» I - V y. l^^^- ~ H^a ^■^ ^ 1 «^ *v:-^ ■?^^v^-.r-^'=^:«'* THE UNIVERSITY OF ILLINOIS o LIBRARY i 580.5 OS V50 The person charging this material is re- sponsible for its return on or before the Lotest Date stamped below. Theft, mutilation, and underlining of books are reasons for disciplinary action and may result in dismissal from the University. UNIVERSITY OF ILLINOIS LIBRARY AT URBANA-CHAMPAIGN L161— O-1096 OSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. REDIGIRT UND HERAUSGEGEBEN VON D»* RICHARD R. v. WETTSTEIN PROFESSOR AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN. L. JAHRGANG. MIT 17 TEXTILLUBTKATIONEN (65 EINZELFIGUREN) UND 11 TAFELN. Vs^IEN. VERLAG UND DRUCK VON CARL ÖEROLD'S SOHN. 1900. 0 bU>C> OS V, Co ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHBIFT. Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. L. Jahrgang, N"- 1. Wien, Jänner 1900. [Intersuchungen des Pollens hybrider Pflanzen. Von A. Jenciö (Wien). Durch Bastartirung — das ist durch Kreuzung von Indivi- duen verschiedener Arten — wird im Pflanzenreiche im Allgemeinen eine Herabsetzung der Fertilität erzeugt. Und zwar erfolgt dadurch nicht nur eine Verminderung der Fähigkeit, keimfähigen Samen auszubilden, sondern es wird auch eine Herabsetzung der Befruch- tungsfähigkeit des Pollens herbeigeführt. Diese beiden Thatsachen sind schon seit langer Zeit bekannt.^) Wie weit jedoch Kreuzung eine Verminderung der Fertilität zur Folge hat, war allerdings lange hindurch strittig; die extremsten Anschauungen fanden da- durch Vertreter, dass es Botaniker gab, welche die Bastarte für stets vollständig unfruchtbar erklärten, andererseits aber wieder solche, die die Sterilität der Bastarte leugneten. Wenn ich die Gelegenheit, eine Anzahl hybrider Pflanzen bezüglich der Sterilität ihres Pollens zu untersuchen, nicht vorbei- gehen Hess, so geschah dies aus folgenden Gründen: In neuerer Zeit ist der Fruchtbarkeit, resp. Unfruchtbarkeit der Bastarte eine grössere Bedeutung beigelegt worden durch das Auftreten einiger Theorien, welche die Neubildung von Formen im Pflanzenreiche im Wesentlichen auf Bastartirung, resp. ganz im Allgemeinen auf Kreuzung zurückführen. Ich meine damit in erster Linie die unter dem Namen der „Kerner'schen Vermischungstheorie" bekannte Lehre, welche bezüghch des Pflanzenreiches auf ähnlichen 1) Vergl. insb. W. 0. Focke: Die Pflanzenmischlinge. Ein Beitrag zur Biologie der Gewächse. Berlin, 1881, und die dort erwähnte Literatur; ferner von späteren Arbeiten: Murbeck, Svante: „Neue oder wenig bekannte Hybriden in dem bot. Garten Bergieluud (Hortus Bergianus)". Acta horti Bergiani, Bd. 2, Nr. 5 Stockholm 1894. ^ ' g , , . . Hildebrand Friedr. : „Ueber einige Pflanzenbastartirungen". Jenaische Zeitschr. _ für Naturw. XXIII. 1889. pag. 413—549. Bot. C. B. XL. pag. 46. Ljungströra Ernst: „Eine Primula-Excursion nach Moen" im Bot. Centralblatt XXXV. 1888. pag. 181 — 183. Oesterr. botan. Zeitschrift 1. Heft. 1900. 1 5047CÖ Anschauungen basirt, zu welchen Weissraan auf zoologischem Gebiete schon früher bei Ausarbeitung seiner Amphimixis-Lehre gelangte. ^) Eine Beurtheilung der allgemeinen Richtigkeit, resp. des Grades der Anwendbarkeit dieser Theorien macht Detailunter- suchungeu über den Einfluss der Bastartirung auf die Fertilität, so- wohl des Pollens als auch der Ovula nothwendig. Meine Unter- suchungen sollen einige Beiträge liefern, sie beschränken sich lediglich auf den Pollen. Was die Methode meiner Untersuchungen anbelangt, so habe ich zunächst eine Anzahl lebender, zweifelloser Hybriden des Wiener botanischen Gartens -) bezüglich der Fertilität des Pollens untersucht. Später brachte mich ein am Wiener Schneeberge selbst gesammelter Soldanella-Basiart, den ich durch fünf Tage zwischen Papier aufbewahrt hatte, so dass er äusserlich schon vollkommen trocken erschien, dessen Pollen bei der Untersuchung aber nichts- destoweniger vollkommene Frische, resp. Quellbarkeit zeigte, auf die Idee, auch trockene Bastarte in den Bereich meiner Unter- suchungen zu ziehen. Frischer, eben gereifter Pollen normaler Pflanzen quillt, so- bald man ihn in reines Wasser bringt, stets auf, ja treibt sogar, wie seit lange bekannt ist und speciell Lidforss^) zeigte, Schläuche. Ich habe daher bei meinen Untersuchungen diejenigen Pollen- körner, welche nach längerem Liegen im Wasser als nicht quellungsfähig sicherwiesen, sondern verschrumpft blieben, als steril aufgefasst. Dass ich zu dieser Auffassung berechtigt war, ergab eine Reihe von Versuchen, die ich mit dem Pollen eines Senijjervivum -B2i8iSLVtes {S. montanum L. X Wulfeni Hoppe) anstellte. Ich nahm circa 1 ccm gewöhnliche Pepton-Nährgelatine für Bakterien, verdünnte dieselbe mit dem gleichen Volumen Wasser, theilte sie in drei gleiche Theile, setzte zu dem einen je drei Tropfen einer 1^, zu dem anderen je drei einer 2%, zum dritten je drei einer 3% 1) A. Kern er: „Können aus Bastarten Arten werden". Oesterr. botan. Zeitschrift, XXI. Bd. pag. 34. Wien 1871. A. Kerner: Pflanzenleben. IL Leipzig. 1891. A. Weissmann: Amphimixis. Jena 1891; vergl. auch: 0. Drude: „Ch. Darwin und die gegenwärtige botan. Kenntniss von der Entstehung der Arten". Sitzungsber. und Abhdlg. der naturwiss. Gesell- schaft Isis in Dresden. Jahrg. 1882. pag. l'db — 146. Wettstein, R. v : „Neue Anschauungen über die Entstehung der Arten im Pflanzenreiche". Schriften des Veieines z. Verbreitung naturwiss. Kenntnisse. Bd. XXXVII. Wien 1896/97. pag. 333—355. 2) Einige Cirsien und Orchideenbastarte aus Tirol verdanke ich der Güte des H. Prof. v. Wettstein. 3j Lidforss, Bengt. : „Zur Biologie des Pollens" in Pringsheim's Jahrb. f. wiss. Bot. XXIX. 1896. pag. 1—38. Nach Vollendung dieser meiner Arbeit erschien: Lidforss, Bengt.: „Weitere Beiträge zur Biologie des Pollens". Pringsheim's Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. XXXIII. 1899. pag. 232-312. Zuckerlösung zu, vertheilte diese Nährgelatine in flaciien Tropfen auf Objectträger und gab in jeden Tropfen den Pollen einer Anthere, indem ich dafür Sorge trug, dass derselbe möglichst gleichmässig vertheilt war. Diese Objectträger wurden in eine vorher sterilisirte feuchte Kammer gebracht und nach 24 Stunden durchgemustert. Es zeigte sich, dass sämmtliche Pollenkörner, die gequollen erschienen, auch einen Schlauch getrieben hatten, der sich ins- besondere in der mit 1% Zuckerlösung versetzten Nährgelatine durch beträchtlichere Länge auszeichnete, während die verschrumpften ganz unverändert geblieben waren. Indem ich bloss die im Wasser nicht aufquellenden Pollen- körner als steril auffasste, habe ich jedenfalls Zahlen erhalten, die keineswegs zu hoch bemessen sind, da es ausgeschlossen erscheint, dass die geschrumpften, im Wasser nicht aufquellenden Pollenkörner geeignet gewesen wären, Pollenschläuche zu treiben, während es ja möglich wäre, dass auch aufquellenden Körnern diese Fähigkeit abgegangen wäre. Um Durchschnittswerthe bezüglich der Fertilität des Pollens zu bekommen und um die einzelnen Beobachtungen mit einander vergleichen zu können, stellte ich sie in der Weise an, dass ich die fertilen und sterilen Körner eines Gesichtsfeldes bei der Com- bination eines ßeichert'schen Oculars IV und eines Objectivsystemes 3 (Vergrösserung c. 120) zählte und wenigstens acht solcher Zählungen ausführte. So weit es das Material zuliess, nahm ich auch stets Pollen verschiedener Individuen desselben Bastartes, um auf diese Weise auch individuelle Variationen in Rechnung ziehen zu können. Schhesslich sei es mir gestattet, Herrn Professor v. Wett- stein für die Anregung zu dieser Arbeit, sowie auch für seine Unterstützung während derselben, meinen verbindlichsten Dank auszusprechen. Beobaclitiiugeii. A. Lebende Pflanzen. Orchideae, ^) 1. Gymnadenia nigra (L.) Rehb. X G- odoratissima (L.) Rieh. = Gymnadenia Heufleri A. Kerner. ^) Eines der drei untersuchten Exemplare stammte aus dem Sondesthale bei Gschnitz in Tirol, war jedoch im Wiener botani- 1) Es ist nicht unmöglich, dass für Orchideen meine Art und Weise der Untersuchung keine geeignete ist, da es keineswegs ausgeschlossen erscheint, dass die Pollinarien, auch wenn sie nicht keimfähigen Pollen enthalten, den- noch in ihrer Gänze aufquellen. Bei Zusammenstellung der Ergebnisse aus meiner Arbeit habe ich daher die Orchideen nicht berücksichtigt. — Anderseits stünde das Ergebniss der geringen Herabsetzung der Futilität bei Orchideen- Hybriden in Uebereinstimmung mit den Beobachtungen anderer, vgl. z. B. Pocke: Pflanzenmischlinge, S. 477. ^) A. Kerner in Verhandlungen d. zool. bot. Gesellschaft. Bd. XV. S. 225, sub Nigritella. — R. v. Wettstein: Untersuchungen über „Nigritella angustifolia Eich.''. Ber. d. deutsch, botan. Gesellschaft. 7. Bd. pag. 306. 1* sehen Garten zu Blüte gelangt, die beiden übrigen wurden unter den Stammarten von Professor v. Wett stein im August 1. J., am Blaser bei Trins in Tirol, ca. 2000 ra hoch, gesammelt. Die Pollinarien des ersteren sowohl als auch die der beiden letzteren Individuen waren vollkommen normal ausgebildet und ich konnte keinen Unterschied zwischen den Pollinarien der Bastarte und denen der Staramarten nachweisen. 2. Gymnadenia conopea (L.) R. Br. X G. nigra (L.) Rchb. := Gymnadenia suaveolens (Vill.) Wettst. Ich fand bei zwei Exemplaren des Bastartes, die ebenfalls von Professor v. Wettstein am Blaser bei Trins in Tirol ca. 2000 m, zwischen den Stammarten gesammelt wurden, ebenso wie bei den an derselben Stelle gesammelten Stammeltern, wohl ausgebildete, anscheinend ganz normale Pollinarien. Caryophyllaceae. 3. Saponaria caespitosa DO. X 'S', lutea L. := Saponaria Wiemanni Fritsch. ^) Die untersuchte Pflanze war ein Originalexemplar aus dem Wiener botanischen Garten. Ich fand 84-21% sterile Pollenkörner. 4. Sajwnaria caespitosa DG. "X S. ocymoides L. = Saponaria Boissieri, Sünderraann. ^) Originalexemplar des Wiener botanischen Gartens. 80-10% sterile Pollenkörner. 5. Gypsophila petraea (Baumg.) Simk. X G. repens L. = Gypsophila Sündermanni F r i t s c h. ^) Ebenfalls Originalexemplar, zeigte 88*88% sterilen Pollen. Cruciferae, 6. Erysimum Cheiri (L.) Wettst. X E. Pannonicum Or. = Erysimum intermedium Wettst.^) Vegetativ vermehrte Abkömmlinge des Originalexemplares des Wiener botanischen Gartens. Die Untersuchung zweier Individuen ergab 81-84% und 82-42^, mithin im Mittel 82-13% sterilen Pollen. Crassulaceae. 7. Sempervivum montanuni L. X S. aracknoideum L. = Sempervivum harhulatum Schott. Die untersuchte Hybride wurde von G. W. Malj im Ahrn- thal in Tirol zwischen den Stammeltern im Jahre 1894 gesammelt und wurde seither im Prager und Wiener botanischen Garteu cultivirt. Die Pflanze zeigte in ausgeprägtester Weise die morpho- logische Zwischenstellung. 1) K. Fritsch: „Saponaria Wiemanni hybr. nov.". Oesterr. botaii. Zeit- schrift 1897. pag. 2. 2) K. Fritsch: ,,Ueber einige hybride Caryophyllaceen". Oesterr. botan. Zeitschrift 1898. pag. 385. 3) ß. V. Wettstein: „Die Gattungen Erysimum und Cheiranthus". Oesterr. botan. Zeitschrift 1889. pag. 243. Zwei Exemplare hatten 98 • 27 % und 97-67^ sterilen Pollen, mithin im Mittel 97-97%. 8. Sempervivum montanum L. X S. Wulfeni Hoppe :::= Sempervivum Huteri Hausra., gesammelt von Treffer in Luttach (Tirol) unter den Stammarten im Jahre 1896, seither im Wiener botanischen Garten cultivirt. Ich untersuchte zwei Exemplare, das eine zeigte 81*67^, das andere 71 '11% sterilen Pollen, daher ergibt sich als Mittel- Werth 76 '39^. (Fortsetzung folgt.) Ein neues Macerationsmittel für Pflanzengewebe. Von Oswald Richter, stud. pbil. Assistent am pflauzenphysiologischen Institut der k. k. deutschen Universität Prag. Aus dem pflanzenphysiologischen Institute der k. k. deutschen Universität in Prag, Nr. XXVI der zweiten Folge. Die gebräuchlichsten MacerationsmitteP) sind mit Ausnahme der Kalilauge saurer Natur. Mangin^j verwendet NH3, und zwar in schwacher, etwa \Q% Lösuag, nachdem er dünne Schnitte 24 Stunden lang in ein Gemisch von einem Theile Salzsäure und vier bis fünf Theilen Alkohol gegeben hatte. Nach Mangln soll der Säurealkohol aus der ursprünglichen, unlöslichen Pectin- säureverbindung, welche die Mittellamelle zusammensetzen soll, die Pectinsäure freimachen, die sich dann erst in NH3 löst. Aus- drücklich wird dem NH3 die Fähigkeit abgesprochen, direct eine Pectinsäiireverbindung zu lösen, wofür das Eintauchen der Säure- Alkoholpräparate in Kalk- und Barytwasser und hernach beobachtetes Nichtzerfallen der Schnitte als Beweis angeführt wird. Es scheint daher von einigem theoretischen Interesse zu sein, dass NH3 in concentrirter Lösung direct Gewebe in ihre Zellen zerlegen kann. Das NH3 kam in dreifacher Weise zur Verwendung. 1. siedend, 2. etwa bei einer Temperatur von 40°, 3. kalt. Verfahren I. Grobe Schnitte, so wie man sie mit dem Scalpell erhält, wurden in einer Eprouvette in conc. NHg-Lösung unter dem Herde gekocht. 1) Vergl. deren Zusammenstellung in A. Zimmermann's „Die botani- sche Mikrotechnik". Tübingen 1892. S. 6. Solla: „Beiträge zur näheren Kenntniss der chemischen und physikali- schen Beschatfenheit der Intereellularsubstanz". „Oesterr. botan. Zeitschrift" 1879, November. S. 341 und dessen Literaturübersicht. Wiesner: „Einleitung in die technische Mikroskopie". Wien 1867. S. 260, 261. Wiesner: „Anatomie und Physiologie der Pflanzen". Wien 1898. 4. Auflage, S. 11. Strasburger: „Das botanische Practicum". 3. Auflage. Jena 1897. 5. 133, 156, 213, 214, 225. 2) Zimmermann: ,,Die botanische Mikrotechnik". Tübingen 1892. S. 163, § 295. 6 Verfahren II. In Präparatengläser mit gut eingeschliffenem Stöpsel wurden mit dem Sealpell erhaltene, also gewiss ziemlich dicke Stücke behufs Isolirung gegeben, worauf conc. NH3-Lösung zugesetzt wurde. So adjustirt wurden die Gläschen im Luftbad einer Temperatur von circa 40** ausgesetzt. Verfahren III. Auf gleiche Weise beschickte Gläser blieben bei Zimmertemperatur (10 — 16° 0.) stehen. Fast in allen Fällen untersuchte ich die Präparate in Wasser. Ausnahmen werden an der betreffenden Stelle erwähnt werden. Meistens genügte ein Druck mit dem Finger, um die Zellen voll- ständig zu trennen. Bei harten Geweben, wie Holz, Epidermis, Periderm, ergab sich wiederholt die Nothwendigkeit des Zerzupfens mit der Nadel. Unter Anderem untersuchte ich nach Verfahren I: Stückchen aus dem Parenchym der Kartoffel. Nach 1 1 ^) Siedens war die Isolirung der Zellen eine vollständige. Die Membran erschien geschichtet, die Stärkekörner erhalten mit deutlichem Kern und schöner Schichtung. Das Erhaltenbleiben der Stärkekörner erklärt sich daraus, dass die Siede- temperatur der conc. NHs-Lösung bedeutend unter der Verkleisterungstemperatur der Stärke 2) liegt. Ricinus communis L., Same. Nach 5 1 langem Sieden war das Endosperm vollständig isolirt. Weder die Untersuchung im Wasser noch in Oel erscheint vortheilhaft, wegen der sich bildenden Emulsionen. In Glycerin untersucht, erwiesen sich die Zellen als mit ausserordent- lich zarter Membran umgeben. Die Aleuronkörner waren entweder intact oder wie angefressen. (Letztere Eigenschaft glaube ich der Ein- wirkung des Glycerins zuschreiben zu müssen, da nach Minuten langem Liegen der NHg-Präparate in Glycerin alle Aleuronkörner zerstört werden.) Eiweiss- krystall und Globoid waren auch im Momente des Einlegens in Glycerin zu sehen. Cucurbita pepo L. Von jungen Stengeln wurden etwa 2 cm lange Stücke mit siedendem NH3 behandelt. Dabei goss ich nach je 5i etwa neues conc. NH3 zu. Nach 15—201 waren a) Siebröhren, b) Bastparenchym, c) Rindenparenchym isoliert. a) Siebröhren. Die Wände waren collabirt, die Siebplatten zeigten das Sieb ausserordentlich deutlich. Die beiden Plattentheile klafften von einander, da deren Mittellamelle fehlte, s) Knotige Plasmastränge verbanden die Siebplatten unter einander. Die Siebtüpfel waren*) schöa erhalten. &) Bastparenchym. Die Chlorophyllkörner schienen erhalten, Plasma und Kern ebenfalls. Letzterer liess sich mit Böhmer'schen Haematoxylin und mit Essigsäure-Methylgrün färben. Die Membran war collabrirt. c) Beim Rindenparenchym erschien die Membran straff, der Kern deutlich. Das Chlorophyllkorn von Cucurbita bleibt durch das NHg .'^0 schön er- halten, dass man sogar die autochthone Stärke darin noch in Form kleiner Körnchen und Stäbchen wahrnehmen kann. 1) I = Minute. -) Arthur Mayer: „Untersuchungen über die Stärkekörner". Jena 1895. S. 134. 3) Wilhelm: „Beiträge zur Kenntniss des Siebröhrenapparates dicotyler Pflanzen". Leipzig 1880. S. 10. *) Strasburger: „Das botanische Practicum". Jena 1897. 3. Auflage. S. 224. Erst nach weiteren 151 Siedens zeigten sich auch Bast und Holz, die Epidermis aber noch nicht isolirt. Nach Verfahren II: Taxus haccata L. Das Holz war nach vier Tagen soweit isolirt, dass man mit der Nadel leicht die Tracheiden trennen konnte. Der Bast zeigte dagegen in derselben Zeit vollkommene Isolirung. ^} Im Bastparenchym und in den Bastfasern waren die bekannten Memb rankryst alle^) wohlerhalten. Holz von Diospyros Ebenmn Retz. Nach elf Tagen war dieses harte Holz schon durch blosses Aufklopfen der Schnitte auf deu Objectträger isolirbar. Die humusartige Substanz 3) erschien erhalten. Nach Verfahren III: Evonymus sp. Junger Trieb war nach 14 Tagen vollkommen isolirt. Die Blätter bis auf die Epidermis. Die Chlorophyllkörner waren erhalten. Aufgefallen sind mir hier parenchymatische Zellen durch ihren braunen Inhalt. K a r 1 0 f f e 1 - P e r i d e r m. Nach 23 Tagen konnte ich fast vollkommene Isolirung constatiren. In den Zellen waren schöne Sphaerite einer mir unbekannten Substanz. Um nun nicht weitschweifig zu werden, will ich versuchen, die durchgeführten Experimente und deren Resultate tabellarisch anzuführen : Es zeigte sich: B e i Nach Verfahren I Verfahren II Verfahren III Aloe sp. Begonia sp. Stengel- stücke Cannabis L. Bast Cinchona-R\n&Q Cm wamowMJw- Kinde Cucurbita Pepo L. Siebtheil öS 20 20 20 vollkommene vollkommene vollkommene 60 vollkommene .^ 12 (Periderm j keine) 15 vollkommene 56 keine ') Vergl. dazu Wiesner: „Anatomie und Physiologie der Pflanzen". Wien 1898. 4. Auflage, S. 11. 2) Vergl. Pfitzer: „Ueber die Einlagerung von Kalkoxalkry stallen in die pflanzliche Zellhaut". Flora 1872, S. 97, und dessen Literaturübersicht über den Gegenstand. 3) Vergl. Molisch: „Vergleichende Anatomie des Holzes der Ebenaceen und ihrer Verwandten". Sitzb. d. k. Akad. d. W. LXXX. B. I. Abth. Juli-Hefv Jahrg. 1879. B e i Nach Verfahren I Verfahren II Verfahren III CytisusLahurnum L. (Stengelstücke) a) Epidermis u. Periderm. b) Holz c) Bast d) Grundgew. Diospyros Ebenum Ketz. Holz Elodea caiuidensis Eich. Zweig Evonymus sp. junger Trieb Blätter mit Aus- nahme d. Epidermis Flaschenkork Gaillardia splendens hört. Blüte Nadelholz, Borke Holz Nerium Oleander L, Stengelstücke Opuntia sp. Same Testa FellioniaDaveaiia'n.a, Stengel und Blatt Phaseolus Wurzel- spitzen Cotyledonen PhytelepJias macro- carpa, Ruiz et Pav. Same. — Testa — Endosperm. Prunus doviestica L. Same. Endosperm. Cotyledo Testa Prunus dornest ica L Endocarp. Pyrus Malus L., Schale Bicinus conununis L, Same, Endosperm. Samenschale 30 15 5 30 5 10 30 30 theilweise vollkommene vollkommene keine \ voll- [ kommene theilweise ) voll- 1 1 kommene 15 theilweise voll- kommene theilweise voll- kommene theilweise vollkommene vollkommene voll- kommene theilweise keine (Alkohol- material) keine 15 15 15 15 vollkommene theilweise 22j theilweise 14 14 151 12 219 219 voll- kommene theilweise theilweise vollkommene (Epidermis keine) vollkommene keine 12 I voU- 60 ( kommene theilweise keine theilweise 15 15 13 13: 13 13, 219 vollkommene Nach B e i i Verfahren I Verfahren II Verfahren III ■3 = n Samhucus nigra L. Zweigstücke. Rinden- 1 [ parenchym — — 4 1 voll- ( kommene 13 ) voll- 13 ) kommene Bast — — 4 Holz Periderm. — — 15 15 theilweise fast vollk. jg 1 theilweise Mark — — 15 keine 13 keine Solanum tuberosum 1 Parenchym 1 vollkommene 8Std. Nach Tagen vollkommene 13 vollkommene Periderm. 25 keine 2 91 22 fast „ Strychnos nux vomica i L. Endosperm. 20 n — — 15 keine Testa — — 15 theilweise bD Syringa vulgaris L. 0 einjähr. Trieb Hautgewebe — — 4 * voU- j kommene 12 ) voll- 12 ) kommene 3 Grundgewebe — — 4 Kollenchym Holz ^_ — 15 / voll- i kommene J2 theilweise ._ Bast — 4 — — — Taxus baccata L. © Bast 30 vollkommene 4 n — — Holz 30 theilweise 4 theilweise — — " Thea chinensis L. 1— ( Blatt — — — — 87 vollkommene Tropaeolum majusL. j Blüte 2 vollkommene 4 ( voll- ) kommene 12, Schaft — — 4 12i theilweise Vitis vinifera L. Same. Endosperm. 5 1 voU- ) kommene Testa 5 "~ Zea Mays, Wurzel- spitzen — 4 vollkommene 12 vollkommene 1 Mit dem Rasier- , messer erhaltenen Schnitten von Begonia sp. Blatt- stiel — — — — 15 keine Solanum tuberosum-, Knollen. Parenchym | — — — — 15 vollkommene Periderm. — — < 15 fast „ Strychnos nux vom. Endosperm. — — — — i 15 keine 10 Aus der Tabelle ergibt sich unmittelbar, dass die Isolirung in den meisten Fällen: mit Verfahren I in 1— 30^ mit Verfahren II in 8 Stunden bis 4 Tagen, mit Verfahren III in 2 — 15 Tagen, gelingt. Dazu möchte ich noch folgende Bemerkungen machen: Aus dem ^^oe- Blatte Hessen sich besonders schön die Raphidenzellen isoliren, in der Cinnamonum- Rinde waren die Oelbehälter noch mit ätherischem Oel erfüllt, die Zellen aus der Gaillardia- Blüte enthielten noch die gelben Tröpfchen und Körnchen wie die der frischen Blüte, und die Cuticula des Blumenblattes hob sich als ungemein zartes, mit Verdickungslelsten versehenes Häutchen ab. Bei Fellionia waren die Stärke und die 0 hl orop hy li- körner unversehrt, die Zellen mit den Cystolithen vollkommen isolirt, die Cystolithen aber erhalten oder etwas angegriffen. Bei Prunus domestica findet man in den isolirten Zellen des Endosperras und des Cotyledo, wenn sie nach Verfahren I behan- delt wurden, ölartig aussehende Tropfen, bei II und III sind sie nicht zu sehen. In den Präparaten von Sambucus nigra fallen die mitunter geweihartig verzweigten Bastfasern besonders auf. Die Isolirung des Kartoffelparenchyms nach Verfahren III beginnt schon nach zwei Tagen. Die Aletiron -Körn er des Samens von Vitis vinifera sind nach der Isolirung mit NHj am besten in Wasser, ihr Krystall in Glycerin sichtbar. Im Glycerin erscheinen jene angefressen. Endlich sei noch die Unmenge von Krystallen und Krystall- aggregaten von mir unbekannten Substanzen erwähnt, welche bei den drei NHj-Verfahren herausfallen. Aus dem früher Erwähnten und den oben stehenden Bemer- kungen geht hervor, dass bei den N Hg- Verfahren in den isolirten Zellen erhalten bleiben: 1. Von Hauptbestandtheilen der Zelle: Kern und Plasma in sehr vielen Fällen (vergl. Cucurbita), Membran immer. 2. Von Inhaltskörpern der Zelle: Das Chlorophyllkorn fast immer (vergl. Cucurbita). Stärkekörner immer mit allen Details, was Schichtung, Kern- körperchen etc. anbelangt, und Aleuron, wenigstens bei Vitis und Bicinus, mit Globoid und Eiweisskrystall, bezw. Krystall von oxal- saurem Kalk. Krystalle Oxalsäuren Kalkes (Raphiden bei Aloe. Membran - krystalle bei Taxus baccata, Drusen bei Vitis, Begonia, Opuntia etc.), kohlensaurer Kalk an den Cystolithen von Pellionia, Fett im Ricinus-Samen, Oel in der Rinde von Cinnamonum und Humus- substanz bei Diospyros Ebenus. Daraus ergibt sich der Vortheil der NH3-Methode von selbst. 11 Zusammenfassung, In der vorliegenden kleinen Arbeit wird gezeigt, dass sieh mit heisser, warmer und kalter Ammoniaklösung verschiedene Pflanzengewebe in ihre Zellen isoliren lassen, wobei diese und ihre Inhaltsbestandtheile viel weniger angegriffen werden und eben deshalb viel besser erhalten sind, als dies bei den anderen gebräuch- lichen Isolirungsverfahren der Fall ist. Prag, am 8. November 1899. Ueber eine neue Art der Gattung Fissidens, Von J, Podpeia (Prag). (Mit 1 Tafel.) Sect. Adiantoidci. Kindberg European and N. American Bryineae (Mosses), pag. 167 (1897). Fissidens Velenovskyi Podp. sp. nov. Wächst in lockeren, 4 — 5 cm hohen, dunkelgrünen, unten etwas rothfilzigen Rasen. Stengel niederliegend, einfach, seltener mit 1 — 2 vom Grunde aus sich abzweigenden Aesten, regelmässig dicht beblättert. Blätter vielpaarig, trocken, eingekrümmt, gedrängt, schmal, aus breiterer Basis fast zungen förmig, in der oberen Hälfte fast gleichbreit, allmählich zugespitzt, im oberen Theile bis zu der Spitze tief und ungleich, manchmal doppelt gesägt, rings durch vorspringende Zellen spitz gezähnt, länger als bei Fissidens adiantoides, 3— 4 mm lang, höchstens 1 mm breit. Dorsalflügel bis über die Mitte reichend, unten herablaufend, am Grunde bogenförmig verengt, an allen Rändern durch vor- tretende Zellen gezähnt. Rippe fast auslaufend, sehr robust. Blatt- zellen sehr gedrängt, rundlich, seltener unregelmässig polyed- risch, längs der Rippe fast regelmässig gereiht, chlor ophyl l- reich. unten an der Insertion grösser, mit abgerundeten Ecken, an der Spitze polyedrisch, dickwandig, so gross wie die Rand- zellen ; dieselben in 3 — 4 Reihen, stark verdickt, unregelmäsbig polyedrisch, weit grösser als die übrigen Blattzellen, manchmal verlängert, drei- bis viermal länger als breit, als hchter Saum ringsum verlaufend. Die Randzellen des Dorsalflügels in sechs Reihen ringsum verlaufend, die zwei äussersten kleiner, in der Quere breiter, die übrigen unregelmässig polyedrisch, zwei- mal so lang als breit, überall stark verdickt. Zweihäusig. Blütenknospen zahlreich, fast in der Achsel jedes Blattes; terminale Blüten nicht beobachtet. Hüll- blätter rundUch, mit etwas zurückgebogenem Spitzchen. Seta auf langen, die Blätter fast überragenden Knospen, manch- mal drei bis vier auf einem Ast, niemals terminal, nur 1 cra lang. Die Perichaetialblätter aus breiter, scheidiger Basis schmal ver- längert, scharf zugespitzt, mit ausgebissen-gezähnter Spitze. Kapsel oval cylindrisch, fast horizontal, trocken, untei der Mündung 12 schwach verengt, mit dem Deckel bis 2 mm lang, rothbraun. Deekel, deutlich kürzer als die Urne, aus gewölbter Basis, schief pfriemenförmig; Ring anhängend, ein(zwei)reihig. Peristomzähne roth- braun, vom Grunde (oberhalb des Drittels) in zwei lange, sehr schmale, stark knotige Schenkel getheilt, reich papillös. Die Knoten sehr zahlreich, dicht gereiht, auf beiden Seiten zahn förmig nach unten gerichtet Reife Ende des Winters. Standorte: Wächst auf kalkhaltigen Felsen und wurde von mir bisher an einigen Localitäten Böhmens beobachtet. Nordböhmen. Auf Turonfelsen im Waldthale „Ohoboty" nächst Jungbunzlau. Hier an einer einzigen Stelle auch spärHch fruchtend (1896, Februar). Riesengebirge: Auf feuchten Urkalk- steinfelsen bei Spindelmühle (Vel. ! Herbarium Velenovsky). Mittelböhmen. Prag: Auf Kalkfelsen des St. Prokopithaies, steril. (Vel.! Herbarium Velenovsky.) In feuchten, der Moldau zulaufenden Schluchten nächst Stechovice zweimal gefunden: Zum ersten Male im Februar 1899 auf feuchten, azoischen Schieferfelsen im Thale des Baches Kocaba gegenüber Knin, zum zweitenmale in der sogenannten Eibenschlucht oberhalb des Stechovicer Friedhofes ! Hier mit 9 Blüten. Bei Trnova nördlich von Stechovice steril. (Vel! Herbarium Velenovsky.) Südböhmen: Auf feuchten ürkalksteinfelsen bei Turkovice nächst Böhm.-Krumau, steril (August 1899). Ich erlaube mir diese neue Species nach meinem hochver- ehrten Lehrer Herrn Univ. Professor Dr. J. Velenovsky zu benennen. Eine enge Verwandtschaft, hauptsächhch in der Form der Blattzellen, zeigt Fissidens VelenovsJciji mit Fissidens decipiens De Not. Von demselben ist er, abgesehen davon, dass unsere Pflanze zweimal so gross als genannte Art ist, durch den noch breiteren Blattsaum, die tiefer und doppelt gesägte Blattspitze, die zweimal so langen, aber nicht breiteren, schärfer zugespitzten Blätter unter- schieden. Die Kapsel ist etwas länger als bei der genannten Art, die Peristomzähne sind aber tiefer getheilt als bei F. decipiens. Was die Seta betriift, so entspringt bei F. decipiens nur ein Sporogon aus dem Jahrestriebe, während es bei F. VelenovsJciji deren drei bis vier gibt, die selbstverständlich durch reiche An- lagen von Archegoniengruppen bedingt sind, welchen Umstand ich bei F. decipiens niemals beobachtet habe. Vom F. adiantoides ist er durch die weit längeren, anders gestalteten Blätter unterschieden. F. Velenovsky i hat überall schmälere, oben stark gezähnte Blätter; das Blattgewebe ist durch die zweimal kleineren Zellen vollständig verschieden. Die Seta ist zweimal kleiner, die Kapsel länger mit anders ausgebildeten Peristomzähnen. Eine nähere Verwandtschaft zeigt unsere Pflanze in der Aus- bildung der Peristomzähne zwar mit F. taxifolius, jedoch ist sie vom letzteren in Betrefi" anderer Merkmale vollständig verschieden. 13 Durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Ü. Warnstorf in Neuruppin wurde es mir ermöglicht, F. Velenovskiji mit dem süd- europäischen F. serrulatiis Brid., für welchen ich die genannte neue Art früher bestimmte, zu vergleichen. Im Allgemeinen ist er habituell vom F. Velenovskiji nicht viel verschieden. Nur die dunkelgrüne Farbe deutet auf eine andere Art hin. Was die Merk- male betrifft, ist F. serrulatns von meiner Art auf folgende Weise verschieden: Die Blätter sind zwar fast gleich lang, jedoch beim F. serrulatns unten niemals (wenn auch fast unmerklich) ver- breitert, der Insertion zu meist fast gerade verschmälert, nicht bogen- förmig verengt, wie bei unserer Pflanze. Der Dorsalflügel erreicht bei F. serrulatns niemals die Blattmitte, während er bei der böhmischen Pflanze fast zwei Drittel des Blattes misst. Ein wichtiges Merkmal findet sich im Baue und in der Anordnung des Blattgewebes. Die Zellen bei F. serrulatus sind überall lockerer, meist fünfkantig, daher auch nicht in Reihen längs der Rippe geordnet, weit grösser und lichter (nicht so chlorophyllreichj. Die Randzellen sind zwar bei F. serrulatus durch die Farbe verschieden, jedoch nur unmerkhch grösser als die übrigen Blattzellen. Der Blattrand ist bei der oben erwähnten Art etwas unterbrochen gezähnt, dagegen bei unserer Pflanze ist die Zähnung reichlicher. Die Seta zeichnet Husnot {Muscologia galiica Tab. XVI) etwa so lang wie bei F. adiantoides, unsere Pflanze hat dieselbe weit kürzer. Was die Peristomverhältnisse betrifft, konnte ich dieselben, da ich keine Kapsel von F. serrulatus besitze, nicht vergleichen. In phylogenetischer Hinsicht ist unsere Pflanze dadurch interessant, dass sie uns ein zweites Extrem in der Entwicklung des F. adiantoides darbietet. Der F. decipiens erinnert durch seine Kleinheit mehr an den F. taxifolius, wogegen F. Veleuovshji. welcher in der Grösse selbst seine Stammpflanze übertrifft, durch die besonders häufige Ausbildung der Archegonien und Antteridien- gruppen eine nähere Verwandtschaft zum F. serrulatus andeutet. Tafelerklärung. (Tafel I.) 1. Blattspitze des Fissidens Velenuvskiji Podp. 2. Zwei Peristomzähne derselben Art. 3. Ein Blatt des F. Velenovskf/i Podp. 4. „ „ r, F. serrulatus Bud. 5 „ „ n F. adiantoides L. 6. „ „ „ F. decipiens De Not. 7. Die Blattzelien (aus der Mitte der Blätter) von F. Velenocskyi. 8. „ „ von F. serrulatus. 9. „ „ » F- adiantoides. 10. „ „ „ F. decipiens. Vergr. Fig. 1, 7, 8, 9, 10, Zeiss Ocul. 2, Obj. IV. Fig. 2 Zeiss Ocul. 2, Obj. III. Fig. 3, 4, 5, 6 in i% der natürlichen Grösse. Fig. 1, 2, 7, 8, 9, 10 mittelst der Camera gezeichnet. 14 Beiträge zur Flora von Bulgarien. Von J. K. UrumofF (Pleven, Bulgarien). III. Naskirtnim riviilare Koch. In den Weinbergen um Loveö und Illeveni in Menge. Juli, August. Dentaria quinquefolia MB. In schattigen Gebirgswaldungen des DeUorman bei Kesarevo sehr verbreitet. April blühend. Erysimum exaltatmn Andrz. Auf grasigen und sonnigen Plätzen am Ufer der Jantra bei Trnovo, Dranovo und Samovodeni sehr verbreitet. Mai, Juni. Enclidium syriacum Br. Auf sterilen Plätzen am Tel^ezeni und Yarbovka bei Lovec, Trnovo am Ufer der Jantra, Malkia-Ciflik, Dranovo, Oareva-Livada, Letnica und Gabrovo sehr häufig. April, Mai blühend. Helianthemum oelandicum DO. Im Trojan-Balkan am Dupkata, Kopena und Vezeni. (Vergl. Dr. J. Pancic: Nova Elementa ad Floram Principatus Bulgariae, pag. 17.) Silene Saxifraya L. subsp. halcanica m. Gracilior, humilior, fohis angustioribus,antheris purpureis, Capsula carpophorum aequante (!) calycemaequilongumrumpente, subgloboso, multo rainori. Floret junio, augusto. In fissuris rupium calcareis m. Mara-Gidik m., Jumruk-Öal, im Karlovski-Balkan legi a. 1898. Ist gleichsam eine extreme Form zur Silene fruticulosa Sieb., welche ungefähr zweimal grössere, aus dem Kelche vorragende Kapseln besitzt. Unsere Pflanze nähert sich der Silene petraea W. K., welche aber noch feinere Blätter hat. Silene Cserei Bau mg. Auf trockenen Kalkfelsen am Bazbonar- skata-Stena und Vfirbovka um Lovec sehr verbreitete Pflanze. Juni, Juli blühend. Diese Pflanze sammelte Panßic am Berge Öadär. (Vergl. Dr. J. Pancic: Nova Elementa ad Floram Principatus Bul- gariae, pag. 18.) Silene quadrißda L. Auf feuchten und schattigen Felsspalten an der Kozeta-Stena, Vezeni, Mara-Gidik, Kopena. Jumruk-Öal und Mitirizovo oberhalb Kalofer. Juli, August. Silene Graefferi Ten. An Weideplätzen in der höheren Alpen- region der Kobilin-Dol, Ostrata-Mogila und Dermen-Tasi im Trojan- Balkan sehr verbreitete Pflanze. Juli. August. Dianthus croaticus Borbas. Auf trockenen, grasigen Abhängen des Bero:es Mara-Gidik und Kumlukat bei Karlovo. Juli blühend. Diese Pflanze stimmt ganz mit der croatischen und der hercego- vinischen überein. Dianthus colUnus W. K. Unterhalb des grasigen Gipfels des Zinan-Tepe bei Lovec. Maarite beim Letnica und Krusuna spärlich. Juni. Juli. 15 DiantJius Armeriastrum Wolfn. y) glaherrimus m. Elatus, floribus in apice canlis dense fasciculatis, squamis abruptius rancro- natis et ut calices rubellis omnino glabris, tota planta plene glabra. In graraiuosis ad Travna at Gabrovo legi a. 1899. Floret Junio, Julio. Dianthiis Armeriastrum Wolfn. subsp. trojavensis ürumoff. An grasigen Stellen bei Gabrovo, Novo-Selo und Glozeni sehr ver- breitet. (Vergl. J. K. ürumoff: „Zur Flora von Bulgarien" in Oesterr. bot. Zeitschrift, 1899, Nr. 2.) Acer pseudoplatauus L. var. Fiebert Fax. In subalpinen Wäl- dern des Mara-Gidik und Juraruk-Cal beim Dorfe Novo-Selo. Trifolium supinum Savi. ß) var. irnovense m. Foliolis rhom- beis aeutato-attenuatis minuta aristula terrainatis, appendice stipu- larum longa, calicis laciniis multo longioribus evidenter trinerviis latioribus ereetis. Ab affini T. latino Seb. coroUis minoribus, foHis non liniaribus diserepat. Floret Maio, Junio. In grarainosis ad Der- venta prope Trnovo legi a. 1898. AlcliemiUa alpina L. Auf felsigen Abhängen am Ambarica, Catal-Cucur im Trojan-Balkan häufig. Juli, August. Alchemilla ajiisiaca Wettstein. Auf Felsen am Praskalskata- Reka im Jumruk-Cal häufig. Juli, August. Dnjas octopetala L. Auf trockenen, steinigen, grasigen Plätzen des Kozeta-Stena im Trojan-Balkan eine sehr verbreitete Pflanze. Diese schöne Pflanze trifft man gev^^öhnlich in Nachbarschaft des Gnaphalium Leontopodium Cass. und der Daphne Blagayana Fr. Rubus Bayeri Flocke. In lichten Wäldern des Mara-Gidik, Praskalskata-Reka, Juraruk-Cal und Elensky-Balkan sehr verbreitete Pflanze. Juli blühend. Sedum atratum L. Häufig auf trockenen Kalkfelsen am Am- barica im Trojan-Balkan und Mitirizovo oberhalb Kalofer. JuU. Meum athamanticum Jcq. An Felsen und steinigen Abhängen des Kozeta-Stena im Trojan-Balkan, Mara-Gidik und Jumruk-Cal häufig. Bupleurum longifolium L. In schattigen Wäldern am Ufer der Praskeilskata-Reka oberhalb Novo-Selo sehr selten. Juli. Ghaerophyllum libanoticum Bois. Ky. var. moesiacum m. Elatum, ramosum, perenne, foliis iis Gh. aromatici similibus, sed basi magis ovato-truncatis non acuminatis, subtus molliter mimite et tenuiter hypoleuee puberulis, obtusius crenato-dentatis. caule parte media inferiori adpresse dense puberulo, involueri (!j oligophylli et involucelli phyllis breviter acuminatis glabris vel raargine minute ciliatis, stylis stylopodio multo longioribus. Ch. libanoticum verum differt caule glabro involucelli phyllis glabris, Ch. bysantinum Boiss. in Bulgariae late obvium differt foliolis brevioribus basi cordatis. glabritie. Floret junio. In urabrosis ad Keoskovite prope Sumen legi a 1899. 16 Astrantia major L. var. elatior Friv. An Waldrändern des Mara-Gidik, Praskalskata-Reka, Odzovica, Dal^i-Del im Trojan- Balkan überall häufig. Juli, Galium parisiense L. Bei Karlovo überall auf trockenen und grasigen Plätzen verbreitet. Juli. Galium Schultesii Vest. An Waldrändern des Jumruk-Öal, Mara-Gidik. Trojan- Balkan, Karlovo und Teteven- Balkan. Asperula capitata Kit. In Felsspalten am Kozetastena im Trojan-Balkan, Mara-Gidik und Jumruk-Cal oberhalb Novo-Selo sehr häufig. Juli, August. Carpesiuni cernimm L. In lichteli Waldungen der Svetatagora, Trosanat. Selifor bei Trnovo, Letnica, Tutrakan und Momina-Mogila bei Lovec sehr verbreitet. Juni, Juli. Senecio Fussii Grsb. Auf steinigen Hügeln um Kosev-Kamak am Hain-Buaz spärhch. Mai. Centaiirea Urumoffii Vel. Auf sonnigen und grasigen Hügeln bei Karlovo und Mitirisovo. Juli, August. (Vergl. Prof. Dr. J. Ve- lenovsky: Siebenter Nachtrag zur Flora von Bulgarien, 1899, pag. 5.) üentauria diffusa Lam. var. rohustior m. Omnibus partibus robustior capitulis paulo majoribus, magis elongatis, appendicibus elatioribus longioribus, eiliis latioribus numerosioribus brevioribusque gracilioribus. Floret junio, juüo. In grarainosis ad vias prope Sumen et Sajtandzik legi a 1899. Picris crepoidcs Sauter. ^An sonnigen und grasigen Abhängen des Mara-Gidik und Jumruk-Cal oberhalb Kalofer. Juli. Crepis trojanensis ürumoff'. Auf trockenen Weideplätzen des Kalcov-Kamak auf Mara-Gidik und Jumruk-Cal bei Novo-Selo. (Vergl. J. K. Urumoff: „Nachträge zur Flora von Bulgarien" in Oesterr. botan. Zeitschrift, 1899, Nr. 6.) Crepis nicaeensis Balb. Auf trockenen Weideplätzen um Pre- obrazenskia Monastir bei Trnovo und Gorna-Orahovica sehr ver- breitet. Mai, Juni. Cirsium canum Mch. ß) var. glahrescens m. Omnino notis et habitu C. cano Mch. et C. pannonico Gaud. simile, sed primo vero affine, ab eo autem distinctum est: foliis adultis utrinque glabris (vel subtus ad apicem rarissime pilosulis), margine integris (non lobulatis), tantum spinulosis (ceterum supra basin breviter decurrentem non angustatis), oblongis apice angustatis, capitulis subminoribus, phyllis involucri omnino in apicem longum möllern (non pungentem) patentem sensim attenuatis, summis in apicem longum chartaceum angustlssimum abeuntibus. (Radix fert fibras napulifero-incrassatas.) Junio. In pratis et graminosis prope Letnica et Novo-Selo, legi a. 1899. Cirsium oleraceum Scop. Auf feuchten Grasplätzen und Wiesen des Leva-Reka und Praskaloto bei Novo-Selo, Krajeva-Reka im Trojan-Balkan und Brezovskite-Kolibi im Teteven-Balkan sehr ver- breitet. Juli. 17 Adiillea Vrumoffu Halacsy. Auf trockenen Grasplätzen am Mara-Gidik oberhalb Kalufer uml Sopot sehr häutig. Juh. August. (Vergl. Dr. E. v. Hahicsy in „Oesterr. bot. Zpitsehrift" 1897, Nr" 4.) GiiaphüHiwh Leontopodium Cass. Auf steinigen Grasplätzen der LiUn-Planina in grosser Menge. Juli, August. Taraxacnni pnhustre DO. Am Pusse des Borges Cerveni-Breg bei Gabrovo. V'inca major L. var. pnhescens ra. Gaule, foliis ad margines et nervös patule pilosis, foliis brevius petiolatis, caulibus magis lierbaceis, corollis subminoribus, praesertim tubo breviori. Floret maio, junio. Ad vicum Mikre legi a. 1899. Eiiphrasia Liburnica Wettstein. Häufig auf trockenen Gras- plätzen am Ambariea im Trojan-Balkan und Mitirisovo. Juli. Eiiplirasia Kcrncri Wettstein. Im Trojan-Balkan. Mara-Gidik und Jumruk-Cal kommt diese Ptlanze auf grasigen Plätzen zahl- reich vor. S'iJvin dandestina L. Auf trockenen Weideplätzen überall bei Trnovo, Gorna-Orehovica und Dranovo verbreitet. Juni. Saturcja pilosa Vel. An sonnigen und steinigen Abhängen oberhalb Karlovo, Mitirisovo und Elensky- Balkan sehr verbreitete Pflanze. Juli, August. (Vergl. Prof. Dr. J. Velenovsky: Siebeuter Nachtrag zur „Flora von Bulgarien", 1899, pag. 6.) Saturejd Sl'orpill Vel. An Felsen der Sucurum bei Karlovo und Sopot sehr häufig. Juli, August. Cortusa puhens Schott. Auf feuchten, steinigen und grasigen Abhängen überall im Mara-Gidik und Jumruk-Cal verbreitet. Juli blühend. Daphne Blagayana Fr. Diese schone Pflanze entdeckte ich im Jahre 1895 am Ambariea und Dobrila im Trojan -Balkan, während dieses Jahres traf ich sie am Kozeta-Stena in grosser Menge. April, Mai. Daphne Cneorum L. An den Felsen der Mara-Gidik ober- halb Novo-Selo und Murgas. Juni. Jimipcrus Suhiiia L. Am Fusse des Kalofer- Balkan und Rhodope. faxns haccata L. In den Wäldern des Jumruk-Cal, Mara- Gidik, Cerni-Osam, Krajuva-Reka im Trojan -Balkan selten. Orchis papilioiiacea L. Auf trockenen Grasplätzen und Weiden am Tavorat bei Lovec in grosser Menge. Mai. Orchis macidata L. Auf Waldwiesen bei Novo-Selo. Ostrec, Beli-Osani, Trojan -Balkan sehr verbreitete Pflanze. Mai. Juni. Iris vircscens Red. An grasigen Stellen in den Weinbergen am Kacica, Derventa bei Trnovo sehr verbreitet. April, Mai. Scilla anioena L. An grasigen und schattigen Stellen um Trnovo sehr selten. April blühend. Bhchnum spicant Rth. In den Wäldern der Jumruk-Cal und Mara-Gidik oberhalb Novo-Selo sehr verbreitet. Oesterr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1900. 2 18 Oph ioglosston vnlgatum L. Auf Grasplätzen und Waldwiescn um Belovo sehr verbreitete Pflanze. Lyco2)odium davatum L. Auf feuchten Abhängen und Wald- rändern des Turskia-Rat, Usredaka. Svinovete im Mara-Gidik ober- halb Novo-Selo. Juli, August. Pleven. 12. December 1899. Bedenkliche „Miscellen über die Alpinen-Flora". Unter obigem, zwischen Anführungszeichen gestelltem Titel veröffentlichte ein gewisser Johann Ferchl, Apothekerprovisor in Landshut (nicht zu verwechseln mit einem Joh. Ferchl, k. b. Forst- meister a. D., dem Verfasser der Flora von Reichenhall [1877] und von Berchtesgaden [1879]), im 5. Bericht des Botanischen Vereins in Landshut über die Vereinsjahre 1874/75. ersch. Lands- hut 1876, pag. 33—42, eine Arbeit, welche einer näheren Besichti- gung und Besprechung werth erscheint, um sie als etwaige „Quelle" zu beleuchten! Der Umstand, dass in derselben, ganz wie in dem Aufsatze Kerner 's „Der Einfliiss der Winde auf die Verbreitung der Samen im Hochgebirge" (Zeitschrift des Deutsehen Alpenvereins, Bd. II, 1871, pag, 144 — 172), Ptlanzenverzeichnisse als Beitrag zum Studium der Besiedlung von Gletschermoränen gegeben werden, legte es uns bei Bearbeitung unserer Flora von Tirol und Vorarl- berg nahe, diese beiden Publicationen zu studiren und zu ver- gleichen. Dabei stellte sich nun Folgendes heraus: Herr Ferchl copirt, obwohl er stets angibt, in welchem Jahre und Monate er die betreffende Endmoräne „bestiegen" hatte, Kerner's Listen für drei Punkte: Alpeinergletscher im Stubaierstocke, 2200 m, Schwarzensteingletscher im Zemmgrunde, 2000 m. und Floiten- gletscher im Zillerthalerstocke, 1600 m (Kern er, 1. c. pag. 147). wörtlich, nur mit einigen Modificationen, wie z. B. der interessanten Schreibart „Alpengletscher im Stubaier- oder Stubbacherferner", einer Schwankung in den Höhencoten, ein paar übersehenen Arten und sodann der zweimaligen, durchaus nicht harmlosen Verwandlung von Pogonatum nlpinum in FoJijgonum alpinnm (pag. 37 und 38), also einer für Tirol noch keineswegs sicher gestellten Art. Sodann verzeichnet unser Autor die Pflanzen der „Endmoräne des Radstätter Tauern", gibt für dieselbe an: „Kalk" und — „bestiegen im August 1873 auf der östlichen Seite'-'. Wir wollen mit dem Verfasser nicht rechten über dessen Ansichten aus der Orographie, Geologie und Touristik, aber das müssen wir annageln; die Pflanzenliste von daselbst ist haarscharf jene von Kerner's Madatschgletscher im Ortlerstock, 2200 m! (p. 1. c. pag. 146). Doch nicht genug! Wir finden auch noch eine Liste von „der Endmoräne der blauen Gumpen im Partnachthaie bei Partenkirehen, 2200 m (Schiefer [!!], bestiegen im Jahre 1874 im Juni vom Hinterauthal aus)" — und siehe! die Liste stimmt Wort für Wort mit jener 19 Kerner's vom Hochjochferner im Ötzthalerstocke! (I. c. p. pag. 146). — Nein, nicht ganz wörtlich, denn Arenaria Marschlinsii und Aroniciim glacitile sind ausgeblieben und das {Hieracium) ,,Pilo- sella" bei Kerner wird mit den Arten staticefolium und vulgatum plötzlich zur Gattung erhoben! Eine weitere, jeder Wahrheit Hohn sprechende Bereicherung der Flora des Wettersteingebirges spendet uns endlich Herr Ferchl in einem Verzeichnisse „der Samen auf dem Firn der Zugspitze, gefunden im Jahre 1869 im September auf der Seite nach Lermoos", dem die tiefsinnige Defioition vorausgestellt ist: „Firn ist die Schneeregion oberhalb des Eises". Das Verzeichniss selbst aber erweist sich, drei Auslassungen abgerechnet, als eine getreue Copie des Kernerischen Verzeichnisses (1. c. pag. 152) „aller Samen, welche der Gletscherfirn der [5] obengenannten Berggruppen lieferte"! — Sapienti sat! Dr. V. Dalla Torre und Ludw. Graf v. Sarnthein (Innsbruck), Eemerkung zu der Abhandlung von A. Jencic „Einige Keimversuche mit Samen hochnordischer Pflanzen". Vou Dr. E. Wotoszczak (Lemberg). Auf pag. 347, Jahrg. 1899. dieser Zeitschrift sagt A. Jenciö unter Anderem Folgendes: „Später hat Woloszczak die Ver- muthung ausgesprochen, dass die von Wiesner angegebene Keim- fähigkeitsdauer von 85 Tagen nicht die äusserste Grenze sei, und dass Alpenweidensamen (ich habe das Wort nicht markirt, wie es Jenöiß thut) auch den Winter überdauern könnten, ohne die Keimfähigkeit zu verlieren. Für Salix polaris, bei welcher man eine derartige Anpassung (!) am ehesten vermuthen würde, scheint dies nicht zuzutreffen...", Vor Allem muss ich mich dagegen aus- sprechen, als hätte ich im Botanischen Centralblatt, Jahrg. 1889, Nr. 32. die Ansicht ausgesprochen, dass Alpenweidensamen als solche zum Unterschiede von anderen Weidensamen eine längere Keiraungsfäbigkeitsdauer besässen. Ich sagte dort, dass Salix pen- fandra (deren Samen ich im December 1878 und Anfang 1879 — also noch vor V^iesner's diesbezüglichen Keiraungsversuchen — in Bezug auf die Dauer der Keiraungsfähigkeit prüfte), sich für derartige Versuche besonders darum eigne, weil man im Winter die Feuchtigkeits- und Teraperatursverhältnisse nach Belieben regeln könne, und fügte weiter hinzu, dass Alpenweiden unter der schützenden Schneedecke selbst den Winter überdauern könnten. Ich corabinirte nämlich folgendermassen : Wenn reife Weiden- samen, gleichgiltig von welcher Art (was ich nach meinen vielen Bastartirungsversuchen. auf welche sich Breitenlohner's Artikel in Nr. 26. Jahrg. 1877. des „Oesterr. landwirthschaftl. Wochen- 20 blattes" bezieht, schon im Jahre 1874 sagen konnte), bei ent- sprechender Temperatur höchstens 20 — 22 Stunden nach der Aus- saat keimen, dagegen wegen ihres leichten Vertrocknens nach fünf Tagen ihre Keimfähigkeit verheren, so könnten Samen der Alpenweiden, die im Gebirge mitunter spät blühen und reifen, an manchen Orten im Reifejahre die für das Keimen nöthigo Tempe- ratur nicht mehr finden und deshalb unter der Schneedecke, die weder ein Keimen, noch ein Vertrocknen der Samen zulässt. ihre Keimungsfähigkeit über den Winter behalten. Es konnte mir nach meinen Erfahrungen überhaupt nicht einfallen, au irgend welche Bevorzugung von Alpenweiden zu denken. Entschieden irrthümhch ist Jencic's Folgerung auf Grund seiner und Wiesner's Anbau- versuche mit Salix polaris. Warum ihre Samen in der Adventbay selbst sofort nach dem Reifen nicht keimten, weiss ich nicht — bei meinen Versuchen keimten alle möglichen Weidensamen mitunter schon wenige Stunden nach der Aussaat — ; dass Weiden- samen nach 90 Tagen (wenn sie nicht die ganze Zeit hindurch kalt und feucht gehalten wurden), oder gar nach beiläufig sieben Monaten vertrocknen mussten, daher keinen Gegenbeweis gegen die mir zugeschriebene Behauptung bilden können, ist selbst- verständlich. Literatur-Uebersicht ^). November 1899. Burger st ein A. Leitfaden der Botanik für die oberen Classen der Mittelschulen. 3. Aufl. Wien (A. Holder). 8°. 184 S. 223 Abb. — Mk. 2-40. Burgerstein A. Primula obconica und sinensis als Erreger von Hautkrankheiten. (Wiener illustr. Gartenzeitang. XXIV. Jahrg. 11. Heft. S. 381—385.) 8^ Degen A. v. Az amerikai illatos aranka magyarorszägon (.,Köztelek'' 1899). 8^ 6 p. „Cuscuta suaveolens Ser. in Uagarn". — Heracleum Orsini Guss. in der Herzegowina. (Publieution des bosn.-herzeg. Laudesrauseums. XI. 1899. 2 u. 3.) gr. 8". 3 S. Die Originalabhandlung ist in serbischer Sprache erschienen. Dörfler J. Herbarium normale. Schedae ad ceuturiam XXXIX. p. 297—325. Vindobonae (Verlag von J. Dörfler). 8". Abdruck der Etiketten der 39. Centurie des schönen Exsiccatenwerkes. Ausführlich behandelt, respective neu beschrieben werden: Rosa Fritschii H. Braun, sp. nov. (Niederösterreich, Aspang), Bellis margaritifolia Huter, ^) Die „Literatur-Uebersichf* strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich- Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und V^erleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 21 Porta, Eigo, sp. nov. (Sicilia, Messina), Petasites hybridus (L.) G. M. Seh. Carex Crepi'iii (rtmota X vidpina), Festuca Calabrica Huter, Porta, Rigo, var. Huteri Rigo, F. ovina L., var, glmica, subv. caesia, Triticum Held- reichii (Holzm.i ^ Aegilops Turcica Azn. Hackel E. Euunieratio graminum Japoniae. Verzeichniss der Gräser Japans, hauptsächlich auf Grundlage von Sainrnlungen der Herren Faurie und Matsamura (Schluss). (Bull, de l'herb. Boiss. VII. p. 701-726.) 8^ Neu besclirieben werden: Coeladme ja/jonica Hack., Molinia japunica Hacli., Melica Mutsamurae Hack., Poa stenantha Trin. var. japonica Hack., var. fallax Hack., P. 3Iatsa'iurue Hack., P. hakttsaiiensis Hack., P. Fauriei Hack., Festuca subulata (Bong.), var. japo)iica Hack., Asprella japonica Hack., Annidinaria jmrpurascens Hack.. ^1. Matsamurae Hack., A. vaijinata Hack., Phyllustuchys Fauriei Hack., Bamhusa horealis Hack., Arundinaria linearis Hack., Ariindo furmusana Hack., Eragrostis Ma- liiioi Hack., Piamhw^a sfenostarJu/a Hack. Hein rieh er E. Ein Fall beschleunigender Wirkung des Lichtes auf die Saraenkeimung. (Ber. d. deutseh. botan. Ges. XVII. Jahrg. Heft 8. S. 308-311.) 8^ Verf. weist nach, dass die Keimung der Samen von Veronica peregrina durch Licht begünstigt wird, dass aber auch bei Dunkelculturen die Be- schaflFenheit des Substrates Verschiedenheiten der Keimzeit hervorruft. Kneucker A. Bemerkungeu zu den Oarices exsiccatae. VII. Lfg. (Forts.) (Allg. botan. Zeitschr. 1899. Nr. 11. S. 177—179.) 8". Von den 14 in dieser Fortsetzung besprochenen Nummern stammt eine (195) aus Oesterreich- Ungarn, nämlich Carex acroandra Schur., Siebenbürgen, Blasendorf, lg. Barth. Kornhuber A. Der Thebener Kobel. Ein Beitrag zu seiner Natur- geschichte. (Verh. d. Ver. für Natur- und Heilkunde zu Press- burg. N. F. X. Bd.) 8". 41 S. Die gründliche und anregende Arbeit behandelt in erster Linie die geo- logiseh-geognostischen Verhältnisse. Die Flora des Gebietes hat Verf. schon früher (1865) ausführlich behandelt, hier bespricht er blos das Auftreten des Smyrnium perfoliatum, die Culturpflanzen und die seit 1865 erschienene floristische Literatur. Murr J. Beiträge zur Flora von Tirol und Vorarlberg. XI. Nach- trag. (Deutsche botan. Monatsschr. XVII. Jahrg. Nr. 9 u. 10.) 8". 3 S. Als neu werden beschrieben : Selimim carvifulia L., var. aethitsoides, Tommasiiiia rerticillaris Bert., var. laserpitii folia, Laserpitium latifolium L , var. rotundatum, Galiam Parisiense L., var. asterolinoides. Neniec B. Die Mykorhiza einiger Lebermoose. (Ber. d. deutsch, botan. Ges. XVII. Jahrg. Heft 8. S. 311—317.) 8°. 1 Taf. Verf. constatirte Mykorhiza bei zahlreichen einheimischen Jungermanni- aceen; er untersuchte genauer die von (Jalypogeia tricltomaties. Seine Ver- suche machen es wahrscheinlich, dass die Mycelien der Mollisia Junger- viamiiae angehören. N(! stier A. üeber das V^orkommen von Pilzen in Wachholder- beereu. (Ber. d. deutsch, botan. Ges. Bd. XVII. Heft 8. S. 320 bis 325.) 8^ 1 Taf Verf. constatirte das nahezu regelmässige Vorkommen von Pilzhyphen {Aspergillus'^) in dem Fruchtfleisch der reifenden Fruchte von Juniperus communis. Nach von ihm durchgeführten Experimenten erscheint ein Zu- sammenhang zwischen dem Auftreten des Pilzes und der Blaufärbung der Früchte wahrscheinlich. 22 Rathay E. UelDer eine Bacteriose von Dacfylis glonieraia. (Sitzungsber. der k. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Cl. Bd. OVIII. Abth. I. S. 597—602.) 8°. Verf. beobachtete bei Wien an D. glomerata eine Erkrankung, hervor- gerufen durch ein Bacterium, das er in Reinculturen erzog und dessen Eigen- thümlichkeiten er hier mittheilt. Rohlena J. Piispevky ku poznani variaci trav eeskych. (Kr. ceske spolecnosti nuuk. 1899. Nr. XXIV.) 8^ Deutsches ßesume auf S. 6-8. Verf. beschreibt Variationen und Bildungs- abweichungen von Ägrostis sj)ica venti (f. glomerata), Calamogrustis epigeios (var. puhescens), Crypsis alopecuroides (var. Celakovskyi), Holcus mollis (var. vwllissimus), Koeleria gracilis (f. aspera), Dactylis glomerata (var. pubiculmis), Festuca viyurus (f. major), Bromus slerilis (f. laiiu- ginosus), JB. inermis (var. pauciflorus), B. inermis (var. divaricatus). Tri- ticum rtpeiis (f. trichorrliachis), Laliiim perejine (var. cristatum), L. multiflorum (var. lo'}igearistntum und var. contr actum). Scherffel A. PJiaeorystis glohosa n. sp. (Bor. d. deutsch, botan. Ges. XVII. Jahrg. Heft 8. S. 317—318.) 8». Beschreibung der neuen, vom Verf. um Helgoland beobachtetete Art. Tschermak E. lieber die Verbreitung des Lithiums im Pflanzen- reiche. (Zeitschr. f. d. landwirthsch. Versuchswesen in Oester- reich. II. Jahrg. Heft 7.) 8". 14 S. Verf. untersuchte eine grosse Zahl von Pflanzenarten auf das Vorkommen von Lithium. Er constatirte insbesonders das Vorkommen desselben in Blättern, Blüten und Früchten, während es in Stengeln relativ selten nach- zuweisen ist. Tscherning. üeber Pinns silvestris L. f. Baenitzii m. von Karlsbad in Böhmen. (Deutsehe botan. Monatsschr. XVII. Jahrg. Nr. 9 u. 10.) 8^ 2 S. Velenovsky J. Siebenter Nachtrag zur Flora von Bulgarien. (Sitzungsber. d. k. böhm. Ges. d. Wissensch. Math.-naturw. Cl. 1899. Nr. XL.) 8°. 8 S. Neu beschrieben werden : CentaureaUrumovn Yel., Satiireja pilosaYel., S. S'korpili Vel, Calamintha thracica Vel. — Aufzählung einer Reihe für das Gebiet neuer Arten und bemerkenswerther neuer Standorte. Vierhapper F. Zweiter Beitrag zur Flora der Gefässpflanzen des Lungau. (Verh. d. k. k. zool.-botan. Ges. 1899.) 28 S. Ein reicher und in Folge der sorgfältigen Bestimmungen werthvoUer Beitrag zur Kenntniss der Flora der Salzburger Alpen. Die Arbeit bringt auch ausführlichere Erörterungen über Phyteuma hemisphaericum und Ph. hetonicifolium. Weleminsky J. üeber Sporenbildung bei Dematium pullulans De By. (Sitizungsber. d. naturw.-raedic. Ver. Lotos. XIX. Bd. Nr. 5. S. 194—199.) 8". Ascherson P. Mittheilungen über eine im Mittelmeergebiete vielfach verwilderte Erigeron - Art. (Verh. d. botan. Ver. der Prov. Brandenburg. XLI. S. XXXIII -XXXVIII.) 8^ A. Matz beobachtete bei Amalfi in Calabrien, in Caserta bei Neapel eine Pflanze, die er nach Terraciano für Vütudiiila triloba hielt. H. Raap hatte dieselbe bei Genua beobachtet. A. Matz fand sie dann wieder bei Lissabon und Coimbra. Verf. hat nun die Pflanze selbst eingehend unter- sucht und ihr Auftreten im Mittelmeergebiete verfolgt. Nach ihm handelt es sich um den centralamerikanischen Kriyeron Karwitislyanus, var. inu- 23 cronatus DC. Ausser den schon erwähnten constatirte er noch folgende europäische Orte, an denen die Pflanze verwildert beobachtet wurde : Mentone (Retzdorff), Bordighera (Haussknecht), Laggo Maggiore (Solms-L au- bach), Oporto (Leresehe und Levier). Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Pflanze im Süden Europas sich weiter verbreiten und vielleicht auch in den mediteranen Theilen Oesterreichs (Südtirol, Istrien) auftreten wird. Carleton M. A. Ceroal Riists of the United States. A physiological investigation. U. S. Departement of Agriculture. Division of vegetable physiology and pathoIogie. Bull. Nr. 16. 8". 74 p. 4 Tab. Darbishire 0. V. üeber die Apothecieuentwicklung der Flechte Fhy.'^cia pidverulenta (Schreb.) Nyl. (Jahrb. f. wissenseh. Bot. XXXIV. Bd. 2. Heft. S. 329-343.) 8°. 1 Taf. Verf. hat bei der genannten Art Trichogyne beobachtet und deutet sie in Uebereinstimmung mit Stahl und Baur als Empfänguissorgan. Die Ab- handlung ist ein neuer Beweis für das ziemlich allgemeine Vorkommen von „Trichogynen" bei Flechten, ohne deren sexuelle Bedeutung jedoch sicher- zustellen. Frech F. Die Steinkohlenformation. Stuttgart (Schweizerbart), gr. 8''. 199 S. 2 Wehkarten, 9 Tafeln, 99 Fig. und 1 Karte in Fol. — Mk. 18. G ärtner- Kalender. Allgemeiner deutscher, für 1900. Heraus- gegeben vom Vorstand des Allgemeinen deutschen Gärtner- vereines. 6. Jahrg. BerHn. (Selbstverlag.) kl. 8**. Der Kalender ist für Berufsgärtner bestimmt und bietet ihnen nicht blos Auskünfte über Standesangelegeuheiten (natürlich in erster Linie für das Deutsche ßtichj, sondern auch sachliche Mittbeilungen, so z. B. Angaben über Dauer der Keimfähigkeit bei Samen u. dgl. G i e s e n h a g e n K. Unsere wichtigsten Culturpflauzen. Sechs Vorträge aus der Pflanzenkunde. „Aus Natur und Geisteswelt". Nr. 10. Leipzig (Teubner). kl. 8°. 114 S. 40 Fig. — Mk. 1. Das allgemein verständlich geschriebene, geschickt abgefasste Büchlein behandelt nur die Getreidepflanzen, bringt aber nicht nur deren Natur- und Oulturgeschichte, sondern leitet von ihrer Betrachtung die Grundlehren der botanischen Organographie und Physiologie ab. Ha liier H. Ueber Bombyeospermum PresI, eine Dicotylengattung von bisher noch zweifelhafter Stellung. (Jahrb. d. Hamburgischen wissensch. Anstalten. XVI. 1898. 3. Beiheft. S. 59-62.) 8°. Auf Grund der Untersuchung des Originalexemplares konnte Verf. die Zugehörigkeit der Gattung zu den Convolvulaceae feststellen. Kohl F. G., Reichenbach L. et H. G. Icones florae germanicae et helveticae. Tom. 23. Dec. 13 — 14. Gera. (Fr. v. Zezschwitz.) 4«. p. 69—83. 20 Taf. — Mk. 8. Bei aller Achtung vor der wissenschaftlichen Bedeutung des jetzigen Herausgebers dieses wichtigen Werkes hat der Referent schon bei Erscheinen der ersten von ihm herausgegebenen Lieferung nachdrücklichst darauf hin- gewiesen, dass die Herausgabe eines solchen Werkes in der Hand eines systematisch gründlich geschulten Botanikers liegen muss, widrigenfalls es seinen Werth einbüsst. Leider haben die seither erschienenen Hefte die Berechtigung dieser Kritik vollauf erwiesen und Band XXIII der Reichen- bach'sehen Icones steht in Bezug auf seinen wissenschaftlichen Werth tief unter den früheren Bänden. Umsonielir ist es zu begrüssen, wenn der neue Verleger des Werkes bekannt gibt, dass Band XXV {Rosaceae) von Dr, Graebner in Berlin bearbeitet werden wird. 24 Le Joli A. Delix points de iioraenclature. fMem. de la soc. nat. des sc. nat. et math. de Cherbourg. XXXI. p. 187—192.) 8°. Behandelt die Nomenclatur von Jianunculus acer und Soiichiis olera- ceus. — Verf. tritt für 7i'. „acris"^ ein und weist nach, dass der Name S oleraceus nur als Sammelname für S. laeois f asper verwendet wei'den kann. Limpricht K. G. Die Laubmoose. Raben hoist's Kryptogamen- Flora. 2. Aufl. IV. Bd. 3. Abth. 35. Liefere. S. 513-576. 8°. Abb. Die Lieferung behandelt die Gattung Riipuum, ferner Aerodadiam und Scorpidium- Masse G. A Eevision of the genus Tilletia. (Bull, of Miscell. Information. Roval Gard. Kew. 1899. Nr. 153 u. 54.) 8". 19 p. 1 Tab. MurbeckP. Die iiordeuropäischen Formen der Gattung 67(;//a/-m. (Botaii. Notiser för är 1899. Nr. 5. p. 193-218.) 8^ Eine monographische Bearbeitung der nordeuropäischen Arten der Gattung, die aber, gleichwie die analogen Arbeiten des Autors über Ccrasthim, Bumex , Ayrostis, in Folge ihrer Gründlichkeit von allgemeiner Bedeu- tung ist. Obaeh E. Die Guttapercha. Mit einem Vorwort von K. Schu- mann. Dresden (Steinkopff-Springer). 8°. 112 S. 61 Fig. Eine sehr gründliche monographische Bearbeitung der Guttapercha in botanischer, chemischer und technischer Hinsicht. Potonie H. Eine Landschaft der Steinkoiilenzeit. Wandtafel im Formate 17U : 120 cm. — Mk. 20. — Erläuterung zur Wandtafel. Berlin (Bornträger). 8°. 30 Textabb. und 1 Taf. Potonie H. Die morphologische Herkunft des })flanzlichen Bialtes und der Blattarten. (Naiurw. Wochenschr. 1899.) 8^ M S. 12 Abb. Abdruck eines, anlässlich des 150 Geburtstages Goethe's, gehaltenen Vor- trages. Verf. skizzirt zunächst die morphologischen Anschauungen Goethe's betreffend das Blatt und geht dann zu einer allgemeinen genetisch-moi-pho- logischen Bptrachtung dieses Organes über. Er reeapitulirt dabei manches von ihm bueits anderweitig Publicirte. Verf. hat zweifellos Kecht, wenn er den Begriff „Blatt" ph3'logenetisch und nicht physiologisch ableitet, wenn er dessen Abkunft dort sucht, wo es zuerst auftritt, bei den Pteridophyten. Zu weit gi'ht Verf. nach der Ansieht des Ref., wenn er dabei bis auf Fucus zurückgeht. Die Phaeophyten haben mit den Cormophyten genetisch gewiss nichts gemein. Die Verhältnisse bei Fucus Hessen sich höchstens ver- gleichsweise heranziehen, um das Vorherrschen der Dichotomie bei Thallo- pbyten zu illustriren, aber auch das wird besser unterbleiben, um nicht das Missverständnis aufkommen zu lassen, als wenn genetische Beziehungen gemacht wurden, ßeiuke J. lieber Caulerpa. Ein Beitrag zur Biologie der Meeres- Organismen. (Wissensch. Meeresuntersuehungen. Abth. Kiel. Neue Folge. Bd. 5. Heft 1 ) 4«. 96 S. 87 Fig. Die Arbeit verfolgt nicht den Zweck einer systematischen Klarstellung der interessanten Gattung, sondern den einer vergleichend morphologisch- biologischen Darstellung desselben. Abschn. 1 (S. 6 — 45) bringt eine Ueber- sicht der Arten mit zahlreiclien schönen Abbildungen. Abschn. 2 (S. 46— 5G) sucht Vorstellungen über die genetischen Beziehungen der Arten zu einander zu gewinnen. Der Abschnitt ist nicht nur bezüglich dieser Resultate, sondern 25 in Hiublick auf die ganze Frage der Uescendenztheorie leseuswerth. Verf. stellt die Forschung nach den phylogenetischen Beziehungen der Organismen als fine Forderung auf, verhält sich aber sehr skeptisch bezüglich des Werthes der Resultate. Seine Skepsis ist begreiflich in Anbetracht der studirten Gattung, bei der weder geographische noch palaeontologische Hilfs- mittel zur Verfügung stehen, bei der der Einblick in die formbedingenden Faetoren zum grössten Theile fehlt, bei der also nur der morphologische Vergleich als Methode übrig bleibt Abschn. 3 behandelt den morphologischen Bau; Abschn. 4 in sehr beachtenswerther Art die Ursachen der Gestaltung. Im letzteren Abschnitte erörtert der Verf zunächst die Beziehungen der Frage nach den Ursachen der Gestaltung zu seiner Determinantenlehre und deduciit dann aus der Gleichförmigkeit der Lebensbedingungen, unter welchen heute die Caulerpen leben, die Unmöglichkeit der Abhängigkeit der Umprägung der Formen von äusseren Einflüssen. Ohne den Einfluss äusserer Faetoren selbst überschätzen zu wollen, möchte Ref aber doch glauben, dass Verf. jene Gleichförmigkeit überschätzt und etwas zu wenig die zeitliche Ungleichförmigkeit der Faetoren beachtet, die doch jedenfalls bei einem so weit zurückreichenden Typus, als welcher uns Caulerpa er- scheint, stark in Betracht kommt. — Kurze Mittheilungen über Regenerations-, Vererbungs- und Variationserscheinungen, sowie ein Capitel „Rückblicke und Ausblicke" beschliessen das ideenreiche Buch. Schmidt Jobs. Danmarks blaagrenne Alger. (Cjanopliyceae Da- nicae.) I. Hormogonme. Kjubenhavn. 8*^. 138 S. 38 Pi»:. Beginn einer eingehenden Bearbeitung der dänischen Cyanophyceen, die bei dem Mangel analoger Bearbeitungen auch für andere Florengebiete werth- voU sein wird. Diagnosen leider dänisch. Schwarz A. Fr. Pha'nerogaraen- und Gefässkryptoganienflora der Umgegend von Nüruberg-Erlangen. II. 2. Folge. Die Calycifloreu. (Abh. d. Nat. Ges. Nürnberg. XI. Bd.) 81 S. 163—514. Schon bei früherer Gelegenheit wurde darauf hingewiesen, dass hier eine sorgfältige, gründliche Arbeit vorliegt, die systematisch und pflanzengeogra- phisch durchaus verlässliche Angaben bringt. Der vorliegende Bau i bestätigt die Richtigkeit dieses Urtheiles. Smith J. D. Enuineratio plantarum (juatemalensium necnou Sal- vadorensium Hondurensium Nicaraguensium Oostaricerisium. Pars V. Illinois (H. N. Patterson.) 8°. 111 p. Wille N. Om nogle Vandsoppe. (Videnskabs. Skrifter I. Math.- natm-w. Gl. 1899. Nr. 3.) 8". 15 p. 1 Taf. Rliizidium Coiifervae n. sp., Olpidium Dicksonii (Wright), var. Striariae nov. var , Aphatiumyces norvccjicus n. sp. Akademien, Botanische Gesellschafteii, Vereine, Congresse etc. Kaiserliehe Akademie der Wisseuschaften iu Wien. Sitzung der inath. -naturw. Classe vom 19. October 1899. Das c. M. Herr Prof. Dr. R. v. Wettstein übersendet eine Abhandlung betitelt: „D escen de nztheore tische Unter- suchungen. I. Untersuchungen über den Saisondiraor- phismus im Pflanzen reicli e". Unter dem gemeinsamen Titel „Deseendenztheoretise-he Unter- suchungen" gedenkt der Verfasser eine Reihe von die Entstehung neuer Formen im Pflanzenreiche betreff «Mulen Eirr/.elnntersnchunoren 26 zu veröffentlichen. Die vorliegende erste Abhandlung behandelt in eingehender Weise die vom Verfasser vor vier Jahren für das Pflanzenreich nachgewiesene Erscheinung des Saisondimor- phismus. Verfasser konnte zeigen, dass eine, dem sogenannten Saisondimorphismus der Thiere analoge Erscheinung auch im Pflanzenreiche zu beobachten ist, allerdings mit dem Unterschiede, dass es sich bei Fällen der letzteren Art stets um verschiedene, aus gemeinsamem Ursprung in Anpassung an die khmatisch ver- schiedenen Abschnitte der Vegetationszeit entstandene Arten handelt, weshalb der Verfasser zur Bezeichnung dieser Erschei- nung den Begriff des Saisonartdimorphismus aufstellt, im Gegensatze zum Saisongenerationsdimorphismus, dem die Mehrzahl der aus dem Thierreiche bekannt gewordenen Fälle an- gehört. Im Jahre 1895 hat Verfasser das Vorkommen saison- dimorpher Arten bei den Gattungen Gentiann, Euphrasia, Alec- torolophas nachgewiesen ; seither gelang ihm die Auffindung der Erscheinung bei Arten der Gattungen Odontiies, Orthantha, Melam- pyrum, Galium Ononis und Cumpanula. Das umfangreiche, nun- mehr vorliegende Beobachtungsmaterial gestattet eine eingehende Kritik und Erklärung der Erscheinung, welche in der vorliegenden Abhandlung gegeben wird. Darnach stellt sich der Saisondimorphismus im Pflanzen- reiche als ein speciellerFall der Neubildung von Arten dar, bei welchem in An knüpfung an Formveränderungen durch directe Anpassung an standortliche Verhältnisse, sowie durch zufällige Variation es zu einer Fixirung der neuen Formen durch Zuchtwahl kommt. Der directe n Anpassung, res pect ive der individuellen Variation (Heterogene sis) fällt hierbei die Neuschaffung der Formen, der Selectiou die Fixirung und schärfere Aus- prägung derselben durch Ausscheidung des Unzweck- mässigen zu. Als der die Zuchtwahl bewirkende Factor erscheint die seit Jahrhunderten regelmässige Wiederkehr des Wiesen- und Felder- schnittes auf den mitteleuropäischen Wiesen uud Feldern, welche bei den genannten Gattungen die Spaltung der Arten in je zwei zur Folge hatte, von denen die eine vor dem erwähnten Schnitte zur Fruchtreife gelangt, die zweite erst nach diesem zu blühen beginnt. Sitzung der math.-natur w. Classe vom 3. November 1899. Das c. M. Herr Prof. Dr. Hans Moli seh übersendet eine im pflanzenphysiologischen Institute der k. k. deutschen Universität. in Prag von dem Herrn Privatdocenten Dr. A. Nestler ausge- führte Arbeit : „Zur Kenntniss der Wasserausscheidung an den Blättern von Phaseohis multiflorus Willd. uud ßoeli- meria". Die Resultate lassen sich folM'endermassen zusammenfassen: 27 Um die Tropfenbildung an den Blättern von Fh'iseolus niuUi- florus Willd. direet unter dem Mikroskop beobachten zu können, wurde ein sehr einfaches Verfahren angewendet: Man legt in kurzen Zeitintervallen abgeschnittene Fiederblättchen in die bekannten Petrischalen, deren Boden mit einer schwachen Wasserschichte bedeckt ist. Da die Tropfenbildung in diesen kleinen geschlossenen Räumen sehr schön vor sich geht, so kann man mit Leichtigkeit jedes Stadium derselben bei Anwendung einer bestimmten Ver- grösserung (Eeichert'sches Mikroskop, Oc. III. Obj. 4, Abbe) genau beobachten. Durch diese Beobachtung wurde Folgendes festgestellt: 1. Die Tropfen treten nicht durch besonders gestaltete Spaltöffnungen, auch nicht durch die gewöhnlichen Spaltöff- nungen aus. 2. Dieselben liegen nicht vorherrschend in den Nervenwinkeln und auf den Blattfacetten, sondern auf den Kreuzungspunkten der Nerven, seltener auf den Blattfacetten. 3. Gewöhnlich sieht man die Secrettropfen über einem oder mehreren Drüsenhaaren, seltener direet an diesen Trichomen hängen, bisweilen an solchen Stellen der Epidermis, wo weder Drüsen- haare, noch Spaltöffnungen vorkommen. Anstatt des gewöhnlichen Leitungswassers auf dem Boden der Petrischale kann man destillirtes Wasser, eine Kupfervitriollösung (1 — 27o). Tanninlösung oder sehr verdünnte Kalilauge, wahrschein- lich noch andere Flüssigkeiten verwenden : die Tropfenbildung geht stets normal vor sich. Die Secrettropfen bläuen rothes Lackmuspapier stets sehr stark; Nessler's Reagenz hat keinen Erfolg; Phenolphtaleinpapier röthet sich entweder nicht oder erst nach einigen Minuten, seltener sofort. Lässt man Secretwasser auf einem Objectträger eintrocknen, so zeigt sich ein weisser fester Rückstand; bringt man denselben nun wieder in einem feuchten Raum, so nimmt er rasch Wasser auf: es bildet sich von Neuem der Tropfen. Dieser neue Tropten reagirt nun stets sofort stark auf Phenolphtalein. Die mikrochemische Untersuchung des festen Rückstandes eines eingetrockneten Tropfens, ferner der spectroskopische Befund ergab mit Berücksichtigung anderer Reactionen das Resultat, dass derselbe neben einer geringen Menge von kohlensaurem Kalk kohlen- saures Kali enthält, eine Substanz, welche begierig Wasser aus einer feuchten Athmosphäre aufnimmt. Damit ist die Tropfenbildung auf dem Objectträger im feuchten Räume erklärt. Derselbe Vorgang v\ird wahrscheinlich auf den Blättern selbst sich abspielen, während gleichzeitig die Drüsenhaare thätig sind. Da kohlensaures Kali sofort stark auf Phenolphtalein reagirt, bei dem ausgeschiedenen Tropfen diese Reaction sieh aber in der Regel erst dann zeigt, wenn derselbe eingetrocknet und der ge- bildete Rückstand durch Aufnahme von Wasser wieder tiiissig ge- worden ist, so ist anzunehmen, dass doppeltkohlensaures Kali mit 28 dem Secrettropfen ausgeschieden wurde, welches beim EiutrockneD des Tropfens durch rasche Abgabe eines Theiles der Kohlensäure zu einfach-kohlensaurem Kali wird. Bei der Ausscheidung der Blätter der BoeJinieria-Arien. spielen die besonders au den Stellen des Wasseraustrittes vorkommenden Drüsenhaare keine Rolle ; das Wasser tritt hier durch Wasserspalten aus, welche auf einem kleinen, vollständig von Epithemzellen aus- gefüllten Zellhügel liegen. Der Vorgang der Ausscheidung ist hier eine einfache Druckfiltration. Neuer Verein. Beim dritten Moorcurs in Salzburg wurde der Beschluss gefasst, einen deutsch-österreichischen Moor- verein zu gründen. Derselbe beginnt seine Thätigkeit im Jahre 1900 und gibt eine österreichische Moorzeitschrift heraus, die monatlieh erscheint und bezweckt, die Moorinteressenten in die Lage zu versetzen, die bisher ertragslosen Moore in Culturboden umzuwandeln und den Torf einer zweckdienlichen Verwendung zu- zuführen, wie dies durch den reichsdeutschen und den schwedischen Moorverein schon seit längerer Zeit mit Erfolg angestrebt wird. Anmeldungen zum Beitritt und Anfragen sind zu richten an Director Schreiber in Staab bei Pilsen. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Herbarium normale eonditum a. F. Schulz, editum per J. Dörfler. Cent. XXXIX. Die vorliegende neue Centurie ist wieder reich an seltenen und schönen Pflanzen. Erwähnt seien ausser den auf S. — dieser Nummer angeführten Pflanzen: Tilia stihparvifolia Borb. , 'J'. JHerneckensis H. Br., J\ Stohlii H. Br.. T. Haringiana H. Br.. Cytisus Ardtihii Fouru., Astragalus. Murrii Huter, A. suhu- latus Pallas, A. Transsilvunicus Barth. Hedysarum candidum M. a. B., Fifnpinella Biclinelli Briq. von den Original-Standorten. Convolvulus Persicus L. von Constantinopel. Primula rubra eben- dorther etc. Baenitz C. Herbarium Europaeum. XXXHI. Jahrg. 1900. Der neueste Katalog zeichnet sich wieder durch grosse Reich- haltigkeit aus. Er gibt den Inhalt folgender Lieferungen an: A. Herbarium Europaeum. Lief. CX. Nachtrag. Euplirasia (11 Arten). - Lief. CXVL Pfl. aus Mitteleuropa (55 Arten). — ' Lief. CXVIL Pfl. aus Istrien, Italien, Frankreich, Schweden (35 Arten). — Lief, CXVin. Hieracium (10 Arten), Mentha (10 Arten), Snlicc (2" Arten). — Lief. CXIX. Rosa (6 Arten), Rnhus (65 Arten). — Lief. CXX. Pteridophyta, Moose, Characcae (30 Arten). — Lief. OXXI. Pfl. aus Russland und den Balkanläudern. — Lief. CXXII. Pfl. aus Spanien und Südfrankreich. — B. Herbarium Americanum. Plantae chilenses von 0. Buchtien. Lief. XVL Nr. 983— lu72 29 und Ergänzungen der Lief. XV. — C. Pfl. aus Europa, Kleinasien, Persien und Amerika. Zahlreiche Arten, besonders reichhaltig Uierncinm. Mentha, Fotentilld. Rosa, Huhns, Salix, Tilia, Viola etc. — Kataloge versendet Dr. C. Baenitz, Breslau, Marienstrasse 1 f . Arnold P. Lichenes exsiccatae. Mit der vorliegenden Lieferung gedenkt der Herausgeber dieses überaus werthvolle unternehmen vorläufig abzuschliessen. Es ge- hörte viel Selbstverleugnung dazu, in einer Zeit, in welcher das Interesse für Systematik überhaupt und speciell das für die Lichenologie so sehr in den Hintergrund trat, ein derartiges unternehmen durch Jahrzehnte mit grossen Mühen und Kosten fortzuführen. Nähei-stehende kennen den ausserordentlichen Werth der Arnold'schen Exsiccaten, und es ist nur zu helfen, dass die Zeit wieder komme, in der sie den Grund zu weiteren Forschungen abgeben werden. Die vorliegende Lieferung enthält folgende Arten aus Oester- reich-üngarn: Nr. 1729^ Aspicilia sanguinea Kplh. f. suhcandida Arn., Tirol, bei Wolkenstein (lg. Neugsch wenter), Nr. 1794 Lecidea jurana Schaer, f. dispersa Arn., Tirol, bei Wolkenstein (Ig. Neug- sch wenter), Nr. 1793 Lecidea jurana Schaer., Südtirol, Latemar (lg. Arnold), Nr. 1797 Thelidium dominaus Arn., Südtirol, Karer- pass (lg. Arnold und Boll), Nr. 1134/> Pohjhlastia cupalaris (Mass.) Arn., f. nticrucarpa Arn., Thelidium decipieus Hepp., Süd- tirol. Latemar (lg. Arnold), Nr. 359c Lecidea rliaetica Hepp., Tirol, ßodella (lg. Arnold). Nr. 737c Ramalina thrausta Ach., Tirol, V^erwallthal (Ig. Zopf), Nr. 15386 Usnea haihata L., Tirol, bei St. Ulrich (lg. Arnold), Nr. 822 (/ Usnea microcarpa Arn., Südtirol, Rothwand (lg. Arnold), Nr. 1783 Cornicidaria u^i- hausensis Auwd., Südtirol, Latemar (lg. Arnold), Nr. IISI a Rino- dina corticola Arn., Tirol, llnterkofel (Ig. Arnold). Nr. 1787 & Lecidea parasema Ach.. Tirol, Unterkofel (Ig. Arnold), Nr. 17506 Endocarpon miniatum L., f. complicaturn Sw., Südtirol, Latemar (lg. Arnold), Nr. 1798a Leptogium sinuatum Huds., Tirol. Unter- kofel (lg. Arnold), Nr. 1199b Collema tmdtifidum Sco])., Südtirol. Latemar (lg. Arnold). Nr. 1790 Fertusaria ophthalmiza Nyl. Südtirol. Latemar (lg. Arnold), Nr. 1799a Collema multifidmn Scop., Südtirol, Latemar (lg. Arnold). Nr. 118S Lecanora atriseda Fr., Tirol, bei St. Ulrich (lg. Arnold). Personal-Nachrichten. Dem Professor Dr. P. Asch er son (Berlin) wurde der Rothe Adlerorden verliehen. Prof. Dr. Ambronn in Leipzig wurde zum a. o. Professor an der Universität in Jena ernannt. 30 Privatdocent Dr. H. Sole reder (München) wurde zum a. o. Professor ernannt. Prof. Dr. Mez (Breslau) wurde zum a. o. Professor an der Universität Halle a. d. S. ernannt. Gestorben sind: William Paraplin, am 9. August 1899. in Llandderfel im 93. Lebensjahre : Thomas Bruges Flower, am 7. October 1899, in Bath im Alter von 83 Jahren; Alexander Wallace. am 7. October 1899, in Oolchester im Alter von 70 Jahren ; Prof. Dr. P. Knuth, am 30. October 1899, in Kiel im Alter von 45 Jahren ; Der Domprobst in St. Polten in Niederösterreich Karl Er- dinger am 14. December 1899. im Alter von 77 Jahren. Prof. Dr. E. Yatabe während des Badens im See von Ka- makma (Japan), am 8. August 1899. Notiz. Das Herbarium des verstorbenen Botanikers Gh. Leutwein ist zu verkaufen. Dasselbe umfasst in 140 Fascikeln hauptsächlich die vom Genannten in Griechenland, Italien, Frankreich, Süddeutsch- land, Oesterreich-Ungarn gesammelten, ferner im Tausch erworbene Pflanzen. Ein Katalog steht zur Verfügung. Auskünfte ertheilt Ma- dame de Wild (Chateau de Diemerswyl bei Meenchenbuchsee, Ot. Bern) oder Prof. Dr. L. Fischer in Bern (Universität). Inhalt der .länner-Xummer: Jencic A., Untersachnngen des Pollens hybrider Pflanzen. S. 1. — Eicht er 0., Eiu neues Macerationsmittel für Pflanzengewebe. S. 5. — Podpera J., Ueber eine neue Art der Gattung Fissidens. S. 11. — Urumoff J. K., Beiträge zur Flora von Bulgarien. III. S. 14. — Dalla Torre v. und Sarnthein Graf v., Bedenkliche Mis- cellen S. 18. — Woloszczak E., Bemerkung zu der Abhandlung von A. Jencic. 8. 19. — Literatur-Uebersicht. S. 20. — Akademien, Botan. Gesellschaften etc. S. 25. — Botanische Sammlungen, Museen etc. 8. 28. — Personal-Nachrichten. S. 29. — Notiz. S. 30. Eedacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Eennweg 14. Verantwortlicher Eedacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlasr von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift" erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig I« Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III ä 2 Mark, X— XII und XIV— XXX ä 4 Mark, XXXI— XLI k 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post eipedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zu pränuraeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 31 INSERATE. Die directen P. T, Abonnenten der „Oester- reichischen botanischen Zeitschrift" ersuchen wir höflich um gefällige rechtzeitige Erneuerung des Abonnements pro 1900 per Postanweisung an unsere Adresse. Abonnementpreis jährlich 16 Mark: nur ganzjährige Pränumerationen werden angenommen. Die Administration in Wien I., Barbaragasse 2. Dörflers ^^^=1:: Tausch -Katalog pro 1900 ist bereits erschienen und gegen Zuadressirung von zwei Ansichts-Post- karten erhältlich. Wien, III., Barichgasse 36. Im Selbstverlage des Dr. C Baenitz in Breslau, Marien- strasse 1 F, sind soeben erschienen : Morh riirnnooiim Lief. IIO, (l. Fortsetzung) Euphrasia. nclU. ELUlUpdCUlll. 11 Xr. Mk 1 50. — Lief. 116. Mitteleuropa 55 Nr. Mk. 8. — Lief. 117. Süd- und Nordeuropa. 36 Nr. Uk- 6. — Lief. 118. Hieracium. Mentha Salix. 46 Nr. Mk. 6-50. — Lief. 119. Rosa, Rubus. 73 Nr. Mk. 11. — Lief. 120. Kryptogameu. 31 Nr. Mk. 5. — Lief 121. Russland und Balkanländer. 39 Nr. Mk. 12. — Lief. 122. Spanien, Algier, Kleinasien. 43 Nr. Mk. 10. Herb. Americanum. fot:^!^ if ""''''■ ^^'^-^*-) Herb. Dendrologicum. Lief, i u. 2. 175 Nr 26 Mk Inhaltsverzeichnisse versendet der Selbstverleger Dr. C. Baenitz in Breslau. 32 Wiener Botanische Tauschanstalt. Neue botanische iimsiMii ii ii@ liln! (Europäisches Russland.) Der durch seine prächtigen taurischen Sammhingen wohlbekannte Bota- niker A. Gallier unternimmt abermals eine auf eine ganze Saison berechnete Sammelreise in die Krim. Gallier gedenkt Anfangs April 1. J. die geplante Reise anzutreten und hat als Standquartier die Steppe zwischen Simferopol und Karazu- basar gewählt. Von dort aus sollen Excursionen auf den Tschatyr-Dagh und in dessen Umgebung, nach Baidar bis Laspi und höchstens bis Jalta unternommen werden, desgleichen von Simferopol bis Sewastopol. Ferner soll die Salzgegend bei Feodosia und Kertsch bis zum Asow'schen Meere besucht werden. Die genannten Gegenden sind solche, die Gallier bisher entweder noch gar nicht oder nur ganz tiüchtig und zu einer zu späten Jahreszeit besucht hat. Es ist somit auch diesmal eine an hochinteressanten Arten reiche Aus- beute zu erwarten. Ueberdies will Gallier bestrebt sein, möglichst nur solche Arten aufzunehmen, die in den letzten Sammlungen nicht vertreten waren oder die nur einige wenige Abnehmer erhalten haben. Nachdem ein Theil der Reisekosten durch Subscription aufgebracht werden muss, werden Interessenten, die sich Sammlungen dieser Ausbeute zu einem bedeutend ermässigten Subscriptions-Preise sichern wollen, er- sucht, ihre Wünsche baldigst bekannt zu geben. Nähere Auskünfte ertheilt nur der Gefertigte, w e 1 c h e i- auch diesmal die Gesammt-Ausbeute übernehmen und zur Ver theil ung bringen wird. Nebenbei sei noch bemerkt, dass Gallier bereit ist, auch Wünsche nach Samen, Knollen und Zwiebeln für Culturzwecke zu berück- sichtigen. J. Dörfler, Wien, III. . Barichgasse 36. NB. Dieser Nummer ist Tafel I (Podpera), ferner für die Abnelimer des Jahr- ganges !899 Titel und Inhalt desselben beigegeben. ÖSTERREICHISCHE BÖTMISCHE mmm. Herausgoi^eben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. L. Jahrgang, N"- 2. Wien, Februar 1900. Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität in Prag. Nr. XXXVIII.') Untersiichungeii über die Stamiuoclien der Scroi>hulariaceen. (Mit 2 Tafeln ) Von Dr. Johanu Maria Polak. Bei iimfangreiclien Familien der Angiospermen, welclie einen streng einheitlichen Blütenbau besitzen, war man schon längst ge- nöthigt, bei systematischen Untersuchungen minder auffallende, im feineren Baue liegende Merkmale zur Unterscheidung der einzelnen Genera heranzuziehen, wie beispielsweise den anatomischen Bau der Frucht bei den ürabelliferen. die Stellungsverhältnisse der Radi- cula und der Ootylen bei den Cruciferen u. a. m. Bei Familien hingegen, die keine so einheitlich gebauten Blüten besitzen, bieten die Morphologie der Frucht, des Perianths und des Androeceums zumeist hinreichende Anhaltspunkte zur Unterscheidung der Genera, weshalb weniger auffallende Merkmale geriügere Beachtung finden. Solche weniger auffallende Merkmale können aber gerade sehr wichtig sein. Hierher gehören neben anderen rudimentäre Organe, welche im Laufe der phylogenetischen Entwicklung ihre ursprüngliche Function verlieren und rückgebildet werden oder andere Functionen übernehmen und dementsprechend umgebildet werden können. Das schrittweise Verfolgen ihrer Aus- bildung kann sehr werthvolle Aufschlüsse in phylogenetischer Hin- sicht liefern. Es gibt nur wenige Pflanzenfamilien, in denen durch das Vor- kommen rudimentärer Organe so deutliche Beziehungen zum ür- typus. sowie der Gruppen zu einander sich finden lassen, wie bei dem Androeceum der Scrophulariaceen. Dies bestimmte mich nun, über Anregung meines hochverehrten Lehrers, Herrn Prof. Dr. 1) Die vorliegende Abhandlung wurde im Jahre 1898 abgeschlossen, deren Publication verzögerte sich bisher aus äusseren Umständen. Oesterr. botan. Zeitschriff. 2. Heft. 190U. 3 34 Richard Ritter v. Wettstein, dem ich für diese Anregung und seine vielfache Förderung herzlichst dauke, der Untersuchung näher zu treten, ob nicht das Vorkommen und die Entwicklung von Staminodien noch in höherem Masse, als es bis jetzt geschah, sich in der Systematik der Scrophulariaceen, bezw. bei der Umgrenzung von Artengruppen innerhalb derselben Gattung verwenden Hessen. Meine nächste Arbeit hatte den Zweck, für jene Untersuchung das Material vorzubereiten durch Revision möglichst zahlreicher Gattungen der Familie auf das Fehleu, resp. Vorhandensein des fünften median oben gelegenen Staubgefässes. Es sollte damit eine Ueberprüfung der bisher vorliegenden, manchmal doch nuf vor- läufige Untersuchungen dürftigen Materiales beruhenden Angaben angebahnt werden, und insbesondere auch die Entscheidung der Frage, ob nicht in einzelnen Fällen Spuren (z. B. Gefässbündel) dieses Staubblattes aufzufinden sind, in denen es zur Ausbildung eines als Organ erscheinenden Staminodiums nicht mehr kommt. Die Wiedergabe der Resultate dieser Revision ist der Hauptzweck der folgenden Zeilen. Die denselben angefügten Bemerkungen über die Bedeutung der Ergebnisse für die Systematik der Familie sollen nur der Ausdruck einiger sich unwillkürlich auf- drängender Anschauungen sein und keineswegs auf monographischen Arbeiten beruhenden systematischen Gruppirungen irgendwie vor- greifen. Von Arbeiten, welche die Systematik der ganzen Familie der Scrophulariaceen umfassen, und die ich daher fortwährend benützen musste. seien die wichtigsten hier angeführt, da ich mich im Folgenden auf dieselben stütze: Endlicher: Genera plantarum secundum ordines naturales disposita. Vindobouae 1836—1840 (pag. 670—696). Benthamiu DeOandolle: Prodromus X. 1846 (pag. 187 f.). Bentham et Hook er: Genera plantarum, vol. II. pars II. Londonii 1876 (pag. 913—980). Baillon: Histoire des plantes IX. 1887 (pag. 4l3j. V. Wettstein: Scrophulariaceoe in Engler und Prantl: Natürliche Pflanzenfamilien, Leipzig 1891 (Lief 65 — 67)') und Nachträge, S. 293 (1897j. Im Allgemeinen beruhen meine Angaben auf der Unter- suchung von Herbarpflanzen, die ich zum grössten Theile der Sammlung des botanischen Institutes der k. k. deutschen Prager Universität entnahm. Die dort fehlenden Gattungen erhielt ich, so weit es möglich war, zum grossen Theile aus dem botanischen Museum der Wiener Universität durch gütige Zusendung des Herrn ^) Im Eingänge dieser letzterwähnten Bearbeitung, sowie im Nachtrage zu derselben (1897) findet sich die wichtigste sonstige Literatur angegeben. — Ueber die Staminodien der Scrophulariaceen vgl. man überdies E. Heinricher, Neue Beiträge zur Pflanzenteratologie und Blüten morphologie in Gest. bot. Zeitschr. 1894, Ascherson in Verb. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenburg XXXI, und die dort citirte Literatur. 35 Dr. K. Rechinger, dem ich an dieser Stelle hierfür wärmstens danke. Schliesslich uutersiiehte ich im Herbarium des k. k Hof- Museums in Wien mit Erlaubniss des Oustosadjuncten Herrn Dr. A. Zahlb ruckner einige dort vertretene seltenere Gattungen.^) Die Blüten wurden aufgekocht und nach entsprechender Oeff- nung der Corolle mit der Präparirlupe oder dem Mikroskop bei schwacher Vergrösserung untersucht. Eine werthvolle Ergänzung fanden diese Untersuchungen dadurch, dass zahlreiche Arten im hiesigen botanischen Garten cultivirt und in lebenden Exemplaren untersucht werden konnten. A. Mittheilimg- der Resultate der die einzelnen Gl^attungen betreffenden Untersuchungen. Im Folgenden gebe ich zunächst eine kurze üebersicht meiner Beobachtungen. In der Reihenfolge der Gattungen folge ich dabei der oben angeführten Arbeit Wettstein's. Die Anführung einer Art besagt, dass ich wo möglich mehrere Exem- plare derselben bezüglich des Androeceu ms untersuchte. Bei gut bekannten und bereits untersuchten Gattungen, wie z. B. Verbascum, Digitalis, Älectorolophts u. a., beschränkte ich mich auf Stichproben. Unter „fünftes Staubgefäss" verstehe ich stets das rückwärtige obere. I. 1. Pseudosolaneae-Verhasceae. 1. Verbascum L. Fünf fertile Staubgefässe. 2. Celsia L. {Jantlie Griseb.) Vier fertile Staubgefässe. C. cordata Pers., C. cretica Lin., C. ncaulis Bory, C. persica 0. A. Mej., C. Arcturus L. Das unpaare fünfte Staubgefäss ist spurlos abortirt. 3. Staurophragma Fisch, et Meyer (f). St. anatoUcum Fisch, et Meyer. Vier gleichlange Staubgefässe, das fünfte Staubgefäss fehlt vollständig. 4. Leucophyllum Humb. et ßonpl. (f). L. minus Gray., L. Texanum Benth. Vier zweimächtige Staubgefässe, das fünfte fehlt vollständig. 5. Ghiesbreghtia A. Gray. Nicht untersucht. II. 2. Fseudosolaneae- Aptosimeae. 6. Anticharis Endl. {Boradanthera Benth.) Zwei fertile Staub- gefässe. A. arabica (Steud. et Höchst.) Endl. Die beiden vorderen Staubgefässe sind fertil, die drei übrigen staminodial. Das unpaare fünfte ist ein ganz kleines, rudimentäres Wärzchen mit noch deut- hehem Gefässbündel. Die beiden benachbarten Staminodien der rückwärtigen Staubgefässe zeigen noch unverkennbare Aehnlichkeit mit den fertilen Staubgefässen. Sie besitzen kurze, dünne und senk- 1) In der nachfolgenden Mittheilung der die einzelnen Gattungen be- treffenden Untersuchungen bezeichnete ich die aus Wien stammenden Pflanzen- species und Gattungen mit einem Kreuze (f). 3* 36 recht in die Blüte hineinragende Filamente, welche verkümmerte theca-artige Bildungen tragen. Kräftige Gefassbütidel ziehen sich bis an das Ende der Filamente hin. (Vgl. Tat. II. Fig. 1.) 7. Aptosimum Burchell (Ohlendorfßa Lehm., Chilostu/ma Höchst.). Vier fertile zweimächtige Staubgefässe. ^4. procumb.ms Burch. Die zwei rückwärtigen Staubgefässe sind bisweilen steril. Das fünfte Staubgefäss ist staminodial. Sein Gefässbündel reicht durch das Filament bis in's keulig angeschwollene Köpfchen. 8. FeUostomnm E. Meyer. Vier zweimächtige Staubgefässe. P. virgatum E. Mey., F. leucorrhisum E. Mey. Das Staminodium^) zeigt ein deutliches und kräftiges Gefässbündel, welches durch das verhältnissmässig lange Filament bis in's keulige Köpfchen reicht. II. 3. Antirrhinoideae-Hemimerideae. 9. Alonsoa Ruiz et Pav. {Schistanthe Kunze). Vier fast gleich lange Staubgefässe. A. incisaefoUa Ruiz et Pav., A. parviflora Steud., A. urücifolia Steud.. A. contiolata R. P. Das fünfte Staubgefäss ist vollständig abortirt. Die beiden Lappen der nach unten gewen- deten Oberlippe sind durch einen bis an die Basis der CoroUe gehenden Einschnitt getrennt. 10. Angelonid Humb. et Bonp. {Fhysidium Schrad., Thijla- cantha Nees et Mart., Schelveria Nees et Mart.) Vier zweimächtige Staubgefässe, kein Staminodiura. A. Gardneri. Hook , A. salicariae- folia H. B. K., A. integerrima Spreng., A. procumhens Nees; das fünfte Staubgefäss ist vollständig abortiit. 11. Diascia Link et Otto. Vier zweimächtige fertile Staub- gefässe. D. alonsoidcs Link besitzt ein kleines Staminodium mit schwach angedeutetem Gefässbündel an der dem oberen Stamen entsprechenden Stelle. JJ. pachyieras E. Mey. besitzt ein kleines Staminodium ohne Gefässbündel. I). Integemma E. Mey., D, tuny- ceras E. Mey., 1). racemulosa Benth. besitzen kein Staminodium., 12. Hemimeris Thunb. Zwei Staubgefässe. H. moidana L., H. sahulosa L. Die restlichen drei Staubgefässe sind spurlos abortirt. IL 4. Antirrhinoideae-Calceolarieae. 13. Trianthtra Wettst. nicht untersucht. (Nach Wettstein drei Staubgefässe, pag. 55.) 14. Calceolaria Linue. Zwei fertile Staubgefässe. C. sallcifolia Ruiz et Pav. Drei Staubgefässe sind vollständig abortirt. Als IJigen- thümlichkeit sei erwähnt, dass die Gefässbündel der Fetalen schon am Grunde reichlich verzweigt sind; diese Verzweigungen bilden in ihren Basaltheilen einen fast ringsum geschlossenen, um einen Verdickungswall verlaufenden Befestigungsring an der Basis der Corolle. (Vgl. Taf. IL Fig. 2.) C. chelidonifoUa H. B. hat keinen Verdickungswall. Die beiden Staubgefässe besitzen Honiggrübchen. 1) Wenn hier und im Folgenden vom Staminodium schlechtweg die Rede ist, so ist damit stets das dem oberen, unpaaren, in der Mediane der Blüte ge- legenen Staubgefässe entsprechende gemeint. 37 Auffallend ist es, dass die Blüten gerade an der Stelle, wo das nnpaare fünfte Staiibgefäss sich finden sollte, sehr leicht zerreissen. Dies ist ein deutlicher Beweis, dass nicht etwa zur mechanischen Festigung der Corolle Gewebetheile des ahortirlen Staubgefässes verwendet wurden. 11. 5. Ant irrhinoi dcae- Antirrh ineae. 15. Colpias E. Mey. ff), (7. mollis E. Mey. Vier zweimächtige Staubgefässp. Das fünfte fehlt zumeist. Nur eine Blüte (von 25 unter- suchten) hatte ein kleines, fadenförmiges Staminodium. 16. Nemcsia Vent, Vier zwei mächtige fertile Staubgeflisse N. chanKiedrifolia Vent.. IV. piihescens Benth., N. floribunda Lehm.. JV. versicolor E. Mey. Das fünfte Staubgefäss ist spurlos abortirt. 17. Diclix Benth. Vier zweimächtige fertile Staubgefässe. D. reptavs Benth. Das fünfte Staubgefäss ist spurlos abortirt, 18. Cymhalaria Baumg. Vier zweimächtige fertile Staub- gefässe. C. Cymhalaria (L.) Wettst. = Linaria 0. L. Das Stami- nodium ist fadenförmig, gegen das Ende zu etwas keulig verdickt, mit deutlichem Gefässbündel. 19. Elatinoides (Chav.) Wettst. Vier zweimächtige fertile Staubgefässe. E. Elathie (L.) Wettst., E. spuria (L.) Wettst. Das Staminodium des fünften Staubgefässes ist fadenförmig und etwas länger als bei der vorigen Gattung; das Gefässbündel ist deutlich durch das am Grunde verdickte Filament zu sehen. 20. Linaria Juss. (Linaria, Sect. Linariastrum Chav.). Vier zweimächtige fertile Staubgefässe. Staminodium stets vorhanden. L. reticidata Desf. (f) hat ein sehr kleines Staminodium. L. tristis Mill. (t) hat ein langgestieltes, senkrecht in die Blüte hineinragendes Staminodium. L. genistifolia Mill. Das Staminodium ist zweilappig. Das Gefässbündel deutlich. (Vgl. Taf. II, Fig. 3.) L. peloponncsiaca Bois et Heldr. Das Staminodium wie bei der vorhergehenden Species, nur etwas mehr zugespitzt. (Vgl. Taf. IL Fig. 4.) L. albifrons Spr,, L. striata Dec, L. Hendersonii (j), besitzen je ein zweilappiges Staminodium mit gestrecktem Filamente und kräftigem Gefässbündel. Jedes Gefässbündel der einzelnen Fetalen hat zwei Abzweigungen, die sich wieder theilen. (Vgl. Taf. II, Fig. 5.) Der Sporn wird allein vom Gefässbündel des fünften, unteren Petalum ernährt L. alpina Mill., L. macroura M. Bieb., L. saphirla Steud. besitzen sehr kleine Staminodien, bei denen man die Zweilappigkeit nicht mehr eonstatiren kann. L. dalmatica Mill., L. vidgaris Mill. besitzen ein schönes, oTOSses, zweilappiges Staminodium, das der ersteren Species besitzt noch ein unten verbreitertes Filament. 21. lUohavca (f) Gray. 31. viseida Gray. Feitil sind die beiden vorderen Staubgefässe, während die beiden rückwärtigen steril bleiben. Ihre Filamente sind viel kürzer, zeigen aber noch rudi- mentäre Thecae. Das unpaare fünfte Staubgefäss ist vollständig staminodial und keulenförmig. Alle drei rudimentären Staubgefässe haben Gefässbündel. (Vgl. Taf. 11, Fig. 6.) 38 22. ÄnUrrhiniim Liun. Vier zweimächtige fertile Staubgefässe. A. mains L. Das Staminodium ist iilein uud in Blüteniiüospen sehr turgeseent. Das Filament ist fast vollständig unterdrückt. Die Form ist verhältnissmässig wenig variirend. Das Connectiv und die Theeae sind noch schwach angedeutet vorhanden. Das Gefässbündel ist sehr sehwach, aber noch deutlich. (Vgl. Taf. II, Fig. 7—13.) Vgl. Fig. 22, pag. 45 L, M der Arbeit von Wettstein. A. Barrdleri Bor. Das Staminodium zeigt seitlich zwei den Antheren entsprechende Lappen. Das Gefässbündel uud ein kurzes Filament siud deutlich zu beobachten. Antirrhinum Lohelii = Asariniwi Lohelii (Mill.) besitzt ein kräftiges, zweilappiges, turgescentes Staminodium. 23. Schweinfurthiü A. Braun (|j. Seh. 2'>ediceUaris (Anders.) A. Br. Vier zweimächtige Staubgefässe, das fünfte ist staminodiaL zweilappig und etwas grösser als das bei Antirrhinum. 24. Chaenorrhinmu (D. 0.) Lge. Vier zweimächtige Staub- gefässe. Ch. minus (L.) Lge. Staminodium klein, knopfförmig. Ch. origanifolium (L.) Lge. Bei vier cultivirten Pflanzenstöcken in allen Blüten das fünfte Staubgefäss vollständig abortirt. Au der Stelle, wo das Staminodium zu suchen ist, reissen die Blüten sehr leicht. Bei vielen Blüten reisst schon die Corolle von selbst während der Anthese. 25. Simhuleta Forsk. (Anarrhinum Desf.) Vier zweimächtige Staubgefässe. S- heUidifoUa (L.) Aschers. Das kleine Staminodium hat ein kleines Köpfchen. Das Gefässbündel ist deutlich. S. orientaUs (Benth.) Wettst. Das Staminodium ist mehr als doppelt so gross wie bei der vorigen Art. Das Gefässbündel ist kräftig. 26. Galvesia (f) Domb. Vier zweimächtige Staubgefässe. G. juncea Gray. (Plant. Oaliforn. Nr. 720 ; legitPal m e r). Das Staminodium ist klein, breit-lappenförmig mit zartem Gefässbündel. 27. MaurancUa Ort. Vier zweimächtige Staubgefässe. M. antirrhiniflora H. B. Ein Staminodium mit entwickeltem Gefäss- bündel vorhanden. Das verkürzte Filament ist am oberen Ende mit Papillen besetzt, wie die Filamente der übrigen Staubgefässe. Die Antherentächer sind hier bereits metamorphosirt, etwas in die Länge gezogen, scheinen hohl zu sein und werden aus sehr zarten, parenchymatischen Zellen zusammengesetzt. Das Connectiv ist eben- falls in die Länge gezogen und gleich den umgewandelten Antheren aus zarten parenchymatischen Zellen aufgebaut. An den Enden der umgewandelten Antheren finden sich Spaltöffnungen in geringer Anzahl. Die Staminodien sind bei dieser Species sehr constant. aber schrumpfen bald nach dem Oeffnen der Corolle. (Taf. II, Fig. 14. 15.) 3J. scandens (Don) Gray. Das Staminodium zeigt vereinzelte Spalt- öffnungen an den rückgebildeten Antheren; im übrigen der fol- genden Gattung sehr ähnlich. (Vgl. Taf III, Fig. 16.) 28. Ehodochiton Zucc. Vier zweimächtige Staubgefässe. Rh. voluhile Zucc. Staminodium mit Gefässbündel vorhanden. Es zeigt noch deuilich Reste der Antheren, welche aber nicht so weit um- gebildet erscheinen wie bei Maurandia. 39 II. 6. Äntirrhino i (leae-Cheloneae. 29. Sijnapsis Griseb. Vier zweimächtige Staiibgefässe. Nicht untersucht. S. ilicifolia Gris. besitzt ein fadenförmiges Staminodiura nach Wettstein, pag. 63. 30. Leucocarpus Don. Vier zweimächtige Staubgefässe. L. per- foliatus (H. B. K.) Benth , L. alatus Don. Das fünfte Staubgefäss ist spurlos abortirt. 31. Bermatocahjx Oerst. Vier zweiraächtige Staubgefässe. Nicht untersucht. D. parviflorus Oerst. besitzt nach Wettstein, pag. 03, kein Staminodiura. 32. Halleria Linn. Vier zweiraächtige Staubgefässe. H. lucida L.. H. ovata Benth., H. ellipticu L. Alle besitzen ein fadenförraiges Staminodiura. 33. Teedia Eudolphi {Brohhausenia Roth.) (f). Vier zwei- mächtige Staubgefässe. Staminodiura fehlt. T. hicida Rudoiphi. 34. Phygelitis E. Mey. Vier zweiraächtige Staubgefässe. V. Wettstein gibt ein kleines Starainodium an (pag. 63). Bei den mir vorliegenden Blüten von Ph. capeusls E. Mey. [von cultivirten wie von Herbarpflanzen von Drege (Cap)] zeigte sich kein Stami- nodiura. wohl aber constant au der dera Starainodium entsprechenden Stelle Gefässbündelreste, die mit den Gefässbündeln der benach- barten Fetalen in den raeisten Fällen verbunden waren. (Taf. III, Fig. 17.) Nach unten zu, gegen den Grund der Blüten, endigten sie stets blind. In raanchen Fällen hatten sie auch nach oben zu keinen Anschluss zu den anderen Gefässbündeln. 36. ßusselia Jacquin {Gomara Ruiz et Pav.). Vier zweiraäch- tige Staubgefässe. 11. iiincea Zucc. Das Staminodiura ist einlappig, an der Spitze etwas in das Innere der Blüte gewölbt, aus paren- chyraatischen Zellen aufgebaut. Ära Grunde sind die Zellen cylin- drisch. gegen die Spitze zu werden sie allmählich polygonal. Das Ge- fässbündel reicht bis zur Insertionsstelle. (Taf. III, Fig. 19 u. 21.) 36. Friylinia PangeUi. Vier zweimächtige Staubgefässe. F. cestroides Colla, F\ undidata (Linn.) Benth. Ein stäbchenförmiges Staminodiura ist stets vorhanden. Bei F. cestroides beobachtete ich Starainodien von der Forra der fertilen Staniina, die aber keinen Pollen besassen. 37. Ixianthes (f) Benth. /. retzioides Benth. (Cap der guten Hoffnung, legit Zenker.) Die beiden vorderen Staubgefässe sind fertil, die beiden rückwärtigen steril rait noch deutlichen Antheren. Das unpaare ist vollständig staminodial, klein und keulenförraig. In allen Blüten sind die Starainodien deutlich sichtbar. (Taf. III, Fig. 22. ^ 38. Anastrahe E. Mey. Vier zweiraächtige Staubgefässe. A. integerrima E. Mey. Das Staminodiura ist klein und keulenförraig. 39. Fowkeria Harv. (j) Vier zweimächtige Staubgefässe. Ü. triphijlla Harv. besitzt ein kleines, lappiges Staminodiura mit Ge- fässbündel. 40. Brookea Benth. Nicht untersucht. 40 41. Wigthia Wallieh. Bloss vier zvveimächtige Staubgefässe. W. gigantea Wall, Stamitiodinm fehlt. 42. CoUinsia Nutt Vier zweimächtige Siaubgefässe. C. hicolor Kenth., C. grandiflora R. Br , C. verna Nutt. Das Staminodiura ist dick keulenförmig und ragt in die Blüte senkrecht hinein. Bei lebenden Pflanzen von C. multicolor Ldl. und C. hicolor Bentli. ist das Staminodium olivengrün. Das Gefässbündel ist in allen Fällen sehr kräftig. (Taf. III. Fig. 18.) 43. Tonella Nutt. (f). Vier zweiraächtige Staubgefässe. T. colllnsioides Nutt. (ü. S. A. Oregon Eocky. lg. Ho well). Das Staminodium ist ein kleines, ungestieltes Läppchen mit kräftigem Gefässbündel. 44. Scrophnlaria Linn. Vier zweimächtige Staubgefässe. Sect. I Vcnilia Don., S. cordatd W. K., S. vernalis L., S. chrysantha Jaub. et Sp , S. orientalis L. Spurloser Abortus des fünften Staubgefüsses. Bei -S. oricntdUs L. fanden sich bisweilen Abzwei- gungen der dem fehlenden fünften Staubgefäss benachbarten Petal- gefässbündel vor, w^elche gegen die Steile, an der das vStaminodium zu suchen wäre, verlaufen und dort unten blind endigen. (Im wei- testen Sinne erinnert dieser Fall an Phygelius. Nr. 34.) S. chry- santha wurde genauer untersucht, da die Frage nahe lag, ob nicht in Anbetracht der kräftigen Ausbildung des Staminodiums bei nahe verwandten Arten wenigstens Spuren desselben, etwa im Gefäss- bündelverlaufe, zu finden wären. Es wurden zu diesem Zwecke Quer- schnitte unterhalb des Gynöceums gelührt, welche zeigten, dass vom fünften Staubgefässe auch nicht Gefässbündelspuren vorhanden sind. Die Gefässbündel der benachbarten Fetalen zeigen oft stärkere Ver- zweigung gegen die Stelle der Blüte, wo das fünfte Staubgefäss zu suchen w^äre. Beim Welken der Oorolle vertrocknet zuerst die Stelle, welcher das fünfte Staubgefäss fehlt. Den Uebergang zu der fol- genden Section bildet S. Kotacliyana Benth.. welche constant das Gefässbündel des fünften Staubgefässes als letztes Rudiment des- selben noch zeigt. (Taf. III. Fig. 36.) Sect. II Scorodonid Don: S. alpesiris Gay., S. arguta Ait., S. auricnlata Brot., ä. amplexicaidis Benth., S. Ehrhartii Stev. , S. aquaticd L. , S. hispüla Desf. , S. lanceolata Pnrsh, S. nodosa L. , S. riigosn Willd., ä samhiicifolia L. . S. scoro- donia L. Alle haben ein breit lappenförmiges Staminodium, das in seiner Verbreiterung oft die Farbe der Corollzipfel annimmt. Das Gefässbündel ist in allen Fällen vorhanden und im oberen breitlappenformigen Theile verzweigt. (Vgl. Wettstein, pag. 45. Fig. 22 N.) Hier liegt zweifellos nicht ein blos reducirtes, sondern ein umgebildetes, anderen Zwecken adaptirtes Staubgefäss vor. lieber die Bedeutung dieses auffallenden ürganes konnte ich in der blüten- biologischen Literatur keine Angaben finden. ') Dass es sich hier ') Vgl. A. Kern er, Pflanzenleben, Ludwig, Lehrbuch der Biologie, E. Loew, Blütenbiologie der Floristik, H. Müller, Befruchtung der Blumen durch Insecten, pag. 282, 1873. 41 um ein „nutzloses", „völlig gleichgiltiges" Organ bandelt, wie H. Müller meint, kann man wohl unmöglich annehmen; es müsste sonst wohl wie bei der ersten Seet. abortirt oder reducirt werden. Scd. III TomiophyUuni Benth. -t-« »-V* »-4-^ •->-• •-!-• »-[--• >-v^ »-}--• fr-J--* »-4^< ^-l'-» •-![•-• »-I--* ^-^^-^ •-4--« »-4^^ •^^■^ Wir kaufen die Jahrgänge 1851, 1854, 1855, 1856, 1857, 1858, 1859, 1863 der ,,Oesterreichischen botanischen Zeitschrift' und erbitten Anträge. _ . ~ 1 i, i-» , Carl Gerolds Sohn Wien, L, Barbaragasse 2. »-1-« •'f~9 »-1^-« »-t-« •-!-• »--l-« »-'t-^ »--1-« •-'t~« »-t-« •-4-* »-t--« •'t-» »-t-« »-t-* »-t-« •-t-« »-1-« •-^'« «--t-« »^-« »^N» •-^« Zwei Herbarien ausgesuchter Pflanzen aus den Vereinigten Staaten von Nord-Ameriica, ins- besondere aus den südlichen und westlichen Staaten, sind zu verl(aufen. 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Huguenin" aufliegendes Exemplar hatte allerdings weniüer Pollen, aber auch dieser war vollständig steril (100^ j. 8. Verbascuni iiigrum L. X ^ • Lychnites L. = V. Schiedea- num Koch. „F. Schultz. Herbarium normale, nov. ser. cent. 1. 107. Terasses pierreuses et incultes de cotes sur le gres vosgien, dans la valee pres Kaiserslautern (Palatinat. Baviere) Dec, et rec. F. Schultz, 25. VH. 1865". Der Pollen war in verhältnismässig grosser Menge vorhanden, erwies sich aber als vollständig steril (lOOVo)- Compositae. 9. Cirsium montanum (W. K.) Spr. X C. spinosissimiim (L.) Scop. = Cirsium Aleutrense Porta ^). „Flora exs. austro-hung.. No. 1777. Tirolia austraUs. Val du Ledro. In pascuis montis Gadria inter parentes; solo calcareo, 2000—2200 m. s. m. leg. Porta". Pollen vollkommen steril (100%). 10. Cirsium acaule (L.) All. X G- oJeraceum (L.) Scop. = Cirsium decoloratum Koch^). ,,F1. exs. austro-hung. No. 1779. Tirolia austro-orientalis — Pustaria — In pratis humidis ad Innichen inter parentes; solo calcareo: 1200 m. s. ra. leg. G oll er". Pollenkörner in sehr geringer Zahl und nicht aufquellend, um mich davon zu überzeugen, dass dieses Nichtaufquellen charak- teristisch für den Bastart ist, untersuchte ich von den Staramarten folgende Pflanzen aus dem Herbarium des Wiener botanischen Museums : 1. Cirsium oleraceum Scop. „Wiener-Neustadt, leg. Garl v. So n klar. VI. 1862." 2. Cirsium acaule All. „Tetschen in Boehmen leg. Malinsky. VIII. 1853"; endHch 3. Cirsium acaule All. „Schneealpe leg. Garl v. Sonklar, VIII. 1860". Bei allen diesen, zum Theile sehr alten Pflanzen konnte ich Pollen, wenn auch in geringer Menge, so doch schön auf- gequollen, also vollständig fertil nachweisen. 1) Porta in Huter: Enumeratio plantarum exsicc. 1886. 2) Koch: Tascheabuch der Deutschen Schweizer Flora, pag. 294 (1844). 85 Ergebnisse. Gewinnung- von Ergebnissen allgemeiner Art lag nicht in dem Plane meiner Untersuchungen ; dazu war schon der umfang des Untersuchungsmateriales zu gering. Dagegen glaube ich für die Beantwortung mehrerer Fragen einiges Materiale beigebracht zu haben, das eine präcisere Verwerthung als analoges, in manchen Abhandlungen niedergelegtes, zulässt. Die Verringerung der sexuellen Leistungsfähigkeit der Pflanzen in Folge von Bastartirung ist eine allgemein bekannte Thatsache. Auch meine Beobachtungen haben durchwegs eine Herab- setzung der Fertilität des Pollens ergeben. Die Fertilität war in den untersuchten Fällen eine erheblich verschiedene, wir finden sowohl Beispiele für absolute Unfrucht- barkeit, als auch solche für sehr geringe Sterilität, und zwischen diesen beiden Extremen alle möglichen üebergänge. Das voll- ständige Fehlen des Pollens konnte ich — ich nehme dabei nur Eücksicht auf die Befunde bei lebenden Pflanzen — nur in zwei Fällen nachweisen: Saxifraya Braunü Wiemann und Cirsium affine Tausch. Wenig Pollen zeigte auch FotentUla spuria Kern., und selbst von diesem waren noch 6S'lö% steril. Andere Hybriden zeigten wieder zahlreiche Pollenkörner, aber sehr viel sterile darunter, wie z. B. die beiden untersuchten Semperviven, Verbascuni rubiginosum W. K. u. a., während wieder die Antheren von Cytisus Adami Poir. sehr pollenreich waren, die Sterilität aber nur 6*96^ erreicht. Auch die Ergebnisse meiner Untersuchungen sprechen dafür, dass die Beschaffenheit des Pollens, deren Oonstatirung keine be- sonderen Schwierigkeiten bereitet, in höherem Masse, als es bisher geschah^), bei der Bestimmung vorkommenden morphologischer Zwischenformen als Bastarte Berücksichtigung finden sollte. Ich habe gezeigt, dass auch an Herbarmateriale, und zwar bei solchem von relativ hohem Alter, sich vielfach die Beschaffenheit des Pollens noch mit Sicherheit erkennen lässt. Andererseits ist es aber selbstverständlich, dass die Pollen- beschaffenheit nicht kritiklos als Oriterium der Bastartnatur an- gesehen werden darf, ist es doch beispielsweise bekannt, dass auch unzweifelhafte Arten nicht hybrider Abstammung zuweilen auffallend wenig fertilen Pollen aufweisen^), dass andererseits Ba- starte mit sehr geringer ßeduetion der Pollenfertilität existiren^). ^) Von Arbeiten, welche bei Aufstellung von Hybriden auf die Beschaffen- heit des Pollens achteten, nenne ich beispielsweise die Arbeiten F o c k e's, ferner Murbeck a. a. 0., Wettstein's Monographie der Gattung Euphrasia (1895). Die Arten der Gattung Gentiana, Gat. Endotricha (1898) u. a. m. 2) Vgl. z. B. Focke: Synopsis Euborum Germaniae, S. 36 (1877). 3) Vgl. Focke: Pflanzenmischlinge, S. 479. Oesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1900. 7 86 Es gilt als Regel , dass Bastarte aus näher verwandten Arten durchschnittlieh fruchtbarer sind, als solche aus beträchtlich ver- schiedenen'). Aus der Zusammenstellung, die ich im Folgenden geben v^ill. erfährt dieser Satz eine wesentliche Bestätigung. Tabelle I. Bastarte, deren Stammarten zweifellos nahe verwandt sind: Steril erscheinende Pollenkörner 1. Lamium maculatnni L. >( ^^- cilbum = L. hol- saticum Prahl 16-52% 2. Cytisus Laburnum L. X G. alpinus Mill. = C. Watercri Hort ;•,.•• ^^'^'^^ 3. Geranium phaeum L. X G- Uvidum L'Herit. . 19*55% 4. Saxifraga aizoides L. X 'S', mutata L. = S. Hausmanni A. Kern 22 53% 5. Rhododendron hirsutiim ].. X Rh. ferrugineum L. = Bh. intermedium Tausch 30*00% Tabelle II. Bastarte, deren Stammarten zweifellos miteinander wenig verwandt sind : Steril erscheinende Pollenkörner 1. Primula carniolica Jacq. X P- Auricula L. = F. venusta Host 42*00%' 2. Saxifraga Aizoon Jacq. X S. cuneifoUa L. ^ S. Zimmeteri. A. Kern 70*94% 3. Sempervivum montanum L. X S. Wtdfeni Hoppe = S. Huteri Hausm 76 * 39 % 4. Verbascum phoeniceum L. X V- austriacum Schott. = V. rubiglnosuni W. K 95 44^ 5. Sempervivum montanum L. X 'J^'- arachnoi- deum L. = S. barbuhäum Schott 97*97% 6. Azalea sinensis Lodd. X A. sp. = A. mollis Hort. 98*91 ^ 7. S'ixifraga muscoides Wulf. X S. tenella Wulf = S. Braunii Wieraann: überhaupt kein Pollen! 8. Ctrstum oleraccum (L.) Seop. X 0. hcterophyllum (L.) All. = C. affine Tausch. : überhaupt kein Pollen ! 1) W. 0. Focke a. a. 0., S. 478 ff —- Dies gilt allerdings nur ganz allgemein. Ueber Ausnahmen vgl. Focke a. a. 0., S. 478. — Darwin: Ueber die Eutstthung der Arten. Deutsche Ausg. v. Carus. 8. Aufl. S. 320 ff. 87 Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität in Prag. Nr. XXXVm. Untersucliuiigeii über die Staminodien der Scrophulariaceen. (Mit 2 Tafeln.) Von Dr. Johann Maria Polak. (Fortsetzung.!) 45. Scrofella Maxim. Nicht untersucht. Zwei Staubgefässe. 46. Chelone Linn. Vier zweimächtige Staubgefässe. Ch. glahra L. Das Stamioodium ist löffeiförmig, die concave Seite gegen die BiüteDwand gekehrt. Am Grunde ist es etwas verbreitert und behaart. Das Gefässbündel ist kräftig, aber unverzweigt. Aufgebaut ist das Staminodium aus parenchymatisehen Zellen, welche gegen die Spitze zu polyedrisch werden. An der Spitze bemerkt man bei stärkerer Vergrösserung hervorragende Papillen mit gestreiften, verdickten Zeliwänden. \Taf. III, Fig. 23.) 47. Pentastemon Mitchell. (Elmigera Rchb.) Vier zwei- mächtige Staubgefässe. Bei allen Species ist das Staminodium zu einem langen, balkenartigeu Organe umgewandelt, welches bei dem Insectenbesuche eine wichtige Rolle spielt-). Taf III. Fig. 24. P. gracile Nutt. An der Aussenseite ist das Staminodium stark behaart (gebartet) und wenig verbreitert; daher verlaufen die (lefässbündelstränge fast parallel. (Taf. III, Fig. 26.) P. Hartwegii Benth. besitzt ein ungehärtetes Staminodium, das sich an der Spitze stark verbreitert. Das Gefässbündel verzweigt sich im oberen Theile dentritisch. (Taf. III, Fig. 25.) P. harbatum Nutt. (f) Das Staminodium ist kahl, breit keulenförmig und kürzer als die Staubgefösse. P. gentianoides Harw. (|) Das keulenförmige Staminodium ist am Ende aussen schwach gebartet und länger als die Staubgefässe. P. Richardsonü Lindl. Sein Staminodium hielt die Mitte zwischen den eben besprochenen ein. Es ist gegen das Ende zu etwas verbreitert und schwach behaart. Das Gefässbündel ist nur an der Spitze etwas verzweigt. Aeusserlich sehr ähnlich P. glaher Pursh. Vgl. Wettstein, pag. 66, Fig. 29. B. G. 48. Chionophtla Benth. (f) Vier zweimächtige Staubgefässe. phenandra Benth. Vier zweimächtige Staubgefässe. 8. viscosa Benth. Vom fünften Staubgefässe ist als letztes Rudiment blos das Gefässbündel erhalten geblieben, welches unverzweigt ist und bis in's erste Drittel der Blüte reicht. 59. Phyllopodium Benth. Vier zweimächtige Staubgefässe.'P. capitatuni Benth.. P. cuneifoliuni Benth. Das fünfte Staubgefäss ist vollständig abortirt. 60. Polycarena Benth. Vier zweimächtige Staubgefässe. P. capensis L. Das fünfte Staubgefäss ist spurlos abortirt. 61. Zalusianskia Schmidt. (Nyderinia Don.) Vier zwei- mächtige Staubgefässe. Z. maritima (L.) Das fünfte Staubgefäss ist 89 spurlos abortirt. Bisweilen besitzen die beiden höher inserirten Staubgefässe sterile Antheren oder sind staminodial. (Vgl, Wett- stein, pag. 69.) IL 8. Äntirr h i noideae- G ratiolea e. 62. Mimulus Linn. (Eri/tJiranthe Spach.) Vier zweimächtige Staubgefässe. M. andicolus H. B., M. cardhudis L., M. cupreas Hook., M. californicus (f), 1/. mochaies L., 31. Smithii Lindl., 31. ringeus Lin., 31. Intens Liu. Das fünfte Staubgefäss ist spurlos abortirt. Bei 31. californicus besitzt die Corollae an der Aussenseite zwischen den zwei oberen Fetalen eine Verdickungsleiste ohne Gefässbiiiidelrest. Dies hängt aber wohl nur mit der Zygomorphie der Blüte und nicht mit dem etwa metaniorphosirten fünften Staub- gefässe zusammen. (Vgl. Wettstein, pag. 72, Fig. 32c.) 68. 31(1^10^ Lour. Vier zweimächtige Staubgefässe. 31. rugosus Lour. Das fünfte Staubgefässe spurlos abortirt. 64, Dodaiiia Linn. Vier zweimächtige Staubgefässe. D. orien- talis L. Vollstäudiger Abortus des fünften Staubgefässes. 65. 31onttea Gay. {Oxycladns Miers.) (f) Vier zwei- mächtige Staubgefässe. M. chilensis Gay. (lg. Philippi.) An den von Inseetenlarven zerfressenen Blüten der mir zugänglichen Exem- plaren konnte nur festgestellt werden, dass ein kleines Steminodium mit einem Gefässbündel vorhanden ist. '6Q. 31elosperma Benth. (y) Bios vier zweimächtige Staub- gefässe. M. andicola Benth., fünftes Staubgefäss fehlt. 67. Lancea Hook, et Thoms. (f) Vier zweimächtige Staub- gefässe. L. tihetica Hook, et Thoms. (f), fünftes Staubgefäss fehlt, kein Stamiodium vorhanden. 68. Lindenhergla Lehm. (Brachycoris Schrad.) Vier zwei- mächtige Staubgefässe. L. ahyssinica Höchst.. L. sinaica. (Dec.) Das fünfte Staubgefäss ist abortirt. Die beiden oberen Petalgefässbündel sind reich verzweigt. 69. Hydrotriche Zucc. Nicht untersucht. Nach Wettstein. pag. 73, besitzt die einzige Art, H. hottoniaeflora Zucc, zwei Staub- gefässe und zwei kleine Stamiiiodien. 70. Amhulia Lam. (LimnoplrUa ß. Br., Cyhhanthera Hamilt.) Vier zweimächtige Staubgefässe. L. gratioloides (Br.) Baill., L. 2)itnctata Blum.; das fünfte Staubgefäss spurlos abortirt. 71. 31organia R. Br. Nicht untersucht. 72. Stemodia Linn. Vier zweimächtige Staubgefässe. St. tri- foliaJa (Link) ßchb. Das Staminodium ist lappenförmig, mit deut- lichem Gefässbündel; es reicht bis in die Höhe, in welcher sich die übrigen Staubgefässe von der OoroUe abheben. Bei St. lohe- lioides Lehm, ist das Staminodium etwas schmäler und erscheint daher etwas länger. 73. Adenosma E. Br. (Pterostigma Benth.) Vier zweiraächtige Staubgefässe. Nicht untersucht. Nach Wettstein, pag. 74, eines oder beide der vorderen Staubgefässe und zuweilen eines der rück- 90 wältigen rudimentär, üeber das fünfte Staubgefäss findet sich keine Angabe. (Vgl. Wettstein, Fig. 21 f.) 74. Tetraidacium Turcz. (f J Vier zweimächtige Staubgefäss«. T. veronicaefolium Turz. Fünftes Staubgefäss fehlt. 75. Dizigostemon (Benth.) Radlk. (ßeyrichia sect. Dwyyostemon Benth.) Nicht untersucht. 76. AcJietaria Cham, et Schlecht, {ßeyrichia Sect. Ächetarin Benth.) B. ocymoides Ch. Schlecht. Das Staminodiura ist ein ganz kleines Köpfchen, welches im unteren Drittheil der Corolle noch unterhalb der Insertionsstelle der übrigen Staubgefässe sitzt. Das Gefässbündel ist deutlich. 77. Otacanthus Lindl. {Tetraplacus Radlk.) Nicht untersucht. 78. Dopafrium Hamilt. Mir lag kein brauchbares Material vor. Nach Weitste in, pag. 75, sind zwei Staubgefässe und zwei Starainodien vorhanden. 79. Gratiola L. Zwei fertile Staubgefässe. G. ofßcinalis L. Die beiden rückwärtigen Staubgefässe sind fertil. die beiden vorderen sind viel länger, dünner und steril. Das fünfte Staubgefäss ist staminodial. In den meisten Blüten ist es ein ganz kleines und kurzes Stäbchen. (Vgl. Wettstein, Fig. 34, D. pag. 75. Ascher- son a. a. 0., Heinriche r a. a. 0.) — G. ramosa Wal b. (|), (r. pi- losa Michx. (y) Zwei Staminoiden der vorderen Staniina. die noch auf fadenförmigem Filamente ein Köpfchen tragen. Fünftes Staub- gefäss fehlt, (t. virginianah. (^hat zwei Staminodienohne Köpfchen. Fünftes Staubgefäss fehlt. 80. Ildefonsia Gardn. Vier zweimächtige (fj Staubgefässe. J. bibracteata Gardn., das fünfte Staubgefäss ist staminodial, klein, ohne Köpfchen (ähnhch dem von Ohelone). 81. Geochorda Cham, et Schlecht, (f) Vier zweimächtige Staubgefässe. G. cimeata Cham, et Schlecht. Das fünfte Staub- gefäss ist spurlos abortirt. 82. Conobea Aubl. Vier zweimächtige Staubgefässe. C. aqua- tica Aubl. Das Staminodium ist klein, dick, walzenförmig, mit deut- lichem Gefässbündel. 83. Bacopa Aubl. (Herpestis Gärtn.) Vier zweimächtige Staubgefässe. B. stricta Link., B. rotundifolia (Michx.) Wett- stein. Das Staminodium ist ein kleines Läppchen mit deutlichem Gefässbündel. Wettstein gibt pag. 76 an, dass in manchen Fällen ein Wechsel von 4 — 5 Staubgefässen eintritt, uud manchmal das Staminodium vollständig fehlt. (Fortsetzang folgt.) Ein neuer, bisher verkannter Bürger der europäischen Flora. Von J, Bornmüller (Berka a. J.). Ein Besuch der Insel Thasos im Jahre 1891 hatte ausser einigen Novitäten und manchen in pflanzengeographischer Hinsicht bemerkenswerthen neuen Funden auch einige für die Flora Europas neue, d. h. bisher nur vom kleinasiatischeu Boden bekannte Arten zum Ergebniss, über welche bereits berichtet ist ^). So entdeckten wir dort das kürzlich nun auch in Bulgarien aufgefundene^), im west- lichen Anatolien weit verbreitete Delphinium Phrygiuni Boiss., ferner die kleinasiatisch- syrische Vi ein cuspidata Boiss., welch' letztere wir im gleichen Jahre auch an verschiedenen Plätzen des thracischen Festlandes constatiren konnten, uud als dritten Neu- bürger die Lapsana adenopliora Boiss. ^). Nunmehr gesellt sich diesen ein vierter, innerhalb der Grenzen Europas noch nicht nachgewiesener Anatolier zu. und zwar in Gestalt von Sideritis curvidens Stapf, einer bisher nur aus Lycien bekannten, von uns ebenfalls auf Thasos angetroffenen Art. Sideritis curvidens Stapf gehört der Section Hesiodia an und ist mit Rücksicht auf die Kelchgestalt der S. liomana L. und S. purpurea Talb. anzureihen; der Kelch ist also, gegenüber den Arten mit gleichgestalteten Zipfeln (S. montana L., L. remota Urv. u. a.), ausgesprochen zweilippig. Die Oberlippe wird gebildet aus dem oberen, sehr breiten, aufrechten Kelchzahn, die Unterlippe aus den vier unteren, weit schmäleren, vorgestreckten Zähnen. Sideritis purpurea Talb. ist von S. liomana L., abgesehen von den weit grösseren purpurgefärbten Blüten, in der Gestalt des Fruchtkelches dadurch unterschieden, dass die beiden oberen Zähne der Unterlippe etwas schief abwärts geneigt sind und sich so mit den beiden gerade vorgestreckten unteren Zähnen in ihren Spitzen kreuzen. Hinsichtlich der Blütengrösse und -Farbe nähert sich die für Europa neue Art der S. Romana L., hinsichtlich der Kelchgestalt der S. purpurea Talb,, ist aber auch von letztgenannter weit mehr verschieden, als jene beiden unter einander. Bei S. curvidens Stapf laufen die Kelchzähne der Unterlippe allmählich in eine bedeutend verlängerte Spitze aus und diese sind sämmtlich, also auch das untere Paar, in starker Krümmung sichelförmig nach aussen abwärts gebogen. Die bezeichnenden Worte der Originaldia- gnose*) lauten: calycis „dentibus anticis quaternis e basi triangulari spinoso-aristatis incurvo-reflexis, postico maximo late ovato spinuloso-aristato" . 1) Vgl. E. V. Haläcsy: „Florula insulae Thasos", in „Oesterr. botaa. Zeitschr.", Jahrg. 1892, Nr. 12, 1893, Nr. 1. — J. Bornmüller, Nachträge, ebenda, Jahrg. 1894, Nr. 4 u. ff. 2j Velenovsky: Fl. Bulg. suppl, p. 10. 3) Nachdem ich vergangenen Sommer diese Art in Phrygien gesammelt und auch die verwandte L. intermedia M. B. var. ylcmdulosu Freyn in ßi- thynien beobachten konnte, glaube ich nunmehr, entgegen meinen Bemer- kungen in Oe. B. Z. (1. c), den Ansichten des Herrn Hofrathes v. Haläcsy bei- pflichten zu müssen. ■*) Stapf: Beiträge z. Flora v. Lycien, Carien u. Mesopotamien I, p. 28, in Band L der Denkschriften der mathem.-naturw. Classe d. Akad. d. Wissensch., Wien (1885). 92 Da Sideritis liomana L. unter den europäischen Arten der Section Hesiodia die einzige mit weissen Blüten ist, und da S. cur- videns Stapf, ebenfalls weissblütig, in der Tracht kaum von jener zu unterscheiden ist, so ist es durchaus nicht unwahrscheinlich, dass trotz der auffallenden Merkmale die Stapf'sche Species nicht zum ersten Mal verkannt wurde und gleich der Pflanze von Thasos ') unter dem falschen Namen >S. liomana in Herbarien gelangt ist. Es dürfte daher kaum befremden, wenn S. eurvldens Stapf bald von anderen Plätzen im Südosten Europas gemeldet werden würde. Einige nicht pubhcirte Standortsangaben orientalischer, der Gruppe Hesiodia angehörender Sideritis- Axi^n mögen hier Platz finden: 1. Sideritis lanata L. Boiss. Fl. Or. IV. p. 705—706. Phrygia: Sultandagh, in saxosis et rupestribus prope Ak- scheher. 1100 m. s. m. (Wilajet Konia). — 18. VI. 1899 legi (exs.: Iter Anatolicum III (1899) No. 5484). Phrygia: Afion-Karahissar (Wilajet Khodavendikiar) in ru- pestribus. 10—1100 m. s. m. — 8. VI. 1899 legi. — (exs.: Iter Anatolicum III, No. 5483.) Galatia: prope Angora. 1892 leg. curavi (exs.: Iter Persico- turcicum 1892—93, No. 3098). Oappadocia: in regione inferiore montis Argaei. alt. IGOO m. s. m. — 16. VI. 1890 legi. — (exs.: Plantae Anatoliae orientaUs 1890, No. 2154.) 2. Sideritis liomana L. — Boiss. Fl. Or. IV. p. 706. — Visiani Fl. Dalm. II. p. 204. Dalmatia: Stagno grande, in rupestribus lapidosis. — 7. VI. 1886 legi. — „Blumenkrone ganz weiss." Dalmatia: Makarskar, in arvis lapidosis ad mare. — 20. VI. 1886 legi. — „Blumenkrone weiss, Oberlippe röthlich." Dalmatia australis: prope Cattaro et Risano. in apricis. — 1. V. 1886 legi. — typisch. Dalmatia australis: Budua, in arenosis maritimis. — 7. VII. 1886 legi. — „Oberlippe rosenroth" ; forma nana congesta. 5. Sideritis purpurea Talb. — Boiss. Fl. Or. IV. p. 706. — Vis. Fl. Dalm. II. p. 204. Dalmatia media: Spalato, in arenosis maritimis versus St. Stefano. — 7. VI. 1886 legi. — „Ober- und Unterlippe purpurroth." Dalmatia australis: in arenosis m.aritimis prope Budua in consortio S, Romanae L. — 5. VII, 1886. 4. Sideritis montana L. — Boiss. Fl. Or. IV. p. 706. a) f typica; Hochblätter auch am Ende der Zweige grün, nicht farbig. Persia australis: prov. Kerman. in regione subalpina montis Kuh Laiesar, 3000 m. s. m. — 11. VII. 1892 legi. — (exs. : Iter Persico-turcicum 1892—93, No. 4271). 1) Iter Turcicum anni 1891 exs. no. 411 sub S. Romana L. 93 ß) Hochblätter gebleicht, gelblich (var. comosa Boiss. 1. c. ; p. p.). Hercegovina: Mostar, in regione inferiore montis Pod-Velez. c. 600 m. s. ra. — 8. VI. 1886 legi. Serbia borealis: Belgrad, in arvis. — 10. VI. 1887 legi; starkbehaarte Form (wie bei S. remota ürv.) und so der var. villosa Freyn') nahestehend; Blütenstand sehr gelockert. Macedonia: in inferiore rnonte Oljmpo. ad Plaka et Litho- chori. — 30. VII. et 17. VIII. 1981 leg. — Sintenis et Bornmüller (exs.: Iter Turcicura 1891, No. 1434 et 1433). y) Hochblätter am Ende der Zweige stark entwickelt, goldgelb (var. comosa Boiss. 1. c, p. p. = var. xanthostegia Post, Flora of Palestina, Syria and Sinai, p. 642 (1896) = var. xanthocomd Aznav. 1897 -). Galatia: prope Angora. — 1892 leg. curavi. — (exs.: Iter Persico-tureieura 1892—93, No. 3100 sub S. remota Urv.^) Quirle weit von einander getrennt stehend; Habitus und Indument von S. remota ürv. Cappadocia borealis: Ak-da2:h. in regione alpina in lapi- dosis jugi Naibandagh, alt. 1900-2000 m. — 1. VIII. 1889 legi. — (exs.: Plantae exsicc. Anatoliae orientalis auni 1889, No. 1434 sub S. remota ürv.) — Forma condensata villosa. Bulgaria orientalis: Varna. in arvis. — VIII. 1886 legi. — Forma aprica densiflora cougesta, in consortio formae typieae non-comosae. Bei einzelnen Individuen sind die Internodien äusserst verkürzt, etwa von der Länge des Kelchtubus. tum Hook., var. auhcor- datuvi Bak., Anthrophyuni JapoHiciun Mak. Matsamura J. and Miyoshi N. Cryptogaraae japouicae iconibus illustratae. Vol. I. Nr. 6. Tokyo (Keigyosha & Co.). 8^ Inhalt: Codium viamillusum Harv., Asterionella (jracillima Heib., Ithj/phallus rugulosus Fisch., Pogonatum ulpinum Brid., Peltidea aph- thosa Ach. Parmentier P. üne nouvelle fougere hybride. Cystoptris Blindi Parm. {Cistopteris fragiUs Bernh. X Äsplenum Trichonuines L.) (Bull, de l'Acad. intern, de geogr. botan. 9. Ann. No. 123. p. 40—42.) 8". 1 Taf. Verfasser begründet die Deutung der gefundenen Pflanze hauptsächlich durch die Untersuchung des anatomischen Baues. Leider macht er keine Mittheilung über die Beschafi'enheit der Sporen. Penzig 0. Ueber javanische Phalloideen. (Annal. d. .Jard. botan. de Buitenzorg. 2. Ser. Vol. I. p. 133—173.) 8°. 10 Taf. 2 Textabb. Verfasser behandelt ausführlich die 16 aas Java bis jetzt bekannten Phalloideen. Neu beschrieben werden: Mutinus Fleischeri Penz., Jansia elegans, gen. et sp. nov. Penz., J. rugosa Penz., Ithyphallus costatus Penz., J. farosus Penz., Colus javanicas Penz. Reinke J. Die Entwicklung der Naturwissenschenschaften. ins- besondere der Biologie im XIX. Jahrhundert. Rede zur Feier des Jahrhundertwechsels. Kiel (ünivers. -Buchhandlung). 8". 21 S. Schaible Fr. Physiologische Experimente über das Wachsthum und die Keimung einiger Pflanzen unter vermindertem Luftdruck. (Beiträge zur wissensch. Botanik. Bd. IV. Abth. 1. S. 94 — 113.) 8". 8 Taf. 3 Textabb. Wichtigste Resultate: Unter vermindertem Luftdruck wird der Process des Wachstbums beschleunigt, derjenige der Keimung verlangsamt. Der ver- minderte Partialdruck des Sauerstoff"es ist wohl Ursache der verminderten Keimung, nicht aber des vermehrten Wachstbums. Die unter dem Reci- pienten vorhandene grössere Luftfeuchtigkeit steigert zwar dieses Wachs- thum ein wenig, jedoch fällt der Hauptantheil dem verminderten Luftdruck als solchem zu. Schinz H. Die Pflanzenwelt Deutseh-Südwest-Afrikas. III. (Mem. de l'herb. Boissier Nr. 1.) 8". p. 103—131. Seh ro et er C. Contribution a l'etude des varietes de Trapa natdii.^ L, (Arch. des sciences physiques et natur. Geneve. 4. Ser. t. VIII. 8°. 12 p. 1 Tab. 104 Solras- Laubach H. und Stein mann G. Das Auftreten und die Flora der rhätisehen Kohlensciiichten von La TVrnera (Chile). (Neues Jahrb. für Mineralogie etc. ßeilageband XIL S. 581 bis 609.) 8». 2 Taf., 1 Textabb. Usteri A. Das Geschlecht der Berberitzen. (Mitth. der deutscheu dendrol. Gesellsch. Nr. 8. 1899.) 8". 17 S. 7 Abb. Verfasser bearbeitet die Gattung monograpbisch und publicirt hiemit vorläufig eine Uebersiciit der Gattungsgruppen und Arten, ferner zwei Specialfälle, welche ergeben, dass Berberis buxifolia pijgmaea bort, nichts Anderes als eine fixirte Jugendform von Berberis buxifolia ist, und dass B. stenophi/lla Mart. keine Hybride, sondern eine selbständige Art ist Van Heurck H. Traite des Diatomees, contenant des notions sur la structure, la vie. la recolte, la culture et la preparation des Diatomees, la description et la figure de tous les genre conniis, de meme que la description et la figure de toutes les especes trouvees dans la mer du Nord et les contrees environtiantes. Anvers. (Buschmann.) gr. 8°. 594 S. Figg. et 35 PI. 75 Fres. Wainio E. A. Lichenes in Oaucaso et in peninsula taurica annis 1884—1885 ab H. Lojka et M. v. Dechy colleeti. (Terraeszet- rajzi füzetek XXII, Partes 3/4. p. 269—343.) 8^ Das im .Jahre 1893 begründete „Bulletin de l'Herbier Boissier" hörte mit Ende December 1899 auf zu erscheinen. Es ist dies ein recht bedauerliches Ereigniss. da die Zeitschrift durch die Mühewaltung ihres Herausgebers E. Autran sich rasch zu einem werthvollen Organe entwickelt hatte. Gewissermassen als Fortsetzung des „Bulletin" sollen fortan „Memoires de l'Herbier Boissier" in zwangslosen Heften erscheinen. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien. Si tzun g de r niathem. - n at ur w. (Jlasse vom 18. Jänner 1900. Herr Dr. Fridolin Krasser überreichte eine Abhandlung, betitelt: „Die von W. A. Obrutschew in China und Oentral- asien 1893 — 1894 gesammelten fossilen Pflanzen". U e b e r s i e h 1 1 i c h e Darstellung der ü n t e r s u c h u n g s- ergebnisse: Die einzelnen kleinen Loi-alfloren, welche in der angezeigten Arbeit abgehandelt wurden, stellen sich in kurzer üebersicht, wie folgt, dar: Palaeozoicum. I. Gebirge Ting-ing-pa- pan- shan. südlich von Kao-t'ei (Pro- vinz Kansu): Noeggerathia acuminlfissa n. sp. ( (i) vom Typus palmaeformis Goepp. Lordaites j ^^j ^^^ Typus borassifoUus (Sternb ) Ung. 105 Carpolithes (Typus von C. granulatus Grand Eury). Carbon (vielleicht Devon?). - Coli. Obr. Nr. 2042 h. II. Tu-pe am Flusse Tao-ho (Provinz Kansu): Lepidodendron-Knorria vom Typus der Knorria imbricata (Sternb.) Goepp. zu einem Lepidodendron vom Typus des L. hdifolimn Lesqu. oder L. quadraium (Presl) Schimp. irehörig. Carbon. — Coli. Obr. Nr. 1889 6. III. Gebirge Tung-shan, südlich von Urumtsi: Lepidodendron conf. Haid'ingeri Ettiugsh. Cordaites conf. principalh (Germ.) Geinitz. Oberes Carbon. — Coli. Obr. Nr. 2738. Gondwana-System. \y. Schlucht beim Dorfe San-schi-li- pu (Provinz Sehen-si): Untere Glossopteris-Faeies (Perm): Cordaitaceenblätter (? Noeggerathiopsis liislopi [Bunb.] Feistm.) Middle Gondwana (Trias) : Danacopsii^ Hughesii Feistm. Coli. Obr. Nr. 489 c. M e s 0 z 0 i c u ra. V. Kohlengruben beim Dorfe Hsü-kia-hö am Flusse Kialing- kiang (Provinz Sz'-tschvvanj : p, .. ( Equisetaceenreste. \ Fodozamites lanceolatus distans Heer. Coli. Obr. Nr. 1758 c, d. YI. Kohlengruben am Südabbruche des Gebirges Tyrkyp-tag: ( Phoenicopsis media n. sp. I Ginkgo sp. (cf. Hidtoni [Sternb] Heer). „ , I Tridwpytis setarea Heer. Brauner Jura j Czekanoicslia rigida Heer. I ^^ ^_ ^^ \ chinensis Schenk. I Elahdes Heer \ ^^^^^^^ jjeer. Coli. Obr. Nr. 2(194 a, h, c. YIL Kohlengruben Taseh-kessi. südwestlich vom Dorfe San-to- ling, am Rande der Hami- Wüste: Phoenicopsis angustifolia Heer. „ taschkcssiensis n. sp. „ media F. Krasser. Ginkgo Hutiont (Sternb.) Heer. „ Schniidtiana Heer. Brauner Jura. — Coli. Obr. Nr. 2589 a, b, d. Für die Wissenschaft neu sind: Flioenicopsis media^ Fk, laschkessiensis und jSoeggtraihia acuminifissa. Von diesen neuen Arten ist Noeggerathia acaminifissa am interessantesten, weil sie jenem alten Pflanzentypus angehört, der schon in vorcarbonischer Zeit als Archaeoptei is eine hohe Entwicklung der Gefässkrypto- gamen anzeigt. Die Lepidodendron-Knorria von Tu-pe, ferner die beblätterten Lejiiilodendron-Tjweige von Tung-shan und insbeson- dere die Abdrücke aus dem Gondwana-System (? Noeggerathiopsis 106 und die Danaeohsis Hugliesii Feistm.) von San-shi-li-pu, sowie die Ginkgo-Arien aus dem braunen Jura sind Reste, die aus China und Oentralasien bisher nicht bekannt waren. K. k. Zoologiseh-botanisclie Gesellschaft in Wien. V ersaramlun*.!: der botan. Section am 17. November 1899. — Herr Dr. W. Figdor hielt einen Vortrag über „Zell- kerne besonderer Art" (Referat über die gleichbenannte Abhand- lung Molisch's). — Dr. 0. v. K ei ssler demonstrirte von Dr. Penther in Südafrika gesammelte Pflanzen. — Herr M. Rass- raann berichtete über eine von ihm aufgefundene Abnormität von liesedd lutea (Capophor- Bildung) und über neue Standorte nieder- österreichischer Pflanzen. — Prof. Dr. K. Fritsch legte ein Exemplar des seltenen Cirsiimi palustre X splnosissimum (0. spini- folium Beck) vor (Standort: Krimml in Ober-Pinzgau. lg. Fritsch). Versammlung der Section für Kryptogamenkunde. Herr Dr. F. Krasser hielt einen Vortrag: „Ueber die Vegetation des Meeres". — Herr Dr. A. Zahlbr uckner legte neue Lite- ratur vor. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. A. Kneucker, Carices exsiccatae, Lief. VI und VII (Nr. 151—210), Karlsruhe 1899/1900. Preis ä 8 M. Mitte Januar 1. J. wurden zwei neue Lieferungen dieses interessanten Exsiccatenwerkes in bekannter vorzüglicher Ausstattung ausgegeben. Besonders die VII. Lieferung dürfte das Interesse aller Botaniker erwecken, indem dieselbe die Bastarde zwischen Carex foctida Vill., Persoonü 0. F. Lang, grypns Schkr. und lago- pina Whlbg. enthält, welche in dem beigegebenen Schedenheft näher behandelt sind. Es sind dies C. microstyla Gay = foetida X Persoonü, C. Kiikenthalii Dörfler = foetida X Icgopina, C. Laggeri Wimmer = grypos X foetida, C. Zuhnii Kneucker =r C. lagopina X Persoonü nebst ihren Formen. Lief. VI enthält : Carex divisa Huds. (Ital.), stenophylla Whlbg. (Böhmen), s^. var. desertorum Litwinow (Transcaspien), hiorrhynclia C. A. Meyer, vulpina L., remota L. X vidpina L., contigua Hoppe, Pairaei F. Schultz, P. f. elatior, divulsa Good, d. var. Guestpha- lica Boenngh., Leersü F. Schultz, paniculata L. X remota 1... hrisoides L. X remota L., echinata Murr, disticha Huds., repens Bell (Turin), Buxbaumü Whlbg., niontana L. f. i)seudopallesceus, glauca Murr, gl. var. serrulata Biv. (Abbazia), rariflora Sm. (Tromsö), pediformis C. A. Meyer (Lemberg). ornithopoda Wild., digitata L., d. f. major Bornm., humilis Leysser, pendida Huds., acutiformis Ehrh., a. f. gracilior. Lief. VII. Carex scirpoidea Michx. (Norwegen), Curaica Kuuth (Baikalsee), foetida Vill. X Persoonü Lang f. super foetida, f. siiper- Persoonii, echinata var. grypos Schk., foetida X lagopina Whlbg. 107 f. superfoetida, f. superlagopina, gr-ypos X foetida f. siipergrypos, f. intermedia, f. superfoctida, lagopina X Persoonii f. super-Per- soonii, f. intermedia, f. superlagopina. (Diese Bastarde und neuen Formen vom Gotthard, Grimsel, Gr. Bernhard), leporina L. f. capi- tata Sonder, acroandra Schur (Baläzs falva), atrata L., aterrima Hppe., nigra AU., clavaeformis Hppe., liniosa L. ssp. suhalpina Brgg., f. pallesceus Kükenth., frigida All. (alle aus der Schweiz), ferruginea Scop. (Seealpen), /". var. Kemeri Kohts (Innsbruck), f. forma transiens (Arlberg und Eginentha!), re.fracta Schkr. (Trient), tristis M. Bieb (Kronstadt), sempervireus Vill. f. coardata, Huter (Südtirol), capillaris L. (Eginenthal), c. f. minima Beck (Tristen- thal bei Luttach und Binnthal). Beiträge für die beiden Lieferungen wurden eingesandt von Arnold. Barth, fBeckmann, Belli. Dyring. Ferrari, Figert, Gelmi, Kneucker. Kükenthal, Litwinov, Mejerholz, Murr, Noto, Perrino, Petunuikov. Porta, L. Eichter, Römer. Rost, Sansesson, Treffer, Wiesbaur, Zalewski. H. Zahn. Dr. S. Buscalioni, Assistent am botanischen Institute in Rom, ist mit reichen Ergebnissen aus Brasilien zurückgekehrt. Im Auftrage der Regierungen von Park und Amazonas setzt er sich derzeit mit den Regieruugen und wissenschaftlichen Oorporationen Europas in Verbindung zum Zwecke der Gründung eines grossen internationalen botanischen Institutes in Amazonas. Das Herbarium generale von Dr. Boeckeler ist zu verkaufen. Dasselbe umfasst circa 12.000 Arten. Auskunft ertheilt die Redaction der „Botanischen Zeitung. Botanische Forschangs- und Sammelreisen. Noch in diesem Monat gedenke ich eine botanische Reise nach Turan und Nordost-Persien anzutreten. Mein Sammelgebiet soll das turkestanisch-persische Grenzgebirge sein, welches eine hochinteressante Flora verspricht. Seit Szovits und Buhse ist dasselbe nicht mehr betreten worden. Nach meiner Rückkehr, voraussichtlich Ende dieses Jahres, werde ich hier von Kupferberg aus meine Herbarpflanzen, deren Bestimmung Herr Baurath J. Freyn gütigst übernommen hat, ausgeben. Der Preis für die Centurie beträgt M. 40. Bei Voraus- bestellung und bV>% Anzahlung wird der Preis auf M. 32 pro Centurie erniedrigt. Die geehrten Reflectanten ersuche ich, Bestellung und An- zahlung an Herrn Baurath .J. Freyn in Smichow-Prag ergehen zu lassen, der auch zu joder weiteren Auskunft gern bereit ist. Kupferberg in Sirhlesien, Februar 1900. Paul Sintenis. 108 Herr A. Gallier unterninimt heuer eine neuerliche botanische Sainmelreise in die Krim, die er Anfangs April antritt. Die Ver- theiluDg der Ausbeute nimmt Herr J. Dörfler (Wien, HL, Barieh- gasse 36) vor. Subscribenten können sich PHauzen der Ausbeute zu bedeutend ermässigtem Preise sichern. Personal-Nachrichten. Dr. Am brenn in Leipzig wurde zum ausserordentlichen Professor an der Universität Jena ernannt. Dr. Boris Fedtschenko wurde zum Conservator am botani- schen Garten in St. Petersburg ernannt. („Bot. Centralblatt".j Dr. B. S. Robinson wurde zum Professor für systematische Botanik an der Harvard-Universität ernannt. J. B. Oarruthers wurde zum Assistent- Director des botani- schen Gartens in Peradenya ernannt. Priv.-Doc. Dr. Arw. Wieler erhielt den Titel „Professor". Am botanischen Garten und Museum der Universität Wien wurde eine neue Assistentenstelle systemisirt und dieselbe dem Professor am Gymnasium in Krummau, Dr. Aug. Gin zb erger. verheben ; am 15. März d. J. tritt ferner Herr Dr. A. Wagner (Karls- ruhe) als Privat- Assistent in den Verband des genannten Institutes. Am 14. Februar d. J. starb in Wien der Professor an der Hochschule für Bodencultur, HugoZukal, im 55. Lebensjahre. Der Botaniker Carl Poläk in Prag ist am 17. Februar im 53. Lebensjahre gestorben. Mr. Grant Allen ist am 25. October 1899 gestorben. A. Franchet, Attache am Herbarium des Musee d'histoire naturelle in Paris, ist am 20. Februar gestorben. Inhalt der März-Nummer: Provazek S., Synedra hyalina, eine apoclilorotische BaciUarie. S. 69. — Pigdor W., Zur Anatomie des Stammes der Dammarpflanze. 8. H. — Rechinger C, Ueber Laminm Orvaln L. und L. Wettsteini Rech. S. 78. — Jencic A., Uuteisachungen des Pollens hybrider Pflanzen, (richluss.) S. 81. — Polak J. M., Untersuchungen über die Stami- nodien der ^crophnlariaceen. (Forts.) S. .S7. — Bornmüller J., Ein neuer, bisher verkannter Bürger der europäischen Flora. S. yO. — Schol z J. B., Studien über Clieiiopodium opulifolium, ficijoltum und album. (Forts.) S. 93. — Literatur-Uebersicht. S. 99. — Akademien. Botan. Gesellschaften etc. S. 104. — Hotanibche Sammlungen, Museen etc. S. 106. — Personal-Nach- richten. S. 108. Kedacteur: Prof. Dr. li. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Baiichgasse 36. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „Oesterreicllische botanische Zeitschrift" erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: U und III ä 2 Mark, X-XII und XIV— XXX ä 4 Mark, XXXI -XLI ä 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung directbei der Administration in Wien, I., Barbarag'asse 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. OSTERREICHISCHE Umm ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. L. Jahrgang, N"- 4. Wien, April 1900. „Amica Doronicum Jacquin" und ihre nächsten Verwandten. Von Dr. Fritz Vierhapper (Wien). (Mit Tafel VII.) Jacquin hat unter seiner Ariiica Doronicum zweifellos vor allem jene Pflanze verstanden, welche in den neueren niederöster- reichischen Floren werken als Doronicum (resp. Aronicum) Clusii, auf den KaJkalpen vorkommend, angegeben wird. Ein Vergleich der- selben mit dem Doronicum Clusii der Uralpen Tirols und der ganzen Westalpenkette, d. i. der unstreitig echten Amica Clusii Al- lioni. der allein der Name Doronicum (resp. Aronicum) Clusii mit Recht zukommt, überzeugte mich, dass diese beiden Pflanzen nicht identisch sind, und dass das niederösterreichische Doronicum dem Doronicum glaciale (Wulf.) Nym., ohne mit ihm ganz überein- zustimmen, doch näher steht als dem echten Doronicum Clusii (All.) Tausch (p. p.). In den folgenden Zeilen ist meine Ansicht durch Hervor- hebung der morphologischen Differenzen der drei erwähnten Arten begründet, und im Anschlüsse daran die geographische Verbreitung derselben besprochen. Schon Tausch ^) hat Amica Doronicum Jacq. und Verwandte (auch A. scorpioides L.) zu Doronicum gezogen und sie innerhalb dieser Gattung als Sectio Doronicum separirt, später haben aber viele Autoren, wie Reichenbach, Koch, Neilreich, Gremli u. A., die Gruppe nach Necker's^) Vorgang auf Grund des Merkmales, dass bei diesen Arten alle, auch die randständigen Blüten des Köpfchens einen Pappus haben, als Gattung Aronicum von Doro nicum s. s. abgetrennt, dessen Arten an den Randblüten gar keinen, oder doch nur einen rudimentären Pappus haben. ^) In neuerer Zeit 1) Flora, XI. (1828), S. 177 f. f. 2) Elementa botanica, I. (1791), p. 27. 3) Die anderen von Neck er und späteren Autoren zur Untersdieidung- von Aronicum und Doronicum angegebenen Merkmale, wie die Behaarung des Blütenbodens bei ersterem, die Kahlheit desselben bei letzterem, sind nicht durchgreifend. Oesterr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1900. 9 110 haben jedoch Hoffmann,^) Beck, F ritsch u. s. w. Aronicum wieder mit Doronicum vereinigt. Ich schliesse mich hier dieser Auffassung an, weil ich es für sehr wahrscheinlich halte, dass gewisse Aronicum- Arten mit manchen JJoroni cum- Arten näher verwandt sind als untereinander und mit den übrigen Aronicum- Arten und umgekehrt. Es dürfte z, B. Aronicum Corsicum gewissen Doronicum- Arten näher stehen als etwa der Gruppe des Aronicum Clusii; anderseits ist Dorotiicuni cordatum, wie Simonkai ^) hervorhebt, mehr mit Aronicum Carpaticum verwandt als mit an- deren Doronicum-Arten. Daraus folgt, dass die mit Zuhilfenahme eines einzigen Merkmales erfolgte Abtrennung der Aroninim-Arten von Doronicum als eigene Gattung nicht dem natürlichen Zusammen- hange entspricht, dass man die beiden Gattungen besser zu einer vereinigt, und dass auch innerhalb dieser die Bildung von zwei den genannten Gattungen entsprechenden Sectionen nur den Werth einer Uebersicht hat. Bevor ich mich mit der „Arnica Doronicum Jacq." näher befasse, möchte ich die zunächst verwandten Arten Doronicum Clusii (All.) Tausch (p. p.) und D. glaciale (Wulf) Nym. vergleichend besprechen. D. C/msü wurde von All ioni ^) als Arnica Clusii und D. glaciale von Wulfen*) als Arnica glacialis beschrieben. Die älteren Autoren, namentlich Wulfen, haben diesen Arten weitläufige Beschreibungen beigegeben und diesen kurze Diagnosen] voran- gestellt, in welchen aber, wie auch v. TaveP) hervorhebt, gerade die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale der beiden Arten nicht erwähnt waren. Indem nun aber vielfach derartige kurze Diagnosen mit unwesentlichen, nicht constanten Merkmalen in die Werke spä- terer Autoren übergingen, wurden die Differenzen zwischen D. Clusii und glaciale oft nicht genügend beachtet, die beiden Arten wurden miteinander verwechselt oder D. glaciale sogar als Varietät oder Gletscherform des D. Clusii aufgefasst. Erst Koch "^j hat durch Hervorhebung einiger ganz guter Unterschiede D. Clusii und gla- ciale, um mit Tavel zu sprechen, gewissermassen wieder rehabi- litirt. Gremli "') endlich hat, indem er die Art der Trichombekleidung zu vergleichender Betrachtung heranzog, die beiden Arten vollständig geklärt. D. Clusii soll stets ein horizontales Ehizom haben, während das des D. glaciale schief absteigt. Von der Constanz dieses Merk- males konnte ich mich an Herbarmaterial nicht überzeugen. D. Clusii ist meist höheren Wuchses als D. glaciale und hat in der Regel 1) In Engler u. Prantl, Nat. Pflanzenfam. IV. 5 (1894), S. 294. -) Bei Kerner, Schedae ad flor. exs. Aust. Hung. Nr. 1816. 3) Mise. Taur. tom. V p. 70 sec. Flora Pedemontana I. (1785), p. 205, ibi ic. tab. 11, Fig. 1, 2. *; In Jacquin, CoUectanea I. (1786), p. 230. 5) Aronicutn glaciale (Wulf.) Rchb. in Ber. Schweiz, bot. Ges. 1896, Heft 6, Sep. S. 2. 6) Synopsis Flor. Germ. Helv. ed. II. (1843), p. 421 unter Aronicum. ■^j Excursionsflora für die Schweiz, 6. Auflage (1889), S. 241. HI eineo hohlen Stengel im Gegensatz zu D, glaciale, dessen Stengel massiv und nur oben hohl ist. Doch wurde auch D. Clusii mit massivem Stengel aufgefunden. Leider konnte ich auch diese Diffe- renzen ebensowenig wie den Geschmack der ßhizome und die von Hoppe ^) erwähnte Thatsache. dass bei I). Clusii die Zungenblüten zur Nachtzeit zusammenneigen, bei D. glaciale aber ausgebreitet bleiben, einer durchgreifenden vergleichenden Betrachtung unter- ziehen. Die Nervatur der Zungenblüten scheint mir zur Unter- scheidung der beiden Arten nicht geeignet. Die basalen Stengelblätter haben bei D. Clusii eine grössere Fläche als bei D. glaciale und sind bei ersterem dünn, weich und allmäblich in den Blattstiel zusammengezogen, der immer kürzer ist als die Spreite; bei letzterem dagegen setzt sich die häufig dickliche, derbe Spreite meist deutlich von dem oft ebensolangen Stiele ab. Diese Merkmale treffen zwar zumeist, aber durchaus nicht immer zu. D. Clusii kommt manchmal auch mit dicklichen, mehr minder derben, D. glaciale nicht selten, namentlich im westHchen Theile seines Verbreitungsbezirkes, mit dünnUchen, weichen Blättern vor. Die Eandbeschaffenheit der Blätter ist bei beiden Arten Schwankungen unterworfen; es kommen ganz- randige Blätter und solche mit mehr minder tief entfernt-gezähntem bis gebuchtetem Rande vor. Die Spreite ist unterseits meist fast ganz- kahl, oberseits bei D. Clusii häutig mit zottigen Trichomen, u. zw. meist reichlicher versehen als bei B. glaciale, bei dem nebst kürzeren, dickeren Zotten auch meist Drüsenknötchen auftreten. Nur niederwüchsige Formen des D. glaciale haben manchmal eine oberseits dichter zottige Blattspreite. Viel leichter der Beobachtung zugänglich und immer ein sicheres Criterium zur Unterscheidung der beiden Arten ist jedoch die Bekleidung des Blattrandes. Tavel, dessen Beobachtungen ich auch an reichlichem Materiale aus den österreichischen Alpen bestätigt fand, sagt, auch Aronicum Hcorinoides zum Vergleich heranziehend, hierüber Folgendes: „Das Blatt von A. scorpioides besitzt zweierlei Haare, die namentlich am Blattrande deutlich hervortreten, einmal kurze, dicke, mehr- zellige Drüsenhaare und dazwischen viel längere drüsenlose, welche wimperartig vom Blattrand abstehen. Diese Wimperhaare sind durch Quer- und Längswände getheilt, an den Querwänden ein- geschnürt und am Scheitel stumpf; nicht selten treten sie nur vereinzelt auf oder fehlen ganz, ^j Am Blattrand von A. glaciale findet man wieder die kleinen Drüsenhaare und daneben die Wimpern. Letztere sind aber viel steifer und länger als bei A. scor- pioides. Unter dem Mikroskop erweisen sie sich als dünner und spitz zulaufend. Ihre Zellen sind langgestreckt, und an den Quer- wänden fehlen die Einschnürungen. A. Clusii endUch besitzt J) Bei Koch a. a. 0. 2) A. scorpioides (= Doronicum Halleri Tausch) habe ich nicht so durch- greifend untersucht, um entscheiden zu können, ob die von Tavel angegebene Art der Bekleidung des Blattrandes für D. Halleri, auch in den österreichischen Alpen immer constant ist. Der Fall wäre gewiss eine vergleichende Studie werth. 9* 112 gleiche Wimperhaare wie A. g'taciale, aber die Drüsenhaare fehlen. Hingegen ist der Blattrand reichlich versehen mit dünnen, spitzen und langen Haaren, welche dünnwandig sind, aus nur einer Zell- reihe bestehen und keine Einschnürungen zeigen; sie sind eigen- thümlich kraus und umgeben den Hlattrand mit einem lockeren Filz, an welchem das A. Cliisü jederzeit erkannt werden kann." — Damit sind die wesentlichsten Unterschiede des D. glaciale und Clusii genannt: am Blattrande des ersteren kurze mehrzellige Drüsenhaare und viel längere auch in die Quere mehrzellige Zotten, ^) am Blattrande des letzteren krause Filzhaare, die aus wenigen, in einer Eeihe angeordneten Zellen bestehen, und Zotten, die denen des D. glaciale sehr ähnlich sind.^} Die Zotten treten bei beiden Arten manchmal in sehr geringer Anzahl auf, oder fehlen wohl auch ganz. Der Stengel ist bei B. glaciale, namentlich gegen das Köpfchen zu mit langen Zotten, zwischen denen kurze Drüsenhaare in grösserer oder geringerer Zahl auftreten oder auch fehlen, mehr minder dicht besetzt, B. Clusii zeigt ein ähnliches Verhalten, nur sind die Drüsenhaare länger. Letzteres ist oft zottiger als B. gla- ciale, seltener überwiegen die Drüsenhaare über die Zotten, was ich bei B. glaciale niemals sah. Die Trichombekleidung der Flächen der Involucralblätter ist bei beiden Arten wie die des obersten Theiles des Stengels beschaifen, und auch am Rande treten bei B. glaciale wieder lange Zotten und kurze Drüsenhaare ^) in wechselnder Anzahl. *) bei B. Clusii ausser den langen Zotten noch lange Drüsenhaare und nicht selten ausserdem einzelne krause Haare, wie sie dem Rande der Blätter eigen sind, also im Ganzen dreierlei Trichome, ^) auf Sehr selten finden sich auch bei B. glaciale und der folgenden Art am Rande der Involucralblätter einzelne dünne, wenigzellige, gerade Haare. Das Boronicum der niederösterreichischen Alpen, auf das ich jetzt zurückkomme, sei durch eine kurze Diagnose charakterisirt. Ich nenne es Doronicum calcareum m. Syn. Senecio Doronicum Jacquin, Enum. stirp. (1762), p. 155 non L., Arnica Boronicum Jacquin, Flor, austr. I. (1773), p. 57, tab. 92; Aronicum Clusii Neilreich. Flora von Nied.-Oest. (1859), S. 361 ; Boronicum Clusii (a glandulosum und ß villosum), Beck, Flora von Nied.-Oest. (1893), S. 1213; Aronicum Boronicum Haläcsy, Flora von Nied.-Oest. (1896), S. 279. Doronicum semper monocephalum, floribus omnibus papposis. Foliis in basi caulis circa 5 — 25 cm alti lamina ovali vel ovata vel ob- 1) Siehe Fig. 2 a. *) Siehe Fig. 1 a. ^) Nur gegen die Basis und Spitze der Schuppen sind die Drüsenhaare manchmal etwas länger. 4) Siehe Fig. 2 b. 5) Siehe Fig. Ib. 113 ovata, integra vel remote repando-dentata, crassiuscula, subcarnosa, ürraula. in petiolum semper breviorem sensira angustata, superne plus minus dense hispida, subtus fere glabra, in margine setulis obsita, eglandulosa (in planta tj^pica) vel ad apicera pilis glanduli- feris paucis brevibus insertis, (in planta Doronico glaciali simili), foliis caulinis 1 — 4 saepe multo rainoribus vix vel non petiolatis, ceterum aequalibus. Caule ad capitulum et squamis involucri in facie inferiore et in margine pilis glanduliferis longis glandulosis, vel glanduloso-villosis, rarius solum villosis. D. calcareum steht morphologisch dem D. glaciale näher als dem D. Clusii und gewiss auch phylogenetisch, denn es ist mit ihm an den Grenzen ihrer sich ausschliessenden Areale durch nicht hybride Zwischenformen verbunden, während üebergangsformen zu D. Clusii fehlen. Habituell sieht es allerdings in Folge des Besitzes relativ grosser, allmählich in den Blattstiel verschmälerter Spreiten der basalen Stengel- blätter dem D. Clusii mehr ähnlich als dem D. glaciale. Das Rhizom ist nach Neilreich bald wagrecht, bald schief absteigend. Ob der Stengel durchgehend hohl oder massiv ist, konnte ich am Herbarmaterial nicht untersuchen. Die Blätter sind zu allermeist dicklich und derb wie bei 1). glaciale (bei D. Clusii sind sie dünn und weich), auf der Oberseite meist viel stärker zottig als bei diesem. Am Rande der Blätter^) sind bei IJ. calcareum dieselben steiflichen Zotten wie bei D. glaciale, aber meist in viel grösserer Anzahl vorhanden, die kurzen Drüsenhaare aber fehlen dem Blattrande des typischen D. calcareum, wie es am Schneeberg, Oetscher u. s. w. vorkommt, vollständig. Auf der Hochschwabgruppe finden sich neben diesen Formen auch solche, bei denen am Blattrande gegen die Spitze des Blattes zu auch einzelne kurze Drüsenhaare auftreten, Formen, welche wegen der gleich zu besprechenden Art der Be- drüsung des Stengels und Involucrums zwar noch zu I). calcareum gehören, aber doch als Zwischenformen in phylogenetischer Be- ziehung von Interesse zu sein scheinen. Von D. Clusii ist D. calcareum durch das Fehlen der für dieses so typischen krausen Filzhaare jederzeit scharf auseinander zu halten. Der Stengel des D. calcareum ist gegen oben ebenso wie die Fläche und der Band der Involucralschuppen -) mit vielen langen Drüsenhaaren ausgestattet, welche, durch ihre Länge von den Drüsen des D. glaciale auffällig verschieden, mit denen von D. Clusii übereinstimmen. Ausserdem treten aber noch oft zwischen den Drüsenhaaren lange Zotten auf. Je nachdem dieselben ganz oder fast ganz fehlen, oder in geringerer oder grösserer Zahl im Verhältniss zu der der Drüsenhaare auftreten, kann man Stengel und Köpfchenhülle drüsig, drüsig-zottig oder zottig nennen. Drüsige Formen des B. calcareum sind sehr häufig und entsprechen Beck's I). Clusii a glandulosum. Die Involucral- schuppen solcher Typen haben am Bande meist nur lange, viel- 1) Siehe Fig. 3 a. 2) Siehe Fig. .3 b. ia4 zellige DrüseDhaare, was weder bei I). glaciale, noch bei D. Glusii jemals vorkommt. Auch Formen mit zottigem Steugel und Invo- lucralschuppen, Becii's JD. Glusii ß villosum, weisen am Rande der letzteren immer noch relativ viele lange Drüsenhaare auf. Es herrscht im Auftreten dieser zweierlei Trichome innerhalb unserer Art grosse Variabilität und man findet oft unter einer Anzahl von einem bestimmten Standorte stammender Exemplare des D. calca-. reum mehr drüsige als zottige, und ich finde Beck's Behauptung, dass die letzteren viel häufiger seien, nicht bestätigt. Den Namen Arnica Glusii All., oder was, wie ich noch begründen werde, das- selbe ist, Doronium hirsutum Lam. und Arnica Stiriaca Vill., darf man aber weder für die drüsigen noch für die zottigen Formen unseres jO. calcareum gebrauchen, denn beide sind von der echten Arnica (Jlusii All. {= D. Glusii Tausch), die in Niederösterreich gar nicht vorkommt, durch das Fehlen der für diese so charakteristischen krausen Filzhaare immer sehr gut unterschieden. Die Unterscheidungsmerkmale des D. Glusii, glaciale und cal- careum seien noch übersichtlich zusammengestellt: D. Clusii (All.) Tausch D. glaciale (Wulf. Nym. D. calcareum m. Stengel oben zottig oder drüsig-zottig (sel- tener drüsig). Basale Stengelblätter weich, dünnlich; ihre Spreite viel länger als der Stiel; am Rande mit Zotten und krausen Flaum- haaren. Involncralschuppen am Rande mit Zotten, langen Drüsenhaaren und oft auch krausen Flaumhaaren. Stengel oben zottig. Stengel oben drüsig, drüsig- zottig (seltener zottig). Basale Stengelblätter i Basale Stengelblätter derb, dicklich, seltener derb, dicklich, weich, dünnlich ihre Spreite viel länger als der Stiel, ihre Spreite wenig länger als der Stiel od. ebensolang, am Rande mit Zotten u. sehr kurzen Drüsen- haaren. Involucralsclinppen am Rande mit Zotten u. sehr kurzen Drüsen- haaren. am Rande mit Zotten. Involncralschuppen am Rande mit Zotten und langen Drüsen- haaren oder häufig nur mit langen Drüsen- haaren Unsere drei Arten bilden eine durch die papposen Randblüten, den stets einköpfigen Stengel, die ganzrandigen oder nur entfernt gezähnten oder gebuchteten basalen und die meist viel kleineren oberen Stengelblätter habituell und morphologisch gekennzeichnete Gruppe von Arten, welche den natürlichen Verhältnissen entspricht, weil diese drei Typen untereinander näher verwandt sind als eine 115 derselben zu Arten einer anderen Gruppe. Zunächst steht ihnen jedeofalls der Ibrmenreiche und noch keineswegs genügend geklärte Kreis des 1). Hallen Tausch, zu dem auch Elemente mit pappus- losen Randblüten zu ziehen seien dürften, dessen Behandlung aber den Rahmen dieser kleinen Studie bereits überschreitet. (Schlnss folgt.) Einige teratologische Befunde an Lonicera tatarica. Von Dr. Ludwig Linsbauer (Pola) und Dr. Karl Linsbauer (Wien). (Mit Taf. VlII. nnd 3 Textflg.) Folgende Zeilen liefern einen Beilrag zu den teratologischen Fällen, welche bei der Gattung Lonicera beobachtet wurden. Die Art, um welche es sich hier handelt, ist in un-tjerem Garten (Wien, Döbling) in mehreren Exemplaren vertreten, die, soweit eine Be- stimmung nach den Blättern und Früchten möglich war, als Lonicera tatarica anzusprechen sind. Nach der Beschreibung einiger der interessanteren Formen teratologischer Ausbildungsweise an genannten Sträuchern werden die einzelnen Abnormitäten etwas eingehender besprochen werden. Nur das sei schon hier bemeikt, dass die zwei abnormen Indivi- duen durch die Menge ihrer Bildungsabweichungen auffielen. I. Drehrunder Zweig, dessen oberste Internodien kantig bis fast zweischneidig sind. Die Blätter stehen zu vier in einem Wirtei. Die Wirtei alterniren regelmässig miteinander, mit Ausnahme der obersten, wo eine Drehung der Internodien stattfindet. In den Blattachseln stehen je ein oder zwei Beiknospen übereinander; letzteres ist namentlich bei den mittleren Internodien der Fall. Der Zweig schliesst mit einer anscheinend vertrockneten Terminal- und einer einzigen Axillarknospe. lu einem der vier- blättrigen Wirtei fehlt die Axillarknospe an zwei unmittelbar nebeneinander stehenden Blättern, so dass bios in der Achsel des einen Blattes und in der des links davon stehenden je eine Knospe zu sehen ist; dasselbe wiederholt sich zwei Wirtei höher IQ der Weise, dass das unmittelbar über dem erstgenannten befind- liche Blatt und das rechts davon inserirte, mit Axillarknospen versehen sind, während die Knospen in den zwei anderen Blatt- achseln desselben Wirteis fehlen. Die Bogenentfernung der Blattbasen ist überall annähernd gleich. II. Drehrunder Zweig, im unter^-n Theile bereits Periderm- bildung wahrzunehmen. Die unteren Wirtei sind sechsblättrig. Hierauf folgen zwei vier- und ein fünfblättriger Wirtei. Die unteren Wirtei sind deutlich alternirend. Der Stengel beginnt immer mehr zu verbäudern und wird endlich zweischneidig zusammengedrückt unter gleichzeitig erfolgender schwacher Drehung der Internodien, 116 Der Abschluss des Zweiges erfolgt durch zwei Terminal- (?) und eine Axillari^nospe und mit einem siebenblättrigen Wirtel. III. Drehrunder Zweig, ganz unten am Strauche entspringend, abwärts hängend und stark von den darüber befindlichen beschattet. Die oberen Internodien sind nicht mehr drehrund. Alle Wirtel enthalten fünf oder sechs Blätter, nur der letzte ist vierblättrig. Die Blätter der Zweigunterseite sind auffallend kleiner, meist halb so gross als die anderen und gegen das Seitenlicht orientirt, während sich die oberen mehr oder minder gegen das Oberlicht einstellen. Es ist das eine Art der fixen Lichtlage, wie sie auch an dichter belaubten Bäumen oft ausserordentlich schön zu sehen ist. Die Blätter in der Peripherie der Baumkrone weichen in diesen Fällen dem directen Lichte aus und tragen nach Wiesner^) „panphotoraetrischen" Charakter. In einer gewissen Tiefe des Laubdaches nehmen die Blätter aber eine horizontale, gegen das Oberlicht orientirte Lage an, und im Schatten dieser Blätter stehen dann die untersten und innersten Blätter des Baumes mit ihren Spreiten gegen das nunmehr relativ stärkere Seitenlicht gewendet. Höchst scharf ausgeprägt kann man das u. a. an Exem- plaren von Aesculus Hippocastanum und Broussonetia papyrifera sehen. IV. Drehrunder Ast mit mehreren dreizähligen, alternirenden Wirtein, auf welche ein gestauchtes Internodium folgt. Ein Wirtel ist vierblättrig mit zwei nebeneinander stehenden Doppelblättern; sodann kommt ein fünfblättriger Wirtel mit normalen Blättern und ein eben solcher mit einem Doppelblatte. Weiterhin stehen im Wirtel sechs normale Blätter und hierauf im nächsten drei nebeneinander inserirte doppelspreitige Blätter. Der folgende Wirtel ist sieben- blättrig und enthält ein zweispitziges und ein dreizipfeliges Blatt, die aber nicht nebeneinander stehen. Die drei obersten Internodien sind deutlich verbändert. Der Zweig schliesst mit einem zehnblättrigen Wirtel mit vierzipfligem Blatte und einer deutlichen Knospe ab. V. Zweig von elliptischem Querschnitte, von allen untersuchten der interessanteste. Schon die unteren Internodien zeigen auf- fallende Krümmung, die sehr bald in Zwangsdrehung übergeht. Die obersten Internodien sind deutlich fasciirt. Zugleich findet mehrfache Knie- oder Zickzackbildung derselben statt, wobei die Ooncavitäten, d. h. die hohlen Winkel, unter denen sie zusammen- treffen, nach unten geöfi"uet sind. Die einzelnen, unter stumpfem Winkel aneinander stosseuden Internodien sind mehr oder minder bogenförmig gekrümmt und wenden ihre Oonvex selten nach unten. Der unterste Wirtel ist siebenblättrig. Im nächsten sind ebenfalls sieben Blätter zu zählen, welche aber nicht mehr in einem deutlichen Wirtel stehen, sondern in einer wenig geneigten 1) Vgl. Wiesaer, Ueber die Formen der Anpassung des Laubblattes an die Lichtstärke (Biolog. Centr. -Blatt XIX, Nr. 1). 117 Schraubenlinie, die aber keinen ganzen Umgang darstellt •, zwischen dem ersten und letzten Blatte der Schraubenlinie ist eine kleine Lücke auf der einen Breitseite des Internodiums. Der dritte, acht- blättrige Wirtel ist (durch kurze Kniebildung) etwas verdickt. Die vier obersten Blätter sind von den weiter unten stehenden durch eine kleine Lücke abgesondert. Die vier nächsten Knoten besitzen 19 Blätter in sehr steiler Schraubenlinie, die etwa dreiviertel eines vollen Urafanges aus- macht. Auch hier sind sämmtliche Blätter mit ein bis zwei super- ponirten axillären Beiknospen versehen. Ein kleiner Zwischenraum trennt die unteren 15 Blätter von den vier obersten. In dieser Strecke des Zweiges ist die Zwangsdrehung ausserordentlich stark ausgebildet und die Abflachung in Folge Verbänderung am größten. Der fünfte Knoten trägt drei Blätter auf der Stammoberseite des knieförraig gebogenen Zweiges. Das nächste Internodium ist im weiteren Verlaufe um seine Längsachse um 180" tordirt. wie am Zweige verlaufende dunklere Linien deutlich erkennen lassen. Der folgende Nodus hat fünf Blätter, wovon eines doppel- spreitig ist. Nach einem kleinen Zwischenräume kommt wieder ein Blatt, nach einem neuerlichen Interstitiura fünf Blätter; hierauf ein doppelspreitiges mit zwei Axillarknospen. Sodann folgen mehrere Blätter, welche auf der Breitseite des fasciirten Aststückes in einer zur Längsachse desselben fast parallelen Reihe angeordnet erscheinen (d. h. also in einer äusserst steilen Schraubenlinie übereinander inserirt sind). Am nächsten Knie befinden sich drei Blätter unmittelbar nebeneinander, auf der Breitseite kommt ein anderes ganz isolirt heraus. Im weiteren Verlaufe des Astes finden wir folgende Anord- nung: vom Knie auf die Breitseite fünf Blätter, auf der Kante des nächsten Knies ein Blatt, auf der gegenüberliegenden Breitseite fünf dicht aneinander. Endlich kommt ein Büschel von Blättern zur Ausbildung, welche sich gegenseitig sehr häufig vollkommen decken. Diese am meisten beschatteten Blätter werden gelb und vertrocknen. Auch die Zweigspitze scheint durch gelbliche Färbung auf einen krankhaften Zustand hinzuweisen. Die oberen Blätter entbehren meist (sichtbarer) Axillarknospen. Als sehr auffällig ist noch zu bemerken, dass die Blätter dieses und der früher beschriebenen Zweige ausserordentlich leicht, auch schon bei geringer Berührung, abfallen. Es war daher zu vermuthen, dass bei der herbstlichen Entlaubung diese Zweige einen Vorsprung gegenüber den normalen zeigen würden. Thatsächlich standen die abnormen Sträucher schon entlaubt da, während die normalen noch belaubt waren. Es weist das auf Differenzen im Stoffwechsel hin, deren Untersuchung in teratologischen und pathologischen Fällen gewiss von Interesse wäre. 118 Was nun das Auftreten der einzelnen, von uns beschriebenen Abnormitäten betrifft, so ist Folgendes hervorzuheben : Die abnormen Sträuche]- standen unter vollständig gleichen V^erbältnissen unmittel- bar neben den normalen Individuen. Die Thatsache, dass der Boden, auf dem sie wuchsen, fast reiner Lehmboden war, der bei- nahe stets — in Folge mangelhafter Bewässerung — an Wasser- armuth litt, zeigt wohl zur Genüge, dass bei unseren Exemplaren die Ursache der abweichenden Gestaltung nicht in einem Ueber- raassft der Zufuhr an Nährsalzen oder Wasser gesucht werden kann, während in anderen Fällen die Missbildungen bekanntheh häufig auf überkräftiges Wachsthum zurückgeführt werden. Ein Versuch, der aus anderen Gründen eingeleitet wurde, wirft weiteres Licht auf die Entstehungsursache. Der sub V. beschriebene Zweig wurde abgeschnitten und in Wasser gestellt und das Gefäss in eine sehr dunkle Zimmerecke gebracht. Nach einiger Zeit begannen sich Knospen zu entwickeln, nachdem sämmtliche Blätter des Zweiges schon abgefallen waren. Die dünnen Sprosse, die daraus hervorgingen, waren sammt den daran befindlichen Blättchen etiolirt. Beim Herausnehmen des Zweiges aus dem Wasser ergab sich, dass die untere, im Wasser befindliche Stengelpartie bereits angefault und mit einem schleimigen Bakterienbelag überzogen war. Die ausgetriebenen Sprossachsen zeigten schon nach ein paar Interuodien ganz deutliche Verbänderuug und Torsion, obwohl ihre Gesammtlänge erst etwa 5 cm betrug. Die eben geschilderten Er- nährungsverhältnisse des genannten abgeschnittenen Zweigstückes sind nun wohl nicht als glänzende zu bezeichnen; es kann also von einem geförderten Wachsthume, wie es an Wassertrieben zu beobachten ist, an denen bekanntlich vielfach teratologische Er- scheinungen auftreten, hier nicht die Rede sein. Eher könnte man in diesem Falle und bei den im Freien stehenden Stiäuchern von schlechten Ernährungsverhältnissen sprechen, und in diesen viel- leicht den Anstoss zur Auslösung von abnormen Bildungsreizen finden, welche sonst vielleicht latent geblieben wären, aber der Pflanze, resp. dem betreflfenden Individuum doch schon innegewohnt hätten. Es wäre übrigens auch denkbar, dass ein bestimmte Bil- dungsabweichungen aufweisendes Pflanzenindividuum unter allen oder doch unter verschiedenartigen Verhältnissen der Ernährung dieselben Altnormitäten hervorbringen könnte {^o kommen bei der- selben Lunicera- Art nach Klein schwach fasciirte und gedrehte Zweige mit dreizäliligen Wirtein und auch mit ganz regelloser Blattstellung an Wassertrieben vor). Denn die Möglichkeit, dass die in Erscheinung tretenden Abnormitäten direct und aus- schliesslich durch äussere Umstände hervorgebracht werden, muss wohl in Abrede gestellt werden. Unsere abnormen Sträucher stammen aus der Baumschule eines Gärtners, wo sich ebensolche Bildungsabweichungen vorfinden. Nun werden die dort befindlichen Low/cem-Sträucher durch Steck- linge vermehrt und unsere Exemplare stammen auch von solchen 119 her, so dass sie also wohl von diesen schon die Anlage zu den beschriebenen Missbildungen mitgebracht haben, was mit den oben gegebenen Ausführungen übereinstimmt. Es wurde schon früher erwähnt, dass abgeschnittene teratologisehe Zweige sich im Wasser kräftig bewurzelten, eine Beobachtung, welche sowie die gärtnerische Praxis zeigt, dass die Vermehrung solcher Abnormitäten durch Stecklinge wohl möglich ist.^) Von der Fasciation der Zweige selbst ist nicht viel zu sagen. Es ist Regel, dass die untersten Internodien noch nicht oder nur ganz andeutungsweise Verbänderung zeigen. Die einzelnen Internodien stossen bisweilen in einem Winkel aneinander, aui diese Weise eine Kniebildung hervorrufend, wie sie ähnUch Keissler^) für Lonicera caucasica Pall. beschreibt. Jedoch er- folgen bei unseren Sträuchern die Kniebildungen meist in der Art, dass die Oeffnungen der Winkel alle nach unten schauen, Zickzack- bildungen in der Regel also ausgeschlossen sind. Der Fall des Zweiges V, welcher auch sonst sehr interessante Verhältnisse zeigt, ist auch deshalb besonders bemerkenswerth, weil sich hier die einzelnen Internodien nicht alle in einer Ebene befinden, sondern der Zweig sich nach drei aufeinander nahezu senkrechten Richtungen ausbreitet; stellt man den untersten Theil des Zweiges vertical, so tritt an einer bestimmten Stelle ein ziem- lich scharfes Umbiegen des Zweiges in horizontaler Richtung nach rechts ein, um sich nach einer gewissen Strecke ebenfalls unver- mittelt in horizontaler Ebene nach vorne zu wenden. Fasciatiouen an Lonicera-Arten sind übrigens mehrfach beobachtet worden. Beispielshalber sei eine diesbezügliche Beob- achtung Reveil's^) an Lonicera caprifolium erwähnt, ferner die Angaben Klein's.'^j Häutig tritt auch (öfters gleichzeitig) Zwangsdrehung auf: so wird sie speciell für Lonicera tatarka von Klein und de Vries^) angeführt. Die Blattstellung weist nur die Bildung alteruirender, mindestens dreigliedriger Quirle auf, während die gegenständige Anordnung, wie sie sonst Regel bei den Caprifoliaceen ist, nicht zur Ausbildung kommt. Neben sehr häutig auftretenden dreiglied- rigen Wirtein (einer Erscheinung, welche bekanntlich bei vielen Pflanzen mit gegenständiger Blattstellung beobachtet wird und ^) Ueber Vererbung von Fasciationen vgl. man Hus, Heredity of fasciations (Erythea, vol. VII, 1899, Nr. 9). 2) Keissler, Ueber eine Zweigfasciation bei Lonicera caucasica Pall. (Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien, 1899). 3) Reveil, Phenom^ne de l'expansivite dans les axes et dans les feuilles. . . (Bulletin de la Societe Botanique de France, VII, 1860, pag. 584). *) Klein, Untersuchungen über Bildungsabweichungen an Blättern (Pringsheim, Jahrbücher f. wiss. iiot., XXIV, 1892, S. 425). ^) De Vries, Monographie der Zwangsdrehungen (Pringsheim, Jahr- bücher f. wiss. Bot, XXIII, 1S91). 1^ speciell auch für Oaprifoliaceeu mehrfach bekannt ist/) finden sich nicht so selten auch solche mit vier, ja sogar mit noch mehr Blättern, indem einige Male an den beschriebenen Zweigen (übrigens auch auf den übrigen vorkommend) fünf-, sechs-, selbsr sieben- und achtblättrige ^) Wirtel auftraten. Indem solche vielblättrige Quirle, in denen auch ein oder das andere Blatt eine mehr oder minder getheilte Spreite haben kann, an den Zweigenden vorkommen, er- halten diese durch eine derartige „büschelähnUche" Anordnung der Blätter einen eigenthüralich schoptigen Abschluss, der in einem der betrachteten Fälle aus zehn Blättern bestand. Stets sind in solchen Fällen die Dimensionen der gehäuften ^) Blätter kleiner als die der normalen. Bei stellenweiser Fasciirung der Zweige geht die Wirtelstellung bisweilen in eine Spirale über, welche im extremsten Falle zu einer der Zweigachse nahezu parallelen Linie aufgerollt sein kann (vgl. Zweig Y).*) Dabei bemerkt man, dass sich besonders in letzterem Falle in den Achseln von übereinander stehenden Blättern häufig keine (äusserlich erkennbaren) Axillar knospen entwickeln, während sich sonst meist serial angeordnete Beiknospen neben den axillaren ausbilden. Wenn einerseits die vermehrte Blattzahl darauf hinzudeuten scheint, dass die abnormen Individuen wenigstens die Mögüchkeit einer gesteigerten Assimilationsthätigkeit besitzen, so ist anderseits zu beachten, dass bei zu grosser Häufung der Blätterzahl eines Wirteis (bei sieben- und mehrblättrigen) eine theilweise Deckung derselben stattfindet, in manchen Fällen derart, dass ganz genau ein Blatt von einem zweiten, daraufliegenden bedeckt und da- durch directer Beleuchtung völlig entzogen wird; das erstere Blatt erhält fast nur Licht, das bereits eine grüne Blattfiäche passirt und daher seine assimilatorische Kraft zum grossen Theile eingebüsst hat. Thatsächlich vergilben solche Blätter sehr bald und fallen ab. Es darf ferner nicht ausser Acht gelassen werden, dass der Strom roher Nährsalze, der in die Blätter strömt, sich bei Vermehrung der Blattzahl auch auf eine grössere Menge von Blättern vertheilen muss, wodurch das durch die Blattvermehrung etwa ermöglichte Plus an assimilatorischer Thätigkeit wieder aufgehoben werden dürfte. Bezüghch der Lichtlag e vgl. man das bei Zweig III Gesagte. ^) Nach Penzig (Pflanzenteratologie, II, 1894) werden bei ;fast allen Loiiicera-Arten dreiblättrige Wirtel beobachtet. Speciell für Lonicera tatarica wird es erwähnt von Schlechtendal (Pflanzenabnormitäten in Jahresber. d. Ver. f. Naturkunde zu Zwickau, 1874) und von Klein (1. c). -) Klein (1. c.) fand an Lonicera fragrantissima Carr. im Maximum nur vierblättrige Wirtel. 3) Nach Penzig ist eine ähnliche Erscheinung, nämlich eine abnorme Massenentwicklung von Laubknospen, an Lonicera Xylosteum beobachtet worden (A. Braun). *) Bei Lonicera tatarica kommt bisweilen ganz regellose Blattanordnung vor (Klein 1. c); Supperponirung der Blätter beobachteten Lynch an Loni- cera micropoda, Klein an Lonicera fragrantissima Carr. 121 An den Blättern raehrgliedriger Wirtel tritt bisweilen An- isophyllie auf. Um einen von uns beobachteten, interessanten Fall dieser Art näher erläutern zu können, muss Folgendes voraus- geschickt werden. Ein Zweig (Nr. V) eines abnormen Exeraplares war abgeschnitten und in ein Gefäss mit Wasser gestellt worden, das dann unbeachtet längere Zeit ohne Wassererneuerung in einer dunklen Zimmerecke stehen blieb. Die Blätter fielen sehr bald alle ab. Da begann der ganz entblätterte Zweig zu treiben. Er war während seines Verlaufes zweimal im rechten Winkel abgebogen, an seinem horizontalen Mittelstücke befand sich eine Anzahl von Knospen in einer schiefen Reihe augeordnet. Zwei unmittelbar nebeneinander stehende Knospen (Fig. 1) begannen sich nunmehr zu zwei schwachen, etiolirten verticalen Sprossen zu entwickeln, von denen der eine kreisrunden, der andere in Folge schon hier auftretender Fasciation aber elliptischen Querschnitt besass. Ersterer hatte fünf, letzterer vier Blätter in jedem der zur Zeit der Untersuchung ausgebildeten drei Wirtel. Die Blätter eines jeden Wirteis waren ungleich gross. ^) Wie ein näheres Eingehen auf die Fig. 2) ergibt, ist der Fall nicht so einfach. (Fortsetzung folgt.) Eine neue Sclerotinia-Art. Von J. Rick S. J. (Valkenburg. holl. Limburg.) Sclerotinia Bresadolac Rick nov. spec. Apothecia gregaria, e sclerotio exterius nigro, interius al- bescente, rugoso, ovali, fere sphaerico, diametro 2 mm provenientia; primitus calyciformia, demum disciformia, margine tenero, hyalino- fusca vel pallida, stipite tenuissimo, filiformi, 1 — 5 cm longo, villoso, versus discum fere lanugmoso; 1 — 5 mm lata, ceracea, mollia. Asci cylindrati 70 — 80 (u- longi, 6—7 ft lati, 8 sporis. poro rotun- dato, jodo coerulescente. Sporae ovales, uno apiee paulo latiores, hyalinae, 6—8 ^ longae, 3 — 4 fi latae. Paraphyses hyalinae, fili- formes, versus finem — 3 fi latae. Habitat in putridis gemmis quercus, transformatis infectione Dryoteratis terminalis. In horto collegii maximi Ignatiani. Valkenburg. Ich widme diesen Fund meinem verehrten Freund und Lehrer Hochw. Herrn Bresadola, dem die Art auch zur Beurtheilung vorgelegen hat. Im Frühling 1899 fand ich die Fruchtkörper zunächst am Boden auf den kleinen schwarzen Sclerotien. Bei weiterer Nachforschung stellten sich als Substrat heraus jene Gallen, welche als Verbildung der Knospen unserer Stieleiche erscheinen, wenn Dryoteras terminalis die Eier hineingelegt hat. Doch traf ich diese Sclerotinia auch auf abgefallenen Eichenknospen. 1) Es mag nebenbei bemerkt werden, dass auch mehrere kleine, unvoll- kommene und vergrünte Blüten an diesem Zweige auftraten. Aeusserlich war an letzteren keine Umgestaltung zu beobachten, und so blieb es mir zweifelhaft, ob diese Knospen auch in Folge des Stiches der Gallwespe krank waren oder nicht. Die vom Pilz befallenen Gallen sind stets schon stark zersetzt. Dies ist wohl der Grund, weshalb man mehr vom Substrat schon losgelöste Sclerotien unter dem am Boden modernden Laube des Vorjahres antrifft, als befallene Gallen. Letztere sind jedoch meist mit einer reichen Menge Sclerotien besetzt. Die Gallen, welche inficirt werden, scheinen alle mindestens vom vergangenen Herbst herzu- rtihren. Vielfach bleiben diese absterbenden Gebilde noch lange am Baume hängen und zeigen dort schon eine reiche Sclerotien- fülie. Da die Puppen von Dryoteras terminalis in Wiegen liegen, welche wabenartig nebeneinander gereiht sind, so trifft es sich häufig, dass im Grunde der Waben Vertiefung sich ein Sclerotium bildet und dass dann die Apothecien wie die Kerze aus dem Kerzenstocke hervortreten. Was mir am Pilze besonders auffiel, war die Gewalt, mit der er seine Sporen emporschleudert. Das Apothecium steht an dem langen, verschwindend dünnen Stiele unter dem Laube. Hebt man dieses leise weg, so kommt der Stiel in Schwingung, und längst bevor das Auge die kleinen, wenig auf- fallenden Apothecien wahrgenommen, erblickt es ein dichtes Rauch- wölkchen, das bis zu 1 dm emporgeschleudert wird und dann zerstiebt. Ich habe noch keine, auch selbst grosse Pezize gefunden, bei welcher die Sporenentleerung so schön sichtbar ist. Dem Sammler erleichtert diese Eigenschaft des Pilzes die Mühe des Suchens. Die Art gleicht in ihren mikroskopischen Eigenschaften fast ganz der Sclerotinia Candolleana (Lev.). unterscheidet sich aber sicher durch den haardünnen, viel längeren Stiel und dessen Behaarung. Bresadola erklärt i. 1. die Hyphen des Stieles als mehr colorirt und zähe und am Ende frei. Eine EigenthümHchkeit der Art ist auch die sehr zarte, ver- hältnismässig weiche Fruchtschicht, ein Umstand, mit dem wohl auch das eben beschriebene Stäuben in äusserlichem Zusammen- hange steht. Ich habe auch schimmelähnliche Gebilde auf schwarzen Stielchen an den nicht mit Apothecien besetzten Sclerotien be- obachtet. Ob hier Conidien vorlagen, vermag ich nicht zu ent- scheiden. Wie beinahe alle bis jetzt bekannten Sclerotinia- Arten zeichnet sich auch dieser Pilz durch die Wahl des Substrates aus. Sein Vorkommen auf Knospen und Gallen ist auch in anderer Hinsicht recht lehrreich. Anderweitig steht längst fest, dass die Gallen riur umgebildete Knospen sind. Diese Homologie findet eine iustructive Bestätigung in der Biologie unserer Sclerotinia, indem sie Galle und Knospe gleichmässig befällt. 123 Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität in Prag. Nr. XXXVIII. Untersuchungen über die Staminodieu der Scrophulariaceen. Von Dr. Johann Maria Polak (Prag). (Fortsetzung. 1) 84. MimeJanthc Greene (Herpestis Scct. Mimuloides Benth., Mimulus Sect. Mimuloides A. Gray.) Nicht untersucht. Nach Weitste in, pag. 77, blos vier zweimächtige Staubgefässe. 85. Hydranthelium H. B. K. Nicht untersucht. Nach Wett- steiu, pag. 77, 2 — 3 Staubgefässe. 86. Micranthemum Michx. (Pinardn Vell.) Nicht untersucht. Nach Wettstein, pag. 77, zwei Staubgefässe und keine Stami- nodieu. 87. BytJiophyton Hook. Nicht untersucht. Nach Wettstein, pag. 77, blos zwei Staubgefässe. 88. Bryodes Benth. Nicht untersucht. Nach Wettstein, pag. 77, zwei Staubgefässe. 89. 31icrocarpaea Brown. Nicht untersucht. Nach Wett- stein, pag. 77, zwei Staubgefässe. 90. Peplidium Dehle. (f) Bios zwei Staubgefässe. P. mciri- timum (L.) Aschers. P. Muelleri Benth. 91. Encopa Griseb. (f) Zwei fertile Staubgefässe. E. tenui- folia Griseb. hat zwei kleine, keulige Staminodieu, fünftes Staub- gefäss fehlt. 92. Glossostigma Arn. (Tricholoma Benth.) Vier gleich lange Staubgefässe. G. elatinoides Benth. Fünftes Staubgefäss fehlt. 93. Amphianthus Torr. Nicht untersucht. Nach Wettstein, pag. 78, zwei Staubgefässe. 94. Limosella Liune. {Dannhiunculus Sail.) Vier fast gleich lange Staubgefässe. L. tenmfolia Nutt., L. capensis Benth. Das fünfte Staubgefäss ist vollständig unterdrückt. (Vgl. Wettstein, pag. 78. L. aqiiatica L. Fig. 35 0.) 95. Arianema Don. (Ächimenes Vahl. Diceros Pers.) (1) Vier zweiraächtige Staubgefässe. A. fimhriatum Don. Fünftes Staub- gefäss fehlt. 96. Craterostigma Höchst, (f) Vier zweimächtige Staubgefässe. C. plantagineum Höchst., das erste Staubgefäss-Paar sehr kurz, das zweite sehr lang. Fünftes Staubgefäss fehlt. 97. Torenia Linn. (Nortenia Thou., Pentsterla Grifif.) Vier zweiraächtige Staubgefässe. T. asiatica Linn., T. Fournieri Lind. Das fünfte Staubgefäss ist vollständig abortirt. 1) Vgl. Nr. 3, S. 87. 124 98. Lindernia All. ( Vanddlia L.) Vier zweimächtige Staub- gefässe. F. affinis, das fünfte Staubgefäss ganz abortirt. Vgl. L. lohe- lioides (Oliv.) Wettst., in Wettstein, pag. 80, Fig. 36. B. 99. Curanga Juss, {Sijnphyllium Griff., Treisteria Griff, p. p.) G. amara Juss. Die rückwärtigen Staubgefässe sind fertil, die vorderen sind steril oder staminodial. 100. Ilysanthes Rafinesque. Zwei fertile Staubgefässe. J. rotundifolia (L.) Benth., J.gratioloides (L.) Benth., J. capensis Benth. Die rückwärtigen Staubgefässe sind fertil, die beiden vorderen staminodial, ganz der Corolle angewachsen und behaart. Die Gefäss- bündel sind sehr kräftig. Das fünfte Staubgefäss ist abortirt. ^) J. riparia Raf. Die beiden vorderen Staubgefässe sind staminodial, langgestreckt, keulenförmig, unbehaart. IL 9. Antirrhino ideae-Selagineae. 101. Hehenstreitia B. (Polycenia Chois.) Vier zweimächtige Staubgefässe. H. tenuifolia Schrad., U. scahra Thunb. Das fünfte Staubgefäss ist vollständig abortirt. 1U2. Bischisma Chois. (|) Vier zweiraächtige Staubgefässe. D. ciliatum Chois. Das fünfte Staubgefäss ist abortirt. 103. Selago Linn. {Walafrida E. Mey.) Vier zweimächtige Staubgefässe. S. myrtifolia Echbch., S. ciliata Thunb. Das fünfte Staubgefäss ist spurlos abortirt. 104. Microdon Chois. (f) Vier zweiraächtige Staubgefässe. M. lucidns Chois. Das fünfte Staubgefäss ist abortirt. 105. Gosela Chois. Nicht untersucht. Nach Wettstein, pag. 82, sind zwei Staubgefässe und Staminodien vorhanden. 106. Agathelpis Chois. Zwei fertile Staubgefässe. A. tenui- folia (Thunb.) Chois., A. nitida E. Mey. Die drei restlichen Staub- gefässe spurlos abortirt. III. 10. Rhinanthoideae-Digitaleae. 107. Sihthorpia Linn. (Disandra L.) S. prostrata Salisb. hat fünf und sechs Staubgefässe. Wett stein gibt vier bis acht an (pag. 83). In den Petallappen sind die Gefässbündel stets mitein- ander verbunden. 108. Capraria Linn. Vier zweimächtige Staubgefässe. C. hir- suta H. B. Das fünfte Staubgefäss ist abortirt. Wettstein gibt vier bis fünf Staubgefässe an (pag. 83). 1) Im hiesigen Universitätsherbare befindet sich im Umschlage: „Ily- santhes'-' folgende Originalpflanze: „Tittmannia grandiflora Bchh. planta sub hoc nomine missa a descriptione Nuttalii {vide: Lindernia grandiflora in Nutt. Gen. Thom. IL, pag. 43) longe aliena et potius nova species esse videtur e gener e Herpestis Gärtn. In ditione ., Miami" civitatis Ohio. Umo itiner. 1835. Dr. Frank.'' — Die Pflanze hat vier zweimächtige Staubgefässe und ein in die Blüte hineinragendes Staraodium mit kräftigem Gefässbündel (ähnlich wie bei Collinsia). 125 109. HemiphragDia Wallich. Nicht untersucht. Wettstein gibt bei der einzigen Art H. hetervphyllum Wall. pag. 84. vier Staubgefässe an. 110. Scoparia L. Vier fast gleich lange Staubgefässe. S. flava Chinss. Schlechdt. Das fünfte Staubgefäss ist abortirt. 111. Aragoa H. B. K. Vier fast gleichlange Staubgefässe. A. cupressina H. B. K. Das fünfte Staubgefäss fehlt. 112. Picrorhim Royle. (f) Vier fast gleichlange Staub- gefässe. P. Lindhyana (Wall.) Wettst. Das fünfte Staubgefäss ist abortirt. 113. Veronica L. Zwei Staubgefässe. F. caucasica Bbrst., V. austriaca Lin., V. crinita Kit., V. prostrata Lmn., V. Schmidtii Pohl., V. Anogallis L., V. aJpina Linn.. F. arvensis Linn., V. fruticulosa L., F. geutianoides Vahl., V. glaiica Sib., F. praecox All., F. Biixhaunii'i Tenor., F. Bonarota Lin. F. lutea (Seop.) Wettst. (= Faederota Ageria L.) Stets nur 2 Stbgf., die andern spurlos abortirt. Eines der 4 Fetalen ist etwas grösser als die anderen und besitzt zwei Gefässbündel, was leicht erklärhch ist, da es ja aus 2 Fetalen entstanden ist. In vereinzelten Fällen fand ich bei F. Buxhanmii drei Staubgefässe vor. ^) 114. Lagotis Gärtn. {Gijmnandra Fall.). Bios 2 Staubgef. — G. glaiica Gärtn. 3 Stbgf. sind spurlos abortirt. 115. Falconeria Hook. Nicht untersucht. Nach Wettst. nur 2 Stbgf. 116. Synthyris Benth. Zwei Staubgefässe S. alpina Gray., S. Houghtoniana Benth. 3 Stbgf. sind abortirt. 117. Wtdfenia Jacq. W. carinthiaca Jacq. 2 fertile Stbgf., die übrigen sind abortirt. In einer Blüte fand ich 3 fertile Stbgf.-) 118. Calorhahdos Benth. (yj Zwei Stbgf. C. axillaris Benth. Die übrigen drei Stbgf. sind abortirt. 119. Campylanthns Roth, (t) Zwei Stbgf. C. junceus Edg., C. salsoJoides Roth. Wie bei der vorigen Gattung. 120. Oreosoleu Hook. Nicht untersucht. Nach Wettst. pag. 81 sind 4 Stbgf. und 2 Staniinodien vor- handen, 121. Lafuentea Lag. {Durieua Mer.) (f) Vier zweimächtige Stbgf. L. rotundifolia Lag. Das fünfte Stbgf. ist abortirt. 122. Ourisid Comra. (Dichroma Cav.) (■\) Vier zweimächtige Stbgf. und Staminodium. 0. rancodna Fh. Das Starainodium ist dünn und halb so lang als die kürzeren Stbgf. Bei 0. macrocarpa Hook, und 0. macrophylla Hook, ist das Staminodium zugespitzt und 1) Schlechteiidal beschrieb Veronica mit 3—4 Staubgefässen in der bot. Zeitung 1846, pag. 403, 492. 2) Wydler beobachtete ebenfalls 3 Stgf. Vergl, Berner, Mittheilungen, pag. 485. Oesterr botan. Zeitschr. 4. Heft. 1900. 10 126i stiellos. Es besitzt ein sehr verkümmertes Gefässbündel. 0. glan- dulosa Hook, hat ein sehr kleines Staminodium. 123. Camptoloma Benth. Nicht untersucht. Nach Wettst. pag. 88-4 zweirachtg. Stbgf. 124. Rehmannia. Libosch. (f) Vier zweirachtg. Stbgf. U. gluti- nosa Lib. Das 5. Stbgf. ist abortirt. 125. Diqitalis Linn. 4 zweirachtg. Stbgf. D. acuta Moench., D. anihigua Murr.. D. ciliata Trautv., D. orientalis Lara.. D. pur- purea L. Das 5. Stbgf. ist vollständig abortirt. Wo dasselbe in der Corolle zu suchen wäre, ist dieselbe sogar durch eine Rinne vertieft. ^) Sed. Isoplexis Lindl., J. canariensis L.. J. sceptrum L. be- sitzen ebenfalls nur 4 zweiraächtige Staubgefässe. Vergl. Wettst. pag. 89. Fig. 39. C. J)ig. purpurea. 126. Erinus Linn. 4 zweirachtg. Stbgf. E. alpinus L., E. hispanicus Pers. Das 5. Stbgf. ist spurlos abortirt. III. 11. lihinanthoideae - Gerardieae. 127. Escohedia Ruiz et Pav. (Silvia Vell.) 4 zweirachtg. Stbgf. E. scabrifolia Ruiz et Pav. Das 5. Stbgf. ist spurlos abortirt. 128. Physocdyx Pohl. 4 zweirachtg. Stbgf. Fh. aurantiacus Pohl, Das 5. Stbgf. ist spurlos abortirt. 129. Melasma Berg (Nigrina Thiinb.. Lynaa Ohara, et Schlecht., Gastromeria Don). 4 zweirachtg. Stbgf. M. scahrum Berg., M. hispiduni (Ohara, et Schlecht.) Benth. Das 5. Stbgf, ist vollständig abortirt. 130. Nothochilus Radlk. Nicht untersucht. Nach Wettst. (pag. 91) sehr ähnlich Melasma. 131. LeptJiorhabdos Schrenk (Dargeria Decn.) (f) Vier zwei- raächtige Stbgf. L. purviflora Benth. und L. micrantha Schrenk. Das 5. Stbgf. ist abortirt. 132. Esterhazya Mikan. 4 zweirachtg. Stbgf. E. parviflora Benth., E. latifolia Decn. Das 5. Stbgf. ist vollständig abortirt. 133. Macrantlicra Torr. (C'onradia Nutt.) (f) Vier zweirachtg. Stbgf. 31. montana Bonth. Das 5. Stbgf. ist abortirt. 134. Seymerin Pursh. {Atzdia Gmel.) (f) Vier gleichlange Stbgf. S. hipinnatisertd. Das ,ö. Staubgef. ist abortirt. 135. Silvia Benth. (f) Vier zweirachtg. Stbgf. S. prostrata Benth. Das 5. Stbgf. fehlt. 136. Gerardia Linn. ( Virgidnria Ruiz et. Pav.) 4 zweirachtg. Stbgf. G. hissopifolia, G. purpurea L., G. taiuifolia Nutt. Das 5. Stbgf. ist vollständig abortirt. Vergl. Wettst. pag. 93, Fig. 40. B. ') Die Angabe Wettst. (pag. 46) über das Vorkommen von Staminodien bei Digitalis beruht, wie er mir mittheilte, auf der Beobachtung von abnormen (pelorischen) Blüten, welche 8 fertile Stamina und 1 Staminodium besassen. 127 137. Bhaniphis2^frmuni Benth. Nicht untersucht. Dafür die nahe verwandte Gerardinia angolensis Engl. Nur 4 zweirachtge. Stbgf. 138. Micrargeria Benth. (Gerurdianella Kiotzsch.) (f) Vier zweimchtg. Stbgf. M. Wightii Benth. Das 5. Stbgf. fehlt. 139. Radamaea Benth. Vier zweimchtg. Stbgf. R. montana Benth. Das 5. Staubgef. fehlt. 140. Xylocah/x Balf. Nicht untersucht. 141. Butzonia Mac. Ken. Nicht untersucht. 142. Graderia Benth. {Bopusia Presl.). Vier zweichmtg. Stbgf. G. scohra (L.) Benth. Das 5. Stbgf. ist vollständig abortirt. 143. Sopuhia Hamilt. (Rhaphidophyllum Höchst.. Gerdaria Presl.) Vier zweimächtige Stbgf. S. Dregeana Benth.. S. trifida Harn. Bei beiden ist das 5. Stbgf. abortirt. Doch findet sich bei beiden Species eine Gefässbündelabzweigung vor bei einem der beiden Petalgefässbündel, welche der Stelle zunächst liegen, wo das 5. Stbgf. zu suchen wäre. Ob dieses nach unten blind endigende Gefässbündelrudiment etwa der Rest des 5. Stbgf. sein könnte, muss dahingestellt bleiben. Vergl. Wettst. pag. 95. Fig. 41. 0. 144. Centranthera R. Br. {Razumovia Spreng.) 4 zweimchtg. Stbgf. C. grandiflora Benth., C. hispida Br. Das 5. Stbgf. ist voll- ständig abortirt. 145. Stellidaria Benth. Nicht untersucht. Nach Wettst. pag. 94. 4 zweimchtg. Stbgf. 146. Bueclmera Linn. {Piripea Aubl, Chytra Gärtn.). Vier zweimchtg. Stgf. B. glabrn Benth. Obwohl nur zerfressenes Material vorlag, so konnte doch festgestellt werden, dass das 5. Staubgef. vollständig abortirt ist. 147. Cycniiim E. Mey. 4 zweimchtg. Stbgf. C. adonense E. Mey. Das 5. Stbgf. ist vollständig abortirt. 148. Rampiiicarjia Benth. (Macrosiphon Höchst.) (f) Vier zweimchtg. Stbgf. R. longiflora Benth. Das 5. Stbgf. fehlt. 149. Striga Lour. {Campideia Thou.) 4 zweimchtg, Stbgf. St. Hernionthira (Del.) Benth., St. elegans Benth., St. multifida Benth. Das 5. Stbgf. ist vollständig abortirt. 150. Harveya Hook. {Aulaya Harv.) H. pratensis Hook., H. scarlatina Hook. Der Befund wie bei der vorigen Gattung. Vergl. Wettst. pag. 96, Fig. 42, B. 151. Tetraspidium Bak. Nicht untersucht. 152. Hyohnnche Thunbg. (Hacmatohanche Presl.) Vier zwei- mächtige Stbgf. H. sanguinea Thunbg. Das 5. Stbgf. ist abortirt. in. 12. Rhinanthoideae- Rhinantheae. Bei der Untersuchung der Species von Gattungen dieser Tribus konnte in keinem Falle ein nachweisbarer Rest des 5. Staub- gefässes, bei denen mit 2 Stbgf. ein Rudiment der drei übrigen nachgewiesen werden. Es ist also stets ein Stbgf.. beziehungsweise 3 Stbgf. vollständig abortirt. 10* 128 153. Hemiarrhena Benth. 2 fert. Stbgf. H. plantaginea ßenth. Keine Staminodien. 154. Castüleja Linn. 4 zweimchtg. Stbgf. C. coccinea (L.) Spreng., C. linariaefolia Benth. Kein Staminodinra. 155. Adenostegin Benth. {Cordylanthus Niitt.) A. mdritima (Nutt.). 0. K. 4 zweimchtg. Stbgf. Kein Starainodium. 156. Orthocarpiis Nntt. {Trij)hysaria Fisch, et Mey., Oncor- rhynchus Lehm.) 4 zweimchtg. Stbgf. 0. tenuifoUus Benth., 0. pilosus A. Gray.. 0. florihundus Benth.: Kein Starainodium. 157. Clexelandia Greene. 4 zweimchtg. Stbgf. C. Beldingi. Gr. Kein Starainodium. 158. Mdainpyrum Linn. 4 zweimchtg. Stbgf. M. arvense L. M. nemorosum L., M. silvaUcuni L. Kein Starainodium. 159. Tozsia Linn. 4 zweimchtg. Stbgf. T. alpina L. Kein Starainodium. 160. Phtheirospermum Bunge, (f) Vier zweimchtg. Stbgf. Ph. chinense Bge. Das 5. Stbgf. fehlt. 161. Euphrasia Linn. 4 zweimchtg. Stbgf. E. alpina Lara., E. Büstkovinna Hayne, kein Starainodiura. (Vergl. Wettst. pag. 100^ Fig. 43. 0, D, E.) 162. Siplwnidiiim Arra. Nicht untersucht. 163. Omphalotrix Maxira. Nicht untersucht. 164. Parentucellia Viv. {Eufragia [Griseb.] Benth.) P. lati- folia (L.) Gar. 4 zweirachtg. Stbgf. Kein Starainodium. 165. Orthantha (Benth.) Kern. 4 zweimchtg. Stbgf. 0. lutea (L.) Kern. Kein Starainodium. 166. Odontites Pers. 4 zweimchtg. Stbgf. 0. venia Bell^ 0. serotina (Lara.) Rchb. Kein Starainodium. 167. Bartschia Linn. 4 zweimchtg. Stbgf. B. Haenkeana. B. alpina L. Kein Starainodiura. Die Gefässbündel des 4. und 5. Petalura sind stark verzweigt. 168. Bdlardia All. [Tnxago Stev. p. p.) 4 zweimchtg. Stbgf. Nicht untersucht. Nach Wettst. pag. 102 kein Starainodium. 169. Fistidaria Linn. (Alectorolophus Hieb., Rhinanthns L. p. p.) 4 zweimchtg. Stbgf. F. minor Ehrh., F. Alectorolophus (PoU.) Wettst. Keine Staminodien. 170. Pedicidaris Lin. 4 zweirachtg. Stbgf. P. anioena Adam., P. palustris Linn., P. silvatica Linn., P. sudetica Hänke, P. acaulis Scop. Kein Starainodium. 171. Bliinanthus Linn. {Prohosciphora Neck.. Elephas Guss., Bhynchocorys Gris., Elephantina Bert.) 4 zweimchtg. Stbgf. B. Ele- phas L. Kein Starainodiura. 172. Lamourouxia H. B. K. 4 zwemichtg. Stbgf., L. rltinanthi- folia H. B. Kein Starainodium. 173. Schivalhea Linn. (f) Vier zweimchtg. Stbgf. S. americana Linn. Das 5. Stbgf. ist abortirt. 174. Siphonostcgia Benth. [Lesqucreuxia Boiss. et Reut.) 4 zweimchtg. Stbgf. S. chinensis Benth. Kein Starainodiura. 129 175. Bungea 0. A. Mey. 4 zweimchtg. Stbgf. B. trifida (Vahl) C. A. Mey. Kein Starainodium. 176. Cymharia Linii. i zweimchtg. Stbgf. C. dahurica L. Kein Staminodium. 177. ') Monochasma Maxim. 4 zweimchtg. Stbgf. M. Sheareri Maxim. Kein Starainodium. B. lieber die Verwendbarkeit des Vorkommens und Fehlens Ton Staminodien für die Systematik der Scrophulariaceae. Es ist bekannt, dass der Bau des Androeceuras eine wichtige Rolle bei dem Aufbaue der bisherigen Scrophulariaceen- Systeme spielte und dass insbesondere auch die verschiedene Art der Be- duetion des ursprünglich wohl ffinfgliedrigen Androeceums hiebe; volle Beachtung fand. Eichler gibt in den Blütendiagraramen Bd. I. S. 211 eine üebersieht der verschiedenen Arten dieser ße- duction^). der auch heute nichts Wesentliches hinzuzufügen ist. Wenn der Versuch gemacht werden soll, in höherem Masse, als es bisher geschah, den Grad der Reduction speciell des 5. (obersten) Staubblattes systematisch zu verwerthen, so ist vorher eine Reihe von Fragen zu beantworten. Es handelt sich darum, zu zeigen, in wieweit die Ausbildung oder das Fehlen eines starainodialen Restes jenes Staubblattes constant ist bei einem und demselben Indivi- duum, bei einer und derselben Art und innerhalb der- selben Gattung. Einige Beiträge zur Beantwortung dieser Fragen sollen die nachstehenden Zeilen bringen. 1. Ist das Vorkommen oder Fehlen eines Staminodiums bei Blüten desselben Individuums constant? Es ist begreiflich, dass die meisten Angaben in der vor- stehenden Tabelle auf der Untersuchung einzelner Blüten beruhen. Die Seltenheit des Materiales Hess in den meisten Fällen eine weitergehende Verwendung desselben nicht zu. Dass ich in allen Fällen, in denen es halbwegs möglich war, also bei häufigen, in grosser Menge vorliegenden oder lebend mir zur Verfügung stehenden Pflanzen, möglichst zahlreiche Blüten untersuchte, ist selbstredend. In allen Fällen, in denen ich keine besonderen diesbezüglichen Bemerkungen machte, ergab sich hiebei eine Uebereinstimmung der untersuchten Blüten. Es erschien mir aber wichtig, wenigstens 1) Die nach dem Erscheinen der Bearbeitung der Scrophulariaceae in Engler-Pran tl, Natürl. Pflanzenfam. bekannt gewordenen Gattungen (vgl. Nachträge zu diesem Werke) wurden hier nicht berücksichtigt, zum Tlieil wegen Mangels an Materiale, zum Theil deshalb, weil die betreflfenden Formen schon von jenen Autoren, die sie bfschrieben, genauer untersucht wurden, so dass die Nothwendigkeit einer Revision entfällt. -j Vgl. auch Hildebrand in Bot. Zeitg. 1870. 8. (550. 130 einzelne Fälle auf die Constanz der im Starainodiumbaue liegenden Merkmale genauer zu untersuchen. Zu diesem Zwecke untersuchte ich zahlreiche Exemplare von Antirrhinum majus, welche mir einerseits der botanische Garten der deutschen Universität in Prag lieferte, die ich anderseits in einem Garten bei Prag sammelte. In allen Fällen konnte ich ein gleiches Verhalten aller Blüten einer Inflorescenz nachweisen. In der Gestalt wiesen die Staminodien allerdings kleine Verschieden- heiten aut. Insbesondere ist diese Verschiedenheit darauf zurück- zuführen, dass in eben aufgeblühten Blüten oder unter Verhältnissen, die ein baldiges Vertrocknen verhindern, die Staminodien turgescent sind und daher grösser erscheinen, während sie sonst alsbald ver- schrumpfen. Insbesondere bei den obersten Blüten einer Inflorescenz beobachtete ich auffallend rasches Verschrumpfen. Ein ganz analoges Resultat ergab die Untersuchung zahlreicher Blüten desselben Exemplares von Linnria dabnatica, L. striata, Cymhalaria, Pentastemon puhescens und Chaenorrhinum minus. Ebenso Wieb auch der Ausfall des 5. Stbgf. constant bei zahlreichen untersuchten Blüten von Digitalis purpurea, Mimulus cardinalis und Nemesia florihimdu u. a. ^) Die Beobachtung, dass bei demselben Individuum die Beschaffenheit des Staminodiums schwankt, hat Heinricher^) bei Gratiola officinalis gemacht. Er fand bei den letzten Blüten von Pflanzen, deren frühere Blüten stamiuodiale Reste des obersten Staubblattes aufwiesen, kein Staminodium. Es erschien darum nicht ohne Interesse, die Blüten der zahlreichen, im Prager bota- nischen Garten cultivirten Exemplare von Gratiola ofßcinalis- zu untersuchen. In allen Fällen fanden sich Blüten mit den er- warteten Staminodien: während in weitaus den meisten Fällen sich alle Blüten derselben Inflorescenz diesbezüglich gleich ver- hielten, konnte ich aber doch einzelne Fälle beobachten, bei denen einzelnen sonst ganz normal gebauten Blüten das. Staminodium fehlte. Als eine letzte Andeutung des Stamino- diums könnte höchstens ein gelber Pigmentfleck aufgefasst werden,, der sonst an der Insertionsstelle des Staminodiums sich findet und auch hier am entsprechenden Orte vorhanden war. Die Blüten, welchen das Staminodium fehlte, waren durchwegs zwischen solchen, die das Staminodium besassen, derart eingeschaltet, dass vor und nach ihnen staminodientragende Blüten zur Ausbildung kamen. Mein Befund bestätigt daher die Angaben Heinricher 's; zur Anschauung, die sich ihm Anfangs aufdrängen musste, die er selbst mit Rücksieht auf Beobachtungen Ascherson's aufgab und die dahin ging, dass die bei den letzten Blüten leicht eintretende ^) Dieses Ergebniss schliesst nach dem sofort Mitzutheilenden nicht aus, dass Exemplare derselben Arten von anderen Standorten sich anders 2j Oesterr. bot. Zeitschrift. 1894. S. 88. 131 Erschöpfung der Baustofife den Mangel des Staminodiurns bedingt, geben auch meine Beobachtungen keine Veranlassung. Soviel geht jedenfalls aus den Beobachtungen bei Gratiola officinalis hervor, dass Fälle existiren, bei welchen ein Stami- nodinm bei Blüten derselben Pflanze fehlen oder vorkommen kann. 2. In wieweit ist das Vorkommen oder Fehlen eines Staminodiums bei verschiedenen Individuen derselben Art constantV In viel höherem Masse gilt dies von Blüten verschiedener Individuen derselben Art. Einschlägige Beobachtungen wurden schon früher gemacht'), speciell wieder bei Gratiola. Ich selbst sah bei der schon erwähnten Untersuchung zahlreicher Blüten von Antirrhinum majiis von verschiedenen Individuen die grosse Variabilität in der Ausbildung des Staminodiums. Von relativ kräftigen Staminodien mit deutlicher Andeutung des Filamentes und der beiden Antheren-Fächer bis zu unbedeutenden wenig- zelligen Rudimenten fanden sich alle Uebergänge. Nach dem von mir Gesehenen möchte ich das gelegentliche vollständige Fehlen des Staminodiums bei dieser Art für sehr wahrscheinlich halten. Für PInjgelius wird ein Staminodium angegeben f) ich konnte ein solches nicht finden, da die bei Besprechung dieser Gattung erwähnten Gefässbündelreste doch nur gezwungen als etwas Analoges gedeutet werden können. Nach mündlichen Mittheiiungen Prof. von Wettstein's konnte er einmal in einigen Blüten von Muurandia antirrhini- flora aus dem Prager botanischen Garten keine Spur eines Stamino- diums finden, während sonst bei dieser Art das Staminodium mit grosser Oonstanz auftritt, üeber Colpias vergl. das im speciellen Theile Gesagte. 3. Sind die Staminodien innerhalb der Gattungen und Gattungsgruppen constant? Schon die Befunde bei Untersuchung der Blüten desselben Individuums und bei Blüten verschiedener Individuen derselben Art lassen erwarten, dass diese Frage mit Nein zu beantworten ist. In der That finden wir eine ganze Reihe von Gattungen, deren Arten sich bezüglich des Baues des das oberste Staubblatt ver- tretenden Staminodiums verschieden verhalten. Ich möchte hier einige Fälle anführen: 1. Diascia (Nr. 11). Von den untersuchten Arten zeigten Staminodien B. alonsoides, D. pachyceras; keine Staminodien: V. inieyerrima, D. tanyceras, D. racemulosa. Die Arten der ^) Vgl. Ascherson a. a. 0., Heinricher a. a. 0. 2) Vgl. Wettstein a. a. 0. S. 63. 132 beiden Gruppen zeigen sonst keine auffallenden Unterschiede, so dass an ihrer Zugehörigkeit zur selben Gattung kaum zu zweifeln ist. 2. Chaenorrhiniim (Nr. 24-). Ch. minus besitzt ein Staniino- dium. Bei Ch. origanifolium fehlt dasselbe vollständig. 3. Scroiihularia (Nr. 44). Die Arten der Section Vcnilia be- sitzen keine Staniinodien. Auf Querschnitten, geführt unterhalb des Gynaeceuras, konnte mit Sicherheit nachgewiesen werden, dass das Staminodiura auch nicht dem Gefässbündelverlaufe nach ange- deutet ist. Der üebergang zu den beiden anderen Sectionen. Scorodonia und Tomiophylluni , welche constant ein grosses schuppig-glattgedrücktes Staminodium besitzen, bildet S. Kotschyana. Hier ist in der Oorolle noch das Gefässbündel des 5. Staubblattes erhalten. (Vergl. Taf III, Fig. 20.) (Schluss folgt.) Ueber Lamium Orvala L. und Laniiuni Wettsteinii Rech. Von Dr. Karl Rechinger (Wien). (Mit 4 Fig.) (Schluss. 1) Nachdem das von Fleischer in Südsteiermark gefundene Lamium noch keine binäre Bezeichnung hat, so nenne ich das- selbe Laniium Wettsteinii Rech, und trenne es auf Grund folgender Merkmale von L. Orvala L. ab. L. Wettsteinii ßech. spec. nov, Radix lignosa, fibrosa, caulis rectangularis, viridis, glaber vel radicem versus pilis sparsis obsitus, folia triangulari-rotundata in apicem longum exeuntia, grosse et acute dentata viridia vel obscure viridia, calyx 5 — 7 partitus, post anthesin floris infundibuliformis, dila- tatus circa 7mm longus, purpurascens. Flos colore saturate atropurpureo, artificialiter albo- ineatus et punctatus, circa 20 mm longus, 4— 5 mm latus, lorum verticilli 5—9 floriferi; antherae nigrae. Stiria australis. Prope pagum „Kojnice" in fruticetis. leg. Boh. Fleischer. 15. Mai 1877. Von L. Orvala L. durch eine Anzahl von Merkmalen getrennt. Der Stengel ist niedriger, viel dünner, grün, fast ganz kahl, während L. Orvala in der Jugend deutlich behaarte Stengel hat, scharf vier- kantig, welches Merkmal noch mehr dadurch hervortritt, dass die Seiten desselben der Länge nach ausgekehlt sind. Die Zahl der ") Vgl. Nr. 3, S. 78. 133 Blüten eines Wirteis ist regelmässig eine viel geringere, meist 5—9. und die dunkelgrünen Blätter verdecken die Blüten von oben her last ganz. Die Kelche sind schon zur Blütezeit auch bei im Halbschatten cultivirten Exemplaren dunkelroth überlaufen, im Herbste, bei der Fruchtreife zeigt sieh dieselbe Erscheinung auch au den oberen Laubblätteru. Die Blütenfarbe ist gesättigt braunpurpurn, nicht wie bei L. (hvala schmutzig purpurn bis trüb-rosenfarbig. Die Blütengrösse ist eine geringere, die Ober- und Unterlippe ist schmal, beide wenig gewölbt, die Seitenränder der ersteren fast ])arallel. Die Nüsschen sind kleiner, dunkler und an den Seiten tlächen nicht gewölbt. Die secundären Nerven und die höherer Ordnung in den Blättern sind näher aneinandergerückt, wodurch kleinere Felder zwischen ihnen entstehen, daher die Blattfläche feiner gerunzelt und gewellt ist als bei L. Orvala. Während L. Wettsteinii nach dem Gesagten eine sehr geringe Verbreitung hat. ist L. Orvala über ein grosses Areale verbreitet. Ich gebe diese Verbreitung auf Grund selbst gesehener Exemplare an: Kärnthen: Gebüsche im Gailthal (Fächer) H. ü. ^). — Plöcken- pass ober Mauthen (Preissmann) H. Pr.^)., H. E.^), — Plöeken- j.ass (Pich 1er) H. K.'). - Plöckneralpe 1000— 1200 ra. s. m. (Eichenfeld) H. P. *). — Kanalthal (Ullepitsch) H. Ul. ^). — Loiblthal (Jabornegg) Flora exsicc. austro-hung. Nr. 2645. Loiblthal (Wolf) H. P. — Malborghet (Ressmann) H. Müllner, H. R. — Raiblerthal (leg. ?) H.Hai.«). — Predil (Krenberger) H. Hai. Krain: Iskathal b. Laibach (0. Petter) H. R. — An der Save bei Laibach (C. Petter) H. R. — „Ueberall um Laibach" (Graf) H. Job. '). — M. Krivan Gort, (leg.?) H. Joh. — Idria (Do Hin er) H. Keck.— Idria (Dolliner) F. Schulz herb, normale Nr. 132. H.P.— Laibacher Schlossberg (Graf I H. P. — Adelsberg (Raimann) H. P.. (Müllner) H. Müllner, (K. Richter) H. Hai. — (Fritsch) herb. Fritsch. — Neumarkt (Krenberger) H. Hai. — Stosec bei Laibach (Rastern) H. U., H. Keck. — Berg Babna gorica bei Laibach (Derganc) H. U. — Wälder des Berges Nanos bei Prae- wald (Sonklar) H. ü. — Bei Neumarkt (Krenberger) H. K. — Grahovo (Safer) H. Ul. — Lengenfeld und Moistrana (ulle- pitsch) H. Ul. Steiermark: Zwischen Römerbad und Gairach (Fritsch) herb. Fritsch. — Feistritz bei Drachenburg (Preissmann) H. Pr. 1) Herb. d. Univ. Wien. = H. U. 2) Herb. A. v. Kerner, Wien = H. K. 3) Herb. Ullepitsch, Wien, Universität = H. Ul. ■*) Hofmus.. Wien = H. P. 5) Herb. Preissmann, Wien = H. Pr. 6) Herb. Haläcsy, Wien = H. Hai. '') Herb. Johanneum, Graz = H. Joh. s) Herb. Kechinger, Wien = H. R. 134 — Teufelsgraben bei Cilli (Preissmann) H. Pr. — Altenmarkt bei Windischgrätz (Preissmann) H. Pr. — Steinbrück (Preiss- mann) U. Pr. — Markt Rohitsch|(Pr ei ssmann) H. Pr. — Marburg (Dietl) H. P. — Reifenstein (Pittoni) H. P. — Neuhaus bei Cilli (Reichardt) H. P. — Schlangenburg bei Neuhaus (Reichardt) H. P., (Rechinger) H. R. — Cilli (Graf) H. Hai.. H. Joh. — Petschaunig bei Cilli (Graf) H. Joh. — Fuss des Janina-Berges bei Rohitsch-Sauerbrunn (Rainer) H. Joh. — Tüfifer (Fürsten- wärther) H. Joh. — Deutscher Calvarienberg bei Marburg (Dietl) H. Joh. — Burgwald bei Marburg (Mürle) H. Joh., H. R.; St. Josef bei Marburg (Fürstenwärther) H. Joh. 'j. Tirol: Trient (Hilleubrand) H. Joh., (Sardagna) H. Pr., (Morandell) H. P., H. Keck. — Trient beim Sardagna- Wasserfall (Val de Lievre) H. ü. — Dosso di Trento (Sardagna) H. ü. — Salurn (Hausmann) H. Joh., H. P. — Riva (Obrist) H. P. — Varone (Rechinger) H. R. — „Am Gardasee" (Breindl) H. P. Italien: Tregnano (Massalongo) H. K., H. R. — Vicenza (Bracht) H. P. - Treviso (Sieberj H. P. — bei Verona (Rainer) H. P. — Mantua, bosca della fontana (leg.?) H. Joh. — „Friaul (Kützing) H. P. — „Pedemontium" ohne nähere Fundortsangabe (Neumayerj H. P. Istrien und Küstenland: Mte. Maggiore, vela ueka (Stapf) H. ü. — Mte. Maggiore (Halacsy) H. Hai. — Rukavac bei Mat- tugiie (Sandany) H. U., H. R. — Lovrana (Sandauy) H. R. — St. Peter bei Görz (Pittoni) H. Hai. — Tarnowanerwald bei Dol [Predmej] (Rechinger) H. R. — Lipizzanerwald (Toramasini) H. U. — Catinara bei Triest (Schröckinger) H. R. Ungarn-Croatien: Ungarische Littorale: Kurin (Lorenz) H. U. — Bei Fiume „Zakayle" (A. M. Smith) H. K. — Fiume (Noe) Rchnb. Nr. 325. H. P., — Fiume (Heimerl) H. P. — Plitvica-Seen. (Zelebor) H. P. — Castua bei Fiume (Sandany) H.R., H. U. „Im croatisch-ungarischen Grenzgebiet" (Kitaibel) H. P. Karpathen, Berg Kriwan (Portenschlag) H. P. Bosnien: Zwischen Mali Radic und Bihac (Fiala) H. HaL — Bihac (Boller) H. Hai., H. Ul. Alle Exemplare, deren Standorte hier angeführt sind, stimmen miteinander überein, nur die von Boller bei Bihac in Bosnien gesammelten zeichnen sich durch auffallend kleine, dicht und kurz behaarte Blätter aus. ^) An folgenden Standorten kommt „Z. Orvala"^ in Steiermark noch vor. Diese Mittheilungen verdanke ich der Güte des Hrn. Oberinspectors Preiss- mann; ob sie sich auf L. Orvala oder L. Wettsteinii Rech, beziehen, kann ich nicht entscheiden, da Herbarexemplare nicht vorlagen. Windisch Landsberg, Fautsch bei Windisch Landsberg, Maria East westlich von Marburg, auf dem Berge Gabernik bei Pöltschach, Engpass Huda lukna, Windischgräz und Wöllan, Rothwein südlich von Marburg. Auf dem Grazer Schlossberg angepflanzt, hält sich an diesem Standorte. Ferner ist noch zu erwähnen, dass die Pflanze nirgends dift Drau überschreitet. (Nach E. Preissmann.) 135 Schon vor Jahren wurde und wird auch jetzt noch im Wiener botanischen üniversitäts - Garten^ ein Lamium aus der Gruppe des L. Orvala L. cultivirt, welcher aus Montenegro stammt^) und von Maly von dort her gebracht wurde. Im Wiener Hofrauseum befinden sich auch Herbarexeraplare derselben Pflanze, von FenzI gesammelt, mit der Bezeichnung „cult. hört. bot. Vindob." aus Samen, welche Maly 1864 aus Montenegro brachte. Diese Pflanze verdient eine kurze Bemerkung wegen der ab- weichenden Blütenfarbe. Ich bezeichne dieselbe als L. Orvala var. lividum und gebe hier eine kurze lieschreibung. L. Orvala L. Tar. lividum Rech. Flores albido virescentes, magni. antherae ochraceo flaves- centes, caules laeviter glauci. E seminibus Montenegrinis 1864 ab Maly lectis. Wurzel ausdauernd holzig, Stengel kahl, von einem leichten Wachsüberzug blau bereift, Reif leicht abwischbar, gegen die Wurzel zu zerstreut und kurzhaarig, im Querschnitt wie bei L. Orvala typiciini viereckig, mit sanft gewölbten Seiten, Kelch meist fünf-, mitunter auch sechszipfelig, circa 9 mm lang. 7 mm breit, Kelchbuchten stumpf, weit. Blüten gross, von weisser Grundfarbe, mit einer sehr geringen Beimengung von Grün und ßosenroth, CFnterlippe weiss, wie die Oberlippe aufgeblasen, sehr schwach in das ßosenrothe gehend, Oberlippe grünlich-weiss, alle Blüten- theile ohne jede Zeichnung. Dimensionen der Blüte wie bei L. Orvala L., Antheren ocker-farbig bis gelblich. Auch diese Pflanze ist in der Cultur gleich geblieben. Erklärung der Abbildungen. Fig. a. Stück eines blühenden Stengels von Lamium Orvala L. Fig. b. Eine einzelne Blüte desselben geöffnet. Fig. c. Endstück eines blühenden Stengels von Laininm Wettsteinii Rech. Fig. d. Eine einzelne Blüte desselben, geöffnet. Sämmtliche Figuren etwas verkleinert. Studien über Chenopodiuni opulifoliuni Schrader, C. ficifoliuni Sm. und albutn L. Vom Oberlandesgerichtssecretär Jos. B. Scholz (Marienwerder, Westpreussen). (Mit 2 Tafeln.) (Schluss. 1) Ich begnüge mich daher, hier nur hervorzuheben, dass auch im östlichen Deutschland, besonders in den Weichselgegenden, Formen von Cli.alhum. mit oberseits sehr glatten, fast spiegeln- M Nach Angabe von Prof. A. v. Kern er. 2j Vgl. Nr. i, S. 93. 136 den, fleischigen Blättern auftreten, dass ferner letztere am unteren Theile des Stengels bisweilen violett oder roth umsäumt oder roth überlauten sind. Diese letztere Erscheinung habe ich übrigens in diesem Herbste selbst an einigen Exemplaren von Ch. ßcifoliiim beobachtet, die zu meiner Verwunderung einen lebhaft carminrothen Stengel mit etwas verschwommenen dunkelvioletten Längsstreifen besassen, und wovon ich ein Belegexemplar dem Wiener Universitäts-Museum überlassen habe. Ich führe die spiegelnde oder glänzende Blattoberfläche auf teratologische Einflüsse, auf reichliche Ernährung u. s. w. zurück. Geräth z. B. Atriplex hastatum aut einen mit ammoniakalischen Salzen gesättigten Schutt- oder Composthaufen, so verändert sich das Blatt auffallend. Es nimmt eine mehr ovale Gestalt an und zeigt eine stark glänzende Oberfläche. Eine ähnliche Abänderung habe ich vor einiger Zeit z. B. auch an Ballota nigra zu beobachten Gelegenheit gehabt. (Form, glahrescens in Asch, und Graeb. Fl. N. Flachl. 1898/99, S. 606.) Was nun die roth- und violettgestreiften Stengel anbetrifft, so bitte ich eindringlich darauf zu achten, dass die der Nord- seite zugekehrte Fläche stets davon ausgenommen ist oder nur einen kaum merklichen röthlichen Anflug zeigt, dass ferner Schattenexemplare oder in dichtem Bestände aufgewachsene Stücke blos grüngestreifte Stengel haben. Sogar das weitverbreitete Ch. hyhridinn ist manchmal im Sommer- und Frühherbste bereits zur Blütezeit mit carminrothen, sogar mit nltramarinblauen Stengeln ge- schmückt, und in ähnlicher Art wie Ch. albiim ist Ch. Quinoa im botanischen Garten in Königsberg gefärbt. Daher sind in den neuer- dings erschienenen grösseren P'loren, z. B. in der classischen Flora des Nordostdeutschen Flachlandes von Ascherson und Graebner diese Verhältnisse gar nicht erwähnt worden. Die Färbung der Stengel rührt jedenfalls von Anthokyau her; durch diesen Farbstoff" sollen zweifellos die in den Stengelbahnen wandelnden Stoffe vor Temperatureinflüssen wirksam geschützt werden. Ich glaube, dass meine Annahme durch den Umstand unter- stützt wird, dass gerade die nach Norden zugekehrte Seite deshalb ungefärbt ist, weil sie keines Schutzes vor auffallenden Sonnen- strahlen bedarf. In gleicher Weise spielt das in seiner chemischen Zusammensetzung noch wenig erforschte Anthokyan bei niedriger Temperatur als Schutzmittel gegen Frostschäden eine grosse Rolle. Unaufgeklärt freilich bleibt die Thatsache, dass zwischen oder dicht neben solch schöngestreiften Chenopodien-Colonien vöUig gleich- geformte Exemplare wachsen, die diese Färbung an den Stengeln und Aesten vermissen lassen. An Ch. optdifolium habe ich übrigens etwas Aehnliches nie wahrgenommen, und die Beobachtung an Ch. ßcifolinm gehört jedenfalls zu den grössten Seltenheiten. 137 Nach meinen sorgfältigen, langjährigen Beobachtungen rauss ich das Vorhandensein von üebergangs- oder Zwischenforraen bei Ch. (ilhum, ficifoliiim und opidifolium verneinen und alle drei für wohlumgrenzte Arten halten. Einen unzweifelhaften Bastard habe ich bisher noch niemals zu entdecken vermocht, wie ich natürlich anderseits auch weit davon entfernt bin, das Zustandekommen von Mischlingsproducten in Abrede zu stellen. Die Möglichkeit, dass z. B. die in Fig. 8, 9, 10 zur An- schauung gebrachten Formen einem derartigen Vorgange ihre Entstehung verdanken, will ich gleichfalls als vorhanden ein- räumen. Bestreiten rauss ich indess, dass unter den geschilderten Verhältnissen sie nur rein localen Ursprungs sind. Gerade die kritische Sichtung solcher, bald hie und da auftauchender Ptlanzen- gestalten stellt an den beschreibenden Botaniker grosse Anforde- rungen. Erst nachdem man sich, wie bei den Rosa-, Ruhus- und Fotentilla- Arten in der freien Natur mit den masslosen Formenausstrahlungen und der Wandelbarkeit der Merkmale hin- reichend vertraut gemacht hat. ist man in der Lage, ein einiger- massen sicheres ürtheil abzugeben. Bei dem ungeheuren Ver- breitungsgebiete des Ch. alhiuit spielt sodann die Anpassung an klimatische oder Bodenverhältnisse eine grosse Rolle. Ch. alhum hat im nördlichen Russland oder Sibirien oft ganz kleine Blätter und kriechende, fadenförmige Aeste vom Habitus eines Folyyonnm aviculare. Auf unfruchtbaren Sandfeldern, aber auch an Wegen kommt um Paris, in Deutschland, namentlich in der Provinz Brandenburg (selten in Westpreussen z. B. um Thorn und Marienwerder) die interessante Abart: microphyllunt, Coss. et Germ., mit rundlichen, kleinen Blättern und niedergestreckten Stengeln vor. Die Einflüsse der verschiedenen geographischen Lage. die Bodenverhältnisse und die fort und fort sich vollziehenden Kreu- zungen innerhalb ein und derselben Art, zeitigen unausgesetzt Neubildungen in unerschöpflicher Vielgestaltigkeit. Vielleicht gehen die durch zweiartige Kreuzung hervorgegangenen Pflanzen in frühester Jugend oder bald nach der Blüte zu Grunde, weil ihnen die zu ihrer gedeihlichen Entwicklung oder Fortpflanzung erforder- lichen Bedingungen fehlen. Hiedurch erklärt sich vielleicht der Umstand, dass so wenige Pflanzen im Laufe der Zeit aufgetaucht sind, die als Bastarde angesprochen worden sind. Die Frage nach dem Ursprünge der unerschöpflichen Formen- kreise der im Titel erwähnten Arten ist bei dem gegenwärtigen Stande unserer Kenntnisse der Chenopodien schwer zu beantworten und soll einer späteren Arbeit zu Grunde gelegt werden. Der Artbegrifif bei Ch. alhum L. scheint nach meinem Dafür- halten viel zu weit und willkürlich gefasst zu sein. Der Streit, auf Grund welcher wissenschaftlichen Anschauungen wir am zu- treffendsten und schärfsten die Arten von einander abzugrenzen haben, wird namentlich im Hinblicke auf polymorphe Formenkreise 138 niemals erlöschen Wenn man der von Uechtritz') ausgesprochenen Ansicht beipflichtet, wonach die Natur durch eine verschiedene Tracht gewöhnlieh verschiedene Arten angedeutet haben will, so befindet man sich gerade bei Ch. albuvi oft in Verlegen- heit, namenthch wenn man die zuletzt unter III. geschilderten Formen in's Auge fasst. Soviel steht zur Genüge fest, dass Gh. albuni seit undenk- licher Zeit im Begrifi'e steht, sich in Abarten und Rassen aufzu- lösen, die unter gewissen Bedingungen die Fähigkeit erwerben werden, sich selbständig zu machen, und denen dereinst auch formell das Arteurecht zuerkannt werden wird. Von diesem Gesichtspunkte ausgehend, mögen die dem Ch. album am nächsten verwandten Arten: Ch. ficifolium und album bereits einen solchen Entwicklungsprocess durchlaufen haben. Dass er gegenwärtig voll- kommen als in sich abgeschlossen gelten darf, erscheint zweifellos. Der Zeitpunkt, von wann ab ungefähr der Anstoss zur Abo:liederung der Formen von Ch. album ausgegangen sein mag, lässt sich auch nicht einmal annähernd bestimmen. Uns fehlen zur Be- gründung von einigermassen haltbaren Hypothesen zunächst die erforderlichen Unterlagen. Diejenigen Formenausstrahlungen, die nach meinem Dafür- halten am ehesten Anspruch darauf erheben könnten, Arten- beständigkeit zu erwerben, dürften die in Abth. B unter I und III erwähnten Formen: hastatum Klinggraeff und pseudopuli- folium sein. Welche Zeiträume zu einem derartigen Läuterungsprocesse erforderlich sind, entzieht sich natürlich gleichfalls unserer Be- urtheilung. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat wohl Ch. album L. den Höhepunkt seiner erstaunlichen Umformungsfähigkeit erreicht. Allein das Heer seiner Formen, mag man sie als Varietäten oder Rassen ansprechen, ist noch lange nicht erschöpfend bekannt. Ch. album gehört zu der niedrigsten Classe der Proletarier im Pflanzenreiche und hat sich daher nicht der ihm gebührenden Beachtung zu erfreuen, wie sie in manchmal zu grossem Ueber- eifer anderen polymorphen Pflanzengattungen entgegengebracht worden ist. Es ist daher nur mit Freude zu begrüssen. dass sich in neuerer Zeit verschiedene Botaniker mit den Chenopodien be- schäftigt haben. Hoffentlich bleibt es bei diesen Versuchen nicht stehen, die bei einem dergestalt spröden Stoffe, wo der Anschauung des Einzeluen ein sehr weiter Spielraum gelassen ist. jedenfalls Meinungsverschiedenheiten zeitigen werden. Um meine, diese Gattung betreffenden Arbeiten zu fördern, würde ich jede Unterstützung durch frisches und getrocknetes Pflanzenmaterial oder Hinweis und Berichtigung meiner Irrthümer dankbar entgegennehmen. 1) Zur Flora Ungarns. „Oesterr. Bot Zeitsehr." 1871, S. 186 ff. 139 Schliesslich sage ich denjenigen Herren, die mir zur vor- liegenden Arbeit hilfreiche Hand geliehen haben, auch an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank, besonders den Herren Dr. Abromeit. Prof. Dr. P. Asch erson und Prof. Dr. v. Wettstein. NB. Die Figuren auf den beiden Tafeln erscheinen im vorstehenden Texte erläutert; sämmtliche Figuren sind in ^j^ der natürlichen Grösse wieder- gegeben. Ein neuer, bisher verkannter Bürger der europäischen Flora. Von J. Bornmüller (Berka a. J.), (Schluss. 1) Phrygia australis: Akscheher, in campis lapidosis ad basin montis Sultandagh. 1000 ni. s. m — 28. VI. 1899 legi. — (exs.: Iter Anatolicum HI [1899], No. 5488). Diese von Herrn Aznavour bei Constantinopel entdeckte neue Varietät wurde auch im nördlichen Anatolien bei Tossia (9. VIT. 1892) von P. Sintenis aufgefunden und (exs.: Iter Orientale 1892, No. 4572) als S. montana L. ohne weitere Bezeich- nung ausgegeben. — Bei Akscheher bedeckte die Pflanze oft ganze Felder und trat an solchen Plätzen nur in dieser Form auf; grössere Exemplare, deren zahlreiche Stengel sich am Boden ausbreiten, nehmen oft mehrere Quadratfuss in Anspruch. Namentlich an den Quirlen, welche weit aus- einander gerückt stehen, ist das Indument sehr stark entwickelt und macht sich durch den dunklen Hintergrund der rothbraun gefärbten Fruchtkelche und Hochblätter sehr augenfällig, wodurch die Pflanze ein völlig fremdartiges Aussehen erhält, f) Zweigspitzen ohne Blätterschopf. Hochblätter verkürzt, grün, wie bei typischer Form a); Blumenkrone sehr klein, aus dem Kelchtubus kaum hervorragend (var. cryptantha Boiss.); meist auffallend grüne, schwachbehaarte Formen mit aufrechten Zweigen und gedrängt stehenden Quirlen. Phrygia: Akscheher. in incultis: alt. 1000 m s. m. — 14. VI. 1899 legi. — (exs.: Iter Anatolicum III (1899), No. 5485). Galati a: in campis et ad vias inter Yosgad et Aladja. alt. 900 m s. m. — 27. VI. 1890 legi. — (exs.: Plantae Ana- toliae orientahs anni 1890. No. 1723.) Cappadocia: in arvis ad Caesaream (Kaisarieh). alt. 1000 m s. m. — 21. VI. 1890 legi. — (exsicc. : Plantae Anatoliae Orientalis a. 1890, No. 1723b.) Bemerkung: In der Cultur nimmt *S'. niontdua L. var. contosd Boiss. mitunter eine ganz abnorme Gestalt an. sobald im Hochsommer die mit einem Blätterschopf gekrönten Zweigspitzen in Folge zu starker Bewässerung eine erneute 1) Vgl. Nr. 3, S. 90. 14Q Wachsthumsperiode eingehen. Solche junge Triebe sind ihrer ganzen Länge nach mit verlängerten Hochblättern besetzt, welche die jungen Kelche um das Doppelte und Dreifache überragen; so in den Oulturen des Herrn Dr. Di eck (Zöschen). 5. Slderüis remota ürv. — Boiss. Fl. Or. IV. p. 707. Pontus australis: Araasia, in rupestribus regionis calidae alt. 4—600 m s. m. — 27. VI. 1889 legi. — (exs.: Plantae exsicc. Anatoliae orientalis anni 1889, No. 643.) Bithynia: prope Brussa, c. 150 m s. m. — 17. IX. 1886 legi. Bithynia: in apricis saxosis prope Mudania. alt. c. 20m s. ra. — 10. V. 1899 legi. — (exsicc: Iter Anatolicum III [1899], No. 5486). — Habitus und Indument dieser und der Pflanze von Brussa wie bei den Exemplaren von Amasia; auch verlaufen die Kelchzähne allmählich in eine verlängerte, später auswärts gekrümmte Pfriemspitze aus, gehören aber trotzdem nicht der typischen S. remota ürv. an, und sind als üebergangsformen zu S. raontana L. var. comosa Boiss. bezw. var. xanthostegia Post anzusehen. f). Sideritis Balansae Boiss. — Boiss. Fl. Or. IV. p. 707. Bithynia: Brussa, in regione abietina moutis Keschisch-dagh (Olympi); alt. c. 1600 m s. m. ~ 31. V. 1899 legi. — (exsicc. : Iter Anatolicum III (1899), No. 5487.J — Forma subalpina condensata. Pontus: Tokat, in saxosis apricis; alt. 600— 700 ra s. m. — 11. V. 1889 legi. — (exsicc: Plantae exsicc. Anatoliae orientalis anni 1889, No. 641.) Galati a: prope Angora 1892 leg. — (exsicc: Iter Persico- turcicum 1892- 93, No. 3097. j — Diese Art war bisher nur von drei Plätzen, und zwar aus Oilicien, Lyeien und Armenien bekan nt. B o i s s i e r gibt die Blütenfarbe als weiss oder purpurn an, die Blüten der von mir an den oben angeführten Plätzen gesammelten Exemplare sind ohne Ausnahme roth gefärbt, nur die Blumenkronenröhre ist weisslich. Berka a. J., Februar 19U0. Entgegnung auf die Bemerkung Dr. E. Woloszczaks zu meiner Arbeit „Einige Keimversuche mit Samen hochnordischer Pflanzen". Von A. Jencic (Wien). Herr Prof. Dr. E. Woloszczak hat meine Versuche über die Keimfähigkeit hochnordischer Samen \) zum Gegenstande einer Er- örterung gemacht, welche mich nöthigt, hier Folgendes zu erklären : Wiesner hatte für Salix purpurea festgestellt, dass die Samen noch nach 85 Tagen 8% Keimfähigkeit aufwiesen. Trotzdem 1) Vergl. meine Arbeit in dieser Zeitschrift, 1899, Nr. 10. 141 nun Wotoszczak durch das Experiment für Salix pentandra nur eine Keimfähigkeitsdauer von 48 Tagen fand/) — allerdings hatte er für weitere Versuche keine Samen zur Verfügung — sagt er den- noch: „Mir scheint es jedoch, dass die Zeit von 85 Tagen keine äusserste Grenze für die Keimfähigkeitsdauer der Weidensamen überhaupt bildet, und es wäre nicht unmöglich, dass Alpenweidensamen (in der Bemerkung steht Alpenweiden!) unter der schützenden Sehneedecke selbst den Winter überdauern, da auch die Samen der S. pentandrd eine Temperatur unter 0 ° vertrugen und nachher keimten." Die Alpenweidensamen raüssten, da der Alpenwinter wenigstens vom October bis inclusive März dauert, mithin mindestens 180 Tage keimfähig bleiben. Was liegt da näher, als an eine An- passung der Alpeuweiden zu denken? Ich habe in meiner Arbeit den Ausdruck „Anpassung" ge- braucht und muss, trotzdem Hr. Wotoszczak denselben mit einem „!" versieht, daran festhalten. Dass Herr Dr. Wotoszczak die lange andauernde Keim- fähigkeit der Alpenweidensamen und der Weidensamen überhaupt nicht vom Gesichtspunkte der Anpassung aus betrachtet, war aus der oben citirten Abhandlung selbst nicht zu ersehen. Hätte er sich in derselben ebenso klar ausgedrückt, wie in der „Bemerkung", so wäre eine derartige Auslegung meinerseits nicht möghch gewesen. Ich habe aus dem oben citirten Satz unmöglich ersehen können, dass Herr Dr. Woloszczak an eine Bevorzugung der Alpen- weidensamen als solcher gegenüber Weidensaraen überhaupt nicht denkt; auch das ist erst in der Bemerkung präcisirt. Ich habe übrigens in meiner Arbeit lediglich die auf kein Experiment gestützte V er m u th u n g — ich sagte nicht Behauptung — Wotoszczak's meiner thatsächlichen Beobachtung gegenüber- gestellt, eine Widerlegung derselben lag nicht in meiner Absicht. da ja sowohl meine Fragestellung eine ganz andere war, als auch die wenigen Versuche dazu nicht genügt hätten. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Wiener Botanische Abende. Versammlung am 7. Februar 1900. — Vorsitzender : Prof. Dr. Wilhelm. Hofrath Professor J. Wiesner besprach auf Grund seiner im indischen Gebiete angestellten Beobachtungen die Abstammung des Daramar („Resina Dammar" der Pharmakopoen) und des Manilakopals. Er wies nach, dass die Herleitung des Dammar von Dammara orientalis Lamb. ebenso unrichtig ist wie die des Mauilacopal von der Dipherocarpee Vateria indica L. Er zeigte vielmehr, dass das Harz von Dammara orientalis Manilacopal ist 2) Dr. E. Wotoszczak, Ueber die Dauer der Keimfähigkeit der Samen und Terminalknospenbildung bei den Weiden. Bot. C.-Bl. Jahrg. 1889. Nr. 32. Oesterr. botan. Zeitschr. 4. Heft. 1900. 10 142 und dass eine bisher unbekannt gebliebene, auf Sumatra vorkommende Dipterocarpee, welche Herr Professor Sqhiffner auf Grund des Wiesner'sehen Materials vorläufig als SJiorea Wiesneri Schflfn. msc. beschreibt, die Starampflanze des Dammar repräsentirt. Dass die alte, allgemein in der Literatur zu findende Her- leitung der beiden genannten Harze falsch ist, zeigt Vortragender durch Versuche mit Chloralhydrat, welches alle Coniferenharze löst, während alle Diphterocarpeenharze darin unlöslich sind. Manila- copal löst sich aber in Chloralhydrat, während Dammar darin unlöslich bleibt. Dr. Cieslar (Mariabrunnj hielt einen Vortrag „lieber physiologische Varietäten". Er besprach in Kürze die Ergebnisse seiner mehr als zehnjährigen Forschungen über die Bedeutung der Samenprovenienz bei der Pichte und Lärche. Diese Studien hatten in erster Linie praktischen Zwecken der Porstwirth- schaft zu dienen, sie erscheinen aber in ihren Resultaten auch für die wissenschaftliche Botanik von Interesse. ßedner ging von der bekannten Thatsache aus, dass Pichten- bestände tiefer Standorte und des Mittelgebirges im Vergleiche zu den Fichtenwäldern der Hochlagen ausserordentlich viel stärkere Wachs- thumsleistungen aufweisen. In Tieflagen erreichen die Stammhöhen haubarer (etwa lOjähriger) Bestände 30 m, in Hoehlagen nur 10 m: die Stammstärke wächst in derselben Zeit in Tieflagen bis 40 cm. in Hochlagen erreicht sie im Mittel nur eine Dimension von 26 cm. Die Ursachen der Abnahme des Holzwuchses mit der Höhe des Standortes sind bekannt: Die Abnahme der Temperatur und die Verkürzung der Vegetationsperiode, kurz die Rauheit des Klimas kommen in erster Linie in Betracht. Die vom Referenten schon vor Jahren beobachtete Erschei- nung, dass aus nordischem (schwedischem, norwegischem, finn- ländischem) Fichten-Saatgute gezogene Pflänzchen sich durch ausserordentliche Kleinheit und durch auffallend geringen Jugeud- wuchs auszeichnen, veranlassten ihn zu Untersuchungen, ob nicht auch in Hoch lagen Mitteleuropas — der Alpen, Karpathen, Sudeten u. s. w. — geerntete Fichtensamen sich ähnüch verhalten. Und thatsächlich ergaben die Versuche sehr befriedigende Resultate in der Richtung, dass aus Hochgebirgssaraen erzogene Pflänzchen bedeutend langsamer wachsen, als die aus Tief landssanien gewonnenen. Der Höhentrieb des zweiten .Jahres von Fichtenpflanzen, welche Samen aus hohen Standorten (1500 — 1750 m ü. d. M.) entstammten, betrug im Durchschnitt zahlreicher Sorten 12 mm, die Pflanzenhöhe am Schlüsse des zweiten Lebensjahres betrug 32 mm; die analogen Zahlen betrugen für die Tief iandsfichtenpflanzen (aus 300 — 1200 mm ü. d. M.) 30 mm, bezw. 54 mm. Die Höhenzuwüchse im dritten Lebensjahre hatten betragen: bei Tieflandsfichten (Standorte der Mutterbäume 330—630 ra) im Mittel 15 '5 cm, bei Fichten aus mittleren Lagen (Standorte der Mutterbäume ca. 1000 m) im Mittel 10 9 cm. 143 bei Fichten aus höheren La^en (Standorte der Mutterbäume ca. 1500 m) im Mittel 7-4 cm, bei Fichten aus hohen Lagen (Standorte der Mutterbäume ca. 1600-1750 m) im Mittel 4-3 cm, bei Fichten aus nordischen Lagen 2*2 cm. Diese durch spätere Forschungen noch erhärteten Versuche ergaben klar, dass die jungen Pflänzchen im Wüchse den Mutter- bäumen folgten, dass also in dieser (physiologischen) Beziehung von einer erblichen Erscheinung gesprochen werden dürfte. Weitere Anbauversuche, welche in paralleler Weise in Maria- brunn (23ü m ü. d. M.) und im Versuchsfelde der k. k. forstlichen Versuchsanstalt auf dem Hasenkogl nächst Aussee (in 1400 m ü. d. M.) angestellt wurden, hatten den Zweck, die Frage weiter zu ver- folgen. Die Resultate dieser neueren Versuche entsprachen im Allgemeinen den früheren, sie erwiesen aber überdies noch die Herabminderung der vegetativen Thätigkeit und Leistungsfähigkeit der Tieflandsfichten beim Anbau in hohen Lagen und andererseits die volle vegetative Leistungsfähigkeit der Hochgebirgsfichten beim Anbau in Hochlagen. Beim Anbau in der Tieflage (Mariabrunn) hinwieder zeigte sich : volle Entwickelung der Tieflandsfichte und eine Retardation der Hochgebirgsfichte; mit anderen Worten: die Hochgebirgsfichte findet ihr Optimum in höheren Lagen, die Tief- landstichte in tieferen Lagen. Die aus Hochgebirgssamen gezogenen Fichtenpflanzen sind stets buschig erwachsen, sehr reich und dicht beastet, dunkel- grün; die Tieflandsfichten hingegen erscheinen schlank, mit schütterer Krone und sehr häufig lichtgrüner Benadelung. Die aus Hochgebirgssamen gewonnenen Fichtenpflanzen trugen auch sonst noch typische Merkmale alpinen Charakters; sie waren auffallend dichter nnd kürzer benadelt als die Tieflandsfichten und hatten eine kräftigere Benadelung. Diese Eigenschatten behielten sie auch beim Anbau in tieferen Lagen. Anbauversuche mit Lärcheusamen aus den zwei getrennt hegenden natürlichen Verbreitungsgebieten der Lärche, den Alpen und den Sudeten ergaben ebenfalls interessante Erscheinungen. Die Alpenlärche zeigte in allen Versuchsreihen einen geringeren Jugendwuchs, eine breitere, weit ausgelegte Kronenform, einen abholzigeren Schaft, eine sehr kräftige, sparrige Beastung, eine stärkere Berindung und ein geringeres specifisches Trockengewicht des Holzes. Alle diese Eigenschaften der Alpenlärche bleiben auch beim Anbau in der Tiellage erhalten: sie sind erblich. Es kann kein Zweifel sein, dass wir es in den vorangeführten Fällen — bei der Fichte und der Lärche — mit Anpassungs- erscheinungen zu thun haben, welche durch den Charakter des Standortes angeregt wurden, d. h. Fichte und Lärche haben sich im Laufe ungezählter Generationen beim Vegetiren unter stets den- selben Standortsverhältnissen gewisse Anpassungsmerkmale an- geeignet, welche — ohne morphologische Charaktere geworden zu 11* 144 sein — bis zu einem gewissen Grade erblieii wurden. — Wir haben es hier zu Ihun mit directen, lange Generationen hindurch wirjjenden Reizen, welche die Anpassungen schaffen. Die äussere Form geht gewiss mit einer inneren Urastimmung parallel, und aus diesem Grunde glaubt Dr. Cieslar von physiologi- schen Varietäten sprechen zu dürfen.^) Die Darlegungen des Referenten erschienen durch zahlreiche naturgetreue Bilder belegt. An den Vortrag knüpfte sich eine Discussion, an der insbe- sondere die Herren Wettstein. Wiesner, E. Tschermak theilnahraen. Herr Dr. Fr. Krasser hält hierauf einen Vortrag „Ueber einige Schalttypen". Zum Schlüsse besprach Herr Prof. v. Wettstein die zur Demonstration gelangten Objecte. u. zw. eine Collection vorzüglicher pflanzengeographischer Bilder aus Brasilien, eingesandt von Herrn Prof. V. Höhnel; einige neue Geisseipräparate von Bakterien. hergestellt von Dr. Kral in Prag (hygienisch -bakteriologisches Institut); endlich eine von P. Rick und P. Zurhausen in Vor- arlberg gesammelte Collection von Cordyceps- Arten, welche nahezu sämmtliche europäischen Species umfasste. Dr. K. Linsbauer. Versammlung am 7. März 1000. — Vorsitzender Prof. Dr. V. Höhnel. Prof. Dr. K. Fritsch hieU einen Vortrag unter dem Titel: .,Die Stellung der Monocotylen im Pflanzensystem". Der Vortragende besprach die Veränderungen, welche das Pflanzen- system von Jussieu an bis heute erfahren hat, und machte daraut aufmerksam, dass die Monocotylen trotz der sonst sehr grossen Verschiebungen, welche namentlich in der zweiten Hallte des neun- zehnten Jahrhunderts im System vorgenommen wurden, doch heute noch an denselben Platz gestellt werden, welchen ihnen Jussieu anwies. Es lässt sich aber durch den Vergleich der Merkmale der Monocotylen mit jenen der Dicotylen leicht der Nachweis erbringen, dass die oft gehörte Behauptung, die Dicotylen seien höher organisirt als die Monocotylen. nicht stichhältig ist. Da nun ein directer phylogenetischer Zusammenhang der Dicotylen mit den Gymnospermen und Pteridophyten unleugbar vorhanden sein muss, während der Ursprung der Monocotylen heute immer noch unklar ist, da ferner das früher behauptete Auftreten der Monocotylen vor dem Er- 1) Vgl. : 1. A. Cieslar, Die Zuchtwahl in der Forstwirthschaft. Referat beim Internat, land- und forstwirthschaftl. Congresse zu Wien 1890. (Ctrbltt. für das ges. Forstwesen 1890.) 2. Derselbe, Die Erblichkeit des Zuwachsvermögens bei den Wald- bäuLuen. (Ctrbltt. für das ges. Forstwesen 1895.) 3. Derselbe, Neues aus dem Gebiete der forstlichen Zuchtwahl.' (Ctrbltt. f. d. ges. Forstwesen 1899.) 145 scheinen der Dicotylen (also vor der Kreide-Formation) durchaus nicht erwiesen ist, so sind die Monocotylen nach Ansicht des Vortragenden an das Ende des Systems zu stellen, nicht also, wie dies allgemein geschieht, zwischen die Gymnospermen und Dicotylen einzuschalten. Hierauf erläuterte und demonstrirte Herr Priv.-Doc. Dr. W. Figdor im Anschlüsse an den in Nr. 3 (März 1900) dieser Zeitschrift erschienenen Aufsatz „Zur Anatomie des Stammes der Dammarpflanze": Siebtüpfel der Gefässwandungen der Shorea Wiesneri Schiffn. msc. und die derselben Pflanze eigen- thümlichen U- oder o-förmig verdickten Elemente in der Binde. Herr A. Jencic demonstrirte sodann einen nach Angaben Wiesner's verbesserten Keimkasten, der Keimversuche im Licht und Dunkel zulässt. Ein elektrischer Thermoregulator ermöglicht die Eegulirung der Temperatur auf ^/^^ 0. genau. Schliesslich gelangte einereiche, vortreflFlich präparirte Oollection von Lycopodium-ProthsiWien, welche Herr H. Bruchmann (Gotha) eingesandt hatte, ferner eine Reihe von Herrn Dr. Kosmat auf- genommener Vegetationsbilder aus Sokotra, sowie die 1. Lieferung der pflanzengeographischen Wandtafeln von A. Hansen zur Demonstration. Dr. K. Linsbauer. K. k. Zoologisch-botauische Gresellschaft in Wien. Versammlung der Section für Botanik am 16. Februar 1900. — Zunächst hielt Herr Prof. Dr. K. Wilhelm dem verstorbenen Professor der Phytopathologie an der Hochschule für Bodencultur H. Zukal einen Nachruf. — Hierauf sprach Herr Prof. Dr. K. Fritsch „über rankenbildende und rankenlose Lathyrus-Arten und deren Beziehungen zu einander". — Endlich hielt Herr Dr. F. Vierhapper einen Vortrag „über Arnica Doronicum Jaeq. und ihre nächsten Verwandten". (Vergl. diese Nummer, S. 109.) Die 72. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte findet in der Zeit vom 17. bis 22. September d. J. in Aachen statt. Die Vorbereitungen für die Abtheilung „Botanik" haben die Herren Prof. Dr. A. Wieler (technische Hochschule) und Oberlehrer Dr. On stein (Krakaustrasse 30) übernommen, an welche Anmeldungen von Vorträgen schon jetzt zu richten sind. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Bauer E., Bryotheca Bohemica. H. Centurie. 1899. 101. Andreacu petroj)hUa Ehr. 102. Gymnostomuni rupestre Schi. 103. Cynodontium torquescens (Bruch) Limpr. 104. JDicra- nuni Bergeri Bland. 105. D. Blyttii Seh. i06. 1). fulviim Hook. 107. D. majn^ Smith. 108. D. undulatnm Ehr. 109. Gampylopns fragilis (Dicks.) Br. eur. 110. Dicranodontium aristatnm Seh. 146 n. var. Sckiffneri Bauer. 111. Fissideni^ decij^lens Not. var. mucro- natus Breidl. 112. Ditriclmm flexicaule (Schi.) Hpe. 113. Tfkly- modon rubellus (Hofifm.) Er. eur. 114. Trichostomuni mntahilc Bruch. 115. TortelJa tortuosa (L.) Lirapr. 116. Barhula fallnx Hedw. 117. Tortula muralis (L.) Hedw. 118. T. riiralis (L.) Ehr. 119. Racomitrium canescens (Weis) Brid. var. ericoides (Web.) Br. eur. 120. R. lanuginosum (Ehr.) Brid. 121. R. protensum Braun. 122. 12S. Leptobrymn pyriforme (L.) Seh. 124. Wehera commiäatd Seh. var. filuni (Seh.) Husn. 125. Mniohrytim alhicans (Wahl.) Limpr. 126. Bryum alpinum Huds. var. viride Husn. /". gemmiclada Schffn. 127. H. pallens Sw. 128. Mniuin cinclidioides (Blytt.) Hub. 129. M. Jiornum L. 130. Bartramia pomiformis (L.) Hedw. 131. B. p. var. crispa (Sw.) Br. eur. 132. Phüonotis calcarea (Br. eur.) Seh. 133. P. foniana (L.) Brid. n. var. Sckiffneri Bauer. 134. P. seriatir, (Mitt.) Lndb. 135. Polytrichum alpinum L. 136. P. commune L. 137. P. piliferum Schreb. n. var. degans Bauer. 138. P. p. n. var. Schiffneri Bauer. 139. P. sexangulare PI. 140. P. stridum Banks. 141. Bip)hyscium sessile (Schraid) Lindb. 142. Fontinalis antipyre- tica L. 143. Antitrichia cnrtipendula (Hedw.) Brid. 144. Stcrygo- pliyllum lucens (L.) Brid. 145. Leskca catenulata (Brid.) Mitt. 146. Heterodadium heteropternm (Bruch.) Br. eur. 147. Thnidinm abie- tinnm (L.) Br. eur. 148. Cyiindrothecinm concinmim (Not.) Seh. 149. Glimacium dendroides (L.) Web. 150. Brnchythccium rivnlare Br. eur. 151. B. r. n. var. Sdimiedliannm Bauer n. f. crispula. 152. B. r. var. Seh. n. /". suhsimplex. 1.53. B. vehitinum (L.) Br. eur. 154. Sderopodi'um purum (L ) Limpr. 155. Thamninm alopecurus (L.) Br. eur. 156. AmUystegium fallax (Brid.) Milde, var. spini- folium (Seh.) Limpr. n. f. aherrnns. 157. A. riparium (L.) Br. eur. 158. Hypnum arcwdnm Lindb. var. demissum Seh. 159. H. dirysophyllum Brid. 160. H. cordifolium Hedw. n. /'. natans. 161. Hypnum, molluscum Hedw. 162. ff. reptile Mich. 163. ff. Vaudieri Lesqu. 164. H. virescens Boul. 165. ISphagnum ncutifolium (Ehr.) E. et W. var. versicolor W. 166. S. Girgensohnii R. 167. S. mol- luscum Bruch. 168. S. squarrosum Pers. 169. Riccia canaliculata Hoffra. 170. R. glauca L. 171. Ricciocarpus natans (L.) Oorda. 172. R. n. var. terrestris Lndnb. 173. Conocephalus conicus (L.) Dum. var. rivularis Schfifn. 174. Mardiantia polymorplia. L. 175. Mcizgeria conjugata Lindb. 176. Fdlia epiplnjlla (L.) Dum. var. undulata Nees. 177. Blasia pusilla L. 178. jS'ardia scalaris (Schrad.) Gray. 179. Aplozia sphaerocarpa (Hook.) Dum. 180. Lophozia alpestris (Schleich.) 181. L. harhata (Schreb.) 182. L. Floerkei (W. et M.) var. squarrosa Nees. 183. L. ivflata (Huds.) 184. Mylia anomala (Hook.) Gray. 185. M. Taylori (Hook.) Gray. 186. Lophocolea bicuspidata (L.) Dum. 187. Chiloscyphus polyan- thus (L.) Corda var. rivularis Nees. 188. Harpanthns Flotowianus Nees n. var. silvestris Schffn. in sched. 189. H. F. n. var. uligi- nosus Schffn. in sched. 190. Saccogyna graveolens (Schrad.) Lindb. 191. Cepihalozia leucantha Spr. 192. Lepidozia tricJioclados 0. Müll. 147 n. sp. /'. densa. 193. Ptilidium ciliare (L.) Hpe. f. viridis. 194. P. pulcherrinuim (Web.) Hpe. 195. Diplophyllnni albicans (L.) Dum. 196. 197. Scapania nemorosa (L.) I^ees. 198 S. midulata. (L.) Nees. 199. Madotheca platyphylla (L.) Nees. 200. Fndlania Tamarisci (L.) Dum. Preis 20 M. oder 24 K excl. Porto. Bestellungen nur beim Herausgeber Dr. E. Bauer, Smichow, Komenskygasse Nr. 961. Die landwirthschaftlieli- physiologische Versuchs- station der böhmischen See tiou desLandesculturrathes für das Königreich Böhmen an der böhmischen tech- nischen Hochschule in Prag. Diese Institution hat dank der thatkräftigen Unterstützung .seitens des Ackerbauministeriums am 1. Jänner 1900 ihre Thätig- keit begonnen. — Die Organisation dieser Station ist folgende: 1. Physiologische Section, verbunden mit der Samen- controlstatiou. Die Aufgabe dieser Abtheilung besteht nicht nur in dem Studium der Fragen, wie die Qualität unserer Getreide- und Hackfrüchte erhöht und deren Ertrag gesteigert werden könnte, sondern auch in der Pühruug einer verlässlichen Samencontrole und Ertheilung aller diesbezüglichen Auskünfte an die Landwirthe. Diese Section wird ihr Augenmerk namentlich der Veredlung unserer Gerste zuwenden und gedenkt besonders geeignete Classen hievon für Bierbrauereizwecke zu züchten. Auch die Oultur der Zuckerrübe wird eingehend studirt werden. 2. Section für die Pflanzenpathologie und land- wi rthschaftliche Bakteriologie. Zweck dieser Abtheilung ist das Studium aller Krankheiten der Culturpflauzen und die Prüfung der einschlägigen Hilfsmittel, sowie die Vornahme neuer biologischer Studien auf dem Gebiete der Pflanzenpathologie. 3. Die physiologisch-chemische Section soll den beiden obenerwähnten Abtheilungen bei der Lösung physiologischer Probleme vom chemischen Standpunkte behilflich sein. Verwaltung: Die Verwaltung der Versuchsstation führt ein besonderes, aus dem Schosse der böhmischen Section des Landesculturrathes gewähltes Oomite, welchem auch der Director der Station angehört. Die Leitung der Versuchsstation wurde Herrn Dr. Julius Stoklasa, Professor an der böhmischen technischen Hochschule in Prag, anvertraut. Für jede von den oben angeführten Seetionen ist je ein Abtheilungsvorstand ernannt worden und wurden denselben auch separate Laboratorien zugewiesen. Zum Vorstand der ersten Section wurde Herr Otto Kumbersky, zur Zeit Vorstand der landwirth- schaft liehen Versuchsstation in Troppau. ernannt, zum Vorstand der zweiten Section Herr Dr. Franz Bubäk, Assistent an der böhmischen technischen Hochschule. 148 Die Versuchsstation ist örtlich, jedoch nicht organisch mit der böhmischen technischen Hochschule in Prag verbunden. Es stehen bereits zur Disposition : je ein chemisches, physiologisches und bakteriologisches Laboratorium, ein solches für die Pflauzen- production, ferner ein Glashaus für physiologische Versuche, ein Garten für pathologische und Vegetationsversuche und endhch auch eine biologische Kammer für das Studium der Vitalprocesse der Mikroben. Diese Versuchsstation steht in enger Verbindung auch mit der gegenwärtig schon sehr entwickelten Versuchsstation für Zuckerindustrie, deren Vorstand Herr Prof. K. Preis ist. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. K. Fritsch in Wien wurde zum a. o. Professor mit dem Titel und Charakter eines ordentlichen Professors an der Universität Graz ernannt. Dr. Walter Busse hat sich an der Universität Berhn für Botanik habilitirt. Dr. J. B. Gar ruthers wurde zum Assistent-Director am botanischen Garten in Peradenya ernannt. Prof. Dr.'ß. Wettstein wurde vom deutschen naturw.-medic. Vereine „Lotos" in Prag zum Ehren mitgliede, von der k. k. Garten- bau-Gesellschaft in Wien zum corresp. Mitghede ernannt. Gestorben sind: Dr. Ottmar Hofmann, ßegierungs- und Kreismediciualrath in Eegensburg. ArthurPellerin, Director des botanischen Gartens in Nantes. Karl Meinshausen in Petersburg. Inhalt der April-Nummer: Vierliapper F., Arnica doronicuiit Jacq. und ihre nächsten Ver- wandten. S. 109. — Linsbauer L. u. K., Teratologische Befunde an Lonicera tatarica. S. 115. — Rick J., Eine neue ScUrutiniu. S. 121. — Polak J. M., Untersuchungen über die Stami- nodien der •"■crophnlariaceen. (Forts.) S. 123. — Recbinger C, lieber Lomiuin Orcaln L. und L. Wtttsteiiiii Rech. (Schluss.) S. 132. — Scholz J. B.. Cheuopodtum opulifolium C. ficijulium und C. album. (Schluss.) S. 135. — Bornmüller J., Ein neuer, bisher verkannter Bürger der europäischen Flora. (Schluss.) S. 1,39. — Jencic A., Entgegnung. S. 140. — Akademien, Botan. Gesellschaften etc. S. 141. — tJotanitiche Sammlungen, Museen etc. Ö. 145. — Personal- Nachrichten. S. 148. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III.. Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische ZeitSOhrIft" erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig Ifi Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zuhaben: II und III ä 2 Mark, X-Xll und XIV— XXX ä 4 Mark, XXXI-XLI ä 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisuug direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Isummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. NB. Tafel VII (VIerhapper) wird der nächsten Nummer beigegeben. Dieser Nummer liegt bei: Ein Prospect der Verlagsbuchhandlung Paul Parey in Berlin. OSTERREICHISCHE Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der Ic. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. L. JaltTgang, N**- 5. Wien, Mai 1900. Einige teratologische Befunde an Lonicera tatarica. Von Dr. Ludwig Linsbauer (Pola) nnd Dr. Karl Linsbauer (Wien). (Mit Taf. VIII nnd 3 Textfig.) (Fortsetzung, i) Zunächst ergibt sich, dass die grössten Blätter nicht an den einander zugekehrten Seiten der beiden Sprosse stehen; mit anderen Worten: Wenn man nur die Lage der beiden Sprosse zu einander ins Auge fasst. so zeigen sich ihre relativen Aussen- seiten im Blattwachsthume gefördert. Jedoch tritt dies Verhältniss nicht völlig einfach und rein hervor, da auch nach einer zweiten Richtung gefördertes Blattwachsthum zu bemerken ist. Zieht man nämlich die Lage eines jeden einzelnen Sprosses zum ge- meinschaftlichen (hier horizontalen) Muttersprosse in Betrac-ht, so ist nach dem von Wiesner aufgestellten Grundsatz der Exo- trophie ^) zu erwarten, dass die an der Aussenseite ^) eines jeden einzelnen Seitensprosses stehenden, also der mütterlichen Spross- achse abgewendeten Blätter grösser sein müssen, als an der inneren, ihr zugekehrten Seite. Und thatsächlich findet sich diese Ausbildung auch hier vor. Diese Verhältnisse lassen sich übersichthch durch eine sche- matische Diagramm-Zeichnung ausdrücken. Sind A und B (Fig. 3) zwei nebeneinander stehende Seitensprosse, und hegt der Mutterspross in der Ebene der Zeichenfläche, wobei die punktirte Pfeillinie die Richtung des letzteren angibt, und bedeutet ferner h und y die Seite, auf der Basis, resp. Gipfel des Muttersprosses sieh befinden, M Vgl. Nr. 4, S. 115. -) Wiesner. 1. Ueber Exotruphie (Berichte der deutschen bot. Gesell- schaft X). Wiesner. II. Ueber Anisomorphie der Pflanzen (Sitzungsberichte der kais. Akad. d. Wissenschaften in Wien, Bd. 101, 1892). Wiesner. III. Studien über die Anisophyllie tropischer Gewächse. (Sitzungsberichte d. kais Akad. d. Wissenschaften, Wien, Bd. 103, 1894). 3j Jetzt in Bezug auf den Mutterspross genommen. Oesterr. botan. Zeitschrift. .5. Heft. 1900. 12 150 so köDuen wir zunächst auf den einander zugewendeten Theilea der Seitensprosse je ein kleines, auf ihren relativen Aussenseiten je ein grosses Blatt zeichnen {ß', (V resp. ß, li). Infolge Exotrophie b \' b A hat dann auf der Aussenseite der Seitensprosse in Bezug auf den Mutterspross wiederum ein grosses, auf der der Abstam- mungsachse zugewendeten (Innen-) Seite ein kleines Blatt zu stehen {a. a. resp. «', a'j. Diese durch einfache Construction gewonnene Vertheilungs- weise der grossen und der kleinen Blätter ist in Wirklichkeit an dem einen Sprosse eingehalten (Fig. 2. A. besonders am mittleren Internodium). Man kann noch weitergehen. Man kann sich vorstellen, dass die Kräfte, welche das Wachsthum der Blätter a und ß fördern, in einer zwischen beiden Blättern liegenden resultirenden Richtung am stärksten sieh äussern. Zeichnet man hier (in Fig. 3 nur auf Seite B ausgeführt) ein grösstes (punktirtes) Blatt ein, so er- halten wir ein construirtes Schema, das thatsächHch am zweiten Sprosse realisirt ist (am überzeugendsten beim mittleren Internodium des Sprosses B, Fig. 2). Der hier vorliegende Fall, dass zwei einander gleichwerthige Seitensprosse derselben Ordnung bei anisophyller Ausbildung ihrer Blätter auch zu einander, nicht blos zur Mutterachse, in Be- ziehung stehen, scheint bisher noch nicht beschrieben worden zu sein\), er ist als ein neuer Specialfall der Aiiisophyllie zu bezeichnen. 1) Der Fall, dass Seitensprosse zweiter Ordnung gegenüber ihrem relativen Muttersprosse, der selbst wieder ein Seitenzweig erster Ordnung ist, und gegen den Hauptsprdss des letzteren sich bei anisophyller Ausbildung Orientiren, ist schon von Wiesner (III., S. 25) beobachtet und als secundäre Anisophyllie bezeichnet worden. 151 Das eben erörterte Beispiel gestattet auch durch die Kennt- niss der herrschenden Verhältnisse gewisse Rückschlüsse auf die Entstehungsursache anisophyller Ausbildungsweise. In Folge der Aufstellung des ganzen Zweiges erhielten die sich entwickelnden Sprosse nur von einer ganz bestimmten Seite Licht. Für einen Lichteinfall, wie er in den Figuren 1 — 3 durch den ausgezogenen Pfeil angegeben wird, ergibt sich, dass zwar bei den Blättern a a' jedes Wirteis das Lieht möglicherweise auf das Wachsthura einen Einfluss gehabt haben könnte (ob allein ausschlaggebend oder in Verbindung mit inneren Ursachen, bleibe dahingestellt). Dass aber bei den Blättern /3 /3' eines jeden Wirteis das Licht auch nicht einmal mitbestimmend gewirkt haben kann. ist. wie ein Blick auf die Verhältnisse zeigt, evident, da der Lichteinfluss auf /3 und auf /3' in gleichem Sinne erfolgte, eine einseitige Wachs- thumsförderung (rechts oder links vom einfallenden Lichte) also un- möglich war. Für den eben geschilderten Fall von AnisophylUe müssen, da auch andere äussere und einseitig wirkende Ursachen zur Erklärung nicht herangezogen werden können, ganz andere Factoren massgebend gewesen sein, u.zw. liegt es nahe, an Ernährungs- verhältnisse zu denken. Gerade dadurch, dass die in Rede stehenden Sprosse unmittelbar nebeneinander vertical aufwärts aus einem horizontalen Muttersprosse hervorkamen, gelangt man zu folgender, nicht unbegründeter Vorstellung. Denkt man sich einen Vertical- durchschnitt durch den Mutterzweig und beide Tochtersprosse, so wird der im Holzkörper aufsteigende Strom roher Nährstoffe der Aussen-, resp. der Innenseite der genäherten Seitenzweige in un- gleichem Masse zuströmen, und zwar ersterer in grösserer Menge als letzterer, da das zwischen beiden liegende Stück des Holzringes (des Muttersprosses) sein Wasserquantum an beide Seitenzweige zu annähernd gleichen Theilen abgeben muss. Wenn auch diese Vor- stellung im Einzelnen zu roh sein mag, so viel steht jedenfalls fest, dass der oben geschilderte Fall von Anisophyllie (bezüglich der Blätter /j /3') absolut nicht auf äussere und einseitig wirkende Ur- sachen zurückgeführt werden kann, also in diejenige Kategorie von Grenzfällen der Anisophyllie gehört, welche Wiesner an (Jardctiia Stanleyaua (Wiesner, III) erkannt hat. Obige Vorstellung als richtig angenommen, haben wir es demnach mit einem Special- fall von Wachsthumscorrelation zu thun. Und noch Folgendes ist hervorzuheben, wodurch sich unser Fall von dem bei Gardmia Stanhyana beobachteten wesentlich unterscheidet. Bei der anisophyllen Ausbildung dieser Pflanze und in solchen durch äussere Reize erzeugten Fällen von Anisophyllie, welche nicht oder wenigstens nicht sofort umkehrbar sind, erfolgt im Laufe der Phylogenese unter dem Einflüsse der Vererbung eine immer grössere Steigerung und Fixirung des Typus, da ja im All- gemeinen dieselben Bedingungen für die anisophylle Ausbildung (z. B. einseitige Licht- oder Schwerkraftswirkung oder Exotophie 12* 152 iutblge gleiebartig bleibender Orientirung der Sprosse) in jeder Generation wiederkehren. Ganz anders in unserem Falle. Denn die Stellungs- und Ent- wicklungsverhältnisse der beiden abnormen Lo«/ce>Yt-Sprosse, wie wir sie oben dargestellt haben, sind ganz exceptionelle, in der Natur jedenfalls nur ganz zufällig und sporadisch auftretend. Hier an erbliche Fixirung zu denken, ist demnach völlig ausgeschlossen ; sondern wir sehen die Erscheinung im Laufe der Individual- Entwicklung auftreten. Alles in Allem haben wir es also in unserem Falle mit einer von äusseren (speciell von im Sinne der Lothrechten wirkenden) Kräften unabhängi- gen anisophyllen Ausbildung zu thun, die. als Resultat der besonderen Stellungs- und Entwicklungsverhältnisse, im Laufe der Ontogenese des Sprosses in Erscheinung trat, mithin einen neuen Typus der Anisophyllie darstellt \). Die neben der Zweigfasciation namentlich an unseren Sträuchern so zahlreiche Ausbildung mehr oder minder gegabelter Blätter ist schon lange beobachtet. Hier wäre nur Einiges darüber zu bemerken. Von nur angedeuteter Auslappung bis zu völliger Trennung in zwei Flächen zeigt die Blattspreite alle möglichen Uebergäuge -). Dabei lässt sich beobachten, dass die Laminahälften die Tendenz haben, sich von einander zu entfernen, d. h. immer mehr von der Symraetrale des Gesammtblattes abzuweichen. Bei vollständiger Trennung der Spreite fahren beide Hälften weit auseinander. Da- bei hat jede derselben das Bestreben, selbst wieder symmetrisch zu werden, also einen selbständigen Medianus als Symmetrale aus- zubilden, zu dessen beiden Seiten sich die assimilirende Fläche gleichmässig auszubreiten trachtet, natürlich auch mit entsprechen- 1) Hier wäre an einige zum Theile ähnliche Fälle zu erinnern, über ■welche Wiesn er (III. S. 12 ff.) berichtet. An Blattpaaren von Fraxinus excelsior und einigen anderen Sträuchern zeigen sich nämlich Differenzen in der Grösse und im Gewichte oder in der Entwicklung des oberen, resp. des unteren Blattes, und zwar ebenfalls im Laufe der individuellen Entwicklung; aber sie sind immer an eine bestimmte Entwicklungsperiode, nämlich an den Herbst ge- bunden, so dass in Folge der periodischen Wiederkehr der Erscheinung wenig- stens eine leichtere Disposition hiezu durch erbliches Festhalten vor- handen sein könnte. Ein weiterer Unterschied gegen unseren Fall besteht darin, dass bei Fraximts etc. die Anisophyllie an geneigten Sprossen auf- tritt, doch nicht an aufrechten. 2j Vergl. Schlechtendal (1. c). Gabelungen der Blattspreite kommen übrigens bei verschiedenen iontcerrt- Arten vor (Pen zig, 1. c). An Lon. tart urica hört, scheinen sie bald seltener (Klein), bald häufiger (Pen zig) zu sein. Bei genannter Art sind auch einige Male dreizipfelige Blätter beobachtet und beschrieben worden, an denen der Blattstiel auffallend breit war, was an unseren Exemplaren nur in geringem Masse der Fall war. Sehr häufige Spreitentheilung trat an einer Lonicera fragrantissima Carr. auf (Klein, 1. c). 153 der VertheiluDg der Nervatur. Hin und wieder, nämlich bei weit- gebender SpreitentheiluDg. zeigen sich sogar die Anfänge eines neuen Medianus für das Gesammtblatt, indem ein Seitennerv in die Mittellinie des letzteren zu stehen kommt und daher beiden Blatthälften gemeinsam angehört. fVergl. Taf. VIII, Fig. 1. ) Einige der interessanteren Fälle zeigen die dieser Abhand- lung beigegebeneu. durch AuFcopiren auf photographisches Positiv- papier erzeugten Bilder. (Taf. YIII.) Es kommen an unseren Exemplaren aber auch gar nicht selten dreizipfelige Blätter vor. einmal fanden wir auch ein vier- zipfeliges. Aus dem Verlaufe der Gefässbündel im Blattstiele lässt sich der Schhiss ziehen, dass wir es mit verwachsenen Blättern zu thun haben, nicht eigentlich mit gespaltenen ^). Die Vertheilung der Bündel geschieht im Allgemeinen nach dem von Klein an- gegebenen Modus: In zweizipfelige Blätter treten fünf Bündel ein, deren mittleres das Kleinste ist. in dreizipfelige aber sechs. Dass Monstrositäten keimfähige Samen zu liefern im Stande sind, ist speciell auch durch die bekannten Culturversuche von De Vries') bewiesen worden. Uns erschien es von Interesse, die Keimfähigkeit der Samen der abnormen Individuen kennen zu lernen und sie mit der Keimkraft von Samen normaler Exemplare zu vergleichen. In unserem Garten standen zufällig an zwei Stand- orten je ein normaler und ein abnormer Strauch nebeneinander, je paarweise so ziemlich den gleichen Beleuchtungs- und Tran- spirationsverhältnissen ausgesetzt und zudem alle vier in demselben Boden ; auch bei der Bewässerung waren stets alle in annähernd gleicher Weise bedacht. Es wurde nun von jedem der vier Sträucher eine Anzahl Beeren abgenommen und zunächst auf die Anzahl der darin ent- haltenen Samen untersucht; dabei wurde auch die Zahl derjenigen Samen ermittelt, welche mit Rücksicht auf ihr Aeusseres von vorn- herein als verkümmert zu bezeichnen waren. Im Folgenden sind die diesbezüglich gefundenen Zahlen wiedergegeben und es ist nur noch zu bemerken, dass zwei bis fünf Früchte ausgebildet waren. Da dieser Umstand möglicherweise für spätere Untersuchungen einigen Werth haben kann, so ist diese Ausbildungsweise im Nachstehenden angegeben worden. Den gleichen Fall beobachtete Goescke an Lonicem Ledehourü Esch.. 1) Klein. 1. c. S. 485. 2) So in „Monographie der Zwangsdrehungen" (Pingsheim's Jahrb. für Wissenschaft!. Bot. XXIII. 1891) und „Sur la culture des monstruosites'- (Comptes rendus, Paris 1899, vol. 128. p. 125 ff.) u. a. 154 indem sich hier an der Spitze der Zweige 1 — 3 Paare von Blüten ausgebildet hatten. A. Normaler Strauch. Gesammt- Gesammt- zahl der Samen in einer Frucht: 9 11 10 10 8 10 10 9 9 9 6 2 4 5 Im Ganzen 229 129 Demnach sind 56*3% der Samen verkümmert. Die Anzahl der in einer Einzelfrueht enthaltenen Samen be- rechnet sich auf durchschnittlieh 7*9; am häufigsten kommen 8 bis 9 Samen in einer Frucht vor. Bei der Ausbildung von drei Früchten kommen nicht mehr Samen als bei zwei Früchten vor (vielmehr bleibt die Samenzahl im ersten Falle meist etwas zurück). Das Maximum reifer Samen in einer Frucht beträgt 8. das Minimum 1. B. Normaler Strauch. Gesammt- Gesammt- zahl der r» .. zahl der t-. o Davon ver- r, Davon ver- bamen , .. . bamen ■, .. , kümmert: • . kümmert: in einer in einer Frucht: Frucht: 2 Früchte: 9 3 5 4 6 1 9 5 Davon ver- kümmert: z, a u 1 u. e r Samen in einer D k avon ver ümmert: F r u c h t : 2 Frtic 'hte : 5 10 6 4 8 5 3 8 2 2 9 6 4 8 7 7 7 5 5 8 4 7 9 8 8 9 6 2 8 4 5 9 8 7 3 Früc hie: 0^) 0 1 6 1 1 2 1 0 8 5 ^) Die zweite Frucht ist ganz verkümmert. 155 Gesammt- G e s a m ui t- zahl der Samen in einer D k a V 0 n V e r- ü m m e r t : zahl der Samen in einer D; k avon ver- ümmert: Frucht: F r u c h t : 6 0 7 1 9 1 8 2 4 0 10 3 8 2 7 2 9 5 9 2 7 2 9 2 6 1 5 3 5 4 7 5 7 2 8 2 6 2 7 1 Im Ganzen: 173 55 Der Procentgehalt an verkümmerten Samen beträgt demnach 31*8. Auf eine Frucht entfallen im Mittel 7-2 Samen, am häufigsten 7 und 9. Die grösste Zahl reifer Samen beträgt 9. die kleinste 8. a Abnormer Sti ■auch. G e s a m m t- G e s a m m t- zahl der Samen in einer Di k ivon ver- um m e r t : z a h 1 der Samen in einer Davon v e r- k ü uj m e r t : Frucht: Frucht: 2 Früchte : 11 5 10 3 11 3 10 1 11 1 7 3 10 0 7 2 7 1 11 9 9 2 12 5 9 1 10 7 8 1 3 Früc hte: 11 6 8 0 6 2 9 3 11 5 5 1 9 1 10 6 — 12 8 — — 8 4 — 4 Früchte : 8 0 — — 9 0 — — 8 6 — — 6 2 — — 156 Gesammt- Gesammt- zahlder r, zahlder ^^ o Davon ver- q„, Davonver- Samea i- , bamen ... . kümmert: • • kümmert: meiner meiner Frucht: Frucht: 5 Früchte: 6 0 ~ — 5 0 — — 12 4 — - 0 — — — Im Ganzen: 286 92 Es sind also ^22% der Samen verkümmert. Durchschnittlich entfallen 8-7 vSamen auf eine Einzelfrucht, am häufigsten findet man 11 (und 8 — 10). Wenn mehrere Früchte beisammen stehen, so ist die Ge- sa in nitzahl der Samen grösser, als bei nur zwei Früchten, während die Samenzahl in jeder einzelnen Frucht meist nicht grösser als bei der Ausbildung von zwei genäherten Früchten ist. Die Maximalzahl reifer Samen beträgt 10, die Minimalzahl 2. (Schluss folgt.) Zweiter Beitrag zur Flora Montenegro's. Von Bohuslav Horak (Prag). Im Jahre 1899 unternahm ich meine zweite botanische Reise nach Montenegro, wo ich fast zwei Monate lang verweilte. Die Resultate dieser Excursion sind in den nachfolgenden Zeilen nieder- gelegt. In den ersten Tagen meines Reiseaufenthaltes botanisirte ich in der Umgebung von Negus und am Jezerski vrh. Dann begab ich mich nach Cetinje, wo mir von dem hohen Ministerium des Aeusseren ein Empfehlungsschreiben ausgestellt wurde, und dann nach Rijeka. Nur im Fluge botanisirte ich am Wege von Rijeka nach Vir-pazar, von wo ich meine Reise nach Antivari, Dulcigno und zur Bojana fortsetzte. Von Bojana kehrte ich auf demselben Wege nach Rijeka zurück, und weiter das Gornje blato berührend, ging's nach Podgorica. Von der letztgenannten Stadt ging's ferner über Spuz nach RadovC-e polje und Kopilje, wo ich die Berge Kamenjak und Brotnik bestieg, dann über Lebrstenik und Ponikvica zum Maganik, dessen Gipfel ich bestieg. Trotzdem, dass das regnerische Wetter mich während der ganzen Zeit meines Aufenthaltes im Lande der Piperi verfolgte, welcher Umstand das Trocknen der Pflanzen sehr erschwerte, war meine Ausbeute dennoch eine ziemlich befriedigende. Das gastfreundliche Entgegenkommen der Bewohner dieses Berglandes machte mir den Aufenthalt sehr angenehm, und die ^) Eine Frucht ganz verkümmert. 157 absolute Sicherheit des Landes hätte mir wohl die eingehendere Eribrsehuiig- dieses Gebietes (welche sicherlich interessante Ergeb- nisse darbieten könnte) eriuöghcht. wenn meinen) längeren Ver- weilen nicht einerseits der Mangel an den erforderlichen Mitteln, und andererseits die regnerische Witterung entgegengetreten wären, so dass ich meine Reise weiter nach Lukavica über Tursko zdrijelo fortsetzen musste. Während meines Aufenthaltes auf der Lukavica machte ich einige Ausflüge nach Trebjes, in die sehr interessanten Korita rovacka und zum Kapetanovo jezero. Die entlegensten Punkte meiner Reise waren Stirni do und Paviova livada, von wo ich über Zurim. Konjsk, Niksic. Ostrog und Katunska nahija nach Negus und endlich nach dem Ausgangspunkte Cattaro zurückkehrte. Im Folgenden führe ich die Pflanzen an. welche ich auf meiner ersten Reise nicht gesammelt hatte, ohne Rücksicht darauf, ob sie schon vor mir von Anderen gesammelt und publieirt worden sind. (Vgl. B. Horäk: .,Ergebnisse einer botanischen Reise nach Montenegro". Sitzungsberichte der k. böhm. Gesellschaft der Wissen- schaften in Prag.) Ich fühle mich angenehm verpflichtet, für die geneigte För- derung meiner Reise der löblichen Kaiser Franz Josef- Aka- demie der Wissenschaften und Künste in Prag, sowie dem hohen Ministerium des Aeussern in Ceti ii je meinen ehrfurchtsvollsten Dank auszusprechen. Besonderen Dank schulde ich auch dem Gouverneur der Priraorska nahija. dem Herrn .Marko, dem Secretär des Ministeriums des Aeussern in Cetinje. Herrn Sava Ramadano- vic, und endUch dem bekannten Konner der Flora Montenegro's, Herrn Dr. A. Bald ac ei. Clcmatis Viticella L. — Bei Dulcigno. Hanunculus Villarsü D. 0. — Paviova livada. E. montanus W. — Jezerski vrh. R. arvensis L. — Jezerski vrh. Twllius enropaeus L. — Paviova livada. Belphinkim consoUda L. var. pubescens D. 0. — Bei Dulcigno D. macedonictim Halacsy. Identisch mit der Pflanze von Saloniki (leg. Oharrel). — Bei Antivari, Ostrog. Paeonia cornllina Retz. — Korita rovacka. Actaea i^picata L. — Lukavica. Berberis vulgaris L. — Ivorita rovacka. Barbarea intermedia Bor. — Kopilje. Ärabis Turrita L. — Brotnik. A. muralis Bert. — Jezerski vrh. Cardamine impatiens L. — Ponikvica, Lebrstnik, C. glauca Spr. — Gojanova grede (bei Negus). Hesperis runcinata W. K. — Korita rovacka. Malcohnia Orsiniana Ten. — Jezerski vrh. 158 Erysimum JJoryannin Boiss. — Krstac. E. odoratum Ehrh. — Pavlova livada. Diplotaxis tenuifolia D. 0, — Kameujak. Berteroa mutahiUs Br. — Krstac. Alyssum edentulum W. K. — Pavlova livada. A. montanum L. — Kopilje. Biscutella laevigata L. — Trebjes. Aethlonema saxatile Br. — Dugi do (Negus), Lebrstnik. Helianthemum vineale P. — Konjsk. Viola süvatica Fr. — Ostrog. V. hiflora L. — Maganik, Pavlova livada. V. Nikolai Pant. — Gewiss die grösste und durch die riesigen Blüten die herrlichste Art aus der 8ection Melaniam. Die Sepala (sammt den Anhängseln) sind viel breiter (4 — 5 mm), als vom Autor angegeben werden. Meiner Ansicht nach ist aber diese Art nur als Varietät der macedonischen V. Orphanidis Boiss. auf- zufassen. — Korita rovacka. Polygala major Jcq. var. aziirea Pant. — Eine prächtige Pflanze, welche ungemein grosse azurblaue oder dunkelrothe Blüten besitzt. — Stirni do. P. alpestris Rchb. — Dugi do. Heliosperma Tommasinii Grsb. — Jezerski vrh, Kamenjak. Silene italica P. — Jezerski vrh, Negusko polje. S. nutans L. — Ötirni do. S. Sendtneri Boiss. — Pavlova livada. S. Roemeri Friv. — Pavlova livada. S. fruticulosa Sieb. — Tursko^zdrijelo. Ä trinervia S. S. — Seljani Cukojevici, Drypis spinosa L. — Jezerski vrh. Dianthns Armeria L. — Negus, Konjsk. D. harhatus L. — Antivari. D. cruentus Grsb. — Bei Negus. D. Velenovshji Borbas 1893. (D.Pawacr/. Vel. 1886, non Williams 1885.) — Eine äusserst zierliche Nelke, von gracilem Wuchs, mit scariöseu, braunen Hüllbracteen, welche braune, zurückgebogene Grannen tragen. Blüten hellrosaroth. Unsere Pflanze stimmt voll- kommen mit den Originalexemplaren im Herbarium des Herrn Prof. Dr. Velenovsky überein (Vitosa in Bulgarien). — In gra- minosis m. Maganik. B. integer Vis. — Ticnjak (bei Lukavica). B. papillosus Vis. Panö. — Krstacko polje. Cerastium grandiflorKm W. K. — Maganik, Lukavica. Korita rovacka. Stirni do, Pavlova livada. C. hrachypetalum P. v. Roeseri B. H. — Jezerski vrh. Moehringia trinervia Clairv. — Kamenjak. Arenaria serpyllifolia L. — Jezerski vrh, Maganik. Alsine laricifolia Cr. — Jezerski vrh. A. graminifoUa Gm. — Maganik. 159 A. hosniaca Beck (Fl. bosniaca, p. 317). — Trebjes, A. clandestina Portensehl. — Lukavica. Sagina procmnbens L. — Konjsk. Linum flaviim L. — Brotnik. L. nodijflorum L. — Seljaiii. L. alpinum (L.) Jacq. — Tursko zdrijelo, Ma^anik. L. gallicnm L. - Vir-pazar, Spuz. L. montanum Schleich. — Jezerski vrh. Hihiscus Trionum L. — Auf Kalkfelsen unweit von Vir-pazar. Tilia argentea Dsf. — Lastva. Hypericum Ridieri Vill. - Tursko zdrijelo, Korita rovacka, H. barhatum Jacq. — Lukavica. Geranium macrorhyzon L. — Lukavica. Cr. silvaticum L. var. alpfstre Schur. — Paviova livada. G. columbinum L. — Jezerski vrh. G. rotundifolium L. — Trebjes. G. hrutiitm Gasp. (Conf. Preyn. Bull, de Therb. Boiss. 1898.) — Für dieses Gebiet neu, aber in Dalmatien bekannt. — Planinica bei Ostrog. G. pusillum L. — Spuz. G. lucidum L. — Jezerski vrh. Evonynnis latifolius Scop. — Bei Antivari. Rhamnus carniolica Kern. — Lukavica. H. alpina L. — Jezerski vrh. Spartium junceum L. — Bei Tudzemile. Genista dalmatica Beck. — Kainenjak. G. tindoria L. — Radovöe polje Cytisus nigricans L. — Kamenjak. Anthyllis Vulneraria L. subsp. Dillenii Schult. — Maganik. A. ilhjrica Beck. (Fl. Bosn. 1896, p. 63.) — Paviova livada! A. scardica Wettst. — Jezerski vrh. Trifolium aljxstre L. — Trebjes, Stirni do. T. medium L. — Krstac. T. noricum Wulf. — Stirni do, Paviova hvada. T. ochrolcucum L. — Niksic, Stirni do. T. angustifolitim L. — Krstac. T. incarnatuvi L. ~ Krstac, Negusko polje. T. fragiferum L. — Negusko polje. T. resupinat}nn L. — Krstac. Jezerski vrh. Dorycnium Jiirsutum Ser. — Jezerski vrh. D. suffruticosum Vill. — Krstac. Lotus corniculatiis L. var. alpinus Schur. — Tursko zdrijelo. var. aureus Panc. — Korita rovacka. L. albus Jka. — Radovee polje (cult.). Coronilla montana Scp. — Maganik. Hippocrepis comosa L. — Maganik. Psoralca bituminosa L. — Bei Duleigno, Antivari, Rijeka, Podfforica. 160 Ästragalus illyricus Brüh. (A. Wulfenii K.). — Stirni do. Paviova livada. Ä. depressus L. — üugi do (Negus). Oxytropis pillosa D. C. — Lukavica. Onobrychis sativa Lam. v. monfana D. C. — Lukavica. Lathyrus silvestris L. — Konjsk. bei Podgorica. L. titberosus L. — Krstac. L. pratensis L. — Stirni do, Paviova livada. L. hirsutus L. — Gornje blato. Orolms variegatus Ten. — Krstac, Jezerski vrh. Vicia ochroleitca Ten. — Jezerski vrh. F. sepium L. — Ötirni do, Trebjes. V. grandiflora Scp. — ^ Bei Cetinje, Oevo. V. tenuifolia Eth. — Stirni do. F. varia Host. — Bei Rijeka, Podgorica, Gornje blato. Spiraea Filipendnla L. — Lukavica. Potentilla pillosa W. — Bei Vir-pazar. Kopilje. P. adriafica Murb. (Beitr. z. Fl. i. Südbosnien und d. Her- cegovina, p. 134.J — Die Beschreibung Murbeck's passt auf unsere Pflanze ganz gut. Ich halte es aber für richtiger, diese Art als Rasse zur F. tuuriai Schlecht, zu ziehen. Sie ist wohl von P. taurica verschieden, die JVIerkmale sind aber nicht genügend um eine eigene Art daraus zu constituiren. — Bei Antivari. P. pedata Nestl. — Bei Cukojeviei. P. qurea L. — Maganik. P. canlescens L. — Ticnjak, Maganik. P. speciosa Willd. — Trebjes. Korita rovaska. P. Tormentilla Scp. — Konjsk. Dryas octopetala L. — Maganik. Gcum rivcde L. — Lukavica. Aremonia agrimonioides L. — Golo brdo bei Negus. Cotoneaster tomentos« Lindl. — Konjsk. (Jallitriche stagnalis Scp. — Jezerski vrh (Jezerö). Polycarpon tetraphyllnm L. — Bei Antivari. Paronycliia Kapela Hacq. — Jezerski vrh, /urim. Herniaria glahra L. — Konjsk, Lebrstnik. Sedum anopetalum D. C. — Brotnik. S. cepaea L. — Bei Antivari. Saxifraga moesiaca Vel. — Eine interessante und leicht er- kennbare Art, der pol^^morphen Saxifraga Aizoon Jcq. sehr nahe- stehend. Sie ist stets kleiner, die Blattrosetten kugelig, etwa nur haselnussgross, Blätter kurz, verkehrt-eiförmig, dachig. aufwärts gerichtet. Die bulgarischen Exemplare (Dubnica. Herbarium des Herrn Prof. Dr. Velenovsky) stimmen vollkommen überein. Diese Pflanze habe ich schon voriges Jahr in Montenegro gefunden (Er- gebnisse einer botanischen Reise nach Montenegro, p. 5). — Maganik. . Daucus setulosus Guss. — Bei Podgorica. Caucalis daucoides L. — Kamenjak. Torilis helvetica Gm. — Limljani. Peucedanum longifollum W. K. — Jezerski vrh, bei Rijeka. P. Fetteri Vis. — Sutorman. P. ScJiottii Bess. — Planinica (bei Ostrog). P. Chabraei Rchb. — Ostrog. Heracleum PoUinianum Bert. — Maganik, Trebjes. Athamanta Matthioli Wulf. — .Jezerski vrh, Maganik, Ticnjak. Anthriscus Vandasii Vel. (1889). — Lukavica. Scandix Pecten Veneris L. — Konjsk. Ptychotis verticillata Dub. — Ljesansko polje. Pimpinella Trayium Vill. var. laciniata D. G. — Trebjes. P. peregrina L. — Bei Dulcigno. Pancicia serbica Vis. — Pavlova livada. Trinia vidyaris D. 0. — Crveno zdrijelo. Biipleurum gramiueum Vill. — Ostrog. i). junceum L. — Bei Antivari, Dulcigno. Erynyium alpinum L. — Pavlova livada. Sanicula europaea L. — Jezerski vi'h. Lonicera Formanekiana Hai. — Jezerski vrh. Patoria calabrica P. — Bei Tudzemile. Galium corrudaefolium Vill. — Pavlova livada. Scabiosa leucophylla Borb. — ßadovce polje. Knautia hybrida Coult. — Jezerski vrh, Maganik. K. iUyrica Beck. — Pavlova livada. Doronicum cordifolium Strnb. - Trebjes. Cineraria Visianiana Nym. — Jezerski vrh. Senecio Doronicum L. — Lebrstnik. Anthemis brachycentros Gay (A. Pseudo-Cota Vis.). — Kopilje. Achülea lanatd Spr. — Pavlova livada. Chrysanthemum larvatum Grsb. — Maganik, Pavlova livada. Leucanthemum graminifolium Lam. — Maganik, Pavlova livada. Artemisia camphorata Vill. — Kamenjak. Gnaphalium uliginosum L. — Kamenjak. (t. silvatkum var. stramineum Murb. (Beitrag zur Flora von Südbosnien und der Hercegovina. p. 106). — Tursko zdrijelo. G. norvegicam Gunn. — Pavlova livada. G. Hoppeanum K. — Jezerski vrh. G. Pichleri Murb. (Beitrag zur Flora von Südbosnien und der Hercegovina, p. 106). — Maganik, Pavlova livada. 162 Filago gallicu L. — In der Ebene bei Dulcigno. Erigerou glahratus Hoppe et Hornsehl. — Lebrstnik. Mag-anik. Pallenis spinosa Cass. — Bei Dulcigno. Imda ensifolia L. — ßadovce polje und anderswo häutig. I. oculus Christi L. — Cetinje. Dukla. Kopilje. /. Conyza D. 0. — Ostrog. Micropus erectu^ L. — Kistac. Adenostyles alhifrons Rchb. — Korita rovaßka, Pavlova livada. Echinops banaticus Roch. — Planiniea. E. Ritro L. — Krstac. Onopordon Acanthium L. — Kopilje. ^Cirsiurn odontolepis Boiss. var. montenegrimmi Beck. Szysz. — Bei Cevo. C. candelahrum Grsb. — Bei Cevo. C. pannoniciim Gaud. — Stirni do. Carduus alpestris W. K. — Kamenjak. Amplioricarpos Neumayeri Vis. — Tursko zdrijelo. Kentrophyllnm lanatum D. C. — NiksiCko polje. Centaurea alba L. — Konjsk. C. axillaris W. — Orveno zdrijelo. C. Kotschyana Heuff. — Pavlova livada. C. glaherrima Tsh. — Bei Niksic. C. rupestris L. — Konjsk, Ostrog. Sonchns uliginosus M.^ B. — Kopilje. S. asper All. — Bei Cevo. Taraxacum alplnum Schur. — Lola. Hieracium lanatum W. K. — (Im Lande „hajducki melen" genannt.) — Krstac. H. villosum L. — Maganik. Kalkfelsen oberhalb der Lukaviea. H. praealtum Vill. — Krstac. Crepis viscidahi Froel. - Trebjes, Pavlova livada. C. Columnae Froel. -- Maganik. C. foetida L. — Bei Vir-pazar, ßijeka. C. setosa Hall. - Kamenjak. Lagoseris bifida K. — Gornje blato. Tragopogon Orientale L. — Lukaviea. T. pratense L. — Jezerski vrh. Scorzonera hispanica L. — Zurirn. Leontodon asper Poir. var. glabrescens Beck. (F'l. v. Bos.) — Eine sonderbare Pflanze, welche aber gewiss nur die extreme Form der Varietät Becks vorstellt. Foliis supra glabris, subtus sparse, ad margines crebrius pilis furcatis, asperis, caule toto glabro, involucri glabrescentis phyllis infirais margine sparse ciliatis. - Kopilje. Hypochaeris macidata L. — Lukaviea. Xanthium italicum Moret. — Planiniea. Campamda lingidafa W. K. — Krstac. C. glomeiata Ti. var. snlvifolia Wallr. — Stirni do. 163 C. rapunctiloides L. — Zupa. C. bononiensis L. — Radov^e polje, Konjsk. C. trichocalycina Ten. — Trehjes. C. pijramidalis L. — Trebjes. C. persicifolia L. — Krstac. Karneujak. C. Rapunculus L. Jezerski vrh, Krstac. Specnlaria speculum D. C. — Krstacko polje. Negusko polje. Öevo. Phyteuma limonifolium S. S. — Jezerski vrh. P. orhiculare L. var. fistidosum Rchb. — Maganik, Pavlova livada. Hedraeanthus caricinns Seh. (Beck, Monogr. Hedr., p. 9). — Jezerski vrh. ff. montenegrinus sp. u. Perennis, rhizomate crasso longi recto. apice in caespitem multirosulatum fohosura diviso. foliis inferioribus partim longe lineari- elongatis apice spathidato-dilat'dis ahhii^is, partim temtiter et tenuissime linearihus sensim acutls, omnibus supra crispuie ciliatis. caulibus (5—15 cm) folia vix superantibus, foliosis, unifloris, molliter pilosis. foliis eornra e basi dilatata sensim setaceo-linearibus bracteis 4-6 nis omnibus foliis valde dissimilibus integris, rubello-mem- hranaceis leite ovato-tnflatis margine dense hirtidis in appendicem linearem calycem longe superantem recurvatam ohrupte angusfatis, calycis laciniis lineari-lanceolatis longe tenuiter acutatis (appendicibus inter lacinias deficientibus!) margine ciliatulis. calycis tubo glabn». corolla (24- 35 mm longa) perfecte glabra tubuloso-eampanulata. paUide violacea. lobis eiusdem oblongis breviter acutis (15 — 18 mm longis). Fructu? Floruit angusti. In graminosis alpinis calcareis ra. Maganik et Pavlova livada (ca. 1900' ra). Legi a. 1899. Diese höchst auffallende und hübsche Hedraeanthus- Kvi kann mit keiner behaarten Form identificirt werden. (Oonf. Wettstein, Monogr. Hedr. et Beck, Monogr. Hedr.) Durch die stets einblütigen Stengel schliesst sie sich und die Arten H. dinaricus Kern., H. Wcttsteinii Hai. und iL serpyllifolins D. C. an. Die zwei Ersteren sind aber durch verschieden geformte Braeteen nebst anderen Merkmalen sehr gekennzeichnet. Der nächst verwandte H. serpyllifolins D. 0. hat breitere, spateiförmige, kürzere Blätter, schmale, wenige und kürzere Braeteen Unsere Art ist besonders durch fast borstenförmig-lineale, lange Blätter, ungemein breit auf- geblasene Braeteen (die äusseren bis 1 cm breit!) und sehr grosse Oorollen ausgezeichnet. Noch wäre der H. Murbeckii Wettst. {H. Kitaibelii D. 0. X H serptjllifoliio^ Vis.. Murb. Beitr. z. Fl. v. Südbosn. und der Hercegov., p. 93) zu vergleichen, da diesem auch schmal lineale Blätter zugeschrieben werden. Die Diagnose sagt aber: . . .bracteae exteriores tohis caulinis similes, virides. inferiores ovato-lanceolatae. . . inter lacinias calycis lobis minirais appendicularibus. . . . corolla 15 mm. lobis corollae 5 mm lonsis. 164 Wettsteiu (1. c.) erklart den H. Murhecku für einen Misch- ling; unsere Pflanze ist aber gewiss nicht hybriden Ursprungs, weil sie auf zwei verschiedenen Standorten in ziemlicher Menge vor- kommt und durch ihre Merkmale eigentlich auf keine Eltern schliessen lässt. So breite Bracteen und so grosse ÜoroUen hat z. B. weder H. Kitaihelii, noch sonst eine andere vergleichbare Art. Vincentoxicuiii. fiiscatum Rchb. — Kamenjak. F. laxum G. G. '- Kamenjak. V. nivale B. H. Jezerski vrh. Marsdenia erecta Br. — Bei Antivari, Dulcigno. Gentiana lutea L. subps. symphyandra Murb. (Beitr. z. Fl. v. Südbosn. etc., p. 89). — Korita rovacka. Erythraea Centaurmm P. — Krstacko polje. E. pulchella Fr. — Bei Vir-pazar. Rijeka. Heliotropium europaenm L. — Bei Vir-pazar. Anchusa italica Eetz. — Sutorman. bei Antivari. Onosma Visianii Clem. — Han bei Gornje Ijlato. Moltkia petraea Rchb. — Krstac. LitJiospermum purpureo-coerulenm L. — Jezerski vrh. JJyosotis alpestris Schm. — Jezerski vrh. Trebjes. 31. silvatica Hofifm. — Lisac. Cynofjlossum officinale L. — Lukavica. C. plcfuni Ait. — Seljani. Echinospermum Lappula Lehm. — Unter dem Lisac. Solanum Didcamara L. — In der Ebene bei Dulcigno. ^. villosum Lam. — Lastva. Verhascum Blattaria L. — Kopilje. (Schiuss folgt.) Arbeiten des botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität in Prag. Nr. XXXVIII. Untersucliuiigeu über die Staiuiiiodieu der Scrophiilariaeeeii. Von Dr. Johann Maria Polak (Prag). (Schluss. 1) 4. Gndiola (Nr. 79). Nur bei Gmtiola offlciiialis fand sich ein Staminodium vor. Die andern Species haben durchwegs keines. Ferner scheinen nach einzelnen Angaben in der Literatur folgende Gattungen her zu gehören : 1. Bacapa (Nr. 83). Nach Wettstein auch bisweilen das Staminodium vollständig fehlend. 2. Oarisia (Nr. 122). 3. Chianophüa (Nr. 48). x4.ndererseits sind aber die meisten Gattungen durch ein con- stantes Verhalten eharakterisirt, sei es, dass sie ein Staminodium besitzen (z. B. Linaria, Pentasiemon und andere) oder dessen entbehren (z. B. Digitalis, Jliniuhc^ u. a. ra.). 1) Vgl. Nr. 4, S. 123. 165 In Anbetracht dessen liegt die Frage nahe, ob nicht das oben erwähnte, ungleiche Verhalten bei Species einer Gattung zu einer Spaltung der Gattung berechtigen würde. Das ist in den angeführten Fällen wohl nicht der Fall. Die Arten mit und jene ohne Staminodien sind durch so viele morphologische Eigenthüm- lichkeiten mit einander verbunden, dass eine Auflösung in Gattungen ganz unzweckmässig und unnatürlich wäre. Die vorstehenden Mitthoiluno-en ergeben, dass zwar im All- gemeinen das Vorkommen und Fehlen an Staminodien au Stelle entwieklungsgeschichtlich zu vermuthender Staubblätter bei den Seropbulariaceen ein constantes ist, dass aber immerhin Ausnahmen vorkommen, welche Vorsicht bei der systematischen Verwerthuug dieses Merkmales und vor Allem thuulichste Berücksichtiguns: eines reichen Untersuchungsmateriales nöthig machen. Darin liegt auch der Grund, warum ich zunächst von einer systematischen Ver- werthung meiner im Vorstehenden mitgetheilten Beobachtungen absehe und dieselben hier als Materiale für spätere Verwerthung publieire. Nur einige allgemein systematische Ergebnisse möchte ich andeuten. Von den 3 grossen ünterfamilien der Scrophulariaceae (Pseudosolaneae, Äntirrhinoideae, Rhinanthoideae ') erscheint die 3., die der Ehinanthoideac, auch bezüglich des Verhaltens des Androeceums als eine durchaus homogene. Ich konnte nirgends auch nur eine Andeutung des 5. oberen Staubblattes finden, das hier vollständig zur Unterdrückung kam. Diese innerhalb der Familie am weitest gehende Reduction stimmt auch mit der Stellung der genannten ünterfamilien am Ende der Familie überein. Innerhalb der 1. ünterfamilie, jener der Pseudosolanetie finden sich im Bau des Androeceums, soweit das oft erwähnte, oberste Staubblatt in Betracht kommt, dreierlei Abstufungen. Wir finden bei einer Gattung das 5. Stamen fertil (Verhascum), bei 3 Gattungen dasselbe rudimentär (Aptosimeae), bei mehreren Gattungen vollkommen ausgefallen. Die systematische Anordnung der Genera, welche den sonstigen morphologischen Verhältnissen thunlichst Eechnung trägt, entspricht nicht dieser Reihenfolge. In der grössten ünterfamilie, jener der Antlrrhinohlaae finden wir bald das 5. Stamen staminodial erhalten, bald ganz aus- gefallen. Es entspricht dies im Allgemeinen vollständig der an- genommenen Zwischenstellung dieser Gruppe zwischen dem phylo- genetisch wohl älteren, Solaneen ähnUchen Typus mit 5 Staubblättern und dem abgeleiteten Typus der Rhinanthoideae. Einzelne Gruppen innerhalb der ünterfamilie erscheinen auch durch Eigenthümlich- keiten in Bezug auf das 5. Stamen gut charakterisirt. so die Jlanuleae, LimoselUneae, Selayineae durch das stets spurlose Ausfallen desselben, die Anthirrhineae, Cheloneae durch das nahezu constante Auftreten eines Starainodiums. Eine üeberprüfung der diesbezüglich auffallend abweichenden Gattungen (Colpias, Nemesia, Didis unter den Antirrhineae ; 1) Vgl. Bentham-Hooker a. a. 0., Wettstein a. a. 0. Oesterr. hotan, Zeitschr. n. Heft. 190('. ].S 166 Leucocapus. Dermatocahjx, Teedia. Wiglifia, Brandisia. Fauloivnio unter den Chehneae) bezüglich ihrer systematischen Stellung wäre vielleicht nicht ganz undankbar. Zu den systematisch schwierigsten Gruppen innerhalb der Antirrhinoideac zählen einige, die auch bezüglich der Ausbildung des 5. Stamens die verschiedensten Ver- hältnisse darbieten {Mimnlineae. Stemodineac, Hupest idiueae): vielleicht wird die mit der Zunahme unserer Kenntnisse sich eventuell als möglich erweisende tiefere Einsicht in die systema- tischen Verhältnisse dieser Gruppen auch in dem Verhalten der Staminodien Stützen finden. Erklärung der Abbilduiigeii. (Taf. II u. III.) Die Mehrzahl der Abbildungen stellt an der unteren Seite aufgeschlitzte CoroUen bei durchfallendem Lichte in Lupenvergrösserung dar. Bei Figuren, wo dies nicht der Fall ist, wird eine besondere Bemerkung hinzugefügt. Fig. 1. Anticharis arabica: Eine ganze, aufgeschnittene CoroUe (ver- grössert). Die vorderen Staubgefässe sind fertil, von deren einem beim Prä- pariren die Anthere abgeschnitten wurde. Die drei übrigen Staubgefässe sind staminodial ; das unpaare (st) ist noch mehr reducirt als die rückwärtigen. Fig. 2. Calceolaria salicifolia (vergrössert) : Der untere Theil der Corolle mit den Filamenten der beiden fertilen Staubgefässe (f.). Vier Petal- gefässbündel, deren Basaltheile einen Verdickungsring bilden. Fig. 3. Linaria genistaefoUa (stark vergrössert) : Das Staminodium in durchfallendem Lichte. Fig. 4. Linaria Peloponnesiaca : Contur eines stark vergrösserten zweilappigen Staminodiums. Fig. 5. lÄnaria Uendersonii: Aufgeschnittene Corolle mit dem Sta- minodium (st). Fig. 6. Mohavea viscida (vergrössert): Unterer Theil einer Corolle; zeigt die beiden rückwärtigen und das unpaare staminodiale Staubgefäss (st). Von den vorderen Staubgefässen ist im Bilde vom rechten vorderen das Fila- ment bis zur Mitte dargestellt. Fig. 7. Antirrhinum maius: Habitus der ganzen aufgeschnittenen Corolle (st ^= Staminodium, schwach vergrössert). Fig. 8—13. Verschiedene Staminodien von Antirrhinum maius aus verschieden alten Blüten (stark vergrössert). a und h stellen verschiedene An- sichten desselben Staminodiums dar. Fig. 14. Maiirandia antirrhiniflora: Unterer Theil der Corolle mit Staminod (st) und den Filamenten der benachbarten Staubgefässe. Fig. 15. Staminodium von Maurandia antirrhinifiora bei stärkerer Ver- grösserung. Am Filamente befinden sich Papillen. Das Gefässbündel schimmert hindurch. Die beiden Seitentheile (Thecae) scheinen hohl zu sein; dasselbe gilt von dem oberen Theile des Connectivs. Bei noch stärkerer Vergrösserung konnten Spaltöffnungen, besonders auf den den Thecen entsprechenden Bil- dungen beobachtet werden. Fig. 16. Lophospermum scandens: Unterer Theil der Innenseite der Corolle mit dem Staminod (st) und den benachbarten Filamenten. Fig. 17. Phygelius capensis: Innenseite des oberen Theiles der Corolle. stg sind Gefässbündel, die sich an Stelle des 5. Staubgefässes befinden. Fig. 18. CoUnsia multicolor: Die Abbildung stellt eine nach der Symmetrieebene längs-durchschnittene Blüte im auffallenden Lichte dar. st = Staminodium. Fig. 19. Eusselia iuncea: Die ganze Corolle mit dem Staminodium (st). Fig. 20. Scrophularia Kotschyana: Theil der oberen Partie der auf- geschnittenen Corolle (vergrössert). Fig. 21. Staminod von Busselia iuncea vom Rücken aus gesehen in durchfallendem Lichte. 167 Fig. 22. Ixyanthes retzoides: Unterer Theil der Corolle zeigt das unpaare staminodiale Staubgefäss (st), sowie das rechte rückwärtige stamino- diale Staubgefäss. Das gleichnamige linke, sowie beide fertilen vorderen Staub- gefässe sind nicht dargestellt. In der Mitte das Gefässbündel des 5. Staubgefässes. Fig. 23. Chelone glahra: Basaltheil des Eückens der Corolle. In der Mitte das Starainodiuras (st) zwischen den bis zum zweiten Drittheile abge- schnittenen Filamenten der rückwärtigen Staubgefässe. Fig. 24. I^entastemon Hartwegii: Aufgeschnittene Corolle mit dem Staminodium (st) und den vier zweimächtigen Staubgefässen (schwach ver- grössert). Fig. 25. Oberer Theil des Staminodes von P. Hartwegii stärker ver- grössert in durchfallendem Lichte. Fig. 26. P. gracilis. Oberer Theil des stark gebarteten Staminodiums. Fig. 27. Tetrmiema vtexicana: Ganze Corolle von innen gesehen, st = Staminodium. Die Petalgefässbündel sind nur im unteren Theile gezeichnet. Fig. 28. Staminodium von Tetranema mexicana bei starker Vergrösse- rung im durchfallenden Lichte gesehen. Ein kleiner Beitrag zur Flora Ostgaliziens. Von Prof. Br. B+ocki (Lemberg). Calamagrostis neglecta Fr. Zahlreich auf Torfmooren zwischen Woloszcza und Bilina bei Eudki. Clienopoäium olhuni L. f. pseudojjulifolium Scholz. Burkanöw b. Strusöw; neben der gewöhnlichen Form, jedoch ohne Ch. opu- lifoiium, welches in Südost-Galizien gänzlich fehlt. Dianthus Armer ia X deltoides. Burkanöw (zwischen Strusöw und Buczacz). Dipsacus püosus L. Wälder in Burkanöw und Zlotniki bei Strusöw; f. indivisa ra. (foliis omnino exauriculatis), einzeln neben der gewöhnlichen Form in Burkanöw und Zlotniki. Einlobium udnatum Gris. Nasse Wiesen in Burkanöw. Epipadis viridans Grntz. (species distinctissima!). Laubwälder in Burkanöw und Zlotniki. nicht selten. Enphrasia hrevipüa B. et G. Kortumöwka und Janöw, bei Lemberg. E. montana Jord. Kleparöw bei Lemberg. Fragaria collina Ehrh. monstr. : pentaphylla. Nächst dem Lyczakower Schranken bei Lemberg. Geum strictum Ait. Janöw bei Lemberg und Burkanöw. Hieracium galiciense m. Holzschläge in Hoiosko, Brzuchowice und .Jauöw bei Lemberg. H. leopoliense m. Burkanöw. H. polonicum m. Burkanöw und Zlotniki. H. polonicu7n X Äuricula m. Lesieniee und Sichöw bei Lemberg. H. polonicum X l^Hosella ra. Lesieniee. Jnncus effusus X glaiicus. Zwischen Rzesna ruska und Brzuchowice bei Lemberg. unter den Stammeltern und Jnncus alpinus. Vill. Lappa maior X tninor. Zlotniki. 13* 168 L. ntaior X tomentosa. Burkanüw. L. nemorosa Körn. Holzschläge iü Burkanüw und Ztotniki, gemein. Lonicera Xylosteum L. Wälder in Ztotniki. Potentilla Bnscliakii X (irgentea m. Zniesienie bei Lemberg. P. Buschakii X fallacina m. Winniki bei Lemberg. F. fallacina m. Kortmuöwka und Buikanow. P. fallacina X argentea m. Kortumowka. P. Herhichü m. Waldränder und buschige Kalkabhänge in Burkanöw und Ztotniki. P. Herhichii X argentea m. Burkanöw. P. leuco2)olitanoides m. Brzuchowice bei Lemberg. P. thyrsiflora Hüls, non Zimm. (= P. arenaria X argentea^ Janöw, am Teichdamme. Quercus pedunculata X sessiliflora. Ein alter Baum am Wald- rande in Hotosko. Rosa Sinkowiensis m. Burkanöw und Ztotniki. it. leopoliensis m. Burkan(5w und Ztotniki. Rumex confertus Willd. Burkanöw und Ztotniki. Runiex confertus X ohtusifoliiis m. Burkanöw. Rumex maritimus L. Burkanöw, auf nassen Wiesen. SympJtytum cordatuni X offtcinale. Winniki bei Lemberg. Teesdalea nudicaidis E. Br. Trockene Sandflächeu in Brzu- chowice. ülmus glahra Mill. var. suherosa (Ehrh.). Wälder in Ztotni'kL Verhascum Thapsus X Lychnitis. Lesienice bei Lemberg. Cirsium Erisithales X rividare. Derewacz bei Lemberg. Pedicularis Sceptrum Carolinum L. Pantalicha bei Strusöw. Lemberg, am 10. Jänner 1900. Die nordamerikanischen Arten der Gattung Gentiana; Sect. Endotricha, Von R. V. Wettstein (Wien). (Mit einer Tafel und 4 Textabbildungen.) Im Jahre 1896 habe ich eine monographische Bearbeitung der europäischen Arten der im Titel genannten Artengruppe ver- öffentUcht^) und bei diesem Anlasse auch eine Uebersicht der aussereuropäischen Arten gegeben-). Diese Uebersicht hatte, wie ich hervorhob, nur den Zweck, eine provisorische Orientirung zu ermöglichen. Ich habe seither nicht nur die ganze Artengruppe, sondern insbesondere auch die aussereuropäischen Arten derselben nicht aus dem Auge verloren, war es mir doch darum zu thun, ^) Die europäischen Arten der Gattung Gentiana aus der Section Endo- tricha und ihr entwickelungsgeschiehtlicher Zusammenhang. Denkschr. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien. Math.-naturw. Cl. LXIV. Bd. S. 309 S. 2) a. a. 0. S. 57 des S. A. (S. 365). 169 durch möglichste Vertiefung des Studiums dieses Formenkreises Material für descendenz-theoretische Untersuchungen zu gewinnen^). Durch ein relativ reiches, mir indessen zugekommenes, resp. zur Verfügung gestelltes Materiale ^) wurde es mir auch ermöglicht, die nordamerikanischen Arten genauer zu untersuchen und ihre Systematik um ein wesentliches Stück einer Klarstellung näher zu bringen. In Anbetracht der bisher ziemhch unklaren Systematik derselben halte ich es für nicht überflüssig, im Nachstehenden die Resultate meiner Untersuchungen mitzutheilen. umsomehr, als sich hiebei auch ein in allgemein biologischer Hinsicht recht interessanter Parallelismus zwischen den nordamerikanischen und den europäischen Arten ergab. Aus der Section Eudoteiclia wurden bisher aus Nordamerika folgende Arten und Formen beschrieben, resp. aufgeführt: 1. G. acuta Michx. ^), 2. G. pleheja Cham, in Bunge*), 3. G. acuta ß, stricta Griseb.^), 4. G. mexica na Gr'iseh.^), b.G. tenuis Griseb. '^), 6. G. Harttcegii Benth. ^), 7. G. heterosepala Engelm.^), 8. G. Wrightii Asa Gray^"}, 9. G. Wisliceni Engelm. ") ^^). Von diesen Formen sind G. heterosepala Engelm. und G. Wisliceiü Engelm. vollkommen aufgeklärte, durch sehr auffallende Merkmale ausgezeichnete Arten. Die erstere vertritt in Nordamerika den Typus der G. mmpestris, der sie habituell vollkommen gleicht. von der sie aber durch constant pentamere Blüten verschieden ist: G. Wisliceni nimmt in Folge der häutigen kurzzähnigen, auf einer Seite aufgeschlitzten Kelche unter den Arten der Section eine ganz isolirte Stellung ein. Alle übrigen Formen bedürfen einer Aufklärung. Dadurch, dass vier von ihnen, nämlich G. acuta, G. stricta, G. pleheja. G. tenuis von Asa Gray dem Begriffe der G. Ämarella sub- sumirt wurden, ist allerdings angedeutet, dass sie diesem Typus 1) Einen Theil der gewonnenen Anschauungen babe ich auch vor Kurzem in einer Abhandlung, betitelt: „Descendenztheoretische Untersuchungen. I. Der Saisondimorphismus im Pflanzenreiche", dargelegt. Vgl. Denkschr. d. kais Akad. d. Wissensch. in Wien. Math.-naturw. Gl. 1900. In dieser Abhandlung finden sich auch die Systematik der europäischen Arten betreffende, nachträgliche Angaben. 2) Für die Zugänglichmachung mir wichtiger Materialien bin ich ins- besondere Herrn Geh. ßath A. Engler (Berlin), den Herren Bureau und Franchet (Paris), Herrn J. Briquet (Genf), Herrn Dr. A. Zahlbruckner (Wien) und Herrn Dr. Th. Holm in Brookland zu Dank verpflichtet. 3) Flora Am. bor. I. p. 177. *) Conspect. gen. Gent. p. 54. tab. IX. Fig. 5 (1824J. 5) Gen. et Spec. Gent. pag. 242 (1839). 6) a. a. 0. S. 243. '') a. a. 0. S. 250. ^j Bentham, Plant. Hartweg. no. 351. '') Transact. Acad. St. Louis. II. p. 215. tab. 8. 10) Synopt. Flora of N. Americ. II. s. p. 118 (1878). 11) Transact. Acad. St. Louis II. p. 215. tab. 7. 1-) Ueber das eventuelle Vorkommen von G. auriculata Pall. vgl. A. Gray a. a. 0. S. 118. 170 angehören, ohne aber, dass ihr Verhältniss zu einander und /.u den anderen Formen aufgeklärt wäre. Zwei der erwähnten Formen (G. mexicana, G. Hartwegii) können geradezu als versehollen be- zeichnet werden. Eine Aufklärung der in Rede stehenden Pflanzen war mir dadurch möglich, dass ich von allen wichtigen Original-Exemplare sah. Solche von G. stricta, teniiis, Hartwegii und mexicana be- finden sich im Berliner Herbarium, solche von G. pleheja in den Herbarien der Wiener Universität und des Wiener Hofmuseums, ein Original-Exemplar der G. acuta erhielt ich aus dem Pariser Musee d'histoire naturelle. Bei Durchsicht dieser Exemplare ergibt sich zunächst, dass wir es nach dem Baue des Kelches mit zwei ganz verschiedenen Formenreihen zu thun haben; die eine Reihe hat einen sehr tief, oft nahezu bis zur Basis gespaltenen Kelch, dessen Zähne 3 — 6 mal so lang als die Röhre sind, die zweite Reihe zeigt einen Kelch, dessen Zähne an Länge jene der Röhre nicht oder nur wenig übertreffen. Der ersten Reihe gehören G. stricta, acuta, tenuis, pleheja, der zweiten Reihe Hartwegii, mexicana an. Wollen wir zunächst die erste Artengruppe etwas näher be- trachten. Am längsten bekannt ist G. acuta Michx., und die Klar- stellung der ganzen Artengruppe, sowie ihrer Nomenclatur hängt mit der Möglichkeit der Aufklärung dieser Pflanze zusammen. Die Pflanze wurde 1803 von Michaux (Flora boreali - americana-L p. 177) beschrieben. Die Beschreibung ist nicht darnach, um eine Art bei etwas genauerer Auffassung der Formen zu erkennen. Hervorzuheben wären höchstens folgende Merkmale: „Foliis sub- amplexicaulibus, oblongo ovalibus, acutissimis" ^), dann „folia erecta". Als Verbreitung wird angegeben: „In altis montibusOorolinae et in Canada prope Tadoussack". In Anbetracht dieser Beschaffen- heit der Michaux'schen Beschreibung war es mir sehr werthvoll, dass ich durch die Freundüchkeit der Herren Bureau und F rauchet aus dem Pariser Museum ein Mi chaux'sches Original- Exemplar erhielt. Dasselbe ist in Taf. VI in Fig. 2 abgebildet. Bezüglich dieses Exemplares theilte mir Herr A. F rauchet brieflich Folgendes mit: Das Herbarium Michaux wurde um 1799 in drei Sammlungen getheilt, die eine wurde in das General-Herbarium des Pariser Museums eingereiht, eine zweite getrennt als „Herbier Michaux" aufgestellt, die dritte erhielt Richard, dessen Herbarium heute im Herbarium Drake del Castillo's aufbewahrt wird. Das mir übersendete Exemplar entstammt dem General-Herbare des Pariser Museums; Herr Fr an che t hatte aber die Liebenswürdigkeit, es mit dem Exemplare im Herbier Richard, resp. Drake del Oa- still o zu vergleichen und er schrieb mir diesbezüglich: „Ne- ansmoins vous pouvez avoir une absolue confiance dans l'identite de la plante avec celle de l'herbier Richard, type de la description. ^) Die Sperrung rührt von mir her. 171 ear j"ai fait la coraparaisoii et le moiudre doute n'est pas possible"'. Mit dieser G. acuta Michx. sind nun Pflanzen, welche sich im Herbarium des kgl. botanischen Museums in BerUn befinden und die Grisebach selbst als (?. acuta ß. stricta bezeichnete^), voll- ständig gleich. Zieht man in Betracht, was Grisebach bei Be- schreibung seiner var. ß stricta -) von dieser sagt, so findet man, dass kein einziges Merkmal angegeben wird, das mit Michaux's Diagnose und Pflanze im Widerspruche stünde. Gewisse Merkmale, die Grisebach anführt (z. B. „caule 2—4 pedali", „foliis radi- calibus plerumque emarcidis") sollen offenbar den Gegensatz zur typischen G. acuta, d. h. zu dem, was er als Typus auffasste, an- deuten. Daraus nun, dass gerade diese Merkmale auf Michaux's Pflanze passen, möchte ich folgern, dass Grisebach die G. acuta in einer anderen Umgrenzung als Michaux nahm, dass er insbesondere durch Miteinbeziehung der sofort zu besprechenden G. plebeja Cham, zu einem anderen Speciesbegriff als Michaux kam, dann aber doch den auch 4hm auffallenden Michaux' sehen Typus von dieser so construirten Art abtrennen wollte. Dass Grisebach seinen Speciesbegriff der G. acuta zum Theile von G. plebeja ableitete, geht auch daraus hervor, dass er directe G. plebeja als Synonym zu G. acuta citirte und dass er mehrfach Exemplare der ersteren als G. acuta bestimmte (Wiener Hofmus., Herb. Berlin). Durch diesen Irrthum Grisebach's wird die Ävd- stellung der mit G. acuta vollkommen identischen G. stricta Griseb. verständlich. Da Niemand weiterhin die Michaux'sche Pflanze untersuchte, erhielt sich die Bezeichnung G. stricta als verschieden von G. acuta bis auf den heutigen Tag. (Vgl. Hook er, Asa Gray etc.) 6r. tenuls wurde von Grisebach^) so beschrieben, dass sie als wesentlich verschieden von G. acuta erscheinen musste. Er stellte sie nicht in die Section Endotricha, sondern in die Section Arctophila. fügte aber die Bemerkung hinzu: „Species omnino media inter Amarellam et Arctophilam. Habitus G. acutae, a qua facile foliorum forma, corollaeque loborum et Corona nulla vil ex tribus vix capillis constituta distinguitur". Hook er*) schloss sich der Auffassung Grisebach's an, stellte die Pflanze aber un- mittelbar neben die Arten der Section Amarella. Asa Gray ging noch weiter, indem er die G. tenuis directe als Varietät seiner G. Amarella neben G. acuta und stricta unterordnete. Eine Untersuchung der im Berliner Herbarium erliegenden Original- Exemplare") brachte mich aber zur Ueberzeugung, dass G. tenuis ^) Die Etikette lautet: „Gentiana acuta Mich, ß stricta Rocky Moun- tains, ded. Grisebach". 2) Gen. et See. Gent. p. 242 (1839). 3) Gen. et. spec. Gent. p. 250. *) Flora bor. am. IL p. 63 (1840). 5) Etikette von Grisebach's Hand: „Gentiana tenuis Gris. Flor. Am. bor. Mackenzie River, ded. Grisebach". 172 unmöglich von G. acuta unterschieden werden kann. Die Merk- male, auf Grund deren G. tenuis unterschieden wurde, waren insbesondere: Die stumpflichen Blätter, die tetramere CoroUe, die feingewimperten Kelchzähne, der Mangel des Bartes im Corollen- schlund. Von diesen Merkmalen beruhen zwei insoferne auf einem Irrthume, als die CoroUen theils tetramer, theils pentamer sind (wie bei allen hier in Betracht kommenden Arten), als ferner der Bart im Corollenschlund in den von mir untersuchten Blüten vor- handen war. übrigens auch von Hooker a. a. 0. schon beschrieben und abgebildet wurde. Das Hervorheben der stumpfen Blätter ist dadurch leicht verständhch, als die Original-Exemplare der G. tenuis erst im Aufblühen waren, daher noch die unteren stumpfen Stengelblätter besassen; die Wimperung der Kelchblätter ist an den Original-Exemplaren zwar deutlich zu sehen, kann aber inso- ferne nicht als unterscheidendes Merkmal festgehalten werden, als eine zarte Wimperung der Sepalränder bei allen Arten aus der Verwandtschaft der G. Amarella vorkommt, nur bei verschiedeneu Exemplaren verschieden deutlich hörvortritt. Ich zögere daher keinen Augenblick, G. tenuis Gris. als identisch mit G. acuta zu erklären. Die vierte der erwähnten Pflanzen der ersten Formenreihe. G. 2>hheja, erscheint dagegen als etwas von den bisher besprochenen Formen Verschiedenes. Die erste Beschreibung der G. plebeja findet sich in Bunge's Oonspectus generis Gentianae, p. 54 (1824)^), wo auch auf Tafel IX und Fig. 5 die Pflanze abgebildet ist. Nach dieser Beschreibung und Abbildung allein wäre es kaum möglich, die G. pleheja richtig zu deuten, nicht so sehr, weil etwa Ab- bildung und Beschreibung schlecht wären, sondern deshalb, well auf Merkmale besonderes Gewicht gelegt wurde, die uns bei dem heutigen Stande der Systematik der in Betracht kommenden Arten- gruppe als weniger wichtig erscheinen, oder sich directe als in- constant erwiesen haben (z. B. „corollis quadrifidis", „caule ramoso ramisque alatis" etc.). In viel sicherer Weise lässt sich die Pflanze durch Original-Exemplare klarstellen. Solche sah ich im Herbarium der \Viener Universität und im Herbarium des Wiener Hofmuseuins. Letztere stammten aus dem Herbar End- licher. Beide ganz übereinstimmende Exemplare tragen die Stand- ortbezeichnung „ünaiaschka-', das auch in Bunge 1. c. als Heimat der Pflanze angegeben wird. Mit diesen Original-Exemplaren vollkommen übereinstimmende Pflanzen fand ich mit folgenden, die Herkunft betreffenden Angaben: „G. plebeja Cham. — com. Ledebour" im Herbarium des Wiener Hofmuseums, vermuthlich auch ein Original-Exemplar, ferner „Una- laschka, leg. Dr. Mertens" (Herb. Hofm., H. Ü. W. -), „üna- 1) Acta Mosqu. Tom. VII ^) Ich gebrauche hier und im Folgenden für die benützten Herbarien folgende Abkürzungen: H. U. W. = Herbarium des bot. Museums der k. k. Universität Wien. — H. Hofm. = Herbarium des k. k. naturh. Hofmuseums in Wien. — H. Berl. = Herbarium des kgl. botanischen Museums in Berlin. — H. Deless. = Herbarium Delessert (Genf). 173 laschka, corara. Fischer" (Herb. Berl.), „ünalaschka. Exped. Lütk." (Herb. Berl.). Nach all' diesen Exemplaren ist G. pleheja eine der G. acuta sehr nahe stehende Art, die sich von ihr durch die zu- meist geringere Grösse, durch die geringere Zahl der Internodien, durch die stumpflichen unteren und mittleren Stengelbiätter, durch im Vergleiche mit den Stengelinternodien kurze Blätter recht auffallend unterscheidet. Dieser Auffassung scheint nun allerdings die Beschreibung und Abbildung in der erwähnten Abhandlung Bunge's zu widersprechen, welche letztere eine Pflanze mit rela- tiv langen spitzen Blättern darstellt. Trotzdem nehme ich keinen Anstand, die erwähnten Merkmale für charakteristisch für G. plebejd Cham., zu halten, da mir in diesem Falle, in welchem der Autor nicht selbst Abbildung und Beschreibung lieferte, die von ihm her- rührenden Original-Exemplare wichtiger als jene erscheinen, üebrigens deuten denn doch auch einige Merkmale der von Bunge dargestellten Pflanze an, dass es sich um dieselbe Pflanze, wie bei dem Original-Exemplare, handelt und dass nur ein abnorm üppiges Exemplar vorlag. Diese Merkmale sind die geringe Zahl der Stengelinternodien (5), die wenig scharfe Zuspitzung der Stengelblätter. Dem Umstände, dass Bunge die G. plebeja tetra- mere Blüten zuschreibt, lege ich gar keine Bedeutung bei. da ja bei aflen eudotrichen Gentianen solche gelegentlich häufig vor- kommen. Das Nichtübereinstimmen der Original-Beschreibung der G. plebeja mit den Original-Exemplaren könnte allerdings dazu benutzt werden, um den Namen ganz fallen zu lassen, und die oben charakterisirte Pflanze neu zu benennen, doch möchte ich davon, um Neubenennungen möglichst zu vermeiden, absehen und lieber den Namen G. 2Jl(^beja in einem von der Original-Diagnose etwas abweichenden, nach den Original-Exemplaren rectificirten Sinne gebrauchen. (Fortsetzung folgt.) „Amica Doronicuni Jacquin" und ihre nächsten Verwandten. (Fortsetzung.') Von Dr. Fritz Vierhapper (Wien). (Mit Tafel VII und einer Karte.) Wie verschiedenartig die Ansichten über die drei besproche- nen Arten bis in die jüngste Zeit waren, soll durch eine kurze Darstellung der Nomenclatur-Verhältnisse gekennzeichnet werden. Die erste binär benannte Species der Gruppe war Doronicam Clusii, welches von Allion i nach einem Citate in seiner Flora Pedemontana (I [1785] p. 205) bereits in den „Miscellanea philo- sophico mathematica Taurinensia (von 1759 an tom. V, p. 7U) er- wähnt wurde-). Dass Jacquin in der Flora Austriaca (I. [1773] 1) Vgl. Nr. 4, S. 109 f. f. 2) Leider war mir diese Zeitschrift nicht zugänglich; doch ist gar kein Grund anzunehmen, dass Allioni dort eine andere Pflanze gemeint hat, als später in der Flora Pedemontana. 174 p. 57 ic. tab. 92) unter seiner Anüca Doronicum, die er früher (Enumeratio stirpium [1762] p. 155) fälschlich mit Linne's Senecio Doronicum identificirte, das Doronicum calcareum, wenn schon nicht ausschliesslich, so doch vorzugsweise verstanden hat, geht aus der citirten Abbildung ebenso sehr wie aus Original-Exem- plaren des Herbarium Jacquin hervor, die ich im hiesigen k. k. Hofmuseum eingesehen habe ^). Im Jahre 1785 hat dann AUioni die Arnica Clusii in der Flora Pedemontana (auf tab. 17, Fig. 1. 2) gut abgebildet. Dieses Bild und die von AI Moni angeführten Standorte (Col di Tenda u. s. w.) beweisen, dass er unter dem Namen Arnica Clusii jene Pflanze verstanden hat, welche Lamarck ein Jahr später (Dict. Encycl. method. [Botan.] II [1786 resp. 1790] p. 313) als Doronicum hirsiUum und Villars (Hist. plant. Dauph. III [1789] p. 210) als Arnica Stiriaca be- schrieben hat, also unser Doronicum Clusii. Auffallend ist, dass Lamarck und auch Villars die Arnica Clusii zu Doronicum hirsutum resp. zu Arnica Stiriaca als Synonym citiren, während sie Beide es fraglich finden, ob Arnica Doronicum Jacquin dasselbe bedeute. Hierauf haben spätere Autoren nicht mehr geachtet, in- dem sie die beiden Pflanzen confundirten und unter demselben Namen brachten, so z. B. Will den ow (Spec. plant, tom. III, pars. 3 [1800] p. 2108) als Arnica Doronicum, Oassini (in Dict. sc. nat. XIX [1826] p. 295 sec. Ind. Kow.) als Grammarthron hiligula- tum^), Reichen bach (Flor. Germ. exe. [1830—1832] p. 233) als Aronicum Doronicum, De Oandolle (in Prodr. syst. nat. veg. VI [1837] p. 319 ebenfalls als Aronicum Doronicum, Koch (Synopsis. Flor. Germ. -Hei V. ed. II [1843] p. 421) als Aronicum Clusii. Gaudin (Flor. Helv. V [1829] p. 334) und Bertoloni (Flor. St. IX [1853] p. 303) haben unter Arnica Doronicum ebenso wie Grenier und Godron (Flor, de France II [1850] p. 109) unter Aronicum Doronicum und Hausmann (Flora von Tirol I [1851] S. 462) und Gremli (a. a. 0.) unter Aronicum Clusii zunächst nur echtes Doronicum Clusii verstanden, wie noch mehr als aus den betreffenden Beschreibungen, in welchen (abgesehen von denen in den späteren Auflagen des Gremli'schen Buches) die allein massgebenden Verschiedenheiten in der Art der Trichom-Be- kleidung keine entsprechende Berücksichtigung fanden, aus den Standortsangaben zu ersehen ist. Dass andererseits Neilreich's Aronicum Clusii und Haläcsy's Aronicum Doronicum mit meinem Doronicum calcareum identisch sind, wurde schon früher hervorgehoben. Tausch (in der Flora XI [1828] I. S. 178) war der Erste, der die Arnica Clusii zur Gattung Doronicum stellte. Allerdings dachte er bei seinem Doronicum Clusii nicht allein an die Pflanze der westlichen Urgebirge der Alpen, sondern er subsumirte dem- ^) üeber die anderen Synoyme des JJ. calcareum vergl. ina ersten Theile dieser Arbeit. -) Wobei er allerdings zunächst an Arnica Clusii All. gedacht haben dürfte. 175 selben auch die Aniica glacialis Wulf, als var. y. integrifolium {ß) „Aconitum Pardaliaucltcs-' ; seine var. a. villosnm entspricht dem Doronicum Clusil, wie ich diese Art auffasse (insbesondere dürfte Tausch die stärker behaarten westHchsten und östlichsten Formen gemeint haben), und zugleich auch meinem D. calcaream. was daraus hervorgeht dass er sowohl Ärnica Clusli All. als auch A. Doroiiicuni Jacq. als Synonyme citirt. Die var. y. integrifolium (d.) D. II austriacum I Clus., welche die bei Allioni a. a. 0. durch Fig. 2 abgebildete Pflanze vorstellen soll, ist auch offenbar nichts Anderes als ein D. Clusii mit mehr oder minder ganz- randigen Blättern (die ßandbeschaffenheit derselben ist ja sehr variabel), während var. ß. glabratum verkahlten Formen des B. Clusii oder auch, da die Stärke der Bekleidung kein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zwischen beiden Arten ist, des D. glaciale entspricht. Nach Tausch wurde die Bezeichnung Doronicum Clusii u. a. von Willkomm und Lange (Prodr. Flor. Hisp. II [1870] p. 109)') und Fritsch (Excursionsflora 1897, S. 580) an- gewendet, ohne dass aber die Pflanze Allioni's von der Jac- quin's getrennt wurde. Beck (a. a. 0.) nannte das D. calcareum D. Clusii. Doronicum glaciale wurde zuerst von Wulfen (in Jac- quin Collect. I [1786] p. 230) als Arnica glacialis ganz gut be- schrieben, und später hat Jacquin (ic. plant, rar. III. [1786 — 93] p. 15 tab. 586) den Habitus der Pflanze im Bilde trefflich festgehalten. Auch Willdenow hat (a. a. 0. p. 2109) die Pflanze als Arnica glacialis aufgenommen. Später ging sie häufig als Varietät des Doronicum Clusii, so z. B. bei Tausch (a. a. 0.). Koch (Syn. flor. Germ. Helv. [1837] p. 382) bezeichnet sie als Aronicum Clusii b glaciale (Koch's andere Varietäten beziehen sich wohl nur auf verschiedene Formen des D. Clusii), De Candolle (a. a. 0.) stellte das D. glaciale als var. y. glaciale zu seinem Aroni- cum scorpioides. Gaudin (a. a. 0. p. 333) hat, worauf auch Tavel hinwies, unter Arnica scorpioides ß minor, als deren Synonym er Arnica glacialis Jacq. anführt, nicht diese, sondern kleine Formen der „Arnica scorpioides" verstanden. Neilreich (a. a. 0.) hält Doronicum glaciale nur für eine „niedrige Hochalpenform" des D. Clusii, und A. Kern er hat einst in seinem Herbar notirt, dass er zwischen Aronicum glaciale und Clusii keinen Unterschied zu finden vermöge. Eine selbständige Stellung fand Wulfen's Arnica bei Bertoloni (a. a. 0. p. 305) als Arnica glacialis, bei Reichenbach (a. a. 0.), Koch (Synopsis ed. 11 a. a. 0.), Hausmann (a. a. 0.) — hier allerdings mit dem Bemerken, dass sie mit D. Clusii eine Art bilde — Tavel (a. a. 0.) u. s. w. als Aronicum glaciale. Nyman (Sylloge flor. Eur. [1854—1855 p. 1]) hat zuerst die Pflanze als Doronicum glaciale bezeichnet, ein Vor- gehen, dem sich später Ho ff mann (bei Engler und Prantl a. a. 0.), Fritsch (a. a. 0.) und Andere anschlössen. 1) Die Beschreibung passt auf die typische Pflanze. Ich sah aus der iberischen Halbinsel allerdings keine Belege. 176 Boronicum lotigifoUum Eeichenbach (Fl. Germ. exe. [1830 — 1832] p. 234) wird von Neil reich (a. a. 0.) als Synonym zu seinem Aronirum Chisii (i. e. D. calcareum ra.) gezogen, während Nyman (Consp. Flor. Eur. [1878—1882] p. 350) die Pflanze als Unterart dem J). Äustriarum .Jacq. subsumirt. Ich halte es für wahrscheinlich, dass Neilreich die Reichenbach'sche Pflanze besser benrtheilt hat als Nyman, u. zw. aus folgendem Grunde: Eeichenbach sagt von seinem Boronicum, dass es einen Fuss hoch wird und den Habitus des D. plantagineum hat. einer Pflanze, die etwa unserer Cineraria pratensis nicht unähnlich sieht. Ein solchei- Wuchs kommt nun niemals dem D. Äustriacum zu, ein annähernd ähnhcher ist aber bei D. calcareum. oder auch einer der beiden anderen besprochenen Arten. thatsächUch an Exemplaren relativ feuchter, schattiger Standorte mitunter zu beob- achten. So auffallend allerdings, wie es Reichenbach schildert, fand ich die Sache nie. Die Standorte, welche Eeichenbach, Clusius citirend, für D. hmgifolium angibt. Schneeberg und Gipfel des Etscher in Oesterreich, Neuberger Alpen in Steiermark, lassen zwar nicht ganz sicher entscheiden, welche Pflanze ge- meint ist, weisen aber immerhin mehr auf eine Form des />. calcareum, da B. Äustriacum wohl nur selten bis zu den Gipfeln emporsteigt, eine dritte Art aber schwerlich in Betracht kommt. Ein scheinbar wichtiges Argument spricht allerdings gegen die Richtigkeit der Neilreich'schen Ansicht, dass B. longifolium zu B. Clusii (resp. calcareum.) zu ziehen sei, d. i. der Umstand, der oftenbar auch Nyman veranlasste, die Pflanze zu D. Ausiriacum zu stellen, dass das Boronicum Eeichenbach's in der Gattung Boronicum im engeren Sinne (mit pappuslosen Eaudblüten) aufgeführt wird. Es ist aber diese Thatsache nur scheinbar von grosser Bedeutung, denn das bisher häufig zur Gattungs-Unterscheidung herangezogene Merkmal des Vorhanden- seins oder Fehlens des Pappus an den Zungenblüten der Borontcum- Arten ist keineswegs immer constant, sondern indem bald mehr bald weniger Pappushaare auftreten oder auch fast ganz fehlen. Schwankungen unterworfen \). An B. calcareum und Verwandten habe ich zwar ein Spärliehwerden oder gar Fehlen des Pappus der Eandblüten nie beobachtet, es ist aber nicht ausgeschlossen, dass auch von diesen Arten gelegentlich dem Aronicum scorpioides var. (Jecipiens Riehen analoge Formen vorkommen, als deren eine B. longifolium aller Wahrscheinlichkeit nach aulgefasst werden müsste. Doch wenn auch die Stellung des B. longifolium Eeichen- bach in diesem Sinne aufs Bestimmteste geklärt wäre, würde doch der Name Reiehenbach's für die typische Pflanze der nieder- österreichischen Alpen, welche ich B. calcareum nenne, nicht an- ^) So z. B. beschreibt Riehen (in Gest. bot. Zeitschr. XLVII [1897] S. 253) von. Aronicinu scorpioides, das für gewöhnlich wie alle Aronica, einen Pappus an den Zungenblüten besitzt, eine var. decipiens, welche durch das Fehlen desselben ausgezeichnet ist. 177 gewendet werden können, denn Eeichenbach hat diese separat, u. zw. zugleich mit B. Clusii als Aronicum Doronicum bezeichnet. Bei Reichenbach (a. a. 0.) wird noch eine Pflanze aus dieser Verwandtschaft, Doronicum Bauhini A. Sauter, erwähnt und zu Aronicum gestellt. Leider kann ich in Ermanglung eines Originalbeleges und einer auf das in diesem Falle so wesenthche Moment der Trichombekleidung Rücksicht nehmenden Diagnose auch über dieses Doronicum nichts vollkommen Sichergestelltes sagen. D. Bauhini wurde von A. Sauter am weissen Berge bei Sterzing aufgefunden. Die Beschreibung bei Reichenbach lautet: y, Aronicum Bauhini hirsutum, foliis radicalibus longepetiolatis, basi rotundatis, caulinis serai-amplexicaulibus obovato-oblongis asperis, basi argute dentatis, Nanum. bi-tripolHcare, vere hirsutum, tlos parvus". Nach Koch (Syn. ed. II) ist A. Bauhini nur eine stärker behaarte Form des A, Clusii, eine Ansicht, welcher ich schon deswegen nicht beipflichten kann, weil bei Reichenbach die Basalblätter lang gestielt, an der Basis abgerundet genannt werden, was bei D. Clusii nie zutrifft. Ich glaube vielmehr D. Bauhini in einer Form des D. glaciaJe wieder erkannt zu haben, welche auf Alpen Tirols, den am weitesten westlich gelegenen Standorten des D. glaciale hin und wieder unter der typischen Pflanze auftritt. Es hat diese Form immer den Habitus des D. glaciale, welcher sich namentlich im niederen Wüchse und den oft ziemlich lang gestielten Blättern, deren Lamina deutlich vom Stiele abgesetzt ist, kundgibt, weicht aber dadurch von der sozusagen normalen Pflanze ab, dass am Blattrande neben Zöttchen und vielen kurz gestielten Drüsen auch gekräuselte, spitze Haare in grösserer oder geringerer Anzahl auftreten, welche denen des D. Clusii sehr ähnlich sind und nur manchmal durch etwas kürzere Zellen ab- weichen. Auch am Rande der Involucralblätter sind diese krausen, spitzen Flaumhaare neben den für D. glaciale typischen Drüsen- knötchen und langen Zotten zu finden. Längere Drüsenhaare kommen gleichfalls manchmal vor. Ausser durch den niederen Wuchs und die Blattgestalt entspricht die erwähnte Form noch dadurch der Reich enbach'schen Beschreibung, dass sie nicht selten kleinere Köpfchen hat-) als typisches D. glaciale, was ich besonders schön an von der Tribachalpe bei Sand in Tirol stammenden Exemplaren, die im Herbare der k. k. zoologisch-botanischen Ge- sellschaft sich befinden, beobachtete. Trotz des Besitzes der krausen Haare ist diese möglicherweise dem D. Bauliiiii ent- sprechende Pflanze stets sofort als D. glaciale, mit dessen typischer Form sie meist zusammen vorkommt, zu erkennen, eine Verwechs- lung mit D. Clusii nie möglich. Sie ist gewiss keine Zwischen- form (weder nicht hybrider noch hybrider Provenienz) ^) zwischen 1) Arnthaler Alpen, Navis, Brenner u. s. w. 2) „Flos parvus" bei Reichenbach. ^) Gegen die Annahme hybrider Abkunft oder doch nicht für dieselbe spricht auch der gute Pollen der Pflanze. 178 diesem und I). ylaciale. ihre Betrachtung zeigt vielmehr nur, dass auch die zur Unterscheidung der Doronicum-kviQM gut verwend- baren Trichome nur relative Merkmale bieten. Für B. glaciale und calcareum habe ich dies bereits früher angegeben; die Form des D. glaciale, die ich für D. Bauhini halte, und anderseits typisches B. Chisii mit einzelnen Drüsenknötchen am Blattrand, wie ich es gelegentlich beobachtete, zeigen deutlich, dass es auch zwischen diesenbeiden Arten keine absoluten Unterschiede gibt. Gerade hierin aber liegt ein Hinweis auf eine Abstammung aus geraeinsamem Ursprünge. Ein Boronicum, dessen morphologische Beschaffenheit mich dazu brächte, gleich Hausmann (a. a. 0.) anzunehmen, dass B. Clusii und glaciale einer einzigen Art zugehören ^), habe ich aber unter dem mir vorhegenden Material nicht zu Gesicht bekommen. Gleich Reichenbach hat auch Dalla Torre in seiner „Alpenflora" (1. und 2. Auflage)-) innerhalb des be- sprochenen Verwandtschaftskreises drei Arten unterschieden, im Gegensatze zu den meisten anderen Autoren, welche nur B. Clusii und glaciale oder gar nur das erstere als Art anerkennen. Sein B. glaciale entspricht der Beschreibung nach vollkommen der Ärmca glacialis Wulfen (allerdings ist dieselbe nicht immer ür- gebirgspflanze, wie Dalla Torre angibt). Die beiden anderen Arten Dalla Torre's gehören aber, weil er jeder von ihnen „ge- kräuselte Haare" am Blattrande zuschreibt, zur echten Arnica Cln.sti All. Durch die eine derselben. B. Clusii Dalla Torre. sind die seltener vorkommenden am Stengel drüsigen Formen der Pflanze gekennzeichnet (aber keineswegs B. Clusii var. glandu- losum Beck =z B. calcareum ra. p. p., welches am Blattrande keine krausen Flaumhaare aufweist und keine Urgebirgspflanze ist), während die andere, B. Stiriacum Dalla Torre. mit der zottigen Arvica Clusii All., wie sie zumeist vorkommt, identisch ist. (Schlass folgt.) Literatur-Uebersicht % Februar und März 1900. Beck G. V. Ueber eine neue Krankheit unserer Radieschen. (Sitzungsb. d. deutsch, naturw.-med. Ver. „Lotos". 1899. Nr. 8.) 8". 4 S. 1) Hausmann sieht in der Pflanze, die er für Äronicum Bauhini Saut, hält, eine Zwischenform, welche ihn zu dieser Behauptung veranlasst. Ob Hausmann's A. BauJnni, mit der Form, unter welcher ich vaxv D. Bau- hini iSaut. vorstelle, identisch ist, kann ich nicht bestimmt behaupten. 2) Ich beziehe mich im Folgenden auf die zweite Auflage (1899). 3) Die „Literatur-Uebersicht" strebt Vollständigkeit nur mit ßücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 179 Verfasser schildert eine von ihm in Prag beobachtete Infection der Hypocotylknollen von Baphamis durch Peronosporu parasitica. Blüniniel E. K. Beiträae zur Flora von Niederösterreich. (Alle:. bot. Zeitschr. 1900. Nr. 2. S. 24—25.) 8^ Öelakovsky L. J. Ueber die Einporhebunof von Achselsprossen. (Ber. d. deutsch, bot. Ges. XVIII. Bd. Heft 1. S. 2—14.) 8^ 1 Abb. Dalla Torre K. et Harms H. Genera Siphonogaraaruni ad systema Ensflerianum conscripta. Pasc. I. Lipsiae (W. Engelmann). 4". p. 1—80. 4 Mk. Nach dem Erscheinen der „Phanerogamen" der Engler-Prantrschen Pflanzenfamilien entsprach die Herausgabe eines kurzen Auszuges aus dem Werke, analog dem Durand'schen nlndex", einem dringenden Bedürfnisse; erst durch einen solchen kann das in dem Gesammtwerke durchgearbeitete System allgemeine Benützung finden. Der Beginn eines solchen Werkes liegt nun vor. Dasselbe dürfte, soweit nach der vorliegenden Lieferung ein Urtheil möglich ist, den vielfachen Anforderungen, die an ein derartiges Werk gestellt werden können, vollauf entsprechen. Es ist nicht etwa ein blosses Register zu den natürlichen Pflanzenfamilien, sondern ein inhaltsreiches Nach- schlagebuch. Es bringt genaue Gitate der Stellen, an welchen die Publi- cation der betreffenden Gattung, Gattungssection, Familie, Classe ete. publi- ciert wurde, es bringt die wichtigsten Synonyme mit Literaturcitaten, es bringt Angaben über Zahl der Arten und deren geographische Verbreitung. Sämmtliche Gitate zeichnen sich — im angenehmen Gegensatze zu jenen mancher ähnlicher Werke — durch grosse Genauigkeit und Verlässlichkeit aus. Das Werk dürfte eines der allerwichtigsten botanischen Nachschlagf- bücher werden, das kaum in einer botanischen Bibliothek entbehrlich sein wird. Die Art der Numerirung der Familien und Gattungen wird das Werk auch vorzüglich zu Herbarkatalogen geeignet machen. Fritsch K. Beitrag zur Flora von Oonstantiuopel. Bearbeitung der von J. Neraetz in den Jahren 1894—97 in den Umgebungen von Constantinopel gesammelten Pflanzen. I. Kryptogamen. (Deuk- Schr. der kais. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Ol. LXVIII. Bd. S. 219-250.) 4^ 1 Taf. Herr J. Nemetz hat in der im Titel dieser Abhandlung angege- benen Zeit in der Umgebung von Gonstantinopel eine grosse Menge von Pflanzen aller Gruppen gesammelt, deren Bearbeitung in der vorliegenden Arbeit zum Theile vorliegt. Die geringen Kenntnisse, welche wir über die Flora Constantinnpels bisher besassen, sowie die Gründlichkeit dieser Be- arbeitung machen dieselbe sehr werthvoll. An der Bearbeitung des ersten Theiles betheiligten sich ausser dem Autor die Herren: K. v. Keissler (Pilze), J. Steiner (Flechten), Th. Reinbold (Algen), F. Matouschek (Moi)se). Neu beschrieben werden: Bamalina nuda Stnr., Rinodina subrufa Stnr., Caloplaca ferruginea Th. Fr. var. emergens Stnr.. C. ochro-tiigra Stnr., Lecanora luteo-rufa Stnr., L. connecteiis Stnr., Haematomma Ne- metzi Stnr., BuelUa Scutariensis Stnr., Diplotovivia epipoUum Arn. var. reagens Stnr., Catucarpon simillimum Arid. var. subplumheum Stnr., Rhizo- carpjon distincfum Th. Fr. var. Olympicum Stnr., Rh. excentricum Arid, var. urientale Stnr., Gyalecta Flotovii Krb. var. Pistaciae Stnr., Secoliga denigrata Stnr., Arthonia Turciea Stnr., Fharcidia leptaleae Stnr. — Die prächtige Farbentafel bringt Abbildungen eines Theiles der beschriebenen Flechten, zum Theile sehr gelungene, vergrösserte Darstellungen von Krusten- flechten. Fritsch K. Schulflora für die österreichischen Sudeten- und Alpen- länder (mit Ausschluss des Küstenlandes). Schulausgabe der 180 „Excursionsriora tür Geste rreieh''. Wieo. (0. Gerold's Sohn.) Kl. 8^ 387 S. — K 3-60. Des Verfassers ,.Excursionsflora", welche vor zwei Jahren erschien, hatte einem lange gefühlten Bedürfnisse entsprochen, da es für die deutsch- österreichischen Länder die Möglichkeit bot, eine Pflanze sicher und den modernen systematischen Anschauungen entsprechend zu bestimmen. Darum erfreut sich das Buch heute mit Kecht ganz allgemeiner Benützung. Nur für den Gebrauch in Lehranstalten eignete es sich nicht ganz in Folge seines Umfanges und dementsprechend hohen Preises. Es war daher ein glücklicher Gedanke, eine Schulausgabe des Buches zu veranstalten Die nothwendige Kürze wurde in demselben erzielt durch Weglassung der Familiendiagnosen und der Familien-Bestimmungstabellen, durch Zusammenziehung sehr nahe stehender Arten und durch Ausschluss der nur im Küstenlande vorkommen- den Arten. Einige andere Abweichungen gegenüber der ,,Excursionsflora" entsprechen dem Zwecke des Buches als „Sdiulbuch", so die Weglassung der Autorennamen, der Synonyme etc. Der Eeferent hat dei\ Eindruck, dass Verfasser durchwegs in vortrefflicher Weise die Anforderungen der Schule mit den Anforderungen der wissenschaftlichen Botanik zu vereinigen verstand. — — Die Palmen. Vortrag. (Wiener illustr. Garten -Zeitung.) XXV. .Jahrg. 2. Heft. S. 35-43.) 8". Hanaus ek T. F. Lehrbuch der technischen Mikroskopie. Stuttaart. (F. Enke.) S«^. 1. Lieferung. S. 1-160. 101 Abb. Hanau Sek T. F. Botanisches und Praktisches über Kaffee und seine Surrogate. Vortrag. Wiener illustr. Garten-Zeitung. 1900. S. 79—90. Heinricher E. Zur Entwicklungsgeschichte einiger grüner Halb- schmarotzer. Vorläufige Mittheilung. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch. Bd. XVIL Gen.-Vers.-Heft. IL Theil. S. 244-247.) 8^ Betrifft die Keimung von Toz2ia und Thesium. Tozzia keimt blos bei Gegenwart von Nährwurzeln (AlchemiUa), Thesium bei Aussaat unmittel- bar nach der Samenreife. Janczewski, E. de. Sur la pluralite de l'espeee dans le groseillier ä grappes eultive. (Comptes rendus des seances de l'Acad. Paris. 1899.) 4«. 3 p. Verfasser weist nach, dass unsere cultivirten Johannisbeeren auf vier Stammarten zurückzuführen sind, auf i^iftet ruöntHi L. (Heimat: Nord- und Mitteleuropa), B. domesticum Jancz. (Heimat: Mitteleuropa und West- europa), R. propinguum Turcz. (Nordamerika, Sibirien, Japan), R. petraeum. Kamienski Fr. Sur une nouvelle espece d'ütricularia pour la flore du pays (Galicie). (Bull. d. l'Acad. des Sciences de Cracovie. Dec. 1899. p. 505—510.) 8^ Nachweis der U. ochroleuca E. Hartm. für Galizien. Krasan F. Ergebnisse meiner neuesten Untersuchungen über die Polymorphie der Pflanzen. (Botan. Jahrb. f. System. Planzen- geogr. etc. XXVIH. Bd. 2. Heft. S. 181—215.) 8^ Specieller behandelt wird das Verhalten von Festuca glauca und F. sulcata auf verschiedenen Böden, dasjenige von Ktiantia-Formen unter analogen Verschiedenheiten, ferner der Polymorphismus der mitteleuropäi- schen Knautien. Lauche W. und Beck, G. v. Oesterreichs Garten- und Gemüsebau 1848 — 1898. (Geschichte der österreichischen Land- und Forst- wirthschaft und ihrer Industrien 1848—1898.) 8^ 28 S. 181 Murr J. „Griechische Oolonien" ia Valsugana. (Siidtirol.) Fort- setzung. (AUg. bot. Zeitsehr. 1900. Nr. 2. S. 20—23.) 8°. Nestler A. Zur Kenntniss der Wasserausscheidung an den Blättern von Phaseolus muUiflorus Willd. und Boehmeria. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissenseh. Wien. Math.-naturw. Cl. CVIII. Bd. Abth. 1. S. 690—711.) 8". 1. Taf. Ueber die wichtigsten Ergebnisse vgl. S. 2(5. Protic G. Beitrag zur Kenntniss der Moose der llnagebung von Vares in Bosnien. (S.-Abdr. aus den v^^issensch. Mitth. des bosn.- hereeg. Landesmuseums XL) 8*^. 11 p. Mit Ausnahme der lateinischen Namen mit cyrillischen Lettern. Raciborski M. Oryptogamae parasiticae in insula Java lectae exsiccatae. Fase. L u. IL Nr. 1 — 100. Buitenzorg 1899. Es war ein glücklicher Gedanke, Materiale ti'opiseher parasitischer Pilze durch ein eigenes Exsiccatenwerk den Botanikern zugänglich zu machen. Die beiden VDrliegenden Pascikel enthalten eine Fülle interessanter Formen, darunter zahlreicher neuer, durchwegs reich und schön auf- gelegt. Rassmann M. Eine bisher nicht beobachtete Missbildung bei Stachys Germanica. (Bot. Centralbl. 1900. Nr. 8. S. 257—259.) Ronniger K. Ueber Gentiana Burseri auct. gall. (Verh. d. k. k. zool.-botan. Ges. Wien. L. Bd. 1. Heft. S. 33-38.) 8". Verfasser weist nach, dass G. Burseri der Westalpen von jener der Pyrenäen specifisch verschieden ist. Letzterer hat der Name G Burseri Lap. zu verbleiben, erstere ist G. Villarsii Gris. Beide Arten werden vom Verfasser genau diagnosticirt, überdies die Hybriden: G. Planchoni Dörfl. et Ronn. (= G. Burseri X lutea) und G. Villarsii X lutea, von der zwei Formen unterschieden werden: G. media Arvet-Tour. und G. Her- vieri Ronn. Schiffner V. Die Hepaticae der Flora von Buitenzorg. I. Band. Lejden (E. J. Brill). 8". 220 S. Das Buch enthält viel mehr, als der bescheidene Titel vermuthen lässt. Es ■ enthält den Beginn einer monographischen Bearbeitung der Lebermoose Java's, beruhend auf den grossen und sorgfältigen Sammlungen des Verfassers und mehrerer neuerer Forscher, ferner auf einer Revision älteren Materiales. Das Buch enthält Bestimmungstabellen für den, der sich über die Hepaticae Java's orientiren will, und ausführliche und sehr| sorgfältige Diagnosen-, Literatur-Citate und Synonyme brachte schon früher des Ver- fassers „Conspeetus Hep. Archip. Indici". Der erste Band umfasst die Bicciaceae, Marchantiaceae, Jungermanniaceae auakrogyiiae und einen Theil der Jungermanniaceae akrogynae. Das Buch gehört zu jenen systematischen Werken, die nicht momentan durch Auffälligkeit der Resultate blenden, aber in Folge ihres innerenWerthes noch nach vielen Jahrzehnten an Werth nichts eingebüsst haben, zu einer Zeit, in der andere, bei ihrem Erscheinen viel beachtete Arbeiten schon längst vergessen sind. Schubert R. .J. Chonclrites Moldavae Schub., eine Algenart aus dem böhmischen Obersilur. (Neues Jahrb. f. Mineralogie etc. 1900. S. 129—132.) 8°. 2 Abb. Steuer A. Das Zoo-Plankton der alten Donau bei Wien. Vorläufige Mittheilung. (Biolog. Centralbl. XX. Bd. Nr. 1. S. 25—32.) 8^ Wiesner J. Die Rohstoffe des Pflanzenreiches. 2. Aufl. 1. Liefe- rung. S. 1—160, Fig. 1—46. Leipzig (W. Engelmann). 8°. Oesterr. Ijotan. Zeitschrift. 5. Heft. 1900. 14 182 Wenn der grosse Werth der ersten Auflage dieses Buches darin lag, dass sie die erste zusammenfassende naturwissenschaftliche Bearbeitung der pflanzlichen Rohstoffe darstellte, so liegt der Werth dieser zweiten Auflage insbesondere darin, dass sie das kolossale einschlägige Materiale, das seither zum Theile unter dem Einflüsse jenes Buches aufgespeichert wurde, sammelt und einheitlich verarbeitet. Den besten Beweis für den ganz ausserordent- lichen Umfang, den die botanische Kohstofflehre angenommen hat, liefert der Umstand, dass die vorliegende zweite Auflage zwei starke Bände um- fassen wird. Die erste Lieferung bringt: 1. Einleitung, enthaltend eine Feststellung des Begrifi"es KohstoflF, eine Präcisirung der Aufgaben der Roh- stofilehre, einen Ueberblick über die Rohstoffe liefernden Pflanzentheile und eine Schilderung der botanischen Entwicklung der Rohstofi"lehre. 2. Gummi- arten. Der chemische Theil dieses Abschnittes wurde von S. Zeisel be- arbeitet. 3. Harze. Der chemische Theil, bearbeitet von M. Bamberger. Alle Abschnitte zeigen umfassende Berücksichtigung der Literatur und die Verwerthung eigener Untersuchungen. Arnoldi W. Beiträge zur Morphologie der Gymnospermen. III. Embryogenie von Ceplmlotaxiif^ Fortanei. (Flora. 1900. 1. Heft, S. 46—63.) S'*. 1 Taf. Borge 0. Schwedisches Süsswasserplankton. (Botaniska Notiser. 1900. Heft 1. p. 1—26.) 8^ 1 Taf. Bubani P. Flora pyrenaea per ordines naturales gradatim dige sta. Opus posthumum editum curante 0. Pen zig. Val. II. Mediolani (ü. Hoeplius). 8". 719 p. Pflanzengeographisch ist Bubani's Werk durch zahlreiche Standorts- angaben, systematisch durch genaue Beschreibungen, Bemerkungen über Variabilität u. dgl., historisch durch Aufklärungen älterer Namen u. dgl. sehr werthvoll; in nomenclatorischer Hinsicht ist es nicht gelungen, da der Verfasser in Bezug auf Nomenclatur die vorlinneische Zeit mit berücksich- tigt; Namen wie Dasyantlius silvaticus '= Gnaphalium silv.), Phellan- drion Dodonaei ('= Oenanthe fistulosa), Baguenandiera arborea (= Colutea arboresceus), Myrtillus exigua (= Vaccinium Vitis Idaea) etc. werden hoffentlich nicht viel Beifall finden. Burchard 0. Die ünkrautsamen der Klee- und Grassaaten mit besonderer Berücksichtigung ihrer Herkunft. Berlin (P. Parey). 8^ 100 S. 5 Taf. — K. 7-20. Das Buch hat in erster Linie einen praktischen Zweck, nämlich eine genaue Beschreibung und Abbildung der dem Saatgute beigemengten Samen und Früchte, um deren Bestimmung zu ermöglichen und die Feststellung der Provenienz des Saatgutes zu erleichtern. Das Buch kann auch bei einer anderen Aufgabe sehr gute Dienste leisten, nämlich bei der Bearbeitung subfossil oder fossil vorkommender Samen. Buser B. Ueber Alchemilla piibescens Koch, A. truncata Rchb. und eine neue verwandte Art aus den Tiroler Alpen {A. acutata). (Allg. bot. Zeitschr. 1900. Nr. 2. S. 25—26.) 8". ConwentzP. Forstbotanisches Merkbuch. Nachweis der beachtens- werthen und zu schützenden urwüchsigen Sträucher. Bäume und Bestände im Königreiche Preussen. I. Provinz Westpreussen. Berlin (Bornträger). 8". 94 S. 22. Abb. — K. 3. Beginn eines Unternehmens, das auch in anderen Gebieten Nach- ahmung finden sollte. Das Büchlein enthält eine Zusammenstellung be- merkenswerther Vorkommnisse von Holzpflanzen und ist nicht blos in local- historischer und forstwirthschaftlicher, sondern auch in botanischer Hin- sicht von Interesse. Letzteres insbesondere auch durch die schönen Ab- bildungen. 183 Engler A. und Di eis L. Comhretaceae excl. Cornbretnm. Mono- graphien afrikanischer Pflanzenfamilien und -Gattungen. IV. Leipzig (W. Engelraann) 4". 44 S. 15 Taf. 5 Fig. Fonck L. S. J. Streifzüge durch die biblische Flora. Freiburg (Herder). 1900. Gr. 8^ XIV u. 168 p. — Mk. 4. Auch dem einen oder anderen Botaniker dürfte mit der Anzeige des F. 'sehen Werkes ein Dienst erwiesen werden. Es wäre freilich irrig, des Verfassers Studie einzig als botanische Novität zu betrachten ; Exegese, Culturgeschichte und verwandte Wissenszweige werden durch dieselbe nicht weniger gefördert. Verfasser behandelt die biblische Flora, es müssen demnach die Pflanzen, welche er in sein Werk aufnehmen wollte, irgendwo in der Bibel ein Plätzchen gefunden haben oder doch von den Gelehrten im Laufe der Jahrhunderte, wenn auch fälschlich, als biblische Pflanzen ausgegeben worden sein. F. zeigt sich seiner eigenartig vielseitigen Aufgabe, welche an eine ganze Eeihe von Wissensgebieten Aufhellung und Klärung heischend herantritt, in erfreulichster Weise gewachsen, ein Lob, welches keinem seiner zahlreichen Vorgänger auch nur in annähernd gleiciier Weise gespendet werden kann. Fast jede Seite verräth den geschulten und gelehrten Orientalisten. Nicht weniger bewundert man bei der Lesung den Exegeten und Kenner der Bibel; sodann aus den Werken der Kirchenväter, aus den Abhandlun- gen der Pflanzenkundigen des Alterthums, des Mittelalters und der be- ginnenden Neuzeit, aus den hierobotanischen Dissertationen der Botaniker des 17. und 18. Jahrhunderts alles Brauchbare und Beachtenswerthe heraus- zuziehen, dazu bedarf es nicht blos einer genauen Kenntniss der einschlägi- gen Literatur, sondern auch der Befähigung, in Ausnützung derselben mit sichtender Kritik vorzugehen. Doch vorab sind es zwei weitere Vorzüge, welche die Streifzüge gerade nach der botanischen Seite hin auszeichnen. Der eine Vorzug liegt in der sorgfältigen Verwerthung, welche auch die neuere und neueste botanische Literatur gefunden hat. Es sei hier auch erwähnt, dass Verfasser sich vielfach auf Prof. Ascherson bezieht, welcher auch durch seine Vor- lesungen über die Flora der Nilländer, die P. vor einigen Jahren besuchen konnte, auf den Verfasser und sein Buch eingewirkt hat. — Den anderen angedeuteten Vorzug sieht Eeferent darin, dass mühsames Bücherstudium nicht die einzige Quelle ist, aus welcher der Verfasser schöpft. Derselbe konnte vielmehr durch seinen zweijährigen Aufenthalt in Palästina (1895 u. 1896) und durch zahlreiche, während dieser Zeit unternommene, oft mühe- volle Wanderungen seinen „Streifzügen" eine sehr reale Unterlage geben. Eine scharfe Beobachtungsgabe, fleissige Sammelthätigkeit und eine gute Ausbildung in der systematischen Botanik haben diese Wanderungen des Ver- fassers recht erfolgreich werden lassen. Die Darstellung athmet Leben und Frische, was schon die Auf- schriften der fünf Capitel vermuthen lassen : „Am Meeresstrand", „Auf Berges Höhe", „In öder Steppe", „Durch Feld und Flur'-, ,,Bei den Wassern des Todes". Durch diese so ziemlich auf pflanzengeographischer Grundlage beruhende Eintheilung des Ganzen wurde die Gefahr einer völlig zusammen- hanglosen Aneinanderfügung der zu behandelnden Pflanzen glücklich ver- mieden. Die Fachbotaniker dürften finden, dass Verfasser bei der Aufstellung eigener Ansichten sehr beachtenswerthe Gründe vorbringt. Wer bedenkt, dass im biblischen Texte oft nur ganz kurze oder wenig specifische Angaben über eine Pflanze gemacht sind, wird der vorsichtigen Zurückhaltung, welche des Verfassers Endurtheil manchmal durchblicken lässt, nur Anerkennung spenden können. Nach dem Vorwort bringen die „Streif ztige" nur eine Auswahl aus dem reichen Stoffe, den der Verfasser schon gesammelt hat. Hoffentlich be- schenkt uns eine nicht allzuferne Zukunft mit einer vollständigen bibli- schen Flora, welche durch streng wissenschaftliche Abfassung den Forderungen 14* 184 und Forschungen der Zeit entspricht. F. besitzt ebenso sehr die zu einem derartigen Werke nothwendige Allseitigkeit des Wissens, als die Freudigkeit des Schaffens. Um auch Anderen eine Beisteuer zu einem solchen Werke leichter zu Tiiacheu, sei auch an dieser Stelle die Bitte „um gütige Zu- sendung von Nachfragen, Bemerkungen und Berichtigungen" wiederholt, welche Verfasser am Ende des A'orwortes ausspricht. (Daselbst auch die Adresse!) ßpl. Goiran A. Addenda et eraeudanda in flora veronensi. Contrib. IV. Poaceae Specim. III. et IV. (Bull. d. Soc. bot. ital. 1900. Nr. 9/10, p. 273-278, 285—292.) 8". Bringt auch Angaben über das österreichisch-italienische Grenz- gebiet. Handbuch des deutschen Dünenbaus. Berlin (P. Parey). 8°. 650 S. 445 Abb. Als Herausgeber dieses Wei'kes ist der Regierungs- und Baurath Gerhardt in Königsberg in Preussen genannt, der auf Grund seiner reichen Erfahrungen die Abschnitte betr. Küstenströmungen und Wandern der Dünen, Festlegung des Dünensandes bearbeitet hat, während Dr. Abromeit den botanischen, Forstrath Bock den forstlichen und Prof. Dr. Jentzsch den geologischen Theil verfasst hat. Das einzig in seiner Art dastehende, nicht nur den Fachmann, sondern auch weitere Kreise interessirende Werk gewährt uns einen Einblick in ein gewaltiges Culturwerk. Es behandelt im Wesentlichen die Festlegung der gefährlichen Wanderdünen am Ostseestrande, ' namentlich auf der kurischen Nehrung, die die interessantesten Dünen der Welt besitzt. Leider gestattet uns der Raum nicht, auf die ebenso lehrreiche als fesselnde Darstellung der Verfasser einzugehen, und wir müssen auf das Werk selbst verweisen. Die darin enthaltenen Abbildungen beruhen zum Theil auf photographischen Aufnahmen und reihen sich den aus Parey's Verlage früher hervorgegangenen ähnlichen Meisterwerken in mustergiltiger Weise an. Die botanische Abtheilung ist gleichfalls mit einer Reihe gelungener Originalzeichnungen geziert, die theilweise in der Literatur noch nicht ver- öffentlicht sind. Als besonders gelungen sind zu nennen: Elymus arenarius , Ammophüa haltica, Agropyrum repens var. glaucum, Pisum maritimum. In vier Abschnitten werden behandelt: Charakter der Dünenvegetation, biologische und anatomische Verhältnisse der DünenpÜanzen, ihre Gliederung und geographische Verbreitung und die Gulturpflanze der Düne. (Dieser letztere Abschnitt ist im forstwirthschaftlichen Theile in geradezu muster- giltiger Form von Birk geschildert.) Abromeit theilt die Vegetation des Seestrandes ein in die der „weissen- oder Wanderdüne und die der „grauen" oder festliegenden Düne. Die Schilderung der geographischen Verbreitung einiger DünenpÜanzen im deutschen Küstengebiete ist mit einer tabellarischen Uebersicht versehen. Wir wünschen dem in jeder Beziehung gelungenen Buche, das keiner grösseren Bibliothek fehlen sollte, die weiteste Verbreitung. S....Z. Hariot P. Atlas colorie des plantes medicinales indigenes. Paris (Klincksieck). Kl. 8". 144 Pfl. 221 p. — K. 7*80 144 meist nicht schöne farbige Abbildungen europäischer Medicinal- pflanzen mit descriptivem Texte. Haussknecht K. Syrabolae ad floram graecam. Aufzählung der im Sommer 1885 in Griechenland gesammelten Pflanzen. (^Mitth. d. thüring. bot. Ver. Neue Folge. XIII/XIV. S. 18—77.) 8«. Abschluss der für die Flora Griechenlands und des ganzen Orientes sehr wichtigen Abhandlung. Von allgemeinerem Interesse sind die Aus- führungen betreffend die Heimat des Saathafers S. 46 — 48, welche nach dem Verfasser Mitteleuropa ist, und jene bezüglich der Ableitung des Triticum poloiiictim von HaynaUlia villosa. 185 Hindorf R. Seraler's Tropische Agricultur. Ein Handbuch für Pflanzer und Ivaufleute. 2. Auflage. Unter Mitwirkung von 0. War bürg und M. Busemann. Wismar (Hinstorff). 8". 2 Bände. 776 u. 858 S. Hock F. Studien über die geographische Verbreitung der Wald- pflanzen Brandenburgs. V. (Verh. d. bot. Ver. der Prov. Brandenb. XLI. Jahrg. S. 184-210.) 8«. Jacobasch E. Ist Cirsium silvaticum Tausch Art oder Varietät? (Mitth. d. thüring. bot. Ver. Neue Folge. XHI/XIV. S. 8—11.) 8^ Verfasser zieht aus Beobachtungen in der Jenaer Flora den Schluss, dass C. silv. (bekannter unter dem jüngeren Namen C. nemorale Rchb.) eine Standortvarietät von C. lanceolatum ist. Johannsen W. Das Aether- Verfahren beim Frühtreiben mit be- sonderer Berücksichtigung der Fliedertreiberei. Jena (G. Fischer). 8". 28 S. 4 Fig. Verfasser studirt seit 1890 die Wirkung der Behandlung ruhender Pflanzentheile mit Aether und theilt hier die Resultate seiner Untersuchungen mit, soweit sie praktische Bedeutung haben. Darnach lässt sich bei vielen Pflanzen die zum Erlangen von Blüten nöthige Zeit wesentlich abkürzen, wenn vor der Treiberei die Pflanzen einer kurzen (ca. 48 stündigen) Aether- Einwirkung ausgesetzt werden. Klebahn H. Oulturversuche mit Rostpilzen. VIII. Bericht (1899). (Jahrb. f wissensch. Bot. Bd. XXXIV. Heft 3. S. 347—404.) 8". 8 Textfig. Die Versuche der Jahre 1899 galten in erster Linie den Weiden be- wohnenden Arten der Gattung Melampsora, die bekanntlich bisher syste- matisch und biologisch sehr unklar waren und nun durch den Verfasser eine weitgehende Klärung erfahren. Verfasser unterscheidet acht Weidenmelamp- soren, deren Caeoma auf den verschiedenen Wirthspflanzen sich finden. Weitere Versuche galten den Melampsoren auf Populus tremula , der Thecopsora Padi (die wahrscheinlich mit einem Aecidium auf der Fichte zusammenhängt), dem Aecidium elatinum (Zusammenhang mit Ochropsora Sorbi wahrscheinlich), dem Peridermium Pini Kleb, (kein Ergebniss), den Puccinien auf Carex, welche Aecidien auf Bibes bilden (Ergebniss: fünf biologische Arten) und einigen anderen Puccinia- Arten. Kneucker A. Bemerkungen zu den „Oarices exsiccatae". VII. Lie- ferg. (Schluss). (Allg. botan. Zeitschr. 1900. Nr. 3. S. 43—44.) 8°. Aus Oesterreich-Üngarn werden angegeben: Nr. 206 Carex refracta Schkr. Chegul bei Trient (Gelmi), Nr. 207. C. tristis M. B. Peatra mare bei Kronstadt (Römer), C. sempervirens Vill. f. coarctata Huter. Monte Noter in Südtirol, Nr. 210. C. capillaris L. f. minima Beck, Ringelstein im Tristenbachthal (Treffer). Kochs .J. üeber die Gattung Tliea und den chinesischen Thee. (Botanisches Jahrbuch für Systematik etc. XXVII. Bd. V. Heft. S. 577—635.) 8". Lorenz i A. La vegetazione lacustre. (Riviste geogr. ital. VI. Fase. 9.) 8". 9 p. Lucet et Oostantin. RJiizomucor parasiticus. Espece pathogene de l'homme. (Rev. generale de Bot. XIL Tom. Nr. 135. p. 81—98.) 8". 1. Tab. Die Verfasser erzogen den von ihnen als neu beschriebenen Pilz aus dem Sputum einer Frau, welche unter den Symptomen der Tuberculose erkrankte. 186 Malin vaud E. Orthographie de quelques noms botaniques. (Bull, de la Soc. bot. de France. XLVII. Tom. Nr. 1. p. 29—44.) 8". Nachweis der Richtigkeit der Schreibweise Pirus. Möbius M. Der japanische Laekbaum, Rhus veniicifera D. 0. Eine morphologisch-anatomische Studie. Frankfurt a. M. (M. Diester- weg). 4°. 45 S. 1 Taf. 29 Textabb. — K. 4-80. Pirotta E. et Albini A. Osservazione sulla biologia del Tartulb giallo {Terfezia Leonis) (Rendic. della r. Acead. dei Lincei. Vol. IX. 1. sem., fasc. 1.) 8°. 8 p. Strasburger E., Noll F., Schenk H., Schimper A. F. W. Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. 4. Aufl. Jena (G. Fischer). Gr. 8^ 588 S. 667 Abb. — Mk. 7-50. S tu der B. CantJmrellus aurantiacus Wulf. (Hedwigia. XXXIX. Bd. Heft 1. Beibl. S. 6—7.) 8". Seit langer Zeit wird in fast allen Lehr- und Handbüchern eine giftige Art der Gattung Cantharellus angeführt, der C. aurantiacus, und meist in mehr oder minder unklarer Weise von C. cibarius unterschieden. Eine endgiltige Aufklärung dieses Pilzes erschien mit Rücksicht auf die allgemeine Ver- wendung des C. cibarius als Speisepilzes sehr wünschenswerth. Eine solche Aufklärung erfolgt nun durch den Verfasser, der den Pilz im vergangenen Jahre um Bern häufig beobachtete und der nachweist, dass der Pilz erstens , nicht giftig ist und zweitens gar nicht in die Gattung Cantharellus, sondern zu Clitocyhe gehört. Trimen H. and Hooker J. D. A Handbook to the florar of Ceylon. Part. V. London (Dulau et Co.). 8". 477 p. Eriocauloneae, Ci/peruceae, Gramineae. Urban J. Symbolae antillanae seu fundamenta florae Indiae oecidentalis. Vol. I. Berlin (Bornträger). Gr. 8°. 536 p. — K. 40-80. Inhalt: ürban J., Bibliographia (p. 3 — 195), Urban J., Araliaceae, Lindau G., Polygonaceae, Schlechter, R. Äsclepiadaceae, Urban J., Species novae, praesertim portoricenses, Ruhland G., Eriocaulaceae, Buchenau Fr., Juncaceae, Urban J., Sabiaceae. — Indices. Vries H. de. Alimentation et selection. Gr. 8". 38 p. Verfasser zeigte an Culturen von Papaver somniferum f. polycephalum den Einfluss, welchen Verschiedenheiten der Ernährung, insbesondere der jungen Pflanze, auf die Ausbildung morphologischer Charaktere und auf die Mög- lichkeit einer Wirkung der Selection ausüben. Wagner P. Anwendung künstlicher Düngemittel. Berlin (P. Parey). Kl. 8^ 164 S. — K. 3. Warnstorf C. Beiträge zur Kenntniss der Moosflora von Südtirol. (Verh. d. zool.-botan. Ges. Wien. L. Bd. 1. Heft. S. S. 6-23.) 8^ War bürg 0. Monsunia. Beiträge zur Kenntniss der Vegetation des Süd- und ostasiatischen Monsungebietes. Band I. Leipzig (W. Engel mann). 4«. 207 S. 11 Taf. — K. 48. Das Werk, dessen erster Band, prächtig ausgestattet, hier vorliegt, soll in erster Linie die wissenschaftlichen Ergebnisse der Reisen des Ver- fassers in den Jahren 1885 — 89 bringen, daneben aber auch die Bearbeitungen anderer auf das erwähnte Gebiet sich erstreckender Sammlungen. Der vorliegende Band bringt ausser Einleitung und Itinerar die Bearbeitung der Fungi von P. Hennings, der Algen von F. Heydrich, Lebermoose von V. Schiffner, Laubmoose (excl. Sphagnaceae) von V. F. Brotherus, Sphagnuceae von C. Warnstorf, Filicinae von H. Christ, endlich der Bhizocarpaceae, Equisetaceae, Lycopudiaeeae, Selaginellaceae, Cycadaceae , Coniferae und Gnetaceae von War bürg. 187 W est er maier M. ZurKeuntniss der Pneumatophoren. Freiburg i. B. (Üniversitäts-Buchhandlung). 8". 53 S. 3. Taf. Zur Entwickelung und Structur einiger Pteridophyten aus Java. Freiburg i. B. (Universitäts-Buchhandl.). 8°. 27 S. 1 Taf. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Von der durch die k. botanische Gesellschaft in Regensburg herausgegebenen „Flora exsiccata Bavarica" ist Fascikel III, enthaltend Nr. 151 — 250, erschienen. Aus dem reichen Inhalte seien folgende Formen hervorgehoben: 155. Erysimum Meraciifolium L. — 159 a und 159 b. Subu- laria aqiiatica L. — 162. Helianthenmm polifoVmm. Koch. — 165. Ervum Orohus Kittel. — 167. Rosa dumetorum Thuillier f. comota Schwertschlager n. f. — 168. Rosa micrantha Smith var. permixta (Deseglise) Greu. — 170. Rosa graveolens var. Ujpica Ohrist. f. hispida Max Schulze (1887). — 176. Ruhus salishurgensis Focke. — 177. Ruhus incuUtis Wirtg. — 178. Potentilla norve- gica L. f. pingiiis Petunnikov. — 184. Bupleurum raniinculoides L. — 192. Matricaria inodora L. var. amhigua (Led.). — 199. Myosotis Rehsteineri Wartm. — 202. Melampyrum pratense L. var. concolor Schönh. — 205. AlectorolopJius VoUmanni Poeverlein nov. spec. — 209. Armeria purpurea Koch. — 213. Salix purpurea L. var. Helix Koch (f. — 214. Salix purpurea L. var. typica Beck (pr. p.) f. furcata Wimm. cf. — 215. Salix purpurea X {purpurea L. X repens L.) nov. hybr. cf- — 216. Salix Caprea L. var. ovata Anders, f. monstrosa 9- — 217. Salix (Caprea L. X cinerea L.) var. Beichardtii Kern. $. — 218. Salix (Caprea L. X cinerea L.) var. semicinerea Anton Mayer nov. var. f. monstrosa. — 219. Salix (Caprea L. X cinerea L.) var. Gilensis Anton Mayer nov. var. f. monstrosa $. — 220. Salix (Caprea L. X viminalis L.) var. intermedia Wimmer 9. — 221. Salix aurita L. X Caprea L. 9- — 222. Salix (aurita L. cinerea L.) var. auritaeformis Anton Mayer nov. var. 9. — 230. Cyperus longus L. — 244. Carex flava X HornscJmchiana Hoppe. — 247. Chamagrostis minima Borkh. — 249. Azolla caroliniana Willd. — 250. Scolopendrium vulgare Smith, monstr. crispum Willd. CoUins F. S., Holden J., Setchell W. A. Phycotheca boreali-Americana. Fase. XIII. Nr. 601—650. Personal-Nachrichten. Prof. F. Ca var a (Vallorabrosa) wurde zum Professor und Director des botan. Gartens der Universität in Cagliari. Prof. A. N. B erlese (Bologna) zum Professor und Director des botan. Gartens der Universität Sassari ernannt. 188 Dr. Küster hat sich an der Universität Halle a./S. habilitirt. Dr. W. Busse (Berhn) unternimmt im Sommer d. J. eine Forschungsreise nach Deutsch-Ostafrika. Dr. J. Abromeit hat sich an der Universität Königsberg i. P. habilitirt. Geheimrath Prof. Pfeffer in Leipzig und Geheimrath Prof. Schwendener in Berlin wurden zu correspondirenden Mitgliedern der Academie des sciences in Paris ernannt. Dem Geheimrath Prof. Dr. A. Eng 1er wurde der Rothe Adlerorden III. Ol. verliehen. Prof. Dr. 0. Drude in Dresden wurde der k. russ. Stanislaus- orden II. Ol. verheben. Gestorben sind: Der Lichenologe Ernst Kernstock, Prof. au der Über- realschule in Klagenfurt, am 14. April d. J. im 48. Lebensjahre. Der Inspector am botanischen Museum in Kopenhagen Hjal- mar Fred. Chr. Kiaerskou am 18. März d. J. Dr. Adolfo Ernst, Director des National-Museums in Caracas, Venezuela. Andr. Pettersson Winslow in Göteborg am 28. Jan. d. J. Gustav Anders Lindberg in Stockholm am 3. Febr. 1900. Notizen. Rev. G. R. Bullock-Webster (England, Cambridgeshire, Palace Ely) arbeitet an einer Monographie der Characeen und wünscht Materiale von solchen im Tausche zu erwerben. Ein Herbarium, umfassend über 2000 Arten aus dem öster- reichischen Küstenlande und den Alpen (in weissem Papier, von grossem Formate), ist sammt Karten um fl. 250 zu verkaufen. Auskünfte ertheilt Herr Prof. Pospichal, Triest, Via Posta 2. Inhalt der Mai-Nnmmer: Linsbauer L. u. K. , Einige teratologische Befunde an Lonicera tatarica. S. 149. — Horäk B., Zweiter Beitrag zur Flora Montenegro's. S. 156. — Polak J. M., Untersuchungen über die Staminodien der Scrophnlariaceen. (Schluss.) S. Iö4. — Blocki Br., Ein kleiner Beitrag zur Flora von Ostgalizien S. 167, — Wettstein R. v., Die nordamerika- nischen Arten der Gattung Geutiana: Sect. Endotriclia. 8. 168. — Vierhapper F., Ar>iica doronicum Jacq. und ihre nächsten Verwandten. S. 173. — Literatur-Uebersicht. S. 178. — Botanische Sammlungen, Museen etc. S. 187. — Personal-Nachrichten. S. 187. — Notizen. S. 188. Redacteur: Prof. Dr. B. t. Wettstein, Wien, 3/3, ßennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, lU., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift" erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: U und III ä 2 Mark, X— XII und XIV— XXX ä 4 Mark, XXXI— XLI ä 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. NB. Dieser Nummer ist beigegeben Tafel Nr. VI (Wettstein) und Tafel Nr. VI! (Vierhapperj. ÖSTERREICHISCHE Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. L. Jahrgang, N»- 6. Wien, Juni 1900. Die nordamerikanischen Arten der Gattung Gentiana; Sect. Endotricha, Von R. V. Wettstein (Wien). (Mit 1 Tafel und 4 Textabbildungen.) (Furtsetzung.*) Betrachtet man nun die morphologischen Eigenthümlichkeiten und die Verbreitung der G. pleheja mit jenen von G. acuta, so gelangt man zu einem sehr bemerkenswerthen Ergebnisse. G. pleheja verhält sich nämlich zu G. acuta genau so, wie zahlreiche euro- päische frühblühende Endotrichen zu den analogen spätblühenden Arten, also etwa wie G. lingulata Ag. zu G. axillaris Schm., wie G. Suecica Froel. zu G. Germanica Froel. etc. Bei den europäischen Arten beruhen bekanntlich die Beziehungen der genannten Arten zu einander auf Saison-Dimorphismus. Ob es sich bei den beiden erwähnten nordamerikanischen Arten auch um einen solchen handelt, kann ich nicht entscheiden, da nur bei ganz vereinzelten Herbarexemplaren sich Daten bezüglich der Blütezeit vermerkt finden. Einzelne Thatsachen sprechen allerdings für einen Saison- Dimorphismus. In dem Exsiccatenwerke „Plants collected in the vici- nity of Jakutat Bay, Alaska" findet sich beispielsweise sub Nr. 72 vom „Cap. Phipps" Gentiana acuta ausgegeben, gesammelt am 23. Juli 1892 von F. Funston. In derselben Oollection befindet sich sub Nr. 104 vom selben Orte und gleichen Sammeltage G. pleheja ; G. acuta in erster Blüte, G. pleheja nahezu abgeblüht. Darnach scheint also G. pleheja unter sonst gleichen Verhältnissen früher zu blühen als G. acuta, was mit der Annahme eines Saison-Dimorphosmus vollkommen im Einklang steht. Wenn ich also auch einen Saison-Dimorphosmus bei den beiden erwähnten Pflanzen nicht zu beweisen im Stande bin, so möchte ich ihn doch für sehr wahrscheinlich halten. Es wäre dies der erste bisher aufgefundene Fall von Saison-Dimorphosmus in Nord- ') Vgl. Nr. 5, S. 168. Oesterr. totan. Zeitschrift. 6. Heft. 1900. 15 190 amerika. Für die von mir mehrfach gegebene Erklärung des Zu- standekommens dieser Erscheinung wäre eine Untersuchung der Ursachen, welche in Nordamerika die Erscheinung hervorrufen, von ausschlaggebender Bedeutung, und ich mochte die Hoffnung aus- sprechen, dass diese Zeilen einen der amerikanischen Fachcollegen bestimmen, der Sache nachzugehen. Mit Rücksicht darauf, dass G. acuta und G. jAebeja sich morphologisch sehr nahe stehen, gerade so nahe, wie je zwei saisoudimorphe europäische Arten, glaube ich noch vor Erledigung jener Frage berechtigt zu sein, beide als Subspecies einem Speciesbegriffe zu subsumiren, zu dessen Bezeichnung ich den älteren der beiden Namen, nämlich G. acuta, im erweiterten Sinne gebrauchen will. Als eine dritte Form möchte ich diesem Speciesbegritfe einbeziehen eine mir in Herbarien mehrfach begegnete Hochgebirgspflanze, die in den wesent- lichsten hier in Betracht kommenden Merkmalen mit G. acuta und G. plebeja übereinstimmt, jedoch weder den Typus einer früh- noch den einer spätblühenden Art aufweist und daher am besten als G. Holmii m. zu bezeichnen sein wird. Der zweiten früher erwähnten Artenreihe gehören G. Hart- ivegii Beuth.. G. niexkana Gris. und G. Wrightii A. Gray an. Von den zwei ersterwähnten Arten habe ich Original-Exem- plare gesehen, von der letzterwähnten durch freundliche Vermittlung des Herrn Dr. Holm eine Abbildung des Origiual-Exemplares im Herbarium A. Gray und eine Blüte desselben erhalten. Die zuerst beschriebene dieser Arten ist G. mexicana Griseb. ^). Nach der etwas unvollständigen Beschreibung ist die Pflanze aller- dings nicht sicher zu erkennen, wohl aber mit Zuhilfenahme der Herbarexemplare. Grisebach bezieht sich in seiner Diagnose auf Exemplare des Berliner Herbariums, und thatsächlich finden sich in demselben zwei Exemplare, welche Grisebach selbst als G. mexicana bezeichnete. Eines dieser Exemplare ist fragmentarisch und trägt die Etikette „Deppe. Zucualpau alt. 5000'". Die Diagnose Grisebach's passt auf die Pflanze nicht-). Dagegen passt die- selbe vollkommen auf ein zweites Exemplar mit der Bezeichnung „Mejico. c. Ehrenberg", dem ich darum den Werth eines Üriginal- exemplares beimessen möchte. Die Pflanze hat den Habitus einer G. axillaris Schm.. stimmt mit ihr auch im Grossen und Ganzen im Kelchbaue überein. unterscheidet sich aber von ihr durch die auffallend langen Internodien und kurzen Blätter. (Vgl. Taf. VI, Fig. 8.) Geradeso ist G. Hartivegii Benth. sicherzustellen. Im Berliner Herbarium liegt ein Exemplar der Nr. 351 der Hartweg'schen mexikanischen Pflanzen, mithin jene Pflanze, auf die sich Benth am bei seiner Beschreibung bezogt). Die Pflanze zeigt auffallende Aehn- 1) Genera et spec. Gent. p. 243 (1839). ^) Es ist ein Stück der sofort zu besprechenden G. Hartioegii. 3) Bentham, Plant. Hartweg. Nr. 351 (1839). 191 lichkeit mit G. mexicana (schon Ben th am hebt diese Aehnlichkeit hervor), unterscheidet sich aber von ihr durch grössere Blüten und insbesondere durch die durchwegs stumpfen Stengelblätter (Bent- ham: foHis cauHnis obtusissimis.) Es ist dies dieselbe Pflanze, welche in neuerer Zeit durch Pringle (Plantae raexicanae 1892, Nr. 4196) als G. Wrightii viel verbreitet wurde. (Vgl. Taf. VI., Fig. 6.) In der That scheint G. Wrightii mit G. Hartivegii identisch zu sein. Wie schon er- wähnt, erhielt ich durch Herrn Dr. Holm eine Abbildung (Pause) und eine Blüte des Original-Exemplares der G. WrigJitii im Her- barium A. Gray^). Darnach stimmt G. Wrightii mit G. Hartwegii in der Form und Grösse der Blätter, in deren Verhältniss zur Länge der Internodien. in Form des Kelches und der Corolle, in den Farben derselben überein. Ein allerdings den Habitus recht ab- änderndes Merkmal ist die grosse Zahl der Internodien (ca. 16) und damit die Höhe (45 cm) der G. Wrightii. Trotzdem möchte ich G. Wrightii für identisch mit G. Hartivegii halten, da ich hin- länglich bei den europäischen Arten kennen gelernt, wie sehr Stengelhöhe und Internodienzahl durch Standortsverhältnisse be- einflusst sind. Mit Bestimmtheit könnte diese Identificirung natur- gemäss nur in der Heimat der Pflanzen oder auf Grund reicheren Materiales vorgenommen werden. Vergleichen wir nun die beiden sichergestellten Arten der hier in Betracht kommenden Artenreihe, nämlich G. mexicana und G. Hart- ivegii, so ergibt sich wieder ein sehr interessantes Verhältniss. Beide Arten sind von den übrigen Arten der Section Endotricha durch die- selben Merkmale verschieden und stehen sich jedenfalls sehr nahe. Sie bewohnen dasselbe Gebiet und unterscheiden sich von einander durch dieselben Merkmale, durch die sich sonst die „frühblühenden" von den „spätblühenden" Arten unterscheiden: G. Hartwegii hat stumpfe Blätter und längere Stengehnternodien, G. mexicana spitze obere Stengelblätter und zahlreiche, nur kurze Internodien. Hier scheint nun thatsächlich Saison-Dimorphismus, wie bei den euro- päischen Arten vorzuliegen, da sich sicherstellen lässt, dass bei Vorkommen in demselben Gebiete die Art mit den Merkmalen der frühblühenden Art thatsächlich viel früher blüht. Pringle (Plant. mex. Nr. 4196) sammelte im „State of Mexico" 1892 am 18. August G. Hartivegii in Blüte, am 2. October 1892 im gleichen Ent- wicklungszustande G. mexicana (PI. mex. Nr. 4277). Bei einem zweiten, mir vorHegenden Blütenexemplare von G. Hartwegii aus Pringle's Sammlung (Plant, mex. 1892, Nr. 4237) finde ich die Datumangabe „6. September", bei einem weiteren Blütenexemplare von G. mexicana (Bourgeau, Herb. d. 1. comm. scientif. d. Mexique 1) Das Exemplar trägt die Wright'sche Etikette mit den Angaben: ^C. Wright Coli. N. Mex. 1851—52, Nr. 1659. — Gentiana qumqueflora Lam. Torr. Bot. Mex. von Lam.", ferner auf dem Spannblatt die Bemerkungen : ^Springy grouud, Valley near St. Cruz, Sept. 24. flower white, yellowich ulien dry", endlich die Asa Gray'sehe Bestimmung: „G. Wrightii, Gray n. sp." 15* 192 Nr. 1129) das Datum „17. October". Besonders instructiv sind aber in dieser Hinsicht jene Herbar-Exemplare, welche auf 1 Bogen normal entwickelte G. mexicana und am selben Tage und Orte gesammelte putate, d. h. abgemähte und daher verspätet zur Blüte gekommene Exemplare von G. Hartwegii enthalten. Derartige Exemplare sah ich im Herbarium des botanischen Museums in Berlin zweimal, ein Exemplar von Pringle. Plant, mex. 1892, Nr. 4277, und ein Exemplar aus der Sammlung Ehrenberg's, das Grisebach selbst als G. mexicana bezeichnete. Ein ganz gleiches Exemplar aus der Pringle'schen Sammlung findet sich im Herbarium des Wiener Hofmuseums. In diesem Falle möchte ich daher an dem Bestehen eines Saison- Dimorphismus noch weniger als bei G. acuta zweifeln. Hervorhebenswerth erscheint mir allerdings, dass in dem vorliegenden Falle die Differenz zwischen der früh- und der 'spät- blühenden Art grösser ist als sonst, da zu den im Stengel- und Blattbau liegenden Unterschieden noch ein auffallender Unterschied in der Blütengrösse und Blütenfarbe hinzutritt. (Die Blüten von G. Hartwegii sind wesentlich grösser als die von G. mexicana; erstere scheint vorherrschend weisslich-gelb zu sein^}. Es dürfte am natürlichsten sein, G. mexicana und G. Hart- wegii als saisondimorph gegliederte Subspecies demselben Species- begrifife zu subsumiren und zur Bezeichnung desselben den ältesten Namen, d. i. G. mexicana, im erweiterten Sinne zu gebrauchen. Das Areale der G. Mexicana s. 1. scheint an jenes der G. acuta s. 1. zu grenzen, dieses aber auszuschliessen, so dass beide als Repräsentativspecies aufzufassen sein dürften. Ein kritisches Studium der bisher bekannten nordamerika- nischen Arten der Gattung Gentiana, Sect. Endotricha ergibt mithin nicht blos die Möghchkeit einer systematischen Klarstellung der- selben, sondern vor Allem das allgemein interessante Resultat, dass die Gliederung dieses Formenkreises in Nordamerika von denselben Factoren abhängt, wie die des analogen Formenkreises in Europa. Wir finden eine Gliederung in geographische Reprä- sentativspecies, also eine Anpassung an räumlich ver- theilte Factoren {G. acuta s. 1. und G. mexicana s. 1.) und weiters eine saisondimorphe Gliederung jeder dieser Arten {G. acuta Michx. und G. pWbeja einerseits, G. mexicana Gris. und G. Hartwegii anderseits). Dazu kommt noch vielleicht eine zweite geographische Gliederung jeder der beiden geographi- schen Repräsentativspecies in je eine Form der höheren Gebirge (6r. acuta, F. Holmii und eine Hochgebirgsform der G. mexicana, welche ich im Folgenden als F. Fringlei m. bezeichnen werde). Ich lasse hier eine systematische Uebersicht dernord- amerikanischenGentianen aus der Seeüon Endotricha folgen. Aus der Synonymie dürfte sich in Bezug auf Nomenelatur, Auf- 1) Ein Analogen bezüglich der Blütengrösse findet sich bei G. Norica Kern., bezüglich der Blütenfarbe bei G. lutescens Vel. 193 fassung anderer Arten u. dgl. Manches noch ergeben, was ich hier in dieser, eine allgemeine Orientirung bezweckenden Einleitung ab- sichtlich nicht erwähnte: a. Kelchblätter wenig verschieden, nicht zwei davon so stark verbreitet, dass sie die drei übrigen decken. Kelchzähne länger als die Röhre oder nur wenig kürzer ^). Flg. 1 — 4. Auf einer Seite geöffnete und ausgebreitete Kelche von nord- amerikanischen Gentiana- Arten. — Fig. 1. G. acuta Mchx., Fig. 2. G. mexi- cana Gris., Fig. 3. G. heterosepala Engelm., Fig. 4. G. Wisliceni Engelm. Fig. 1 — 4 bei gleicher Vergr. (7:1). 1. G. acuta Michx. Flora borealis Araer. I p. 177 (1803). — Wettstein ampl. ^) Arten, nahe verwandt mit den europäisch-asiatischen Arten, die als G. Amarella im weiteren Sinne zusammengefasst werden können. (Vgl. Wett- stein in Denkschr. d. Wiener Akad. LXIV. Bd., S. 377.) 194 Synonyme: G. acuta Griseb. Gen. et spec. Gent. p. 242. (1839); Griseb. in DC. Prodrom IX. p. 95 (184Ö). — Hooiier Flora boreali-amerie. Vol. II p. 63 (1840). G. Amarella Ledeb. Flora Boss. III. p. 52 (1846—1851) pro parte (planta Sibirica). — A. Gray, Svnopt. flora. Divis. II. p. 118 (1886). G. Ajanensis Murb. in Acta horti Berg. IL Nr. 3. S. 24 (1892)1). Diagnose: Kelchzähne viel länger als die Kelchröhre, die- selbe 3 — 6mal an Länge übertreffend. Kelch röhre meist ca. 1 mm lang. Oorolle 10—15 mm lang. Fruchtknoten und Kapsel sitzend. Verbreitung: Im extratropischen Theile von Nordamerika, und zwar im nördlichen Gebiete: von Labrador und Neufoundland bis Alaska, dann in den gebirgigen Theilen des Westens: südwärts bis Cahfornien. Arizona und Neu-Mexico. Ferner in Nordostasien von der Linie Jenissei- Altai östlich bis zur Meeresküste und in Tibet. Subspecies 1: G. plebeja Cham, in Bunge, Conspect gen. Gent. p. 54. tab. IX. Fig. 5 (1824). Zweijährig. Stengel 5—50 (meist ca. 20) cm hoch, aus 2 — 6 deutlichen Internodien aufgebaut, von denen das 2. oder 3. oder eines von beiden durch besondere Länge auffällt. Rosetten- und Stengelblätter stumpf, nur die obersten der letzteren spitz. Stengehnternodien deutlich länger als die Blätter. Oorolle 10 — 15 mm lang. Synonyme: G. Amarella var. acuta Asa-Gray 1. c. p. 118 pro maxima parte. Abbildung: Taf. VL Fig. 3. — Bunge 1. c. (schlecht). Von mir untersuchte Exemplare. Nordamerika: üna- laschka (eomm. Fischer; IL Berl). — ünalaschka (Exped. Lütk. ; H. Berl.). ünalaschka (Chamisso; H. Hofm.). — ünalaschka (leg. Mertens; H. ü. W.) — Cape Phipps (leg. Funston. — PI. coli, in the vicinity of Yakutat Bay. Alaska, Nr. 104; H. Berl.). — Nordwest- amerika (Weinmann; H. Hofm.). — Bear Lake (ded. Grisebach; H. Berl.). — West-Koctenay (leg. Lyall. — Oregon Boundary Commiss. from Fort Oolville to Eocky Mountains; H. Berl). — Oregon (leg. ? ex herb. Gray; H. Berl.). — Moscow hills. (Eimer flora of Latah County Idaho. Nr. 342; H. Deless). — Rocky moun- tain flora. From the head-waters of Olear Creek and the alpine ridges lying east of „Middle Park", Colorado-Territory (leg. 0. C. Parry; H. Berl.). — E. Hall et J. P. Harbour Rocky Mountain Flora. Lat. 39-41". Nr. 473 (H. Hofm.). — Colorado Rocky (ex herb. Gray; H. Hofm.). — Mt. Kelso, ou grassy slopes near Steven's mine. 10.500' (Holm). — Tuolumue River. California (Collect. Bolander 1866. Nr. 5045; H. Hofm.). ^) G. Ajanensis Murb. muss ich jetzt als Synonym zu G. acuta Michx. ampl. stellen. Die Aufstellung der Art durch Murbeck im Jahre 1892 war ganz berechtigt, da G. acuta damals ganz ungeklärt war, anderseits sich aber die Nothwendigkeit herausstellte, die ostasiatische G. Amarella von der nordwest- asiatisehen und europäischen zu unterscheiden. 195 Asien: Sibiria (leg. Fischer; H. Deless.)- — Ad fluraen Kolyraa (le«'. Angustiiiowicz; H. Hofm., H. Berl.). — Tibet. Provinz Balti, Thale la to Bagmaharäl. (Sehlagintweit Herb. from. India and High Asra: H. Berl. H. Hofm.) — Ajan (leg. Tiling, Flor. ajan. no. 207; H. Hofm.). Der (r. pleheja steht morphologisch nahe eine Hochgebirgs- torm, die sich durch den niederen, oft nur 3—10 cm hohen Stengel, durch die auffallend kleine Zahl gestreckter Internodien. durch die geringe Zahl von Blüten, dann durch die Zartheit aller Theile von jener unterscheidet (vgl. Taf. VI, Fig. 4); ich möchte sie als forma JETolmii bezeichnen und durch diese Benennung ausdrücken, dass es sieh hier immerhin um einen recht auffallenden Typus handelt^). Zwischen der verbreiteten Form voq G. pleheja und dieser f. Holmii gibt es alle Uebergänge, so dass eine schärfere Abtrennung dieser von jener mir (derzeit wenigstens) nicht berechtigt erschien. Exemplare der f. Holmii sind auch schon früheren Beobachtern aufgefallen. Engelmann (Transact. Acad. St. Louis IL p. 214. tab. 9. Fig. 6. 1868) nannte sie var. nana und bildete sie a. a. 0. ab. Asa-Gray (1. c. p. 118) führte sie gleichfalls an. Ich sah f. Hulmil von folgenden Standorten: Colorado: Caribou 10.000'. Juli (E. Penard, Plantae Colo- radenses, Nr. 1891. Nr. 387 und 393; H. Hofm.) — Pikis Peak (leg. Canby; H. Hofm.) — Rocky Mountain, Sept. 1874 (Engelraann, H. Berl.'). — Mt. Massine. 11.000—12.000' 22. VIIL 1899 (leg. Holm). — Mt. Massine, Twin Lakes. 25. VHL 1899 (lee:. Holm). — Thompsons canon 10.500'. 10. VIIL 1899 (leg. HolmJ — Gray- mont, 9500'. 11. IX. 1899 (leg. Holm). (ScWuss folgt.) Nachträge zur Flora von Istrien. Von J. Frey II (Smichow). Seit dem letzten Berichte über die Erweiterung unserer Kenntnisse dieses Florengebietes, den Verfasser bis in's Jahr 1892 fortgeführt hatte, sind über Istrien inhaltreiche, zusammenfassende ^) Mich bestimmte zur besonderen Benennung dieser Form insbesondere auch der Umstand, dass analoge Hochgebirgsformeu auch bei den europäischen Arten der Gruppe vorkommen und dort bekanntlich eine in theoretisch-syste- matischer Hinsicht wichtige Rolle spielen. Ob dieser f. Holmii auch eine solche Bedeutung zukommt, das kann ich, der ich die Verhältnisse des Vorkommens der Pflanze nicht kenne, nicht entscheiden ; nur so viel glaube ich sagen zu können, dass es sich um eine saisondimorph nicht gegliederte Zwischen- form zwischen der früh- und spätblühenden Parallelart hier nicht handelt, dass f. Holmii morphologisch nur der frühblühenden Art, also der G. pleheja nahe steht. Oifen bleibt die Frage, ob es sich hier um eine spätere Anpassungsform der G. pleheja, oder umgekehrt um eine der Stammpflanze derselben nahe stehende Form handelt. -) Originalexemplare der var. nana Engelm. Der Name G. nana kann für die Pflanze nicht verwendet werden mit Kücksieht auf G. nana Wulf; ebenso nicht der von Engelraann auf Herbaretiketten verwendete Name var. alpina mit Rücksicht auf G. alpina Vill. 196 Darstellungen erschienen, nebst allerhand Einzel-Veröffentlichungen. Es ist nun durchaus nicht meine Absicht, hierauf näher oder auch nur auszugsweise einzugehen, wohl aber sollen jene wichtigen Funde im Folgenden zusammengestellt werden, welche hauptsäch- lich das Ergebniss der Forschungen des seit Jahren in Pola an- sässigen k. k. Marine-Oberingenieurs, Herrn Karl üntchj, sind, und mir im Vertrauen darauf mitgetheilt wurden, dass sie von mir zur allgemeinen Kenntniss gebracht werden. Indem ich mich hie- mit dieser Aufgabe unterziehe, schalte ich noch einige Funde ein, die ich selbst im November 1896 in der Gegend von Abbazia gemacht habe, und die ich durch meinen Namen kenntlich mache. Im Zusammenhalte dieser mit den Entdeckungen des Herrn Ober- ingenieurs üntchj zeigt es sich, dass trotz Allem und Allem Istrien immer noch ein ergiebiges Feld ist, welches die zu seiner detaillirten Durchforschung aufgewendete Mühe reichlich lohnt. Unzweifelhaft wird die Ostküste Istrieus mit dem Monte Sissol, die Insel Lussin mit dem Mte. Ossero und besonders die südliche Hälfte von Oherso dem Forscher noch manche angenehme üeber- raschung bieten. Mit Ausnahme Lussins sind aber die genannten Gegenden noch recht unzugänglich und deren Besuch auch ziem- lich kostspielig, so dass es noch geraumer Zeit bedürfen wird, bis diese Landstriche als befriedigend durchforscht bezeichnet werden können. Grosse Veränderungen fand ich in Pola vor, als ich es im Jahre 1896 nach ISjähriger Abwesenheit wieder einmal besucht hatte. Die Stadt hat sich sehr ausgedehnt und hässliche, schmutzige Zinskasernen haben manchen schönen Standort vernichtet. So er- strecken sich die Wohnhäuser bis auf den Monte San Michele und in den westlichen Pra grande. Dadurch sind Cercis Süiquastnim L. und Alopecurus pratensis L. vernichtet und aus der Flora von Süd- Istrien zu streichen. Die reizende Anlage von Paiilownia imperialis und ßroussonetia papyrifera, welche die ümwallung der Citadelle umgab und einen schattigen, anheimelnden Spaziergang bildete, der auch den Botaniker durch Unmassen von Banunculus chins D. 0. und li. parviflorus L. u. dgl. erfreute, ist verwüstet, schmutzig und unfreundlich geworden, mit einzelnen Zinskasernen durchsetzt und zum Felde für Schau- und Marktbuden herabgesunken. Im Val di fievre steht ein abscheuliches, schmutziges Arbeiterwohnhaus just dort, wo dereinst Sison Amomum L. gedieh; ein Theil der alten römischen Mauer, dem Hauptstandorte der Corydalis acaulis, ist durch einen Neubau ersetzt, und so geht es fort, je mehr man sich in der näheren Umgebung umsieht. Dagegen sind nur wenige Aenderungen zum Besseren zu verzeichnen: der Kaiserwald, dessen gesammtes Unterholz im Jahre 1878 zu meinem Entsetzen aus- gehauen worden war, ist nicht nur zu voller ürsprünglichkeit wieder zusammengewachsen, sondern ich fand ihn noch viel dichter und üppiger, als ob ihn niemals eine feindliche Axt berührt hätte. Zum Staunen herangewachsen zeigten sich die vor 1870 an- gepflanzten vielen exotischen Nadelhölzer, so zwar, dass davon der 197 Stadtpark in Klatschhausen zu einem einzigen, dichten Walde ge- worden ist, der die einzelnen Häuser verbirgt. In der weiteren Umgebung von Pola sind Veruda, Porto d'OImi und Val Bado durch Herrn Untchj näher durchforscht und besonders das erst- genannte als Standort ersten Ranges sicher gestellt worden. Minder befriedigend sind dagegen die Ausflüge zum Küstenstreifen des Porto Marecchio (westHch von Dignano) und zur Quarnero-Küste zwischen Altura und der Punta Merlera ausgefallen. Trotzdem zweifle ich nicht, dass auch dort noch Manches zu holen sein wird. That- sächlich ist es besonders in dem nordöstlichen Gebirgstheile geglückt, mehrere Arten sicher zu stellen, deren Indigenat für Süd-Istrien bis dahin zweifelhaft geblieben war. Es sind folgende: Clematis Viticella L.. Hibiscus Trionian L., Hymenocarpus eirclnnatits Savi, Lappa minor D.O., Podospermum laciniatum D.O., Melampyriim cristatum L., Chenopodium polyspermum L., Heleocharis acicularis R. Br. und Bromus patuJus M. K. Merkwürdig ist, dass sich die Eisenbahn nach mehr als 20jährigem Bestehen bisher noch keineswegs als Pflanzen-Importeur erwiesen hat; sie brachte seit 1878 nicht eine einzige Art, während der Seeverkehr hie und da immer wieder merkwürdige Arten auf- tauchen macht. So ist Solanum citrullaefolium A. Br., das nach meinem Wegziehen von Fola ganz versehwunden war, wieder auf- getaucht, u. zw. merkwürdiger Weise wieder bei den Max-Baracken; Xanthium italiciim Mor. scheint sich in den Arsenalhöfeu und sonst in der Umgebung von Pola zu erhalten und Hedysarnm coronarium L. ist dort im Jahre 1899 neu erschienen. Grosse Ver- änderungen gehen auf Brioni maggiore vor sich, seitdem diese Insel den Besitzer gewechselt hat; nun soll es die Milchkammer von Pola werden, und sich durch Entsumpfung und Bebauung zu einem gesunden Aufenthaltsort umgestalten. Im Folgenden habe ich durch fetten Druck die für Istrien neuen, mittelst cursivem durchschossenen Druck die für Süd- Istrien neuen Formen hervorgehoben. Uebrigens sind nur Pflanzen aufgenommen, die aus irgend einem Grunde zu erwähnen wichtig sind. Jene, von denen mir Beleg -Exemplare nicht vorgelegen sind, habe ich durch ein Sternchen kenntlich gemacht, von allen nicht so bezeichneten habe ich Belege in meinem Herbare. Clematis Viticella L. In Hecken zwischen Marzana und Monticchio (1892) und im Val Bado; zwischen Vitex-Gebüsch im Porto Marecchio zahlreich ; am Seestraude bei Veruda einzeln. Thalictrum elatum Jcq. Hecken im Val Bado (1897). Dazu wird wahrscheinlich auch das Th. minus der Flora von Süd- Istrien gehören, von dem ich brauchbare Exemplare bisher nicht gesehen habe. Banuncidus flahellatus Desf. Reichlieh auf den Hügeln zwischen den römischen Steinbrüchen und Veruda; einzeln hinter dem Fort Movidal (1893). 198 R. chaerophyUos L. {= B. Agerii Bert.). Hügel im Prato Vincuran (1892); römischer Steinbruch. Papaver apulum Ten. Aecker südlich vom Monte Turcian (1893) ; dritter Standort in Süd-Istrien. Sinapis arvensis L. /'. ylahra? im Pra grande bei Pola (1899). Da ich keine Früchte dieser höchst auffallenden Pflanze gesehen habe, so bleibt die Bestimmung unsicher. Camelina foetida Fries var. integerrima Celak. im Prato grande bei Pola (1898). '■^Helianthemum guttatum Mill. In buschigen Wiesen zwischen Marzana uad Monticchio, also auch im Nordosten von Süd-Istrien; war bisher nur aus dem äussersten Süden bekannt. H. vulgare Gärtn. ß. hirsutum Koch. Felsen am Gipfel des Monte Maggiore (1892). *H. gkäinosHtn Pers. Macchien bei Fort Bourguignon (1893). Folygala vulgaris L. ß. virescens Freyn. Im Walde Magran (1897) geradezu in identischen Exemplaren mit jenen von der Punta Merlera. Diese Form dürfte sich als Localrasse herausstellen. Drypis Jacquiniana Wettst. et Murb. Am Seestrande im Yal Marecchio (1892). Spergula arvensis L. In Aeckern bei Veruda (1896). Stellaria gramine a L. In Hecken bei Sissana und der Wiese im Kaiserwald (1895j. *Mönclua quaternella Ehrh. Wiese im Kaiserwald (mit Saxi- fraga hidhifera). dann zwischen Monte Rizzi und Batterie Corniale und im Prato Vincuran (1892). Cerastium sylvaticum W. K. am Monte Maggiore (1897). *Linum narhonense L, ebendort (1892). Hibiscus Trionum L. Aecker im Prato Vincuran (1892). Buta divaricata Ten. Am Monte Cope bei Olmi (1893). Dritter Standort in Süd-Istrien. *Dictamneas albus L. Im Val Bado zwischen Altura und Marzana (1896). Cytisus supinus Crantz. Nur ein Strauch im Kaiser wald bei Pola (1899). Damit wird wohl auch C. capitatus der Flora von Süd-Istrien identisch sein, von dem ich bisher noch keine Exemplare zu sehen bekam. '■"^Hymenocarpiis circinnatns Savi. Am Monte Turcian (1899). *Trigo]ieUa corniculata L. An der Strasse, welche im Kaiser- wald zum Fort Daniele führt (1896). Wohl nur verschleppt. Trifolium rnhens L. In den Macchien bei Fort Bourguignon spärhch (1895). Ein kurioser Standort, dieser bisher nur aus dem nordöstlichen Theile Süd-Istriens bekannten Art. *J. montanum L. Im Valle lunga (1895); zweiter Standort in Süd-Istrien. T. resupinatum L. Ziemlich häufig auf Brioni Maggiore (1897). Tetragonolohus siliqiiosus Roth. Am Hauptgraben des Prato grande bei Pola (1893). Zweiter Standort in Süd-Isnien 199 Fsoralea 'bituminona L. Blühend im Val Bado (1894). Vicia villosn L. In einer Wiese bei Veruda (1897). Zweiter Standort in Süd-Istrien. V. onobrycliioides L. In Wiesen bei Brest am Fusse des Monte Maggiore (1895); ungemein schmalblättrig. V. Cosentini Guss. Aecker im Pra grande bei Pola (1896). Hedysarum coronarium L. In den Arsenalhöfen ein- geschleppt (1899). Ceratonia Siliqua L. Mit weiblichen Blüten. Mitte No- vember 1896 auf einer Klippe zwischen Abbazia und Ika (Freyn). Potentilla argentea L. ß. cinerea Lehm. (P. tephrodcS Rchb. nach der Bestimmung durch Herrn Siegfried in Winter- thur). Wiese hinter dem Pulvermagazin am Monte Foiban und an der Strasse nach Medolino (1893). Potentilla arenaria Borkh. bei Veruda (1896). Die Pflanze hat durchaus fünfzählige Blätter. Sorhus torminalis Cz. Im Val Bado (1897). Eucalyptus globulus Lab. In Gärten bei Pola im December 1898 blühend. E. rostratus Schott. Im Parke im Valle lunga bei Pola, im Juli 1899 reichlich blühend. Ich führe diese beiden Bäume an, da sie beweisen, dass die Eucalypti in Süd-Istrien dennoch durchzubringen sind ; die zuerst angepflanzten sind bekanntlich erfroren. Die Bestimmung habe ich nach der Eucalyptographia von F. V. Müller vorgenommen. (Schlnss folgt.) Einige teratologische Befunde an Lonicera tata/Hca, Von Dr. Ludwig Linsbauer (Pola) und Dr. Karl Linsbauer (Wien). (Mit Taf. VIII und 3 Textfig.) (Schluss. ■) h Abnormer Strauch. G e s a m m t- zahl der Samen in einer Frucht: 11 11 13 6 6 9 14 17 Gesammt- Davon ver- za S in hl der D avon ver- kümmert: amen einer k um m e r t : Frucht: 2 Frü ichte: 3 10 1 1 11 3 0 11 1 0 12 4 2 10 2 3 10 1 3 4 0 4 8 1 1) Vgl. Nr. 5, S. 149. 200 Gesammt- Gesammt- zalil der Samen in einer D k a V 0 n V e r- ümmert: zahl der Samen in einer D; k avon ver- ümmert: Frucht: Frucht: 8 3 13 2 7 3 10 0 8 7 — 9 5 — — 3 Früchte: 5 1 9 2 15 6 7 3 8 5 7 0 6 1 5 0 — — 7 3 — — Im Ganzen : 287 70 Die Zahl der verkümmerten Samen beträgt 24 •4'%. Auf die Frucht entiailen 9*3 Samen, am häufigsten sind 7, 8, 10 und 11. Das Maximum beträgt 13, das Minimum 1. Sehr auffallend sind an diesem abnormen Exemplare die weiten Grenzen, innerhalb welcher sich die Zahl der Samen bewegt, es schwankt nämlich die Zahl der reifen Samen zwischen 1 und 13, beim vorigen abnormen Individuum ähnhch weitgehend zwischen 2 und 12, während bei beiden normalen Sträuchern die Differenz nur 7 beträgt. Während ferner bei Ä und ß nur je einmal die grösste Gesammtzahl der Samen einer Frucht 10, resp. 11 be- trägt, kommen diese Zahlen bei a und h wiederholt vor, ja es finden sich hier mehrere Male auch noch höhere Werthe vor und erreichen bei b sogar die ganz exceptionelle Höhe 15 und 17. Schliesslich sei noch darauf hingewiesen, dass nur bei dem abnormen Strauche a sich einmal 5 Früchte beisammen fanden (was allerdings seinen Grund in der zu geringen Zahl der unter- suchten Beeren haben könnte). Von diesen vier Sträuchern wurde nun eine Anzahl Beeren, welche ganz ohne besondere Wahl gepflückt wurden (nur offenbar ganz verkümmerte Beeren und Samen ^) wurden ausgesondert), des ^) Was die ausgemerzten Beeren betrilft, so waren dieselben noch grün oder bereits geschrumpft, immer aber so klein, dass sie über das Stadium des Fruchtknotens kaum hinausgekommen waren. Derartige, durch die mächtige Entwicklung der benachbarten Fruchtknoten unterdrückte Beeren stammten stets von der Spitze des Fruchtstandes. — Die in ausgewachsenen Beeren befindlichen Samen waren auch zum Theile verkümmert und mussten a limine von Keimversuchen ausgeschlossen werden. Sie repräsentirten nichts Anderes, als Samenanlagen, die sich nicht weiter entwickelt hatten ; sie waren ganz flach, nicht gewölbt wie die reifen Samen, unter 1 mm gross, also hierin etwa um die Hälfte hinter vollentwickelten Samen zurückstehend und von diesen in jedem Falle mit Sicherheit zu unterscheiden.! 201 Fruchtfleisches beraubt, die Samen etwas eingequollen und auf Keimbetten aus Filterpapier in einem Keimkasten im Dunklen aus- gelegt. Der Versuch begann am 25. Juli und wurde am 11. Sep- tember abgeschlossen. Die Temperaturs- und Feuchtigkeitsverhältnisse waren bei allen vier Versuchsreihen die gleichen^). Zum Verständniss der nachfolgenden Tabelle sei bemerkt, dass mit A, B, a und h Samen derjenigen Sträucher geraeint sind, welche in den früheren Zähllisten als mit denselben Buch- staben bezeichnet figurirten, demnach von den zwei normalen, be- ziehungsweise den beiden abnormalen Sträuchern herstammen. In der ersten Zeile ist die Zahl der ausgesäeten Samen an- gegeben, in der zweiten die der erstgekeimten, von der dritten Zeile ab bedeuten die Zahlen immer den Zuwachs an gekeimten Samen. Datum Normal Abnorm Ausgesäet am A B a h 25. Juli 98 120 160 140 Davon haben gekeimt am 1. August . . . . 24 14 3 7 3. ,, ^-38 28 5 11 4. 11 23 0 4 0. „ 7 15 9 8 7. 5 9 10 9 10. 0 1 2 2 12. 0 7 5 1 17. 5 16 52 28 21. „ . 6 4 32 25 26. 1 1 27 20 31. 0 0 6 10 ? September 0 0 0 2 11. 0 0 1 1 1 Im Ganzen . 97 118 152 128 Ein E lic k auf diese Tabe Ue lehrt nu u, dass di( 3 normalen Samen sehr bald schon mit den höchsten Zuwächsen (24 und 14. 38 und 28) beginnen, um dann rascher oder langsamer wieder herabzusinken. Strauch A und B verhalten sich hier einander nicht ganz gleich; bei ersterem ist schon in der zweiten Woche die überwiegende Mehrzahl der Samen ausgekeimt, während der Strauch B etwa noch eine Woche hiezu benöthigt. Ganz anders liegen die Verhältnisse bei den abnormen Exem- plaren^). Dieselben beginnen mit sehr geringen Zuwächsen, um 1) Anmerkungsweise sei hier bemerkt, dass unter den gekeimten Samen ein einziger Fall von Synkotylie (an Keimlingen des Strauches a) beob- achtet wurde. 2) Vielleicht waren die Samen der abnormeu Sträucher in der Reife etwas zurück. 202 sich dann mit einem Schlage zum Maximalzuwachs an gekeiraten Samen zu erheben. Dieser Keimverzug gegenüber den normalen Samen (ca. zwei Wochen) wird aber nunmehr in einigen Tagen wett gemacht und zum Schlüsse ergeben sich dann nahezu dieselben Resultate. Berechnet man ncämlich das Procentverhältniss der gekeimten Samen für jeden einzelnen Fall, so ergeben sieh für Ä B a b , durchschnittlich 99% 9S% 9b % 91% ' Obwohl nach diesen Zahlen das Keimprocent bei den abnormen Sträuchern etwas niedriger zu sein scheint als bei den normalen, so möchte denn doch wohl zu bedenken sein, dass zu genaueren Keimprocentbestimmungen mehr Samen verwendet werden müssten, und dass dann vermuthlich so geringfügige Diflferenzen, wie sie hier vorliegen, sich ausgleichen würden. Alles in Allem ist es demnach nicht unbegründet, anzunehmen, dass das Keimprocent normaler und abnormer Samen im Allgemeinen übe rein- stimmt. Fignreiierkläruiig : In Fig. 1 — 3 (Textabbildungen) bedeutet der punktirte Pfeil die Eichtung der Achse des Hauptsprosses, dessen Basal-, resp. Gipfeltheil durch b, resp. g bezeichnet wird. Der dicke Pfeil bedeutet überall die Lichteinfalls-Kichtung. Die nähere Erklärung siehe im Texte. Taf. VIII, Fig. 1 — 3. Nach photographisch hergestellten Copien von Blättern mit verschiedenem Grade der Spreitentheiluug. (Vergl. Text.) „Arnica Doronicum Jacquin" und ihre nächsten Verwandten. (Fortsetzung, i) Von Dr. Fritz Vierhapper (Wien). (Mit Tafel VII und einer Karte.) Aus dieser kurzen Schilderung der Synonymie geht, glaube ich, wohl zur Genüge hervor, wie schwankend die Ansichten über die in Rede stehenden Arten seit jeher waren. Denselben Eindruck gewinnt man bei der Durchsicht der Herbare, in welchen häufig JDoronicuni glaciale als Chisii oder gar Halleri, oder umgekehrt bestimmt ist. Die folgenden Standortsverzeichnisse, nur nach ein- gesehenen Exemplaren ^) zusammengestellt, geben meiner Auffassung 1) Vgl. Nr. 5, S. 173. 2) Ich benützte folgende Herbare: 1. E. v. Haläcsy (Wien [hb. H.]) ; 2. A. V. Hajek (W^ien [hb. Ha.]); 3. Botanische Lehrkanzel der k. k. Hoch- schule für Bodencultur in Wien (hb. H. B.); 4. Museum Ferdinandeum in Innsbruck (mit Herbar Zimmeter [hb. I.|): 5. A. v. Kerner (Wien [hb. K.]) ; 6. Museum Rudolfinum in Laibach [hb. L.]; 7. K. k. naturhistorisches Hofmuseum in Wien [hb. M, P]; 8. E. Preissmanu (Wien [hb. P.]); 9. K. Eechinger (Wien [hb. Ee.]); 10. K Eonniger (Wien [hb. E.]); 11. Botanischem Mu- seum der k. k. Universität in Wien (incl. Keck und Ullepitsch [hb. U. W.]); 12. F. Vierhapper (Wien [hb. V.]); 13. K. k. zoologisch-botanische Ge- sellschaft in Wien (hb. z. b. G.). 203 der drei Arten D. Clusli, glaciaJe und calcareum Ausdruck und sollen zuo:leic'h über die geographische Verbreitung derselben, na- mentlich in den Alpen, einen Üeberblick bieten. 1, Doronicuni Cliisii (All.) Tausch p. p. Innerhalb dieser Art kann man zwei geographische Racen unterscheiden, welche, einander ausschliessende Areale bewohnend, durch die verschieden starke Trichombekleidung morphologisch gut charakterisirt sind. Die eine Form ist ') in den westlichen Alpen etwa vom Mont Oenis im Westen bis in's östliche Tirol im Osten verbreitet und zeichnet sich durch zumeist schlaffe, auf der Fläche fast oder ganz kahle Blätter aus. Das Gebiet der andern erstreckt sich über die östlichsten üralpeu (Rottenmaiiner Tauern) und die höchsten Berge der Karpathen. Diese östliche Form ist von der westlichen durch meist etwas steifere, derbere Blätter und eine auch auf die Blattflächeu sich erstreckende, viel stärkere Bezottung verschieden. Die Art der Trichombekleidung ist aber bei beiden Pflanzen dieselbe, indem bei beiden dieselben Trichom- Typen: Zotten. Flaumhaare und Drüsenhaare auftreten. Uebergangsformen gibt es nur in der Stärke der Bekleidung, insoferne als die westlichsten Formen der Ostrace (im Lungauer Weissbriachthale u. s. w.) sich durch geringeren Reichthum an Trichomen dem Typus der westlichen Race nähern, welche anderseits ganz im Westen, gegen den Golf von Genua zu, mehr Zotten auf den Blatt- flächen aufweist, und dadurch der Karpathenptianze ähnlich wird, ohne ihr aber je gleichzukommen. Auf den muthmasslichen Grund dieser Thatsache werde ich noch zurückkommen. Ich halte es für zweckmässig, für die beiden Racen zwei Namen zu wählen, mit welchen Tausch (a. a. 0.) zwei Varietäten seines I). Clusii be- zeichnete, wenngleich sich dieselben nicht vollkommen mit den ersteren decken, und nenne die westliche Form D. glabratum (Tausch), die östhche aber D. viUosum (Tausch p. p.) *). Die Standorte der beiden Racen seien getrennt angeführt. a. Doronicum glabratum (Tausch). Französisch-italienische Alpen. Rochers sur la pente nord du Mt. Bissa pres de Col de Tende (E. Bourgeau, hb. M. F.); Col di Teuda (hb. M. F.); Alpes Pedemontii (hb. M. F.); Mont Cenis (Huguenin, hb. K.); Glacier du Lys (Val Gressoney) (hb. H. B.) Schweiz. Helvetiae alpes (hb. M. F.); Valesia (leg. Rip, hb. L.); Hautes alpes du Valais (ex herb. Leresehe, hb. M. F.); Val 1) Von den Pyrenäen sah ich, wie schon erwähnt, keine Exemplare von D. Clusii, welches dort, wenn überhaupt, in dieser ersten Form, wie sie z. B. am Mont Cenis wächst, vertreten sein dürfte. ^) Diese beiden Racen sind mit Dalla Torre's D. Clusii und D. Stiria- cum (vgl. diese Abhandlung S. 178) nicht identisch. Ullepitsch nannte das D. villosum (Tausch p. p.j im Herbar Aronicum Clusii forma hirsuta. 204 de Bagne, Valais (hb. M. P.); Vallee de Bague, Charpeutier (herb. Pittoni, hb. M. P.); Val d' Herens (hb. M. P.); Mittags- horn im Saasthal (Wallis) (Vulpius, hb. M. P.); Blaser- horn, Wallis (Lagger. hb. J.); Valle d'Eginen, Valais (P. Chenevard, Flor. Helv., hb. J.); iü alpibus ßhone- gletscher (leg. Thomas, hb. M. P.); Pres du glacier de Kaltwasser, Simplon (leg. E. Favre, hb. L.); Kalt'wasser- gletscher (hb. M. P.); Lagalpe (leg. Brix jun. hb. M. P.); in alpibus Jour de Naye (leg. Blochmann, hb. M. P.); Alpen im ßheinwald (Graubünden) (Felix, hb. L.); Albula in Graubünden (Vulpius, hb. M. P.); Albula, Grisons (leg. Muret, hb. M. P.); Val Bevers (hb. M. P.); Val Avers, Rhaetia, Thäli inter Weissberg et Piz Platta. In locis glareosis, ca. 2700 m s. m. (leg. Kaeser, hb. J.). Tirol. Arlberg (leg. Wilhelm, hb. H. B.); entre Franzens- höhe et le Stil fserj och (leg. Oornaz, hb. H.); Wormser- jochstrasse, Tirolerseite, bei den hölzernen Galerien (leg. v. Hausmann, hb. J.); Wormserjoch, zwischen Franzens- höhe und dem höchsten Punkte der Strasse (leg. v. Haus- mann, hb. J.); Wormserjochstrasse (leg. Zimmeter, hb. .J.); Piz Lat bei Besehen (leg. Ambros, hb. J.); Firaberthal (leg. Zimmeter, hb. J.); Laaserthal (herb. Tapp einer, hb. J.): prope Laas (Tappeiner, hb. J.); Oetzthal (leg. Kern er, hb. K.); Oetzthal, Niederthal bei Fend (leg. Kerner, hb. K.); Oetzthal, Thalleitspitz bei Fend (leg. Kerner, hb. K.j; Stubai, Muthenberg (leg. Graf Sarn thein, hb. J.); Stubai- thal, Hochkaser, Hochlen (leg. Graf Sarnthein. hb. J.); unweit des Thalferners im Stubai (leg. Eschenlohe, hb. J.); Hornthaler Joch, zwischen Seirainer und Stubai- thal (leg. Kerner, hb. K,); Längenthal im Seirain (J. Ker- ner, hb. z. b. G.); Längenthalhöhe (Perchtold, hb. J.); Längenthaler Ferner (leg. Ebner, hb. K.); Sendersthal (Graf Sarnthein, hb. J.); in locis graminosis montis Pa- daster ad Trins in valle Gschnitz; solo calcareo; 2000 m s. m. (leg. A. Kerner; Flor. exs. Aust.-Hung.); Yalmaritzer- joch bei Trins im Gschnitzthal (leg. Kerner, hb. K.); Gschnitzthal, am Trunerjoch 2000 m (leg. Graf Sarnt- hein, hb. J.); Obernbergerjoch, Muttenjoch bei Trins im Gschnitzthal (leg. Kerner, hb. K.); Hintergrund des Volderthales bei Innsbruck (leg. Kerner, hb. K.); Stalsins im Volderthal (hb. Zimmeter, herb. J.); Schmirn (herb. Hoffraann, hb. J.); Pfitschgründl (Heufler, hb. J.); Glungezer bei Innsbruck (Heufler, hb. J.), (leg. Glanz, hb. z. b. G., hb. M. P.), (leg. Eoth, hb. M. P.), (herb. Friese, hb. J.); Patscherkofi (herb. Friese, hb. J.); Patscherkofi, Thonschiefer (leg. Val de Lievre, hb. J.); ürumarspitze bei 205 Innsbruck, 7000' (leg. Ebner, hb. M. P.); Neuuerspitz (Heufler, hb. J.); Eosskogel bei Innsbruck (Heufler, hb. J.); Floitengrund des Zillerthales (leg. Kerner. hb. K.); Schiefergebirge in Alpbach, Nordtirol (leg. Woynar, hb. P.); Luttach, Weissenbach, 2270m (leg. Treffer; Baenitz, herb. Europ.. hb. M. P., hb. H. etc.); Defereggen (Scheitz, hb. J.), (leg. Priester, hb. J.)^); Innervillgraten Pusteria e, in alpibus editioribus, solo schistoso, 2400m s. ra. (Gander, hb. M. P.); in glareosis frigidis vallis Antratt in Jaufenthal pr. Sterzing, solo schistoso, 2300— 2400 ra (Huter, hb. M. P.); Hochgraben beiSillian (leg. Beuthara, hb. J.); Rudelhorn in Felsritzen (Hell, hb. J.); Lienz (Scheitz, hb. J.); Virgen (leg. Gander, hb. ü. W.); Sarner Scharte, Porphyr, über 7000' (leg. Val de Lievre, hb. J.); Sarnerscharte bei Bozen (leg. v. Hausmann, hb. M. P., hb. J.), (v. Grabmayr, hb. J.); Rittneralpe (v. Hausmann, hb. M. P.) ; Ultner- alpe (leg. v. Hausmann, hb. J.j; Schönantalpe zwischen Ritten und Sarnthal (v. Hausmann, hb. J.); Schönant bei Bozen (v. Grabmayr, hb. z. b. G.); Sprons, gegen den Tschigat hinauf (hb. J.); Seiseralpe bei Bozen (leg. V. Souklar, hb. U. W.); Schiern bei Bozen (leg. v. Hausmann, hb. J.), (Strauss, Maly, Brandmayr, hb. z. b. G.); Fassathal (herb. v. Sonklar, hb. L.), (leg. Bernard, hb. U. W.); Alpen im Fassa (hb. M. P.); Alpen im Fieme und Fassa an kühlen Stelleu (Facchini, hb. M. P.) ; Con- trinalalpe im Fassa (herb. v. Sonklar, hb. Re.); Marmolata, Fassathal (Pappetz, hb. M. P.); Yalsugana, in alpibus (Ambros, hb. M. P.); Montavon (leg. Ambros, hb. J.)^); Griankogl im Welschgau (Tappeiner, hb. J.); Val Genova; auf der Mandronalpe ca. 7000' (leg. v. Sonklar, hb. U. W.), Livinalongo, Con de volethal (Pappetz, hb. M. P.); Oen- gledino et in Stracciola (leg. Boni, hb. J.). h. Dorofiicum villosutn (Tausch p. p.). Salzburg. Rathhausberg bei Gastein"? ^) (hb. M. P.); Radstädter Tauern (leg. Oberleitner hb. ü. W.j; Gamsspitz im Weiss- briachthale (leg. Vierhapper, hb. ü. W., hb. V.); Hocheck im Liegnitzthale, auf Urgestein, bis gegen den Gipfel ca. 2600m (leg. Vierhapper, hb. U. W., hb. V.); HochgoUing im Göriachthale (leg. Vierhapper, hb. H. B., hb. V,); Preber im Lessachthaie (leg. Vierhapper, hb. U. W., hb. V.). Steiermark. HochgoUing, von der Scharte, 7200' bis gegen den Gipfel, 9050' (Simony, hb. z. b. G.); Steinkarzinken bei Schladming 1) Hat am Blattrande nur wenig Plaumhaare und viele steife Zotten und gemahnt an D. culcareum. ^) Hausmann hielt diese Pflanzen für D. glaciale. 2) Wohl Verwechslung. Oesterr. botan. Zeitschr. 6. Heft. 1900. 16 206 (leg. Zahlbruckner , Loitlesberger , hb. M. P.); Knallstein in der Sölk (leg. J.Breidler, hb. Ü.W.); St. Nicolai (Sölk?) (hb. L.); Alpes Judenburgenses (leg. A. Hatzi, hb. K.) ; Rott en- mannertauern (Oberleitner in F. Schultz et F. Winter, herb. norm. Phan. Cent. L, hb. M. P.). (Angeli hb. M. P.): iMitterspitz am Rottenraannertauern (leg. Oberleitner, hb. U. W.); Bösen- stein am Rottenraannertauern (herb. Strobl, hb. M. P.); Abh an g des Bösenstein, gegen den grossen Bösenstein-See. 2000m (leg. v. Hajek, hb. Ha.); Seckaueralpen (leg. Gassner, hb. M. P.); Schwaigerhöhe, See kau, ca. 7uOO' (leg. v. Pern- hoffer, hb. Re.) : Seckauer Zinken (leg. Statzer, hb. R.) '), (leg. J. Breidler, hb. ü. W.). (Pittoni, hb. M. P.), (Strauss. hb. z. b. G.), (v. Pernhoffer, hb. Re.); Hoher Zinken (leg. v. Haläcsy, hb. H.). (herb. Pittoni, hb. M. P.). Ungarn. Tatra (Scher fei, herb. Carp.. hb. z. b. G.) ; Tatra, Kupferschächte (Ullepitsch in Baenitz, herb. Europ., hb. H., hb. M. P.); Tatra, 5 Seen, bei 6500' (hb. Krzisch, hb. ü. W.); Pyszna, Tatra (Grzegorzek, hb. z. b. G.); Krivan, 2300m (leg. A. W. Scherfei, "hb. U. W.); Zips, Drechsler- häuschen (leg. Ullepitsch, hb. ü. W.); Alpes Liptovenses (leg. Rochel. hb. U. W.); Liptau. Visoki Verch (leg. Ulle- pitsch, hb. U. W.); am Ausflusse des Meerauges, Zipser Comitat (leg. Ullepitsch, hb. P.) ; am grünen See in den Centralkarpathen 6500' (herb. Putterlick, hb. M. P.); im Felkerthale (Helm. hb. M. P.). (herb. Zahlbruckner. hb. M. P.), (hb. L.), (A. Scherfei. hb. z. b. G.)-); im Felkerthal häufig auf dem Krivan (leg. A. Scherfei, hb. M. P.); Um- gebung des Langensee im Felkerthale (A. Scherfei, hb. M. P.); Hohe Tatra. Langersee im Felkerthale und pol- nischer Kamm; 1800 m — über 2000 m, Granit (A. W. Seh er fei. hb. U. W.); Banat (Rochel kb. K.). Siebenbürgen. Siebenbürgen (v. Bielz, F. Salzer, hb. K.); in boreali alpium tractu. substratu gneissico, alt. 6000 p. In monte In Jen (leg. Th. Kotschy. in Plant. Transs. herb. Schott, hb. M. P.): in alpibus Rodncnsibus Transs. alt. 7000', 7200' (leg. Czetz, hb. M. P., hb. z. b. G.); in monte Kuhhorn (leg. Schur, hb. H.); Rodnaeralpe Kuhhorn 7300' (Wolff, hb. z. b. G.). Beide Racen des 1). Clusii wachsen in den Spalten feuchter Felsen, auf muhrigem, steinigem Boden der alpinen und hoch- alpinen Region. 2, Doronicum glaciale (Wulf.) Nyin. Im folgenden Standortsverzeichnisse sind die säramtlich in Tirol liegenden Standorte jener Pflanze, welche ich für D. Banhini 1) Nach Statzer mit massiven Stengeln. -) Exemplar mit blattlosem Stengel. 207 Sauter halte und von D. glaciale nicht abtrennen zu können glaube, mit einem Sternchen * bezeichnet. Tirol. Brachten bei Flaurling (hb. J.j; am Sonnenwend- joch bei Jenbach (leg. Kerner, hb. K.); Triuskogl bei Kitzbühel (hb. L.); Schiefergebirge bei Kitzbühel (hb. L.); Gaisstein (Sauter, hb. M. P.); Gaisstein bei Kitzbühel. Schiefergebirge (leg. Traun stein er, hb. L.. hb. M. P.); in alpibus schistosis supra 6000' usque ad nivem perennem: Gais- stein pr. Kitzbühel (leg. Traunsteiner, hb. J., hb. M. P.): auf allen höheren Schiefergebirgen um Kitzbühel, auf Kalk selten (Traunsteiner, hb. J.)^); Riedberg und Finster- stern (leg. Hellweger. hb. ß); Tribachalpe bei Sand (herb. Kremer, hb. z. b. G.) *); ad montem Weiss -Spitz pr. Sterz ing; solo schistoso - calcareo mixto 2600 m s. m. (leg. Huter, hb. H.); Hühnerspiel am Brenner (leg. Zimmeter, hb. J.); Tarnthalerköpfe im Navisthale (hb. K.)*); Ahrn, höhere Alpen (leg. Huter, hb. M. P.); schattige, steinige AlpenumLuttach2200— 2500ra(Treffer,hb.J.)*);Schwarzen- bach bei Luttach, 2280m (Treffer, hb. ü. W.); Elsalpe (hb. L.); Hasenthal bei Prettau (hb. J.); Nassdux (Heufler. hb. J.); Grauer Käs und Teischnitzalpe (leg. Scheitz, hb. J.) Glanzeralpe bei Windisch-Matrei (herb. Kremer. hb. z. b G.); Windisch-Matreier Alpen (leg. Gander, hb. IJ. W.), Anras (leg. Ausserdorfer, hb. K.); Leisacher Alpen (hb. J.); Lienzeralpe (Th. Pichler, hb. M. P.); Hofalpe bei Lienz (leg. Scheitz. hb. J.); Kerschbaumeralpe bei Lienz (Zal- linger, hb. z. b. G.), (leg. Oppitz, hb. M. P.), (leg. Scheitz, hb. J.), (leg. V. Grabmayr. hb. M. P.), (hb. L.); Kerschbaumer- alpe, gegen die Zochalpe, auf Kalk (leg. Pichler, hb. M. P.). Kärnten. Pasterzengletscher (hb. M. P.); Heiligenblut (hb. M. P.); Heiligenbluter Tauern (leg. Preuer, hb. U. W.), (hb. M. P.); Grossglockner (hb. z. b. G.); ex alpibus Glock- neri (Traunfellner, hb. ü. W.); Malnitzertauern, (Struve. hb. L.),(E. Hackel, hb. z. b. G), (herb. Wulfen, hb. M. P.), (leg. v. Pernhoffer, hb. Re.); Gesteinsgrus der Lanze bei Malnitz (Berroyer, hb. z. b. G.): Kloideralm bei Malnitz (leg. Pacher, hb. H.); Alpen um Sagritz (Pacher, hb. z. b. G.); Stern im Katschthal (Gussenbauer, hb. L.); Faschaun, Perschitz (P. Kohlmayr, hb. U. W.); Reichenauergarten (Pacher, hb. M. P.); Winterthal (Moser, herb. Endlicher, hb. M. P.). (herb. Pittoni. hb. M. P.); Frohnalpe im Lessachthaie 6000' (leg. Bar. Jabornegg [als D. Clusii], hb. H.); Gailthaler- alpen (leg. Pacher, hb. M. P.); Kühwegalpe (herb. Kokeil. 1) Hausmann hielt diese Pflanze für D. Clusii. 16* 208 hb. M. P.). (herb. Putterlick, hb. M. P.); Kühwegeraipe bei Hermagor im Gailthale (leg. Krenberger, hb. H.). (Schluss folgt.) Zweiter Beitrag zur Flora Montenegro's. Von Bohuslav Horak (Prag). (Schluss. 1) F. VelenovsUyi sp. n. Bienne, totum indumento denso, tomentoso. molli, lutescenti, tandem non detersili vestitum, ibhis inferioribus oblongo-lanceolatis acute acuminatis in petiolum sensim attenuatis irregidariter acute repando-dentatis vix detersiUbus, foliis caulinis valde oblongato- elongatis et lanceolato-elongatis (30 — 80 cm longis) acute acuminatis, simiüter repando-dentatis, hasi angustata late et longe decurrentihus, floraUbus sensim diminutis, lanceolatis, longissime tenuiter acuminatis, longe decurrentihus caule perrobusto-peralto (2 — 3 m) in ramos rohustos simplkes 50 — 100 cm longos diviso, spicis raraorum sat tenuibus (ca. 2 cm) ad apicem densis infra dissite interruptis florum fasciculis 4—6 floris, pedicellis erectis calyce dimidio brevioribus, calyce sub fructu 8 — 10 mm longo laciniis ovato-lanceolatis tenuiter acuminatis pannosis, Capsula ovato-globosa calyce pauIo longiori. coroUa ampla 3 cm diam. lutea, filamentis binis totis glabris autheris decurrentihus ternis lutescenti-lanatis antheris reniformibus non decurrentihus. Solo calcareo haud procul a „Bukovicki han", secus viara, quae aedificatur ad Niksic. Planta spectabilis statura gigantea, in ramos perlongos robustos stricte divisa. Spectat in affinitatera V. Guicciardi Boiss. Heldr., V. Prusiani Bois. et V. bulgarici Vel. V. Guicciardi caule sira- plici, foliis caulinis basi rotundatis, praeter alia, V. Pritsianum (etiara in Montenegro obvio) glaudulositate, foliis etc. valde aberrant. Proximum est F. bulgaricum, sed hoc secundura specimina originaha certe specifice diversura est statura multo minori, foliis latioribus brevioribus, caulinis basi rotundata subamplexicaulibus vix passim brevissime subdecurrentibus , indumento sparsiori detersili, foliis florahbus vulgo non decurrentihus, fasciculis 10 — 12 floris, Capsula et calyce minori coroUa multo minori. Tomentum V. Velenovskyi siraile est tomento F. Thapsi L. Ich erlaube mir, diese merkwürdige Verbascum- Art meinem Lehrer, Herrn Prof. Dr. Velenovsky, zu widmen, welcher schon so viele schöne Arten dieser Gattung auf der Balkanhalbinsel ent- deckt hat. F. BornmüUeri Vel. — Trebjes. F. leptocladum Panc. — Ostrog. 1) Vgl. Nr. 5, S. 156. 209 Scrophularia hosniaca Beck. — Ich möchte glauben, dass Grisebach und Pantocsek (Beitr. z. Fl. der Herc, Crnagora und Dalmatien) die von Beck beschriebene S. hosniaca für iS. aestivaiis Grsb. hielten. Die beiden Arten sind sehr nahe ver- wandt, welche Verwandtschaft Beck bei der Beschreibung seiner Art nicht erkannt hat. — Kamenjak. Linaria dalmatica Mill. — Sutormau, bei Duicigno. L. peloponnesiaca Boiss. — Ostrog. L. minor Dsf. — Sutorraan, bei Antivari. L. Elatine Mill. -- Ostrog. L. commutata Brnh. — Cukojevici, bei Antivari. Veronica spicata L. — Konjsk. V. crassifolia Wrbz. — Radovce polje. F. midtifida L. — Trebjes. V. Teucrium L. subsp. Baldaccii mihi. A planta typica discedit: caule humiliori, basi ascedenti, foliis late ovatis sessilibus, antice rotundatis. grosse crenato-dentatis, racemis saepissime biuis, tenuiter pedunculatis (non stricte) densi- floris, ovato-confertis (brevibus) in parte terminali late rotundatis (ante anthesin) corollis permagnis, lobis earura late ovatis autice rotundatis. In alpinis Pavlova hvada, Stirni do. Eine interessante Berg- rasse, die ge Wissermassen ein Pendant zu der schönen Rasse V. hosniaca Fiala bietet. Diese stellt sich aber in Allem fast als ein Extrem zu unserer Pflanze dar. Obwohl F. Teuerium L. be- deutend variabel ist, so unterscheiden sich doch alle mir bekannten Formen von unserer montenegrinischen durch stärkeren und höheren Wuchs, schmälere, nach vorne oft bedeutend verschmälerte Blätter, zahlreiche, steif aufrechte Stielcheu der Trauben, die immer ver- längerten am Ende vor dem Aufblühen stets zugespitzten Trauben, endlich durch die um die Hälfte kleineren Oorollen mit immer mehr oder minder zugespitzten Zipfeln. V. offlcinalis L. — Kamenjak. F. Chamaedrys L. — Stirn i do. F. Beccdbunga L. — Ponikirca. F. Buxhaumii Ten. — Brotnik. Odontites lutea Rchb. yar. tnontenegrina m. Der typischen Pflanze (z. B. aus Böhmen) zwar specifisch gleich, jedoch durch folgende Merkmale als besondere Form ab- weichend: caule elatiori, florendi tempore folioso, foliis latioribus, ramis (etiam terminali) paucioribus sed magis elongatis, racemo laxe longiori terminatis, floribus paulo maioribus valde dissitis. calycis angustioris longioris dentibus angustibus lanceolatis. — /upa, Euplirasia dinarica Beck. — Brotnik. 210 Fedicularis comosa L. var. hrachyodonta Schloss. — Maganik, Lukavica. Jlelampyrum fimbriatum Vandas. — Konjsk. Ajuga genevensis L. - Brotnik. A. Chia Schreb. — Bei Antivari, Ostrog. Scutellaria alpina L. — Stirni do, Trebjes. Prunella grandiflora Jcq. — Brotnik. F. laciniata L. — Bei Vir-pazar, Antivari. Betonica Alopecuros L. — Maganik. Stachys alpina L. — Lebrstnik. S. germanica L. — Lisac. S. menthaefolia Vis. — Bei Spuz. Leonurus Cardiaca L. — Radovce polje. Phlomis fruticosa L. — Bei Antivari. Marrubium candidissimum L. — Krstac bei Negus, Jezerski vrh. Calamintha officinalis Mch. — Ostrog. C. subnuda Host. — Bei Spuz. C. nipestris Host. — Tißnjak. ^ C. alpina Lam. — Maganik, Stirni do. Micromeria Piperella Bth. — Kamenjak. Satureja montana L. — Brotnik. S. illyrica Host. — Radovce polje, Kopilje, Brotnik. Thymus Chamaedrys Fr. — Ponikvica. Maganik, Pavlova liyada. T. striatus Vahl. — Jezerski vrh. Lysimachia punctata L. — Sutorman. L. Numularia L. — Planinica. Samolus Valerandi L. — Bei Antivari. Anagallis latifolia L. — Foliis late ovatis amplexicaulibus, pedicellis fructiferis folium subaequantibus. Statura robustior. — Prope Cattaro legit Krsto Popov Fejovic de Negus. A. coerulea Schreb. — Bei Rijeka. A. arvensis L. — Bei Rijeka. Cyclamen neapolitanum Ten. — Ostrog. Globularia Willkommii Nym. — Radovee polje. Konjsk etc. G. bellidifolia Ten. — Brotnik. G. cordifolia L. — Auf demselben Standorte ! Es ist dies die typische Art Linne's, mit breit spateiförmigen, vorne aus- gerandeten Blättern! Uebrigens ist auch die bulgarische Pflanze (Rhodope) die richtige G. cordifolia L. (Velenovsky, VI. Beitrag zur Flora von Bulgarien). Wettstein (Fl. Alb., p. 89) sagt da- gegen, dass er die G. cordifolia blos von der Kiona in Griechen- land (Halacsy) gesehen hat. Plantago argentea Chx. — Konjsk. Amaranthus silvestris Dsf. — Spuz. Fhytolacca decandra L. — Dulcigno. Chenopodium Botrys L. — Crveuo zdrijelo. Fiumex conglomeratus Murr. — Jezerski vrh. E. angiocarpus Murb. (1. c. p. 46). — Konjsk, bei Dulcigno. 211 Folygonum Bistorta L. — Lukavica. P. viviparuni L. — Maganik. Daphne alpina L. — Radovee polje. Euphorbia spinosa L. v. inermis Vis. — Jezerski vrh . E. Paralyas L. — Bei Antivari, Duicigno. E. falcata L. — Vir-pazar. Älisma arcuatum Mich. — Bei Vir-pazar. Potamogeton pusillus L. — Jezerski vrh. Cephalantera rubra Rieh. — Brotnik. Orchis latifolia L. — Lukavica. 0. samhucina L. — Bei Negus. Anacamptis pyramidalis Rieh. — Kamenjak. Nigritella angiistifolia Rieh. — Maganik. Lukavica, Crveno zdrijelo. Gladiolus triphyllus Sibth. — Bei Negus. Smilax aspera L. — Gornje blato. Polygonatum verticillatum Alb. — Jezerski vrh. Anthericum ramosum L. — Konjsk etc. Asphodelus albus W. — Lukavica. Lilium carniolicum Brnh. var. bosniaciim Beck. — Pavlova livada. L. Martagon L. — Lukavica. Tulipa silvestris L. — Bukovica. Gagea arvensis Dmrt. — Jezerski vrh. Ornithogalum umbelatum L. — Lukavica, Crveno zdrijelo. Muscari botryoides D. 0. — Jezerski vrh. M. comosum L. — Negusko polje etc. Ällium vineale L. — Jezerski vrh. A. sphaerocephalum L. — Duicigno, Radovce polje, Kopilje, Brotnik. A. margaritaceum S. S. — Bei Antivari, Duicigno. A. paniculatum L. — Bei Rijeka. A. sibiricmn W. — Maganik, Trebjes. Colchicum autumnale L. — Lukavica. Veratrum nigrnm L. — Lukavica, Juncus lamprocarpos Ehrh. — Sutorman. Luznla campestris D. C. — Trebjes. Erianthus strictiis Host. — Bei Spuz. Chrysopogon Gryllus L. — Bei Spuz. Echinochloa crus galli P, B. — Niksicko polje. Phleiim alpinnm L. — Maganik, Trebjes. Alopecurus utriculatus Pers. — Bei Negus. Crypsis alopeciiroides Schrad. — Bei Vir-pazar. Lagnrus ovatus L. — Duicigno. Lasiagrostis Calamagrostis Luk. — Ostrog. Stupa Grafiana Stev. — Konjsk. Deschampsia caespitosa P. B. — Jezerski vrh, Lukavica Arrhenatherum avenaceum P. B. — Jezerski vrh. 212 Trisetum flavescens P. B. v. purpurascens D. C. — Lukavica. Bromus sterilis L. — Kamenjak. Festuca dimorpJia Guss. — Lukavica. F. alpina Sut. — Jezerski vrh. Poa violacea Bell. — Pavlova livada. P. concinna Gaud. — Trebjes. Aegilops triaristata Wild. — Krstac. A. triuncialis L. — Bei Antivari. Triticum viUosum M. B. — Bei Vir-pazar. Äsplenium fissum Wimm. — Jezerski vrh, Lukavica. Aspidium rigidnm Sw. — Jezerski vrh. Beitrag zur Flora von Böhmen. Von J. Podpera (Prag). Ceterach officinarum Willd. In einer fast unbesteigbaren Schlucht in Ritzen der Silurschieferfelsen auf der rechten Seite des Thaies von Gregr's Villa „Dol" gegen Mdslovice zu, nördlich von Prag, auf einer sehr warmen Stelle in einigen Rasen. Ceterach gehört zu den seltensten Farnen Böhmens und wurde vor vielen Jahren von Poläk auf dem Rip (Georgsberg) nächst Roudniee ge- funden, seitdem aber nicht mehr gesammelt; später auch zahlreich von Keck auf dem Sehreckenstein nächst Aussig entdeckt. Botrychium Lunaria Sw. var. siihincisum Roeper. Auf Gras- lehnen zwischen Reckov und Podoli nächst Weisswasser verbreitet. Careoc flava {v. lepidocarpa Tausch) X distans (C. Sinder i Podp.) hybr. nov. Pflanze robust, dichtrasig. 60 — 70 cm hoch, meist gelbgrün; untere Scheiden glanzlos, schmutzig gelbbraun, reichlich faserig- zersplittert. Blätter grasgrün, aufrecht, ziemlich lang (fast 40 cm) 3 — 4 mm breit, unten in breite, steu gel um fassende, häu- tige, 7 — 8 cm lange Scheiden verbreitert. Halm aufrecht, glatt, trocken, schwach rinnig, unten beblättert. Weibliche Aehren 3 — 5, eilänglich, die zwei obersten (bisweilen auch nur eine) an- gehäuft, dicht an die männliche Aehre angedrückt, die dritte etwas hervortretend gestielt. Die Deckblätter langscheidig , die untersten blattartig, 3- bis 4-mal länger als die Aehre. dasjenige der mittleren Aehre hie und da von gebogenem Grunde aus aufrecht aufsteigend. Die Schläuche mit deutlieh hervortretenden Seitennerven, oval, etwas aufgeblasen, schief, die unteren wage- recht abstehend in einen, auf der inneren Seite gewim- perten Schnabel verschmälert. Bälge hellbraun, sehr schmal, 2 — 3cm entfernt, der unterste weit entfernt (bis 15 cm). weissrandig, breit eilänglich, stumpf zugespitzt, mit einem starken, jedoch das Ende nicht erreichenden Mittelnerve (auf meinen schon überreiften Exemplaren ist derselbe selbstverständlich schon gelbhch-grün) ; diejenigen der oberen Schläuche mehr verlängert- eilänghch. Vollkommen steril. 213 Ich widme diese neue, in der Literatur (Richter-Gürcke etc.) noch nicht erwähnte Hybride meinem hochverehrten, um die heimische Flora vielfach verdienten Freunde H. Em. Binder in Prag. Standort. Auf der Torfwiese „Hrabanov" nächst Lysa a. d. E. zwischen den Eltern in zwei robusten Rasen. Ringsum wachsen noch : Carex Hornschucliiana, Hornschuchiana X lepidocarpa, Bux- baumii, strida. Juni 1899. Eine interessante Hybride, die zwei im Systeme zwar nicht weitstehenden, jedoch habituell verschiedene Arten verbindet. Die Pflanze ist zwischen ihren Eltern ganz gut intermediär. Auf den ersten Blick deuten die lang entfernten Aehren die C. distans an; derselben Art gehören auch die langen, unten scheidigen Deck- blätter, die bräunlichen, weiss berandeteu, mit einem starken Mittel- nerve versehenen Bälge an, jedoch sind dieselben nicht rauhstachel- spitzig, wie es bei der C. distans vorkommt, sondern enden stumpf, wodurch C. Binderi an die C. lepidocarpa erinnert. An dieselbe erinnern weiter die reichlich faserigen unteren Scheiden, die in sehr breite, häutige Blattscheiden verbreiteten Blätter, die schief bis wagerecht geordneten Schnäbel, die oberen, angehäuften Aehren. Die Aehren sind nicht kurz-eiförmig wie es bei den Arten der //aiv; -Verwandtschaft der Fall ist, sondern mehr walzlich, eilänglich, was die C. distans gleich andeutet. Nicht uninteressant ist, dass die Pflanze ungemein robust ent- wickelt erscheint (fast wie die robusten Exemplare der C. distans)^ welchen Umstand ich auch bei anderen Hybriden vielfach beobachtete. G. riparia Ourtis. Srpinawiesen nächst Hochpetscb, südlich von Brüx. C. riparia X nutans ( C, Fleischeri Podp.) h y b r. no v. Pflanze 40 — 50 cm hoch. Scheiden bräunlich-purpurn angelaufen. Blätter grasgrün, lineal, höchstens 5'ö mm breit, durch zahlreiche, zwischen den Nerven befindliche Querbrücken kämmerig. Halm drei- kantig, unter den Aehren vollständig glatt, die Inflorescenzachse rauh. Männliche Aehren 2 — 3 dunkelbraun, schwach purpurn an- gehaucht, mit in eine schmale Spitze vorgezogenen Bälgen, 1 • 5 — 3 cm lang, weibliche 3, die unterste bis 5 cm lang gestielt, etwas nickend, die obersten kurz gestielt, schief aufrecht gerichtet, die letzte hie und da sitzend, 3 — 3 -5 cm lang, länglich walzlich, gedrungenblütig, mit zugespitzten Bälgen. Die Spitze von einer feineren Oonsistenz. Früchte eikegelig. aufgeblasen, abgerundet-dreiseitig, kahl, fein eingedrückt-rillig. Standort. Auf den salzhaltigen Wiesen („Srpina" nächst Hoch- petscb), südhch von Brüx unter dem Klampenberge, längs der Bahn, mit den Eltern und C. secalina Whlnb., ganze Flächen bedeckend. Der Bastard tritt in einer solchen Fülle von Uebergangsformen auf, dass es mir unmöglich war, an einigen Stellen die reine C. nutans und C. riparia zu unterscheiden. Die obere Beschreibung bezieht sich auf ausgewählte Mittelformen. 214 Ich erlaube mir diese neue Hybride nach dem um die Flora Böhmens sehr verdienten Forscher H. evang. Pfarrer Bohumil Fleischer in Sloupnice zu benennen. C. nutans Host. Srpinawiesen nächst Hochpetsch. Stupa Tirsa, Steven. Auf grasigen, trockenen Lehnen oberhalb der Libsicer Felswand mit der S. pulcherrima eine Formation bildend. St. pennata L. A. Joannis Gel. b. Krauseana A. u. G. Sjn. IL 105 (1898). In einem Kiefernwalde oberhalb Podoli nächst Weiss- wasser. Eine ungemein stattliche, breitflaehblättrige Schattenform. Neu für Böhmen. St. mediterranea A. u. G. A. pulcherrima C. Koch. Lehnen oberhalb der Libsicer Felswand nördlich von Prag. St. Gallica Steven IL Austriaca Beck Fl. v. N.-Oe. I. 50 (1890) f. dasyphylla Podp. f. n. Langenberg oberhalb Hochpetsch südlich von Brüx mit St. Joannis Gel., St. Tirsa Stev., St. Gallica Stev. eine Formation bildend. Eine der von Velenovsky Ö. B. Z. XXXIV. (1884) 820, von St. ptdcherrima und von Borbas von St. Joannis Cel. unterschiedenen Varietät analoge Form. Die St. Gallica Stev. wurde in Böhmen noch nicht gesammelt. Calamagrostis neglecta Pal. Beauv. Auf dem ursprünglichen Standorte, auf den jetzt trocken gelegten Wiesen zwischen Milovice und Vrutice nächst Lysä a. d. E. habe ich diese Pflanze in den Jahren 1896 und 1897 vergebens gesucht. Dagegen nimmt auf den Torfwiesen „Hrabanov". nördHch von der genannten Stadt, G. neglecta Jahr für Jahr grössere Flächen ein. Ventenata avenacea Koch. Unhosf: Auf wüsten Plätzen, Ruderalsteilen im Thale des Baches Kaöak gegen Nenacovice zu, häufig. Glyceria plicata Fries. In einem Graben längs der Strasse nach Tfisov bei B. Krumau. Festuca sciuroides Roth. Es ist interessant, dass diese Pflanze in neuerer Zeit bei uns vielfach adventiv vorkommt. So sammelte ich heuer F. sciuroides in einem Abwässerungsgraben der Torf- wiesen Hrabanov bei Lysa a. d. E. und in einem Waldgraben am Waldwege von Salnau nach Plöckenstein im Böhmerwalde. Allium strictum Schrad. Libsicer Felswand (Silurschiefer), nördlich von Prag. Thesium alpinum L. In einer Waldschlucht oberhalb Podoli nächst Weisswasser. Jasione montana L. f glaherrima Podp. f. n. Die ganze Pflanze auch im unteren Theile sammt den Blättern vollständig kahl. Robuster, vielstengelig, mit grösseren Köpfchen, wodurch die Pflanze der var. major Koch sich nähert. Von der var. glabra Peterm., welche einen im unteren Theile zerstreut behaarten Stengel besitzt, ist sie durch die vollständige Kahlheit, grössere Köpfchen, sofort zu unterscheiden. 215 Libsicer Felswaud, nördlich von Prag in Gesellschaft der ge- wöhnlichen, hispiden, kleinköpfigen Form in einigen Rasen. Crepis praemorsa Tausch. Auf einem Waldabhange nördlich von Tupadly nächst Melnik. Erigeron acer X canadensis. In einer Waldschlucht, genannt Nemä strouha, nördlich von B. Krumau. Die Pflanze stellt die von Celakovsky in dessen Resultaten der botanischen Durchforschung Böhmens (Sitzungsberichte der kgl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften 1890 p. 440) unterschiedene Form a) pilosus Öel. 1. c, welche durch den beiderseits rauhhaarigen Stengel und Blätter dem E. acer näher steht. Doronicum austriacum Jaeq. In Wäldern nächst Langenbruck bei Oberplan, häufig. Centaurea pseiidophrygia 0. A. M. Auf Wiesen um Wallern gegen Prachatic zu, ziemlich verbreitet. Cirsium palustre Scop. Weissblühend auf den Waldschlägen oberhalb Langenbruck bei Oberplan. C. oleraceum X heterophyllum. Schatzlar in Nordböhraen. Am Fusse des Spitzberges mit den Eltern, selten. C. palustre X heteropliyllmn. Auf den Torfwiesen nächst Tusset im Böhmerwalde, sehr zerstreut. C. acaule X lanceolatum. In einer dem C. acatde sehr nahe stehenden Form in der rückwärtigen Partie des St. Prokopithaies „V Dalejich" zwischen den Eltern in einem grossen Rasen. Sep- tember 1899. Samhucns nigra L. var. Mileri Podp. v. n. Strauchartig, mit dünnen Aesten. Blätter aus drei Blättchen bestehend. Das Endblättehen weit grösser als die zwei übrigen, verkehrt herz- förmig, die zwei übrigen kleiner, kurz gestielt rundlich ellip- tisch. Scheindolden locker und kleiner. Unter Gesträuch nächst Stakory bei Jungbunzlau auf Basalt- boden (Miler!). Eine vielleicht im Gebiete der pontisch-pannonischen Flora Böhmens weiter verbreitete, ganz spontane, auf ßasaltboden gedei- hende Varietät, wenn nicht gute Rasse, die durch aus drei ßlättcheu bestehende Blätter, schlankere Aeste, lockeren Blütenstand ganz gut charakterisirt ist. Es lässt sich vermuthen, dass die von Prof. Velenovsky in seinen „Mechy ceske" p. 53 (1897) in der allgemeinen Charakteristik des böhmischen Basaltmittelgebirges er- wähnte spontane Form der Sanibucus nigra sicher hierher gehören wird. Die dreizähligen Blätter erinnern vielfach an Blätter einiger Rubusarten. Myosotis silvntica Hoffm. var. suaveolens W. et K. (M. alpe- stris aut. hohem, prius). Laugenberg nächst Hochpetsch auf Phono- hthboden. Solanum rostratum Dunal. Jungbunzlau : Längs der Strasse nächst Vinec (Miler!). Eine aus Nordamerika stammende, hie und 216 da auch in Deutschland erseheinende Adventivpflanze. In Böhmen noch nicht beobachtet. Verhasciim phlomoides X lyclmitis ( V. denudatum Pfund). Libsicer Felsen nördlich von Prag mit den Eltern. Alectoroloplms serotimts Schönh. Auf Torfwiesen um Oberplan allgemein verbreitet, manchmal, wie bei Langenbruck, eine Massen- vegetation bildend. PJielipaea arenaria (Borkh.) Walp. Libsicer Felswand nördlich von Prag auf Artemisia campestris, spärlich in Gesellschaft einer enormen Menge der 0. Kocliii F. Seh. (auf Centaurea Scahiosa). Salvia Sclarea L. Auf Feldern zwischen Luzernklee nächst Iservtelno südlich von Jungbunzlau, selbstverständlich nur einge- schleppt (Miler!). Halvia silvestris X l'ivatensis (S. amhigua, Gel. Prodromus kveteny ceske p. 349). Auf grasigen Lehnen zwischen Horky a. d. J. und Ohotetov nächst Neubenatek zwischen den Eltern. Brunella grandiflora Jacq. Auf trockenen Säzavalehnen ober- halb Dnespeky, in einer kleinen, fast zwergigen Form (auf Granit!). Plantago lanceolata L. ß) spliaerostachya Wimmer. Auf den Vsetater Wiesen im Elbthale. Androsace septentrionalis L. Auf Sandboden am Eande eines Kieferwaldes nächst Vavfinec bei Melnik, zahlreich. Delphiniunt Orientale Gay. Auf Schuttboden längs der Strasse nächst Unhosf, zerstreut. In Böhmen wurde diese Adventivpflanze zwar bisher noch nicht gefunden, jedoch in den Nachbarländern, z. B. in Niederösterreich, seit den Vierzigerjahren beobachtet. Cardamine dentata Schultes. Auf Torfwiesen längs der Elbe nächst Semice bei Lysa. Barharaca vulgaris E. L. Br. ß) arcnata Echb. Auf Feld- rainen nächst Mazice bei Veseli a. d. Luznice in Südböhmen. Bapistrum perenne All. Auf warmen Lehnen, Feldern zwischen Horky a. J. und Chotetov, nördlich von Neubenatek, zahlreich. Spergula pentandra L. (typica). Auf Sandfluren nächst der Mühle Celna, nördlich von Sadska im Elbthale. Cerastmm anomaliim W. et K. Auf schwarzem Boden (Cer- navy) nächst des Dobrovicer Bahnhofes, südlich von Jungbunzlau. C. glutinosum Fries a) ohscurum Koch (C. obsciirum Ohaub., C. Grenieri F. Schultz). In ausgetrockneten Gräben längs der Bahn nächst Ouzice im Elbthale. Stellaria Frieseana Ser. Sehr häufig auf Torfwiesen um Langenbruck bei Oberplan. Polygala comom Schkuhr. Eine vielstengelige, langährige. mehr gedrungene Form auf der Torfwiese „Hrabanov" nächst Lysa a. d. E. ChaeropJiyllum aureum L. Um Oberplan im Böhmerwalde ziemlich verbreitet. PotentillaLindadceriT-Msch. AufGraslehnen in der sogenannten Eibenschlucht oberhalb Stechovice, sehr zahlreich. 217 Prunus fruticosa Pallas. Auf Hängen zwischen Libechov und Tupadly nördlich von Melnik. allgemein verbreitet Trifolium striatum L. Auf sonnigen Lehnen, oberhalb Cerveny mlyn südlich von ünhosf, zerstreut. Literatur-Uebersicht '). April 1900. Abel 0. Mittheilung über Studjen an Orchis angustifolia von Zell am See und über einige andere Orchideen aus dem Pinzgau. (Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. L. Bd. 2. u. 3. Heft. S. 57 bis 58.) 8". Bauer E. Bryologischer Bericht aus dem Erzgebirge. (Deutsche botan. Monatschr. XVIII. Jahrg. Nr. 3. S. 37—40.) 8°. Mittheilung, theils für Böhmen, theils für das Erzgebirge, neuer Funde. Neu beschrieben werden: Philonotis fontana (L.) var. Schiffneri, Braclujthecium rivulare ßryol. eur. var. Schmiedleamim. Bubak Fr. Mjkologische Beiträge aus Bosnien und Bulgarien. (Sitzungsber. d. k. böhm. Ges. d. Wissensch. Math.-naturw. Cl. 1900. Nr. Vn.) 8^ 6 S. 1 Taf. Bus er R. üeber Alchimilla pubescens Koch, A. truncata Rchb. und eine neue verwandte Art aus den Tiroler Alpen. (Allg. bot. Zeitschr. 1900. Nr. 4. S. 57-59.) 8. Vorliegender (Schluss-) Artikel bringt die Diagnose der A. acutata Bus. mit Verbreitungsangaben etc. Ohodounsky F. Ueber die Werthschätzung des Hopfens nach dessen äusseren Eigenschaften. (Berichte der Vers. -Anstalt f. Brauindustrie in Böhmen. IL Decenuium. Heft 3.) Gr. 8". 28 S. Mk. —-80. Fritsch C. Ueber den Formenkreis des Orobus Intens L. (Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. L. Band. 2. u. 3. Heft. S. 99—105.) 8". Verfasser, welcher 1895 eine Monographie des genannten Formen- kreises publicirte, polemisirt gegen die Auffassung desselben Formenkreises durch Eouy. Die Abhandlung beansprucht allgemeines Interesse, da sie so recht deutlich den principiellen Gegensatz zwischen der mit phylogenetischen Methoden (u. a. der geographisch-morphologischen Methode) arbeitenden Species-Systematik und der ausschliesslich auf Abschätzung der Merkmale beruhenden Systematik illustrirt. Heimerl A. Einiges über Blütenbiologie. (Wiener ill. Garten- Zeitung. 1900. 4. Heft. S. 106-116.) 8". Keller L. Zweiter Beitrag zur Flora von Kärnten. (Verh. der k. k. zool.-bot. Ges. L. Bd. 2. u. 3. Heft. S. 121—137.) 8^ Kneucker A. Bemerkungen zu den „Cyperaceae et Juncaceae exsiccatae". 1. Liefg. (Allg. bot. Zeitschr. 1900. Nr. 4. S. 60 bis 67.) 8^ 1) Die „Literatur-Uebersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaetion. 218 Abdruck der Etiketten der ersten 30 Nummern dieses neuen Exsiccaten- Werkes. Aus Oesterreich-Ungarn erscheinen ausgegeben: No. 4. Chlorocyperus glomeratus (L.) Palla. Kun-felegyhäza in Ungarn (leg. J. Wagner); Nr. 6. Holoschoenus australis (L.) Fritsch. Riva (leg. Porta), Luzula campestris D. C. var. Sudetica Gel. Keilberg in Böhmen (leg. P. Seurich), Elb- und Pantschewiese des Riesengebirges (leg. J. Anders). Lütkemüller J. Desmidiaceeu aus der Umgebung des Millstätter- sees in Kärnten. (Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. L. Bd. 2. u. 3. Heft. S. 60-84.) 8". 1 Taf. u. 16 Textbild. Neu beschrieben werden : Clostermm Carniolicum Lütk., Cosmarium psendopyramidatum Lund. var. carniolicum Lütk., Staurastrum hifasciatum Lütk.; im Uebrigen werden aus dem im Titel angegebenen Gebiete 199 Des- midiaceen aufgeführt. Matousehek F. Bryologisch-floristisehe Beiträge aus Böhmen. VII. (Sitzungsb. d. d. naturw.-med. Vereines f. Böhmen „Lotos". 1900. Nr. 1.) 8". 14 S. Murr J. Zur Kenntniss der Culturgehölze Südtirols, besonders Trients. (Deutsche bot. Monatsschr. XVIII. Jahrg. Nr. 3. S. 42-44). 8°. Pax F. Plantae Lehmannianae in Columbia et Ecuador collectae. Euphorbiaceae. (Engler's Botan. Jahrb. 26. Bd. 5. Heft. S. 503 . bis 508.) 8^ Pax F. Prantl's Lehrbuch der Botanik. 11. Aufl. Leipzig (Engel- mann). 8^ 455 S. 414 S. Pax-Prantl's Lehrbuch hat sich schon so allgemein als vortreff- liches kurzes botanisches Lehrbuch eingebürgert, dass eine besondere Hervor- hebung der Vorzüge des Buches hier kaum am Platze wäre. Es sei nur bemerkt, dass die vorliegende neue Auflage überall Vei'besserungen und Zusätze in textlicher und illustrativer Hinsicht aufweist, dass insbesondere die stärkere Betonung der anatomisch-physiologischen Richtung und die Aufnahme zahlreicher biologischer Bemerkungen auffällt. Eaciborski M. Ueber die Vorläuferspitze. (Flora, 87. Bd. 1. Heft). 8°. 25 S. 8 Fig. Morphogenetische Versuche. (A. a. 0.) 8°. 13 S. 9 Fig. Ueber myrmecophile Pflanzen. (A. a. 0.) 8°. 9 S. 4 Fig. Eechinger C. Cirsium Bipontinum F. Seh. (C. lanceolatum X oleraceum), in Oesterreich. (Verh. d. k. k. zool. -botan. Ges. L. Bd. 2. u. 3. Heft. S. 59.) 8". Fundort: Tirol, Gschnitzthal. Stoklasa Influence des parasites de la graine sur le developpe- ment de la betterave. (Sucrerie beige. T. XXVIII. 1899. p. 105 bis 108.) 8". Wiesner J. Die Rohstoffe des Pflanzenreiches. Versuch einer tech- nischen Eohstofflehre des Pflanzenreiches. 2. Aufl. 2. Lieferung. Leipzig. (W. Engelmann.) ^\ S. 161—320. Fig. 47—71. 5 M. Buhse F. Die Flora des Alburs und der kaspischen Südküste. Bisherige Forschungsergebnisse auf diesem Gebiete. (Arbeiten des Naturf.-Ver. zu Riga. Neue Folge. 8. Heft.) 4°. 61 S. 1 Karte. 10 Tafeln. —7-20 Kr. Chodat E. et Bernard C. Sur le sac erabryonnaire de l'Eelosis guyanensis. (Journ. de Bot. 1900. Nr. 3. p. 73.) 8^ 2. Taf. 219 Verf. untersuchten die Keimentwicklung von Helosis und gelangtea zu sehr bemerkenswerthen Ergebnissen. Darnach entsteht der Embryo nicht aus einer „Eizelle", sondern aus dem Embryosacke. Der Eiapparat besteht ausser der frei im Plasma des Embryosackes schwebenden Keimzelle nur aus den 2 Synergiden. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. 195. Lieferung. Sade- beck ß. Salviniaceae, Marsiliaceae. — Bitter G. Maraitiaceae. Leipzig. (Engelmann.) 8^' — 1-80 Kr. Engler A. üeber die Vegetationsverhältnisse des ülugurugebirges in Deutsch- Ostafrika. (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissenschaften. Berlin. 1900. Nr. XVL) 8". 21 S. Fernald M. L. et So rn borg er J. D. Sorae recent additions to the Labrador flora. (The Ottawa Naturalist. Vol. XIIL Nr. 4. p. 89-107.) 8^ (jirecescu D. Plantes de la Macedoine appartenant au Vilayet de Monastir, recueillies par M. Dimonie. ßucarest. (Paculte de Medecine.) 8". 52 p. Oross L. Ist Draba Thomasii Koch eine gute Art? (Allg. bot. Zeitschr. 1900. Nr. 4. S. 55—57.) 8". Holmboe J To torvrayrprofiler fra Kristiania omegn. (Geol. fören. i Stockholm förhandl. Bd. 22, Heft 1. p. 55-68.) 8«. 1 Taf. Holtz L. Die Characeen der Regierungsbezirke Stettin und Köslin. Nebst einem Anhange, enthaltend die Zusammenstellung aller in der Provinz Pommern aufgefundenen Arten, und einer Anleitung für Sammeln, Präpariren und Conserviren derselben. (Mitth. d. naturw. Vereines für Neu-Vorpommern und Rügen. 31. Jahrg.) 8". 90 S. 2 Taf. Koch L. Die mikroskopische Analyse der Drogenpulver. Ein Atlas für Apotheker. Drogisten und Studirende der Pharmacie. L Bd. Rinden und Hölzer. Berlin. (Bornträger.) 4^ 1. Lieferung. 74 S. 3 Taf. 3-50 M. Kraenzlin F. Orchidacearum genera et species. Vol. L Fase. 13. Berhn. (Mayer et Müller.) 8°. p. 769—832. 8". 2-88 Kr. Behandelt die Gattungen Bisa, Herschelia, Monadenia, Disperis. Kuntze 0. Nomenclaturanfang und Reform internationaler Con- gresse. (Deutsche bot. Monatsschrift. XVHL Jahrg. Nr. 3. S. 33 bis 37.) 8«. Verf. proponirt, von den Veranstaltern des Pariser Internat, bota- nischen Congresses im October d. J. gewisse Zugeständnisse (Sicherung einer Zweidrittel-Majorität der Gäste, Einräumung der ersten Bankreihen an dieselben) zu verlangen, um den Congress bei Beschlüssen den Charakter eines wirklich „internationalen" zu geben. Diese Forderung des Verf. er- scheint dem Ref. nicht nöthig, da der Pariser Congress Mangels ent- sprechender Vorbereitung wohl keinesfalls berechtigt ist, irgend welche allgemein bindende Beschlüsse zu fassen. Dagegen dürfte die Anregung des Verf., den heurigen botanischen Congress dazu zu benützen, um die regel- mässige Abhaltung entsprechend vorbereiteter und dann beschluss- berechtigter internationaler Congresse anzubahnen, gewiss der Beachtung werth sein. Magnus P. Ueber den Mehlthau der Apfelbäume. (Centralblatt f. Bakteriologie. Parasitenkunde etc. II. Abth. VL Bd. S. 253—255.) 8°. 2 Abb. 220 Meister Fr. Beiträge zur Kenutniss der europäischen Arten von Utricularia. (Mera.' de l'herb. Boiss. Nr. 12.) 8«. 40 p. 4 Taf. Morphologische, oekologische und systematische Beobachtungen und Mittheihingen über die Verbreitung der einzelnen Arten in der Schweiz. Merrell W. D. A contribution to the life history of Silphium. (Botan. Gazette. Vol. XXIX. Nr. 2, p. 99—132.) 6\ 8 Taf. Müller W. Die schönsten Stauden für die Schnittblumen- und Gartencultur. 2. Lieferung. Berhn (G. Schmidt.) gr. 8^ 90 Pfg. Murbeck Sv. Contribution ä la connaissance de la flore du Nord- Ouest del 'Afrique et plus specialement de la Tunisie. III. et IV. Plumhaginaceae — Folypodiaceae (Acta reg. soc. Phvsiogr. Lund. Tom. X.) 4°. 30 p. 6 Taf. Abschluss der ausserordentlich gründlichen, ebenso pflanzengeogra- phisch wie s_ystematisch wichtigen Arbeit. Neger F. W. Informe sobre las observaciones botänicas efectuadas en la Cordillera de Villarrica. (Anales de la universidad Santiago 1899.) 8". 67 p. 1 Karte. Noll F. Ueber Geotropismus. (Jahrb. f. wissensch. Botanik. Bd. XXXIV. Heft 3. S. 456—506) 8". Reiche K. Zur Kenntniss einiger chilenischer Ümbellifereu-Gattungen (Botan. Jahrb. XXVIII. Bd.) 8°. 17 S. 2 Taf. Bobinson B. L. New Phaenogams, chiefly Gamopetalae, from Mexico and Central Amerika. (Proceedings of the American Aca- deray of Arts and Sciences. Vol. XXXV. Nr. 16. p. 323—342.) 8*. Schedae ad herbarium florae Rossicae a Museo botanico Academiae Imp. seient. Petropolitanae editura. IL Nr. 201—600. 8°. 115 p. — 4-80 Kr. Die hier abgedruckten Scheden zu dem bekannten werthvollen Ex- sicatenwerke wurden von S. Korschinsky, W. Lipsky und D. Litwinow verfasst; 'Sie enthalten wichtige Beiträge zur Flora von Russland. Ausführlich besprochen werden: Salsola gossypina Bge., S. tiorcomaiiica Litw, sp. n., Noea cana Koch, Bromus commutatus Schrad., CalligoHum arboreseens Litw., Banunctilus oreophihis MB., Salsola ohtusifolia C. A. Mey., Silene humilis C. A. M. Sehinz H. Beiträge zur Kenntniss der afrikanischen Blora. (Neue Folge.) XII. (Mem. de l'herb. Boiss. Nr. 10.) 8". 79 p. Simon Leon et Cochet P. Nomenclatur de tous les noms de Roses connus, avec indication de leurs race. Metz. (A. Beha.) 8^ 188 p. — 7-20 Kr. Aufzählung von 10.384 Rosen„sorten" mit Angabe ihrer Züchter, des Jahres der Züchtung, der systematischen Zugehörigkeit, der Blütenfarbe etc. Stephan! Fr. Species hepatiearum. (Forts.) (Mem. de l'herb. Boiss. Nr. 11.) 8«. 48 S. Behandelt die Gattungen : Hymenophytum, Pallavichiius, Symphyo- gyna, Monoclea. Vries H. d. Sur la loi de disjonetion des hybrides. (Comptes rendus des seances de TAcad. Paris.) 4''. 4 p. Zacharias E. üeber die Oyanophyceen. (Abh. aus dem Gebiete der Naturw., herausg. vom Naturw. Verein Hamburg. XVI. Bd.) 4». 50 S. 1 Taf. 221 Zeil 1er R. Eleraeuts de Paleobotanique. Paris. (G. Carre et 0. Naud.) 8^ 421 p. 210 Fig\ Die Behandlung der fossilen Pflanzenreste hat in den letzten Jahren eine wesentliche Aenderung erfahren; auf eine Periode emsigen Sammelns und Beschreibens der Fossilien folgt nun eine Periode der kritischen, vor Allem botanischen Bearbeitung des kolossal aufgehäuften Materiales. Die be- kannten Handbücher von Schenk, Renault, Solras - Laubach und Potonie charakterisiren diese zweite Periode und ihnen schliesst sich das vorliegende Handbuch an. Wie bei jenen Werken, liegt der Schwerpunkt be- greiflicherweise in der Behandlung der Gymnospermen, und gerade die diesen gewidmeten Theile des Buches sind nicht blos vorzüglich geeignet zur Orientirung über den derzeitigen Stand der Kenntnisse, sondern bringen auch vielfach die originellen Anschauungen des Verfassers zur Geltung. Wer in Betracht zieht, welch' grossen Gewinn die Botanik schon aus der Paläonto- logie gezogen hat, wie erspriesslich für diese sich die Behandlung paläonto- logischer Fragen durch fachmännisch geschulte Botaniker gestaltet, der wird es unverständlich finden, dass die Phytopaläontologie als solche bisher noch nirgends an einer deutschen Universität entsprechende Vertretung und damit Pflege fand. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Kaiserliche Akademie der Wisseuschafteu iu Wieu. Sitzungder mathem.-natur w. Classe vom 29. März 1900. — Herr Sectionschef i. ß. Dr. Josef Ritter Lorenz v. Liburiiau iu Wien überreielit eine von ihm verfasste Abhandlung: „Zur Deutung der drei fossilen Fucoidengattungen Taeuidmin, Gyrophyllitcs und Hydrancylas. Der Gang der einschlägigen Untersuchungen und Resultate iässt sich kurz iu folgenden Sätzen zusammenfassen. 1. Taenidium. Die eingehende Vergleichung zahlreicher Exemplare aus den Museen in Wien, Salzburg (besonders reich), München, Zürich, St. Gallen. Basel, Bern, Freiburg hat das Resultat ergeben, dem sich die Autoren seit Heer allraähhch mehr angenähert haben, dass die Tänidien als schraubenförmig enge gewundene Schläuche aufzufassen sind, zvi^ischen deren sehr ge- näherte Umgänge sich das einhüllende Sediment hineingesetzt hat, und dass die Scheiuglieder nichts Anderes sind, als die dem Be- schauer zugekehrten Umgänge (gyri) der durch Druck mehr weniger plattgedrückten, spiralig aufsteigenden Schläuche. Unter den recenten Algen besitzt nur Voluh'daria Lmx. entsprechend der Species Vidalia volubüis Ag., und zwar in ihrer Herbstform, deren eigenthümliches Hervorgehen aus der Prühlingsform an lebendem Materiale constatirt wurde, jenen Typus, jene Körperlichkeit und Consistenz, die zur Deutung berechtigen, dass die vom Carbon an bis in's Tertiär vorkommenden Tänidien fossile Volubilarien sind. 2. Gyrophyllitcs. Dass die Gyrophylliten als iossile Aceta- bularieen aufgefasst werden könnten, hat schon Heer angedeutet, sich jedoch dieser Ansicht nicht angeschlossen, weil die letzteren nach der damaligen Kenntniss als durchgeheiids kalkig incrustirt Oesterr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. löOu. 17 222 und mit radial gestreiften Scheiben versehen angenommen wurden. Die 1895 erschienene elassische Abhandhing „Monograph of the Acetabularieae" von Graf Solms-Lanbach hat nun gezeigt, dass zur genannten Pamihe auch Gattungen (Sectionen) und Arten gehören, denen jene Merkmale fehlen, dagegen andere zukommen, welche nach Vergleichung des fossilen Materiales und der ein- schlägigen phytopaläontologischen Literatur zu dem Resultate führten, dass radfürmige Gyrophylliten dem Subgenus Acdifhidoides Solms, sternförmige dem Subgenus Folyphysa oder auch dem alten Genus Pleiophysii (Ilalicoryne), welches gleichfalls zu den Accetabularien gehört, einzureihen seien. 3. Hydrancylus. Dieser von Pischer-Ooster als Unter- gattung des Sternberg'schen Genus Münsteria aufgefasste fossile Typus hat mit keiner anderen Gattung der recenten Algen eine grössere Analogie, als mit Arten der Gattung Gonstantinca Post et Rupr. {Neurocaulon Zanard.); die einzige Abweichung besteht im Vorhandensein spiralbogig vom Stielausatz zum Rande der Hydrancylus-Pseudopliyllome verlaufender Streifen, die bei keiner bisher bekannten Art von Constantinea vorkommen und fossil nur bei dem in allen anderen Punkten vöUig abweichenden Spiro/Jiyton aus dem rheinischen Devon (wie man annimmt, einem unter Wasser gesetzten Lebermoos) zu finden sind. Est ist fraglich, welchen Werth man dieser Zeichnung des Hydrancylus beilegen soll, ob sie als nur oberflächliche Streifen, oder als Rippen, oder als Palten zufolge der Schrumpfung aufzufassen sei; man kann also nur die in allen anderen Punkten constatirte Uebereiustimmung mit (Jon- stantinea hervorheben und abwarten, ob noch eine neue Art der letzteren an den Tag kommt, die jene Zeichnung besitzt oder erklärt. Herr Prof. Dr. Anton Heimerl in Wien überreicht eine Abhandlung, betitelt: „Monographie der Nyctaginaceen. L (Bougainvillea, Phaeoptilum, Colignonia.)" Die vorliegende Arbeit bringt die monographische Bearbeitung der Tribus: Bougainvilleinae und Colignoniinae; von ersterer werden die Gattungen : Bongainvülea und Phaeoptilum, von letzterer wird die Gattung CuUgnonia abgehandelt. Eine zusammen- fassende Bearbeitung war insbesondere für BougainviUea und Colignonia wichtig, da seit Ohoisy (1849) keine solche statt- gefunden hat. Von Bougainvillea unterscheidet der Verf. (nach Einrechnung der nicht als Gattung haltbaren: Tricyda) 10 Arten, welche sich auf zwei Sectionen: Eiihongainvdlea (mit 9 Arten) und Iricyda (mit 1 Art) vertheilen ; mehrere Arten machten eine weitere Gliederung in Varietäten und Pormen nöthig. Von letzteren abgesehen, er- scheinen drei Arten und zwei Varietäten als neu für die Wissenschaft; die neuen Arten sind zum Theile auf Tafel I ab- gebildet. Auf Grund eines reichen Pflanzeumateriales konnten für die bekannten Arten viele Ergänzungen in Hezug auf die unter- 223 scheidpiiden Eijienthümlichkeiten und das Vorkommen gebracht werden. Das Studium der morphologischen Verhähnisse, insbeson- dere der (bei den meisten Nyctaginaceen vorkommenden) serialen Beisprosse, dann der Blattanatomie ergab mancherlei systematisch verwerthbare Resultate. Da die zweite Gattung, Fhaeoptilnm, welche nur eine Art urafasst, seit ihrer Aufstellung durch Radlkofer (1884) au mehreren Stellen von Südwest-Afrika aufgefunden wurde und von allen Fundorten vorlag, war es möglich, weitere Beitrüge zur Kenntniss dieser merkwürdigen Pflanze zu liefern, den Blütenbau zu ergänzen, und eine Uebersicht der bis jetzt bekannten Ab- änderungen zu geben; es erscheint unter diesen eine neue Varietät. Tafel II ist der Darstellung der Formenreihe von Fhaeop- iilani gewidmet. Eudhch bringt die Arbeit eine monographische Behandlung von Colignonia, deren Artenzahl nun auf sieben gestiegen ist (drei Arten neu). Die beiden vom Verf. früher unterschiedenen Sectionen Pterocaropac und Äpteron wurden beibehalten. Morpho- logische Eigenthümlichkeiten der Gattung tinden eine zusammen- fassende Schilderung. Wiener Botanische Abende. Versammlung am 4. April 1900. — Vorsitzender Prof. Dr. K. Fritsch. Herr Dr. A. Zahlbruckner hielt einen Vortrag „über Fettabscheidung bei Flechten". Der Vortragende entwirft zunächst einen geschichtlichen Ueberblick über die Entwicklung unserer Kenntnisse über die Fett abscheidenden Zellen im Flechten- thallus (Sphäroidzellen und Oehlhyphen) und bespricht dann, haupt- sächlich auf den Arbeiten Zukal's und E'ünfstück's fussend, eingehend die morphologischen Verhältnisse dieser Organe und ihre örtliche Vertheilung in Flechtenkörper. Ferner wird erörtert, dass Zukal den stricten Nachweis lieferte, dass der Inhalt seiner „Sphäroidzellen" ein fettes Oel sei und dass er in demselben einen durch Vermittlung der Gonidien erzeugten Reservestoflf der Lichenen erblickte. Dann wird Fünfstück's gegentheilige Ansicht, nach welcher das Fett ein von dem Carbonatgehalte der Unterlage be- dingtes, hingegen von den Gonidien unabhängiges Excret sei, dar- gelegt und die diese Ansicht stützenden Versuchsreihen Fünf- stück's einer eingehenden Besprechung unterzogen. Der Vor- tragende selbst schliesst sich den Anschauungen Fünfstück's, in- soferne sie die calcivoren Flechten betreffen, vollinhaltlich an, erklärt aber die Acten über die Frage des Fettabscheidung als noch nicht geschlossen, da die Natur des oft reichHch auftretenden Fettes bei nicht Kalk bewohnenden Lichenen {^Sphyriäium hyssoules^ Stida- Arten) durch die Versuche Fünfstück's keine Aufklärung erfuhr. 17* 224 Hierauf brachte Herr A. Jakowalz „Vorläufige Mit- theilungeii über vergleichende üntersuchuDgeii der Prothallieu der Farne". Der Vortragende hat vergleichende Untersuchungen über die Entwicklung der Prothallien inosporer Farne, insbesondere über den Eintritt der Flächenbildung an denselben durchgeführt, und gelangte zu Resultaten, welche von den bisherigen einschlägigen Beoljachtungen wesentlich abweichen. Es stellte sich heraus, dass der Uebergaug von dem fadenförmigen, protonema-artigen Aufangs- Stadium der Vorkeime zu den flächenförmigen Formen in ganz gesetzmässiger Weise verlauft und sich im Wesentlichen auf eine eigenthümliche Verzweigung des fadenförmigen Prothallium zurück- führen lässt. Bei den einzelnen Gattungen ergaben sich aber ganz auffallende Moditicationen dieses Aufbaues und anderweitige nennens- werthe Unterschiede im Baue der Vorkeime. Prof. R. V. Wettstein brachte hierauf ein neues Präparir- mikroskop, angefertigt vom Mechaniker J. Kettner in Prag, zur Demonstration. Als wesentlichste Vorzüge gegenüber ähnlichen Instrumenten sei hervorgehoben , dass der optische Apparat eine leichte Verschiebung über alle Stellen des Objecttisches gestattet und auch die Anbringung eines Zwischenapparates erlaubt. Ferner besprach Prof. Dr. R. v. Wettstein an der Hand eines instructiven Herbarmaterials „ein paar neue Fälle von S ai s 0 n - D i m 0 r p h i s m u s. Nach einer kurzen Erläuterung des Saison-Dimorphismus überhaupt und einer Uebersicht über die bisher bekannten Fälle aus den Gattungen EupJirasia, Gentiuiia, Alectorolophus, Odontites, Orthanthd, Gampanida, Gdlium, Onoiiis, Jlclampi/rnm etc. machte der Vortragende auf die in Hinblick auf die Erklärung des Zustande- kommens der Phänomens bemerkenswerthe Thatsachen aufmerk- sam, dass es nunmehr gelang, auch in Nord-Amerika Saison- Artdimorphismus bei Arten der Gattung GcHtimui mit grosser Wahrscheinlichkeit nachzuweisen. Herr J. Dörfler hatte eine reichhaltige, namentlich für Phytopaläontologen sehr werthvoUe Oollection von Bildungs- abweichungen des Equisctnni. ninximum. exponirt. — Schliesslich wurde eine Reihe von Herrn Pfeiffer v. Wellheim mustergiltig fixirter und tingirter Algenpräparate vorgeführt. Dr. K. Linsbauer. Internationaler botanischer Congress, Paris 11)0). Das Organisations-Comite für den in der Zeit vom 1.— 10. October d. J. tagenden botanischen Oongress versendet folgende Liste von Vorhandlungsgegeuständeu, die bisher festgesetzt wurde, mit Angabe der bisher bestimmten Referenten : 225 1. Especes, laces, foriues, hybrides et metis MM. Krasan, Malin- vaud, Leveille, Rouy, To US Saint. 2. Adoption d'nne unito internationale dans les raesures microraetriques M. Mussat. 3. Influence de la nature du sol et des vogeteaux qui y croissent, sur le de- velopperaent des Champignons M. Boudier. 4. Etüde comparative sur la Bore de Ma- dagascar M. ürake del Castillo. 5. Unification des methodes employees pour la deterrainatiou des Mucedinees .... M. Lutz. 6. Flore comparee de l'Afrique centrale .. MM. de Vildeman, Hua. 7. Les organes aquiferes dans le feuilles des vegetaux M. Perrot. 8. Etablissement de la nomenclature phyto- geographique M. Flahault. 9. Etablissement d'un organe periodique international destine ä la publicalion des noms nouveaux pour la science botanique, afin d'eviter dans la mesure du possible la multiplicite des syno- nymes M. Hua. 10. Flore fungique comparee des regions desertiques M. Patouillard. 11. Relations d'echange ä etablir entre les musees botaniques M. Flahault. 12. Des methodes de classenieut des col- leetions botaniques au point de vue pratique M. D r a k e del Castillo. 13. Periodieite des congres internationaux de botanique M. 14. Diverses etudes monographlques M. 15. Des methodes de culture pure des algues inferieures M. R a d a i s. Der Ausschuss der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien hat beschlossen, an den Präsidenten des Organisations- Comite's für den Pariser Oongress folgende Zuschrift zu richten. „An den Herrn Präsidenten der „ Commission d'organisatiou du congres international de botanique" ^° Paris. Verehrter Herr Präsident! Die k. k. zoologisch -botanische Gesellschaft in Wien ist sich bewusst. im Namen der grossen Mehrheit der öster- 226 reicbischen Botaniker zu sprechen, wenn sie sich an das Präsidium der Organisatioiis -Comraission des diesjährigen internationalen botanischen Congresses mit der ßitte wendet, es möge der Congress dazu benützt werden, ura die Ange- legenheit einer endgiltigen Regelung der botanischen Noraenclatur zu fördern. Den internationalen Congress in Paris hält die gefertigte Gesellschaft nicht für corapetent, die Nomenclatur- Angelegenheit selbst durch Annahme irgend welcher Nomenclatur-Regeln oder eines „iudex nominum" zu erledigen, da hiezu eine entsprechende Vorbereitung nöthig gewesen wäre. Dagegen könnte sich der internationale Congress in Paris dadurch ein grosses Verdienst um die Noraenclatur- Angelegenheit erwerben, dass er für einen späteren Zeitraum (etwa 1905) die Abhaltung eines weiteren internatio- nalen botanischen Congresses feststellt und zugleich die Erledigung der Noraenclaturfrage auf die Tages- ordnung dieses Congresses setzt. Es wäre sehr werthvoll, wenn schon bei Anberaumung des neuen Congresses die Be- dingungen festgesetzt würden, welche erfüllt werden müssten, um irgend welchen Anträgen bei diesem Congress die Ver- handlung und eventuelle Annahme zu sichern. Wien, am 1. Mai 1900. Die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien." Preisausschreiben. Die Abtheilung für Tliier- und Ptianzenschutz der Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaften zu Gera fordert zur Be- arbeitung des Themas: „Deutsche Jugend, übe Pflanzen- schutz!'' auf. Die Schriften sollen der Jugend den Werth der Pflanzen im Haushalte der Natur an das Herz legen und sich gegen den Missbrauch wenden. Pflanzen zwecklos zu schädigen oder zu zerstören. Die drei besten Arbeiten gehen in das unbeschränkte Verlagsrecht der Abtheilung über und werden durch Ehrenurkunden und Preise im Betrage von 100, 60 und 40 Mark ausgezeichnet. Jede Arbeit soll den Umfang eines Druckbogens nicht übersteigen und muss durch ein Merkwort gekennzeichnet sein. Die genaue Adresse des Verfassers ist in einem verschlossenen Briefumschlage, mit gleichem Merkwort versehen, beizufügen, ßedactionelle Kür- zungen und Abänderungen bleiben vorbehalten. Die preisgekrönten Arbeiten sollen als Broschüre in den Schulen zu dem denkbar billigsten Preise verbreitet werden. Einsendungen sind bis zum l. Juh d. J. an den Vorsitzenden Emil Fischer in Gera (Reussj, I-aasener Strasse 16, zu richten. 227 Personal-Nachrichten. Dr. G. Tischler wurde zum zweiten Assistenten am bota- nischen Institute in Heidelberg- ernannt. Prof. Hugo de Vries (Amsterdam) wurde zum Mitgliede der königi. dänischen Akademie der Wissenschaften ernannt. Die Leopoldiniseh- Caroünische Akademie hat Herrn J. 1). Hook er in London die Oothenius-MedaiUe verliehen. Notiz. Von Dr. Viiic. v. Borbäs (Budapest). Angeregt durch die Abhandlung C. Eechinger's in Nr. 4 dieser Zeitschrift, möchte ich Folgendes mittheilen: L. Oroala kommt im Zalaer Comitate im Kursanecer Walde vor. wo es Wierzbicki, in den Schuljahren 1821/22— 1833/34 Professor am Kesz- thelyer Georgicon. gesammelt hatte. Es überschreitet hier also den Drautluss. Auch das Manuscript von E. Szenczy führt L. Orvald von der Umgebung von Keszthely an, ich fand es aber in der nächsten Gegend dieser Stadt nicht. L. Orvala zeigt wie viele andere illyrischen Pflanzen, welche nach nordöstlich die Drau über- schreiten, dass die Drau nördlich nicht eine scharfe Grenze des illyrischen Florengebietes bildet. In der Pestetich'schen Bibliothek in Keszthely ist ein Manuscript Wierzbicki's vorhanden, in welchem er 30 Pflanzenarten von der Umgebung von Keszthely schön abgebildet hat. darunter auch das Laminm 0. von Kursanec. Ich kann jedoch das Manuscript nicht mehr vergleichen, um zu sehen, ob dort vieUeicht nicht das L. Wcttsteinii abgebildet ist. Ich glaube schwerlich. Inhalt der Juni-Nummer: Wettstein R. v., Die norJ amerikanischen Arten der G.attnnff Geti- tidtta: Sect. Eiidoiriclui. S. 189. — Freyn J., Nachträge zur Flora von Istrion. S. 1!).5. — Linsbauer L. n. K., Einige teratologische Befunde an Lonicera tataricu. S. 199. — Vier- liapper F., „Ariiicn doroiucuDt Jacq." und ihre nächsten Verwandten. S 202. — Horäk B., Zweiter Beitrag zur Flora Montenegro's. S. 20K. - PodperaJ., Beitrag zur Flora von Böhmen. S. 212. — Literatur-Uebersiclit. S. 217. — Akademien, botanische Gesellschaften etc. S. 221. — Preisausschreiben. .S. 226. — Personal -Nachrichten. S. 227. — Notiz von V. v. Borbäs. S. 227. Redacteur: Prof. Dr. U. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dürtler, Wien, III., Barichgasse Sfi. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift" erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig; Ui Marl:. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 11 und 111 ä 2 Mark, X— XU und XIV— XXX ä 4 Mark, XXXI -XLI ä 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung directhei der Administration in Wien, 1., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zu pränumeriren Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. NB. Dieser Nummer ist beigegeben Tafel Nr. Vlil (L. u. K. Linsbauer) 228 INSERATE. Verlag von Carl Gerold's Sohn, Wien, I., Barbaragasse 2. Excursionsflora für Oesterreich (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Mit theilweiser Benützung des „Botanischen Excursionsbuches" von G. Lorinser verfasst von Universitätsprofessor. 46 Bogen 8^. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 8- — ; in Leinwandband M. 9- — . Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) Colorirte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit kurzem, erläuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Preis in elegantem Leinwandband M. 6* — . Jede Blume ist : botanisch correct gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. Soeben erschien und wird nur auf Verlangen gratis und franco versandt: Antiquariats- Kataloge Nr. 36 <3Iaiurmssenscßaften. (Allgemeines, Zoologie, Botanik, Mineralreich, Physili, Astronomie, Meteorologie und Chemie.) 100 Seiten mit ca. 3000 Nummern. A. Mejstrik, *t„°t~''" Wien, I., Wollzeile 6. OSTERREICHISCHE Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. L. Jahrgang, N«- 7. Wien, Juli 1900. Die Vermehrung der Sporangien von GinUgo MlobaL. Von L. J. Celakovsliy (Prag). (Mit Textillustrationen). Im Anschlüsse an die neueste Mittheilung R. v, Wett- stein's über die weibliche Blüte von Ginkgo (Oesterr. Bot. Zeitschr. Jahrg. 1899, Nr. 12) mögen nachstehende Beobachtungen und Be- trachtungen hier Platz finden. Dieselben waren bereits nieder- geschrieben , als ich durch des Autors gütige Zusendung von Wettstein's Abhandlung Kenntniss erhielt, auf welche ich in dieser Arbeit nachträglich noch an mehreren Stellen Bezug ge- nommen habe. Die männlichen und die weiblichen Blüten von Ginkgo, einer Gattung, die in vielen Stücken zwischen den übrigen Coniferen (speciell den Taxaceen) und zwischen den Cycadeen die Mitte hält, sind in ihrem Baue einander viel ähnlicher als bei anderen Coniferen. Sie stehen auch im gleichen Sprossrange, während bei den meisten übrigen, namentlich bei allen zapfentragenden Coniferen die weib- lichen Blüten (in den Zapfen als Fruchtschuppe ausgebildet) einen höheren Sprossgrad einnehmen. Die Blüten von Ginkgo entspringen nämlich in den Achseln vegetativer Blätter unbegrenzt fortwach- sender Kurzzweige (Brachyblasten), und zwar die männlichen Blüten wohl ausschhesshch in den Achseln der schuppenförmigen Niederblätter des Jahrestriebs, die weiblichen theils in den Achseln der auf die Niederblätter folgenden Laubblätter des Triebes, theils der oberen Schuppenblätter. Wären also die Jahrestriebe der Brachyblasten doppelgeschlechtig (in Wirkhchkeit ist der Baum be- kanntlich zweihäusig), so würden die weibHchen Blüten über den männlichen stehen. In androgynen Zapfen der Abietineen äussert sich die Supra- position des weiblichen Geschlechtes über dem männlichen darin, dass im unteren Theile des monströsen Sprosses Staubblätter, im oberen Fruchtschuppen in den Achseln von Deckblättern gebildet werden. Oesterr. hotan. Zeitschrift. 7. Heft. 1900. 18 230 Der Blütenstiel der beiden Geschlechter ist am Grunde aussen etwas abgeflacht, innen gewölbt, im unteren Theile nackt, oberwärts mit den Sexualblättern (Sporophyllen) besetzt. In der männlichen Blüte ist die Achse verlängert und trägt zahlreiche, etwas von ein- ander entfernt stehende, etwas unregelraässig spiralig gestellte Staubblätter, in der weiblichen dagegen ist sie in der Regel sehr verkürzt, da sie normal nur zwei transversale, rechts und links von der Mediane stehende opponirte Samenlagen als Aequivalente ganzer, doch äusserst reducirter Carpelle trägt. In der weiblichen Blüte besteht also eine zweifache ßeduction: 1. in der Zahl der Sporophylle auf zwei, und 2. Eeduction jedes Sporophylles auf ein einziges Ovulum, d. h. die Spreite des Sporophylls (welches raan demnach treffend als Ovularblatt bezeichnen kann) bildet selbst einzig und allein das Ovulum. Im Wesentlichen entspricht die Darstellung auch der Eich 1 er- sehen Auffassung; nur hielt Eich 1er die Manchette am Grunde jedes Ovulums für das eigentliche Fruchtblatt, was nicht richtig sein kann, weil sich derselbe Ringwall auch am Grunde jeder Samenanlage auf dem relativ mächtig entwickelten Fruchtblatt von Cycas vorfindet, weshalb er auch bei Ginkgo dem Ovulum selber (obzwar nicht als äusseres Integument. sondern als eine accessorische Bildung) angehört und nicht ein besonderes Fruchtblatt ausser dem Ovulum bedeuten kann. Uebrigens fand der japanische Forscher Fujii auf den abnormerweise als Fruchtblätter entwickelten Laub- blättern von Ginkgo randständige Ovula in Mehrzahl^), deren jedet^ mit der erwähnten Manchette versehen war. Hier mag gleich ein Irrthum in der Art und Weise, wie Delpino in Oonsequenz seiner eigeuthümlichen Theorie der weib- lichen Ooniferenblüten die weibliche Blüte von Gingko auffasst, be- richtigt werden. Delpino und ihm folgend auchPenzig hält nämlich die samentragende Fruchtschuppe der Pinaceen (Araucariaeeen) für einen Appendix ihres Deckblattes (der Deckschuppe), entstanden durch Verschmelzung zweier basalen Seitenzipfel der Deckschuppe (die er demnach ebenso wie Eichler als das eigentliche Fruchtblatt ansieht), welche dem Mitteltheil dieses vermeintUchen Carpells gegenüber nach innen umgeschlagen und mit ihren Aussenrändern zu einem Ganzen verwachsen sein sollen^). Ganz richtig erachtet Delpino die weibliche Blüte von Ginkgo für homolog der Frueht- 1) Fujii sagt in seiner Mittheilung über Ginl-go S. 6: ,.The uumber of ovules or pollen-sacs formed upon a single leaf varies fromone to thirteen or more". Abgebildet hat er in Fig. 1 allerdings nur wenige Samenanlagen. Ein Missverständniss meinerseits, wie Wettstein meint, lag also in meinem Referate in Engler's Jahrbüchern nicht vor. 2) Diese Theorie ist eine blosse Modification der Sachs- E ich ler'schen Excrescenztheorie, als deren erster Urheber gewöhnlich Sachs betrachtet wird. Aber schon Brongniart hat (nach Strasburger) 1844 die Ansicht aus- gesprochen, die innere Schuppe der Abietineen sei ein Dedoublement oder Aus- wuchs des Deckblattes. Ihm gebührt also die Priorität dieser unglücklichen Idee. 231 schuppe der Pinaceen^) und überträgt daher die Deutung der Frucht- schuppe auf den axillären weiblichen Blütenspross von Ginkgo, welcher also ebenfalls ein blattartiger, von zwei je ein Ovulum tragen- den verschmolzenen Seitenlappen (Placentarlappen) des Tragblattes gebildeter Innenauswuchs sein muss! Ich erwähne diese originelle Idee ihres genialen, nur bisweilen allzu phantasiereich theoretisirenden Urhebers nur deswegen, weil hier ein guter Prüfstein für die gleiche Deutung der Fruchtschuppe der Pinaceen vorhegt, und weil auch Penzig, der Verfasser der schätzbaren „Pflanzenteratologie" (1894), mit grossem Eifer für die Richtigkeit der Deutung Delpiuo's in's Feld gerückt ist. Penzig sagt, für diese Deutung spreche die Anordnung der Gefässbündel in dem Stieltheile. und auch die Fälle von Spaltung des Samen- trägers seien dieser Deutung keineswegs entgegen. In den Blüten- stiel von Ginkgo treten nämlich zwei Gefässbündel mit gegen das Xylem der zwei Bündel des Tragblattes mehr als gegen einander ge- kehrten Xylemtheilen-). so dass alle vier Bündel dort in einen gemein- samen Kreis gestellt sind. Erst weiterhin kehren im abgesonderten Blütenstiel die 2 oberen Bündel vollkommener einander die Tracheen zu und verdoppeln sich, so wie Wettstein's Fig. 4a, la es zeigen. Aus der anfänglichen umgekehrten Orientirung der Blütenstielbündel gegen die Deckblattbündel folgert Penzig (in üebereinstimmung mit Delpino) für Ginkgo dasselbe, was Eichler nur für Fruchtschuppe und Deckschuppe der Pinaceen (aber nicht für Blütenstiel und Tragblatt von Ginkgo, wo ihm die Absurdität einer solchen An- nahme doch allzu offenbar war) aus der Anatomie gefolgert hatte: dass nämlich das Tragblatt und sein Achselproduet nur ein zer- theiltes Blatt seien. Hier bei Ginkgo ist dieses anatomische Argument und die ganze damit gestützte Ansicht leicht zu widerlegen. Ich habe Durchschnitte durch Blütenstiel und Tragblatt sowohl der männ- lichen als auch der weiblichen Blüte verglichen und beider- seits im unteren Theile der Stiele vollkommene Üebereinstimmung gefunden. Auch in den Stiel der männlichen Blüte (wie überhaupt in die Achselsprosse der Coniferen) treten zwei Bündel, welche in gleicher Weise mit dem Xylem mehr gegen das Xylem der sehr kleinen Deekblattbündel orientirt und so mit diesen in einem Kreise zusammengeordnet sind. Dann trennt sich von dem einen Achsel- 1) Eichtifif ist, dass der längere Blütenstiel bei Ginkgo der sehr ver- kürzten axilen Basis der Fruchtschuppe entspricht, die zwei Ovula der ersteren den zwei Samenanlagen sammt der flachen Lamina der Fruchtschuppe. Nach Eichler's Anschauung wären aber beides morphologisch grundverschiedene, ganz imvergleichbare Dinge. -) So habe ich es selbst auf mikroskopischen Querschnitten durch die dem Tragblatt und dem Blütenstiel gemeinsame Basis, dort, wo beide an der Mutteraxe noch kaum ausgegliedert sind, gesehen; so sagt auch Strasburger von den zwei Bündeln, welche in den Blütenstiel abgehen, dass sie „mit nach unten gekehrten Tracheen" in die „Inflorescenzachse" (d. i. den Blütenstiel) eintreten. 18* 232 Sprossbündel eines, welches median nach oben oder hinten gelegen ist, was ebenfalls häufig, wenn auch nicht immer, im Stiel der weiblichen Blüte stattfindet, namentlich wenn noch ein drittes hinteres Ovularblatt gebildet wird^), und wie dort theilen sich noch weiterhin die drei Bündel und ordnen sich in einem Kreise an, um in der männlichen Blüte in die Staubfäden, in der weiblichen zu den Samenlagen abzugehen. Nun wird doch Niemand zweifeln, dass die axilläre männliche Blüte von GinJcgo eine richtige Blüte, ein Blüten spross ist, und kein blattartiger Auswuchs des Tragblattes, trotzdem die Bündel dieses Sprosses am tiefsten Grunde wie am Grunde des Stieles der weiblichen Blüte theilweise gegen die Bündel des Deckblattes mit ihrem Xylem gekehrt und mit denselben in einen Kreis zusammengestellt sind. Die vollkommene anatomische Uebereinstimmung bekräftigt vielmehr die Sprossnatur auch der weiblichen Blüte. Nebenbei sei erwähnt, dass dieselbe Anordnung der Gefässbündel auch im Basaltheil der Fruchtschuppe und in deren Deckschuppe vs^iederkehrt (worüber ein Näheres bald anderwärts mitgetheilt werden wird), womit (ab- gesehen von den beweiskräftigen Abnormitäten) ebenfalls bewiesen wird, dass die Fruchtschuppe ein der weiblichen Blüte von Ginkgo homologer, nur oberwärts in der Blattregion anders ausgebildeter Blütenspross ist. Die Blütensprossnatur des samentragenden Achselproductes von Ginkgo wird aber noch durch manches Andere zweifellos be- wiesen. Erstens schon durch den Umstand, dass die weibliche Blüte theils in der Achsel eines gewöhnlichen Laubblattes, theils eines gewöhnUchen Niederblattes entspringt. Wäre nun Delpino's und Penzig's Idee richtig, so wäre hier das Oarpell bald als Laubblatt (wie bei Farnen), bald als Niederblatt entwickelt, was im ganzen Pflanzenreiche beispiellos ist, da sonst jedes Carpell eine besondere und nur eine bestimmte Metamorphose aufweist; wogegen in Inflorescenzen allerdings häufig Blütensprosse theils zu Laubblättern, theils zu Niederblättern oder Hochblättern axillär erseheinen. Dasselbe gilt, nebenbei erwähnt, von den Zapfen der Lärche, in denen die unteren Fruchtschuppen von nadeiförmigen Laub- blättern, die oberen aber von schuppenförmigen Deckblättern ge- stützt werden, was ebenfalls (auch gegen Eichler's Excrescenz- theorie) beweist, dass die Nadel und das Schuppenblatt, zu denen die Fruchtschuppe axillär ist, keine Carpelle, sondern nur Trag- blätter eigenthümlich umgebildeter Blütensprosse darstellen. 1) Auch Strassburger, dessen Angaben und Zeichnungen so exact sind, sagt S. 13 des Werkes über Coniferen und Gnetaceen: „Häufig ist an der oberen Wölbung (des Blütenstieldurchschnittes) noch ein mittlerer Vorsprung und dem ent.sprechend ein drittes Bündel, resp. höher an der Achse ein Bündel- paar zu erkennen (Taf. II, Fig. 29); es verdankt der Verzweigung eines der Seitenbündel seine Entstehung. Häufig, doch nicht immer, ist dann auch eine dritte Blüte (Ovulum) vorhanden, welche von diesem Bündelpaare versorgt wird". 233 Ferner bildet Fujii einen weiblichen Blütenspross von Ginkgo ab, der neun gestielte Eichen längs seiner Achse in spiraliger zertheilter Stellung und am Ende sogar eine beschuppte Knospe gebildet hatte, also nach Art der weiblichen Blüte von Cycas durchwachsen war, womit doch der Blütenspross ganz eelatant bewiesen wird. Durch die spiraHge Stellung seiner vielen Ovularblätter war dieser weibliche Spross einem männlichen Blütenspross noch conformer gebildet. Diese reichliche Vermehrung der Ovula auf der Blütenachse muss als ein atavistischer Rückschlag zum ursprünglichen Blüten- spross angesehen werden, auf dem in beiden Geschlechtern zahl- reiche Sporophylie. die jetzt nur in der männlichen Blüte sich erhalten haben, in der weiblichen vielleicht nur kurz und vorüber- gehend bestanden haben. Was aber die „Spaltung" des samentragenden Blütenstiels betrifift, so spricht gewiss auch diese für den Spross und zugleich für die Blattnatur der Ovula, welche so viele Botaniker hartnäckig nicht anerkennen wollen. Unter Spaltung sind von Penzig zumeist solche Fälle gemeint, wo die Blüte mehr als zwei Ovula trägt, wobei, wenn dieselben gestielt sind, der Blütenstiel wie in mehrere Arme gespalten erscheint. „Warum sollten nicht Placentarlappen auch je zwei oder mehr Ovula tragen können?" fragt Penzig. Er lässt aber dabei ein gewichtiges Moment, nämlich die Stellung dieser ver- mehrten Samenanlagen, ausser Acht. Ich bin damit beim eigentlichen Thema dieser Mittheilung, nämlich bei der Vermehrung der Sporangien von Ginkgo hiloha, und zwar sowohl Vermehrung der Makrosporangien (Ovula), wie der Mikrosporangien (Pollensäcke) angelangt. Die Vermehrung der Ovula ist seit Langem bekannt. Abbil- dungen von raehreiigen und dabei oft gabelförmig zertheilten ßlütensprossen finden sich z. B. schon bei Eichard, dann bei Strassburger; zuletzt hat Wettstein, der die Ovula von Ginkgo mit mir übereinstimmend auffasst und überhaupt meine Gymno- spermenlehre zu meiner freudigen Genugthuuug als ihm zusagend bezeichnet, in dieser Zeitschrift Blüten mit mehreren Samenanlagen ausführlicher besprochen und abgebildet, und sogar, was bisher noch nicht geschehen war, Serien anatomischer Querschnitte durch solche Blütensprosse gegeben. Ich hatte selbst endlich im heurigen Frühjahr Gelegenheit, frische weibliche Blüten dieser Art mehrfach zu untersuchen. Was ich fand, deckt sich grösstentheils mit Wett- stein's Beobachtungen, ich werde daher das, was dieser bereits gefunden und erörtert hat. und was ich vollkommen bestätigen kann, nicht wiederholen. Nur im Allgemeinen will ich hervorheben, was ich bereits in meinen „Gymnospermen" betont habe, was auch aus Strass- burger's Figuren schon hervorging, obwohl dieser ausgezeichnete Forscher, da er die Ovula noch als Fruchtknoten betrachtete, die Thatsachen in anderer Weise deutete, was zuletzt auch Wettstein richtig erkannt hat: dass man nämlich eine zweifache sehr ver- 234 scbiedene YermehruDc^ der Ovula unterscheiden rauss, und zwar: 1. Vermehrung durch Hinzubildung weiterer Ovularcarpelle zu den zwei normal bestehenden. und2. VermehrungdurchdichotomeSpaltung der zwei normalen, eventuell auch der überzähligen Carpelle. Im ersteren Falle kommt zu den zwei transversal, rechts und links stehenden Ovularblättern ein zweites, mit dem ersten gekreuztes, also median vorn und hinten stehendes Paar von Ovularblättern hinzu, so dass vier Samenanlagen gebildet werden ; öfter aber wird von diesem zweiten Paare nur ein Ovulum, dann immer das hintere, angelegt und ausgebildet. Zu dieser Art der Vermehrung der Ovula gehört auch die von Fujii beobachtete Bildung vieler Samenanlagen an einer ver- längerten Blütenachse, von ^der schon oben Erwähnung geschah. Doch waren diese letzteren nicht nur zahlreicher, sondern auch spiralig zerstreut, wie die Staubblätter in den männlichen Blüten ; in den vorher besprochenen Fällen werden aber nur zwei ge- kreuzte Paare opponirter (decussirter) Sporophylle gebildet. Mit der Eeduction ist zugleich die spiralige Stellung, die in den männ- lichen und in den durch Fujii bekannt gewordenen vieleiigen weiblichen Blüten waltet und als die ursprünglichere sich ausweist (weil der vielblättrige Blütenspross älter ist als der offenbar armWättrig redueirte weibHche), in die decussirte, anscheinend quirlige Stellung übergegangen. Die so leicht und häufig stattfindende Vermehrung der weib- hchen Carpelle ist ein weiteres Indicium für das höchste Alter der Gattung Ginkgo in der Coniferenclasse: die Zweisamigkeit ist hier noch nicht so fest vererbt, wie z. B. bei den weit jüngeren Abietineen, bei denen die Zweizahl der Samen schon vollkommen constant geworden ist. Nur nebenbei erwähne ich als Gegensatz zur Vermehrung der Ovularblätter deren Verminderung auf ein einziges, zum Stiel der Blüte echt terminales Ovulum, in dessen Stiel dann auch nur zwei Gefässbündel wie im Stiele eines Laubblattes nachweisbar sind. Solche einsamige Blüten wurden zuerst von Fujii und neuerdings von Wettstein beobachtet; auch mir ist in meinem Material weiblicher Kurzzweige einmal eine solche Blüte zu Gesieht ge- kommen, in der Achsel eines Schuppenblattes entsprungen. Diese einsamigen Blüten sind phylogenetisch von grosser Wichtigkeit, da sie uns eine Eeduction als noch gegenwärtig stattfindende That- . Sache klar vor Augen führen, welche ich zuerst zur Erklärung der eineiigen Blüten der Podocarpeen und Araucarieen (die Eichler nicht für Blüten, sondern für einzelne Ovula als Producte der Ober- seite des für ein Carpell angesehenen Deckblattes fälschlich gehalten hatte) bestimmt supponirt habe. Die Blüte sieht wie ein gestieltes Ovulum aus, welches direct aus der Achsel des Deckblattes (Schuppenblattes), welches bei Ginkgo ganz gewiss kein Carpell ist, entspringt. Der sonst zweiblättrige Blütenspross ist hier auf ein Sprossglied (d. h. ein Stengelglied mit terminalem Bl itt) und das 235 Blatt wieder auf ein Biattglied (Ovulum) reducirt. Es ist die ein- fachste Blüte, die sich denken lässt; für die gegenwärtig herrschende morphologische Anschauung muss sie unverständlich bleiben, ebenso wie jene männlichen Blüten, die auf ein einziges Staubgefäss, ohne Spur eines Vegetationspunktes daneben, reducirt sind. Doch ich kehre zu den mehreiigenOvularblättern zurück, um eine Erscheinung, die allen bereits angeführten Autoren (von Richard bis Wett stein) schon bekannt war, nämlich die Stielbildung bei den Ovularblättern. wenigstens kurz zu erwähnen. Die zwei normalen Ovula sitzen mit ihren wulstigen Manchetten in der Regel stiellos am Ende des Blütenstieles, ausnahmsweise können sie jedoch einen kürzeren oder längeren Stiel erhalten. Man kann diesen Stiel entweder dem Stiel (Filament) des Staubgefässes oder auch dem Blattstiel des Laubblattes vergleichen. Da die Stiele der Samen- anlagen dem Blütenstiel ganz ähnlich oder gleich sehen, so scheint der Blütenstiel wie dichotom getheilt oder gespalten zu sein, aber die Dichotomiezweige sind keine asilen Stiele, sondern eben nur Stiele der Ovularblätter. Wenn noch ein drittes Ovulum als das hintere mediane Ovularblatt gebildet wird, so ist es meistentheils, gleich den beiden transversalen, sitzend, selten, und nur, wenn die normalen zwei Ovula gestielt sind, erscheint es ebenfalls gestielt. Zwei ahernirende Paare von sitzenden Samenanlagen sind mir nie vorgekommen, und ich finde auch bei keinem anderen Autor weder eine Angabe, noch eine Abbildung derartiger Blüten, daher ich glaube, dass solche überhaupt nie gebildet werden. Wohl aber findet man hin und wieder vier Ovularblätter, die aus gestielten Eichen bestehen. Es scheint somit, dass eine Blüte, die im Stande ist, vier Ovularblätter zu erzeugen, auch die nöthige kräftige Ernährung erhäU, um die Stiele der Samenanlagen auszubilden. Ebenso waren auch die zahlreichen und spirahg zerstreuten Ovula in den abnormen Blüten Fujii's, welche ebenfalls ganzen Blättern gleich waren, gestielt. Man kann es also als eine allgemeine Regel aufstellen, dass sitzende Ovularblätter nur in der Zwei- und Drei- zahl vorkommen, und dass solche, die zu vier in zwei alternirenden Paaren oder gar in grösserer Anzahl abnormaler Weise auftreten, immer gestielt sind; die zwei- und dreizähligen blattwerthigen Ovula können aber sowohl sitzend als gestielt sich ausbilden. Die Blüten mit gestielten Ovularblättern sind noch dadurch bemerkenswerth, dass sich zwischen und über der Basis ihrer Stiele häufiff, ja beinahe regelmässig, ein eigenthümliches rudimen- täres Organ in Gestalt eines Höckers oder eines comprimirten Ringwalles findet, welches, wenn die Ovula sitzend sind, niemals angetrofifen wird. Ich komme auf dasselbe noch zurück und will zuvor noch die zweite Art der Vermehrung der Ovula auf dem Blüten sprosse von Ginkgo betrachten. Diese besteht darin, dass statt eines oder beider normalen transversalen Ovula ein transversales Paar derselben auftritt, deren 236 Ebene senkrecht zur Transversale, parallel zur Mediane liegt, wodurch ebenfalls drei oder vier Ovula gebildet werden, die aber ganz anders situirt sind als im früheren Falle. Hier hat sich nämlich eines oder jedes der beiden Ovularblätter in zwei Ovula getheilt und es kann hier füglich von einer wahren Spaltung gesprochen werden. Diese Spaltung entspricht der dichotomen Zweilappigkeit der Laubblätter ; denn würde ein solches biovulates Fruchtblatt, besonders wenn es gestielt ist, vegetativ werden, so würde sich statt der zwei Samen- anlagen eine zweitheihge Spreite bilden und wir hätten ein normal situirtes laterales Laubblatt, resp. zwei solche Laubblätter vor uns, wie sich solche manchmal als Vorblätter der vegetativen Axillar- knospe (siehe Wettstein's Fig. 9) ausbilden. Zugleich wieder ein Beleg dafür, dass das Ovulum Blattnatur besitzt, dass es nach der üblichen Ausdrucksweise, aus einem Blattabschnitt (resp. bei den Ooniferen aus einem ganzen Blatt) metamorphosirt ist, oder besser und richtiger gesagt, dass es sich in einen vegetativen Blattabschnitt oder in ein Blatt umbilden kann. Ein Ovularblatt mit zwei Samenanlagen weicht bedeutend von einem Staubblatt mit zwei Pollensäcken bei Ginkgo ab, denn letzteres steht, wie weiterhin gezeigt wird, einem ursprünglichen radiären Sporophyll noch näher, da seine, von einem vegetativen Endtheil (Schildchen) überragten zwei Sporangien auf der Unterseite (Aussen- seite) des Staubblattes entspringen. Das Ovularblatt mit zwei Samen- anlagen ist aber bilateral wie das Laubblatt. Die Carpelle der Phanerogamen sind eben weit mehr vegetativ ausgebildet, als gemeiniglich die Staubgefässe, auch das Ovulum ist schon dadurch an seinem Grunde mehr vegetativ geworden als ein Pollensack, dass es ein oder zwei Integumente blattartiger Natur entwickelt. Die Theilung des Ovularblattes in zwei Ovula ist gewiss ein atavisti- scher Rückschlag, und dasselbe geht insofern noch weiter zurück als das bisporangische Staubblatt, als es keinen vegetativen End- zipfel bildet, sondern die zwei Makrosporangien an seiner Spitze aus- ghedert, ebenso wie die Staubblätter der Gnetaceen (besonders Ephedra mit zwei Pollensäcken) ihre Mikrosporangien. Wir können daraus sehliessen, dass das Ursporophyll der Ooniferen wie der Gnetaceen noch keinen vegetativen Endtheil besass. und dass aus einem solchen einerseits das normale Ovularblatt durch Eeduction auf ein Makrosporangium, anderseits das Staubblatt der Ooniferen mit neu hinzugekommenem vegetativen Endzipfel entstanden ist. Das Staubblatt der Ooniferen (auch von Ginkgo) behielt aber die Sporangien rückseitig, während das Ovularblatt, wenn es wieder bisporangisch auftritt, bilateral wie das Laubblatt erscheint, worin allerdings ein progressiver Process zu sehen ist. (Schluss folgt.) 237 Kleinere Arbeiten des pflanzenphysiolo^ischen Institutes der Wiener Universität. XXIX. Beiträge zur Kenntniss der Härte vegetabilischer Zellmembranen. Von Emma Ott stud. phil. (Wien). Die Cohäsion oder die moleculare Anziehungskraft, die sich der Trennung der Theilchen eines Körpers widersetzt, kommt be- kanntlich in der Festigkeit, derTenacität, der Härte etc. zum Ausdruck. Was die vegetabilische Zellhaut anbelangt, so ist sie auf ihre Festigkeit, namentlich Dank den grundlegenden Untersuchungen Schwendener's genau geprüft worden und auch über die Teua- eität liegen einige Angaben vor; nur in Bezug auf ihre Härte wurde sie noch nicht untersucht. Auf Anregung meines hochverehrten Lehrers Herrn Hofrath Wiesner habe ich einige Versuche in dieser Richtung unter- nommen, die ein wenig zu der Kenntniss dieser Cohärenzerscheinung beitragen sollen. Es muss gleich Anfangs betont werden, dass die Unter- suchungen nur den Zweck hatten, eine Kenntniss der beiläufigen Härteverhältnisse pflanzlicher Membranen zu gewinnen; eine genaue zifiern massige Bestimmung scheiterte an der Unmöglichkeit, eine geeignete exacte Methode zu finden. Apparate zur Messung der absoluten Härten fehlen wohl nicht, ich erwähne beispielsweise die von Kick^), Rossiwal^), Pfaff*). Auerbach^) u. A. ; doch sind sie theils noch nicht über das Theoretische hinaus, theils waren sie für meine Beobachtungen nicht zweckentsprechend. Kam es doch hauptsächlich darauf an, ein Verfahren zu finden, das für die verschiedensten pflanzlichen Gebilde, auf die sich die Untersuchung erstrecken sollte, anwend- bar war. Es blieb daher keine andere Wahl, als zu der Ritzmethode zu greifen, der sich ja die Mineralogen fast noch allgemein zur Härtebestiramung bedienen. Vom physikalischen Standpunkt lässt sich, das verkenne ich durchaus nicht, Manches gegen dieselbe einwenden. Sie hat jedoch den Vorzug der Einfachheit und allgemeinen Anwendbarkeit und ^) Kick, „Ueber die ziifernmässige Bestimmung der Härte und über den Fluss spröder Körper-. Zeitschrift d. öst. Ing.- u. Arch. -Vereins. Heft I, 1890. 2j Eossiwal, „Neue Untersucliungsergebnisse über die Härte von Mine- ralien und Gesteinen". Verhandlungen d. k. k. geol. Eeichsanstalt, 1896. 3) Pf äff, „Versuche, die mittlere Härte der Krjstalle mittelst eines neuen Instrumentes, des Mesosklerometers, zu bestimmen". Sitzungsber d. phys.- med. Societät Erlangen, Juli 1883. •*) Auerbach, „Absolute Härtemessung". Wiedeman, Ann. Bd. 43. 1891. p. ßl. Auerbach, „Ueber Härtemessung, insbesondere an plastischen Körpern". Wiedeman, Ann. Bd. 45. 1892. p. 212. 238 liefert, wenn es sich nur um die Bestimmung relativer Werthe handelt, immerhin brauchbare Resultate. Um im Bedarfsfälle über eine grössere Anzahl von Härtestufen zu verfügen, schob ich in die Mohs'sche Härtescala zwischen eins und drei einige Zwischenglieder ein, und erhielt dadurch folgende Keihe : 1. Talk, Gyps, Gelbes Blutlaugensalz, Muscovit. 2. Steinsalz, Kaliumdiehromat, Kupfersulfat. 3. Oalcit. 4. Fluorit. 5. Apatit. 6. Orthoklas. 7. Quarz. Bei den Versuchen wurde in der Weise verfahren, dass mit jedem zu prüfenden Objeet die Glieder der Härtescala der Reihe nach geritzt wurden. Dasjenige Glied, an dem eben noch ein schwacher Ritz, bezw. eine Trübung wahrnehmbar war, wurde als Grad der Härte für das betreffende Objeet angenommen. Es ist närahch festgestellt, dass Körper von gleicher Härte, z. B. Muscovit auf Muscovit gerieben, noch einen Ritzer oder eine Trübung hervorbringen. Bei der Untersuchung hat es sich allerdings darum gehandelt, die verschiedenen Gewebe auf ihre Härte zu prüfen; da es aber nicht ausgeschlossen schien, in der Härte ein Unterscheidungs- merkmal der Gewebe zu finden, so wurde auf technisch verwendete Objecte besonders Rücksicht genommen. Das Material befand sich in lufttrockenem Zustande, und zwar erstreckte sich die Untersuchung auf: Thallome: Laminaria, Chondrus crispus, Polyponis fomen- tarius, XantJioria parietina, SticUi pulmonaria, üsnea harhata. Pflanzenhaare: Gossypium, Bomhax, Äsdepias. Fasern: Linum usitatissimum, Cordiorus capsularis, Musa textilis, Aloe perfoliata, Böhmeria nivea, Imperata hrasiliensis, Agave, Attalea fnnifera, Cocos nucifera, Sansevieria, Yucca, Arenga. Hölzer: Juniperus communis, Taxus haccata, Picea excelsa, Pirus communis, Crataegus, Casuarina muricata, Cassia alcuparra, Diospyros Ebenum. Fruchtschalen: Coix Lacryma, Lithospermum officinale, BanJcsia serrata, Scleria, Pinus Pinea, Corylus Avellana, luglans regia, Castanea vesca, Amygdalus communis. Samenschalen: Ccltis, Rlius, Bertholletia excelsa. 239 Endosperraschliffe: Aüalea fimifera, Phytelephas micro- carpa, Oenocarpns ßatmia, Coelococcus, Jiaphia. Baste: Lindenbast, Werg des Kastanienbaums. Blätter (Überhaut): Delima sannentosa, Deutzia scabra, Ficus Sycomoriis \), Borassus. Stengel (Oberhaut, Collenehym): Equisetum arvense, pratense, elongatum, palustre^ limosmn , litorale, variegatum, ramosum, hiemale, Telmateja, Calamus, Stipa tenercissima, Bamhusa arun- dinacea, Chenopodium. Rinden: Flaschen -Kork, Corte Quebracho, Vitis Labrusca (Faserborke), Kartoffelperiderm. Stärke: Weizen, Kartoffel. Die eben angeführten Objeete zeigten bei den Ritzversuchen folgendes Verhalten. Mit allen konnte der Muscovit noch deutlich geritzt werden, bezw. durch Reiben eine deutliche Trübung des- selben hervorgebracht werden; einige riefen noch einen schwachen Eindruck auf Steinsalz hervor; die wenigsten erhoben sich über den Härtegrad des Steinsalzes, und zwar ausschhesslich solche, bei denen mineralische Substanzen als Einlagerungen in der Zelle nachgewiesen worden sind. Als directer Nachweis des Einflusses, den die Anwesenheit von mineralischen Substanzen auf die Härte der Gewebe ausübt, diente nachstehender Versuch. Die Samenhäute von Celtis, welche bekanntlich reich an kohlensaurem Kalk sind, wurden so lange der Einwirkung von verdünnter Salzsäure ausgesetzt, bis kein Auf- brausen mehr stattfand. Hierauf erfolgte Auswaschen mit destillirtem Wasser, bis jede Spur von Salzsäure entfernt war. Vergleichsweise wurde ein Stück Holundermark derselben Behandlung unterworfen. Während die Härte des Holundermark durch dieses Verfahren keine Veränderung erlitt, so dass mit dem- selben noch immer der Muscovit geritzt werden konnte, hatte der Celtissamen an Härte eingebüsst. Er war von dem dritten Härte- grad bis unter dem zweiten (Muscovit) gesunken, zeigte mithin jene Härte, welche durchwegs nicht mineralisirte vegetabiUsche Membranen besitzen. Aus dem Gesagten geht auch hervor, dass manche im ge- wöhnlichen Leben gebräuchliche Bezeichnungen, wie z. B. hartes und weiches Holz, ihre Berechtigung verlieren. In Wirklichkeit sind alle Hölzer ungefähr gleich hart, sofern nicht mineralische Einlagerungen in Betracht kommen, und der scheinbare Unterschied ist auf die grössere oder geringere Mächtigkeit der Zellhäute zu beziehen. Zeichnet sich eine Membran durch besondere Härte aus, so ist das fast immer auf das Vorkommen von Kieselsäure in der Opalmodification zurückzuführen. So konnte unter Anderem bei der Fruchtschale von Coix Lacryma, die sich bis zum siebenten Härte - ') Cultivirt. 240 grad erhebt, durch Kochen iu KaHlauge und tropfenweises Zusetzen von concentrirter Salzsäure die Kieselsäure als gallertartiges Hydrat ausgeschieden werden. Für Equisetum ist Kieselsäure in der Opal- modification als Bestandtheil der Zellmembran schon lange nach- gewiesen ^). Wesentlich beeinflusst wird die Härte durch die Menge der eingelagerten minerahschen Substanz. Als Beispiel dafür dient Equisetum. Mit Equisetum Telmateja kann noch der Flusspat geritzt werden, Equisetum arvense dagegen reicht nur bis Kupfer- sulfat. Aus den Aschenanalysen ^) ergibt sich für In 100 Th. Keinasche Eeinasche E. Telmateja E. arvense . 70-64 SiO^ 41-73 SiOa 26-75 18-71 mithin ist die erstgenannte Species an Kieselsäure reicher als die zweite. Die Eesultate der vorliegenden Untersuchungen lassen sich demnach in folgende zwei Sätze zusammenfassen : 1. Die vegetabilische Membran hat an sich eine Härte gegen zwei; höhere Grade werden durch mineralische Einlagerungen hervorgerufen; 2. die eingelagerten Mineralsubstanzen kommen nicht nur ihrer Qualität, sondern auch ihrer Quantität nach in Betracht. Zum Schlüsse lasse ich eine Zusammenstellung derjenigen Objecte folgen, die bei der Untersuchung eine Härte über zwei er- gaben, mit Anführung des betreffenden Gliedes der Härtescala, welches eben noch geritzt werden konnte, bezw. bei dem Ritz- versuch eine Trübung erkennen Hess. Delima (Blatt) — Kaliumdichromat, Cocosfaser — Kaliumdichromat, Arengafaser — Kaliumdichromat, Stix)a tenacissima — Kaliumdichromat, Cortex Quebracho — Kaliumdichromat. Vitis Lahrusca (Borke) — Kaliumdichromat, Equisetwn ^) arvense — Kupfersulfat, Equisetum palustre — Kupfersulfat, Equisetum limosum — Kupfersulfat. Equisetum ramosmn, elongatum, Idorale — Calcit, Equisetum variegatiim, silvaticiim, pratense — Oalcit. Beutsia (Blatt) — Calcit, Celtissamen — Calcit, Calamus — Calcit, ^) Struve, „De silicia in plantis nonnullis". 2) Wolf, „Aschenanalyse von landwirthschaftlichen Producten, Fabrik- Abfällen und wildwachsenden Pflanzen". 3) Equisetum betr. Oberhaut. 241 Pinus Pinea (Fruchtschale) — Oalcit. Equisetum hiemale und Telmateja — it'luorit, LitJiospermiim (Fruchtschale) — Fluorit. Coix Lacryma (Fruchtschale) — Opal. Bemerkungen über einige orientalische Püanzenarten. Von Dr. A. von Degen (Budapest). XXXVIII. Aconitum PantocseManum Deg. et Bald. nov. spec. Gaule elato supra basin sparse piloso medium versus glab- riusculo. subangulato, foliis inferioribus petiolis longis pilosis suflfultis, ambitu orbieularibus, palmati - 5 — 7 partitis, partitionibus ambitu late oblonge - cuneatis , repetito ternato-laciniatis inciso- dentatisque, laciniis dentibusque lanceolatis acutis, omnibus supra glabris, margine et subtus ad nervös puberulis, racemi termi- nalis longi densique axi dense patule villosa, ramis inferioribus ad- scendentibus, intiorescentiam anguste pyramidalem sistentibus ; pedunculis flore brevioribus, rectis, defloratis elongatis, apice incrassatis, arcuato adscendentibus vel sigmoideo flexuosis, omnibus patule villosis; bracteis inferioribus incisis, superioribus integris, linearibus, pedunculo brevioribus, bracteolis supra medium pedun- cuU suboppositis, linearibus, acutis: floribus raagnis, oehroleucis; casside alta, sparse pilosa, ambitu quasi parabolica, aperturae diametro plusquam sesquialtiore, superne rotundato-obtusa, fronte parum declivi ciliata, antice longo producta subrostrata, rostro ultra petala media porrecto, deflexo; sepalis laterahbus binis sub- rotundis, extus secus lineam raedianam villosis, intus macula longe flavido-barbata notatis et margine villosis, caeterum glabris, inferio- ribus oblongis, extus hirtis, margine ciliatis; nectariis gracilibus, stipite tenui, casside subbrevioribus, baculiformibus, cuculli calcare semicirculari. intus sparse ciliato, apertura amplä utrinque distincte unidentata, labio oblongo, spathulato recto; filamentis a basi usque supra medium alatis, alis apice dentatis et longe cihatis, pi- stillis tribus glabris, carpellis erectis, turgidis, nigrescentibus, glabris, stylis dimidio brevioribus coronatis. Eacemus 20 — 30 cm longus ; cassis basi 12 — 13 mm lata, 18 — 20 mm alta; sepala lateralia diam. 10 mm; nectaria 15 mm longa. Syn. A. Orientale Pantocsek Adnot. ad Floram et Faunam Herceg. Ornagorae et Dalm. p. 87 non Mill. Gard. Dict. Nr. 10. Hab. in Crnagora. In fagetis montis Balj prope Andrijevica districtus Vasojevici 24. Jul. 1898 leg. am. Dr. Baldacci (Exsicc. Iter alban. montenegrinum VI. Nr. 251); in sylvaticis vallis Peru- cica dol infra montem Kora (Pantocsek). Ab A. Orientali Mill. (Rb. Illustr. spec. Acon. tab. XXIX) caule superne et pedunculis patule villosis nee subadpresse crispo- 242 hirtulis, qua nota ad var. b. puberulum Ser. [Esqu. d'une mon. du genre Aconitum {1^2'd),'^. 183]accedit, ab utrioque praeter alias uotas cassidis minoris, nee „15 lineas altae" [cfr. Tournef. Voy. ed. gall. II p. 128] forma non angusta „3 lineas" [Tourn. 1. c; vel 5 mm diam.! testib. speciminibus ab am. Siutenis in Ponto (Oiganadagh, iter or. 1889, Nr. 1355) et in Armenia turcica supra Artabir: iter Orient a. 1894, Nr. 7114], conico elongata, sed arapla (1 cm diam!), circum- seriptione quasi parabolica, foliis profundius in lacinias primarias angustiores partitis differt. Ab. A. neapolüano Ten. (Syll. in Fol. p. 76, FI. Nap. IV. p. 327) cui florum forma propius, casside al- tiore, indumento, etc. differt. Wir widmen diese schöne Art dem Herrn Dr. Josef Pan- tocsek, dem Verfasser der „Adnotationes ad Floram et Faunam Hercegovinae, Crnagorae et Dalm." eines seiner Gewissenhaftigkeit und Zuverlässigkeit wegen von uns hochgeschätzten Werkes. Ich zweifle nicht, dass die a. a. 0. als Aconitum Orientale bezeichnete Pflanze zu der eben beschriebenen Art gehört, da meines Wissens in den montenegrinischen Gebirgen keine andere dem A. Orientale Mill. näher verwandte Art vorkommt. Leider war es mir bisher nicht möghch, Pantocsek'sche Exemplare einzusehen. Doch muss ich bei dieser Gelegenheit erwähnen, dass im ßhodope-Gebirge in Bulgarien, insbesondere in der Voralpenregion des Berges Mussalla ober Samakov, eine der eben beschriebeneu verwandte Art vorkommt, welche sich durch kurze, sammtartige Bekleidung der Inflorescenz-Ase und Blütenstiele mehr dem A. Orien- tale Mill., durch Blattzuschnitt jedoch dem A. neapolitanum Ten. nähert, von diesem und den anderen verwandten Arten aber durch auffallend lange Bracteen und Bracteolen unterschieden ist. Die Bracteen dieser meines Wissens noch nicht beschriebenen Art sind stets länger als die Blütenstiele, die unteren überragen selbst' die Blüten, während die mittleren die Helmspitze erreichen. Ich habe sie in meinem Herbar nach meinem Freunde Prof. Joh. Wagner, der sie von dort mitgebracht hat, als Aconitum Wagner i bezeichnet. XXXIX. Astragalus Fialae uov. spec. m. in herbario (ab. a. 1893). Syn. A. Pastellianus Pol!, var. hosniacus Fiala (posthum) in Wissensch. Mitth. aus. Bos.-Herceg. VI. Bd. (1899). p. 7 (solum nomen). E sectione Cystodes Bunge Astrag. p. 133. Humiüs, pluri- ceps, subacaulis, adpresse canescens, basi suffruticosus, pedun- culis floriferis foliis brevioribus, adscendentibus; stipulis herbaceis majuscuhs, ad dimidiam partem petiolo adnatis, partibus hberis anguste lanceolato-acuminatis, basi eximie trinerviis, margine ciliatis vel glabriusculis, foliis 8 — 13-jugis; foliolis elliptico-oblongis obtusis vel elhptico linearibus, acutis, adpresse pilosis, (pihs bicus- pidatis); pedunculis foliis brevioribus. capitulis brevibus, densis, braeteis lanceolatis, majuscuhs, herbaceis, calycis tubi medium 243 attingeutibus; calycis campanulati, adpresse nigro et albo hirti dentibus anguste lanceolatis, inferioribus tubo pauUo brevioribus, superioribus tubi dimidiam superaiitibus; vexilli ochroleuci calyce sesquiloDgioris utrinque glabri laiuina oblonga, apice emarginata ; aus et carina glabris, ochroleucis vel apice violaceo maculatis ; legu- mine (juniori) calyce longiore, oblongo trigono, in stylum curvatum attenuato, albo lanato; stigmate glabro. 8tipulae 8 — 10 mm longae, pars libera 4 — 5 mm longa, calyces (incl. dentes) 6— 8"5mm lougi; tubus3— 4mm.; vexillum ad 2cm loDgum, 6 — 7 mm latum. Ab A. vesicario L., A. vesicarii var. Pastelliano Foll. (Fl. Veron. II. [1822] p. 500.) caulibus subnullis, pedunculis quasi e collo ortis, foliis brevioribus. calycis multo brevioris dentibus in propor- üone longioribus, stipularum et bractearum forma etc. eximie differt. Hab. in Bosniae et Cernagorae raontibus editissimis. In lapi- dosis graminosis montis Treskavica Planina Bosniae supra lacum „Yeliko Jezero" die 27. Jul. a. 1893 detexit am. div. Franciscus Fiala; in Cernagorae saxosis alpinis montis Dibala supra Kat. Kostica districtus Kuci die 10. Jul. 1898 legit am. Dr. Ant. Bal- dacci boloüiensis (exsicc. Iter alban. — monten. sextum 1898 Nr. 188). Plantae montenegrinae calycis dentes paullo breviores. alae carinaequae florum ochroleucae. Obschon die Unterbringung einer scheinbar stengellosen Art (der Stengeltheil unterhalb der Ursprungsstelle des Köpfchenstieles ist so stark reducirt, dass dieser aus dem Wurzelkopfe zu ent- springen scheint) von der Tracht des Astragalus depressus L. in der Section Cystodes Bge. paradox erscheint ^), ist sie wegen der kahlen Narben, der perennen Wurzel, der gabelhaarigen Bekleidung, aufgeblasenen Kelche etc. doch nur den Arten dieser Section an- zureihen, umsomehr, als sie einige Merkmale ganz entschieden in verwandtschaftliche Beziehung zu A. vesicarius L. bringen. Auch ist es nicht ausgeschlossen, dass später dennoch auch stengeh treibende Exemplare gefunden werden ; die von mir untersuchten 17 Individuen zeigten keine Stengelbildung. Bei einigen Arten dieser Gattung kommen bekanntlich acaule, subacaule und kurz stengeltreibende Formen vor. Sie ist dem Andenken ihres Entdeckers, des unermüdhchen Erforschers der bosnischen Berge, meines verstorbenen Freundes Franz Fiala gewidmet, dem ich sie schon vor sieben Jahren als neu bezeichnete, und der sie a. a. 0. mit einem provisorischen ^) Man vergleiche das Dilemma, in welches man gelegentlich Determi- nation dieser Art nach Bunge's Monographie innerhalb der Untergattung Calycocystis bei der Dichotomie: „Caulescentes-Herbae acaules scapigerae" kommt, wobei letztere zur gänzlich verschiedenen Section Laguropsis führt. 244 Namen belegt hat. Der Name „bosniacus" ist überdies schon von Beck (Fl. V. Südbosn. VIII. (1896j, p. 75) an eine Form des Ä. (jlycy- opliyllus L. vergeben. Ihr Verbreitungsbezirk, bisher auf zwei, von einander entfernte Spitzen der bosnischen und montenegrinischen Hochgebirge be- schränkt, dürfte nach weiterer Erforschung der zwischenliegenden und umgebenden Gebirge noch um einige Inseln bereichert werden. Interessant bleibt es, dass diese Art innerhalb des Verbreitungs- bezirkes des verwandten Astragalus vesicarius L. eingesprengt ist. Budapest, am 7. Mai 1900. Eine interessante Missbildung in den Blüten des Ranunculus acris L. Von J. Velenovsky (Prag). Durch die gefällige Vermittlung des Herrn J. Bezdek in Politz a. d. Mettau habe ich dieser Tage eine grössere Anzahl von ganz gesund entwickelten Individuen des Ranuncuhis acris L. erhalten, welche eine seltene, soviel es mir bekannt ist, nirgends beschriebene Abnormität aufwiesen. Es sitzen überall auf den Blütenästen auffallend kleine Blüten (2 — 3mal kleiner als bei der Normalpflanze), welche kleine, mehr keilförmige Fetalen besitzen und auf dem Blütenboden nur Frucht- knoten, aber keine Antheren tragen. Diese sind ganz unansehnlich unter den Fruchtknoten als Höcker versteckt. Die Fruchtknoten gelangen regelmässig zur vollständigen Entwicklung und reifen sogar zu Früchten. Es sind demnach weibliche Blüten, und der ganze Stock und nicht nur einzelne Individuen, sondern auch unzählige Pflanzen auf der Wiese bei Politz weiblich. Herr Bezdek schreibt, dass er auch auf anderen Standorten in der Umgebung von Politz dieselbe Erscheinung auf dem Ranunculus acris beobachtete. In der nächsten Nachbarschaft kommen aber auch ganz normale Pflanzen vor, welche zwitterige Blüten gewöhnlicher Grösse tragen. In der Teratologie von Penzig wird ein ähnlicher Fall bei Ranunculus nicht erwähnt, nur Masters beschreibt etwas Aehn- liches bei R. auricomus L., bei welchem die häufigsten Ab- normitäten in der Blütenbildung zum Vorschein kommen. Die Verkümmerung der Blütenkrone in den weibhch ent- wickelten Blüten in unserem abnormalen Falle ist anderwärts im Pflanzenreiche eine ganz normale Erscheinung. Ich erwähne z. B. die Silene- Arten aus der Verwandtschaft der Silene Otites L. oder Valeriana dioica L. Bei unseren Thymiis-Arten ist es übrigens allgemein bekannt, dass einige Stöcke auf demselben Standorte rein weiblich, andere rein männhch und andere zwitterig sind, wobei die weib- liehen Blüten stets kleine, verkümmerte Blumenkronen besitzen. 245 Wenn wir alle diese Fälle, wo normaler oder abnormaler Weise die CoroUe in den weiblich entwickelten Blüten verkümmert, ver- gleichen, so müssen wir zm* Idee gelangen, dass die corolhniseh entwickelte Blütenhülle nicht zur Function als Lockmittel für Insecten dient, weil in den bereits erwähnten Fällen, wo die Diklinie auftritt und die Bestäubung durch die Insecten noch mehr nöthig wäre, die Oorolle umgekehrt verkümmert. In meiner Arbeit „Mechy ceske" 1897, wo ich die Blüte der Laubmoose vom morphologischen und biologischen Standpunkte behandelte, äusserte ich ebenfalls den Zweifel, dass die gefärbte Blütenkrone der Phanerogamen als Lockmittel für die Insecten dient, wiewohl dieses Axiom in der Botanik heuzutage als allgemein geltend angenommen wird. Die sogenannte männliche Blüte der Gattung Polytrickum und anderer Laubmoose ist wohl morpho- logisch mit den Blüten der Phanerogamen nicht identisch, biologisch aber ist sie derselben Bedeutung. Wenn man z. B. die prangend rothe männliche Blüte des Polytrichum püifcrum beobachtet, so kann man sich des Gedankens nicht erwehren, in derselben die echte Blüte der Phanerogamen zu sehen. In der Blüte des Poly- trichuni gibt es aber keine Nectarien, und die Blüte selbst wird wohl von den Insecten nicht besucht. Wozu ist hier also die Blütenhülle corollinisch entwickelt? In der letzten Zeit wurden interessante Experimente mit künstlichen Blüten angestellt, welche beweisen, dass die Insecten bei dem Aufsuchen der Blüten durch den Geruch, nicht aber durch die Blütenfarbe geführt werden. Diese Experimente bestätigen daher, dass die Blütenfarbe nicht für die Anlockung der Insecten dient, sondern dass sie einer anderen Deutung sein muss. Der mechanische Zweck der Oorolle ist gewiss, die Geschlechts- organe zu schützen. Diesen Zweck kann aber dieselbe auch erreichen, ohne prächtig und auffallend schön gefärbt und ornamentalisch ausgebildet zu werden. Manche Blütenhüllen sind thatsächlich von solcher Beschaffenheit. Ich wollte in diesen wenigen Zeilen keine Theorie auseinander- setzen, ich machte nur bei der Gelegenheit auf einige fragliche Punkte in der Deutung der Oorolle der Phanerogamen aufmerksam. Acriopsis Reinw. und ihre Stellung zu den JPodochilinae. Von Rud. Schlechter (Berlin). Die Gattung Acriopsis wurde im Jahre 1825 von Rein- war dt in der Flora Lit. v. II, p. 4 aufgestellt und mit kurzer Diagnose charakterisirt. Noch in demselben Jahre publicirte Blume in seinen Tabellen eine Analyse der Blüte, und erläuterte die Structur derselben genauer. Seit dieser Zeit wurden von verschie- denen Autoren, wie Lindley, Wight, Ridley & Hooker f., Uesterr. hctan. Zeitschr. 7. Heft. 1900. 19 246 neue Arten veröffentlicht, auf welche ich hier nicht näher eingehen werde, da ich auf dieselben im speciellen Theiie zurückkomme. Lindley, als er während der Jahre 1832—1833 sein System der Vandcae schrieb, kannte die Gattung nur nach der Blume'schen Abbildung. Da das Labellum mit der Oolumna verwachsen ist, brachte er sie in seiner sehr künstlichen Eintheilung der Tribus in die Nähe von Irizeitxis Ldl. und Ornithocephalus Ldl. unter, zwei Gattungen, welche rein amerikanisch sind, und heute meist ent- weder bei den Oncidieen oder in deren Nähe eingereiht werden. Als Lindley später die Gattung aus eigener Anschauung kennen lernte, im Jahre 1847 sogar selbst eine neue Art, .4. densiflora, beschrieb, scheint er seine Ansicht nicht geändert zu haben; er erwähnt wenigstens nichts darüber. Eeichenbaeh. dem die Gattung sehr wohl bekannt war. äusserte sich nie über ihre Stellung zu irgend welchen anderen Orchidaeeen-Gattungen, wie er über- haupt aus uns unbekannten Gründen derartige EVagen recht selten berührte. Im Jahre 1881 veröffentlichte Bentham im Journ. Linn. Soc. Bot. V. XVIII seine denkwürdigen „Notes on Orchideae". Dort stellte er die Gattung Acriopsis in seine Gruppe Notylieae, welche er, da er wohl in dem aufrechten Eostellum einen Anklang an die Neottieac zu gewahren glaubte, an das Ende der Vandeen unter- brachte. In dieser Gruppe, welche er einzig auf Grund des auf- rechten Eostellums gründet, brachte er neun Genera unter, von denen fünf amerikanischen Ursprungs sind, nämlich Girrliaea Ldl., Macradenia E. Br., Notylia Lindl.. Trichoceros H. B. et Kth. und Telipogon H. B. et Kth., während die übrigen vier, Podochilvs Bl., Appendicula Bl., Thelasis Bl. und Acriopsis Eeinw. asiatisch sind. Ein Jeder, der diese neue Gattungen kennt, muss zu der Ueber- zeugung kommen, dass diese Gruppe nur eine äusserst künstliche sei, denn die amerikanischen Notylieen stehen offenbar zu den asiatischen in keiner Yerwandtschatt. Pfitzer scMiessIich trennte in seinem Systeme der Orchi- daceen diese amerikanischen Notylieen ab und brachte sie sehr richtig in die Nähe der Oncidieae. Die asiatischen Gattungen wiederum spaltete er in zwei Gruppen, von denen er die eine als Fodochilinae, mit den Gattungen Podochilus und Appendicula. zwischen PleurothalUdinae und Pohjstachyinae einreihte, die anderen beiden aber setzte er als Ihelasinae zwischen die Bulho- phylUnae und Cynibidiinae. Ich stehe unter dem Eindrucke, dass Pfitzer in diesem Falle nahe verwandte Gattungen auseinander gerissen. Der Grund dieser Trennung liegt wohl darin, dass er den vegetativen Charakteren hier wie auch sonst bisweilen zu viel Bedeutung beimass. Eidley, welcher uns während der letzten Jahre mehrfach mit interessanten Notizen über diese Gattungen beschenkt hat. die wegen seiner Beobachtungen an lebendem Material die höchste Beachtung verdienen, schhesst sich, wie alle Engländer, Bentham 247 ziemlich unumwunden an. besteht aber darauf, dass die Gattung Thecostele R. F. mit Acriopsis sehr nahe verwandt sei. und auch in diese Gruppe gehöre. Erledigen wir nun zuerst die Frage, ob Pfitzer berechtigt war, die Thelasinae von den Podochilinae so weit zu entfernen. Als Hauptunterschied finden wir zunächst die „terminale" Inflorescenz der PodochiUnae. der lateralen der Thelasinae scharf gegenüber gestellt. Ich gebe gern zu. dass dieser Charakter bei fast allen Orchi- daceen ein sehr schwerwiegender ist. doch können wir bei dieser schwierigen, so äusserst polymorphen Familie nicht alle Gattungen in dieselbe Jacke zwingen, sonst würde das System zu künstlich werden. Wir haben den besten Beweis in der Gattung Podochilus selbst, welche einige Arten aufweist, die stets terminale Inflorescenzen er- zeugen, während andere Arten nur vollkommen laterale Blütenstände hervorbringen. Es wäre nun einfach, diese Arten mit lateraler von denen mit terminaler Inflorescenz generisch zu trennen. Dies ist aber nicht möglich, denn wir finden bei der Hauptmasse der Podochilus- Arten terminale und laterale Inflorescenzen an demselben Individuum. Hier ist also eine Scheidung in PleuruiitJiae und Acranthae nicht mehr möghch. Ich weiss, dass auf meine Ein- wendung erwidert werden könnte: bei normaler Entwicklung würden die Triebe sämmtlicher Podochilinen mit terminaler Inflorescenz abschliessen. Ich kann aber versichern, dass an dem äusserst reich- lichen Materiale, welches ich z. B. von Appendicida pauciflora Bl. gesehen, auch nicht eine terminale Blüte oder die geringste An- deutung einer terminalen Inflorescenz zu finden war. Obgleich ich die Wichtigkeit vieler von Pfitzer an's Licht gebrachter Charak- tere zur Eintheilung der Gruppen vollständig anerkenne, scheint es mir doch, dass er einigen derselben eine viel zu hohe Bedeutung beilegt. Ich bin schon früher einmal zusammen mit Bolus auf dieses Thema eingegangen, als wir über die Gattung Acrolophia Pfitz. schrieben, bei der uns der Charakter der terminalen In- florescenz innerhalb der Gruppe Eulophiae für die generische Um- grenzung von hoher Bedeutung erschien, aber nicht bedeutend genug, um darauf hin die ganze Abtheilung der Acrotonae in zwei Gruppen zu theilen. Die Verwendung der negativen Charaktere muss gepflegt werden, um zu verhindern, dass die Gesamratheit der Orehidaceen in eine handvoll Gattungen von immenser Grösse zusammengeworfen wird. Diese Nothwendigkeit unterliegt keinem Zweifel ; doch bin ich der festen Ueberzeugung, dass sich hier die vegetativen Merkmale denen, welche wir aus der Structur der Blüten entnehmen, unterordnen lassen. Was die Gattung Acriopsis selbst anbetrifft, so wurde sie von Pfitzer als zweifelhaft zu den Thelasinae gebracht. Dass Thelasis aber mit dem PodochiUnae sehr nahe verwandt ist, ja, in jener Gruppe untergebracht werden muss, davon hoffe ich die Orchidaeologen durch meine demnächst erscheinende Monographie der PodochiUnae überzeugen zu können. Acriopsis hatte auch ich. 19* 248 bevor ich sie näher kannte, als zu den Podochilinae gehörig be- trachtet und daher bei der Bearbeitung der Gruppe das gesammte Material dieser Gattung, welches in Europa vorhanden ist, geprüft. Das Resultat war zu meiner eigenen üeberrasehung, dass ich immer mehr Bedenken trug, die Gattung als zu den Podochilinae gehörig anzusehen. Da ich schliesslich genaue Beschreibungen der publi- cirten Arten angefertigt hatte, so beschloss ich, das Endresultat meiner Untersuchungen in einer besonderen Arbeit hier nieder- zulegen, denn ich hatte mich überzeugt, dass sich trotz des etwas aufrechten Eostellums die Gattung mehr an Thecostele Rchb. f. anschliesst, wie Bidley behauptet hat. Zwar weicht sie auch von letzterer erheblich ab, doch glaube ich sie dort viel natürlicher unterbringen zu können, als bei den Podochilinae. Das Rostellum ist mehr aufrecht als bei den meisten anderen Gattungen der Vandeae, doch weicht es noch erheblich von dem der Podochilinae ab. Ausserdem ist die Anthere mit dem merkwürdigen Olinandrium so verschieden von den Verhältnissen, die man bei den Podocholinae beobachtet, dass diese Charaktere schon genügen würden, Äcri- opsis auszuscheiden. Schliesslich haben wir in der merkwürdigen Structur des Labellums ein Merkmal, das bei den Vandeae sonst gar nicht wiederkehrt und höchstens ein Analogon bei Thecostele aufweist. Die merkwürdige Structur des Labellums und der Oolumna bei der letzterwähnten Gattung wird meiner Ansicht nach von Ridley (Journ. Linn. Soc. Bot. v. XXXI, p. 300) vollständig richtig gedeutet. Äcriopsis selbst besitzt ausserdem in der Structur des Labellums, welches an den Rändern ziemlich weit mit der Säule verwachsen ist und einen Sack bildet, der an die Achsenspornen erinnert, einen Charakter, der diese Gattung Thecostele noch näher bringt. Wir hätten hier allerdings in derselben Gruppe zwei Gattungen, deren eine homoblaste, die andere heteroblaste Luft- knollen besässe, doch möchte ich gleich hinzufügen, dass dieser Unterschied nicht von sehr grosser Bedeutung sein kann, weil wir bei Polystachya beide Charaktere innerhalb derselben Gattung finden. Was die Stellung der Thecostelinae anbetriflft, so glaube ich, dass dieselben sehr richtig von Pfitzer vor die Maxillarinae gebracht worden sind. Äcriopsis Reinw. ex Bl. Cat. Gew. Buitenz. (1823), p. 97, Rijde (1825), p. 376 Ldl., Orch. (1832), p. 140, Bth. et Hook. F. Gen. PI. III (1883), p. 586; Hook. F. Flor. Br. Ind. VI (1894), p. 79. Pfitzer in Engler et Prantl., Nat. Pflanzenf. IL 6, p. 181 (1889). Sepalum intermedium Hneare vel lineari-ligulatum uninervium; sepala lateralia usque ad apicem in foliolum oblongum vel ellipticum, apice obtusum, 2-nervium connata. Petala oblonga vel ligulata obtusa, sepalis fere aequilonga, vulgo latiora. Labellum ungue erecto marginibus columna alte adnatum (quasi calcar formans) dimidio superiore subito more Odontoglossi porrectum in laminam nunc 249 rhomboideam uunc inaequaliter trilobatum vel panduriformem, glabram vel rainutissirae puberulam, nudam vel lamellis ornatam, dilatatum longitudine petala vulgo excedens. Colurana graeilis, erecta semiteres, apice brachiis 2 porrectis ornata; clinandrio maximo cucullato antheram occludente, integro vel minute crenu- lato ; rostello suberecto vel adscendente, integro vel bifido (polliniis deportatis?), triangulari concavulo ; anthera incurabente ovata. vulgo obtusa. biloculari : polliniis 2, clavato-oblongis, stipiti gracili, lineari, affixis, glandula parvula oblonga. Stigma more Oncidiearum exca- vatura verticale. Plantae asiaticae, pseudobulbosae; radicibus pallidis glabris, raraosis: pseudobulbis homoblastis ovoideis vel oblongoideis, 2 — 3- foliatis, plus minusve longitudinaliter sulcatis; foliis linearibus vel ligulatis, inaequaliter bilobulatis, glaberrimis, textura chartaceis vel subcoriaceis; inflorescentia basilari racemosa vel paniculata, laxe pluri-vel multiflora, nunc foliis breviore, nunc conspicue longiore; floribus parvQlis in ordine, graciliter pedicellatis purpureis vel pallide flavis, purpureo-maculatos. Clavis specierum. A. Inflorescentia paniculata. I. Clinandrium raarginibus crenulatura 1. A. siimatrana Schltr. IL Clinandrium marginibus integrum. a Labellura subrhomboideum ob- scure trilobatum, lobo inter- medio producto 2. A. javanica Reinw. h Labellum subpanduriformi - ob- longum antice rotundatum .... 3. A. indwa Wight. B. Inflorescentia racemosa. I. Labelli lobi laterales divergentes, oblongi obtusi 4. A. Ridleyl Hook. F. IL Labelli lobi laterales divergentes trianguläres acuti . 5. A. densiflora Ldl. 1. Acriopsis sumatrana Schltr. n. sp. Caespitosa, decumbens, glaberrima; pseudobulbis homoblastis ovoideis. c. 4 cm altis, diraidio inferiore c. 2 cm diaraetientibus. vaginis marcidis, vestitis, vulgo 2-foHatiö; foliis erecto-patentibus coriaceis. 10 — 15 cm longis, ligulatis obtusis, oblique bilobulatis. medio fere 1 — 2 cm latis; scapo basilari ramoso, pro genere valido, vaginis nonnuüis late ovatis amplectentibus dissitis ornato, 20—25 cm alto. ramis erecto-patentibus laxe racemosis, bracteis late ovatis, parvulis, patentibus patulisve ovario permulto brevioribus; floribus illis A. javanicae Bl. fere aequimagnis; sepalo intermedio lineari- obtuso, trinervio. c. 0'5 cm longo, mediofere vix 0*2 cm lato, sepahs lateraHbus in foliolum oblongum obtusum. concavulum patulum usque ad apicem connatis; petalis erecto-patentibus lineari- oblongis obtusis, trinerviis sepalo intermedio fere aequilongis: labello ungui columnae altius adnato, laraina patente oblonga obtusa superne callis nonnullis ornata ; columna gracili semitereti, bracteis 250 infra clinandrium 2 porrectis; clinandrio more generis permagno, cucullato. marginibus creniilato, antheram ovatam obtusam occlu- dente; rostello triangulari, acuto. adscendeute: ovario graciliter pedicellato, clavato, glaberrirao, pedicello bracteis raulto longiore. In insula Sumatra: epiphytica in truncis arborum in silvis priraaevis prope Bindjei, in provineia Deli, anno 1897. — Fr. Krause. Eine vorzüglich gekennzeichnete Art, von der ich leider nur ein mangelhaftes Exemplar besitze, so dass ich betreffs der Form des Labellums nicht ganz sicher bin. Ein sehr gutes Kennzeichen der Art liegt übrigens in dem Clinandrium, dasselbe ist ebenso gross wie das der A. jovanica, aber mehr rundlieh und am Rande deutlieh gekerbt. Das Rostellum ist einfach dreieckig. Es scheint sich nicht nach Entfernung der Glandula zu theilen, ebenso wie ich es bei A. densiflora Ldl. be- merkt habe. (Fortsetzung folgt.) Die Unterscheidungsmerkmale zwischen Anemone trifolia und neniorosa. Von E. Palla (Graz). In der Literatur, in welcher die Unterschiede zwischen Anemone trifolia und nenwrosa besprochen werden — es sind dies naturgemäss vor Allem Florenwerke und Bestimraungsbücher — werden gewöhnlich nur die Differenzen angeführt, welche die beiden Arten in der Ausgestaltung ihrer Blätter aufweisen Andere wich- tige Unterscheidungsmerkmale werden verhältnissmässig selten hervorgehoben; so erwähnen Beck in der ,,Plora von Nieder- österreich" (I. Hälfte, 1890, S. 406) und Pospichal in der „Flora des österreichischen Küstenlandes" (II. Band, 1898, S. 76) den Farbenunterschied der Antheren ; die verschiedenartige Färbung des Rhizoms wird gleichfalls von Beck verwerthet und ebenso von Haläcsy (Flora von Niederösterreich, 1896, S. 27). Eine A. trifolia zukommende Eigenthümlichkeit, durch die sich diese Art ebenfalls von A. nemorosa unterscheidet, ist meines Wissens bisher über- haupt noch nicht beachtet worden. Sie betrifft das regelmässige Vorkommen einer rudimentären Knospe neben der Blüte. Diese Knospe entspringt als Achselspross der Mitte der Basis jenes von den drei Blättern des Quirls, bei dem der fast scheidenartige Grund am meisten verbreitert erscheint'). In der überwiegendsten Anzahl der Fälle besteht sie äusserlich scheinbar aus einem einzigen ver- kümmerten Blatte. Häufig ist dieses Blatt, dessen Länge oft unter 1) Es ist dies jenes Blatt, welches, wenn man sich den dreigliedrigen Quirl phylogenetisch aus einem Cyklus schraubenförmig angeordneter Blätter hervorgegangen denkt, dem ersten Blatte dieses Cyklus entspricht; ob es auch ontogenetisch noch stets zuerst angelegt wird, vermag ich allerdings Mangels entwicklungsgeschichtlicher Untersuchungen halber nicht zu sagen, es ist dies aber wahrscheinlich. 251 1 mm bleibt, ganz oder nahezu ganz auf seineu Stiel reducirt, der Spreitentheil fehlt vollständig oder ist höchstens durch ein kleines Knötchen oder ein kurzes, fädiges Gebilde angedeutet. Nicht selten sitzt jedoch dem rinnigen Stiele auch ein deutliches Blättchen auf, identisch mit dem Mittelblättchen der gewöhnlichen Blätter, bis- weilen ist auch noch eines der Seitenblättcheu oder selbst beide entwickelt. Von der Basis des Stieles umschlossen finden sich, oft erst bei mikroskopischer Untersuchung deutlich w^ahrnehmbar. nebst dem Sprosscheitel die Anlagen eines zweiten und dritten Blattes; sie können unter Umständen gleichfalls zu kleinen rudimentären Blättern heranwachsen. Bisweilen entwickelt sich sogar der ganze Achselspross normal weiter, und es kommt zur Bildung einer zweiten Blüte, weiche genau so wie die Hauptblüte am Grunde von einem Wirtel dreizähhger Blätter umgeben wird: die Blätter dieses blattwinkelständigen Quirls können dann selbst die Grösse der Blätter des Hauptwirteis erreichen. Das Vorkommen der verkümmerten Axillarknospe ist bei A. trifolia ein sehr regelmässiges. Ich habe nicht nur bei Tarvis in Kärnthen, wo die Pflanze häufig wächst, an allen untersuchten Exemplaren ihr Vorhandensein feststellen können, auch im Grazer botanischen Garten, in welchem alljährlich über hundert Pflanzen unbekannter Provenienz zur Blüte gelangen, zeigt sieh mit sehr geringen Ausnahmen, die schwächhehe Individuen betreffen, die- selbe Erscheinung. Bei A. ranunculoides tritt die Axillarknospe ebenfalls ganz regelmässig auf. Hier sind aber, im Gegensatze zu A. trifolia, gewöhnlich zw^ei Blätter derselben gleichzeitig ent- wickelt; die Zweizahl wird auch dann noch beibehalten, wenn, wie dies bekanntlich bei Ä. ranunculoides nicht selten der Fall ist, die Entwicklung des Achselsprosses bis zur Ausbildung einer Blüte vorgeschritten erscheint. Beide Blätter, meist in der Grösse gleich oder wenig verschieden, sind gegenständig oder fast gegenständig und in Bezug auf die Hauptachse transversal gestellt; sie weichen in ihrer Ausbildung von denen der A. trifolia insoferne ab, als ihr stets vorhandener lanzettlicher Spreitentheil ungetheilt und ganzrandig ist und meist ohne deutliche Grenze in den kurzen Stiel übergeht. Bei A. nemorosa habe ich das Auftreten der Aehsel- knospe bisher vergebens gesucht. Sie gelangt aber gelegentlieh auch bei dieser Art zur Erscheinung, wie aus den Literaturangaben über das Vorkommen einer zweiten Blüte hervorgeht. So sagt Doli in seiner trefflichen „Flora des Grossherzogthums Baden" (Bd. m, 1862. S. 1334): „Stengel mit einer Gipfelblüte, seltener ausserdem noch mit einer Seitenblüte, welche aus der Achsel des untersten Hüllblattes entspringt und zwei seithche, meist ungetheilte Vorblätter hat"; und in J. B. Scholz's Abhand- lung „Der Formeukreis von Anemone ranimcidoides und nemo- rosa L." (Deutsche Bot. Mschr., 1899, No. 9/10) heisst es: „A. nemorosa bringt gewöhnlich nur eine Blüte hervor. Indessen wird man bei genauer Durchmusterung der Blüteneolonien von 252 zweiblütigen Exemplaren überrascht Die Fälle, wo sich aus einem gemeinsamen Deckblatte zwei Blütenstiele erheben, sind höchst selten. Dagegen pflegt der eine Blütenstiel etwa in der Mitte von einem Blütenhüllblatte zweiten Grades (Fig. 6) umgeben zu sein. Im vorliegenden Falle ist die Blütenhülle zweizählig. Es kommen jedoch auch dreizählige vor, und Praetorius hat um Konitz sogar ein Exemplar mit fünf Hüllblättern gesammelt"'). Charak- teristisch wie für A. trifolia und ranuncidoides ist diese zeitweilige Ausbildung einer Achselknospe für A. nemorosa jedenfalls nicht; auch scheint gerade die die beiden anderen Arten so kennzeich- nende Entwicklungsform der verkümmerten Knospe entweder gänzlich zu fehlen oder äusserst selten zu sein. Wir sehen also, dass unsere beiden weissblühenden Anemone- Arten der Anenionantliea-Gruppe trotz ihrer grossen äusseren Aehnlichkeit sich durch mehrere wichtige Merkmale von einander unterscheiden lassen, die alle auch in Florenwerken Berücksichtigung finden sollten: im Nachstehenden seien diese Unterscheidungsmerk- male nochmals in Kürze einander gegenübergestellt. A. trifolia. A. nemorosa. Rhizom weisslich. Khizom gelbbraun bis dunkel- braun. Blättchen (die drei primären t^, ,, , , . -, ,. n ■ Spreitenabschnitte) ganz, gleich- Blattchen verschieden tief em- mässig oder fast gleichmässig geschnitten und ungleich ge- gesägt. ^^^°^ '^^^ gesägt. Antheren weiss-). Antheren gelb. In der Achsel des ältesten der Kuospenbildung normal nicht drei Wirtelblätter des Blüten- vorhanden; wenn auftretend, in Stengels findet sich regelmässig allen bisher beobachteten Fällen eine rudimentäre Knospe vor. bis zur Ausbildung einer Blüte bisweilen eine vollständige, am vorgeschritten. Grunde von einer dreiblättrigen Hülle umgebene Blüte. Botanisches Institut der Universität Graz. ') Aus dieser Beschreibung, bei der man von der unrichtigen Bezeich- nungsweise der morphologischen Verhältnisse absehen muss, ergibt sich, dass bei A. nemorosa der blühende Achselspross gewöhnlich in der Weise aus- gebildet erscheint, dass das Blattpaar oder der drei- oder auch mehrblättrige Wirtel, welcher die Blüte umgibt, von dem Tragblatte durch ein deutliches, mitunter recht langes Internodium getrennt sind; bei A. trifolia und ranuu- culoides fehlte in allen von mir untersuchten Fällen ein solches Internodium, die Blätter sasseu unmittelbar dem Grunde des Tragblattes auf. 2) Nach Pospichal (a. a. 0.) sollen von blasslila oder hell-rosenrothen Blüten die Antheren gelblich sein; ich habe auch bei solchen Fällen nur weisse Anthei'enfärbung beobachtet; erst nach der Entleerung des Pollens werden die Antheren schwach gelblich, auch solche von rein weissen Blüten. 253 Nachträge zur Flora von Istrien. Von J. Freyn (Smiehow). (Schluss. ^) Sempervivum Schottii Baker? Felsen am MooteMaggiore (1892) und auf Mauern in Marzana. Ich habe diese Pflanze jetzt nicht und vermag daher nicht nachzuprüfen, ob beide identisch sind. Jedenfalls gehören sie in die Gruppe des »S. tectorum L. Sedum anopetalum DC. Am Monte Cope bei Olrai nicht häufig (1893) und bei Yeruda. * Saxifraga hulhifera L. Im Walde Magran (1895); zweiter Standort in Süd-Istrien. Erynginm maritimum L. Zahlreich am Seestrande bei Medolino (1897). Sison Amomum L. Bei Pola durch Yerbauung vernichtet; in den Macchien zwischen Ika und Lovrana (1896, Freyn). Fendayo galhainfera Koch. In Laubgehölzen bei Abbazia fast bis zum Meeresufer herabgehend (1896, Freyn). Feucedanum Schottii Besser. In Gebüschen zwischen Ika und Lovrana fast bis am Meeresufer (1896, Freyn). Pastinaca opaca Bernh. Längs des Hauptgrabens im Prato grande bei Pola (1892). Dauciis maximus Desf. Bei Veruda (1898) ; zweiter Standort in Süd-Istrien. Samhucus nigra L. In Macchien bei Veruda (1898); ein curioser Standort dieser eigentlich frische Gebirgslagen hebenden Pflanze. Knuuüa Injhrida Coult. ß. integrifolia Koch. Im Val Bado zwischen Wald Magran und Altura (1897). Pulicnria vulgaris Cass. Strassenränder bei Promontore (1898). JJidens tripartita L. Sumpfgraben im Prato grande (1898). Anthemis tinctoria L. An der Strasse zwischen Pomer und Sikic (1897). Vielleicht nur eingeschleppt. Pyrethrum einer ariaefolium Vis. Im Porto Olrai. am Monte Cope und gegen Promontore stellenweise in Menge (1893). Es war am 16. Mai 1893, als Untchj diese Pflanze zum ersten Male antraf; sie war noch recht unentwickelt, doch konnte ich es trotzdem als wahrscheinlich hinstellen, dass es P. einer ariaef'ol kirn Vis sei. Die einige Wochen später erhaltenen, voll entwickelten Exemplare bestätigten dann meine Vermuthung und Untchj hat diese Art seither wiederholt in den Tausch gebracht und auch durch mich sind von dort stammende Exemplare abgegeben worden. Es ist gar kein Zweifel, dass die Pflanze an den angegebenen Standorten ganz wild wächst; es ist eben einer der vielen nach Norden vorgeschobenen Posten der dalmatinischen Flora und daher ganz irrig, wenn ein italienischer Botaniker die Meinung verlautbart hat, die Pflanze sei in Istrien verwildert. Am 25. Mai 1898-) wurde 1) Vgl. Nr. 6, S. 195. 2) Von Baldacci (Relazione intorno al Piretro insetticida di Dalmazia p. 4—5) wurde schon 1894 die Pflanze für Italien verzeichnet. 254 sie bei Olrai auch von Direetor von Marchesetti getünden, dem es nicht bekannt geworden war, dass sie daselbst bereits von Untchj sicher gestellt war. Endlich fand sie auch Prof. Heimerl im Jahre 1896 au derselben Stelle — entdeckte sie also zum dritten Male und pubHcirte seinen Fund in dieser Zeitschrift XLIX, S. 336 — 337. Die Pflanze kommt an ihren istrischen Standorten gewöhnlich genau so silbergrau vor, wie weiter südlieh; ich kann es daher nur für einen Zufall erachten, dass Heimerl gerade Individuen fand, welche auffallend grün waren. Carlina vulgaris L. Grasplätze im Val Bado ( 1897j. Lappa minor DC. Im Walde Lusinamore (1895); zweiter Standort in Süd-Istrien. Hypochoeris radccata L. In den Macchien bei Veruda (1895) — eine in Süd-Istrien sehr seltene Pflanze. Sonchus maritimns L. Im Strandschotter bei Veruda und in der Bucht von Olrai grande (1896). Fodosperttium laciniatum DC. In einer Zwischenform zu P. calcitrapifolium DO. im südlichen Pra' grande (1893); zweiter Standort für Süd-Istrien. Xanthium italicum Mor. Im Prato Vincuran (1897). Cynanclmm acutum L. Im Schotter des Seestrandes bei Medohno zahlreich (1895) — erster Standort am istrischen Fest- lande ; zweiter Standort in Süd-Istrien überhaupt. Gentiana Fneumonanthe L. Wiese am Monte Slavnik (1898). (r. calycina Wettst. Wiesen am Monte Maggiore (1892). Erythraea Centaurium Pers. In einer etwas warzigen, den Uebergang zu E. turcica Velen. bildenden Form in Macchien bei Fort Bourguignon (1892). Onosma arenarium WK. ß. lingulatimi Freyn. Im Kaiserwald (1899) ein neuer, weit vorgeschobener Standort dieser iuner-istrischen Form — dermalen der südlichste. 0. echioides L. Auf den Hügeln des Olmi-Gebietes häufig(1893). Veronica spicata L. Hügel bei Veruda (L'^93). Melampynmi cristatum L. An der Eisenbahn zwischen Pola und Galesano (1894). Vielleicht mit dem in der Flora von Süd- Istrien verzeichneten Standorte „bei Galesano", von dem ich keine Exemplare zu sehen bekam, identisch. Trixago apula Stev. ß. versicolor Lange. Zahlreich in Gras- plätzen bei Fort Stoje Musil (1898), bei Olmi, an der Strasse nach Medolino und bei Verudella. Origanum hirtnm Lk. forma ad O.heracleoticmnBenÜi. vergens; roth blühend bei Fort Casoni vecchi (1899). * Melittis Melissophyllum L. ß. ramosum Freyn. Waldrand zwischen Pola und Galesano (1894). * LeonurusCardiacaL. Zwischen Marzana und Monticchio(1897). Chaiturus Marruhiastniui Rb. Im Prato Vincuran (1898). JPrimula acaulis X !*> Columnae. Wälder am Monte Maggiore zwischen den Eltern (1898). 255 Siiaeda maritima Dnm. Im Meeresschotter desValBandon (1891). Chenopodiiim polyspermum L. Sumpfgraben im Prato grande bei Pola (1898) — einziger sicherer Standort in Süd-Istrien. Atriplex hastatum L. Im Val Bandon (1892). .4. tataricum L., saltim Flora von Süd-Istrien; am Scoglio San Pietro (1898). Die istrische Form scheint mir jetzt von der pan- nonischen verschieden zu sein. *Äristolochia rotunda L. Aecker im Val Bado und häufig auf Punta Merlera (1897). Humidus Lupidus L. Zahlreich in Hecken des Val Bado (1895). Juniperus communis L. Im Walde Lusinamore. in Macchien bei Olmi und häufig im Val Bado (1897). Zanicliellia pedicellata Fries. Im Meere im Val Bado (1898). Potamogeton pcctinatas L. Im Val Fontaneila bei Pomer (1895). Hierher v^ahrscheinUch auch ein unter Zanichellia eingemengtes, noch nicht genügend entwickeltes Laichkraut. Typha angustifolia L. Im Sumpfe des Val Rancon (1895) und im Val Bandon. Sparyantum negleduni Beeby = S. ramosum Fl. v. Süd- Istrien: im Graben des Pra' grande und im Val Bandon (1892). Arum Zelehorii Schott? Bergvrälder am Monte Maggiore (1899). Die Blüten sind erheblich kleiner als an A. italicum und grösser als an A. macidatum. Orchis fusca Jcq. Unter Brest am Fusse des Monte Maggiore (1899). 0. p>icta X 0. rubra. Eine der 0. rubra ganz nahe stehende Form bei Batterie Corniale (1899). 0. incarnata L. In Wiesen bei Herpelje (1895). Oplirys Tommasinii Vis. Im Steinbruch des Val Bagniol (1896) und im Val Cacoja bei Veruda. Aceras anthropophora K. Br. In den Macchien bei Veruda. Ist von mir in meinem Berichte über die Durchforschung Istriens irrthümlich als neu für Süd-Istrien angegeben, während sie thatsächlich neu für ganz Istrien und die westlichen Provinzen der Monarchie ist. * Limodorum abortivum Sw. Unter Brest am Fusse des Monte Maggiore (1899). Iris germanica L. Herr Untchj hatte die Güte, mir Ehizome der in meiner Flora von Süd-Istrien ohne Namen angeführten Art, die bei Pola bisher noch nie geblüht hatte, zu senden. Hier ist die Pflanze zwei Jahre später zur Blüte gelangt und sie erwies sich, so wie ich es gleich ursprünglich muthmasste, als I. germanica. 1. Pseudo-Cyperus Schur. In Bergwiesen am Monte Maggiore (1893). Ist von /. graminea L. durch eine geschnäbelte Kapsel zu unterscheiden. Narcissiis neglectus Ten. Am Scoglio San Girolamo (1892); zweiter Standort in Istrien. Galanthus nivalis L. in Gebüschen bei Altura und im Walde Magran (1894). 256 Smilaoö nigra Willd. Im Kaiserwald bei Pola (1899). Die Blätter sind fast wehrlos und breit herzförmig, die Beeren schwarz. Diese Form ist neu für Koch's Florengebiet. *Lilium carniolicmn Bernh. Am Monte Maggiore (1892). *Asphodelus ramosus L. (Koch). Punta Merlera (1894); zweiter Standort am Festlande Süd-Istriens. *^4. ftstulosus L. In grossen Mengen auf den Wällen des Castells in Pola (1897); dritter Standort in Süd-Istrien. *Gac/ea pusilla Schult. Zahlreich in Grasplätzen beim römischen Steinbruch (1897). Allium subhirsutum L. Sehr selten in Macchien bei Veruda (1897), neu für Koch's Florengebiet. A. Ampeloprasum L. In Felsspalten bei Veruda in Menge (1897); zweiter Standort in Süd-Istrien. A. rotundum L. a. typicum Regel, Wälle des Fort Max (1894). A. fuUax R. et S. Am Monte Rosso und Monte Cope bei Olmi (1892). selten blühend. A. carinatum L. Im Kaiserwald bei Pola (1897); die var. hnlbillifera, welche keine Blüten, sondern nur Brutzwiebeln ent- wickelt, ebendort (1899). A. Copjwleri Ten. In Hecken bei Veruda (1897). Junciis lampocarpus Erh. Im Val Bandon eine f. vivipara (1897) ; zweiter Standort in Süd-Istrien. Cyperus Monti L. Im Val Bandon (1892). C. fiiscus L. ß. virescens Koch mit vorigem (1892) und im Prato grande und Prato Vincuran. Heleocharis acicularis R. Br. Im Val Bado (1897); zweiter Standort in Süd-Istrien. Carex acuüforniis Ehrh. Sumpfgraben im Val Bambe (1893); zweiter Standort in Süd-Istrien. Calamagrostis Epigeios Roth. Hecken im Val Sahne (1894) und Val Rancon; zweiter und dritter Standort in Süd-Istrien. *Glyceria fastucaeforniis Heynh. im Val Fontanella bei Pomer (1893) und Val Bado : zweiter und dritter Standort in Süd-Istrien. G. conferta Fries. Aecker bei Veruda (1893). ^Cynosuriis cristatus L. Wiesen im Val Rancon und Punta Merlera (1896); zweiter und dritter Standort in Süd-Istrien. Bromus patulus MK. Aecker im Val Bado (1895) und Graben im Prato grande bei Pola; zweiter und dritter Standort in Süd-Istrien. Lepturiis cylindricus Trin. Im Kaiserwald bei Pola (1897). eine bis 40 cm hohe Riesenform. Eqiiisetum Telmateja Ehrh. Im Val Bado (1894). E. arvense L. Ebendort zahlreich (1894). Polypodium serratum Willd. Schlucht im Hafen Olmi grandi (1893). Aspidium angulare Kit. Am Monte Maggiore (1892). 257 A. lohatum Sw. lu einer Saldamigrube bei Pola seit 1884 beobachtet. Scolopendrium officinale Sw. In Felsspalten am Monte grande (1893) und in alten Saldamigruben am Monte Rizzi; zweiter und dritter Standort in Süd-Istrien. Adianthum Capilus Veneris L. In den römischen Steinbrüchen fast ausgerottet, aber in alten Saldamigruben am Monte Rizzi zahl- reich; vereinzelt im Steinbruch im Yal Cacoje und auf Felsen bei Olmi. „Arnica Doronicuiu Jacquin" und ihre nächsten Verwandten. Von Dr. Fritz Vierhapper (Wien). (Mit Tafel VII und einer Karte.) (Schluss. 1) Krain und Küstenland. Oarniolia (Zoys, herb. .Jacquin, hb. M. P.); Julische Alpen (Oppitz, hb. M. P.); Mangart (hb. L.); Kegel des Mangart über 7000' (hb. z. b. G.); Kleiner Mangart (leg. Schindler, hb. H. B.); auf dem Rombon bei Flitsch 6000' (hb. L.. hb. z. b. G.); auf dem Lanesch bei dem Rombon ober Flitsch 6000' (hb. L., hb. z. b. G.); Alpe Baba. 6000' (hb. L., hb. z. b. G.); Rjovina bei Lengenfeld (hb. L.); in monte Grintoviz (Griutouzj (leg. Deschmann, hb. L.); Trau- uik (hb. L.). Salzburg. Zwing bei Zell am See 6000-9000' (Sauter. hb. M. P.); Pfandlscharte (leg. Ronniger, hb. R.); Fusch (Spitzel, hb. M. P.); Höhen des Urgebirges in der Fusch (Sauter, hb. U. W.); Trauneralpe im Fuscherthal, am Weg zur Pfandl- scharte (leg. Ronniger, hb. R.); Riegeralm in der Fusch (leg. Haller, hb. H.) : Kühkaralpe im Fuscherthal (Fenzl, hb. M. P.), (leg. Aust, hb. H.); Rauriser Goldberg c. 2300m, Gneiss (leg. Eysn. hb. ü. W.j; Gastein (Petter, hb. Re.); Rathhausberg bei Gastein (leg. Mielichhofer, hb. M. P., hb. U. W.j, (leg. Pelickan, hb. K.), (ex herb, de Fürsten- wärther, hb. M. P.j, (Pappetz, hb. M. P.); Kreuzkogl, höchster Punkt des Rathhausberges in Gastein 8400' (leg. Preuer, hb. U. W.); Gamskarkogl bei Hofgastein, von den Alpen- hütten bis beinahe zum Gipfel hinauf (leg. Spreitzenhofer, hb. z. b. G.); Nassfeldertauern bei Gastein (leg. Th. Pichler, hb. H.); Weisseck im Zeder hausthale bis zu ca. 2700m, Kalk (leg. Vierhapper, hb. V., hb. ü. W.); Pleisnitzkogl im Murwinkel (leg. Vierhapper. hb. V.); Speyereck im Lungau (Stohl, hb. M. P.), (leg. Vierhapper, hb. V.); Windfeld am Radstädtertauern 7000' (leg. Eysn, hb. H.); sog. „Garas- 1) Vgl. Nr. 6, S. 202. 258 karkegerl" am Radstädtertauern, ca. 1850 ra (Fiedler, hb. z. b. G.); Alpen im Liegnitzthale (Lungau) (leg. Vierhapper. hb. V.); Lofer: am Huüdstöd (v. Spitzel, hb. M. P.); üntersberg bei Salzburg (Sauter, hb. M. P.). (Mielich- hofer, hb. M. P.), (Hinterhuber, hb. M. P,, hb. L.); Tennen- gebirge bei Salzburg (Hinterhuber. hb. M. P.). Ober-Oesterreich. Scharwandalpe, Gosau (4500 — 5500') (0. Simony. hb. M, P.); Hochpriel (Gassner, hb. M. P.); Warschenegg (Brittinger, hb. L.): Pyr2:as bei Admont, Kalk, 6000—7000' (leg. Strobl. hb. M. P., hb^ U. W., hb. H., hb. P.); Pyrgas bei Spital, 7086' (leg. Oberleitner, hb. U. W.. hb. L.): Kalk- felsen des grossen Pyrgas bei Spital (herb. Veth, hb. z. b. G.j; Gr. Bürgas. Irokandienkalk (Stur, hb. z. b. G.). Steiermark. Alpe Reiseck bei Tu r räch (leg. Kren berger, hb. H.); Alpe Rothkofel bei Turrach (leg. Krenberger, hb. H.); Felsen des Eisenhut (ex herb, de Fürsten wärther, hb. tJ. W.); Polster bei Vordernberg (leg. Preissraann, hb. P.j: Reichenstein bei Vordernberg (leg. J. Breidler, hb. ü. W.) ; Reichen stein, Prebichler Seite, bei Eisenerz (leg. Ron- niger, hb. R); Reichenstein bei Leoben (leg. J. Breidler, hb. ü. W.); Reiting bei Leoben (leg. J. Breidler, hb. U. W.); Wildfeld bei Leoben. Grauwacke, 6400' Höhe (leg. J. Breidler, hb. U. W.); Hochwart (leg. Gassner. hb. M. P.); In monte Shkuta p. Sulzbach, Stir. inf. (Emanuel Weiss, hb. z. b. G.). D. ylaciale wächst in Felsspalten und auf Gerolle der alpinen und hochalpinen Region. 3. JDoronicwm calcareum Vierh. Steiermark. Styria (herb. Jacquin [als Arnica Doronicum] Original- exemplar, hb. M. P.); Hochschwab (herb. Hölzl, hb. K.. hb. z. b. G.), (leg. H. Steininge r, hb. R.. hb. M. P., hb. J.j, (herb. Petter, hb. Re.). (Dr. Stur. hb. z. b. G.); Trawiesensattel am Hoehschwab, Kalk, 1800m (leg. v. Hajek, hb. Ha.); Edel- steig und Dullwitz am Hochschwab (leg. Preissmann, hb. P.); Lantsch (Freydl, hb. z. b. G.); Hochalpe (de Fürsten wärther. hb. z. b. G.); in alpe Veitsch. Alt. 6000'. Solo schistaceo (leg. v. Pittoni, hb. M. P., hb. z. b. G.): Veitsch- alpe, Triften (de Fürstenwärther, hb. z. b. G.); Raxplateau (leg. Ronniger, hb. R.). Nieder-Oester reich. Dürrenstein (als Arnica scorpioides. hb. U. W.); Oetscher (hb. L.), (herb. Petter, hb. Re.); Grosser Oetscher (leg. Ron- niger, hb. R.); Alptriften des Hohen Scheibwald (leg. v. Sonklar, hb. ü. W.): Gippel bei St. Aegid am Neuwald 259 (leg. Fehluer, hb. H.j; Grünscliacher (leg. Spreitzenhofer, hb. z. b. Ct.); Eaxalpe (leg. Wilhelm, hb. H. B.j. (leg. v. Soii- klar, hb. U. W.). (herb. Siraony, hb. M. P.j. (les'. Rairaann. hb. M. P.) ')• (leg. Miller, hb. M. F.). (leg. Spreitzenhofer, hb. z. b. G.j; Raxalpe. auf Wiesen, bei dem Karl Ludwigs- haus (leg. Eechinger. hb. ße.); Heukuppe auf der Raxalpe (leg. V. Halacsy, hb. H.), (herb. Fern hoffer, hb. ße.); ßax- alpe. Schlangenweg, (herb. Fernhoffer, hb. ße.), (leg. J. Kerner. hb. K.); Schneeberg (Hayne. herb. Jacquin [als Arnicd Doronicum] Originalexemplar, hb. M. F.), (herb. End- licher, hb. M. F.), (leg. v. Halacsy, hb. H.j. (leg. J. Breidler, hb. ü. W.), (leg. Bilimek, hb. U. W., hb. z. b. G.), (leg. J. Kern er, hb. K.), (leg. Fenzl, hb. M. F.), (leg. v. Fichler, hb. L.), (ßaab, hb. z. b. G.j, (leg. Spreitzenhofer, hb. z. b. G.). (herb. Fetter, hb. ße.) ; Hochschneeberg (herb. Futterlick. hb. M. F.); Waxriegl des Schneeberges (leg. Freissraanii, hb. F.). (leg. Aust, hb. M. F.); Emmysteig auf dem Schnee- berg (leg. V. Hajek. hb. Ha.); Ochsenboden des Schnee- berges (leg. Witting, hb. M. F.), (Berroyer. hb. z. b. G.); Kaiserstein am Schneeberg (leg. Wilhelm et Vierhapper, hb. H. B.); Klosterwappen am Schneeberg (leg. Freissmann, hb. F.); Sehneebero', Ausgang des Saugrabens (herb. Fern- hoffer, hb. ße.)-). Im hb. U. W. befindet sich ein angeblich aus Südtirol stam- mendes Exemplar von 1). calcareum aus dem Herbar 0. v. Son- klar; ich glaube aber annehmen zu können, dass die Pflanze in Südtirol nicht vorkommt, und dass in diesem Falle eine Etiketten- Verwechslung oder sonst ein Irrthura stattfand. D. calcareum wächst auf steinigen Matten, Felsen und im Gerolle der alpinen ßegion. geht aber gleich anderen alpinen Kalk- pflanzen (Dianthus alpinus L., Calliantlietnum rutaefoliimi [L.] ßchb. u. s. w.) viel weiter nach abwärts als die verwandten Formen in den Urgebirgen. Aus diesen Zusammenstellungen der Standorte, welche nur in Bezug auf die östlichen Alpen Anspruch auf einige Vollständigkeit erheben, ergibt sich in Uebereinstimraung mit vielen Angaben der Florenwerke ^) die interessante Thatsache, dass sich die Verbrei- tungsbezirke der einzelnen ßacen fast vollständig ausschliessen. IJ. Clusii hat die weiteste Verbreitung. Das Areal seiner westlichen Form, des D. glabratum, erstreckt sich über die ürgebirge der westlichen Alpen vom Golf von Genua im Westen bis etwa zu den 1) Exemplar mit ca. 30 cm hohem, ganz blattlosem Stengel. 2) Im hb. K. sah ich Exemplare von typischem D. calcareum mit der Angabe „Am Hohen Ock" (leg. Miller;. Es soll vielleicht heissen „Am Hohen Nock (Oberösterreich) ", wo aber ein Vorkommen der Pflanzen nicht wahr- scheinlich ist. 3) Abweichende Ergebnisse sind im Folgenden speciell hervorgehoben. 260 Pusterthaler Alpen im Osten und über die Atpen Südtirols: Adamello- gruppe, Fassaner Alpen u. s. w. Von hier bis zum Radstiidter Tauernpass im Kroniand Salzburg scheint nach meinen Erfahrungen D. Clusii sehr selten zu sein, wenn nicht ganz zu fehlen. Von diesem Punkte an durch den bekanntlich noch dem ürgebirge an- gehörenden Zug der östlichen niederen Tauern (Rottenmanner- tauern) bis zum Seckauer Zinken ist die zweite Race des D. Clusii, D. villosum. verbreitet, welches auch in den hohen Urgebirgen der Karpathen, in der Tatra und in den Rodnaeralpen auftritt. Nach Maly, Flora von Steiermark. S. 93 (1868), kommt D. Clusii auch in Südsteiermark, in den Alpen des Sulzbachthales, vor; ich sah jedoch von dort nur i). glaciale. Das angebliche Vorkommen der Pflanze in den Pyrenäen^) fand ich, wie schon erwähnt, durch keine Belege bestätigt. Die Behauptung bei Schlosser und Vuko- tinovic-), dass I). Chisii in Dalmatien gefunden wurde, beruht vielleicht auf einer Verwechslung mit D. Halleri, das auch, wie ich mich an eingesehenen Exemplaren überzeugen konnte, in Bos- nien wächst, oder mit D. glaciale, welches am Mangart noch mit Bestimmtheit sich findet, und dessen Vorkommen in Dalmatien für mich immer noch mehr Wahrscheinlichkeit für sich hat, als das des D. Clusii. Beide Racen des D. Clusii scheinen vorzugsweise auf Urgestein angewiesen zu sein. Die Thatsache, dass manchmal in den Alpen, z. B. am Schiern, die geographische Grenze des Urgebirges überschritten wird, kann gegen die Richtigkeit dieser Behauptung deswegen nicht in Betracht gezogen werden, weil ja gerade die Schierngruppe viele Urgesteine enthält. Dass aber JD. (Jlusii den Kalk. resp. Dolomit ganz und gar meidet, ist nicht an- zunehmen. In SüdtiroP) kommt es vielmehr gewiss auf Kalk vor und ist dann durch grösseren Drüsenreichthum an Stengel und Hülle ausgezeichnet. Dass D. glaciale in der Schweiz fehlt, haben schon Tavel's Untersuchungen sehr wahrscheinlich gemacht. Das Areal dieser Art schliesst sich vielmehr östlich an das des D. glahratum an und erstreckt sich über die östlichen Centralalpen Tirols (hier greifen die Areale beider Arten übereinander und hier tritt auch nicht selten D. Bauhini Sauter auf), die Hohen Tauern und Niederen Tauern bis etwa zum Radstädter Tauern im Osten, die höheren Uralpen Kärntens östlich bis zum Eisenhut, die Gailthaler- alpen, Karawanken, (Gruppe des Mangart und Grintouz u. s. w.), endlich über die nördlichen Kalkalpen von den Vorarlberger Ge- birgen (nach Hausmann a. a. 0.) und den Alpen um Jenbach und Kitzbühel im Westen bis zum Pyrgas im Osten und über die Gebirge um Reichenstein und Vordernberg in Steiermark. D. glaciale tritt 1) Vergl. Willkomm et Lange, Prodr. Flor. Hisp. IL p. 109 (1870). 2) Flora Croatica. p. 816 (1869) sec. Maly, Enura plant, phan. imp. austr. p. 123 (1848). 2) Auch wohl im ürgebirge hin und wieder. Vergl. die Exemplare der Fl. e. A. H. 261 also in den Alpen fast nur an Punkten auf. an denen I). Clusii fehlt. In den Alpen Kärntens ist 1). (jlaciale eine häufige Erscheinung, während 1). Clusii entgegen den Angaben Pacher's und Jabor- negg's^) nur sehr selten oder gar nicht vorkommt. Sauter-) sagt, dass D. ('Insu auch in der Tauernkette. d. i. in den hohen Tauern, zu finden ist, doch sah ich von dort keine überzeugenden Belege. Auf jeden Fall ist die Pflanze im westlichen Salzburg sehr selten. Nach Garcke^) und PrantP) wächst 1). Chisii auch auf Alpen Baierns (Hundstod u. s. w.), was meiner Meinung nach unrichtig ist und auf das übrigens von beiden Autoren noch separat ange- führte J). glaciale bezogen werden soll. Den ungarischen und sieben- bürgischen Alpen scheint nur D. Clusii [villosum) eigen zu sein. Es stimmen in dieser Hinsicht die Angaben Sagorski's und Schneider's ^), sowie Neil r ei ch^s*^) mit meinen Eesultaten über- ein. (Vergl. dagegen Schur, Enum. plant. Transs. p. 341 [1866], und Simonkay, Enum. flor. Transs. p. 323 [1886]). üeber das von Willkomm und Lange (a. a. 0.) erwähnte Vorkommen von D. glaciale in Asturien kann ich in Ermanglung von Herbarbelegen nichts Gewisses sagen. Was das Substrat anbelangt, scheint D. glaciale, indem es sowohl auf Kalk als auch auf Urgestein sich findet, noch weniger bodenstet zu sein wie D. Clusii. NB. Die Grenzen der Areale wurden nur nach eingesehenen Exemplaren gezeichnet. 1). villosum dürfte in Ungarn weiter verbreitet sein als aus der Karte hervorgeht. 1) Flora von Kärnten. I. Theil, II. S. 10.5 (1884). 2) Flora der Gefässpflanzen des Herzogthums Salzburg, 2. Aufl. S. 54 (1879). 3) lllustrirte Flora von Deutschland, 17. Aufl. S. 324 (1895). *) Excur.sionsfiora für Baiern, 2. Ausg. »S. 501 (1884). ^) Flora der Centralkarpathen. II. S. 234 (1891). 6) Aufz. Gefässpfl. üug. Slav. ö. 115 (186G). Oesterr. betan. Zeitschrift. 7. Heft. 1900. 20 262 Die beigegebene Karte illustrirt die geographische Verbreitung der Eaeen: D. gldbratnm (1), villosum (2), ghtcUüe (3), calcareum (4). D. calcareum endlieh ist eine Kalkpflanze und in seiner Ver- breitung auf die nordoststeirisehen Kalkalpen ( Hochseh wabgruppe) und die östlichen niederösterreichischen Alpen (vom Dürrenstein an) beschränkt. D. Chisii und auch typisches 1). glaciale fehlen hier gänzlich. Es ist das Areal des 1). calcareum ein Gebiet, welches noch durch das Auftreten einer ganzen Reihe anderer, hier ende- mischer Typen (Dianthus alpinus, Viola alpina, Callianthemum vutaefoliwu , Aster Breyninus, Achillca Clusiana etc.) das Inter- esse der Erforscher der alpinen Flora in hohem Masse erregt. Ein unbefangener morphologischer Vergleich der besprocheneu Typen ergibt, dass dieselben unter einander zunächst verwandt sind und eine natürliche Gruppe echt alpiner Arten bilden. Es ist aber nicht zu verkennen, dass innerhalb dieser Gruppe die Unter- schiede zwar ahe graduell sind, dass aber doch I). glaciale, trotz des Auftretens des D. Bauhini, von D. glahratum und D. cal- careum von JD. villosum relativ scharf geschieden sind, während D. glaciale mit D. calcareum und insbesondere D. glahratum mit D. villosum in sehr nahen, zum Theil durch nicht hybride Zwischen- formen vermittelten Beziehungen zu einander stehen. Bringt man diese Thatsache mit der geographischen Verbreitung der Formen in Einklang, so ergeben sich folgende Muthmassungen über den Entwicklungsgang der Gruppe. Es ist wahrscheinlich, dass die vier Typen aus einer gemeinsamen, nicht alpinen Stammform abzuleiten sind, welche in der Tertiärzeit in Mittel-Europa weit verbreitet'), in Anpassung an die Vegetationsverhältnisse der mitteleuropäi- schen Hochgebirge in zwei Typen, die Stammeltern unseres heutigen D. glaciale und calcareum einerseits, und des D. glahratum und villosum andererseits sich allmählich gegliedert haben dürfte. Die scharfe Separirung der beiden Formenpaare spricht für eine zeitlieh weit zurückreichende Ausgliederuug aus der geraeinsamen Stamm- form. Ich bezeichne die hypothetische »Stammform des erstgenannten Formenpaares als B. glaciale s. 1., die des zweiten als I). Clusii. Während der Eiszeit mussten sieh die Vorfahren unserer heute lebenden Typen offenbar nach Süden zurückziehen, um erst in postglacialer Zeit die wieder bewohnbar gewordenen und allein die gewohnten Vegetationsbedingungen bietenden Höhen der Alpen und Karpathen neuerdings zu besiedeln. Erst jetzt dürfte sich die Gliederung in je eine östliche und westliche Race in Anpassung an durch verschiedene klimatische Factoren und Bodenverhältnisse verursachte divergirende Existenzbedingungen, die uns heute noch entgegentreten, vollzogen haben. Die an das grosse pannonische Becken angrenzenden Karpathen und östlichen Alpen stehen in hohem Grade unter dem Einflüsse des trockenen pontischen Klimas, während die westlichen Alpen demselben entzogen sind. Das 1) Die heute noch lebenden nicht alpinen Arten: I). Hungaricum Eeichb. fil. resp. D. planiagineum aut. Hung. non L. dürften auch auf diesen Ursprung zurückzuführen sein. 263 politische Klima gebietet aber den Pflanzen, sich in erhöhtem Masse gegen eine durch allzu starke Insolation hervorgerufene zu intensive Transpiration und gegen zu energische nächtliche Wärme- strahlung zu schützen, und wir sehen auch, dass die östlichen Eacen unseres Forraenkreises, D. calcarewn und Z>. viUosum, diesen Anforderungen entsprechend abweichend von den westlichen Formen beschaffen sind. D. calcareum unterscheidet sich von D. qlaciale durch derbere, viel stärker mit Zotten versehene Blätter und durch eine besonders reichliche Bedrüsung des Stengels und der Köpfchen- hülle, D. villosam von glabratwm gleichfalls durch etwas derbere Blätter und, wie schon der Name sagt, eine viel stärkere Beklei- dung mit zottigen Trichomen. In beiden Fällen, besonders auffallend aber im zweiten, sind die Unterschiede graduelle, in beiden Fällen ist die Anpassung der östlichen Formen an ein trockeneres, wie die der minder derbblättrigen, schwächer zottigen, resp. drüsigen westlichen Formen an ein feuchteres Klima unverkennbar. D. gla- bratum, die Westform des 2J. Glnsii, zeigt im westUchen Theile seines "Verbreitungsgebietes, in den Seealpen u. s. w., durch eine stärkere zottige Trichombekleidung der Blätter, allerdings ohne dem JJ. vdlosuni gleichzukommen, eine Umprägung, veranlasst durch das wärmere Klima dieses Gebietes. Der Umstand, dass die Gliederung innerhalb des D. Glnsii eine weniger scharfe ist als innerhalb des D. glaciale s. 1., indem /). calcareum viel auffallender von D. glaciale s. s. abgegrenzt ist, als D. üillosum von D. glabratmn, ist wohl nicht darauf zurück- zuführen, dass die Trennung der beiden Racen der ersteren Stamm- form später erfolgte als die Gliederung des B. glaciale s. 1., son- dern dürfte vielmehr darin liegen, dass dem B. Clusii eine ge- ringere Variabilität specifisch innewohnt als dem B. glaciale s. 1. und vielleicht auch darin, dass der Unterschied der Vegetations- Hypothetische Stammform. Tertiär Eiszeit Gegenwart c; C; 20* 264 bedingungen, denen die beiden Bacen des letzteren unterworfen sind, ein grösserer ist, als bei denen des I). Clusii^). Der rauthraassliche Entwicklungsgang der Gruppe lässt sich demnach durch folgenden Stammbaum versinnbildlichen : Die hypothetischen Typen der Eiszeit können wir als Species, die recenten Formen als Subspecies bezeichnen und erhalten fol- genden systematischen Ausdruck: Species Subspecies {D.glacialcs.l { D. ulacialc s. s. Hypothetische Stammiorm •: . t^ 7 , ^ D. CtllS'tt { r\ 77 [ I D. viUoswm Tertiär Eiszeit Gegenwart. Ein vergleichend morphologisch-pflanzengeographisches Stu- dium der gesammten Gattung Doronicum dürfte, wie ich glaube, diesen Resultaten noch mehr Nachdruck verleihen. Zum Schlüsse sei allen Denjenigen, welche meine Arbeit durch üeberlassung von Herbarmaterial oder sonstige Unterstützung förderten, vor Allen den Herren v. Dalla Torre (Innsbruck), Fritsch (Graz), v. Hajek(Wien). v. Halacsy (Wien), Müllner (Laibach), Paulin (Laibach), Preissmann (Wien), Rechinger (Wien), Ronniger (Wien), R. v. Wettstein (Wien), Wilhelm (Wien), Zahlbruckner (Wien) mein wärmster Dank ausgesprochen. Erklärung zur Tafel. Stück des Blattrandes von Doronicum Clusii Fig. 1 a glaciale „ 2« „ „ „ „ „ calcareimi .... „ 3 a Stück des Involucralblattrandes von Doronicum Clusii . . „ Ib glaciale. ^ „ 2 b „ „ „ „ „ calcareum -) „ '6 b Vergrösserung aller Figuren ca. 50 fach. Verzeichniss von Hutpilzen, die in der Umgeliung von Liebwerda und Friedland in Böhmen 1898 und 1899 gesammelt worden sind. Von G. Lehmann, Berlin s). Basidiomycetes. Tremellaceae. Tremellodon gelatinosus (Scop.j Pers. ! L. 1) In Folge des viel grösseren morphologischen Unterschiedes des D. calcareum von glaciale als des D. villosmn von glabratum glaubte ich im morphologischen Theile der Arbeit die ersteren getrennt behandeln, die letzteren dem D. Clusii subsumiren zu müssen. Phylogenetisch erscheinen sie mir einander äquivalent. ^) Ein ausschliesslich drüsiges Involucralblatt. 3) Die mit ! bezeichneten Arten sind von Herrn Gustos P. Hennings bestimmt; alle Pilze wurden von mir gesammelt L. = Liebwerda, F. — Friedland. 265 JDaeryonnjcetlneae, Calocera viscosa. (Pers.) Fr. ! L. u. F. Hymenomycetes. Telephoraceae, Stereum liirsulum (Willd.) Pers. ! — L. — Thelcpliora ferrestris, Ehrh. — L. u. F. — Craterellus cornucopioidcs. (L.) Fr. - F. Clavariaeeae. Ciavaria cristata. Holiiiskiold. ! — F. — C. cinerea. (Bull.) Pr. ! _ p. _ c. Botrytis. Pers. ! — F. — C. ahietina. Pers. ! — F. Sparassis ramosa. (Schaeff.) Schrot. — F. Hydnaceae. Uydnum cirrhatum. Pers. \ — F. — H. nigriim. Fr. ! — L. H. rcpandiim. L. — L. n. F. — H. ferruginemn. Fr. ! — L. — H. aurantiacum. Batsch. ! — L. — H. suaveolens. Seop. ! — L. — H. imbricatmn. L. — F. — Irpex fiisco — violaceus. (Schröd.) Fr. ! — L. u. F. — Sistotrema confluens. Pers. ! — L. Polyporaceae. Folyporus stipticas. (Pers.) Fr. ! — L. — F. amorpluis. Fr. ! - L. — P. adustus. (Willd.) Fr. ! — L. — P. versicolor. (L.) Fr. — L. u. F. — P. confliiens. (Alb. et Sehw.) Fr. ! — L. — P. ovinas. (Schaeff.) Fr. ! — F. — P. ovimis f. hyduoidea. P. Henn. ! — F. — P. iyniariiis. (L.) Fr. — L. — P. peremiis. (L.) Fr. — L. — P. cuticularis. (Bull.) Fr. ! — - F. — Daedalea (jibhosa. Pers. ! — L. — D. unicolor. (Bull.) Fr. ! - F. — Lenzites betulina. (L.) Fr. ! — F. — Z. saepiaria. (Wulf.) Fr. ! - F. — L. ahietina. (Bull.) Fr. — F. — Boletus cyanesceus. Bull. ! — F. — B. castaneus. Bull. ! — L—B. felleus. Bull. ! — L. u. F. — B. rufiis. Schaeff. ! — L. u. F. — B. hidbosus. Schaeff. ! — L. u. F. — B. lucidus. Schaeff. ! — L. u. F. — B. calopiis. Fr. ! L. u. F. — B. subtomentosus. L. ! — L. u. F. — B. varieyatus. Swartz. — L. u. F. — B. variegatus f. minor. ! F. — B. badius. Fr. — F. — B. bovinus. L. — F. — B. granidatus. L. ! — F. — B. lutetis. L. — F. — B. flavus. With. — L. u. F. — B. cavipes. Opatowski. ! — F. — Strobilomyces strobilaceiis. Berkeley. ! — L. Cantharellacei. Cantharellus tubaeformis. (Bull.) Fr. ! — F. — 0. cibarius. Fr. — L. u. F. — C. aurantiacHS. (Wulf.) Fr. — L. u. F. Agaricaceae. Paxillus atro-tomentosus. (Batsch.) Fr. — F. — P. involiUtis. (Batseh.) Fr. — L. u. F. — Coprinus porcellanus. (Schaeff.) — F. — Gompliidius glutinosus. (Schaeff.) Fr. — L. — G. viscidus. (L.) Fr. ! — F. — Hygropliorus conicus. (Scop.) Fr. ! — F. — H. psittacinus. (Schaeff.) Fr. ! — F. — H. ceraceus (Wulf.) Fr. ! — F. — Limacium Vitellum (A. et Schw.) Schrot. — F. — Lactarius volemus. Fr. ! — L. u. F. — L. piperatiis. (Scop.) Fr. ! — L. u. F. — L. pargammiis. (Sw.) Fr. ! — F. — X. pallidiis. (Pers.) Fr. ! — F. — L. aiirantiacus. (Fl. Dan.) Fr. ! — F. — 266 L. glycwsinus. Fr. ! — F. — L. glydosmus f. ohscurior. ! — F. — L. vellereus. Fr. — L. u. F. — L. helvus. Fr. ! — F. — L. rufus. (Scop.) Fr. — L. u. F. — L. Cyathnla. Fr. ! — F. — L. torminosus. (Schaeff.) Fr. — L. u. F. — L. insulsus. Fr. ! — F. — L. pubescetts. Fr. ! — F. — L. necator. Pers. ! — F. — L. vietus. Fr. ! — F. — L. deliciosus. (L.) Fr. — F. — L. lig- nyotus. Fr. ! — L. — Russula emetica. (Schaeff.) Fr. ! — L. u. F. — R. ochroleuca (Pers.) Fr. ! — L. u. F. — R. pedinata. (Bull.) Fr. \ — ¥. — R. hcterophylla. Fr. ! — L. — R. fellea. Fr. ! — F. — R. cyanoxautha f. cinerea. (Schaeff.) Fr. ! — L. — R. foctcns. Pers. ! — L. — i^. lepida. Fr. ! —L. — R. rubra (D. 6.) Fr. ! — L, — R. depallens. (Pers.) Fr. ! — L, — R. adusta. (Pers.) Fr. ! — L. — R. nigricans. (Bull.) Fr. — L. u. F. — R. decolorans. Fr. ! — L. u. F. — R. grisea. (Pers.) Fr. ! — L. — R. xeram- pelina. (Schaeff.) Fr. ! — L. — R. olivacea. (Schaeff.) Fr. — L. — R. lutea. (Huds.) Fr. ! — L. — Marasmiiis androsaceus. (L.) Fr. ! — L. u. F. — 31. scorodonius. Fr. — L. — M. peronatus. (Bolt.) Fr. — L. — Psilocyhe spadicea. (Schaeff.) Karst. ! — F. — Hypholoma appendicidatum. (Bull.) Karst. ! — F. — H. fasci- culare. (Hudson.) Saccardo. — L. u. F. — H. sublateritium. (Fr.) Sacc. ! — F. — H. capnoides. Fr. ! — F. — Stropharia viridula (Schaeff.) P. Henn. — F. — St. merdaria. (Fr.) Sacc. ! — F. — Psalliota campestris. (L.) ± Fr. ! — F. — P. arvensis. (Schaeff.) Fr. ! — F. — P. silvatica (Schaeff.) Fr. ! — F. — Galera Hypni. (Batsch.) Schrot. — L. u. F. — Flammrda sapinea. (Fr.) Karst. ! — L. — Hcheloma crnstulini forme. (Bull.) Karst. ! — F. — Inovybe rimosa. (Bull.) Karst, f. minor. ! — F. — J. eutheles. (Berk. et Br.) Quel. ! — F. — Cortinarius. (Hydrocybe) obtusus. Fr. ! — F. — C. decipiens. (Pers.) Fr. ! — F. — C. damascenus. Fr. ! — F. — C. illuminus. Fr. ! — F. — C. (Telamonia) armillatus. Fr. ! — F. — C. hinnuleus. (Scw.) Fr. ! — F. — C. scutulatus. Fr. ! — F. — C. torvus. Fr. ! — F. — C. paleaceus. Fr. ! — F. — C. paleaceus. Fr. f. violaceus. ! — F. — C. (Dermocybe) cinnamomeus. (L.) Fr. ! F. — C. cinnamomeus. (L.) /". croceus. Fr. ! — F. — C. cani- nus. Fr. ! — F. — C. anomalus. Fr. ! — F. — C. (Inoloma) Bulliardi. (Pers.) Fr. ! — F. — C albo- violaceus. (Pers.) Fr. ! — L.— G.(Myxa- cium) collinitus. (Pers.) Fr. ! — F. — C. mucifluus. Fr. ! — F. — C. (Phlegmacium) porpJiyropus. (A. et Schw.) Fr. ! — F. — C. glaucopus. (Schaeff.) Fr. ! — F. — C. variicolor. (Pers.) Fr. ! — F. — Pholiota mutabilis. (Schaeff.) Quelet. — F. u. L. — Rozites caperata. (Pers.) Karst. ! — L. u. F. — Entoloma sericeum. (Bull.) Quel. ! — F. — Clitopilus Prutmlus. (Scop.) Quel. var. Orcella. Bull. ! — F. — Plnteus cervinus. (Schaeff.) Quel. — F. — P. leoninus. (Schaeff.) Quel. ! — F. — Russidiopsis laccata. (Scop.) Schrot. — L. u. F. — R. laccata f. amethystina et farinosa. ! — F. — Mycena epipterygia. (Scop.) Quel. ! — F. — 31. rosea. (Bull.) P. Henn. — F. — 31. galericulata. (Scop.) Quel. — L. u. F. — Collybia confluens. (Pers.) Quel. ! — F. — C. bidyracea. (Bull.) 267 Qui^l. — F. — C. maculaid. (A. et Schw.) Quel. ! — F. — C. platyplnßla. (Fr.) Qu^I. ! — L. — Plewotm acerinns. Fr. ! — L. — Clitocybe infundihdiformis. (Schaefif.) Quel. ! —- F. — C. nehu- laris. (Batsch). Quel. — F. — Tricholoma aordidum. (Schum.) Quel. ! — F. — T. hicolor. (Pars.) F. Henn. — F. — T. graveolens. (Fers.) Quel. ! — F. — T. saponaceum. (Fr.) Quel. — F. — T. terrewn. (Schaefif.) Quel. /'. mnrinum. ! — F. — T. Columhetta. (Fr.) Quel. ! — F. — T. hiridum. (Schaefif.) Quel. ! — F. — T. rutilans. (Schaeff.) Quel. — L. u. F. — T. ßavo-hrunneum. (Fr.) Quel. ! — F. — T. portentosvm. (Fr.) Quel. ! — F. — T. scjimdum. (Sow.) Quel. ! — F. — T. equestre (L.) Quel. — F. — Ärmillaria mellea. (Vahl.) Quel. — L. u. F. — Lepiota granulosa. (Batsch.) Quel. ! — F. — L. Carcharias. (Fers.) Karst, f. imllida. ! — F. — L. cristata. (Bolt.) Quel. ! — F. — L. procera. (Scop.) Quel. ! — F. — Amanitopsis vaginata. (Bull.) Roze. ! — L. u. F. — A vaginata f. fidva-gigantea. ! — F. — Amanita spissa. (Fr.) Quel. — L. u. F. — A. pustulata. (Schaefif.) Schrot. — L. u. F. — A. mhescens var. circinnata. Eb. ! — L. — A. umbrina. (Fers.) var. citrina. ßb. ! — F. — ^. muscaria. (L.) Fers. — L. u. F. A. porphyria. A. et Schw. ! — F. — A. hulhosa. Bull. — L. u. F. Gasteromycetes, Phallaceae. Fhalliis impudicus. L. — F. Lycoperclaceae. Lgcoperdon piri forme. Schaefif. — F. — L. gemmatum. Batsch. ! — F. Sclerodermataceae. Scleroderma vulgare. Hörnern. ! — F. Uiscomycetes. Pezizaeeae. Peziza brimnea. Alb. et Seh. ! — L. Inhalt der JuH-Nuiumer: Oelakovsky L. J., Die VerraehiuDg der Sporangien von Gingko biloba. S. 229. — Ott E., Beiträge zur Kenntniss der Härte vegetaliilischer Zellmembranen. S. 237. — Degen A. V., Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. XXXVIII und XXXIX. S. 241. — Velenovsky .1., Eine interessante Missbildung in den Blüten des Uanunculus acris. S. 244. - Schlechter R., Acriopsis Keinw. und iLre Stellung zu den l'odochiiinae. S. 'iib. — PaUaE., Die Unterscheiilungsmerkmalo zwischen Aveinone trifolia und A. ntinorosa. S. 250. — Freyu J.. Nachträge zur Flora von Istrien. S. i;53.- — Vierhapper F., ,,Arnica Doronicitm'^ Jacq. und ihre nächsten Verwandten (Schluss.) S. 257. — Lehmann Ü., Verzeichniss von Hutpilzen aus der Umgebung von Liebwerda und Kriedland. S. 264. Redactenr: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, UI., Barichgasae 36. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeltsohrift" erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährif? IH Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III ä 2 Jlark, X— XII und XIV— XXX ä 4 Mark, XXXl-XLI ä 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post eipedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Üerold's Sohn), zu prännmeriren Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Alark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 268 INSERAT E. Im Verlage von Carl Gerold'« Sohn in Wien, I,, Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Schulflora für die östepreiehiseheD Sudeten- und Alpenländer (mit Ausschluss des Küstenlandes). Schulausgabe der „Excursionsflora für Österreich". Von Dr. Karl Fritsch, Universitätsprofessor. Umfang 267^ Bogen. Bequemes Taschenformat. Preis broehirt M. 3-60, gebunden M. 4-—. ExßursionsfloFa für OestePFeieh (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Mit theilweiser Benützung des „Botanischen Excursionsbuclies von G Lorinser. 46 Bogen Octav. Bequemes Taschenformat. Preis broehirt M. 8- — , in elegantem Leinwandband M, 9- — . Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Sclineeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferaipen, Wechsel, Stuhleck etc.) Colorirte Ahbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit kurzem, erläuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannag"etta. Preis in elegantem Leinwandband M. 6* — . Jede Blume ist: botanisch correct gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. ÖSTERREICHISCHE I Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. üniTersität in Wien. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. L. Jalirgang, N«- 8. Wien, August 1900. Kritische Bemerkungeii über Jiingerinania col- Iuris N. ab E. Von Victor Schiffner (Prag). Mit 2 Textabbildungen. Beim Durchlesen der ganz vorzüglichen und höchst ausführ- lichen Original-Beschreibung der Jungermania collaris im IL Bande von Nees von Esenbeck's Naturgesch. der europ. Leberm., p. 182 ff., fielen mir seinerzeit einige Angaben auf, die es mir sofort als ganz unwahrscheinlich erscheinen Hessen, dass diese Pflanze zu der Gruppe der ^Barhatae" gehöre, geschweige denn eine Var. der Jung, harhata sein könne. Da ich an der Richtigkeit der Angaben dieses ausgezeichneten Beobachters nicht zweifeln konnte, so erbat ich mir das Original-Exemplar aus dem Herb. Nees, welches gegenwärtig Eigenthum der Universität Strassburg ist, und das- selbe wurde mir auch durch die Güte des Herrn Prof. Dr. H. Grafen zu Solms-Laubach bereitwilligst zur Ansicht gesandt nebst einigen anderen kritischen Pflanzen dieses Herbariums, wofür ich dem genannten Herrn hier meinen innigsten Dank ausspreche. Die Merkmale in der Beschreibung, welche meine Zweifel in die richtige Stellung dieser Pflanze vor Allem rege machten, sind folgende: Von den Blättern heisst es u. A. p. 183, „am oberen Ende bildet eine stumpfe, oft halbmondförmige Bucht, welche sich fast bis Vi der Blattlänge erstreckt, zwei spitze Zähne, von denen der vordere etwas breiter ist. Die unteren Blätter junger Stämrachen haben gewöhnlieh ausser diesen keinen Zahn, höher hinauf am Stamme erhalten aber die Blätter noch einen dritten Zahn, welcher unfern der Basis auf der Rückenseite entspringt, er ist schmal, spitz, durch eine weite, schief eindringende Bucht gesondert und legt sich schief vorwärts gegen den Stamm. Die männlichen Hüllblätter, welche sich gegen das Ende der Triebe mehr zusammendrängen und am Grunde etwas saekig sind, haben dieselbe Gestalt, wie die übrigen, der Dor- salzahn aber ist grösser und liegt noch mehr auf." Oesterr. botan. Zeitschrift. 8. Heft. 1900. 21 270 Wenn man die eben angeführten Merkmale und besonders die im Druck absiciitlich hervorgehobenen Momente im Zusammen- hange betrachtet und sich dabei vorstellt, dass alle Merkmale einem einzigen Pflänzchen entlehnt sind, wofür übrigens der ganze Wort- laut deutlich spricht, so kann ein erfahrener Lebermooskenner keinen Augenblick im Zweifel sein, dass Nees von Esenbeck eine cf Pflanze vor sich hatte, dass zweitens die „unteren Blätter junger Stämmchen", die als zweizähnig beschrieben werden, die normalen der Pflanze sind, dass drittens die Blätter „höher hinauf am Stamme" mit ihrem dritten Zahn an der Dorsalbasis von der c? Infloreseenz, die sich „gegen das Ende der Triebe" findet, beein- flusste Blätter sind. Damit stimmt vorzüglich die Angabe Nees' überein, dass die Perigonialblätter diesen Blättern ganz ähnlich sind, bis auf die sackige Basis (zur Bergung der Antheridien) und den grösseren (also vollkommener entwickelten) Dorsalzahn. Es raüsste nach diesem Schlüsse also Jung, collaris die d" Pflanze einer zu den hidentaten Jungermanien gehörigen Art sein, und Nees wäre dadurch in der systematischen Stellung der Pflanze fehl- gegangen, dass er die von der cf Infloreseenz beeinflussten Blätter mit drittem (dorsalem) Zahne für die normalen ansah und darum die- selbe zu den ^Barhatae'' stellte. Man könnte gegen diese Annahme einwenden, dass Nees auch die $ Pflanze beschreibt und dass er an einer solchen hätte zweifellos sehen müssen, dass die normalen Blätter zweizähnig seien. Jedoch hat Nees nur einmal, u. zw. früher als er die Beschreibung entwarf, eine $ Pflanze gesehen und sich nur eine kurze Notiz über die Gestalt der $ Hüllblätter gemacht, denn er sagt 1. c. p. 183 darüber: ,.sie fehlen bei den mir noch übrigen Exemplaren, und ich kann sie daher hier nur nach früheren Adversarien beschreiben". Diese Stelle beweist, wie werthvoU es unter Umständen sein kann, auch scheinbar neben- sächliche Momente gewissenhaft mit in die Beschreibung einer Pflanze aufzunehmen! Die blosse Diagnose gibt uns in unserem Falle sogar An- haltspunkte, in welchen Verwandtschaftskreis unter den bidentaten JuDgermanien unsere Pflanze zu stellen sei. Das Vorhandensein eines dritten dorsalen Zahnes an den Perigonialblättern ist charak- teristisch für die Verwandten von Jungermania Mülleri N. ab. E. und müsste also zweifellos die Jung, collaris in diese Gruppe ge- hören, falls die bisherigen Schlüsse richtig waren. Für diese Stellung sprechen auch andere Momente in der Beschreibung der Pflanze, nämlich die Gestalt der Amphi- gastrien. die nach der Beschreibung von denen der übrigen ,,Barhatae" weit abweichen, hingegen mit denen der Jung. Mülleri. übereinstimmen und vor Allem die grossen Blattzellen. Nees hatte bereits ganz richtig erkannt, dass das Zellnetz seiner Jung, collaris absolut nicht mit dem der übrigen „Barbatae'^ übereinstimmt, indem er in Anm. 1. p. 184 sagt: „Diese Form unterscheidet sich von allen übrigen durch das eigenthümliehe 271 Blattnetz'-. Auch die „eigenthümliche bleiche Farbe" wird ganz richtig als schwerwiegender Unterschied daselbst hervorgehoben; auch diese deutet auf den Verwandtschaftskreis der Jung. Mülleri. Ich habe geglaubt, die obige Kritik ausführlicher mittheilen zu dürfen, um au einem Beispiele nachzuweisen, wie weitgehende Schlüsse die aufmerksame und sachkundige Prüfung einer sorg- fältigen und gewissenhaften Beschreibung selbst innerhalb einer so ungemein schwierigen Pflanzengruppe zulässt. Eine volle Sicherheit und eine Bestätigung dieser Schlüsse war aber natürlich nur von der Prüfung des Original-Exemplares zu erwarten. Wie ich Ein- gangs erwähnt habe, war ich so glücklich, dieses untersuchen zu können und habe die Pflanze in allen Details sorgfältig mit dem Prisma gezeich- net, so dass über die Richtig- keit meines Befundes nicht der gering- ste Zweifel ob- walten kann. Das Original- Exemplar besteht aus einem Blättchen Pa- pier, auf welches mehrere kleine Ras- chen und einzelne Pflänzchen aufge- klebt sind. Das ge- sammte, verhältniss- mässig reiche Ma- terial gehört einer und derselben Spe- cies an, auf welche die Beschreibung in der „Naturg der eur. Leberm." so ausgezeichnet Punkt für Punkt passt, dass gar kein Zweifel möglich ist. dass Nees diese Pflanze seiner Beschreibung zu Grunde gelegt hat. Von Nees' Hand findet sich auf dem Papierblättchen folgende Bemerkung: Jungermania collaris mihi : Gaule repente radiculososub- ramoso, foliis semiverticalibus concavis ascendentibus postice rotundatis. antice in dentes tres acutes fissis, anteriori minori incumbente. 21* Abb. 1. Original-Exemplar der Jungermania collaris N. ab E. aus dem Herb. Nees. — Fig. 1. Stämmchen mit terminaler (^ Inflor. — Fig. 2. Normales Blatt und Amph. — Fig. 3. Subperigonialblatt mit einem dritten (dorsalen) Zahne. — Vergr. 24 : 1. 272 ster. — Jung. 5-dentata y collaris m. Fl. Erl. p. 177 T. 6 f. 50 bM — Fl. B. Fr. Fr." — Die letztere AbkürzuDg kommt im Nees'schen Herbar öfters vor und bedeutet: Flora Basiliensis, Igt. Frater (Neesii) Fridericus^j. Die Untersuchung dieses Original-Materiales ergab auf den ersten Blick eine vollkommene Bestätigung der oben ent- wickelten Ansicht. Jungermanla collaris N. ab E. ist darnach nichts als die (f Pflanze der typischen Jungermanla Mülleri N. ab E. ! Das Original- Exemplar enthält durchwegs rf Pflanzen, Die meisten derselben tragen die Perigonialblätter am Sprossende dicht zusammengedrängt, und unterhalb derselben sind noch eine grössere Zahl von Bl. durch die f^ Inflorescenz beeinflusst, indem der dritte Zahn an ihrer Dorsalbasis vorhanden ist, die aber keine Antheridien in ihren Winkeln tragen. Solche Blätter nehmen an manchen Pflanzen fast den ganzen Stengel ein, und nur ganz wenige Blätter an der Stengelbasis sind normal zweizähnig. Solche Pflanzen mögen Nees veranlasst haben, die beeinflussten drei- zähnigen Blätter für die normalen zu halten und die Pflanze fälschhch zu den ^Barbatue" zu stellen. Bei anderen Pflanzen sind die normalen zweizähnigen Blätter reichlich vorhanden und die- selben zeigen genau die Form derjenigen der typischen Jung. Mülleri ; der ventrale Zahn oder Lappen ist meist etwas grösser, was bereits Nees richtig beobachtet und angegeben hat. Die Araphigastrien sind vorhanden, lancettlich, ungetheilt (bei den „Burbatae"' zweitheilig!), jedoch oft einerseits oder beiderseits mit einem kurzen, cilienförraigen Zahne, also ganz wie bei der typischen Jung. Mülleri, und auch das Zellnetz stimmt genau mit dem dieser Species überein: die Zellen sind durchsichtig, etwas linsenförmig gewölbt, mit deutlichen dreieckigen Eckenverdickuugen. nahe der Blattspitze bis 0036 mm im Durchmesser, also nahezu doppelt so gross als bei den „Barbatae'' ; die Cuticula ist fein gekörnelt. Nachdem sonach kein Zweifel sein kann, dass Jungermania collaris N. ab. E. nach der Beschreibung und nach dem Original- Exemplar nichts Anderes ist, als die cf Pflanze der Jung. Mülleri N. ab E., so bleibt noch zu eruiren, zu welcher Form dieser viel- gestaltigen Species dieselbe zu stellen wäre. Einen Anhaltspunkt bietet die oben erwähnte, nach früheren Notizen von Nees ange- fertigte Beschreibung der $ Hüllblätter, die darauf hindeutet, dass die Pflanze zu der Form mit gezähnten Involucralblättern (also die Jung. Laurentiana De Not., Appunti Epat. Ital. in Mem. Acc. Torin., Ser. II. Tom. XVUI. p. 497. Fig. X) gehören muss. Schliesslich wäre noch ein kritischer Blick auf die Pflanzen zu werfen, welche nachträglich mit Jung, collaris identificirt wurden. 1) Ueber die Zugehörigkeit dieses Citates siehe unten. 2) Vgl. dazu die Standortsangabe in Nees, Naturg. eur. Leberm. II. p. 182. 273 1. Das Citat: Jungermania collaris N. ab E. in Praefat. ad Mart., Fl. crypt. Erl. p. XV. gehört hierher (Orig.-Diagnose). 2. Jungermania qtiinquedentata y collaris. Mart., Fl. crypt. Erl. p. 177 tab. 6. fig. 50 b gehört, wie schon Nees selbst nach- gewiesen hat, zu Jung, quinquedentata (vgl. Nees, Natur, eur. Leberra. IL p. 184, Anra. 2, und p. 196). 3. Jung, collaris, Hüben er, Hepaticol. Germ. p. 205 ist, wie ebenfalls schon Nees I. c. p. 184 bemerkte, zu Jung, quin- quedentata gehörig, obwohl in die Beschreibung sich Merkmale der Nees'schen Jung, collaris eingeschlichen haben (z. B. die doppelt so grossen Zellen), ebenso wie der Nees'sche Original-Standort. Auch mein Herbar birgt zwei Exemplare von Hü bener: a) „Jung, collaris Nees — Lapponia", b) „Jung, quinquedentata var. collaris, Jung, coli tri s Nees — Lapponia" ; beide sind c^ Jung, quinque- dentata ! 4. Jung, collaris Lindenb., Syn. Hep. Eur. p. 47, Nr. 43, bezieht sich in der Beschreibung zumeist auf Jung, collaris N. ab E., jedoch ist das Citat: Martins und der Standort: Erlangen zu streichen, die zn Jung. quinquedentata gehören^) (siehe obensub2.). 5. Dasselbe gilt von Jung, collaris Ekart, Syn. Junger. Germ. p. 48, Nr. 72. Die Fig. 104, die im Texte citirt wird, fehlt auf der Taf. XL, jedoch stellt nach Nees die Fig. 103, Detail- bild 2 rechts oben, einen Theil des Stengels der Jung, collaris dar, die er an Ekart geschickt hatte (vgl. Nees, I. c. p. 182 Fuss- note) ; nach meiner Ansicht gehört aber auch noch sicher dazu das Detailbild 4 links oben und das grosse zweizähnige Blatt (zu Jung. Halleriana, auf die sich die anderen Details der Fig. 103 be- ziehen, gehören sie unmöglich!). Diese Figuren zeigen auf den ersten Blick, dass hier die d Pflanze von Jung. Mülleri abge- bildet vorliegt und keine „Barhata^. 6. Jungermania collaris Dumort., Sylloge p. 58, Nr. 71. — Das Citat: Martins ist zu streichen (siehe oben). Worauf sich der Standort: Belgium bezieht, ist nicht zu entscheiden. 7. Jungermania harhata var. collaris, Synops. Hepat. p. 125. Hier wird noch eine Pflanze von De Notaris aus Italien dazu gezogen, die nicht hierher gehört (siehe über dieselbe unten sub 9.). 8. Jungermania collaris D u m o r t., Hepat. Eur. p. 71. Nr. 9. — Zu Jung, quinquedentata gehören die Citate: Hü- ben er; Mart. Fl. er. Erl. p. 177 et Tab. — lieber das Citat: De Notaris siehe unten sub 9). — Ob Cogn. Hepat. belg. p. 31 hierher gehört oder nicht, muss unentschieden bleiben. 9. Husnot erwähnt in Hepaticolog. Gall. p. 40, der J. collaris, ohne sie zu beschreiben; aus seiner Bemerkung geht aber zweifellos ^) Lindeuberg äussert sich selbst darüber 1. c. p. 48: „Folia a cl. Martio 1. c. delineata, sunt perigouialia, antheras s. gemmas includeiitia, quare vix a quinquedentata specie haue differe crederem, nisi calyces laterales dicerentur". 274 hervor, dass er nicht die Nees'sehe Jung, collaris im Au. Bog. 21—30, Fig. 72—88. Die Lieferung behandelt den Schluss des Capitels Harze, ferner Kautschuk (bearbeitet von K. Mikosch), Opium (bearbeitet von A. E. Vogl), Aloe (bearbeitet von A. E. Vogl), Indigo (bearbeitet von H. Molisch), Catechu (bearbeitet von K. Mikosch), Pflanzenfette (bearbeitet von K. Mikosch). Witasek J. Campanula Hostii Baumg. und C. pseudolanceolata Pant. (Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien. L. Bd. 4. Heft. S. 186 bis 190.) 8^ Verfasserin constatirt, dass die in Niederösterreieh vorkommende Pflanze, der der ersterwähnte Name zukommt, von der in den Karpathen vorkom- menden ü. pseudolanceolata verschieden ist. Zahlbruckner A. Orchidologisches aus Schönbrunn. (Wiener iilustr. Garten-Zeitung. XXV. Jahrg. 6. Heft. S. 192—194.) 8". Behandelt: Cirrhopetalum Karmesinum A. Zahlbr. sp. nov. — Epi- dendrum chloroleucum Hook. Zahlbruckner A. Plantae Pentherianae. Aufzählung der von Dr. Penther und in seinem Auftrage von P. Krook in Südafrika ge- sammelten Pflanzen. I. (Ann. d. naturhist. Hofraus. in Wien. Bd, XV. Heft 1.) 8^ 74 S. 4 Taf. 3 Textabb. Dr. A. Penther hat in Südafrika in den letzten Jahren eine reiche und ausnehmend schön präparirte Sammlung von Herbarpflanzen angelegt, deren Bearbeitung hier begonnen wird. An derselben betheiligten sich ausser dem Herausgeber: F. Buchenau (Juncaceae), K. Fritsch (Gcsiieraceae), E. Gilg (Gentianaceae), A. v. Hayek (Polygalaceae), P. Hennings (Fungi), K.v. K eissl^r [Crassulaceae, Vitaceae, Elatinaceae, Thyvielaeaceae,Lythra- ceae). Fr. Krasser (Filices, Lycopodiaceae, Selaginellaceae, Cyperaceae), G. Lindau {Acanthaceae), M. T. Masters (Bestiaceae), F. Pax [Euplior- biaceae), L. Eadlkofer {Sapotaceae), K. Rechinger (Polygonaceac), R. Schlechter {Asclepiadaceae), Ph. van Tieghem {Loranthaceae). Zukal H. Untersuchungen über die Rostpilzkrankheiten des Ge- treides in Oesterreich-Ungarn. (Zeitschr. f. Pflanzenkrankh. X. Bd. 1. Heft.) 8". 6 S. Autorreferat über die Abhandlung des Verfassers in den Sitzungsber. der Wiener Akad. Bd. CVIII. Abt. 1. 1899. Ascherson P. und Gr aebner P. Synopsis der mitteleuropäischen Flora. 10. u. 11. Liefrg. IL Bd. Bogen 20—29. Leipzig (W. Engel- raann). 8". S. 305—464. Die Lieferung enthält den Schluss der Bearbeitung der Areneae (l)an- thonia, Gaudinia), Pappophoreae, Arundineae, ferner von den Festuceae: Melicinae, Koeleriinae, Eragrostinue, Poiiiae, Festucinae (Beginn). Die Lieferung ist, gleich allen früheren, ungemein reich an neuen und werth- voUen Angaben, deren auch nur auszugsweise Wiedergabe hier natürlich unmöglich ist. 298 Beizung E. Anatomie et Physiologie vegetales. Paris (Felix Alcan). 8". 1320 p. 1700 Fig. — K24:-—. Bielefeld R. Flora der ostfriesischen Halbinsel und ihrer Gestade- inseln. Norden (Diedr. Soltan). kl. 8°. 343 S. -^K'd-QO. Buhse F. Die Flora des Alburs und der kaspisehen Südküste. (Arbeiten des Naturforschervereines in Riga. Neue Folge. 8. Heft.) 4«. 61 S. 10 Taf. 1 Karte. — Kl -20. Comes 0. Histoire, geographie, statistique du Tabac. Son intro- duction et son expansion dans tous les pays depuis son origine jusqu'ä, la fin du XIX. siecle. Naples. 4°. 332 p. 5 tabl. — — Monographie du genre Nicotiana. Naples. 4". 80 p. 7 Tab. Correns C. G. Mendel's Regel über das Verhalten der Nach- kommenschaft der Rassenbastarde. (Ber. d. deutsch, bot. Ges. Heft 4. S. 158—168.) 8". Verfasser ist unabhängig von H. v. Vries zu einem gleichen Resultate wie dieser (vgl. die unten besprochene Abhandlung) gekommen. Er macht darauf aufmerksam, dass die einschlägigen Thatsachen schon 1866 mit voller Bestimmtheit von Mendel erkannt wurden und dass zunächst nur für Rassen- hybride die Giltigkeit der sich ergebenden Regel angenommen werden kann. Coste H. Flore descriptive et illustree de la France, de la Corse et des contrees limitrophes. Avec une carte colorie des regions botaniques de la France par Oh. Flahault. Tom. I. Fase. 1. Paris (P. KHncksieck). S\ 128 p. 311 Fig. Das Buch enthält Bestimmungstabellen und Diagnosen der Arten, jeder Diagnose ist eine kleine Abbildung beigegeben nach Art der Bilder in den neuen Auflagen von Garcke. Das Buch ist für das Bestimmen jedenfalls sehr geeignet und sorgfältig gearbeitet. Höheren wissenschaftlichen Anforde- rungen entspricht es nicht. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. 198. Lief. Musci von C. Müller und W. Ruhland. S. 193—240. Leipzig (Engel- mann). 8°. 34 Fig. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamihen. 196. u. 197. Lief. G. Lindau Sphaeropsidales, Melanconiales, HypJwmycetes. Leipzig (W. Engelmann). 8". S. 385—480. 48 Fig. Feltgen J. Vorstudien zu einer Pilzflora von Luxemburg. Syste- matisches Verzeichniss der bis jetzt im Gebiete gefundenen Pilz- arten mit Angabe der Synonymie, Fundorte etc. I. Theil. Asco- myceies. Luxemburg. (Soc. bot. de Louxerabourg.) 8". 417 p. — ^9-60. Fischer H. Der Pericykel in den freien Stengelorganen. (Jahrb. f. wissensch. Bot. Bd. XXXV. Heft 1. S. 1—27.) 8". Verfasser hat sich die Frage gestellt, in wie weit das von den meisten französischen Histologen unter dem Namen Pericykei unterschiedene Gewebe in den Stammorganen sich unterscheiden lässt und wie es sich zum Peri- cambium der Wurzeln verhält. Er gelangt zu dem Resultate, dass nur bei einem Theile der Dicotylen ein Pericykel nachweisbar ist und dass derselbe vom Pericambium der Wurzeln verschieden ist. Focke W. 0. Ueber die Keimpflanzen der Stein- und Kernobst- gewächse. (Abh. d. nat. Ver. Bremen. 1900. Bd. XVI. Heft 3. S. 455—462.) 8". 1 Taf. 299 Jaennicke Fr. Studien über die Gattung" Platanns. (Nova acta Leop. Carol. Akad. Bd. LXXVII. Nr. 2.) 4". 226 S. 10 Taf. Kirchleehner G. La Flora forestale colla geografia botanica delle Alpi Tridentine. Trento (G. B. Monauni). 8". XXXII et 47 p. Textabb. und 1 geol. Karte. — K 4. Kirchner 0. und Eichler J. Exeursionsflora für Württemberg und Hohenzollern. Stuttgart (E. Ulmer). kl. 8". 440 S. — iC5-76. Kneucker A. Bemerkuniren zu den „Gramuieae r.x>:icmtae". 1. u. 2. Lief. (Allg. bot. Zeitschr. 1900. Nr. 5. S. 83-98.) 8°. Aus Oesterreich-Ungarn werden angegeben: Nr. 7. Heleochloa alope- curoides Host. Ungarn, Theiss-Inundationsgebiet (L. Eicht er). 23. Äera capillaris Host. «. gen^iinn Gren. et Godr. bei Ischia und Tenna im Val Siigana in Südtirol (E. Gelmi). 37. Koeleria cristata Pers. var. gracüis (Pers.) Bisamberg bei Wien (Hayek). 41. Briza maxima L. Abbazia L. Richter). 43. Cynosurus echinatus L. Abbazia (L. Richter). 44. Sclero- chloa dura P. B. Kun-Felegyhäza in Ungarn (J. Wagner). 51. Scleropoa rigida Gris. Abbazia (L. Richter). 56. Agropyron cristatum P. B. Dobogö- hegy bei Ofen (L. Richter). 58a. Triticiim ovatum Gr. et Godr. Abbazia (L. Richter). 59. Tr. cylindricum Ces. Petersburg bei Ofen (L. Richter). Koehne E. Just's botanischer Jahresbericht. XXV. Jahrg. (1897). I. Abth. 3. Heft (Schluss). Berlin (Borntraeger). 8". S. 321—538. — Mk. 11 2o. Inhalt: Moose (P. Sydow), Pflanzenkrankheiten (Sorauer), Pterido- phyten (C. Brick), Morphologie und Physiologie der Zelle (E. Küster), Morphologie der Gewebe (E. Küster). — Nicht ganz verständlich ist, warum auf den Titelblättern der einzelnen Hefte immer falsche Inhaltsangaben stehen. IL Abth. 4. Heft (Schluss). S. 481—681. Inhalt: Neue Arten (Schluss). Register. Kolkwitz R. Beiträge zur Biologie der Florideen (Assimilation. Stärkeumsatz und Athmung). (Wissensch. Meeresunters. Neue Folge. IV. Band. Beft. 1.) 4". 32 S. 7 Fig. Koning C. J. Der Tabak. Studien über seine Cultur und Biologie. Leipzig (W. Engelmann), gr. 8°. 87 S. — ^4' 80. Kuntze 0. und Tom v. Post. Nomenclatorische Reform höherer Pflanzengruppen und über einige tausend Correcturen zu Engler's Phaenogamenregister. (Allg. bot. Zeitschr. 1900. Nr. 6. S. 110 bis 120.) 8". Müller Karl. Vorläufige Bemerkungen zu einer Monographie der europäischen Sca2^ania- Axi^dn. (Botan. Centralbl. Bd. LXXXII. Nr. 13. S. 401—411.) 8«. Mitlacher W. Zur vergleichenden Anatomie einiger medicinisch verwendeter Meliaceenrinden. (Zeitschr. d. allg. österr. Apotheker- Ver. 38. Jahrg. Nr. 18 u. 19.) 8". Nawaschin S. lieber die Befruchtungsvorgänge bei einigen Di- cotyledonen. (Ber. d. deutsch, bot. Ges. 1900. Nr. 5. S. 224—230.) 8°. 1 Taf. Nachdem Verfasser und Guignard bei Monocotylen die „doppelte Befruchtung", das heisst die Vereinigung des Eikernes mit einem Sperma- kerne und neben dieser die Vereinigung der Embryosack-Polkerne mit dem zweiten Spermakerne nachgewiesen hatten, hat Verfasser nun denselben Vor- gang bei Dicotylen von sehr geringer Verwandtschaft, bei Delphinium, Heliaiithus und Rudbeckia entdeckt. Damit scheint dessen allgemeine Ver- 300 breitung bei den Angiospermen sehr wahrscheinlich gemacht. Bei Orchideen, bei denen Endospermbildung fehlt, konnte auch Verfasser die doppelte Befruchtung nicht finden. NoU F. lieber den bestimmenden Einfluss von Wurzelkrümmungen auf Entstehung und Anordnung der Seitenwurzeln. (Landwirth- schaftl. Jahrbücher 1900.) 8". 65 S. 3 Taf. u. 4 Textf. Olivier Abb. H. Expose systematique et deseription des Lichens de rOuest et du Nord-Ouest de la France. IL Fase. 1. Paris (Klincksieck). 8". 80 p. — ^ 3. Paris E. G. Index bryologicus sive enumeratio muscorum hucusque cognitorura adjunctis synonymia distributioneque geographica. Supplementum I. Gerieve (Georg et Co.) 8". 331 p. — K 12. Rijn J. J. L. V. Die Glykoside. Chemische Monographie der Pflanzenglykoside nebst systematischer Darstellung der künstlichen Glykoside. Berlin (Borntraeger). 8". 511 S. — K12. Ruschhaupt G. Bau und Leben der Pflanzen. Kurzer Leitfaden zur Einführung in die Anatomie, Physiologie und Biologie der Pflanzen. 2. Aufl. Helmstedt (Richter). 8^ 51 S. 24 Fig. Sehr geschickte kurze Zusammenstellung, die insbesondere für den Unterricht sich sehr eignen wird. Schinz H. und Keller R. Flora der Schweiz. Zum Gebrauehe auf Excursionen, in Schulen und beim Selbstunterricht. Zürich (A. Raustein). kl. 8". Die Schweiz besass schon in den letzten Jahren in Gremli's „Ex- cursionsflora" eine ganz vorzügliche Landesflora. Das vorliegende Buch ist berufen, neben Gremli einen Platz in der Literatur einzunehmen. Es soll nicht blos den Fachmann orientiren über den Stand der Kenntnisse, sondern soll insbesondere auch in pädagogischer Weise in die Kenntnisse der Pflanzenwelt einführen, also analog wirken, wie in Oesterreich Fri t sch's Buch, im Deutschen Reiche Garcke. Dazu eignet sich dieses Buch in Folge seiner Anlage ganz vorzüglich. Es lässt überall sorgfältige Beachtung der Literatur und neuerer Forschungen erkennen. Schwierigere morphologische Verhältnisse erscheinen durch Abbildungen erläutert. Schröter L. und Schröter C. Taschenflora des Alpenwanderers. 207 color. und 10 schwarze Abb. von verbr. Alpenpflanzen. 7. Aufl. Zürich (A. Raustein). 8". An das Buch dürfen keine botanischen Anforderungen gestellt werden, dem Bedürfnisse des Pflanzenfreimdes, der in den Alpen die häufigsten Typen bestimmen will, wird es gewiss gerecht werden; diesem Zwecke entspricht die Einrichtung des Buches in jeder Hinsicht sehr gut. Gegenüber den ersten Auflagen weist dasselbe viele Fortschritte auf, vielleicht könnten bei einer weiteren folgende Bilder noch durch neue ersetzt werden: Taf. 4, Fig. 6-, Taf. 10, Fig. 8; Taf. 21, Fig. 11; Taf. 2.S, Fig. 9. Schumann K. Just's Botanischer Jahresbericht. XXVI. Jahrg. (1898). I. Abth. 3. Heft. Berlin (Borntraeger). 8". S. 321—480. Inhalt: Neue Arten der Siphonogamen. 1898. (K. Schumann.) Pflanzen- geographie (F. Hock). I. Abth. 4. Heft (Schluss). S. 481-662. Inhalt: Pflanzengeographie (F. Hock), Physikalische Physiologie (A. Weise), Pteridophyten (C. Brick). Stahl E. Der Sinn der Mycorrhizenbildung. Eine vergleichend- • biologische Studie. (Jahrb. f. wissensch. Bot. Bd. XXXIV. Heft 4. S. 539—668.) 8°. 301 Stelz L. und Grede H. Leitfaden für den botanischen Unterricht der sechsclassigen Realschule bei Verwendung eines Schulo:artens. Leipzig (Teubner). 8°. 133 S. Thiselton-Dyer W. Flora of tropical Africa. Vol. V. p. IL p. 193—384. London (Lovell ßeeve & Co.). 8^ — ^11*52. Enthält: Acanthaceae (Schluss), bearb. v. Clark e; Myoiiorineae, Sela- gineae, bearb. von E A. Rolfe; Verhenaceae, bearb. von J. G. Baker und 0. Stapf; Labiatac, bearb. von J. G. Baker. Flora Capensis. Vol. VIL Part. IV. p. 577—792. London (Lovell Reeve & Co.). 8". — E 12 96. Enthält den Schluss der Gramineae, bearb. von 0. Stapf. Tschirch A. Die Harze und die Harzbehälter. Leipzig (Gebr. Bornträger). 417 p. 8°. 6 Tat". Der Verfasser hat bekanntlich das Studium der Harze nach zwei Rich- tungen mächtig gefördert: durch chemische Untersuchungen und durch Forschungen über Vorkommen und Entstehung der Harze, auf Grund entwicklungsgesebichtlicher und püanzenanatomischer Arbeiten. Man wird sich keiner üebertreibung schuldig machen, wenn man sagt, dass, wie einst Hlasiwetz, nunmehr Tschirch die Führerschaft im Gebiete der Harz- forschung übernommen hat. Das vorliegende Werk bildet somit eine Quelle, auf welche Jeder wird zurückkommen müssen, welcher sich mit Unter- suchungen über Harze beschäftigen will. Hier sei nur auf den botanischen Theil des genannten Buches hin- gewiesen. Derselbe reicht von p. 335 — 398; ihm sind auch die sechs Tafeln gewidmet. Der Verfasser hat in diesem Abschnitte all' die zahlreichen Be- obachtungen zusammengefasst, welche er und seine Schüler über die Ent- stehung der Harze in den Pflanzengeweben angestellt haben ; zielt aber stets auf das Principielle der Frage ab : ob die in den Gängen und Behältern der Gewebe thatsächlich stattfindende Harzsecretion, wie man fast allgemein an- nimmt, so zu begreifen ist, dass die Harze im Inneren der Secretionszellen entstehen und in Form von Harzlösungen durch die wassergetränkte Membran dififundiren. Auf Grund seiner Beobachtungen und unter Heranziehung von Analogien kommt der Verfasser zu der Auffassung, dass die bisherige An- nahme (der Diffussion des im Zellinhalte entstandenen Harzes durch die wassergetränkte Membran) zu verwerfen ist und gelangt zu der mehrseitig begründeten und wohl zu beachtenden neuen Auffassung, dass die Entstehung des Harzes in einem bestimmten Antheil der die Harzcanäle begrenzenden Membranschichte, der „resinogenen Schichte" erfolge. Dementsprechend ist überall dort, wo das Harz in schizogenen Behältern entsteht, die Membran der Secretionszellen der Sitz der Harzbildung. J. W. Vries H. de. Das Spaltungsgesetz der Bastarde. (Vorläufige Mit- theilnng.) (Ber. d. deutsch, bot. Ges. 1900. Heft 3. S. 83—90.) 8". Verfasser hat Versuche über das Verhalten von Monohybriden, d. h. von Hybriden zwischen Pflanzen, die sich nur durch ein Merkmal unter- scheiden, in aufeinander folgenden Generationen angestellt und gelangt zu folgenden Ergebnissen. Von den beiden antagonistischen Eigenschaften trägt der Bastard stets nur die eine, und zwar in voller Ausbildung. Bei der Bildung des Pollens und der Eizellen trennen sich die beiden antagonistischen Eigenschaften. Die Folge davon ist, dass von den Nachkommen solcher Bastarde circa ein Viertel der einen, ein Viertel der zweiten Stammpflanze gleicht, während die restirenden zwei Viertel Bastardcharakter behalten. Die Nachkommen dieser Hybriden verhalten sich wie die Pflanzen der vorher- gehenden Generation. Die theoretische Bedeutung der Klarstellung dieses Gesetzes liegt auf der Hand ; Verfasser scheint die Bedeutung nur insoferne zu überschätzen, als er die Meinung ausspricht, dass sich dieses Gesetz für alle Hybriden wird anwenden lassen, während es nach seinen Untersuchungen zunächst nur für Monohybriden, d. s. durchwegs Rassenhybriden gilt. Oesterr. botan. Zeitschr. 8. Heft. 1900. 23 302 Vries H. de. Sur la fecondation hybride de l'endosperme chez Je Mais. (Rev. gen. d. bot. Tom. XII. p. 129—137.) 8°. 1 Tab. Die Abhandlung des Verfassers deckt sich bezüglich der Ergebnisse vollkommen mit jenen von Correns über dasselbe Thema. Beide Arbeiten erschienen unabhängig von einander. Wildern an E. de et Durand Th. Phantae Thonnerianae con- golenses ou enumeration des plantes recoltees en 1896 par Fr. Thonner dans le district des Bangalas. Bruxelles (0. Schepens & Cie.) gr. 8°. 47 p. 23 planches et 1 carte. Das Buch enthält ausser der Aufzählung der gesammelten und der Beschreibung der neuen Pflanzen insbesondere die prächtigen Abbildungen der letzteren. Win kl er W. Sndetenflora. Eine Auswahl charakteristischer Ge- birgspflanzen. Dresden (C. Heinrich), kl. 8°. 190 S. 103 Abb. auf 52 Farbentaf. — K 12. Für den Botaniker liegt der Schwerpunkt des Buches in den Abbil- bildungen, welche nach Photographien mit dem Ostermaier'schen photo- chromatischen Verfahren hergestellt wurden und die charakteristischester. Sudetenpflanzen naturgetreu darstellen. Der Text bringt Beschreibungen der abgebildeten Pflanzen mit pflanzengeographischen und ökologischen Bemer- kungen, Gedichten etc. Wünsche 0. Die verbreitetsten Pflanzen Deutschlands. EinUebungs- buch für den naturwissenschaftlichen Unterricht. 3. Aufl. Leipzig (Teubner). kl. 8". 282 S. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe vom 3. Mai 1900. Das wirkliche Mitglied Herr Hofrath Prof. Wiesner legt eine Abhandlung vor. betitelt: „Untersuchungen über den Licht- genuss der Pflanzen im arktischen Gebiete" (Photo- metrische Untersuchungen auf pflanzenphysiologischem Gebiete. III.). Die Hauptergebnisse dieser Untersuchungen sind nachfolgend kurz zusammengefasst. 1. Der vom Verfasser schon früher bezüglich anderer Vege- tationsgebiete geführte Nachweis, dass mit Zunahme der geogra- phischen Breite die zur Existenz der Pflanze erforderliche Licht- stärke steigt, hat im arktischen Gebiete eine neuerliche Bestätigung gefunden. Der relative Lichtgenuss der an den arktischen Vegetations- grenzen auftretenden Pflanzen nähert sich zumeist dem möglichen Maxiraum (= 1). Die hocharktische Pflanze bietet ihr Laub dem vollen Tageslichte dar und verträgt in der Eegel nur eine geringe Einschränkung des Lichtgenusses. Diese Einschränkung wird weder durch Selbstbeschattung, noch durch Ueberschattung seitens eines anderen Gewächses bewirkt; sie ist vielmehr — bis zu einer nicht 303 weitgehenden Grenze — durch die Configuration des Bodens, welche einen Theil des Hiramelslichtes abschneidet, bedingt. 2. Die Höhe des Lichtgenusses im hocharktischen Gebiete ist eine Folge der niederen Temperaturen zur Vegetationszeit. Es hat sich nämlich das schon früher vom Verfasser ausgesprochene Gesetz auch rücksichthch des hohen Nordens bewahrheitet: dass nämhch die zur Existenz einer Pflanze erforderüche Lichtstärke desto grösser ist, je kälter die Medien sind, in welchen die Pflanze ihre Organe ausbreitet. Der Strauch- und Baumvegetation ist bei ihrer Wanderung in der Richtung nach dem Pole weniger durch die Winterkälte, als durch ihr gegen die arktischen Vegetationsgrenzen hin steigendes Lichtbedürfniss — welches aber wieder in der gegen den Pol zu abnehmenden Lichtstärke seine Schranke findet — eine Grenze gesetzt. 3. Den an der arktischen Vegetationsgrenze (Adventbai) auf- tretenden Pflanzen mangeln fast durchgängig Einrichtungen zum Schutze des Chlorophylls gegen Lichtwirkiing. Sie setzen sich da- durch in Gegensatz zu Steppen- und Wüstenpflanzen, welche in der Eegel sehr ausgiebigen Ohlorophyllschutz besitzen. Auch hier- aus ergibt sich, dass die arktische Pflanze an der Grenze ihres Lichterfordernisses angelangt, die Wüsten- und Steppenpflanzen hin- gegen einem Lichtüberschusse ausgesetzt sind. 4. Das Blatt der hocharktischen Pflanze ist in der Regel sehr stumpf in seinen, die Orientirungsbewegungen zum Lichte bedin- genden Reactionen, ja in manchen Fällen ohne jede solcher Re- actionen. es ist dann aphotometrisch {Cassiope tetragoni, so ziemlich auf alle bis jetzt bekannten Arten mit schwarzen Sporangien und kann ebenso gut auf den P. crystallinus bezogen werden wie auf P. Kleinii, ja auf diesen noch eher, und nicht minder auf P. sijhaerosporus u. a. Offenbar hat auch Wiggers alle auf Rindermist erschei- nende Pilobolen darunter verstanden. Auch Tode, der Autor des heute allgemein geltenden Gattungsnamens Pilohohis ^), liefert uns in der Diagnose des P. crystallinus für unsere heutigen Kenntnisse nur eine Art Gattungsdiagnose -), und es ist auch aus den bei- gegebenen Abbildungen durchaus nicht ersichtlich, welche Art er eigentlich meint; ja die Figuren C) und 7 passen entschieden mehr auf einen Filobolus aus der Artengruppe des P. Kleinii, als auf P, crystallinus ^). Es ist also das, was man derzeit als P. crystallinus versteht, nicht als P. crystallinus (Wigg.) Tode zu bezeichnen, sondern als P. crystallinus aut., oder, wenn man den Namen P. crystallinus überhaupt vermeiden will, als P micros- porus Klein, da nach meiner Ansicht Klein*) unter dieser Be- zeichnung unzweifelhaft den P. crystallinus aut. verstanden hat. P. Kleinii wurde von van Tieghem in seiner „Troisieme memoire sur les mucorinöes" ^) auf S. ;i37 beschrieben. Er wird ^) Eigentlich hat Wiggers' Hydrogera die Priorität für sich: „Hydro- gera, Capsula humido aquoso repleta, pileo hemisphaerico tecta. 1156. Hydro- gera crystallina, Capsula . . . ." (Prim. Fl. Hols., 1780, S. 110). -) „Beschreibung des Hutwerfers (pilobolus), eines neuen sonderbaren Schwammgeschlechtes", 1 Tafel, in „Schriften der Berlinischen Gesellschaft naturforschender Freunde", V. Band, 1784, S. 46. 3) Ganz unzulässig ist es auch, zu „P. crystallinus"' den Mucor obliquus Scopoli und den Mucor urceolatus Dickson zu citiren. Scopoli (Flora car- niolica, II, 1772, S. 494) gibt von seinem Mucor obliquus die Diagnose: Tuber obliquus proferens stipitem semilinearem et terminatum capitulo ovali, glanäulam nigram verticalem sustinente"' und sagt dann weiter: Inventa Larva Sphingis Atropos, terram ex horto sumpsi, et ea vitrum ad medietatem implevi. Ex hac terra prodiit haec plantula, lineam longa, cui basis tuberosa et flavescens : stipes teres, simplex, pellucens, minutissimis globulis hie inde adspersus. Capitulum hoc erat ellipticum, pellucidum, aquei coloris, basi flavescens, apice gerens globulum opacum nigrum depressum, ad lentem modice villosum. Quinquaginta et ultra eiusmodi plantulae ex unica terrae glebula natae sunt, quae in prima aetate sunt stipituli glandulis destituti et terminati sphaerula flava nullo globulo terminata, qui forte est receptaculum seminum ex rupto capituli vertice prominens. Vita huic Mucori est aliquot horarum". Dickson (Fasciculus Plantarum Cryptogamicarum Britanniae, 1785, S. 25) sagt von seinem Mucor urceolatus: „Mucor stipitatus fugax, stipite superne ventricoso pellucido rorido, capitulo subrotundo elastico nigro. Tab. III. Fig. 6", citirt: „Hydrogera crystallina. Wiggers fl. Holsat. p. 110. — Baker on the Polype, p. 198", sagt weiter: „Habitat in stercore equino, etc. VIII." und „Descr. Stipes subflavus, deinde hyalinus, superne ventricosus, roridus. Capi- tulum depresso-sphaericum, nigrum, splendens, quod maturum vi elastica de- truditur" und gibt endlich auf Taf. III in Fig. 6 a und b zwei zur Erkennung der Art gänzlich unzureichende Abbildungen. Solche Beschreibungen hissen nur erkennen, dass es sich um einen Pilobolus handelt, aber für die Identi- ficirung mit einer bestimmten Art sind sie vollständig unbrauchbar. *j „Zur Kenntniss des Pilobolus" in „Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik", VIII, 1872, S. 305 u. f. 5) Ann. des scienc. natur., 6. ser., bot., t. IV, 1876, S. 312 u. f. 359 durch die kegelförmige Colnmella und durch die eiförmigen, leb- haft orangegelben Sporen charakterisirt, die viel grösser sind als jene von F. crystallinus. Doch ist van Tieghem bei Abfassung der Diagnose seines P. Kleinii sicherlich nicht eine einzige Art vorgelegen, wie sich aus der folgenden Beschreibung ergibt: „. . . . la cohimelle est conique, souvent un peu etranglee au milieu, ou amincie au sommet en un cylindre etroit, auquel un petit nombre de spores demeurent adherentes apres la Separation artificielle du sporange. L'hemisphere superieur, cuticularise et herisse de verrues creuses, p^dicellees comme dans le P. crystal- linus, presente une coloration noire uniforme. Vivement colorees en jaune orange, les spores sont ovales aussi, mais renflees la- teralement en ellipsoide, et notablement plus grandes que Celles du P. crtjstallimis, mesurant en moyenne 0 mm, Olö sur 0 mm, 008. Elles varient, d'ailleurs, de forme et de grandeur. Dans les Iruits de taille normale, elles sont toutes ellipsoidales et de la dimensioD moyenne sus-indiquee, mesurant 0 mm, 012 ä 0 mm, 020 de long sur 0 mm, 006 ä 0 mm, 010 de large. Dans les exemplaires courts que Ton obtient au debut des cultures et dans les semis trop serres, elles sont subspheriques, paraissant spheriques dans certaines positions, et alors de grandeur tres-inegale dans le meme sporange. Enfin, ces memes tubes courts ou de taille intermediaire oifrent parfois dans le meme sporange des spores subspheriques, d'autres regulierement ovales, d'autres ovales tres- allongees, d'autres tout ä fait difformes, avec les dimensions les plus differentes." Diesen Ausführungen zufolge müssen meiner Ansicht nach van Tieghem ausser einer Art, die er vorzugs- weise im Auge gehabt hat, noch mehrere andere Species vorgelegen sein, grösstentheils allerdings solche aus der P. Kleinii-Gvup^e selbst, vielleicht aber auch P. heterosporus. Klein ^) und Bre- feld^) führen den P. Kleinii als F. cri/stalliniis an. wie ich glaube, mit demselben Rechte, bezw. Unrechte, mit dem bisher P. crystallinus aut. als P. crystallinus (Wi gg.) Tode bezeichnet worden ist; auch der ,P. crystallinus Tode" in Wünsche's Be- stiramungsbuche „Die Pilze" (1877, S. 17) ist P. Kleinii. JP. roridus ist von Bolton in seiner ,History of Funguses", [II, 1789, als Mucor roridus aufgestellt und von Persoon in die „Synopsis methodica Fungorum" (I, 1801, S. 118) als Piloholus aufgenommen worden. In der von Willden ow besorgten deutschen üebersetzung des Bolton'schen Werkes *) heisst es von diesem Pilze: ,Er wächst in dichten Haufen und besteht aus einem ein- fachen durchsichtigen vier Linien langen Faden. Er ist durchsichtig 1) „Zur Kenntniss des Pilobolus" in den „Jahrb. f. wiss. Bot.", VIII, 1872, S. 305 u. f. -) „Botanische Untersuchungen über Schimmelpilze", IV, 1881, S. 60 u. f. 3) „Jakob Bolton's Geschichte der merkwürdigsten Pilze mit 46 illu- minirten Kupfern", III, 1799, S. 67, Taf. 132, Fig. 4. Die englische Original- Ausgabe stand mir nicht zur Verfügung. 360 weiss, trägt einen kleinen kugelförmigen Hut. der wie ein Thau- tropfen aussieht, und welcher an der Spitze einen schwarzen Fleck hat, der ihm im Kleinen das Ansehen eines Eyes ^) gibt. Er findet sich auf den Feldern um Halifax, im August und Sep- tember auf Pferdemist; des Morgens ist er ausgewachsen und wenn die Sonne darauf scheint, vergeht er." Das Vorhandensein dieses Pilzes ist wiederholt, schon von Persoon, angezweifelt worden, bis im Jahre 1875 van Tieghem^) eine eingehende, auf Autopsie beruhende Beschreibung eines PiJoholiis lieferte, den er mit dem Mucor roridus identificirte. Mir ist jedoch die Identi- tät des van Tieghem'schen mit dem Bolton'schen Pilze etwas zweifelhaft; denn die in der Willdenow'schen Ausgabe des Bol- ton'schen Werkes auf Tafel 132 in Fig. 4 dargestellte Abbildung des Mucor roridus weicht ziemlich stark ab von der van Tieg- heüvschen Abbildung, und ich halte es für möglich, dassBolton überhaupt kein Püoholus, sondern eine Pilaira, vielleicht die Fllaira nigrescens, mit abquellenden Sporangien vorgelegen ist. Jedenfalls thut man besser daran, Püoholus roridus (Bolton?) vau Tieghem zu schreiben, als P. roridus (Bolton) Persoon. Der Tieghem'sche P. roridus, den aufzufinden mir leider bisher nicht geglückt ist, ist ein naher Verwandter des P. crystallinus aut. Van Tieghem identificirt auch den P. microsporus Klein mit seinem P. roridus, gewiss mit unrecht; denn die Abbildungen und die Beschreibung, die Klein von seinem P. microsporus gibt, beziehen sich wohl unzweifelhaft auf P crystallinus aut., und schon die Angabe Kleines: „Sporangium-Membran blau-schwarz, nicht warzig" ^). ohne jede Erwähnung irgend einer Art Be- wimperung durch Kalkoxalatnadeln, hätte van Tieghem stutzig machen sollen, da er ja doch von seinem P. roridus ausdrücklich sagt: „ la membrane du sporange est lisse, seulement herissee de tres-fines aiguilles d'oxalate de chaux" *) und in Fig. 8 und 9 diese Bewimperung des Sporangiums auch sehr deutlich hervortreten lässt ^). P. longipes Tiegh. ist ausgezeichnet durch seine lange Stielblase, welche meist oberflächlich dem Substrate ihrer Länge nach 1) Die falsche Uebersetzung des englischen Wortes eye = Auge; denn in Persoon's „Synopsis methodica Fungorum", 1801, S. 118, in der sich die Originalbeschreibung Bolton's citirt vorfindet, heisst es: „of an eye". ^) „Nouvelles recherches sur les mucorinees" in den „Annales des sciences naturelles", 6. ser., bot., t. I, 1875, S. 46, Taf. 1, Fig. B (7—13). 3) ,Zur Kenntniss des Pilobolus" in den „Jahrb. f. wiss. Bot.", VIII, 1872, S. 360—361. *) A. a. 0., S. 47. -') Ich bekomme aus den Abhandlungen van Tieghem's überhaupt den Eindruck, dass er bis zum Jahre 1875 von P. crystallinus aut. und P. Eleinii nur den letzteren gekannt und in Folge dessen ihn allein für P crystallinus gehalten hat, so dass er den P. microsporus Klein wegen der kleinen farblosen Sporen für identisch mit seinem P. roridus hielt; erst im Jahre 1876 gibt van Tieghem eine Beschreibung von P. crystallinus, wie sie einem P cry- stallinus aut. entspricht, und unterscheidet gleichzeitig den P. Kleinii. 361 aufsitzt und in dasselbe an verschiedenen Stellen Rhizoide hinein- sendet, und durch die grossen, fast kugeligen, lebhaft orangegelben und dickwandigen Sporen ; die Columella ist kegelförmig. Ich will hier die Beschreibung wiedergeben, die van Tieghem von diesem Pilze gibt'): „Ici le r^servoir nutritif, ä peine renfle en bulbe au-dessns de la cloison qui le separe de Tapophyse mycelienne, est au contraire fort allonge et presque cyiindrique. Comme le pied globuleux du P. oedipus, il est en general exterieur au substratum, ä la surface duquel il est couche, ressemblant ä un petit ver d'un beau jaune d'or long de ly., ä 2 millimetres. En meme temps il s'y enracine en divers poins, et Tun de ces rameaux radicellaires part du voisinage meme du sommet. A cette forme du pied on reconnait Fespece avant meme qu'elle ait fructifie; j'en tire le uom specifique: Pilobolus longipes (1). — (1) A la maturite du fruit, il saccumule ordinairement dans ce pied une grande quantite de gouttelettes d'huile d'un beau jaune orange. II se desarticule alors facilement de l'apophyse mycelienne. — Le reservoir nutritif uue fois forme, son sommet se developpe perpendiculairement au pied en un tube fructifere qui atteint ordinairement 2, souvent 3, et quelquefois jusqu'ä 4 et 5 centimetres de hauteur, porte un gros renflement ovoide large de 1 millimetre et plus, et se termine par un sporange de 1/2 millimetre de diametre. C'est de beaucoup la plus grande espece connue du genre. La columelle, largement conique, y est teintee de noir bleu, comme dans les especes pre- cedentes (nämlich P. crystallinus und P. Kleinii), et la coloration de l'hemisphere cuticularise y est uniforme, comme dans le P. Kleinii. Les spores, de forme et de dimension bien constantes, sont ellipsoidales, mais ä peine, presque spheriques, paraissant spheriques, par consequent, dans bien des positions ; elles mesurent 0 °'°>, 012 a 0 °»", 014 sur 0 ™■^ 010 ä 0 '»^ 012. Leur membrane, mince et incolore dans les autres especes, est ici re- lativement epaisse, comme cartilagineuse, et teintee, quelquefois tres-faiblement. de noir bleu. Leur protoplasma, incolore et homo- gene vers la peripherie, ou il se confond avec le contour interne de Tepaisse membrane, est vivement colore au centre par des granulös jaune orange. La glycerine le contracte en isolant la membrane; la pression Texpulse en crevant cette membrane elastique, qui reprend aussitöt sa forme primitive. Vues en masse, les spores paraissent vert sombre, parce que la couleur bleue ardoisee des membranes se mele et se superpose ä la couleur jaune d'or des corps protoplasmique". Dieser Pilz, den ich leider bisher nicht untersuchen konnte, schliesst sich an P. Kleinii an. Der P. roridiis Brefeld's (Botan. Unters, über Schimmelpilze, IV. 1881, S. 70, Taf. IV, Fig. 17) ist, wenn auch nichts über die Beschaffenheit der Sporenmembran gesagt wird, zweifelsohne 1) „Troisieme memoire sur les mucorinees" in „Ana. des scienc. natur.", 6. ser., bot., t. IV, 1876, S. 338, Taf. 10, Fig. 11—15. 362 identisch mit P. longipes; ebenso der „P. roridiis Pers." in Wünsche^s „Die Pilze" (1877, S. 17). Eine höchst ausgezeichnete Art stellt der P. nanus van Tieghena's ') dar. Derselbe ist auf Rattenmist gefunden worden und weicht von allen übrigen Arten durch aie gelbe, nicht schwarze Farbe der cuticularisirten Membran des Sporangiums ab. Er be- sitzt kaum millimeterhohe Sporangienträger, ist also die kleinste bis jetzt bekannt gewordene Species; die Sporangienträger stehen zu 2 — ö gruppenweise neben einander und entstehen aus einer intercalaren Mycelanschwellung, welche sich durch Querwände in ebensoviele Zellen theilt als Sporangienträger gebildet werden sollen. Die subsporangiale Blase ist fast kugelförmig und bildet oben eine ganz kleine Apophyse, welcher das Sporangium aufsitzt. Die Columella ist wie bei P. roridus und häufig auch bei P. crystallinus flach gewölbt bis uhrglasförmig. Die Sporen sind ungefärbt, kugelig und messen nur 3'ö — 4fi. Im Innern des Sub- strates bildet das Mycel Azygosporen. Trotz vielfacher Bemühungen ist es mir noch nicht gelungen, diese interessante Art, für welche auch die allgemeine Farblosigkeit des Plasmas charakteristisch ist. lebend oder in Präparaten zu erhalten. JP, minutus, argentinus und roseus sind drei argen- tinische Arten, welche von Spegazzini in den „Anal, de la Sociedad cientif. Argent.", entrega IV, tomo IX, aufgestellt worden sind. Die Diagnosen, die mir nur aus der „Sylloge Fungorum" bekannt sind, lassen, da sie keine Angaben über die Zahl der Wurzelblasen, die Form der Columella und die Beschaffenheit der Qu eil Schicht des Sporangiums enthalten, keine sicheren Schlüsse über die Verwandtschaftsverhältnisse zu den europäischen Arten ziehen und müssen deshalb in dem IL Theile dieses Abschnittes unberücksichtigt bleiben. Ihre Einreihung in das von mir auf- gestellte System muss späteren Untersuchungen, die sich auf Autopsie dieser Formen zu stützen hätten, vorbehalten bleiben. Hier kann ich es deshalb nur als Muthmassung aussprechen, dass sich wahrscheinlich P. minutus an P. Kleinii, P. argentiniis an P. oedipus, P. roseus an P. crystallinus anschliesst. jP. oedipus ist von Montagne in den „Mem. de la soc. Linn. de Lyon", 1826, aufgestellt worden. Trotz vielfacher Be- mühungen ist es mir nicht möglich gewesen, in die Original- diagnose Einsicht zu nehmen. Nach verschiedenen Autoren, nament- lich nach van Tieghem und G-rove, welche den Pilz auch ge- züchtet haben, liegt in P. oedijnts eine Art vor, für welche einer- seits die Kleinheit der Sporangienträger, andererseits die Kugel- gestalt und Dickwandigkeit der Sporen charakteristisch ist. So heisst es beispielsweise bei van Tieghem'): „Coemans ne re- 1) „Troisieme memoire sur les mucorinees" in „Ann. des scienc. natur.", 6. ser., bot., t. IV 1876, S. 340, Taf. 10, Fig. 16—22. 2) „Nouvelles reeherches sur les mucorinees" in den „Ann. des scienc. natur.", 6. ser., bot, t. I., 1875, S. 43. 363 coiinait dans ce genre qiie deux especes certaines, le Filobolus crystaUimis Tode et le Filobolus oedipus Montagne. Mais en re- vanche il les regarde comme tres-nettement caracterisees: la premiere la seconde, par ses tubes fructiferes courts et trapiis, et ses spores spberiques, de diametre tres-inegal dans un meme sporange, plus grandes, h epispore distinct." Grove^) sagt von P. oedipus: , Spores yellow, spherical, rather uoequal, 10'5— 14-5;u. with a distinct thick bluish epispore". und in der „Sylloge Fungorum", VII, 1, S. 186, lautet die Diagnose des P. oedipus: „Hypbis sporangiferis brevibus. 1—2 mm altis. crassiu- seulis, ventricoso-clavatis, basi bulbiformi, lutea; sporangiis sphae- roideis, usque ad 400 ^ latis, cuticula violacea-fusca praeditis; columella cylindro-conica; sporis sphaeroideis, in eodem sporangio inaequalibus. episporio crasso, 10—18^1, diam., pallidis". Der Pilz scheint vorzugsweise in Westeuropa einheimisch zu sein. Ich habe ihn bisher nicht beobachten können, da er weder an den zahl- reichen Culturen österreichischer Provenienz auftrat noch an solchen, die mir aus Italien, Skandinavien und ßussland zur Verfügung standen. Der P crystaUinits inCohn's , Die Entwicklungsgeschichte des Pilobolus crystallinus" -) ist P. oedipus. An P. oedipus soll sich seinem Autor zufolge P. exiguus Bainier eng anschliessen. Bainier^) sagt: „Les spores sont re- lativement enormes et inegales, dans le meme sporange mesurant 0 mm, 0147. 0 mm, 0168 et 0 mm, 021. Le reuflement superieur est peu prononce, tandisque le renflement inferieur est arrondi et beaucoup plus developpe. Oe dernier est toujours cache dans le substratum. Lorsqu'on parvient a Tisoler on y remarque une apophyse mycelienne analogue ä celle des autres Piloholus. En un mot, il ressemble beaucoup au Pilobolus oedipus, mais s'en distingue par sa petite taille et ses grosses spores. J'ai cultive longtemps cette plante, jamais je n'ai pu obtenir de plus gros specimens que ceux que j'ai presentes dans les preparations qui servent de point d'appui ä ce travail. Si eile n'est qu'une forme atrophiee du Pilobolus oedipus, je ne m'explique pas la persistance qu'elle a mise ä refuser de se developper davantage". P exiguus würde sich also nach Bainier von P oedipus nur durch kleinere Gestalt und grössere Sporen unterscheiden, lieber die Dicke der Sporenmembran des P. exignus lässt Bainier in der Diagnose nichts verlauten, zeichnet aber, trotzdem er zwei Seiten vor der Boschreibung des P exiguus von den Sporen des P oedipus aus- drücklich sagt: „Les spores . . . possedent une epispore distincte", in der Abbildung seiner neuen Art die Sporen blos einfach con- tourirt. Ich habe wiederholt einen Piloholus mit dünnwandigen 1) „New or noteworthy Fuiigi" in „The Journal of botany british and foreign", XXII, 1884, S. 131. ^) In „Nova Acta Leop.", XV, 1851. ^) „Observations sur les Dttucorinees« in „Ann. des scienc natur.", 6. sör., bot., t. XV, 1883, S. 81, Taf. 5, Fig. 5 und 6. 364 Sporen beobachtet und reingezüchtet (s. S. 355), der mit P. exlguus übereinstimmte, und glaube deshalb, dass Bainier die Sporen seines P. exiguus richtig abgebildet, aber, durch die habituelle üebereinstimmung des Pilzes mit P. oedipus beeinflusst. den Unterschied, der zwischen beiden auch in der Dicke der Sporen- wand besteht, nicht weiter beachtet hat. Der Pilz ist als „kleine" Art zu P. fsphaerosporus (Grove) zu stellen. jP. intevmedius ist der von Karsten ') zur Art erhobene P. oedipus var. intermedia Coemans. Karsten's Diagnose lautet: ,Sporangia aggregata, hemisphaerica, nigra, unicoloria. Hyphae sporangiiferae 2—5 cm altae, lutescentes, apice ventricoso-clavatae. Sporae sphaeroideae vel sphaeroideo-ellipsoideae, episporio crasso, dilute flavae (sub micr.), longit. 12 — 17mmm, crassit. 11 — 15 mmm aut diam. 11 — 15 mmm. Syn, Pilobolus oedipus Mont. var. inter- medius Coem. Spie. myc. 6. P. longipes v. Tiegh. 1. c. — Exsicc. Karst. Fung. Fenn. — Hab. In stercore equino in Fennia saltem australi post pluvias vere et aestate passim". Coemans^) dagegen charakterisirt seinen Pilz folgendermassen: „Entre ces deux especes (nämlich P. oedipus und P. cri/staUinus, der letztere hier =: P. Kleinii) se trouve une variete du P. oedipus que je nommerai intermedia; eile est caracterisee par des spores subglobuleuses ou subglobuleuses-ellipsoides, mesurant le plus souvent 0014 — 16 ™™ de longueur sur 0-011 - 14 ™'" de largeur. Mon ami, M. Nylander, me l'a envoy^e de Kola en Laponie (69" lat.), et eile est tres- repandue en Scandinavie et en Finlande sur les bouses de vache. Je Tai observee aux environs de Gand sur les crottins de cheval." Nach diesen beiden Beschreibungen können Karsten's P. inter- medius und Coemans' P. oedipus var. intermedia unmöglich identisch sein. Der P. crystallinus Coemans' ist nach den in der „Monographie du genre Pilobolus" ^) gegebenen Abbildungen und den in den „Recherches sur le polymorphisme . , . ." an- geführten Sporenmassen der Hauptsache nach P. Kleinii; sein P. oedipus dürfte zum guten Theile sich auch auf P. sphaerosporus (incl. exiguus) beziehen. Von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet ist Coemans' Varietät des P. oedipus, da sie zwischen den beiden genannten Arten die Mitte innehalten soll, entweder eine der „kleinen" Arten des P. Kleinii oder P. heterosporus; da sich aber derzeit Gewissheit darüber wohl nicht mehr wird ergeben können, so ist der P. oedipus var. intermedia Coem. überhaupt 1) „Mycologia Pennica", pars IV, in „Bidrag tili Kännedom af Finlands Natur och Folk, utgifna af Finska Vetenskaps-Societeten. Trettiondeförsta Haftet. Helsingfors. 1879", S. 71. 2) „Eecherches sur le polymorphisme et les diflferents appareils de re- produetion chez les mucorinees", 1. partie, in den „Bulletins de l'academie royale des sciences, des lettres et des beaux-arts de Belgique", 32. annee, 2nie. s6r., t. XVI, 1863, S. 71. 3) In den „Memoires couronnes et memoires des savants etrangers, publie par l'academie royale des sciences, des lettres et des beaux-arts de Belgique", t. XXX. 1861. 365 auszumerzen und auch seine Citirung bei einer der bekannten Arten zu unterlassen. P. intermedius Karsten aber ist, wie aus der oben angeführten Beschreibung Karst en's ohne Weiteres her- vorgeht, nichts Anderes als P. longipes Tiegh., der von Karsten selbst als Synonym zu seinem P. ititermedius citirt wird. JP. lentigerus Corda ^), von seinem Autor später zum Vertreter der Gattung Pycnopodium erhoben ^), wird folgender- massen beschrieben; „Stipite crasso, clavato, carnoso, aureo, intas pleno, albo, extus furfuraceo; hyphasmate pallido ; sporangio lenti- formi, acutangulo, olivaceo; sporis globosis" ^). Sollte es sich hier wirklich um einen Piloholus handeln, was nach der merkwürdigen Abbildung und dem Ausdrucke ,stipite .... carnoso" gar nicht so sicher ist, so kann es nur irgend eine von Schmarotzerpilzen befallene Form sein. Jedenfalls hat der Name Piloholus lentigerus Corda zu verschwinden. Grove identificirt ihn mit seinem P. Kleinii, forma sphaerospora, und sagt von dieser Form : , Sporis irregularibus, ut pliirimum sphaericis granulosis. — Van Tiegh. Trois. Mem. p. 26. — Piloholus lentigerus Corda, Icon. I. fig. 286 (1837); Bonorden, Handbuch, p. 128 (1851). — Pycnopodium lentigerum Corda, Icon. V. p. 18 (1842). — Piloholus crystallinus Bon. Handb. p. 128, fig. 203 (1851). — P. oedipus (b and c) Klein, 1. c, p. 360, pl. 27, fig. 50; pl. 26, fig. 40 b (1870); Brefeld, Bot. ünt. IV. p. 69. pl. 4, fig. 14 (1881). — Distinguished by its spores. w^hich are often exactly spherical. sometimes elliptic. roundish, and irregulär in the same sporange; mostly with numerous granules, without conspicuous epispore, orange or yellow, varying greatly in size, when round averaging 12 — 16 ^ diam. This usually appears first in a culture of P. Kleinii, and gradually passes into the normal form; but I have sometimes known it persist for a week or two without doing so. Corda's figure. compared with the description of Pycnopodium (1. c, V. 18), evidently represents a badly-noiirished state of this, and not of P. oedipus; and this form is also Bonorden's crystallinus, and the oedipus of Klein and Brefeld" ^). Dieser P. Kleinii, forma sjjhaerospora Grove, in der ,Sylloge Fungorum" als P. lentiger, var. macrosporus Berl. et de Toni, angeführt, gehört in die oedipus- und nicht in die Kleinii- Gruppe, und ist eine eigene Art, die ich als P. sphaerosporus (Grove) bezeichnen will. Sie scheint in Central- und Osteuropa den P. oedipus zu ersetzen; in Oesterreich ist sie eine der häufigsten Arten. Wie ich auf S. 355 auseinander gesetzt habe, stellt dieser Piloholus eine Sammelart dar, zu welcher auch P. exiguus Bain. gehört. Wie Grove richtig bemerkt, ist Klein's und Brefeld's P. oedipus nicht die Montagne'sche Art, sondern P. sphaerosporus. 1) „Icones Fungorum hucusque cognitorum", I, 1837, S. 22, Taf. VI, Fig. 286. 2) „Icones Fungorum hucusque cognitorum", V, 1842, S. 18. 3) „New or noteworthy Fungi" in „The Journal of botany british and foreign", Vol. XXU, 1884, S. 132, Taf. 245, Fig. 5. Üesterr. botan. Zeitschr. 10. Heft. 190U. 28 366 Aber Grove irrt, wenn er glaubt, P. sphaerosporus gehe in der Cultur in F. Kleinii über. Wenn Grrove beobachtet hat, dass bei Culturen des P. Kleinii zunächst P. sphaerosporus erscheint, um dann nach und nach in P. Kleinii zu übergehen, so erklären sich seine Eesultate dadurch, dass die Culturen seines P. Kleinii durch P. sphaerosporus verunreinigt waren ^) ; da die Sporangien- träger des P. sphaerosporus um einen bis mehrere Tage früher erscheinen als die des P. Kleinii, ist dann ohne Weiteres ver- ständlich, warum in solchen Fällen zunächst P. sphaerosporus auftritt, um dann allmälig P. Kleinii Platz zu machen oder auch ausschliesslich zu dominiren, wenn in solchen Culturen, wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann, P. Kleinii manchmal gar nicht zur Entwicklung gelangt. II. Die gegenseitigen phylogenetischen Beziehungen der näher bekannten Filoholus-kxiQu. Aus den obigen Ausführungen ergibt sich, dass wir, abgesehen von den drei südamerikanischen, von Spegazzini aufgestellten Arten, über die sich vorläufig kein ürtheil abgeben lässt, derzeit folgende Arten der Gattung Filobolus zu unterscheiden haben: JP. crystallinus aut., Kleinii Tiegh., roridus (Bolt.?) Tiegh., longipes Tiegh., nanus Tiegh., oeäipus Moni und sphae- rosporus (Grove) Palla (incl. exiguus Bain. als „kleine" Art); hiezu kommt noch der neue P. heterosporus. Von diesen Arten sind, wie aus den im 2. Abschnitte mitgetheilten Beob- achtungen hervorgeht, P. crystallinus, Kleinii und sphaerosporus Sammelarten. Im Nachfolgenden soll der Versuch gemacht werden, die phylogenetischen Beziehungen der acht Arten unter einander klarzustellen. Um zunächst den „älteren", d. h. von der Filoholus-Stamm- form weniger abweichenden Typus heraus zu finden, müssen wir die Filobolus- Arten mit der Gattung Filaira vergleichen. In Filaira ist uns unzweifelhaft die ältere Ausbildungsstufe der Filo- holaceen erhalten geblieben, wie ja die weitgehende morphologische und entwicklungsgeschichtliche üebereinstimmung mit Mucor lehrt, der seinerseits wieder den ürtypus der Zygomyceten überhaupt darstellt. Für unseren Zweck kommen selbstverständlich nicht die Gattungsunterschiede gegenüber Filobolus in Betracht, sondern die übrigen für Filaira als Gattung nebensächlichen Merkmale. Solche Charaktere sind die flachgewölbte bis halbkugelige Gestalt der Columella und die Farblosigkeit der Sporen (nur bei Massen- anhäufung erscheinen die Sporen schwach gelblich gefärbt). Von den Filobolus- Äxten stimmen in dieser Hinsicht mit Filaira überein P. crystallinus, roridus und nanus. Alle drei haben farblose Sporen und eine flach gewölbte oder (häufig bei P. crystallinus) wenigstens niedrig kegelförmige Columella. Auch in der Entstehungsweise der 1) Vgl. zu diesem Punkte S. 369. 367 Sporangienträger der drei Arten sind ursprünglichere Verhältnisse gegeben; die Sporangienträger nehmen ihren Ursprung intercalar im Verlaufe der Myceläste, wie bei Pilnira und Mucor, nur dass die Querwände, welche das zur Fructification sich vorbereitende Plasma von dem übrigen absondern, unmittelbar rechts und links von der Basis des Sporangienträgers auftreten ^). Halten wir alle diese Momente zusammen, so erscheint die Schlussfolgerung gerecht- fertigt, P. crystaUinus, roridiis und nanus als phylogenetisch „ältere" Formen anzusprechen. Den drei genannten Arten stehen dann die übrigen gegen- über: P. Kleinii, longipes, oedipus, sphaerospums und heterosporus. Die Sporangienträger dieser werden der Kegel nach terminal an- gelegt; die Columella ist hochgewölbf, kegelförmig, häufig ein- geschnürt; den Sporen ist eine orangegelbe bis orangerothe Färbung eigen. Diese fünf Arten bilden zusammen eine engere Verwandt- schaftsgrappe und stellen den Jüngeren" Typus der Gattung dar. Es entsteht nun die Frage, in welchen verwandtschaftlichen Beziehungen die drei Arten mit farblosen Sporen zu einander und zu der Gruppe der geiärbtsporigen Arten stehen. Da ist zunächst festzustellen, dass P. crystaUinus und roridus ihrem ganzen Baue nach sich als nahe Verwandte erkennen lassen, denen gegenüber P. nanus eine isolirte Stellung einnimmt. Demnach ergeben sich vier verschiedene Möglichkeiten bezüglich der Verwandtschafts- verhältnisse der Pilobolus- kriQu mit farblosen zu jenen mit ge- färbten Sporen: 1. die Stammform hat sich von Vorneherein in zwei Stamraarten gespalten, deren eine farblose, die andere ge- färbte Sporen hatte (s. weiter unten das Schema I); 2. es sind drei gleichzeitig entstandene Entwicklungsreihen vorhanden, die des P. nanus, jene des P. roridus und crystaUinus und die der gefärbtsporigen Arten (II); 3. es ist P. roridus und crystaUinus mit den gefärbtsporigen Arten näher verwandt als mit P. nanus, beide Arten repräsentiren den „älteren" Typus einer dem P. nanus gleichwerthigen Entwicklungsreihe, die später gefärbtsporige Arten abgespalten hat (III); oder 4. endlich, P. nanus steht — als II. roridus und crystaUinus Sporen farblos Sporen gefärbt gefärbtsporige Arten 1) Gelegentlich entstehen die Sporangienträger von P. crystaUinus und roridus (hier nach van Tieghem) auch terminal, wie das sporadische Vor- kommen von nur einer Wurzelblase beweist, ebenso wie umgekehrt die Sporangien- träger der übrigen Pilobolen hie und da auch intercalar angelegt werden; für unsere Fragestellung ist dies aber irrelevant. 28* 368 nanus roridus gefärbtsporige roridus nanus gefärbtsporige und Arten >ind Arten crystallinus crystallinus aberrante Form — der Abtheilung mit farbigen Sporen näher als P. roridus und crystallinus (IV). Ich glaube, die objective Ab- schätzung der Charaktere des P. nanus einerseits, des P. roridus und crystallinus andererseits, und ihre Vergleichung mit jenen der gefärbtsporigen Arten sprechen entschieden dafür, dass P. roridus und crystallinus nähere Beziehungen zu den Pilobolen mit gefärbten Sporen als zu P. nanus haben, also der in III dargestellte Fall realisirt ist. Wir haben also zwei Hauptentwicklungsreihen bei Piloholus zu unterscheiden, deren eine bisher nur durch P. tianus vertreten erscheint, während der anderen alle übrigen Arten an- gehören. Für praktische Zwecke können wir die beiden Reihen als Untergattungen auffassen und, mit Rücksicht auf die Färbung der Sporangien, die des P. nanus als Xantho-Piloholus, die der übrigen Arten als Melano-Piloholus bezeichnen. Die Jüngere" Entwicklungsreihe der Untergattung Melano- Piloholus, die Arten mit gefärbten Sporen, gliedert sich in zwei Gruppen, deren „ältere" durch P. longipes und die Sammelart P. Klemii, deren Jüngere", zugleich die Jüngste" der ganzen Gattung, durch P. heterosporus, sphaerosporus und oedipus dar- gestellt wird. Charakterisirt sind die beiden Gruppen dadurch, dass bei P. longipes und Kleinii die Quellschicht stärker ent- wickelt ist als bei P. heterosporus und seinen Verwandten, womit im Zusammenhange steht, dass bei den ersteren Arten, wenn man auf ein am Objectträger in Wasser liegendes Sporangium mit dem Deckglase einen Druck ausübt, die Sporen sich nur schwierig und nur theilweise aus dem Sporangium herausdrücken lassen, während bei den Arten mit schwächerer Quellschicht die Sporen schon bei gelindem Druck aus dem Sporangium heraustreten und sich leicht im Wasser vertheilen. Von allen Autoren, die sich mit unserer Gattung beschäftigt haben, weist nur Brefeld im IV. Heft seiner „Botanischen Untersuchungen über Schimmelpilze" auf diese Dif- ferenzen in der Ausbildung der Quellschicht hin '). Auf die geringere 1) „Beim P. oedipus bleiben die Fruchtträger klein, sie werden eine, höebstens zwei Linien lang, die Energie, womit die Sporangien abgeschleudert werden, ist sehr gross, die Quellschicht nicht bedeutend" (S. 69) „Beim P. microsporus und crystallinus haben die Träger die 3 — 4- fdche Länge, damit nimmt die Grösse der Quellschicht zu, die Energie der Decapitation ab P. roridus ist die grösste und längste Form. Die Träger werden bis 3 Zoll lang, die Decapitation tritt sehr zurück, die Quell- schicht ist stark ausgebildet. Die meisten Sporangien quellen ab, um Mittag sind sie zumeist noch nicht abgeworfen Vergleichen wir, vom P. oedipus ausgehend, die Formen mit dem P. anomalus, so erhellt von selbst, dass die 369 Entwicklung der Quellschicht und die damit im Zusammenhange stehende leichte Verbreitbarkeit der Sporen ist auch die Thatsache zurückzuführen, dass unter den Piloholns- Arten die der oedipus- Gruppe allein auch auf anderem Substrate als Säugethiermist ge- funden werden können. So beobachtete Cohn den P. oedipus, der ihm die Anregung zu seiner Arbeit: „Die Entwicklungsgeschichte des Piloholus crystallinus" gab, auf in Fäulniss übergegangenen Oscülaria- \mdt.Spirogyra-Q\]MmQn, sowie auf Flussschlamm ; und Schröter sagt in den „Natürlichen Pflanzenfamilien ", T, 1, S, 130, gleichfalls von P. oedipus: „besonders auch regelmässig aus dem Schlamme der städtischen Canäle zu erziehen" ^). Eben deshalb sind diese Arten auch die Ursache der Verunreinigung der Rein- culturen anderer Arten. So geschah es mir wiederholt, dass Rein- culturen von P. crystallinus und Kleiiiii, wenn die Glasglocke das abgekochte Substrat nicht genau abschloss. vom Rande her durch P. heterosporus oder sphaerospiorus inficirt wurden. Dies ist auch öfters van Tieghem, wie er in seinen „Nouvelles recherches sur les mucorinees" (Ann. des scienc. nat., VI, t. 1, 1875, S. 41) berichtet, widerfahren ^), und deshalb weist er mit Recht darauf hin. dass Klein's Behauptung^), P. crystallinus (= Kleinii) gehe in P. oedipus (= P. sphaerosporus oder vielleicht zum Theile auch heterosporus, nach Klein's Abbildungen und Be- schreibung; vgl. S. 365) über, unrichtig sei, Klein's Resultate vielmehr sich dadurch erklären, dass seine P. erystallinus-Cnlimeii durch P. oedipus verunreinigt w^orden seien; dasselbe gilt auch, wie ich schon auf S. 366 betont, für die Annahme Grove's, P. sphaerosporiis gehe in P. Kleinii über. Hand in Hand mit der ungleichartigen Ausbildung der Quellschicht bei beiden Gruppen Grösse der Quellschicht zur Länge der Träger in Beziehung steht, beide aber zu der Energie der Decapitation im umgekehrten Verhältnisse stehen. Die Länge der Fruchtträger und die Mächtigkeit der Quellschicht nimmt zu, Avährend der Vorgang der Decapitation an Energie verliert und in P. anomalus ganz verschwindet". (S. 70) „Die Sporen verbreiten sich beim P. oedipus leicht aus den Sporangien, bei den anderen, namentlich dem P. microsporus und anomalus haften sie fester zusammen; eine quellbare Zwischensubstanz ist zwischen ihnen nicht nachweisbar" (S. 71). Zu diesen Citaten ist zu bemerken, dass Brefeld's P. oedipus, worauf schon in 3, I, hingewiesen worden, nach der Abbildung der Sporen zu schliessen, P. sphaerosporus ist; ferner ist P. microsporus = P. crystallinus aut., cry- stallinus = Kleinii Tiegh., roridus = longipes Tiegh., anomalus = Pilaira anomala (Ges.) Schrot. 1) Darum glaube ich auch, dass der Mitcor obliquus Scopoli's, der auf Gartenerde auftrat, eine Pilobuliis- Art der oedipus-Gru])])e gewesen sein dürfte ; dafür spricht übrigens auch die allerdings unzureichende Beschreibung Scopoli's mehr als für die Identificirung mit P. crystallinus. 2) Van Tieghem hat es hiebei mit dem echten P oedipus zu thun gehabt, und deshalb glaube ich. ohne selbst den P oedipus untersuchen oder wenigstens Angaben über die Mächtigkeit der Quellschicht desselben finden zu können, zu der Annahme berechtigt zu sein, dass sich P oedipus bezüglich der Quellschicht genau so verhält, wie P heterosporus und sphaerosporus. 3) „Zur Kenntniss des Pilobolus" (Jahrb. f. wiss. Bot., VIII, 1872). 370 gehen einige andere, allerdings mehr relative Unterschiede, die zum Theile schon aus den in der Anmerkung auf voriger Seite citirten Sätzen der Br e jeld'schen Arbeit ersichtlich sind. Bei den Arten der Kleinu-Grüi^-pe sind die Individuen im Allgemeinen bedeutend grösser, namentlich auch was den Stiel anbelangt'); die Kraft, mit welcher die Sporangien abgeschossen werden, ist geringer; die Zeit zwischen der Aussaat der Sporen und dem Er- scheinen der ersten Sporangienträger ist um einen bis mehrere Tage länger. Im Gegensatze hiezu gehören die Arten der oedipas- Gruppe, wenn wir von P. minus absehen, zu den kleinsten der Gattung; ihr Stiel ist relativ kürzer, bisweilen fast ganz reducirt; die Energie, mit welcher die Sporangien fortgeschleudert werden, ist unter allen Piloholns- Arten die grösste; und die Ausbildung der Sporangienträger erfolgt hier am raschesten (durchschnittlich am fünften Tage nach der Sporenaussaat, gegenüber sechs bis acht Tagen bei P. Kleinii und crystallinus ^). (Schluss folgt.) Weitere Beiträge zur Flora von Steiermark. Von J. Freyn (Smichow). (Fortsetzung.^) B. Gremlii var. umbrosus Frejn. Zart, ganz niederliegend, mit stielrunden, meist braunrothen Scbösslingen, die armdrüsig, ziemlich reich behaart und mit ziemlich reichlichen, etwas zurück- geneigten, schwachen Stacheln einer Art bewehrt und reich be- blättert sind. Blätter dreizählig mit langgestielteu Seitenblättchen, alle Theilblättchen auffallend, fast geschwänzt verschmälert (die Zuschwänzung fast ein Viertel Blattlänge erreichend), überaus reichlich ungleich und fast lappig doppelt gezähnt, mit pfrieralich lang bespitzten Zähnen. Blattunterseiten ziemlich reichlieh weich- haarig, aber nicht filzig, die Oberseiten zerstreut weichhaarig. Blütenzweige rothbraun, schwach, sehr armdrüsig, mit feineren Stacheln reichlich bewehrt und reichlich abstehend-weichhaarig. Traube endständig, klein, unbelaubt, schmal, armblütig, Kelchblätter •) Doch gibt es, wie ich auf S. 353 hervorgehoben habe, einen „P. Kleinii'* mit constanfc kurzem Stiele. ^) üeber die physiologischen Unterschiede, welche die einzelnen Pilobolus- Arten durch verschiedene Abhängigkeit der Sporangienentwicklung vom Lichte bekunden, will ich hier nicht sprechen, weil meine diesbezüglichen Versuche noch nicht alle Arten umfassen; nur das möchte ich erwähnen, dass bei P. heterosporus die Entwicklung der Sporangienträger bis zur Sporangien- bildung und -abschleuderung auch im Dunkeln ganz normal verlauft, während bei P. crystallinus aut. nach Brefeld's Untersuchungen die Sporangien- bildung bekanntlich stets an's Licht gebunden ist. 3) Vgl. Nr. 9, S. 320. 371 gleich nach dem Verblühen abstehend (später zurückgeschlagen?), Staubfäden griffelhoch, zusammenneigend, Fruchtknoten behaart. Schöckelberg, in Kiefernwäldern bei Eadegund zahlreich, Gneiss 850 m (exs. 1). Die hier beschriebene Varietät halte ich für eine Schwächlings- und Schattenform; sie bildet das andere der var. apricus entgegengesetzte Extrem des Formenkreises. Vielleicht ist es aber doch eine Localrasse. Fi. Gremlii subsp. It. vexans Freyn. Schössling stielrund, fast kahl, Bestachelung wie bei var. apricus, nur kürzer und zer- streuter; Stieldrüsen sehr kurz und so ausserordenthch zerstreut, dass sie nur mit der Lupe wahrzunehmen sind oder fehlend. Blätter sehr schwach behaart, die Theilblättchen meist kürzer bespitzt, fast regelmässig doppelt gesägt (nicht lappig). Rispe traubig. armblütig, nicht beblättert und so klein, dass sie von den obersten Blättern überragt wird. Die jungen Früchte reichlich entwickelt, sehr zer- streut steif haarig bis kahl. Kelch und Staubfäden zurückgerichtet. Mariairost: So nur in einem fruchtenden und drei bis vier bloss Schösslinge entwickelnden Stöcken an einem Waldrande gegen das Stiftingthal. Tert. Schotter 525 m (exs. 33). Macht lebend den Eindruck eines Pt. dumetorum X Gremlii, doch ist von abge- minderter Fruchtbarkeit nichts zu bemerken, und ausserdem fehlen in der Nähe sämratliche Eubatus- Arten. Die Pflanze verdient weitere Beobachtung. R. epiijsilos Focke, saltim Beck Nied.-Oesterr. p. 729. Maria- trost: An lichten, etwas feuchten Stellen des Kiefernwaldes am Höhenrücken östlich von der Kirche auf Tert. Schotter bei 510 m (exs. 31), sowie in den aus Kiefern, Fichten, Lärchen und vielerlei Laubhölzern bestehenden Mischwäldern in Fölling, westlich von Mariatrost, Kalk 435 m (exs. 14). An beiden Standorten hat die Pflanze unterseits bleichere, hauptsächlich nur an den Nerven be- haarte Blätter (wie Beck verlangt), während Focke seiner Art graufilzige Blattunterseiten zuschreibt. — Die Blätter überwintern und dauern bis in die nächste Fruchtzeit. R. sUjriacus Haläcsy in Zool. Boten. Gesellsch. XLI, p. 247 bis 248. Mariatrost: Mischwälder in Stifting am Wege von Mariatrost zum Griesbauer auf Tert. Schotter bei 500 m (exs. 35). Weicht von dem in derselben Gegend angegebenen echten R. styriacus ab durch schwache (nicht mittelstarke), reich behaarte (nicht fast kahle) Schösslinge und durch oft traubig verzweigte (nicht meist einblütige) untere Rispenäste. Auch scheinen die Staub- gefässe nur griffelhoch zu sein, doch befindet sich meine Pflanze bereits im Fruchtzustande, ist also zu einer verlässliehen Beurthei- lung dieses Verhältnisses schon zu vorgeschritten. Ein Bastart R. bifrons X super pilocarpus müsste etwa so aussehen, wie meine für R. styriacus gehaltene Pflanze. Dafür spricht das Indument der Blätter (R. hifrons decalvans ist auch nicht weissfilziger!). die Drüsenarmuth der Schösslinge und Inflorescenz, die Kürze der Stiel- drüsen daselbst und der meist zusammengesetzte Blütenstand. An 372 Ort und Stelle hielt ich indessen nach dem Habitus die jetzt für R. styriacus und lt. pilocarjms bestimmten Formen für eine und dieselbe, nur im Indumente schwankende Art. R. foliolatus Haläcsy in Oest. Bot. Zeitschr. XLI, p. 208 (Namensänderung für R. foliolosus Hai. in Zool. Bot. Ges. XLI, p. 265 — 266). Freyenstein: Sehr üppig an Waldrändern des Traider- berges oberhalb dem Flachbauer. Thonschiefer 700 m mit R. Schleicheri. — Die Pflanze weicht von der Besehreibung ab durch meist dreizählige (nicht meist ungetheilte) Blätter des Blüten- standes und die fast geraden (nicht sichelförmigen), weisslichen bis strohgelben (nicht rothen) Stacheln desselben. Unter den rothen Stieldrüsen der Kelche sind auch einzelne weisstielige eingemischt. Dies sind Uebergänge zu Nadelstacheln. Fi. püocarpus Gremli. Mariatrost, in Stifting am Waldwege zum Griesbauer an lichten Waldstellen unter Kiefern auf Tert. Schotter 500 m (exs. 34). Eine zarte, niederliegende Brombeere mit anfänglich weissfilzigen. dann grün werdenden Blattunterseiteri. vom Habitus vieler Glandulosen, aber nur im Blütenstande wirklich reichdrüsig, an den Schösslingen jedoch mit ziemlich groben, rück- wärts geneigten, flach zusammengedrückten, geraden Stacheln. Die Blätter überwintern und sind zur folgenden Fruchtzeit theilweise noch frisch. Die steierische Pflanze weicht von Focke's Be- schreibung ab, indem vor Allem von einer Bereifung des Schösshngs nichts zu merken ist. weil ferner die grösseren Stacheln nicht lan- zettlich, sondern aus breitem Grunde pfriemlich sind und weil der Blattgrund nur seicht herzförmig ist. Form und Farbe der Petalen kann ich, da meine Pflanze nur in Früchten vorliegt, nicht ver- gleichen. Die Früchtchen scheinen kaum fehlzuschlagen. R. ScJdeicheri Weihe ap. Focke 1. c. 361 — 363. Freyenstein: Am Bande eines Weisserienbestandes ober dem Flachbauer in mächtigen Büschen. Thonschiefer 700 m. — Diese Brombeere be- reitete mir viele Schwierigkeiten, doch gehört sie jedenfalls zu den Glandulosen. da die Schösslinge zahlreiche, wenn auch ziemhch kurze Stieldrüsen führen und der Blütenstand unter den zahlreichen kurzen Stieldrüsen auch erheblich längere, wenn auch nur zerstreute eingemengt enthält. Unter den Glandulosen kann diese Brombeere wegen ihres unten stumpf-rundlichen Stengels und der übrigen Merkmale nur mit R. Schleicheri vereinigt werden. Der Blüten- stand ist für die kräftige Pflanze genug schmal und kurz, bis zur Mitte durchblättert (an schwachen Trieben jedoch unbeblättert). Die Petalen sind ziemhch schmal, blass rosenroth. R. JBellardi W. N. Bösenstein: Im Sunk, nahe dessen Mündung in den Wolfsgraben, an den Bändern der aus Fichten und Erlen bestehenden Gehölze gesellig. Grauwacke 980 m. Eine Form mit stark gelappten Blättchen, die an jene des Sorbus tor- minalis erinnern, und bei 950 m eine ähnhche, wo die Lappung des Blattrandes nur angedeutet ist. die Schösslinge aber auch mit 373 zerstreuten, breiten Krummstacheln bewehrt sind. Uebrigens sind die Schössliuge beider Formen ganz unbereift. B. rivularis P. J. Müll, subsp. M, adenox)hyllus Freyn. Eine stattliche Brombeere aus der Reihe der Glandulosen mit sehr umfangreicher, bis zur Spitze beblätterter Rispe, etwas lede- rigen, beiderseits schimmernd behaarten und oberseits mehr oder weniger reichlich roth-stieldrüsigen Blättern, rundlich-herzförmigen, kurz zugespitzten Endblättchen. weissen, ziemlich schmalen und kurzen Fetalen, weissen, kaum griffelhohen Staubfäden, zerstreut behaarten Fruchtknoten und lebhaft karminrothen Griffeln. Die Schösslinge sind unbereift, überaus reich drüsig und fein stachelig, mit sehr zerstreuten, einzelnen drüsenlosen, weit abstehenden Borsten- haaren bekleidet. — Vordernberg: längs der nach Tragöss füh- renden Strasse in den Nadelwäldern auf den gegen den Rötzgraben gerichteten Abhängen des kl. Schilling, Grauwacke 950 — 1000 m; an sonnigen Waldrändern am Hieseleck, Grauwacke 1170 m zahlreich ; hier mit sehr durch blätterter, dicklaubiger, überaus reichdrüsiger und stacheliger Rispe und eckig gezähnten Blättern. — Durch unbereifte Schösslinge, die etwas lederigen Blätter, die Bekleidung der Blattoberseiten mit rothen Stieldrüsen und kurze Staubblätter von Halacsy's Beschreibung des R. rivularis verschieden. Dies würde ich für wenig bedenklich erachten, wenn H. nicht den jR. laetevirens Progel, von dem ich Originalexemplare habe, varietätsweise zu R. rivularis ziehen würde. Da meine steie- rische Pflanze eine solche Vereinigung jedoch ganz unstatthaft erscheinen lässt, so war ich wegen ihrer Bestimmung als R. rivu- laris wieder zweifelhaft geworden. Allein deren Vereinigung mit R. serpens scheint mir noch weniger empfehlenswerth zu sein, und jene mit R. Preistnanni, der dritten in Vergleich zu ziehenden Art, die ich ebenfalls in Originalexemplaren besitze, ganz unmöglich. Daher habe ich meine Pflanze doch als Unterart des R. rivularis neu beschrieben, da sie mit ihm der Beschreibung nach im Grossen und Ganzen doch nur am besten übereinstimmt. R. hirtiis W. K. Freyenstein. An Wegen in den Nadelwäldern am Traiderberg ober Gonedorf einzeln. Thonschiefer 730 m. [Als R. gracilis veröffentlicht in Oest. Bot. Zeitschr. XL VIII, p. 248.] Diese Form weicht durch mehr lederige Blätter, etwas grössere Schösslingsstacheln und (im gleichen Fruchtstadium !) bedeutend kürzere Staubblätter von R. hirtus ab und muss nach der Beschrei- bung in Beck 1. c. p. 743 und Haläcsy 1. c. p. 278 — 279 zu R. erythrostachys Hai. (Namensänderung für R. gracilis Hol.) ge- stellt werden, wie ich es früher auch gethan habe, wenn man sich über die Griffelfarbe hinaussetzt, die bei meiner Pflanze unkenntlich ist. Allein R. gracilis Holuby, den ich in Originalexemplaren besitze und seither verglichen habe, ist von meiner steierischen Brombeere sehr verschieden, viel robuster und dem oben be- schriebenen R. adenojiJiylliis ähnHch. mit dem er auch das Vor- kommen ziemlich vieler rother Stieldrüsen auf der Blattoberseite 374 gemein hat. Doch ist er grüngriffhg. Deshalb stelle ich die Brom- beere von Freyenstein jetzt zu E. hirtiis, wo sie, so lange deren Blüten nicht bekannt sind, noch am besten untergebracht ist. — Leoben: Zahlreich an sonnigen Waldrändern im Gössgraben beim Kalten Brunnen, Glimmerschiefer 600 m (exs. 37 j. Den Schösslingen dieser Form fehlen die drüsenlosen Haare fast völlig; die Schöss- liugsblätter überwintern und sind zur Fruchtzeit des folgenden Jahres noch frisch. — Schöckel-Berg : Bei Radegund in Kiefern- wäldern am Fusse des Schöckel stellenweise zahlreich. Gneiss 850 m (exe. 2) mit jungen Früchten. Die vorjährigen Schösslinge und Blütenzweige dicht kurzhaarig, die heurigen Schösslinge fast ohne drüsenlose Haare. Wie die vorige Form immergrün. B. Guentheri W. N. Leoben : Am Rande der Fichtenwälder im Gössgraben beim Kalten Brunnen auf Glimmerschiefer 535 m (exs. 39). R. Guentheri f. laeteglandulosa. Durch schmutziggrüne Stieldrüsen von der typischen Form, welche schwarzviolette Stiel- drüsen hat, abweichend. — Leoben, mit Vorigem (exs. 38). Beide Formen sind niederliegend, zart, dünn, aber grossblätterig und ausserordentlich armblütig, was wohl die Folge der Schattigkeit des Standortes sein wird. R. Guentheri f. polyantha mit erst aufrechten, dann aber von den Felsen herunterhängenden SchössHngen, derben Blättern, aufrechten, überaus zusammengesetzten, bis zur Spitze beblätterten Rispen und vorherrschenden, zahllosen, schwarzvioletten Drüsen- borsten, denen auch schmutziggrüne eingemengt sind. Leoben: Auf sonnigen Felsen im Gössgraben beim Kalten Brunnen. Glimmer- schiefer 535 m (exs. 36). So sehr die blühenden Zweige dieser Form, sowie die Consistenz ihrer Belaubung gegenüber den exs. 38 und 39 auch auch, so ist doch die Gestalt der Sehösslingsblätter aller drei Formen geradezu identisch. B. polyacanthm Gremli in Oest. Bot. Zeitschr. XXI, p. 95 subsp. M, melanaäenius Freyn. Eine dunkelgrüne, üppige Brombeere, die an sonnigen Stellen halbkugelige Büsche mit zahl- reichen bogigen SchössHngen und aufrechten Blütenständen bildet. Nach der von Gremli 1. c. gegebenen Eintheilung gehört B. me- lanadenlus in die sechste Gruppe mit Staubblättern, die zuletzt deutlich niedriger sind als die Griifel (aber nicht einreihig), dicht behaarten jungen und fast verkahlten, ausgewachsenen Carpellen, stielrundlichen Schösslingen, unterseits nicht filzigen Blättern, grün- lichen oder weissen Staubbeuteln, deutlich (purpurn- oder violettroth) gefärbten Stieldrüsen wenigstens des Blütenstandes, (reichlich, nicht sparsam) behaarten Schösslingen, unterwärts rothen Griffeln, locker- rispigem, vielblütigem Blütenstand, der bis oben mit allmälig ab- nehmenden, einfachen (an meiner Pflanze auch dreizähhgen) Laub- blättern besetzt ist. und feinen, reichstacheligen Rispenzweigen und Blütenstielen. Doch sind die Blätter unterseits nicht fast aschgrau, sondern kaum blasser, beiderseits ziemlich reichlich schimmernd 375 behaart und jene der Schösslinge sehr gross (das Endblättchen bis 12'3 X 8'6 era. die seitlichen, recht assymetriseheu wenig kleiner). Die Bestachelung der rothvioletten Schösslinge und Blatt- stiele ist ungemein reich, aber fein, ebenso deren Bekleidung mit dunkel-violetten, sehr ungleich langen Stieldrüsen. Die Blütenzvt^eige sind etwas zickzackförmig, verhältnissmässig dünn, dunkelgrün, filzig, mit sehr zerstreuten, sehr feinen, geraden, fast schwarzen Stachelborsten und verschieden langen (aber meist kurzen) schwarz- violetten Stieldrüsen bekleidet. Die Inflorescenz ist fast bis zur Spitze durchblättert. Die Blätter der Blütenzweige sind am Rande und den Nerven beiderseits, u. zw. jene an der Spitze des Blüten- standes geradezu massenhaft kurz- und schwarz-stieldrüsig. Der Blütenstand ist cylindrisch, seine untersten Zweige ein- bis drei- blütig, etwas entfernt, die übrigen cymös drei- bis traubig fünf- blütig, schief aufrecht. Die Blüten sind mittelgross, mit auffallend schmalen, länglichen, weissen Fetalen, weissen Staubfäden und leder- gelben (beim Aufblühen wohl grünlich-weissen) Antheren, zuerst gelbgrünen, aber bald karminrothen Griffeln, welche über die Staub- blätter deutlich hinausragen. Die Kelchblätter sind eilanzetthch, geschwänzt-spitzig, beiderseits weissfilzig, innen am Grunde öfter mit karminrothem Fleck, aussen über und über igelboistig von schwarzen Drüsenhaaren, während und nach dem Blühen abstehend. — Nach Foeke 1. c. gelangt man bei Bestimmung dieser Brom- beere in die Verwandtschaft des R. GuodJieri, R. Kultenhacliii und it. hirtus, die aber alle sehr verschieden sind, und nur. wenn man sich über die Farbe der Stieldrüsen hinwegsetzt, in die Ver- wandtschaft des R. Bayer i, neben den Focke den R. polyacanthus stellt. Nach Haläcsy 1. c, S. 266 und ff., gelangt man zu. R. poly- acantJuis und R. Giientheri, die dort beide neben einander stehen. Thatsache ist. dass meine Brombeere durch die reichUche Bekleidung der Oberseiten der Blätter der blühenden Zweige mit dunklen Stiel- drüsen von allen diesen Formen leicht zu unterscheiden ist und dass sie sieh am zwanglosesten dem R. polyacanthus GreraH an- schliesst. Bösenstein : Im Sunk beim Graphitwerk an sonnigen, grasigen Plätzen auf (Ohlorit-?) Schiefer bei 983 ra Höhe. R. attennatns Gremli in Oest. Botan. Zeitschr. XXI, pag. 95 — 96. Schöckel-Berg. An Waldrändern am Schöckel ober Radegund, auf Kalk, 1000 m über dem Meere (exs. 5). Eine niederliegende, saft- grüne, im Bau der Blütenzweige dem oben beschriebenen R. me- lanadenius ähnliche Brombeere, mit schwach kegeliger, zusammen- gesetzter, vielblütiger, unten ein- bis zweiblätteriger Rispe, welche sich durch Graufilzigkeit der Blütenstiele und verhältnissmässig redu- cirte Bekleidung mit schwarzvioletten Stieldrüsen von grösserer oder kleinerer Länge, die aber nicht auf die beiderseits mehr oder weniger schimmernd behaarten Blätter übergehen, ausgezeichnet. Die Schöss- lingsblätter sind oberseits sehr schwach behaart. Nach Focke 1. c. gelangt man bei der Bestimmung zu it. Giientheri, nach Gremli 376 zu 11. attenuahis, den Focke dem Formenkreise des B. Guentheri zuweist. Nach Haläcsy, der den B. attemiafus nicht hat, gelangt man am ehesten zu B. Bayeri. Diesem steht meine Brombeere auch nahe, sie weicht aber durch den reichblütigen, schwaeh- conischen, nur unten beblätterten Blütenstand sowohl von ihm als auch von B. Guentheri, von ersterem auch noch durch die Be- schaffenheit der Stieldrüsen reichlich ab und ist beiden habituell genug unähnhch. B. Bayeri Focke var. apricus Freyn. Die Kelche meiner, im Abblühen gesammelten Exemplare sind alle stark zurückge- schlagen (trotzdem ist an den ganz unähnlichen B. Preismanni gar nicht zu denken!). Uebrigens zeigen auch Exemplare des B. Bayeri, welche Focke selbst bestimmt und die Holuby ver- theilt hat, schief zurückgerichtete (wenn auch nicht so total reflexe) Kelchzipfel und beiderseits schimmernd behaarte Blätter, wie meine Pflanze, die ich auch sonst übereinstimmend finde. Insbesondere sind ihre Schösshnge stielrund, fast liegend (aber allerdings nur sehr zerstreut breitstachelig), die Endblättchen der Schösslings- blätter herzförmig, die Rispe bis zur Mitte durchblättert, die Be- wehrung hellnadelig und roth-stieldrüsig. reichlich, die Fetalen schmal, länglich, weiss, die Staubfäden weisslich (wohl von Griffel- höhe), die Antheren braun (beim Aufblühen wohl auch weisslich). die Griffel lichtgrün. Ich halte meine Brombeere für Sonnenform des B. Bayeri. Freyenstein: in einem sonnigen, bauschigen Holzschlage des Jesuiterwaldes oberhalb des Einganges zum oberen Tollinggraben. in Gesellschaft von B. tomentosus, B. hifrons und B. Idaeus dichtes Gestrüpp bildend. Kalk, 700 m. B. Ehneri A. Kern. var. _B. pilosior m. Beide Blattseiten schimmernd behaart, die Unterseite jedoch dichterund dabei blasser, das oberste der Schösslingsblätter unten dicht graufilzig, die Fetalen weiss, zart rosa überlaufen — sonst mit der von Focke 1. c. p. 390 bis 391 gegebenen Beschreibung gut übereinstimmend. Schöckel- Berg: an Waldrändern ober ßadegund, Kalk, 1000 m (exs. 4) mit B, bifrons und B. attenuatns. B. Ehneri var. M, anacaniptus m. Die Kelche an der Frucht fast ausnahmslos zurückgeschlagen! Das Indument der Blattober- seite noch reichlicher als bei Vorigem, an der Blattunterseite der Schösslinge mehr oder weniger graufilzig und schimmernd — doch verliert sich der Filz mit dem Alter. Mariatrost: in Hecken eines Ackerrandes am Ostrande des Eggwaldes in Rettenbach; Tert. Schotter. 500 m (exs. 10). An einer noch vorhandenen Blüte sind die Fetalen breit elliptisch, weiss, Staubblätter (sammt Anthere) und Griffel blassgrün. Die Früchte sind wenigpflaumig, einzelne Pfläumchen kleiner als die anderen und daher schliesslich vielleicht fehlschlagend. Diese Form erinnert stark an B. fossicola Hol.! allein die Bestachelung des Schösslings ist feiner und der Kelch ist zurückgeschlagen. — Ferner bei Wenisbuch an einem Bachrande 377 unter Schwarzerlen auf tert. Schotter bei 490 m (exs. 21) in einer noch zarter bestachelten Form mit büschelig-schirmförmigem, ziem- lich armblütigem Blütenstand. — In derselben Gegend in einer Weghecke mit R. Laschii dichte Gestrüppe bildend auf tert. Lehm, 490 — 500 m (exs. 23) ; wie voriger, aber noch schlanker, der Blüten- stand von den Blättern ganz übergipfelt, auch länger. Gegenüber von Focke's Beschreibung sind alle hier als E. Ebneri angeführte Formen durch das reiche Indument und durch die an Nr. 10, 21 und 23 vollkommen zurückgeschlagenen Kelch- zipfel verschieden. Die Unterschiede von R. orthacanthus sind aber viel erheblichere, und deshalb zog ich vor, diese Formen mit R. Ebneri varietäts weise zu vereinigen. Ein Bastard R. dumetonim X hirtus oder R. caesius X ^tirtus kann die Pflanze nicht sein, da R. hirtus in der Gegend fehlt. Von Eubatus-Formen sah ich in 200 — 300 m Umkreis von Nr. 21 und 23 nur noch R. Gremlii (sehr zahlreich), it. bifrons (zahlreich), R. tJiyrsmithus (nur einen grossen Busch) und it. Laschii (eine grosse Gruppe), sowie die unten fraglich als R. bifrons X Ebneri bezeichnete Brombeere. Nr. 10 hatte in etwa 80 m Entfernung R. Gremlii, R. thyrsanthus und R. rhombifolius zu Nachbarn. jR. bifrons X Ebneri? Sieht dem R. Ebneri obigen Sinnes ähnlich. Der Blütenstand ragt aber über die Blattregiou stark hinaus, ist breit pyramidal oder schmal, nur unten, bis zur Mitte oder ganz durchblättert; die untersten Zweige sind erheblich länger als die obersten und traubig, die Blüten (im getrockneten Zustande) zart rosenroth überlaufen. Mariatrost : unter Schwarzerlen am Bache unterhalb Wenisbuch. Tert. Schotter, 480 m (exs. 22). R. Laschii Focke 1. c. p. 402, die ganz drüsenlose Form. Mariatrost: bei Wenisbuch in einer Weghecke mit R. anacamptas mächtige Büsche bildend. Tert. Lehm, 490 — 500 m (exs. 24). Es geschieht selten, dass die Beschreibung einer Brombeerart so vollständig zu der zu bestimmenden Pflanze passt, wie im gegebenen Falle. Zuerst hielt ich diese Brombeere allerdings für eine Form des it. siiberectus (den ich in Steiermark bisher nirgends gesehen habe), verführt durch den Habitus der Büsche; sie entwickeln nämlich kräftige Schösslinge, die sich zuletzt hochbogig aufrichten und an denen die kurzen, zu zwei bis drei in den Blattachseln ge- büschelten Blütenzweige gleich Kerzen parallel in die Höhe stehen. Allein diese SchössUnge sind stielrund, armstachelig, die heurigen flachbogig sehr lang und ihre fünfzähligen Blätter haben gestielte mittlere Seitenblättchen, an deren Stielchen die unteren Seiten- blättchen sitzen, die Früchte sind wenigpflaumig und schlagen theilweise fehl. — Haläcsy hält R. Laschii für einen Bastard von der Combination R. caesius X thyrsanthus. Das passt nun gar nicht, denn sowohl R. caesius als R. thyrsanthus fehlen in der Umgebung des Standortes; dort kommen nur in weiterer Um- gebung R. Gremlii und R. bifrons und in unmittelbarer Nachbar- schaft R. Ebneri vor. Ich halte R. Laschii also für keinen Bastard. 378 Potentilla minima Hall. fil. Nur ein Stück am Eeiting (Wett stein). Alchemilla vulgaris L. a. hybrida Beck : in Matten am Plateau des Polster, Kalk, 1880 m. A. montana Willd. (.-1. vidg. ß. typica Beck) am Reiting (Wettstein) vom Habitus der vorigen, aber kahlblütig und auch sonst schwächer behaart. Thörlgraben: Wegböschungen im Wald- thale bei der Station Margarethenhütte, Thonschiefer, 650 m. A. glabra Poir. Prebichl: im Gestände der Giesbäche gegen die Platte zu, Kalk, 1250 m, in stattlichen Exemplaren. A. alpina L. (wohl ebenfalls A. podopliylla Tsch.). Dohnen der Sonnenschien-Alm häufig. 1400 — 1500 m. Rosa tomentosa Sm. ^. cinerascens Keller ap. Beck. 1. c. p. 814. Preyenstein: nur ein Strauch im Holzschlage an der Theilung des oberen Tollinggrabens. 650 ra. Sorbus Aucuparia L. ß. iypica Beck 1. c. 708. Bösenstein : vereinzelt als kleiner, etwa 4 m hoher Baum zwischen Krummholz am grossen Bösensteiner See. Gneiss, 1770 m, am 24. JuU in Blütenfülle. Scheint obere Verbreitungsgrenze auf völlig ebenen Standorte. Aria Chomaemespilus Host, am Eeiting (Wettstein). A. nivea Host. Freyenstein: gemein in Laubgehölzen und Gebüschen der Kalkseite, z. B. an den Felswänden des oberen ToUinggrabens, Kalk. 700 m. A. Mougeotii ß. austriaca Beck 1. c. p. 714. Tragöss: ein kleiner Baum am Waldrande beim Schneebauer, 1000 m, am 2. August in Frucht. Die Blätter meiner Pflanze sind übrigens nicht rund, sondern länglich-elliptisch, und die Lappenlänge erreicht bis 1 cm bei etwa 7 cm Blattbreite der grössten Blätter. In näherer Umgebung weder A. nivea noch Sorbus Aucuparia. Epilobium trigonum Schrank am Fusse des Eeiting (Wett- stein) mit bis zur Stengelmitte herauf zu zwei gegenständigen Blättern ; Prebichl : in nassen Strassengräben am Passe selbst, auf diluv. Schotter, Grauwacke und Kalk, 1230 ra, die Form mit durchaus paarweise gegenständigen Blättern. E. alsinefolium Vill. am Leopoldsteiner See (Wettstein), eine hochwüchsige Form. E. alsinefolium X subtrigonum, Prebichl : in nassen Strassen- gräben am Passe selbst mit E. trigon. oppositifolium auf diluv. Schotter, Grauwacke und Kalk bei 1230 m. Die Pflanzen sind von Tracht und Kleinheit des E. alsinefolium, aber stark kantenleistig. ziemlich behaart mit mehr oder weniger stark gezähnten Blättern; dazu haben sie unterirdische, dickschuppige Ausläufer, wie E. alsinefolium. Circaea intermedia Ebrh. Leoben: sehr üppig am Waldrande im Gössgraben beim Kalten Brunnen, auf Glimmerschiefer, 575 ra. 379 äcmpervirum montanuni L. Bösenstein: im FelsgeröUe des Kessels östlich vom gefrornen See, Gneiss, 1900 — 20Ö0 m. am 24. Juli im Blütenbeginu. Reitiog: im Kaiserthal. Mitte Juli blühend (J. Frey n Neffe) — dieser Standort ist, merkwürdig genug, Kalk! — am Polster (J. Freyn Neffe; ausserdem sah ich lebende Exemplare, die ein Sommerfrischler von hier auf den Prebichl gebracht hatte). Ich selbst habe die Pflanze am Polster, der m der Alpenregion aus Kalk besteht, nicht gesehen. Da S. montanum eine ürgebirgspflauze ist, so ist dieses Vorkommen auf Kalk weiterer Untersuchung und Bestätigung werth. S. hirtum L. Wald: am Zeiritzkarapl, Kalk, 2145 m leg. (J. Freyn Neffe). — Freyenstein: auf Felsen und steinigen Hügeln beim Steinbruche, Kalk, 650 m. Die von mir, Oest. Bot. Zeitschr. XLVIII, 248. fraglich für S. Hillebrandn gehaltene Form von Kraubath kann dieses nicht sein, da sie breitblättrig ist. Im Topf ist sie eingegangen. S. Hillebrandil Schott? Freyenstein: auf schattigen Felsen unter Föhren am Wege nach Mitteudorf gleich hinter dem Stein- bruch, Kalk, 610 m, am 11. August in Blütenfülle. Eine derbe, auffallend schmalblättrige Form (die Eosettenblätter sind schmal- lanzettlich), die sonst von S. hirtum auch durch das Vorhandensein von gestielten Brutknospen verschieden zu sein scheint. Ich kann weder die Originalbeschreibung noch Exemplare dieser Form vergleichen. 8. arenarium Koch (an et S. Neilreichii Schott var. lati- folium ?) Leoben : auf Felsen im Gössgraben beim Kalten Brunnen. Glimmerschiefer. 530 m, Mitte August in Blütenfülle, aber bis in den September hinein blühend (J. Freyn Neffe). Die gemeinte Pflanze sieht dem >S'. hirtum ganz ähnlich, ist also breitblättrig (sehmal sind nur die Eosettenblätter der noch nicht blühbaren Exemplare). Die Rosettenblätter, untere und mittlere Stengelblätter sind beiderseits kahl, die oberen beiderseits kurz papillös. alle am Rande dicht gewimpert. Ganz vereinzelt kommen im September Soboli vor. Die von mir in Obersteiermark gefundenen Sempervivum der lovisbarba-Gruppe lassen sich nach folgendem Schema unter- scheiden : A: mit Soboli und Brutknospen; saftgrün, auffallend schmal- blättrig, grossblütig; Kalkpflanze: S. Hillehrandii Schott? B: Im Herbst mit spärlichen Soboli, zur Blütezeit ohne solchen; saftgrün oder etwas grau, niedrig oder hochwüchsig, klein- oder grossblütig. breitblättrig, die oberen Blätter beiderseits papillös, die unteren und mittleren Stengelblätter sowie jene der Rosette beiderseits kahl, Schieferpflanze: S. Neilreichii Schott, var. laüfolium? oder Form von 6'. arenarium Koch. 380 C: a) Gelbgrün bis saftgrün, breit und gedrungenblättrig, grossblütig. Niedrige Kalkpflanze ohne Soboli. /iS. hirtum L. b) Graugrün, breitblättrig, grossblütig; niedrige Serpentin- pflanze: das Sempervivum von Kraubath. Sedum atratuui L. Bösenstein : im Felsgerölle des Sunk, ober- halb des Graphitwerkes, mit anderen Kalkpflanzen bei nur 1050 m — hier untere Grenze. Die lebende, blühende Pflanze ist gelbgrün, erst später wird sie, sowie auch beim künstlichen Trocknen ± schwarz-purpurroth. — Am ßeiting (Wettstein). S. annuum L. Leoben : auf Felsen im Gössthale beim Kalten Brunnen. Glimmerschiefer, 585 m. S. holoniense Lois., Koch Syn. ed. 3. pag. 224. Schöckel- Berg: in einem steinigen Holzschlage oberhalb des „Sattel" mit beiden folgenden Arten. Kalk. 1320 m, obere Grenze! — Noch heute ist man nicht einig darüber, ob S. holoniense mit S. sexangulare L. identisch ist oder nicht. Aus weiter unten von selbst ersichtlichen Gründen musste ich dieser Frage näher treten und that es ganz unabhängig von den vielen Meinungen, welche über dieses Thema bisher zu Tage gefördert sind. S. holoniense ist durch ungemein dicht stehende, exact walzliche (also nicht eiförmige) Blätter, die an den nicht blühenden Stämmchen sehr deutlich und regelmässig sechszeilig stehen, ausgezeichnet. Die Blätter sind nicht gespornt, sondern am Grunde schief gestutzt und ganz flach (also nicht genabelt) und mittelst eines winzigen, aus der Grundfläche hervortretenden Stielchens am Stengel befestigt. Im Querschnitte sind sie vom Bücken her ein wenig zusammengedrückt, die unter- sten bei gleicher Breite etwas kürzer, die oberen etwas länger und diese weniger zusammengedrückt. Die Cymenzweige tragen sehr kurze Seitenzweiglein (von Blattlänge), auf denen erst die Blüten zu zwei stehen. .Jede Einzelnblüte ist deutlieh gestielt (ihr Stiel gleich Va Kelchblattlänge). Die Kelchblätter sind etwas ungleich, das grösste ist etwas länger als die Hälfte des Petalums (etwa 2V4 mm), aufrecht, flach cylindrisch. ganz stumpf, fast wie die Stengelblätter beschafi'en. Die Fetalen, 3*5 mm lang, sind zwischen den aufrechten Kelchblättern hori- zontal ausgebreitet bis schräg zurückgerichtet, goldgelb, lanzettlich, spitz und etwas kapuzenförraig zusammengezogen. Die 10 Staub- blätter sind goldgelb, die Filamente fädlich, steif, Vs ^^^ ebenso lang wie die Fetalen; die Antheren überhöht ellipsoidisch, beim Verstäuben jedoch kugelig, immer viel kürzer als die Filamente. Die fünf Fruchtknoten sind goldgelb, etwas S-förmig gebogen, cylindrisch nach innen zu einer scharfen Kante zugeflacht, sonst in den mit den Antheren gleich hohen Griffel allmälig verschmälert, Narbe punktförmig, gelb. (Fortsetzung folgt.) 381 Eiiphrasia Cheeseniani spec. nov. Von R. V. Wettstein (Wien). (Mit 5 Figuren.) Seit Veröffentlichung meiner Monographie der Gattung Eiiphrasia (1896) ist mir durch Zusendungen von allen Seiten ein umfangreiches Materiale zum Studium zur Verfügung gestanden; ich selbst habe naturgemäss meine die (.tattung betreffenden Unter- suchungen fortgesetzt. Trotzdem möchte ich noch längere Zeit ver- streichen lassen, bevor ich an eine Veröffentlichung von „Nach- trägen^ schreite. Dagegen erseheint es mir aus verschiedenen Uründen zweckmässig. Diagnosen wichtigerer neuer Arten schon früher zu publiciren. Eine solche von systematischem Interesse fand sich unter einer sehr schönen Sendung neuseeländischer Euphrasien, welche mir Herr J. F. Cheeseman. Curator des Museums in Auckland. im März 1897 in freundlicher Weise zukommen Hess. Ich veröfientliche hier eine Beschreibung dieser neuen Art. Planta annua, tenuis, cca. 5 cm alta. Oaulis tenuis asceudens ramosus uno in latere solura crispule hirsutus ; ramis ascendentibus. infimis saepe jam ex asillis cotyledonum orientibus, hinc inde iterum ramosis. Folia caulina sessilia, parva, internodiis breviora, inferiora obovato-cuneata, superiora ovata, omnia obtusa, dentibus obtusis utrinque 2 — 4, breviter setosa et pilis glanduliferis crispulis sparsis obsita. Inflorescentia non densa, sed florum paria disjuncta. tiores longe pedicellati. pedunculis ad 15 mm longis, fructiferis curvatis. Oalyx campanulatus lobis brevibus obtusis margine subrevolutis, breviter setosis et sparse glanduloso-pilosis, fruetifer modice accretus. Corolla ad 10 mm longa, pro magnitudine plantae magna, infuudi- buliformi-bilabiata, tubo calycem superante. lobis labii inferioris obtusis rotundatis non emarginatis. Oolor floris mihi ignotus (albus?) ^). Germen quoque in loculo ovulis pendulis binis. Capsula obovata, calycem superans, margine ciliata, caeterura glabra. quoque in loculo seminibus duobus. New Zealand. South Island: Mt. Arthur Plateau. Nelson, alt. 4000 ft. — Mt. Owen. Nelson, alt 4000 fl. — leg. J. P. Cheese- man. — Ich habe diese Art nach dem um die Erforschung der Flora Neuseelands so verdienstvollen Curator des Auckland-Museums be- nannt. Euphrasia Cheesemani ist eine schon habituel recht auffallende — in schwachen Exemplaren einigermassen an eine Veronica serpylli- folia erinnernde — Pflanze, die fast von säramtlichen anderen Arten der Gattung stark verschieden ist, vor Allem durch die langgestielten Blüten und die zweieiigen Fruchtknotenfächer. Durch das letzt- ^) Cheeseraann sagt in einem an mich gerichteten Briefe: „It is worth remarking that it [E. Gockayiana) is the only species we have with the flowers altogether yellow — all the others — also auch E. Cheesemani {Wett- stein) — have white flowers with a yellow centre". Oesterr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1900. 29 382 eiwähnte Merkmal nähert sie sich an E. repens Hook. (Flora Nov. Zel. I. p. 199. [1853] und leon. plant. Third. Ser. Vol. III. p. 65) und der E. Dyeri Wettst. (Monogr. S. 267), in zweiter Linie dem Anayofperma dispermum (Hook j Wettst.^) Eiiphrasia repens Hook, kenne ich aus eigener Anschauung nicht; dieselbe unterscheidet sich aber nach der Beschreibung Hooker's von E. Cheesemani durch die kriechenden Stengel und niederUegenden wurzelnden Aeste, durch die dichtstehenden dreilappigen Blätter, durch die kurz ge- Figuren-Erklärung. Fig. 1. Ganze Pflanze in natürl. Grösse. — Fig. 2. Einzelne Blüte, 3 fach vergr. — Fig. 3. Fruchtknoten durch Chloralhydrat durchscheinend gemacht, 12 fach vergr. — Fig. 4. Reife Frucht, 4 fach vergr. — Fig. 5. Reife Frucht im Längs- schnitte, 4 fach vergr. stielten Blüten und durch spitzere Kelchzähne. — E. Dyeri Wettst. ist durch die tiefgezähnten Blätter, die spitzen Kelchzähne und wesentlich kürzer gestiehen Blüten und Früchte von der neuen Art verschieden. — Anagosperma dispermum endlich weicht durch die eineiigen Fruchtknotenfächer, den eigenthümlichen Fruchtbau und die Form der Blüte noch viel mehr von E. Cheesemani ab. Was die systematische Stellung der neuen Art anbelangt, so steht sie unter allen Arten der Gattung wohl der E. repens am nächsten ; sie bildet ') Vgl. Wettstein in Ber. d. deutsch, botan. Ges. 1895. 383 vielleicht mit ihr zusammen jene Gruppe innerhalb der Gattung, von der Anayosperma abzuleiten sein dürfte und welche durch zweisaraige Fruchtfächer mit übereinander stehenden Samen zu charakterisiren wäre. E. Dyeri hat zu dieser Gruppe auch Beziehungen durch die zweieiigen Ovarfächer, doch stellt sie insoferne wieder einen anderen Typus dar, als hier die beiden Ovula neben einander stehen.^) In Folge einer gewissen habituellen Aehnliehkeit und der analogen Verbreitung könnte E. Cheesemani auch mit E. Berggreni Wettst.^) und E. Zclandica Wettst.^) verwechselt werden; beide sind durch die vielsamigen Fruchtknoten und Kapseln, dann aber auch durch die viel kürzer gestielten Blüten, durch die andere Form der Corolla, durch die bei der Fruchtreife sehr stark vergrösserten Kelche unschwer von ihr zu unterscheiden. Ueber eine biologisch bemerkenswerthe Eigenschaft alpiner Compositen. Von Dr. August v. Hayek (Wien). Bekanntlich zeigen in der alpinen und höheren subalpinen Region zahlreiche Vertreter der Familie der Compositen eine auf- fallend dunkle Färbung des Hüllkelches. Wir finden diese Er- scheinung z. B. bei manchen Cre^Jis- Arten, so bei C. Terglotiensis Kern., C. Jacquini Tsch. u. A., bei vielen Hieracien, wie bei H. Hoppeanum Schult., glaciale Lach., auranüacmn L., ohscurum Rchb., alpinum L., nigrescens W., iidyhaceiint Jacqu., bei Wille- metia stipitata Cass., Taraxacum alpinum Koch., Centaurea alpe- stris Heg., Carduus personata Jacq., Saussiirea- und Leontodon- Arten u. s. w. Von diesen Formen sind Manche Arten, die den Alpen eigenthümlich sind und keine nahen Verwandten in tieferen Regionen haben, andere wieder sind jedoch Parallelformen oder auch alpine Rassen oder Varietäten von Pflanzen der Ebene. Da wir bei letzteren eine solche Schwarzfärbung der Hüllkelche nicht beob- achten, zeigt uns ein Vergleich der miteinander verwandten Formen des Hochgebirges und des Tieflandes, auf welche Weise diese Schwarzfärbung zu Staude kommt und wir finden, dass diesbezüglich zwei Vorgänge möglich sind. Der eine Fall, und zwar der wohl weitaus häufigere, ist der, dass die Hüllschuppen hell, meist grün gefärbt sind, bei zuneh- 1) Ich bemerke bei dieser Gelegenheit, dass alle anderen bisher bekannten neuseeländischen Euphrasien — nämlich E. Zelandiea Wettst., E. Bergyreni Wettst., E. revoluta Hook, f., E. Munroi Hoiik f., E. cuneata Forst. — mehr- reihige Fruchtknotenfächer haben, wovon ich mich neuerdings durch eine genaue Untersuchung überzeugen konnte. 2) Monographie S. 264. 3) a. a. 0. S. 265. 29* 384 raeiider Höhe des Standortes jedoch dunkler, und schliesslich ganz schwarz werden. Als Beispiele hiefür mögen dienen : Taraxacuni ofßcinale Wigg. und 2\ alpinum Koch., Hieracium inacrarithiim Ten. und H. Hoppeaniim Schult., und H. florentinum All. und H. ohscurum Kchb. Einen anderen Modus, diese Schwarzfärbung zu erzielen, zeigen uns aber einige Ccntaurea- Arten. Bei Centaurea dubia Sut. {C. transalpina Schi) sind die Hüllschuppen am Ende mit einem kurzdreieckigen, kämmig gefransten, tiefschwarzen An- hängsel versehen. Bei Exemplaren aus tieferen Lagen, z. B. aus OberitaUen oder den Thälern Südtirols, sind diese Anhängsel klein. 1 — 2 mm lang und breit und lassen die grünen Nägel der Hüll- schuppen unbedeckt, so dass die Hülle schwarzgefleckt erscheint. Bei zunehmender Meereshöhe des Standortes werden diese An- hängsel deutlich grösser, und an Orten von 1000 — 1400 m Meeres- höhe sind sie so gross, dass sie sich gegenseitig mit ihren Rändern decken und die Hülle tief schwarz gefärbt ist. Koch hat solche Formen als var. Candollii bezeichnet. Auch bei C. Scahiosa finden sieh ähnliche dreieckige, kämmig gefranste schwarze Anhängsel, doch laufen sie hier beiderseits am Baude der Hüllschuppen ziemlich tief herab, so dass letztere schwarz gesäumt erscheinen. Dieser schwarze Saum ist 1 — 2 mm breit. und die grünen Nägel sind deutlich sichtbar. Bei der mit C. Scahiosa L. zunächst verwandten, die Krummholzregion der Alpen bewohnenden C. alpestris Heg. sind die Anhängsel jedoch bedeutend länger und der schwarze Saum der Hüllschuppen bedeutend breiter, so dass von den grünen Hüllschuppen nichts zu sehen und die ganze Hülle tief schwarz ist. Dieser letztgeschilderte Vorgang, bei welchem also nicht die sonst hellgefärbteu Blättchen des Hüllkelches in höheren Lagen eine dunkle oder schwarze Farbe annehmen, sondern wo an und für sich, auch in der Ebene, schwarz gefärbte Theile derselben sich der Fläche nach vergrössern, um eine Sehwarzfärbung der ganzen Hülle hervorzurufen, beweist uns, dass diese Schwarzfärbung nicht nur eine Folge der in der Alpenregion so häufig auftretenden inten- siveren Färbung der Blütenköpfchen sein kann, sondern dass wir vermuthlich in ihr eine Anpassuugserscheinung an die klimatischen Verhältnisse der höheren Region sehen. Als Schutzmittel für das Chlorophyll ist sie wohl kaum auf- zufassen, da die Chlorophyllmengen, die in den Hüllschuppen ja thatsächlich vorhanden sind, sehr gering und für die Pflanze kaum von Bedeutung sind und die Blätter dieser Pflanzen gerade eines solchen Schutzes entbehren. Hingegen ist zu bedenken, dass diese genannten Compositen zu den am spätesten blühenden Alpenpflanzen gehören, und bei den kurzen Tagen und der von den Nächten ge- brachten starken Abkühlung es bei ungünstiger Witterung oder frühem Wintereintritt leicht geschehen könnte, dass sie ihre Früchte nicht mehr zur Reife bringen. Es ist daher zweifellos für diese Pflanzen von Vortheil. wenn alle verfügbare Wärme den jungen 385 Früchten zugänglich gemacht wird. Bekanntlich ist nun die strah- lende Wärme der Sonne in der alpinen Region eine sehr grosse, da aber die Früchte derCompositen in dem Hüllkelch eingeschlossen sind, sind sie gegen die Wirkung dieser Strahlen gleichsam wie durch einen Schirm geschützt. Nun werden aber die Wärmestrahlen durch dunkle, bezw. schwarze Gegenstände in grosser Menge absorbirt. Es wird also durch die Schwarzfärbung der Rühe die strah- lende Wärme den jungen auszureifenden Früchten zugeführt; dieser Vorgang hat vor einer directen Besonnung noch den Vortheil. dass die schützende Decke des Hüllkelches eine zu rasche Wärmeabgabe zur Nachtzeit hintanhält; und wir können daher dieser Schwarz- färbung der Hüllen die Function zuschreiben, die strahlende Wärme zu absorbireu und so den im Hüllkelch eingeschlossenen jungen Früchten nutzbar zu machen. Ein interessantes Beispiel, wie ein und dasselbe Organ bei geringen Aenderungen in seiner Ausbildung geradezu entgegen- gesetzte Functionen ausüben kann, zeigt uns Centaurea Jacea. Bei ihrer in den heissen Geläuden Oberitahens, Südtirols und der süd- lichen Schweiz vorkommenden Unterart C. bracteata Scop. sind die Anhängsel der Hüilschuppen hell, fast schneeweiss und stark concav. fast blasig aufgetrieben, so dass sie bei ihrem dachziegelförmigen Aufeinanderhegeii zahlreiche, mit Luft gefüllte Hohlräume ein- sehliessen. In diesem Falle dienen sie augenscheinlich dazu, die Köpfchen vor der ihnen durch die Sonnenhitze drohenden Aus- trocknung zu schützen. Bei der die Wiesen der Voralpen bewohnenden ü. Jacea L. var. maiiiscula Eouy. hingegen sind diese Anhängsel flach, eng einander anliegend und tief dunkelbraun, fast schwarz gefärbt, und haben augenscheinlich den oben geschilderten Zweck, möglichst viel W' arme zu absorbiren ; dort also die schädliche Wirkung der Wärme abhalten, hier im Gegentheile möglichst viel Wärme aufzusammeln. Aehnliche Einrichtungen, wie die Schwarzfärbung der Hülle bei den Oompositen. finden wir auch bei alpinen Vertretern anderer Famihen, so die Dunkelfärbung der Kelche mancher Caryophyllaceen (z. B. Sapouarid PnmiJio [L.] Fnzl.). Scroplmlariaceen {Pedicularis- Arten). der Spelzen bei vielen Gramineen etc. In den meisten dieser Fälle ist die dunkle Färbung allerdings durch Anthokyan bewirkt, was bei den Oompositen gewöhnlich nicht der Fall ist, und dem Anthokyan kommt ja eine erwärmende Wirkung schon dadurch zu, dass es in der Lage ist, Licht in Wärme umzusetzen. In jenen Fällen aber, wo die Anthokyanfarbung eine so intensive ist, dass sie für Lichtstrahlen vollkommen undurchlässig ist. dürfte diese Eigenschaft desselben kaum mehr in Thätigkeit treten und es nur wie die nicht näher bekannten Farbstoffe bei den Oompositen durch die von ihm erzeugte Schwarzfärbung eine erwärmende Wirkung haben. 386 Akademien, Botanische (jesellschaften, Vereine, Congresse etc. 73. Versammlung deutscher Naturforseher und Aerzte in Aachen, 16. —33. September 1900. A b t h e i 1 u n g f ü r B o ta n i k. Sitzung am 17. September. Vorsitzeüder : Prof. Dr. A. Wie 1er. — Prof. Dr. A. Wie 1er hielt einen Vortrag: Ueber die Ein- wirkung der Salzsäure in niedriger Concentration auf die Pflanzen. Der Vortragende konnte constatiren. dass schon schwache Mengen wenig concentrirter Salzsäure bei grünen Pflanzen Hemmung der Assimilation, Störung der Ableitung der Assimilate, Steigerung der Athmung bewirkt. — Ferner berichtete Prof. Wieler über seine Beobachtungen betreffend die tägliche Periode der Athmung bei Laubbäumen, welche bei Buche, Esche und Ahorn das Vorhandensein einer Periodieität bestätigten. Am 18. September faod unter dem Vorsitze von Prof. S. Seh wenden er (Berliuj die General-Versammlung derDeutschen botanischen Glesellschaft statt. Der Vorsitzende erstattete den Jahresbericht und widmete den im Laufe des letzten Jahres ver- storbenen Mitgliedern, besonders Franchet, Zukal. Polak, Scharlock Nachrufe. Prof. Dr. K. Müller (Berlin) erstattete den Cassenberieht. Von Wahlen musste in Aubetracht der Beschluss- unfähigkeit der Versammlung abgesehen werden. Hierauf folgten die beiden angekündigten Sammelreferate. Prof. v. Wettstein sprach über den derzeitigen Stand unserer Kenntnisse, betreffend die Neubildung von Formen im Pflanzenreiche; Prof. G. Klebs (Halle) sprach über einige neuere Ergebnisse der Fortpflanzungsphysiologie. An der den Vorträgen fol- genden Discussion betheiligten sich insbesondere Prof. Magnus (Berlin), Goe bei (München), Noll (Bonn). — Am 18. Nachmittags fand eine Sitzung der botanischen Abtheilung gemeinschaftlich mit der Abtheilung für Agrieultur- Chemie unter dem Vorsitze Prof. Goebel's (München) statt, in der ß. Hartleb (Aachen) über die Morphologie und Systematik der sogenannten Knolle he n- bacterien sprach. Der Vortragende leugnete die Bacteriennatur des Rhizobiums, ohne sich über die systematische Zugehörigkeit in bestimmter Weise zu äussern. Von ihm gemachte Beobachtungen über Sporenbildung bedürfen noch der Bestätigung. Er hält die Rhizobien der verschiedenen Papilionaceen für ernährungphysiologisch beeinflusste Formen derselben Art. An der Discussion betheiligten hich Nobbe (Tharand), Magnus (Berlin), Goe bei (München), Klebs (Halle). Sitzung am 19. September. — Vorsitzender: Prof. v. Wettstein (Wien). — Prof. Dr. P. Magnus (Berlin) berichtete über die neuen Untersuchungen Woronin's betreffend Sclerotinia frudigena und Sc. cinerea, d. s. die beiden, dieselben Speeies- namen tragenden Monilia- Arten, welche Wo ronin nach be- stimmten Anhaltungspunkten der Gattung Sclerotinia einfügt. — 387 Prof Dr. K. Müller (Berlin) referirte über eine Abhandlung von E. Hallier (Hamburg) betitelt: „Das proliferirende persönliche und das sachliche conservative Prioritätsprincip in der botanischen Nomenclatur" . welche der Verfasser zur Kenntnissnahrae der Naturforscher -Versammlung übersendet hatte. Nach längerer Dis- cussion, an der sich insbesondere Magnus, 0. Kuntze (S. Remo), Wettstein, Seh wendener betheiligten, wurde beschlossen, von einer Beschlussfassung über die Hallier'schen Thesen abzusehen und zum Ausdrucke zu bringen, dass die Versammlung es wärmsten s begrüssen würde , wenn der heurige internationale botanische Congress in Paris die Veranstaltung eines weiteren Congresses, der unter Anderem die Nomenclatur- Angelegenheit einer Erledigung zuführen könnte, anbahnen würde. Personal-Nachrichten. Dr. E. Palla. Privatdocent an der Universität in Graz, trat Ende September eine für längere Zeit berechnete Studienreise nach Buitenzorg an. Herr J. Bornmüller ist von seiner Forschungsreise nach den canadisehen Inseln zurückgekehrt. A. C. Moore wurde zum Professor der Biologie am South- Carolina College, Columbia, ernannt. Dr. L. Di eis hat eine auf zwei Jahre berechnete Forschungs- reise nach Südafrika und Australien angetreten. Der Forschungsreisenden Frau Olga Fetschenko ist von Seite des russischen Kriegsministeriuras die silberne Medaille „Für Feldzüge in Central-Asien 1853—1895" verliehen worden. (Bot. Centralblatt.) Gestorben sind: Emmerich Rathay. Professor und Director der önologisch- pomologischen Anstalt in Klosterneuburg bei Wien am 9. September im 56. Lebensjahre. A. Pell er in. Director des botanischen Gartens in Nantes. Inhalt der October-Nummer: Palla E., Kenntniss der Pi7o6o/Ms-Arten. S. 349. — Freyn J., Weitere Beiträge zur Flora von Steiermark. (Forts.) S. 370. — Wettstein R. v., Euplirasüi Cheesemani sp. n. S. 381. — Hayek A. v., Ueber eine biologisch bemerkenswerthe Eigenschaft alpiner Compositen. S. 383. — Akademien, botaniscne Gesellschaften, Vereine, C'ongresse etc. 3. 386. — Personalnachrichten. S. 887. Redacteur: Prof. Dr. E. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redactenr: J. Dörfler, Wien, HI., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift" erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III ä 2 Mark, X— XII und XIV— XXX ä 4 Mark, XXXI— XLI ä 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zupränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 388 INSERATE. NeeSY. Esenbeck etc -t Hfzbde. mit 480 natürl. Abb., Folio, 1828/33, sauber, ord. 300 Mk. f. 80 Mk. — AVillkomm, M. Prodomus Florae Hispanicae, I. u II. Bd. 1861/70, ord. 29 Mk. f. 10 Mk. Wolfgang Bach, Antiquar, Weimar. «<»f{><9>«i$>««««»«»«»<» Im Verlage von Carl Gerold's Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Schulflora fiip die österreiehisehen Sudeten- und Alpenländep (mit Ausschluss des Küstenlandes). Schulausgabe der „Excursionsflora für Österreich". Von Dr. Karl Fritsch, Universitätsprofessor. Umfang 267^ Bogen. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 3*60, gebunden M. 4* — . ExcuFsionsflopa ftp OßsteFreich (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Mit theilweiser Benützung des „Botanischen Excursionsbuches" von G. Lorinser. Von Dr. Carl Fritsch, üniversitätsprofessor. 46 Bogen Octav. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 8' — , in elegantem Leinwandband M. 9* — . NB. Taf. X (Palla) wird der nächsten Nummer beigegeben. OSTERREICHISCHE ßöTANISCHE ZEITSCMIFT. Herausgegeben und redigirfc von Dr. Richard R. v, \A^ettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. L. Jalirgaug, N"- 11. Wien, November 1900, Ueber den Werth der Rankenbildung für die Systematik der Vicieen, insbesondere der G-attung Lathyriis, Von K. Fritsch (Graz). ßekanutlieh werden die Gattungen Laihyrns und Orobus von denjenigen Autoren, welche sie überhaupt getrennt behandeln, der Hauptsache nach nur nach dem Vorhandensein oder Fehlen der Wickelranken an ihren Blättern unterschieden. Wir finden diese Auffassung beispielsweise in Boissier's „Flora orientalis", wo (IL p. 616j allerdings zugestanden wird, dass die Aufrechterhaltung der Gattung Orobus in dieser Umgrenzung nur „quadam pietate" zu rechtfertigen ist. Aber auch jene neueren Autoren, welche die Gattung Orobus mit Lathyrus vereinigen, gebrauchen die Eanken- bildung wenigstens zur Unterscheidung von Untergattungen oder Sectionen, so z. B. Taubert in seiner Bearbeitung der Legumi- nosen in Eugler's „Natürlichen Pflanzenfamilien" (IIL 3. S. 353). Fragen wir uns nun: Ist wirklich die ßankenbildung von so grosser Bedeutung für die systematische Gruppirung der Vicieen, dass es berechtigt erscheint, auf Grund des Fehlens der Ranken eigene Gattungen oder Untergattungen aufzustellen? Sind diese so gewonnenen Gattungen (bezw. Sectionen) natürliche, raonophj- letische Verwandtschaftskreise, d. h. stehen sich die rankenlosen Arten untereinander phylogenetisch näher als irgend welchen ranken- bildenden Arten? In der mit Lathyrus sehr nahe verwandten Gattung Vicia füllt es Niemandem ein, die rankenlosen Arten, wie z. B. Vicia Faba L. oder Vicia oroboides Wulf., dieses Merkmals wegen in eine besondere Section zu stellen. Man stellt vielmehr erstere neben die rankentragende Vicia Narbonensis L., letztere in die Nähe der gleichfalls mit Banken versehenen Vicia sepiuni L. Es handelt sich nun um die Frage, ob eine solche Einreihung der rankenlosen Lathyrus- (bezw. Orobus-) Arten in die einzelnen Artengruppen der mit Banken ausgestatteten Latltyrus- Arten möglich ist. 'Jesterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1900. 30 390 Diese Frage kanu nur in bejahendem Sinne beantwortet werden. Büissier, der, wie erwähnt wurde, die Gattung Orobus aufrecht erhielt, konnte doch nicht umhin, auch in die Gattung Lathyrns einige rankenlose Arten aufzunehmen; es sind dies — abgesehen von Latliyrus Nissolia L. — die Arten Lathyrns tracJiycarjms Boiss., L. nervosus Boiss. und L. roseus Stev. Diese Arten haben nämlich einen gedrehten Griffel und schliessen sich auch sonst an gewisse rankentragende Latliyrus- Arten so enge an, dass Boiss ier, der die zwei ersteren Arten früher^) selbst unter Orobus beschrieben hatte, sich veranlasst fand, sie in seiner „Flora orientalis" zu La- thyrns zu stellen. Merkwürdigerweise hat er aber für die Arten mit nicht gedrehtem Griffel nicht die Consequenz daraus gezogen, sondern die rankentragenden als Section „Orohastrum''^ unter La- thyrus belassen, die rankenlosen aber in die Gattung Orobus gestellt. Schon im Jahre 1843 -) hatte Doli darauf hingewiesen, dass die Eankenbildung bei den Vicieen nicht als Gattungmerkmal ver- wendet werden könne, und versuchte es, die Gattungen Latliyrus und Orobus durch die Beschaffenheit des Griffels zu trennen, indem er alle Arten mit gedrehtem Griffel zu Lathyrns, die übrigen zu Orobus stellte. Dadurch kamen u. a. Lathyrns Aphaca L., L. sphaericus Eetz.. L. pruttusls L., L. palustris L. und L. Ochrus (L.) trotz ihrer Wickelranken in die Gattung Orobus. Im Jahre 1848 gab Godron^j eine neueEintheilung der Gattung Latliyrus (zu der er Orolms einbezog), welche bis heute als die beste, resp. natürhchste bezeichnet werden kann. Er scheidet zunächst die hauptsächlich durch vegetative Merkmale (Reduction der Blätter auf Phyllodien und Ranken) ausgezeichneten Sectionen Chjniennm. Aphaca und Sissolia aus und bringt dann die noch übrig bleibende Hauptmenge der Arten in drei Sectionen: C/caci(?a (monocarpische Arten mit gedrehtem, aber gerade vorgestrecktem Griffel), Eula- thyrus (perennirende Arten mit gedrehtem, aufsteigendem Griffel) und Orobus (Arten mit nicht gedrehtem Griffel). In der Section Orobus führt Godron rankentragende und rankenlose Arten neben- einander auf, während Boiss ier — welcher im Ganzen sich an Godron anschloss — wie erwähnt, die rankenlosen Arten aus- scheidet. Welche rankenlosen Arten mit nicht gedrehtem Griffel zeigen nun nähere Beziehungen zu rankentragenden Arten? Diese Frage kann selbstverständlich in erschöpfender Weise nur nach einer monographischen Untersuchung beantwortet werden. Aber schon bei flüchtiger Durchsicht von Herbarexemplaren stellen sich gewisse Parallehsmen heraus, die unleugbar sind und deshalb hier ange- deutet werden sollen. 1) Boissier, Diagnoses Ser. I. Fase. 6, p. 45. 2) Flora XXVI, p. 105—108. 3) Grenier et Godron, Flore de France I, p. 478—492. 391 Wenn wir zunächst nur die europäisch en Arten der „Gattung Orohus" in Betracht ziehen, so lassen sich dieselben der Hauptsache nach in folgende Gruppen bringen : 1. Die Gruppe des Orohns luteus L. (Ser. Lutei). Diese Artengruppe habe ich zum Gegeustande eingehenderen Studiums gemacht \); sie war der Ausgangspunkt meiner Untersuchungen über Vicieen überhaupt. 2. Die Gruppe des Oruhiis vernus L. (Ser. Verni). 3. Der Formenkreis des Orohus Jiirsutus L. (Ser. Hirsuti). 4. Der Formenkreis des Orohus niger L. (Ser. Nigri). 5. Der Forraenkreis des Orohus iuberosus L. (Ser. Tuberosi). 6. Die Gruppe des Orohus Pannonicus Jacq. (Ser. Albi). Indem ich nun darangehe, die muthmasslichen Beziehungen dieser sechs Artengruppen, bezw. Formenkreise, zu rankentragenden Luthynts- Arten auseinanderzusetzen, wird man es begreiflich finden, wenn ich dabei die Gruppe der Lutei, die ich bereits monographisch durchgearbeitet habe, ausführhcher behandle, als die Mehrzahl der übrigen, bei denen ich mich nur mit Andeutungen begnügen muss, die noch der Bestätigung durch genauere Untersuchungen bedürfen. Ser. Lutei. Als ich im Jahre 1895 meine oben citirte Abhandlung über diese Artengruppe veröffentlichte, waren mir rankentragende Formen aus derselben nicht bekannt. Seither hatte ich aber Ge- legenheit, Herbarexemplare einer in China und Japan wachsenden Latliyr US- Kri zu sehen, welche im Habitus so vollkommen mit den Orohus- A.YiQTi der L?'oTeniber-Nummer: Fritsch K., Ueber den Wertli der Rankenbildung für die Systematik der Vicieen, insbesondere der Gattung Lutityrus. S. 889. — Palla E., Zur Kenntniss der tUobulus-kxi&u. ^. 397. (öchluss.) — Freyn J., Weitere Beiträge zur Flora von Steiermark. S. 401. (Forts.) — V eleno vsky J,, Die Achselknospen der Hainbuche. S. 409. — Sarntbeln L. üraf, Ein Beitrag zur Pilzflora von Tirol. S. 411. — Literatur-Uebersicht. S. 412. — Akademien, botaniscue Gesellschaften etc. 3. 417. — Personalnachrichten. S. 419. Eedactenr: Prof. Dr. R. t. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, HL, Barichgasse 3fi. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift" erscheint am Ersten eines jeden Moniites und kostet ganzjährig IK Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III a 2 Mark, X— XII und XIV— XXX ä 4 Mark, XXXI— XLI ä 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung directbei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zuprännmeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 420 INSERATE. Die directen P. T. Abonnenten der „Oesterreichischen botanischen Zeitschrift" ersuchen wir höflich um g^efällig^e rechtzeitig:e Erneuerung^ des Abonnements pro 1901 per Post- anweisungp an unsere Adresse. Abonnementspreis jährlicb 16 Mark; nur g^anzjährig^e Pränumerationen werden ang^enommen. Die Administration in Wien I., Barbarag;asse 2. Im Verlage von Carl Gerold's Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Schulflora für die österreiehiseheo Sudeten- und Alpenländer (mit Ausschluss des Küstenlandes). Schulausgabe der „Excursionsilora für Österreich". Von Dr. Karl Fritsch, Universitätsprofessor. Umfang 26 V^ Bogen. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 3*60, gebunden M. 4' — . ExcuFsionsfloFa ffip Oesteppeich (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Mit theilweiser Benützung des „Botanisclieii Excursionsbuclies" von G. Lorinser. Von Dr. Carl Fritsch, Universitätsprofessor. 46 Bogen Octav. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 8' — , in elegantem Leinwandband M. 9- — . NB. Dieser Nummer ist Taf. X (Palla) und ein Prospect der Verlagsbucli- handlung Moritz Perles in Wien: Allgemeine Biologie von Prof. Or. Max Kassowitz, beigegeben. ÖSTERREICHISCHE I Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. L. Jahrgang, N«- 12. Wien, December 1900. Untersuchungen über einige Blattformen der Liliaceen. Von Emma Lampa (Wien). Mit Tafel XL Die nachstehende kleine Untersuchung wurde ausgeführt, um eine Anschauung zu gewinnen über die morphologischen und ge- netischen Beziehungen zwischen den Rundblättern und den Flach- blättern der Liliaceen. Als Rundblätter werden solche Blattgebilde bezeichnet werden, welche um eine Längsachse nach allen Radien des Quer- schnittes gleichartig organisirt sind, und keine deutliche Differenzirung in Ober- und Unterseite, oder rechte und linke Seite haben. Blatt- gebilde, deren Querschnitt zwei ungleich lange Achsen besitzt, eine kurze, als Verbindungslinie von der Oberseite zur Unterseite, eine lange, als Verbindungslinie der Flanken gedacht, sollen alsFlaeh- blätter aufgefasst werden. Blätter, welche von beiden Typen sicht- lich abweichen, können als Zwischenformen betrachtet werden. Das Auftreten von Rundblättern ist bekanntlich bei Mono- cotyledonen überhaupt keine seltene Erscheinung. Bei vielen Liliaceen kommen Rundblätter und Flachblätter an derselben Pflanze vor. Nach Angabe mehrerer Forscher^) entwickelt die Pflanze dabei zuerst Rundblätter und dann Flachblätter, so dass die jugendliche Pflanze durch Rundblätter, die ältere Pflanze durch Flachblätter charakterisirt wäre. Ich konnte diese Angaben in vielen Fällen be- stätigen. Es drängen sich nun die Fragen auf, ob dieser ontogene- tischen Aufeinanderfolge auch die phylogenetische entspricht und welche von den beiden Blattformen als die relativ ursprüngliche an- zusehen ist. 1) Vgl. z. B. Th. Irmisch, Zur Morphologie der monocotylen Knolleu- und Zwiebelgewächse. S. 73. C. Raunkiaer, De Danske Blomsterplanters Naturhistorie, S. 196. Öesterr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1900.; 32 422 Die Beantwortung dieser Frage einstweilen verschiebend, will ich zunächst meine Beobachtungen über den Bau der Oberfläche der Rund- und Flachblätter mittheilen. Untersucht wurden hiezu insbesondere: Ornithogaltu)i Boucheanum , Muscari racemosum, Scilla autuni- nialis, Puschkinia scilloides, Chianodoxa Luciliae, HyacintJms provin- calis, Hyacintlins orientalis, Bclhvidia sp., sowie Allium-AviQn. Die Abbildungen auf Taf. XI zeigen besser, als eine ein- gehende Beschreibung dies vermöchte, dass der Unterschied zwischen Ober- und Unterseite des Flachblattes blos in der Zahl und Stel- lung der zu vergleichenden Zellen und Gewebe, nicht aber in einer Verschiedenheit der Zusammensetzung der histologischen Elemente besteht. (Fig. 1, 2. 3, 4, 5 und 7.) Die Unterseite übertrifft die Oberseite durch die Ausdehnung ihrer Fläche, grössere Anzahl von Chlorophyllkörnern in den sub- epidermalen Zellen; im basalen Theile und bei jugendlichen Blättern sind diese Unterschiede noch deutlicher. Die Unterseite zeigt eine kräftigere Epidermis und schärfere Ausbildung der auf die Epi- dermis folgenden Zelllagen. In den Details ist eine besondere Diffe- renzirung nicht wahrnehmbar. Es finden sich beiderseits Spalt- öffnungen vor. Die erste auf die Epidermis folgende Zellreihe be- steht aus länglichen, sehmalen, mit Chlorophyh erfüllten Zellen, welche allerdings auf der Unterseite fester gefügt und regelmässiger angeordnet erscheinen. Die Gefässbündel liegen entweder deutlich auf der Unterseite, oder sie sind auf dieser grösser als auf der Oberseite. Secundäre Gefässbündel werden immer zuerst auf der Unterseite angelegt. (Abbild. 1, 3, 5, 9, 10.) Vergleichen wir nun Flachblatt mit Eundblatt, so finden wir alle Merkmale der Unterseite des Flachblattes genau wiedergegeben auf der ganzen Oberfläche des Eund- blattes. (Abbild. 2, 4, (5.) Die Abbildungen machen hinlänglich ersichtlich, dass die Unterseite des Flachblattes mit der Oberfläche des Rundblattes übereinstimmt. Auch die anderen untersuchten, auf Taf XI nicht abgebildeten Arten verhielten sich ebenso. Es entspricht also rein mor- phologisch die gesammte Oberfläche des Rundblattes der Unterseite des Flaehblattes. Versuchen wir zu einer Vorstellung über den genetischen Zusammenhang der Blattformen zu gelangen, so ergeben sich zunächst zwei Alternativen. Es könnte das Flachblatt aus dem Rundblatt durch Einschiebung, respective nachträgliche Differenzirung der Oberseite, oder das Rundblatt aus dem Flachblatt durch Reduction der Oberseite entstanden sein. B uchen au ') beantwortet in seiner schönen Monographie der Juncaceen diese Frage in Beziehung auf die Juncaceen durch die ') Fr. Buchen au, Monographia Juncacearum, S. 17. Diese Ansieht Buche na u's erscheint mir doch nicht ganz einwandfrei. Ich habe beobachtet, und zwar in zahlreichen Fällen, dass Blätter von Juncus glaucus, in sehr 423 Annahme, dass die Rundblätter aus den Flachblüttern ent- standen seien durch Schmälerwerden der Oberseite. Die Liliaceeu betreuend, gab mir keines meiner Präpa- rate Anhaltspunkte dafür, dass die ßundblätter redu- cirte Flachblätter seien und damit letztere Blattform als die ursprüngliche aufzufassen sei. Hingegen Hessen die zahlreichen Zwischenformen, welche weder als Kund-, noch als Flachblätter bezeichnet werden können, sowie die Betrachtung des Baues der Blätter eher die Deutung zu. dass das Rundblatt die primäre Form und aus diesem das Flachblatt entstan- den sei. Die erwähnten Zwischenformen (vgl. Fig. 6 und 8) zeigen deutlich, dass das Verhältniss des Rundblattes zum Flachblatte ein zweifaches sein kann. Entweder ist das Flachblatt nichts Anderes als ein abgeflachtes, d. h. im Sinne der Mediane verkürztes Rund- blatt (Vgl. Fig. 8 Älliuni glohosuni) oder das Flachblatt ist auf ein Rundblatt zurückzuführen, bei dem auf der zur Oberseite werdenden Seite eine Vermehrung und Vergrösserung der schon vorhandenen parenchymatischen Gewebe eintritt (vgl. Fig. 6 mit 5 und 7). Beide Fälle sprechen für das Rundblatt als ursprüngHche Form, da bei dem umgekehrten Falle wohl eine stärkere anatomische Differen- zirung der Oberseite und ein allraäliges Schwinden dieser differenten Merkmale bei den Zwischenformen zu erwarten wäre. Besonders instructiv erscheinen die Verhältnisse bei Ällium, wo bekanntlich das Rundblatt, das bei anderen Liliaceen zumeist nur in einzelnen Stadien auftritt, bei zahlreichen Arten ganz con- stant ist. so dass der Rundblattbau hier noch viel mehr festgehalten wird. Hier sehen wir beispielsweise bei Alliuni glohosum (Fig. 8 bis 10) bei den horizontal abstehenden Blättern eine Abflachung. welche die Ableitung des Blattes von einem Rundblatte noch auf das Deutlichste zeigt, indem der anatomische Bau der Ober- und Unterseite selbst in Bezug auf den Gefässbündel verlauf vollkommen derselbe ist. feuchten Gräben wachsend, dieselbe Abflachung der dem Centrum der Pflanze zugewendeten Seite zeigen, wie sie bei den Liliaceen zu bemerken ist. An trockenen Standorten, z. B. abschüssigen Baumschlägen, habe ich immer nur die stielrunde Form gefunden. Buchenau's Abbildungen zeigen Biälter mit rinnenförraiger Oberseite, die als Uebergangsformen bezeichnet werden. Die Rinne dieser Blätter ist zum Theil mit sehr zarten, dünnwandigen Zellen ausgefüllt, während die Unterseite aus kräftigen sclerenchymatischen Zellen besteht. Auch diese rinnenförmigen Blätter habe ich nur an feuchten Standorten finden können. Die Ausbildung von zarten, offenbar gegen Trockenheit empfindlicheren Zellen an Blättern, welche den Uebergang zu Rundblättern bilden sollen, also zu Formen, die vermuthlich feuchtigkeitsärmeren Standorten angepasst sind, wäre doch nicht zweckentsprechend. Auch hier erschien mir der entgegengesetzte Fall, die Umwandlung von Rund- in Flachblätter in der bei den Liliaceen an- gedeuteten Weise verständlicher. Damit erachte ich allerdings die Buchenau'sche Ansicht, welche auf einem monographischen Studium der ganzen Familie beruht, nicht als wider- legt; ich wollte nur die Möglichkeit jenes Einwandes andeuten. 3-2* 424 Die aus dem Dargelegten sich ergebende Erkenntniss, dass im anatomischen Baue ein wesentlicher Unterschied zwischen Rund- und Flachblatt nicht besteht, dass letzteres sich unschwer von ersterem ableiten lässt, steht in vollem Einklänge mit folgender Vorstellung, die wir bezüglich der mechanischen Vorgänge bei der Bildung des Flachblattes gewinnen können. Wenn aus einem unterirdischen Stammgebilde jeweilig nur ein Blatt entwickelt würde, wäre für die allseitig gleiche Aus- bildung der Anlage zum Rundblatte kein Hinderniss vorhanden. In der That sind bekanntlich die ersten Blätter sehr junger Zwiebeln der hier besprochenen Liliaceen stets Rundblätter. Bei Entwicklung einer grösseren Anzahl von Blättern ist jedoch die schon in der Zwiebel auftretende gegenseitioe Abflachung zunächst eine Hemmungserscheinung, die auch bei der späteren freien Ent- faltung des Blattes nicht mehr ganz verwischt wird^) und zum ersten Anstoss für eine flächige Verbreiterung werden kann. Hiezu kommt noch die Stellung der Blätter.^) Von den aus einer Zwiebel entspringenden Blättern kann höchstens eines ver- tical stehen; die anderen sind unter einem spitzen Winkel gegen die Achse dieses Mittelblattes, respective gegen die Sprossachse, angeordnet. Sie erfahren durch die Schwerkraft eine Durchbiegung. Die Folge derselben sind Druckkräfte an der unteren, Spannungen an der oberen Seite des durchgebogenen Blattes. Durch Anpassung an diese Kräfte allein kann schon eine Veränderung der angren- zenden Flächen eintreten. Dort, wo das Bedürfniss nach möglichster Beschränkung der Verdunstung, d. i. also nach möglichst kleiner Oberfläche, vorliegt, kann dasselbe der eben angedeuteten Tendenz entgegen wirken, so dass das Rundblatt wirklich mehr oder weniger Rundblatt bleibt und dasselbe zum Artencharakter wird. Die Noth- wendigkeit möglichst geringer Verdunstung liegt zumeist in Ge- bieten vor, wo die der Pflanze gebotene Lichtfülle eine sehr grosse ist, so dass die Beschränkung im Lichtgenuss, welche durch die Rundform des Blattes bedingt ist, gegenstandslos, vielleicht sogar erwünscht ist. Wo das Bedürfniss nach Beschränkung der Verdunstung nicht vorliegt, kann der Tendenz nach flächiger Verbreiterung nachgegeben werden, umsomehr, als in diesem Falle die Ausbildung der grösseren Oberfläche mit dem Bedürfniss der Pflanze nach Erhöhung des Lichtgenusses zusammengeht. Die Ausbildung der Blätter vieler Monoeotyledonen steht mit diesen Anschauungen im Einklänge. Wenn ich nun nach dem Gesagten zu der Annahme neige^ dass bei den besprochenen zwiebelbesitzenden Liliaceen das Flach- 1) Vergl. K. Goebel, Vergleichende Entwicklungsgeschichte der Pflanzen- organe, S. 251. 2) Vergl. auch K. Goebel, Organographie der Pflanzen, IL Theil. S. 495 und !S. 523. — Heinricher, Ueber isolateralen Blattbau. (Jahrb. f. wissensch. Bot. 15. Bd.) 425 blatt voü dem Rundblatte abzuleiten ist, so möchte ich dies doch nicht als ganz allgemein giltig betrachten. Ich habe schon früher darauf hingewiesen, dass nach Buchenau bei den Juncaceen das Umgekehrte zutreffen soll und auch ich habe in der Orchidee Vanda teres ^) eine Pflanze untersucht, bei der ich das Rundblatt für eine secundäre Blattlbrm erklären möchte. Goebel beschreibt in dem jüngst erschienenen Hefte seiner Organographie-) analoge Fälle. Andererseits wird gewiss r.uch bei anderen Monocotyledonen das Rundblatt als ursprüngliche Blattforra sich annehmen lassen; so möchte ich nur kurz darauf hinweisen, wie relativ einfach sich die „reitenden" Blätter vieler Monocotyledonen, so der Iridaceen,^) von Rundblättern ableiten lassen. Fasse ich die wichtigsten Resultate meiner Untersuchung in Kürze zusammen, so ergibt sich: 1. Die bei vielen zwiebelbesitzenden Liliaceen auf- tretenden „Rundblätter" zeigen bezüglich ihrer peri- pheren Theile einen Bau, der mit der Unterseite ana- loger Flachblätter übereinstimmt. 2. Ein Vergleich dieser Rundblätter mit anderen Blattformen spricht dafür, dass jene relativ ursprüng- lichere Blattformen darstellen, aus denen durch Ab- flachung und anatomische Differenzirung der nach oben und unten gekehrten Fläche di e Flachblätter ent- standen sind. Es ist mir endlich eine angenehme Pflicht, Herrn Professor V. Wettstein für die Anregung zu dieser Arbeit herzlich zu danken. Erklärung der Tafel. Alle Figuren .stellen Querschnittsbilder dar, welche bei ca. 80 facher Ver- grösserung mit dem Zeichenapparate gezeichnet und sodann verkleinert wurden. Fig. 1. Flachblatt, Fig. 2. Rundblatt von Ornithogalum Boucheamim. Fig. 3. Flachblatt, Fig. 4. Kundblatt von Hyacinthus prooincialis. Fig. 5. Flachblatt, Fig. 6. rinnenförmiges Blatt, Fig. 7. Rundblatt von Belle- valia sp. Fig. 8 und 10. Flachblätter, Fig. 9. Rundblatt von AUium glohosum, a be- zeichnet die Oberseite, h die Unterseite der Flachblätter (Fig. 1, 3, 5, 8, 10); sämmtliche Figuren stellen Blatthälften dar. ^) Die stielrunden Blätter von Vanda teres zeigen eine sehr schmale, hellgefärbte Rinne; im Querschnitt, bei entsprechender Vergrösserung erscheint die Rinne mit dünnwandigen, gegen einander geneigten Zellen ausgefüllt. Die rechts und links von der Rinne sich befindenden Gefässbündel sind etwas schräg gestellt und gegen jene geneigt. Erst die weiter von der Rinne entfernt ste- henden Gefässbündel sind so angeordnet, dass die Längsachse ihres Querschnittes senkrecht steht auf der Peripherie des Querschnittes des Blattes, in Ueber- einstimmung mit der Lage der Gefässbündel in den beobachteten Rundblättern der Liliaceei). Hier ist die thatsächliche Entstehung des Rundblattes aus dem Flachblatte erkennbar, und die Rinne kann als Rest der Oberseite eines Flach- blattes betrachtet werden. 2) II. Theil. S. 494. ^) K. Goebel, Vergleichende Entwicklungsgeschichte der Pflanzenorgane S. 219. 426 Weitere Beiträge zur Flora von Steiermark. Von J. Freyn (Smichow). (Fortsetzung und Schluss. i) S. dilatata Seh. N. K. 1. c. 24. Eisenerzer Alpen. Reichen- stein: auf Felsen der Krummholzregion zwischen Griibl und Rössel, Kalk, 1800 m. Die Blüten dieser Pflanzen hatten einen schwachen Moschusgeruch. S. moschata [Wulf, emendirt] Engler var. glandulosa Engl. Monogr. Saxifr. pag. 175: am Reiting (Wettstein). S. androsacea L. ebendort. S. sedoides L. Im Felsenschutt der Westwand des Reichen- stein in riesigen Rasen, 1900 m. S. adscendens L. f. vulgata Beck. Reichenstein: zerstreut in den Matten des Westabhanges bei 1900 m, im Grübelkar bis 1300 m herab (untere Grenze). — Am Polster an offenen Stellen der Steilmatten bei 1700 m vereinzelt. S. rotnndifolia L. f. vulgaris Engl. 1. c. 114. Bösenstein: zahl- reich und bis 80 cm hoch an den Felsen des Wolfsgrabens auf Grau- wacke bei 900 m, hier der Stengel unten nicht so zottig, wie an den folgend verzeichneten Standorten. — Am Prebichl: in den Fichten- wäldern und an den Giessbächen gegen die Platte zu stellenweise in grosser Menge, 12 — 1300 ra. — Trenchtling (J. Freyn Neffe), hier Zwergpflanzen von 18 cm Höhe und nur l"5em langen, zwei- blütigen Zweiglein. Astrantia carinthluca Hoppe am Fusse des Reiting (Wett- stein). Cicuta virosa L. Paltenthal : einzeln zwischen Röhricht in dem grossen Moore bei Trieben. Torf 695 m. Fimpinella magna L. ß. rosea Koch Taschenb. 212. Polster: zahlreich in den Steilmatten gegen den Prebichl auf Kalk und Grauwacke bei 1600 m. Eine reizende, nur 15 — 20 cm hohe, viel- stengelige Alpenpflanze mit lebhaft karminrothen Blüten. Lihanotis montana Grii. ß. minor Koch. Reichenstein: zerstreut in Triften der Grünerlenzone im Grübelkar mit Oxijtroins Jacquinii Bge.^IIieraciuni villosum L.. H. glahratuni ^o^^Q,Biantlius alpinits L., Aster alpinns L., Astragalus australis Peterm. und anderen Alpen- pflanzen, 1400 m, am 31. Juli 1899 in Blüteufülle und bis zu etwa 1800 m auf den Gipfelkegel des Rössel ansteigend (13. Aug. 1900). Die hier gemeinte Pflanze ist sehr merkwürdig und war mir, wenigstens in der in Steiermark angetroffenen Zwergform, bisher noch niemals begegnet. Diese Zwergform ist nur 6—8 cm hoch, dabei aber sehr kräftig. Sie entwickelt vom Stengelgrunde aus nebst 1) Vgl. Nr. 11, S. 401. 427 der lang gestielten Hauptdolde noch 2 — 5 schräg aufrechte, gestielte Seitendolden, die. wenigstens zur Blütezeit, von der Hauptdolde übergipfelt werden. Der Stengel selbst fehlt oder ist nur bis 2 cm hoch; die Doldenstiele sind (zur Blütezeit!) 3 "5 — 6 5 cm lang, mehr oder weniger gefurcht und dicht abstehend kurzhaarig. Die Dolden sind flach gewölbt, 24 — SOstrahlig mit etwas ungleich langen, kantig- furchigen Strahlen (raudständige 2" 5, mittlere 1-5 cm in der Haupt- dolde lang). Die Hülle besteht aus etwa 10 ausgebreiteten, schmal dreieckigen, fein zugespitzten, oberhalb rinnigen, kahlen, unterseits dicht und kurz-steifhaarigen Blättchen, welche etwas kürzer sind als die kürzeren Doldenstrahlen. Die Einzelndöldchen sind überaus reich- und gedrungenblütig, die Hüllchen (ausgebreitet!) 1"5 — 2 mal länger als die Blütenstiele, etwa löblättrig, die Blättchen fädlich- pfriemlich, dicht und abstehend kurzhaarig; die Blütenstiele sind starr und gerade, nach oben keulig verdickt, die äusseren 4 — 5 mra lang, fast horizontal, die innersten nur halb so lang, aufrecht, alle dicht abstehend-kurzhaarig. Die verkehrt kegelförmigen, dicht ab- stehend-kurzhaarigen Fruchtknoten sind sammt dem gewölbten Stylo- podium noch nicht 1mm lang; die Kelchzähne verlängert drei- eckig, sehmal. feinspitzig, so lang wie die Fetalen, purpurroth, kurz steifhaarig; die Fetalen sind kahl, Anfangs schwarzpurpurn, dann lebhaft rosenroth, die Filamente 2mal so lang wie die Fetalen, gelb mit kugeligen, gelben Antheren; die Griffel schief aufrecht, grün- lich, in den $ Dolden mehr als 2mal länger als die Fruchtknoten. in den cf meist fehlend oder sehr kurz, verkümmert. Früchte sah ich noch nicht. — Die Blätter sind (scheinbar!) alle bodenständig, am Erdboden ausgebreitet, so lang oder kürzer als die ganze Fflanze, im Umrisse eilängTich bis lanzettlich-länglich (je nachdem das längste Fiederpuar als zweites vom Blattgrunde oder mehr in der Mitte steht), 8 — 9paarig gefiedert, mit sitzenden, von einander entfernten, länglich-eiförmigen Fiedern; diese sind am Grunde fiedertheilig, weiter hinauf nur fiederschnittig und haben so jederseits 4 — 2 Lappen; das unterste Lappenpaar ist kreuzständig, eiförmig, 41appig, das zweite Faar 2-31appig, elliptisch, die übrigen Faare elliptisch-länglich, ungetheilt. Die Blätter sind graugrün, oberseits kahl mit versenkten Nerven, unterseits an den Nerven, sowie an der kantig-furchigen Blattspindel kurz abstehend-rauhhaarig. Kein Zweifel, dass diese Fflanze der L. huniills Schur und den niedrigen Formen von L. athamanto'uhs DO. habituell nicht unähnlich ist. Beide letztere Formen sind aber noch erheblich grösser, die erstere ausserdem fast kahl bis gliederhaarig-zottig; die zweite fast kahl, nur im Blütenstande kurz abstehend behaart. Die Blätter beider Formen sind auch viel mehr getheilt, u. zw. bei L. huniüis in ähnhche breite, bei L. athamantoidc^ in erheblich schmälere, länghche, zugespitzte Zipfel. Die Blüten von L. humills sind (immer?) rosenroth, jene von L. athamuntoides weiss. Alle diese Formen sind mit L. monfana Crantz verwandt und offenbar selten. L. humilis sammelte ich selbst in den Kronstädter Alpen Siebenbürgens an den 428 Felswänden des Grohotisiu im Butschetsch-Stocke auf Kalk in 1950m unter anderen grossen Seltenheiten; L. atliamantoldes DO. fand ich ebenfalls selbst in Tirol in Steilraatten der Seiseralpe ober der Mahlknechthütte auf Melaphyr in 2050 m — von anderer Seite habe ich solche Pflanzen bisher nie erhalten. — Die oben beschrie- benen kleinen Formen waren die einzigen, welche ich 1899 fand. Im Jahre 1900 stand die Pflanze jedoch an selber Stelle ziemhch zahlreich und erwies sich am Siidabhange des Rössel auch sonst verbreitet, wenn auch vereinzelt. Dazu fanden sich aber auch Ueber- gangsformen zu typischer L. montana, in allen Grössen bis zu 60 cm Höhe Diese Formen sind alle vom Grunde an verzweigt, doch kamen auch solche vor, wie jene, die ich in Tirol in den Ampezzaner Alpen bei Schluderbach auf Dolomit bei 1543 m auf- genommen hatte, nämlich aufrechte, unverzweigte, mit beblättertem, eindoldigem Stengel. Nur sind die Tiroler Formen fast ganz kahl. Alles in Allem genommen, sind demnach meine steierischen Exem- plare trotz ihres so total verschiedenen Habitus nur Alpenformen der L. montana Cz. und wohl mit L. montana ß. minor Koch Taschenb. p. 219, identisch. Athamenta cretensis L. Am ßeiting (Wettstein). Imperatoria OstrutJiinni, L. Prebiehl: Stellenweise ein Haupt bestandtheil des subalpinen Gestäudes, besonders an Giessbäehen gegen die Platte, 1240 m. Heraclenm. Sphondylium L. ß. elegans Koch Syn. p. 264. Prebiehl: bis IV^'^^ boch an Waldrändern und im subalpinen Ge- stäude mit Voriger; Kalk und Grauwacke 1220 — 1250 m. Diese stattliche Pflanze hat dunkelgrüne, unterseits blassere und daselbst stärker hispide, doppelt fiedertheilige Blätter, deren Fiedern läng- lich und zugespitzt sind und deren unterstes Fiederpaar lang gestielt ist. Die untersten Lappen zweiter Ordnung sind einseitig tief 2lappig, auf der anderen Seite nur lappig-doppelt-gesägt. Die Blüten sind ausgesprochen strahlend, weiss, die Fruchtknoten dicht hispid. — Ganz ähnlich auch bei Mariatrost in Wiesen und Grasgärten auf Alluv. bei 425 m, aber nur bis 1 m hoch. Die Früchte dieser Exem- plare sind fast doppelt länger und um '/^ breiter als jene des böhmischen H. SpJiond. ß. angustifoimm Celak., welches ebenfalls mit H. elegans Jcq. synonym sein soll. Der unter dem Namen H. Sphondylium in üblicher Weise zusammengefasste Formenkreis begreift offenbar mehrere — auch abgesehen von der Blatt-Theilung — verschiedene Pflanzen und bedarf eingehender Nachprüfung. Chaerophyllnm auretim L. Am Fusse des Eeiting (Wettstein). CJi. hirsutum L. (67^ Vülarsii Koch). Bösenstein : in den Matten und am Bache zwischen Kothalm und Gefrorenem See. Gneiss und Torf, 1620 m. Lonicera alpigena L. am Reiting (Wettstein). Galium silvaticiini L. In den Wäldern bei Mariatrost kommen zwei Formen vor: eine von der Tracht des G. laevigatum L. mit 429 schmäleren Blättern (z. B. in Mischwäldern gegen das Himmelreich auf tert. Schotter, 450 m); die anderen typisch (z. B. im Kastanien- Mischwalde auf der Platte auf Devon-Schiefer bei 630 m). Erstere hielt ich zuerst für G. laevigatum L., welches bei Graz ebenfalls vorkommt; nach den, allerdings nur noch spärlich auffindbaren Blüten- resten sind die Kronenzipfel aber nicht anders beschaffen, wie bei typischem G. silvnticum. G. (isperiini Schreb. a. austria.cnm Hai. Braun. Am Fusse des J^eiting (Wett stein), hier mit rauhrandigen Blättern, besonders die untersten dicht rauhzackig. — Prebichl: im Steingeröll am Passe häufig; kalkreicher Glacialschotter, 1230m; niedrige Formen. G. lucidum All. y. meliodornin Beck 1. c. 1126. Tragöss : im Gerolle der östlichen Steiltriften der Messnerin bei 1650 m — Eine durch die fast schwefelgelben Blüten, die dunklen Antheren und die an G. ■purpureum erinnernde Tracht, sowie die feinen schmalen Blätter sehr auffallende Pflanze, die ich bisher noch nie gesehen hatte. Ihr holziger, vielköpfiger Wurzelstock entwickelt dichte Easeu bogig aufsteigender, steifer, in traubige Eispen auf- gelöster Stengel. Die Blätter sind glänzend grün, nach unten sehr stark eingerollt, so dass sie noch erheblich schmäler aussehen, als .sie ohnehin sind und die zwei weissen Nebenstreifen kaum sichtbar bleiben. Samhucus nigra L. Freyenstein: häufig an Gebüschrändern im oberen Tollinggrabeu bei 800 m, hier wohl sicher wild. Valeriana repenii Host =; V. samhucifolia Mik. ß. repens Beck. Prebichl : in dem aufgelassenen Steinbruch zwischen Prebichl und Platte zerstreut unter Voralpenpflanzen. 1250 m. Die Fiedern sind meist nur 3-, höchstens 4paarig, jene des untersten Blattes nur Ipaarig, diese breit und stumpf, ungezähnt; die oberen schwach gezähnt. V. dioica L. am Reiting (Wett stein). V. tripteris L. am Fusse des Reiting (Wett stein); in der Nadelstreu der Wälder im Krumpengraben ober Hafning ; Thon- schiefer 700 m ; hier untere Grenze. V. montana L. am Reiting (Wettstein); im Grüblkar des Reichenstein zwischen Grünerlen, 1500 m. V. saxatüis L. am Reiting (Wettstein). V. elongata L. am Grieskogl des Reiting und am Hochschwab (J. Preyn Neffe). V. celtica L. Bösenstein : Steilhänge des Gipfels. Gneiss, 2200 m (J. Freyn, Neffe) hier viel kräftiger als auf Kalk, bis 12 cm hoch; am Reiting (Wettstein); in grosser Menge auf dem Plateau des Reichenstein bei 2050 m. DipsacHS sihestrls Huds. Freyenstein : auf einer sonnigen, etwas buschigen Lehne bei Mittendorf. 680 m. Sonst von mir in Obersteier nirgends gesehen. 430 Scabiosa ochroleuca L. Freyenstein : sonnige Lehnen und Gebüschränder der Kalkseite häuiig. Kalk und Thonschiefer, 615 ra. Trichera dipsasifoUa Nyra. a. tifpiai Beck. Freyenstein: Wald- ränder am Kulm ober Mittendorf mit der folgenden, 700 m. T. sylvatica Schrad. a. typica Beck. Mit voriger. T. silv. ß. drym-na Beck. In lichten Kieferwäldern im Himmel- reich bei Mariatrost zahlreich auf Devon-Schiefer, 480 m. Petasites albus Gsivin. Mautern: an Bachufern im Maxwiesen- graben. Thonschiefer 750 m. Adenostyles albida Cass. a. typica Beck; am Reiting (Wett- stein) Ende Juni in Blütenfülle. — Prebichl: lichte Stellen und Eänder der Fichtenwälder, in Holzschlägen gegen die Platte stellen- weise in so dichten Massen, dass die Abhänge zur Blütezeit ganz roth scheinen. Grauwacke und Kalk, 1220— 1300 m. A. viridis Cass. am Reiting (Wettstein) Ende Juni noch in Knospen. Homogyne discolor Cass. Matten im Grüblkar des Reichen- stein in und ober der Grünerlenzone stellenweise zahlreich. 1450 — 1800 m. Aster alpinus L. a. breyninus Beck. Reichenstein: zerstreut in steinigen Matten in und ober der Grünerlenzone des Grublkars. bei 1500 m die untere Grenze. Blüten violett-roth bis blau, getrocknet alle blau. Erigeron serotinns Weihe. Freyenstein : an Waldwegen vom oberen Tollinggraben zum Jesuiterwald nicht häufig. 700 m. E. alpinus h. a. typinis Beck. Am Fusse des Reiting (Wett- stein), hier 1 — 2köpfig; Tragöss: in steinigen Triften der Sonnen- schien-Alm, Kalk, 1500m, hier meist einköpfig; Schöckelberg : steinige Stellen des Gipfels, 1440 ra, hier rispig- bis ISköpfig neben der gewöhnlichen 1 — Sköpfigen Form; letztere jedoch stark ver- kahlt und in E. glabratus übergehend. Solidago canadensis L., Britt. et Brown Illust. fl. of North- United States HI. 344. — Verwildert an mehreren Uferstellen des Baches in Mariatrost, 420 — 425 m; auch am Höhenrücken am Rande des Eggwaldes bei 500 m, von wo ich übrigens keine Exem- plare mitnahm. — Die Pflanze hat kahle (anstatt weichhaarige) Stengel, aber normal gestaltete, breite, lanzettliche Blätter und Köpf- chen von normaler Grösse. Leontopodium alpinum Cass. am Trenchtling. nur 2 cm hohe Exemplare (J. Freyn NeflFe). Galinsoga parviflora Cav. Freyenstein: in Aeckern massen- haft auch in dem oberen Tollinggraben bis 630 ra ; dort höher nicht mehr beobachtet. Achillea ülavenae L. y. capitata Heimerl, u. zw. in einer Forra mit bis zu Vs oder 7* i^i'QY Breite ein- oder anderthalb- 43:1 mal fiedertheiligeu Blättern: in steinigen Hochtriften des Polster einzeln unter der hier verbreiteten kurzlappigen Form. 1850 m. A. Clnsiana Tsch. am Eeiting (Wettstein). — Reiehen- stein: in steinigen Triften und in Schneelöchern im Grüblkar reich - lieh, 1640— 1800 m. — Tragöss: überall in den Schneegruben und Dohnen der Sonnenschien-AIm in grosser Menge, 145'J — 1550 m. A. Millefolium L. vera teste Heimerl in A. Kern. exs. fl. Austr. Hung. Nr. 988 optima! Am Fusse des Reiting (Wettstein) eine üppige, an A. stridu Schleich, erinnernde Form, auf den Blatt- oberseiten ohne Drüsenpunkte, die Blattspindel schmal, theils spar- sam, theils gar nicht gezähnt {A. sylvatica Becker ap. Koch Syn. pag. 320). — Schöckelberg: am Gipfel selbst bei 1440 m nicht selten, bis 25 cm hohe, stark behaarte Exemplare, welche mit der schwedischen A. Millcfol'mm viel besser übereinstimmen, als die kahlere, breitblätterige und hochwüchsige Form der Flora exsicc. Austro-Hungarica vom Reiting. Leiicantliemum coronopifolruin Gr. God. am Reiting (Wett- stein). Pyrethriim alpinum Willd. Bösenstein : in steinigen Triften am Wege von der Kothalm zum Gefrorenen See, nur stellenweise. Gneiss, 1750 m (untere Grenze). JJoronicuni Cliisii Tsch. ß. viUo^nm Tausch, Beck 1. c. 1213. Reichenstein: in Alpeniuatten des Grüblkars, Kalk 1625m (untere Grenze). D. austriacum Jcq., Beck 1. c. 1213—1214. Prebichl: im Gestäude an den Giessbächen gegen die Platte zu jnit dem folgenden bei 1250m; am Leopoldsteiner See (Wettstein). 1). austr. ß. grandlflorum ra. Die Strahlblüten mindestens 3mal länger als die Hülle. So mit der gewöhnlichen, klein blühenden Form am Prebichl gegen die Platte zu. 1250 m, am 31. .Juli 1899 beide in Blütenfülle. Senccio alpestris DO. a. Hoppeanus. Beck: Matten am Gipfel- plateau des Polster. 1880 m. Hier eine niedere Form mit orange- gelben Blüten. — Bei Trofaiach (Wettstein). Die Randachänen dieser Form sind kahl. Da die Blätter dr reichlich gezähnt und wie die Stengel nebst den Spinnwebflockeu noch kurzhaarig sind, so ist S. campestris DO. ausgeschlossen ; da die Blätter einschliess- lich der unteren nicht herzförmig, sondern eiförmig sind und in den breit geflügelten Blattstiel plötzhch verschmälert zulaufen, so kann man die Pflanze auch nicht zu S. crispatus DO. rechnen. S. crispatus DO. ß. rivularls Beck. Bösenstein: sehr üppig und saftig grün in Menge um die Sennhütten der Kothalm. Gneiss 1430 m ; eine Form mit ziemlich reich kurzflaumigen Fruchtknoten. — Prebichl: im Gestäude der Giessbäche gegen die Platte zu mit Geranium sylvaticum, Willemetia, Chaeroplnjllum hirsutuni, Epi- lohium trigoniuu etc. gesellig, gewöhnlich unmittelbar am Wasser 432 stehend. Grauwaeke und Kalk, 1200— 1250 ra. Die Achänen sollen nach Beck kahl sein; an meiner Pflanze sind sie jedoch mit ein- zelneu Börstchen bekleidet. Trotzdem kann wegen der stark gezähnten, lang und dünn gestielten, tief herzförmigen, unteren Stengel-Blätter und der fast ganzrandigen oberen nur S. rividaris DC. vorliegen. S. Fiichsii Gmel. Freyenstein: an lichten Stellen der Nadel- wälder am Fusse des Kulms gegen Gmeingrube dichte Bestände bildend. Thonschiefer, 650 m. S. carniolicus Willd. Bösenstein.- an kiesigen Stellen der Matten unterhalb des Gefrorenen-See-Kares sparsam. Gneiss 1750 m. untere Grenze. S. subalpinus Koch am Reiting (Wett stein); Prebichl: an den Rändern und hebten Stellen der Nadelwälder überall. Grau- waeke 1220-1300 m. S. cordatus Koch. Bösenstein: in den Nadelwäldern des Wolfs- grabens ober Trieben auf Grauwaeke bei 880 m — untere Grenze! Die Blätter dieser Form sind tiefer gezähnt, die obersten uuten fast fiederspaltig , die unteren und mittleren mit einzelnen ganz kleinen, unregelmässig gestellten, lanzettlichen Läppchen versehen — es ist also eine üebergangsform zu S. suhalpinus. — Prebichl: an gleichen Stellen wie S. suhalpinus, jedoch seltener. S. rupestris W. K. Prebichl: an steinigen Abhängen und lichten Stellen der Wälder zerstreut. Diluv. Schotter 1250 m. Erechtitts praealta Less. (1831). Mariatrost: in zwei Holz- schlägen westlich vom Himmelreich auf Devon-Schiefer bei 490 ra. An beiden Standorten steht die Pflanze gruppenweise in sehr un- gleichen, 0'3— l'5m hohen Exemplaren, in frisch gelockertem, ganz trockenem Boden. Centaurea Jacea L. ö. crispo-ßmhriata Koch Syn. ed. 3. p. 350. Mariatrost: in der Terassenmauer der zur Wallfahrtskirche hinaufführenden Strasse einzeln, 430 m. — Eine sehr auffallende Pflanze: Graugrün, mehrstenglig, mit zahlreichen, ziemlich kurzen, schief aufrechten 1 — 2( — 3-) köpfigen Zweigen und zahlreichen, ganz- aber wellrandigen, =t horizontal abstehenden Blättern, deren unterste (wenige !) länglich-elliptisch und lauzettlich, während alle übrigen (also die meisten) lineal-lanzettlich sind. Die Köpfe sind meist nur halb so gross, wie an typischer C. Jacea, die Anhängsel ihrer Hüllschuppen sind licht, nur in der Mitte dunkelbraun, der Hautrand weiss, theils ungetheilt und gekraust, theils ganz unregel- mässig zerschlitzt, theils in weiche, verkrümmte, anliegende Wimpern getheilt. Dasselbe Individuum hat auch Köpfe mit durch- aus ungewimperten Anhängseln. Die Achänen sind, wie au allen obersteierischen Formen der C. Jacea sens. lat. ziemlich reich weichhaarig und pappuslos. Da so viele Köpfe ganz ohne oder nur mit geringer Wimperung vorkommen, so halte ich diese Form für die oben angegebene Varietät der C. Jacea. 433 C. decipiens Thiiill. 1. typica Beck 1. c. 1263. Mariatrost: in einem Holzscblage in Fölling gegen Wenisbuch fast meterhoch aut tert. Sciiotter 500 m. Koramt in zwei Formen vor: beide sehr schmalblättrig mit zahlreichen riithenförmigen, an der Spitze 2 — 3köpfigen oder selbst traubig verzweigten, beblätterten Aesten. welche an der einen Form schief aufrecht sind, an der anderen sparrig abstehen. Die erstere Form ist pappuslos und breitblättriger als die zweite, die einen wenigstrahligen Pappus von ^|^ — Ys Achänenlänge hat. C. decip. 2. snhjacea Beck 1. c. Paltenthal : zahlreich in Wiesen bei Trieben, Torf, 700 m. — Freyenstein : in trockenen Grasplätzen und auf sonnigen Abhängen beim Ortner-Bauer ober Donawitz häufig. Thonschiefer 750 m. Beides dickköpfige , ziemlich breit- blättrige Formen, mit pappuslosen Achänen. öfter statt des Pappus mit einzelnen Börstchen. eadem, f. latifolia, Grund-, untere und mittlere Stengel- blätter 3*5 — 4*5 cm breit, bis 10 cm lang, schwach gezähnelt, die oberen allmälig kleiner, jedoch alle ellipti.sch, ganzraudig. So bei Mariatrost: in Steilwiesen der von Wenisbuch gegen den Teichhof herabziehenden Bachschlucht. Devonschiefer 470m. — Die Anhängsel der untersten Hüllschuppen dieser Form sind schon ziemlich schmal und abstehend; die Anhängsel im oberen Drittel der Köpfchen sind meist unbefranst — so dass diese Form als üebergang zu C. pratensis Thuill. angesehen werden kann. C. pratensis Thuill. Mariatrost: mit C. äecipiens in einem Holzschlage in Fölling in ebenso üppigen, aufrecht-ästigen Exem- plaren. Tert. Schotter, 500 m. Der Pappus ist etwa 20 strahlig und von etwa Yio Achänenlänge. C. Scahiosa L. a. typica f. integrifolia Vuk. Freyenstein: gesellig an den senkrechten Felsen am Eingang des oberen Tolling- grabens, 650 — 700 m. — Eine wegen der ungetheilten Blätter sehr auffällige Pflanze. Cirsium ohraceum Scop. X C- rivulare Link. Mariatrost: in feuchten Wiesen gegen den Teichhof einzeln unter zahlreichem C. oleracenm, Alluv. 425 m; ebenso bei Wenisbuch; Alluv. 490 m. Mittelformen. C. ohraceum Scop. X C. paliistre Scop. Freyenstein : in einer Torfwiese in Hessenberg einzeln. Torf 720 ra, die dem C. palustre ähnlicheren Formen. C. Erisithales Scop. X C. palustre Scop. am Fusse des Reiting (Wett stein). Mittelform mit sehr schmalen, kurz herablaufenden Blättern und ziemlich grossen, nickenden Köpfen. C. Erisithales Scop. X G. oleraceum Scop. Freyenstein: in einem feuchten Gebüsch beim Bahnhofe Gmeingrube unter zahl- reichem C oleraceum einzeln. Alluv. 610 m. Dem C. oleraceum etwas näher stehende Formen. C. Erisithales unfern im Nadelwalde, aber nicht in unmittelbarer Nähe. C. pauciflortim Spr. Bösenstein : an den Ufern des Wildbaches im Wolfsgraben ober Trieben gruppenweise und bis mannshoch. Grauwacke, 850 m. C. arvense Scop. X C- palustre Scop. Nur ein Exemplar unter zahlreichem C. arvense im oberen Tollinggraben, Kalk 600 m. — Blüten ganz blass-lila, wenig dunkler wie jene von C. arvense; herablaufende Blattsubstanz reducirt , an den Aesten ganz oder theilweise fehlend. Eine ganz ausgesprochene und auf den ersten Blick auffällige Mittelform beider Arten; C. palustre stand nicht in unmittelbarer Nähe. Saussurea pygmaea Spr. Eeichenstein: auf Felsgesimsen und in steinigen Grasplätzen zwischen Krummholz im Grüblkar, 1700— 1800 m, einzeln bis 1600 m herabsteigend (untere Grenze). Im Grüblkar kommen prächtige bis 13 cm hohe und bis sechs- stämraige Exemplare vor. Die Blüten riechen wie jene von Carduus nutans. S. discolor DC. Ebendort zwischen 1680—1750 ra. stellen- weise gesellig. Ende JuU noch nicht aufgeblüht. Wülemetia apargioides M.onn. am Fusse des Beiting (Wett- stein). — Prebichl: im Gestände an den Giessbächen und an quelligen Stellen; Kalk und Grauwacke, 1200 — 1250 m. Hieracium hiimih Jcq. Freyenstein: an senkrechten Felsen zwischen dem Kirchlein und Gmeingrube spärlich. 65U m. H. vuldepilosum Vill. Bösenstein: an Felswänden des Sunk beim Magnesitbruche, Kalk 1100 m. H. villostim L. Reichenstein: in Alpentriften am oberen Rande des Lärchenwaldes im Grüblkar mit H. glahratum, Kalk 1400 m. Anscheinend untere Grenze. H. ghibratum Hoppe. Reichenstein: mit vorigem, in ziemlich robusten (1— )2— 4köptigen Exemplaren. Tragöss: in Alpenmatten der Messnerin theils truppweise, unvermengt mit anderen Hieracien, theils unter H. ScJiraderi mit Uebergängen in dieses. 1700 — 1800 m, hier immer einköpfig. //. piliferum Hoppe ß. Schraderi Beck. Tragöss: Gruppen- weise in Hochtriften der Messnerin. 1700—1830 m. H. scorzoneraefolium Vill.? (an et H. glabratum X valde- pilosiDul) Ein 1— 4köpfiges, stärk beblättertes Hieracium der Villosum- Gruppe von der Tracht kräftiger Formen des H. glabratum oder des H. scorzoneraefolium mit ± reichlichem, mähnenartigem Indument besonders des Stengels, der Pedunculi und Hülle, sowie der Ränder der oberen Blätter, während die Blattflächen beiderseits kahl, jene der oberen Blätter jedoch beiderseits, aber nie dicht behaart, dagegen am Rande dicht bewimpert oder bemähnt sind. Ihre Anzahl, Gestalt und Zuspitzung ist wie bei H. glabratum. Die Pedunculi der mehrköpfigen Individuen entspringen schon im untersten Stengel-Viertel und tragen manchmal brakteenartioe Blätter. Die 435 Köpfe stehen ungleich hoch und sind so gross wie jene des H. gla- hratum. Die kugehge Hülle besteht durchaus aus lanzett-linealen feinspitzigen Blättehen; die Blüten sind alle röhrig deformirt. — Tragöss: vereinzelt zwischen Krummholz auf dem in die Klamm abfallenden Steilhang der Sonnenschien-Alm. 1250— 1400 ra, am 4. August in Blütenfülle. Diese Pflanze ist eine entschiedene Mittelform zwischen H. (jlabraUini und //. valdepilosum, die ich jedoch beide in der Nähe nicht gesehen habe. Wegen der Reichblättrigkeit des Stengels käme auch H. villosum in Corabination; dieses ist aber wegen der Verschiedengestaltigkeit seiner Hüllblättchen doch wohl ausge- schlossen. // vuhjdtum Fr., eine niedrige, reichästige Form mit rasch decrescirenden, rothüeckigen Blättern, kleinen Köpfen und spärlich schwarzhaariger, fast drüsenloser, schwarzgrüner Hülle nebst dunklen Grifi'eln. die wahrscheinlich noch in den Formenkreis des H. (irgutidens Näg. fallen dürfte: in Triften im unteren Theile des Grüblkars gleich ober der Almhütte bei 1300 m. H. raccmosuni W. K. Ganz vereinzelt in Mischwäldern bei Mariatrost: im Eggwald bei 450 m, gegen das Himmelreich, 440 m — an beiden Standorten auf tert. Schotter. — Bezüglich dieser Art stimme ich vollkommen den Ausführungen E. Preismann's (Mitth. des naturwiss. Vereines für Steiermark 1894) zu, wonach H. racemosum W. K., H. tcimifolhim Host, H. harbatum Tausch und 11. styriacum A. Kern, ein und dasselbe sind. Da sich E. Preis- mann bezüglich des letzteren auf die Exsiccaten Oborny's, sowie auf Willkomm (von dem die erste Beschreibung des H. styriacmii herrührt) und auf Arvet-Tou vet stützt, so halte ich es nicht für überflüssig, noch beizufügen, dass Will komm gelegentlich Bear- beitung seines „Führers" die Gattung Hieracimn nach meinem Herbar und in meiner damaligen Auffassung der einzelnen Formen dargestellt hat. Insbesondere ist die Beschreibung des H. sfyriacum nach den in meinem Herbar befindlichen Oborny'schen Exemplaren erfolgt. Dieses mein Hieracium-Herbar hat später auch Arvet-Touvet zur Durchsicht erhalten, so dass sich also sämmtliche Meinungen auf dasselbe Material begründen. Nach meiner eigenen Erfahrung ändert //. raccmosnm W. K. je nach Besonnung und Beschattung. Standort in Waldboden oder Grasplätzen sehr ab, und dies sowohl in der Blattconsistenz. im Grade der Behaarung als auch sonst habituell. Die typischen Formen mit sehr kurz gestielten, traubig angeordneten Köpfen und jene mit traubig-rispigen, lang gestielten Köpfen sind oft am selben Standorte durch die leisesten Ueber- gänge verbunden. Auch II. ahruptifoliitni Vuk. und andere kroati- sche Formen gehören hierher. PJiyteuma confusum A. Kern, novar. plant, spec. Decas I (1870) p. 1 — 6, tab. H, Fig. XII. Am grossen Bösenstein in den Alpenmatten zwischen der Kothalm und dem Gefrorenen See. Gneiss 436 1800 m. — Diese meiner Ansicht nach „sehr gute" Art ist nicht, wie Kerner damals meinte, endemisch für das steierisch-kärntneri- sche Grenzgebiet, sondern mir auch aus Bosnien bekannt. Da mit ihr nach Kern er (Fl. exs. Aust.-Hung. n^ 194, wo die Pflanze vom Bösenstein ausgegeben ist) auch Ph. hemisphaericum ß. lati- folinm Heuflf. synonym ist, so ergibt sich für P. confusum eine ganz ähnliche geographische Verbreitung, wie für lianunculns crenatus W. K., was genug merkwürdig ist. P. orhiculare L. am Fusse des Eeiting (Wettstein), eine hochwüchsige, zarte Form. cadem, ß. fistulosiim Koch, Syn. ed. 3. p. 403. am Eeiting (Wettstein), eine sehr kräftige, üppige hochstengehge Form. cadem, y. austriacuin Beck in Triften des Grüblkars bei 1400 ra (untere Grenze der typischen Form); Alpenmatten des Polster, bei 1650 m häufig und mit deutlichen üebergängen in die vorige; Hochtriften der Messnerin 1650— 1830 ra. P. spicatum L. am Prebichl (Weitste in). Campanula persicifolia L. ß. hispida Beck. Leoben: einzeln in Gebüschen des Gössgrabens beim Kalten Brunnen. Glimmer- Schiefer 630 m. C. thyrsoidea L. Prebichl: in grasigen Steiltriften beim Knappen- hause nur ein Exemplar. Grauwacke 1220 m. Untere Grenze. C. pulla L. Reichenstein: in loekerrasigen . etwas feuchten, kiesigen Stellen des Grüblkars stellenweise zwischen 1600 m und 1800 m - hier die grössten und breitblätterigsten Individuen, die ich je gesehen habe: 15 cm hoch; grösste Blätter 2*8 X 1"6 cm lang und breit. — Tragöss : in grosser Menge in den Dohnen der Sonnenschien-Alm bei 1450 — 1550 m. C. pusilla Hänke a. typica Beck. u. zw. die viel seltenere Form mit elliptischen Grundblättern: am Leopoldsteiner See (Wett- stein) mit der normalen, rundblättrigen. Pliododendron intermedmm Tsch. Grosser Bösenstein : im Steingeröll am Westrande des grossen Bösenstein-Sees mit R. fer- rugineum, aber ohne B. hirsutum. Gneiss 1750 m — schon von Ferne durch viel reichere Blütenentwicklung auffallend. PJiodothamnus Chamaec i stus B.chh. Am Reiting (Wettstein). In Felswänden des Krumpengrabens ober Hafning, 1000 m. schon Mitte Mai blühend; untere Grenze. Pyrola minor L. In den Wäldern am Prebichl (Wettsteiu). P. chlorantha Sw. Am Reiting (Wettstein); Freyenstein : am Kulmberg bei Mittendorf 700 m ; in den Nadelholzbeständen des Jesuiterwaldes zwischen dem Kirchlein und dem oberen Tolling- graben zahlreich. Die Pflanze kriecht in der Nadelstreu mit wieder- holt verzweigten, langen, unterirdischen Ausläufern weit und breit herum. Monotropa Hypopitys L. ß. hirsuta Roth. Freyenstein: stellen- weise in Nadelholzbeständen des Jesuiterwaldes, 700 m. 437 Gentiana punctata L. Gr. Bösenstein: Matten und Baehufer zwischen Koth-Alm und Gefrorenem See, sehr spärhch blühend. Gneiss 1750 m. 6r. Clusii Perr. Song. Am Reiting (Wettstein); Reichen- stein : Matten im Grüblkar bei 1700 m, stellenweise in Menge und, was mir sonst nie aufgefallen war, alle Blüten parallel gegen die Sonne geneigt. — Aflenz: in einem Pichten walde in der Fölz nur ein Stück bei 730 m. Tiefster Standort. Im Grüblkar fand sich unter der normalen Form auch ein dreistengeliges Individuum mit den breiten Rosettenblättern der G. excisa Presl. ; die Blüten sind auch kleiner, aber die Kelchzipfel nicht anders gestaltet, wie bei G. Clusii. G. acaiilis L. «., Beck. Bösenstein: in den Alpenmatten zwischen Koth-Alm und Gefrorenem See. Gneiss, 2000 m. G. pumila Jcq. Im Grüblkar in den Schneelöchern einzeln, 1700 m ; in fetten Alpenmatten am Polster bei 1880 m zahlreich. G. verna L. a. typica Beck. Liesingthal, Mautern: in Moor- wiesen des Maxwiesengrabens gesellig. Torf 750m; hier kräftige Exem- plare mit weit und breit sich erstreckenden Ausläufern; am Reiting unter der gewöhnlichen Alpenform eine f. flavescens Wettst. in exsicc. mit weissen, vergilbenden Blüten (Wettst ein). — Reichenstein : am schmelzenden Schnee im Grüblkar bei 1600 m die gedrungene Alpenform. eadem, ß. elongata Hänke, Beck. Am Reiting (Wettstein). G. Favrati Reuter im Bullet. Soc. Vaud. XXII. p. 95, tab. V, Fig. 1 — 3! Am Reiting; hier mit Uebergängen in G. venia L. a. typica forma alpina; Tragöss: auf dem Plateau des Hochschwab zwischen Häusel- Alm und dem Gipfel (J. Freyn Neffe), hier mit den von mir i. J. 1886 am Stilfser-Joch gesammelten Exemplaren ganz identisch. G. havnrica L. In der Nähe des schmelzenden Schnees, zwischen den noch kurzen Gräsern fast ganz versteckt, oft in Gesellschaft von G. piumla. Reichenstein: im Grüblkar bei 1600 m; untere Grenze. — Tragöss : auf dem Plateau des Hochschwab zwischen Häusel - Alm und dem Gipfel (J. Freyn Neffe). 6r. ciliata L. Leoben: zahlreich am Galgenberg, Ziegelberg, Häuselberg und Münzenberg (J. Freyn Neffe). Cuscuta Epilinnm Weihe. Freyenstein : in einem Leinacker bei Gonedorf in Menge. Thonschiefer, 660 m. Symphytum tuberosum L. a. latifolimn Beck. Mautern : in Fichtenwäldern auf dem Riegel zwischen Maxwiesen- und Reiting- graben zahlreich. Thonschiefer 800 m. Die Zipfel der Corolle haben aussen meist je einen ± intensiv dunkelbraunen Fleck. Pulmonaria officinalis L. a. typica f. F. Conradi Opiz, Beck. Leoben : in Wäldern auf den Südabhängen bei Proleb in grossen, vielstengeligen Stöcken (Rud. Freyn). Dazu gehört auch die Pflanze von Freyenstein. Oesterr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1900. 33 438 P. styriaca A. Kern. Monogr. Piilmon. p. 36, tab. IV bei Kraubath (leg. Eud. Freyn); Leoben: an lichten Stellen der Nadel- und Mischwälder auf den Steilhängen des Gössgrabens ober dem Kalten Brunnen einzeln ; Glimmerschiefer 630 m (die Blätter sind hier schmäler, als die Abbildung zeigt, allein ganz überein- stimmend mit jenen der Nr. 928 in A. Kerner FI. exsic. Austr.- Hung.) — Schöckel: an lichten Stellen der Fichtenwälder ober Rade- grund, hier auf Kalk bei 1300 ra, ganz gleich der Leobener Pflanze; dann in der Steinumwallung einer Bergwiese ober der Göstinger Alm ; hier mit reichhch- bis schwach- und selbst ungefleckten, theils schmalen, theils verhältnissmässig kurzen und sehr breiten Blättern, welch' letztere eine mehr eilanzettliche Gestalt haben. Kalk 1150 m. Ich habe sie im Herbar als f. siibconcolor bezeichnet. Der Gedanke, dass dieses ein Bastard von P. styriaca mit P. obsciira Dum. (nur diese käme allenfalls in Betracht) sei, liegt nahe. Ich sah jedoch P. ohscura dort und überhaupt in Obersteier nirgends. Myosotis strigulosa Rchb. f. vulgata Beck; am Prebichl die gewöhnliche Form mit etwa nur 7 mm weiten Oorollen, sowie am Leopoldsteiner See in einer sehr üppigen, breitblättrigen und gross- blütigen (Wettstein). M. sylvatica HoflFm. a. laxa Beck. Am Fusse des Reiting, besonders breit- und stumpfblättrig (Wettstein); Reichenstein: im Lärchenwalde des Grüblkars 1350 m (obere Grenze). 31. alpestris Schmidt. Bösenstein: in Steilmatten des Kai's östlich vom Gefrorenen See häufig und auch rosenroth. Gneiss 2000 ra. Am Reiting eine Form mit spärlicherem, steiferem und mehr ab- stehendem Indument. sonst breit- und schmalblättrig (Wettstein). M. variabilis Augelis; Niedere Tauern, Mautern: „in sylvaticis humidis valleculi Gottsthal 1100 m s. m. solo schistoso 25. Julio 1887" leg. Przibilski! Lappula deflexa Garcke bei Trofaiach (Wettstein). Vohascum lanatum Schrad. am Fusse des Reiting (Wett- stein) am 29. Juni schon in Blütenfülle. Scrophularid alata Gil. Beim Andritz-Ürsprung an lichten Waldstellen an der Contaetstelle zwischen Devon-Schiefern und Kalk. 550 m. 6'. vernalis L. Grosser Bösenstein: zahlreich um die Hütten der Koth-Alm. Gneiss, 1430 m. Linaria vulgaris Mill. Waldrand im untersten Theile des Grüblkars, bei 1300 m die obere Verbreitungsgrenze. Veronica Beccabunga L. a. vulgata Beck, in einem Tümpel am Prebichl; Grauwacke, 1220 m. Obere Grenze. V. latifolia L.. A. Kern. Bösenstein: in den Nadelwäldern des Wolfsgrabens ober Trieben in Menge und fast meterhoch auf Grauwackeschiefer 800 — 900 m, hier untere Grenze ; am Fusse des Reiting (Wettstein); in Nadelwäldern am Prebichl (Wettstein). 439 V. Teucrium L. a. pseudocJiamaedrys Beck. Freyenstein : sonnige, bebuschte Hügel im Finkengraben gesellig. 700 m. V. fruticans Jeq. am Fusse des Reiting (Wett stein); am Trenchtling (J. Freyu Neffe). Orohanche gracüis Sm. Leoben: am Galgenberge 2Luf Genista pilosa (J. Freyn Neffe). Tozzia alpina L. am Reiting (Wett stein). Melampyrum arvense L. bei Trofaiaeh (Wettstein). 31. silvaticuni L. am Fusse des Reiting und in Nadelwäldern am Prebichl (Wettstein). Fedicularis palustris L. bei Trofaiaeh (Wett st ein). P. geminata Port. Im Grüblkar des Reichenstein bis in die Grünerlenzone herabsteigend, bei 1450 m die untere Grenze; an feuchten Stellen des Westabsturzes bei 1800 — 1900 m mit anderen Gattungsgenossen; am Trenchtling (J. Freyn Neffe). P. Jacquinii Koch im Grusse des Westabsturzes des Reichen- stein, 1900 m. P, asplenifolia Flörke. Bösenstein : im Gefels des Zipfelkegels über 2000 m (J. Freyn Neffe). P. roaea Wulf, am Reiting (Wettstein); Felswand des Westabsturzes des Reichenstein, 1950 m. P. verticillata L. am Reiting (Wett st ein). Alederolophus pidcher Schum. f ellipticus (Hausk.) Sterneck in Oest. Bot. Zeitschr. XLVII, p. 435. In Bergwiesen am Prebichl unter dem Folgenden. Grauwacke 1230 ra. — Meine Pflanze stimmt sehr gut, besonders auch in den verzweigten Blattnerven und der Blattgestalt mit der Beschreibung überein; doch hat sie it: reich- lich schwarzgestrichelte Stengel und Aeste. Sie blüht noch, wenn A. hirsntus schon ganz oder fast zur Gänze abgeblüht ist und nur an den Zweigen , putaten Formen und Schwächlingen noch Blüten vorhanden sind. A. hirsutus All. am Prebichl, in Wiesen des Passes zahlreich. Grauwacke, 1230 m. A. lanceolatns Sterneck, bei Trofaiaeh (Wettstein); an steinigen Strassenrändern zwischen Prebichl und Platte, Grauwacke, 1250 m; hier mit var. subalpinus Stern. Zu bemerken ist, dass unter dem Blütenstande gewöhnUch 1 — 2 — 3 Blattpaare vorhanden sind, selten keines oder vier. Im Sinne Sterneck's müsste meine Pflanze also zum weitaus grössten Theile zu A. angustifolius ge- stellt werden, zumal Individuen mit blattfreiem Interstitium geradezu Ausnahmen sind. Bei näherem Zusehen finden sich aber in den Achseln dieser Blattpaare immer hchtbraune, verkümmerte, nicht mehr entwicklungsfähige Knospen von etwa Stecknadelkopfgrösse — ein Beweis, dass die betreffenden Blätter eigentlich Deckblätter sind. In der Regel sind denn auch wenigstens 1 — 2 Blattzähne 33* 440 ± zugespitzt bis graniienspitzig, wodurch sie sich auch morpho- logisch den eigentlichen Bracteen nähern. Blattbreite, Form und Richtung der Serratur ist sehr erheblichen Schwankungen unter- worfen. Die Blätter der Seitenzweige sind oft schmal lineal. Ebenso sind die Bracteen meist länger als die Kelche (die unteren an üppigen Exemplaren bis viermal so lang und auch die obersten erheblich länger). Die Blütenlänge schwankt auch, u. zw. zwischen 2 und 1'6 cm. Die var. suhalpinus Stern, ist robuster, deren Blätter grösser and bis 1 cm breit, reiner lanzettlich mit ± abstehenden Zähnen. — Nebst oben angeführtem Standorte ergaben sich noch folgende : am Fusse des Reiting (Wettstein); Prebichl auf altem Gletscher- schutt, am Passe selbst auf Kalk und Grauwacke, 1230 m. A. minor Wim. Gb. in steinigen Grasplätzen am Passe Pre- bichl. Diluv. Schotter, 1230 m. Obere Grenze. A. stenopJiyllus Sterneck, ebendort; Schöckel, in Triften am Gipfel, Kalk 1430—1446 m. Euphrasia montana Jord. am Fusse des Reiting (leg. et determ. Wettstein) nur ein Stück. E. Bostkotüijana Hayne, Wettstein Monogr. Tab. IX, Fig. 1 optima ! Am Fusse des Reiting (Wettstein) schon am 29. Juni blühend. Prebichl: in grasigen Stellen der Wälder und Abhänge auf Grauwacke bei 1200 m, stellenweise in Menge und am 31. Juli in Blütenlülle. Die Exemplare vom Prebichl blühen violettbuut, die Drüsenhaare der Bracteen sind kurz und in der Anzahl sichtlich vermindert. Bartsia alpina L. Grosser Bösenstein: an Bachufern in den Matten zwischen Koth-Alm und Gefrorenem See, Gneiss 1720 m (scheint hier die untere Grenze zu sein); am Reiting (Wettstein). Mentha rubra Sm. a. typica Beck, Mariatrost: in einem Acker im Himmelreich spärlich. Schiefer, 480 m. M. longifolia Huds. s. candicans Beck ; an den Quellbächen des Andritz-Ürsprungs, Schiefer, 550 m. eadem k. monticola Dv. Dur., Beck; Trofaiach: Bachufer im Leinthal beim Ersten Dorf. Alluv. 660 m zahlreich. Thymus praecox Opiz a. typiciis Beck. Am Reiting bis zum Fusse herab (Wettstein); Reichenstein: in steinigen Triften des Grüblkars an der oberen Waldgrenze bei 1450 m ; hier die f. ruhi- cunda Beck). T. Chamaedys Fr. 2. alpestris Tausch, Beck. Reiehenstein : in steinigen Triften im unteren Theile des Grüblkars bei 1300 m. eadem 3. mughicola Beck. Bösenstein: in den etwas steinigen Steilmatten zwischen Koth-Alm und Gefror. See; Gneiss, 1900 ra; Reiting: Felsen ober der Breitschlucht, Kalk, 1780 m. T. ovatus Mill. ß. suhcitratus Beck. Ennsthaler Alpen : steinige Stellen in der Krummholzregion des Tamischbachthurms bei 1850 m (obere Grenze); am Reiting (W et t stein). 441 Lamium alhum L. Freyenstein : an Mauern im oberen Tolling- graben mit L. macnlatum, 600 m. Galeopsis Tdrahit L. ß. suhalpina Beck; bei Trofaiaeh (Wettstein) mit sehr verkahlten, meist nur unter den Gelenken borstigen Steno:eln. Die Drüsenhaare sind an den ßracteen immer vorhanden, zwischen den Borsthaaren des Stengels spärlich oder fehlend. G. speciosa Mill. a. typica Beck. Mit voriger (Wettstein). G. pubescens Bess. mit einer var. parvißora, deren Blüten- röhre den Kelch nicht überragt; bei Trofaiaeh (Wettstein). Stachys alpina L. Freyenstein: an lichten Waldstellen und in Holzschlägen im oberen Tollinggraben. 780 m. Betonica Jacquinü Gr. Gd. am Fusse des ßeiting und bei Trofaiaeh (WettsteinJ; überall auf der Kalkseite bei Freyenstein bis zur Thalsohle herunter (600 m): am Leopoldsteiner See (Wettsteiu). Ajiiga pyramidalis L. Bösenstein: in den Steilmatten östUch vom Gefrorenen See, Gneiss, 2000 m (obere Grenze) und in den Lärchenhorsten zwischen dem Jagdhaus und dem kleinen Bösen- steiner See, Gneiss 1600 m. Am Reiting (Wettstein). In den Nadelwäldern am Polster, Grauwacke, 1450 m (untere Grenze) — überall nur vereinzelt. Teucrium supinum L. (die schmalblättrige Form des T. mon- taniim L.). Im Gesäuse auf einer Geröll-Muhre bei Gstatterboden mit Dryas. Euphrasia cuspidata, Äsperula Xeilr&ichii etc. 580 m. Pinguicnla vulgaris L. Bösenstein: in Moorwiesen unterhalb ■des Jagdhauses. Torf, 1650 m. P. flavescens Fiörke. Bösenstein: in feuchten Matten zwischen Koth-Alm und Gefrorenem See; Gneiss und Torf, 1720 m, einzeln. — Am Reiting (Wettstein). — Aflenz: in Fichten- und Erlenwäldern in der Fölz stellenweise zahlreich und in vielschäftigen Pracht- exemplaren (bis 16 Schäfte). Kalkgeröll, 700 — 750 ra. Glohularia nudicaulis L. Reiting: im oberen Fallergraben bis auf die Felsen der Breitschlucht 1400 — 1750 m; dann im Kaisergraben bei etwa 1000 m (J. Freyn Neffe). Primiila elatior Schreb. am Reiting (Wettstein); Reichen- stein: am schmelzenden Schnee im Grübikar bei 1750 m. Mitte Juli in Blütenfülle. P. Auricula L. a. Bauhini Beck am Reiting (Wettstein), insbesondere im Kaisergraben bei etwa 1000 m (J. Freyn Neffe). Die Mehlbestäubung der ersteren Exemplare ist oft sehr abgemin- dert und die Drüsenbekleidung des Blattrandes dafür oft recht auf- fallend. eadem ß. Obristi Stern. Auf Felsen des Westabsturzes des Eeichenstein bei 1950 m einzeln. Ganz ohne Mehlbestäubung, Blätter länglich- elliptisch, die Drüsenbekleidung an Kelch und Blattrand oft sehr vermindert. 442 P. Chtsiaua Tausch a. iypka Beck am Reiting (Wett- stein). — Aflenz: in einem Fichtenwalde in der Thalsohle der Fölz, nur zwei Stück im KalkgeröUe bei 750 m; untere Grenze. Hier doppelt so hoch und mit doppelt grösseren Blättern, wie in der Alpenregion; Blattrand ungezähnt, Blüten nicht vergrössert. P. glutinosa Wulf. Im Felsenschutte des Bösenstein- Gipfels. Gneiss 2200 m (J. Freyn Neffe). P. minima L. Am Zeiritzkampel nordöstlich von Wald. Kalk, 2125 m (J. Freyn Neffe). Ändrosace ohtnsifolia All. am Reiting (Wettstein); im obersten Theile des Grüblkars und in den Matten am Westabhange des Reichenstein zerstreut bei 1750 — 1850 ra. A. lactea L. am Reiting (Wettstein). Soldanella ^) pyrolaefolia Schott im Kaisergraben des Reiting bei etwa 1000 m (J. Freyn Neffe); im Krumpengraben ober Hafning in Fichtenwäldern, Thonschiefer 850 m; untere Grenze. ^) Die Soldanella-Arten meines Herbars sind nach folgender Bestimmungs-Tabelle gesichtet: Ohne oberirdische Ausläufer. Antheren lang geschwänzt; der lineale Fortsatz derselben ± S-förmig gebogen, aufrecht bis zurückgeschlagen, etwa Vs so lang wie die herzpfeilförmige Anthere. Blume bis zur Mitte oder noch tiefer in schmale Lappen zerschHtzt. Stengel 2— 4(— 5) blutig 2. Antheren in einen fast geraden, lineal-pfriemlichen Fort- satz von Vs — Vio Antherenlänge endigend. Stengel 1 — 2blütig. Hieher nur die Bastarde S. alpina X minima und S. alpina X pusilla. Antheren herzpfeilförmig oder länglich-herzförmig, spitz, ungesehwänzt. Schlundschuppen fehlen. Stengel einblütig 5. Blütenstand einschhesslich der Blütenstiele sitzdrüsig-rauh oder glatt 3. Dieselben Theile, oft auch der Schaft und die Blütenstiele ± reichlich stieldrüsig 4. Blütenstiele von Sitzdrüsen rauh (der Stiel der Drüsen nämhch höchstens so lang, jedenfalls aber eben so dick wie die Drüse selbst); Griffel so lang oder etwas länger als die Blume. Sehlundschuppen vorhanden. Blüten 17 X 12 mm bis 9 X 10 mm lang und weit (die Weite schwankt zwischen 14 und 8 mm); Blattstiele glatt, Blattbucht stumpfwinklig, 3. ' ^' Soeben erschienen : 1. C "Baenitz j^erbarium Europaeum. Lief. 52—122 (1893—1900) zu herabgesetzten Preisen. 2. — — j4erbarium Americanum. Lief. 14—16. 3. — — j4erbarium t)enclrologicum. Lief. 1—5. Preis 62 M. 413 Nummern. Inhaltsverzeichnisse aller Herbarien versendet der Herausgeber: "Dp. C. Baenifz in Breslau, Marienstrasse 1. F. IL Im Verlage von Carl Gerold's Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Schulflora nir die österreiehiseheD Sudeten- und Älpenläuder (mit Ausschluss des Küstenlandes). Schulausgabe der „Excursionsflora für Österreich". Von Dr. Karl Frltsch, Universitätsprofessor. Umfang 267^ Bogen. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 3 '60, gebunden M. 4- — . NB. Dieser Nummer ist Taf. XI (Lampa) und ein Prospect der Verlags- buchhandlung Gebrüder Borntraeger in Berlin beigegeben. Index und Titel zu Jahrgang 1900 folgt mit der nächsten Nummer. Inhalt des L. Bandes. Zusammengestellt von K. Ronniger. I. Original-Arbeiten. Blocki Br. Ein kleiner Beitrag zur Flora Üstgaliziens 167 Bornmüller J. Ein neuer, bisher verkannter Bürger der europäischen Flora 90, 139 Bubäk Fr. Zweiter Beitrag zur Pilzflora von Tirol 298 — — Einige neue und bekannte aussereuropäische Pilze 318 CehkovskyL.J. Die Vermehrung der Sporangien von Gingko biloba L. 229, 276, 337 Dalla Torre v. und Sarnthein L. Grf. v. Bedenkliche „Miscellen über die Alpinen - Flora" 18 Degen A. v. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten : XXXVIII. Aconitum Pantocsekianum Deg. et Bald 241 XXXIX. Astragaliis Fialae 242 XL. Bornmüllera Dieckii nov. spec. . 313 Figdor W. Zur Anatomie des Stammes der Dammarpflanze 74 Fleischer B. Zwei neue Compositen-Bastarde 47 Freyn J. Nachträge zur Flora von Istrien 195, 253 Weitere Beiträge zur Flora von Steiermark 320, 370, 401, 426 Fritsch K. Ueber den Werth der Rankenbildung für die Systematik der Vicieen, insbesondere der Gattung Lathyrus 389 Hayek A. v. Ueber eine biologisch bemerkenswerthe Eigenschaft alpiner Compositen 383 Horäk B. Zweiter Beitrag zur Flora Montenegros 156, 208 Jencic A. Untersuchungen des Pollens hybrider Pflanzen 1, 41, 81 — — Entgegnung auf die Bemerkung Dr. E. Woloszczak's zu meiner Arbeit „Einige Keimversuche mit Samen hochnordischer Pflanzen" 140 Lampa Emma. Untersuchungen über einige Blattformen der Liliaceen. . . . 421 Lehmann G. Verzeichniss von Hutpilzen, die in der Umgebung von Lieb- werda und Friedland in Böhmen 1898 und 1899 gesammelt worden sind. 264 Linsbauer L. und Linsbauer K. Einige teratologische Befunde an Lonicera taturica 115, 149, 199 Magnus P. Eine Bemerkung zu J. Velenovskj^'s Mittheilung über eine Miss- bildung in den Blüten des Kanimiculus acris L 283 — — Notiz über das Auftreten und die Verbreitung der UropJtlyctis Kriegeriana P. Magn 448 Murr J. Beiträge zur Kenntniss der Hieracien von Kärnten und Steiermark 56 Ott Emma. Beiträge zur Kenntniss der Härte vegetabilischer Zellmembranen 237 Palla E. Die Unterscheidungsmerkmale zwischen Anemone trifolia und nemorosa 250 a 402^ Zur Kenntniss der Piloholus-Arten 349, 397 Peter A. Ueber hochzusammengesetzte Stärkekörner im Endosperm von Weizen, Roggen und Gerste 315 Podpera J. Ueber eine neue Art der Gattung Fissidens 11 — — Beitrag zur Flora von Böhmen 212 Polak J. M. Untersuchungen über die Staminodien der Scrophulari- aceen , . . .33, 87, 123, 164 Provazek S. Synedra hyalina, eine apochloritische Bacillarie 69 Rechinger K. Ueber Lamium Orvala L. und Lamium Wettsteini Rech.. 78, 132 Hiezu „Notiz" von Borbas V. v 227 Richter 0. Ein neues Macerationsmittel für Pflanzengewebe 5 Rick J., S. J. Eine neue Sclerotinia- kri 121 Sarnthein L. Grf. Ein Beitrag zur Pilzflora von Tirol 411 SchifFner V. Kritische Bemerkungen über Jungermaiiia coUaris N. ab E. 269 Schlechter R. Acriopsis Reinw. und ihre Stellung zu den Podochilinae 245, 286 Scholz J. B. Studien über Chenopodium opulifolium Schrader, C. ficifo- lium Sm. und allmm L. 49, 93, 135 Urumoff J. K. Beiträge zur Flora von Bulgarien, III 14 Velenovsky J. Eine interessante Missbildung in den Blüten des Banunculus acrts L 244 Die Achselknospen der Hainbuche (Carpinus Betulus) 409 Vierhapper F. „Arnica Doronicum Jacquin" und ihre nächsten Ver- wandten 109, 17.S, 202, 257 Wettstein R. v. Die nordamerikanischen Arten der Gattung Gentiana; Sect. Endotriclia 168, 189, 290 Der internationale botanische Congress in Paris und die Regelung der botanischen Nomenclatur 309 — — Euphrasia Cheesemani spec. nov 381 Wotoszczak E. Bemerkung zu der Abhandlung von A. Jencic „Einige Keim- versuche mit Samen hochnordischer Pflanzen" 19 II. Stehende Rubriken : 1. Literatur-Uebersicht 20, 62, 99, 178, 217, 295, 341, 412, 449 Hiezu: Notiz von E. Heinricher 307 2. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc 25, 65, 104, 141, 221, 302, 345, 386, 417, 455 Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien 25, 104, 221, 302, 455 Academie de sciences in Paris 419 Botanische Abende der Wiener Botaniker 65, 141, 223, 304, 456 Deutsche botanische Gesellschaft 345, 386 Internationaler botanischer Congress in Paris 66, 224, 417 Moorverein, deutsch- österreichischer 28 Schweizerische botanische Gesellschaft 346 72. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Aachen 145, 306, 386 K. k. zoologi.'jch-botanische Gesellschaft in Wien 226, 346 — , Sectiou für Botanik 106, 145, 305, 457 — , Section für Kryptogamenkunde 106 3. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc 28, 67, 106, 145, 187, 306, 346, 457 4. Botanische Forschungs- und Sammelreisen 107, 346 Bornmüller J 387, 458 1 Hartz N 347 Busse W 188 Kruuse C 347 Diels L 387 | Palla E 387 Formanek E 347 j Sintenis P 107, 346 Goetze W 67 ! Volkens 458 463 5. Preisausschreibungen . 6. Personainaclirichten . . Abromeit J. 188. Ahles V. 347. Ambronn 29, 108. Amdrup C. G. 347. Ascherson P. 29. Berlese A. N. 187. Borgesen F. 347. Bornmüller J. 3«7, 458. Bruges Flower Th. 30. Bulese N. N. 307. Busse W. 148, 188, 347. Carruthers J. B. 108,148. Gavara F. 187, 307. Cieslar A. 307. Clautriau G. 347. Cogniaux M. 458. Diels L. 3ö7 Drude 0. 188. Dufft C. 458. Engler A. 188. Erdinger K. 30. Ernst Adolfo 188. Fedtschenko B. 108. Fetschenko Olga 387. Formanek E. 347. Franchet A. 108. Frank A. B. 419. Fries Th. M. 67. Fritsch K. 148, 307. Garcke A. 67. Gheorghieff S. 307. Ginzberger A. 108. .29, 67, 108, 148, 187, 226 227, 307, 347, 387, 419, 458 Ostenfeld C. 347. Palla E. 387. Pamplin W. 30. Pellerin A. 148, 387. Pettersson WinslowA. 188 Pfeffer 188. Poläk C. 108. Polak J. M. 307. Eaciborski M. 419. Eathay M. 387. Eichter A. 307. Eobinson B. S. 108, 347. Eoze E. 307. Schwendener 188. Sievert H. 67. Smith Gh. E. 347. Solereder H. 30. Tischler G. 227. Toni G. B. de 307. Tscherniki C. 347. Volkens 458. Vries H. de 227. Wagner E, 108. Wallace A. 3©. Wehmer 458. Wettstein E. v. 148, 307. Wieler Arw. 108. Wiesner J. 307. Wolos zczak E. 458. Yatabe E. 30. Zukal H. 108. 7. Notizen 30, 188, 227, 307. Goetze W. 67. Gonod d' Artemare E. 67. Göppert H. E. 419. Grant Allen 108. Grunow A. 419. Hartz N. 347. Hegler E. 458. Hoff mann J. 307. Hof mann Othm. 148. Hooker J. D. 227. Kernstock E. 188. Kiaerskou Hj. Fr. Chr. 188. Knuth P. 30. Kolderup Eosenvinge L. 347. [Krasan Fr. 347. j Kruuse C. 347. Küster 188. Lindberg G. A. 188. Lindeberg C. J. 307. Mares P. 3U7. Mattirolo 0. 307. Meinshausen K. 148. Mez 30. Mik J. 419. Mikosch K. 347. Moore A. C. 387. Nestler A. 419. Nicotra L. 307. Nyman E. 0. A. 419. III. Verzeichnis der in der Literatur -Uebersicht angeführten Autorennamen. Abel 0. 217. Albini A. 186, AUescher A. 414. Arnold F. 343. Arnoldi W. 182, 343, 450. Ascherson P. 22, 63, 297, 343. Eaker J. G. 301. Balsamo F. 450. Bauer E. 217. Bayer E. 62. Beck G. V. 178, 180. Beitter A. 451. Bellini E. 343. Beizung E. 298. Berlese A. N. 451. Bernäesky J. 99. Bernard C. 218. Bessey Gh. 415. Beyer E. 101. Bielefeld E. 298. Bindel K. 62. Bitter G. 219, 344. Blücher H. 415. Blümmel E. K. 179, Boden Fr. 63. Borbäs V. v. 62, 449 Borge 0. 182. Boulay 344. 295. Brenner M. 343. Bresadola G. 412. Brick C. 300. Briquet J. 101. Brunnthaler J. 341, 412. Bubak Fr. 217, 413, 449. Bubani P. 182. Buchenau Fr. 186, 297, 451. Buhse F. 218, 298. Burchard 0. 182. Burgerstein A. 20, 295, 413. Busemann M. 185. Buser E. 182, 217. a* 4Ö4 Camus E. G. 344, 451. Carleton M. 23. Cavara F. 412. Celakovsky L. J. 179, 295. Cerio J. 343. Chodat E. 218, 415. Chodounsky F. 217. Christ H. 63. Clarke 301. Cobelli R. 413. Cochet P. 220. Cogniaux 454. Comes 0. 298. Conti P. 415. Conwentz P. 182. Correns C. 101, 298. Constantin 185. Coste H. 298. Czapek F. 295, 449. Dafert F. W. 449. Dalitsch M. 343. Dalla Torre K. 62, 179, 413. Darbishire 0. V. 23. Degen A. v. 20, 295. Delpino F. 63, 451. De Toni J. B. 102, 343. Diels L. 183. Dörfler J. 20. Duncan Johnson S. 415. Durand Th. 302, 345, 455. Eichler J. 299. Engler A. 183, 219, 298, 343, 344, 415, 451. EriksoQ J. 451. Feltgen J. 298. Fernald M. L. 219. Figdor W. 414. Figert E. 99. Filarszky F. 341. Fischer H. 298. Fitting H. 415. Flahault Ch. 298. Pocke W. 0. 298. Fonck L. S. J. 183. Fraas E. 344. Frech F. 23. Freyn J. 295. Fritsch E. 99, 179, 217, 297, 449. Gaidukov N. 415. Giesenhagen K. 23. Gilg E. 297. Gillot 451. Goebel K. 451. Goiran A. 102, 184. Gottschall M. 452. Graebner P. 63, 297, 343, 451. Grecescu D. 219. Grede H. 301. Gross L. 219. Gutwinski R. 100. Guyettant C. 63. Haberlandt G. 62, 342, 414. Hackel E. 21, ^49, 454. Haemmerle J. 452. Haläcsy E. de. 100, 449. Hallier H. 23, 415. Hanausek T. F. 62, 180, 296, 449. Hansen A. 102. Hansging A. 296. Hariot P. 184. Harms H. 179, 413. Hartig R. 102. Haussknecht K. 184. Hayek A. v. 297. Heimerl A. 217, 449. Heinricher E. 21, 180, 296. Hempel G. 62. Hennings P. 297. Hesdörffer M. 102, 415. Hiern W. P. 452. Hildebrand Fr. 452. Hindorf R. 185. Hochreutiner 454. Hock F. 185, 300, 452. Hoffmeister C. 450. Höhnel F. v. 414. Hollrung M. 452. Holmboe J. 219. Holtz L. 219. Hooker J. D. 186. Istvanffi Gy. de. 413. Jacobasch E. 185. Jaennicke Fr. 299. Janczewski E. de. 180. Johannsen W. 185. Johnson Duncan S. 415. Karsten G. 344. Kamienski Fr. 180. Keissler K. v. 297. Keller L. 217. Keller R. 300. King G. 344. Kirchlechner G. 299. Kirchner 0. 100, 299. Klebahn H. 185. Klebs G. 344. Klein L. 103. Kneucker A. 21, 100, 185, 217, 299. i Koch L. 219, 416. Kochs J. 185. Koehne E. 63, 64, 299, 454. Kohl F. 23. Köhler E. 102, 415. Kolkwitz R. 299. Koning C. J. 299. Kornhuber A. 21. Kraenzlin F. 219, 452. Krasan F. 180, 296. Krasser Fr. 297. 414, 450. Kraus G. 64. Kronfeld M. 296, 342, 413. Krüger W. 416. Kuntze 0. 219, 299. Kupffer K. R. 64. Land W. J. G. 452. Latzel R. 62. Lauche W. 180. Legre L. 453. Le Joli A. 24. Limpricht K. G. 24. Lindau G. 186, 297, 298, 415. Linsbauer K. 342. Lorenzi A. 64, 185. Lotsy J. P. 453. Low E. 64. Lucet 185. Lütkemüller J. 218. Mac Millian C. 64. Magnus P. 219, 453. Magnus W. 453. Makino T. 64, 103, 453. Malinvaud E. 64, 186, 451. Maly K. F. 413. Marchlewski L. 450. Masse G. 24. Masters M. T. 297. Matouschek F. 218, 296, 342, 413. Matsamura J. 64, 103, 453. Meister Fr. 220. Merrell W. D. 220. Migula W. 453. Mik J. 62. Mikosch K. 297. Mitlacher W. 299. Miyoshi M. 64, 103, 453. Möbius M. 186. Molisch H. 100, 297. Müller C. 298, 299. Müller W. 220. Murbeck S. 24, 220. Murr J. 21, 100, 181, 218, 296, 342, 413, 450. 465 Nadson G. 454. Nawaschin S. 299. Neger F. W. 220. Nemec B. 21, 100, 101, 296, 342, 413. Nestler A. 21, 62, 181, 296, 414. Niedenzu F. 454. Nikolic E. 342. Noll F. 65. 186, 220, 300. Nordstedt D. 64, 454. Obacli E. 24. Oborny A. 342. Olivier H. 300, 454. Ono N. 416. Opiz H. 342. Palibin J. 454. Palla E. 450. Paris E. G. 300. Parmentier P. 103. Fax F. 218, 297. Penzig ü. 103. Pirotta R. 186. Podpera J. 101. Post Tom V. 299. Potonie H. 24, 344. Presl C. 342. Protit- G. 181. Prowazek S. 101. Raciborski M. 101. 181, 218, 344. Radlkofer L. 297. Rassiuann M. 181. Rathay E. 22. Rechinger K. 218, 297. Reiche K. 220, 416, 454. Reichenau W. v. 416. Reiciienbach L. et H. G. 23. Reinke J. 24, 103. Reitmair 0. 449. Richter A. 101. Riju J. J. L. V. 300. Robinson B. L. 220. Rohlena J. 22. Rolfe R. A. 301. Rompel J. 450. Ronniger K. 181. Rottenbach H. 454. Rouy G. 65, 344. Rudel R. 102, 415. Ruhland G. 186. Ruhland W. 298. Ruschhaupt G. 300. Sabidussi H. 101. Sadebeck R 219. Sarnthein L. Grf. 62. Schaible Fr. 103. Schenck H. 65, 186. Scherffel A. 22. öchiffner V. 181, 414. Schimper A. F. W. 65, 186, 454. Schinz H. 103, 220, 300, 454. Schlechter R. 186, 297. Sehleichert F. 416. Sehmidie W. 345. Schmidt A. 65. Schmidt J. 25. Schober J. H. 344. Schrenk H. v. 454. Schroeter C. 103, 300. Schröter L. 300. Schwarz A. Fr. 25, 454. Schwendener S. 65. Schubert R. J. 181. Schumann K. 300, 345, 451, 454. Schunck C. A. 450. Seidel 0- M. 416. Simmer H. 101. Simon Leon 220. Skraup Zd. 03. Smith J. D. 25. Solms-Laubach H. Grf. 65, 104, 454, Sorauer P. 416. Sornberger J. D. 219. Stahl E. 300. Stanfel A. 414. Stapf 0. 301, 454. Steinmann G. 104. Stelz L. 301. Stephani Fr. 220, 345. Steuer A. 181. Stift A. 342. Stoklasa 218. Strasburger E. 65, 186. Strasser P. 296, 342, 414. Studer B. 186. Thiselton-Dyer W. 301. Tieghera Van Th. 65, 297. Toni de J. B. 343. Traunsteiner J. 342. Trelease W. 345. Trimen H. 186. Tschermak E. 22, 296, 343. Tscherning 22. Tschirch A. 301. Urban J. 186, 345, 454. Usteri A. 104, 454. Van Heurck H. 104. Velenovsky J. 22, 414. Vierhapper F. 22. Vogl A. E 297. Vries H. de 186, 220, 301, 302, 454, 455. Wagner P. 186. Wagner R. 343. Wainio E. A. 104, 454. Warburg 0. 185, 186. Warnstorf C. 186. Webber H. J. 455. Weiuzierl Th. v. 297. Weise A. 300. Weleminsky J. 22. Westermaier M. 187. Wettstein R. v. 297. Wiesner J. 181, 218, 297, 343, 414, 450. Wildeman E. 302, 345, 455. Wilhelm K. 62. Wille N. 25, 455. Winkler W. 302. Witasek J. 297. Wohlfarth R. 416. Woods A. F. 345. Wünsche 0. 302. Yasuda A. 416. Zacharias E. 220. Zahlbruckner A. 297. Zehnder L. 345. Zeiller R. 221. Zukal H. 63, 297. 466 IV. Verzeichnis der angeführten Pflanzennamen.*) A. Äcanthaceae 297. Acer Pseudoplatanus 452. — sp. 15. Aceras sp. 255. Aehetaria Ch. Schi. 90. — sp. 90. Achülea atrata v. pseudomoschataMurv. et V. stenactis Murr. 100. — capitata Hml. 430. — Mille folium L. vera 431. — sp. div. 17. 67, 161, 262, 323, 431. — sylvatica Becker 431. Achimenes Vahl 123. Acleisanthes 306. Aconitum galoctonum Bck. 328. — neapolitanum Ten. 242. — Orientale Pant. 241. — Pantocselianum Deg. Bald. 241. — sp. 328. — W agner i Deg. 242. Acriopsis Enw. 245, 248. — crispa Griff. 287. — densiflora Ldl. 249, 289. — Griffithü Rb. 287. — javanica Enw. 249, 286. — indica Wght. 249, 287, 288. — papuana Krzl. 287. — picta Ldl. 286. — purpurea Edl. 289. — Bidleyi Hk. f. 249, 288, 289. — — sp. 246. — sumatrana Schltr. 249. Acrocladium 24. Acrolophia Pftz. 247. -4ciaea sp. 157. Adenosma R. Br. 89. Adenostegia Bth. 128. — sjj. 128. Adenostyles sp. div. 162, 322, 430. Adiantum sp. 257. ^ecidmm Angelicae Rstr. 294. — e?a- tinum 185. Aegilops sp. div. 212. — T^mca Azn. 21. .^era s/^ 299. Aesculus discolor Prsh. 43. — Zwie« X Pavia 43. — s^J. 116. Aethionema sp. 158. Afzelia Gm. 126. Agaricus melleus 66. Agathelpis Chois. 124. — sp. di?;. 124. Agathis 340. ^^ave 238. Agropyrum dymoides Hek. 449. — glaucum 184. — .s^) 299. Agrostis fuegiana Hck. 449. — sp. 447. — spiica t'cjth' f. glomerata Ehl. 22. Ajuga sp. div. 210, 441. Alchimilla 180. — acutata Bus. 182, 217. — pubescens Koch 182. — sp. diy. 15, 378. — truncata Echb. 182. Aldona Rac. 344. Aldrovanda sp. 453. Alectoroloj)hus Bieb. 26, 128. 224. — ellipticus Hsskn. 439. — lanceolatus Strnk. 439. — sp. div. 216, 439, 440. — suhalpinus Strnk. 440. — VoU- manni Poev. 187. Alisma sp. 211. Allium 410. — carinatum L. v. &mZ- billifera 256. — eginense Frn. 296. ~ lalesaricnm Frn. Brnm. 296. — sp. diw. 211, 214, 256, 422, 423, 446. — Tuhergeni Frn. 296. Alnus sp. 445. — viridis L. 445. J./oe perfoliata 238. — sp. 7, 10. Alonsoa R. P. 36, sp. div- 36. Alojiecurus sp. div. 196, 211. ^isi'ne sp. div. 158, 159, 832. Alyssum 314. — sp. diy. 158. Amanita sp. div. 267, 411. Amanitopsis sp. div. 267. Amaranthus sp. 210. Amblystegium sp. div. 146. Ambrosinia sp. 318. Ambulia Lam. 89. — sp. (iiü. 89. Ammophila baltica 184. Amjjhiantlius Torr. 123. Amphipleura 455. Amphoricarpos sp. 162. Amygdalus communis 238. Anacainptis sp. 211. Anagallis latifulia L. forma 210. — sp. dt>. 210. Anagospcrma dispermum (Hook.) 382. Anastrabe E. Mey 39. — sp. 39. Ancliusa sp 164. Andraea petrophila Ehrh. v. minutula Podp. 101. — s/j. 145. Androsace sp. div. 216, 442. Anemone nemorosa L. 250, 251, 252. — rnnunculoides25i. v. subintegra Wiesb. 55. — iW/oZia 250, 251, 252. Angelica sp. 62. Angelonia Hmb. Bp. 36. — sp. 6?iy. 36. Angioptcris 340. Anhellia Eac. 344. *) Zur Erzielung tbunlichster Kürze des Index wurden nur jene Arten na m entlieh auf- geführt, über die an der betreifenden Stelle mehr als bloss der Name oder Standort angegeben ist. Im Uebrigen wurde auf die Mittheilnng über eine oder mehrere Arten einer Gattung durch die Angabe „s/i." oder „sp. dio.^' hingewiesen. 467 Anthemis sp. div. 161, 253. Anthericxim sp. 211. Anthriscus sp. 161. Antfirophyum sp. 103. Anthyllis sp. div. 159, 332. Anticharis Endl. 35. — sp. 35. Antirrhinum L. 38. -- majus 284. — sp. div. 38. Antitrichia sp. 146. Aphanomyces norvegicus Wll. 25. Aplozia sp. 146. Appendicula Bl. 246. — pmiciflura Bl. 247. Aptosimum Burch. 36. — s^j. 36. Aquilegia sp. 328. .Ira&is intermedia Frn. 329. — s^J. dif. 67, 157, 329. Aragoa H. B. K. 125. — sp. 125. Araucaria 339. J.remo«ia sp. 160. Arenaria sp. div. 19, 158, 332. Arenga 238. ^Iria austriaca Beck 378. — .s^J. dir. 378. Aristolochia sp. 255. Armeria sp. div. 187, 416. Arinillaria sp- div. 267, 411. Arnica Climi All. 114, 174. — Doro- nicum Jacq. 109, 112, 145, 173, 202, 257. — glaciulis Jacq. 175. — Wulf. 175. y. integrifülium 175. — scor- pioides ß. minor Gund. 175. — Stiriaca Vill. 114, 174. Aruiiicum Clusii Neilr. 112. — Do- ronicum Halacsy 112. Rehb. 174. — scorpioides v. decipiens Eich. 176. — sp. 19. Arrhenatherum sp. 211. Artanema Don. 123. sp. 128. Artemisia sp. 161. ArtJionia Turcica Stnr. 179. vlrwm Zelehorii Schott. 255. Arimdinariu sp. div. 21. Arundo sp. 21. Asarinum sp. 38. Asclepnadacae 297. Asclepias 238. Aspergillus 21. Asperula sp. 16. Asphodelus sp. div. 211, 256. Aspicilia sp. ü9. Aspidium sp. div. 212, 256, 257. Asplenium sp. div. 212, 325, 447. Asprella sji. 21. -4s?er sp. du-. 262, 430. Asterina Eac. 344. Asterionellu sp 103. Asterocgstis raviosa (Thw.) 455. Astraguhis aksche]t,erensis Frn. Brnm. 295. — hosniaciis Beck 244. — co«- firmans Frn. 295. — depressus L. 243. — Fialae Deg 242. — nnrt/nensis Frn. 295, — FastelUanus Poll. v. bos- niacus Fiala 242. — schizostegius Frn. Brnm. 295. - sp. dir. 28, 160, 333. — stenonychioides Frn. Brnm. 295. — stereophylhis Frn. Brnm. 295. — transcaspicus Frn. 295. — fest- carius L. '^43. Astrantia 449. — sp. diy. 16, 426. Athamanta sp. div. 161, 428. Athyrinm sp. div. 322, 447. Aticliia Mosigii Fl, 304. Atichiopsis Solmsii R. W 305. Atriplex sp. div. 186, 255. Attalea funifera 238, 239. Anlaya Harv. 127. Azalea tuolhs Hort 44. — sinensis X sp- 44. Azolla sp. 187. Bacopa Aubl. 90. — sp. cZu-. 90. Balladyiia Eac. 344. Ballota sp. 136. Bambusa arundinacea 239. — sp. div. 21. Banisteria 453. Baiilcsia serrata 238. Barbaraca sp. div. 157, 216. Barbüla sp. 146. Bartrumia Halleriana 275. — sp. 146. BartschiaL. 128. — sp. du-. 128, 308, 440. Begonia sp. div. 7, 9. Bellardia All. 128. Bellevaliu sp. 422. Bcllidiastrum sp. 294. Bellis margaritifolia Hut. 20. Berberis 64, 104. — sp. dir. 104, 157, 3l'0. Berendtia A. Gr. 88. — sp. 88. Berter oa 314 — sp. 158. Bertholletia cxcelsa 238. Betonica sp. div. 210, 441. Beyrichia 90. Bidens sp. 253. Biscutella sp. div. 158, 318. Blasia sp. 146. Blastophysa arrhiza Wll. 455. Blechnum sp. div- 17, 447. Buehmeria 26, 28, 181. — ?jü-. 87. CJienopodium 239, 450. — alhuiii L. 49, 93, 95, 135. T. cymigcrum Neilr. 97. X ficifoliuin Murr. 95. — — V. liastutum Klingg. 54, 95. V. microphyllum Coss. Germ. 137. — — f. pseudopulifoUuni Scholz. 97. - — X striatum Murr. 95. — ~ v. striatum Kras. 99. — bctulifoUum X album Murr. 94. — concateiKitum Thuill. 97. — fkifolium Sm. 49, 93, 135. — FremontiWts. 94. — hastatum Ph. 94. — heterophyllum Fzl. 97. — hyhridum 136. — leiospcrmum 51. — neglectum Dumort. 95. — opuli- folium Schrd. 49, 51, 93, 135. — - f. betulifolium Murr. 94. X fiei- foliiim 98. V. microphyllum Coss. G. 94. — — f. mucromüatum Beck ö6. — — f. ohtiisatuin Beck 53. — — f. parvifolium Schur 56. — f. pdatanoidcs 55. f. typicum 53. — Quinoa 136. — spathulutum Gan- dog. 98. — sp. div. 167, 210, 255. — striatum Kras. 99. — urbicum, 53. — riride Lois. 51. — culvaria 53. Cldorocypsrus Rikli 450. — s^j. rfir. 218, 450. Chlorotjloea tuberculosa Hsg. 455. C Moros pliaera 72. Chiloscyphus sp. 146. ühilostigma Hebst. 36. Chionodoxa Luciliae 42.'. Chionophila Bth. 87. — syj. 87. Chondrites Moldarae Schub. 181. Choiidrus crispus 238. Chromulina flavicaus 73. — liosanofjii fWor.) 415. Chroococcus alpinus Schdle. 101. ührysanthermim sp. 161. Chrysopogon sp. 211. Chytra Grtn. 127. Cicuta sp. 426. Cinchona 7. — succirubra 453. Cineraria sp. 161. dnnamomum 7, 10. Cirrhaea Ldl. '246. Cirrhopetalum Karmesinum Zhlbr. 297. Cirsium acaiile All. 84. X olera- cetim 84. — affine Tsch. 46, 86. — Äleutrense Porta 84. — canum Mch. V. glabrescens Urum. 16. — — X oleraceum X rimilare 48. — decolo- ratiim Koch 84. — 7i?/b?'. rf?'«. 433, 434. — lanceohituvi var. 185. — mo«- tanum X Sjnnosissimiim 84. — nemo- rale Rchb. 185. — oleraceum Scop. 84. X heterophyllum 46, 86. — Podperae Fisch. 48. — p)raemorsum 49. — Siegerti 49. — silraticum Tsch. 185. — .sj:^. (?tw. 16, 49, 67, 106, 162, 168, 215, 218, 294, 434. — i^aian- cum 49. Cladochytrium Krie()eriunum (Mgn.) 293, 448. — sp. 318. Ciavaria sp. div. 265. Clematis sp. div. 157, 197. Clevelandia Greeue 128. — .sp. 128. Climacium sp. 146. Clintonia sp. 319. Clitocybe 186. — sp. du-. 267, 411. Glitopilus sp. 266. Closterium Carniolicum Lütk. 218. Cocos nucifera 238. Codium sp. 103. Coelachne sp. 21. Coelococcus 239. Coeloglossum sp. 446. Coenogonium Schmiedlei Simm. 101. Cü/fea 296. Cotj; Lacryma 238, 239, 241. Colchicum, sp. 211. Colignonia 222, 223, 449. Collema sp. div. 29. Collinsia Nutt. 40. — s/>. c^ü'. 40. Collybia sp. div. 266, 267. Colpias E. May. 37. — sp. 37. CoZms javanicus Penz. 103. Combretum 183. Couobea Aubl, 90. — sp. 90. Couocephalus sp. 146. Conradia Nutt. 126. Constantiiiea Post. ßpr. 222. Coiivolvulus sp. 28. Coprinus sp. div. 265, 412. Corallorrhiza sp. 446. Corchorus capsularis 238. Cordaites sp. div. 104, 105. Cordiceps 144. Cordylanthus Nutt. 128. Cornicularia sp. 29. Coronilla sp. 159. Cortinarius sp. div. 266, 412. Cortusu sp. 17. Corydalis cava (L.) 99. — solida (L.) 99. — sp. 196. Corylus Avellana 238. — sp. 295. 470 Corytholonia pusülum Frtsch. 449. — striatum Frtsch. 449. — üleanum Frtseb. 449. Cosmarium pseudopyramidatum Ld. v. cartiiolicum Ltk. 218. Cotoneaster sp. 160. Crassulaceae 297. Crataegus 238. — grandiflora (Sm.) 42. — monogyna X Mespilus ger- manica 42. Craterellus sp. 265. Craterostigma Hebst. 123. — sp. 123. Crepis 416. — praemorsa v. pseudo- praemorsa Murr. 100. — setosa v. suhpinnatifida Murr. 100. — sp. div. 16, 162, 215, 383. Crocus sp. 446. Crucigenia irregularis Wll. 455. Crypsis alopectiroides v. Celakovskyi Rhl. 22. — sp. 211. Cucuhalus sp. 331. Cucurbita jjepo L. 6, 7. Cudonia sp. 412. Curanga Juss. 124. — sp. 124. Cuscuta sp. div. 20, 437. Cybbaiithera Hamlt. 89. Cycas 233, 339. Cijclamen s^J. dir. 210, 444. Cycnium E. M. 127. — sp. 127. Cylindrothecium sp. 146. Cymatopleura 455. Cymbalaria Bmg. 37. — sp. 37. Öymbaria L. 129. — .sp. 129. üynanchum 254. Cynodontium sp. 145. Cynoglossum sp. div. 164. Cynosurus sp. div. 256, 299. Cyperaceae 297. Cyperus .sp. div. 187, 256. Cystococcus 72. Cystopteris 296. — Blindi Parm. 103. — fragilis X AspleniumTricliomanes 103. Cy st opus sp. 318. Cytisus Adami Poit. 42, 43. — capi- iaftis 198. — Laburnum L. 8. X aljiinus 43, 86. X purpureus 42, 43. - s/>. du'. 28, 159, 198. — Watereri Hort. 43, 86. Czekanowskia sp. 105. Dactylis glomerata 22. v. pMbt- culmis Rhl. 22. Daedalea sp. div. 265. Dammara orientalis Lamb. 74, 141. Danaeopsis sp. 105. Danubiunculus Sail. 123. Daphne sp. div. 15, 17, 211. Dargeria Den. 126. Daucus sp. div. 161, 253. Davallia sp. div- 45i3. Dtlima sarmentosa 239, 240. Delphimum 299. — sp. dtv. 91, 157 216. Dematium pxillulans De By. 22. Dentaria sp. 14. Dermatoculyx Oerst. 39. — s/>. 39. Deschampsia sp. div. 211, 322. Deutzia scabra 239, 240. Bianthus alpinus L. 331. — Armeri- astrum Wlff. V. glaberrimus Urum. 15. — — V. trojanensis Urum. 15. — caesius Sm. 305. — croaticus Borb. 14. — Pancüii Vel. non Will. 158. — sp. dw. 14, 15, 158, 167, 259, 262, 305, 331. — Velenovskrji Borb. 158. Diascia Lk. Otto 36. — sp. div. 36. Diceros Pers. 123. Dichostylis Bv. 450. — sp. 450. Dichroma Cav. 125. DicZis Btb. 37. — sp. 37. Dicranodoiitium sp. 145. Dicranum longirostre St. v. pseudo- campylopus Podp. 101. — .s/.>. dw. 145. Dictamnus sp. 198. Didymodon rigidulus Hdw. v. major Podp. 101. — Sjj. 146. Digenea sp. 64. Digitalis L. 126. — sp. *?;. 126. Dintera Stpf. 454. Diosco7-tfa 306,410. — o?(nci(ZaiaPoepp. 343. Diospyros Ebenum ßtz. 7, 8, 238. Diphyscium sp. 146. Diplazium sp. 64. Diplophißlum sp. 147. Diplotaxis sp. 158. Diplotomma epipolium Arn. v. reagens Stnr. 179. Dipsacus pilosus L. f. 'mfiii;zsa Bl. 167. — sp. 429. Disandra L 124. Dischisma Cbois. 124. — s/x 124. Ditrichum sp. 146. Dizigostevwn (Btb.) 90. Dud'artia L. 89. — sp. 89. Dopatrium Hamlt. 90. Doradanthera Bth. 'iö. Doronicum 305. — austriacum Jcq. V. grandiflorum Frn. 431. — Bauhini Saut. 177. — calcareum Vierbapp. 112, 114, 258. — C/tmi (All.) 114, 173, 203. Beck. 112. or. glan- dulosum et ß. villosum Beck 112. Dalla Torre 178. glabra- tum (Tsch.) 203. — glaciah (Wulf.) Nym. 114, 206. — ifteZZeri Tscb. 111. 471 hirsutum Lam. 114, 174. — Hungari- cum Echb. f. 262. — longifolium Echb. 176. — plantaginetim auct. hung. 262. — scorptuides 111. — sp. div. 161, 215, 322, 431. — Stiri- acum Dalla Torre 178. — rillosum (Tsch.) 203, 205. Dorycnium sp. div. 159. Draba sp. die. 330. — Thomasii Koch 219. Dryas sp. div. 15, 160. Drymoglossum sp. 103. Drypis sp. die. 158, 198. Durieua Mer. 125. £. Echinochloa sp. 211. Echinops sp. div. 162. Echinospcrmum sp. 164. Echium vulgare 284. Elaphoglossum 63. Elatides sp. div. 105. Elatinaceae 297. Elatinoides (Chav.) 37. — sp. div. 37. Elephantina Bert. 128. Elephas Guss. 128. Elmigera Echb. 87. Elodea amadeiisis Ech. 8 Elsinoe Eac. 344. Elymus arenarius 184. Eiicopa Grisb. 123. — s^/;. 123. Endocarpon sp. 29. Eiitolomu sp. 266. Epidendrum cliluroleucum Hook. 297. Epilobium alsinefolium X subtrigonum 378. — syj. rfi/-. 167, 322, 378. — trigoHum Schrk 378. Epipaetis sp. div. 167, 446. Equisetum 276, 283, ;!{7, 338. — «r- vense 239, 240. — elongutum 239, 240. — hiemale 239, 240, 241. — liniosum 239, 240. — litorule 239, 240. — maximum Lam. 224. — /^a- ^Msire 239, 240. — pratense 239, 240. ramosutn 239, 240. — sp. (^if. 256. — Telmateja 239, 240, 241. — varie- gattun 239, 240. Eragrostis sp. 21. Erecldites sp. 432. Erianthus sp. 211. Erigeron Karwiuslcyanus v. mucrona- tus DC. 22. — s/i. dw. 162, 215, 430. Erinux L. 126. — .syj. d«c. 126. Eriophorum vaginatnm 342. Eryngium sp. div. 161, 253. Erysivmm Cheiri X Pamionicum 4. — intermedium Wettst. 4. — s/>. (^iv. 14, 158, 187. Erythraea sp. div. 164, 254. Erythranthe Spch. 89. Ervum sp. 187. Escobedia Euiz. Pav. 126. — s;?. 126. Esterhazya Nk. 126. — sjj. div. 126. Eucalyptus sp. div. 199. Euclidium sp. 14. Eufragia (Grisb.) 128. Euglena acus 72. — gracilis 73. — hyalina 72. — viridis 72. Euiiotia 455. Euphorbia sp. div. 211, 444. Euphorbiaceae 297. Eiiphrasia L. 26, 28, 128, 224. — .Berj;- ^rcwt Wettst. 383. — Cheesemani Wettst. 381. — Cockayiana 381. — — cuneata Frst. 383. — Dyeri Wettst. 382. — Munroi Hook f. 38;-!. — repens Hook. 382. — revoluta Hook. f. 383. — Sulisburqensis f. aZfca 413. — sp. djy. 17, 128,167,209,440. - Zelan- dica Wettst. 383. Evernia sp. 453. Evonymus sp. div. 7, 8, 159. Exuviella 71. Falconeria Hook. 125. Ferula collina Frn. 295. Ferulago sp. 253. Festuca 343. — caesia 21. — Calabrica Hut, V. Huteri Eigo 21. — myurus f. «mjor Ehl. 22. — sp. dir. 21, 180, 212, 214, 447. — trichophylla Gaud. f. uiiibrosa Frn. 447. — violacea Schi, f. longius anstata Frn, 447. Ficus 296. ^ Sycomorus 239. Filago sp. 162. Filices 297, Fimbristylis Vhl. 450. — sp. du-. 450. Fissideus 11. — adiantoides 11, 12, 13. — decipiens De Not. 12. — ser- rulatus Brd. 13. — sp. 146. — iaaii- folius 12. — Velenovskt'ii Podp. 11. Fishdaria L. 128. — s/;. du'. 128. Flammula sp. 266. Fontinalis sp. 146. Fragaria sjj. 167. Fragilaria sp. 455. Fraxinus 63, 64, 152. — e.xcelsiur 152. Freesia sp. 318. Freylinia Fang. 39. — s/j. dit;. 39. Frullania sp. 147. Fuchsia 409. Fucus 24. — s^.». diu. 70, 71. Fungi 297. 472 I G. Gagea sp. div. 211, 256. Gaülardia spJendens hrt. 8, 10. Galanthus sp. 255. Galeopsis pubescens Bss. v. parriflora Frn. 441. — sp. 441. — subalpina Beck. 441. Galera sp. 266. Galilea Pari. 450. — .s/7. 450. Galinsoga sp. 430. Galium 26, 224. — austriucum Hai. Br. 429. — laevigatum L. 428, 429. -^ meliodomm Beck 429. — ochro- Icucum Wolf. 46. — Parisiense L. v. asiero/inoides Murr. 21. — silvaticum L. 428, 429, — .s/j. fZü". 16, 161, 429. — verum X Mollugo 46. Galvesia Dmb. 38. — .sjj. 38. Gardenia Stanley ana 151. Gastromeria Don. 126. Genista sp. div. 159, 332. Gentiana 26, 168, 224. — «ciifa Griseb., Hook 194. Michx. 169, 170, 19.3, 290. ß. stricta Gris. 290. — Ajanensis Murb. 194. — Amarella A. Gray, Ledeb. 194. — — v. acuta A. G. 194. V. stricta A. Gr. 290. — Burseri Lap. 181. — — X lutea 181. — Chisii P. S. forma 437. — Favrati Rtt. 437. — Hartwegii Bth. 169, 190, 191, 192, 291. Grisb. 291. — Hervieri Eonn. 181. — heterosepala Engelm. 169, 193, 292. — Holmii Wettst. 190. — vtedia A. T. 191. — mexicana Grisb. 169, 190, 191, 192, 193, 291, 292. — Plan- choni Dörfl. Bonn. 181. — pleheja Cham. 169, 171, 172, 194. v. alpina Engelm. 195. f. Holmii Wettst. 195. V. nana Engelm. 195. — Pringlei Wettst. 192, 291. — quinqueflora Lam. 191. - sp. div. 67, 164, 169, 170, 171, 1-9, 254, 293, 325, 437. — stricta Grisb. 169, 171. — temiis Grisb. 169, 171, 290. — verna L. f. alpina 437. — — f. flavescens Wettst. 437. — Villarsii Grisb. 181. — — X Mea 181. — Wisliceni Engelm. 169, 193, 292. — Wrightii A. G. 169, 190, 191, 291. Gentianaceae 297. Geochorda Gh. Schi. 90. — sp. 90. Geranium hrutium Gasp. 159. — mi- crorhizon Frn. 295. — phaeoides Frtsch. 43. — phaeuni X Uvidum 43, 86. — silvaticum 285. — sp. div. 159. Gerardia L. 126. — sp. div. 126. Gerardianella Kitsch. 127. Gerardinia sp. 127. Gerdaria Prsl. 127. Gesneraceae 297. Geum interviedium Ehrh. 42. — sp. div. 160, 167, 333. — urbanum X rivale 42. Ghiesbreghtia A. Gr 35. Gingko 295. — biloba L. 229, 276. 337. V. pendula 282. — sp. div. 105. Gladiolus sp. 211. Glechoma hederacea 284. Globularia cordifolia L. 210. — sp. dio. 210, 441, 444. Gloeochlamgs Schmidle 101. — Simmeri Schmdl 101. Glossostigma Arn. 123. — sp. 123. Glyceria sp. div. 214, 256. Gnaphalium S}>. div. 15, 17, 161. Gomara ß. P. 39. Gomphidius sp. div. 265, 412. Gojilana Rac. 344. Gosela Chois. 124. Gossypium 238. Graderia Bth. 127. — sp. 127. Grammar thron biligiilatum Cass. 174. Gratiola L. 90. — S}}. div. 90. Guepinia sp. 412. Gyalecta Flotovii Krb. v. Pistaciae Stnr. 179. Gymnadenia angustifolia Rieh. 3. — conopea X nigra 4. — Heufleri Kern 3. — nigra X odoratissima 3. — sp. div. 446. — suaveolens (Vill.) 4. Gymnaibdra Pall. 125. Gymnoconia sp. div. 294. Gymnostomum sj). 145. Gy psophila petraea X repens 4. — Sünder manni Frtsch. 4. Gyropliyllites 221. H. Haematobanche Prsl. 127. Haematococcus 72. Haematomma Nemetzi Stnr. 179. Halidrys 70. Halleria L. 39. — sj:>. fZiz;. 39. Harpanthus sp. div. 146. Harveya Hook. 127. — s^). c?ir. 127. Haynaldia rillosa 184. Hebeloma sp. 266. Hebenstreitia B. 124. — sp. (^ir. 124. Hedraeanthus dinaricus Kern. 163. — Kitaibelii X serpyllifolius 163. — monteneqrinus Horak 163. — Mur- beckii Wettst. 163, 164. — serpylli- folius DC. 163. — «2^. 163. — TT'^eff- steinii Hai. 163. Hcdysarum Brotheriisi Frn. 295. — cymbosteqium Frn. 295. — .«j^^. d?r. 28, 199, 333.' 473 Heleocharis sp. 256. Heleochloa sp. 299. Helianthemum filabrum Kern, forma 330. — sp. div. 14, 158, 187, 198, 330. Helianthns 299. Helichrysum sp. 67. Heliosperma sp. 158. Heliotropiutn sp. 164. Helleborus sp. 328. Helosis guyanensis 218. Hemiarrhena Bth. 128. — sp. 128. Hemichaena Bnth. 88. Heinileiopsis Rac. 344. Hemimeris Thnb. 36. — sj3. (Zif. 36. Hemiphragma Wall. 125. — s^j. 125. Hepaiica 452. Heracleum angustifolmm Gel. 428. — eleqans K. 428. — s^j. (7ü'. 20, 161, 322. Herminium sp. 446. Herniaria sp. 160. Herpfstis Grtn. 90. Hesperis sp. 157. — Velenoüslcyi Frtsch. 9y. Heterocladium sp. 146. Hibiseus sp. div. 159, 198. Hieracium 28, 29, 56, 296, 413, 416. — abruptifolium Vuk. 435. — arnplii- geniim A. T. 57. — Arolae Murr. 61. — barbatum Tsch. 435. — canescens Fr. 57. — denticulatum Sm. 57. — Engleri üechtr. 58. — fuliginatuni Hut. 57. — furcato-cincinnatum Maly 413. — (xarfcHse Wiesb. 60. — glabra- tum X valäepilosum 434, 435. — glanduliferum Hoppe 57. — Hayekii Murr. 60. — Hittense Murr. 61. — Jaborneggii Fach. 57. — jurassicum Grsb. 57, 58. X villosum f. 58. — Khekii Jaborn. 57. — Mannagetti- anum Maly 413. — melanophaeum N. P. 57. — melanops A. T. 60. — Murrianum A. T. 61. — — f. den- tata A. T. 61. v. foliata Murr. 61. — Oberleithneri Scbltz. 59. — obovatifoUum Maly 413. — piliferum Hoppe 57. — prenanthoides Vill. 57. — pseudojuranum A. T. 58. — race- mosum W. K. 435. — scorzonerae- folium Vill. forma 434. — sp. div. 19, 57, 58, 59, 60, 162, 167, 383, 384, 434, 435. — styriacum Kern 435. — subspeciosum N. P. 57. — tenuifoUum Host. 435 — Trebevicianiim Maly 413. — valdepilosiim Vill. 59. — Zinkenense Prnb. 59. Hippocrepis sp. div. 159, 332. Eirneola 453. Holciis mollis v. mollissimus Rbl. 22. Holoschoenus sp. 218. Homogyne sp. die. 294, 430. Hopea 74. Humulus sp. 255. Hyacinthus Orientalis 422. — provin- cialis 422. Hydiium sp. div. 265, 412. Eydrancylus 221, 222. Hydraiithelium H. B. K. 123. Hydrocotyle sp. 318. Hydrogera crystallina 357. Hydrotriche Zucc. 89. — Sj>. 89. Hygrophorus sp. div. 265, 412. Hymenocarpus sp. 198. Hymenophyllnm sp. 64. Hyobanche Thnb. 127. — sj;. 127. Hypericum sp div. 159, 320. HypJwloma sp. div. 266, 412. Hypmicm 24. — sp. dif. 146. Hypochaeris sp. div. 162, 254. Hypocyrta maculata Frtscb. 449. I. lldefonsia Grdn. 90. — s^j. 90. Ilysanthes Raf. 124. — s^j. di?;. 124. Im per ata hrasiliensis 238. Imperatoria sp. div. 322, 428. Inoeyhe sp). div. 266, 411. Inula sp. div. 162. 7ri§ germanica L. 255. — graminea L. 255. — Pseudo-Cyperus Schur 255. — Si). 17. Jrpea; s/?. 265. Irydyonia Rac. 344. Isaria sp. 64. Jsoe^es 338, 415. Ithyphallus costatus Penz. 103. — — favosus Penz. 103. — s/x 103. Ixianthes Bth. 39. — Sß. 39. J. Jansia elegans Penz. 103. Janthe Grsb. 35. ■lasione montana L. f. grZaberriwia Podp. 214. V. ^rZafcm Petm. 214. — — V. major Koch 214. Juglans regia 238. — sp. 295. Juttcaceae 297. Juncus sj). div. 167, 211, 256, 447. Jungermania barbata 269. v, colla- risSyn. Hep.273. — Bauer ianaSchffn. 274. — collaris Dumort. 273. Ekart 273. — — Hüb. 273. Ldbg. 273. N. E. 269. — Floerkei W. M. 274. V. Baueriana SchfiFn. 274. — — f. propaguUfera SchflFn. 275. — gracilis Schieb, v. efflagellis 474 Schffn. 274. — Halleriana 273. — Laurentiana De Not. 272. — lyco- podioides 274. — Mülleri N. E. 270, 272. — Naumanni De Not. 274. — quinquedentata y. collaris Mart. 273. Juniperus communis 21, 238. — sp. div. 17, 255. Kaulfussia 340. Kentruphylluvi sp. 162. Kernera sp. 330. Kibara 296. Knautia 284. — silratica 285. — sp. div. 161, 180, 253. Knorria sp. div. 105. Koeleria gracilis f. aspera Rhl. 22. — sp. 299 Konradia Eac. 344. Kordyana Rac. 344. L. Lactarius sp. div. 64, 265, 266, 412. Lafuentea Lag. 125. — sj). 125. Lagoser is sj). 162. Lagotis Gärtn. 125. — sp. 125. Lagurus sp. 211. Lambra Eac. 344. Laminaria 238. Lamium holsaticum Prhl. 45, 86. — inaculatum X albutn 45, 86. — — OryaZa L. 78, 132, 227. v. Zivi- dMwi Rech. 135. — pannonimtvi Scop. 81. — sp. 441. — Wettsteini Rech, i 78, 132. I Lamourouxia H. B. K. 128. — sp. 128. Lancea Hook. Thms. 89. — s_/>. 89. Lappa sp. diu. 167, 168, 254. Lappula sp. 438. Lapsana sp. 91. iana; 142, 282. Laserpitium latifolium L. v. rotunda- tum Murr. 21. Lasiagrostis sp. 211. Lathraea 296. 308. Latliyrus 389, 396. — blepliaricarpus Boiss. 396. — Bavidii Hance 391, 392. — Gmelini (Fisch.) 391, 392. — Hallersteinii Brag. 392, 393. — in- conspicuus L. 395. — maritimus Bg., 391, 394, 395. — ornatus Nutt. 395. — paluster L. 394. — pisiformis L. 391. — polymorphus Nutt. 395. — pra- tensis L. 392, 393. — var. div. 393. — sp. div. 160, 390, 394, 395, 396. ■ — sphaericus Rtz. 395. — stans Vis. 395. Lecanora connectens Star. 179. — luteo-rufa Stnr. 179. — sp. div. 29. Lecidea sp. div. 29. Leguminosae 454. Lelum Rac. 344. Lenzites sp. diu 265. Leontodon ambiguus Fisch. 47. — asper Poir. V. glabrescens Beck 162. — hastilis v. glabratus X autumnalis 47. — sp. 383. Leontopodium sp. 430. Leonurus sp. div. 210, 254. Lepidium sp. 318. Lepidodendron sp. div. 105. Lepidozia sp. 146. Lepiota sp. div. 267, 411. Leptobryum sp. 146. Lejdogium sp. 29. Leptorhabdos Schrk. 126. — sp. div. 126. Lepturus sp. 256. Leskea sp. 146. Lesquer euxia B. R. 128. Leucaiithemum sp. div. 161. 431. Leucocarpus Don. 39. — sp. di». 39. Leucophyllum Hmb. Bpl. 35. — .sp. div. 35. Libanotis athamanthoides DG. 427. — hu7nilis Schur 427. — montana Crtz j3. minor K. 426. Liliaceae 421. 7.^7^■w?H sp. diy. 211, 256, 446. Limacium sp. 265. Limnophila R. Br. 89. Limodorum sj). 255. Limosella L. 123. — sp. div. 123. Linaria Juss. 37. — Cymbalaria L. 37. — sp. dit;. 37, 209, 438. Liiidenbergia Lhm. 89. — sp. div. 89" Lindernia All. 124. — ,sp. div. 124. Linum sp. div. 159, 198, 332. — wsi- tatissimum 238. Listera sp. 446. Lithospermum officinale 238, 241. — sp 164. Lloydia sp. 446. Loasaceae 345, 454. Lolnüaria 314. Lolium multiflorum v. contractum et V. longearistatum Rhl. 22. — perenne V. cristatum Rhl. 22. — sp. 447. Lonicera 409. — caprifolium 119.1 — caucasica Fall. 119. — fragrantissima Carr. 120, 152. — Ledebourii Esch. 153. — micropoda 120. — sp. div. 161, 168, 428. Lonicera tatarica 115, 120, 149, 199. — Xylostetim 120. Lophocolea sp. 146. Lophozia sp. div. 146. 475 Loranthaceae 297. Lotus sp. div. 159. Luzula depaupcrata Bey. 101. — Lepe- titiana Bey. 101. — multiflora v. al- pcstris Bey. 101. — — v. ßexuosa Bey 101. — nivea 101. — silvatica V. croatica Bey. 101. — — X pede- montana 101. — sp. div. 211, 218, 446. Luzuriaga sp. 320. Lycoperdon sp. div. 267, 412. Lycopodiaceae 297. Lycopodium 145, 338. — sp. div. 18, '447. Lyncea Cham. Schi. 126. Lyjieria Bnth. 88. Lysimachia sp. div. 210. Lythraceae 297. M. Mucrudenia E. ßr. 246. Macranthera Torr. 126. — s^*. 126. Macrosiplwn Hebst. 127. Madotheca sp. 147. Malabaila sp. 449. Malcolmia sp. div. 67, 157. Mallomonas 71. Mamiania sp. 265. Munulea L. 88. — s/). div. 88. Marasmius sp. div. 266. Marchantia sp. 146. Marrubium sp. 210. Marsdenia sp. 164. Matricaria sp. 187. Matthiola 415. — glandulosa Vis. 99. Maurandia Ort. 38. — sp. 38. Mazus Lour. 89. — sp. 89. Melampsora 185. Melampyrum L. 26, 128, 224. — ifoer- mannianum Maly 413. — Sarajevense Maly 413. - sp. dw. 128, 187, 210, 254, 439. Melandrium sp. 331. Melanthis sp. 319. Melasma Berg. 126. — sp. du-. 126. Melastomaceae 344. Melica sp. 21. Melittis sp. 254. Melosperma Bnth. 89. — sp. 89. Mendogia Eac. 344. Mentha 28, 29, 64. 284. — /i?/^}-. di?;. 64. — sp dtw. 64, 440. Merismopedia Mandalensis Wll. 455. Metzgeria sp. 146. Meum sp. 15. Mieranthenium Mchx. 123. 3Iicrargeria Bth. 127. — sp. 127. Microearpaea Brwn. 123. Microdon Chois. 124. — sp. 124. Micromeria sp. 210. Micropus sp. 162. Microstoma sp 295. Microstylis sp. 446. Mimelanthe Greene. 123. Mimulus L. 89. — sp. div. 89, 414. Mniohryum sp. 146. Mnium sp. 146. Moehriitgia sp. div. 158, 332. Moenchia sp. i98. Mohavea Gray 37. — sp. 37. Molinia sp. 21. Mollisia Jungermanniae 21. Moltkia sp. 164. Monilia sp. div. 386. Monochasma Mxra. 129. — sp. 129. Monotropa sp. 436. Monttea Gay 89. — sp. 89. Morgania K. Br. 89. Mucor 366, 367. — obliquus Scp. 358, 369. — roridus 360. — wrceoZaiws Dcks. 358. Mimsteria 222. JlfMsa textilis 238. Musaceae 451. Muscari racemosum 422. — sp. d»v. 211. Mutinus Fleischeri Penz. 103. Mycena sp. div. 266. Mylia sp. div. 146. Myosotis sp. div. 164, 187, 215, 438. N. Narcissus sp. 255. Nardia sp. 146. Nnrdus sp. 324. Nasturtium sp. 14. Navicula 455. Neckera complanata L. v. grandiretis Podp. 101. Nemesia Vent. 37. — s^?. dtr. 37. Nemia Berg. 88. Neottia Nidus avis L. 453. Nerium Oleander L. 8. Neurocaulon Zan. 222. Nieotiana 298. Nigrina Thnb. 126. Nigritella sp. div. 211, 446. iVöea cajta Koch. 220. Noeggerathia acuminifissa Krass. 104. Noeggerathioipsis sp. 105. Nortenia Thon. 123. Nothochilus Rdlk. 126. — sp. 126. Notylia Ldl. ;34t>. Nympliaea Lotus 62. 476 O. Ochrospora Sorbi 185. Odontites Pers. 26, 128, '224. — mon- tenegrina Horak 209. — sp. div. 128. Oenocarpus Bataua 289. Oenothera gigas Vries 454. — Lamarcki- ana 454, 45.ö. Ohlendorffia Lhm. 36. Olpidium Dicksonii (Wrght.) v. Stria- riae Wel. 2.5. Omphalothrix Mxm. 128. Onobrychis sp. i60. Ononis 26, 224. — sp. div. 318, 332. Onopordon sp. Iß2. Oncorrliynchus Lhin. 128. Onosma sp. div. 164, 254, 416. Ophioglossum 338, 339. — sjs. 18. Ophrys litigiosa Cam. 451. — sj;. div. 255, 446. Opuntia sp. 8. Orchidaceae 452. Orcliis ambigua Beck 445. — angusti- folia 217. — maculata L. forma 445. — sp. div. 17, 211, 255, 445. Oreochloa sp. 447. Oreosolen Hook. 125. Origanum sp. 254. — vulgare 284. Orlaya sp. 161. Ornithocephalus Ldl. 246. Ornithogalum nutans 422. — sj9. 211. Orobanche sp. 439. Orobus 389, 396. — angustifolius Post. 393. — aureus Stv. 392. — glabratiis Gris. 392, 393. — hirsutus L. 891, 392, 393. — Zwirns L. 217, 39L 392. — ju'^e»* L. 391. var. 394. — occt- dentalis (P. et M.) 392. — ochroleucus 62. — Pannonicus Jacq. 391, 394. — sjp. . 157. Pallenis sp. 162. Pancicia sp. 161. Pandanus 410. Fapaver somniferum f. polycephcdum 186. — sp. dtr. 198, 328. Parentucellia Viv. 128. — sp. 128. Paris sp. 446. Parnassia 65. Pur Onychia sp. 160. Pastinaca sp. 253. Paulownia Sieb. Zucc. 88. — sp. ciii;. 88, 196. Paxillus sp. div. 265. Pedicularis L. 128. — erubescens Kern. 46. — Hoermanniana Maly 413. — sp. dM7. 128, 16^ 21' I, 385, 439. — tuberosa X rostrata 46. Peliostomum E. Mey. 36. — sp. dir. 36. Pellia sp. 146. Pellionia Daveauana 8, 10. Peltaria sp. 33o. Peltidea sp. 103. Penstemon 320. Pentastemon Mitch. 87. — sp. cZü-. 87. Pentsteria Griff. 123. Peperomia 415. Peplidium Del. 123. — sp. (Zu*. 123. Peridermium Pini 185. Peronospora parasitica 179. Pertusaria sp. 29. Petasites hybridus (L.) 21. — sp. 430. Petrocallis sp. 330. Peucedanum sj). div. 67, 161, 253. Peyssonelia sj). 453. Pe'ziza sp. 267. Phacus pleuronectes 72. Phaeocystis glohosa Schrff. 22. Phaeoptiliuvi 449. Phaeoptilum 222, 223. Phallus sp. 267. Pharcidia leptaleae Stnr. 179. Phaseolus 8. — multiflorus Wild. 27, 62, 181. Phegopteris sp. 103. Phelipaea sp. 216. Philonotis fontana Bauer. 217. — sp. Phleum sp. div. 2ll Phlomis sp. 210. Phoenicopsis media Krassi 105. — sp. (?ü'. 105. — taschkessiensis Krass. 105. Pholiota sp. 266. Phragmidium sp. div. 319. Phtheirospermum Bge. 128. — sp. 128. Phygelius E. Mey. 39. — sp. 39. Phyllopodium ßnth. 88. — sp. dir. 88. Phyllostachys sp. 21. Phyllosticta sp. 295. Pliyscia pulverulenta (Schrb.) 23. Physidium Schrd. 36. Fhysocalyx Phl. 126. — sp. 126. 26, L. T. Sehiffneri div. 146. 447. 477 Phytelephas macrocarpa 8. — micro- carpa 239. Phyteuma beton icifolium 22. — coh- fusumKem. 435. — Halleri v.pseudo- nigrum Murr. lOO. — hemisphaeri- cum 22. — sp. div. 163, 436. Phytolacca sp. 210. Picea 142. — excelsa 238. Picnopodium 365. — lentigerum Corda 365. Picris sp. 16. Picrorhiza Eoyle 125. — sp. 125. Pilaira 360, 366. — anomala (Ges.) 369. — nigrescens 360. Pilobolus 349, 397. — argentinus Speg. 362. — crystallinus auct. 352, 364, 355, 356, 357, 366, 399, 400. Bon. 365. Cohn 400. Klein 399. — exiguus Bain. 355, 363, 366, 400. — heterosporus Palla 349, 366, 400, 401. — mtermedius Karst. 364, 399. — Kleinü Tiegh. 351, 352, 353, 356, 358, 366, 399. 401. — lentigerus Corda 365 — longipes Tiegh. 350, 360, 366, 399, 401. — macrosporus Berl. 365. — microsporus Klein 358, 399. — minutus Speg. 362. — nanus Tiegh. 362, 366, 398. 400. — oedipus Mont. 361, 362, 366, 400, 401. v. inter- media Coem. 364. — pestis-hovinae Hall. 356. — reticulatus Tiegh. 356. — roridus Bref. 350, 361, 366, 399, 400. (Bolt.) 359, 398. Pers. 362. — roseus Speg. 362. — sp. div. 356, 358, 359, 360, 361, 364, 365, 366, 367, 368, 369, 370, 397, 398. — sphaerosporus (Grove) 351, 352, 355, 364, 366, 400, 401. Pimpinella magna L. ß. rosea K. 426. — sp. div. 28, 161, 293, 294, 448. Pinguicula sj). div. 441. Pinnularia 455. Pinus 278, 282. — Pinea 238, 241. — silvestris L. f. Baenitzii Tschng. 22. — sp. div. 445. Piripea Aubl. 127. Pirus comtnunis 238. Pisum maritimum 184. — sativum 296. Plantago sp. dir. 210, 216. Piatanthera sp. 446. Platanus 299, 454. Pleiophysa 222. Pleuromeia 65. Pleurosigma 455. Pleurotus sp. 267. Pluteus sp. div. 266. Poa atropidiformis Hck. 449. — sp. div. 21, 212. Podochilus Bl. 246, 247. Podospermum sj). div. 254. Podozamites sp. 105. Pogonatum Sj). div. 18, 64, 103, -l53. Polyhlastia sp. 29. Pohjcarena Bnth. 88. — sp. 88. Polycarp)on sp. 160. Polycenia Chois. 124. Polygala alpestris Rchb. 331. — major Jacq. V. azurea Pant. 158. — sp. div. 158, 198. 216, 331. Polygalaeeae 297. Polygonaceae 297. Polygonatum sp. div. 211, 295. Polygonum alpinum 18. — sp. div. 211, 294. Polypodium sp. div. 103, 256. Polyporus cinerascens Bres. 414. — fomentarius 238. — juuiperinus 454. — sp. div. 265, 412, 454. Polys2)ho)idylium sp. 453. Polystachya 248. Polytrichum 245. — piliferum 245. — sp. di?;. 146. Populus sp. div. 185, 444. Potamogeton sp. div. 211, 255, 445. Potentilla 29, 342. — adriatica Murb. 160. — sp. div. 160, 168, 187, 199, 216, 378 — spuria Kern. 42. — sterilis X micrantlia 42. — taurica Schicht. 160. Primula acaulis X pannonica 83. — Austriaca Wettst. 45, 83. — Bauhitd Beck 441. — carniolica X Atiricula 45, 86. — elatior X officinalis 83. — media Peterm. 83. — Muretiana Mor. 83. — obconica 20, 296, 414. — Ohristi Stn. 441. — pannonica X acaulis 45. — imhescens Jacq. 83. — sinensis 20, 296. — sp. cZiv. 28, 254, 441, 442. — superauricula X hirsuta 83. — venusta Host. 45, 86. — viscosa X integrifolia 83. Probosciphora Nck. 128. Prunella grandiflora 285. — .sj9. dw. 210. — vulgaris 285. Prunus domestica L. 8, 10. — s;j. (?tv. 217, 333. Psalliota sp. div. 266. PsepheUus sp. 67. Psilocybe sp. 266. Psilotutn 276. Psoralea sjj. div. 159, 199. Pterostigma Bnth. 89. Ptilidium sp. div. 147. Ptilotrichum 314. Ptychotis sp. 161. Puccinia 185. — astrantiicola Bub. 449. — Clintoniue udensis Bubäk 319. — corvarensis Bubäk 294. — enormis Puck. 294. — Malabailae Bub. 449. — Melanthii Bubäk 318. — »teso- 478 megala Berk. Curt. 319. — sp. div. 63, 293, 294, 318, 319, 320, 449. — — Veratri 319. Pulicaria sp. 253. Pulmonaria Cunrudi Op. 437. — sj). 438. — styriaca Kern. 438. f. subconcolor Prn. 438. Pulsatilla Halleri Schlt. f. albiflora Prn. 327. Puschlcinia scilloides 422. Putoria sp. 161. Pyrethrum chicrariaefoUum Vis. 253. — sp. 4:U. Pyrola sp. div. 436. Pyrits Malus L. 8. Querciis sp. 168. Rc Racomitrium sp. div. 146. Badamaea Bth. 127. — s|j. 127. Bamalina nuda Stnr. 179. — sp. 29. Bampliispermum Bth. 127. Banunculaceae 63. Banunculus acer 24. — acris L. 24. — — forma 244, 283. — auricomus L. 244. — HoriischucJni Hppe. 327. — lihano- ticus Frn. 295. — montanus Wild. 327. oreophilus M. B. 220. — sp. dio. 157, 196. 197, 198, 324, 325, 326, 327, 328. Baphanns 179. Baphia 239. Bapistrum sp. 216. Bazumovia Sprg. 127. Behmannia Lib. 126. — s^). 126. Beseda sp. 106. Bestiaceae 297. Bhamnus sp div. 159. Bhamphicarpa Bth. 127. — sp. 127. Bhaphidopliyllum Hebst 127. Bhinantlms L. 128. — sp. 128. Bkizidium Confervae Wll. 25. Bhieocarpon distinctuin Fr. v. Olympi- cum Stnr. 179. — excentricum Arn. V. Orientale Stnr. 179. Bhizomucor parasiticus 185. Bhodochiton Zuce. 38. — sp. 38. Bliododendron Ci0ini)iyhami Hrt. 44. — Idrsutum X ferrugineum 44, 86. — intermedixim Tseh. 44, 86. — po^iti- cum X arboreum 44. — sp. 436. Rhodothamnus sp. 436. B/m(s 238. — vernicifera DC. 186. Bhynchocorys Grisb. 128. Bibes 185. — domesticum Jancz. 180. — petraeumlSO. — propi/t^wnjH Turcz. 18ü. — rubrum L. löO. — sp. 405. Biccia sp. diii. 146. Bicciocarpus sp. div. 146. Bicitius communis L. 8. Binodina sp. 29. — subrufa Stnr. 179. Bobinia pseudacacia 284. — viscosa X Pseudacacia 43. Boripa Thracica (Grisb.) 99. i^osa 28, 29, 344. — Fritschii H. Br. 20. — macrantha Desp. 451. — sp. diu. 168, 187, 378. Bozites sp. 266. Bubus 28, 29, 344. — adenophyllus Frn. 373. — unacamptus Frn. 376. — atteimatus Grml. 375. — Bayeri Pcke. V. apricus Frn. 376. — Bellardi W. N. 372. — bifronsYest. 334. |3. decalvans Frn. 335. X Ebneri Sil. — caesitis X thyrsaHthusSn. — Clusii Borb. 336. — dumetorum X Gremlii 371. — Ebneri Kern. var. 376. — elatior Fcke. 333. — epipsilos Fcke. 371. — erythrostachys Hai. 373. — foliolatus Hai. 372, — fossicola Hol. 376. — fragrans Fcke. 333. — Gremlii Fcke. 336. y.apricus Frn. 336. — V. umbrosus Freyn 370. — gracilis Hol. 373. — Guentheri 375. f. laeteglandulosa Frn. 374. — — f. polyantha Frn. 374. — hirtus W. K. 373. — laetevirens Prog. 373. — Laschii Pcke. 377. — melanadenius Prn. 374. ■ — montanus Frn. 334. — pilocarpus Grml. 372. — pilusior Frn. 376. — plicatus W. N. 333. — po/^- acanthus Grml. 375. — rhombifoliiis Whe. 335. — Schleicheri Wbe. 372. — sp. (Ziv. 15, 187, 333, 334, 335, 336, 371, 372, 373, 374, 375, 376, 377. — si?/riacMS Hai. 371. — tliyrsanthus Pocke 3'd3. V. adenopkorus Frn. 334. — vexans Freyn 371. BudbecTcia 299. Bumex sp div. 168, 210, 444. Busselia Jcq. 39. — sp. 39. Bussula sp. div. 266, 412. Bussuliopsis sp. div. 266. i?Mifa sp. 198. Saccharomyces 450. Saccogyna sp. 146. Saccolabium sp. 453. Sagina sp. 159. Sct^to; 28, 29. — aurita X nigricans 444. — incana'X.capreaiöl. — pentandra 479 19, 141. — 2J<>^aris 19, 20, 303. — purpurea 140. ■ — sp. div. 187, 444. Salsola qossypina Bge. 220. — obtusi- folia C. A. M. 220. — turcomanica Litw. 220. Salvia pratensis 284. — sp. div. 17, 216. Sambucus iiigra L. 9, 10. v. Mileri Podp. 215. — sp. div. 253, 429. Samolus sp. 210. Saniciila sp. 161. Sansevieria 238. Saponaria Boissieri Sund. 4. — caes- pitosa X lutea 4. X ocymoides 4. — Pumilio (L.) 385. — Wiemanni 4. Sapotaceae 297. Sarracenia 64. Satureja Bosniaca Maly 413. — pilosa Vel. 22. — Skorpilii Vel. 22. — sp. dU'. 17, 210. — thymifulia Scp. for- mae div. 413. X Calamintlia 4:13. Saussurea sp. div. 383, 434. Saxifraga 64. — aizoides X nmtata 41, 86. — ^i^oon Jcq. 406, 408. — — X cuneifolia 41, 86. — • Braunii Wiem. 41, 86. — Churchilii hört. 41. — cultrata S. N. K. 407. — dilatata S. N. K. 407, 426. — Hausmanni Kern. 41, 86. — Hostii X crustata 41. — Zarfa S. N. K. 407. — moesiaca Vel. 160. — muscoides X tenella 41, 86. — oppositifolta L. forma 405. — rotiindifolia L. forma 426. — sp. rfiy. 160, 161, 198, 253, 322, 405, 406, 407, 408, 426. — Sturmiana S. N. K. 408. f. hirtifolia 408. — Zimmeteri Kern. 41, 86. Scabiosa 284. — sp. die. 161, 430. Seandix sp. 161. Scapmiia 299. — sp dir. 147. Schelveria Nees. Mart. 36. Schistanthe Kze. 36. Schwalbea L. 128. — sp. 128. Schweinfurthia A. Br. 38. — sp. 38. Scilla autumnalis 422. — sj) 17. Scleria 238. Sclerochloa sp. 299. Scleroderma sp. 267. Scleropoa sj). 299. Scleropodittm s}^- 146. Sclerotinia Bresadolae Rick. 121. — Candolleana (Lev.) 122. — .s;;. f/t?;. 386. Scoparia L. 125. — sp. 125. Scolopendrium sp. div. 187, 257, 306. Scorpidium 24. Scorzonera sp. 162. Scrofella Maxm. 87. Scrophularia L. 40, 41. — aestivalis Grisb. 209. — bosniaca Beck 20:i. — sp. drö. 40, 41, 438. ScropJmlariaceae 33. Scutellaria sp. 210. Scytonema Simmeri Sehdle. 101. Secoliya denigrata Stnr. 179. Sedum acre L. 402. — boloniense Lois. 380. — sexangulare L. 380, 403. — sp. tZ^"^^ 15, 160, 253, 325, 380, 401, 402, 403, 404, 405. — WettsteiuH Freyn 404. Seemannia Begnelliana Frisch. 449. SelagineUa 338, 415. Selagiuellaceae 297. Selago L. 124. — sp. div. 124. Selinum carvifolia L. v. aetliusoides Murr. 21. Sempervivum areuarium Koch forma 379. — barbulattim Schtt. 4, 80. — Hillebrandii Schott. 379. — hirtum L. 380. — Huteri Hausm. 5, 86. — montanum X arachnoideum 4, 86. — X Wiüfeni 2, 5, 86. — iVe«7- reichii Schtt. v. lutifolium 379. — sp. div. 253, 325, 379, 38U. Senecio cordatus K. forma 432. — Doronicum Jacq. 112. — Hopxoeanus Beck 431. — rirularis Beck forma 431. — sp div. 16, 161, 322, 432. Sequoia sempervirens 343. Seymeria Prsh. 126. — sp. 126. Shorea selanica Bl. 74. — Wiesneri Schiffn. 74, 142, 145. Sibthorpia L. 124. — sp. 124. Sideritis Balansae Boiss. 140. — cur- videtts Stapf. 91. — montana L. 91. — — V. comosa Boiss. 93, 139. V. cryptantha Boiss. 139. - — v. erythrocoma Azn. 93. f. typicu Bornm. 92. v. villosa Frn. 93. — — V. xanthostegia Posth. 93. — p«r- purea Talb. 91. — remota Urv. 91, 140. — Romana L. 91. — sp. div. 92, 93. Sigillaria 65. Silene acaulis 284. — humilis 0. A. M. 220. — inflata 285. — Otites L. 284. — Saxfraga L ssp. balcanicu JJrnin 14. — sp. div. 14, 158,244,324,331. Silphium 220. Silvia Bnth. 126. — sp. 126. Simbuleta Frsk. 38. — sp. dio. Sinapns sp. 198. Siphonidium Arm. 128. Siphonostegia Bth. 128. — sp. (StsoH sp. c/iü. 196, 253. Sistotrema sp. 265. Sisymbrium austriacum Jc(|. /?. acatan- giüum Kch. et «. typicum Bck. 329. Loeselii L. 99. Skierka Rac. 344. Smilax nigra Wild. 256. — sp. 211. b* 38. 128. 480 Smyrnium sp. 21. Solanum Diücamara v. maritiimim Nlte. 451. — sp. div. 164, 215. — tuberosum 9. Soldanella 2. — alpina L. 442. X minima 442. X montana 442. X pusilla 442. — Gaihderi Hut. 44. — hungarica Smk. 443. — minima Hppe. 443. — — X alpina 44. — montana MU. 443. — pirolaefolia Schtt. 442. — pusilla Bmg. 443. — — V. parviflora Frn. 443. — sp. dir. 442, 443. Solidago canadensis L. forma 430. — sp, 333. SoHchus asper 24. — laevis 24. — oleraceus 24. — §2?. (ii??- 162, 254. — Sopuhia Hmlt. 127. — sp. dfr. 127. Sorbus Hostii (Jcq.) 42. — Mougeoti X chamaemespilus 42. — scandica X Aucuparia 451. — sp. (^?ic. 199, 378. Sparassis sp. 265. Spargauiaceae 451. Sparganium S2). div. 255, 445. Spartiuvi sp. 159. Spathoglottis trivalvis Wall. 286. Specularia sp. 163. Spergula sp. div. 198, 216. Sphagnum sp. div. 146. Sphenandra Bth. 88. — .«p. 88. Spliyridium byssoides 223. Spiraea sj). 160. Spirogyra 101. — fallax (Hsg.) 455. Spirophyton 222. Stachys Germanica f. 181. — Sendtneri Beck. 413. — sp. rfw. 210, 441. Stapf ia Chod. 64. Staphylea 306. Statice sp. 67. Staurastrum hifasciatum Lütk. 218. Staurophragma Fsch. Mey. 35. — sp. 35. Stellaria 24. — graminea 284. — media 64. — pallida Pire 64. — s^j. (?«•. 198, 216. Stellularia Bth. 127. Stemodia L. 89. — sp. c^ir. 89. Sterculiaceae 454. Steven m S}>. 265. Sterygopliyllum sp. 146. Stichococcus 72. Sticta 223. — pulmonaria 238. — sp. 64. Stigmatodactylus sp. 453. Stipa tenacissitna 239, 240. Streptocarpus monophyllus Welw. 99. Striya Lonr. 127. — sp. rfü'. 127. Strobilomyces sp. 265. Strophavia sp. div. 266, 411. Strychnos nux vomica L. 9. Stupa Austriaca Beck f. dasyphylla Podp. 214. — S2J. fZiv. 211, 214. Suaeda sp. 256. Subidaria sj). 187. Succisa. pratensis 284. Sutera Rth. 88. — sp. diu. 88. Symphytum sp. 168. — tuberosum L. 437. X ofßcinale 45. — jre/t- steinii Sennh. 45. Synapsis Grisb. 39. — sp. 39. Synedra 455. — hyalina Prov. 69. — putrida Colm 70", 7l. Synphylliuvi ürff. 124. Synthyris Bth. 125. — sp. dü\ 125. Syringa vidgaris L. 9. Taenidium, 221. TaeniopJiyllum Zollingeri 456. Taraxucum sp. div. 17, 162, 383, 384. Taa;MS 283, 341. — baccatu L. 7, 9, 238. — sp. 17. Teedia Rud. 39. — sp. 39. Teesdalea sp. 168. Telimena Rac. 344. Telipogon H. B. Kth. 246. Terfezia Leonis 186. Tetragonolobus sp. 198. Tetranema Bth. 88. — .sp. 88. Tetraplacus Rdlk. 90. Tetraspidium Bak. 127. Tetraspora cylindrica (Whlbg.) v. enteromorpha Lagerb. 64. Tetraulacium Trez. 9(». — sp. 90. Teucrium supinum L. 441. Thalictrum sp. 197. Thamnium sp. 146. T/iea 185. — chinensis L. 9. Thecospora Padi 185. rhecostele R. F. 247, 248. Thelasis Bl. 246. Thelephora sp>. 265. Thelidium sp. dir. 29. Thesium 180, 285. — ulpinum L. v. itnihracteatum Hellw. 100. — sp. d«'. 214, 444. Tldaspi sp. dir. 330. Thuidium sp. 146. Thylacantha Neos. Mart. 36. Thymelaeaceae 297. Thymus 244, 284. — sp. dir. 210, 440. Ti/ia sp. dir. 28, 159. Tilletia 24. Tittmannia grandiflora Rb. 124. Tofieldia sp. 446. Tolypotrix calcarata Schdle. 101. f. minor Schdle. 101. 481 Tommasinia sp. 62. — verticillaris Bert. V. laserpitnfolia Murr. 21. Tonella Nutt. 40. — sp. 40. Torenia L. 123. — sp. div. 123. I'orilis sp. 161. Tortella sp. 146. Tortula muralis v. nlbida Podp. 101. — sp. dtü. 146. Toszia L. 128, 180, 308. — sp. 128, 439. Trachelomonas i-olvocina 72. Truyopogon sp. div. 162. Trapa natans L. 103. Treistcriti Grff. 124. Tremellodon sp. 264. Trianthera Wttst. 36. Trichera sp. div. 430. Trichüceros H. B. Kth. 246. Triclwloma Bnth. 123. — sp. div. 267, 411. Trichomanes sp. div. 64. Trichopytis sp. 105. Trichostomum sp. 146. Trifolium moiUanum L. f. prostrata 332. — sefmense Frn. Brnm. 295. — sp. div. 159, 198, 217, 293, 332. — supinum Sav. v. trnovense Urum. 15. Trigonella sp. 198. Trinia sp. 161. Triphysaria Fisch. Mey. 128. Trisetum sp. div. 212, 447. Triticum Heldreichii (Hlzm.) 21. — polonicum 184. — repens f. trichor- rhachis Rhl. 22. — sp. div. 212, 299. Trixago ötev. 128. — sp. 254. Trizeuxis Ldl. 246. Trollius sp. 157. Tropaeolum majus L. 9. Tulipa sp. 211. — Willmottae Frn. 296. Typha sp. 255. Typhaceae 451. u. Ulnius sp. 168. Urhania Votke 88. Uromyces Freesiae Bubäk 318. — sp. div. 293, 318. Urophlyctis Kriegeriana Mgn. 448. Uroskinnera Ldl. 88. Urtica sp. 294. Usnea barhata 238. — sp. div. '29. Utriculario 220. — ochroleuca Htm. 180. V. Vaccinium sp. 294. Valeriana dioica L. 284. — repens Host. 429. — sp. div. 244, 429. Fawda ieres 425. Vandellia L. 124. Vanliouttea Gardneri (Hk.) v. hirtella Frtsch. 449. — Zawa^a Frtsch. 449. — salviifolia (Gdn.) v. parvißora Frtsch. 449. Fa^eria indica L. 141. Fewienafa sp. 214. Fera^j-Mm sp. 211. Verbascum L. 35. — bulgaricumYel. 280. — collinum Schrad. 84. — Guicciardi Hldr. 208. — häsarense Frn. Brnm. 296. — nigrum X Lychnites 84. — phoeniceum X austriacum 46, 86. — Prusiammi Boiss. 208. — rubiginosum W. K. 46, 86. — Schiedeanum Koch. 84. — sp. div. 164, 168, 208, 216, 4.38. — Thapsus X nigrum 84. — FeZe- novshyi Horak 208. Veronica L. 125. — Baldaccii Horak 209. — officinalis 285. — peregrina 21. — sp. div, 125, 209, 254, 324, 381, 438, 439. Vicia oroboides Wlf. 392. — — v. Sarajevensis Maly 413. — pannonica Crtz. 451. — pilisiensis 62. — sp . div. 91, 101, 160, 19ri, 293. 333, 389. Victoria regia 450. Vidalia volubilis Ag. 221. Vinca major L. v. pubescens Urum 17. Vincetoxicum sp. div. 164. Viola alpestris Jord. 330. — insignis Eicht. 82. — mirdbilis X sylvestris 83. — montana Gel. 330. — Nikolai Pant. 158. — sp. div. 158, 262, 330. — spcetabilis X -^.MSiriaca 82. — spuria Celak. 83. Virgularia R. P. 126. Vitaceae 297. Vitis Labrusca 239, 240. — vinifera L. 9, 10. Vittadinia triloba 22. Vittaria sp. 64. Volubilaria Lmx. 221. w. Walafrida E. Mey. 124. — sp. div. 124. Webera .sp. 146. Welwitschia 283, 337, 340, 457. TFejted« Rac. 344. 482 Wightia Wall. 40. — sp. 40. Wilckia Pancicii (Ad.) 99. Wülemetia s/?. div. 322, 383, 434. Wulfenia Jacq. 125. — sp. 125. X. Xanthium sp. div. 162, 254. Xanthoria parietina 238. Xylocalyx Blf. 127. Yucca 238. z. Zaluzianskia Schmdt. S Zanichellia sp. 255. Zea Mm/s 9, 101. Zygnema stellinum 101. — sjp. 88. 'e>y Podpera, Fissidens Velenovskyi Taf 1. rr\] \)mP&^' »V %^ Oesterr. botan. Zeitschr 1900. C.AngereriOÖschl ph J.M.Polak, St"aminodien. ,\ ./■ ff\ -^ »\- 10a 10 b ''^ /2a JÜb Oesferr bol'an.Zeil'schr.1900. Un Igb Oesterr bcihan.Zeirschr.1900. Autoret Kasper del J.M.Polak, Shaminodie :V\ * 19 st 21 Oesrerr boran.Zeifschr.1900 J.M.Polak, Sfaminodien Oesterr bofan.Zfiirschr1900 Scholz. J.B. Chenopodium. Taf.IV. Oesterr. botan Zeitschr. 1900 üAngereriObachl ph. Scholz J.B. Chenopodium Tdf \' Oesterr. botan.Zeitschr.1300 C AngereriGbschl ph. Weit stein R. v. NordameriJc. Gentinnn- Arten. Taf. VI. Gesten-, hotan. Zeitschr. JffOO. I.iolitrtriick von J. l.ihvy, Wl Fig. 1 und 2. Gentiana acuta Michx. — Fig. 3. G. plebeja Cham. — Fig. 4. G. plebeja Ch. F. Holmii Wettst. — Fig. 5. G. heterosepala Engelm. — Fig. (;. G. Hartwegii Bcnth. - Fifj. 7. 'i. ITartw^irii B. F. Piintrlei W. - Fifir. S. G. mfxican» (friseli. VierhapperF. ooronicum Taf.VQ. OesTerr. botan.Zeitschr.190D Kasper del C Angerer* Goschl ph. Linsbauer L.u K. Lonicera tatanca. TafAin. Oesterr. botan. Zeitschr. 1900. C.AngereriGösctil ph. Bubäk: Einige aussereurop. Pilze. Taf.K Oesterr. botan.Zeitschr. 19Q0. Lith.v. C.Angerer« Goschl. Palla.ZurKenntnissder Pilobolus-Arten. Taf.X. Fig3. %5. Oesterr. botan. Zeitschr1900 . i) Lith.u. Kunstdruckerei v Th Bannwarth Wien La mpa . Liliaceen - Blätter. Taf. XI. lig.J. ^ Fig. 10. Oesterr. botan. Zeikchr. 1900 A. Kaspet de ^5rRSITV0F.LUNÜ,b-UHBANA u ^- 3 0112 084207742 ' %;^ ,1 '^■•.-'«■rjrf > t^ • 'i ■^■^' -iTir.. . cT. ^ ' 1.'. Tf- .' <.N.