. Laugen-Stuben (R). Braha tomentosa Whlbg. Kar an der Sulzfluh (E, R). Arahis Turrita L. Unter dem Margar. Kajjf ( A, R). Kanzle. Tosters. Vaduz ( A). Breiter Wasen bei Feldkirch (0). Stadtschrofen (R). Ä. hirsuta Scop. Nicht selten in den niederen Lagen des uanzen Gebietes, auch im kl. Walsertlial (A, Bebt, Bötzkes, Lg, R. Wf). 1^1 Ä. hcUklifolia JiiL-ii. L'oriiiariiisuL'. Ziirsersee. Alle Fk'xen- strasse {R). Scliadona (ß). Nenzingerberg (Wf). Alyssuni calycimmi L. Tisis (0). Neue Oanal- iitnl Illdäinme unter FeldkiR-h (R). liertcroa incana DU. Giesingen (0). Mit der vorigen (R). Hescdaccae. Reseda lutea L. Klösterle-Stuben ( A). Haugs. Rheindamin ( E). Meiningen (Lg), neue Canal- und Illdämme unter Peldkirch (R). üodenseeufer unter Mehrerau. l'fer der Lutz bei Rankwoil ( Wf ). D roser accac. Drosera rotundifolia h. Uebersachsen. l)ezegg(A). Auf Torf- mooren im kl. Walserthal gemein ( licht). Hürs-I^rand, Sumpf unter der St. VVolfgangskapelle (Rh Möggers (T). I). obovata ^[. K. Am Standort der Scheuclizeria (R). 1). amiJica Huds. Uebersachsen. Düns. Schildried bei Fraslanz. Sehaan. Nenzingerberg. Bizau (A). Eied bei Gößs |R). Crassulaceae. Seäiun imrimreum Link. Testers. Eankweil. Röthis (A). S. villosum L. Ardetzenberg (0). S. annuum L. Auf den Mauern der Innerfratte und im Gar- geilenthal nicht selten (R, S, Wf). Arlbergstr. ober Stuben (\l). Iloch-Gerach. Freschen (Rorapel). S. acre L. Selten am Ardetzenberg (A)? Arlbergstrasse von Danöfen bis ober Stuben meist hinter den Strassensteinen (R). Schon Hruhin (18G5) gibt an: „Arlberg, Fink?" Ob 1858/59, wo Fink am Arlberg sammelte, unsere Pflanze dort schon vorkam, weiss ich natürlich nicht. Ich sah aber von Fink am Arlberg ge- sammelte Exemjtlare von S. alpestre, welche er als S. acre bestimmt hatte. Vergleicht man das spärliche Vorkommen der Pflanze auf Vorarlberger Hoden mit den Tausenden von Exem[)laren, welche die Böschungen der Strasse auf der Tiroler Seite bei St. Anton und St. Jacob schmücken, so liegt der Gedanke an eine Einwanderung über den Arlberg nahe. Bruhin merkt (18H6) freilich „S. acre unter scxangularc" im lllsand etwas unter Hludenz an. Bisher kann ich diese Angabe nicht bestätigen. S. alpestre Vill. Vergaldner-Jöchl (E, S). GaUinakojif (Kiene). Höchste Ileimspitz (R). Arlberg leg. Fink (T). Sempervivum tectorum L. Am Schaf berg ober Spullers (A). Canisfluh massenhaft (A, R). Dili.suna (E). Kriegerhorn bei Lech (T). Sa:rifraf/acea€. Saxifraga Scguierl Sprgl. Hohes Rad (E). Heimspitz (R). S. cocarata Vill. St. Antönien-Joch (E). Zaniangspilz (Loilh. Ileimspitz (Ri. Am Arlberg (T). 182 S. aspcra L. St. Gallenkircb. Gargelleü auf einer Mauer am Wege (liützkes). Vergalda-Alp (E, S). Häulig bei Gaschuru bis zum Tbal hinabsteigend (i\lene. Rompei). Zeinisjoeh (Rh). Fräsehen- lücke (S). S. hnjoidcs L. Eotiiewand. Geisspitz. Vergalduer-Jüehl. St. An- tönien-Joeb (El. Arbjerg. .Jocb. Heimspitz. Naafkopf (R). Garnera- tbal (Sl. S. i)atens Gaud. (?) Gauerthal (R). S. Cotyleäon L. ( Montavoniensis Kerner). Bei Parthenuen (A, Bützkesj. Aufstieg zum Zeinisjoeh (Rh). S. oppositifoliaL. Masseniiai't auf dem Kar der Sulzfluh (E, R, T). Auf der TodteJialii und am Naatkopf häulig. Widderstein bis zum Gipfel (R). S. lindolphiana Hornsch. Am Naafkopf unter der vorigen. VOM der es wohl nur eine Varietät ist (Ri. S. biflora All. Sulzfluh (R). Jlihcs grossularia L. Veits- und St. Margar.-l\apf, Tosters ( Ai. Vielleicht = der folgenden. It. nva crispa L. Veitskapf (R. W). 7^. alpinnm L. Lech (151). Häulig im Schönebachthal im Breg. Wald (Wfj. liosaceae. Cotoncnitz ( E, ib. Südabhang 2200 m S). Vergaldeneralp (0). Im Gargelleiithal gegen das Vergaldener Jöclil auf steinigen, vegetationsreichen Haidon. 1800— 190f)m (S). Sihhaldia procumbens \j. Im A'ergalda bis zum Jöchl häulig (E, R, Wd). Im obersten Gampadelthal unter dem Schwarzhorn. Flexen-Zürsersee (Rl. Garnerathal (S). Maroi-Jöchl (Wf). Geum reptans L. S[titze des Naafkoi»fes ( Hötzkes. E, Lg, R). Im Klosterthal an der Rothen Wand. Kaltenberg und Schindler- spitze (Rh). AkliemiUa montana Willd. (nach Gremli). Alpe Amerlügen (E). Vorderälple gegen Schaan. Letze bei Tisis (R) und sicher noch sonst häufig übersehen. Aijrimonia odorata Mill. Westseite des Ardetzenberges (A). liosa dumetorum Thuill. l^ürserberg (Lg). St. Marg.-Kapf. Bei Frastanz (R). li. tomentosa Sm. Nofelser Brücke. Gallmist. Amerlügen unter dem Schönblick. Hinterälple (R). J^nnnis J\tdti.s v. petram Tausch. Stuben am Arlberg(Rj. 183 Lef/tnnhiofiar. Mcdicayo ItiptUiiid v. WUldciwivü Jjdriiii. ll;iiiliü im imleiX'U lllgebiet (R). 71/. varia Martyii (falcata X sativa). Au vci'SchiedeiiGii Stellen des Veitskapfs und seiner niicbsten Umgebung (M, ß, W). Trifolium clegans Savi. Frastanzerau. Canaldamm unter Feld- kiirli (R). Kaum mehr als eine Var. von hyhridum. T. fragifcrum L. Tisis, Wegrand zahlreich. Felsenau (W). T. arrense L. Im Illgebiet von iiludenz bis zur Mündung und in Liechtenstein vereinzelt, aber nicht selten (A, E, T, W, Wf ). T. incarnakim Jj. 111- und Oanaldämme unter Feldkireh (R, T). T. rubens L. Koblacli-Mäder (E). T. pratense v. nivale Sieb. Alpe Forraarin (E). Im oberen (uunjierdona- und Brandnerthal. Arlbergstrasse ober Stuben (R). Um Dilisuna gemein (T). Donjcnium suff'rutlcosum Vill (germanicum Gremli ) Bludenz ( A). Ueber dem Schwarzen See bei Gulls (R. Rick). Hoher Frassen ( W). Galega ofßcinalis L. Selten in den Wäldern bei Feldkireh und Tosters (A). Astragalus Onolrychis L. Im kl. Walserthal (Ijcht). Iku Lech und Zürs (i^l). Oxiitropis ccanpestris DO. Oberstes Gebiet der Sporeralp (R). (ieisspitzjoch, gelb blühend (S). Coronilla varia L. Waldrand unter dem Stadtschrofen im Reichenfeld (R). Onohrycliis sativa Lam. Vom Montavon und Klosterthal an bis zum I^odensee vereinzelt, selten, wie z. B. am Rheindamm ober Lustenau, zahlreich auftretend (A, R, W). Vicia grandiflorii Scop. (tvp.). Unter dem St. Mara-.-Kapf auf Schutt (M, R). Ervuni hirsutum L. Selten im kl. Walserthal (Bellt). St. Marg.- Kapf (E. W), Mererau. Zug (Tj. E. tetraspermum L. Tisis, Tosters, Frastanz, Klösterle, Mei- ningen (A). Wolfurt (R). Mehrerau (T). Maria-Grün. Göfis (W). Sulz-Röthis (Wf ). Orohns Intens L. Oanisfiuh (A, R). Im kl. Walserthal (Bcht). .Vlte Flexenstrasse (]]1, R). Schadoua, Hochkrnmmbach (S). Bei Zug und Lech (Tj. (Koitsct/,ung folgt.) 184 Arbeiten des botan. Institutes der k. k. deutschen Universität Prag. XXX. Beitrag zur Kenntniss der Gattung Odoutites. Von Cand. phil. Josef HofFmaiin (Prag). (Mit 2 Tafeln.) (Fortsetzung.) ') Synouyme: Doli Flora von Baden IL S. 710 (1859). — Odoniites vnU/aris Mönch Method. S. 439 (1794). — Enphrasia ()dontitc>i ß Willd. S].ec. iilaut. Tom. III. \k 194 (1800). — Eu- ))hrasia Odo)itites ß rerna Persoon Synops. ]ilant. II. ]». 150 (1807). — Odoutites ndira a vulgaris Beck Flora von Nieder- österreich S. 1063 (1893). — Odoutites rubra a verua Cosson et Ger ma in flor. d. env. d. Paris 2. ed. p. 372 (1861). — Bartsia rerna Eeichenb. Icon. flor. Germ, et Ilelv. XX. tab. 107 (1862). — Odoutites verua Eeichenb. Flora Germ. exe. \\. 359 (1830/32). — Nvman Svlloge p. 126 (1854/55). — Odoutites Odo)ititcs Weiisi. inEngler'undPrantl Natürl. Plianzcnfam. IV. 36. S. 102 (1892). z. Th. — Euphrasia Odoutites excl. b. Garcke Exeurs. Flora. 17. Aufl. S. 457 (1895). Exsiecaten: Billot Flora exs. Nr. 63. — Eeichenb. exs. Nr. 750. — Eeverchon Plantes d'Espagne 1893 Nr. 870. — See. Rochelaise 1888 Nr. 2446. Blütezeit: Mai bis Anfang August. Standorte: Aecker und Felder, seltener in der Nachbarschaft solcher auf Wiesen. Verbreitung: Scandinavien (mit Ausnahme des nördlicheren), Deutsches Eeich. England, Belgien. Nord-, Mittel- und Ostftankroicli. Spanien, Schweiz, Oesterreich- Ungarn, Obcritalieu, Mittel- und Siidrussland. Finnland. Ich sah Exemplare von folgenden Standorten: Schweden: Blekinge (N. J. Andersson). Deutsches Eeich: Ob.-Schlesien, Falkenberg (J. Ploiie). — Holstein (Eoth). — Holstein, Lütjenburg (Eoth). 0 e s t e r r e i c h - U n ga r n : Böhmen, ohne nähere Standortsaugabe (Schmidt), Bestin (F. Schwarzel), Hlubot^ep b. Prag (Freyn). Eadotin (Wettstein). — Galizien: Tarnow (Herbich). — Mühren, ohne nähere Stand- Ortsangabe (Presl). — Niederösterreich: Wiener - Neustadt (Sonklar). Hütteldorf b. Wien (J. Kern er), Neulengbach (Wett- stein). — Oberösterreich: Aistersheim (Keck). — Ungarn: Pomäsz (A. Kerner). Csepelinsel (Tauscher), Neudorf (Ujfalu) (Tauscher), Eödlschlag b. Bernstein (Waisbecker). — Steier- J) Vgl. Nr. 4, S. 11t. 185 mark: Gleichenberg (Waisbecker). — Tirol: Stubeithal, Neu- stift (Sarntheim) " Igls (A. Kern er). — Kärnten: Klagenfurt (Jabornegg). — Bosnien: Travnik (]^ lanclis). Frankreich: Haute Garonne „Miciuelis" (lg?), Mur de Rarez (Jordan), Chambery (Huguenin). Sarthe, Saint Mamers (Rechin). Spanien: Sierra Nevada (Willkomm)^), Sierra de Valaclocha (Eeverchon). Russland: Gouvernement Petrokowsk}^ Czestochowy (Karo). Italien: In Italia boreali (Meyer). 0. venia ist eine viel verkannte Pflanze; ihre Beobachtung durch einzelne Botaniker und die Nichtwiedererkennung durch andere hat wesentlich zur Verwirrung beigetragen, welche über die Arten der Gattung gegenwärtig herrscht. Sie steht der 0. serotina und 0. canescens sehr nahe und unterscheidet sich von beiden durch die dünnen, durchscheinenden Blätter, durch den weniger verzweigten Stengel, die aufrecht ab- stehenden und nicht spreizenden Aeste, deren oberste in der Regel direct unter den untersten Bracteen (d. h. zwischen dem obersten Aste und dem untersten Deckblatte sind keine Laubblätter einge- schaltet) stehen, durch die längeren Bracteen und den nach dem Abblühen bedeutend vergrösserten Kelch. 0. venia ist stets schon abgeblüht oder dem Abblühen nahe, wenn die beiden anderen Arten ihre Blüten öffnen. Mit 0. litoralh stimmt 0. venia im Habitus tiberein, die Unterschiede w-urden bei Besprechung dieser angegeben. Was die Nomenclatur der Pflanze anbelangt, so war ich bestrebt, den ältesten zweifellosen Namen in Anwendung zu bringen. Als solcher erscheint mir Euplirasia venia B[ellardi; der Gilibert'sche Name 0. ruhra Gilib. Flor. Lituan." inch. I. p. 126 (1781) wäre wohl älter, doch konnte ich unmöglich zur üeberzeugung gelangen, dass mit diesem Namen gerade die hier in Rede stehende Pflanze gemeint ist. Die von Wai'sbecker in der Oest. bot. Zeitschr. 1897 S. 6 beschriebene 0. rubra var. macrocarpa ist nach Exemplaren, welche der Autor an Prof. v. Wettstein sandte, eine in der That sehr auffallende, etwas an 0. litoraUs erinnernde Form von 0. venia, doch möchte ich sie von dieser nicht trennen. 3. Odontites serotina. Lani. Flor, franc. I. Ed. Tom. II. p.350 (1778) mhEuphrasia. — Reichenb. Flor. Germ, excurs. p.359 (1830/32). Diagnose: o Stengel aufrecht oder am Grunde auf- steigend, 24 — 55 cm hoch, stets und stark verzweigt, Aeste abstehend spreitzend und nach aufwärts gebogen, gewöhnlich schon im unteren Theil des Stengels auftretend: Stengel und Aeste anliegend behaart. Stengelblätter kürzer als die Inter- uodien, oft auffallend kurz; lanzettlich, gesägt-gekerbt, auf jeder 1) Sehr fraglicli, da das Exemplar auf einem Bogen mit einem einer zweiten Species lag. Oesterr. Lotan. Zeitschrift. 5. Heft. 1897. 14 186 Seite mit 3—5 Zähnen, allmälig in die Spitze ausgezogen, anliegend behaart, zur Blütezeit meist fehlend, 10—22 mm lang. Zwischen der obersten Verzweigung und dem ersten Deckblatt sind gewöhnlich 1—5 Stengelblätter ein- geschaltet. Bracteen den Stengelblättern ähnlich, lancettlich, ge- sägt-gekerbt. am Grunde eirund, kürzer oder höchstens so lang als die Blüte. Blüten in einseitswendigen Trauben mit 1 bis 2 mm langen Stielen. Kelch und Corolle anliegend kurz behaart. Kelch nach dem Abblühen etwas vergrössert. mh dreieckigen, spitzen Zähnen, kürzer als die Kelchröhre. Corolle 7 bis 12 mm, purpurn, selten weiss gefärbt. Kapsel eiförmig, nicht ausgerandet, kürzer oder ebenso lang als der Kelch. Abbildungen: ?Dietr. Flor. Boruss. Taf. 79. — Eeiehenb. Icon. flor. Germ, et Helv. 20. Bd. tab. MDCCXXVII. Fig. I. 1-10. - Taf. III. Fig. 3. Synonyme: Enphrasin Odonfites L. Spec. plant, ed. 1. p. 604 (1753) pr. p. — Koch in Röhl. Deutschlands Flora. IV. S. 352 (1833) z. Tb. — Koch Synopsis Flor. Germ. ed. 1. p. 547 (1836) pr. p. — Neilreich Flora von Niederösterreich S. 564 (1859) z. Th. — Buchen au Flora der nordwestdeutschen Tief- ebene S. 454 (1894) z. Th. Eiiplirasia Odontitrsh. serofina Garcke Excurs. -Flora 17. Aufl. S. 458 (1895). — Ascherson Flora von Brandenburg S. 489 (1864). — Kirchner Flora von Stuttgart S. 601 (1888). — Po- tonie Illustr. Flora von Deutschland S. 455 (1889). Euphrasia dlvcrqcns Jord. in F. Schultz Arch. flor. fr. et Allem, p. 191. Euphrasia üduntitcs excl. ß Willd. Spec. plant. Tum. III. p. 194 (1800). — Persoon Synopsis plant. II. p. 15U (1807). üdoiditcs rubra ß serotina Prantl Excurs.-Flora f. Bayern. 2. Aufl. S. 430 (1884). — Beck Flora von Niederösterreieh S. 1063 (1893). — Cosson et Germain Flor. d. env. d. Paris. 2. ed. p. (372) 1861. Odontites rubra Lange Handbuch i. d. Danske Flora p. 421 (1856-59). Euphrasia serotina Gremli Excurs.-Flora f. d. Schweiz. 8. Aufl. S. 317 (1896). — Doli Flora von Baden II. S. 710 (1859). Burtsia Odontites Host Flora Austriaca II. p. 183 (1831) pr. p. - Rchb. fil. Icon. flor. Germ, et Helv. Tom. XX. Taf. 106. Odontites Odontitt sWetistein in Engler und Prantl Nalürl. Pflanzenfam. IV. 3 b. S. 102 (1892) pr. p. Odontites serotina Nyman Sylloge \). 127 (1854/55). — Eeiehenb. Flora excurs. p. 359 (1830/32) exclus. var. ß. — Koch Svnopsis flor. Germ, et Helv. ed. 2. p. 629 (1844) pr. p. — Karsten DWsche Flora S. 939 (1880/83). — ?Siraonkai Enura. florae Transsilv. p. 433 (1886j. Euphrasia carnea G an doger in sched. 187 Euphrasia Odontites ß angustifolia Cosson et Germain Flor. d. env. d. Paris I. p. 303 (1845). Exsiceaten: Mao:nier Flora seleeta exsiccata Nr. 634 ; Flora seleeta exs. Nr. 2265; Flora seleeta exs. Nr. 3075; Flora selecta exs. Nr. .3076. — E. Reverchon Plantes d'Espagne Nr. 799. — Schultz Herb. norm. Cent. 6 Nr. 535. — Billot Exsicc. Nr. 603. — Baeuitz Herb. Europ. Nr. 3004. — M. Gandoger Flor. Gall. exsicc. Nr. 403. Blütezeit: August — October. Standorte: An steinigen, trockenen Stellen, auf schlechten Wiesen, Brachfeldern, sandigen Plätzen u. dgl. Verbreitung: Dieselbe wie 0. venia l — Ich sah Exemplare von folgenden Standorten: Finnland: Helsingfors (Hult). Niederlande: Utrecht (K. v. Tuinen). Belgien: Tirlemont (Lindemann). England: Sufifolk Barningham (Li n ton). — Eoadside, Wil- laston (Lewis). Deutschland: Prov, Schlesien, Striegau (Zimmermann), Schweiduitz(Peck), Breslau, Rosenthal (Uechtritz), Falkenberg(lg?). — Schleswig-Holstein, Cleve (Herrenkohl). — Thüringen, Weimar (Haus skue cht). — Rheinpfalz, Deidersheim (Schulz Bipont). Geste rreich-Ungarn: Böhmen: Komotau (K n a f), Opomo (Frey n), Scharka (Wett- stein). Niederüsterreich: Raabs (Krenberger), Reichenau (Ha- lacsy), Wiener-Neustadt (Sonklar), Klosterneuburg (Wettstein), Baden (Wettstein), Mautern (J. Kerner), Göttweih (A. et J. Kern er). Oberöster reich: Ischl (Stohl). Ungarn: Marmaros (Vagner, Altsohl), (Freyn), Gran (Grundl)^ Com. Heves: Nagy-Galya (Vrabelyi), Osepelinsel, Ujfalu (Tau scher), Güns (Waisbecker), Pest (Freyn), Com. Alba: „ Alsu-Göbötjaras" (T a u s c h e r). Siebenbürgen: Kronstadt (J. Barth). Steiermark: Cilli (Halacsy). Tirol: Sterzing (Wettstein), Mieders (A. Kern er), Bozen (Wettstein, Freyn). Kärnten: Loretto bei Klagenfurt (Krenberger). Krain: Idria (leg?), Kruiner Schneeberg (leg?). Bosnien: Travnik (B r a n d i s) [Uebergangsform zu 0. cancs- cens]. Lstrien: Triest (Marchesetti), Risano (Tommasini), Pola (Untchy) (Freyn) [Uebergangsform zu 0. caiiescims]. Schweiz: Waadt. Aubonne (Vetter), Aigle (Haussknecht), Berolles (Chenevard), Bex (Schleicher). (Fortsetzung folgt.) 14* 188 Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc.') K. k. zoologisch - botanische (icselLschaft in ^Vicn. — Section für Kryptogainenkunde. Yersammluiig am 21). Jän- ner 1897. Herr Dr. Kuckuck gab eine kurze Schilderung der künigi. Biologiseheu Anstalt auf Helgoland, an welche er einige Notizen über die Algenvegetation von Helgoland knüpfte. Die Gründung der Helgoländer Station fallt in das Jahr 1892. Die Station untersteht dem preussisehen Cultusminister und wird von einem Zoologen, Prof. Dr. Heincke, geleitet, w-elchcm drei Assistenten zur Seite stehen, einer für Zoologie, einer für Hochsee- lischerei und einer für Botanik. In dieser Dreitheilung liegt gleichsam schon das Programm der Anstalt, welche ausser rein wissenschaft- lichen Zielen auch die Lösung von praktischen Fragen der Hochsee- lischerei durch wissenschaftliche und praktische Versuche verfolgt. Ferner macht sich die Station auch die Untersuchung der Nordsee in chemischer, physikalischer und geologischer Hinsieht zur Auf- gabe, und beabsichtigt, sobald erst die nötliigen Räumlichkeiten vor- handen sind, die Abhaltung von Vorträgen und Unterrichtscursen. Die Arbeitsräume befinden sich in einem sehr günstig an der Ostspitze des Unterlandes in unmittelbarer Nähe des Wassers ge- legenen Hause, welches von der Regierung zu diesem Zwecke an- gekauft wurde und das im Ganzen 19 — freilich recht kleine — Käume enthält. Ein grösserer, ebenfalls auf dem Unterlande liegender Schuppen dient zur Aufbewahrung, Reparatur und Herstellung von Netzen und Fischereigeräthen aller Art und enthält zugleich eine Tischlerwerkstätte. Ausserdem besitzt die Anstalt einen kleinen Stein- schuppen, dessen grössere, durch eine Stein wand abgetrennte und durch vier Fenster erhellte Abtheilung im vorigen Jahre als bota- nisches A(iuarium eingerichtet wurde, während ein kleinerer Neben- raura schon längere Zeit als Stapel [ilatz für die Spiritus- und Petro- leumvorräthe dient. Durch die „Stiftung Pringsheim", eine von den Erben Pringsheim's der Anstalt überwiesene Schenkung von 25.000 Mark, ist die Station in die Lage versetzt worden, das von der Helgoländer Landschaft überlassene alte Conversationshaus zu einem iMuseum umzubauen, in welchem mit der Zeit ein umfassendes Bild aller für die Naturgeschichte der Nordsee wichtigen Einzelheiten geboten werden soll. Schon in diesem Sommer wird unter Anderem die berühmte Gaetke'sche Vogelsammlung in diesem „Nordsee- Museum" zur Aufstellung kommen. Die für auswärtige Gelehrte mit Chemikalien und Utensilien in der hergebrachten Weise, übrigens sehr reichlich ausgestatteten Arbeitsplätze, deren jetzt sechs eingerichtet sind, haben sämmtlich ^) Die Literatur-Üebersicht pro März 1897 folgt in der nächsten Nuramer. 189 vorzijglielies Licht ziiiu Mikroskopiren. Die gegenwärtig gegen 3000 Kataioguummern umfassende liibliothek ist in vier Zimmern auf- gestellt und mit vieler Sorgfalt und nicht unerheblichen Kosten zusammengebracht worden. Nicht weniger reichhaltig ist die Aus- stattung mit Mikroskopen, Präparirinstrumenten,- Mikrotomen und all' den speciellen Apparaten der zoologischen Technik. Doch wird in der Regel, was hervorgehoben sein mag, erwartet, dass aus- wärtige Gel(;lirte sich ihr eigenes Mikroskop mitbringen. Eine gute photographische Stativcamera (18 X 24) mit Steinheirseher Linse und ein mikro-photographischer Apparat stehen zur allgemeinen Verfügung. Für die Excursionen dienen eine 10 m lange, seetüchtige Kutterschaluppe mit zweicylindrigem Explosionsmotor (4—6 Pferde- kräfte), zwei Segelboote und zwei Ruderboote. Die nautische Leitung der Excursionen ist einem Fischmeister anvertraut, welcher drei dauernd im Dienste der Anstalt stehende Fischer unter sich hat. Für Dreschfänge stehen botanische und zoologische Schleppnetze zur Verfüu-uuo-, für Planktonfänge einige grosse Brutnetze, verschiedene kleine Oberflächeunetze, das kleine Apstein'sche Vertiealnetz und das grosse quantitative Hensen'sche Netz. Ausserdem besitzt die Station ein grosses Grundschleppnetz (Gurre), Angelleinen und alle sonstigen zur praktischen Fischerei nöthigen Fanggeräthe und Vor- richtungen. Die botanische Abtheilung ist neuerdings in zwei Zimmern der ersten Etage des Hauptgebäudes untergebracht. Das eine Zimmer dient als Laboratorium für den ständigen Assistenten, das andere als Sanmilungszimmer und als botanische Bibliothek. Das in zwei Schränken aufbewahrte Herbarium umfasst ausser dem Helgoländer und dem deutschen Algenherbarium auch ein allgemeines Algen- herbarium, welches schon jetzt als verhältnissmässig reichhaltig bezeichnet werden kann und schätzungsweise circa 1500 Nummern enthält. Die Anstalt selbst publicirt ihre Schriften gemeinschaftlich mit der Kieler Commission zur Untersuchung der deutschen Meere, deren Mitglied der Director der Station ist, unter dem Titel: „Wissenschaft- liche Meeresuntersuchungen". Es liegen bisher vor: Band I, dessen erstes Heft mit den Arbeiten der Station 1894 erschien, Heft 2 mit den Arbeiten der Commission; Band 11, Heft 1 mit den Arbeiten der Station ist 1896 erschienen; ein zweites Heft, welches weitere Arbeiten der Helgoländer Station bringt, wird im Laufe dieses Früh- jahres erseheinen. Die „Wissenschafthchen Meeresuutersuchungen" stehen natürlich allen (belehrten, die an unserer Station arbeiten, für ihre Publieationen zur Verfügung; grössere Abhandlungen können sofort als besondere Hefte ausgegeben werden. Gesuche um einen Arbeitsplatz sind an Herrn Prof. Dr. Heincke zu richten. Die Benützung der Arbeitsplätze ist, abgesehen von einer Zuwendung an den Bibliotheksfond im Betrage von 10 Mark, kostenlos. 190 Ein entschiedener Nachtheil hegt für die Station in den theueren Lebensverhähnissen von Helgoland. Für einen einmonatlichen Auf- enthalt dürfte bei allerdings bescheidenen Ansprüchen ein Aufwand von 130 — 150 Mark genügen. Bei der Ueberfahrt tritt auf den Dampfern gegen eine vom Director auszustellende Legitimationskarte eine Ermässigung von bO% ein. Die Direction ist gerne bereit, den die Station besuchenden Herren in allen diesen Beziehungen hilfreiche Hand zu bieten. Diejenigen, die Genaueres über Gründung, Einrichtung. Ziele u. s. w. der Biologischen Anstalt zu erfahren wünschen, seien auf den Bericht Prof. Dr. Heinckes im ersten Hefte der „Wissen- schaftlichen Meeresuntersuehungen" verwiesen. Hierauf demonstrirte Herr Ferd. Pfeiffer Ritter v. Well heim eine Anzahl mikroskopischer Präparate, nach seinen vorzüglichen Methoden angefertigt, welche lebhaftesten Beifall fanden. Schliesslich legte Herr Dr. Alex. Zahlbruckner die neue Literatur vor. Botanische Sammlungen, Museen, Institute, Aus- stellungen etc. PotentiUen-E.rsiccaten von H. Siegfried in Buelach bei Winterthur, Schweiz. Wie in den vorhergehenden .Tahren Hess Herr H. Siegfried auch heuer wieder eine Centurie (VIU) zum Theil wildgewachsener, zum Theil cultivirter J^dcntillcn erscheinen, die in jeder Hinsicht sich würdig den früheren Editionen anreiht. Referate hierüber siehe in Oesterr. botan. Zeitschrift 1892, jiag. 14(); 1893, pag. 36; 1894, pag. 155; 1895, pag. 37; 1896, pag. 72. Aus der reichhaltigen Sammlung führe ich Zeit- und Raum- mangels halber nur wenige der interessanteren, respective neuen F'ormen an und zwar zunächst aus der Gruppe der „Spontaneae"' : F. scmilaciniosa Borb. Bulgaria. — P. Boemeri Siegfr. Transs. — P. Kemeri Borb. C'roat. — P. cinerea Chaix. Cottische Alpen. — P. gelida 0. A. Meyer v. pilosior Meyer Armenia tnrc. — P. Valderia L. Italia septentr. — P. Va'dlantii Lapeyr. Gallia occ. — P. Amthoris Huter {dubia "X verna) Piz ümbrail. — P. Bormiensis E. Cornaz, Ital. sept. (der P. tirolierms Zimm. sehr nahe stehend). — P. Taurica Willd. v. Firotcnsis Borb. Bulg. — P. catdescens L. v. Cehennensis Siegfr. Gall. austr. — P. poly- tricha Jord. Gall. austr. — P. BevercJioni Siegfr. [Pedemontana et villom). Hisp. Orient. — P. st riet a Siegfr. {argentea X Inicopoli- tana). Helvetia. — P. australis Krasan f. elatior. Istria. — P. australis 191 Krasan f. py(jmaca. Istria. — P. Benacensis Zimm. f. Cottia Siegfr. Ital. sept. — P. grncihsceus F. Müller {serot'uui Vill. p. p.) Hel- vetia. Unter den „Cnltae" iinden wir unter anderen: P. Neumanniana Echb. Mähren. — P. subnivalis Brügger (iiurca X duhia). Tir. centr. — P. Lamottei Siegfr. (argentca X Jnctü). Bulg. — P. Miirithii M. Besse (super Gaiidini X alpicola). Helvetia. — P. argenicaeform'is Kauffm. Rossia. — P. pseudo- (jeoides Siegfr. (gcoicles X rupcstris) h. bot. Siegfr. — P. agrimo- nioidcs Bieb. h. bot. Madrit. — P. dealbata Bunge. Davuria. — P. simpicx Michaux Hort. bot. Kewensis. — P. Belloivensis Siegfr. Paphlagonia. — P. iossiensiformis Siegfr. (Tossicnsis Siegfr. X Piiidriola Hausskn.) Paphlagonien. Wünschenswerth wäre nur. dass H. Siegfried sich einmal entschliessen würde, seine zahlreich aufgestellten Formen mit Dia- gnose unter Hervorhebung der sie unterscheidenden Merkmale von den nahestehenden Formen in einer botan. Zeitschrift, oder als separate Brochure erseheinen zu lassen. Alb. Zimmeter. Innsbruck, im März 1897. Personal-Nachrichten. Dr. Hermann Boss ist zum Custos am botanischen Garten in München ernannt worden. Professor Dr. A. Chat in wurde zum Präsidenten der Pariser Akademie der Wissenschaften ernannt. (Botan. Centralbl.) Die kgl. Schwedische Landbau -Akademie in Stockholm hat (lein Professor Jacob Eriksson ihre goldene Medaille verliehen. Dr. Hermann v. Nördlinger, emerit. Professor zu Hohen- heim und Tübingen, ist, 78'/« Jahre alt, in Tübingen gestorben. Dr. F. W. Klatt ist am 3. März in Hamburg gestorben. InliaU der Mai -Nummer: Folgner Dr. V., Beiträge zur Systematik und pflanzengeographischen Verbreitung der Pomaceen. S. 153. — Riehen G., Zar Flora von Vorarlberg nnd Liechten- stein. S. 179. — Hoff mann J., Beitrag zur Reniitiiiss der Gattung OioiUites. S. 184. — Botanische Gesellschaften, Vereine, Congrej-se etc. S. 188. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute, Ausstellungen etc. S. 190. — Personaln;ichrichten. S. 191. KeJactcui : i'iüf. l)r. K. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Kedacteur: Friedrich ic ,,Oesterrelchlsche botanische Zeltsohrift" erscheint am Ersten eines jeden Monats nnd kostet ganzjährig' !•> -Mark, Zu herabgesetzten Preisen find noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: H und ni a 2 Mark, .\-XII und XIV-XXX ä 4 Mark, XXXI-XLI a 10 Mark. I Exemplare, die frei durch die l'o''t cxpedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung [ dircct bei der Administration in Wien, I., Harbaragasse 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zu pränumeriren. I Einzelni^ Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit '.'A Pfennigen für die durchlaufende Petitzeih» berechnet. 192 INSERATE. I Verlag vou Carl Gerold's Sohn in Wien, L. Barbaragasse 2. i Soeben ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Exeui'siousflora für Oesterreich (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). ; Mit theilweiser Benützung | (Irs i „Botanischen Excursionsbuches" von G. Lorinser i V e r f a s s t k. k. a. o. Professor ilcr systematischen üotanik an der k. k. Universität in Wien. 4G Bogen in 8". Bequemes Taschenformat. I Preis brochirt M. 8.—, in Leinwandband M. ü. — . | Mit der Ausarbeitung einer Monographie der Gattung Semper-\ ?-/fositis dimidio fere brevioribus). nervo niediano valde prominente, marginibus saepe revo- lutis scabridis vel glabiiusculis, apice mucrouatis; bracteantibus quatuor valde inae^00 und in Sikkiin gar bis 4200 m). Dieselbe Höhe über dt-ra Meer erreiclit Sorbus Auenparia L. im nordwestlichen Himalaya, und '' 'otoneasti r microphißJa Wall. var. ulacidlib Hook, in Sikkim (430*) m); ja, /Sorhus microphylla Wg. wurde in Sikkim sogar noch bei 4500 m angetrollen. Wie man ersieht, gehören die Vertreter der Pomaceen in diesen Regionen ausschliesslich den beiden Gat- tungen Cütoneadcr und iSorhi(s an. denselben also, welche auch am weitesten polwärts vordringen, woraus sich wohl ergiebt, dass von. sämtlichen Gattungen der Familie diese beiden das geringste Wärmehedürfnis besitzen. Nur die Galtung Fhotinia^ die ja über- haupt ihr Entwicklungscentrum im wärmeren Asien besitzt, gehört durchschnittlich') einer niedrigeren Region des Himalaya an, die etwa zwischen 13iK) und lOOüm gelegen ist. Damit stimmt auch völlig das Vorkommen von FIiotinia-Avten in deu Khasia- Bergen überein. wo sie im subtropischen Gürtel z\nschen OUü und 16(J() m auftreten. Übrigens bewohnen auch Vertreter einiger anderen Gattungen der Familie diese Gebirgsgruppe, so Pirns Fasliia D. Don, Malus haccata Desf., Sorbus crcnata (Don) Wg., Docynia indica Dcne., Sfranvaesia ylaucescens Lindl. und einige 1) Photinia integrlfolia Liudl. steigt jedoch nach einem von Wen zig erwähnten Herbarexemplar in Sikkim auch bis 9000' {— 2750 m aufwärts). 201 Mirro))ieJ>\s- Arten. Dieselben erscheinen jedoch im allgemeinen erst in der Höhe zwischen IHOO und !'.'() i m. Bezüglich der vertikalen Verbreitung der Pomaceen in den Gebirgen Hinterindiens und der Sundainseln liegen nur wenige und teilweise noch ziemlich zwcifelhaltc Daten vor. Hook er berichtet, dass Krlohotria nmcfocarpa Kurz, eine von ihm selbst als „unvoll- kommen bekannte Species^ bezeichnete Pflanze, in Pegu bei Yomah in einer Höhe von 2iH)()— oOOO' (^ (300 920 m) und eine zweite Art. Eriv})otnj(i hdifolUi Hook, f,, in den Gebirgen um Moulmein in einem Niveau von 5000' (=: 1524 m) wachse. Endlich giebt 1) e- caisne an, dass Photiiüa Blumel Dcne. auf dem Berg Malabar aul" Java in der Kegion von 4000—7000' (= l.SOO— 2300 m) sich linde. Aus diesen Zahlen, die Richtigkeit derselben natürlicli voraus- gesetzt, würde sich somit ergeben, dass auf der hinteriridischen Halbinsel die Verbreitungszone der Pomaceen trotz der südlirheren Lage durchschnittlicli noch niedriger liegt als in den Khasia- Bergen, selbst wenn wir PhoÜiiia zum Vergleich heranziehen; namentlich geht die untere Grenze viel tiefer herab. Dagegen erstreckt sich auf Java die von der oben erwähnten P/whvua-Species bewohnte Zone noch ))cdeutend weiter aufwärts als die derselben Gattung im Hiinalaya, wenngleich die beiderseitigen tiefsten Stand- orte übereinstimmen; ebenso traf Schiffner am Vulkan Merapi auf Sumatra Pomaceen (anscheinend der Gattung Micromdes an- gehörig) erst in der alpinen llegion zwisclien 2400 und 2700 m an. In den Anden Südamerikas liegt die Verbreitungszone der Pomaceen. die hier ausschliesslich durch die Gattung Ikxperomeles repräsentiert werden (nur Craidcfius nicxicatid M09. et Sess. findet sich, der Biologia centrali-americana zufolge, auch in Peru) in einer Höhe zwischen 2400 und .'!öOO m, obgleich manclie i\iten an einzelnen Stellen noch weiter hinaufrücken, wie z. B. H. pcrneUijoides Wedd. in den Anden von Neu-Granada bis 4100 m. Während somit der höchste Standort hier demjenigen im Himalaya ungefähr ent- spricht, rückt dagegen die untere Grenze bedeutend weiter empor als in der alten Welt. Über das Aufsteigen der Familie in den nordamerikanischen Gebirgen besitzen wir zur Zeit nur unzurtichende Zahlenangaben, In der Sierra Nevada scheinen die Arten nicht über 3200 m hinaus- zugehen {Surbus samhnclfolia Dcne. 1900 bis 3200 m, Amdanchler alnifülia Nutt. noch bei 3200 m): sie erreichen somit das gleiche Niveau wie die Mehrzahl der Species im Himalaya, bleiben aber erheblich unter der oberen Grenze derselben in den Anden zurück. Wie weit die Arten in der Sierra Nevada hinabsteigen, lässt sich vorläufig noch nicht angeben. Im Hochland von Mexiko durch drei Aindanchicr-S[)edes^) und eine Cratacijas-kxi"-) vertreten, erscheinen die Pomaceen in ') A. denticulata K. Koch, Ä. Pringlei Köhno und A. nervosa Köhne. 2) C. mexicana M09. et Sess. 202 einer Höhe zwischen 1900 und 2900 m, am häufigsten jedoch an- scheinend in der Region zwischen 20UU und 2200 m, welch' letzteres Niveau der mittleren Erhebung des Plateaus von Auahuac entspricht. Ausnahmsweise steigen aber manche Arten auch unter die all- gemeine Verbreitungszone herab, so z. B. Crataegus mcxicana M09. et Sess, bei Mirador in der Provinz Vera Cruz bis 1300 m. B. Horizontale Verbreitung. Sämtliche Gattungen sind bis auf einen einzigen Bewohner der nördlichen Halbkugel, und auch diese einzige Ausnahme, näm- lich die im nördlichen Teile der südamerikanischen Anden heimische Gattung Ilcspcromdcs, reicht mit einigen ihrer Species nördlicli über den Äquator hinaus bis Neu-Granada und Costa Rica. Von den Gilttungen. welche auf der nördlichen Hemisphäre ihr Ent- wickliiiigscentrum besitzen, greifen, soweit bis jetzt sicher bekannt ist, nur zwei, nämlich (.'rdtacfius und PJiotinia, mit je einer Art (C. nii'xicana M09. et 8ess., Ph. Blnmei Dene.) auf die südliche Ilalbkugel hinüber. Vergleichen wir die Verteilung der Gattungen auf die VVest- und Osthemisphäre, so crgiebt sich, dass etwa ein Drittel derselben (C> Arten hier vor, und nicht weniger als ein reichliches Drittel derselben ist hier endemisch {C. unifloni Bunge, acutifolia Lind!., acu>uin inifi'i um. 121. Pli. eiirystomum. An einem schlammigen, z. Th. mit Weiden bewachsenen Uferplatze an der Moldau in Roztok bei Prag, c. fr.! 122. PJi. pyriforme. Auf den Steingruppen im botanischen Garten in Smichow, c fr. ! — In feuchten Ausstichen an der Bahn zwischen Vrovic und Strasic bei Prag, c. fr.! 20«) I'/UfoStJiO(JOtl. \'2i\. E. fascicularis. Im liauingarteu bei Prag, e. fr. 22. IV. 1837. (Horb. Tempsky)! Pain. Bryaceae. Weh frei. 124. ir. cnidd. Zwischen Trnova und Miiisek, c. fr. (Igt. Vele- novsky)! 120. ir. nuians. Bei Weltrus, e. fr. (Igt. V^eleno vsky)! 3Iniobrf/tun. 120. 31. carneum. Baumgarteii bei Prag, e. fr. (Igt. Opiz)! — In einem feuchten Ausstiche an der Bahn zwiscJien Vrsovic und Strasic. spärhch fruchtend! 127. M. albicans. Karlstein, lehmig-thonige Stelle am Bache unter- halb der Burg, steril! Bri/um. 128. 11. iilpinum. An steilen Schioferfelsen an der Moldau, gegen- über Rostok bei Prag, steril (Igt Velenovsky)! — In einem Thälchen oberhalb der Phosphatfabrik in Zamky bei Prag, an nassem Gestein reichhch, steril! Var. virescens Husnot Muse, gall. — Mit der typischen Form an dem Standorte oberhalb Zämky. steril! 129. B. argentenm. Prag, an einem Bahudurchlasse auf der Kaiser- wiese in Gesellschaft von B. Kunzei, steril! — Auf den Tafeln des botanischen Gartens in Smichow, reich fruchtend! Var. majus. Auf einem Dache bei Prag, reich fruchtend, Herbst 1815 (Igt. Kallmüntzer)! 130. B. caespitmum. Botaniseher Garten in Smichow, c. fr.! — Neuhütten bei Prag, c^ et c. fr. ! — Im Konopister Thale bei Cerran. c. fr. ! 131. B. capülare. Bei Karlstein, an Felsen häufig, meist steril! — Stern bei Prag, c. fr. (Igt. Velenovsky)! — An Kiesel- schieferfelsen der Wilden Seharka, steril! (auch von Gregor und Velenovsky gesammelt)!') Var. flacciditm. Podbaba bei Prag, unter dem lebenden Zaune nächst der Piette'schen Fabrik, steril ! 132. Ji. fu.scuni. S. 0. Lindb. non Ferguson. — Vsetat, in Aus- stichen an der Bahn in Gesellschaft von Glanx maritima, c. fr. am 10. Juli 1887 entdeckt! Ist neu für ganz Mitteleuropa. Nota: Ich habe diese Plianze seinerzeit als B. inter- nieäium Var. Litnprichtii Warnst, an meine Freunde vertheilt und ist es zweifellos, dass sie in den engeren Verwandtschafts- kreis dieser Art gehört. Von B. intermedinm unterscheidet 1) Letzteres ist. eine eigenMiiimliche Varietät: foliis valde concavis, mino- ribus, angustissime limbatis, limbo unica serie cellularum confecto, haud revo- luto, reticulatione laxiore. Oesterr. botan. Zeitschrift, i;. Heft. 1897. IC 210 sie sich aber durch die deutlich gesäumten Blätter, die längere Seta, grössere nicht hochrückige Kapsel, viel höhere Basi lärhaut des inneren Peristomes und dessen brei tgefensterte Zähne, sowie die langen Anhängsel der Cilien. Da alle diese Merkmale ausgezeichnet auf B. fusciini passen, so zweifle ich nicht, dass unsere mittelböhnnsche Ptlanze mit der aus Finn- land identisch ist.') 133. li. Kunzei. Prag; an dem Mauerwerke eines Bahndurch- lasses in Slichow auf der Kuiserwiese mit B. arffentciim etc., steril am 3. Juni 1896! — Prag: an einem gleichen Stand- orte im hinteren Prokopithale. steril 22. April 1892! 134. B. Blildeanuni. Prag, auf den Tafeln des botauischen Gartens in Smichow, ziemlich reichlich aber steril! — Am Eingange in das Konopister Thal bei Beneschau, steril ! 135. B. paUciiff. Auf feuchtem Lehmboden am Bache in Modfau bei Prag, steril! — Karlstein, am Bache, steril! 130. B. paUesccns. Bei Stifin, c. fr. 1818 (Igt. Sikora sub nom. Milium intcrmcdium) ! IUhhIoIh-iiiuh. 137. B,h. rosnim. Prag, am südlichen Abhänge des Laurenzberges, hinter der Kebenka in feuchten Gruben, pl. H", 1844 (Herb. Tempsky)! — Radotin bei Prag, steril (Igt. Veleuovsky)! Farn. Mninveae, Milium. 138. M. riifijiidatuni. Stern bei Prag, c. ir. (Igt. Velenovsky)! — Im Konopister Tiiale bei Beneschau, c. fr. ! 139. M. roffratum. St. Iwan bei Prag, c. Jr. ! — Hei Karlstein, c. fr. (Igt. V e I e n 0 V s k y) ! 140. .1/. ScJifieri. Sumpfwiese liei Strasic nächst Prag, steril! — Im konopister Thale bei Beneschau, steril ! 141. J7. scrratum, Kuchelbad bei Prag, in der Schlucht hinter dcmi Bade, steril! — ßadotiner Thal bei Prag, in theilweise aus- getrockneten Wasserrissen, nicht häufig aber schön fruchtend! 142. M. sHIarr. — Prag, bei Zäwist, c. fr. (Igt. stud. med. Maly)! — Im Krcer Walde bei Prag, steril! — Karlstein, Seiten- schlucht links vom Wege nach der Velikä hora. c. flor. ! — Zwischen Karlstein und Lodenic, c. fr. (Igt. VelenovskV)! 143. M. lüiihildtum. Prag: vor dem Aujezder Thore in Grulien hinter der Ilebenka, c. fr. 3. April 1844 (Herb. Tempsky)! — Im Gedlowetz bei Stifin, pl. cf et c. fr. 1817 (Igl. Sikora)! ') Als zweiton Standort innerhalb der deutschen Flora kann ich hinzu- fügen: Mark Brandenburg; Margarethsee bei Bärwalde, Neumark (igt. llulhe) .spec. in herb, nieo sub noraine Br. lonfiisetuml — Der letztgenannten Art ähnelt allerdings i>. fuscum habituell sehr, ist aber sofort durch das ganz andere Peristom unterscheidbar. 211 Fiiiii. Aulacomniaceae. Attlaconiniiim. 144. A. androgijmim. Kreer "Wald bei Prag, auf festem Waldboden am Grunde der Hiuinio, auch an erdbedeckton Wurzeln, steril ! — Tn der vorderen Hcharka, steril (Igt. Velenovsky)! — In Felslüehern in der Wilden Scharka, steril! 145. A. paludre. Feuchte Waldstellen bei Eadotin, steril cum pseudo- |)odiis! — Sumpfige Wiesen bei Hodkowiöka nächst Prag, e. fr. et Var. polycephalum, steril! (Fortsetzung folgt) Zwei neue Moose der böhmischen Flora. Von Univ. -Assistent Franz 3Iatouschek. (Prag.) /. Philonotis calcarea (Bryol. europ.) Sehimp. Var, ßuitans Matouschek. Pflanze bis 13 cm laug, fluthend an Steinen in Bächen, sehr fein Stengel ig, einfach oder auch mit gabelig abzweigenden Aesteii ,. häufig mit blattwinkelständigen Kurztrieben, schniutziggrün. Blätter nicht einseitswendig, locker- stehend, im trockenen Zustande verkrümmt abstehend, mit zum Stannne einwärts gebogenen Spitzen, feucht aber aufrecht abstehend; an den Spitzen des Staraines und der Aeste im feuchten und trockenen Zustande knospenförmig zusammenschli essend. Stengelfilz äusserst spärlich, hellbräunlich. Stengelquerschnitt dreieckig-oval. Gruudgewebe locker, weitzellig, mit länglichem, ziemlich eng- und reichzelligem Oentralstrange. Alle Zellen, auch die des Centralstranges röthlichbraun gefärbt. Der Strang leuchtet au den Spitzen der Stämme als rothes Band durch die liinde und Blätter hindurch. 9 Blüten unbekannt, cf Blüten dick, scheibentVtrmig, von denen der Stammform dadurch verschieden, dass nur die in- nersten Hüllhlätter eine auslaufende Rippe besitzen, im Uebrigen sind die Hüllblätter von den Stammblättern der cf [-"tlanze nicht verschieden. Diese letzteren sind aus breitovalem (irunde lanzettförmig, allmählich zugespitzt, vollkommen flach- r and ig, nicht gefurcht, oberhalb der ungezähnten Basis gegen die Spitze zu immer schärfer gezähnt. Rippe kräftig, sich all- mählich verschraälernd und in der Spitze verschwindend, also nicht austretend. — Die Blätter der sterilen Pflanzen sind etwas schmäler und hie und da oberhalb des Blattgrundes sehr schmal umgerollt. Blattgrund und HIattspitze sind stets flach. Blattinsertiou meist etwas röthlich. Die untersten Stamm- le* 212 blätter sind bis auf die kräftige Rippe macerirt. Die Blattzellen sind nicht getüpfelt, in den oberen und unteren Zellecken niaraiilös-papillös, ovai-reetangulär; im oberen Blatttheile anderthalb bis zweimal so lang als breit, gegen den Grund breiter, jedoch im Yerhältnisse zu ihrer Breite nicht viel mehr wie zweimal so lang als breit. — Auffallend durch ihre Blätter sind die knospenförraigen Kurztriebe, indem ihre unteren Blätter sehr klein, breiteiförmig, fast ebenso lang als breit, abgerundet und kurz zugespitzt sind und ein ganz lockeres, hyalines Zellgewebe haben. Die untersten von diesen Blättern sind ganz ripi)enlos, die weiteren mit sehr dünner, flacher, weit unter der Spitze endigender Rippe, die nächst oberen mit dicht vor der Spitze endigender ebenso dünner Rippe versehen. Die oberen Blätter nehmen allmählich eine kurzzugespitzte, spalelförmige Form und schliesslich die Gestalt der Stengelblätter an, sind jedoch be- deutend kürzer und schmäler. Alle Knosi)eD blätter sind vollständig flach, un gefaltet. Die erwähnten eiförmigen Knospeublätter sind vollständig ungezähnt, die spateiförmigen nur an der Spitze äusserst feine Zähne zeigend, die übrigen normal. — Die Pflanze unterscheidet sich durch die angegebenen Merkmale von der in Lim))richt: die Laubmoose etc. II. pag. 564 u. Ö". gegebenen Beschreibung der Stammform deullich und steht nach der ebenda angeführten Diagnose der Varietas ß molUs Venturi nahe, unterscheidet sich aber auch von dieser durch die merk- würdigen Kurztriebe und deren Beblätterung, durrli die nicht aus- laufenden Rijipen und das Zellnetz, wobei vorausgesetzt wird, dass die genannte Varietät in diesen Punkten mit. der Stammdiagnose übereinstimmt, weil Limpricht in diesen Beziehungen Unterschiede nicht hervorgehoben hat. (Jeberdies ist der Standort meiner Varietät von der genannten Venturi'schen Pflanze sehr ver- schieden, indem Var. flnitans fluthend in Gebirgsbächen, Var. DwUis an feuchten Stellen eines Weges bei Meano im Trentino entdeckt wurde. Der Beschreibung der Idr. llnilmis liegt zu Grunde das von mir Anfangs October 1895 im Jeschkengeljirge gesammelte sterile Material und ein Rasen c?-Pflanzen. welcher von ¥. Arnold in Weissenburg in Franken (Baiern) gesammelt und sonderbarer Weise trotz des auffjillend abweichenden Habitus mit anderen typischen Rasen der Stammpflauze auf denselben Carton aufgeklebt mit der Scheda: Fhilonotis caJmrea ausgegeben wurde. Die Pflanze von Weissenburg unterscheidet sich von der aus dem Jeschkengebirge stammenden durch den fast vollständigen Mangel der Kurztriebe, ferner dadurch, dass die Blatträuder an dieser Pflanze stets vollständig flach sind und das Blatt- netz etwas schmälere und längere Zellen aufweist, ausserdem dadurch, dass die Blattspitzen der Stengelblätter nicht so regel- mässig dem Stamme zugekrümmt sind wie bei der sterilen Pflanze, sondern häufiji' auch flattrio- abstehen. 213 ITerrJ. Rreidler war so g:ütig-, die böhmische Pflanze zu uuter- sucheii und deren Zugehörigkeit zur Fliil. calcarca zu bestätigen. Standorte: 1. Jesckkengebirge in Böhmen: Im Bache unterhalb des „Höhmischen Franz" am Jesehkengebirgskamme, etwa V4 Stunde von Swetla entfernt und etwa 100 Schritte von mergehgen mittel- turonen Kreideablagerungen gelegen, liuthend auf Quarzitt)löcken, in Gesellschaft von häufigem Hypnum virescens Boulay, 700 m Seehöhe. Bisher nur steril gefunden. 2. Weissenburg in Franken, legit F. Arnold, in Herb. J)r. J. B. Holzinger (jetzt in meinem Herbar.). Unsere vielen europäischen Fh ilonoti s-FormGU sind bis jetzt in keinem Werke erschöpfend bearbeitet. Eine gründliche Revision der Gattung vorzunehmen, wäre sicher an der Zeit. Da ich nun dem Formenkreise der Gattung FJiilonotis gern näher treten möchte, ersuche ich die Herren Bryologen, denen diese Arbeit in die Hände kommt, um die gütige Mittheilung möglichst vieler Formen aus dieser Gruppe mit genauen Standortsangaben. '^. JPof t/trichuni ohioense Ren et Cardot in Rev. bryol. 1885 pag. 11 u. 12. Rieseugebirge: Am TiWebervvege" im Weisswassergrunde (circa 820 — 950 m) bei Spindehn ühle, an mehreren Stellen, gesammelt im August 189<) von Herrn E. Hausen, Militärapotheker, derzeit in Potsdam. Genannter Herr ist der Entdecker dieser seltenen Folyhidium-Art für Böhmen. — Im preussischen Antheile des Riesengebirges ist diese Pflanze neuerdings an einigen Orten von Herrn K. G. Limpricht nachgewiesen worden, z. B. an Fels- blöcken im Walde zwischen Josephinenhütte und der Gebertsbaude (800 m). nahe der österreichischen Grenze, am 30. Juli 1896, c. fr. Auch in den preussischen Ausläufern des Tsergebirges fand es Limpricht, so am Ziegenstein in der Nähe des Hochsteines. — Es steht zu erwarten, dass diese Art auch auf dem Isergebirgs- kamme und wohl auch auf dem böhmischen Abfalle des Riesen- gebirges zu finden sein wird. (Herrn Oberlehrer Limpricht bin ich für diese Angaben zu bestem Danke verpflichtet.) — Tn Oesterreich ist dieses Moos meines Wissens bisher nur im Suldonthal am Ortler u. zw. 1887 von Dr. Julius Roll gefunden worden. Ueber die sonstige Verbreitung siehe Roll: Beiträge zur Moosflora von Nord- amerika (Hedwigia" 1897, 36. Bd., pag. 45) und die hier citirte Literatur. . Zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein. Von Prüf, (^ottfr. Kicheu S. I. (Feldkitch). (Füitsetzuii),'.) Geraniaceae. Gerunium sanguineum L. Canisfluh (A, R). Hoher Frassen (W). G. molJc Ti. Hier und da um Feldkirch (A), z. B. am Wege nach Amberg, am Veitskapf. Tisis (Kj. 214 Polygalaceae. PoJygnla amarella Crantz (tjp.) = iiliginosa Rchb. Nicht selten durch das untere Illgebiet und im Rheinthal (E, Lg, ß). Die Vorarlberger Pflanze stimmt sehr gut mit den unter Nr. 512 (11) in V. Kerner's „Flora exsice." ausgegebenen Exemplaren überein, seltener mit den schon etwas zur austriaca Crtz. hinneigenden Stücken von 512 (I). Dagegen beobachtete ich noch niemals jene ästige Pflanze mit aulVechten, ruthenförmigeu Zweigen, wie sie als austriaca Crtz. unter Nr. 513 vertheilt wurde. Doch dürfte auch diese Varietät bei genauerer Beobachtung sich in Vorarlberg wohl noch finden lassen. Aus den angegebenen Gründen nniss man wohl alle von früheren Botanikern als F. austriaca bezeichneten Pflanzen zur typischen aiiKirdla Crantz rechnen. P. a]2>cs(ris Rchb. Am Flexen. Simllers Alp. Dalaas-Frci- burger Hütte, (iarsella Alp (R). Uurtissiiilz (Rompel). Purtscher Alp im Brandnerthal bei Bürserberg (T). P. vulgaris v. ^^•'^'^udoaljjestris Gren. Vorder Aelple (R). P. cowosa Schk. Am Ardetzenberg. Bei Tosters (E). An ver- schiedenen Stellen des Schell^-nberg (0. R). Veitskapf (Rh). An der Letze. Dalaas-jNIarias. Am Rhein, oberhalb Lustenau. Bei Hard (R). Bodenseeried (T). l'Atphui-ftiiiretie. EiipliorJtia didcis v. purpurata Thuili. An verschiedenen Stellen am Ardetzenberg (A, Lg, 0). Nendeln-Schaanwald (0). Am Hacken bei Bregenz. Unterberg bei Hohenems (Wf). y.'. cxigaa L. Am Stein. Giesingen. Eichenberg (A). AecktM' zw. Blasenberg und Schellenberg nicht selten (Rj. Fellengatter (\\'). Sulz-Röthis (Wf). Dornbirn (Wd). CaUitrirh aceae. CaUitriche stagnalis Scoj». Zw. 111 und Meiningen (A). In den Riedgräben Liechtensteins mit den folgenden (R). C. vernalis Kuetzing {venia L. p. p.) Wassergrüben bei Mauern (0). Am Hohen Preschen zwischen Clubhütte und Spitze. 11)00 m (Rompel). Bregenz-Vorkloster (Wf). Bei Dornbirn (Wd); auch als v. angnsfifoiia Hoppe. C. Iiamulata Kuetzinir. Maria-Grün (i^g). Unter dem Gusch- gfield-Joch, U)00— 1700ra"(R). C. antiimnalis L. Zwischen Ruggell und Gamprin in Liechten- stein (Rompel). Teich ober der Goldemühle bei Rankweil. Vorkloster bei Bregenz (Wf). Cruttiferae. Hypericum himiifusum L. Tosters (0). Duxgasse an der Letze (R). Ln gr. Walserthal, zwischen Raggal und Sonntag (W). Cistaceae. Helianthemum oelandicum Wahlbg. Schattenlagant im Brandner- thal (Lg). Im Kessel des Lüner See an mehreren Stellen. Canis- fluh (Rj. Zug auf dem Taunberg (T). 215 Violaceae. Viola alba Bess. Am Blasenberg. Bei Tosters (A, R, Wf). Breuenz (A) z. B. am Gebhardsberg gegen Fluh, bei Gravenreuts- luh (Wf). Ardetzenberg (Lg), auch als f. virescens Jord. (0, R). Maria (irün (Lg). Scliellenberg (Wf). Als v. violacea Wsbr. bei l<\'Mkircli (Wf), als scotophylla .lord., var. alhi/lora Wsbr. am SchoUenberg und Ardetzenberg (R) und im (TÖfner Wald (Wf). V. mnUicaulh Jord. {=^ alba -\- odorata). Ardetzenberg (Lg, 0). Tosters (Lg). Nicht selten mit der vorigen (Wf). V. Badensi^ W^sbr. (hirta -\- alba), sowohl als v. violacea Wsbr. als auch in der i\ albiflora am Ardetzenberg (Lg, W) und im Göfner Wald (Wf). Als violacea am Veitskapf, Maria Grün und F rastanz (Lg). V. pcrmixta Joid. (hirta -\- odorata). Tisis. Unter dem Kapf (W). Garina (Wf). V. collina Bess. Ardetzenberg (A, Lg). Bei Bludesch (A). Göfner Wald (R, Wf). Bei Tosters (R). V. arenaria DC. Alpe Sarüja (Lg). Alpe Lagutz im Marul- thal (Loitl). V. did)ia Wsbr. (silvatica -{- liiviniana). Hinter Garina (0). V. silvatica Fr. Maria (h'ün. Gasserplatz im (jöfner Wald (Lg). Häufio" im vorderen Bregenzerwald (ß). Ardetzenberg (W). Dorn- birn fWd). V. canina v. montana L. (non Borb.) Dornbirn (Wd). V. stagnina Kit. Mauern (0, R). V. tricolor v. saxatilis Schmidt. Zu beiden Seiten des Ärlberg- Passes (M). Dalaas (Wd) ; bei Zimmermann als lutea Sm. Was Zimmermann als V. mirabilis angibt, ist V. hirta L. Oenotheraceae. Epilohium Jiirsution L. Göfis-Dums (Rompelj. Tisis (W). Nüziders. Schaan, Sumpf beim Bahnhof. Bei Bregenz, Wald unter dem Hacken (Wf). E. montauam v. verticillatum Mert. Koch. Gampalpe. (R). E. palustre L. P'eldkirch (A). Straussberg im kl. Walserthal (Bebt). Möggers (T). E. nutans Schmidt. An einer frischen Quelle in der obersten Wasserstubenalp im Silberthal (R). Alpe Albona ober Stuben (T). E. anagallidifoli 11711 Lam. Hoher Preschen. Hohes Rad (E). Dilisuna (Lg, R). Heimspitz, (largollcnthal (R) E. alsiiu'foliuin Vill. Auf der (Tam[talpe. Am Arlberg. (liar- gcllenthal (R). Zürs (S). Circaea intermedia Ehrli. Tisis. Göfner Wald (A). Blasen- b(M-g (R). Fellengatter (W). C. (ilj)ina L. Hopfreben-Schröcken (A). Gatterbachtobel im kl. Walserthal. (Bebt). Ober Laterns, W^eg nach der Nob ( Hötzkes). Wald zw. Tschagguns und Vandans. (R). Im unteren Silberthal (S). Laugen am Arlbg. (W'fj. 216 Halon 'hagida ceae. Myriophyllnm verticillatum L. Testers. Tisis (A). In deu Gräben Liechtensteins (A, R). Hipimris vulgaris L. Lache in der Felsenau (A, R). Rank- weil (Bl). Bei Bendern (R). Hard (T). Frastanzer Au (W). Lachen der unteren Illauen. Teich ober der Goldeniiilile bei Rankweil. Bregenz, Vorkloster (Wf). Umhillifet^ae. Eryngium alpiniim L. Im oberen Gamperdonathal nicht häufig (J. Steurerj, z. B. östlich vom kl. Solaruel See (E), St. Rochus- Sareiser Joch (R), Solaruel-Setschalpe (T). Bupleurum stellatum L. Vergalda-Alji an der Heimsjiitz. (E, 0, R). B. rotiindifolium L. Im kl. Walserthal um Zwerbach im Sacktobel und im Hinterberg. (Hellt). ChaerophylUim tonnlum L. Sehr selten um Feldkirch (M, R). Adhiisa Cynnpium ],. Feldkircli, Bludenz, Schruns, Klösterle (A. Ohne Angabe der var. ). Typica: seltener. Unter dem St. Margaretlien Kapf (R). St. Gallenkirch (T). Dornlmn (Wd). Var. agresds Wallr. häufiger. Im unteren Moiitavon. Tosters. Göfis. Noft'ls (R). Altenstadt-IIl. Hot'en- Rungels. Amerlügen. Blu- denz am Bahnhof (Wfj. Pachypleurum Simplex Rehb. Am Zürser See (R). Levisticum officinale Koch. Bei Koblach a. Rh. (T). Heracleum sphondylium v. elegans Jac(|. Amerlügen (M). Blasenberg, gegen die Eisenbahn (R). Torilis ruhdla Mönch (Anthriscus Gmel). Ziemlich häufig durch das ganze Gebiet bis in die Thäler des Montavon, Bregenzer Wald etc. (A, Bötzk, E, R, S, Wf, Wd). Laserpitium Silcr L. Sarüja-Garsella AI)» (Wfj. Coriiaceae. Cormis mas L. Wildwachsend am Veitskapf (A). Bei Klaus (E). Am Kanzle (0, R, W). Felsenau (Wj. I*irolaceae. Pirola iiniflortf L. Im Göfnerwald (A. Kiene, 0, R. W). Vorder- und Hiuterälple ( A. R, Schünach). Uebersachsen und Mutt- kopf häufiger (A, Löhle, W). Laterns (Aj. Straussberger Wald im kl. Walserthal (Bcht). Ebrawald bei Lech (Bl). An der hohen Kugel (Kiene, Wf). Im Reichenfelder Wald. Ober Lorüns häufig (Kiene). Langen am Arlbg. Dalaas (Loitl. Wf). Gaudentius Aelple. Ver- maldentobel im Klosterthal (R). Gurtisdorf. Gaschurn -Ibau Alp (^Rompel). Bärgunt im kl. Walserthal (S). Gargelleuthal (S, \\1). An der Losen gegen Schwarzenberg. Bürserberg. St. Gallenkirch. Alpe Albona am Arlberg (T). Vaduz (Wfj. 217 P. media Swartz. Bazoren Alp (E). Gainpelin bei Frastanz (LoitI, Wf). Oiainpali) (Rick.) Feidkirch (Schönach). Ardetzen- berg (Tj. EHcaceae. Loiseleuria (Äzalca) j^rocumhens Dosv. Garsella Alp. Sporei- alp — Dilisuna (E). Oberhalb des Zürser See. Naafkopf. Heiinspitz (ß). Versaiis|)itz (Rompel). Gariierathal (Sj. Hoher Prassen. Am Arlberg. Ober Zug (T). Vergaldner Jöclil (W). Formarin See (Wf). Andromeda polifolia L. Diese Pflanze, bisher nur aus den Niederungen der Bodenseegegend und des Hrengenzerwaldes be- kannt, iindet sich augenscheinlich auch in den hochgelegenen Sumpfwiesen (1700 — 2000 m) der Nordabhünge des obersten Kloster- thales nicht gerade so selten; denn schon im Jahre 1859 fand Pfarrer P'ink (T) sie auf der Alpe Albona am Arlberg, während Professor Loitlesberger und der Verfasser sie im Juli 1894 in Sumpfwiesen östlich vom Mittagstein (Muttjöchle) im Klosterthal sammelten. Alpe Sattel bei Dornbirn (Wd). Ärctostaphylos alpina Sprengel. Gurtisspitz (Löhle, 0). Zw. Böser Tritt und Lüner See. Naafkopf (R). I*rininlficeae. Primula ghdinosa Wulf. St. Antönienjoch (Bötzkes). P. hirxuia All. (villosa auct. n. Jacq.) Goisspitz am Oefen- tobel. Gargellakopf. Hohes Rad (E). Ali)e Vergalda (E, Wt). Gross- Vermunt (Kemp). Tafamont ober Gaschurn (Kiene). Zamangspilz (Loitl). Heimspitz (0). Ostseite des Vergaldner Jöchls (S). Peischel- kopf (T). P. officinalis + elatior (hortensis Willk) Dürfte P. sordida Beck off. ■+ elatior (anglica) sein, mit welcher sie auch in der Färbung der Blkr. übereinstimmt; in der mir zugänglichen Litera- tur finde ich keine elatior (anglica), welche vielleicht die elatior (hortensis Willk.) ist. Heilig Kreuz (R). Androsace ohtusifolia All. Zwerenalp im kl. Walserthal (Bcht). Am Ausfluss des Zürser See (R). Corhisa MatthioU L. Ebrawald am Zürserbach (Bl). In humusreichen, schattigen Mulden an Pelsblöcken zw. Lech-Warth und Lech-Zürs (S). Im Rufentobel zw. Lech-Warth 20. VI. 1859. leg. Fink (T). Solddnella punilla Baumg. Oefenpass (A). Am Arlberg (Bl). Hoher Fresclien. Vermales Alp (E). Am Zürser See auf Schiefer vereinzelt (Rj. Gcissbiihl bei Lech (T). Valsafenzer Alpe (Wf). Gfntianarem-. Gcntiana campestris L. Selten im Thal, häutig auf den hö- heren Alpen des ganzen Gebietes (R). G. Wettstcinii Murb. {Germanica Willd. n. Fröl.) In den niederen Lagen (400 — UOOra), besonders im unteren Gebiet nicht selten. Tisis a. der Letze (E, R). Bei Rank weil. Im Brege-uzcr- 218 wald um HopiVeben etc. häufig. Im Brandnerthal ober Brand ca. 1100 m (R), Stockerholz bei Bregeoz. Kaggal (T). Nenzingerberg zur folgenden hinneigend (Wl). G. Sturmiana A. et J. Kerner. Gehört den höheren Stand- orten an; nur einmal. Fellengatter (W), in der Niederung gesam- melt. Bei Stuben a. Arlberg massenhaft an einer Stelle. Zug auf dem Tannberg (Rj. Hinterälple. Drei Schwestern. An letzterem Standort häufig flore alba (R. Wf). G. Bhaetica A. et J. Kerner. In gleichen Höhen wie die vorige, aber wie es scheint sehr selten (nur einmal am Hinterälple [Wf.]) mit ihr zusammen. Am Südostabhang der Gurtisspitz (1600 bis 1700 m). Im Gamperdonathal bei 1300 m. Am Sareiserjoch 1600— 1900 m. Malbunthai ca. loOO m (R). Uebrigens schrieb mir Herr Prof. v. VW^ttstein , dass alle G. lihadka aus Vorarlberg durch eine gewisse Hinneigung zu G. Wcttsfcinii sich von der typischen Art etwas unterscheiden , ohne dass ein Zweifel an der Zugehörigkeit zu Flnutica vorhanden sei. (r. liichcnii Wettst. r= canipcstris X WKutica. Am Sareiserjoch 17(i()_],S(»0m (R). Diese Hybride ist wohl, wie aus dem Folgenden ersichtlich ist. von allgemeiner Wichtigkeit. Herr Prof, v. Wettstein bemerkt zur vorliegenden Pflanze: „Sie hält in jeder Hinsicht die Mitte zwischen den sonst wenig ähnlichen Arten G. cunqje^fris u. 6r. lÜtadica. Dafür, dass es eine Hybride ist, spricht in erster Linie der umstand, dass die Reduction des Androeceums (an der sonst sehr kräftig entwickelten Pflanze') hier so weit geht, dass entweder in den (selten entwickelten) Antheren gar kein Pollen vorhanden ist, oder (was bei den meisten Blüten zutrilVt) die ganzen Staubgefässe verkümmerten. Eine Hybride zwischen G. mmptdris und (t. Winitica ist neu; ich bezeichne sie hiemit als (t. llichenii. Wahrscheinlich gehört hieher auch eine Pflanze aus Schruns, die mir vor kurzem Bornmüller schickte. Ich bestimmte sie als (}. nin- crocdlyx ("e]. {rawp. y Wctisteinii); da ich aber nur wenig Ma- terial der am selben Standort vorkommenden G. Wettsteinii sah, so ist es immerhin möglich, dass auch hier Hhact. statt Wettstcinii die eine Stamraart bildet". G. ^^orica A. et J. Kerner. Muttersberg b. Bludenz (Lg). Bangs (W). (r. havaiica L. Alpe Glong im Klosterthal (A). Lech. Hoch- krummbach (Bl S). Alpe Formarin. Naafkopf (E). Drei Schwestern (Löhle). Am hohen Preschen oberhalb der Clubhütte. Flexenpass. Am Zürser See (R). Bärgunt im kl. Walserthal (S). Zug. Nonnen- alpe am Zwölferkopf im Brandnerthal. Am Solaruel (T). Oben auf der Heimspitz als c. rotundifolia Hoppe (E, R). 1) Die Zusätze in Klammern stammen vom Verfasser. (Fortsetzung f"'gt.) 219 Literatur-Uebersicht % März und April 1807. Bauer E., Hrjologische Notiz aus Centralböhmen. (Allg. botaii. Zeitsehr. 1897. Nr. ;-3. S. 50-51.) 8^ Bauer E.. Bryolog-iscli-lioristische Beiträge aus Böiiiueii. (Deutsche botanische Monatsclir. XV. Jahrg., Heft 2, 8. 40-45.) .s\ Baver E., 0 rostliustvu vrstev chlomeckych, (Vestnik knil. (Jeskc spoleenosti iiäuk 1896.) 8". 36 p. 22 Fig. Enthält auf S. 29-36 ein deutsches Hesuniö unter dem Titel: „Die Flora der Ohlonieker Schichten." Die Ahhandlun^' betrifft Fossilien der Kreideablagerunu: von Böhm.-Leipa, Tanneuberg, Kiesiingswalde und Chlomek und bringt uiehrerc Neubeschreibungen. Hervorzuheben ist die möglichst naturgetreue bildliche Wiedergabe der Fossilien. Bloeki V>i'., Hieraciiim Knappii iiov. spec. (Allg. botau. Zeitschr. 1897, Nr. H, S. 45-46.) 8". Sectio: Praealta. — Vorkommen: Kleparöw bei Lemberg in Galizien. Blocki Br.. Hieracium Kleparoiviense dov. spec. (Allg. botan. Zeitschr. 1897, S. 62.) 8^ Sectio: Praealta. — Vorkommen: Kleparöw bei Lemberg, Boruinüller .1., Einige Notizen zur Flora des Monte Piano und Monte Cristallo in Ober-Italien. (Mitth. d. thüring. botan. Vereines. Neue Folge X. Heft, S. 42—44.) 8*'. Burgerstein A., Ueber primäre und secundäre Wirkungen des Regens auf die Pflanzen. (Wiener illustr. Gartenzeitung 1897, Nr. 3.) 8°. 8 S. ('zapek F.. Zur Physiologie des Leptorns der Angiospermei). (Berichte der deutsch, botan. Ges. Bd. XV, S. 124-131.) 8^ Vorläufiger Bericht über die Untersuchungen des Verf., deren Ergeb- nisse sich dahin zusammenfassen lassen, dass die charakteristische Function des Leptorns der höheren Pflanzen in der Transportirung sowohl der stick- stofffreien als auch der stickstoff'haltigen organischen Baustoffe des Pflanzen- körpers besteht, dass dem Grundparenchym in krautigen Pflanzentheilen und dem Leptomparenchym der Rinde holziger Theile die Hauptrolle für die Weiterleitung der K(düenhydrate oder Fette gewiss nicht zukommt, son- dern dass dieses Geschäft von den Siebröhreu und Cambifornizügen ebenso besorgt wird, wie dies für die stickstoff'haltigen Substanzen fast allgemein angenommen wird. 1) Die „L i t e r a t u r - U e b e r s i c h t" .stnibt Vollständigkeit nur mil Eücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren .\utoren und Verleger uni Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 220 Forma 11 ek E., Einige neue Arten aus Thessalien. (Deutsclie botan. Monats ehr. 1897, Heft 3.) 8^ 4 S. Juniperus communis L. Subsp. microearpa Form. Agrapba, Thes- salien. — Cirsium dolopicum Form. Agrapha, Thessalieu. — C lanceolatum öcop. Var. hrnnneum Form. Sermeiiikon, Thessalien. — Carlina dolopica Form. Agrapba, Thessalieu. — Linaria dolopica P'orm. Agrapha, Thessalien. — Tliymus dolupicus Form. Agrapha, Thessalien. — Staclii/s dolopica Form. Agrapha, Thessalien. — Vioht Strmenicu Form. Sermenikon, Thessalien. - Hypericum I'lasonii Form. Megali Kastania, Thessalien. Formäneii E., Kveteiia Moravv a rakouskeho Slezska. Druhv dil. 1. a. 2. svazek. V Praze (.J. K. Vihniek). 8^ p. 865— 11()8. llül), 1474. Pritsch K.. Excursionsflora für Oesterreii^h (mit Ausschluss von (Jalizieii. Bukowina und Dalmatien). Wien (0. Gerold's Sohn), kl. 8^ LXXII. u. 604 S. 4 11. Mit lebhafter Befriedigung muss das Erscheinen dieses Buches begrüsst werden, durch das einem lange gefühlten Bedürfnisse entgegengekommen wird. Uesterreich besass bisher keine gute Excursionstlora, obwohl gerade die reiche und mannigfaltige Flora des Oebietes eine solche besonders wün- scheiiswerth machte. Das Buch stellt eine Neuauflage des Lorinser'scben dar, ist aber in jeder Hinsicht neu und originell bearbeitet, nur in der Gesammtanlage erinnert es an jenes. Dem Verf. ist es gelungen, den rich- tigen Mittelweg zwischen den Bedürfnissen des botanischen Anfängers und des schon Geschulten zu finden; jener wird in dem Buche ein leichtes und sicher zum Ziele führendes Bestimmungsbuch, dieser einen kurzen Wegweiser in der moderneu Systematik der Pdanzen des Gebiete-i finden. Die Anlage des Buches ist im Allgemeinen die alterprobte analytische; es beginnt mit einem kurzen morphologisch-terminologischen Abschnitte, bringt dann ein Yerzeichniss der wichtigsten tioristischen Literatur, Abkürzungsver- zeicbnisse und eine Uebersicht des Linne'schen Systems. Hierauf folgt die Hestimmungstabelle für die (iattungen und der „Specielle Thi^il", der die Tabellen für die Bestimmung der Species enthält. Grosse Sorgfalt wurde der Nomenclatur, den Verbreitungsangaben, den deutschen Namen gewidmet. Alle halbwegs gesicherten Formen wurden in den Tabellen aufgenommen, auf weniger bekannte Formen, die den aufgeführten nahestehen, wird in Anmer- kungen aufmerksam gemacht. Die Hybriden sind am Schlüsse jeder Gattung aufgeführt. In der Anordnung und Umgrenzung der Familien und Gattungen fidgt das Buch mit wenigen Ausnahmen den „Natürlichen Pflanzenfamilien". Sehr zweckmässig erscheint die Zusammenstellung besonders gebräucblicher Synonyme am Schlüsse des Buches. Durch dieselbe wird das Finden vieler Pflanzen erleiiditert, die unter Namen allgemein bekannt sind, die in dem Buche aus nonienclatorischen Gründen keine Aufnahme finden konnten. Das Buch kann Jedermann, der sich mit der Flora der im Titel genannten Gebiete vertraut juachen will, bestens empfohlen werden; insbesondere wird das Buch im Schulunterrichte eine wichtige Rolle zu spielen berufen sein. Hansairg A., Beiträge zur Kenutniss der Blütenumbio|)hobie. (Sitzungsber. d. k. höUm. Ges. der Wissensch. 1896.) 8". 67 S. 2 Taf. Verf. hat an einem umfassenden Materiale Beobachtungen über Krüm- mungen und Bewegungen von Blüten und blütentragenden Pflanzentheilen angestellt, die mit dem Regenschutz in Zusammenhang stehen. Er unter- scheidet vier Typen des Pollenschutzes auf phytodynamischem Wege. 1. Typus: Die Blüten schliessen sich bei Regenwetter, behalten aber ihre Stellung bei. 2. Typus: Die Blüten bleiben bei Regenwetter offen, durch Krümmungen 221 der Blütenstiele wird das Eindringen des Regenwassers in die Blüten ver- hindert. .". Typus: Ein analoger Schutz wie bei Typus 2 wird durcli Krüm- lauiigen der Blütenstaudachsen lierbeigeführt. Typus 4: Die Blüten schliessen sich bei Regenwetter und überdies tind(>n Krümmungen der Stiele statt. Für alle vier Typen werden zahlreiche Beis])iele angeführt. — Es folgen Zusammenstellungen von Pflanzen, deren Laubblätter oder auch junge, noch nicht blühende Blütenknospen tragende, krautige Achsen auffallende (luilim- phobe Krümmungen ausführen, und solche von Bilanzen, deren Pollenschutz auf einem phytodynamischen Principe nicht beruht. llörnes R., Constantin Freiherr von Ettingshausen. Nachruf. (Verh. (1. k. k. zool.-liotau. fies, in Wien. XLVII. Bd. 2. Heft, S. 55 bis 58.) 8^ Kern er von Marilann A., Beitrag zur Flora von Ostafrika. (Sitzungsbcr. d. k. Akad. der Wissensch. Wien. Math.-naturw. Ol. Bd. CVI. Abth. I. S. 5—10.) 8". Bearbeitung der botanischen Ausbeute einer Reise, welche Dr. A. Pos- ])iscliil mit dem Prinzen H. Liechtenstein in das Flussgebiet des Atiii, nach Tawetta und in das Thal des Mkomasi in Ostafrika unternahm. Die Bestimmung des Pflanzenniateriales übernahmen die Herren Engler, Gilg, Harms, Hoff mann, Lindau u. Schumann in Berlin. — Neue Arten, deren Diagnosen an anderen Orten publicirt werden: Alhizzia Posjyischilii Harms, l'aederia Posijischilii Schum., .Jasminum Pospischilü Gilg. Kükenthal G.. Beiträge zur Kenntniss der Gattung Carcx. I. (iMitth. d. thüring. bot. Vereines. Neiu^ Folge. X. Heft. S. 34 bis 41.) 8^ Behandelt folgende Pflanzen: Carex stricta X vuUjuris, C. slr. X acuta, C. praecox. C. polyrrhiza Wallr., C. montana L., C. Friesii Bl. — Aus Oesterreich- Ungarn werden angegeben: C. stricla X vuhjaris Kitzbühel (Kükenthal), Lans (Heufler), Ainras (Heufler), Civezzano (Val de Li e vre), Güns in Ungarn (Waisbecker). — C. stricta 'X^ acuta Lans (Sarntheiu). Küken tha 1 G., Carex liyperhorea und Verwandte. (Deutsche botan. Monatschr. XV. Jahrg. Heft 3. S. 70—73.) 8'^. Die Abhandlung enthält insbesondere den Nachweis, dass die für das Riesengebirge und die Centralkarpatheu angegebene ü. liyperhorea nicht mit der nordischen Pflanze gleichen Namens identisch ist, sondern einen Bastard C. rujida X vulgaris darstellt. MoHsch H., Ueber einige interessante Pfropfungen. (Sitzungsber. d. deutsch, naturw.-niedic. Vereines für Böhmen ,.Lotos" 1896. Nr. 7. S. 234-237.) 8°. Verf. bespricht Pfropfungen von Coleus Blumei auf Plectranthus fruticosus, Helianthns tu1)crosns auf //. annuus und umgekehrt, Datura Sframonium auf Solanum tuberosum und umgekehrt, Dat. Stram. auf Sol. Lycopersicum und umgekehrt, Solanum nujrum auf Sol. Lycop. und umgekehrt, Sol. iiiyrum auf iS'. tuherosum, Sol. villosum auf Datura Sframonium. In keinem Fallit ergab sich eine nachweisbare gegenseitige Beeinflussung von Reis und Unterlage. Molisch H., Der Einfluss des Bodens auf die Blütenfarbe der Hortensien. (Botan. Zeitung. 1897, Heft 3.) 4". 12 8. Verf. hat die Frage, welcher Art die Wirkung des Bodens auf die Blütenfarben der Horteusien sei, welche Körper die Wirkung hervorrufen, wie überhaupt die Blaufärbung zu erklären sei, experimentel eingehendst 222 geprüft. Die Blaufärbung trat, am intensivsten bei Anwendung von Alaun, schwefelsaurer Thonerde und Eisenvitriol auf. Verf. erklärt die Blaufärbung durch directe Einwirkung der genannten Salze auf das Anthocyan der rothen Blüte. Für die Praxis des Gärtners empfiehlt Verf. die Anwendung von Alaun. Vier der Abhandlung beigegebene Tabellen ergeben eine Uebersicht über dieEesultate der zahlreichen, auf das sorgfältigste durchgeführten Versuche. Murr J.. Beiträge zur Flora von Tirol und Vorarlberg. IV. (Deutsche bot. Monatschr. 1897. Heft 3. S. 76—80.) 8". 2 Taf. Neu beschrieben und abgebildet werden: Nastiiriium j)alustre DC. var. (jelidum Murr, Arnhis piiviila (Jacq.) X heUidifoUa (Jacc].), Sagina Linnaci Presl., var. tentl/a Murr, Pingnicula Hdhregeri Murr. Ueberdies zahlreiche Standortsangaben . Murr J.. Kritische Bemerkunaen zu oiiiein nomenclatorischeu Reform- voischlage. (Allg. botan. Zeitsc-lir. 1897. Nr. 3. S. 48— oO.) 8". Verf. reagirt auf die von Herrn H. Klatt in einer Sitzung des bota- nischen Vereins der Provinz Brandenburg vorgebrachten Refornivorschläge, betreffend die Schreibweise der botanischen Namen. Er hat gewiss Recht, wenn er gegen diese Vorschläge sich ablehnend verhält, doch hätte Ref. diese „Reformvorschläge" überhaupt nicht ernst genommen. Murr J.. Weitere Bemerkungen zur botanischen Noinenclatur. (Allg. bot. Zeitschr. 1897, S. 62-64.) 8«. Murr .T.. Beiträge zur Flora von Oberösterreich. (Deutsche botan. Monatschr. XV. .lahrg. Nr. 2, S. 45—48.) 8^ Scliiffner V.. Neue Beiträge zur Bryologie NonnMiliiiicü.s und des liiesengeltirges. Arl)eiten des bot. Instit. der deutschen Univ. Prag XXIX. (Sitzuugsber. d. deutsch, naturw.-medic. Vereines f. Böhmen „Lotos". 1896. Nr. 8, S. 268—293.) 8°. Schott A.. Beiträge zur Flora des Böhmerwaldes. T. (Deutsche botan. Monatschr. XV. Jahrg. Nr. 2. S. 53— r)6.) 8". Solla R.. Cenni sulle Kose di Vallorabrosa. (Bull, della Soc. Botan. Ttal. 1896. No. 8, p. 213—220) 8°. Strasser F., Arthonia (Conidm/iuni) saciomoutana n. sp. (Verb, d. k. k. zool.-bot. Ges. in Wien. XLVII. Bd. 2. Heft, S. ()9.) 8". Fundort: Sonntagsberg in Niederöstei reich auf Sandsteinblöcken. Weinzierl Th. v.. lieber die Zusammenstellung und den Anbau von Grassamen-Mischungen. Wien (W. Frick). 8°. 25 S. 1 M. Wettstein R. v.. Ueber ein subfossiles Vorkommen von Tn(i)a vatans in Böhmen. (Sitzungsber. d. deutsch, naturw.-medic. Vereines f. P>öhmeii „Lotos". 1896. Nr. 8, S. 256—262.) 8«. 4 Abb. Bericht über die Auffindung eines reichen postglacialen Lagers von Trapa «a^ans-Früchten bei Brüx. Wettstein E. v., Die Systematik der Thallophytcn mit besonderer Berücksichtigung der Abhandlung von J. Sachs „Phylogenetische A]>horismen und über innere Gestaltungsursachen". (A. a. 0. Nr. 8, S. 297—306.) 8^ 223 Wie Sil er J.. Pflanzenphysiologische Mittheilungen aus Buiteiizorg. VI. Zur Phvsioloü'ie voq Taeniophyllum ZolUngeri. (8it7Aiiigsber. d. Wien. Akad. d.^Wissenseh. Matli.-natnrw. Cl. Rd. CVT. Abtli. T. S. 77—98.) 8». 1 Taf. lieber die Hauptresultate dieser Abliandliuioj vergl. Oesterr. l)()taii. Zeitschr. 1897, S. 148. Der Arbeit ist eine sehr schöne Tafel mit Abbildungen der ganzen Pflanze und von Luftwurzelquerschnitten beigegeben. Wotoszczak E., Z granley florv zachodiiio i wschodnio-Karpackiej. (Von der Grenze der West- und Ostkarpatbenflora.) Anzeiger der Akad. der Wissensch. Krakau. December, 1896. S. 415—416.) 8*^. Woloszczak Eustaeh, 0 roslinnosei. Karpaokiej niiedzy Dunajcem i granica slaska. (üeber die Karpatbenfiora zwischen dem Dunajec- liusse und der scblesischen Grenze. Unter obigem Titel erstattet Verf. einen vorläufigen Bericht über die pflanzengeographischen Verhältnisse des genannten Gebietes. Den grösseren Theil dieses Berichtes bildet eine Aufzählung der vom Verf. beobachteten rflanzenstandorte, meist mit Uebergehung der bereits bekannt gewordenen. Verf. berücksichtigt, insoweit dies möglich gewesen, auch die verticale Verbreitung der Arten; auch fehlen nicht einzelne Arten betreffende Bemerkungen. Als neu für Galizien wird genannt: Aspidium Luersenii; beschrieben werden: Betula bruitnescens {Betula ohscura Kot. yc verrucosa Ehrh.) und Eosn slopnicensis. Nicht ohne Interesse ist das dieser Aufzäh- lung vorangeschickte Vorwort, in welchem Verf. auf Grund seiner Beob- achtungen die Flora des genannten Gebietes in einen westlichen oder West- beskidenbezirk und einen östlichen vorläufig ohne weitere Bezeichnung ab- trennt. Die Grenze derselben bildet zwiir der Rabaflusslauf, doch werden die Berge Lubon und Strzebel noch zum westlichen Gebiete gerechnet. Verf. begründet diese Zweitheilung durch die Verbreitung von Arten niedrigerer Lagen, welche ihre Standorte leichter als alpine zu verschieben Gelegenheit finden. Auffallend erscheint es dem Verf., dass der Westbeskidenbezirk arten- reicher ist und eine ziemliche Anzahl von Arten, wie: Aconitum tiapelhis, Ranimculus peltatus, Geranmm silvaticum, Dentaria eimeaphyllos, Cen- tuuren prutensis, Gentiaiia germanica (s. str.) Senecio crispus, Melam- pj/rum silvaticum, Melumpyrum pratense (excl. M. commutato) beherbergt, die an der Raba in den Westkarpathen ihre östliche Grenze erreichen, wäh- rend andere, wie: Varäumina trifolia, Luzula Hostii, Junctis /iliformis östlich von der Raba nur an der Grenze beider Gebiete und überdies nur spärlich sich finden. Nicht minder auffallend sei es, dass gewisse Arten, wie: (ientiuna ohJoitgifolia, Schur, Crepis (jrandijlora, Arahis Ilalleri, Sym}>hytnm cordatum, welche östlicli von der Raba zum mindesten häufig sind, im westlichen Gebiete ganz fehlen. Beide unterschiedenen Bezirke scheinen dem Verf. auch durch die klimatischen Verhältnisse, sowie auch dadurcli von einander abzuweichen, dass die westlich von der Raba gelegenen Berge ihre steilen Abfälle vorzugsweise nach Norden, während die östlich vom genannten Flusse liegenden Berge solche nach Süden ricliten. Dem Laufe des Dunajec spricht Verf. jedwede Bedeutung in pflauzengeogra- phischer und orographischer Beziehung ab. Die Flora der eigentlichen Kar- l)athen (d h. mit Ausschluss der Tatra) zu beiden Seiten des Dunajecdurch- bruches liat durchaus den gleichen Charakter. Wl. Berg 0. C. und Scbmidt 0. F., Atlas der officinellen PUanzon. Darstellung und Bescbreibung der im Arzneibuche für das dcntsclie Reich erwähnten Gewächse, iierausüvg. v. A. Meyer II. K. S.-iiuinauii. Liefg. 18. Leipzig (A. FeJix)."4". 16 S. 6 Taf. M. 6 60. 224 B erlese A. N., Icones fungorum ad iisura sylloges. Saecardianae accomodatae. Vol. II. Fase. 4. Sphaeriaceae dietyosporae. Berlin (Priedländer). 8°. p. 69—112. 44 Farbentaf. 24 M. Brenner M., Bidrag tili Kännedora af Lichenolegin i Finland 1873—1896. Helsingfors (Central tryckeri). 8". 57 S. Buchenau F., Kritische Studien zur Flora von Ostfriesland. (Abh. d. naturw. Ver. z. iJreinen. Bd. XV. 1897. Heft 2. S. 81—112.) 8«. Die Abhandlung enthält eine grosse Auswahl kritischer Bemerkungen über Pflanzen des genannten Gebietes, welche bei der bekannten Gründlich- keit des Verfassers auch vielfach für weitere Gebiete von Interesse sind, so jene über das Verhältniss der ]'ero)nca AnagnUis zu \\ aquatica Bernh. (S. 106), über Utricidann vulgaris und neglecta (S 108), über Girsinm lanceolatum und silvaticum Tausch. (= C. nemorale lichb.) (S. 111) u. A. Bufthonau F., Aus dem städtischen Museum für Natur-, Völker- uud Handelskunde. Geschichte der botanischen Sammlungen. (Abh. d. natnru. Ver. zu Bremen. Bd. XV. 1897. Heft 2. S. 117 bis 132.) 8". In Brenicu ist in den letzten Jahren durch die Opferwilligkeit der Bürgerschaft ein in jeder Hinsiclit selienswertlies und sch(>nes Museum ent- standen. Verfasser theilt die Geschichte der botanischen Saininlungen, welche bis auf das Jahr 18(j."i zurückgehen und insbesondere dun-h seine, sowie der Herren C. Messer's und E. Lemmermann's Bemühungen zu Stande kamen, mit. Die Sannulung, von deren zweckmässiger und schöner Aufstellung sich Referent vor Kurzem überzeugen konnte, umfasst folgende Theile : 1. All- gemeines Herbarium. 2. Centralherbarium der Bremer Flora. 3. Central- herbarium der nordwestdeutschen Flora. 4. Centralherbarium der ostfriesischen Inseln. — Nr. 2—4 enthalten zum Theile die IMaterialien zu des Verfassers analogen Florenwerken. — h. Originaiherbarium der II. deutschen Nordpol- Expedition. <■». Morjdiologisches Herbarium. 7. Reliquiae Rutenbergianae Madagascariensis. 8. Handschriften-Sammlung, i). Sammlung von Früchten, Samen, Hölzern, Rinden etc. 10. Bibliothek. Caruel T., Epitome llorae Europae terrarumque aflinium, sistens plantas Euroitae. Barbariae. Asrae oceidentalis et centralis et Sibiriae quoad divisiones. classes, cohortes, ordines, familias, genera ad charaeteres essentiales exposita. Fase. II. — III. (Dicotyledones.) Firenze (G. Pellas). 8». L. 8 5t). Oh amberlain Houston Stewart. Recherches sur la seve ascen- dente. Neuchatel (Attinger fr.'-res). 8". 340 p. 7 Tab. Eine ausführliche Arbeit über den aufsteigenden Saftstrom mit der Wiedergabe der Resultate zahlreicher P^inzelbeobaclitungen. Die wichtigsten Ergebnisse sind am Schlüsse der Arbeit in 45 Sätzen zusammengestellt. Cleve A., En bienn form of Liniim catharticum L. (Botan. Notiser 1897. Hft. 2. p. 61-64.) 8^ 3 Abb. Cohn F.. Die Pflanze. 2. Aufl. Lieferung 11. Breslau (A. Kern). ^\ S. 305-384. 1 M. Orepin Fr., La question de la jtriorite des noms specifiques envisagee au point de vue du genre Bosa. (Bull, de Therb. Boiss. Tom. V. Nr. 3. p. 129— 163.J 8°. 225 niedicke H., Untersuchungeu über den Bau der vegetativen Organe von Potentilla alba X sterilis und Potentüla splendcns Rain. (Mitth. des Thüring. bot. Vereins. N. F. Heft 10. S. 23—28.) 8°. Verfasser zeigt, dass die Hybriden zwischen P. alba und P. sterilis auch im anatomischen Bau die Merkmale der Staramarten verbinden und weist auf diesem Wege nach, dass P. splendens nicht als Bastard der an- gegebenen Cdinbination aufzufassen ist. Durand Tii. et Pittier H., Primitlae florae costaricensis. 3. Fase. Bruxeiles. ( Jard. bot. de l'Etat.) 8". 227 p. 4 Frcs. Düsen K. F.. Om Ölands och sj^döstra Smälendo Gentianae. (Botan. Notiser 189G.) S". 10 p. Eng 1er A., Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig (W. Engel- mann). S^. Lieferung 149—150: Schmitz Fr. und Hauptfleisch P. Sphaero- coccaceae, Bhodymcniaccae, Delesseriaceae^ Bonnemaisoniaeeae. — Schmitz Fr. und Falkenberg P. lihodomelaceae. Lieferung 151 — 152: G. Lindau Pyrenomycetineae, Perisporiales, Hypocreales, Dothideales, Sphaeriales. Lieferung 153: Harms H. AraUaceae. — Drude 0. Umhelliferae (Beginn). Fischer A., Untersuchungen über den Bau der Cyanophyceen und Bakterien. Jena (G. Fischer). 8". 136 S. 3 Taf. 7 M. Golgan N., Euphrasia Salishirgensis in Ireland. (.lourn. of Bot. XXXV. Nr. 413. p. 196—199.) 8". Haussknecht C. Eine neue Scilla Persiens. (Mitth. d. thür. botan. Ver. N. F. Heft 10. S. 44-45.) 8". Scilla Persica Haussk. Persien, Nehawend im Elwendgebirge, lg. A. Strauss. Haussknecht C. Symbolae ad florara graecara. Aufzählung der im Sommer 1885 in Griechenland gesammelten Pflanzen. (Mitth. d. thüring. botan. Vereines. Neue Folge. X. Heft. S. 47—65.) 8". Die vorliegende Fortsetzung dieses wichtigen Beitrages zur Flora des Orientes umfasst die Serophulariaceae, Acanthaceae und Verbenaceae. Neu beschrieben werden: Verbuscum pinnatifidum ß dentatum Hssk., V. leuco- phyUuin ß integrifolium Hssk., V. Haussknechtii Heldr., V. glocotrichum Hsck. et Heldr., V. meteoricum Hssk., V. pidverulentum X Sartorii (stib- phlomoides Hssk.j, V. Blattaria X Sartorii (psetido-jlagellare Hssk.j, V. bluttariforme X Sartorii (V. parallelum Hssk.j, V. Heldreichii X Sartorii (V. Coenobitarum lUs\i. et Heldr.;, T'^ rigidum X Sartorii (V. scmirigidum Hssk.J, V. Sartorii X fiinuatum (V. pseudosinuatum Hssk.;, V. plicatum X sinuatum (V. erraticum Hssk.j, V. pinnaiißdum X plicatum (V. para- doxum Hssk.;, V. innnatifldum X sinuatum (V. Phulereum Hssk.;, V. Heldreichii X sinuatum (V. ambigens Hssk.), V. Hausslnechtii X sinua- tum (V. Thessalum Usak.), V. Hatissknechtii X rigidum (V. JJervichorum Hssk. et Heldr.;, V. Heldreichii X pulverulentum (F. sterile Hssk.), Scro- phularia peregrina ß trachytica Hssk., S. Methanaea Hssk., S. canina var. pallida et var. Dolopica Hssk., S. pindicola Hssk., S. tennis Hssk., halum tJnjmi/lorum L. Prater bei Wien. — Herr Dr. C. v. Keissler hielt sodann einen Vortrag über die Verbreitung und die Formen der Daphnc alpina. — Schliesslich demonstrirte Prof. Dr. G. v. Beck ein „Zapfensucht" zeigendes Exemplar von Pinus silvestris. Die 69. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte findet in der Zeit vom 20.— 25. September d. J. in Braun- schweig statt. Die Vorbereitungen für die Abtheiluug für Botanik haben die Herren Werner Bertram als Einführender und Dr. C. Haake (Friedr.-Wilhelmstr. 8) und Dr. A. Feist (Wehrstr. 1) als Schriftführer übernommen. — Anj 22. September soll eine gemeinsame Sitzung aller Abtheilungen, die sich mit Photographie wnssenschafthch beschäftigen, stattfinden, in der Erfahrungen über Fortschritte auf dem Gebiete der wissenschaftlichen Photographie zur Erörterung kommen sollen. Zur selben Zeit wird eine Ausstellung wissenschaftlicher Photographien stattfinden. — Auch durch ein Ab- thcilung für wissenschaftliche Photographie soll die dies- 231 jährige Naturforscher- Versaramliing erweitert werden. Zuschriften, welche sich auf diese Al)theihmg oder die Ausstellung beziehen, werden an Herrn Prof. Dr. M. Müller, Humboldtstrasse ?> erbeten. Die allgemeine Gartenbau-Ausstellung in Hamburg wurde programmgemäss am 1. Mai fertiggestellt und eröffnet. Nicht bald hat eine Gartenbau- Ausstellung dem Gärtner, Avie dem {Botaniker so viel geboten. Die grosse Ausdehnung der Ausstellung, die ungemein reiche Beschickung mit schönen und seltenen Objecten machen sie ebenso für den Fachmann, wie die geschmackvolle Gesammtanlage für weitere Kreise sehenswerth. Zu den bedeutenden Summen, welche dem Oomite für die Präraiirung zur Verfügung standen, kommt noch der Betrag von 50.000 Mark, den die Bürgerschaft von Hamburg diesem Zwecke zuwendete. Personal-Nachrichten. Geheimrath Dr. Jul. Sachs in Würzburg ist am 28. Mai im Alter von 65 Jahren gestorben. Der Assistent an der pflanzenphysiologischen Versuchsanstalt in Tharand Dr. M. Hoff mann hat eine Stellung an der landwirth- schaftlichen Versuchsanstalt in Lissabon angenommen. Sein Nach- folger in Tharand wurde Dr. F. Reiss. Dr. A. Zahlbruekner in Wien wurde correspondirendes Mitglied des Torrey Botanical Club in New-York. Prof Dr. Alfred Burg er st ein wurde in der Sitzung des Verwaltungsrathes der k. k. Gartenbau -Gesellschaft in Wien am 23. i\Iai zum Generalsecretär der Gesellschaft gewählt. Der a. o. Professor der Botanik in Bern Dr. Ed. Fischer wurde zum ord. Professor und Director des botan. Gartens ernannt. P. B. L. Verlot, der Verfasser des „Guide du botaniste herborisant" und anderer Publicationen, ist Ende Jänner d. J. in Verrieres les Buisson gestorben. InhaU ilcr .Tiiiii-\iiniincr : Pax F., Neue Pfl;inzcn;irten ans den Karpatlicn. IL S. 193. — Degen A. V., Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. XXIX. S. 195 — Folgner V., Heiträge zur Systematik und Pflanzengoograpliie der Pomaceen. S. lu!). — Schiffner V., Bryologische Mitilicilungen ans Mittelböhmen. S. 207. — Matonschek F., Zwei neue Moose der böhmischen Flora. 211. — Riehen G.. Zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein. S. 21-X — Literatur-Uebersicht. .^. 219. — Botanische Sammlungen, Museen etc. S. 228. — Akademien, Botanische Gesellschaften etc. .S. 228. — Personal-Nachrichten. S. 231. Redacteur: Prof. Dr. K. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Kcdacteur: Friedrich Oorold, Wien, I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift" erscheint am Krsten eines jeden Monats and kostet ganzjährig u; .Murk. Zu herabgesetzten Preisen find noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III a 2 Mark, X-Xll und XIV XXX ä 4 Mark, XXXI-XLI a 10 Mark. Exemplare, di.' frei durcli die Po«t expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung dircctbei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zu prännmeriren. Einzeln« Nummern, soweit noch vorräthig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für .lie durchlaufende Petitzeile berecbnoi. 232 INSERATE. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien, L, Barbaragasse 2. Soeben ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Excursionsflora für Oesterreieh (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Mit theilweiser Benützung .l.s „Botanischen Excursionsbuches" von G. Lorinser V e r f a s s t von IDr. 3^arl I^ritscli, k. k. a 0. Professor der systi'matisch.;n Hytaiiik a» der k. k. Universität in Wion. 46 Bogen in 8". Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 8.—, in Leinwandband M. 9. — . Mit der Ausarbeitung einer Monographie der Gattung Semper- wt;»m beschäftigt, trachte ich im Kauf- oder Tauschwege schönes (d. h. gut conservirtos und mit genauen Fundortsangaben versehenes) Herbarmateriale, ferner lebende Pllanzen (Rosetten), deren Her- kunft (Fundort, Sammler etc.) genau bekannt ist, zu erwerben. Prof. Dr. R. v. Wettstein Prag-Smiehow. /<%,/^/^ /^/«8», .% % /^ /#; /•^,/%_/'S? ■#' .#.'«8» .%,/^ /^,..#/^,.#,.,^ Im Selbstverlage des Herausgebers ist erschienen: BOTANIKER-ADIIESSBUCH (Botanist's Directory. Almanach des Botanistes.} S.niiiiilniiL'' von Namen uml Adressen dei- lebenden Botaniker aller Länder, dr r botanischen Gärten und der die Botanik jiilc<,'-endtii Institute, Gesellschaften und periodischen Publicationen. Horausgcii-cben voti J, DORFLER. 19 Bg. Gr.-8". In Ganzleinen gebunden. Preis Mk. 10 — ^ fl. 6- - = Frcs. 12 50 . sh. 10 = Doli. 2-40. Gegen Einsendung des Betrages franCO zu bezieben dincli J. Dörfler Wien (Vienua, Austria), III., Barii-ligasse 36. 'k/MM.MMM.MMMMMM.MMM^-^^^.M.M.^^M.^^ Buclidruckcrei von Carl Gergld's Sohn in \Vi ÖSTERREICHISCHE BOTAilSCHE ZEITSCHRIFT Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Tiüversität in Prag. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. XL VII. Jahrgang, N«- 7. Wien, Juli 1897. Arbeiten des botan. Institutes der k. k. deutschen Universität Prag. XXX. Beitrag zur Kenntniss der Gattung Odontites. Von Caud. phil. Josef Hoffraaun (Prag). (Mit Tafel III u. IV.) (Fortsetzung. ') Frankreich: Orne, Alen^on (Beaudoin), Aveyron, Miir de Barrez (Jordan), Depart. Rhone, Arnas (Gaudoger), Haute.s Aljies, Moissons de Laus (Till et), Vallee de Cervieres (Lannes), Loire, Veauche (Hervier). Russland: Jaroslaw (leg.?), Sarepta (Becker). Spanien: Provinz Teruel, Sierra de Valaclocha (R e v e r e h o n), Escorial, Madrid (Torre Pando). Italien: Norditalien, Treviso (leg.?), Prov. Modena „Presso Tlorano e Spezzano" (Gibelli), Pistoja (Costa- Reghini), Mte. Baldo bei Verona (Rigo). Die Unterschiede zwischen 0. serotina und 0. verna einer- seits, 0. litoralis andererseits wurden bei Besprechung dieser bei- den Arten namhaft gemacht. Von der ihr habituel ausserordentlich ähnlichen 0. canescens unterscheidet sich 0. serotina durch die ge- ringere Höhe des Stengels, die schwächere und mehr anliegende Behaarung aller Theile. Die Blätter, Bracteen und Kelche der i)ius Fieyn et Bornm. mit ihren dichten, etwa fusshohen und selbst mehreren Fuss breiten, unnah- baren Stachelkissen uns in Verlegenheit setzt, ihrer Herr zu werden. Wir begegnen dieser Art im ganzen Gebirge, und auch in der Um- gebung Kermans zählt sie zu den häutigeren Tragant-Sträuchern. Im Ackerland erfreut uns Linitm alhnni Boiss., Trigoiiclla Vcrsica (.1. et Sp.) var. late-alata Bornm., theils blühend, theils mit reih'ii llül.^en überladen; vertreten sehen wir Trichodcsma, diese herrliche Boragineengattung. in einer nur aus Beludschistan bekannten Art, Trichodrsma Siochsii Boiss., zum Theil mit einer Abweichung var. viride Bornm.; allenthalben gewahren wir ein hochwüchsiges Vcrhascum ( V. Lalesarcnsc Bornm. sp. n.), hie und da im Getreide die Köpfe einer stattlichen Echinops-Art {E. villosus Bge. var. LahsarensiH Bornm.) oder die trockenen Stengel eines Ercmuriis, dessen Wurzel zur Herstellung eines vorzüglichen Kittes viel ge- graben werden. Scdcia Sahcndica Boiss. et Buhse, bisher nur aus dem Nordwesten Persiens bekannt, ist, wie in allen Gebirgen der Provinz Kenn an. auch hier zugegen. (.Schluss folgt.) 245 Zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein. Von Prof. Gottfr. Riehen S. I. (Feldkirch). (Schluss.') G. purimrcali. Kalblsee b. Hochkrummbach (A, Bl). Peischel- köpf. Purtscherkopf b. Klösterle (A). Auf den Alpen des kl. Walser- tlials häufig (Bebt, R). Bei den 111- Fällen im Gr. Vermunt (p], Loitl, T). Oberhalb des Vermaldentobels im Klosterthal (Loitl, II). Zu beiden Seiten des Starzljoches (R). Widderstein (S), Bei Zug und Lech (T) z. B. Kriegeralpe (E). Wiesen zw. Stuben u. Rauz (T, Wf). Alpe Albona gegen das Maroijöchl (Wf). G. cruciata L. Pfänder (Lg). Alpe Schauern b. Dornbirn (Rli). Gavrengawald b. Nenzing (T). Ried b. Frastanz (W). Bezau (Wd). Menyautlies trifoliata L. Obere Wasserstubenalp im Silberthal (R). Egg-Schwarzenberg. Andclsbuch. Ebnit. Sulzberg (T). Boraffinaceae. Asptrugo procum'bens L. Bei Feldkirch (Wf). Piihnonaria officinalis L. Wald unter Feldkirch am r. Ufer der ni bis zur Mündung (A, Eirk). Hofen-Eichenberg (A, Wf). Illauen gegen Matscheis. (Bötzk, Loitl, Wf). Bei Hörbranz (Loitl, Wf). Vaduz (Wf). 3Iyosotis alpestris Schmidt. Häufig auf allen höheren Alpen und Spitzen (E, R, Wf). Lithospernmm arvense L. Letze. Maria Grün. Tisis. Stein (A). Felsenau. Schattenburg (0). Giesinger Au (R). St. Margar. Kapf (W). Ijabiatae. Äiuga ge)ievensis v. macrophylla Schbl & Mart. Ardetzcnberg (Lg als pyramidalis L). Testers (R). Garcke macht mit Recht auf die grosse Aehnlichkeit dieser var. u. der A. pyramidalis L. aufmerk- sam, und unsere Pflanze mag es wohl gewesen sein, die Stocker als pyram. b. Feldkirch ausgab, denn um Feldk. üehlt jiyr am. sicher. A. pyramidalis L. Im oberen Nenzigast (Loitl). Alpe Vergalda (0, W, Wf ). Versailspitz. Am Arlberg, nahe der Passhöhe (Rompel). Nordseite des Gcntschelpasses. Vergaldner Jöchl, Ostseite (S). Scutdlaria (julcriculata L. Am Weg von Frastanz nach Göfis (R). Mehrerau (T). Tisis-Schaan (W). Unter Götzis (Wf). Lamium amjiJexicaule L. Blasenberg (A, R). Tisis. Vorderer Schellenberg (auch als clandestina) (A). Im kl. Walserthal (Bebt). Giesinger Au. Acker b. Maria Grün (R), Ardetzenberg (W). Galeopsis speciosa Mill. Canisfluh (R). Warth-Lech (R, S). Schadonapass. Schröcken (S). Alpe Schönebach im Breg. Wald (Wf ). G. pahcscnis Bess. Nofels. Uebersachsen (A). Altenstadt (A, Wf). Rankweil (E). Göfis (Lg). Unter dem St. Margarethen-Kapf. Au im Breg. Wald (R). Bei Röthis (Wf). StacJiys arir.nsisL. Giesingen. Tisis (A). Aeckerb. Schlins(ßl). St. annua L. Gais b. Schlins (E). Rankweil (Wd). Salvia rcrticillata L. Im Illgebiet nur dem Klosterthal eigen, wo sie sich von Bludenz (R, W) an bis nach Klösterle (A) findet, 1) Vergl. Nr. 6, S. 213. 246 Bei Bings (A). Bei Radin häufiger (R). Braz-Dalaas (Wf). Sie dringt auch in die Seitentobel ein z. B. bei Spullers (A), im Wäldli- tobel (E), in der Marias (R). Calamintha officinalis v. nepetoides Jord. Felsenau (0). Kanzle (R). Mentha verticiUata L, Eschenau b, Dornbirn (Wd). Solanaceae. Hyoscyamus niger L, Einmal b. Feldkirch (A). Bei St. Gallen- kirch (E, Loitl, T. Ausser Siggara). Bei Gaschurn häufig (Kiene, Lg). Tisis, bei Garina auf Schutt (R, Wf). Giesinger Au (Rick). Physalis Alkekou/i L. Schwarzer See b. Göfis. Bludenz. St. Arbogast. Gamprin u. Nendeln in Liechtenstein (A). Schlins. St. Peter in Rankweil (Bl). Ardetzenborg b. Altenstadt (Kiene, 0). Uebersachsen (Jos. Meyer). Vaduz (0). Datura Stramonium L. Bildstein (Bcht). Nofels (E). Sci'ophnlaHaccae. Linaria Cymhalaria Miller. Alte Stadtmauer am bot. Garten (E). Am St. Margar.-Kapf (Lg, R). Tisis an einer alten Mauer (0, R, W, Wf). Weiler (T). S. spuria Mill. Stein-Frastanz. Giesingen. Tosters. Satteins. Schlins. Ludesch. Rankweil (A). Schnifis (Bl). Maria Grün. Fellen- gatter. Bludesch. Nofels (W). Vcronica scrpyllifolia r. nnnimularioides Lee. Lam. Zweren- alp im kl. Walserthal (Bcht). Garsella- u. Sarüja-Alp (E). Am Schadonapass, über 1800 ra (S). V. hcUidioidrs L. Oefentobel. Heimspitz. St. Antönienjoch (E). Dilisuna-Sulzfluh (T). Versailspitz (Wd). V. agreslis L. Angeregt durch P. Wiesbaur's beachtenswertho üntersucluingen über die Ackorehrenprcise, habe ich diesen Pflanzen seit mehreren Jahren besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Ge- naueren Bericht über meine Beobachtungen hoffe ich demnächst in einer eigenen, kleineren Arbeit geben zu können. Hier nur kurz das Hauptergebniss. Wiesbaur unterscheidet nach der Frucht eine V. agrcstis L. typica Wsbr., bei welcher die Kapseln beiderseits auf der ganzen Fläche behaart sind, und eine var. glabrcsccns Wsbr., bei der die Kapsel in ihrer ganzen Ausdehnung glänzend kahl ist und nur oben an der Naht eine Reihe Drüsenhaare trägt. Diese Unterscheidung kann ich nur vollauf bestätigen; denn unter den Tausenden von V. agrcstis aus Vorarlberg, die ich genauer unter- suchte, fand ich nur drei oder vier Stück, welche als üebergänge zwischen diesen beiden Varietäten gedeutet werden könnten, bei denen nämlich ausser der Wimperreihe an der Naht noch vereinzelte Haare auf den Kapselwänden auftreten — sonst aber gehörten die Früchte immer ganz scharf zur einen oder der anderen Varietät. Von typica sowohl als von glahresccns kann man nach der Blumen- krone verschiedene Farbenspielarten unterscheiden. Die gewöhnliche 247 Färbung der Bliinienkrono ist Avoisslichblau, und zwar so verthcilt, dass das Blau am entschiedensten am oberen Kronzipfcl, deutlich aber weniger scharf an den beiden seitlichen zum Ausdruck gelangt, am untersten, kleinsten Ziplel aber nur ganz schwach, verschwommen = /■. caeritlescens Wsbr. Wenig davon verschieden und durch alle möglichen üebergänge damit verbunden ist die f. alhida Wsbr., bei welcher der unterste Zipfel rein weiss ist, an den übrigen aber das Blau heller und verschwommener erscheint als an der f. caerul. Am besten würde wohl der Name alhida ganz entfallen und unter caeruh'sccns Wsbr. alle Pflanzen zusammengezogen werden, deren Kronen eine entschieden bläuliche Färbung mit der erwähnten Ab- bieichung vom obersten zum untersten Zipfel hin besitzen. Die /'. albiflora Wshr. hat rein weisse Blumenkrone; die f. rosea Wsbr . entspricht genau der caendescens, nur dass anstatt des Blau ein zartes Rosenroth vorhanden ist. Zunächst ist nun festzustellen, dass F. agrcstis L. im weitesten Sinne, ohne Rücksicht auf Varietäten und Formen, durch ganz Vorarlberg, wo Getreide- und Kartoffeläcker und Gärten vorkommen, verbreitet ist, am häufigsten in den höheren Lagen, in den Nie- derungen dagegen z. B. um Bregenz und Feldkirch seltener, ja dort für kleinere Gebiete auch wohl ganz fehlend. Die einzelnen Fundorte — ich habe deren weit über hundert festgestellt — hier aufzuzählen, würde wenig ZAveck haben. Am häufigsten, was die Frucht angeht, tritt die typische Form auf, während die v. gla- hresccns Wsbr. seltener (über 30 Fundorte) gefunden wurde. Hin- sichtlich der Farbenspielarten muss es überraschen, dass die /'. rosea Wsbr. in Vorarlberg bei W^eitem vorherrscht. So ist, um nur ein Beispiel herauszugreifen, v. rosea im Montavon und seinen Neben- thälern gar nicht selten, v. caendescens dagegen fand ich daselbst nur (in 3 Gärten) in einigen wenigen Stücken. Schliesslich noch ein Wort über die hierher gehörigen Angaben früherer Gewährsmänner. Das etwas harte ürtheil, alle sind un- l)rauchbar, wird durch die eine Thatsache völlig gerechtfertigt, dass die in ganz Vorarlberg verbreitete V. polita Fr. bei keinem aufgeführt wird. Ob die Angaben von V. agrestis auf polita zu be- ziehen sind, wie dies Wiesbaur für einige Kronländer nachwies, soll an einer anderen Stelle erörtert werden. Doch will ich noch hinzufügen, dass Aichinger in seinem Manuscript beide Arten richtig unterscheidet und V. polita, wie es den Verhältnissen thatsächlich entspricht, für die Umgebung Feldkirchs als sehr gewöhnlich, agr. als sehr selten angibt. Auch Prof. Loitlesberger und GrafWalder- dorff brachten mir mehrmals beide Arten aus verschiedenen Ge- genden Vorarlbergs. V. 2^olita Fr. In allen Thälern Vorarlbergs an denselben Standorten, wie die vorige, stellenweise massenhaft, aber nicht so weit verbreitet wie agrestis. V. opaca Fr. Bisher nur im Klosterthal an zwei Stellen be- obachtet, häufig als Gartenunkraut in der Hintergant ober Dalaas 248 und in wenigen Stücken auf einem Kartoffelacker bei Inuerbraz (R). Die Angabe Sauter's „gemein um Bregenz" beruht sicher auf einer Verwechslung. Trotz vieler Bemühungen gelang es mir nicht, auch nur ein Exemplar der opaca in der näheren und weiteren Umgebung I'.regenz" zu linden, wohl aber die bei Sauter fehlende polita sehr häufig. V. Tourncfortii Gm. In den unteren Theilen der Thäler ganz gemein, fehlt diese Art dagegen in den obersten Gebieten, z. B. im obersten Montavon, im obersten Theil des Bregrenzer Waldes, des Brandnerthaies etc. r. AmKjaUis v. anagalliformis Bor. (nach Willk. Führer). Im Tisener und den angrenzenden Liechtensteiner Kiedsümpfen (R). V. Tcucr'mm L. {latifolia atict. n. L.) Vaduzer Schlossberg (0). unter Nofels (R). Trisenerberg (T). Bludenz (W). V. officinalis var. cyanra mihi. Unterscheidet sich von der gewöhnlichen Form durch tiefblaue Blumenkrone und stark drüsige Inflorescenz. Versailspitz (Rompel). Alpe Albona ober Stuben (Wf). V. chamaedii/s L. Gemein durch das ganze Gebiet, geht bis 2200 m (z. B. Gallinakopf. Oberhalb des Formarin und Spuller See etc. R). V. scutdlata L. Tisener Ried (A, E). Göfner Wald (Lg); ib. am Gasserplatz (0). V. monUina L. Sehr selten. Tosters, Südwestabhang des Berges. (A). Ardetzenberg (W). DifjitaJis media, Roth = lufca X (inihiyua. Hierzu muss man wohl eine Pflanze ziehen, welche zwischen Dons und Satteins (Rompel) gefunden wurde. Die ganze Tracht erinnert an hdea. Der Zipfel der Blumenkrone ist auf der Innenseite mit glasig weissen Haaren bedeckt. Aussen ist die Blumenkrone dicht drüsenhaarig, Kelchzipfel und Deckblätter sind drüsig gewimpert. Die Blütenstiele sind ent- weder nackt oder mit zwei bis vier winzigen Drüsenhaaren, wie sie auch am oberen Theile des Stengels und uuf den Flächen der Deckblätter auftreten, versehen. An den Blättern ist der Rand in seiner unteren Hälfte mit drüsenlosen Haaren gewimpert. in seiner oberen Hallte trägt er nur vereinzelte Wimperhaare. Diese Art der Behaarung nimmt an den Blättern, je höher sie am Stengel stehen, umsomehr ab. Die Oberseite der Blätter zeigt sitzende, sattbraune Drüsen, die Unterseite auf den Nerven ziemlich lange, drüsenlose Haare. Eiiphnma minima Jacq. Nicht selten auf den mittleren und höheren Alpen des ganzen Gebietes (E, R, Rompel, S, T, Wf). var. bicolor Gremli. Am Fuss der Drei Schwestern. 1900 -2000 m (R). var. hispidala Pavr. Sareiser Joch. 1800 m (R). Versailspitz (Rompel). E hirtdla Jord. Vereinzelt zwischen Sarüja- und Garsella- Alp und auf letzterer bis zum Fuss der Drei Schwestern. 1600 bis 2000 m. Zahlreich zwischen St. Rochus und dem Sareiser Joch. IGOO— 1700 m. Vereinzelt auf den Wiesen unter dem Naafkopf 249 1800 — 2000 m; dort auch als rar. suhglahrn Towns. (R). Dieser Fuud ist um so beaciitensvverther, als E. hirtella bisher aus Ocsterr.- Ungain nur aus dem Ortler-Gebict (Stillserjochstr. und Martellthal) bekannt ist (cl'r. v. Wettsrtein. Monogr, d. Gattung Euphrasia). E. vcrsicolor Kerner. Sareiser Joch (R). E. salishurgoisis Funk. Selten im Thal, gemein auf den mitt- leren und liöheren Alpen (E, R. S, T, Wi). var. purpurascens Favr. Fuss der Drei SchAvestern 1800-1900 m (R). Ilhinmühus hirsufus All. (nach Gremli). Felsenau. Frastanzer Ried lind auch sonst in den lllniederungen (R). Fediciüaris incarnata Jacq. Brandner Joch ober St. Rochus (A). Lech (Bl). P. caespitosa Sieb. (Kerneri Dalla Torre). Hohes Rad (E). Heimspitz und Vergalda-Alp (E. R). Vergaldner Jöchl (E, S). Bielerhöh im Montavon (Rh). P. rrcutita L. Widderstein (Bebt). Hoher Freschen (E). Gurtis- spitz (0). Vergalda-Alp (0, R). Ober Zug auf dem Tannberg (T). P. Oedcri Vahl. Solaruel (E). Am Naafkopf selten (R). Sareiser Joch (T). 3Ielamp!/rum arvensa L. Testers (A, Lg). Nofels (A, Rompel). Giesingen. Eichenberg (A). Mauern (A, R). Auf den Aeckern zwischen Bhisenberg und Schellenberg ziemlich zahlreich (R). . Tozzia ulpina L. Massenhaft bei den letzten Häusern von ügan b. Damüls (A in einer unvollendeten „Correspondenz. 13. Juni 1880"). Abhang des Aelple gegen Fellengatter, an der sogenannten Fina (E). Gaudentiusälple (Lg). Höllentobel b. Dalaas. Rellsthal (Loitl). Diinser Alp am Hoch-Gerach. Arlbergstr. ober Stuben (R). Schröcken. Hochkrummbach (T). Lentihulariaceae. Utricularia intermedia Hayne. Sumpfwiese im Göfner Wald (Wf). Orobanchaceae. Orohanche cari/op]iyJlacc(i Smith. Mit bleich gefärl)ter i>lkr (Auf?) (P. Guido Müller). 0. Teiicrü F. G. Schultz. Klösterle-Spullers auf T. niou- tanum (A). 0. lutea Haumg. (rtdjcns Wallr.) Blasenberg, (auf?) (A) St. Margar. Kapf; auf Media, falc. (Rh). O. (jracitis Smith (cnienta Bertol.) Auf (?) am Ardetzenberg (Lg). Auf Lotus corniculatus bei Bangs (R). 0. reliadatii Wallr. ß. typica Beck (Scabiosae Koch). Auf Cirsinm spec. Garina. Giesinger Au. Auf Carduus dcfloratns zwischen St. Rochus u. Sareiser Joch bei ca. 1703 m (R). GlobnlniHaeeae. Gldhidaria WiUhtmmii Nyraan {vnh/arls aiui.). Rankweil- Uebersachsen (A). St. Victorsberg (0). Sulz-Röthis (R). Dalaas (Wf). Oesteir. botan. Zeitschrift. 7. lieft. 1897. 19 250 Utihiaeeae. Shcrardia arvrnsis L. Nicht selten, stellenweise sogar gemein, durch das ganze Gebiet auf Getreide- und Kavtoft'eläckern (A. Bcht, Lg, Rh, R, Wf). Galiiim helveticum Weigel. Flexen. Naatkopl' (R). G. saxalile L. (?) Hoher Frassen (T). Caprifoliaretw. Samhucm niqra L. Häufig durch's ganze Gebiet bis in die Voralpen. (A, R, Wf). Lonicera caerulea L. Lech-Warth (Bl). An der Arlbergstr. von 1600 m bis zum Joch (R), Alpe Vergalda (S, Wf). Salonienalp im Rellsthal (S). Vtflerufnaccae. Valerianella denfata Pollich. Levener Bad b. Feldkirch. Altenstadt. Tisis (A). V. olitoria Poll. Auf Aeckern und an Wegrändern in der en- geren und weitereu Umgebung Feldkirchs nicht selten (A, E, Lg, R, W, Wf). Im Vorderland (A). z. B. bei Sulz (R), Haselstaudon, Bregenz etc. (Wf). Valcrinna snpiiia L. Todtenalp (E). Böser Tritt vor dorn Lüner See (Lg). Oberhalb des Lüner See (R). Widderstein unweit der Spitze (R, S). Caininni^daceae. Campanida latifolia L, Mellau (Wd). C. Ccrricaria L. Selten. Tosters. Nofels. üebersachsen (A). C. thyrsoidea L. Flexen (A, R). Alpe Glong b. Spullers (A). Hoch-Gerach ^). (A, E, Rompel). Unter dem Widderstein gegen den Gentschelpass. Unter dem Gallinakopf, ca. 21()0m (R). Zwölfer- kopf im Brandnorthal. Hochkrummbach (T). Alpe Vergalda (W). C. ccHisia L. Rothewand beim Formarinsee, nahe der Spitze (E). Specularia Speculmn Alph. DC. Einmal bei Altenstadt und Nofels (A). lliyteuma austriacum Beck v. vestitum Murr in litt. Zeigt eine dichte, kurze, fast graufilzige Behaarung der ganzen Pflanze, wie die var. liolo.^tricra Beyer des Fli. hctonicifolium. Unmittelbar vor der Garsella- Alp am Weg vom Hinterälplc her (M, R). Ph. panctjlorum L. Vergaldner Jöchl (E). Heimspitz 2742 ra (E, R). Coiupositiie. Solidago canadensis L. Eschenau b. Dornbirn, verwildert (Wd). Ä!iter Icnranthenms Desf. Levener Weiher bei Fcklkirch (Lg). A. salicifolius Scholl. (Gehört vielleicht zum Theil zur vori- gen.) Levener "Weiher. Illkanal in Feldkirch (A). Tisis (A, E). Krigeron Dröhachensi^ Muell. Kapfstrasse (Lg). Frastanz. Unter Nofels. „Unter dem Schrofen" im Montavon. Braaz — Dalaas. Lech — Warth. Au im Breg. Wald (R). lUsand b. Nenzing (Wf). ') Hier, bei den früheren und späteren Angaben ist immer der Hoch- gerach im Walgau gemeint. 251 E. glahrnin^ Hoppe. Tm kl. Walsertlial auf der Zwerenalpo (Bellt), unter dem Gentschelpass (R). Hiiitoriilple. Alpe Forniarin. Lech - Schröcken (E). Garsella-Alp (Lg, R). Bei Stuben (0, R). Drei Schwestern, auch fJorc alho (R, Wf). Quelle unter dem Gallina- kopf. Zu beiden Seiten des Sareiser Jochs (R). Saminathal (Ronipel). TJ. ncglectns Kerner. Gargellakopf (E). Fnss der Drei Schwe- stern. Arlbergstr. 1700 m bis Jochhöhe. Sareiser Joch. Im obersten Gauerthal. Oefenpass (R). E. uniflorus L. Drei SchAvestern. Rojaberg. Klösterle a. der Strasse. Schafberg bei Spullers (A). Alpe Lagutz. Gamperdona (Bl). Ob bei diesen Angaben nicht zum Theil Verwechslungen mit einköpfigen E. alpinus oder einer der vorigen Arten vorgekommen sind, möchte ich bezweifeln. Bei Lech (Bl, T). Alpe Formarin (E). Dilisuna — Sulzüuh (Lg, R). Lüner See. Schweizerthor. Sareiser Joch. Naafkopf. Flexen-Zürser See (R). Zwölferkopf (T). E. Villarsii Bell. Li der Schlucht hinter Stuben am Arlberg (M). Diese Art wird freilich von Hausmann aus Vorarlberg auf- geführt mit dem Fundorte „am Fröschen und südlich vom Joche Omadona (Güster)". (Jetzt sagt man gewöhnlich Hochmadonna.) Zunächst ist das „und" zu streichen. Sodann bemerkt Güster in einem Brief an Hausmann, der die Aufschrift „2 Herbstmonat 846" trägt und sich in der Ferdinandeumsbibliothek in Innsbruck be- findet, dass er diese Art an genanntem Fundort trotz vielen Suchens nicht mehr habe entdecken können, ,so dass ich schon fragte, ob eine von glandulös-viskösen Haaren bedeckte Pflanze in eine ein- fach-haarige ohne Viskosität übergehen könne". Stenadis anniia Nees (beUidiflora A. Br.). Das Auftreten dieser Pflanze in Vorarlberg liefert einen hübschen Beitrag zur Pflanzenwanderung. Von den älteren Botanikern erwähnt (1821) Güster unsere Pflanze als sehr selten bei St. Margarethen in der angrenzenden Schweiz. Auf diese Angabe gestützt führt Gaudin (Fl. helv. VII. p. 447; vergl. auch V. p. 315) sie als plaiüa ra- rissima aus dem Rheinthal an. Höfle (1850) beruft sich wieder auf Gaudin , so dass also bei ihm der Fundort „Rheinthal" nicht für den vorarlbergischen Antheil gilt. Vor 1866 wurde vom Real- schuldiener Häusle Steil, unnua als sehr selten zwischen Altach und Lustenau gefunden, und dieser Fund in Bruhin's neuen Bei- trägen (1866) und von Aichinger (Oe. B. Z. 1880, p. 260) bekannt gegeben. Bötzkes u. Kemp. (1873) kennen diese Art für das 111- gebiet noch nicht und auch in den Manuscripten Aichinger's fehlen weitere Angaben. 1887 sammelte (Lg) sie bei Hohenems. Von 1889 an beobachtete ich ein immer häufigeres Erscheinen der wanderlustigen Pflanze im Illgebiet und auch (Wf) entdeckte der Reihe nach mehrere neue Fundorte. Am natürlichsten, wenn man die jetzige Verbreitung von St. nnnua betrachtet, wird man ein gleichzeitiges Vordringen von Osten her durch das Klosterthal und von Norden durch das Rheinthal annehmen. Während nämlich längs 19* 252 der Arlbergbahn oberlialb Bludenz zuweilen ganze Bestände von mehreren Hundert Exemplaren, wie in regelrechter Aussaat, die Bahnböschungen bedecken, und auch bei Klaus, Koblacli. Götzis. Hohenems etc. die Pflanze mitunter massenhaCt aul'tritt. gehört sie im dazwischen liegenden Gebiete mehr zu den vereinzelt beobach- teten Arten , obwohl auch hier ein weiteres ümsichgreii'en unver- kennbar ist. (Lg, R, W, Wf, Wd). Gnapltaliiim carimticnm Wahlb. Panüler Schroten (Kemp). Sulzfluh (Loitl). G. idiginosum L. Tisis bei der Kirche. Nofels, Tosters. Mauern (A). Damüls (E). Bei Göfis (Lg, W). Zwiscben Höfen und Rungels, auch als var. pilulare Koch (Wt). Cr. norvcf/icum Gunn. Gehrenspitz im kl. Walserthal (Bellt). Rothe Wand, ober dem Formarin-See (E). Zwöllerkoi»!" im Brnnd- nerthal. Geissbiihl bei Lech (T). Jutda Britannica L. Muss für Vorarlberg erst nachgewiesen werden. Die Angnbc Hausmann's , Vorarlberg: am Rliein (Sauter)" ist nämlich zunächst daliiii zu lioriciitigen, dass Güster statt Sauter (der sich auf Custor beruft) zu lesen ist, sodann bezeichnet Güster, nicht nur 1sp. dentatmn Hoppe. Garsella Alp (R). suhsp. dentatiforme X. P. (= coarcUdiim Murr). Selten an der Arlbergstr. bei ca. lüOOm (M). Malbunthal (R). suhsp. hasifolmtum N. P. Alpe Garsella (R). Eine sehr nahe stehende Form am Bach bei Stuben (R). suhsp. subviUosum N. P. ß vulgati forme. (Nach Murr deckt sich mit dieser suhsp. das H. Alfenzinum Evers). Alfenzbach über Stuben (Evers). II. dongatum Froel. Drei Schwestern ; dort die suhsp. pseude- longtüum N. P. und eine Subsp., welche der suhsp. viddepllosum Vill. nahe steht (M, R). Letztere Subsp. am Sareiser Joch (R) und wahrscheinlich auch auf Wiesen vor Rauz am Arlber<( (M). //. (dphiuui L. r. inapoiuni W. G. {tuhulusum Tausch). Am Arlberg, 1600— 1700 m, häutig (M, R). Oberhalb des Vermalden- tobels im Klosterthal (R). Versailspitz (Rompel). Jf. Jiocco)itii Griseb. {hispulnm Fr.) Am Arlberg häufig (M, R). H. cJdorocephalum üechtr. (det. A. T.). Vor Rauz am Arlberg (M). Bei Fcldkirch an der Rothlarbe (Lg), am Stein (0). //. Evcrsianum A. T. in litt. (Zunächst mit II. atratum Fr. verwandt.) Alfenzbach ober Stuben (Evers). //. hiccrum Reut. Diese seltene und schöne Art wurde für Vorarlberg zuerst von Dr. Murr in der Schlucht hinter Stuben ent- deckt, das Jahr darauf von mir am Steilabsturz des Känzlo bei Feldkirch und an den Felsen der Arlbergstrassc bei ca. 1650 m gefunden. //. Berardianum A. T. Felsabsturz über dem Schwarzen See bei Göfis (R). II. Trachselianum Christ. Dilisuna (Lg). Das schlecht er- haltene Stück gestattet keine ganz zweifellose Bestimmung. JI. Murriduum A. T. {■= Truchselhnium Murr, von Christini). suhsp. Hittcnsf Murr. An der Arlbergstrassc oder Stuben. Fnss der Drei Schwestern gegen den Rojaberg (M. R). suhsp. (intlnjllldifolinni Murr. Am Arlberg. Rauz und Jochhöhe (M, R). su})sp. Arulac Murr. Bisher nur auf der Tiroler Seite, sehr nahe der Jochhöhe des Arlbergpasses gesammelt (M). II. fragile Jord. Fuss der Drei Schwestern gegen den Roja- berg (M). In den Wäldern um den Stadtschrofen bei Fekikircli selten (0, W). II. praecox Schultz bip. Ardctzenbcrg (Lg). Felscnau. Stadt- schrofen. St. Margarethen- und Veitskapf. Marias ober Dalaas (U)- 257 H. incisum Koch. (Alpenform von suhcaesinm Fr.) Lüner See (Lg), last die Ilochalpenform senile Kerner. Hinterälple. Langen- Stuben (M, Rj. IL vulgattwi Fr. Tin unteren Tllgebiet und auch im Klostcr- thal häufig (]\). Als rar. maculatum Sm. am Arlbcrg bei Stuben (M, R) und auf Marias bei Dalaas (R), an letzterem Fundort und in der Felsenau bei Feldkirch auch die var. siihmmosnm A. T. (R). H. pseudomurorum Hl'm {=: umhrosum Jord.) Am Hinterälple (M, R). H. ramosum W. K. (det. A, T.) Am Alfenzbach ober Stuben (M). U. iurassicum Griseb. Selten am Bach bei Stuben, etwas häufiger am Hinterälple (M, R). Am Sareisor Joch vereinzelt (R). J[. prcncudlioldes Vill. var. huiAeurifolinni A. T. [=z huplcuri- fuliunt. Tausch p. p. ? == perfoliatmn Fröl.) An der Rauz am Arl- berg, 1600 m (M). Sareiser Joch (R). H. ocliroleuciim v. fuscaium A. T. (ohne Drüsen am Blatt- rand). An der Arlbergstr. zusammen mit anthylUdlfolium (M). J[. tridentatum Fr. Obere lllklamm bei Feldkirch (R). Sill)cr- thal (S). Dornbirn (Wd). llypochoeris uniflora Vill. Bärgunt *im kl. Walserthal (Bl). Kriegeralp bei Lech. Hoher Fröschen (E). Gargellen (Loitl). Alpe Vergalda. Gurtisspitz (0). Maiensässe der Wasscrstubenalp im Silberthal. Zürser See. Unter dem Starzljoch im Breg. Wald. Canis- fluh (R). Beiderseits vom Vergaldner Jöchl (S). Leontodon pyrenaieus Gouan. Alpe Garsella (Lg). Ostseite am Vergaldner Jöchl (S). Mit auffallend breiten Blättern im Gargellen- thal (R). L. autumnalis var. j)ratensis Link. f. alpesiria Hegetschw. Spuller See-Brazer Stafel. Hinterälple. Heimspitz (R). Taraxaeum offlcinale var. alpinum Koch. (= crcctam Schrank). Stierlochalj) ober Si)ullers (R). v. nigricans Kit. Oberhalb des Lüner See. Am Naafkopf 2500 m (R). T. palustre DC. um Feldkirch (A). Maria Ebne (0). Bei Weiler (R). Willemdia stipitaia Jacq. {apargioides Cass.) Hochkrumm- bach (Bl, S). Am Zeinisjoch (Lg). Schadona. Vergaldner Jöchl (S). Schwendewald bei Dornbirn (Wd). Lactuca Scariola L. Gymnasialhof in Feldkirch. Auf Schutt an der Felsenau (A). Soiiclius arvcnsis L. Im Ried bei Mauern und Nendeln (A). Feldkirch am Bahnhof. Amerlügen (0). Letze. Giesingeii. Bei Wol- turt, Rieden etc. nicht selten (R). Tschagguns (S). Bürserberg (T). Steinebiich bei Dornbirn (Wd). Scorzoncra huniilis L. Meiningen (A). Unter Raggal im gr. Walserthal (Kleno). Göfis (0). Hohcnems (Reiber). Sulz (R). Fellon- gatter. Frastanzer Au (R, Wf). Schwarzenberg (S). Kristberg. Hasel- staudeu. Bodenseeufer (Wf). 258 Literatur-Uebersicht '). Mai 1897. Atlas der Alpeuflora. 2. Aufl. Eedig. vou Palla. Lief. iyi. München (J. Lindauer). 8. 96 Farbentaf. 10 M. Beck G. V., (jtipripcdium palatinuni (Spicerianitm X Jlunisi(iniiin) G. Beck. (Wiener illustr. Gartenzeitung XXIL Jahrg. Nr. 4. ö. 115-116.) 8°. 1 Farbentaf. Blocki Br., llicraciinn pindorum spcc. nov. (Allg. bot. Zeitscbr. 1897. Nr. 5. S. 76-78.) 8". Verwandt mit //. gloiiieratum Froel., f'rugillinum 131. u. a. — Voi- kumuien: um Lemberg. Burgerstein A., Ueber die Transpirationsgrösse von Pflanzen feuchter Tropeiigebiete. (Bericht d. deutschen botan. Geseflsch. XV. Jahrg. Nr. 3. S. 154-165.) 8". Bearbeitung von lieobacbtungcn, die J. Wiesner in Buitenzorg anstellte, und Kritik der Unlersucbungeu Ilaberlandt's und Stabl's über die 'J'ran- spiration der Pflanzen in demselben Gebiete. Verf. kommt zu dem Resultate, dass die Behauptung des ersteren, dass die Transi)iration in dem feucht- warmen Klima von Buitenzorg bedeutend geringer ist, als die von Ge- wächsen, welche in unserem mitteleuroi)äischen Klima gedeihen, nicht auf- recht erhalten werden kann. Celaküvsky L., Uel>er deu phylogenetisriien Entwicklungsgang der Blüte und über den Ursprung der Blunienkrone. 1. (Sitzungsber. d. k. bidim. Ges. der Wissensch. Math.-naturw. Ol. 1896. XIj. ) 8^ 91 8. Vorliegende Abhandlung ist der Beginn eiuer weit angelegten Unter- suchung über die Phylogenie der Blüte und behandelt die Pteridopliyten, Gymnospermen und Monocotylen. Es ist hier nicht möglich, den reiciien Inhalt der Abhandlung kurz zu skizziren, es sei nur hervorgehoben, dass sich aus des Verfassers Darstellungen ergibt, dass die Entwicklung der Blüte mit mannigfachen und weitgehenden lieductionen einerseits, mit Verwach- sungen anderseits verbunden ist, dass die cyclische Anordnung der Blüten- ])hyllome abgeleitet und auf spiralige Anordnung zurückzuführen ist. Was den Ursprung der Blumenkrone betriff't, so weist Verfasser nach, dass die Krone der Monocotylen, mit Ausnahme von Ilalupltila, nicht als Metamor- phose der Staubblätter aufzufassen, sondern auf eine Umbildung eines Theiles des aus Hochblättern hervorgegangenen Perianths zurückzuführen ist. ^) Die „Literatur-Uebersicht" strebt Vollständigkeit nur mit liücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung (liun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die lledaction. 259 Cypers V. v., Beiträge zur Kryptogaineiiflora des Riesengebirges und seiner Vorlagen. (Verhandi. d. zool.-botan. Ges. in Wien, XLVII. Bd. 3. Heft. S. 183-194.) 8^ Die Abliaudlung enth<ält einen reichen Beitrag zur Laubmoosüora des Gebiete-:.— Neu beschrieben : Sphaynum acntifolmm var. ruhelli forme Cyp. Czapek F. Ueber die Leitungswege der organischen Baustoffe im Ptlanzenkörper. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. Wien. Matb.-naturw. Cl. Bd. OVI. Abth. I. S. 117-170.) 8". Aus den allgemeinen Resultaten dieser Abhandhing sei Folgendes her- ausgegriffen: Die Leitungswege der assimilirten Kohleliydrate aus den Blättern müssen geradlinige Bahnen sein, und somit können nur die Leptom- stränge des Blattstieles in Betracht kommen. Aber auch im Phloem selbst sind nur geradHnige Bahnen für diese Leitungsvorgänge präformirt und diese sind die Cambiformzellen und die Siebröhren. Ausser Stärke sind auch Zuckerarten ein weitverbreitetes Vorkommniss im Siebröhreninlialte. Das Leptomparenchym ist das Speichergewebe des Leptoms und enthält als solches Stärke, manchmal Keserveprotein. — Bei dieser Leitung kommen weder reine Difi'usionsvorgänge ohne Thätigkeit des lebenden Plasmas, noch Turgor- pressung in Betracht, sondern man kann sich die Stoffleitung nur als eine fortdauernde Aufnahme und Ausgabe der betreffenden Substanzen, durch das Protoplasma der leitenden Elemente gebunden, vorstellen. Die Individualisirung einzelner Glieder eines Pflanzenstockes ist eine Keaction, au.sgelöst durch das Aufhören des Stoffaustausches zwischen dem abzutrennenden Glied und dem Mutterstock. — Die allgemeinen Ergebnisse sind aus umfassenden Versuchen abgeleitet. Dörfler J., Herbarium normale. Sehedae ad centurias XXXH et XXXHI. Vindobonae (J. Dörfler). 8^ pag. 33—73 et 74-104. Abdruck der Etiketten des Herbarium normale in Buchform. Vgl. S. 268. Duffek 0., Die Wetterpropheten aus den drei Naturreichen, (Pro- gramm d. Staats-Obergymnasiums in Oilli 189G.) '6^. Eysn M., Ueber einige Phanerogamen am Wege vom Rauris- Kitzloch zum Sonublickhaus. (5. Jaliresber. d. Sonubhck- Vereins. Wien. S. 6—11.) gr. 8^ p]ine floristisch werthvoUe Schilderung der Vegetation des genannten Punktes der Salzburger Alpen, da Verfasserin sich eine genaue, dem modernen Standpunkte der Systematik überall Rechnung tragende Bestimmung der beobachteten Pflanzen angelegen sein liess. Die Abhandlung wird auch den zahlreichen Botanikern , welche den in neuerer Zeit so in die Mode gekom- menen Sonnblick besuchen, einen guten Wegweiser liefern. Dem Hefte ist eine schöne photographische Abbildung alter Pinus Cemhra beigegeben. Fellner Stephan. Die homerische Flora. Wien (A. Holder). 8". 84 S. Es war ein glücklicher Gedanke, die Pflanzenwelt des alten Griechen- land , insofern über sie Angaben in den Homerischen Epen sich linden , zn behandeln. Der Genuss der Homerischen Dichtungen wird ja wesentlicli er- höht, wenn sie als Quelle für culturhistorische und naturwissenschaftliche Erkenntniss benutzt werden. Das vorliegende kleine Buch dürfte sich als botanischer Commentar zu Homer's Schriften vorzüglich eignen und daher nicht nur dem Botaniker, sondern auch dem Mittelschullehrer sehr will- kommen sein. Verfasser hat seine Aufgabe mit grosser Gewissenhaftigkeit erfüllt und auch die den Gegenstand betreffende Literatur eingehend benutzt. Er zeigt sich ebenso der botanischen, wie der philologischen Seite der Frage gewachsen. Die Anlage des Buclies ist insofernc originell, als die Pflanzen nach ihrer Zugehörigkeit zu Formationen der heutigen Flora behandelt werden. 260 Hanausek T. F., Ein interessantes Capitel aus der Ernühruiihyllu)n, Nananthea, Achyranilies, Aphyllanthes, Cheilanthes, Menyanlhes, Prc- nanthes, Spirantlies, Trochiscenthes , Erechthitcs , Galactitcs, (Jdontites, Phragmites, Adenostyles, Omphaludes, Isoetes, Aceras, Polygala, Paliurus, Celastrus, Philadelplms, Anthriscus, Sicyos, Prangos, Aegüops, llidoscias. Murr J., Gefleckte Blätter bei den Archieracien. (Deutsche botan. Monatschr. XV. Jahrg. Heft 4. S. 109—115.) 8°. Murr J.. lieber Blendhnge und lebend gebärende Formen der hei- mischen Gramineen. (Deutsche botan. Monatschr. XV. Jahrg. 1897. Heft 5. S. 139—144.) 8^ Sehott A.. Beiträge zur Flora des Böhmerwaldeä. II. (Deutsche botan. Monatsschr. XV. Jahrg. Heft 5. S. 148—150.) 8". Slavicek F. J., Beitrag zur Flora von Mähren. Verzeichniss der iu der Umgebung von Littau beobachteten phaneroganien Pflanzen. (Verhandl. d. naturf. Vereines in Brunn. XXXV.^ Bd.) 8". 69 «. Valbusa M. , Note floristiche. (Nuovo Giornale botauico italiano. Nov. Ser. Vol. IV. Nr. 2. pag. 173—182.) 8". Entliält u. a. auf pag. 175 Angaben über die Verbreitung von Carcx stihniridi.t Arv. Thouv. in Tirol. (Mte. Paganello, Kassa-Thal, S. Pellegrino, Brenta-Gru|>pc, Flavona.) Vogi B.. Die KoseubliUler des salzburgischen Flacligaues. (Pr(»gr. des Gymnasiums am Borromaeum in Salzburg pro 1896.) 8". ZaU'Wski A., üeber M. Schoennctt's Resinocysten. (Botan. Cen- tralbl. LXX. Bd. Nr. 2, S. 50—55.) 8". 6 S. 3 Abb. Referat über eine in ])olnischer Sprache erschienene Abhandlung M. Schoennett's (Maksymilijan Schoennett, Rezynocysty „Kosnio.s". Bd. XVIII. pag. .3S2— 3118), in welcher er, paarweise in den Zellen ciMor Begonia der Zellmembran angewachsene, Sphaerokrystalle eines harzartigen Körpers beschreibt. Zapalowicz H., Floristische Notizen aus den Ost-Karpathen. (An- zeiger d. Akad. d. Wissensch. iu Krakau. 1897. Nr. 2. pag. 84 bis 85.) 8". Bolletino del R. orto botanico di Palermo, Anno I. Fase. 1. (Gennajo — Marzo 1896.) Palermo (A. Reber.) 8". 39 pag. Unter obigem Titel und unter der Direction des Prof. A. Borzi soll fortan eine neue Zeitschrift als Organ des botanischen Gartens in Palermo erscheinen. — Das vorliegende erste Heft enthält folgende Abhandlungen: 1. Terraciano A., Antliolyza bicolur Gasp.; 2. Console M., Myrtillo- caetus nuovo genere di Cactaceae ; 3. Borzi A., Roliquiae Tineanae; 4. Borz i A., Esperienze di Acclimatamento; 5. Borzi A., Di alcune Gigliacee nuove 2GI 0 critiche; G. Torraciano A., Lo Agavo conoseiute e (Icscritte nell' ultimo (lof'(>iiiii(); 7. ßorzi A., TJmnhcrijia clcgans Borzi; 8. Torraciano A., Ossorvafioni fenologiclie fatte nel primo trimostre doli' anno 1897. Ilrenner M., Euplirasia micrantha och E. Iljeltii. (Meddelanden af soc. pro faima et flora fenn. 1896. pag. 72 -73.) 8". Detmer W. , Rotanische Wanderungen in Brasilien, Eeiseskizzeii und Vegetationsbilder. Leipzig (Veit u. Co.j 8". 188 S. 3. M. Verfasser hat 1895 eine Reise nach Brasilien unternominon, die Staaten Bahia, Rio de Janeiro, Minas Giraes, Sao Paolo und Espirito-Santo besucht, und legt nun im vorliegenden Buche seine Reiseerinnerungen nieder. Das- selbe ist durchaus nicht blos für den Botaniker geschrieben, es enthält eine anschauliche Schilderung der vom Verfasser besuchten Städte und Gegenden, es enthält ethnographische, sociologische und allgemein naturwissenschaft- liche Beobachtungen und bietet auch in dieser Hinsicht eine anregende Lecture. Anderseits enthält das Buch populär gehaltene Bemerkungen über die tropische Pflanzenwelt, insbesondere in physiologisch-ökologischer Hin- sicht; es enthält zahlreiche, für den Botaniker interessante Bemerkungen und Vegetationsschilderungen. E II gier A.. lieber die geographische Verbreitung der Zygophyllaceen im Verhältnisse zu ihrer systematischen Gliederung. (Abh. der k. preuss. Akad. d. Wissensch. 1896.) 4". 36 S. 1 Karte. Erikson J., Der heutige Stand der Getreiderost- Frage. (Berichte der deutschen botan. Gesellsch. XV. Jahrg. Nr. 3. S. 183-194.) 8". Der Verfasser ist durch wichtige, ausgedehnte Untersuchungen über den Getreiderost längst bekannt. Die vorliegende Abhandlung gibt einerseits eine kurze Uebersicht über die bisherigen Erfahrungen bezüglich der Zahl und Lebensweise der auf unseren Getreidearten vorkommenden Puccinien, anderseits bringt sie eine vorläufige Mittheilung über eine — wenn sie sicli fernerhin bestätigt — überaus wichtige Entdeckung. In ersteror Hinsicht sei hier nur erwähnt, dass auf unseren Getreidearten zehn verschiedene Puc- cinien vorkommen, u. zw. P. graminis mit je einer Form auf Roggen, Hafer und Weizen ; P. dispersa mit je einer Form auf Roggen und Weizen ; P. (jhüJiaravi mit einer Form auf Roggen, einer auf Weizen, einer auf Gerste; P. Simplex auf Gerste; P. coroHairt auf Hafer. — In zweiterwähnter Hinsicht sei bemerkt, dass Verfasser die Frage studirte, woher die Rost- infection komme. Er "wies nach, dass die Getreidepflanze, auf der Rost auf- tritt, nicht von aussen her durch eine angeflogene Spore inflcirt wurde, sondern dass der Pilz vorher schon, seit Wochen, Monaten oder Jahren ein latentes J>eben im Plasma der Wirthspflanze geführt hat. Es geschah dies in Form winziger plasmatischer Körperchen (Mycoplasmas tadium Erikson). Unter gewissen äusseren Verhältnissen entwickelt sich der Pilz weiter, er treibt aus den Zellen der Wirthpflanze heraus das intercellulare Mycelium, er tritt in das Miceliumstadium. — Es liegt auf der Hand, dass diese Entdeckung — immer unter Voraussetzung ihrer Bestätigung bei forgesetzten Untersuchungen — von grösster 'J'ragweite für die ganze lichre der Infec- tionskrankheiten überhaupt sein wird. Fischer L., Flora von Bern. Systematische Uebersicht der in der Gegend von Ikru wildwachsenden und allgemein cultivirten Pha- nerogamen und Getässkryptogamen. (). Aufl. Bern (H. Körber), kl. 8". 309 S. 1 Karte. 4 50 M. Eine in vieler Hinsicht selir zweckmässig angelegte, für den Gebrauch auf Excursioneu, in Schulen etc. wohl geeignete Localflora. In einer solchen ist es gewiss ganz gerechtfertigt, wenn der Autor einen Speciesbegrid" von 262 recht weitem Umfange wählt; dieser Vorgang darf ahor nicht so weit führen, dass total verschiedene Pflanzen als V.-irietäten einer Art aiifgefasst werden , wie z. B. die ganz verschiedenen Artengruppen angehörenden Euphrasia Bostkoviana und stricta u. dgl. Fitting H., Geschichte der halhschen Floristik. (Zeitschr. f. Natiir- wissensch. Bd. 69. S. 289-386.) 8". Gran H. H., Kristiania fjordens algeflora. I. Rhodophyceae og Phaeophyceae. Kristiania (J. Djbwad). gr. 8°. '56 pag. 2 Taf. Harms H., Die Nomenclaturbewegung der letzten Jahre. Im Auf- trage der Nomenclatur-Conimission besprochen. (Engler's Botaii. Jahrbücher. XXIII. Bd. Heft 4. Beibl. 56.) 8°. 32 S. Eine kurze Uebersicht über die wesentlichsten Momente der Nomen- claturbewegung der letzten Jahre, über die einschlägigen Arbeiten, Vor- schläge etc. , die sicher erwünscht sein wird für solche , welche sich für die I Frage interessiren , aber nicht in der Lage waren, die ganze, zeitweise sehr intensive Bewegung zu verfolgen. Koehne E., Just's Botanischer Jahresbericht. XXII. Jahrg. (1894). \ 2. Abth. 3. Heft (Schluss). Berlin (Bornträger). 8^ S. 289-613. \ Inhalt des vorliegenden Heftes: Allgemeine und specielle Morphologie und Systematik derPhaneroganien (Ref.Harms); Palaeontologie (M. Staub); ; Pharmaceutisch-techuischo Botanik (A. Voigt), Register. j Körnicke M.. Untersuchungen über die Entstehung und Entwick- lung der Sexualorgaue von Tnlicum mit besonderer l^erücksich- tigung der Kerntheilungen. (Verh. d. naturh. Ver. der preuss. Rheiulande, Westphalen etc. 53. Jahrg. 1896. S. 149—185.) 8°. . 3 Abb. 1 Taf. ] KusnezowN.. lieber den Polymorphismus der Veronicn Teucrinm I (L.) Wallr. (Bull, de l'Acad. imp. d. sc. de St. Petersburg. ' V. Ser. Tom. VI. Nr. 2. pag. 175—193.) 8«. | Verfasser kommt zu folgender systematischen Gliederung der Arten- ! gruppe: I 1. Veronica latifolia L. ß. minor Ledeb. 2. V. proslrata L. 3. V. Austriaca L. «. pinnatifula Koch. ß. bijiinuutifida Koch. | 4. V. miiltifida L. ß. teniiifuUa Boiss. y. ohtusaia Kusn. 5. F. oricntalis Mill. : ß. tenuifolia Boiss. Hybride: V. latifolia y(, j)rostrata Kusn. ' V. austriaca X latifolia Kusn. (unter den Fundorten befinden j sich: Wien [Koväts], Prag | Wagner]). j T'. austriaca X jn-ostrata Kusn. (Laibach [Graf|). V. austriaca X multificla Kusn. ' V. multiftda X oricntalis Kusn. Der Polymorpliismus der Artengruppe wird nach dem Verfasser in erster ' Linie durcli Hybridisation bedingt, in zweiter Linie durch individuelle Va- ^ riation und Einfluss physikalischer Ursachen. j 203 Landsberg B., Strcifzüge cliireli Wald und Flur. Eine Anleitung zur Beobachtung der beimischen Natur in Monatsl)ildcrn. Für Haus und Selmle bearbeitet. 2. Aufl. Leipzig (B. (}. Teubner). S". 234 S. 84 Illustr. 5 M. Ein für weitere Kreise, insbesondere für die Jugend bestimmtes Buch, das dem Streben entspringt, durch ökologische Betrachtungsweise der heimi- schen Natur den Unterriclit anregend und angenehm zu gestalten. Dass das Streben voll berechtigt ist, kann keinem Zweifel unterliegen; es wird ja hoffentlich in nicht zu ferner Zeit bewirken, dass der gesammte naturkund- liche Unterricht an Elementar- und Mittelschulen den doctrinären, heute noch vielfach üblichen Ton ganz abstreift, dass er nicht mehr, wie heute, so vielfach abschreckend und den Natursinn ertödtend, sondern auf denselben belebend wirkt. In diesem Sinne ist auch das vorliegende Buch mit Freude zu begrüssen. Durch seinen Inhaltsreichthum, seine zweckmässige Anlage, seine hübschen Illustrationen und den massigen Preis wird es gewiss viele Freunde finden und belehrend wirken. Wenn Referent nach eingehender Lecture einige kritische Bemerkungen nicht unterdrücken kann, so geschieht es in bester Absicht; vielleicht können dieselben bei einer weiteren Auflage theil weise Berücksichtigung finden. Verfasser hat das Bestreben gehabt, zu viel 7,u bieten. Es sind in Folge dessen manche Capitel an Details überladen, die in Anbetracht der nöthigen Kürze doch nicht wieder so genau behandelt werden konnten, als es zum Verständnisse nöthig wäre. Wenn complicirte biologische Einrichtungen verstanden werden sollen , so müssen sie für den Anfänger sehr eingehend geschildert werden. — Eine Gefahr der ökologischen Richtung liegt darin, dass der Einzelne sich zu leicht hinreissen lässt, be- stimmte Einrichtungen zu deuten , ohne seine Deutung hinreichend zu be- weisen. Von solchen über das Mass des Erweisbaren hinausgehenden Deu- tungen sollte sich speciell der Unterricht frei halten. Verfasser hat sich ab und zu in seiner Begeisterung für die von ihm vertretene Richtung zu etwas gewagten Behauptungen hinreissen lassen, so z. B. dass die Kopfweiden innen faul werden, weil sie aus Stecklingen erzogen werden (S. 113), dass das Holz für das Leben des Baumes keine weitere Bedeutung hat (S. 113), dass der Kleeduft der Cuscuta- Blüten ein Beweis dafür sei, das die Cuscuta ihre Nahrung vom Klee entnimmt (S. 104) etc. Lindau G. , Bemerkungen über die heutige Systematik der Pilze. (Botan. Centralbl. Bd. LXX.) 8". 11 S. Nomen claturregeln für die Beamten des kön. botanischen Gar- tens und Museums in Berlin. (Notizblatt des kön. bot. Gartens u. Mus. Nr. 8.) 8". 6. S. In der Einleitung zu diesen Regeln wird dargelegt, dass das Vorgehen zu weit gehender Reformer in Bezug auf Nomenclaturfrageu, wie solche ins- besondere jetzt in den Vereinigten Staaten ihre Stimme erheben, verderblich ist. Die Beamten des botanischen Gartens und Museums in Berlin, welche die Regeln unterschrieben haben, stellen sich auf den — nach Meinung des Ref. einzig richtigen — Standpunkt, dass der Name der Pflanze nur Mittel zum Zweck , nicht Selbstzweck sei , dass mithin das sportartige Behandeln von Nomenclaturfragen die Wissenschaft nur schädige. Um bei dem be- stehenden Nomenclatur-Wirrwarr wenigstens für eine Gruppe von Botanikern eine feste Norm zu schaffen, wurden die vorliegenden Kegeln ausgearbeitet, nach denen auch die Nomenclatur der Gattungen in Engler-Prant's »Naturl. Pflanzenfamilien nunmehr nach Fertigstellung des Werkes eine Re- vision erfahren sollen. Die Unterfertiger dieser Regeln verzichten ausdrücklich auf Sanctionirung derselben durch einen internationalen botanischen Congress und empfehlen sie allen Fachgenossen zur Annahme. Bei dem allgemeinen Interesse, das diesen Vorschlägen zukommt, glauben wir am besten zu thun, wenn wir die Regeln .selbst im Folgenden abdrucken. 264 Regeln. 1. Der Grundsatz der Priorität bei der Wahl der Namen für die Gat- tungen und Arten der Pflanzen wird im Allgemeinen festgehalten; als Aus- gangspunkt für die Festsetzung der Priorität wird 1753/54 angesehen. 2. Ein Gattungsname wird aber fallen gelassen, wenn derselbe, 50 Jahre von dem Datum seiner Aufstellung an gerechnet, nicht im allgemeinen Gebrauch gewesen ist. Wurde derselbe jedoch als eine Folge der Beachtung der „Lois de la nomenclature" vom Jahre 1868 in der Bearbeitung von Monographien oder in den grösseren Florenwerken wieder hervorgeholt, so soll er bei uns in Geltung bleiben. 3. Um eine einheitliche Form für die Bezeichnungen der Gruppen des Pflanzenreiches zu gewinnen, wollen wir folgende Endungen in Anwen- dung bringen. Die Reihen sollen auf -cdcs, die Familien auf -acene, die ün- Unterfamilien auf -oideae, die Tribus auf -cae, die Subtribus auf -iiiae aus- laufen ; die Endungen werden an den Stamm der Merkgattungen angehangen, also Fa)idan(us) -alcs ; Eumex, Buinic(is) -oicleae; Asclcpias, Asclepiad(is) -eae, Metastelma, Metastehnui(is) -i)iae, Medi(a) -inae.^) Bezüglich des Geschlechtes der Gattungsnamen richten wir uns bei classischen Bezeichnungen nach dem richtigen grammatikalischen Gebrauch, bei späteren Namen und Barbarismen gilt der Gebrauch der „Natürlichen Pflanzenfamilien" ; Veränderungen in den Endungen und sonst in dem Worte sollen in der Regel nicht vorgenommen werden. Notorische Fehler in den von Eigenamen hergenommenen Bezeichnungen müssen aber entfernt werden, z. B. ist zu schreiben liiilintiin für das von den Engländern gebrauchte und und bei uns importirte l{ulinf/ia. 5. Gattungsnamen , welche in die Synonymik verwiesen worden sind, werden besser nicht wieder in verändertem Sinne zur Bezeichnung einer neuen Gattung oder auch einer Section etc. Verwendung finden. G. Bei der Wahl von Speciesnamen entscheidet die Priorität, falls nicht durch den Monographeu erhebliche Einwendungen gegen die Berück- .sichtigung der letzteren erhoben werden können. Wird eine Art in eine andere Gattung versetzt, so rauss dieselbe auch dort mit dem ältesten specifischen Namen belegt bleiben. 7. Der Autor, welcher die Species zuerst, wenn auch in einer anderen Gattung benannt hat, soll stets kenntlich bleiben, und wird demgemäss in einer Klammer vor das Zeichen des Autors gesetzt, welcher die Ueberführung in die neue Gattung bewerkstelligte, also Pulsatilla pratensis (L.) Mill, wegen Aucmone pratensis L. Hat ein Autor seine Art später selbst in eine andere Gattung gestellt, so lassen wir die Klammer weg. ') 8. Was die Schreibweise der Speciesnamen betrifft, so ist in dem bo- tanischen Garten und Museum die von Linne befolgte eingeführt. Es soll an derselben auch ferner festgehalten werden, und wir schreiben also säiumt- liche Artnanien klein mit Ausnahme der von Personen herrührenden unrtain plants. (The botanical Gazette. Vol. XXIII. Nr. 4. p. 288 bis 289.J 8«. Ueber die vom Verfasser beobachtete Verbreitung der Samen von Sanguinaria und anderen Pflanzen durch Ameisen finden sich viel frühere Mittheilungen in Kerner's Pflanzenleben. 1. Aufl. II. Bd. Schmidt A.. Atlas der Diatomeen-Kunde. In Verbindung mit (iründier, Grunow, .laniscii und Witt herausgegeben lieft 51 — 53. Leipzig (Reisland). 4". k 4 Liehtdrucktafeln und 4 Blatt Text, a 6 M. Oo-stnrr. hotnn. /nitsclirift. 7. Ilcff. ISi)7. 20 2(36 Schmidt H,, Führer in die Weh der Laubmoose. Eine Besehrei- bung von 136 der am häufigsten vorkommenden deutschen Laub- moose. Nebst einem Anhang, enthaltend 20 verschiedene ge- trocknete Laubmoose auf 4 Tafeln. Jena (Theodor Hofifmann). 8^ 83 S. 1-40 M. Solms-Laubach H. Graf zu. Ueber Exormoiheai Mitlen, eine wenig bekannte Marchantiaceenoattung. (Bot. Zeitung 1897.) 4". 14 S. 1 Doppeltafel. Solms-Laubach H. Graf zu. LiUiun prrr(p-in>ini Mill.. eine fast verschollene weisse Lilie. (A. a. 0. 1897.' Heft IV.) 4". 8. S. Solms-Laubach H. Graf zu, Ueber seinerzeit von Unger be- schriebene structurbietende Pflanzenreste des Unterculm von Saalfeld in Thüringen. (Abh. der kön. preuss. geolog. Landes- anstalt. N. F. Heft 23.) 8". 100 S. 5 Taf. Tubeuf C. Fr. v. , Die Nadelhölzer mit besonderer Borücksicliti- gung der in Mitteleuiopa winterharten Arten. Eine Einführung in die Nadelholzkunde für Landschaftsgärtner. Gartenfroundo und Forstleute. Stuttgart (E. Ulmer). 8". 1(54 S. 100 Abli. Neben den grossen Ilandliiichern über Coniferen (in erster liinie Beissner's) fehlte bisher ein kbiner Wegweiser durch diese rehitiv sclnvierige Pllanzeiigniiipe, der aber bei dem vielseitigen Interesse, das Gartenbau und Forstwirt bschalt ihr entgegenbringt, ein liediirfniss ist. Diesem IJedihriiissc dürfte das vorliegende Buch abhelfe n, das in gedrängter Kürze alles Wichtige zusammenfasst, dabei aber überaU wissenschaftlichen Anschauungen Ifechnung trägt und beweist, dass der Verfasser dieses Gebiet V(dlkommen lieherrscht. Die nach Üriginalbildern oder Photographien hergestellten Illustrationen werden die Benützung des Buches wesentlich erleichtern, das Allen, die sich für Coniferen interessiren, bestens empfohlen werden kann. Warnung E.. Excursionen til Skagen i .Juli 1896. (Bot Tidsski. 21. Bind. 1. Hft. pag 59—112.) 8". 4 Taf. 12 Textill. Diese Excursionsberichte enthalten zahlreiche sehr beachtensvverthe ökologisch-morphologische Beobachtungen und V'egetationsschilderungen. Die vier Tafeln bringen schöne photographische Ansichten von Dünen- Vegeta- tionsformen. Warming E.. Botanicke E.xcursioner. (Vidensk. Meddel. fra den naturh. foren. i Kohon 1S97. pag. 164—197.) 8". 12 fig. Akademieii, Botanische Gesellschaften, Vereine Congresse etc. KaiserL Akadoiiiic der Wisscuschnftcn iiMVirii. Sitzung der mathem.-natnrw. Classe vom 6. Mai 1897. Herr Dr. Alfred Nalepa, Prof. am k. k. Elisabeth-Gym- nasium im V. Bezirke in Wien übersendete eine vorläufige Mit- theilnng über „Neue Gallmilben" (14. Fortsetzung): rhyloptns ly)iosyrinus n. sp. Triebs])it.zendeformation auf Linof^yris. vulgaris 267 Tass. (leg. Prof. Dr. Fritseh, Kalendorberg bei Müdling). Phyllo- I upti's tniijuicnlains n. sp. Brüiinung der Blatter von JnyUiiis regia L. (leg. V. Schlechten dal, St. Goar am Eh.). Trimcrns lomji- fiirsus n. sp. Erineum aJneum Pers. von Alniis glutinosa Gärt. (leg. Nalepa, Schwarzwasser, österr. Schlesien). — Bisher noch u teilt untersuchte Phytoptocecidien: Donjcniuiu penta- j)!n/Hum Scop., Vergrünung, Triebspitzendeformation mit abnormer üchaarung: Fh. cnaspis Nal. (leg. Dr. Rechinger, Göttweih). — AhiKS incana DC, PJtyUcrinm alnigenum Kunze und AI. viridis Spach, Fliill. purpureum (OD.): Fh. hrevitarsus Fockeu. — Alnus viridis und glutinosa Gärt., Nervenwinkelaustülpuugen: Fh. larvis Nal. — Das w. M. Herr Hofrath Director A. Kerner Ritt. v. Mari- laun überreicht eine Abhandlung von Prof. Dr. J. Steiner iu Wien, unter dem Titel: „Flechten aus Britisch Ost-Afrika". Dieselbe zählt die vom Prinzen Heinrich Liechtenstein und seinem Begleiter Dr. Pospischil in dem Gebiete südlich vom Kenia, nämlich auf dem ülu Kenia und auf den Atti Plaius gesammelten Flechten auf, enthält auch ausführliche Beschreibungen der darunter befindlichen neuen Arten. Die Zahl der aufgezählten Arten beträgt 47, darunter 18 bisher noch nicht beschriebene. K. k. Zoologisch-botanische Cfesellschaft in Wien. Sitzung der Section für Botanik am 9. Februar 1897. Dr. C. V. Keissler demonstrirte lebende Cccropiu cinerea und besprach die Einrichtungen der Pflanze zum Zwecke des Schutzes durch Ameisen. — J. Dörfler sprach über „Farben- spielarten von Gentianen". Er erwähnte insbesondere das Vorkommen von Albinos, das manchmal ein so massenhaftes ist, dass es geradezu zur Ausbildung localer Farbenrassen kommt. Solche sind z. B.: (icntiana Snecica var. Hurtmaniana Baen., ferner G. Fannonica \ar. Uonnigeri Dörfl., welche Ronniger 1891 als vorherrschende lorm auf dem Stuhleck in Steiermark fand. — Die Herren Eichen- leid, Fritseh und L. Keller theilten im Anschlüsse daran eigene derartige Funde mit. — Ferner berichtete J. Dörfler über die Auflindung einer mit Lonicera Formanekiana Hai. (1896) ganz übereinstimmenden Form bei Lunz durch 0. Jetter. Sitzung der Section für Kryptogamenkunde am 26. Februar 1897. Herr Dr. F. Krasser hielt einen Vortrag „über diih Zellkern der Kryptogamen". — Herr S. Stock may er machte eine vorläufige Mittheilung über seine den Zellbau der Cyanophyceen betreffenden Studien. — Herr Dr. Zahlbruckner berichtete über neue Literatur. — In der Sitzung am 26. März hielt Herr Hof- rath Dr. A. Kornhuber einen Vortrag „über fossile Bacterien", iu dem er ausfülniit-h über die Untersuchungen Renault's („Recher- ches sur les Bacteriaeres fossiles" in An. sc. nat. 8. Ser. Botan. 1896) berichtete. — Herr F. v. Pfeiffer demonstrirte den Zangen- 20* 268 Objectivwechsler von Fiiess, ferner mikroskopische Präparate von Volvox-ArtaD. von ausserordentlicher Schönheit. — Herr M. Heeg zeigte mikroskopische Präparate von Muscineen vor. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Schultz F. Herbarium normale, eontinuat. a Keck, nunc cditum per J. Dörfler. Centuria XXXH. et XXXHI. Vindo- bonae 1897. Die Art und Weise, in welcher Herr Dörfler die Fort- führung des bekannten „Herbarium normale" in die Hand nimmt, verdient volle Anerkennung. Die beiden vorliegenden Centurien sind reich an seltenen und interessanten Pflanzen ; alle Exemplare sind reich und schön aufgelegt; die Etiketten sind mit peinlichster Sorg- falt gearbeitet. Auf diese Art fortgeführt, wird das Herb, normale zu einer der allerwerthvollsten Sammlungen werden. Aus dem In- halte der beiden Centurien, welche Nr. 3101—3300 enthalten, sei Folgendes herausgegritTen : 3103. Viola MurhccJci Dörfl. (V. pii- niila X Riviuiana Murb.) Insel Gotland. — 3106. V. h'ccJciana Fiala. Bosnien, Smolingebirge. — 3113—3192 sind Hieracien, darunter zahlreiche Seltenheiten und in neuerer Zeit erst publicirte (z. H. H. Hervieri A. T., //. crepidifolium A. T., H. Murrianum A. T., U. anthyllidifolium Murr, //. Cenisium A. T., H. hyper- iloxiim (PiJosella X umheUiferHui) Sag., //. j^ilicaiile (pratensc X Filosrlhi) Sag. u. a.). Hei zahlreichen Arten finden wir kritische Bemerkungen von .]. Murr. — 3230. Salix albicans Schleich, mit Notiz von Buser. — 3231. )6'. Vimaricusis Haussk. {jiurita X ci- nerea X nigricans.) Thüringen, Weimar. — 3226. Juniperiifi Mar- schaUiana Stev. vom Uriginalstandort. — 3255. Gagrn Taurica Stev. ebenso. — 3267. Jidkuü lUichenaui Dörfl. (alpinus X lampo- carpus Buchen.) Schweden, ßingsjön. — 3281. Carex Schatzii Kneuck. ( Oederi X lepidocarpa) Baden. Linkenheim. — 3289. C. Zahuii Kneuck. (lagopina X Persoonii) Schweiz, Grimsel. — 3299. Scolopcndrium hyhridum Milde. Istrien, Lussin. Krieger K. W. Fungi saxonici exsiccati. Fase. 25. König- stein a. d. E. Sachsen (Selbstverlag) 1897. Dieser Fascikel der bekannten Sammlung enthält Nr. 1201 bis 1250. — Neu: Leptosjihaeria dern^a Bres. Vi\\{ Acorus Calannis- Blättern. Coniaro-'^porinm Kricfjeri Bres. auf Stengeln v. Tanacetum vulgare, Staganoapora hafonia Bresad. auf Juncus bufoniiis, St. Ca- lami Bresad. auf Acorus Calamus. Die königl. botanische Gesellschaft in Regeusburg beabsichtigte die Herausgabe einer Flora Bavarica cxsiccata. Das Kxsiccatenwerk soll jährlich 1 — 2 Fascikel h 50 Pflanzen um- 269 fasseil. In erster Linie sollen seltene und kritische Formen zur Ausgabe gelangen, welche durch siiecielle Kenner bestimmt, resp. revidirt werden sollen. Das Unternehmen soll auf Gegenseitigkeit Inu-uheo, so dass solchen Hotanikeru, welche sich an der Be- scliatTung des Materiales betheiligeu, die Erwerbung der Sammlung leicht möglich wird. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass das Unternehmen für die gründliche botanische Erforschung des Ge- bietes sehr werthvoll werden wird und es ist deshalb sehr erfreulich, dass bereits eine grosse Zahl von Botanikern sich zur Theilnahme bereit erklärte. Das Exsiccatenwerk wird zunächst blos (lefäss- jiHanzen umfassen, später sollen in getrennten Faseikeln Zellkrypto- gamen zur Ausgabe gelangen. Die Auflage wird 75 betragen, einige Exemplare sollen auch im Kaufwege abgegeben werden. l)ie näheren Bestimmungen zur Theilnahme an dem Unternehmen enthält ein Circulare, das von der Gesellschaft bezogen werden kann. Die Bibliothek und das Herbar des verstorbeneu Lichenologen MüUer-Argau werden im „Herbier Boissier" in einem eigenen Saale aufgestellt und sollen den Grundstock einer allgemeinen lichenologischen Sammlung bilden. Lichenologen werden von der Direction des „Herbier Boissier" aus diesem Grunde um Ueber- sendung ihrer Publicationen und von Belegexemplaren neuer Formen ersucht. A. Kneucker, Carices cxsiccatae. Soeben wird die H. Lie- ferung dieser Sammlung ausgegeben. Dieselbe enthält in Mai)pe fol- gende 30 Species: Ca) ex microglocliin Whlbg. (Norwegen), capitata L. (Norwegen), arenaria L. (Berlin), Fornanicnsis Spribille nov. spec. (Inowrazlaw), ligerica Gay. (Berlin), hrizoidcs L. (Karlsruhe), ciir- ruta Knaf var. transiens Kükenthal nov. var. (Bair. Pfalz), sali na Whlbg. Forma (Norwegen), limosa L. (Berlin), irriijua Sm. (Grim- sel), supiita Whlbg. F. limn'dior (Spandau), tomentosa L. (Karls- ruhe), fonicnt. L. F. Grassmanniana Rabenh. (Karlsruhe), glohularis L. (Finnland, Moskau), montana L. (Karlsruhe), carijoplnjllca Lat. var. cacsjntifbrtuis Waisb. (Ungarn), caryoph. L. F. gynohasis Spenner (Karlsruhe), ambrusa Host (Karlsruhe), Fritschii Waisb. (Ungarn), misandra R. Br. (Norw^egen), sempcrvirens Vill. (Oberbaden), fini- hriata Schkuhr (Zerraatt), flrma Host (Salzburg), brachystachys Schrk. (Kitzbüchel), hordeistichos Vill. (Darmstadt), secaUna Whlbg. (Inowrazlaw), cxtcnsa Good. (San Remo), Mairü Coss. et G. (Venti- iiiiglia), fdifonnis L. (Zürich), Michelü Host (Kronstadt, Prag). Bei der IL Lieferung haben mitgewirkt die Herren: Noto (Tromsö), Dr. Behrendsen (Berlin), Si)riliille (Inowrazlaw), Schcppig (Berlin), Kneucker (.Karlsruhe), Kückenthal (Grub, Thüring.). Knabe (Kuopio, Finnland), Petunnikov (Moskau), Dr. Waisbeeker (Guus, Ungarn), Dr. Sehatz (Geisingen, Bad.), Dürer (Frankfurt a. M.), Dr. ü. Kuntze (Sau Remo), Bicknell (Kordighera), Dr. v. Tavel (Zürich), Römer 270 (Kronstadt, Transs.), Dr. E. Bauer (Prag-Smiehov). — Die Exein- plaie sind alle gut präparirt und reicHlieh aufgelegt. Jeder Mappe sind die in der „Allg. Bot. Zeitschrift" erseliienenen Bemerkungen zu der II. Lieferung in einem besonderen Heftelien beigegeben. Bei der gediegenen Ausstattung der Lieferung darf der Preis von 8 Mark als ein massiger bezeichnet werden. Die Gesammtauflage des Exsiccatenwerkes beträgt 60 Exemplare. Es dürfte somit die ganze Auflage in kurzer Zeit vergriffen sein. Zahn. Preisausschreibung. Die Ijelgische Akademie der Wissenschaften in Brüssel schreibt einen Preis von (500 Frcs. für die beste Lösung folgender Frage aus: „Es werden neue makrochemische und mikro- chemische Untersuchungen über die Verdauung der fleischfressenden Pflanzen verlangt." Die Arbeiten können flämisch oder französisch al)gefasst werden und sind an den Secretär der Akademie ein- zusenden. Botanische Reisen. Trebinje. 10. Mai 1897. — 273 m hoch. — „Gestern führte mich eine 4V:.stiindige Fahrt der Ragusaner Post aus dem schönen, fruchtbaren Brcnotliale durch die Steinwüsten der Herzegowina nach dem freundlichen Trebinje. Durch die gütige Vermittlung des Herrn Bichters .Josef v. Pritoni machte ich sofort die Bekanntschall des Herrn L. v. Matulic (Professor an der Trebinjer Handelsschule), unter dessen liebenswürdiger Führung ich bald nach meiner An- kunft CW//.S hcliihicfonnis in Podgljiva (357 m) aufsuchte. Cdlishrttdacfunnis in Podgljiva ist ein Baum von 15— 16 m Höhe und hat in 1 m Höhe den colossalen Umfang von 1-25 m. Seine gelblich weisse Frucht wird im Herbst gegessen. Am 16. Mai bestiegen wir auf der in sehr gutem Zustande befindlichen Militärstrasse den 1038 m hohen Gljinaberg, wo wir auf der Spitze desselben im allerwüstesten Steingerölle Tnlpui Grischachiawi schön blühend in grosser Zahl antrafen. Trotzdem zwei Männer mit grosser Hacke das Ausgraben dieser europäischen Seltenheit versuchten, konnten wir nur einige gute Exemplare ein- legen. Der Comn]andant der Forts überliess mir die nach Rosen duftenden Blüten, welche seine Soldaten für ihn gestern abge- [tllückt hatten. Auf dem recht schwierigen Abstieg durch das Quercusgebüsch konnten wir leider die dort wachsende, nie blühende Strauch- form äcr Cdtis hetulaef'ormis nicht auffinden. Die Fruchtexemplare der Celtis bäuluefoiniis gelangen im Herbarium Europaeum im Herbste zur Ausgabe." " C. Bäenitz. 271 Ferdinand Karo tritt eine Reise in das Amnrlaiid an, wo- selbst er 5—0 Jahre zu verweilen und Pflanzen zu sammeln be- absichtigt, deren Bestimmung J. Freyn zugesagt hat. Personal-Nachrichten. Dr. A. Zahlb ruckner ist zum k. u. k. Oustos-Adjuiieteii am nuturhistorischen Hof-Museum in Wien ernannt worden. l*riv.-Doe. Frid. Krasser in Wien hat seine Venia legendi auf das Gebiet der Phytopalaeontologie erweitert. Dem Director des königl. bot. Gartens in Berlin, Geheimrath Engler. ist der Kronenorden 3. Classe. dem Director des botani- schen Museums in Hamburg Prof. Sa de beck der rothe Adlerordcn 4. (11. verliehen worden. Geli.-Rath Prof. Dr. F. Cohn in Breslau wurde zum Mit- gliede der Royal Society in Edinburgh gewählt. Ernannt wurden: R. M. Bolton zum Lehrer der Bac- Icriologie an der Universität in Missouri, 0. F. Cook zum Curator des Kryptogamen-Herbaiiums in Washington, A. A. Heller zum Lehrer der Botanik an der Universität zu Minnesota. (Bot. Centralbi.) Lehrer Max Grütter in Luschkowko, als Florist bekannt, wurde am 31. März d. J. während einer Eisenbahnfahrt im Verlaufe einer iiolitischen Debatte ermordet. Es hat sich ein Comite gebildet, welches einen Aufruf um Einsendung von Geldspenden zur Unter- stützung der in Noth zurückgebliel)nnen Witwe und Waisen ver- sendet hat. Beiträge werden an Herrn Apotheker Born in Königs- berg i. Pr. erbeten. Gestorben sind: Staatsrath Prof. Dr. E. Russow am IL April d. J. in Dorpat. Dr. E. Gregory, Prof. am Bernard College in New-York, am 21. April d. J. I)er bekannte Bearbeiter der Flora Schlesiens, E. Fick in llirschberg in Schlesien, am 2L Juni d. J. im 57. Lebensjahre. Inlialt ilci* .Juli-\iimiiici': Hoffmann .J., Beitiag zur Kenntniss der (iattniig Odontdcs. S. 233. — Tax l'\, Nene l'flanzcnarlen aus den Karpatlipn. .S. 5'4Ü. — 1! o r n mü 1 1 c r .1., Cutiniiu- t/roslis J.alesurftisif und floristisclie Notizen über das Lale^argebirge. S. 242. — Riehen (i., Z\ir Flora vnn Vorarlberg und Lieclitenstein. S. 245. — Ijiteratur-Uebersiclit. S. 258. — Akademien. I'.olani.'Clic Gesellschaften, Vereine etc. 8. 2C0. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 268. — Preisaasschreibung. S. 270. — Botanische Reisen. S. 270. — Personal-Nachrichten. S. 271. Hedacteur: Prof. Dr. lt. r. Wettstein, Prag, .'^micliow, Ferdinandsquai 14. Verantwortliclior Rcdacteur: Fricdricli (ierold, Wien, I., Barbaragasso 2. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „Oesterreictiische botanische Zeitschrift" erscheint am Krsten cino.s joden Monats und Vosti't g:ui/jäliri'„' li; .Mark. Zu herabgesetzten Preisen ^illd imcli lolgondo .Tahrgängc der Zeitschrift zu haben: M und III i 2 Jlark, .\-Xll und XIV XXX fi 4 Mak, XXXI -XI.I k 10 Mark. lixcmplare, die fiei durili die l'o«t expedirt werden .sollen, sind mittelst Postanweisung direi-,t bei der Adiuinistralion in Wien, I., liarbaragasse 2 (Firma Oiirl (lerold's Sohn), zu prännmeriren. Finzclni; Mummorn, soweit noch vorrilhig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit .30 l'fennigen für die durehlaufcnde Petitzeile borcc.bnci. 272 INSERATE. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien, I., Harbaragasse 2. Soeben ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Exciirsionsflora für Oesterreieh (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Mit theilweiser Benützung dos „Botanischen Excursionsbuches" von G. Lorinser V e r f a s s t von HDr. I^arl ^ritscli, k. k. .1. o. rrofessiir der systi'matisclicn Hotanik an der k. k. Universität in Wien. 46 Bogen in 8". Bequemes Taschenformat. Preis Itrochirt AI. 8.—, in Leinwandband M. 9. — . Wir kaufen die Jahrgänge 1851, 1854, 1855, 1856, 1857 1858, 1859, 1863 der „Oesterreichischon iDotanischen Zeitschrift" und erbitten Anträge. Carl Gerold's Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. Im .'Si'll)st\crlairc des I lor.iusf^obers ist erscliieut'ii : BOTANIKER-ÄDRESSBUCH (ßotanist's Directory. — Almanach des Botanistes.) Sanimlniip: von Namen und Adre.ssen der lebenden Botaniker aller Länder, der botanischen Gärten und dor die IJotanik pflegenden Institute. Gesellschaften und periodischen Publlcationen. Herausgegeben von J. DÖRFLER. 19 Bg. Gr.-8". In Ganzleinen gebunden. Preis Mk. 10 — = fl. 6 — = Frcs. 12-50 -- sh. 10 = Doli. 2-40. Gegen Einsendung des Betrages franCO zu beziehen durcli J. Dörfler Wien (Vienna, Austria), HI., Barichgasse 36. /^Ji>,M> M> M> M.M..M.M..M>.M>..M>. M>..M,./^.M/^.M... ^ Dieser Nummer ist Tafel IV (Hoffmann) beigegeben, ferner liegt ein Prospect der Buchhandlung Carl Steinert in Weimar, beireffend die „Zeit- schrift für angewandte Mikroskopie", bei. liuchdruckcrei von Carl Uerold'e Sohn in Wien. OSTERREICHISCHE BÖTAilSCHE ZEITSCHRIFT. Herausgegeben und redigirt von Dr, Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. XLVU. Jahrgang, N«- 8. Wien, August 1897. Constantin Freiherr von Ettingshausen. Eine biographische Skizze. Verfasst von Dr. Fridoliu Krasser (Wien). Ein reiches Forscherleben hat am 1. Februar d. .J. zu Graz geendet. Constantin von Ettingshausen ist nicht mehr. Der Mutter Erde ist seine sterbhche Hülle überhefert, doch sein Name wird glänzen immerdar in der Geschichte einer Wissenschaft, die wesentlich ein Kind des XIX. Jahrhunderts ist. einer Wissenschaft, zu deren Bahnbrechern er zählt. Mit Ettingshausen ist der letzte jenes Dreigestirnes von Forschern — Heer. Saporta, Ettingshausen — das uns insbesondere die Kenntniss der fossilen Flora der Tertiärzeit erschloss. dahingegangen, ein Oesterreicher, dessen Name auch jenseits des Oceans einen guten Klang hatte. ^) — Aufgabe der folgenden Blätter ist es (I.) Ettingshausen's Lebenslauf zu skizziren und (H. ) den Einfluss seiner Forscherarbeit auf die Phyto- paläontologie (Poläobotanik) zu charakterisiren. Ein möglichst voll- ständiges Verzeichniss (HL) seiner wissenschaftlichen Pubhcationen soll den Abschluss bilden. I. Zu Wien am 16. Juni 1826 erblickte Constantin von Ettings- hausen das Licht der Welt. Sein Vater war Andreas von Ettings- hausen. der Physiker, nicht minder verdient um seine Special- Wissenschaft, wie um die Hebung des wissenschaftliehen Lebens iii Oesterreich überhaupt. In Kremsmünster und Wien legte Constantin seine Gymnasial- studien zurück und erwarb auch an der Alma mater Rudolphina das medicinisehe Doctorat. Er ward in dem denkwürdigen Jahre 1848 zum Doctor promovirt. Der praktische Beruf des Arztes sagte seinem von rein wissenschaftlichen Idealen erfüllten Herzen nicht zu. All' sein Sinnen und Trachten gehörte schon frühzeitig dem 1) Siehe Lester J. Ward's ,.Sketsch of Palaobotanv". Washington, 1885, p. 383. ^'esterr. botan. Zeitscbr. 8. Heft. 1897. qi 274 Studium der iiutergegangenen Floren. So sehen wir ihn denn, in eitrigem Verkehre mit dem genialen Endlicher, emsig die recente Ptianzenwelt studirend und den Schatz fossiler Pflanzen, den die Geologische Eeichsanstalt und das mineralogische Hofeabinet be- hütete, heben und mehren. Bereits im Jahre 1849 tritt er als Autor in die Schranken. \) Wilhelm von Haidinger führte ihn ein. In den von diesem um die Entwicklung des naturv^issenschaftlichen Studiums in Oesterreich hochverdienten Forseher herausgegebenen „Naturwissenschaftlichen Abhandlungen" finden wir (1851) Ettingshausens erste phyto- paläontologische Pubiication: „Beiträge zur Flora der Vorwelt".") In rascher Folge erscheinen sodann in den ersten Bänden der „Abhandlungen der k. k. geologischen Eeichsanstalt", sowie in den „Sitzungsberichten'* und in den „Denkschriften" der kais. Akademie der Wissenschat^ten in Wien eine ganze Reihe von zum Theile sehr umfangreichen 3Ionograi)hien. Haidingers Wahlspruch: „Nie ermüdet stille stehen'' machte er zu dem seinigen. Die Schriften der Wiener Akademie der Wissenschaften blieben zeitlebens sein Hauptpublicationsorgan. Seit seinem 27. Lebensjahre war er mit der letzteren als correspondirendes Mitglied verbunden. Im Juli 1853 erwählt, gehörte er schliesslich zu den ältesten Mitgliedern dieser Körperschaft. In den Verband der Geologischen Reichsanstalt war er inzwischen als Custos-Adjunct eingetreten und hatte die wich- tigsten Fundorte fossiler Ptianzeureste im Kaiserthum Oesterreich bereist, ein ungeheures Material zusammengebracht, ein Material, das heute noch nicht erschöpfend bearbeitet ist. Das Jahr 1854 brachte ihm die Berufung als Professor der populären Physik, der Zoologie, Mineralogie und Botanik für beide Lehrcurse an der medicinisch-chirurgischen militärischen Josephs-Akademie. Vom „Josephinum" ging er nach dessen 1871 erfolgter Auflösung als 0. ö. Professor der Botanik und Phytopaläontologie an die Carl Franzens-Universität in Graz, woselbst er 1875 die Würde des Decanes der philosophischen Facultät, 1881 die des Rector magni- ticus bekleidete. Bald darauf wurde er Regierungsrath. Während er als Professor am „Josephinum" sich nebst seinen phytopaläonto- logiseheu Arbeiten und der Nutzbarmachung des „Naturselbst- druckes". insbesondere für das Studium der Blattnervaturen auch mit der Verfassung von Lehrbüchern, wie die „Physiographie der Medicinalpflanzen" (Wien, 1862) und „Photographisches Album der Flora Oesterreichs" (Wien, 1864) befasste, conceutrirte er sich in Graz vollständig auf rein phytopaläontologische Studien , welche auf eine wissenschaftliche Vertiefung der ganzen Disciplin abzielten, und zwar durch Begründung des phylogenetischen Standpunktes. Jahr für Jahr publicirte er die Ergebnisse seiner Studien, aus ^) Als Ettingshausen's erste Arbeit ist wohl seine Mittheilung „Ueber das Accomodationsvermögen des menschlichen Auges" (Haidinger's Berichte V, 1849, Jänner. Nr. 1) anzusehen. 2j 1. c. IV. Bd. I Abth. 1851, p. 65—100 mit 6 Tafeln. 275 welchen ihn nicht das Alter, nur der unerbitterliche Tod allein heraiisriss, der ihn in seinem akademischen „Ehrenjahre" fällte. Wie so viele bedeutende deutsche Gelehrte hat auch Ettings- hausen wenig weite Reisen unternommen. Wir linden ihn nur wiederholt in England, wohin er Ende der Siebziger Jahre und später mehrmals zur kritischen Durchsicht und Aufstellung von Theilen der phytopaläontologischen Sammlungen des „British Museum" berufen wurde. In diese Zeit fällt auch die mit Stephan Gardner begonnene und von letzterem beendigte Bearbeitung der Constantin Freiherr von Ettingsliausen. britischen Eocenflora. Die Auistellung der phytopaläontologischen Schausammlung im k. k. naturhistorischen Hofmuseum zu Wien wurde gleichfalls von E tt in gs hausen geleitet. Aeussere Ehren hat Ettingshausen nie gesucht. Er zog ihnen die innere Befriedigung vor. welche nur der Forscher empfinden kann, der hohen idealen Zielen zustrebt, der unbeirt durch Missgunst und widrige Verhältnisse den Dornenpfad der Erkenntniss verfolgt. Ettingshausen wurde indessen sowohl vom Inlande als vom Auslande durch Titel- und Ordensverleihungen, sowie von wissenschaftlichen Corporationen durch die Ehrenmitglied- schaft ausgezeichnet. Man musste den ernsten Mann näher kennen, um sein Wesen zu erkennen. Er war edel und gut, wohlwollend und ohne Falsch. 21* 276 heiter nur im engen Kreise und bei der Arbeit. Edle Musik war ihm Bedürfniss und so hatte er die Gewohnheit anü'enouimen. seine gelehrten Arbeiten öfter auf einige Minuten zu unierlirechen. um im Phantasiespiele auf einem in seinem Laboratorium aufgestellten Harmonium Erholung und Sammlung zu !^uehen. So gewissenhaft wie als Forseher, war Ettingshausen auch als akademischer Lehrer, dabei von grösstem Wohlwollen erfüllt gegen seine Schüler. Sein Familienleben war das denkbar glücklichste. IL Die entschiedene Richtung zur Phvtopalaeontologie erhielt Ettingshausen von Wilhelm Haidinger. Ettingshausen selbst spricht sich darüber folgendermassen aus:^) „Als ich vor einigen Jahren das Montan-Museum zu besuchen auling. um die schi')nen mineralugischen. geognostischen und geologischen Samm- lungen desselben zu studiren, erregten die fossilen Pflanzenreste vorzüglich meine Aufmerksamkeit. Da war es Herr Director Haidinger, der mir nicht bloss das Interesse und die Wichtigkeit dieses neuen Feldes ermunternd auseinandersetzte, sondern mich auch allsogleich mit allen literarischen Hilfsmitteln zum Studium derselben versah. Diese ebenso liberale als zweckmässige Unter- stützung beflügelte nicht bloss meine Schritte, sie entschied für mich den Zweck, dem ich mein Leben zu widmen hatte." Von Haidinger wurde Ettingshausen auch auf eine längere Studienreise (von Mai bis October 1850) gesandt, welche das Studium der bestehenden phytopaläontologischen Sammlungen und der bekannten Fundorte fossiler Pflanzen im Kaiserthum Üester- reich zur Aufgabe hatte. Ettingshausen wurde seinem Mandate glänzend gerecht, da er die gebotene Gelegenheit mit wahrem Bienenfleisse ausnützte. Duch das Studium der AViener Sammlungen und das Pflanzenmaterial, das unter Schott die kaiserlichen Ge- wächshäuser zu Schöubrunn in so reichem Maasse darboten, vor- gebildet, ging Ettingshausen zunächst nach Graz, wo er die reiche, hauptsächlich durch Unger zusammengebrachte Sammlung fossiler Pflanzen im .loanneum durch vier Wochen eingehend mit kritischem Auge studirte. So hatte er Gelegenheit die Originale Unger 's zu den von Parschlug, Eadoboj. Sotzka und von der Stangalpe beschriebenen Besten genau kennen zu lernen. Von Graz ging die ßeise nach Sotzka in L^ntersteiermark. dann nach ßadobqj in Kroatien, nach Agram, Innsbruck, Häring in Tirol. Bilin und schliesslich nochmals nach dem Süden, nach Sagor in Krain. nach Laibach und Tüflfer in Untersteiermark. Ueberall wurden umfassende Aufsammlungen für die Geologische Reichsanstalt durchgeführt und so der Grundstock jenes Materials zusammengebracht, dessen 1) Const. von Ettingshausen, Bericht über die Untersuchung von Fundorten tertiärer Pflanzenreste im Kaiserthum Oesterreieh. Jahrb. der k. k. Geolog. Reiehsanstalt. I. p. 679 ff. (1851j. 277 Bearbeitung Ettiiigshausen's Lebensaufgabe werden sollte. Schon auf dieser Reise entdeckte Ettingshausen in der fossilen Flora von Sotzka Reste, „welche eine auffallende Aehnlichkeit mit Gat- tungen, welche in der Jetztwelt nur in Neuholland auftreten" be- sitzen und er vermerkte bereits im Reiseberichte „Blätter von Banksia", „Blätter, Phyllodien und Samen, die zu den Gattungen Grevillea. Hakea. Knigthia. Lomatia und Dryandra gehören". Als unmittelbare Folge der reichen Anregung, welche Ettingshausen diese Studienreise gewährte, sind denn auch die zahlreichen Ab- handlungen zu betrachten, welche er im ersten Lustrum seiner Thätigkeit producirte. Es kann hier nicht unsere Aufgabe sein, Ettingshausen's wissenschaftliche Leistungen im Detail zu besprechen, wir müssen uns mit einer Würdigung derselben in grossen Zügen begnügen. Es ist dies umso eher möglich, als unseres Ettingshausen's Verdienste um die Phytopaläontologie als Wissenschaft vom Aus- lande jederzeit bereitwillig anerkannt wurden. Schon vor mehr als einem Deeennium schrieb Lester F. Ward^): „Since the death of Oswald Heer the great merits of Baron von Ettingshausen's paleo- botanical researches, always highly appreciated, have seemed to com- niand especial attention." „Coupled with his great powers ofaccurate Observation and strictly scientific method of investigation, Ettings- hausen displays an unusually broad grasp of the deeper problems which paleobotany presents and has un doubtedly been for many years for in advance of all his contemporaries in this field in cor- rectly apprehending and announcing the true laws of phytochoro- logy and plant development." Wir sehen also, dass Ettingshau sen's genaue Beobachtung, streng wissenschaftliche Methode und Vertiefung in höhere Probleme der Phytopaläontologie nachgerühmt werden. Wenn wir Ettings- hausen's Forscherthätigkeit in ihrer Gesammtheit überbhcken, so i-rkennen wir eine ganz bestimmte Entwickelung derselben, eine Ent- wickelung, welche zugleich einen xVusbau der Phytopaläontologie selbst bedeutet. Als Ettingshausen seine ersten Arbeiten veröffentlichte, hatte die Phytopaläontologie, welche sich überhaupt erst in den ersten Decennien unseres Jahrhunderts einen anerkannten Platz unter den naturwissenschaftlichen Disciplinen erobert hatte, insbesondere durch Franz L^nger's-). Goeppert's und Alexander Braun"s Arbeiten über die Flora der Tertiärzeit ein neues Arbeitsfeld gewonnen, auf welchem sich in der Folgezeit specieh Ettingshausen in so hervor- ragender Weise bethätigte, wie neben ihm nur noch Oswald Heer und Saporta. Vorher standen lediglich die fossilen Floren der archäischen und älteren mesozoischen Periode im Vordergründe des ^) „Sketch of Paleobotany." Fifth Ann. Rep. of the U. S. Geolog. Survey to the Secretary of the interior 1883;84. By J. W. Powell, Director, Washington, 18S5, p. 380. -) Lester F. Ward, 1. c. p. 383. 278 wissenschaftlichen Interesses. Ettingsbaiisen bearbeitete indess auch wiederholt verschiedene Localfloren dieser Periode, z. B. die „Steinkohlenflora von Radnitz" (1855). „Die fossile Flora des mähr.- schlesischen Dachschiefers" (18ö5). „Die Kreideflora von Nieder- Schöna in Sachsen" (1867) u. A. m. Sein Hauptinteresse wandte sich jedoch der Tertiärflora zu. welche ihm sowohl in systematischer als in phylogenetischer Beziehung alsForschungsobject diente. Speciell die österreichischen Localfloren wurden auf das eingehendste im Laufe der Decenuien kritisch bearbeitet, und so entstanden die grossen und wichtigen Abhandlungen über die Tertiärflora von Bilin. von Sagor, von Parschlug. von Schöuegg bei Wies, von Radoboj. von Leoben u. A. Vor Allem war Ettingshausen stets darauf bedacht, die Methode der Untersuchung der Blattreste wissenschaftlich zu vertiefen. Aus diesem Grunde studirte er die Nervatur der recenten Blätter so eingehend wie Niemand vor ihm und war unablässig be- müht, den von Auer und Woring erfundenen Naturselbstdruck für botanische, speciell paläophytologische Studien nutzbar zu machen und liess sich auch hierin durch alifällige Kritik') nicht irre machen. Diesem zähen Festhalten in der Verfolgung eines lür wichtig er- kannten Hilfsmittels der Forschung verdankt die wissenschaftliche Literatur eine R«'ihe von geradezu monumentalen Werken, deren Werth speciell tür phytopaläoutologische Studien immer mehr und mehr gewürdigt werden wird. Es sei hier nur auf die „Blattskelete der Apetalen'* (1858). auf ^Die Blattskelete der Dicotyledonen'' (1861). auf „Die Farnkräuter der Jetztwelt" (1865) und auf die mit A. Pokorny herausgegebene „Physiotyjiia jdantarum austriacarum" (1855) hingewiesen. Mit der Abhandlung: ,.Ueber die Nervation der Blätter und blattartigen Organe bei den Eu}ihorbiaceen" (1854) eröffnete Ettingshausen eine Reihe von monographischen Studien. Auch eine Methode , die als Abdrücke erhaltenen Pflanzenreste möghchst unversehrt aus der pflanzenführenden Schicht zu bekommen, fand Ettingshausen in der sogenannten „Frostsprengungs- methode-)". Ettingshausen verbesserte also die Untersuchungs- methode auf zweierlei Art : 1. durch Schaffung von Werken, welche die Nervationsverhältnisse der recenten Pflanzen auf bisher ungeahnt gründliche Weise darstellten, und 2. durch die „Frostsprengungs- methode", welche die Gewinnung der Fossilien in einem derartigen Zustande ermöglicht, dass sie die Nervationsverhältnisse unverwischt. also vollkommen dem Grade der Erhaltung entsprechend, aufweisen. Vor Ettingshausen hatte man hauptsächlich auf Gestalt und Rand- entwickelung des Blattes Rücksicht genommen und die Nervation nur oberflächlich dargestellt und berücksichtigt, dafür wurde das 1) Merkwürdigerweise war Unger, der doch selbst als einer der ersten die Wichtigkeit der Blattmerkmale erkannt hatte, ein — Gegner des Natur- selbstdruckes. 2) Auch Oswald Heer übte ein ähnliches Verfahren zur Zerfällung der pflanzenführenden Blöcke aus. Die Priorität gebührt Aveder ihm, noch Ettings- hausen, da beide unabhängig von einander auf die ..Frostsprengung" kamen. 279 Gestein sehr gewissenhaft abgebildet und bei colorirten Tafeln die Farbennuaueen desselben genau wiedergegeben. Man vergleiche dies- bezüglich z. B. Unger's Chloris protogaea und dessen Werk über die fossile Flora von ßadoboj. Werke, welche die Phytopaläontologie indess mächtig gefördert haben. Auch die letzte grosse Arbeit E ttingshausen's^) enthält eine monographische Nervationsstudie. Selbstredend hat Ettingshausen vermöge seiner vollkommeneren Untersuchungsniethode zahlreiche wissenschaftlich werthvoUe Be- stimmungen fossiler Ptianzenarten durchführen können und so unsere positive Kenntniss der fossilen, speciell der Tertiärflora ausserordentlich gemehrt. Allein Ettingshausen blieb nicht bei dieser Fortentwicklung der Untersuchungsmethode stehen, es genügte ihm nicht zur Kenntniss der in den fossilen Floren vertretenen Arten beizutragen, er wendete sich vielmehr mit Vorliebe höheren Problemen zu. dabei vergass er aber niemals, dass vor allem eine möglichst genaue Bestimmung der fossilen Pflanzenreste die nothwendige Grundlage zur Verfolgung allgemeinerer Fragen bildet. Zunächst also war es Ettingshausen darum zu thim. die Zu- sammensetzung der Tertiärflora möglichst genau kennen zu lernen, dabei steuerte er jedoch auf ein pflanzengeographisches Problem, auf die Entwicklung der jetzigen Floren der Erde aus der Tertiär- flora los. Bezüglich der Beschaffenheit der Tertiärvegetation (Europas) stehen sich heute zwei Anschauungen gegenüber, welche sich kurz, wie folgt, formuliren lassen. 1. Die europäische Tertiärvegetation enthielt bis in die jüngere Tertiärzeit einen bedeutenden Bruchtheil tropischer Formen, 2. Ettingshausen-) und auch Unger haben die Ansicht ausgesprochen, sie trage einen neuholländischen und tropischen Charakter. Während man also darin einig ist, dass die Tertiärflora tropische Elemente enthält, wird namentlich von Schenk und Saporta die Existenz australischer Typen in der europäischen Tertiärflora bestritten. Die Frage ist indess keineswegs zu Ungunsten Ettingshausen"s entschieden, sie ist von der gegnerischen Seite nicht in objectiver und umfassender Weise, namentlich nicht auf Grundlage der Ettingshausen'sehen Specimina untersucht worden; es ist eine oflene Frage. Ettingshausen hat seine Anschauungen in dieser Frage zuletzt in der Abhandlung: „Zur Theorie der Ent- wicklung der jetzigen Floren der Erde aus der Tertiärflora" ^) nieder- gelegt und sich an diesem Orte auch für die Möglichkeit des poly- phyletischen Ursprunges der Arten ausgesprochen und lässt speciell 1) Ueber die Nervation der Blätter bei der Gattung Quercus, mit be- sonderer Berüeksiebtijrung ihrer vorweltlichen Arten. Mit 12 Tafeln und 3 Text- figuren in Naturselbstdruck. Denkschrifren der Wiener Akademie 1896. 2) Ueber den Prioritätsstreit mit Unger, den Ettingshausen übrigens stets verehrte, siehe Ettingshausen's Brochure: „Ueber die Entdeckung des neuholländischen. Charakters der Eocenflora Europas ". Wien, 1862. ^; Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, 1894. 280 für solche Arten, die eine grosse Verbreitung- haben, welche durch Wanderung nicht erklärt werden kann, nur den poh'phvletischen Standpunkt gelten. Ettingshausen gelangte zu seiner Anschauung vom Misclilingscharakter der Tertiärflora nicht bloss auf dem Wege des Studiums der tertiären Loealfloren, ^) sondern auch durch das Studium der lebenden Floren, nämlich durch die Zerlegung einiger Charaktertloren in ihre Floreuglieder, -) ausgehend von der Voraus- setzung, dass die letzteren nichts anderes seien als die weiter ent- wickelten Florenelemente. So zeigte bei dieser Betrachtung die eigenthümlichste Charakterflora der Erde, die lebende Flora Austra- liens, eine Zusammensetzung aus sieben Gliedern, welche den wichtigsten Floren der Erde entsprechen. Von grosser Wichtigkeit sind auch die meist mit Franz Krasan gemeinsam durchgeführten Untersuchungen Ettings- hausen"s über den Atavismus der Pflanzen,') wodurch die Auf- merksamkeit insbesondere auf die Ursat;hen des Polymorphismus des Laubes gelenkt, und der Werth desselben für die Losung phylo- genetischer Fragen^) dargethan wurde. Speciell für Quercus und Fagus wurden hierbei wichtige Ergebnisse erzielt. Ein grosser Schatz von Beobachtungen liegt in diesen Arbeiten und eine Fülle von Ideen und Anregungen. Durch diese Studien über den Atavis- mus gelangte Ettingshausen auch zu einer geläuterteren Auf- fassung des ArtbegriÖ'es bei fossilen Pflanzen, als seine Vorgänger. In seiner letzten grossen Arbeit über (^>uercus ') spricht er sich folgendermassen aus: „Bei der Aufstellung einer vorwetlichcn Pflanzenart aus den L^eberresten. welche die Lagerstätten fossiler Pflanzen liefern, ist nicht bloss die Aufgabe der Systematik zu lösen, sondern es ist auch die Flora der .Jetztwelt zu Rathe zu ziehen und aus dieser die den fossilen am nächsten stehende Art (Analogie) womöglich zu bestimmen. Hat man letztere richtig er- kannt, so gilt es einerseits durch regressive Formen Annäherung oder sogar Uebergang derselben zur vorweltlichen Art. andererseits durch progressive Formen der vorweltlichen eine Annäherung oder einen uebergang zur jetzt welthchen Art festzustellen. Nur auf diese 1) Ettingshausen bearbeitete auch Tertiärfloreii der südlichen Hemi- sphäre, insbesondere ist wichtig: Beiträge zur Kenntniss der Tertiärüora Australiens (1883—1886) und Neuseelands (1887). Siehe bibliographisches Ver- zeichniss der Arbeiten Ettingshausens. -I Die genetische Gliederung der Flora Australiens (1875, Denkschr. d. W. Akad.), der Cap- Flora (Sitzungsber. d. Wiener Akad., 1875), Neu-Seelands (ibid. 1883), der Insel Hongkong (ibid. 1883); vergleiche auch Ettingshausen: Das australische Floreuelement in Europa. (Graz, 1890.) 3) Mehrere reich mit Naturselbstdrucken ausgestattete Abhandlungen in den Denkschriften der Wiener Akademie (seit 1888). Eine Zusammenfassung der Ergebnisse findet man, von Ettingshausen und Krasan selbst redigirt, in „Arehives des Sciences physiques et naturelles". Mars. 1891, troisieme periode, t. XXV. p. -257 fl". (Geneve.) *) Schon früher hatte Ettingshausen für Castanea und Pinus Formen- reihen von der tertiären Stammart bis zur recenten Art aufstellen können. ^) Denkschrift der Wiener Akademie 1896, p. 123. 281 Weise gelangen wir in den Besitz phylogenetisch wichtiger That- sachen über Ursprung und Zusammenhang der Pflanzenarteu". Aus den angeführten principiellen Ausführungen können wir entnehmen, wie sehr E ttingshausen auf die wissenschaftliche Vertiefung der Bestimmungen fossiler Pilanzenreste dringt, und wie ihm als oberster Leitstern die Herstellung der phylogenetischen Beziehungen vorschweben. Die Lösung phylogenetischer Fragen ist denn auch das höchste Ziel, dem die Phytopaläontologie zustreben kaim. Ettingshausen hat daher den Weg gewiesen, und zwar auf .'ine originelle Art. nämlich durch die eingehende Beachtung der atavistischen Erscheinungen. Ettingshausen hat also nicht nur die Wissenschaftlichkeit der phytopaiäontologischen üntersuchungs- methoden wesentlich vertieft, nicht nur die Erkenntniss der fossilen Floren mächtig gefördert, sondern auch der von ihm vertretenen Wissenschaft neue Wege gewiesen. (Schluss folgt.) Beitrag zur Flora von Griechenland. Von Dr. E. v. Haläcsy (Wien). Nachfolgend gebe ich eine Aufzählung bisher nicht be- kannter Standorte der griechischen Flora. Dieselben sind theils durch 0. ßeiser, Oustos des bosnisch-hercegowinischen Landes- museums, welcher im heurigen Jahr Aetolien mit der benachbarten Inselgruppe der Echinaden besuchte, dann in Cephalonien, in Argolis und in Arcadien reiste, von dem Athener Arzte Dr. Tuntas, der in Begleitung Ch. Leonis' im Vorjahre den Korax in Aetolien besuchte, von letzterem selbst, der den Malevo bestieg und von Professor Grimburg in St. Polten, der anlässlich einer Vergnügungsreise im heuri.iren Mai sich kurze Zeit auf Corfu aufhielt, aufgefunden wurden. Hiezu kommen einige bisher nicht pubhcirte. von Held- reich und anderen festgestellte, die zufällig beim Einreihen der Inserenda in mein Herbar mir aufgefallen sind. Gerne hätte ich, wie in meinen früheren Publicationen bei der einen oder anderen Art eingehendere Studien gemacht, allein Mangel an Zeit hinderte mich daran und da ich die Bekanntgabe der Standorte allein für wichtig für die Kenntniss der griechischen Flora "erachte, so wolle diese kleine Publication als einfache Enumeration entschuldigt sein. liananculus deniissus DC. Syst. L p. 275 (18l8j. Var. helltnicus Hai. in Denkschr. mathem. naturw. Classe der kais. Akad. Wiss. LXI p. 227 (1894). Aetolia: in regione superiori mt. Korax (Tuntas et Leonis). Rannnculus trichophyllus Chaix in Vill. Dauph. 1, p. 335 (1786). Aetolia: prope Mesolongion (ßeiser). Cheiranthus corinthius Boiss. Diaüii. pl. or. Ser II, Nr. 1, \K 18 (1853). Aetolia: insula Oxia Echinadum (ßeiser). 282 Arahis hryoides Boiss. in Anu. sciene. nat. 1842 p. 55. Aetolia: mt. Korax (Tuntas et Leonis). Wilckia maritima L. Am. acad. IV p. 280 sub Cheirantho (1759); Hai. in Ost. bot. Zeitschr. XLY p. 172 (1895). Aetolia: insula Oxia Echiuadum (Reiser). Wilckia hicoJor Boiss. et Heldr. Diagn. pl. or. Xr. 6, p. 10 sub Maleolmia (1845); Hai. in öst. bot. Zeitscbr. XLV p. 172 (1895). Yar. veJuchensis Boiss. et Heldr. 1. e. Ser. IL Nro. ö p. 10 pro Maleolmiae spec; Hai. 1. c. Aetolia : mt. Korax (Tuntas et Leonis). Erysimiini cuspidatxm M. a B. Besehreib, der Länder am Kasp. Meere p. 182 sub Cheirantho (1^80); DC. Svst. II p. 493 (1821). Aetolia: mt. K^rax (Tuntas et Leonis): Laeonia: mt. Malevo pr. Canalus (Orphanides). Lunaria annna L. Sp. pl. p. 653 (1753). Aetolia : in mt. Chalkis (Varassovo hodie) ad semin Patranum (Reiser). Acthionema graecnm Boiss. et Spruu. Diagn. pl. or. Nro. VI. p. 16 (1845). Arcadia: prope Tripolis (Reisen. Silene congt!fel. Die botanischen Ergebnisse der letzten wenigen Tage und verhältnissraässig zahlreichen neuen Arten mögen einen Andeut geben, welch' eine Fülle von Schätzen für den Forscher hier noch ungehoben liegen mögen. Auch die nächsten Tage, die mich zu dem Südfuss des Gebirges in die Landschaft Rahbur führten, ergaben hiervon weitere Beweise. Von allen Zinnen aber, die so verlockend zu mir herüber winkten, erhebt sich am kühnsten die Gruppe des 4500 m hohen Kuh-i-Häsar: diese zu bezwingen sollte fortan meine vornehmste Aufgabe sein. Erst am 11. August gelang mir dies, leider sollte sich aber dieser Gipfel nicht als ein zweites „Laiesar- gebirge" erweisen. Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität Prag. XXVII. Bryologische Mittheilungen aus Mittelböhmen. Von Victor Schiffiier (Prag). (Fortsetzung. ') Farn. Bartratniaceae. JBai'trainia. 146. B. x>omiformis. — Trnova bis Mnisek, c. fr. (Velenovsk v). Philonotis. 147. Fh. calcarea. — Vsetat. an Gräben an der Bahn gegen Liblitz. c. fr. (Vandas 1886). 148. Ph. Marchlca. — Trnova bei Prag, f (Igt. Vandas 1886 } sine nom.). Fam. PolytricJiaceae. Catharinea. 149. C. tenella. — Am grossen Teiche bei Pilsen, c. fr. (Ifft. Hora 1880). I 1) Vergl. S. 211. 292 150. C. undulata. — Bei der Hasenburg in Prag, c, fr. — Oibulka bei Prag. c. fr. Pogonatum. 151. P. nanum. — Bei Prag (Igt. Velenovsky). — Bei Zavist, auf Lehmboden, c. fr. 152. P. iirnigerum. — Wald bei Beraun, c. fr. (igt. Veleno vslfy). JPoli/tincIiUin. 153. P. commune. — Sumpfige Wiesen bei Hodlrovißlia, -f. 154. P. gracile. — Beim Brunnen in Dfevcic, c. fr. (Igt. Vele- novsky». 155. P. pilifenim. — Prag, in der Wilden Seharka, c. fr. — Troja bei Prag, c. fr. (Igt. Velenovsky). Fam. Bujcbaiiniiaceae, 156. JB. aplnjlla. — Am südlichen Abhänge des Laurenziberges vor dem Aujezder-Thore (Igt. Ea misch, 16. III. 1817). — Bei Kosif an der Südseite des Laurenziberges (Igt. Sikora, 7. IV. 1817). Stern bei Prag (Igt. Ramisch, 1817, Sikora, 1817). — Bei Wottitz (Igt. .1 Maly, 1817). I>il)]njsciutn. 157. B. sessile. — Auf Waldboden bei Zavist, c. fr. Fam. Fontinalaceae. Fontinalis. 158. F. antipijretica. — In einer Wassergrube in der Seharka bei Prag, steril (Igt. M. Tatar). ^) — Im Bache im Krcer Walde, steril (Igt. Velenovskv. 1882). — In der Felsenquelle in St. Iwan, c. fr. (Igt. Kallmüntzer?. 1812). 159. F. liypnoides. — Abzugsgraben des Ki'imitzer Teiches bei Pilsen, steril (Igt. Hora, 1882). — Eaudnitz, c. fr. (Igt. üpiz sub nom. Trichostomum fonti nah kies). — Pardubitz, c. fr. (Igt. Opiz). — NB. Die Pflanzen von den beiden letzten Standorten wurden früher mit F. gracilis verwechselt. Fam. Cryphaeaceae, Leucodon. 160. L. sciuroides. — Zwischen Podiebrad und Gross -Wossek, steril (Igt. Velenovsky). — Bei Karlstein, steril (Igt. Vele- novsky. et ipse.) — Berg Mednik an der Sazawa, steril (Igt. Velenovsky). Gegenwärtig ist dieser Standort vernichtet. 293 AntitHchici. 161. A. cnrtipendula. — Berg Mednik an der Sazawa auf Grau- waeke. c. fr. — An Ahorn bei Tfeiusiu nächst Eozmital, c. fr. (Jo-t. Velenovskv. 1882). Fam . Xeckera ceae. Nechera. 162. iV. compJanata. — Eadotm bei Prag, steril (Igt. Velenovsky). — Krc bei Prag, steril (Igt. Velenovsky). Var. seciinda Gravet (= var. falcata Warnst.) — An Kalkfelsen bei St. Prokop. reichlich aber steril (Igt. Vele- novsky, 1882, ipse 1889). 163. N. crispa. — Eadotin bei Prag, steril (^Igt. Velenovsky, 1883, et ipse 1888). — Bei Chotec, steril mit Var. falcata Boul. (Igt. Klapälek). — An Granit im Konopister Thale bei Beneschaii. steril. Var. falcata Boul. — Eadotin bei Prag, an Kalkfelsen mit der Normalform, steril. 164. N. peMnata. — An Buchen in den Eozmitaler Wäldern, c. fr. (Igt. Velenovsky, 1882). Hotnalia. 165. H. trichomanoides. — Kuchelbad bei Prag, c. fr. (Igt. Vele- novsky. 1882). Fam. Leskeaceae. Leshea. 166. L. caienulaia. — St. Iwan bei Prag, c. fr. jun. 1890. — St. Prokop bei Prag, steril (Igt. Velenovsky, 1882). 167. L. nervosa. — Im Krcer Walde bei Prag an Steinen, steril. — Karlstein (Igt. Velenovsky, 1882). — Weltrus, steril (Igt. Velenovskyj. 168. L. polycarpa. — Unter der Velika Hora bei Karlstein c. fr. (Igt. Matouschek. 1892). Ad radices quereuum ad ripas fluvii Elbe prope Podebrad, c. fr. (Igt. Matousehek conf. Wettstein in Flora exsicc. Austro-Hungariea Nr. 2712, II). Var. i^aludosa. — Eozmitaler Wälder, e. fr. (Igt. Vele- novsky). Anotnodon. 169. A. attenuatus. — Kuchelbad bei Prag, c. fr. (Igt. Vele- novsky. 1882). — In Wäldern um Klotenky und Mackova, steril (Igt. Velenovsky). — An Bäumen unter der Velika Hora bei Karlstein, steril. 294 170. A. longifolius. — St. Prokop, an Wurzeln, steril. — Eadotin bei Prag, an "Wurzeln, steril. — Au Baumwurzelu unter der Yelika Hora bei Karlsteiu, steril. — Trnova bis Muisek, steril (Igt. Yelenovsky). 171. Ä. viticiilosus. — Bei Karlsteiu, e. fr. (Igt. Yelenovsky). — Karlstein in einer Seitensehlucht links vom Wege nach der Yelikä Hora, an Felsen reich, fr. — An Felsen unter der Yelikd Hora. reich, fr. Ptefigynandrutn. 172. P. filiforme. — Wälder bei Blatenky (Igt. Yelenovskv, 1882). Yar. decipiens. — Bei Tfemsin, steril (Igt. Yelenoskv, 1882). Heterocladium» 173. H. squarrosnlum. — Am Mednik an der Sazawa auf Grau- wackeblücken im Walde, steril. — Auf Waldboden und Steinen im Walde zwischen Karlstein imd St. Iwan, stellenweise reichlich, steril. Tlin'nlimn. 174. Th. abietinum. — Bei Kuchelbad auf dürren Abhängen. — St. Prokop (Igt. Yelenovsky et ipse). 175. Th. recognitnm. — Wusnitzthal bei Neuhütten, auf Grau- wackenschieferschutt. c. fr. (Igt. Dr. E. Bauer, 1895, sine nom. et ipse 1884). — Kuchelbad, c. fr. (Igt. Yelenovsky, 1882, sine nom. I — Podbaba. steril — Berg Mednik an der Sazawa auf Grauwacke, c. fr. 176. Th. tamariscinum. — Bauragarten bei Prag, c. fr. (Igt. Ramisch, 1817). Fam. ffi/pnacene. Pjflaisia. 177. P. pohjantha. — An Bäumen bei Karlstein, c. fr. — Krc bei Prag an Eichenrinde häutig, c. fr. (Igt. Yelenovsky, 1882). — Badotin, c. fr. (Igt. Yelenovsky. 1883 j. — Wälder bei Dymokur, c. fr. (Igt. Knafj. — Motol bei Prag, c. fr. (Igt. Yelenovsky. 1882). CUniarixini. 178. C. dendroides. — Bei Karlstein, steril. Isotheciiini. 179. I. myunon. — Krö bei Prag, steril (Igt. Yelenovsky, 1882). NB. Diese Pflanze stimmt vollkommen mit der überein, welche Molen do in ünio itin., 1863 Nr. 35, als forma cavernarum ausgegeben hat. 295 Yar. scahridum Limp. — Berg Mednik an der Sazava an Grauwacke. c. fr, 1886. — NB. Diese Var. ist in Ijühmen sehr verbreitet, wurde aber bisher übersehen. Hoin alothecitini, 180. H. fierkeum. — Vordere Scharka bei Prag, steril (Jgt. Vele- novsky, 1883). — An Kalkfelsen im Radotiner Thale, steril. Urach i/ffteH um. 181. B. alhicans. — Kuchelbad. in den alten Sandgruben am nörd- lichen, kahlen Abhänge der Schlucht, steril; die Norraalform und Var. dumetorum Limp. Var. julaceum Warnst. — An einer nassen Stelle im Eadotiner Thale bei Prag, steril. 182. B. campestre. Kuchelbad bei Prag, in alten Sandgruben am kahlen Abhänge der Schlucht reichlich und reich fr. mit B. rutahulum und B. salebrosiim gemeinsam. 7. V. 1892. 183. B. ylareosum. — St. Iwan, an Kalkfelsen, steril mit Didy- modon nibellus. 184. B. Mildeanum. — Vrgowitz bei Prag, c. fr. (Igt. Velenovsky 1882 k — Au Gräben längs der Bahn zwischen Vrsowitz und Strasitz reichlich und schön fruchtend. 185. B. poimleum. — Baumgarten bei Prag, e. fr. (Igt. Vele- novsky 1882). — Vrsowitz bei Prag, am Damme, c. fr. (Igt. Velenovsky). — An Steinen am Waldbache bei Blatenky, c. fr. (Igl. Velenovsky). 186. B. rivnlare. — Karlstein, in einer von Wasser durchrieselten Seitenschlucht links vom Wege nach der Velika Hora, c. fr. — Zavist bei Prag, an triefenden Felsen in einer Seitenschlucht, steril. 187. B. rutahulum. — Krc bei Prag, c. fr. (Igt. Valenovsky). — Kuchelbad, in den alten Sandgruben am nördhchen, kahlen Abhänge der Schlucht, sehr reich fr. mit B. campestre und B. salebrosum gemeinsam. 188. B. salebrosum. — Wälder bei Blatenky, c. fr. (Igt. Vele- novsky). — Karlstein, auf einer Steinmauer, reich fr. — Kuchelbad. in ahen Sandgruben am kahlen Abhänge der Schlucht, c. fr. 189. B. velutinum,. — Kuchelbad. in alten Sandgruben am kahlen Abhänge der Schlucht, grosse Form der Var. intricatum nahe- stehend, steril. — Stern bei Prag, c. fr. Podbaba bei Prag, unter dem lebenden Zaune vor der Piette'schen Fabrik, reich fr. — Trnova bis Mnisek, c. fr. (Igt. Velenovsky). — Obora bei Sraecna, c. fr. eigenthümliche fein fiederig ver- zweigte Form der NdkV. praelomjuin nahestehend (Igt. Vandas). Var. praelongum Br. eur. — Kuchelbad bei Prag, in alten Sandgruben am kahlen Abhänge der Schlucht, c. fr. (Fortsetzung folgt.) 296 Arbeit aus dem kgl. botan. Garten der Universität Breslau. Beiträge zur Systematik und pflanzengeographischen Verbreitung der Pomaceen. Von Dr. Victor Folgner. (Mit 1 Tafel und G Textfiguren.) (Scliluss.') 10. JPhofitüa Liud]., JEriohotrya Liudl., 3Itcfonieles Deiie.. Baphiolepis Liiidl. Alle vier blütenmorphologisch verwandten Gattungen sind auf Asien beschränkt, und zwar auf dessen südlichen und östlichen Teil. Eriohotrya, deren Stellung im System noch nicht hinreichend klar- gelegt ist, geht am weitesten nach Süden und bildet mit ihrer auf Java (angeblich auch auf Timor) vorkommenden Art {E. j(i])onic(i Lindl). der einzigen, die auf dem Boden der alten Welt den Äquator überschreitet, mit diesem Standorte im malayischen Gebiet den südöstlichsten Vorposten der ganzen Familie auf der östlichen Hemisphäre. Im übrigen ist diese Gattung, deren Arten übrigens noch nicht sämtlich genau untersucht sind, im südlichen und extratropischen Ostasieu und im Himalaya heimisch. In der Verbreitung stimmt Eriohofnja ziemlich gut überein mit ihrer nächsten Verwandten, der Gattung Fhotinia. Diese ist bedeutend artenreicher (26 Arten) und besitzt ein viel ausgedehnteres Areal; so ist eine Species, die die Sect. Heteromeles bildende PJi. arhiiti- folia Lindl., endemisch in Kalifornien, eine andere {Fh. Mao:inio- u-iczii Dcne.) auf den polynesichen Bonin-Inseln, ferner die Fh. Lindleyavd Arnott in den Nilgiri-Bergen Vorderindiens: aus- schliesslich japanisch erscheinen Fh. ZolUngcri Köhne, Fh. Coto- neasUtr Köhne. Fh. Thunhergii Köhne und Fh. Oldhnmii Köhne. Die Mehrzahl bewohnt den mittleren und östlichen Himalaya und das mandschurisch-japanische Gebiet. lihaphiohpis bewohnt mit einer Art (Eh. indica Lindl.) das tropische Ostasien, eine zweite (Fit. japonica Sieb, et Zeuc.) geht im extratropischen Ostasien bis Korea nordwärts, ostAvärts bis ins polynesische Gebiet (Bonin -Inseln). Ihre nächste Verwandte, 3licromdes, ähnelt in der Verbreitung mehr Eriohotrya\ sie ist vom Himalaya bis Japan verbreitet. 11. Aronia Pers., Stranvaesia LiudL Beide Genera, welche sich blütenmorphologisch sehr nahe stehen, erscheinen räumlich getrennt: denn die beiden Aroma- Arten bewohnen das atlantische Nordamerika, während die Stran- Tdc.'^iu-Avten im Himalaya (auch im tropischen), Tibet, Ostbengalen, Süd-China, den Khasia-Berge und den Nilgiris auftreten. •) Vergl. S. 199. 297 12. 31alus L. Das Genus gehört der alten und neuen Welt an. ohne in beiden durch dieselben Arten vertreten zu sein; auch die beiden Sektionen entsprechen nicht besonderen Provinzen des Verbrei- tungsgebietes. Das Ent^vicklungscentrum der Gattung liegt im extratropischen Ostasien, wo allein Japan 6 Arten aulzuweisen nat, darunter 5 endemische (31. HalUuna Köhne, M. Toringo Sieb., M. florihiinda Sieb., 31. Kaido Sieb, und 31. liingo Sieb.). China besitzt nur noch 3 Formen, von denen nur 31. spectahilis ihm eigentümlich zu sein scheint, vielleicht auch diese nicht, wenn ihr Vorkommen in Japan nicht ein verwildertes ist. Sonst ist in der alten Welt endemisch nur noch die 31. crutaegifolia Köhne in Italien. Die neue Welt erscheint sehr arm an illf(^(^?(s- Arten ; im atlantischen Nordamerika finden sich nur 2, und das pazifische beherbergt die bis ins subarktische Gebiet pohvärts gehende 31. rivularis Dcne. 13. AmelancJiier Medik., JPeraphylluni Xiitt. Auch die Gattung Amdanchicr bildet ein gemeinsames Besitz- tum der West- und Osthemisphäre, ebenfalls ohne durch dieselben Arten in beiden vertreten zu sein. Doch stehen sich die beiderseitigen Species teilweise recht nahe, so die japanische A. asiatica Walp. der nordamerikanischen A. canadensis Medik. Hervorzuheben ist, dass die Gruppe Nagelia auch räumlich eine gesonderte Stelle einnimmt; denn sie bewohnt mit zwei Arten (.4. Pringlei Köhne und denticidata K. Koch) Mexiko, und die dritte Art (A. utahensis Köhne) findet sich in Utah. Hier stimmen also Verbreitung und systematische Stellung gut überein. Die nordamerikanischen Arten, welche sich nur ziemlich schwer voneinander trennen lassen, be- wohnen ein Areal vom pazifischen Ocean bis zum atlantischen Ufer und nordwärts bis ins subarktische Gebiet. Die altweltlichen Arten sind meist im Mittelmeergebiet heimisch, in dessen östlichem Theil sogar zwei Arten endemisch sind {A. cretica Boiss. und A. parvi- fhira Boiss.). In Mitteleuropa ist der einzige Vertreter A. vulgaris Mönch. Das blütenmorphologisch nahe mit AmelancJner verwandte Genus Peraphyllnm gehört dem pazifischen Gebiet Nordamerikas an; sein Areal fällt somit in das der vorigen Gattung hinein. 14. Uocynia Beuc. Dieses Genus, dessen näherer Anschlnss noch nicht genau bekannt ist, bewohnt Südostasien. Es deutet dies vielleicht auf eine, wie es scheint, nicht ganz von der Hand zu weisende Ver- wandtschaft mit Chaenomeles hin. 298 15. Sorbits. Da die Anatomie die Berechtigung der Wiederherstellung des alten Genus Sorbus erwiesen hat. soll dasselbe auch hier in diesem umfange zu Grunde gelegt werden; die K ohne 'sehen Gattungen Ay'ia, Sorbus, Cormus, Torminaria und Eriolobus bleiben als Sektionen bestehen. Das Genus gehört ebenfalls zu den Amerika und Europa-Asien gemeinsamen. Die Sect> Ensorbiis ist beiden Festlandsmassen ge- meinsam, aber nur sie allein; denn Eriolobus ist tiir das östliche Mittelmeergebiet endemisch, und 2'o>-»^ /«arm mitteleuropäisch-medi- terran, während Cormus und Aria ausserdem noch Vertreter im Himalaja besitzen. Endemische Formen sind im ganzen Gebiet ent-\nckelt. in Japan (S. gracilis Köhne), am Himalaja {S. crenata und lamita), im Mittelmeergebiet {S. gracca K. Koch und S. fht- bdlifolia Dcne.) ; S. Cham; von allgemein systematischem Inter- esse ist. Magnus P.. Ein auf Berberis auftretendes Aecidiuni von der Ma- gellanstrasse. (Ber. d. deutseh. bot. Gesellsch. XV. Jahrg. Nr. 4. S. 270-276.) 1 Taf. Verfasser beschreibt ein auf Berheris huxifolia auftretendes und Hexenbesen bildendes Aecidium neu als Ä. Jacoh.fthaln Ilenrici Magn. Er weist bei diesem Anlasse nach, dass das in Europa auf Berheris vulgaris vorkommende und Hexenbesen erzeugende, gewöhnlich als Aec. Magellanicum bezeichnete Aecidium nicht dieses ist, sondern als Aec. graveolens Shuttl. zu bezeichnen ist. Rodrigues J. B.. Plantas novas eultivadas no Jardim botanico do Rio de Janeiro. V. Rio de Janeiro (Leuzinger). 4". 37 p. 5 Taf Beschrieben werden: Passiflora parahghensis Rodr., Fosoqueria ca- lantha Rodr., Aristolochia echinata Rodr., Acrocomia mokayayba Rodr., Scheelen osmaiitha Rodr., Orhignia speciosa Rodr., Pindarea Rodr. (nov. gen. Palmarum), Pindarea concimia Rodr. Roth G., Die Unkräuter Deutsehlands. (Sammlung geraeinverständl. wissenseh. Yortr. herausg. von Yirehow und Wattenbach, Heft 266.) 8". 47 S. 80 Pf Eine kurze und allgemein verständliche Behandlung der einheimischen Unkräuter in Bezug auf ihre biologischen Eigenthümlichkeiten, Abstammung, Verbreitung etc. Der Begriff Unkräuter ist im weiteren Sinne genommen, umfasst also Ackerunkräuter, Ruderalpflanzen, Wanderpflanzen etc. Schneider A., The phenomena of svmbiosis. (Minnesota botan. stud. Bull. 9. p. 923—948.) 8^ Tsehirch E., Ueber die Conservirung von Pilzen. (Zeitschr. f Nahrungsmittel-LTnters. etc. XI. Jahrg^. Nr. 11. S. 175— 178.) 8*^. Bekanntlich ist es bisher noch nicht gelungen, ein vollkommen be- friedigendes Verfahren zur Conservirung von Hutpilzen zu finden. Verfasser empfiehlt folgendes: Die in Wasser gereinigten Fruchtkörper werden einige 30;") Stunden in vei'dünnten Weingeist eing^olept, welcliem entweder pro Liter 20 Tropfen Schwet'elsäure oder 50 cm^ 40*'i,iges Forraol zugesetzt wurde. Hierauf werden die Fruclitkör])er auf Fliesspapier von Feuchtigkeit befreit und in farbloses Vaselinöl, dem 0 5 0/,|iges Phenol beigemengt wurde, gelegt. Hrban .T., Additamenta ad coo;nitionem florae Indiae occidentalis. TV. (Engler's botan. Jahrb. XXIV. Bd. S. 329—470.) 8". Urban J.. Die Gattung" Dendrophthora Eiehl. (Ber. d. doiitscli. botan. Gesellseil. Bd. XIV. S. 284-294.) 8". Urban J.. Patascoyn, eine neue Ternstroemiaceen-Gattnng (A. a. 0. S. 282—283.) 8". Urban J., Ueber einige Rnbiaceen-Gattungen (A. a. 0. Bd. XV. S. 201-270.) 8°. Van Tiegliera Ph.. Sur les Phanerogames sans graines, formant la Division des Inseminees. (Bull. d. I. soe. bot. de france. XLIV. T.) 8". p. 99—139. Verfasser macht auf einen neuen Gesichtspunkt zur Eintheilung der Phanerogamen aufmerksam. Er unterscheidet die „Seminöes", bei denen die Früchte mehrere freie Samen enthalten von den „Inseminees", bei denen die Frucht mit dem Samen ein Ganzes bildet. Die weitere Eintheilung und die dabei in Betracht kommenden Gesichtspunkte mögen aus folgender Ueber- sicht hervorgehen: o . . (Nucelle h 2 tcguments. Bitegminces. 0 1 (Nucelle ä 1 tegument. Unitegminees. rt l I jNuc. ä 2 tag. Bitegminees. o' I rv 1 i. -^ ■ INuc. ä 1 teg. Unitegminees. 1 llnseminees. ;Ovules trans.to.res j^^^^. ^^^^ ^1^ Intecpniuees. ^ j (Pas de nuc. — Innucellees. ^ \ Pas d'ovules InoviiUcs. Es sei hiei- nur auf diese Eintheilung kurz aufmerksam gemacht. Referent wird trachten auf dieselbe demnächst ausführlicher zurückzukommen ; möchte nur schon jetzt auf die Wichtigkeit der Hervorhebung des Gesiehts])unktes für einzelne Gruppen der Phanerogamen hinweisen. Wagner Adolf. Grnndprobleme der Naturwissenschaft. Briefe eines unmodernen Naturforschers. Berlin (Bornträger). 8^ o M. \V;iriiiing E.. Halofyt-Studier. (D. kgl. Danske Vidensk. Selsk. Skr. (i. Raekke. naturvidensk. og niathoin. Rfd. VIII. 4.) 4". p. 17;')- 272. 31 Fig. Sehr eingehende morphologi.sche, anatomische und ökologische Unter- suchungen über Halophyten. Wille N., Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der physiologischen (iewebesvstenie bei einitjen Florideen. (Nova acta Leop. Carol. Acad. Bd. LH. Nr. 2.) 4". hO S. 6 Taf. Verfasser hat eine grössere Anzahl von Florideen auf die Entwiekhiüg des vegetativen Theiles des Thallus hin untersucht und eriiielt folgende wesentlicli verschiedene 2 Grujipen: 1. Der Thallus hat nur eine Scheitid- stelle. Typen: iJclcsnerid-, Hlindophyllia-, Ceramium-, Lf>uH'iifariri-T\\m'i - 2. Der Thallus hat Zelikörjx'r mit peripherem Wachsthuin obn- Scheitel- steile. Typen: Choiidrus- und Sarcopiii/llis-'lyyu?. Oesterr. boUii. Zeitschrift. S. II. fl. iS'.i?. 'J3 306 Williams F. N.. Gooringin a new genus of Caryophyllaeeae. (Bull, de l'herb. Boiss. Tome V. Nr. 6. p. 530-531.) 8"! 1 Abb. 1. Art.: G. LitÜedalei. — Central Tibet, Gooring Valley. Wittrock V. B., Viola-Studier. II. A contribution to the history of the pansies havinff special reference to their orioin. (Acta horti Bei giaui. Bd. 2. Nr. 7.) 8". 78 S. 1 Taf. 70 Abb. Eine sehr eingehende Bearbeitung der schwierigen Frage nach dem Ursprünge der cultivirten Pensees. Als allgemeinstes Resultat kann mitge- theilt werden, dass die mannigfaltigi-n Formen auf Hybridisation zurückzu- führen sind und dass als Stammarten insbesondere (). tricolor, lutea, aJtaicn, cornuta, calcarata und stricta anzusehen sind. Wittrock V. B.. Viola-Stndier. I. De Viola tricolore (L.) aliisquo speciebus sectionis Melanii observationes morphologicae, biojo- gicae. SYstematicae. (Acta horti Bergiani. Bd. ^. Nr. 1.) 8''. 142 S. i4 Taf. 17 Textbild. Eine ungemein gründliche Studie über den polymorphen Formenkreis der Viola tricolor, den Verfasser nicht nur auf .'Grund des morphologischen Vergleiches sondeni auch mit Benützung ausgedehnter CuKurversuche klar- stellte. Verfasser gelangt zu einer Gliederung des Fornienkreises, die sich aus folgender Zusammenstellung der ausführlicher behandelten Formen ergeben wird : I. V. tricolor L. Sub.sp. 1. (jenuina Wittr. Scandinavia. Form. 1. typica Wittr. — 2. versiculor Wittr. — 3. onintissimd Wittr. — 4. suhurnatissiinn Wittr. — 5. aureo-hadia Wittr. — 6. anopetala Wittr. — 7. roseola Wittr. — 8. Inteftcens Wittr. — 9. alhidn Wittr. Subsp. 2. iimnwtropha Wittr. Scania. Form, ornatn et riolacen Wittr. Subsp. 3. conitiphiJn Wittr. Insel Gotland. Subsp. 4. stenochilu Wittr. Gotland. var. purpurella et depressa Wittr. IT. V. arrensia Murr. iSubsp. 1. communis Wittr. In Schweden verbreitet. var. (jotlandica Wittr. Subsp. 2. suhlilacina Wittr. Bahusia, Dalia, Vermland, Dalecarlia, Norwegen. var. atropurpurasccns Wittr. Subsp. 3. patens Wittr. Stockholm, Scania. var. scanica. Subsp. 4. curtisepala Wittr. Gotland. var. cliiorum Wittr. Subsp. 5. striolata Wittr. Patria? III. V. nlpestriü (DC.) Berge Mittel- und Südeuroitas Subsp. 1. zertnattcnsift Wittr. Schweiz Subsp. 2. rcdlomhrosaua Wittr. Toscana. Subsp. 3. suharrenaia Wittr. Patria ? IV. V. lutea Huds. var. graudiflorn iL.). V. T'. hispida Lam 807 VI. V. declinata W. K. VII. V. latisepala Wettst. VIII. V. mH)ibi/aiia I3ois. et Reut. IX. V. caharata L. X. V. curtiuta L. XI. V. altaicu Ker-G;iwl. Ganz besonders sei auf die schönen Tafeln aufmerksam gemacht Wolilfarth R., W. D. J. Koch's Synopsis der deutsehen und Schweizer Flora. 3. Autl. 10. Lieferung. Leipzig- (Beisland). 8". S. 1431—1500. 4 M. Die Lieferung enthält die Fortsetzung der Bearbeitung der Compositen durch E. Weiss. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. KaiserL Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der matheni.-naturw. Chisse vom 20. Mai 1897. Das w. M. Herr Hofrath Director A. Kerner ßitter v. Ma- rilaun überreicht eine Abhandlung von Dr. Arpäd v. Degen in Budapest und Ignaz Dörfler in Wien betitelt: „Beitrag zur Flora Albaui(»ns und Macedoniens. Ergebnisse einer von J. Dörfler im .Jahre ISKo unternommenen Reise." Das Substrat dieser Abhandlung bilden die von Dörfler aut einer im Jahre 1893 ausgeführten ßeise durch Albanien und Ma- cedonien gesammelten Pflanzen. Insbesondere sind es die Umgebung von Üsküb und Alchar, der Berg Kossov und der 2517 m hohe Kaimakcalan, deren botanische Durchforschung ein sehr reiches und interessantes Materiale lieferten. Unter den 448 gesammelten und in der Abhandlung aufgezählten Arten befinden sich 16 neue. welche auf vier der Abhandlung beigegebenen Tafeln abgebildet sind. Bemerkenswerth und in pflanzengeographischer Beziehung sehr wichtig ist das vollständige Fehlen der Vertreter der balti- schen Flora. Selbst auf den Kuppen und Rücken der höchsten Berge fehlen die Fichtenwälder und Haidekrautbestände. Die Flora der macedonischen Gebirge, welche bisher noch von keinem Bota- niker untersucht \yorden war, nimmt, wie wohl nicht anders zu erwarten stand, eiiie MittelsteUung zwischen jener der serbischen und bulgarischen und jener der griechischen Hochgebirge ein. !)!<' Seetion für I><>tani]i; der k. k. /oologiseli- botani- schen (.we.sellscliat't in Wien hielt am IG. März d. J. eine Sitzung ab, in der Herr Dr. J. v. Lorenz „über die Nichtberechtigung der Art, Varietät oder Form Potamogeton acuminatas"' sprach. — Dr. W. Figdor sprach über „Cauhflore Blüten und Früchte". — Dr. E. V. Hai a CSV demonstrirte Achilha Urumoffii Hai. aus Bulgarien (vgl. diese Zeitschr. 1S1)7, Nr. 4). — Dr. F. Ostermayer und F. Anger theilten mit, dass sie Ende Februar und Anfang 23* ;'>08 März d. .1. im Wienerwalde Colchicum aidumnalc blühend fanden. ^ hl der Sit/iin^- am 13. April demonstrirte Herr L. Keller zvveiblütige Galanthus nivalis und weissblütigc Priinnld acaulis^ — Prof. V. Beck besprach das Felilschlajien der mäuulichen lu- riort'sceuzen von Fopiilus nigra bei Wien im Krühjahre 1S97. — Dr. E. V. Haläcsy machte auf die von Bartling entdeckte süd- tiroler Aijroxtis /an/« aufmerksam. — Prof. Dr. Fritsch Iheilte mit, dass dieselbe 1878 von Sauter am Originalstandorte gesam- melt wurde und in der Flora exs. Austrio-Ilungarica. z. Th. in einer auffallenden Form (Var. Smitcri Frsch.) zur Vertheilung kommen wird. Die SiM'tioii nir Krv|>touain('nkiiiHlt' der k. k. zoolo- üist'h-botaiiiselu'ii («csollschaft iu Wien hielt am 30. April eine Sitzung ab, in der Herr ,1. Brunnthaler über das von ihm beschriebene PogoiuduiH (iluidcs X naniim (vgl. diese Zeilschr. 181*7, 8. 4t)) sprach. — H. Zukal besprach und demonstrirte die Zygdsporoubildung von CircineUn i(iiihclln-lI(!rbariums der (lesellschalt. - Herr F. v. Pfeiffer demonstrirte mikroskopische Präparate und Herr Dr. Zahlbruckner besprach neuere Literatur. Die lM>liniisclM' Scctioii des iiaturwisscnschaftlk'hcii Vereines für Sleiermark liicli im .lalire ISüii 1) 8il/-uiig(!ii ab: Am 'lA. .länner legte Dr. Palla das F.xsiccateuwerk Pern- hoffer „llieracia 8eckauensia" unter Besprechung des Inhaltes vor. — Am 28. Februar besprach Überinspector Preissmann die steirischen x\rten der Gattung J'Jiifjltr -Mark. Zu herabgesetzten Preisen Mnd noch folgende .lahrgängo der Zeitschrift zu haben- II und III a 2 Mark, X — XII und XIV- XXX ä 4 Mark, XXXI -XU ä 10 Mark. Kxi'initlare, dio frei durch die Post cxpcdirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung directbei der Administration in Wien, I., Iiarbaragas.se 2 (Firma <'arl Gerold's Sohn), zu prannmeriren". Hin/.elnr Niiinniorn, soweit mich vorrathig, :i 2 Mark. Ankündigungen werden mit 'M l'fennigcn für ''ie durihlaufende Petitzeile berecbnoi. 312 INSERATE. Verlag vou Carl Gerold's Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Soebon ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Exeiirsionsflora für Oesterreicli (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Mit theilweiser Benützung dos ^Botanischen Excursionsbuches" von G. Lorinser ver fasst von ür. l^arl IFritscl^, k. k. a. o. Prnfessor der systematischen Botinik an der k. k. Universität in Wien. 46 Bogen in 8". Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 8.—, in Leinwandband M. 9. — . Wir kanfpn die Jahrgänge 1851, 1854, 1855, 1856. 1857 1858, 1859, IHd-i dor ..Oesterreifhischen botanischen Zeitschrift" und orl litten Antrüge. Carl Gerold's Sohn Wien, I.. Barbaragasse 2. ^/^M^^^J^StM.^MM.^^J±M.MM.'MM.M./^^/^' Im Scllistvorlatri' des I loraiisg^f^hiM s ist orsiliicncii : BOTANIKER-ADRESSBUCH (Botanist's Directory. — Almanach des Botanistes J S;iiniiiluiiitula multo majora, ab hoc ut et a reliquis con- ' generibus florum involucro ditlert, cuius foliola in apicem longe | subulatum rigidum. pungentem attenuata, basi setis copiosioribus, j mollioribus. albidioribus et longioribus cingentur". i Sollte das unglaubliche geschehen sein, dass die von Persoon ' vertheilten Exemplare ihrer Epidermis entblösst in den Verkehr ' gebracht worden wären, so widerspricht der Behauptung Schrader's ' noch immer das gewiss übersehene „vidi vivum" Poiret's; es liegt ja die Möglichkeit, dass hier Exemplare verwechselt worden ' sind viel näher (die Beschreibung des Blattüberzuges spricht auch ' hierfür) als das Abschälen einer Pflanze. Da also zwischen den Diagnosen des E. horridus der neueren und der älteren Autoren ^ mit so märchenhaften Hypothesen nicht überbrückbare Gegensätze - bestehen, ist für die Pflanze Persoon's und Poiret's der Name 315 E. horridits Desf. beizubehalten, für die Boissier'sche Pflanze jedoch das erste zu seinem E. horridus citirte Synonym heran- zuziehen und dieses ist Echinops orientalis Trautv. De Echiuope genere capita II. 1833, p. 22, Fig. 8, dessen Beschreibung sowohl mit der Boissier'schen Diagnose als auch mit der Constantinojtler Pflanze vorzüglich übereinstimmt. Es ist nicht unmöglich, dass der echte E. horridus Desf. jetzt einen anderen Namen führt, doch zu ermitteln, welcher heute gangbaren Art dieser Name zukomme, ist ohne genauere Untersuchung der seinerzeit im Pariser botanischen Garten cultivirten Exemplare umsoweniger möglich, als die unzu- länglichen Diagnosen der älteren Autoren selbst die wiehstigsten Sections-Ünterscheidungsmerkmale nicht angeben, welche erst später festgestellt , ihnen selbstverständüch unbekannt geblieben waren. Es ist wahrscheinlich, dass Sehr ad er bei der Verfassung seiner oben angeführten Bemerkungen den E. orientalis Trautv. vorliegen hatte, wenigstens spricht die a. a. 0. tab. II, F. 2 gegebene Ab- bildung des Involucrums und der einzelnen Hüllschuppen hierfür. Dass in Herbarien und botanischen Gärten zu verschiedenen Zeiten verschiedene Kugeldisteln unter dem Namen E. horridus „Desf." oder „hört, paris" umhefen, beweist ausser dem Falle Schrader's auch der in Link's Enum. horti Berolin. IL p. 367 (1822) an- geführte E. horridus „Desf.«, welcher nach Ledeb. FI. Eoss. II. p. 655 und Ind. Kew. fase. IL p. 815 (1893) gleich E. sphaeroce- plicdus L. ist. De Candolle, welcher, muthmasslich auf die Bemerkung Schrader's hin, zuerst den E. orientalis Trautv. zum Synonvm des E. horridus Desf. degradirt hat (Prodr. VI. 1837, p. 526), hat ohne Zweifel die von Szovits in Persien (Aderbeidschan) gesam- melten mit dem Zeichen der Autopsie angeführten Exemplare be- sehrieben ; seine Diagnose „foliis supra cauleque subscabridis" etc. steht mit den Diagnosen Persoons und Poiret's im Wider- spruche, bezieht sich auch, wie wir aus der Flora orientalis (III, jp. 427) entnehmen, zum Theile auf eine andere Art, nämlich auf IE. Szoviisii F. M. I Die in der chronologischen Reihe nunmehr folgende aus- jgezeichnete Arbeit xih^v Echinops, Bunge's „Sendschreiben" (Bull, de l'acad. imp. de sciences de St. Petersb. 1863), in welcher auf 'die Synonyraie nicht weiter eingegangen wird, übergeht den E. orientalis Trautv. wohl in der Meinung, dass das Vorgehen De jCandolle's das richtige war. Die Rectiilcation des De Can- dolle'schen Irrthumes erfolgte eben erst neun Jahre später. I In der Formänek'schen Beschreibung ist ausser den bereits [erwähnten verwachsenen inneren Hüllschuppen noch das Längen- k'erhältniss des Penicillums zu den Hüllschujipen zu berichtigen. iDas Penicillum ist — wenigstens an meinen Exemplaren — nicht (ein Drittel so lang wie das Involucrum, sondern es überragt dessen Hälfte. Dieses Merkmales wegen glaube ich auch E. elatus Bge. c. p. 385 nach dem Vorgehen Boissier's als Synonym bei 24* 316 E. Orientalis Trautv. belasseu zu müssen. Sollten sich dennoch Exemplare mit kürzerem Penicillum vorfinden, so wären diese als E. JSeumayeri Yis. Fl. Dalm. IL pag. 25, t. Xter (Rb. Icon. XV. [1853] p. 3. tab. 736) anzusprechen, welcher sich eben durch kein anderes Merkmal von E. oricntalis Trautv. unterscheidet, als durch die etwas kürzeren Pinselhaare. Dass der Blattüberzug bei Visiani „glanduloso-pubescens" beschrieben ist, kann bei einem Vergleiche der beiden Arten umsoweniger in Betracht kommen, als auch aufi den Oberseiten der Blätter von E. orientalis bei entsprechender^ Vergrösserung Drüsenhaaren höchst ähnliche Gebilde zu beobachten sind; es ist demnach nicht unmöglich, dass auch letztere Art mit E. orientalis vereinigt werden muss : leider wurde der dalmatinische E. JSeumayeri, eine fast in allen Herbarien fehlende Art, deren genauer Standort auch nicht bekannt ist, seit Neumayer's Zeiten nicht wiedergefunden, somit muss die endgiltige Entscheidung' dieser Frage auch aufgeschoben werden. Wie bereits weiter oben bemerkt, ist E. orientalis Trautv. für die eurojniische Flora nicht neu. Er ist schon von C. Koch in „Linnaea" XXIV, p. 380 (1851) als „E. horridus Desf." „ziemlich häufig am Bosphor" angegeben, diese Angabe wurde jedoch sowohl I von Boissier als auch von Nyman übergangen. Budapest, am 6. Juni 1897. Arbeiten des botan. Institutes der k. k. deutschen Universität in Prag. XXXII. \ Ueber ein subfossiles Vorkommen von Diatomaceen in Böhmen. Von Vincenz Lühiie (Prag). Durch die Mittheilung von Professor Dr. R. v. Wett stein: „Ueber ein subfossiles Vorkommen von Trapa natans in Böhmen" ^) ist die Aufmerksamkeit auf eine pflanzenführende Ablagerung im ehemaligen Becken des Kummerner Sees bei Brüx gelenkt worden. Dieses Vorkommen von Trapa 7«a^ans-Früchten liess erwarten, dass; sich im Vereine damit Reste von Pflanzen finden könnten, die heute in Böhmen nicht mehr vorhanden oder wenigstens stark im Rückgänge und dadin-ch von pflanzengeographischem Interesse sind. Ich unternahm deshalb die Untersuchung der Bodenproben, welche j Prof. V. Wettstein im November 1896 aufgesammelt hatte, auf Diatomaceen und in der That erwiesen sieh dieselben als sehr reich an Kieselalgen. Dieselben wurden aus den zertheilten und vor- sichtig zerriebenen Lettenstücken ausgeschlemmt, ein Verfahren, wo- durch freilich besonders die grösseren Formen mitunter arg be- schädigt wurden, demgegenüber aber auch andere Versuche wie 1) Vergl. ;Sitzungsbericlite des deutschen naturw.-medicin. Vereines für Böhmen „Lotos" 1896. 317 Zertheilen durch Zerkochen u. dgl. keinen grösseren Vortheil boten. Zur Beobachtung' wurde wegen der geringen Grösse der meisten Formen ausschhessHch homogene Immersion 1/15 mit Ocular 2 und 4 des Eei eher t 'sehen Mikroskopes, zum Zeichnen der Zeichen- apparat von Seibert und Kr äfft in Reich er t'scher Ausführung verwendet. Die Bestimmung erfolgte mit Benützung der derart an- gefertigten Zeichnungen, von deren Wiedergabe ich hier aber ab- sehe, da es sich um nicht hinreichend bekannte Formen nicht handelt. Von Literatur wurden zum Vergleiche und zur Bestimmung benützt: „Synopsis of the British Diatomaceae" von William Smith, besonders aber „Synopsis des Diatomees de Belgique" von Van Heurck und De Toni's „Sylloge Algarum", mitunter auch A. Schmidt 's „Atlas der Diatomaceeukimde".^) Die sicher bestimmten Formen will ich im Folgenden an- führen, wobei ich mich iu der Reihenfolge an De Toni's Sylloge halte: 1. Navicula major. Kuetz. D. T. pao-. 10. A. Schm. Atlas t. 42. Fig. 8—10. 2. Savicida radiosa. Kuetz. D. T. pag. 42. V. H. t. 7, Fig. 20. A. Schm. Atlas t. 47, Fig. 50—52. Diese ist weitaus die häutigste unter allen Formen. Nach D. T. bis jetzt fossil nur aus Itahen bekannt. 3. Navicula limosa. Kuetz. D. T. pag. 147. V. H. t. 12. Fig. 13. 4. Xavicida Iridis. Ehr. D. T. pag. 153. V. H. t. 13, Fig. 4. var. affinis. (Ehr.) V. H. Im Vergleiche mit N. radiosa sind die zwei letzten Arten selten, nur hin und wieder erscheinend. 5. yavicida atomoides var. suhserians Grün. D. T. pag. 166. V. H. t. 14, Fig. Ha. 6. Navicula Seminidum. Grün. D. T. pas;. 166. V. H. t. 14. Fig. 10. 7. Stauroneis Heufleriana. Grün. D. T, pag. 212, V. H. t. 4, Fig. 1. 8. Encyonema vtntricosum. (Ag.) Grün. D. T. pag. 373. V. H. t. 3, Fig. 15. 9. Amphora ovalis var. gracilis (Ehr.) V. H. t. 1, Fig. 3. D. T. 411. In verschiedenen Prä})araten nur selten vorgefunden. 10. Gomphojiema acuminatum. Ehr. I). T. pag. 423. V. H. t. 23, Fig. 16. 11. Gomplioncr)ia {acuminatum var.) Brebissonii. Kuetz. forma Laud constricta. V. H. t. 23, Fig. 25 u. 26. 1) Zur Bezeichnung dieser Werke benütze ich im Folgenden folgende Abkürzungen: D. T. = De Toni, Sylloge; V. H. = Van Heurck, Synopsis. — Die citirten Abbildungen sind jene, mit denen die von mir beobachteten Exemplare ganz übereinstimmen. 318 12. Gomphonema capitatum. Ehr. D. T. pag. 422. V. H. t. 23, Fig. 7. 13. Gomphonema capitatum. Ehr. Y. H. t. 23, Fig. 8. forma curla. Sämmtliehe Arten der Gattung Gomphonema in sehr geringer Zahl . 14. Cocconeis dirupta. Greg. D. T. pag. 453 V. H. t. 29. i Fig. 16. I 15. Cocconeis placentala. Ehr. D. T. pag. 454. V. H. t. 30, ; Fig. 27. j Auch diese Gattung war nur spärlich vertreten. 1 16. Nifzschia frustulnm. (Ivuetz.) Grün. D. T. 543. V. H. , t. 69, Fig. 30. I Häutig. j 17. Hantzscliia Ämphioxys. (Ehrenb.) Grün. D. T. 561. T. i H. t. 56. Fig. 3. i Nur sehr spärlich vertreten. I 18. Suriraya splendida, (Ehr.) Kuetz. D. T. pag. 571. V. H. i t. 72. Fig. 4. I 19. Dintoma vulgare. Bory. D. T. pag. 635. V. H. t. 50, Fig. 6. , 20. Biatoma vulgare var. lineare. Grün. V. H. t. 50, Fig. 7 u. 8. ! 21. Odontidium Harrisomi. W. Sra. D. T. 639. V. H. t. 45, \ Fig. 28. 22. Fragilaria construens. (Ehr.) Grün. D. T. 688. V. H. i t. 45. Fig. 26. I 23. Fraqilarta construens var. hinodis. (P]hr.) Grün. D. T. | pag. 689. V. H. t. 45, Fig. 24 u. 25. ^ '■ 24. Fragilaria construens var. Venter. Grün. V. H. t. 45, i Fig. 24—26. I 25. Fragilaria elliptica. Schura. D. T. 687. V. H. t. 45, | Fig. 15—17. Diese Gattung im Vereine mit Navicula radiosa bildet die ! Hauptmasse sämmtlicher Formen, die vorgefunden wurden. , Interessant sind einige verzerrte Formen von Fragillaria, die | insbesondere durch asymmetrische Entwicklung der einzelnen Schalen i zu Stande kamen. j 26. Cystoplenra (Epithemia) Zebra. (Ehr.) Kunze, forma I minor. L. = 0'033 mm. D. T. pag. 784. V. H. t. 31, Fig. 11—13. | 27. Cystoplenra Zebra var. proboscidea. (Kuetz.) Grün. D. T. ! pag. 784. V. H. t. 31, Fig. 10. (Epithemia xwoboscidea. Kuetz.) , 28. Eunotia pectinalis. Rabenh. D. T. pag. 793. V. H. t. 33, ! Fig. 20. 29. Eunotia praerupta var. inflata. Grün, V. H. t. 34, Fig. 18. j 30. Diadesmis Bacillum. (Ehr. ) Kuetz. D. T. pag. 730. H. V. i t. 13, Fig. 8—10. (Navicula Bacillum. Ehr.) Nur in wenigen Exemplaren vertreten. [ 31. Tabellaria fenestrata. (Lvngb.) Kuetz. D. T. pag. 743. V. < H. t. 52, Fig. 6—8. W. Sm. Br. Diät. t. 43, Fig. 317. 319 32. Tahtllaria flocculosa. (Roth.) Kuetz. D. T. jtag. 744. Y. H. t. 52, Fig. 20. W. Sm. Br. Diät. t. 43, Fig. 31G. 33. Cyclotella etelligera. Cleve et Grün. D. T. pag. 1355. T. H. t. 94, Fig. 23. In allen Präparaten ein einziges Mal beobachtet. 34. Scliizonema corymbosmn. Ag. D. T. pag. 292. Y. H. t. 16, Fig. 21. 35. Cymhella cymhiformis. (Kuetz.) Breb. D. T. pag. 363. V. H. t. 2. Fig. 11. 36. CyniMla yastroides. Kuetz. D. T. pag. 361. V. H. t. 2, Fig. 8. 37. Cymhella Cystida. (Hempr.) Kirchn. D. T. pag. 365: "\ . H. t. 2, Fig. 12. Nicht allzu häufig. Im Allgemeinen finden sich viele von den genannten fossilen Diatomeen heute noch in Böhmen, wie u. A. aus der Abhandlung von Maly „Beiträge zur Diatomeenkunde Böhmens"^) zu ersehen ist, alle übrigen aber sind nach De Toni's Angaben heute noch zum wenigsten in Mitteleuropa verbreitet, so dass sich aus der fossilen Diatomaceenflora des Kummerner See's keine pflanzen- geographischen Resultate allgemeinerer Art gewinnen lassen. Infolge der allgemeinen üebereinstimmung mit den recenten Diatomaceen ist es ferner wahrscheinlich gemacht, dass sie nicht aus älteren Schichten durch früher in den See einmündende Gewässer ein- geschlemmt worden sind, wie dies von den Forarainiferen gilt, die Herr ^[atouschek in derselben Ablagerung gefunden hat.-) Des weiteren sei hier besonders darauf hingedeutet, dass rein marine Formen nicht gesehen wurden. Interessant ist es, dass die angeführten Formen zum grossen Theile mit den fossilen Diatoma- ceen übereinstimmen, die in neuester Zeit ebenfalls zugleich mit subfossiler Trapa natans in Schweden gefunden wurden.^) Arbeiten des botan. Institutes der k. k. deutschen Universität in Prag. XXXIII. Zur Kenntniss der Emährungsverhältnisse von Etiphrasla'KvlQn . Von R. V. Wettsteiii (Prag). Gelegentlich der Ausarbeitung meiner Monographie der Gattung Euphrasia^) habe ich auch den in Folge des Parasitismus etwas complicirten Ernährungsverhältnissen der Pflanzen der Gattung 1) Verh. der zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien, 1S94. -) Sitzungsber. des naturw.-medicin. Vereines für Böhmen „Lotos", 1897. 2) Sernander und Kjellmark im liull. geolog. Instit. Vol. IL 2. pag. 326—329. ■•) Leipzig, 1896. W. Engelmann. 320 meine Aufmerksamkeit zugewendet, und die bis zum Momente des Abschlusses der Monographie diesbezüglich erzielten Eesultate auf Seite 24 — 29 derselben mitgetheilt. Ich habe aber schon bei diesem Aulasse hervorgehoben, dass ich damit die ganze Frage noch nicht als abgeschlossen betrachte, sondern meine bezüglichen Versuche fortzusetzen gedenke. Ich habe im Allgemeinen nicht die Absicht, die sich natur- gemäss in Folge der fortgesetzten Beobachtungen und insbesondere der massenhaften Zusendungen aus den verschiedensten Floreu- gebieten ergebenden Nachträge und Zusätze zur Monographie so rasch zu publiciren; ich möchte vielmehr, um eine überflüssige Literatur-Zersplitterung zu vermeiden, erst nach einer ßeihe von Jahren einen zusammenfassenden Nachtrag veröffentlichen;') wenn ich im Folgenden von diesem Plane abweiche und einige Resultate meiner fortgesetzten Beobachtungen über die Ernährungsweise der Ei(2)hrasia- Arten schon heute mittheile, so hat dies einen zwei- fachen Grund. Einerseits ergab sich die Nothwendigkeit, einzelne Sätze der in der Monographie als das Resultat der damals abge- schlossenen Culturversuclie wiedergegebenen allgemeinen Ergebnisse nunmehr zu modificiren, anderseits dürften die bezüglich der Nähr- pflanzen gewonnenen Resultate Fachgenossen, die sieh ebenfalls mit der Cultur von Enphrasicn beschäftigen.-) willkommen sein. Meine nachstehenden Mittheilungen beziehen sich auf zwei Fragen, erstens auf die Frage nach der Natur der Wirths- pflanzen (I). zweitens auf die Frage, in wie weit eine Ent- wicklung von Eajthrasia- Arien ohne Parasitismus mög- lich ist. (II.) I. Ich habe schon in meiner Monographie Seite 28 dargelegt, dass die Feststellung der Nährpflanzen der Enphrasien durchaus nicht so leicht ist. Die Schwierigkeit liegt insbesondere darin, dass es bei der Feinheit des Wurzelsystems nur in den allerseltensten Fällen glückt, den Zusammenhang zwischen einer Enplirasia-\^\irie\ und der Wurzel einer Wirthspflanze in der freien Natur mit Sicher- heit nachzuweisen. Man ist also diesbezüglich auf den Cultur- versuch angewiesen. Schon a. a. 0. habe ich eine Anzahl derartiger Culturergebnisse mitgetheilt; ich habe seither alljährlich analoge Versuche in grösserer Zahl im Prager botanischen Garten aus- geführt und kann daher die Zahl der dort angegebenen Nährpflanzen nunmehr beträchtlich vermehren. Die Versuche wurden durchwegs in der Weise ausgeführt, dass in Töpfen die Nährpflanzen aus Samen herangezogen wurden ^) Es mögen in Folge dessen manche Herren Fachcollegen, die mir in freundlichster Weise werthvolle Funde und Beobachtungen zur Verfügung stellten, enschuldigen, wenn die Veröffentlichung derselben jetzt noch nicht erfolgt. -) So ist mir beispielsweise bekannt, dass Herr Prof. Hein rieh er in Innsbruck gleichfalls die Ernährungsverhältnisse der Bhinanthaceen studirt; vergl. auch dessen Abhandlung „Zur Kenntniss der parasitischen Samenpflanzen'* in Berichte des naturw.-medicin. Vereines Innsbruck. XXII. 321 und dass in diese Töpfe entweder im selben Jaiire oder im kom- menden Frühjahre (bei spät keimenden oder langsam sich ent- wickelnden Nährpflanzen) Ei(2)hrasia-S-AmQn angebaut wurden. Zur Zeit des Höhepunktes der BUite der Eaplirasia wurden die Wurzeln durch Aussehlemmen freigelegt und der Zusammenhang der Wurzeln der Euplirasia mit jenen der Nährpflanze eonstatirt. Für einen grossen Theil der Yersuchsergebnisse finden sieh Belegexemplare in den Sammlungen des botanischen Institutes der deutschen Uni- versität in Prag. A. E. liostJcoviana Hayne. Die Mehrzahl der Versuche wurde mit dieser Art durchgeführt, da sie bei uns die häufigste ist und daher jederzeit leicht beschaff"t werden kann, da sie in dem sehr feuchten alten botanischen Garten in Prag am besten gedieh, \) da es mir zweckmässig erscheint, zu- nächst bei einer Art raöghchst vollständige Resultate zu erzielen. Bis 1895 war mir die Cultur von E. Rostkoviana auf folgen- den Nährpflanzen gelungen (vergl. Monographie Seite 29): Roa nemoralis. Foa annua. Agrostis vulgaris. 189G erzielte ich positive Resultate, d. h. es gelang die Cultur bei Anwendung folgender Nährpflanzen : Poa nemoralis. Avena elatior. Triticum repens. Lolium pereime. Galiitm Mollugo. Die Entwicklung der E. Rostkoviana war durchwegs eine ganz normale; die in den Töpfen erzogenen Exemplare waren bezüglich der üeppigkeit und der Zeit den einzelnen Entwicklungs- phasen solchen ganz gleich, die in einem benachbarten Rasen er- zogen wurden. 1897 wurden die Versuche in grösserem Masse augestellt, dabei wurde insbesondere auf die Verwendung von Dicotijlen als Nähr]jflanzen Rücksicht genommen, da der Erfolg bei Verwendung von Galium Mollugo im Jahre 1896 hiezu anregte. Es gelangen Versuche mit folgenden Nährpflanzen: Galium polymorplmm. Diantlius Carlhusianorum. Trifolium repjens. Trifolium pratense. Erigeron Canadense. ^) Ich möchte bei dieser Gelegenheit darauf aufmerksam machen, dass •der botanische Garten in Prag, in dem ich bisher meine Culturen ausführte, ungemein feucht ist und im Inundationsgebiete der Moldau liegt ; es dürfte damit im Zusammenhange stehen, wenn es mir trotz grösster Sorgfalt nicht gelingen wollte, einzelne Enjilira.iia-Xrten zu kräftiger J]nt\vicklung zu bringen, die sich vielleicht in anderen Gärten ganz gut cultiviren lassen. 322 Ägrostis vulgaris. Festuca ovina. Carex silvatica. Carex flava. Auch in allen diesen Fällen war die Entwicklung der Ek- phrasia eine sehr üppige ; nur solche Fälle wurden hier angeführt, in denen der Parasitismus durch den Nachweis zahlreicher auf- sitzender Haustorien erbracht wurde. Von den Resultaten scheint mir insbesondere hervorhebens- werth, dass E. Bostkoviana nicht bloss auf ^lonocoti/len, sondern auch 2i\if Dicotylen u. zw. auf Arten aus sehr verschiedenen Familien (Etibiaceen, Papilio)iaceen. Compositen, Caryophylla- ceen) gedeiht, dass von Monocohßen ausser Gramineen auch Cyperaceen zu den NährpHanzen zu zählen sind. E. Rost- koviana scheint demnach auf den verschiedensten WiesenpHanzerk parasitisch vorkommen zu können. Nicht unerwähnt darf bleiben, dass bei Dichtsaaten von E. liostkoviana ich wiederholt das para- sitische Vorkommen einer Euphrasia auf einer zweiten beobachtete.. wie dies Koch für Aledorolophus nachwies. Von der Mittheilung der negativ ausgefallenen Versuche,. deren Zahl ebenfalls eine nicht geringe ist. sehe ich hier vorläufig, ab, da in diesen Fällen erst Wiederholung des Versuches zeigen muss, ob nicht ein Zufall den negativen Ausfall verschuldete, was- mir in manchen Fällen recht wahrscheinlich erscheint. B. E. strida Host. 1897 gelang mir die Cultur der Art bei Anwendung folgender Nährpfianzen : Festuca ovina. Ägrostis vulgaris. Avena elatior. Zahlreiche Versuche waren, gleichwie in den Vorjahren (vgl. Monographie S. 29). von negativem Resultate, was ich aber zum großen Theile auf die Beschafienheit des alten Prager botanischen Gartens zurückführen möchte. (Vgl. Anra. auf der Vorderseite.) C. E. minima (.Jacq.). Positive Resultate erreichte ich 1897 bei Anwendung von: Port annua. Lolium perenne. D. E. Bicknelli m. (Vgl. Dörfler Herb. norm. Sched. ad Cent. XXXIV). Positive Resultate ergaben 1897 Versuche mit: Avena elatior. Lolium perenne. Poa nemoralis. II. Was die Bedeutung des Parasitismus für Euphrasia an- belangt, so musste ich 1895 auf Grund meiner bis dahin durch- seführten. an Zahl durchaus nicht geringen Versuche die Behaup- 325 tung aufstellen (Monogr. S. 28). „dass'zur vollständigen Entwicklung, insbesondere zur Bildung von Blüten und Früchten der Parasitismus nothweudig ist". Ich habe seither die Frage in umfassender Weise experimentell weiter studirt, und möchte die Resultate hier ganz mittheilen. Ich beschränke mich dabei hier auf Anführung der 1897 durchgeführten Versuche, da dieselben in ihren Ergebnissen viel klarer als jene von 1896 sind, deren zweifelhafte Resultate mich eben zur Auf- nahme der Versuche in größerem Massstabe im Jahre 1897 be- stimmten. Erster Versuch. Es wurden am 13. October 1896 15 Blumen- töpfe mit wurzelreiner Gartenerde mit je vier Samen von E. Bost- koviatia, die in Distanzen von 3 cm von einander lagen, beschickt. Von diesen keimten in der Zeit vom 2. — 9. März 1897 im Ganzen 42. In der Zeit bis 1. Mai waren von den jungen Pflanzen 36 nach Entwicklung von 2 — 3 Blattpaaren abgestorben, bis 1. JuU starben vier weitere Pflanzen ab. ohne über das fünfte Blattpaar hinaus- zukommen, und nur zwei Pflanzen entwickelten sich weiter und kamen bis 15. Juli zur Blüte. Sie wurden an diesem Tage der Erde entnommen und sorgfältig von Erde gereinigt; es zeigte sich, dass sie keine Haustorien entwickelt hatten. Die Pflanzen waren wohl zur Blüte gekommen, aber klein und schwächlich geblieben. Ein Exemplar war auffallend chlorotisch. Zweiter Versuch. Ich Hess im März 1897 zahlreiche Samen von E. Bostkoviana auf feuchtem Sande keimen. Von den Keim- lingen wurden 20 am 1. April in wurzelfreie Erde isolirt pikirt. Bis 15. Mai waren 12 abgestorben, bis 1. Juni zwei weitere, bis 1. JuH drei weitere. Am 15. Juli kam ein Exemplar zur Blüte, es war aber klein und schwächlich geblieben; eine Unter- suchung der Wurzel ergab keine Haustorien. — Zwei Exemplare erhielten sich noch bis Anfangs August lebend, kamen aber nicht zur Blüte. Dritter Versuch. 10 Töpfe mit wurzelfreier Erde wurden Anfangs Februar 1897 mit zahlreichen Samen von E. Bostkoviana in Dichtsaat beschickt. Die Pflanzen keimten Anfangs März in großer Menge. Sie blieben lange Zeit klein und schwächlich und gingen massenhaft ein. Bis 15. Juli waren insgesammt 31 Pflanzen da, davon 12 in Blüte, alle waren von kümmerlichem Aussehen, viele waren chlorotisch. Eine Untersuchung der Wurzeln ergab folgendes: Ein Theil der Exemplare (vier) hatte auf anderen Euphrasia-Exem- plaren Haustorien gebildet, zwei Pflanzen zeigten Haustorien in Ver- bindung mit Wurzeln, die zweifellos einer als Unkraut in den Topf gekommenen Pflanze entstammten^) (Poa anniia?) Bei sechs Pflanzen konnten keinerlei Haustorien gefunden werden. Zwei von diesen sechs Pdanzen hatten nicht bloss Blüten, sondern je eine ganz normale Kapsel gebildet. 1) Die Pflanze wurde jedenfalls von Jemandem aus dem Gärtnerpersonale entfernt, wobei einige Wurzeln in der Erde verblieben. 324 Belegexemplare für die iu Vorstehendem mitgetheilten Ver- suche befinden sich in den Sammlungen des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität in Prag. Die Versuche zeigen, dass von den ohne Nährpflanzeu gezogenen Euphrasien ein großer Theil frühzeitig abstarb, dass die zur Fortentwicklung kommenden in allen Fällen klein und schwächlich blieben, in vielen Fällen geradezu krank aussahen, dass aber immerhin solche Exemplare auch zur Blüte und Frucht gelangen können. In Folge dessen möchte ich den oben mitgetheilten, in meiner Monographie ausgesprochenen Satz modificiren. Es ist nach den Ergebnissen meiner Culturen zweifellos richtig, dass der Parasitismus zur vollständigen, d. h. üppigen Ent- wicklung der Euphrasien nothwendig ist; es ist aber nicht ausgeschlossen, dass auch ohne Parasitismus ein- zelne Exemplare zur Blüte und Fruchtbildung gelangen, stets bleiben aber solche Exemplare klein und schwäch- lich.^) Ich bemerke schliesslich, dass ich auch in den kommenden Jahren meine Versuche über die Ernährunosverhältnisse vonEuphrasia- Arten fortzusetzen gedenke und seiner Zeit in den schon erwähnten Nachträgen zur Monographie über alle Versuche eingehender zu berichten beabsichtige. Beitrag zur Flora von Griechenland. Aon Dr. E. v. Haläcsy (Wienj. (Schluss^) Linaria x>^loponnesiaca Boiss. et Heldr. Diagn. pl. or. Ser. II, Nr. 3, p. 163 (1856). Achaia: mt. Kyllene (Heldreichj. Arcadia: prope Zatuna (Orphanides). Var. parnassica Boiss. et Heldr. t. c. p. 164 pro spec. Eurytania: mt. Chelidoni (Heldreich). Linaria minor L. Sp. \)\. p. 617 sub Aniirrliino (1753j; Desf. Fl. Atl. II. p. 46 (1798). Aetolia: mt. Korax (Tuntas et Leonis). Linaria microcalyx Boiss. Diagn. pl. or., Nr. 4, p. 72 (1844) Cephalonia: in jugo Stavro mt. Aenos (Grimburg). Teucrium chamaedrys L. Sp. pl. p. 565 (1753). Var. oxyodon Heldr. et Hai. Eamis breviter hirtis. foliis oblongo-lanceolatis subglabris argute serratis, calycis tubo glabro. Laconia: mt. Malevo supra Kastanitza (Leonis). Durch die geringe Bekleidung aller Theile, die schmäleren Blätter und die scharfe Serratur derselben von der Grundform verschieden. 1) Es stimmt dieses Ergebniss mit den Resultaten, die Herr Prof. Hein- richer bei der Cultur von Odontites (mündl. Mitth. Sommer 1896), Kerner bei jener von Orthantha (Pflanzenleben I, 2. Aufl. S. 173.) erzielte. 2) Vergl. Nr. 8, S. 281. 325 Äjuga repfans L. Sp. pl. p. 561 (1763). Aetolia: prope Naupactos (Reiser). Salvia sclarea L. Sp. pl. p. 27 (1753). Laeonia: mt. Malevo supra Kastanitza (Leonis). Aetolia: mt. Korax (Heldreich). ScuteUaria orientalis L. Sp. pl. p. 598 (1753). Yar. pinnatifida Rchb. Ic. pl. cril. I, p. 1(3 (1823). Aetolia: mt. Korax (Tiintas et Leonis). Stachys arvensis L. Sp. pl. p. 578 sub Glcchoma (1753); L. Sp. pl. ed. 2, p. 814 (1762). Messenia: prope Petalidi (Zahn). Marrubimn yeregrinnm L. Sp. pl. p. 582 (1753). Locris: prope Granitza (Tiintas et Leonis); Phthiotis: prope Hjpata (Heldreich); Arcadia: ad laeiim Pheneon (Orphanides); Eu- boea: prope Kastaniotissa (Heldreich). Sideritis Boeseri Boiss. et Heldr. Diagn. pl. or. Ser. H. Nr. 4, p. 30 (1859). Aetolia: mt. Korax. Eurytania: mt. Chelidoni, et Phthiotis mt. Oeta (Heldreich); Attica: mt. Pateras (Pichlerj, Sepeta violacea L. Sp. pl. p. 570 ( 1753). Aetolia: mt. Korax (Tuntas et Leonis). Nepeta cataria L. Sp. pl. p. 570 (1753). AetoHa: mt. Korax (Tuntas et Leonis). Ncpeta Sprnneri Boiss. Diasn. pl. or. Ser. H, Nr. 4, p. 23 (1859). Aetolia: mt. Korax (Tuntas et Leonis). Satureia parnassica Heldr. et Sart. in Boiss. Fl. or. lY, p. 563 (1879). Aetolia: mt. Korax (Tuntas et Leonis); Arcadia: mt. Chelmos (Orphanides i. Thymus Chanhardi Boiss. et Heldr. Diagn. pl. or. Ser. H, Nr. 4, p. 6 pro var. T. angnstifolii (1859). Aetolia: mt. Korax (tuntas et Leonis); Attica: mt. Pateras et Thessaha: rat. Pelion (Heldreich). Anagallis paruiflora Hoffm. et Lk. Fl. Portug. I, p. 325 ( 1809 ). Corcyra: prope Potamos (Grimburgl. Neu für Griechenland. Armeria cancscens Host Fl. Austr. I p. 407 sub Statice (1827); Host in Ebel Armer, gen. p. 28 (1840). Yar. majellensis Boiss.' in DC. Prodr. XH p. 685 pro spec. (1848); Beck Fl. Südbosn. HI p. 127 (1886). Aetoha: mt. Korax (Tuntas et Leonis). BJituni honns Henrtcus L. Sp. pl. p. 218 sub Chenopodio (1753): Echb. Fl. germ. exe. p. 582 (1832). Aetoha: mt. Korax (Tuntas et Leonis). Aceras longihrddcata Biv. Sic. pl. cent. L p. 57 sub Orchide a800): Reichb. Icon. XIU. p. 3 (1851). 326 Acarnania: prope paludem Tripdolakos ad meridieni urbis Astakos (Reiser). Romulea hidbococlium L. Sp. pl. p. 36 sub Croco (1753); Seb. et Maur. fl. rom. p. 17 (1818). Aetolia: prope Mesolongion et Aetolikon (Reiser). Bomulea Linaresii Pari. H. pan. I, p. 38 (1839). Acarnania: rat. Zygos (Reiser). Cycladum insula Melos (Leonis). Fritillaria messanensis Raf. prec des deeouv. p. 44 (1800). Aetolia: insula Petala Ec-hinadura (Reiser). Tulipa Orphonidea Boiss. apud Heldr. in Regel Gartenfl. 1862. p. 309. Arcadia: prope Tripolis (Reiser). OrnitJiogahim nanum Sibth. et Sra. Fl. graee. prodr. I. p. 230 (1806). Var longipes Boiss. Fl. or. V. p. 220''(1884). Aetolia : prope Mesolongion ( Reiser ). Bellevalia spicata Sibth. et Sm. Fl. gr. prodr. I. p. 237 sub Hyaeintho (1806): Boiss. diagn. pl. or. Nr. 7, p. 110 (1846). Aetolia: prope Aetolikon (Reiser). AllhwiGiiicciardii Heldr. in mein, congr. Firenze p. 233(1876). Aetolia: mt. Korax (Tiintas et Leonis). Carcx stricta Good. in trans. linn. soe. II. p. 96 (1794). Aetolia: ad locum Triehonis (Reiser). Koeleria splendens Presl. Cyp. et Gram. Sic. p. 34 (1820). Thenalia : mt. Ghavellu Pindi supra. Sermeniko (Heldreich) ; Aetolia: mt. Korax (Tuntas ed Leonis). Festiica acuminata Gaud. Agrost. Helv. IL p. 287 (1811). Thessalia: mt. Ghavellu Pindi supra Sermeniko (Heldreich); Aetolia: mt. Korax (Tuntas et Leonis). Festuca nd)ra L. Sp. i)l. p. 74 (1753). Aetolia: mt. Korax (Tuntas et Leonis). Poa violacea Bell. App. ad Fl. ped. p. 8 ( 1792). Aetolia: mt. Korax (Tuntas et Leonis). Agropyrum repens L. Sp. pl. p. 86 sub Tritieo (1753); Pal. de Beaiiv. Agrostog. p. 102 (1812). Var. caesium Presl. Fl. cech. raant. I, &wh Agropyro (1819); Hack, in Hai. et. Br. Nachtr. Fl. Niederüst. p. 43 (1882). Aetolia: mt. Korax (Tuntas et Leonis). Beitrag zur Kenntniss der Wirkung elektrischer Ströme auf Mikroorganismen. Von R. Heller (Prag). Unter den technischen Hilfsmitteln der einzelnen Wissens- zweige hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte die Elektricität einen der ersten Plätze zu erringen gewusst. Nur in der Bakterio- 327 log'ie vermisst man bis heute noch eine })raktiscLe Anwendung der- selben. Die l'rsacbe dieser Erscheinung hat man in der sehr geringen Kenntniss der Wirkung dieser Naturkraft auf die Mikro- organismen zu suchen. Einen kleinen Beitrag zur Kenntniss der- selben zu liefern und eventuelle Anhaltspunkte für eine i)raktische Verwendbarkeit der Elektrieität in der Bakteriologie zu finden war der Zweck der vorliegenden Untersuchung. Es ist zwar in den letzten zehn Jahren eine Reihe von Arbeiten 7.ur Feststellung der unmittelbaren physiologischen Einwirkung elek- trischer Ströme auf Bakterien unternommen worden, allein von diesen war — soweit es sich eben um unmittelbare Strom Wirkung auf die Bakterien handelt — keine darnach angethan. volles Licht in diese Sache zu bringen. Indem nämlich bei den Untersuchungen der EinHuss secuudärer Stromwirkungen sich gehend machte oder vielmehr — theils mit. theils ohne Absicht der Autoren — voll- ständig in den Vordergrund trat, war es vollständig unmöglich, über die primäre Wirkung des Stromes irgendwie ein abschliessendes Urtheil zu fällen. Ueberdies widersprechen einzelne Arbeiten, die l)ei analoger Versuchsanordnung von verschiedenen Forschern aus- geführt wurden, einander derartig, dass sie noch einer genaueren Ueberprüfung bedürfen. Eine kurze kritische Uebersieht über die vorhandene Literatur wird wohl am besten den heutigen Stand dieser Frage beleuchten. Ein Uebelstand. der bei den meisten I'ntersuchungen sich geltend machte, ist die Anwendung von Gleichströmen. Denn die ohnehin meist verhältnissmässig schwache jihysiologische Wirkung der benützten Gleichströme konnte infolge des Einflusses des zer- setzten Elektrolyten auf die Bakterien gar nicht beobachtet werden. Nichtsdestoweniger hindert dies einzelne Autoren nicht, die erzielte Wirkung nur dem Einflüsse der elektrolytischen Zersetzungsproducte zuzuschreiben, den Einfluss der directen Einwirkung des Stromes jedoch nicht zu berücksichtigen oder eine solche zu negiren. Allerdings hat es anderseits auch nicht an Bemühungen ge- fehlt, die störenden Nebenwirkungen der constanten Ströme zu be- seitigen. Die augewendeten Mittel vermochten jedoch ihren Zweck nicht zu erreichen, wohl aber ein gewisses Misstrauen gegen alle derartigen Versuche zu erwecken. Die vielen Widersprüche mancher, scheinbar ganz analoger Untersuchungen waren selbstverständlich ebenfalls wenig geeignet, dieses Misstrauen zu zerstreuen. Die Ent- täuschungen . die man bei der Ueberi)rüfung angeblich directer Stromwirkungen erlebte, bewirkten sogar, dass sich alhuälig die Meinung einzubürgern begann, die Bakterien seien gegen elektrische Ströme nur sehr wenig empfindlich. Es schien diese Ansicht umso berechtigter zu sein, als gerade die neuesten Arbeiten in der Regel zu negativen Resultaten gelangten. Inwieweit jedoch diese in erster Linie für constante Ströme geltenden Resultate richtig sind, kann erst die Zukunft lehren. Nicht unerwähnt mag hier aber ))leiben. dass bereits F. Cohn die Nebenwirkuuuen des elektrischen Stromes 328 j I durch Verwendung von Inductionsströmen zu verhindern suchte. Seine diesbezüglichen Versuche sind jedoch merkwürdigerweise, so i weit mir bekannt, nicht weiter überprüft worden.^) V ersuchsanordnung. Den Strom einer Bunsenbatterie von lünf Elementen, die hinter- einander geschaltet wurden, transformirte ich in einem grossen Fmikeninductor und erhielt auf diese Weise einen — wenn auch nicht reinen — Wechselstrom.-) Ich will gleich hier bemerken, dass es i mir auf genauere Messungen von Spannung etc. bei den vorlie- i genden Untersuchungen nicht ankam, da ich bloss ganz im allge- | meinen die Wirkung der Inductionsstrüme auf die Bakterien unter- j suchen wollte. Demnach berücksichtigte ich auch bei der sonstigen I Versuchsanordnung gewisse Verhältnisse, welche die Intensität des ' Stromes beeintlussten, durchaus nicht. Welche Folgen dies für die ! erzielten Ergebnisse bei den einzelnen Versuchen hatte, wird sich j von selbst ergeben ; übrigens werde ich im Laufe der Untersuchung j auf diesen Gegenstand noch genauer zu sprechen kommen. j Die sonstigen Behelfe waren ebenfalls nur für gröbere Ver- i suche eingerichtet, lassen sich jedoch unter Beibehaltung des Prin- \ cipes durch geringe Veränderungen auch für feinere Untersuchungen verwenden. Die Versuchsgläser bestanden im Wesentlichen aus einer- seits offenen (ilascvliuderu; ihr Durchmesser betrug circa UScra, i die Höhe 15 cm. In das untere Endo wurde eine Platinelektrode (E) I eingeschmolzen. Die andere Elektrode (E^) war beweglich ein- ■ gerichtet. Durch einen steifen Platindraht, durch welchen zugleich j der Strom geleitet wurde, konnte sie in behebige Tiefe eingesenkt I werden. Das umstehende Schema dürfte die ganze Anordnung voran- i schauhchen. Vor Einleitung des Versuches wurde der Raum zwischen der fixen Elektrode iE) und dem Boden des Gefässes mit Gelatine aus- gegossen. Nachdem diese erstarrt war, wurden 1 — 2 cm^ destillirtes i Wasser in das Gefäss eingelullt; in dieses wurden die zu elektri- sireuden Organismen hineingebracht. Nach der Entnahme von Con- 1) Von den zahlreichen Arbeiten, die sich mit der Einwirkung elektrischer Ströme auf Bakterien beschäftigen, sind die wichtigsten: Mendelsohn und \ Cohn (Beiträge zur Biologie der Pflanzen 1S79); Apostoli und Laquerriere (ref. in Koch's Jahresb. 189U, p. 44); Prochownik und Späth (ref. in Koch's i Jahresb. 1890, p. 45); Burci und Frascani (ref. in Centrbl. für Bakt. 1892, ' Nr. 14, p. 4'.)2 und Koch's Jahresb. 1892, p. 76); D'Arsonval und Charrin (ref. in Hvgien. Rundschau III und Koch's Jahresb. 1893); Spilker und Gott- stein (Centralbl. für Bakt. 1891, p. 77j; Gottstein (Centralbl. f. Bakt. 1896, (Centralbl. f. Bakt. Nr. lG/17); Friedenthal 1896, Nr. 9 10 u. 14/15); Krüger j (Zeitschrift f. klin. Med. XXII, und Deutsche med. Wochenschr. 1895). Ich kann nicht umhin, Herrn M. U. Dr. E. Münzer, Docenten an der Prager Universität, für das liebenswürdige Entgegenkommen, das er mir bei | der Beschaffung der Literatur erwies, an dieser Stelle meinen besten Dank ab- ' zustatten. ! -) Für die Versuche ist jedenfalls ein möglichst kräftiger Inductor em- pfehlenswerth. | 329 troleproben wurde der Versuch in Gang gesetzt. Von Zeit zu Zeit wurde der Strom unterbrochen , die beweghehe Elektrode heraus- gehoben und neuerdings Probeentnahme vorgenommen. Es ist leicht einzusehen, dass dabei mit grosser Vor- sicht zu Werke gegangen werden musste. Erstlich war darauf zu achten, dass nur die untere Fläche der fixen Elektrode von der Gelatine bedeckt würde; ferner musste auch die bewegliche Elektrode mit ihrer unteren Fläche überall gleichraässig von der Wasser- fläche benetzt werden. Ueberdies musste auch darauf wohl 'geachtet werden, dass bei Ent- nahme von Bakterienproben die Platinnadel mit den Wänden des Glasgefässes nicht in Berührung komme. Alle diese Uebelstände lassen sich jedoch, wie schon erwähnt, un- schwer beseitigen; näher hierauf einzugehen halte ich für überflüssig. I. VorTersiiclie mit Algeu. Vor dem üebergange zu den eigentlichen Versuchen mit Bak- terien schien es zweckmässig, die Einwirkung des elektrischen Stromes auf Organismen zu untersuchen, die der directen mikro- skopischen Beobachtung geringere Schwierigkeiten entgegensetzten. Zu diesem Zwecke wurden in erster Linie Algen verwendet. Vor dem Elektrisiren überzeugte ich mich mikroskopisch von der normalen Beschafi'enheit des verw^endeten Materiales und übertrug hierauf zum Zwecke weiterer Controle einzelne Proben theils in destillirtes Wasser, theils in eine Nährlösung ^) für Algen (Zusammensetzung derselben: 1000g H,0, 0-8g OaCNO,),, 0-4g'MgS0,, 0-4g 00, (NHjX, Spur Eisen). Auf gleiche Weise verfuhr ich mit Proben der elektri- sirten Alge. Die Versuche wurden mit Chlor ophyceen begonnen. A. Versuche mit Cladophora crispata. Die Alge erweist sich gegen den elektrischen Strom ziemHch empfindlich. Die Dauer der Stromeinwirkung wurde verschieden gewählt: das Maxiraum betrug 100, das Minimum 10 Minuten. Die sofortige mikroskopische Untersuchung ergab nachstehendes Resultat: In normalem Zustande waren die Chromatophoren gleichmässig über die ganze Zelle ausgebreitet; die einzelnen Zellen waren stark mit Stärkekürnern erfüllt, die regelmässig im Chlorophyll vertheilt erschienen. Das Aussehen der Zellen zeigte sich an allen Stellen gleichmässig; das Plasma lag der Membran dicht an. Ein ganz anderes Bild gewährte hingegen die vom Strome be- einflusste Alge: Das Chlorophyll färbte nicht mehr die ganze Zelle, 1) Vgl. Molisch: Die Ernährung der Algen I. Sitzungsb. d. Akad. d. Wissenschaften. Wien. Math.-naturw. Cl. Bd. CIV. Oesterr. botan. Zeitschrift. 9. Ilftft. 18»7. or: 330 sondern war auf mannigfach gestaltete Plasmahaufen beschränkt. Ueberdies hatte sich das Protoplasma von den Membranen zurück- gezogen: die Quermembranen erschienen stark aufgequollen. Auch die Stärkekörner erschienen nicht mehr regelmässig über die ganze Zelle vertheilt. sondern standen mehrweniger dicht beieinander. Bei der Behandlung mit C h 1 o r z i n k j o d ergab sich ferner ein bedeutender Unterschied in der P'ärbung der Stärke der normalen und der elektrisirten Alge. Hierzu muss bemerkt werden, dass nicht alle Individuen einer Zellreihe in gleicher Stärke vom elektrischen Strome betroffen er- schienen. Während aber bei relativ kürzerer Dauer der Stromein- wirkung die Mehrzahl der Zellen ein ganz normales Aussehen zu haben schien, nahm die Zahl dieser scheinbar normalen Zellen bei steigender Einwirkungsdauer stetig ab. Dass es sich hier jedoch nicht mehr um lebensfähige Zellen handelte, ergab eine Untersuchung der Alge nach mehrtägigem Stehen in destillirtem Wasser. Solches wurde angewendet, um eine Bakterieninfeetion möglichst auszuschliessen. Eine Vegetation der nicht getödteten Alge wäre dabei dennoch wegen der grossen ^lenge der aufgespeicherten Keservestoffe möglich gewesen. Der Beweis gelang in der That vollständig. Schon bei mikroskopischer Betrach- tung erschien das elektrisirte Material dem nicht elektrisirten gegen- über stark gebleicht. Die sieh anschliessende mikroskopische Unter- suchung zeigte nunmehr, dass die erwähnten, scheinbar normalen Zellen vollbtändig oder weitaus zimi grössten Theile das oben be- schriebene, krankhafte Aussehen angenommen haben. Die nicht elektrisirten Aken dagegen haben ihr normales Aussehen l)elialten; es lässt sich bei ihnen nnr ein Verlu'aueh eines grossen Thciles der Reservestoffe constatiren. Wesentlich dasselbe Resultat ergaben auch die in Nährlösung übertragenen Proben : Während die vom Strome imbeeinHusste Alge gedieh, gieng die elektrisirte — selbst wenn die Zahl der scheinl)ar normalen Zellen bei weitem überwiegend war — nach einiger Zeit zu lirunde. Von Interesse ist es, mit diesen Erscheinungen die zu ver- gleichen, dass auch mit Subiimatlösung Itehandelte Clado2)hora bei sofortiger mikroskopischer Untersuchung zum Theil ein ganz normales Aussehen zu haben schien und erst später beim Stehen in destil- lirtem Wasser ein dem vorigen analoges Aussehen erhielt. Aehnliches gilt auch von durch kochendes Wasser getödteter Cladophoru; nur ändert sich hier das Bild ziemlich bedeutend in Folge des Aufqiiellens der Stärke. B. Recht schön waren die durch den Inductionsstrom herbei- geführten Veränderungen auch an dem schraubigen Chlorophyllbande von Spirofiy rn zu beobachten, wobei bemerkt wird , dass bei dieser Alge nach der Stromeinwirkung der Zellkern oft ungemein deutlich hervortritt. C. Was hingegen die Emplindlichkeit der Diatomeen betrifft, scheint dieselbe bedeutend geringer zu sein . doch wurde auf eine genauere Prüfung dieses Punktes verzichtet. 331 D. Dagegen hielt ich es für nothwendig, das Verhalten der Sclnzophyceen gegen den elektrischen Strom wegen ihrer Verwandt- schaft mit den Bakterien näher zu prüfen. Als Versuehsobject wurde diesmal hauptsächlich eine Oscillaria in Betracht gezogen. Die bei diesem Organismus erhaltenen Ergebnisse waren freilich nicht sonderlich ermuthigend und schienen die von einigen Forschern be- obachtete Widerstandsfähigkeit der Bakterien gegen die physiologischen Wirkungen elektrischer Ströme bestätigen zu wollen. (Fortsetzung folgt.) Zur Naturgeschichte der Zwiebel von Erythronium dens canis L. Von A. Paul Winter (Laibach). Mit der Abfassung einer Biographie des um die botanische Durchforschung Krains vielverdienten, im Jahre 1895 zu Wien allzufrüh verstorbenen Prof. Wilhelm Voss beschäftigt, fand ich in dessen mir zur Bearbeitung zugekommenen Nachlasse unter anderen als Torso gebliebenen Arbeiten auch Fragmente zu einer den vorliegenden Gegenstand behandelnden Studie vor, die ich auf Grund meiner eigenen Untersuchungen und Bestrebungen durch- führte und hiermit der Oeffentlichkeit zu übergeben mir erlaube. Das Original war, wie bereits erwähnt, mehrweniger nur in dessen Haupt- zügen angedeutet, und war mein Augenmerk daraufgerichtet, dieselben nach Thunlichkeit beizubehalten, um die Arbeit auf dem von Prof. Voss eingeschlagenen Wege so viel als möglich durchzuführen. Vossens Manuscripte lag auch eine von ihm gezeichnete Tafel mit 12 Abbildungen bei, die ich ebenfalls meiner Arbeit gerne i)eigegeben hätte, doch musste ich leider davon absehen, da dies die Veröffentlichung nur verzögert hätte, mir aber daran gelegen ist, Voss' Nachlass, insoweit als zulässig, ehestens, jedenfalls aber noch vor Erscheinen der vorerwähnten Biographie zu publiciren. Die auf unseren Gegenstand Bezug habende Literatur stand mir nicht ganz zu Gebote. Es sei aber insbesondere auf Thilo Irmisch' „Beiträge zur vergleichenden Morphologie der Pflanzen", IV. Abtheilung. Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Halle, Band VH (18G3), hingewiesen. Enjthronium dens canis L., eine im Allgemeinen auf das süd- liche Gebiet von Centraleuropa beschränkte, zerstreut vorkommende Art, ist in den Umgebungen Laibachs neben dem ebenso häufigen Grocus vernus Wulf, eine der ersten Frühlingspflanzen und durch das oft massenhafte Auftreten sehr auffallend. Als eine Bewohnerin des Schieferbodens tinden wir dieselbe auf allen Gebirgen der Car- bonformation — aus einem brüchigen Thonschiefer und Kohlen- sandstein aufgebaut — vor, so besonders am Laibacher Schlossberge (364 m), Golouc (471 m), in den Bosenbacherbergen u. A. Heben wir zu Beginn des Monates April etwa kräftig ent- wickelte Individuen mit einiger Vorsicht aus, so können wir meistens 25* 332 die Zwiebel unbeschädigt erhalten, an der man bemerkt, dass die- selbe von einem äusseren, in der Färbung dunkelbraunen Seheide- blatte bedeckt wird, unter welchem noch ein zweites, hellergefärbtes und dünneres liegt. Beide Hüllen lassen sich durch Waschen leicht entfernen. Der Bulbus ist bedeutend länger als breit, steilkegel- förraig und in der Eegel schwach gebogen, wodurch man unge- zwungen an den Eckzahn des Hundes erinnert wird. Gewöhnhch wird der Volksname ..Hundszahn" durch die in drei bis vier Zähne gespaltene Zwiebel begründet. Allerdings kommen öfters zahnartige Fortsätze der Scheideblätter am oberen Zwiebelende vor; dieselben sind jedoch so unauffällig und so wenig constant, dass sie sicher- lich nicht zur volksthümlichen Benennung beitragen können. Wohl glaube ich aber, dass der ganze Zwiebelkörper mit seiner lang- gestreckten, etwas gebogenen Gestalt am ehesten noch mit dem Eckzahne des Hundes verglichen werden kann. Schon der alte Tournefort erblickte in der Form der Zwiebel einen Eckzahn, wie er dies in seinem Werke .,Institutiones rei herbariae", Paris 1700 bis 1719, pag. 378 mit den Worten: „Radix carnosa, ad dentis Canini fonnam accedens" ausdrückt. Auf Tab. 202 sehen wir auch in Fig. F und G Zwiebeln dargestellt, von denen F deutlich zwei der Zwiebel anliegende Knöilchen zeigt, während G einen Knollen- fortsatz trägt. Dr. J. A. Scopol! kennt in seiner trefflichen „Flora Carniolica" (1772) diese Bildung nicht. Am unteren Ende der Zwiebel fallen knollenförmige An- sätze auf; dieselben sind mit abgewelkten Wurzelfasern bedeckt, nehmen in der Grösse — von der Pflanze gerechnet — ab, wobei die letzten allmälig häutig werden und endlich durch Verwesen ganz verschwinden. In der Zahl sind sie verschieden und können von 1 bis 5 und mehr variiren. Was deren Lage zur Zwiebel anbelangt, so kann man dabei dreierlei Verhältnisse beobachten. Entweder hegen sie horizontal, demnach zur Zwiebel in einem rechten Winkel, können in verschiedener Art an den Seiten der Zwiebel angebracht sein, oder sie liegen in der Verlängerung derselben nach abwärts; jedoch kann keine dieser Abweichungen als überwiegend hingestellt werden. Wie wir bereits gesehen, waren schon Tournefort diese Knoilenansätze bekannt, auch Clusius erwähnt derselben. Auf pag. 266 seines Werkes: „Rariorum plantarum historia", Antwerpiae 1601 finden wir bei Beschreibung der Pflanze eine bezügliche Stelle folgenden Inhaltes: „radix longa, infiraa sed crassior multisque, candidis fibris stipata et plana quadam appendice, unica aut pluribus. donata quae veluti radicum superioris anni et praeccedentium aliquot vestigia sunt". Auch an der Abbildung ist ein solches Anhängsel angedeutet. Ja c quin kennt in seiner „Flora austriaca" (1778) diese knollenförmigen Anhängsel nicht, wohl aber sind dieselben in der Abbildung der Pflanze, Fl. Aust. V. Bd. App. Tab. 9 ganz deutlich dargestellt. Die Bewurzelung der Zwiebel beschränkt sich nur auf wenige dünne, ungetheilte Fasern, in der Regel seitlich ansitzend und höchst 333 selten die bei anderen Zwiebelgewächsen gewöhnliche kreisförmige Anordnung zeigend. Am oberen Theile der Zwiebel wird man eines seitlich angebrachten trockenhäiitigou Ansatzes gewahr, der, wie wir später sehen werden, der Rest des vorjährigen Blütenschaftes ist. Halbiren wir eine normal ausgebildete Zwiebel der Länge nach, so finden wir nach aussen hin zwei trockene Scheideblätter, von denen das äussere höher hinauf steigt als das innere. Beide schliessen ein dickes fleischiges Blatt ein, welches mit Irmisch als das Nährblatt bezeichnet werden kann; im Grunde desselben Hegt die verkürzte unterirdische Axe der Pflanze, ^) aus der die Wurzelfasern, die das Nährblatt durchdringen und sich in das Erdreich senken, sowie der schon frühzeitig einen seitlichen kegelförmigen Ansatz zeigende Blütenschaft entspringen. Die der Zwiebel anhaftenden Knollen- gebilde stehen untereinander in Verbindung. In jedem Knöllchen finden wir eine feste, gelblich gefärbte Gewebepartie, aus welcher die den Knöllchen anhaftenden Wurzelfasern entspringen. Die dich- teren Gewebskörperchen selbst stehen durch Gefässbündel mitein- ander in Verbindung. Das früher erwähnte Nährblatt als solches ist wieder kein einheitliches Gebilde, sondern enthält noch einen vor- jährigen Rest der Pflanze in sich, da es nämlich aus dem fleischigen, dicken Zwiebelblatte der diesjährigen Pflanze und aus dem Schaft- reste des vorjährigen Blütenstengels besteht. In gleicher Weise gliedert sich das untere Ende des Blüteustengels, vom Nährblatte umschlossen, in zwei Theile : in den eigentlichen Schaft und in die für das kommende Jahr bestimmte Zwiebelanlage. Das Zwiebel- nährblatt verliert im weiteren Verlaufe der Vegetation viel von seinem Saftgehalte, wird trocken und schrumpft allmälig in den oberen Theilen ganz ein , während die unteren Partien constant dick und saftreich bleiben. Man kann dann leicht die welkgewordenen Theile des Nährblattes entfernen und erhält den dicken, saftigen tmteren Theil in Verbindung mit der neuen Zwiebel, an der sich ein mit Wurzelfasern besetzter Knollenansatz bildet. In der Natur jedoch bleibt der gänzlich abgewelkte Theil des Nährblattes längere Zeit erhalten und bildet das äussere Scheideblatt der neuen Zwiebel. Wenn wir die Nährblätter von frischen, Anfang April etwa gesammelten Zwiebeln untersuchen, finden wir in deren Zellgewebe reichlich Stärke eingelagert und zwar aus grösseren oder kleineren Körnern mannigf\icher Art bestehend. Nach D ragen dorff sind in 100 Theilen: 51-2 Stärkemehl. 14-3 Zucker. 1-0 Harz. 12 '3 Gummi und Dextrin enthalten. Dieser Stärkegehalt wird in den abgewelkten Nährblättern älterer Individuen (Ende April oder Anfang Mai) ein sehr geringer und nur die Zellen des unteren als Knollenansatz zurückbleibenden Theiles sind noch reich daran. Ebenso findet sieh auch in den übrigen Knolleuansätzen Stärkemehl vor, jedoch in der Weise, dass die älteren (d. h. entfernter von der Zwiebel stehenden) an Stärke ärmer sind als die jüngeren. 1) In gleicher Weise wie z. B. bei Gagea arvensis Schult. 334 Fassen wir das bisher Gesagte zusammen, so ergibt sieh für die Zwiebel von Enjthronium dens canis L. nachstehender Aufbau : a) An der diesjährigen Zwiebel werdeu die oberen Theile des sog. Nährblattes welk, weil die Stärke allmälig verschwindet, um von den übrigen Pflanzentheilen aufgebraucht zu werden. Der untere Theil des Nährblattes bleibt saft- und stärkereich, b) Der Blüten- schaft und die daran sitzenden zwei Laubblätter sterben nach der Fruchtreife, im Monate Mai erfolgend, ab. Nur der unterste Schaft- theil bleibt frisch und in Verbindung mit der innerhalb des Nähr- blattes gebildeten neuen Zwiebelanlage, c) Der übrig bleibende Best des Nährblattes (Knollenansatz) steht gleichfalls mit der jungen Zwiebel in Verbindung und übernimmt deren Ernährung bis zur Wurzelbildung. Ebenso sind die Knollenansätze der früheren Jahre als Reservestoffbehälter anzusehen, welche die Ausbildung der neuen Zwiebel ermöglichen. Die ältesten Knollenansätze, ihrer Stärke gänz- lich beraubt, bleiben als häutige Reste an der PHanze bis zur Ver- wesung haften, d) Die in den Knollenansätzen vorkommenden ver- kürzten Axen besorgen die Umwandlung der Stärke, und die sie ver- bindenden Fibrovasalstränge führen das ümwandlungsproduct der Pflanze zu. In der Zwiebel von Erythronium bildet sich demnach zur Blüte- zeit der Pflanze die Anlage des unterirdischen Stammes für das nächste Jahr. Die neue Zwiebel ruht nach der Fruchtreife und dem Absterben der oberirdischen Theile bis zum kommenden Jahre, um in der zweiten Hälfte des April ein langgestiltes . grundständiges Laubblatt, das während des Sommers zu Grunde geht, zu entwickeln und damit das VVachsthum für diese Vegetationsperiode abzuschliessen. Erst im darauffolgenden Jahre gelangt der Blütenschaft zur Ausbildung, der im ersten Drittel seiner Höhe etwa zwei gegenständige Blätter trägt. Die Pflanze gelangt in der Regel Anfangs April . bei günstigen "Witterungsverhältnissen auch schon Ende März zur Blüte. Die Frucht- reife erfolgt Ende Mai bis Juni. Der ganze Entwickelungsgang um- fasst von der Anlage der Zwiebel bis zur Fruchtreife zwei Jahre, weshalb man zur erwähnten Blütezeit zweierlei Individuen findet, und zwar: 1. Einjährige Pflanzen mit einem einzigen grundständigen, langgestielten Laubblatte, und 2. zweijährige Pflanzen, deren Blütenschaft zwei gegen- ständige über den Boden angebrachte Laubblätter und entweder die abwelkende Blüte oder die halbreife Frucht trägt. — Von den ein- jährigen Pflänzchen ist zur Zeit der Blütenentfaltung (März -April) noch nichts zu bemerken. Schon im Vorhergehenden fanden wir Gelegenheit, die drei- fachen Lagerungsverhältnisse der Knollenansätze zur Zwiebel zu be- sprechen. Als normal betrachte ich die als Fortsetzung der Zwiebel erscheinende Anordnung der Knöllchen. Dieselben sind stockwerk- artig aufgebaut, je nach den einzelnen Jahrgilngen, und die Pflanze rückt im Erdreiche höher hinauf, wenn von der alljährlich sich 335 neubildentlen Humusschiehte dabei abo-esehen wird. Die uni Laibach gelegenen Höhenzüge, auf denen das Ervthrouinm so überaus häufig wächst, gehören der Oarbonforration an und setzen sich aus einem sehr brüchigen Thoiischieler mit Quarzpartikelchen vermischt zu- sammen. Bedeckt wird der Hoden von Vaccinimii Myrtillus L., Genist a pilosd L. et tuictoria L., Calluna vulgaris Sahsb., Erica carnea L. und verschiedenen Waldgräsern, bes. Molinia, ist daher von einem reichen Flecht werke der Wurzeln durchzogen, wodurch das Waehsthum der Zwiebel unserer Pflanze wohl beeintlusst werden kann. Ebenso vermag jeder anhaltende Regen eine Aenderung in der Lagerung der obangedeuteten Mineralfragraente zur Zwiebel be- dingen, wobei gleichfalls Störungen im Wachsthume eintreten können. Rückt bei normaler Stellung der Knollenansätze (in der Verlängerung der Zwiebel nach abwärts gelegen) die Pflanze in die Höhe , wird sie bei horizontal liegenden Ansätzen seitwärts geschoben, so wird die Zwiebel und damit die Pflanze in den Boden versenkt, wenn sich die KnöUchen von oben nach unten ausbilden. Ausgeglichen wird das Höherrücken durch neu gebildeten Humus, die Einsenkung durch Abwaschung der oberen Erdtheilchen bei längerem Regen. Schwer findet man bei anderen Zwiebelgewächsen Analogien dieser eigenthümlichen Entwickelung ; am meisten dürfte noch Col- chicum autumnale L. Anklänge an Erythronmni aufweisen. Literatur-Uebersicht '). Juli 1897. Alvernv A.. Note sur la Flore estivale des hohe Tauern (Autriche). (Bull. d. 1. soc. bot. de france XLHL p. 673-681.) 8^ Aufzählung der vom Verfasser 189G um Heiligenblut gesammelten Pflanzen mit Angabe von Höhengrenzen und Beobachtungen über die Ab- hängigkeit des Vorkommens vom Substrat. Bor b äs V., Uj Verhascum a Balkän-felszigetröl. (Termeszettudo- mänyi Közlöny XLL) 8". 1 p. Verbasciun uyrimonoides Degen et Borb. spec. nov. Thessalia, leg. Formänek. Borb äs V.. A nizzai Konkoly hazänkban. (Agrostemnia Xicaeen- ais Willd. in Hungaria). (L. c.j 8". 2 p. Dörfler J., Herbarium normale. Schedae ad Centuriam XXXIV. Vindobonae (J. Dörfler.) 8^ S. 106—132. _ ') Die „ L i t e r a t u r - U e b e r s i c h t"* strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 336 Enthält den Abdruck der Etiquetten zur bezeichneten Centurie, die iu Folge der sorgfältig ausgearbeiteten Synonymie, den mehrfachen kritischen Bemerkungen, der Neubeuennungen etc. von allgemeinerem Interesse sind. Fiek E. und Schübe Th., Ergebnisse der Durchforschung der schlesischen Phauerogaraen-Flora im Jahre 1896. (Jahresber. d. schles. Gesellsch. f. vaterl. Cultur 1896.) 8°. 27 S. Als neu werden beschrieben: Galeopsis speciosa 'y(, puhescens (oarie- gata) Fig., Jtumex crisinis var. clentattis Fig., Pohjgonum Persicaria X Hydropipei- Fig. — Nach dem Ableben Fiek's wird nunmehr Herr Schübe diese alljährlichen Berichte fortsetzen, weshalb er um Einsendung einschlägiger Mittheilungen bittet. Freyn J., üeber neue und beraerkenswerthe orientaHsche Pflauzen- arten IL (Bull. d. Therb. Boissier. Tom. V. Nr. 7, p. 579 bis 626.) S'. In der hiemit beginnenden Abhandlung sollen Pflanzen aus folgenden Ausbeuten zur Besprechung kommen: P. Sintenis Thessalische Eeise 1896, E. Deschamps Cypern 1894, Herr und Frau Morgan Reise in Luristan 1891, Wetschky Reise in der Türkei, Griechenland, Syrien, Palästina, Egypten 1896, Bornmüller Persien, Kerraann u. Farsistan 1892, Assyrien 1S93, Mani ssadj ian Kleinasien, Brand is Bosnien-Herzegowina, Forsyth- Major Rhodos. — Neu beschrieben werden: Dianthus 2>(ilästinus Frn. (Palästina), Silene l'emshyaiia Frn. et Sint. (Thessalia), S. heterophylla Frn. (Persia occ), S. Morganac Frn. (Persia occ), Geranium aristatum Frn. et Sint. (Thessalia), Astragalus viinutissimus Frn. et Bornm. (Persia occ), A. cnrridens Frn. et Bornm. (Persia centr.), Ä. tenuiscapus Frn. et Bornm. (Persia austr.), A. assyriacus Frn. et Bornm. (Assyria), A. varie- gatus Frn. et Bornm. (Persia austr.), A. hiophyllus Frn. et Bornm. (Assyria), A. öchtörcmensis Frn. (Persia occ), A. luristaniciis Ern. (Persia occ.) A. multispmus Frn. (Persia austr.), A. lateritians Frn. (Persia austr.), A. (Ischupare)isis Frn. et Bornm. (Persia austr.), A. Morgani Frn. (Persia occ), A. laguriformia Frn. = A. laguroides Frn. 1894 non Pallas, A. melano- stictus Frn. (Persia occ), A. aeiphylhis Frn. (Persia occ), A. Huthianvs Frn. et Bornm. (Persia austr.), Oxytropis Kcrmanica Frn. et Bornm. (Persia austr.), OroliHS 'Tempshi/anus Fin. et Sint. (Thessalia), Saxifraga ghihclla Bert. var. adenophylla Frn. Herzegowina, Peutcra caroides Frn. et Bornm. (Persia austr.), ScaUgerin assyrica Frn. et Bornm. (Kurdistan), Conopodium grnecum Frn. et Sint. (Thessalien), BiaHolettiu jnndicola Haussk. var. alpina Frn. et Sint. (Thessalia), Biasolettia Barbcyi Frn. (Rhodos), Levisticum persicuni Frn. et Bornm. (Persia austr.), Zozimia suffruticosa Frn. et Bornm. (Persia austr.). Malahaila Tempskyana Frn. et Bornm. (Thessalia), M. erhilensis Frn. et Bornm. (Assyria), Ptcrocephalus lignosus Frn. et Bornm. (Persia austr.). Achillea dolopica Frn. et Sint. (Thessalia). Ueber- dies werden manche Arten kritisch erörtert, so Silaus carcifolius und S, virescens, Banuticnhui eriorrhizus Boiss. et Buhse u. a. Heimerl A., Beiträge zur Systematik der Nyctaginaceen. (XXIII. Jahresber. der k. k. Staats-Oberrealschule im XV. Bezirke von Wien.) 8^ 40 S. Die Abhandlung enthält folgende Theile: I. Ueber einige weniger be- kannte Gattungen der Nyctaginaceae (Phaeoptilum, Nyctaginia, Eggersia, Andradaea, Eamisia), IL Uebersicht der systematischen Gliederung der Familie. Der II. Theil ist mehr als der Titel besagt, er bringt eine Auf- zählung aller bisher bekannt gewordenen Gattungen, Arten und Varietäten mit Angabe der Verbreitung, mit Literatur-Citaten, kritischen Notizen, Be- schreibungen neuer Arten etc., stellt daher eine sehr werthvoUe Vorarbeit zu einer Monographie der Familie dar, die Verfasser vorbereitet. 337 Kerner v. Marilauo A.. Pflanzenleben. 2 Aufl. Heft 20. Bd. IL S. 305—352. (Leipzig. Bibl. Institut.) gr. 8*^. 2 Farbentaf.. Text- illustr. — IM. Knapi» J. A.. Ein neuer Bürger der europäischen Flora. (Deutsehe botan. Monatsschr. 1897. Nr. 6, S. 173—174.) 8°. Verfasser tbeilt mit, dass die in Gallier „Iter Tauricum seeuudum a. 1896" unter Nr. 12 ausgegebene Pflanze Conringia Persica Boiss. ist, die hiemit für Europa nachgewiesen erscheint. Molisch H. , Untersuchungen über das Erfrieren der Pflanzen. Jena (G. Fischer). 8^. 73 S. 11 Holzschn. Verfasser bat sich in erster Linie die Aufgabe gestellt die Vorgänge beim Erfrieren im Innern der einzelnen Zelle direct zu verfolgen, ferner die viel umstrittene Frage zu beantworten, ob die Pflanze schon beim Gefrieren oder erst beim Aufthauen abstirbt, endlich sollte auch das von ihm schon früher behandelte Gefrieren bei Temperaturen ober Null noch weiter ver- folgt werden. Dieses Programm kam auf breiter 'experimenteller Basis zur Durchführung. Die Fragestellung im Einzelnen und der Gang der Unter- suchung dürfte aus folgender Inhaltsübersicht hervorgehen: I. Ein neuer Gefrierapparat für mikroskopische Beobachtungen. II. Das Gefrieren todter Objecte u. zw. 1. das Gefrieren coUoidaler Körper, 2. das von Emulsionen, 3. von Farbstofflösungen, 4. von Salzlösungen. III. Das Gefrieren lebender Objecte u. zw. 1. einzelner Zellen, 2. von Geweben. IV. Ueber die Wider- standsfähigkeit der Schliesszellen und Haare gegen Kälte. V. Stirbt die ge- frorene Pflanze erst beim Aufthauen. VI. Das Erfrieren von Pflanzen bei Temperaturen über dem Eispunkte. VII. Zur Theorie des Erfrierens. — Die im V. Capitel behandelte Frage wird dahin beantwortet, dass in der Eegel das Absterben im Zustande des Gefrorenseins eintritt, dass es aber in manchen Fällen für die Erhaltung des Lebens durchaus nicht gleichgiltig ist, ob das Aufthauen rasch oder langsam erfolgt. — Der resumirende Hauptsatz des VII. Capitel lautet: „Der Gefriertod der Pflanze ist im Wesentlichen auf einen zu grossen, durch die Eisbildung hervorgerufeneu Wasserverlust des Protoplasmas zurückzuführen, durch den die Architektur •desselben zerstört wird". — Es ist hier nicht möglich den Inhalt der, wie alle Arbeiten des Verfassers, exact durchgeführten Untersuchung eingehender wiederzugeben und sei daher mit Rücksicht auf die zahlreichen theoretisch und praktisch wichtigen Details desselben auf das Original verwiesen. Palacky J., Zur Verbreitung der Laubmoose. (Verh. d. Gesellsch. deutscher Naturf. u. Aerzte. 189(3. IL I. Hälfte. S. 161—163.) 8^ Pauli n A., Erechthites hieracifolia Ref. Eine für Krain neue, ein- gewanderte Composite Amerikas. (Mitth. d. Musealvereines für Krain.) 8^ 15 S. Sehr sorgfältige Zusammenstellung der Einwanderungsgescbichte der Pflanze, sowie Darstellung des Vorkommens in Krain und Beschreibung der Pflanze. Pehersdorfer A., Beitrag zur Eoseuflora im Gebiete des Mittel- laufes der Enus in Oberösterreich. (Deutsche botan. Monatsschr. XV. Jahrg. Nr. 6, S. 171-173.) 8*^. Reh mann A.. Neue Hieracien des östlichen Europas. III. (Verh. d. zool. botan. Gesellsch. in Wien. XLVII. 5. Heft. S. 278 bis 311.) 8°. 338 Der vorliegende III. Theil enthält die Beschreibungen folgender neuer Hieracien. Die Formen, bei denen hier kein Fundort genannt ist, stammen aus Galizien. H. Pilusella subsp. darillonim, N. P. subsp. pohjcomoides, H. acrotrichum, H. florentinum subsp. setosopetiolatum (Lithauen), H. f. subsp. dilutius, H. f. subsp. dolinense, H. f. subsp. Jablonskii, H. f. subsp. Pseudosanü (Galizien und Lithauen), H. magyaricum subsp. chaeto- pJiorum, H. m. subsp. Bojowskü, H. vi. subsp. scepusiense (Zipser Comi- tatl, H. m. subsp. dobromilense, IT. vi. subsp. pseudomegalomastix (Gali- zien und Siebenbürgen), H. vi. subsp. ferroriae, H. m. subsp. sacvum, H. m. subsp. viyriotrichum, H. m. subsp. jiliferum var. atrohiteum, H. m. subsp. adenocladum, H. m. subsp. caUicynum, II. vi. subsp. agathantJiuiiif H. m. subsp. sedutrix (Galizien und Breslau), H. m. vinoocladnm, H. m. subsp. hyperadenium, II. vi. subsp. anisodudum, H. vi. subsp. hyperviela- nuvi, H. vi. subsp. chaunocymuvi (Galizien und bei Prag), H. paragogiim subsp. biforme, H. arvicola subsp. rectipes, II. Iloribundum subsp. pseudo- dolinense (Galizien und Lithauen), H. f. subsp. psendojlorUmndum, H. f. subsp. atonanthiun, H. fl. subsp. laeticeps, II. f. subsp. heterodesmitm, H. pilosellifJoriim subsp. Kirrüpliylleum, II. p. subsp. Kirrolepium, H. p. subsp. melanoglaucnm, H. Lobarzeicskii (magyaricum X floribundum) in 2 Formen (Galizien und Lithauen), //. p.seiidupiloselliflorum {Lobarzewskii X Pilusella) (Lithauen), II. Übornyanum subsp. subtatreiise, II. altefur- catum ({lagellare X magyaricum), II. umbelliferum subsp. pycnomnoiim, H. M. subsp. cymosicephahim , H. u. subsp. melanolepium, II. «. subsp. Fleischeri (Kahlenberg bei Wien), H. calodon subsp. triseviaenum, H. e subsp. lo)igissimum, H. paunoniciim subsp. echioidipilum. Riehen G., Die botanische Durchforschung von Vorarlberg und Liechtenstein. (VI. Jahresber. d. Gvmnas. a. d. Stella matutiua in Feldkirch.J 8^ 90 S. Eine sehr gründliche und verdienstvolle Arbeit, welche in aller Kürze den momentanen Stand der botanischen Durchforschung des angegebenen Gebietes kennzeichnet. Verfasser hat keine Mühe gescheut, um grösste Voll- ständigkeit und in zweifelhaften Fällen Aufklärung zu erzielen. Die Arbeit gliedert sich in folgende Theile: Quellen zur Durchforschung (Publicationen und Herbarien), Geschichte der Durchforschung, Ergebniss der Durchforschung. Letzterer Abschnitt umfasst eine Aufzählung aller im Gebiete bisher beob- achteten GefässpÜanzen mit kurzen Verbreitungsangaben. Römer J., Der Charakter der siebenbürgischen Flora. Aus Si- monkais „Erdely edenyes florajänak helyesbitett faglalata" über- setzt. CAllg. botan. Zeitschr. 1897. Nr. 7 u. 8. S. 120—123. Steiner J., Flechten aus Britisch-Ostafrika. (Sitzungsber. d. k. Akademie der Wisseusch. Wien. Mathem.-naturw. Gl. Bd. GVL Abth. I. S. 207—233.) 8<^. Bearbeitung der Flechten, welche Prinz Heinrich von Liechtenstein und Dr. Pospischill 1896 während eines Jagdausfluges nach Britisch-Ost- afrika sammelten. Von den 47 aufgezählten Formen sind 18 Arten und 5 Varie- täten neu. Wiesner J., Untersuchungen über die mechanische Wirkung des Regens auf die Pflanze. Nebst Beobachtungen und Bemerkungen über seeundäre Regenwirkungen. fAnnales du Jardin Botanique de Buitenzorg. XIV. p. 277—353.)" 8". Zusammenfassende Darlegung der Resultate, welche Verfasser bei seinen Untersuchungen über die Wirkungen des Regens auf die Pflanzen in Buiten- zorg und Europa erzielte. Ein Theil der Resultate wurde vom Verfasser 339 bereits publicirt; aber gerade die Zusammenfassung der gesammten physio- logisch und oecologisch so wichtigen Resultate wird sehr erwünscht sein. Der reiche Inhalt der vorliegenden Arbeit sei in Folgendem skizzirt: 1. Bis- herige Ansichten über die direete mechanische Wirkung des Kegens auf die Pflanze. 2. Gewicht, Fallgeschwindigkeit und lebendige Kraft der Eegen- tropfen. 3. üeber den Widerstand der Laub- und Blütenblätter gegen die Wirkung des Stosse^. 4. Beobachtungen über die direete mechanische Wir- kung des Regens auf die Pflanze. („Aus allen von mir angestellten Beob- achtungen folgt, dass die direete mechanische Wirkung des Regens auf die Pflanze eine ausserordentlich geringe ist, dass mechanische Beschädigungen an Pflanzentheilen nur ausserordentlich selten vorkommen, aber auch dann nur ganz geringfügig sind", tS. 326.) 5. Beobachtungen über secundäre Wirkungen des Regens auf die Pflanze (Ablösung von Blättern, Ablösung von Blüten und Blumenkronen, Lageänderung von Pflanzentheilen, Durchlochung von Blättern in Folge lange andauernder Traufe, Zerreissung wachsender Blätter in Folge lange andauernder Traufe, Benetzbarkeit unbenetzbarer Blätter). Zalewski A., Neue Pflanzenforraen aus dem Königreiche Polen (Allg. botan. Zeitschr. 1897. Nr. 7 u. 8, S. 109—114.) 8«. Es werden neu beschrieben: Xajas Polonica, Carex Pseudocyperus L. var. Mazoviensis, Salix Woloszczakii = S. Caprea X ciurita X cinerea. S. Lapcsynskii = S. aurita X nigricans, Hippuris vulgaris L. forma gigantea, Verhascnm Rostaßnskii = phlomoides X tliapsiforme, V. phlomoides var. glabrescens, V. nigrum L. var. glahra, V. phoeniceum L. var. Dobrzyniensis. Sämmtliche Pflanzen stammen aus dem nordwestlichen Theile von Polen. Bulletin VI. de la Soeiete pour l'etude de la Flore Franeo-Hel- vetique. (Bull. d. Therb. Boiss. Tom. V. Nr. 8.) 8^ Aufzählung der pro 1896 ausgegebeneu Pflanzen mit Bemerkungen über folgende: Nuphar afßne Harz., Nasturtium procerum Hy. Hybr. nov. (silvestre X pyrenaicum), Dentaria digenea Gremli {digitata X pinnata), Crataegus macrocarpa Hegetschw., Verbascicm gemiiiiflorum Hy. Hybr. nov. {floccosum X Blattaria). Damm er ü.. Ueber die Aufzucht der Raupe des Seidenspinners (Bonibyx Mori) mit den Blättern der Schwarzwurzel {Scorsonera hispcuiica) bei einer gleichmässigen Temperatur von 18 — 20'^ R. Ein Beitrag zur Lösung der Seidenbaufrage in Mittel- und Nord- europa. Frankfurt a. OT (Trowitzsch & Sohn.) 8^ 24 S. 6 Abb. Dennert E.. Hilfsbuch für botanische Excursionen. Ein Verzeich- niss der wichtigsten deutschen Pflanzen. Godesberg (G. Schlosser.) 8^ 41 S. Das Büchlein soll den Zweck haben, bei botanischen Excursionen von Lehrern mit ihren Schülern dadurch eine richtige Schreibweise der Namen der gefundenen Pflanzen zu bewirken, dass jeder Schüler ein gedrucktes Ver- zeichniss der Pflanzen der Flora in Händen hat und daher leicht während der Excursion die Namen, sei es auf Grund der Nennung derselben oder auf Grund der Angabe einer Nummer aufschlagen kann. Es enthält dem- gemäss die Namen der Pflanzen der deutschen Flora in alphabetischer Reihen- folge, fortlaufend nummerirt, mit Angabe der deutschen Namen und der Familienzugehörigkeit. Druce C. G., The Flora of Berkshire. Oxford (Clarendon Press.) 8". — 12 s. 6 d. 340 Drude 0., üeber die systematische Anordnung der Umbelliferen. (Yerh. d. Gesellsch. deutscher Naturforscher u. Aerzte. 1896. II. I. Hälfte. S. 164—166.) S'. Friedrich J.. üeber den Einfluss der Witterung auf den Baura- zu wachs. (Mitth. aus dem forstUchen Versuchsweseu Oesterreichs. Herausgegeben von der k. k. forsthchen Versuchsanstalt in Mariabrunn. Heft 22.) Wien (Frick). 4". 165 S. 40 Abb. und 25 Taf. — 8 j\l. Gurke M., Plantae Europaeae. Enumeratio systematica et syuony- mica plantarum phanerogamicarum in Europa sponte creseentium vel mere inquilinarum. Opus a Dr. C. Richter inceptuni. Tomus II. fasc. Leipzig (W. Engelmann). 8°. 160 p. Es ist ausserordentlich erfreulieh, dass das von Richter vor sieben Jahren begonnene Werk nunmehr doch fortgesetzt wird, da dieses Buch thatsächlich einem Bedürfnisse entspricht. Das vorliegende Heft des 2. Bandes, welches einen Theil der dicotylen Angiospermen (den grössten Theil der alten Apetaleu) umfasst, berechtigt zu der Erwartung, dass die von Gurke besorgte Fortsetzung allen billigen Anforderungen entsprechen und in mehr- facher Hinsicht die Richter'sche Arbeit übertreffen wird. Diesbezüglich erscheint dem Refeienten insbesondere die genauere Art der Verbreitungs- angaben, die Ordnung der Synonjme nach der Priorität, die Weglassung der irreführenden Ueberschrift „Synonyme" hervorhebenswerth. Das Buch wird einen unentbehrlichen Bestandtheil jeder botanischen Bibliothek bilden. Hansen A.. Zur Geschichte und Kritik des Zellenbegriffes in der Botanik. Giessen (K. Krebs). 8°. 64 S. 1 Taf. — 2 M. Heydrich F., Neue Kalkalgen von Deutseh-Xeu-Guinea. (BibHo- tiieca botanica Nr. 41.) Stuttgart (Nägele). 4". 9 S. 1 Taf. — 6 M. Kirchner 0., Die Blüteneinrichtunüen der Campanulaceen. (Jahres- hefte d. Ter. f. Naturkunde in Württemberg. 1897. S. 193 bis 228.) 8^ Kneucker A.. Emil Fiek. Nachruf. (Allg. botan. Zeitschr. 1897. Nr. 7 u. 8. S. 105—107.) 8^. Malinvaud E. . Tableau analvtique des Euplirasia de la flore francai.se. (Bull. d. 1. soc. bot. de Fr. Tom. XLIII. p. 721 bis 729.) 8^ Müller Fr., Ein Fall von Naturauslese bei ungeschlechtlicher Fortpflanzung. (Flora 84 Bd. Ergänzungsbd. S. 96—99.) 8"*. Reich enbach, H. G. L. et H. G. fil. Icones florae germanicae et helveticae simul terrarura adjacentium. edit. F. G. Kohl. Tom. XXIII. Dec. 7 u. 8. Leipzig (J. A. Barth), gr. 4^ 8 p. 21 Tab. — 4 M. Saccardo P. A., Sylloge fungorum omnium hucusque cognitorum. Vol. XII. Pars. 1. Index universaUs et locupletissimus gene- rum. specierum. subspecierum etc. in toto opere expositorum. Berlin (Bornträger). 8». p. 641—1053. - 22-50 M. 341 Stubenrath F. C. Das Genus Sarcina in morphologischer, bio- logischer und pathologischer Beziehung mit besonderer Berück- sichtiouns: der Mas'ensarcina. München (J. F. Lehmann). 8*^. 96 S.^2 Taf. — 3 M. Thiselton - Dyer W. T., Flora Capensis. Vol. VI. London (L. Eeeves et CoVi. 8". 564 p. — 24 s. Tschirch A. und Oesterle 0., Anatomischer Atlas der Pharma- kognosie und Nahrungsmittelkunde. Lfg. 12. Leipzig (Tauchnitz). 4^ Taf, 56—60 mit Text. — l'öO M. Die vorliegende Lieferung behandelt: Semina Myristieae, Macis, Semen Lini, Bhizoma Valerianae, FoUa Coca, Herha Mate. Webber J. H., Peculiar structures occuring in the pollen tube of Zamia. (The botanical Gazette. Vol. XXilL Nr. 6, p. 453 bis 459). 8°. 1 Taf. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. K. k. Zoologisch-botauische CTesellscLaft iu Wien. In der am 5. Mai d. J. abgehaltenen Generalversammlung hielt nach Ver- lesung der üblichen Jahresberichte Herr Prof. Dr. K. Fritsch einen Vortrag: .,üeber die Verwerthung vegetativer Merkmale in der botanischen Systematik"'. — Bei den vorgenommenen Ersatz- wahlen wurden u. A. in den Ausschuss gewählt: M. Heeg und Dr. L. Linsbauer. In der am 28. Mai abgehaltenen Versammlung der Section für Kr yptogara en künde besprach Prof. Dr. G. R. v. Beck in eingehender Weise die Bewegungserscheinungen der Bacillarien. — Primarius Dr. Lütkemüller schilderte im Anschlüsse daran die analogen Erscheinungen bei den Desmidiaceen. — Dr. A. Zahl- b ruckner demonstrirte Ilhisopogon ruhescens von Soos in Nieder- üsterreich , Dr. Hecke vom selben Standorte herstammendes Materiale von Piislularia coronaria (Jacq.). Die Section für Botanik unternahm am 30. Mai unter FühniDg Prof Dr. v. Beck's eine Excursion in's Marchfeld, über die derselbe in der am 8. Juni abgehaltenen Sitzung berichtete. In der letzten Generalversammlung der Societ<5 botauique de Franee erfolgte die Neuwahl des Bureaus. Es wurden gewählt: zum Präsidenten M. M. Cornu, zu Vice-Präsidenten Fr an che t, Daguillon, Mangeret, Mouillefarine, zum General-Secretär Malinvaud. Für die in der Zeit vom 20. — 25. September d. J. in Braun- sehweis: stattfindende Yersammluua deutscher Naturforscher uud Aerzte wurde folgendes Programm festgesetzt: Sonntag, den 19. : Begrüssungsabend in der Egydienhalle. Montag, den 20. : I. Allgemeine Sitzung. — Bildung und Eröffnung der Abtheilungen. — Festvorstellung im Hoftheater. 342 Dienstag, den 21.: Abtheilungs-Sitzungen. — Festessen. Mittwoch, den 22. : Gesehäftssitzung der Gesellschuft deutscher Naturforscher und Aerzte. — Gemeinschaftliehe Sitzung aller natur- wissenschaftlicher Abtheiluugen. Donnerstag, den 23.: Abtheilungs-Sitzungen. — Festball. Freitag, den 24. : II. Allgemeine Sitzung. — Ausflüge. — Abschieds-Zusammenkunft. Samstag, den 25.: Ausflug nach Bad Hochburg. Für die botaniche Abtheilung sind folgende Vorträge bisher angemeldet: Drude 0.: Die Vegetationslinien im herejnischen Bezirke der deutschen Flora. Kohl F.: Zur Physiologie des Zuckers. Wehmer C. : Gährungsproeesse in starken Salzlösungen. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Herbarium normale, conditum a F. Schultz, cont. a K. Keck, nunc editum per J. Dörfler. Centuria XXXIV. Den erst vor wenigen Wochen angezeigten beiden Centurieu dieses Exsiecaten- werkes folgt nunmehr die vorliegende, in Ausstattung und Form j denselben gleich, so dass all" das Lobende, was sich über jene < Centurieu sagen Hess, auch hier wiederholt werden könnte. Auch j diese Centurie ist reich an seltenen und höchst werthvolleu Pflanzen, es seien beispielsweise hervorgehoben: Dentaria digenea Gremh, 8 Dra&a-Arten, darunter D. Beclcrri Kern.. D. Bedeana Boiss. et Reut, vom Original-Standorte Cumelina Rumdica Velen., Iheris iinifolia L., macrodonta (Bornm.), Tinieroyi .lord. und dccipiens •lord., 10 Canqjamda- Arten, darunter C. Hispanica Willk., C. , f'ragilis Cirillo, C. Sahatia De Not., C. if^oplnjlla Mor. etc., 14 Enphrasia-ÄTien, darunter die neue E. Bicknelli Wettst., 3 Alec- \ toroJophus- Arten. Pedicularis eloitgata Kern., P. Coronensis Schur., I P. Scardica Beckus, Aretia brevis Hegetsch. et Heer. Calamagrosfis ! Heidenreicliii Dörfler (arnndinacea X lanccolata ). ' Herr Hermann Kall brunner, Apotheker in Langenlois. hat das Herbarium seines als Florist bekannten Vaters, sowie das des Botanikers Andorfer der k. k. zoologisch-botanischen Gesell- schaft in Wien zum Geschenke gemacht. Preisausschreibung. Die holläudiselie Akademie der Wissenschaften hat unter A. folgende Preisaufgaben gestellt: 1. Es wird eine Uebersicht der Arien fossiler Hölzer, fossiler Blätter und anderer pflanzlicher Elemente, welche man in den nieder- ländischen Torfmooren trifft, gewünscht. 343 2. Es werden neue Untersneliungen über die Natur der Sper- niogonien, über eventuelle Sexualität bei den Aecidiomyceten ge- wünscht. Die Preissehriften können deutsch, aber nicht mit deutschen Schriftzeichen geschrieben sein und sind mit Motto und ver- schlossener Namensnennung bis 1. Jänner 1898 an den Secretär der Akademie Prof. J. Boscha in Harlem zu senden. — Höhe der Preise je 150 Gulden oder eine goldene Medaille. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. Hugo de Vries in Amsterdam wurde als Nachfolger von J. Sachs nach Würzburg berufen, hat aber die Berufung abgelehnt. Dr. Frid. Krasser wurde zum Assistenten an der botan. Abtheilung des k. k. naturh. Hofmuseums in Wien ernannt. Prof. Belajeff wurde zum Director des botanischen Gartens in Warschau ernannt, seine Stelle als Director des pomologischen Gartens in Warschau wurde an Prof. Pallad in übertragen. Prof. 0. Peuzig ist Anfang Mai von seiner Reise nach Java zurückgekehrt und hat seine reichen, auf der Eeise erworbenen Sammlungen dem botanischen Museum der Universität in Genua geschenkt. Herr Boris Fedtschenko ist am 24. Juni d. J. im Auf- trage der kais. russischen geographischen Gesellschaft nach dem Talas-Alatau zu geographischen und botanischen Zwecken abgereist. (Bot. Centralblatt. ) Die k. k. Hofgärtner Josef Vesely und Josef Ehrlich in Wien wurden zu k. u. k. Hofgartenverwaltern ernannt. Prof Dr. A. Burg er st ein in Wien übernahm die Redaction der „Wiener illustrirten Garten-Zeitung". Gestorben ist: Sam. James Aug. Salter am 28. Februar in Basingfield. 73 Jahre alt. Inhalt «ler September-Nummer: Degen A. v., BemerkuDgen über orientalische Pflanzenarten. XXX. S. 313. — Lühne V., Ueber ein subfossiles Vorkoramen von Diatomaceen in BöUmen. S. 316. — Wtttstein K. v.. Zur Kenntniss der Ernährnngsverhältnisse von Euphrusia- Arten S. S19. — Haläcsy E. v., Beitrag zur Flora von Griechenland. S. 324. — Heller K.. Beitrag zur Kenntniss der Wirkung elektrisclinr .Ströme auf Mikroorganismen. S. 32G. — Winter P., Zur Naturgeschichte der Zwiebel von Erythronium dens canis. S. 331. — Litcratur-Uebersicht. H. 335. — Akademien, Gesellschaften, Congresse etc. S. 341. — Sanim- lnn^en, Museen, Institute etc. S. 342. — Preisausschreibung. S. 343. — Personal-Nachrichten. S. 313. ReJactenr: Prof. Dr. B. r. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: Friedrich Gerold, Wien, I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „Oesterrelchische botanische Zeitschrift" erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjäliriu' in Mark. Zu herabgesetzten Preisen -ind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II ;:na 111 a 2 Mark, X— XII und XIV-XXX ä 4 Mark. XXXI-XLI ii 10 Mark. Kxemplare, dif frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung di: ect bei ilcr Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vurrälhig, ii 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile bereclinet. 344 INSERATE. Verlag von Leopold Voss in Hamburg, Hohe Bleichen 34. Kürzlicli erschien: Die botanischen Institute der freien und Hansestadt Hamburg. Im Auftrage der Oberschulbehörde. Von Dr. A. Yoig:!, Assistent am botanischen Museum. Mit 12 Lichtdrucktafeln und 6 Abbildungen im Text. Preis 4 Mark. Wir kaufen die Jahrgänge 1851, 1854, 1855. 1856, 1857, 1858, 1859, 1863 der .,Oesterreichischen botanischen Zeitschrift" und erbitten Anträge. Carl Gerolcl's Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. r^ Iiu .Selb.stverlajie des Herau-sgebers ist erschienen: BflTANIKEB-ADHESSBÜCH (Botanist's Directory. — Almanach des Botanistes.) Sammlniifr von XaiiiPii und Adressen dfr lebenden Botaniker aller Länder, iler botanischen Gärten und der die Botanik jitiej^^onden Institute, Gesellschaften und periodischen Publicationen. Herausgegeben von J. DÖRFLER. 19 Bg. Gr.-8 '. In Ganzleinen gebunden. Preis Mk. 10 — = fl. 6- — = Frcs. 12 50 -: sh. 10 = Doil. 2-40. Gegen Einsendung des Betrages franco zu beziehen durcli J. D ö r f 1 e r Wien (Vienna, Aiistria), III., FJariehgasse .36. ^M^.^^M.MMM.MLi^MJM^^.MML7MMMMMMMM iucharucktrei vou Cai'l Gerold's Sotm in Wien. OSTERREICHISCHE BÖTAilSCHE ZEITSCHRIFT. Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutsclien Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. XL VII. Jahrgang, N»- 10. Wien, October 1897. Arbeiten des botan. Institutes der k. k. deutschen Universität Prag. XXX. Beitrag zur Kenntniss der Gattung Odontites, Von Cand. phil. Josef Hoffmann (Prag). (Mit Tafel III u. IV.) (Portsetzung.') Die bisher behandelten 9 Arten bilden zusammen die auf S. 115 charakterisirte x^rtengruppe A. Mit Eücksieht darauf und in Anbetracht des ümstandes, als die in Europa verbreitetsten und häufigsten Arten hieher gehören, halte ich es für am Platze, für den praktischen Gebrauch hier eine kurze Bestiramungstabelle einzuschalten und in einer kurzen Erörterung über den rauthmass- lichen genetischen Zusammenhang der Formen die allgemein wissen- schaftlichen Ergebnisse meiner Untersuchung mitzutheilen. Bestiramungstabelle der europäischen Arten der Gruppe A. 1. Stengelblätter gesägt oder gekerbt-gesägt , jederseits mit 1 — 7 Zähnen 2 Stengelblätter ganzrandig, höchstens mit 1 Zähnchen auf einer Seite des Blattrandes 6 2. Deckblätter deutlich länger als die Blüten. Stengel un- verzweigt oder mit aufrecht abstehenden Aesten; in letzterem Falle ist das erste Blatt über der obersten Verzweigung in der Eegel ein Deckblatt 3 IJeckblätter kürzer oder so lang als die I^lüten. Stengel stets verzweigt mit bogig abstehenden Aesten : zwischen der obersten Verzweigung und dem untersten Deckblatt sind in der Regel mehrere Stengelblätter eingeschaltet 4 3. Stengel einfach, sehr selten mit vereinzelten Aesten. Kelchzähne abgerundet stumpf. Kapsel länger als der Kelch, ausgerandet 0. Utoralis (Fr.) Nym. 1) Vergl. S. 233. Oesterr. botan. Zeitschr. 10. Heft. 1897. 26 346 Stengel meist verzweigt. Kelehzähne spitz, Kapsel so lang als der Kelch, nicht ausgerandet 0. verna (Bell.) Dum. 4. Stengel krautig, Bracteen eiförraig-lanzettlich oder lan- zettlich 5 Stengel verholzend. Bracteen lineal oder lineal - lanzettlich, gesägt-gekerbt, Blätter und Deckblätter dicht anliegend weiss- behaart 0. Sicnla (Guss.) Tod. Stengel verholzend. Bracteen ganzrandig. sehr klein. 0. aspera (Brot.) Boiss. 5. Kelche und Deckblätter anliegend kurzhaarig, manchmal verkahlend 0. serotina (Lani. ) Echb. Kelche und Deckblätter dicht abstehend-borstig behaart. 0. canescens (Rchb.) Hoffm. 6. Stengel zart und niedrig, 5 — 12 cm. hoch, selten ein- fach, meist mit langen, dem Boden anliegenden- spreitzenden Aesten 0. Corsica (Lois. ) Don. Stengel aufrecht, über 15 cm. lang; wenn verzweigt, sind die Aeste aufrecht abstehend 7 7. Blätter, Bracteen und Kelche dicht mit anliegenden sehr kurzen Borstenhaaren bedeckt. Stengel verholzend. 0. Recordoni Burn. et Barb. Blätter. Bracteen und Kelche mit zerstreuten anliegenden Haaren bedeckt oder verkahlend. Stengel krautig. 0. Janbertiana (Bor.) Dietr. Was die phylogenetischen Beziehungen der behandelten Arten zu einander anbelangt, so möchte ich Folgendes bemerken. Es ist auf Grund der morphologischen Verhältnisse leicht zu entscheiden, dass einerseits (J.htoralis, venia, serotina, c'inescens,Siculn sich nahe stehen, während anderseits zwischen 0. Jaubertiana, Corsica und Recordoni innigere Beziehungen bestehen. 0. aspera ist so un- genügend bekannt, dass ich sie hier ausser Betrachtung lassen möchte. Fassen wir die zuerst genannten 5 Arten in's Auge, so tällt zunächst auf, dass die Areale von 0. litoralis, serotina, canes- cens und Sicidd sich ausschliessen . aber aneinander grenzen. 0. serotina ist der verbreitetste Typus. 0. canescens vertritt die- selbe im Gebiete der Balkanhalbinsel in den tieferen Lagen. 0. lito- ralis in den an die Ostsee angrenzenden Gebieten, während 0. Si- rnla bisher nur aus Sicihen bekannt ist, wohl aber auch in Süd- italien vorkommen dürfte. Diese geographische Verbreitung im Zu- sammenhalte mit der Existenz von üebergangsformen in den Zwischengebieten macht es im hohen Masse wahrscheinlich, dass wir es hier mit 4 Typen gemeinsamen Ursprungs zu thun haben, die in Anpassung an klimatisch verschiedene Gebiete entstanden sind. Diese Auffassung findet eine wichtige Bestä- tigung dadurch, dass 0. litoralis auch ausserhalb des erwähnten Areales dort zur Ausbildung kam, wo die localen Verhältnisse jenen an der salinen Meeresküste ähnlich sind (Salzwiesen bei Saarbrücken), t 347 dass 0. serotina an extrem trockenen und warmen Standorten in Mitteleuropa eine an 0. cancscens sich nähernde stärkere Behaa- rung zeigt. 0. venia findet sich in demselben Verbreitungsgebiete wie 0. serotina; auf sie kann daher die gegebene Erklärung keine Anwendung finden. Dagegen ist hier die MögUchkeit gegeben, die Entstehung dieser Art in anderer Weise ungezwungen zu erklären. Während die oben genannten 3 Arten von 0. serotina räumlich getrennt sind, ist 0. verna von derselben zeitlich geschieden. Ich habe schon früher bemerkt, dass 0. verna eine frühblütige Art ist, die meist im Mai bis Juni ihre Blüten ölfnet und dementsprechend bald fruchtet, während 0. serotina erst viel später, Juli bis October, zur Blüte gelangt. Beachten wir dies und fernerhin die bedeutende morphologische Uebereinstimrauug, so ergibt sich, dass wir es hier mit einem neuen Falle von Saison-Artdiraorphismus zu thun haben, wie ihn Wettstein ') für das Pflanzenreich zuerst nachgewiesen hat. Der Fall reiht sich an die von Wettstein aus- führlich erörterten Fälle von Euphrasia. Gentiana, insbesondere aber von Alectorolophus unmittelbar au; wir finden hier dieselben Eigenthümlichkeiten die beide Parallelarten charakterisiren. (). verna, die frühblühende Art, ist weniger verzweigt, ihre Aeste sind aufrecht stehend, die Blätter breiter und stumpfer (vgl. Taf. III, Fig. 2) als bei (). serotina, deren zahlreiche Aeste bogig abstehend sind (vgl. Taf. Itl, Fig. 3). Auch die zwischen der obersten Verzweigung und dem untersten Deckblatte eingeschalteten Blätter, welche die spät- blühenden Arten der Gattung Alectorolophus charakterisiren, finden sich wieder bei 0. serotina. Kann schon das Erwähnte es als kaum zweifelhaft erscheinen lassen, dass wir es hier mit einem Falle von Saison-Dimorphismus zu thun haben , so wird dies noch ganz wesentlich bestärkt, wenn wir die Art des Vorkommens der beiden Arten in Betracht ziehen. Gerade dies macht aber den vorliegenden Fall zu einem in allgemeiner Hinsicht sehr lehrreichen. 0. verna findet sich stets in Feldern und als Ackerunkraut, 0. serotina da- gegen findet sich auf schlechten Wiesen, an steinig grasigen Stellen oder in Stoppelfeldern. Dieser Umstand lässt in diesem Falle das Zu- standekommen der beiden saison-dimorphen Arten unschwer erklären. In Feldern, welche in der Zeit von Ende Juni l)is Anfang August in Mitteleuropa gemäht, resp. geschnitten werden, kann nur eine Art sich erhalten, welche vor dieser Zeit fruchtet oder nach dieser Zeit zu blühen beginnt. 0. verna ist eine Pflanze der ersteren, 0. serotina die der zweiten Art. Ich möchte also nicht zweifeln, dass beide Arten aus einer hervorgegangen sind in Anpassung an die erwähnten Ver- hältnisse, und zwar dürfte die Stammart der 0. serotina ähnlicher gewesen sein, da lür diese an ihren Standorten eine specielle Adap- tation weniger wichtig, als für die Pflanze in den Feldern war. Dieser 1) Vergl. Wettstein, R. v., Der Saison-Dimorphismus als Ausgangs- punkt für die Neubildung von Arten im Pflanzenreiche. (Berichte der deutschen bot. Ges. 1895.) 26 348 Fall ist deshalb von allgemeinem Interesse, weil er eine wichtige Bestätigung der Erklärung liefert, welche Wett stein a. a. 0. für das Zustandekommen der saison-dimorphen Arten gab. Die von Wett stein erwähnten Fälle wareu durchwegs derart, dass sowohl die früh- wie die spätblühendeu Formen Wiesenpflanzen waren. Es wurde daher die Wiesenmahd als derjenige Factor bezeichnet, der die Auslese bewirkt. In unserem Falle handelt es sich bei 0. verna um eine Felder bewohnende Art und es ist im Sinne jener Erklärung gewiss überaus lehrreich, dass auch der Schnitt der Getreidefelder eine ganz analoge auslesende AVirkung hervor- rufen kann. Die Betrachtung der ersterwähnten 5 Arten, der 0. litoralis, serotina, venia, canescens, Sicula hat mithin ergeben, dass alle diese Arten gemeinsamen Ursprunges sind, dass 4 davon in relativ später Zeit in Anpassung an klimatische Factoren sich herausgebildet habeu, während es Ijei einer derselben weiterhin noch zu einer Spaltung in 2 saison-dimorphe Formen kam. Für die gemeinsame Stammart aller dieser Typen lässt sich auch leicht ein Namen finden, es ist dies 0. Odontites, respective E. Odontites L. In diesem Sinne ge nommen hat der Name etwa den Umfang, den ihm Linnö gab: er ist zugleich der älteste der in Betracht kommenden Namen. Was die 3 anderen Arten der Grupj)e A, nämlich 0. Janher- tiana, 0. liecordoni und 0. Corsicn anbelangt, so stehen sich die- selben, wie schon erwähnt, morphologisch so nahe, dass an einer nahen Verwandtschaft nicht zu zweifeln ist. Sie finden sich auch in getrennten Arealen : aber diese Areale grenzen nicht unmittelbar aneinander, so dass man nicht sagen kann, dass sich diese Arten wie solche verhalten, die in jüngster Zeit in Anpassung an geographisch geschiedene Factoren entstanden kann auch der gemeinsame Ursprung dieser 3 Art nicht abgeleugnet werden; wenn derselbe datirt er jedenfalls verliältnissmässig weit zurück, sie stehen zu ein- ander ferner, als die früher besprocheneu 5 Arten. Ich habe schon bei Besprechung der 0. Jaubertiana darauf aufmerksam ge- macht, dass einzelne Momente dafür s])rechen. dass bei dieser Art. wie bei 0. serotina, es zu einer Spaltung in 2 saison-dimorphe Arten kam. Versuche ich es. die eben dargelegten phylogenetischen l^e- ziehungen der Arten der Gruppe Ä zu einander kurz darzustellen, so komme ich zu folgendem Schema: sind. Anderseits Arten aus einer auch stattfand , so s 349 Aus diesem Schema ergeben sich auch leicht die Consequenzen für die Systematik der Gruppe. Wenn die systematische Eintheilung natürlich , d. h. die phylogenetischen Beziehugeu der Formen zu einander darstellend sein soll, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten : Entweder wir geben den Thatbest and wieder und zählen die 9 Formen als gleichwerthige jüngste Formen in der angegebenen Reihenfolge als Arten auf. oder wir versuchen noch die näheren Beziehungen durch Schaf- fung von Artbegriffen verschiedener Werthigkeit aus- zudrücken, dann kommen wir zu folgender Eintheilung- Art. Unterarten. f ^■ litoralis. 1. 0. Odontites (L.) Wettst. < 0. 0. venia, serotina. 2. 3. 4. 5. 0. 0. 0. 0. aspera. Jaiibertiana. Becorcloni. Corsica. 0. 0. canescens. Sicula. (Fortsetzung folgt.) Constantin Freiherr von Ettingshausen. Eine biographische Skizze. Verfasst von Dr. Fridolin Krasser (Wien). (Schlnss.') III. Die Hauptmasse seiner Arbeiten hat Ettingshausen in den Schriften der Wiener Akademie der Wissenschaften publicirt. Seine ersten Arbeiten finden sich in „Haidinger's Berichten", in Hai- dinger's „Naturwissensch. Abhandlungen" und in den Schriften der k. k. geologischen Eeichsanstalt in Wien. Auch in englischen Journalen liess er einige wichtige und umfangreiche Abhandlungen erscheinen. Eine Reihe von Werken erschienen selbständig im bucli- händlerischen Verlage, einige wurden auf Staatskosten gedruckt. A. Abhandlungen und in Zeitschriften pubticirte Werke. Haidiuger's Berichte. Bd. V, Wien 1849, S. 69: Das Accomodationsvermögen des menschlichen Auges. Haidinger's Naturwissenschaftliche Abhandlungen. Bd. IV, Wien 1851: Beiträge zur Flora der Vorwelt. (Mit 6 Tafeln). J) Vergl. Nr. 9, S. 273. 350 1 I. Untersuchungen über mehrere Calamiten und Asterophyl- j liten-Formen. j IL Monographia Calamariarum fossiliura classis Calamariae. | III. Ueber einige neue und interessante Taeniopteris-Arten j aus den Sammhingen des kais. Hof-Mineraliencabinets und der k. k. | geolog. EeichsanstaU. ! Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt in Wien: i 1851 (I. Bd.). Bericht über die Untersuchung von Fundorten terticärer i Pflanzenreste im Kaiserthume Oesterreich. S. 679. j 1857 (VIII. Bd.. Heft 4). Die fossile Flora von Küflach in Steier- i mark. Mit 3 Taf. und 11 Physiotypien im Text. j Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt: 1852 (I. Bd.). Ueber Palaeobromelia, ein neues fossiles Pflanzen- | geschlecht. Mit 2 Taf. Beiträge zur Flora der Wealdenperiode. Mit 5 Taf. j Begründung einiger neuer oder nicht genau bekannter Arten der i Lias- und Üolithflora. Mit 3 Taf. i Die Steinkohlenflora von Stradonitz in Böhmen. Mit G Taf. ! Pflanzenreste aus dem trachitischen Saudstein von Heiligeukreuz j bei Kremnitz. Mit 2 Taf. 1855 (II. Bd.). Die tertiäre Flora der Umgebungen von Wien.') Mit i 5 Taf. Die tertiäre Flora von Häring in Tirol.-) Mit 31 Taf. Die Steinkohlenflora von Radnitz in Böhmen.") Mit 29 Taf. , Sitzungsberichte der mathem.-naturw. Classe der j k. k. Akademie der Wissenschaften in Wien: | 1850 (Bd. V). Fossile Flora von Radoboj, S. 91. j Bericht aus Neuhaus vom 20. Juni 1850 an die Direction der ; k. k. geologischen Reichsanstalt. S. 136. j Ueber die fossile Flora von Parschlug. S. 200. ' Verwahrung gegen Prof. Unger, dessen literarisches Eigenthum i an der Bearbeitung der fossilen Flora von Radoboj nicht beein- ^ trächtigt zu haben. S. 289. '■ 1851 (Bd. VII). Die Proteaceen der Vorwelt. (Mit 5 Taf.) S. 711. | 1852 (Bd. VIII). Ueber fossile Pandaneen. (Mit 4 Taf.) S. 489. | 1852 (Bd. IX). Beitrag zur Kenntniss der fossilen Flora von Wilds- ; hut in Oberösterreieh. (Mit 4 Taf.) S. 40. Beitrag zur näheren Kenntniss der Calamiten (Mit 4 Taf. ) S. 684. I Ueber fossile Proteaceen. (Mit 2 Taf.) S. 820. 1853 (Bd. X). Ueber die fossile Flora des Monte Promina in Dal- | matien. S. 424. i 1) War auch schon 1851 erschienen unter dem Titel: Die Tertiärflora der Oesterreiehischen Monarchie. 2) Wurde separat schon 1853 ausgegeben. 3) Separat 1854 ausgegeben. 351 1853 (Bd. XI). Beitrag zur Kenntniss der fossilen Flora von Tokay. (]\Iit 4 Tal'.) S. 770. 1854 (Bd. XII). Ueber die Nervation der Blätter und der blattartigen Organe bei den Euphorbiaeeen, mit besonderer Rücksicht auf die vorweltliehen Formen. (Mit 8 Taf.j S. 138. Nachtrag zur eocänen Flora des Monte Promina in Dalmatien. S. 180. 1854 (Bd. XII). Ueber die Nervation der Blätter der Papilionaceen. (Mit 22 Taf.) 8. (iOO. 1856 (Bd. XX). Bericht über das Werk „Physiotypia plantarum Austriaearum'-. (Mit 10 Taf.) S. 407. 1856 (Bd. XXII). Ueber die Nervation der Blätter bei den Cela- strineen. S. 279. (Ausz. a. e. f. d. Denkschr. best. Abb.). 1857 I Bd. XXIII ). Ueber die Nervation der Bombaceen mit beson- derer Berücksichtigung der in der vorweltlichen Flora repräsen- tirteu Arten dieser Familie. S. 18. (Ausz. a. e. f. d. Denkschr. best. Abh.). 1857 (XXIV. Bd.). Die Blattskelete der Apetalen, eine Vorarbeit zur Interpretation der fossilen Pflanzenreste. S. 509. 1857 (XXV. Bd.) und Math. Debey, Die vorweltl. Thallophyten des Kreidegebirges von Aachen und Mästricht. S. 507. (Ausz. a. e. f. d. Denkschr. best. Abh.). 1857 (XXVII. Bd.) und Math. Debey, Die vorweltl. Acrobryen des Kreidegebirges von Aachen und Mästrich. S. 167. (Ausz. a. e. f. d. Denkschr. best. Abh.). 1858 (XXVIII. Bd.j. Beiträge zur Kenntniss der fossilen Flora von Sotzka in Untersteiermark. (Mit 4 lithogr. und 2 Taf. in Natur- selbstdruck). S. 471. 1862 (XLVI. Bd.). Beiträge zur Kenntniss der Flächenskelete der Farnkräuter. I. S. 452. (Ausz. a. e. f. d. Denkschr. best. Abh.). 1864 (XLIX. Bd.). Beiträge zur Kenntniss der Flächenskelete der Farnkräuter. IL S. 135. (Ausz. a. e. f. d. Denkschr. best. Abh.). 1863 (XLVII. Bd.). Bericht über neuere Fortschritte in der Erfindung des Naturselbstdruckes und über die Anwendung desselben als Mittel der Darstellung und Untersuchung des Flächenskeletes der Pflanze. (Mit 1 Taf.) S. 89. 1863 (XLVIII. Bd.). Die fossilen Fucoiden des Wiener- und des Karpathensandsteines. (Mit 2 Taf.) S. 444. 1865 (LI. Bd.j. Die fossile Flora des mähr, schles. Daehschiefers. S. 201. (Ausz. a. e. f. d. Denkschr. best. Abh.). 1865 (LH. Bd.). Beitrag zur Kenntniss der Nervation der Gramineen. (Mit 6 Taf. in Naturselbstdr. i S. 405. 1865 (LH. Bd.) Die fossile Flora des Tertiärbeckens von Biliii. I. S. 643. 1866 (LIV. Bd.). Die fossile Flora des Tertiärbeckens von Bihn. IL S. 487. 1867 (LV. Bd.). Die fossile Flora des Tertiärbeckens von Bilin. III. S. 516 (Auszüge von f. d. Denkschr. best. Abh.j. 352 1867 (LV. Bd.). Die Kreideflora von Niedersehona in Sachsen, ein Beitrag zur Kenntniss der ältesten DicotvledonenErewächse. (Mit 3. Taf.) S. 235. 1868 (LVII. Bd.). Die fossile Flora der älteren Braunkohlenforination der Wetterau. (Mit 5 Taf.) S. 807. 1869 (LX. Bd.). Beiträge zur Kenntniss der Tertiärtlora Steiermarks. (Mit 6 Taf.) S. 17. 1870 (LXI. Bd. I. Beiträge zur Kenntniss der fossilen Flora von Badoboj. (Mit 3 Taf. und 5 Tabellen). 1871 (LXIII. Bd.). Die fossile Flora von Sagor in Krain. I. S. 406. 1877 (LXXIV. IM.). Die fossile FKu'a von Sagor in Krain. IL S. 776. 1885 (XOI. Bd.). Die fossile Flora von Sagor in Krain. III. S. 7. 1871 (LXIII. Bd.). Ueber die Blattskelete der Loranthaceen. S. 414. (Ausz. a. e. f. d. Denkscbr. best. Abb. ). 1872 (LXV. Bd.). Ueber Castanea vesca und ihre vorweltl. Staram- art. (Mit 17 Taf.) S. 147. 1874 (LXIX. Bd.). Zur Entwicklungsgeschichte der Vegetation der Erde. S. 219. 1874 (LXIX. Bd.). Die Florenelemente in der Kreideflora. S. 510. 1874 (LXX. Bd.). Die genetische Gliederung der Flora Australiens. S. 542. 1875 (LXXI. Bd.). Ueber die genetische Gliederung der Capflora. S. 613. 1877 (LXXVI. Bd. ). Beitrüge zur Kenntniss der fossilen Flora von Parschlug in Steiermark. I. Theil. Die Blattpilze und Moose. (Ausz. a. e. f. d. Denkschr. best. Abb.). 1880 (LXXX. Bd.). Vorläufige Mittheiluugen über phytu-phylogene- tische Untersuchungen. S. 557. 1880 (LXXXII. Bd.). Beiträge zur Erforschung der Phvlogenie der Pflanzenarten. IL Folge III— VIL S. 133. (Ausz.^ a. e. f. d. Denkschr. best. Abb.). 1883 (LXXXVII. Bd.). Beiträge zur Kenntniss der Tertiärflora Australiens. S. 80. (Ausz. a. e. f. d. Denkschr. best. Abb.). 1883 (LXXXVII. Bd.). Beitrag zur Kenntniss der Tertiärflora der Insel Java. (Mit 6 Taf.) S. 175. 1883 (LXXXVII. Bd.). Beitrag zur Kenntniss der Tertiärflora von Sumatra. (Mit 1 Taf.) S. 395. 1883 (LXX XVIII. Bd.). Zur Tertiärflora von Borneo. (Mit 1 Taf.) S 372 1883 (LXXXVIIL Bd.). Zur Tertiärflora Japans. S. 851. 1884 (LXXXVIIL Bd.) Ueber die genetische Gliederung der Flora Neuseelands. S. 953. 1884 (LXXXVIIL Bd.) Ueber die genetische Ghederung der Flora der Insel Hongkong. S. 1203. 1884 (XC. Bd.). Ueber die fossile Flora der Höttinger Breccie. Mit 2 Taf.) S. 260. 1886 (XCIV. Bd.). Beiträge zur Kenntniss der Tertiärflora AustraHens. II. Folo-e. S. 30. 353 1887 (XCV. Bd.). Beiträge zur Kenntuiss der fossilen Flora Neusee- lands. S 5. 1887 (XCVI. Bd.). lieber das Vorkommen einer Cyeadee in der fossilen Flora von Leol)en in Steiermark. S. 80. 1890 (XCIX. Bd.). Ueber fossile Banksia-Arten und ihre Beziehung zu den lebenden. (Mit 2 Tafeln in Naturselbstdruck. S. 475. 1891 (C. Bd.). üeber tertiäre Fagus-Arten der südlichen Hemisphäre. (Mit einer lithogr. Taf. und 1 Taf. in Naturselbstdr.) S. 114. 1893 (CIL Bd.). üeber fossile Pflanzenreste aus der Kreideformation Australiens. S. 12(). 1894 (CHI. Bd.). Zur Theorie der Entwicklung der jetzigen Flora der Erde aus der Tertiärtlora. S. 303. 189G (CV. Bd.). Ueber neue Pflanzenfossilien in der Radoboj-Samm- lung der Universität in Lüttich. (Mit 5 Taf. und 4 Textfig.j S. 473. Denkschriften der mathem.-naturw. Classe der kais. Akad. d. Wissenschaften in Wien: 1855 (Bd. YIII). Die eocene Flora des Monte Promina. (Mit 14 Taf.). 1857 (Bd. XIII). Ueber die Nervation der Blätter bei den Cela- strineen. (Mit Taf. in Naturselbstdruck). S. 279. 1857 (Bd. XIV). Ueber die Nervation der Bombaceen mit besonderer Berücksichtigung der in der vorweltlichen Flora repräsentirten Arten dieser Familie. (Mit Taf. in Naturselbstdr.). S. 49. 1858 (Bd. XV). Die Blattskelete der Apetalen, eine Vorarbeit zur Interpretation der fossilen Pflanzenreste. (Mit 51 Taf. in Natur- selbstdruck). S. 181. 1859 (Bd. XVI) und M. Debey. Die urweltlichen Thallophyten des Kreidegebirges von Aachen und Mästricht. (Mit 5 lith. Taf/) S. 131. 1859 (Bd. XVII) und M. Debey. Die urweltlichen Acrobryen des Kreidegebirges von Aachen und Mästricht. (Mit 7 Hth. Taf. )" S. 183. 1864 (Bd. XXIL). Beiträge zur Kenntniss der Flächenskelete der Farnkräuter. (Mit 24 Taf. in Naturselbstdr.). S. 39. 1>^66 (Bd. XXV). Die fossile Flora des mähr.-schles. Dachschiefers. (Mit Taf.) S. 77. 1866 (XXVL Bd.). Die fossile Flora des Tertiärbeckens von Bilin. I. (Mit 30 Taf). 1868 (XXVIII. Bd.). Die fossile Flora des Tertiärbeckens von Bilin. IL (Mit 9 Taf.). 1869 (XXIX. Bd.). Die fossile Flora des Tertiärbeckens von Bilin. IIL (Mit 16 Taf.). 1872 (XXX Bd.). Die fossile Flora von Sagor in Krain. I. Theil. (Mit 10 Taf.i. 1877 (XXXVII. Bd.). Die fossile Flora von Sagor in Krain. II. TheiL (Mit 17 Taf.). 1885 (L. Bd.). Die fossile Flora von Sagor in Krain. III. Theil. (Mit 5 Tat.). 1872 (XXXII. Bd.). Die Blattskelete der Loranthaceen. (Mit 15 Taf. in Naturselbstdr.). S. 51. 354 1877 (XXXVIII. Bd.). Beiträge zur Kenntniss der fossilen Flora von Parschlug in Steiermark. I. Theil: Die Blattpilze und Moose. (Mit 5 Taf.). 1877 (XXXYIII. Bd. ). Beiträge zur Erforschung der Phylogenie der Pflanzeuarten. (Mit 10 Taf. in Lichtdruck). 1883 (XLYII. Bd.). Beiträge zur Kenntniss der Tertiärflora Australiens. (Mit 5 Taf.). 1887 (LIII. Bd.). Beiträge zur Kenntniss der Tertiärflora Australiens. IL Folge. (Mit 8 Taf.) S. 8L 1887 (Bd. LIII). Beiträge zur Kenntniss der fossilen Flora Neusee- lands. (Mit 9 Taf.) S. 143. 1888 (Bd. LIV). E. und F. Standfest, lieber Myrica lignitwn Ung. und ihre Beziehungen zu den lebenden Mvriea-Arten. (Mit 2 Taf.) S. 255. 1888 (LIY. Bd.). Die fossile Flora von Leoben in Steiermark. I. Theil: (Kryptogamen, Gvmnospermen, Monoeotvledonen und Apetalen). Mit 4 Tafeln. S. 26L IL Theil: (Gamopetalen und Dialjpetalen). Mit 4 Taf. in Natur- selbstdr. S. 245. 1888 (Bd. LIY) und F. Krasan. Beiträge zur Erforschung der atavistischen Formen an lebenden Pflanzen und ihrer Beziehungen zu den Arten ihrer Gattung. (Mit 4 Taf. in Naturselbstdruck). S. 245. 1888 (Bd. LY) und F. Krasan. Beiträge zur Erforschung der ata- vistischen Formen an lebenden Pflanzen und ihrer Beziehungen zu den Arten ihrer Gattung. IL Folge. (Mit 4 Taf.) S. 1. 1889 (Bd. LYI) und F. Krasan. Beiträge zur Erforschung der ata- vistischen Formen an lebenden Pflanzen und ihrer Beziehungen zu den Arten ihrer Gattung. III. Folge. (Mit 8 Taf) S. 17. 1890 (Bd. LYII) und F. Krasan. Untersuchungen über Ontogenie und Phvloaenie der Pflanzen auf paläontologischer Grundlage. (Mit 7 Taf. in Naturselbstdruck und 1 Textfig.) S. 229. 1 (Bd. LYIIIj und F. Krasan. L'ntersuchungen über Defor- mationen im Pflanzenreiche. (Mit 2 Taf.) S. 611. 1890 (LYII. Bd.). Die fossile Flora von Schünegg bei Wies in Steier- mark. I. Theil: (Crvptogamen. Gvmnospermen, Monocotyledonen und Apetalen). Mit 4 Taf. S. 61. 1891 (LYIII. Bd.). Die fossile Flora von Schönegg bei Wies in Steier- mark. IL Theil: (Gamopetalen j. Mit 2 Taf. S. 283. 1893 (LX. Bd.). Ueber neue Pflanzenfossilien aus den Tertiärschichten Steiermarks. (Mit 2 Taf.) S. 313. 1894 (LXI. B.). Die Formelemente der europäischen Tertiärbuehe (Fa()ns Feroniae üng. ). Mit 4 Taf S. 1. 1895 (LXII. Bd.). Beiträge zur Kenntniss der Kreideflora Austrahens. (Mit 4 Taf.) S. 1. 1896 (LXIII. Bd.). Ueber die Nervation der Blätter bei der Gattung Quereus. mit besonderer Berücksichtigung ihrer vorweltliehen Arten. (Mit 12 Taf. und 3 Textfig. in Naturselbstdr.). S. 117. 355 Mittheiluügen des naturw. Vereines für Steiermark in Graz: 1879. Ueber die Resultate pflanzengeseliiehtliciier Forschungen. 1895. Ueber die Kreideflora der südliclieu Hemisphäre. S. 155. 1895. Ueber die Tertiärflora Australiens. S. 130. Proceedings ofthe Eoyal Society. London: 1878. (Vol. XXVII). Report on Phyto-Palaeontolog. investigations generally and on those relating to the Eoeene Flora ol Great Britain in particular. p. 221. 1879. (Vol. XXIX). Report on Pbyto-Palaeontological investigations of the fossil Flora of Sheppey. }i. 388. 1880. (Vol. XXX). Report on Phyto-Palaeotolog. investig. of the fossil Flora of Alum ßay. p. 228. The Palaeontographical Society. London: 1879. Ettingshausen and Gardner: A Monograph of the British Eoeene Flora I. Fihces. An der Fortführung dieses Werkes betheiligte sich Ettings- hausen nicht. Bd. II. London 1883 — 1886 ist" von St. Gardner allein verfasst. Geological Magazine. Hertford: 1883. A Contribution to the Tertiary Flora of Australia, p. 153. Quarterly Journal of the Geological Society. London: 1885. On the fossil Flora of Sagor in Carniolia. p. 565. 1887. On the fossil Flora of New Zealand. p. 363. 1888. On the occurence of a Ceratozamia in the tertiary Flora of Leoben in Styria. p. 152. Memoirs of the Geological Survey of New South Wales. Palaentology Nr. 2. Sydney: 1888. Contributions to the Tertiary Flora of Australia. Transactions and Proceedings of the New -Zealand Institute: 1890. (Vol. XXIII). Contributions to the Knowledge of rhe fossil Flora of New Zealand. w. 9 pl. Archives des sciences physiques et naturelles. Geneve: 1891. Ettingshausen et Krasan. Resultats des recherches sur l'atavisrae des plantes. p. 257. Anm. la das vorstehende Verzeichniss wurde eine ganze Reihe kleiner Notizen, meist nur wenige Zeilen umfassende Autorreferate nicht aufgenommen. Sie finden sieh in folgenden Zeitschriften: Haidinger's Berichte, Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt, Mittheilungen des naturwissensch. Vereines für Steiermark, Quarterly Journal und Geolog. Magazine. 356 B. Selbständig erschienene Werl^H //7ora (suffrutex. humilis. alle aus Setsehuen). JJniiqulid flabellata, Habenaria gluiici- folia (Tatsieu-li'i und Yunnan-Tali), Fritillaria lophophora (Setsehuen, Batang. Litang und Yunnan), CMorophytam chinense, Älliuni cyathopJiorunt (Setsehuen), Aletris lanuginosa z= nepalensis Wall. (Tofuldia u. Strachey), laxiflora, glandidifera, glabra (in Yunnan msc). Delavayi, ienuiloba u. Tofteldia divergens (Secuen). Hiezu kam später die vom Capitän Bower auf seiner ersten Durchkreuzung Tibets von West nach Ost durch Thorold angelegte Sammlung (109 Speeies). sowie die Coli. Rokhill eben- daher (46 Speeies) und die kleine Sammlung Capitän Picots von Kuenlün (26 Speeies). die Hemsley und Strachey. zugleich mit einem apereu der Sammlung des Letzteren und Winterbottom's aus Westtibet unvollständig (mit 216 Speeies) in der Journal of London Lin. Soc. bot. besehrieben. Neu — ohne die früher schon beschriebenen Iris TJioroldi, Agropyriim TJwroldi — waren in der ersteren Sammlung: Corydalis Boiveri (15800') und Hender- sonii (17600') (auch in Jarkand 17000'), Saxifragn parva (17000') Aster Boweri (18000'). Saussurea aster (17500'). Thoroldi (16400'), Crepis sorocephala (17800'). Stipa, Hooker i, Biplachne Thoroldi Stapf (15800'), In der zweiten Sammlung: Gentiana BoJchillii (12700'). Eobresia Sargent iana (14750'). in der dritten nichts. Doch blieb eine Anzahl nur generisch bestimmter Pflanzen (12. 8 und 4). Es stammten in der ersten 5 und 18 Speeies aus 19000'. 57 und 17 aus 18000'. 35 aus 16000—17000' (wo die ganze dritte Coli.). 14 nur aus 16000'. Rokhill hatte 7 über 16000'. 363 Die Pilaüzeü von den höchsteu Standorten waren Saussiirea tridactyla Seh. (19000'), Thcnnopsls inflaiu (18500'). der erwähnte Aster Boweri, Tretocarya pratensis Maxim, und Microida Bcn- thamii Ciarke. Foa alpina var. nana von 18000' Höhe. Bezeichnend ist, dass das Edelweiss (3" hoch) nur IGOOO' erreichte (Rokhill). Saxifraga nur 17000', dagegen Myricaria germanica var. prostrata 17300', Taraxacum officinale 17200'. Bower reiste 5 Monate ober der Baumgrenze (15000'); die Pflanzen waren meist 3". höchstens 1' hoch; 85% perennirende Kräuter mit langen Wurzeln und basalen ßlattrosetten. Ein Viertel aller Blumen war roth, ein Viertel gelb, 15% weiss, 13"/o blau. In- secten waren selten, Falter bis 17600'. Der einzige Strauch war Ephedra Gerardiana bis 16800'. Nur V20 ^^^ Oberfläche war bewachsen, am häufigsten waren Astragalus, Saussurea, Oxytropis, Banunculus. Die Collection Picot enthielt Berberis idicina, Malcolmia africana L., I\lyricaria germanica. Rokhill sah die erste Blüte am 4. Mai {Myricaria prostrata). Essbar sind von den von Rokhill gesammelten Pflanzen bloss Allium senescens und Folygonuni historta (Same mit Gerste ver- mengt). Saussurea tangutica Maxim, gibt einen Thee, S. tri- dactyla mit Arenaria rubra Weihrauch zu Opfern. Das wichtigste Resultat der Coli. Orleans ist die Auffindung alpiner Vertreter der Bignoniaceen {IncarviUea) und Haemodora- ceen. also von Familien, die man bisher für rein tropisch hielt. Es stützt dies die Ball'sche Hebungstheorie, für aUe Gebirgs- pflanzen überhaupt, gegenüber den Migrationisten. Sonst ist die Flora palaearktisch, ebenso wie die von Yunnan mit geringen Ausnahmen. Der Mangel an Coniferen wird bemerkt. Ungemein formenreich sind ja unsere Alpenpflanzen in China und speciell in Yunnan. An die echt chinesisch-japanische Flora im Sinne Grise- bachs erinnert nur Abelia und IncarviUea. J. Olgae (Regel) wächst in Turkestan, compacta Maxim, in Tangut, rasenbildend am Fluss Mururussu. Wir besitzen nun durch die Bearbeitung der Flora China"s von Forbes und Hemsley (713 Thalamifl.), der mongolischen (320j und tangutischen (203 Species) von Maximovic, durch die Plantae Potaninianae (273) desselben und andere Sammlungen (Pratt. David. Szechenyi) ein ziemlich gutes Bild von West- China in Bezug auf die Thalamifloren — weiter reichen die Ar- beiten von Maximovid leider nicht. Wir wollen kurz hier die einzelnen Familien besprechen : Die Banunodaci'i'u sind ungemein reich (Flora raongolica 72 von 330, tang-utica 53 von 203. Potaniniana 68 von 273. Winterbottom Westtibet 17 Isopyrum tlialidroidesl) besonders an neuen Formen (Potan. 13 !j; die Genera sind palaearktisch. sowie 11 Species der Flora Tangutica wie bei Potan. Auffällig ist 27* 364 die himalayische Clematis grata Wall., die in Centralafrika wieder- kehrt, in Westchina und Formosa! Mongolien hat mindestens 25 palaearktisehe Speeies: 4 Anemonen. 4 Thalictrum. 3 Aconitum, Ädonis apennina, Aquilegia vulgaris (bis Kaigan!). Es setzt sieh dies in Südosten fort (PI. Yunnanenses bei brauchet (I. Aufzähl., Coli. Delavay) 71, ueu 20. 6 palaearktiseh, ja die Coli. David hat 53, davon 12 neue Speeies und 10 palae- arktiseh, Mupin 16. Hat ja Hemsley in China 106 Speeies, darunter 18 palaearktisehe und Franc het in Japan 84. 12 palae- arktiseh, während die viermal zahlreichere indische Flora (Hooker, Fl. brit. Ind.) nur 115 bringt, davon 19 palaearktiseh. ja Bunge (Trautvetter) hat in Nordost-Sibirien nur 23. In den Fl. Potaninianae hat Maximovic aus Westchina 5 Dilleniaceen, 1 Actinidia (Ternström.), 4 Cletnatoclethra (bis Jcaog und noch in Kansü). Die nordöstlichste tropische Pflanze aller Sammlungen ist Menii^permum dauricnm, das nach Sibirien und Japan reicht, aber im westliehen Hochland fehlt (selbst bei Delavay) bis auf den Pohuasaubere' und die ostmongolische Kaufmannsstrasse (Kaigan — Kiachta). Ihm folgt Schizandra cliinensis (Jehol — Japan — Kansi'i). In der Cultur steht (Calucnnthus) Chimonanthui^ fragrans (Kansü), der auch nicht das eigentliche Hochland erreicht, denn er fehlt der Fl. Tangut.. Mong. Doch ist Schizandra cliinensis in Kansü noch bei 8890' (Potan. und Gehol, David). Yunnan hat nach Delavay Schizandra axillaris und grandiflora, und Illicium yunnanense. Reicher sind die Berherideen — 11 bei Potan in (2 neu, Berheris Fofanini und Epimedium hrevicornu). Berberis vul- garis ist in Ja})an und bis 11000' in Tangut. und Bodophyllum Emodi (nicht bei Hemsley) in Kansü. Sonst sind 21 in China (Forbes), 8 in Tangut, 5 in Mongolien. 12 in Yunnan (De- lavay), 14 in Japan, 17 in der Fl. brit. Ind.; Picot hat Berheris ulicina. Auf dem trockenen Hochland fehlen natürlich die Nymphae- aceen (so Fl. Tangut), erst in Mongolien werden Nympliaea alba im Schwarzen Irtysch und im Hoangho (V; eine junge N. stellata er- wähnt — von Delavay in Yunnan die A. tetragona ^Georgi, Sibirien, Japan). Yerhältuissmässig reich sind die Fapaveraceen : 21 Japan, 43 Fl. brit. Ind., 33 Forbes, 25 Fl. Tangut (16 neue). 15 Fl. Mongol., 25 Fl. Potanin., 17 Delavay). Manche sind hochalpin (3 Arten hei 15000' in Tangut, Corydalis stricta bis 15700'). Reich sind besonders Meconopsis (6 Speeies in Tangut und Tibet. 4 in Yunnan, 5 Potanin). Hemsley hat nur 2 Speeies, Hook er 7, ü. PI. 10, während wir jetzt mit dem Himulaya in Asien 15 (18) kennen. (Maxim.Biol.): J/. «c?t/ea^a Royle (Lahul, Jaeschke). chelidonifolia und De/aua^i Franch., Henrici, horridula Ef. (Bower bis 17000', Setschuen beim ewigen Schnee. Sikkira. Mupin), integrifoUa Franchet, lancifolia Fr., nepalensis (Fl. brit. Ind.), punicea Max., quintupli- 365 nervia Regel (Coli. Szechenyi Kansü), racemosa Max., rohusta Hf., simplicifolia Hf.. viUofta Hf.. WaUichii Hf., ohne die cam- hrica uud die 2 amerikanischen (G. PI.), heteropliylla und crassi- folia (Bot. of California). Besonders häufig erwähnt sie Pfe- valsky in seiner vierten Reise (russisch) am Gelben Fluss. Ditschafl. (2), Dzagingol (hyperhorea), Murussu (2) etc. In Mongolien fehlen sie, wie so viele Hiinalayafonuen. Unser Alpenmohu und Schöllkraut (Mongolien, Tschili) fehlen auch nicht. Reich ist auch das Genus Corydalis. von dem Maximovic allein in der Fl. Tangutica 13 neue Species und 1 variet. aufstellte, Franchet in Yunnan 7 neue (von 12). in Mupin 6, während Forbes (Hemsley) nur 21 Species hat. C. Henclersonii hat Bower bei 17000' gefunden. Nach Winterbottom 3 in West- tibet, in der Fl. Ind. sind 4. Interessant ist das Auftreten von Bocconia, Glaucium und Hypeconm, wie von so vielen anderen mediterranen Formen [Leontice bei Ross. nach Bower Uype- conm Ivptocarpum bei 15500). Die Crucifereri sind dagegen weder reich noch besonders eigenthümlieh. Fl. Mong. 97 (11 neue), Tangut. 46, Potan. 32 (neu 0). Mupin 6, Forbes nur 59 in China (keine neu), De- lavay 33. in .Japan 49 (cum cultis). Fl. brit. Ind. 136, Coli. Bower 11 (über \\o aller), Picot 2. Rokhill 4. Winter- bottom 20. Sie haben palaearktisehen Typus bis auf Malcohnia africana in Kuen-lün bei 17000' (Picotj und in Keria (Turkestanische Wüste), Kansü (Kanitz), Tibet und einige westasiatische Steppen- forraen. Endemisch sind die tibetanische Parrya und D'dophium (bis 14500'). F. lantiginosa bei 17600' (Bower), das Gen. Coelo- nema. Mcgadenia. Arktisch ist z. B. Eutrema Edwaräsii (Amdo 10- bis 14000', Tianschan) etc., aber palaearktisch sind unsere Cardamine hirsuta (Korea), impatiens (bis Mupin. Yunnan), pratensis, JS'asturtium, Braba alpina bei 17600' (Bower) etc. Auffällig ist die Hesperis matronalis in Thianschan, abgesehen von den Unkräutern wie Capsella hursa pastoris, Lepid'mm ruderale, Tlilaspi arve)isc\ Sisymhrinm sofia etc. Es sticht diese Armuth von dem Reichthum W^estasiens umso- mehr ab. als viele wesiasiatische Species hieher reichen, so das klafterhohe Pugionium cornutum (bis Ordos, Chuanche), Chori- spora (Winterbottora), Sterigma, Hymenopliysa, Goldbachia, Euclidiu7n u. A. m. Die Eesedaceen fehlen dem Hochland, von den Capparideeri ist nur C. spinosa in Turkestau (Hami. Satschen, Tatsienlü) also dem Gebirgsrand. In Südtibet l)is 13000 ' nach Fl. brit. Ind. Die Fl. Tangut. hat sie nicht, ebenso Japan, ebensowenig die Fl. Potanin. Yunnan hat 2 (Delavay), China 8 nach Forbes {Gynandropsis viscida {=z sinensis 3Iiq.), die auch in japanischen 13ildern vor- kommt (Savatier). 366 Eeicher sind die Violacee^i. 5 Fl. Tangut., aber Fl. Mongol. 10 (ohne das eine Helianthenmm), 12 Yunnan (Delavay), 9 PI. David, Mupin 6. 6 PI. Potan., China 21 (1 Jonidium Hainan, 4 neue Viola), Japan 21 (?), Fl. brit. Ind. 24 ('cum trop. Also- deis etc.), Winterbottora 1. Interessant ist Viola hilbosa Max. bis 10000' im Kansü, canina in Mongolien bis Korea und Sachalin, hirta, sylvestris in Mupin. Von den 3 Bixaceen Chinas (Forbes) erreicht Xylosma racemosum Tsehensi (Piasecki) und Yunnan, wo auc^'4 Fittosporum vorkommen (Forbesi. Beide fehlen natürlich dem Hochlande (Mongol., Tangut.). Xylosma geht im westlichen Himalaja bis 5000', Fittosporum bis 7000' (eriocarpum Eoyle). Auch die Folygalacten sind nicht zahlreich, Fl. Tangut. 2 {sihirica bis 9000'), ebenso Fl. Mongol. (vulgaris und sihirica), PI. Potan. 2 {sihirica und japoiiica), 4 PI. David., aber Yunnan 7, China 15 — 16 (3 neue nach Forbes), Japan -i Folyyala, Fl. brit, Ind. 16 Folygala, excl. gen. trop. Alle diese 6 Familien fehlen Hochtibet (Bower). Auch die Caryophyllace.en sind hier weder zahlreich noch endemisch : Fl. Tangut. 29 (neue 7), Fl. Mongol. 57 (3 neue). PI. Potan. 27 (3 neue), aber Yunnan 32 (23 neue), China 48 (Forbes, 1 neue), Japan 49 (Sa vatier), Fl. brit. Ind. 100 (ohne Folycarp.); aber Mupin nur 4 (1 neu); Coli. Bower 2, Rok- hill 0, Winterbottom 8. Es sind die allgemein verbreiteten palaearktischen genera: Dianthus, Silene, Arenaria. Cerastium, Alsine, Stellaria und auch die Species sind häufig weit verbreitet, meist auch in Japan und Indien : Cerastium triviale, arvense, Stellaria nemorum, Arenaria serpyllifolia, Holosteum umhellatum, Saponaria raccaria, Alsitie verna, Cucuhalus haccifer, Malachitim aquaticum (Kansü). Sie gehen hoch hinauf: Lychnis apetala 15700' im Nanschan, Ceras- tium vuhjatuyn bis 14000'. Die Arten in Yunnan sind mehr endemisch (16 Silenearten). bei 2000 m findet man dort bei Tah Sagina Linnei Presl und Drymaria cordata W.. also eine arktische Form neben einer tropischen! Von den Forfulaccen kennen wir nur Claytonia Joanneana R. S. (= arctica Turczaninow) in Mongolien (Kossogolsee, Ubsa), eine 2. Species in Tschili (Forbes). Der Portulak fehlt der Hoch- steppe, selbst Yunnan, nicht aber China und Japan. Zahlreich sind relativ die Tamarisken: 17 Fl. Tangut., 12 Fl. Mongol., nur 4 China (Forbes), 3 PI. Potan., 8 Fl. brit. Ind., in Japan nur eingeführt. Myricaria prostrata bildet Rasendikichte von 3—6' Höhe und erreicht in Tibet 15000—17300', Tamarix Pallasii Desv. (gallica ß pycnostachys Ledebour ex Maxim.) (Cai- dam in 9300') erreicht in Mongolien 4—6 m Höhe, T. laxa (Tangut, Tarim) und Myricaria germanica var. alopecuroides 367 Schrenk aber 6—10'. sie gehen in Taugiit bis 8200'. bis Mupin und Yunnan (Delavay). aber fehlen in Mupin selbst (David). Die Elatinecn erreichen nicht die Hochebene und sind in China selbst wohl nur Eeisunkniuter wie in Japan. Ebensowenig thun dies die für China (39) und Japan (18) so typischen Tem- stroemiaccen, von denen (abgesehen von Actinidia (in Mupin) nur Sfnrhi/nrus 2iraecox S. Z. (= himalaicus) in Kansü, Mupin er- reicht (von Linkiu ab, Japan— Himalaya). Yunnan hat 3 nach De- hivay. Merkwürdigerweise kömmt dieses Genus in Madagascar wieder vor (St. polyspermns Baker msc,?). Dagegen fehlt es nicht an Hypericum- Arten: Mongol. 4, 6 PI. Potan., in Tangut nur H. Prevalskii Max., Mupin 2 (H. inr- foraiuut L. im Himalaya bisSetschuen, Tschensi, Hupe), Yunnan 7 (noch H. ascyron L. in Japan bis Korea), Japan 11, China 12 — 14, (2 Sp. Loureiro's?), Fl. brit. Ind. 26. Natürlich fehlen Familien wie Guttiferen (4 in Ostchina), Stercnliaceen (selbst in Japan nur 1 Sp. u. 1 in Tschensi [Potan. St. platanifolid]), Bipterocarpecn. — Die Malvaceen sind spärhch ver- treten (3 Fl. Tangut., 8 Mongol., 8 PI. Potan. incl. der cult. P>aumwolle Yunnan 3 (Delava}-), die auch in Japan (sine cultis 8) und China (28 see. Forbes, cum cult.) nicht häufig sind. Lavathera thuringiaca u. AHhea ofßcinalis erreichen den Tianschan, Malva verticiUata in Amdo 7500', sonst fehlen sie dem Plochland {Malva pulchella ist in Mupin, Jlalva sylvestris hat K a n i t z (Szechen.) für Kansiil. Von den Tiliaceen (4 Yunnan) erreicht nur die mongolische Linde, 7— 10' hoch. denNordand: ürrato. Muninla, Pohuasan: dem Hochland fehlt sie (Fl. Tangut. Forbes, Delavay, David). Die PI. Potan. haben 2 neue Linden aus Kansü (paucicostata. cliinensis). (Scbluss folgt.) Literatur-Uebersicht '). August 1897. Abel 0. Einige neue Monstrositäten bei Orchideenblüten. (Verh. der k. k. zool.-botan. Gesellsch. in Wien. XLVH. Bd. 6. Heft, S. 415—420.) 8°. 3 Abb. ^ Beschreibung von monströsen Blüten von Ophryii aranifera (Dedouble- ment des Labellums, Verwachsung der inneren PerigonbLätter mit dem Gyno- stemium, Fehlen der seitlichen inneren Perigonblätter etc.) und Orchis corio- phora (3 Lippen und 3 Sporen in einer Blüte, 2 Lippen und 2 Sporen etc.). ') Die „Literatur-Uebersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 368 Arnold F. Lichenologische Ausflüge in Tirol. XXX. (Verhandl. der zool.-botan. Gesellsch. in Wien. XLVII. Bd. 6. Heft, S. 353 bis 395.) 8°. Der vorliegende 30. Theil ist von ganz besonderem Werthe. da er unter dem Titel ^.Yerzeichniss der Licbenen von Tirol" den Beginn einer Zu- sammenfassung der Tiroler Funde des Verfassers bringt, mithin in aller Kürze geradezu den einer Lichenenflora des Landes. Bei jeder Art werden die be- züglichen Stellen der früheren Theile der ,.Lichenolog. Ausflüge" citirt, wo also die näheren Standorte nachgelesen werden können. Die Gesammtzahl der Arten beträgt 880. Atlas der Alpenflora, herausgeg. vom Deutsch-üsterr. Alpenverein. 2. Aufl. redig. von E. Palla. 8. Liefg. München (Lindauer). 8". 48 Farbentaf: — M. 5. Bus er E. Note sur le Crataegus macrocarpa Heo-etschw. (Bull, de l'herb. Boiss. App. I. 1897, p. 11—15.) 8^ Ausführliche Besprechung der C. w?. und Unterscheidung derselben von C. monogyna und oxyacantha ; p. 14 wird auch der Auffindung der Pflanze in Oesterreich erwähnt, ZoUikofer beobachtete sie bei Koblach, Vorarlberg. Formanek E. Neue Arten aus Thessalien (Forts). (Deutsche botan. Monatschr. Jahrg. XV, Heft 7. S. 197 — 199.) 8°. i Hann J. Biograiihie von C. v. Ettingshausen. (Feierl. Sitzung ] der kais. Akad. d. Wissensch. in Wien 1897. S. 62-68.) kl. 8^ i Heinricher E. Die grünen Halbsehmarotzer. I. Odontites, Eiqihrasia | und Ortlianiha. (Jahrb. f. wissensch. Botanik. XXXI. Bd. Heft 1. I S. 77—124.) 8^ 1 Taf. Verf. hat auf experimentellem Wege, d. i. durch Cultur die Keimung, i Haustorienbildung, die Ernährungsverhältnisse, die Dauer der Keimfähigkeit der i Samen der genannten Gattungen studirt. Er kommt zu einer vollständigen i Bestätigung der Angaben, welche Wettstein (Monogr. der Gattung i Jiuphrasia 1896) bezüglich Euphrasia machte mit Ausnahme eines Punktes, i nämlich die Keimfähigkeit der Samen, für welche er nachwies, dass dieselbe i 2 — 3 Jahre dauert. Ferner werden die Ergebnisse, welche Koch bei Dicht- i Saaten von Euphrasia und Alectorolopltus erzielte, für die genannten Gat- I tungen bestätigt. Von neuen Resultaten ist zu erwähnen, dass Odontites ; Odontites auch ohne Parasitismus und Saprophytismus zur Blüte kommen i kann ^), dass dieselbe Pflanze auch auf ^'ic^cl sativa und Trifolium pratcnse i gedeiht und Euphrasia striata auf Vicia Ilaustorien bildet. 2) I Wie schon erwähnt, sind die Resultate, welche der Verf. bezüglich I Euphrasia erzielte, nichts anderes als eine Bestätigung, nur in 1 einem Punkte eine Ergänzung der vollständig gesicherten Be- ! ob ach tun gen des Ref. Es ist daher unberechtigt, wenn Verf. sowohl in i der Einleitung als auch im weiteren Verlaufe des Textes bestrebt ist, die ! Ergebnisse, zu denen Ref. gelangte, zum Theile als unrichtig, zum Theile I als unbewiesen hinzustellen. Ref. sieht sich daher zu einer eingehenden Be- i sprechung und Abwehr dieser Aeusserungen veranlasst, welche an einem I anderen Orte erscheinen wird. Wettstein. ' ^) lieber das analoge Verhalten von Euphrasia vergl. Wettstein in dieser Zeitschrift 1897, Nr. 9. 2) Ueber den Parasitismus von Euphrasia auf Dicotylen vergl. Wett- stein in dieser Zeitschrift 1897, Nr. 9. 369 Matousc'hek Fr. Brvologisch-Üüristische Beiträge aus Bühmeo. V. (Deutsche hotan. Monatsehr. XV. Heft 7, S. 202—206.) M. Dr. J. ' ) Dr. Dürrnberger t als Botaniker. Tagespost , Linz. XXXIII. Jahrg. Nr. 173 vom 31. Juli 1897. Scherffel A. Fhacoinnrastnius. ein neues Agaricineen-Genus. (Hedwigia. Bd. XXXVI, 1897. Heft 4. p. 288.) 8°. Stöhr A. Letzte Lebenseinheiteu und ihr Verband im Keiin- piasnia. (Vom philosophischen Standpunkte besprochen.) Wien (Deuticke). gr. 8". 208 S. — 11. 5. Storck. J. V. Die Pflanze in der Kunst. Ein Vorlagenwerk für den Zeichenunterricht. Heft 11. Der Granatapfel. Wien (Waldheim). Fol. 6 Taf. M. 10. Thomas Fr. Ueber einige Exobasidien und Exoaseen. (Forstl.- naturw. Zeitschr. IV. 8. ''Heft, S. 305—314.) 8". 3 Fig. Behandelt: 1. Exohasidium Warmingii Rostr in den Ostalpen. (Auf Saxifraga hnjoides in Salzburg, zw. Kolm Saigurn und dem Sonnblick). 2. K discoidenm Ell. var. HorvatJnanum v. n. (Auf Azalea Pontica bei Kutais im Kaukasus, lg. Horvath und oberhalb Trapezunt, lg. Levier «t Sommier). 3. Weitere Beobachtungen über das Vorkommen der zwei Formen des Exohosidium an den Vaccinmm-Arten (enthält u. A. folgende Standortsangaben für E. Vaccinii Wor. F- ramicola an Vacc. Myrt. : Kals- Matreier Thörl, Sölden im Oetzthal, Marltberg am Ortler. — F. circuin- Hcripta: Dobratsch, Niederndorf und Innichen im Pustertlial. — Auf Vacc. tiliyinos: Die F. circnmi^cripta zw. Mayrhofen und der Edelhütte in Tirol, die F. ramicola zw. Gurgl und dem Ramolhause). 4. Gleichzeitiges Vorkommen der circumscripten und der ramicolen Form einer Exoascus- Art an Betula verrucosa Ehrh. 5. Magnusiella umbelliferarum (Rostr.) Sad. aus Graubünden. W et t stein R. v. Neuere Anschavmngen über die Entstehung neuer Arten im Ptianzenreiche. (Vorträge des Vereins zur Verbreitung naturw. Kenntnisse in Wien. XXXVII. Jahrg. Heft 9.) 8^ 23 S. Belajeff Wl. Ueber die Spermatogenese bei den Schachtelhalmen. (Berichte der deutschen botau. Gesellseh. XV. Bd. Heft 6, Seite 339—342.) 8^ Belajeff Wl. Ueber den Nebenkern in spermatogenen Zellen und die Spermatogenese bei den Farnkräutern. (Vorl. Mitth.) (A. a. 0. S. 337—339.) 8". Belajelf Wl. Ueber die Aehidiehkeit einiger Erscheinungen in der Spermatogenese bei Thieren und PÜanzen. (Vorl. Mittheil.) (A. a. 0. S. 342—345.) 8". Die 3 genannten Abhandlungen stehen in einem gewissen Zusammen- hang. Ihr Inhalt sei im Folgenden kurz skizzirt: Die Spermatozoiden der Farne stellen einen spiralförmigen Körper dar, der aus einem Plasmabande und einem fadenförmigen Kern besteht und eine grosse Anzahl Cilien auf den zwei ersten Windungen des Plasmabandes trägt. 1) Dr. J. Murr. 370 Im Plasmaband ist ein dünner Faden eingeschlossen, der aus dem im Plasma der spermatogenen Zelle enthaltenen, sich mit Fuchsin intensiv färbendem Körperchen (Nebenkern) entsteht. Die Spermatozoiden der Schachtelhalme zeigen denselben Bau, doch konnte hier Verf. nachweisen, dass der aus dem Nebenkern hervorgehende Faden den Ursprung der Cilien darstellt. Wahrscheinlich verhält es sich bei den Farnen ebenso. Höchst wahrscheinlich ist nun dieser „Nebenkern" weiter- hin von gleicher Bedeutung wie der sich stark färbende Höcker in den spermatogenen Zellen der Characeen, den Verf. schon früher auffand. Folglich stellt dieses Körperchen in den spermatogenen Zellen der Pflanzen eine all- gemeine Erscheinung dar. Es beweist aber eine grosse Uebereinstimmung zwischen den Spermatozoiden der Pflanzen und jenen der Thiere, da es ganz, den deutlich gefärbten Körperchen in den Spermatiden des Salamanders und der Maus entspricht. Britton N. and Brown A. Au illustrated Flora of the uorthern United States. Vol. II. Fortidacca-Gentiana. New-York (Scribner's Sons.) 8^ — Doli. 3. Ciaassen J. Schüpfungsspiegel oder die Natur im Lichte de& Wortes. IV. Die PHauzenwelt in Natur. Geist und Leben. 1. Hälfte. Gütersloh (Bertelsmann), gr. 8". 336 S. — M 4. Cogniaux A. et Goossens A. Dietionnaire iconographique des Orchidees, Genre Lycaste. Paris (0. Doin). — fr. GO. Engler A. Die natürlichen Ptlanzenfamilien. Leipzig (W. Engel- raann). 8". a Liefg. M löO. Liefg. 157—158: Nachtra«: und Register zu Theil II — IV, Bogen 7—12. Die Lieferung enthält die Nachträge zu: Orchitlaceae (P fitzer)» Casuarinacenc, JiKjlandaceae, Balanopsidacene, Leitneriaceae, Betulaccae, Fagaceae, Ulmaceae, Moraceae, Urticaceae, Proteaceae, Loranthaceae, Myzo- demlraceae, Santnlaceae, Opiliaceac, Olacaceae, Balanophoraceae, Aristo- lochiaceae, Phi/tolnccaceae , Xymphaeaceae, Anonaceae, lianimculaceae, Laräizahalaceae (Engler), Salicaceae, Aizoaceae, Portulaccaceae, Caryo- phyUaceae. Lauraceae (Pax), Amarant aceae, Connaraceae (Gilg), Nycta- ginaceae (Heimerl), Capparidaceae (Pax und Gilg). Magnoliaceae, Go- mortegaceae, Leguminosae (Harms), Myristieaceae (Warburg), Ber- beridaceae, Menispermaeeae, Calycanthaceae, Monimiaceae, Papaveraceac, Crnciferae, Sarraceniaceae, Vroseraceae, Podostemonaceae, Hydrostachya- ceae, Crassulaceae, Saxifragaceue, Brunelliaceae, Cunoniaceae, Bruniaceae^ Crossosoviataceae, Rosaceae (Engler). Friderichsen K. Beiträffe zur Kenntniss der liiihi corylifolii. (Botan. Centralbl. LXXI,^1897.) 8«. 29 S. Geissler E. ^\jileitung zum Pilzsarameln. Mit 5 Farbentafeln, enthaltend 47 der häutigsten essbaren, verdächtigen und giftigen Pilze, gemalt von H. D ischler. Zwenkau (E. Stock), gr. 8°. 43 S. — M. L Grout A. J. A Revision of the North American IsotJiecieae und Brachijthecia. (Mem. of the Torrev. Bot. Gl. Vol. VL Nr. 2.) 8«. 97 p. — Cts. 50. 371 Harms H. Ueber die Stellung der Gattung Tetracentron Oliv, und die Familie der Troclwdendraccen . (Ber. der deutschen botan. Gesellseh. Bd. XV, S. 350-360.) 8°. Hart wich C. Die neuen Arzneidrogen aus dem Pflanzenreiche. Berlin (J. Springer). 8^ 469 S. — M. 12. Es ist bekannt, wie ausserordentlich schwer es ist. sich zu orientiren, wenn es sieh um die Literatur über eine der zahllosen neueren Drogen aus dem Pflanzenreiche handelt. Die colossale Zersplitterung der bezüglichen Literatur ist daran Schuld (Verf. fülirt allein 113 einschlägige Zeitschriften auf). Um so willkommener ist ein Buch wie das vorliegende, welches eine kurze Uebersicht der Kenntnisse gibt. Die einzelnen Artikel sind nach dem Namen der Stammpflanze oder, wo diese unbekannt ist, nach dem Merkantil- namen alphabetisch geordnet , was bei dem Charakter des Buches als Nach- schlagewerk sehr praktisch erscheint. Sie enthalten Angaben über Ursprung, Beschaffenheit der Droge, über Verwendung, chemische Zusammensetzung, über Literatur; in vielen Fällen finden sich eingehende Original-Beschreibungen des anatomischen Baues. Jaeger A. et Sauerbeck Fr. Genera et speeies Muscorum svste- matice disposita seu adumbratio florae muscorum totius orbis terrarum. St. Gallen (Hausknecht). 8^ 9 Theile und Iudex. — M. 30. Johansson K. Hufvuddragen af Gotlands växttopografi och växt- geografi grundade pa en kritick Behandlung af dess Kärlväxt- flora. (Konigl. Svenska vetensk. Akad. Handling. Bd. 29. Nr. 1.) 4°. 270 p. 1 Karte. Eine ausführliche Flora der Insel Gotland, die nicht bloss in Folge der sehr gründlichen Bearbeitung, sondern auch in Anbetracht der pflanzen- geogra])hisch sehr interessanten Stellung der Insel von allgemeinem Werthe ist. Sie enthält einen allgemeinen piianzengeographischen Theil mit For- mationsconstatirungen, öcologiscben und pflanzengeschichtlichen Notizen, einen Abschnitt mit Diagnosen und Besprechungen neuer nnd nicht genügend bekannter Pflanzen, endlich den speciellen Theil mit Angabe aller beobachteten Gefässpflanzen (1003) mit genauen Standorts- und Literaturnachweisen. Die Zahl der neu benannten und beschriebenen Formen ist sehr gross ; sie sollen, da sie vielfach weit verbreitete Pflanzen betreffen, mit Ausnahme der neuen Hieracien hier aufgeführt werden : Senecio viihjaris L. f. laxa, Lappa offt- cinalis All. f. divaricans et f. congesta, Leoiitodon aictumnalis L. var. coronopifolius f. procxmbens, Galium horeale L. f. litorale, Lycopu^ eiiro- paeiis L. f. procumhens, Galeopjsis Ladanum L. f. glohosa, ScrophiiJaria nodosa L. f. laciiiiata, Odontites rubra Gilib. f. tescaria, Euphrasia stricta Host f. procumhens, 3Ielampyrum pratense L. f. subprocumbens. Plantago maritima L. f. lanigera, Pulsatilla pratensis (L.) f. glabrescens Ahlfvengr., Erodium cicutarium (L.) var. crassicaule , Crataegus mo)iog)/na Jacq. f. subdigyna, PotentiUa minor Gil. f. enjthrodes, Rumex Acetosa L. f. velu- tina , Atriplex patulum L. f. globosum, Triglocliin maritimnm L. f. falcatum. Kamerling Z. Zur Biologie und Physiologie der Marehantiaceen. Inaug.-Dissert. München. 8". 72 S. 3 Taf. Die Abhandlung umfasst folgende Abschnitte: 1. Die Zapfenrhizoiden, 2. Athemöffnuugen und Epidermis, 3. Localisirte Verdunstung und Wasser- ausscheidung, 4. Einwirkung äusserer Einflüsse auf die Gestalt, 5. Die Wasser- versorgung der Laub- und Lobermoose, 6. Die biologischen Typen des Mar- chantiales. 372 Kirchner 0. und Boltsliauser H. Atlas der Krankheiten und Be- schädigungen unserer landwirthschaftlichenCuhurpflanzen. TL Serie. Krankheiten und Beschädigungen der Hülsenfrüchte. Futtergräser und Futterkräuter. Stuttgart (E. ülmer). gr. 8^ 22 Farbent'af. — M. 12. Der I. Theil dieses Atlas wurde im vorigen Jahrgange dieser Zeit- schrift besprochen; all' die Vorzüge, die damals an dem Buche hervorgehoben wurden, weist auch dieser II. Theil auf, mit dem das Werk noch nicht seinen Abschluss findet, da es noch vier weitere Theile enthalten soll. Durch die guten Abbildungen wird einerseits das Buch bei Bestimmungen von Krank- heiten der Culturpflanzen sehr gute Dienste leisten, anderseits ein vortreif- liches Lehrmittel abgeben. Mac Dermott G. M. Evolution and revolution: being a brief and elementar}' sketch of Darwin's theorj' . comparison there of, with Bibie account of creation. London (Jarrold). 12". 112 S. — 2 sh. Po und E. and Clements F. £. The Phvtogeos:raphy of Nebraska. L Lincoln. Nebr. (S. North & Co.). 8^ 350 ^i. Schroeter J. Pilze. Krjptogamen-Flora von Schlesien, herausgeg. von F. Cohn. Bd. IIL 2. Hälfte. Liefg. 4. Breslau (J. ü. Kern). 8^ S. 385—500. — M. 3-20. Schroeter C. und Kirchner 0. Die Vegetation des Bodensees. (Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, Heft 25.) 122 S. 2 Taf. Stahl E. Ueber den Pflanzenschlaf und verwandte Erscheinungen. (Botan. Ztg. 1897. Heft V-VL S. 71—109). 4°. Strasburg er E. und Mottier D. H. Ueber den zweiten Thei- lungsschritt in Pollenmutterzellen. (Ber. der deutsch, botan. Ges. Bd. XV. S. 327—332.) 8^ 1 Taf. Thaxter R. New or jieculiar zygomycetes. 2. Sijncephalastrum And Syncci)halis. (Botanical Gazette. Vol. XXIV. Nr. 1. p. 1—15.) 2 Taf. Vogtheer H. Koehlers neueste und wichtigste Medicinal-Pflanzen in naturgetreuen Abbildungen mit kurz erklärendem Text. Er- o'änzungsband. Liefg. 14. Gera-L'ntermhaus (Fr. Eu«:. Köhler), gr. 4". 4 Taf. und 24 S. Text. — M. 1. Webber H. J. The development of the Antherozoids of Zamia. Botanical Gazette. Vol. XXIV. Nr. 1. p. 14—22.) 8". 5 Fig. Darstellung der Entwicklung der Spermatozoiden von Zamia mit schönen Abbildungen. Webber H. J. Sooty mold of the orange and its treatement. (U. S. Department of Asfriculture Divis, of vegetable Phys. and Path. Bull. Nr. 13.) 8". 34 p. 5 Taf. 373 Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Collins F. S.. Holden J. und 8etcheil W. A.. Phyeo- tbeca boreali-Americana. Fase. IV, V et VI. Maiden, Mass.. 1896 bis 1897. Die drei Fascikel enthalten Nr. 151 — 300. Unter dem Namen „Flora of the Sequoia Region" verkauft Herr Geo. Hansen in Berkeley. Californien, eine Exsiecaten- Sammlung von Pflanzen, gesammelt in den Provinzen von Amador, Calaveras und Alpine, umfassend 1500 Species zum Preise von S 1' — pro Centurie. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Kais. Akademie der Wisseuscliaften in Wien. Sitzung der mathem.-naturw. Classe vom 8. .Juli 1897. Das c. M. Herr Prof. H. Moli seh übersendet eine im ptianzen- physiologischen Institute der k. k. deutschen Universität in Prag ausgeführte Arbeit des Privatdocenten Dr. A. Nestler. unter dem Titel: „Die Ausscheidung von Wassertropfen an den Blättern der Malvaceen und anderer Pflanzen". Die Resultate dieser Arbeit lassen sieh in folgende Punkte zusammenfassen : 1. In derselben Weise, wie ich es bereits tür PJiaseolus multi- florus Willd. nachgewiesen habe (Sitzungsber. der kais. Akademie der Wissenseh. in Wien, Bd. OV), findet auch bei vielen (wahr- scheinhch bei allen) Malv.aeeen sehr reiche Ausscheidung flüssigen Wassers an den Blättern sowohl intacter Pflanzen, als auch abge- schnittener Sprosse, sogar an einzelnen Blättern statt, und zwar vorherrschend auf der morphologischen Unterseite, schwächer auf der Oberseite derselben. Mit dieser Beobachtung ist die bisher gel- f(mde Ansicht widerlegt, dass bei den Malvaceen überhaupt keine Wasserausseheidung in Tropfenform vorkommt. Untersucht wurden: Althaea, Abntilon, Malva, Lavateni, Falavd, Hihisciis, PlagiantJms und Kitu'ihelia. Es ist vorläufig unbestimmt, ob hier die Secretion durch Triehome . Spaltöfl'iiungen oder sehr eigenthümlieh gebaute Schleimzellen erfolgt. 2. Auch für Phaseolus mnltiflorus Willd. ist bisher kein end- giltiger Beweis erbracht worden, dass hier die Ausscheidung, wie auf Grund der Untersuchungen von Haberlandt angenommen wird, durch Drüsenhaare erfolgt. 3. Abgeschnittene, in Wasser stehende kräftige Sprosse von Tropaeolum nidjas L. scheiden im feuchten Räume nicht nur an den Gefässbündelenden am Rande der Blätter, sondern auch am Stengel liquides Wasser aus, und zwar im letzteren Falle durch Spaltöft'nuDgen. welche typischen Wasserspalten ähnlich sind. 374 4. Weitere Beispiele dafür, dass die Wasserausscheidung in flüssiger Form auch an solchen Stellen stattfinden kann, wo weder Gefässbündelenden , noch ein Epithemgewebe sich vorfindet, sind ausser Tradescantia viridis (hortorum) und Tropaeolum maßis L. noch Juncus ariicHlatus L. und Dichorisandra discolor. Herr Dr. J. Ritter Lorenz v. Liburnau, k. k. Sectionschef i. R. in Wien, übersendet ein versiegeltes Schreiben behufs Wah- rung der Priorität mit der Aufschrift „Flysch-Algen". K. k. Zoologisch-botanische Gresellschaft in Wien. In der Sitzung der Section für Kryptogamenkunde am 25. Juni d. J. hielt Herr Dr. A. Zahlbruckner einen Vortrag „Ueber die Gat- tunffsmerkmale bei den Flechten". Der bisherige Director des schlesischen botanischen Tausch- vereines, Apotheker S. Mayer, ist von seiner dreijährigen Sammel- reise aus Hinterindien zurückgekehrt, und hat seine Sanimelergeb- nisse den Beständen des schlesischen botanischen Tauschvereines einverleibt. Da Ai)0theker Mayer zu weiterer Sammelthätigkeit noch diesen Herbst nach dem tropischen Asien zurückkehrt, hat er die von Dr. E. Kugler, Planegg. übernommene Leitung des Vereins nunmehr an C. Kugler. Planegg, Bayern, übertragen. Gelegentlich der Preisvertheilung der Herbst-Ausstellung der allgem. Gartenbau-Ausstellung in Hamburg haben folgende Aus- steller aus Oesterreich-Ungarn Preise erhalten: P. Birs (Debreczin), königl. Ungar. Lehranstalt für Gartenbau (Budapest), A. Mares (Skrivan bei Neu-Bidschow). Municipium der Stadt Keeskemet, J. Rosa (Jassfenyszarn), J. Sigmond (Bäcs Csel), C. Vidovszky (Bekes Csaba), C. Vysin (Tru}»schitz). Personal-NachricMeii. Hofrath Prof. Dr. J. Wiesner in Wien wurde zum corre- spondirenden Mitgliede der „Xaturkundige Vereenigung" in Batavia (Javaj gewählt. Prof. Dr. S. Schwendener wurde zum Ehrendoctor der raedic. Facultät der Universität zu Leipzig ernannt. Dr. E. B. Copeland wurde zum a. o. Professor der Botanik an der University of Indiana ernannt. Prof. Dr. T. F. Hanau sek unternahm im Laufe des Sep- tember eine Studienreise nach Mittel- und Unteritalien. Prof. Dr. 0. Loew hat wegen angegriffener Gesundheit seine Stellung in Tokyo niedergelegt. Prof. C. Müller an der Forstakademie zu Münden wurde zum geh. Regierungsrath ernannt. 375 Prof. Dr. Huth in Frankfurt a. 0. ist gestorben. Dr. Eobert Hegler hat sich an der Universität Rostocii für Botanik habihtirt. Dr. V. Kl eck i hat sich für laudwirlhschaftliche Mikrobiologie in Krakau habilitirt. Alwin Berger vom botan. Garten in Greifswald ist als Curator am Hanbury'schen Garten in La Mortola bestellt worden. Dr. Albert Schneider ist zum Lehrer der Botanik an der „School of Pharmacy" der Northwestern University in Chicago ernannt worden. Eobert Douglas, der Besitzer der grossen Glashausanlagen und Gärtnereien in Waukegan. lUinois. ist am 1. Juni d. J., 84 Jahre alt. gestorben. Herr J. Bornmüller (Berka a. J.) ist am 30. August von seiner botanischen Forschungsreise nach Syrien und Palästina zu- rückgekehrt. Herr J. Dorf 1er hat gemeinschaftlich mit Herrn K. Ron- niger in der zweiten Hälfte des Juni d. J. eine botanische Sammel- reise in's Banat unternommen: dieselbe erstreckte sich längs der Donau von Bazias über Moldova, Koronini (GolubaCer- Höhlen), Svinica . Plavisevica und durch den Kazan bis Orsova, dann weiter über Vercirova nach Rumänien bis zum „Eisernen Thor" und zurück über Herkulesbad. Dr. A. Baldacci ist von einer neuerlichen botanischen Sammelreise in Albanien zurückgekehrt. Notiz. Die Kryptogamen-Saramlung des Grafen Trevisan de St. Leon (ca. 22.000 Siiecies in über 1.000.000 Exemplaren) ist zu verkaufen. Auskunft ertheilt Prof. Penzig, Genua, botan. Garten. Inhalt tler <)ctol)er-Nummer: Hoffmann J., Beitrag zur Kenntniss der Gattung Odontites. S. 345. — Krasbor F., Con.>tantin Freiherr von Ettiiigshausen (Schlnss). S. 349. — Wett- stein R. V., Alecturoluiihus Sterneckii spec. nov. S. 357. — Heller K., Beitrag zur Kennt- niss der Wirknne elektrischer Ströme auf Mikroorganismon (Schluss). S. 358. — Palacky J., Zur Flora Ton Centralusien. S. 3bl. — Literatur-Uebersicht. t^. 367. — Akademien, botanische Gesellschaften, Vereine etc. S. 373. — Botanische Sammlungen, Museen, In- stitute evc. .«. .373. — PersoEal-Nachrichten. S. 374. — Notiz. S. 375. Eedacteur: Prof. Dr. K. v. Wettstein. Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Kedacteur: Friedrich (Jcrold, Wien, I., Barharagasse 2. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. I>ie „Oesterreichische botanische Zeitschrift" erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig' in .Mark. Zu herabgesetzten Preisen find noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zuhaben: H und III ä 2 Mark, X— XII und XIV— XXX ii 4 Mark, XXXI -XLI a 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post cxpedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung directbei der Administration in Wien.I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankftndigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnoi. 370 INSERATE. Wir kaufen die Jahrgänge 1851, 1854, 1855, 185(3. 1857, 1858, 1859, 18H3 der ,,Oesterreichischen botanischen Zeitschrift" und erbitten Anträge. Carl Gerold's Sohn Wien, T., Barbaragasse 2. Verlag von Leopold Voss in Hambiirja:, Hohe Bleichen 34. Kürzlich erschien: Dio botanischen Institute der freien und Hansestadt Kamburg. lin Aul'tvap^ der Oberschulbehörde. Von Dr. A. Voiaft, Assistent .Jiji botamschi.'!! v,useuin. Mit 12 Lichtdruclftafeln und (i Abbildungen im Text. Preis 4 Mark. ^t^M^^/:^:^(^.^^j^M.^^^Mj^Ms^:^^^^^J^.M.MM.l^ m ^ Im Scllistverlairc «les 1 (eransjjel)ers ist erscliienen: BOTANIKER-ADBESSBÜCH (Botanist's Directory. — Almanaeh des Botanistes.) .Sammhnis' von Namen und Adressen der lebenden Botaniker aller Länder, der botanischen Gärten und der die J'.otanik ]ill<'j,'^inden Institute. Gesellschaften und periodischen Publicationen. Hcrausjreirehen von J. DÖRFLER. 19 Bg. Gr.-8'. In Ganzleinen gebunden. Preis Mk. 10 — = fl. 6- ^ Frcs. 12 50 ^ sh. 10 = Doli. 2-40. Gegen Einsenduno^ des Betrages franCO zu be/.iehen dnrcli J. Dörfler Wien (Vienna, Austria), III., liarich^asse Sß. ^WM,MMM.^MML^^^lM.^^.MM,/MM.^MMMM^ :.uil.arutKuici vuu t'iirl üerold's Sohn iu Wien. ÖSTERREICHISCHE Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. XLVIL Jahrgang, N«- U. Wien, November 1897. Die Nomenclaturregeln der Beamten des königlich botanischen G-artens nnd Mnsenms zu Berlin. Von R. V. Wettstein (Prag). Die seit sechs Jahren wieder ira hohen Masse actuelle Fras'e ') der Regelung der botanischen Nomenclatur ist durch eine gewichtige Aeusserung der Beamten des Berliner botanischen Gartens und .Museums-) in ein neues Stadium getreten. Diese Aeusserung ent- sprang nicht dem Plane, Vorschriften auszuarbeiten, zu deren Be- folgung andere Botaniker gedrängt werden sollen, sondern nur dem Bedürfnisse, für die gemeinsamen grossen Arbeiten der Beamten des genannten Institutes feste Normen zu schaffen. Trotzdem niuss es in hohem Masse erwünscht erscheinen, dass die weiteren Kreise der i^otaniker zu dieser Kundgebung Stellung nehmen, da es im Interesse der Gesammtwissenschaft liegt, dass in Nomenclaturfragen nicht noch grössere Zerfahrenheit eintrete, was aber unvermeidlich wäre, wenn entweder nicht wenigstens ein grosser Theil der Botaniker diese Berliner Regeln acceptiren würde oder wenn die Berliner Collegen sich nicht zu einem Comproraiss in dem Falle bereit finden lassen, als ihre Regeln auf allgemeinen Widerspruch stiessen. Dieser l'mstand veranlasst mich, im Folgenden die Berliner Regeln zu liesprechen, wobei ich mir bewusst bin, die Ansichten mancher l-'achgenossen zu vertreten. Dass eine Beendigung dos jetzigen chaotischen Zustandes auf dem Gebiete der botanischen Nomenclatur nöthig ist, wird allgemein ^) Vergl. zur Orientirung: Wettstein E. v. : Neuere Bestrebungen auf dem Gebiete der botanischen Nomenclatur. Oesterr. botan. Zeitschr. 1892, S. 297. — Die gegenwärtige Bewegung zur Kegelung der botanisclien Nomenclatur. A. a. 0. Ö. 81. — Harms H. : Die Nomenclaturbewegung der letzten Jahre. Im Auftrage der Nomenclatur-Commission besprochen (Engler's Jahrb. XXIII, Heft 4). ■-) Nomenclaturregeln für die Beamten des königlich-botanischen Gartens und Museums zu Berlin (Notizbl. d. k. bot. Gart. u. Mus. Nr. 8); vergl. diese Zeitschr. 1867, S. 264. Oesterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1897. 28 378 empfunden. Dieser Zustand ist darauf zurückzuführen, dass einer- seits die im Jahre 1867 vom Pariser internationalen botanischen Congresse genehmigten „Lois de la nomenclature" vielfach nicht mehr ganz zutreffend sind, dass anderseits die verschiedensten Meinungen darüber herrsehen , in welcher Weise diese Gesetze zu ergänzen oder umzugestalten wären. Wenn eine befriedigende Lösung der ganzen Frage möglich sein soll, so muss es einerseits zur Aus- arbeitung zutreffender neuer Gesetze kommen, anderseits zu einer, eine möglichst grosse Anzahl von Botanikern bindenden Form der Festsetzung derselben. Ich möchte von beiden Gesichtspunkten aus die erwähnten Berliner Eegeln kurz betrachten. Um nicht missverstanden zu werden, will ich aber vorher betonen, dass auch ich, gleichwie die Beamten des Berliner botanischen (lartens und Museums, die Nomenclatur- angelegenheit als eine solche ansehe, die nur ein Hilfsmittel der Wissenschaft betrifft, die also nicht von solcher Bedeutung ist, dass der Einzelne nicht seine Anschauungen im Interesse der Ermöglichung e i n e s Ue bereinkommens opfern könnte, die aber immerhin wichtig genug ist, dass alle wissenschafthclien Kreise ihrer Erledigung mit Ernst sich widmen sollten. Für die wissenschaftliche Arbeit ist der jetzige Zustand der Nomenclatur ein schweres Hemmniss, aber noch unhaltbarer ist er mit Eücksicht auf den Zusammenhang, der zwischen der Botanik und vielen anderen Zweigen der menschlichen Thätigkeit besteht, der uns die Verpflichtung auferlegt, endlich nach einer stabilen Nomen- clatur zu streben. Ich werde zunächst den Inhalt der Berliner ßegeln einer kurzen Betrachtung unterziehen. Ich reproducire sie zu diesem Zwecke und füge meine Bemerkungen in möglichster Kürze an. 1. „Der Grundsatz der Priorität bei der Wahl der Namen für die Gattungen und Arten der Pflanzen wird im Allgemeinen festgehalten ; als Ausgangspunkt für die Festsetzung der Priorität wird 1758/54 angesehen." Die Bestimmung deckt sich im Wesentlichen mit Punkt I der Berliner Vorschläge von 1892 'j und mit Artikel 3 der Ascherson- E n gier sehen Proi)ositionen von 1804 -), nur dass statt 1752, respec- tive 1753 der Zeitpunkt mit 1753/54 fixirt wird. Im Wesentlichen bedeutet dies eine Weglassung der IV. Auflage der Linne'schen Genera plant. (1752). wogegen nichts eingewendet werden kann. Ich glauije, dass die Gesammiheit der Botaniker im Principe dieser ersten Regel zustimmen könnte. Der entscheidende Wendepunkt in der Geschichte der Botanik war 1753, die Herausgabe der 1. Auf- lage der Linne'schen „Species ])]antarum". Durch Weglassen der Zeit von 1737, respective 1735 bis 1753, wird manche störende Namensänderung vermieden. 1) Vergl. Berichte der deutschen botan. Ges. Bd. X, S. 327 ff. — Oesterr. bot. Zeitschr. 1892, S. 308. 2) Vergl. Oesterr. botan. Zeitschr. 1895, S. 34. 379 Wenn ich Aenderungen an der Fassung der Regel 1 vorzu- schlagen hätte, so würde ich beantragen, dass 1. die Regel be- züghch der Genera nur für „Phanerogamen" zu gelten hätte'), da die Linno'schen Gattungsnamen der „Kryptogamen" nahezu durch- wegs werthlos sind, dass 2. die Regel sich nicht bloss auf Gattungen und Arten, sondern auf alle systematischen Gruppen niedrigeren Ranges zu beziehen habe, und dass 3. die Nennung der Jahreszahl 1754 als überflüssig in Wegfall komme. 2. „Ein Gattungsname w'ird aber fallen gelassen , w^enn derselbe 50 Jahre von dem Datum seiner Aufstellung an ge- rechnet, nicht im allgemeinen Gebrauch gewesen ist. Wurde derselbe jedoch als eine Folge der l>cachtung des „Lois de la nomenclature vom Jahre 1868" in der Bearbeitung von Monographien oder in den grösseren Florenwerken wieder her- vorgeholt, so soll er bei uns in Geltung bleiben." Diese Regel enthält die wesentlichste Neuerung der hier in Rede stehenden l^estimraungen. Sie ist bestimmt, an Stelle von Punkt IV der Berliner Vorschläge von 1892 -), respective der in denselben aufgestellten, viel umstrittenen Liste zu treten; sie ist eine neue Fassung des 5. und 6. Punktes der Asch erson- Engler- sehen Vorschläge von 1894^). Die Regel bedeutet eine Ein- schränkung des allgemeinen Prioritätsprincipes bezüglich der Gattungs- namen und hat den Zweck, eine grosse Anzahl von verschollen gewesenen Gattungsnamen, die insbesondere in den auf 1753 fol- L'iiden 50 Jahren neugebildet wurden, unmöglich zu machen. Die W'-.-tituirung solcher Gattungsnamen führte ja in erster Linie zu den unangenehmen Consequenzen der stricten Befolgung des Prioritäts- principes, wie sich solche in den letzten Jahren ergaben. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass die Aenderung allgemein geläufiger Namen, wie Banksia, Luzula, Dracaena, Fandanus, Myristica und dergleichen in hohem Masse unangenehm ist. So sehr daher auch das Prioritätsprincip berechtigt und zweckmässig ist, so sehr andere Gründe gegen jede Einschränkung desselben sprechen*), so möchte ich doch nicht principiell gegen die Annahme der in Regel 2 fest- gesetzten Verjährungsfrist sein ; das Prioritätsprincip ist kein wissen- schaftliches, sondern in erster Linie ein zweckmässiges; es kann daher wohl auch eine Einschränkung desselben vorgenommen werden, wenn dieses als zweckmässig erscheint. Eine andere Frage ist die, ob nicht an der Fassung der Regel 2 einzelne Aenderungen er- wünscht wären. Zunächst möchte ich da darauf aufmerksam machen, dass gerade im Interesse der Stabilität der Nomenclatur die kate- gorische Form der Regel in einzelnen Fällen nachtheihg sein könnte ; 1) Vergl. auch Ber. d. deutschen botaa. Ges. Bd. X, S. 374 ff. — Oesterr. botan. Zeitschr. 1892, S. 300. -) Ber. d. deutschen botan. Ges. Bd. X, S. ;«0. — Oesterr. botan. Zeitschr. 189-2, S. 300. 3) Oesterr. botan. Zeitschr. 1895, S. 34. ■•j Vergl. Oesterr. botan. Zeitschr. 1892, S. 305. 28* 380 ich möchte die Fassung vorschlagen: „Ein Gattungsname kann fallen gelassen werden." Die kategorische Form könnte insbesondere unangenehme Consequenzen haben im Zusammenhalte mit dem nächsten Satze: „wenn derselbe nicht im allgemeinen Ge- brauche gewesen ist." Daraus könnte manchmal zu leicht die Be- rechtigung der Aenderung oder Eliminirung eines Namens, den man gerne erhalten möchte, gefolgert werden ; es ist eben zu dieser Berechtigung nichts weiter nöthig, als dass ein Name 50 Jahre nicht aligemein gebraucht wurde. Ich glaube, allen diesen Schwierig- keiten könnte etwa durch folgende Textirung begegnet werden : „Ein Gattungsname kann fallen gelassen werden, wenn an seiner Stelle in den 50 Jahren, von dem Datum seiner Aufstellung an ge- rechnet, ein anderer Name in Monographien oder in der Mehrzahl der in Betracht kommenden Floren werke gebraucht wurde." 3. „Um eine einheithche Form für die Bezeichnungen der Gruppen des Pflanzenreiches zu gewinnen, wollen wir fol- gende Endungen in Anwendung bringen. Die Reihen sollen auf -nies, die Familien auf -aceae, die Ünterfamilien auf -oidcae, die Tribus auf -eae, die Subtribus auf -inae auslaufen ; die Endungen werden an den Stamm der Merkgattungen an- gehangen, also Fanda)i(_us) -ales; Rurnex, llumic{is) -oideae; Asclepias, Asclc2)i(id(is) -eae, Metastelma, Melastclmat{is) -inae, Madi{a) -inae.'' Ich halte die Regel für eine durchaus zweckmässige , um so mehr, als es sich in jenen Fällen, in denen die Namenbildung manchmal etwas schwerfällig ist (vergl. AmaryUid oideae, Ophio- pogonoideae u. a.) um Namen handelt, die im mündlichen Verkehre kaum benutzt werden. 4. „Bezüglich des Geschlechtes der Gattungsnamen richten wir uns bei classischen Bezeichuugen nach dem richtigen gram- matikalischen Gebrauch, bei späteren Namen und Barbarismen gilt der Gebrauch der „Natürlichen PÜanzenfamilien" ; Ver- änderungen in den Endungen und sonst in dem Worte sollen in der Regel nicht vorgenommen werden. Notorische Fehler in den von Eigennamen hergenommenen Bezeichnungen müssen aber entfernt werden, z. B. ist zu schreiben liüliuyta für das von den Engländern gebrauchte und bei uns importirte-RuZi»f/m." Auch die Regel erscheint uns als sehr zweckmässig, ebenso: 5. „Gattungsnamen, welche in die Synonymik verwiesen worden sind, werden besser nicht wieder in verändertem Sinne zur Bezeichnung einer neuen Gattung oder auch einer Section etc. Verwendung finden." Nur sollte in diesem Falle ausgesprochen werden, dass die Regel nicht rückwirkend ist, da sonst aus derselben die Be- rechtigung zu zahlreichen überflüssigen Namensänderungen ab- aeleitet werden könnte. 381 6. ,.Bei der Wahl von Speciesnamen entscheidet die Priorität , falls nicht durch den Monographen erhebliche Ein- wendungen gegen die Berücksichtigung der letzteren erhoben werden können. Wird eine Art in eine andere Gattung ver- setzt, so muss dieselbe auch dort mit dem ältesten specifisehen Namen belegt bleiben." Im Principe kann ich dieser Regel nur zustimmen, insoferne als dieselbe bestimmt, dass für die Nomenclatur der Species die Priorität massgebend ist, dass bei Versetzung einer Species aus einer Gattung in eine andere sie doch den ältesten specifisehen Namen behält. Im ersten Augenblicke wirkt befremdend, dass dem Monographen das Kecht eingeräumt werden soll, in einzelnen Fällen vom Prioritätsprincipe abzuweichen, insbesondere in Anbetracht des Umstandes. dass es bekanntlich auch schlechte Monographien und flüchtige Monographen gibt. Immerhin dürfte es aber unbedenklich sein, dem Monographen dieses Eecht einzuräumen, da er ja nur im Falle „erheblicher" Einwendungen davon Gebrauch machen darf. Die Regel bezüglich der Versetzung einer Species aus einer Gattung in eine andere sollte überhaupt auf jede Veränderung der systematischen Stellung irgend einer Sippe ausgedehnt werden („Erhebung" einer Varietät, Form etc. zur Species und dergleichen). 7. „Der Autor, welcher die Species zuerst, wenn auch in einer anderen Gattung benannt hat, soll stets kenntlich bleiben, und wird demgemäss in einer Klammer vor das Zeichen des Autors gesetzt, welcher die üeberführung in die neue Gattung bewerkstelligte, also Pidsatilla ^natensis (L.) Mill., wegen Anemone pratensis L. Hat ein Autor seine Art später selbst in eine andere Gattung gestellt, so lassen wir die Klammer weg." Eine durchaus logische und zweckmässige Bestimmung. Auch diese Regel könnte für den Fall der Auffassung einer Varietät, Sub- species etc. als Species, einer Species als systematische Einheit niedereren Ranges zur Anwendung kommen. 8. ..Was die Schreibweise der Speciesnamen betrifft, so ist in dem botanischen Garten und Museum die von Linne befolgte eingeführt. Es soll an derselben auch ferner fest- gehalten werden, und wir schreiben also sämmtliche Artnamen klein, mit Ausnahme der von Personen herrührenden und der- jenigen, welche Substantiva (häufig noch jetzt oder wenigstens ifrüher geltende Gattungsnamen) sind , z. B. Ficus iiidica, Circaca Intetiana, Brassica Nojnis, Solanum Dulcamara, Lythriim Hyssoinfolia, Isachne Büttner i, Sahicea Henningsiana." 9. „Werden Eigennamen zur Bildung von Gattungs- und Artnaraen gebraucht, so hängen wir bei vocalischem Ausgang oder bei einer Endung auf r nur a (für die Gattung) oder i 382 (für die Art) an, also Glasioua (nach Glaziou), Bureaua (nach Bureau), Schätzea (nach Schütze), Kernera (nach Kerner) und Glazioui, Bureaui, Schütsei, Kernen; endet der Name auf a, so verwandeln wir diesen Vocal des Wohl- klanges halber in ae, also aus Colla wird Collaea; in allen anderen Fällen wird ia, bezw. ii, an den Namen gehängt, also ScJiützia (nach Schütz), Schützii etc. Dies gilt auch von den auf US ausgehenden Namen , als Magnusia, Magnnsii (nicht etwa Magni), Hieronymusia, Hieronymusii (nicht Ilieromjmi); in entsprechender Weise werden die adjeetivischen Formen der Eigennamen gebildet, z. B. Schützcana, Schütziana, Mitgnn- iiiana. Einen Unterschied in der Verwendung der Genitiv- und adjeetivischen Form zu machen, ist in der gegenwärtigen Zeit nicht mehr thunlich." 10. „Bei der Bildung zusammengesetzter lateinischer oder griechischer Substantiva oder Adjectiva ist der zwischen den Stämmen belindliche Vocal Bindevocal, im Lateinischen /, im Griechischen o; man schreibe also mcnthifolia, nicht menihae- folia (hier tritt nicht etwa der Genitiv des vorderen Stamm- wortes in die Zusammensetzung ein)." Die drei vorstehenden Regeln könnten gewiss ohne erhebliche Einwendungen von der Gesammtheit der Botaniker angenommen werden. 11. „Wir empfehlen Vermeidung solcher Nameneombi- nationen, welche Tautologien darstellen, z. B. Liiuiria Linaria oder l^lvasiadvasioides; ebenso ist es gestattet, von der Priorität abzuweichen, wenn es sich um Namen handelt, die durch offen- bare grobe geographische Irrthümer von Seiten des Autors entstanden sind, wie z. B, Asdepias syriaca L. (die aus den Vereinigten Staaten stammt) , Leptopetalum niexicaniim Hook, et Arn. (von den Liu-Kiu-Inseln)." Diese Regel bedeutet eine Einschränkung des Prioritätsgesetzes bezüglich der Speciesnamen. Das ist einer jener Fälle, auf die sich meine obige Bemerkung bezog, dass zum Zwecke der Herbeiführung einer Einigkeit der Einzelne seine Anschauungen jenen Anderer unterordnen kann. Ich für meine Person halte jene Einschränkung nicht für nöthig, doch würde ich keinen Moment Bedenken tragen, die Regel zu acceptiren, wenn sich die Majorität der Fachgenossen für sie entscheidet. Wenn ich nicht für jene Einschränkung bin, so leitet mich die Anschauung, dass für mich der Name nichts als ein Mittel zur Verständigung ist; wir könnten ebenso statt der Namen einfach Nummern gebrauchen. Wenn der Name aber nichts anderes ist, dann ist es auch ziemlich gleichgiltig, wie er lautet, ob er etwas Richtiges bedeutet oder nicht. Gegen Namen, wie Linaria Linaria, 383 Odontites Odontites etc. kann füdich nur eingewendet werden, dass sie nicht gut klingen; das halte ich nun nicht für einen aus- reichenden Grund, sie auszuschliessen; mit derselben Motivirung könnten Namen, wie Chrysanthemum Leucanthemum , Phegoptcris Dryopteris u. ä. für unzulässig erklärt werden. Diese üeber- legung ist es wohl auch, welche die Zoologen bestimmt, solche Doppelnamen anstandslos zu gebrauchen. Wir dulden ja auch im bürgerlicheu Leben Namen, wie Franz Franz, Rudolf Rudolf, und es wäre da schon aus juridischen Gründen nöthig, derlei Namen zu verhindern, wenn sie wirklich störend wären. Ueberdies haben solche Doppelnamen den Vortheil, dass sie leicht im Gedächtnisse behalten werden können. Gegen die Berechtigung der Abweichung vom Frioritäts- principe in dem Falle, wenn der Name einen groben geographiscn Irrthum enthält, spricht einerseits die schon erwähnte Auffassung der Namen, anderseits aber der umstand, dass es mir bedenklich erscheint, Namenänderungen wegen Irrthümer, die im Namen stecken, überhaupt zuzulassen. Der Begriff „grober Irrthum" lässt eine zu verschiedene Auffassung zu, als dass nicht auf diese Weise weitgehende Umtaufungen vorgenommen werden könnten. 12. „Bastarde werden dadurch bezeichnet, dass die Namen der Eltern unmittelbar durch X verbunden werden, wobei die alphabetische Ordnung der Speciesnamen eingehalten werden soll, z. B. Cirsium palustre X rivtdare; in der Stellung der Namen soll kein Unterschied angegeben werden, welche Art Vater, welche Mutter sei. Die binäre Nomenclatur für Bastarde halten wir nicht für angemessen." Diese Regel ist die einzige, die ich nicht für gelungen halte, der ich unmöglich mich anschliessen könnte. Dies aus dem Grunde, weil es sich hier nicht nur um eine Nomenclaturfrage handelt, sondern um den Ausdruck einer wissenschaft- liehen Erkenntniss. Ich halte die binäre Bezeichnung der Bastarde für unvermeidlich und würde besorgen, dass der Aus- schluss einer solchen Bezeichnung zu vielen Unrichtigkeiten und voreiligen Aeusserungen führen könnte. Ich komme zu dieser An- schauung aus folgenden Gründen: In den wenigsten FäUen ist es bei Auftindung eines Bastardes möglich, die Bastardnatur sofort zu beweisen. Gewöhnlich liegt zunächst nur die Erkenntniss einer neuen und morphologisch zwischen bekannten intermediären Form vor. Wenn man eine solche Form sofort als Bastard einer bestimmten Oombination zu bezeichnen gezwungen ist, dann kann es sehr leicht zu einer falschen Bezeichnung kommen. Das wissenschaftlich Cor- recteste ist zweifellos, eine als neu erkannte Pflanze zunächst einlach zu benennen. Erst dann, wenn bewiesen werden kann, dass diese Pflanze ein Bastard ist, ist man berechtigt, zur Erklärung die Namen der Stammarten beizufügen. Der Zusatz: „a X b" ist nicht der Name, sondern der Ausdruck einer wissenschaftlichen Ueber- zeuffung. 384 Ein Beispiel wird das erläutern. Sorhu.'i sudetica Tauseh sieht einer Hybride zwischen Sorhiis Aria und Chamaemespilns so ähnlich , dass die Pflanze bekanntlich lange Zeit von tüchtigen Botanikern für eine solche gehalten wurde; obwohl wir heute sicher annehmen können, dass es sich da um keinen Bastard, sondern um eine der alpinen Sorhus Chamaemespilus vertretende Species handelt. Tausch hätte entschieden einen Fehler begangen, wenn er bei Entdeckung der Pflanze sich von den in der Regel 12 ausgedrückten Anschauungen hätte leiten lassen und die Pflanze als Sorhus Aria Chamaemespilns bezeichnet hätte. Genau so verhält es sieh mit vielen anderen Pflanzen, die lange Zeit für Hybriden gehalten wurden, ohne es zu sein. Noch häufiger ist der umgekehrte Fall, in denen eine wirkliche Hybride von ihrem Entdecker für eine Species gehalten und daher binär benannt wird. In allen solchen Fällen wird die Kegel 12 unabsichtlich unbeachtet bleiben. Die binäre Bezeichnung der Hybriden hat aber auch eine praktische Seite. Viele Bastarde sind durch einen bestimmten Namen viel präciser bezeichnet , als durch die Angabe der Eltern. Was Primula puhescens Jacq. ist, ist vollständig klar, während die Be- zeichnung F. Aiiricula X viscosa ohne weitere Erklärung keine präcise Bezeichnung ist, da darüber, was als P. viscosa zu bezeichnen ist, bekanntlich die Meinungen derzeit noch auseinander gehen ^). — Sempervivum angustifoJium Kern, ist eine ganz zweifellose Pflanze, bei deren Nennung jeder Botaniker sich leicht darüber klar werden kann, was mit dem Namen gemeint ist. Ganz anders verhält es sich, wenn die Pflanze nach Regel 12 bezeichnet werden soll. Nach dem heutigen Stande der Systematik der Gattung könnten folgende Bezeichnungen für die Pflanze gebraucht werden: S. Doeliianum X tectorum, S. D. X acuminatum, S. D. X Schottii, S. arachnoideum X tectorum.^ S. arachnoideum X acuminatum^ S. arachnoideum X Schottii u. a. m. 13. „Manuscriptnamen haben unter allen Umständen kein Recht auf Berücksichtigung von Seiten anderer Autoren, auch dann nicht, wenn sie auf gedruckten Zetteln in Exsiccaten- werken erscheinen. Das Gleiche gilt für Gärtnernamen oder die Bezeichnung in Handelskatalogen. Die Anerkennung der Art setzt für uns eine gedruckte Diagnose voraus, die allerdings auch auf einem Exsiccatenzettel stehen kann". Die Tendenz der Regel kann nur allgemeinen Beifall finden. Für den Schlusssatz möchte ich eine andere Fassung vorschlagen. 1) Nach Keiner (Oest. botan. Zeitschr. 1875, S. 123), Pax (Monogr. S. 116 u. a.) ist F. viscosa Vill. die Pflanze, die Lapeyrouse P. latifolia nannte, während Widmer (Monogr. S. 55) mit dem Namen P. viscosa Vill. jene Art belegte, die die genannten Autoren als P. hirsuta All. bezeichnen. 385 und zwar: „Die Anerkennung eines Namens setzt eine gedruckte, das Erkennen ermöglichende Diagnose voraus, die allerdings auch auf einem Exsiecatenzettel stehen kann". Zu diesem Aenderungsvorschlage bestimmt mich der Umstand, dass es sich erstens nicht um die Anerkennung einer Art, sondern um die Annahme eines Namens, und zwar des einer Species, oder eines Genus etc. handelt, und dass zweitens die Existenz einer Diagnose schlechtweg nicht genügt, sondern dieselbe so beschaffen sein muss. dass das Erkennen und nicht bloss das Errathen der Pflanze möglich ist. Dabei müsste allerdings das Wort Diagnose im weitesten Sinne genommen werden, da die blosse Beschreibung ja auch durch eine anderweitige zweifellose Kennzeichnung der Pflanze ersetzt werden kann. 14. „Ein Autor hat nicht das Eecht. einen einmal gegebenen Gattungs- und Artnamen beliebig zu ändern, falls nichtsehr gewichtige Gründe, wie etwa in Regel 11, dazu Veranlassung geben". Ich glaube nicht, dass sich gegen diese Regel etwas wichtiges einwenden Hesse. Wenn ich im Vorstehenden die Nomenclaturregeln der Beamten des Berliner botanischen Gartens und Museums einer Besprechung unterzog, so bestimmte mich hiezu wahrlich nicht das Streben, (.iwa an diesen von so berufener und angesehener Seite kommen- den Vorschlägen etwas zu bemängeln, sondern der Wunsch, zu be- tonen, dass ich diese Vorschläge, mit Ausnahme eines einzigen (Punkt 12), für geeignet halte, von der Mehr- zahl der Botaniker angenommen zu werden, was ja durch die meiner Ansicht nach wüusehenswerthen Modificationen nicht beeinträchtigt wird. Obwohl dies in der die Regeln begleitenden Einleitung nicht ausdrücklich bemerkt ist, darf doch wohl angenommen werden, dass in jenen Fällen, in denen die Regeln bestimmte Vorschriften nicht enthalten, die Pariser „Lois" auch fernerhin als giltig ange- sehen werden sollen.^) Ich habe schon einleitend bemerkt, dass, wenn die vorliegen- den Regeln für die Botanik einen Gewinn bedeuten sollen, es sich nicht nur darum handelt, dass sie an und für sich gut sind, sondern auch darum, dass eine möglichst grosse Anzahl von Botanikern sie acceptirt. Was nun diese zweite Voraussetzung anbelangt, so erfordert sie nach meinem Dafürhalten, dass die durch Aufstellung dieser Regeln begonnene Action fortgeführt werde. Es ist nicht anzunehmen, dass ohne Weiteres die hier besprochenen Regeln von der Mehr- zahl der Botaniker acceptirt werden wird ; jeder selbständig denkende ') Diese Annahme findet ihre Bestätigung durch eine mir während der Drucklegung dieser Zeilen zugekommene Aeusserung des Geh. Rathes Prof. Engler in einem Briefe an J. Briquet. (Vgl. Bullet, de l'herb. Boissier 1897. Nr. 9. p. 779.) 386 Fachmann wird seine eigenen Anschauungen haben, die er im Interesse der Sache in diesem Falle dem Willen der Allgemeinheit unter- ordnen kann, die er aber doch nur dann unterordnen wird, wenn die Allgemeinheit irgendwie ihren Willen kuudgibt. Dies kann nur dadurch geschehen, dass es auf einem allgemeinen Botanikercongress zu einer Beschlussüissung kommt. Ich wäre daher der Anschauung dass. so sehr ich die Berliner Vorschläge begrüsse. es zu einer all- gemeinen Annahme derselben nothig wäre, dass sie einem solchen Congresse vorgelegt werden. Die Verfasser der Regeln sagen zwar, dass sie auf eine Sanction durch einen sogenannten allgemeinen botanischen Congress verzichten und das können sie auch natürlich, wenn sie nur für sich selbst Regeln aufstellen ; ganz anders steht aber die Sache für die Gesammtheit der übrigen Botaniker, welche wünschen müssen, dass die Regeln, welche für einen so einflussreichen und schöpferischen Kreis von Fachgenossen massgebend sind, allgemeiu angenommen werden, damit nicht die ohnedies schon bestellende Noraenclatur- verwirrunii' durch die Existenz von Separatgesetzen noch vergrössert werde. Ich glaube auch annehmen zu dürfen, dass die Berliner Collegen zwar eine Sanction ihrer Regeln durch einen Botaniker- congress nicht anzustreben brauchen, dass sie aber selbst ein Interesse daran haben, wenn dieselben durch einen solchen zur allgemeinen Annahme empfohlen werden. Die Verhältnisse sind gegenwärtig der Fortführung der Action in dem angedeuteten Sinne günstig. Noch besteht die auf dein Genueser Congresse gewählte internationale Nomenclatur-Coraraission, „welche die Entscheidung (der Nomen claturfrage) eines zukünftigen Congresses durch sorgfältig ausgearbeitete Vorschläge, die alles vor- handene Material unbefangen berücksichtigen sollten, vorbereiten soll"; der Commission gehört auch Herr Geh. Rath Prof. Engler an. Ich kann daher nur mit der Hoffnung schliessen, dass die Commission ihrem Zwecke und dem während der Wiener Natur- forscher-Versammlung von zahlreichen Botanikern in einer Resolution ausgedrücktem Wunsche') entsprechend in thunliehst kurzer Zeit die Einberufung eines entsprechend vorbereiteten und zusammengesetzten^) allgemeinen Botanikercon- gresses in die Hand nehmen wird, für dessen Berathung die vorliegenden Regeln ein vorzügliches Substrat ab- geben werden. 1) Oesterr. botan. Zeitschr. 1895. S. 85. 2) Vgl. Oesterr. botan. Zeitschr. S. 84. 387 Synopsis generis Harrisonia, Von Carl Müller (Halle a. S.). Nachstehende Abhandlung hat mir mehr Schwierigkeiten und Mühe bereitet, als ihr umfang ahnen lässt. Das kam aber daher, dass alle hierher gehörigen Arten sowohl in ihrer äusseren Tracht, als auch in ihrem inneren Baue eine auüallend grosse Aehnlichkeit besitzen. Dieselbe ist eben so gross, dass Jahrzehnte hindurch die verschiedensten Arten von den verschiedensten Bryologen als eine einzige angesehen wurden, für Avelche die ehemahge Hedwigia Hum- holdtii Hook. Muse. Exot. t. 137 aus dem andinischen Amerika galt. Die erste Bresche in diese Anschauung veranlasste Harrisonia cxcisa aus Ecuador, deren eingeschnittene Blattspitzen, kenntlich schon für ein scharfes unbewaÜ'netes Auge, doch zu deutlich dafür sprachen, dass die seltsame Gattung doch wohl aus verschiedenen Arten be- stehen möchte. Das hat sich in der That bewährt, und es ist mir eine Freude, der bryologischen Welt heute 24, wie ich glaube, gut unterschiedene Arten vorlegen zu können, welche aber w-ahrschein- licli die vorhandenen Arten noch nicht erschöpfen werden. Dass die Unterscheidung der Arten mit grossen Schwierig- keiten verbunden ist, theilt die Gattung mit manchen anderen Gattungen der Mooswelt, z. B. mit Leucohryum und Sphagnum, wo der natürliche Blick des Forschers schon beim ersten Anschauen eine Yarschiedenheit der natürlichen Tracht (Habitus) erkennt und doch nur schwer diese Unterschiede auszudrücken vermag. Bei einer wissenschaftlichen Beschreibung der Arten fällt bei Harrisonia noch ganz besonders ins Gewicht, dass man sie in der ßegel nur steril empfängt, weil sie als diözische Arten nur seltener Frucht tragen. Es hat sich aber herausgestellt, wie gerade die Kelchblätter wesentliche Merkmale zur Unterscheidung bieten, indem sie da, wo z. B. Folia excisa am Stengel vorkommen, selbige am deuthchsten ausdrücken. Dennoch bieten aber auch die Stengelblätter zunächst recht autfallende Merkmale, und nachfolgende Abhandlung ist nun im Stande, selbige sechsfach zu zerlegen. Denn die Blattspitze ghedert sich zunächst dreifach, indem sie von einer Spitze über- haupt Abstand nimmt {Folia inermia), dann eine solche in ge- mässigtem Verhältnisse darstellt (Folia cuspidata) und endlich in ein Haar (Folia pilifera) verwandelt, dessen Länge. Zartheit und Farbe für die Harrisonien sehr charakteristisch wird. Diese drei Abtheilungen verdoppeln sich aber durch das Eintreten einer Zähne- lung (Denticulation). Hierzu treten noch einige andere Merkmale bei den Blättern : namentlich wenn letztere Folia limbata oder Folia marginata sind oder nicht sind. Grösse und Form der Blätter geben ebenso wichtige Merkmale ab, wobei die Einwickelung der Blatt- spitzen eine grosse Rolle spielt. Die Höhlung des Blattes und somit auch wesenthch seine Gestalt hängt im Wesentlichen hiervon ab. Im Allgemeinen suchen die Blätter durch seitliche Ausschweifung 388 eine geigenförmige Gestaltung anzunehmen: doch drückt sie sich nicht überall deuthch aus. Recht wenige Unterschiede bietet das Blattnetz: nur mit wenigen Ausnahmen sind die Zellen schmal und an den Wänden crenulirt. Auch die Färbung spielt eine nicht un- bedeutende Rolle: im Allgemeinen herrscht der Purpur bei den ceUulis alarihus vor und geht oft von da am Blattrande aufwärts; er theilt diese Herrschaft mit dem Poraerauzengelb, in welchem Falle der Blattsaum ein linihns auraittiacn-^ oder auch flavuius werden kann. Nicht zu unterschätzen sind die Verästelung des Stengels (Ramification) und die Imbrication der Blätter; aber gerade diese Merkmale lassen sich mit Worten nur schwer ausdrücken. Die Frucht bietet wenig Anhalt, und darum liegt der Schwerpunkt auf den soeben gegebenen Merkmalen. Sie reichen jedoch auch für noch weit mehr Arten aus, als in den nachstehend beschriebenen aufge- zählt sind ; alles übrige wird aus dem Nachfolgenden neben dem Geographischen zu ersehen sein. 1» Folia inertnia, 1. Harrisonia inermis (Angstr.): cespites 1— 2-pollicares sordide lutei deeumbentes intricati; caulis ramosissimus tenuis, ramulis perbrevibus curvulis teretibus tenuibus horizontalibus vel recurvis breviter cylindraceo-cuspidatis irregulariter pinnatus, apice ramulis raaxime brevibus aggregatis sphagnoideo-eapituligerus; folia caulina dense eonferta vix patula madore parum laxius dis- posita minuta. e basi auriculis inaequalibus parvis ventrem fuscum sistentibus laxiusculis nee contlatis ornata in larainam anguste ob- longam cymbiformi-concavam apice involutaceam integerrimam bre- viter acuminatam acutam producta, basi indistincte tlavido-margi- nata, e cellulis augustissimis linearibus indistincte crenulatis teneris arcolata: i>erichaetialia in cjlindrum convoluta multo majora, e basi valde involuta laxius reticulata breviter obtusiusculo-acuminata; theca in pedunculo mediocri tenui rubro strictiusculo erecta parva ampullacea maerostoma siccitate plicata. Caetera nulla. Rhytidangium (Harrisonia) inerme J. Angström in schedulis. C. Müll, in Bot. Zeit. 1862, No. 45 sub Neckera. Habitatio. Brasiha, Minas Geracs, Caldas: Widgren legit. 2. Harrisonia ohtuso-inermis n. sp. ; cespites biunciales latissimi densiuscule cohaerentes lutescentes inferne sordide ferruginei; caules robusti rigidi stricte adscendentes, in cuspidem longiusculam robustam cylindricam acutam simplicem excurrentes, ramis brevis- simis remotis robustis patentibus irregulariter junnati, madore turges- centes: folia e basi utrinque auricula majore et minore intense puri)urea laxe reticulata ornata in laminam anguste oblongam apice convolutam obtuse vel acute brevissime mucronatam producta, iate fiavide limbato-marginata, e cellulis angustis crenulatis viridi-luteis areolata robustiuscula. Caetera inqnirenda. 389' Habitatio. Brasilia, Sa. Catharina, Serra Geral, in regione riumiuis Rio das Contas, Januario 1890: E. üle, Coli. No. 1153. Surculo Ouspidariae simili robuste cuspidato et ibliis in- ermibus late limbato-marginatis prima serutatione distinguitur. 2» Folia cuspuJata integra, 3. Harrisonia penniformis n. sp. ; cespites 20cm alti laxe cohaerentes sphagnoidei pallide lutei; caulis gracilis flexuosus ramosissimus. ramulis brevibiis gracilibus siibdistichaceo-dispositis mouilitormi-teretibiis aetate fililbrmibus saepius longissime pro- tractis remotiiisculis cnrvulis reflexis vel sm'sum adscendentibus pinnatus. interne tenerlor apicem versus crassior in euspidem brevis- simam ramulis brevissimis irregulariter capituliformem excurrens; folia minuta dense conferta, e basi aoguste auriculata aurea auguste oblonga in apicem ovatum cuspide brevi tenui acuto coro- natum excurrentia. anguste flavido- marginata, e cellnlis angustis longiusculis crenulatis viridi-luteis ad auriculam majoribus am- plioribus conflatis areolata. Caetera ignota. Habitatio. Brasilia, insula Sa. Catharina, ad rupes madidas cataractae, Febr. 1887: E. üle, Coli. No. 152. Planta pulcherrima speciosa memorabiliter sphagnaceo-ramosa, cum aliu specie nuuquam confundeuda. Folia haud involuta. 4. Harrisonia üleanan. sp. ; cespites latissimi decumbentes rubiginoso- lutei intricati 3 — 4 unciales laxe cohaerentes rigidi; caulis elongatus gracilis in apicem simplicem nee capituliformem plus minus longum breviter caspidatum projectum excurrens. ramis remotis brevibus curvulis teretibus obtusulis rarius cuspidatulis erectis vel decurvis plerumque homomallis irregulariter pinnatus; folia moniliformi-imbricata madore erecto-patula parva, e basi auricula majore et altera minore intense purpurea majuscule laxe reticulata in laminam latiuscule oblongam latius ovatam apice plus minus convolutam sensim in euspidem acicularem strictius- culam flavidam vel rubentem attenuata. anguste purpureo - flavo- marginata, e cellulis angustis longiusculis crenulatis virenti-luteis areolata. Caetera nulla. Habitatio. Brasilia, insula Sa. Catharina, ad rupes madidas cataractae, Febr. 1887: E. üle, Coli. No. 151. 5. Harrisonia fontinaloides n. sp.; cespites latissimi de- cumbentes intricati pallide vel sordide virides; caulis gracilis longius- culus ca. bipollicaris in euspidem gracilcm simplicem brevissimam acutiusculam percurrens, ramis pergracilibus brevibus remotis cur- vulis vel strictis patentibus vel recurvis pinnatus; folia minuta dense imbricata madore vix laxius disposita erecta nee apice squarrosa, e basi auriculis minutis parum ventricosis laxe reticulatis pellucidis vel purpurascentibus ornata deinque margine usque ad medium anguste purpureo -revoluta in laminam cyml)iformi- oblongam bre- viter ovato-acuminatam obtusius mucronatam apice plus minus 390 convolutam exeuntia im margin ata. e cellulis viridibus basi pur- pureis longiusculis angustis cremilatis areolata; perichaetialiamajora iatiora, e basi convoluta in acumen longius producta; theca in pedunculo longiusculo purpureo crasso stricto ereeta ampullacea brevicoUa plicatula. operculo longe oblique rostrato. Habitatio. Brasilia, Rio de Janeiro. Mte. Corcovado, ad aquaeductum, Martio 1892, cum fructibus: E. üle. Coli. No. 1071 sub Harris, öbliquo - inermi n. sp. ; ad rupes prope aquaeductum; idem. Coli. Xo. 1149, 1150; ad rupes madidas, Julio 1887, c. fr. delapsis: idem. Coli. No. 201. sub i/cirr/.s. ohiiquo- incrnti; Serra dos Orgäos in praeruptis madidis. Dec. ls9l: idem. Coli. No. 1251, «üb H. obliquo- inrnni. Var. 1 viridis; foliis viridissimis. Habitatio. Brasilia. Serra Itatiaia. ad rupes bumidas der Agulhas Negras 2400 m alta, Martio 1894: E. üle. Coli. No. 1889; Sa. Catharina, Serra do Oratorio, ad cataractam fluminis Pelotas, Aprili 1889, sterilis: idem, Coli. No. 466, sub Harris. oUuso- nnicroiiata n. sp. Var. 2 condensata: pulvini condensati intertexti sordide virides vel laetius virides, caulis brevior. folia magis purpureo- auriculata. Habitatio. Serra Itatiaia, 2400m alta ad rupes der Agulbas Negras, Martio h^94: E. Ule. Coli. No. 1858: Monte Corcovado, ad nipes prope aquaeductum, Sept. 18-^4: E. üle. Coli. No. 1151, sub Harris. pnr}ivinformi n. sp. ; Minas Geraes. Serra de Cara^-a, ad rupes rivulorum, ^Martio 1892. sterilis: idem, Coli. No. 1464. sub Harrisonia ohtusida u. sp. Species valde polymorpha. sed foliis mueronatis erecto-ap- pressis vel madore erecto-patulis uec apice squarrosulis primo visu distinguenda. An Harrisonia dcralvata Mitt. M. A.A. p. 408 huc pertineat. e diagnosi auctoris paupera haud elucet. quoad folia panduriformia diagnosis hujusce non videtur, 6. Ha r r i s o ii i a r i r n I a r i s n. sp. ; cespites fluitantes longis- simi nigrescentes valde intricati: caulis elongatus tenuis in raraos teneros graciles remotifolios plus minusve longos attenuatos flac- eidos irregulariter divisus; folia caulina parva in apice ramuli gemmulam minutam cuspidatulam sistentia. e basi utrinque in auriculam minutam vesiculose tumidam laxe reticulatara purpuras- centem transeunte laminam latiuscule ovato — acuminatam apicem versus involutaceam breviter flexuose subulatam sistentia, e cellulis angustis densis areolata pallide virentia. Caetera ignota. Habitatio: Brasilia, Serra Itatiaia, 2300 m alta, in lacu parvulo, Martio 1894: E. üle, Coli. No. 1871. Ex habitu Hypni fontinalioides. 7. Harrisonia cuspidatnla n. sp. ; cespites condensati robusti e viridi lutescentes intricati ; caulis uncialis in cuspidem brevem strictam acutam simplicem excurrens, ramis brevibus robustis obtusiusculis vel cuspidatulis patentibus vel recurvis irregulariter 391 pinnatulus: Iblia dense imbricata nee apice sqiiavrosa, madore sur- culuni turgescontem sistentia, e basi auriciilis fere aequalibus laxe reticulatis polliieidis subemarcidis vel purpureis utriiiquc ornatn in laminani anguste oblongam ovato-acuminatam apice involii- taceam raptim fere breviter cuspidatam producta, e basi usque ad medium anguste purpureo- luarginata, e cellulis longis angustis creuulatis pallide virescentibus areolata. Caetera nulla. Habitatio. Brasilia, insula Sa. Catharina, ad rupes madidas cataraetae, Febr. 1887: E. üle. Coli. No. 151; Brasilia australis, No. 4537 Coli. Glazion (Hb. Hpe. 1871), sub Harris, suh- incrmi Hpe.; in vicinia urbis Rio de Janeiro: Glacion, Coli. No. 11,75U in Hb. Hpe. 1871 sub Harris, inermi Hpe. Var. hmnilis; folia breviora latiora e basi magis late orato- acuminata vix oblonga longius cuspidata. Habitatio. Sa. Catharina, Serra Geral, auf dem Campo, Aprili 1891: E. üle, Coli. No. 1154, sub Harris, campicola n. sp. Harrisonia ohtu so -inermi et Harris, fontinaloidi similis, sed foliis distincte euspidatis diversa. 8. Harrisonia gracillinia u. sp.; eespites latissirai de- cumbentes depressi viridissimi valde intricati teneri: caulis filüormis tcres flexuosus curvatus in cuspidem brevem excurrens, ramiilis siiiiilibus subfasciculatim divisus; folia caulina parva laxiuscule conferta squamate imbricata. ad cuspidem rarauli cylindraceam apice squarruloso-patula. madore ramulum patulifolium sistentia, e basi auriculis inaequalibus ventricosis laxe pellucide reticulatis ornata in laminam latiuscule cymbiformi - oblongam plerumque asyrametricara ovato-acuminatam apice plus minusve leviter in- volutam integerrimam deinque in cuspidem mediocrem acutatam saepius rubentera strictam producta flaccida margine inferne anguste revoluta. immarginata, e cellulis angustis nee incrassatis nee creuu- latis areolata. Caetera nulla. Habitatio. Africa australis, Monte Tabulari: A. Rehmann 187.Ö lg. Coli. 312 sub Harris, cuspidata (nomen propter species multas euspidatas maxirae ineptum!). 3. Folia cuspidata denticulata. 9. Harrisonia Rehmanniana n. sp.; eespites lurido- hitescenti- virides tenelli decumbentes intricati; caulis pinnatulus vel vage dichotome ramosus, ramis longiuseulis flexuosis vel bre- vioribus curvulis gracilibus tereti])us brevissime acutiusculis nee euspidatis caudatis; folia caulina minuta dense imbricata apice vix parum patula. madore ramulum turgeseentem sistcntibus. e basi auriculis inaequalibus majuseulis ventricosis aurantiacis laxiuscule quadrato- reticulatis ornata in laminam parum panduraeformi- ob- longam latiusculam aporto-concavam apice parum invohitaceam inde in cuspidem brevem plus minus acutam juvontuto plerumque distincte tenuiter denticulatam flavidam vel rubentem producta 392 eleoantia, late flavido-marginata, e cellulis brevibus subellipticis indistincte crenulatis fiavidis plus minus opacis areolata. Caetera quaerenda. Hahitatio. AlVica australis, Monte Tabulari: A. Rehmann 1875 lg., Coli. 813 sub Harris, cucullata inomen ob folium apice iiivolutaceum ineptum!); in iisdem locis primus omnium legifc Eckion; Montagu-Pass, in locis madidis: A. Rehm ann Oct. 1875, forma laxe loliosa nigrescens, cellulis alaribus incrassatis monili- tormi-seriatis; Saldanba-Bay: Breutel lg. et mis. 1862, sub A iioectanij io Humholdtiano Schpr. 10. Harrisonia Brenteliana n. sp.; cespites miuuti tenelli rubiginoso-lutescentes intricati; caulis vix semiuncialis inferne rudiusculus apicem versus parum foliosus apice in ramulos brevis- sima und F. riridlssima erst unlängst nur als heterostyle Formen einer und derselben Art angesprochen worden sind,^j erscheint die 1) Journ. of the hortic. soc. I. p. 226 (1840); Curt. Bot. Mag. 77. t. 4587! (1851). '-) Gartenüora, 1885 p. 36. t. 1182 f. 2—4, Dippel, Laubholzk. I. p. 1Ü8. 3) Gard. Chron. 1864 p. -112, Dippel, 1. c. 110. *) Dippel, 1. c. p. 109. ^) A Forsythia heterostyliaja in Term. tud. Közl. pötf. 1891, p. 117. '') Meehan, Observ. on Forsythia in Proceed of the acad. of nat. soc. Philadelphia 1883, pag 111. 408 europäische Art als sehr auffallend verschiedener Typus, so dass ich ihre Entdeckung als den weitaus wichtigsten und werth- vollsten Fund, den Herr Dr. Baldacci heuer gemacht hat, be- zeichnen muss. Budapest, am 22. October 1897. XXXII. Wulfenia Saldaccii. Nova species. Perennis. Rhizomate crasso, brevi, fibroso: foliis subra- dicalibus. paucis, tenuibus, parvis, obovato-spathulatis. obtusis. in petiolum paullo breviorera attenuatis. obtuse crenato lobatis, crenis iternm crenulatis, ad petiolum et supra pilosis, subtus pilis paucis praecipue ad nervum medianum obsitis: pendunculis scapitbrmibus, 1 — 2, simplicibus, spithameis, pilis articulatis glanduliferis teetis, squamisque i)aucis ovatis, integris vel denticulatis obsitis. in racemum simplicem. gracilem, laxum, paucitiorum. deraum elongatum abeuu- tibus: flori bus dissitis, pedicellatis, pedicellis glandulosis, caljce florifero du[ilo fere brevi nribus, fructiferis demum elongatis. erectis, strictis: bracteis lanceolatis; calycibus corollis 2V.j-plo brevioribus. sejialis 5, lineari-lanceolatis, subsetaceis, ad dorsum et margine glandulosis, apice obtnsiusculis ; calycibus fructiferis paullo auctis; CO roll ae gracilis. coeruleae, calyce 27o-plo longioris tubo aequali, recto, extus piMs paucis glanduliferis adsperso, versus limbum sensim ampliato: fauce pilosa; limbo bilabiato, labio sui>eriore breviore, bifido, crenulato. fauci subincumbenti; inferiore trilobo, lobis ovatis, obtusis, intermedio paullo majore: starainibus binis,^) tubo sub labio superiore insertis. antheris geminis. basi connatis; stylo gracili. longissimo, corallam excedente; stigmate capitato; Cap- sula glanduloso-pilosa , ovata. biloculari. septicida et loculi- eida, placentatione centrali, serai'nibus minutis, ovoideis, diliite fuscis. Planta 14— 19 cm alta; folia 4-5 — 8 "5 cm longa, 1*5 — 3 cm lata: racemus 5 — 7 cm longus; pedicelli flor. 1*5 mm. fructif. ad 5 mm longi; calys flor. 3* 5. fructifer 5 mm longus; corella 15 mm longa : Capsula 4 • 5 mm longa, 2 mm lata. Habitat in Albaniae septentrionalis rupestribus ad regionem Fagi muutis Parun district. Skutari. ubi Idibus Juliis a. 1897 detexit am. et oculatissimus Dr. Ant. Baldacci Boloniensis, cui species nova eximia generisque in Europa secunda dedicata sit. 1) Generi Wtdfeniae (HookeriFl. of Brit. Ind. IV. p. 248 exceptam, ubi tarnen sphalma typogr. !) semper stamina 2 adscribuntur, adtamen in Wulfenia Carinthiaca hinc-inde stamina 4 observavi. 409 A Wulf, carinthiaca Jacqu. Mise. IL, p. 66, tab. 8, leon. pl. rar. p. 1. tab. 2! diflfert s tatura humili, foliis minoribus, profundius inciso-crenatis lobatisve, supra pilosis nee glabris, seapi et infloreseeDtiae indumento, raeerao elongato, laxo, floribus dissitis, eorollae calyee 2V. - plo longioris tubo reeto, tenuiore. longiore ; calycibus multo minoribus , glandulosis ; pedi- eellis floriferis ealyce duplo brevioribus, capsulis glandulosis, minoribus. A Wtilfenia orientali Boiss. Diagn. Ser. I. No. 4. p. 75! Flor. Orient. IV. p. 433. foliis parvis non coriaceis, pilosis, pedicellis brevioribus, inüorescentiae indumento, eapsulis minoribus etc. longius distat. Habitu propius aeeedit ad Widfemam Amlierstianam (Wallich Oat. p. 410 sub Paedorota 1828) Benth. Serophular. Indie. p. 46 (1835) et apud De Cand. Prodr. X. p. 455!; Hooker, The Flora of British India IV. (1885) p. 290—261! Himalajicam. quam seeundum speeimen eultum herbarii Sehott a me in herbario Haynaldiano (nunc Mus. Nat. Hungar.) visum, racemo laxo calycibusque minutis nostra- cum planta eonvenit quidem, sed racemus in Wulfenia Amher- stiana longior (8—10 em), multiflorus, bracteae duplo longi- ores, (4 — 7 mm) setaceae, pedicelli brevissimi (1 — 2 mm) post anthesinnutantes,nee ereceti, stricti, corolla brevior (7mm) ad medium fere in lobos subaequales (inferiore paullo longiore) valde aeuminatos porrectos quinquefida, calyces glabri, foha majora. ad marginem et petiolum tantum et subtus ad nervös, supra glabra, minus profunde crenata. Budapest, am 20. October 1897. Literatur-Uebersicht ^). September 1897. Brehm V. Beiträge zur Kenntniss der Flora des Kaiserwaldes in Böhmen und des Egerlandes. (Deutsehe botan. Monatsschr. XV. Jahrg. Nr. 9, S. 244—246.) 8^ Celakovskv L. Nachtrag zu meiner Schrift über die Gymnospermen. (Englers Botan. Jahrb. XXIV. Bd. 2. Heft, S. 202-231.) 8°. Eine gedankenreiche und wichtige Abhandlung über die Blüten der Gymnospermen. Zur Andeutung des Inhaltes sei hier ein Theil des Schluss- 1) Die „Literatur-Uebersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. Uesterr. botan. Zeitschr. 11. Heft. 1897. 30 410 Satzes der Abhandlung abgedruckt: ,.Dev Hauptpunkt der gegenwärtigen Mittheilung, das Ergebniss reiflichen Nachdenkens über alle einschlägigen Thatsachen ist dies , dass die älteste ursprüngliche Form des rein repro- ductiven Sporophylls die radiaere gewesen ist, welche sich noch vielfach erhalten hat, meistens aber in Folge ausgiebigeren Vegetativwerdens in die bilaterale Form übergegangen ist. Die Gymnospermen haben die radiaere Form beim Beginn ihrer Entwicklung überkommen und aus ihr sind alle anderen Formen ihrer Staubblätter und Carpelle hervorgegangen. Von diesem neuen Gesichtspunkte aus wird in die phylogenetischen Verhältnisse der Gymnospermen unter sich und zu den Gefässkryptogamen, im Allgemeinen auch zu den Angiospermen volle Klarheit gebracht." Degen A. A Budapest! M. Kir. Allami Vetömagvizsgdlo Allomäs Jelentese Az 1896. Evi rauködeserul. Budapest. S^. 57 p. Form an ek E. Dritter Beitrag zur Flora von Thessalien. (Verh. d. naturf. Ver. in Brunn. XXXV. Bd.) 8^ 82 S. Verfasser hat auch im Jahre 1896 eine Reise durch die Balkanhalbinsel ausgeführt, deren botanische Ergebnisse hier mitgetheilt werden. Die Arbeit enthält einen allgemeinen Theil mit Angabe der Zusammensetzung der wichtigsten Formationen und eine Aufzählung der gesammelten Pflanzen. Neu beschrieben werden: Rumex hellenicus Form., Campanula Trachelium Subsp. balcanica Form., C. patula Subsp. Chassia Form., Hypoehaeris setosa Form., Carlina neißecta Form., Orobanche Chassia Form., Verbascum agri- vionoides Deg. et Borb., Veronica thessala Form., Ueseda Otlirijana Form., Cerastium Chassium Form., Dianthus brachyzonus Form, et Borb., Silene Othryana Form., S. obtusidens Form., Githago thessala Form., Aleea thessala Form., mehrere Rosen, die Crepin und J. B. Keller durchsahen, Onobrychis Halacsyi Form. Eine Reihe weiterer neuer Formen hat Verfasser im heurigen Jahrgange der Deutsch, botan. Monatsschr. publicirt. GodlewskiE. i PolzeniuszF. 0 tworzeniu sie alkoholu podizas addychania sroddrobinowego roslin wyzszych. [Ueber Alkohol- bildung bei der intramoleeularen Athmung höherer Pflanzen]. (Anzeiger der Akademie der Wissensch. in Krakau. 1897. S. 207 bis 271.) 8°. Krasser F. Die mikroskopische Untersuchung des Grieses. (Zeitschr. des allg. österr. Apotheker-Ver. Wien. LT., S. 543—547.) 8". Murr J. Zwei seltene Formen aus Oberösterreich, (Deutsche botan, Monatsschr. XV. Jahrg. Nr. 7, S. 199—200.) 8". Medicago heterocarpa Dürrnberger {minima X falcata) bei Linz, Rhododendron hirsutum L. var. dryadifolium Murr in Hintenstoder. Murr -J. Beiträge und Bemerkungen zu den Archihieracien von Tirol und Vorarlberg. (A. a. 0. Nr. 8, S. 221-228, Nr. 9, S. 242 bis 244.) 8". Murr J. Aufklärendes und Ergänzendes. (A. a. 0. Nr. 8, S. 229 bis 230.) '6\ Nestler A. Die biologische Anstalt auf Helgoland. („Bohemia" 1897, 8, Sept.). Protiö Gjorgje. Prilozi k poznavanju Kremenjasiea Bosne i Hercego- vine. (Glasnik zemaljskoy Muzeja v Bosni i Hereegovini. IX. 2. p. 313—32(5.) 8°. Aufzählung von 185 in Bosnien und der Hercegovina beobachteten Diatomaceen. 411 Sehiffner V. Revision der Gattungen Omphalanthus und Lejeunia im Herbarium des Berliner Museums. (Engler's Botan. Jahrb. XXIII. Bd. 5. Heft. S. 578—599.) 8^ 1 Taf. Kritische Revision von 140 Exemplaren aus den genannten Gattungen in der erwähnten Sammlung. Neubeschrieben werden : Euosmolejeunia pscudo- cucullata (Gott.) Schfln., Cheilolejeunia emarginuliflora (Gott.) Schffa., Leptolejeunia hamulata (Gott.) Sehffn., Cheilolejeunia microphyllidia (Gott.) Schffn., Drepanolejeunia pinnatiloba (Gott.) Sehffn., Trachylejeunia priono- cahjx (Gott.) Sehffn., Leptolejeunia serratifolia (Gott.) Sehffn., Cheilo- lejeunia versifolia (Gott.) Schffn. Solla. Notizen über einige in Italien aufgetretene Krankheits- erscheinungen. (Zeitsehr. f. Pflanzenkrankh. YII. Bd. 3. Heft, S. 159—164.) 8». Weigert L. Der Weinbau Oesterreichs im Jahre 1896. (Statist. Jahrb. d. k. k. Ackerbau-Ministeriums pro 1896. 1. Heft.) 8°. 54 S. 1 Karte. ZahlbrucknerA. ßevisio Lobeliacearum Boli viensium hucusque cogni- tarum. (Bull, of the Torr. bot. Club. Vol. 24. Nr. 8. p. 371—388.) 8^ Monographische Bearbeitung der Lobeliaceen Bolivias mit zahlreichen Neubeschreibungen (12 Spec). Aranzadi T. de. Setas i'i hongos del pais vasco gnia para la distincion de los cornestibles y venenosos. Madrid (Romo y füssel). 8^ 170 p. Text, 41 Chromotaf. AschersonP. und GraebnerP. Synopsis der mitteleuropäischen Flora. I. Bd. 5. Liefg. Leipzig (W. Engelmann). 8^ S. 321—400. — M. 2. Wir freuen uns, abermals das Erscheinen einer Lieferung des wichtigen Werkes anzeigen zu können. Die Lieferung umfasst den Schluss der Pota- mogetonaceae, die Nujadaceae, Juncaginaceae, Alismataceae, Butomaceae, Uydrocharitaceae. Fast jede Seite bringt wesentlich Neues und Beachtens- werthes ; besonders sei auf die eingehende Bearbeitung der Gattung Potamogeton aufmerksam gemacht. Bennett A. W. The flora of the Alps. Description of all the species of flowering plants indigenous to Switzerland and of the alpine species of the adjacent mountain districts of France, Italy, Austria etc. 2 Vol. 120 col. pl. London (J. C. Nimmo). — 21 sh. Botanische Ergebnisse der von der Gesellschaft für Erdkunde in Berlin unter Leitung Dr. v. Drygalski's au.sgesandten Grön- landsexpedition nach Dr. Vanhöffens Sammlungen bearbeitet. A. Krvptogamen. (Bibliotheca botanica. Heft 42.) 4". 75 S. 1 Taf. Testill. — M. 12. Dieser I. Theil der Bearbeitung der genannten Sammlung, die ein sehr werthvoUer Beitrag zur Kenntniss der Flora Grönlands zu werden ver- spricht, enthält folgende Arbeiten: Richter P. Grönländische Süsswasser- 30* 412 algen. — Gran H. H. Bacillarien des Karajakfjords. — Vanhöffen E. Grönländische Peridineen und Dinobrveen. — Kuckuck P. Meeresalgen vom Sermidtlet- und kl. Karajaktjord. — Allescher A. und Hennings P. Pilze aus dem Umanakdistrict. — Darbishire 0. V. Flechten aus dem Umanakdistrict. — Stephan! F. Lebermoose aus dem Umanakdistrict. — Warnstorf C. Torfmoose von Karajak-Nunatak. — Kindberg N. C. Laub- moose aus dem Umanakdistrict. — Abromeit J. Gefässbündelkryptogamen aus dem Umanakdistrict. Cosson E. Illustrationes florae Atlanticae. seu icones plantarum novarura. rariorum vel minus cognitanim in Algeria necnon in regno Tunetano et imperio Marokkano naseentiuni. Fase. 7. Paris. (Massen.) 4°. p. 83—125, tab. 149—175. Eng 1er A. Die natürlichen Pflanzenfarailien. Leipzig (W. Engel- raann), pro Liefg. M. 1"50. — 155. u. 156. Liefg. Nachtrag und Register zu Theil 11— IV. Bogen 1—6. S. 1-96. Die Doppellieferung enthält die Einleitung der Nachträge, die „Principien der systematischen Anordnung, insbesondere der Angiospermen" (Abdruck aus E ngler Syllabus, gr. Ausg.), die Nachträge zu den Bearbeitungen der Gymnospermen und Monocotylen. Ausser dem Herausgeber erscheinen als Mitarbeiter an diesen Heften: Gräbner (Sparganiaceae), Ascherson {Potamogetonaceae), Magnus (Kajadaceae), Buchenau {Juncaginaceac, Alisniaceae, Butomaceae, Juncaceae), Gurke (Hydrocharitaceae mit Ascherson), Hackel [Gramineae), Pax {Cyperaceae, Haemadoraceae, Amaryllidaceae etc.), Drude {Palinae, Cyclanthaceae) , Hieron ymus {Restionaceae, Centrolepidaceae, Mayacaceae, Eriocaulaceae), Wittmack (Bromeliaceae) , Uline (Dioscoreaceae) , Schumann {Musaceae, Zingi- heraceae, Marantaceae). Franck H. Flora der nächsten Umgebung der Stadt Dortmund. 3. Aufl. Dortmund (Koppen). 8". 181 S. — M. 1-50. Goebel K. Julius Sachs. (Flora, 84. Bd. 2. Heft. S. 101 — 130.) 8°. 1 Portrait. Hammerschmid A. Excursionsflora für Tölz und Umgebung, Walchensee, Kochelsee. Tegernsco, Schliersee und die an- grenzenden bayerischen Alpen. Land.'^hut (Jos. Hochneder). 12". 311 S. — M/3. Hock F. (jrundzüge der Pflanzengeographie. Unter Rücksichtnahme auf den Unterricht an höheren Lehranstalten. Breslau (F. Hirt). ^\ 188 S. 50 Abb. und 2 Karten. Das vorliegende Buch soll beim Schulunterricht dienen und für weitere Kreise eine leichte Einführung in die Pflanzengeographie bilden ; es wird diesen Zweck gewiss gut erfüllen. Der Verfasser hat es verstanden, den Gegenstand in leichtverständlicher und dabei auf alle wichtigen wissenschaft- lichen Ergebnisse Rücksicht nehmenden Weise zu behandeln. Auch die zahl- reichen Abbildungen werden dem botanisch nicht Geschulten eine gute Vor- stellung von manchen Charakterpflanzen und von charakteristischen Forma- tionen geben i). 1) Auf einen auf irgend einen Schreibfehler o. dgl. zurückzuführenden Irrthum sei hier aufmerksam gemacht. Auf S. 40 ist davon die Rede, dass Cyclamen im Schnee blüht; dies soll sich wohl auf Soldanella beziehen. 413 Krause H. L. E. Die Elsässischen Brombeeren. (Mittli. d. philom. Gesellseh. in Elsass-Lothringen. 5. Jahrg. 2. Heft, S. 17—34.) 8^ 2 Taf. Kusnezow N. S. Uebersieht der in den Jahren 1891 -94 über Eussland erschienenen phyto-geographischen Arbeiten. (Engler's Botan. Jahrb. XXIV. Bd. 2. Heft. Litteraturber. S. 58—80.) 8^ Fortsetzung des Berichtes in Bd. XXII. des Bot. Jahrb. ßhiner J. Tabellarische Flora der Schweizer Kantone, ü. Aufl. Schwyz (Selbstverlag). 4^ 64 S. — Fr. 2-50. Eine recht praktische Uebersieht der Schweizer Pflanzen mit Eücksicht auf ihre Verbreitung über die einzelnen Kantone. Grösstentheils unverständ- lich sind dem ßef. die Schlussbemerkungen. Schröder B. Attheya, Rhisosolenia und andere Planktonorganisraen im Teiche des botanischen Gartens zu Breslau. (Ber. d. deutseh. botan. Ges. XV. Bd. 7. Heft, S. 867—374.) 8". 1 Taf. Die beiden genannten Gattungen galten bis vor Kurzem als marin. In jüngster Zeit wurden sie im Süsswasser im Plöner See, im Behler See, in Seen Norwegens, Westpreussens, am Oberrhein und bei Tillowitz gefunden und nun constatirt Verfasser ihr Vorkommen in Breslau. In Gesellschaft mit ihnen fanden sich zahlreiche andere Algen, besonders erwähnt seien: Melosira granulata (Ehrb.) var. spinosa Schröd. var. nov., Lagerheimia ivratislaiviensis Schröd. spec. nov. , CoJiniella nov. gen. Pahnellacearum, C. staurogeniaeforviis Schröd. sp. nov. , Bhaphidium loiigissitmim Schröd spec. nov. Voigt A. Die botanischen Institute der freien und Hansestadt Hamburg. Hamburg u. Leipzig (L. Voss), gr. 8°. 100 S. 12 Taf., 6 Textabb. — M. 4. Wünsche 0. Die Pflanzen Deutschlands. Eine Anleitung zu ihrer Bestimmung. Die höheren Pflanzen. 7. Aufl. Leipzig (Teubner). kl. 8". 560 S. Das vorliegende Buch bildet die 7. Aufl. der „Schulflora von Deutsch- land" , die damit in wesentlich neuer Gestalt erscheint. Die wichtigste Aenderung gegenüber den früheren Auflagen besteht in der Aufnahme aller im Gebiete vorkommender Pteridophyten und Phanerogamen und in der An- ordnung des Inhaltes nach Engler-Prantl „Natürliche Pflanzenfamilien ". Sonst weist das Buch all' die Vorzüge auf, die den Wü nsche'schen Be- stimmuugsbüchern zukommen und die sich allgemein so beliebt gemacht haben. Viele Stellen des Buches beweisen, dass der Verfasser fortwährend bemüht ist, neuere Ergebnisse der Literatur zu verwerthen. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. In den Sitzungen der Abtheilung für Botanik der 69. Ver- saminlim;;;: deutscher Niiturforscher und Aerzte in Braun- schweig wurden folgende Vorträge gehalten: Drude 0. (Dresden): Die Vegetationslinien im hereynischen Bezirk der deutschen Flora. 414 Kohl Friedr. (Marburg): Zur Physiologie des Zellkernes. Möller Alfr. (Eberswalde): Ueber einige besonders auffallende Pilze Brasiliens. Wehmer Carl (Hannover): Gährungsprocess in starken Salz- lösungen. Kny (Berlin), Vorlegung einer Untersuchung von Herrn Dr. Figdor in Wien: Ueber die Ursachen der Anisophyllie. Buchenau Fr. (Bremen): Ueber Blütenstände. Ule, Bipladenia atro-violacea als Epiphyt. Kohl G. Mittheilungen über neu erscheinende Wandtafeln. In einer gemeinsamen Sitzung mit der Abtheilung für Agri- cultur-Chemie, landwirthschaftliches Versuchswesen etc. wurde folgender Vortrag gehalten: Hartleb K. (Bonn): Ueber Alinet und den Bacillus Ellen- hachiensis alpha. Die Abtheilung für Botanik unternahm Ausflüge nach der Brauerei Streitberg zur Besichtigung der Hefe-Reinculturen, nach dem Botanischen Garten und dem herzogl. Porstgarten. (Tagebl.) Das Ausstellungscomite der Wiener Grartciibau-Gresellschaft hat beschlossen, während der ganzen Dauer der Jubiläums- Aus- stellung in Wien 1898 eine permanente Gartenbau-Ausstellung zu veranstalten. Mit derselben werden vier temporäre Ausstellungen verbunden sein, u. zw. Frühgemüse und Frühobst vom 15. — 22. Mai 1898, Rosen, blühende Stauden und Bindereien vom 10. — 15. Juni, Gesellschafts- Ausstellung vom 17. — 27. September, Gemüse vom 1.-5. üctober 1898. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Von dem Exsiccatenwerke „V. Schiffner, Iter Indicuui 1893/94"' gelangt soeben die erste Serie zur Ausgabe, welche aus- schliesslich Hepaticae enthält (Marchantiaceae, Jungerm. anakro- gynae und den ersten Theil der Epigoniantheae). Es wird diese Serie circa 100 Species und zahlreiche Varietäten enthalten, worunter sich 62 neue Arten und 37 neue Varietäten befinden. Sämmt- liche Pflanzen sind vorzüglich präparirt und reichlich aufgelegt, fast alle liegen in fruchtenden Exemplaren vor; die Scheden sind sehr sorgfältig redigiert und weit ausführlicher als bei allen anderen Collectionen tropischer Pflanzen. Die erste Serie des „Iter Indicum" wird in Sätzen, 50—500 Nummern enthaltend, ausgegeben und kann direct vom Heraus- geber Prof. Victor Schiffner, Prag (Smichow), k. k. botanisches Institut, zum Preise von fl. 2*10 (== M. 3-50) für 10 Nummern bezogen werden. Bei Bestellung möge angegeben werden, wie viel Nummern ungefähr der gewünschte Satz enthalten soll. 415 Herr M. Bujsinan in Middelburg (Holland) hat den Verkauf von Sämereien übernommen, die ein Eeiseiider in Süd-Afrika auf- sammelt und in Partien an Herrn B. einsendet. Die Sendungen gellen den Abonnenten alle 1 — 3 Wochen zu. Preis pro Packet M. 0-60. Personal-Nachrichten. Herr Franz Matouschek wurde zum Professor am Gymnasium in Linz ernannt, Prof. Dr. E. Scholz wurde vom Gymnasium in Görz an jenes von Krems. Prof. Dr. J. Murr vom Gymnasium in Linz an jenes von Trient versetzt. Die von Prof. Dr. J. Sachs hinterlassenen Manuscripte sollen auf Wunsch des Dahingeschiedenen von Prof. Noll in Brunn heraus- gegeben werden. Dr. Beugt Lid fors hat sich an der Universität Lund habilitirt. Prof. Dr. J. G. Agardh hat seine botanische Bibliothek dem botanischen Museum in Lund gewidmet. Dr. W. Rothert in Kasan wurde zum a.-o. Professor der Botanik und Director der physiologischen Abtheilung des botanischen Cabinets der Universität Charkow ernannt. Apotheker Geheeb in Geisa ist nach Freiburg i. Br. über- siedelt. Der Obergärtner des k. k. botanischen Gartens in Prag, M. Tatar, erhielt den Titel eines Garteninspectors. Die Gartengehilfen am botanischen Garten der Wiener Uni- versität August Wiemann, J. Urban und J. Gutleben wurden zu Obergärtnern ernannt. Dr. B. A. Martin ist in Aumessas (Gard) am 3L März d. J. gestorben. Julius Hotzel, Instituts- Obergärtner am Francisco-Josephinum in Müdling bei Wien, ist gestorben. Dr. E. H. Krause ist von Thorn nach Saarlouis versetzt worden Inhalt der NoTember>\ummer : Weitste in R. v.. Die Nomenclaturregeln der Beamten des Berliner botan. Museums. S. 377. — Müller K., Synopsis generis Harrtsonia. S. 387. — Schiffner V., P.ryologische Mittheilungen aus Mittelböhni en. .S. 398. — Palacky J , Zur Flora von Ceniralasien. S. 400. — Degen A. v., Bemerkungen über orientalische Pfianzen- arten. S. 406. — Literatur-Uebersicht. S. 409. — Akademien, botanische Gesellschaften. Vereine, Congresse etc. S. 413. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 414. — Personal-Nachrichten. S. 415. Eedactenr: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Kedacteur: Friedrich (Jerolil, Wien, I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift" erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährii; i); Mark. Zu herabgesetzten Preisen find noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und m ä 2 Mark, X— XII und XIV— XXX ä 4 Mark, XXXI— XLI ii 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung ■direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl QeroId"s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit .'50 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 416 INSERATE. Wir kaufen die Jahrgänge 1851, 1854, 1855, 1856, 1857, 1858, 1859, 1863 der .,Oesterreichischen botanischen Zeitschrift" und erbitten Anträge. Carl Gerold's Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien, L, Barbaragasse 2. Soeben ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Exeursioüsflora für 0 esterreich (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Mit theihveiser Benützung des „Botanischen Excursionsbuches'" von G. Lorinser ver fasst von TDx. lE^arl :Fritscli, k. k. a. 0. Professor der systematischen Botanik an der k. k, Universität in Wien. 46 Bogen in ü'^. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 8. — , in Leinwandband M. 9. — . ^^/^i^,J!S*.-/^. /^. /^..J^. J^. /^„y^trr^^/^^^iP,-/^,^/^.-/^. /?o* ./3P /3P./«P,.^*...>^1r. /^ Im .SelbstverlaLTf des Herausgehers ist erschienen: BOTANIKER-ADHESSBÜCH (Botanist's Directory. — Almanach des Botanistes.) Sammlung von Namen und Adressen der lebenden Botaniker aller Länder, der botanischen Gärten und der die Botanik pflegenden Institute, Gesellschaften und periodischen Pubiicationen. Herausgegeben von J. DÖRFLER. 19 Bg. Gr.-8'\ In Ganzleinen gebunden. Preis Mk. 10 — = fl. 6 — = Frcs. 12-50 = sh. 10 = Doli. 2-40. Gegen Einsendung des Betrages franco zu beziehen durch J. Dörfler Wien (Vienna, Äustria), III., Barichgasse 36. xluclulruckerei von Carl Gcruld'a Sohn in Wien* ÖSTERREICHISCHE BOMISCHE ZEITSCHBIFT. Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. ^Vettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. XLVIL Jahrgang, N»- 12. Wien, December 1897. Synopsis generls Harrisonia, Von Carl 3Iüller (Halle a. S.). (Schluss.') Species mihi adhuc incognitae, 1. Hedwigia {Rhacocar))i(S) orhiodata Mitt. M. A. A. p. 407: ,Foiia in ramorum apicibus cuspidato-imbricata, ramea imbri- cata erecta orbiculata, apice in piliim flexuosiim nitidiim producta, basi contractu, angulis deciirrentibus, celliilis subquadratis ventri- coso-impressis , marginibus siiperioribus miniite reinote serru- latis. basi tantum reflexis, cellulis in folii medio ellipticis, parie- tibus superficieqiie tota minutissime punctulatis obsciiris, seriebus circiter tribiis marginalibus levibus nitentibus. Flos masculus gemmi- fonnis in ramorum brevinm apicibus; antheridia sub 20, paraphy- sibus aequilongis. Habit atlo Andes Chilenses in Cordillera ad San Gavan: Lechler Coli. No. 2252, etiam inter No. 3111 et 3114. Rami 4-unciales. Folia pallida straminea. Habitu H. Humholdtii, sed paululum gracilior." 2. Hedivigia (Jili.acocarpus) decalvata Mitt. M. A. A. p. 4'J8: , Folia in ramorum apicibus cuspidato-imbricata, ramea patentia oblongo-panduraelbrmia , apice acuta, basi auriculis dilatatis ventricoso — impressis, cellulis grossis obscuris moniliformibus fuscis, marginibus vix recurvis, supra basin subserrulatis superne integerrimis incurvis. cellulis elongatis parietibusque ubique minu- tissime punctatis, marginalibus seriebus circiter 4 levibus iniuscatis nitentibus; pcrichaetialia loiigiora arcte convolutacea l'usca; theca in pedunculo elougato globosa plicata, o])erculo curvirostro. Habitatio. Brasilia. Rami triunciales decrescenti-pinnati Pedunculus 17o-nncialis. II. Ilumhiildtii habitu. statura coloreque similis, sed i'oliis epiliferis apicibus iiitogerriinis et marginibus vix recurvis species satis diversa videtur.'' 1) Vgl. Nr. 11, S. 387. Oesterr. Ijotan. Zeitschrift. 11. Heft. 1897. .31 418 Nach vorstehender Classification Mitten' s erkennt man so- gleich die Unsicherheit, welche bisher noch über die systematische Stellung der Harrisoniae herrscht, indem selbiger sie mit Hedivigia und Braunia zu einer und derselben Familie brachte. Davon kann keine Kede sein; im Gegentheile bilden die Harrisonien eine kleine so scharf in sich selbst abgegrenzte Moosgruppe, wie wir sie nur selten antreiben. Sie verdanken das nicht nur der grossen Ueber- einstimmung in ihrem äusseren Baue, sondern ganz besonders dem Blattnetze. In der That stehen die cellulae alares, wie ^^^r sie hier finden, einzig in der Mooswelt da. indem sie ein bauchig ausge- höhltes Oehrchen. oft vom tiefsten Purpur oder Pomeranzengelb gefärbt, bilden, das sich aus einer Gruppe von grossen parenchy- matischen. lockeren oder verwachsenen Zellen zusammensetzt. Dieses Oehrchen , welches, zu beiden Seiten des Blattgrundes stehend, von verschiedener Grösse zu sein pflegt, verbindet sich mit dem zurückgerollten Bande des Blattgrundes und läuft dann nicht selten in einen lirabus aus, der das Blatt umsäumt. Das Gewebe der Blattspreite selbst steht bei den meisten Arten eben- falls einzig da. [indem die schmalen Zellen höchst zart crenelirte Wände besitzen, die dem Blattnetze ein originelles Aussehen ver- leihen. Beide Merkmale verbinden sich so fest zu einem Ganzen, dass man eine Harrisonic schon aus einem einzigen Bruchstücke leicht zu erkennen vermag. Wir haben es folglich mit einer sehr charakteristischen kleinen Familie zu thun, welche nur die der Harrisonincmc heissen kann. Es gibt nur noch eine einzige Moosgattung, welche sich mit dieser Familie ohne alle Widerrede verbündet: die WanVui hygro- mctrica Harv. des Caplandes, ein wirkliches Wassermoos. Prof. A. Rehmaun sammelte es steril in den Gewässern des Tafel- berges, während es Breutel vor dem Jahre 1862 an feuchten Felsen bei Gnadenthal und auf dem Paviansklof mit reichlichen Früchten fand. Dieses nicht weniger seltsame Moos bildet gleich- sam die TlKimiiium-Vorm der Harri i^oniaceeu und zeigt sich diesem ganz besonders nahe verwandt im jüngsten Zustande, in welchem seine Aestchen 'in eine recht derbe Stachelspitze auslaufen. Auch die Blattform weicht nicht besonders stark ab, nur dass die Blatt- flügelzellen {cellulae alarcs) eine kleinere rundliche Gruppe ohne bauchige Aushöhlung bilden und ein höchst zartes, blasses, durch- sichtiges Gewebe darstellen und die Blattzellen nicht crenelirt sind. Die Blätter würden das Moos in die Gruppe der Harrisoniae foliis cuspidatis integris stellen, während die sehr kurz gestielte, nackt- mündige, kleine Frucht in ihrer ovalen Gestalt gänzlich von der Bartramiaartigen Frucht der Harrisonien abweicht. Es ist seltsam genug, dass sich die zweite Gattung der Harrisoniaceen in einer Region findet, welche, wie es scheint, reich an Arten dieser Familie ist. Ich möchte darin wohl einen Schöpfungszusammenhang erblicken; denn auch die geogra])hische Verbreitung der Harrisoniaceen deutet darauf hin. indeui selbige 419 besonders da auftreten, wo der australische Typus der Mooswelt vorkommt. In dieser Beziehung hängen überhaupt die Harrisoniaceen innig zusammen mit der folgenden Gattung Triquctrella, von welcher das Gleiche gesagt werden kann, indem ihre Arten so ziemlich dieselben Regionen bewohnen, wie die Ifarrisonien. Nach dem Vorstehenden ergibt sich das Bild der Familie und ihrer Gattungen, wie folgt: Conspecttis Harinsoniacearum. Harrisoniaceae : Musci cladocarpici ; folia cellulis alaribus parenchymaticis laxis vel incrassatis in tribum propriam dispositis basi utrinque ornata, e cellulis lineari angustis prosenchymaticis dense areolata cymbiformi-oblonga acuminata vell cuspidata vel pilifera: fructus in raraulo proprio terminalis gymnostoma. Harrisonia Spreng. Hpe. Cellulae alares in auriculam ventri- cosam marginis revoluti plus minusve magnam purpuream vel aurantiacam dispositae; areolatio folii e cellulis crenulatis vel rarius glabris reticulata; fructus ampullacea. calyptra dimidiata. Wanlia Harv. Cellulae alares in tribum rotundam dispositae tenerae pellucidae; areolatio follii e cellulis levibus reticulata; fructus ovalis parva. Hhacocarpus. In ,Engl er 's Botanischen Jahrbüchern" 1897, S. 253. finden wir. dass unser verehrter Freund Brotherus, als alter, pietätsvoller Schüler Lindberg's, wiederum Lin dber g's Namen hervorholt, um den ehrwürdigen Namen Harrisonia zu beseitigen. Allen Respect vor exacten Gattungsnamen, aber eine Sache kann auch zu weit getrieben werden, wie das leider bei Li ndberg nur zu sehr der Fall war. Ich will hier nicht die satyrische Kritik von P. G. Lorentz wiederholen, aber sie war berechtigt. Im vorliegen- den Falle liegt aber die Sache folgendermassen. In seinem Systema Vegetabilium gebrauchte Gurt Sprengel den Namen Harrisonia zuerst für vier verschiedene Moose: für Cinclidotus aquaticus. Braunia secunda, Anoeciangium Hornschuclnanum und Harriso- nia Hnniholdtii. Nach den neueren Anschauungen war folglich der Name Harrisonia. dem Sprengel übrigens die Autorität von Adanson gab, ein Sammelsurium für vier verschiedene Gattungen. Dieses wusste auch Freund Hampe sehr wohl, aber als ebenfalls pietätsvoller Freund von Sprengel behielt er nun den Namen Harrisonia nur für das Hooker' sehe Anoectangium Humhoh/tii bei, für welches ja in der That auch der Name allein übrig blieb. Es erfordert folglich die Pietät, für einen so verdienten Bryologen. wie Hampe es war. der den Namen aus einem Wirrwarr rettete, den Namen Hirrisonia nicht nur beizubehalten, sondern nun Harrisonia Hpe. zu schreiben, wogegen Harrisonia Jlumholdfii Spr. heissen muss. da Sprengel ihn so als der Erste schrieb. In Folge dessen ist und bleibt der Name Rhacocarpus völlig über- ;{i* 420 flüssig und ungerecht. Was aber die von Brother us ebenfalls Rhacocarpm Humboldtii geschriebene Art betrifft, so stammt die- selbe aus dem Seceugebiete des inneren Afrika, wo sie steril bei 3000 m auf dem Ru-Nssnro gesammelt wurde. Es ist nicht anzu- nehmen, dass selbige mit der Art des Andengebietes zusammen- fallt. Aus diesem Grunde erwähne ich sie als sehr merkwürdig in geographischer Beziehung und möchte Freund Brotherus bitten, seine Art mit den von mir beschriebenen Arten noch ein- mal zu vergleichen. Triqiietrella genus Miiscoriun novum conditum et descriptum von Carl Müller (Halle a. S.) In seiner Beschreibung der von dem unglücklichen Bischof Hannington und dem Reisenden Johnston im inneren östlichen Afrika gesammelten Moose (Journ. of the Linn. Soc. 1886, p. 301) tiel mir unter der Gattung Lvptoäontmm folgender Satz auf: ,L. tristichns. Zygodon C. Müll. Bot. Zeit. 1855, p. 764. Z. stric- tissimiis Rehm. Seems identical with Z. Preissianus Hpe. Linn. 1860, p. 683 = Didymodon papillatus Hook. Fil. et Wils., Leskea rubricaulis Tayl. If there proves no distinction in the fruit, the species ranges frora S. Africa to Abessinia, Australia and New Zealand." Daraus geht zunächst hervor, dass Hr. Mitten, der Verfasser jener Notiz, meinen vor 42 Jahren aufgestellten Zi/godon tristirJiK.'^ vom Cap der Guten Hoflnung, welchen Eckion bereits 1829, also vor 68 Jahren, sammelte, zu einem Leptodoniivm macht. Damit erlebt das seltsame Moos zum zweiten Male, dass, obwohl es durch mich längst als Ziigodon bekannt war, vor Jahren durch Schimper in der BreuteTschen Capländischen Moossammlung etwas Aehn- liches mit ihm geschah, indem es sogar zu einem Anomodon tri- stichns erhoben wurde. Die Mitten "sehe Notiz regt auch aber dazu an, die Sache einmal definitiv zu regeln. Denn es war mir niemals zweifelhaft, dass wir es in dem Moose mit einer Zygodontee zu thun haben; nur konnte das Räthsel nicht ganz durch Z. tri- stichns allein gelöst werden , da selbiger niemals mit Frucht ge- sammelt worden ist. In meiner Sammlung hatte ich es unter eigener Abtheilung .Triqnctrelhi"- liegen, welche den Charakter des Mooses auch richtig in seiner Blattstellung ausspricht. Wie Mitten bereits sah, gibt es noch eine zweite Art in dem westaustralischen Z. Preissianus'^ mit unrecht aber zieht er denselben zu Z. tristichns ; und ebenso unrichtig ist es, den Didymodon jjupi^latus Hook et Wils. mit Z. J'reissianns zu verbinden. Vielmehr gibt es eine ganze kleine Reihe höchst ähnlicher Moose nicht allein in Ost- und Süd- afrika und Australien, sondern auch in Asien und Amerika, wie sich später ergeben wird. Ich kann nur sagen . dass selbst der 421 längst bekannte Z. pcniaüidiu?, aus Chile einen Anklang an Triquet- rclla durch seine orthostiche Blattstellung gibt, obschon er — bei Camille Montag uo in den 40er Jahren und später auch bei Schimper! — zu Äulacomnion gestellt wurde. Ich bemerke das, weil ich nicht der Meinung bin, dass besagtes Moos zn Triquetrella gehört. Glücklicherweise nämlich besitze ich eine Art aus den austra- lischen Pyrenäen mit hinlänglichen Früchten, die Triq. scahm, welche ein gänzlich anderes Perisiom haben, wie jenes Moos aus Valdivia. Dieses besitzt einen doppelten Mundbesatz, wie schon meine Sy- nopsis Mascorurn I. p. G75 angibt: dentes externi 16 lati carno- suli opaci rugulosi dense approximati robusti obtusiusculi linea lon- gitudinali pallida divisi tessellati; interni: membrana ad basin' ex- ternorum enata cellulosa, processibus irregularibus rugulosis, illis dense adglutinata. Das sind so grosse Unterschiede, dass sie eine Trennung des Mooses von Zygodon nöthig machen. Tn Folge dessen scheide ich die Art als Feniastichella n. gen. ab. Dagegen sind bei Triquetrella die Zähne des einfachen Mundbesatzes nicht mehr lanzettliche Segmente, deren Membran querstreifig mit zarten Balken durchzogen ist, sondern zarte, fadenförmige, gliederlose, homogene, hyaline Säulchen von einfachster Structur, hier und da nur in eine Art von Theilung auf kurze Strecke verfallend. In Folge dessen würde die Diagnose der neuen Gattung folgendermassen lauten: Triquetrella n. gen.; caulis tristichaceo-foliosus; folia dense imbricata madore subrecurva; peristoomii simplicis dentes 16 externi breves filiformes simplices homogeneo-hyalini nee transversim striati nee trabeculati interdum paulisper fissiles cornei solitarii vel ag- gregati. Familia: Zygodonteae. 1. Species Australiae. 1. Triquetrella scahra n. sp. ; dioica; cespites habitu Tr. tri- st ichac; caulis pollicaris gracilis genuflexus. in ramulos breves dicho- tome pluries divisus; folia caulina imbricata parva madore recurva surculum tristichaceum sistentia, e basi decurrente tumidula sub- cavernosa latiuscule obloiiga in laminam parura recurvam acumi- natam protracta, nervo crassiusculo luteo dorso scabro in cuspidem brevem subexcurrente exarata, margine a basi usque ad medium et ultra latiuscule revoluta integra. papillis minutis cylindricis teneris ubique valde scabra, e cellulis parvis angulato-rotundatis virentibus areolata: perichaetialia majora basi laxius reticulata, intima magis vaginato-convoluta longius cuspidata minus scabra: theca inter ramulos duos in pedunculo terminali tenero flavido breviusculo pro more valde flexuoso glabro erecta cylindraceo- oblonga weisiacea ochracea ore rubro- annulata, operculo conico- subulato recto, annulo nuUo; peristomium ut supra. Calyptra ignota forsan dimidiata. Habitatio. Australia, Victoria, in Pyrenaeis, Octobri 1883: D. Snllivan rarissime fructiferam legrit et misit. 422 2. Triquetrclla filiformis d. sp.; cespites latissimi laxissimi intricati lutescenti-virides rigidi decumbentes; caulis eloDgatus tililormis gracillimus prostratus curvatus hie illic brevissime ramu- losus; folia caulina dense conferta appressa madore remote pa- tentia, e basi decurrente in laminam latiusculam obloogo-acumi- natam acutatam recurvam integerrimam producta margine lato- convexa complicata profuDde carinata. nervo angusto flavo sub- excurrente exarata majusciila, e cellulis minutis viridibus tenuiter papillosis subobsciiris areolata. Caetera nulla. Habitatio. Australia meridionalis, Adelaide: Hb. Brotb eri 1888. 3. Triquetrella Fiichardsiae n. sp. ; cespites latissimi decum- bentes viridissimi laxissime cohaerentes intricati; caulis uncialis vel ultragracilis in ramulos similes breviores fastigiatim divisus ramosissimus rigidus; l'olia caulina majuscula dense conferta madore erecto-patula plus minusve recurva nee remota, e basi decurrente excisa in iaminam latam oblongo-acuminatam profunde carinatam nervo flavo exeedente cuspidatam protracta integerrima sed tener- rime papulosa, margine lato-convexa vel revoluta, e cellulis minutis subobscure viridibus rotundis areolata. Caetera nulla. Habitatio. Australia meridionalis, Fowler's Bay: Mrs, Richards l.^s3 in Hb. Melbourne; New South Wales, Delegate: W. Bäuerlen in Hb. Melbourne 1885. 4. Triquetrella fraf/ilis n. sp.: cespites lati. decumbentes pulvinati viridissimi laxissime intricati ; caulis brevis gracillimus in ramulos breves capillares fastigiatim divisus rigidus fragilis; l'olia caulina dense imbricata ap]»ressa madore recurvo-patula nee re- mota minuscula, e basi decurrente excisa in laminam lato -oblongo- acuminatam cuspidatulam integerrimam producta, margine lato- convexa vel revoluta, profunde carinata, nervo angusto subexcur- rente exarata, e cellulis angulate rotundis areolata, ubique distinete scaberrima. Caetera nulla. Habitatio. Australia, Victoria, Dimboola, in terra^:[F. Reader 1895 lg. et misit. 5. Triquetrella Freissiana Hpe. sub Zygodonte in Linnaea XXX p. 634. Didymodon papillatus Wils. partim: specimina e regione fluminis Swan River. Habitatio. Australia occidentalis, Swan River : L. Preiss. 2. Species Africae. 6. Triquetrella tristicha C. Müll. Zygodon tristichus ej. in Bot. Zeit. 1855. p. 764. Habitatio. Alrica australis. Distriet. üitenhage, in sylvis ad Zwartkops-Rivier sub terra, Oct. 1829: Eck Ion; Groenekloof: Breutel; Campsbay, Tafelberg. Rondehous in rupibus, in sylvis prope Claremont Capitis Bonae Speer A. Rehmann 1875/76. 7. Triquetrella strictissima (Rehm.). Zygodon stridissimus Rchm. in Muse, austro-africanis (1875 — 77) No. 144; cespites lati 423 (lecumbentes laxissime intricati fuscati rigidissimi; caulis gracillimiis tilitbrmis elongatiis strictiiisculus simpliciusculus ; lolia caulina dense appressa madore remotiuscule patula recurviuscula, e basi breviter decurrente breviter vaginatula erecta laxiusciile reticulata in laminam lato - oblongam ligulato-acurainatam, nervo crasso tereti longe excedente flexuose aristata, margine convexa et revoliita integerrima glabriuscula, e cellulis minute rotundatis subobscuris areolata. Caetera nulla. Habitatio. Africa australis, Wellington: Dr. A. Rehmann. Species ob iblia ligulata aristata valde propria ob omnibus con- generibiis maxime diversa, habitu. Triquetrellae filiforml similis. 3. Species Asiae. Eine achte Art scheint in Ostatrika vorzukommen; dieselbe, von welcher ich Eingangs nach Mitte n's Mittheilungen sprach. Ich habe aber dieselbe bisher noch nicht gesehen. Um so auffallender wird man es linden, dass sich hieran selbst Indien reiht, und zwar durch ein Moos, welches von Mitten Hymenostylium tiquetrum im Hb. Griffith No. 843 genannt wurde, ohne noch beschrieben zu sein. Es ist überhaupt bisher, wie es scheint, nur einmal nach Europa gekommen, nämlich durch das , Herbar" of the late East Indien Company", dessen Moose von Kew aus verbreitet wurden, und trieb sich seitdem als specics inccrtae sedis in den Sammlungen herum. Nur Hampe hatte den glücklichen Blick, es in seinem Herbar zu Zygodon zu bringen, als Z. triqiieter, ohne jedoch seine weitere Verwandtschalt zu ahnen. Gleich Z. fdiformis, besitzt es folia reniota patentia, aber selbige laufen, wie Z. strictissimus, in eine lange Spitze aus, ohne sie doch in eine arista plötzlich zu verwandeln, wie dort geschieht. Sonst weicht das Moos beson- ders dadurch von allen bisher beschriebenen Arten ab, dass es keinen fadenförmigen Stengel bildet, sondern die Blätter sehr locker an denselben stellt. Aus diesem Grunde auch nenne ich es nun, um einen Pleonasmus zu vermeiden. 8. Triqiudrdla luxifoUa n. sp. ; cespites ultra-pollicares laxis- sime cohaerentes fuscati, intricati minus rigidi caulis tiexuosus crassiusculus laxifolius simpliciusculus flaccidus; folia caulina pa- tenti- patula madore remota recurvo-patentia, majuscula, e basi decurrente excisa lata complicata in laminam lato-obiongo-acumi- natam producta, nervo angusto luteo longe excedente aristato- cuspidata, margine integerrima inferne convexa, profunde carinata, e cellulis majusculis rotundis in membranam luteam conflatis areo- lata glabriuscula. Caetera ignota. Habitatio. India orientalis, Khasia: Hb. Griffith No. 843 in Hb. of the late East India Company. 4, Species Aniericae. 9. Triquetrella Patagonica n. sp. ; cespites latissimi decum- bentes subpulvinati nigrito-lutescentes rigidissimi: caulis brevius- 424 culus parce breviter ramosus subflexiiosus filiformis apice brevis- sime curvulus indistincte tristichus teretiiisculus; folia caiüina dense appressa minuta madore recurvo-patula. e basi lata rotundato- excisa lato-ovato breviter acuminata, margiiie distincte anguste usque ad aciimen revoluta integerriina sed tenuiter papulosa, pro- funde carinato-concava nee complicata, nervo luteo e basi cras- si'.'re perangusto in acumen evanescente exarata, e cellulis pro foliolo raajusculis angiilato-rotundatis scabris areolata. Caetera speranda. Habitatio. Argentinia Patagonica, Sierra del Ciiaco: P. G. Lorentz 18. Martio 1881. Inter congeneres omnes folia caulina minutissima habet. Alle diese Arten bewohnen, wie es scheint, ein sehr trockenes Klima und fruchten darum auch nur sehr selten, wie die in gleicher Weise lebenden Br au nia- Arten, welche sie sonst an Fruchtbarkeit übertreffen. Jedenfalls haben wir es in ihnen mit sehr eigenthüm- lichen Charakter-Moosen zu thun, deren Dasein für die betreifende Flora von besonderer Bedeutung ist. In dieser Beziehung könnta man sie in die Nähe der DiplosticJutm-kxiQn stellen, welche eben- falls nur sehr selten fruchten, aber gern ihre Wohnungen theilen. Arbeiten des botan. Institutes der k. k. deutschen Universität in Prag XXX IV. Die Innovations -Verhältnisse von Phaseolus cocci- neiis L. v= Ph, multiflorus Wiild.) Von K. V. Wettstein (Prag). Mit einer Tafel und zwei Textbildern. Es gil)t wenige Pflanzen, die so häufig zu }ihysiologischen und anatomischen Versuchen und Beobachtungen verwendet werden, wie Phaseolus coccineus L. ^) (= Ph. muUiflorus Willd. ^}, weshalb dem morphologischen Aufbaue und den biologischen Verhältnissen dieser Pflanze ein besonderes Interesse zukommt. Es liegt nahe, dass es in physiologisch-anatomischer Hinsicht durchaus nicht gleichgiltig ist, ob beispielsweise die Pflanze, deren Wurzel zur Untersuchung verwendet wird, einjährig oder mehrjährig ist, ob letztere nur der Stoff\iufnahme und mechanischen Befestigung der Pflanze oder auch der De))onirung von Eeservestofifen dient. Dies einerseits, anderseits aber der Umstand, dass die nachstehend mit- getheilten Thatsachen mir auch in Hinblick auf die Artbildungs- frage von Interesse zu sein seheinen, veranlasst mich, hier über einige Beobachtungen kurz Mittheilung zu machen, welche ^) Linne, Spec. plant, ed. 1, p. 724 (1753). 2) Willdenow, Spec. plant. III. 2.. p. 1030 (1800). 425 ich an Phnseohis coccinens in den letzten Jahren bei Gelegenheit von Ciilturen machte, die mit Rücksicht auf die erwähnte Frage im Prager botanischen Garten von mir durchgeführt wurden. Fhascolus coccincu.'i. respective FJi. niultiflor/is wird gewöhnlich als einjährig angegeben^), hiernach würde im Baue der Wurzel und der Stengelbasis kein wesentlicher Unterschied zwischen ihm und dem nicht minder häufig cultivirten Ph. viilr/aris anzunehmen sein. Es liegen allerdings einzelne Angaben vor^), welche dafür sprechen, dass Ph. c. wenigstens in manchen Fällen zu überwintern vermag, doch fand die Sache bis jetzt keine eingehendere Unter- suchung und insbesondere keine weitere Beachtung. Im November des Jahres 1894 w^urden mir von einem Gärtner ziemlich mächtige rübenartige Bildungen überbracht, welche sich in der Erde eines Gartenstückes fanden, das im Sommer vorher mit Ph. coccinens, forma alhiflora Lam. bepflanzt war. Eine Untersuchung der Bildungen ergab, dass sie an der Stengelbasis Knospen besassen. also wahrscheinlich noch lebensfähig waren ; sie wurden daher in Sand überwintert und im folgenden Frühjahre zur weiteren Cultur ausgepflanzt. Im Jahre 1895 erwuchsen aus ihnen normale Pflanzen von Ph. coccineus f. alhiflora, wodurch der Beweis erbracht war, dass es sich bei jenen rüben artigen Bildungen um Ueberwinterungsstadien jener Pflanze gehandelt hatte. Es lag nun die Frage nahe, ob dieses Ueberwintern die Wirkung irgend eines abnormen Zustandes oder auf normale Ver- hältnisse zurückzuführen war. Ich habe deshalb einerseits einen Theil der überwinterten Knollen eingehend untersucht, anderseits eine grosse Anzahl von Ph. cocciue^ts-Exemplaren, die in ver- schiedenen Gegenden unter verschiedenen Verhältnissen cultivirt wurden, auf ihr Verhalten hin geprüft. Die Unter.suchung der Knollen ergab keinerlei Anhaltspunkte für eine, etwa durch einen Parasit hervorgerufene, abnorme Bildung. Die Prüfung zahlreicher Ph. coccineus-FHaiizeü. zeigte, dass Ph. coccineus z we ifel- los eine ursprünglich pe renne Pflanze ist, die nur bei uns in Folge der klimatischen Verhältnisse ein Ueber- wintern im Freien n icht zulässt , sondern als einjährige Pflanze cultivirt wird, analog, wie dies bei anderen Pflanzen der Fall ist^l. ^) Vgl. z. B. Sa vi, Osserv. sopra i gen. Phaseoluff et Dolichos, p. 13 (1822), De Caiid. Prodrom. II. p. 392 (1S25|, Koch in Rohling, Deutschi. Flora. V. p. 127 (1839), Koch, Svnops. ed. l.p. 204 (1837), Neil reich, Flora von Nied.-Oest. p. 9G9 (1859), Willkomm, Führer in d. Reich d. d. Pfl p. 556 (1863), Ascherson, Flora d. Prov. Brandcnb. p. 170 (1864), Karsten, Deutsche Flora, p. 711 (18S0;83), Beck, Flora von Nied.-Oest. IL p. 888 (1892), Marchesetti, Fl. di Trieste. p. 161 (1897) etc. etc. -) Bouche u Sohle chtendal, in Bot. Zeitung 1852. p. 736 u. 893. — Auf dieser Mittheilung beruht die Angabe in Martens G. v., Die Garten- bohnen, p. 81 (1860 u. 1869j und wahrscheinlich jene in Garcke, Flora v. Deutschi. (z. B. 17. Aufl. p. 159). — Vergl. auch Müller F. v. Select. extratrop. pl. p. 288 (1888). ^) Z. B. BiciitKS communis. 426 Zum Belege für diese Behauptung möchte ich zunächst die Resultate einiger meiner Culturversuehe übersichtlich darstellen. 1. Versuchsreihe A. JPhaseolus coccineus 1*. albiflora Lam. ^) 1894. Anfangs November erhielt ich vier rübenförmige Knollen von ca. 14 cm Länge und (an der dicksten Stelle) 18 mm Durch- messer, welche von Exemplaren des Fh. cocc. f. albiflora her- rührten, die im verflossenen Sommer reichlichst geblüht und gefruchtet hatten. Die Knollen wurden im Kalthause in Sand über- wintert. 1895. Die überwinterten Knollen wurden im April im Freien in guter Garteuerde ausgepflanzt. Sämmtliche trieben aus. Zwei wurden Ende Mai aus der Erde entnommen und zur Untersuchung verwendet. Die beiden anderen lieferten rel. kräftige Pflanzen, von denen die eine 26, die andere 32 Samen lieferte. Die Knollen wurden Ende October aus dem Boden genommen und wie im Vorjahre überwintert. 1896. Die beiden Knollen wurden Ende April in guter Garten- erde im Freien ausgepflanzt. Beiile lieferten Pflanzen, die zweifel- los schwächer als die Pflanzen des Vorjahres waren; die eine lieferte 8, die andere 7 Samen. Ende October wurden beide KnoUen ausgehoben, die eine war zum Theil verfault, die andere frisch, üeberwinterung wie im Vorjahre. 1897. Im Frühjahre erwies sich die eine Knolle als vollständig todt. Die zweite wurde ausgepflanzt, sie entwickelte einen schwachen Spross, der nicht zum Blühen kam, sondern im Laufe des Sommers abstarb. Von den beiden Versuchspflanzen hatte mithin die eine ein Alter von drei Jahren erreicht, die zweite wurde lebend bis in das vierte Jahr erhalten. Die Pflanzen zeigten im zweiten, dritten und vierten Jahre eine immer schwächere Entwicklung. 2. Versuchsreihe A^. IPhaseolus coccineus f. albiflora, 1895. Von den Samen der Versuchspflanzen A, welche im Sommer 1894 geerntet worden waren ^j, wurden zehn im April im Freien angebaut. Sie keimten und lieferten sehr kräftige, reichlichst blühende und fruchtende Pflanzen. Die unterirdischen Theile wurden Ende October ausgehoben und in der bei Versuchsreihe A an- gegebenen Weise überwintert. 1) Lam. Encycl. III. p. 67 = var. alba Martens, Die Gartenbohnen, p. 82 (1860). 2) Es waren nicht Samen von jenen vier Stöcken, die oben erwähnt wurden, aber Samen von Stöcken derselben Aussaat. 427 428 1896. Ton den überwinterten Knollen wurden acht') im April in gute Gartenerde ausgepflanzt, u. zw. in demselben Beete, in dem die Pflanzen 1895 standen nach Verbesserung- des Bodens. Sechs trieben aus und lieferten Pflanzen, die deutlich schwächer als jene des Vorjahres waren, aber blühten und fruchteten. Die Kollen wurden wieder im October ausgehoben und überwintert. 1897. Von den überwinterten Knollen trieben nach der im April an derselben Stelle wie im Vorjahre erfolgten Auspflanzung vier; es ergaben sich schwächliche Pflanzen, die, wenn auch rel. spärlich, zur Blüte und Fruchtreife gelangten. Ende October wurden die Knollen ausgehoben und untersucht: drei waren zweifellos ab- gestorben, die vierte dürfte im nächsten Jahre noch zum Austreiben zu bringen .sein. I) i e P fl a n z e n d e r Versuchsreihe.-!, hatten also zum guten Theile ein Alter von drei Jahren erreicht, bei einer ist es sehr wahrscheinlich, d a s s sie auch im vierten Jahre sich als lebensfähig erweisen wird. 3. Versuchsreihe A.,. JPhaseolus coccineus f. albijiora. 189C). Von den von J, im Jahre 1895 geernteten Samen wurden zehn im April im Freien angebaut. Sämmtliche lieferten kräftige, reichlichst blühende und fruchtende Pflanzen. Die unter- irdischen Theile wurden im October aus der Erde genommen und in der erwähnten Weise zur üeberwinterung gebracht. 1897. Im April an derselben Stelle wie im Vorjahre aus- gepflanzt, lieferten die Knollen normale Pflanzen, die reichlichst blühten und fruchteten, aber immerhin deutlich schwächer als die Pflanzen des Jahres 1896 waren. Im October wurden die Knollen, die durchwegs gesund waren und Knospen trugen, der Üeber- winterung im Glashause zugeführt. Es erwiesen sich mithin auch die Pflanzen der zweiten von ^-1 abstammenden Generation insoferne als ausdauernd, als sie das Alter von zwei Jahren erreichten und m u t h m a s s 1 i c h im dritten Jahre w e i t e r w a c h s e n werden. Auch hier war ein Schwächerwerden der Pflanzen im zweiten Vegetationsjahre deutlich erkennbar. 4. Versuchsreihe B. Phaseolus coccineus f. variegata Mart.-) 1894. Zehn y,Wurzeln" von Exemplaren, welche im Frühjahre jn einem Privatgarten Prags erzogen worden waren, wurden Anfang .November ausgegraben und im Kalthause in Sand üloerwintert. (Schluss folgt.) \l Zwei wurden für die Untersuchung verbraucht. 2j Martens, a. a. 0. S. 83. 429 Ueber die Variationen einiger Carex-Artm. Von Dr. Anton Waisbecker (Güns). I. Carex verna Chaix in Till. (C. praecox Jaeq.) Es gibt wohl kaum eine Carex-Axi, welche sowohl in ihren vegetativen Theilen als auch in den Fortpflanzungsorganen so viel- fach abändert wie die G. verna Chaix. — Die Abweichungen sind zum Theile so bedeutend, dass man in den Endgliedern der beob- achteten Formenreihen je eine andere Garex-kxi vor sich zu haben uieint: die Endglieder stehen jedoch durch eine Menge von Ueber- gangsformen miteinander in Verbindung. Keiner der Ärt-Oharaktere ist unveränderlich, und während die eine Form blos in einem Merk- male abweicht, sind die Abweichungen an anderen Formen mehr- fach. — Die bedeutender und in mehreren Merkmalen abweichenden, überdies constanter und zahlreicher auftretenden Formen dürften auch in dem Falle, dass ihre Samenbeständigkeit noch nicht nach- gewiesen wäre, zweckmässig als Varietäten die variableren, mehr auf einzelne Merkmale sich beschränkenden Abweichungen hingegen als Formen zu bezeichnen sein. Der Wurzel stock an der typischen Form kriechend, 1 bis wenige Halme treibend, bildet an der var. caespitifonnis ra. („Oest. bot. Zeitschr." 1893, pag. 281) bedeutende, ziemlich dichte ßasen, treibt zahlreiche Halme, und nur kurze Ausläufer. Die Grundscheiden sind dunkel und auch hell braun, ge- wöhnhch mehr minder in Fasern aufgelöst; einen Faserschopf bildend bei f. fissa Kük. (Kükenthal, „Mitth. d. Thüring. bot. Ver.-' 181) 7, Heft X.) Die Halme differiren ausserordentlich an Höhe und Stärke; bei der in der Alpenregion vorkommenden var. minor G. Beck ist der Halm 5 cm hoch, dabei auch die Frucht kleiner; bei der var. umbrosa Host und anderen Formen erheben sich die Halme bis 45 cm hoch. — ■ Zuweilen ist der Halm über der unteren weiblichen Aehre in einem Winkel gebrochen = f. rcflcxt Hoppe. Die Blätter an der typischen Form kurz, steif, zurück- gebogen, werden bei manchen Formen, so bei der var. umhrosa Host, lang und weich ; bei der var. longifronfi Waisb. et Kük. (Küken- thal l. c.) lang, steif und gekielt; bei der var. laiciirian'^ Kük. (Kükenthal I.e.) weich und länger als die blos 10 — 15 cm hohen Halme. Männliche Aehre nur eine an der Spitze des Halmes; selten trägt auch diese zum Theile weibliche Blüten := f. almormis G. Beck; nicht selten tragen aber die weiblichen Aehren an der Spitze männliche Blüten = f. acroandra; keulenförmig ist die männliche Aehre an der var. snbpoJyrrhlza Kük. (Kükeuthal 1. c). Weibliche Aehren 1 — 4 sitzend oder mehr minder gestielt, genähert oder entfernt: bei der f. jmlanmldta G. Beck ist der Stiel länger als die Ai'hrc; an der f. glomerata m. („Oest. bot. 430 Zeitschr." 1897. pag. 4) sind 2 — o weibliche Aeliren an der Spitze des Halmes gehäuft, die unterste durch ihren Stiel mit der obersten beinahe gleich hoch stehend: an der f. gynohnsi^ Spenn ist die unterste vom Grunde aus gestielt. — Die weiblichen Aehren ge- wöhnlich eilänglich. sind an der var. mhpohjrrhiza Kük. eiförmig, bei anderen Formen walzlich, ja durch Streckung der Achse auch cylindrisch. in letzterem Falle aber auch zugleich etwas loeker- bliitig =: f. laxiflora m. Auch kugelförmige weibliche Aehren kommen vor an einer Varietät, welche ich hier kurz beschreiben will: C. venia Chaix var. (jlohiüiflora m. An den meist kurzen, 20 — 25 cm hohen Halmen sitzen genähert der männlichen Aehre 1 — 2 kleine kugelige oder eirunde weibliche Aehren mit häutigen, scheidenlosen Deckblättern, und dunkelbraunen, breiteifitmiigeo. kaum merklich gespitzten Bälgen, an welchen der grüne Rücken- streifen kaum sichtlich ist; die flaumigen Früchte sind schwärzlich angelaufen. — Wälder in (jüns. Die Deckblätter der weiblichen Aehren sind häutig oder blattig, stengelumfiissend oder scheidig: lange blattige Deckblätter hat die f. longcbrtictedtd G. Beck: besonders entwickelte Scheiden die f. Jon(j('rnginatti Kük. Die Bälge der männlichen Aehre gewöhnlich lichter oder dunkler braun, sind an der f. paUe:seudopoUjrrliiza m. An den seither ge- fundenen Exemplaren dieser Hybride sind die Blätter 2 mm breit, nahezu so lang als die Halme, bleichgrün; die Deckblätter zum Theil scheidig: die Frucht meist fehlschlagend; die Grundscheiden jedoch roth. — An einem mir von ganz verlässlicher Seite zuge- kommenen Exemplare von C. Viniariana Hausskn. (C. montana X polyrrhizd) kann ich keine andere Abweichung vom Typus der C. montana L. finden, als lange Blätter, schlanke männhche Aehre und dunkelrothbraune Bälge. III. Carex panicea L. Carex panicea L. h) var. prae^tah'dis m. n. var. Weicht von der typischen Form durch die hohen 50 — 85 cm langen Halme, die schmalen, 2 — 3 cm breiten, dabei 40 — 55 cm langen Blätter und die grossen, 3*5 — 5 mm langen Schläuche ab. — Wächst an lichten feuchten Waldstellen in Güns. — c) var. latifolia m. n. var. Die Halme stehen bei dieser Varietät oft gehäuft, sind 40 — 50 cm hoch; die Blätter 4 — 6 cm breit und nahezu so lang als die Halme; die weiblichen Aehren dick, 4 — 6 mm im Durchmesser, ziemlich gedrungenblütig ; Früchte 4 cm lang. — An feuchten Waldstellen in Güns. — (/) f basigyna m. die untere weibliche Aehre vom Grund aus gestielt. Auf einer feuchten Wiesenstelle in Czak bei Güns fand ich diese Abweichung an den meisten Exemplaren der dort wachsenden C. panicea L. — e) f. melanocarpa ra. Die Bälge >ehwärzlich. auch die Frucht schwarz angelaufen. — Feuchte Wiese in Weissenbachl bei Güns. Alectoi'olophus pataltts n. sp. Von Dr. Jacob von Sterneck (Reichenberg). Stengel 20 bis 60 cm hoch, ohne schwarze Striche, allseits ziemlich dicht behaart, mit zahlreichen, die Blattlänge nicht er- reichenden Internodien. nur in der oberen Hälfte verzweigt. Aeste fast rechtwinklig vom Stengel abgehend, bogig aufsteigend, meist etwas kürzer als der Hauptstengel. Zwischen der obersten Ver- zweigung und dem Blütenstande sind drei und mehr Laubblattpaare eingeschaltet, was sich an den Seitenästeu wiederholt. <^esterr. botan. Zeitschr. 12. Heft. 1897. 32 434 Stengelblätter länglich bis breitlanzettlich, in eine Spitze ver- schmälert, behaart, die unteren zur Blütezeit meist abgestorben, ge- sägt. Sägezähne anliegend, spitz. Seitennerven der Blätter fast stets im verzweigt. Bracteen ziemlich stark behaart, gross, breit - dreieckig- rhombisch, nicht in eine Spitze ausgezogen, mit bis zur Spitze nahezu gleich grossen, kurz dreieckigen Zähnen, so lang wie der Kelch. Blüten ansehnlich, 2 cm lang, UnterUppe dreiviertel so lang, wie die Oberlippe. Zahn der letzteren 2 mm lang, kegehg. Kelch gross, aufgeblasen, besonders im unteren bauchigen Theile von langen, weissen Gliederpaaren zottig (niemals drüsig). Frucht gross, 1 cm im Durchmesser; Samen mit schmalem häutigem Kande. Blütezeit: August. Vorkommen: auf üppigen grasigen Abhängen am Ufer des Gleinkersees bei Windisch-Garsten in Ober-Oesterreich in ca. 700 m über dem Meere. Diese am 10. August 1. .1. am obengenannten Standorte in zahlreichen Exemplaren aufgefundene Art bildet, wie schon aus der Diagnose entnommen werden kann, eine „spätblühende" Parallel- form zu Alrctorol. Ahdorolophus (Scop) m. ^) und unterscheidet sich von diesem insbesondere durch die meist mehreren, zwischen der obersten Verzweigung und der untersten Blüte eingeschalteten sterilen Blattpaare, die auch bei den anderen Artgruppen der Gattung Ah'ctorolophus die autumnalen von den aestivalen Formen scheiden, während sie mit A. Alcctoroloj^hus die dichte Bekleidung des Kelches mit langen weissen Haaren gemein hat, die ein leichtes Erkennungsmerknial von allen übrigen Arten der Gattung mit Ausnahme des A. Kerniri m. und A. elUpticus Hausskn. bildet. Dagegen scheinen mir die Beziehungen der zwei letztge- nannten Arten und des A. jxitulus zu einander so innige zu sein, dass ich, um die Aufstellung der neuen Art rechtfertigen zu können, etwas ausführlicher auf diesen Punkt eingehen muss. Haussknecht stellte in den „Mittheilg. des Thür. bot. Ver." neue Folge, 2. Heft, p. 66 (1892) den Ahctor. elUpticus, wie schon der Name andeutet, in erster Linie gestützt auf die, keiner anderen Alectorolophiis- Art eigene Blattforra auf. Dazu kommt die be- merkenswerthe Nervatur der Blätter, welche gleichfalls von der aller anderen Arten abweicht, und sich der der Bracteen in gewissem Sinne nähert. Alector. Kerneri dagegen, der sich durch schmale Laubblätter auszeichnet, wurde in erster Linie in Anbetracht des stets niedrig 1) Vgl. Sterneck, Beitrag zur Kenntniss der Gattung Alector olophus All. in Gest. bot. Zeitschr., Jahrgang 1895. 435 bleibenden, fast von Grund aus ästigen Stengels als neue Art auf- gestellt. Die beiden Arten waren daher durch mehrere, leicht in die Augen fallende Merkmale zu unterscheiden. Vor einiger Zeit erhielt ich durch die Freundlichkeit des Herrn Dr. A. v. Degen (Budapest) Exemplare des A. Kerneri zugeschickt, die einen etwa 20 cm langen, erst im ersten Drittel verzweigten Stengel aufwiesen, sonst aber mit A. Kerneri gut übereinstimmten ; schon diese Exemplare Hessen mich einen ge- wissen Zusammenhang der zwei auf den ersten Blick recht ver- schiedenen Arten vermuthen. Gewissheit erlangte ich erst jetzt, nachdem ich am Gleinkersee die hier unter dem Namen A. puUdus eingeführte Form auffand. Dieselbe vereinigt die bis dahin allein bekannten extremen Formen, den A. ellipticus und A. Kerneri in recht ungezwungener Weise. Mit ersterem hat sie den hohen, erst von der Mitte an verzweigten Stengel, sowie die an allerdings nur vereinzelten Exemplaren beob- achteten verzweigten Seitennerven der Blätter geraein, während sie sich von demselben durch die Breite der Blätter unterscheidet. Letzterem ähnelt sie durch die bedeutend verschmälerten Blätter, während der Habitus, die Höhe und Verzweigungsart des Stengels verschieden sind. Ich glaube daher der natürlichen Gruppirung am meisten zu entsprechen, wenn ich die beiden früher aufgestellten Arten A. ellipticus und A. Kernen als solche einziehe und dem neu auf- gestellten A. patulas als Form beziehungsweise Varietät subsumire. Es würde sich darnach charakterisiren lassen: Variet.) Kerneri m. Stengel 10 bis 20 cm hoch , von Grund aus verzweigt; Ijlätter lineal-lanzettlich bis lineal, Blüten kleiner als beim Typus. Furma.) ellipticus Hsskn. Stengel normal entwickelt, meist erst über der Mitte verzweigt, Stengelblätter oval bis elliptisch, nicht in eine Spitze ausgezogen, mit verzweigten Seitennerven. Betretfend die Nomenclatur des A. patnhts, bedauere ich sehr einen neuen Namen der Pflanze geben zu müssen, allein es schien mir nicht am Platze zu sein, den Namen A. ellipticus, der als ältester zunächst in Betracht käme, auf den Typus auszudehnen, da einerseits diese Art von Haussknecht gerade auf das Merkmal der elliptischen Steugelblätter gegründet wurde, und andererseits li('i der Verallgemeinerung des Namens eine Bezeichnung für diese -ehr charakteristische und. wie wiederholte Funde an derselben "^tL'Ue in den letzten Jahren beweisen, auch constante Form tehlen würde. — Aber auch den Namen A. Kerneri möchte ich für die ursprünglich damit bezeichnete Form reserviren, da dieselbe doch in mancherlei Richtung Beachtung verdient; aus diesen Gründen blieb eine Neubenennuug unvermeidlich. Schliesslich möchte ich noch einige Worte über den muth- masslichen genetischen Zusamraenhan"- der obenerwähnten F'ormen hinzufügen: dass wir in A. pdtulus die typische autumnalf Parallel- 436 form des A. Alectorolophus vor uns haben, unterliegt wohl schon deshalb keinem Zweifel, weil ich an dem Fundorte der Pflanze einzelne, allerdings zur Zeit der Auffindung bereits vertrocknete Fruchtexemplare des A. Alectoroloplius fand, und auch der Stand- ort sowohl hinsichtlich der geographischen Lage, als auch der Meereshöhe den bei A. Alectorolophus beobachteten Verhältnissen entspricht. A. patnlus kommt auf üppigen grasigen Abhängen vor, was auch bei A. Alectorolophus im Gebiete der Alpen meistens der Fall ist. Hier sei auch eingeschaltet, dass dieser auf Wiesen vorkommende A. Alectorolophus meist der Form medius Rchb. an- gehört, somit häutig berandete Samen trägt, während der in Ge- treidefeldern wachsende A. Alectorolophus ungeflügelte Samen her- vorbringt. (Ob durch Auslese beim Reinigen des Saatgutes infolge der dadurch herbeigeführten Aehnlichkeit in der Gestalt mit Ge- treidekörnern?) Auch A. patulus hat häutig berandete Samen, dürfte daher mit der Form medius Rchb. des A. Alectorolophus (Scop.) m. in nächstem originärem Zusammenhange stehen. A. Kerneri, dessen Standorte insgesammt in bedeutender Meereshöhe liegen, stellt, wie ich schon seinerzeit^) vermuthet habe, und worauf alle von A. patulas abweichenden Merkmale hin- deuten, eine „montane" Form des letzteren dar, und dürfte hier das analoge, allerdings gerade umgekehrte Verhältuiss vorliegen, wie bei A. lanceolatus (Neilr.) m. und seiner var. suhalpiniis m. Mit Rücksicht auf vorhandene Zwischenformen erscheint mir auch eine specifische Trennung von A. patulus nicht am Platze zu sein. A. ellipticus, der sich an dem einzigen bisher bekannten Standorte „Frau Hütt" bei Innsbruck constant erhält, und daselbst massenhaft wachsen soll, scheint dem A. patulus ganz nahe zu stehen und nur localen, mir allerdings unbekannten Ursachen seine Entstehung zu verdanken. Zum Schlüsse möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass an dem Fundorte des A. patulus nebst dem daselbst vorkommenden A. angustifolius (Gmel.) Haynh. auch zahlreichst der, bisher nur an wenigen Stellen beobachtete A. stenophyllus (Schur) m. wächst, somit alle aus dem Alpengebiete bekannten Alectorolophus-Arten. in ihren spätblühenden Parallelformen vertreten sind. T et sehen, am 14. October 1897. Puccinia Galant hi Unger in Mähren. Von Franz Bubak (Hohenstadt). (Mit Tafel V.) Wie bekannt, wurde die Puccinia Galanthi von Unger in seinem Werke „Die Exantheme der Pflanzen" ohne Diagnose auf- gestellt. Winter citirt in seinen Pilzen, I. Abth., pag. 172 aus Unger pag. 88, 182, 234, 247. Alles, was Unger von dieser Art 1) Sterneck a. a. 0. p. 10 u. 59. 437 sagt, ist Folgendes: Piiccinia Galanthi wächst sowohl auf der Oberseite als auf der Unterseite der Blätter; sie kommt mit Uredo Galnnthi {Caeot)ia Gahinthi) in den Donau-Auen von Stockerau vor in gesonderten und von einander hinlänglich entfernten Stellen, sehr selten auf einer Pflanze oder auf demselben Blatte vereint. Als ich Unger's Buch durchblätterte, fand ich auf pag. 158 noch eine interessante Mittheilung, die ich würthch anführe: „Die bekannte grosse DonauüberschwemmuDg am Ausgange des Winters 1830 hat auf die Vegetation des darauf folgenden Frühjahres einen eigenen Einfluss gehabt. Die ersten in den Auen von Stockerau in Masse erscheinenden Gewächse sind Galanthns nivalis und Aeyopodium podayraria, welche beide ungemein häufig von Uredo und Puccinia behaftet wurden, während sie durch zwei Jahre zuvor, wo ich sie ebenfalls beobachtete, so bedeutend sparsamer anzutreffen waren, dass ich sie, wie mein Tagebuch erweiset, zu den seltenen Er- scheinungen zählte." Seit Unger's Zeiten war Puccinia GnJanthi verschollen. Niemand hatte sie nach ihm wiedergefunden. Winter konnte „trotz aller Mühe" diese Art nicht erlangen, bis Dr. G. Beck') in seinem Garten zu Währing sie wieder auffand. Die allzu kurze Beschreibung, welche er entwarf, veröffentlichte Winter in den Pilzen 1. c. Ob De Toni") diese Species gesehen hat oder nicht, ist mir nicht bekannt, seine Diagnose ist aber nur eine Uebersetzung aus Winter. Nach der gefälligen Mittheilung des Herrn S. A. Bäumler in Pressburg wurde Pitcc. Galanthi noch in Ungarn, und zwar von Prof. Linhart in den Auen bei Ung.-Altenburg gefunden, Ende April 1882 für seine Fungi hungarici Nr. 24 und Anfangs Mai für Rabenhorst Fungi europaei Nr. 2707 gesammelt. Anfangs März a. c. brachten mir meine Schüler Galanthiia nivalis von dem Berge „Hrabsi" bei Vitousov. Ich besuchte die Locahtät am 13. März und fand den Galaiithus etwa von der Mitte des Berges bis zum Gipfel im Waldhumus sehr verbreitet. Die Unterlage ist Kalk und Meereshöhe etwa 430 m. Die Flora der Localität scheint ein Ausläufer der südlicheren Flora zu sein. Ich fand dort während der Saison: Carex pilosa, Milium effusum, Avena pratensis, Liliuni martayon, Polyyonatum multiflorum. Orchis purpurea, Cephalanthera ensifolia, Euphorbia dulcis, amyydaloides, anyulata, Melittis melissophyllum, Isopyrum tha- lictroides, Corydalis diyitata, Viola mirahilis etc. Ich besuchte die Localität mehrmals. Am 13. März fand ich dort auf dürren Blättern und Stengeln Uromyres Silenes. am 15. April Plasmopawi pyyniaea, 8. Mai ausser anderen Arten Aecidiuni puuctatum, li'KC0.^2)ennu7n, Puccinia fusca, Cacoma Corydalis, C. Mcrcurialis, Entyloma Corydalis und zu meiner grössten Ueberraschung — Puccinia Galanthi. ') G. Beck, Zur Pilzäoia Niederösterreichs IL Verhandl. der k. k. zool.- bot. Ges. in Wien, 1883, pag. 232. -) De Toni in Saccardo, Sylloge VII, pag. 681. 438 Es ist dies also die dritte Localität dieser seltenen Pualnia nicht nur in Oesterreich-Üngarn, sondern überhaupt. Sie wächst dort auf Galantims nivalis im humusreichen, von jungen Buchen und Weissbuchen beschatteten Boden. Sehr interessant ist der Um- stand, dass diese Localität unweit der March, in ihrem Wasser- gebiete, und also auch in dem Wassergebiete der Donau liegt, und zwar am nördlichsten und am höchsten von niederösterreichischen und ungarischen Standorten, welche ebenfalls im Donaugebiete liegen und alljährlich überschwemmt werden. Es drängt sich der Gedanke auf, dass sich Fuccinia Galanthi von Norden nach Süden auf der Wasserstrasse verbreitet; vielleicht kommt sie nördlicher nicht mehr vor, denn sie wurde bisher weder in dem so gründlich durch- forschten Schlesien, noch in Böhmen gefunden. Die Diagnose der mährischen Puccinia ist folgende: JPuccinia (Micropuccinia) Galanthi ünger Exanth. pag. 88, 158, 182, 234, 247. Sporenlager auf nur wenig gebleichten Flecken^) beiderseits hervorbrechend, chokoladenbraun. von dünner, durchscheinender Epidermis umhüllt, bald aber nackt, rundlich, elliptisch, auf breiten Blättern um ein centrales grösseres kreisförmig gestellt und bald zusammenfliessend, auf schmäleren Blättern und Blütenschäften einzeln oder unregelmässig gestellt und verlängert. Teleutosporen elliptisch oder oblong, aus ziemHch gleich grossen Zellen, in der Mitte schwach oder gar nicht eingeschnürt, beidendig abgerundet oder zum kurzen, hinfälligen Stiel verjüngt, am Scheitel nicht verdickt. Membran der Länge nach mit anastomosirenden, leistenartigen Verdickungen besetzt, braun. Sporen 30*8 — 48*4 /i. lang. 19"8 bis 24-2 fi breit (gewöhnlich 39*6 X 22 fi, die ungarischen Exemplare nach den Messungen des Herrn Bäumler 32 — 40 ii lang, 18 — 22 fi breit). Einzellige Telentosporen sehr selten. Exsiccaten: Linhart Fung. hung. Nr. 24. Eabh. Fung. eur. Nr. 2707. Sydow üredineen Nr. 1123 (aus Mähren). Entwicklungszeit: Ende April — Mai auf Galanthus nivalis. Verbreitung: Niederösterreich: Donau- Auen bei Stockerau (Unger 1829 — 1831), Währing (Beck); Ungarn: Donau-Auen bei Ung.- Altenburg (Linhart 1882); Mähren: Berg „Hrabsi" bei Vitousuv unweit Hohenstadt (Fiubäk 1897). Durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Dr. P. Die t ei in Reichenbach war ich auch im Stande, die verwandte Pucc. Schroeteri Fass. auf Narcissus po'eticus zu untersuchen. Die Exemplare waren aus Thümen's Mycotheca. Die Sporenlager bleiben bei dieser Art (nach Winter 1. c.) lange von der Epidermis bedeckt. Die Sporen sind grösser (62 X 36 (i) und länger gestielt als Pucc. Galanthi; die Leisten der Membran anastomisiren nur sehr wenig. 1) Beim Trocknen behalten aber diese Flecken immer grüne Farbe, während das ganze Blatt gelb und durchscheinend wird. 439 Bei Fucc. Schroeteri habe ich auch zwei dreizellige Phrng- midium ähnliche Sporen gesehen, bei Face. Galanthi eine Spore, bei welcher die obere Zelle gestielt und die untere seitwärts ver- schoben war. Figuren-Erklärung. Tafel V.: 1. Ein Blatt von Galanthus nivalis mit Puccinia Ga- lanthi Y,. 2. Zusaramenfliessende Sporenhäufchen ^7r 3. Ein Sporenlager mit zersprengter Epidermis "7r 4. Sporen "Vi ; «) Spore, bei welcher die obere Zelle gestielt ist. 5. Spore von Pucc. Galanthi '^7i- Liter atur-üeb ersieht '). October 1897. Blocki B.. Floristisches aus Gahzien. (AUg. botan. Zeitschr. 1897. Nr. 10, S. 159-160.) ^\ Brehm V., Beiträge zur Flora des Kaiserwaldes in Böhmen und des Egerlandes. Fortsetz. (Deutsche botan. Monatsschr. XV. Jahr- gang. Heft 10, S. 262—266.) 8°. Öelakovsky L. C, lieber die Homologien des Grasembryo. (Bot. Zeitung. Jahrg. LY. Abth. I. Heft 9, S. 141—174.) 4". 1 Tafel. Degen A., Wulfenia Baldaccii egy uj Wulfenia fag a Balkan- Felszigetröl. Budapest. 8°. 85. Ein sehr interessanter Fund ! Baldacci hat auf seiner neuesten, 1897 durchgeführten Reise in Albanien eine neue Wulfenia-Art entdeckt (Bg. Parua bei Skutari), die Verfasser hiemit beschreibt. (^Vgl. auch d. Ztschr. 1897, S. 408). Flatt, C. de, Francisci a Mygind observationes critico - botanicae seu Epistolae ad Linnaeura scriptae. Pars I. (Verh. der k. k. zool. botan. Gesellsch. in Wien. XL VII. Bd. 7. Heft. S. 473.) S". Beginn der Publication eines Theiles des Briefwechsels zwischen Mygind fvergl. Heufler in Verh. der zool. -botan. Gesellsch. XX) und Linne nach den von der Linnean Society in London aufbewahrten Originalen. Hromada A., Briefe über den naturhistorischen Unterricht an der medicinischen Faeultät und am Gymnasium. Ein Beitrag zur Reform des Studiums der Medicin und des Gymnasiallehrplanes. Wien (Gerold's Sohn). 8^ 96 S. — fl. 1-40. ^) Die „Literatur-Ueber sieht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaotion. 440 Kfizek Alex., 0 kazech a pozercich na rostlinäch a o elenovcich, ktefi je cini. Chrudim (Gvmnasialprogramm pro 1896/97). 8°. 74 p. 4 Tab. Aufzählung und Beschreibung der durch Thiere auf Phauerogamen hervorgerufeneu Missbildungen mit Angabe der Parasiten. Matouschek Fr., Bryologisch-florist. Mittheilungen aus Böhmen. VI. (Sitzungsber. des deutschen naturw.-med. Ver. Lotos. 1897. Nr. 4, S. 91—98.) 8°. Murr J., Beiträge und Bemerkungen zu den Archieracien von Tirol und Vorarlberg. III. (Deutsche botan. Monatsschr. XV. Jahrg. Heft 10, S. 270—272.) 8". Nestler A.. Die Ausscheidung von Wassertropfen an den Blättern der Malvaceen und anderer PHanzen. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. in Wien. Math, naturw. Cl. Bd. CVI. Abth. I. S. 387—406.) 8". 1 Taf. Ueber den Inhalt der Abhandlung vergl. S. 373. Nest 1er A. und Stoklasa J., Anatomie und Physiologie des Samens der Zuckerrübe, IJcta vulgaris. (Zeitschr. f. Zuckerindu- strie in Böhmen. XXI. S. 883 ff.) 8°. Reinitzer F., Berichtigung zu der Gruss'schen Arbeit: „Ueber Zucker- und Stärkebildung in Gerste und Malz". (Wochenschr. f. Brauerei. Jahrg. XIV. Nr. 39, S. 486—487.) 8^ Zawoduy Dr., Eine botanische Reise durch die Herzego vina. (Deutsche botan. Monatsschr. XV. Jahrg. Heft 10. S. 266 bis 270.) S''. Enthält u. A. die Beschreibungen folgender neuer Formen : Scabiosa ucraniia L. var. microcephala Zaw., Cii'siuyn Velenovskyi Zaw., Melumpy- rum trichocali/cinum Zaw., Tliesium auriculatum Zaw. Areschoug F. W.. Ueber die physiologischen Leistungen und die Ent\vicklun.i>i>i Benacenftix. Xiyr/lo liitliynicu, Xymphaea Fennica, Sparlinu Npyrav'i, Syinphyandra Sporadniu, TuJipa f'aUinri etc. Die Zahl der im Kataloge offerirten Seltenheiten ersten Kanges ist sehr bedeutend. Einen kleinen Begriff von dieser Reichhaltigkeit bietet die Nennung von Pfianzennamen wie: ArliiUea chrysornnin, Aiidr::ein)r.rlt(i, C'aiupanida Sarlnrli, Cave.r, urnina, ('p.nfdiima ster'dis, Colcliicinn Boixfcir.ri, (,'ntivnivulns Bmtinix, Crnrus Snsianns, Jiiuiilliiis urinilariii, Drahn urrtiru, Dupnidia Fixrh<'rl. Krira Watsnni, Fulrenin Edvnrdxii, Galanl.hvit Olyuc, Mutlliiohi ndorfUi-tsüna, Mrlund ryuni dlcline, Midijp- diitrn raraUifnliinii, Onoln-yrhis I'alliixii, TlamtyiciditttWilniidpri, SaxifrufiaflaijpJhirix, Sidcritis TuHrlca, SUpup. fhymi/olia, Starhyx tetrar/oiin, T/iallrlnnn ovlrnfafe, Tri- fnliiim latinnvi, Vpxiraria Tyritjihaea, Ynilenufd mncra, VioUi Mdin-ilü, Asjth'iiiiiia /i'pidinn, At/iyn'vm crPiiatina etc. etc. Ja sogar eine Reihe solcher Arten werden diesmal zum Tausche und Kaufe angel)oten, die bisher in Folge ihrer ausseronlentliclicu Seltenheit für fast nnerreiclibar galten und daher in dem Piadit- werke von G. Roi/y, Jllustrationes p/antarum Europae rar/orum" plioto graphisch reproducirt wurden, wie z. B. : Kntiiyfi P7iwrf)iii(il(i (aus Thessalien!), i'/px viici-mü/m.i (aus Portugal.'), Jiiihnx hvnivl'rfnJiiix (aus doiu Ural !), Pencedanum ohtu.'iifnlhnn (aus Coiistantinopel !), Aynira alpina (aus Lappland !), Hymenonpma Lacnnicinu (aus Laconien!), Fiijjlior- hia ucanlhnlhnmnm und Xaycixxn.i EUiixmx | aus Griechenland!), iSali.r jjyrn/ifniiu (aus dem Ural!), Thipnntiu p.nifter Literatur-Nachweise und wissensehaftliehe Notizen, so dass er gewiss auch Nicht- Sammlern manches Interessante bietet. Der Katalog ist (gegen Doppel- Postkarte oder Einsendung von ungebrauchten Postmarken im Werthe von öO Pfg.) franeo zu beziehen durch , J. Dorfler, Wien, III., Barichg^asse 36. Inhalt des XLVII. Bandes. Zusammengestellt von K. Ronniger. I. Original-Arbeiten. Bornmüller J. Calamagrostis Lalesurensis. Torg. et Bornm. (spec. nov.j und einige floristische Notizen über das Laiesargebirge in Süd-Persien 77 242, 287 Brunnthaier J. Pocfonatum naimm X aloides 46 Bubäk F. Kill Beitrag zur Pilz-PIora der Umgegend von Hohenstadt in Mähren 11 — — Eine gelbbiütige Varietät von Galeopsis pubescens Bess. aus Böhmen 143 — — l'uccinia Galanthi TJnger in Mähren 436 Degen A. v. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten : XXVIII. Noch ein Wort über Peucedantim obtusifolium Sibth. Sm. (Mdlabaüa obtusifolia Boiss.) 52 XXIX. Asperula setulosa Boiss 195 XXX. Kdiinops orientalis Trautv in Eui'opa 313 XXXI. Forsi/thia Eiiropaea Degen et Baldacci. Species nova 406 XXXII. Wulfcnia Baldaccn. Nova species 408 Dergano li. Ueber zwei vielverkannte Grocus-kvi&n der Krainer Flora . . 16 Folgner V. Beiträge zur Systematik und pflanzengeographi.schen Verbrei- tung der Pomaceen 117, 153, 199, 296 Fritsch K. Saponaria Wiemanni hybr. nov. (caespitusa y, lutea) 2 — — dber eine neue Cardaminc aus der Hercegovina 44 Hackel E. Bifariu, eine neue Section der Gattung Panicum 73 Haläcsy E. v. Florula Sporadum 60, 92 — — AcJtillea UramoflU. PJine neue Schafgarbenart der Balkanhalbinsel 143 — - Beitrag zur Flora von Griechenland 281, 324 Hansgirg .\. Zur Biologie des Pollens 48 Heller Ü. Beitrag zur Kenntnis der Wirkung elektrischer Ströme auf Mikroorganismen 326, 358 Hoffmann J. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Uduntitefi 113, 184, 233, 345 Kernstock E. Zopf W., Uebersicht der auf Flechten schmarotzenden Pilze 9 Krasser F., Constantin Freiherr von Ettingshausen. Eine biographische Skizze 273, 349 Kükenthal G. Cariccae orientales a J. Bormnülleroin Anatolia et Persiu IS80. J8!)0 et 1892—1893 lectae 133 Lipsky W. Kuphorbin Soongarica Boiss. auf der Balkanhalbinsel 1 Lühne V. Ueber ein subfossiles Vorkommen von Diatomaceeu in Böhmen 316 454 Matouschek F. Bryologisch-floristische Beiträge aus Böhmen 86 — — Zwei neue Moose der böhmischen Flora . 211 Müller C. Synoijsis generis Hnrrisonia 387, 417 — — Triqiietrella genus Mu^coitim novum conditum et descriptum. . . . 420 Palacky J. Zur Flora von Centralasien 361, 400 Pax F. Neue Pflanzeuarteu aus den Karpathen 193, 240 Riehen G. Zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein 78, 137, 179, 213, 245 Schiffner V. v. Bryologische Mittheilungen aus Mittelböhmen 54, 207, 291, 398 — - Musci Bornmülleriani. Ein Beitrag zur Crvptogamenflora des Orients f 125 Schmidle W. Gongrosira trentepohliopsis n. sp. . 41 Slavicek F. J. Morphologische Aphorismen über einige Oonit'eren-Zapfen . 18 Sterneck J. v. Alectorolophus patulus n. sp 433 Waisbecker A. Beiträge zur Flora des Eisenburger Comitates 4 - — Ucber die Variationen einiger Carex-Arten 429 Wettstein R. v. Zur Kenntnis der Ernährungsverhältnisse von Euphrasia- Arten 319 — — Alectorolophus Sterneckii Spec. nov 357 — — Die Nomenelaturregeln der Beamten des königlich, botanischen Gartens und Museums zu Berlin 377 — — Die Innovations- Verhältnisse von Phaseolus coccineus L. (= Ph. multiflorus Willd.J 424 Winter P. Zur Naturgeschichte der Zwiebel von Erythronium dens canis L 331 II. Stehende Rubriken. 1. Literatur-Uebersicht. . . 29, 62, 99, 144, 219, 258, 301, 335, 367, 409 439 Hiezu: Heinricher E. Erwiderung auf die Kritik meiner Abhandlung „Die grünen Halbschmarotzer. I. Odontites, Euphrasia und Orthantha" durch Herrn v. Wettstein 442 Wettstoin H. v. Beiiii'i-kiiiig zu dieser P^rwiderung 443 2. Akademien, Botanische Gesellschaften. Vereine, Congresse etc. 35, 67, 104, 147, 188, 229, 266, 307. 341, 373, 413, 443 Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien.. 104, 147, 229, 266, 307, 373 Allgemeine Gartenbau-Ausstellung in Hamburg 231, 374 Botanische Section des deutschen naturwissenschaftlich-medicinischan Vereins „Lotos" in Prag 106, 443 Botanische Section des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark 308 Botanischer Verein der Provinz Brandenburg 35 The British Mycological Society 35 Deutsche botanische Gesellschaft 35, 309 XII. Deutscher Geographentag in Jena 149 Endlicher-Denkmal-Comite in Wien 150, .309 Glumaceen-Tauschverein 36 Internationale Naturforscher- Versammlung i. J. 1900 36 Kais. Leop.-Carol. -Akademie der Naturforscher, Unterstützungsverein der 149 Schlesischer botanischer Tausch verein 374 Societe botanique de France 106, 341 69. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Braunschweig 230, 341, 413 Wiener Gartenbau-Gesellschaft 414 K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien 67, 104, 105, 149, 188, 230 267. 307, 308, 341, 374 455 3. Botanische Sammlungen. Museen, Institute etc. 36, 67, 107, 150, 190, 228 268, 342, 373, 414, 447 4. Preisausschreibungen 70, 270, 342 5. Botanische Reisen 37, 109, 270 B;ienitz 0 109, 270 Molisch H 310 Baldiieci A 375 Peuzig 0 343 Beciv V. Managet! a G 37 Ronniger K 375 Born mü Her J 375 Siehe W 37 Busch N.A 310 Wiesner J 310 Dörflor J. 375 Wilczek 109 Karo F 271 | 6. Personalnachrichten 38, 70, 109, 150, 191, 231, 271, 310, 343, 374, 415, 449 Agardh J. G. 415. Anderson A. P. 151 B aldacci A. 375. Barla J. B. 110. Bataliu A. 38. Bauer E. 110. Bauuigartner L 311. Belajeff 343. Bell J. G. 311 Benecke W. 151. Bennet A. W. 311 Berger A. 375. Bescherelle E. 109. Bolton R. M. 271. Bornmüller J. 375. Burgerstein A. 231, 343. Burkill J. H. 110. Busch N. A. 310. Caruel Th. 70. Oelakovsky L. jun. 310. Chatin A. 191. Ohiovenda E. 70. Cohn F. 271, 449. Cook 0. F. 271. Copeland E B. 374. Df'tmer W. 310. Dörfler J. 375. Douglas R. 375. Ehrlich J. 343. Engler '271. Eriksson J. 191. f] 1 1 i n g s h a u s e n C. Frh. V. 109. Faure 110. Fendtschenko B. 343. Fiek E. 271. Figdor W. 38, 70. Fischer Ed. 231. Fischer A. 151 Fülgner V. 110 Geheeb 415. 7. Notizen Gillet C. 38. Gregory E. 271. G rütter M. 271. Gutleben J. 415. Haberlandt G. 310. Hanausek T. F. 374. Hartig 151. j Hegler R 375. Heller A. A. 271. Hoffmann M. 231. Hotzel J. 415. I Humphrey J. E. 449. i Huth 375. Istviinffi G. V. 38. Jordan A. 311. Juränyi L. 151. Kempe F. 449. Kienitz-Gerloff 38. Kihlmann 0. 311. Klatt F. W. 191. Klecki V. 375. Krasser Fr. 271, 343. Kraus G. 449. Krause E. H. 415. Kruck 0. 70. Lafar Fr. 151. Lawson M. A. 70. Leithe Fr. 38. Lesemann Fr. 38. Lidfors B. 415. Loew 0. 374. Longo B. 70. Martin B. A. 415. j Matouschek Fr. 415. Moliseh H. 310. I Müller K. 70, 374. I Müller Fr. 311. I Murr J. 415. Wald h ei m I Nestler A. 151, I Noack Fr. 151. NoU 415. Nürdlinger H. 449. V. 191. Oberleitner Fr. HO. Palladin W. 151, 343. Pauly A. 151. Penzig 0. 343. Pietrowski K v. 450. Raimann R. 38. Rees M. 449. Reiss F. 231. Renault B. 109. Ronniger K. 375. Ross H. 191. Rothert W. 415. Russow E. 271. SachsJ. 231.343,415,449. Sadebeck 271. Salter J. A. 343. Sandström 450. Schneider A. 375. Scholz E. 415, 449. Schwenden er S. 374. Steenstrup J. 450. Tatar M. 415. Taubert P. HO. Terraciano A. 110, Thollon M. 110. Toni J. B. de 110. Trevisan di S. Leon 311. Tschirwinski 311. Ullepitsch J. 38. ürhan J. 415. Verlot P. B. L. 231. Vesely J. 343. Vries H. de 343. Westhoff Fr. 151. Wettstein R. v. 38. Wiemann A. 415. Wiesner J. 310, 374,449. Wilczek 109. Wright S 70. Zahlbruckner A. 231, 271. . . 39, 110, 311. 375, 450 310. 151. Ausgeschriebene Stelle 450 Vtikäulliehe Saniniluugeii ;J9, 110, 311, 375 1» 456 III. Verzeichnis der in der Literatur-Uebersicht an- geführten Autorennamen. Abel 0. 367. Abromeit J. 412. Allescher A. 412. Alverny A. 335. Andersson G. 63. Aranzadi T. de 411. Areschoug F. W. 440. Arnold F. 301, 368. Ascherson P. 146, 303, 411, 412. Avice 32. Barnes Ch. 146. Bauer E. 100, 144, 219. Bäumler J. A. 99. Bayer E. 219. Beck G. V. Managetta 29, 258. Beeby W. H. 265. BelajefiF Wl. 369. Bennett A. W. 411. Berg 0. C. 223. Berlese A. N. 224. BJocki Br. 29, 100, 144, 219, 258, 439. Boltshauser H. 372. Borbäs V. v. 29, 335. Bornmüller J. 219. Borzi A. 260, 261. Braun H. 100. Brehm V. 409, 43!t. Brenner M. 224, 261. Briquet J. 29, 32, 33, 63, 146, 301. Britton N. 370. Britzelmayr M. 440. Brown A. 370. Brunnthaler J. 62. Bubäk Fr. 301. Buchenau F. 224. 412. Burgerstein A. 62. 219, 258. Burnat E. 64. Buser R. 368. Camus G. 101. Caruel T. 224. Celakovskv J. 100, 258,409, 439. Chamberlain Houston Ste- wart 224. Ciaassen J. 370. Clements F. E. 372. Cleve A. 224. Cleve P. T. 32. Cogniaux A. 370, 440. Cohn F. 101, 22t. Colgan N. 225. Console M. 260. Conti P. 101. Conwentz H. 33. Correns C. 440. Cosson E. 412. Crepin F. 146, 224. Cypers V. v. 259. Czapek F. 219, 259. Dammer ü. 339. Darbishire 0. V. 14G, 412. Degen A. v. 30, 410, 439. Dennert E. 339. Detmer W. 261. Diedicke H. 225. Dinter K. 440. Dörfler J. 259, 335. Druce C. G. 339. Drude 0. 225, 340, 412, 441. DufFek C. 259. Durandt Th. 102, 225. Düsen K. F. 225. Eichler A. W. 34. j Engler A. 33, 04, 146, 225, 261, 303, 370, 412, 441. Erikson J. 261. Errera L. 102. Ettingshausen C. Frh. v. 30. Eysn M. 259. Falkenberg P. 225. Fedde Fr. 64. Fellner St. 259. Fiek E. 29, 336. Figdor W. 30, 31. Fischer A. 146, 225, 441. Fischer Ed. 33, 146. Fischer F. 64. Fischer L. 261. Fitting H. 262. Flatt K. de 144, 439. Focke W. 0. 146. Formänek E. 220, 368, 410. Franck H. 412. Freyn J. 336. Friderichsen K. 370. Friedrich J. 340. Fritsch K. 220. Garcke A. 64. Geissler E. 370. GerassimofF J. J. 64. Gilg 370, 441. Ginzberger A. 144. Godlewski E. 410. Goebel K. 102, 303, 412. Golgan N. 225. Goossens A. 370, 440. Graebner P. 303, 411, 412. Gran H. H. 262, 304, 412. Grilli C. 102. Grout A. J. 370. Gründler 265. Grunow 265. Gurke M. 340, 412. 441. Gutwinski R. 62. Haberlandt G. 30, 301. Hackel E. 100, 412. Haläcsy E. v. 100. Hallier H. 441. Hammerschmid A. 412. Hanausek T. F. 260. Hann J. 368. Hansen A. 340. Hansgirg A. 220. Harms H. 146, 225, 262, 370, 371, 441. Hartwieh C. 371. Hauptfleisch P. 64, 225. Haussknecht C. 225. Heimerl A. 336, 370. Heinricher E. 368. Hempel G. 100. Hennings P. 102, 412. Heydrich F. 340. Hieronymus 412. Hildebrand F. 64. Hirase S. 65, 102. Hirc D. 31. Hock F. 65, 146, 412. Holuby J. L. 31, 100. Hörnes K. 221. Hromada A. 439. Huth E. 146. Ikeno S. 65. Istvänffi G. 31. Jaeger A. 371. Janisch 265. Johannsson K. 371. Kamerling Z. 371. Karsten G. 33, 226. Keissler C. v. 145. Kerner A. v. Marilaun 31, 100, 221, 337. Khck E. 101. Kihlraann A. Osw. 33. 457 Kiudberg N. C. 412. Kjellmana F. R. 64. Kirchner 0. 340, 372. Klebahn H. 33. Knapp J. A. 337. Kiieucker A. 340. Kiiv L. 103, 441. Korh \V. D. J. 307. Ko..hue E 05, 146, 226,262. Kühl F. G. 340. Köruicke M. 262. Kränzlin F. 146, 441. Krasan Fr. 301. Krasser Fr. 31, 410. Kraus G. 103. Krause E. H. L. 65, 413. Kfizek A. 440. Kuckuck P. 412. Ku.kenthal G. 221. kusnezuw N. 146, 226, 262, 413. Lakowitz 103. I.amsoü-Seribner F. 100. I aiulsberg B. 263. Laurent E. 102. l.auterbom R. 103. I.ihiiiann E. 147. I.impricht K. G. 65, 103, 441. Lindau G. 146, -225, 2ti3, Linsbauer L. 31. Lnesener 441 l.iireuz J. V. Liburnau 302. Mac Dermott G. M. 372. Magnus P. 65, 226, 304, 412. Malinvaud E. 340. Marchesetti C. 302. Martius C. F. 34. Massee G. 33. Matouschek Fr. 369, 440. Meyer A. 223. Meyran 0. 147. Mez C. 34. Migula W. 103. Möbius H. 103. Molisch H. 31, 221, 337. Mottier D. H. 372. Müller Fr. 340. Murr J. 31, 101, 103, 145, 222, 260, 369, 410, 440 Nehring A. 34. Nestler A. 302, 410. 441. Niedenzu 441. Noe V. Archenegg A. 302, Nordstedt C. F. 0. 65. Oesterle 0. 66, 341. Palacky J. 337. Palla E. 258, 368. Paulin A. 337. Pax 370, 412, 441. Pehersdorfer A. 337. Pernhoffer G. v. 62. Petunnikow 66, Pfeifer G. 103. Pfitzer 370. Pittier H. 225. Pülak J. M 302. Polzeniusz F. 410. Pospichal E. 145. Potonie H. 226, 442. Pound R. 372. Preissmann E. 302. Prohaska K. 62, 302. Protic G. 410. Radlkofer 441. Raciborski M. 101. Rehmaun A. 337. Reichenbach 11. G. L. 340, Reinitzer F. 303, 440. Reinke J. 66. Rhiner J. 413. Riehen G. 338. Richter L. 145, Richter P. 411. Robertson Ch. 265. Rodrigues J. B. 304. Römer J. 338. Roth G. 304. Rothpletz A. 226. Rottenbach 227. Rouy G. 104. Roze E. 66. Rusby H. 104. Saccardo P. A. 66, 104, 340. Sagorski E. 104. Sauerbeck Fr. 371. Scherffel A. 62, 369. Schiffner V. v. 100, 222, 411. Schinz H. 101, 102, 104,442. Schmeil 0. 34. Schmidt A. 265. Schmidt C. F. 223. Schmidt H. 266. Schmitz Fr. 64, 225, Schneider A. 304. Schniewind-Thies J. 66. Schorler ß. 147. Schott A. 222, 260. Schröder B. 413. Schröter C. 147, 372. Schroeter J. 372. Schübe Th. 336. Schulze M. 227. Schumann K. 223, 412, 441. Schwendener S. 227. Scott D. II, 227. Seemen 0. v. 227. Slavicek F. J. 260. Solereder 441. Solla R. 222, 411. Solms 441, Sohns- Laubach H. Grf. 266. Soutworth E. A. 100. Spietschka Th. 63. Stahl E, 372. Steiner J. 338. Stephani F. 412. Stöhr A. 369. Stocklasa J. 440. Storck J. V, 369. Strasburger E. 372. Strasser P. 222. Stubenrath F. C. 341. Terracianu A. 260, 261. Teiber A 10 L Thaxter li 372. Thiselton-Dyer W. T. 341. Thomas Fr. 369. Tieghem Ph. Van 305. Topitz A. 100. Torges E. 227. Trelease W. (56. Tschircb A. 66, 341. Tschirch E. 304. Tubeuf C. Fr. v. 266. Uliiie 412. Urban J. 34, 305. Valbusa M. 260. Vauhöffen E. 411, 412. Vau Tieghem Ph. 305. Vierhapper Fr. 145. Vogl B. 260. Vogtheer H. 372. Voigt A. 413. "Wagner A. 305. Warburg 370, 441. Warming E. 228, i>66, 305. Warnstorf C. 412. Weber 0. 442. Weberbauer 441. Webber J. H. 341, 372. Weigert L. 411. Weinzierl Th. v. 222. Weitstem R. v. 31, 63, 101, 222, 369. Wieler A. 442. Wiesner J. 31, 145, 223, 338. 458 Wildeman E. de 35. Wilhelm K. 100. Wille N. 305. Williams F. N. 306. Williams J. W. 228. Winter A. P. 32, 101. Witt 265. Wittmack 412. Wittrock V. B. 306. Wolfarth E. 307. Wolff C. F. 66. Woloszczak E. 223. Wünsche 0. 413. Zahlbruckner A. 303, 411. Zalewski A 32, 260, 339. Zapalowicz H. 260. Zawodnv 440. Zopf W. 35. Zschake H. 32. Zukal H. 63. IV. Verzeichnis der angeführten Pflanzennamen *) Abelia 363. 402. — sp. 362. Äbutilon 373. Acanthaceae 52. Acantholimon 287. — sp. 290. AcanthopliyUum sp. 290. AcantJms Curoli Alexandri Hsskn. 225. Acaros2)ora sp. 35. Acer 288. — sp. div. 51. 61. 100. 287, 402. Aceraceae 441. Aceras 260. — sp. 325. Achariaccfte 441. Achillen dolopica Frn. Sint. 336. — sp. div. 105. 252. — ürumofpi Hai. 143. 307. Achimencs 51. Achnanthis 33. Jchyranthes 260. Aconitum 51. 52. — Lycoctonum 101. — Pi/ieuaicum 101. — sp. dir. 101, 223. Acorus sp. div. 268, 403. Acvocomia mokayayha Rdr. 304. Acrotylaceae 64. Actin'idia .364, 367. Adenocarpus 52. Adenophora sp. 149. Adenostyles 260. Adonis sp. 364. Aecidiicm graveolens Shuttl. 304. — Jacobsthalii Henriei Magn. 304. — Magellanicum Beck. 226 304. — sp. dir. 437. Aegilops 260. Äegopodium sp. 437. Aesculus 401. - sp. dir. 100, 402. Aethionema sp. 282. Aethusa sp. dir. 12, 216. Agapantkus sp. 51. Agrimonia sp. div. 51, 182. Agropyrum 405. — sp. div. 326, 362. Agrostemma Nicaeensis Wild. 335. — sp. 141. Agrostis sp. div. 78. 84, 321, 322. - tarda 308. Ailauthus 401. Aira sp. 84. Aizoaceae 370. Ajuqa qeneveiisis L. v. macrophifllu Öchbl.'Mart. 245. 1". trifida Waisb. 6. - Piskoi Deg. 30. — sp. div. 97, 246, 325, 362. Albizzia Pospischilii Hrms. 221. Alcea thessald Form. 410. AlchimiUn sp. 182. Alectoria sp. 105. Alccturolophus 149. Vl-l, 347, 368. — Alectoropholiis (.Scp.)434, 436. f. ■mediiiS Rchb 436. — dlipficus Hsskn. 434, 436. — Frei/nii {.\. Kern.) Stnk. 357. — Kerneri "Strnck. 434, 435, 436. — lanceolatus Nlr. 436. v. suhal- piniis Strnck. 436. — patulus Strnck. 433. — f. eUipiicus (Hsskn.) 435. — — T. Kerneri (Strnck.) 435. — sp. div. 342, 357. — stenophyllus (Schur.) 436. — SternecUi Wettst. 357. Aletris 402, 405. - sp. div. 362. Alhagi 242. Alismataceae 411, 412. Alkanna sp. 286. Alliaria sp. 51. Allium 51, 405. — sp. dir. 50. 99, 137, 138, 326, 362, 363, 405. Alnus glutinosa Grt. 267. — incana DG. 267. — sp. 141. — viridis 267. Aloe 51. Aloina sp. 56. Alonsoa 50. Alopecurus sp. div. 84. Alsiite sp. div. 61, 142, 366. Althaea 373. — sp. 367. Alyssum sp. div. 51, 61, 181. Amarantacene 370. *) ZnrErzielung thunlichster Kürze des Index wurden nur jene Arli'ii name iit lieh aufb'efühit, über die an der betreffenden ''teile m e ii r als bloss der Name oder Standort angegeben ist. Im Uebrigen wurde auf die Mittheilnng über eine oder mehrere Arten einer Gattung durch die Angabe „sp. " oder „sp. div.' hingewiesen. 459 Auiari/llidaceae 412. Amari/Ilis sp. dir. 50. Ämblijstegüim 442. — rigescens Lpr. 442. — riparium v. bj-acin/thecioides Schffn. 39'.». — sp. div. 132, 390. Ämehwchier Med. 123, 124, 159, 167, 176. 202, 297. — sp. dii:. 159, 176, 200, 202, 297. Ampelidaceae 52. ÄnipeJopsis sp. 228. Amphidiuni sp. 88. Amphora sp. 317. Aiiiplioridium sp. div. 10, 445. Amso)na 51. Ami/ijdalus 51. — .syj. r/ir. 243, 287. Avuilutroqus 66. Anabasis sp. 242. A)Kicamptis sj). 98. Aitacardiaceae 441. Anafalis 404. Anngallis sp. 325. Anagyri< sj). 283. Ancistroclddaccae 441. Andradaea 336. .■lHrf7"«('a s/j. 10'). Audroiiieda sp. 217. Androsace sp. div. 217, 362, 403, 404. Anemone 52. — s;j. r/Zr. 179, 264, 302, 381. Aneura sp. 86. Anoectaugium Humboldt ianuni Schpr. 392. — S/J. 419. Anomodon sp. dir. 90, 293, 294. — tristichus 420. Anonaceae 370. Anthemis sp. dir. 95, 252. Anthericum sp. 137. Antlioliza bicolor Gasp. 260. Anthriscus 260. Anthurium sp. 149. AnthgUis 52. - s;). rZi;;. 62, 92. Antirrhinum 51. — s^). 97. Antitrichia sp. div. 89, 293. u-l;ii:ia .s/). 105. Aphanizomenon holsaticnm Rcht. 150. Aphgllantites 260. Apocynaceae 441. Aquifoliaceae 441. Aqiiilegia 52. — SjJJ. 364. Araftis 51. — pumila X bellidifolia 222. — S/J. rfii'. 51, 60, 180, 181, 223, 282. Araliuceae 225, 441. ^4rbtts- ki/ana Frn. Brnm. 3.SG. Mdldchium sp. 360. Maiculmia sp. div. 51. 363, 365. Makshcrbiaccac 44:1. Mdlpliiijiaceac 52. 441. .l/(j/«,s Juss. 123, 124. 160, 167, 177, 202. 21)7. — sp. div. 160, 199, 200, 297. Malta 373. — sp. dir. 61, 367, 403. Jhdcaccae 52, 441. Marantaceac 412. Mardiantia sp. 126. MarcJutntiaccae 371, 414. Marrubium 51. — s/). 325. Marssoina carnea Vestergr. 228 Mutricaria sp. 253. Matthiola sp. 60. — tristis 101. — — var. et subvar. rfu', 102. Maurundia 51. Mayacaceae 412. Mazus 51. Meconopsis 52. — s/j. diw. 361, 364, 365. Medicago 52. — heterocarpa Dürnb. 410. — minima >< falcata 410. — sp rfü'. 92, 183. Megadenia 365. Melampsora sp. div. 14, 15. Melampi/rtim 51. — pratense L. f. swö- procttmbens Job. 371. — .s^;. rft;;. 15, 223, 249. — trichucalycinum Zaw. 440. Melandryum 4. — .s;}. 52. Melastomaceae 52, 441. .Ve/m .s;'. 401. JSIeliaceae 441. ^/eii'crt .s^J. (/Ji;. 4, 84, 99. Mclilottts 52. Miliosma 402. Melittis sp. 437. Mdusira (panulata (Erhb.j v. spinosa Sehr. 413. — «iX 226. -l/e« ispcrmaceae 370. Mc)iisptr)iium sp. 364. Mrutha 33, 100. — alpigena Kern. 30. — liiirthii Briq. 64. — Bilmriensis Borb. 64. — Burbasiuna Bri(i. 64. — Brauuii Oborny 30. — brcrifrons Briq. 30. — cftlaminihiieformis Borb. 64. — Carinthiaca Briq. 63. - C'«r- Hiolica Host. 63. — Dalmutica Briq. 64. — densicapilla Briq. 30. — dtes- pasmena Briq. 64. — firmicauHs Briq. 30. — 7/Yi7a Kost. 64. — Haynal- dinun Borb. 64. — Hollosyitua Borb. 30. — Jraziuiui Burb. 04. — muci- lenta Briq. 30. — macraudria Borb- 64. — mtnutillora Borb. 29. — »noZ- Zis Roch. 30. — nemorosa 265. — pantotricha Briq. 30. — peracuta Borb. 64. — phaeocoma Briq. 30. — pseiidelongata. Briq. 30. — jtycuoiricha Borb. 64. — resinosa Op. 64. - Jt'o.s- naviensis Briq. 64. — seriata Kern. 29. — s/J. r?ü'. 6, 13, 244, 246, 403. — stachyoides Host. 03. — sieno- macru Briq. 63. — stenostachya Rcbt. 30. — suavifoiia H. Br. 64. — s»/;- glabra Borb. 30. — ««/«/ttaua H. Br. 30. — varians Deb. 30. — virides- cens Borb. 29, — WirzbicJciana Op. 30. -- Wolffiana Briq. 04. Menyanthes 200. — s/x 50, 245. Mesembryanthemum 52. Mespilus Ldl. 123, 155, 167, 171, 205. — s/J. 155, 205. Micromeles Dcne. 122, 174, 296. — s/). 175, 201, 202, 203. Micrumeria sp. 98. Microsjiurun furfur 63. Micrustjilis sji. 140. Microula sp. div. 363, 404. Milium sp. 437, Mimosa pudica 227. Mimulus 51. Mirianthemum 51. Mitella sp. 51. Mniobryum sp. div. 209. Mnium sp. div. 89, 131, 210. Moehringia sp. 142. Molinia sp. 335. Momordica sp. 50. Monascus 33. Monimiaceae 370. Moraceae 370. Morina sp. dir. 284, 404. Mucor stolouifer 358, 359. Müller ella sp. 11. Munbya 289. J/jtsaceae -412. Muscari 51. — .s^*. fZiu. 138. Mycobilimhia Arnuldiuna Zpf. 35. Myosutis sp. 97, 245. Myosurus sji. 6. Myrica ligtntiim 354. Mi/ricaria prosirata 360. — .s;j. 303, 306. I\Iyri(>))hyllum sp. 210. Myristica 379. Myristicuceue 370. Myrinecudiu 230. Myrsinaceac 441. Mijrtaceae 441. Myriillocetus Console 260. Myxübotrys rariabilis Zuk. 03 Myzodendraccue 370. 470 N. Najadaceae 411, 412. Najas Polonica Zal. 339. — sp. 62. Nananthea 260. Narcissas sp. div. 51, 138, 438. Nasturtium 365. — gdidum Murr. 222. — pruccrum Hy. 33i». — sdocstve X pyrenaicum 339. — .s^'. 60. Naiicula 33. — sp. die. 317, 318 Neckera sp. div. 89, 293, 445. Neillia 51. — S2>. 362. Nemcsia 51. NemupantJms sjk 51. Nemophila 51. Neülauchea 146. — pidchcUa Kizl. 146. iYepe«« s^x rfä-. 288, 325, 404. Neslea sp. 180. Nesolecliia sp. die. 10, 11. Neviussia 51. Nicotinnu 51. Nigelhi sp. 51. Nujritella sji. dir. 139. Nitraria s;i. 401. Nitsschia sp. div. 226, 318. iS^OMHCrt .s/*. 290. Notobasis .s/>. 95. Nupliar affine l[arz 339. Nyctaginaccac 101, 370. Nyctafiinia 336. Nyuijihacn sp. dir. 364. Nympluicaccac 370. 0. Ochnaceac 441. (kJirus 52. Udoiitidium sp. 318. Odoniites 113. 260, 324, 368, 442. - alhidnln Mab. 239. — aspera (Brot.) Boiss. 236, 346. — caiusceiis (Rchb.) Hffm. 234. 346. — chn/sitiitlia Bor. 237. — üorsica (Lois.) Don. 239, 346. — Jaubcrtiana (Bor.) Dietr. 236, 346. Gr. Godr. 237. v. (i c/«»-?/- santha Bor. 237. — lUoralis (Fr.) Nym. 115. 345. Lge. 116. — Odoniites Wttst. 184, 186. — Eecor- c/oHi Burn. Barb. 238, 346. - liecor- doniana Burn. Barb. 238. — rotun- data Ball. 116. — rubra Lange 186. — — Gil. V. macrocariia ^Vaisb. 6. — — ß serotina Prantl. 186. — — f. tcscaria Job. 371. « vulgaris Beck 184. — serotina (Lam.) Rchb. 185, 346. Nyman 186. f. pallida Lge. 233. — — ß sicula Caruel. 235. — Sicula (Guss.) Tod. 235, 346. — sp. div. 116, 383. — verna (Bell.) Dum. 117, 346. — - Rcbb. 184. — virgata Lge. 236. — vulgaris Mnch. 184. b. sicula Nie. 235. Oenanthe sp. dir. 284. Oenothera HeinianaTeyh. 101. —muri- cata X bicnnis 101. — sji. 105. Okcriu sp. 226. Olacaceae 370. Olea sp. 97. üleaceae 441. Oniphalodes 260. Onagraceae 52, 441. Onobn/chis lialacsyi Form. 410. - sp. div.'iZ, 183. Ononis 52. — s/;. (hy. 62. 244. UnopordoH 104. — s^j. 254. ünosina 404. — .sj^. 362. Onygena 33. Ophrys aranifcra 367. — i^jj. dir. 98. 139. Opdiaccae 370. Oplismenus Ib. Orbignia spcciosa IMr. 304. ürchidaccae 370. Ürchis coriojihura 367. — sjj. f/f. 98. 139, 437, 447. Origanum sp. 98. Ornifhogahiin .^j>. 326. Oniitliopus 52. — ,sy(. 93. Urulnindie Chassia Form. 41(J. — ."?/. c/ü\ 97, 249. ürohus 52. — «^<. div. 93, 183. - Tevipskyn}ius Frn. 8iiit. 336. Orthantha 324, 368, 442. Orthotrichum rupestre, forma 207. — saxatile, formae 207. — 07). dir. 88, 130. 207, 208. - Sturmii 208. (Jscillurin 331. Osteomchs Ldl. 122. 172, 202, 205. — — uHthyllidifolia Ldl. 172. - .by». 4. Pannelia 405. — .s/). (/»/•. 11. Paruassia sp. dir. 2ltO, 404. Parriia 402. — <*(V(aj-i,s ßur. Frcli. 3G1. — sp. 305. Passijlora pnrahi/lictisis Rdr. 304. J'assifloraii'ae 52, 441. Pastinaca ohiusifolta D. C. 53. 7 Vj^j SCO (/"1305. l\titlow>iia 51. PaxiUus sp. die. 22t). Pcdalimat 52. Pedicularis 403, 404. — princeps ß. F. 3«2. — .syA im)^50. Peucedanum arenarium W. K. 53. — obtusifolium S. S. 52. — s/j. 284. Pliacelia sp. 50. Pliacumarasmins 369. Pltaeoptilum 336. Plmluris sp. 84. Phaseolus 425. — coccincus L. 424, 425. f. albijlora Laui. 425, 426, 428. 1". raricqata Mart. 428. — multi- llonts Wild 301.424,425. — sp. (//r. 12, 373. — vulgaris 425. J'liegopteris sp. 383. l'lidadelphus 51. 226, 260. Pliiltmoiis calcarea v. //»ifa«s Matoiisch. 211. — ohiocnsij Ren. Card. 213. — .s/;. ^/if. 89, 131, 291, 445. Phhum pratinse L f. hructcaluin Waish. : f. iuicrantituiii Waisb. 4. — s;^. (?ic. 84. l'ldomis 402. - s/J. (///■. 105, 362. Pliuma spuria Vestergr. 228. 1 P/iorniidium sp. 150. Phütinia Ldl. 123, 163, 167, 174, 175, 200. 202, 296. — serrulatu Ldl. 163. ; 300 — S;a c/tf. 296. — f27/o.s« DC. 163. ^ Phraymidiiim sp. die. 14. Pltrayinitcs 260. — s/j. 12, 14. PltteirospermiDn sp. 362. Phycopsis 227. Phyllosticta Ällescheri Syd. 228. a/-- (jiUaceae Bres. 37. — Clielidonii Bres. 37. — straiuinella Bres. 37. Phymatoderma 227. Physalis sp. 246. Physcomitrium sp. div. 88, 208. Pliysochlneiia sp. 404. Ptiytcuma hijhr. dir. 31. — s/i. r//(\ 250. 286. 7Vce« rt//>a Lk. 24. — »iV/jv< Lk. 24. — (hnurika 103. PicOü 33. Picrasma 401. Pigxine sp. 105. Pimpinella sp. 13. Pindarea Rdr. 304. — concinna Rdr. 304. Pinguicula Hellwegeri Murr. 222. Pinus Cembra 259. — Coiilteri Don. 18. — Sabiniana 20. — sdvestris 230. — sp. rfii;. 18, 83, 229. Piperuceac 52. Piptatherum 405. — sp. 288. Pirola sp. div. 216, 217. Pirolaceae 441. P/rMS L. 51, 123, 155, 167, 177. 206. — aZpiHa AVlld. 165, 300. — PoZZ- uprm L. 165, 300. — sp dir. 15, 155, 168, 199, 200, 206, 403. Pistacia 401. — sp. div. 62, 287, 402, 403. Pisum 52. Pittosporum sp. 366. Placodium sp. 11. Plagianthus 373. Plagiojxiis sp. dir. 89, 445. Plagiothccium 103, 442. — eurvifolium Schlph. 442. — depressum forma 398. — Ruthei Lpr. 442. — .sp. (/('r. 91, 398. 399, 445. Plantago maritima L. f. lanigera ,Ioli 371. — SiJ. div. 50, 98, 244, 290. PlasinopuHa sp. 437. Platantliera S}). 139. Plectascineae 146. Piedra nthus sp. 221. Pleurogyne sp. dir. 403. 404. J'h-Hrospcrnum s/k dir. 403. 104. Pliimbagiiiaceae 52, 441. Port 405. - bulbosa L. 1. culorata Hack. 448. f. /ax« Hack. 448. — sp. (///•. 13, 67, 84, 99, 288. 290, 321, 322, 323, 320, 363. Podoearpus 226. PudopInjUum sp. 364. Poduslemonaceae 370. 472 Pogonatum dloides X nmmm 308. — Briosianum Farneti 48. — nanum X aloides 46. — — o langisetum Hpe. 47. — sp. div. 292. Polanisia sj). 51. Polemoniaceae 52. Pohjcneynum verrucosum Lg. f. rosei- florum Waisb. 5. Polygala 260. — amareUa Crtz. 214. - austriaca Crtz. 214. — sp. rfre. 214, 366. — uliginosa Rchb. 214. — vul- garis 301. Pohjgalaceae 52, 441. Polygonatum sp. 437. Polygonum Persicaria X Hxjdropiper Fig. 336. — SjJ. (//iv 12,98, 141,288, 290, 362, 363, 404. Polyporus squamosus (Huds.) 62. Polysiplionia sp. 105. Polytrichum sp. dir. 89, 105, 292. — subrotundum ß lougisetum Hpe. 48. Pomaceae 117, 118, 119, 166, 168, 169, 178, 199. Pontederia 51. — sp. 50. Populus nigra 308. — sp. 15. Portulaccaceae 370. Posoqueria calantha Rdr. 304. Potamogeton 36, 260, 405, 411. — «cw- m2»aa L. 36. — - X sterilis 225. — argeiiteaeformis Kff'm. 66. — Bolzanensis Zimtu. 8. — Dicht- liana B\. 144. — Gaudini Gremli 8. — Ginsiensis Waisb. 8. — glandu- lifera Kra:5.8. — lancifoliuW&ish. 7. — minor Gil. f. erythrodes Job. 371. — okensisFet.66. — permixtaWa,\sh.S. - pseudoserpentini Waisb. 9. — rubens V. Gadensis Beck 8. X glanduli- fera 8. f. glandulosa Zimra. 8. — Serpentini v. fissidens Waisb. 8 X glandulifera 9. Borb. v. laxa Waisb. 8. — — v. parrifrons Borb. 9. — sp. div. 7, 8, 14, 182, 190, 191, 228, 283, 289, 403. — splendens Kam. 225. — Tiroliensis Zimm. 8. — Vin- dobonensis Zimm. 8. Pottia intermedia v. gymnandra Schfifa. 55. — — V. revoluta Schffn. 55. — sp. div. 55, 105. Prangos 260. Prasiola sp. 229. Prasium sp. 97. Prenanthes 260. Primula 403. — acaulis (L.) Jacq. 308, 241. — alpestris Schur 193. — balea- rica Wk. 241. — carpathica Griseb. 193, 194, 240. V. villosula Pax. 194. — Columnae Ten. 193, 194. 240. 241. — elatior (L.) Jacq. 193, 194, 240, 241. — heterochroma Stpf. 240. — intricata G. G. 240. — leucopJußla Pax. 194, 240, 241. — montaua Schur. 193. — officinalis (L.) Jacq. 193, 240, 241. — punnonica'KQTn. 240, 241. — Sibthorpii Rchb. 241. — sp. dir. 51, 217, 241, 244, 289, 290, 362, 384, 403, 404. — snbarctica Schur. 193. — Tommasinii G. G. 240, 241. — villo- sula Pax. 240, 241. Primulaceae 441. Proteaceae 370. Protomyces 33. Prunus 51. — sp. dir. 13, 182. Pseudoleskea sp. 445. Psilopeganum sp. 401. Psilurus s}). 99. Psoralea sp. 93. Pterigynandrum sp. div. 90, 294. Pteroceplialus lignosus Fru. Brnm. 336. Pterogonium sp. 131. Pteropyrum sp. 243. Pterygoiieurutii sp. div. 54, 55, 127. Ptilidinm sp. 86. Puccinia coronata 261. — dispersa 261. Galanthi Ung. 436, 437, 438. — glu- marum 261. — graminis 261. — Schroctcri Pass. 438, 439. — simplex 261. - sp. div. 12, 13, 14, 437. Pugionium sp. 365. Pulicariu sp. 252. Pulmonaria sj). 245. Pulsatilla 146. — pratensis (L.) f. glabrescens Ahlfr. 371. — sp. div. 179, 264, 381. Puschkinia sp. 50. Pustularia sp. 341. Putoriu sp. 94. Pylaisia sp. 294. Pijnenuphora delicatula Vestergr. 228. Pyracantha Rom. 123, 124, 170, 202, 204. — crennlata Roem. 170. — sp. div. 124, 204. Pyrenomycetineae 225. Pyrethrum sp. div. 253, 291. Pyxidicula 227. Quercus sp. div. 36, 229. R. Racomitrium sp. div. 59, 88, 445. Ramisia 336. Ramondia 51. Ramularia Buniadis Vestergr. 228. Ranunculaceae 370. 473 üanunculu!^ 52. — eriorrhizua Boiss. Bhi>e. 336. — ^p. div. 60. 179. 223, 281. Baphanus sp. 60. Haphiohpis 296. 299. - ,. da). 91, 132. Rhytidcnigium iiienne Angstr. 388. ÄzVjes s;). (//r. 51, 182. Ixiccia sp. 86. Ricinus communis 425. Hinodina sp. div. 11. Rohinia 52. Homanzoffia sp. 50. Romnlea sp. div. 326. Roripa sp. 180. /eosa 51, 36, 146, 224, 265, 337, 410. — ruqosa hybr. 146. — slopnicensis Wol. 223. — .s^>. (/((•. 14, 182, 283, 287, 447. Rosaceae 119, 370. Rosellinia alpestris Zpf. 35. — Grrof- densis Zpf. 35. Rubia sp. 94. Ruhiaceac 305. Ä«?>w.<; 36, 50, 265, 370, 403, 448. — cnrdiopliorus Borb. 7. — BorhasieUus Waisb. 7. — Bütensis Waisb. 6. — Sabranski/i Borb. 7. — Salisburgen- sis Focke 7. — .sj3. (Zn\ 7, 14, 15,51, 362. — suhbifrons X candicans 32. — Utschii Zsch. 32. Riilingia vel Rulingia 264. Rumex Acetosa L. f. velutina Job. 371. — crispus V. dentatus Fig. 336. — hellenicus Form. 410. — .s/). da». 12, 141, 244. Russelia 51. üitfa s^. 62. Rutaceae 441. (Saftm 402. Sabicea sp. div. 284, 381. Sageretia sp. 287. Sagina sp. div. 6, 142, 366. — tenella Murr. 222. Sagittaria sp. 50. Saint paulia sp. 149. Salicaceae 370. 6fflto 265, 404. 448. — aurita X nigri- cans 339. — Caprea X aurita X cinerea 339. — Lapczijnskii Zal. 339. — nigricans 36. — sj:). rfir. 140, 268, 288. — TFo/os^c^afcü Za^. 339. Salsola 404. — s/x 243. Salvadoraceae 441. AS'a/i'm 33. — ,s;). r/ic. 97, 244, 245, 325. Sambucus sp. 250. Sanguinaria 265. Sanicula sp. 403. Sanfalaceae 370. Sapindaceac 441. Saponaria caespitosa X ?w. r//r. 251, .".r,2, .'lö'!. 474 tiaxifrnga 404. — adenophyUa Frn. 336. — sp. div. 51, 54, 181, i82, 283, 3G2, 363, 369. — squarrosa 308. Sarifragaceae 370. Scabiosa hymettia Boiss. Spr. 95. — xp. 284. — 'trifoliolata ]]or. Ch. 95. - ucranica v. microcephaJa Zaw. 440. Scaligeria assgrica Frn. nrnm. 33G. Seenedesmns ojwlioisis Rieht. 150. - sp. 105. Scheelea osmauthn Rdr. 304. Scheuchzeria sp. 84. Schinzia scirpicola Corr. 440. Scliistidium apocarpum v. interccdens Schflfn. 57. — hrxinnescens v. epilosioii Schffn. 68. — sp. dir. 57, 5S, 129 Scliistocnryion sp. div. 362. Schistostegn sp. div. 88, 445. Schizandra sp. dir. 364. Schizanthus 50. Scinzonema sp. 319. Schizophgceen 331. iiclii:(>lln-ix sp. 150. ücliKtzeu 264. 6ci7^a Persica Hsskn. 225. ,sj). t/ic. 50, 51. Scirpus sp. div. 85, 289, 440. ScJerantJms sp. 142. Scleropodium 65. Scoliciosporum sp. 11. Scorpiurus 52. — s/). 93. Scorzonera sp. div. 96, 243, 244, 257, 339, 448. Scrophularia 50, 51. — Dolopicu Hsskn. 225. — Methanueu Hsskn. 225. — nodosa L. f. htciniatu Job. 371. — paliida Hsskn. 225. — pindicola Hsskn. 225. — s/). r/Zr. 105, 149, 287, 288. — spimdescens Hsskn. Deg. 225. — teiiuis Hsskn. 225. — tracltyticn H.sskn. 225. Scutellaria 51. — s/i. f/(c. 98, 245, 288, 325. Scijtonema sp. 150. Scytopetalaceae 441. Sedion 51. — «c/r L. 181. — .9/?. rfjr. 181, 283, 403. Selagincllaceue 303. Seligeria sp. dir. 54. Scmperrirum 106, 403, 443. — .s/j. rf/r, 51, 181, 384. — Wulfeni X «racA- noideum 444. X »fon^a/n/ni 444. Senecio 403, 404. — cordatus X «Tßco- 6rtea 253. — cgclotus h. F. 362. — nein mbifol ins ß. F. 362. — sp. dir. 15, 223, 253, 254, 284, 362. — tat- siensis B. F. 362. — vulgaris f. laxa Job. 371. Septocylindrium Aspidii Bres. 37. Serapias sjy. 96 Seriola sp. 96. Serratula sp. 254. Sesleria sp. 84. Setaria sp. dir. 4, 84. Sherardia sp. 250. Sibhaldia sp. 182. (Sicfa s^. 105. Siqyos 260. Sideritis sp. div. 98, 305. Sieglingia sp. 84. Silaus carvifoliiis 336. — vircsceiis 336. Silene 366, 402. — heterophgüa Frn. 336. — Morganae Frn. 336. — ti/>- tusidexs Form. 410. — Otliryana Form. 410. — s;>. d/r 61, 67, 141, 282. 290. 362. — Tempskyana Frn. öint. 336. Simaruhaceae 52. Sinapis sp. 180. SirococcHS Coniferarum Vestergr. 229. I Sisymbrinm sp. div. 61, 180, 228, 365. 1 Skimmia sp. 401. Smilacina sp. 50. ' Smyrnium sp. 94. ! Solanacene 64. Solanum JJulcamarav. maritimum Nlte. 32. — s/). rfit,'. 61, 221, 264, 381. Soldanella 51, 412. — s/j. 217. Solenanthus sp. 288. Solidago sp. 250. Solorina sp. 35. Sonchus sp. div. 15, 257. Sonnerat iaceae 441. Sorbeae 123, 167, 169. S'orftj/s L. 123, 157, 167, 173, 202, 298. — .4rm X Arotiia arbiitifoUa 165. — — X aucuparia 166. — — X Pirus communis 165. yCJormi- ■nalis 165. — Chamaemespilus 157. — f'ennica Koch. 173. — Uostii Koch. 173. - hyhrida L. 166, 300. — /ö^(- /'o?üf I'ers. 16.^>, 173. — Mougeoti X Chamaemespilus 173. — scandica Fr. 173. — sj>. (/Jt7. 100, 157, 167, 168, 199, 200, 298, 384. Spurganiaceae 303, 412. Spurmannia sp. div. 51, 52. Spartium 52. Specularia sp. div. 96, 250, 286. Spergula sp. div. 142. Spergnlaria sp. 61. Sphaeriales 225, 303. Sphaerococcaceac 64, 225. Sphaqnum 387. — rubellifurme Cypers. 259. — s;;. t/iy. 87. Spltenophyllum 227. Spiraea 50. — s^j. 362. Spiranthes 260. — S2>. rfiv. 139, 140. Spirogyra 64, 330. 475 Sporodesmium Sydoioianum Allesch. 228. Squamidaria 227. Stach'fs dulujiica Form. 220. — sp. div. 08, 245, 287. 288. 290, 325. Stachifuraceuc 441. Stachifurus sp. div. 367. Staganosporn bufonia Bres. 268. — Caltniti Bres. 268. Stauroncis sp. 317. stcUaria ccrastoidcs L. 142. — s]>. div 12, 61, 142, 366. Stellera sp. 404. Ste)iactis annua Nees 251. StentDitliium fp. 50. Stenophraijma sp. 61. Sterculia sp. 367. Sterculxaceae 441. Sterigma 365. Stictiiosiplion sp. 150. ^tipä 405. — *7). div. 362, 403. Stracheyn sji. 403. .S/raut-atSHt Ldl. 122, 175, 296, 298. — glaucescens Ldl. 298, 299. — sp. 175, 200. 202. Stratiotcs aloides 34. Strcptocarpus 51. StrcplupHS sp. 138. Sti/rdcnceuc 441. Suriraiia sp. 318. .'Suthcriandia 52. SymphuiicurpHS sp. 229. S;/inph)/a)idra 50. — c. r/if. 179, 403. ThaUophyten 222. Thamnium 103, 418. - ,sp. rfir. 91,132. Thcaceac 441. J'hennopsis sj). 363. Thesium atiricuhitum Zaw. 440. Thiaspi sp. div. 180, 365. Thorca ramosissima Bory 41. Thorcaceac 64. Thrincia sp. 96. Thuidium sq. div. 100, 294. Thunberyia clegans Borzi 261. Thymelcaceae 52, 441. Thymus 33. — dulopicus Form. 220. — S7J. Jif. 6, 98, 287, 325, 404. Tiarella sp. 51. TicJiothccium sp. div. 10, 11. i'tiirt s;;. (/h-. 100, 367. Tiliaceae 441. Timiella sp. 126, 127. Tinaea sj). 98. Tofieldia cnlyculata v. ramosa Hoppe 137. — sp. rfjy. 362. Tolmiaea sp. 51. Tori/js s;;. cZii;. 93, 216. Torminnria DO. 123, 157, 173, 298. Tortella sj). div. 56, 127. Tortida liornmidleri iSehffii. 128. — lacvipila [lird.) D. N. 128. - mnra- lis f. 57. — niralis f. 57. — s^;. iZäv 57, 126, 127, 128. To^Jirm 303. — s/i. 249. Trachelium sp. 96. Trachydium sp. 404. Trachylejeuniaprionocalyx Schfifn. 411. Tradescantia sp. div. 50, 374. Tragopogon interjectus Waisb. 5. — Orientalis X major 5. — s^x (/jü. 5, 96, 285. Trapa natans 316, 319. Traidvetteria sp. 51. Trentepohlia Willeana Hsg. 41. Tretocarya sp. div. 363, 404. Tribulus sp. 401. Trichocentrum Brandtiue Krzl. 146. Trichocolea sp. div. 86, 445. Trichodesma sp. 244. Trichostomum sp. 56. Tri/olinm porrifolium hybr. 146. — pratense 301. - sj). (Zu;. 12, 92, 183.. 321, 368. Triglochin maritiimim L. f. falcatum Job. 371. — 67>. (Zil'. 50, 243, 40."> Trigonellu 52. — s/). 244. 'Trigoniaceae 441. Triodia sjj. 84. 476 Triquetrella K. Müll. 419, 420, 421. - filiformis Müll. 422. — fragilis Müll. 422. — laxifoUa Müll. 423. — Pata- gonica Müll. 423. — Frcissiana (Hpe.) 422. — Richardsiae Müll. 422. — scabra Müll. 421. — strictissima (Rhra.) 422. - tristicha Müll. 422. Trisetum 405. Triteleia sp. 50. Triticum 12, 262. — sp. div. 13, 321. Trixago sp. 97. Trochiscodlics 260. Troehodendraccae 371. Trollius 52. — s/>. 402. Tropaeoluceae 52, 441. Tropaeolum sp. div. 51, 373, 374. Tsuga Brunoniana Carr. 27. — cnna- densis Carr. 25. — s/». Jij;. 25, 27, 28. Tuberaceae 33, 146. Tulbaghia sp. 51. Tio 51, 405. — sp. div. 270, 326. Tarnernceae 441. Jussilarjo sp. div. 14, 15. Tydaea 51. Tgphaccae 303. TyriuDius sp. 96. u. Ulmaceae 370. Llo^a s;>. 207. UmbeUi ferne 52, 225, 243, 264. Uredo Galantlii 437. — S7>. Jir. 15. Uromyces scutellatus 65. — sp. rfti?. 437, 12. — tinctoriicola Magn. 65. Uruphhfctis 226. Urtica dioica 100. - sp. (//c. 141, 404. Urticaceac 52, 370. Ustilago Bor um aller i Matjn. 65. — s/). dir. 12. — vernicüsa Vestergr. 228. Utricularia neglecta 224. — sp. div. 62, 249. — vulgaris 224. V. Vaccaria sp. 142. Faec«i«t»» sp. rfi'u, 15, 335, 369. Valantia sp. dir. 95, 284. Valeriana sp. div. 50, 250. Valerianella sp. div. 95, 250. Vaucheria 105. Ferfcasc«m 50, 335. — agrimonoides Deg. IJorb. 335, 410. — ambigcns Hsskn. 225. — Blattaria X Sartorii 225. — blattari forme X Sartorii 225. — Coenobitarum Hsskn. Hldr. 225. — dentatum Hsskn. 225. — Dervi- chorum Hsskn. Heldr. 225. — Dobr- zjfnicnsisZn]. 339. — errnticiim Hsskn. 225. — floccosum X Blattaria 339. — geminiflorum Hy. 339. — gloco- trichuni Hsskn. Heldr. 225. — Hauss- kuechtü Hldr. 225. X rigidum 225. X sinuatitm 225. - Held- reichii X pulverulentum 225. X Sartorii 225. X sinuattim 225. — iiitegrifolium Hsskn. 225. — meteo- ricnm Hsskn. 225. — nigrum v. glabra Zal. 339. — paradoxum Hsskn. 225. — jiarallelum Hsskn. 225. — Phalereiim Hsskn. 225. — pldomoides V. glabrescens Zal. 339. X tliap- siforme 339. — pinnatijidiim X /''*- catum 225. X siuuatum 225. — plicatum X siniiatuin 225. — pseudo- flagellare Hsskn. 225. — pseiidosinua- tiim Hsskn. 225. — pulverulentum X Sartorii 225. — rigidum X Sartorii 225. — IlostafinskU Zal. 339. — Sar- torii X siuuatum 225. — semirigi- dum Hsskn. 225. — sp. dit?. 97, 244. — suhphlomoides Hsskn. 225. — sterile Hsskn. 225. — Thessalum Hsskn. 225. Verbiiia adulterina Hsskn. 225. — grandijlura Hsskn. 225. — officinalis X sujyina 225. Verbe)taceae 52, 101. Veronica 51, 404. — agrestis L. 246. f. albida Wsb. 247. f. coeru- lesceus Wsb. 247. — — v. glabrescens Wiesb. 246. f. rosea Wsb. 247. f. tijpica\N icsh. 246. — Anagallis 223. — uquatica 223. — Austriaca L. 262. ß bipinuatilida K. 262. — — X latifolia 262. _ — X multilida 262. — — a pinnatifida K. 262. X prostrata 262. — latifolia L. 262. — — /3 minor Led. 262. X prostrata 261. — »//. 226. Cerinthe sp. 286. Cetraria sp. 105. CVwexowieZes Ldl. 123, 160, 167, 177, 203, 297. — japonica Ldl. 160. — sinensis Köhne 161. Chaenorrliinti)ii 51. Chaeruphyllum 260. - sp. div. 216, 448. Cliaetangiaccac 64. Chaetium Ib. Cltaetüceros 304. ühamaemeles Ldl. 123, 153, 167, 171, 204. — sp. div. 153, 175. ChamactiH'lum sp. 244. ChüDiacpeuce sjj. 285. CJiamaerliudus sp. 403. CV(«J7( 103. CIturkiruodia sp. 50. Chcilunthcs 260. — s^j. 44». Cheilolejeunia tmurgitniliflora ((jtt.) Schtfn. 411. — microplii/Uidia (Gtt.) Schffn. 411. — vcrsifulia (Gtt.) Suhtfu. 411. Cheiranthus 51. — si>. 282. ülteirostrobus 227. Clielidonium 52. Cliimonanthiis sp. 364. (Jliirita 51. Chlora sp. 97. Chlorophijtum sp. 362. Chuirumyces 33. Choisya sj>. 51. Chondrus 305. Chorispora 365. Chorizema 52. Chrysanthemum 402. — .s'i^ rft'w. 253, 362, 383. Clirysosplenium 51. Cichorium sp. 13. Cimicifuga sp)- 51. Cinclidotus sp. 419. C'ircaea s^j. f/tr. 15, 215, 264, 381, 403. Circinella umbellata v. asperior Schot. 308. Cirsiutn brunneum Form. 220. — doZo- picum Form. 220 — lanceolatum 224. — nemorale Rchb. 224. — o^)«- CMWJ Form. 285. — rivulare X i^«»- nonicum 101. — silvaticum Tsch. 224. — .SJ3. d/i-. 12, 13, 244, 254, 265, 285, 288, 289, 383, 447. — Velenovskyi Zaw. 440. — TT'^efZeriHCTX/i/ Khek 101. Cistaceae 441. Cladonia s;-. 10. Cladophora 330 — crispaia 329. Cladosporium sp. 105. Claytonia sp. 366. Clematis sp. dio. 52, 179, 361, 364 Clematoclcthra 364. Clianthus 52. Climacium sp. div. 90, 294. Clinopodium 33. CUntonia 61. Cliviu sp. 50 Closterium sp. 229. Coccuiieis sp. dir. 318. Cuchlcarta Danica L. 265. — s^f^. 180. Coelonema 365. CuhnicUa Schrd. 413. — staurogeniae furmis 8chrd. 413. Colchicum autumnale 308. — s^j. 335. Coleosporium sp. div. 15. Coleus s]}. 221. Colletotrichum sp. 105. Collinsia 51. ComaroS})orinm Kriegeri Bres. 268. Comanim öl. Combreliiceac 441. Compositac 52, 101. Co7nj)sopogoiiaceac 64. Conidii Sjj. 10. Coniferuc 264. Coniothyrium olympicum Allesch. 228. Connaracene 370. Conopodium yraecum Frn. Sint. 336. Conringia Fersica Boiss. 337. Convallaria 51. Convolvuluceae 52, 441. Convolvulus sp. 97. Coralliorrhiza sp. 140. Corea 51. Coriaria 402. Coriariaceae 441. Cormus Spach. 123, 157, 173, 298. Gornaceen 146. Cornus corynostylis Koehne 226. — macropliylla Wall. 226. — s^'- 216. Corokia sp. div. 51. Coronilla 52. — emeroides Boiss. var. humilis Hldr. Hai. 92. — .s^J. rfü'. 92, 183, 283. Cortusa 51. — .sy.y. 217. Corydalis 51. — caca Schw. f. bicaulis Waisb. 6. - s^;. (/iü. 179, 361, 362, 364, 365, 402, 403, 437. Corynocarpaceae 441. Coscinodon s]j. 58. Cosmaridium silesiacum Rieht. 150.N — .s|>. 105. 463 Cosmaruint sp. div. löO, 221». Cütoncasier Mod. 123, 124, 125, 169, 199, 2()H. 299. — sp. div. 51, 123, 182, 199, 200, 202, 203, 287. Cotylaiithera Bl. 30. Cuiisinia sp. dir. 242, 243, 290. Crniitbe sp. 51. Crassidaceae 370. Crataegeae 123, lü6, 169. Crataegus Ldl. 51, 123, 124, 125, 153, 167, 171. 202, 204. ~ iiiacrocarpa Hegtsehw. 339, 368. — monogiina 368. — i. snhdigyna Job. 371. oxy- acantha 368. — sp. div. 93, 153, 154, 168, 199, 202, 204, 205, 403. Cremanthüdium 404. Crepis 404. — sp. div. 13, 96, 223, 254, 255, 285, 362. Crucus atbillorus Kit. 16, 17, 138. X vefnus 18. — — f. vivlacea Derg. 17. — Fritschii Dergc. 18. — sativus Scp. 16. — rernus All. 17. Wulf. 16, 139. ß grandilloriis Gay. 16. ß.) neapohtanus Gawl. 16. — — f. nivea Derg. 17. — — « parvifJorus Gay 17. Crossidiutn sp. div. 129. Crussosomataceae 370. Crutalariu 52. Cruciferae 264^ 370. Crupina sp. 96. Cryptocuryne 303. ('ryptugramme sp. 82. Cucubalus Sjj. div. 366, 403. Cucurbitaceue 52, 101. Cniwniaceae 370. Cuphaea sp. 51. Cupresstis sp. 229. Cuscuta sp. 288. Cyajtophyceea 146. Cycas revoluta 65. Cyclamen 260, 412. — Rohlfsianum Aschers. 303. Cyclanthaceae 412. Cydoteüa s]). 319. Cydunia L. 51, 123, 156, 167, 177. — Juss. 206. — sp. 156. Cymbella sjj. du'. 319. CynodoH sp. 84. Cynomoriaceae 441. Cynomorium 401. Cynosurus sp. div. 99. Cyperaceae 412. Cyperus sp. div. 85. Cypripcdium Calceolus v. riridifloru M. Schlze. 227. — palatinitm Beck. 258. - ,S7>. 139. — Spiccriamim X Hurrisianam 258. Cyrilluceae 441. Cyrtodeira 50. Cystoplcura sp. div. 318. Cystupteris 405. — s^. rf,',-. 15. 82. Cytisus 52. — .Sjf). 228. Dactylis sp. 99. Daphne alpina 230. — s;j. rfiy. 145^ 287, 362. — 5'. 401. Dictyotaceae 64. Dicyrta 51. iJidissandra 402. JJidymodon cordatus 55. — papillatus Hook. Wils. 420, 422. — s^. 55. Diervilla 51. Digitalis 51. — abbreviata Hsskn. 225. — Zit^ea X ambigua 248. — media Rtb. 248. Dilleniaceae 364, 441. Dilophium 365. Dionysia sp. 242. Dio.'icoreaceac 412. Diospyros 401. Diphiscium sp. 292. Diplachne sp. 362. Dipladenia atroviolacea 414. Dipludina Caraguuue Vestergr. 229. Dijjluslichum 424. 464 Diplotaxis temiifoUa DC. v. scapifor- mis Waisb. 6. — sp. div. 180. Diplotomma sp. 10. Dipsaceae 52. Dipterocarpaceae 441 . Dircaea 51. Dischidia sp. 149. Disticliüim inclinatuin (Ehr.) br. eur. 125. Ditrichuvi sp. div. 54, 88, 127. Bocynin 176, 122, 297. — Griffithiana Dcne. 176. — indica Dcne. 176. — sp. 200, 202, 203. IJodecatheon 51. Dodonea sp. 402. Dolidios 425. Dorema 243. Doronicum sp. die. 253, 284. JJürycnium sp. 183. — subpilosum Borb. 29. — suffrtiHcusum 29. Dothideales 225. Doivningia 51. i^rafca 51. — n^>. t/i''. 51, 180,291,342, 365. — Thomasü Koch. 36. Dracaena 379. Dracocephalum 404. — s|;. (/iv. 230, 290. Drepcmolejcuniii iiinnatilaha Öchft'n. 411. Drvsn'a sp. dir. ItSl. Iiruseraceae 370. Dryas sp. 51. Drymaria sp. 3()G. Duchesnca 51. E. Ebnaceae 441. Eccremocarpus 51. Echinops bunaiicus Roch. 313. — bt/' zantinus Form. 313. — elatus Bge. 315. — horridus Boiss. 314. — — Dsf. 313, 314, 315. — Neumayeri Vis. 316. — orientalis Trautv. 313. — S]?. die. 244, 254. — sphaerucephalus L. 313, 315. — thracicus Vel. 313. Ecliiuvi sp. 97. Edrajanthns sp. div. 286. Edivarsia 52. Eggersia 336. Elaeagnaceae 441. Elaeocurpaceae 441. Elcipliomyces 33. Elatinaceae 441. Eleucharis sp. 289. Elrasia sp. div. 265, 382. Elymiis 405. JEij/iia 133. — sp. 85. Encalypta commututa Br. g. 125. — si>. di'y. 88, 130, 208. Encyonema sp. 317. Endogene 33. Endymion 51. Entylomn sp. 437. Epacris sp. 51. Ephedra 405. — sj^ rfiu. 243, 363, 404, 405. Ephemerum sp. 445. Epidendrum 440. Epigo)iianthae 414. Epilobium sp. div. 15. 215. 244, 288, 289, 404. Epimedium sp. 51, 364. Episcin 51. Equisetum 405. — s^). diw. 82, 83. Eragrostis Barrelieri Dav. 36. Erechthites 260. — hieracifolia Raf. 337. Eremurus 244. Erica sp. 335. Ericaceae 52, 441. Erigeron sp. div. 250, 251, 285, 288, 321. — Villarsii Bell. 251. Erioboiryu Ldl. 123, 124, 162, 167, 174, 296, 299. — japonica Ldl. 162. — s/). f/t?;. 174, 201, 202, 203. Eriocaulaceac 412. Eriolobus 298. I'.riophurum 'M)^. Eriostemon sp. 51. Erilrickiuiii 404. Erodinm cicutarium (L.) v. crassivaiile, Job. 371. — .s/>. 6-'. Erucuxlrnin obtusantjuliim Rb. 180. — PüUichii Öchmp. Öp. 180. Ervum sp. div. 93, 183. Eryngium sp. 216. Erysimum sp. div. 51, 282. Erytitraca Aschersoniana Seem. 227. — linariifolia X pulchella 227. — sp. t/tr. 97. Erythroniuin dens canis L. 331. Erythro-vylnceae 441. Escallonia sp. 51. Escholtziu 52. Euastrum sp. div. 229. Eududium sp. div. 87, 446. Euclidium 365. Eucrosia sj). 50. Eufragia sj). 97. Eunotia sj). div. 318. Eiwsmolejeunia pseudoeucullata (Gtt.) Schffn. 411. Euphorbia 404. — aristata Schmalh. 1, 2. — buxifolia 228. — helioscopia V. australis Murr. 101. — nrtda Vel. 2. — palustris L. 2. — — var. j3 Led. 1. — platyptiyllos v. tricho- carpa Murr. 101. — Soongarica Boiss. 1, 2. — sjy. dij;. 15, 98, 214, 227, 244, 290, 437. Euphorbiaceae 441. 466 Euphrasia 31, 83, 36, 63, 100, 113,304, 308. 319, 320, 321, 322,340,368,442. — aspera Brot. 236. — Bicknelli Wettst. 322, 342. — Corsica Lois. 239. — diverqtns Jord. 186. — Hatiss- knechtii Wettst. 104. — Hjeltii 261. — Jaubtrtiana Bor. 236. 237. - Kochii F. W. Schltz. 234. — litoralis Karst. 116. — lutea Dub. 237. — mi- intntha 261. — viiniwa (Jacq.) 322. — nemorosa X '^f>'ict(i 104. — Odon- tites L. 116. 117, 186. Willd. 186. — — ,-• Willd. 184. ß (inijiistifolia Coss. Germ. 187. — — V. lituralis Buch. 116. — — ß — Prahl. 116. — — ß seratina Garcke 186. — — ß venia Pers. 184. — Petrii Sag. 104. — Bostkoviana Hayne 321, 322, 323. — Salisburgensis 225. — serotina Gremli 186. — — Koch 234. — sp. div. 15, 248, 249, 262, 302, 368. — stricta Host. 322. f. procumhens Joh. 371. — verna Garcke 116. Jü(rh)/nchium 65, 103. — cuchloron (Er') Jur. Mlde. 125. — sp. div. 91, 132. Eurutia 404. Eutosthodon sp. 209. Eutrevia sp. 365. Evax sp. 95. Eronymus 403. — sp. div. 29, 402. Exoascus sp. 369. Exobasidium Tlorvathianum Th. 369. — Warmingii Rstr. 369. Exormotheca 266 Fabiana sp. 50. Fagdceae 370. Farsetia 51. Ferulago sp. div. 93, 288. Fcstuca sp. div. 4, 13, 84, 322, 326, 405. Fibigia sp. 288. Ficiis sp. div. 98, 264, 381. Filago ■''- dissima 407. — riridissima Ldl. 407. Fragaria 50, 51. Fragilaria sp. div. 318. Frankenia sj). 61. Frankeniaceae 441. Fritillarin 51. — sp. (Ztü. 3-.26. 362. Frullania sp. div. 86, 126. öa(/ea 403. — sp. rfiu. 137, 268, 290. Galactites 260. Galanthus nivalis 308. — sp. dt«;. 437, 488. Ga/e<;rt 52. — sp. 188. Gallionellu sp. 226. Galeopsis Ladanum L. f. globosa Joh. 371. — pubescens Bess. 148. — — v. sulphurea Bubak 144. — sp. div. 144, 245. — spcciosa X pubescens 336. — urticaefolia T.sch. 143. — variegata Fieg. 336. — versicolor Cnrt. 144. Galium 50 — Baldense SOS. — bureale L. f. litorale Joh. 371. — Heldreichii Hai. 94. V. glabra Hai. 95. — Leyboldi H. Br. 94. - Mollugo 265. — purp^ircum L. 94. — oblongifolium Boiss. 94. — sp. dir. 5, 12, 13, 15, 94, 95, 250, 321. Geäst er 62. — Bryantii f. fallax Scberff. 62. — sp. du'. 62. Gelidiaceae 64. Genista 52. — sp. div. 12, 335. Gentiana 51, 403. — campesfris X Khaetica 218. — CTitsii 308. — ex- ciso 308. — Germanica 265. — Pa»i- nonica v. Ronnigeri Dörü. 267. — Rhaetica Kern, forma 218. — Richenii Wettst. 218. - sp. ditJ. 50, 217, 218, 223, 245, 267, 290, 362, 403, 404. Ge)itianaceae 441. Georgia ,sp. 208. Geraniaceae 52, 441. Geranium aristatum Frn. Siat. 336. — sp. dti\ 61, 62, 213, 223, 283, 401,403. Gesnera 51. Geum sp. di«;. 51, 182, 283. Gigartinaceae 64. Gillenia sp. 51. Gznj/^-o &?7o?^a 65. 102, 103. Githago thessala Form. 410. Gladiolus sp. 99. Glaucium 365. — sp. 51. Glaux sp. 51, 404. Gluzioua 264. Glcchoma hederacea L. var. longidens Wai.sb. 6. — sp. 12. (iliieosporium Louisiac Buil. 99. (•'Itihiduria sp. 249. Globnlariaceae 52. Glo.rinia 50. Gh/ceria distans Wahl f. mvntana Waisb. 4. - s/;. 84. Glycyrrhiza s/i. div. 242, 244. Gnaplialiicni Dedekenii B. F. 362. «obi/e B. F. 362. — sp. diy. 252, 362. Goebelia .s/-. 242. Goldbuchia 365. 466 Gomortegaceae 370. Gomjjfionema i^p. dii\ 317, 318. Gongrusira i>ii(finaea Ktzg. 44. — Schmidlei P. Rcht. 43. — trentepoh- liopsis Schdle. 41. Gonystylaceae 441. Goodia 52. Gooringia Will. 306. — TAttlcdalei Will. 306. Grucilaria sp. 150. Graellsia üp. 288. Gramineae 101. 260, 412. Grannlaria 227. Graphis sp. 10b. Grimaldia sp. die. 126, 127. Grimmia orbicularis Bruch, var. Per- sica SehfFn. 129. — sp. div. 58, 59, 88, 129, 130. 445. Güldenst üdtia sp. 403. Guttiferae 441. Gyalolechia sp. die. 10. Gymnadenia sp. 403. Gymnospermae 303. Gyvuiospora nqium Sabinae (Dicks ) v. minor Bubak. 14. — sp. 14. Gymnostomnm Mosis (Lrtz.) Jiir. 125 — sp. 126. Gymtndropsis sp. dir. 51, 365. Gypsojihila sp. 67. Gyrophyllites 227. Gyroweisia sp. div. 87, 445. llahenuri(( Sj/. 362. Unherlea 51. JlalirolliaiiiHus 51. Hacquetia 51. Haemadoraceue 412, 363. Halimeda 229. — Fuygeri Lor. 230. macroloha 230. Haliruodendron 52. Ualogeton 260. Halophila 258. Haloscias 260. Hantzschia sp. 318. Harrisonia Sprg. Hpe. 387, 419. — appendiculata Müll. 396. austra- lis Hpe. 397. — Breuteliamt Müll. 392. — Cajjensis Schpv. 392. — crasso-limbata Müll. 394. — cucul- latu Rehm. 392. — euspidata Kehm. 391. — cuspiddlula Müll. 390. V. huniilis Müll. 391. — deculrata Mitt. 390. — Ecldomana Müll. 398. — excisa Müll. 387. 397. {lanjiüu Müll. 394. — fuittincdoides Müll 389. — — V. condensata Müll. 390. V. riridis Müll. 390. — gracillima Müll. 391. — llumboldtii Bescher. 394. Schpr. 396. — — Sprg. 395. — inermis Angstr. 388. — — Hpe. 391. — laxo-nlaris Ul« 393. — ilfctu- rfojJi Müll. 395. — obliquo-inermis Ule 390. — obtuso-inermis Müll. 388. - obtusula Ule 390. — pallidipila Müll. 393. Ule 393. — /-e»»/- formis Müll. 389. - pilifera Rhm. 398. — pugioniformis Ule 390. purpurascens (Brid.) 392. — l?t7t- nuinniana Müll. 391. — rivularis Müll. 390. — rubiginosa Müll. 393. — rubro-cincta Hpe. 396. — s/j. 419. — strictipila Müll. 394. — subinerme Hpe. 391. — Uleana Müll. 389. — T^ebbuum Müll. 392. Hedera sp. 403. Hedwigia 418. decalvata Mitt 417. — Humboldtii Hook. 387. — urbicu- lata Mitt. 417. - s/>. 59. Heh'odiaris sp. 85. Heliaiithemum 52, 366. — 67;. 214. Helianthus sp. div. 221. Heliophila 51. Hdleborus sp. div. 60, 228, 447. Helminthocladiaceae 64. Hemiaseeac 33. Hemipilia sp. 362. Hendersonia septem-septata Vestergr. 229. Hepatica 29, 52. Heradeum sp. 216. Herniarüdursutii L. v. ascendens Waisb. 6. — .sjx . f^r. 205. Heterodadium sp. div. 90, 294. Heudiera 51. — .sj^ dv'v. 51. Hibiscns 373. Hicraciuin 31, 36, 260, 26.5, 337, 448. - ncrotridmm Rhm. 338. — adenu- dadum Rhm. 338. — agathantlmm Rhm. 338. — altefurcatum Rhm. 338. — unisodudum Rhm. 338. — rt^o- naiitlinm Rhm. 338. — atrolutenm Rhm. .•!38. — biforme Rhm. 338. — ciillicynum Rhm. 338. —rliadoiihorum Khm. 338 — dtaunocymum Rhm 338. — r7//H0.stcepAa/ie;« Rhm. 338. - rZ//«- ftM.s- Rhm. 338. — dohromilense Rhm. 338. — dolinense Rhm. 338. — cdiui- dipilum Rhm. 338. — f'erroviae Rhm. 338. — jlagelUire X magyaricum 338. — Fleisdieri Rhm^ 338. — fragil- limum Bl. 29. — fuscatum A. T. 257. — heier ödes III m>> Rhm. 338. — Jiyperndenium Rhm. 338. — hyper- doxum Sag. 268. — liypermelanum Rhm. 338. — Jablonskü Rhm. 338. 467 — KirroJepium Rhra. 338. — Klepa- ruwiense Bl. '2l'J. — Knappii BJ. 219. — laetice/is Rhm. 338. — Leo- poliense Bl. 100. — Lobarzeioshii Rhm. 338. — X PHosella 338. — loiiflisisittium Rhm. 338. — magya- ricum X lloi'ibundi. 245. Lappa ufficintdis f. congestu Job., f. diraricans Job. 371. — s^. <^/(<'. 13, 254. Lapsana sp. 286. JMrdizahalaceae 370. Larix ainericniia Mcbx. 23. — .s^v. (//r. 23, 25, 26. Laserijitittiii sp. 216. Lasiitgrostis sp. i7>. 404. Lindera 402 Linusi/7-is sp. 266. Liniim cafharticum L. 224. — sp. diy. 61, 67, 244, 400. Liparis sp. 140. List er a sp. 140. Lithosperinum sp. 245. Litorella sp. 62. Lloydia sp. 99. Lohelia öl. Loganiaceac 441. Jjoiseleuria sp. 217. Lülium sp. dir. 84, 321, 322. Lonunfaria 305. Lditicera 403. 404. — Fonnanekiana Hai 100. 230, 267. — .s^. (/iy. 50, 94, 250, 287, 362. Lopadium sp. 105. Loranthaceae 353, 370. Loranthus 401. s^*. 287. y.o^MS 52. — sj». rfiv. 9, 12, 92. Liixaria 51. — s|9. fZtr. 61, 180, 282. Lunularia sp. 126. Luj)i)ius 52. Luzula 379. — .s^j. (Zic. 85, 86, 223. Lycaste 370. Jjychnis sp. div. 52, 366. I Lycujwdium sp. div. 83. Li/copsis arvensis L. v macrocal>/x Waisb. 6. Li/copus eiiropaeus L. f. procumbens I Job. 371. Lysimachia 403. — sp. 404. 1 Lythruceae 52, 441. \ Lythnim sp. div. 93, 264, 381. M. Mucrotomiu Henthami Wall. 289. — grandis Bornm. 289. — sp. 242. Madotheca platyphylla (L.) Dura. 126. — s^;. 445. 477 sepala Wettst. 307. - lutea Hds. 306. — mu)iln/a)ia B. R. 307. — Serme- nica Form. 220. — sp. div. 13, 215, 268, 306, 361, 366, 437, 447. — tri- color L. subsp., var. et. formae div., auct. Wittr. 306. Viuhiceae 441. Viscaria sp. 51. Visciim alhum 149. Vit ex sp. 401. Vitis 403. — sp. 402. Vuli'ox sp. 67. w. Waldsteiyiia sp. 51. Wardia Harv. 419. — hygrometrica Harv. 418. Webera sp. div. 88, 100, 209. Weingaertneria canescens 265. Whitlawia sp. 50. in/fAta s^J. div. 61, 282. WiUemetia sp. 257. TT'?