<'-'^' ^■'■-F^-Li'fe' ^#|. ^>^4»^ .■?t^#:r^. r''---^:^- .«^it#*;»^ %'i^- i;;'^^y**f;%f„ THE UNIVERSITY OF ILLINOIS LIBRARY 580.5 05 V52 CSJ^^ M Return this book on or before the Lotest Date stamped below. A Charge is made on all overdue books. University of Illinois Library OSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. REDIGIERT UND HERAUSGEGEBEN VON D'^ RICHARD R. v. WETTSTEIN PEOFESSOK AN DER K. K, UNIVERSITÄT IN WIEN. LH. JAHRGANG. MIT 25 TEXTILLUSTRATIONEN (89 EINZELFIGUREN) UND 9 TAFELN. V/IEN. VERLAG UND DRUCK VON CARL ÖEROLD'S SOHN 1902. 5) 6D'^ ÖSTERREICHISCHE Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. LE. Jahrgang, N*>- 1. Wien, Jänner 1902. Kleinere Arbeiten des pflanzenphysiologischen Institutes der Wiener Universität. XXXIII. Zur Blattaiiatomie yon Ligeum spartuTn L. und Macro- chloa tenacissima (L.) Kth. Von Dr. August v. Hayek (Wien), i) Dass der anatomische Bau der Gramineenblätter treffliche Merkmale zur Unterscheidung der Arten bietet, hat vor Allem Ha ekel in seiner bekannten Monographie der Gattung Festuca^) nachgewiesen. Nichtsdestoweniger liegen, abgesehen von den grund- legenden Arbeiten von Du val- Jouve^) und Schwendener*), nur wenig specielle Untersuchungen vor, so insbesondere von Holm^), Duval- Jouve*^) und Tschir sch^), ferner auch von Grob ''), welch' Letzterer jedoch nur dem Bau der Epidermis seine Aufmerksamkeit schenkte. Nachfolgende Untersuchungen mögen einen kleinen Beitrag zur Kenntnis des Blattbaues der Gräser bilden. Von praktischem Interesse ist der Bau der Blätter von Lygeum spartum L. und Macrocliloa tenacissima (L.) Kth. insofern, als 1) Herr Hofrath Prof. Wiesner hatte die Güte, mir die Cliches der für die zweite Auflage seines Werkes „Die Rohstoife des Pflanzenreiches" her- gestellten, auf die genannten Rohmaterialien bezugnehmenden Zeichnungen zur Verfügung zu stellen, wofür ich ihm hiermit meinen besten Dank ausspreche. 2) Monographia Festucarum, Kassel, 1882. 3) Histotaxie des feuilles de Graminees. Ann. d. sc. nat. 6e Ser. Bd. I (1875). *) Das mechanische Princip im anatomischen Bau der Monocotylen. Leipzig, 1874. ■^) A study of some anatomical Charakters of North- American Gramineae- Bot. Gazette XII (1891). ^) Etudes anatomiques de quelques graminees. Mem. de l'Acad. d. sc. Bot. et de lettr. d. Montpellier. VII (1869). '') Beitr. z. Anatomie u. d. Einrollungsmechanismus einiger Grasblätter. Pringsheim's Jahrb. XIII (1882). S) Beiträge zur Anatomie der Epidermis der Gramineenblätter. Biblioth. Bot. XXXVI (1896). Oesterr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1902. 1 Ö12006 beide Arten unter dem Namen „Esparto" in den Handel kommen und sowohl zu Flechtarbeit, zur Korbflechterei und zur Papierfabrikation dienen, als auch in Oesterreich-Ungarn und ItaUen als Führungsstroh bei der Fabrikation der „yirgiDier"-Cigarren Anwendung finden*). Von diesem Esparto kommen nach Hanausek''^) zwei Sorten in den Handel, das „Esparto" schlecht- weg, welches von Macrochloa tena- cissima (L.) Kth., und des „Esparto basto", welches von Lygeuni spartum L. stammt. Da es nun von prakti- schem Interesse ist, zu wissen, von welcher der beiden genannten Arten das eben vorliegende Gewebe, Papier oder dgl. stammt, habe ich es über Anregung Hofrath Wiesner's unter- nommen, die Unterschiede im Bau beider Arten klarzulegen. Die Espartofaser wurde allerdings bereits von Wiesner^j und Hanau sek*) untersucht, doch nur mit Eück- 1) Wies n er, Die Rohstoffe des Pflanzenreiches, 1. Aufl. p. 440 (1873). 2) Lehrbuch der technischen Mikroskopie (1900), p. 106. 3) Grob (Beitr. zur Anat. der Epidermis d. Gramineenbl. p. 70) schreibt Lygeum simrtum L. ,,keulige Winkelhaare" zu. Ich konnte eine winklige Bie- gung der Härchen nicht beobachten. *) Ueber die Ausdrücke „primäre, secundäre und tertiäre sowie acees- sorische" Gefässbündel vergl. Duval-Jouve a. a. 0. sichtnahme auf MacrocJiloa tenacissima (L.) Kth., deren Faser zweifel- los die weitaus wichtigere ist. Der anatomische Bau der beiden in Rede stehenden Arten wurde allerdings bereits von Duval- Jouve untersucht und in dessen oben citierter Histotaxie wurden Blattquerschnitte beider Arten abgebildet. Aber der genannte Autor unternahm diese Untersuchungen behufs Erlangung allgemeiner Re- sultate und die Details, welche zum Vergleiche beider Arten erfor- derhch wären, sind bei ihm nicht zu finden. FiL' 5 Eine genaue Untersuchung des Blattbaues von MacrocMoa tenacissima (L.) Kth. und Lygeum spartum L. gibt folgende Resultate: Beide Blätter zeigen den Typus eines vollkommenen Rollblattes. Bei Ly- geum spartum L. ist die Epidermis der Blattunterseite aus rechteckigen, wellen- förmigen Oberhautzellen von 95 — 108 ^ Länge und 30 — 38 fi Breite gebildet. (Fig. 2, e.) An der Schmalseite finden wir zwischen je zwei dieser Epidermis- zellen eine bedeutend kleinere, quadratische, dünnwandige Zelle ein- geschaltet (Fig. 2, z), welche wohl als Korkzelle im Sinne Grob's zu deuten ist, und oft, über den Gefässbündeln sogar regelmässig, mit einer zweiten, noch kleineren, dickwandigen, wohl als Kieselzelle anzu- sprechenden Zelle (Fig. 2, z') gepaart ist und letztere oft bogig um- greift. Der Durchmesser dieser quadratischen Zellen beträgt 22—27 fi, der der kugeligen Zellen 10—15 ;t*. Ausserdem finden wir an der Blattunterseite reihenweise angeordnete Spaltöffnungen vom gewöhn- lichen Typus der Gramineenspaltöflfnungen und 52 u, Länge (Fig. 2, s). 1* Fig. 6. Auch an der Blattoberseite finden wir Spaltöfifnungen. welche be- sonders in deo Furchen zwischen den Längsfalten, ferner gegen den Blattrand zu liegen. Ausserdem findet man auf der Blattober- seite eine grosse Zahl von Haaren. Diese sind kurz, stumpf, gerade^), mit weitem Lumen und dünner Wandung. (Fig. 3.) Im Innern des Blattes findet man gewöhnlich sieben primäre Gefässbündel"). entsprechend den Längsfalten (Fig. g), ferner ver- einzelt entsprechend den Furchen secundäre Gefässbündel. Alle diese Fibrovasalstränge sind von Gefässbündelscheiden umgeben (Fig. 1, 6rs), die aus grossen, weitlumigen und dünnwandigen Zellen bestehen. Unterhalb eines jeden dieser Gefässbündel finden wir je ein bis an die Epidermis reichendes, isoliertes Bastbündel, ferner je ein Bastbündel an den Kanten des Blattes und auch aufgelagert über den Kuppen der Längsfalten der Oberseite eine bis zwei Reihen von Bastzellen. Alle diese dem Blatte eigenen Bastbündel zeigen ebenso wie der Phloemtheil der Gefässbündel eine deuthche Holzstofi"reaction. Der übrige Theil des Blattinneren ist von einem lockeren, chlorophyllhältigen Parenchym erfüllt. (Fig. 1, g?) Bei Macrochloa tenacissima (L.) Kth. finden wir auf der Oberseite der Blätter zahlreiche kegelförmige, spitze, dickwandige Haare mit engem Lumen, die sehr häufig eine hakige Krümmung zeigen (Fig. 6) ; ferner Spaltöffnungen in der Tiefe der Furchen zwischen den Längsfalten und einzeln auch gegen den Blattrand zu (Fig. 4, s). Die Epidermis der Unterseite besteht aus länglichen Oberhautzellen mit wellenförmiger Contour an den Längsseiten (Fig. 5, e), ganz ähnlich denen von Lygeum spartum, aber fast nur halb so gross. 30 — 65 ^ lang und 20—25 ft breit. Zwischen je zwei solchen Epidermiszellen finden wir paarweise Zwergzellen ein- geschaltet. Die eine dieser Zwergzellen (Fig. 5, z) ist länglieh oder bisquitförmig, dickwandig, ca. 20 ^i lang, die andere (Fig. 5, z') oval, dünnwandig und kürzer als die erwähnte dickwandige Zelle, (10 — 20 ft breit). Spaltöffnungen fehlen auf der Unterseite des Blattes vollständig. Unterhalb der Epidermis finden wir mitunter einen fast ge- schlossenen Eing eines aus ein bis zwei ßeihen gelblichgrüner, verhältnismässig weiter verholzter Bastzellen gebildeten Hypoderms. welcher nur hie und da in den Rinnen zwischen den Längsfalten der Oberseite unterbrochen ist. An der Blattunterseite folgt über diesem Hypoderm ein weiterer Bastring (Fig. 4, 6), der aus farblosen Bastzellen, die ein äusserst enges Lumen zeigen und keine Holz- reaction geben, gebildet ist, und nur durch die gleich zu erwäh- nenden, von den Gefässbündeln gegen den Rand ziehenden Bast- strängen unterbrochen ist. Unter den Längsfalten der Blattober- seite liegen die primären Gefässbündel (Fig. 4, 9), von deren Phloem- theil ein aus zwei bis drei Reihen gelblichgrünen, verholzten, den des Hypoderms conformen Bastzellen gebildeter Baststrang radiär gegen die Blattunterseite zieht (Fig. 4, ?>'}, um mit dem Hypoderm. wo es vorhanden, zu verschmelzen. Weder die primären, noch die secundären Gefässbündel zeigen eine Gefässbündelscheide. Der übrige Theil des Blattes ist von einem dichten, chlorophyllhuLigen Paren- chym (Fig. 4, g) erfüllt, welches bogenförmig die Furchen zwischen den Längsfalten der Blattoberseite umgibt. An der Blattoberseite finden wir ferner über den Kuppen der Längsfalten noch je ein Bastbündel, das aus farblosen, englumigen, nicht verholzten Zellen besteht. Wie sich aus diesen Darlegungen ergibt, ist der Bau der Blätter der beiden in Eede stehenden Gräser ein sehr verschiedener, und hegen die Hauptunterschiede in folgendem : Bei Lygeum spartiitu L. finden wir Spaltötfnungen sowohl auf der Oberseite, als auf der Unterseite; die Gefässbündel zeigen eine deutliche Scheide, die Bastbüudel sind getrennt und bestehen alle aus verholzten Zellen; bei Macrochloa tenacissima (L.) Kth. hingegen linden wir nur auf der Oberseite Spaltöffnungen, die Gefässbündel zeigen keine Gefäss- bündelscheide, hingegen ist der Bast mächtig entwickelt und finden wir sowohl verholzte als unverholzte Bastzellen, von denen erstere einerseits ein ein- bis zweireihiges Hypoderm, andererseits ge- trennte, vom Phloem der Gefässbündel ausgehende Stränge, letztere hingegen einen fast geschlossenen Ring um die ganze Unterseite und ausserdem einzelne Bündel über den Längsfalten der Oberseite bilden. Es sind also bei Macrochloa tenacissima die mechanischen Elemente weitaus mächtiger entwickelt und das Blatt demnach von weitaus grösserer Festigkeit. Es erübrigt nun noch, jene Unterscheidungsmerkmale fest- zustellen, die uns das Erkennen der betrefi'enden Grasart in jenen Fällen möghch machen, wo das Blatt nicht als Ganzes, sondern in gespaltenem oder durch chemische Mittel zerlegtem Zustande in Verwendung gelangt, also insbesondere in Geweben und in Papier- raasse. Da gibt uns vor Allem die Grösse der rechteckigen Epider- miszellen wichtige Anhaltspunkte, da selbe bei Lygeimi spartum, wie schon erwähnt, bedeutend grösser sind als bei Macrochloa tenacissima (100 X 35 ^ g^g^"^ 30—65 X 20 fi). Ferner ist auf die Gestalt und Grösse der grösseren Zwergzellen zu achten, die bei Lygeum quadratisch oder kurz rechteckig, bei Macrochloa läng- lich oder bisquitförmig und bedeutend kleiner sind. Das Vorhan- densein von zahlreichen Spaltöffnungen in den Bruchstücken der Oberhaut wird uns weiterhin auf Lygeum weisen, da bei Macrochloa die Stomata nur auf der Blattoberseite und in geringer Anzahl vor- handen sind. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal hegt ferner in den Haaren der Blattoberseite. Bei Lygeum sind selbe stumpf, meist gerade, mit weitem Lumen und enger Wandung, bei Ma- crochloa hingegen spitz, oft hakig gekrümmt, mit engem Lumen und dicker Wandung. Das Vorhandensein von sehr englumigen, nicht verholzten Bastzellen endlich wird uns (wo ein solcher Nach- weis noch möglich ist) mit Sicherheit auf Macrochloa tenacissima weisen, da bei Lygeum spartum sämmtliche Bastelemente relativ 6 weniger dickwandig sind und zudem die Holzreaction geben, was bei Macrocliloa nur theilweise der Fall ist. Figuren-Erklärung : Fig. 1 — 3. Lygeum spartum L. 1. Theil eines Blattquerschnittes. — 2. Epidermis der Blattunterseite. — 3. Haare. Fig. 4—6. ilfacroc/iioa ^enacissima (L.) Kth. 4. Theil eines Blattquerschnittes. — 5. Epidermis der Blattunterseite. — 6. Haare. — G = Gefässbündel. — Gs = Gefässbündelscheide. — P. = Chorophyllhältiges Parenchym. — h, b' = Bastelemente. — o = Oberhaut. — s = Spaltöffnungen. — h = Haare. — e = Epidermiszellen. — z, s' = Zwergzellen. Kurze Mittheilungen über das Phytoplankton des Nussensees bei Ischl in Ober-Oesterreicb. Von Dr. Carl v. Keissler (Wien). Unweit Achau bei Ischl liegt in einer Höhe von 601 m ein kleiner, fast schwarz gefärbter See, Nussensee mit Namen, circa 0'6 km lang, 0*25 km breit und 40 m tief, mit Ausnahme von Carex acuta L. fast ohne üfervegetation. Diesem See entnahm ich gelegentlich einer Excursion am 31. August 1901 (2 Uhr Nach- mittags, Vio weiss bedeckt, keine Sonne, leichte Wellen, Tempe- ratur der Wasseroberfläche 17" 0.) einige Planktonproben. Nach denselben setzt sich das Plankton zu dieser Zeit aus folgenden pflanzHchen Organismen zusammen : Ceratimn liirundinella 0. F. Müll. Häniig. Breite, vierhörnige Formen, oftmals mit auff"allend langen und schlanken Hörnern, so zum Beispiel das antapicale Hörn 95 /u., dasjenige der rechten Post- äquatorialplatte 35 ft lang; ferner Formen, wie sie Apstein^)auf Seite 150 und 151 in Figur 47 a und 48 abbildet. — Sehr ver- einzelt auch 3-hörnige Cysten. Ceratmm cornutum Ciap. et Lachm. Sehr selten. Peridiniiim tahidatum Ehrb. Massig häufig; vereinzelt auch Cysten; mehrfach abgestorbene Schalen. Chroococcns minutus Naeg. Sehr selten. Sphaeroajstis Schröteri Chod. Sehr selten. In Entwicklungs- zuständen, ähnlich jenen, wie sieChodat im Bull, de l'herb. Boiss. V (1897) auf Tab. IX, Fig. 1, 4, 5, 7 und 8 abbildet. Asterionella formosa Hassk. var. gracülima Grün. Sehr selten. Acht- und zwölfstrahhge Sterne. Asterionella formosa Hassk. var. suMilis Grün. Nur ein Exemplar gesehen. {Fracjüaria crotonensisKiii.)'^\\v einunddazu abgestor- benes Band gesehen. ^) Das Süsswasserplankton. Kiel 1896. Cosmarium spec. Nur ein Exemplar gesehen, daher eine Be- stimmung nicht möglich^). Aus dieser Liste geht hervor, dass das Phy toplank ton des Nussensees wenigstens zur angegebenen Zeit ausser der var. suhtilis Grün, von Aster ionella formosa Hassk. keine besonders auf- fallenden, sondern nur allgemein verbreitete Formen auf- weist, und dass die Anzahl der das Phytoplankton zusammen- setzenden Arten eine sehr geringe ist (8 Speeies); dazu spielen die Mehrzahl derselben (6 Speeies) — als nur vereinzelt auftretend — sozusagen gar keine Rolle. Von Bedeutung ist nur Ceratium hirundinella 0. F. Müll, und daneben noch Peri- dinium tabulatum Ehrb. Auffällig ist es, dass von Dinohryon keine Spur zu sehen ist. Die Vertheilung der einzelnen Arten in den aufeinander folgenden Schichten in den von mir gemachten Fängen ist, wie eine genaue Untersuchung gezeigt hat, keine prägnante. Ausser den qualitativen Fängen wurden auch zwei quantitative Stufenfänge (0 — 2 m, 0— 5 m, 0 — 10 m) mit dem kleinen Apstein- schen quantitativen Planktonnetz ausgeführt. Bei der Messung der Planktonmenge nach der Rohvolumenmethode ^) lieferten beide Stufenfänge die gleichen Zahlen, nämlich : 0— 2 m Tiefe, 003 cmS Plankton gefischt ( 4-56 cmS Plankton unter 1 m2). 0— 5 m „ 0-30 cm3 „ „ (45-60 cmS „ „ 1 m2). 0— 10 m ., 0-42 cm3 „ „ (63-80 cm^ „ „ 1 m2). Berechnet man daraus die Volumina der einzelnen Schichten auf dem Wege der Subtraetion, so erhält man: Schichte von 0— 2 m .... 0*03 cm^ Plankton. „ 2— 5 m .... 0*27 cra^ „ „ 5— 10 m 0-12 cm^ Da diese Schichten aber von verschiedener Höhe sind (nämHch 2 m, 3 m, 5 m), so kann man sie nicht direct miteinander ver- gleichen^); daher rauss man die Planktonmenge (durch Division mit 2, bezw. 3 und 5) auf ein Meter innerhalb der betreffenden Schichte reducieren. Darnach führt ein Meter in der Schichte von: 0— 2 m 0-015 cm» Plankton. 0— 5 m 0-090 cm» 5— 10 m 0-024 cm» 1) Das Zooplankton kommt an Individuenzahl heinahe dem Phytoplankton gleich, so dass die Proben an Frühjahrs-Proben aus anderen Seen erinnern; es setzt sich hauptsächlich aus einer Daphnia- und einer Diaptomus-'&^&äQs (mit einzelnen Nauplien) zusammen, darunter noch vereinzelt Notholca longispina Kell, und Schalenreste von Anuraea cochlearis Gosse und Triarthra longiseta Ehrb. In der Schichte von 0—2 m überwiegt Diaptomus, in derjenigen von 2 — 5 m, namentlich aber derjenigen von 5 — 10 m Daphnia. 2) Vgl. Apstein, 1. c. p. 40. 3) Vgl. Apstein, 1. c. p. 68. Verwandelt man, da die Brüche nicht übersichtUch sind, die cm* durch Multiplication mit 1000 in mm^ so ergibt sich: 0 — 2 m 15 mm* Plankton. 0 — 5 m .... 90 mm* „ 5—10 m .... 24 mm* „ Setzt man die Planktonmeno;e für 1 m der Schichte von 0 — 2 ra gleich 1, so folgen daraus die Verhältniszahlen: 0— 2 m : 1 0- 5m : 6 5-10 m : 1-6 Daraus ist nun zu ersehen, dass im Nussensee zur früher an- gegebenen Tages- und Jahreszeit (31. August 1901, 2^ Nachmittags), ähnlich, wie in anderen alpinen Seen, die Schichte von 0 — 2 m wenig Plankton enthält, dass die Schichte von 2 — 5 m ein Maximum darstellt (6m al mehr Plankton als in der Schichte von 0—2 m), dass von da ab die Planktonmenge in der Schichte von 5 — 10 m bedeutend abnimmt, aber doch noch circa um die Hälfte grösser ist als in der Schichte von 0 — 2 m. Im Uebrigen wäre zu bemerken, dass aus der Gleichheit der Volumszahlen der beiden Stufenfänge und aus der grösseren Planktonmenge der tiefer gehenden Züge gegenüber den weniger tief gehenden vielleicht eine gleichmässige Vertheilung des Planktons im Nussensee vermuthet werden kann, und dass die Planktonmenge im Nussensee im Vergleich zu derjenigen der grösseren Alpenseen eine nicht unbeträchtlich grössere ist. Neue Gräser. Beschrieben von E. Hackel (St. Polten). Tribus: Ovy^eae. 54. JLuziola contracta Hack. Ehizoma repens. Culmi ascendentes, a basi ramosi, 10 — 20 cm alti, fihformes, enodes. glaberrimi. Vaginae culmum fere usque ad paniculam amplectentes, laxae, subcompressae, versus margines pubescentes; hgulae membranaceae, breves, ovatae; lamina folii summi paniculam longe superans, lineari-lanceolata, basi longe attenuata, acuta, erecta, ad 12 cm lg., 4 mm lt., viridis, glabra, superne scaberula, tenuinervis: Paniculae masculae et foemineae in culmis distinctis, mascula simplex, fere ad racemum redacta nisi ramus imus 2 — 3-spiculatus, ramis brevibus, erecto-patulis, glaber- rimis ; foeminea linearis, contracta, spiciformis, ramis rhachi ap- pressis v. fructiferis inferioribus subpatulis, parce ramulosis, tri- gonis, glaberrimis. Spiculae cf Hneari-oblongae ad 6 mm lg., glaber- rimae, glumis 2 raembranaceis obtusis 5 — T-nerviis; staraina 6, antheris anguste linearibus 4 mm longis. Spiculae $ oblongae, 4 — 5 mm lg. obtusae, glaberrimae ; glumae anthesi oblongae, ob- tusae, saepe ± contortae, herbaceo-subchartaceae, 10-nerves, uervis extus valde prominentibus sibi valde approxiraatis, gluma inter nervös tenuiter plicatula; raatm'itatis tempore plicae inter nervös fructu intumescente explanantur inde glumae ovatae fiunt. Stigmata elongata, plumosa, in spiculae Vi — Vs inferiore exserta. Pructus nux ovoidea 2"5 mm longa, brunescens, periearpio crassius- culo tenuiter striolato, semine libero. Brasilia: in provincia Goyaz lez. Glaziou s. nr. 22480. Verwandt mit der (mir nur nach der Beschreibung bekannten) L. longivalvula Doell, bei vpelcher jedoch die weibliche Eispe zur Pruchtzeit weit ausgebreitet ist, und mit der männlichen auf dem- selben Halme entspringt, während bei L. contrada beide auf ge- trennten Halmen stehen und die weibliche selbst zur Fruchtzeit eng zusammengezogen ist, was diese Art wohl von allen bisher bekannten unterscheidet. 55. JPharus comutus Hack. Oulmi erecti, siraplices, 3 — 4 dm alti, profunde striati, superne puberuU. Vaginae laxiusculae, iuternodia plerumque superantes, ore subauriculatae, glabrae; ligulae breves, truncatae, fimbriato — denticulatae; laminae in pedicellum 0'8 — 1 cm longum contractae, obovatae, acuminatae, 10 — 12 cm lg., 5— 6 cm lt., reversae, mar- gine subundulatae, glaberrimae v. vix scaberulae, reticulato-venosae. Panicula oblonga, 12 — 16 cm longa, laxiuscula, axi ramisque (soli- tariis erectis inferne breviter nudis) pubescentibus. Spiculae c^ pe- dicello circ. 6 mm longo pubescente fultae, 4 mm lg., brunescentes, glabrae: gluma I. spicula triplo brevior, hneari-lanceolata, acutius- cula, 1-nervis; II. spiculae Vs aequans, ovato-lanceolata, acutius- cula, 3-nervis; gluma florifera ovata, obtusa, 3-nervis; palea ei sirailis, binervis. Spiculae $ brevissirae pedicellatae, a pedicello porrecto angulo fere recto patentes, maximae (2 — 2*5 cm lg.), mas- culas cum pedicellis subtriplo superantes; glumae steriles lineari- laneeolatae, acutae, 3-nerves, 4 — 5 mm lg., parce puberulae v. gla- brae, 3-nerves; gluma fertilis lineari-tubulosa apice ± hamato- incurva, glumas 5-plo superans, tota longitudine (apice densius) pilis glandulosis hirtella; palea involuta, glumam aequans, acuta, binervis. Oostarica: in silvis prope Tsaki (Talamanca) leg. Tonduz (Pittier PI. Costar. 9552). Eine ausserordentlich auffallende und charakteristische Art, mit keiner bisher bekannten näher verwandt. Die auffallend grossen $ Aehrchen stehen an den Eispenästen in zwei ziemlich dichten Reihen, und da sie von denselben fast senkrecht abstehen und an 10 der Spitze nach einwärts gekrümmt sind, so sehen sie wie zwei Reihen von Hörnern aus. Die Blätter dieses Grases sind vielleicht die relativ breitesten in der FamiHe, halb so breit als lang. Tribus: Ägrosteae, Subtribus: Stipeae. 56. Stipa Sodiroana Hack. Culmi ascendentes, cire. 6 dm alti, graciles, teretes, glaber- rimi, multinodes, e nodis inferioribus ramosi. Folia glaber- rima : vaginae teretes, arctae, internodiis plerumque breviores ; h- gulae marginiformes, glabrae, rufescentes; laminae e basi aequitata lineares, setaceo-acuminatae, ad 25 cm lg., 5 mm lt., planae v. leviter involutae, rigidulae. virides, nervis crassiusculis percursae. Panicula ovata laxa, ad 25 cm lg., multiflora, rhachi laevi, ramis 2 — 4-nis elongatis subcapillaribiis flexuosis subteretibus laevibus, primariis in Y2 inferiore nudis, dein ramulosis, ramulis iterum divisis multispiculatis, spiculis secus ramulos confertis subimbricatis, breviter (lateralibus extremis brevissime) pedicellatis, pediceUis clavatis. Spiculae parvae (3 mm lg.), oblongae, viridulae v. rufes- centi-variegatae. Glumae steriles subaequales. lanceolato-oblongae, obtusae, breviter et abrupte acuminatae, 3-nerves, laeves, circ. 3 mm lg.; gluraa fertilis sterilibus parum brevior (2-5 mm lg.), subclavato-oblonga, truncata ex apice annulato-incrassato, coriaceo. umbilicato aristata, ehartacea, tiavescens, callo acuto curvulo. tota appresse albo-pilosa; arista geniculata et flexuosa, inferne torta, glabra, caduca, 8 mm lg. Palea gluma duplo brevior, ovalis, obtusa, tenui-membranacea, enervis, haud sulcata. Quito, in muris vetustis, rara; leg. Sodiro. Diese Art scheint keine nahen Verwandten zu haben. Es gibt in Südamerika, besonders in Argentinien, noch mehrere so klein- blütige Arten wie die vorliegende, aber die meisten derselben zeigen an der Spitze der Deckspelze eine sogenannte Ooronula, ein häu- tiges Anhängsel, während sie bei St. Sodiroana schwielig-ring- förmig verdickt, ganz kahl und in der Mitte genabelt ist, aus welcher Vertiefung die abfällige Granne entspringt, ein Verhalten,^ das sich bei St. caespitosa Spegazz. (Nassella caespltosa Gris.) wiederfindet, einer sonst sowohl im Habitus, als in den Blättern und Spelzen gänzlich verschiedenen Art. 57. Oryzopsis fasciculata Hack. Perennis. Culmi elati, sine panicula 1 — l'l m alti, erecti, graciles, teretes, infra nodos scaberulae, siraplices, superne lon- giuseule nudi. Folia glabra: Vaginae arctae, internodiis circ. duplo breviores, scabriusculae; Hgulae ovatae, 5 mm longae, apice fissae, glabrae ; laminae e basi snbangustata hneares, sensim acutatae, 15 11 — 20 cm lg., 3 — 4 mm lt., planae, flaccidae, virides, utrinque sca- brae, tenuinerves. Panicula late ovata, maxiraa, circ. 25 cm lg., sed pauciramea, patentissima, laxa, ramis binis, elongatis. tenuibus, flexuosis, (nutantibus?) scaberrimis, in Y^ inferiore nudis, in V4 supe- riore ramulos binos brevissiraos 3 — 5-spiculatos edentibus ita, ut spiculae crebrae, brevipedicellatae, imbricatae, in apice ramorum dense fasciculatae v. glomeratae videantur. Spiculae lanceolatae, 8 — 9 mm lg., e viridi et purpureo araoene variegatae : glumae ste- riles aequales, spieulam aequantes, lanceolatae, acuminatae, 3 — sub- 5-nerves, nervis extus scaberulis. Gluma fertilis late lanceolata, acuta, 6 mm lg., coriacea, fusca, dense pubescens, callo obtuso, in aristam tenuem rectam v. subflexuosam scabram 10 mm longara abiens. Palea glumam aequans, lanceolata, acuta, coriacea, binervis, non carinata, pubescens. Antherae 3*5 mm lg., apice minute bar- bulatae. Kaschmir, Astor District, in valle Kamri prope Kalapani ad 3000 m leg. Duthie (nr. 12644 et 12656). Wohl die ansehnlichste Art der Gattung, durch hohen Wuchs, sehr grosse, weitschweifige, dennoch aber nur schwach verästelte Rispe ausgezeichnet, welche die Aehrchen in dichten Büscheln an der Spitze der langen, sonst ganz nackten Aeste trägt. Deren trägt die Hauptspindel etwa vier, ziemlich weit von einander ent- springende Paare ; der unterste Ast hat fast die halbe Rispen- länge. Nahe verwandt mit 0. holciformis Hack. {Milium Jiolciforme Bieb.), bei welcher die Rispenäste nur wenige, ziemlich locker ste- hende Aehrchen tragen und nur aufrecht - abstehend , nicht stark ausgebreitet sind. Die Halme von 0. holciformis sind, sowie die Scheiden, ganz glatt; die Aehrchen sind bleich, höchstens gegen die Spitze gelbbraun, die Deckspelze schmäler, länger begrannt. Immerhin ist der Unterschied beider mehr habituell, im Bau der Rispe, der Färbung der Aehrchen u. s. w. gelegen als in dem Bau der letzteren, so dass man 0. fasciculata wohl auch als eine sehr ausgeprägte Rasse der 0. holciformis ansehen könnte. Doch sind die Üry^oj^sis- Arien Vorderasiens und Indiens zumeist solche schwach umgrenzte Arten. In Hooker's Flora of Brit.-India (VII) ist weder 0. holciformis noch eine andere Art beschrieben, auf welche sich meine 0. fasciculata beziehen liesse, trotzdem letztere aus den Collectionen Duthies stammt, die in Kew reichlich ver- treten sind. 58. Muehlenbergia Duthieana Hack, in Hook. f. Fl. Brit. Ind. VII, 259 (nomen). Perennis ope culmorum internodiis infimis persistentibus ad nodos radicantibus, sed sine rhizomate v. stolonibus subterraneis. Culmi geniculato-ascendentes, parte erecta 2—3 dm alti, teretes, glaberrimi, multinodes, basi ramosi. Vaginae laxiusculae, inter- nodiis saepius breviores, teretiusculae, glaberrimae; ligulae breves 12 (vix 1 mm lg.), truncatae, glabrae; laminae e basi subaequilata lineares, acutae, 5— 8 cm lg., 2 — 3 mm lt., planae, flaccidae, virides utrinquae marginibusque scabrae, tenuiuerves. Panicula linearis v. lineari-obloDga, 6 — 10 cm lg., interrupta, densa, rhachi laevi, ramis brevibus scabris appressis in Vß — V* inferiore nudis, dein ramulos brevissimos confertos iterum ramulosos gignentibus, spiculis secun- dura ramulos dense inbricatis brevissime pedicellatis. Spiculae lineari- lanceolatae, 2'5— 3 mm lg., griseo-virides, glabrae : glumae steriles aequales, lineari-lanceolatae, breviter v. sensim acuminatae, uniner- ves, tota superficie scabrae; gluma fertilis steriles aequans (2*5 mm Jg.), lanceolata, acutiuscula, 3-nervis, membraoacea, callo et in ^/g — Y^ inferiore dorsi pilosa, ceterum laevis, paullo infra apicem integrum aristam exserens tenuem 9 mm longam subflexuosam sca- bram. Palea glumam aequans, lanceolata, acuta, 2-nervis, ad nervös in Y^inferiore barbulata, ceterum laevis. Antherae 1 mm longae. In vallibus jugis Hinialaya occidentalis: in valle fl. Indus pr. PuDJ Galli in rupibus ad 2200 m, in silvis prope Sambalpul (2200 —2400 m) et prope Sirala (2300— 2500 m) leg. Duthie; in Himalaja occid. legg. Hook. &Thomson (sub. 3L sylvatica Torr.). Sjn. : 31. sylvatica Griseb. Gram. Hochas. p. 23, Hook. f. Fl. Brit. Ind. VII. 259 non Torrey & Gray. Ich habe hier eine Beschreibung der M. Duthieana gegeben, damit die Unterschiede derselben von M. sylvatica ersichtlich werden. Letztere besitzt ein Bhizom mit unterirdischen, dachziegel- förmig beschuppten Ausläufern; M. Duthieana hat kein eigent- liches Bhizom, sondern perenniert mit Hilfe der ausdauernden un- tersten Halminternodien, bildet auch keine Ausläufer; die Hüll- spelzen sind bei M. sylvatica allmälig in eine pfriemliche Spitze ausgezogen und überragen beträchtlich die Deckspelze, welche un- mittelbar aus der Spitze in die Granne übergeht (vergl. auch die Abb. in Asa Gray Man. t. 8, welche auch Hooker citiert), wäh- rend bei M. Duthieana die Hüllspelzen rasch verschmälert und nicht länger sind als die Deckspelze, deren Granne unterhalb der Spitze entspringt. Ob alle 31. sylvatica der indischen Flora zu 31. Duthieana gehört, kann ich nicht entscheiden, vermuthe es aber. Aphanelytrum nov. gen. Spiculae secus ramos paniculae subsimplicis alternae sub- terminalesque, in siogulo ramo primario ternae, in secundariis binae vel solitariae, laterales sessiles ita ut spicae formentur breves 2 — 3-merae, quarum axis supra singularum spicularum glumas steriles articulata ultra spiculam summam in pedicellum producitur. Spiculae uniflorae, $, lanceolatae, glumis omnibus cum axi communi in eodem piano sitis. Glumae steriles 2 minutissimae vel, praesertim in spiculis superioribus, omnino obsoletae, late ovatae, apice obtuse trigonae, membranaceae, viridulae, superior extra axeos internodium superpositum sita, ambae cum rhacheos internodio inferiore delapso flore reraanentes. Gluraa fertilis lanceolata, acuta, breviter rnucro- nata, raerabranacea, 5-nervis. carinata; palea gluraa parura brevior,. rainute bideutula. bicarinata. inter carinas sulcata. Lodiculae 2, lanceolatac, ovario longiores. Stamina 3, antheris linearibus elon- gatis. Ovarium obovatura, subgibbum, glabrum, stylis brevissirais, stigmatibus late pluraosis. Oaryopsis (immatura) lineari-oblonga, libera. — Gramen habitu peculiare, prostratum, delieatulum, flac- cidum, foliis linearibus, panicula angusta, laxa, satis pauciflora, Silvas regionis subandinae Aequatoriensis inhabitans. 60. A. procumbens Hack. Perenne. Culmi proeumbentes. e nodis inferioribus radicantes, ad 8 dm longi, compressi, glaberrimi, raultinodes. e nodis fere Omnibus breviter ramosi. Folia glaberrima: vaginae laxiusculae, in- ternodiis saepius breviores. valde compressae; ligulae ovato-rotun- datae, obtusae, 2 mm lg., hyalinae. fisso-dentatae : laminae e basi aequilata lineares, acutae, ad 7 cm lg., 4 mm lt.. planae, valde flaccidae, tenuinerves. Panicula terminalis lineari-oblonga circ. 10 cm longa, lateralibus brevibus aucta, laxa, patula, subpauci- flora. rhachi angulata laevi, ramis 2 — 3-nis inaequalibus sub- capillaribus flexuosis laevibus, primario 3-spiculato, secundariis sae- pius 2 — , rarius unispiculatis, spiculis sessilibus secus ramos pri- marios laxe disposits, axeos internodio tenui Vs — Vi longiores, ter- minalis (recte subterminalisj cum axeos processu stipitiformi gla- berrirao spicula circ. 3-plo breviori. Spiculae anguste lanceolatae, circ. 6 mm lg., a latere subcompressae, pallide virides, glaberrimae. Glumae steriles minutissiraae (0'2— 0*3 mm longae) ovatae, apice obtuse trigonae, vel omnino obsoletae. Gluma fertilis lanceolata, acuta, in mucronem brevem scabrum abiens, 5-nervis, nervis ex- terioribus margini approximatis brevibus, carinata, membranacea, albida, nervis viridibus. Palea gluraa parura brevior, oblonga, ob- tusa, minute bidentata, hyalina, binervis, bicarinata, carinis appro- ximatis sulco divisis. Antherae 4 mm lg. Ecuador: in silvis opacis regionis subandinae ad circ. 2000 m s. m. leg. A. Sodiro. Die Gattung Aphanelytrmn Hack, wurde zuerst von Sodiro in einer Aufzählung der Gräser von Ecuador, die er auf Grund meiner vorläufigen Bestimmungen in den Annales del Universidad de Quito (Ser. 3, nr. 25, p. 480) im Jahre 1889 erscheinen Hess, ohne Diagnose veröffentlicht. In den Nachträgen zu Engler und Prantl, Nat. Pflanzenfara. p. 42 (1897) glaubte ich diese Gattung nicht als solche, sondern als Subgenus von Bracliyelytriim Beauv. ansehen zu raüssen und versah sie daher nur mit einer kurzen Differential-Diagnose gegenüber Eubracliyelytrum. Auf Grund neuer Untersuchungen muss ich jedoch für die Selbständigkeit der- selben eintreten. Zu den schon am a. 0. betonten Unterschieden in der Länge der Hüllspelzen und der Textur der Deckspelze (hier 14 häutig, bei Brachyelytrum steif papierartig), gesellen sich nämlich wichtige Merkmale der Inflorescenz. Die kurzen Eispenäste von Aphanelytrum stehen meist zu 2—3, von denen der eine ein Primärzweig ist, der gleich an seiner Insertionsstelle beiderseits, seltener blos einerseits einen Secundärzweig trägt, selten findet sich auch noch ein weiter oben inserierter solcher. Der Primär- zweig trägt, wie es scheint stets, drei sitzende seitliche Aehrchen (die Achse verlängert sich als Stielchen über das oberste hinaus) und bildet so eine Aehre, aber von so merkwürdigem Bau, dass ich dafür kein zweites Beispiel bei den Gräsern kenne. Von den beiden winzig kleinen Hüllspelzen, die nur an dem untersten Aehrchen stets deutlich vor- handen, au den beiden oberen meist ganz verkümmert sind, steht nämlich nur die untere auf der dem Aehrchen entsprechenden Seite der Aehrenspindel; die obere steht auf der entgegengesetzten Seite derselben. Dieses Ver- halten widerstrebt der Auffassung dieser Aehre als eines Monopodiums, wie es doch die Aehre der Hordeen u. s. w. unzweifelhaft ist; man muss vielmehr annehmen, dass die Achse des Aehrchens die Fortsetzung des unterhalb desselben gelegenen Internodiums der Aehrenspindel ist, und dass das nächst- obere Internodium^ einen in die Eichtung des unteren eingerückten Zweig aus der Achsel der 2. Hüllspelze vorstelle, die ganze Aehre also ein Sympodium sei. Ob eine andere Er- klärung zulässig ist, werden wohl erst spätere Untersuchungen an reicherem Materiale ent- y// scheiden, aber der Thatbestand, wie ihn die nebenstehende Figur veranschauUcht, ist un- /z zweifelhaft. Bezüglich der oberen Glieder der Aehre kann nur nach der Analogie des untersten geschlossen werden, dass es sich ebenso ver- hält, denn hier fehlen die Hüllspelzen ganz oder bis auf winzige, oft undeutliche Spuren. Oberhalb des untersten Aehrchens ist die Aehrenspindel stets deutlich gegliedert, weniger deuthch an den oberen Internodien, was jedoch an dem jugendlichen Stadium meines Exemplars gelegen sein mag. Bei Brachyelytrum kommt es nicht zur Bildung eines ährenförmigen Blütenstandes; sowohl die Secundär- als die Primärzweige der Eispe schliessen mit Ein- zelährchen ab, über welche hinaus die Achse sich fortsetzt; die ebenfalls sehr kleinen, aber stets deutUchen Hüllspelzen stehen der Anlage nach gleichfalls mit der Deck- und Vorspelze in derselben Ebene, aber es zeigen sich oft kleine seitliche Verschiebungen, so dass die obere Hüllspelze selten genau vor dem Achsenfortsatze steht, sondern meist neben demselben. Trotzdem scheint es mir. y/JT 15 dass auch hier der Achsenfortsatz als ein seitliches Gebilde ge- deutet werden könnte. Ein wichtiger Punkt zur Beurtheilung der Verwandtschaft der neuen Gattung kann leider an dem vorhandenen Exemplare nicht mit genügender Sicherheit festgestellt werden, nämhch das Verhalten der Deckspelze zur Fruchtzeit. Die meisten Aehrchen waren erst im Beginne des Blühens, und nur in einem fand ich eine kaum halbreife Frucht, die von Deck- und Vorspelze nur locker umhüllt war. Es scheint also, dass es hier nicht zu jenem festen Zusammenschluss und zu jener Verhärtung der die Frucht einhüllenden Spelzen kommt, wie 'bei den ächten Stipeen: dass übrigens dieses Merkmal verschiedene Abstufungen erleidet, zeigt besonders die Gattung Miielilenhergia. Bei Brachijelytrum schliessen die Fruchtspelzen jedenfalls weit fester zusammen und sind weit dicker als bei Aphanelytrum, dennoch ist es nicht zweifelhaft, dass letztere Gattung unmittelbar neben ersterer und daher bei den Stipeen einzureihen ist. Plantae Karoanae amuricae et zeaensae. Von J. Freyn (Smichov). (Fortsetzung.) ^j X. Linaceae DC. 167. Linum Karoi Freyn. Hochwüchsig, 1 — 2-stengelig, traubig-rispig oder schirmförmig verzweigt, ganz kahl. Stengel steif aufrecht oder etwas bogig, stielrund, nur oben, wenigstens im ge- trockneten Zustande, etwas kantig, bis zur Spitze beblättert. Blätter zahlreich, etwas graugrün, mit rundlicher verhärtender und nach Entlaubung als horniger Zahn stehen bleibender Basis sitzend; die untersten zerstreut, dann eine grössere Anzahl 1 — 7 cm oberhalb des Steugelgrundes gehäuft, spatelig-lanzettlich, bald verwelkend und zurückgeschlagen, alle anderen steif aufrecht, spitz, jene der unteren Stengelhälfte schmal-lineal (ge- trocknet fast fädlich), zur Blütezeit schon abgestorben, die übrigen lineal-lanzettlich, hneal oder spatelig-lanzettlich, ± deuthch 3-nervig, glanzlos, am Rande (nur mit der Lupe sichtbar) dicht und fein ge- sägt und bald zurückgerollt. Zweige fädlich dünn, wie der Stengel, nur kleiner beblättert, aufrecht, an der Spitze (1-) 3—6- blütig. Die Blüten (vor dem Aufblühen anscheinend nickend oder doch geneigt) zuerst kurz-, dann länger gestielt; der Stiel vor- gestreckt, etwas bogig, getrocknet kantig, von dreifacher Kelchlänge. Kelchblätter aufrecht, nerven los; die äusseren ganz krautig, eiförmig, oben plötzlich in eine verlängerte Spitze verschmälert. 1) Vgl. Jahrg. 1901, Nr. 9, S. 350, Nr. 10, S. 374, und Nr. 11, S. 436. 16 am Rande mit schwarzen Sitzdrüsen besetzt; die inneren rundlich-elliptisch, stumpf kurz bespitzt, am Rande häutig, drüsenlos. Blumenblätter lila (getrocknet gelblich) nur anderthalbmal länger als der Kelch, kurz genagelt (anscheinend rundlich verkehrt-eiförmig). Staubblätter gerade vorgestreckt, ihre Antheren (an den mir vor- liegenden Stücken) in der Höhe der kopfförmigen Narben stehend. Früchte unbekannt. O oder 0. Blag. in trockenen Waldwiesen selten. Juni 1898. Die ganze Pflanze ist 30 — 60 cm hoch, die grösste der von mir gesehenen Rispen 16 cm hoch und nur 5 cm breit bei 4 cm langen Aesten. Die Stengelblätter sind ± 22 X 2 mm lang und breit, die äusseren Kelchblätter der eben geöffneten Blüte 3 mm lang, bei 1*75 mm Breite im unteren Drittel, die inneren etwas kürzer, aber in ihrer Mitte ebenso breit. Die Fetalen sind etwa 4' 5 mm lang (nach einem verschrumpften und einigen nicht voll entfalteten beurtheilt). Ich meinte zuerst, die vorstehend beschriebene Pflanze müsse das verschollene L. davuricum R. S. syst. VI. 752 sein, dessen in Ledeb. fl. ross. I. 427 enthaltene Beschreibung dieser Auf- fassung nicht zu widersprechen scheint. Da in keinem der mir zu- gänglichen Werke des L. davuricum R. S. Erwähnung geschieht, so verglich ich vorsichtsweise doch auch die Originalbeschreibung und kam so darauf, dass Ledebaur die gute Hälfte derselben weg- gelassen hatte, trotzdem ihm die Pflanze ganz unbekannt geblieben war. Bei Roem. et Schult, heisst es nun: Gaules^) in illa pe- dales basi li i:nescentes. Rami herbacei filiformes adscendentes. FoHa radicalia i — IV2 poHicaria, glabra, subcarnosa, omnia sessilia. Flore s terminales inaequaliter pedicellati quidam subsessiles. Bracteae nullae. Oalyx coroila4-plo brevior. Oorolla magni- tudine L. usitatissimi flava staminibus duplo longior. Stigmata 5 capitata. Capsula? Semina apud nos per 8 annos culta non perfecit et hoc anno periit. Intermedium quasi corymbi- ferum et in maritiraum. In Davuria. ^. Semina e horto Er- langensi. Hieraus folgt, dass L. davuricum R. S. eine gelbblühende, perenne oder halbstrauchige Art und von L. Karoi weit verschieden ist. Dieses hat wohl die Tracht des L. corymbulosum Rchb., weicht aber ebendeshalb von allen mir bekannten blau blühenden Lein- Arten ausserordentlich ab. Es ist mir zweifelhaft, ob die Pflanze monokarpisch ist, oder perenniert; ersteres scheint mir wahrschein- licher. Sie scheint im ersten Jahre nur einen kurzen, zerstreut be- blätterten Stengel zu treiben, der mit einer rosettenartigen An- häufung der Blätter abschliesst. Erst im zweiten Jahre scheint der Stengel fortzuwachsen und sich dabei einfach in gerader Richtung zu verlängern. Mit dem im zweiten Jahre eintretenden Vermehrungs- 1) Durchschossen sind hier jene Textstellen, die auf L. Karoi nicht bezogen werden können. 17 Geschäfte scheint das Leben des Individuums abzuschUessen — wenigstens sah ich keinerlei sterile Sprosse oder verholzende Wnrzel- köpfe, noch auch sonst Anzeichen, welche für das Ausdauern der Pflanzen Zeugnis geben würden. Vergleicht man L. Karoi mit habituell ähnlichen gelbblühenden Arten, so kommt vor Allem L. corymhulosum ßchb. in Betracht; dieses ist aber nebst der Blütenfarbe auch durch gestielte gelbe Drüsen des Kelchrandes verschieden. Habituell sehr ähnlich sind auch manche gelbblüheiide nordamerikauische Arten, — alle er- weisen sich aber bei näherem Vergleich Stück für Stück ver- schieden. Am ehesten ist L. Karoi neben L. usitatissimum L. und L. angustifolium Huds. zu stellen, doch auch von diesen grund- verschieden. Die Tracht des L. Karoi ist in der Abbildung des L. pallescens Bge. in Ledeb, icon. pl. fl. ross. t. 142 wiederge- geben; letztere Art entbehrt aber der Drüsen des Kelchrandes, hat 3-nervige äussere Kelchblätter, grössere Blumenblätter und ist an ihr auch von einer Häufung der Laubblätter ober dem Stangel- grunde nichts zu bemerken. XL Malvaceae ß. Br. 251, 267. Malva pulchella Beruh. Blag. — Gartenunkraut und an wüsten Orten, Juni 1898 (251), eine Form, deren obere Blüten fast stiellos, während die untersten ziemlich lang gestielt sind. — Ebendort an wüsten Stellen, Juli, August 1898 (267) mit meist einzeln stehenden und lang gestielten Blüten. — laximowicz enum. pl. Mongol. p. 117 identificiert M. pulcJi Ja Beruh, mit 31. verticillata L. und unterscheidet sie von M. .r« vestris L. durch sitzende Blüten. Nach meinem Material kommen bei J/. imlchella eigentlich sitzende Blüten überhaupt nicht vor, sondern nur sehr kurz gestielte neben langstieligen. Dagegen sind beide Arten durch die Früchte leicht zu unterscheiden ; M. verticillata L. kenne ich nicht. 239. Hibisciis ternatus Oav. — Blag. an wüsten Stellen, Juni 1898. — lieber die übrigens sehr schwachen und meiner Meinung nach unhaltbaren Unterschiede von H. Trionum L. vergl. Led. fl. ross. L 438. XII. Mypericaceae DO. — , 377. Hypericum Ascyron L. Blag. in feuchten Gebüschen selten. Juli 1898 (ohne Nr.). Zejsk. in nassen Gebüschen und Wiesen ziemlich häufig, Juli 1899 (377). 224, 359. H. attciiuatuniChoisj. - Blag. in trockenen Wald- wiesen, Juli 1898 (224). — Zejsk. in nassen Wiesen häufig, Juli 1899 (359) eine Form mit breiteren Blättern. XI IL Äceraceae D 0. 47. Acer Ginnala Maxim., A. Ginnala subsp. Eu-Ginnala Fax Monog. d. Gatt. Acer in Engl. bot. Jahrb. VII. p. 185. Blag. Oesterr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1902. 2 18 in Gebüschen am Zea-Flusse, August 1898 mit Früchten. — Die Blätter sind nicht beiderseits gleichfarbig, wie Pax verlangt, sondern unterseits blasser, auch nicht ganz kahl, wie Maximowicz an- gibt, sondern an den Nerven der Blattunterseite mehr oder weniger weichhaarig. XI Y. Geraniaceae DO. 46, 415. Geranium sihiricum L. — Blag. in Gebüschen, Juli 1898 (46). — Zejsk. in Wiesen, auf Waldplätzen nicht selten. Juli 1899 (415). 360. G. Wlassoiviamim Fisch. — Zejsk. in nassen Wiesen. auch in Waldwiesen in Menge. Juh 1899. 337. G. (Bairachmm) Orientale Freyn. Die AVurzel aus langen, stielrunden, etwas fleischigen Fasern bestehend. Der Stengel verästelt, aufrecht, kantig, von kurzen, zurückgerichteten Härchen angedrückt weichhaarig. Nebenblätter häutig, zerstreut strichel- haarig; die untersten braun, länglich, theilweise dem Blattstiele angewachsen, ihr freier Theil dreieckig-lanzettlich; die mittleren und obersten bleich, aus breitem Grunde in eine lange, feine Spitze verschmälert. Blätter handnervig in 5—7 Lappen fast bis zum Grunde getheilt, oberseits spärHch und angedrückt strichel- haarig, unterseits blasser und kahl; die unteren abwechselnd, lang gestielt auf gefurchtem, angedrückt weichhaarigem Stiele, die mitt- leren kürzer gestielt, die obersten gegenständig, fast sitzend, die astständigen ebenfalls gegenständig, stark verkleinert, sitzend, in schmal rhombische, vorne dreilappige, bis zur Mitte scharf ein- geschnittene Lappen getheilt, deren Zähne stumpflich, kurz bespitzt sind; ßispe arm- bis vielblütig; Blütenstiele 2 — 5 blutig, von langen, weissen, drüsentragenden, horizontalen Haaren dicht steif- haarig, die Bracteen sehr klein, lineal, krautig mit häutigem Bande ; Blüten ansehnlich; Kelchblätter vorgestreckt, dreinervig, ellip- tisch-länglich, stumpf, weichspitzig, krautig, zuletzt braun werdend, aussen drüsenborstig, innen ganz kahl; Blumenblätter blau, ver- kehrt-eiförmig, ganzrandig, doppelt länger als der Kelch, am Grunde gleichfarbig, dicht weissbärtig, Staubfäden mit länghch- dreieckigem, bleichem Grunde, daselbst von weissen, der Staub- blatt-Basisbreite gleich langen, weissen Haaren dicht steif haarig, oben in einen schwarzvioletten, fadendünnen, die Petala an Länge erreichenden kahlen Fortsatz allmälig verschmälert; Antheren braun, längHch; Fruchtknoten dicht angedrückt weiss- rauhhaarig, in einen schmal-conischen, vielmal längeren grünen, grauhaarigen Griffel vorgezogen; Narben hakig- zurückgebogen, violett, vielmal kürzer als der Griffel. Frucht unbekannt 4 . Zejsk. auf Bergabhängen, in Gebüschen, lichten Bergwäldern ziemhch häufig. Juni, Juli 1899. 19 Synonym: G. eriostemon ß. Orientale Maxim, diagn. plant, asiat. lil. 629-630. Der Stengel ist 30—40 cm hoch, die Stiele der unteren Blcätter bis 20, jene der obersten Blätter nur 0-5 cm lang. Spreite der grössten von mir gesehenen untersten Blätter 8 X 10*5 cm lang und breit, meist etwas kleiner ; unterster Ast 15 cm, die Blütenstiele 6 mm lang, letztere kürzer als der Kelch. Kelchblätter 7-5 mm lang, in der Mitte 3*5 mm breit; Blumenblätter 15 mm lang und unter der Spitze 11 mm breit. Die nächstverwandte Art ist zweifellos G. eriostemon Fisch. Hiervon ist G. Orientale jedoch scharf unterschieden durch die fast bis zum Grunde und in viel schmälere Zipfel getheilten Blätter, angedrückte, nicht abstehende (übrigens ebenfalls rückwärts ge- richtete) Behaarung der Stengel, Zweige und Blattstiele, blaue (nicht violette, am Grunde bleiche und dort endlich vergilbende) Blumenblätter; durch die dichte weisse Bebartung des Petalen- grundes gegenüber der zerstreuten Wimperung bei G. eriostemon ; durch die zwar sehr dicht stehenden, aber verhältnismässig kurzen Haare am Grunde der Filamente (die Länge der Haare gleicht der Breite der Filament-Basis) ; endlich durch die mehrmal längeren Griffel, die auch vielmal länger sind als die Narben, während G. eriostemon sehr kurze Griffel (von nur Fruchtknotenlänge) und Narben von nur Griffellänge hat. G. Orientale ist offenbar dieselbe Form, welcher Turczani- now in der Flora baic. dah. I. 255 — 256 von Krasnojarensk unter G. eriostemon gedenkt und die er bei Vergleich von Letzterem so verschieden findet, dass er beide doch speeifisch verschieden ver- muthet. Die von Karo so weit östlich von Krasnojarensk ge- fundene Pflanze entspricht nun in Blattzuschnitt, Farbe und Indu- ment des Staubblatt-Grundes, endlich Beschaffenheit von Griffel und Narbe so ganz genau den Angaben Turczaninow's, dass ich beide Pflanzen für identisch finde. Andererseits erachte ich sie für einerlei mit G. eriostemon ß. Orientale Max. 1. c. und habe von letzterer Varietät den Speciesnamen entlehnt. G. Orientale m. steht zu G. eriostemon fast in gleichem Verhältnis, wie G. ruthenicum Uechtr. zu G. sibiricum L. Habituell nimmt sie eine Mittelstellung zwischen G. eriostemon Fisch, und G. pratense L. ein. 153, 420. G. davuricum DO. — Blag. in Gebüschen, Juli 1898 häufig (153). — Zejsk. in lichten Wiesen der Bergwälder, Juli 1899^ häufig (420). XV. Balsamineae A. Eich. 394. Impatiens Noli tangere L. — Zejsk. in sehr nassen Ge- büschen, Juli 1899 in grosser Menge. XVL Hutaceae Bartt. 74. Dictamniis dasycarpus Turcz. — Blag. in Laubgebüschen, Juli 1898 sehr häufis;. 20 Die vorliegenden Exemplare sind in Blütenfülle gesammelt, Früchte gehen ab ; doch sind die fast sitzenden Fruchtknoten dicht steifhaarig. XVII. JRhamnaceae R. ßr. [371&]^J lUiamnus dahuricus Fall. Dahurien, Nertschinsk : in Gebüschen am Schilkafiusse i. J. 1892 mit gut entwickelten, aber noch unreifen Früchten. XVIII. JPapUionaceae L. 215. SopJwra flavescens L. — Blag. auf Hügeln und in Ge- büschen, Juli 1898. Blütenfarbe gelblich-weiss. 245. Trifolium Liipinaster L. ß. purpurascens Led. — Blag. an Waldrändern und in Wiesen Juli 1898 häufig. 414. Astragaliis mongJiolicus Bunge gen. Astrag. spec. gerontog. I, 24 — 25. — Pkaca macrostachys Turcz. decad. quatt. in Bullet, soc. Mose. 1840, 1. p. 66. Zejsk. in Wiesen, an Gebüschrändern; Juli, August 1899 selten. Blüten dunkel- schwefelgelb. 362. A. memhninaceus Bunge 1. c. Zejsk. in schattigen Bergwäldern, Juli 1899 häufig. — Die Behaarung dieser Pflanze ist sehr reduciert, die Kelche sind kahl und nur am Rande etwas schwarzhaarig gesäumt. Die Fetalen sind (im getrockneten Zu- stande) gelblich-weiss und blass-schwefeigellD, die Fahne ist am Rande, das Schiffehen oft am Kiele, ja manchmal sind alle Fetalen trüb-violett. — Habituell entspricht Karo's Fflanze der Abbildung in Gm el in fl. sib. IV, tab 48 und in der Blütenfarbe der Be- schreibung 1. c. p. 35. Dagegen ist das Indument verschieden. Bunge 1. c. bemerkt über die Blütenfarbe gar nichts, verlangt jedoch für A. menihranaceus kahle Kelche, und deshalb habe ich diesen Namen angenommen. Von dem diesmal durch Dörfler ausgegebenen A. memhra- naceus, den ich jetzt für die echte, von Bunge gemeinte Pflanze dieses Namens halte, weicht die seinerzeit von L. Richter als Nr, 87 der Plantae Karoanae ausgegebene Form in mehr- facher Hinsicht, namentlich auch in der geographischen Verbreitung ab; sie ist denn seinerzeit von mir auch für unbeschrieben ge- halten und in exsic. Phaca Richteriana genannt worden. Indessen hatte ich diesen Namen in der Oesterr. botan, Zeitschr., XXXIX, p. 389, aus den dort angegebenen Gründen eingezogen, ohne dass er jemals rite publiciert worden wäre. Nun ist hier doch noch an- zumerken, dass das Indument dieser Pflanze abändert. So haben die Exemplare von Tschita (PI, Karoan. Nr. 87 ex 1888), so wie 1) Die zwischen eckige Klammern gesetzten Nummern sind solche der Plantae Karoanae dahuricae. 21 es Bunge verlangt, kahle Kelche und sind überhaupt wenig be- haart; jene von Nertschinsk (PI. Karoanae dahuricae, Nr. 121, ex 1899), die als Phaca memhranacea Fisch, bezeichnet sind und in Folge ihrer mehr aufgerichteten Blätter und Traubenstiele der Pflanze von Tschita habituell ganz gleichen, sind vergleichsweise reichlich behaart und haben insbesondere auch schwarzbehaarte Kelche, so an A. pendnUflorus Lam. (= Phaca alpina L.) er- innernd. Doch sind sie mit letzterem aus den in der Oesterr. bot. Zeitschr. 1. c. angeführten Gründen durchaus nicht zu vereinigen. Karo (in scheda) hält diese dahurischen Formen, von der diesmal unter Nr. 362 verzeichneten für verschieden. Dies würde nun darauf hinausgehen, Astragalus (Phaca) Richterianiis m. wieder zu restituieren, beziehentUch erst rite zu begründen. Indessen vermag ich dieser Frage, insolange mir nicht auch Früchte der dahurischen Pflanze vorhegen, nicht näher su treten. 333. A. uliginosus Pall. spec. Astrag. p. 311 — 312, tab. 26, non Freyn in Oest. bot. Zeitschr. XLV, p. 270. Zejsk. in nassen Gebüschen der Thäler, Juli 1899 häufig in ganz typischen, der Ab- bildung genau entsprechenden Exemplaren. Hiervon ist die von mir als A. uliginosus bestimmte, in den Plantae Karoanae dahuricae als Nr. 366 ausgegebene Pflanze sicher verschieden, wenn auch die von Bunge, Pallas u. A. gegebenen Beschreibungen des A. uli- ginosus auf sie passen. Insbesondere ist es wohl auch die von Turczaninow für A. uliginosus gehaltene Pflanze. Sie ist jedoch mindestens Unterart des echten A. uliginosus Pall. und im Fol- genden neu besehrieben. [36;6.J A. (Eiiodmus) nertschinsUensis m. radice repente pluricipiti, caule erecto, flexuoso vel stricto tereti striato foliato pube mollissima bipartita alba adpressa et superne parca patente nigri- cante obtecto, axillis ramuliferis vel nudis, superne spicas 1 — 2 late- rales longe pedunculatas prodeunte, foliis ± patentibus saepe horizonta- libus petiolo eis multoties breviore striato subsulcato rhachideque ± adpresse pubescente suffultis, foliolis 8— 14-jugis ellipticis et eliiptico-oblongis obtusissimis supra glaberrimis laete viridibus subtus piHs adpressis incanis, stipulis a petiolo liberis membranaceis paüidis adpresse albo-hirtis infimis ad V5 summis ad dimidiam in unam coalitis parte libera anguste-triangulari elongata acuta superiorum caudata, pedunculis porrectis cum racemo folia aequantibus vel tandem ± superantibus te- retibus striatis sparse hirtis racemo ovoideo vel ellipsoideo denso terminatis, floribus brevissime pedicellatis, bracteis por- rectis tandem reflexis membranaceis ovatis in acumen tenue acu- tissimum attenuatis patule et sparse hirtis calyce sesqui fere longioribus, floribus erectis mox horizoutalibus et pendulis, calyce basi bracteolis binis membranaceis lanceolato-linearibus acutis eo triplo brevioribus suffulto breviter tubuloso orae truncato et abrupte in dentes hirtos anguste-subulatos eo 4plo breviores di- viso albido-puberulo, petaüs glabris (videtur ochroleucis) vexillo 22 cuneato-oblongo breviter acuminato raargine replicato dorso macula (ex sicco) aurantiaca notato alas carina nonnunquam violascente superantes longiore, germine obloDgo glabro, stylo glaberrirao, 1 e- gumine erecto coriaceo breviter cylindrico calyce dupio longiore glabro transverse subrugoso apice in rostrum breve obliquum su- bito angustato venire carinato dorso leviter sulcato sutura ia disse- pimeutum producta ad 7^ biloculare, seminibus oblique-cordatis olivaeeis, laevibus. 2;. Dahuria, Nertschinsk: in silvis montosis ad flum. Nertsch Julio 1892 leg. F. Karo [Plant. Karoanae dahuricae nr. 366 pro A. uliginoso]. Syn. Ä. uliginosus Freyn in Oest. bot. Zeitschr. XLY. 270, an et Turcz. fl. baic. dahur. I. 328? sed certe non Pallas. Dimensiones. Caulis 20 — 40 cm altus; folia cum petiolo subpollicari 13 cm longa, foliolis 15 X 7 "5 usque 23 X 8 mm longis latis; pedunculus 4 — 8 — 10*5 cm longus; racemus initio 3'5 cm longus. 2'5 — 2*8 cm diametro, tandem ad 7*5 — 9 cm elongatus; caiyx cum dentibus fere 2raillimetralibus 8 — 9 mm longus, 3"75 mra orae latus; vexillum 15 mm, alae 13, carina 11 '5 mm longae; legumen cum rostro mülimetraii 13 mm longum, 4*5 latum, 4 mm crassum; semina sesquimillimetrum longa lata. A. nertscJiinsJcensis ist durch seine über die weit abstehende Belaubung hinaufragenden, lang gestielten, dichten, eiförmigen Trauben und die unterseits grauen Blätter gegenüber A.uliginosush., der aufrechte, etwa 12 — 14paarige Blätter hat, welche länger oder nur so lang sind, wie die ± lockerblütigen, lang-cylindrischen Blütenstände, leicht zu unterscheiden. Auch sind die Nebenblätter des A. uliginosus nur an den unteren Blättern verwachsen, an den oberen frei, seine Blüten sind grüulich-weiss, die Kelche schwarz behaart, dessen Zähne fast halb so lang wie die Kelch- röhre, die Blattunterseiten sind wohl etwas blasser, aber doch nur sehwach behaart, etc. A. uliginosus L. ist eine robuste, hoch- wüchsige Pflanze, welche Pallas ganz vorzügHch abgebildet hat. Ich hatte diese Abbildung seinerzeit jedoch für übertrieben ge- halten und deshalb die Unterschiede vernachlässigt. A. nertschins- kensis scheint dem von mir noch nicht gesehenen A. Schelichowi Turcz. ähnlich zu sein, ist aber von ihm durch bibracteolaten Kelch und kahle Früchte leicht zu unterscheiden. 70, 399. Lespedeza hicolor Turcz. decad. quatt. in Bull. soe. Mose. 1840, I, p. 69. — a. typica Maxim, synops. gen. Lespedeza in Acta horti Petropol. IL 356. Blag. auf Hügeln, in Gebüschen, .JuU 1898 in Menge (70). — Zejsk. auf Bergabhängen Juni, Juli 1899 spärlicher (399). Ein herrlicher, meterhoher Strauch. Die Trauben sind nicht selten zu blütenreicheu, terminalen Rispen zu- sammengesetzt. 59. L. striata Hook. Arn., Maxim. 1. c. IL 382-383. Blag. an Wegen und in Wiesen häufio:. Juli 1898. 23 248, 390. Vlcia Pseudo-Orohus Fisch. — Blag. in Wald- gebüschen, JuH 1898 (248). Zejsk. in Wiesen und Gebüschen, Juli 1899 häulig (390). 117, 301, 302. V. amoetia Fisch, a. elUptica Freyn in Oest. bot. Zeitschr., XLV, 271. Blag. in Gebüschen, Juli 1898 häufig (117). — Zejsk. an schattigen Orten, in feuchten Bergwiesen Juli 1899 häufig (301, 302). 303. eadem forma parviloha. Von der typischen, gross- blättrigen Form durch nur halb so grosse Theilblättehen in der oberen Stengelhälfte und an den Zweigen unterschieden. Jene im Be- reiche der unteren Stengelhäifte gleichen denen der typischen Form. Zejsk. in Bergwiesen, Juli 1899 in grosser Menge. 402. V. pallida Turcz. fl. baic. dah. I. 345. Zejsk. auf Bergabhängen, in Gebüschen und Bergwiesen, Juh 1899 häufig. 395. V. heteropus Freyn in Oesterr, bot. Zeitschr. XXXIX. p. 438 — 439. Zejsk. in Gebüschen kletternd und in Wiesen, Juh 1899 ziemlich häufig. 39, 338. V. multicaiilis Led. — Blag. auf Anhöhen, in Ge- büschen Juni 1898 selten (39). — Zejsk. auf buschigen Berg- abhängen, Juni 1899 nicht selten (338). Unter ersterer Nummer sind ziemlich hochwüchsige und etwas stärker verzweigte Exemplare ausgegeben. 75, 405. Lathyrus humilis Fisch. — Blag. in Laubgebüschen, .Juli 1898 nicht häufig (75). — Zejsk. in Bergwäldern, Mai, Juni 1899 häufig (405). 9 er, 378 a. L. palustris L. ß. pilosus Led. fl. ross. I. 686. Blag. in Sumpfgebüschen Juli 1898 (9a). — Zejsk. in nassen Bergwiesen Juli 1889 in Menge (378 a). 9&, 378 &. eadem y. angustus Freyn in Oesterr. bot. Zeitschr. XLV. p. 272. Mit Vorigem an beiden Standorten. Die Blätter der Nummer 9b sind oft nur einpaarig, kommen aber bis zu dreipaarig am selben Individuum vor. Alle Exemplare sind kurz weichhaarig, ebenso wie die von mir 1. c. beschriebenen dahurischen. Die amuri- schen haben wohl doppelt grössere Blüten, sind aber sonst nicht verschieden. Nr. 378 & ist verhältnismässig kurzblättrig. 9 c. eadem- d. linearifolia Ser.. Maxira. diagn. plant, nov. Japon. et Mandsch. fasc. XIV. p. 62. Unter beiden vorigen Nummern bei Blag. Ist ebenfalls behaart und hat die kleinen Blüten der var. ß. 190, 457a. Orohus lathyroides L. — Blag. in Gebüschen, JuU 1898 verbreitet (190). — Zejsk. in Wäldern, Juh 1899 ge- mein (457 a), hier gemengt mit der folgenden Art. Gehört eigent- lich als Vicia unijuga A. Br. oben hinter F. Pseudo-Orobus. 457 5. 0. alatiis Max. prim. fi. amur. p. 83. Zejsk. in Wäldern Juli 1899 unter vorigem. 24 XIX. Atnygdalaceae Juss. 370. Prunus Padus L. — Zejsk. in Gebüschen und Wäldern häufig. — Die Früchte werden von der Bevölkerung gegessen. Die vorliegenden Exemplare gehören nicht zu ß. rubescens Reg. et Til., von der Regel in Fl. Ussur. annimmt, dass sie in ganz Sibirien verbreitet sei. XX. Mosaceae Juss. 30. Geiim stridum Ait. — Blag. üeberall in Gebüschen und Waldwiesen. Juni- August 1898. 342. Biihus Idaeus L. ß. microphyllusWaMr.; salt. Turcz. fl. baic. dah. I. 370. Zejsk. in Bergwäldern Anfang Juh 1899 häufig. — Nach Karo in scheda hat dieser den Strauch weder um Nert- schinsk noch bei Blagowjestschensk gesehen. Die Früchte dieser Himbeere zerfallen sehr leicht und haben kein Aroma. — Maxi- raowicz diagn. pl. Jap. et Mandsch. X. 394 identificiert diese Pflanze mit dem nordamerikanischen P. strigosus Michx., von dem ich nur die Abbildung in Britt. et Brown, illustr. Flora of North. United states IL p. 200 vergleichen kann. Diese Abbildung passt nicht schlecht auf die amurische Himbeere, stellt aber die frucht- tragende Pflanze dar, während mir nur die blühende vorliegt. Jeden- falls scheint mir die Amurpflanze von R. Idaeus L. specifisch ver- schieden zu sein. [ — ], 291. R. ardicus L. — Dahurien. Nertschinsk, an sumpfigen, torfigenWaldstellen um Darasum i. J. 1892 (ohne Nummer). — Zejsk. in nassen Bergwiesen, Juni, Juli 1899 in Menge (291). Die Frucht ist nach Karo in sched. wie bei R. Idaeus L. und gibt eine vorzügliche Confiture. 18, 292. Fragaria neglcdu Lindem, flor. cherson. I. 186. Blag. in Laubgebüschen Juni 1898 nicht häufig (18). — Zejsk. in Waldwiesen, Juni 1899 gemein (292). — Lindemann selbst hat (in sched. schon 1867, sowie I. c.) F. campestris Stev. frag- lich als Synonym angeführt. Vergleicht man aber die von Steven im Verzeichn. der auf der taurischen Halbinsel wildwachsenden Pflanzen in Bull. soc. Mose. 1856, 2, pag. 176 — 177 gegebene Originalbeschreibung der F. campestris, so findet man, dass sie nichts anführt, was der F. collina Ehrh. nicht ebenfalls zukäme; der für die Erdbeerarten so charakteristischen Behaarung ist gar nicht gedacht und der einzige schwache Anhalt für die Identität der F. negleda und F. campestris besteht darin, dass bei beiden die Blätter (nach Steven die Sommerblätter bei fruchtbarem Boden) manchmal zweipaarig gefiedert vorkommen. Ich selbst sah solche Blätter bei F. neglecta noch nie, lege auf solches ausnahrasweises Verhalten aber gar kein Gewicht und halte die Identität beider in Betracht kommender Namen bei obigem Sachverhalte überhaupt nicht für nachweisbar. Somit ist es auch ganz unzulässig, den 25 ^älteren" Namen F. campestris Stev., der nur sehr unzureichend begründet ist, dem „jüngeren" wohl begründeten F. negleda Lindem, vorzuziehen. Letztere ist nach der Originalbesehreibung stets wieder zu erkennen, F. campestris Stev. dagegen nicht. (Fortsetzung folgt.) Ueber das Vorkommen von Viola cornuta L. in Krain. Von A. Paulin (Laibach). Im verflossenen Sommer unternahm ich mit Herrn Mag. pharm. H. Eoblek Mitte Juli einen auf mehrere Tage berech- neten Ausflug in die Karawanken, um die Vegetation s Verhält- nisse jenes Theiles dieser Kette eingehender zu studieren, der sich zwischen der höchsten Kuppe, dem 2239 m hohen Stol, und dem Loiblpasse erstreckt. Die Karawankenkette theilt sich öst- lich vom Stol in zwei bis zur Loiblstrasse verlaufende Parallel- züge, die in ihrer westlichen Hälfte durch das Zelenicathal, in ihrer östlichen Hälfte durch das St. Annathal getrennt werden. Der nördliche dieser Züge wird der Hauptsache nach von der bis zu 2179 m ansteigenden Zelenica gebildet, über deren Grat die Grenze zwischen Kärnten und Krain verläuft. Den südlichen, also ganz in Krain gelegenen Zug bildet die pflanzenreiche, 2063 m Höhe erreichende Begunjscica. Die nördlichen Abhänge der Begunjscica bestehen, wie überhaupt die Nordseite der Kara- wanken, insoweit sie die Grenze zwischen Kärnten und Krain bilden, zumeist aus nackten, schrofi'en F'elswänden und ausgedehnten Schutthalden, den Südabhang dagegen bedecken steile, üppige Alpenwiesen, welche stellenweise in ihren oberen Partien durch senkrecht abfallende Felsraassen, sonst aber durch eine Reihe von Wasserrissen unterbrochen werden. Unsere erste Excursion, am 18. Juli, galt nun zunächst der im Westen terrassenförmig an- steigenden Begunjscica, deren Rücken wir der ganzen Länge nach im Laufe des Vormittages begiengen. Da es in unserem Plane gelegen war, auch die Wiesen zu durchqueren, stiegen wir Nach- mittags von einer Höhe von 2000 m durch einen Wasserriss zu der 1300 m hoch gelegenen Alpe Prevali, um auf den Steg zu gelangen, der, von dieser Alpe ansteigend, die Wiesen ihrer ganzen Länge nach in einer Höhe von 1400 m bis 1500 m durch- schneidet. Als wir schon bei ziemlich vorgerückter Nachmittags- stunde bei jenem Wasserrisse anlangten, der unter der höchsten Spitze der Begunjscica anhebt, wurde eine kleine Rast gehalten. Während dieser Pause stieg H. Roblek den Wasserriss hinan, um Cirsium Carniolicum Scop., das an den Rändern dieses Risses 26 sehr zahlreich stand, zu sammeln. Höher oben nahm H. Roblek auch einzelne Exemplare anderer Arten mit und hatte liiebei eine glückliche Hand. Eine Üüehtige Musterung der hier gesammelten Species ergab unter anderen die in den Karawanken seltene, sicher eben nur von der Begunjscica bekannte Pedicularis Summana Sprengel (= P. Hacquetii Graf), das aus dieser Alpenkette bisher nicht bekannte Trifolium Noricum Wulf, und ein fremdes Veilchen, in dem ich Viola cornuta L. erkennen zu müssen glaubte, soweit mir der Habitus dieser Art momentan aus dem Gedächtnisse ge- läufig war. Die hierauf zu Hause vorgenommene Vergleichung lehrte, dass ich mich nicht getäuscht habe ; das aufgefundene Veilchen erwies sich thatsächhch als die echte Viola cormita L. Unsere Pflanze stimmt mit den mir vorhegenden, am Südabhang der Pyrenäen bei Venasque in der spanischen Provinz Huesca (leg. Giraudias) und am Nordfusse dieses Gebirges bei Bag- n eres- du -Luchon im französischen Departement Haute-Ga- ronne (leg. Mouillefarine) gesammelten Exemplaren vollends überein. F. cornuta L. galt bisher bekanntlich als eine in den Pyrenäen endemische Art. Sie wurde zwar von Bay auch aus dem Jura angegeben, woselbst sie aber nicht wieder gefunden werden konnte (cf. Reichb. Fl. Germ. exe. p. 709). Daher scheint auch die Richtigkeit der Ray'schen Angabe angezweifelt worden zu sein; in neueren Werken wenigstens wird dieselbe nicht be- rücksichtigt (cf. Nyman, Consp. p. 79 und Engler-Prantl, Pflanzenfam. HI. 6. p. 335). Da mir die Entdeckung der F. cor- nuta L. in unseren Alpen von besonderem Interesse war und ich selbst am Tage der Auffindung in Folge heranbrechender Däm- merung die specielle Fundstelle nicht näher besehen konnte, wollte ich Ende August, als der eigentlichen Blütezeit dieser Art, den Standort nochmals besuchen, um mich über die näheren Verhält- nisse des Vorkommens zu informieren. Leider waren jedoch die Witterungsverhältnisse zu dieser Zeit so ungünstige, dass ich die geplante Excursion auf künftigen Sommer verschieben musste. Beitrag zur Flora von Nord-Tirol. Von Heinrich Freiherrn v. Handel-Mazzetti (Wien). Durch die Herren Professoren Dr. Josef Murr in Trient und Dr. Carl von Dalla-Torre in Innsbruck angeregt, veröfi'entliche ich das folgende Verzeichnis von Funden, die ich während mehr- maligen Sommeraufenthaltes in Völs bei Innsbruck in der näheren und weiteren Umgebung machte. Ich habe vielleicht mehr Stand- orte aufgenommen, als es unbedingt nöthig wäre; doch werden auch solche in Nord-Tirol mehr oder weniger verbreiteter Arten zur genaueren Kenntnis unserer Flora nicht überflüssig sein, andere 27 schon bekannte aber als Bestätigung älterer Funde ebenfalls einen gewissen Werth haben. Für zahlreiche Bestimmungen, Eathschläge und Revisionen sage ich den verehrten Herrn Dr. Carl ßechinger in Wien, Professor v. Dalla-Torre und Murr meinen ergebensten Dank. Polypodnim vulgare L. var. attenuatum Milde. Mauern ober Grinzens nächst Innsbruck am Eingang in das Sendersthal. 1000 m. Cryptogramme crispa (L.) E. Br. Unter dem Schwarzhorn bei Kematen Dächst Innsbruck. 2400 m. Blechnum Spkant (L.) Sm. Ein gegabelter Wedel am Keller- joch bei Schwaz. Athyrium alpestre (Hppe.) Eylands. Sendersthal und ober Axams bei Innsbruck, häufig. 1300—2100 m. Asplenium Trkliomanes L. Ein bis zum Grunde zweispaltiges Segment ober Axams. — — var. auriculatum Milde. Im Hallthal bei Hall, oft mit beiderseits geöhrten Segmenten. 1200 m. — Eida muraria L. Ein gegabelter Wedel an der Strassen- mauer zwischen Medratz und Mieders in Stubai. — Germanicum Weis. {A. Tricliomanes X septentrionale). Ober-Perfuss, Wattenberg bei Wattens, Axams, hier zahlreich in den var. alpestris und montana Milde. 1100 m. Aspidium Lonchitis (L.) Sw., ein gegabelter Wedel im Vomper- loch bei Schwaz. — Braunü Spenn. Flaurlingerthal bei Innsbruck, 1 Stock, 1000 m. — Filix mas (L.) Sw. var. affine (Fisch, et Mey.) = v. in- cisum Moore. Vellenberg bei Innsbruck, steril. 800 m. — rigidum (Hoffm.) Sw. Seegrube bei Innsbruck. 2100 m. Cystopteris montana (Lam.) Bernh. Gützenser Alpe, Schlicker- thal gegen das Halsl. Onoclea Struthiopteris (L.) Hoflfm. Trockener Weideboden zwischen Götzens und Mutters. Bei Völs gegen Omes, steril. Botrychium Limaria (L.) Sw. v. snhincisum Eoeper, wenig typisch. Schwarzensteingrund im Zillerthal. 1800 ra. Equisetum palustre L. v. polystachyum Weig. forma race- mosum Milde, corymhosum Milde und caespitosum Lssn. Götzens. — hiemale L. Unter Gebüsch bei Völs gegen Omes ; Sumpf- stellen im westhchen Ast des Sendersthal bei Kematen. 1800 m. Lycopodium inundatum L. Gunkel bei Hall. 870 m. Sparganium simplex L. Inn-Au bei Völs und gegen Afling. Potamogoton alpinus Balb. Inn-Auen unter Völs und Afling. 600 m. Zamiichellia palustris L. Im Bach bei der Station Völs. Festuca fallax Thuill. Lizum bei Innsbruck, 1400—2000 m. Eriophorum gracile Koch. Unter Afling. 600 m. Heleocharis uniglumis (JA.) Schult. Völser Inn-Au und Aflinger Ziegelei. 28 Isotepis setacea (L.) R. Br. Birgitz; zwischen Aldrans und Judenstein; Eechenhof bei Innsbruck. Carex puUcaris L. Grinzens ; bei Völs gegen Afiing und Omes, zwischen Mutters und Götzens. — capitata L. Ostufer des Seefelder-Sees. 1898. — pauciflora Lightf. Um Praxmar in Sellraiu. 1600 — 2000 m. — paradoxa Willd. Waldsumpf am Eichhof bei Innsbruck. — remota L. Völs. — ecltinata Murr. var. grppus Schk. Kematener Alpe. 1600 m. — lagopina Wahlbg. Beim See am Seejochl nächst Kematen, am Bach im Längenthal und Osthang des Fotscherthales in Seilrain. Pfitscherjoch bei Sterzing. 2000—2500 m. — canescetis L. Ober Axams; im Sellrainthale verbreitet. 900—2000 m. — leporina L. Zwischen Lizum und Sendersthal bei 2100 m. — irrigua Sm. Unter Praxmar im Sellrainthal, Kematener- alpe. 1600 m. — limosa L. Pfitschthal vor Kematen häufig; unter Afiing sehr selten. — pallescens L. Unter Gebüsch in den Sumpfwiesen zwischen Völs und Afling bis 75 cm hoch, — frigida All. Liesenserthal im Seilrain innerhalb Gries. Götzenseralpe. 1400—1600 m. Juncus articulatus L. vlviparus. Völs. Luzula flavcscens (Host.) Gaud. Volderwald bei Hall und bei Völs bis 600 m herab. — Sudetica (Willd.). D. 0. Götzenser Alpe, Lizum. 1600 bis 2300 m. Tofieldia calyculata (L.). Wahlbg. vai;. ramosa Hppe. Zwischen Grinzens und Eothenbrunn im Sellrain ; Wildmoos bei Seefeld ; Lunstsattel bei Schwaz. Veratrum Lohelianum Beruh, flore luteo. Im westlichen Ast des Sendersthaies zwei Exemplare mit Blüten von der Farbe der Gentiana lutea unter zahlreichen normalen. Schiefer-, 1800 m. leg. 1898. Iris samhiicina L. zwischen Atzwang und Völs bei Bozen in Blättern, nach Völs bei Innsbruck verpflanzt blühend. Ophrys muscifera Huds. Weiherburg bei Innsbruck 1901. Chamaeorchis alpina Eich. Paiderspitze im Sellrainthal auf Schiefer; Berlinerhütte im Zillerthal auf Gneis. 2000— 2400 m. Nigritella suaveolcns Koch. (iV. nigra X Gynin. odoratissima). Feldernjöchl bei Leutasch. — Heufleri Kern. {N. nigra X Gymn. conopea). Feldernjöchl bei Leutasch. — nigra, flore roseo. Oestlich der Kematener Alpe. 1 Exem- plar. 2100 m. Gymnadenia conopea. (L.) R. Br. var. Ornithis Jacqu. Zirler Mähder. 29 Epipogon aphyllus (Schm.). Sw. 1896 bei Vellenberg nächst Innsbruck. 2 Exemplare. 800 m; seither nicht wieder. Lister a cordata (L.). R. Br. Alpen wälder im Seilrainthal ver- breitet. 1200— 1800 m. Goodyera repens (L.). ß. Br. Völs. Microstylis monophylla (L.) Ldl. In Völs, Götzens, Axams stellenweise ziemlich häufig, auch zweiblätterig. Falzthurnthäl am Achensee, häutig, Coralliorhiza innata R. Br. Vellenberg bei Innsbruck 1898. Alpenwälder in Seilrain. 800—1700 m. Salix calliantha Kern, {daphnoides X purpured). In der Au unter Rum ein $ Sträuchlein. 600 m. — Caprea X grandifolia $. Seilrainthal ausserhalb Rothen- brunn. — patula Ser. (aiirita X incana) fol. Buchen bei Telfs. 1000 m. Urtica dioica L. var. microphylla Hausm. Völs, sehr typisch. 650 m. Stellaria Frieseana Ser. Im Geschiebe der Melach vor Gries im Seilrain; ober Axams gegen die Lizum, selten. 1896. 1200 m. Arenaria hiflora L. Rietzer Grieskogel bei Telfs, häufig. 2800 m. Thalictrum simplex L. Am Christen bei Völs. — galioides Nestl. Bauhof bei Völs. Arabis caerulea (All.) Hnke. Seejöchl bei Kematen. 2500 m. Braya alpina Sternb. et Hppe. Grosser Solstein, 1900 von meinem Bruder Hermann gefunden. Drosera rotundifolia L. Götzens bis Geroldsheim und gegen Mutters. — Anglica Huds. Am Geroldsbach bei Götzens. — ohovata M. et K. {rotundifolia X Anglica). Am Gerolds- bach bei Götzens. Sedum Boloniense Lois. Völs. Sempervivum barhulatum Schott. (S. arachnoideiim X 'fnon- tanum). Alfach-Alpe im Gschnitzthal. 2000 m. Saxifraga oppositifolia X hiflora. Rollspitze am Brenner. 2400 m. — aphylla Sternbg. Schlicker Seespitze im Stubai. 2800 m. — Segaierü Spr. Finsterthal, Zischkelesspitze in Seilrain, Schwarzhorn bei Kematen ; häufig. 2400 m. Ruhus GremUichü Hai. Völs, an zwei Stellen. — teretiusculus Kaltenb. Völs, an zwei Stellen. — Radula Wh. Völs. — subacideatus Borb. ■=■ insolatiis. P. J. Müller. Völs. — Guentlieri Wh. et N. Völs. — polyacanthus Gremli. Völs. Alchimilla alpestris Schmidt. Liesens in Seilrain. 2000 m. 30 Alchimilla fissa Schummel. Pinnisserjoch in Stubai, Liesenser- ferner in Seilrain. Medicago lupulina L. v. Willdenowii Boenningh. Völs. Trifolium pratense L. flore alho. Gallwiese bei Innsbruck, einzeln. Astragalus (Phaca) australis (L.). Lam. Reitherspitze bei Seefeld. 1900 m. Eelianthemum grandiflorum (Scop.) D. C. Kematener Alpe. 2000 m. Viola hirta L. bei Keniaten 1 Exemplar, au dessen beiden Blüten vier Blumenblätter, von denen zwei gespornt. Daphne Mezereum L. flore alho. Zwischen Vomperberg und Georgenberg bei Schwaz. 900 m. Peplis Portida L. Birgitz bei Innsbruck. 800 m. Epilohium niitans Schmidt. Längenthal im Seilrain. 2000 m. Circaea intermedia Ehrh. Bauhof bei Völs. Bhododendron hirsutiforme Grembl. (Rh. superhirsutum X f(^'>'- rugineum). Kematener Alpe. 1900 m. Erica carnea L. flore alho. Vomperberg bei Schwaz. Primtda Floerkeana Schrad. (superglutinosa X minima). Schwarzhorn im Sendersthal. 2400 m. — hiflora Hut. (Floerkeana X minima). Plaurlinger See bei Innsbruck. 2400 m. — glutinosa Wulf., flore alho. Eothenkopf im Zemmgrund (Zillerthal). 2900 m. Soldanella hyhrida Kern, (alpina X pusilla). Schlüsseljoch am Brenner. 2300 m. Gentimcidus minimiis L. Völser Inn-Au: stellenweise häufig. 600 m. Erythraea pulchella (Sw.) Fr. Völser Inn-Au. Gentiana excisa Presl. flore alho. Hühnerspiel am Brenner. 2000 m. — campestris L. flore alho. Stallenthal bei Schwaz. sehr häufig. 1100—2000 m. — antecedens Wettst. Breitlahner im Zillerthal. 1400 m. — tenella Eottb. Zischkelesspitze in Seilrain. 2900 m ; Gams- kogel im Sendersthal. Cuscuta Epilinum Weihe. Grinzens 900 m. Nepeta Cataria L. Grinzens. Brunella vidgaris L. flore alho. Lizum. 1500 m. — spuria Stapf (grandiflora X vidgaris). Afling und Götzens. 600—800 m. Lycopus mollis Kern. Afling. 600 m. Verhascum Thapsus L. Bauhof bei Völs. Veronica agrestis L. Bauhof bei Völs. Toszia cdpina L. An einem Zaun bei Gries in Sellrain. 1250 m, sehr selten, 1898. 31 Euphrasia Kerneri Wettst. Ober Afling bei Innsbruck gegen Kematen. 700 m, selten. — Rechingeri Wettst. {Kerneri X Bostkoviana). Am gleichen Ort, sehr selten. Odontites serotina (Lara.) Rchb. Völs, häufig. 600 — 800 m. Alectorolophus serotinus (Schönh.) Beck. Völser Inn-Au und P'igge häufig. 600 m. Pedicularis rostrata L. (= Jaquinii), flore dlho. Kematener Alpe bei Innsbruck. ütricularia intermedia Hayne. Völs, Afling und Götzens. 600-850 ra. — minor L. Buchen bei Telfs. 1000 ra. Orobanche ionantha Kern. Völs. — caryophyllacea Sra. Zwischen Afling und Kematen, sehr selten. Plantago major L., eine kleine zarte Forra, von var. asiatica L. nur durch längere Aehrenstiele unterschieden. Völser Inn-Au. — lanceolata L. spicis compositis. Birgitz und zwischen Bum und Thaur. — montana Lara. Feldernjöchl bei Leutasch. 1400—2000 m. Galium Mollugo X verum. Uuterperfuss bei Kematen. Valeriana tripteris L. var. intermedia (Hppe). Gries am Brenner. 1200 m. Campamda rotundifolia L. var. Calisii Murr. Auf einem Holzschlag bei Völs; Blätter am Stengel anliegend, nicht abstehend, rev. Prof. Murr. — Scheuchzeri Vill. var. Valdensis All. Schönthal bei Prax- raar, Schlickerthal in Stubei gegen das Halsl. 2000 ra. — latifolia L. Amraser Park bei Innsbruck, 600 ra, anschei- nend wild. leg. Hptm. Kasperowski. — thyrsoidea L. Längenthal in Sellrain, sehr selten. 2000 ra. — glomerata L. flore albo. Völs. Phytemna liemispliaericum L. flore albo. Rosskogel bei Keraaten. — orbiculare L. flore albo. Thaurer Alpe bei Hall. 1500 m. Erigeron Droebachensis Müller. Ober Axams am Eingang in die Lizum, häufig. 1100 ra. — neglectus Kern. Rosskogel, zwischen Lizum und Senders- thal. 2300—2500 ra. Antennaria Carpathica (Wahlbg.) Blufi" et Fgh. Gamskogel im Sendersthal. 2600 m. Gnaphalium luteo-album L. Völs. — Hoppeanum Koch. Zwischen Lizum und Sendersthal, Längenthal im Sellrain. Saussurea alpina (L.). D. C. Liesenserferner in Sellrain. 2300 ra. 32 Cirsium oleraceum (L.) Scop. var. atropurpureum Kell. Bei Mentelberg gegen den Geroldsbach ; ßore roseo in der Yölser Inn-Au. — palustre X spinosissimum (C. foUosum ßhiner et alior. = C. spinifolium Beck). Fotscherthal in Seilrain. 1600 m. — heterophylloides Treuinf. (superheterophylliim X spinosis- simum). Zwischen Breitlahner und Dominicushütte im Zillerthal. — hyhridum Koch {oleraceum X palustre). Keniaten. — Benzii Murr {superoleraceam X palustre). Seilrainthal ausserhalb Rothenbrunn. In feuchtem Gebüsch ein Exemplar mit auffallend grossen, weichen Blättern. 750 m. Hieracium furcatum X Hoppeanum. Alfachalpe im Gschnitzthal. — brachiatum Bert. (super-Pilosella X praealtnm). Bauhof bei Völs. — alpinum L. var. grande Wimm. „Kögele" bei Axams. 2100 m. — villosiceps N. P. ssp. sericotrichum N. P. Feldernjöchl bei Leutasch. 1600 in. — dentatum Hppe. ssp. suhvillosuni N. P. Feldernjöchl. 1600 ra. Innsbruck. JuH 1901. Literatur - Uebersicht^). November 1901. ßorbas V. v. A hazai Primuläk füldrajzi elterjedese. [Distributio Primularum per Hungariam geographica.] (Termeszetrajzi füzetek. XXIV. 1901. S. 458-468.) 8^ Neu: Primula media Peterm. {= P. elatior X veris) var. brevifrons Borb. = P. elatior X canescens. In der Abhandlung steht, wohl in Folge eines Druckfehlers statt ccDie^cens: „Coluimiac^. — — Uj növenynemzetseg es faj keletkezesenek mai esete. (Termes- zettudomänyi Közlöny. 385. Füzeteböl. S. 555—562). 8**. Die Abhandlung betrifft, soweit sie dem Eef. aus sprachlichen Gründen zugänglich ist, das Auftreten von Mutationen bei verschiedenen Gattungen, speciell Capsella, Galanthus etc. Wenn Verf. das Auftreten der Cappella Heegeri Solms in der Weise würdigt, dass er sie zur Gattung Sjlmsiella erhebt, so möchte ihm Ref. auf das Energischeste widersprechen. Der ganze Formalismus unserer Systematik hat wissenschaftlich nur einen Sinn, wenn er phylogenetische Erkenntnisse oder Vermuthungen zum Ausdrucke bringt. Darnach muss der Gattungsbegriff einem früheren Entwicklungsproeesse ent- sprechen, als der Speciesbegriff. Eine nachweisbar von Capsella hiirsa pas- 1) Die „Literat ur-Ueber sieht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich- Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indireet beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 33 toris abzuleitende Pflanze (C. Heegeri) kann daher nur eine Mutation, eine Kasse oder Unterart von dieser repräsentieren, aber niemals eine der Gattung Capsella gleichwerthige Gattung. Nach dem Vorgange des Verf. müssten die meisten Gartenpflanzen neue Gattungsnamen erhalten. Borbäs V. v. Alectorolophus siYe Fistidaria llumelica. (Deutsche botan. Monatsschrift. XIX. Jahrg. S. 145—147.) 8". Dalla Torre K. W. und Sarnthein L. Graf v. Flora der ge- fürsteten Grafschaft Tirol, des Landes Vorarlberg und des Fürsten- thumes Liechtenstein. IL Band. Die Algen von Tirol, Vorarlberg und Liechtenstein. Innsbruck (Wagner'sche Üniversitäts-Buch- handlung). 8°. XXII und 210 S! Dem I. Bande dieses Werkes, der die Literatur behandelt und dessen Vorzüge in dieser Zeitschrift hervorgehoben wurden, ist rasch der II. ge- folgt, der die Bearbeitung der Algen enthält. Gerade dieser Band ist ge- eignet, zu zeigen, in welch' ausserordentlich gründlicher Weise die Verf. das zerstreute Material sammelten und verarbeiteten. Die Schwierigkeiten waren gerade bei den Algen sehr gross, da hier eine zusammenfassende Bearbeitung der mitteleuropäischen Formen fehlt; jene Schwierigkeiten verlangen auch eine wohlwollende Beurtheilung, wenn hie und da ein Irrthum sich einschlich. Dörfler I. Herbarium normale. Schedae ad Centuriam XLII. Wien (im Selbstverlage des Herausgebers). 8°. 32 S. Abdruck der Etiketten der 42. Centurie des Exsiccatenwerkes. (Siehe S. 36 dieser Zeitschrift.) Fritsch K. Beitrag zur Flora von Angola. Bearbeitung einer von E. Dekindt aus Huilla an das botanische Museum der k. k. Universität in Wien eingesendeten Pllanzencollection. I. Theil: Kryptogamen und Monocotvlen. (Bulletin de l'Herbier Boissier. Seconde serie. Tome I. p. 1082-1119.) 8". Inhalt: Lichenes, bearbeitet von J. Steiner. — Bryophyta von C. Warnstorf. — Pteridophyta und Anthophyta von K. Fritsch. — Neue Arten: Sphagnum Angolense "Warnst., Imperata Angolensis Fritsch, Erioeaulon pictum Fritsch, Commelina Dekindtiana Fritsch, Hypoxis leucotricha Fritsch, Habenaria magnifica Fritsch, Disa HuiUensis Fritsch und Eulophia divergens Fritsch. Hassack K. Der Kautschuk und seine Industrie. (Schriften des Vereines zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien. 41. Bd. S. 99—137. 4 Tafeln.) Kl.-8^ Hinterberger A. Einiges zur Morphologie des Milzbrandbacillus (Kapseln, Hüllen, eigenthümliehe Fäden). (Centralblatt für Bac- teriologie, Parasitenkunde und Infectionskrankheiten. XXX. Bd. S. 417—424.) 8«. Janczewski E. de. Hybrides des grosseillers a grappes. (Bulletin de l'Academie des Sciences de Cracovie. 1901. S. 295—302.) 8". Kardsek A. Bizarre Blattforraen. (Wiener illustr. Garten-Zeitung. XXVI. Bd. S. 391—393.) 8". Lafar Franz. Technische Mykologie. Ein Handbuch der Gährungs- Physiologie für technische Chemiker, Nahrungsmittelchemiker, Gährungstechniker. Agriculturchemiker, Pharmaceuten und Land- wirthe. Mit einem Vorworte von Professor Dr. Emil Chr. Hansen. IL Bd.: Eumyceteugährungen. (I. Drittel, Bog. 24—34; 68 Abb. im Texte und 1 Tab.) Jena (Gust. Fischer). Oesterr. totan. Zeitschrift. 1. Heft. 1902. 3 34 Dem 1897 erschienenen, in allen interessierten Kreisen höchst bei- fällig begrüssten ersten Bande dieses von keinem Geringeren als E. Chr. Hansen in einem warm geschriebenen Vorworte wohlwollend und aner- kennend einbegleiteten Werkes ist nun das erste Drittel des zweiten Bandes gefolgt. War der erste Band den Schizomyceten-Gährungen gewidmet, so behandelt der zweite die durch Eumyceten verursachten und war der Verf. dort bemüht, den technischen Auseinandersetzungen eine möglichst breite und vollständige wissenschaftliche Grundlage zu geben, so ist er diesem mühevollen, aber umso dankenswertheren Bestreben auch in der heute vor- liegenden Fortsetzung des gross angelegten, mit eisernem Fleisse und be- wundernswerther Ausdauer bearbeiteten Werkes treu geblieben. Wenn E. Chr. Hansen in seinem Vorworte meinte, dass Lafar's Buch sich durch eigene Kraft Bahn brechen werde, also einer Empfehlung kaum bedürfe, so hat der nordische Meister hiermit in der ihm eigenen schlichten und klaren Weise den hohen Werth dieser „Technischen RJykologie" deutlich gekennzeichnet. Unsere Literatur besass bisher kein Werk, in welchem dieses Wissensgebiet in so eingehender, übersichtlicher und lehrreicher Weise zur Darstellung gebracht worden wäre. Den Verf. befähigten zu dieser ausgezeichneten, auch dem Botaniker sehr willkommenen Leistung nicht nur eine umfassende, in jahrelangem einschlägigen Wirken erworbene Sachkenntnis, sondern auch die Beherrschung und gewissenhafteste kritische Verwerthung der in Be- tracht kommenden, sehr zerstreuten Literatur, welch' letztere im weitgehend- sten, an Vollständigkeit wohl nichts zu wünschen übrig lassenden Masse Be- rücksichtigung gefunden hat. Möge es dem Verf. gelingen, das vortreffliche, höchst verdienstliche Werk in absehbarer Zeit zum Abschlüsse zu bringen ! Er und die angewandte Mykologie sind zu dieser schönen Frucht deutschen Fleisses und deutscher Gründlichkeit zu beglückwünschen. K. Wilhelm. Linsbauer L. Tabellen zur Bestimmung der Holzgewächse aus der Umgebung von Pola. [Mit besonderer Berücksichtigung des Laubes.] (Progr. des k. k. Staats-Gymnasiums in Pola. 1901. S. 1—32.) 8*». Maly 0. F. J. Floristische Beiträge. 2. Theil. (Wissenschaftl. Mit- theilungen aus Bosnien und der Hercegovina. VIII. Bd. S. 444 bis 446.) Gr.-8^ Neu beschrieben wird : Satureia Varbossiana Maly und Phijteuma Sieberi Spr. var. Brandisianutn Maly. — Ueberdies wird die pflanzengeographisch sehr interessante Auffindung von Petasites Kablikianus in Bosnien mitgetheilt. Molisch H. Pflanzen als Trinkquellen. (Deutsche Arbeit. Jahrg. 1901. 1. Heft.) 8°. 8 S. Murr J. Ein vierter Beitrag zur Chenopodiumfrage. (Allgem. Bot. Zeitschr. VIL Jahrg. S. 179-181.) 8". Die Lanser Köpfe bei Innsbruck und ihre Umgebung. Ein Vegetationsbild. (Deutsche botanische Monatsschrift. XIX. Jahrg. S. 152—154.) ^\ Provpazek S. Zellthätigkeit und Vitalfärbung. [Vorläufige Mitthei- lung.] (Zoolog. Anzeiger. XXIV. Bd. S. 455—460.) 8^^ Rebel H. Zur Biologie der Blüten. (Schriften des Vereines zur Verbreitung naturwissenschaftUcher Kenntnisse in Wien. 41. Bd. S. 141-165.) K1.-8«. Reichenbach L. u. ßeichenbach H. G. fil. Icones florae Ger- manicae et Helveticae simul terrarura adjacentium ergo mediae Europae. Fortgesetzt von G. Beck ß. v. Mannagetta. XXII Bd. Dec. 25. et 26. Leipzig und Gera (F. v. Zezschwitz). 4". Je 8 S. Text und 8 Taf. 35 Eichter A, Physiologisch-anatomische Untersuchungen über Luft- wurzeln mit besonderer Berücksichtigung der Wurzelhaube. (Biblio- theca Botanica. Herausg. von Chr. Luerssen. 54. Heft.) Stutt- gart (E. Nägele). 4«. 50 S. 12 Taf. Steiner J. üeber die Function und den systematischen Werth der Pycnoconidien der Flechten. (Festschrift zur Feier des 200- jährigen Bestandes des k. k. Staatsgymnasiums im VIII. Bez. Wiens. 1901. S. 119—154.) 8". Eine sehr werthvolle Zusammenfassung alles über die Pycnoconidien der Flechten Bekannten, die wesentlich zur Klärung der einschlägigen Fragen beitragen wird. Verf. kommt in Bezug auf die Function der Pycnoconidien zur Ueberzeugung, dass es sich um Organe der ungeschlechtlichen Fort- pflanzung handelt. Tscherraak E. lieber Züchtung neuer Getreiderassen mittelst künstUeher Kreuzung. Kritisch-historische Betrachtungen. (Zeit- schrift für das landwirthschaftliche Versuchswesen in Oester- reich. Jahrg. 1901.) Separatabdruck. 8". 32 S. Verf., der bekanntlich neben H. v. Vries und Correns sich ein wesentliches Verdienst um die Wiedererweckung und Fortführung der seiner- zeit von Mendel inaugurierten Lehre von der Verschiedenwerthigkeit der Merkmale bei der Kreuzung erwarb, unterwirft in der vorliegenden Ab- handlung die bisher vorliegenden Angaben über das Verhalten von Getreide- rassen, welche durch Kreuzung gezüchtet wurden, einer kritischen Betrach- tung. Es ergibt sich, dass die Angaben zum Theile den bisher gewonnenen Erfahrungen, betreffend die Gesetzmässigkeit des Verhaltens der Merkmale entsprechen, zum Theile mit ihnen nicht in Einklang zu bringen sind. Letz- terer Umstand deutet auf Fehlerquellen, welche bei neuerlichen Versuchen, wie solche der Verf. plant, vermieden werden sollen. Die lesenswerthe Ab- handlung zeigt deutlich den grossen Werth, welchen die Ergebnisse der modernen Bastardierungslehre für eine planmässige, praktische Züchtung von Culturrassen erlangen können, und es wäre sehr zu wünschen, dass der Verf., welcher wie kein zweiter die theoretische Seite der Frage mit ihrer praktischen in Einklang zu bringen versteht, in die Lage versetzt werde, in umfassender Weise das von ihm in der vorliegenden Schrift entwickelte Pro- gramm zur Durchführung zu bringen. — — Weitere Beiträge über Verschiedenwerthigkeit der Merkmale bei Kreuzung von Erbsen und Bohnen. (Zeitschrift f. d. land- wirthschaftliche Versuchswesen in Oesterreich 1901.) Separatab- druck. 8°. 95 S. 1 Taf Wiesner J. Goethe's ürpflanze. (Die Zeit. XIX. Bd. Nr. 366 und 367.) Gust. Theod. Fechner und Gregor Mendel. (Beilage zu Nr. 269 der Wiener Abendpost vom 22. Nov. 1901.) Zahlbruckner A. Schedae ad „Kryptogamas exsiccatas" editae a Museo Palatino Vindobonensi. Oenturia VII. (Annalen des k. k. naturhist. Hofmuseuras in Wien. XVI. Bd. S. 63—90.) Lex. 8". Die vorliegende Centurie des werthvoUenExsiccatenwerkes enthält 30 Pilze, 20 Algen, 20 Flechten und 30 Moose, überdies acht Nummern Addenda. Neu beschrieben sind: Cyclomyces fuscus Kunze var. Madagascnriensis Keissler, Nostoc verrucosum Vauch. var. Pseudo- Zetter stedtii Stockmayer, Trentepohlia radicans G. Beck und Arthopyrenia Arnoldi Zahlbruckner. — Ausführlichere Behandlung erfahren: Leptosphaeria Bousseliana Ges., L. Nardi Ges. et de Not., Calospora platanoides Niessl, Nesolechia punctum Mass., Fabraea Banunculi Karst., Lasiostictis fimbriata Bäuml., Diplo- 3 36 Colon Heppii Naeg., Gloeotrichia pisum Thuret, Cladophora Sauteri Kütz., Cosmarium nitidulum De Not., Vidalia volubilis J. Ag., Antithamnion crispuyn Thur., Ulvella radians Schmidle, Dermatocarpon aquaticum A. Zahlbr., Dirina Hassel A. Zahlbr., D. rediunta A. Zahlbr., Parmelia aspi- dota var. elegantula A. Zahlbr. und Polytrichum Ohioense Ren. et Card. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Faulin A., Flora exsiccata Carniolica. Centuiia. I. und II. (Laibach). Durch die Herausgabe dieses neuen Exsiccatenwerkes erwirbt sich der Herausgeber, bekannt durch seine vielfachen Verdienste um die Erforschung der Flora Krains, Anspruch auf den Dank der Fachgenossen. Die Flora Krains gehört zu den interessantesten Europas und durch die Herausgabe einer Sammlung Krainer Pflanzen mit begleitendem Texte wird nicht nur iu sehr erwünschter Weise das Pflanzenmateriale dieser Flora allgemein zugänglich gemacht, sondern insbesondere auf das Wirksamste einer zusammenfassenden Bearbeitung der Landesflora vorgearbeitet. In letzterer Hinsicht sind vor Allem die ausführlichen Erörterungen auf den Etiketten be- merkenswerth, welche nicht blos die Synonymie bringen, sondern auch Angaben über die Verbreitung der Pflanze im ganzen Lande, über systematische Fragen u. dgl. Der allgemeine Werth dieser Etiketten hat mit Recht in einer Buchausgabe derselben unter dem Titel „Beiträge zur Kenntnis der Vegetationsverhältnisse Krains" (Laibach, 0. Fischer) Ausdruck gefunden. Dem schönen Unternehmen ist ein erspriesslicher Fortgang und entsprechende Förderung zu wünschen. I. Dörfler, Herbarium normale. Centuria XLII (1901). Herausgegeben unter Mitwirkung von 45 Mitarbeitern (Wien). Das werthvolle, durch Schönheit der ausgegebenen Pflanzen, wie durch Gewissenhaftigkeit des beigegebenen Textes sich aus- zeichnende Exsiccatenwerk schreitet rüstig vorwärts. Von besonderen Seltenheiten der vorliegenden Centurie seien erwähnt: '^Saxifraga Carniolica Huter, */S'. Reyeri (S. sedoides X ^ß- nella Huter), Senecio gibbosus (Guss.) D. C, *S. Balbisianus D. C, *Änthemis petraea Ten., A. Gemellari Tineo, *ÄchiUea Barrelieri (Ten.) Seh. Bip., A. umbellata S. S., *^. rupestris H. P. E., A. Äegyptiaca L. (= A. Tournefortii D. C), A. Taurica M. B., Är- temisia Caucasica W., A. petrosa (Lam.) Jan (= *A. eriantha Ten.), Onopordon caulescens D'ürv., Cirsium (Chamaepeuce) gna- phalodes (Cyr.) Spr., C. (Chamaepeuce) nivea (Presl) Spr., G. fim- briatum (M. B.) Spr., C. Lobelii Ten., C. Juratskae (= C. hetero- 37 phyllum X pauclflorum) Reichardt, Serratula coronata L., Cen- taurea (Psephellus) declinata M. B., C. sterilis Stev., *C. incana Ten., *C. Fleischen (C. oxijlepls X Jacea) Hayek, *C. Neijrauti (C. microptilon X calcitrapa) Fonc, *6'. Castriferrel (C. elatior X stenolepis) Borb. et Waisb., *C\ Tauromenitana Guss., *(7. aw- 6i(f/Ma Guss., G. ceratophylla Ten., Taraxacum perincisum (=z T. ofßcinale X corniculatum) Rigo, Pterotheca Marschalliana (Rchb.) Dörfl., Leontoclon biscutellifolius D. C, L. Rosani (Ten.) D. C, HijpocJioeris pinnatifida (Ten.) Cyr., Ä laevigata (L.) 0. P. G., Scolymus grandiflorns Desf., Jlijmenonema Graeca (L.) D. C. *Statice Legrandi Gaut. et Timb.-Lag., *J.rmeri« Magellensis Boiss., Smilax excelsa L., Tidipa Schrenhii Reg., Calamagrostis Hartmaniana {C. arundinacea X lanceolata) Fries, forma pw&e- ruZa Torges, *JPoa Grimhurgii Hackel, Aspidium Illyricum (= A. lohaiiim X Lonchitis) Borb., Botrychium simplex Hitchc. (aus Dänemark!), Die mit * bezeichneten Arten erscheinen vom Originalstand- orte ausgegeben. Ausführliche Besprechungen sind beigefügt den Etiketten von : Erigeron polymorphus Scop. (= E. glahratus Gaud.), Erigeron rupestris Schleich. (= E. Schleicheri Gaud.), Centaurea Pannonica (HeuflF.) Hayek und Taraxacum perincisum (Rigo) Murr. Flora exsiccata Bavarica. Verlag der Koni gl. bot an. Gesellschaft zu Regensburg. Lief. III u. IV der Krypto- gamen- Abtheilung {Bryopliyta Nr. 51 — 100). Die Kryptogamen-Abtheilung des Exsiccatenwerkes wird von Dr. Familler besorgt. Als Sammler betheiligten sich an den beiden Lieferungen die Herren: Bauer, Brückner, Familler, Holler, Schwab und Vi II, ferner fanden Doubletten aus dem Münchner Staatsherbar, gesammelt von Loren tz und Mol endo, Verwendung. Die beiden Lieferungen enthalten eine Reihe interes- santer Arten. Besondere Erwähnung verdienen u. a. : Lepidosia trichoclados C. Müller, Ricciocarpus natans (L.) Oorda, Campylopus flexuosus (L.) Brid. var. zonatus Mol., Desmatodon latifolius (Hedw.) Br. eur., Didymodon rufus Lorentz, Funaria mediterranea Lindb., Molendoa Hornschuchiana (Funck) Lindb., Palndella squarrosa (L.) Brid., Tortula laüfolia Bruch, Neckera turgida Jur., Hyp- num adunciim Hedw., H. Bambergeri Schimp., H. sarmentosum Whbg., und H. trifarium (L.) Br. eur. — Die beiden Lieferungen werden zum Preise von 15 Pfennig pro Exsiccatennummer ab- gegeben. Bestellungen nimmt Dr. I. Familler, Curat in Car- thaus-Prüll, Post Regensburg, entgegen. Eine Flora Uraleusis exsiccata kündigt Herr P. Ssüsew in lljinskoje, Gouv. Perm, Russland, an. 38 Das Werk soll etwa 8 — 10 Centurien umfassen und haupt- sächlich Pflanzen des mittleren Ural (Gouv. Perm, sowie z. Th. Ufa und Orenburg) enthalten. Die Etiketten werden in lateinischer und russischer Sprache verfasst und, wo es nöthig ist, durch kri- tische Bemerkungen ergänzt. Das Exsiccatenwerk wird nur käuf- lich abgegeben. Der Preis pro Centurie ist mit Mk. 33. — = öst. Währ. Kr. 38. — festgesetzt. Porto extra. — Die erste Centurie dürfte spätestens im Herbst 1902 erscheinen. Subscriptionen werden jetzt schon entgegeng 'nommen. Neue Tausch-Kataloge: Offertenliste des Thüringischen Botanischen Tausch- vereines. 1901. — Prof. Dr. E. Sagorski in Pforta (Prov. Sachsen). 8°. 24 S. Doubletten- Verzeichnis des BerlinerBotanischenTausch- vereines. 1901/02. — 0. Leonhardt in Nossen (Kgr. Sachsen). 8°. 44 S. Catalog öfver de växter, Lunds Botaniska Föreninghar att utbyta. 1901. — 0. E. Holmberg in Lund (Schweden). 4". 32 S. Herr C. Trautraann in Ober-Uhna, Post Kleinwelka, Kgr. Sachsen, bietet Interessenten Fruchtexemplare von Philo- notis Lusatica Warnst, und Pliih rivularis Warnst. (Beschrieben in den Verh. d. Bot. Ver. d. Prov. Brandenburg, XLI. S. 64 und XLII. S. 208) im Tausche an. Die beiden Fhilonotis- Arten waren dem Autor nur steril bekannt. Personal-Nachrichten. Ernennungen: Der ausserordentliche Professor an der k. k. deutschen Technik in Prag, Dr. Fr. Czapek, zum ordentlichen Professor. Der Privatdocent an der k. k. Universität in Wien, Dr. Fried. Krasser, zum ausserordentHchen Professor der Phyto- palaeontologie an derselben Universität. Der ausserordentliche Professor der Botanik, Dr. Sandor Mägocsy-Dietz, zum ordentlichen Professor der Pflanzenraorpho- logie und -Physiologie an der kgl. ung. Universität zu Budapest. Der Vorstand der botan. Abth. des ung. Nationalmuseums zu Budapest, Privatdocent Dr. Aladar Eichter, z. Z. suppl. Prof. der Botanik an der kgl. Franz Josef- Universität zu Kolozsvar (Klausenburg), zum ordentlichen Professor der allgemeinen Botanik daselbst. 39 Der supplierende Leiter der botan. Abtheilung des ungar. Natiorialrauseums in Budapest, Privatdoeent Dr.FerdinandFilarszky zum dirigierenden Oustos daselbst. Prof. Franz Matouschek (früher Üng.-Hradisch) zum Prof. am Gymnasium in Reietienberg (Böhmen). Dr. S. Prowazek (früher in Wien) zum Assistenten am Institut für Krebsforschungen in Frankfurt a. M. Prof. Dr. Moritz Büsgen (früher in Eisenaeh) zum Professor für Botanik an der Forstakademie in Münden (Hannover). Dr. Fridiano Cavara, ausserordentheher Professor in Cagliari (Sardinien), zum ausserordentlichen Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens zu Catania (Sieilien). Dem Privatdocenten an der Wiener Universität, Prof. Dr. Alfred Bur gerstein, wurde der österr. Franz Josefs-Orden ver- liehen. Prof Dr. Julius Steiner in Wien wurde der Titel Schul- rath verliehen. Prof. Dr. Richard Sadebeck, Director des botan. Museums und Laboratoriums für Waarenkunde in Hamburg, ist in den Ruhe- stand getreten. Gestorben sind: Hofrath Bohuslav von Jims, Dr. med., Prof. der Pharmako- logie a. d. Universität in Prag, am 16. November, 60 Jahre alt. Pater Gerhard Schirnhofer, der langjährige Herausgeber der Wiener illustr. Garten-Zeitung. Dr. Carl Eduard Gramer, Prof. der allgem, Botanik und Pflanzenphysiologie am eidgen. Polytechnicum in Zürich, am 24. November. Inhalt der Jänner-Nummer: Kleinere Arbeiten des pflanzenphysiologischen Institutes der Wiener Universität. Dr. August v. Hayok: Zur Blattanatomie von Lineiim spartnm L. und Macrocidoa tenacissiina (L.) Kth. S. 1. — Dr. Carl v. Keissier: Kurze Mittheilungen über das Phytoplankton des Nassensees bei Ischl in Ober-Oesterreich. S. 6. — E. Hackel, Neue Gräser. S. 8. — J. Freyn, Plantae Karoanae amuricao et zeaensae. (Forts.) S. 15. — A. Paulin: Ueber das Vorkommen von Yiola cornuta L. in Krain. S. 25. — Heinrich Freiherr v. Handel-Mazzotti: Beitrag zur Flora von Nord-Tirol. S. 26. — Literatur- Uebersicht. S. 32. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 86. — Personal- Nachrichten. S. 3i. ßedacteur: Prof. Dr. R. t. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift" erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben : 1852/53 ä M. 2-—, 1860/62, 1864/69, 1871/92 ä M. 4-—, 1893/97 ä M. 10-—. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zupränumeriren Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, a, 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 40 INSERATE. Die directen F. T. Abonnenten der „Oesterreichisohen botanischen Zeitschrift" ersuchen wir höflich nm g^efällige rechtzeitige Erneuerung: des Abonnements pro 1902 per Post- anxtreisung- an unsere Adresse. Abonnementspreis jährlich 16 Mark; nur gan^ährige Pränumerationen werden angenommen. Die Administration in Wien Z., Barbarag:asse „. VERLAG VON ARTHUR FELIX IN LEIPZIG. Atlas der officinellen Pflanzen. Darstellung und Beschreibung der im Arzneibuche für das deutsche Reich erwähnten Gewächse. Zweite verbesserte Auflage von Darstellung" und Beschreibung: sämmtHcher in der Pharmacopoea borussica aufgeführten von Dr. O. C. Berg und C. F. Schmidt herausgegeben durch Dr. Arthur Meyer, Dr. K. Schumaun, Professor an der Universität in Marburg. Prof. u. Kustos am kgl. bot. Museum in Berlin. Bis jetzt sind erschienen: 27 Lieferungen in gr. 4", enthaltend Tafel I bis CLVII, colorirt mit der Hand. Das ganze Werk wird in 28 Lieferungen ausgegeben. Die 28. Lieferung (enthaltend Taf. CLVIII— CLXIIb) erscheint Anfang 1902. Preis pro Lieferung 6 Mk. 50 Pf. Im Verlage von Carl Gerold's Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Professor Dr. Karl Fritsch Exeursionsflora für Oesterreieh (mit Ausschluss von Galizlen, Bukowina und Dalmatien). Preis brochirt Mark 8.—, in elegantem Leinwaadband Mark 9.—. -1. (mit Ausschluss des Küstenlandes). Schulausgabe der „Exeursionsflora". Preis brochirt Mark 3.60, in elegantem Leinwandband Mark 4.—. NB. Dieser Nummer ist ein Prospect des Verlages von Ed. Kummer in Leipzig, ferner für die Abnehmer des Jahrganges 1901 Titel und Index des- selben beigegeben. ÖSTERREICHISCHE Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. LH. Jahrgang, N«- 2. Wien, Februar 1902. Ueber einige Compositen bewohnende Pnccinien. Von Dr. Fr. Bubäk (Prag). Id den letzten zwei Jahren hatte ich mehrmals Gelegenheit, einige kritische oder neue, Compositen bewohnende Puccinien zu untersuchen. Die vorliegende Abhandlung basiert auf diesen Studien. 1. JPuccinia Cirsii erioj^hoH Jacky und Puccinia Cirsii lanceolati Schröter. Die erstere Art wurde von Jacky ^) auf Grund seiner Infec- tionsversuche und morphologischen Verschiedenheiten von der Schröterschen Art abgeschieden. Ich hatte mich durch wieder- holte Infectionsversuche, die ich im Jahre 1899 im botanischen Institute in Halle a. S. und im Jahre 1900 hier in Prag ausführte, ebenfalls überzeugt, dass die Aecidien von Puccinia Cirsii lanceo- lati Schrot., Cirsium eriophorum und jene von Puccinia Cirsii eriophori Jacky wieder Cirsium lanceolatiwi nicht zu inficieren vermögen. Auch Herr Dir. Kabat in Welwarn (Böhmen) kam im .Jahre 1899, nach seiner brieflichen Mittheilung, zu demselben Resultate wie Jacky und ich. Da auch morphologische Unter- schiede zwischen beiden Species existieren, so halte ich mit Jacky beide Pilze für selbständige Arten. Ich habe zu gleicher Zeit wie Jacky (also im Jahre 1898) gefunden-), dass die erste Sporengeneration der Puccinia Cirsii lanceolati Schrot., zu der ich damals noch den Pilz von Cirsium eriophorum und Cirsium intermediuni Doli (C. lanceolatum X eriophorum) zog, kein Pseudoperidium besitzt. Während aber Jacky diese erste pseudoperidienlose Sporengeneration für ein Aecidium hielt, erklärte ich sie für ein Caeoma. Ich ^) Jacky E.: Die Compositen bewoiinenden Puccinien. Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten 1899, pag. 275, 277. 2) Bubäk Fr.: Resultate der mykologischen Durchforschung Böhmens im Jahre 1898. Sitzungsber. d. königl. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. Prag 1899, pag. 9 — 11. Sep. Oesterr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1902. 4 42 halte noch jetzt an meinem Urtheile fest, denn die genannte erste Sporengeneration muss für ein typisches Oaeoma betrachtet werden. Sie istvon rundlicher oder länglicher Gestalt, entbehrt vollkommen des Pseudoperidiuras, so dass die Sporen- massen nur von dünner, gelblicher Epidermis bedeckt sind. Man kann dieses Oaeoma nicht mit den Aecidien auf Lac- tuca, Mulgedium und Prenanthes, die ebenfalls zu autoecischen Puccinia- Arten gehören, vergleichen, denn dort ist die erste Sporen- generation ein wirkliches Aecidium, dem zwar die Pseudoperi- dienwände fehlen, bei dem jedoch immer die Decke aus einer Schicht von Pseudoperidien besteht. Auf Grund dieses morphologischen Unterschiedes habe ich die Art Puccinia Cirsii lanceolati Schrot, in die Lagerheim'sche Gattung Gymnoconia eingereiht. Jetzt bin ich aber der Meinung, dass Gymnoconia interstiüalis (Schlecht.) Lagerh. mehr mit den Phragmidien als mit Puccinien verwandt ist, wogegen sich wieder die beiden Rostpilze von Cirsium lanceolatimi^ eriophorum und intermedium der Gattung Puccinia anschliessen. Aus diesen Gründen halte ich mich also für gerechtfertigt, für diese Cirsmm-Rostpilze eine neue Gattung aufzustellen. Ich wähle dazu den Namen Jackya, nach dem Herrn Dr. E. Jacky, so dass beide Arten heissen müssen : Jackya Cirsii lanceolati (Schrot.) Bubäk auf Cirsium lanceolatmn und Jackya Cirsii eriophori (Jacky) Bubak auf Cirsium eriophorum. Was den Pilz von Cirsium intermedium betrifft, so kann ich über denselben nichts sagen, da ich von Herrn Director Kabat kein Material, sondern l.iloss die Angabe bekommen habe. Aller- dings wird es sehr interessant sein, zu eruieren, welche Species auf diesem Bastarde vorkommt, und wie er sich gegen die Infec- tion mit beiden Jackya-Arten verhält. 2. Puccinia Barkhausiae rlioeaäifoliae Bubäk n. sp. Auieupuccinia. Spermogonien zwischen den Aecidien sehr zerstreut, klein, gelb und bald verschwindend. Aecidien auf der ganzen Unterseite der Blätter regelmässig vertheilt, seltener auch auf der oberen Blattfläche, hier aber immer nur spärlich entwickelt, blass, niedrig, bis 66 [i in diam., zart, am Rande wenig zurückgebogen, fein zerschlitzt. Pseudo- peridienzellen in regulären Reihen, bis 40 [i lang, 18 }x breit. Aecidiosporen grösstentheils eiförmig oder ellipsoidisch 17 '6 bis 31*8 JA lang, 13-2— 19*8 (i breit, seltener eckig und isodiametrisch, 17*6— 19-8 fi in diam. Membran fein körnig, Inhalt gelb-orange. Uredolager rundlich, dunkelbraun, bald nackt; Uredo- sporen kugelig bis ellipsoidisch, 22— 26 '4 ^ lang, 20—22 (x breit, mit kastanienbrauner, stacheliger Membran und zwei etwas oberhalb der Mitte der Spore liegenden Keimporen. 43 Teleutosporenlager rundlich oder elliptisch, schwarz- braun, pulverig; Teleutosporen eiförmig, ellipsoidisch bis länglich, an beiden Enden abgerundet. 26*4 — 44 ^ lang, 22 — 30*8 (i breit, (gewöhnlich 33—40 fi lang und 22 fi breit); Keimporus der Scheitelzelle scheitelständig, seltener ein wenig herabgerückt, der- jenige der Basalzelle oft bis zur Hälfte herabgeschoben ; Membran kastanienbraun, fein punktiert, Stiel so lang oder länger als die Spore, zart und hyalin. Ich habe diese Art schon im Jahre 1900 im Set. Procopius- thale bei Prag auf Crepis rhoeadifoUa gesammelt, und zwar zuerst Aecidien (20. Mai), mit welchen ich am folgenden Tage Infections- versuche auf gesunden, ebenfalls aus der Prager Gegend stammenden Exemplaren von Crepis rhoeadifoUa M. B. ausführte. Aecidium- tragende Blätter blieben vom 21. — 25. Mai auf den zur Infection bestimmten Pflanzen liegen ; zwei Controlpflanzen wurden in einem anderen, seitwärts gelegeneu Zimmer aufbewahrt. Auf den in fi- ele rten Pflanzen erschienen schon am 2. Juni deutliche Uredolager, die sich bis 10. Juni vermehrten, dann wurden die Blätter gelblich. Es entwickelten sich auch hie und da einige Teleutosporenlager. Die Controlpflanzen blieben pilzfrei. Durch diese Infectionsversuche habe ich also bewiesen, dass die gesammelten Aecideu ebenfalls auf Crepis rhoeadifoUa üredo- und Teleutosporen hervorrufen. Ich war zuerst geneigt, diesen Pilz für Puccinia Crepidis Schrot, zu halten und habe ihn auch unter diesem Namen z. B. dem Herrn Prof. P. Magnus tauschweise geschickt. Mit Be- arbeitung des ersten Bandes der Pilzflora von Böhmen beschäftigt, untersuchte ich diese Fuccinia nochmals und erkannte, dass sie eine neue, von Puccinia Crepidis morphologisch verschiedene Art darstellt. Sie kann nur mit Puccinia Crepidis verglichen werden, von welcher sie sich in folgenden Punkten unterscheidet: Spermogonien sind bei Puccinia Crepidis gross, braungelb, zahlreich zwischen den Aecidien entwickelt und bleiben sehr lange erhalten. Pseudo- peridien sind bei der Schröter'schen Species breiter als bei meiner Art (oft messen sie bis 90 u in diara.) und auch höher; ihr äusserlicher Basaltheil ist gelblich, ihr Rand ist ziemlich breit zu- rückgeschlagen und derb zerschlitzt. Die Pseudoperidien der neuen Puccinia sind niedrig und ganz weiss, ihr Rand ist nur sehr schmal und fein zerschlitzt. Aecidiosporen von Pucc. Crepidis sind durchschnittlich kleiner (17-6— 26-4 /tt X 13-2— 17-6^) als bei der neuen Art, was dem Umstände zuzuschreiben ist, dass bei der Schröter'schen Art kugeligeckige Sporen obwalten, während bei meiner Art längliche Aecidiosporen häufiger sind. Uredolager von Puccinia Crepidis sind zimmtbraun, bei meiner Art kastanienbraun, deswegen sind auch die Uredosporen der ersten Species hellbräunlich, meiner Species dunkelbraun. Ebenso verhält es sich mit der Farbe der 44 Teleutosporenlager und Teleutosporen. Bei Puccinia Crepidis sind die Teleutosporenlager und Teleutosporen braun, bei Puccima Barhltausiae rlioeadifoliae die Teleutosporenlager schwarzbraun, die Teleutosporen kastanienbraun. Es existiert auch ein Aecidium von Crepis (BarJchausin) foetida L.. und zwar Aecidium Barhhausiae Eoum.^) Dieses Aecidium ist Herrn P. Sydow bei seiner monographischen Be- arbeitung der Crep^s-Puccinien^) ebenfalls wie mir^) entgangen. Die von Eoumeguere entworfene Diagnose ist leider sehr unvollkommen. Doch sehliesse ich aus dem Passus ,,pseudo- peridiis greges compactos densosque efforman- tibus", dass Aec. B arkJiaiisiae Ronm. von dem Aecidium meiner Species weit verschieden ist, denn hier sind die Pseudoperidien über die ganze Blattfläche gleichmässig zerstreut, bilden also keine dichten, compacte Gruppen. Ausserdem sind auch die Nährpflanzen zwei verschiedene Species, denn nach Nyman's Conspectus florae europaeae kommt in Frankreich nur Crepis foetida L. vor; die Wirthspflanze meiner Species ist, wie schon angegeben wurde, Crepis rhoeadifolia M. B. Das Aecidiumbildende Mycel durchzieht alle Blätter der be- fallenen Pflanzen und bildet auch auf allen Blättern Aecidien, wie es auch bei Pucc. Crepidis der Fall ist. Die befallenen Blätter sind schmal, verlängert und wenig ausgebuchtet, bleiben gelblich oder laufen öfters carminroth an. Die Uredo- und Teleutosporen- lager sind öfters auch von einem schmalen, violetten Hofe umgeben. Aecidien von Puccinia Barhhausiae rlioeadifoliae erscheinen etwa Mitte Mai und dauern bis 15. Juni aus; IJredosporen ent- wickeln sich Ende Mai und dauern bis zum Herbst, während die Teleutosporen im Freien erst ziemlich spät — im Vergleiche mit Puccinia Crepidis — zu finden sind. Ich sammelte sie am 30. Juli nur äusserst spärlich im Set. Procopiusthale, dagegen bei Vysocan nächst Prag suchte ich dieselben noch am 9. September vergeblich. Bei meinen Infectionsversuchen erschienen sie bald nach den üredo- sporen auf den absterbenden Blättern. Die bisherige bekannte Verbreitung des Pilzes in Böhmen. Bei Prag: Set. Procopiusthal; bei Vysocan; auf den Anhöhen zwischen Selc und Podbaba. Welbine im Bielathale. (Auf allen Standorten von mir entdeckt.) (Schluss folgt.) ^) Eoumeguere, Eevue mycologique 1880, pag. 203, nach Saccardo: Syllage Fungorum VII, pag. 801. 2) Sydow: Zur Pilzflora Tirols. Oesterr. bot. Zeitschrift 1901, Nr. 1. 2) Bubäk: Ueber die Uredineen, welche in Europa auf Crepes-Arten vor- kommen. Verb. d. naturf. Ver. in Brunn. Band XXXVI. 46 Untersuchungen über Anlage und Entwicklung der Knospen an den Vorkeimen einiger Laubmoose. Von E. Zederbauer (Wien). (Mit Tafel I— III.) Die Entstehung und Entwicklung der Moospflanze aus einer Zelle ist durch die grundlegenden Arbeiten Naegeli's, Schimper's und Hofmeister's klar gelegt worden. Obgleich später Müller- Thurgau im Bestreben, das Protonema morphologisch mit der Moospflanze gleich zu stellen, die Art der Anlage der Mooskuospe und der in derselben vor sich gehenden Theilungswände beobachtete, so scheint es nicht unnöthig zu sein, die Entstehung der Knospe aus dem Protonema, das Auftreten der Theilungswände und die Bildunii der Scheitelzelle mit Berücksichtigung neuer Gesichtspunkte neuerdings zu beobachten, umsomehr, da eine vollständige Unter- suchung über den Verlauf der Bildung der Segmente und der Scheitelzelle fehlt. Diese Arbeit wurde im Museum des botanischen Gartens zu Wien unter Leitung meines hochverehrten Lehrers, Herrn Prof. Dr. E. V. Wettstein, dem ich hier meinen ergebenen Dank ab- zustatten mir erlaube, ausgeführt. Bevor ich zur Darlegung meiner Untersuchungen schreite, will ich in Kurzem eine Schilderung der geschichtlichen Entwick- lung unserer Kenntnisse über die Entstehung der Moospflanze aus dem Protonema geben. Hedwig^) beobachtete am Ende des 18. Jahrhunderts zum ersten Male junge Moospflänzchen. Ein geraumer Zeitraum verstrich, bis fast zu gleicher Zeit zwei Männer Hedwig's Untersuchungen wiederholten und Beide zu gleichen Resultaten gelangten. Es waren dies Cassebeer^) und Nees v. Esenbeck^), nach deren Beobach- tungen das Moospflänzchen durch ein Aneinanderketten und Verästeln der „Confervenfäden", womit sie den Vorkeim bezeichneten, entsteht. Auf theil weise richtiger Fährte ist Meyen*). nach dessen Meinung die Keimfädeu der Moose eine dem Vorkeime der Farne analoge Bildung sind, die an irgend einer Stelle zum Moosstämmchen anschwellen. Hingegen kann nicht als ein Fortschritt die Art der Erklärung des Entstehens der Moospflanzen nach Schieiden ^j betrachtet werden, indem er sagt: An einem Punkte ziehen sich 1) Hedwig J.: Fundamentum historiae naturalis muscorum frondosorum. Lipsiae 1782. ^) Cassebeer Joh. Heinrich: Ueber die Entwicklung der Laubmoose. Prankfurt a. M. 1823. 5) Nees V. Esenbeck Fr. L. : Beobachtungen über die Entwicklung der Laubmoose aus ihren Keimkörnern. Nov. act. acad. C. L. C. XII. 1. 1824. p. 167. ■*) Meyen J. F. : Neues System der Pflanzeuphysiologie III. Berlin 1839. p. 401-404. ^) Schieiden M. J.: Grundzüge der wissenschaftlichen Botanik 1843. II. p. 53. 46 die Fäden dieses Geflechtes (Protoneraas) zu einem Knötchen zu- sammen, welches Knötchen sich aufwärts verlängernd zum Stengel wird. Erst Naegeli^) gelang es. die von Meyen aufgestellte Ver- muthung, dass die Moospflanze durch Ansehwellen des Keimfadens entstehe, durch seine Untersuchungen zu bewahrheiten, und die Annahme, dass der Vorkeim ein „Geflecht" bilde und dass aus diesem Geflecht das Stämmchen durch Verwachsen mehrerer Zell- faden entstehe, zu widerlegen. Das Wachsthum der Stammachsen an Laubmoosen beginnt mit einer einfachen Zelle, in welcher schief gestellte Wände auftreten, so dass immer eine Zelle an der Spitze bleibt, die Scheitelzelle genannt wird. Durch die nachfolgenden Untersuchungen Schi mper 's') und Hofmeister 's ^) wurden die Beobachtungen Naegeli's theils be- stätigt, theils die Kenntnisse über das Wachsthum der Moospflanze wesentlich erweitert. Während Hofmeister in seinen berühmten vergleichenden Untersuchungen der Keimung, Entfaltung und Fruchtbildung höherer Kryptogamen behauptet, dass das Wachsthum des Stengels der Laubmoose durch stetig sich wiederholende Theilung der stumpf kegelförmigen, nach unten keilartig zweiflächig zugespitzten Seheitel- zelle mittelst wechselnd geneigten Scheidewänden erfolgt, berichtigt er in einer späteren Abhandlung*) diesen Irrthum. Die Scheitelzelle ist dreiseitig pyramidal mit gewölbter Scheitelfläche. Auf Sachs' Anregung untersuchten zuerst Schuch^) und dann Müller-Thurgau'^) Moosknospen, von dem Gedanken ge- leitet, dass das Protonema morphologisch mit der Moospflanze gleichwerthig sei. Untersuchungen und Beobachtungen. Die untersuchten Moosknospen stammten aus Culturen, die so hergestellt wurden, dass frisch gesammelte Sporen auf Heide- erde in kleinen, flachen Schalen ausgesäet, zur Verhütung von un- reinen Culturen mit Glasplatten bedeckt und in den Glashäusern des botanischen Gartens der Wiener Universität bei 12 — 16** C. 1) Naegeli C. : Waehsthumsgeschiehte der Laub- und Lebermoose. Zeit- schrift für wissenschaftliche Botanik von M. J. Schieiden und Naegeli. I. B. 2. Heft. 1845. 2) Seh im per W. P. : ßecherches anatomiques et morphologiques sur les mousses. Strassburg 1848. 3) Hofmeister Wilhelm: Vergleichende Untersuchungen der Keimung, Entfaltung und Fruchtbildung höherer Kryptogamen. 1851. *) Hofmeister Wilhelm: Zusätze und Berichtigungen zu den 1851 veröffentlichten Untersuchungen der Entwicklung höherer Kryptogamen. Prings- heim. Jahrb. III. 1863. p. 262. 5j Schuch C: Untersuchungen sind nicht veröffentlicht, in den nach- folgenden Abhandlungen erwähnt. •') Müller-Thurgau Hermann: Die Sporenvorkeime und Zweigvorkeime der Laubmoose, a) Vorläufige Mittheilungen. Flora 1874. p- 252 — 255. b) Arb. d. bot. Inst. Würzburg I. 1874. p. 475—499. 47 o;ezogen wurden. Etwa nach 2 — 3 Monaten waren die ersten Knospen sichtbar. Viele der ausgesäeten Sporen kamen theils nicht zur Keimung, theils wurden, falls sich Protonema entwickelte, keine Knospen gebildet, da es vorher zu Grunde ging. Am reichlichsten entwickelte Hypniim cupressiforme und Rhodohryum roseum Pro- tonema, an dem sich bald — bei dem ersteren sechs Wochen (29. März bis 10. April 1900), bei dem letzteren neun Wochen (20. April bis 27. Juni 1900) nach der Aussaat, obwohl fast beide nach derselben Zeit (5—6 Tage nach der Aussaat) zur Keimung gelangten und unter denselben Bedingungen gezogen wurden — Knospen zeigten, und zwar in zierahcher Menge, so dass es mir möglich wurde, Knospen in allen Stadien zu untersuchen, was mir bei den anderen in Ciiltur stehenden Moosen nicht gelang, zumal gerade die An- fangsstadien schwer zu finden sind. Die Knospen entstehen immer seitlieh an kräftigen Zellen, die besonders an dem Hauptfaden oder am Anfange eines Neben- fadens zu treffen sind. Man findet die Knospen meistens an der ersten Zelle eines (Seitenzweiges) Nebenfadens, wie auch die Unter- suchungen MüUer-Thurgau's zeigen, ansitzen. Nicht so häufig sind die Fälle, wo die Knospe an der zweiten Zelle des Neben- fadens oder an irgend einer Stelle des Hauptfadens entstehen. Während bei Bhodobryum roseum fast immer die Knospen an der ersten Zelle eines Nebenfadens zu finden sind (Taf. II, Fig. 1, 2, 4, 5), so trifift man bei Hypnum cupressiforme fast ebenso häufig die Fälle, wo die Knospe an der zweiten Zelle eines Nebenfadens (Taf. I, Fig. 2) oder an irgend einer Zelle des Hauptfadens an- sitzen. (Taf. I, Fig. 1, 4, 6.) Aehnlich dem Hypnum cupressiforme in der Anlage der Knospe verhalten sich Ceratodon purpurens, Polytrichum commune (Taf. III, Fig. 2, 3) und Sclnstostega osmun- dacea (Taf. III, Fig. 1). Das Protonema des letztgenannten Mooses hat bekanntlich Linsenzellen, mittelst deren es das in ihre däm- mernde Felsenwohnung gelangende Licht theils intensiver macht, theils reflectiert. GoebeP) nahm wahr — vor ihm schon Seh im per W. — dass die „Linsenzellen" des Schistostega-Vroto- nemas in gewöhnliche oylindrische übergehen. Diese cylinder- förmigen Zellen besitzen theils kein Chlorophyll und gehen in Rhizoide über, theils haben sie wenig Chlorophyll. Unter den Zellen eines solchen chlorophyllarraen Fadens findet man zwei oder mehrere, je nach Lichtverhältnissen, die dicht mit Chlorophyll gefüllt und kräftiger als die übrigen sind. An diesen sitzen die Knospen seit- lich an.^) Nicht selten findet man, dass diese chlorophyllarmen cylindrischen Zellen wieder in „Linsenzellen" übergehen, welcher Vorgang mit Lichtverhältnissen im Zusammenhange steht. Es ist 1) Goebel K.: Organographie der Pflanzen. 11. Theil. 1. Heft. Bryophyten 1898. p. 343. 2) Das beobachtete Material stammt aus einem Hocbgebirgsthale Tirols, wo ich es in frischem Zustande untersuchte. 48 ja bekannt, dass Farnprothallien bei ungünstigen Lichtverhältnissen, in Fadenform übergehen können, um bei Eintritt günstiger Licht- verhältnisse wjeder die Flächenform anzunehmen/) (Schluss folgt.) Ueber die Algenvegetation an den Wasserrädern der Schiffsmühlen bei Wien. Von Dr. F. A. Tscherning (Wien). Während bei höher organisirten Pflanzen oft schon relativ geringe Ortsveränderungen (wie solche beispielsweise bei Topf- gewächsen, deren Standort häufig gewechselt wird, vorkommen) genügen, um das Gedeihen ungünstig zu beeinflussen, siedelt sich an den Wasserrädern in der Donau, welche Tag und Nacht, monate- lang in ununterbrochener Bewegung sind, eine so üppige Algen- vegetation an, dass diese Eäder zeitweise von den Algen befreit w^ erden müssen, weil sonst eine Verlangsamung des Eadganges eintritt. Betrachtet man diese, in Zotten, Polstern und Rasen vor- kommenden Algen näher, so macht sich vor Allem eine Reihe von Oladophoren bemerkbar, welche in laugen Zotten an den Rädern hängen, so namentlich Cladophora fluitans Ktz., dann GL fasci- culata Ktz. Mit ihr kommt auch die weniger häufige Form elongata Eab. = GL Heufleri Zanard. vor. Ferner GL Kützingiana Grün. ; von dieser seltenen Alge führt Rabenhorst in seiner Flora europaea Algarum, sect. III, p. 342, 343, nur vier Standorte an. Weiter findet sich noch Gl. (jlomerata var. simplicior Ktz. Zwischen den angegebenen Oladophoren sind feinere, zartere, meist dunklere Rasen, welche sich als die seltene, interessante Bangla atropurpurea Ag. erweisen. Diese Species ist der einzige Repräsentant aus dem Genus Bangla, welcher das Süsswasser be- wohnt, alle übrigen sind marin. Rabenhorst gibt von Bangla atropuirurea in Fl. europ. alg. sect. III, p. 398 für Oesterreich und Deutschland nur sechs Standorte an, worunter die Gegend von Wien nicht genannt ist, obgleich diese schöne Alge hier an allen Wasserrädern häufig, in jedem Entwicklungsstadium vorkommt, und zwar in einer Reihe von Varietäten, wie: anisogona Menegh., elongata Breb., cocclneo-purpurea Ktz. und andere. 1) Ich möchte hier diesbezüglich einen interessanten Fall bei Leber- moosen anführen. Belianntermassen wird bei der Keimung der Lebermoossporen zuerst ein Faden, der nach einer oder mehreren Zellen zur Bildung der so- genannten Keimscheibe schreitet, aus der die Pflanze entsteht. Nun habe ich mehrere Fälle beobachtet, und zwar bei Fegatella conica, wo nach Bildung zweier Keimscheiben, die von einem chlorophyllosen oder sehr chlorophyllarmen Faden getrennt waren, ein drittes Keimscheiben ähnliches Gebilde entstand, an dem die Pflanze sich fortsetzte. Gerade dieser Fall erinnert sehr an Schistostega osmundacea und zeigt die grosse Reactionsfähigkeit auf Licht sowohl bei Lebermoosenvorkeimen, wie Laubmoosvorkeimen. 49 Eingebettet zwischen diese Algen ist noch die zarte Hi/pheothrix Confervae Ktz. üeberdies sind sämmtliche diese Gewächse von einer grossen Menge weit verbreiteter Diatomeen besiedelt, nämlich: Navicnla lanceolata Ktz., Cymhella gastroides Ktz., Diatoma vul- gare Bory, Synedra JJlna Ehrb. und mehrere andere. Endlich sei noch erwähnt, dass auch Leptothrix rigidula Ktz, zugegen ist. So gut nun auch genannte, nieder orgauisirte Gewächse an den Wasserrädern gedeihen, so findet sich doch niemals eine Spur von einer Ansiedlung höher orgauisirter Pflanzen, etwa von Wasser- moosen, geschweige denn von andern, im Wasser vorkommender Gormophyten, obgleich diese in der Nähe, auf stabilem Roden, an- zutreffen sind. Das vollständige Fehlen höher organisirter Pflanzen an einem so unruhigen Standorte ist ein Beweis dafür, dass ihr Bau eben nur einem stabileren Grunde angepasst ist, und dass diese Pflanzen keinen so stark und rasch bewegten Standort, wie ihn ein Wasserrad bildet, spontan einzunehmen vermögen. Da der Betrieb der Schiflfsmühlen bei Wien mehr und mehr eingestellt und mit der Zeit ganz aufgelassen wird, dürfte mit diesen Mühlen auch Bangia atropurpurea und wohl auch Cladophora Kütziiigiana aus der Nähe Wiens verschwinden; umsomehr mag es daher gerechtfertigt erscheinen, wenn von diesen Gewächsen hiemit Notiz genommen wird. Neunter Nachtrag zur Flora von Bulgarien. Von J. Velenovsky (Prag). Die vorliegende Arbeit enthält zum grossen Theile Novitäten für die Flora von Bulgarien, welche in verschiedenen Gegenden Bulgariens die Herren Skorpil, Sti^'ibrny, Urumov, Tosev und Davidov gesammelt haben. Den Phanerogamen werden dies- mal auch Laubmoose beigefügt, welche meine Freunde Skorpil und Stfibrny in den letzten zehn Jahren auf ihren botanischen Excursionen in Bulgarien in etwa 5000 Proben mitgenommen haben. Eine weitere Aufzählung der Laubmoose wird in den nächsten Nach- trägen veröffentlicht werden. Die Namen der für Bulgarien neuen Arten wurden fett gedruckt. Silene supina M. B, (non Vel. Fl, big, etc.). Conf. VIL Nachtr, 1899. In calcareis collinis ad Kebedze leg, dom. Davidov. Habitu, magnitudine plene similis S. ponticae Brandza, quae in maritimis ad Varnam dispersa est, Gaules basi ramosi suffrutescentes, ascen- dentes. alte foliosi, breviter pubescentes, cyma stricta pauciramosa et pauciflora terminati. Foha anguste linear i-lanceolata, acu- tata, glabra, basi tantum margine ciliata, glaucescentia, erecta (summopere 2 mm lata!), calyx ly., cm longus, glanduloso- 50 hirtus, clentibus ovatis obtusis, fructifer clavatus, lamina alba ad medium bifida, Capsula carpophoro aequilonga. Haec species occupat aream ponticam in Tauro, Eossia mer., Caucasia, ßomania et nunc igitur etiam in Bulgaria. S. pontica Brandza antecedenti valde sirailis statim dignosceuda est: foliis carnosulis obovato-cuneatis, obtusis vel potius mucronatis, saepe recurvis, totis aspero-hirtulis. Flores tarnen et fructus con- veniunt. Dianihus nardiformis Jka. Ad Kebedze (Dav.), Nevsa, Pra- vadie (Sk.). Cum plantis romanis identicus. I). gracilis Sibt. var. callosus m. Ad Öejtanskjöj leg. Skorpil (conf. Fl. big. Suppl. I. 42). Diffeit a plauta typica: statura gra- ciliori, caulibus brevioribus, foliis brevioribus, rigidioribus, raargine calloso-incrassato glabro, vagina foliorum breviori, squamis infra calycem late obovato-rotundatis brevissime mucronatis, calycis denti- bus latioribus obrupte mucronatis margine fere glabris. — Kann auch selbständige Art sein, ich weiss jedoch nicht, ob Ueber- gänge zum Typus existiren. Acer reginae Amaliae Orph. (= Ac. intermedium Panc. !). In m. Vraca Balkan (Tos.). Bei der abermaligen Durchsicht des im Laufe der Jahre angehäuften Ahornmaterials aus dieser Verwandt- schaft muss ich wieder das Factum constatieren. dass Ac. inter- medium Panc. eine sehr variable Art ist, deren kleinblättrige und kleinfrüchtige Formen mit dem griechischen Ac. reginae Amaliae ganz gleich sind. Es ist demnach sicher, dass Ac. intermedium und Ac. reginae Amaliae höchstens nur zwei Varietäten von A. hyrcanum Fisch, darstellen. Auch zwischen dem Ac. hyrcanum und Ac. intermedium kommen in Bulgarien deutliche üebergänge vor. Ac. hyrcanum vom Athos (Bornmüller) fällt ebenfalls in diesen Cyclus. Vergl. hiezu: Pax, Monogr. Acer, Nachtr. und Ergänzungen zur Monogr. Acer, Engler, Jahrb. XL Bd. 1889, 1. Bornmüller, üest. Bot. Zeitschr. 1900, 126., Velen., Fl. big. Suppl. I. 60. Astragalus virgatus Pall. Ad Kebedze in calcareis (Dav. ). Orobus puhescens Panc. Ad Sofiam legit Davidov. Conf. Fl. big. Suppl. I. 93. Latliyrus florihundus Vel. Monastir Prestol (Tos.).^ Vicia melanops S. S. var. Davidovi m. Ad Sumen leg. Davidov, Typo omnino similis, sed: foliola latiora, oblongo-hnearia, flores quarta parte minores, alae unacum carina luteae (non nigrae!). Legumiua desunt. Agrimonia odorata Mill. In m. Vraca Balkan (Tos.). Sorbus Aria X Ancuparia (S. thuringiaca Ilse, Pirus semi- pinnata Roth.). Conf. Fritsch, Oest. Bot. Zeitschr. 1899. Unsere in der Fl. big. Suppl. I. 97 erwähnte Sorhus-hjct ist ganz bestimmt hybriden Ursprungs und steht der S. Aucuparia L. viel näher als der S. Aria Crtz. Nun erhielt ich von H. Urumov einen frucht- 51 tragenden Zweig (am Tikisky Balkan gesammelt), welcher der bereits erwähnten Pflanze in jeder Beziehung ähnelt, der S. Aria aber sich mehr nähert, indem die unteren Blattlappen nicht bis zur Blattrippe, sondern nur zur Hälfte (und darüber) der Blattspreite reichen. Auch diese Pflanzenprobe entspricht nicht der S. Mougeoti Soy. Will., welche mir bisher aus Bulgarien unbekannt ist (vergl. Murbeck, Beitr. zur Fl. von Südbosn.). Nur aus diesem Grunde muss ich für den vorliegenden Mischling eine andere Mutterart (S. Aria) an- nehmen, weil ich überzeugt bin, dass man einen Mischling der S, Aucuparia mit S. Aria vom S. Aucuparia X Mougeoti, wenn man die beiden Eltern nicht beisammen findet, nie unterscheiden kann. Nach Fritsch (1. c.) gehört S. intermedia Schult, zur S. Mougeoti Soy. und S. semipinnata Borb. ist der Name der Hybriden S. Mougeoti X Aucuparia. In diesem Sinne soll auch unsere S. intermedia Fl. big. Suppl. I. 97 corrigiert werden. Trigonella gladiata Stev. Ad Dekilitas, Pravadie (Sk.). Chrysospleiiium alternifolium L. Monastir Prestol (Tos.). Saxifraga rotundifolia L. Ebenda. Opopanadc hulgaricum sp. n. (0. Chironium Vel. Fl. big. Suppl. I, p. 123 — non Koch!). In den letzten Pflanzen- sendungen Stfibrny's erhielt ich diese riesige Umbellifere in blühenden und fruchtenden Exemplaren, sowie vollständig ge- sammelte grundständige Blätter, wodurch es mir ermöglicht wurde, diese interessante Pflanze genauer zu untersuchen. Habituell, be- sonders was die Inflorescenz anbelangt, ist sie dem 0. Chironium, ganz ähnlich, die grundständigen Blätter, die Früchte und die Dolden sind jedoch sehr abweichend. Die Blätter sind fast kahl, nur an den Stielen und starken Nerven durch grobe borstige Haare rauh, die Blattspreite fester, die Abschnitte am Grunde keilig und an der Eippe herablaufend. Die unterstützenden Braeteen in der In- florescenz sind viel breiter, länglich, sehr kurz gespitzt, die In- volucralblätter spärlich, 1—4, kurz linealisch, die Involucellen- blättchen fehlend oder selten durch ein winziges Blättchen an- gedeutet. Die Doldenstrahlen sind kürzer und spärlicher. Die Früchte sind bedeutend kleiner, schmäler, beiderseits merklich verschmälert, das Stylopodium verlängert conisch, der knorpelige Saum schmäler. Die Vittae in den Thälchen sind bald einzeln, bald 2 — 3 vorhanden. Von 0. Orientale Boiss., welches in Südbulgarien so häufig vorkommt, ist unsere Art durch bedeutendere Grösse, die Behaarung, Blatttheilung und besonders durch fast zweimal kleinere, anders geformte Früchte, welche einen breiten, weissen Saum haben, stark verschieden. Dem 0. hulgaricum scheint das vom Elbrus in Persien be- kannte 0. persicum Boiss. sehr nahe verwandt zu sein, leider habe ich kein Material zum Vergleich. Die Diagnose hebt aber hervor: „involucelli phylla 3 — 5, vittae in valleculis intermediis solitariae, in lateralibus interdum interrupte binae, commissura 8-vittata" — was freilich der bulgarischen Pflanze nicht entspricht. 52 0. Chironiuni Koch ist bekanntlich im Mediterran «ebiete nur bis Dalmatien und Montenegro verbreitet, so dass icti das bulgarisctie Opopanax nur mit sciiwerera Herzen für das 0. Chironium erklärt habe. Wenn man aber bei einer so riesigen Umbellifere nicht alle Theile beisammen hat (was so häufig der Fall ist), so ist ein definitives Urtheii immer unsicher. 0. hulgaricum beweist wiederum klar, dass die bulgarische Flora mehr den orientalisch-asiatischen als den südeuropäischen Charakter trägt, was ich in meinem Suppl. I. hinlänglich betont habe. Senecio Urutnovi sp. n. Totus glaber, viridis, perennis, rhizomate elongato obliquo, caule solitario solido siraplici folioso anguloso-striato apice corymbo subsimplici 10 — löcephalo termiuato, foliis dense inaequaliter dentatis breviter acutis, inferioribus oblongis in petiolum sensim attenuatis, mediis oblongo- ellipticis basi obtuse auriculata latissima profunde amplexicaulibus, bracteis infra corymbum ovato-lanceolatis sessilibus, pedunculis capitulo 5 — 6-plo longioribus, externis 2 — 4-ee- phalis, involucri extus bracteolis hnearibus 1 — 3-nis suffulti virenti- nigricantis phyllis latiuscule ovato-lanceolatis late merabranaceis apice cito attenuatis et hie puberulis dorso acute bicarinatis, ligulis luteis involucro duplo longioribus, acheniis glabris, pappo albo involucro multo longiore. Oaulis 60 — 100 cm, foHa iuferiora 30 — 40 X 8 — 10 cm, media 12 — 15 X 5 — 8 cm, involucrum 10 X 8 cm, hgulae 3 — 4 mm latae. In m. Tikisky Balkan a. 1901 legit amicus Urumov. Eine wunderbare Pflanze, welche mit einer anderen Senecio- Art aus Bulgarien nicht einmal annähernd verwandt ist. Ich kann nur Sen. Heldreichii Boiss. (Parnassus, Taygetus) erwähnen, welcher unserer Art am nächsten steht, indem er dieselbe Inflores- cenz, ähnlich gestaltete Blätter und überhaupt ähnlichen Habitus besitzt. S. Heldreichii (es sind auch verkahlte Formen desselben bekannt) hat aber fast ganzrandige, viel schmälere Blätter, am Involucrum keinen Aussenkelch, safrangelbe Blüten und dicht be- haarte Achenen. Ich möchte glauben, dass 8. üruniovi und S. Heldreichii zwei parallele Arten des gleichen Pflanzentypus auf der Balkanhalbinsel darstellen. Centaurea Harschalliana Spr. Ad Nevsa prope Pra- vadie aprili evolutam. florentem (!) a. 1901 leg. Skorpil. Aehnelt der russischen Pflanze, nur sind die Blätter der grundständigen, terminalen Blattrosette nicht ley erförmig, sondern regelmässig fieder- spaltig mit gleich grossen Abschnitten (an einigen russischen Indi- viduen sehe ich aber auch ähnlich fiederspaltige Blätter). Die Strahlblüten sind nicht besonders lang, rosenroth. Diese seltene Art war bisher aus Mittel- und Südrussland bekannt. Serratula heterophylla Desf. Ad Eski Dzumaja leg. Urumov. 53 Sympliyandra Wanneri Heuflf. In m. Vraca Balkan. (Tos.). Ancliusa moesiaca Vel. Ad Yarnam (Dav.). SympJiytum hulhosum Schmp. Ebenda. Uamondia serbica Panc. Nach einem Referate im Botan. Centralblatt v. .J. hat Georgiev einen Aufsatz verfasst, in welchem er angibt, ich hätte die bulgarische Ramondia falsch bestimmt. Die bulgarische Pflanze soll Haherlea rJiodopensis Friv. sein. Diese Behauptung Georgiev's ist unberechtigt, da ich in meiner Fl. big. Suppl. I. p. 194 keine bulgarische Ramondia bestimmt habe, weil ich überhaupt keine gesehen habe. Die Ramondia serbica ist 1. c. mit einem Stern versehen, was also deuthch darauf hinweist, dass es nur ein Citat aus Urumov's Abhandlung ist. Wenn auch der Standort (Jruraov's aus Bulgarien unrichtig wäre, so bleibt trotzdem mehr als wahrscheinlich, dass die R. serbica in Bulgarien vorkommt. Die Standorte derselben in Serbien sind nicht weit von der bulgarischen Grenze und die kalkigen Bergzüge bei Pirot, Caribrod, Dragoman sind so ähnlich und zusammenhängend, dass die Pflanze gewiss auch auf der bulgarischen Seite vorkommt. Stachys Milani Petrovic! {= St. glandulosa Vel. Fl. big. p, 457, non S. S.). Diese StacJiys-Art, welche im Schwarzboden des Sofienfeldes längs der Bahn von Sofia bis Dragoman und Slivnica sehr verbreitet ist, ist doch von der S. glandulosa Sibt. Sm. specifisch verschieden, wie es richtig Petrovic zuerst erkannt hat. S. Milani unterscheidet sieh von S. spinulosa durch weiche drüsig-haarige Bekleidung der Blätter und des Stengels auch im unteren Theile, durch Mangel der abwärts gerichteten Stacheln am Stengel, durch breit elliptische untere Blätter, durch nicht netzig genervte Fruchtkelche, durch sattgelbe CoroUen. — Bei S. spinulosa ist dagegen der untere Stengel kahl, nur mit starken, abwärts gerichteten Stacheln besetzt, die unteren Blätter sind herzförmig und grob steifhaarig (nicht drüsig), die Fruchtkelche sind netzig genervt, die Corollen blass gelb. Uebrigens sind beide Arten sehr ähnlich. Ich verglich schöne Exemplare der S. spinulosa, welche H. Rohlena bei Bar in Montenegro sammelte. Panciö hielt die bulgarische Pflanze (ebenfalls von Dragoman-Slivnica) für S. spinu- losa (Elem. 1883). Die serbische S. spinulosa kann demnach auch nur S. Milani sein, wie es aus der Bestimmung Petroviö' hervor- geht. Boissier's Beschreibung bezieht sich jedoch nur auf die echte S. spinidosa S. S. Thymus JieterotricJius Grsb. Ad Kostenec (Dav.). T. Jankae Öel. In m. Vraca Balkan (Tos.). T. carnosulus Yel. Ad Pravadie, Sumen, Nevsa, Dekilitas (Sk.). T. Skorpili sp. n. Perennis, caulibus primis sterilibus lon- gissime repentibus remote foliosis, ex hisce excedunt ramuli ver- ticales simplices inflorescentia simplici capitata terminati ad basin foliis rigidis in 4 seriebus densissime imbricatis, supra autem valde diminutis et valde remotis praediti, oranibus 54 rarais caulibusque teretibus circumeirca dense breviter canescenti-puberulis, foliis rigidis crassiusculis subtus glan- dulis conspersis minutis pallidis sparse obsitis glabris, subtus vix elevatim arcuato-nervosis raargine basali sparse ciliatis, ner- vis non anastomosantibus, foliis imbricatis ellipticis, caulium steriliura oblongis, caulium floreiitium late ovatis, bracteis cito majoribus perfecta orbiculatis elevatim arcuato-ner- vosis rigidis, calycis campanulati sparse hirtuli sparse glan- dulis minutis pallidis conspersi labiis tubo aequilongis breviter dentatis molliter ciliatis, fauee hirta, pedicellis brevissimis. In calcareis regionis calidae inferioris ad r5umen legit amicus Ökorpil a. 1901. Habituell einem stärkeren T. humifusus Brnh. ähnlich, je- doch eine durch die rigiden, in vier Reihen dachigen, ganz anders geformten kleinen Stengelblätter und durch die rundlichen grossen genervten Bracteen äusserst zierliche und auffallende Art. Die vier dachigen Blattreihen sind 1 — 3 cm hoch, die blühenden Stengel sind etwa 5 — 10 cm hoch, die Blütenköpfchen etwa 1 cm im Durchmesser. Verwandtschaftlich sich an den T. humifusus Brnh. anschliessend. T. humifusus Brnh. var. longidens m. Robustior, caulibus omnino dense longe hirtis, foliis omnibus oblongo-ellipticis basi cuneatis, bracteis conformibus rainoribus, capitulis magnis haud densis (nam pedicelli sunt valde elongati basi bracteolati), calyci- bus longiuscule tubulo«is glandulis minutis flavidis conspersis sparse hirtulis, labiis praelongis, superiore tubo duplo longiore, dentibus utriusque labii praelongis ciliatis, in- ferioribus superiores non attingentibus, corolla, bracteis et foliis glandulis magnis rubellis conspersis obsitis. In m. Bhodope ad Causovo a. 1900 leg. am. Stfibrny. Wahrscheinlich eine gute, selbständige Art, welche durch die grossen, nicht kopfigen einfachen Inflorescenzeu besonders auf- fallend ist. Auch die Blüten gehören zu den Grösseren. Der typische T. humifusus Brnh. kommt in dieser Gegend auch vor. Veronica tenuifolia M. B. Ad Dekilitas prope Kebedze (Sk.). Die Pflanze ist mit jener, welche Bornmüller bei Angora in Galatia gesammelt hat, ganz identisch ! Sie ist weiter in Taurien, Südrussland und im Oriente verbreitet. Diese Veronica-Art ist in Boissier's Fl. Or. als die echte V. multifida Linn^'s angegeben. Kerner (Schedae III. 92, Oest. Bot. Zeitsch. XXIII) beweist aber mit Recht, dass diese orientalische „ V. multifida" mit der V. mul- tifida L. {= V. austriaca Jcq,, Sadler, Neilr.) gar nichts zu thun hat. Dagegen ist die V. austriaca in Boiss. Fl. Or. die echte V. multifida L, Im Sinne Kerner's ist auch unsere V. multifida in Fl. big. gemeint. Ledebour (Fl. Boss.) confundiert unter dem Namen „ V. multifida"' sogar vier verschiedene Arten. Gagea reticiilata Pall. Ad Dekilitaä prope Kebedze aprili 1901 leg. Skorpil. 55 Die vorliegende Pflanze entspricht der echten G. reticulata Pall. aus Taurien. Der Stengel ist ziemlieh hoch, dünn (überhaupt die ganze Pflanze gracilj und wie die Blätter sehr kurz und fein zottig, das grundständige Blatt aufrecht, fadendünn. Die Flora von Kebedze und Pravadie bis Suraen ähnelt der Flora der Krim, wie ich es schon in meiner Fl. big. hervorgehoben habe. G. rigida Boiss. Sprun., welche ich von der Insel Melos be- sitze, scheint mir doch speeiüsch von der G. reticulata verschieden zu sein, obwohl Boissier (Fl. Or.) bemerkt, dass er üebergänge zur G. reticulata gefunden hat. Nicht durch die Zwiebelform ist diese G. rigida abweichend, sondern durch die Blätter, welche viel breiter, rigid und am weisswulstigen ßande mit steifen Wimpern versehen sind. Auch die Blüten der griechischen Pflanze sind grösser. Boissier (1. c.) citiert in Ar. geogr. auch „Bulgharia", ob man hiemit Bulgaria verstehen soll, kann ich nicht ermitteln. Bul- garien wird wenigstens nirgends als Heimat der G. reticulata an- gegeben. G. pusilla Schult. In reg^one ealida ad Kebedze, Dekilitas, Pravadie, Varna late dispersa (Sk.). Ornithogalum Skorpili Vel. Diese prächtige und für die Bal- kanflora charakteristische Pflanzeuart fand Skorpil massenhaft in der Umgebung von Pravadie, Nevsa und Dekilitas. Fritillaria graeca Boiss. Tekira (Dav.) Merendera caucasica M. B. ! Vera, identica cum plantis ori- ginalibus. Conf. Fl. big. et Suppl. I. Prius jam a Janka ad Sliven indicata nunc in speciminibus pulcherrimis ad Öumen lectis a dorn. Davidov ad me missa est. Floret primo vere unacum foliis. Orchis pseudosamhucina Ten. Varna (Dav.). 0. latifolia L. ! Typica. Varna (Dav.). Ophrys arachnites Murr. Sumen (Dav.). Epipactis latifolia All. Varna (Dav.). Luzula campestris DC. var. debilis Vel. In m. Vraca Balkan (Tos.). (Schluss folgt.) Neue Grräser. Beschrieben von E. Hackel (St. Polten). Tribus: Agrosteae, 60. Garnotia japonica Hack. Perennis. Culmi erecti, ad 6 dm alti, gracilis, teretes, glaber- rimi, simplices. Folia ad basin culmi aggregata, glabra: vaginae infimae a culmo soiutae, angustae, superiores culmum arcte araplee- tentes, internodiis breviores, subcompressae, laeves; ligulae foliorum inferiorum lineari-oblongae 4—6 mm lg., obtusae, subherbaceo-mem- branaceae, glabrae, nervosae; laminae e basi valde angustata (in P6 foliis inferioribus fere petioliformi) lanceolato-lineares, sensim acumi- natae, 20 — 30 cm lg., 1 cm lt., subtus laeves, supra scabrae, margine scaberrimae, flaeeidae, virides, tenuinerves. Panicula oblonga ad 22 cm lg., flaccida, laxissima, axi laevi, ramis inferioribus quinis, superioribus ternis ad solitariis, inaequalibus, tenui-filiformibus, sca- berulis, primario in Vs inferiore nudo, secundariis fere a basi spiculi- feris, spiculis secus ramos solitariis a se satis distantibus, pedi- cellis tenuibus apice vix dilatatis 0-5 — 1 mm longis glabris fultis. Spieulae oblongae 3'5— 4 mm longae, a dorso leviter compressae, bruneo-viridulae, a pedicello mox solutae, callo brevissimo, obtuso glabro, glumis glabris : I. dimidiam spiculam aequans, tenui-mem- branacea, oblonga, obtusa, 1-nervis (nervo infra apicem desinente) laevis; IL spicula vix v. paullo brevior, teuni-membranacea, lanceo- lata, acuta, 3-nervis. nervis lateralibus vix ultra medium productis, prominentibus, laevis; III. (fertilis) spiculam aequans, herbaceo- membranacea, late oblonga, dorso rotundata, obtusiuscula, omnino mutica, 3-nervis, nervis fere ad apicem productis prominentibus, laeviuscula. Palea glumam aequans, late oblonga, obtusissima, integra, 2-nervis, dorso depressa, puncticulato-scabriuscula. Lodi- culae 2, obcuneatae. Stamina 3, antheris linearibus 2 mm longis. Ovarium obovato-obloDgum, glaberrimum, stylis brevibus; Stigmata elongata angustius plumosa. Japonia: in insula Kuisha prope Bakkan leg. Faurie jun. 1900 (s. nr. 4483). In der Gattung Garnotia sind bisher nur wenige grannen- lose Arten bekannt geworden, so besonders JBergJimisia mutica Munro, Garnotia stricta Brogn. und G. panicoides Thw. (von Hook. f. in Flora of Brit. Ind. ohne Grund in G. tectorum umgetauft). Von diesen ist unsere neue Art schon durch die Ungleichheit der Hüllspelzen ver- schieden, deren untere nur halb so lang ist als das Aehrchen. Mit diesen granuenlosen Arten, besonders mit G. panicoides, ist die von Stapf unterschiedene Gattung Cyatliopus so nahe verwandt, dass deren Selbständigkeit fraglich erscheint. — Durch die Ent- deckung der vorliegenden neuen Art wird das Verbreitungsgebiet der Gattung Garnotra, das bisher in Asien nördlich nur bis zum südUchen China reichte, wesentlich erweitert, eine neue Gattung der japanischen Flora beigefügt. 61. Sporobolus hahamensis Hack. Perennis, caespitosus. Culmi erecti, gracillimi, sine panicula 10 — 20 cm alti, teretiusculi, glaberrimi, uninodes, simplices. Vaginae internodiis breviores subcompressae carinatae, ore ciliatae, ceterura glaberrimae. Ligulae brevissimae , ciliolatae. Laminae anguste lineares, sensim acutatae, siccitate convolutae, ad 10 cm lg., 1 mm (statu complicato) latae, patulae, glaberrimae, nervis erassiusculis. Panicula oblonga, erecta, circ. 15 cm lg., patens, laxa, rhachi laevi, ramis solitariis valde patentibus fere capillaribus teretibus glaber- rimis in Y3 inferiore nudis, dein ramulos brevissimos patulos 2—5- 57 spiculatos edentibus, spiculis in apice ramorum ramuloruraque con- gestis, quam pedicelli laterales 2 — 4-plo brevioribus. Spiculae line- ares V. linerari-oblongae, aeutiusculae, l'Sram lg., livide viridulae. glaberrimae : gluma I spicula subtriplo brevior, oblonga, obtusa. saepe erosula, enervis; IL spicula subduplo brevior, oblonga, obtusa tenuiter 1-nervis; III. spiculara aequans, lanceolato-oblonga, obtu- siuscula, l-nervis, subcarinata; palea glumam aequans, lanceolata. acuta, breviter binervis. Staraen unum, antheraO'7ram lg. lineari. Caryopsis obovata-rotundata valde compressa, glumara fertilem parum superans, castanea, aquae immersa semen mox protrudens, em- bryone caryopsidis medium aequante. Insula Bahamenses: Acklin Island, in fructicetis gregaria, Eggers nr. 3905. Von allen bekannten Arten durch die an allen untersuchten Blüten constante Monaudrie unterschieden; ziemlich nahe verwandt mit Sp. diander Beauv., dessen Halme 2 — 3 Knoten haben, und dessen Rispe lineal-länghch , mehr zusammengezogen, die Aeste gleichmässiger mit Aehrchen besetzt sind; die Caryopse ist länglich oval, kürzer als die Spelzen. Auch Sp. Jacquemontii Kunth zeigt einige, jedoch entferntere Verwandtschaft mit unserer Art. 62. Sporobolus ligularis Hack. Perennis. Culmi decumbentes ascendentesque, parte erecta 5 — 8 cm alti, teretes, glaberrimi, plurinodes, ex omnibus nodis ramosi. Vaginae laxae, indernodiis paullo breviores, glaberrimae ; ligulae oblongae, exsertae, 2 — 3 mm lg., tenuiter membranaceae, glabrae, saepe fissae; laminae anguste lineares, obtusae, planae, flaccidulae, circ. 2 em lg., 1 mm lt., glaberrimae, glauco-virides. Panicula ad 2*5 cm lg. lineari-oblonga patula v. contracta, densa. rhachi ramisque angulosis, his solitariis brevibus scaberulis crassiu- sculis rigidulis a basi ramulosis, ramulis 1 — 3-spiculatis, spicularum pedicellis crassiusculis aequalibus porrectis spicula 2 — 3-plo bre- vioribus. Spiculae in ramis subimbricatae, lanceolatae, 2 mm lg., livide violaceae: glumae I et II subaequales, spiculae medium aequantes, ovali-oblongae, obtusissimae v. IL truncata et suberosula. 1-nerves, scaberulae, gluma III. ovato-lanceolata, acuta, apice a latere compressa, subcarinata, 3-nervis, superne scabra v. hispidula ; palea glumam aequans, ovali-oblonga, obtusiuscula, bidentula, binervis, glaberrima. Stamina 3, antheris 0-7 mm longis. Ecuador : in locis sterilibus elevatis altoplanitiei leg. A. Sodiro. Nahe verwandt mit Sp. respens Presl! dessen Hüllspelzen jedoch spitz sind; auch die Deckspelze ist fast stachelspitzig zu- gespitzt; bei *S^. ligidaris sind hingegen die Hüllspelzen fast ab- gestutzt stumpf, die Deckspelze spitz, von der Seite zusammen- gedrückt. Auffallend ist die Länge der Ligula im Verhältnis zu den so kurzen Blättern. Die ganze Pflanze ist offenbar auf dem Boden hingestreckt wie der in Mexico einheimische Sp. repens, den sie auf den Anden von Ecuador vertritt. Oesterr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1902. 5 58 63. Sporobolus j^citulus Hack. Annuus. Culmi stricte erecti, 1— 2dmalti, teretes, glaberrimi, 2 — 3-iiodes, nodo superiore in Y^ inferiore culmi sito, parce ramu- losi V. siraplices. Folia in basi culmi aggregata: vaginae laxae, sub- corapressae, internodia superantes, parce ciliatae; ligulae brevis- siraae, ciliares; laminae e basi rotundata lineari-lanceolatae, sensim acutatae. ad 3 cm lg., 3— 4 mm lt., planae, patulae, rigidulae, mar- gine pilis rigidis longis basi tuberculatis parce obsitae, nervis crassiusculis non prominentibus percursae, supra scaberulae, virides. Panicula oblonga v. lineari-oblonga v. fere linearis, patula, densi- flora, 6— 9 cm lg., 1'5 — l"8cm lata, rhachi ramisque subteretibus glaberrimis, bis verticillatis (circ. quinis) erecto-patulis subcapillari- bus 1 — 1*5 cm longis internodio rhacheos superposito longioribus. in Vi — V2 inferiore indivisis dein ramulos brevissimos 1 — 2-spicu- latos edentibus, spiculis contiguis, quam pedicelli sublongioribus subaequaliter dispositis. Spiculae lanceolatae, acutae, 2 mm lg., brunneae, glaberrimae : gluma I spicula duplo brevior, subulato-Ian- ceolata, enervis; II. spiculam aequans elliptico-lanceolata, acuta, tenuiter uninerns; III. Ildae simillima, palea glumam aequans, late oblonga, obtusa, subenervis, secundum longitudinem dorsi sulcata. in sulco tenuissiraa, itaque procedente maturitate in lobos 2 acutiu- sculos ± profunde fissa. Caryopsis obovata, a latere leviter com- pressa, 2'5mm lg., castanea, embryone dimidiam caryopsin sub- superante. Madagascar: Imerina, in litore tluminis. Hildebrandt nr. 3996; — Oongo prope Goma in arenosis ad vias; Hens nr. 297. Im Bau der Aehrchen steht diese Art dem Sp. cUiatus Presl so nahe, dass ich geschwankt habe, ob ich sie als Subspecies des letzteren oder als eigene Art auffassen soll; aber der ganze Habitus und der Bau der Eispe ist doch zu verschieden, um beide zu einer Art zu vereinigen. S}). ciliatus hat eine schmal lineale, unter- brochene Eispe, deren Zweige meist kürzer sind als das darüber- stehende Internodium der Eispenachse und die derselben anliegen oder nur wenig von ihr abstehen ; sie stehen nur zu 1 — 3 an jedem Knoten. Die Eispe von Sp. patulus hingegen ist offen, viel breiter, mit längeren, abstehenden Zweigen etwa zu 5 an jedem Knoten. Bei Sp. ciliatus ist die I. Spelze nur Y3 so lang als das Aehrchen, bei patulus halb so lang. 64. Agrostis valdiviana Hack, Perennis, laxe caespitosa; culmi breviter ascendetes, 10 — 15 cm alti, graciles, teretes, glaberrimi, apice longo denudati, 2-nodes. simplices. Vaginae internodia superantes, laxiusculae, glaberrimae: ligulae oblongae, 2' 5 mm lg., obtusiusculae, denticulatae ; laminae anguste lineares, saepius complicatae, ad 5 cm lg., statu comphcato 0*7 mm latae obtusae, suberectae, rigidulae, glaberrimae, nervis paucis supra prominulis. Panicula brevis, oblonga, contracta, densa sed non spiciformis, 4 cm lg., rhachi ramisque laevibus, his binis. 59 suberectis, primario paniculain dimidiam subaequante, in Y3 — Y., inferiore nudis, dein raraulos secundarios tertianosve brevissimos 1 — paucispieulatos edentibus, spiculis versus extremitates ramorum confertis, imbricatis, subterrainalibus pedieellura duplo superanti- bus. Spiculae lanceolatae, 3 mm lg., violascentes : gluraae steriles aequales lanceolatae acutae, 1-nerves, carina aculeolato-scabrae : gluma fertilis sterilibus V4 brevior, ovali-oblonga, obtusa brevissime irregulariterque denticulata, mutica v. supra medium dorsi aristulam rectam glumas vix superantem exserens, tenuissime 5-nervis, glaber- rima nisi callo minutissime parceque puberula. Palea nuUa. Caryopsis lineari-oblonga, 1*5 mm lg., ventre manifeste sulcata, embryone vix V2 caryopsin aquante. Chile: in pratis andinis Yaldiviensibus ad 1600 — 1800 ra s. m. leg. Neger (sub noraine Ä. nanae Kth. communieavit.). Die verwandte A. nana weicht schon habituell sehr ab durch die kurzen, meist kaum aus dem dichten Rasen der Blätter hervorragenden Halme, die ganz kurze, ährenförmige, dicht ge- drängte Rispe, welche weit ärmer an Aehren ist, endlich durch die derbhäutigen, im oberen Theile nicht bloss auf dem Kiele, sondern tiberall rauhen Hüllspelzen. 65. Agrostis hacillata Hack. Perennis, caespitosa. Culmi gracillimi, 2 — 3 dm alti, teretes, glaberrimi, binodes, simplices. Folia glabra; vaginae arctae, inter- nodiis breviores; ligulae foliorum innovationum 2'5 — 3 mm lg., lanceolatae, acutae, foliorum culmeorum subbreviores, obtusae, denti- culatae; laminae foliorum innovationum convolutae, tenuiter sectaceae V. capillares (diam cc. 0"25ram), acutiusculae, ad 6 cm lg., moUes, laeves. foliorum culmeorm breviores, latiores, planiusculae v. sub- convolutae. Panicula ovata, patentissima, lucida. rhachi ramisque laevibus, his 3 — 5nis seraiverticillatis in Vs — V2 longitudinis ramu- losis, ramulis capillaribus etiam fructiferis patentissimis, flexuosis et arcuatis. Spiculae pedicellis quam ipsae dimidio v. duplo longioribus laevibus fultae, lanceolatae, l'6ram lg., demum brunescentes : glumae steriles aequales, lanceolato-oblongae, acutiusculae. 1-nerves. carina laeves; gluma fertilis sterilibus pauUo brevior, ovali-oblonga, truncata, minutissime erosula, mutica, glabra (etiam callo), obsolete 5-nervis; palea glumam aequans, lineari-oblonga, obtusa, integra. binervis. Processus rhachillae baciUiformis acutatus, inferne minute ciHolatus apice glaber Ys — Vi glumae fertilis aequans. Costarica: Cerro de la Muerte (3100m), leg. Pittier nr. 10.477. Verwandt mit A. aequivalvis Trin., für welche Art Grisebach in Ledebour, Fl. Rossica IV. 436 die Section Fodagrostis („ru- dimentum floris secundi stipitiforme. Palae subaequales") begründet hatte, die dann von Bentham in Benth. & Hook. Gen. PI. III. 1153 zu Deyeuxia gezogen wurde. Fodagrostis verhält sich nämlich zu Euagrostis (Griseb. 1. c.) wie Beyeuxia zu Calamagrostis ; in beiden Fällen ist die Trennuno- eine künstliche und es finden sich 60 zahlreiche Mittelforraen ; auch unter den Agrostis- Arten ist das Vorhandensein eines Achsenfortsatzes viel häufiger, als man aus den Beschreibungen ersehen kann, und ich habe schon 1877 in dieser Zeitschrift (Nr. 12) darauf hingewiesen, dass er bei A. castel- lana bald vorkommt, bald fehlt. Bei A. hacillata freilich' ist er so stark entwickelt wie sonst bei keiner Agrostis- kxi; bisweilen erreicht er Y^ der Länge der Deckspelze und ist nur am Grunde schwach und kurz gewimpert, an der Spitze kahl. Von A. aequivalvis sagt Trinius, dass das „Eudiment" Vs ^^^ Deckspelze gleichkomme und an der Spitze kurz behaart sei. Uebrigens unterscheidet sich A. aequivalvis von unserer Art durch flache, etwa 2 mm breite Blätter, fast doppelt so grosse (3 mm lange) Aehrchen, den be- haarten Callus und die spitze Deckspelze. 66. Agrostis JPittieri Hack. Perennis, densi caespitosa. Oulmi ascendentes, 3 — 5 dm alti, graciles, teretes. glaberrimi, 2-nodes, simplices. Folia glabra: va- ginae internodiis breviores, arctae, laeves ; ligulae obtusae, 2 — 4 mm \g., saepe fissae ; lanimae foliorum innovationum involutae, setaeeae vel fere capillares (diam. 0'3— 0-5mm), 6 — 10cm lg., flaccidulae, scabrae, culmeae breviores, planae, 1 — 1*5 mm lt., utrinque seabrae. Panicula lineari-oblonga, 10 — 12 cm lg., contracta, laxiuscula, rhachi laevi, ramis 3— 5nis subcapillaribus suberectis scabris inaequalibus, longioribus circ. 5 cm lg. in Vs inferiore indivisis, dein raraulos secundarios pauei-v. unispiculatos erectos procreantibus, spiculis secus ramos subaequaliter dispositis vix contignis, quam pedicelli subterminales parum v. subduplo longioribus. Spiculae lineari-lan- ceolatae, 3 — 3*5 mm lg., livide violascentes, glabrae: glumae steriles subaequales, lanceolatae, acutae, 1-nerves, carina aculeolato-scabrae; gluma fertilis sterilibus diiplo brevior, late oblonga, obtusa, 5-nervis, 4-denticulata, denticulis exterioribus propter nervös exeurrentes mucro- nulatis, praeter callum antice brevissime parceque pilosulum glabra, e medio v. infra medium dorsi aristara exserens tenuem rectamscabram e giumis haud eminentem. Palea gluma subtriplo brevior, oblonga. obtusissima, hyahna, enervis. Rhachilla ultra florem non producta. Costarica : in monte ignivomo Poas : ad latera montis loco dicto Potero del Alto (2461m) Pittier nr. 334, 2985; ad lacuni superiorem (2600 m), Pittier n. 790. Verwandt mit A. varians Trin., deren Deckspelze jedoch un- begrannt und nur wenig kürzer als die Hüllspelzen ist ; auch ist ihre Spitze nur stumpf, nicht gestutzt und ohne Zähne und Spitz- chen; die Blattscheiden überragen die Halmglieder. Die von Fournier in PI. Mex. Enum. IL p. 95 beschriebene A. tacubayensis scheint im Blütenbau mit unserer Art nahe übereinzustimmen, doch wird nicht gesagt, ob die Deckspelze begrannt oder wehrlos ist; die Rispe wird als sehr ausgebreitet, mit einzelstehenden Aesten beschrieben, während sie bei A. Pittierl zusammengezogen und mit zu 3 — 5 gestellten Aesten versehen ist. 61 67. Agrostis Sodiroana Hack. PereDDis, caespitosa. Culmi erecti, 3 — 4 dm alti, graciles, flaccidi, teretes, glaberrirai, 3 — 4-nodes, simplices, ad paoiculam usque foliati. Folia glabra: vaginae internodiis breviores, teretes, laxiusculae, laeves; ligulae oblongae, 4 — 5 iura lg., obtusae, saepe lacerae; laminae e basi subaequilata lineares, acutissiraae, ad 20 cm lg., 3 mm lt., planae, flaccidae, virides, utrinque scabrae, margiue scaberriraae, nervis crassiusculis vix prorainulis percursae. Panicula ampla, obovata, circ. 23 cm longa, basi vagina summa inclusa, laxis- sima, patens, siibnutans, rhachi ramisque scabris, bis tenuiter fili- formibus v. capillaribus verticillatis (verticillis inferioribus ad 8-meris), priraariis circ. 12 — 14 cm longis, omnibus ad Ys usque nudis et indivisis, dein ramulos secundarios, bis tertiauos procreantibus, ter- tianis 3— 6-spiculatis, spiculis versus extremitates ramorum con- gestis subcontiguis, quam pedicelli apice clavati plerumque brevi- oribus, raro longioribus. Spiculae (dum clausae sunt) lineari-lanceo- latae, mox et constanter valde biantes, 2*5 mm Ig., viridulae. Glumae steriles aequales, anguste lanceolatae, acutissimae, l-nerves, carina scaberriraae ceterum dorso superne scabrae; gluma fertilis sterilibus paullo brevior, late oblonga, obtusa, biloba, 5-nervis, nervis non excurrentibus, callo utrinque fasciculo pilorum minutoruTn barbu- lato, in Yg superiore juxta margines pilis longiusculis obsita, in 7^ superiore dorsi aristam exserens rectam tenuem scabram glumas steriles dimidia eorum longitudine superantem. Palea gluma Yj brevior, oblonga, obtusa, bidentula, 2-nervis, inter nervös approxi- matos sulcata. ßhachilla non producta. Antberae 3, 0*4 mm lg. Ecuador: in locis dumetosis lateris occidentalis montis Picbincha leg. A. Sodiro. Eine sebr elegante Art, die unter den amerikanischen Arten keine nahen Verwandten hat; habituell und im Bau der Rispe er- innert sie wohl an A. montevidensis Nees, aber dieser mangelt die Vorspelze, und die Deckspelze ist ganz kahl. Hingegen ist dieselbe bei A. Sodiroana nicht bloss an dem Callus sehr kurz büschel- förmig behaart, sondern auch an den Seiten gegen die Bänder zu mit längeren Haaren locker besetzt, was an den meist weit ge- öffneten Aehrchen sofort auffällt. Solche Behaarung ist bisher bloss bei Arten der alten Welt, besonders bei den im Himalaja wachsenden A. ciliata Trin., A. pilosula Trin. etc. beobachtet, und zwar ist sie bei diesen beträchtlich stärker als bei A. Sodiroana; die erwähnten asiatischen Arten sind von letzterer durch die breit eiförmige ßispe (bei A. Sodiroana ist sie am Grunde verschmälert, verkehrt eiförmig) und die viel stärkere und tiefer entspringende ßückengranne verschieden. — In der schon bei Aphanelytrum erwähnten Aufzählung der Gramineen von Ecuador von Sodiro (Ann. Univers. Quito 1889) hat dieser den von mir ihm mit- getheilten Namen A. Sodiroana in A. Floresii Sod. (zu Ehren des damaligen Präsidenten der Republik) umgeändert. Da jedoch dieser Name ohne jede Beschreibung und ohne Hinweis auf in 62 SamraluDgen verbreitete Exsiccaten gegeben wurde, so besitzt er keine Giltigkeit und ich halte meine ursprüngUche Benennung aufrecht. In eben jener Aufzählung wird auch eine A. Hackelii Sodiro {A. qiiitensis Hack, in litt.) ohne Beschreibung erwähnt, welche nach meinen späteren Untersuchungen mit A. virescens Kunth, wie sie Trinius in Mem, Ac. St. Petersb. ser. 6, vol. 6 (1841) p. 74 beschreibt, identisch zu sein scheint; allerdings weicht diese Beschreibung in mehreren Stücken von der des Autors (Kunth) bedeutend ab, obwohl auch Trinius angibt, ein Original-Exemplar gesehen zu haben. Ich kann diese Confusion ohne Vergleich eines authentischen Exemplares nicht lösen und werde auch dann erst entscheiden können, ob die A. Hackelii Sod. mit Ä. virescens Kunth zusammenfällt oder nicht. Plantae Karoanae amuricae et zeaensae. Von J. Freyn (Smichov). (Fortsetzung.) i) 375. Potentilla supina L. forma clecumbens. Zejsk., an feuchten, wüsten Orten, Juli 1899 häufig. 319. P. norivegica L. — Zejsk., an feuchten Gebüschrändern nur in wenigen Stücken gefunden. Juli 1899. — Die Grundblätter meiner Exemplare fehlen; es scheint jedoch die var. a. Turcz. fl. baic.-dah. vorzuliegen. 128. P. ternata Freyn n. spec. e sect. Potentillastrum Turcz. , gracilis flagellaris, inferne parce setulosa superne molliter adpresse pilosula, caudice crasso nigro vestigiis foliorum nigricatis partim laceratis obtecto fibras radicales nigras tenues et crassiusculas edente, flagellis intravaginalibus ijrocwnhentihus fhxuosis flaccidis sparse fohosis subangulosis, foliis ternatis, radicalibus petiolo filiformi cana- liculato saepe longissimo suflfultis, foliolis sessilibus rhombeo-ellip- ticis vel late oblongis a basi vel a medio ad apicem grosse argu- teque serrato-dentatis supra viridibus subtus pallidioribus et reti- culatis nunc utrinque parce adpresse-setulosis nunc supra glabris; foliis flagellaribus et caulinis radicalium conformibus sed minoribus ab infimis breviter petiolatis ad summa sessilia bracteaeformia sensim diminutis, stipuhs inter se liberis petiolo basi utrinque adnatis parte libera herbaceis integerrimis eUipticis acutis vel in lobulas 2—3 ovato-lanceolatas fissis; cauHbus e basi plus minus procumbente adscendentibus filiformibus teretiusculis substriatis parce foliosis basi nudis apice cyma pauciflora terminatis, pedunculis filiformibus basi bracteatis, floribus parvis, calycinis lobis extimis ovato-oblongis acutis, intimis oblongis obtusiusculis extimorum hreviorihiis et angustiorihus, toro breviter hirsuto, corolla lutea calyce duplo sesqui- 1) Vgl. Jahrg. 1901, Nr. 9, S. 350, Nr. 10, S. 374, und Nr. 11, S. 436; Jahrg. 1902, Nr. 1, S. 15. 6a loDgiore, petalis obovatis subemarginatis basi UDguiculatis, stamini- bus basi hirsutiusculis calyce duplo fere brevioribus, ovariis laevibus glahris in stylum rigidum teretiusculum apice truncatum abeuntibus, nuculis ignotis. "4-. Junio. Syn. P. fragarioides y. ternata Maxim, diagn. plant. Japon. et Mandseiiur. XV. p. 159. Blagowjestschensk: in dumetis udis, Junio 1898 leg. F. Karo (exs. 128). Dimensiones; Flagelli usque 13, caules 10 cm longi, vix semimillimetrum crassi, petioli foliorum basilarium usque 10-centi- raetrales, caulinorum et flagellarum 5 — 10 mm longi ; foiiola foliorum radicalium maxima a me visa 17X9 et 24 X 8 mm longa lata; pedunculi 8 — 20mm longi; calyx 6-5, corolla 12mm diametro. Ich glaube nicht fehlzugehen, wenn ich meine Pflanze mit P. fragarioides y. ternata Maxim. 1. c. identificiere und ihren Namen hienach ableite zumal dieser in Ansehung der zu vergleichenden Arten äusserst treffend ist. Habituell sieht P. ternata ganz so aus, wie eine feine, fast kahle P. fragarioides L., doch ist sie von letzterer sogleich durch dreizählige (nicht gefiederte) Blätter zu unterscheiden. Die Flagellen scheinen zur Blütezeit nicht immer deuthch entwickelt zu sein, bilden aber ein weiteres (meiner Ansicht nach die wirkliche Verwandtschaft verrathendes) Unterscheidungs- Merkmal. Auch sind die äusseren Abschnitte des Kelches der P. ternata erheblich länger als die inneren (nicht diesen gleich lang wie bei P. fragarioides L.), die Ovarien sind kahl (nicht zottig) und die Griffel unten nur kurzhaarig (nicht zottig). In Eücksicht auf die Gesammtheit ihrer Merkmale scheint mir P. ternata trotz ihrer der P. fragarioides L. so ähnlichen Tracht vielmehr der P. flagellaris Willd. verwandt. Von dieser ist sie jedoch, auch ab- gesehen von ihren nur drei- (nicht fünf-) zähligen, zwar grob- (aber nicht ungleich lappig-) gezähnten Blättern, schon dadurch fundamental verschieden, dass sie von Cymen geendigte Stengel entwickelt, während die Blüten der P. flagellaris W. einzeln in den Achseln der Flagellen stehen. Dieses Verhalten bedingt vor Allem die so verschiedene Tracht beider Arten, üebergänge von P. ter- nata m. in P. fragarioides L. sah ich absolut keine und halte solche trotz grosser habitueller Uebereinstimmung beider letzt- genannter Arten nicht für wahrscheinHch. 79, 336. P. fragarioides L. — Blag., in Waldwiesen und auf Hügeln, Juni 1898 häufig (79). — Zejsk., auf lichten Waldplätzen und Bergabhängen, Mai, Juni 1899 häufig (336). 54, 355. P. strigosa Fall. var. ß. Turcz., u. zw. eine Form mit sehr verkleinerten Blättern. Blag., in trockenen Waldwiesen, Juli 1898 (54); Zejsk., in trockenen Wiesen, Juli 1899, spärlich (355). — Die Blätter beider Formen sind vielpaarig mit tief fiederig- getheilten Fiedern, unterseits kreideweiss, oberseits dunkelgrün, fast unbehaart. Die Blätter gleichen also ganz jenen der P. tenella Turcz., sind aber 6 — 8- (nicht 3—4-) paarig. 64 356. P. viscosa Don forma rohusta Freyn in Oest. bot. Zeitschr. XLV, p. 313. Zejsk., in trockenen Wiesen, Juli 1899, nicht häufig. Die anderen von mir 1. c. angeführten Formen sind um Zejskaja Pristan bisher noch nicht beobachtet. — P, anserina L. a. communis Turcz. — Blag., an wüsten Orten, Juni— August 1898. [ — ], 114. P. flagellaris Willd. Dahurien. Nertschinsk: in schattigen Gebüschen bei Kirpitschnaja 1892 [ — ]; Blag., auf steinigen Anhöhen, Juli 1898, eine robuste, grossblättrige Form (114). 242. Agrimonia pilosa Led. — Blag., in Gebüschen gemein, Juli 1898. 352. Sanguisorha tenuifolia Fisch, a. angustüoha Freyn in Oest. bot. Zeitschr. XLV. p. 314. Zejsk., in nassen Wiesen, Juli 1899, in grosser Menge. 368. Filipendula palmata Maxim, de Spir. in Act. horti Petrop. VI. p. 246—247. Spiraea palmata Pall. fl. ross. I. tab. 27. S. digitata Willd. — Zejsk., in nassen Wiesen verbreitet. Juni, Juli 1899. — Die mir vorliegenden Exemplare gehören zu S. digitata ß. tomentosa Led. fl. ross. IL 18. [405], — , 432. Bosa cinnamomea L. d. dahurica Regel in Act. horti Petr. V. 325. Dahuria, Nertschinsk, in Gebüschen an den Ufern der Nertsch, Sommer 1892; hier eine Form, deren Blatt- Unterseiten reichlich drüsig und deren Blütenstiele kurz-stieldrüsig (nicht glatt) sind (exs. 405 der PI. Kar. dahur.). — Blag., in Ge- büschen, Juni 1898 ( — ), eine der vorigen genau gleiche Form; Zejsk., in Ufergebüschen der Seitenbäche der Zea, Juni 1899 zahlreich (432), eine Form mit kleineren, viel weniger drüsigen Blättern. 463. R. acicularis Lindl. a. typica Eegel 1. c. V. 303. Zejsk., in Bergwäldern, Juni 1899 spärlich. XXI. Spiraeaceae Max. 335. Aruncus Silvester Kostel. a. vulgaris Maxim. Act. hört. Petrop. VI. 170. Zejsk., in nassen Gebüschen und Waldwiesen, Juni 1899 gemein. 403. Spiraea media Schmidt. — Zej sk., auf Bergabhängen und an Waldrändern, Mai, Juni 1899 verbreitet. — Dies ist dieselbe Art, die ich in den Plantae Karoanae dahuricae als S. flexuosa aus- gegeben hatte. Da diese jedoch, ähnlich wie S. idmifolia Scop., kantige Zweige hat, während die Karo'schen Exemplare sämmtlich stielrundliche Zweige besitzen, so kann nur S. media vorliegen. Uebrigens sind sie der ungarischen Pflanze dieses Namens auch ganz ähnlich. 41. S. salicifolia L. «. lanceolata Tor. Gr. 1. florihus roseis Max. in Act. hört. Petrop. VI. 210. Blag., in Gebüschen nasser Wiesen, Juli 1898. 228. Sorharia sorhifolia A. Br. a). glabra Max. 1. c. p. 223. Blag., in Gebüschen und an Waldrändern, Juh 1898. — Der 65 Gattungsname ScMsonotiis Lindl. (1840) hat vor Sorbaria A. Br. (1864) weitaus die Priorität; nachdem ich jedoch die ton Maxi- mowicz behauptete Identität beider Gattungsnamen nicht nach- prüfen mag, so lasse ich mich in keine Neubenennungen ein, XXII. JPotnaceae Lindl. 132. Fyrus haccata L. ß. leiostyla Eupr. et Maxim. — Blag., in Gärten angepflanzt; wild in dieser Gegend nicht beobachtet. Blüten- fülle im Juni 1899. Die Früchte reifen im September und sind dann roth. XXIII. Onagraceae Juss. 892. Epilobium angustifolium L. a. /b^iositm Haussk. — Zejsk., in etwas nassen Wiesen, Juni — August 1899 in grosser Menge. 170. 412. E. palustre L. t't. adenopJwrtim Haussku. Monogr. p. 123. Blag., in Sumpfwiesen, hier mit lilafarbenen Blüten, Juli, August 1898 gemein (170), — Zejsk., in sumpfigen Bergwiesen mit weissen oder weisslichen Blüten, Juli 1899 häufig (412). 148. E. palustre L. %. mandschuriciim Hausskn. 1. c. p. 124. Blag.. in feuchten Gebüschen, lilafarben, Juli 1898, mit noch un- entwickelten Soboli. Sämmtliche diesmal und früher von Karo nach meiner Be- stimmung als Varietäten des E. palustre L. ausgegebenen Formen unterscheiden sich von dem echten E, palustre L. durch die Samen, Diese sind oben abgerundet und durchaus nicht verschmälert ; auch ist die liueale Samenfurche oben plötzlich rundlich erweitert und mit öhrchenförmigem, schmalem Saum umgeben, der über den sonst ganz stumpfen Samen an Stelle einer Spitze vorragt. Beide hier unterschiedenen Varietäten stimmen mit Haussknecht's Be- schreibung nicht vollkommen überein: bei der var. 0' sind die Drüsenhaare oft nur schwach entwickelt, die var. y, hat erheblich grössere, lilafarbene, nicht weissliche Blüten. Doch ist keine der ausgegebenen Formen selbstständig hinzustellen, wahrscheinlich sind aber alle zu einer einzigen, das E. palustre L. substituirenden amurischen Parallel -Art zu vereinigen, 283. Circaea alpina L. — Zejsk., in schattigen, nassen Berg- wiesen, JuU 1899 häufig. XXIV. Halorrhageae K, Br, 204, Myriopliyllum ussuriense Maxim, diagn, pl. Jap. et Mandsch, XV. 182, 183 — 4, M. verticillatum var, ussuriense Kegel fl. Ussur. tab, IV. Fig. 2—5. M. verticillatimi Turcz., Karo pl. Dahur, nr. 287, — Blag,, in Sumpfwiesen, JuH 1898. XXV. Lythraceae Juss. 85, Lythrum intermedium Led,, L. Salicaria a. glahrum Led, fl, ross. IL 127; L. Salicaria var, gracilior Turcz. fl. baic, dah, I, 426, Blag., in Sumpfwiesen, Juli 1898. — Eine, wie mir scheint, sehr mit unterscheidbare Rasse, die durch Kahlheit, schmale, 66 eilanzettliche, lang zugespitzte Blätter, lange, ruthenförmig ver- schmälerte Blütenstände und zum allergrössten Theile armblütige Quirle, somit durch die Tracht des L. virgatum L. ausgezeichnet ist und so wohl nur in Dahurien und im Amurgebiet und vielleicht auch in Nordchina vorkommt. Wenigstens gibt sie Turczaninow westlicher als in Dahurien nicht an. In meinem Herbar ist L. Salicaria aus ganz Europa von Spanien bis Süd-Eussland in ver- schiedenen Formen vertreten, aber keine dieser Formen zeigt Uebergänge zu L. intermediniiL XXVI. Crassulaceae Juss. 450. Orostacliys malacoplujlla Fisch. — Zejsk., hier bisher nur an einer einzigen Stelle einer trockenen Wiese im Juli 1899 in wenigen Exemplaren gefunden. 277. Sedum Aizoon L. f. major Freyn in Oest. bot. Zeitschr. XLV. 316. Zejsk., in Wiesen und auf Bergabhängen, Juli 1899 gemein. Die f. minor Freyn 1. c. fehlt in dieser Gegend ganz (Karo in sched.). 254. S. purpureum Lk. S. Telephinm ß. purpureum Max. diagn. pl. asiat. V. p. 752— 753. Blag., in Waldwiesen, JuU 1898. — Diese Pflanze hat dunkelpurpurne Blüten und ist gewiss ein und dasselbe mit nr. 21 der Plant, dahuricae F. Karos. Sie ist aber weder mit S. purpurascens Koch und noch weniger mit S. Fabaria Koch, die Maximowicz beide als Synonyme seiner Pflanze anführt, identisch. Wahrscheinlich ist die dahurisch-amurische Art gleich S. erythrostictum Miq. ; da ich aber weder eine Beschreibung dieser Pflanze noch Exemplare vergleichen kann, so lasse ich es bei dem von Maximowicz angewendeten, wenn auch ganz und gar un- richtigen Namen bewenden. 255, 384. S. pallescens Freyn in Oest. bot. Zeitschr. XLV. 317. Blag., in feuchten Wiesen, Juli, August 1898, sehen (255); Zejsk., in nassen Wiesen, Juh, August 1899 sehr spärhch (384) — von beiden Standorten mit der von mir aus Dahurien be- schriebenen Pflanze genau übereinstimmend. Zu erwähnen ist noch, dass die Stempel aller von mir gesehenen Exemplare röthlich-weiss sind; Staub- und Fruchtblätter sind grünhch- oder gelblich-weiss. S. alhoroseum Bak. ist nach der Beschreibung desselben in Maxim, diagn. pl. asiat. V. 751 — 752 eine von S. pallescens Freyn ver- schiedene Art. XXVII. Grossulariaceae DG. 290. Ribes nujrum L. — Zejsk. in nassen Gebüschen der Thäler, Juni 1899. 379. B. procmnhens Pall. fl. ross. IL 35 — 36, tab. 65. Zejsk., an sumpfigen Stellen der Bergwälder, Juni 1899, in Menge. — Die Blüten sind schwarzpurpurn, aussen dichtbehaart; die Beeren sind nach Karo in sched. so gross, wie eine grosse Erbse und werden gegessen. Die Abbildung in Pallas fl. ross. stellt die fruchttragende Pflanze dar; mir lagen nur blühende Exemplare vor. 67 288. R. rubrum L. var. glabelhim Midd., Maxim, prim. fl. amur. p. 118; B. rubrum L. var. d. Turcz. fl. baic. dah. I. 144. Zejsk., in Gebüschen der Thäler hie und da, Juni 1899. Die Blätter sind auch unterseits sehr schwach behaart. (Fortsetzung folgt.) Literatur - üebersicht ^). December 1901. Burgerstein A. Ueber das Keimverraögen von 10 — 16jährigen Getreidesamen. (Verhandl. der k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien. LI. Bd. S. 645-646.) 8". Korn und Weizen hatten nach 15 Jahren die Keimkraft verloren, während Gerste und Hafer zu etwa 75X keimten. Dalla Torre C. G. von und Harms H. Genera Siphonogamarura ad Systema Englerianum conscripta. Fase. IV. Leipzig (W. Engelmann). 4^ S. 241—320. Hansgirg A. Ueber die phyllobiologischeu Typen einiger Phane- rogamen-Familien. (Sitzungsberichte der kgl. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften in Prag. 1901.) 8°. 38 S. — — Ueber die phyllobiologischeu Typen einiger Fagaceen, Moni- miaceen, Melastomaceen, Euphorbiaceen, Piperaceen und Ohloran- thaeeen. (Bot. Centralblatt. Beihefte. Bd. X. Heft 7.) 8^ 23 S. In einer früheren Abhandlung (Zur Biologie der Laubblätter; 1900) hat der Verf. eine grosse Anzahl von Blatttypen festgestellt, wie solche in Anpassung an die verschiedensten oekologischen Factoren zur Entwicklung kommen. In den vorliegenden Abhandlungen veröffentlicht er nun die Er- gebnisse, zu denen eine diesbezügliche Eevision mehrerer Familien führte. In der ersterwähnten Abhandlung werden behandelt : Urticaceen und Mora- ceen, Eubiaceen, Myrsinaceen, Compositen, Solanaceen, Boraginaceen, Big- noniaceen, Apocynaceen, Ericaceen, Verbenaceen, Polygonaceen, Ulmaceen, Myrtaceen, Theaceen, Marcgraviaceen, Guttiferen, Cistaceen, Malpighiaceen, Ochnaceen, Rutaceen, Onagraceen, Sapindaceen, Simarubaceen, Burseraceen, Saxifragaceen, Salicaceen, Liliaceen, Bromeliaceen, Palmen, Araceen; die zweit- erwähnte Abhandlung bespricht die im Titel genannten Familien. Wenn auch die oekologische Deutung vieler Blattformen noch eine controverse und keineswegs bewiesene sein dürfte, so enthalten doch jedenfalls die Abhand- lungen ein sehr reiches, in oekologischer und entwicklungsgeschichtlicher Hinsicht sehr werthvoUes Materiale. Hecke L. Die Bacteriosis des Kohlrabi. (Zeitschrift für das Land- wirthschaftliche Versuchswesen in Oesterr.) Separatabdruck. 8". 21 S. 1 Taf. (1902.) — ~ Vorversuche zur Bekämpfung des Brandes der Kolbenhirse {Ustilago Crameri auf Setaria Italica). (Zeitschrift für das land- wirthschaftl. Versuchswesen in Oest.) Separatabdr. 8°. 7 S. (1902). 1) Die „Literatur-Uebersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich- Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die ßedaction. 68 Die ersterwähnte Abhandlung betrifft eine durch Pseudomonas cam- pestris hervorgerufene Erkrankung des Kohlrabi (Brassica oleracea f. gongylodes) ; die genannte Bacteriacea war in Oesterreich noch nicht beob- achtet worden und auf der erwähnten Nährpflanze überhaupt noch nicht. Durch umfassende Infectionsversuche stellte der Verf. den Verlauf der Er- krankung, den Gang der Infection und die Identität der Krankheit mit dem amerikanischen „black rot der Cruciferen" fest- Die zweite Abhandlung erbringt den Nachweis, dass eine Behandlung des Saatgutes mit Formalin eine wirksame Bekämpfung der durch Ustilago Crameri auf Setaria italica hervorgerufenen Erkrankung ermöglicht. Kronfeld M. Weihnachtsgrün. Kulturhistorische Streifzüge. (Frem- denblatt, Nummer vom 25. Dez. 1901. V. Beilage.) Matouschek F. üeber eine merkwürdige Windbestäubung bei der Eibe. (Deutsche botan. Monatsschrift. XIX. Jahrg. Seite 177-179.) 8". — — Beiträge zur Moosflora von Tirol und Vorarlberg. I. (Berichte des Naturwissenschaftlich-medicinischen Vereins in Innsbruck. XXVI. Jahrg.) Sep. 8«. 21 S. Neu ist: Amhli/stegiitm filicinum var. subsimplex Mat. Murr J. Die Gräberflora der Innsbrucker Umgebung. (Deutsche botan, Monatsschrift. XIX. Jahrg. S. 179—185.) 8*^. Nemec B, Ueber das Plagiotropwerden orthotroper Wurzeln. (Be- richte der deutschen botan. Gesellschaft. XIX. Bd. S. 310 — 313. 5 Abb.) 8". Die Bedeutung der fibrillären Structuren bei den Pflanzen. (Biologisches Oentralblatt. XXI. Bd. S. 529-538.) 8°. — — Ueber centrosomenähnhche Gebilde in vegetativen Zellen der Gefässpflanzen. (Berichte der deutschen botan. Gesellschaft. XIX. Bd. S. 302—310.) 8°. 1 Taf. Verf. hat Gewebe zahlreicher Gefässpflanzen auf das etwaige Vor- kommen von Centrosomen untersucht. Er konnte solche nicht nachweisen, er hat aber in Wurzelspitzen einiger Farne Gebilde gefunden, welche in entfernte Beziehungen zu Centrosomen gebracht werden könnten, und in Wurzelspitzen einiger phanerogamer Pflanzen Gebilde constatiert, welche Cen- trosomen vortäuschen könnten, obzwar sie mit solchen nichts zu thun haben. Prowazek S. Notiz über die Ütricularia-Bhsen. (Verhandl. der k. k. zool. -botan. Gesellschaft in Wien. LI. Bd. S. 648—651. 11 Fig. im Texte.) 8». Sterneck J. von. Monographie der Gsitiung Aledorolophus. (Ab- handl. der k. k, zool. -botan. Gesellschaft in Wien. I. Bd. 2. Heft.) Wien (A. Holder). Lex.-8*'. 150 S. 3 Karten, Textill, und 1 Stamm- baum. Neu beschrieben sind: AlectorolopJms Ponticus Sterneck, A. medi- terraneus Stern., A. deminutus Stern., A. divaricatus Stern., A. Songaricus Stern., A. simplex Stern., A. arcticus Stern, und A. pacificus Stern. Uebersicht der in Oesterreich-Ungarn vorkommenden Arten : A. Alec- torolopJms (Scop.) Stern, Tirol, Kärnten, Krain, Steiermark, Salzburg, Ober- und Niederösterreich, Böhmen, Ungarn; — ssp. medius (Rchb.) Stern. Ober- Oesterreich; — ssp. buecalis (Wallr.) Stern. Im ganzen Verbreitungsgebiete der Hauptart. — A. patulus Stern. Salzburg, Oberösterreich. — A. ellipticus Hausskn. Tirol. — A. Facchini (Chab.) Stern. Tirol, Salzburg. — A. Freynii (Kern.) Stern. Istrien, Krain, Tirol, Kroat. Litorale. — A. Sterneckii Wettst. Tirol. — A. glandulosus (Simonkai) Stern. Ungarn, Bosnien, Hercegovina. 69 — Ä. albreviatus (Murb.) Stern. Bosnien. — A. Ärvernensis (Chab.) Stern. Hercegovina. — A. orifugus (Chab.) Stern. Bosnien. — A. Songeoni (Chab.) Stern. Tirol. — A. major (Ehrh.) Rchb. Böhmen, Schlesien, Salzburg, Ober- und Niederösterreich, Galizien, Ungarn, Bosnien, Hercegovina. — A. mon- tanus (Sauter) Fritsch. Böhmen, Mähren, Schlesien, Ober- und Niederöster- reich, Salzburg, Ungarn. — A. Borbasii Dörfl. Ungarn. — A. pulcher (Schumm.) Wimm. ßiesengebirge, Gesenke, Karpathen. — A. elatiis Stern. Gesenke, Karpathen. — A. alpinus (Baumg.) Stern. Siebenbürgen. — A. erectus Stern. Ungarn. — A. suhalpinus Stern. Tirol, Salzburg, Ober- und Niederösterreich, Steiermark, Krain, Istrien, Ungar. Litorale, Bosnien. — A. Simplex Stern. Tirol, Niederösterreich, Salzburg, Steiermark, Istrien, Ungar. Litorale. — A. lanceolatus (Kov.) Stern. Tirol, Salzburg, Ober- und Niederösterreich, Steiermark, Kärnten. — A. gracilis (Chab.) Stern. Tirol. Salzburg. — A. angustifolius (Gmel.) Heynh. Tirol, Salzburg, Ober- und Niederösterreich, Steiermark, Kärnten, Krain, Küstenland, Ungar. Litorale, Bosnien. — A. pjraesignis Beck. Hercegovina. — A. Dinaricus (Murb.) Stern. Hercegovina. — A. asperulus Murb. Hercegovina. — A. Illyricus Beck. Bosnien. — A. minor (Ehrh.) Wimm. et Grab. Tirol, Steiermark, Salzburg, Niederösterreich, Böhmen, Mähren, Galizien, Istrien, Ungarn, Bosnien, Her- cegovina. — A. rusticulus (Chab.) Stern. Tirol. — A. stenophyllus (Schur) Stern. Steiermark, Ober- und Niederösterreich. — A. piiberulus [= A. Alec- torolophus X major] Fritsch. Salzburg. — A. fallax [= A. major X minoi'] (Wimm. et Grab.) Stern. Ungarn. Die vorliegende Monographie bringt nicht nur eine auf eingehenden Studien beruhende Klarstellung der ganzen Gattung, sondern insbesondere auch ein sehr werthvolles Materiale für descendenz-theoretische Studien. Verf. selbst hat die Ergebnisse seiner Untersuchungen in diesem Sinne ver- werthet und damit seine Monographie zu einer überaus werthvollen, auch von allgemeinen Gesichtspunkten aus wichtigen Arbeit gestaltet. Noch einige solche Monographien und die Forschungen betreffend die Neubildung von Arten im Pflanzenreiche werden auf einem ganz anderen, viel beweiskräftigeren Materiale fussen als bisher. Wiesner J. Biologie der Pflanzen. 2. Aufl. Elemente der wissen- schaftlichen Botanik. III. Bd. Wien (A. Holder). 8°. 340 S. 78 Abb. 1 Karte. Seit der ersten Auflage des vorliegenden Lehrbuches sind 12 Jahre verflossen und die gewaltigen Fortschritte, welche die bebandelte Disciplin in diesem Zeiträume aufzuweisen hatte, spiegeln sich in der veränderten Form, in der dieses Lehrbuch wieder erscheint. Ueberall sind, dies sei gleich hervorgehoben, neuere Untersuchungen in einem, dem Plane des Werkes entsprechenden Umfange verwerthet. Die Bedeutung des vorliegenden Lehr- buches liegt nach Anschauung des Ref. insbesondere in drei Momenten. Zu- nächst gibt es kein zweites Lehrbuch in deutscher Sprache, welches die Hauptfragen der Biologie in so kurzer und kritischer Fassung darstellt, dann hat es der Verf. in hervorragendem Masse verstanden, die speciell oekologischen Fragen in innigem Zusammenhange mit allen einschlägigen Wissensgebieten (also mit Physiologie, Pflanzengeographie etc.) zu behan- deln und dieselben damit über das so häufig zu beobachtende dilettanten- hafte Niveau erhoben, drittens bat das allgemein bekannte pädagogische Genie des Verfassers den oft der Darstellung Schwierigkeiten bereitenden Stoff in überaus klarer und übersichtlicher Weise verarbeitet. Dass in ein- zelnen Fragen andere Forscher abweichender Anschauung sein können, ist bei einem Gegenstande, wie der behandelte, selbstverständlich. Der reiche Inhalt des Buches sei im Folgenden kurz angedeutet. Die Einleitung bringt die Besprechung einer Reihe wichtiger allgemein bio- logischer Fragen, so Umgrenzung und Methodik der Disciplin, Unterschied zwischen Organismen und Anorganismen, En- und Epharmonie der Orga- nismen, Ursachen der Lebensprocesse, Wesen und Erklärung der Anpassung, Pflanze und Thier etc. Der erste Abschnitt (S. 17—148) behandelt die 70 Biologie der vegetativen Processe, also das Individuum, die biologischen Haupttypen, Anlage, Umgestaltung und Richtung der Organe, sowie deren Polarität und Correlationen, ferner die Rhythmik der Vegetationsprocesse, das Keimen, Vegetieren, Blühen und Fruchten, Ruheperioden mit ihren Begleiterscheinungen. Ausführliche Behandlung finden die Anpassungser- scheinungen an äussere Vegetationsbedingungen und andere Organismen, ferner speciflsche Einrichtungen, (Schutzeinrichtungen, Klettereinrichtungen, Verbreitungsmittel etc.) sowie die Erscheinungen der Reproduction. Capitel über Lebensdauer und Vitalität beschliessen diesen Abschnitt. Im zweiten Abschnitte (S. 149—195) findet die Biologie der Fortpflanzung ihre Be- handlung. Die mannigfaltigen Einrichtungen der Blüten, die Befruchtungs- vorgänge, Schutzeinrichtungen der Blüten und der Ersatz der Blütenfunction durch Apogamie werden eingehend besprochen. In ungezwungener Weise schliesst sich im dritten Abschnitt die Behandlung der Verbreitung der Pflanzen an, eine kurze Darlegung der Hauptlehren der Pflanzengeo- graphie. Der vierte Abschnitt behandelt unter dem Titel „Die Entwick- lung der Pflanzenwelt" die Grundzüge der Descendenztheorie. Wir finden hier lichtvolle, gewiss auch Nichtbotanikern erwünschte Ausführungen über die descendenztheoretischen Probleme und die bisherigen Versuche ihrer Klar- stellung. Der folgende Anhang: „Die historische Entwicklung der Botanik" bildet nicht so sehr den Schluss des vorliegenden Buches, als vielmehr den des Gesammtwerkes, dessen zwei vorhergehende Bände bekanntlich Anatomie und Physiologie, Organographie und Systematik behandeln. Die ausführlichen Noten auf S. 314—329 bringen Literaturnachweise. Allescher A. Fungi imperfecti. Rabenhorst's Kryptogamen- flora von Deutschland. Oesterreich und der Schweiz. 2. Aufl. 1. Bd. VlI. Abth. Leipzig (E. Kumraer).8''. Mk. 2-40. 79. Lieferung. Umfasst die Gattungen: Hendersonula, Camarosporium, Cytosporium, Dichomera, Zythia, Libertiella, Roumegtieriella, Pleosporopsis, Chaetozythia, Collacystis, Sphaeronaemella, Fseudodiplodia, Stagonopsis, Pseudostictis, Chiastospora, Trichocrea, Wiyncliomyces und Polystigmina. 80. Lieferung. Inhalt: Bearbeitung der Gattungen Leptothyrium, Pig- gotia, ActinotJiecium, Leptostroma, Labrella, Sacidium, Melasmia, Trieho- phila, Pirostoma, Leptothyrella, Diplopeltis, Discosia und Entomosporium. 81. Lieferung. Inhalt: Bearbeitung der Gattungen Lahridium, Acti- nothyrium, Melophia, Brunchorstia, Leptostromella, Cliaetopeltis, Go- droniella, Excipula, Heteropatella, Dothichiza, Leinalis, Catinula, Dis- cula, Sporonema, Pleococcum, Psilospiora, Amerosporium, Dinemasporium. Polynemä, Phaeodiscula, JJiscella, Pseudopatella, Excipulina, Pilidium, Taeniophora, Excipwlaria, Schizothyrella, Protostegia, Pseudocenangium, Ephelis, Amphispormin , Coccobolus, Endotrichum , Microsticta und Hainesiä. Ascherson P. und Graebner P. Synopsis der mitteleuropäischen Flora. Leipzig (W. Engelraann). 8°. 14. u. 15. Lief. VI. Bd. S. 81 — 240. Fortsetzung des VL Bd.: Bosaceae, speciell die Gattung Bosa, bearbeitet von R. Keller. 16. u. 17. Lieferung. IL Bd. S. 545 —704. Inhalt: Festuceae: Festucinae (Schluss), Graphephorinae, Cynosurinae, Brominae. Hordeeae: Hordeinae. Baurag artner G. Das Ourfirstengebiet in seinen pflanzengeo- graphischen und wirthschaftl. Verhältnissen. Inaugural-Disser- tation. (Jahresbericht der St. Gallischen Naturwissenschaftlichen Gesellsch. 1901.) 8". 244 S. 1 Karte. Belli S. Observations critiques sur la realite des espeees en nature au point de vue de la systeraatique des vegetaux. Turin. (Oh. Clausen). 8°. 88 S. 71 Botany ofthe Faeröes based upon Danish Investigations. Part 1. Copenhagen (Published by Aid ofthe Carlsberg Fund). Lex.-S". 340 S. 10 Taf. und 50 Fig. im Texte. Inhalt: Historische Notizen von E. Warming. — Phanerogamen und Pteridophyten, bearbeitet von C. H. Ostenfeld. Bryophyten von C. Jensen.. — Süsswasseralgen von F. Börgesen. — Süsswasser-Diatomaceen von E. Östrup. Pilze von E. Rostrup. — Flechten von J. S. Deich- mann-Branth. Buchenau F. Flora der ostfriesischen Inseln [einschliesslich der Insel Wangeroog]. 4. Aufl. Leipzig (W. Engelmaun). 8". 214 S. Conwentz H. W. Die Gefährdung der Flora der Moore. („Pro- metheus.« XIII. Jahrg. Nr. 11.) Sep. 8°. 9 S. Correns C. Bastarde zwischen Maisrassen, mit besonderer Be- rücksichtigung der Xenien. [Bibliotheca Botanica. Herausg. von Chr. Luerssen. 53. Heft.] Stuttgart (E. Nägele). 4". XII und 162 S. 2 Taf. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfarailien. Leipzig (W. Engel- raann). 8". Lieferung 212. 3 Bog. Dicranaceae, Leucohryaceae, Fissidentaceae, Calymperaceae und Pottiaceae von V. F. Brotherus. — — Das Pflanzenreich. Heft 5 bis 7. Leipzig (W. Engel- mann). 8". 5. Heft. (20 und 10 S.) Bafflesiaceae und Hydnoraceae von H. Graf zu Solms-Laubach. — 6. Heft. (100 S.) Symplocaceae von A. Brand. — 7. Heft. Naiadaceae von A. B. Ren die. Fischer E. Flora Helvetica. 1530—1900. (Bibliographie der schweizerischen Landeskunde. Fase. IV/5.) 8". XVHI u. 242 S. Giesenhagen K. Die Farngattung Niphobolus. Eine Monographie. Jena (G. Fischer). 8°. 224 S. 20 Abb. Goebel K. Organographie der Pflanzen, insbesondere der Arehe- goniaten und Samenpflanzen. IL Theil. Specielle Organographie. 2. Heft: Pteridophyten und Samenpflanzen. 2. Theil (Schluss des Ganzen). Jena (G. Fischer). 8". S. 649—840. 107 Abb. Gr aebner P. Die Heide Norddeutschlands und die sich an- schliessenden Formationen in biologischer Betrachtung. Eine Schilderung ihrer Vegetationsverhältnisse, ihrer Existenzbedin- gungen und ihrer Beziehungen zu den übrigen Pflanzenforma- tionen, besonders zu Wald und Moor. (Eng 1er u. Drude, Die Vegetation der Erde. V. Bd.) Leipzig (W. Engelmann). Lex.-8". IX 'und 320 S. 1 Karte. Haeckel E. Aus Insuhnde. Malayische Eeisebriefe. Bonn (E. Strauss). 8". XL und 260 S. 72 Abb. 4 Karten im Text und 8 Tafeln. Hacker V. Praxis und Theorie der Zellen- und Befruehtungslehre. Jena (G. Fischer). 8°. 260 S. 137 Abb. im Texte. Hessdörffer M., E. Köhler und R. Eudel. Die schönsten Stauden für die Schnittblumen- und Gartencultur. 48 Blumen- tafeln in Farbendruck. Lief. 10—12 (Schluss). Berlin (G. Schmidt). Gr.-8''. Je 4 Taf. und Text. 72 Hock F. Ankömmlinge in der Pflanzenwelt Mitteleuropas während des letzten halben Jahrhunderts. V. (Separatabdruck aus den Beiheften zum Botan. Centralblatt 1901.) 8^ 21 S. Verwandtschaftsbeziehungen der Valerianaceen und Dipsa- ceen. (Engler's Botan. Jahrbücher. XXXI. Bd. S. 405—411.) 8". Höflich C. Oultur und Entwicklungsgeschichte der Cladothrix dicliotoma Cohn. Inaugural-Dissertation. (Oesterr. Monatsschrift für Thierheilkunde. XXVI. Jahrg. Nr. 1 u. 2.) Separatabdruck. Wien (M. Perles). 8«. 35 S. Huber J. Arboretum Amazonicum. Iconographie des plantes spon- tanees et cultivees les plus importantes de la region amazoni- enne. Decade I und IL Para (Museu Paraense de bist. nat. e ethnographia). 4". Je 10 Tafeln in Lichtdruck und Text. King G., Duthie J. F. and Prain D. A Second Century of New and Rare Indian Plants. (Annais of the Eoy. Botanie Garden, Calcutta. Vol. IX.) 4^ 80 S. 93 TaL Koehne E. Pflanzenkunde für den Unterricht an höheren Lehr- anstalten. Bielefeld und Leipzig (Velhagen u. Klasing). 8°. 288 S. 178 Abb. 1 Karte. Obwohl das Buch in erster Linie für preussische Lehranstalten be- stimmt ist, möchte Ref. doch nicht versäumen, auch österreichische Fach- kreise auf dasselbe aufmerksam zu machen. Es enthält in gedrängter Form eine Fülle von Angaben, so dass es allen, die ein über den Eahmen unserer Mittelschullehrbücher hinausgehendes, aber kurzes Lehrbuch derGesammt- botanik suchen, bestens empfohlen werden kann. Das Buch trägt allerwärts neuen Anschauungen Rechnung und ist sehr sorgfältig gearbeitet. Kraepelin K. Naturstudien in Wald und Flur. Leipzig (B. G. Teubner). 8^ 188 S. Der Ref. ist im Allgemeinen kein Freund von Büchern, welche in Dialogform belehrend wirken sollen, und zwar deshalb, weil zumeist der Dialog so geschmacklos geführt ist, dass er selbst für die „reifere Jugend" störend wirkt. Eine Ausnahme machen aber die Bücher von Kraepelin, von denen das vorliegende, welches eine Fortsetzung der „Naturstudien im Hause" und jener „im Garten" bildet und eine Fülle oekologischer und syste- matischer Thatsachen in anregender und leichtfasslicher Form bringt. Das Buch ist von Schwind razheim sehr hübsch illustriert. Der Ref. hat Gelegenheit gehabt, zu beobachten, wie anregend die Bücher des Verfassers auf die Jugend wirken, und kann dieselben nur wärmstens empfehlen. Palladin V. Physiologie des plantes. Traduit, avec autorisation de l'auteur, sur la troisieme edition russe, revue et corrigee par N. Karsakoff. Paris (Masson et Oie.) 8°. XV. und 276 S. 91 Fig. im Texte. Pfeffer W. Pflanzenphysiologie. Ein Handbuch der Lehre vom Stoffwechsel und Kraftwechsel in der Pflanze. Zweite völlig um- gearbeitete Auflage. Zweiter Band: Kraftwechsel. 1. Hälfte (Bogen 1 — 22). Mit ol Abbildungen in Holzschnitt. Leipzig (Wilhelm Engelraann). Die ungewöhnlich grosse Menge neuen Materials, welches die physio- logischen Forschungen der letzten zwanzig Jahre auf dem Gebiete der Wachsthums- und Eeizphysiologie herbeigeschalft haben, brachte es mit sich, dass die zweite Auflage der Pfeff er'schen Physiologie ein gänzlich neues Buch werden musste. Galt dies schon von dem in dieser Zeitschrift (1898 73 S. 34) besprochenen ersten Bande, so ist es noch mehr bei dem vorliegenden zweiten Bande (welcher in kurzer Zeit vollendet sein dürfte) der Fall, so dass der Umfang des Werkes in der zweiten Auflage das Doppelte des ur- sprünglichen Umfanges beträgt. Da es sich um ein Buch handelt, dessen Studium jedem wissen- schaftlich thätigen Botaniker unerlässlich ist, so braucht dieses Keferat sich es nicht zur Aufgabe zu machen, eine erschöpfende Inhaltsübersicht zu liefern; ich will nur einige Punkte weitgehendsten Interesses hervorheben. Die grosse Umwandlung in der neuen Morphologie, welche aus einer speeu- lativ-beschreibenden zu einer experimentellen Wissenschaft geworden ist, spiegelt sich wieder in der ausgedehnten Behandlung, welche den Grenz- gebieten der Morphologie und Wachsthumsphysiologie zu Theil werden musste. Die formativen Wirkungen der äusseren Factoren (Licht, Wärme, Schwer- kraft) finden in vollem Umfange eine ausführliche Erörterung. Wohl den Glanzpunkt des Buches bildet die Darstellung „der inneren Ursachen der specifischen Gestaltung", ein Capitel, welches die Basis der Forschung für lange Zeit auf diesem bisher fast gänzlich unbekannten Gebiete zu bilden bestimmt ■ ist. Besonders sei die Aufmerksamkeit auf das Princip der Gleichwerthigkeit der Urmeristeme gelenkt. Pfeffer vertritt mit Entschiedenheit den Standpunkt, dass jedes Urmeristem seine specifischen Eigenschaften erst durch den Einfluss der bereits fertig gebildeten Theile des betreff"enden Pflanzenorganes erhält: ein Satz, der die weitgehendsten Consequenzen birgt. Die Physiologie der Befruchtung, Eeproduction, Regeneration, Symbiose findet ebenso ihre ein- gehende Behandlung, wie Variation und Erblichkeit, sämmtlich Dinge, welche heute nicht nur den physiologischen Botaniker im engeren Sinne interessieren. Den Schluss des Buches bildet die Darstellung der Einflüsse extremer Tem- peratur, Beleuchtung, von Wassermangel und Giften auf die Pflanze. Im zweiten (Schluss-) Hefte des Bandes, welches binnen Jahresfrist erscheinen wird, sollen die Eeizbewegungen der Pflanzen behandelt werden. Czapek. Pirotta E. e Chiovenda E. Flora romana. Parte prima. Biblio- grafia e Storia, pag. 145—304. (Annuario del E. Istituto Botan. di Eoraa. Anno X. Fase. 2".) 4^ Eikli M. Die Gattung Borycninm Vill. (Engler's Botan. Jahr- bücher für Systematik. Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie. XXXI. Bd. 3. Heft. S. 314—404. 4 Taf.) 8^ Für Oesterreich-Ungarn werden nachgewiesen: Dorycnium hirsutum (L.) Ser. var. incanum (Lois.) Ser. Dalmatinische Inseln (Uebergangsformen zur var. tomentosum); var. tomentosum Eikli. Istrien, Fiume, Kroatien, Dalmatien, Südtirol. — D. herbaceum ViU. Südtirol, Litoralgebiet, Dal- matien, Bosnien, Hercegovina, Krain, Niederösterreich, Ungarn, Kroatien. — D. Germanicum (Gremli) Eouy. Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Ober- und Niederösterreich, Mähren, Steiermark, Kärnten, Krain, Litoralgebiet, Dal- matien, Ungarn, forma nanuin (Heldr. Hausskn.) Eikli. Steiermark, Südtirol, Bosnien, Hercegovina. Die monographische Untersuchung ergibt eine sehr klare geographische Gliederung der Formen der Gattung, welche einen descendenz-theoretischen Einblick in die Beziehungen der Formen zu einander ermöglicht. Schade, dass der Verf. bei seinen Untersuchungen nicht noch einen Schritt weiter ging und diese Beziehungen aufzuklären versuchte. Eosen F. Studien über das natürliche System der Pflanzen. I. (Beiträge zur Biologie der Pflanzen. VIII. Bd. 2. Heft. S. 129 bis 212.) 8«. Der Eef. hat in den letzten Jahren den Versuch gemacht (Sitzungsber. d. deutsch, nat.-med. Verein in Prag 1896 und Handbuch der syst. Bot. 1901), zu zeigen, zu welchen Eesultaten ein unvoreingenommener Ueberblick der bisherigen Ergebnisse betreffend die Phylogenie des Pflanzenreiches Oesterr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1902. 6 74 führt. Er ist zur Ueberzeugimg gekommen, dass die Thallophyten sechs verschiedenen Entwickhingsreihen angehören, dass die Cormophyten einen Pflanzenstamm darstellen, welcher vielleicht auf Typen zurückzuführen ist, die unseren heutigen Thallophyten ähnelten, dessen Vorfahren wir aber nicht mit Sicherheit kennen. Es ist für ihn von grösstem Interesse und Werth, dass der Verf. — anscheinend vollständig unabhängig — zu einem im Wesentlichen ganz gleichen Resultate gelangt. An dieser Gleichheit der Ergebnisse ändert es wenig, dass des Ref. System als ein polyphyletisches erscheint, während des Verf. System in Folge der Zurückführung aller Typen auf Flagellaten den Eindruck eines monophyletischen hervorruft. Wenn auch alle Typen auf flagellatenartige Organismen zurückführbar erscheinen, so ändert dies nichts an der Thatsache, dass jene Organismen, welche wir Pflanzen nennen, polyphyletisch entstanden. Polyphyletisches System einer Organismen- gruppe schliesst nicht phylogenetische Einheit der gesammten Organismen- welt aus. — Nach einem allgemeinen, die Phylogenie des Pflanzenreiches behandelnden Capitel besprechen einzelne Abschnitte der vorliegenden Arbeit die Schizophj tenreihe und die Phytosarcodina (= Myxophyta Wettst.). Beide Abschnitte enthalten reiches , wissenschaftliches Materiale und be- achtenswerthe Ideen. Schumann K. Just's botanischer Jahresbericht. XXVII. Jahrg. (1899). IL Abth. 2. Heft. Leipzig (Gebr. Borntraeger). 8^ S. 161 bis 320. Inhalt: Chemische Physiologie, Morphologie und Systematik der Phanerogamen. Morphologie der Gewebe. Morphologie und Physiologie der Zelle. Pteridophyten. XXVIII. Jahrg. (1900). I. Abth. 1. Heft. S. 1-160. Inhalt: Schizomyceten, Pilze, Algen. Stephan! F. Species Hepaticarura. Suite. (Bull, de l'Herbier Boissier. Seconde Serie. L Bd. S. 1121—1151.) 8". Umfasst die Gattungen. Symphyomitra Spruce, Anastrophyllum (Spruce), Cuspidatida Stephani nov. gen. und Lophozia Dum. Thonner F. Excursionsllora von Europa. Anleitung zum Bestimmen der Gattungen der europäischen Blütenpflanzen. Berlin (R. Fried- länder & Sohn). 8^ X und 356 S. Trelease W. The Progress made in Botany during the Nineteenth Century. (Transactions of the Academy of Science of St. Louis. Vol. XL no. 7 p. 125 bis 142). 8". Vries H. de. Die Mutationen und die Mutationsperioden bei der Entstehung der Arten. Vortrag, gehalten anlässlich der Versamm- lung deutscher Naturforscher und Aerzte in Hamburg. Leipzig (Veit & Co.). 8". 64 S. 8 Fig. Botanisches Centralblatt. Wie bekannt, wird seit 1. Jänner d. J. das bisher von Dr. 0. Uhlv^orm und Prof. Dr. Kohl herausgegebene Botanische Centralblatt von der neugegründeten „Association internationale des botanistes" publiciert. Die Generalredaction hat Herr Dr. J. P. Lotsy in Leyden (Oude ßijn 34«) übernommen. Das Blatt soll fortan im höheren Masse als bisher einen Ueberblick über die botanische Literatur der ganzen Erde geben. Vollständigkeit und Raschheit der Bekanntgabe neuer Publicationen soll in der 75 üebersieht der neuen Literatur angestrebt werden; die Eeferate sollen den Unterschied zwischen wichtigeren und weniger wichtigen Arbeiten deutlich hervortreten lassen und insbesondere erstere bald nach dem Erscheinen sachhch und erschöpfend behandeln. Die Referate können fortan in deutscher, englischer oder französischer Sprache erscheinen. Um eine entsprechende Beachtung der in Oesterreieh-Üngarn erscheinenden Literatur zu sichern, hat sich hier — gleichwie in allen anderen Staaten — ein Special-Redactions-Comite gebildet. Die Mitglieder desselben übernehmen für je ein Fachgebiet die Zusammen- stellung der „neuen Literatur" und die Vertheilung der Referate. Die in Oesterreieh-Üngarn lebenden Botaniker werden daher dringendst gebeten, ihre Publicationen den betreffenden Mitgliedern dieses Comites thunlichst bald nach dem Erscheinen zukommen zu lassen. Fachgruppe 3- ja "" •- iH a rt j-^ <1> CS O O) a> 1 o «) o — ö a a t- "33 ^ "^ ja . J3 S-a i<1 !-< M CO ^ a --^ M Systematik und Ent- wicklungslehre der Pteridophyten und Phanerogamen. Prof. Dr. R. V. Wett- stein'), Wien, III., Rennweg 14. , . , : Prof. Dr. C. Organographie der,: p witsch Pteridophyten und i q^.^^ ' Phanerogamen. 1 ^iberstr'. 19. Pflanzengeographie und Floristik. Anatomie. Physiologie und Oekologie (exclusive der Blütenökologie. Prof. Dr. G. V. Beck, Prag, II., Wein- berggasse 5. Hofr. Prof. Dr. J. W i e s n e r 2), Wien, I., Universität. Dr. A. V. Degen, Budapest. VI., Varos- ligeti fasor 20 b. Prof. Dr. J. Klein, > Budapest, ' Poly- technikum. Prof. Dr. M. Raci- borski, Dublany bei Lemberg. Prof. Dr. J. Vele- novsky, Prag, Letnä. Dr. B. Nemec, Prag, IL, Benateker- strasse. 1) Zur Uebernahme einzelner Referate haben sich bereit erklärt: Dr. R. Wagner, Wien, III., Rennweg 14, und Dr. Fr. Vierhapper, Wien, III., Rennweg 14. 2) Zur Uebernahme einzelner Referate haben sich bisher bereit erklärt: Prof. Dr. Fr. Czapek, Prag, I., Husgasse, Deutsche Technik; Prof. Dr. A. Burgerstein, Wien, II., Taborstrasse 75; Dr. K. Linsbauer, Wien, L, Uni- versität, Pflanzenphysiologisches Institut; Prof. Dr. L. Lins bau er, Pola; Priv.- Doc. Dr. W. Figdor, Wien, III., Eeisnerstrasse 19 und Prof. Dr. R.F.So 11 a,Triest. 6* 76 Fachgruppe Für Arbeiten in allen Sprachen Algen. Prof. Dr. Gutwinski, Krakau, IV. k. k. Staatsgymnasium. Pilze (incl. durch Pilze verursachte Erkrankungen). Prof. Dr. Gy. v. Istvanffy, Budapest, Attila u. 10. Flechten. Dr. A. Zahlbruckner, Wien, I., Burgring 7. Bryophyten. Prof. Dr. 0. Schiffneri), Smichow, Husgasse 23. Phytopalaeontologie. Prof. Dr. Fr. Krasser, Wien, I., Burgring 7. Gallen, Blüten- ökologie. Prof. Dr. K. v. Dalla Torre, Innsbruck. AngewandteBotanik, Geschichte der Bo- tanik, Exsiccaten. Prof. Dr. Fr. Matouschek, Reichenberg, Böhmen, Lindenplatz 11. Landwirthschaft- liche Pflanzen- züchtungen. Prof. Dr. C. Fruwirth, Hohenheim, Landwirthschaftliche Akademie. Vorstehende Uebersicht macht die Namen der Mitgheder des Comites, sowie den Theil der Literatur, für dessen Besprechung das betreffende Mitghed Vorsorgen will, bekannt. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzungsberichte der mathem.-naturwissenschaftl. Olasse. Sitzung vom 5. Deeember 1901: Herr Prof. Dr. R. v. Wettstein erstattete einen vorläufigen Bericht über die Ergebnisse der südbrasilianischen Expedition. Ueber den äusseren Verlauf dieser Expedition, an der ausser dem Vortragenden die Herren Prof. Dr. V. Schiffner, Dr. Fritz ß. v. Kerner und Obergärtner A. Wiemann theilnahmen, hat der Vortragende bereits in seinen aus Brasilien eingesendeten Be- richten, welche in den Sitzungsberichten abgedruckt wurden, 1) Zur Uebernahme einzelner Referate haben sich bereit erklärt: Dr. C. Bauer, Smichow, Komenskygasse 961, und Prof. Dr. F. Matouschek, Reichenberg, Lindenplatz, 77 Mittheilung g-emacht. Aus diesen Berichten ergibt sich, dass das Hauptarbeitsgebiet der Expedition die Serra Paranapiacaba im Süden des Staates Sao Paulo war, deren Durchforschung drei grössere Touren gewidmet wurden. Von diesen galt die erste dem nördlichen Theile des Gebirges, die zweite den östlichen Abhängen desselben, während auf der dritten nahezu der ganze Gebirgsstock umgangen und in seinem höchsten Theile durchquert wurde. Zwei andere grössere Eeisen führten an den Paranapaneraa im Inneren des Staates Saö Paulo und in den Gebirgsstock des Itatiaia an der Grenze der Staaten Sao Paulo, Rio de Janeiro und Minas. Mit der Ersteigung eines der Itatiaia-Gipfel (2790 m) schloss die Expe- dition ab. Die Ergebnisse der Expedition lassen sich derzeit nur im Allgemeinen überblicken. Als gewiss lässt sich annehmen, dass die Bearbeitung der Sammlungen der Expedition einen ganz wesentlichen Beitrag zur Kenntnis der Flora Südbrasiliens liefern wird. Die Herbarien der Expedition umfassen circa 10.000 Exemplare, und schon eine flüchtige Sichtung derselben ergab, dass die Zahl interessanterer neuer Formen eine ganz beträchtliche sein wird. Ebensowenig lässt sich heute schon etwas über die Resultate der morphologischen und entwicklungsgeschichthchen Unter- suchungen sagen, zu denen die umfangreichen Aufsammlungcn an Weingeistpräparaten Gelegenheit geben werden. Es sei nur erwähnt, dass diese Präparate zum grössten Theile schon mit Rücksicht auf bestimmte Untersuchungen gesammelt wurden und so werthvoUe Materialien, z. B. für das Studium der Morphologie und Entwicke- lungsgeschichte der Palmen-Inflorescenzen, der Balanophoraceen, Podostemonaceen etc. enthalten. In Bezug auf die Fragen, die der Vortragende speciell zum Gegenstande von eingehenderen Untersuchungen machte, sei Fol- gendes mitgetheilt: Eine in descendenztheoretischer Hinsicht sehr wichtige, bisher wenig beachtete Frage ist die nach dem morpho- logischen und physiologischen Verhalten der in den letzten Jahr- hunderten aus Europa nach Amerika eingeführten oder einge- schleppten Pflanzen. Vortragender hat diese Pflanzen zum Gegen- stande eingehender Studien gemacht und an ihnen eine ganze Reihe auffallender, neu erworbener Anpassungsmerkmale constatiert, für deren erbliche Constanz einige Beobachtungen sprechen. Alle Thatsachen deuten darauf hin, dass es sich da um Neubildung von Formen durch sogenannte directe Anpassung handelt. Die Beob- achtungen des Vortragenden sollen eine Fortführung durch Cultur- versuche mit Pflanzen, welche aus brasilianischen Samen erzogen werden, finden. Eine zweite Untersuchung galt dem Vorkommen geographischer Rassen oder Repräsentativspecies in den Tropen und im Meere und den Bedingungen ihrer Entstehung. Vortragender konnte bei einer Reihe von Planktonorganismen des Meeres (Peridineen, Diatomeen) gelegentlich der während der Ueberfahrt durchgefiihrten Planktonuntersuchungen eine deutliche geographische Gliederung nachweisen und insbesondere auch eine solche bei zahlreichen Formen der tropischen Landflora, so bei mehreren Orchideen und Melastomaceen constatieren. Das Zustandekommen solcher localer Rassen und Arten dürfte zum grössten Theile auf ganz analoge Ursachen wie die geographische Rassenbildung in den extratropi- schen Gebieten zurückzuführen sein und wieder einen ganz werth- vollen Beleg für die Existenz der „directen Anpassungsfähigkeit** der Organismen liefern. Eine Fülle interessanter Beobachtungen boten die Anpassungs- erscheinungen der Flora, speciell die der Epiphyten, weiche gerade im tropischen Amerika reich vertreten sind. Insbesondere die Bromeliaceen und Orchideen boten zu derartigen Beobachtungen reiche Gelegenheit. Aufmerksamkeit wurde auch dem Studium der Podostemo- naeeen gewidmet. Dem Vortragenden gelang es, ein überaus reiches und schönes Materiale von Vertretern dieser merkwürdigen Dicotyledonenfamihe zu erwerben und eine Reihe werthvoller syste- matischer und ökologischer Untersuchungen an diesem durch- zuführen. Einen wesentlichen Bestandtheil der botanischen Ausbeute stellen etwa 300 photographisehe Vegetationsbilder dar, welche der Vortragende und Dr. v. Kern er aufnahmen, ferner landschaft- liche und botanische Aquarellskizzen, welche Dr. v. Kern er ausführte, der auch durch Detailzeichnungen von Blüten die botanischen Studien unterstützte. Reiche Aufsammlungen von Holzproben, Rohstoffen, Droguen etc. werden gewiss zur Aufklärung mancher Thatsache Gelegenheit bieten. Besondere Beachtung wurde auch der Beschaffung lebender Pflanzen geschenkt. Es wurden im Laufe des Sommers 30 grosse Transportkisten mit etwa 5000 Pflanzen an den Wiener botanischen Garten expediert. Unter diesen Pflanzen — die zum grossen Theile wohlbehalten ankamen — befinden sich zahlreiche biologisch oder morphologisch interessante Typen, die Gelegenheit zu Untersuchungen mannigfacher Art geben werden. Auch in gärtnerischer Hinsicht dürften diese Sendungen manche werthvolle Acquisition enthalten. Wenn auch die Expedition in erster Linie botanische Ziele verfolgte, so wurde doch so weit als möglich auch, wenigstens durch Aufsammlungen, Rücksicht auf andere naturwissenschaftliche Gebiete genommen. Durch die Mithilfe des Herrn Richard Krone in Iguape gelang es der Expedition, in den Besitz einer Sammlung von Objecten aus den Sambaquis der Umgebung jeuer Stadt zu gelangen ; die zoologische Ausbeute umfasst zahlreiche Vogelbälge, Vogeleier und -Nester, Säugethierschädel, Embryonen von Eden- taten und Affen, Insecten u. a. m. Der Vortragende schloss seine Ausführungen, die durch vor- gezeigte Photographien, Bilder und Objecte erläutert wurden, mit 79 dem Ausdrucke des Dankes für das Vertrauen, das die Akademie ihm persönlich durch Uebertragung der Leitung der Expedition bekundete, und für die wesentliche Förderung, welche die botanische Forschung in Oesterreich durch diese Expedition der Initiative der kaiserl. Akademie zu verdanken haben wird. Sitzung vom 12. December 1901: Herr Prof. ß. v. Wettstein überreicht folgende drei im botanischen Museum der Wiener Universität ausgeführte Arbeiten: I. „üeber den Bau und die Aufblüh folge der Bispen von Fhlox panicidata'' , von Herrn Dr. E. Wagner. Die Untersuchung des Blütenstandes von Phlox ])anicidata L. ergab eine Eeihe von Momenten, die sich für phylogenetische Schlüsse zum Theile allgemeiner Art als ausreichende Prämissen erwiesen, deren Auseinandersetzung an dieser Stelle jedoch ihrer Compliciertheit wegen undurchführbar ist. Im Zusammenhange mit einer von der decussierten zur spiraligen Blattstellung übergehenden Anordnung der Zweige sowohl an der Hauptachse, als auch an einem Theile der Seitenachseu erster Ordnung stehen gewisse Verhältnisse im Aufbau der. wie die ganze Rispe, cymösen Par- tialinflorescenzen. Bei der detaillierten Darstellung dieser Verhält- nisse ergab sich die Nothwendigkeit, einzelne morphologische Be- standtheile scharf zu präcisieren. Nach den bisherigen Darstellungs- arten standen zwei Wege zur Verfügung, nämlich das Diagramm und der sprachliche Ausdruck. Ersteres hat den Uebeistand, dass einmal die Reproduction theuer ist, und dann nimmt es viel Platz weg; in Fällen, wo deren viele miteinander zu vergleichen sind, verursacht es schon deswegen Schwierigkeiten, weil sich eben auf einer einzigen Druckseite nur deren wenige, in manchen Fällen nicht einmal ein einziges geben lässt; ausserdem muss bei einem solchen Diagramm sehr viel mehr abgebildet werden, als eben nur der betreffende morphologische Bestandtheil. Der sprachliche Aus- druck ist für die Praxis unzulänghch, da bei cymösen Verzwei- gungssystemen, welche sich bis in die zwölfte Generation oder gar noch weiter entwickeln, ebensoviele ineinander geschachtelte Relativ- sätze nicht eben einfachster Art, wenn nicht noch compliciertere Satzbauten nöthig sind, um eine Blüte, Braktee, Partialiuflorescenz exact zu bezeichnen. Damit geht aber die Uebersichthchkeit in so hohem Maasse verloren, dass selbst für den in solchen Dingen sehr Geübten eine Reconstruction auf dem Papier absolut noth- wendig wird ; dies nimmt viel Zeit in Anspruch und schliesst eine Menge Fehlerquellen in sich. So war das Bedürfnis vorhanden, auf andere Art die sehr complicierten Verhältnisse klarzulegen. Es lag der Gedanke nahe, in ähnlicher Weise wie die Grisebach'schen Blütenformeln auch Inflorescenzformeln zu construieren, wozu ein Anfang schon in des Verfassers Arbeit: Die Morphologie des 80 Lininanthemum nympliaeoides (L.) Lk." gegeben war/) Dieselben beruhen darauf, dass an einer Achse die Blätter mit den kleinen griechischen Buchstaben im Anschluss an die Vorblattbenennung bezeichnet werden, deren Achselproducte mit den entsprechenden grossen, welche aber, weil sie einer höheren Verzweigungsgeneration angehören, einen um 1 höheren Index erhalten (Generationsindex). Da nun die Orientierung des a-Vorblattes eine gelegentlich wech- selnde ist, so muss das ebenfalls berücksichtigt werden, und das geschieht durch Beifügung eines zweiten Indicis, der als Richtungs- index zu bezeichnen ist; der internationalen Verwendbarkeit wegen sind die Anfangsbuchstaben der entsprechenden lateinischen Wörter gewählt worden. So bedeutet also D^ A,u ^«3 das Achselproduct aus dem nach links fallenden zweiten Vorblatt eines Sprosses, der axillär ist aus dem nach rechts fallenden ersten Vorblatt eines aus der Achsel des vierten Blattes einer gegebenen Achse sich entwickeln- den Sprosses. Dieses sehr einfache Beispiel illustriert die Schwer- fälligkeit des sprachlichen Ausdruckes gegenüber der Formel genügend. Es ergab sich noch ein anderes Mittel, complicierte Verhält- nisse darzustellen, nämlich die in anderen Zweigen der Natur- wissenschaften, welche mehr in Fühlung mit der Mathematik leben, so vielfach gebrauchte Anwendung der Ourven. Es geschah das in dem Sinne, dass für Partialinflorescenzen bestimmten Baues unter Berücksichtigung der nothwendigen Begrenzung einfache Werthe angenommen werden, welche Functionen der Partialin- florescenzen, beziehungsweise ihrer Variabein sind. Trägt man die innerhalb, für den einzelnen Fall bestimmter, Verzweigungsgene- rationsgruppen erhaltenen Werthe in ein Coordinatensystem ein, dann erhält man Curven, welche in sehr übersichtlicher Weise die relativen Oomplicationen zum Ausdrucke bringen, aus denen ferner typische, wie individuelle Eigenthümlichkeiten herauszulesen sind, welche sich der rein sprachlichen Erörterung in der Praxis ent- ziehen. In analoger Weise lässt sich auch die für manche Fälle in bestimmten Verzweigungsgenerationen ganz charakteristische Ver- armung der Blütenstände graphisch darstellen. An praktisch verwendbaren Nebenproducten enthält die Arbeit noch den Begriff des decussierten Pleiochasiums, der sich selbst erklärt, und denjenigen des heterogenen, beziehungsweise homogenen Kelches ; unter ersterem versteht Verfasser einen solchen, au dessen Bildung ein, beziehungsweise zwei V^orblätter betheihgt sind. Die theoretischen Resultate, das eigentUche Endziel der Arbeit, sind phylogenetischer Art und betreffen zum Theile Fragen von allgemeinerer Bedeutung, so diejenige nach primären und secundären Charakteren und deren CompHcationen, im Einzelnen aber auf so verwickelte und schwer darstellbare Ver- hältnisse gegründet, dass sie sich der Eesumierung auf beschränktem Baume völlig; entziehen. 1) Botanische Zeitung, Vol. LIII (1895), S. 198. 81 II. „Bearbeitung der von 0. Siraony 1898 und 1899 in Südarabieu, auf Socotra und den benachbarten Inseln gesammelten Flechten", von Herrn Prof. Dr. J. Steiner. Die Abhandlung enthält die Bearbeitung der Flechten, w^elche Dr. 0. Simony als Mitglied der von der kaiserl. Akademie ent- sendeten südarabischen Expedition sammelte. Unter den 18 Arten finden sich 10 neue {Fliloeopeccania pulvinulina Stnr., Phijscla vulcanica Stnr., Caloplaca lobulascens Stnr., Äcarospora lavicola Stnr., Simony ella variegata Stnr., Boccellographa cretacea Stnr., Helminthocarpon scriptellum Stnr., H. eiiphorhicolum Stnr., Ope- grapha caesio-atra Stnr., Arthotheliiim xylograplioides Stnr.), von denen drei neue Gattungen repräsentieren; es sind dies: Fliloeo- peccania Stnr. (Gloeolichenes), Simonyella Stnr. (verwandt mit Roccella und Schizopelte), Boccellographa Stnr. (verwandt mit Enterographa). III. Vergleichende Untersuchungen über Farnprothal- lien; I. Eeihe, von Herrn Dr. Anton Jakowatz. Die wichtigsten Ergebnisse dieser Untersuchungen sind: 1. Die Prothalliumbildung zeigt bei den untersuchten Poly- podiaceen bezügHch der Ausbildung des ersten Entwickelungs- stadiums und Umbildung desselben in das flächenförmig ausgebreitete Prothallium recht auffallende Verschiedenheiten. Es lässt sich aber noch nicht sagen, ob diese Verschiedenheiten zur systematischen Charakteristik der betreffenden Arten oder Gattungen herangezogen werden können. 2. Bei einzelnen Arten (z. B. Asplenium septentrionale, As- pidiuni Filix nias und Folypodium vulgare) folgt die Entwickelung des erwähnten Stadiums einem bestimmten Schema, bei anderen Arten (z. B. Aspidium düatatum. Scolopendrium vulgare und Athyrium Filix femina) lassen sich verschiedene Typen der Ent- wickelung anscheinend unabhängig von äusseren Einflüssen be- obachten. 3. Bei allen Verschiedenheiten lassen die ersten Entwicke- lungsstadien der Farnprothallien doch eine gemeinsame Gesetz- mässigkeit erkennen. 4. Die Entwickelung beginnt bei allen untersuchten Formen mit einem fadenförmigen Stadium, dessen Abschluss durch be- grenztes Wachsthum deutlich markiert ist. Sehr häufig schliesst dieses Stadium mit der Ausbildung theilungsunfähiger Zellen (Papillen) ab. 5. Die Flächenbildung des Prothalliums wird eingeleitet durch die Ausbildung einer seitlich an dem fadenförmigen Anfangsstadium auftretenden Scheitelzelle. Sehr häufig fällt die Ausbildung dieser Scheitelzelle zusammen mit der Ausbildung eines Astes, in dessen Achsel dann die Scheitelzelle steht. Die weitere Ausbildung der Prothalliumfläche beruht zunächst auf der bekannten Segment- bildunff durch die Scheitelzelle. 82 6. Die Segmente zeigen — wenigstens die ersten — be- grenztes Wachsthura und schliessen häufig mit papillenförmigen Bndzellen ab. 7. Die sub 4. bis 6. dargestellte Eutwickelung der Prothallien der untersuchten Farne zeigt in der Ausbildung eines fadenförmigen Anfangsstadium, in der seitlichen Anlage des fiäehenförmigen Theiles, in der Ausbildung der Segmente mit begrenztem Wachs- thume auffallende Homologien mit der Entwicklung der Muscineen. Es dürfte demnach gerechtfertigt sein, das erwähnte fadenförmige Anfangsstadium als Protonemastadium zu bezeichnen und die papillenartigeu Enden der Segmente als den Blattenden der Mus- cineen homologe Gebilde aufzufassen. Herr Hofrath Dr. J. Wiesner berichtet auf Grund von an ihn gelangten Mittheilungen des Herrn Prof. Palla in Graz über die Ergebnisse der von dem Genannten mit Unterstützung der kaiserl. Akademie nach Buitenzorg (Java) unternommenen wissen- schaftlichen ßeise. Prof. Palla hielt sich durch drei Monate in Java und durch etwa fünf Wochen in Sumatra auf. Auf Java unternahm er haupt- sächlich Excursionen in den Umgebungen von Buitenzorg und Tjibodas, auf Sumatra in den Umgebungen von Pladjoe und Palembang. Das Hauptaugenmerk richtete Prof. Palla auf das Studium der Pilze und der Cyperaceen. In Bezug auf die Pilze gelangte er zu dem Eesultate, dass Phykomyceten in den Gebieten nicht zahlreicher und nicht formen- reicher auftreten, als in Mitteleuropa. Hingegen zeigte sich ein überaus grosser Formenreichthum an Askomyceten und Basidio- myceten. Die Ergebnisse seiner mykologischen und seiner Cyperaceen- Studien wird Prof. Palla später, wenn die betreffenden mühe- vollen Arbeiten zum Abschlüsse gelangt sein werden, überreichen. Wiener botanische Abende. Versammlung am 20. November 1901. — Vorsitzender Hofrath Prof. J. Wiesner. Der Abend wird durch einen Vortrag des Herrn Priv.-Doc. Dr. L.Hecke „Ueber Bacterienkrankheiten bei Pflanzen" eingeleitet. Die Frage, ob die Bacterien auch bei Pflanzen als echte Parasiten auftreten können und Krankheiten primär hervorrufen, war bis in die jüngste Zeit noch eine unentschiedene. Das Haupt- verdienst, grössere Klarheit in diese Frage gebracht zu haben, ge- bührt unter anderen E. Smith, welcher eine Anzahl von Pflanzen- krankheiten entdeckt und ihren bacteriellen Charakter bewiesen hat. Es war verhältnissmässig schwierig, diesen Nachweis zu er- bringen, weil es gerade bei Pflanzenkrankheiten sehr leicht möglich ist, secundär auftretende Bacterien für die primäre Ursache zu 83 halten, wie es thatsäehlich vielfach geschehen ist, z. B, bei der Kartoffelfäiilnis, bei welcher die Frage bis heute in ihrem ganzen Umfange noch nicht endgiltig erledigt erscheint. Dagegen gibt es eine grössere Anzahl von Pflanzenkrankheiten, an deren bacteriellem Charakter trotz des Einspruches von manchen Seiten nicht zu zweifeln ist. Eine von diesen ist der „black rot" der Cruciferen, welcher von E. Smith in Amerika aufgefunden und eingehend studiert wurde. Die Krankheit war in Oesterreich bisher nicht bekannt und wurde von Hecke auf Kohlrabi in einer Form gefunden, welche nicht ohne Weiteres als black rot angesehen werden konnte. Die ausführliche Beschreibung der Krankheit und ihres Erregers, der Pseudomonas campestris, sowie der Nachweis, dass sie identisch ist mit dem amerikanischen black rot, ist in der Zeitschrift für das landwirth- schaftliche Versuchswesen in Oesterreich 1901, Heft 2, und 1902, Heft 1, zu finden. Die Hauptresultate dieser Arbeiten sind folgende : Die Bacteriosis des Kohlrabi, welche durch Pseudomonas campestris Pammel hervorgerufen wird, ist eine Gefässkrankheit. Der Bacillus vermehrt sich in den Gefässen, u. zw. zunächst nur in diesen, so dass sie vollgepfropft mit Bacillenmassen erscheinen ; ihre Wand wird hiedurch in eigenthümlicher Weise verändert und dunkelbraun gefärbt. Die Dunkelfärbung der Gefässe ist das charak- teristischeste makroskopische Symptom der Krankheit, und findet sich sowohl in den Blättern, wo die Adern schwarz erscheinen, als auch in den Gefässen des Stammes und der Wurzel. Im weiteren Verlauf der Krankheit kann der Bacillus auch das parenchymatische Gewebe zerstören, wie es bei dem Kohlrabi im Marke des verdickten Stammtheiles der Fall ist, wo faulige Höhlungen entstehen, die zu einem völligen Verfaulen der Knolle führen können. Durch zahlreiche Impfversuche wurde festgestellt, dass der Bacillus durch Wunden in die Pflanze eindringt und sich durch die Gefässe weiter verbreitet. Auch ohne Verwundung der Pflanze gelingt es dem Bacillus in die Pflanze einzudringen, und zwar durch die Wasserspalten, wenn die Pflanze sich im Zustande der Guttation befindet. Der Kohlrabibacillus ist überdies pathogen für die Varietäten von Brassica oleracea (Kraut, Kohl, Sprossenkohl, Karviol), für Brassica Napus, nach E. Smith auch für Brassica Bapa (Turnips), Brassica nigra und Sinapis arvensis. Die Krankheit wurde in Oesterreich an verschiedenen Orten auf Kraut und Kohl gefunden und ist wahrscheinlich allgemein verbreitet. Der Vortrag wurde durch Vorführung zahlreicher künstlich inficierter Pflanzen, durch Photographien des Bacillus, durch mikro- skopische Präparate befallener Kohlrabi, sowie durch Demonstration einiger Originalpräparate von E. Smith unterstützt. 84 Dr. K. Lins baue r spricht hierauf „über eine periodische Bewegung der Laubblätter von Broussonetia". Der Vor- tragende hat im Vereine mit seinem Bruder Dr. L. Linsbauer durch zahlreiche Messungen constatieren können, dass sowohl im Wachsthume begriffene, als auch ausgewachsene Laubblätter von Broussonetia x>apyrifera Bewegungen ausführen, u. zw. derart, dass der Winkel, den die beiden Laminarhälften frei exponierter Blätter miteinander einschliessen, sich verändert, das Blatt sich also „öffnet" und „schliesst". Die Bewegung unterliegt einer gewissen Periodi- cität, indem der von den Blatthälften eingeschlossene Winkel im Allgemeinen früh und abends am grössten, mittags am kleinsten ist. Es wurde constatiert, dass die Aenderung von Feuchtigkeit und Lieht den grössten Einfluss auf die Bewegung ausübt. Zu- nehmende Feuchtigkeit und abnehmende Lichtintensität (diffuses Licht wirkt in gleicher Weise wie gemischtes) bewirken eine Oeffnungsbewegung und umgekehrt. Diese Bewegungen werden wohl durch wechselnde Spannungsverhältnisse, welche in erster Linie durch die Transpiration beeinflusst werden, hervorgerufen. Daraus erklärt sich der grosse Einfluss des Windes auf die Schliessungsbewegung der Blätter; er bewirkt unter bestimmten Verhältnissen nicht bloss mechanisch, sondern auch durch Förde- rung der Transpiration ein Aufkrümmen der Blatträuder. Ob auch die Hygroskopicität der Membranen bei der Bewegung im Spiele ist, bleibe vorläufig dahingestellt. Diese Bewegung kann als einfachste Form einer Variationsbewegung gelten oder mögTicherweise den Aus- gangspunkt für die phylogenetische Entwicklung derselben darstellen. Die geschilderte Bewegung kommt nur den peripher stehenden, gefalteten Blättern, welche „panphotometrische" Ausbildung zeigen, zu; der Oeffnungswinkel geht dabei über eine gewisse Grenze nicht hinaus. Umgekehrt krümmen sich die flachen („euphoto- metrischen") Blätter im Innern der Laubkrone auch bei stärkstem Wasserverlust nicht oder nur wenig ein. Stud. phil. E. Zederbauer bespricht schliesslich „Beobach- tungen der Keimung bei einigen Laubmoosen". Bei Funaria hygro- metrica erfolgt die Keimung bekanntermassen in der Art, dass auf der einen Seite der Spore ein grüner, auf der entgegengesetzten Seite ein farbloser Protonemafaden, auch Rhizoid genannt, hervor- tritt. Während bei Funaria regelmässig dieser Vorgang sich ab- spielt, keimen Arten der Gattungen Hypmim, Bhodohryum, Bryum, LesJcea, AniUystegium, Milium, Barhula derart, dass aus der Spore nur ein grüner Protonemafaden oder ein zweiter an irgend einer Stelle der Spore entspringt. Ein von der Spore ausgehendes Ehizoid konnte hingegen fast nie beobachtet werden; wohl aber trat an den Enden einiger Protonemafaden ein solches auf. Dieses Ver- halten zeigt, dass die Keimung vieler Laubmoose — für die Sphag- naceen, Andreaeaceen und einige Gattungen der Bryales {Tctraphis, 85 Dicnemon, Encamptodon) mit ihrer ganz abweichenden Keimung ist dies schon bekannt — nicht nach dem Typus von Fimaria hygrometrica erfolgt. Der Umstand, dass es bei der Keimung der Laubmoose nicht zur regelmässigen Ausbildung eines Rhizoides kommt, das bei den Lebermoosen in charakteristischer Weise auftritt, kann als einer der Stützpunkte für die Annahme gelten, dass die Laubmoose auf einer phylogenetisch tieferen Stufe stehen als die Lebermoose. Herr Hofrath Prof. J. Wiesuer demonstriert einen über seinen Auftrag von L. Gas tagna (Mechaniker des physiologischen Institutes) construierten Klinostat, der durch Anbringung eines Kugellagers trotz seiner geringen Grösse im Stande ist, ein Gewicht von mehr als 30 ks; zu rotieren. Yortragsprogramm der k. k. Grartenbau-Gresellsehaft in Wien. (Wintersemester 1902): 2L Jänner: Dr. Fridohn Krasser: Die Feinde des Pflanzenlebens in der Grosstadt. 4. Februar: Dr. Karl Linsbauer: Bkimendüfte und deren Ver- werthung. 18. Februar: Dr. Alois Jencic: Einfluss der Bodensalze auf die Vegetation. 25. Februar: Dr. Rudolf Wagner: Die leitenden Grundzüge der Pflanzengeographie. 11. März: Dr. Alfred Burgerstein: Bacterien als Freunde und Feinde des Gartenbaues. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Kneucker, A., Gramineae exsiccatae. Für die „Gramineae exsiccatae" gilt bezüglich der Einrichtung, Ausstattung, Bezugsbedingungen etc. genau dasselbe, was seinerzeit (Vgl. diese Zeitschrift, Jahrg. 1901, S. 405) über die „Cyperaceae exsiccatae" gesagt wurde. Dieselben sind von Mitarbeitern durch Lieferung von Material oder durch Kauf von H. A. Kneucker in Karlsruhe, Werderplatz 48, zu beziehen. Der Inhalt der 4 ersten Lieferungen ist folgender: L Lieferung 1900 (Nr. 1— .30). Aera capillaris Host. a. genuina Gren. et Godr. (Südtirol); A. caryophyllea L. ; A, praecox L. ; Agrostis Reuteri Boiss. (Nord- afrika); A. trunculata Pari. (Spanien); Alopecurus pratensis L. ; Ammopliüa arenaria Lk. (Norddeutschland); A. arenaria Lk. X Calamagrostis epigeios Rth. (Lk.) f. siiharenaria Marss. (Norddeutsch- land); Anthoxanthum odoratum L. ; Apera spica venti P. B. ; Aristida coeridescens Desf. (Spanien); A. Forskahlei Tsch. (Syrien); Cala- magrostis lanceolata Rth. (von 2 Standorten); C. litorea P. B.; C. litorea P. B. f. inter f. typicam et laxam (Host) Hackel (Kau- 86 kasus) ; C. litorea P. A. var. loxa (Host) ; Deschampsia Bottnica Trin. (Schweden) ; D. caespitosa P. B. y. setifolia Bischoff; Heleochloa alopecuroides Host (Ungarn) ; Mihora verna P. B. ; Milium effusum L. : P/deiim arenarium L.; P. Boehmeri Wibel; P. paniculatum Huds.; Stupa gigantea Lag. var. Lagascae Hack. (Spanien); S. Bedowskii Trin. (Kaukasus); Trisetum Gauditnanum Boiss. (Schweiz); T. ova- tum Pers. (Spanien); Ventenata dubia F. Schultz; Weingaertneria canescens Bernh. II. Lieferung 1900 (Nr. 31-60). Agropyron cristatum P. B. (Ungarn) ; A. repens P. B. var. Vaillaittianum (Schreb.); A. repens P. B. k. vulgare (Doell); Avena pratensis L.; A. pubescens Huds.; A. rersicolor Vill. (Kaukasus); Beckmannia erucaeformis Host (Russland); Briza maxima (österr. Küstenland); B. media L. ; Bromus albidus M. B. f. intermedia Hackel (Kaukasus); Cynosurus echinatus L, (österr. Küstenland); Elymns arenarius L. (Norddeutschland) ; Festuca myurus L. ; F. ovina L. var. rupicaprina Hack. (Schweiz) ; F. s-padicea L. v. Durandii Hack. (Spanien) ; Haynaldia villosa Schur (Schweiz) ; Koeleria cri- stata Pers. a. genuina Gren. et Godr. ; K. cristata Pers. v. gracilis (Pers.) Gren. et Godr. (Niederösterreich); Lolium rigidum Gaud. (Schweiz); Melica ciliata L. a Linnaei Hack.; ]\J. nutans L. ; M. Miiflora Retz.; Poa hulbosa L.; P. bulbosa L. var. vivipara L. ; P. palustris L. ; Sclerocliloa dura P. B. (Ungarn) ; Scleropoa rigida Griseb. (österr. Küstenland); Sesleria caerulea Ard. var. calcarea (Opiz) (Bayern); Triticum cylindricum Ges. (Ungarn); T. ovatum Gr. et Godv. (von 2 Standorten: österr. Küstenland und Ligurien). IIL Lieferung 1901 (Nr. 61—90). Andropogoji coutortus L. var. glaber Hackel subv. Allionis Hackel (Südtirol); A. distachyus L. (Ligurien); A. Halepensis Brot, var. genuina Hackel (Südtirol); A. hh-tus L. f. inter var. genuinam Hack, et var. pubescentem (Vis.) Hackel (Dalmatien); A. hirtus L. var. genuina Hackel (Ligurien); A. hirtus L. var. pubescens (Vis.) (Syrien); Crypsis aculeata Ait. (Ungarn); Erianthus strictus Bluff & Fingerh. (»Slavonien) ; Heleochloa schoenoides Host (Südrussland); Hierochloa alpina R. & Sch. (Norwegen); H. australis R. & Seh. (Südtirol); Oryzopsis coerulescens Hackel (Ligurien); 0. miliacea Aschs. & Schweinf. (Ligurien) ; 0. virescens Beck (Ungarn) ; Panicum crus galli L. var. breviseta Doli ; P. criis galli L. var. longiseta Trin. (Nordamerika); P. glaucum L.; P. lineare Krocker; P. Numidianuni Lam. (Syrien); P. sanguinale L. f. inter subvar. Aegyptiacam (Retz.) et var. vulgarem (Doli) Hackel (Syrien); P. sanguinale L. var. ciliaris (Retzius)? (von 2 Standorten); P. sanguinale L. var. vulgaris Doli; P. virideh. var. Weinmannii (R. & Sch.); Phalaris Canariensis L. ; Stupa aristella L.^ (Ligurien); S. juncea L. (Ligurien); S. pen- nata L. ssp. Gallica Celak. (Schweiz); S. penn. ss^. Joan7iis Celak. f. inter ssp. Joannem et ssp. Tirsam Stev. Bull. (Ungarn) ; S. penn. 87 ssp. pulcherrima (C. Koch) var. hirsuta (Velen.) f. villifolia Simk. (Ungarn); Tragus racemosus Desf. (Schweiz). IV. Lieferung 1901 (Nr. 91 — 120). Aera Cuponiana Guss. (Ligurien); A. alba L.; A. alpina Scop. ssp. Sc/deicheri Aschs. & Grab. (Schweiz); A. Castellana Boiss. et R. ssp. Byzantina Hackel nov. nom. (Spanien); A.Juressi Lk. (Portugal) ; A. rupestris All. (Schweiz) ; A. vulgaris With. ; Alopecurus utriculatus Pers. (Lothringen); Airopsis glohosa Desv. (Portugal) ; Arena hromoides L. (Ligurien) ; A. filifolia Lagasca f. glahra Boiss. (Spanien): A. sulcata Gay (Portugal); A. versicolor Vill. (Schweiz, 2 Standorte); ( alamagrostis arundinacea Roth.; C. tenella Lk. (Tirol); C. villosa Mutel (Sachsen); Dacfyloctenium Aegyptium K. Richter (Syrien); Deschampda Üexuosa Trin. ; Ei'a- grostis hypnoides B. S. P. (Nordamerika); E. megastachya Lk. (Dalmatien); E. minor Host; E. pilosa P. B. var. condmsata Hackel nov. var.; E. Purshii Schrad. (Nordamerika); E. suaveolens Becker y2LY. Borysfhenica Schmalh. (Südrussland); Fhleum Boi^hmeri Wihel f. infecta; P. pratense L. v. nodosa (L.) f. laxiuscula Aschs. & Gräbn. ; Sesleria Budensis Aschs. & Gräbn. (Ungarn); S. disticha Pers. (Lombardei); 5. ovdta Kern. (Lombardei); S. rigida Heuffel (Banat); Sporolobus arenariiis Duval-Jouve (Ligurien); Ventenata dubia F. Schultz (2 Standorte). Neue Kataloge: XXIL Katalog (1901/02) über getrocknete Pflanzen. — G. Treffer in Luttach, Post Sand, Tirol. Katalog über getrocknete Pflanzen aus Skandinavien. (Jahrg. XL) — A. Haghind und J. Källström in Falun, Schweden. Personal-Nachrichten. Hieronymus Gau der, Canonicus am Collegiat-Capitel zu Innichen, ist am 1. Jänner im 67. Lebensjahre gestorben. Inhalt der Febrnar-Nummer: Dr. Fr. Babäk, Ueber einige Compositen bewohnende Pnccinien. S. 41. — E. Zed erbaue r, Untersuchungen über Anlage und Entwicklung der Knospen an den Vor- keimen einiger Laubmoose. S 45. — Dr. F. A. Tscherning, Ueber die Algenvetjetation an den Wasserrädern der Schitfsmühlen bei Wien. S. 48. — J. Velenovskv, Neunter Nachtrag zur Flora von Bulgarien. S. 49. — E. Hackel, Neue Gräser. S. 55. — J. Freyn, Plantae Karoanae amuricae et zeaensae. (Forts ) S. 62. — Literatar-Uebersicbt S. 67. — Botanisches Central- blatt. S. 74. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine. Congresse etc. S. 76. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 85. — Personal-Nachrichten. S. 87. Redacteur: Prof. Dr. B. t. Wettstein, Wien, 3/3, ßennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: I. Dörfler, Wien, UI., Barichgasse 36. Verlas: von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift" erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben : 1852/53 ä M. 2-—, 1860/62, 1864/69, 1871/92 ä M. 4-—, 1893/97 ä M. 10-—. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung directbei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zuprännmeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 88 INSERATE. ^^_^l-f ^j< ^{ . »4-« >4-< »s^ »-I^ «-4-< »4-« »~t-< »~t-< »4-^ »~1-^ »s^ »4-« »-4^ *-4^ »~^« >>r-« »-4-^ »-4-^ »4-< Die directen P. T. Abonnenten der „Oesterreichischen botanischen Zeitschrift" ersuchen wir höflich um. g-efälligpe rechtzeitig^e Erneuerung: des Abonnements pro 1902 per Post- anxtreisung: an unsere Adresse. Abonnementpreis jährlich 16 Mark; nur g^anzjährig^e Pränumerationen werden ang^enommen. Die Administration in Wien: Z., Barbarag^asse 2. I ^^f-m »-t-^ »--N« »-t--« »-^-^ •-'t"^ »^-» »-"t^* *^t~* »-N» *^f-* Im Selbstverlage des Verfassers ist soeben erschienen: I Dörfler s Botaniker-Adressbuch (Botanist's Directory. — Almanach des Botanistes.) Sammlung von Namen und Adressen der lebenden Botaniker aller Länder, der botanischen Gärten und der die Botanik pflegenden Institute, Gesellschaften und periodischen Publicationen. Zweite, neu bearbeitete und vermehrte Auflage. Enthält rund 10.000 postalisch geprüfte Adressen. 23 Bogen Lex.-8*>. — Preis (in Ganzleinen gebunden) 10 Mark = 12 Kronen. Gegen Einsendung des Betrages portofrei zu beziehen durch I. t)öpfler, Wlen^ III., Barichgasse 36. Im Verlage von Carl Gerold's Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Büchhandlungen bezogen werden : Professor Dr. Karl Fritsch Exeursionsflora für Oesterreieh (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Preis brochirt Mark 8. — , in elegantem Leinwandband Mark 9. — . rrfiicmsciKiiiiißißD-i. (mit Ausschluss des Küstenlandes). — Schulausgabe der „Exeursionsflora". — Preis brochirt Mark 3.60, in elegantem Leinwandband Mark 4. — . •-4--« »-T-« »-t^-« »--N« »-t-^ •-'t-« »-^^ »--t-« «-t-« *-f~9 »-t-« »-f^ 9-f~* »-f-» »-t~« »--t^" ' •"-!-• ^-'t~* »-N» •-'t'-« "»-^^ V4~« "»^^4^*" NB. Dieser Nummer sind die Tafeln 1 und II (Zederbauer) beigegeben. ÖSTERREICHISCHE Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Ln. Jahrgang, N«- 3. Wien, März 1902. Ueber die inversen Placentarbündel der Cruciferen. Von L. J. Celakovsky (Prag.) (Mit 3 Figuren.) Dass der Fruchtknoten der Cruciferen (von Fällen wie Tetrapoma abgesehen) von zvv^ei Carpellen gebildet wird, welche, längs der Blattränder congenita! verwachsend, die wandständigen Placenten erzeugen, beweisen sowohl die Entwicklungsgeschichte, als auch, und zwar noch eclatanter, Auflösungen des Fruchtknotens in vergrünten und verlaubten Blüten. Die gegentheilige, aus der Zahl und Anordnung der Gefässbündel von manchen neueren Autoren abgeleitete Ansicht, dass sich an der Bildung des Frucht- knotens vier oder gar sechs Carpelle betheiligen, und dass die Placenten selbständige Phyllome seien, beruht auf einem Trug- sehluss der einseitig augewendeten anatomisch- morphologischen Methode. Trotzdem muss auch die rationelle Morphologie der anatomischen Structur, insbesondere dem Gefässbündelverlauf, Rechnung tragen, freilich in Uebereinstimraung mit anderweitig sieher festgestellten Thatsachen, wie hier mit der Zweiblättrigkeit des Fruchtknotens. In den Wänden des Fruchtknotens verlaufen vier Haupt- bündel, zwei laterale (l in Fig. 1 der obenstehenden Abbildung, Oesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1902. 90 Hälfte eines schematisierten Querschnittes eines latisepten Frucht- knotens), die Mittelnerven der Fruchtklappen bildende, zwei stärkere mediane (m) in den Aussenwänden der beiden Placenten. Ausser- dem wurde neuerdings zuerst von Gerber, dann auch von Hannig^) in den Placenten noch je ein inneres, sehr kleines, manchmal schwierig zu erkennendes Bündel {p) constatiert. welches als eigentliches Placentarbüudel anzusehen ist, weil nachHannig nur von ihm die Gefässstränge in die Funiculi abgehen. Diese inneren Placentarbündel jj sind nun merkwürdiger- weise umgekehrt orientiert als wie die äusseren ni und als wie alle übrigen Wandbündel, nämlich mit dem Phloem (Basttheil) nach innen, mit dem Xylem (Gefässtheil) nach aussen gegen das Xylem des grossen äusseren Bündels. Diese inverse Stellung der Placentarbündel ist bisher unaufgeklärt. Hannighat sie zwar mit dem Ursprung und Verlauf dieser Bündel zu erklären versucht. Er fand, dass die sehr grossen medianen Bündel in der Achse unter den Carpellen successive in drei, dann fünf collaterale Bündel sich theilen. Diese bilden bald einen nach innen gekrümmten Bogen (von Hannig Bündelplatte genannt); das grösste mittlere der Bündel geht als Bündel w (in Fig. 1) in die Aussenwand der Placenta (des sog. Eeplum), die zwei rechts und links vom Bündel m liegenden Gefässbündel n biegen als Nebenbündel in die Carpellklappen aus, die zwei randständigen aber rücken noch mehr umbiegend nach innen und einander entgegen, bis sie auf einander treffen und zu einem Bündel, dem inneren Placentarbündel, ver- schmelzen, welches in Folge der stattgefundenen Umbiegung der ßandbündel umgekehrt orientiert (invers) sein rauss. Damit ist aber nur die Art und Weise ausgemittelt, wie die inverse Stellung aus der normal orientierten hervorgeht, aber nicht die Ursache, aus welcher die Urakehrung statt- findet. Man erfährt damit nur, das Bündel sei verkehrt, weil seine Componenten sich umgekehrt haben. Warum thun sie das aber, da sie ja auch ohne Umwendung nach innen rücken und zu einem normal orientierten Placentarbündel verschmelzen könnten? — Die Ursache der inversen Stellung ist aber eine rein morpho- logische. Diese Stellung wird durch das anatomisch-morphologische Gesetz bestimmt, nach welchem die Gefässbündel eines bifacialen oder dorsi ventralen Blattes mit dem Phloem nach der morphologischen Unterseite, mit dem Xylem nach der Oberseite orientiert erscheinen. Zuvor möge aber noch in Erinnerung gebracht werden, dass die zwei Reihen der Ovula einer Placenta nicht dicht neben ein- ander stehen, sondern dass zwischen ihnen eine gewölbte leere Partie der Placenta sich befindet, welche während der Entwick- lung des Fruchtknotens in eine Scheidewandlamelle (Septallamelle) ^) E. Hannig: Untersuchungen über die Scheidewände der Cruciferen- früchte. Botanische Zeitung. Jahrg. 59. 1901. Dort auch die neueste Lite- ratur (Gerber, Chodat et Lendner, Lignier, Martel). 91 auswäehst, und dass die beiden Lamellen, die von den zwei PJa- centen ausgehen, im Centrum mit den Rändern bei s in Fig. 1 zusammenstossend und mechanisch verwachsend die sogen, falsche Scheidewand bilden. Denken wir uns nun die beiden Carpelle getrennt, durch Spaltung der Placenten und der Septallamellen (dieser in zwei Plättchen, die ich Septalplatten nennen will) wie in Fig. 2. Die Carpelle biegen bei m nach innen und dann nochmals am Inneu- rande der zweigetheilten Placenta — die Septalplatten vorläufig weggedacht — gegen die Reihen der Samenanlagen hin. Wichtig ist nun die Bestimmung, wie weit die Oberseite und wie weit die Unterseite der beiden Carpelle reicht. Die Reihen der Ovula ent- springen laut untrüglichem Zeugnis der Verlaubungsabnormitäten aus den Blatträndern ; die Innenseite der Fächer wird also bis zu den Ovularreihen von der Oberseite der Carpelle gebildet (sie ist stärker ausgezogen gezeichnet), die Unterseite (mit feinerer Linie ausgedrückt), welche die ganze Aussenseite des Fruchtknotens aus- macht, reicht um den äusseren und inneren Bug herum bis zur anderen Seite jeder Ovularreihe. Es sind also in der normalen Placenta die Carpelle mit ihren Unterseiten vereinigt und auch die leere, zwischen beiden Ovularreihen gelegene, bald in die Septalleiste auswachsende Partie der Pla- centa wird von der Blattunterseite gebildet. Daraus ergibt sich nun, nach dem oben angezeigten Gesetze, die Lage der Gefässbündel. In den Wänden des Fruchtknotens müssen alle Bündel mit dem Phloem nach aussen, nach der Unter- seite der Carpelle gerichtet sein, die beiden (meist verschmelzenden) inneren Placentarbündel müssen aber umgekehrt orientiert sein, mit dem Phloem nach innen, wo die leere, von der Blattunterseite gebildete interovulare Partie der Placenta liegt. Wären beide Car- pelle mit den Placentartheilen getrennt, wie in Fig. 2, so müsste ein jedes am äusseren Buge sein eigenes Bündel mit nach aussen gelegenem Basttheil haben, am inneren Buge aber ein umgekehrt mit dem Phloem nach innen orientiertes Placentarbündel. Im normalen verwachsenblätterigen Fruchtknoten verschmelzen nun die beiden äusseren Bündel ebenso congenital wie die Carpelle selbst, d. h. es entsteht nur ein grosses, vollkommen medianes Bündel, dessen Gefässtheil mit der einen Hälfte gegen die Ober- seite des einen Carpells, mit der anderen gegen die des anderen Carpells schaut. Die beiden kleinen inneren Bündel des normalen Fruchtknotens, die noch getrennten Ursprung haben, verschmelzen nachträglich zu einem ähnlich median situierten Bündel p (Fig. 1), welches mit dem Xylem ebenso nach beiden Oberseiten, mit dem Phloem nach der durch die innere Umbiegung nach innen ge- langten Unterseite des Carpells gerichtet ist. Die inverse Lage der inneren Placentarbündel ist somit die natürliche Folge der inneren Umbiegung der die Ovula tragenden Ca rpellarr ander, sowie des die 7* 92 Orientierung der Gefässbündel im bifacialen Blatte bestimmenden Gesetzes. Die Septalplatten sind, wie Fig. 2 es zeigt, Auswüchse der Unterseite der Carpelle, resp. Verbreiterungen der inneren Bug- vorsprünge nach dem Oentrum hin. Genauer betrachtet, sind es verkappte, d. h. durch Vereintwaehsthum zweier Lamellen einfach erscheinende Dupplicaturen der Unterseite, dergleichen auch anderwärts vorkommen. Zu solchen Dupplicaturen gehören z. B. die schwertförmigen Blätter vieler Irldeen u. a. Monocotylen, deren beide Seiten von der morphologischen Blattunterseite gebildet werden und welche, trotz des dagegen erhobenen Widerspruchs, ganz sicher aus den beiden mittelst der Oberseiten mit einander conge- nital vereinigten oder verwachsenen Längshälften eines bifacialen Blattes bestehen; ferner die dorsalen Kiele der zweikieligen Vor- blätter der Monocotylen u. s. w. Dupplicaturen sind überhaupt solche Blatttheile, deren ganze Oberfläche nur von der morpho- logischen Unterseite oder nur von der Oberseite gebildet wird. Beide Seitenflächen der Septalplatte, als einer Verbreiterung des inneren Buges, sind aber Fortsetzungen der Unterseite der Car- pelle. Ausserdem sieht man auf verlaubten und getrennten Car- pellen der Cruciferen (auch anderer Pflanzen mit Wandplacenten) in einem gewissen Verlaubungsstadiura den Blattrand mit den mehr oder weniger verlaubten Samenanlagen gleichsam nach der Blatt- oberseite hin umgerollt und ihr angewachsen, so dass die Ovula gleich wie auf die Oberseite gerückt erscheinen. Das ist gewiss nicht eine Folge der Vegetativwerdung, denn vegetative Blätter tragen ihre Zipfel am Rande, so auch die in der Verlaubung weiter fortgeschrittenen Carpelle, vielmehr ist dies ein vom normalen Fruchtknoten überkommener Vorgang. Denn ganz dieselbe üm- rollung und Anwaehsung. freilich Alles in congenitaler Weise, findet auch bei der Bildung der Placenta und der Septalplatten statt, so wie Fiff. 3 es darstellt. Ueber einige Compositen bewohnende Puccinien. Von Dr. Fr. Bubak (Prag). (Fortsetzung.)^) 3. JPuccinia praecox Bubak auf Crepis biennis. Ich beschrieb diese Art in den Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Brunn, Band XXXVII. In der Diagnose habe ich angegeben, dass die Uredosporen zwei Keim- poren besitzen. Bei nachträglicher Untersuchung fand ich jedoch, aber selten, auch Uredosporen mit drei Keimporen. Durch diesen Befund gewinnt meine Behauptung^), dass auf Crepis biennis in Europa nur Puccinla praecox vorkommt, eine neue Stütze. 1) Vgl. Nr. 2, S. 43. 2) Bubak in Hedwigia 1901. Beiblatt, Bg. 2. 93 Ich vermuthe, dass auch jene Uredosporen, weiche Jacky (1. c. pag. 278) untersuchte, ebenfalls zu meiner Pmcinia praecox gehören. 4. Puccinia Carthami (Hutzelmann) Oorda. (Dicaeoma Carthami Hutzelmann in schedis et in Opiz's Seznam pg. 139.) Diese Art wurde zuerst von Hutzelmann bei Saaz auf Carthamus tinctorius L. gesammelt und in schedis als Dicaeoma Carthami bezeichnet. Später fand sie im Garten des Grafen Oanal in Prag auch Oorda und beschrieb sie unter dem Namen Pucciiiia Carthami Corda^). Die verwandtschaftlichen Beziehungen dieser Art sind bisher unbekannt geblieben. Nach meinen Untersuchungen schliesst sich Puccinia Carthami der Art Pucc. Centaureae Mart. an und ist wohl wie diese eine Praclu/puccinia. Puccinia Carthami wurde noch in Schlesien von Schröter gesammelt, welcher eine gute Beschreibung derselben in seinen „Pilzen von Schlesien" pag. 340 heferte. Ich ergänze seine Diagnose nur durch Folgendes: Uredo- sporen besitzen zwei in der Mitte oder oberhalb der Mitte der Spore gelegene Keimporen. Teleutos poren haben eine dicke Membran und sind nach meinen Messungen 35*2 — 41 '8 (i lang, 24 -4 — 33 fx breit; Keimporus der Scheitelzelle selten scheitel- ständig, oft bis zu y. herabgerückt, derjenige der Basalzelle zu 7, bis ^3 herabgeschobeu. Ein Originalexemplar Hutzelmann's liegt in den botanischen Sammlungen des böhmischen Museums in Prag; das Herbarium desselben Sammlers soll sich in den Sammlungen der Krakauer Universität befinden. 5. Puccinia Echinopis DO. (Flor. fr. VI., pag. 59.) Auch diese Puccinia kommt in Böhmen vor. Schon Philipp Maxmilian Opiz sammelte sie auf Echinops sphaerocephalus L. zwischen Radotin und Kuchelbad bei Prag. Im böhmischen Museum befindet sich noch ein Exemplar dieses Pilzes von einem unbe- kannten Sammler von Kosir. Der Pilz bildet die Sori auf der Unterseite der Blätter, so dass sie durch die weisswollige Bekleidung nur durchschimmern. Ich hatte nur Gelegenheit, Teleutosporen zu untersuchen. Uredosporen haben nach Jacky I.e. pag. 340 weit auseinander- stehende Stacheln; die Keimporen (2) liegen etwa in der Mitte und besitzen eine Papille. Bei den böhmischen Exemplaren sind die Teleutosporenlager schwarz, ziemlich gross. Teleutosporen ellipsoidiseh bis länglich, beidendig abgerundet, seltener die Basalzelle gegen den Stiel ein -) Corda: Icones Fungorum IV (nicht I. wie Saccardo: Sylloge Fung. VII., pag. 646, falsch citiert), pg. 15—16, Tab. IV, Fig. 52. 94 wenig verjüngt, 35*2—44 ja lang, 19-8 — 24-2 (i breit, Membran dick, kastanienbraun, feinwarzig. Keimporus beider Zellen oft bis zur Ys berabgerückt, mit sehr niedriger Papille bedeckt. Stiel kurz. Wie aus der Beschreibung der Teleutosporen ersichtlich ist. steht Fuccinia Echinopis DO. der Species Puccinia Cartliami (Hutzelmann) Corda ziemlich nahe, und ich halte sie ebenfalls für eine Br ach y puccinia. 6. Puccinia chondrillina Bubc4,k et Sydow n. sp. (Uredo Choudrillae Opiz, Sezaam 1852, pag. 151.) Erste Sporengeneration erscheint sehr spärlich auf jungen Blättern in Form von kreisförmig gestellter und zusammenfliessender Uredolager; in ihrer Mitte liegen einige honigbraune Spermogonien Secundäre Uredolager schwarzbraun, mittelgross, rund- lich, einzeln auf den Blättern stehend, auf den Aesten und Stengeln verlängert und gewöhnhch zusammenfliessend. üredosporen meistens eiförmig oder ellipsoidisch, seltener kugelig oder länglich. o6-4 — 4o ft lang, 22 — 26*4 fi breit, mit brauner, feinstacheliger Membran und zwei oberhalb der Mitte der Spore gelegenen Keiraporen. Teleutosporenlager schwarzbraun, rundlich oder länglich, auf den Blättern spärlich, öfters zusammenfliessend, auf den Aesten und Stengeln zahlreich entwickelt, gewöhnlich als zusammenfliessende Krusten sie bedeckend und von derber Epidermis bedeckt oder um- geben. Teleutosporen kastanienbraun, eiförmig oder ellipsoidisch, manchmal in der Mitte eingeschnürt, 33 — 46 '2^1 lang, 22 — 26*4 [i breit, fein und deutlich warzig. Keimporus der Scheitelzelle öfters bis 72 oder 7» herabgerückt, derjenige der Basalzelle in y.^ gelegen. Stiel oft länger als die Spore. Mit Puccinia Chondnllae Corda und Fuccinia Prcrmnthis (Pers.) Fuckel ist diese neue Art nicht im Entferntesten verwandt, denn sie gehört in die Verwandtschaft der Puccinia Hieracii (Schum.) Mart., von welcher sie aber hinlänglich verschieden ist. Ich habe diese Art im Manuscript schon im Jahre 1899 auf- gestellt, und zwar auf Grund der Exemplare, welche im Herbar des böhmischen Museums in Prag liegen. Eines von denselben wurde von Schöbl (jetzt Professor an der medicinischen Facultät der böhmischen Universität in Prag) bei Fohmanka nächst Prag ge- sammelt, das zweite Exemplar sammelte F. M. Opiz im Juli 1849 auf dem Belvedere in Prag. Am 10. September 1900 sammelte ich diese Art bei Kuchelbad und Herr Director Kabät in Welwarn in demselben Jahre bei Mühlhausen a. d. Moldau. Gegen das Ende des Jahres 1900 bekam ich von H. Paul Sydow die Nachricht, dass er die Puccinia von Chondrilla juncea als eine neue Species aufstehen will. Wir einigten uns dann, die Art gemeinschaftlich zu beschreiben. Herr Sydow publicierte den Namen schon in dieser Zeitschrift 1901, Nr. 1. — Heuer gelang es mir, die primären Üredosporen am 15. Mai bei Pofican, aber äusserst spärlich anzutreffen. 95 7. JPuccinia Chondvillae Corda 1840. (Icones Fungorum IV, pag. 15, Tab. IV, Fig. 46.) Wie bekannt, stellte Jacky durch seine Oulturversuche fest, dass Fuccinia Prenanthis (Pers.) Fuckel in zwei gut unterscheid- bare Speeies zerlegt werden muss. Für die Art auf PrenantJies behielt er den ursprünglichen Namen (hierher gehört auch die Piecc/nm von Mulgedii(m), vf'dhv and für die zweite Art, welche auf verschiedenen Lactuca- Arten vorkommt, der Name Fuccinia Chondrillae Corda gebraucht wurde*. Dieser letzte Pilz (auf Lactuca muralis) wurde schon von Opiz^) neu benannt, und zwar 1. c. pag. 138. Er bekam den neuen Namen Fuccinia Mycelis Opiz, und zwar deshalb, weil Opiz eine üredinee auf Chondrilla juncea gefunden hatte — seine JJredo Chondrillae Opiz 1, c. pag. 151 — und ihm der Name „Chondrillae"' für einen Pilz auf Lactuca (nach der damals schon abgeänderten Nomenclatur dieser Pflanze) unpassend erschien. Wenn man also an dem Namen „Chondrillae"' der Fuccinia von iac^Mca-Arten noch jetzt Anstoss nimmt, so könnte man die Nomenclatur dieser und vorangehender Arten wohl folgendermassen richtigstellen: 1. Fuccinia Mycelis Opiz, Seznam 1852, pag. 138 {Fuccinia Chondrillae Corda, Fuccinia Frenanthis autt. p. p., Fuccinia Lactucarum Sydow) auf verschiedenen Zac^wca-Arten. 2. Fuccinia Chondrillae (Opiz). {Uredo Chondrillae Opiz, Seznam, pag. 151 et in exsiccatis! Fuccinia chondrillina Bubäk et Sydow, Oesterr. bot. Zeitschr. 1901.) 2i\ii Chondrilla juncea. Ich gebe allerdings dem Namen Fuccinia chondrillina vor Fuccinia Chondrillae (Opiz) den Vorzug, weil die Existenz des Namens Fuccinia Chondrillae Corda zu Missverständnissen führen könnte. Fuccinia Mycelis Opiz habe ich bei Prag in Jahre 1900 nicht selten auf Lactuca perennis gefunden. Im Jahre 1901 sammelte ich sie daselbst auf Lactuca quercina (bei Kuchelbad und Tetin). Teleutosporen auf beiden genannten Nährpflanzen sind etwas dunkler als diejenigen von Lactuca muralis und auch die Warzen sind grösser und deutlicher-). 8. Fuccinia Willernetiae Bubak n. sp. Erste Sporengeneration noch nicht gefunden, doch lässt sich aus den verwandtschaftlichen Beziehungen schliessen, dass es primäre üredo mit Spermogonien sein wird. Sporenlager auf violetten kleinen Fleckchen auf beiden Blattseiten sehr zerstreut, rundhch oder länglich, sehr klein, fast vyinzig, 0'2 — 0-5 mm breit, bald nackt. Uredosporenlager zimmtbraun ; Uredosporen kugelig oder eiförmig, 22— 26-4 /* X 17-6— 22 ft, hellbräunlich, stachelig, mit zwei Keimporen. 1) Opiz F. M. : Seznam rostlin kveteny ceske. Prag 1852. 2) Neuerdings wird dieser Pilz von Lindroth als eigene Art betracMet. (Anmerkung während der Correctur). 96 Teleutosporenlager schwarz; Teleutosporen eiförmig, ellipsoidiseh, seltener fast kugelig oder länglich, mit kastanien- brauner, feinwarziger Membran, 28-6— 35-2 ^ X 19*8 — 24*2 (i; Keimporus der Scheitelzelle scheitelständig oder oft bis V2 — Va herabgerückt, derjenige der Basalzelle in der unteren Hälfte der Zelle, beide mit schwach entwickelter Papille versehen. Stiel fast so lang wie die Spore. Auf Willemetia hieracioides Monnier wurde bisher (nach Saccardo's Sylloge Fungorum XIII) kein Pilz gefunden. Ich fand die vorliegende Puccinia-Art schon im September 1900 in Böhmen, und zwar im Böhmerwalde, wo sie bei Eisenstein, Spitzberg, Eisen- strass, Hammern etc. viel verbreitet ist. Auch heuer sammelte ich sie eben daselbst sehr zahlreich, so dass sie in Sydow's „Uredi- neen" und Vestergren's „Micromycetes rariores" ausgegeben werden kann. Im Frühjahre gedenke ich die erste Sporengeneration zu ermitteln. Was das Artrecht der Puccinia Willemetiae betrifft, so kann sie nur mit folgenden Arten verglichen werden : 1. Puccinia variabilis (Grev.) Plowr. Von dieser Art, welche eine Auteupuccinia darstellt, wird sie wohl durch das Fehlen der Aeeidiumgeneration hinlänglich verschieden sein. Auch die Farbe der Uredolager und üredosporen wie auch die Grösse der Uredo- und Teleutosporen sind bei beiden Arten verschieden. 2. Puccinia Taraxaci Plowr. Von dieser Art ist Puccinia Willemetiae durch ihre winzigen Sporenlager, die zimmtbraune Farbe der Uredolager und hellere Üredosporen verschieden. Die Teleutosporenstiele sind bei Puccinia Willemetiae viel länger als bei den zwei angeführten Arten. 3. Puccinia Hieracii (Schum.) Mart. Von dieser Species unterscheidet sich Puccinia Willemetiae durch kleinere Uredo- und Teleutosporen, wie auch durch kleinere Sporenlager. Auch die Fleckenbildung ist eine andere. Bei Puccinia Hieracii sind die Sporenlager reichlich auf den Blättern entwickelt, während bei Puccinia Willemetiae die lufeetion nur sehr sparsam ist. (Schluss folgt.) Untersuchungen über Anlage und Entwicklung der Knospen einiger Laubmoose. Von E. Zederbauer (Wien). (Mit Tafel I— III und 6 Textillustrationen.) (Schluss. 1) Ausser den Fällen, wo die Knospen an der ersten oder zweiten Zelle eines Nebenfadens oder an irgend einer Stelle des Haupt- fadens entstehen, beobachtete ich unter den zahlreich untersuchten 1) Vergl. Nr. 2, S. 45. 97 Knospen einen einzigen Fall, wo an der Endzelle und an der vor- letzten je eine Knospe ansass. Man kann aber nicht, wie Mülle r- Thurgau^), von einem Uebergehen der Vorkeimaehse in eine Moosknospe reden, da nicht in der Endzelle die Theilungswände entstanden, sondern in der seitlich aus der Endzelle hervorsprossen- den Zelle. Ebensowenig wie bei den Laubmoosen kann man bei den Farnen von einem Uebergehen des Fadenstadiums, das dem Protonema der Moose entspricht, in das flächenförmige Prothallium sprechen. Nach den Untersuchungen von E. Lampa^) ist bei den von ihr untersuchten Prothallien das Fadenstadium begrenzt. Seitlich an diesem Fadenstadium wird das neue Gebilde, das Prothallium, angelegt. Schreitet das Protonema zur Bildung von Knospen — es können an einem Protonema mehrere Knospen vorhanden sein — so entsteht seitlich an einer Zelle, meist, wie oben erwähnt, an der ersten eines Nebenfadens, eine Papille, die erst beim vorschreiten- den Wachsthum sich unterscheiden lässt von einer Papille, aus der ein Protonemafaden wird. Die Papille trennt sich durch eine Quer- wand von der Zelle, von der sie ausgeht, ist stark mit Chlorophyll gefüllt und schreitet rasch zur Bildung einer zweiten Querwand, welche die Papille in zwei Zellen trennt, von denen die eine cylindrisch ist, auf der die andere stark angeschwollene und ge- drungene Zelle gleichsam wie auf einem Stiele aufsitzt. Der Kürze halber will ich die Zelle, auf der die gedrungene aufsitzt, Stiel- zelle nennen. Sie tritt regelmässig bei Hypnum cupressiforme (Taf. I, Fig. 1 — 6), Rhodobryum roseum (Taf. II, Fig. 1 — 5) und Ceratodoii purpureus (Taf. III, Fig. 2) auf. Während bei diesen sich nur eine Stielzelle findet, beobachtete ich bei PolytricJmm commune (Taf. III, Fig. 3) und Schistostega osmundacea (Taf. III, Fig. 1) immer zwei Stielzellen. Wie früher erwähnt, sind die Stiel- zellen stark grün; jedoch beim Heranwachsen der Knospe werden die Membranen braun, und es treten bisweilen Rhizoide hervor (Taf. II, Fig. 4; Taf. III, Fig. 2, 3), was auch bei jüngeren Stadien der Knospen vorkommen kann (Taf. II, Fig. 2). In der Stielzelle tritt manchmal, wahrscheinlich aus mechani- schen Gründen, eine Längswand auf, welche sie in zwei gleiche (Taf. I, Fig. 6) oder in ungleiche Theile (Taf. III. Fig. 2) trennt. Bei Rhodobryum roseum (Taf. II, Fig. 4) ist eine Querwand nach- träglich eingetreten. Aus diesen Verschiedenheiten ersieht man, dass eine Oonstanz in diesen Verhältnissen sich nicht zeigt. Die auf der Stielzelle sitzende gedrungene Zelle ist stark chlorophyllhältig, schwillt an und schreitet zur Bildung einer Längs- wand (Taf. II, Fig. 1). Diese Längswand (Taf. I, Fig. 1; Taf. II, Fig. 2; Schema Fig. 1) läuft schief nach aufwärts, einen 1) Müller-Tliurgau: Nachträgliche Bemerkungen. 2)Lampa Emma: lieber die Entwicklung einiger Farnprothallien. Sitzungsber. der k. Akad. der Wiss. in Wien. Bd. CX. Abth. 1. April 1901. 98 Winkel von ungefähr 75" mit der Querwand bildend, die sie in einem gewölbten Bogen schneidet, und zwar so, dass der grössere Theil von der Querwand zum I. Segment gehört. a Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Schema der Entwicklung einer Moosknospe. Fig. 1. Erste Theilwand aufgetreten. Fig. 2. Zweite Theilwand aufgetreten. Fig. 3. Bildung der Scheitelzelle durch Auftreten der Theilungswand 3. a von der Seite, b von oben gesehen. Auf diese schiefe Längswand erfolgt im 2. Theile, der das erste Segment an Grösse bald überragt, die Bildung einer zweiten, schief nach aufwärts verlaufenden Längswand, welche die Querwand ebenfalls, wie die erste Längswand, in einen Bogen schneidet, mit der ersten Längswand einen Winkel von ungefähr 80'' einschliesst (Taf. I, Fig. 3; Schema Fig. 2). Durch diese Vorgänge sind zwei Segmente und eine dritte Zelle, die sehr wenig Antheil an der Querwand hat, gebildet. Aus dieser Zelle geht durch Auftreten einer etwas schief gegen die Aussenwand verlaufenden Wand, welche sowohl die erste wie die zweite Längswand schneidet, die Scheitelzelle hervor (Taf. I, Fig. 4 ; Taf. II, Fig. 4 ; Taf. III, Fig. 2 ; Schema Fig. 3). Die Scheitelzelle ist nach oben gewölbt, nach unten dreiseitig pyramidal (Taf. 1, Fig. 4; Taf. II, Fig. 4; Taf. III. Fig. 1, 2). Die Pyramidenfläehen der Scheitelzelle sind untereinander nicht gleich, sondern die gegen das erste Segment stossende die kleinste, die an dem dritten Segment anliegende die grösste. Sie sind nicht eben zu denken, sondern, wie aus den Beobachtungen hervorgeht, schwach gewölbt, wobei die convexen Flächen den Segmenten zuliegen. Unter den Knospen findet man auch solche, die eine zwei- schneidige Scheitelzelle haben (Taf. 1, Fig. 5). Das sind üeber- gangsformen. Hat die Knospe das Stadium wie bei Taf. 1. Fig. 5 erreicht, so unterbleibt bei manchen Arten die Bilduno- neuer 99 Segmente für eine Zeitlang, bis die ersten Segmente stärker heran- gewaciisen sind. Besonders wächst das erste und zweite Segment stark, wobei das erste durch Auftreten von Querwänden fadenförmig von der Knospe absteht (Taf. I, Fig. 5, 6). unterdessen wird die Scheitelzelle durch das Wachsthum der beiden anderen Segmente gehoben, so dass sie uns von dem ersten Segment getrennt erscheint. Aehnliche Stadien scheinen Hofmeister auf den Schluss gebracht zu haben, dass die Scheitelzelle zweischneidig ist, welche Ansicht es übrigens nachträglich widerlegt. Bei Rhodohryum roseum bilden sich im Gegensatze zu Hypnuni cupressiforme die ersten Segmente nicht zu Blättern oder Blattvertreter aus, sondern die Knospe wächst durch Bildung von Segmenten zu einem Stämmchen heran, das erst in bestimmter Höhe kleine Blätter bildet. Aehnlich wie Bhodohryum roseum ver- halten sieh die Knospen von Schistosiega osmumlacea und Ceratodon purpureus. Doch ist ihr Aussehen von einander verschieden, wie überhaupt das Aussehen der Knospen der einzelnen Arten von ein- ander verschieden ist. Bei Fohjtrichum commune (Taf. HI, Fig. 3) sind noch keine drei Segmente gebildet, aber die ersten zwei beträchtlich heran- gewachsen, die Scheitelzelle gewölbt und dem zweiten Segment an- sitzend. Zusammenfassung der Resultate. 1. Die Knospen entstehen als seitliche Ausstülpungen an kräftigen Zellen, die mit den Zellen des Hauptfadeus oder, was am häufigsten der Fall ist, mit der ersten Zelle eines Nebenfadens zu- sammenfallen, so dass sie dann gleichsam in der Achsel eines Zweiges sitzen. 2. Die Knospen bilden Stiele, die einzellig oder zweizeilig sind. 3. Sowohl die Stielzellen wie die auf ihnen sitzende Zelle, in der dieTheilungswände auftreten, sind durch Chlorophyll grün gefärbt. 4. Durch zwei schief nach aufwärts verlaufende Längswände, die auf einander fast senkrecht stehen, wird die letztere Zelle in drei Segmente zerlegt; aus dem dritten Segment wird durch Auf- treten einer dritten Theilungswand die typische Scheitelzelle heraus- geschnitten. 5. Die Scheitelzelle ist dreiseitig pyramidal nach oben gewölbt, nur in Uebergangsstadien zweischneidig. 6. Das Aussehen der Knospen ist bei den einzelnen Arten verschieden. Erklärung der Tafeln. a Hauptfaden des Protonemas. h Nebenfaden des Protonemas. st, st' Stielzellen. 1, 2, 3 Theilungswände. I, II, III Segmente. s Scheitelzelle. rli Rhizoid. Alle Knospen stark chlorophyllhältig, der Deutlichkeit halber ohne Chlorophyll gezeichnet. Vergr. ca. 650. 100 Tafel I. Fig. 1 — 6. Hypnum cupressiforme. Fig. 1. Junge Knospe. Die Stielzelle ist ausgebildet. Fig. 2. Junge Knospe. Erste Theilungswand (1), welche von der Fläche ge- sehen ist. Fig. 3. Junge Knospe. Zweite Theilungswand (2) gebildet. Fig. 4. Knospe. Drei Segmente und die Scheitelzelle gebildet. Fig. 5. Knospe. Wie die vorige, das I. Segment von der Scheitelzelle getrennt. Fig. 6. Vorgeschrittene Knospe. II. Segment sich zur Blattfläche ausbildend. Scheitelzelle dem III. Segment ansitzend. Tafel II. Fig. 1 — 5. Klioddbryum roseum. Fig. 1. Junge Knospe. Stielzelle st gebildet. Zweite Zelle eben vor der ersten auftretenden Theilungswand. Fig. 2. Junge Knospe. Erste Theilungswand gebildet. Fig. 3. Junge Knospe. Von oben gesehen, erste Theilungswand. Fig. 4 Knospe. Drei Segmente und die Scheitelzelle gebildet. Fig. 5. Junge Pflanze. Stielzelle noch immer sichtbar, den Habitus der jungen Pflanze dieser Art zeigend. Scheitelzelle nicht sichtbar; umgeben von einigen jungen Blättern. Vergr. 450. Tafel III. Fig. 1. Schistostega osmundacea. Aeltere Knospe; st' braun. Fig. 2. Ceratodo^i 2Ju'>'pureus. Knospe; erste Zelle des Ehizoides mit Chlorophyll gefüllt, die anderen chlorophylllos. Das Segment III ist nach rückwärts gerichtet, wie die nach hinten aufsteigende 3. Theilungswand zeigt. Fig. 3. Pohjtriclmm commune. Knospe; zwei Segmente entwickelt, Scheitelzelle s auf dem 2. Segment aufsitzend. Beitrag zur Teratologie der Compositen. Von A. Plitzka (Neutitschein). (Mit 2 Tafeln.) Auf dem Steioberg und dem Südabhange des Berges Swinetz bei Neutitschein in Mähren — viel seltener an von Neutitschein entfernteren Orten — weisen nach meinen seit dem Jahre 1896 gemachten Beobachtungen fünf Arten der Compositen {Cirsium arvense Scop., Carduus acanthoides L., Taraxacum officinale Wigg., Sonchus asper Vill., Crepis hiennis L.) Virescenzen und Blüten- Prolificationen auf, die augenscheinlich aus gleicher Ursache ent- standen sind. Da in einigen Fällen der Nachweis erbracht wurde, dass Gallmilben bei Compositen Virescenzen erzeugen können (bei den meisten Vergrünungen der Korbblütler blieb nach 0. Pen zig der Grund der Anomalie unentdeckt), so lag es mir nahe, nach Phy- toptus-Arten zu suchen. Wer Hunderte von Pflanzen, zumal der Compositen. mit dem Vergrösserungsglase durchsucht, kann wohl ab und zu ein schma- rotzendes Thierchen finden, welches in zahlreicher Gesellschaft im E Zederbduen Taf.i: E.Zedenbauef Tri f. II ■eiT.botan Zeitschr. 1902. I riedr. Sperl . E.Zederbaiier i Taf 101 Stande wäre, Missbildungen hervorzurufen, dessen vereinzeltes Auftreten für die grosse Zahl vergrünter Pflanzen jedoch sicher ohne Bedeutung ist. So erging es auch mir, und das Ergebnis dieser Untersuchung ist: Parasitische Thiere (Blattläuse, Insecten- larven, aber keine Gallmilben) waren gewiss nicht in beachtens- werter Menge vorhanden, ausserdem in der Wahl des Aufent- haltsortes so verschieden, dass ihr etwaiger Einfluss auf das Zu- standekommen gleichartiger Abnormitäten ausgeschlossen ist. In der üeberzeugung, dass Phytopten bei meinen Pflanzen nicht in Betracht kommen, lenkte ich von nun an einer anderen Erscheinung meine besondere Aufmerksamkeit zu. Die ersten Bildungsabweichungen stellten sich im Jahre 1896 nach wochenlang anhaltendem Frühjahrsregen ein. Die Nässe hatte eine rasche Vermehrung des Schmarotzerpilzes Puccinia compositarum'^) Schleehtend. zur Folge und war auch im Jahre 1897 dem Gedeihen dieses Rostpilzes förderlieh. Die zwei nächstfolgenden trockenen Sommer beeinträchtigten wohl die Bil- dung seiner üredo- und Teleutosporen, doch waren Aecidien im Mai beider Jahre reichlich vorhanden. Auf vergrünten Exemplaren von Carduus und Cirsium fand ich die Fuccinia compositarum fast stets, oft auch auf mon- strösem Crepis, Sonchiis und Taraxacum wohl entwickelt. Anfangs glaubte ich, die vergrünten Pflanzen wären ganz be- sonders zur Infection durch den Rostpilz disponiert, es ist mir aber jetzt gewiss, dass ich in erster Zeit Ursache und Wirkung ver- wechselte, indem die Fuccinia nicht auf den Oompositen wuchert, weil letztere vergrünt sind, sondern dass die Oompositen ver- grünen, weil ein allzu üppiges Pilzmycel ihre Gewebe durchzieht und, wie ich gleich begründen will, unterstützt durch die Bodenbeschaflenheit des Standortes, auf sie als Fremdkörper einen mechanischen Reiz ausübt, wohl auch eine Veränderung in der chemischen Zusammensetzung der Baustoffe seines Wirtes bedingt. Dass auch die Bodeubeschaffenheit von grosser Bedeutung für die Entwicklung von Virescenzen ist, geht aus Folgendem hervor: Alle abnormen Arten wachsen auf ausgesprochenem Kalk- boden und nur ausnahmsweise auf Thonschiefer, in der Regel dicht untereinander; nie habe ich dagegen die erwähnten Ano- malien auf b enachbarten Teschenit- und Pikrithügeln ge- sehen, obzwar Carduus und Cirsium dort in normaler Form ebenso zahlreich und gut wie anderwärts gedeihen und in Folge des Ver- witterungsprocesses dieser Eroptivmassen auch hier Kalk in nam- hafter Menge, freilich zugleich mit löslicher Kieselsäure, entsteht. 1) Die Benennung ist in ihrer weiten Bedeutung zu nehmen. 102 Es erscheint mir jedoch nicht glaubwürdig, dass die Ver- grünuugen durch den Nährboden allein, oder durch ihn im Verein mit geeigneten klimatischen Verhältnissen veranlasst werden können, da unter solcher Voraussetzung derartige Abnormitäten der Com- positen doch viel verbreiteter sein raüssten. Um mich von der Abhängigkeit der Abnormitäten von der Bodenbeschaflenheit noch besser zu überzeugen, versetzte ich 20 junge rostkranke Exemplare von Carduus acantholdes aus Teschenit in Kalk und andere 20 Stück dieser Pflanze von gleicher Be- schaffenheit aus Kalk in Teschenit. Obwohl nun die in Teschenit verpflanzten Exemplare aus der nächsten Nachbarschaft vergrünter Artgenossen stammten und, wie gesagt von Puccinia compositarum befallen waren, erzeugten sie völlig normale Blüten und Blüten- stände; von jenen 20 Setzlingen, die aus Teschenit in Kalk kamen und denselben Pilz nährten, vergrünten jedoch zwei. Im Sinne der bisherigen Erörterung schrieb ich im Vorjahre meine Ansicht über die Ursache der Vergrünung der Compositen nieder und war hierbei weit entfernt, die Angaben anderer Autoreu, dass auch Phytopten gleiche Missbildungen erzeugen, anzuzweifeln. Freilich interessierte es mich sehr, wahrgenommen zu haben, dass diese Vergrünungen nicht nur durch Gallmilben, sondern auch durch schmarotzende Pilze erzeugt werden können. Die doppelte Ursache der Abnormitäten ist nach meiner Ansicht auch recht gut möglich. Warum sollte denn das Mycelium eines Pilzes nicht ähn- liehen ßeiz auf das Pflanzengewebe ausüben können, wie in der Pflanze schmarotzende, mikroskopisch kleine Thiere? Herr Prof. Dr. R. v. Wettstein, dem meine Abhandlung im Jahre 1900 vorlag, wünschte eine Ueberprüfung meiner Be- obachtung, da er aus den beigelegten Abbildungen auf Phytopto- cecidien schliessen zu müssen glaubte, und rieth mir im Spätherbste vorigen Jahres, das fachmännische Urtheil unseres ausgezeichneten Phytoptenkenners, des Herrn Prof. Dr. A. Nalepa in Wien, ein- zuholen. Damals verfügte ich nur über getrocknetes Material, auf Grund dessen Untersuchung Prof. Nalepa keine Entscheidung traf. Mein Manuscript blieb deshalb unveröffentlicht. Als sich heuer die ersten Virescenzen von Taraxacum einstellten, bat ich Herrn Prof. Nalepa abermals — unter Beigabe frischen Materials — um sein Gutachten, dahingehend, ob eine PA^/^o^^^ws- Art die Vergrünungen erzeugt habe oder nicht. In liebenswürdiger Weise untersuchte Prof. Nalepa auch diese Sendung und gewann die Ueberzeugung, dass Phytopten nicht die Erzeuger der Virescenzen sind. Es sei mir gestattet, Herrn Prof. Dr. A. Nalepa an dieser Stelle meinen wärmsten Dank für sein Gutachten auszusprechen. Nachdem ich die Gründe hervorgehoben habe, welche mich veranlassten, die Puccinia compositarum als Ursache der Ver- 103 grünungserscheinungen anzugeben, möchte ich noch eines Ura- standes gedenken, der meiner Behauptung zu widersprechen scheint. Manche Vertreter der Gattungen, zu denen die abnormen Arten gehören, vergrünen auch dann nicht, wenn sie auf Kalk- boden mit ihren monströsen Anverwandten um den Platz streiten und gleich ihnen den Rostpilz beherbergen (z. B. Clrslum lan- ceolatuni). In gleicher Weise verhalten sich systematisch den ver- grünten Arten ferner stehende Oorapositen, wie: CeMaurea, Ciclio- rlum, Lappa und Picris. Das eben Gesagte ist freilich keine Widerlegung der Behaup- tung, dass Pvccinia compositarum die Anomalien veranlasst hat. Ich glaube nämlich — es möge dies noch einmal betont und dann weiter ausgeführt werden — dass das Eingreifen des Pilzes nicht allein massgebend ist, dass die stoffliche Zusam- mensetzung des Nährbodens und in weiterer Folge jene des Pllanzensaftes eine einleitende und insofern entscheidende Rolle spielt, als ein grösserer Gehalt an löslicher Kieselsäure ein Ver grünen unmöglich macht. Dass viele Arten der Compositen den auf die Vergrünung hinzielenden Einflüssen erfolgreich trotzen, dürfte die Folge eines grösseren Widerstandes ihrer Säfte gegen chemische Umsetzungen sein. In der unausgesetzten Einwirkung des Pilzes auf Generationen und in der deswegen stetig vorschreitenden chemischen Veräude- derung der Baustoffe des Wirtes linde ich die Ursache für die auffallenden Monstrositäten von Nachkommen schwach vergrünter Eltern. Was nun die Zeit des ersten Erscheinens der Bildungs- abweichungen anbelangt, so vergrünte im Frühjahre 1896 zuerst Taraxdcum in grosser Menge; es folgten dann im Sommer des- selben Jahres Anomalien von Crepis und Sonchus, 1897 von Car- duus und Cirsium. Nach diesen Bemerkungen sei es mir gestattet, die abnormen Pflanzen behufs der Beschreibung ihrer Anomalien so zu ordnen, dass jede Species, welche früher Monstrositäten aufwies, jener vor- angestellt wird, die alsdann in der Bildungsabweichung folgte. Ebenso sind die Abnormitäten einer jeden Pflanzenart, wenn sie verschiedene Formen angenommen haben, in chronologischer Folge ihres Auftretens geordnet. Die Beachtung obigen Umstandes scheint mir deshalb empfehlenswert zu sein, weil hierdurch die Art und Weise der allmälig vor sich gegangenen Blütenumbildung in den Vordergrund rückt. Möge die nun folgende Besprechung die zahlreichen Mit- theilungen über Virescenzen und Prohficationen der Compositen in erwünschter Weise vervollständigen! 104 Taraxacum ofßcinole Wigg. Wohl zehn Proeent der Exem- plare waren in rostreichen Jahren vergrünt ^); die Abnormitäten boten in ihrem Aussehen nur geringfügige Unterschiede. Die Frucht- knoten waren massiv, nicht hohl, und bildeten sich, entsprechend ihrer Natur, als Achsengebilde zu Stengeln um, welche eine deut- liche Gipfelknospe besassen. Neben ihr war nie eine Spur der reducierten Samenanlage zu erkennen. Ausser den vergrünten Blütentheilen trugen diese Stengel keine Blätter. Der Ringwulst des Pappus vergrösserte sich ein wenig, wurde öfter fünflappig und die Pappushaare verleugneten ihren entwicklungsgeschichtlich für Taraxacum erwiesenen Wert als Oberhautgebilde nicht, indem sie niemals Chlorophyll führten. Sie wurden in dem Masse kürzer, ungleicher und verworrener, je mehr der Ringwulst wuchs, verschwanden aber nie gänzlich. Am kürzesten waren sie auf den Lappen der Wülste. Die Corolle war gelbgrün bis grün, verbreiterte sich mitunter beträchtlich und erschien dann ihrer ganzen Länge nach so zusammengerollt, dass man nur durch einen schmalen Spalt die Staubblätter erblicken konnte. Diese erwiesen sich stets steril, nie vergrünt, meist in Gestalt von fünf freien, gleich- massig dünnen, braunen Fäden. Die Griffel waren verlängert, tiefer als in normalen Blüten gegabelt, doch nie blattartig ausgebildet. Die Hüllblätter des Receptaculums vergrösserten sich nur selten, die Inflorescenzachse erlitt keine wesentliche Veränderung. Crepis hiennis L. Zahlreiche Blüten machten im nassen Sommer des Jahres 1896 ihre ersten, noch schüchternen Versuche zu vergrünen, so dass die Wahrnehmung der geringen Frucht- knotenverlängerung und die nicht auffälligen Veränderungen in Form und Farbe des Pappus, der Blumenkrone, der Staubblätter und des Stempels ein aufmerksames Auge erforderten. Ein Längs- schnitt durch den seicht ausgehöhlten Fruchtknoten wies neben der verkümmerten Samenanlage meist eine kleine Gipfelknospe auf. Noch im Herbst desselben Jahres sind aber die Virescenzen sehr auffallend geworden. Die Fruchtknoten wuchsen zu massiven, bis 2 cm langen Stengeln aus, ihr Pappus verwandelte sich in einen Quirl lichtgrüner Blättchen, deren Zahl bei wenig aus- gesprochener Vergrünung gross war, in einigen Fällen völliger Verlaubung dagegen auf fünf herabsank. Nur selten war der Pappus spurlos verschwunden. Die Corolle pflegte bis auf die gelb- liche Spitze grün zu sein, war öfter steif behaart, hatte aber ihre Gestalt und Grös«ft kaum verändert. Die Staubblätter waren durch- aus steril, entweder zu einer Röhre in ihren oberen Theilen noch ^) Im heurigen Frühjalir (1901) sah man auf Taraxacum nur selten einen gut entwickelten Eost, und in Folge dessen waren auch Vergrünungen dieser Pflanze spärlich vorhanden. Aus gleichem Grunde bleibt heuer auch Cre])is fast ausnahmslos normal. Dagegen habe ich aus dem Umstände, dass das Aecidium von Puccinia comp, schon Ende April d. J. auf jungen Exem- plaren von Carduus und Cirsium reichlich zu sehen war, auf das einstige Vergrünen der letzteren geschlossen und finde nun meine Annahme bestätigt. 105 verklebt oder bloss als fünf braune, welke und getrennte Fäden kenntlich. Die Griffel erschienen verlängert, tief gespalten und manchmal mit nach rückwärts abstehenden Borstenhaaren besetzt. Samenanlagen waren nicht vorhanden. Ein ähnliches Bild boten die Virescenzen auch im Hoch- sommer des Jahres 1897. Die Fruchtknoten haben aber an Länge bedeutend zugenommen. (Taf. I, Fig. 1.) Am 15. August 1897 fand ich ein Exemplar, dessen Köpfchen zum Theile nach beschriebener Art vergrünte, zum Theile ver- grünte und gleichzeitig durchwachsene Blüten bargen (Taf. I, Fig. 2 und 3). Die Griffel waren bei Durchwachsungen stets, bei Virescenzen ohne deutliche Prolification in der weitaus grössten Mehrzahl der Fälle in zwei gegenständige grüne Blättchen auf- gelöst, zwischen denen die Gipfelknospe des metamorphosierten Fruchtknotens stand, oder der aus ihr hervorgegangene Spross ent- sprang. Die Fruchtknoten der Abnormitäten wuchsen in günstigen Fällen zu 8 — 9 cm langen Zweigen aus und trugen ausser den Umbildungsproducten der Blüte keine Blätter. (Taf. I, Fig. 2 und 3.) Vom verlängerten Fruchtknoten unterschieden sich die aus seiner Gipfelknospe sprossenden Achsen wesenthch durch ihre Be- laubung. Sie gingen entweder in durchwachsene Köpfchen ohne Blüten aus (r in Fig. 3, Taf. I) oder trugen Inflorescenzen, deren Blüten meist verkümmert und nur selten — abgesehen von der geringeren Grösse — normal waren (r in Fig. 2, Taf. I). Eine Anomalie anderer Art nahm ich im September 1897. später dagegen nie mehr wahr: Die Samenanlagen einiger schwach vergrün ter Blüten haben sich in napfartigen Vertiefungen des obersten Fruchtknotentheiles erhalten und vergrösserten ihr Inte- gument derart, dass zwischen diesem und dem Nucellus ein merk- licher Hohlraum entstand. Es waren das offenbar die ersten An- fänge der Samenknospenvergrünuug. Vergrünungen und Durchwachsungen von jener Art, wie ich sie am 15. August 1897 gesehen habe, konnte ich im Spätherbst 1897 und in den Jahren 1898, 1899 die ganze Vegetationsperiode hindurch öfter beobachten. Eine Aenderung im Charakter der Ab- normitäten trat nur insofern ein, als in der Zeitfolge auch Körbe mit durchwegs prolificierten Blüten zur Entwicklung kamen. Befremdend wirkte in allen Jahren die häufige Vergesell- schaftung von völlig normalen Köpfchen mit höchst abnormen auf einer Pflanze, ohne dass sich ein Grund für diese Erscheinung auffinden hesse. Sie zeigt eben, wie schwierig es ist, sich mit Be- stimmtheit über die Ursache dieser Anomalien auszusprechen. Individuen mit durchwegs gleichartigen Abnormitäten waren seltener als solche mit ungleichartigen. Eine Eegel für die Vertheilung normaler und abnormaler Blütenstände auf einer Pfianze lässt sich nicht aufstellen. Normale Oesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1902. 8 10& und monströse Infloreseenzen findet man, wie zufällig miteinander gemengt, in jeder beliebigen Höhe der Pflanze. Bezüglich der Anordnung abnormer Blüten von verschiedener Beschaffenheit in einem Körbehen sei gesagt, dass innere Blüten öfter durchwachsen als randständige. Uebrigens herrscht zwischen bloss vergrünten Blüten und den Blütenprolificationen ein allmäliger Uebergang, der aus Taf. I, Fig. 1 und 2 entnommen werden kann. In Fig. 1 sind die Blüten schmal, weil die Gipfelknospe des Fruchtknotens klein geblieben ist, in Fig. 2 dagegen (bei B) durch die wohlentwickelte Gipfel- knospe blasig aufgetrieben. Sonchus asper Vill. Wahrgenommen habe ich bloss drei Vires- cenzen. Das erste Exemplar fand ich am 14. August 1896, zwei andere im selben Monat des Jahres 1897. Alle drei waren gleich entwickelt. Die massiven Fruchtknoten waren etwas verlängert, die übrigen Blütenbestandtheile nur wenig verändert. Carduus acanthoides L. fand ich im Jahre 1896 stets norraaL Die ersten Anomalien stellten sich im August 1897 ein. Es waren, wie bei Crepis im Vorjahre, unauffällige Vireseenzen, deren Frucht- knoten aber im Gegensatze zu Crepis schon in diesem Stadium völlig solid erschienen. Samenanlagen fehlten. Die Grififel waren etwas verlängert, die Staubblätter frei und steril, die Blumenkrone stark verkürzt, grün mit violetten Lappenspitzen (aufgerollt, jedoch durch Abfallen eines Kronenlappens und zweier Staubblätter un- vollständig, in Taf II, Fig. 15), die Pappushaare verbreitert und in ihrer Zahl reduciert. Ein sorgfältiges Studium des abnormen Pappus ergab, dass bei Carduus die Vergrünung desselben in anderer Weise als bei Taraxacum vor sich geht. Bei letzterem werden die stets chloro- phyllfreien Pappushaare in dem Masse kürzer, als sich ihr Träger, der Ringwulst, vergrössert, während bei Carduus auch die Kelchhaare der Virescenz unterhegen, wie dies wohl mit grosser Wahrscheinlichkeit selbst aus den Abbildungen in Taf. II (Fig. 1 bis 9) gefolgert werden kann. Dieses abweichende Verhalten der Distel findet seine Erklärung durch längst bekannte anatomische Befunde in normalen Blüten. Die Pappushaare von Carduus sind nämlich nicht, wie jene von Taraxacum, Trichome, reine Epidermis- gebilde, sondern in der Hauptsache Emergenzen des Periblems. Schon am 3. September 1897 hat die Virescenz bedeutende Erfolge aufzuweisen gehabt. Der Pappus verwandelte sich in be- sprochener Weise in grüne, dornige, gebuchtete Blätter von unbe- stimmter Zahl (selten nur fünf), die Kronenblätter, welche bis auf die violetten Spitzen grün waren, standen getrennt neben- einander und unterschieden sich vom vergrünten Pappus durch die ganzrandige Begrenzung ihrer Spreiten und ihre höhere Stellung. Meist, aber durchaus nicht immer, bildeten die aus dem Pappus und der Corolle hervorgegangenen Blätter zwei übereinander stehende Quirl. Zuweilen ging die Streckung des obersten Frucht- 107 knotentheiles so weit, dass alle diese Blättchen zusammen eine fortlaufende Spirale erzeugten. Die Staubblätter vergrünten auch diesmal nicht; sie schrumpften zu gleichmässig dünnen, braunen Fäden zusammen oder verschwanden gänzlich. Nicht so die Carpelle! Diese erschienen in allen üebergangsformen von ihrer beginnenden Trennung und Verbreiterung bis zur völligen Ausbildung von je zwei bedornten Blättchen aus einem Griffel. (Taf. II, Fig. 1—6). (Schluss folgt.) Neue Gräser. Beschrieben von E. Hackel (St. Polten). 68. Agrostis ohtuslssima Hack. Perennis, caespitosa. Culmi erecti, ad 2'5dm alti, teretes, glaberrimi, multinodes, simplices. Folia in culmi basi aggregata, additis paucis superioribus, culmum obtegentia, glabra; vaginae teretiusculae, arctae, laeves, internodia longe superantes; ligulae ovatae, denticulatae ; laminae e basi subaequilata hneares, sensim valde acutatae, ad 12 cm lg., 2 5 mm lt., planae, flaccidae, glabrae, margine scabrae, ceterum laeves, tenuinerves. Panicula ovata ad 13 cm lg. laxa, patens, rhachi ramisque teretibus glaberrimis, his 2 — 3nis capillaribus a Ys inferiore repetite divisis, spicuHs versus apices ramorum congestis contiguis, quam pedicelli apice clavati 2— 3-plo brevioribus. Spiculae lanceolatae, 2 — 2- 5 mm lg., hvide viridulae, glabrae: glumae steriles aequales, oblongae, obtusissimae V. truncatae, erosulae v. saepe emarginatae, I. tenuiter 1-nervis, II. 3-nervis, nervis lateralibus brevibus, utraque carina paucis denticulis exasperata. Gluma fertilis sterilibus plus duplo brevior, ovalis, truncata, nervis 3 — 5 tenuissimis brevissime excurrentibus denticulata, callo minute parceque pilosa, ceterum glabra, mutica vel e dorso medio aristulam rectam glumam fertilem pauUo super- antem eraittens. Palea quam gluma fertilis duplo brevior, oblonga, obtusa, bidentata, binervis, glaberrima. Antherae 1-2 mm lg. Madeira: In pascuis petrosis Boroaca, Pico dos Arrieros, 800 — 1800 m s. m. leg. Mandon, PI. raaderenses anno 1865 — 66 lectae, nr. 273. Diese äusserst charakteristische Art wurde in der oben citierten Mandon'schen Collection als A. truncatula var. macrostachya Ba- lansa ausgegeben. In der That ist sie mit Ä. truncatula Pari, verwandt, aber doch nicht nahe, so dass von einer Varietät wohl nicht die Eede sein kann. A. truncatula ist eine niedrig wachsende Art mit sehr kurzen, fadenförmig eingerollten, gekrümmten, stumpfen und starren Blättern mit sehr kurzer Ligula, während A. ohtuslssima ziemlich lange und breite, flache, schlaffe und allraälig zugespitzte Blätter mit etwa 3 mm langer Ligula besitzt. Die Aehrchen der A. truncatula sind noch kleiner (1 '5 mm) als die von A. ohtusissima. 8* 108 weshalb Balansa die letzteren als var. macrostachya bezeichnete, ein Name, der als Speeiesname nur irreführen könnte, da die Mehrzahl der Agrostis-Arien grössere Aehrchen hat. Ich habe ihn daher, da er auch meines Wissens in kein Werk übergegangen ist, vernachlässigt. 69. Calamagrostis JPittieri Hack. (Sect. Deyeuxia). Perennis, caespitosa, innovationibus extravaginalibus. Oulmi erecti, 3 — 5 dm alti, teretes, glaberrimi, uninodes, superne longe nudi, simpHces. Folia innovationura undique cano-puberulae, culmeae superiores glabrae. Vaginae teretes, arctae; ligulae breves (1 — 2 mm lg.), truncatae v. rotundatae; laminae lineares, acutae, planae, breves. 5 — 8 cm lg., 2 — 3 mm lt., rigidulae, erectae, nervis crassiusculis superne prominentibus sibi approximatis percursae. Panicula lance- olata, stricta, 10 — 15 cm lg., densa, rhachi ramisque laevibus, his quinis tenuibus, primario circ. 4 cm lg. a basi ad Ys inferiore nudo, secundariis breviter nudis multispiculatis, tertianis a basi spiculiferis paucispiculatis, spiculis aequaliter dispositis, dense imbricatis, quam pedicelli subterminales vix scaberuli circ. 4-plo longioribus. Spiculae lineares, 5 — 6 mm lg., saepius pallide virides; gluraae steriles aequales, lineares, subulato-acuminatae, 1-nerves, carina scabrae; gluma fertilis steriles subaequans, lanceolata, acuminata, chartaceo- membranacea, praeter callum brevissime et parce barbulatum glaberrima, 3-nervis, in 7^ superiore acute bifida, paullo supra medium aristata, arista geniculata, scabra, glumas dimidio eorum longitudine v. plus superans. Palea gluma V* brevior, lineari-lanceo- lata, bicuspidata. Processus rhachillae glumae fertilis medium aequans, villis glumas aequantibus dense plumosus. Oostarica: Oerro de Buena Vista, prope cacumen (3100 m) leg. Pittier (nr. 3359). Diese Art scheint keine nahen Verwandten zu haben; sie ist durch die sehr kurzen Callushaare, die scharf zweispaltige Deckspelze und die flachen Blätter genügend gekennzeichnet ; die Eispe ist dicht, lanzettförmig, steif aufrecht, wodurch sie sich sofort von C. planifolia Steud. unterscheidet, der sie im Bau der Aehrchen nahesteht, die aber eine ausgebreitete, lockere, etwas nickende Eispe und überdies eine lange, zweispaltige Ligula besitzt. 70. Calamagrostis sclerantha Hack. (Sect. Deyeuxia). Perennis, caespitosa (?). Culmi stricte erecti, ad 15 cm alti, teretes, glaberrimi, uninodes, nodo basilari, simplices. Folia glabra: vaginae laxiusculae, teretes, laeves, sese involventes, emortuae demum fibrosae; ligulae truncatae, circ. 1-5 mm lg., glabrae; laminae lineares , a basi sensim acutatae , innovationum saepe couvolutae. culmeae planae, circ. 6 cm lg., ad 2 mm lt.. erectae, rigidulae. praeter margines scabros laeves, nervis crassiusculis percursae. Panicula linearis, spiciformis, densissima, 6 — 7 cm lg., 1 — 1*5 cm lt., rhachi scabra, ramis binis basi breviter nudis, dein ramulosis, 109 ramulis a basi dense spiculiferis raultispieulatis, hispidulis. spiculis dense imbricatis, quam pedicelli subterminales multoties longioribus. Spiculae lineari-lanceolatae, 6 mm lg., pallide viridulae: glumae steriles aequales, anguste lanceolatae, longiuscule acumiuatae, uni- Derves, laeves; gluraa fertilis sterilibus Yj brevior, elliptico-lanceolata, coriaceo-chartaeea, apice 4-cuspidata (cuspidibus interioribus minutis), 5-nervis, dorso glaberrima, callo pilis gluma 4-plo brevi- oribus sparse obsita, in V3 inferiore aristata, arista medio geniculata. inferne torta, circ. 6 mm lg., glumas steriles exeedente. Palea gluma fert. Vs brevior, hyalina, ovato-oblonga , obtusa, obsolete binervis. Antherae 0*5 mm lg. Processus rhachillae dimidiam glumam fertilem aequans, villis gluma duplo brevioribus dense pennatus. Argentinia: Nevado del Oastillo, Provincia de Salta, 18 73 legg Hieronymus et Lorentz nr. 60 (nomine „Ävenae tohicensis"). Diese Art ist durch die besonders harte Textur der Deckspelze auffäUig; die einigermassen verwandte C. chilensis {Deyeuxiu chilensis Desv.) hat eine durchaus häutige, zweispaltige Deckspelze mit tief zweizähnigen Lappen, überdies glänzend weisse Scheiden, steife, ganz eingerollte Blätter und glatte ßispenäste. Der Beschreibung nach dürfte auch C. spicigera Steud. nahestehen, aber durch rauhe Hüllspelzen, 2 zähnige Deckspelze (deren Zähne wieder je 2 Zähn- chen haben) und die kürzere, gerade Granne verschieden sein. 71. Calamagrostis Hieronymi Hack, (Sect. Deyeuxia). Dense caespitosa. Culmi erecti, 4 — 6 dm alti, graciles, teretes, superne scaberuli, binodes. Vaginae innovationum valde elongatae (15 — 25 cm lg.), basi dilatatae, emortuae diu persistentes, fulvae, demum frustulatim dilabentes, culmeae arctae , nodos superantes, seaberulae ; Hgulae breves (1'5— 2 mm lg.), obtusae, denticulatae ; laminae innovationum convolutae, junceae, 4— 5 dm lg. (culraum circiter aequantes), diametro 1 — 1*5 mm, culmeae paullo breviores (summa ad 25 cm Ig.), planiusculae, circ. 3 mm lt., omnes sensim acurainatae, rigidae, erectae, virides, utrinque marginibusque scabrae, nervis crassiuscuHs supra prominentibus percursae. Panicula lineari- oblonga, contracta, densa, 15 — 20 cm lg., rhachi scabra, rarais inferioribus quinis valde inaequalibus , tenuibus , scabris, arrectis, primario circ. 5 cm lg. fere ad Y2 ßudo indiviso, secundarios basilares et superiores basi breviter nudos edente, his tertianos a basi spiculiferos multispiculatos gignentibus, spiculis imbricatis, quam pedicelli subterminales scaberuli pluries longioribus. Spiculae lineari-oblongae, 3*5— 4 mm lg., cano-viridulae et dilute purpuras- centes: glumae steriles subinaequales (inferior brevior), rigidule membranaceae, lanceolatae, acutiusculae, 1-nerves, carina hispidulae, superne seaberulae. Glüma fertilis steriles paullo superans, chartaceo- membranacea, lanceolata. obtusa, irregulariter denticulata, 3-nervis, dorso scabra v. scaberrima, callo breviter barbata (pilis ghima 6-plo brevioribus), mutica v. saepius mucronulata, nervo medio 110 supra medium dorsum incrassato quasi aristula adnata. Palea glumam subaequans, hyalina, oblonga, obtusiuscula, binervis. carina scaberula. Antherae 1 • 8 mm \g. Processus rhachillae paleam dimidiam aequans, superne villis gluma plus duplo brevioribus barbatus. Argentinia: Cuesta de !a Puerta de Piedra, Sierra Yelaseo, hgg. Hieronymus et Niederlein (8 — 11. 1879. nr. 4). Eine sehr ausgezeichnete Art ohne nähere Verwandte, die ganz fehlende oder nur durch eine Stachelspitze, sowie den im oberen Theil der Deckspelze verdickten Mittelnerv angedeutete Granne machen sie sofort kenntlich; auch dass die Deckspelze die Hüllspelzen überragt, ist ganz ungewöhnlich. Eine grannenlose Art der Sect. Deyeuxia ist die japanesische C. Matsumurae Maxim., die aber sonst gar nicht mit unserer Art zu vergleichen ist ; eher dürfte die patagonische C. poaeoides Steud. zum Vergleiche heran- gezogen werden; sie hat aber eine Rückengranne, längere Callus- haare, eine von den Hüllspelzen überragte Deckspelze und eine armblütige Bispe, deren Aeste vom Grunde an Aehrchen tragen. Der Wuchs ist niedriger, die Blätter kürzer, zum Theil flach. Plantae Karoanae amuricae et zeaensae. Von J. Freyn (Smichov). (Fortsetzung, i) XXVIII. Saxifragaceae DC. 316. Saxifraga punctata L. — Zejsk., an buschigen Ufern der Gebirgsbäche, Juni 1899, selten. [— ], 289. Chrysosplenium alternifoUum L. — Dahurien, Nert- schinsk: an Bachufern nasser Seitenthäler des Schilka-Flusses bei Monastir, Sommer 1891. [ — ] — Zej sk., in nassen Bergwiesen und an Quellen, Juni 1899, massenhaft (289), hier feine, zarte Exemplare. Früchte fehlen indess. XXIX. TJmbelliferae Juss. 311, 372. Äegopodium alpestre Led. fl. alt. I. 354 — 355. Zejsk., in nassen Bergwiesen, Juh 1899 häufig (311), sowie in einer feuchten, buschigen Wiese, Juli 1899 selten (372). Erste re Nummer hat ganz junge Früchte, die zweite nur Blüten; in An- sehung der sonstigen Charaktere, sowie insbesondere des Umstandes, dass die Pflanze weder Hülle noch Hüllchen hat, halte ich die Be- stimmung trotzdem für richtig. 186. Sium cicutaefoliuni J. F. Gmel, — Blag., in Sumpfwiesen gemein, August 1898. Ist ebenfalls nur mit ganz jungen Früchten gesammelt, auch sind die Exemplare sehr schmalblättrig, sonst aber 1) Vgl. Jahrg. 1901, Nr. 9, S. 350, Nr. 10, S. 374, und Nr. 11, S. 436, Jahrg. 1902, Nr. 1, S. 15, Nr. 2, S. 65. 111 den Dahurischen ganz gleich. Auch die hierher citierte Abbildung in Graelin fl, sib. I. tab. 47, passt sehr gut, nur sind dort die Zweigspitzen nickend, was an Karo's Pflanze nicht zu bemerken ist. 382. Bupleurum longeradiatum Turcz. fl. baic. dah. I. 478. Zejsk., in lichten Bergwäldern, Juni, Juli 1899 häufig. 241, 318. B. scorzoneraefolium Willd. — Blag., in hügeligen Waldwiesen, Juli 1898 (241); — Zejsk., an gleichen Standorten aber nur stellenweise und vergleichsweise spärlich, Juli 1899 (318). — Diese Art kommt in zwei Formen vor, welche indessen durch- einander wachsen: einer aufrecht- und arraästigen, nur im Gipfel- bereiche verzweigten (nr. 241), und einer reichlich, schon unterhalb der Stengelmitte fast horizontal verzweigten (318). Andere Unter- schiede, namentlich auch solche der Belaubung, finde ich nicht. Karo hat nun die erstere Form verkannt und in der von ihm selbst besorgten Ausgabe der Plant. Kar. dahuricae irrig als B. lati- folium Freyn vertheilt. Letzteres sieht aber ganz anders aus. Daraufhin hat Herr Komarow, ohne sich der geringen Mühe zu unterziehen, die Original-Beschreibung des B. latifoUum zu ver- gleichen, über letztere ein falsches ürtheil abgegeben (III. Delectus plant, exsiccat. quas anno 1900 permutationi ofiTert hortus botan. üniversitatis jurjeneusis p. 52). Prof. Kusnezow sandte mir eine Probe des Karo'schen B. latifoUum (non Freyn) und auf diese hin begründet sieh meine obige Ausführung. 189, 431. Czernaevia laevigata Turcz. — Blag., in Waldwiesen, Juli, August 1898 nicht selten (189): Zejsk., in nassen Bergwiesen, Juh 1899 häufig (431). 383. Peucedanum vaginatum Led. a. gldbrnm Turcz. — Z ej sk., in nassen Bergwiesen, Juh, August 1899 häufig. 388. P. terehinthaceum Fisch. — Zejsk., in Thälern und Berg- wiesen. Juli, August 1899; nicht gemein. XXX. Cornaceae DG. 281. Cornus sibirica Lodd. — Zejsk.. in Bergwäldern, Juni 1899, verbreitet. XXXI. Caprifoliaceae DG. 466. Adoxa Moschatellina L. — Zejsk., in nassen Gebüschen, Juni 1899 spärlich. 282. Sambucus racemosa L. — Zejsk., in Bergwäldern, Juni 1899 hin und wieder. 275. Lonicera edulis Turcz. — Zejsk., an feuchten Stellen der Bergwälder, Juni 1899 nicht selten. Die reifen Beeren sind länghch. blauschwarz, schmecken säuerhch und werden gegessen: Karo in sched. — Linnaea horealis L. — Blag., am Zea-Flusse im Jahre 1898 durch einen Lehrer gefunden. 112 XXXII. MuMaceae Juss. — , 272. Galium dahuricum Turcz. fl. baic. dah. I. 530 — 531. Blag., am Zea-Flusse bei den Goldwäschereien, Juli, August 1898 ( — ); Zejsk., in nassen Gebüschen und Thälern. Juli 1899 zahlreich (272). 118, 459 a. G. ruhioides L. a. angustifolium Freyn in Oest. bot. Zeitschr. XLV. 341. Blag., in buschigen Wiesen, Juni 1898 gemein (118); — Zejsk., in Waldwiesen, Juni, Juli 1899, gemein (459a). Die var. angustifolium ist wahrscheinlich mit jener Form identisch, welche mir weiland Uechtritz aus Schlesien als G. horeale f. latifolia Wim. Grab, mitgetheilt hat. 7. 459b. eadem ß. latifolium Freyn 1. e. p. 432. Blag., auf Bergabhängen und in Gebüschen, Juli 1898, selten (7); — Zejsk., in Waldwiesen unter der var. «., Juni, Juli 1899 (459b). 52. G. ruthenicum Willd. — Blag., in Waldwiesen, Juni. Juli 1898. XXXIII. Valerianaceae DO. 107, 317. Valeriana officinalis L. — Blag., in Waldwiesen, Juni. Juli 1898 (107); — Zejsk., in Wiesen der Bergwälder, Juni, Juli 1899, verbreitet (317). Beide hier verzeichneten Formen entsprechen der europäischen F. ofßcinoUs L., also einer der V. angustifolia. Tausch ganz ähnlichen Pflanze, die aber gezähnte Blattlappen hat. Nach Eegel, fl. ussur. p. 79 müsste man sie letzteren ümstandes halber und weil die Basalblätter ebenfalls gefiedert sind, zu dessen V. officinalis rj. exaltata stellen, die aber mit der europäischen V. exaltata Mik. gewiss nicht identisch ist, wenn sie dieselbe, nach Regel's Auffassung, auch mitenthält. 358. V. officinalis -O-. incisa Eupr. b. pubescens Eegel fl. ussur. p. 80. — Zejsk., in nassen Wiesen, Juni 1899, gemein, — Diese auch sonst höchst auffallende Pflanze hat manchmal fast ungetheilte Grundblätter; man ist versucht, sie hiernach mit F. dubia Bunge zu identificieren. Dafür spräche auch der dichte Blütenstand — allein Form und Zahnung der Theilblättchen, sowie die dichte, weiche Behaarung der ganzen Stengel ist dem entgegen. Nach den breiten, eiförmig-elliptischen, tief gezähnten Fiederblättchen und der ganzen Tracht möchte ich diese Pflanze als eigene Easse neben F. sambucifolia Mik. stellen, von der sie übrigens schon durch das Fehlen der Ausläufer verschieden ist. 300. Patrinia scabiosaefolia Lk. — Zejsk., in Waldwiesen, Juli 1899, in Menge. 310. P. rupestris Juss. — Zejsk., auf Bergabhängen, Juli 1899, nicht gemein. XXXIV. JDipsaceae DC. 178. Scahiosa Fischeri DO. — Blag., in Waldwiesen und Ge- büschen, August 1898, gemein. — Diese Art ändert im Grade 113 der Blatt-Theilung sehr ab; diesmal liegen mir Formen vor, deren Blätter durchaus in lineal-lanzettHche, am Grunde in eine breite Spindel zusaramenfliessende, ganzrandige Lappen getheilt sind. XXXV. Compositae DC. 81. Eupatorium Kirilowi Turcz. — Blag., in Sumpfwiesen, Juli 1898. — Äster tataricus L. fil. — Blag., in Gebüschen und auf Hügeln, JuH, Aug. 1898. 445. A. Bichardsoni Spr., Turcz. fl. baic. dah. II. 11. — Zejsk., bisher nur in einem feuchten Gebüsche, Juli, Aug. 1899. — Die von mir in Oest, bot. Zeitschr. XLV. p. 342 als A. Richard- soni angeführte Pflanze gehört zur folgenden Art. 69. A. Maaclii Regel tent. fl. ussur. p. 81, tab IV., flg. 6, 7, 8. Blag., in Gebüschen, an feuchten Orten, Juh 1898, nicht selten. — Eine durch die breit-spateligen mittleren Hüllschuppen ausge- zeichnete und hiernach leicht kenntliche Art, die ich seinerzeit nach nur einem, noch dazu nur einköpfigen Stücke nicht erkannt und mit A. Richardsoni verwechselt hatte. 82. Galatella davurica DC. a. angustifolia Freyn in Oest. bot. Zeitschr. XLV. 342. Blag., auf buschigen Hügeln, Juli, Aug. 1898. [ — ], 347. eadem ß. hrevifolia Freyn 1. c. — Dahurien, Ner- tschinsk; auf Bergabhängen eine einköpfige Form in nur einem Individuum i. J. 1889 [ohne Nummer]. — Zejsk., auf buschigen Hügeln und Bergabhängen, Juli, Aug. 1899, normale, vielköpfige, übrigens verhältnismässig schmal-, wenn auch kurzblättrige Exem- plare (347). 51. Turczaninoivia fastigiata DO. — Blag., in nassen Wiesen, Juli, Aug. 1898 in Menge. Eine unter den Verwandten durch ihre an Achillea erinnernde Tracht und durch die in dichte, über- gipfelnde Schirme zusammengedrängten kleinen Köpfe ausgezeichnete Art. Das Involucrum ist nur 2*5 mm hoch und weit, die 8 bis 9 weissen Strahlblüten überragen es um 2*5 — 3*5 mm, die Scheiben- blüten sind etwa 2 mm höher wie das Involucrum. Sämmtliche Achänen, u. zw. auch fast reife, sah ich ziemhch reichlich behaart. 182. Calimeris incisa DO. — Blag., in nassen Gebüschen und in Wiesen an der Zea, Aug. 1898. [290] C. integrifolia Turcz. fl. baic. dah. II. 17. Diese Pflanze aus Dahurien (in feuchten Gräben bei Nertschinsk, Juli 1889 war von mir irrig C. incisa benannt. Turczaninow bezeichnet den Pappus der zu seiner Section Eu-Calimeris gerechneten Arten „achenio raaturo" plus quam duplo brevior, was sehr wohl zu C. integrifolia, aber nicht zu ü. incisa passt, deren Pappus Achänen- länge besitzt. In Wirklichkeit muss es jedoch heissen „coroUae tubo" plus quam duplo brevior; dann passt der Sections-Oharakter auf beide Arten. 114 84. C. altaica Nees. — Blag., iu Waldwiesen und Feldern, August 1898. Sämmtliche Exemplare haben einen blassrosenrothen Pappus von der Länge der verkehrt eiförmig-spindeligen angedrückt behaarten Aehänen; die Blumenkrone überragt ihn nur wenig. Zu welcher der von Lallemant unterschiedenen Varietäten die amurische Form zu rechnen ist, kann ich, da mir die betreffende Publication nicht zugänglich ist, nicht bestimmen. 433. C. hispida Lindl., C. tatarica ß. hispida Herder in Bull. soc. Mose. 1867. III, Heft II, p. 19. Vom Typus nur durch weiss-steif haarige Hüllblättchen unterschieden. — Zejsk., in Ge- sträuchen, Ende Juli, August 1899, ziemlich selten. 48, 348. Biotia discolor Maxim, prim. fl. amur. p. 146 — 147, B. corymhosa DO. ß. discolor Herd. 1. c. p. 20. Blag., in Wald- wiesen, JuU, Aug. 1898, in Menge (48). — Zejsk., auf buschigen Bergabhängen, Juli 1899, hier selten (348). 165, 408a. Erigeron scrotinus Weihe. — Blag., in trockenen Bergwiesen, Juli 1898, nicht häufig (165). — Zejsk., in nassen Ge- birgswiesen, Juh 1899, ebenfalls nicht häufig (408 a). Dass die von mir gemeinte Pflanze mit E. acre y. serotinus Ledeb. fl. ross. II. 489 vollkommen übereinstimmt, bezweifle ich. Jedenfalls ist es aber die in Mittel-Europa verbreitete, daselbst wohl von E. acre L. gewöhnlich nicht unterschiedene, aber dennoch gut unterscheidbare Form, mit karminrothen Strahlblüten, welche viel länger als das Anthodium sind. Diese von mir für den echten E. serotinus Weihe gehaltene Form ist es, welche in E. droebachensis Mill. = E. angu- Josus Gaud. übergeht und von dem sie auch in der ausgeprägtesten Form nur durch das stärkere Indument verschieden ist. üeber- gänge von echtem E. acre L. (mit weissen, kaum röthlichen Ligulae von Anthodiura-Länge) zu E. droebachensis Mill. habe ich nie gesehen. 408b. E. Kamtschaticus DO., Led. fl. ross. 11.488. Zejsk., in nassen Waldbergwiesen, Juli 1899, unter E. serotinus nicht häufig. Diese Pflanze hat die Tracht des E. elongatus Led. mit traubig angeordneten Köpfchen. Die Pedunculi sind fadendünn, einköpfig und mit mehreren Bracteen besetzt; hie und da kommen auch noch 1 — 2 steril bleibende Köpfchen an den unteren Zweiglein vor. Die Involucral-Blättchen sind deutlich dreireihig, sehr ungleich lang, lang zugespitzt und vorne trüb violett, die inneren breit-gelblich- oder grünlich-weissrandig. Die schmutzig-weissen (zuerst vielleicht etwas röthlichen) Ligulae sind etwas länger als das Anthodium, der Pappus erst grünlich-, zuletzt etwas röthlieh- weiss. Die Blätter der unteren Stengelhälfte sind mit zwar wenigen, aber tiefen, fast lappigen Zähnen versehen (bei E. acre, E. serotinus, E. droebachensis und Verwandten ganz- randig). Exemplare des E. Kamtschaticus DO. habe ich zwar nicht vergleichen können, doch ist diese Art in dem vom Zea- Laufe nicht mehr sehr entfernten Bureja-Gebirge durch Herder bereits nachgewiesen: Bull. soc. Mose. 1867, III, Heft II, p. 27. (Fortsetzung folgt.) 115 Neunter Nachtrag zur Flora von Bulgarien. Von J. Velenovsky (Prag). (Schlussi.) Phascmn cuspidatum Schreb. übique in Bulgaria, Fh. piliferum Schreb. Ad Philippop. et Stanimaka (§k.).^ Ph. curvicollum Ehr. In arenosis ripariis^ad Katunica (Sk.). Mildeella hryoides Didks. Ad Markovo (Sk.). Astonmm crispum Hpe. Ad Philippop., Eazgrad (Sk.). Pleuridiuni siihulatum Huds. Ad Pestera (.^k.). Hymenostomum microstomum Hdw. Ubique^in Bulgaria, var. brachycarpum Hüb. in collibus ad Philippop. (Sk.). H. torfile Schwägr. In saxis calcar. supra Stanimaka. ad Dekilitas (Sk.). Weisia viridida Hdw. Colles Philippop. (Sk.). W. crispida Hdw. In alpinis graniticis m. Rilo et Musala frequens et frct. (Stf.). Eudadium verticillatum L. In tophis ealcareis m. Rhodope pluribus locis copiose et fruct., Varna, Galata (Sk.). Oncopliorus virens Hdw. In alpinis m. Rilo et Musala ubique abunde et fruct. (Stf.). Dicranella Schrehcri Swartz. In arenosis insulae Meckur in Marica ad Philipp. (§k.). D. varia Hdw. Tjpica ad Markovo, Katunica, Sadovo, Kricim ad ripas Maricae, colles Philippop. (Sk.). — var. hoJiemica Pod- pera, 1899. In m. Rhodope ad Markovo et Tekir (Sk.). Durch all- seitig abstehende, verbogene Blätter, viel längere, zuletzt stark ge- krümmte und unter der Mündung sehr eingeschnürte Kapsel und längeren Hals von der typischen Form abweichend. Diese Varietät sammelte ich zuerst in Böhmen (conf. „Mechy ceske" fr. 110). D. lieteromalla Dill. In silvaticis montanis ad Bela Cerkva (Stf.). Vielleicht nur in Gebirgslagen, da ich keine Belege aus warmem Niederlande bekomme. JJicranum palustre Bryol. eur. In palude Batak (Sk.). D. scoparium L. Praesertim in montanis per omnem Bul- gariam. D. neglectum Jur. In alpinis m. Rilo (Stf.). D. Mühlenbeckii Bryol. eur. In ealcareis m. Rhodope ad Batkun et Bela Cerkva (Sk. frct.), in saxis arenosis ad Dekihtas (Sk.). Angstroemia SUorx>ili sp. n. In detritu arenoso ad ripas Kricimska reka ad radices m. Rhodope^ prope vicum KriCim martio perfecte maturam a. 1898 leg. am. Skorpil. Statura. Capsula ejusque peristomio aliisque notis cum A. lon- gipes Br., Schmp. Bryol. eur. tab. L., p. 1 — 4 (!) congrua, sed notis sequentibus diversa: foliis e basi vaginanti concava elhptico-oblonga 1) Vgl. Nr. 2, S. 49. 116 in aristam setaceam vagina 2 — 3plo longiorem attenuatis, costa paulo erassiori ad apicem aristae usque producta, lamina aristae perangusta serie 2 — 3 cellularum linearium cincta, cellulis lineari- elongatis, basilaribus oblongis. Da die Feststellung dieser für die Moosflora Europa's höchst überraschenden Art in jeder Beziehung sehr wichtig ist, so habe ich nicht nur das schön gesammelte Material Ökorpil's, sondern auch die A. longipes aus Salzburg und die Gattung Dicranella Schmp. einer sorgfältigen Analyse unterzogen. Unsere Pflanze ähnelt der A. longipes gar nicht, obwohl sie gleich gross ist und ganz dieselben Sporogone besitzt. Diese habi- tuelle Verschiedenheit ist durch die Blätter verursacht, welche in eine sehr lange, allseitig abstehende und ein wenig verbogene Granne ausgezogen sind, wodurch die Pflanze sehr an einige Di- cranellen erinnert. Die Blätter sind bleich grün und nicht glän- zend. Die Blattrippe der A. longipes endet vor der Blattspitze und die Blattzellen sind weit kürzer und breiter. Die Blattränder der A. SkorpiU sind ganz und gerade. A. SkorpiU ist ebenfalls zweihäusig, unsere Pflanzencolonien (die Pflanze wächst gesellig, nicht polsterartig) weisen leider nur das weibhche Geschlecht auf. Die reifen Sporogone sind, wie gesagt, ganz gleich denjenigen von A. longipes, die Seta ist purpurn, links gedreht. Scheidchen cylindrisch, Kapsel aufrecht, selten hie und da schwach gekrümmt, ovoidisch, derbhäutig, glatt, gelblich-braun, entdeckelt gestutzt, unter der Mündung nicht eingeschnürt. Epidermiszellen unregel- mässig, länglich, derbhäutig, Spaltöfi"nungen nur im Halstheile. Deckel gerade, etwa von V« Kapsellänge, kegelig, zuletzt mit dem kegelförmigen Ende der Columella abfallend, oder es bleibt diese kegelige Columella zwischen den Zähnen ein wenig hervorragend. Die Zähne sind unten braunroth, oben gelb, aussen unregelmässig längsstreifig, am Ende spärhch papillös und mit starken, schwach hervortretenden Querleisten. Limpricht hebt für die Gattung Angstroemia als besonderes Merkmal hervor die stark hervortretenden Querleisten der Aussen- schicht der Peristomzähne, ich finde aber, dass dieselben gleich hervortretend sind wie bei den Dicranellen. Dasselbe bemerkt Schimper in seiner Originalbeschreibung 1. c. p. 3. In der Aus- bildung der Peristomzähne kann ich daher keinen generischen Unterschied zwischen Dicranella und Angstroemia finden. Es gibt aber andere (nebst den männlichen Scheibenblüten) wichtige Diffe- renzen zwischen den beiden Gattungen : Die Zähne der Angstroemia stehen steif aufrecht oder sie sind sehr schwach bogig (bei Di- cranella sind sie stark bogig gekrümmt), was der dicken Aussen- schicht der Zähne zuzuschreiben ist (vgl. die gute Abbildung in Limpricht's Laubmoosen), das dicke kegelige Oolumellaende bleibt zwischen den Zähnen versteckt (bei Dicranella verschwindet dasselbe recht bald), die Zähne sind tiefer inseriert als bei Dicra- 117 nella und sind von den Epiderraiszellen durch vier Zellreihen ge- trennt, wodurch schon makroskopisch das Peristom weit zur Kapsel- achse gerückt erscheint (bei Dicranella findet man zwischen den Zähnen und der Epidermis zumeist nur zwei Zellreihen), die Kapsel ist unter der Mündung gerade (bei Dicranella stets merklich ein- geschnürt). Von den Dicranellen könnten höchstens die D. rufescens Dicks. und D. curvata Hdw., beide mit aufrechten Kapseln bei Bestim- mung unserer Pflanzen in Betracht kommen. D. curvata kommt weniger in Betracht wegen so vieler Abweichungen, und D. rufescens ist zweimal kleiner, ganz roth gefärbt, mit kleineren, nicht scheidigen, kürzeren gezähnten Blättern, mehr dünnhäutiger, zuletzt unter der Mündung eingeschnürter rother Kapsel, mit spitz geschnäbeltem Deckel, mit grossen, bogig auseinander tretenden, viel feineren Peristomzähnen, welche dicht an der Mündung ge- stellt sind. Auch die Columella zur Reifezeit fehlt. Die zwei Moos- arten sind überhaupt auch habituell gar nicht ähnlich. Nach allem dem, was hier gesagt wurde, stellt Ä. Skorpili einen neuen Moostjpus dar, welcher wahrscheinlich auf der Balkan- halbinsel endemisch vorkommt. Leucohryum glaucum L. In m. Kalofer Balkan (Mitov). Octodiceras Julianum Savi. In rivulis ad lacum Devno ad Varnam (§k.). Fissidens adiantoides L. Batasko blato (Sk.), ad Burgas (§k.). F. crassipes Wils. In rivulo ad vicum Tekir ad radic. m. ßhodope, frct. (Sk.). F. taxifolius L. In m. Ehodope ad Markovo (Sk.). Ceratodon purpureus L. In Bulgaria ubique. C. chloropus Brid. ! Interessante Pflanze, welche dem gemeinen C. purpureus überhaupt unähnlich ist. H. Skorpil sammelte sie auf trockenen, grasigen Plätzen am Fusse der Ehodope bei Der- mendere. H. Höhnel sagt, dass sie in Albanien häufig ist. Dittrichum flexicaide Schi. In calcareis supra Stanimaka (Stf.), Bela Cerkva (Podp.). Pottia lanceolata Hd. Ubique. P. intermedia Turn. Ubique. P. truncatida L. Ubique. P. minutula Schleich. Insula Meökur ad Philippop. (Sk.). Pterygoneurum cavifolium Ehr. Ubique. Desmatodon latifolius Hdw. In m. Eilo ad fontes Maricae (Stf.), m. Ehodope ad Bela Cerkva (Podp.). Didymodon ruhellus Hffm. Ubique. D. tophaceus Hdw. In topha calcarea infra Galata frct. (Sk.), m. Ehodope ad Markovo (Sk.) forma fohis magis aeutatis. D. rigidulus Hdw^ In humidis calcareis m. Ehodope ad Bac- kovo (§k.), Dekilitas (Sk.). In den Blatiachseln findet man in Menge dieselben Zellkörper wie bei D. cordatus Jur., was ich 118 schon in meinem Werke „Mechy ceske" p. 152 erwähnt habe. Diese Zellkörper sind nebstdem auch bei einigen Barbula- Arten bekannt. D. luridus Hrnsch. In calcareis ad Ba6kovo, Philippop., Varna, Burgas, Stanimaka (Sk. Stf.). Diese Art scheint in Bulgarien sehr weit verbreitet zu sein und wahrscheinlich auch anderwärts auf derBalkanhalbinsel(vergl. entsprechende Beobachtungen bei Höhne 1, Oest. Bot. Zeitschr. 1893). Nur von einem einzigen Standorte vor Sumen (auf Kalkfelsen) erhielt ich Proben, welche in den Blatt- achseln charakteristische Zellkörper des D. cordatus Jur. tragen. Die Pflanze weicht aber keineswegs von den übrigen, welche keine Zellkörper besitzen, ab. Es ist demnach ganz klar, dass der D. cordatus nicht einmal eine Varietät des D. luridus darstellen kann, was ich schon mehrmals in meinen böhmischen Publicationeu be- tont habe. TricJiostomum flavovirens Bruch. In calidis calcareis ad Stani- maka (Ök.). Bisher nur aus Südeuropa bekannt. In vegetativen Theilen, besonders in den Blättern verwandt und ähnUch dem T. pallidisetum H. Müll., welches ich an vielen Standorten auf den Silurkalkfelsen bei Prag entdeckt habe. Die Blätter des T. flavo- virens sind länger und etwas grösser, trocken drahtförmig kraus mit starker, glänzender Rippe, am Grunde breiter, kurz zugespitzt bis stumpflich, oberwärts ein wenig eingebogen, übrigens flach und rinnig hohl. Die Blattzellen an der Blattbasis sind hoch, hyalin und dünnwandig, schräg gegen den Blattrand von den oberen kleinen grünen Zellen scharf abgegrenzt und aufwärts am Rande als schmaler hyaliner Saum verlängert. Die kleinen rundlich qua- dratischen Zellen des oberen Blatttheiles sind mit längeren groben Papillen besetzt. Die Blätter des T. pallidisetum haben dagegen weniger starke Rippe, kürzere Blätter, welche oberwärts stark ein- gebogen und am Ende kappenförmig zusammengezogen sind. Die hyaline Blattbasis ist sehr kurz und weniger scharf von den oberen Zellen abgegrenzt. Die Blattbasis ist kaum breiter als der obere Theil. Tortella tortuosa L. In rupestribus, praesertim editioribus per omnem Bulgariam. T. tortuosa L. var. fragiUfolia Jur. In calcareis m. Rhodope ad Chvojna (Podp.). T. squarrosa Brid. Colles Philippop., Burgas, Stanimaka, Deki- litas (Ök.). Ein echtes Steppenmoos, wie in Böhmen. Barbula unguiculata Huds. Ubique. B. gracilis Schi. Colles Philippop. solo syenitico (§k.), Bac- kovo (Podp.). B. vinealis Brid. var. cylindrica Boul. OoUes Philippop., Batak (§k.), Chvojna (Podp.). B. sinuosa Wils. ! In tophis calcareis infra Galata ad Varna (Sk.). 119 B. convoluta Bryol. eur. Ad Razgrad-Yarna. in collinis calidis (Sk.). Äloina rigida Hdw. Ad Euscuk in ripis Danubii (Sk.). Tortula ohtusifolia Sclil. In ealcareis m. Rhodope ad Backovo (Sk.). Gleich mit den Pflanzen, welche ich auf den Kalkfelsen bei Prag an vielen Standorten entdeckt habe. 7'. muralis L. Ubique. T. muralis L. var. aestiva Brid. Ubique. T. inermis Brid. CoIIes Phihpp., Shven, m. Rhodope pluribus loeis (ÖL, Stf., Vel.). 7'. suhulata L. In montanis et depressioribus-ubique. T. ciineifolia Dicks, In planitie calida ad Philippop. (Sk.). T. ruralis L. Ubique. T. murginata Bryol. eur. Razgrad-Varna, collina calida (Sk.). Crossidiiim squamigerum Viv. In ealcareis m. Rhodope ad Markovo, Stanimaka (Sk.). Grimmia crinita Brid. Ad Nevsa (Sk.). 6r. anodon Bryol. eur. Ad Dekilitas (§k.). Gleich mit der Pflanze, welche bei Prag so häufig ist (auch fruchtend!). G. orhicularis Bruch. Cum antecedenti. G. pulvinata L. Ubique. Cinclidotus fontinaloides P. B. In rivo supra Stanimaka in lapid. calcar. (Sk.). C. aquaiicus Jcq. In societate antecedentis. Encalypta vulgaris Hdw. Colles Philippop., Pravadie (Sk.). Leptohrynm pyriforme Schmp. In serpentinis ad Dermendere, ad Ajrene (Sk.). Bhodobryum roseum Weis. In ra. Rilo (Stf.). Aulacomnium palustre L. In m. Rilo (Stf.). Timmia bavarica Hessl. In deelivibus nemorosis in Yitosa legi a. 1889, ubi solo syenitico copiose viget simulque fructificat. In ealcareis m. Rhodope ad arcem Stanimaka (Sk.). Catharinaea tenella Röhl. In palude „Batasko blato" leg. Sk. Fontinalis antipyretica L. Typica! In rivulis montanis ad lacum Batak (Ök.). F. gracilis Lndb. ! In rivis m. Yraca Balkan (Tos.). jP. hypnoides^ R. Hartm. Oopiosissima in aquis oryzetorum prope Philippop. (Sk.). F. Duriaei Sehimper ! In rivulis calidis ad Kricim et Baekovo (Sk.)., ad Shven (Kukumerov). Habituell der vorhergehenden ähnlich, aber zweimal grösser, verwandtschaftlich jedoch der F. antipyretica nahe stehend. Die Blätter sind kielig, gekrümmt (wiewohl weniger als bei F. antip.). Die Pflanze ist gelblich oder bräunlieh olivengrün, weicher, zart, lang zugespitzt, weniger kielig. Blattzeflen sehr dünnhäutig. Leucodon sciuroides L. Ubique. L, balcanicus sp. n. Dem L. sciuroides L. nahe ver- wandt, aber in allen Theilen bedeutend kleiner, satt dunkel- 120 grün, Aeste bogig aufsteigend, dünner Stengel sowie die Aeste unregelmässig verzweigt und häufig in lange peitschen förmige, kleinblättrige, absatzweise wurzelnde Ausläufer ver- längert, Blätter weniger dicht, überall stark sichelförmig einseits wendig, breit eiförmig, rasch in eine lange pfriem- liche deutlich gezähnte Spitze verschmälert, Blattzellen in der Blattmitte zweimal länger und enger. Die entsprechenden Merkmale des L. sciuroides sind: die Aeste mehr aufrecht, gleich lang, cylindrisch, dicht allseitig be- blättert, kaum getheilt, nirgends peitschenförmig verlängert, gelb- lich grün, stärker, Blätter grösser, aus breitem Grunde allmälig in eine kurze, ganzrandige Spitze übergehend, Blattzellen in der Mitte breiter und kürzer. An Baumstämmen des Kalofer Balkan vom H. Prof. Skorpil 1900 gesammelt. Es ist kein Zweifel, dass der L. halcanicus eine andere Art darstellt als der gemeine L. sciuroides, nur kann ich nicht sagen, ob er vielleicht nicht eine Form des kaukasischen L. immersus Lndb. ist. Unserer Pflanze fehlen leider die Sporogone, wodurch ihr Verhältnis zum L. immersus unaufgeklärt bleiben muss. Die Blüten sind ebenfalls zweihäusig. Es ist möglich, dass die Gattung Leucodon in südlichen Ländern artenreicher ist als im Norden. L. halcanicus erinnert habituell an die Pseudoleskea atrovircns. Leptodon Smithii Dicks. In rupestribus m. Öipka Balkan (Ök.). Leskea nervosa Schw. In silva Pepelas m. Rhodope (Ök.). L. polycarpa Ehr. In tota Bulgaria vulgaris. Leskea incrassata Lindberg, 1892 ! An Stämmen und Steinen in m. Ehodope ad Markovo (§k.), in m. Kilo in regione Mughi (Stf.). — Die bulgarische Pflanze ist gewiss von L. nervosa specifisch verschieden. Sie ist etwas stattlicher, ziemlich regelmässig fieder- ästig. Blätter aus eiförmigem Grunde schnell und lang schmal zu- gespitzt, unten am Eande massig umgebogen. Die Mittelrippe etwa Yg des Blattes durchlaufend, stark. Alle Blattzellen glatt, sehr stark (viel mehr als bei L. nervosa) verdickt, unten längs der Eippe ein wenig unregelmässig (bei L. nervosa regelmässig rundlich elliptisch), oberhalb der Basis am Eande durch zwei Zellschichten deutlich gesäumt. — L. incrassata war bisher aus dem Kaukasus bekannt. Anomodon viticidosus L. In tota Bulgaria, praesertim in cal- careis montanis et inferioribus vulgaris. Ä. attenuatus Schreb. Ad Ellidere m. Ehodope (Wittich), Markovo (§k.). A. longifolius Schleich. Ad Pravadie (§k.). Pterogonium gracile Dill. In saxis m. Sipka Balkan, Sliven Balkan (Sk.). Pterigynandrum filiforme Hdw. In m. Eilo (Stf.), Oamkurie ad Samokov (Stf.). Pseudoleskea atrovirens Bryol. eur. In m. Eilo (Stf.), m. Vitosa (Ök.). 121 Fs. atrovirens Bryol. eur. var. acutifolia m. Blätter alle stark sichelförmig einseitswendig, in eine schmale, bis zweimal längere (als die Blattspreite) Spitze rasch ausgezogen. Habitus robust. An Baumstämmen bei Bela Cerkva (Sti'.). Thuidium abietinum L. Ubique. T. delicatulum Dill. In m. ßilo (Stf.). T. recognitum Hdw. In m. Rhodope ad Markovo, frct. (Sk.). Fiflaisia polyantlia Schreb. Ubique. Climacium dendroides L. In palude Batasko blato (Sk.), ad Basmandere (Ök.). Isothecium myurum PoU. In m. Ehodope in silvis frequens et saepius in var. rohustum Schmp., frct. (Ök.). Eurhynchium striatum Bryol. eur. Ubique. Brachytheciuin velutmum Bryol. eur. Typicum, ad Ruscuk (Sk.). B.saliclnnmBvjol. eur.! Eazgrad, an Pappelrinde in Gesellschaft von Pylaisia (Sk.). Gut mit der Pflanze übereinstimmend, welche ich an drei Standorten in Böhmen gesammelt habe (vergl. „Mechy ceske" p. 313). Die Pflanze ist zarter als B. velutimim, gelber, die Seta glatt (nur am Grunde spärlich warzig), die Kapsel kürzer, dicker, an der Mündung stark eingeschnürt, regelmässig bleich. Der Deckel kurz, stumpf. B. salicinum kommt nur an Baum- stämmen (besonders an Weiden und Pappeln) vor und scheint nicht so selten zu sein. Hypnum molluscum Hdw. Chvojna m. Ehodope (Podp.), Pravadie (Sk.). H. cupressi forme L. Ubique. Eylocomium splendens Hdw. Ubique. H. triquetrum L. Ubique. Literatur - üebersicht ^). Januar 1902. Bauer E. Interessante und neue Moosformen Böhmens. (Deutsche botan. Monatsschrift. XX. Jahrg. S. 1—3.) 8°. Neue Formen: Gymnostomum calcareum Br. germ. var. brevifolium Bauer, Plagiothecium sticciilentum (Wils.) Lindb. i. propaguliferum Bauer. Borbas V. v. A pasztortaska fajtai [=: Varietates Barsae pastoris]. (Magyar Botanikai Lapok. I. Jahrg. S. 17-24.) 8". Neu sind: Bursa rosulans Borb. und B. carnosula Borb. ^) Die „Literatur-Uebersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Üngarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die ßedaction. Oesterr. totan. Zeitschrift. 3. Heft. 1902. q 122 Borbäs V. V. Ähies sive Picea ellipsoconis. (A. a. 0. S. 26 — 27.) 8". Verbascum corynephorum Borb. n. sp., verosimiliter hybrida. (Deutsche botan. Monatsschrift. XX. Jahrg. S. 3.) 8". Brunnthaler J. Nachtrag zu meiner Arbeit: Die coloniebildenden JJinohryon-Arten (Subgenus Eudinohryon Lauterborn). (Verhandl. der k. k. zool. -botan. Gesellsch. in Wien. LI. Bd. S. 763 bis 766.) 8^ Cieslar A. Eobert Hartig. Ein Nachruf. (Centralblatt für das ges. Forstwesen. 1902.) 8^ 11 S. Dalla Torre C. G. de und Harms H. Genera Siphonogaraarum ad systema Englerianum conscripta. Fase. IV. Leipzig (W. Engel- mann). 4°. 10 Bog. Dörfler I. Botaniker-Adressbuch. Sammlung von Namen und Adressen der lebenden Botaniker aller Länder, der botanischen Gärten und der die Botanik pflegenden Institute, Gesellschaften und periodischen Publicationen. Wien (Selbstverlag des Verfassers, Wien, III., Barichgasse 36.) Lex. 8". X und 356 S. Preis Mk. 10.—. Schon die erste Auflage dieses praktischen Behelfes für jeden Bota- niker hat sich in Folge der gewissenhaften Durchführung und praktischen Anlage allgemeinsten Beifall und grösste Verbreitung gesichert. In noch höherem Masse kommen diese Vorzüge der vorliegenden zweiten Auflage zu; der Herausgeber hat durch Umfrage bei allen Botanikern die grösste erreichbare Genauigkeit in den Angaben erzielt und auch durch Berück- sichtigung aller botanischen Institute, Sammlungen, Zeitschriften, Gärten, Vereine etc. ein sehr wertvolles Nachschlagebuch geschaffen. Formanek J. Der Farbstoff der rothen Rübe und sein Spectrum. (Bull, intern, de l'Acad. des scienc. Prague. VI. [1901], S. 78 bis 81.) Haberlandt G. üeber Erklärung in der Biologie. Rede bei der feierlichen Eröffnung der neuen naturwissenschaftl. und medicin. Institute der Universität. Graz (Leuschner & Lubensky). 8**. 15 S. In formvollendeter Darstellung zeigt Verf. die Versuche, die Biologie aus einer beschreibenden Naturwissenschaft zu einer erklärenden zu machen. Er weist nach, dass weise Selbsteinschränkung auch bei diesem Ver- suche am Platze ist, dass wir auf dem Gebiete der Biologie vorläufig zu- frieden sein können, wenn wir durch die Beobachtungen das Allgemeine, aus dem sich das Besondere ableiten lässt, als Naturgesetz erkennen. Mit Recht stellt er den Bestrebungen, die Zweckmässigkeit des Organismus ausschliesslich mit Anwendung des Selectionsprincipes zu „erklären", alle anderen Deutungsversuche als „teleologisch" zu discreditieren, die Fragen entgegen : „Muss denn um jeden Preis schon jetzt eine naturwissenschaftlich befriedigende Erklärung der Zweckmässigkeiten der Organismen gegeben werden? Hängt denn die Anerkennung dieser Zweckmässigkeiten, die Be- rechtigung, nach ihnen zu forschen, unbedingt davon ab, dass wir sie jetzt schon in ihrem Zustandekommen mechanisch verstehen?" Hayek A. von. Die Cew^a^trea- Arten Oesterreich-Ungarns. (Denk- schriften der mathem.-naturw. Classe der Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. LXXIL Bd.) 4». 190 S. 12 Taf. 3 Textfig. 123 Dass die Gattung Centaurea in Folge reicher Formenausgliederung zu den systematisch schwierigeren der europäischen Flora gehört, ist bekannt; es ist daher sehr wertvoll, dass Verf. es unternommen hat, die Formen dieser Gattung klarzustellen. Auf Einzelheiten der Darstellung einzugehen, ist hier nicht möglich; es sei nur bemerkt, dass eine Monographie der österreichisch-ungarischen Formen vorliegt, welche auf ein reiches Materiale begründet wurde, eine Klarstellung der Gattung wesentlich fördert und jedenfalls fortab von Jedem, der sich botanisch mit Arten der Gattung befasst, berücksichtigt werden muss. Eine Verarbeitung des reichen Beobachtungsmateriales im Sinne der Beantwortung allgemeinerer Fragen war schon in Folge der räumlichen Begrenzung nicht angestrebt und möglich, doch sei hervorgehoben, dass der Verf. mehrfach für engere Formenkreise deren Phylogenie erörtert und hierbei sieh von der Anwendbarkeit der geographisch-morphologischen Me- thode überzeugen konnte. — Die Figuren der 12 Tafeln werden bei dem Untersuchen und Bestimmen von Centaurea- Arten sehr gute Dienste leisten. Heimerl A. Studien über einige Nyctaginaceen des Herbarium Delessert. (Annuaire du Conserv. et du Jardin botaniques de Ge- neve, V. Jahrg. S. 177—197.) 8^ Neue Arten und Formen : Mirabilis pseudoaggregata Heimerl mit den Formen a) subhirsuta und b) eißandulosa, Abronia turbinata Wats. f. steno- phylla Heim., A. Nelsoni Heim. Holuby J. Asperula odorata L. v. angustifolia Holuby. (Magyar BotaniJjai Lapok. L Jahrg. S. 28.) S". Istvanffi G. de. A Clusius-Codex raykologiai meltatasa adatokkai Clusius eletrajzahoz {= Etudes et coramentaires sur le Code de l'Escluse augmentes de quelques notices biographiques). Budapest (Verlag des Verfassers). Gr.-4''. 288 S. 22 Figuren im Text. 91 Tafeln. Karasek A. Streifzüge durch die Bauerngärten Nord-Steiermarks. (Wiener illustr. Garten-Zeitung. XXVII. Jahrg. S. 16—19). 8°. Kraraaf U. Studien über die Mykorrhizen von PiVo?« rotimdifolia. (Bull, intern, de l'Acad. des scienc. Prague. VI. [1901], S. 9 bis 14). Lanner H. lieber die Bedeutung und Einrichtung wissenschaft- licher Gärten und die Anlage des botanischen Gartens in Olmütz. Olmütz (Verlag des Vereines „Botan. Garten"). 8". 38 S. 1 Garten- plan. Leneczek 0. Zur Frage der Errichtung eines botanischen Gartens in Brunn. (Beilage z. Nr. 48 des Tagesboten aus Mähren und Schlesien 1902.) Magöcsy-Dietz S. A karos lüczfenyo es jegenyenyär. 3 S. 1 Abb. A gyertyänfa boszorkänysepröje. 2 S. 2 Abb. Oriäsi csiperke- gomba. 1 S. (Különlenyoraat a Pötfüzetek [LVIII.]. Növenytani Közlemenyeiböl). — — A rovarfogo virag (Lyonsia straminea R. Br.). (Különl. a Potfüz. [LXL]. Növ. Közlem.). — — Juränyi Lajos r. t. emlekezete. (M. Tud. Akad. Emlek- beszedek. X. k. 10. sz.) 8". 32 S. 1 Bild. 124 Mägocsy-Dietz S. A. A szölö öbolye es ragyäja. — — Das Diaphragma in dem Marke der dicotylen Holzge wachse. (Mathem. u. naturw. Berichte aus Ungarn. XVII. Bd. S. 181 bis 226.) 8°. 27 Fig. im Texte. — — Index horti botanici universitatis Hungaricae, quae Pestini est. 1788. 8^ 1 Taf. MatouschekF. Bry ologisch-floristisches aus Salzburg. I. (Sitzungs- ber. d. deutschen naturwissensehaftl.-medicin. Vereines für Böhmen „Lotos". 1901. Nr. 6.) 8^ 10 S. Neu beschrieben werden: Webera nutans f. alpina Breidler, Ortho- thecium riifescens f, minor gracile Breidl., Brachythecium rivulare var. auriculatum Breidl., Amhlystegiuvi fäicinum f. stricta Mat., A. curvicaule f. teniiis Breidl., A. serpens v. longifolium Breidl., Hypnum stellatum f. ortliophylla Mat. Molisch H. PeristropJie angiistifoHaJ^iees fol. var., eine Cumarin- pflanze aus Java. (Berichte der Deutschen botan. Gesellschaft. XIX. Jahrg. S. 530—532.) 8». Murr J. Beiträge zu den Gesetzen der Phylogenesis. (Deutsche botan. Monatsschrift. XX. Jahrg. S. 4—9.) 8^ Schreiber P. Das Zwittauer Moor. (Dritter Bericht und Abhand- lungen des Clubs für Naturkunde, Section des Brünner Lehrer- vereins, für das Jahr 1900/01.) Brunn 1901. Verlag des Clubs für Naturkunde, pag. 61 — 63. Es werden aus dem Gebiete 56 Phanerogamen und Gefässkryptogamen mehr angeführt, als in Oborny's „Flora von Mähren etc." verzeichnet sind. [Matouschek.] Strasser P. Erster Nachtrag zur „Pilzflora des Sonntagberges" (N.-Oe.). 1901. (Verhandl. der k. k. zool. -botan. Gesellschaft in Wien. LI. Bd. S. 640—645.) 8«. Neu ist: Corticium (Hypochnus) epiniyccs Bres. Ausserdem sind zahl- reichen weniger bekannten Arten kurze Diagnosen beigefügt. Thaisz L. v. Astragalus depressiis L., ein neuer Bürger der un- garischen Flora. (Magyar Botanikai Lapok. I. Jahrgang. S. 26.) 8". Wettstein R. v. Les Gentianes de la section Endotricha et les Euphraises de l'Herbier de Haller fil. (Annuaire du Conservatoire et du Jard. botan. de Geneve. V. Jahrg. S. 127—130.) 8^ Brasilianische Apothekenverhältnisse. (Pharraaceutischer Re- former. VII. Jahrg. S. 1—2.) 4". Wiesner J. Die Rohstoffe des Pflanzenreiches. Versuch einer technischen Rohstofflehre des Pflanzenreiches. Zweite, gänzlich umgearb. und erweiterte Aufl. 7. Liefg. Leipzig (W. Engel- mann). 8". Wilhelm K. W. Liepoldt. Ein Nachruf. (Oesterr. Forst- und Jagd- Zeitung. Jahrg. 1901.) Separatabdr. 8°. 2 S. Robert Hartig. Ein Nachruf. (Oesterr. Vierteljahrsschrift für Forstwesen. Jahrg. 1901. IV. Heft.) 8". 7 S. Zederbauer E. Der alpine Versuchsgarten bei der Bremerhütte (2390 m) im Gschnitzthale. (1. Bericht des Vereines z. Schutze und z. Pflege der Alpenpflanzen in Bamberg. S. 60 — 62.) 8°. 125 Bruch P. Zur physiologischen Bedeutung' des Calciums in der Pflanze. Inaugural-Dissertation. Merseburg (Fr. Stollberg). 8". 18 S. 1 Taf. Bürkle E. Vergleichende Untersuchungen über die innere Structur der Blätter und anderer Assimilationsorgane bei einigen australi- schen Podalyrieen-Gattungen (Isotropis, Gompholobkmi^ Burtonia, Jacksonia, Sphaerolobiu)n, Viminaria, Daviesia, Äotus und Phyllota). Inaugural-Dissertation. Stuttgart (A. Zimmer's Verlag). 8°. 92 S. Chodat R. Algues vertes de la Suisse. Pleurococcoides — Chroo- iepoides. [Beiträge zur Kryptogaraenflora der Schweiz. I. Bd. 3. Heft.] Bern (K. J. Wyss). 8^ XIII und 374 S. 264 Abb. Engler A. Das Pflanzenreich. Heft 8. Leipzig (W. Engelmann). 8«. 90 S. 49 Abb. 2 Karten. Inhalt: Aceraceae von F. Pax. — — Die natürlichen Pflanzenfarailien. Leipzig (W. Engelmann). Lieferung 213. 3 Bogen. Isoetaceae von E. Sadebeck; CycadofUices, Cladoxyleue, Lygi)iopterideae, Medulloseae, CycadoxyJeae, Prutopityeae, Araucarioxyla von H. Potonie. — Nachträge zu den Marattiales und Ophioglossales von Bitter. Garjeanne A. J. M. Die Strömung des Protoplasma in behäuteten Zeilen. Inaugural-Dissertation. Groningen (J. B. Wolters). 8°. 62 S. 1 Taf. Giesenhagen K. Die Farngattung Niplioholus. Jena (G. Fischer). 8". 222 S. 20 Abb. Verf. hatte ursprünglich die Absicht, die Gattung auf Beziehungen zwischen geographischer Verbreitung und Windrichtung zu prüfen, kam aber alsbald zu dem Resultate, dass zunächst eine inductiv-systematische Durch- arbeitung der ganzen Gattung eintreten müsse, bevor an eine Gewinnung allgemeiner Resultate gedacht werden kann. Zu demselben Resultate ge- langten bekanntlich alle Botaniker, welche es je versuchten, allgemeinere, auf systematische Ergebnisse sich stützende Fragen in inductiver Weise einer Beantwortung zuzuführen. Der Weg ist mühevoll und deshalb unangenehm, weil sein Betreten so gerne missdeutet wird; hätten aber alle Botaniker, welche sich an jene Fragen wagten, ihn betreten, so stünden wir heute in Bezug auf manche biologische Frage schon weiter. Das Resultat der Vor- arbeiten des Verf. ist die vorliegende Monographie, die einen wertvollen Beitrag zur Systematik dieser Gattung, sowie derjenigen der Farne überhaupt bildet. Bei Unterscheidung und Umgrenzung der Arten finden nicht bloss grobmorpho- logische Merkmale, sondern auch anatomische Verwertung. Goebel K. Morphologische und biologische Bemerkungen. IL üeber Homologien in der Entwicklung männlicher und weib- licher Geschlechtsorgane. (Flora. 90. Bd. S. 279—305). 8". 9 Abb. Die wichtigsten Ergebnisse der Abhandlung sind: 1. Männliche und weibliche Geschlechtsorgane stimmen in Bau und Entwicklung ursprünglich mit einander überein. Die bedeutenden Ver- schiedenheiten, welche sie bei im System höherstehenden Pflanzen zeigen, sind bedingt: a) durch Unterbleiben von Zelltheilungen im weiblichen Organe, verglichen mit dem männlichen; h) durch Steril werden von Zellen im weiblichen Organe, welche im männ- lichen noch zur Spermatozoidbildung herangezogen werden; 126 c) dadurch, dass bei „physiologisch -ungleichwertiger" Theilung einer Zelle auch die Grössenverhältnisse der Tochterzellen und die Lage der Theilungswand sich ändern. 2. Die sterilen Zellen im Oogonium der Charen (welche bei Nitella in Dreizahl, bei Chara und Tolypella in Einzahl auftreten), können nicht mit Götz als rudimentäre Wandschicht eines Archegoniums aufgefasst werden, sie entsprechen vielmehr Theilungen, die im jungen Antheridium auftreten; nur eine der Theilzellen entwickelt sich zur Eizelle. Eine „Wen- dung" des Wachsthums, wie A. Braun sie annahm, findet nicht statt; die sterilen Zellen haben wahrscheinlich eine ernährungsphysiologische Be- deutung. 3. Bei den Lebermoosen lässt sich zwischen den zwei Typen der Anthe- ridienentwicklung dadurch eine Verbindung herstellen, dass angenommen wird, bei der Entwicklung des Jungermanniaceen-Antheridiums trete in jeder Hälfte ein steriler Quadrant auf. An diesen Typus schliesst sich die Arche- gonienentwicklung unmittelbar an. Das Arehegonium entspricht einem halben Antheridium, die Innenzelle des jungen Archegoniums einem halben öpermatozoidmutterzellencomplex ; sie wird ganz entsprechend den im Anthe- ridium stattfindenden Vorgängen angelegt. 4. Bei den Pteridophyten stimmt die Entwicklung der Archegonien und der Antheridien in ihren Grundzügen gleichfalls überein, wobei auf die vom Verf in der „Organographie der Pflanzen" (Jena 1898 bis 1901) gegebenen Ausführungen verwiesen wird. Häfliger A. Beiträge zur Anatomie der Vanillaarten. Inaugural- Dissertation. Bern (Buchdruekerei des Berner Tagblatt). 8". 48 S. Hiepe Ed. Studien über die Senna. Inaugural-Dissertation. Bern (Büchler & Co.). 8°. VII und 84 S. Limpricht K. G. Die Laubmoose. Rabenhorst's Kryptogamen- flora von Deutsehland, Oesterreich und der Schweiz. 2. Aufl. IV. Bd. III. Abth. Leipzig (E. Kummer). 8°. Mk. 2.40. 37. Lieferung: Nachträge. Lindroth J. J. Mykologische Mittheilungen (Acta soc. pro Faun. et flor. fenn XX. Nr. 9). 8°. 29 S. 1 Taf. Für die behandelten Pilze werden folgende Angaben für Oesterreich- Ungarn gebracht: Puccinia Lactiicarum Syd. Tirol, Bozen, auf Lactuca jjerennis. — P. Prenanthis (Pers.) Ungarn: Prenüow, Sytno; Böhmen: Teplitz. — P. Prenanthis purpureae (DC.) Lindr. Carinthia, Villach, Bleiberg; Hercegovina, Velezpe. — Puccinia Mulgcdii Westend. (Nomenclatur ?), Steiermark, Sem- mering. — Aecidium Lactucinuvi Lagerheim und Lindr. Böhmen, Teplitz. Markees Ohr. Ueber den Soorpilz. Beitrag zur Pathogenese und zur Kenntnis der Kugelzellbildung des Pilzes. Inaugural-Disser- tation. Basel. 8^ 44 S. 2 Taf. Müller E. A. üeber die Korkeiche (Quercus Suher L. und occi- dentalis Gay.). Ein Beitrag zur Pflanzen- und Handelsgeographie. Inaugural-Dissertation. (Abhandl. der k. k. geograph. Gesellsch. in Wien, IL Bd. 1900. Nr. 7.) 8^ 76 S. 1 Verbreitungskarte und 2 Taf. Pantu Z. A. und Procopianu-Procopoviei A. Beiträge zur Flora des Ceahlau. (Bulletin de l'herbier de l'Institut Botanique de Bucarest. L Bd. S. 80—131.) 8". Reinke I. Bemerkungen zu 0. Bütschli's Mechanismus und Vita- hsmus (Biolog. Centralbl. Bd. XXIL Nr. 1 u. 2.) 8^ S. 23 bis S. 29 u. S. 52—60. 127 Polemik gegen Bütschli, der des Verf. Anschauungsweise (vergl. „Welt als That", „Einleitung in die theoretische Biologie" etc.) als «vita- listisch" bezeichnete. Die Polemik ist nicht nur als solche lesenswert, da sie zum Verständnis Eeinke's wesentlich beiträgt, sondern auch deshalb, weil sie in ansprechender Form das Verhältnis von Mechanismus und Vitalismus überhaupt klarstellt. Rouy G. lUustrationes plantarum Europae rariorum. Fase. XVI. Tab. CCCLXXVI— CCCC. Paris (E. Deyrolle). 4". 8 S. Text. 25 photogr. Tafeln. Schmidt J. und Weis P. Die Bakterien. Naturhistorische Grund- lage für das bakteriologische Studium. Mit einem Vorwort von E. Chr. Hansen. Unter Mitwirkung der Verfasser aus dem Dänischen übersetzt von M. Porsild. Jena (G. Fischer). 8*'. IV und 416 S. 205 Textfig. Stephani F. Species Hepaticarum (suite). Bull, de l'Herbier Boissier. 2 serie. II. Bd. S. 35—48. Diese Fortsetzung umfasst die Gattungen: Lophozia (Schluss) und Sphenolobus. Swanlund J. Die Vegetation Neu- Amsterdams und St. Pauls in ihren Beziehungen zum Klima. Inaugural - Dissertation. Basel (Buchdruckerei des Basler Anzeiger). 8". 54 S. Trelease W. The Progress made in Botany during the nineteenth Century. (Transact. of the Acad. of Science of S. Louis. Vol. XL Nr. 7) p. 125—142. Eine üebersicht der Fortschritte auf botanischem Gebiete während des 19. Jahrhunderts. Bei derartigen Kückblicken muss es natürlich stets bis zu einer gewissen Grenze dem persönlichen Ermessen des Autors überlassen bleiben, was er als wichtig und bedeutend ansieht; bei einer Schilderung der Entwicklung der Botanik im 19. Jahrhundert sollten aber doch beispiels- weise als Systematiker Endlicher und Bai Hon, als Morphologen Eich 1er und Öelakovsky, als Physiologen Naegeli und Wiesner, als Oekologen A. Kern er und H. Müller, resp. deren Werke nicht unerwähnt bleiben. Vladescu M. Cryptogamele vasculare din ßomania [Cryptogames vasculaires de la ßoumanie]. 1. Theil. (Bulletin de l'herbier de rinstitut Botanique de Bucarest. I. Bd. S. 1— TU.) 8". Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. I. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzungsbericht der mathera.-naturwissenschaftl. Classe. Sitzung vom 16. Jänner 1902. Herr Prof. Dr. Hans Molisch übersendete eine im pflanzen- physiologischen Institute der k. k. deutschen Universität ausgeführte Arbeit von Prof Dr. A. Nestler unter dem Titel: „Das Secret der Drüsenhaare der Gattung Primula mit besonderer Berücksichtigung seiner hautreizenden Wirkung". Zusammenfassung der ßesultate: 128 Ausser für Primida ohconica Hanee, ferner für die Varietät derselben, grandiflora, und Primida sinensis Lindl. wurde noch durch directe Versuche für Primula Sieboldii Morren und Pr. cortusoides L. die hautreizende Wirkung des Secretes der Drüsen- haare mit Sicherheit nachgewiesen. Die oft sehr heftige Wirkung dieses Primelgiftes kann durch Behandlung mit Alkohol (96 percentig) vollständig behoben oder wenigstens sehr herabgemindert werden. Alle giftigen Primelformen gehören der Section Sinenses an; es ist sehr wahrscheinlich, dass alle Formen dieser Section haut- reizend wirken. Ob auch Pr. japonica (Section Proliferae) eine hautreizende Wirkung auszuüben vermag, bleibt zweifelhaft. Durch Sublimation gelingt es, das Hautgift der Primula ohconica in beliebiger Menge rein zu gewinnen. Die Wirkung dieser reinen Substanz ist heftiger, als die nach Berührung der oberirdischen Organe dieser Primel fühlbare. Die Substanz des Mehlstaubes von Primida Auricida L. (Gartenform), Pr. capitata Hooker und Pr. farinosa L. gibt die Acroleinreaction ; die aus Lösungen oder durch Sublimation ge- wonnenen Krystalle des Mehlstaubes sind doppelbrechend, geben, flüssig gemacht, auf Fliesspapier einen dauernden Fettfleck und reagieren in wässeriger heisser Lösung sauer. Der Schmelzpunkt des Mehlstaubes von Pr. Auricula L. liegt bei 84" 0. Der Ueberzug aller bestäubten Primeln unterscheidet sich von dem hautreizenden Secret der Pr. ohconica Hance sowohl durch die Krystallform, als auch dadurch, dass letzteres in kalter Kalilauge löslich ist. Acroleinreaction ist allen gemeinsam. Primula megaseaefoliaBoiss. et Bai. und Pr. florihundaWaW. mit langen und kurzen Trichomen zeigen keine oder nur eine schwache Secretbildung. Pr. japonica Gray, hat nur kleine Drüsenhaare, deren Secret gleich dem von Pr. ohconica Hance zu sein seheint. Bei Pr. Clnsiana Tausch, Pr. minima L. und Pr. rosea Eoyle wurde keine oder nur sehr schwache Secretbildung beobachtet. Ausser den oben genannten Formen enthält keine der unter- suchten Primeln ein hautreizendes Seeret. II. Wiener Ibotanisclie Abende. Versammlung am 13. December 1901. — Vorsitzender Prof. V. Wettstein. Herr Dr. A. Jencic besprach die Anatomie der Bastfasern der Thymelaeaeeen (Eine Arbeit über das genannte Thema erscheint in dieser Zeitschrift). Herr Gustos Dr. A. Zahlbruckner hielt sodann an der Hand eines sorgfältigst gesammelten und präparierten Materials (Originalexemplare Dr. A. MöUer's) einen Vortrag über Morphologie und Systematik der Hymenolichenen. Nachdem Herr 129 Dr. E. Wagner ein neues Verfahren zur Darstellung von Ver- zweigungssystemen (s. die demnächst in der kais. Akad. d. Wiss. er- scheinende Arbeit des Vortragenden: Ueber den Bau und die Auf- blühfoige der Rispen v. Phlox paniculata.) erläutert hatte, erstattete Herr Prof. v. Wettstein ein Referat über die Gründung der „Association internationale botanique". Zur Demonstration gelangten eine Reihe von Herrn Pfeiffer V. Wellheira in gewohnter Sorgfalt hergestellter mikroskopischer Präparate sowie eine Serie von Herrn Prof. v. Wettstein auf- genommener Vegetationsbilder aus Brasihen. Herr Prof. E. Paulin (Laibach) hatte eine Centurie seiner „Flora exsiccata Carniolica": eingesandt. III. K. k. zoologisch-lbotaiiisclie Gresellschaft in Wien. Versammlung der Section für Botanik am 17. Jänner 1902. Herr Prof. Dr. 0. Simony hält einen Vortrag: „Natur- schilderungen aus Sokotra und den südarabischen Küstenstrichen". Hierauf bespricht Herr Dr. P. Vierhapper den Formenkreis des Dianthus Armeria L. Derselbe bildet eine geographisch gut gegliederte natürliche Gruppe der Gattung Diantims und umfasst folgende Arten: D. Armeria L., IJ. Armeriastrum Wolfn., wozu auch der D. corymhosus Aut. Europ. gehört, B. Pseud-Armeria M. B. und der auf Klein- asien beschränkte echte D. corymhosus S. S. J). Chalcidicus Hai. nimmt eine Mittelstellung zwischen den Arten der J.rmeria-Gruppe und gewissen Arten der Sectio Asperi Vierh. ein. Sodann bespricht Herr Dr. R. Wagner die morphologischen Verhältnisse der Leguminosen-Gattung Sympetalandra Stapf. Schliesslich legt Herr Dr. F. Vierhapper eine Mittheilung über neue Pflanzenstandorte Niederösterreichs und Salzburgs vor. Besonders erwähnenswert sind Carex nitida Host und Heliclirysum arenarium (L.) D. 0. vom Neustädter Steinfeld in Niederösterreich, Potentilla sterilis und Carex DavalUana Sm. bei ünterach am Attersee, und Aspidium thelypteris (L.) Sw. sowie mehrere seltenere Cyperaceen im Moore um den Egelsee nächst Scharfling am Mondsee. IV. Botanische Section des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark in Grraz. Versammlung am 24. April 1901. Der Obmann, Prof. Dr. K. Pritsch, referirte zunächst über die Ergebnisse der Commissionsberathung, betreffend die plan- mässige Durchforschung Steiermarks, speciell die Ein- theilung des Landes in eine Anzahl floristischer Bezirke ^). Nach dem Vorschlage von Prof. K. Prohaska wurde eine Eintheilung Steier- 1) Vergl. diese Zeitschrift 1901, S. 181. 130 marks in 14 künstlich abgegrenzte (nicht pflanzengeographische) Bezirke für die praktischen Zwecke der Vorarbeiten zur Landesflora von Steiermark acceptiert. Hierauf berichtete Herr Schulrath F. Krag an über eine Mitte April unternommene Reise nach Triebt. Er legte u. A. Anemone montana Hoppe aus Triest (Opcina) vor und verglich dieselbe mit der in Steiermark wachsenden Anemone nigricans (Störk) Fritsch. Es stellte sich hierbei heraus, dass die Form des Triester Karstes von der steierischen specifisch nicht getrennt werden könne, da auch bei Marburg die Pflanze hin und wieder genau dieselbe Form annimmt, wie bei Triest, wenn auch daneben Exemplare vorkommen, welche durch kleinere Blüten und kürzere Kelchblätter der bei Graz vorkommenden Form entsprechen. Im Allgemeinen erscheinen die Kelchblätter umso kürzer, je weiter im Norden Steiermarks die Pflanze wächst. Bei der echten nordeuropäischen Anemone pra- tensis L. sind die Blüten hellviolett und die Staubgefässe reichen bis an die Mündung des Kelches, der nicht einmal die Grösse erlangt wie bei der in der Umgebung von Graz vorkommenden Pflanze. — Ferner berichtete Herr Krasan über die Frühhngs- vegetation von Pöltschach in Untersteiermark und legte die von ihm dort gesammelten Pflanzenarten vor. Beachtenswert sind u. A. die zwischen Thlaspi praecox Wulf, und TJdaspi montanum L. schwankenden Mittelformen, wie sie am Wotsch häufig vorkommen. Typisches Thlaspi praecox und typisches Thlaspi 7nontanum scheinen hier ganz zu fehlen ; doch nähern sich manche Exemplare dem ersteren derart, dass sie vorläufig nicht anders benannt werden können, während andere durch den ästigen Wurzelstock und die grünen Kelchblätter lebhaft an Thlaspi montanum L. erinnern. Die Grösse der Blätter ist variabel. Schhesslich wurde noch beschlossen, einen Zettelkatalog der Flora von Steiermark anzulegen und in den Grazer Tagesblättern einen Aufruf zur Betheiligung an der floristischen Erforschung des Landes zu veröfifentlichen. Versammlung am 15. Mai 1901. Herr Schulrath F. Krasan berichtete zunächst über den am 4. Mai unternommenen Sections- Ausflug nach Peggau. Hierauf berichtete Prof. K. Fritsch über den bisherigen Erfolg des in den Tagesblättern erschienenen Aufrufes zur Be- theiligung an der floristischen Erforschung Steiermarks. Es liefen Pflanzensendungen ein von den Damen und Herren A. Ho 11 er (Graz), T. Krempl (St. Peter- Freienstein), J. Peyer (Marburg), H. Pfaundler (Graz) und E. Uhlich (Römerbad), Ferner erhielt der Sectionsobmann zustimmende Zuschriften und die Landesflora betreffende Mittheilungen von den Herren R. Czegka (Oilli), L. Fast (Birkfeld), F. Halbärth (Marburg), F. Nikolei (Kind- berg), Noetzold (Graz), R. Sander (Feldbach), G. Strobi (Admont) und Troyer (Stainz). 131 Prof. K. Prohaska berichtete über eine im Jahre 1900 unter- nommene botanische Excursion nach Rann in üntersteiermark und legte zahlreiche dort von ihm gesammelte Pflanzen vor. Obschon die Excursion durch schlechtes Wetter beinträchtigt war und Ueber- schwemmungen das Sammeln behinderten, war doch das Resultat ein recht erfreuliches. Unter Anderem wurden zwei in Steiermark sonst nirgends vorkommende Pflanzenarten dort gefunden : Cypenis lonyus L. und Scutellaria altissima L. Die letztere Art wächst zwar auf dem Grazer Schlossberge, wurde aber hier seinerzeit angesäet. Prof. F. Eigel legte einen ßastart zwischen Aquilegia vulgarish. und Äquüefjia atroviolacea (Ave Lall.) in lebenden Exemplaren vor. Derselbe war in einem Garten, wo beide cultiviert wurden, spontan entstanden und wies in allen Merkmalen eine Mittelstellung zwischen seinen Stammeltern auf. Die im botanischen Laboratorium der Universität vorgenommene Untersuchung des Pollens (durch Herrn stud. A. Kofi er) ergab 14 Proc. nicht quellbare Pollen- körner; aus demselben Garten stammende Blüten der Aquilegia vul- garis L. wiesen 3 Proc, solche der Aquilegia atroviolacea (Ave Lall.) nur 2 Proc. nicht-quellbare Polenkörner auf. Hierdurch wird die Rastartnatur der intermediären Pflanze bestätigt. Schliesslich legte noch Prof. K. Fritsch einige von den oben erwähnten Theilnehmern eingesendete Pflanzen vor, so Trifolium hadium Schreb. von Wiesen bei St. Peter nächst Graz (lg. Pfaundler) — offenbar zufällig eingeschleppt; Epimedium alpinum L. u. a. Arten aus Römerbad (lg. U hl ich); einige lebende Orchideen aus Lassnitz, namentlich Farbenspielarten von Orchis Morio L. (lg. Holler). Versammlung am 29. Mai 1901. Prof. K. Fritsch legte zunächst Lamium Orvala L. und Lamium Wettsteinii Rechgr.^) vor, besprach die Unterschiede der beiden Pflanzen und forderte die Sectionsraitglieder auf, bei Ex- cursionen nach Untersteiermark auf diese Pflanzen zu achten, damit ihre Verbreitung festgestellt werden könne. — Ferner legte derselbe eine Anzahl von Pflanzen vor, die Herr J. Münster (Graz) über- bracht hatte, darunter Koeleria gracilis Pers. ^) und Pliysalis Alke- Jcengi L. aus Gösting, Alyssnm Transsilvanicum Schur, und Daphne Laureola L. aus Rein u. a. m. Hierauf besprach Herr Schulrath F. K ras an die Variabilität der Viola odorata L., die — auf Urb öden (Heide) zwischen Ge- büsch in Gesellschaft von Genista Germanica L., Luziila angusti- folia (Wulf.) Garcke, Cytisus supiniis L., Potent illa erecta (L.) Hampe, Viola canina L. und Solidago Virga aurea L. cultiviert — schon nach zwei Jahren eine auffallende Annäherung an Viola hirta zeigte. 1) Vergl. diese Zeitschrift 1900, S. 78. 2) Vergl. Fritsch in Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark. Jahrgang 1901. 132 Botanische Sammlungen, Mnseen, Institute etc. Bauer, Bryotheca Boheinica, Oeüturie III. 1901. Nr. 201. 202. Andreaea alpestris (Thed.) Sehimp. — 203. Ä. Hunti Limpr. e. fr. — 204. Ä. petrophila Ehrh, c. fr. — 205. Gymnostomum calcareum Er. gerin. n. var. hrevifolium. — 206. Hy menostyliuni curvirostre (Ehrh.) Lindb. — 207. Dicranella cerviculata (Hedw.) Sehimp. c. fr. — 208. D. lieteromalla (Dill.) Schirap. var. sericea (Sehimp.) H. Müll. n. f. intercedens. — 209. D. squarrosa (Starke) Sehimp. — 210. Dicranum Blytti Sehimp. c. fr. — 211. D. sco- parium (L.) Hedw. var. paludosum Sehimp. — 212. D. scop. var. recurvatmn Sehultz. — 213. D. Starkei Web. et Mohr. — 214. Campylopus flexuosus (L.) Brid. — 215. C. frayilis (Dieks.) Br. eur. f. ad var. densum (Sehleich.) Sehimp. aee. — 216. Leuco- hryum glaucnm (L.) Sehimp. var. ntpestre Breidl. — 217. Fissidens Velenovskyi Podp. ii. sp. — 218. Ododiceras Julianum (Savi) Brid. — 219. Dürichum flexicaule (Sehl.) Hpe. var. densum Br. eur. — 220. Distichium inclinatum (Ehrh.) Br. eur. e. fr. — 221. Didymodon tophaceus (Brid.) Jur. var. Breidleri Bauer. — 222. Tortella tortuosa (L.) Limpr. c. fr. — 223. Tortida latifoUa Brueh. — 224. T. subulata (L.) Hedw. — 225. Schistidium apo- carpiim (L.) Br. eur. n. f. nigrescens. — 226. Grimmia incurva Schwgr. — 227. 228. Bacomitrium canescens (Weis.) Brid. var. ericoides (Web.) Br. eur. — 229. Ämphidium Mougeotl (Br. eur.) Sehimp. — 230. Encalypta contorta (Wulf.) Lindb. — 231. Tay- loria serrata (Hedw.) Br. eur. — 232. Physconiitrium spliaericum (Ludw.) Brid. c. fr. — 233. Wehera elongata (Hedw.) Sehwägr. f. ad var. pseudolongicolla Schififn. acc. e. fr. — 234. Wehera nutans (Sehreb.) Hedw. var. sphagnetorum Sehimp. e. fr. — 235. Bryiim cyclophyllum (Sehwgr.) Br. eur. — 236. Mnium ciispi- datum (L.) Leyss. e. fr. — 237. M. hornum L. c. fr. — 238. Philo- notis adpressa (Perg.) Hunt. — 239. Catliarinaea tenella Eöhl. c. fr. — 240. Oligotrichum hercynicum (Ehrh.) Lam. c. fr. — 241. Polytrlclium formosum Hedw. e. fr. — 242. P. gracile Dicks. c. fr. — 243. P. perigoniale Miehx. c. fr. — 244. P. strictum Banks, c, fr. — 245. Dipliyscium sessüe (Sehmid) Lindb. c. fr. — 246. Fontinalis antipyretka L. var. alpestris Milde. — 247. Leu- codon sciuroides (L.) Sehwägr. — 248. Antitrichia curtipendula (Hedw.) Brid. c. fr. — 249. Homalia trichonianoides (Sehreb.) Br. eur. e. fr. — 250. Fseudoleskea atrovirens (Dicks.) Br. eur. — 251. Isothecium myurmn (Poll.) Brid. c. fr. — 252. Eurhynchium praelongum (L.) Br. eur. — 253. Flagiotliecium curvifolium Schlieph. e. fr. — 254. P. detiticulatum (L.) Br. eur. var. densum Br. eur. e. fr. — 255. P. Boexanum (Hpe.) Br. eur. c. fr. — 256. P. silvaticum (Huds.) Br. eur. — 257. P. silv. var. pliyl- lorhizans Spr. c. fr. — 258. P. striatellum (Brid.) Lindb. — 259. P. succulentum (Wils.) Lindb. cum n. f. propaguliferum Bauer c. fr. — 260. Amblystegium fallax (Brid.) Milde, forma. — 261. A. irriguum (Brid.) Milde, var. Bauerianum Sehfifn. — 133 262. Hypnum cordifoVmm Hedw.var. angustifolium{^t\nm^.) Klinggr. — 263. IL cupressiforme L. var. filiforme Brid. — 264. H. inter- medinm Lindb. — 265. H. molluscum Hedw. c. fr. — 266. H. m. var. suhplnmiferum (Kindb.) Limpr. — 267. H. ocliraceum Turn, forma. — 268. H. straminewn Dicks. — 269. Äcrodadium cuspi- datuvi (L.) Lindb. c. fr. — 270. Hylocomiimi squarrosum (L.) ßr. eur. c. fr. — 271. Sphagnum acutifoliuni (Ehrh.) Russ. et Warnst. — 272. S. ac. var. rubrum (Brid.) Warnst. — 273. S. cymhifolium (Ehrh.) Limpr. — 274. S. imhricatum (Hornsch.) Russ. var. suhlaeve Warnst. — 275. S. recurvum (Pal.) Russ. et Warnst, var. mucronaitim (Russ. subsp.) Warnst, c. fr. — 276. S. rcc. f. ad var. fallax (Klinggr.) Warnst, acc. — 277. S. suhnifens Warnst, var. violascens Warnst. — 278. S. suhsecundum (Nees.) Limpr. — 279. 280. S. Warnstorfi Russ. var. purpurascens Russ. — 281. ConocepJialus conicus (L.) Dura. f. angustiloba. — 282. Pellia epiphylla (L.) Dum. e. fr. — 283. P. ep. var. undulata Nees. — 284. Marsupella aquatica (Ldnb.) SchflFn. — 285. 31. emarginata (Ehrh.) Dum. — 286. Nardia ohovata (Nees.) Carr. — 287. 288. Aplozia caespiticia Lndnb. c. per. et cf- — 289. A. tersa (Nees.) Bernet. — 290. Lophosia lycopodioides (Wallr.) — 291. L. minuta (Crantz) SchflFn. — 292. Flagiochila asplenioides (L.) Dum. var. minor Syn. — 293. Chiloscyphns polyanthus (L.) Oorda. n. var. eredus n. f. minor Schiffn. — 294. Ceplialozia fluitans (Nees.) Spr. — 295. G. fl. var. gigantea S. 0. Lindb. — 296. G. redusa (Tayl.) Dum. e. per. — 297. Lepidozia setacea (Web.) Mitt. — 298. Ptilidium ciliare (L.) Hpe. var. idiginosnm Schffn. — 299. Scapania convexa (Scop.) S. 0. Lindb. — 300. S. nndidafa (L.) Nees. — Gelangte im Jänner 1902 zur Versendung. Zu beziehen beim Herausgeber, Smichow bei Prag, Nr. 961, um den Preis von 24 österr. Kronen oder 20 Reichsmark oder im Tausche gegen Bryophyten nach Vereinbarung. Kneiicker, A., Gramineae exsiceatae.*) Inhaltsübersicht der Lieferungen V und VI. V. Lieferung 1901 (Nr. 121 — 150). Arundo doimx L. (Südtirol); Atropis distans Gris. (Bayern); A. distans Gris. f. litoralis Hackel nov. f. (Russland); A. distans Gris. var. limosa Schur (Ungarn); Briza maxima L. (2. Standort, Ligurien): B. minor li. (Ligurien); Cynosurus elegans Desf. (Spanien); Dactylis glomerata L. var. ahbreviata Drejer (Schweiz); D. glomerata L. ssp. Hispanica Koch gemänam transiens Hack. (Portugal) ; Festuca ovina L. var. glauca Hackel subvar. genuina Hackel (Pfalz) ; F. ovina L. ssp. pinifolia Hack. (Libanon); F. ovina L. var. pseudovina Hackel subvar. angustiflora Hack. (Banat); F. ovina lt. vsir. pseudo- vina Hackel subvar. rutila Hackel (Ungarn) ; F. ovina L. var. vagi- nata Hackel (Ungarn); F. ovina var. Valesiaca Koch (Schweiz): *) Vgl. Nr. 2, S. 85-87. 134 F. ovina L. var. vulgaris Koch subvar. laevifoUa Hackel (Russland) ; F. plicata Hackel (Spanien) ; Glyceria arundinacea Kunth (Kaukasus) ; Koeleria glaiica DC; K. Vallesiana Aschs. & Gräbn. (Schweiz); Melica ciliata L. ssp. Transsilvanica Hackel; M. ciliafa L. ssp. Transsilvanica Hackel f. inaequalis Hack. nov. f. (Niederösterreich) ; M. mimita L. ssp. latifolia Coss. (Ligurien); M. picta K. Koch f. rubriflora V. Seemen (Thüringen); Afolinia caerulea Mnch. var. genuina Aschs. & Gräbn. (Bayern); M. coerulea Moench var. robusta (Prahl) (von 2 Standorten: Russland und Bayern); Poa bulhosa L. var. vivipara L. f. laxiuscula (Elsass) ; P. concinna Gaud. (Schweiz) ; P. nemoralis L. f. fallax A. V. Hayek (Niederösterreich) ; P. sterilis M. B. ssp. eusterilis Aschs. & Gräbn. var. scahra Aschs. & Gräbn. (Ungarn); Sesleriacoei-ulea Ard. ssp. vari'a (Wettst.) Niederösterreich). VI. Lieferung 1901 (Nr. 151—180). Agropyron caninum P. B. (Niederösterreich); A. intermedium P. B. (Schweiz); A. intermedium P. B. X '^epß'is P. B. var. eaesia (Hackel) [Hackel nov. f. hybr.] (Schweiz); A. junceum (L.) P. B. X repem (L.) P. B. (Marsson) (Insel Juist); A. junceum (L.) P. B. X repens (L.) P. B. (Marsson) v. megastachya (Fries) (Pommern); A. littorale Dmrt. (Dalmatien); Brachypodium pinnatum P. B. (Württemberg); Bromus arvensis L. ; B. erectus Huds. ; B. erectus Huds. var. tricolor Hackel nov. var. (Kaukasus) ; B. inermis Leyss. ; B. macrosfaehys Desf. (Ligurien); B. mollis L. ; B. mollis L. var. glabrata Doli (Bayern); B. squarrosus L. (Schweiz); Festuca ampla Hackel (Portugal); F. drymea Mert. & Koch (Niederösterreich); F. Granateiisis Boiss. (Spanien) ; F. pulchella Schrad. subvar. tt/pica Hackel (Tirol); F. silvatica Vill.; F. spectahilis Hackel subvar. typica Hackel (Südtirol); F. varia Haenke ssp. scoparia Kern. & Hackel (Spanien); F. varia Haenke ssp. xanthina Aschs. & Gräbn. (Banat) ; Hordeum caput Medusae Coss. & Dur. (Ungarn) ; H. mu- rinumli.', H. violaceum Boiss. et Huet. (Kaukasus); Lepturus Pan- nonicus Kth. (Ungarn); Nardus strictaJj.; Seeale campestre Schult. (Ungarn); Triticum triunciale Gren. et Godr. (Spanien). A. Kneucker, Carices exsiccatae, X. Lief. 1902. Die diesmalige Ausgabe, die sieh den früheren in Bezug auf Ausstattung würdig zur Seite stellt, ist reich an seltenen Arten, Sie enthält aus Mitteleuropa 13, Norwegen 5, Finnland 1, Kauka- sus 2, Oberitalien 2, Madeira 1, Nordamerika 7, Argentinien 1, Australien 1 Art. Die Mitarbeiter sind: Marcowicz, Kneucker, Notö, Dürer, Stuckert, Lackowitz, Lüderwaldt, Miss- baeh. Fonteil, Bornmüller, Oandrian, Wetzstein (Ohio), Torges, Kükenthal, Longa, Ferrari, Maiden. Zur Ausgabe kommen folgende Species: Carex Pyrenaica Wa,h\bg., j^H'licaris L., parallela Laest. Yar. pauciflora Lang, rfioica X echinata {Gaudiniana Guthn.), canescens X dioica {inicrostachya Ehrh.), vulpinoidea Michx., Bonariensis Desf., arenaria L. var. remota Marss., a. 135 forma pumila Lackowitz, arenaria X hrisoides (pseudoarenaria Rchb., Aschs. et Graeb.), Macloviana d'ürville, Norvegica Willd. var. isostachya Norm., canescens X Norvegica (pseudohelvola Kihlm.), Muskingumensls Schwein., straminea Willd., sagittifera Lowe, ericetorum Pall. ssp. approximata All., caryophyllea Latour, f. acroandra, umhrosa Host var. Huetiana Boiss., Pennsylvanica Lam., granidaris Muehlbg., ustulata Wahlbg., digitata L. var. intermedia Crepin, digitata X ornitJiopoda (Dufftii Hausskn.) orni- thopoda Willd. ssp. ornithopodioides v. Hausm., mucronata All., pseudocyperus L. var. furcata EH., Franhii Kunth., pumila Thunbg. Die beigelegten Schedae umfassen 7 Seiten ; ausserdem sind zwei Arbeiten beigegeben: Variationen der Geschlechtsvertheilung bei den Carices heterostachyae, von W. Lackowitz, Berlin, und Ueber das Vorkommen von Carex microstachya Ehrh. in Deutseh- land, von G. Kükenthal in Grub a. F. Zahn. Preisausschreibung. Die Pariser Akademie der Wissenschaften schrieb pro 1902 u. a. aus: Den „Prix Desmazieres" (1500 Frcs.) für die beste Arbeit auf dem Gebiete der Cryptogamen. Den „Prix Montagne" (500 Eres.) für die beste Arbeit auf dem Gebiete der Anatomie. Physiologie und Entwicklungs- geschichte der niederen Cryptogamen. Personal-Nachrichten. Hofrath Dr. Th. Ritter von Weinzierl, Director der k. k. Saraencontrol-Station in Wien, wurde mit dem französischen Orden pour la merite agricole ausgezeichnet. Dr. Adolf Wagner hat sich an der Universität Innsbruck für Botanik habilitirt. Der Afrika-Reisende Emil Holub ist am 21. Februar in Wien gestorben. Inhalt der März-Nummer: L. J. Oelakovsky, Ueber die inversen Placentarbündel der Crnci- feren. S. 89. — Dr. Fr. Bubäk, Ueber einige Compositen bewohnende Puccinien. (Forts.) S. 92. — E. Zederbaner, Untersuchungen über Anlage und Entwicklung der Knospen einiger Laubmoose. (Schluss.) S. 9G. — A. Plitzka, Beitrag zur Teratologie der Compositen. S. 100. — E. Hackel, Neue Gräser. S. 107. — J. Freyn, Plantae Karoanae amuricae et zeaensae. (Forts.) S. 110. — J. Velenovsky, Neunter Nachtrag zur Flora von Bulgarien. S. 115, — Literatar-Uebersicht S. 121. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 127. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 132. — Preisausschreibung. S. 135. — Personal-Nachrichten. S. 135. Redactenr: Prof. Dr. E. T. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redactenr: I. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift" erscheint am Ersten eines jeden Monates and kostet ganzjährig Ifi Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben : 1852/53 a M. 2-—, 1860/62, 1864/69, 1871/92 ä M. 4-—, 1898/97 ä M. 10-—. Exemplare, die frei durch die Post eipedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zuprännmeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 136 INSERATE. Im Selbstverlage des Verfassers ist soeben erschienen: L Dörfler s Botaniker-Adressbuch (Botanist's Directory. — Almanach des Botanistes.) Sammlung von Namen und Adressen der lebenden Botaniker aller Länder, der botanischen Gärten und der die Botanik pflegenden Institute, Gesellschaften und periodischen Publicationen. Zweite, neu bearbeitete und vermehrte Auflage. Enthält rund 10.000 postalisch geprüfte Adressen. 23 Bogen Lex.-S". — Preis (in Ganzleinen gebunden) 10 Mark = 12 Kronen. Gegen Einsendung des Betrages portofrei zu beziehen durch I. t)örflep, Wien,, III., Barichgasse 36. ^}^}^^^^'^$,^^^^'^^/^'^f^'^^f$?^^'^'^ Im Verlage von Carl Gerold's Sohn in Wien, L, Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Professor Dr. Karl Fritsoh Exeursionsflora für Oesterreieh (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Preis brochirt Mark 8. — , in elegantem Leinwandband Mark 9. — . Sclilra 1 flifi östßmic&iscliGi Sifitei-i AlpßiBfler (mit Ausschluss des Küstenlandes). Schulausgabe der „Exeursionsflora". Preis brochirt Mark 3.60, in elegantem Leinwandband Mark 4.—. K<^:\\':':-:':\\\\->:'K\<<\-:<\->:<-:-:<-:<\\\'<\\<<^^^ NB. Dieser Nummer sind beigegeben Tafel IM (Zederbauer) und Tafel IV (Plitzita). ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHIIFT. Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. LII. Jahrgang, N"- 4. Wien, April 1902. Ueber Boylea elegans Wall. Von Dr. Rudolf Wagner (Wien). (Mit 5 Textillustrationen). Veranlassung zu vorliegender Skizze gaben eigenthümliche Eeste abgeblühter Inflorescenzen, welche sich in den Achseln ab- gefallener Laubblätter und häufig oberhalb junger Laubsprosse an den Stengeln einer tropisch-afrikanischen Labiate, der von Schimper bei Adoa gesammelten Otostegia repanda (ß, Br.) Bth. finden. Analoge, aber in verschiedener Hinsicht weit einfachere Bildungen finden sich gelegentlich an manchen Exemplaren der damit als verwandt angesehenen Gattung Boylea Wall., bezw. ihrer einzigen Art, der von Wallich in seinen Plantae Asiaticae rariores Vol. L pag. 57 beschriebenen und auch im Catal. 2069 erwähnten B. elegans Wall.^), die bisher die einzige Art ihrer Gattung geblieben ist und im Himalaja ein nicht unbeträchtliches Verbreitungsgebiet aufweist: „Subtropical Western Himalaja; from Kashmir to Kumaon, alt. 2 _ 5000 ft." , gibt in der Flora of British India Vol. IV. p. 679 (Aug. 1885) in gewohnter Kürze der Bearbeiter der Familie. J. D. Hooker an. Wir werden später noch auf diese Angabe zurückzukommen haben. Zunächst mögen einige orientierende Bemerkungen über die der Gattung angewiesenen Stellung innerhalb des Sjstems Platz finden. Sie gehört nach dem ürtheil von Bentham & Hooker 's Genera plantarum Vol. II. pars. 2. p. 1169 in die Gruppe der Stacliydeae-Lamieae, und zwar in deren zweite Gruppe, welche die genannten Autoren mit folgenden Worten charakterisieren : „Oorollae labium posticum saepius villosum, concavum v. fornicatum, rarius suplanura". Innerhalb dieser Gruppe steht Boylea zwischen Ballota L. und Otostegia Bth., sich näher an erstere anschhessend : „Species ^) Briquet schreibt auf Grund seiner Nomenclaturanschauungen B. ealycina (Roxb.) Briq. (Engler & Prantl, Nat. Pflanzenfam. IV. 3. a. p. 250 (Abbildungen des Kelches) und p. 260 (Text). Uesterr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1902. 10 138 unica non nisi calyce a Ballota differt" sagt der s. Zt. beste Kenner der Labiaten, G. Bentham, in seiner Monographie, DC. Prodr. Vol. XII. p. 516 (1848). Ueber die Gattungscharaktere gibt den besten Aufschluss die in den Genera plantarum mitgetheilte Diagnose, die, ausführlicher als jede andere, deshalb hier abgedruckt sein mag: „Calyx basi tubulosus, 10-nervis, limbo 5-fido, lobis erectis oblongis rigide membranaceis reticulato-venosis aequalibus^). Corollae calyce brevioris tubus intus annulatus ; limbus 2-labiatus, labio postico erecto integro, antico patente 3-fido, lobo medio integro. Stamina 4, didynama anticis longioribus, sub galea ascendentia; antherae per paria approximatae, 2-loculares, loculis divarieatis demum eonfiuentibus. Discus aequalis v. vix antiee in glandulam turaens. Stylus apice 2-fidus, lobis subulatis subaequalibus. Nuculae ovoideo-oblongae, apice obtusae nee truncatae, laeves" (Bth. & Hk. fil. in Genera plantarum Vol. IL pars. 2. p. 1212). Diese Diagnose wird noch ergänzt durch Benthara's An- gaben im Prodromus (1. c. p. 516), die einigermassen einen Einblick in den Habitus der Pflanze gewähren: „Frutex ramosissiraus, erectus, 3 — 5-pedalis. Eami patentes, paniculati, obsolete quadrangulares, tomento cinereo deuso vestiti, Folia copiosa, petiolata, ovata, acuta leviter subcordata, grosse et obtuse serrata, 1 — lYg-poUicaria, utrinque parce pilosula, supra viridia, subtus incana ; floralia conforraia, gradatim minora, at omnia calyces superantia. Verticillastri laxe 6— 10-flori, cyinis breviter pedunculatis, pedicellis brevissimis. Bracteae parvae, subulatae. Calyces tomentoso- pubescentes demum 7 — 8 lin. longi, cano - pubescentes, tubo cylindrico 10-striato, limbo tubum aequante. Corollae ex albo dilutissime roseae". Ein schönes, den Habitus des betreffenden Exemplares gewiss gut charakterisierendes Bild findet sich bei Wallich 1. c. tab. 74, indessen sind die für unsere Zwecke in Frage kommenden Details nicht berücksichtigt, auch fehlen die an die Verhältnisse der Otostegia repanda (R. Br.) Bth. erinnernde Gebilde auf der Abbildung, wie sie auch bei den Herbarexemplaren nicht überall deutlich hervortreten. Am schönsten, gänzlich frei treten die Eingangs erwähnten In- fiorescenzreste bei den unter I. genannten Exemplaren hervor, soweit sich aus dem immerhin spärlichen Materiale ein ürtheil darüber fällen lässt. I. Materiale : Herbarium Indiae Orientalis Hooker fil. & Thomson. Himalaya boreali-occidentalis. Regio tropica 2 — 4000'. An Exemplaren dieser Provenienz fanden sich, etwa handbreit von den Enden der blühenden Zweige entfernt, aber unterhalb der beblätterten Zweige in der Achsel abgefallener Laubblätter die in 1) Hinsichtlieh der Gleichheit der Kelchzipfel wird weiter unten eine kleine Einschränliung kommen; „subaequalibus" würde den thatsächlichen Ver- hältnissen besser entsprechen. 139 Fig. 1. Inflorescenzrest von Hoylea elegatis Wall, aus dem nordwestlichen Himalaya (Herb. Hook. fil. n. Thomson). Aufriss u. Diagramm vgl. Fig. 2. nebenstehender Figur 1 dargestellten Gebilde, deren grösste Di- mension etwa einen Centimeter beträgt, während die habituell ganz anders aussehenden analogen Bildungen der oben genannten Otostegia mehr als die doppelte Länge er- reichen und auch entsprechend robuster sind. Diese Beste entstammen einer früheren Vege- tationsperiode, also wahrscheinlich dem ver- gangenen Jahre, während die heurigen zwischen den ziemlich dicht aufeinander folgenden Laub- blättern versteckt sind. Untersucht man einen solchen Rest näher, dann findet man folgendes: Auf ein etwa 3 mm langes Achsenstück, welches dem pedunculus communis entspricht, folgt an- scheinend eine Gabelung, wobei die Gabel- äste, welche etwa die halbe Länge des pedun- culus communis erreichen, einen Winkel von etwa 50*^ oder weniger mit einander bilden. Jeder der beiden Gabeläste trägt nun an der Spitze drei schmallineale Blättchen von un- gleicher Grösse, deren längstes etwa 4 mm lang ist, während das kürzeste nur etwa die Hälfte misst; das mittlere nähert sich mehr dem längeren. Da, wo diese drei in ziemlich gleicher Höhe stehenden, aber, wie gleich im Voraus bemerkt sein mag, verschiedenen Achsen angehörigen Blättchen inseriert sind, findet man eine Narbe, welche, wie die Vergleichung rnit den jungen Blütenständen lehrt, der Ansatzstelle eines Pedicellus entspricht. Eine ganz ähnliche Narbe findet man auch in der Gabelung. Es handelt sich also augen- scheinlich um die Reste einer dreiblütigen Inflorescenz, und zwar eines dreiblütigen durch fast vollständige Recaulescenz der Secundanachsen complicierten Dichasiums. Wie der Vergleich mit Fig. 2 A zeigt, sitzt die Primanblüte mit ausser- ordentlich kurzem pedicellus in der Gabelung, also als flos alaris der alten Terminologie; die beiden Gabeläste sind gebildet durch die Achselproducte aus den Vorblättern der Primanblüte nebst der Basis ihrer Tragblätter, wie das im Auf- riss und Diagramm Fig. 2 zum Aus- druck gebracht ist. Die Secundauvorblätter^) sind da inseriert, wo sich das als Tragblatt des Secundansprosses functionierende Primanvorblatt von 1) Der Kürze halber sollen in den folgenden Zeilen die Vorblätter der Priman- blüte als Primanvorblätter, die der Secundan-, Tertian-, Quartan- etc. Blüten als Secundan-, Tertian-, Quartan- etc. Vorblätter bezeichnet werden. 10* Fiff. 2. Anfriss und Diagramm einer Partial- inflorescenz, eines halben Verticillaster von Roylea eleqans Wall, aus dem nordwestlichen Himalaya (Herb. Hook. fll. et Thomson). Anf- riss von vorn gesehen, Näheres im Text. 140 seinem Achselproduct abgliedert; dadurch kommt die eigenthümliche Insertion dreier Blätter annähernd in der nämlichen Höhe zu Stande, und zwar anscheinend am Ende einer Achse, die sich unmittelbar oberhalb der Insertion der Abgliederungsstelle des auch hier wieder sehr kurzen Pedicellus befindet. Die Secundanvorblätter sind regelmässig von sehr un- gleicher Länge. Während das eine davon, und zwar dasjenige, welches von der Abstammungsachse zweiter Ordnung, also dem die Inflorescenzen als Seitensprosse tragenden Stengel abgewandt ist, dem zugehörigen Primanvorblatt an Länge gleichkommt, das- selbe sogar gelegentlich übertrifft, erreicht das andere kaum die halbe Länge. Wir haben es hier also mit einer localisierten Anisophyllie. einer AnisophyUie der Secundanvorblätter zu thun. In entwicklungsgeschichtlicher Hinsicht vermag ich nur einige wenige Angaben zu machen, da das zu schonende Materiale eine genauere Untersuchung nicht zuliess. Untersucht man eine kleine, etwa 2 bis 3 mm grosse In- florescenz, so findet man die Primanblüte noch fast völlig sitzend in der Gabelung, die intercalare Streckung des Pedicellus ist noch nicht vollzogen, sie ist auch hier, wie in so vielen anderen Fällen, einer der letzten Acte in der Entwicklung des Blütenstandes. Die Secundanblüten werden viel später angelegt, so dass die Priman- blüte in diesem Stadium dieselben an Grösse um ein mehrfaches übertrifft. Die Secundanvorblätter schliessen bogenförmig über den Secundanblüten zusammen, ebenso die Primanvorblätter über der Primanblüte, wobei sich die Spitzen nach unten biegen, so dass der Gesammtumriss einer in der Eichtung der Mediane betrachtete Infloreseenz — abgesehen von pedunculus communis — ein herz- förmiger wird. Die einzelnen Theile schliessen keineswegs dicht aufeinander, sondern sind durch ganz erhebhche Zwischenräume getrennt, die ganze Inflorescenzknospe stellt ein sehr lockeres Gebilde dar; trotzdem bietet aber die detaillierte Untersuchung Schwierigkeiten, da schon sehr frühzeitig die Epidermis eine Menge meist zweizeiliger Haare ausgliedert, so dass das Ganze in einen dichten Pilz gehüllt erscheint, der später in dem Masse schütterer wird, als die Theile in die Fläche wachsen, wodurch eben die an Länge nicht mehr zu- nehmenden Haare auseinandergerückt werden. Dazu kommt noch der Umstand, dass ein Theil der Haare später abfällt, wovon man sich namentlich an den Kelchzipfeln leicht überzeugen kann, die gut durchsichtig zu machen sind, wobei dann die Insertionsstellen der Haare deutlich hervortreten. Schon zu der Zeit, wo die Kelchzipfel der Secundanblüten eben erst ausgegliedert sind, zieht sich schon durch die gemein- same Basis der Secundanäste und ihrer Tragblätter eine Meristem- zone, bzw. eine Zone intensiveren Wachsthums, da ja in diesem Stadium noch das ganze Gewebe der Secundansprosse und grössten- theils auch des Primansprosses embryonalen Charakters ist. Die 141 genannte Zone bewirkte durch ihre Thätigkeit das Zustandekommen der Eecaulescenz; viel später erst, wie schon erwähnt, streckt sich das letzte Internodiura zwischen Vorblättern und Kelch. Anlagen von Tertianblüten habe ich bei dem Hooker fil.- Thomson'schen Materiale nie gesehen, die Secundanvorblätter er- wiesen sich als gänzlich steril, so dass nur die verticillastri 6-flori der Diagnose zu Stande kommen. Ein anderes Verhalten, nämlich eine partielle Sterilität der Secundanblätter , deren Resultat verticillastri lü-flori sind, fand sich bei Falconer'schen Exemplaren, die weiter unten (unter IL) ihre Besprechung finden werden. Der Kelch entsteht succedan, und zwar nach -/r,' die Kelch- blätter erreichen sämmtlich schon eine ansehnliche Grösse, bevor es zur Ausgliederung der Kronblätter kommt. In einem Falle war das erste Kelchblatt von der Abstammungsachse zweiter Ordnung ab- gewandt, entsprach also dem geförderten Vorblatt der Seeundan- blüte, welches also in diesem Falle als a-Vorblatt anzusprechen ist. Nun ist es aber durchaus nicht zulässig, auf Grund einer ganz vereinzelten Beobachtung Schlüsse zu ziehen bezüglich der Förderung aus dem einen oder anderen Vorblatt, zumal noch ein anderes Moment zu berücksichtigen ist. Vergleicht man eine Anzahl jüngerer Blüten mit einander, so springt sofort die Differenz in der Grösse der Kelchblätter in die Augen, ein Unterschied allerdings, der sich später einigermassen ausgleicht, so dass Bentham 1. c. recht wohl von lobis aequalibus reden konnte. Wie die unten mitgetheilte Abbildung eines sechsblütigen Verticillaster zeigt, sind zwei Kelchblätter erheblich kleiner als die anderen, während diese an Grösse nur wenig differieren. Die kleineren sepala sind die Kelchblätter Nr. 4 und 5, wie aus deren Stellung unzweifelhaft hervorgeht. Die sichere Bestimmung ist wegen zu geringen Grössenunterschiedes nicht möglich, aber eben- sowenig aus der Lage der ersten Kelchblätter zu ermitteln, da auch hier wieder dasselbe Moment der Bestimmung hindernd entgegen- tritt. Jedes zur Entwicklung gelangende organische Gebilde schwankt bezüglich seiner Ausmasse innerhalb bestimmter, wenn schon für die verschiedenen in Frage kommenden Bildungen differierenden Grenzen; wenn nun zwei Kelchblätter vorliegen, deren Durch- schnittsmasse, an einer Reihe von Blüten festgestellt, um einen bestimmten Betrag von einander abweichen, so wird die Succession nur unter der Bedingung mit Sicherheit festzustellen sein, dass die Differenz der durchschnittlichen Grössen die Summe der maximalen Abweichungen des kleineren Blattes nach oben hin, des grösseren nach unten von der mittleren Grösse übertrifft. Mit anderen Worten, die kleinsten Exemplare des durchschnittlich grösseren Blattes müssen immer noch grösser sein, als die grössten des durch- schnittlich kleineren. Diese Bedingung trifft nun für unseren speciellen Fall von Roijlea elegans Wall, nicht zu: die Grössen- unterschiede sind sehr unbedeutend und schon aus den oben an- gegebenen Gründen für eine Bestimmung der Vorblätter nicht zu 142 brauchen, jedenfalls nicht in einem so vorgerückten Entwickelungs- stadium ; man wird also auf die ersten Anlagen zurückgehen müssen. Diese bieten, wenn anders die oben raitgetheilte Beob- ^_ achtung über die ^,.'-^,^''/i succedane Kelch- entstehung allge- meine Giltigkeit be- sitzt, Aussicht, die Vorblätter zu be- stimmen. Nun gibt es dazu vielleicht noch einen anderen Weg, und das ist die Entwicklungs- geschichte der Vor- blätter selbst. In- dessen erweist sich diese dafür keines- wegs günstig; ein- mal ist durch die Recaulescenz die In- sertion der Vor- überhaupt sehr früh- verschoben, und dann kommt noch für die Secundanvorblätter dreiblütiger Partiahnflorescenzen die Anisophyllie in Betracht. Vorblattprimordien zu beobachten fehlte mir die Gelegenheit, jedoch zeigten junge Vorblätter noch bei weitem keine so ausgesprochene Anisophyllie als erwachsene, so dass dadurch der Schluss an Wahrscheinlichkeit gewinnt, dass die Vorblätter entsprechend der decussierten Blatt- stellung der vegetativen Region simultan entstehen. Selbst wenn der Nachweis erbracht würde, dass das von der Abstammungsachse zweiter Ordnung abgewandte Vorblatt früher aus dem Vegetations- punkte sich ausgliederte, so würde das aus dem Grunde wenig beweisen, weil, wie die Erfahrungen der Entwicklungsgeschichte lehren, solche Organe, die analogen gegenüber gemindert erscheinen, häufig erst später, als sie ihren Insertionsverhältnissen nach sollten, sich aus dem Vegetationskegel ausgliedern. Wie schon oben an- gedeutet, liegen die Verhältnisse bezüglich der Primanvorblätter etwas einfacher, aber bestimmen lässt sich auf Grund der vorlie- genden Beobachtungen auch deren Einsatz nicht. Da die Kelch- zipfel an ihrer Basis sehmal bleiben, unterhalb welcher sich eine Zone stark theilungsfähigen Gewebes einschiebt, die zur Bildung der Kelehröhre führt, oberhalb aber sich frühzeitig nach aussen biegen, so kommt eine ausgesprochene Kelchdeckung nicht zu Stande, die übrigens bei der ganzen Art der Kelchentstehung für die Bestimmung der Vorblätter von problematischem Werthe wäre. Fig. 3. Sechsblütiger Verticillaster von Roylea elegans Wall, ans dem ui-xj.^ , nordwestl. Himalaya (Herb. Hook. fll. et Thomson). Grösste Länge Diaiiei des dargestellten Objectes 25 mm. Bzgl. des Autbanes der dreiblütigen cpVjnn Partiahnflorescenzen vgl. Anfriss und Diagramm Fig. 2. . . zeitior 143 Vorläufig wird man rein auf Analogieschlüsse angewiesen sein, und mit dem in solchen Fällen gebotenen Vorbehalt anzunehmen haben, dass wie bei allen bisher untersuchten Labiaten, die Förderung aus dem /3 - Vorblatt geschieht (cfr. Eichler. Blütendiagramme Bd. I. p. 231). Uebrigens werden wir unten noch einmal kurz auf die Vorblattfrage zurückzukommen haben. (Schluss folgt.) Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora von Tirol. Von Dr. H. Sabransky (Söchan). Ein vierjähriger, beruflicher Aufenthalt in Südtirol (1892 — 1896) und ein ebensolcher von der Dauer eines Sommerhalbjahres (1896) zu Mayrhofen im Zillerthal in Nordtirol bot mir will- kommene Gelegenheit mit der Pflanzenwelt dieser prächtigen Gegenden in nähere Berührung zu treten. Da ich das Glück hatte, nebst einigen Novitäten zahlreiche neue Standorte interessanterer Arten aufzufinden, erlaube ich mir im Folgenden meine hierauf bezüglichen Notizen in der Hoffnung zu veröfifentlichen, dem Ver- fasser einer künftigen Landesflora damit verwerthbares Materiale zu bieten. Der Kürze halber bezeichne ich südtiroHsehe Standorte mit S und solche von Nordtirol mit N. Adiantnm Capilliis Veneris L. — S. auf überrieseltem Kalk- tuff im Höllenthal (Rappenthal) bei Tramin; an der Strasse zwischen Kurtatsch und Margreid und am Ponalfall bei ßiva, am letzteren Orte mit Scolopendrium officwarum. Standortsgefährten dieses Farns sind gewöhnlich Tofieldia ccdyculata und das Laubmoos Hymenostylium curvirostre Lindbg. in Limpricht Laubmoose I, pag. 238. Blechnum Spicant L. — N. Zillerthal, im Zemmgrunde, Dornaubergklamm bei Mayrhofen häufig. Athyrkim filix femina (L.) var. fissidens DöU. Luerss. Farn- pflanzen, pag. 139! — S. In Voralpenwäldern und in der Krumm- holzregion der Mendelkette verbreitet, so am Monte Eoen, am Göller, Graunerjoch bei Tramin etc. Ceterach ofßeinarum Willd. — S. An Weingartenmauern nächst dem Pfarrhofe in Soll bei Tramin, ebenso um Kiirtatsch und Graun. Aspidium lohatum X Lonchitis Murbeck in Lunds Univ. Arsskrift tom. XXVII, pag. 16 et ss. (1891). Von der Statur und Tracht eines mittleren A. Lonchitis unterscheidet sieh dieser hoch- interessante Bastard von A. Lonchitis sofort durch die in der unteren Hälfte des Wedels am Grunde getheilten Segmente, d. h. das Primärsegment zerfällt durch einen bis an den Mittelnerven heranreichenden tiefen Einschnitt beiderseits in zwei Abschnitte 144 zweiter Ordnung, die im Umrisse den Secundärabsctinitten des A. lobatum ganz ähnlich sind (es ist z. B. das distale, gegen die Wedelspitze stehende Segmentchen bedeutend grösser, als das basale). Ausser diesen beiden der Spindel zunächst liegenden Secundär- absehnitten ist das Primärsegment weiterhin nicht mehr getheilt, sondern gegen die Spitze zu abnehmend tief eingeschnitten ge- sägt. Die oberen fertilen Primärabschnitte sind nur scharfgesägt, wie bei A. Lonchltis. Die Sporangien sind bedeutend kleiner, als bei den beiden Parentes und zum grössten Theile nur mit krüm- meligem Sporendetritus erfüllt. Im Uebrigen habe ich der genauen Beschreibung, welche Svante Murbeck 1. c. nach herzegovinischen Exemplaren entworfen, nichts hinzuzufügen und möchte nur noch die drei in Betracht kommenden Formen, wie folgt, diagnostisch nebeneinander stellen : A. Lonchitis. Laubspreiten durchaus einfach-fiederschnittig; A. Lonchitis X lobatum. Laubspreiten in der unteren Hälfte unvollständig doppelt-fiederschnittig, gegen die Spitze einfach-fieder- schnittig ; A. lobatum. Laubspreiten durchaus doppelt-fiederschnittig. N. Mayrhofen im Zillerthal. In mehreren Stöcken in der Stilluppklamm und in der Dornaubergklamm, zwischen den Eltern. Aspidium Braunii Spenner, Luerssen Farnpfl. pag. 350 et ss. — N. Mayrhofen im Zillerthal: in der Stilluppklamm. Mit Exem- plaren vom Originalstandorte „Hirschensprung im Höllenthale bei Freiburg" leg. Mez und einem norwegischen Wedel von Christiania leg. Djring ganz übereinstimmend. Aspidium Braunii X lobatum Milde in Luerss. Farnpfl. pag. 356 et ss. — N. In der Stilluppklaram bei Mayrhofen im Zillerthale unter den Eltern sparsam. Hin und wieder auch die var. subtripinnatum Luerss. 1. c. pag. 358. Aspidium fdix mas Sw. deorsolobatum Moore Luerss. 1. c. pag. 30. — S. Auf Porphyr in Macchien des Mitterberges bei Trarain mit Ruscus acideatus, Tamus communis, AcJiillea tomen- tosa, Sempervivum arachnoideum etc. — var. Stilluppense m. — ca. 40 cm hohe Pflanze mit ca. 10 cra langen Blattstielen. Blätter derbstraff, ihre Ehachis und die Mittelrippen der Primärabschnitte auffallend reich mit lineal-pfriemlichen, dunkel kastanienbraunen Spreuschuppen besetzt, doppelt fiederschnittig. Abschnitte 1. Ord- nung von der Blattmitte an gedrängt, die 2. Ordnung dicht stehend, sich gegenseitig jedoch nicht berührend, an der Spitze fein ge- zähnt, an den ganz parallelen Seiten (von der Wedelraitte aufwärts) nahezu ganzrandig, das erste Paar auf verschmälertem Grunde sitzend, das basale einen rundlichen, ohrartig vorgezogenen Lappen bildend. Fructification sehr reich. — N. Stilluppklamm bei Mayr- hofen im Zillerthal. Unterscheidet sich von der var. subintegra Doli durch die basalen Läppchen am 1. Secundärsegmente, von der var. deorsolobatum Moore hinwieder durch die fast ganzrandigen Secundärflederchen, von beiden aber durch die reichliche und 145 •dunkle Spreuschuppenbekleidung der Spindel, die an die südliche var. paleaceum Moore geraahnt. Doch weicht die letztgenannte Form durch die Morphologie ihrer Indusien wieder von der hier be- schriebenen, sehr eleganten Varietät bedeutend ab. Aspidktm dilatatum Sw. — S. In der subalpinen Wald- und der Krummholzregion der Mendelkette bei Tramin gemein. Cifstopteris fragilis Bernh. subsp. alpina Desv. Luerss. 1. c. pag. 463. — S. Trarain, auf überrieselten Kalkfelsen beim Bade „Klapf". C. montana Luk. — S. Tramin, in voralpineu Wäldern an Göller geraein, bis zur Eoenhöhe (2000 m) aufsteigend. Woodsia hyperhorea B. arvonica Koch. — N. Zillerthal, au •Gneisfelsen am Ziller bei Mayrhofen. Lilium bidhiferum L. — S. In Bergwäldern um Tramin zer- streut, nicht zu selten. Luzula nivea DO. — S. In höheren Bergwäldern um Tramin gemein. Tanius communis L. — S. Tramin, in Macchien, Holzschlägen, selbst in lichten Wäldern häufig, so im Höllenthale, am Söllerberg, am Mitterberg etc. Diplachne serotina Luk. — S. Auf Porphyr des Söllerberges bei Tramin häufig. Festuca vaUesiaca Schleich, und F. pallens Host. — S. Por- phyrfelsen bei Soll und am Mitterberg bei Tramin. Tragus racemosus Dsf. und Eragrostis pilosa P. B. — S. Sandige Strassenränder zwischen Tramin und Kurtatsch. Orchis purpurea Huds., 0. tridentata Scop., 0. glohosa L., 0. incarnata L., Ophrys myodes Jacq., Gymnadenia alhida Eich., 6r. odoratissima Eich., Coeloglossiim viride Hartm.. Piatanthera montana Echb., Cypripedilum Calceolus (L.), säramtlich mehr oder minder häufig in Bergwäldern um Tramin (S.). Epipactis ptalustris Cr. — S. In Sümpfen des Etschthales bei Tramin mit Thalictrum galioides Nestl. Listera cordata E. Br. — N. Zillerthal: Ginzling, am Auf- stieg zur Gunkelplatte mit Rhododendron ferrugineum, Potentilla Salishurgensis etc. Ostrya carpinifolia L. — S. Geradeso wie Ornus europaea Pers., gemeiner Waldbaum um Tramin, Kurtatsch, Salurn etc. Quercus Hex L. — S. Auf Felsen der Ponalestrasse bei Eiva mit Euphorbia nicaeensis Asso, Rhus cotinus K., Olea europaea L. etc. Salix hastata L., reticulata L., 31yrsinites L., arhuscula L. und S. helvetica Vill. — S. In der alpinen Eegion des Monte Eoen bei Tramin häufig. Alsine Gerardi Whlb. (verna v. alpestris Fzl.). — S. Am Graunerjoch bei Trarain häufig. Dianthus silvestris Wulf, und D. Seguierii Vill. — S. Auf kräuterreichen Hügeln um Tramin häufig. 146 Süene Saxifraga L. — S. Auf dem Monte Roen bei Tramiu (1900 m). S. Cucuhalus Wib. var. angustifolia D. 0. Robrbach Monogr. Silen. pag. 86. — S. Auf Kalkriesen des Göller bei Tramin. Saponaria omjmoides L. — S. Sehr gemein in der niedere» Bergregion um Tramin, gewöhnlich in Gesellschaft von Bonjeania Mrsuta, Cytisiis purpureus , C. hirstitus, Dorycnium suffruti- cosum etc. Thalictrum flexuosum Beruh. — S. Bergwiesen um Graun nächst Tramin. T. aquilegifolium L. — S. Tramin. gemein in der vor- alpinen Region der Mendelkette, bis in die baumlose Zone auf- steigend. Ranunculus platanifolius L. — S. Tramin, in voralpinen Wäldern am kleinen Göller. Anemone sulfurica L. und Pulsatilla vernalis L. — S. Mit Gentiana lutea und G. punctata auf den höchsten Alpenweiden des Monte Roen (2020 m) ober der Malga di Romeno bei Tramin. Anemone trifolia L. — S. Bergwälder um Tramin gemein. Aconitum ranunculifolium Rchb. und A. paniculatum Lam. (= A. cernuum m. exs. non Wulf.). — S. Tramin, voralpine Berg- wälder am Göller etc. Corydalis lutea DO. — S. Auf Steinhaiden an der itahenischen Reichsstrasse zwischen Neumarkt und St. Florian ; sehr gemein bei den Loppio-Seen. Helianthemum alpestre Dun. — S. Abhänge der Mendelkette gegen das Val di non. Hypericum perforatum var. angustifolium Koch. — S. Häufig um Tramin. Aethionema saxatile R. Br. — S. An felsigen Bergwegen um Penon nächst Kurtatsch. Lepidium graminifoUiim L. — S. In den Strassen von Tramin. Kurtatsch, Kaltem, an den Häusern gemeines Unkraut. Cardamine resedifolia L. — N. Zillerthal, im Floitenthal zwischen Ginzhng und der Greizer Hütte. Euphorbia carniolica Wulf. — S. Mendelkette, zwischen den Mendelhotels und dem Monte Roen. Tommasinia veriicillaris (L.) Bert. — S. Tramin, in der Bergregion des Höllenthaies, m Wäldern selten und vereinzelt. Meist in Exemplaren von doppelter Manneshöhe vorkommend. Laserpitium Gaudini Mor. — S. in der höheren Bergregion um Tramin nicht selten, so am Göller, Graunerjoch. Obere Grenze circa 1600 m. L. Siler L. — S. Tramin, auf Kalkriesen am Göller. Peucedanum Raiblense Koch. Syn. I. pag. 335. — S. Tramin, in Wäldern am sogenannten „Langen Stieg" nicht selten. Scandix Pecten Veneris L. — S. In Weingärten im Rappen- thal bei Tramin. 147 Bifora radians M. B. — S. In Saaten um Tramin und Kurtatsch nicht selten. Athamantha cretensis var. niutellinoides DO. — S. Tramin: Höllen thal, am Aufstieg zur Oerva. Trinia glaherrima HoJBFm. — S. Auf Porphyrfelsen am Söller- berg bei Tramin. Orlaya grandiflora Hofifm. — S. Um Tramin höchst gemein. Polygala pedemontana Perr. et Song. Gremli neue Beitr. V. pag. 23. — S. In der höheren Bergregion um Tramin häufig, sö z. B. auf den Kalkriesen bei der Göllernase meist mit Daphne Cneorum, Crepis Froelichiana etc. Hex Aquifolium L. — S. In Laubwäldern ober Salurn, hie und da. Sempervivum arachnoideum L. — S. Tramin, sehr häufig auf Porphyrfelsen am Söllerberg und am Mitterberg. Sedum reflexum L. und Sedum dasijpliyllwn L. — S. Tramin, an Weiubergmauern überall gemein. Saxifraga Engleri Dalla Torre, Anleit. 2. Wiss, Beob. etc. pag. 216. — N. Zillerthal, Gunkelplatte in Dornauberg. Rosa silvestris Herrn, var. repens Scop. — N. Kufstein, leg. Woynar als R. arvensis Huds. — var. baldensis A. Kern. — In der niederen Bergregion um Tramin sehr gemein. Rosa livescens Bess., R. dumetoritm var. submitis Gren., R. agrestis Savi., R. ferrnginea Vill. typica, R. Chaherti Desegl, R. austriaca Gr., sämmtlich verbreitet in der niederen Bergregion um Tramin (S.). Rosa lagenaria L. — S. Voralpine Wälder am Göller, langer Steig etc. um Tramin. Rubus idmifolnis Schott, R. tomentosns Borkh., R. mac- rostemon Focke , R. alhidus Merc. = R. tomentosns X tdmifoliiis, R. corylifolius Sm. verus = caesius X ulmifolius, sämmtlich in Hecken und Gebüschen um Tramin, Kurtatseh, Neumarkt, Piglon etc. Ruhus puhesceiis W. N. suhsp. austrotiroliensis m. in herb. — S. Tramin, zwischen dem „Bade" Klapf und der Thauriese. Diese Form, auf welche ich bei anderer Gelegenheit ausführhcher zu sprechen kommen werde, unterscheidet sich von der Stamm- form durch die zahlreichen subsessilen Drüsen des Schösslings, dessen mehr pfriemliche Stacheln, die fast ganz unbewehrten Blüten- zweige, die unterseits weichhaarig-filzigen, gegen die Schösslings- spitze hin weissfilzigen Blätter, deren Mittellolättchen in eine lange Spitze ausgezogen ist. Vermuthlich gehören die Hausmann'schen Standorte bei Bozen und Klobenstein (Halacsy, Gestern Brom- beeren, pag. 38) zu der beschriebenen Unterart. Potentilla aurea L. — S. Almwiesen der Mendel ober Tramin, Eomener Alm. P. Salisburgensis Hke. — S. Ebenda. N. Zillerthal zwischen Ginzling und Gunkeljäger. 148 Cytisus alpinus Mill. — S. Bildet zu Beginn der höheren Bergregion mit Ostrija carpinifolia, Firnis und Ornus Mischbe- stände, die Anfangs Mai durch ihre prachtvoll goldgelbe Färbung schon von ferne erkennbar sind. Tramin, Soll etc. C. radiatus D. 0. — S. Tramin. An den Abhängen des Grauner Joches. 1700 m. C. hirsutus L. und C. purpureus L. — S. Trarain, gemeine Oharakterpflanzen. Lathyrus spJiaericus Eetz. — S. In Weingärten im ßappen- thal bei Tramin, mit Älopecurus agrestis L. und Scandix pecten Veneris. L. Aphaca L. — S. Tramin, auf Aeckern und der Saat, in Weingärten überall gemein. Fisum hiflorum Eaf. Freyn, Flora von Südistrien pag. 85. — S. Auf Porphyr des Mitterberges bei Tramin. Orohus variegatus Ten. — S. Auf den Porphyrunterlagen des Söllerberges und Mitterberges bei Tramin sehr zahlreich. Spartium junceum L. — S. An Wegrändern beim grossen Olivenhaine bei Arco. Coronilla coronatah., Enierus L., vaginalis L. — S. Tramin, verbreitet in der Bergregion. Coliitea arhorescens L. — S. Tramin, auf Holzschlägen, in Macchien, überall häufig und vollständig wild. Anthyllis alijestris Kit. — S. Tramin, auf Almwiesen in der Cerva, auf der ßomener Alm u. s. w. A. Dillenii Schult. — S. Tramin, auf Porphyr des Söller- berges häufig. Ononis Natrix Lam. — S. Tramin, auf wüsten, trockenen Stellen, sehr gemein. 0. Columnae All. Wie vorige, aber viel seltener. Galega officinalis L. — S. In Strassengräben im Etschthale bei Tramin. Samohis Valerandi L. — S. In Gräben des Etschthales zwischen Tramin und Margreid. Lomatogonium carinthiaciim ß. Br. — S. Auf der höchsten Spitze des Monte Böen (2020 ra) bei Tramin. Gentiana nivalis L. und G. havarica L. — S. Auf Alm- weiden des Monte ßoen bei Trarain. Folemonium coeruleum L. — S. Tramin, zwischen der Malga di Bomeno und der Boenspitze häufig, 1900 m. Borrago officinalis L. — S. In Weingärten um Tramin und Kurtatsch, überall höchst gemein. Fedicularis gyroflexa Gd. — S. In der höheren Bergregion um Tramin, z. B. am Graunerjoch und von hier zum Paterkopf sehr verbreitet. P. iuherosa L. — N. Zillerthal, auf der Gunkel bei Ginzling, Euphrasia pida Wiram. Wettst. Oest. B. Z. 1894, pag. 405. — S. Auf der ßomener Alm nächst Tramin. 149 E. minima Jacq. selten die var. alba Favr., zumeist die var. flava Gremli, sowie die var. bicolor Gremli. — S. Almboden des Monte Eoen bei Tramin (2000 ra). E. Kerneri Wettst. 1. c. pag. 379. — S. Wiesen im Etsch- thal zwischen Tramin und Kurtatseh. Paederota Bonarota L. — S. Auf Felsen im Höllenthal bei Tramin, nicht zu selten. Scrophularia canina L. — S. Um Tramin auf Kalkboden gemein. Frunella pinnatißda Pers. = P. laciniata X vulgaris und P. variahilis Beck = P. grandiflora X laciniata. — Beide Bastarde unter ihren Eltern am Söllerberge bei Tramiu (S.). Thymus alpestris Tausch. — S. Almwiesen bei der Malga di Eomeno nächst Tramin (2000 m). Calamintha nepetoides A. Jord. — S. Tramin, an kräuter- reichen Orten überall verbreitet. Pinguicula flavescens Flörke. — S. In der alpinen Eegion des Monte Eoen bei Tramin. Globidaria cordifoUa L. — S. Auf Felsen und Kalkschutt des Göller bei Tramin. Campatiida spicata L. — S. Auf Porphyrboden des Söller- berges und Mitterberges bei Tramin mit Taunus communis, Sem- pervivum arachnoideum, Dianthus süvestris, Änthericum Liliago, Äsplenium Adiantum nigrum var. acutum Poll. etc. Phyteuma pauciflorum L. — S. Auf der Jochhöhe des Monte Eoen bei Tramin (2000 m). Thesium montanum L. und Th. alpinum L. — S. In der Bergregion um Tramin verbreitet. Galium rubrum L. — S. Höllenthal bei Tramin. G. purpureum L. — L. In der niederen Bergregion um Tramin höchst gemein; var. chloranthum m. Blätter etwas länger, Eispe armblütig, CoroUen grünlichweiss. — S. An Waldwegen ober Soll. G. baldense Spr. — S. Tramin, in der Alpenregion des Monte Eoen auf Alm wiesen verbreitet (2000 m). Valeriana montana L., V. tripteris L. und V. saxatilis L. — S. In der niederen Bergregion um Tramin, sämmtlich verbreitet. Centranthus angustifolius D. 0. — S. Tramin, auf den Kalk- wiesen des Kl. Göller, im Höllenthal am Wege zum Zoggierhof, an den Abhängen des Mendelgebirges gegen Graun u. s. w. Knautia longifolia (Host). — S. In voralpinen Wäldern am Göller etc., um Tramin häufig. K, pannonica {silvatica Aut.) var. tirolensis Gremli, Neue Beitr. III, pag. 10. — S. In der niederen Bergregion um Tramin höchst gemein. Achillea tomentosa L. — S. Auf Porphyrunterlagen in der Umgebung von Tramin verbreitet, so am Söllerberg, Mitterberg etc. 150 A. distans W. K. = A. tanacetifolia Arabrosi. — S. An Porphyr des Mitterberges bei Tramin. A. Clavenae L. — S. Tramin, in höheren Berglagen nicht selten, so am Monte Eoen (2000 m). A. moschata Wulf. — N. Zillerthal, Schwarzensteinalpe nächst der Berhner Hütte. Mulgedium alpinum Cass. — S. In Voralpenwäldern am Göller bei Tramin. — N. Zillerthal, Gunkelplatte bei Ginzling. Lactuca perennis L. — S. An Bergwegen um Kurtatseh, Penon und Tramin. Cirsium montanum (W. K.) Spr. Neilreich, Veget. v. Croat. pag. 84, 85 ! — S. In der mittleren Bergregion um Tramin recht verbreitet, so in den GöUerwäidern, beim Klapf u. s. w. C. Mellichianum m. nov. hybr.^) = Erisithales X t-* »-j^ »--|-< »4-^ »-l-« •-X'-» »^4-» »4^-* »-4-^ »s^-» »-I--« »-nP-* »-4--^ »-^ »-4-» »-4-^ »-4-^ »^t-» »-4'^ Im Verlage von Carl Gerold's Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Professor Dr. Karl Fritsch Exeursionsflora für Oesterreieh (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Preis brochirt Mark 8. — , in elegantem Leinwandband Mark !). — . 1, (mit Ausschluss des Küstenlandes). Schulausgabe der „Exeursionsflora". Preis brochirt Mark 3.60, in elegantem Leinwandband Mark 4. — . NB. Dieser Nummer ist beigegeben Tafel VII (Schmidt) und Tafel VI (Sterneck) und ein Prospect von Wilhelm Engeimann's Verlag in Leipzig. ÖSTERREICHISCHE Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. LH. Jahrgang, N«- 6. Wien, Juni 1902. Zur Kerntheilung der PlasmodiopJiora Brassicae Woron. Von S. Prowazek (Wien). Mit 16 Textabbildungen. Durch eine mehr vermuthete als thatsächhch bestehende Aehnhchkeit der Krankheit der Kotilgewächse, der Kohlhernie, mit den Geschwülsten des Menschen und der Thiere trat vornehmlich in der letzten Zeit der intracelluläre Erreger derselben, die Flas- modiophora Brassicae Woron., immer mehr und mehr in den Vordergrund des allgemeinen Interesses. Abgesehen von diesem rein äusserlichen Tagesinteresse, das ebenso rasch nach dem ersten Anprall einer begeisterten Parasitensucherei verschwinden wird, beansprucht der feinere Bau, vor Allem aber die Art der Zelltheilung unseres Parasiten sowohl in physiologischer als in phylogenetischer Hinsicht unsere ganz besondere Beachtung. Den feineren Bau, sowie die Umwandlungen der Plasmodiophora enthüllte uns in einer sehr eingehenden Weise Nawasch in in der Arbeit „Beobachtungen über den feineren Bau und Umwandlungen von PlasmodiopJwra Brassicae Woron. im Laufe ihres intracellularen Leben", Flora 86., Band 1899 p. 404, die eine willkommene Er- gänzung zu der zwar älteren aber ebenso vortrefflichen Arbeit Wo ronin's bildet. Schon Na wasch in war in der Lage, auf einen Dimorphismus der Kerne bezüghch ihrer Theilung die Aufmerk- samkeit zu lenken. Der Theilungsmodus des Kernes bei den vegetativen Amoeben erfolgt nach einer abgeänderten, eigenartigen Weise einer primitiven Karyokinese, die noch stark an die Art der directen Kerntheilung erinnert, wogegen man in dem späteren, sporenbildenden Plasmodium typische Karyokinesen feststellen kann. Der normale Kern besitzt eine rundliche Form und birgt in seinem Innern einen mit Heidenhain'schem Eisenhaematoxylin (E H) schwarz sich färbenden „Innenkörper", der von allen Autoren bis jetzt „Nucleolus" genannt wurde, ein sehr schwer darstellbares, peripheres Kerngerüst und eine deutliche Membran, Oesterr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1902. 16 214 I. In den mir zur Verfügung stehenden Präparaten waren nur wenige Kerntheilungen des ersten Typus auffindbar, doch finden wir gerade bei Nawaschin über diese Stadien genauere Aus- einandersetzungen. Zunächst treten neben dem „Innenkörper'' einzelne Chromatinkörner auf, die sich hernach zu einer Art von Platte anordnen; sodann findet man Kerne „wo man den Nucleolus in Form eines kurzen Stiftchens durch die Chroraatinplatte durch- dringen sieht", dann wird der Innenkörper hanteiförmig (Fig. 1 a, b) und zertheilt sich in 2 rundliche Gebilde, die nach der Trennung der sogenannten Aequa- i ? 'j ^ ^i ^ ^ /f /^ d /^ torialplatte die beiden ** i 'i S ^ 5 ^ 0 ^ ^ * Tochterchromosomen- a. h / *^ ^ y Sf V ^ platten gleichsam vor sich z. ^- ^_ hertreiben und auf gewissen i^ Zwischenstufen auch von ihnen verdeckt werden. Es gewinnt so den Anschein, als ob der Innenkörper die Aequatorialplatte ge- radezu in zwei hernach allerdings weiter ausein - 8- anderweichende Tochter- theile zerstemmen würde. (Fig. 1.) Die Beziehungen . ß % ] \ zur indirecten Theilung r^ • i ^ / sind nur gering. Der Innen- r '\^ ^ ' körper spielt dieser Schil- '* g, ^^ ^0 ^i iz I I r derung zufolge nicht die Eolle eines gewöhnlichen, bei der Theilung keine active Function erfüllenden Nucleolus, sondern die eines Karyosoms, das Labbe^ in Uebereinstimmung mit Siedlecki und Schaudinn auch bei den Coccidien be- schrieben hat und das eine ähnliche Aufgabe wie die „Nucleo- centrosomen" der Ämoeha crystalligera (Seh Siudinii) und Evglena (B lochmann, Keuten) spielt. Sie zerstemmen die Ohromatin- ansammlungen, die sodann als Chromatincalotten den Karyosom- hälften ansitzen, innerhalb ihrer Kernmembran (vergl. Kern- theilung und Vermehrung der Polytoma; diese Zeitschrift 1901, Nr. 2 u. d. f. Bemerkung). IL Vor der eigentlichen Sporenbildung bemerkt man zunächst, dass die durch die Theilungen beträchtlich verkleinerten Kerne länghche oft absonderliche Formen (Fig. 2) annehmen, dann neben dem Karyosom, offenbar von diesem abstammend, ein kleines Körnchen auftaucht, das alsbald polar wandert, worauf sich ihm auch auf der Gegenseite ein analoges Körnchen zugesellt. (Fig. 2, 3, 4.) Nicht lange darauf wird das verkleinerte Karyosom unsichtbar. (Fig. 7.) Diesen Vorgang könnte man mit einer frühzeitig erfolgenden Eeduction der chromatischen Masse im Sinne der übrigen Protisten 215 vergleichen. Doch erscheint es als zweckmässiger, das Wort „Eeduction" nur im Sinne der Eeductionstheilungen der vielzeUigen Organismen in Anwendung zu bringen und hier sich nur des Ausdruckes „Diminution" zu bedienen. Hernach vergrössert sich das Kernvolumen etwas, und man bemerkt in ihm die zwei Körnchen neben spärlichem Chromatin. Der Kern nimmt dann (Fig. 5 — 8) eine spindelförmige Gestalt an, deren Aequator gürtelartig ein Kranz von Chromatin (Fig. 8, 9) umsäumt und deren Pole die beiden Körnchen, die Nawaschin vermuthlich auch schon beobachtet hat, einnehmen. Es sind dies die 2 aus dem Karyosom entstammenden Centrosomen, zwischen denen ab und zu eine zarte Structur, die man mit einer Centralspindel vergleichen könnte, noch gerade nachweisbar ist. (Fig. 5, 8, 9.) Bei der hernach erfolgenden, nichts Besonderes darbietenden Theilung, tritt später auch eine Andeutung einer . \ ■ Spindelschnürplatte ' ^ . - , (Fig. 10, 11) auf. Alle ' -;; -; . ' . ^ -^ Kerne betinden sich meist ,' • '^ / - • ,, ' '; auf demselben Kernthei- . -^- ~.r ,' '■ lungsstadium, eine Er- , . , , . Z - * •; ^ ^ scheinung, die wohl auf \ ' ■■ ■ l ' ' '^' einen gleichartigen osmo- '' -^ ' " - " , '^-^ tischen Spannungszustand i^ i5. im gemeinsamen Proto- plasten zurückzuführen ist. (Fig. 14.) Die Kernmem- bran scheint nicht zu schwinden. Nach der Theilung spannt sich . zwischen den kleinen Tochterkernen ein mit E H schwarz sich färbender, lang persis- tierender Strang aus, der wohl auf die stark gedehnte Membran und die restliche Centralspindel zurückzuführen ist. (Fig. 12, 13. Er ist meistens bogenförmig geknickt, indem er offenbar am um gebenden Protoplasma einen Widerst and erleidet. (Fig. 12.) Aus dieser Darstellung geht zunächst hervor, dass die beiden Theilungsmodi des Kernes sich innerhalb der Kernmembran ab- spielen und dass der Innenkörper zuerst als Karyosom, später aber dessen Derivate als Centrosomen functio- nieren; dadurch würde aber der Nachweis erbracht sein, dass wenigstens bei einer Gruppe von Formen die Centrosomen von intracellulären Karyosomen abzuleiten und dass sie phylo- genetisch kernendogenen Ursprungs sind, für den auch Schaudinn's Beobachtungen an Heliozoen, Brauers Befunde bei der Ascarisspermatogenese und Blochmann's, sowie Keuten's schon gedachte Beobachtungen sprechen würden (vergl. ferner die die oben citierte Arbeit über Polytomä). 16* 216 Nach diesen vielfach rasch hintereinander sich vollziehenden Kerntheilungen des zweiten indirecten Typus werden die Kerne zusehends kleiner, schwächer färbbar und gelangen schliesslich auf ein Stadium, auf dem das umgebende Protoplasma sehr dunkel, anscheinend ehromatinreich ist, vom Kerne aber gerade nur noch unbedeutende Andeutungen mit dem centralen, eben noch sichtbaren Körnchen vorhanden sind. Vordem bildete sich in dem gemein- samen Protoplasten eine Art von Kammersystem derberer Proto- plasmalamellen aus, das mit den Pansporoblastkammern der Sarco- sporidien eine gewisse Aehnlichkeit besass. (Fig. 15.) Dieses System schwindet hernach wieder, und man findet schhesshch in der Wirtszelle dichtgedrängte Haufen von Cystchen, deren zwei Fig. 16 mit ihrer Cystenmembran, ihrer vacuolären Structur und ihrem eigenen Kerne zur Anschauung bringt. Die erste Art der Theilung der Kerne gehört wohl einer ungeschlechtlichen Vermehrungsart an, wogegen der zweite, feiner ausgearbeitete Kerntheilungsmodus gewissermassen als ein Vorspiel für geschlechtliche Vorgänge aufzufassen ist, die vermuthlich erst nach dem Ausschlüpfen der flagellatenähnlichen Fortpflanzungsformen aus den Cystchen erfolgen; vor der Cystenbildung konnte nichts Derartiges wahrgenommen werden. Die erste Kerntheilungsart er- innert, wie schon Doflein in seinem Protozoenbuche betont, sehr an die Vermehrung der Schizonten der vom Schaudinn unter- suchten Coccidien, die zweite ist aber mehr auf eine genauere Zertheilung der chromatischen Substanz, die dann nach erfolgter Oopulation durch ihre Assimilationsabbauproducte die alten proto- plasmatischen Functionen wiederherstellt, herausgearbeitet; da aber durch die vielen Theilungen, die jedoch zur Gewinnung zahlreicher Cysten nöthig sind, die Masse dieser Substanz vermindert wird, ist vor das eigentliche Kystenstadium noch ein Zwischenstadium, das Naw aschin gleichfalls beobachtet hat, eingeschoben; auf diesem werden die Kerne undeutlich und regenerieren ihre Masse auf Kosten des sich verdichtenden Protoplasmas. Das Schwinden des Karyosoms könnte man vielfach auch mit ähnlichen Vorgängen bei den Coccidien vergleichen ; der Vergleich lässt uns aber hernach im Stich, da uns die geschlechtlichen Processe der Zoosporidae (Zopf-Delage) unbekannt sind. Immerhin dürfte man vermuthen, dass vielleicht phylogenetisch die zweite Gruppe der Sporozoen, die Schaudinn l'elosporidia nennt, da sie am Ende ihres vegetativen Lebens sporulieren, und die die Gregarinen, Coccidien und Haerao- sporidien umfasst, mit dieser Gruppe der Myxomyceten irgendwie zusammenhängt. Die Aehnlichkeit der Plasmodiophorakerne, deren Karyosom sich mit E H gerade in einer so charakteristischen Weise schwarz färbt, mit den in den Krebszellen vorkommenden Plimmer'schen Körperchen, den Feinberg'schen Parasiten und den sogenannten „Vogelaugen" Leydens ist nur äusserhch^ da man hier vergebens 217 eine eigentliche Kernmembraii mit dem chromatischen Gerüst sucht, falls man nicht die Gebilde selJDst als Kerne ohne Eigenplasma auifasst. — Von einem gewissen Interesse ist es aber immerhin, dass in den Krebszellen, in vielen pathologisch entarteten Zellen und in den Kohlhernienzellen die Nucleolen der Kerne (mit Na wasch in) aufifälligerweise vergrössert sind, manchmal in grösserer Zahl vor- kommen, ja zuweilen sich gleichsam aufblähen und an Färbbarkeit einbüssen. Die Bedeutung der Nucleolen ist bis jetzt allerdings noch recht räthselhaft. Vieles spricht aber für die Kernsecrettheorie Häcker's, der zufolge diese Gebilde nicht organisierte, nucleäre Stoffwechselproducte der chromatischen Substanz wären, die vielleicht in einer gelösten Form noch etwas von ihrer Substanz beständig an das Plasma abgeben. Nun kann man sich wohl vorstellen, dass nach einer so weit vorgehenden Störung des Protoplasraaleibes das normale Stoffwechselgetriebe in der Zelle unterbrochen wird und es im Kern zu einer wieder anders gearteten Ablagerung von chromatischen Derivaten kommt, wofür nach Na w aschin auch das Auftreten zahlreicher „erythrophiler" Körnchen in der Kernhöhle sprechen würde. Das Material, an dem diese Beobachtungen angestellt wurden, verdanke ich der Güte des Herrn Prof. Dr. M. Möbius in Frankfurt a/M. ; ich erlaube mir an dieser Stelle hiefür meinen besten Dank auszusprechen. Bemerkung zu den Abbildungen. Um das Karyosom und die Centrosoraen recht scharf zur Anschauung zu bringen, wurden die mit E H gefärbten Präparate zum Theil überdifferenziert so dass das übrige Chromatin stark abblasste; nach diesen wurden mit Aus- nahme von Fig. 9 und 10 die Zeichnungen hergestellt. Zur Biologie der herabgekrümmten Laubblätter der Aralia spatJvulata und Meryta Senjf'tiana. Von Prof. Dr. Anton Hansgirg (Prag). Die Laubblätter der aus Neu-Seeland stammenden Aralia spa- thulata, welche in den Gewächshäusern zu Schönbrunn und im Botanischen Garten am Eennweg in Wien in vier schönen Exem- plaren, im Botanischen Garten zu Berlin blos in einem über 4 m hohen Exemplare unter dem Namen Pseudopanax lovigissimum Hook. {Fanax longissimiim Hook, f.) cultiviert wird, sind blos in ihrem ersten Entwicklungsstadium in den sich entfaltenden Knospen wie bei den meisten Siphonogamen mit der Spitze aufwärts ge- richtet und mit vertical aufgerichtetem Blattstiele versehen, später aber in völlig entwickeltem Zustande durch eine bald nach der Entfaltung erfolgende active Krümmung herabgeschlagen und stark unter die horizontale Ebene dauernd (nicht bloss während oder 218 nach der Anthese) herabgekrümmt; während die völlig ausge- wachsenen Laubblätter aller anderen mir bekannten Araliaceen, mit Ausnahme von 31eryta Senfftiana Volks., nicht herabgeschlagen, sondern in der Kegel emporgerichtet und mit ihren Spreiten senk- recht zum stärksten, ihnen dargebotenen diflfusen Lichte gestellt sind. Die einfachen, sehr kurz und dick gestielten, schmalen (etwa 1 cm breiten), meist 3—5 dm langen, am Rande schwach zurück- gekrümraten und unregelmässig gezähnten, seltener mit kurzstache- ligen Zähnen versehenen, starren, lederartigen, beiderseits kahlen und meist 50 bis 75^ unter die horizontale Ebene herabgekrüramten Blätter der Aralia spatlmlafa sind morphologisch den ungetheilten, sehwach gezähnten oder fast ganzrandigen, in völlig entwickeltem, normalem Zustande die fixe Lichtlage einnehmenden, nie herab- geschlagenen, sondern mit ihrer Oberseite senkrecht dem einfallen- den Lichte entgegengestellten, einfachen, lederartigen Blättern der Aralia Chuhrieni und einer anderen baumartigen Aralin-kxi (sp. indet.) aus dem Prager Botanischen Garten (auch den Blättern der Grevillea longifoUa) sehr ähnlich. Li Betreff der xeromorphen Anpassung stimmen mit den schmalen ungetheilten Blättern der Aralia spathulata auch die ein- fachen, persistenten Blätter von Psendopaiiax ferox, sowie die drei- zähligen Laubblätter des Pseuäopanax arhorescens und P. crasi- folius (K.) K. Koch, welche letztere Art in den Gewächshäusern meist unter dem Namen Aralia oder Panax trifoliata vorkommt, überein. Bei 3Ieryta Senfftiana, welche Araliaceen-Art von den Karo- hnen Volkens in Engler's „Botan. Jahrb. für Systematik" 1900, p. 471, Tab. XIV beschrieben und abgebildet hat, sind die dauernd herab- gekrümmten (meist etwa 60 bis 80® unter die horizontale Ebene herabgeschlagenen), vollkommen ausgewachsenen Laubblätter am Gipfel der meist unverzweigten Baumstämme schopfig gehäuft, verkehrt eiförmig, an der Basis allmählich in den etwa 5 — 20 cm langen Blattstiel verschmälert, etwa 2 dm breit und bis 8 dm lang. Während bei den mesophytisch angepassten und tropophy- tischen Aralia-Arten und anderen Araliaceen (z. B. bei Aralia spinosa, chinensis, pentaphylla, Acanthopanax (Panax) sessili- florus, spinosus, senticosus, Echinopanax horridus, Dinwrphanthes mandschiiricus etc.), die somraergrünen und jährlich abfallenden Blätter mit einer mehr oder weniger breiten, gelappten, einfach bis doppelt gefingerten oder gefiederten Spreite und mehr oder weniger langen und elastischen Stielen versehen sind, besitzen die xerophilen ^ra?/a-Species und andere selerophylle Araliaceen meist schmale, einfache, 3 — 5-zählige oder gefingerte, persistente, an warmes Klima, Wind und Regen gut angepasste, öfters mit langen, biegsamen Stielen und einer Träufelspitze ausgestattete Blätter und Blättchen und in der Regel nur wenig verzweigte, bei Aralia spatlmlata, Meryla SenffYiana u. a. meist un verzweigte Stämme. 219 Dass bei den soeben genannten und ähnlichen xerophy tischen Araliaceen der Stamm auch unter sehr günstigen Vegetationsver- hältnissen ähnüch wie bei den Baumfarnen, Cycadeen, Liliaceen {Cohnia-, JBeaucartiea-, Dracaena- Arien), Palmen, Ojclanthaceen, Papayaceen (Caricaceen), Artocarpeen (Cecropia- Arten) u. a. meist nur eine Terminalknospe bildet und erst im Nothfall, wenn diese Knospe zu Grunde geht, auch eine Axillarknospe entwickelt, aus welcher dann ein Seitenzweig entsteht, der die aufrechte Lage etc. des Hauptstarames einnimmt und am Gipfel, ähnlich wie bei einigen baumartigen Bignoniaceen (Golea u. a.j, Pandanaceen und ähnlichen Tropenpflanzen, schopfartig gehäufte Blätter trägt, lässt sieh wie dieRe- duction der einfachen und schmalen Blätter von Aredia-, Pseudo- panax- und Nothopanax- Arien durch allmähliche xerophile An- passung an die klimatischen und edaphischen Verhältnisse, Be- leuchtung etc., erklären. In Betreff des Dimorphismus der Aralia-Wiiiiier möge hier bloss bemerkt werden, dass bei Aralia spathulata und Merijta Senfftiana, so viel mir bekannt, die bei anderen Araliaceen (z. B. bei Aralia Broivnii, Pseudopanax- und Notliopanax- Arien etc.) häufig auftretende Dimorphie der Laubblätter, resp. der Blattwechsel an jüngeren und älteren Trieben, an sterilen (blütenlosen) und fertilen Pflanzen, welche in der Blütenregion einfacher ausgebildete, ungelappte und ungetheilte, an jungen, blütenlosen Trieben meist jedoch gefingerte, gelappte oder getheilte Laubblätter hervorbringen, gänzlich fehlt, da die unteren und oberen Blätter an einem und demselben Pflanzenstocke sich in Form etc. nicht wesentlich von einander unterscheiden. Was die Schutzeinrichtungen der jungen Blätter der Aralia spathulata anbelangt, so bemerke ich hier zunächst, dass die ganz jungen Blätter durch Beschränkung des Urafanges der den Sonnen- strahlen, dem Regen, Winde etc. direct ausgesetzten Oberfläche und durch Bergung des noch zarten Gewebes unter einem schützen- den gummi- oder firnissartigen (klebrigen) Ueberzuge, welcher die aus der Knospe hervortretenden Blätter oft mit zahlreichen Fasern und Membranen mit einander verklebt, vor schädlicher (über- mässiger) Transpiration, Austrocknung, aufkriechenden Thieren (Ameisen etc.) ähnlich wie die sogenannten lackierten Blätter^) geschützt sind. Bei anderen Aralia-Arien sind die jungen, in Entwicklung begriffenen Blätter öfters auch klebrig {Aralia quinquefolia, Gha- hrierii, trifoliata, chinensis u. a.) oder durch Behaarung, mannig- faltige Faltungen, besondere Krümmungen und Stellungen geschützt. Doch existieren bei verschiedenen Aralia-Arien betreffs dieser Schutzmittel (z. B. der Knospenlage, der jungen Blätter) ähnliehe Differenzen wie in der ungleichen Knospenlage der Blumenblätter ^) Mehr über diesen Blatt-Typus siehe in des Verfassers: „Zur Biologie der Laubblätter", 1900. 220 bei verschiedenen Araliaeeen-Gattungen mit klappiger oder dachiger Deckung der Blumenblätter. So sind z. B. die aus den sich öffnenden Knospen ent- schlüpften Blätter von Aralia japonica zuerst aufrecht gestellt, mit senkrecht empor gerichtetem Blattstiele und Blattspitze. Bald krümmt sich aber der Blattstiel unter der Spreitenbasis hakenförmig und die noch zusammengefaltenen und dicht behaarten Blättchen sind dann mit ihrer Spitze der Erde zugewendet und so vor schäd- lichen äusseren Einflüssen (Insolation, Ameisenbesuch etc.) gut geschützt. Erst später, nachdem die ganze Spreite sich entfaltet hat, nimmt die transpirierende Blattfläche durch eine active Krümmung ihre in völlig entwickeltem Stadium nahezu horizontale fixe Licht- lage ein. Aehuliches gilt auch von den Blättern der Brassaiopsis speciosa {Macropanax glomerttlatum), Trewesia palniata u. a. Bei Aralia ocellata, papyrifera, KercJioviana, haschmiriana, Chahriei'ii, trifoliata, filicifolia, spinosa, edulis, Brownii, racemosa, VeitcJiii, Acanthopanax sessUiflorus, Oreopanax Sanderiana, Cussonia spicata und ähnlichen Araliaceen mit sommer- und immer- grünen Blättern findet jedoch keine verticale Herabkrümmung der aus der Knospe hervortretenden Blätter statt, sondern die jungen, in Entwicklung begriffenen Blätter der vorher genannten Araliaceen gehen aus ihrer Knospenlage allmählich in ihre fixe Lichtlage über. Aehnliche Differenzen in Betreff der Schutzeinrichtungen (Schutzkrümmungen etc.) der jungen Blätter kommen auch in anderen Siphonogamen-Gattungen und -Familien vor. So krümmen sich z. B. bei Begonia diadema^ B. guttata, rex und B. gogoiensis schwächer, Begonia sp. indet. IV in Horto botan. Berol. etc. die aus der Knospe entschlüpften Blätter zuerst mit der Spitze vertical herab, während bei Begonia tomentosa, argyrostigma, tdmifolia, hispida u. a. die jungen Blätter aus der Knospenlage, ohne früher eine Herabkrümmung auszuführen, all- mählich in ihre fixe Liehtlage übergehen. Aehnliche verticale Herabkrümmung (active Schutzkrümmung) mit nachfolgender Aufwärtskrümmung zum Lichte, wie an den jungen, in der Knospenlage befindlichen Blättern von Aralia japo- nica habe ich auch an nachfolgenden Arten der mono- und dico- tylen Siphonogamen nachgewiesen: Ahusetilon-^ Amicia-^), Angelica-, Astilhe-, Aristolochia-, Corylus- und Aesculus- AxiQB., Ahebia quinata, Anona cherimolia squaniota reticulata (schwächer) und andere Anona- Arten, Anthurium liyhridum (siihsignatum X intermediutn), ßssum, crystallinum, Procliaskianum, Kalhreyeri (mit dimorphen Blättern), parvum, variabile u.a.'), Averrhoa carambola, hilimbi, Albi^ia versi- ') Bei Amicia zygotneris s'md äie jvmgeu, kahlen und zarten, zusammen- geklappten Blättchen auch durch eine von zwei grossen Schuppen gebildete Kapsel (wie bei Liriodendron u. a.) geschützt. 2) Bei Anthurium egregium, Martianum, podophyllum u. a. führen die iungen Blätter keine active Herabkrümmung aus. 221 color, Astrapaea mollis, Anodendron paniculatum, Bauhinia- und Biophy tum - Arien, Bixa orellana, Bomhax- und Bursera - Axien, Carica papaya, Ceiha j^entandra, Cedrella microcarpa, Cassia hrasiliensis, fistula u.a., Cinnamoviuni dulce, seylanicum, Caesalpinia minase u. a., Capparis imradoi'a, Chryso2)hyllum-Arten mit herab- geschlagenen und buehartig zusammengeklappten Blättern, Chorisia msignis, Cola vera, Culcasia scandens, Croton eluteria, tiglium u.a., Caladium- Arien, Ceropegia palmata, Baphnidium gracile, Besmo- dium gyrans, Burio zihethinus, Besmodium- und Enterolohium- Arten, Entelea arhorescens, Euphoria longana, Guarea velutina^), Hevea hrasiliensis, Hura crcpitans, Hernandia sonora, Homalantlms populneus, Ipomoea palmata, Cecropia-, Comhretum-, Bomheya-, Landolphia- und JatropJia-(3Ianihot)' Avien, 3Iarsdenia condurango, verrucosa, Othopliora spectahilis, Piper nigrum, tiliaefolium ornatum, medium, auritum, Bredemyeeri"), Paritium abutiloides, Paullinia sorhilis, Philodendron micans, gloriosum,Pterospermum acerifolium^ Physostigma renenosum, Pithecolohium- und 0.*T/^is- Arten (mit zu- sammengeklappten Blättchen). RhopaJa corcovadensis (mit stark bogenförmig herabgekrümmten, nach innen gefalteten und dicht rostgelb behaarten jungen Blättern), Quercus sp. aus Ecuador, San- doricum indicum, Simaruha-Arien, Sopliora tetraptera, japonica, Sterculia foetida, regia. Stroplianthiis gratus, Sivietenia mahagoni, Sparmannia africana, Stiftia chrysantha, Theohrotna cacao, Tipuana speciosa, Bhus-, Marlea-, Pavonia-, Teucedanum- und Tilia- Arien, Wistaria chinensis, Viiis x^teropliora, rupestris, ri2)aria, cordifolia, lahrnsca, zantedeschea sp. u. a. mit auch durch Schuppen (gross) mehr oder weniger dichte Behaarung, Anthokyanbilduug, Eunzelung oder Faltung, Zusammenklappen etc. geschützten jungen Blättern (bez. Blättchen). Da die sehr sehmalen, in völhg ausgewachsenem Entwiek- lungs-Stadium meist weit von einander stehenden Laubblätter der Aralia spathidata dem Lichte gegenüber insofern nicht empfindlich sind, als sie ihre reflexe Lage auch bei verschiedener Beleuchtung nicht verändern und keine bestimmte Lage zum Lichteinfalle ein- nehmen, so gehören sie, wie die Blätter von Cassiope tetragona, Halianthus peploidesn. a., zu den sog. aphotometrischen Blättern^), deren fixe Herabkrümraung nicht durch Licht, sondern durch andere Kräfte beeinflusst wird. Dass die durch ihre reflexe Lage ausgezeichneten, blos auf der Oberseite der Einwirkung des directen Sonnenhchtes ausge- setzten (die Unterseite ist auch durch die schwache Zurückkrümmung des Blattrandes gegen Zutritt des Lichtes geschützt) Laubblätter ^) Die gefiederten Blätter dieser Art tragen an der Spitze der Blatt - Spindel oft eine aus abortierenden Blättchen gebildete Knospe, welche unter Umständen (so auch in den Warmhäusern des Prager Botanischen Gartens) sich wieder zu normalen Blättchen entwickeln. -) Bei Piper (Ärtantlie) decicrens u. a. jedoch nicht herabgekrümmt. 3) Vergl. J. Wiesner „Lichtgenuss der Pflanzen", 1901. 222 der Äralia spathulata weniger lichtempfindlich als die Blätter anderer Araliaceen-Arten sind, ergibt sich auch aus dem Umstände, dass sie bei veränderter Einstellung gegen das einfallende Licht, bei einseitiger Beleuchtung etc., weder eine Drehung noch üm- kehrung der Blattfläche etc. zum Lichte ausführen, während an den Blättern anderer Araliaceen (auch an den lederartigen Blättern des Pseudopanax crassifolius) nicht selten durch die vorerwähnten Veränderungen in der Beleuchtung Drehungen, Hebungen, verkehrte Orientierung der Blattfläche u. a. durch Licht hervorgerufene (meist jedoch nur schwache) Krümraungen erfolgen. Die von einander entfernten (nicht dicht zusammengestellten) Blätter der Äralia spathulata führen auch keine besondere active Krümmung aus, um den juagen, sich entwickelnden Blättern Platz zu machen, wie z. B, bei zahlreichen Ericaceen (Rhododendron- Arten) Palmen, Liliaceen (Dracaena u. a.) etc. (Schluss folgt.) Ueber Mofjlea elegans Wall. Von Dr. Rudolf Wagner (Wien). (Mit 5 Textillustrationen). (Fortsetzung, i) So lange bei Verzweigungssystemen die Anzahl der Genera- tionen bezw. der coordinierten Sprosse beschränkt bleibt, genügt der rein sprachHche Ausdruck vollkommen, man kann ohne Anwendung vieler Worte jeden beliebigen morphologischen Bestandtheil unzwei- deutig bezeichnen; sobald aber von Tertianblüten und deren Vor- blättern, oder gar von noch höheren Verzweigungsgenerationen die Eede ist, complicieren sich die dazu nüthigen Satzbauten derart, dass jede Uebersicht verloren geht, worauf ich in einem in den Sitzungsberichten der k. Akademie erscheinenden Artikel über „Bau- und Aufblühfolge der Rispe von Phlox paniculata L. hin- gewiesen habe (cfr. Sitzungsanzeiger vom 12. Dec. 1901). Um diesen Uebelstand zu vermeiden, habe ich zur Anwendung von Formeln gegriffen, die indessen dort den Bedürfnissen des Thema's entsprechend, nur für spiralige Blattstellung und die daraus her- vorgehenden Verzweigungssysterae durchgeführt wurden. Da Pflanzen mit wirteliger Blattstellung andere Verhält- nisse aufweisen, so ist damit die Anwendung der zur Darstellung der Rispe von Phlox paniculata L. gebrauchten Formeln nicht ohne weiters möglich. Das Verfahren lässt sich aber leicht für die decussierte Blattstellung und die daraus hervorgehenden Ver- zweigungssysteme aptieren, als da sind Dichasien nebst deren 1) Vergl. Nr. 4, S. 137 und Nr. 5, S. 185. 223 Derivaten sowie deeussierte Pleichasien, als deren Reductionsformen die Dichasien in manchen Fällen aufgefasst werden können. Das Ideal einer Darstellung durch Formeln wäre wohl, wenn man die gesamraten Achsenbeziehungen in die Ausdrücke auf- nehmen könnte, indem man von den Kotyledonen an die Blüte be- zeichnet; aber durchaus undurchführbar, da die grosse Mehrzahl aller höheren Gewächse Holzgewächse sind, und an diesen, wie übrigens schon häufig genug an zweijährigen oder perennierenden Pflanzen die Feststellung dieser Verhältnisse vollständig unmöglich ist, dann wenigstens, wenn man nicht in der Lage ist, in der Cultur durch Aufzucht aus den Samen den ganzen Entwicklungs- gang zu verfolgen. Den praktischen Bedürfnissen genügt es vollkommen, wenn man in der Lage ist, einen Zweig oder einen Blütenstand so zu beschreiben, dass daraus die ßeconstruction des Diagrammes, eventuell auch des Aufrisses möglich ist. Die ungeheuere Mehr- zahl aller Pflanzen kennt man nur in Trümmern, und wird sie bei der grossen Umständhchkeit der genauen morphologischen Er- forschung noch lange, wenn nicht immer nur in Fragmenten, in den abgerissenen Zweigen, aus denen die Herbarien bestehen, kennen. Kommt man, was ja nur für einen kleinen Procentsatz der Blütenpflanzen gilt, in die Lage, die Achsenverhältnisse ge- nauer zu studieren, so werden auch dafür die Formen sich finden lassen. Zunächst müssen wir uns damit begnügen, wenn wir Fragmente, wie Inflorescenzen oder die Zweige, wie wir sie in den Herbarien finden, nach Bedürfnis genau beschreiben, d. h. jeden beliebigen morphologischen Bestandtheil seiner Stellung, seinen Be- ziehungen zu seinen consecutiven Abstammungsachsen nach un- zweideutig bezeichnen können. Zunächst soll hier den Verhältnissen der meisten Labiaten^) entsprechend die Entwicklung der Formeln für deeussierte Blatt- stellung und deren Achselproducte durchgeführt werden. 1) Ausnahmen finden sich in mehrfacher Hinsicht, einmal kann an Stelle zweizähliger Wirtel eine höhere Gliederzahl treten, nämlich 3 — 20 Blätter, und dann kann die Wirtelstellung überhaupt aufgegeben werden, indem eine Spiral- stellung an deren Stelle tritt. Ob letztere sich im Laufe der individuellen Entwicklung von der anderen ableiten lässt, in der Weise etwa, dass bei jungen Pflanzen zunächst deeussierte Blattstellung auftritt, die dann durch allmähliches Auseinanderrücken der zu einem Paare gehörigen Blätter und unter Aenderung der Divergenzwinkel in eine spiralige übergeht, wie das bei anderen Pflanzen vorkommt, das lässt sich vorläufig nicht entscheiden; die betreff"enden Fälle sind selten, die Arten wenig zugänglich, nicht m Cultur und wachsen ausser- dem in sehr abgelegenen Gebieten. Im Jahre 1899 haben I. H. Burkill und C. H. Wright im Journ. Linn. Soc. Vol. XXXIV. pag. 268 sqq. eine Ab- handlung veröfi"entlicht unter dem Titel : „On some African Labiatae with alternate Leaves". Es handelt sich um Arten aus den Ocymoideen-Gattungen Plectranthus L'Her., Aeolanthus Mart. und namentlich Icomum Hua. Letztere Gattung wurde erst im Jahre 1897 aufgestellt mit Icomum paradoxum als einziger Art (cfr. Nouveaux Materiaux pour la flore de l'Afrique franfaise" in Bulletin du Museum d'Histoire naturelle, Paris 1897, p. 329). Die fraglichen Species sind ausser Jco??mw para^^oa^wm aus dem Senegalgebiet: I. salicifoUum 224 Burkill (Journ. Linn. Soc. XXXIV. pag. 270) vom Nyika-Plateau im nördl. Nyassaland, I. lineare Burkill (1. c. 270, Habitusbild pl. 6, Fig. 3), gleichfalls aus dem Nyassaland, I. subacaule Burkill (1. c. p. 271, Habitusbild pl. 6., Fig. 5) aus Fwambo am Tanganyikasee und Plectranthus insolitus C. H. Wright (1. c. p. 275) aus Angola, eine Pflanze vom Habitus der Liiiaria vulgaris Mill. Die Gattung Icomiim Hua gehört in die nächste Nähe von Aeolunthus Mart., die gleichfalls gänzlich auf Afrika beschränkt ist. Bei Aeolanthus zanzihari- cus S. Moore geht die decussierte Blattstelhing innerhalb der Inflorescenz ver- loren, ebenso bei Aeol. Cameronii Burkill (1. c. p. 237) aus dem Shire-Hoch- land in Britisch-Centralafrika; bezüglich der interessanten Einzelheiten muss auf die citierte Arbeit selbst verwiesen werden, in welcher die übrigen bekannten Fälle alternierender Blätter zusammengestellt sind, die als Abnormitäten nach Pen zig (Pflanzenteratologie Vol. IL p. 231) vorkommen in den Gattungen Collinsonia, Mentha, Hyssopus, Monar da, Physostegia, Leonurus, Lamium und Dysophylla. Hinsichtlich letzterer Gattung muss auf das weiter unten in der Fussnote Mitgetheilte verwiesen werden. Bentham beschrieb 1833 in seinen Labiatarum Genera et Species eine anomale Hyptis unter dem Namen H. ano- mala, die er aber später (1848) in DC. Prodr. Vol. XII. p. 112 mit H. conferta Pohl aus Goyaz und Minas Geraes vereinigte. Bekannt ist ferner die Alter- nation der Blütenstandshochblätter bei vielen Scutellarien, wo sie für eine ganze Section {Heteranthesia Benth. Lab. p. 425, cfr. DC. Prodr. XII. p. 414) charakteristisch ist und hierin die florale Region in einen Gegensatz zur vege- tativen bringt. Nach mündlicher Mittheilung Prof. Dr. v. Wettstein's wurde im botan. Garten der deutschen Universität in Prag durch Jahre hindurch eine vierblättrige Form von Lamium alhmn L. cultiviert; die Quirle alternierten regelmässig, die Stengel wiesen immer eine leichte Torsion auf. Mehrzählige, d. h. drei- bis zwauziggliedrige Wirtel sind als normale, für die betreffenden Arten mehr oder weniger charakteristische Vorkommnisse bei einer beschränkten Anzahl von Gattungen bekannt. In Folgendem gebe ich eine Aufzählung der mir untergekommenen Fälle, die indessen auf Vollständig- keit keinen Anspruch erheben kann. Die in Frage kommenden Gattungen vertheilen sich auf zwei Gruppen der Familie, nämlich auf die Prostantheroideae, in deren sämmtlichen Gattungen mit Ausnahme von Hsmiandra R. Br. und Wrixonia F. v. M. drei- und auch mehrzählige Wirtel vorkommen, sowie auf einige Gattungen der Stachyoideae-Perillinae. Wo nichts weiter bemerkt ist, sind die Angaben der Literatur ent- nommen; die Prüfung weniger Fälle, die mir bisher möglich war, ergab aller- dings eine nur massige Zuverlässigkeit dieser Daten, indem zum ]3eispiel vier- gliedrige Wirtel angegeben werden, dabei aber auch drei- und zweigliedrige an verschiedenen Achsen des nämlichen Astes vorkommen. Immerhin kann man sich auf das thatsächliehe Vorkommen der angegebenen Zahlen wohl sicher verlassen; dieselben sind nur nicht erschöpfend. Prostantheroideae. In der auf Australien beschränkten Gattung Westringia R. Br. kommen verschiedene Wirtelbildungen vor: „Leaves in whorls of three, four, or rarely more" (Bentham in Flora Austral. V. p. 127). Dreizählige Quirle finden sich bei: W. grandifolia F. Müll, aus den Glasshouse mountains in Queensland. W. longifolia R. Br. {Prostanthera linearis Sieb, non R. Br.) aus Neu- südwales. W. glabra R. Br. aus Queensland, Neusüdwales und Victoria und wohl auch bei der von Bentham damit vereinigten (1. c. p. 131). W. violacea F. v. M. W. cinerea R. Br. (Schwanenfluss, Südküste, König Georgs-Sund, Insel Dick Hartog an der Westküste), abgebildet in Curtis Bot. Mag. tab. 3307; wird von Bentham zu W. rigida R. Br. gezogen (cfr. Fl. Austr. v. 129). 225 W. angustifolia R. Br. aus Central- und Südtasmanien ; wird 1. c. eben- falls 1. c. mit W. rigida R. Br. vereinigt. W. serpyllifolia Bartl. aus der Nähe des Mount Manypeak in West- australien, deren generisclie Zugehörigkeit wegen Fehlens von Krone und Staub- gefässen nicht festzustellen ist; nach Bentham 1. c. wahrscheinlich zu iden- tificieren mit Microcorys purptcrea R. Br. Gewöhnlich dreizäh lige Quirle hat W. eremicola A. Cunn. aus Queensland, Neusüdwales und Victoria: »Leaves usually in whorls of three" (Bth. 1. c. p. 130); demnach kommen auch Ausnahmen vor. Abgebildet in Curtis Bot. Mag. tab. 3438, und als W. longi- folia Ldl. non R. Br. in Bot. Reg. tab. 1481. Eine vierblättrige Varietät wird weiter unten erwähnt werden. Meistens vierblättrige, selten dreizählige Quirle hat: W. rigida R. Br., mit welcher 1. c. von Bentham ausser den schon er- wähnten beiden Arten noch W. grevillina F. M. vereinigt wird, aus Victoria, Tasmanien, Süd- und Westaustralien. Meistens vierzählige, selten dreiblättrige Quirle werden an- gegeben für: W. Dampieri R. Br. aus Tasmanien und Westaustralien: „Leaves in whorls of 4, or very rarely of 3 on the side-branches" (Bth. 1. c. p. 129j. Vierzählige Wirtel hat: W. rubiaefolia R. Br. Tasmania. Coli. R. C. Cunn. Ex herb. Hooker in herb. Univ. Vind.; doch kommen auch dreigliedrige Quirle im Gegensatz zu den Literaturangaben vor. W. brevifolia Bth., mit W. rosmariniformis Sm. nahe verwandt, aus Westaustralien, abgebildet in Hooker fil. Flora Tasmanica Vol. I. tab. 91. Vier-, drei- und zweizählige Quirle hat: W. rosmariniforvüs Sm. aus Neusüdwales, wohl die bekannteste Art der Gattung; nach Bentham 1. c. soll sie zwar nur vierzählige Wirtel haben, doch ergaben sich am Materiale des Wiener Universitätsherbares folgende Ver- hältnisse : 1. Exemplar aus Sydney. Stark verzweigter Ast, die kräftigeren Zweige weisen viergliedrige, die schwächeren dreigliedrige Wirtel auf. 2. D'Entrecasteaux's Channel. Coli. J. Milligan. (Ex herbario Oxo- niensi.) Gleichfalls stark verzweigter Ast, die stärkeren Zweige mit viergliedrigen, die schwächeren mit drei- bezw. zweizähligen Wirtein. 3. Twoofold Bay, comm. F. v. Müller. Sämmtliche Zweige, auch die schwächeren, mit foliis quaternis. 4. Australie, Worloomoolov, leg. Verreaux (1844 — 46) sub n. 306, ex herb. Paris. Wirtel vier-, drei- und zweiblättrig. 5. Near Sydney. Herbarium, Botanic Gardens, Sydney. Wie voriges. Bis fünf Blätter hat: W. cephalantlia F. v. M. aus Westaustralien: „Leaves in whorls of 3, 4 or rarely 5" (Bth. 1. c. p. 12). Diese Art wird von Briquet in Engler und Prantl, Nat. Pflanzenfam. IV. 3 a als Repräsentant einer eigenen Section an- gesehen, der § 2 Cephalauthae, die im Gegensatz zu der alle anderen Arten umfassenden § 1 Axillares steht. Die reichstblättrigen Quirle finden sich bei: W. senifolia F. v. M. aus Victoria und Westaustralien, nämlich fünf- und sechsgliedrige. In der auf Südwestaustralien beschränkten Gattung Microcorys R. Br. sind nebst zweizähligen auch drei- und vierzählige Wirtel häufig: „Leaves opposite or more frequently in whorls of 3 or 4" schreibt Bentham 1. c. p. 120. Dreizählige Quirle finden sich bei folgenden Arten: M. (§ Anisandra) pimeleoides F. v. M. aus der Phillips Range in Westaustralien. M. (§ Anisandra) subcanescens Benth. M. C§ Anisandra) capitata (Bartl.) Bth. vom Schwanenfluss. 226 M. C§ Änisandra) brevidens Bth. in DC. Prodr. XII. 569 vom Schwanen- fluss (Drummond n. 151); wird voa ihrem Autor in Flor. Austr. V. 124 mit M. glabra (Bartl.) Bth. vereinigt. 31. (§ Microcorys) virgata R. Br. ; wohl auch bei der von Bentham als „a slight variety of M. virgata'^ angesehenen M. (% Microcorys) selaginoides Bartl. von der Twoopeoples-Bay. M. (§ Microcorys) barhata R. Br. M. (% Microcorys) lenticularis F. v. M. M. (% Microcorys) o&Zon^aia Benth.; doch kommen bei dieser Art auch andere Stellungen, wahrscheinlich decussierte vor: »iLeaves mostly in whorls of three" schreibt Bentham 1. c. p. 126. M. (§ Microcorys) purpurea R. Br. (cfr. oben die Bemerkung bei Westringia serpyllifolia Bartl.). M. (§ Änisandra) parvifolia Bth. in DC. Prodr. XII- 569 vom Schwanen- fluss (Drummond I. Col. 1. n. 569); wird von ihrem Autor in der Flora Austr. V. 124 mit M. ericifolia Bth. vereinigt. Wirtel von d_rei oder vier Blättern finden sich bei: M. (§ Änisandra) ericifolia Benth. „Leaves in whorls of 3 or rarely of 4" (Bth. 1. c. p. 123). M. (§ Änisattdra) glabra (Bartl.) Bth. »Leaves in whorls of 3 or very rarely of 4" (Bth. 1. c. p. 124). Bentham vereinigt damit die von ihm in DC. Prodr. XII. p. 569 aufgestellte M. brevidens (Ad Swan River, Drummond n. 151), die auch dreizählige Quirle aufweist. M. (§ Änisandra) exserta Bth. vom East River und vom Schwanenfluss. Die mit etwa 20 Arten in Südwestaustralien und deren zwei in Ost- australien entwickelte Gattung Hcmigenia R. Br. besteht gleichfalls aus Sträuchern, deren Blätter in zwei- oder dreizähligen Wirtein stehen. Opponierte Blätter, gelegentlich auch dreizählige Quirle finden sich bei: Hemigenia{% Ätelandra) canescens (Bartl.) Bth., der Colobandra canescens Bartl. vom Schwanenfluss : „Leaves opposite or very rarely in whorls of three" (Bth. 1. c. V. 114) und bei: H. (§ Hemigenia) scabra Bth. aus Westaustralien; Bentham bemerkt 1. c. p. 117 das nämliche wie bei voriger Art. Dreizählige Quirle finden sich bei: H. (§ Honialochilus) ramosissima Bth. aus Westaustralien, wo sie von Drummond zwischen dem Schwanenfluss und dem König Georgs-Sund ge- sammelt wurde, sowie bei: H. (§ Hemigenia) cuneifolia Bth. aus Neusüdwales und bei: H. ('§ Hemigenia) microphylla Bth. vom Schwanenfluss, einer Pflanze vom Habitus einer Bauer a oder einer Tetratheca. Drei- bis vierzählige Quirle hat: H. (§ Hemigenia) purpurea R. Br. Sydney. Herb. Univ. Vind. Die nadeiförmigen Blätter stehen in dreizähligen Quirlen, doch kämen nach Bentham 1. c. p. 118 auch vierzählige vor. Vierzählige Quirle hat: H. (§ Hemigenia) Sieberi Bth. {H. purpurea Sieb. fl. Nov. Holl. exs. n. 191, non R. Br. von mehreren Sammlern bei Port Jackson gefunden. Die Arten der § Diplanthera {H. Drummondii Bth., H. pimelifolia F. V. M. und H. diplanthera F. v. M.), sämmtlich aus Westaustralien, haben alle opponierte Blätter. Aus der Gattung Prostanthera Labill. ist mir nur aus der Litteratur eine einzige Art bekannt, deren Blätter in dreizähligen Quirlen stehen, die bei Briquet Repräsentant einer eigenen Section, von F. v. Müller als Typus einer eigenen Gattung betrachtet und als Depresmenilia ehrysocalyx beschrieben wurde, die Prostanthera (§ Depresmenilia) ehrysocalyx (F. v. M.) Briq. Stachyoideae -JPerillinae. Aus der Gattung Pogostemon Desf. sind mir nur zwei Arten bekannt geworden, bei welchen sich drei- oder mehrgliedrige Wirtel finden: 227 P. strigosns Bth., aus den Khasia-Bergen in Ostindien, hat zwar ge- wöhnlich opponierte Blätter, doch kommen nach der Beschreibung Hooker 's in der Flora of British India Vol. IV. p. 636 auch gelegentlich dreizähllge Wirtei vor; diese Art wurde von Bentham zuerst als Dysophylla strigosa beschrieben, also einer Gattung zugetheilt, die Pogostemon sehr nahe steht. In der aus 17 ostasiatischen Arten bestehenden Gattung Dysophylla Bl. sind eine ganze Reihe von Arten bekannt, für welche das Vorkommen mehr- gliedriger, zum Theile sogar bis zwanziggliedriger Wirtei sehr charakteristisch ist. Viergliedrige Quirle finden sich, wie es scheint, constant bei: D. cruciata Bth. aus dem Himalaya, den Khasia- und Nilghiri-Bergen. Als Synonyme führt Hooker fil. in Flora of British India Vol. IV. p. 639 die bezeichnenden Namen Mentha quadrifolia Don non Roxb. und Dysoph. tetraphylla Wight auf. Letzterer hat übrigens die Art in seinen Icones Plant. Ind. Or. tab. 1444 abgebildet, sie liegt mir in einem Herbarexemplar vor: Flora of N. W. India. Brit. Garwhal. Lobah, 5-6000', coli. J. F. Duthie sub n. 4296. Die Blätter, deren unterste, an den fusslangen Zweigen sitzend, die Internodien an Länge erreichen oder übertreffen, während die obersten um ein Mehrfaches kürzer sind, stehen durchwegs in vierzähligen Quirlen. Bei der citierten Wight'schen Abbildung, die sich auf ein Exemplar von unbekannter Herkunft, vermuthlich aus Malabar, bezieht, kommen die genannten Eigen- thümlichkeiten deutlich zum Ausdruck. D. Griffithii Hook. fil. aus Orissa. X). Helferi Hook. fil. aus Tenasserim. D. linearis Bth. aus den Khasia-Bergen; gleicht habituell der D. cru- ciata Bth. D. pentagona Clarke aus Chota Nagpore. D. quadrifolia (Roxb.) Bth., ein starker, bis vier Fuss hoher Halbstrauch, der in den Khasia-Bergen, ferner in Chittagong, Tenasserim, Südcanara, dann von den Circars und Concan bis Mysore und zu den Anamallay Hills vorkommt. Er liegt mir in einem Herbarexemplar vor: Herb. Hort. Bot. Calcuttensis Flora of the Khasia and Jynteah Hills, 600 ft. Coli. Geo Gallatly 1878 n. 123, das die Literaturangaben bestätigt. Mehr als vier zählige Wirtei sind für folgende Arten charakteristisch: D. crassicaulis Bth., eine Sumpfpflanze aus dem nordwestlichen Hima- laya, Sikkim, Bengalen, Assam, Silhet und den Khasia-Bergen; sie hat vier- bis sechszählige Wirtei. Eine von Hooker fil. 1. c. p. 641 dazu als var. puniila gezogene Pflanze, die iJfewiAapiiwnTa Graham, wurde unter dem Namen Mentha verticillata Roxb. in Curtis Bot. Mag. abgebildet (tab. 2907) und von Graham ausführlich beschrieben. D. verticillata (Roxb.) Bth., eine „sehr veränderliche" Pflanze, hat nach Hooker 1. c. p. 639 vier- bis zehnzählige Blattquirle. Ein mir vor- liegendes Exemplar weist Wirtei von drei bis fünf Blättern auf. Auf die Quirl- bildung weisen auch einige der 1. c. citierten Synonyma hin : Mentha stellata Lour., M. verticillata Roxb. und Pogostemon verticillatus Miq. Die in Sümpfen und Reisfeldern wachsende Pflanze kommt in Bengalen, Silhet, Rangoon und Tenasserim vor, ferner ausserhalb des Gebietes der Flora of British India im malayischen Archipel, China, den Philippinen, sowie in Australien. D. stellata (Ham.) Bth., eine in Reisfeldern der Deccanhalbinsel von Belgaum an südlich verbreitete Art hat „Leaves many in a whorl" ; ein Exem- plar des Herb. Univ. Vind. trägt an den stärksten Zweigen siebenzählige Wirtei. Die nach dem Leben gezeichnete Abbildung in Bot. Reg. 1845 pl. 23 weist an der Hauptachse neun zähl ige, an den Seitenzweigen acht- zählige und wohl in etwas freier Behandlung auch sieben- bis fünf - gliedrige Wirtei auf. Zuerst als Mentha stellata Ham. beschrieben (cfr. Roxb. Fl. Ind. Vol. III. p. 5); dagegen ist 31. stellata Lour. nach Hooker fil. ein Synonym von D. verticillata (Roxb.) Bth. D. gracilis Dalz., aus den Sihadree Hills in Deccan, mit D. tomentosa Dalz. nahe verwandt, hat 5—20 schmalUineale Blätter in einem Wirtei. D. erecta Dalz., aus dem südlichen Concan, von D. gracilis Dalz. schwer unterscheiden, weist 9 — 12 Blätter pro Quirl auf. 228 D. Stocksii Hook, fil., aus dem Concan, hat 9 — 20 Blätter im Quirl. D. tomentosa Dalz., aus dem südlichen Concan, nach Hook er fil. wahr- scheinlich nur eine lange, behaarte Form der D. stellata (Ham.) Bth., in stärkeren Exemplaren der X>. Stocksii Hook, fil., sowie der D. pentagona Clarke ähnlich, hat „Leaves many in a whorl". Die Gattung Colebrookia Smith wird von neueren Autoren als mono- typisch angesehen ; früher wurden zwei Arten unterschieden, die sich durch die Blattstellung leicht auseinander halten lassen: G. oppositifolia Sm. s. a. und die in Plant. Corom. III. tab. 245 abgebildete C. ternifoUa Roxb. Als Verbrei- tungsgebiet des 5—10 Fuss hohen Strauches wird der subtropische Himalaya von der Salt Range und Peshawur bis Sikkim angegeben, ferner Behar, Central- indien und die Deccanhalbinsel bis Travaucore, sowie Tenasserim. (Schlass folgt.) Beiträge zur Kenntnis der Bastfasern der Thymelaeaceae, Von Dr. A. Jencic (Wien). (Mit einer Textillustration.) (Schluss. 1) An Querschnitten erseheint die Faser geschichtet, und es gelingt leicht, die Schichtung durch Chromsäure deutUcher zu machen. Saito^) gibt in seiner kürzlich erschienenen Arbeit an, die Faser von Edgeivorthia papyrifera zeige keine Schichtenstructur. Meine Arbeit war beim Erscheinen der „Anatomischen Studien über wichtige Faserpflanzen Japans" von Saito bereits abgeschlossen, trotzdem fühlte ich mich durch diese bestimmten Angaben gedrängt, meine Eesultate nochmals zu überprüfen, ich gelangte jedoch wieder zu der oben ausgesprochenen Ansicht. Allerdings muss ich bemerken, dass mein Material dem Herbar entnommen war, während Saito jedenfalls frisches Material zur Verfügung stand. Die Mittellamelle resp. Aussenhaut der Bastzellen ist verhältnis- mässig stark ausgebildet. Die Verdickungsschichten nehmen vom Cambium gegen die Peripherie allmählich an Dickendimension zu; während das Lumen bei den innen gelegenen Fasern sehr weit ist, verschwindet es aussen, wie bereits erwähnt, oft vollkommen. Einfache Tüpfel, die mit einem Tüpfel der Nachbarbastzelle communicieren, finden sich allenthalben. Die Bastzellen von Edgeivorthia papyrifera S. et Z. geben mit Phloroglucin und Salzsäure ebensowenig eine Färbung wie mit Anilinsulfat, sie sind daher unverholzt. Alkohohsche Jodlösung färbt die Faser goldgelb. Nach Zusatz von im Verhältnisse 1 : 3 verdünnter Schwefelsäure gibt die Faser 1) Vgl. Nr. 4, S. 151. 2) Saito K. „Anatomische Studien über wichtige Faserpflanzen Japans mit besonderer Berücksichtigung der ßastzeUen." S.-Abd. aus dem „Journal of the College of Science, Imperial University, Tokyo, Japan. Vol. XV. Pt. 3. 1901. Seite 424. 229 normale Cellulosereaction, d. h. sämmtliche Fasern werden schön blau; setzt man jedoch concentrierte Schwefelsäure zu, so färben sich dieselben dunkler goldgelb. Der Angabe von Saito, dass die Edgeivorthia-FsiSBT nach Zusatz von Jod sich goldgelb färbe und nach Hinzufügen von Schwefelsäure diese E'ärbung unverändert bleibe und nur wenige Fasern sich bläulich färben, kann ich nicht zustimmen. Chlorzinkjod färbt die Faser dunkelbraunroth bis auf die Mittellamelle, welche normale Cellulosereaction gibt. Mit Saffranin und nachheriger Differenzierung mit Salzsäure bleiben die ver- holzten und verkorkten Gewebe roth, die Bastzellen nehmen eine gelblichrothe Farbe an. Mit Chromsäure gelingt es leicht, die Bastzellen zu isoheren, auch Faulen im Wasser führt sehr bald zu dem gleichen Ziele. Aus meinen Untersuchungen ergibt sich, dass die Bastfasern aller von mir untersuchten Thymelaeaceen von der gewöhnlichen Spindelform dieser Elemente sehr stark abweichen, indem dieselben unregelraässig contouriert und durch häufig sehr stark ausge- prägte üngleichmässigkeit der Verdick ung, welche sich bei einigen Arten bis zur Lumenlosigkeit steigert, ausgezeichnet sind. Ich glaube daher in dieser charakteristischen Ausbildungsweise der Bastzellen einen FamiHencharakter gefunden zu haben. Den schon von Supprian^) zusammengestellten anatomischen Kennzeichen der Thymelaeaceae wäre daher noch dieses hinzuzufügen. Meine Untersuchungen bezogen sich auch auf einige Thymelaeaceae, deren Bastzellen im Oriente, insbesondere m China und Japan zur Papierbereitung dienen. In dem aus Edgeii'ortltia-F-äsern hergestellten Papiere finden sich ausser den so charakteristischen Bastzellen noch Bastparenchym- und Markstrahlzellen und schöne Krystalldruseu von oxalsaurem Kalk. Nach den Untersuchungen von Van Tieghem^j kommen Krystalldriisen von oxalsaurem Kalk bei der Gattung Edgeworthia vor. Die Bastzellen von Wihstromia canescens, die ich unter- suchte, unterscheiden sich morphologisch und chemisch von denen von Edgeworthia papgrifera wohl kaum, da selbst die Grössenver- hältnisse keine erheblichen Differenzen aufweisen, es wird daher die Auffindung von Krystalldruseu in Papier der einzige Anhalts- punkt zur Diagnosticierung von Edgeivorthia sein. Diese Krystall- drusen sind in Papier unschwer zu finden, meist sind sie noch von denBastparenchymzellen umschlossen. Aber auch bei Desorganisation dieser Oxalatdrusen wird sich Edgeworthiapapier von Wikströmia- papier sehr leicht unterscheiden, sobald man concentrierte Schwefelsäure zusetzt, werden sich im ersteren sofort zahlreiche Gipsnadeln bilden, während bei letzteren dies nicht der Fall ist. Daphne papyracea zeigt im Vergleiche zu Wikströmia und Edgeworthia viel dünnwandigere Bastzellen, wird daher im Papier 1) Supprian. 1. c. pag. 347. 2) Van Tieghem. Struct. et af. des Th. Ann. d. sei. nat. Ser. 7. T. XVII. 1893. pag. 185—294. Oesterr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1902. 17 230 leicht von den beiden letzteren unterschieden werden. Die Aus- sackungen der Bastzellen treten mitunter schon weit vom Ende entfernt auf, so dass sie den Eindruck von mehrfach verzweigten Bastfasern machen. Das Gleiche gilt von Passerina hirsuta, deren Rindenbast nach Schweinfurth^) in Alexandria zur Fabrication von feinen Papiersorten verwendet wird. Ich habe folgende Thymelaeaceen in den Bereich meiner Untersuchungen gezogen : Aus dem bot. Garten der Universität Berlin : Wikstroemia angustifolia Kemst. GentvaA-Ghina.: Prov. Hupeh. Henry 4184. W. hicornuta Hillebr. Hawai-Inseln. Hillebrand. W. canescens Japan, und Papier davon. W. indica (L.) 0. A. Mey. Formosa, üldham 456. W. japonica Miq. Japan. W. linoides Hemsl. Central-China: Prov. Hupeh. Henry 1542. W. micrantha Hemsl. Central-Ohina: Hupeh. Henry 4173. W. ovata G. A. Mey. Philippinen, Luzon. Jagor 718. W. sandwichensis Meissn. Hawai-Inseln, W. Hillebrand. W. virgaia Meissn. Afghanistan, ßitchison 638. Daphne papyraceu Wall. Ostindien: Khasya, Hook. fil. et Thomson. D. involucrata Wall. = I). Wallichii Meissn. Ostindien. Wallich. Lagetta lintearia Juss. = Daphne lagetta Sw. Westindien. Edgeworthia Gardneri Meissn. Nepal. Wallich 1044. E. papyrifera S. et Z. Japan. Kein, Papier davon. Fasserina hirsuta L. Alexandrien, G. Schwein fürt h, Papier davon. Bhamnoneuron Balansae (Drake del Castillo) Gilg. In Tonkin cultiviert; Binde zur Papierfabrication verwendet. Aus dem bot. Museum der Universität Wien: Cryptadenia filicaulis Meissn. Schlechter 415. Dais cotinifolia L. Fl. Africae austr. F. Wilms 1292. Daphne alpina L. Jablanica (Hercegowina) Fiala. D. angustifolia C. Koch (acuminata Boiss et Höh.). Persien. J. A. Knapp. D. Blagayana Freyer. Berg St. Lorenz b. Billichgratz (Krain). Deschmann. D. altaica Pall. Altai. Gebier. D. Cneorum L. Grosser Lindkogel b. Wien. J. Brei dl er. D. collina Sm. Etrurien. Tolden. D. Gnidium L. Serra di Scopamene par Sartene. D. glomerataLsim. ß. nivalis G. Koch, Armenien. Sintenis 5631. D. Laureola L. Eisernes Thor b. Baden, Wettstein. 1) Nach einer Etiquettenbemerkung Schweinfurt h's auf dem von ihm für das Berliner bot. Museum gesammelten und Herrn Hofrath Wiesner über- schickten Material. 231 D. Mesereum L. Eosskopf bei Wien, J. Breidler. D. oleoides Schreb. a. glandulosa Bert. Serra di Scoparaene, par Sartene. E Reverchon 40. D. papyracea Wall. Flora of Manipur. J). petraea L. Flora exs. austr. hung, 257. D. pontica L. P. Sintenis. Iter Orientale 1892, 3402, Daphnopsis hrasUiensis Mart. Brasilien. Wettstein. Dicranolepis stenosipJion Gilg. Fl. v. Kamerun. G. Zenker. Dirca palustris L. Coli, in Westmoreland Co. P. E. Pierron. Gnidia oppositifolia. FI. austr. Afrieae. F. Wilms 3591. Lagetta funifera Mart. M. Hahn 1141. Fasserina hirsuta L. Plantes d'Espagne. Reverchon. Thymelaea elliptica Boiss. Porta etRigo. Iter hisp. III. 185. Pflanzenphysiologisehes Institut an der k. k. Universität Wien. (Kleinere Arbeiten Nr. XXXIV.) Plantae Karoanae amuricae et zeaensae. Von J. Freyn (Smichov). (Fortsetzung.) i) 447. S. campestris DC. var. a. Led. fl. ross. IL 646; niedrige Exemplare mit ziemlich reichlichem Indument, solcherweise also eigenthch Zwischenformen zur folgenden Varietät. Zejsk.. in Wiesen, Juni 1899, häufig. 11. eadem var. y. Led. 1. e. — Blag., in Wiesen der Laub- wälder, Juni 1898. gemein. Es ist dieselbe niedrige, reichUch spinnwebig-filzige Form, die in den Plantae Karoanae Dahuricae als Nr. 402 ausgegeben ist. 205, 298. S. flammeus DC. — Blag., in Gebüschen der Sumpfwiesen. Aug. 1898. selten (205). — Zejsk., in nassen Wiesen, Juli, Aug. 1899 in Menge (298). — Turezaninow kannte diese schöne Art nur aus dem östlichen Dahurien; am oberen Amur, bei Blagowjestschensk ist sie nach Karo in sched. selten, was die gleiche Angabe von Maximowicz — in dessen Primitiae ist nur ein Standort verzeichnet — bestätigt. Da nun die Pflanze bei Zejskaja Pristan häufig ist, so scheint sie haupt- sächlich in den Gebirgsthälern vorzukommen und ist vielleicht im Stanowoi-Gebirge am meisten verbreitet. 174. Saussurea (Theodorea) pulcJiella Fisch, a. subintegra Regel tent. flor. üssur. p. 93, eine von typischer S. pidcliella Fisch, nicht blos durch Form und Theilungsgrad der Blätter, sondern auch durch grössere Köpfe verschiedene Form; die Anthodien sind etwa 12 mm hoch und 14 mm weit. Blag., in Waldwiesen und Gebüschen, Aug. 1898 häufig. 1) Vgl. Jahrg. 1901, Nr. 9, S. 350, Nr. 10, S. 374, und Nr. 11, S. 436, Jahrg. 1902, Nr. 1, S. 15, Nr. 2, S. 65, Nr. 3, S. 110, Nr. 4, S. 156. 17* 232 257. S. crepidifolia Turcz. y. refleoca Freyn a typo diversa foliis regularius runcinato-pinnatifidis supra scabris, anthodii squamis coriaceis sensim elongatis infimis et intermediis antice in caudam atroviolaceam reflexam productis. Anthodia florendi tempore centi- metrum alta orae 7 mm diametro basi subturbinata ; folia nunquara decurrentia, infima et media petiolata 12— 14juga, jugis late oblongö- linearibus margine subrevolutis et cartilagineo-serrulatis. Stengel am Grunde beschuppt (nicht beblättert), etwa 0'5 m hoch, traubig-rispig. unterhalb der Verästelung 6-blätterig, innerhalb des verzweigten Theiles ebenfalls noch 6 wohl ausgebildete, fieder- lappige Blätter tragend. Das unterste Stengelblatt 13 -5X8 '6 cm, das dritte, von unten gerechnet, am grössten: 18*5X8 cm, das unterste der Eispe 7 -5X2 "5 cm lang und breit. Anthodien trüb- grün und violett überlaufen, die äusseren und mittleren Schuppen durch weisse, spinnwebige Wollhaare miteinander verbunden, die innersten 2 — 3 Eeihen unter sich ziemlich gleich lang, in einen roth violetten, läugliehen, häutigen Theil endigend. Blag., in Waldwiesen gemein, Aug. 1898. Ich war im Zweifel, ob die vorliegende Pflanze nicht besser zu S. ussuriensis Max. y. pinnatifida Max. prim. fl. amur. p. 167 gehört, weil auch diese, ebenso wie S. crepidifolia Turcz., der S. elongata DC. sehr ähnelt. Da aber die inneren Anthodial- schuppen der S. ussuriensis weder in häutige Anhängsel auslaufen, noch auch Maximowicz etwas darüber äussert, dass die äusseren und mittleren Anthodialschuppen zurückgeschlagen sind, so gliederte ich die oben beschriebene Form umsomehr der S. crepidifolia Turcz. an, als sie der von mir unter diesem Namen verstandenen Form ganz nahe steht. 259, 452. S. (Benedictia) elongata DO. ß. recurvata Max. prim. fl. amur. p. 167. Blag., in Laubwäldern, Juli, Aug. 1898, gemein (259); Zejsk., in Gebüschen, Juli 1899 sehr selteo (452). Eine der Tracht nach ebenfalls sehr an S. crepidifolia Turcz. erinnernde Art, aber verhältnismässig armköpfig, fast doppelt grösser und vor Allem die Blättchen der Hülle ohne Anhängsel, nur lang vorgezogen. 441. S. serrata DO. a. corymbo patente Led. a. atriplicifolia (MB.) Herd, in Bull. soc. natur. Mose. 1869, Band III, Heft IH, pag. 19. Zejsk., in nassen, hügeligen Waldwiesen und in nassem Gebüsch. Mitte Juli bis Mitte Aug. sehr zahlreich. — Die ge- meinte Pflanze entspricht vorzüglich der von 0 a n d o 1 1 e zu S. serrata gezogenen Abbildung in Gmelin flor. sibir. II, tab. 32, namentlich in der Tracht, Zahnung und Blattgestalt, nur ist ihr Kopfstand reicher und gedrängter. Noch besser passt die Abbildung in Ledeb. icon. plant. Boss., tab. 71; diese zeigt jedoch ganzrandige Blätter. Die russischen Botaniker halten S. serrata DO. und S. parviflora DO. einfach für Synonyme. Ist dies richtig, so wäre der letztere Name entschieden vorzuziehen, da die Blätter nie ge- 233 sägt, wohl aber von buchtig-gezähnt bis ganzrandig vorkommen, der Name „serrata" also etwas ganz Falsches besagt, während die Köpfchen aller hier anzuschliessenden F'ormen wirklich verhältnis- mässig klein sind, somit der Name „parviflora" nicht unpassend ist. — Die diesmal vorliegenden Pflanzen sind durch die fast säramtlich reich gezähnten Blätter von jenen verschieden, die unter Nr. 522 in den Plantae Karoanae dahuricae als S. parviflora var. a. Turcz. enthalten sind und sehen auf den ersten Blick recht ver- schieden aus. Trotzdem müsste man die amurländische Form im Sinne der Flora baicalensi-dahurica ebenfalls als S. parviflora var. a. bezeichnen, weil Turczaninow nur auf das sehr variable Indument der Anthodien Wert gelegt hatte. Ich halte also die Herder'sche Darstellung für richtiger, ohne indess die Identifi- cierung der oben angeführten Form mit Heterotrichum airiplici- foliiim M. B. ohneweiters verbürgen zu wollen. Die siebenbürgische S. serrata hat etwas grössere Köpfehen als die dahurische, ist reichlicher behaart und ihre Blätter sind ganzrandig. Obwohl die Kopfstände aller von mir gesehenen durch Janka ausgegebenen Individuen dieser Herkunft ähnlich jenen der S. alpina kurzstielig sind und gedrängt stehen, so sind die im Wiener Hof-Herbarium enthaltenen, von Kollar gesammelten und die von Ozetz culti vierten ausgesprochene Mittelformen zur dahu- risch-amurischen, mehr oder weniger breitschirmigen Form. Alle Formen der S. serrata DC. haben lang, u. zw. gewöhn- lich von Blatt zu Blatt herablaufende Blätter und sind hiernach vun S. alpina DC. mit Sicherheit zu unterscheiden. S. alpina var. decurrens Regel! (in A. Regel iter turkestanicum 1879) gehört aber weder zu S. serrata noch zu S. alpina und scheint eine eigene Art zu sein — vielleicht eine alpine Rasse der S. latifolia Led. Bevor nun zur Aufzählung der weiteren Saussurea-Formen ge- schritten wird, sind zum besseren Verständnisse einige Ausfüh- rungen nothwendig, u. zw. insbesondere darum, weil die betreffen- den Formenkreise zu dem allerschwerst Definierbaren gehören, das mir, Hieracium nicht ausgenommen, bisher untergekommen ist: der Formenreichthum ist ganz ausserordentlich, gegenseitige Be- ziehungen der einzelneu Formen finden nach allen Richtungen statt und nicht selten kommt individuelles Schwanken der zur Unter- scheidung verwendbaren Charaktere hinzu. Nach älterer Auffassung bestünde der richtige Vorgang bei Zutreffen solcher Verhältnisse darin, das gesamrate Formengewirre — denn um ein solches handelt es sich im Folgenden — zu einer einzigen „sehr veränder- lichen Art" zusammenzufassen, und dies scheinbar mit umsomehr Recht, als über die geographische Verbreitung der unterscheidbaren Formen wenig, bezüglich der neu unterschiedenen überhaupt gar nichts bekannt ist. Trotzdem, und auch abgesehen von den grund- sätzlich verschiedenen Anschauungen und Zielen moderner Forschungs- 234 richtung, konnte ich mich zu dem schon vermöge seiner Bequem- lichkeit verlockenden Vorgange nicht entschliessen. Folgerichtig hätte dann nämlich vielleicht die Hälfte aller bisher unterschiedenen Sat-# »-4^^ »^4--* »-4-^ »--l-^ »-J^ »-4'< »^t-« #-4^^ •-'J--» »--t-» »s^-* »^t^-» •-4-« »-4-^ »-J.-« »4^-* >-4.-^ •--j'-« ♦-4^-» »-J--* »S'-* »-4^ Im Selbstverlage des Verfassers ist soeben erschienen: L Dörflers Botaniker-Adressbuch (Botanist's Directory. — Almanach des Botanistes.) Sammlung von Namen und Adressen der lebenden Botaniker aller Länder, der botanischen Gärten und der die Botanik pflegenden Institute, Gesellschaften und periodischen Publicationen. Zweite, neu bearbeitete und vermehrte Auflage. Enthält rund 10.000 postalisch geprüfte Adressen. 23 Bogen Lex.-S". — Preis (in Ganzleinen gebunden) 10 Mark = 12 Kronen. 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Angeregt durch die Arbeiten, welche Dr. August v. Hayek im Jahrgange 1901 der Oest. bot. Zeitschrift und Franz K ras an in den Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark, Jahrgang 1901, veröffentlichten, will ich es versuchen, meine Beobachtungen über die Verbreitung der Habichtskräuter des oben bezeichneten Gebietes mitzutheilen, welche ich theilweise aus dem mir von Herrn Bernhard Fest, k. k. Bezirksthierarzt in Murau, in den Jahren 1899 und 1900 zur Revision gesendeten Materiale und aus eigener Anschauung während meines Aufent- haltes in jener Gegend im Jahre 1901 gemacht habe. Ich will mich hier nur auf das Genus Hieracmm beschränken, da die übrigen Funde aus diesem Gebiete mit wenigen Ausnahmen, so z. B. dem Vorkommen des Verhasctim collinum Schrad ^ V. thapsus X nigrum Schied., aus dem Eingange in das Rantenthal bei Murau, dem Auftreten der Euphrasia pulchella A. Kern, am Abhänge des Preber bei Tamsweg und der Gentiana nivalis L. vom Gipfel der Frauenalpe bei Murau und einigen anderen Arten, grossentheils schon durch B. Fest und Franz Krasan bekannt gegeben, worden sind. Die geologische Unterlage des oben bezeichneten Gebietes besteht vorwiegend aus grauem Gneiss und Glimmerschiefer und den üblichen Nebengesteinen des kryptogenen Schiefergebietes der Oentralalpen. Hie und da, so bei St. Egidi, Katsch, Ober-Wölz u. a. 0., tritt Kalk hinzu, doch meist nur in untergeordneten Lagern, so dass der gänzliche Mangel der Glauca Fr. und das beschränkte Vorkommen der Villosa Ng. Pt. die Begründung findet. Nachfolgend die Reihe der siehergestellten Formen, wobei bemerkt wird, dass die Bestimmung derselben nach Naegeli und Peter's Hieracien Mittel-Europas, Band I u. H, und nach H. Zahn's Oesterr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1902. 19 254 lichtvollen Bearbeitung des Genus Hieracium aus W. D. J. Koeh's Synopsis der deutsehen und Schweizer Flora, Leipzig 1901, vor- genommen worden sind. 1. Hieracium JPilosella L. Ssp. siihcaulcscens N. P. p. 148, am Preber bei Tamsweg, am Schöttel bei Ober-Wölz, Damecker Höhe bei Turrach und auf der Frauenalpe bei Murau; ß. piloskis N. P. p. 149, am Abhänge des Preber bei 1400 m. — Ssp. vul- (/are Tausch, ß. siihvulgare 2. cxtriatum und 3. hirsutum N. P. p. 155, in Wäldern und an Waldesrändern im Murthale bei Murau. — Ssp. amauron N. P. 157, Abhänge der Frauenalpe bei Murau; Ssp. angiistius N. P. 157, an Feldrändern bei Murau; Ssp. suh- virescens N. P. p. 160, von der Frauenalpe, ebenso Ssp. inalpestre 1. latisquamiim N. P. p. 165, auf Schieferboden, etwa bei 1200 m; endlich die Ssp. trichadenmm 1. latius N. P. p. 165, auf Schiefer- boden bei Krakauschatten. 2. M. Auricula Lam. Ssp. melaneilema 1. pilosum und 2. epilosum, wie auch 4 marginatum N. P. p. 187, am Preber, cpilosum auch auf der Frauenalpe bei Murau; Ssp. genuinum 3. suh- 2)ilosum N. P. p. 189, bei Ober-Wölz und Ssp. tricheilema N. P. p. 191, auf der Moosalm bei Murau. 3. JI. glaciale Reyn. Ssp. angustifoUum Hopp. (N. P.), auf dem Preber; vom hohen Zinken ist diese Pflanze schon durch Dr. G. V. Pern hoffer bekannt; Ssp. crocanthes N. P. p. 200, Abhang des Preber gegen Tamsweg und auf der Daraecker Höhe bei Turrach, durch die sattgelbe Blumenfarbe von der früheren leicht zu unterscheiden ; Ssp. sericocephahim N. P. p. 202, am Ab- hänge des Preber gegen Tamsweg mit voriger Subspecies gemengt und oft schwer von ihr zu trennen. Diese Form scheint in den Ostalpen in Steiermark und Kärnten vorherrschend zu sein. 4. JET. niphobium N. P. Ssp. niphostribes N. P. p. 208, Abhänge des Preber, Ssp. capillatum N. P. p. 208, am hohen Zinken bei Seckau; Ssp. lachnoceplialum N. P. p. 210, Abhänge des Preber bei Tamsweg, ebenso Ssp. lasiocephahim N. P. p. 211, doch scheint mir diese Subspecies mehr zu H. glaciale zu gehören, da sie sich von demselben nur durch das Vorhandensein kurzer Läufer unterscheidet, sonst aber ganz der Ssp. sericocephalum des H, glaciale gleicht. 5. B. auriculaefonne Fr. Ssp. ScJiultesii N. P. p. 228, am Zillberge bei St. Georgen bei 1200 m (Fest). 6. S. furcatuin Hopp. 1. genuinum N. P. p. 240. Daraecker Höhe bei Turrach bei 1800 m, am Preber, Abhang zum Prebersee, in einer Höhe von 2000 m; Ssp. microceplialum N. P. p. 241, am Preber mit der vorigen Abart, doch seltener. 7. H, hrachycomurti N. P. Ssp. armigerum N. P. p. 256, Abhänge des Preber. in Gesellschaft mit H. furcatum, doch nur 255 selten; eine ähnliche grossköpfige Form fand ich 1897 am hohen Zinken bei Seckau; Ssp. hrachijcomum N. P. p. 261, Abhänge des Preber. 8. M. aurantiacum L. Ssp. gen. k. longipünm N. P. p. 288 und ß. suhpilosum N. P., Nähe der Moosalm-Hütte bei 1600 m, Ssp. porphyrantlies N. P. p. 291, Nähe der Gratzer Hütte bei Krakau-Hintermühlen und auf der Moosalm bei Murau, scheint viel häufiger zu sein als die typische Form. 9. H. collinum Gochn. ß. suhcoUinum N. P. p. 305, Um- gebung von Murau, sowohl im Kanten- wie auch im Murthale zer- streut, auf der Stolzalpe etwa bis zur Höhe von 1400 m, überall mit den breitlichen, spitzlichen, schwärzUchen und hellrandigen Hüllschuppen, welche dieser Form eigen sind. 10. H. fuscum Vill. a. genuinum N. P. p. 368, dem An- seheine nach sehr spärlich auf der Damecker Höhe bei Turrach unter den Stammeltern. Ich fand nur ein Individuum unter zuge- sendetem H. Auricula Lara. 11. J?. s2)afhophylluni N. P. Ssp. exorrhahdum N. P. p. 389, bei Stadl nächst Murau, dem Anscheine nach nicht gerade selten unter H. collinum und H. Auricula Lam. regelmässig mit den dunkelgelben, mehr oder weniger rothspitzigen, ja selbst etwas rothgestreiften Eandblüten. 12. S. cyniigerum Echb. Ssp. origenes N. P. p. 417. Bei St. Lorenzen im Murthale und auf der Egylardalpe bei Murau. 13. H. caniim N. P. Die Subspecies, zu welcher diese Pflanze gehört, konnte wegen des jugendlichen Zustandes derselben nicht sichergestellt werden, jedenfalls gehört sie aber zu einer jener Formen, die mit dem H. cyniigerum Echb. im Zusammenhange stehen. Gefunden wurde dieselbe am Wege zur Egylardalpe bei Murau. 14. S. florentimim All. Ssp. obscurum Echb. N. P. p. 530 bei St. Georgen im Murthale nicht selten; Ssp. imrcifloccostim N. P, p. 559, Abhänge bei Kaltsch, am Wege zum Moserer, spärlich. 15. H. tnagyaricum N. P. II. Effusum N. P. p. 570. Die Subspecies wäre noch näher zu bestimmen, da die Pflanze mit keiner der von NaegeU und Peter angeführten Formen vöUig über- einstimmt. Gefunden wurde sie am Wege durch das Lassnitz- gebiet bei Murau. Ssp. decolor N. P. p. 574, auf der Stolzalpe bei Murau auf Schiefer, doch selten; Ssp. hispidissimum Echm. 1. pilo- sieaule N. P. p. 582, im Frauenhain bei Murau, ferner auf der Stolzalpe sehr zerstreut; Ssp. thamnasium N. P. p. 583, Stolzalpe bei 920 m; Ssp. thaumasioides 'N. P. p. 583, Hollbrunn bei Murau und Ssp. arvorum 2. floccifolium N. P. p. 587 mit E. collinum Goch., am Eingange in das Eantenthal bei Murau auf Feldrändern zerstreut. 19* 256 16. JET. hracMatum Bert. Ssp. valdestriatum N. P. p. 615. Neben H. PüoseUa L. Ssp. vulgare Tausch auf Feldrändern an der Strasse von Nieder- nach Ober-Wölz und am Eingange in das Eantenthal bei Murau. Ssp. pseudobracliiatum 2. striatum N. P. p. 624, im Murthale bei Murau, bei St. Egidi u. a. 0. ; Ssp. hra- chiatiforme N. P. p. 627, auf der Stolzalpe bei 1200 ra ; Ssp. croci- florum 2. oliyadenium N. P. p. 627, auf der Egylardalpe bei Murau. 17. H. calomastix N. P. Ssp. acrostictum N. P. p. 658, auf der Stolzalpe bei Murau und herab bis St. Egidi. Da beide Stammeltern, H. aurantiacum und H. nmgyariciim in diesem Ge- biete öfter gemeinschaftlich vorkommen, so ist es nicht ausge- schlossen, dass diese Pflanze noch an anderen Orten auftritt. Für das Gebiet der österreichischen Monarchie war sie bisher nur für Windischgarsten und für die Umgebung von Lemberg bekannt. 18. Sf. villosutn L. «. genuinum 1. verum N. P. II p. 95, am südlichen Abhänge der Frauenalpe, Nähe der Kammhöhe, nicht selten ; 2. liumilhis N. P. IL p. 96, mit voriger auf demselben Standorte, ebenso die Form 4. stenöbasis N. P. IL p. 97. 19. M. silvaticum L. Neben einer Reihe gewöhnlicher Formen auch die Ssp. atropaniculatum Zahn, in Koch's Synopsis III. Aufl. p. 1782. Am Gipfel der Frauenalpe bei Murau in einer Höhe von 2000 m. Die Pflanzen stimmen mit jenen aus den Westalpen: Simplon, Engadin etc., völlig überein und bilden den ersten Uebergang von H. s'dvaücum gegen H. atratum Fr. 20. M. vulgatum Fr. ß. angustifolium Gmel. Fl. Bd. III. p. 323, auf Felswänden im Murthale um Murau; Ssp. alpestre Uechtr., am Gipfel der Frauenalpe bei Murau; Ssp. irriguum Fr. Epicr., Moosalm bei Murau und einer Höhe von etwa 1500 m auf Schiefer. 21. H. urnbrosimi Jord., auf der Frauenalpe, etwa bei 1600 m, nicht häufig, in einer Form mit reich und langdrüsigen Hüllen und Köpfchenstielen. 22. n. hifidum Kit. in Hornm. Hort. Hafn. IL Bei St. Peter, am Watzkogel und in einer äusserst zarten, an F. gracie A. T. mahnenden Form auf der Frauenalpe in Gesellschaft des H. atro- paniculatum Zahn, welchem es habituell sehr ähnlich sieht. 23. M. subcaesiuni Fr. Epicr. 92. ß. suhgicmdtdosum Zahn in Koch's Syn. p. 1792. bei Ober-Wölz, typisch bei Murau auf mit Kalk gemischtem Schieferboden in Wäldern ; Ssp. pseiidoligo- cephalum Zahn, in Koch's Syn. p. 1793, in Wäldern um Murau auf gemischtem Kalk- und Gneissboden. 24. If. Dollineri Seh. Bip., auf der Stolzalpe bei Murau auf gemischtem Kalk- und Sehieferboden. 25. H. alpimim L. gen. suhfoliosum Zahn, Koch p. 1840, auf Grasplätzen, Weiden im Turracher Gebirge und auf dem hohen 257 Zinken bei Seckau. ß. alhovillosum Pröhl,, auf der Frauenalpe bei Murau und auf dem Preber bei Tamsweg; Ssp. melanocephalum Tsch., auf dem Preber bei Tamsweg und auf dem hohen Zinken. 26. -H". Malleri Vill. a. gemiinum Zahn =: H. alp. ramos. Fröhl. p. 208, auf der Kammhöhe der Frauenalpe, immer in Ge- sellschaft mit H. albidmn Vill., häufiger als diese Form ist ß. uni- floriim Gaud. Fl. Helv. Beide Formen kommen übrigens auch auf der Turracher Höhe Tor und sind mit den Exemplaren von der Furka ganz identisch (Zahn briefl. Mittheilung). 27. H. Bocconei Griesb. ß. glandulosissimum Zahn in Koch's Syn. III. Aufl. p. 1852, auf der Kammhöhe der Frauen- alpe gegen den Oberberg in einer Felsschlucht am Südabhange. nicht selten, meines Wissens neu für Steiermark. 28. H. amplexicaule L.. bei Turrach und bei Mauterndorf auf Felsen. Die Mauterndorfer Pflanze mahnt stark an H. imlmo- naroides Vill. und wäre an Ort und Stelle noch näher zu unter- suchen. 29. H. albidiini Vill. = H. iniyhaceiim Jacq. Fl. Austr.. nicht selten auf der ganzen Kammhöhe der Frauenalpe, Abhang gegen Lassnitz-Murau. 30. H, obscuratum Murr. A. B. Z. 1899 p. 3, in Wäldern am Abhänge des Preber bei Krakau-Hintermühl auf gemischtem Kalk- und Schieferboden, auf dem Watzkogel bei St. Peter in einem Holzschlage (Fest). 31. H. diaphanum Fr., auf Grasplätzen des Preber, Ab- hang gegen Krakau-Hintermühl auf Schieferboden bei 1700 m und bei Murau. 32. H. ZaJinii n. sp. = H. gotJncmn > alpinnm. Grund- achse kräftig, schief aufsteigend, Stengel phyllopod, steif, etwas hin- und hergebogen, grün, oft purpurn angelaufen oder gefleckt, verhältnismässig kahl, 25 — 36 cm hoch. Grundständige Blätter 3 — 5, eine Eosette bildend, in einen deutlichen Stiel allmählich verschmälert, die äusseren verkehrt eiförmig, am Ende abgerundet, die übrigen ei- lanzettlich, zugespitzt, wie die Stengelblätter derb und von bläulich grüner Farbe. Stengelblätter 3, seltener 4, nebst mehreren brakteen- artigen Stützblättchen, das unterste Blatt den inneren Rosetten- blättern ähnlich, gestielt, die übrigen in einen halbumfassenden Grund zusammengezogen, breitlanzettlich, spitz, am Rande wie die Grundblätter fein und spitz vorgezogen gezähnelt, oberseits schwach, unten, namentlich am Rückennerv und am Rande mit weissen Haaren mehr oder weniger reich besetzt. Blumenstand 1 — 5-köpfig, aufgelöst lax rispig, gleich oder etwas übergipflig, durch Fehlschlagen der secundären Köpfchen fast traubig. Akladium 10— 25 mm lang, Köpfchenstiele dicklich, Hülle 12 — 14 mm lang, eiförmig, mit ab- gerundetem, später etwas gestutztem Grunde. Schuppen zahlreich, 258 aus breiterem Grunde in eine stumpfliehe Spitze übergehend, regel- mässig dachig, die äussersten etwas abstehend und in die an die Köpfchen genäherten 3—5 Brakteen übergehend, schwärzlich, breit grün gerändert, wie die Köpfchenstiele reichlich dunkel behaart, aber äusserst spärlich kleindrüsig. Hüllen arm. Köpfchenstiele und im oberen Theile des Stengels reich sternflockig, ja unter dem Köpfchen einen dichten weissen Filz bildend. Blumen sattgelb, nahezu kahl, Griffel braun. Habituell sieht die Pflanze dem H. Engleri üechtr. oder U. cMorocephalum Wimra., ja selbst dem U. Dovrense Fr. ähnlich, diese verrathen aber ziemlich stark Anklänge an H. prenanthoides Vill., welche dieser Pflanze gänzlich fehlen. An H. al2)iniim mdihni die Form der Hülle, insbesondere die dunkle Behaarung derselben und die zerstreuten kleinen Drüsen, welche übrigens an den Blatt- stielen und am Rande der Grundblätter in spärlicher Zahl bei sehr scharfer Vergrösserung auch sich nachweisen lassen, ferner in der verminderten Zahl der Stengelblätter, sowie in derem zwar ver- schmälerten, aber doch etwas umfassenden Grunde und in der Behaarung der Grund- und theilweise auch der Steugelblätter. An H. gothicum Fr. mahnt der ganze Habitus der Pflanze, die charak- teristische Blattfarbe, die Zahnung und Form der Blätter, der fast verkahlende Stengel und eine Reihe anderer Anklänge. Freund Zahn's Meinung nach dürfte diese Pflanze etwa */& von H. gothi- cum und 7- von H. alpinum enthalten und eine ähnliche Stellung zwischen diesen Pflanzen einnehmen, wie etwa H. Icptophyton N. P. zwischen H. magyaricuni und H. Pilosella einnimmt. Diese interessante Pflanze fand ich am Gipfel der Frauen- alpe bei Murau, und zwar am südlichen Abhänge in der Kamm- nähe und benenne sie nach dem verdienstvollen Hieraciumforscher Professor H. Zahn in Karlsruhe. Zwei neue Laubmoosarten der Flora Mährens. J. Podpera (Prag). Ceratodon moravicus sp. nov. In dichten, leicht zerfallenden, gewölbten, schmutzig- grünen Polstern. Blätter im feuchten Zustande angedrückt, klein, oben kätzchenartig angehäuft, eilanzettlich, bis gegen die Spitze zurückgerollt. Rippe kräftig, kurz in eine grobe Granne auslau- fend. Schopfblätter breit eilanzettlich, stumpf zugespitzt, mit, in der Spitze aufgelöster Rippe, spärlich. — Z weihäusig. Seta k u r z (8 — 10 mm) röthlich-gelb, Kapsel reif nur in der oberen Partie tief furchig, eiförmig-elliptisch, braunroth, deutlich kropfig, verhältniss- mässig kurz (1-5 X 0*6 mm), immer geneigt. Deckel ziemhch lang (0-5 mm), kegelig, etwas zugespitzt, geneigt. Peristomzähne 259 braunroth, stark papillös, bis zur Basis in zwei fadenförmige, ungesäumte (oder nur an der Basis schmal gesäumte) Schenkel getheilt, der ganzen Länge nach mit gegeneinander nicht verbundenen Knoten versehen. Auf dem etwas kalkhaltigen Detritus einer Dorfmauer im Dorfe Karolov nächst Blansko. (Podp. 28. Juni 1898.) Die beschriebene Art gehört in die nächste Verwandtschaft des C. conicus Hampe (sub TricJiostomo), mit welchem sie auch die gleiche Kapselforra theilt. Sie ist jedoch durch die Form der Blätter, welche verhältnissmässig enger sind und sich allmählich in die grob und kurz auslaufende Rippe verschmälern, während C. conicus sich durch lang auslaufende Blattrippe kennzeichnet, verschieden. Einen weiteren Unterschied finde ich im längeren und geneigten Deckel, in den weit kürzeren Seten und endlich in den Peristomzähnen, welche der ganzen Länge nach mit Knoten versehen sind, während bei C. conicus die Schenkel in der grösseren oberen Hälfte der Knoten entbehren. G. conicus ist eine baltisch- nordatlantische Art (Norddeutschland, England, Nordfrankreich), C. moravicus ist eine continentale Form. Beide Arten unterscheiden sich von dem gewöhnlichen C. piir- pureus durch die kurze Kapsel, Kleinheit und insbesondere durch das anders gestaltete Peristom ; während bei dem G. purpureus die Knoten sich in der unteren Hälfte gegeneinander verbinden, sind sie bei beiden genannten Arten frei. 0. purpureus hat (bei den meisten Formen) breitgesäumte Peristomzähne, beide Arten haben dagegen ungesäumte Schenkel. Trichostotnuni devonicum sp. nov. Rasen 10 — 15 mm hoch, locker, unten wenig mit braun- rothem Wurzelfilz verbunden und von der, an denselben haftenden Kalkerde durchdrungen, aussen freudig- bis dunkelgrün, schwach glänzend, innen rostbraun (Farbe von T. mutahih). Central- strang gross, gut begrenzt, Grundgewebe bräunhchroth^ an der Peripherie eine Schichte von wenig verdickten, kleineren Rind- zellen. Schopfblätter 3 — 3*5 mm lang und bis 0*75 mm breit, nicht brüchig, im feuchten Zustande abstehend, trocken verbogen ein- wärts gekrümmt, Blattrand unterhalb der Blattmitte einerseits schwach umgebogen, Lamina zungenförmig, ganzrandig, durch die kurz austretende Blattrippe stachelspitzig. Rippe etwas glänzend, kräftig, blassgelb, später braunröthlich, hoch-convex, 6 — 7 mediane Deuter, zwei mächtige 4 — 5 schichtige Stereidenbänder, Bauch- zellen etwas verdickt, weitlichtig. Hyaline Blattbasis bis ein Sechstel des Blattes, Zellen verlängert rectangulär, wenig verdickt, als Randsaum nicht verlaufend, minder scharf von den grünen ab- gegrenzt, letztere rundlich- quadratisch, beiderseits dicht mit ein- bis zweispitzigen Papillen. — Zweihäusig. Sporogone unbekannt. 260 Auf Kalkfelsen der Devonformatioii im Punkvathale nächst Blansko von mir am 28. Juni 1898 entdeckt. Diese neue Art ist zunächst mit dem T. litorale Mitt. zu vergleichen. Sie hat mit demselben dieselbe zungenförmige Blatt- form gemeinsam, jedoch sind die hyalinen Zellen der Blattbasis länger und nicht so verdickt wie bei dem T. litorale. Gleich (viel- leicht noch etv^as stärker) ist auch der matte Glanz der Blatt- rippe, welche jedoch bei unserer Art mehr Deuter (6 — 7) zeigt, als bei dem T. litorale. Im Vergleiche mit derselben Art (Italia superior: Cuasso al Piano apud lacum Luganensem Igt. Artariaj ist unsere Art unbedeutend schwächer, aussen mehr freudig-grün und etwas mehr glänzend, innen rostbraun, indem beide Farben gegeneinander contrastieren, was bei T. litorale nicht der Fall ist. Weil die älteren Blätter an der Stengelbasis von durchsetzender Kalkerde vernichtet sind, erscheinen die Stengel eigenthümUch. unten nackt, oben zäpfchenartig. Etwas Verwandtschaftliches be- sitzt auch unsere Art mit dem 7'. mitidum Schimp., welches aber nach den italienischen (Florentia leg. Levier) Exemplaren weit kräftiger erscheint, obzwar man in der schwach glänzenden Blatt- rippe, in den engeren und hyalinen, jedoch nicht aufwärts ver- laufenden Zellen der Blattbasis eine Aehnlichkeit herausfinden könnte. Die endgiltige systematische Einreihung dieser Art kann erst nach dem Auffinden der Sporogone geschehen. Hieracienfnnde in den österreichischen Alpen. Von Robert Freih. v. Benz (Klagenfurt). Im Laufe des Jahres 1901 habe ich zum Zwecke der Hieracien- forschung von meinem ständigen Wohnorte Klagenfurt aus ver- schiedene einzelne Tagestouren, im August auch eine länger währende Fusstour in Tirol gemacht. Ich will nun die Ergebnisse dieser Excursionen erörtern. Da ich jedoch meine Hieracienfunde in Kärnten bereits in Nr. 1 des Jahrganges 1902 der Oarinthia IL, Zeitschrift des naturhistorischen Landesmuseums in Klagenfurt ver- öfifenthcht habe, so sollen hier von Kärnten nur mehr einige neue Typen eine genauere Besprechung finden. Im Frühjahre widmete ich meine freie Zeit der Durchstreifung des Hügelgeländes der Umgebung Klagenfurts und Mittelkärntens. Anfangs Mai suchte ich in der Gegend um Lauusdorf an der Rudolfsbahn nach Veilchenformen, die mir ein Jahr vorher auf- gefallen waren, und hoffte, um diese Zeit bereits deutheh entwickelte Blätter und Fruchtexemplare zu finden. Bei diesem Suchen in dem auf einer Waldrodungsstelle befindhchen Gestrüppe traf ich auf ziemlich zahlreiches Hieracium pratense Tausch (colUniim G. t. callitrichum N. P.). Es fand sich jedoch unter diesem auch eine Zwischenform, die an Hieracium magyaricum N. P. Ssp. effusum 261 N. P. (charakteristisch durch die in den Blattachseln entspringenden Ausläufer) erinnerte; letztere Subspecies findet sich in jener Gegend häufig. Die Zwischenform gehurt zu H. Ohornyanum N. P. und stellt eine neue Ssp. effusiforme Benz et Zahn dar, welche nach- stehend beschrieben wird: H. Ohornyanum N. P. Ssp. ejfusifortne Benz et Zahn = (pratense Tausch ^. callitricJium N. P. X Bauliini Schult bezw. magyaricum N. P. Ssp. effasum N. P.) Grundblätter mehrere, lanzettlieh, spitzlich, gelblichgrün, beiderseits und am Rande kurz- haarig, besonders am Randnerv, Haare 1 — 2'5 mm. Stengelblätter ca. 3 am unteren Theile des Stengels, dieser bis 50 cm hoch, gestreift, an der Spitze verzweigt. Blütenstengel übergipflich, Zweige ca. 6, obere gedrängt, unterster etwas entfernt, dünn, 2 bis 3fach verästet. Köpfe ca. 30, Hülle cylindrisch-eiformig, 5 — 6 mm, mit gerundetem Grunde. Schuppen schmal, dunkel, hellrandig, spitzlich bis spitzig, ziemlich massig drüsig, massig bis ziemlich reichlieh behaart, Haare bis 2 mm, hell mit dunklem Fuss, Flocken ziemlich spärlich. Kopfstiele graulich, massig bis ziemlich reich drüsig, massig bis ziemlich spärlich behaart, Bracteen ziemlich hell. Flocken abwärts sehr rasch vermindert, aber am Stengel bis unten spärlich. Drüsen ebenso. Haare am Stengel abwärts zerstreut, kurz, unten zahlreicher. Blüten citrongelb, Grifi'el gleichfarbig. Ausläufer sehr zahlreich, sehr verlängert (bis 50 cm), zum Theile wieder verzweigt und Köpfchen tragend, flagellenartig, kurzhaarig, wie der Stengel- grund unten braunroth. Ende Mai machte ich eine Radtour, die mich über das Zoll- feld, dem historischen Boden der einstigen römischen Stadt Viru- num, zu der Ortschaft Ottmanach u. s. w. führte. Bei letztgenannter Ortschaft traf ich an einem Wiesenraine massenhaft eine interessante Form des Hieracium hrachiaUim Bertol. Ssp. hrachiati forme N. P. und unweit hievon ein Hieracium, das den Merkmalen nach als Ohornyanum N. P. X pHosella L. bezeichnet werden muss. Es ist H. acrotliyrsum N. P. nova Ssp. Ottnianense Benz et Zahn: Grundblätter zahlreich, elliptisch bis länglich spateiförmig und lanzetthch, äussere stumpf, übrige bis spitzlich, grösste bis 11 cm lang, etwas glaucescierend gelblich-grün, oberseits und am Rande zerstreut, steiflich behaart. Haare bis 4 mm, unterseits (be- sonders am Randnerv) kurzweichhaarig und reiehflockig bis schwach graulich-grün, am Rand fein gezähnelt. Stengelblatt meist 1, schmallauzettlich, Stengel bis 35 cm hoch, hochgabelig. Zweige 2, unterster sehr entfernt (V2 des Stengels), 1 — 2fach verästelt. Köpfe 5, Acladium 20 mm, Hülle eiförmig mit gerundetem Grunde, 8 — 9 mm; Schuppen dunkel, innere hellgrün gerandet, spitz, von äusserst zahlreichen, dunklen Drüsen bedeckt, mit vereinzelten Haaren, ziemlich massig flockig. Kopfstiele graufilzig, ziemlich reichdrüsig von längeren und kürzeren Drüsen, massig schwachhaarig. Haare bis 3 mm, Drüsen am Stengel abwärts vermindert, bis zum Grunde vereinzelt. Flocken bis zum Grunde reichlich. Haare massig, ab- 262 wärts hell. Drüsen am Stengelblatt zerstreut. Blüten gelb, unge- streift, Griffel gleichfarbig, Braeteen dunkel, Ausläufer sehr ver- längert, bis 35 cm und länger, mit ansehnlichen, ziemlich entfernten decreseierenden Blättern, massig bis ziemlich reichlieh behaart (bis 4 mm), der innerste Läufer bisweilen köpfchentragend. Mitte Juli lockte mich das Loiblthal zu einem Besuche. Ich fuhr mit meiner Familie bis zum „kleinen Loibl" und besichtigte die schönen Tsehaukofälle, die sich tosend in einen Felsenkessel stürzen. Unweit derselben traf ich an der Loiblstrasse ein H. iUy- ricum Fr. — sihaticum L., durch die drüsigen Köpfchen und die Form der Grundblätter sofort auffallend. Es möge diese Form als M. pseudUlyricum Benz et Zahn bezeichnet und wie folgt charak- terisiert werden: Pflanze von dem Habitus des R. illyriciim, aber Stengelblätter nur 2 — 3, Grundblätter ca. 7. Hülle und Kopfstiele reichlich kleindrüsig, daher auf silvaticum deutend. An der bezeichneten Strasse befindet sich auch das gewöhn- Uche H. predilense N. P., namentlich vom „deutschen Peter" auf- wärts an Strassenmauern und Böschungen häufig. Wo der Wald an die Strasse herantritt, findet sich auch H. silvaticum L. Meine weiteren Ausflüge galten der Gebirgswelt. Sowohl der Zauber der gigantisch bizarren Bergformen der Kalkgebirge, als auch deren ßeichthura an interessanten Pflanzenarten bestimmten die Ziele meiner Wanderungen. Im Juli besuchte ich wieder meinen alten Freund, den „Wischberg bei Raibl". Angesichts der maje- stätischen, weisslichen, sanft in's Röthliehe spielenden Thürme dieser Gruppe, die amphitheatralisch die Fischbachalpe umstehen, machte ich eine kurze Rast und gieng dann an's Suchen, drang jedoch diesmal nicht viel weiter als bis zur Wisehberghütte vor, wo ich auch nächtigte. Am nächsten Tage schritt ich den Fuss der Kastrein- wand, die obere Fischbachalpe und den Weg bis zur Kernadul- scharte ab. Neben anderen in dem erwähnten Artikel der Carinthia angeführten Hieracien traf ich heuer auch das H. Ben- zianum Murr et Zahn in einer Höhe von ca. 1570 m, während ich dieses früher nur im Raibler Seethale beobachtet hatte. Besonders möchte ich jedoch ein Hieracium erwähnen, das in die Ver- wandtschaft des letztgenannten, sowie des ebenfalls auf der Fisch- bachalpe vorkommenden H. ctcnodon N. P. gehört und als ff, epimedifornie Benz et Zalm bezeichnet werden möge. Nach H. Zahn wäre dasselbe als oxijodon Fr. << silvaticum aufzufassen. Ich charakterisiere dasselbe folgendermassen ; Stengel dünn, Grund- blätter (ca. 3) elliptisch, oben abgerundet, unten in den Blattstiel verschmälert, mucronat, gezähnelt (nicht gezähnt-gesägt wie H. Ben- zianum), ziemlich weich, dunkelgrün, Stengelblätter (2) elliptisch, oben zugespitzt, unten etwas abgerundet, jedoch noch in einen geflügelten Blattstiel verschmälert (an epimedium erinnernd), sehr fein gezähnelt (Zähne schwer sichtbar), Blütenstand hochgabelig, Acladium 0-5 — 1 cm, Zweige 3—4, 1 — 2köpfig. Hülle 10 cm. Schuppen länglich (jedoch nicht so schmal und zugespitzt wie 263 Benzinnum), dunkel mit hellgrünem Rande, flockig, kurzhaarig, drüsig, Kopfstiele weissgrau, massig drüsig, spärlich weiss behaart, Flocken etwa bis \4 ^^^ Stengels herabgehend, Blätter wenig bis zerstreut behaart, Grund der Stengelblätter sehopfig behaart, 40 cm hoch. Blattform, Farbe und schwache Behaarung der Blätter zeigen den starken silvaticum-'Eimsehhg. Am nächsten Tage wendete ich mich den Gailthaler Alpen zu. Hier möge nur ein Hierachim glaciellum N. P. {niphohium X pilosella), zur grex oriauJon N. P. gehörig, hervorgehoben werden, das ich bei der Straninger Alm unter den Stammeltern fand und das eine neue Ssp. niphohiogenes Benz et Zahn darstellt. Es ist ein Bastard aus U. niphohium Ssp. hemimercs N. P. und H. pilc- sella L., weicht jedoch von allen .^//ac/eZ/Mm-Unterarten durch die stark glaucescierenden Blätter, welche unterseits reichflockig sind, sowie durch die auricuJa-arügeu Ausläufer ab und müsste eigentlich als Typus einer neuen Zwisehenart (ßaciale-auricula-pilosella be- trachtet werden. Am 3. August bestieg ich das Zeyritzkampl bei Kallwang im Paltenthale (Öbersteier). Schon am Marsche zum Fusse des Berges im sogenannten „kleinen Teichengraben" traf ich das H. Zinkenense Pernhofifer, das auf Distanz als ein eigenthümliches H. vidgatum angesehen werden könnte, thatsächlich aber ein alpimim <^ sihaticum ist und zu H. atratnm Fr. gehört. Hinter der Achneralm, wo man schon den weissen schneidigen Kalkkamm des Berges aus dem grünen Unterbau herausragen sieht, erfreuten mich die massenhaft auftretenden rothen Sterne des Dianthus alpinus L. Als ich den grünen Rücken erklommen hatte, fand ich, ehe der Kalkgrat erreicht war, Phaca frigida L. und weiss blühendes Hedysarum ohscurwn L. in etlichen Exemplaren. Von der luftigen Höhe nach Süden schauend, gewahrte ich zu meinem Schrecken, dass ein drohendes Gewitter im Anzage sei. Mich schmerzte dies umsomehr, als ich am Aufstiege trotz alles Suchens keine interessanten Hieracien wahrgenommen hatte und nun ein weiteres Suchen kaum mehr möglich werden konnte. Unter solchen Umständen trat ich nach kurzem Imbiss und rascher Orientierung auf der Karte über die im Umkreise sichtbaren höhern Erhebungen den Rückweg an . Ich machte den Abstieg längs der Felsen, die ich beim Aufstiege seitwärts gelassen hatte und traf neben typischem H. incisitm Hoppe und H. subcaesium Fr. stark behaartes H. suhspeciosum N. P. zur grex patnlum N. P. gehörig, aber nicht mit der echten Ssp. pntnlnm N. P. identisch . Da der Himmel sich rasch verfinsterte, raffte ich rasch einige Exemplare zusammen und schob sie in meine Mappe. Die weiteren Exemplare, die ich fand, formierte ich zu einem Strausse und wickelte denselben in Zeitungspapier. Nun fielen schon die ersten schweren Tropfen. ich gab den Strauss meinem Träger und wir stürmten dem Thale zu. Mein Träger eiUe voraus über die grünen Hänge, ich folgte in etwas massigerem Tempo nach. Als wir zu Thale kamen, frug ich 264 meinen Begleiter um meinen Strauss — wir wechselten stumme Blicke — das Paket war verloren. Er gieng zwar einige Schritte zurück, aber umsonst. Da der Regen nicht nachliess und die Nacht herankam, ergab ich mich dem Schicksal, nachdem ich noch meinem Zorne in Fluch- und Schimpfwoiten Luft gemacht hatte. Dies un- angenehme Erlebnis hatte aber seine guten Folgen. Der Famulus versprach, die nächste Woche mir neue Hieracien zu holen und zu senden. Nach etwa einer Woche bekam ich thatsächlich ein Körbchen mit Hieracien vom Zeyritzkampl, aber es schien nur gewöhnliches H. alpinum L. zu sein. — Vorsichtshalber nahm ich noch Stück für Stück prüfend in die Hand, ehe ich „das Heu" wegwarf. — Wie gross war aber mein Erstaunen, als einige Exemplare darunter waren, die einem alpimim — elongatum so ziemlich entsprachen. Die Exemplare waren , wie ich später feststellte, von den Zeyritz- hütten. Es war eine dem //. Fr'üzei F. Seh. ähnliche Zwischenform, die einstweilen als H. pseudo-Frit^el Benz et Zahn gelten möge. Ich beschreibe die Pflanze folgendermassen : Hypophyllopod oder phyllopod. Stengel dünn. Wenn Grundblätter vorhanden elliptisch, lanzettlich in den Stiel allmählich verschmälert, schwach gezähnelt. hellgrün, Stengelblätter (2 — 5) lanzettlich spitz mit abgerundeter Basis sitzend, fein gezähnelt, oberste bracteeuartig. Stengel ein- blütig, Hülle kugelig, ca. 15 mm lang, Hüllschuppeu lineallanzettlich. spitzUch bis spitz, dunkel, innere auch etwas hellgrünrandig, Hülle und Stengel zottig behaart. Haare weiss, an Hülle und obern Stengel mit schwarzem Fusse, Haare nach unten rasch abnehmend. An Hülle und Küpfchenstielen zerstreut kleindrüsenhaarig. Flocken am Stengel oben unendlich, abwärts und an den Blättern zerstreut. Griffel dunkel. Höhe ca. 12 cm. Für den 13. August hatte ich mit meinem Vetter ein Zu- sammentreffen in Waidbruck in Tirol vereinbart, um eine grössere gemeinsame Tour zu machen. Vorher wollte ich noch in aller Eile allein am 11. und 12. August Neuprags und den Antholzer See aufsuchen . Am ersten Tage gab es arge Gewitter, am folgenden Tage länger anhaltenden Regen, ich absolvierte aber trotzdem mein Pensum. Allerdings war die Ausbeute durch das Wetter recht be- schränkt. 'Von Neuprags stieg ich gegen den Kuhwiesenkopf, musste aber im besten Augenblicke umkehren, da rechts und links die Blitze niederfuhren. Einige i:/. fZenfo^i süvaticnm), das meines Wissens in Tirol bisher nur vom Sellajoch bekannt war. Unmittelbar bei den Mahlkuechthütten fand ich H. dentatiim Hoppe Ssp. suhruncinatum N. P. Der nächste Tag war wunderbar rein. Der Breitkofel sah stolz auf uns herüber, als wir uns auf den Marsch machten. Wir gelangten dann über den steinigen Molignonpass zur Grasleitenhütte und über den Grasleitenpass in's Vajoletthal. Zwischen diesen beiden Pässen liegt ein interessanter Bergkessel, der von riesigen, fast senkrecht abfallenden Dolomitthürmen eingefasst wird. Theilweise lag noch Schnee im Kessel und gegen den Grasleitenpass hinauf; Vegetation gab es dort fast keine. Es ist eine grossartige, geradezu über- wältigende Felsenwildnis. Manche schöne und bezaubernde Blicke gewährte der Marsch durchs Vajoletthal. Botanische Ausbeute hatte ich fast keine. Nur am Thalausgang fand ich Hieracium glaucum All. Ssp. nipholepium N. P. 2. tricJiocephulum N. P. a. verum N. P. 34. und H. huplenroides Gmel. Ssp. crinifolium N. P. Der folgende Tag führte uns von Vigo di Fassa über Moena auf den Lusiapass. Leider hatte der Wettergott schon wieder mehrmals seine Schleusen geöffnet. Von der Passhöhe sahen wir auf der andern Thalseite halb in Regen gehüllt den Rosengarten mit den malerischen Vajoletthürmen, die wir Tags zuvor in nächster Nähe bewundert und angestaunt hatten. Nachdem wir im Gast- hause, das auf der Passhöhe steht, vorgesprochen hatten, war der 266 Himmel wieder rein geworden und wir wanderten abwärts iu's Travignolothal. Auf den Wiesen und an den Waldrändern sah ich wieder massenhaft Centaurea plumosa Lam. und Crepis Fröli- chiana D.O., die gelbe Varietät der Crepis incarnata Tausch und an lichten Waldstellen Hieraciiun atratum Fr. b. submnrorum 2. Samnaunicum Zahn (Koch Syn., S. 1848). Je tiefer wir hinab- kamen, desto dichter wurde der Wald, desto mehr schritt die Dämmerung vor, und ehe wir das Gasthaus Paneveggio erreichten, hiess es nochmals sich in den Regenmantel hüllen, denn es regnete in Strömen. Für den nächsten Tag hatten wir beschlossen, Rast zu halten und besseres Wetter abzuwarten. Während mein Vetter den folgenden Tag im Gasthause blieb, trieb es mich wieder hinaus und so machte ich Vor- und Nach- mittags Spaziergänge in der Umgebung. An der Rollestrasse fand ich Hieraciiini cirritnm A. T. 3. hypoclweroideum (A. T.) Zahn, im Walde gegen den Rollepass H. juranmn Hr. gre. ^Y^mmeri (der Ssp. Wimmeri üechtr, sehr nahe stehend), gegen die Alpe Juribello im lichten Walde H. simia Huter und am Almboden dort- selbst H. elongatmn Willd. Ssp. elongatum L. genuinum 1. nor- male N. P., schliesslich unter den Felsen des Monte Castellazzo H. dentatum Hoppe Ssp. dentatifolium N. P. mit H. suhcaesium fr. 1. suhcaesium (Fr.) Zahn. Am 17. stiegen wir bei reinstem Himmel den Rolle hinan und weideten unseren Blick au dem grossartigen schönen Bilde, das der Cimone della Pala und die Oima di Vezzana boten. Dann wählten wir den Fusssteig nach S. Martino di Oastrozza. An dieser Strecke sammelte ich das H. dolichaetum A. T. Ssp. dolichaetum (A. J.) Zahn und das H. glaucum All. Ssp. isaricum N. P. Nach der Mittagsrast iu S. Martino schlenderten wir in grösster Nach- mittagshitze auf der Strasse gegen Fiera di Primiero zu. Der Weg zieht sich ziemlich in die Länge, aber die abwechslungsreichen Blicke auf die verschiedenen Spitzen und Thürme der Palagruppe entschädigten uns. An den Strassenmauern fiel mir ein Hieracium auf, das als H. vulgatum-illyricnm sich bezeichnen lässt, der Habitus ist der des H. vidgatum, die Hülle erinnert jedoch stark an H. illyricum fr. Die Beschreibung dieses Hieracium JPrimierense Benz et Zahn ist folgende: Tracht wie vidgatum oder wie sciaphilum\}Q,QhiY\iz, mit reichflockigen, an i?'. i?/?//-/c(/wi Fr. erinnernden Köpfen. Stengel phyllopod oder aphyllopod, unten roth angelaufen, ziemlich laug und dicht, weisshaarig-zottig, Haare aufwärts vermindert und kürzer, im oberen Drittel sehr kurz und ziemlich spärlich, Stengel ge- streift, bis unten flockig, oben reichflockig bis graulich, am Grunde nur noch sehr zerstreut flockig. Stengelblätter bis 10, untere ansehnlich und genähert, folgende entfernt, ziemlich rasch decrescierend , unterste ziemhch kurz gestielt, länglich-lanzettlich, beiderseits verschmälert, folgende mit lang-, obere mit kurzkeiligem Ende sitzend, alle ziemlich allmählich zugespitzt, spitzHch bis obere 267 laog zugespitzt und spitz; alle ziemlieh grobgesägt-ge zahnt rait lanzettlichen oder dreieckigen Zähnen, gegen die Spitze ge- zähnelt oder ganzrandig. untere beiderseits ziemlich massig kurz weichhaarig, am Stiel länger und dichter behaart, mittlere und obere oberseits ± kahl, nur unter seits behaart und zt flockig, untere nur am Randnerven flockig, Blätter grün bis dunkel-trübgrüu, ziemlich weich. Blütenstand hochgabelig- wenigköpfig, Zweige bis acht, bis ^/^ des Stengels herab, davon nur die oberen 3—4 eutwickelt, lang, dünn, auf- recht (Stützbracteen liueal), 1—2 fach verästelt, Köpfe circa 10, Acladium circa 60 mm. Hülle ziemlich klein, 9 mm, eiförmig, zuerst vorgezogen, dann am Grunde gestutzt und ± nieder- gedrückt. Schuppen schmal, stumpflich bis spitzlich, dunkelgrau, sehr schmal hellrandig. bis +: randlos, sehr reichflockig bis graulich, zugleich ziemlich massig und sehr feindrüsig. Kopfstiele oben graulich, abwärts reichflockig, zerstreut feindrüsig, abwärts Drüsen bald 0, haarlos. Bracteen bis fünf, pfriemlich, kurz. Blüten sattgelb, Zungen kahl. Griffel dunkel, Früchte schwarz, Stengel circa 60 cm hoch. Blütezeit August. Die Pflanze hat Aehnlichkeit mit den Uebergangsformen des H. ramosum zu //. vidgatuni fr. (Schlass folgt.) Ueber Boijlea elegans Wall. Von Dr. Rudolf Wagner (Wien). (Mit 5 Textillustrationen). (Schluss. 1) Bezeichnet man die Blattpaare der Reihe nach mit a, h, c, d etc. dann wird es sich empfehlen, den Zweig — einerlei, ob vegetativen oder floralen Charakters — so zu legen, dass das erste, mit a bezeichnete Blattpaar transversal steht; ebenso werden dann das dritte, fünfte, kurz alle ungeraden Blattpaare transversal, die geraden dagegen median stehen. Es ist dann sehr leicht, die einzelnen Blätter zu bezeichnen, wenn man einen Richtungs- ind ex-) zur Anwendung bringt, deren hier vier verschiedene nöthig sind: s (sinister), fZ (dexter), a (anticus), ?; (posticus). Man bezeichnet also mit «s, c«, e« u. s. w. die nach links fallenden, mit örf, Crf, Cd die nach rechts fallenden Blätter; die in die Mediane fallenden Blätter werden in analoger Weise bezeichnet, so dass also dp dasjenige Blatt ist, welches dem vierten Paare, also dem zweiten medianen Paare angehört und nach hinten fällt. Ob ein so ' 1) Vergl. Nr. 4, S. 137, Nr. 5, S. 185, Nr. 6, S. 222. 2) Ueber diesen Begriff vgl. Sitzungsanzeiger der k. Akad. d. Wiss. Wien n. XXVI p. 291 (12. Dec. 1901). 268 bezeichnetes Blatt zu den transversal oder zu den median orien- tierten Blättern gehört, darüber gibt der Richtungsindex sofort Auskunft, was namentlich zur Uebersichtlichkeit der Formeln für die Achselproducte nicht unwesentlich beiträgt. In ganz analoger Weise wie in der oben citierten Abhand- lung sollen auch hier die Achselproducte mit den entsprechenden grossen Buchstaben bezeichnet werden und erhalten einen um eins grösseren Generationsindex, da sie eben der nächst höheren Ver- zweigungsgeneration angehören. Die Anwendung des Richtungs- indicis bleibt ganz die nämliche; so ist demnach Cai Äds Bas ttss das nach links fallende Vorblatt einer Blüte, welche aus dem nach vorn fallenden Blatte des zweiten Paares eines Sprosses axillär ist, der aus der Achsel des nach rechts fallenden Vorblattes eines Ver- zweigungssystems sich entwickelt hat, welches das Achselproduct aus dem nach links fallenden Blatte des dritten Paares eines ge- gebenen Sprosses darstellt. Während das so definierte Blatt schon in seiner Stellung aus dem Kopfe leicht reconstruiert werden kann, erfordert der das nämliche Gebilde bezeichnende Satz eine Becon- struction auf dem Papiere, ganz abgesehen von dem sehr ver- schiedenen Räume, den die zwei Bezeichnungsarten einnehmen. Selbstverständlich muss hier wie überall bei Anwendung von Formeln angegeben werden, worauf sich die Formel bezieht, ob auf eine ganze Pflanze, oder auf ein Fragment, einen Blütenstand, in vielen Fällen wohl auf eine Partiahnflorescenz, deren topo- graphisch-morphologische Beziehungen nicht zu ermitteln sind. Die erste Achse eines solchen aus dem Zusammenhang mit der ganzen Pflanze gelösten Sprosses versieht man dann am besten mit keinem Generationsindex, die nächst höhere mit dem Index 1 u. s. w., bemerkt aber ausdrücklich vor Anwendung der Formel, dass die Verzweigungsgeneration, der die erste zur Darstellung gebrachte Achse angehört, unbekannt ist, oder muthmasslich der so und so vielten Achse der Pflanze angehört, wonach dann eventuell die Indices um den fraglichen Betrag vergrössert werden müssten. In den schon behandelten Fällen wären also die verticillastri 6-flori wiederzugeben mit folgenden Ausdrücken : Aus den Achseln opponierter Laubblätter je eine Inflorescenz, bestehend aus Priman- blüte und den beiden Secundanblüten oder mit Agi und Adi; Äsi ttdi > Asi ttsi; Adi asi > Adj aai- Damit ist die Ani- sophyllie der Secundanvorblätter zum Ausdruck gebracht. Jetzt fehlt noch die Rec aulescenz, die lässt sich aber wohl am natür- lichsten dadurch zum Ausdruck bringen, dass man die miteinander „verwachsenden", richtiger auf gemeinsamer Basis emporgehobenen Theile durch eine Klammer umschliesst: {eis Asi) und {cid Adi), d. h. also, das nach links fallende Vorblatt der Partialinflorescenz ist mit seinem Achselproduct verwachsen, ebenso das nach rechts fallende. Die verticillastri 10-flori wären analog auszudrücken. Aus den Achseln opponierter Laubblätter je eine Inflorescenz : Priman- 269 blute, Asi und Aji, A^i Ada und Aai Ass, von Asi Ass und Adj Ads fehlt jede Spur; («« Asi), {ad Adi), ferner (a« Asi) (ddi Ads) und («rf Adi) (ttsi Ass)- Diese Beschreibung nimmt wesentlich weniger Platz weg als die p. 11 in Worten mitgetheilte, lässt sich übrigens im Bedarfsfalle ohne weiteres in Worte um- setzen. Die beiden letzten eingeklammerten Ausdrücke bedürfen vielleicht noch einer kleinen Erläuterung. Wie aus früheren Aus- führungen ersichtlich, soll damit gesagt sein, dass das Blatt Asi cidi mit seinem Achselproducte Asi Aas verwachsen ist, wobei aber schon die das fragliche Blatt tragende Achse, also Agi mit seinem Tragblatt a s, verwachsen war, so dass also in zwei consecutiven Sprossgenerationen je eine Eecaulescenz zur Oomplication der Ver- hältnisse beitrug, daher die vier Klammern. Je verwickelter die Verzweigungssysteme, desto complicierter werden die Formeln ; das ist zwar ein Uebelstand, aber eben nicht zu vermeiden. Es wird sich bei der an anderer Stelle erfolgenden Behand- lung der ziemlich complicierten Blütenstände der Otostegia repanda (R. Br.) Bth. Gelegenheit bieten, mit Hilfe dieser Formeln Verhältnisse darzustellen, die nur durch reichliche Anwendung von Diagrammen oder durch bis zur völligen praktischen ünverwendbarkeit compli- cierte Satzbauten zu erläutern wären. Ebenso wird es dann möglich sein, auf die Frage nach der weitergehenden morphologischen Differenzierung näher einzugehen: es ist von vornherein klar, dass wir in den dargestellten Recaules- cenzverhältnissen kein ursprüngliches Verhalten zu erblicken haben, sondern dass Pflanzen, welche derartige Eigenthümlichkeiten auf- weisen, ganz zweifellos als abgeleitete Formen zu betrachten sind. Indessen wäre es verfrüht, auf Grund der wenigen hier festge- stellten Daten sich schon auf descendenztheoretische Fragen ein- zulassen ; dazu ist das Beobachtungsmateriale noch viel zu spärlich. Zunächst wird es nöthig sein, eine grössere Anzahl von Pflanzen aus den verschiedensten Familien hinsichtlich ihrer morphologischen Verhältnisse zu studieren, wozu in vielen Fällen die Vergleichung mit anderen Formen zunächst noch gar nicht nöthig sein wird, soweit die Dinge einigermassen einfach liegen. Dann erst kommt die vergleichend-morphologische Behandlung an die Reihe, wenn zahlreiche und im Einzelnen angeführte, an sich zeitraubende Unter- suchungen einmal einen dem grossen Umfange der zu behandelnden Materie entsprechenden Grundstock liefern ; dann wird man auch daran gehen können, über den systematischen Wert der Ver- zweigungssysteme auf descendenztheoretischer Basis selbst- verständlich unter vollständiger Berücksichtigung sämmtlicher anderen Methoden der systematischen Botanik sich klar zu werden. In den obigen Zeilen wurde auf die Differenz zwischen Exem- plaren verschiedener Herkunft hingewiesen; indessen verzichte ich darauf, daraus neue Species zu machen. Boylea elegans Wall, ist nämlich eine weitverbreitete Pflanze, die nach der Flora of British India Vol. IV. pag. 679 im subtropischen Hiraalaya von Kaschmir bis Oesterr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1902. 20 270 Kumaon vorkommt; genauer sind die Angaben Bentham's im Prodroraus '). Die Berge von Srinaghur oder Srinagar liegen im äussersten Osten von Kaschmir gegen das in den letzten Jahren vielgenannte Rawulpindi hin, vv^ährend Kumaon sich an der Grenze von Nepal befindet; dazwischen liegt eine Strecke von über 800 Kilometern Hochgebirge, und v^as sich darin findet, ob auch von dieser Pflanze geographische Eassen gebildet wurden, ob sie sich vielleicht zum Theil wenigstens auf Grund der oben ange- gebenen Unterschiede in mehrere wird spalten lassen, das lässt sich mit Hilfe dieser drei Exemplare nicht beurtheilen. Ich be- gnüge mich damit, auf die Unterschiede, die im Baue der Partial- inflorescenzen liegen, hinzuweisen und überlasse das Weitere Den- jenigen, welchen ein ausreichendes Materiale zur Verfügung steht. Zum Schlüsse sei es mir noch gestattet. Denjenigen, welche die Durchführung der vorliegenden Untersuchungen ermöglicht haben, nämlich Herrn Prof. Dr. v. Wettstein, sowie Herrn Gustos Dr. A. Zahlbruckner, meinen verbindlichsten Dank auszusprechen. Zur Biologie der herabgekrümmten Laubblätter der Aralia spathulata und Meryta Senfftiana. Von Prof. Dr. Anton Hausgirg (Prag). (Schluss. 2) Noch ist hier zu erwähnen, dass den dauernd herabge- krümmten Blättern von Aralia spathulata und Meryta Senfftiana die bei zahlreichen australischen, einigen neuseeländischen u. a. bäum- und strauchartigen Xerophyten auftretende Neigung zur Profilstellung der Blattlamina gänzlich fehlt und dass die schmalen und starren Blätter der ersteren Art nicht zu den bandförmigen, bogenförmig überhängenden Windblättern zahlreicher Graminaceen und ähnlicher Monocotylen, die herabgekrümmten, an der Spitze abgerundeten Blätter der letzteren Species nicht zu den vertical herabhängenden Regenblättern (Maugifera-Tjpus)^) gehören. Da an den durch ihren Bau, Form, Lage etc. nur wenig gegen Anprall der Windstösse, Regengüsse etc. geschützten Laubblättern der beiden zuletzt genannten Araliaceen mit reflexen Blättern be- sondere (typische) Einrichtungen zum Schutze gegen die nach- theihgen Einwirkungen des Windes und Regens nicht zur Aus- bildung gelangten, sowie solche Beziehungen zum Lichte fehlen, welche einen die Form und Lage der Blätter bestimmenden Ein- 1) In Indiae orientalis montibus Sirmorensibus et in Deyra Dhoon (Wallich!), inter Hurdwar et Srinaghur (Hardwicke), in montibus Syen et Jounsar in jugo Himalayano (Royle! Edgew.) 1. c. XII. pag. 516. 2) Vgl. Nr. 6, S. 217. 3) Vergl. des Verfassers ^^ur Biologie der Laubblätter", 1900. 271 fluss haben, so ist anzunehmen, dass der activen und dauernden Herabkrüramung der Laubblätter von Aralia spathulata und Meryta Senfftiana eine eigene biologische Bedeutung zukommt. Meiner Meinung nach dient die starke, jedoch nicht verticale Herabkrüramung (wie bei den sog. Hängeblättern) der an der Spitze sehr schwach dreilappigen Blätter der Aralia spathulata und der mit einer Träufelspitze nicht versehenen Laubblätter von Meryta Senfftiana in erster Linie zum Schutze vor aufkriechenden Ameisen und ähnlichen Lisecten, gegen welche die Araliaceen auch häufig durch dicht gedrängt stehende Stacheln, Borsten, lirnissartige Ueberzüge und ähnliche Schutzmittel geschützt sind. Dass den herabgekrüramten (reflexen) Kelch-, Deck- und Hüllblättern zahlreicher Siphonogamien-Arten (siehe des Verf. letzte Abhandlung in den Beiheften zum Botan. Centralblatt, 1902) die biologische Function der myrmekophoben Blätter zukommt, ist vielfach nachgewiesen worden. Ob auch die dauernde Herabkrümmung der vollkommen aus- gewachsenen Laubblätter von Aralia spathulata und Meryta Senfftiana durch Myrmekophobie zu erklären ist, wie ich per analogiam schliesse, wird erst durch diesbezügliche, in der Heimat dieser Pflanzen angestellte Beobachtungen festgestellt werden können. Aehnliches gilt auch von einigen anderen Pflanzen mit myrme- kophoben Laubblättern, über welche der Verf. in seinem soeben im Erscheinen begriffenen grösseren Werke ,,PhyUobiologie*' mehr mittheilen wird. Dass auch bei einigen myrmeko dornen Ameisenpflanzen, welche den Ameisen axile Wohnstätten, sack- oder blasenartige Hohl- räume an verschiedenen Blatttheilen bieten, dann bei den von mir als myrmekobrome bezeichneten Myrmekophyten, welche den Ameisen verschiedene Nahrungsstoö"e liefern (so z. B. die mit Araeisenbrötchen, Perldrüsen, extranuptialen Nectarien versehenen Laubblätter), die biologische Bedeutung der verschiedenen myrme- kophilen Einrichtungen noch nicht mit Evidenz sichergestellt (meist nur per analogiam angenommen) ist, hat schon Schumann u. A, constatiert. Schliesslich möge mir erlaubt sein, hier im Anschluss an die kurzen Bemerkungen über die active Herabkrümmung der jungen, imKnospenzustande befindlichen Laubblätter noch diejenigen Pflanzen- arteu anzuführen, an welchen ich an den jungen, die Erdoberfläche durchbrechenden Blättern eine meist starke knie-, bogen- oder hakenförmige Herabkrümmung der mit der Spitze erdwärts ge- richteten Blattspreite nachgewiesen habe: Epimedium rubrum, sagittatum, alpinum, tnacranthum, pinnatum auch var. Colchicum, Mitella-, Oxalis-, Tolmiea-, Tellima-krien, Sanguisorha canadensis auch var. sitchensis, S. officinalis, media^ tenuifolia u. a., Spiraea digitata, tomentosa, Pteris aquilina, Polypodium lingiia u. a. Sehr stark einwärts gebogene, nicht mit der Blattspitze, sondern mit dem bogenförmig umgebogenen Blattstiele die Erdoberfläche 20* 272 durchbrechende, mit abwärts gerichteter Spitze emporwachsende Blätter fand ich bei dem merkwürdigen Peltlphylliim peltatum {Saxifragapeltata), dessen junge, zusammengefaltete, ihre Oberseite schützende Blätter wie bei Soldanella-, Dichondra-, Aconitum-, Delphinium-, Dentaria-, Orobus-Arten^) beim Durchbrechen der Erde mit der Spitze stark bogenförmig herabgekrümmt sind, ähn- lich wie die blatttragenden Gipfeltheile von Selaginclla yrandis aus Java, EiipJiorhia cyparissias, esula, paralias, Mercurialis ovata, perennis, Pttlsatüla pratensis, Anemone nemorosa, Helle- horus niger, Corydalis cava und anderer Pflanzenarten, deren beim Durchbrechen der Erde hakig etc. umgebogene, positiv geotropische Theile, sobald sie über der Erdoberfläche sich befinden, sich gerade, negativ geotropisch strecken, emporheben und die Blätter etc. aus der Erde hervorziehen. Nebenbei bemerke ich, dass auch die active Herabkrümmung des hypocotylen Theiles bei zahlreichen Keimpflanzen {Ahrus-, Anthriscus-, Aristolochia-, Arachis-, Acacia-, Anona-, Cajanus-, Glaytonia-, Cohaea-, Conium-, Corcliorus-, Citrullus-, Cucumis-, Cucurbita-, Cardiospermum-, Dolichos-, Galiiim-, Glycine-, Gossy- pium-, Guizotia-, Hihiscus-, Ipomoea-, Lapeyrousia-, Levisticum, Luffa-, Menispermiim-, Miniosa-, Opuntia polyantlia, Phaseolus-, Passiflora-, Picinus-, Solanum-, Soja-, Sarcomphalus-, Tropaeo- lum-Arteu u. a.) sich erst bei der Entfaltung der Blätter über der Erde verliert, wenn die unter der Erde herabgekrümmten Blätter ihre Spreiten parallel mit der Erdoberfläche ausbreiten. Auch bei Drosera capensis sind die jungen Blätter beim Durchbrechen der Erde stark bogenförmig herabgekrümmt, während bei Drosera hinata, Adelae, dichotoma, Drosophyllum lusitanicum und anderen Droseraceen die Blätter im Knospenzustande, ähnlich wie bei vielen Pteridophyten die Stiele, Blattflächen und -Segmente der Farnwedeln, die Blätter der Pilularia-, Hemionitis-, und Mar- silea-Arien (mit wie bei Oxalis zusammengeklappten Blättern), das FJagellum etc. der auch durch Anthokyan geschützten merkwür- digen Aneimia flagelliformis Wettst., die Blätter des Asplenium musaefolium etc. nach innen spiralförmig eingerollt sind. An Hydrophyllum virginicum, canadense, Acanthus mollis und ähnlichen Pflanzen mit fiederig gespaltenen, getheilten und ähnlichen Blättern sind die Endlappen über dem bogenförmig herabgekrümmten, die Erde durchbrechenden oberen Theile der Blattspindel schirm- artig herabgeschlagen, so dass ihre Unterseite gut geschützt ist, während bei Asarum europaeum, canadense und ähnlichen an den herabgekrümmten, die Erde mit der keilförmigen Spitze durch- brechenden, längs der Mittelrippe zusammengeklappten Blättern die Oberseite geschützt ist. Bei den meisten Siphonogamen sind die an's TagesUcht empor- spriessenden jungen Blätter an die sie tragende Axe angepresst und 1) Vergl. Kern er „Pflanzenleben", I, 1896, p. 335. 273 bilden einen die Erde leicht durchbrechenden Kegel, in welchem die flachen, mit ihrer Oberseite sich deckenden oder am Rande nach aussen oder nach innen eiogerollten, zusammengefalteten, gerunzelten oder zusammengeklappten Blätter schon mit verschie- denen Schutzmitteln der ausgewachsenen Blätter versehen sind (starke Cuticularisierung der Epidermis und Schutzmittel gegen Thierfrass fehlen jedoch). Bei zahlreichen monocotylen (Liliaceen, Araceen, Zingibera- ceen, Graminaceen, Musaceen) und vielen dicotylen Siphonogamen durchbrechen die mannigfaltig (tuteuförmig etc.) eingerollten, oft durch Schuppen etc. geschützten, spitzhoch (vertical aufrecht) wach- senden Laubblätter die Erde mit ihrer hornartigen Spitze. Auch bei der interessanten Diphylleia cymosa, Podophylluni peltatum, P. Emodi, Eranthis hiemalis, Hi/drocotijle- Arten u. a. durchbricht der Gipfeltheil der steif aufrecht wachsenden Blatt- stiele die Erde und erst oberirdisch werden die an unter der Erde zusammengefalteten und an den Stiel geschmiegten, mit ihrer Unterseite vorzüglich geschützten Blattspreiten schirmartig ausge- spannt. Da der Verf. über die spontanen, in ihrer biologischen Be- ziehung von allen anderen Nutationsbewegungen abweichenden embryotropischen Krümraungen und über die verschiedenen Schutzeinrichtungen der jungen, in der Entwicklung begriflfenen Laub- blätter etc. später an einem anderen Orte mehr mittheilen wird, so be- merkt er hier noch, dass diese Schutzvorrichtungen (Schutzkrüm- raungen etc.), welche bei verschiedenen Pflanzenarten in ungleich hohem Grade sich entwickelten und blos solchen Species fehlen, welchen sie (z. B. einigen Epiphyten, Parasiten etc.) ganz über- flüssig geworden wird, zu den durch allmähliche Anpassung er- worbenen und durch Vererbung fixierten Fähigkeiten gehören. Neue Gräser. Beschrieben von E. Hackel (St. Polten). (Fortsetzung. •) Die vorliegende Art steht in naher Beziehung zu einer Gruppe eng verwandter Arten, als deren Repräsentant die von Grisebach (PI. Lorentz. p. 211 [1874]) als Tricuspis latifolia beschriebene und als Typus einer eigenen Untergattung NeuroUepharum hin- gestellte Pflanze dienen mag. Die Zutheilung derselben zur Gattung Tricuspis (welche heute eine Section von Triodia bildet) war ein Missgrifif, weil das wesentliche Merkmal von Tricuspis in dem Be- sitze von 3 Grannenspitzen der Deckspelze besteht, einer mittleren, zwischen den Zähnen der Spitze entspringenden, und 2 seitUchen, ij Vergl. Nr. 6, S. 237. 274 in der Verlängerung der Seitennerven liegenden. Von Seitengrannen ist nun bei NeurobUpJiarum keine Spur; es schliesst sich diese Seetion nicht blos im Bau der Deckspelze, sondern auch in dem der Infloreseenz (durch die an die Chlorideen erinnernde An- ordnung der Aehrchen an den Rispenzweigen) so innig an Diplachne an, dass ich nicht den mindesten Grund finden kann, sie davon zu trennen ; höchstens kann sie auch in dieser Gattung als eigene Seetion betrachtet werden, welche sich von den typischen Arten {D. fascicularis Beauv. und Verwandten) durch die reichliche Behaarung aller 3 Nerven (auch des Kielnerven) der Deckspelze charakterisiert, während bei den typischen Arten nur die Seiten bezw. Eandnerven schwach und meist nur im unteren Theile ge- wimpert sind. Mit dieser südamerikanischen Art, welche ich nun Diplachne lotifolia nenne, sind 3 central-amerikanische sehr nahe verwandt, von denen die eine schon 1830 von Presl in den „Reliquae Haenkeanae" beschrieben wurde, aber unter der Gattung Bromus (!), wodurch ihre Wiedererkennung lange unmöglich blieb. Dass Presl's Bromus virgatus wirklich eine Diplachne aus der Sect. Neuroble- 2)hanim ist, davon habe ich mich durch Einsicht der Original- Exemplare im Herbar des böhmischen Museums, die mir Herr Prof. Öelakovsky gütigst zur Ansicht sandte, vollkommen überzeugt. Auch ist die Zusammengehörigkeit dieses Bromus virgatus mit Tricuspis latifolia Griseb. und einer dritten mexikanischen Art zu Einer Gattung schon von F. L. Scribner in Bull. Departm. Agricult. nr. 4 (1897), p. 10, betont worden, u. zw. nennt er diese Gattung nach dem Vorgange Vasey's (in Contrib. Nat. Herb. 1, 365) Gouinia Fourn., und identificiert den Bromus virgatus mit Gouinia polygama Fourn. Die Gattung Gouinia Fourn. (PI. Mex. En. pars II. 103) ist sowohl Bentham (in Gen. PI. III. 1178) als auch mir räthselhaft geblieben; Fournier stellte sie zwischen Gynerium und Phragmites und unterscheidet sie von Ariindo hauptsächlich durch die kürzeren Hüllspelzen und anderen Habitus; Bentham bemerkt (1. c), dass sie nach den Charakteren mit Triodia näher verwandt zu sein scheine, als mit Arundo; Hemsley (in Bio!. Central-americ.) stellte sie gar zu Festuca (als F. Fournier iana). Ich habe keines der Exemplare gesehen, aufweiche Fournier seine Gouinia polygama stützte; seine Gattungs- und Art -Diagnose bietet zwar manche Anhaltspunkte, welche auf die Identität mit einer Art der Seetion Neurohlepharum schliessen lassen, dagegen aber enthält sie An- gaben, welche entschieden gegen eine solche sprechen: die obersten und untersten Aehrchen jeder Traube sollen $, die mittleren d" sein, die Hüllspelzen borstentragend (setigerae), die Blüten von einander entfernt, die zwischen den Zähnen der Spitze der Deckspelze ent- springende Granne soll doppelt so lang sein als die Spelze; die Vorspelze soll bis zur Mitte behaart, die Narben sitzend sein, Alles Merkmale, welche sich bei keinem Neurohlepharum finden. Ich muss also die Frage der Identität einstweilen offen lassen ; jedenfalls ist der Name Gouinia entbehrlich, da Neurohlepharum um neun Jahre 275 älter ist. ^) Scribner führt a. a. 0. drei Arten von Gouinia auf: G. virgata Serib. (Bromus virg. Presl), G. latifolia Vasey (Tricuspis lat. Gris. und G. mexicana Vasey (Oontrib. U. S. Nat. Herb. 1, 165), gegründet auf Pringle's Nr. 3252; er gibt auch einen kurzen Schlüssel zur Unterscheidung derselben, der mir aber gerade in Bezug auf den ersten Eintheilungsgrund nicht genau den Thatsachen zu entsprechen scheint; bei meinem Exemplare von Pringle nr. 3252 sind nämlich die Eispenäste vom Grunde bis zu 5 cm hinauf nackt, nicht ährchentrageud wie bei Dipl. virgata. Ueberhaupt ist die Differenz zwischen B. mexicana und D. latifolia recht gering, sa dass später, wenn vielleicht noch Zwischenformen gefunden werden sollten, die Vereinigung beider nothwendig werden wird. Hingegen befindet sich in meinem Herbar eine mit D. lati- folia und mexicana nahe verwandte, aber von beiden deutlich ver- schiedene Art aus Guatemala, gesammelt von Friedrichsthal, die ich aus den Dupletten des botanischen Hofmuseums erhielt; ich gebe hier ihre kurze Diagnose: 83. Diplaclme guatemalensis Hack. Culmi arundinacei, circ. 9 dm alti, ad paniculam usque foliati' vaginae scabrae, praesertira superne pilis longis basi tuberculatis vestitae; laminae subtus pilis adspersae, basi etiam supra pilosae, ad 25 cm lg., 1*5 cm lt. Paniculae rami verticillati v. solitarii ad 10 cm lg. in V4 inferiore nudi. Spiculae sine aristis ad 10 mm lg., lanceolatae; glumae steriles parum inaequales, 5 : 6 mm lg., obtusae, mucronulatae, uninerves, glumae fertiles late lanceolatae, 7 mm lg., bidentulae, inter dentes aristam glumam aequantem exserentes, in Vs inferiore carinae marginumque parce ciliatae; palea glumam aequans, subulato-bidentata. Guatemala, leg. Friedrichsthal; vid. in herb. Mus. Vindob. meoque. Von diesen vier nahe verwandten Arten der Sect. Neuroble- pharum unterscheidet sich nun die oben beschriebene D. harbata viel weniger in den Blüten als in den vegetativen Organen. Sie ist eine niedrige Art, deren Blätter bis auf ein oder zwei sämmtlich vom Grunde des Halmes entspringen, an dem sich also die äusser- lich nicht hervortretenden Knoten zusammendrängen; nur ein Knoten ist oberhalb des Stengelgrundes vorhanden, jedoch auch von der Blattscheide bedeckt. Hingegen sind bei allen übrigen Arten die Blätter längs des Halmes gleichförmig vertheilt, er be- sitzt zahlreiche Knoten; die Blätter sind dabei flach und breit (1 — 2 cm), während sie bei D. barhata schmal lineal, meist im 1) Für die Fournier'schen neuen Gattungen gilt als Datum der Publi- cation nicht das Jahr 1886, in welchem laut Titelblatt die„Mexicanarum plantarum pars II." erschien, sondern 1883, in welchem die Diagnosen bereits im 3. Bande von Bentham & Hook. Gen. PI. erschienen; Fournier hatte nämlich jene Druck- bögen des noch nicht erschienenen Werkes schon 1881 an Bentham und andere Botaniker geschickt. 276 Trocknen eingerollt und (ausgebreitet) nur etwa 3 mm breit sind. Der Habitus ist daher ein von den übrigen sehr abweichender. Allerdings ist auch B. virgata nicht so robust, als die anderen mit ihr verwandten Arten. Eine vergleichsweise Zusammenstellung der mir bekannten Arten ergibt folgende Unterschiede: A. Folia lanceolata-linearia, plana (1 — 2 cra lt.) per culmura aequaliter disposita. a. Paniculae rami a basi spiculiferi v. vix in Y,o parte nudi. 1. D. virgata: spiculae lanceolatae; glumae steriles valde inaequales, I. 3-, 11. 7-uervis; glumae fertiles 10 mm lg., in Vs inferiore barbatae, integrae, arista glumam aequans. — Planta minor, haud arundinaeea. h. Paniculae rami in V3— Vi inferiore nudi. — Plantae dz arundinaceae. 2. D. mexicana: spiculae lineari-lanceolatae; glumae steriles inaequales (4 : 6 mm), uninerves, acutae ; glumae fertiles in V2 inferiore ciliatae, integrae, 8 mm lg., arista 2 — 3 mm longa. Palea gluma conspicue brevior, breviter bidentula. 3. D. guatemalensis: spiculae lanceolatae; glumae steriles 5:6mm lg., obtusae, mucronatae uninerves; fertiles 7 mm lg., bidentulae, inter dentes aristam glumam aequantem exserentes, in V3 inferiore parcius ciliatae; palea glumam aequans, subulato-bidentata. Vaginae pilosae. 4. D. latifolia : spiculae lanceolatae ; glumae steriles subae- quales, IL mucronulata, 3-nervis; glumae fertiles 6 mm lg., integrae v. obsolete bidentulae, aristam eam aequantem V. Y3 breviorem exserentes, a basi fere ad apicem usque dense citiato-barbatae. B. Folia anguste linearia, sicca convoluta, (ad 3 mm lt.), in culmi basi dense aggregata, 1—2 supra basin sita. 5. D. harhata: spiculae lanceolatae; glumae ster. 5 : 6 mm lg., acutae, 1-nerves, fertiles rainute bilobulatae, aristam eam aequantem exserentes, in V^ inferiore dense barbatae. Palea gluma V* brevior. Differt ceterum a praecedentibus callo glumae fertilis in rhaehillam decurrente. In den Transactions of the Linnean Society ser. 2, vol. 4 (1896) p. 509, tab. 37 hat Spencer Moore eine neue Gattung Fogochloa beschrieben und abgebildet, welche er von Leptochloa und Diplachne zu unterscheiden sucht. Die dort beschriebene Fo- gochloa hrasiliensis, aus der Provinz Matto Grosso stammend, scheint mir aber nach Abbildung und Beschreibung mit Diplachne virgata Hack, identisch zu sein; die etwas höhere Zahl der Nerven (bis zu 9) in der IL Hüllspelze dürfte schwerlich einen haltbaren Unterschied abgeben. Sicher ist, dass Fogochloa Moore mit Di})- lachne Sect. JS'eurohlepharum, und diese wahrscheinlich mit Gou- inia Fourn. zusammenfällt, so dass diese Gruppe schon eine ziem- hch reiche Synonymie aufzuweisen hat. 277 Plantae Karoanae amuricae et zeaensae. Von J. Freyn (Smichov). (Fortsetzung.) ^) Die Karo 'sehen Saussurea -Yormen enthalten diesmal fast ausschliesslich solche der Section Benedictia; die folgend er- örterten gehören sämmtlich dazu. Mit Ausnahme der früher bereits augeführten S. elongata DC. haben alle ungetheilte Blätter und sind hochwüchsig. Die Blätter sind wenigstens an dem unteren Theile des Stengels ± buchtig gezähnt, sonst ganzrandig ; seltener sind alle Blätter gezähnt oder doch die obersten entfernt gezähnelt. Gewöhnlich sind 1 — 2 Basalblätter vorhanden; diese, sowie 1—3 unterste Stengelblätter sind dann meist lang gestielt. Die folgenden Stengelblätter sitzen, laufen aber fast immer an den Stengelkanten bis zum nächst unten stehendeu Nachbarblatte hinab, so dass oft auffallend breite Flügelleisten entstehen, die an der Sitzstelle des Blattes 3 — 4mal breiter als der Stengeldurchmesser sein können, sich dann aber abwärts allmählich dz verschmälern. Die Anzahl der Stengelblätter ist sehr verschieden: (4 — ) 10—34 und wird bei üppigen Exemplaren jedenfalls auch noch grösser sein können, während nur 4—6 Blätter wohl nur Schwäch- lingen zukommen. Die Blätter stehen nun ± aufrecht oder schief oder horizontal ab, an manchen Formen sind sie mit dem vorderen Theile sogar etwas zurückgebogen; sie werden stengelaufwärts ge- wöhnlich nur allmählich kleiner, oft auch kürzer und schmäler, manchmal sind aber selbst die obersten von den untersten in den Dimen- sionen nur wenig unterschieden. Die Blätter fast sämmtlicher Formen des Zea-Gebietes sind wenigstens im oberen Theile der Pflanze deuthch zweifarbig : unterseits weissfilzig oder grau, oben saftgrün. Auch die beiderseits grünen Blätter pflegen unterseits blasser zu sein. Die Stengel aller AS'aMSsttrea-Formen des Zea-Gebietes sind an der Spitze verzweigt. Es gibt eine Grundform mit traubiger Verzweigung, die in einem ± dichten Ebenstrauss endigt, und eine zweite Grundform, die nur einen =t übergipfelnden, büsche- ligen Schirm entwickelt. Diese zweite Grundform sah ich nur bei S. amurensis Turcz. und den zu dieser hinleitenden Uebergangs- formen. Die einzelnen Blütenköpfchen dieser zweiten Grundform sind immer ± langgestielt, die Köpfe aber trotzdem meist dicht genähert. Bei der traubigen Grundform bilden die Köpfchen zu (2 — ) 3 — 5 an den Zweigenden kleine Ebensträusschen, stehen dicht genähert, sind aber nur sehr kurz gestielt oder sitzend. Die zu Oberst der Pflanze stehenden Schirmchen bilden zusammen ge- wöhnlich einen fast immer dichten, manchmal fast kugeligen Schirm. Die Anthodien sind fast immer an ihrer Mündung am 1) Vgl. Jahrg. 1901, Nr. 9, S. 350, Nr. 10, S. 374, und Nr. 11, S. 436, Jahrg. 1902, Nr. 1, S. 15, Nr. 2, S. 65, Nr. 3, S. 110, Nr. 4, S. 156, Nr. 6, S. 231. 278 breitesten, am Grunde am schmälsten, wenn auch ebenfalls abge- rundet ; es sind also ± eiglockige oder schmal glockenförmige Gestalten . Nur S. parvißora DO. hat fast tonnenförmige, also in der Mitte breiteste Anthodien. Die Grösse der Köpfe nimmt während des Aufblühens stark zu, man muss also stets voll aufgeblühte in Ver- gleich ziehen, wenn man grobe Irrthümer vermeiden will. Die Grundfarbe der Anthodien ist blassgrün, an den stärker beUchteten Theilen saft- bis trübgrün ; oft sind aber die Spitzen der einzelnen Hüllblättchen (auch innenseits!) dunkelpurpurn, selten schwarz. In letzterem Falle sind die untersten Hüllblättchen oft zur Gänze schwarz; manchmal sind sie indessen schön violett berandet. — Die Bekleidung der Anthodien fehlt selten gänzlich; fast immer ist mindestens ein lockerer, spinuwebiger üeberzug vorhanden und gewöhnlich ausserdem eine ± dichte, weiche Bekleidung mit parallel liegenden, weissen Haaren, wobei die Spitze der innersten Anthodial-Schuppen oft pinselig gebartet ist. — Die Anthodial- Schuppen mancher Formen sind dicht dachziegelig an einander gedrückt, abgerundet stumpf (bei S. parviflora DG.) oder spitz (bei allen anderen hier erörterten Formen). Dabei verlängern sich die Schuppen von den elliptischen oder eiförmigen untersten bis in die lanzettlich-länglichen oder lanzettlichen innersten ganz allmählich. Die äussersten sind dann immer 3 — 4fach kürzer als die innersten. Im Zea-Gebiete sind aber solche Formen die häufigsten, deren unterste und mittlere Hüllschuppen schmal-länglichdreieckig oder schmal- bis breiteilanzettlich, dabei halb bis ebenso lang sind als die innersten und in einen gewöhnlich schwarzvioletten (selten dunkelgrünen oder schwarzen, noch seltener gleichfarbig grünen), meist weit abstehenden bis hakig zurückgeschlagenen Fortsatz endigen. Das Eeceptakulum ist flach gewölbt bis überhöht ellipsoidisch, in letzterem Falle hohl; es ist in allen Fällen mit dicht stehenden, die halbe Höhe des Anthodiums kaum erreichen- den oder wenig überragenden, glänzenden, weissen oder schwefel- gelben Paleae besetzt, welche linealpfriemlich bis lanzettlich- pfrieralich und fein zugespitzt sind. — Die Achänen (ich sah nur ganz junge) sind kurz cylindrisch, kahl. — Der Pappus ist (oft im selben Köpfchen !) doppelt oder einfach. In letzterem Falle besteht er aus einer Eeihe dichtfederiger Strahlen von mehrfacher Achänenlänge, welche das Anthodium gewöhnlich etwas überragen ; der äussere Pappus besteht aus einer ungleichmässigen Anzahl sehr ungleich langer, aber höchstens die Hälfte des inneren Pappus er- reichender, nicht federiger, sondern kurz rauhhaariger Strahlen und ist sehr leicht abfällig. Die Blumenkrone ist im getrock- neten Zustande röthlichüla (bei Lampenlicht scheinbar glänzend- hellroth). — Die Antheren sind anfangs schwarzblau, verfärben sich aber in grauröthliche oder lilafarbene Töne ; ihre basalen Fortsätze sind gewöhnlich ± anliegend borstlich- oder wellig-be- haart und enden in zwei bis mehrere borstliche Fortsätze. Der Antherengrund selbst ist kahl oder (nur mit scharfer Lupe sieht- 279 bar) angedrückt wellig-behaart. — lieber die Bewurzelung ist nach dem vorliegenden Material, so massenhaft es auch ist, nichts Bestimmtes anzugeben; sämmtliche Formen scheinen hori- zontale, leicht abreissende, unterirdische Ausläufer zu treiben, deren Spitzen je ein, selten zwei Stengel entwickeln. Wie früher schon bemerkt, bestehen zwischen den vorliegenden Formen die mannigfachsten Beziehungen. Demnach sind die oben erörterten Charaktere in verschiedenster Weise mit einander com- biniert. Erst bis man am Standorte selbst auf Grund der folgenden Vorstudien den Thatbestand neuerlich geprüft haben wird, wird man das Richtige herausfinden und namentlich dann auch, bis ausreichendes Material der nächstverwandten Formen, insbesondere von S. denticulata Led., S. eriolepis Bunge, S. paleata Max., S. Stuhendorffii Herd, und S. siibsinuata Led. zum Vergleiche ge- langen und man den Umfang der Abänderungen dieser Arten ge- nau kennen wird. Bis dahin kann es sich nur um Vorarbeiten handeln, deren Ergebnis die Zukunft ebensogut bestätigen wie ändern kann. Zur leichteren Uebersicht folgt nun vor Allem ein Bestim- mungs-Schlüssel für die in Betracht kommenden ganzblättrigen Saussurea-Foxm^n, der aber den Vergleich der Beschreibungen keineswegs tiberflüssig macht. In diesen Schlüssel sind nun nebst den getheiltblättrigen auch alle anderen zwar näher verwandten, aber bereits nach ihrer Beschreibung als allzu unähnlich kenntlichen Formen nicht aufgenommen, nämlich: S. alpinaBG. var. subacaulis Led., S. discolor DO., S. eriolepis DO., S. grandifolia Max., S. nuda Led., S. paleata Max., S. rigida Led., S. serrata DO. (nach Annahme der sibirischen Autoren identisch mit S. parvißora DO.), S. stricta Led., S. Tilesii Led. und S. ussuriensis Max. Entfernt stehende, die also mit den Zea-Formen keinerlei Beziehungen haben, sind in die Tabelle überhaupt nicht aufgenommen. Stengel bis 1 m hoch, oben übergipfelnd-ebensträussig (Schwächlinge wohl auch regelmässig schirmförmig; dann sind aber die Köpfchen ± lang gestielt) mit ± lang gestielten Köpfchen, oder letztere zerstreut stehend 1. 0 ' Stengel hoch oder niedrig, im obersten Drittel oder Viertel traubig verzweigt und in einen ± dichten, flach gewölbten bis halbkugeligen, lockeren oder dichten Schirm endigend, oder anstatt der unteren Zweige oft kleine Blattbüschel in den Blattachseln, oder nur der Schirm selbst entwickelt .. .6. I Köpfe zerstreut, ihre Stiele 1 — 1*5 cm lang; Anthodien 16 mm hoch, vorne 12 — 14 mm weit; äussere Hüllschuppen I zurückgebogen, sehwarzviolett ; Blüten dunkelviolett; Achänen 1 3 '5 mm lang; Blätter beiderseits grün (unterseits blasser), die untersten rosettig, gestielt, wie die mittleren sitzenden und I herablaufenden breitlänglich, herz- oder schiefgrundig, die (_ obersten und oberen eilanzettlich, ganzrandig: S. Karoi Preyn. 280 4(2) Köpfe genähert, ziemlich ungleich gestielt, in viel- köpfigen, übergipfelnden Schirmen, die Anthodien spinnwebig- weissfilzig oder dunkel; Blüten lila mit schwarzblauen Antheren ; Blätter uoterseits alle weissfilzig (ausgenommen die untersten), lang herablaufend, wenigstens die untersten buchtig gezähnt oder gezähnelt; Achänen nur 1'5 mm lang 2. Anthodien klein (11—10 mm hoch, 10—7 mm weit) dicht spinnwebig-weissfilzig 3. Anthodien klein bis mittelgross, entweder nur am Grunde spinnwebig-weissfilzig oder durchaus grün, wenn dann auch spinnwebig behaart und die innersten an der Spitze pinselig- bärtig. Fortsätze der Anthodialschuppen schwarzviolett, dunkelgrün oder schwarz 4. Anthodien 11X10 mm, alle Hüllschuppen angedrückt ziegeldachig, von den äussersten eiförmigen in die länglich- lanzettlichen innersten übergehend, ohne Fortsätze, spitz, an der Spitze selbst gewöhnlich schwarzviolett. Kopfstiele (1—) 3 — 10 mm lang. Blätter am Rande umgerollt, aus den untersten länglichen oder lanzettlich-länglichen allmählich in die oberen lineallanzettlichen verkleinert, die untersten und mittleren deutlich buchtig gezähnt, die oberen entfernt gezähnelt oder ganzrandig S. amurensis Turez. Anthodien 10X8 mm gross, Hüllschuppen mit =b langen, abstehenden oder zurückgeschlagenen schwarzvioletten Fort- sätzen endend, selten einzelne angedrückt, ohne Fortsätze; Kopfstiele 3 — 12 mm lang S. intermedia Freyn. Blätter horizontal abstehend, auffallend schmal, am Eande etwas umgerollt, die untersten lanzettlich-länglich, stumpflich, sehr entfernt gezähnelt, die anderen hneallanzettlich, lang zu- gespitzt, ganzrandig, am Stengel meist nur kurz herablaufend. Anthodien bräunlich, lOX^ mm gross, am Grunde spinnwebig- weissfilzig; Anthodialschuppen aus eiförmigem Grunde schmal dreieckig bis lineallanzettlich, ihre Fortsätze hakig zurück- gebogen, schwarzviolett; ßeceptakeln überhöht-ellipsoidisch S. stenophylla Freyn. Blätter anders beschaffen 5. Anthodien 11X10 mm hoch und breit, mit angedrückten Schuppen, schon zur Blütezeit trübgrün, Schirm regelmässiger, minder übergipfelnd, Blätter meist schief aufrecht, übrigens wie beim Typus {S. amanrolepis Freyn herb.). S. amurensis Turcz. ß. amaurolepis Freyn. Anthodien 10X8 mm, zur Blütezeit schwarzgrundig mit abstehenden, langen ± lanzettlichen äusseren und mittleren Hüllschuppen, deren schwarze Fortsätze fast hakig zurück- geschlagen sind {S. melanolepis Freyn herb.). S. intermedia Freyn ß. melanolepis Freyn. 281 Niedrige Arten, bis etwa 50 em hoch, steif aufrecht mit aufrecht abstehenden Blättern, dicht beblätterten Stengeln und 6(0) Kopfstiele sehr kurz (1 — 2 mm) oder fehlend, die Köpfe des- halb gedrungen. Anthodien 10-5 — 11 '5 mm hoch, 8 mm weit, spinnwebig behaart, grün, etwas graulich; Anthodial- schuppen von den untersten ei- bis schmal-dreieckiglauzett- lichen zu den innersten lineallanzettlichen allmählich ver- längert, mit dem vorderen, schwarzpurpurnen Theile hakig zurückgebogen S. vircscens Freyn. Stengelblätter genähert, zahlreich, bis 32 unterhalb der Verzweigung 14. Stengel breit geflügelt; Stengelblätter ganz allmählich verkleinert, grösstentheils ganzrandig, die obersten unterseits graufilzig, vielmal schmäler und kürzer als die untersten, horizontal, mit der Spitze oft abwärts gebogen; statt der Traubenzweige meist sterile Blattbüschel, die übrigen sehr verkürzt, so dass der Kopfstand zu einer kleinen halbkugeligen bis fast kugehgen Scheindolde wird, unterhalb der nur 1 — 2 kurze Zweige stehen, die aber mit ähnlichen dichten Schein- döldcheu enden und sich mit der terminalen zu einem einzigen Kopfstande verbinden (S. contracta Freyn herb.). S. virescens Freyn ß. contracta Freyn. Stengelblätter selbst innerhalb des verzweigten Theiles nur wenig verkleinert, alle verhältnismässig sehr lang und schmal, bis lineallanzettlich, buchtig gezähnt, beiderseits grün, nur die obersten auf ihrer Unterseite graufilzig; Stengel breit geflügelt, Verzweigung traubig; Zweige gleich lang, jeder so wie der Stengel selbst mit einem kleinen Ebenstrausse fast sitzender oder sehr kurz gestielter Köpfchen geendigt — sonst wie der Typus (S. perdentata Freyn herb.). S. virescens Freyn y. perdentata Freyn. 14 Literatur - üebersicht *). April 1902. Ascherson P. Ereclithites Meracifolins in Schlesien. (Ber. d. deutsch, bot. Ges. Bd. XX. Heft 2. S. 129—140.) 8*'. Eine ausserordentlich genaue Darstellung der Verbreitungsgesehichte dergenanntenPflanzenichtblos für Schlesien, sondern für Mitteleuropa überhaupt. ^) Die „Literatur-Uebersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Üngarn er- 284 Borbäs V. v. Folypodii vulgaris varietates. (Magy. botan. Lap. L Jahrg. S. 139-140.) 8«. __ — A szomoru füz porzös faja hazankban. (A Kert. 1902. S. 342-343.) 8". Bubak Fr. Aufgetretene Pflanzenkrankheiten in Böhmen in den Jahren 1900 und 1901. (Zeitschr. f. d. landwirtschaftl. Versuehs- wesen in Üesterreich. 1902.) 8^ 16 S. Ueber eisenfleckige Kartofi'eln. (A. a. 0.) 8^ 3 S. Burgerstein A. Mikroskopische Untersuchung prähistorischer Hölzer des k. k. naturhistorischen Hofmuseums in Wien. (Annalen des k. k. naturhist. Hofmus. Wien. XVI. Bd. S. 170-177.) Gr. 8«. Bakterien als Freunde und Feinde des Gartenbaues. (Wiener illustr. Garten-Zeitung. XXVII. Jahrg. S. 152-164.) 8«. 12 Fig. Celakovsky L. J. Die Berindung des Stengels durch die Blatt- basen. (Flora. 90. Bd. S. 433-465. 11 Textfig.) 8"». Degen A. v. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzen- arten. XLI. Sempervivum SimonJcaianum n. sp. ! (Magy. botan. Lap. I. Jahrg. S. 134-138.) 8". Flatt A. K. Zur Geschichte der Herbare. (Magy. botan. Lap. L Jahrg. S. 147-151.) 8". Ha ekel C. Phleiim alpinum ssp. suhalpinum var. nucliuscidiim Hack, nova forma. (Magy. botan. Lap. L Jahrg. S. 152—153.) 8^ Kindermann V. Untersuchungen über denOeffnungsmechanismus der Frucht bei der Gattung Campanula, unter besonderer Berück- sichtigung von Campanida rapunculoides L. (Sitzungsber. des deutschen naturwiss.- raedicin. Vereines f. Böhmen „Lotos" in Prag. XXII. Bd. S. 2-4.) 8". Matouschek F. Beiträge zur Moosflora von Tirol und Vorarlberg. II. (Berichte des naturwiss. - medicin. Vereines in Innsbruck. XXVII. Jahrg.) 8«. 56 S. Neu beschrieben werden: Weberei longicolla (Sw.) Hedw. f. longiseta Mat., Bartramia Halleriana Hedw. f. adpressa Mat. und Thuidium abie- tinum (Dill.) Br. eur. f. viridis Mat. Dieser reiche Beitrag zur Kenntnis der Moosflora von Tirol und Vor- arlberg beruht insbesondere auf der Bearbeitung eines von Heinr. Bar. Handel-Mazzetti mit grosser Sorgfalt und Sachkenntnis gesammelten Materiales. Einzelne Funde rühren von H. Baer, A. v. Degen, B. Wag- ner und S. Blumrich her. — — Ein Beitrag zur Kenntnis der Laubmoose aus dem Süden des Trentschiner Oomitates. (Verhandl. des Vereines für Natur- und Heilkunde zu Pressburg.) 8". 10 S. Murr J. Beiträge zur Flora von Tirol und Vorarlberg. XIII. (Deutsche botan. Monatsschrift. XX. Jahrg. S. 51—56.) 8^ scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 285 Neu beschrieben werden: Lamium Orvala L. f. fissidentata Murr, Verbena offieinalis L. v. resedifolia Murr, Primula farinosa L. v. dentata Murr, Pr. acaulis Jacq. v. stenantha und v. sileniflora Murr, Plantago media t. sublanceolata Murr und Urtica urens L. f. microphylla Murr. Rohlena J. Beitrag zur Flora von Böhmen. (Allgem. botan. Zeitschr. VIII. Jahrg. S. 84—90.) 8°. Neu beschrieben werden: Antlioxanthum odoratum L. v. verticillata und V. pubiculmis Eohl,, Holcus mollis L. f. flaccida Eohl., Poa pratensis V. anceps Gaud. f. major Eohl., P. bulbosa L. v. vivipara f. flavescens Rohl., Festuca ovina L. v. vulgaris Koch. subv. glaueostachya Eohl. und subv. subglaucescens Hack., jP. sulcata Hack, a) genuina subv. durior Hack., i^. sulcata X rubra = 2^. Murriana Eohl., 7^. gigantea X arnndinacea = J^. Fleischeri Eohl., Bromus commutatus Schrad. f. coarctata Hack., J5. mollis L. T. fallax Eohl. und f. Zaa-a Eohl., Epilobiiim parviflorum Schreb. f. verticillata Eohl., E. Lamyi Schultz f. verticillata Eohl., Angelica sil- vestris L. v. deltoidea Eohl. Sagorski E. Beitrag zur Flora von Hercegovina. (Mitth. des Thüring. bot. Ver. N. f. XVI. Heft. S. 33 ff.). 8^ Zahlreiche Standortsangaben : Neu beschrieben werden: Bromus Trans- silvanicus Steud. var. angustifolius Sag., Juncus anceps Lab. subsp. Herce- govina Sag., Euphrasia pectinata Ten. var. Hercegovina Sag., Hieracium florentinum All. subsp. Veleticum Sag., subsp. gracillimum Sag., Iberis roseO'purpurea Sag. Senft E. Beitrag zum Vorkommen von Flechten auf officinellen Rinden. I. Cortex Mezerei. — Seidelbastrinde. (Zeitschrift d. allgem. österr. Apotheker- Vereines. 40. Jahrg. S. 626—627. 1 Abb.) 8". Microtlielia analeptoides Bayl. findet sich blos auf der Einde von Daphne Mezereum und ist charakteristisch für dieselbe. Waisbecker A. Die Farne des Eisenburger Oomitates in West- Ungarn. (Magy. botan. Lap. I. Jahrg. S. 141—147.) S''. Neue Form : Athyrium filix femina Roth. f. laxifrons Waisb. Wettstein R. v. lieber directe Anpassung. Auszug aus einem Vortrage. (Das Wissen für Alle. IL Jahrg. S. 365—367.) 4". Zahlbruckner A. Beiträge zur Flechtenflora Niederösterreichs. VI. (Verhandl. d. k. k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien. LH. S. 257 —270.) 8". Neue Arten und Formen: Lecidea Baumgartneri A. Zahlb., L. ob- scurella (Smrf.) Nyl. v. microcarpa A. Zahlbr., Thelocarpon Strasseri A. Zahlbr., Pertusaria globiilifera Nyl. v. corallina A. Zahlbr. Nachweis zahlreicher für das Kronland neuer Flechten, darunter Neu- benennungen: Polyblastia suhcoerulescens A. Zahlbr. (= Verrucaria sub- coerulescens Nyl.), Catillaria Bouteillei A. Zahlbr. (= Parmelia Bouteillei Desm.), Caloplaca epixantha A. Zahlbr. (= Lecidea epixantha Ach.) All es eher A. Fungi imperfecti. Rabenhorst's Kryptogamenflora von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz. 2. Aufl. I. Bd. VIL Abth. 83. Liefg. Leipzig (E. Kummer.) 8^ Inhalt: Bearbeitung der Gattungen Myxosporium (Schluss), Melano- stroma, Naemospora, Hypodermium, Myxosporella, Blennoria, Agyriella, Trullula, Myxormia, Bloxamia, CoUeiotricJmm, Pestalozziella und Melan- conium. Oesterr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1902. 21 286 Areschoug F. W. C. Untersuchungen über den Blattbau der Mangrove- Pflanzen. (Bibliotheca Botanica. Herausg. v. Ohr. Luerssen. 56. Heft). Stuttgart (E. Nägele). 4". 92 S. 13 Taf. Arz ichowsky W. Zur Morphologie und Systematik derBeggiatoa. (Bull. d. jard. imp. bot. de St. Petersburg. II.) 8°. 11 S. 1 Taf. Wichtigste Eesultate: Das Vorhandensein einer Zwischenform zwischen Beggiatoa und Oscülaria (Ose. beggiatoides nov. spec.) erweist neuerdings die innigen Beziehungen der beiden Gattungen zu einander. — Die Art der Vertheilung der Schwefelkörnchen gibt gute Kennzeichen der Beggiatoa- Arten ab. Beyer ß. Nordostdeutsche Schulflora. Tabellen zur Bestimmung der wildwachsenden und der häufiger angebauten Blüten- und Farnpflanzen der Provinzen Brandenburg, Pommern, Posen, Ost- und Westpreussen und Sachsen (Nordhälfte), der Grossherzogthümer Mecklenburg und des Herzogthums Anhalt. Nach der Flora des Nord- ostdeutschen Flachlandes von P. Ascherson und P. Gr aebner unter Mitwirkung der Verfasser bearbeitet. Berlin (Gebr. Born- traeger.) Kl. 8". 16 und 344 S. Bonn i er G. Les plantes des champs et des bois. Paris (J. B. Bailiiere et Als.) Lex. 8^ 568 S. 873 Fig. und 30 Taf. Eine populäre Darstellung der heimischen Flora in eigenthümlicher und ansprechender Form. Das Buch behandelt die wichtigsten Familien und Pflanzen der mitteleuropäischen Flora derart, dass die systematischen Details in den Hintergrund treten, dafür durch stärkere Hervorhebung der ökolo- gischen und morphologischen Eigenthümlichkeiten die Darstellung zu einer anregenden wird. Die reiche und im Allgemeinen geschmackvolle Illustration' erhöht den Wert des Buches. Der Einfluss des Kern er 'sehen „Pflanzen- lebens" ist unverkennbar. Correns 0. Ueber den Modus und den Zeitpunkt der Spaltung der Anlagen bei den Bastarden vom Erbsen-Typus. (Botan. Zeitg. 60. Jahrg. No. 5/6.) 4°. Sp. 65—83. Diels L. Ziel und Plan der biologischen Erdkunde. (Verlagskatalog der Gebrüder Borntraeger.) Berlin. 8''. 16 S. Eine lesenswerte Abhandlung, auf die mit Eücksicht auf den merk- würdigen Publicationsort hier besonders aufmerksam gemacht werden soll. Engler A. Die pflanzeugeographische Gliederung Nordaraerika's, erläutert an der nordamerikauischen Anlage des neuen königl. botan. Gartens zu Dahlen- Steglitz bei Berlin. Mit einer Ver- breitungskarte und einem Orientierungsplan. (Notizblatt des kgl. botan. Gartens und Mus. zu Berlin. 1902. App. IX). Leipzig (W. Engelmann). 8". 94 S. Eine kurzgefasste Darstellung der complicierten pflanzengeographischen Verhältnisse Nordamerika's, die umso wertvoller ist, als ein derartiger Ver- such bisher vollständig fehlte. Fitting H. Bau und Entwicklungsgeschichte der Makrosporen von Isoetes und Selaginella und ihre Bedeutung für die Kenntnis des Wachsthuras pflanzlicher Zellmembranen. Inaugural-Dissertation. Leipzig (Breitkopf u. Härte 1). 4". 62 S. 2. Taf. Glück H. Ueber die systematische Stellung und geographische Verbreitung von TJtricularia ochroleuca (Ber. d. deutsch, bot. Ges. XX. Bd. Hft. 3. S. 141—156.) 8° 1 Taf. 287 Miltner L. Die Keimungsverhältnisse der Leguminosensamen und ihre Beeinflussung durch Organismenwirkung. (Arbeiten der biol. Abth. des kaiserl. Gesundheitsamtes Berlin. III. Bd. Hft. 1.) gr. 8°. 102 S. 4 Abb. Hollrung M. Jahresbericht über die Neuerungen und Leistungen auf dem Gebiete des Pflanzenschutzes. III. Bd. f. d. J. 1900. Berlin (P. Parey), 8«. 292 S. Hub er J. Observatious sur les arbres a caoutchouc de la region Amazonienne. 8". 15 S. Kolle W. und Wassermann A. Handbuch der pathogenen Mikro- organismen, nebst mikrophotographischem Atlas, zusammengestellt von E. Zettnow. 1 Liefg. Text u. 1 Liefg. Atlas. Jena(G. Fischer). Text: 80. 176 S. ; Atlas: 4". 2 Taf. u. 8 S. Text. Landsberg B. Streifzüge durch Wald und Flur. Eine Anleitung zur Beobachtung der heimischen Natur in Monatsbildern. III. Aufl. Leipzig (B. G. Teubner). 8«. XV. und 255 S. 84 Illustr. Das vorliegende Bucli hat in den früheren Auflagen mit Recht eine allgemein freundliche Aufnahme gefunden. Der neuen Auflage ist das Bestreben, das Buch auf seiner Höhe zu erhalten, an vielen Stellen anzusehen. Wer für den ersten botanischen Unterricht ein anregendes gutes Buch wünscht, dem kann das vorliegende bestens empfohlen werden. Neumann S. M. Sveriges Flora (Fanerogamerna). Med biträde af F. Ahlfvengren. Lund (C. W. K. Glerups Förlag). Kl. 8". XXXVI u. 832 S. Olivier H. Expose systematique et description des Lichens de l'Ouest et du Nord-Ouest de la France (Normandie, Bretagne, Anjou Maine, Vendee). IL Troisieme Fase. Paris (P. Klincksieck). 8«. S. 173-269. Overton James Bertram. Parthenogenesis in Thalidrum piirpurascens. (The botan. Gazette. Vol.XXXIII. No.ö.S. 363-374.) 8\ 1 Taf. Abermals ein Fall von Parthenogenese bei einer angiospermen Pflanze, der sich eng an die bisher sicher gestellten Fälle bei Antemiaria (Kern er, Juel) und Alcliemüla (Murbeck) anschliesst. Es handelt sich um parthe- uogenetische Weiterentwicklung der normal ausgebildeten Eizelle. Partheno- genese tritt bei Thalictrum nicht immer ein. Quelle F. Göttingen's Moosvegetation. Inaugural - Dissertation, Nordhausen (Fr. Eberhardt). 8^ 164 S. Ohne über den Wert dieser Abhandlung, deren Schwerpunkt in der Darstellung der Moosvegetation der Umgebung von Göttingen liegt, damit irgend wie ungünstig urtheilen zu wollen, möchte Eef. gegen einen Abschnitt in der Einleitung Stellung nehmen. Der Verf. wehrt sich gegen die Ver- einigung der Bryophyten mit den Pteridophyten und Anthophyten unter dem Namen der Cormophyten und erklärt, für ihn seien die Bryophyten „ein gesonderter Pflanzenstamm für sich". Einem Naturforscher, der sich speciell mit einer Pflanzengruppe beschäftigt, erscheint bekanntlich immer die Ab- grenzung derselben gegen andere Gruppen schärfer als anderen; die klaren Homologieen zwischen Bryophyten und Pteridophyten, die nur phylogenetisch erklärt werden können, sollten aber heute nicht mehr unterschätzt werden. 21* 288 Eostock K. Ueber Aufaahme und Leitung des Wassers in der Laubraoospflanze. Inaugural-Dissertation. Erfurt (Ohlenroth'sche Buchdruckerei). 8«. 28 S. Roth er W. 0. Praktischer Leitfaden für die Anzucht und Pflege der Kakteen, mit besonderer Berücksichtigung der Phyllokakteen. Frankfurt a. 0. (Trowitzsch & Sohn). 8^ 119 S. 45 Abb. Rosenstock E. Ueber einige Farne aus dem südUchen Mittel- europa. (AUgem. botan. Zeitschrift. VIIL Jahrg. S. 77 — 80.) Verf. beschreibt eine Keihe neuer Formen und führt u. a. auch zahl- reiche neue Standorte aus Süd-Tirol an. Schrammen F. R. Ueber die Einwirkung von Temperaturen auf die Zellen des Vegetationspunktes des Sprosses von Vicia Faba. Inaugural-Dissertation. Bonn (0. Georgi.) 8*^. 52 S. 1 Taf. Schumann K. Blühende Kakteen (Iconographia Cactearum.) Im Auftrage der Kakteen-Gesellschaft. IL Bd. Neudamm (J. Neumann). 4". 12 Taf. mit Text. Seckt H. Ueber den Einfluss der X-Strahlen auf den pflanzlichen Organismus. (Ber. d. deutsch.-bot. Ges. XX. Bd. Heft2. S. 87-93.) 8". „Es ist wahrscheinlich, dass Zellen oder Gewebe, die auch unter nor- malen Verhältnissen leicht auf Turgorschwankungen reagieren, unter dem Ein- flüsse der X-Strahlen eine erhebliche Abnahme des Zelldruckes erfahren." Thomas A. P. W. Preliminary accoant of the prothallium of Phylloglossum. (Proc. Roy. Soc. Vol. 69. p. 285—291.) 8°. Verf. konnte Prothallien von Phylloglossum beobachten, deren Be- schreibung er liefert. Damit erfahren unsere Kenntnisse über die sexuelle Generation der Lycopodiaceen eine wichtige Ergänzung. Wilde man E. de Observations sur les Apocynacees ä latex recueillies par M. L. Gentil dans l'Etat Independant du Congo 1900. Bruxelles. 1901. 8«. 38 p. Ausführlich behandelt werden : Matofe-Mougo {Landolphia otvariensis Pal. Beauv.), Bongew {L. Genülii Wild.), Masindja {Carpodinus Gentilü Wild.), Bosele Motani (C. turbinatus Stapf), Mondongo {CUtandra sp.). Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. KaiserL Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathem.-naturwiss, Classe vom 15. Mai 1902. Der k. k. Sectionsehef i. E. Dr. Josef Bitter Lorenz v. Libur- nau überreicht eine Abhandlung mit dem Titel: „Ergänzung zur Beschreibung der fossilen Halimeda Fugyeri". Das c. M. Professor Theodor Fuchs legt eine Mittheiluug vor, betitelt: „Ueber einige Hieroglyphen und Fucoiden aus den paläozoischen Schichten von Hadjin in Cilicien". Verfasser hebt namentlich das Vorkommen eines äusserst charakteristischen Fucoiden hervor, der in Deutschland gewöhnlich als Phycodes circinatus angeführt vv^ird und mit den vonSaporta und Billings als Vexillum Rouvillei und Lysophycus ottaivaensis beschriebenen problematischen Fossilien identisch ist. 289 Dieses Fossil wurde bisher stets nur in den untersten Schichten des Silur (Ordovicien, Trentonlimestone, Gres armonicain, Fhycodes- Sehiefer) gefunden und wird es dadurch höchst wahrscheinlich, dass auch die betreffenden Schichten Oiliciens dem unteren Silur angehören. Es wäre damit die Silurformation zum erstenmale in Kleinasien nachgewiesen. Botauisclie Section des uatiirwisseuschaftlicheu Vereines für Steiermark in Graz. Versammlung am 16. October 1901. Der Obmann, Prof. Dr. K. F ritsch, berichtete zunächst über die während der Sommerferien eingelaufenen Pflanzensendungen und Zuschriften. Grössere Sendungen steirischer Pflanzen hatten die Herren E. Czegka (Cilli) und B. Fest (Murau) an die Section geleitet ; kleinere Partien theils frischer, theils getrockneter Pflanzen übermittelten die Damen und Herren J. Glowacki (Marburg), A. Holler (Graz), T. Krempl (St. Peter-Freienstein), J.Münster (Graz), F. Nikolai (Kindberg), H. Pfaundler (Graz) und G. Scholz (Eeichenberg). Ferner berichtete der Obmann über die drei im Herbst 1901 unternommenen Excursionen der Section : am 25. September nach Gösting, am 2. October nach St. Johann bei Graz, am 9. October nach Doblbad. Auf diesen Excursionen wurden vorzugsweise Pilze gesammelt. Hierauf hielt Prof. K. Fritsch einen längeren Vortrag über die Pilzflora der Umgebung von Graz. Die Publication der zahlreichen neuen Funde von Pilzen behält sich der Vortragende vor. Versammlung am 6. November 1901. Prof. K. Fritsch legte eine Anzahl von Alpen- und Voralpen- pflanzen vor, welche Fräulein T. Krempl aus den Umgebungen von Leoben eingesendet hatte. Unter denselben wäre Hesperis nivea Baumg. von der Krumpen hervorzuheben. Hierauf sprach Schulrath F. Krasan über die Variabilität der Blattformen bei Pastinaca sativa L. Ferner legte derselbe die in Steiermark vorkommenden Arten der Gattung Helleborus vor und besprach die Unterschiede und die Verbreitung derselben. Director L. Kristof überbrachte einen Fichtenzweig mit theilweise blassgelben Nadeln, welchen er von Herrn J. Huber in Neumarkt (Steiermark) erhalten hatte. Der Baum steht in der Gemeinde St. Veit bei Neumarkt und trägt an den meisten Zweigen solche verfärbte Nadeln. Die Ursache dieser krankhaften Erscheinung konnte bisher nicht gefunden werden. 290 Versammlung am 4. December 1901. Zunächst legte Director L. Kristof eine Anzahl von Oultur- s orten des Chrysanthemen Indicum L. vor und besprach die staunenswerte Variabilität dieser Pflanze. Hierauf hielt Prof. F. Eeinitzer einen Vortrag über die Albert'sche Dauerhefe. Er zeigte durch Vorführung von 3 Ver- suchen, wie man mit Hilfe dieser, durch Alkohol und Aether getödteten Hefezellen, die ' Anwesenheit und Wirkung der Zyraase, der Invertase und das Endotrypsins vorführen und beweisen kann, und zeigte an mikroskopischen Präparaten die Veränderungen, welche durch die Wirkung des Endotrypsins bei der Selbstverdauung dieser Hefe im Innern der Zellen vor sich gehen. Er knüpfte hieran einige allgemeine Betrachtungen über die Buchner' sehe Zymase und die Theorie der Alkoholgährung. Versammlung am 18. December 1901. Herr Prof. F. Eeinitzer theilte mit, dass er in diesem Herbst und Winter in Graz bei mehreren Apfelsorten die Erscheinung d e r B i 1 1 e r f ä u 1 e ungewöhnlich häufig beobachtet habe. Am häufigsten beginnt die Fäulnis vom Kerngehäuse und schreitet langsam nach aussen. Viel seltener beginnt sie an einzelnen Stellen unter der Schale. Die befallenen Stellen sind braun und sehr bitter. Die als Ursache bisher beobachtenden Pilze (Gloeosporiiim fructigenimi Berk., Gl. versicolor B. et 0., Bothidea ijomigena Schw.) waren nicht vorhanden. Dagegen war in allen untersuchten Fällen stets Cephalothecium roseuni Corda ganz allein anwesend, dessen Conidienstände leicht zur Entwicklung zu bringen waren. Es ist auffallend, dass dieser Pilz bisher nur auf faulendem Holz und faulender Ustidina in Böhmen und Belgien beobachtet worden ist. Sodann demonstrierte Prof. E. Palla einige Arten der Gattung Heleocharis, darunter eine neue nordeuropäische Art. Schliesslich besprach Schulrath F. K r a s a n die i n S t e i e r m a r k vorkommenden Senecio- Arten der Untergattung Cineraria, Versammlung am 8. Jänner 1902. Der Obmann, Prof. K. Fritsch, erstattete zunächst einen ge- drängten Jahresbericht über die Thätigkeit der Section im Jahre 1901. Hierauf wurde die Neuwahl der Functionäre vorgenonmien. Prof. K. Fritsch wurde neuerdings zum Obmann, Schulrath F. Kras an neuerdings zum Schriftführer, Prof. F. Eeinitzer zum Vertreter der Section im Ausschuss des naturwissenschafthchen Vereines gewählt. Prof. K. Fritsch besprach und demonstrierte sodann die in Steiermark vorkommenden Arten der Gattung Koeleria. Während Maly seinerzeit^) nur Koeleria cristata (L.) Pers. aus i) Maly, Flora von Steiermark (1868). 291 Steiermark kannte, wissen wir heute, dass ausser dieser noch Koeleria gracilis Pers. (bei Gösting nächst Graz) und Koeleria Carniolica Kern, (in den Sulzbacher Alpen) im Lande Steiermark wachsen. ^) Herr F. Staudinger zeigte eine Anzahl von Apfel- und ßirnen Sorten vor und sprach über die Vorzüge des Bismarck- Apfels und einiger anderer Sorten. Schliesslich demonstrierte Director L. Kristof einige hübsche Missbildungen von (7i^n/.s -Früchten. K. Fritsch. Personal-Naciiricliten. Dr. K. Bitte r von Keissler wurde zum Assistenten au der botan. Abth. des k. k. naturhistorisehen Hofmuseums ernannt. Dr. Carl Rec hinger. Assistent am botanischen Museum und Garten der Universität Wien, ist als Assistent in die botanische Abtheilung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums in Wien ein- getreten. Dr. Fr. Vierhapper wurde zum Assistenten am botanischen Museum und Garten der k. k. Universität Wien ernannt. Prof Dr. H. Molisch in Prag wurde von der Kon. Natuur- kundige Vereeniging in Nederlandsch-Indii* zum corresp. Mitgliede gewählt. Gestorben sind: Dr. G. Leim b ach, Eealgymnasial-Director und Herausgeber der „Deutschen botanischen Monatsschrift" am 15. Mai in Arnstadt. Dekan David Pacher, Verfasser der „Flora von Kärnten", am 28. Mai in Ober-Vellach im 86. Lebensjahre. Der Madaffaskar-Rei sende Franz Sikora. 2) Vergl. Fritsch, Notizen über Phanerorgainen der steiermärkischeii Flora. I. Die in Steiermark wachsenden Arten der Gattung Koeleria. Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark, Jahrgang 1901, S. 217 — 221. Inhalt der Juli->'nmmer: Ad. Oborny, Beiträge zur Hieracium-'Slora, des oberen Murthales in Steiermark. S. 253. — J. Podpera, Zwei nene Lanbmoosarten der Flora Mährens. S. 258. — Ur. Rudolf Wagner. Ueber Hoylea elegins Wall. (Schluss.) S. 267. — Dr. Anton Hansgirg, Zur Biologie der herabgekrümmten Laubblätter der Aralia spatliuluta und Mernta Senfftiana. (Schluss.) S. 270. — E. Ha ekel. Neue Gräser. (Fortsetzung.) S. 273. — J. Freyn, Plantae Karoanae amnricae et zeaensae. (Fortsetzung.) S. 277. — Literatur- Uebersicbt. S. 283. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 288. — Personal-Nachrichten. S. 291. — Eedacteur: Prof. Dr. R. t. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: I. Dörfler, Wien, UI., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold's Sohn in ^A^ien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift" erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 ä M. 2-—, 1860/62, 18G4/G9. 1871/92 ä M. 4-—, 1893/97 ä M. 10- — . Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zupränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch von-äthig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 292 INSERATE. Soeben ist erschienen: Jahres-Katalog pro 1902 der Wiener Botanischen Tauschanstalt Auf Wunsch gratis erhältlich durch T T)örflpr Wien, IM., Barichgasse 36. Im Verlage von Carl Gerold's Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Professor Dr. Karl Fritsch Exeursionsflora für Oesterreieh (mit Ausscliluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Preis brochirt Mark 8. — , in elegantem Leinwandband Mark 9. — . ififlsißmicmsciißisißM-n. (mit Ausschluss des Küstenlandes). — Schulausgabe der „Exeursionsflora". Preis brochirt Mark 3.60, in elegantem Leinwandband Mark 4. — . ^-^^ *"l^^ »-4--» »-t^-» 9-1^ »-nP^ »-4^-» »-4'-« »'4^-« »-4^^ 0"4>-^ •-l'^ «-4^^ >-4^-« »-4--< *-4^ »-s^-» »~4^-» »-4^^ »-nP^ ^^^|^ «-j^-* »4-^ Im Selbstverlage des Verfassers ist soeben erschienen: L Dörfler s Botaniker-Adressbuch (Botanist's Directory. — Almanach des Botanistes.) Sammlung von Namen und Adressen der lebenden Botaniker aller Länder, der botanischen Gärten und der die Botanik pflegenden Institute, Gesellschaften und periodischen Publicationen. Zweite, neu bearbeitete und vermehrte Auflage. Enthält rund 10.000 postalisch geprüfte Adressen. 23 Bogen Lex. -8". — Preis (in Ganzleinen gebunden) 10 Mark = 12 Kronen. Gegen Einsendung des Betrages portofrei zu beziehen durch I. t)öpflep, Wien, III., Barichgasse 36. NB. Dieser Nummer ist beigegeben ein Prospect der Verlagshandlung Gebrüder Borntraeger in Berlin. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCIUIFT. Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Ln. Jahrgang, N»- 8. Wien, August 1902. Dr. Josef von Schmidt- Wellenburg und dessen myko- logische Thätigkeit. Ein Beitrag zur Pilzflora Ton Tirol und Vorarlberg. Von Ludwig Grafen von Sarnthein (Innsbruck). Wiederholt war ich darauf aufmerksam gemacht worden, dass der am 3. Juni 1895 zu Innsbruck verstorbene k. k. Statthalterei- Oberrechnungsrath Dr. Josef von Schmidt -Wellenburg sich längere Zeit mit der Herstellung von Herbarexemplaren fleischiger Hutpilze befasst und eine erhebliche Anzahl derartiger Präparate in besonderer Schönheit hinterlassen habe. Da bekanntlieh gerade bei solchen Arten die Schwierigkeit der Conservierung neben jener der Bestimmung brauchbares Material zur Bearbeitung einer Flora doppelt wertvoll erscheinen lässt, trachtete ich, hauptsächlich angeregt von Herrn üniv. -Prof. Dr. Paul Magnus in Berlin, dem Herr Dr. v. Schmidt seine Sammlung einmal vorgezeigt hatte, dieselbe zur Benützung zu erlangen. Wirklich war der älteste Sohn des Verstorbenen, Herr. Josef von Schmidt, k. k. Bezirksrichter in Imst so freundlich, mir das ganze von seinem Vater ererbte Material zum gedachten Zwecke auf längere Zeit zu überlassen. Wie sich ferner Herr Prof. Dr. Magnus erinnerte, hatte Dr. von Schmidt, der viel mit Prof. Dr. Johann Pey ritsch ver- kehrte, ausserdem auch für das botanische Institut der k. k. Uni- versität in Innsbruck eine solche CoUection zusammengestellt und dank dem Entgegenkommen des gegenwärtigen Vorstandes desselben, Herrn Universitätsprofessor Dr. Emil Heinricher, wurde die floristische Verwertung auch dieser Sammlung ermöglicht. Während Prof. Dr. P. Magnus die Revision derselben vor- nahm, hatte Se. Hochwürden Herr Jakob Bresadola in Trient die grosse Gefälligkeit, meiner Bitte um Prüfung des ersteren Materiales zu willfahren. Oesterr. botau. Zeitschrift. 8. Heft. 1902. 22 294 Nachdem mir ferner die Ergebnisse dieser Eevisionen von beiden Seiten gütigst zur Verfügung gestellt worden waren, sah ich mich in den Stand gesetzt, eine einheitliehe Darstellung des Ge- leisteten zu geben und spreche zunächst den genannten Herren für ihre Freundlichkeit hiemit öfientlieh den verbindlichsten Dank aus. Die Sammlungen enthalten ausschliesslich fleischige, makro- skopische Pilze, nach der Herpell'schen Methode äuserst sorgfältig und schön präpariert. Von jeder Art finden sich in der Eegel vor: 1. Vorder- ansichten des Fruchtkörpers, aus der Hautschichte zusammengestellt ; 2. verticale Durchschnitte desselben, beides meist in verschiede- nen Entwicklungsstadien; 3. horizontale Schnitte des Strunkes; 4. „Sporenbilder", welche zugleich die Gestaltung der Unterseite des Hutes ersehen lassen. Dieselben sind durch Exponierung des frischen Pilzes unter der Glasglocke über ein entsprechend präpa- riertes Papier von einer mit den Sporen möglichst contrastierenden Farbe während bestimmter, oft bei einer Species verschieden ge- nommener Zeiträume hergestellt. Die zwischen Löschpapier getrockneten Präparate 1 — 3 sind auf Gelatinepapier geklebt, sorgfältig ausgeschnitten und nebst den Sporenbildern auf weisse Cartons in Quart mit Randleisten in ge- fälliger Anordnung befestigt. Bis auf eine kleine Anzahl sind die Exemplare mit Bestim- mungen versehen, welche sich fast durchwegs als richtig heraus- gestellt haben; Herr von Schmidt hatte hiezu selbst analytische Tabellen verfertigt. Das im Besitze des Herrn Sohnes befindliche Material zählt 73 Arten auf Cartons mit genauen Standorts- und Datumsangaben, ferner 26 (theilweise schon in der Hauptsammlung enthaltene) Arten auf Gelatinepapier, unausgeschnitten zwischen Löschblättern, mit ersichtlichem Standort und grösstentheils auch Datum, endlich eine Anzahl von solchen Stücken sowie von Sporenbildern ohne derartige Angaben, ofi"enbar Doubletten. Die Sammlung der k. k. Universität Innsbruck zählt 43, auf 50 Cartons nach Art der Hauptsammlung aufgezogene Arten, von denen nur vier in der anderen fehlen, Insgesammt hegen an Exemplaren mit Standortsangaben 82 Arten vor, und zwar 68 Hymenomyceten, 2 Gasteromyceten und 2 Ascomyceten. Die- selben wurden in den Jahren 1882 bis einschhesslich 1889 zu- sammengebracht, das Allermeiste um Innsbruck und in Sehrain, wo die FamiUe von Schmidt öfters zur Sommerfrische weilte, Einiges bei Längenfeld im Oetzthale (1883—1884) und drei Arten, darunter der Glanzpunkt des Ganzen, das interessante Hericium alpestre bei Feldkirch. — An diese Mittheilungen mögen sich noch einige biographische Daten anschhessen. Herr Josef von Schmidt -Wellen bürg, entstammend einer aus Schweden eingewanderten, am 15. Februar 1651 von Kaiser 295 Ferdinand III. in den Adelsstand erhobenen Familie, ist am 18. Jänner 1830 zu Innsbruck geboren, studierte dort in den Jahren 1848 — 1852 die Eechte und promovierte daselbst am 15. März 1853. Er begann am 20. April 1853 seine Beamtenlaufbahn als Conceptsadjunct bei der damaligen k. k. Polizeidirection in Inns- bruck, wurde am 23. April 1857 zur k. k. Polizeidirection in Wien versetzt, kam dann am 7.0etoberl857 zum k.k. Obersten Rechnungs- höfe und am 17. December 1862 von dort zur k. k. Tabak- und Stempel- Gefällsbuchhaltung in Wien. Am 28. November 1866 wurde er zum k. k. Eechnungs- official der Tiroler Staatsbuehhaltung befördert und gleichzeitig nach Innsbruck transferiert, woselbst er am 27. December 1866 zum k. k. Statthalterei-Rechnungsrathe und am 16. Februar 1887 zum k. k. Oberrechnungsrathe ernannt wurde. Am 21. März 1894 erhielt er in Anerkennung seiner ausgezeichneten Dienstleistung das Ritterkreuz des Franz-Josefs-Ordens und trat dann am 5. April 1894 in den Ruhestand, den er jedoch kaum über Jahresfrist ge- messen konnte. — Ich lasse nun eine systematisch (nach G.Winter, Die Pilze Deutschlands. Österreichs und der Schweiz, Leipzig 1884) geordnete Zusammenstellung des ganzen Materials mit genauer Wiedergabe aller Daten folgen. Hiebei bedeutet: I. : Cartons der Sammlung des Herrn von Schmidt jun. ; Ib.: lose Exemplare derselben; IL: Sammlung der k. k. Universität Innsbruck; **: neu für Tirol, Vorarlberg und Liechtenstein; *: neu für Nordtirol. 553 Ciavaria ligula Schaeff. — Innsbruck: an lichten Wald- stellen zwischen Husslhof und Mentelberg, August 1883 (als Ciavaria — ) (L). 601 — hotrytes Pers. — Innsbruck: Waldplateau zwischen Oberperfuss und Kematen, 18. August 1889 (Ib.); Fichtenwald hinter Aldrans, October 1883 (IL); Nadelwald zwischen Aldrans und Judenstein, September 1883 (L). 732 Craterellus clavatus (Pers.). — Fichtenwald hinter der Kirche in Seilrain, August 1884 (L); Innsbruck: Nadelwald zwischen Völs und Wilten, September 1885 (IL). 738 — lutescens (Pers.). — Nadelwald zwischen Feldkirch und Göfis, September 1884 (L); Innsbruck: Nadelwald zwischen Natters und Götzens, 3. October 1886 (Ib.). ** 783 Hericium alpestre Pers. — Feldkirch : gefunden bei Spaltung eines im Hofe des Kreisgerichtes eine Zeit lang gelegenen Tannenprügels, September 1884 (als Uijdnum coralloides bestimmt) (I. IL).^) 1) Herr Bresadola hatte die Güte, hierüber Folgendes mitzutheilen : „Der übersandte Pilz ist zweifellos Hericium alpestre Pers. und entspricht genau den von mir eingesehenen Exemplaren von De Notaris, welche auch Fries als Typus dieser Species gedient haben, wie aus Hymenom.Eur.p. 618 erhellt. 22* 296 842 Hijdnum repandum L. — Innsbruck : Wald vor Sparberegg, 4, October 1884 (Ib.); Nadelwald zwischen Aldrans und Juden- stein, September 1884 (L). 851 — scabrosum Fr. — Nadelwald hinter der Kirche in Sellrain, August 1881 (als Hydniim — ) (L). 854 — imhncatum L. — Innsbruck : Nadelwald bei Aldrans, September 1882, zwischen Lans und Aldrans, September 1883 (L); Fichtenwald ober Amras, Mitte August 1883, Fichtenwald südwestlich von Aldrans, August 1882 (IT.). 874 Merulius lacrymans Wulf. — mit einem „lusus hymenio irpicoideo" (Bres.). Innsbruck: an Holzwerk im Keller und an Zimmerböden des theresianischen Häuschens Nr. 12 am Eingange des botanischen Gartens, Deeeraber 1883 (L, IL). 1042 Folyporus coiifluens Alb. & Schw. — Sellrain : Fichtenwald oberhalb Tannebeu, August 1882 und 1883 (I., IL). 1083 — ovmws Schaeff. — Längenfeld im Oetzthale (Ib.); Sellrain : Nadelwald oberhalb Tanneben, August 1882 (I., IL); Inns- bruck: Fichtenwald ober Amras, 5. August 1883 (IL). 1113 Boletus versipeUis Fr. — Innsbruck: gemischter Nadel- und Birkenwald beim Berreiter Hof, August 1882 (als B. scaber Allerdings entspricht derselbe nicht der Diagnose des Genus Hericium in dem modificierten Sinne von Pries; dagegen passt er zum Genus Hericium im Sinne von Pers. Myc. Eur. II. p. 151. Fries, welcher gleichfalls die Differenz wahrnahm, schreibt unter die Diagnose: „species videtur distincta, sed forsan potius Hydni species". Hericium alpestre gehört der Gruppe Hydnum coralloides, H. caputursi, H. stalactitium etc. an und wird von allen Autoren mit Hydnum coralloides Scop., mit welchem es annähernd gleichen Habitus besitzt, confundiert. Die wichtigsten Unterschiede sind folgende: Hydnum coralloides Scop. rami ut plurimum clathrati, dense intricati, aculei tenues, unilaterales, terram spectantes, sporae 4—4-5 — 3 — 3 'S (i. Hericium alpestre Pers. rami divaricati, vix condensati, longiores et crassiores, quam in Hydiio coralloide, bilaterales, ad apicem ramorum cespitulosi, ut plurimum erecti, sporae 4-5 — 6 — 4-5 — 5-5 ft. Diesen zwei Arten ist auch sehr nahe verwandt Hydnum stalactitium Sehr. Dasselbe besitzt eine vollkommen gleiche Gestalt wie Hydnum coralloides, aber die Stacheln sind an der oberen Seite der Zweige aufrecht und so gross wie bei Hericium alpestre, die Sporen dieselben wie bei Hydnum coralloides. Von beiden unterscheidet es sich durch die anatomische Beschaffenheit der Stacheln, welche aus einem Hyphengewebe mit Zellen von bläschenförmiger Gestalt und sehr verdickter Zellhaut bestehen. Wie man also sieht, ist das Hydnum coralloides im Sinne der Autoren eine Collectivspecies. Saccardo betrachtet der Bemerkung über die Sporen im Sylloge fung. zufolge als Typus des Hydnum coralloides Hericium alpestre Pers. und unterscheidet Hydnum coralloides Scop. als eine neue Art : H. aci- culare Sacc. Diese drei Arten finden sich ohne Unterschied auf Laub- und Nadel- bäumen, besonders Hydnum coralloides. Ihr Vorkommen ist jedoch stets ein sehr seltenes und sporadisches." Dem Schreiben lag ein Exemplar des Hydnum coralloides von Maulbeer- bäumen (ilforws alba) bei Trient bei. Hericium alpestre bekam Herr Bresadola nur einmal aus dem italienischen Tirol, dann aus den ungarischen Karpathen zu Gesicht. 297 bestimmt) (IL); Paschberg (als B. scaher) (Ib.); Fichtenwald bei Amras, September 1884 (als B. scaher) (L). 1116 — porphyrosporus Fr. — Sellrain: Nadelwaldrand am Wege durch das Fotscherthal, August 1882 (als B. luridus var. erythropus bestimmt) (I.); 1124 — luridus Schaeif. — Sellrain: Nadelwald bei Taunebeu. September 1884. Innsbruck: beschatteter Wegrand am Hügel vor Völs, October 1883 (Ib., II,); Amraser Wald (Datum ?) (Ib.) 1133 — edidis Bull. — Waldrand vor der Kirche am Wege in Sellrain, August 1882 (L); Innsbruck: Nadelwald zwischen Völs und Wilten, September 1885 (I) ; Völser Wald, 12. August (Jahr ?) (Ib.) ; Nadelwald zwischen Innsbruck und Natters, Sep- tember 1884 (IL); Fichtenwald bei Amras, September 1884(1.). 1136 — pachypusF^. — Sellrain: etwas lichterer Nadelwald am linken ßachufer seitwärts der Wirts-Alpe hinauf im Fotscher- thale, August 1882 (IL). *1153 — piperatus Bull. — Innsbruck: Nadelwald zwischen Natters und Husslhof (Ferneck), September 1883 (L); Nadel- wald zwischen Wilten und Götzens, October 1884 (IL). 1158 — hovinus L. — Innsbruck: Nadelwaldrand am Plateau des Mittelgebirges zwischen Natters und Husslhof (Ferneck), September 1882 (L). 1159 — granulatus L. — Innsbruck: Amraser Sehlosspark, August 1882 (L). 1163 — elegans Schum. — Nadelwälder um Innsbruck, Septem- ber 1882 (als B. Intens L. bestimmt) (L); Mühlau, October 1883, Jesuitenhof (bei Natters) October 1883, Paschberg, 5. August 1887 (als B. hovlnns ?j (Ib.); alter Jesuitenhof (bei Natters) September (Jahr ?) (als B. Inteus) (Ib.). 1164 — luteus L. — Innsbruck: Mühlau, 10. November (Jahr ?) (Ib.); Föhren wald zwischen Weiherburg und Mühlau. October 1884 (IL). 1166 Boletinus cavipes (Klotzsch). — Oetzthal: Nadelwald bei Langenfeld, August 1884 (L) ; Lärchen- und Fichtenwald bei Längenfeld, Ende August 1883 (IL). — — var. aureus Rolland. — Längenfeld im Oetzthale, Ende August 1883 (als B. cavipes) (Ib.). Innsbruck: Wald zwischen Sparberegg und Aldrans, 4. October 1884 (als B. cavipes) (Ibj. 1222 Lentinus lepideus Fr. — Innsbruck: auf abgesägten Nadel- holzstümpfen unter den Lanserköpfeu, September 1883 (L, IL). 1230 Marasmius perforans (Hofifm.). — Nadelwald hinter der Kirche in Sellrain, August 1883 (als Marasmius — ) (L). **1292 Cantharellus tubaeformis (Bull.). — Nadelwald zwischen Feldkirch und Göfis, September 1884 (IL). 1296 — aurantiacns (Wulf.). — Innsbruck: Nadelwald zwischen Amras und Egerdach, an einem schattigen Orte, unter einem umgestürzten Baume, September 1884 (L). 298 1298 — cibarins Fr. — Nadelwald zwischen Innsbruck und Yöls, September 1885 (L); Völser Wald, October 1883 (IL). 1320 Bussula foetens Pars, — Innsbruck : Nadelwald zwischen AVilten und Lanserköpfe. September 1884 (II). 1336 — rosflcm (Bull.)? — Innsbruck: Nadelwald gegen Natters, September 1885 (als Bussula — ) (L). 1337 — sangiiinea (Bull.). — Nadelwald zwischen Innsbruck und Lanserköpfe, August 1885 (als Bussula — ) (L). *1338 — furcata (Lam.) — Nadelwald zwischen Innsbruck und Völs, August 1885 (L). 1345 — nigricans (Bull.). — Innsbruck: Nadelwald am Pasch- berg unter den Lanserköpfen. August 1885 (L). ** — hadia Quel. — Innsbruck: Yölserwald. 12. August (Jahr?) "Wiltenerwald, 9. October (Jahr ?) (als Bussula — ) (Ib.). — graveolens Eomell ? — Sulzthal bei Gries im Oetzthale (als Bussula — ) (Ib.). 1360 Lactarius volemus Fr. — Innsbruck: Nadelwald zwischen Aldrans und Judenstein, September 1887 (L). 1369 — ruf US (Scop.). — Oetzthal : Nadelwald hinter der Kirche von Längenfeld hinauf gegen die Höfe „Am Brand", Ende August 1883 (L). 1378 — deliciosus (L.). — Innsbruck: Föhrenwald zwischen Mühlau und Weiherburg, October 1884 (L. IL); begraste Waldstellen am Paschberg, August 1884 (L). 1401 — insulsus Fr. — Oetzthal: Kurz begraster Nadelwald am Kropfbühel bei Längenfeld. Ende August 1884 und 1883 (L, IL). 1409 — torminosus (Schaeff.) Fr. — Innsbruck: Nadelwaldrand am Mittelgebirgsplateau zwischen Wüten und Götzens, Sep- tember 1882(1.); Tschurtschenthaler Hof bei Natters (Datum?) und Paschberg, 5. August 1887 (Ib.). 1410 — scrobiculatus (Scop.j. — Innsbruck: Fichtenwald um (oberhalb) Wilten, October 1883 (L, IL). **1420 Hygropliorus obrusseus Fr. ? — Innsbruck: grasige Wald- plätze nördlich unter den Lanserköpfen, October 1882 (als B. conicus Scop. bestimmt) (L). 1456 — erubescens Fr. — Innsbruck: gemischter Wald zwischen Sparberegg und Aldrans, August 1883 (als Clitocyhe — ) (L). '="1467 Pa.rillus atrotomentosiis (Bsitsch). — Innsbruck: Yölserwald, 22. September 1886 (Ib.). 1476 Gomphidius viscidus (L.). — Nadelwald hinter der Kirche in Seilrain. August 1883 (IL) ; Innsbruck : Fichtenwald östlich vom Tummelplatz, Juli 1884 (L). — — forma consueto major. — Innsbruck: Fichtenwald östlich vom Tummelplatz, Juli 1884 (L). 1477 — glutinosus (Schaeflf.). — Innsbruck: Nadelwald beim Tschurtschenthalerhofe zwischen Wilten und Götzens, August 1883 (L). 299 **1570 Cortinariiis traganus Fr. — Sellrain: Fichtenwaldrand oberhalb Tanneben, Ende August 1882 (L, IL); Innsbruck: Eichhof bei Natters. (Bresadola bemerkte zu letzterem Exemplar: „non obstat") (Ib.). *1612 — fulgens (Alb. et Schw.). — Sellrain: Tanneben 27. JuU 1884; Innsbruck: Galgenbühel 4. November 1883; Plumeshof 11. November 1883; Paschberg 3. August 1887 (als Gorti- narius — (Ib.). *1674 Coprinus micaceus (ß\i\\.). — Innsbruck: in einem Blumen- beete am Berg Isel, August 1883 (L, II.). 1678 — fimetarius (L.) var. cinereus (Schaeff.). — Innsbruck : Hofgarten, auf fetter Erde, Mai 1882 (L, IL). 1683 — atramentarius (Bull.) — Innsbruck: in einem Obst- baumgarten, Ende October 1884 (I., IL). *1689 Psatyrella disseminata (Pers.) — Innsbruck: Aus einem Hausgarten, auf der Erde, nahe an einem Kirschbaumstrunke, JuU 1884 (L, IL). 1751 Hypholoma fasciculare (Huds.). — Innsbruck: Fichtenwald oberhalb Amras, 5. August 1883 (I., IL). '''1755 — sublateritium (Fr.). — Innsbruck: an einem modernden Baumstumpf im Nadelwalde südwestUch der Lanserköpfe, Juli 1883 (L). 1771 Stropharia aeruginosa (Ourtis). — Innsbruck: begraste Waldstellen zwischen Wilten und Völs, September 1884 (L, IL); bei Thaur (Ib.). 1778 Psalliota campestris (L.). — Innsbruck : begraster Föhren- wald zwischen Weiherburg und Mühlau, October 1884 (L, IL); Paschberg (Datum ?) (Ib.). — — \ -äT. silvicolaY itiQ.ä. — Innsbruck: Nadelwald zwischen dem Eichhof und Völs, September 1882 (L). *1934 Fholiota miitahilis (Schaeflf.) — Innsbruck: Nadelwald zwischen Völs und Wilten, September 1882 (L). 2025 Clitopilus prunulus (Fr.) — Innsbruck : lichtere begraste Stellen im Nadelwalde unterhalb der Lanserköpfe, September 1884 (L); Paschberg, 5. October 1887 (Ib.); lichtere, begraste Waldstellen am Paschberge, September 1884 (IL). 2063 Fluteus cervinus (Schaeff.) — Nadelholzwald hinter der Kirche in Sellrain, August 1882 (L). *2072 Volvaria hombgcina (Schaeff.) — Innsbruck: im botanischen Garten, August 1885 (L, IL). **2220 Mycena elegans (Pers.). — Innsbruck: zwischen Moosen im Nadelwalde am Paschberg unter den Lanserköpfen, Mitte October 1884 (L, Ib.). **2253 Collybia collina (Scop.). — Innsbruck: Hofgarten, Juni 1884 (Ib.). 2267 — velutipes (Ourtis). — Innsbruck : in der Englischen Anlage, auf einem verfaulten, bereits übergrasten Laubbaumstumpfe, December 1884. nach wiederholten Schneefällen und Frösten (L). 300 2309 CUtocyhe cyathiformis (BnW.) — Innsbruck: begraste Wald- stellen zwischen Wilten und Natters, August 1882 (L); be- graste Waldstellen südwestlich von Innsbruck, September 1883 (IL). 2327 — infiindibuUformis (Schaeff. ?) — Innsbruck : Hofgarten, Grasboden bei Nadelhölzern, Sommer 1883 (als CJitocybe — ) (I.). 2349 — odora (Bull.) — Innsbruck: Wiltener Wald, zwischen Berreiterhof und Geisterhüte, August 1883 (L). **2386 Triclioloma personatum (Fr.). — Schattiger Nadelwald süd- westlich von Innsbruck, October 1883 (L). 2425 — saponaceum (Fr.). — Innsbruck: Nadelwald zwischen Amras und Egerdach, September 1882 (L). 2428 — terreum (Schaeflf.). — Innsbruck: begraste, lichte Wald- stellen am Paschberge, September 1883 (IL). 2433 — imhricatum (Fr.). — Innsbruck: Nadelwaldboden beim Wege zum Kerschbuchhofe, September 1884 (IL); gemischter Nadelwald zwischen Wilten und Egerdach, August 1882 (L). 2442 — rutüans (Schaefif.) — Innsbruck : an freieren, begrasten Stellen des Nadelwaldes nördlich unter den Lanserköpfen. September 1884 (L). 2465 Annillaria niellea (Fl. Dan.) — Seilrain: Potscherthal (Datum ?); Innsbruck: Wiltener Wald, 9. October (Jahr ?) (als Armillaria — ) (Ib.); an Strünken im Nadelwalde südlich von Wilten, September 1884 (L); an Baumstümpfen des Nadel- waldes südwesthch von Innsbruck, September 1884 (IL). *2468 — imperialis (Fr.) — Nadel tvald hinter der Kirche in Seilrain, August 1884 (als PaxiUus lepista Fr. bestimmt) (L); Nadelwald zwischen Innsbruck und Natters, August 1885 (als Faxülus lepista Fr. bestimmt) (L). 2509 Lepiota procera (Seop.) — Innsbruck: gemischter Wald am Höttinger Bild, Juli 1883 (IL); Nadelwald zwischen Inns- bruck und Natters, September 1885 (L); Fichtenwald hinter Igls, October 1884 (IL). *" — nymp)hanmi Ksilchhr. — Innsbruck: Paschberg, 5. August 1887 (unter L. procera) (Ib.). 2511 Ämanita vaginata (Bull.) — Gemischter Nadelwald zwischen Natters und Innsbruck, September 1882 (L); freie Plätze im gemischten Nadelwalde südlich von Wilten, August 1883 (IL); an freieren begrasten Plätzen des Nadelwaldes hinter Igls, JuH 1884 (L). * — var. fulva (Fr.). — Innsbruck: lichter, begraster Fichtenwald oberhalb Igels, Juli 1884 (L). 2523 — ruhescens (Fr.). — Innsbruck: Nadelwald zwischen Wihen und Yöls, August 1882 und September 1887 (L). 2529 — miiscaria (L.). — Innsbruck: Paschberg, September 1884 und 1885 (L, IL). 301 2533 — mappa (Batsch.) — Gemischter Nadelwald zwischen Natters, Innsbruck und Völs, August 1882 und September 1885 (als A. phalloides bestimmt) (L, IL). 2586 FJiallus impudicus L. — Innsbruck: im Hofgarten, Juni und September 1884 (L, IL). *2622 Scleroderma vcrrucosam (Bull.) — Innsbruck: am Wald- wege hinter dem Peterbrünnl, August 1884 (als Hijstcrangium clathroides Vitt. bestimmt) (L); Waldweg hinter dem Hussl- hof, in lichter, mit kleinen Birken bewachsener Gegend, auf nackter Erde, hart am Wagengeleise. Juh 1884 (als Ilyste- rangium clathroides Vitt.) (IL). 5877 SpatJiidaria flavida Pers. — Innsbruck: Wald zwischen Wüten und Plumeshof (als PisUllaria flava) (Ib.). *5897 Helvella dastica Bull., forma. Seilrain: an von Quellen nassen Stellen im Nadelwalde hinter Tanneben. August 1882 (ohne Bestimmung) (L). Hieracienfunde in den österreichischen Alpen. Von Robert Freib. v. Benz (Klagenfurt). (Schluss.i) Trotz der Müdigkeit sahen wir uns noch Abends das rein- liche Städtchen Flora di Primiero an. Am nächsten Morgen, es war Kaisers Geburtstag, warteten wir trotz unseres wärrasten Patriotismus die Festlichkeiten nicht ab, sondern zogen über den Ceredapass in's Yenetianische. Abends erreichten wir Agordo, die freundliche Garnisonsstadt der italienischen Alpini. Einige Pa- lazzi und eine stattliche Kirche umstehen einen geräumigen Platz, auf dem Abends Herren und Damen promenierten — es war der Corso der italienischen Städte im Kleinen — im Uebrigen wohl viel Schmutz und Schlamperei. Vor dem Orte sammelte ich H. glaucum All. Ssp. turhinatum N. P. und Ssp. nipliolepium N. P. Am folgenden Tage fuhren wir mit der Post bis Oeneenighe und gelangten dann zu Fuss zum schönen AUeghesee. An den Felsen neben der Strasse sammelte ich H. subcaesium fr. ß. incisifolium Zahn (Koch Syn. S. 1792). Die Zinnen der Civetta sahen stolz auf uns herüber, als wir Abends von Caprile nach Pieve di Livinalongo (Buchenstein), einem stillen tirolischen Bergdorfe am steilen Abhänge gelegen, emporstiegen. Am Morgen übersetzten wir Angesichts des Grenzforts und in weiterer Entfernung des weissgrauen Sellamassivs den Cordevole- bach und gelangten zwischen Wiesen, Wäldern und schliesslich Almen zur Forcella di Padon. Auf diesen Almen war die Pflanzen- welt trotz der vorgeschrittenen Jahreszeit noch im besten Flor. Ich 1) Vgl. Nr. 7, S. 260. 302 sammelte dort Hieracium deutatum Hoppe Ssp. subruncinatum N. F., Ssp. subvillosum N. P. Ssp. depressum N. P. Ssp. prionodes N. P,, ferner H. villosiceps N. P. Ssp. villosiceps N. P. 2. calvulum N. P., i7. elongatum Willd. Ssp. oligopliyllum ß. phaeostylum 1. normale a. verum N. P. und 2. tubuliflorum N. P., Ä glabra- tiforme Murr (nudum A. Kerner), Ä incisum Hoppe Ssp. sewiZe A. Kerner, H. Trachselianum Ohristener, H. pilifenim Hoppe a. genuinum 1. normale a. verum und /3. latifolium N. P., 3. wjt^- tiglandulum N. P., i/. ftdiginatum Huter et Gauder, H. glandu- lif'erum Hoppe a. genuinum 2. pilicaule N. P. u. 3. calvescens N. P. Sobald mau die Einsattelung, die Forcella di Padon benannt ist, erreicht hat, eröffnet sich ein überwältigender Blick auf die ausgedehnten Firufelder der Vedretta di Marraolata, dann ging es abwärts über Almen zum Fedajasee. An Felsen blühten das Sem- pervivum Wulfeni Hoppe und ßmhriatum Lehm. Ehe man vom Fedajapass sich abwärts auf steilem Wege gegen Penia im Fassa- thal zu bewegt, ist nochmals der westliche Theil des Marmolata- gletschers sichtbar. Hier steht auf Karrenfeldern das Hieracium deutatum Hoppe ssp. suhruncinatum N. P. Am Abstieg ins Fassa- thal traf ich noch knapp am Wege Hieracium bupleuroides Gmel. Ssp. Schenkii Grisebach ß. glabrifolium 1. Normale N. P. und das echte H. scorzonerifolium Yill. (nach Dr. Murr). Wir näch- tigten dann in Canazei, überstiegen Tags darauf das Sellajoch und langten zu Fuss in St. Maria in Wolkenstein an. Von dort setzten wir die Reise zu Wagen fort und erreichten Nachmittags Waid- bruck, von wo wir 10 Tage vorher ausgegangen waren. Im September bestieg ich noch den Eeiting in Obersteier- mark. Der vorgeschrittenen Jahreszeit entsprechend, fand ich die Pflanzen grösstentheils abgeblüht. Beim Abstiege über die Trüm- merhalde ober der Schreckeralpe traf ich zu meiner Freude noch ein dem H. Mureti Gremli ssp. pseudisaricum Murr nahe stehendes Habichtskraut mit H. glaucum All. Ssp. Willdenoivii N. P., sca- brellum N. P. und //. glabratiforme Murr. Ende September war ich mit meiner Familie in der Schlitza- schlucht bei Tarvis. Während fast die ganze übrige Pflanzenwelt dort bereits im vollsten Herbststadium sich befand, blühte an einer sonnigen steinigen Stelle noch ein Hieracium Dollineri Seh. Bip., das als ssp. tepJiromelanum Benz et Zahn benannt und nachstehend beschrieben werden möge: Dem//. TnVZe«^j»«»iEversähnUch. Grund- blätter bis 10, langgestielt (Stiel-Spreite), äussere klein, läng- lich bis elliptisch, folgende bis 16 cm lang, bis 2 cm breit, läng- lich-lanzettlich bis lanzettlich beiderseits verschmälert, zugespitzt und db spitz in den unteren zwei Dritteln un- gleich grob- bis sehr grob - gesägt - gezähnt mit ab- stehenden, lanzettlichen, grossen Zähnen (einige lange hneale Zähne bisweilen am Stiel herabreichend), im oberen Drittel gezähnelt, dunkelgrün, etwas derb, unterseits und am Rande, be- sonders am Randnerven kurz weichhaarig, Stiel ziemlich lang- 303 haarig. Stengel dicklich, gestreift, unterwärts schwach be- haart, oberwärts spärlich behaart, ziemlich reichflockig, Flocken bis zum Grunde sehr vermindert. Stengelblätter 2 (—3), unteres gestielt, den Grundblättern ähnlich, mit 2 — 3 langen, schmalen Zähnen, im unteren Drittel oberes auch gestielt, =h lineallanzett- lich, am Grunde mit grobem Zahn und 1 — 2 kleinen Zähnen auf jeder Seite, lang zugespitzt. Stützblätter lineal, oft mit einem Zähnchen. Stengelblätter am Rand Nerven, oberes auf der ganzen Unterseite etwas flockig. Blütenstand sparrig, grenzenlos, Aeste aus allen Stützblättern, bis zwei Drittel des Stengels herab, meist fünf, schief abstehend, untere länger. Blütenstand etwas übergipfelig, Zweige 1( — 2)-fach verästelt. Köpfe circa 15, Acladium 10—20 mm. Hülle lOmra, dick eiförmig mit gerundetem Grunde, Schuppen etwas breitlich, stumpf, grauschwarz, wenig hellrandig, graulich-flockig, zerstreut- kurzhaarig, von weissen, am Grunde schwarzen Haaren und mit vereinzelten Drüsen wie die Kopf stiele, diese oben graulich, abwärts reichflockig zerstreut, kurz behaart. Bracteen 2 — 3. Blüten gelb, Grifi"el dunkel, Zunge kahl, Frucht dunkel, Höhe circa 50 cm. Bildet den Ueber- gang von Gruppe Eriopodnm zur Gruppe DoUineri. Die meisten in diesem Artikel aufgestellten Diagnosen stammen aus der bewährten Feder des Herrn H. Zahn in Karlsruhe, des Bearbeiters der Gattung Hieracmm in der neuen Auflage von Koeh's Synopsis. Auch die dieser Arbeit zu Grunde gelegten Be- stimmungen wurden von dem genannten Herrn besorgt. Ich spreche demselben hiemit für die Mühe, der er sich meinethalben unter- zog, meinen besten Dank aus. Neue G-räser. Beschrieben von E. Hackel (St. Polten). 84. JEragrostis (Sabg. Pteroessa) BöJifnii Hack. Perennis. Culmi erecti, subrobusti, 2 — 4 dm alti, teretes gla- berrimi, 2 — 3-nodes, simplices. Folia in basi culmi dense aggregata, additis paucis superioribus : vaginae teretes, arctae, internodia supe- rantes, inflmae breves, sese involventes, e tubercuUs hirtulae; ligulae brevissimae, ciliolatae ; laminae e basi subrotundata lineares v. lanceo- lato- lineares, sensim acutatae, inferiores 5 — 6 cm, superiores ad 16 cm lg., omnes 4 — 6 mm lt., patentes (basilares angulo fere recto), rigidae, supra glaucae, utrinque marginibusque tuberculis crebris scaberulae, ceterum basilares saepe pubescentes v. hirtulae, nervis haud prominentibus percursae. Panicula oblonga, ad 30 cm lg., 7 cm lt., subdensiflora, patula, rhachi robusta ramisque scaberula subflexuosa, ramis plerumque solitariis rigidulis, inferioribus ad 10 cm lg., fere a basi ramulosis, ramuhs subdistantibus patentibus brevibus 2— 4-spiculatis, spiculis aequaliter dispositis remotiusculis (ejusdem 304 ramiili vix contiguis). subterrainalibus brevissime pedicellatis. Spiculae lineari-lanceolatae, 11 — 21-flores, ad 11 mm lg., 2—2-5 mm lt., com- pressae, livide virides, glabrae, floribus sese invicem ultra medium tegentibus , rbaehilla tenaci : glumae steriles ovatae, obtusiusculae, 1-5:2 mm lg., ultra medium glumarum superpositarum pertinentes, 1-Derves, earina scabrae; fertiles latissime ovatae, obtusiusculae, 2*5 mm lg., chartaceae, minute puncticulato-scaberulae, nervis parum eoDspicuis. Palea persistans, gluma conspicue brevior, oblonga, obtusa, carinis serrulato-scabra. Antherae r2mm lg. Afriea centralis: in pratis prope Gonda ad ripam orientalem lacus Tanganyika leg. Dr. E. Böhm (nr. 40). Aus der Verwandtschaft der E. scJerantha Trin., welche jedoch kürzere und breitere, mehr eiförmige Aehrchen (3 : 5 mm), sowie länglich-lanzettliche und spitzUche Deckspelzen besitzt, während bei E. Böhmii die Deckspelzen ausgebreitet breit eiförmig sind und im unteren Viertel an den Seiten fast flügeiförmig vorspringen. Die Blätter unserer Art, obwohl dieselbe grösser ist, sind kürzer aber breiter als bei E. sclerantJia, mit der sie aber darin über- einstimmen, dass sie am Grunde zusammengehäuft und mit wollig behaarten, sich eng umschliessenden Scheiden versehen sind. Der Beschreibung nach scheint auch E. tiindensis Ficalho et Hiern unserer Art sehr nahe zu stehen, nur sind bei E. nindensis die Rispen- äste im Winkel behaart, die Aehrchen grösser und breiter, die Deckspelzen „subapiculate". Leider ist diese Art nach einem un- vollständigen, blattlosen Exemplare beschrieben worden, was bei Arten einer so schwierigen Gattung vermieden werden sollte. 85. Eragrostis densissima Hack. (Subg. Pteroessa). Perennis. Culmi fere arundinacei, 1*2— 1*5 m alti, teretes, glaberrimi, paucinodes, simplices. Vaginae laxae, teretes, internodia superantes, glaberrimae vel superne parce pilosae; hgulae truncatae e ciliis brevissimis factae; laminae e basi subangustata lineares, in acumen longissimum setaeeum sensim attenuatae, 60 cm usque paene 1 m longae, 4 — 10 mm lt., erectae, subtus glaberrimae, virides. supra in parte inferiore laxe pilosae, ceterum scaberulae v. scabrae, glaucescentes, margine scaberulae, rigidae, nervis crassis prominentibus subcontiguis percursae. Panicula spiciformis. densissima, myriantha, 3—6 dm longa, 1 — 3 cm lt., basi valde interrupta, rhachi robusta laevi, internodiis quam rarai plerumque multo brevioribus nisi inferi- oribus, quam illi longioribus; rami breves, 1*5— 3cm lg., densissime et brevissime ramulosi, spicas spurias cylindricas multifloras appressas vel patulas referentes, quarum rhachis specialis ramulique setosi sunt. Spiculae dense glomerato-imbricatae, quam pedicelli subterminales pluries longiores, ovali-oblongae (2:4 mm), 4— 5-liores, floribus sese ad medium usque tegentibus, livide virides, rhachilla tenaci. Glumae steriles inaequales (1*5 :2 mm). ovato-lanceolatae, acutae, 1-nerves, earina scabrae; fertiles ovatae, acutiusculae, v. obtusiuculae, 2 mm lg., raemhranaceae, nervis lateralibus obsoletis haud prominulis. 305 earina dorsoque superne scaberulae. Palea gluma conspicuesuperans, persistens, carinis scabra. Antherae 1*2 mm lg. Ovarium ovale, stylis ovario parum brevioribus, stigmatibus plumosis. Caryopsis (immatura) ovali-subglobosa, rufeseens, 0'8 mm longa. Ecuador: in regione temperata et subandina prope Tumbaco etc. leg. Sodiro. Nahe verwandt mit E. tcnnx Steud., deren Eispenäste jedoch in Wirtein stehen und (ausser in der Achsel) kahl sind, die Aehrchen sind länglich, fast cylindriscb, die Vorspelze kürzer als die Deck- spelze. Eine verwandte Art ist ferner E. setifolia Benth., doch ist sie niedrig, zart, kurzblättrig mit gegen die Spitze behaarten Scheiden und lang behaarter Ligula. 86. Eragrostis hrachyphylla Hack. (Sect. Pteroessa). Annua; culmi ascendentes, graciUimi, ad 15 cra alti, teretes, glaberrimi, binodes, basi florifero-ramosi. Vaginae laxae, internodiis multo breviores, superne e tuberculis pilosae; ligulae brevissimae, ciliolares; laminae e basi rotundata lineari-laneeolatae, acutae, breves (circ. 1'2 cm lg., 2*5 mm lt.), utrinque setis basi tubereulatis v, tuber- cuhs nudis adspersae, tenuinerves. Panicula ovata, 3 — 5 cm lg., lucida, patentissima, rhachi ramisque glaberrimis flexuosis, his capillaribus solitariis mox supra basim ramulos 3 — 4 alternos paten- tissimos unispiculatos gignentibus, spiculis aequaliter dispositis remotiusculis, quam pedicelli subterminales sesquilongioribus. Spiculae ovali-suborbiculares, 5 -7-flores (circ. 4 mm lg., 3— 3 "5 mtn lt.), valde compressae, fusco-viridulae, pilosae, rhachi tenaci. floribus arcte imbricatis. Glumae steriles inaequales (1 : l*5mm lg.), I. oblonga, IL ovali-oblonga, obtusae, 1-nerves, parce pilosulae, II ad V^ glumae fertilis contiguae pertinens; fertiles ovato-suborbiculares obtusissimae, (1*5 mm Ig.) tenui-membranaceae,tenuissimetrinerves, versus margines setulis canescentibus hirsutae, dorso ipso glabrae, caducae; palea persistens, gluraamaequans, ovalis, obtusa, bicarinata, carinis scaberula ceterum glabra. Caryopsis subglobosa, rufescens, 0*5 mm lg. Angola : prope Biballa leg. Newton. Diese Art erinnert im Habitus und durch die rundlichen Aehrchen an Briza minor und ist ofienbar mit E. microsperma Eendle von Pungo Andongo verwandt, welche jedoch länghch ovale, kahle, glänzende Aehrchen und eine schmälere Rispe besitzt. Beide haben eine auffallend kleine, kugelige Oariopse. 87. Eragrostis Warmingii Hack. (Sect. Cataclastos). Annua. Culmi ascendentes, 4—5 dm alti, glaberrimi, pluri- nodes, basi ramosi. Vaginae internodiis subduplo breviores sub- compressae ore barbatae, ceterum glaberrimae; ligulae brevissimae ciUares ; laminae e basi rotundata Hneares , setaceo - acuminatae, 6 — 10 cm lg., 3 — 4 mm lt., planae, patentes, praeter pilos basin et interdum margines conspergentes glaberrimae, glaucescentes, tenui- nerves. Panicula oblonga, patula, 10 — 12 cm lg. 3—5 cm lt., den- 306 siuscula, rhachi ramisque etiam in axillis glabris, bis solitariis scabris, inferioribus ad 2'5 cm longis, patulls, fere a basi spiculi- feris, subspiciformibus (secundariis nempe brevibus appressis 2 — 4-spiculatis), spiculis secus ramos aequaliter dispositis, imbricatis, quam pedicelli suhterminales multoties longioribus. Spiculae parvae (3 mm ]g.), ovali-oblongae, obtusae, pallidae, circ. 7-flores, rhachilla articulata. Glumae steriles 73^^'''^^^^^ aequantes, 1: 1*5 mm lg., ovatae, obtusae, l-nerves, glabrae; fertiles oblongae, truncatae, tenuiter membranaceae, 1'5 mm lg., 3-nerves, nervis scabris, scabro- punctatae, deraum tarde secedentes ; palea glumara aequans, lineari- oblonga, obtusa, curvata, carinis longe rigideque pectinato-ciliata. Caryopsis oblonga, obtusa, vix Ys ^^ ^S-i brunea, laevis. Venezuela: in campis prope Las Trineheras leg. Warming. Eine wohl charakterisierte Art aus der Verwandtschaft der E. ciliaris und 2^lumosa; erstere ist jedoch durch ihre ährenförmige Rispe und die stachelspitzigen Deckspelzen, letztere durch lang- gestielte, breitere Aehrchen verschieden, deren Deckspelzen nicht quer abgestutzt, sondern oben abgerundet sind, deren Vorspelze zarter und kürzer gewimpert ist, überdies ist bei E. plumosa die Rispe anders gebaut, indem die primären Rispenäste wieder gleich- förmig weiter verästelt, nicht aber ährenförmig ausgebildet sind. 88. JEragrostis harpachnoicles Hack. Sectio nova: Gampylocladiis: spiculae in racemum simpHcem (raro subramulosum) dispositae, ramulis spirali ordine circumcirca enatis valde curvatis demum basi articulatim secedentibus insidentes, lineari-oblongae, a latere valde compressae, rhachilla tenaci, paleis persistentibus. Perennis ? Culmi graciles, circ. 25 cm alti, teretes, glaberrimae, 3-nodes, simplices. Vaginae teretes, internodiis duplo breviores, versus margines pilosae, ceterum glaberrimae; ligulae ciliares; laminae anguste lineares, sensim acutatae, ad 7 cm lg., 2*5 mm lt., glaberrimae. rigidae, subcrassinerves. Racemus linearis 4— 7 cm longus superne densus basi subiuterruptus; ramuh (spicularum pedicelli) circ. 3 mm longi valde flexuosi, pilosi, graciles, superne subclavati, basi demum a rhachi glabra soluti. Spiculae hneari-oblongae, circ. 8-flores, floribus imbricatis ad Vs longitudinis sese tegentibus, addita gluma summa sterili rehquis pauUo minore, ceterum earum forma structuraque, a latere valde |compressae, ad 7 mm lg., e pallide viridi et purpureo variegatae, rhachilla glabra, tenaci. Glumae steriles lineari-oblongae, obtusae, 2:3mm lg., carina scabrae; fertiles chartaceo-membranaceae, e basi late ovata subito angustatae, demum (supra terminum nervorum lateralium) abrupte acuminatae, elevato — 3-nerves, carina scabrae, marginibus inferne minute ciliolatae. Palea gluma sua Vj brevior, curvata, obtusa carinis latiuscule alatis denticulatis. Antherae 3, 1 mm longae. China, secus vias ad Pee-long-tau prope Tapintze provinciae Yun-nan leg. Delavay (sub nr. 1807 accepi a herbario Mus. Paris.). 307 Ich war gezwungen, für diese Art eine eigene Section aufzu- stellen, da sie in keiner der bekannten eingereiht werden kann. Am nächsten steht sie der Section Plagiostachya Benth. (Gen. PI. III. 1186), die jedoch auf den Umfang beschränkt werden muss, den ihr Stapf in Hook. Fl. Brit. Ind. VII, 325 gegeben hat; sie ist dann durch die an die Chlorideeu erinnernde zweizeilige An- ordnung der fast sitzenden Aehrchen, die sich nicht von der Haupt- spindel ablösen, charakterisiert. Demgegenüber sind die Aehrchen bei Campylocladiis spiralig um die Hauptspindel angeordnet und lösen sich endlieh sammt ihren eigentümlich gekrümmten Stielen von derselben ab. Letzteres Merkmal theilt die neue Section mit der Gattung Rarpachne Schimp., der sie auch habituell zieniHch nahe kommt. Diese Gattung habe ich jedoch in Engl. & Prantl, Nat. Pflanzenfam. IL 2. zur Subtribus der Meliceae gestellt, weil jedes Aehrchen oberhalb der fruchtbaren Deckspelzen noch 2 — 3 unfruchtbare, etwas abweichend gestaltete (verschmälerte und etwas verlängerte) Spelzen trägt; das ganze Aehrchen erscheint dadurch nach aufwärts verbreitert, verkehrt dreieckig. Hingegen hat die vor- hegende Eragrostis wie die meisten Arten ihrer Gattung nur eine unfruchtbare Spelze ober den fruchtbaren, und dieselbe ist kleiner, aber an Gestalt ganz gleich wie die fruchtbaren; das Aehrchen verschmälert sich daher nach der Spitze zu, bei unserer Art aller- dings weniger als bei den übrigen Eragrostis- Arten. Es ist nicht zu verkennen, dass durch die neue Art die Trennung von Har- pachne von Eragrostis weniger scharf erscheint, und dass sie als eine Uebergangsart gelten kann. Bentham hat bereits (in Gen. PI. III. 1187) Harpaclme zur Section Plagiostachya von Eragrostis gestellt, was mir vor der Bekanntschaft mit E. harpaclinoides als durchaus ungerechtfertigt erschien ; auch jetzt scheint es mir, dass sie noch als Gattung aufrecht erhalten werden kann, wenngleich mir ihre Verwandtschaft mit Eragrostis nun viel enger erscheint. 89. Melica pyrifera Hack. Perennis, caespitosa. Culrai graciles, ad 6 dm alti. breviuscuh, difformes : steriles simplices, foliis latiuscule lanceolato-hnearibus, fertilem aequantes v. superantes, fertiles ramosi, superne tantum fohati, foliis anguste linearibus. Vaginae arctae, clausae, sursum scabe- rulae; ligulae breves, truucatae; laminae erectae, lanceolato-hneares V. lineares, tenui-acuminatae, ad 10 cm lg., in culrao fertili 1—2 mm in sterilibus 3 — 4 mm latae, planae, flaccidulae, glabrae, in nervis utrinque scaberulae. Panicula ovato-oblonga, laxissima, patentissima, 14 — 18 cm lg., rhachi tenui scaberula, ramis binis patentissimis subcapillaribus laeviusculis, inferioribus mox supra basin ramulosis. ramulis paucis brevibus 1 — 2-spiculatis. Spiculae pediceUis curvulis apice hispidulis quam spicula brevioribus fultae, oblongae, pallidae, 6 — 7 mm lg., glabrae, uniflorae cum rudimento floris seeundi. Glumae steriles oblongo-lanceolatae, acutiusculae v. obtusiusculae, 5:6 mm lg., glabrae; I. albo-hyalina, 1-nervis, IL inferne viridula et 3-nervis; 308 gluma fertilis steriles pauUo superans, oblonga, obtusiuscula, 5-nervis, iü Vs iüferiore viridula, punctato-seabra, nervis prominentibus, in Ya superiore hyalina, alba, laevis. Palea 7s glumae aequans, sub- spathulata, obtusa, carinis ciliolata. Rudiraentum floris seciindi rai- nutum, raro ad 1 '5 mm lg., lata pyriforme, eraarginatum, uniglume, pedicello scabro quam gluraa duplo breviore fultum. Peru, prope Oallaeate leg. Jelski. Nahe verwandt mit M. pallida H. B. K., welche sich durch unverzweigte Halme, flaumhaarige Seheiden (die Haare dabei ab- wärts gerichtet), beiderseits flaumige Blattspreiten, schwach flaum- haarige Rispenspindel und Aeste, eiförmige, grüne Hüllspelzen und und 2 Spelzen-Eudimente oberhalb der fruchtbaren Blüte unter- scheidet. 90. Briza ambigua Hack. Perennis, caespitosa. Innovationes extravaginales. Culmi erecti graciles, ad 7 dm alti, teretes, glaberrimi, 3-nodes, simplices. Va- ginae arctae, internodiis breviores, teretes, scaberulae; ligulae truncatae, circ. 2 mm lg., denticulatae ; laminae lineares, attenuatae, apice angusto obtusiusculae, virides, 10 — 20 cm lg., 3 — 5 mm lt., erectae, subtus scabrae, supra marginibusque scaberulae, nervis crassiusculis percursae. Panicula ovata, laxa, patens, ad 16 cm Ig., ramis binis, tenuibus, scabris, primario imo panicula subduplo breviore, in Vs inferiore indivisis, dein ramulos saepe binos 3 — 6- spiculatos proereantibus, spiculis subaequaliter dispositis quam pediceUi subterminales apice clavati 3-plo longioribus. Spiculae ovatae, acutiusculae, compressae, circ. 6 mm lg., 5—6- flores, viridulae, glabrae. fioribiis dense imbricatis. Glumae steriles subae- quales (3 : 5 mm Ig.), lanceolatae, acutae, 3-nerves, carina scabrae, fertiles contiguos ad Y^tegentes; fertiles ovatae, basi nou cordatae, lateribus inferne leviter dilatatis, acutiusculae, apice bidenticulatae, inter denticulos mucronatae, herbaceo-chartaceae, pallide virides, tenuiter 5-nerves, dorso puncticulato- scaberulae, circ. 4 mm lg. Palea gluma Vg brevior, oblonga, obtusa, bidentula, carinis setuloso- ciliata. Stamen 1, anthera 0*8 mm lg. Brasilia, in provincia Eio de Janeiro leg. Glaziou nr. 17956. Nahe verwandt mit Brisa Poa Nees {B. Neesii Doell), deren Aehrchen jedoch breit eiförmig sind; ihre Hüllspelzen sind fast eiförmig, stumpf, die Ränder der Deckspelzen sind in der unteren Hälfte stark bauchig erweitert, so dass der Spelzengrund schwach herzförmig erscheint; oberhalb der Erweiterung ist die Spelze rasch in ein kurzes, stiimpfliches Acumen zusammengezogen, das zwar auch schwach zweizähnig, aber meist ohne Stachelspitze ist. Ferner hat diese Spelze nur drei deuthche Nerven und jederseits einen grünen Seitenstreifen, in welchem allerdings noch 1 — 2 kurze Seitennerven verborgen sind ; bei B. amhigua ist ein solcher Seitenstreifen nicht deutlich unterscheidbar, und die beiden Seitennerven jeder Seite gehen deuthch durch deren ganze Länge. Der untere Theil der 309 Deekspelze zeigt nur eine ganz schwach angedeutete seitUche Er- weiterung, gar keine herzförmige Basis, und übergeht zierahch all- raähUch in die Spitze, welche zwischen kurzen Zähnchen eine Stachelspitze entsendet. Wäre dieses letztere Merkmal nicht vor- handen, so könnte man unsere neue Art ganz gut zu Poa stellen, denn der Charakter von Brisa, die seitlich verbreiterten, am Grunde herzförmigen Deckspelzen, fehlt ihr fast gänzlich. Aber ihre Ver- wandtschaft mit Brim Poa Nees ist eine so nahe, dass man eher einer Vereinigung beider Arten als einer Versetzung in eine andere Gattung beistimmen möchte. Es ist eben auch Brüa Poa, wie schon der Name andeutet, einigermassen intermediär zwischen beiden Gattungen, und B. ambigiia verwischt die Unterschiede derselben noch mehr. Je weiter wir in der Kenntnis der Gräser fortschreiten, desto häufiger finden sich Bindeglieder auch zwischen Gattungen, die sonst für gut geschieden galten. 91. Vniola JPittieri Hack. Longe repens, stolonibus usque ad 8 m longis praedita. Culrai erecti, 1 — 2 m alti, teretes fistulosi, glaberrimi, ad nodos pruinosi, simplices. Folia inferiora ad basim culmi aggregata, superiora remo- tiuscula, vaginis teretibus ore villoso-ciliatis, hgulis brevissimis, ciliolatatis. Laminae e basi aequilata a vagina macula deltoidea fusca pruinosa distincta lineares, sensim in aeumen setaceum circinnatum attenuatae, ad 70 cm lg., 9 — 15 mm lt., siccando subcon- volutae, glauco-virides, superne palUdiores, praeter basin cihatam glaberrimae, nervis crebris crassis superne subcontiguis percursae. Panicula lineari-laneeolata. stricta, densa, conferta, 20 — 30 cm lg. rhachi glaberrima, e racemis crebris spirali ordine enatis brevibus (inferioribus 3 — 5 cm lg.) imbricatis, a basi dense floriferis facta. Spiculae brevissime pedicellatae vel subsessiles, imbricatae, late- ovatae, 8 — 10 mm lg. pluriflorae, stramineo-viridulae, glabrae: glumae steriles 6, lanceolatae, naviculari -compressae, sensim accrescentes, I. et IL fertilibus duplo breviores 1— 3-uerves, IIL et IV. iis 7* b^^- viores 5-nerves, ut infimae mebranaceae; V. et VI. fertiles aequantes, iis simillimae; fertiles 2 — 3 chartaceae, ovato-lanceolatae, breviter mucronatae, naviculares, carina superne scabrae, inferne ut in Yg in- feriore marginum miuute ciliatae, nervis 5 virentibus partim inferne evanescentibus notatae. Palea gluma sua ^|^ brevior, lineari-oblonga, obtusa, bidentula, carinis 2 viridibus ciliolatis. Lodiculae 2 parvae, cunatae; stamina 3, antheris 2*5 mm lg., stjh ovario longiores ; Stigmata elongata, filiformia, alba, ex apice glumae exserta. Hos flores 9 sequitur saepe flos unus masculus, dein saepissime 3 glumae steriles, decrescentes, palea brevi v. nulla. Costarica: in ora maritima Paciflca ad Baie de Salinas, leg. Pittier sub. nr. 2688 et 6826. Verwandt mit U. racemiflora Trin., welche sich durch den Mangel der Ausläufer, die binsenförmig zusammengerollten, schmal linealen Blätter ohne schwärzlichen Dreieckfleck an ihrem Grunde, Oesterr. botan. Zeitschrift. 8. Heft. 1902. 23 310 dann durch die schmal- Jinealisehe Rispe mit viel zahlreicheren Traiib en. vor Allem aber durch die nur 3 — 4 mm grossen Aehrchen unterscheidet, die nur 4 Hüllspelzen und 2 fruchtbare (Deck-) Spelzen haben, oberhalb deren nur eine viel kleinere leere Spelze steht. Plantae Karoanae amuricae et zeaensae. Von J. Freyn (Smichov). (Fortsetzung.) ■■) 381. S. (Benedictia) JKaroi Freyn caule elato simplici angulato et striato superne in paniculam dissitam racemifor- mem vel in corymbum laxum suprafastigiatum abeunte a basi ad summum folioso articulato-piloso vel glabrato, foliis membra- naceis supra asperis subtus pallidis glabris vel glabriusculis acutis mai'gine (summis exceptis) duplicato-mucronato-dentatis. basilari- bus paucis in rosulam humifusam florendi tempore saepissime evanescentem congestis late oblongis e basi subcordata vel breviter cuneata per petiolum raembranaceo - marginatum ipsis breviorem decurrentibus, foliis infimis (mihi ignotis), intermediis late oblongo- lanceolatis sessilibus in alam latiusculam denticulatam vel integer- rimam decurrentibus. superioribus sensim minoribus et angustiori- bus basi ovata vel subcordata sessilibus. summis diminutis ovato- lanceolatis acuminatis cuspidatis, dentieulatis sessilibus; capitulis dissitis majusculis longiuscule pedunculatis ovatis. phyllis acutis pulverulentis plus minus eiliatis et nonnunquam insuper laxe arachnoideis, exterioribus ovatis, intermediis ovato- lanceolatis acuminatis, iutimis anguste lanceolatis margine membra- naceis, infimis et intermediis insuper in caudam atro- purpuream plus minus recurvam abeuntibus, receptaeulo hemisphaerico dense paleaceo, paleis nitidis filiformi-Unearibus involucro triente brevioribus. floribus videtur atroviolaceis, antherarum caudis fasciculato-setosis, achenio glabro, pappi duplici sordidi radiis extimis achenio paulo intimis eo triplo circiter longioribus. 2*. Julio, Augusto. Zejsk. : ad rivulos regionis montanae et in pratis udis um- brosis rarrisima Julio Augusto 1899. Dimensiones. Caulis circiter metralis; folium basilare maximum a me visum 20X6 '5 cm longura et ad medium latum, petiolo bipollicari; folia cauHna intermedia 9 X2'8 centimetraha, anthela 19 — 36 cm alta, pedunculi 1 — 1*5 cm longi vel subbreviores. anthodium 1*6 cm altura, 1'2 — 1*4 cm orae latum. aehenium (immaturum) 3-5 mm longum; pappus intimus centimetralis; flosculi 1'6 cm longi. 1) Vgl. Jahrg. 1901, Nr. 9, S. 350, Nr. 10, S. 374, und Nr. 11, S. 436, Jahrg. 1902. Nr. 1, S. 15, Nr. 2, S. 65, Nr. 3, S. 110, Nr. 4, S. 156, Nr. 6, S. 231, Nr. 7, S. 277. 311 S. Karoi halte ich der S. latifolia Lad.! fl. alt. lY. 24 — 25, icon. plant, fl. Ross. I. t. 70! nächst verwandt. Beiden sind vor Allem die dünnhäutigen, unterseits bleichen und fast kahlen, ober- seits schärflich rauhen Blätter gemein. Allein S. latifolia ist nicht so hochwüchsig, ihre Blätter sind mehr eiförmig oder am Grunde fast gestutzt, am Rande schwächer gezähnt, die unteren deutlich, die obersten undeutlich gestielt ; die Blütenköpfe sind viel kleiner (10 — 11 mm hoch), sehr kurz gestielt und zu einer mitunter kopfförmigen Rispe an der Spitze des Stengels zusammengedrängt: die Anthodien sind fast ellipsoidisch. länger, aber schmäler, ihre Blättchen sind fast gleichfarbig lederfarben (nicht schwarzviolett geendigt), stumpflich und verhältnismässig breiter, kahl, ohne mehl- staubiges Indument und ohne Schwärzung. Auch die Tracht ist eine ganz andere. S. latifolia Led. erreicht ausserdem wahrscheinUch schon in den baikalischen Gebirgen ihre Ostgrenze. — Von den anderen amurischen Gatttmgsgenossen ist S. Karoi, abgesehen von anderen Unterschieden, vor allem Anderen schon durch die ver- hältnismässig grossen Köpfe leicht zu unterscheiden. SGö'^, 369^. J. amurensis Turcz. fl. baic. dah. II. 112. cc. gennina Herder in Buhet, soc. Mose. 1869, Band III, Heft III, Seite 27. Hochwüchsige, reichlich beblätterte, discolore, stark übergipfelnde Formen, welche schief aufrechte, breitliche, länglich -lanzettliche, mehr oder weniger lang gestielte, ziemlich schwach gezähnte, spitze Grundblätter und lanzettlich-lineale, fast ganzrandige. lang zugespitzte, sitzende, von Blatt zu Blatt schmal herablaufende, viel kleinere Stengel-Blätter besitzen. Das Anthodium der voll aufge- blühten Köpfe ist 11 mm hoch, an der Mündung am breitesten — 10 mm — , besonders vor Blüten-Entfaltung von dicht stehen- den, kurzen und längeren, ziemlich weichen Haaren grau; die Anthodialblättchen sind von den äussersten kurzeiförraigen in die lanzettlich-linealen, innersten allmählich verlängert, ohne Anhängsel oder Fortsätze, wenigstens die unteren und mittleren mit angedrückter, hie und da wohl etwas abstehender schwarzvioletter Spitze. Zejsk., in feuchten Wiesen unter den anderen Formen gleicher Nummer, August 1899 (365", Formen mit breit länglich-lanzettlichen, mehr oder weniger lang gestielten Grund- und plötzlich kleineren und schmäleren Stengelblättern); sowie in hebten, nassen Bergwald- Wiesen, Juh, August 1899 nur ein Stück unter anderen Arten, (369'', noch reicher beblätterte Form, deren bis hoch ober der Stengelmitte stehende Blätter reichlich gezähnelt, aber weniger lang zugespitzt sind und auch mehr abstehen). Die unter Nr. 365^ ausgegebenen Pflanzen stimmen fast genau mit einem von Maximowicz am Amur gesammelten Exemplar des Wiener Hof-Herbars, nur ist letztere Pflanze etwas schwächer, armköpfig und stehen deren Köpfchen dicht gedrängt an der Spitze des Stengels. Da die äusseren Anthodialschuppen Neigung zum Ab- stehen bekunden, so ist das Maxime wie z'sche Exemplar zugleich 23* 312 eine Uebergangsform. zur folgenden Form. Auch Uebergänge im Indument der Anthodien sind nicht selten. 66^, 365^, 396'', 438. S. amurensis Turcz. ß. amaurolepis Freyn. Nach Form, Zahnung und Bekleidung der Blätter etwa der var. minor Herder 1. c. p. 28 entsprechend, aber mit stark schwindender Behaarung der Köpfchen, so dass letztere schon zur Blütezeit mehr oder weniger dunkel erscheinen. Im Uebrigen durchaus hochwüchsig, bis 80 cm hoch und höher, die Köpfchen so gross, wie bei var. genuina. Die var. ß. bildet den Uebergang von a. genuina zu y. siibglahra Herd. 1. c. und ist im Zea-Gebiete ofifenbar viel häufiger als var. genuina. Blag., in Sumpfwiesen und Gebüschen Juli, August 1898 ziemlich gemein (66''; Formen, welche dem oben erwähnten Originale Maximowicz' bis auf das Indument der Köpfchen vollkommen gleichen und damit insbesondere auch in der geringen Anzahl und der gedrängten Anordnung der Köpfe vollkommen übereinstimmen). — Zejsk., in feuchtenWiesen August 1899 mit den anderen Formen glei- cher Nummer geraein (365''; reichköpfige Formen mit ± büscheligen Kopfständen und breiterer Belaubung. dann ganz ähnliche arm- und gedrängtköpfige mit sehr schmalen, ebenfalls schief aufrechten Blättern, endhch Formen mit traubig -rispigem Kopfstande, kurz- gestielten Köpfchen, breitgeflügelten Stengeln und schmalen, horizontal abstehenden Blättern); — dann ebendort: in hebten, nassen Berg- wald-Wiesen mit den anderen Formen gleicher Nummer, Juli, August 1899 häufig (369''; die büschelige Form mit schmalen, aufrechten Blättern, sowie die traubig-rispige) ; — endlich ebendort, in bergigen, lichten, nassen Waldwiesen Juli 1899 reichlich (438 ; eine schirm- förmig verzweigte, hohe Form mit kurzgestielten Köpfchen, breit- lichen, rasch decrescierenden, reichhch gezähnelten, ± aufrecht abstehenden Blättern). — Auch in Dahurien bei Nertschinsk: in einem Thale bei Kirpitschnaja zwischen feuchtem Gebüsch im Jahre 1892 nur in einem Exemplare gefunden (ohne Nummer; eine robuste Form mit gleichwohl arm- und kleinköpfiger, gedrungener Inflorescenz und breiteren, abstehenden, langsam decrescierenden, reichlicher gezähnelten Blättern). S. amurensis ß. amaurolepis hat sehr Vieles, insbesondere das schwindende Indument der Köpfchen mit S. amurensis var. ß. Turcz. fl. baic. dah. III. 113 = S. amurensis y. suhglahra Herder 1. c. p. 28 gemein, unterscheidet sich aber von dieser durch das reichliche weisse Indument der Blattunterseiten, die bei y. suh- glahra Herd, grün sind. Die var. amaurolepis m. ist also eine Mittelform zwischen den beiden von Turczaninow zwar unter- schiedenen, aber nicht benannten Varietäten; der Formenkreis der S. amaurolepis ist immer noch so gross, dass er sich in drei Varietäten auflösen lässt. Indessen ist die quantitative Bewertung der zahllosen unter Karo's Material enthaltenen Saussurea-Yormen derzeit noch ganz unmöglich und muss die Entscheidung hierüber um so eher der Zukunft vorbehalten bleiben, als sehr wahrschein- 313 lieh auch Kreuzungen vorhanden sind, welche die Abgrenzung und Bewertung der Formen verschiedener Rangstufen erschweren. 369*'- S. (Benedictia) stenophylla Freyn n. subsp. e grege Saiissureae amurensis Turcz. rhizomate videtur stolonifero, caule elato stricto purpurascente tereti a basi subfistulosa cora- pressibili vaginata ad summum dissite sed crebre folioso parce arachnoideo-puberulo superne parce ramoso subracemoso- corymboso, rarais in pedunculos 2 — 4 longiusculas raonocephalas divisis infirais sublongioribus, foliis regidius- culis discoloribus senso sensim sed paulo tantum decrescentibus patulis subhorizontalibus paucis infimis petiolatisexceptis sessilibus plus minus (saepissime breviter tantum) anguste-decurrentibus supra glabris viridibus subtus arachnoideo - tomentosis Om- nibus anguste — fere lineari-lanceolatis margine sub- revolulis, infimis et mediis remotissime parcissirae-denticulatis acuminatis, basaUbus lanceolato-oblongis obtusiusculis, capitulis minusculis, anthodio anguste-campanulato fuscescente, phyllis extirais cano-villosis intimorum duplo circiter brevioribus ex ovata basi anguste-triangularibus cum intermediis breviter lanceolatis in caudam atroviolaceam productis et haraato-recurvis, intimis oblongo-lanceolatis acutiusculis apicibus albo-barbatis, recep- taculo manifeste ellipsoideo cavo dense paleaceo, paleis albidis nitidis lineari-subulatis filiformi-cuspidatis invoiucro dimidio aequantibus. floribus (ex sicco) lilacinis, antheris atrocaeruleis livescentibus, antherarum caudis subsetulosis, acheniis glabris, pappo extimo nullo vel e radiis paucis brevibus inaequalibus constante. 4 Julio, Augusto. Zejsk., in pratis sylvaticis raontanis cum S. virescens et S. amurensis rara. Maasse: Stengel 90 cm hoch oder niedriger, am Grunde 3, am Verzweigungs-Beginn noch 2 mm stark; unterste Zweige etwa 4 cm, Kopfstiele (3—) 5 — 13 mm lang. Die untersten blattlosen Scheiden schmal dreieckig-lanzettlich, lang zugespitzt, schwarzbraun; Stiele der untersten 2 — 3 zur Blütezeit schon verdorrten Blätter 6 — 7 cm lang; die unteren 2 — 3 sitzenden Stengelblätter kleiner als die folgenden, diese 15X0*8 bis 12X0 '5 cm lang, die Blätter im oberen Stengeldrittel noch etwa 7 '5X0 "25 cm lang und breit. Anthodium 10 mm hoch, an der Mündung nur 7 mm weit. S. stenophylla hat die weitaus schmälsten Blätter aller mir bekannten Formen der Section Benedictia. Sonst hat sie die Tracht und insbesondere die Verzweigungs- Verhältnisse der S. amurensis Turcz. mit Neigung zu traubiger Verzweigung. Der S. amurensis, u.zw. insbesondere der S.amaurolepis m. steht sie auch am nächsten, ist aber auch, abgesehen von der Blattform, sofort an den hakig zurückgebogenen Anthodialschuppen davon zu unterscheiden, üeber- höht-ellipsoidische Eeceptakeln sah ich unter allen Verwandten nur bei S. stenophylla, doch darf man hierauf vorerst nicht viel Gewicht legen, weil mir keine einzige der zahlreichen Saussurea-Formen fruchtreif vorgelegen ist. 314 389^. S. (Beneclictia) zeaensis n. subspee. caule elato rubronitente subangulato striato superne in panieulam dissitam racemiformara abeiintea basi ad summum dissite-folioso artieu- lato-piloso et alato, foliis senso sensim decrescentibus patulis chartaceis discoloribus supva asperulis laevigatis purpuratis snbtus pube densa arachnoidea albo-tomentosis et exceptis iniirais marg'ine integemmis revoltis, basilaribus paueis planis erecto- patulis cordato-oblongis obtusis drpetiolatis margiüe mucronato- dentatis, caulinis infimis basilariiim conformibus sed longioribus et aciiminatis, aliis e basi cordata aliis e basi truncata breviter cuneata per petiolura ipsis breviorem ± decurrentibus, foliis mediis lanceo- Jatis acuminatis patulis, superioribus lineari-laneeolatis summis liiiearibus acurainatissimis, ramis subaequiloDgis nudis canescentibus corymbulo dense aggregato terminatis, capitulis brevissirae pediinculatis et sessilibus parvis ovato-campanulatis, phyllis Omnibus fere aequilongis arachnoideo-villosis albo-tomentosis decolorantibus antice atropurpureis, intimis lanceolatis aeutis erectis infimis linearibus et intermediis lineari-laneeolatis acuminatis parte colorato longe recurvis, receptaculo planiusculo dense paleaeeo, paleis albis nitidis filiformi-cuspidatis lineari-subulatis involucro dimidio paulo longioribus, floribus ex sicco iilacinis (antheris atrocaeruleis?), antherarum caudis pilosulis apice fasciculato- setulosis, achenio glabro, pappo extimo nullo, Intimi radiis plumosis. "^1- Julio. Zejsk., rara in prato montano udo mixta cum S. virescens. Julio 1898. Maasse (nach nur 1 Stücke). Stengel 75 cm hoch, Stiele des 1., 2., 3. und 4. Blattes in derselben Reihenfolge 10, 7, 5-4 und 5'5 cm lang, dieselben Blätter 7'5X4-0, 12-5X4-8, 13'9X4'0 und 12 -0X3 "0 cm lang und breit, wobei das Breiten- mass beim 1. und 2. Blatte fast für deren ganze Länge, beim 3. für dessen untere Vsi beim 4. für den Blattgrund gilt. Das unterste, sitzende, bereits unter 45" abstehende Stengelblatt ist 14- 5X2 "7 cm lang und breit, mit grösster Breite unter der Mitte. Von diesem Blatte an sind die stengelständigen allmählich immer kleiner und immer abstehender, so dass das 7. schon fast horizontal gerichtet ist. Das Stützblatt am Grunde des verzweigten Theiles ist nur mehr 7 •0X0-4 cm lang und breit, das oberste etwa 3-0X0 "1 dii und völlig lineal; die übrigen sind hochblattartig, schwarzpurpurn, schmal-eilanzettlich 12 mm lang und am Grunde 1-5 mm breit. Die Inflorescenz ist 14*0 cm hoch, die Zweige derselben 4—2 (— 1-5) cm lang, die Pedunkuli nur 1 (—2) mm lang und noch kürzer. Anthodium 9— 10 mm hoch, vorne 7 — 8 mm weit, Achäne 1-5 mm, Pappusstrahlen 7 mm lang. S. seaensis hat mannigfache Beziehungen, u. zw. nicht nur zu anderen Formen mit herzgrundigen Blättern, sondern selbst zu S. denticulata Led., von der sie jedoch nebst der Blattform auch 315 durch den traubigen Kopfstand und die scharf zurückgebogenen Hüllschuppen der fast doppelt kleineren Köpfe sicher zu unter- scheiden ist. Auch der S. enolepis Bunge (von der ich leider nur eine unvollständige Beschreibung vergleichen kann) muss S. seaensis ähnhch sein, ist aber von ihr durch Kopfstand und die Richtung der Anthodialschuppen. sowie die Blattform verschieden. Von den anderen Arten mit herzgrundigen Blättern ist S. discolor DC. Stück für Stück so verschieden (auch deren sibirische Rasse!), dass ein . Vergleich ganz überflüssig ist; S. grandifoUa Max. hat dreieckige Riesen-Blätter, die nicht herablaufen, und längere Köpfe, aber der äussere Pappus fehlt ihr auch und die Hüllschuppen sind doch etwas, wenn auch nur mit der Spitze zurückgebogen. S. ussnriensis Max. ist schon foliis superioribus erecto-patulis brevissime petiolatls vel basi cuneata sessilibus grosse mucronato-serratis lobatis pinnati- tidisve weit verschieden. Nur S. xKileata Max. prim. fl. amur. p. 168 hat ähnliche Form und Stehung der Blätter wie S. seaensis, auch ihre Anthodialschuppen sind lang und zurückgebogen, aber die Paleae haben Anthodial-Länge und die äusseren Pappusstrahlen sind vorhanden und länger als die Hälfte der inneren. Exemplare der drei letzterörterten Arten konnte ich leider nicht vergleichen. 365^ S. {Benedlctiä) odontophylla Freyn n. subspec. caule elato purpurascente subangulato striato a basi ad summum dissite fohato articulato-piloso et db anguste-alato superne parce ramoso-cory mboso, ramis corymbulo oligocephalo densiusculo terrainatis infimis multo longioribus, corymbulis omnibus in corymbum densiusculum vel extus interruptura con- fluentibus, foliis rigidiusculis discolor ibus sensim decresceu- tibus subhorizontalibus fere omnibus secus caulem angustissime- decurrentibus supra asperuhs laevigatis saepe purpuratis subtus pube arachnoidea dense albo-tomentosis ab infimis late- lanceolatis argute crebreque sinuato- dentatis nunquam cordatis sed basi breviter cuneata in petiolum angustissime alatum contr actis per intermedia angustius-laueeolata acutata et mucronato-dentata ad superiora anguste-lanceolata longo acuminata erebre denticulata et summa lineari-lanceolata margine revoluta parce denticulata subintegerrima sensim decrescentibus, capitulis saepe brevissime pedunculatis et subsessilibus parvis, anthodio ovato - campanulato albo-hirsuto et ± arachnoideo. phyllis extimis intimorum 2 — 3plove brevioribus ovatis vel ovato- lanceolatis arcte adpressis vel apiculo atroviolaceo brevis- simo subpatente terminatis vel in appendicem atroviola- ceum eis breviorem vel subaequantem anguste triangulärem vel breviter lanceolatum patulum vel ± recurvura abeuntibus. intimis lanceolato-oblongis acutiusculis apice coloratis barbatis, receptaculo subhemisphaerico dense paleaceo, paleis albidis nitidis lineari-subulatis filiformi-cuspidatis involucro dimidio sublongioribus, floribus ex sicco lilacinis, antheris atro-caeruleis livescentibus, anthe- rarum caudis glabriusculis setis hirtulis, achenio glabro, pappo 316 estimo nullo vel (in eadem capitulo) intimo plus duplo breviore radiis valde inaequilougis. ^ Augusto. Zejsk., in pratis huraidis mixta cum S. amurensis et S. vires- cens, Augusto 1899. Masse: Stengel (40—) 50-75 (-82) cm hoch; Stiele der untersten Blätter 16 — 4 cm lang; gestielte Blätter in der Grösse ausserordentlich verschieden : die Wurzelblätter meist die kleinsten, nur 5- 1X1 '7 cm lang und breit und noch kleiner; das zweite Steiigelblatt ist meist das grösste und von ihm an nehmen dann die Stengelblätter an Grösse gewöhnlich ab. Als auffallendste Maasse der gestielten Blätter merkte ich an: 8-5Xl"5- 7-0X1*7, 13-0X1*7, 9.oX2-5 und 12.o X 3-5 cm Länge und Breite, wobei die grösste Breite gewöhnlich etwas unterhalb der Blattmitte liegt. Das unterste sitzende und immer auch herablaufende Blatt misst 9.oXl'4, ll.oX,l'7, 13.oX2-3cm, aber auch nur 7-5X0-55cm; das oberste, am Beginn der Verzweigung sitzende 5'5X0*35, G.oXO-35, 6.oXO-4 und selbst nur 3-6x0'3 cm. — Unterste Zweige 6 — 7*5 cm lang, aber, u. zw. besonders bei den auch etwas traubig verzweigten Individuen, auch erheblich kürzer, bei den zum Büschehgen neigenden auch etwas länger. Köpfchenstiele 1 — 2 (—5) mm lang; AnthodiumlO — 11mm hoch, vorne (9 — )10mm weit S. odontophylla hat mit S. denticulata Led. (Icon. fl. ross. tab. 74 ist gemeint, denn in den Herbarien liegen als S. denticulata Original-Exemplare, die von dieser Abbildung sehr verschieden sind und gewiss nicht dazu gezogen werden können) bedeutende habituelle Aehnlichkeit, auch die Beschreibung, welche Ledebour in den Flora altaica IV. pag. 27 — 28 von S. denticidata gibt, passt grösstentheils — allein S. denticulata Led. hat durch- schnittlich noch schmalere Blätter, die sämmtlieh mit dem Rande etwas nach abwärts gerollt sind, ihr Stengel ist nur an der Spitze in einen arraköpfigen, gedrungenen Ebenstrauss verästelt, die Köpfchen sind nach der Abbildung ausgesprochen grösser (12—15 mm hoch) und ihre Anthodialschuppen ohne Fortsätze. Noch ähnlicher ist S. odontophylla den schmalblättrigen Formen von S. virescens Freyn, aber durch reicher beblätterte Stengel, noch abstehendere, nie herz- oder schiefgerundige, schmäler herablaufende, unterseits kreideweisse Blätter, mehr schirmförmige, nicht so ausgesprochen traubige Verzweigung, etwas kürzere, dickere, weissfilzige und zottige Anthodien unterschieden, deren äussere und mittlere Schuppen entweder gar nicht oder in viel geringerem Grade zurückgebogen sind. — Nach dem Blattindumente kommt auch S. seaensis Freyn in Betracht. Diese ist aber schon durch ihre herzgrundigen Wurzel- und unteren Stengelblätter, kleinere, dunklere Anthodien und aus- gesprochen traubige Verzweigung bemerkenswert. Trotzdem also gerade S. zeaensis von S. odontophylla sehr leicht unterscheidbar ist, so ist es doch nicht unmöglich, dass beide Formen die nächsten Beziehungen zu einander haben. Da mir aber von S. seaensis nur ein Individuum vorlag, so kann die Variationsriehtung dieser Form 317 nicht übersehen werden und ist daher auch das Absprechen über die Beziehungen zwischen S. zeaensis und S. odontopMjlla derzeit noch uu möglich. Ein aus dem von Karo mit Nr. 365 bezeichnet ge- wesenen Forraengewirre herausgelesenes Individuum gleicht einer sehr breitblüttrigen S. odontophtjlla, hat aber traubige Verzweigung wie S. zeaensis und könnte ein Bastard beider Formen oder eine üebergangsform sein. — Auch 5. amurensis Turcz. ist der S. odontophylla ähnlich, aber schon durch die flach-ebensträussige, oft übergipfelnde Verzweigung, lang gestielte und (im Zea-Gebiete !) meist dunkle, nicht weisse Anthodien zu unterscheiden. Es kommen jedoch Zwischenformen zu S. amurensis vor. Diese sind aber in dem von mir gesichteten Material so wenig zahlreich, dass sie viel- leicht mit Recht als Bastarde anzusehen sein werden. 365^- S. {ßenedictia) intermedia Freyn nov. subspec. iuter et Saussuream amurensis Turcz. et S. odontophylla Freyn ponenda priori magis approximata, coryrabo suprafastigiato et anthodiis parvis analoga sed diversa anthodii phyllis ± manifeste violaceo-caudatis (raro ecaudatis) et reflexis. A S. odontophylla differt ramificatione haud racemosa. anthodiis miuoribus, phyllis nonnunquara ecaudatis. Indumentum foliorum capitulorumque valde canum, villoso-hirsutura. 4. Zej sk., in pratis huraidis raixta cum S. amurensis, S. odonto- ])hylla et S. virescens. Augusto 1899 rara. Von dieser in der Blattgestalt etwas veränderlichen Form las ich nur wenige Individuen unter den zusammen als Nr. 365 er- haltenen heraus und möchte sie für hybrid halten. Da die Blatt- unterseiten kreideweiss und auch die Anthodien reichlich bekleidet, fast weiss sind, so ist S. virescens Freyn jedenfalls unbetheiligt. Die Blätter nehmen nach aufwärts an Grösse allmählich ab und wechseln von schmal- bis breit-lanzettlieh ab. Die mittleren, schon herablaufenden sind ziemUch lang zugespitzt, 12— 13 cm lang, bei 1*4 — 1'6 cm grösster Breite in der Mitte und sehr entfernt ge- zähnelt. Die unteren Blätter sind kürzer, aber breiter, breit-länghch. stumpflich bis spitz, reichlicher, aber schwach gezähnelt, die meisten Stengelblätter jedoch ganzrandig. (Fortsetzung folgt.) Weitere Beiträge zur Kenntnis der Eu-Hieracien Tirols, Südbayerns und der österreichischen Alpenländer. Von Dr. J. Murr (z. Z. Innsbruck). Nachfolgende Beiträge bilden die Fortsetzung meiner „Bei- träge und Bemerkungen zu den Archieracien von Tirol und Vor- arlberg" (D. bot. Monatsschr. 1897, 1898 und 1900). Der grössere Theil der seither hinsichtlich meiner Materiahen zugewachsenen Funde und Berichtigungen — letztere sind meist das Eesultat einer 318 genauen Eevision meines gesararaten Hieracien- Herbars durch H. Zahn, sowie vieUacher Oorrespondenz mit diesem Forscher — erscheint bereits in Zahn's Bearbeitung der Hieracien für die Koch -Ha Hier' sehe Synopsis S. 1758 — 1931 angedeutet. Da aber in dieser Bearbeitung die Quellen der so überaus zahlreichen neuen und rectificierten Angaben wegen des äusserst beschränkten Raumes nur in ganz vereinzelten Fällen genannt sind, so dürfte eine weitere Ausführung und Erläuterungdieser Angaben manchem erwünscht sein. Ich habe in dieser detaillierten Ausführung auch sehr zahl- reiche Angaben, welche Zahn auf Grund der von ihm revidierten Herbare Huter's und des Ferdinandeums in Innsbruck lieferte, welche beiden Herbare mir nach der Revision zur Ansicht vorlagen, mit aufgenommen, soweit sie mir eben für die Flora Tirols und seiner Nachbarländer von ganz besonderem luteresse schienen. Eine grössere Anzahl von Formen, die seit dem Erscheinen der Zahn'schen Bearbeitung zugewachsen sind, habe ich im Ein- vernehmen mit ihm neu benannt und kurz beschrieben. Formen, die von mir für die bayerischen Alpen resp. das Deutsche Reich neu gefunden wurden, erscheinen mit f bezeichnet. Wo kein Finder angegeben ist, handelt es sich natürUch durch- weg um Funde des Verfassers. A. Phyllopoda. 1. Rotte. Glauca Fr. H, pori'ifolium L. Ssp. pseudoporrifolium N. P. Lo Specchio am Kalisberg mit dem typ. H. porrifolium und H. leiosoma. J3". bupleuroides Gmel. Ssp. Schenlcii Griseb. Eine Form mit relativ kurzen, breiten und stumpfen (doch ± mucronaten) Rosettenblättern, habituell an Ssp. hiipleuroides erinnernd, vor Stuben am Arlberg (H. calijcinum A.-T, det. A.-T.) und an der Bahn unter Brennerbad gegen Schelle- berg ; gleiche Exemplare liegen mir von Goisern in Oberösterreich (leg. Oborny) vor. Ssp. comophylliim N. P. Vigo di Fassa (Hell weger). H. glaucum-bupleuroides am Monte Oarapedie bei Vigo (Hell- weger); dies ist augenscheinlich das H. calijcinum A.-T. (det. A.-T.), bei Briquet Bull, de laboratoire etc. 1897, p. 477 (L^88) von eben diesem Orte. H. glaucum (All.). Ssp. nipholepium N. P. Fragenstein bei Zirl. 3. Rotte. Villosa N. P. H. villosiceps N. P. Ssp. villosiceps N. P. Giseln in Vorarlberg (Graf Sarnth ein). 2. calvuhim. Issthal des Haller Salzberges. Auch von Khek auf der Bärenalpe in Hinterstoder gesammelte Exemplare möchte ich bieher stellen. 319 •f Ssp. Trefferianum N. P. {H. elongatum > — glahratuni). Hieher wird von Zahn (p. 1768) m^m H. villosoides gezogen, was übrigens verrauthungsweise bereits ich selbst in der Allg. bot. Zeitschrift 1895, p. 208 und in den Scheden zum Herb. norm. nr. 3136 (1897) ausgesprochen habe. Auch die in meinem Herbar als H. villosoides und als üebergangsform zu diesem bezeichneten Exemplare (D. b. Monatsschr. 1897, S. 228 u. 242 unter H. elon- gatum) mit zum Theil stärker gezähnten Blättern, welche ich mit Riehen 1897 an den Drei Schwestern sammelte (derselbe traf später auch typ. H. villosiccps dort) und ebensolche, die Eichen 1896 am Sareiser Joch gefunden hatte, zieht Zahn hieher. Auch am Dammkar im Karwendelgebirge (Bayern) traf ich einige hieher gehörige Stücke. Sehr nahestehende Exemplare sah ich ausserdem vom Fedajapass in Fassa (Gelmi), von Kais (Hut er) und vom Leitnerthal bei Heiligenblut (v. Benz). Uebrigens besteht noch immer die Thatsache, welche mich von der Vereinigung des H. villosoides mit der Ssp. Trefferianum abhielt, dass nämlich bisher noch niemand nach N. u. P. Original- exemplare dieser Subspecies gesehen hat, ferner die weitere That- sache, dass H. Trefferianum wegen seines von H. villosiceps sehr abweichenden, weit mehr elongatum-2i\'i\gQn Habitus und wegen der von Zahn richtig angesetzten, oben angeführten Formel als selbständige Zwischenspecies behandelt werden raüsste. Ssp. sericotrichum N. P. Grenzhorn bei Erl (1886). Am Iss- anger des Haller Salzberges nur ein Exemplar. Ssp. comatulnm N. P. Zahlreich auf Wiesen bei Mittenwald a. I. (Bayern) gegen den Lautersee. Nov. Ssp. valcleliligosum mh. 1902'^) H.villosiceps-elongatnm. Stengel schlank, stark hin- und hergebogen, einköpfig, selten ge- gabelt 2— 3-köpfig, Akladium 3 — 7 cm; Grundblätter eiförmig-lanzett- lich, in den Stiel verschmälerte Stengelblätter 4 in Bracteen über- gehend, gleichfalls eiförmig-lanzettlich, spitzlich oder zugeschweift, sitzend, allmählich nach dem Grunde verschmälert oder am Grunde etwas gerundet, die unteren manchmal etwas geigenförmig. alle stark glaucescierend und wie der Stengel beiderseits schütter weisszottig; Hülle halbkugelig, Hüllschuppen sehr spitz, schwärzlichgrün, abstehend, steifzottig, nur am Grunde flockig, Flocken am Stengel oben einen dichten Filz bildend, dann zerstreut bis zum Grunde des Stengels herab. Ich ordne diese äusserst kritische, in ihren Merkmalen gleichzeitig an H. villosmn, H. villosiceps, H. elongatum {oligophyllum) und H. dentatum {villosi forme) erinnernde Form vom Issanger des Haller Salzberges, die ich bereits in der Oesterr. bot. Zeitschr. 1893 S. 221 zu H. villosiceps N. P., später (1895 S. 430) aber zu H. elongatum Willd. stellte, auch jetzt dem H. villosiceps unter, da sie dieser Art im o-anzen am nächsten steht und als Mischform von zwei verwandten 1) Von mir bereits kurz erwähnt in der Deutschen bot. Monatsschrift 190-2, S. 75. 320 und ihrerseits wieder zusammengesetzten Species kaum als selbst- ständige Art behandelt werden kann. Dieselbe Pflanze erhegt im Herbare Hut er, von diesem 1855 bei Stern in Enneberg als „H. villosimi?" gesammelt und von Zahn als H. villosiceps-elongatmn revidiert. H. glabratum Hoppe. Ssp. leontinum E-Uter et GsiJider. Sexten (Huter 1871). Ssp. gijmnophyllum N. P., zahlreich von Khek 1900 auf der Bärenalpe in Hinterstoder gefunden. Diese Subspecies sieht be- sonders durch die grossen Köpfe mit ziemlich kurzzottigen Hüllen dem H. glabratoides mh. recht ähnlich; doch charakterisiert sich das typische H. glabratoides durch den sehr kräftigen Wuchs, die Breite der Rosetten- und die Zahl der Stengelblätter, in welchen Merkmalen es die Maasse von H. glahratum entschieden über- schreitet, sofort als eigene Zwischenspecies gegen H. suhspeciosum. Ssp. glabr atiforme mh. (als Art). Häufig im Dammkar bei Mitte wald a. I. Weitere Standorte: Kais und Alpe Yalming bei Sterzing (Hut er), Alpe Selanitza bei Loibl (leg. Cl. Jans ha 1853, H. Janshaianimi Opiz in sched.), Majella in den Abruzzen (Porta und Eigo 1875). Ssp. subglaberrimum Sendtner. üeber Lechleiten (auf tiro- lischem Boden) im Aug. 1900 ziemlich zahlreich gefunden. Ygl. bei H. halensel -\ H. glabratoides mh. (Zahn p. 1805). Zahlreich im Dammkar ; am Haller Anger dem H. trichoneunim Prantl genähert. H, scorzonerifolium Vill. Die von mir aus Vinstgau (Tappeiner) angegebene Pflanze gehört nach Zahn zu Ssp. //ea^HO- sum N. P. var. macracladium N. P. M. sparsiramuni N. P. = glahratum (resp. villosum calvifolium) — hupleiiroides. Zahn (p. 1771). •\ Ssp. Mediosilvanum M. et Z. Dammkar bei Mittewald a. 1. 1899. Ssp. halense mh. (f. tuhulosal) einzeln am alten Flexenwege über Stuben. H. Jialense unterscheidet sich von dem habituell und besonders durch die schwärzlichen, sehr spitzen Hüllschuppen ähn- lichen H. glahratum Ssp. snhglaherrimum durch den höheren, schlankeren Wuchs, die reichlichere Bezottung der Hülle und die allmählich in Bracteen übergehenden Stengelblätter, üebrigens fasst Zahn (briefl.) auch letztere Form, u. zw. mit Eecht, im Ursprung für ein H. hupleiiroides Schenkii > — villosum. 3. Kotte. Barhata Grremli. JjT, piliferum Hoppe, a. gemdnum 3. multiglandulum {■= H. piliferum > — glanduliferum = H. amphigenum A.-T. p. p. raaiore., vgl. D. b. M. 1887, p. 271). Platzerberg bei Gossen- sass, auch bis 4-köpfig, tiefgabelig. 4. calvifolium. Eledberg bei Gossensass, auf der Seiseralpe auch gabelig, 2-köpfig. 321 M. glanduliferum Hoppe, a. genuinum 2. pilicaule (=r H. glanduliferum ^ — piliferum) Seiseralpe (He 11 weger), Lappacher Jöchl (Treffer), Hühnerspiel. S. capnoides Kerner. Ssp. dimidiatum Huter (bei Zahn p. 1773). Eine sehr auf- fallende, fast monströs aussehende Hybridform von H. piliferum und H. vülosum mit schaftartiger unbeblätterter unterer Stengel- hälfte und 2 — 4 lanzettlichen Blättern in der oberen Stengelhälfte; die Blätter sind bei meiner Pflanze hellgrün und verkahlend. Platzer- berg bei Gossensass. 5. Rotte. Oreadea Fr. M. Schniidtii Tausch. ß. Rupicolum 3. suhrupicolnm A.-T. (Zahn p. 1778.) Windeck- klamm bei Sölden im Oetzthal (Evers 1886, von A.-T. als H. cijaneum A.-T. bestimmt) ; sonst in Tirol nur noch bei Laas und Schlanders im Vinstgau (Tappeiner bei Hausm. Fl. v. Tirol S. 540). 6. Rotte. Vulgata Fr. H, silvaticum L. a) Praecox. 1. praecox Seh. Bip. Trient, S. Rocco, Goccia d'oro (Evers), an letzterem Standort durch Drüsenarmuth gegen H. pseudo-Dollineri abweichend. h) PleiotricJmm Zahn. Jaufenthal und Kastell Andraz (Hut er), Platzerberg bei Gossensass. d) Cirritoides Zahn 1. cirritoides Zahn. Schiern und Seiser- alpe (Yal de Lievre 1869, 72, 75), Martell (Tappeiner), Kais (Hut er). e) silvaticum L. /'. tuhulosa. Ponte alto bei Trient. Die var. sagittatum Lindeb. in Mieders und Trins (v. Kerner), Kitzbühel (T raunstein er), Bozen (v. Hausmann), Pine (Val de Lievre) u. s. w., der var. ovalifolium Jord. angenähert an Felsen bei Ke- maten gegen Seilrain (Val de Lievre 1861). f) Oblongum Jord. Flaurlinger und Pollinger Berg (Graf Sarnthein), Langenthai in Stubai (v. Heufler), Mühlwald (Treffer), JBondone (Val de Lievre). g) Atropaniculatum Pollak. Hl. Drei Brunnen am Ortler (Evers 1884). H, vulgatum Fr. a) Haematodes Vill. Trient: Fersina-Damm (Evers). H. maculatum Fr. von Zahn (p. 1784) provisorisch hier an- gereiht; am Schlapfen bei Marburg (Steiermark) und bei Maria Taferl (N.-Oest.). h) Vidgatiim 2. alpestre Uechtr. var. purpurans Pernh. (als Art): Haller Salzberg, ßiedberg und Platzerberg bei Gossensass (vgl. D. b. M. 1900 S. 53), Bondone bei Trient. 4. irrigimm Fr. Hinterauthal (v. Heufler 1840, d. Verf. D. b. M. 1900 S. 52 als H. anfractum det. A.-T.), V^aldrast 322 (d. Verf. Oest. bot. Zeitschr. 1893 S. 223, D. b. M. 1. 1. als //. vulg. var. coarctatum det. A.-T.), ferner am Berg Isel (v. Benz), am Eilten (v. Hausmann), bei Nauders (Tappeiner), Inner- villgratten (Scheitz). 5. simulans Pernh. (Zahn seheint diese hübsehe von ihm anerkannte Form in seiner Bearbeitung übersehen zuhaben.) Strasse nach Eothenbrunn in Seilrain; hieher gehört unzweifelhaft auch mein JI. vulgatum var. irriguum Oest. bot. Zeitschr. 1. 1. und D. b. M. 1. 1. von Alling. Ebendaher gehört auch das „//. vulg. var. irriguum'' von Trippach im Ahrnthale (leg. Treffer als H. gothi- cum Fr., diese Pflanze von Schneider in der D. b. M. 1888 S. 173 Anm. als dem H. vulg. var. irriguum nahestehend erklärt). c) Scia2:)JiilMn 'üechtv. 1. sciaphilumUechtr. Windisch-Garsten (Dürrnb erger) und Windenau bei Marburg. Tiroler Standorte: Götzens (v. Heufler 1839). Laas (Tapp ein er), Alpe Malghetto (Loss 1868). 3.1^oy.Ss]i.x>seudirriguuniZdihü in schedHerb. Ferdinandei 1901 = H. vulgatum ^ — gothicum s. irriguum — laevigatum. Von den alttirolischen Botanikern durchweg als H. vulgatum ge- sammelt; doch Kopfstiele fast drüsenlos: Pfaffslall und Pemmern am Eitlen (v. Hausmann), Mittewald in Folgaria (v. Heufler 1842), Fend (Tappeiner). Anhang zu c): Nov. Ssp. Ausugum M. et Z. 1902.') Diese Form ist als erste Zwischenstufe von H. vulgatum gegen H. Dollineri zu betrachten. Haupläste der Inflorescenz sehr tiefg abelig, Stengel arm- und entferntblätterig, die (2 — 3) unteren Stengelblätter wie die Grund- blätter eiförmig-lanzettlich, besonders in der unteren Hälfte tief buchtig gezähnt, die obersten lanzettlich -lineali seh, ganz- randig, in Bracteen übergehend; Hüllschuppen schwärzlichgrün, breit hellrandig, reichdrüsig mit untermischten wenigen einfachen Haaren und (besonders an den Schuppenrändern) ziemlich reich- liehen Flocken, die sich vereinzelt bis zur Verzweigungsstelle der Inflorescenz fortsetzen; Achänen schwarzbraun, 8 — 10 riefig. Bei Tenna am Caldonazzo-See (21. Juni 1901), hier ohne dass in der Nähe H. Dollineri bislang gefunden wäre. Von München liegt nach Zahn's brieflicher Mittheilung dieselbe Pflanze als echtes H. Dollineri X vulgatum vor. Nov. Ssp. euchlorum M. etZ. in sched. 1902.^) Nach Zahn im Ursprünge als ein H. racemosum Ssp. leiopsis M. et Z. — < silvaticum zu betrachten, in deren Gesellschaft Hell weger und der Verf. die Pflanze bei Egerdach nächst Innsbruck zahlreich am 14. Oclober 1901 vorfanden. 1) Bereits erwähnt in der Deutschen bot. Monatsschrift 1902. S. 4, 9 und bes. 38. 2) Bereits erwähnt in der Deutschen bot. Monatsschrift 1902, S. 37. (Fortsetzung folgt.) 323 Literatur - üebersicht ^). Juni 1902. Borbas V. v. Species Hesperidum Hungariae atque Haemi. (Magj. Botan. Lap. I. Jahrg. S. 161-167.) 8". A Tatra fiorajaröl. (Termeszettudom. Közlöny 1902. S. 369 )3is 390.) 8°. 8 Abbildungen. Neue Formen: Crepis Carpatica (Hausskn.) var. floccosa Borb., Gen- tiana verna var. Siibhracliyphylla Borb., Salix SiUsiaca var. Ugnstroides Borb., Cotoneaster Cotoneaster var. oxyphylla Borb., Festtica aglochis Borb., Phyteuma Äustriacum var. stoloniferum Borb. Czapek F. Zur Kenntnis der Sticifstoffversorgung und Eiweiss- bildung bei Aspergillus niger. (Verhandl. d. Gesellsch. deutscher Naturforscher und Aerzte. 73. Versamml. 1901. IL Theil. S. 252.) Lex. 8°. Derganc L. Geographische Verbreitung der Daplme Blagayana Freyer. (Acta horti botan. universitatis irap. Jurjewensis. IL Bd. S. 91—93.) 8^ Flatt A. K. Zur Geschichte der Herbare. (Magy. Botan. Lap. I. Jahrg. S. 178-185.) 8°. Ginzberger A. Die Pflanzenwelt üesterreich- Ungarns. (Das Wissen für Alle. IL Jahrg. Heft 25 u. ff.) 4P. Jakowatz A. Vergleichende Untersuchungen über Farnprothallien. (I. Reihe.) Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des Prothalliums von Asplenium septentrionale Hoffm., Aspidium Filix mas Sw., Aspidium dilatatmn Sra., Scolopendrium vulgare Sm., Athyrium Filix femina Roth und Polypodinm vulgare L. (Sitzungsber. der kais. Akad. d. Wissensch. in Wien, Mathem. -naturw. Olasse. CX. Bd. Abth. I. S. 479—505. 7 Taf) 8". Keissler C. von. Ueber das Plankton des Aber- oder Wolfgang- Sees in Salzburg. (VerhandL der k. k. zool.-botan. Gesellsch. in Wien. LIL Bd. S. 305-327. 1 Textabb. u. 1 Taf.) 8«. Neu ist: Ohroococcus minor Naeg. var. dispersus Keissl. Maiwald P. V. Die opizisehe Periode in der floristischen Er- forschung Böhmens. B. Die ersten Theilnehmer an der opizischeu Tauschanstalt. (Jahresber. des öfifentl. Stifts-Obergymn. der Bene- dictiner zu Braunau in Böhmen am Schlüsse des Schulj. 1902. S. 103—184.) 8". Murr J. Bursa pastoris (L.) nov. var. evonymocarpa Murr. (Magy. Botan. Lap. L Jahrg. S. 186.) 8«. — — Beitrtäge zu den Gesetzen der Phylogenesis. III. (Deutsche botan. Monatsschr. XX. Jahrg. S. 73—75.) 8". 1) Die „L i t 6 r a t u r - U e b e r s i c h t" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 324 Neue Arten und Formen: H. ühjricum Fr. Ssp. acutifrons Murr et Zahn, H. Bavinense Murr, H. megalothijrsum (= H. latifoliiim-vulgatum), H. Hellwegeri M. et Z. und Ssp. hreriramum Zahn, H. calothi/rsiim Zahn, H. incisum Ssp. gracilicaule M. Z., H. caldelitigiosum Murr. Nemec B. üeber die Beziehungen zwischen reizleitenden Struc- turen und den statischen Organen bei den Pflanzen. (Verhandl. d. Gesellsch. deutscher Naturforscher und Aerzte. 73. Versamml. 1901. IL Theil. S. 243—244.) Lex. 8^ Nestler A. Das Secret der Drüsenhaare der Gattung Prinuda mit besonderer Berücksichtigung seiner hautreizenden Wirkung. (Sitzungsber. der kais. Akad. d. Wissensch. in Wien. Mathem.- naturw. Classe. CXL Bd. S. 29—51. 1 Taf.) 8«. — — Nachweis von extrahiertem Thee durch Sublimation. (Zeit- schrift für Untersuchung der Nahrungs- und Genussmittel. 1902. S. 245-247.) 8^ Pautocsek J. Die Bacillarien des Klebschiefers von Kertsch. (Ver- handl. der kais. russ. raineralog. Gesellsch. in St. Petersburg. XXXIX. Bd. Nr. 2. 29 S. 3 Taf.) 8". Beschreibung von 78 neuen Arten und Formen. Peters J. üeber einige tropische und subtropische Gewächse mit essbaren Wurzeln und Knollen. (Wiener illustr. Garten-Zeitung. XXVIL Jahrg. S. 211-216.) 8°. Podpera J. Die geographische Verbreitung und Gliederung der böhmischen Arten der Gattung Bryuni. (Beihefte zum Botan. Centralblatt. XII. Bd. S. 1—33.) 8°. Neu beschrieben werden; Bryum pendulum Schimp. 1. siluricum Podp. und 2. pallidum Podp. — B. pallens Sw., B. arcuato-cylindricum Podp. — B. 2^seudotriquetrum Schwäg. I. typicum, 1. longipilum Podp., II. A. Ci-assisetiim Podp., II. B. corconticum Podp., III. B. pseudodnvalii Podp. — B. himum Schreb. II. B. rupestre Podp., III. Vilhelmi Podp. — B. Boliemium Podp. — B. VelenovsTcyi Podp. — B. alpinum Huds. I. B. eualpinumYoA-^., IL A. 3Ioldavictim i. pilif er U7n Fod^. und 2. compacttitn Podp., IL B. calcigenuiH Podp., III. A. contextum Podp. — B. caespiti- cium L. I. typicum, 2. angustirostre Podp., 3. siluricum Podp., 3 b. Jo- annis Podp., 4. rupestre Podp., IL transiens Podp. 2. longicolle Podp. und 3. arenaceum Podp. — B. conspicuum Podp. — B. intermediiun Brid. 2. brevicolle Podp. und 3. hydrophilum Podp. — B. cirratum Hoppe et Hornsch. B. Prokopii Podp. — B. cratoneurum Podp. — B. pjallescens Schleich. B. cylindricum Podp. — B. capillare L. I. A. macrocarpum Hüb. 2. erythroneur\im Podp., B. cenomanicum Podp., C. graniticum Podp., D. siluricum Podp., IL A. typicum, 2. acutifolium Podp. und 3. hasalticum Podp., IL B. ovoideum Podp., 2. rupestre Podp., IL C. ruhrtmi Podp. — B. Funckii Schwägr. B. rotundatum Podp., C. erectum Podp., D. longi- pilum Podp. — B. argenteum L. B. insigne Podp., C. inundatum Podp., D. candidum VeL f. p)yriforme Podp. Strohmer F., Briem H. und Stift H. üeber die Eegeneration der Mutterrübe. (Zeitschrift f. d. landwirthschaftl. Versuchswesen in Oesterreich. 1902.) 8°. 5 S. Tschermak E. üeber die gesetzmässige Gestaltungsweise der Mischlinge. (Portgesetzte Studie an Erbsen und Bohnen.) (Zeit- schrift für das landwirthschaftl. Versuchswesen in Oesterreich. 1902.) Sep.-Abdr. 8<^. 82 S. 1 Taf. 325 Wagner R. üeber den Bau und die Aufblühfolge der Rispen von Fhlox paniculata L. (Sitzungsber. der kais. Akad. d. Wissensch. in Wien. Mathera.-naturw. Olasse. OX. Bd. S. 507-591.) 8°. Waisbecker A. Die Farne des Eisenburger Coraitats in West- Ungarn. Fortsetzung. (Magy. Botan. Lap. I. .Jahrg. S. 172—178.) Wett stein R. v. Ueber directe Anpassung. Vortrag, gehalten in der feierlichen Sitzung der kais. Akad. der Wissensch. in Wien am 28. Mai 1902. \yien (0. Gerold's Sohn). KI. 8«. 27 S. — — Die Lianen. Vortrag, gehalten am 26. Febr. 1902. (Schriften des Vereines zur Verbreitung naturvviss. Kenntnisse in Wien. XLTI. Bd. S. 277-299. 2 Taf. und 2 Abb. im Texte.) Kl. 8». — — Die Bedeutung einer pflanzengeographischen Kartenaufnahme der österreichisch -ungarischen Monarchie. (Wiener Abendpost vom 14. Juni 1902. S. 7.) Alpen -Flora für Touristen und Pflanzenfreunde. Heft 2—7. Stuttgart (Verl. f. Naturkunde). KI. 8^ Jede Lieferung ä 60 Pfg. enthält 4 color. Tafeln und 8 Seiten Text. Campbell D, H. A University Text-Book of Botany. New- York (The Maximilian Company). 8^ XVI u. 502 S. Zahlr. Tafeln u. Abb. Gramont de Lesparre A. de. Etüde sur la reproduction sexuel de quelques Champignons superieures. Paris (P. Klincksieck). 8". XX und 64 S. 16 Textfig. 3 Taf. Hariot P. Atlas de poche des fleurs des jardins les plus faciles ä cultiver. Paris (P. Klincksieck). 12°. 184 S. 128 Taf. Murbeck Sv. Ueber Anomalien im Baue des Nucellus und des Embryosackes bei parthenogenetischen Arten der Gattung Alchemüla. (Lunds UniversitetsArsskrift. 38. Bd. 2. Abth. Nr. 2.) 4^ 12 S. ITaf. Ostenfeld C. H. Flora Arctica, containing descriptions of the flowering plants and Ferns, found in the arctic regions, with their distribution in these countries. Part I. Fteridophyia, Gijm- nospermae and Monocotyledones, by 0. Gelert and 0. H. Osten- feld. Copenhagen (Det nordiske Forlag). XI und 136 S. 95 Fig. Pfitzer E. Uebersicht des natürlichen Systems der Pflanzen. Zum Gebrauch in Vorlesungen für Anfänger. II. Aufl. Heidelberg (C. Winters Univ.-Buchh.). 8". 40 S. Stenzel K. G. W. Abweichende Blüten heimischer Orchideen mit einem Rückblick auf die der Abietineen. (Bibliotheca Botanica, herausg. von Chr. Luerssen. Heft 55.) Stuttgart (E. Nägele). 4". 136 S. 6 Taf. Strasburger E. Ein Beitrag zur Kenntnis von CeratophyUum submersum und phylogenetische Erörterungen. (Jahrb. f. wissen- schaftl. Botanik. XXXVH. Bd. S. 477-526. 3 Doppeltafeln.) 8«. Warnstorf C. Moose. (Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. I. Bd.) 1. Heft. Berlin (Gebr. Borntraeger). 8°. 112 S. Yabe Y. Revisio Umbelhferarum Japonicarum. (Journ. of the College ofScience.Imp. University. Tokyo. Vol. XVI. Art. 4.) 4«. 108 S. 3 Taf. Oesteir. botan. Zeitschrift. 8. lieft. 11)02. 24 326 Neue Kataloge. V. Delectns plantanim exsiccatarii m quas anno 1902 permutationi oflfert Hortus botan. Universitatis Jnrjevensis. — Her- ausgeber: Prof. N. J. Kusnezow in Jiirjew (Dorpat), Russlaad. Jahres -Katalog pro 1902 der Wiener Botanischen Tauseh- anstalt.— Herausgeber: J. Dörflerin Wien.IÜ.. Barichgasse 36. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. 1. Kaiserl. Akademie der Wisseiiscliaften in Wien. Sitzung der muthem.-naturwiss. Classe vom 5. Juni 1902. Das w. M. Hofrath Prof. Julius Wiesner tiberreicht eine Abhandlung, betitelt: „Mikroskopische Untersuchung alter ost- turkestanischer und anderer asiatischer Papiere nebst histologischen Beiträgen zur mikroskopischen Papierunlersuehnng". In dieser Arbeit handelt es sich vor allem um die materielle Prüfung des Papieres von den im Besitze der englischen Regierung befindlichen alten, in Ostturkestan aufgefundenen Manuscripten, deren paläograpische Bearbeitung von Herrn Prof. R. Hoernle in Oxford durchgeführt vi^ird. Unter Berücksichtigung der Datierung, beziehungsweise unter Zugrundelegung der von den Paläographen vorgenommenen Alters- bestimmungen der zur Untersuchung vorgelegenen Manuscripte er- gaben die Untersuchungen des Verfassers folgende Hauptresultate: 1. Die ältesten der ostturkestanischen Papiere (aus dem 4. bis 5. Jahrhundert) sind ein Gemenge von rohen Bastfasern aus der Rinde verschiedener dicotyler Pflanzen. Diese Bastfaser wurde auf roh-mechanische Weise in Papiermasse umgewandelt. 2. Auch aus späterer Zeit liegen solche gemischte Rohfaser- papiere vor ; aber schon im 5. bis 7. Jahrhundert erschienen auch schon Papiere, welche aus roh zerstampften Hadern und einer gut (durch Maceration) abgeschiedenen Rohfaser bestehen. 3. Im 5. bis 7. Jahrhundert treten bereits Papiere auf, welche nach besonderen Methoden beschreibbar gemacht wurden : durch Anwendung von Gyps als Schreibgrund, durch Leimung mittels einer aus Flechten dargestellten Gelatine, endlich durch Stärke- kleister. 4. Im 7. bis 8. Jahrhundert wechseln Rohfaserpapier, zumeist aus den Rohfasern verschiedener dicotyler Pflanzen dargestellt, mit gemischten Papieren, die theils aus Hadernmasse, theils aus Roh- fasern bestehen. Es gibt in diesem Zeiträume allerdings noch aus sehr roh gestampften Rohfasern zusammengesetzte Papiere, allein es vervollkommnete sich das Macerationsverfahren. Hingegen bleibt die in diesen Papieren auftretende Hadernmasse ein roh zerstampftes Product, welches durch seine zerschlissenen, zerquetschten und ge- 327 brochenen Fasern sich zumeist sofort deutlich von den begleitenden ßoht'asern unterscheidet und nur die Bedeutuug eines Surrogates gehabt zu haben scheint. 5. Die alten ostturkestanischen (chinesischen) Hadernpapiere unterscheiden sich nicht nur durch die neben der Hadernuiasse auftretenden Rohfasern, sondern auch durch die stärkere mechanische Zerstörung von den alten arabischen Papieren. 6. Durch die von Karabacek und dem Verfasser (1887j vor- genommenen Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass die Er- findung des Hadernpapieres nicht, wie man bis dahin annahm, an der Wende des 14. Jahrhunderts von den Deutschen oder Italienern gemacht wurde, sondern dass die Araber bereits am Ende des 8. Jahrhunderts Hadernpapier erzeugten. Durch die vorliegende Untersuchung wurde aber gezeigt, dass die Anfänge der Hadernpapierbereituug bei den Chinesen zu finden sind, in das 5. oder 4. Jahrhundert und wahrscheinlich noch weiter zurückreichten. Die chinesische Hadernpapierbereitung ist über ihre anfängliche niedere Stufe nicht hinausgekommen; erst die Araber haben, von den Chinesen in die Papiermacherkunst eingeweiht, die Erzeugung des Hadernpapiers auf jene Höhe gebracht, auf welcher diese wichtige Erfindung im Mittelalter von den europäischen Cultur- nationen übernommen wurde. 7. Der Verfasser hat die Stärkeleimung des Papiers bis auf das 8. Jahrhundert zurückgeführt, in welcher Zeit die Araber diese Procedur zur Veredlung ihrer Papiere vornahmen. Im 14. Jahr- hundert gieug diese von den Arabern übernommene Kunst in Europa verloren und wurde hier die Stärke durch thierischen Leim ersetzt, bis in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Maschinen-Papier- fabrication die Stärkeleimung wieder aufkam. Diese ist aber, wie die vorliegende Untersuchung lehrte, eine Erfindung der Chinesen. Das älteste mit Stärkekleister geleimte ostturkestanische Papier stammt aus dem 7. Jahrhundert. 8. Die Chinesen sind nicht nur die Erfinder des (gefilzten) Papieres und haben die Anregung zur Hadernpapiererzeugung ge- geben, worin sie von den Arabern überflügelt wurden, da sie die' Hadern fast nur als Zusatz zu Rohfasern benützten; aber sie sind als die Begründer der jetzt zur Herrschaft gelangten „Cellulose- Papierfabrication" zu betrachten; denn das seit altersher von ihnen geübte Verfahren, durch Maceration von Rinden und anderen Pflanzen- theilen Fasern zu gewinnen, beruht auf demselben Principe wie die Verfahren zur Erzeugung von „Cellulose", nämlich darauf, die Faserzellen aus dem Verbände der Pflauzengewebe durch chemische Mittel zu lösen. 9. Die genaue Bestimmung der botanischen Provenienz der Fasermateriale war mit grossen Schwierigkeiten verbunden und zum Theile undurchführbar, da alle Fasern der alten Papiere von Basten dicotyler Pflanzen herrührten und zumeist die zur Bestimmung er- 24* 328 forderlichen „leitenden Nebenbestandtheile" fehlten. Mit der in solchen Fällen erreichbaren Sicherheit wurden in der Hadernraasse BoeJimeria-, Lein- und Hanfbastzellen, in den Rohfasern die Bast- zellen von Boehmerien, Moraeeen und Thymelaeaceen nachgewiesen. Einzelne Bastfaserarten waren unbestimmbar. II. Botanische Section des uaturwissenschaftliehen Vereines für Steiermark in Oraz, Versammlung am 5. Februar 1902, Herr Professor Dr. Friedrich Eeinitzer hielt einen ein- gehenden Vortrag: „Ueber die chemische Organisation der Zelle." Versammlung am 19. Februar 1902. Herr Director Lorenz Kristof legte zahlreiche, von ihm in Steiermark gesammelte Pflanzen vor, namentlich solche aus den Kalkalpen Übersteiermarks. Erwähnt seien: Alsinc Austriaca M. et K. vom Lawinenstein bei Aussee; Alslne laricifoUa (L.) Wahlbg. aus dem Buchbergthal; Sisi/mhrium Austriaciim Jacq. vom oberen Ausgange der Fraueumauerhöhle bei Eisenerz (1560 m); Valeriana samhucifolia Mik. vom Reichenstein ; üampanula thyrsoidea L. vom Polster ; Centaurea alpestris Hegetschw. et Heer vom unterem Aus- gange der Frauenmauerhöhle bei Eisenerz (1435 m). Von neuer Literatur wurde vorgelegt: M. Hesdörffer^ E. Köhler und R. Rudel, Die schönsten Stauden für die Schnitt- blumen- und Gartencultur (durch Director L. Kristof); die Mono- graphien der Gattungen Alectoroloplms von Stern eck und Cen- taurea von Hayek (^urch Prof. K. Fritseh). Versammlung am 5. März 1902. Zu Beginn der Versammlung machte der Vorsitzende, Prof. K. Fritseh, die Mittheilung, dass Herr Dr. August v. Hayek in Wien der botanischen Section zur Kenntnis brachte, er sei mit den Vorarbeiten zu einer Landesflora von Steiermark beschäftigt. Die Section erklärte sich bereit, den Genannten durch üeberlassung des ihr zugehenden Materiales an Pflanzen und einschlägigen Notizen, namentlich ihres Zettelkataloges der steirischen Flora, zu unterstützen. Ferner schlug der Vorsitzende vor, au sämratliche Volksschul- leitungeu Steiermarks einen Aufruf zu versenden, in welchem zur floristischen Erforschung der einzelnen Bezirke des Landes und zur Einsendung von Pflanzen an die botanische Section aufgefordert wird. Es wurde beschlossen, diese Anregung zur Ausführung zu bringen. Schliesslich legte Prof. K. Fritseh die neue botanische Literatur der letzten Monate vor und besprach die wichtigeren der vorliegenden Arbeiten. Versammlung am 2. April 1902. Dieser Versammlung ging eine Oommissionsberathung voraus, welcher auch Herr Dr. A. v. Hayek aus Wien beiwohnte; in der- 329 selben theilte der GeuaiiDte den Plan mit, nach welchem er seine projectierte Flora von Steiermark verfassen will, und es wurden die Modalitäten näher besprochen, unter welchen die der botanischen Section zur Verfijgung stehenden Materialien benützt werden können. In der Versammlung selbst besprach Herr Dr. A. v. Hayek die in Steiermark vorkommenden Saxifrciga- Arten der Section Porphyrion Tausch. Nach Maly, Flora von Steiermark (p. 176), kommen in Steiermark folgende Arten dieser Section vor: S. retusa Gou., opposUifolia L., Rudolphiana Hornsch., hiflora All. und Kochii Hornung. Saxifraga oppositifolia L. findet sich nach Maly „auf Felsen der meisten Alpen in Obersteiermark". Das ist nun nicht der Fall. Die Pflanze reicht nach Osten nur bis zum Reiting und ßeichenstein und kommt auch im Tauernzuge nur spärlich vor. Bisher sind folgende Standorte sichergestellt: Dachstein; „am Stein" in der Dachsteingruppe; Loser bei Aussee und todtes Gebirge; Grimming: VV^arschenegg ; Pyrgas; Eisenerzer ßeichenstein; (Jusseck des Reitiiig; Kalkspitze; Hoch-Golling; Gumpeneck; Griesstein; Hochschwung; Eisenhut ; Seethaleralpen ; Koralpe. Von den meisten Autoren jedoch wurde mit S. oppositifolia eine zweite, gerade in der Kette der niederen Tauern häufige Art verwechselt, nämlich Saxifraga hlepharophylla Kerner in Strobl Fl. V. Admont, II. Theil S. 26 (1882) (ohne Besehreibung.) Din Unterschiede dieser beiden Arten liegen in Folgendem: S. oppositifolia L. Foliis decussatis quadrifariam imbricatis ovatis acutiusculis apice recurvis incrassatis, dorso carinatis, margine breviter ciliatis, unipunctatis; sepalis eglandulose ciliatis. S. Uepharophijlla Kern. Foliis decussatis quadrifariam imbricatis obovato-cuneatis obtusis, dorso ecarinatis, margine usque ad apice m fere longe ciliatis, patentibus non recurvis, margine parum in volutis, unipunctatis; sepalis eglandulose ciliatis. Die Pflanze ist bisher von folgenden Standorten bekannt: Kärnten: Kleines Elend (Haläcsy^). Salzburg: In der Liegnitz (Vierhapper -), Koareck (Vier- h a p p e r -), Schellgaden-Urbanalpe (Vierhapper ^), Hundsfeldkopf am ßadstädter Tauern (0. Simony^j, ßettenstein bei Filzmoos (0. Simony^), eine etwas zweifelhafte Angabe.) Steiermark: Preber (Stur*), Hoch-Golling (StrobM), Vier- happer'-), Steinkaarzinken bei Schladming (Loitlesberger und A. Zahlbruckner'), Hoch-Wildstelle (Hayek ^), Hochwart (leg.?^), Hochschwung (Strobl Fl. v. Adm. II. p. 26), Seckauer Zinken (Brandmayr*, Maly\*), Lechkogel bei Krakau-Hintermühlen (Fest«), Zirbitzkogel (Hatzi«). ^) Herbar Dr. E. v. Haläcsy. 2j Herbar Vierhapper. ^) Herbar d. k. u. k. naturhistor. Hof-Museums in Wien. *) Herbar d. k. k. zool. bot. Gesellsch. in Wien. ^) Herbar Hayek. "j Herbar d. Joanneum in Graz. 330 Wie man sieht, ist S. Uepliarophylla Kern, fast ausschliesslich auf das Gebiet der niederen Tauern beschränkt und vertritt dort vom Liegnitzthal an die S. oppositifolia fast völlig, die in den niedern Tauern nur spärlich und meist auf Kalk (so auf der Kalkspitze, dem Griesstein und Gumpeneck vorkommt.^) 6'. hlepharophylla Kern, ist eine gut von S. oppositifolia ge- schiedene und durch die stumpfen, breiten, knggewimperten Blätter leicht kenntliche Art. S. EiidoJphiana Hornsch. ist gleichfalls eine gute Art und keineswegs nur eine Varietät von r. J. w"rr. Weitere Beiträge zur Keuntnis der En-Hieracien Tirols, Südbayerns und der österreichiscben Alpenländer. sfaiT. - Literatnr-Uebersicht. S. 323. - Neue Kataloge. S^32H. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresso etc. S. 326 - Personal-Nachrichten. S. 331. — Notiz. S. 331. Redactenr: Prof. Dr. It. v. Wcttsteiii, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verantwortlicher Redacteur: I, Dörner, Wien, III., Baiichgasse 36. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „OesterroichiSChe botanische Zeitschrift" oischcint am Eisten eines jeden Monates und kostet ganziährig Ifi Mark. , , , . , n -l ^ -n. i, x. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende .lahrgange der Zeitschrift zu haben : IS'iS/'iS ä M 2-— 1860/62 1864/69, 1871/92 ä M. 4-—, 1893/97 ä M. 10- — . Exemplare die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung diroctbei der Administnition in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zupianumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrathig, a 2 Mark. t. .i. -i i. i,„o* Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlanfende Petitzeile berechnet. 332 INSERATE. Ad. Z. 64.139 L. A. Aussclir ei bung. An der königlich böhm. landw. Al glaucum. 1. Mureti Gremli. Hieher ziehe ich mit Zustimmung Z ah n's einige Exemplare vom Issanger des Haller Salzberges, die sieh von der folgenden Form durch breitere, länger gestielte und mehr freudig grüne Rosettenblätter, wie auch durch tiefe, bereits im untersten Drittel entspringende Verästelung unterscheiden. Sonstige Standorte: Kalchstein, Landro (Huter 1865 resp. 1869 als H. Gancleri), Val Zelline, Gröden (Hut er), Raibl (Hut er 1882 als H. glaucum), trockene Raine bei Nauders (Tapp einer 1849 als H. murorum ß. hifldum), letzterer Standort ist etwas eigenthümlich. 2. Gancleri Hausm. Steht zwischen H. Mureti und caesiinn. Windisch- Matrei, Kerschbaumer Alpe (Ausserdorfer resp. Pich 1er im Herb. A.-H. n. 3353), Nikolsdorf (Ausserdorfer 1863 — 65), Lienz, Drauufer (Gander 1870 als H. glaucum), Landro, Ampezzo, Val Zelline (Hut er), Sexten (Ausserdorfer als E. ^) Arvet schrieb zu den Exemplaren von der Waldrast, von Luttach und Trafoi: ^H. vulgatum Fries, forma satis insignis mihi ignota H. caesium Fr. aemulans.^ 353 amescens Schi. Herb. A.-H. n. 3352), Olang (Huter 1869). Die Subspecies besitzt demnach ein vorzüghch begrenztes Verbreitungs- gebiet. 3. snhcanescens mh. Allg. bot. Zeitschr. 1899 S. 61 (H. incli- natum A.-T. in der D. b. M. 1897 S. 224, besonders die var. «.). a. pseudoisaricum mh. 1. 1., Issanger, Höttinger Alpe (1896), Dammkar bei Mittewald a. I. (1899), Wettersteinalpe, neben dem A\^ege zum Schaehen (1900). ß. incisiforme mh. 1. 1. Bisher nur am Haller Anger (1898). 4. Nov. Ssp. hlepharophyllum M. et Z. 1902. H. Murriamim (Hittense) — <[ glaucum. Habitus ruincolum-sivüg, Stengel ca. 30 cm hoch, aufsteigend, Zweige 2—3, sehr entfernt, bogig schief ab- stehend, 1 — 2-köpfig, Akladium ca. Vs ^^^ Stengels; Grundblätter zahlreich, eiförmig, langgestielt, oberseits kahl, unterseits und am Rande kurz hellhaarig, der Band daher wiegewim- pert, alle lebhaft bläulichgrün; die 2 — 3 untersten (im untersten Drittel inserierten) Stengelblätter kurz gestielt, lanzettlich, sehr lang zugespitzt, bis 14 cm lang, besonders in der unteren Hälfte grob eingeschnitten gezähnt, die oberen linealisch, gleichfalls sehr lang, wagrecht abstehend oder zurückgebrochen, all- mählich in Bracteen übergehend, letztere unter den Köpfen sehr zahlreich; Hüllschuppen sehr spitz, schwärzKch, olivgrün berandet; Achänen rothbraun, 8 — 10 riefig. Alpe Zür.«ch gegen Lech, Vor- arlberg, 7. August 1900. jff. subcaecium Fr. Um Trient öfter hiehergehörige Pflanzen, die im Ursprünge als silvaticum resp. praecox >- — Dollineri (oder als silvaticHvi — pseudo-Dollineri) zu erklären sind, so in Ponte alto, dann auch neben H. Dollineri und tephropoga zwischen Loppio und Nago. Selbst im Innsbrucker Kalkgebirge, z. B. am Solstein, finden sich einzelne Exemplare von H. suhcaecitim, die ihrer Entstehung nach als H. silvaticum ^ — eriopodiim gedeutet werden müssen. Vgl. bei H. pseudo-Dollineri und H. tephropogonl 4. Ssp. pseudopraecox Zahn (p. 1793). Vennathal (Hut er 92, hier von H. Trachselianum abzuleiten), Niederdorf-Toblach (Huter), Virgen, im Gries des Mellitz- (nicht Snellig!-)Baches (Gander 67), Judicarien (Porta 1887 als i/. ^raecoic), Dreifexen- spitze am Monte Baldo (v. Heufler als H. incisum), zwischen Scharnitz und dem Erljoch (Graf Sarnthein). ff. dentatum Hoppe. h) Suhvillosum N. P. Ssp. suhvillosum N. P. Selten am Arlberg (v. Benz), Geis- spitze in Vorarlberg (Graf Sarnthein), Kaiserjoch bei Pettneu, Dammkar bei Mittewald a. I. und am Schaehen, Lavatschjoch bei Hall, Monte Boudoue bei Trient (Gelmi). Ssp. Höttingense mh. ap. Zahn (p. 1795) = H. pseudoporrec- tum mh. in sched. und D. b. M. 1897 S. 243. Ist nach Zahn (in sched.) wie H. pseudoporrectum Christener als Zwischenform 354 eines elongatum-a,rt\gen IL villosiim mit H. silvaticum zu erklären, d. h. beide Formen können als H. dentatnm > — elongatum be- zeichnet werden. Ausser auf der Höttinger Alpe auch einzeln (wohl als wirkliche Hybride !) im Issanger des Haller Salzberges, dann in Weissenbach im Ahrnthale (Treffer 1894) und im Vennathale (Bär 1899). j Ssp. cuspidatifolimn mh. Katal. Wiener bot. Tauschv. 1900. Steht zwischen Ssp. Höttingense und sahvillosum^). Höttinger Alpe, auch am Schachen im Wettersteingebirge. e) Dentatnm. Ssp. dentatnm Hoppe. Die von mir in der D. b. M. 1897 S. 244 aufgeführten Standorte werden von Zahn nicht zu dieser Subspecies bezogen, wie überhaupt wegen der unendhchen Zahl von üebergangsforraen zwischen den einzelnen Subspecies kaum bei irgend einer Art so schwer eine übereinstimmende Auffassung zu erzielen ist wie bei H. dentatum. Ssp. Gaudini Christener. Geisspitze in Vorarlberg (Graf Sarnthein). f) Expallens Fries. Ssp. expallens Fries 4. chlorocephaliim N. P. Höttinger Alpe und Haller Anger. (Ssp.) ceniskim A. T. = H. glabratum — incisum (also ent- schieden abgesondert von H. dentatum zu behandeln, obwohl die Ssp. oblongifolium einen Uebergang bildet). Bei Zahn (p. 1796) ist der Standort „Höttinger Alpe" übersehen. Ein Exemplar (mit lebhaft gefleckten Blättern) fand ich auch am Haller Anger. Sonst : Schönberg im Ahrnthale (Treffer), Platzerberg und Riedberg bei Gossensass (Huter. He 11 weger), Cornetto di Bondone (Gelmi), Val di Pietra am Baldo (Rigo als H. rhoendifoliuni). Exemplare von der Geisel bei Carapill (Huter) gehören vielleicht schon rich- tiger zu H. dentatum Ssp. oblongifolium. g) Waldense Murr. Allg. bot. Zeitschr. 1899 p. 42. Nach Zahn (in litt. d. d. 19. Mai 1901) wohl mit H. dentatum var. Ga- pense A.-T. identisch! Die bei Zahn (p. 1797) erwähnten annähernden von mir 1897 auf der Höttinger Alpe gefundenen Exemplare sind ihrem Ursprung nach wahrscheinlich als H. dentatum — subspeciosum Ssp. comolepium anzusehen. f Ssp. snbreductum Zahn 1. 1. = Ssp. reductum mh. Katal. Wiener bot. Tauschv. 1900 und I Ssp. riimicifolium mh. in sched. Zahn 1. 1., vom Dammkar bei Mittewald a. I. stehen beide mit dem dort wachsenden H. gla- bratoides mh. (= glabratum > — subspeciosum) in Beziehung. H. Murrianum A.-T. in litt. •f 1. Ssp. Murrianum A.-T. in litt. {H. dentatum Ssp. ex- pallens— silvaticum !) Zahlreich im Berglthal bei Leutasch, grossen- Ich vermuthe nunmehr die Identität dieser meiner Subspecies mit Ssp. aechmetes N. P. (Anm. b d. Corr.). 355 theils in der früher von mir nicht gefundenen Form mit röhr igen Blüten. Auf der bayrischen Seite sah ich nur ein typisches Exem- plar an der Wettersteinalpe. Die von mir auf den drei Schwestern in Vorarlberg gefundenen Exemplare, welche Zahn (p. 1798) zum echten H. Murriannm bezieht, stehen nach meiner Meinung dem H. pseudo-Murrianum (z. B. vom Printe d'Angolon) viel näher. 1 2. Ssp. Hittense mh. (//. dentatum Ssp. dentatiforme — süvaticuml) Zahlreich in einer breitblätterigen Form am Schachen. 2 b. Ssp. pseudo- Murriannm Zahn 1. 1. = H. Murriannm Briquet Bull, de FHerb. ßoissier II p. 629 (1894) non A.-T. in litt. 1890 nee Murr in Progr. d. ßealsch. Innsbruck 1891 (p. 55). Verbreitet in den Lemanischen Alpen. Einzelne Exemplare, die nach meiner Meinung hieher gehören, sah ich auch vom Ahrnthal unter H. Arolae Ssp. macrocalathium Zahn (leg. Ausserdorfer) und von Val di Ledro (leg. Porta), beide im Herbare Huter, so- wie von der Alpe Klein-Kordin in Kärnten (leg. v. Benz). 3. Ssp. Eversiannm A.-T. Murr, D. b. M. 1897 p. 282, Zahn 1. 1. Ich hielt diese schon wegen ihrer die Maasse von H. Murri- annm weit überschreitenden Grössenverhältnisse nur aus praktischen Rücksichten mit diesem zu vereinigende Pflanze für ein H. Hittense- silvaticnm, Zahn vermuthet dagegen die Formel //. (silv.-vidg.) > viUosiim = IL umhrosnm-dentatum. Evers fand diese prächtige Zwischenart schon 1883 (nicht erst 1888) bei Stuben und bezeichnet sie auf der Originalschede als //. vnlyatum Fries var. silvaticnm Lindeb. Die Aehnlichkeit des H. Eversianum mit armblätterigen Gebirgsformen des IL vnlgatum wie Ssp. nemorosmn Fr. oder mit H. lonchodes mh. ist aber nur eine sehr äusserliche. 4. Ssp. anthyllidifoliwn mh., nach meiner Ansicht im Ur- sprünge wie das habituell ähnliche H. cenisium A.-T. sicher mit H. ylahrainm resp. glabratiforme in Beziehung stehend (neben letzterem z. B. am Lavatschjoch) und wahrscheinlich ein II. gla- hratiforme-incisum darstellend, daher auch eigentlich, wie //. Ever- sianum, von H. Murriannm getrennt zu behandeln. Schnanner- Klamm im Stanzerthal (dort 1901 von Preissmann gesammelt und mir vorgelegt) ; am Kaiserjoch (Lechthaler Seite) von mir 1900 zahlreich in einer Form mit lebhaft glauken, gefleckten Blättern, also dem H. cenisium ähnlich, gefunden. Vereinzelt herabge- schwemmt bei nur 1100 m mit IL Murriannm und H. villosoides in der Mühlauer Klamm bei Innsbruck. An Zwischenformen erwähne ich: II. antlujllidifolium-inci- siim (nur ein Exemplar am Haller Anger unter H. anthyllidifolium), H. Hittense- dentatiforme (Stuben am Arlberg), H. Hittense-IIöt- tingense (etliche Stücke auf der Höttinger Alpe), II. Ilittense-inci- suni (vereinzelt an verschiedenen Punkten der Höttinger Alpe), H. Murriannm (genuinum) - incisum (ein paar Individuen am Lavatschjoch bei 1800 m, s. bei H. incisnml). H. anthyllidifolium ß. dentatum Murr in sched. bei Zahn (p. 1799) von Stuben scheint der erste Uebergang gegen //. subex- 356 pansiim Zahn (Bocconei-incisuni resp. Bocconei-anthyllidifolium) zu sein. JET. Trachselianuni Christener. Geisspitze in Vorarlberg (leg. Graf Samt he in, det. Zahn) in etwas sehmalblätteriger, weniger glauker Form ; auch am Grubenpass im angrenzenden Prättigau (1890 leg. Bahnmeier, H. Inimile-incisuni det. Paiehe); typisch sah ich H. Tracliselianum auch vom Pass Padon in Buchen- stein (v. Benz 1901); endlich gehört nach Zahn das von Evers 1884 auf der Moräne des Madatschgletschers gefundene „H. rupi- colum'' hieher. ff. incisum Hoppe. Aus tiefen Lagen erliegt H. incisum von mir gesammelt in meinem Herbar aus Peggau in Obersteier- mark und dem Hallthale bei 900 m. Eine f. tnhulosa sammelte ich vorletztes Jahr an der Kaiseralpe im Lechthale. 2. Ssp. pscHcl-Eversiaiimn M. et Z. (Zahn p. 1800) = H. Eversianum-süvatkum . Zahn unterscheidet nachträglich eine var. «. squarfoso-ramosnm und ß. silvaticifJorum durch kürzeres Akla- dium, breitere Gruudblätter, redueiertes, nicht wie bei a. verlängert rhomboidisches Stengelblatt etc. gekennzeichnet, beide bei Stuben am Arlberge von mir in grösserer Zahl gefunden. 3. Ssp. ovale mh. 1. 1. Scherbensteinalpe an der Eofanspitze zwischen Kalkgeröll (8. 1900). 4. Ssp. laceridtns mh. 1. 1. = H. Trachscliannm-incisum (nach meiner Ansicht wie Ssp. pseud-Eversianum etc. echte Kreu- zung). Nicht ganz selten am Platzerberg bei Gossensass, hier auch in nur zwei Individuen eine verniuthliche Zwischenform H. rlwe- adifolmm-mcisiim von mir gefunden. Von Huter am Eiedberg, auf der Zeragalpe und am Daxspitz gefunden, auf der Zeragalpe mit einer Zwischenform H. Trachseliauum-sithcaesiuni. Auch das H. suhincisum det. A.-T. von St. Jakob im Ahrnthal (D. b. Mtschr. 1897 S. 322) gehört zu K laceridens. 9. Ssp. hnmiliforme mh. 1. 1. H. senile Kerner p. p. (die Exemplare mit weniger zugespitzten, stumpfzähnigen, am Grunde d- herzförmigen, mehr grünen Grundblättern). Höttinger Alpe, Lavatschjoch. 10. Ssp. muroriforme Zahn 1. 1. Uebergang von H. incisum zu H. silvaticiim, d. h. ein sUvaticum mit letzter Spur von villosum- Charakter, Platzerberg bei Gossensass, Stuben am Arlberg. An letzterem Orte auch eine von mir gefundene var. welanolepium Zahn in sched,, die zwischen pseud-Eversianum und silvaticum steht. Ferner : Nov. Ssp. grracii*caw?e M. et Z. 1902. Dem Ursprünge nach H. Murriamtm genuinum — incisum. Von H. ßlnrriarium ver- schieden durch höheren Wuchs, meist verästelte, 2 — 3-köpfige In- florescenz (H. Murrianum gewöhnlich 1-köpfig), hellere Bezottung und viel reiche Beflockung der Hülle, sowie kürzer gestielte, etwas 357 gröber und schärfer gebuchtete Eosettenblätter. Von den sonstigen Formen des H. incisum unterscheidet sich unsere Subspecies durch die sehr hochgabeJige Infloreseenz und das nach Art von H. Miirrianum meist in der unteren Stengelhälfte entspringende, deutlich gestielte, eiförmig-lanzettliche, fast ganzrandige oder gegen den Grund gebuchtete Steugelblatt. Lavatschjoch bei Hall, 1800 m, sehr selten. (Fortsetzung folgt.) Malva Zoernigi Fleischer. 31. neglecta Fr. X sylvestris L. Standort: Nord-Ostböhmen, Erdhaufen auf dem Dorfanger in Skersice 1900, VIII. 19. Stengel fein zerstreut, gegen die Spitze dichter und ab- stehend behaart, aufrecht, bis 1 m hoch, am Grunde mit ruthen- lörmigen, langen, kräftigen, liegenden Trieben. Blätter seicht gerundet fünflappig (die unteren Lappen ± zweitheilig) unregel- mässig gekerbt, beiderseits äusserst fein zerstreut behaart, später verkahlend. Blütenstiele aufrecht oder wagrecht abstehend, nach dem Verblühen niedergebogen. Die äusseren Kelchblätter breit lineal, zugespitzt, mit vorwärts gerichteten kurzen Haaren bewimpert; die inneren breit eiförmig mit vorgezogener Spitze und meist längeren Haaren. Blumenblätter verkehrt eiförmig, mit kurzem Nagel, 3Vo"ial länger als der Kelch, am Grunde weiss- lich, gegen den Band in bläulich-rosa übergehend, an den Adern dunkler, ziemlich tief ausgerandet. Die weisse Staubfadenröhre ziemlich stark behaart, Staubbeutel weiss, Narben blau. Theil- früchte an den Seiten mit vortretender Bandleiste, die aber nicht so scharf und ohne deutliche rinnenartige Vertiefung ist (wie bei silvestris), mit meist deutlichen, jedoch verkürzten radialen Eippen. Griffelpolster fast so breit wie die Theilfrüchte. unterscheidet sich von M. neglecta durch den strammen, aufrechten Hauptstengel und die ruthenförmigen, liegenden Seiten- stengel, durch meist doppelt grössere Blüten, durch die doppelt so breiten äusseren Kelchblätter, durch die reichhcher behaarte Staub- fadenröhre, durch die deutlich netzaderigen, an den Seiten geran- deten und mit meist deutlichen, jedoch verkürzten radialen Rippen versehenen Theillrüchte und den schmäleren Griffelpolster. Von 31. silvestris verschieden durch die liegenden Seiten- stengel, durch die nach dem Verblühen meist zurückgebogeneu Blütenstiele, durch die breit linealen, kurz gewimperten äusseren Kelchblätter (bei silvestris sind sie keilig-länglich, mit abstehenden Borstenhaaren), durch die länger bespitzten inneren Kelchblätter, durch die ovalen (bei silv. keilförmigen), bläulich rosa gefärbten, etwas kleineren und weniger tief ausgerandeten Blumenblätter, durch 358 die weisse Staubfadenröhre und durch die weissen Staubbeutel (bei silv. erstere grünlich und blau angelaufen, letztere blaugrau) durch netzig geäderte (bei silv. grubig-netzige) Theilfrüchte, die an den Seitenflächen berandet, aber weniger scharf sind. Die tiefe Rand- rinne der silv. fehlt, oder ist nur durch Grübchen zwischen den Eadialrippen angedeutet. Diese sind meist deutlich, aber verkürzt. (Bei silv. durchqueren die Radialrippen die Rinne und schwächen sich dann in unregelmässigem Verlaufe nach der Mitte ab). Ich benenne diese Pflanze zu Ehren des um die Flora Ost- böhmens verdienten Floristen Herrn Bürgerschullehrers Zoernig in Leitomischl. Bohumil Fleischer. Literatur - Uebersicht'). Juli 1902. Bubäk Fr. lieber die Regeneration der Mutterrübe. (Zeitschr. f. landwirtsch. Yersuchsw. 1902.) 8". 14 S. 2 Fig. Verfasser zeigt, dass halbirte Zuckerrüben regenerieren, diese regene- rierten Kühen höheren Zuckergehalt besitzen und leichter perennieren, dass dagegen die Abkömmlinge solcher regenerierter Rüben zuckerärmer sind. — — üeber eine neue Urophlyctis-Art von Trifolium montanum aus Böhmen. (Centralbl. f. Bakteriologie, Parasitenkunde etc. VIII. Bd. Nr. 26. S. 217—221.) 8«. 2 Abb. Urophlyctis bohemica Bub. Derganc L. Primula farinosa in den Anden und geographische Verbreitung der Pr. farinosa var. Magellanica (Lehm.) Hook. Allg. botan. Zeitschr. VIII. Nr. 7/8. S. 120—122.) 8". Dörfler J. Herbarium normale. Schedae ad Oentur. XLIII. Wien (Selbstverlag) 8^ S. 61—84. lieber den Inhalt der neuen Centurie vgl. S. 369. Die hier abge- druckten Etiketten enthalten wie immer wertvolle Literaturnachweise, kritische Bemerkungen etc. — Neubenannt werden Bibes rubrum X petraeum = R. Kitaibelü Dörfl. und Euphorbia Esula X Cyparissias = E. Figerti Dörfl. Dom in K. Ein Beitrag zur Kenntniss der Phanerogamenflora von Böhmen. (Sitzungsber. d. k. böhm. Ges. d. Wissensch. Prag 1902.) 8". 16 S. Zahlr. neue Standorte. Neu: Orchis mixta Domin (Codoglossum viride X Orchis maculata), Hieracium vulgatum Fr. sbsp. Btibaki Domin. In der Einleitung interessante allgemein pflanzengeographische Bemerkungen. Ginzberger A. Die Pflanzenwelt Oesterreich-Ungarns ; III. Das pontische und das baltische Florengebiet; IV. Die alpine Flora; ^) Die „Literatur-Uebersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 359 V. Geschichte d^^r Pflanzenwelt Oesterr.-Ungarns. (Das Wissen für Alle. II. Jahrg. Nr. 28-32.) 4«. Fortsetzung der in Nr. 8 angezeigten Abhandlung. Dieselbe gibt eine sehr gute Uebersicht der pflanzengeographischen Verhältnisse der Monarchie. Haberlandt G. Ueber die Statolithenfunction der Stärkekörner (Ber. d. deutseh. bot. Ges. Bd. XX. S. 189—195.) 8". Die Abhandlung enthält zunächst eine Erwiderung gegen Noll und dann die Mittheilung eines neuen experimentellen Beweises für die Kichtig- keit der Anschauungen des Verfassers. Er zeigt, dass durch niedere Tempera- turen stärkefrei gewordene Organe auf den geotropischen Reiz nicht reagieren, dagegen die Reizfähigkeit sofort wieder erlangen, wenn Stärkebildung ein- getreten ist. Culturversuche mit isolierten Pflanzenzellen. (Sitzungsber. d. k. Akademie d. Wissensch. Wien. CXI. Bd. S. 69—91.) 8". 1 Taf. Hansgirg A. Neue Beiträge zur Pflanzenbiologie nebst Nach- trägen zu meinen „Phytodynamischen Untersuchungen". (Beihefte zum Bot. Centralbl. Bd. XII. Heft 2. S. 248—278.) 8". Mittheilungen über eine grosse Zahl von biologischen Beobachtungen über Krümmungen und Bewegungen von Blüten- und Fruchttheilen, über OefFnen von Blüten, Schlaf bewegungen von Blättern, Blütenfarben, Stengel- knoten etc. — — Algologische Schlussbemerkungen. (Sitzungsber. d. böhm. Ges. d. Wissensch. 1902.) 8°. 17 S. Eine Art Epilog zur phykologischen Thätigkeit des Verfassers. Es kann nur bei diesem Anlasse wiederholt werden, dass es im Interesse der Wissenschaft sehr bedauerlich ist, dass der Verfasser seine so erfolgreiche und wichtige Thätigkeit auf dem Gebiete der Phykologie aufgegeben hat. Wir haben derzeit in Europa nur wenige hervorragende Phykologen und gerade auf dem Gebiete der Algenkunde ist in Europa noch viel zu machen. (Vgl. die neuen Arbeiten Wille 's, Chodat's u. a.) Die Abhandlung bringt ein Verzeichnis der vom Verfasser in Böhmen gesammelten Oedogonium und Bulbochaete-A.vten (nach Hirn's Mono- graphien), Aufzählung der vom Verfasser in verschiedenen Exsiccaten- Werken ausgegebenen und noch auszugebenden Algen, einen reichen Beitrag zur Algen- flora von Ostindien und Bemerkungen über die phykologischen Aufsamm- lungen des Verfassers in Griechenland und Aegypten. Lanner H. Ueber die Bedeutung und Einrichtung wissenschaft- licher Gärten und die Anlage des botanischen Gartens in Olmütz. Olmütz (Selbstverlag) 8". 38 S. 1 Plan. Linsbauer K. Ueber Blütendüfte und deren Verwendung. (Wiener illustr. Garten-Zeitung, XVIII. Jahrg. 7. Heft. S. 225—232.) 8°. Murr J. Bemerkungen zur Flora von Pola. (Allg. botan. Zeitschr. VIII. Nr. 7/8. S. 109—112.) 8°. Nemec B. Die Perception des Schwerkraftreizes bei den Pflanzen. (Bericht d. deutsch, bot. Ges. 1902. S. 339—354.) 8^ Neue Beiträge zur Kenntnis der vom Verfasser und Haberlandt nachgewiesenen Rolle, welche Stärkekörner und Kerne bei der Perception des geotropischen Reizes spielen. Nestler A. Die Verfälschungen der Nahrungs- und Genussmittel aus dem Pflanzenreiche. (Samml. geraeinn. Vortr.. herausg. v. Ver. zur Verbr. geraeinn. Kenntn. Nr. 287.) 8". 13 S. Pfeiffer P, Anselm. Biographie. (LinzerVolksblatt, 1902, Nr. 161.) 360 Eohlena J. Beitrag zur Flora von Böhmen (Schluss). (Allg. botan. Zeitschr. VIII. Nr. 7/8. S. 115-116.) 8«. Eosen stock, üeber einige Farne aus dem nördlichen Mittel- europa. (Allg. botau. Zeitschrift VIII. Nr. 7—8, S. 116—120). S^ Behandelt Farnformen aus Südtirol. Sigmund W. Beziehungen des Atomgewichtes und der elektro- lytiscben Dissociation zur physiologischen Wirkung. (26. Jahresb. d. Staatsrealschule Karolinenthal.) 8*'. 44 S. Spitzer H. Unbeachtete Vorgänger Darwin s. (Die Wage. V. Jahrg. Nr. 24—28.) Thallmayer R. A. Die Verwandlang von Ackerland in Grasland. (XXXIII. Jahresbericht der landw. Lehranstalt „Francisco- Jose- phinum" in Mödhng. S. 7—24.) 8^. Wiesner J. Regulierung der Zweigrichtung durch „variable Epi- nastie". (Ber. d. deutsch, bot. Ges. 1902. S. 321-327.) 8». Vorläufige kurze Besprechung der Wirkung der Epinastie in Combination mit negativem Geotropismus auf die Lage von Seitenzweigen. Wiesner J. Die Rohstoffe des Pflanzenreiches. 2. Aufl. 10. Liefrg. Bd. IL Bog. 41-50. S. 200 — 218. Leipzig (W. Engelmann). 8^. 6 K. Inhalt der Lieferung: Blüten und Blütentheile (Schluss), Samen (bearb. von T. F. Hanausek), Früchte (bearb. von T. F. Hanausek). All es eher A. Fungi imperfecti (Fortsetzung). Rabenhorst's Kryptogamenfiora. 2. Aufl. L Bd. 7. Abth. S. 577—640. Leipzig (E. Kummer). 8^ Die vorliegende (84.) Lieferung behandelt die Gattungen: Mdanconium, Cryptomcla, Thyrsidium, Basiascum, Ilarssonia, Leptomtxa, Gtoeosporiella, Didymosporimn, Bullaria, Ehopalidium, Septogloeum, Prostemiella, Psam- mina, Pestalozzina, Stilbospora, Coryneum. Ascherson P. und Gr aebner P. Synopsis der mitteleuropäischen Flora. 20/21. Lfrg. Leipzig (W. Engelmann.) 8^ S. 401—500. Mit Freude müssen die Fortschritte in dem Erscheinen dieses Funda- mentalwerkes constatiert werden. Die vorliegende Lieferung bringt den Schluss zur Bearbeitung der schwierigen Gattung Älchimilla, dann die Gattungen Agrimonia, Smiguisorba, Füipendula, endlich den Beginn der Bearbeitung der Gattung Bubus durch den Monographen derselben W. 0. Focke. Beauverd G. Notes sur les caracteres exterieures du Chaero- phyllum hirsutum. (Bull, de l'herb. Boiss. Nov. Ser. Tom. IL p. 709-732.) 8«. 10 Fig. Monographische Bearbeitung der mit C. h. verwandten Arten auf Grund eines allerdings nicht sehr umfassenden Materiales. Gliederung : 1. Ch. Cicutaria Vill. Var. a. typicuvi Beck, ß. umbrosum (Jord.j, y. Calabricum GtVLS?,., 8. SabandumBeaav. — 2. Ch, elegans Schleich. — 3. Clu VillarsH Koch. ß. glabrum A. Kern. (Mieders im Stubaithal, A. Kerner), y. alpestre Jord. S. ciciitariaeformis Beauv., s. 3Iagelense Ten. Berichte über Land- und Forstwirtschaft in Deutsch-Ostafrika. L Bd. Heft 1 u. 2. Heidelberg (C. Winter) 8^. S. 1 — 136, 137—204. Abb. u. Taf Diese neue Zeitschrift wird vom kaiserl. Gouvernement von Deutsch- Ostafrika Dar-es-Salam herausgegeben und verspricht auch in naturwissen- schaftlicher Hinsicht wertvoll zu werden. Die beiden vorliegenden Hefte ent- 361 halten u a. eine Abhandlung von Stuhlmann F. und Weise P.: Ueber einige als Schattenbäume und Fruchtpflanzen im Küstengebiete von Deutsch- Ostafrika gezogene Pflanzenarten, sowie über ihre Blüte- und Fruchtzeit in Dar-es-Salam. Buchen au Fr. Tropaeolaceae. Engler's Pflanzenreich. 10. Heft. (IV. 131.) Leipzig (W. Engelraann) 8^ 36 S. 91 Einzelbd. — Mk. 1-80. Chifflot J. B. J. Contributions ä l'Etude de la Classe des Nym- pheinees. (Annal. d. Tüniv. de Lyon. Nouv. Ser. I. fasc. 10.) 8». 292 pag. 214 Fig. Eine sehr eingehende, vergleichend-morphologische Untersuchung des Androeceums und Gymnaeceuras der Nympheineen im Sinne Van Tieghems. Goebel K. Morphologische und biologische Bemerkungen. 13. Ueber die Polenentleerung bei einigen Gymnospermen. 14. Zur Entwicklungsgeschichte des Boragoids. (Flora 91. Bd. S. 237-263.) 8". Abb. Gran H. H. Studien über Meeresbakterien. II. Ueber die Hydro- lyse des Agar-Agar durch ein neues Enzym, die Gelase. (Bergens Museums Aarbog. 1902. Nr. 2.) 8^ 16 S. Verfasser entdeckte bei Untersuchungen über Meeresbakterien eine ganze Gruppe solcher, welche durch Ausscheidung eines Agar-Agar lösenden Enzyms, der Gelase, ausgezeichnet ist. Verfasser gibt dieser Gruppe von Gelase-Bakterien einen Sammelnamen B. gelaticus Gran und vermuthet, dass sie von allgemeiner Verbreitung (er beobachtete sie bei Bergen) sein dürften. Guignard L. La double fecondation chez les Solanees. (Journ. de Bot. 16. Ann. No. 5. p. 142-167.) 8«. 45 Fig. Verfasser hat den Befruchtungsvorgang bei Nicotiana und Datiira studiert. Er fand doppelte Befruchtung, analog wie bei anderen Pflanzen. Bemerkenswerte Abweichungen : Die Spermakerne sind nicht wurmförmig, sondern sehr kurz. Nach der Befruchtung finden Zelltheilungen mit Wand- bildung im Embryosack vor Theilung der Eizelle statt. Hennin gsP. FungiS.Paulenses L(Hedwigia. XLLBd. p. 104-118.) 8°. 1 "Abb. Bearbeitung eines reichen, von A. Puttemans bei Säo Paulo in Brasilien gesammelten Materiales von Pilzen, besonders blattbewohnendeu Ascomyceten, Uredineen etc. mit zahlreichen neuen Arten, — — Fungi javanici novi. (1. c. p. 140 — 149.) 8". — — Fungi costaricenses I. (1. c. p. 101 — 104.) S'^. — — Einige neue Pilze aus dem Berliner botanischen Garten. (1. c. p. 135—139.) Hoffmann Jul. Alpen -Flora für Touristen und Pflanzenfreande. Stuttgart (Verlag für Naturkunde.) Lfrg. 8-10. 8°. S. 57—86. Taf. 29—40. ä 60 Pfg. Eine Anleitung, die auffallendsten Typen unserer Alpenflora kennen zu lernen, entspricht bekanntlich einem oft gefühlten Bedürfnis. Die Folge davon ist eine ganz umfangreiche Literatur, besonders von Bilderwerken. Neben den grossen Bilderwerken von Seeboth und Hartinge r haben sich in neuerer Zeit die kleineren Bücher von Schröter und von Beck zu dem angegebenen Zwecke sehr gut bewährt. Das vorliegende Büchlein hält die Mitte zwischen den leiden Kategorien und kann in Anbetracht des billigen Preises und der guten Ausführung der Farbenbilder auf den Tafeln bestens empfohlen wer- den. Dass bei einem derartigen, auf Laienkreise berechneten, geringe Her- 362 Stellungskosten fordernden Unternehmen ab und zu Irrtliümer oder schlechte Abbildungen vorkommeu, kann nicht Wunder nehmen. Bei einer eventuellen zweiten Auflage sollten die Abbildungen von Pedicularis reciitita, Bartsia alpina, Primula ghitinosa und vUlo>^a durch bessere ersetzt werden Holt er mann 0. Anatoinisch-physiologisehe Untersuchungen in den Tropen. (Sitzungsber. d. k. preuss. Akademie d. Wissensch. Berlin. 1902. XXX. S. 656—674.) 8°. Berichte über Untersuchungen in Ceylon. Einleitend Besprechung der klimatischen Factoren. Die einzelnen Capitel behandeln: Laubfall tropischer Bäume. — Die Transpiration der Pflanzen in den Tropen. — Das letzter- wähnte Capitel bringt u. a. einen interessanten Bericht über die Anpassungs- fähigkeit der Blätter von Cyanotis zeylaiiica an die Feuchtigkeitsverhält- nisse des Standortes. — Der Satz auf Seite 9: „Die Angabe einzelner Lehr- bücher, dass die europäischen laubabwerfenden Bäume in den Tropen immergrün dastehen, ist in keinem Falle richtig'-', ist in dieser Fassung nicht berechtigt. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass europäische, laubabwerfende Bäume in den Tropen vielfach die Tendenz zeigen, immergrün zu werden; das ist ein Anpassuiigsvorgang, der nicht immer und nicht so rasch vor sich geht, so dass beispielsweise aus Europa importirte Bäume zumeist noch lange ihr ursprüngliches Verhalten beibehalten. Lipsky W. Flora Oaucasi. Supplem. I. 8°. 100 p. Im Original cyrillisch; Diagnosen neuer Arten lateinisch. Matsamura J. Revisio Alni specierum Japonicarura. (Journ. of the College of Sc. Tokyo. Vol. XVI. Part. 2.) 8". 15 p. 4 Tab. Migula W. Morphologie, Anatomie und Physiologie der Pflanzen. Sammlung Göschen Nr. 141. Leipzig (G. J. Göschen.) kl. 8°. 148 S. — Mk. —-80, Eine sehr kurze, im Allgemeinen gute Uebersicht der im Titel genannten Disciplinen. Muth Fr. Untersuchungen über die Entwickelung der Inflorescenz und der Blüten, sowie über die angewachsenen Achselsprosse von Symphytum officinale. (Flora. Erg. Bd. 1902.) 8«^. 61 S. 7 Taf. Nieder lein G. Ressources vegetales des Colonies fran^aises representees dans les coUections de l'Office colonial du Ministere des Colonies. Paris (Ministere d. Col.) 4". 160 p. Oliver F. W. On some points of apparent resemblance in certain fossil and recend Gymnorpermons seeds. (New Phytologist 1902. p. 145—154.) 8". 3 Abb. Pearson H. H. AV. On some Species of Dischidia with double Pitchers. (The Journ. of the Liun. Soc. XXXV. No. 245. p. 375—388.) 8°. 1 Taf. Die Schlauchblätter von D. Eafflesiana sind durch Treub, Goebel, Scott und Sargant allgemein bekanntgeworden. Verfasser beschreibt eine neue Art mit dimorphen Blättern von den Philippinen als D. pectenoides und erwähnt, dass noch mehrere unbeschriebene Arten mit dieser morpho- logischen Eigenthümlichkeit existieren. P fitzer E. Uebersicht des natürhchen Systems der Pflanzen. Zum Gebrauche in Vorlesungen für Anfänger. 2. Aufl. Heidelberg (C. Winter.) 8°. 40 S. Das vorliegende Büchlein ist in erster Auflage wohlbekannt. Auch die vorliegende neue Auflage weist die zahlreichen zweckmässigen Einrichtungen der ersten auf und dürfte seinem Zwecke sehr gut entsprechen. Nicht be- freunden kann sich der Referent mit der Anordnung der Pflanzengruppen; 363 eine Uebersicht des natürlichen Systems soll ein Bild der genetischen Ent- wicklung geben. Dabei ist es relativ gleichgiltig, ob man mit den hochent- wickelten Formen beginnt oder umgekehrt, aber consequent muss die Anord- nung sein; dass dies in dem vorliegenden Büchlein nicht der Fall ist, zeigt beispielsweise ein Vergleich der ^Algae" mit den Pilzen; erstere beginnen mit den Khodophyceen und schliessen mit den Cjanophyceen, letztere beginnen mit den Schizomyceten und schliessen mit den Tuberaceen. Porsild Morien Pedersen. Bidrag til en Skilding af Vegeta- tionen paa Oen Disko tilligemed spredte topografiske og zoologiske Jagttagelser. (Meddelelser ora Grönland. XXV.). p. 91—307. 8". 6 Tab. Der Abhandlung ist auf Seite 251—307 ein ausführliches französisches Eesume beigegeben. Sie behandelt die botanischen Ergebnisse der K. J. V. Steenstrup'scben Expedition nach Disko in Grönland vom Jahre 1898, an der Verfasser theilnahm. Der grösste Theil der Abhandlung ist einer oekologisch- geographischen Schilderung der Vegetation gewidmet; p. 252 bringt kurze Mittheilungeu über Versuche betreffend den Einfluss des Meerwassers auf die Keimfähigkeit der Samen, p. 263 ss. die Resultate von Untersuchungen über die Assimilation arktischer Pflanzen. Die 6 Tafeln bringen Vegetationsbilder. Die Abhandlung ist ein wertvoller Beitrag zur oekologischen Pflanzen- geographie arktischer Länder. Eumphius-Gedenkboek. 1702 — 1902. Haarlem. (Kolonial-Museum.) 4". 221 p. Abb. Dieses schöne Werk enthält ausser biographischen und bibliographischen Mittheilungen über Rumphius und sein Forschungsgebiet eine Reihe von wissenschaftlichen Abhandlungen. Von diesen seien erwähnt: Goebel G. Eumphius als botanischer Naturforscher. — War bürg 0. Die botanische Erforschung der Molukken seit Rumpfs Zeiten. — Hart wich C. Ueber in Eumphius' „Herbarium Amboinense" erwähnte amerikanische Pflanzen. Schulz A. Die Verbreitung der halophilen Phanerogamen im Saalebezirke und ihre Bedeutung für die Beurtheilung der Dauer des ununterbrochenen Bestehens der Mansfelder Seen. (Zeitschr. f. Naturw. Bd. 74. S. 431-457.) 8^ — — Ueber die Entwicklungsgeschichte der gegenwärtigen phane- rogamen Flora und Pflanzendecke Mitteldeutschlands. (Ber. d. deutsch, bot. Ges. 1902. S. 54-81.) 8«. — — Studien über die phanerogame Flora und Pflanzendecke des Saalebezirkes. I. Die Wandungen der Phanerogamen im Saale- bezirke seit dem Ausgange der letzten kalten Periode. Halle a./S. (Tausch & Grosse.) 8°. 57 S. 1 Karte. Schumann K. Marantaceae. Engler's Pflanzenreich. 11. Heft (IV. 48.) Leipzig (W. Engelmann.) 8«. 184 S. 137 Einzelbild. Mk. 9-20. Schwendener S. Die neuesten Einwände Jost's gegen meine Blattstellungstheorie. (Ber. d, deutsch, bot. Ges. Bd. XX. Heft 5. S. 249—267.) 8^ 5 Abb. Sydow P. et H. Monographia Urediuearum seu specierum omnium ad hunc usque diem descriptio et adumbratio systematica. Vol. I. Fase. 1. Genus Piiccinia. Lipsiae (Borntraeger). gr, 8°. 192 p. 11 Tab. K 14-40. 364 Wilderaann Em. de. Etudes sur la flore du Katanga. Fase. IL p. 25—80. pl. VII— XXVIII. (Ann. d. Mus. du Congo. Bot. Ser. IV.) Bruxelles. 4°. Yabe Y. Eevisio Umbelliferarum Japonicarura. (Journ. of the Coli. of. Sc. Tokyo. Vol. XVI. Part. 2.) 108 p. 3 Taf. Yendo K. Coraliinae verae Japonicae. (.Journ. of the College of Sc. Tokyo. Vol. XVI. Part. 2.) 8". 36 p. 7 Taf. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. T. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathem.-naturw. Classe vom 3. Juli 1902. Das c. M. Prof. Hans Molisch übersendet eine im pflanzen- physiologischen Institute der k. k. deutschen Universität in Prag von Herrn Victor Kindermann ausgeführte Arbeit: „Ueber die auffallende Widerstandskraft der Schliesszellen gegen schädliche Einflüsse". Zusammenfassung der Resultate: 1. Die Experimente haben übereinstimmend ergeben, dass die Schliesszellen zumeist im hohen Grade gegen verschiedene schädliche Einflüsse widerstandsfähiger sind als die übrigen Blattzellen. Viel- fach zeigen auch die Nebenzellen der Spaltöffnungsapparate eine grössere Widerstandskraft. 2. Analog wie bei den Versuchen von Leitgeb und Molisch gegenüber hohen und niederen Temperaturen erwiesen sich die Schliesszellen auch resistenter gegen Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, Essigsäure, Oxalsäure, Ammoniak, Alkoholdampf, Chloroform, Aether und Leuchtgas, sowie auch gegen Austrocknung. 3. Die Fähigkeit der Schliesszellen, sich bei Ausschluss der normalen Athmung durch intramoleculare Athmung einige Zeit am Leben zu erhalten, ist nur wenig von der der übrigen Blattzelleu verschieden. 4. Die Ursache der grösseren Widerstandskraft der Schliess- zellen — untersucht wurden zahlreiche Vertreter der Farne, Mono- cotylen und Dicotylen — scheint in der Constitution des Plasmas zu liegen, wofür besonders die Untersuchungen über die Wider- standskraft gegenüber extremen Temperaturen und Sauerstoff- abschluss sprechen. Dr. Alfred Nalepa, Professor am k. k. Elisabeth- Gymnasium im V. Bezirke in Wien, übersendet eine vorläufige Mittheilang über „Neue Gallmilben" (2L Fortsetzung): Beschrieben werden: Eriophyes gymnoproctus n. sp. — ■ Vor- bildung der Triebspitzen und der Blätter von Malva moschata L. 365 (leg. L. Geisenheyner in Kreuznach und Ew. Rübsaamen in Linz a. Rh.). Eriophyes vermicuJaris n, sp. — Knospenanschwellungen an Acer ohtusatum WK. (leg. Dr. C. Kec hinger, Botanischer Garten in Wien). Eriophyes salicorniae n. sp. — Erzeugt kugelige Anhäufungen von verkürzten, deformierten Seitenzweigen (leg. Dr. G. Cecconi, Cypern). Bisher noch nicht untersuchte Phytoptocecidien: Lycopsis arvensis L., Blüten vergrünt, dichte, weisshaarige Massen bildend: E. eutriclius Nal. (leg. Dr. C. Rechinger, Hohenau, N.-Oe.) Quercus Hex L., Becher deformiert, innen abnorm behaart. E. ilicis rud'is var. nov. Mit E. üieis typicus übereinstimmend, doch auffallend grob punktiert; Schildzeichnung vereinfacht, Bauch- borsten zart (leg. M. F. Müllner, Lussin piccolo). — Ranunculus repens L., Verunstaltung und Missfärbung der Blätter, EpHrimerus rhynchothrix Nal. (leg. Ew. Rübsaamen, St. Goar a. Rh.). Das w. M. Prof. R. v. Wettstein überreicht eine Abhandlung von Frau EmmaLampa, betitelt: „Untersuchungen an einigen Lebermoosen". Die Abhandlung enthält die Resultate von Untersuchungen über die Entwicklung der geschlechtlichen Generation von Leber- moosen, l)esonders von CJiomiocarpon quadraüis, Behoulia liemis- phaerica, FJagiochasma rupestre, Conoapliahis conicus, Fossoni- hronia pusüla und Änthoceros sp. Die Entwicklung des Stämmchens aus dem Protonema ergibt wichtige Homologien mit den ent- sprechenden Stadien in der Entwicklung der Laubmoose und der Farne, sowie Anhaltspunkte für die Beurtheilung der systematischen Stellung der einzelnen Lebermoosgruppen. Die von früheren Be- obachtern als wichtiger Abschnitt in der Entwicklung der Leber- moose dargestellte „Keimscheibe" hat nicht die Bedeutung eines abzugrenzenden Entwicklungsstadiums, sondern stellt die Anlage des Stämmchens dar, dessen Aufbau in diesem Stadium auf eine nach drei Richtungen des Raumes vor sich gehende Segmentierung zurückzuführen ist, die in ganz analoger Weise wie bei den Laub- moosen verläuft. n. Wiener botanische Abende. Versammlung am 7. Mai 1902. — Vorsitzender Herr Dr. Franz Ostermeyer. Dr. R. Linsbauer hielt einen Vortrag „über die Bakterien- knoten in Rubiaceenblättern". Der Vortragende erstattete ein- leitend ein Referat über die interessante Zimmermann' sehe Beobachtung knotenförmiger Anschwellungen in den Blättern einiger Rubiaceen {Pavetta lanceolata Eckl., indica L., angustifolia Thw., Oesterr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1902. 27 366 Grumilea micrantha Hiern.'^), welche regelmässig von Bakterien erfüllt sind, und berichtete anknüpfend daran über seine eigenen diesbezüglichen Beobachtungen. Er konnte auch an einigen, in unseren Gewächshäusern cultivierten PaveUa-AYteu Bakterienknoten beob- achten, und zwar nicht nur an P. indica, sondern auch an P. alba und F. cafro. Letztere wurde einer eingehenden anatomischen Untersuchung unterworfen, wobei sich einige wesentliche Abweichungen im Bau und in der Entwicklung der Knoten gegenüber den von Zimmermann für P. indica gemachten Angaben constatieren Hessen. Herr Dr. R. Wagner sprach hierauf „über den Begriff der Dolde". Er entwickelte zunächst die bekannten Schemata der ein- fachen monopodialeu Inflorescenzen, um dann einige Beispiele an- zuführen von solchen Blutenständen, die wir als Dolden aufzufassen haben. Manche Orchideen, wie das nicht selten cultivierte Epiden- drum umhellatuni Sw., sowie vor Allem Arten der Gattung Cirrho- petalum, worauf Vortragender schon bei einer früherer Gelegen- heit aufmerksam gemacht hat'); es wären zu erwähnen das weit verbreitete C. Tliouarsii Ldl. , C. nidans Ldl. aus Manila, G. fimhriatum Ldl. aus Ostindien, C. Ciimingii Ldl. von den Philip- pinen und C. cornntum Ldl. aus Bengalen, sämmtlich Arten, die sich in Gartencultur befinden. In der nämlichen Gattung kommen auch Trauben vor, wie bei dem ceylanischem C. J/öcraei Ldl.; in der Bezeichnung doldenähnlicher Blütenstände ist übrigens in dieser Familie Vorsicht geboten, worauf bei Besprechung einiger Plot- rofhallis-AitQ'n schon hingewiesen wurde (cfr. Oesterr. bot. Zeitschr. Bd. LI. p. 420, Separatabdr. p. 4). Ausserdem erwähnt Vortragender Vorkommnisse bei gewissen Capparideen^), sowie bei Papilionaten-). um dann zu derjenigen Familie überzugehen, die von den Dolden ihren Namen hat, zu den ümbelliferen. Hier gestaltet sich die Sache indessen nicht so einfach, und Vortr. erörtert die einzelnen Momente, die ihm die monopodiale Natur der Ümbelliferen-Partial- inflorescenzen als höchst zweifelhaft erscheinen lassen. Es war der Umstand, dass sich innerhalb der Ptcihe der Umhdli/lorae eine Familie befindet, in welcher sehr complicierte Blütenstände vor- kommen, deren sympodialer Aufbau über allen Zweifel erhaben ist, und wo innerhalb der nämlichen Gattung sich dolden- oder auch die nach bekannter Lehre davon nur graduell verschiedenen köpfchen- artigen Blütenstände finden. So ist die Inflorescenz von Cornus stricta Ait. im Wesentlichen ein decussiertes Pleiochasium, dessen oberstes Secundanbtütenpaar der Vorblätter gänzlich entbehrt und auch keine weiteren Verzweigungen trägt, während das unterste zum Ausgangspunkte wickeliger Verzweigungssysteme wird, in welchen noch Sextanblüten zur Ausbildung kommen. Man vergleiche 1) Priijgsheim, Jahrb. f. wiss. Bot. 1901 II. 1. 2) Oesterr. bot. Zeitschr. Bd. LI, p. 419. ■^) 1. c. p. 420. 367 damit die bekannteu, sclieiiibar so einfachen Blutenstände des Cor- mis mas L. Vortragender uinamt für die Umbelliferen mutatis mutandis ähnliche Vorgänge an, wie sie bei der phylogenetischen Ent- wicklung des Cormis mas gespielt haben müssen, und wird in dieser Ansicht bestärkt durch Beobachtungen ontogenetischer Art au einigen Bowlesieen, bei welchen in der Anlage des Bluten- standes, sowie in seinem ganzen Entwicklungsgange von der den botrytischen Inflorescenzen eigenen Regelmässigkeit und üeber- sichtlichkeit des Wachsthums keine Eede ist. Die jungen Blüten- stände machen vielmehr den Eindruck von sehr complicierten cymösen Systemen, bei welchen die als Recaulescenz bezw. Cou- caulescenz bezeichneten Verwachsungen schon ausserordentlich früh eintreten und das ganze Bild zu einem schwer verständlichen machen. Vortragender warnt vor einer üeberschätzung ontogenetischer Untersuchungen, bei welchen immer das vergleichend morphologische Moment zu berücksichtigen ist, und kommt so zu dem Resultate, dass die „Dolden" der umbelliferen wenigstens in phylogenetischem Sinne ebensowenig botrytische Inflorescenzen darstellen, wie etwa die Blütenstände von Holosteum umbellatum'^) L. oder von LeiaiitJms imibellatiiS') (Sw.) Gris. Zum Schlüsse wendet sich Vortragender mit ähnlichen Argumenten gegen gewisse Capitula, namentlich gegen diejenigen mancher Dipsaceen und Compositen; die vorge- tragenen Anschauungen bezeichnet er ausdrücklich als noch nicht bewiesen, und sieht umfangreiche vergleichende Studien nament- lich über das Verhalten cymöser und gemischter Blütenstände, bei welchen Achsenstauchungen eine Rolle spielen, noch als durchaus noth wendig an. Als wichtig ist jedenfalls hervorzuheben, das echte, auch in phylogenetischem Sinne als solche aufzufassende Dolden viel seltener sind, als man wohl gewöhnlich anzunehmen geneigt ist. Herr J. Brunnthaler demonstrierte eine Anzahl mariner Plankton -Peridineen, die aus Aufsammlungen Prof. v. Wett- stein's herrührten. — Herr Prof. Dr. F. Krasser exponierte eine grössere Collection fossiler Leitpflanzen. — Herr Dr. K. Lins- bauer zeigte ferner eine von Herrn Prof. H. Molisch hergestellte Reincultur leuchtender Bakterien sowie zwei Orchideen, nämlich 1) Die „umbella" dieser Pflanze stellt ein dichasiales Verzweigungssystem dar, in welchem die Vorblätter der consecutiven Sprossgenerationen grundständig sind; im Einzelnen wechselt die Zusammensetzung sehr, indessen wurden bei zahlreichen untersuchten Exemplaren nie decussiert-pleiochasiale Anlagen gesehen, wie sie etwa bei Gi/2)dophila- Arten vorkommen. Genaueres über diese Ver- hältnisse wird an anderer Stelle mitgetheilt werden. 2) Bei dieser strauchigen Gentianea aus Jamaica ist ebenfalls, wie der Name sagt, der Blütenstand doldenförmig; das Involucrum ist auch hier vor- handen, und setzt sich aus den Tragblättern der an der wahrscheinlich wie bei Gent, tibctica King, oder G. cruciata L. durch Terminalblüte abgeschlossenen Hauptsache inserierten imtersten Partialflorescenzen zusammen, welch' letztere cymösen Baues sind. Die zahlreichen Blüten scheinen sich ohne Rücksicht auf Co- oder Subordination der durch sie abgeschlossenen Achsen nahezu zu gleicher Zeit zu öffnen. 27* 368 Aceras antJiropopJiora K. Br. d. Ophrys fusca Lk., welche Herr A. Wolfert bei Pola, einem für beide neuem Standorte, gesammelt und eingesammelt hatte. 74. Versammlung- deutsclier Naturforscher und Aerzte in Karlsbad (21. bis 27. September 1902). Aus dem Programme für die Versammlung sei hervorgehoben: I. Allgemeine Versammlungen im grossen Saale des Schützenhauses. Montag, den 22. September, 10 ühr Vormittag: F. Hof- meister (Strassburg): üeber den Bau des Eiweissmoleküls; M. Weber (Amsterdam): Der malayische Archipel und die Geschichte seiner Vorwelt; A. Voller (Hamburg): Grundlagen und Methoden der elektrischen Welleutelegraphie (sog. drahtlose Telegraphie). Im Anschlüsse an diesen Vortrag sind für die Dauer der Versammlung praktische Vorführungen der Systeme Slaby und Braun in Aussicht genommen, die von der Allgemeinen Elektri- citäts-Gesellschaft Berlin und der Gesellschaft für drahtlose Tele- graphie (System Prof. Braun und Siemens-Halske) Berlin vorbereitet werden. Freitag, den 26. September, 10 ühr Vormittag: A. Frhr. v. Eiseisberg (Wien): Die Bedeutung der Schilddrüse für den Haus- halt der Natur; R. v. Wettstein (Wien): Der Leo-Lamarckismus; 0. V. Miller (Hamburg): Die Naturkräfte im Dienste der Elektro- technik. II. Gesammt- Sitzung beider Hauptgruppen im grossen Saale des Schützenhauses. Mittwoch, den 24. September, 10 ühr Vormittag: E. Suess (Wien): üeber das Wesen der heisseu Quellen; W. Meyer ho ff er (Berlin): Die chemisch-physikalische Beschaffenheit der Heilquellen; J. Ruff (Karlsbad): David Becher, der „Karlsbader Hippokrates" 1825—1792. in. (jemeinschaftl. Sitzung der naturwissenschaftlichen Hauptgruppe unter Vorsitz des Herrn Professor Nernst (Göttingen). Donnerstag, den 25. September 7,10 ühr Vormittag, Kurhaus- Saal, I. Stock. Verhandlungsthema: Der Kreislauf des Stickstoffs. Koch (Göttingen): Bodenbakterien und Stickstoff-Frage; Remy (Berlin): Stickstoö'bindung durch Leguminosen. IV. Abtheilungs-Sitzungen. 9. Abtheilung: Botanik. Einführende: Prof. Achtner (Karlsbad). Prof. Dr. Molisch, Prof. Dr. V. Beck, Prof. Dr. Czapek (Prag). Schriftführer: Assist. Dr. Folgner, Assist, Bertel, Assist. Richter (Prag). Sitzungs- lokal: Gymnasium, I. Stock, Prima. Friilistücks- und Mittagslocal: ^Bayerischer Hof". 369 Bisher angemeldete Vorträge: 1. v. Beck (Prag): lieber die Umgrenzung der Pflanzenformationen. 2. Bertel (Prag): Tyrosin- abbaii in Keimpflanzen. 3. Czapek (Prag): Chemische Veränderungen in geotropisch gereizten Wurzelspitzen. 4. Czapek (Prag): Chloro- phyllfunktion und Kohlensäureassimilation (Referat D. B. G.). 5. Reinke (Kiel): üeber einige kleinere, im botanischen Institut zu Kiel ausgeführte pflanzenphysiologische Untersuchungen. 6. Molisch (Prag): Ueber das Leuchten des Fleisches (mit Demonstration). 7. Wiesner (Wien): Die Beziehungen der Blattstellung zur Be- leuchtung. Excur sionen: In Karlsbads nächste Umgebungen und nach Altsattl, dessen Sandstein viele Pflanzenreste birgt, weshalb der Ausflug insbes. Phytopaläontologen zu empfehlen ist. Anmeldungen zur Theilnahme an der Versammlung sind an die Greschäftsführung, Zuschriften in Bezug auf Wohnungen an den Wohnungsausschuss, Karlsbad, Mattonihof, zu richten. Die General- Versammlung der Deutschen botanischen Gesellschaft findet Dienstag, den 23. September, 9 Uhr Vor- mittag, im Gymnasium in Karlsbad statt. Die Schweizerische naturforschende Gesellschaft hält ihre 85. Jahresversammlung in der Zeit vom 7. bis 10. Sep- tember 1. J. in Genf ab. Am 7. September tagt daselbst auch die Schweizerische botanische Gesellschaft. Botanische Sammlungen, Mnseen, Institute etc. Dörfler J., Herbarium normale. Cent. XLIII. (Nr. 4201—4300.) Besonders interessante, bezw. seltene Arten dieser Lieferung: Eoripa Turczaninowii (Czern.) Simk. (= B. Austriaca X Beichen- hachii), Wilckia confusa (Boiss.) Hai, Erysimum trichophyllum Heldr., Iberis PruiH Ten., I. Taurica DC, Thlaspi stijlosum (Ten.) ßchb., Isatis alpina All., J. litoralis DC, Sobolewskia lithophila MB., Hypericum fragile Heldr. Boiss., Goehelia alopecuroides (L.) Bge., Ononis microphylla Presl, Medicago cretacea MB.. M. rupestris MB., 31. Soleirolii Duby, Galega patula Stev., Astragalus gl ycy phylloides DC, Ä. nummularius DC, Oxytropis Prenja Beck, Hedysarum pallens Moris., H. argenteum L. fil, Onobrychis Pullasii (W.) MB., Ebenus Cretica L., Alhagi Graecorum Boiss., Lathyrus rotundifolius W., Vicia Sirinica Uechtr. Huter, Trapa Verbanensis De Not, Bibes Kitai- belii Dörfl. (= K. rubrum X petraeum), Scutellaria Sieberi Benth., Phlomis Italica L., Sideritis Brutia Ten., Daphne Pontica L., Euphorbia Figerti Dörfl. (= E. Esula X Cyparissias) forma polyphylla Schur und forma Pseudo- Esula Schur, Galanthus plicatus MB. Neubenennungen: Rihes Kitaihelii Dörfl. (= R. ciUatum Kit., non Humb. et Bonpl.), Satureja suhnuda Dörfl. (= Calamintha subnuda Host), Euphorlia Figerti Dörfl. (= E. Esula X Cypa- rissias). 370 Eine grössere Anzahl der oben angeführten Pflanzen ist an den classischen Standorten gesammelt. W. Migula, Kryptogamae Germaniae, Austrlae et Melvetiae exsiccatae. Dieses neue Exsiccatenwerk soll Algen, Pilze, Flechten, Moose und Farne umfassen, und zwar so, dass jeder Fascikel stets nur Vertreter einer Gruppe enthält. Die Sammlung soll in Fascikeln zu je 25 Nummern erscheinen und allmälig die gesammte Kryptogamenwelt Deutschlands, Oester- reichs und der Schweiz umfassen. Jeder Fascikel ist einzeln zum Preise von 8 Mark gegen Vorhereinsendung oder Nachnahme vom Herausgeber^) zu beziehen. Das erste Fascikel enthält: 1. Targionia hypophylla. — 2. Sphaerocarpiis Blichelii. — 3. Fellia epiphylla. — 4. Solenostoma sphaeroearpa. — 5. Phasciim curvicollum. — 6. Hymenostylium curcirostre. — 7. DicrancUa varia. — 8. Vicranum seöparium. — 9. Fissidens bryoides. — 10. Ceratoäon purpureus. — 11. Puttia minutula. — 12. Barhula unguiculafa. — 13. Brachysteleum polyphyllum. — 14. Bacomitrium aciculare. — 15. Orthotrichum anomalum. — 16. Schisto- stega osmundacea. — 17. Funaria mediterranea. — 18. Funaria hygrometrica. — 19. Leptobryum pyriforme. — 20. Bryum argenteum. — 21. Mnium punctatum. — 22. Caiharinea undulata. — 23. Pogonatmn urnigerum. — 24. Neckera crispa. — 25. Anomodon viticolosus. Kueiicker, A., Cyperaceae (exclus. Carices) et Juncaceae exsiccatae» Die „Cyperaceae (esclus. Carices) et Juncaceae exsiccatae" erscheinen in derselben Ausstattung und zum selben Preise wie die «Gramineae exsiccatae". Juli und August gelangten Lief. III und IV zur Ausgabe. Lief. IV enthält auch einige Restionaceen. Herr Prof. Dr. E. Palla in Graz bearbeitete die Cyperaceen, Herr Dr. Gilg, Privatdocent der Botanik in Berlin, die Restionaceen und Herr Prof. Fr. Buchen au in Bremen die Juncaceae; auch wirkte Herr Prof. Dr. Clark e in Kew Gardens bei London bei der Bestimmung gütigst mit. Das Werk ist zu beziehen durch A. Kneucker in Karlsruhe i. B., Werderplatz 48. III. Lieferung 1902. (Nr. 61—90.) Fimhristylis Sieher iuna Kuiith (Syrien); F. capülaris Gray (Argen- tinien); Eucyperus veqetns Palla (Portugal); E. »»cowjj^ms Palla (Argentinien) ; Scirpus atrovirens Willd. (Ohio); Eriophorum Scheuchzeri Hoppe (Schweiz); Holoschoenns vulgaris Link (Oesterreich) ; Trichophorum alpinum Pers. (Schweiz); Blysmus compressus Panz. (Syrien und Pfalz); Bl. rufus Link (Pommern); Sclioenoplectus pungens Palla (Pommern); Scli. proUfer Palla (Australien); Heleocharis Fennica n. sp. (Finnland); llel. parvula Palla (Finn- land); Cladium mariscus R. Br. (Pommern); Juncus Tenageja Ehrhard (Schleswig); J. compressus Jacq.. J. Gerardi Lois. (Pfalz); J.Hrifidus L. var. ß. foliosus Neilreich (Südtirol); J. Jacquini L. (Schweiz); J.'supinus Mnch. f. humilis proUfer a Buchenau (Frankreich); J. valvatus Link var. echinuloides Cosson et Durieu (Portugal); J. Fontanesn Gay var. pyramidaUis Fr. B. 1) Prof. Dr. W. Migula, Karlsruhe, Rudolfstrasse 14. 371 (Syrien); J. acutijlorus Ehrh.; J. lampocarpus Ehrh. (Syrien und Banat); J. planifolius R. Br. (Australien); ./. biglumis L. (Norwegen); J. iriglumis L. (Schweiz); Luzula flavescens Gaud. (Oesterreich) ; L. spadicca DG. (Schweiz). IV. Lieferung 1902. (Nr. 91—120.) Chlorocyperus glomerattis L. Palla (Banat); Chi. filicuhnis {Yahl) Palla (Ohio); CJil. congestus (Vahl) Palla (Sydney); Didwstylis Micheliana (L.) Nees (Banat); Flmlrristylis autumnalis (L ) R. S. (Argentinien); Eucyperus fuscus (L.) Rikli (Banat); E. fuscus (L.) Rikli f. rirescens (Hoffm.) (Banat); E. tenellus (L.) Palla (Sydney); Scirpns VKiritimns L f. monostachys (Pommern); Schoenoplectus earinatus (Sm.) Palla (Oesterreich); Seh. pungens (Vahl) Palla f. monostachys (Pommern); Isolcj^is inunäata R. Br. (Sydney): HeJeocharis ovata (Roth) R. Br. (Böhmen); Chorisandra sfhaer acephala R. Br. (Australien). Helothrix paludosa (R Br) Palla (Australien); Hei. iinberbis (R. Br.) Palla (Australien); Hei. axillaris (R. Br.) Palla (Australien); Banmea teretifolia (R. Br.) Palla (Australien); B. acuta (Labill.) Palla (Australien); Cyathochaete diandra (R. Br.) Nees (Australien); Mesomelaena deusta (R. Br.) Benth. (Australien); Schoenics turhinatus (R. Br.) Poiret (Australien); Seh. brevifoUus R. Br. (Anstralien); Seh. tenuissimus (J. D. Hook.) Benth. (Australien); ScJi. Moorei Benth. (Australien); Seh. imberbis R. Br. (Australien); Seit- ericetorum R. Br. (Australien); GymnoseJiocnus sphaeroceplialns (R. Br.) J. D. Hook. (Australien); Gaustis recurvata Spreng. (Australien); Lepyrodia gracilis R. Br. (Australien); Restio fastigiatus R. Br. (Australien); li. dimorphus R. Br. (Australien); Juncus bufonius L. (Pommern und Banat;; J. compressus Jacq. (Banat); J. glaucus Ehrh. (Banat). Personal-Nachrichten. E. Zederbauer, Deraonstrator am botanischen Museum der Universität Wien, ist von seiner botanischen Forschungsreise nach Kleinasien in das Gebiet des Erdjes-Dagh mit reicher Ausbeute zurückgekehrt. Der k, k. Hofgarteninspector F. A. Vogel in Wien feierte Mitte August seinen 70. Geburtstag. In St. Wolfgang bei Ischl starb der Verlagsbuchhändler J. Tempsk3^ Der Verstorbene interessierte sich lebhaft für Bo- tanik und besass ein bedeutendes Herbarium, sowie eine wertvolle botanische Bibliothek. In stiller, anspruchsloser Weise hat er durch pecuniäre Unterstützung ausserordentlich viel für Botanik gethan. Inhalt der September-Nnminer: J. Podpeia, Ueber das Vorkommen der Avena desertorum Lessing in Böhmen. S. 333. — Prof. Gottfr. Eichen, Nachträge zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein. S. 338. — J. Fr e yn , Plantae Karoanae aranricae et zeaensae. (Fortsetzung.) S, 34G. — Dr. J. Murr, Weitere Beiträge zur Keuntnis der Eu-Hieracien Tirols, Südbayerns und der Österreich. Alpenländer. (Forts.) S. 351. — Bohumil Fleischer, Malva Zotrnigi Fleischer. S. 367. — Literatnr-Uebersicht. S. 358. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine. Congresso etc. S. 3Gi. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 3G9. — Personal-Nachrichten. S. 371. Redacteur: Prof. Dr. R. t. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlas: von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift" erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 ä M. 2-—, 1860/02, 18G4/69, 1871/92 ä M. 4-—, 1893/97 ä M. 10-—. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, L, Barbaragasse 2 (Firma Ciirl Gerold's Sohn), zuprännmeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 372 INSERATE. Ad. Z. 64.139 L. A. Ausschreibung. An der königlich böhm. iandw. Al• — silvaticum (s. incisum) zu er- blicken. Die var. y. Stuljenense M. et Z. 1. 1. ist identisch mit meinem H. inclinatum A.-T. (det. A.-T.) von Stuben in der D. b. M. 1897 S. 224. H, excellens mh. bei Zahn (p. 1805) (=: H. subspeciosum- bupleuroides) vom Solsteiu und Issanger, in welchem ich bereits 391 in der Oesterr. bot. Zeitschr. 1895 S. 425, Anm. 2 diese Combi- nation verrauthete. wurde von mir später (D. b. M. 1897 S. 223) mit Unrecht zu H. saxetanum Fr. gezogen. M, cirritum A.-T. = H. silvaticum-glanduliferum. d) H. cirritum A.-T. 3. hypochoerideum A.-T. Umgegend des Col de Rolle (als H. caesiiim Fr. f. scaposa) Briquet Bulletin 1897, p. 481. 6. elisum A.-T. H. tenellum Huter et Ausserdorfer. Mühl- wald (Ausserdorfer), Weitfeld und Trippach im Ahrnthale (Treffer), Schiern, Sellapass (Val de Li e vre). H. Dollineri Schultz Bip. a) Eriopodum Kerner. 2. Ssp. eriopodum Kerner. Diese Subspecies ist das H. laevi- gatum Griseb. und H. canescens Fries in sched. (rev. Fries!) von München. ß. subglaucum M. et Z. 1. 1. (p. 1815). Als Form von H. isaricum in der Oesterr. bot. Zeitschr. 1895 S. 424 als (wegen ihres sehr vereinzelten Vorkommens höchst wahrscheinlich hybride!) Mittelform zwischen H. glancum und H. eriopodum in der D. b. M. 1897 S. 223 von mir vom Haller Salzberge (1890, 1895) er- wähnt. Ausserdem in Visbach (Huter 1875) und bei Nikolsdorf (Ausserdorfer 1864). 3. Ssp. tridentinnm. Evers. Trient : Kalisberg, Fersina-Schlucht, Wände von Sardagna, Vezzano ; Lavini di Marco bei Rovereto etc. an den drei letzten Standorten in einer f. crinicaule. Das als Form hieher gehörige H. lagarinum Evers zahlreich im Trümmerfeld zwischen Loppio und Nago und am Castel Corno bei Rovereto, vereinzelt auch bei Trient. Die var. ß. glaucescens M. et Z. 1. 1. mit kahleren, langgezogenen und meist auch langgezähnten Blättern wurde von mir ehedem als der Typus des H. canescens Fr. ange- sehen und publiciert (D. b. M. 1897 S. 223 f), und zwar von Bozen (leg. F. Saut er als if. canescens Schi, [rectius Fries]), vom Monte Roen (Huter als H. canescens Fr.), von Stuben am Arl- berg (von mir gesammelt und von Arvet als H. canescens Fr. approbiert), von Kastenreith a. d. Enns (leg. Dürrnberger 1896 als H. canescens Fr.); genau der Pflanze von Stuben entsprechend traf ich die var. glaucescens 1902 in Gasteig bei Sterzing. In Vigo di Fassa sammelte diese Form 1899 Hellweger, am Grödner Joch 1897 V. Benz. Meine var. horrens 1899 in sched. Zahn 1. 1. von Runkelstein („E. canescens Fries forma" det. A.-T.) gehört that- sächlich als besonders lang- und scharfzahnige Form zu ß. glau- cescens; die Pflanze von Stuben zeigt übrigens fast ebenso spiessartig starrende Zähne. b) Bollineri Schultz Bip. 1. Ssp. austriacum Uechtr. (Brittinger?). Ober S. Giacomo am Baldo (Gelmi 1897, von mir als H. austriacum bestimmt). Zahn hat früher, ich glaube auch richtiger, das H. austria- cum Britt. mit der Ssp. Dollineri identificiert. 29* 392 2. Ssp. Dollineri Schultz Biq. Von Windisch-Garsten durch Oberleitner (Herb. norm. nr. 900 bis) als TL pallescens W. K., von Steyr durch Zimmeter als U. austriacum Britt., von Wie s- baur als H.stijrense Wiesb. ausgegeben; Dürrn berger bezeich- nete diese Pflanze richtig als H. Dollineri a. typicum G. Beck, kleinere, mehr schmalblättrige Exemplare aber auch als H. austria- cum üechtr. Zum Ueberflusse wurden noch im Berliner bot. Tauschverein von 0. Leonhardt Exemplare der Sst^. Dollineri a. sublaevlgatum G. Beck von der Hollensteiner Strasse (leg. Dr.Dürrn berger 1895), die ich bereits unter diesem richtigen Namen eingesandt hatte, ohne mein Wissen als „var. Hollensteinii (sie!) Murr" aus- gegeben. Die var. ß. siibpallescens G. Beck wurde von Dr. Dürrn- berger auf der Waldnerhöhe und im Veichlthal bei W. -Garsten ge- sammelt und als H. laevigatum Echb. fil. icon. 163 vom Hohen Nock ausgegeben. H, ramosum W. K. (erweitert) = H. vulgatnm > — glaucum. 1. Ssp. Sendtneri Naeg. Bachgeröll vor Mittewald a. I. und an mehreren Punkten zwischen Mittewald und dem Schachen (1902) ; eine nahe verwandte Pflanze, die aber wohl doch eine eigene Sub- species darstellt, von mir heuer zahlreich in subalpiner Birken- waldung bei Eeith nächst Zirl gefunden. 2. Ssp. Brennerianum A.-T. Ich bemerke, dass nach Zahn's Ermittlung die von A.-T. als H. pallescens W. K. determinierten und von mir in der Allg. bot. Zeitschr. 1895 S. 232, und D. bot. Monatsschr. 1900 S. 52 unter diesem Namen separat aufgeführten Pflanzen der weiteren Innsbrucker Gegend mit Ausnahme der nun- mehr bei -H. ramosum von Kematen genannten hieher zu beziehen sind. Die echte Ssp. Brennerianum A.-T. traf ich heuer auch noch an der Bahn bei Schönwies nächst Landeck. Ein einzelnes Ex. H. silvaticum > — Sendtneri wurde von He 11 weger und P. Seh er er bei der Stephansbrücke gefunden, fe) Ramosum W. K. 1. Ssp. ratnosum Fr. Waxenberg, Seebachmoor bei W. -Garsten, Steyrau und Popenalpe in Hinterstoder (leg. Dür ruber ger. vom letzteren Standorte als H. calcigemim Rehm.), Kematen bei Innsbruck (v. Heufler 1840), Rosenhügel bei Patsch (v. Benz), Patscherkofl und Rosskogel (Pöll). Seefeld (Eversj, Haller Salz- berg und Pontigl am Brenner (vergl. D. bot. Monatsschr. 1900 S. 53 unter H. ramosum und var. subramosum), Gschnitzthal (Herb. A.-H. nr. 3372 I als H. Sendtneri Naeg.). 2. Ssp. suhramosum A.-T. Vigo di Fassa (Hei 1 weger 1899), Arlberg, bes. bei Rauz (1895 — 1899), noch mehr dem H. vulgatwn genähert bei Landeck (bereits von A.-T. selbst so determiniert, vgl. D. bot. Monatschr. I. 1.), ferner: Taufers, Ahrn und Mühlwald (Ausserd orfer), Gschnitzthal (Herb. A.-H. nr. 3373 als IL 393 Äusserdorferi Hausm. in sched.). Exemplare vom Sulzberg und Tonale (leg. Loss), die Zahn zu H. pinnatifidum Lönnr. zog, möchte ich gleichfalls hierher stellen. Das H. pallescens W. K. (richtiger ramosum W. K.), welches Evers am Doss S. Kocco sammelt, wird von Zahn genauer als ein IL Dollineri tridentinum-vulgatum f. maculatum (also dem Wesen nach gleichfalls als H. vidgatum > — glaucum) bezeichnet. Ferner ist noch zu erwähnen ein H. ramosum-sUvaticum von Ke- raaten gegen Oberperfuss (Murr) und von Welsberg (leg. Hell, dies von Zahn zu H. umbrosum gezogen), das begreiflicherweise einem H. nmhrosimi Jord. recht ähnlich sieht. -H". pseudo-Dollineri M. et Z. (Zahn [p. 1819] als Grex von H. carnosum Wiesb.) = //. Dollineri- silvaticum = H. {glau- cum-vulgatumysilvaticum. Durchwegs subcaesium-diYÜg aussehende und gewöhnlich als H. suhcaesiuni oder (mit sehr richtigem Ge- fühle!) als H. bifidum forma (worunter unsere Alten das H. Dol- lineri meinten) determinierte Pflanzen, die aber sehr durch ihren kräftigen Wuchs und ihre ± lederigen, oft ± rautenförmigen und scharfzahnigen, scharf zugespitzten Rosettenblätter und ihre dicken Köpfe auffallen. In der That kommt H. pseudo-Dollineri fast aus- nahmslos an Orten vor, wo sich noch heute eine Form des H. Dollineri vorfindet oder wo ein ehemaliges Vorkommen des- selben sehr nahe liegt. In einzelnen Fällen aber, wie auf Urgebirgs- boden bei Kematen nächst Innsbruck, wo kaum je echtes H. Dollineri vorgekommen sein kann, ist dafür H. ramosum W. K. mit seinem alten ^^rmatm-Einschlag vorhanden, welches durch wiederholte Kreuzung mit H. silvaticum gleichfalls unser if.psewfZo- Dollineri ergibt. 1. Nov. ssp. acutifrofis mh. 1892. Noch entschieden Dollineri-snüg, Rosettenblätter lang zu- gespitzt, sehr scharf und grob gezähnt (an H. eriopodum ß. glau- cescens erinnernd), oberseits fast kahl, sehr glauk, unterseits zer- streut flaumhaarig, Blattstiel gleichfalls fast kahl bis stark hell- zottig; Verästelung bis nahe an den Grund herabreichend; Hüll- schuppen, besonders an den Rändern, stark hellflockig. Nur ein- mal von mir im letzten Jahre am Eingange der Schlucht Buco di Vela gefunden. 2. (1.) Ssp. eriopodoides Zahn. Südtirol {H. tridentinum-silvaticum od. trid.-sid>caesitim): Buco di Vela (Val deLievre 1869 als H. hifidum), Cadine, Chegul und Monte Marauza (Val de Li e vre als //. hifidmn), Goccia d'oro (Evers 1893 als H. murorum forma hasaltica, hier praccoic-artig), Ponte alto zahlreich, Fersina-Damm, Lavini di Marco {tridentinum-sid)caes.), ausserdem im Herb. Ferdinandeum von Val de Lievre gesammelt aus AUe Laste, Sardagna und vom Kalis- berg bei Trient (als H. hifidum und incisum), dann von Sanzeno in Val di Non 1863 (als H. bifidum approb. A.-T.) und von Kai- 394 ditsch 1875 (als H. glaucum); auch H. hißdum von Stenico (leg. Loss), das mir momentan nicht mehr vorliegt, gehört nach meinen Notizen hierher. Nordtirol: (R. eriopodum-silvaticimi oder ramosum — <: sil- vaticum); Kematen-Oberperfuss, Hungerburg; Höttinger Schützen- steig am Solstein (Evers, von Arvet-Touvet als H. Wies- haiirianum angesprochen!); Arlberg, bei Stuben in sttärker drüsiger Form. 3. (2.) Fseudo-Dollineri Zahn. Hierher von Zahn mehrfache unter sich freilich wieder ziemlich abweichende Ex. D ür ru- ber ger's von Oberösterreich gezogen: V/indisch-Garsten, bes. im Veichlthal (als Gadense Wiesb.), Bärenalm in Hinterstoder. Dem H. suhcaesium ß. incisifoUiini Zahn [p. 1792] sehr ähn- lich: Priller Steinbruch, Weissenbachthal bei Geisern (^\s canescens Schi.?), Kreuzberg bei Weyer (als H. suhcaesmm); auch die ganz gleiche Pfl. vom Erlee bei Traunkirchen (H. suhcaesium bei Dbg.) ziehe ich zu dieser Subspecies. II. delicahdum A.-T. non aliorum, das ich am Solstein nächst dem Schoberwald fand (D. b. Monatschr. 1890 S. 108), wird von Zahn (briefl.) zu H. oligoceyhalum Neilr. als Form gestellt. H. tephropogon Zahn [p. 1820] = I) olliner i-incisum. 1. pseudo-tridentiniim Zahn. (Vgl. Murr i. d. D. b. Mschr. 1897, S. 322 unter H. suhinasum A.-T.) Mit etwas deltoidischen, spitzen, scharf gezähnten Eosetten- blättern: Monte Oelva (Evers, 1890, von A.-T. als sein H. sub- incismn bestimmt, doch mit Unrecht), nach Evers (Beiträge z. PI. des Trentino [p. 33]) dieselbe Pflanze auch auf der Maranza und am Pass von ßoncogno. die beide ganz nahe dem Monte Oelva hegen, dann in den Lavini di Marco. Von mir im Trümmerfelde zwischen Loppio u. Nago gesammelt. Mit länglich lanzettlichen, weniger gezähnten, oft lebhaft ge- fleckten Blättern: Vor Fort Civezzano am Fusse des Kahsberges (Val de Lievre 1873 als H. pictumW, der Verf. 1901, hierher wohl der Evers'sche Standort „Kalisberg"), Felswände unter Sar- dagna. Bei Fort Oivezzano sammelte ich auch eine Uebergangsform gegen H. sid)caesium. 2. sid)intermedium Zahn (dem H. incisum schon ziemlich nahe). Zwischen Loppio und Nago und zahlreich am Fort Nago. Der Ausserdo rfer'sche Standort der var. ß. trichophyllum im Pusterthale ist nach Huter's mündlicher Mittheilung ohne Zweifel hart an der Landesgrenze bei Nikolsdorf zu suchen. H, Ausserclorferi Hausmann (Zahn [p. 1821]) --= in- cisum (sensu ampl.) — vulgatum. 1. vidgatifolium M. et Z. = H. Hittense, resp. Eversianum- vulgatum. Bei Stuben am Arlberg mit üebergängen gegen H. vul- gatum ; diesem ähnhch sind andere Exemplare von Stuben, die ich für H. Eversianum-sahramosum ansehen möchte. Dagegen sind 395 habituell sehr verschieden, obwohl beiläufig derselben Oorabination angehörig-, Exemplare von ebendaher, die sich nach meiner und Zahn's Ansicht als H. umhrosum Grex lonchodes — Hittense (seu Eversianum) charakterisieren (Habitus und speciell die lang zu- gespitzten entfernten Blätter und die tiefgabelige Inllorescens von H. loncJiodes mh., die schwarze Bezottung der Hülle mit ziemhch zahlreich eingemischten Stieldrüsen von H. Eversianum) ; die genaue Formel dieser Pflanze wäre also H. (vulgatiim nemorosum > — silvaticum) — [(vulgatuni-silvctticum) > — villosum]. Ich bezeichne diese seltene Zwischenform als jff". pseudo-lonchodes M. et Z. Da es sich in den zwei letzten Fällen um Combinationen des nur bei weitester Fassung zu 11. incisum gehörigen H. Hittense mit einem H. vulgatmn > — glaucum, resp. mit H. vulgatum z^^ — sü- vaticum handelt, so müssten beide Formen eigentlich als selbst- ständige Zwischenarten behandelt werden, wenn nicht ihre com- plicierte Zusammensetzung und ihr sehr vereinzeltes Vorkommen es nahe legen würde, solche Formen an eine grössere Sammelspecies anzughedern. IT. saxifraguni Fries. = H. vulgatum — Schmidtii Zahn fp. 1822]. c) H. onosmoides Fr. In diese Gruppe gehört das von Tapp einer im Vinstgau ge- fundene und von Arvet-Touvet als //. glaiicopsis G. G. be- stimmte (vgl. D. bot. Monatsschr. 1897 S. 224), bereits sehr de- fecte Ex. aus dem Innsbrucker Musealherbar. Durch diese scharf- sinnige Neubestimmung Zahn's wird auch das Vorkommen des H. Schmidtii (b. rupicoUim) im Vinstgau erhärtet. 10. Rotte. Heteroclonta A.-T. H. humile Jacq. Eine Form mit in der unteren Hälfte sehr tief eingeschnittenen Blättern und =fc weit getrennten, nach unten eckig gezähnten Zipfeln, welche z. B. am Eisack unter Gossensass zahlreich auftritt, bezeichne ich als var. sisijmbriifolium. M. laceruTn Reut. Eine Uebergangsform zu dieser Art legte mir Preissmann von der Schnanner Klamm im Stanzerthal vor; sicheres H. lacerum fand ich heuer (1902) zuerst für Tirol an Felsen nächst der Bahn ober Schönwies; die Art scheint also ost- wärts bis in die Imster Gegend zu reichen. H. squalidum A.-T. a) Pseudohiimile Zahn. In diese Gruppe jedenfalls H. Cotteti Godet 1869 sine descr. Ein hierher gehöriges Ex. erinnere ich mich im Herb. Dürrn- b erger, von diesem in den Gebirgen bei Waidhofen a. d. Ybbs gesammelt, gesehen zu haben, wozu auch der Standort „Zeyrifz- kampel" (in Obersteiermark) bei Zahn [p. 1855] wohl stimmt. l>) Erucifolum A.-T. 1. Erucifolium A.-T. (ß. tricliophorum Zahn 1. 1.) Habitus schon völlig silvaticum-2ixi\g, aber das lange Akladium, die Hüllen 396 und die stark entwickelten, lang vorgezogenen Rosettenblätter so- fort an IL liumile erinnernd. Am Eisack zwischen Gossensass und Ried im August 1900 von mir gefunden. H, Kerneri Ausserdorfer (Zahn [p. IS31]} = H. Jiumile- incisum (sensu ampl.). 2. Lavacense M. et Z. 1. 1. Nur in 2 Ex. am Lavatschjoch- Aufstieg zwischen Krummholz 1899 u. 1901 von mir gefunden. (Schlass folgt.) Plantae Karoanae amuricae et zeaensae. Von J. Freyn (Smichow). (Fortsetzung.) i) 180. Cirsiuni penduhmi Fisch, in DO. prodr. VI. 650. ß. zeaense m. robustius, foliis ad medium lobatis, lobis subquadratis vel trapezoideo-triangularibus, capitulis 3 cm altis, anthodii phyUis maxima pro parte arrectis infimis paucis vel nullis recurvis. Blag. in nassen Gebüschen, August 1898, selten. Die von Karo seinerzeit bei Nertschinsk gesammelte dahuri- sche Form ist die typische; sie hat kleinere Köpfe (bei Beginn des Abfliegens der Samen sind sie 15 — 2'5cm hoch) mit fast durch- wegs zurückgeschlagenen Hüllschuppen, oft viel tiefer und reich- licher getheilte langdornige Blätter und entspricht so der var. mi- crocephala Herder wenigstens im Sinne von Maximowicz diagn. plant. Japon. XVH. p. 332, während an dieser letzteren Stelle dem typischen C. pendulum 3 cm hohe Köpfchen zugeschrieben werden. Zu vermuthen ist aber, dass diese von Maximowicz 1. c. gemeinte Form mit der oben beschriebenen var. seaense einerlei ist. 67, 349. C. Wlafsowianum Fisch. — Blag. in feuchten Ge- büschen 1898 (67). Zejsk. in Waldwieseu und Gebüschen, Juli, August 1899, in Menge. Diese Art ist bei Nertschinsk selten, bei Blagowestschensk häufiger, um Zejskaja pristan sehr häufig; sie dürfte also hauptsächlich in Ost-Dahurien und den Landschaften südUch vom Stannowoj-Gebirge verbreitet sein. 61. Rhaponticum atriplicifolmm DO. — Blag. in Gebüschen, Juli, August 1898, häufig. Sehr kleinblättrig, aber sonst nicht verschieden. 29. B. uniflorum DG. — Blag. auf Hügeln, Juni 1898, selten. 258, 413. Serratula coronata L. — Blag. in Waldwiesen und Gebüschen, Juh 1898, gemein (258). — Zejsk. in nassen Wiesengebüschen, 1899, verbreitet (413, Formen mit schmäleren und mit breiteren Blattlappen). 1) Vgl. Jahrg. 1901, Nr. 9, S. 350, Nr. 10, S. 374, und Nr. 11, S. 436, Jahrg. 1902, Nr. 1, S. 15, Nr. 2, S. 65, Nr. 3, S. 110, Nr. 4, S. 156, Nr. 6, S. 231, Nr. 7, S. 277, Nr. 8, S. 310, Nr. 9, S. 346. 397 — S. centauroides L. ß. microcepliala Led. fl. ross. II. 757. Blag. in trockenen Wiesen, Juli 1898, selten. — Weicht gegen- über der Beschreibung durch höheren, bis 52 cm erreichenden Wuchs und die Hüllschuppen ab, deren unterste nicht eilanzettlich, sondern eiförmig sind. Auch sind alle ganz angedrückt und die Weichstacheln nicht zurückgebogen. Anthodium nur 10 mm hoch und oben 9 mm weit. 76, 97, Anandria Bellidiastruni DO. f. vernalis Turcz, — A. dimorpha Turcz. a. vernalis Turcz. ap. Led. fl. ross. II. 769. — Blag. in Laubgebüschen, an lichten Stellen, Juni 1898, häufig (76; Formen mit dreieckig-eiförmigen, am Grunde herzförmigen Blät- tern, aber von den anderen sonst nicht verschieden, insbesonders auch ebenso klein und pannos und die Schäfte ohne oder mit nur 1 — 2 Hochblättchen besetzt {A. radiata Less.). In der Blattform also ein deutlicher üebergang zur Herbstform); auch in Aeckern und Triften, Mai 1898 (97 ; Formen mit leierförmigen Blättern = A. lyrata Less., Chaptalia lyrata Led. fl. alt. IV. pag. 89j. — eadem f. autumnalis Turcz. fl. baie.-dah. IL 141 ; A. dimorpha Turcz. ß. aidumnalis Turcz. ap. Led. fl. ross. IL 769. A. discolor Less. teste Ledebour 1. c. — Blag. in Gebüschen, Juli 1898, selten. Die beiden als f. vernalis und f. aidnmnalis derselben Art. also als blosse Jahreszeitformen unterschiedenen Formen sind mor- phologisch so scharf geschieden, dass jede derselben ohnevs^eiters als „gute Art" anzusehen wäre, wenn nicht Turczaninow fl. baic. — dah. IL 140 versichert hätte, dass „ex una eademque radice scapi ita difi"ormes vere et autumno nascuntur, ut ab auctoribus pro distinctas species acceptae fuerunt. Saepe in speciminibus vernalibus scapos anni praeteriti cum capitulo superstiti, omnino ad furniam autumnalem pertinentes observavi. Plus quam viginti specimina flo- rentia vere in hortum meum apportavi, quae versus fineni Julii scapum et folia formae autumnalis protulerunt." So bietet A. Belli- aiastrum das Beispiel eines merkwürdigen Saison-Dimorphismus: Dasselbe Pflanzen-Individuum erscheint in zwei morphologisch scharf geschiedenen Formen, je nachdem es im Frühling oder Sommer blüht. Es scheint aber, weil die Herbstform so viel sel- tener ist, die Frühlingsform der normalen Entwicklung zu ent- sprechen; worauf aber das Entstehen der Herbstform, noch dazu am selben Stocke nach der Frühlingsform zurückzuführen ist, muss erst noch festgestellt werden. Nicht unwahrscheinlich wird es sein, anzunehmen, dass die Herbst- (besser Sommer-) Form gebildet wird, wenn die Anthese im Frühling ergebnislos verlaufen ist. Warum aber die Herbstform morphologisch so diflferent ist, ist ohne detaillierte Kenntnis aller Umstände des natürlichen Vor- kommens schon gar nicht zu errathen. — , 332. Scorzonera radiata Fisch., Turcz. fl. baic.-dah. IL 148. Blag. in Gebüschen kleiner Wiesen, Juli 1898 (— ). — Zejsk. 398 auf Bergabhängen, in lichten Bergwiesen, Juni, Anfang JuU 1899, zahlreich (332). 217. Picris japonica Thunb. ap, Turcz. Ü. baic.-dah., addend. p. XLII. = P. da kurica Fisch., Turcz. 1. c. 11.150. Blag. in Ge- büschen und buschigen Wiesen, Juli. August 1898. 250. Lactuca amurensis ßeg., Maxim, prim. fl. amur. p. 178 bis 179 ; L. squarrosa Miq., Maxim, diagn. pl. Jap. XVII. 353 — 354 quoad plantam amurensem. Blag. in Gebüschen, an steinigen Stellen, August 1898, riesige Exemplare, von denen nur Theile vor- liegen, deren Stengel 1-2— 1-5 cm dick und (anseheinend der ganzen Länge nach) dicht traubig verzweigt ist. Auch die Zweige sind wieder traubig verzweigt, welche Zweiglein die einzelnen Köpfchen zu 2 — 3 auf langen Stielen tragen. Die Blätter sind bis fusslang und 20 cm breit, bis fast zur Rippe in drei Paar von einander entfernter, schief abstehender, breit linealer, verbogener, am Grunde unregelmässig- bis trapezoidisch-lappiger Fiedern ge- theilt. 398. Mulgedium sibiricum Less. ß. dcntntmn Led. fl. ross. II. 843. Zejsk. in nassen Bergwiesen, im Gebüsch, Juli 1899, spärUch. [427=^], [427'^], 111. Taraxacum cemtophorum DG., T.offi- cindle ß. glaucescens b. ceratopliorum Herd, in Bull. soc. Mose. 1870, Band III, Heft IV, pag. 33—34. — Dahurien, Nertschinsk : in nassen Steppwiesen, an mehr sumpfigen Stellen 1892 ([427^"], die Form mit tief getheilten Blättern, welche in den Plantae Ka- roanae Dahuricae als Nr. 427 ausgegeben ist) ; ebendort, auf schwar- zem, fettem Boden 1892 ([427^j, eine Form mit breiteren Blatt- lappen, die ausserdem an manchen Stücken grob- und feinspitzig gezähnt sind); Blag. in Wiesen, zwischen Gebüsch, Juni 1898 (111, eine etwas niedrigere Form, zwar mit meist weniger tief einge- schnittenen Blättern, die aber, weil alle Anthodialschuppen gehörnt sind, nur hierher gehören kann. [427*=]. T. hicolor DC. = T. officinale s. lividum f. leucan- thum Herd. 1. c. p. 39 et 44. Dahurien, Nertschinsk: auf An- höhen, trockenen Weideplätzen, 1892, gedrungenere Exemplare als die Nr. [53] der Plantae Karoanae Dahuricae, vielköpfig, mit nieder- liegenden Schäften und nicht so bunten Blüten. Weiss sind diese jedoch nicht. 456. Ixeris scaposa Freyn a. chrtjsnntha Freyn in Oest. Bot. Zeitschr. XLV. p. 434 — eigentlich eine Uebergangsform zu J. versicolor DO. a. clirysantha Freyn, weil manche Stengel etwas beblättert sind. Zejsk:. Nur ein Stück ohne nähere Standorts- angabe; Juli 1899. 35. J. scaposa y. versicolor Freyn 1. c. Blag. in Wiesen, zwischen Gebüsch, Juni 1898 Formen, welche ganz den Eindruck einjähriger Pflanzen macheu. 149. Youngia serotinaM2iX.])rim. amur. p. 180 — 181; Lactuca denticulata Max. ß. sonchifolia Max. diagn. pl. Japon. XVII. 399 pag. 360 p. p, — Blag. in trockenen Waldwiesen, auf Anhöhen, im Gebüsch, Juli, August 1898. Die Vereinigung der Gattungen Ixeris und Youmjia mit f.ac- tuca kommt mir wenig natürlich vor. Die elliptischen Achänen von Lactuca sind flach zusammengedrückt und anders benervt als die dünn-spindeligen, etwa lOrippigen Achänen von Ixeris und Youngia. Eher kann man diese letzteren beiden Gattungen zu einer einzigen vereinen, beide stehen aber Crepis, sowie diese Gattung jetzt aufgefasst wird, viel näher als Lactuca. Allein auch Crepis ist in dem jetzt üblichen Umfange etwas wenig Natürliches. 219. Crepis sibirica L. — Blag. in Laubgebüschen, JuU 1898, gemein. Alle von mir aus Sibirien gesehenen Exemplare sind ein- köpfig, allein schon Graelin hat ein mehrköpfiges abgebildet. 177. Hieraciuni umhellatum L. y. coroiiopifoliiim Beruh., Herd. 1. c. p. 68. Blag. in hügeligen Wäldern, August 1898, gemein. XXXVI. Lobeliaceae Juss. 58. Lohelia sessilifolia Lam. — Blag. in Sümpfen und Wiesen, Juli 1898, gemein. XXXVII. Canipanulaceae DO. et Duby. 209. Flatijcodou grandiflorum A. DG. — Blag. in buschigen Wiesen, Juli 1898, gemein, [ — ], 138, 363. Campanula punctata h-äm. Dahurien, Nert- schinsk, in einem verwilderten Garten zwischen Gebüsch, nur ver- wildert, 1892 [— ]; Blag. in Gebüschen, Juli 1898 selten (138); Zejsk. in Bergwäldern, Gebüschen, auf buschigen Abhängen, Juni, Juli 1899, verbreitet (363). Die Blumenkrone ist lebend schmutzig- weiss, schwarz punktirt. 223. C. glomerata L. y. farlnosa Eochel ; Beck fl. Nied.-Oest. p. 1100, jedoch sind die Blattoberseiten minder behaart, bis fast kahl. Blag. in Wiesen und Gebüschen, Juli 1898. 87. Ädeyiophora coronopifolia Fisch, ß. linearis Preyn in Oest. Bot. Zeitsehr. XLV, p. 465. Blag. in trockenen Waldwiesen und Gebüschen, Juli 1898. 41 1^ Ä. denticulata Fisch, ß. latifolia Freyn 1. c. XL. p. 47. Zejsk. in Waldwiesen mit der folgenden, August 1899, in Menge. 261, 262, 41P. eadcm y. coronopifolia Herd. = A. poly- morpha Led. d. denticulata Trautv. y. corofiopifoUa Herd, in Act. hört. Petrop. I. p. 27. Blag. in Laubwäldern und Waldwiesen, Juli, August 1898 (261, ziemlich kurzblättrige Formen); gemein in Waldwiesen, August 1898 (262 theils identisch mit 261, theils sehr schmal — fast linearblättrige, aber immer noch deutlich ge- zähnte Blätter eingemischt) ; Zejsk. in Waldwieseu mit ß. latifolia 1899 in Menge (411''. Formen, deren untere und mittlere Stengel- blätter vohkommen ganzrandig und deren oberste allein deutlich gezähnt sind). 400 [ — j A. marsupiiflora Fiseh. ß. dentata Regel, Freyn in Oest, Bot. Zeitschr. XLV. p. 466. Daburien, Nertschiusk, auf schattigen Abhängen an der Nertsch in nur einem Exemplare — eine Form mit zahlreichen, 15 — 16 cm langen und (ohne Zähne gemessen) nur 1 cm breiten Blättern. 62, 233, 246^ A. verticillata Fisch, a. typica Herd. — Blag. auf Hügeln, in Gebüschen, Juli 1898 (62, breitlanzettblättrige For- men mit breiter, ungemein reichblütiger Rispe) und Juli, August 1898 (233, sehr breitblättrige, armblütige Formen); in nassen Wiesengebüschen, Juli 1898 (246^^, grösstentheils noch nicht voll erblühte Formen mit breitlanzettlichen Blättern und schmaler, oft fast ganz traubiger Rispe ; darunter auch Stücke mit erheblich län- geren Blättern, die schon den Uebergang zur folgenden bilden). 246^ eadem ß. angustifolia Herd. Blag. in nassen Wiesen- gebüschen, Juli 1898. XXXVIII. Vacciniaceae DO. 407. Vaccinmm uliginosum L. a. genuinum Herd, in Act. Petrop. I. 37. Zejsk. in nassen Wäldern. Mai 1899, massenhaft. Die Beeren reifen im August, sind schwarzblau und essbar. (Karo in sched.) XXXIX. JEt'icaceae Lindl. 150. ArctostapJiylos TJva ursi Spr. ? — Blag. in sumpfigem Gesträuch, Juli 1898, häufig, aber vollkommen steril, weshalb die Bestimmung zweifelhaft ist. Die vorliegende Pflanze ist ein an- scheinend immergrüner Halbstrauch von 15—20 cm Höhe, mit knorrigem Wurzelkopf, parallelen, steif aufrechten, dicht belaubten Aesten, derben, länglich-elliptischen, ganzrandigen, nach abwärts etwas umgerollten, oben glänzend grünen, unterseits blaugrünen, netzig-aderigen Blättern vom Ansehen eines Vacciniam oder Arc- tostapliylos. 380. Rhododendron davurictifnh. — Zejsk. auf Bergabhängen, Mai 1899, häufig. 421. Lcdum decumhens Ait. = L. palustre a. decumhens Led. fl. ross. IL 923 = L. palustre ß. vidgare Freyn in Oest. Bot. Zeitschr. XLV. p. 466 (non Led.); Zejsk. in nassen Berg- wiesen und Gebüschen, Juli 1899, viel früher blühend und seltener als die folgende Form. Die Tracht ist jene von L. palustre L., doch sind die Blätter nur 25 X 1 bis 30 X 1'3 mm lang und breit, die verhältnismässig länger gestielten Blüten haben (trocken !) nur 8 mm Durchmesser und weit herausragende Staubblätter. Da diese Oharaktere in einem grösseren Verbreitungsbezirk offenbar constant scheinen, so verdient L. decumhens Ait. die dem ent- sprechende grössere Beachtung. 328. L. palustre ß. longifoliuni Freyn. Robuster als L. palustre L. oder L. groenlandiciwi Retz., die Blüten 15 mm weit, die Blätter (wie bei voriger, ohne den umgebogenen Theil gemessen) 40 X 4 bis 42 X 5 mm lang und breit, also breiter wie bei L. 401 p (düstre L., schmäler wie bei L. groenlandicum Retz. und erheb- lich länger wie bei beiden genannten Arten. Sonst vom Aussehen eines üppigen L. palustre L. — Zejsk. an moorigen Orten der Bergwälder, Juli 1899, spärlich. XL. JPyrolaceae Lindl. — , 285. Fyrola rotundifolia L. a, genuina Herd. — Blag, am Zea-Flusse 1898 von einem Lehrer gefunden ( — ); — Zejsk. in Bergwüldern, Juni 1899, gemein (285). 295. F. incarnata Fisch. — Zejsk. in Bergwäldern, Juni 1899, gemein. — , 274. Bamischia obtusata Freyn in Oest. Bot. Zeitschr. XLV. p. 467. Blag. am Zea-Flusse im Jahre 1898 von einem Lehrer gefunden ( — , eine Form mit etwas längeren, überhöht-elliptischen Blättern); Zejsk. in schattigen Bergwäldern, im Moose und in Gebüschen, Juni 1899, zahlreich (274). XLI. Gentianaceae Juss. 263'', 350. Gentiana barhata Fröl. cc. grandiflora Freyn in Oest. Bot. Zeitschr. XLV. 468. Blag. mit der kleinblütigen Form (einzeln?) an lichten Waldstellen auf mehr trockenem Boden, August 1898 (263^). — Zejsk. in einer hie und da bebuschten Wiese, August 1899, ziemlich zahlreich (350). 263^ eadem ß. parviflora Freyn 1. c. — Blag. in lichten Waldwiesen auf mehr trockenem Boden nicht häufig, bei Zejsk. schon vollständig fehlend , während diese Form bei Nertschinsk häufig ist (Karo in sched). 63, 327. G. triflora Pall. — Blag. in feuchten Gebüschen, August 1898 (63, klein- und schmalblättrige Formen, deren Kelch- zipfel jedoch nicht sehärfhch rauh, sondern ganz glatt sind; G. scahra Bunge, von der ebenfalls schmalblättrige Formen vorkommen, ist also ausgeschlossen, trotzdem die Blätter aufrecht und unterseits deutUch blasser sind). — Zejsk. in nassen Wiesen, Ende Juli, August 1899, ziemlich häufig (327, normale, den dahurischen ganz gleiche Formen). 50^ Gr. scahra Bunge, Turez. 11. baic. dah. IL 265 optima! Blag. auf kleinen Anhöhen im Gebüsch, aber auch an feuchten Stellen, Ende August 1898, im Ganzen selten. Die Blätter sind beiderseits meist trüb-purpurroth. 440. G. macrophijUa Pall. Zejsk. überall in Wiesen, aber nicht gesellig, trotzdem viel verbreiteter als um Nertschinsk oder Blag., wo sie schon sehr selten ist. JuU 1899 (Karo in sched). 256. Pleurogyne rotata Gris. — Blag. an hügeligen Wald- stellen, lichten Orten, Ende August 1898, in Menge. 244, 443, Halenia sibirica Borkh. — Blag. in nassen Wiesen, Juli 1898. selten (244). — Zejsk. in allen nassen Wiesen, Ende Juli bis Mitte August 1899, in unglaublicher Menge (443). 402 XLII. JPolemoniaceae Lindl. 15, 329. Polemonium caeruleum L, a. vulgare Led. f. viscoso- puhescens Freyn in Oest. Bot. Zeitschr. XL. p. 126. Blag. in Ge- büschen und an feuchten Stellen, Juni 1898 (15). — Zejsk. in lichten, nassen Waldwiesen und überhaupt in nassen Wiesen, Juni. Juli 1899, massenhaft (329). XLIII. Convolvulaceae Vent. — Convölvuliis arvensis L. var. sagittifolius Turcz. fl. baic. dah. II. 286—287. Blag. in Brachfeldern, Juli 1897. XLIV. JBorracfineae Desv. [ — ]. Mertensia clahurica G. Don, Turcz. fl. baic. dah. IL 301. Dahurien, Nertschinsk, in Wäldern, auf Hügeln bei Darasum im Jahre 1889, nur ein Exemplar. 194. Myosotis caespifosa Schltz., Turcz. fl. baic. dah. IL 306. Blag. in Sümpfen, Juli 1898, häufig. 127. Erifrichium pedunculare A. DO., Led. fl. ross. III. 153, Regel tent. fl. ussur, p. 108, wo auch die Unterschiede von E. mijosotideum Max. auseinander gesetzt sind. — Blag. an trockenen, wüsten Stellen, Juni, Juli 1898. XLV. Scrophiilariaceae Lindl. 306. Linaria acuüloba Fi&ch. in Led. fl. alt. 11.444, Zejsk.. bisher nur an einer niedrigen, nassen Stelle, Juh 1899. Die mir vorliegenden Stücke sind abnorm, verbogen und in Folge Beschä- digung des Wipfels theilweise auch verästelt; sonst stimmen sie aber mit der dahurischen Form überein. 34. Mazus stachydifolius Maxim. ! diagn. pl. Jap. XIX. p. 404 bis 405. Blag. in feuchten W^iesen. Juni, Juli 1898, häufig. Die mir vorliegenden Stücke sind alle lang-gliederhaarig mit eingemeug- ten, sehr zerstreuten, kurzen Drüsenhaaren. Die junge Frucht ist ganz in der Kelchröhre verborgen, ellipsoidisch, dicht steifhaarig (nicht weichhaarig), der fädliche Griffel ragt auch nach Abfallen der Corolle aus dem Kelche weit heraus und ist unter der Narbe kurz- keulig verdickt. — Lindernia pyxidaria All., Maxim, diagn. pl. Jap. XIX. p. 417 — 420. Blag. in sumpfigen Wiesen, Juni 1898. — Die Corolle ist viel kürzer als der Kelch, aber an meinen Stücken so zusammen- gequetscht, dass ich sie nicht analysiren konnte. Die Griffel der überhöht - eUipsoidischen Frucht sind kurz und dicklich, letztere wenig länger als der Kelch. Vandellia erecta Benth. =: L. pyxi- daria ß. grandiflora Max. prim. fl. amur. p. 206 ist also sicher ausgeschlossen. 247. Veronica sihirica L. Blag. in feuchten Gebüschen, Juh 1898. 92. F. spuria L. var. a. hradeis pedicello hrevioribus v. illum subaequantihiis Turcz. fl. baic. dah. IL 339. V. paniculata L.? — 403 Blag. in nassen Wiesengebüschen am Zea-Fliisse, Juli, August 1898, nicht häufig. Es liegen mir zwar nur Stücke vor, die in Folge Köpfens abnorm verzweigt sind, allein trotzdem scheint es sicher, dass diese Pflanze in den Kreis der gewöhnlich unter V. spuria vereinigten Formen gehört. Denn die Blätter sind zum Grunde lang verschmälert, auch die oberen theilweise fast gestielt und die Brakteen sind so kurz, dass sie den Kelchgruud gewöhnlich nicht erreichen. Ob aber die vorliegende Form just mit V. paniculata L. identificiert werden kann, ist sehr fraghch, zumal dieser Name auch für V. foliosa W. K., eine von Karo's Pflanze total verschie- dene Form, in Anspruch genommen wird. Turczaninow zieht zu seiner V. spuria var. «. auch F. paniculata Led, fl. alt. I. 29. Diese stimmt aber mit Karo's Pflanze auch nicht überein, da sie stylo staminibusque corollam aequantibus sein soll, während die von Karo gesammelte Form ungewöhnlich lang herausragende Staub- blätter und Griffel besitzt. Jedenfalls bedarf die Pflanze weiterer Aufklärung. 238. V. cartilaginea Led. fl. alt. I. 28—30. Blag. in trockenen Waldwiesen und auf Hügeln. Juli, August 1898. Eine, wie mir scheint, sehr ausgezeichnete Art, die gleich allen Ver- wandten in Led ebour's Flora rossica (entgegen der Flora altaica!) schlecht weggekommmen ist. Uebrigens weichen die amurländischen Exemplare gegen die Originalbeschreibuug noch dadurch ab, dass auch die oberen (nicht blos die untersten) Blätter spatehg und in der vorderen Hälfte sparsam grob — und knorpelig gezähnt sind, während die mittleren Blätter =b lanzettlich, aber ebenfalls von der Mitte an grob knorpelig gesägt — gezähnt sind. Auch sind nur die untersten Blätter kahl, alle anderen nach dem Gipfel zuneh- mend =t schärflich rauh. Da alle Blätter aufrecht zusammenneigen, der Stengel unverzweigt ist und die Blüten viel kleiner sind (von der Kelchbasis bis zur Spitze der noch nicht geöffneten Corolle unmittelbar vor deren Aufblühen 5-5 mm, Kelchlänge zur selben Zeit 2 mm, Blütenstiel 2 '5 mm und unterstes Stützblatt 6 mm), als bei allen anderen Formen, die sonst mit F. spuria vereinigt zu werden pflegen, so hat die ganze Pflanze etwas ungemein Schmales und Straffes, wie bei keiner anderen, mir bekannten Art dieser Gattung. Die massenhaften Synonyme, welche die Flora rossica bei den einzelnen Arten der Section Pseudo-Lysimachion Koch anführt, deuten übrigens schon an, dass hier grosse Formenreihen — mei- stens wohl pflanzengeographisch geschiedene Rassen — zu Ge- sammtarten allerweitesten Umfanges, wie zu befürchten ist, nicht sehr glücklich vereinigt worden sind. [ — ] V. negleda Vahl; V. incana var. ß. Turcz. fl. baie. dah. IL 341. Dahurien. Nertschinsk: in Thälern und auf Bergabhängen am Nertschflusse im Jahre 1892 nur drei Stück. — Diese Pflanze sieht ganz so aus, wie etwa eine Hybride der V. incana L. mit einer der breitblättrigen Rassen der Section Lysimachion aussehen ratisste. Auch Karo in sched. vermuthet in ihr einen Bastard. 404 Das Consortium ist jedoch unbekannt und sohin jede weitere Ver- muthung unangebracht. XLVI. Orobanchaceae Lindl. — OrohancJie ammophüa 0. A. Mey. — Blag. nur ein Stück in einer Waldwiese, JuU 1898. XLVII. HJiinafithaceae Koch. 121, 460. Castilleja pallida Kunth. Blag. in Wiesengebü- schen, Juli 1898, selten (121); Zejsk. in nur wenigen Stücken, JuU 1899 (460). 220. Syplionostegia cliinensis Benth.,Max. prira. fl. amur. p. 208. Blag. in buschigen Wiesen, auf Anhöhen, Juli, August 1898, ge- mein — auch reichlich verzweigte Stücke. 71. Omphalotrix longipes Maxim. 1. c. p. 209. tab. X! Blag. in Sumpfwiesen, zwischen hohem Grase, Juli 1898, sehr gemein. 157. Euphrasia Maximoiviczii Wettst. Monograph. Euph. p. 87 — 88 var. simplex Freyn. durch ganz unverzweigte oder nur oben mit einzelneu sehr kurzen Zweiglein versehene, wenn auch 25 — 40 cm hohe Stengel verschieden. Reichlich steifhaarig. die Blattzähne aller mir vorliegenden 10 Stück feingrannig. Tracht der schwachen Formen von E. tatarica Fisch. Blag. in nassen Wiesen, Juli 1898. [296, 265% 416^ E. tatarica Fisch., Wettst. 1. c. p. 88—89; E. striata Freyn in Plant. Karo dahuricae Nr. 296, non Host. D a- hurien, in Bergwiesen bei Nertschinsk, August 1898 [296]; — Blag. in trockenen Waldwiesen mit der folgend beschriebenen E. anmrensis, Juli 1898, häutig (265^, sehr ästige Formen); — Zejsk. in trockenen Waldwiesen, August 1899, zahlreich (416^*, normale Formen). Diese Vorkommen beweisen, dass die Ostgrenze des Ver- breitungsbezirkes der E. tatarica noch gut zwei Grade östlicher ver- läuft, als noch in der Monographie angenommen werden konnte. 264. E. hirtella Jord. var. ramosa Freyn. Hochwüchsig, bis 37 cm, ober der Mitte reichlich, selbst weitschweifig-ästig, die untersten 2 — 3 Paare bis 12 — 13 cm lang, unter 45—50° obste- hend, sonst mit der typischen Pflanze, insbesondere auch in den dicht dachigen Brakteen übereinstimmend. Blag. in lichten, trockenen Waldwiesen, Ende August 1898, gemein. 237, 265''. E. amurensis Freyn n. sp. CauHs strictus erectus raro simplex saepissime amedio vel atrienteinfero thyrsoideo-ramosus vel-ramosissimus, ramis ± elon- gatis erectis raro subpatentibus, virens vel brunnescens pilis crispuUs horizontalibus et reversis glandulosis dense obsitus cum ramis superne sublanatus vel villosus. Folia caulina opposita inferiora elliptico-oblonga basi cuneata sessilia obtusa, dentibus utrinque 3—4 obtusis; folia permulta caulina superiora cu- neato-ovata subpetiolata obtusiuscula utrinque dentibus 6 infima 405 1—2 anguste trianguläres acutiuscula, caetera oblique-ovata obtusiuscula vel acutiuscula; folia ramealia caulinuni similia mi- nora dentibus utrinque 4—5 acutis, infimis 1—2 acuminatis; bracteae oppositae ovatae trieute inferiore latissimae basiovatae dentibus 5(— 6) acuminatis infimis vel oranibus subaristu- latis subpatentibus ; folia omnia viridia (sicco plicato-striata) supra setulosa subtus pilis glandulosis obsita et secus nervös sub- villosula; bracteae utrinque ± glandulosae et glandulosissimae. Spica initio condensata mox interrupta. Flores subsessiles. Oalyx pilis crebris mollibus crispatis glanduliferis obsitus, fruc- tifer accretus dentibus-elongato-triangularibus aristulatis erectis vel apice subrecurvis. CoroUa parva alba, labio superiore bilobo lobis reflexis bidentatis extus dorso villosulo, labio inferiore trilobo, lobis bilobulatis subtus subglabris vix pilosulis. Capsula (unicam sed bene evolutam vidi) oblonga manifeste emargi- nata calycis dentes brevior pilis longiusculis erectis et sub- patulis obsita et ciliata O Julio, Augusto. Dimensiones: Oaulis 27 —37 cm altus, ramis ab infimis löcentimetralibus ad summa 4 cm longas decrescentibus vel mi- noribus. Folium caulinura raaximum a me visum 16 mm longum, 8 teinte infero latum. Corolla 8 mm longa; calyx florendi tempore vix 5 mm longus orae millimetrum latus, fructifer 6 longus, paulo plus 2 mm latus; Capsula 5 mm longa, 2V3 mm medio lata. Blag. in collibus et pratis sylvaticis Aug. 1898 (237) et in pratis siccis sylvaticis cum E. tatarica Julio 1898 (265^). E. amurensis hat die Tracht der ästigen Formen von E. ta- tarica Fisch,, ist aber davon durch überaus reichliche, weiche, drüsige Behaarung, auch abgesehen von den anderen Merkmalen, sicher zu unterscheiden. Der oben beschriebenen E. hirtelh Jord. V. ramosa ist sie ebenfalls sehr ähnlich, aber durch spitzere Be- zahnung und die sehr verlängerten, zerstreutblütigen Aehren gleich zu unterscheiden. Wäre sie selten, so könnte E. amurensis für einen Bastard der beiden soeben verglicheneu Formen gehalten werden ; in Wirklichkeit wird sie aber eine E. hirtella und E. ta- tarica verbindende Rasse sein. 162. Pedicularis resupinata L., Maxim, diagn. pl. asiat. VII. pag. 830—831. Blag. in sumpfigen Gebüschen, Juli, August 1898, gemein. 64. P. spkata Fall., Maxim. 1. c. VII. 877—878. Blag. in Sumpfwiesen, August 1898, gemein. 112. P. comosa L., Maxim. 1. c. VII. 903—904. Blag. in feuchten Gebüschen, Juli 1898, nicht häufig. 423. P. euplirasioides Steph., Maxim. 1. c. IL 112. Zejsk. in nassen Bergwäldern, Juni, JuU 1899, in ungemein grosser Menge, von Karo aber vorher weder bei Nertschinsk, noch bei Blago- westschensk bemerkt. 40. P. grandiflora Fisch, Maxim. 1. c. IL, 125—126. Blag. ohne Bezeichnung des Standortes, Juli 1898, nicht häufig. Eine OesteiT. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1902. 3q 406 grosse, wohl meterhohe, reich beblätterte Pflanze, deren Blüten rosenroth (nicht purpurn) und nur 35 mm, nicht zweizöllig (53 mm) lang sind. Hierin weicht also die Pflanze von ihrer in der Mono- graphie enthaltenen Beschreibung ab. Exemplare konnte ich nicht vergleichen. 207. P. Sceptrum Carolinum L. ß. puhesces Bunge, Maxim. 1. c. IL 127. Blag. in Sümpfen, Juli, August 1898, selten. 65. Melanipijrum roseum Maxim, prim. fl. amur. p. 210 — 211. Blag. in Laubwäldern, Juli, August 1898, sehr häufig. Blüten schön rosenroth. XLVIII. Lahiatae Juss. 77. Plectranthus glaucocalyx Maxim.! prim. fl. amur. p. 212 bis 213. a. typicus Max. diagn. plant. Jap. et Mandsch. XIX. p. 426. Blag. auf buschigen Hügeln Juli 1898, selten. Die Pflanze weicht von der Originalbeschreibung durch länger gestielte Cymen und Blüten etwas ab, doch ist sie im Blühebeginn gesammelt mit nur noch wenigen geöffneten Blüten; Früchte fehlen ihr noch gänzlich. Die Blüten scheinen weiss zu sein. Die Antheren sind trocken dunkelbraun. 252. Elsholtzia cristata Willd. — Blag. als Unkraut in der Stadt, zum Theil in riesigen Exemplaren, Juli, August 1898. 188. Mentha canaäensis L.. Turcz. fl. baic. dah. IL 393 — 394. Blag. in sumpfigen Gebüschen, August 1898, stark verkahlte For- men mit sehr kurzer Behaarung vom Ansehen der Mentha arvensis L., aber davon durch die breit lauzetthchen, von der Mitte oder dem unteren Drittel des ßandes an armgesägten, beiderseits ziemlich gleichmässig verschmälerten Blättern leicht zu unterscheiden. Die Blüten sind trocken violettroth, die Kelchzähne pfriemlich-spitz, zer- streut rauhhaarig. 449. eadem var. hirsutiuscula m. Stengel an den Gelenken und im Bereiche der Inflorescenz kurz rauhhaarig. Blätter elliptisch- lanzettlich 5'4 X 1'8 cm gross oder kleiner, so wie der Stengel schliesslich hellroth, am Rande, unterseits am Hauptnerven sowie die Blütenstiele rauhhaarig; auch die Kelche reichlicher rauhhaarig. Zejsk. nur an einer Stelle Juli 1899 wenige Stücke. 393. M. dahurica Fisch., Max. prim. fl. amur. p. 215 — 216. Zejsk. an nassen, buschigen Stellen Juli 1899 nicht häufig, u.zw. ästige, sehr kurz behaarte, aber scheinbar kahle Formen, mit sehr blassrothen, verhältnismässig grossen Blüten. 232. Lycopus lucidus Turcz. fl. baic. dah. IL 395 — 396. Blag. in Sümpfen Juli, August 1898. 196. Calamintlia {Clinopodium) chinensis Benth. \di\:. grandi- flora Maxim, prim. fl. amur. p. 217. Blag. auf Hügeln, in Ge- büschen Juli 1898 nicht selten. Da die Oorolle 10 mm lang ist, so gehört die vorliegende Form zu der von Maximowicz I. c. be- schriebenen Easse; der gewählte Name ist aber sehr unpassend, da schon das gewöhnliche Clinopodium vulgare L., welchem Regel 407 im Tent. fl. ussur. p. 117 C. chinense uDglaublicherweise einfach als Synonym beizählt, anderthalbmal grössere Blüten hat. 367. Nepeta multißda L. — Zejsk. in trockenen Waldrändern, Waldwiesen Juli 1899 spärlich. 212. Dracocephalum argimense Fisch. — D. Rwjschiana L. ß. s^jeciosum hed. fl. ross. III. 390. Blag. auf trockenen, buschigen Anhöhen Juli 1898 nicht häufig. Der zu dieser Art in Turczaninow flora baic.-dah. ge- hörende Text ist durch dazwischen eingeschobenen, zu zwei anderen Arten gehörenden Test auseinander gerissen und so ganz unver- ständlich geworden. Ausserdem ist das jetzt allgemein für ein- jährige Pflanzen verwendete Zeichen O dort für perenne Arten an- gewendet. 240. Scutellaria macrantha Fisch. — Blag. in Waldwiesen JuH 1898. 119, 229, 444. S. scordüfolia Fisch, y. crenata Freyn in Oest. bot. Zeitschr. XL. pag. 156 — 157, Blag. in Gebüschen, Juni, Juh 1898 (119, meist unverzweigte, wenn auch oft mehrstenglige Formen mit grob gekerbt-gezähnten Blättern); an lehmigen An- höhen Juli 1898 (229 stark verzweigte, in der Blattzahnung der vorigen Nummer ganz ähnliche Formen); — Zejsk. an wüsten Stellen, Strassenrändern von Ende Mai bis Ende August 1899 in Menge (444, sehr ästige Formen mit den schwach gekerbten Blät- tern der von mir 1. c. beschriebenen Form). Die Punktierung der Unterseiten mindestens der oberen Blätter ist an allen von mir gesehenen Exemplaren auch schon bei schwacher Vergrösserung deutlich sichtbar, an den älteren Blättern, z. B. bei Nr. 444, nur mehr bei stärkerer Vergrösserung feststellbar. Solche auf den ersten Blick scheinbar nicht punktierte Blätter sind auch reichlicher behaart und diesen Formen entspricht am besten die Abbildung in Gmelin fl. sibir. III, tab. XLVII. Der Speciesuame „scordüfolia" passt aber am besten auf die tief gekerbt-gezähnten Formen, z. B. Nr. 119 und 229. 198. S. dependens Max. prim. fl. amur. pag. 219 — 220. ß. niino?' m. Stengel nur 8—23 cm lang, Blätter viel kleiner, alle fast gleich, herzeiförmig bis eiförmig, abgerundet stumpf, das grösste nur 10 mm lang bei 7 mm grösster Breite im unteren Drittel. Viel seltener sind dreieckig-eiförmige, stumpfspitzige Blätter — das grösste derartige mass ich 11 X 5 mm. Blüten und Samen, sowie alle übrigen Charaktere entsprechen der Beschreibung. Blag. in Sumpfwiesen zwischen hohem Grase Juli 1898. — Die vorliegende Pflanze ist vielleicht nichts als eine Standortsform ; ob die sibirische S. minor nicht besser ebenfalls zu S. dependens Max. zu ziehen ist, vermag ich, ohne Exemplare gesehen zu haben, nicht zu entscheiden; jedenfalls ist aber das isolierte Vorkommen der westeuropäischen S. minor L. in Sibirien ganz unwahrscheinlich. 30* 408 218, 401. Stachys haicalensis Fisch. — Blag. in Sumpf- wiesen Juni, Juli 1898 gemein (218); — Zejsk. in sumpfigen Berg- wiesen Juni, Juli 1899 in Menge (401). 45. Leonurus Janatus Pers., Turcz. fl. baic. dah. II, 429—430. Transbaikalien, Werchne Udinsk, in Steppenwiesen und Brach- feldern Juni 1897 in Menge. 161. Amethystea caerulae h. — Blag. auf steinigen Anhöhen Juli 1898 gemein. 20. Ajuga (Bugida, series Genevenses Max.) amurica Freyn astolona, radice pluricipiti fibras validiusculas caudiculas foliiferas et caulera florigerum emittente, foliis obtusis subtus pallidioribus caudiculorum florendi tempore saepe evanidis elliptico oblongis integerrimis vel vix repando-denticulatis basi in petiolum ipsis aequi- longum sensim attenuatis utrinque spars epilosis glabreseentibus, caule foliato ececto vel subarcuato stricto simplici a medio in spicam elongatara plus minus interruptam desinente pilis crispulis longis molliter hirsuto sublanato, foliis caulinis sessilibus infimis basilarium conformibus sed minori- bus et praesertim subtus ad nervum medium et secus marginem erebrius molliter hirsutis, bracteis infimis viridibus foliorum imorura latioribus et paulo brevioribus caeteris sensim deerescentibus ovatis et oblongo-ovatis integerrimis vel parce dentatis supra hirsutis subtus hirsutissimis superioribus vel summis coloratis, verticillastris sub-8floris infimis bractea bre- vioribus caeteris quam bractea manifeste usque duplo longioribus, calycis ad quadrantem inferiorem 5fidi molliter hirsutissimi laciniis anguste-SanguIaribus binis superioribus longioribus, cor oll ae atro- caeruleae molliter hirsutae tubo recto calyce duplo limbo sesqui longiore labio superiore minimo truncato, inferiore trilobo, lobis lateralibus obovatis integerrimis, medio lateralium duplo longiore et latiore obcordato-reniformi basicuneato margine lobulato-crenato, genitalibus exsertis, filamentis superne an- therisque ciliatis, stylo bifido glabro, nuculis (perjuveniUbus) glabris. 4. Junio. Blag. in pratis sylvaticis, Junio 1898. (Fortsetzung folgt.) Beiträge zur Flora von Steiermark. Von Dr. August von Hayek (Wien). 11.^) Auch im Sommer des Jahres 1901 setzte ich meine Thätigkeit in Bezug auf die floristische Durchforschung Steiermarks, soweit es mir meine Zeit gestattete, fort. Anfangs Mai machte ich eine kleine Excursion nach Brück a. d. Mur und in's Mürzthal; Ende Juni ') Vergl. diese Zeitschr. LI (1901), p. 241 ff. 409 machte ich eine mehrtägige Fusstour durch Nordoststeiermark. Ich ging von Aspang über Mönichkirehen nach Friedberg, von da über St. Lorenzen und Vorau nach Pöllau, über den Eabenwald nach Anger und von da nach Weitz; besuchte die Weitzklamm, dann Graz, Peggau, den Serpentinstock bei Kirchdorf nächst Pernegg, Brück und die Südseite des Semmering. Im August verweilte ich mehrere Wochen in Oeblarn an der Enns. Von dort aus machte ich zahlreiche Excursionen in die nähere und weitere Umgebung, so nach Schladming, Gröbming, Steinach, Klachau, Mitterndorf und Aussee; von höheren Gipfein bestieg ich das Gumpeneck (2226 m), den Grimming (2651 m) und den Stoderzinken (2047 m), eine Excursion auf die Hoch- Wildstelle (2746 m) vom Seewigthale aus musste auf der Neualm- scharte (ca. 2350 m) wegen ungünstiger Witterung leider ab- gebrochen werden, obw^ohl gerade dieser Gipfel äusserst interessante Ergebnisse versprach. Im Nachstehenden sind die bemerkenswerteren meiner Funde unter thunlichster Berücksichtigung der einschlägigen Literatur an- geführt; für Steiermark neue Arten sind durch fetten Druck hervor- gehoben. Athyrium älpestre (Hoppe) Ryl. Im Felsgeröll am Gumpeneck bei ca. 2000 m; auf der Hoch-Wildstelle am Nordabhang. Cystopteris montana (Lam.) Beruh. Am Grimming an Felsen am Aufstieg von Klachau aus. Phegopteris polypodioides Fee. Bei Friedberg. Äspidium spimdosum Sw. An Waldrändern bei Brück an der Mur. Aspidium lonchitis (L.) Sw. Gumpeneck. Onoclea struthiopteris (L.) W. Im Seewigthal bei Haus zwischen Obersee und Hüttensee zahlreich bei ca. 1300 m, in der Klamm bei Schladming. Scolopendrium vulgare Sm. Grimming, im Felsgeröll am Abhang gegen Trautenfels. Asplenium ftssum Kit. In Felsspalten und im Geröll im Kaar des Grimming oberhalb Trautenfels in ca. 1600 m Meereshöhe in Menge. Lycopodiiim clavatum L. Im ünterthal bei Schladming. Lycopodium annotinum L. Ebenda mit vorigem. Pinus süvestris L. f. parvifolia Heer. Zwischen Friedberg und St. Lorenzen am Wechsel ein Baum an einem Waldrande. Juniperus intermedia Schur. Auf der Hoch-Wildstelle und am Grimming häufig und ohne J. nana und J. communis. Juniperus nana W. In der Gipfelregion des Stoderzinken sehr häufig. Sparganium minimum Fr. In Wassergräben der Ennssümpfe zwischen Oeblarn und Stein. Milium effusum L. Im Holzgraben bei Brück a. d. Mur. 410 Ägrostis vulgaris L. Im Holzgraben bei Brück; bei Oeblarn; im Moor im ünterthal bei Schladming und in Wäldern nächst dem Riesach-Wasserfall (1200 m). Ägrostis rupestris All. Auf dem Giimpeneck und auf der Hoch- Wildstelle häufig. Cdlamagrostis varia (Schrad.) Baumg. Am Weg von Alt-Aussee auf den Tressensattel; in Holzschlägen bei Oeblarn. Cdlamagrostis arundinacea (L.) Roth. Auf Serpentin zwischen Traföss und Kirchdorf nächst Brück; im ünterthal bei Schladming. Apera spica venta (L.) P. B, Auf Aeckern bei PöUau. Trisetum flavescens (L.) P. B. \'. variegatum M. K. Aufwiesen an der südlichen Abdachung des Semmering. Trisetum alpestre (Host) P. B. f. argentoideimi Schur (Aehrchen hellgrün, nicht buntscheckig). Zahlreich an den Felsen der Weitzklamm. Avenastrum versicolor (Vill.) Fritsch. Auf der Hoch- Wildstelle im Kaar oberhalb der Neualm, bei ca. 2200 m häufig; seltener in der Gipfelregion des Gumpeneck. Avenastrum jmhescens (L.) Jess. Am Abhang des Semmering gegen Steinhaus in Wiesen zahlreich. Sesleria coerulea (L.) Host. In Menge auf den feuchten Wiesen des Mürzthales zwischen Mürzzuschlag und Langenwang. Sieglingia decumhens (L.) Bernh. In steinigen Voralpenwäldern an der Mündung des Riesachthaies in das ünterthal bei Schlad- ming bei ca. 1100 m. Molinia coerulea (L.) Mch. In Wiesen des Ennsthales bei Oeblarn. Koeleria cristata (L.) Pers. Auf Serpentin zwischen Kirchdorf und Traföss nächst Brück; bei Peggau. Koeleria grncilis Pers. Am Hum bei Tüflfer. Melica nutans L. Im Holzgraben bei Brück; in Wäldern bei WöUan. Foa supina Schrad. Bei der Okreselhütte in den Sannthaler Alpen. Poa laxa Hänke. Auf der Hoch- Wildstelle, dem Gumpeneck. Foa minor Gaud. Am Grimming. Poa angtistifolia L. Bei Friedberg und am Serpentinstock bei Kirchdorf nächst Pern egg, hier sehr typisch. Glyceria plicata Fr. Bei Friedberg. Festuca ovina L. An Wegrändern bei Kirchdorf nächst Pernegg. Festuca sulcata Hack. Auf Serpentin bei Kirchdorf. Festuca dura Host. Auf Felsblöcken bei der Weisswandalm im ünterthal bei Schladming. Festuca rupicaprina (Hack.) Am Grimming. Festuca picta Kit. Hoch- Wildstelle, im Kaar oberhalb der Neu- alm, ca. 2000 m. Festuca rubra L. Bei Alt- Aussee am Weg zum Tressensattel; bei Oeblarn; zwischen Friedberg und St. Lorenzen am Wechsel. I 411 Festuca fallax Thuill. Sehr häufig bei Friedberg; am Fuss des Rabenwaldkogels bei Pöllau; im Seewiegthal bei Haus zwischen Boden- und Hüttensee, auch hier bei ca. 1200 m noch mit einfarbig grünen Aehrchen, oberhalb des Hüttensees bei ca. 1800 m aber die f. nigrescens (Lam.). Festuca varia Hänke. Auf der Hoch-Wildstelle. Eriophoruin Scheuchzeri Hoppe. Hoch-Wildstelle, an sumpfigen Stellen nächst der Neu-Alm, 1900 m. Eriophoruni j^olysfachiumL. Auf nassen Wiesen bei Friedberg; im Torfmoor bei Krungl nächst Mitterndorf. Tricliophorum Austriacum Palla. Bei der Neualm auf der Hoch- Wildstelle mit Eriophoruni Scheuchzeri. Scirpus silvaticus L. Im Holzgraben bei Brück a. d. Mur; an sumpfigen Stellen bei Hochenegg. ScJioenus ferrnginens L. Im Torfmoor bei Krungl nächst Mittern- dorf. Ist in Steiermark bisher nur aus der Umgebung von Aussee nachgewiesen ^) und fehlt in den Mooren des Enns- thales^). Bhynchospora alba Vahl. Ebenfalls in Torfmooren bei Mitterndorf. Ist im Gegensatze zu voriger Art in allen Mooren Obersteier- marks gemein. Carex leporina L. Bei Voran, Pöllau, Oeblarn nicht selten. Es scheint thatsächlich diese Art, wie ich schon im Vorjahre be- merkte ^), in ganz Steiermark, allerdings nur auf kalkfreiem Boden, verbreitet zu sein. Carex grypos Schk. An sumpfigen Stellen bei der Neualm auf der Hoch-Wildstelle. Carex lagopina Wahlbg. Ebendaselbst. Aus Steiermark bisher nur von den Turracher und Sölker Alpen bekannt*). Carex remota L. Am Mitterberg bei Oeblavn; im Holzgraben bei Brück a. d. Mur. Carex pilulifera L, An Waldrändern bei Brück a. d. Mur. Ist nach Maly „bei Graz u. a. 0. gemein"^). Nichtsdestoweniger scheint die Pflanze keineswegs in ganz Steiermark vorzukommen und vor Allem, wie auch in Niederösterreich, kalkfreies Substrat vorzuziehen. Bisher sind aus Steiermark folgende Standorte bekannt: Umgebung von Admonf), Hochschwung ^), Johns- ') Prohaska in Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. 1898, p. 173. 2) Wird auch in Strobl's Flora von Admont nicht angeführt. 3) üesterr. bot. Zeitschr. 1901, p. 249. *) Krenberger in Oesterr. bot. Zeitschr. 1868, p. 217 u. 220. Auf der Gamskarlspitze bei Sölk von Strobl gesammelte Exemplare sah ich im Herbar Xerner. 5) Flora V. Steiermark, p. 11. 6) Strobl, Flora v. Admont, I, p. 26. 7) Strobl, Oesterr. bot. Zeitschr. 1869, p. 46. 412 bach^), Seckau^), Preiner Gschaid^), Wechsel*), Graz^), Lem- bach bei Marburg ''), Neuhaus ^). Carex pallcscens L. Auf einer nassen Wiese bei Pöllau. Carex ornithopoda W. In Wäldern bei Brück a. d. Mur. Carex fuliginosa Schk. Hoch-Wild-Stelle, an Felsen nächst der Neualmscharte mit Carex atrata L. Carex sempervirens L. Am Grimming. Carex mucronata L. An Felsen am Aufstieg von Gröbming auf den Stoderzinken und am Abhang des Grimming oberhalb Trautenfels. Carex Oederi Ehrh. Auf einer nassen Wiese bei Pöllau. Carex flava L. An quelligen Stellen am Aufstieg von Gröbming auf den Stoderzinken. Carex vesicaria With. Im Torfmoor bei Krungl nächst Mittern- dorf. Ist überhaupt in den obersteirischen Mooren häufig. Carex Jiirta L. Bei Friedberg. Juncus trifidus L. An Felsen in der Krummholzregion des Gumpen- eck. Die Angabe, dass die Perigonblätter bei dieser Art im Gegensatze zu J. monantJms Jacq. gleichgestaltet seien, ist nicht ganz richtig. Sowohl bei den am Gumpeneck gesammelten Exemplaren, als auch an mir vorliegenden vom Wechsel, Bösenstein, Schwarzsee bei Zermatt und Osser im Böhmer- walde sind die inneren Perigouzipfel deutlich breiter häutig weissrandig und weniger fein zugespitzt als die äusseren, bei J. monanthos Jacq. tritt dieses Merkmal allerdings noch deutlicher zu Tage. Zuverlässiger scheinen die von Beck^) angegebenen Merkmale in Bezug auf Fruchtlänge und Grösse der Samen zu sein. Juncus Jacqulni L. An Felsen bei der Neualmscharte auf der Hocb-Wildstelle, 2350 m. Juncus filiformis L. Im Torfmoor bei Krungl nächst Mitterndorf. Juncus alpinus Vill, Im Moore im Unterthal bei Schladming. Lusula pilosa (L.) Willd. In Holzschlägen bei Brück a. d. Mur. Luzula spicata (L.) D. C. Auf der Hoch-Wildstelle. Tofieldia calyculata (L ) Wahlenbg. Bei Anger sammelte ich ein monströses Exemplar, das am ehesten der f. ramosa Beck^) entspricht. Blütenstiele länger als die Blüten, von die Blüten weit überragenden Bracteen gestützt. Unterhalb der Traube eine Reihe von Hochblättern, die zum Theile verkümmerte Blüten, respective Blütenstände in den Achseln tragen. 1) Hayek, Oesterr. bot. Zeitschr. 1901, p. 249. 2) Fern ho ff er in Yerh. d. zool -bot. Ges. 1896, Abb. p. 422. 3) Neilreich, Flora v. Niederösterr., p. 109. ^) Beck, Fl. V. Niederösterr., p. 139. öj Maly 1. c. 6) Murr in Deutsch, bot. Monatsschr. 1893, p. 10. ^) Eeichardt in Verb. d. zool.-bot Ges. 1860, Abb. p. 725. ^) Flora V. Niederösterr. I, p. 156. ^j Flora V. Niederösterr. I, p. 178. 413 Gagea lutea (L.) Ker. In Gebüschen bei Brück a. d. Mur. Allium foliosum Clar. Auf der Hoch-Wildstelle. Allium oleraceiim L. An Waldrändern bei Oeblarn. Lilium hulhiferum L. Im Holzgraben bei Brück a. d. Mur, sowie an der Bahn zwischen Brück und Pernegg. Polygonatum verticillatum All. In Wäldern bei St. Lorenzen am Wechsel. Crociis alhiflorus Kit. Am Calvarienberg bei Brück a. d. Mur. Orcliis incarnata L. Im Köhricht der Ennssümpfe bei Oeblarn. Orcliis maculata L. Bei Anger. Piatanthera bifolia (L.) Eich. Zwischen Friedberg und St. Lorenzen am Wechsel. Cephalanthera rubra Rieh. In der Weitzklamm. Goodiera repens (L.) R. Rr. In Wäldern im Pass Stein bei Mittern dorf. (Fortsetzung folgt.) Literatur - U eb ersieht ^). August 1902. Alföldi Flatt Karoly. A herbariumok törtenetehez. Zur Ge- schichte der Herbare (Forts.). (Magyar, botan. Lapok I. Nr. 7, p. 210—215, Nr. 8, p. 248-252). 8°. Beck G. R. v. Mannagetta. Hilfsbuch für Pflanzensammler. Leipzig (W. Engelmann). Kl. 8°. 36 S. 12 Abb. — — Reichenbach's Icones florae germanicae et helveticae. Tom. XXII. Decas 28 u. 29. Lipsiae et Gerae (Zetschwitz). 4^ p. 137—152, Tab. 254—267, 189*, 193*. Fortsetzung der Papilionaceen. Es ist ein Vergnügen, diese Fort- setzungen des berühmten Werkes anzusehen, die durch Gründlichkeit des Textes und Güte der Abbildungen einen neuerlichen Aufschwung desselben bedeuten. B orbäs V. Aledoroloplms melampijroides Borb. et Deg. (Magyar, botan. Lapok. L Nr. 7, p. 221). 8^ — — Hazank meg a Balkan Hesperisei. (Species Hesperidum Hungariae atque Haemi.) (Magyar, botan. Lapok. I. Nr. 7, p. 198—204, Nr. 8, p. 229-237.) 8«. Brehm V. und Zederbauer E. Untersuchungen über das Plankton des Erlaufsees. (Verh. der zool.-bot. Ges., LH. Bd., S. 388-402.) 8«. 3 Abb. 1) Die „Literatur-Uebersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 414 Verff. haben das Plankton des Sees im December 1900, März, April Mai, Juli, September 1901 untersucht und theilen die Resultate in Bezug auf Zusammensetzung des Plankton und das periodische Verhalten der Planktonten mit, wobei Brehm den zoologischen, Zeder baue r den bota- nischen Theil übernahm. Bubak Fr. Infectionsversuche mit einigen Uredineen. Vor). Mitth. (Centralbl. f. Baet. Parasitenk. etc. IX. Bd. S. 126.) 8". Depoli G. Supplemente alla flora fiumana di A. M.Smith. (Rivista italiana di science naturali. Siena 1901.) Ueber den Inhalt vergl. Degen in Magyar, bot. Lap. I. p. 253. Entz G. Adatok a Peridineäk ismeretehez. (Sitzungsber. d. III. Cl. der Akad. d. Wissensch. Budapest vom 17. März 1902.) 8°. 45 S. 62 Abb. Behandelt die Peridineen des Quarnero. Handel- Mazzetti H. Freih. v. Floristisehe Notizen. (Verh. der zool-bot. Ges. LH. S. 109-110.) 8". Mittheilung über bemerkenswerte floristische Funde in verschiedenen österreichischen Kronländern (Nied.-Oesterreich, Steiermark, Kärnten, Ober- Oesterreich). Keissler C. v. Ueber das Plankton des Aber- oder Wolfgang- Sees in Salzburg. (Verh. d. zool.-bot. Ges. 1902. S. 305-327.) 8°. 1 Taf. Aufzählung der Planktonten des Sees und ausführliche Mittheilungen über Vertheilung und biologisches Verhalten des Plankton. Eingehendere Erörterungen über Botryococcus Braunii (mit Taf.), Fragilaria crotonen- sis. Neu: Chroococcus minor var. dispersus Keissl. K. m. Edelweiss. (Fremdenblatt 1902. Nr. 237). gr. 8". 2 S. Murr J. Eszak-Tirol Ket ibolyajaröl. Ueber zwei Veilchen von -Nordtirol. (Magyar, botan. Lapok. I. Nr. 8. S. 225—229.) 8^ Behandelt V. sepincola Jord. und V. Oenipontana Murr. Podpera J. Einige Bemerkungen zur geographischen Verbreitung der Laubmoose in Mitteleuropa. (Bot. Jahrb. XXXL Bd. S. 587 bis 595.) 8". Senft Em. Die Bestandtheile des Ausreuters aus der Familie der Eanunculaceen. (Pharmac. Praxis. I. Heft 3/4. S. 65 — 74.) 8°. 5 Abb. Behandelt den anatomischen Bau von Theilen von Aäonis aestivalis, Delphinium Consolida, D. Staphysagria, Nigella arvensis, Banunculus arveiisis. Tordai G. Az illatos aranka (Cascuta siiaveolens) terjedese Magyarorsagban. Die Verbreitung der Cnscuta suaveolens in Ungarn. (Magyar, botau. Lapok. I. Nr. 7. p. 216— 221.j 8". Waisbecker A. Vasvarmegye haraztjai. (Magyar, botan. Lapok. I. Nr. 7. p. 204—207, Nr. 8. p. 237—242.) 8«. — — Die Farne des Eisenburger Oomitates in West-Ungarn. (A. a. 0. S. 207—210, S. 242—248.) 8«. Deutsche Uebersetzung des vorigen Artikels. Schluss der Abhandlung. Beschreibt eine neue Form von Äspidiiim Forsteri, fünf neue Formen von Aspidium Braunii, Äsp. lobatiforme (lobatum X Braunii), zwei neue Formen von A. fllix max, zwei neue Formen von A. dilatatum. 415 Weitste in R. v. Oesterreichisehe biologische Stationen. (Neue Freie Presse 1902. Nr. 13647.) 6 Spalten. — — Bemerkungen zur AbhandluDg E. Heinriehers „Die grünen Halbschmarotzer. IV. Nachträge zu Euphrasia, Odontites und Aleäorolophus" . (Jahrb. f. wissensch. Bot. Bd. XXXVII. Heft 4. S. 686—697.) 80. Wiesbaur J. B. Der Schulgarten des Duppauer Obergyranasiums. (Jahresber. d. Privatgymn. in Duppau in Böhmen 1901 — 1902. S. 17—22.) 8«. — ro — Ein Proletarier des Pflanzenreiches. (Arbeiter-Zeitung 1902. Nr. 222.) 6 Spalten. Allescher A. Fungi iraperfecti. Rabenhorst's Kryptogamenflora. 2. Aufl. 85. Lieferung. Leipzig (E. Kummer). 8^ S. 641—704. Illustriert. Die Lieferung enthält die Bearbeitung der Gattungen Coryneum (Schluss), Scolecosporium, Aster osporium, Seiridium, Seiridiella, Mono- chaetia, Pestalozzia. Aznavour G. V. Plantes recueillies par M. F. X. Lobry dans File de Syra. (Magyar, botan. Lapok. I. Nr. 7. p. 193 — 196.) 8". Barbosa Eodrigues J. Oontributions du jardin botanique de Eio de Janeiro. III. Rio de Janeiro. 4". p. 59—90. 4 Tab. Berlese A. N. Icones fungorum ad usum Sylloges Saccardianae. Vol. III. fasc. 3/4. Patavii. gr. 8". p. 53—104, Tab. LXII bis OXXVI. — 60 Kr. Briosi G. e Farneti R. Intorno ad un nuovo tipo di Licheni a tallo conidifero che vivono sulla vite finora retenuti per funghi. (Att. dell' Ist. Bot. deir üniversita di Pavia. Nuova Ser. Vol. VIII.) gr. 8". 17 S. 2 Tab. Chrysogluten Biasolettianum (Corda) Briosi et Farneti, einziger Ver- treter der neuen Familie der Chrysoglutenaceae B. et F. (Collemaceen). Daguillon A. Observations sur la distribution des poils ä la surface de la tige chez chelques especes herbacees. (Rev. gen. de bot. tom. XIV. p. 289—299. 5 Fig.) 8". Die vom Verf. beschriebenen Behaarungsverhältnisse an den Stengeln von Stellaria und Veronica sind nicht unbekannt, wie Verf. meint, sondern von Lundström und Kerner beschrieben und zum Gegenstand oekolo- gischer Betrachtungen gemacht worden. Farneti R. Intorno allo sviluppo e al polymorphismo di un nuovo micromicete parassita. (Att. d. r. istituto botan. dell' ünivers. in Pavia. Nuov. Ser. Vol. VII.) 4°. 42 S. 4 Tab. Eingehende Untersuchungen über den Polymorphismus der Botrytis Hör mini auf Salvia Horminum. Ferguson M. 0. A preliminary study of the germination of the Spores of Agaricus campestris and other Basidioraycetous fungi. (U. S. Departm. of Agricultur. Bur. of plant industr. Bull. Nr. 16.) gr. 8^ 40 S. 3 Taf. 416 Gager 0. Stuart. The Development of the Polliniura and Sperm Cells in Asdepias Corniäi. (Ann. of Bot. 1902. p. 123—148. 1 Tab.) Hall Harvey Monroe. A botanical survey of San Jacinto mountain. (University of California Public. Botany. Vol. I. p. 1 bis 140, Tab. 1-14.) 8". Löfgren A. Relatorio da Seccäo Botanica 1901. (Pubbl. d. Com- raissäo geographica e geologica de S. Paulo.) 8°. 127 S. Massee G. European Fungus flora. 8°. 280 S. — 8*64 Kr. MatsuschitaTeisi. Bacteriologische Diagnostik. Jena (G. Fischer). 8«. 692 S. 17 Abb. — 18 Kr. Kurze Diagnose für 1325 Spaltpilze. Wichtiges Handbuch für alle bacteriologischen Institute u. dgl. Meyer A. Die Plasmaverbindungen und die Fusionen der Pilze der Florideenreihe. (Bot. Zeitung, 60. .Jahrg. Heft 7/8. S. 139 bis 178.) 4". 1 Taf. Behandelt eingehend das Vorkommen und die physiologische Bedeutung von Plasmaverbindungen und Plasmafusionen bei Pilzen, in welchen Verf. einen wesentlichen Beleg für den phylogenetischen Zusammenhang der As- comyceten und Basidiomyceten mit den Florideen sieht. Er erörtert S. 151 flF. seine Anschauungen über die Phylogenie des „Florideenhauptstammes", nach denen aus demselben die Cyanophyceae, Schizomycetes, Uredineales, Ustila- gineales, Basidiomycetes, Ascomycetes und Florideae hervorgingen. Per k ins J. Monographische Uebersicht der Arten der Gattung Lisianthus. (Bot. Jahrb. XXXI. Bd. S. 489-494.) 8^ Rolfe R. Allen. Hybridisation viewed from the Standpoint of systematic botany. (Journ. of the Roy. holticultural Society.) 8°. 22 S. Schmid H. Im Torfmoor. (Jahresber. d. St. Gallischen Natur- wissensch. Gesellsch. 1900/01.) 8°. 36 S. Pflanzengeographische und geschichtliche Schilderung der Torfmoore im Gebiete von St, Gallen. Schwarz A. Fr. Phanerogamen- und Gefässkryptogamenflora der Umgegend von Nürnberg-Erlangen. II. Theil. 4. Folge. Nürn- berg. 8°. S. 731-1061. Dieser Schlusstheil der sehr gründlichen und wertvollen Arbeit be- handelt die Monocotyledonen, Gymnospermen und Pteridophyten und bringt Indices, Verzeichnisse der Finder und Fundorte. Tischler G. Die Berberidaceen und Podophyllaceen. Versuch einer morphologisch-biologischen Monographie. (Bot. Jahrb. XXXI. Bd. S. 596—727.) 8^ 30 Fig. Urban J. Symbolae Antillanae seu Fundamenta florae Indiae occi- dentalis. Vol. III. fasc. 2. Lipsiae (Borntraeger). gr 8°. p. 161 bis 352. — 13 Kr. Inhalt: C. de Candolle Piperaceae. F. Stephani Hepaticae novae Dussianae. Ign. Urban Nova genera et species. Die Redaction und Herausgabe der „Deutschen bota- nisclien JÜIouatssehrift" wird nach dem Tode Dr. Leinbach's von Herrn E. M. Rein eck in Arnstadt weitergeführt. 417 Im Verlage der Wagner' sehen Buchhandlung in Innsbruck wird vom 1. Jänner 1903 ab ein Botanisches Literaturblatt, redigiert von Dr. Ad. Wagner, erscheinen. Dasselbe soll ein Organ für Autorreferate aus dem Gesammtgebiete der Botanik bilden und zunächst in Halbmonats-Nummern in der Stärke von 1 — 2 Bogen erscheinen. Bezugspreis 28 Kr. Das Ooncilium Bibliographicum in Zürich versendet folgende Bibliograpliie botanique. Des maintenant, le Concilium projette la publication d'une grande biblio- graphie botanique, analogue ä Celle qui vient de faire ses epreuves pour la Zoologie. Cette bibliographie se fera tres probablement sous les auspices de l'Association internationale des Botanistes et du „Botanisches Centralblatt". Pendant 1902 la bibliographie paraitra uniquement en volume, ce qui nous permettra d'etudier ä loisir les questions d'ordre technique. Nous faisons appel aux botanistes du monde entier, en les priant de bien vouloir nous envoyer leurs travaux scientiflques au für et a mesur de leur pu- blication. Concilium Bibliographicum, Zürich-Neumünster. Botanische Sammlungen, Mnseen, Institute etc. Kneucker, A., Gramineae eocsiccatae. Im Laufe der Monate Juli und Sept. wurden Lief. VII — X der , Gramineae exsiccatae" versandt. Den Lieferungen sind Brochuren beigegeben, welche die Schedae nebst kritischen Bemerkungen ent- halten. Die Kevision der Gramineen übernahm gefälligst Herr Prof. Ed. Hacke 1 in St. Polten, Niederösterreich. Preis pro Lieferung 9 Mark, im Buchhandel 11 Mark. Die Mitarbeiter erhalten für je 110 Exemplare einer eingesandten Art eine Lieferung als Aequivalent. Das Werk ist zu beziehen von A. Kneucker in Karlsruhe, Werderplatz 48. VII. Lieferung 1902. (Nr. 181—210.) Agrostis verticillata Vill. (Portugal); Alopecuriis anthoxanthoides Boiss. (Libanon); Ä. fulvus Sm. var. natans Gross nov. var. ; A. geniculatus L. var. natans Whlbg.; A. salvatoris Lose. (Spanien); Anclropogon cUstachyus L. (Ligurien) ; A. Halepensis (L.) Brot. (Schweiz und Syrien); A. Halepensis (L.) Brot. subv. muticä Hackel (Schweiz und Syrien); A. hirtus L. v. genuina Hack. (Ligurien); Aristida hrachypoda Tausch. (Egypten); A. piirpurascens Poir. (Ohio); Cornucopiae cucullatum L. (Libanon); Dichelachne crinita (L.) Hook. f. (Sydney); Leersia oryzoides Sw. (Ohio); Microlaena stipoides (Labill.) R. Br. (Sydney); Muehlenhergia Mexicana (L.) Trin. (Ohio); Osterdumia matrella (L.) 0. Kuntze (Sydney); Paniciim capillare L. (Ohio); P. colonum L. (Argentinien); P. imberbe Poir. var. gracilis (H. B. K). Kneucker (Argen- tinien); P. penicillatum Nees (Argentinien); P. strictum R. Br. (Sydney); Phalaris arundinacea L. ; Phleicm echinatwn RosHDalma-tien) ; Piptochaetium ovahini Desv. var. chaetophora (Grieseb.) Hackel nov. nom. (Sydney); Bott- boellia compressa L. var. fasciculata (Lam.) Hackel (Syrien) ; Stupa capülata L. (Oesterreich und Schweiz); St. calamagrostis (L.) Whlbg. (Schweiz); St. lehn (Ruiz u. Pav.) Kunth (Argentinien); St. Neesiana Trin. u. Rupr. (Argentinien); St. semibarbata R. Br. (Australien); St. tenuissima Trin. (Argentinien); Tlie- niedea triandra Forsk. v. brachyantha (Boiss.) Hackel (Syrien). 418 VIIT. Lieferung 1902. (Nr. 211—240.) Agrostis alba L. var. prorepens (Koch) Aschers. (Pommern); Äg. horealis Hartm. (Norwegen); Ag. elegans Thore (Portugal); Ag. lobata R. Br. (Australien); Ag. nebulosa Boiss. u. Eeut. (Spanien); Ag. jjallida DG. (Portugal); Ag. retro- fracta Willd. (Australien) ; Ag. tarda Barth (Tirol); Anisopogon avenaceus E. Br. (Australien); Avena alhinervis Boiss. (Portugal); Av.Blavii Aschers, u. Janka (Bosnien); Av. sterilis L. (Ligurien); Calamagrostis artmäinacea Rth. X epigeios Rth. (Heidenreich); Cal. arimdinacea Rth. X lanceolata Rth. (Heidenreich) f. ra- mosa Torges. ; Cal. epigeios (L.) Roth; Cal. Lapponica ( Whlbg.) Hartm. (Norwegen); Danthonia semiannularis (Lab.) R. Br. (Australien); Deschampsia alpina (L.) Roem. u. Schult, monstr. vivipara. (Norwegen); Besch. caespitosa (L.) P. B. V. gentiina Rchb.; Echitiaria capitata Desi. {ST^a,men); Gastridium lendigerum (L.) Gaud. (Ligurien); Holcus lanatus L. var. colorata Rchb.; Lagurus ovatus L. (Dalmatien und Ligurien); Molineria laevis (Brot.) Hackel f. glabrata? (Portugal); Pappophorum mucromdatum Nees (Argentinien); Sesleria coerulea Ard. var. uliginosa (Opiz) (Oesterreich) ; Trichloris Blanchardiana F. L. Scribn. (Argentinien); Trisetutn distichophyllum (Vill.) P. B. (Schweiz); Tris. siib- spicatum (L.) P. B. (Schweiz); Weingär tneria graeilis (Guss.) Aschs. u. Gräbn. (Spanien). IX. Lieferung 1902. (Nr. 241—270.) Andropogon intermedius R. Br. y. Caucasicus (Trin.) Hackel (Kaukasus); Aristida caloptila (Jaub. et Sp.) Boiss. (Sinai); Ar. ciliata Desf. (Sinai); Ar. coerulescens Desf. (Sinai); Arundo phragmites L. 2. typica Aschs. u. Gräbn. f. stolonifera Meyer (Pommern) ; Briza media L. f. Caucasica Marcowicz nova forma. (Kaukasus); Br. triloba Nees f. pwwii^a Hackel nom. ined. (Argentinien); Catabrosa (Colpodium) Caucasica N. Alboff (Kaukasus) ; Cutandia Memphitica (Spreng.) Richter (Sinai); Cynosurus cristatus L. ; CyH. echinatus L. (Libanon); Duntlwnia ForsMlei (Vahl) Trin. (Sinai und Egypten); Diplachne fusca (L.) P. B. (Egypten); Eragrostis minor Host. (Banat); Imperata cylindrica (L.) P. B. var. Europuea Anderss. (Egypten); Koeleria hirsuta Gaud. (Oberitalien); Koel. phleoides (Vill.) Pers. (Ligurien); Koel. Vallesiana (All.) Aschers, u. Gräbn. var. setacea (Pers.) b. piibescens Pariatore (Spanien); Melica Bauhini All. (Ligurien); Mel. macra Nees (Argentinien); 3Iel. papilionacea L. var. hyalina (Doli) Hackel nom. ined. (Argentinien); Panicum diclwtomum L. (Connecticut); Pan. fdiforme L. (Connecticut); Pan. pcnicilligerum (Spegazz.) Hackel nom. ined. (Argentinien); Pennisetum diclwtomum (Forsk.) Boiss. (Sinai); Phalaris parudoxa L. var. ß. praemorsa Coss. et Durieu (Egypten); Poa nemoralis L. IV. glauca Gaud. (Schweiz); P. nemoralis L. III. montana Gaud. (Norwegen); P. nemoralis L. I. vulgaris Gaud.; Schismus calycinus (L.) Duval- Jouve (Sinai); Stupa tortilis Desf. (Sinai); Triodia ciiprea Ja.cq. {Coanecticut}; Wangenheimia Lima Trin. (Spanien). X. Lieferung 1902. (Nr. 271—300.) Agropyron junceum (L.) P. B. X repens (L.) P. B. (Marsson) a. stib- junceum Marss. (Pommern); Atropis distans Gris. (Rheinprovinz); Brachy- piodium mucronatum Willk. (Portugal) ; Br. pJioenicoides (L.) Roem. et Schult. (Ligurien); Br. ramosum (L.) Roem. et Schult. (Ligurien); Br. sihaticum (Huds.) Roem. et Schult. (Banat); Bromus arvensis L. (Banat); Brom, arvensis L. f. locorum apricorum; Brom, macrostachys Desf. var. Dunthoniae (Trin.) Hackel nom. ined. (Libanon); Brom. 3Iadritensis L. (Spanien); Brom, race- mosus L. f. locorum apricorum; Brom, rubens L. (Sinai); Brom, sterilis L. ; Brom, tectorum L.; Brom, tectorum L. var. anisantha Hackel (Sinai); Brom, tmiolioides Humb. u. Kunth (Argentinien); Festuca arimdinacea Schreb. a. vulgaris Hackel; F. ciliata DC. (Ligurien); F. gigantea (L.) Vill.; F. litoralis (P. B.) Labill. (Australien); F. ovina L. var. vulgaris Koch 1. genuina (Gren. et Godr.) Hackel; F. ovina L. var. vulgaris Koch 1. genuina Hackel f. umbrosa Hackel; F. rubra L. ssp. fallax Hackel; F. rubra L. I. genuina Hackel var. arenaria (Osbeck) (Pommern); F. uniglumis Soland. (Spanien); Poa alpina L. a. typica Beck (Schweiz); P. alpina L. monstr. vivipara (L.) (Schweiz); 419 P. Badensis Haenke; P. brevifolia Muehlbg. (Ohio); P. bulbosa L. monstr. vivipara (L.) (Libanon); P. compressa L. X nemoralis L. (Gerhardt) (Schlesien); P. compressa L. I. typica Aschers, u. Graebn.; P. pratensis L. var. angusti- folia (L.) Sm. Von dem Exsiccatenwerke „Flora exsiccatae Bavarica", welches bekanntlich die königl. botanische Gesellschaft in Kegensburg herausgibt, ist Fasciculus VI, enthaltend Nr. 401 — 500, erschienen. Dr. Ed. Cornaz in Neuchatel (Schweiz) sucht zwei grössere Herbarien billig zu verkaufen. Das eine umfasst die Flora Europas und ist nach Nyman's Conspecten geordnet (ca. 10.000 Arten und Formen); das zweite Herbarium enthält Pflanzen der Vereinigten Staaten von Nordamerika, von Algier, Australien, Kaukasus, Sibirien, Süd-Afrika, Süd-Ost-Asien etc. (ca. 3000 Arten). Personal-Nachrichten. Geheimrath Professor Dr. A. Engl er trat Ende Juli eine Eeise nach Deutsch-Ostafrika an. Dr. W. Busse (Berlin) reist nach Buitenzorg. Prof. Dr. L, Linsbauer in Pola wurde zum Professor am Gymnasium im XVIII. Bez. in Wien ernannt. Prof. Dr. So r au er hat sich an der Universität Berlin habi- litiert. Prof. Dr. Hugo de Vries wurde zum MitgUede der Aca- demia dei Lincei in Rom ernannt, Dr. Ign. V. Szycsylowicz hat seine Docentur au der Uni- versität Lemberg auf das Gebiet der Anatomie und Physiologie der Pflanzen ausgedehnt. Dr. Theodor von Heldreich ist in Athen gestorben. Prof. Mich. Gandoger (Arnas, Rhone -Frankreich) ist aus den Südosten von Spanien mit grosser Pflanzenausbeute zurück- gekehrt (aus den Provinzen von Alicante, Murcia, Granada, Almeria, Jaen, Avila) und wünscht einen Theii der Ausbeute im Kauf- oder Tauschwege abzugeben. Inhalt der October-Numnier: E. Hackel, Nene Gräser. S. 373. — Heinrich frh. v. Handel- Mazetti, Nachtrag zar Flora von Seitenstetten und Umgebung. S. 381. — Dr. J. Murr, Weitere Beiträge znr Kenntnis der En-Hieracien Tirols, Südbayerns und der Österreich. Alpen- länder. (Forts.) S. 389. — J.Freyn, Plantae Karoanae amaricae et zeaensae. (Fortsetzung.) S. 396. — Dr. August von Hayek, Beiträge zur Flora von Steiermark. S. 408. — Literatnr- Uebersicht. S. 413. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 417. — Personal- Nachrichten. S. 419. Redacteur: Prof. Dr. R. t. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift" erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben : 1852/53 a M. 2-—, 1860/62, 1864/69, 1871/74, 1876/92 ä M. 4-—, 1893/97 ä M. 10-—. Exemplai'e, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung directbei der Administration in Wien, I., Barbaragasso 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zupränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 420 INSERATE. Kürzlich ist erschienen : Jahres-Katalog pro 1902 der Wiener Botanischen Tauschanstalt Auf Wunsch gratis erhältlich durch J^ DörflCT Wien, 111., Barichgasse 36. Im Verlage von Carl Gerold's Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Professor Dr. Karl Fritsch Exeursionsflora für Oesterreieh (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Preis brochirt Mark 8. — , in elegantem Leinwandband Mark 9. — . -Dil (mit Ausschluss des Küstenlandes). — Schulausgabe der- „Exeursionsflora". — Preis brochirt Mark 3.60, in elegantem Leinwandband Mark 4. — . Im Selbstverläge des Verfassers ist kürzlich erschienen: L Dörflers Botaniker-Adressbuch (Botanist's Directory. — Almanach des Botanistes.) Sammlung von Namen und Adressen der lebenden Botaniker aller Länder, der botanischen Gärten und der die Botanik pflegenden Institute, Gesellschaften und periodischen Publicationen. Zweite, neu bearbeitete und vermehrte Auflage. Enthält rund 10.000 postalisch geprüfte Adressen. 23 Bogen Lex.-S^. — Preis (in Ganzleinen gebunden) 10 Mark = 12 Kronen. Gegen Einsendung des Betrages portofrei zu beziehen durch I. t)öpflep, Wieiij III., Barichgasse 36. ^''t-* »-i>* ^-^-^ »^1--« «^t--* »^f-* »-t-* ♦-!-• ^-f-m »^t^ »-1^^ V-t-^ »-^l^-« »-t^^ »-t"-« •-'t-^ »-t-^ ♦--t^-« »-'S« »-i^« »-1^* M^* M^* ÖSTERREICHISCHE NISCHE l JL t Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. LH. Jahrgang, N«- 11. Wien, November 1902. Ueber die Umgrenzung der Pflanzenformationen. Auszug aus einem Vortrage, gehalten gelegentlich der Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Karlsbad von Univ.-Prof. Dr. G. Ritter Beck v. Älannagetta (Prag). Die pflanzengeographische Forschung ist heute wohl im All- gemeinen darüber klar, was als Pflanzen- oder Vegetationsformation zu bezeichnen sei und welche Wichtigkeit der schärferen Unter- scheidung derselben bei der Gliederung der Vegetation unserer Erde und bei geographischen Forschungen zukomme. Auch die Grundbedingungen, welche der Abtrennung der Pflanzenformationen dienen müssen, sind festgestellt worden und zwar nach zwei Richtungen, nämlich in Bezug auf die Vegetations- formen, welche sich vereinen, und weiters in Bezug auf die Lebens- bedingungen derselben. Nach erster Richtung erscheint es bei der Umgrenzung der Pflanzenformationen nothwendig, nicht nur die Vegetationsformen selbst in floristiseher Beziehung genau zu kennen, sondern auch bestmöglichst deren biologische Verhältnisse zu erforschen, um die Gesetzmässigkeit ihres Zusammenschlusses zu ergründen. In Bezug auf die äusseren Lebensbedingungen derselben müssen umfassende Kenntnisse über das Klima und über die Standorts- verhältnisse jeder einzelnen Pflanzengenossenschaft in chemischer und physikalischer Hinsicht gewonnen sein. Trotz dieser klaren Voraussetzungen schwankt der Begriff der Pflanzenformation noch im hohen Masse und manche Forscher, wie z. B. Warming, verwerfen selbst den Ausdruck „Formation". Das wird leicht erklärlich, da ja die Lebensbedingungen der Pflanze für sich allein schon mit der geographischen Lage und noch mehr örtlich derartigen Verschiedenheiten unterUegen, dass die Vegetations- formen mit ihrer ungemein feinen und strengen Anpassung an die örtlichen Verhältnisse sich fast niemals in gleicher Weise zusammen- Oesterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1902. 31 422 fügen, und weil ferner die Gewächse ob der fortwährenden Ver- änderungen ihrer Lebensbedingungen steten Verschiebungen und ^Veränderungen in ihrer gegenseitigen Abhängigkeit unterworfen sind. Sicher ist es. dass Formationen im Sinne Grisebach's nicht fest gehalten werden können. Bekanntlich hat Grisebach den Begriff der Pflanzenformation noch in jeder Vereinigung von Pflanzen gefunden, die einen abgeschlossenen physiognoraischen Charakter tragen, wie er sich z. B. in einem Walde oder in einer Wiese vorfindet. Ihm folgte Kern er mit ähnlicher Auffassung, der auch ich mich Anfangs anschloss. Ich habe jedoch schon im Jahre 1884 betont, dass zur Unterscheidung der Pflanzenformationen nebst der Berücksichtigung der localen Standortsverhältnisse, auf die schon Kern er Gewicht gelegt hatte, auch eine genaue Kenntnis der daselbst herrschenden klimatischen Verhältnisse nothwendig sei, dass man somit die Pflanzenformationen niemals rein physio- gnomisch bestimmen könne. Auch habe ich zu gleicher Zeit hervor- gehoben, dass zur Unterscheidung der Pflanzenformationeu in erster Linie jener Verband von Gewächsen massgebend sein müsse, mit dessen Vollendung die Natur sich selbst ein gewisses unüber- schreitbares Ziel gesetzt habe, dass somit in jeder Formation unter gleichbleibenden Bedingungen ein natürlicher Abschluss der Vege- tation gefunden werden müsse. Drude äusserte sich später (1890) in ähnlichem Sinne, indem er hervorhob, dass der physiognomische Charakter der Pflanzen, welche die charakteristischen Elemente einer Formation erkennen lassen, nicht genüge um eine Gliederung der Pflanzenformationen vorzunehmen, sondern , dass mit der Erkenntnis der charakteristischen Pflanzen als Vegetationsformen auch eine Aufklärung der localen Lebensbedingungen derselben Hand in Hand gehen müsse. Er betrachtete demnach als Pflanzen- formation „jeden selbständigen, einen natürlichen Abschluss in sich selbst findenden Zusammenschluss einzelner oder mehrerer zum Anschlüsse geeigneter biologischer Vegetationsformen , dessen dauernder Zusammenhalt durch das Zusammentreffen bestimmter äusserer Bedingungen bewirkt wird". In ähnlichem Sinne äusserten sich dann auch andere Pflanzengeographen, und wir erkennen aus deren Anschauungen, dass die Formationslehre so ziemlich alle Gebiete der physiologischen Pflanzengeographie im Sinne Eng 1er 's beherrscht. Es ergibt sich kurz bei jeder Pflanzenformation, dass sich bestimmte Vegetationsforraen, d. h. Pflanzen, deren äussere Form sowohl wie deren Leben sich bestimmten Lebensbedingungen angepasst hat, überall gesellig vereinen und in ihrer Vereinigung einen längere Zeit andauernden Abschluss finden. Durch diesen Abschluss erreicht jede Formation das ihr eigenthümhche physio- gnomische Gepräge. Die Bedingung hiezu liegt darin, dass jede Formation und deren Glieder nur bestehen können unter Einwirkung bestimmter gleichbleibender Lebensbedingungen, insbesondere des jeweiligen Klimas und der topographischen Verhältnisse des Stand- 423 ortes, denn jede Veränderuag dieser Factoren ruft nothwendig eine Veränderung in dem Bestände der Vegetationsforinen hervor, was zur Ausbildung einer anderen Pflanzenformation führt. Jede Pflauzen- formation ist also nur so lange als bestehend zu erachten und zu unterscheiden, als die Lebensbedingungen ihrer Bestandtheile die gleichen bleiben. Man könnte freilich einwenden, dass bei solcher Auffassung jede Entwicklungsstufe einer Formation z. B. eines Waldes, welche ja mit einer Veränderung gewisser Lebensbedingungen in Beziehung steht, als Formation zu bezeichnen wäre. Dieser Einwand wider- legt sich leicht, namentlich bei Betrachtung der vom Menschen unberührten Vegetation. Jede Formation, selbst die mannigfaltigst zusammengesetzte, wie z. B. ein Urwald, hat die Kraft, sich selbst zu verjüngen; die Entwicklungsstufen schreiten in normaler Weise in ihrem Aufbaue vorwärts, so lange fremder Einfluss unterbleibt, so lange die allgemeinen Lebensverhältnisse gleich bleiben. Wenn sich Abweichungen zeigen, so sind dieselben nur bedingt durch den Kampf der Arten um Eaum und Licht, nicht aber durch geänderte Lebensverhältnisse, und immer fehlt der natürliche Abschluss, der jede entwickelte Formation kennzeichnet. Prüfen wir nunmehr die Möglichkeit nach den angegebenen Gesichtspunkten, die Vegetationsformationen schärfer auseinander zu halten. Es erscheint nicht schwierig, die einzelnen Vegetationsformen jeder Formation, wenigstens in floristischer Beziehung auf- zunehmen; ebenso leicht ist es, ihr Auftreten festzuhalten, ihre Vereinigung zu reinen oder gemischten, offenen oder geschlossenen Beständen und ihre Häufigkeit zu constatieren. Die Schwierigkeiten beginnen erst, wenn wir die biologischen Verhältnisse beurtheilen sollen. Die Oekologie derselben, d. h. ihre Anpassung aneinander und an die geographischen und topographischen Factoren, insbesondere an die verschiedenen Verhältnisse des Standortes zu ergründen, ist wohl die schwierigste und zum Theile noch unlösliche Aufgabe für den Pflanzengeographen, obwohl wir bereits sehr viele Anpassungs- erscheinungen deuten können und uns die schönen Arbeiten von Warming, Haberlandt, Schimper, Wiesner und zahlreicher anderer Forscher den Weg zu deren Erklärung geebnet haben. Die Art und Wehe der verschiedenen Vereinigung der Vege- tationsformen über und nebeneinander werden wir leicht ergründen können. Hingegen begegnen wir neuen Schwierigkeiten, wenn wir entscheiden wollen, ob die vorliegende Vereinigung von Vegetations- formen einen natürlichen Abschluss gefunden habe, oder ob dieselbe nur eine Entwicklungstufe einer Formation darstelle. Man sollte glauben, dass diese Entscheidung namentlich dann leicht zu treffen wäre, wenn sich gleichartige Kommen salen vereinen, d. h. wenn Vegetationsformen, welche dieselbe Anforderung an Nahrung, Licht, Wärme und andere Lebensbedingungen stellen, zusammen- 31* 424 treffen. Die Erfahrung lehrt, dass gerade in diesem Falle die Entscheidung ungleich schwieriger fällt als beim Zusammenschlüsse ungleichartiger Kommensalen. Eine Vereinigung gleichartiger Kommensalen kann nur so lange bestehen, als eben die Lebensbedingungen in gleicher Stärke anhalten. Das ist aber nicht der Fall. Es tritt sehr häufig in solchen Formationen, welche gewöhnlich nur aus wenigen nebeneinander befindlichen Beständen aufgebaut sind, ein fortwährender Wechsel in den Vegetationsformen ein. Aeusserst kleine Veränderungen der Lebensbedingungen, namentlich im Nahrungs- und Wassergehalte des Bodens, oft auch nur der Wechsel einer einzigen, führen bereits merkwürdig grosse Veränderungen in der Vegetation hervor. Dadurch gelangt die Vegetation oft trotz gleichbleibender Physiognomie zu einem anderen natürlichen Abschlüsse. Solche schwer auseinander zu haltende Vegetationsformationen finden wir sehr häufig, so namentlich am Rande des stehenden Süss- und Meereswasser, auf den Sandbänken der Flüsse, wo sich die Formationen in regel- mässiger zeitlicher Folge unter geringer Veränderung der Lebens- bedingungen von Sandfiuren bis zu Auwäldern ablösen. Es sei gleich hier eingefügt, dass ein durch Aenderung der Lebens- bedingungen bedingter örtlicher Wechsel der Formationen ganz allgemein" besteht, nur ist die periodische Andauer der aufeinander folgenden Formationen meist eine längere. Man hat dem verdienten nordischen Forscher Hult, welcher in der physiognomisch gleichgearteten Alpenvegetation von Enare 29 verschiedene Formationen und in jener des nördlichen Finnland sogar deren 45 unterschied, wiederholt den Vorwurf gemacht, dass seine Formationen nur verschiedene Einzelbestände von Vegetations- formen einer einheitlichen Vegetationsformation darstellen, während wieder andere Forscher sie als Unterformationen oder als Facies derselben ansahen. Ich bin jedoch der Ansicht, dass in dem Falle, als für das Auftreten dieser Einzelbestände bestimmte, wenn auch geringe Aenderungen in den localen topographischen Verhältnissen vorhanden sind, mit Recht von einer Pflanzenformation gesprochen werden kann, da den Lebensbedingungen gemäss ein natürlicher Abschluss vorhanden ist. Da die klimatischen Bedingungen des Pflanzenlebens gewöhn- lich auf grössere Strecken die gleichen sind, muss der Grund für die verschiedene Ausbildung von charakteristischen Eiuzelbeständeu in den Bodenverhältnissen liegen, was freilich erst durch eine sehr genaue Untersuchung derselben in Bezug auf ihre chemische und physikalische Beschaffenheit und durch eine intensive Kenntnis der Lebensbedürfnisse jeder einzelnen Vegetationsform festzustellen ist. Ersteres ist möglich, letzteres stösst jedoch auf zum Theile unüberwindliche Schwierigkeiten, da wir wohl die für das Leben der Pflanze nothwendigen Lebensfactoren in ihrer Grösse und Andauer am Standorte messen können, nicht aber über deren Verbrauch durch die Pflanze genügend orientiert sind. 425 Sicher hat Schimper Recht, wenn er der Bodenqualität bei der Bildung der Pflanzenvereine einen grösseren Einfluss zusehreibt als allen anderen Factoren. Auch Graebener hat in jüngster Zeit betont, dass eine natürliche Begrenzung und Eintheilung der Vegetationsformationen nur dadurch erlangt werden kann, dass der Nährstoffreichthum oder die Nährstoffarraut des Bodens als Haupteintheilungsprineip zu Grunde gelegt wird. Der grössere oder geringere Feuchtigkeitsgrad des Bodens würde dann die Grundlage für weitere Abstufungen der Formationen bilden. Auch ich schliesse mich diesen Ausführungen vollkommen an, meine aber, dass bei der ausserordenthchen Tragweite der Wärmeeinflüsse auf das Pflanzenleben die Temperaturverhältnisse des Bodens in erster Linie zu berücksichtigen wären und wahr- scheinlich in viel höherem Masse die vegetative Entwicklung der Wurzelpflanzen beeinflussen als die Temperaturverhältnisse der atmosphärischen Luft. Können wir daher in einer physiognomisch einheitlichen, einfach aufgebauten Vegetationsformation, wie z. B. in einer Alpen- matte oder in einem Moore, in der That bei Aenderung der Bestände nachweisen, dass Verschiedenheiten in der Bodenqualität vorhanden sind, die auch nur einen zeitweilig andauernden natür- lichen Abschluss der Vegetation bedingen, so können wir mit vollem Rechte von einer besonderen Pflanzenformation reden. Es bleibt nicht zu befürchten, dass durch die Umgrenzung kleinerer Pflanzenformationen die Uebersichtlichkeit in dem Vege- tationskleide verwischt würde, denn die Gliederung der Vegetation in Formationsgruppen, wie sie schon von Drude durchgeführt wurde, stellt dieselbe wieder her. Um zur Entscheidung zu gelangen, ob eine vor uns befind- liche Pflanzengenossensehaft in der Entwicklung begriflen oder schon zu einem natürhchen Abschlüsse gelangt sei, bleibt ferner noch zu berücksichtigen, dass jede Entwicklungsstufe der Vegetation nur einen von den localen Verhältnissen bedingten, zeithchen, nicht andauernden Abschluss der Vegetation darstellt. Bleiben die Lebensbedingungen, welche Klima und Boden den Vegetations- formen darbieten, im Wesentlichen die gleichen, dann gibt es in der Vegetation nur einen Kampf um Raum und Licht, einen Wett- streit um die Besiedelungsstätte, aber keinen Formationswechsel. Der physiognomische Charakter der Formation kann sich in dieser Entwicklungsstufe des Oefteren verändern, namentlich wenn zahl- reiche Vegetationsformen, wie z. B. im Misch- und Tropenwalde, in den Kampf ums Dasein treten. Niemals aber gelangt dann die Natur, wie ich schon erwähnt, zu einem länger andauernden natürlichen Abschluss. Anders steht die Entscheidung nach dem natürlichen Ab- schlüsse bei dem Zusammentreffen ungleichartiger Commen- salen. Es ist dies bekanntlieh ein viel häufigerer Fall, da in einem Klima, welches der Entwicklung von Holzgewächsen günstig ist. 426 die Gewächse unter geeigneten Bodenverhältnissen zu Gehölz- formationen, insbesondere Wäldern, zusaramenschliesseu, die in meist schiehtenweise übereinander aufgebauten Beständen ungleich- artige Commensalen vereinigen. Hier mrd der natürliche Abschluss der Formation abhängig gemacht von den räumlich grössten dominierenden Ge- wächsen, also von dem Oberholze. Die Entscheidung über den natürlichen Abschluss einer solchen Formation liegt offen auf der Hand. Trotzdem ist die Trennung der Waldformationen nach den einzelnen Baumarten, welche das Oberholz bilden, eine zwar bequeme und ofifenkundige, aber nicht immer eine naturgemässe, daher sehr behutsam durchzuführen. Ich habe bereits in meiner Flora von Hernstein betont, dass selbst die Gehölze unserer scharf von einander getrennten Waldformationen (wie die Buche, Fichte, Tanne) zu natürlichen Mischbeständen zusammentreten können, welche keiner zufäUigen Mengung, wie sie in unseren Forsten so häufig ist, entsprechen, sondern ganz gesetzmässig aus verschiedenen Gehölzen sich aufbauen, wie der Voralpenwald, die Auwälder. Anderntheils zeigt es sich, dass viele Gehölze in mehreren Formationen tonangebend vorkommen, ja selbst das Oberholz bilden können. Ein schönes Beispiel hiefür bietet die Schwarzföhre (Pinus nigra). Sie tritt in drei Formationen als Oberholz auf, in Niederösterreich, Bosnien und in Dalmatien. Es ist dies nur möglich, indem dieser Baum eine ausserordentliche Anpassungsfiihigkeit an Khraa und Boden besitzt. Das Unterholz und der Niederwuchs ist in all' den genannten Formationen verschieden und gehört sogar drei Florenbezirken, der baltischen, pontischen und mediterranen Flora an. Hier ist der Unterscheidung dreier Formationen sicherlich nicht zu widerstreiten. Aehnliches bieten unsere Eichenformationen, von denen in Oesterreich-Ungarn sicherlich ein Dutzend gut zu unterscheiden sind. Ebenso wie die wenig veränderlichen, vom Boden abhängigen Formationen gehören auch die Waldformationen zu jenen, welche ohne menschlichen Eingriff am längsten in ihrem natürlichen Ab- schlüsse verbleiben und sich in ganz normaler Weise verjüngen. Wenn ein Wechsel in den Waldformationen an gleichem Orte eintritt, so kann derselbe, abgesehen von grossen Naturereignissen, nur durch klimatische Aenderungen erfolgen. Anders ist dies freilich in den durch die Thätigkeit des Menschen zu Forsten um- gewandelten Wäldern, wo ganz andere, der Natur wenig ent- sprechende Verhältnisse vorherrschen. Fassen wir alle diese Momente zusammen, so kann man meines Erachtens sicher behaupten, dass alle Formationen scharf von einander geschieden sind. Uebergänge herrschen nur dort, wo die Lebensbedingungen schwanken. Auch die verschiedenen Ent- wicklungsstadien der Formationen verwischen die Formationsgrenzen, doch sind dieselben kenntlich. Leicht lassen sich alle Formationen 427 unterscheiden, die bestimmten topographischen Factoren physi- kalischer Natur ihre Entstehung verdanijen, also namentlich die endaphischen Formationen Schimpers, bei deren Zustandekommen das Bodenwasser, Felsen, Sand, Dünen die grösste Rolle spielen. Nur jene Formationen lassen sich schwieriger unterscheiden, die gleichen Lebensbedingungen angepasst sind; aber wir können uns vorstellen, dass in denselben ein steter Kampf der Yegetations- formationen selbst um die Besiedlungsstätte statthat, bei welchen die mit den kräftigsten Vegetationsformen ausgerüstete Vegetations- formation den Sieg davonträgt. Sind die Vegetationsformen aus ungleichartigen Oomraensalen zusammengesetzt, so finden wir neben den Beständen der charak- teristischen Vegelationsforraen stets einzeln oder in Beständen auftretende andere Vegetationsformen, welche sich als Begleit- pflanzen unter bestimmten Verhältnissen den erstereu angepasst haben, und es wird uns nicht schwer, auch hier die Vereinigung beider zu einem einheitlichen Ganzen zu erkennen. Haben wir aber die Lebensbedingungen dieser Begleitpflanzen erfasst, so kann es uns nicht wundern, dieselben unter ähnlichen Verhältnissen wieder in einer anderen Formation zu finden. Ebenso erscheint es uns nicht aufi"allend, dass aus gleichen Entwicklungs- stufen durch das üeberwiegen bestimmter Pflanzen mehrere Forma- tionen ihren Ursprung nehmen können, wie man es bei den Wald- formationen beobachten kann. Aus diesen Erläuterungen geht hervor, dass eine scharfe Gliederung der Formationen überall möglich ist, dass aber dieselbe vor Allem eine genaue Kenntnis der an jeder Loealität obwaltenden klimatischen und topographischen Verhältnisse bedingt. Von diesen ist auszugehen und sodann die Anpassung der in jeder Formation vorhandenen, leicht festzustellenden Vegetationsforraen an dieselben sowie das gegenseitige Abhängigkeitsverhältnis derselben zueinander festzustellen. Dies ist die schwierigste Aufgabe der Formationslehre oder der physiologischen Pflanzengeographie; sie wird wesentlich unterstützt durch eine genaue floristische Aufnahme der Bestand- theile jeder Formation, die uns wenigstens über das Vorkommen und das Auftreten aller Forraationsglieder unterrichten kann. Die floristische Pflanzengeographie allein kann uns jedoch niemals zu einer schärferen Umgrenzung der Formationen führen, sondern nur die Andeutungen geben, welche charakteristischen Gewächse der Formation als Vegetationsformen ersten Eanges in ihrer Oeko- logie, d. h. in ihrer Anpassung an die klimatischen und topo- graphischen Factoren des Standortes und an alle äusseren Bedin- gungen ins Auge zu fassen sind, um das Wesen der Formation zu erfassen. Dass nach dieser Richtung der Forschung noch überall sehr viel zu thun übrig bleibt und sich die physiologische Pflanzen - geographie gewissermassen erst entwickelt, ist bekannt. 428 üeber die richtige Benennung einiger Uredineen nebst historischer Mittheilung über Heinrich von Martins Prodromus florae moscjuensis. Von P. Magnus (Berlin). Auf vielen Centaurca- Arten tritt Pucchüa auf mit Teleuto- sporen vom Typus der Puccinia Hieracii (Schum.) Mart., die vom oberen Ende des Stieles abfallen, unten und oben abgerundet sind, in der Mitte nicht oder nur ganz wenig eingeschnürt sind, am oberen Scheitelende keine stärkere Verdickung tragen, auf der ganzen Oberfläche mit kleinen, niedrigen Wärzchen bedeckt sind und den Keimporus der unteren Zelle etwa mitten auf der Seitenfläche tragen. In ihrer jährlichen Entwicklung bildet die Puccinia in der von den Sporidien der überwinterten Teleutosporen stammenden Frühjahrsgeneration Spermogonien, üredo und Teleuto- sporen, und aus den Uredosporen der ersten Generation einzelne kleine üredo- und Teleutosporenlager. Solche Puccinia ^uf Centanrea wurde von De Candollein der Flore fran^aise, 5. Theil, S. 59, und von Martins im Pro- promus florae mosquensis als Puccinia Centaureae bezeichnet. Von späteren Autoren, wie z. B. G. Winter, J. Schroeter, G. B. de Toni in Saccardo Syll. Fung. VII, S. 633 u. a. zu Puccinia flosculosorum (Alb. u. Schwein.) Wint., Puccinia Composi- tarmn Schlechtdl. oder Puccinia Hieracii (Schum.) Mart. gezogen. Erst Plowright stellte sie 1889 in seinem Monograph of the British üredineae and Ustilagineae, S. 186. auf Grund seiner Impf- versuche wieder als eigene Art hin und bezeichnete sie als Puccinia Centaureae Mart. Er zeigte, dass er die primären Uredosporen mit gutem Erfolge auf Üentaurea nigra aussäete, während ihre Keimschläuche nicht in Taraxacum officinale, Leontodon autum- nalis und Hieracium pilosella eindrangen. In den Berichten der Deutschen Botanischen Gesellschaft. Bd. XI, 1893, S. 456, folgte ich Plowright, indem ich solche auf verschiedenen Centaurca- Krien auftretende Puccinia als eine Art auffasste und als Puccinia Centaureae Mart. bezeichnete. Ich hatte damals nur die Uredosporen einer Puccinia auf Centaurca Jacea L. und auf Cent, exarata Boiss. im Berliner Botan. Garten untersucht, die zwei Keimporen in der oberen Hälfte trugen. Ich beschrieb daher so die Uredosporen der Puccinia Centaureae Mart. und nahm an, dass auch auf den anderen Arten die gleiche Puccinia-Axi auftritt. Ernst Jacky theilte 1899 in seiner Dissertation über die Compositen-bewohuenden Pucciuien vom Typus der Puccinia Hieracii und deren Specialisierung (die auch in der Zeitschrift für Pflanzen- krankheiten erschienen ist) mit, dass von solchen auf Centaurea- Arten auftretenden Puccinien die einen Pucciuien solche Uredosporen 429 mit zwei dem oberen Pole genäherten Keimporen haben, während andere Puccinien Uredosporen mit drei im Aequator liegenden Keimporen haben. Er fand diese Verhältnisse zwar nicht bei den Centaurea- Alten, aber auf den einzelnen Stöcken constant. Nur bei der Puccinia auf Centaurea Calcitrapa traf er Uredosporen mit drei und mit zwei Keimporen, die aber immer ihre charak- teristische Stellung im Aequator der Uredosporen hatten. Er Hess sie daher in einer Art, die er als Puccinia Centaureae Mart. be- zeichnete, vereinigt, von der er verschiedene formae speciales unterschied. Im Dritten Beitrag zur Pilzflora von Franken, den ich im Bd. XIII der Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft zu Nürnberg veröffentlicht habe, trennte ich die Form, welche Uredo- sporen mit zwei dem oberen Pole genähert liegenden Keimporen als Puccinia Centaureae Plowr. von der Form, die Uredosporen mit drei im Aequator liegenden Keimporen hat, als selbständige Art ab und gab letzterer den recht unpassenden Namen Puccinia Scabiosae P. Magn. Ich hätte sie als Puccinia Centaureae Sca- hiosae (Jackyj P. Magn. bezeichnet, wenn ich sie nicht im weiteren Sinne, als Jacky seine f. spec. Centaureae Scabiosae, aufgefasst hätte, da ich in derselben alle hierher gehörigen Formen, die Uredosporen mit drei im Aequator gelegenen Keimporen haben, vereinigte. Nur die auf Centaurea Calcitrapa auftretende Art lasse ich noch wegen des schon von Jacky hervorgehobenen äusserst feinwarzigen Epispors der Teleutosporen als eigene Art. Puccinia Calcitrapae DO., gelten. An dieser Artauffassung halte ich heute noch fest, trotzdem P. und H. Sydow in dem eben erschienenen Fase. I ihrer Mono- graphia Uredinearum, S. 39, wieder alle hierher gehörigen, auf Centaurea- Arien auftretenden Puccinien in eine Art, die sie als Puccinia Centaureae Mart. Fl. Mosq., p. 226, bezeichnet haben, vereinigen. Sie geben an, dass die Uredosporen meist zwei Keim- poren besitzen. Ich habe aber in Uebereinstimmung mit Jacky gefunden, dass die hierher gehörige Puccinia auf Centaurea Sca- hiosa constant Uredosporen mit drei im Aequator liegenden Keim- poren hat, und die auf den von mir untersuchten Stöcken von Centaurea Javea L. und G. exarata Boiss. constant Uredosporen mit zwei dem oberen Pole genähert liegenden Keimporen hatten. Von Centaurea nervosa Willd. (= C. phrygia L.) sah ich hingegen Stöcke mit zweiporigen, polargenäherten Uredosporen (Volderthal in Tirol) und solche mit dreiporig-äquatorialen Uredosporen (Arosa), aber immer constant. Nachdem ich so diese beiden (oder vielmehr drei, wenn ich Puccinia Calcitrapae DG. mitrechne) Formen unterschied, legte ich mir die Frage vor, welche Form wohl der Puccinia Centaureae Mart. zu Grunde gelegen haben mag. Ich wusste aus Pritzels Thesaurus Litteraturae botanicae, dass an der kgl. Bibliothek zu Berlin ein Exemplar der ersten 1812 erschienenen Ausgabe von 430 Heinrich v. Martins: Prodromus Flora Mosquensis ist. Ich liess mir dasselbe gebeu und fand dadurch sehr überraschende historische Thatsachen und Aufschlüsse. In dem Exemplare steht vorne von Heinrich v. Martius selbst geschrieben : „1240 Rubel Einband 1 Rubel 1241 Rubel Nämlich das ganze Werk war auf eigene Kosten gedruckt — 200 Exemplare auf Papier velin, 1200 auf Schreibpapier. Allein bei dem allgemeinen Brande von Moskau verzehrten die Flammen drei auf meine Kosten gedruckte Werke: 1. üeber Lage, Sitten und Völkerschaften Deutschlands, Moskau 1812. 2. Abhandlung über die Geburtshilfe, Moskau 1812. 3. Gegenwärtige Flora, welche in Leipzig wieder aufgelegt ist, 1817. Soviel mir bekannt, existieren bloss zwei Exemplare der ersten Ausgabe vom Prodromus, wovon Dr. Goldbach in Moskau das andere besitzt. Von den beiden anderen Werken kein einziges. Das zweite ist in Leipzig 1820 neu aufgelegt, das erste ruht in der Vergessenheit Schosse". Man sieht hieraus, dass die erste Auflage bis auf zwei Exem- plare durch den Brand von Moskau vernichtet worden ist. Da sie so selten ist, erlaube ich mir hier sämmtliche Uredineen, die in derselben aufgezählt und beschrieben sind, mitzutheilen. Ich be- merke hier schon, dass Martius niemals einen Autor bei seinem Namen anführte, so dass man aus seinem Buche nicht entnehmen kann, was er etwa neu aufgestellt, was er Anderen entlehnt hat. Er war in dieser Beziehung, den Autor wegzulassen, bereits hoch- modern. Die in der ersten Auflage S. 182 — 184 aufgezählten und beschriebenen Uredineen sind also: Aecidium cornutum. A. cancellatum. A. rhamni auf Rhamnus cathartica. A. rubellum auf Runiex und Fragaria vesca. A. grossulariae. A. ficariae. A. crassum auf Rhamnus Frangula, Ranunciilus, Caltha, Aquüegia. A. asperifolii. A. tussüaginis. A. herberidis. A. gerann auf Geranütm silvaticimi und Ger, pratense. 431 A. rammculi. A. tragopogi. A. leucospernmm auf Anemotie nemorosa. A. pimdatum auf Anemone ranunciüoides. Puccinia Anemones, wozu als Synonym Aecidiiim fuscum, immer ohne Autor, angegeben ist. P. mcnthae. P. prtmi. P. polygoni. P. cerealis (graminis) praecipue auf serale und triticuin. P. potentillae. P. ruhi (mucronata). Uredo confluens auf Mercurialis. U. alclumillae. U. eupliorhiae auf Eiiph. lielioscopia und E. Esula. U. centifoliae (rosae). U. miniata auf Piosa. U. Uni. U. linearis (frnmenti). U. polypodii Siuf Athyriiim fragile und Aspidium spinulosum. U. campanulae. U. sonclii. JJ. farinosa auf Senecio silratica und Salix capraea. U. ruhi. U. gyrosa (idae'i). U. farfarae auf Tussilago farfara. U. hetidina auf Betula alba. U. epildbii (pustulata) auf Epilohium montanum. JJ. cerastii auf Ccrantium vulgatum. U. menthae. U. convolvnli. U. suaveolens. U. fdbae. JJ. pJiaseoli. U. Candida. JJ. segetum (Lycoperdon tritici). JJ. caricis pulvere nigro in fructibus (also Cintractia caricis [Pers.] P. Magnus). Man sieht hieraus, dass in der 1812 gedruckten Ausgabe Puccinia Centaureae noch nicht beschrieben ist. Hingegen ist dieselbe aufgeführt und beschrieben in der 1817 in Leipzig er- 432 sehienenen Editio altera, p. 226, und diese Seitenzahl findet sich bei den Autoren, z. B. in P, und H. Sydow Monographia Uredi- nearura, S. 39, aus der Flora mosquensis citirt, so dass die Autoren nur die 1817 erschienene Editio altera vor sich gehabt haben. Da nun Martius, wie schon oben hervorgehoben, keine Autoren bei den Speeiesnameu angibt, konnten sie nicht entnehmen, ob er den Namen von einem anderen Autor entlehnt oder etwa schon in der ersten Ausgabe veröffentlicht hatte. Letzteres scheinen fast alle Autoren angenommen zu haben. Es trifft aber, wie dargelegt, nicht zu. Nun hat De OandoUe in dem 1815 erschienenen fünften Theile der Flore fran9aise, p. 59, Pucclnia Centanreae DO. auf- gestellt und beschrieben. Er sagt daselbst: 595^ „Puccinie de la centauree. — Paccinia centanreae. Elle croit sur les petioles, la surface superieure et surtout la surface inferieure des feuilles de la centauree scabieuse, eile y forme des taches nombreuses tres-petites, ovales ou arrondies, presque noires, d'une apparence pulverulente, entourees par les debris de l'epiderme, quelque fois confluentes ; les plantules, vue au microscope, out un pedicelle court, une capsule ovale, arrondie, divisee en deux loges par une cloison, mais sans etranglement sensible". Aus dieser Beschreibung folgt, dass Pucclnia Centaureae DG. nicht die auf Centaurea Scabiosa auch auftretende Leptopuccinia sein kann, die man früher allgemein zu Puccinia Asteris Duby stellte und die P. und H. Sydow jetzt zu Puccinia Verruca Thm. ziehen, denn diese bildet nie „des taches presque noires d'une apparence pulverulente". Dies, sowie die Beschreibung der plantules (Pucciniasporen) passt vielmehr nur auf die d^i Centaurea Scahiosa auftretende Brachypuccinia vom Typus der Puccinia Hieracii Mart., und diese ist daher als Puccinia Centaureae DO. zu bezeichnen. Duby stellt sie daher im Botanicon Gallieum II, p. 890, als Syno- nym zu Puccinia Compositarum Schlechtdl., welche der Puccinia Hieracii Mart. entspricht. (Schluss folgt.) Ginkgo, Cephalotaxus und die Taxaceen, Eine phylogenetische Studie. Von Karl v. Spiess (Wien). (Mit 2 Tafeln und 5 Textfiguren.) Den Ausgangspunkt für die nachstehenden Darlegungen bil- dete der Wunsch, die durch ihren mittleren Höcker merkwürdige weibliche Cephalotaxus-Wi\\iQ einer neuerlichen Untersuchung zu unterziehen. Vorerst erschien es mir aber wünschenswert, die viel besprochene weibliche Blüte von Ginkgo einer näheren Betrach- tung zur eigenen Orientierung zu unterwerfen, weil einerseits Ginkgo 433 und Ceplialotaxus in der gesararaten Literatur als einander sehr nahestehend bezeichnet werden, und nur die genaue Kenntnis des einen Typus eine exaete Auswertung des bei dem anderen Gefun- denen zulässt, anderseits aber ein entwicklungsgeschichtUches Studium der (?m/i-^o- Blüte Aufklärung über manchen bis dahin noch unaufgeklärten Punkt versprach. Die Untersuchungen über die Anlage der weiblichen Ginkgo- Blüte wurden im November 1901 begonnen. Das Materiale ent- stammte, gleichwie im weiteren Verlaufe meiner Untersuchungen, einem Baume des Wiener botanischen Gartens. Es wurden zehn Brachyblasten mit weiblichen Blütenanlagen einer Durchsicht unterzogen. In diesen Knospen befanden sich zu- sammen 50 Blütenanlagen. Von diesen zeigten 35 deutlich zwei ausgebildete Höcker, mehr oder minder sich von einander ab- grenzend, oft mit tiefem Spalt in der Mitte. In vielen Fällen waren die Nucelli schon deutlich umschrieben. In allen, einigermassen weit entwickelten Fällen war von einem mittleren Höcker nichts zu sehen. Nur in sehr jungen Stadien, bei Anlagen in der Achsel von noch wenig entwickelten Laubblättern gegen das Centrum hin, war eine mittlere Anschwellung zu er- kennen. In 13 Fällen war eine dreiköpfige Anlage zu beobachten, u. zw. in allen Fällen von der Art, dass der dritte auftretende Höcker rückwärts von den zwei transversalen, auf der dem Deck- blatt abgewandten Seite lag und sich durch seine Grösse nicht merklich oder auch gar nicht unterschied. In einem von diesen Fällen jedoch war der dritte, deckblattabgewandte Höcker mächtig entwickelt und gestreckt, während die beiden anderen bedeutend tiefer lagen und sich weniger weit entwickelt zeigten. In zwei Fällen schliesslich konnte man vier Höcker beob- achten, von denen zwei die übliche Stellung aufwiesen, während die zwei anderen eine zur ersteren decussierte Stellung darboten. In dem einen dieser Fälle waren die vier Anlagen durch nicht allzu tiefe Einschnitte gegen einander abgegrenzt, in dem anderen waren die Einschnitte tief, so dass die Anlagen als gestielt er- schienen, ein Verhalten, das sich bei den dreiköpfigen Anlagen niemals beobachten Hess. In diesen Fällen waren auch die Nucelli an einem oder dem anderen Höcker deutlich umschrieben. Was die normal angelegten Blüten anbelangt, so ist es klar, dass die mittlere Anschwellung nichts zu thun hat mit dem in vielen Fällen seitwärts sich zeigenden dritten Höcker. Dass es eine Wachsthumserscheinung ist, erklärt sich daraus, dass an einiger- massen vorgeschrittenen Exemplaren eine derartige Anschwellung nicht zu bemerken war. Ganz anders verhält es sich mit dem abnorm, aber doch mit grösster Regelmässigkeit auftretenden dritten, rückwärts blatt abgelegenen Höcker. 434 War die Lage der zwei Höcker durch eine Ebene bestimmt, so tritt mit dem Erscheinen des dritten eine zweite, zu dieser nor- male Ebene hinzu, unverkennbar hinweisend auf decussierte Stellung. Die Bestätigung dieser Annahme erfolgt aber durch das regelmässige Auftreten des vierten Höckers, des zweiten in der neuen Ebene, wodurch die decussierte Stellung gegeben ist. Dadurch ist der Bauplan einer weiblichen GinJcgo-Blnte als eines Sprosses mit zwei decussierten Oarpidenpaaren, von welchen jedoch normalerweise nur eines, und zwar das trans- versale, zur Ausbildung kommt, ersichtlich. Die Ansicht, als wäre die weibliche Blüte nur ein Blatt, erhält auch auf diesem Wege keine Stütze. Gegen Ende März 1902 wurden neuerdings weibhche Blüten untersucht, welche, abgesehen von geringfügigen progressiven Wachs- thumsänderungen, die volle üebereinstimmung mit dem früher Gefundenen zeigten, ohne dass speciell bei den tricarpellären Blüten auch nur eine Ausnahme zu finden gewesen wäre. Waren die Ergebnisse der Untersuchung über die Anlage der weiblichen Blüte geeignet, einen neuen Beweis für die Eich- tigkeit der modernen Anschauungen zu geben, so erschien es im höchsten Grade befremdend, in der Anlage in keiner Weise Ver- hältnisse erblicken zu können, die den Gegensatz zwischen Ver- mehrung und Spaltung der Fruchtblätter hätten erkennen lassen. Ein ganz verändertes Bild zeigte die Untersuchung in der dritten Aprilwoche. Aus den Typen mit zwei-, drei- und vierköpfiger Anlage w^ar eine grosse, für den ersten, raschen Ueberblick verwirrende An- zahl von Formen entstanden, die alle überdies noch durch Ueber- gänge verbunden schienen. Die weit überwiegende Anzahl machten zunächst die normal mit zwei sitzenden Samenanlagen versehenen Blüten aus. Daneben traten solche auf, welche die zwei Samenanlagen schwach gestielt, und endlich solche, welche die Samenanlagen bis zur Ansatzstelle an die Achse lang gestielt und dort nur zusammenneigend, aber nicht verschmelzend zeigten. Noch grössere Abänderung zeigten die tricarpellären Blüten. Hier konnte man zunächst zwischen gestielten und ungestielten Individuen unterscheiden. Die gestielten zeigten immer einen kleinen Höcker am Grunde der Stiele. Eine gestielte triearpelläre Blüte ohne diesen kleinen Höcker konnte nicht beobachtet werden. Die gestielten Blüten waren nun entweder von der Art, dass alle Stiele gleich lang, genau transversal und median, nach zwei Ebenen orientiert erschienen, oder aber so ausgebildet, dass das dritte Oarpell aus der Mediane herausgerückt und mit einem trans- versalen verbunden war, wobei beide Stiele am Grunde grössere oder geringere Verschmelzungen aufwiesen, beide Ovula aber immer noch beträchtliche Stiele besassen. 435 Was die ungestielten Blüten anbelangt, so waren hier auf den ersten Blick zwei verschiedene Formen zu unterscheiden. Bei den einen lagen alle drei Ovula in einer Horizontalebene, dicht aneinander gedrängt. Bei den andern befand sich das dritte, hintere Ovulum in einer subterminalen Lage, jedoch schief nach rückwärts geneigt, die beiden anderen Ovula überragend, und zwischen allen dreien zeigten sich Einbuchtungen; auf der dem Deckblatt zugekehrten Seite machte sich überdies schon in diesem Stadium eine seichte Furche zwischen den transversalen Ovulis, den Stiel hinab, bemerkbar. Von grosser Wichtigkeit erscheint die Thatsache, dass auch hier Lageveränderungen zu beobachten waren, u. zw. in zweifacher Weise, indem nämlich die Blüten, bei welchen die Ovula in einer Horizontalebene lagen, in toto ein Drehungsbestreben derselben aufwiesen, um das dritte, hintere Ovulum in die transversale Lage zu bringen, was aber bei dieser Entwicklungsstufe noch nicht er- reicht wurde, während bei den Blüten, welche ein subterminales Ovulum aufwiesen, nur das dritte Carpell sich bestrebt zeigte, seine Ebene zu verlassen und sich einem der beiden seitlichen Frucht- blätter anzuschliessen, als dessen Ursache auch das Auftreten der beobachteten Furche anzusehen ist. Ferner ist der Blüten mit vier decussierten Carpiden Er- wähnung zu thun, die wieder in zwei Gruppen zu scheiden sind, nämlich in gestielte Individuen und solche, bei denen alle vier Fruchtblätter un gestielt sind, eng aneinander schliessen und in einer Horizontalebene liegen, ähnhch den entsprechenden Formen der tricarpellären Blüten. Während die gestielten Blüten weiter nichts Auffälliges zeigen, weisen die ungestielten ein Drehungs- bestreben auf, und ist schon in diesem Stadium vollständige Dre- hung des hinteren Ovulum in die neue Ebene zu constatieren. Endlich ist noch die interessante Thatsache aufzuzeichnen, dass zuweilen auch Blüten mit nur einem Carpell auftreten. Damit sind alle morphologischen Möglichkeiten einer weib- lichen Ginkgo-Blüte von ein, zwei, drei oder vier Fruchtblättern erschöpft. Die Ergebnisse der Untersuchung aus der ersten und zweiten Maiwoche können auf Grund des Vorhergesagten in Kürze be- sprochen werden. Im Allgemeinen waren ganz dieselben Typen zu beobachten, jedoch waren in unzweifelhafter Weise nicht nur progressive Wachsthumsänderungen zu constatieren, sondern auch solche, welche auf eine völlige Umänderung der Lageverhältnisse in der Blüte abzielten. Besonders waren es die tricarpellären Blüten, welche bedeutende Lageveränderungen im Vergleich zu früheren Stadien zeigten, u. zw. die ungestielten in der Art, dass die nöthige Dre- hung vollzogen wurde, die mit subterminalem Ovulum aber in der Weise, dass das dritte, blattabgekehrte Oarpid sich einem der transversalen zuo;esellte. Dies geschah in allen Fällen mit solcher 436 Begelmässigkeit, dass nach Beendigung der Entwicklung eine regu- läre, tricarpelläre Blüte selten zu finden war. Nur die gestielten Formen mit Höcker machten eine Ausnahme. Hier bheben die ursprünglichen Verhältnisse gewöhnlich erhalten, doch war in fast eben so vielen Fällen auch hier die übliche Veränderung zu con- statieren. Schliesslich ist noch zu erwähnen, dass nach dem Befund aus der zweiten Juniwoche von den angeführten Verhältnissen kaum etwas noch deutlich zu erkennen war. Die Samenreife hatte begonnen. Von 17 Fällen zeigten nur drei die der Anlage ent- sprechende Ausbildung von zwei Samen, während bei den übrigen nur eine Samenanlage gefördert wurde. Wohl waren noch hie und da, mehr oder weniger neben dem einen Samen Reste von zwei Ovulis zu erkennen, jedoch war es nicht mehr zu unterscheiden, welcher von den beiden ungestielten Formen die tricarpelläre An- lage einst angehörte. Verständlich und leicht erkennbar waren nur die gestielten Individuen, bei welchen jedoch in den beobachteten Fällen auch nur die Ausbildung eines Samens erfolgte. Es handelt sich nun darum, eine Erklärung der beobachteten Formen zu geben. Als grundverschieden, das gilt von allen hier beobachteten Abnormitäten, erscheinen die gestielten und die ungestielten. Jedoch hat auch hier die Natur für den ordnenden Mensehengeist nicht zwei Extreme geschaffen, sondern wie überall finden wir auch hier den Uebergang, der aber nach der genetischen Erkenntnismethode unserem Verständnis keine Schwierigkeiten bereiten kann. Wenn hier von einem Uebergang gesprochen wird, so ist damit jene tricarpelläre Blüte mit subterminalem, schief angesetzten Ovulum gemeint. Warum gerade sie ein Verbindungsglied abgeben soll, erfolgt aus dem Studium der Gefässbündel, von dem nun ge- handelt werden soll. In den Stiel der normalen Ginkgo-Blüte laufen zwei Gefäss- bündel ein, die sich alsbald theilen, so dass der grösste Theil des Stiels jederseits von zwei, im Ganzen von vier Bündeln durch- zogen wird. Der Vergleich dieser Verhältnisse mit jenen der Abnormitäten ermöglicht ein genaues Verständnis derselben, insbesondere der merkwürdigen Lageveränderungen. Sind die gestielten und an- gestielten Formen schon für den ersten Blick als grundverschieden zu erkennen, so wird dies durch die Bündelanatomie nur bestätigt. Die gestielten Formen sind Abnormitäten der Anlage und den Gefässbündeln nach, also vollständige Abnormitäten, während die ungestielten zwar Abnormitäten der Anlage, nicht aber den Gefässbündeln nach sind. (Fortsetzung folgt.) 437 Beiträge zur Flora von Steiermark. Von Dr. August von Hayek (Wien). (Fortsetzung.) i) Salix triandra L. f. discolor Koch. An Wassergräben der Enns- sümpfe und auch sonst bei Oeblarn nicht selten. Die Exemplare weichen von solchen aus Niederösterreich (Auen der March und Donau) auffallend ab. Vor Allem sind die Blätter be- deutend kürzer und breiter (oft nicht viel mehr als zweimal so lang als breit) und unterseits auffallend stark bereift. Die Form entspricht ungefähr der S. tenuiflora Host. ^) Auf- fallend ist übrigens, dass, während nach Kern er in Nieder- österreich die f. concolor in den Alpenthälern die vorherrschende ist, ^) im Ennsthale diese anscheinend fehlt*) und eine Form mit zweifarbigen Blättern vorkommt, die freilich mit der aus den ebenen Grebieten Niederösterreichs nicht ganz identisch ist. Gewiss ist übrigens Salix triandra L. keine einheitliche Art, und wenn wir auch heute Linnes S. amygdalina und triandra nicht mehr mit voller Sicherheit deuten können, müssen wir doch annehmen, dass er recht gut gewusst hat, warum er diese beiden Formen als verschiedene Arten be- schrieben hat. Salix cinerea L. An Wassergräben der Ennssümpfe zwischen Oeblarn und Stein. Salix cylindrica Fr. Eine mit der von mir bereits im Vorjahre er- wähnten ^) Form aus der Verwandtschaft der S. repens identische Pflanze im Torfmoor bei Krungl nächst Mitterndorf. Salix nigricans Sm. Sehr häutig bei Aussee und Grundelsee; im Torfmoor bei Krungl nächst Mitterndorf. Salix Vaudensis Forb. {nigricans X cinerea). Im Torf- moor bei Krungl nächst Mitterndorf. Salix glahra Scop. Im Ahornkaar des Stoderzinken. Salix dapJmoides Vill. An der Mürz zwischen Mürzzuschlag und Langenwang. Salix reticnlata L. Am Gumpeneck. Salix incana Sm. An der Salza bei Mitterndorf; im ünterthal bei Schladming; im Mühlbachthal bei Gross-Keifling {leg. Wett- stein); an der Mürz bei Langenwang. Quercus sessiliflora Salisb. Einzelne Bäume zwischen Friedberg und St. Lorenzen am Wechsel, sowie am Abhang des Eaben- waldkogels gegen Pöllau. 1) Vergl. Nr. 10, S. 408. 2) Salix Tab. 7. u. 8. 3) Niederösterreicliische Weiden, p. 73. •t) Auch Strobl (Flora v. Admont, I, p. 44) kennt aus dem Ennsthale und Paltenthale nur die f. discolor. •^) Oesterr. bot. Zeitschr. 1901, p. 252. Oesterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1902. 32 438 Ulmus montana Sin. Bei Gröbming. Rumex süvestris Wallr. Bei Grundelsee, Oeblarn, Gaishorn. Rumex arifolius All. Im Gottsthalgraben des Seckauer Zinken; auf der Hoch- Wildstelle im Geröll oberhalb des Obersees. Bumex scutatus L. Im groben Felsgeröll nächst der Weisswandalm im Unterthal bei Schladming die sogenannte , typische" Form mit grasgrünen Blättern, während auf den Kalkalpen Ober- steiermarks und den Sannthaler Alpen nur die blaugrüne Form (i?. glaucus Jacqu., Collect. I, p. 63) vorkommt. Oxyria digyna (L.) Hall. Auf der Hoch-Wildstelle. Polygonum hydropiper L. Im Moore im Unterthal bei Schladming; an Wassergräben bei Oeblarn. Polygonum historta L. Auf feuchten Wiesen an der Enns bei Oeblarn. Fagopyrum Tataricum (L.) Gärtn. Unter dem Getreide bei Hochenegg. Herniaria glahra L. Auf Geröllhalden am Fuss des Grimming zwischen Klachau und Stainach; einzelne auch im Sand des Walchernbaches bei Oeblarn. Stellaria nemorum L. In Gebüschen bei Friedberg. Stellaria holostea L. In Gebüschen bei Brück a. d. Mur. Cerastiiim arvense L. Im Geröll der Hochalpenregion des Gumpen- eck eine bemerkenswerte Form des C. strictum Aut. mit auf- fallend breiten Stengel- und sehr schmal randhäutigen Deck- blättern und dicht drüsig- flaumigen Blattstielen und Kelchen, die habituell dem C. Carinthiacum Vest ähnelt, sich von dem- selben jedoch durch die zahlreichen Sprosse in den Blatt- achseln und die spärliche Verzweigung unterscheidet. Auch dem Ü. alpinum L. steht die Pflanze sehr nahe, ist aber durch die Kahlheit der Blätter auffallend verschieden. Cerastium Carinthiacum Vest. Am Grimming; auf der Hoch- Wildstelle; hier eine auffallend breitblättrige Form. Cerastium uniflorum Murr. Auf der Hoch-Wildstelle in der Hoch- alpenregion in Menge. Cerastium glutinosum Fr. In einem Holzschlag bei Oeblarn an der Enns. Sagina procumhens L. Zwischen Friedberg und St. Lorenzen am Wechsel; im Unterthal bei Schladming. Alsine aretioides M. K. In steinigen Triften der Gipfelregion des Grimming, 2350 m. Alsine Austriaca M. K. In der Krummholzregion des Grimming. Viscaria viscosa (Gilib.) Aschers. Am Abhang des Rabenwaldkogels gegen Pöllau. 439 Silene laUfolia Reichenb. Fl. Gerra. exe. p. 823 (1832) pro subvar. S. inflatae B. ciliatae. Dies ist die einzige einwandfreie Be- zeichnung der in Steiermark schon mehrfach beobachteten breit- und A\1mperigblättrigen Form aus der Verwandtschaft der Silene venosa. Es scheint zwar ziemlich zweifellos, dass Schott unter seiner Sileve saponariaefolia gerade diese Form verstanden hat, doch wurde Schotts Name nirgends rechts- gillig publiciert. Das erste Mal finden wir den Namen Silene saponariaefolia bei Besser (Enum. plant, hucusque in Vol- hynia, Podolia etc. collectarum, p. 46 [1822]), und zwar mit folgenden Worten erwähnt: y,S. saponariaefolia Schott junior Monogr. Silen. ined. Affinis S. inflatae. Cum priori^) ad Tyram. Adrz". Dass diese Beschreibung die Pflanze nicht erkennen lässt, ist wohl klar. Nun ist aber, wie Fenzl und Rohrbach nachgewiesen haben-), diese von Besser angeführte Pflanze gar nicht identisch mit der, die Schott thatsächlich unter diesem Namen verstanden hat, sondern vielmehr die Pflanze, die Fchon früher Baumgarten ^) als S. Csereii beschrieben hat, Schotts Pflanze hingegen nach Originalexemplaren nur eine auffallend breitblättrige Form der Silene inflata. Da aber Schotts von Besser citierte Monographie der Gattung Silene nie erschienen ist, auch sonst Schott nirgends seine Silene saponariaefolia beschrieben hat, stellt dieser Name ein Nomen nudum dar, welches nicht nur nach den Nomenclatur- regeln nicht berücksichtigt zu werden braucht, sondern auch zu argen Verwechslungen Anlass geben könnte. Es verdient daher der keinem Zweifel unterliegende, durch eine treffliche Abbildung^) bestätigte R eich enbach'sche Name entschieden den Vorzug. Ich sammelte S. latifolia (Rchb.) am Serpentinstock zwischen Kirchdorf und Traföss bei Brück, sowie in der subalpinen Region des Gumpeneck am Abhang gegen den Mathilden- graben und im Seewigthale bei Haus am Fuss der Hoch- Wildstelle zwischen Boden- und Hüttensee in ungefähr 1400 m Meereshöhe. Ferner wurde die Pflanze in Steiermark noch an folgenden Standorten beobachtet: Am Göstingerberg unter dem Jungfernsprung und auf dem gegenüber liegenden Bergabhang bei St. Gotthard nächst Graz"); in der Voralpenregion der Hochhaide bei Rottenmann*'); am Wotsch'}. Auch die von Preissmann^) am Serpentin in der Gulsen bei Kraubath gesammelte „Silene inflata var. glauca Willd." dürfte hierher M Silene inflata. 2) Oesterr. bot. Zeitschr. IX (1869), p. 71 u. p. 266. 3) Enum. Stirp. Transsilv. III, p. 345 (1816). 4) Icon. fl. Germ. VI, tab. 301. ^') Krasan ia Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. 1890, p. 220. 6) Strobl in Jahrb. d. Oesterr. Alpen- Ver. IX (1873), p. 344. ■*) Murr in Deutsche bot. Monatsschr. 1894, p. 4. 8) Oesterr. bot. Zeitschr. 1885, p. 263, 32* 440 gehören. In Niederösterreich kommt die Pflanze gleichfalls auf Serpentin im Gurhofgraben bei Aggsbach (leg. v. Wettstein) vor; ferner findet sie sich, wie mir mehrere von Schur ge- sammelte Exemplare beweisen, in Siebenbürgen, und es wäre vielleicht nicht ausgeschlossen, dass sie gleich einigen anderen Arten {Alyssum Transsilvaticum, DiantJms tenui- folius) siebenbürgischen Ursprunges sei. Ob die von Wirtgen in der Flora der preussischen Rheinprovinz, I., p. 271, an- geführte Silene inflata var. latifolia mit unserer Pflanze identisch sei, muss ich dahingestellt sein lassen. Silene norica Vierh. in Verh. d. zool.-bot. Gesellsch., LI., p. 560 (1901). Auf der Hoch-Wildstelle und auf dem Bösenstein. Silene nemoralis W. K. An Waldrändern bei Anger, Heliosperma quadrifidum (L.) A. Br. In der Weitzklamm; auf Geröllhalden im Pass Stein bei Mitterndorf a. d. Salza. Gypsophila repens L. An Kalkfelsen am Abhang des Gumpeneck gegen den Mathildengraben. DiantJms CartJmsianormn L. var. alpestris Neilr. Auf Geröllhalden am Fuss des Grimming gegen Trautenfels. DiantJms deltoides L. Am Abhang des Rabenwaldkogels gegen Pöllau. DiantJms plumarius L. Sowohl bei der Abgrenzung als bei der Nomenclaturfrage dieser Art begegnet man gleichen Schwierig- keiten. Speciell die in Steiermark vorkommenden, hierher ge- hörigen Formen sind keineswegs mit einander identisch. Exemplare vom Südabhange des Dachsteins (leg. Simony) zeigen verhältnismässig lang zugespitzte Kelchschuppen und nähern sich dadurch dem D. Sternhergii Sieb. ') Andere Exemplare aus den obersteirischen Alpen, wie die, welche ich im letzten Sommer im Pass Stein bei Oeblarn sammelte, dann solche vom Gröbmingwinkel (leg. Stur) und aus dem Gesäuse (leg. Strobl) sind durch einen zarten Bau, auffallend enge Kelchröhren und schmale Blätter ausgezeichnet, während Exemplare vom Ufer der Enns bei Steyr (leg. Brittinger), die doch augenscheinlich nur herabgeschwemmte Exemplare der Gesäusepflanze darstellen, von der Pflanze der Wiener Kalkberge nicht zu unterscheiden sind. Die Pflanzen von Gösting bei Graz (leg. Prokopp) und aus der Weitzklamm fallen durch dunkle Blüten, einen lockeren Wuchs und schmale, fast gar nicht bereifte Blätter auf, die Pflanze von der Enge bei Sotzka nächst Neuhaus (leg. Reichardt) ist hingegen wieder von der Mödlinger Pflanze nicht verschieden, ebenso auch von mir gesammelte, off'enbar cultivierte halbgefüllte 1) A. Kerner hat auch, offenbar auf Grund dieser Exemplare, den in Steiermark vorkommenden Dianthus plumarius zu 2). Sternhergii gestellt. (Conf. Schedae, II, p. 76.) 441 Exemplare aus den Weingärten bei Hoclienegg. Die Pflanze vom Donatiberge bei Eohitsch (leg. Alexander) steht letz- terer ebenfalls sehr nahe. Weiter südwärts kommt D. pluma- rius in Steiermark nicht mehr vor und wird dort durch D. Monspessiilanus und B. Sternbergii vertreten. Trotz der bei extremen Exemplaren sehr auffallenden Verschiedenheiten ist aber ein durchgreifender Unterschied zwischen diesen ver- schiedenen Formen und auch gegenüber dem DiantJms plu- viarius von Mödling nicht zu finden. Diese Mödlinger Pflanze wird von den neueren Autoren, insbesondere von Beck^) und Fritsch'), als Dianthus plumarius L. bezeichnet. Auch Vierhapper^) hält die Einschränkung dieses Namens auf die Federnelke Nordsteiermarks, Ober- und Niederösterreichs für zweckmässig. Nun begreift der Dianthus plumarius Linne Spec. plant. Ed. I, p. 411, mit Ausnahme des Dianthus are- nariiis so ziemlich alle Federnelken, insbesondere, wie aus den Synonymen hervorgeht, auch D. superhus. speciosus und Monspessulamis, ferner freilich auch den Dianthus der Möd- linger Kalkberge, wie aus dem auf den Caryophyllus quintus species 3. des Clusius hinweisenden Citat aus Bauhin: Caryo- phyllus flore tenuissime dissecto, Pinax p. 209, hervorgeht. In der zweiten Ausgabe der Species plantarum nun scheidet Linne allerdings den D. superhus und den schon in den Amoenitates Acad. IV, p. 31.3 (1759) aufgestellten D. Mons- pessiilanus aus, lässt aber dabei auch das einzige auf die Mödlinger Pflanze weisende Citat weg, führt hingegen den Caryophyllus sylvestris V., species alia Clus. Pannon., p. 589, an, welcher den auf den Hainburger Bergen in Niederöster- reich wachsenden D. Lumnitseri Wiesb. darstellt. Wollte man daher den Namen D. phimarius L. in engerem Sinne ge- brauchen, so könnte man ihn nur auf den D. Lumnitseri an- wenden, was allerdings eine heillose Verwirrung mit sich bringen würde, weshalb ich auch keineswegs diese Namens- änderung in Vorschlag bringen will. So viel steht aber fest, dass man den Namen D. plumarius L. nur als Collectiv- bezeichnung für die auf Felsen wachsenden Formen aus der Verwandtschaft des D. arenarius L., serotinus W. K. etc. brauchen kann. Sollte sich daher die Nelke Steiermarks, Nieder- und Oberösterreichs nicht, wie schon Vierhapper*) andeutet, als mit D. praecox W. K. identisch erw^eisen, müsste sie neu benannt werden. Caltha alpestris Seh, N. K. Im Moore im ünterthale bei Schlad- ming. ^) Flora V. Niederösterr., p. o75. 2) Excursionsflora f. Oesterr., p. 199. 3) Oesterr. bot. Zeitschr. LI (1901), p. 410. 4j Oesterr. bot. Zeitschr. LI (1901), p. 410. 442 Isopyrum thaUctroides L. Gemein bei Brück a. d. Mur, sowie in den üi'ergebüschen der Mürz aufwärts bis Mürzzuschlag. Aquilegia vulgaris L. Am Fuss des Kabenwaldkogels bei Anger. Aconitum rostratum Bernh. f. Bernhardianum Wallr. Im Ufer- gebüsch der Salza im Pass Stein; am Aufstieg von Gröbming auf den Stoderzinken. Aconitum Tauricwn Wulf. Am Stoderzinken bei Gröbming; am Gumpeneck, hier in höheren Eegionen auch die var. pijgmaeum Vest. (Fortsetzung folgt.) Plantae Karoanae amuricae et zeaensae. Von J. Freyn (Smichow). (Fortsetzung.') M a a s s e : Stengel 9 • 5 — 22 cm hoch ; Wurzelblätter 5 * 5 X 2 • 5 cm laug und breit (oder schmäler), an 5*5 cm langem Blattstiel; un- terste Stengelblätter 3-0 X 0-6 cm lang und fast gleichmässig breit, aber auch kleiner und fast noch schmäler oder kürzer und dabei breiter; unterste Brakteen 2*6 cm lang, 0*9 cm im untersten Viertel breit, aber auch kürzer und dabei breiter; Kelch, bis zur Spitze des längsten Zahnes gemessen, 6*5 mm lang, Röhre der Oorolle 12 mm, Unterlippe, vom Grunde der Oberlippe an gemessen, 7*5 — 8 mm lang, ihr Mittellappen 6*5 mm breit. Maxi rao wie z, diagn. plant, uov. asiat. V. 808 und folg. hat eine üebersicht aller Arten der Section Bugula gegeben. Er theilt sie in vier Eeihen, je nachdem die Geschlechtstheile heraus- ragen oder eingeschlossen sind, je nachdem die OoroUen-Röhre gerade oder am Grunde gebuckelt oder gekniet und je nachdem der Blattgrund herzförmig, oder gestutzt oder keilig hinabgezogen ist. Nach dieser Eintheilung gehört A. amurica in die Reihe der Ge- uevenses und nach deren dichotomischer Darlegung 1. c. pag. 810 bis 811 am ehesten noch zu A. genevensis Maxim, selbst. Wahr- scheinhch ist sie daher mit A. genevensis fl. Amur, überhaupt iden- tisch ; sie sieht auch so aus, wie eine niedrige, gedrungenere, gross- blütige A. genevensis L. Nichtsdestoweniger scheint sie von letz- terer mindestens als Rasse wohl uuterscheidbar, u. zw. durch das im Allgemeinen sehr viel dichtere Indument, die erhebhch grösseren Blüten, schmälere und dabei längere Kelchzähne, sowie die geringe Zahnung der Blätter und besonders der Brakteen. Reife Früchte konnte ich nicht vergleichen. 1) Vgl. Jahrg. 1901, Nr. 9, S. 350, Nr. 10, S. 374, und Nr. 11, S. 436; Jahrg. 1902, Nr. 1, S. 15, Nr. 2, S. 65, Nr. 3, S. 110, Nr. 4, S. 156, Nr. G, S. 231, Nr. 7, S, 277, Nr. 8, S. 310, Nr. 9, S. 346, Nr. 10, S. 396. 443 XLIX. Lentibulariaceae Rieh. 141. Vtricularia negleda Lehm., Öelak. Prodr. Flora von Böhmen p. 371. ßlag. in stehenden Gewässern, Juli 1898. — Keine der mir vorliegenden Blüten ist gut getrocknet, bis auf eine einzige, deren Profil deutlich ist. Dieses zeigt, dass die Oberlippe viel länger als der Gaumen und dass der Abstand des Endes der Unter- lippe vom Gaumen kleiner ist, als die Länge dieses letzteren. Da die Blüten ausserdem klein sind (etwa 8—9 mm im Durchmesser) und die Schäfte unterhalb der Traube nur (1—) 2 leere Schuppen führen, so scheint ü. neclecta Lehm und nicht tf. vulgaris L. vor- zuliegen. Die Blätter sind so, wie sie diesen beiden Arten zu- kommen. L. JPriniulaceae Vent. 108. Primula cortusoides L. — Blag. in Sumpfwiesen, Juni, Juli 1898. 99. P. altaica Lehm. var. a. saltim Turcz. fl. baic. dah. II. 227; P. farinosa L. ß. denndata Led. fl. ross. III. 13. Jcon. Gmelin fl. sibir. IV. tab. XLIV, Fig. 2 optima! — Blag. in Sumpf- wiesen nach Karo in scheda riesige Exemplare; mir lagen jedoch nur kleine, 7 — 13 cm hohe vor. Die Blätter entbehren des mehligen Indumentes ; dieses ist auf den Blütenstand beschränkt. [ — ]. P. farinosa L. var. y. Turcz. 1. c. II. 229. Dahurien. Nertschinsk, in einer nassen Wiese eines Seitenthaies der Schilka bei Monasfyr nur ein Stück, welches Karo in sched. geneigt ist, für einen Bastard aus P. farinosa L. und P. sihirica L. zu halten. Diese Pflanze ist der sonst zu P. iongiscapa Led. citierten Abbil- dung in Gmelin fl. sibir. IV. tab. XLIV. Fig. 3 auch in der Blüten- grösse ganz ähnlich, hat aber dicht mehlstaubige Blattunterseiten und ist deshalb von P. farinosa L. nicht leicht zu trennen. Hätte diese Pflanze wirklich Beziehungen zu P. sihirica, so sollte mau eine Abminderung des Indumentes und eine Verkürzung der Blätter erwarten ; letztere sind aber gestreckter als bei gewöhnliehen P. farinosa L. — Jedenfalls genügt das eine Stück nicht zu einer sicheren Beurtheilung. 23. Ändrosace filiformis Retz. — Blag. in feuchten Wiesen, an Gräben, Juni 1898 selten. Wie man diese „gute Art" immer wieder mit A. septentrionalis vereinen will, ist mir unerklärlich. [ — ] A. Gmelini Gärtner. — Dahurien, Nertschinsk: Nur ein Stück in einer sumpfigen Steppenwiese i. J. 1892. 293. Trientalis europaea L. — Zejsk. in nassen Bergwäl- dern, Juni 1899 häufig. 214. LysiniacJiia harystachys Bunge, Regel tent. fl. ussur. p. 103, tab. IX. Fig. 1, u. 3. Blag. in buschigen Wiesen der Hügel, Juli 1898 reichlich. Die Pflanze blüht schneeweiss und sieht ganz den Veronica- Arien der Section Pseudo-Ly simachia Koch ähnlich. 444 199. L. davurica Led. ap. fl. ross. III. 27. ß. angustifolia ra. Insignis caule foliosissimo, foliis valde fusco-punetatis magis patentibus apice subrecurvis, ab infimis planis auguste linearibus 3 — 4 mm tantum latis et 7 cm iongis ad superiora plicata usque 12 mm lata, 8*5 cm longa sensira accrescentibus. panicuia fas- ciculato-densiflora minus foliata. Blag. zwischen Gebüsch in Sumpfwiesen, Juli 1898. Von der normalen, breitblättrigen Form auch durch die Fal- zung der oberen Blätter und gebüschelt-gedrängte, reichblütige Rispen unterschieden. Vielleicht aber doch nur Standortsform. 38. Naumburgia thyrsiflora Rchb., Led. fl. ross. III. 25 — 26. Gedrungene Formen mit im unteren Drittel fast kahlen, reichlich beschuppten, weiter hinauf dicht wollhaarigen Stengeln , breit- lanzettlichen, reichhch schwarz-punktierten, unterseits blasseren und daselbst besonders am Mittelnerven reichlich wollhaarigen Blättern, sowie braunroth punktierten Kelch- und Oorollenabschnitten. Blag. in nassen Gebüschen und Sümpfen, Juli 1898, sehr selten. 374. eademß.N.impunctata m. caule elongato basi squamato, foliis longioribus angustioribus, racemis longius pedunculatis, corollae et calycinis laciniis impuuctatis a planta typica differt. Zejsk. in sumpfigen Bergwiesen, zwischen hohem Grase, Juni 1899 spärlich. Diese Form stimmt ganz mit jener überein, welche in den Plantae Karoanae dahuricae von Nertschinsk als Nr. 357 ausgegeben ist, scheint also über ein grösseres Areal verbreitet. LI. Plantag ineae Juss. 231. Planfago major L. — Blag. in Wiesen und an Wegen, Juh 1898, noch ohne Früchte. Schwach behaarte, sehr lockerährige Formen, deren kleinere schon sehr an P. paludosa Turcz. er- innern. 98. P. asiatica L. «. vulgaris Turcz. fl. baic. dah. III. 11. Blag. in Wiesen, Mai bis Juli 1898 sehr gemein; reichlich weich- haarige, niedrige Pflanzen mit aufrechtem oder aufsteigendem Stengel, wenigstens an ihrem Grunde ziemlich lockerer Aehre und Brakteen von etwa Ys Kelchlänge. LH. Salsolaceae Moq. Tand. — Chenopodium albiim L. ß. heterophyllum Fenzl in Led. fl. ross. III. 698. — Blag. an wüsten Stellen in der Stadt selbst gemengt mit riesigen Artemisien, Juli 1898. — Bruchstücke einer sehr grossen, überaus ästigen, allenthalben schülferigen Pflanze, die bei Beginn des Aufblühens gesammelt ist, horizontal abstehende, wieder verzweigte Aeste hat, die mit den Spitzen bogig aufsteigen 445 und reichlich mit kleinen, ganzrandigen, länglichen, oft auch zu- gespitzten Blcättern besetzt sind und mit gedrungenen, armblütigen, ährigen Blütenständen enden. Die nur wenigen Stengelblätter, welche mir vorliegen, sind stark gezähnt und erweisen die Zu- gehörigkeit zu ß. heterophijllum Fenzl. [ — ]. Blitum virgatum L. — Dahurien, Nertschinsk: in ^inem verwilderten Garten im Jahre 1892 gefunden. Vielleicht nur Culturflüchtling, fehlt jedenfalls in Turczaninows Flora baiea- lensi-dahurica. 324. Axyris amarantoides L. — Zejsk. an wüsten Stellen, JuU 1899 gemein, aber nur blühend gesammelt, LIII. JPolygonaceae Juss. 391. liumex maritimus L. — Zejsk. ohne nähere Stand- ortsangabe. 104. B. Äcetosa L. — Blag. in Wiesen, Juli 1899. 168. Folygonum amjjJiibium L. var. amurense Korsh. Plantae amurenses in Act. hört. Petropol. XII. 383. — Blag. in ausge- trockneten Teichen, Juli 1898. 192. P. tomentosum Schrank. Blag. in Gräben und in nassen Wiesen Juli 1898 geraein. Hierzu gehört auch die als Nr. 418 der Plantae Koroanae dahuricae ausgegebene Form von Nertschinsk. 227. P. minus Huds. — Aufrechte, kurz- und fast angedrückt- ästige Formen mit besonders schmalen Blättern. — Blag. in nassen Wiesen, Juli 1898. 171, 312. P. alpinum Ali. a. vulgare. Turcz. fl. baic. dah. III. pag. 61. Blag. in Gebüschen, auf Hügeln. Juli 1898 selten (171); — Zejsk. in lichten Waldwiesen, auf Bergabhängen, JuU 1899 nicht selten (312). [ — ] eadem ß. undulatum Turcz. 1. c. forma capitata: die Eispen an den Spitzen der Stengel und Zweige zu grösseren oder kleineren Köpfen dicht geballt. So in Dahurien bei Nertschinsk. 418. P. Laxmanni Lepech.. Turcz. 1. III. 63. Zejsk. auf feuchten, sandigen Dämmen. Juli 1899 sehr selten. 147. P. sagittatum L. — Blag. in Sumpfwiesen gemein, Juli 1898. 156. Chilocalyx perfoUatus Hassk., Maxim, prim. fl. araur. p. 236. — Folygonum perfoliatum L., Regel tent. fl. ussur. p. 126. Blag. an feuchten Stelleu, in Gebüschen, Juli, August 1898 selten. LIV. Santalaceae E. Br. 19% 106, 308. Thesium refractum C. A. Mey., Herder in Act. hört. Petrop. XI. 343; T. pratense Turcz. fl. baic. dah. III. 79_80 (non Ehrh.); T. longifolium Freyn in Oest. bot. Zeitschr. XLYI. pag. 58 (non Turcz). — Blag. in trockenen, hügeligen 446 Waldwiesen, gemengt mit der folgenden Art, Juni 1898 mit Früchten (19^); in Waldwiesen, Juni 1898 blühend und fruchtend (106); — Zejsk. auf grasigen Anhöhen, in lichten Waldwiesen, Juli 1899 blühend, gemein (308). In Folge dessen, dass mir seinerzeit keine Fruchtexemplare vorlagen, habe ich T. refractum C. A. Mey. und T. longifolium Turcz. nicht richtig unterschieden. Ersteres bleibt immer sparrig- verästelt, letztere Art hat aufrechte, oft fast an den Stengel an- gedrückte Blüten und ist auch feiner gebaut und schmalblättriger. Hiernach sind beide Arten auch im blühenden Zustande leicht kenntlich. 19^ T. longifolium Turcz. fl. baic. dah. IIL pag. 78—79; Herder 1. c. pag. 343. Blag. in trockenen, hügeligen Waldwiesen mit voriger Art, Juni 1898. LV. Thymelaeaceae Juss. — Diarthron linifolhwi Tüycz. — Blag. auf einem steinigen Hügel, Juli 1898, nur ein einziges Individuum. LVI. JEnipetraceae Nutt. 164. Empetrum nigrum \j. — Blag. an den Goldwäschereien am Zea-Flusse, Juli 1898 von einem Lehrer gefunden. Steril. LVII. Buxaceae F. M. 253. Geblera suffruticosa Fisch. Mey., Turcz. fl. baic. dah. IIL 88; Led. fl. ross. III. 583. Blag. auf Anhöhen, im Gebüsch, selten blühend. LVIII. Urticaceae DG. 430. Urtica angustifolia Fisch., U. dioica ß. angustifolia Led. fl. alt. IV. 241 ; V. dioica ß. angustifolia inermis Turcz. fl. baic. dah. III. 90. Zejsk. in nassen Bergwiesen, im Gebüsch, Juli 1899 häufig. Meiner Ansicht nach eine ganz ausgezeichnete ßasse. LIX. Ulniaceae Mirbel. 129. ülnms campestris L. var. laevis W^alp., Maxim, prim. fl. amur. p. 247. Blag. häufig angepflanzt, Mai, Juni 1898, Früchte und belaubte Zweige. LX. Cupuliferae Eich. 95. Coryliis heterophglla Fisch., Trautv. imag. fl. ross. Tab. 4; Turcz. fl. baic. dah. IIL 134—135. Blag. überall in Menge, Mai, Juli 1898. Blüht im Mai. LXI. Salicaceae Eich. 16, 249. Salix pentandra L., Turcz. fl. baic. dah. III. p. 98. Blag. in nassen Wiesen und Gebüschen, Mai, Juni 1898 c^ und $ Blüten (16), mit Laub und jungen Früchten, Juli 1898 (249). 447 130. S. amygdalina L. var. — Blag. an Wegen, Mai, Juni 1898 nur Zweige mit cf Blüten und wenigen im Entfaltungsbeginn stehenden neuen Zweigleiu. Die Blüten sind 4-männig mit gleich- farbigen, elliptischen, überall lang behaarten Schuppen. Die aller- dings noch ganz jungen Blätter sind unterseits deutlich blasser, von der Mitte des Randes an nach vorne zu stark gesägt, sonst ganzrandig. Da weder ausgewachsene Blätter, noch $ Blüten vor- liegen, so ist die Bestimmung unsicher. Mit europäischer S. amyg- dalina L. ist die Pflanze jedoch sicher nicht identisch, vielleicht ist sie ein Bastard aus dieser mit S. pentandra L. 17. S. repens L. y. fusca Led. fl. alt. IV. p. 276. Blag. in nassen Wiesen, Juni, Juli 1898 mit reifenden Früchten. LXII. Betulaceae Barth 197. Betida fruticosa Fall., Turcz. fl. baic. dah. III. 130. Blag. nur vereinzelte Sträucher in Sumpfwiesen. Juli 1898 mit aufrechten, fast reifen Fruchtkätzchen. — , 396. Alnaster fruticosus Led. — Blag. bei den Gold- wäschereien am Zea-Flusse von einem Lehrer gefunden ; 1898 Fruchtexemplar ( — ); — Zejsk. in Bergwäldern, Juli 1899 Blüten und Früchte (396). LXIII. Typhaceae Juss. — Sparganium natans L., Turcz. fl. baic. dah. III p. 171. Blag. in Sümpfen, Juli 1898 mit Früchten ziemUch häutig. LXIY. Alismaceae Juss. 73. Sagätaria sagittaefolia L. ß. longüoha Turcz. — Blag. in Sümpfen, Juli 1898. Sicher eine ausgezeichnete Easse. LXV. Orchideae Juss. 210, 339^^. Gijmnadenia conopsea Eich. Eeichenb. icon. pl. crit. Tab. 596; Turcz. fl. baic. dah. IIL 179. Blag. in Laubge- büschen, au feuchten Stellen, Juni, Juli 1898 nicht selten (210); — Zejsk. in Wiesen, lichten Waldwiesen mit der folgenden, Juni, Juli 1899 (339^). An beiden Standorten breitblättrige Formen, deren Blätter länglich, fast gleich breit und fast durchaus stumpf sind. 208, 339=^. eadem d) sibirica Eeichb. fil., Schulze Orchid. Deutschi. Text zu Tab. 48. Blag. in Sumpfwiesen schneeweiss blühend, Juli 1898 häufig (208). — Zejsk. in gewöhnlichen und lichten Waldwiesen mit eingemengter G. conopsea, Juni, Juli 1899 überall in grosser Menge (339^ roth blühend). Diese Abänderung (Easse?) ist auch durch sehr schmale, lang zugespitzte, spitze Blätter schon habituell leicht kenntlich. 345^. Pendaria fuscescens Link, Led. fl. ross. IV. p. 66 — 67. — Abbild. : Gmelin fl. sibir. L Tab. 4, Fig. 2^ — Zejsk. in buschigen Bergwäldern, gemengt mit der folgenden' in nur wenigen Stücken gefunden, Juli 1899. 448 345''. Flatanthera chlor antha Cust. var., Maxim, priro. fl. amur. p. 268. Zejsk. rait der vorigen sehr selten, Juli 1899. — P. densa Freyn in Oest. bot. Zeitschr. XLVI p. 96—97. Blag. in Gebüschen, Juni 1898 selten. 346. P. tipuloides Lindl. ß. slbirica Regel Tentara. fl. ussur. p. 143. — Zejsk. in lichten, nassen Bergwäldern, Juli 1899 äusserst selten. — Coeloglossum viride R. Er. — ßlag. an grasigen, buschigen Stellen, Juni 1898 selten. — Diese Form hat die langen Bracteen des Peristylus hracteatus Lindl., aber bandförmig gespaltene Knollen, keine Faserwurzel. 211. Herminium Monorchis R. Br. — Blag. in Sumpfwiesen. Juh 1898 häufig. Auch die Nr. (333) der Plantae Karoanae dahu- ricae gehört hierher, nicht zu Malaxis. 44. Spiranthes australis Lindl. — Blag. in Wiesen, Juli, August 1898 häufig. — Liparis japonica Maxim, diagn. pl. asiat. VL 544? Blag. in einem sumpfigen Wiesengebüseh, Juli 1898 nur ein Stück. — Eine Pflanze ganz vom Ansehen der L. ioese^n Eich., die Maxi- mowicz auch gar nicht in Vergleich zieht, aber von deren Ver- breitungsbezirk durch fast die ganze Länge Russisch-Asiens ge- schieden. Die Blütenstiele sind länger und dünner als jene der L. Loeselii, die Bracteen daher verhältnismässig kürzer, die Sepala schmäler; zwei sind fädlich dünn, was an der europäischen Form übrigens auch vorkommt. Die Blüten selbst sind an dem einzigen Stück zu sehr zerquetscht und ist deshalb ein weiterer Vergleich weder mit L. Loeselii noch mit L. japonica, von welch' letzterer ich ausserdem kein Material gesehen habe, durchführbar. 344. Microstylis monophyllos Lmd\. — Zejsk. in nassen, mit hohem Grase bedeckten Bergwiesen anscheinend verbreitet, aber nicht individuenreich. Juli 1899 sowohl die ein- als auch die zwei- blättrige Varietät. — , 436. Cypripediummacranthon Sw. — Blag. in Gebüschen, Juni 1898 nicht so häufig, wie um Nertschinsk (— ); — Zejsk. in Bergwäldern, Juni 1899 sehr selten (436). In seiner während der Drucklegung vorliegender Abhandlung erschienenen Flora Mandschuriae VoL L 1. (1901) pag. 506 — 507 hat sich Komarow über C. macrantJion Sw., C. ventricosum Sw. und C. Freynii Karo geäussert. Soviel ich dem ausschliesslich in russischer Sprache abgefassten Werke zu entnehmen glaube, hat der Verf. dasjenige übersehen, was ich in Oest. bot. Zeitschr. XLVL S. 136 über C. Freynii noch beigebracht habe. Er hat offenbar nach der a. a. o. S. 97 — 98 enthaltenen Tabelle geurtheilt und zieht, wie ich glaube, folgenden Schluss: C. macranthon Freyn = C. ventricosum Sw., während C. Freynii Karo = C. macranthon Sw. sein sofl. Diese Deutung widerspricht aber Allem, was mir über die einschlägigen ^Formen in der Literatur bisher bekannt geworden ist. 449 386. C. Calceohis L. — Zejsk. in Bergwäldern an einer Stelle, Juni 1899 ziemlich häufig. Alle mir vorliegenden Stücke dieser Herkunft sind zweiblütig. 268, 424. C. guUatum Sw. — Blag. in Gebüschen, Juni 1898 nicht häufig (268); — Zejsk. in Bergwäldern, Juni 1899 überall in grosser Menge (424). LXVI. Irideae Juss. 135. Iris uniflora Pall. — Blag. in Laubgebüschen, Juni 1898 häufig. [526.] /. lactea Fall., /. ensata Thunb. var. chinensis Maxim, diagn. pl. asiat. III. 701; /. laevigata Frejn in Oest. bot. Zeitschr. XLVI p, 99 (non Fisch.) von Nertschinsk. Dieses ist nun der nörd- lichste Standort. — Die in Reichb. icon. crit. V. Tab. 479, Fig. 672 enthaltene Abbildung gibt die Tracht der von mir gemeinten Pflanze gut wieder. Letztere ist sammt der 6*5 cm hohen Blüte kaum 30 cm hoch (die Wurzelblätter jedoch viel länger). Da die äusseren und inneren Ferigon-Abschnitte fast gleich breit sind, so rechne ich diese Pflanze, wenngleich diese Abschnitte ganz stumpf sind, jetzt im Sinne der Ausführungen von Maximowicz 1. e. zu /. lactea Pall. Die Blütenfarbe ist (im trockenen Zustande) bleich- blau. I. laevigata Fisch, ist eine von /. ladea durch Beschaffen- heit der Blätter und Scheiden, sowie des Perigons sehr verschie- dene Art. 60, 458. /. fragrans Lindl., I. ensata Thunb. var. b. Maxim. 1. c. p. 700; /. higlumis Vahl, salt. Turcz. fl. baic. dah. III. p. 700 max. p. p. — Eine sehr hochwüchsige (80 cmj Pflanze mit ebenso schmalen, aber weniger derben Blättern, wie jene der J. lactea Pall. sind. Die Blüten jedoch fast doppelt grösser und (trocken) rothviolett, am Grunde der verkehrt-eirundlichen, weit abstehenden Platte gelblich; die äusseren Perigon- Abschnitte 8*5 — 9*5 cm lang, saramtig, deren Nagel rasch abgesetzt, gelblich und breit violett- randig. Die inneren Perigon-Absehnitte sind nur halb so lang und viel schmäler als die äusseren. Blag. in Sumpfwiesen. Juli 1898 ziemlich verbreitet (60); — Zejsk. in nassen Wiesen, Juli 1899 sehr selten (458). Bezüglich dieser Pflanze bin ich unsicher; sie ist der I. lactea derart unähnlich, dass mir die Vereinigung beider zu einer einzigen Gesammtart 1. ensata ganz unverständlich ist. Da aber I. ensata sens. latiss. auch noch zahlreiche andere, von Baker in der Synopsis Iridearum und von Maximowicz 1. c. theils einfach als Synonyme, theils als Formen niederen Banges hingestellte, von anderen Autoren jedoch als Arten unterschiedene Formen deckt, so mag sie wohl einem besonders nach Exsiccaten schwer ent- wirrbaren Kreise zusammen dennoch näher verwandter, wenn auch noch so verschieden aussehender Formen entsprechen. Das ganze Formengewirre dürfte kaum anders, als nach lebenden Exemplaren klar zu stellen sein. 450 13. I. sihirica L. ß. haematoplnßla Fisch., Turez. fl. baie. dah. III. 195-196. Blag. in Sumpfwiesen, Juni 1898. 286. /. setosa Fall. — Zejsk. in Sumpfwiesen, Juli 1899 ziemlieh häufig. Eine ästige, dem Pardanthus dichotomus halb- wegs ähnliehe Art, aber die Blüten grösser (etwa wie bei /. sihi- rica L.), auch die Scheiden grösser und anders beschaffen und so auch getrocknet leicht zu unterscheiden. 4. /. laevigata Fisch., Turcz, fi. baic. dah. III. 196; — Maxim, prira. fl. amur. p. 271. — Blag. in Sümpfen, Juni, Juli 1898 häufig. — Eine hochwüchsige Pflanze mit ziemlich breiten und sehr langen Blättern und (trocken) dunkel-berlinerblauen Blüten. Von /. sihirica L. schon durch die grösseren Blüten und zweimal grösseren, krautigen, nur am Rande etwas häutigen Scheiden- klappen leicht zu unterscheiden. (ScWqss folgt ) Neue Gräser. Beschrieben von E. Hackel (St. Polten). 101. Poa aequatoviensis Hack. Perennis. Innovationes intravagiuales. Culmi erecti, ad 7 dm alti, graciles, teretes v. subcorapressi, glaberrimi, trinodes. Yaginae Jaxiusculae, internodia subaequantes v. superantes, compressae, glaberriraae, eraortuae albido-straraineae, membranaceae, ad basin innovationum aggregatae, haud fibrosae ; ligulae ovatae, obtusae, circ. 4 mm lg., dentatae v. laceratae; larainae e basi aequilata lineares, acutae, 2 — 3 dm lg., ad 4 mm lt., planae, flaccidae, virides, margine scabrae, ceterum glaberriraae, tenuinerves. Panicula ovata, ad 16 cm lg., laxa, patens, flaccida, rhachi scaberula, ramis circ. 6-nis, valde inaequalibus capillaribus scabris, priraariis circ. 8 cm lg.. in Yj inferiore nudis, secundariis basi breviter nudis, tertianis a basi spicuUferis, priraario secundarios breves appressos 3 — 4-spicu- latos, his tertianos brevissimos gignentibus, spiculis secus raraos subaequaliter dispositis subcontiguis, quam pedicelli subterminales 4 — 6-plo longioribus. Spiculae lanceolato-ellipticae 2-, raro 3-florae, 5 mm lg., pallide virides. rhachilla glabra, internodiis quam glumae 3 — 4-plo brevioribus. Glumae steriles 2:2-5mmlg. ; I. lineari- lanceolata, 1-nervis, IL lanceolata, 3-nervis, acutae, carina remote aculeolatae ; glumae fertiles lanceolatae, 4 mm lg., acutae, carina in Vs inferiore parcissime pubescentes, nervis lateralibus plus rainusve prominulis v. subobsoletis glabrae, inter nervös minute puncticulato-scaberulae, callo villis parcis crispis longe protrahendis (gluma longioribus) vestitae. Palea glumam aequans, lineari-oblonga, bidentula, carinis scaberula; antherae 1*2 mm lg. Ecuador: in silvis et pascuis regionis subandinae leg. Sodiro. 451 Auch diese Art gehört in die Verwandtschaft der P. trivialis L., ist aber von ihr, sowie von P. trachyphylla schon durch die durchaus intravaginale Innovation ohne Ausläufer verschieden. Die Eispe selbst und ihre Hauptzweige sind sehr schlaff, die kürzeren ßispenzweige schon vom Grunde an mit Aehrchen besetzt, und da die secundären und tertiären Zweige den primären ziemlich eng anliegen, so erscheinen die Aehrchen über die Rispenzweige ziemlich gleichförmig vertheilt. Die Aehrchen selbst fallen durch ihre geringe Blütenzahl und die relativ kurzen Hüllspelzen auf, die nicht einmal die Hälfte der darüber stehenden Deckspelzen bedecken ; an diesen springen die Seitennerven bald mehr, bald weniger, bald nahezu gar nicht vor. Die Beschreibung der Poa miilalensis H. B. K., die leider in wesentlichen Punkten unvoll- ständig ist, lässt ebenfalls eine Verwandtschaft mit unserer Art er- rathen. Die Unterschiede sind nach der Beschreibung: Blätter aussen rauh (bei unserer glatt), Aehrchen und Deckspelzen eiförmig, (hier elliptisch-lanzettlich, respective lanzettlich), Deckspelze und Vorspelze („paleae") besonders gegen unten schwach behaart (pilo- siusculae); bei unserer Art zeigt nur der Kielnerv der Deckspelze einige Härchen, sonst ist sie, sowie die Vorspelze, kahl. 102. JPoa tuherifera Faurie in sehed. herb. m. Perennis. Culrai internodium imum in bulbum 4 — 5 m longum ovoideum atropurpureum basi radicantera incrassatum. Oulmus gra- cillimus, ascendens, 2—3 dm altus, fiaccidus, subcompressus, glaber- rimus, binodis, simpiex. Vaginae laxiusculae, ± corapressae, inter- nodiis breviores. glaberrimae, fere ad os usque integrae; ligulae brevissimae (0*5 — l"5mm lg.), truncatae, denticulatae; laminae e basi aequilata lineares, sensim acutatae, estremo apice obtusae, planae, flaccidae, virides, ad 6 cm lg., 2 mm lt., glaberrimae, tenui- nerves. Panicula ovato-oblonga, ad 7 cm lg., laxissima, depauperata. subnutans, rhachi ramisque glaberrimis, his binis v. solitariis capillaribus, ad 3 cm longis unispiculatis v. in Vs superiore spicu- lam secundariam longiuscule pedicellatam (pedicello scabro) pro- ereantibus. Spiculae ellipticae, triflorae (raro 2 florae), 5 mm lg., 3" 5 mm lt., viridulae, a latere valde compressae, rhachillae inter- nodiis flore 4-plo brevioribus inferne puberuUs. Gluraae steriles parum inaequales, V3~V4 Aoris contigui aequantes, acutae: I. an- guste lanceolata, uninervis, IL latius lanceolata, 3-nervis, utraque carina scabra; glumae fertiles lanceolatae, 4 mm lg., acutae, nervis laterahbus parum conspicuis, carina et nervis marginalibus bre- vissime molliterque pubescentibus, interstitiis glabris, scabris, ver- sus basin parce pubescentibus, callo nudo. Palea giumam aequans, lanceolata, acuta, carina pubescens; antherae 1-2 mm lg. Japonia, in humidis secus rivulos silvarum prope Tsurugi (ins. Shikoku). Jun. 1900 leg. Faurie, mis. sub nr. 4491. Verwandt mit P. acroleuca Steud., aber durch den Einzel- knollen am Grunde des Halmes ausgezeichnet. Bei P. acroleuca 452 kommt es bisweilen auch vor, dass sich die GrundgHeder des Halmes (aber immer mehrere) etwas toonenförmig verdicken, wie das z. B. bei P. silvicola Guss. noch weit auffallender hervortritt; aber bei P. tuberifera ist es nur ein einziges Internodium, welches knollig wird und dabei durch seine purpurschwarze Farbe auffällt. Die Halme treten ganz isolirt, jeder aus einem Knollen hervor. Ob nun diese Knollenbildung als ein specifisches Merkmal anzu- sprechen sei oder nur einen Varietätscharakter bildet wie bei den knolligen Varietäten von Phleum pratense, Arrhenatherum etc. werden erst weitere Beobachtungen lehren^); sicher ist aber, dass unsere Art auch sonst von F. acroleuca gut verschieden ist, z. B. durch den nackten Callus, der bei acroleuca lang vorziehbare, ge- kräuselte Haare trägt, durch die sehr kurze, gestutzte (bei acro- leuca eiförmige, spitz vorgezogene) Ligula und durch die sehr arme Rispe, die freilich an den vorliegenden Exemplaren von kümmer- licher Ernährung herrühren kann. 103. JPoa leioclada Hack. Perennis. Innovationes intravaginales, sed basi saepe in sur- culos subterraneos ascendentes radicantes accrescentes, inde rhi- zoma pseudo-repens. Culmi erecti, 3 — 5 dm alti, teretes, glaberrimi, 3-nodes, nodo summo prope medium culmi sito. Vaginae laxi- useulae, subcompressae, scaberulae, internodiis aequilongae v. iis breviores, demum stramineae, frustulatim dilabentes. Ligulae fohorura innovationum breves, truncatae, culmeorum superiorura ovatae, ob- tusae, ad 5 mm lg., dentatae. Laminae anguste lineares, abrupte acuminatae, siccando plus minus coraplicatae, innovationum ad 14 cm lg., exphcatae 1*5 mm lt., culmeae breviores, duplo latiores, planae, omnes erectae, rigidulae, glabrae, superne ad nervös margi- nemque utrinque scaberulae, tenuinerves. Panicula ovata, patens, rhachi ramisque glaberrirais, his binis, tenuibus, elongatis, ad medium V. ultra medium nudis, dein ramulos 2— 3-spiculatos brevissimos appressos edentibus, spiculis in V2 superiore ramorum dense imbri- catim congestis, subterminalibus brevissime pedieellatis. Spiculae ovatae, plerumque 4-flores, 5 mm lg., e viridi et violaceo variegatae, rhachillae internodiis glabris quam glumae circ. 5-plo brevioribus. Glumae steriles 3 : 3'5 mm lg., late lanceolatae, acutae, carina scaberulae: I. 1-nervis, II. 3-nervis, circiter V4 Aoris superpositi tegentes; glumae fertiles late lanceolatae, acutiusculae v. acutae, 3*5 mm lg., carina in Vz inferiore, nervis submarginalibus in Vi inferiore pubescentibus, intermediis parum prominulis glabris, juxta carinara inferne brevissime puberulae v. glabrae, minute puncticulato scaberulae, callo villis crispis longe protrahendis 1) Neuestens ist von Guf froy (in Bull. Assoc. fran?. de bot. 5., juin 1902, p. 135) und von Noel Bernard (in Eevue gen. de bot. 1902, pag. 157) die Ansiebt ausgesprochen worden, dass die Knollen von Arrhenatherum und anderen Gräsern durch das Wachsthum von Bacterien bedingte Bildungs- abweichungen seien. 453 (gluraa 73 brevioribus) vestitae. Palea gliiraa parum brevior, ob- longa, bidentula, carinis scabra. Antherae 3 mm lg. Ecuador: in pascuis superioribus raontis Pichincha ad 3000 bis 4000 in cum P. plicata Hack. Diese Art bat im Habitus grosse Aehnlichkeit mit F. praten- sis L.. von der, sowie von einer grossen Anzahl anderer Arten sie sich durch die vollkommen glatten Rispenäste unterscheidet; von P. pratensis weicht sie auch durch die sehr schwach vorsprin- genden Seitennerven der Deckspelze, sowie dadurch ab, dass sie keine echten Ausläufer hat. Zwar hat auch P. leioclada wenigstens an den vorliegenden Exemplaren ein ßhizom mit verlängerten GHedern, aber diese sind nach aufwärts gerichtet, tragen niemals blattlose Schuppen und entstehen wahrscheinlich aus intravaginalen Sprossen, deren Grundglieder sich, vielleicht in Folge von Ueber- schüttung mit Humus, Gerolle u. dgl. strecken, um die Blätter ans Licht zu bringen, ähnlich wie ich dies für manche Festuca- Arten nachgewiesen habe (Monogr. Festuc. europ. p. 4). Poa pra- tensis hingegen hat echte, kriechende, beschuppte, aus extravagi- nalen Sprossen hervorgehende Ausläufer. 104. JPoa nudißora Hack, Perennis, laxe caespitosa, innovationes extravaginales, basi curvato-ascendentes v. breviter repentes, neque vero stolones veros formantes. Culmi demum erecti, ad 15 cm alti, teretes, glaberrimi, binodes, nodo superiore in 7^ inferiore culmi sito, ambo vaginis tecti. Folia glaberrima; vaginae laxiusculae, teretes, internodiis lon- giores, emortuae mox fatiscentes; ligulae oblongae, obtusiusculae, 1'5 — 2mm lg.; laminae anguste lineares, siccando saepe convo- lutae, e basi aequilata sensim angustatae, apice obtusiusculae, inno- vationum 4 — 6 cm, culmeae 1 — 3 cm lg., virides. margine scabe- rulae, ceterum laeves, tlaccidulae, tenuinerves. Panicula oblonga, 3—5 cm lg., contracta, laxiuscula, rhachi ramisque scaberuHs, his binis suberectis rigidulis, a basi ad medium indivisis, dein 2 — 4- spiculatis, spiculis subimbricatis quam pedicelli subterminales circ. 4-plo brevioribus. Spiculae ovali-oblongae, 3— 4-florae, circ. 5 mm lg., virides et saepe violascenti-variegatae, rhachillae internodiis glaberrirais gluma fertili 3-pIo brevioribus. Glumae steriles inae- quales, circ. dimidium florem superpositum tegentes, ovatae, acutae, glaberrimae, 1 — (ll.)3-nerves. Glumae fertiles ovato-lanceolatae, breviter acuminatae et apice obtusiusculae, 3 mm Ig., nervis late- ralibus obsoletis vix ad mediam glumam productis extus minime prominentibus, glaberrimae nisi interdum pihs paucis brevissimis in cariuae parte inforiore praeditae. Palea glumam subaequans, oblonga, obsolete bidentata, carinis scabra. Antherae 1 mm lg. Turkestania: Thian-schan in valle Caende 2400— 3000 m s. m. legit Brocherel (nr. 225 in herb. Delessert.). Der Poa attenuata Trin. und noch näher der P. Alberti Regel verwandt, aber durch die in der Regel vollkommen kahlen Oesterr. totan. Zeitschrift. 11. Heft. 1902. 33 454 und glatten Deckspelzen sofort zu unterscheiden. Nur manchmal sah ich (bei starker Vergrösserung) spärliche Haare im unteren Theile des Kielnerven, nie aber auf den Eandnerven oder dem Callus, während bei den oben genannten Arten Callus, Kiel und Randnerven behaart sind ; die Seitennerven sind bei den ver- glichenen Arten über die Mitte der Spelze verlängert, hier aber sehr kurz. Die Eispe ist länglicher, der Wuchs lockerer als bei P. attenuata, die sehr dichtrasig wächst. 105. JPoa Jelskii Hack. Perennis, caespitosa, innovationes intravaginales. Calmi rigi- duli, 2—3 dm alti, laeves, superne longe nudi, 1 — 2-nodes, nodo superiore paulo supra culmi basin sito. Vaginae teretes, laxiusculae, demum stramineae; ligulae brevissimae, truncatae; laminae anguste lineares, planae v. siccando laxe complicatae, ad 10 cm lg., 2 mm lt., obtusiusculae, rigidulae, virides. Panicula linearis, spiciforrais, densa, 6 — 9 cm lg., 1 cm lt., rhachi ramisque glabris, his binis scabris erectis appressis, primario 2— 2" 5 cm longo basi breviter nudo, reliquis a basi dense spiculiferis, spiculis imbricatis, bre- vissime pedicellatis. Spiculae late lanceolatae, constanter triflorae, 5 mm lg., e viridi et violaceo variegatae, rhachillae internodiis scabris floribus 4-plo brevioribus. Glumae steriles 2*5 :3 mm lg., lineari-lanceolatae, acutissimae, florum superpositorum medium attinentes. 1-nerves. carina scabrae; glumae fertiles lanceolatae, 3 "5 — 4 mm lg., valde acutatae, nervis non prorainentibus, callo viliis longe protrahendis (gluma longioribus) instructae, carina ad Va- nervisque submarginalibus ad '/.^ usque breviter mollissime ciliatis, ceterum glabrae supra basin ad nervös intermedios parce puberulae; palea gluma parum brevior, lineari-Ianceolata, bidentula, carinis dense ciliolata. Antherae 1 mm Ig. Peru : prope Outerv.o leg. Jelski (nr. 392). Unter den Po«- Arten der Anden gibt es mehrere mit fast ährenförmigen, sehmalen, dichten Rispen ; zu diesen gehört auch die vorstehend beschriebene, welche die meiste Verwandtschaft mit P. piibiflora Benth. zu haben scheint; doch fehlt ihr eben jenes Merkmal, auf welches Bentham das Hauptgewicht legt, die gluma fertilis undique molliter pubescens et ad carinam longiuscule ciliata; bei P. Jelskii ist nur der Kiel und die Randnerven kurz flaumig, die Zwischenräume kahl oder nur die Basis des Zwischen- nerven spärlich behaart. Die Aehrchen von P. puhiflora sind breiter (orato-oblongae) und vierblütig. Ich gestehe jedoch, dass mir die bisher beschriebenen andinen Poa-Arten vielfach unklar sind, weil die älteren Beschreibungen in Bezug auf wichtige Merk- male mangelhaft sind und weil authentische Exemplare nur in sehr wenigen Herbarien existieren. Deshalb ist die Aufstellung neuer Arten aus den Anden vorläufig immer etwas unsicher. 455 Literatur - üebersicht '). September 1902. Bäum 1er J. A. Beiträge zur Kryptogamenflora des Pressburger Comitates. Die Pilze. IV. Heft. (Verh. d. Ver. für Natur- und Heilkunde zu Pressburg. XXHI. Bd. 8". 60 S.) Mit diesem 4. Beitrage erhöht sich die Zahl der bekannten Pilze der Pressburger Flora auf 1641. Neu beschrieben werden: Giiignardia seriata Bäuml., Didymüsphaeria socialis Sacc. form, posoniensis Bäuml., Pleo- sphaeria ulbidans Bäuml, Phi/llosticta Polygonati Bäuml., Sirococcus ZahlbrucJcneri Bäuml., Diplodia Äuerswaldü Bäuml., Botryodiplodia Sac- cardiana Bäuml., Septoria Melandryi Bäuml , Marsoma Daphnes (Desm. et Rob.) form. Passerinae Bäuml., Coryneum acerinum Bäuml. Becker W. Ergebnisse einer Revision der Violae des Herbariums Barbey-Boissier. (Bull, de l'herb. Boiss. See. Ser. Tom. II, p. 852—856.) 8°. Unter den vom Verfasser vorgenommenen Correcturen befinden sich auch einige, welche sich auf in Oesterreich gesammelte, in Exsiccaten aus- gegebene Pflanzen beziehen: V. declinata Dörfler Herb. norm. 3107 und Beck pl. bosn. Ser. 2. Nr. 172 a) et h) = V. bosniaca Form. — F. nemoralis Flora exs. Austr.- Hung. 2869 = montana X Riviniana. — V. Riviniana Fl. A.-H. 2873 = montana X Riviniana. — V. Schultzii Fl. A.-H. 2868 = montana f. minor. — V. spectahilis Fl. A.-H. 2875 = permixta Jord. — V. stagnina Fl. A.-H. 2867 = montana X pumila. Borbas V. Hazank meg a Balkan Hesperis-ei (Speeies Hesperidum Hungariae atque Haemi). Continuatio. (Magyar botan. Lapok. I. Nr. 9, p. 261—272.) 8^ Czapek F. Neuere Auffassungen und Methoden bezüglich der Reizbewegungen der Pflanzen. (Deutsche Arbeit. I. Heft 12. S. 915—923.) 8°. Derganc L. Bemerkungen über geographische Verbreitung der Primelsection Florihundae Pax. (Allgem. bot. Zeitschr. 1902. S. 148-150.) 8°. Flatt Karoly Alföldi. A herbariumok törtenetehez. Zur Geschichte der Herbare. (Magyar botan. Lapok. I. Nr. 9. S. 272-279.) 8". Freyn J. Plantae novae orientales VI. Verzeichnis der von P. Sin- tenis in Ost-Masenderan gesammelten Pflanzen. (Bull, de l'herb. Boiss. See. Ser. Tom. E, p. 833—851.) 8". Gjurasin S. Biljke s durdevaökih pijesaka. (Glasnik hrvatskoga naravoslovnoga drustva. XIII. 4—6. pag. 28—42.) 8°. Ueber die Pflanzen des Flugsandes von Durdevac. 1) Die „Literatur-Uebersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Üngarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 33* 456 Gross L. und Kneucker A. Unsere Reise nach Istrien, Dal- raatien, Montenegro, der Hercegovina und Bosnien im Juli und August 1900. (Forts.) (Allg. bot. Zeitschr. 1902. S. 151 bis 162.) 80. Hecke L. Die Rostkrankheiten unserer Nadelbäume (Oest. Forst- und Jagd-Zeitung 1902.) 8». 9 S. — — Beizversuciie zur Verhütung des Hirsebrandes. (Zeitschr. f. d. landwirthschaftl. Versuchswesen in Oesterreich 1902.) 8". 29 S. Verfasser untersuchte die Einwirkung von Formalin und von Kupfer- vitriol auf die Sporen von Ustilago Crameri und von U. Panici miliacei, sowie die Einwirkung des Formalin auf Hirsefrüchte. Die Versuche sprechen dafür, dass es möglich sein wird, Formalin derart anzuwenden, dass das Saatgut desinficiert wird, ohne die Keimkraft zu verlieren. Hirc D. Iz hrvatske flore. Brsljan Imela biela i zuta. Imeüca sitna. (gumarski list 1902, p. 58.) 8». Uebersetzung des Titels: „Aus der kroatischen Flora. Epheu, weisse Mistel, Kiemenblume und Wacholdermistel." Ljudevit Gaj kao florista. (Glasnik hrvatskoga naravoslovnoga drustva. XIH. 4—6. p. 154—160.) 8". — — Prirodopisne crtice. (I. c. p. 161 — 168.) 8". Hollos Laszl6. Gasteromycetakra vonat kozö helyesbitesek. (Term. rajzi füz. XXV. p. 91-144.) 8". Husek G. Ueber Stärkekörner in den Wurzeltrieben von Allium Cepa. (Sitzungsber. d. böhm. Ges. d. Wissenseh. 1902. Nr. XLI. ) 8". 105 S. Lendenfeld R. v. Colonisation im Thier- und Pflanzenreiche. (Westermann's 111. deutsche Monatsh. 1902. Nr. 548. S. 223 bis 232.) gr. 8°. Lütkemüller J. Die Zellmembran der Desmidiaceen. (Beitr. zur Biologie der Pflanzen. Bd. VÜI. S. 347—414.) 8«. 3 Taf. Eingehende, auf ausserordentlich gründlichen, vieljährigen Unter- suchungen beruhende Mittheilungen über den genannten Gegenstand. Auf die zahlreichen, systematisch und anatomisch wichtigen neuen Einzelheiten sei hier nur hingewiesen; die Untersuchungen des Verfassers kommen in folgendem System der Desmidiaceen zum Ausdruck: Subfamilie I. Saccoderme Desmidiaceen. Zellhaut nicht segmentiert, ohne Porenapparat. Theilungsstelle nicht präformiert. Querwand an die un- veränderte Membran der Mutterzelle sich ansetzend. Tribus 1. Spirotaenieae (Mesotaenium, Ancylonema, Cylindrocystis, Spirotaenia emend., Netrium). Tribus 2. Gonatozyyeae (Gonatozycjon). Subfamilie IL Placoderme Desmidiaceen. Zellhaut segmentiert mit dififerenter Aussenschicht. Zelltheilung an präformierter Theilungsstelle. Ein- schalten eines Zwischenstückes, an dem sich die Querwand ansetzt. Tribus 3. Penieae {Penium emend.). Tribus 4. Closterieae (Closterium). Tribus 6. Custnarieae (Docidium, Triploceras, Pleurotaenium, Cos- marium [inci. Penium pr. p.], Arthrodesmus, Xanthidium, Staurastruin, Tetmemorus , Euastrum, Micrasterias—Cosmocladium, Oocardium — Sphaerozosma, Onychonema, Hyalotheee, Phymatodocis. — Gymnosyga, Desmidium, Streptonema. 457 Marlon Peterfi. üeber das Vorkommen von Physcomitrella Hampei Lirapr. (Ph. patens X sphaericum) in Ungarn. (Magyar botan. Lapok. I. Nr. 9. S. 260/261.) 8^ Auf S. 257 — 259 dieselbe Abhandlung in magyarischer Sprache. Molisch H. üeber das Leuchten des Fleisches. (Deutsehe Arbeit. I. Heft 12. S. 960—964.) 8°. Murr J. Zwei neue Bastarde aus den Tiroler Alpen. (Allg. bot. Zeitschr. 1902. S. 147—148.) 8°. Palsatilla Bulzanensis (vernalis X montana) Murr, Draba flavicans (aizoides X fladnitzensis) Murr. Nestler A. Hautreizende Primeln. (Deutsche Arbeit. I. Jahrg. 12. Heft.) gr. 8°. 8 S. Podpera J. Einige Bemerkungen zur geographischen Verbreitung der Laubmoose in Mitteleuropa. (Bot. Jahrb. XXXL Bd. Heft 4/5. S. 587-595.) 8^ Richter 0. Untersuchungen über das Magnesium in seinen Be- ziehungen zur Pflanze. L Theil. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Cl. Bd. CXI. Abth. L S. 171 bis 218.) 8^ Der vorliegende erste Theil der Abhandlung behandelt insbesondere die verwendeten Methoden. Eine kritische Prüfung der mikrochemischen Re- actionen auf 3Ig hat ergeben, dass gewisse Methoden zur gewöhnlichen Benützung empfohlen, andere zu controlierenden Versuchen verwendet, andere jedoch auszuschliessen sind. Bei der kritischen Prüfung hat sich der von Behrens in den Vorder- grund gestellte Satz, „das Reagens verwende so coneentriert wie möglich", nicht bestätigt, denn es hat sich gezeigt, dass gerade verdünnte Lösungen des Reagens die besten Resultate geben. Es wurde ferner gezeigt, dass das Ammoniak gleichzeitig die geringsten Spuren von 3Ig und P nachzuweisen vermag, indem es sie zur Bildung von Mg {NH^) PO^ -\- 6 H2O veranlasst, womit eine neue Methode angegeben ist, die geringsten gleichzeitig vorhandenen Spuren von Mg und P durch ein gasförmiges Reagens anzuzeigen. Von den als controlierende Reactionen bezeichneten Fällungsmitteln sind die mit Ammoniumoxalat und Ammonium- oxalat -}- Essigsäure für die Mikrochemie neu. Endlich ist durch die Fülle der ilf^-Reactionen und ihre Anordnung nach ihrer verschiedenen Empfindlichkeit in einer Tabelle die Möglichkeit gegeben worden, annähernd die Menge des 3Ig in Salzlösungen, Milchsäften, Schnitten etc. mikrochemisch zu bestimmen. Saric Ivan. Fitogeografski odnosi zagrebacke okohne. (Glasnik hrvatskoga naravoslovnoga drustva, XHI. 4 — 6. p. 1— 21.) 8". Behandelt die phytogeographischen Verhältnisse der Agramer Um- gebung. Steiner J. Zweiter Beitrag zur Flechtenflora Algiers. (Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. 1902. S. 469—486.) 8°. Bearbeitung der Aufsammlungen F. v. Kerners im Jahre 1898. Neu beschrieben werden: Caloplaca caesiorufa Flag. var. Atlantica Stnr., Par- melia luteo-notata Stnr., Conida aspiciliae Stnr., Verrucaria conspurcans Stnr., Amphoridium Leightoni Arid. var. emersum Stnr., Caloplaca sub- crocata Stnr., Lecanora scabra Stnr., L. platycarpa Stnr. var. turgescens Stnr., Buellia caesio-atra Stnr., Acarospora Algerica Stnr., A. coeruleo- alba Stnr., Amphoridium granulosum Stnr., Gonohymenia Stnr. nov. gen. O. Algerica Stnr., Heppia subrosulata Stnr. var. fissa Stnr., Heppia erosa Stnr, 458 Strasser P. Zweiter Nachtrag zur „Pilzflora des Sonntagberges". (Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. 1902. S. 429—437.) 8". Enthält neben zahlreichen Standortsangaben die Beschreibungen fol- gender neuer Formen: Corticium tephr oleucum Bres., Diaporthe Mali Bres., Belonidium ochroleucum Bresad., B. fusco-pallidum Bres., Strasseria Bres. et Sacc. nov. gen. fungorum imperfectorum, St. carpophila Bres. et Sacc, Tuhercularia olivacea Bres., Höhneliella Bres. et Sacc. nov. gen. fungorum imperfectorum, H. perplexa Bres. et Sacc. Vestergren T. Verzeichnis nebst Diagnosen und kritischen Be- merkungen zu meinem Exsiccatenwerke „Microraycetes rariores selecti". Fase. 11—17. (Botan. Notizen 1902. p. 161—179.) 8°. Enthält u. A. zahlreiche Angaben über Pilze aus Mähren und Böhmen, einzelne über solche aus Tirol und Salzburg. Wagner R. Ueber einige Arten der Gattungen Templdonia R. Br. und Hovea R. Br. (Verh. d. zool.-bot. Ges. 1902. S. 487—503.) 8°. 6 Abb. Verfasser hat die morphologischen Verhältnisse einiger Arten der ge- nannten Gattungen studiert und gelangt zu dem Schlüsse, dass der so ver- schieden erscheinende morphologische Bau der Arten sich auf ein Schema zurückführen lässt. Wiesner J. Der Wald. (Die techn.-naturw. Zeit, Beilage zu Nr. 7, 14, 21 der Wiener Tageszeitung „Die Zeit".) 4*^. Witasek J. Glockenblumen in unseren Alpenländern. (Mitth. d. Sect. f. Naturk. d. österr. Tour.-Cl. XIV. Jahrg. S. 49—55.) 8«. Populäre Besprechung der Campanula- Arten der Alpen mit voller Berücksichtigung wissenschaftlicher Auffassung. Bain Sam. M. The Action of Copper on leaves. (Bull, of the Agricult. Esper. Stat. of the Univ. of Tennessee. Vol. XV. Nr. 2, p. 21-108.) 8". 8 Taf. Drude 0. Der Hercynische Florenbezirk. Grundzüge der Pflanzen- verbreitung im mitteldeutschen Berg- und Hügellande vom Harz bis zur Rhön, bis zur Lausitz und dem Böhmer Walde. (Die Vegetation der Erde. VI. Bd.) Leipzig (W. Engelmann). Gr. 8". 5 Vollbild., 16 Textfig., 1 Karte, 692 S. — Subscr.-Preis 20 Mk. Einzelpreis 30 Mk, Die bisher erschienenen Bände der „Vegetation der Erde" illustrieren in interessantester Art und Weise die verschiedenen Möglichkeiten der Dar- stellung pflanzengeographischer Verhältnisse je nach dem Grade der Er- forschung des betreffenden Gebietes. Wenn man ermessen will, wie ausser- ordentlich weit die botanische, klimatologische und geologische Erforschung vieler Gebiete Mitteleuropas schon gediehen ist, dann ist eine Durchsicht des vorliegenden Werkes ungemein lehrreich, das in der eingehendsten Weise die Vegetationsverhältnisse des im Titel angegebenen Gebietes schildert. Es ist naturgemäss nicht möglich, den reichen Inhalt des Werkes hier zu skizzieren ; es mag nur kurz hervorgehoben werden, dass es der Verf. ver- standen hat, in meisterhafter Weise die enorme systematisch-floristische Literatur allgemein pflanzengeographisch zu verarbeiten und seine eigenen umfassenden Naturstudien mit jenen Ergebnissen der Literatur zu einem allen Fragen gerecht werdenden Gesammtbilde zu vereinigen. Mit dem Werke ist zu gleicher Zeit ein Schema geschaffen, an das sich die Bear- beitungen benachbarter Gebiete im Hinblicke auf die Fragestellungen werden mit Erfolg halten können. 459 Fedtschenko B. Generis Hedysari revisio. (Acta horti Petrop. Tom. XIX. fasc. III, p. 183—349.) 8". Allgemeiner Theil und Bemerkungen im speciellen Theile in russischer Schrift, sonst lateinisch. Eine monographische Bearbeitung der schwierigen Gattung. Goebel K. Ueber Regeneration im Pflanzenreich. (Biol. Centralbl. Bd. XXII. Nr. 13-17.) 8". 21 Abb. Eine sehr wertvolle Bereicherung unserer Kenntnisse über Eege- nerationserscheinungen im Pflanzenreiche mit besonderer Berücksichtigung der Cormophyten und mit Wiedergabe zahlreicher neuer Beobachtungen des Verf. Die allgemeinen Resultate fasst der Verf. in folgende Leitsätze zu- sammen : 1. Bei den Regenerationserscheinungen handelt es sich um eine Entfaltung schlummernder (latenter) Anlagen. Sie lassen sich deshalb nicht scharf trennen von den Fällen, in welchen die Entfaltung normal angelegter Organe durch äussere oder innere Reize veranlasst wird, mit anderen Worten, die Regeneration ist bedingt durch „Correlation". "2. Bei verletzten Pflanzentheilen wird der entfernte Theil neu gebildet („restituiert") im Allgemeinen nur bei embryonalem Gewebe. Bei Pflanzen- theilen, die in den Dauerzustand übergegangen sind, wirkt die Abtrennung und Verletzung dahin, dass ein Theil der Zellen wieder in den embryonalen Zustand übergeht und dadurch zu Neubildungen befähigt wird. Es reagiert auch hier also nur das „Keimplasma" ebenso wie im ersten Falle, nur nicht direct, sondern indirect. Keimpflanzen sind in manchen Fällen durch ein besonderes Regenerationsvermögen ausgezeichnet. 3. Da bei den Pflanzen also gewöhnlich abgetrennte Theile nicht neu- gebildet werden, so spielt bei ihnen eine besondere Rolle die Anordnung der neugebildeten oder zur Weiterentwicklung veranlassten Theile. Sie hängt nur in untergeordneter Weise ab von der Einwirkung äusserer Faetoren. Im Wesentlichen ist sie bedingt durch die „Structur" (im weitesten Sinne) des betreffenden Pflanzentheils, namentlich durch die Bahnen, in welche sich die Bildungsstoflfe in demselben bewegen und durch den Wundreiz. •4. Die Qualität der Neubildungen ist abhängig von dem Zustand, in welchem sich die ganze Pflanze befand zu der Zeit, wo die zur Regeneration führende Verletzung stattfand. Kusano S. Studies on the Parasitism of Buckleya Quadriala B. et H. a Santalaceous Parasite, and on the Structure of its Haustorium. (Journ. of the Coli, of Sciense Imp. Univers. Tokyo. Vol. XVII.) Gr. 8«. 45 p. 1 Taf. Lagerheira G. Zur Frage der Schutzmittel der Pflanzen gegen Raupenfrass. (Entomol. Tidskr. Arg. 21. H. 7,. p. 209-232.) 8". _ — Ora anvöndning af jodmjölksyra vid mikroskopisk under- sökning af droger samt narings-och njutningsraedel (Svensk farmac. Tidskrift Y.) 8°. 5 p. Der Verf. empfiehlt die Anwendung von Jod-Milchsäure (Auflösung von Jod in heisser syrupdicker Milchsäure) zum Nachweise von Stärke in getrockneten Drogen und Nahrungsmitteln. Magnus P. Ueber die in den knolligen Wurzelauswüchsen der Luzerne lebende Urophlyctis. (Ber. d. deutsch, bot. Ges. ßd. XX. S. 291—296.) 8^ 1 Taf. Ueber eine Function der Paraphysen von Uredolagern nebst einem Beitrag zur Kenntnis der Gattung Coleosporium. (A. a. 0. S. 334—339.) 8^ 1 Taf. Verf. betont, dass die Paraphysen der Uredineen nicht nur die Auf- gabe haben, die Sporen vor Vertrocknen zu schützen, sondern dass in manchen 460 Fällen noch die mechanische Function des Sprengens und Abhebens der Epidermis der Nährpflanze hinzutritt. — Im Anschlüsse folgen Mittheilungen über Caeoma Coronariae Magn., über das Vorkommen von Paraphysen bei Coleosporium-Avten, über Coleos2)orium paraphysatum Diet. et Holw. — — lieber den Stachelbeer-Mehltau. (Gartenflora. 51. Jahrg.) 8". 3 S. Verf. vertritt seine Anschauung über die Verschiedenheit der Sphae- rotheca mors uvae auf der Stachelbeere von S. tomentosa auf Euphorbien und über die Einschleppung der ersteren aus Nordamerika nach den einzigen bisher bekannten Krankheitsherden in Europa (Irland u. Russland). Neukirch H. Ueber Strahlenpilze. 2. Folge. Strassburg (L. Beust). 8^ 72 S. 1 Taf. — K 2-88. Experimentelle und morphologische Untersuchungen über die zahl- reichen, als Actinomyces zusammengefassten Formen. Potonie H. Erwiderung auf Prof. Westerraaier's Besprechung meiner Eede über „Die von den fossilen Pflanzen gebotenen Daten für die Annahme einer allmählichen Entwicklung vom Einfacheren zum Verwickelteren" (Neues Jahrb. f. Min.. Geol. u. Palaeontol. 1902. Bd. II. S. 97—111.) 8«. Sadebeck E. Ueber die südamerikanischen Pmssaw-Arten. (Ber. d. deutsch, bot. Ges. 1902. Bd. XX. Heft 7. S. 383—395.) 8". 1 Taf. Schorler B. Geschichte der Floristik bis auf Linne. (Abh. d. naturw. Ges. Isis. 1902. Heft 1.) 8«. 22 S. Schröter 0. und Kirchner 0. Die Vegetation des Bodensees. 2. Theil. (Characeen, Moose und Gefässpflanzen.) Lindau i. B. (S. T. Stattner). Gr. 8«. 86 S. 3 Taf 1 Karte u. Textbild. —^3. Der vorliegende zweite Theil ist von Schröter bearbeitet; er be- handelt die makrophytische üferflora, während der vor mehreren Jahren erschienene 1. Band den allgemeinen Theil und die Bearbeitung der mikro- phytischen Flora brachte. Tubeuf C. Freih. v. Der echte Hausschwamm und andere das Bauholz zerstörende Pilze von R. Hart ig. 2. Aufl. Berlin (J. Springer). 8". 105 S. 33 Abb. — K 4-80. Weis mann A. Vorträge über Descendenztheorie. 2 Bde. Jena (G. Fischer). 8". 456—462 S. 131 Textfig. 3 Taf. — K 24. Zusammenfassende, allgemein verständliche und anregende Behandlung der Descendenztheorie, in welcher der Verf seine in zahlreichen Publi- cationen niedergelegten Anschauungen zu einem Gesammtbilde vereinigt. Schon aus diesem Grunde ist das Werk hochwillkommen. Die Schwäche desselben liegt in der einseitigen, allzu extremen Anwendung des Selections- gedankens. Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. 1. Kaiser]. Akademie der Wisseuschafteu iu Wien. Sitzung der matbem, -naturw. Classe vom 10. Juli 1902. Das w. M. Hofrath J. Wiesner überreicht eine Abhandlung, betitelt: „Studien über den Einfluss der Schwerkraft auf ■die Richtung der Pflanzenorgane". 461 Die Hauptresultate dieser Studien lauten: 1. Die an ausgewachsenen Organen durch natürliche oder künstliche Belastung hervorgerufeneu Erscheinungen (todte Last- krümmungen) lehren, dass sich dabei die todte und auch die nicht mehr wachsende lebende Substanz so verhält wie jene festen Körper, welche die neuere Physik als „fliessende" bezeichnet. 2. Von den todten sind die vitalen Lastkrümraungen zu unterscheiden, welche sich an noch in starkem Wachsthume be- findlichen Organen vollziehen. Diese vitalen Lastkrümmungen sind dadurch charakterisiert, dass das sich in Folge der Last krümmende Organ auf diese Wirkung durch Wachsthum reagiert, indem da- durch die Krümmung entweder fixiert' oder in eine andere Krüm- mung übergeführt wird. Das Nicken der Blüten von Convallaria majalis, von Spn- ))hytum tuberosum und Forsythia viridissima beruht auf vitaler Lastkrümmung, welche während des Aufblühens fixiert wird. Auch das Nicken der Blütenknospe des Mohnes ist eine vitale Last- krümmung, aber complicierter Art. Der durch die Last der Blüten- knospe eingeleiteten passiven Krümmung des Blütenstieles folgt eine active, welche aber nicht, wie bisher angenommen wurde, auf positivem Geotropismus, sondern, wie die Klinostatenversuche beweisen, auf Epinastie beruht. 3. Es gibt Blüten und Blütentheile mit ausgesprochenem negativem und andere mit ausgesprochenem positivem Geotropismus. 4. Die Zweigrichtung wird durch zwei antagonistische Wachs- thnmsbewegungen hervorgerufen, und zwar durch Epinastie und negativen Geotropismus. Der Grad der epinastischen Gegenwirkung bedingt die Neigung der Zweige, welche bei geringer Epinastie fast Null ist, z. B. bei Fopulus lyyramidalis, oder bei starker Epi- nastie zur horizontalen Richtung führen kann, z. B. bei ülmen. Hyponastie in Combination mit negativem Geotropismus konnte in keinem Falle nachgewiesen werden. 5. Die Epinastie steht ihrem Grade nach mit der Wachs- thumsstärke in einem bestimmten Verhältnis. Sie hat nach den bei Bäumen und Sträuchern angestellten Beobachtungen ihr Minimum bei sehr geringer und übermässig hoher, ihr Maximum bei mittlerer Wachsthurasstärke. Deshalb wachsen sowohl verkümmerte Triebe als die übermässig ernährten Lohdentriebe von ülmen und Linden vertical nach aufwärts und deshalb erhebt sich nach Entfernung des Gipfeltriebes ein Wirteltrieb der Fichte oder Tanne senkrecht empor an Stelle des Gipfeltriebes. 6. Die Epinastie stellt sich fast immer als eine vererbte Eigenschaft dar und ist dann immer an die morphologische (also nicht einfach an die physikalische) Oberseite der Sprosse geknüpft. Seltener, z. B. an den Zweigen einiger Holzgewächse erscheint sie uns als eine in der Individualentwicklung erworbene Eigenschaft. 462 Sitzung der mathem.-naturw. ClassevomO. October 1902. Das c. M. Prof. Hans Molisch übersendet eine im pflanzen- physiologischen Institute der k. k. deutschen Universität in Prag von stud. phil. Georg Irgang ausgeführte Arbeit: „lieber saft- ausscheidende Elemente und Idioblasten bei Tropaeolum mojus L." Zusammenfassung der Resultate: 1. Wenn man den Stengel, die Blattstiele oder die Blattlamina von Tropaeolum majus L. verletzt, so tritt, wie Mo lisch gezeigt hat, aus der Wunde sofort ein klarer Safttropfen hervor. Eine nähere Untersuchung ergab, dass der austretende Saft aus den jungen Gefässgliedern stammt, die hier auffallender Weise lange unverholzt, dünnwandig und ungemein saftstrotzend bleiben, so dass bei Verletzung derselben durch den osmotischen Druck des Inhaltes der Saft wie aus einer Milchröhre hervorgepresst wird. Gegen die Spitze des Stammes zu erscheinen fast noch alle Gefässglieder unverholzt, mit dem Alter, also nach abwärts, nimmt die Zahl der unverholzten Gefässglieder ab, weil sie sich in Ge- fässe umwandeln; daher kommt es auch, dass aus jungen Stengel- theilen beim Anschneiden reichlich Saft austritt, während dies bei alten ausgewachsenen Theilen nur in geringem Grade zutrifft. 2. In der Epidermis der Blattober- und Blattunterseite von Tropaeolum finden sich eigenartige, durch ihre Grösse, wellige üontour und ihren Inhalt auffallende Zellen, die nach ihrem ganzen Verhalten als Schleimzellen gedeutet werden können. I i II. 74. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Karlsbad (21.— 27. September 1902). Abtheiiung für Botanik. Theilnehmer: Ambronu (Jena), v. Beck (Prag), Bertel (Prag), Dahl (Christiania), Fünf stück (Stuttgart), Folgner (Prag), Ginzberger (Wien), Kral (Prag), K. Müller (Berhn), M ö 1 1 e r (Eberswalde), M o 1 i s c h (Prag), Matouschek (ßeichenberg), Portheim (Wien), Reinke (Kiel), 0. Richter (Prag), Reinitzer (Graz), Scherffel (Iglo), Schwendener (Berlin), Stahl (Jena), Sterneck (Trautenau). J. Singer (Prag), Treub (Buitenzorg), Tschermak (Wien), Weber-Bosse (Amsterdam), Wettstein (Wien), Wiesner (Wien) u. A. Erste Sitzung am 21. September. — Vorsitz: J. Wiesner (Wien). Prof Dr. G. v. Beck hielt einen Vortrag „Ueber die Um- grenzung der Pflanzenformationen". (Vgl. diese Nummer S. 421.) 463 Assistent R. Berte 1 (Prag) sprach „üeber Tyrosiii- abbau in Keimpflanzen". Der Vortragende konnte bei Sauer- stoffentziehung oder Narkose mit Chloroform, Benzol. Toluol u. A. in den unterirdischen Organen von Keimlingen (Lupinus albus) ein Auskr^'stallisieren von Tyrosin beobachten, das er als ein durch ein tryptisches Enzym der Kotyledonen gebildetes Spaltungsproduct der Reserveproteide des Samens hinstellt. Gegenüber den normalen Keimlingen zeigt sich bei den chloroformierten Keimlingen ein Plus an Tyrosin; dies wird damit erklärt, dass durch die Narkose zwar nicht das proteolytische Enzym, wohl aber das tyrosinspaltende Enzym, die Tyrosinase, gehemmt wird, welche die Weiterführung des Tyrosins besorgt. In Folge dessen wird der Grad der Sättigung an Tyrosin in der Zelle über- schritten und ein Auskrystallisieren des üeberschusses bewirkt. Allerdings liegt auch die Möglichkeit vor, dass durch die Narkose an und für sich eine abnorme Tyrosinbildung stattfindet. Bei fortgesetzter Narkose verschwindet das ausgefallene Tyrosin und an seine Stelle tritt eine ammoniakalische, Ag NOg-Lösung stark reducierende Substanz, die der Vortragende als Horaogentisin- säure identificiert hat. Er überzeugte sich durch diesbezügliche Versuche, dass der mittlere Theil der Wurzel der Hauptsitz des Tyrosins und auch der Tyrosinase ist; die Wurzelspitze hingegen birgt ein Enzym, das die Homogentisinsäure weiter zu oxydieren im Stande ist. Er führt auch eine quantitative (titrimetrische) Bestimraungs- methode für die Homogentisinsäure an, wie sie seinerzeit von Baumann u. Wolkow (Ztschr. f. phys. Ch. Bd. 15) für die Unter- suchung 'des sog. Alkaptonharn auf Homogentisinsäure in An- wendung kam. Die vom Vortragenden angewandten üntersuchungsmethoden waren geeignet, zur Controle des Eiweissumsatzes bei der Keimung und in wachsenden Organen zu dienen. Hofrath Prof. Dr. J. Wiesner (Wien) hielt einen Vortrag: „Die Beziehungen der Blattstellung zur Beleuchtung". Durch Beobachtungen und insbesondere durch photometrische Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass sowohl an verticalen als an geneigten Sprossen eine Anpassung der Stellungsverhältnisse der Laubblätter an das Licht realisiert ist. An verticalen Arten ist das niedrigste Stellungsverhältnis (|) rücksichtlich des Licht- genusses das ungünstigste, der Grenzwert ^ das günstigste Stellungsverhältnis. Geneigte Sprosse verhalten sich gerade um- gekehrt; hier ist ; das ungünstigste Stellungsverhältnis, wel- ches nur mit einem aphotometrischen Laube verträglich ist (Pinus) und \ das günstigste. Doch muss \ lateral sein, was in der Pflanzenwelt auch Regel ist. Diese laterale ^-Stellung ist ent- 464 weder angeboren (Fagus, Tilia) oder sie kommt erst in der Ortho- genese durch Drehung der Internodien (Cornus) zustande. Die StellungsverhäUnisse der Laubblätter sind nicht an das Sonnen-, sondern an das diliuse Tageshcht angepasst, in erster Linie an das im Vergleiche zum Vorderlicht sehr starke Oberlicht. Es wurde so von einer neuen Seite her die von Wiesner in anderem Zusammenhange früher schon nachgewiesene, im Ver- gleiche zum directen Sonnenlichte relativ höhere Bedeutung des diffusen Tageslichtes für das Pilanzenleben dargelegt. Zweite Sitzung am 22. September, zugleich General- Versammlung der Deutschen botanischen Gesellschaft. Vorsitzender: Geheimrath Prof. Dr. S. Schwendener (Berlin). Nach Erstattung der Jahresberichte durch den Vorsitzenden und Prof. Dr. P. Müller (Berlin) berichtete Geheimrath Prof. Eeinke (Kiel) über einige im botanischen Institut zu Kiel aus- geführte pflanzenphysiologische Untersuchungen, zunächst über eine Untersuchung, betreffend die Transpirationsfähigkeit submerser Pflanzen. Es ergab sich, dass submers lebende Algen die Fähigkeit der Transpiration überhaupt nicht besitzen ; Phanerogamen verhalten sich diesbezüglich verschieden, manche (Vallisneria, Utricularia, Zostera u. a.) verhalten sich wie Algen, andere besitzen Transpira- tionsfähigkeit in verschiedenem Masse {Mijriophyllum, Litorella u.a.). Sodann referierte der Vortragende über Untersuchungen be- treffend das Vorkommen von Oxydasen in Zuckerrüben und Erbsen- keimlingen. — Schliesslich machte er auf die mechanischen Ein- richtungen des Blattes von Lomatophyllum bourhonicum aufmerksam, dessen Festigkeit nur durch Turgor und die Beschaffenheit der Epidermis bewirkt wird, ferner auf den mechanischen Bau des Stammes mehrerer Tn^imm-Arten. Prof. Dr. E. Fünfstück (Stuttgart) erstattete ein eingehendes und sehr anregendes Sammelreferat „Ueb er den gegenwärtigen Stand der Plechtenforschung mit Ausblicken auf deren voraussichtliche Weiterentwicklung". Das Sammelreferat Prof. Dr. F. Czapek: „Ueb er 0hl oro- phyllfunction und Kohlensäure- Assimilation" rausste in Folge Verhinderung des Referenten ausfallen. Dritte Sitzung am 22. September Nachm. — Vorsitzender Prof. Dr. E. Eeinke. Prof. Dr. H. Molisch hielt einen von Demonstrationen be- gleiteten Vortrag: „Ueber das Leuchten des Fleisches". Er wies darauf hin, dass das durch Micrococcus pliosphoreus Oohn veranlasste Leuchten des Fleisches durchaus nicht — wie man bisher annahm — etwas Exceptionelles ist, sondern dass man in 465 der Lage ist, dasselbe bei Anwendung eines entsprechenden Verfahrens allgemein zu beobachten. Der erwähnte Micrococcus gedeiht be- sonders bei Zusatz von etwas Kochsalz und stirbt bei 30*' 0. ab. Die Vermuthung, dass dieser Organismus ursprünglich aus dem Meere stammt und erst durch Meeresthiere auf das Fleisch von Landthieren übertragen wird, hat sich als nicht zutreffend erwiesen. Prof. Dr. J. Ö. Cori (Triest) gab in einem Vortrage die Anregung zu einem Zusamraenschluss der zoologischen und biolo- gischen Meeresstationen, insbesondere zum Zwecke gemeinsamer Erforschung der Meere, Dr. H. Przibram (Wien) berichtete über die von ihm in Gemeinschaft mit Dr. W. Figdor und H. Port- heim gegründete Anstalt für experimentelle Biologie in Wien. Im Anschlüsse an die Discussion, welche diese Vorträge hervorriefen, wurde folgende Resolution einstimmig beschlossen, der sich später auch die zoologische Abtheilung anschloss : „Die Mitglieder der Abtheilungen für Botanik und Zoologie der 74. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte erklären es als im hohen Masse wünschenswert, dass nach dem Vorgange der Commission für die wissenschaftliche Durchforschung der deutschen Meere, welche unter der Aegide des preussischen Staates seit 31 Jahren eine überaus erspriessliche Thätigkeit entfaltet, auch in Oesterreich eine planmässige biologische Durchforschung des Adria- tischen Meeres eingeleitet werde. Die Genannten bringen ihre Ueber- zeugung zum Ausdrucke, dass eine solche Durchforschung in wissen- schaftlicher und praktischer Hinsicht wertvolle Eesultate ergeben würde." Die Versammlung beschloss, diese Resolution mit eingehender Motivierung durch die Einführenden der beiden Abtheilungen der k. k. Reffieruno; unterbreiten zu lassen. In der allgemeinen Sitzung vom 26. September hielt Prof. Dr. R. v. Wettstein einen Vortrag;: „Der Neo-Lamarckismus". III. Wiener botanische Abende. Versammlung am 2. Juli 1902. — Vorsitzender Priv.-Doc. Dr. W. Figdor. P. H. Greilach eröffnet den Abend mit der Mittheilung seiner „Beobachtungen über die Entstehung des Chloro- phylls". Als vorläufige Mittheilung einer demnächst erschei- nenden Arbeit wird das hierbei verfolgte Princip, sowie die Versuchs- anstellung näher erörtert. Zuerst gelangen in historischer Reihenfolge die verschiedenen Methoden der quantitativen Chlorophjllbestimmung zur Sprache, sodann wird die Entstehung des Chlorophylls aus dem „Etiolin" als Hauptsatz gegenüber den Behauptungen Kohls propo- niert. Allerdings wird hierbei stricte vorausgesetzt, dass das „Etiolin" kein Carotin, sondern ein dem Chlorophyll sehr verwandter, aber keineswegs mit demselben identischer Farbstoff sei. Da nun in 466 einem und demselben Speetrum einer alkoholischen Lösung je nach Massgabe der Lichtstärke, welche die Pflanze während des Versuches erhielt, sowohl Streifen I des „Etiolins", als auch Streifen I des neugebildeten Chlorophylls in gradueller Verschiedenheit ihrer Intensitäten sichtbar sind, so kann man, das Gesetz der optischen Oonstanten vorausgesetzt, vor Allem unabhängig von dem Quantum des untersuchten Blättermaterials die Menge des neugebildeten Chlorphylls bestimmen. Allerdings wird man dabei nur mit Ver- hältniszahlen zu thun haben, wie überhaupt stets nur relative, aber immer vergleichbare Zustände in Betracht kommen ; inwieweit in- dessen hieraus auch absolute Werte resultieren, wird aus der Arbeit näher zu ersehen sein. — Die quantitativen Bestimmungen geschehen mit dem Glan'schen Polarisationsspectrophotometer, wobei die ab- soluten Werte derExstinctionscoefficienten(£':= — log Brigg tang^ (p, des am Nikol abgelesenen Winkels) als Verhältniszahlen gelten- Die Ourve des neuentstandenen Chlorophylls, sowie die des ab- nehmenden Etiolius sind, wie bereits aus dem Gesagten hervorgeht, functiouell von einander abhängig, aber auch stetig und monoton. Der Gesammtverlauf der Chlorophyllkurve entspricht jedoch im All- gemeinen nicht der Curve f{r-^) der Lichtintensität. Herr Dr. F. Vierhapper berichtete hierauf über einen neuen Grasbastard. Vortragender ist der Meinung, dass die im Wiener Kahlengebirge gemeinsam mit Sieglingia decumhens (L.) Beruh, und typischer Danthonia calycina (Vill.) Rchb. (:= D. Provincialis a. typica Beck, Fl. v. N.-Oe. L S. 65 [1890]) vor- kommende „kurzgrannige Form" der letzteren (=: D. Provincialis ß. hreviaristata Beck a. a. 0.) eine Hybride zwischen den beiden genannten Stammarten ist. Unter Vorführung reichlichen lebenden Demonstrationsraateriales begründet er seine Ansicht, indem er die morphologischen Charaktere und die Art des Vorkommens der D. hreviaristata zwischen ihren Stammeltern ausführlich bespricht. Nach dem vom Vortragenden gesehenen Herbar-Materiale dürfte der neue Grasbastard auch um Triest vorkommen. Nach Pospichais „Flora des Küstenlandes" (1897) ist er in diesem Gebiete nicht selten. Herr Dr. W. Figdor sprach „über die Ursachen der Anisophyllie nebst Bemerkungen zur Asymmetrie der Laubblätter". (Vgl. die demnächst in den Ber. d. D. B. G. erschei- nende Arbeit des Vortragenden: „Beitrag zur Kenntnis der Anisophyllie"). Den Abend beschloss ein Vortrag Herrn Dr. E.Wagners „Ueber die Localisation eutopisch deckender Kelche in den Cymen einiger Scrophulariaceen". Zur Demonstration gelangte eine grössere Anzahl interessanter blühender Pflanzen aus dem botanischen Garten, sowie Original- platten der Physiotypia plantarum von Ettingshausen und Pokorny aus dem Besitze des botanischen Museums der Wiener Universität. Linsbauer. 467 Botanische Sammlungeii, Museen, Institute etc. Das jüngsterschienene Heft des „Bulletin du jardin imperial botanique de St.-Petersbourg" bringt Daten über den kaiserlichen botanischen Garten in St. Petersburg. Darnach beherbergt der Garten 35.141 Species, davon 27.690 Arten in den Gewächs- häusern. Das Herbarium umfasst 7000 Faseikel mit rund IV, Mill. Exemplaren. Die earpologische Sammlung umfasst 27.592, die de"ndro- logisehe 7294, die paläontologische 2091, die praktisch-botanische 4327 Nummern, die Bibliothek 29.520 Bände. Fautrey F. Herbier Cryptogaraique de la Cote-d'Or. Editio anni 1902, pro Centurie 20 Fr. — Adresse: F. P'autrey, Cor- rombles pr. d. Epoisses. Frankreich. Personal-Nachrichten. Dr. Georg Tischler hat sich an der Universität Heidelberg für Botanik habilitiert. Docent Dr. H. 0. Juel wurde zum Professor an der Uni- versität in Upsala ernannt. Prof. Dr. Wladislaw ßothert wurde zum Professor an der Universität Odessa ernannt. Prof. Dr. K. Van das wurde zum ausserordentlichen Professor für Encyklopädie der Land- und Forstwirthschaft an der czechischen Technik in Brunn ernannt. Wohnungsänderungen: Prof. Vinc. v. Borbäs wohnt fortan in Kolozsvär (Klausenburg), Universitätsgasse 1. Prof. W. Seh midie als Director des grossh. Lehrerseminars in Meersburg am Bodensee, Baden. Inhalt der Xoveinber-Nunimer : G. Beck v. Mannagetta, Ueber die Umsrrenzunij der Pflanzen- formationen 8. 421. — P. Magnus, Ueber die richtige Benennung einiger XJredineen nebst historischer Mittheilung über Heinrich von Martius Piodromus florae mosquensis. ö. 425. — Karl V. Spiess, Ginkgo, Cephalotaxiis und die Taxaceen. S. 432. — Dr. August y. Hayek, Beiträge zur Flora von Steiermark. (Fortsetzung.) S. 437. — J.Freyn, Plantae Karoanae amnricae et zeaensae. (Fortsetzung.) S. 442. — E. Hackel, Neue Gräser. S. 450. — Lite- ratur-Uebersicht. S. 455. — Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 460. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 467. — Personal-Nachrichten. S. 467. Redactenr: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift" erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben : 1852/53 ä M. 2-—, 1860/62, 1864/69, 1871/74, 1876/92 ä M. 4-—, 1893/97 ä M. 10- — . Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zupränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 468 INSERATE. Zu kaufen gesucht: N. F. Host, icoDßs Bt dfiscniilio eaiDim AisträEom Für vollständiges Exemplar zahle ich hohen Preis und erbitte gefl. Angebot. Max Weg, Leipzig, Leplaystrasse 1. J'ierbar-'Pflanzen-^oubletfen tadellos präpariert und reich aufgelegt, aus allen Ländern Europas (Alpenländer, Istrien, Dalmatien, Italien, Spanien, Bulgarien, Kussland etc. etc.), dann auch aus Nordafrika und Nordamerika, werden im Ganzen, partien- weise oder auch nach Auswahl gegen massige Vergütung abgegeben ^^"^ Otto Krebs, Wien, I., Elisabethstrasse 9. Aus dem Nachlasse des verstorbenen k. u. k. Stabsarztes Dr. Kiidolf Lewandowski sind x>reiswürdi^ zu verkaufen: Ein Phanerogamenherbar von ca. 15.000 Exemplaren (österr.- ung. Flora, Exsiecaten von Hut er, Porta etc., sowie zahlreiche Exoten), 4 Cartons mit ca. 3500 Exemplaren Pteridophyten, Moose, Liclieneu, Algen und Pilze. Diese Sammlungen wären besonders geeignet für eine Mittelschule oder neugegründete höhere Lehranstalt. Ferner 45 Werke botanischer Literatur^ 35 Bände der Ver- handlungen der k. k. zool.-bot. Oesellschaft und 17 Bände der Schriften des Vereines zur Verbreitung naturwissen- schaftlicher Kenntnisse in Wien. Ein Verzeichnis sämmtlicher Werke und eine Probe aus dem Moosherbar liegt im Locale der k. k. zool.-bot. Gesellschaft (Wien, I., Wollzeile 12) zur Einsicht auf. Nähere Erkundigungen werden erbeten an Frau Stabsarztswitwe Marietta Lewandowski, Baden (N.-Oest.), Braitnerstrasse 55. Die directen P. T. Abonnenten der ,,Oesterreichischen botanischen Zeitschrift" ersuchen wir höflich um g:efällig:e rechtzeitig^e Erneuerung: des Abonnements pro 1903 per Post- anweisung: an unsere Adresse. Abonnementspreis jährlich 16 Mark; nur ganzjährig^e Pränumerationen w^erden ange- nommen. Die Administration in Wien Z., Barbarag'asse 2. NB. Dieser Nummer ist beigegeben Tafel VIII (Spiess) und ein Prospect der Verlagshandlung Gebrüder Borntraeger in Berlin. ÖSTERREICHISCHE iOTAilSCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und ledigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Carl Gerold's Sohn in "Wien. LII. Jahrgang, N«- 12. Wien, December 1902. Fig. 2. Ginkgo, Cephalotaxus und die Taxaceen. Eine pliylogenetische Studie. Von Karl v. Spiess (Wien). (,Mit 2 Tafeln und 5 Textfiguren.) (Fortsetzung.') Die Anlage, als das Primäre, bedingt die verschiedene Gefäss- bündelausbildung. Die tricarpelläre Blütenanlage, bei welcher alle Ovula in einer Horizontaiebene liegen, unterscheidet sich ihren Ernährungsverhältnissen nach nicht wesentlich von der normal ausgebildeten. Wir sehen daher auch, dass die Gefässbündelanord- nung ganz dieselbe ist, wie bei der normalen Blüte, nur dass das eine der beiden seitlichen Bündel sich dem abnorm auftretenden Ovulum etwas nähert, auch schon während seines Verlaufes im Stiel, aber nur in den oberen Partien (Fig. 1, a). Im Laufe der Entwicklung aber verlässt dieses Ovulum den Platz seiner Anlage und nimmt eine durch &, #' ~ physiologische Ursachen be- W # , dingte neue Ebene ein. Ob- ^"-—--^ wohl nun das Ovulum eine ^ Drehung erfahren hat, so ist doch noch immer deutlich im Stiel zu erkennen, wie sein Gefässbündel etwas nach der y Mediane gravitiert. (Fig. l,a.) Bei vier Anlagen in einer Horizontalebene und normalem Bündelverhältnis ist es natürlich von grossem Wert, dass die Ovula möglichst schnell in die transversale Ebene kommen und sich der Lage der Gefässbündel anpassen, was sieh darin ausdrückt, dass hier schon in den frühesten Stadien das Drehungsbestreben ein- tritt, in Folge dessen aber wieder die Bündel vollkommen normale Verhältnisse zeigen. (Fig. 2, a.) 1) Vergl. Nr. 11, S. 432. Oesterr. botati. Zeitschrift. 12. Heft. 1902. 84 470 Dass bei gestielten, abnormen Anlagen eine ganz andere Gefässbündelanordnuug eintreten muss, ist leicht einzusehen. Hier rauss jedes Ovulum, soll es nicht verkümmern, seine Gefässbündel erhalten, und daher treten hier neben den normalen Gefässbündeln neue, nämlich die des decussierten Paares auf. Auch in Bezug auf die Gefässbündel nehmen die tricarpel- lären Blüten mit subterminalem Ovulum eine Mittelstellung ein. Von dem einen seitlichen Gefässbündel trennt sich unterhalb der Einfügung an die Achse ein Gefässbündel ab und verläuft den ganzen Blütenstiel hindurch median. Jenes Gefässbündel, von dem sieh das mediane losgelöst hat, theilt sich aber sofort wieder, so dass es schon vom Grunde des Stieles aus gespalten verläuft. Das vom Grunde aus gespalten laufende Gefässbündel ist dem ge- spalten laufenden Gefässbündel der normalen Blüte homolog. Das mediane Bündel ist aus dem eben erörterten Grunde kein Spaltungsproduet des einen seitlichen Stielbün- d el s, es ist aber auch keine Neubildung, dem Bündelverhältnis eines decus- sierten Sprosses entsprechend. Inter- essant ist es nun, dass das dritte Fruchtblatt im Verlaufe der Ent- wicklung dem Carpid, d. h. dem Bündel folgt, von dem es sein medianes Bündel erhalten hat. Die Abbildung zeigt, dass die Zusammengehörigkeit zweier Oarpiden dem dritten gegenüber auch schon äusserlich zu erkennen ist. (Fig.3,a, &,c.) Man sieht daraus, dass man es hier mit einem wirklichen Uebergang zwischen beiden Formen zu thun hat. Ziemliche Schwierigkeiten bieten für den ersten Moment jene Fälle von tricarpellären Blüten, bei welchen sich ein kleiner Höcker am Grunde der Ovulastiele befindet, und überdies zwei Oarpelle, das rückwärtige und ein seitliches, miteinander wachsend eine transversale Lage einnehmen. Die Bündelanatomie ergibt decussierte Gefässbündel. Von den medianen ist das vordere nur äusserst schwach ent- wickelt, das blattabgekehrte ist etwas deutlicher zu sehen. Von den seitlichen Gefässbündeln ist auf einer Seite nur eines vorhanden, aber deutlich gespalten. Auf der anderen Seite, u. zw. auf jener, auf der sieh die beiden Oarpelle befinden, sind deutlich zwei Ge- fässbündel zu erkennen. (Fig. 4.) Vergleichen wir die Verhältnisse mit jenen bei der tricarpellären Blüte mit subterminalem Ovulum. Wir finden vollständige Homologie, nur fehlt dort das äusserst schwach ausgebildete Bündel. Das blattabgekehrte Bündel des de- cussierten Paares war ursprünglich das für die dritte, rückwärts gelegene Samenanlage bestimmte. Im Verlaufe der Entwicklung aber hat sich dieses Ovulum, entsprechend dem homologen Falle, 471 vollständig dem einen der beiden seitlichen Bündel angeschlossen. Das verkümmerte, blattzugewendete Bündel gehört dem Höcker an. Schliesslich ist noch darauf hinzuweisen, dass sich die be- sagte Homologie mit dem in Fig. 3 abgebildeten Fall nur auf die weitere Entwicklung und nicht auf die Anlage erstreckt, die eine streng decus- p. sierte ist, der ^ ^^' ' gestielten Form ange- hörig, und so- mit die Abwen- dung des rück- wärtig zur Ausbildung gekommenen, gestielten j ;f Ovulum gar i ' nicht nothweudig wäre. Wie schon früher gesagt, findet das auch in mindestens eben so vielen Fällen nicht statt. Es ist dies ein neuer wichtiger Befund für die Deutung der morphologisch schwer, auf diesem Wege aber leicht verständ- Fig. 5. liehen Verhältnisse der ab- normen Ausbildung der weib- liehen 6rm^Ä;o-Blüte. Auch über die Blüte mit nur einem Ovulum ist noch Einiges zu sagen. Die Bündelanatomie spricht nicht 6 {(^ ^) ^ '^ r- S~^^ dafür, dass wir es hier immer mit nur einem Fruchtblatt zu thun haben. /(^ ^\ d' tf ^F ) Es konnte ein Fall unter- a (^ ^ ) ^^1^/ ' sucht werden, wo von den in den Stiel eingetretenen zwei Bündeln sich das eine, analog dem normalen, schon tief unten spaltete, aber nicht vollständig zur Trennung kam und so den ganzen Stiel durchzog. (Fig. 5, a, &, c, d?) Es spricht Vieles dafür, dass auch diese Abnormität wie alle anderen keine willkürliche, durch Wegfall eines Ovulum in der Symmetrie gestörte ist. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Blüten mit einer Samenanlage von tricarpellären mit subterminalem Ovulum in der Weise abzuleiten sind, dass das subterminale Ovulum sich mächtig entwickelt, während die beiden transversalen nach der ersten Anlage unterdrückt werden. Ein ähnlicher Fall konnte bei den Untersuchungen im Winter beobachtet werden, und findet besagte Annahme in später folgenden Auseinandersetzungen eine mächtige Stütze. 34* 472 Was nun die Blüte mit einem Ovulum bezüglich ihres Ver- haltens von Anlage zur Bündelanatomie betrifft, so ist zu bemerken, dass es nur eine Abnormität in Bezug auf die Anlage, nicht aber in Bezug auf die Gefässbündelbildung ist. (In Uebereinstimmung mit den tricarpellären Blüten, bei welchen alle Ovula in einer Horizontal- ebene liegen, denen sie nach obiger Annahme sowohl physio- logisch, als der ersten Anlage nach sehr nahe stehen.) Die Zusammenfassung der ganzen Erörterungen über die weibhche Ginkgo-Bliite ist kurz und allgemein: 1. Die abnormale Anlage der weiblichen Blüten erfolgt in allen Fällen in streng decussierter Anord- nung. 2. Die Gefässbüudelanordnung ist keine einheit- liche, und ihre Verwertung kann daher unmöglich Typen liefern; sie zeigt eine Beihe von zusammen- hängenden Formen, die alle auf decussierte Anlage zurückgehen. 3. Wir müssen der üebersicht halber zweierlei Abnormitäten unterscheiden, welche die Endpunkte der Reihe bilden: a) solche, welche sich auf Anlage und Bündelanordnung erstrecken (gestielte Samenanlagen); h) solche, welche sich nur auf die Anlage erstrecken (un- gestielte Ovula). Zwischen beiden stehen aber Uebergangs- formen. Im Gegensatz zu den bis jetzt herrschenden Ansichten ist hier auf die Theorie von der Spaltung der Fruchtblätter keine Rücksicht genommen. Erscheint diese Theorie nach dem eben Aus- geführten als ziemlich unwahrscheinlich, so sprechen noch andere Erwägungen gegen sie. Die Ansicht von der Spaltung des 6ri«%o-Fruchtblattes wurde durch Beobachtungen des japanischen Forschers Fuyii ins Leben gerufen, welcher Laubblätter von Ginkgo beschrieb, die am Rande der Lamina ein oder zwei Ovula oder auch Andeutungen mehrerer trugen, eine Thatsache, die im Hinblick auf die Cycadeen gewiss von der grössten Bedeutung ist, aber für die Erklärung der GingJco- Blüte von nicht eben derselben Tragweite sein dürfte. Dass das Laubblatt zwei oder auch mehr Samenanlagen trägt, ist im Hin- blick auf die Deutung dieser Abnormität etwas ganz Natürliches. Dass nun aber ein so reduciertes Gebilde, wie das Ovulum von Ginkgo, das ja nichts mehr von einem Blatte an sich hat, sich nachträglich wieder theilen sollte, entsprechend den blattähnlichen Verhältnissen bei den Cycadeen und in Homologie mit dem ab- norm fertilen Laubblatt von Ginkgo, ist allerdings möglich, aber sehr unwahrscheinlich, und dürfte die Annahme einer Möglichkeit keinen Beweis in der Berufung auf jenen wesentlich verschiedenen Fall finden. Wenn Anklänge an die Cycadeen vorkommen, so treten sie eben dort auf, wo sie günstigen Boden finden, nämlich an dem vegetativen Laubblatt, von dem der Sprung zu dem fieder- K.v. Spiess, Gingko u. Cephaiotaxus Taf.VlII. f "il|»^f; 0 I u. 2lJ. ö/i ■'ih. ^ OesterrboianZeifschr. 1902. Auf. et Kasper riel. K. Oes K. V. Spiess, Ginlcgo und Cephalotaxus. ^A • '.• ' '. ' -T"^' Yv^' '.■\:A\''; Ä mt:. w Oesterr. botan. Ze itschr. 1902. Fig 4. -MIM "' 1-3 :• Fig. c. Kasper ad nat. del. 473 blattartigen Carpid der Cycadeen gewiss bedeutend geringer ist, als von dem so einseitig düBferenzierten und reducierten Ovulum. Die Spaltung ist daher etwas viel Atavistischeres als das Auf- treten eines decussierten Carpidenpaares, und würde die Spaltung kaum in so grosser Häufigkeit vorkommen, dass man die tricar- pellären Blüten fast ausnahmslos nach dieser Theorie als durch Spaltung zu Stande gekommen bezeichnen muss. Ein zweites Moment aber, welches gegen die Ansicht einer Theilung spricht, ist jene tricarpelläre Blüte, bei welcher zwei Stiele vorhanden sind, mit einem kleinen Höcker am Grund, von denen einer dann wiederum zwei kurz aber deutlich gestielte, in der transversalen Ebene liegende Ovula trägt. (Fig. 4.) Obwohl nun gerade dieser Fall durch Spaltung erklärt werden sollte, so ist dies doch unmöglich und um so unangenehmer, als jene Blüten unter den Abnormitäten nicht gerade selten sind. Eine Erklärung ist aus dem Grunde unmöglich, weil die aus Spaltung zu erklären- den Ovula gestielt sind, eine Spaltung sich aber nur auf die Lamina erstrecken kann und^ nicht auf den Stiel, dem die Stiele der ge- stielten Ovula nach Öelakovskys Ansichten über gestielte Formen homolog sind. Nach dem früher Ausgeführten kann kein Zweifel mehr be- stehen, dass wir es hier mit der Modification eines gestielten, decussierten Typus zu thun haben, bei dem das vordere Oarpid des decussierten Paares in der Entwicklung unterdrückt wurde und nur mehr als kleiner Höcker zu sehen ist, das rückwärtige aber sich einem der transversalen Fruchtblätter angeschlossen hat. Eine Spaltung kann also in diesem Falle unmöglich behauptet werden. Wenn man die Annahme einer Spaltung trotzdem aufrecht erhalten wollte, so ist nur zu untersuchen, in welchem Umfange dies noch mögUch ist. In dem Umfange, dass man die Möglich- keit einer ohne Spaltung zu Stande gekommenen tricarpellären Blüte leugnet, gewiss nicht. Dagegen sprechen die Bündelverhält- nisse, wie sie Öelakovsky angibt und wie sie bis zu einem ge- wissen Grade durch die neue Untersuchung bestätigt werden, zu- folge deren man zu dem merkwürdigen Schluss gelangen müsste, dass eine Hälfte des hinteren Ovulum ein besonderes Blatt ist, die andere Hälfte aber ein Theil des einen lateralen Ovularblattes, weil es dem einen seiner Gefässbündel zugehört, wie Celakovsky auf ein etwas anderes, im Principe aber vollständig gleiches Ver- halten hinweisend, es scharf präcisiert. Die Annahme einer Spaltung kann sich daher nur mehr auf die ungestielten Formen mit drei und vier Ovulis erstrecken, wo- durch sie aber eine bedeutende Einbusse erleidet, da ihre Be- deutung gerade darin lag, dass sie die Frage, ob bei Auftreten eines dem ersten Oarpidenpaar decussierten Paares nur ein Blatt des neuen Paares ausgebildet werden könne, bisher verneinte. (Schluss folgt.) 474 UelDer das Blühen von Triodia decufubens Beauv. Von E. Hackel (St. Polten). Vor einiger Zeit sandte mir Herr E. Simon in Vouneuil, Departement Vienne, Exemplare von Triodia decumhens Beauv., welche er bei Haut-Villiers und bei Rouhet nächst Vouneuil ge- sammelt hatte. Sie schienen ihm eine besondere Form dieser Art darzustellen, welche sich vom Typus durch die zur Blütezeit stark abstehenden Eispenäste und Aehrchenstiele unterscheidet; bei der typischen Form sind dieselben aufrecht, anliegend. Er wünschte meine Meinung über den Wert dieser Form zu hören, und fügte hinzu, dass er sie auch Herrn T. Husnot in Cahan, dem Ver- fasser der „Graminees", vorgelegt habe, dem daran insbesondere der Umstand auffiel, dass sie wohlentwickelte Lodiculae besitze, während er solche bei der gewöhnlichen Form nicht beobachtet hatte. Die Untersuchung der eingesandten Exemplare zeigte nun, dass dieselben nicht eine besondere morphologische Varietät, sondern eine biologische Form, u. zw. die von mir schon lange gesuchte chasmogame (ofifenblütige) Form der Triodia decumhens dar- stellen. Dieses Gras blüht nämlich für gewöhnlich cleistoga misch, was schon Koer nicke (im Corresp. Bl. des Nat. Ver. f. Rheinl. u. Westf. 1890 p. 86) beobachtet und beschrieben hat. Was man gewöhnlich als „blühende" Exemplare nach Hause trägt und ins Herbarium legt, nämlich solche mit aus den Scheiden weit heraus- getretenen Rispen, das sind in Wirklichkeit längst verblühte. Ihre fest geschlossenen Blütenspelzen bergen schon halbreife Caryopsen. an deren Scheitel die sehr kurzen, zusammengeschrumpften Narben sitzen, und die seitlich von drei winzigen Staubgefässen begleitet sind, deren kurze Fäden am Grunde zwiebelig erweitert, deren voll- ständig entleerte und vertrocknete Antheren oval und nur 0*2 bis 0*3 mm lang sind. So fand ich die Sache nicht blos hier um St. Polten, sondern auch an Exemplaren von 22 anderen Stand- orten aus den verschiedensten Ländern (Portugal, Südspanien, Schweden etc.), die in meinem Herbar vertreten sind. Will mau den Moment der Entleerung des Pollens, das eigentliche Blühen, beobachten, so muss man Rispen untersuchen, die noch in der obersten Blaltscheide verborgen sind. Aus diesem Grunde nennt Koernicke dieses Gras „doppelt-cleistogamisch" und gibt an, dass er es allenthalben, von Ostpreussen bis an den Rhein, so gefunden habe. Doch bemerkt er auch, dass es Abbildungen gebe, welche die Sache anders darstellen, namentlich in Leer s, Fl. Herborn, t. VII f. 5 und in Nees, Gen. pl. Fl. Germ. L 51, wo dieses Gras offen blutig dargestellt ist. Er vermuthet daher, dass es ähnlich wie bei Leersia oryzoides zwei Formen geben möge, nur dass bei letzterer die Aehrchen der cleistogamen Form bis zur Reife in den Scheiden verbleiben , während sie bei Triodia nach der Blüte hervorwachsen. Koernikes Angaben finden sich auch bei Aschers. I B 475 u. Graebn. (Synopsis II. 304) reproduciert und werden hier noch weitere Abbildungen der offenblütigen Form angeführt, nämheh Eeichenb. Icones, Fig. 1572, und Beck, Fl. v. Nied.-Oesterr. 65, Abb. 25, f. 3. Die Abbildung bei Nees ist auch in meine Be- arbeitung der Gräser in Engler u. Prantl, Nat. Pflanzenfam. II. 2. p. 66, f. 77, übergegangen. Die Antheren sind in diesen Ab- bildungen linealisch (bei Nees reichlich halb so lang als die Deck- spelze) und hängen aus den geöffneten Blütenspelzen heraus, zwischen denen auch die seitlich hervortretenden Narben sichtbar werden. Die cleistogame Form hingegen findet sich dargestellt in den Abbildungen von Palisot de Beauvois (Essai d'une Agrostogr. nouv. t. XV, Fig. 9, wo jedoch die Narben etwas zu lang ge- zeichnet sind) und von T. Hu s not (Graminees, t. XV). In diesen beiden Abbildungen finden sich keine Lodiculae gezeichnet, während sie doch bei verwandten Gattungen sorgfältig dargestellt sind. Nees hingegen zeichnet die Lodiculae (Fig. 13 u. 14) als läng- liche, stumpf zweilappige, am Grunde verdickte Organe von fast der Länge des Ovariums und beschreibt sie auch so im Texte des Werkes. In der That unterscheiden sich die cleistogame und die chasmogame Form dieses Grases durch die Entwicklung der Lodi- culae, und das ist vielleicht der interessanteste Punkt in seiner Naturgeschichte. Ich habe zahlreiche cleistogame Blüten an meinen Herbar -Exemplaren untersucht, aber nur zweimal ist es mir ge- lungen, Spuren der Lodicolae aufzufinden; die deutlichsten, welche ich beobachtete, waren 0*2 mm lange, breiter als lange, quer ab- gestutzte Schüppchen. In anderen Blüten waren sie noch kleiner, am häufigsten aber ganz undeutlich Vielleicht dass ihre Spuren an frischen Exemplaren leichter zu finden sein werden. An den von Herrn Simon gesammelten Exemplaren sind die Lodiculae so, wie sie Nees beschreibt und abbildet: länglich, zweilappig, jedoch erreichen sie nicht die Länge des Ovariums; sie messen etwas über 1 mtn. Die Staubbeutel sind bei diesen Exemplaren 2 mv>, lang (also nicht ganz halb so lang als die 5 mm messende Deck- spelzej , und treten gleich den langen, stark gefiederten Narben zwischen den geöffneten Spelzen seitlich hervor. Die Staubfäden zeigen am Grunde keine Verdickung. Es ist mir kein zweiter Fall bekannt, wo ein und dieselbe Art von Gräsern mit ausgebildeten und mit verkümmerten Lodiculae vorkäme, und der Parallelismus der hierin mit der Chasmogamie und Oleistogamie herrscht, liefert einen neuen Beweis für die Richtigkeit der von mir in der Bot. Zeitg. 1880, p. 334, aufgestellten Ansicht, dass die Lodiculae das Movens beim Aufblühen der Gräser sind. Wo dasselbe unterbleibt, verkümmern sie oder fehlen ganz. Was nun endlich jenes Merkmal der chasmogamen Form be- trifft, welches zuerst die Aufmerksamkeit des französischen Beob- achters (E. Simon) erregte, nämlich die stark (unter Winkeln von 60^* und darüber) abstehenden Rispenäste, so hängt auch dieses offenbar mit dem Aufblühen zusammen. Denn es ist ja bei offen- 476 blutigen Eispengräsern die Eegel, dass die Rispeuäste zur Blütezeit von der Hauptspindel mehr oder minder abstehen; nur so ist es möglich, dass die Aehrchen nach allen Seiten ausgebreitet und der Wirkung des Windes ausgesetzt werden, der hier die Bestäubung vermittelt. Dieses Ausspreizen wird bekanntlich durch Schwellpolster bewirkt, die sich im Winkel der Rispenäste entwickeln; man kaun sie an der vorliegenden offenblütigen Triodia decumhens sehr wohl noch wahrnehmen, obwohl sie beim Trocknen stark eingeschrumpft sind. Bei der cleistogamischen Form hätte das Oeflfaen der Eispe keinen Sinn, und daher unterbleibt die Ausbildung jener Schwell- polster ebenso wie die der Lodiculae, die ja auch nichts Anderes alsSchwellkörper sind, welche das Auseinandertreten der Blütenspelzen bewirken (s.die oben cit. Abhandlung). Die Eispenäste und Aehrchen- stiele bleiben daher aufrecht, der Spindel mehr oder weniger genähert. So werden sie auch in allen mir zugänglichen Beschreibungen dargestellt ; nirgends finde ich eine Form mit offener, ausgebreiteter Eispe, wie die von Simon gesammelte, erwähnt. Wohl aber findet sich eine Abbildung, die derselben sehr nahe kommt, nämlich jene in Eeichenbachs Icones, welche, wie schon oben erwähnt, in der Darstellung des Aehrehens die ofifenblütige Form zeigt. Das zugehörige Habitusbild stellt zwei Halme dar, von denen der grössere, rechts befindliche die zwei untersten Eispenäste abstehend, die zwei folgenden jedoch aufrecht zeigt. Bei Simons Exemplaren sind alle Eispenäste abstehend. AufiFallend ist es, dass die oft erwähnte Abbildung der chasmogamen Form bei Nees die Eispenzweige aufrecht darstellt. Ob das in der Natur wirklich vorkommt, ist zweifelhaft; es könnte bei der Herstellung jener Tafel für das Habitusbild die cleistogame, für die Analysen die chasmogame Form verwendet worden sein; die Darstellung der Staubgefässe an den Aehrchen der Eispe sieht sehr schematisch aus, die Beutel sind im Verhältnis zu klein gezeichnet. Unmöglich ist es indes nicht, dass auch eine Form mit geschlossener Eispe, aber offenen Blüten vorkommt. Es ist ja der Hauptzweck dieser Zeilen, zu weiteren Beobachtungen anzuregen, damit zunächst die Verbreitung der chasmogamen Form festgestellt werde. Sie ist jedenfalls sehr selten, denn in meinem Herbar liegt diese Art, wie erwähnt, von 24 ver- schiedenen Standorten aus allen Theilen des Verbreitungsgebietes vor, aber alle mit Ausnahme der von Simon gesammelten sind cleistogamisch. Im Herbar des k. k. naturhist. Hofmuseums ist unsere Art durch 47 verschiedene Exemplare vertreten, welche gleichfalls keine Spur von Chasmogamie aufweisen und wohl sämmt- lich cleistogamisch sind. Koernicke erwähnt in seiner Abhand- lung, dass er Triodia decumhens von Ostpreussen bis an den Ehein stets nur cleistogamisch gefunden habe. Demgegenüber ist es gewiss aufi'allend, dass die Mehrzahl der Abbildungen gerade die chasmogame Form darstellen, von der mir bisher der einzige Staud- ort bei Vouneuil bekannt wurde. Sollte die chasmogame Form, wie zu erwarten, auch bei uns gefunden werden, so möchte ich 477 den Beobachtern derselben noch empfehlen, darauf zu achten, ob dieselbe ebenso reichlich Früchte hervorbringt, wie die cleisto- gamische. Es ist ja bekannt, dass die ansehnlichen offenen Rispen der Leersia oryzoides mit ihren chasraogaraen Aehrchen fast durch- aus unfruchtbar bleiben. Beiträge zur Flora von Steiermark. Von Dr. August von Hayek (Wien). (ScWuss. 1) Anemone Styriaca Pritzel in Linnaea XV (1841), p. 575, pro var. A. Halleri. Diesen Namen möchte ich für die im Murthale von Leoben bis Gratwein vorkommende Küchenschelle iu Vor- schlag bringen, da ich sie weder mit der Anemone Halleri All. der Westalpen identificieren kann, wie es Maly^) und Fig. 1: Blatt von Anemone Styriaca (Pritz.), Fig. 2: Blatt von A. grandis Wend. und Fig. 3: Blatt von A. Halleri All. (Alle Figuren verkleinert.) Beck^) gethan haben, noch sie auch nach dem Vorgange von Fritsch*) zur Anemone grandis Wender. Niederösterreichs und Ungarns stellen möchte. Wenn auch die unterschiede der drei in Rede stehenden Formen nur gering und nicht durch- wegs constant sind und sich insbesondere in Worten schwer ausdrücken lassen, sind die drei Pflanzen doch einerseits auf i| Vgl. Nr. 10, S. 408, Nr. 11, S. 437. -') Flora V. Steiermark, p. 181. (Das Synonym A. Hackelü Fohl ist irrig.) 3) Flora V. Niederösterr., p. 410. 4j Excursionsflora f. Oesterr., p. 218, Anin. 478 den ersten Blick zu nntersclieiden, andererseits geographisch scharf von einander geschieden. Was zuerst Anemone Halleri All. betrifft, so ist dieselbe durch länglich dreieckige, drei- schnittige Blätter mit langgestieltem Endabschnitte, bandförmig eingeschnittenen Abschnitten erster und sehr breiten Ab- schnitten zweiter Ordnung ausgezeichnet. ^) Die Blätter sind in der Jugend reichlich, im Alter spärlicher wollig-zottig, wenig seidig glänzend behaart, die Blütenstiele, wie bei allen Verwandten, dicht wagrecht abstehend zottig. Nach den mir vorliegenden Exemplaren ist A. Halleri eine ausgesprochene Alpenpflauze, die bis an den Fuss der Gletscher vordringt. Ich sah Exemplare von folgenden Standorten: »Schweiz: Zermatt (Vulpius); Fünelen bei Zermatt (Muret, Lagger) ; beim Hinaufsteigen zum Findelengletscher (Bolle). Frankreich: Valien de Rion-German au-dessus de Serennes (Lannes); Mont Glaize pres de Gap (Burlefreres); Mont Cenis, aux Margerieux (Huguenin) ; Basses Alpes, la Cia- piere pres Lärche (Lannes). Italien: Pedemontii (Allioni); Monte Viso (Reverchon, Grenier); Cogne (Thomas). Anemone grandis Wenderoth hat fiederschnittige Blätter, deren Abschnitte band- bis fiederförmig in 2-4 mm breite Zipfel zerschnitten sind. Der Endabschnitt ist stets deutlich gestielt und von dem obersten Paare der ilbschnitte erster Ordnung deutlich getreuLt. Die Blätter sind in der Jugend seidig be- haart, im Alter kahl. Anemone grandis ist eine Charakter- pflanze sonniger Kalkhügel des pannonischen Florengebietes, insbesondere Mittelungarns und der das Wiener Becken im Westen begrenzenden Kalkberge , wie man aus folgendem Standortsverzeichnisse, das die Mehrzahl der von mir ge- sehenen Exemplare umfasst, ersieht. Niederösterreich: Türkenschanze bei Wien (Aichinger, Skofitz); Kalksburg (Wiesbaur); Mödling (Breidler, Ha- lacsy u. A.); Jennyberg bei Mödling (Dörfler); Maaberg bei Mödling (Fetter); Calvarienberg bei Baden (Reuss); Föhrenwald bei Wiener-Neustadt (Sonklar); Steinberge bei Zisterdorf (ÜUepitsch). Mähren: Rabenstein bei Znaim (Oborny). Ungarn: Preneow (Kmet); Kalkberge bei Ofen (Kerner, Steinitz, L, Richter); Nadap, Com. Alba (Tauscher); Magyar-Pokoragy, Com. Gömor (AI. Richter); Insula Csepel, prope Tokol (Tauscher); Trencsin, Szulow (Wie- mann); Erlau (Vrabelyi); Drevenyik (Haszlinsky); In monte Matrae „Sarhegy" (Vrabelyi). Serbien: Belgrad, Topcider (Bornmüller). 1) Da die Blattformen von Küchenschellen wie so manche andere sich durch die beste Beschreibung nicht wiedergeben lassen, sind dieselben beistehend in typischer Ausbildung abgebildet. 479 Südrussland: üsnaii (Holtz). Auch die in Dalmatien vorkommende Anemone pidsatilla scheint mir nach dem spärlichen mir vorliegenden Materiale zu Ä. grandis gehören. Zwischen diesen beiden Formen, A. Halleri All. und A. grandis Wend. steht nun die steirische Anemone Styriaca (Pritzel) ihren Merkmalen nach in der Mitte. Die Blätter sind ausgesprochen fiederschnittig mit meist drei Paaren Abschnitten erster Ordnung, doch ist der Endabschnitt oft ungestielt und daher von den obersten Abschnitten erster Ordnung nicht deutlich geschieden. Die Blattzipfel sind meist etwas breiter als bei A. graedis, die Blätter in der Jugend dicht seidig zottig, auch im Alter noch stets ziemlich reichlich behaart, insbesondere sind die Blattstiele auch bei den ausgewachsenen Blättern stets noch abstehend zottig. Tn den Blüten ist zwischen den genannten drei Formen kein unterschied zu finden. Anemone Styriaca scheint im mittleren Murthale und einigen seiner Seitentliäler endemisch zu sein. Ich sah Exemplare von folgenden Standorten : Leoben (Maly) ; Freyenstein bei Leoben (ex herb. Wulfen) ; Rothwand bei Aflenz (Freydl); Peggau (Maly, Pittoni, Kristof u. A.); an der Mur von Grätz aufwärts gegen Feistritz (Zechenter) ; Gratwein (Graf); Stübing (Graf). Die genannten drei Arten sind nur Glieder eines grossen P'ormenkreises, der Anemone pulsatilla s. 1. und wohl auch A. patens L. umfasst und anscheinend geographisch sehr schön gegliedert ist. Von allen hierher gehörigen Formen be- wohnt das grösste Areale wohl die echte Anemone pidsatillaL., von der Linne^) ausdrücklich sagt: „habitat in campis sil- vestribus exaridis collibusque apricis Europae borealis". Sie findet sich in Schweden, Dänemark, Holland, Belgien, England (?), fast ganz Nord- und Mitteldeutschland. Die südlichsten, mir bekannt gewordenen Standorte sind Bayreuth (leg. Mayer), Landshut (Schonger), Regensburg (leg. ?). Südlich an diese schliesst sich eine von ihr vielleicht abzutrennende Form an, die den üebergang zu Anemone grandis darstellt und die sich in Tirol (Innsbruck), Oberösterreich (Steyr) und Nieder- österreich (Krems) findet. Tn den Rheinlanden und dem an- grenzenden Frankreich wird Anemone pulsatilla L. durch A. Bogenliardiana Rchb. vertreten; ob die in Mittelfrankreich vorkommende, durch sehr grosse Blüten und fein zertheilte Grund- und breitzipflige Hochblätter ausgezeichnete A. amoena Jord. von dieser verschieden sei, will ich dahingestellt sein lassen. Südfrankreich und Spanien bewohnt die dunkelblütige und feinblättrige A. propera Jord. (= A. serotina Coste, Pidsatilla Gallica Kern. herb.). Den grössten Theil von Ost- 1) Spec. plant. Ed. I, p. 539. 480 eiiropa, sich nach Westen bis Böhmen und Bayern, nach Süden bis Galizien erstreckend, bewohnt Anemone patens L., durch die bandförmig getheilten Blätter sehr auffallend, durch die in einem kleinen Gebiete der Karpaten vorkommende A. Slavica Reuss aber doch mit A. grandis verbunden. Freilich kommen auch in Osteuropa stellenweise Formen mit fiederförmig ge- theilten Blättern vor, wie z. B. die in Galizien vorkommende A. Polonica Bh, die vielleicht mit A. recta Gilib. identisch ist. Im grössten Theile Sibiriens findet sich die der A. patens nahestehende A. Ajanensis Reg. (= amblgna Turcz.) südlich von ihr A. Bungeana Led. und A. cliinensis Bge. ; Beachtung verdient ferner die in Dahurien beobachtete A. pulsatilla f. tenuiloba Turcz., die durch auffallend kurze Abschnitte letzter Ordnung auffält; eine sehr ähnliche Form sah ich von der Alpe Sajaninschin im Kaukasus, leg. Radde. Anemone Wolfgangiana Bess. scheint nur eine schmalzipflige Form der A. patens zu sein. In Nordamerika wird der Formenkreis der A. pulsatilla durch die der A. patens L. nahestehende A. Nutalliana Gray vertreten. Ranunculus paucistamineus Tausch. In Wassergräben in den Sumpfwiesen längs der Enns bei Oeblarn, Ranunculus divaricatus Schrk. In einem Tümpel nächst Oeblarn. lianunculus glacialis L. Häufig in der Hochalpenregion der Hoch- Wildstelle. Ranunculus fkmimula L. und Ranunculus sardous Cr. Im Moore im ünterthal bei Schladming. CorydaUs solida Sm. Häufig in Gebüschen bei Brück und im Mürzthale aufwärts bis Mürzzuschlag. Feltaria alUacea L. In der Weitzklamm und herabgeschwemmt am Weitzbach bis in den Markt Weitz. Myagrum perfoliatum L. Ein Exemplar in Weitz. Roripa palustris Bess. In den Sümpfen der Enns bei Oeblarn. Armoracia rusticana G. M. Seh. Am Ufer des Weitzbaches am Weg von Weitz zur Klamm. Cardamine rivularis Schur. Auf der Hoch-Wildstelle im feuchten Geröll oberhalb des Obersees bei ca. 1000 m. Die Pflanze hat gelbe Antheren, nicht, wie Schur (Sertum p. 7) angibt, violette, stimmt aber sonst mit der Originalbeschreibung vollkommen überein. Auch alle von mir gesehenen Exemplare dieser Form aus Siebenbürgen sind mit der Pflanze von der Hoch-Wild- stelle vollkommen identisch und haben gelbe Antheren, ebenso die in der Flora exsiccata Austro-Hungarica unter Nr. 889 von der Stubalpe ausgegebenen Exemplare. Originale von Schur sah ich leider nicht. Dentaria cnneaphi/llos L. In Wäldern bei Mürzzuschlag, nicht selten auch die f. altern ifoUa Hausm. Hutchinsia alpina R. Br. Im Bachgerölle im Ahornkaar des Stoder- zinkeu. 481 Hutchinsia hrevicaulis Hoppe. Auf der Hoch-Wildstelle. Neslia paniculata L. Auf Aeckern bei Friedberg und Brück an der Mur. Drdba tomevtosa Wahlbg. In steinigen Triften der Gipfelregion des Grimming, 2300 m. Braha dubia Saut. Hoch-Wildstelle, an Felsen bei der Neualm- scharte, 2350 m. Stenophragma Thalianum Gel. An Wegrändern bei Brück an der Mur. Ärabis glahra (L.) Weinm. Am Wege von Vorau nach St. Lorenzen am Wechsel. Ärahis Halleri L. Auf Wiesen bei Brück a. d. Mur in Menge, theils weiss, theils lila blühend. Drosera rotundifolia L. In Torfmooren bei Mittern dorf an der Salza. Sedum roseum (L.) Scop. Auf der Hoch-Wildstelle. Sedum maximum (L.) An Strassenrändern bei Gröbming. Sedum alpestre Vill. Häufig an Felsen und auf Geröll auf der Hoch-Wildstelle und dem Gumpeneck. Sedum annuum L. Auf einem Felsblocke bei der Weisswandalm im Unterthale bei Schladming. Saxifraga bryoidesL. In der Hochalpenregion der Hoch -Wildstelle häufig. Saxifraga androsacca L. Auf der Hoch-Wildstelle. Saxifraga apliyUa Stornbg. An Felsen in der Gipfelregion des Grimming. Saxifraga ccrnua L. Hoch- Wildstelle, in feuchtem Geröll unter den Felswänden zwischen Obersee und Neualmscharte, ca. 2100 m. Ist aus Steiermark bisher nur vom Eisenhut be- kannt. Saxifraga oppositifolia L. Auf steinigen Triften in der Gipfelregion des Grimming, Kalk, 2300 m. Saxifraga hlepharophylla Kern, in Strobl Fl. v. Admont (ohne Be- schreibung)^). An feuchten Felsen und im Geröll auf der Hoch- Wildstelle zwischen Obersee und Neualmscharte von 2000 bis 2300 m. Ruhus Nessensis Hall. Zwischen Friedberg und St. Lorenzen am Wechsel. Ruhus plicatus Wh. An Waldrändern und in Holzschlägen bei Oeblarn sehr häufig. Ruhus sulcatus Vest. üeberall bei Friedberg, Vorau, Pöllau; im Holzgraben bei Brück a. d. Mur. Ruhus Vestii Focke. In lichten Wäldern zwischen dem Hilmteich und dem Stiftingthale bei Graz. Obwohl bereits Focke, der Autor dieser Art, sie in Steiermark angibt^), Avar meines ') Vergl. diese Zeitschrift LH (1902), p. 329. -) Synopsis ruboium Germaniae, p. 157. 482 Wissens ein sicherer Standort derselben in Steiermark nicht bekannt. Auch Halacsy') führt nur auf die Autorität Fockes hin „Steiermark" an. Rubus hifrons Vest. An Waldrändern am Fuss des Rabenwald- kogels bei Pöliau; bei Oeblarn nicht beobachtet. Riibus macrophyllus W. N. In lichten Wäldern zwischen dem Hilm- teiche und dem Stiftingthale bei Graz. Mubus Caroli Beck. Am Abhang des Rabenwaldkogels gegen Anger. JRuhus foliolatus Hai. Bei Friedberg. Piubiis hirtus W. K. In einem Holzschlage am Aufstieg von Oeblarn auf das Gumpeneck, ca. 1000 m. Rubus Bmjeri Focke. In Wäldern am Fuss des Rabenwaldkogels bei Pöliau. Rubus Guentheri W. N. Wälder am Abhang des Tressensattels gegen Alt-Aussee. Mubus brachyandrus Gremli. Am Weg von Gaishorn in die Flitzen leg. A. Ried 1894. Die Schösslinge der mir vorliegen- den Pflanze sind zwar nur schwach behaart, doch sind die Achsen des Blütenstandes so dicht filzig und die Fruchtknoten so dicht behaart, dass die Pflanze nur hieher gestellt werden kann. Potentilla argentea L. Bei Friedberg; einzeln auch im Unterthal bei Schladming. Potentilla rubens (Cr.) Zimm. Sehr häufig im Mürzthale, sowie überall bei Brück a. d. Mur. Potentilla Crantzii (Cr.) Beck. An Felsen der Neualmscharte der Hochwildstelle, auf Urgestein, in Gesellschaft von Saponaria pumilio (L.) Fzl., Ällium foUosiim Clar., Ranunculus glacia- lis L. etc. Potentilla caulescens L. An Felsen im Pass Stein bei Mitterndorf a. d. Salza. Potentilla Clusiana L. An Felsen in der Gipfelregion des Grim- ming häufig. Sibbaldia jjrocHtnbetis L. Häufig auf dem Gumpeneck und auf der Hochwildstelle. Geum montanum L. Im Kaar oberhalb der Neualm auf der Hoch- wildstelle in sehr üppigen, bis über 30 cm hohen Exemplaren. Geum reptans L. Auf der Hochwildstelle. Dryas odopetala L. Scheint in der Tauernkette nur im östlich- sten Theile (Bösenstein, Seckauer Zinken, Hirschfeld, Maranger Kogel, Hoher Ringkogel, Hochschwung), ferner am Ruprechts- eck vorzukommen, fehlt hingegen anscheinend auf der Hoch- wildstelle, ferner nach Grimburg^) auch auf dem Hochgolling. Auch Vierhapper führt die Pflanze von keinem der Tauern- ^) Veih. d. zool.-bot. Gesellsch. XLI (1891), p. 226. -) Gest. bot. Wochenblatt 1857, p. 313. 483 gipfel an der salzburg-steirischen Grenze an, hingegen findet sie sich im Stangalpenzug (Eisenhut, Rinsennock, Rothkofel, Gregerlnock) und den Judenburger (Seethaler) Alpen. Gemein ist Dryas octopetala in den nördlichen und südlichen Kalkalpgn. AlchimUla alpestris Schm. Auf dem Gumpeneck; in einer dicht- rasigen Zwergform in der Gipfelregion dos Moltereck des Grimmingstockes, 2300 m. AlchimUla pratensis Schm. Bei Friedberg. AlchimUla glaherrima Schm. Auf der Hochwildstelle und auf dem Gumpeneck. AlchimUla Anisiaca Tsch. Auf dem Stoderzinken, Grimming und auf Kalk auch auf dem Gumpeneck. Ascherson und Gräbner^) ziehen den Namen A. Anisiaca aus nomenclatorischen Gründen dem Namen A. jwdophylla vor ; ich glaube aber, dass der Name A. Anisiaca auch darum den Vorzug verdient, weil unter A. alpina ß. podophylla Tausch gar nicht die von Buser so bezeichnete Pflanze gemeint hat, da der Originalstandort derselben sich in den Hohen Tauern im Glocknergebiete befindet, also im Verbreitungsgebiete der echten A. alpina L. Leider bin ich ausser Stande, auf Grund von Herbarmaterial meine Ver- muthungen zu beweisen, da das gesammte Alchimilla-M.a,tenal der grösseren Wiener Herbarien seit Jahren sich zur Revision in den Händen Busers befindet! jRosa rupesiris Cr. Nächst Mosern bei Grundelsee. Rosa Gutensteinensis Jacq. f. Auf der Höhe des Rabenwaldkogels bei Pöllau. liosa glaiica Vill. Bei Steinhaus am Semmering. Eosa resinosa Sternb. Im ünterthal bei Schladming. Prunus padus L. In Gebüschen bei Brück a. d. Mur. Genista sagiUalis L. Zwischen Friedberg und St. Lorenzen am Wechsel. Genista lasiocarpa Spach. Auf Serpentin bei Kirchdorf bei Pernegg; erinnert sehr an eine wehrlose Form der Genista Germanica, ist aber durch die grossen Blütendeckblätter deutlich ver- schieden. Cytisus nigricans L. Am Abhang des Rabenwaldkogels gegen Pöllau. Cytisus supinus L. Bei Friedberg und Pöllau, Cytisus hirsutus L. Bei Brück a. d. Mur. Trifolium pallescens Schreb. Hochwildstelle, an Felsen bei der Neualmscharte, 2250 m. Trifolium aureum PoU. In einem Holzschlag bei Oeblarn. Trifolium agrarium L. Auf Aeckern bei Anger. Anthyllis alpestris Kit. Auf dem Gipfel des Stoderzinken bei Gröbming. Anthyllis afftnis Britt. Bei Weitz; am Südabhang des Semmering. 1) Synopsis VI, p. 391. 484 Astragalus frigidus (L.) DC. An Felsen bei der Neualmscharte auf der Hochwildstelle. Coronilla varia L. An Waldrändern bei Anger. Vicia silvatica L. Bei Weitz am Weg gegen Anger, sowie an der Strasse zur Klamm. Vicia Cracca L. Auf Aeckern bei Friedberg; im Eöhricht der Ennssümpfe bei Oeblarn eine auffallend schlaife reichästige Form mit kurzen, armblütigen Traubenstielen, die kaum die Länge der Stützblätter erreichen. Vicia nigra (L.). Auf Wiesen bei Voran. Geranium pratense L. Auf Wiesen bei Mitterndorf a. d. Salza. Linum catharticiim L. In der Krummholzregion des Grimming am Aufstieg von Klachau. Polygala vulgaris L. Auf feuchten Wiesen bei Friedberg; auf grasigen Plätzen bei Gröbming. Mercurialis perennis L. Auf dem Calvarienberg bei Brück a. M, ; in Wäldern bei Mürzzuschlag. Euphorlia esula L. Zwischen Friedberg und St. Lorenzen am Wechsel. Hypericum quaclrangulum L. Am Gschnaidsattel gegen Anger, Helianthemum alpestre (Jacq.) Dun. In steinigen Alpentriften des Gumpeneck bis in die Gipfelregion. Helianthemum glahrum (Koch). Mit vorigem. Helianthemum ohscurum Pers. Auf Wiesen am Südabhang des Semmering. Viola palustris L. Im Torfmoor bei Krungl nächst Mitterndorf a. d. Salza. Viola collina Bess. In Wäldern bei Mürzzuschlag. Viola rupestris Schm. Auf Wiesen bei Brück a. d. Mur. Viola Riviniana Rchb. Ebenda. Viola pohjchroma Kern. Im ünterthal bei Schladming. Daphne mezereum L. Im Ahornkaar des Stoderzinken. Epilohium parviflorum Schreb. Bei Aussee; am Aufstieg von Gröb- ming auf den Stoderzinken noch bei 1000 m. Epilohium collinum Gmel. Hochwildstelle, im feuchten Geröll oberhalb des Obersees im Seewigthale bis gegen 1900 m. Epilohium roseum Schreb. An Wasser- und Strassengräben bei Gröbming und Oeblarn. Epilohium anagallidifolium Lam. Hochwildstelle, im feuchten Ge- röll zwischen Obersee und Neualmscharte, 2000—2200 ra. Chamaenerion angustifolium (L.) Scop. In Holzschlägen bei Oeblarn. Circaea intermedia Ehrb. In Gebüschen bei Aussee. Astrantia maior L. In Wäldern am Grundelsee. Carum carvi L. Im ünterthal bei Schladming bei der Weisswand- alpe. Lihanotis montana Cr. Auf Geröllhalden im Pass Stein bei Mittern- dorf a. d. Salza. Seseli Austriacum (Beck) Wohlf. An Kalkfelsen bei Peggau. 485 Peucedcmum palustre (L.) Koch. Im Torfmoor bei Krungl nächst Mitterndorf a. d. Salza; im Röhricht der Ennssümpfe bei Oeblarn. Feucedanum oreoselinum Mch. An buschigen Abhängen am Fusse des Wechsel bei Friedberg. Pirola nniflora L. Auf dem Masenberg bei Vorau; am Aufstieg von Gröbming auf den Stoderzinken. Pirola minor L. Auf dem Tressensatte] bei Aussee. Monotropa midtiflora (Scop.) Fritsch. In Fichtenwäldern auf dem Tressensattel bei Aussee; in Wäldern bei Klachau am Fuss des Grimming. Rhododendron hirsutum L. Auf dem Gumpeneck auf Kalk in Menge, in unmittelbarer Nähe von Bh. ferrnglneum L. Andromeda polifolia L. In Torfmooren bei Mitterndorf an der Salza mit Vaccinium idiginosum L. und Oxycoccos palustris Pers. Primula farinosa L. Im Torfmoor bei Krungl nächst Mitterndorf. Primida acaidis (L.). Im Mürzthal nicht beobachtet. Primida elatior (L.). Ueberall bei Brück a. d. Miir, sowie im ganzen Mürzthale. Primida officinalis (Jb.). Bei Brück a. d. M. auf den Hügeln am linken Mürzufer mit der vorigen. Primida Clusiana Tratt. Auf dem Grimming. AnagalUs arvensis L. Auf Geröllhalden beiStainach; auf Aeckern bei Friedberg. Gentiana ciliata L. An Waldrändern zwischen Stainach und Klachau. Gentiana asclepiadea L. Im Torfmoor bei Krungl nächst Mittern- dorf. Gentiana Bavarica L. Im Ahornkaar des Stoderzinken mit G. verna L. ; auf dem Grimming; auf der Hochwildstelle. Gentiana nivalis L. In Alpenweiden der Gipfelregion des Gumpen- eck (Kalk, ca. 2100 m) und des Grimming (Kalk, 2200 bis 2350 m). Gentiana aspera Heg. Auf dem Gumpeneck und Grimming von etwa 1000 m bis in die Gipfelregion (bis 2800 m), in tieferen Lagen in der f. spathidata Bartl., in höheren in der f. calycinoidea L. Kell. resp. pygmaea Glaab. Das Vorkommen dieser alpinen, nicht saison dimorph gegliederten Parallelform der G. Stiirmiana A. et J. Kern, und G. Norica A. et J. Kern, in Steiermark war zwar mit Sicherheit zu erwarten, doch noch nicht sichergestellt worden, da die Pflanze bisher nur hart an der Landesgrenze im Gebiet des Pyrgas gesammelt worden ist^). Näheres über diese hochinteressante Form siehe bei Wettstein in Dörfler Schedae ad Herb. norm. Cent. XXXVIII. und in „Untersuchungen über den Saison-Dimorphismus im 1) Dörfler, Herb. norm. Nr. 3751. Oesterr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1902. 35 486 Pflanzenreiche" in Denkschr. d. Kais. Akad. d. Wissenschaften, math.-naturw. Cl. LXX., p. 305 ff. Gentiana Stunniana A. et J. Kern. An Waldrändern zwischen Klachau und Stainach, sowie auf dem Mitterberg bei Oeblarn, hier in einer Form, die sich durch schwache Wimperung der Kelchzipfel schon der G. Rhaetica A. et J. Kern, nähert, Gentiana Kerneri Dörfl. et Wettst. in Dörfl. Sched, ad Herb, norm, Cent. XXXVIII, p, 277 (1898). Am Abhang des Gumpen- eck gegen den Mathildengraben; auf der Hochwildstelle; auf steinigen Alpentriften in Radmer bei Hieflau leg, 0. Krebs Sept. 1899! .Stellt die Hochgebirgsform der G. Rhaetica A. et J. Kern, dar und nähert sich gleich der Herbstform, wie sie in Steiermark vorkommt und die Wettstein ^) als G. Rhaetica f, Stiriaca bezeichnet hat, durch grössere und bauchigere Corollen etwas der G. Stiirmiana A. et J. Kern, Im üebrigen gilt von der Pflanze das bei G. aspera gesagte, Sweertia perennis L. An einem Bachufer am Abhänge des Gumpen- eck gegen den Mathildengraben. Symphytum tuberosum L, In Wäldern bei Brück a. d. Mur, Anchusa officinalis L. An Strassenrändern bei Steinhaus amSem- mering, Lycopsis arvensis L, Vereinzelt auf Aeckern bei Friedberg. Myosotis sparsiflora Mik. In declivibus graminosis ad ünzmarkt leg. Vierhapper 1900. Myosotis arvensis (L.). Auf Aeckern bei Gröbming. Myosotis silvatica Hoffm. An Waldrändern bei Brück. Lithospermum arvense L. Auf Aeckern bei Brück. Aiuga reptans L, Bei Brück a. d. Mur. Äiuga pyramidalis L. Im Thal bei Schladming nächst der Thal- gabelung, Elslioltzia cristata W. Ein Exemplar offenbar zufällig einge- schleppt in den Gassen von Oeblarn a. d. Enns. Wurde von mir daselbst nirgends in Gärten cultiviert gesehen. Brimella grandiflora (L.). An Waldrändern zwischen Stainach und Klachau, Lamimn alhum L. In Brück a. d, Mur, Salvia veriicillata L, An Strassenrändern bei Gröbming; an buschigen Abhängen bei Anger, Thymus chamaedrys Fr, Im ünterthal bei Schladming; an Wald- rändern zwischen Klachau und Stainach. Thymus Trachselianus Op. Auf dem Gumpeneck und der Hoch- wildstelle; an Felsen in der Weitzklamm. Thymus spathulatus Op. Auf dem Serpentinstock bei Kirchdorf nächst Fern egg. Lycopus Europaeus L. In den Ennssümpfen zwischen Oeblarn und Stein. 1) Die europ. Artender Gattung Gentiana Sectio Endotricha, p. 393(1896), 487 Mentha candicans Cr. Bei Oeblarn a, d. Enns. Mentha fontana Wh. Im Walcherngraben bei Oeblarn. Solanum dnlcamara L. An Zäunen bei Oeblarn ; im Holzgraben bei Brück a. d. Mur. Verhasctim thapsus L. Bei Schloss Gstatt bei Oeblarn. Verhascum collinum Schrad. (thapsus X nigrum). Mit vorigem und V. nigrum bei Schloss Gstatt bei Oeblarn. Linaria a^nna (L.) Mill, Auf dem Grimming und herabgeschwemmt auf Geröllhalden im Pass Stein bei Mitterndorf. Linaria vulgaris Mill. Bei Friedberg (mit drüsig-flaumiger Trauben- spindel). Chaenorrhinum minus (L.) Lge. Im Bachschotter bei St. Martin a, d. Salza. Veronica anagallis L. In den Sümpfen der Enns bei Oeblarn. Veronica latifolia L. An Waldrändern bei Anger. Veronica alpina L. Auf der Hochwildstelle. Veronica fruticans Jacq. Am Aufstieg von Gröbming auf den Stoderzinken; an Felsen in der Krummholzregion des Gumpeneck. Veronica serpyllifolia L. Bei Friedberg. Veronica polita Fr. Auf Aeckern bei Gröbming. Muphrasia JSerneri Wettst. An Felsen in der unteren Krumm- holzregion am Aufstieg von Klachau auf den Grimming. Wurde von mir unter ganz ähnlichen Standortsverhältnissen auch am Kaiser Franz Josef-Reitweg, der von Hallstatt zur Simony- hütte führt, beobachtet. Euphrasia picta Wimm. Zahlreich in Triften in der Krummholz- region des Gumpeneck, 1800—1900 m. Euphrasia minima Schi. Auf der Hochwildstelle und dem Gumpen- eck sehr häufig. Euphrasia Salishurgensis Funck. f. praealpina Beck. An Kalk- felsen auf dem Gumpeneck bei ca. 2000 m. Alcctorolophus hirsutus All. Zwischen Friedberg und Mönichkirchen. Alectorolophus angustifolius (Grael.) Heynh. Am Aufstieg von Gröbming auf den Stoderzinken, und sehr typisch auch in der Nähe des Schlosses Gstatt bei Oeblarn. Alectorolophus subalpinus Stern. Im Fölzthal bei Aflenz; von mir im Vorjahre als A. lanceolatus aufgeführt. Orohanche yracilis Sm. Bei Mitterndorf a. d. Salza; bei Tipschern nächst Oeblarn. Galium verniim Scop. Am Fuss des Rabenwaldkogels bei Pöllau; in Gebüschen bei Brück a. d. Mur. Galium horeale L. Im Torfmoor bei Krungl nächst Mitterndorf a. d. Salza. Galium hyssopifolium, Hoifm. An grasigen, buschigen Ab- hängen am Fuss des Wechsel bei Friedberg. Mir liegen zwar nur blühende Exemplare vor, doch sind die Fruchtknoten voll- kommen kahl und glatt, während sie bei G. horeale auch zur Blütezeit mit hakigen Börstchen bedeckt sind. 35* 488 Galium idiglnosum L. Auf Wiesen bei Grundelsee. Galium mollugo L. Bei Pöllau. Galium angustifolium Leers. Auf Wiesen bei Gröbraing; bei der Haltestelle Trautenfels nächst Irdning. Galium erectum Huds. Bei Schloss Gstatt nächst Oeblarn. Galium Austriacum Jacq. Bei Friedberg; auf dem Gschnaidsattel zwischen Anger und Weitz. Galium anisophyllum Vill. Auf der Hochwildstelle. Lonicera nigra L. In Wäldern auf dem Masenberg bei Voran. Adoxa moschatellina L. In Gebüschen bei Brück a. d. Mur häufig. Valeriana saxatilis L. Bei Alt- Aussee am Aufstieg auf den Tressen- sattel. Valeriana elongata L. Grimming, an Felsen in der Krummholz- region am Aufstieg von Klachau aus. Valeriana Celtica L. Auf der Hochwildstelle. Succisa pratensis Mch. In Torfmooren bei Mitterndorf. Scahiosa lucida Vill. Auf Geröllhalden im Pass Stein bei Mitterndorf. Gampanula pulla L. Am Ufer eines Bächleins am Absturz des Gumpeneck gegen den Mathildengraben in Gesellschaft von Saxifraga aizoides L., Sweertia perennis L. und Willenietia stipitata Oass! Phyteuma paiiciflorum L. Hochwildstelle, im Geröll des Nord- abhanges bis zur Neualmscharte, 2200—2350 m. Phyteuma hemisphaericum L. Hochwildstelle, im Kaar oberhalb der Neualm. Phyteuma spicatum L. An Wiesenrändern bei Steinhaus am Sem- mering. Erigeron neglectus Kern. Auf der Hochwildstelle. Erigeron alpinus L. Gumpeneck, an Felsen am Abhang gegen den Mathildengraben. Erigeron polymorphns Scop. Dies ist der älteste sichergestellte Name für die bisher als E. glabratus Hoppe bezeichnete Art. Vergl. Vierhapper in Dörfler Schedae ad Herb. norm. Cent. XLII (1901), p. 36. Gnaphalium supinum L. Hochwildstelle, im Kaar oberhalb der Neualm. Gnaphalium Norvegicum Gunn. Auf dem Gumpeneck. Leontopodium alpinum Cass. Hochwildstelle, in den Felswänden zwischen Obersee und der Neualmscharte spärlich. Kommt auch auf dem Höchstein vor. Bidens cernua L. Im Moore im ünterthal bei Schladming. Galinsoga parviflora Cav. In einem Kartoffelacker bei Oeblarn a. d. Enns. AchiUea atrata L. An Kalkfelsen des Gumpeneck. Achillea collina Becker. Auf dem Serpentinstock bei Kirchdorf nächst Pernegg. Matricaria chamomilla L. An Wegrändern bei Pöllau. Chrysanthemum alpinum L. Auf der Hochwildstelle. 489 Artemisia laxa (Lam.) Fritsch. Auf der Hochwildstelle in den Felsen zwischen Obersee und Neualmscharte. Doroniciim glaciale (Wulf.) Nym. Auf der Hochwildstelle. Doronicum Austriacnm Jacq. In Wäldern bei Brück a, d. Mur. Senecio nq^estris W.K. Am Abhang des Grimming gegen Trautenfels. Senecio Carnioliciis W. Auf der Hochwildstelle. Senecio ahrotanifoUus L. In der höheren Voralpen- und Krumm- holzregion des Grimming und des Stoderzinken. Senecio nemorensis L. In der Klamm bei Schladming. Senecio paludosus L. Im Röhricht der Ennssümpfe bei Oeblarn häufig. Calendula officinalis L. Auf Schutt in Oeblarn verwildert. Carduus acanthoides L. Im oberen Ennsthale bis in die Tauern- thäler (Walchernthal bei Oeblarn, Seewigthal bei Haus, ünter- thal bei Schladming) häufig. Carduus personata Jacq. In der Klamm bei Schladming; sehr häufig in der Weitzklamm. Carduus digeneus Beck (personata X defloratus). Zahlreich unter den Stammeltern in der Weitzklamm. Carduus defloratus L. In der Weitzklamm ; an Kalkfelsen bei Peggau. Carduus viridis Kern. Bei Aussee, Grundelsee, im Pass Stein bei Mittern dorf; auf dem Gumpeneck. Cirsium lanceolatum (L.) Scop. Steigt in den Seitenthälern der Tauern bis gegen 1200 m. Im Walcherngraben bei Oeblarn, Seewigthal bei Haus, ünterthal bei Schladming. Cirsium hyhridum Koch (palustre X oleraceum). Im Pass Stein bei Mitterndorf unter den Stammeltern. Cirsium heterophyllmn All. In der Klamm bei Schladming; im Seewigthal bei Haus zwischen Boden- und Hüttensee, an letz- terem Standort auch häufig weissblühend. Cirsium erisithales (L.) Scop. Zahlreich in der Weitzklamm, auch ein Exemplar mit trübrothen Blüten. An eine Einflussnahme von C. rivulare ist mangels aller sonstigen darauf hinweisen- den Merkmale wohl nicht zu denken. Cirsium erucagineum DC. (oleraceum X rividare). Auf Wiesen an der südlichen Abdachung des Semmering. Cirsium rivulare Lk. Gemein bei Friedberg, Voran, PöUau, Anger, Weitz, im ganzen Mürzthale, auf dem Semmering. Cirsium suhalpinnm Gaud. (rividare X palustre). Auf der Süd- seite des Stiftsberges von Vorau unter den zahlreichen Stamm- eltern. Centaurea suhjacea (Beck). Auf Wiesen bei Mitterndorf und bei Oeblarn. Serratida tinctoria L. Auf Torfmooren bei Mitterndorf. Tragopogon orientalis L. Auf Wiesen bei Gröbming. Hieracium hupleuroides Gm. Ssp. ScJienkii Gris. Im Pass Stein bei Mitterndorf und auf dem Grimming. 490 Ueber die richtige Benennung einiger Uredineen ne"bst historischer Mittheilung über Heinrich von Martius Prodromus florae mosquensis. Von P. Magnus (Berlin). (Schluss.iJ Da nun, wie schon hervorgehoben, sowohl Jaeky als ich auf Centaurea Scabiosa nur die Puccinia, deren Uredospore drei im Aequator gestellte Keiinporen trägt, beobachtet haben, so ist diese Bracliypuccinia als Puccinia Centaureae DO. zu bezeichnen. Die auf Centaurea Jacea, C. exarata und anderen Centaureen auf- tretende Puccinia, deren Uredosporeu zwei dem Pole genäherte Keimporen tragen, ist hingegen Puccinia Jaceae Otth. zu nennen. Auf einigen Centaurea- Arten, wie Centaurea nervosa Willd. (:= C. phrygiaL.) und nach Jacky C. Jacea L. seheinen beide Arten aufzutreten. Eine dritte Art möchte Puccinia Calcitrapae DC. repräsentieren. Ueber die anderen auf Centaurea- Arten unter- schiedenen oder zu unterscheidenden Brachypuccinien wage ich kein Urtheil abzugeben. Dazu gehören reichliches Material und mühselige Einzelforschung und Beobachtung. Das Studium von H. v. Martius Prodromus florae mosquensis. Edhio altera, Leipzig 1817, zeigte mir hingegen, dass eine andere Art einen Martius'schen Namen zu erhalten hat. Martius be- schreibt daselbst S. 226: 9. Puccinia cnici sparsa rotunda cinnamomea; capsulis sub- ellipticis (in foliis Cnici lanceolati Aug.-Sept.). Aus der Angabe der Wirtspflanze geht hervor, dass es die Art ist, die Schroeter 1887 in „Die Pilze Schlesiens." Erste Hälfte, S. 317, als Puccinia Cirsii lanceolati Schroet. neu aufge- stellt hat. Denn auf Cirsium lanceolatum kommt nur diese Art vor, die nunmehr als Puccinia cnici Mart. zu bezeichnen ist. Wie P. und H. Sydow kann auch ich die von Bubak auf diese Art gegründete Gattung Jackya nicht anerkennen, da sich Uebergänge zu der mangelnden Ausbildung der Peridie der Aecidlen finden, z. B. bei der Puccinia Chondrillae Gda,., die jetzt von Lindroth als Puccinia PrenantMs (Pers.) bezeichnet wird. Persoon hat aber nur das Aecidium gekannt und es Aecidium Prenanthis ge- nannt. Ich sage weiter unten, dass ich solchen Namen von Neben- fruchtformen nicht das Recht der Priorität zuspreche, wenn der Autor, der zuerst die Hauptfruchtforra mit einem specifischen Namen belegte, sie als eigene neue Art unterscheiden und benennen musste. Bei dieser Gelegenheit will ich auch einen einer Art von mir gegebenen Namen umändern. In den Abhandlungen der Natur- historischen Gesellschaft zu Nürnberg, Bd. XIII, habe ich im 1) Vergl. Nr. 11, S. 428. 491 dritten Beitrag zur Pilzflora von Franken die auf Serratula tinctoria auftretende Puccinia als Pucc. tinctoriae P. Magn. bezeichnet. Mit Recht machen P. und H. Sydow in der Monographia üredi- nearura darauf aufmerksam, dass Spegazzini in den Fungi Gua- ranitici I, n. 119 eine auf Eupatorium tinctorinm auftretende Puccinia bereits Puccinia tinctoria Speg. benannt hat. Ich ändere deshalb den Namen der Serratula tinctoria befallenden Puccinia in Puccinia tinctoriicola P. Magn. um. Auf Prunus Padus tritt eine Melampsoree auf, auf die ich in den Sitzungsberichten der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin 1875, S. 58, die Gattung Thecopsora begründet habe. Ich nannte sie 1. c. Thecopsora areolata (Fr.) P. Magn. Diese Art wurde von Winter und Schroeter, die sie in die Gattung Melampsora setzen, als Melampsora Padi (Kze. und Schm. 1817) Wint., von Kleb ahn neuerdings als Thecopsora Padi (Kze. und Schm.) Kleb, bezeichnet, weil Kunze und Schmidt die dazu gehörige Uredo als Uredo padi 1817 in den von ihnen heraus- gegebenen Cryptogamae exciccatae Nr. 187 aufgestellt, ausgegeben und beschrieben haben. Aber diesen Namen kann die Art in keinem Falle erhalten. Wenn man dem Principe huldigt, dass eine Pilzart denjenigen Speciesnamen erhalten soll, den irgend ein zu ihr gehöriges Entwicklungsstadium zuerst erhalten hat, so müsste diese Art nicht Thecopsora Padi, sondern Thecopsora strobilina (Alb. und Schwein) genannt werden, nachdem Kleb ahn und V. Tubeuf durch überzeugende Impfversuche gezeigt haben, dass das 1805 von J. B. de Albertini und L. D. de Schweiniz in ihrem Conspectus Fungorum in Lusatiae superioris agro Niskiensi crescentium, p. 109, als Licea strobilina beschriebene Aecidium in den Entwicklungskreis der Thecopsora areolata (Fr.) P. Magn. gehört. Ich bin aber der Meinung, dass man den specitischen Namen, den ein Autor der Hauptfruchtform, welche die Gattung, zu der die Art gehört, repräsentiert, nach dem Standpunkte unserer Wissenschaft zur Zeit der Erkennung und Aufstellung der Art geben musste, festhalten soll. Ich halte daher den Namen Puccinia graminis Pers. fest, weil Persoon zur Zeit, als er mit seinem classischen scharfen Blicke dieselbe als eigene Art erkannte, sie als eigene Art der Gattung Puccinia betrachten und benennen musste, und weil nie und nimmer Jacquin, als er Lycoperdon pocidiforme aufstellte, oder Gmelin, als er Aecidium Berberidis benannte, den Begriff der Puccinia graminis Pers. in ihrem Art- begriffe hatten. Ich halte daher Puccinia graminis Pers. für die gerechteste und für die wissenschaftlich richtigste Bezeichnung. Man hat oft die Thecopsora areolata (Fr.) P. Magn. fälsch- lich als die Erysibe areolata Wallr. angesehen, diesen Namen als Synonym zu dieser Art citiert (vgl. z. B. Schroeter 1. c. S. 365 oder De Toni in Saccardo Sylloge Fungorum VII, S. 765) und sie demgemäss als Melampsora areolata (Wallr.) oder Thecopsora areolata (Wallr.) bezeichnet. Aber Wallroth gibt in der Flora 492 cryptogamica Germaniae, pars II (1833), p. 203—204, Erysibe areolata Wallr. nur auf Ällinin Forriim an und sie gehört daher zur Piwcinia Porri (Sow.) Wint. Die üredo auf Prunus Padus zieht Wallroth 1. c. als l. Padi zur Erysihe imshdata Wallr. Hingegen hat E. M. Fries diese Art im Systema mycologicum Vol. II (1823), p. 263 als Sclerotium areolatum Fr. auf den Blättern von Prunus Padus aufgestellt und beschrieben und später in Summa vegetabilium Scandinaviae, p. 482, Melampsora areolatum Fr. genannt. Ich habe daher auch in den Sitzungsberichten der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin 1875, p. 58 nur von dem Fries'schen Pilze gesprochen und den Pilz Thecopsora areolata (Fr.) P. Magn. genannt. Wenn ich hier üredo Padi Kunze und Schmidt nicht als einen der Thecopsora areolata (Fr.) vorher gegebenen Namen gelten lasse, so will ich zur Vermeidung von Missverständnissen hier gleich hervorheben, dass es selbstverständlich ein ganz anderer Fall ist, wenn ältere Autoren Puccinia- oder Uromyces- Arten als Glieder der Gattung Uredo angesehen und benannt hatten. Dann hat selbstverständlich deren specifische Benennung zu gelten. Wenn z. B. Schumacher 1803 Uredo Phragmitis aufgestellt hat und Hedwig 1808 die Art Puccinia arundinacea benannte, so hat Körnicke mit vollem Rechte die Art Puccinia Phragmitis (Schum.) Körn, benannt, da Uredo Phragmitis Schum. den Eost des Schilf- rohres bezeichnete, ebenso wie Puccinia arundinacea Hedw. Und ebenso habe ich die Uredo Arnicae scorpioidis DC. als Puccinia Arnicae scorpmdis (DO.) P. Magn. in den Berichten der Deutschen Botanischen Gesellschaft, Bd. XI (1893), S. 459, bezeichnet. In solchen Fällen ist eben die später mit Eecht zu Puccinia gestellte Art als Glied der Gattung Uredo beschrieben worden, nicht eine einzelne Fruchtform derselben, wie bei Uredo Padi Kunze und Schmidt oder Uredo linearis Pers. Beiträge zur Flora von Bulgarien. Von B. Davidoff (Varna-Bulgarien). 1. Cytisus pseudopygnieus sp. n. SufiFrutieosus pumilus, ramis erectis vel ascendentibus rufes- centi-aureis, petiolo foliolum subaequante vel eo sublongiore, foliolis elliptico-oblongis acutis. virentibus utrinque pilis adpressis obsitis, floribus breviter pedicellatis 2 — 11 terminalibus capitatis foliis summis longioribus, calycis rufescenti-aurei ad tertiam partem bilabiati labio superiore breviter bidentato, labio inferiore tridentato, corolla laete lutea, vexillo extus adpresse sericeo, legumine adpresse et subpatule piloso calyce duplo longiore. Floret Mai, Jun. 493 Gaules 10 — 12 cm alti, foliola P/o cm X 3—4 mm, legumen IV2 — 2 cm X 5 mm, totus flos 2 — 275 "cm longus. In collibus et desertis ad Tasehli-Tepe prope Varna, Baltschik, Kavarna, Turski-Sujudschuk, Kaliakra et Sirti-Kjoj. 2. Cytisus Geoi^gievi sp. n. Suflfruticosus pumilus, caulibus crebre ramosis, ramis simpli- cibus prostratis vel ascendentibus rufescenti-aureis. petiolo foliolum subaequante, foliolis minutis elliptico-oblongis acutis supra glabrius- culis virentibus subtus adpresse sericeo-canescentibus, floribus br6- viter pedicellatis 1 — 8 terrainalibus capitatis foliis summis longioribus, calycis adpresse sericeo-canescentis rufescentis ad tertiam parte bilabiati labio superiore acute bidentato labio inferiore breviter anguste tridentato, coroUa laete lutea, vexillo extus adpresse sericeo, legumine adpresse piloso calyce duplo lougiore. Floret Junio, Julio. Gaules 11 cm alti, foliola 1 cm X 3 mm, legumen 2 — 2^/^ cm X 3 — 4 mm, totus flos 2 cm longus. In coUinis dumosis ad Adschemler prope Varna. 3. Medicago glandulosa sp. n. Perennis, basi ligneseens sparsim et patule pl. parte glanduloso puberula, ramis ascendentibus tenuibus gracilibus, stipulis lanceolato- subulatis integris vel inferioribus subdentatis, foliolis oblongo-ovatis obtusis longe mucronatis apice dentatis eximie elevatim nervosis ad marginem saltem ciliatis, pedunculo glanduloso multifloro folio axillär! longiore, pedicellis glanduloso-lanatis calycem subaequan- tibus, floribus ochroleucis vel flavis, calycis glandulosi laciniis tenuis- sime subulatis subduplo longioribus, legumine falcato inermi, dense glanduloso, venis anastamosantibus reticulato. Floret Junio, Julio. Eami 60 — 70 cm, foliola media 1 cm X 3 mm, totus flos (cum pedicello) 1 cm longus, legumine 1 — IV2 cm diam. In dumosis ad Avrenska-Planina prope Dere-Kjoj (District. Varna). 4. Astragalus varnensis sp. n. ^l- Onöhrichium Boiss. Adpresse canus, caulibus ascendentibus simplicibus vel diffusis, siipulis connatis breviter lanceolatis, foliolis minutis 6—13 jugis, eis inferioris subrotundatis caulinis oblongo- elipticis superioris eliptico-linearis, pedunculis folio longioribus, capitulis ovato-oblongis laxiusculis, bracteis ovatis membranaceis dimidium tubi calycini aequantibus, calycis membranacei adpresse albo- et parce nigro-pilosi dentibus subulatis, tubo dimidio brevio- ribus, vexillo truncato vel retuso calyce triplo longiore, leguminibus patentibus ovato oblongis calyce molliter dense puberulo duplo longioribus in cuspidem incuroam longe et seusim attenuatis. Floret Julio, Augusto. In arenosis maritimis prope Varna. 494 5. Genista patula MB. b Fruticosa glabra vel adpresse puberula, foliis longe-lanceolatis venosis cuspidatis margine paulo ciliatis, stipulis subulatis elongatis, racemis florum siraplicibus, pedicellis tubo calycis subaequantibus, calycis glabri laciniis puberulis tubo subaequilongis superioribus lanceolato-subulatis, inferioribus lineari-subulatis, legumine glabro. Floret Julio, Augusto. Eamuli floriferi 40 cra, folia media 4 cm X 6 mm, calyx 5 mm longus, totus flos IV2 cm longus. In dumosis et silvis ad Avrenska-Planina pope Varua. G. Cytisus Tmoleus Beiss. b Sufifruticosus adpressissime canescens, ramise longatis prostratis ramulosis novellis rufescenti-aureis, petiolo foliolum sublongiore, foliolis minutis oblongo-elliptieis utrinque adpresse-canescentibus, floribus subsessilibus 1 — 5 terminalibus capitatis foliis summis invo- lucratis, calycis adpresse canescentis ad tertiam partem bilabiati labio superiore acute bidentato, inferiore subintegro, legumine adpresse canescenti. Floret Maio, Junio. Caulibus 20 cm altus, foliola 12 mm X 3 m, totus flos 2V2 cm longus. In collinis et calcareis ad Devnja et Dikili-Taseh prope Varna. 7. Cytisus lasiosemius Boiss. b Tota planta patule hispida, ramis ascendentibus, foliolis ellipticis acutis, floribus 2 — 5 terminalibus capitatis foliis summis involu- cratis, calycis labio superiore acute, bilobo, inferiore integro, vexillo extus hispido, leguminibus longioribus patule hirsutis subarcuatis. Gaules 12—20 cm alti, foliola 10—12 mm X 4—5 mm, legumen 2 cm X 5 mno, totus flos 2V2 cm longus. In collinis et dumosis ad Sumen et Varna. 8. Astragalus glycy phylloides DO. ^ Caulibus ascendentibus sparsim hirtis, stipulis lanceolato-su- bulatis liberis, foliis 6-jugis raagnis ellipticis obtusis, racemi ovati pedunculo folio plus duplo breviore, calycis adpresse nigro-hirti dentibus tubo duplo brevioribus, leguminibus erectis oblongo-lanceo- latis aeuminatis subarcuatis glabriusculis. Floret Junio. Gaules 60—80 cm alti, foliola media 4^1^ cm X 2 cm, legumine 2V2 em X 5 mm- In silvaticis umbrosis prope Sumen. 9. Onobrychis elata Boiss. et Bai. ^ Adpressissime canescens, caulibus ramosis virgatis striatis valde elatis, foliis remotissime 6—9 jugis, foliolis elliptico-linearibus acutis supremorum angustissime linearibus, pedunculis gracilibus longissirais, spicis etiam sub anthesi elongatis laxis, calycis adpresse 495 hirsuti, corolla rosea striata brevioris, laciniis laneeolato-subulatis tubo subduplo longioribus, vexillo carinam manifeste superante, legumine semiorbiculato, adpresse hirto, caljce multo longiori ad discum superfieialiter et inaequaliter foveolato breviter 4 — 5-aeuIeato crista angusta in 3—5 dentes late trianguläres acutos partita. Floret Maio-Augusto. In collinis et dumosis ad Varna, Baltschik. 10. Trifoliuni repens L. ß. var. arenosum m. A forma typica statura minore (tota planta 6 — 8 cm alta) foliolis parvis, calycis laciniis tubo evidenter brevioribus, corolla pallide-rosea dignoscitur. In collibus arenosis et calcareis ad Suraen. 11. Orobus lyannonicus Jcq. var. Sumeni ra. Foliolis 1 — 2 jugis, floribus aureis a typo recedit. In silvaticis prope Sumen. 12. Vicia villosa Roth. var. darmadaii ra. Caulibus gracilioribus diflfusis paulisper villosisvirentibus, flori- bus albis a typo recedit. Inter segetes ad Mursal-Kjoj prope Dobritsch. (Distr. Varna). Varna, 25. Mai 1902. Weitere Beiträge zur Kenntnis der Eu-Hieracien Tirols, Südbayerns und der österreichischen Alpenländer. Von Dr. J. Murr (z. Z. Innsbruck). (Fortsetzung.) i) f 3. Knautiaefolium A.-T. Platzerberg bei Gossensass (1898), Dammkar bei Mittewald (1899), Gerolle ober der Scherbenstein- alpe an der ßofanspitze 1900), in wenigen aber prächtigen Stücken über der Höttinger Alpe gegen die Frau Hütt (1902) von mir gefunden. 4. Issense M. et Z. 1. 1. Habituell dem H. subcanescens ß. incisiforme mh., in dessen Gesellschaft die Form am Haller Anger wächst, sehr ähnlich, aber mit zerstreuten Drüsen an den Blättern. Der Name issense muss geändert werden, da bei unserer brieflichen Verständigung über die Benennung der als neu erkannten Formen ein Missverständnis unterlief, indem Zahn den jenseits des Lavatsch- joches bereits im Karwendigebiet liegenden Haller Anger mit dem Issanger des Haller Salzberges verwechselte. Ich schlage dafür den Namen spaniadenum M. et Z. vor. H, roripifolium M. et Z. D. bot. Monatsschr. 1902 p. = H. humüe-ramosum. Stengel ca. 4 dm hoch, tiefgabelig ver- 1) Vergl. Nr. 8, S. 317, Nr. 9, S. 35, Nr. 10, S. 389. 496 zweigt, die Hauptäste kürzer gegabelt, 5 — Tköpfig; Eosettenblätter gestielt, eiförmig bis länglich, seicht gebuchtet bis eingeschnitten gezähnt, die äusseren in der unteren Hälfte tief fiederspaltig, mit ganzrandigen, vorne gerundeten, durch eine abgerundete Bucht ge- sonderten Zipfeln, alle stumpf bis stumpflich. Stengelblätter 2—3, die unteren länglich-lanzettlieh , buchtig gezähnt, das oberste lanzettlich-linealisch, ganzrandig, alle Blätter dunkelgrün, nur unter- seits, bes. am Hauptnerv und am Eande zerstreut hellhaarig, Haare rauh bis etwas fiederig, Stengel nach oben schütter flockig, sonst kahl; Hüllschuppen etwas stumpfiich, schwärzlich, mit breiter, olivgrüner Berandung, mit schwarzen, einfachen Haaren, Stieldrüsen und Flocken schütter bekleidet. — Zahn schreibt zu einem meiner Exemplare: „Dieses herrliche Exemplar zeigt die Verhältnisse von H. liumile äusserst charakteristisch". Am Eisack bei Pontigl (Schelleberg) neben H. ramosum — das H. humile sah ich in unmittelbarer Nähe nicht — am 30. Juli 1901 gef. 11. Rotte. Alpina Fr. ff. alpinu^n L. a) Älpirmm L. 2. melanocephalum Tausch. Ausser den in der D. bot. Monat- schrift 1897, S. 271 angegebenen Punkten noch von Huter und mir auf dem Platzer- und Riedberg, von mir ausserdem auf dem Blaser, von Graf Sarnthein auf dem Eggessengrat, von Hut er auf dem Griesberg und in Sexten, von Treffer in Trippacb und auf der Göge, von Ausserdorfer bei Windisch-Matrei, von Gelmi am Bondone, von Oimarolli ausser der Grenze auf dem Monte Baligolo gefunden. Auf dem Platzerberg fand ich 1898 zahlreich eine schmalblätterige, habituell sehr an H. pohjmorphum erinnernde Form mit viel stärker entwickelten Stengelblättern (damit zu ver- gleichen das von Tapp ein er im Vinstgau gesammelte H. foliosum det Dürrnberger, vgl. D. bot. Monatschr. 1. 1., p. 272, und eben- solche Exemplare, die v. Benz 1899 im Martellthale sammelte), welche Zahn gleichfalls hieher zieht. s) intermediiim A. — T. Hieher nach Zahn das H. calenduli- florum vom Monte Gavardine und das H. eximium von Kartitsch (D. bot. Monatschr. 1. 1.). Auf dem Schuss am Kreuzberge sammelte Huter 1871 diese Form. c. Hallcri Vill. Hieher gehören alle von mir 1. 1 angegebenen Standorte von H. tuhulosum Tausch, sowie das H. Khekii Jaboniegg et mh. von der Turracher Höhe, welches nach Zahn nichts Anderes als die extreme, robuste Ausbildung des echten H. Halleri mit oft stark verästeltem Stengel und grobgezähnten dicklichen Blättern darstellt. Solche robuste, der V i 11 ars sehen Pflanze genauer ent- sprechende Exemplare lagen mir neuestens, insbesondere von der Schmittenhöhe (Jos. Stadimann 1898), vom Schönberg bei Luttach (Treffer 1897), von den Alpen bei Hollbruck (G oll er), vom Flagger- thal bei Bozen (Dr. Pf äff) und von Gieseln in Vorarlberg Graf 497 Sarnthein) vor. Auch auf dem Riedberg und Hühnerspiel fanden Hut er und ich ähnhche robuste Exemplare. Ausserdem sah ich noch //. Halleri, d. h. die früher für H. tubulosum Tausch gehaltene Pflanze von Fend (Zimmeter 1856 als H. capnoides), vom Sendes- thal in Gschnitz und vom Schneeberg (Graf Sarnthein), vom Gleinserjöchl (Val de Li e vre 1858), vom Kühthei (v. Heufler 1840), vom Vinstgau (Tapp einer), von der Hofalpe und vom Heihgenbluterthörl (Scheitz). Die var. d) oäontoglossum A.-T. fand Huter im Vennathal am Jöchl -gegen das Griesbergthal, Es ist jedenfalls eine eigenthümliche Ironie des Schicksals, dass sich gerade das H. Khe/cii, welches ich auf die lebhafte Zustim- mung des Hybridophoben Arvet-Touvet hin in der Allg. bot. Zeitschr. 1898, S. 105 ff. als unbestrittenen Bastard gefeiert hatte, sich als die in den Schweizer Alpen häufige robuste Form des alten H. Halleri entpuppen musste. In den Sudeten wird H. Halleri durch H. calenduliflorum ersetzt. H. cochlearifoliwni Zahn 1. 1. [p. 1842] =z alpinnm- (jlanduliferum (resi^. piliferum) = H. cochleare Kerner ined. ^. -F., non Hut er. Trippach (Treffer 1894). Drei hieher gehörige Individuen befinden sich im Herbare des Ferdinandeums unter H.pilifenim 1884 auf dem Hühnerspiel von Zimmeter gesammelt. 2. pseudalpinum N.-P. Zahn I. 1. Ein hieher gehöriges Exem- plar im Herb, des Ferdinandeums von der Mahlknechthütte (Val de Liüvre 1868 als H. alpinum). ff. nigrescens Willd. (erweitert). a) Decipiens Tausch. 2. cocJileare Huter 1875. Ersetzt nach Zahn [p. 1844] H. de- cipiens in Tirol. In der D. bot. Monatschr. 1. 1. p. 272 zog ich zwei Standorte vom Brenner wohl mit Unrecht zu H. cochleare Kerner. Ausserdem von mir mit Huter auf dem Riedberg, ferner auf dem Blaser (v. Kern er sammelte auch diese Unterart hier als H. Halleri) und schon 1885 am Rosskogl gesammelt. Weitere Standorte: Truna-.Joch in Gschnitz (v. Benz), Gries- berg und gegen Venna (Huter), Rosskopf bei Sterzing (Bär), Bärenthal bei St. Jakob und Trippach im Ahrnthale (Treffer), Staller Alpe (Hut er 1869). 4. Fseiido-Halleri Zahn 1. 1, = H. Halleri Kerner exsicc. non Vill. Ä pumilum Herb. A.-H. Nr. 3341. Blaser (v. Kerner, d. Verf. ; vergl. D. bot. Monatschr. 1. 1.) hier auch in einer den Uebergang zu H. cochleare Huter bildenden Form snbcochleare Zahn in sched. Weitere Standorte: Alpen bei Kitzbühel (Traunsteiner als H. Halleri), Schiern- und Villanderer Alpe (v. Hausmann), Glun- gezer (v. Heufler 1836 als H. alpimmi), im Grubach an der Rofanspitze (Murr), bei Stuben am Arlberg (Hedwig Winder). H, atratum Fries Zahn [p. 1846 ff.] 1. Zinkenense Pernhoffer. Hühnerkar bei Wald (Khek 1898, d. Verf. in der Allg. bot. Zeitschr. 1899, S. 58); auch die von mir 498 in der Oesterr. bot. Zeitschr. 1900, S. 59 f. mit diesem verglichene, aber zu H. melanops A.-T. gezogene Pflanze, welche Dr. v. Hayek auf dem Seckauer Zinken sammelte, stellt Zahn hieher, ebenso einen Theil eines durch Senn holz vom Wechsel als H. alpinum Fritsei ausgegebenen Herbarexemplars. 3. atratum Fr. In Tirol (wie überhaupt in den Alpen) nur als var. ß. eiialpestre Zahn, und zwar nach meiner Ansicht wohl ausschliesslich als echte Hybride der Formel H. alpinum — <: sil- vaticum, daher nur vereinzelt auftretend. Standorte in Tirol: Bergwiesen bei Galtür (Zimmeter 1885 ohne Bestimmung), Stallsims am Glungezer, nur 1 Ex. (Murr 1885), Pfitscher Jöchl (v. Heufler 1838, von v. Hausmann als II. muroritm bestimmt. Rittner Hörn (C. v. He pp erger 1855 als H. diaphannm Fr.j, Grödner Jöchl (v. Benz), Marbe in Mühl- wald (Treffer als H. incisum Hoppe, ein prachtvolles, dem H. in- cisum thatsächlich angenähertes Ex., schon von A.-T. zu H. atra- tum gezogen; vergl. JD. bot. Monatschr. 1897, S. 281), Ahrnthal (Ausserdorfer, eine schmalblätterige Form), Weitfeld bei Luttach und Göge in Weissenbach (Treffer), Alpe Nemes bei Sexten mit H. ahsconditum (Huter), Hofalpe und Gössnitz bei Lienz (Scheitz als H. vulgatum f. macra), Schleinitz bei Lienz (Gander, ohne Bestimmung; die Exemplare von der Lienzer Gegend sind wie die Lagger'schen von Gomben und vom Griesberg durch ihre schmalen, sehr scharf gezähnten Blätter habituell dem H. rhaeticum recht ähnlich), Tschamp bei Kais (Hut er). b) Submurorum Lindeb. 2. Samnaunicum Zahn [p. 1848]. Vennathal und Valming (Hut er), Eudnicker Sattel im Gailthal und Lusiapass in Südtirol V. Benz), Mont Matajur (Huter 1875). Im Vennathal auch ein vermuthliches H. TracJiselianum — atratum von Hut er gefunden. ff. Arolae mh. D. bot. Monatschr. 1898, S. 5 f., als 3. Sub- species von //. Murrianum A.-T., bei Zahn [p. 1848] als Hauptart der Formel H. alpinum — silvaticum — villosum. 1. macrocalathium Zahn 1. 1. Bergeralpe (Gander 1866 ohne Bestimmung), Antholz (Hut er 1869), Zeragalpe, auf der Pfitscher Seite und Schlüsseljoch (Hut er als caesiiim — Bocconei?). 2. Arolae rah. St. Christoph am Arlberge (Murr 1895), Ant- holz (Huter 1869), Bergeralpe (Gander 1866). Habituell und ver- wandtschaftlich sehr nahe steht ein vermuthliches H. dolichaetum — incisum, d. h. (vtdg. — < alp.) {silvat. > — vilos.), von Riehen 1900 am Matschur-Jöchl gesammelt. 4. suhsenileZahn, Visbachalpe bei Raibl (Huter a\s H. senile, V. Benz), Platzerberg und Valming (Huter als H. murorum f. alpina). JB. pseud-Arolae mh. Zahn [p. 1850], H. Arolae mh. p. p., H. pallescens W. K. forma det. A.-T., vermuthlich ein H. nigres- cens — ramosum. Alpe Stallsims am Glungezer (Grem blich 1878 als H. senile, Murr, Hellweger). 499 S, dolichaetum A.-T, = H. alpinum — vulgatum. 1. dolichaetum Zahn [p. 1850] Vermuntalpe (Riehen), auf dem Freschen (Graf Sarnthein); Gartnerkofl im Gailthale und RoUe- pass in Südtirol (v. Benz 1901); auch mein H. Bocconei vom Keilerjoch bei Schwaz (D. bot. Monatschr. 1897, S. 181), welches Zahn bei H. Vollmanni unterbringt, ziehe ich hieher. 3. adenophyton Zahn 1. 1., dem IL Bocconei näher. Diese Form die häufigste. Am Arlberg bei Rauz zahlreich, zumeist in der Form leptotrichum M. et Z. 1901 in sched. Niedrige Exem- plare mit scharfgezähnten Blättern ähneln dem //. rhaeticnm. H. Bocconei Griseb. Vgl. Murr D. bot. Monatschr. 1897, S. 281. Neue Standorte: Jaufen (Hut er), Platzerberg und in sehr tippigen Exemplaren am Eisack bei Pontigl (Murr), Antholz (Huter), Virgen (Ausserdorfer, Goller), Oberiss in Stubei gegen Alpein (Murr), Sellrain (Peter Strobl und Gremblich als EL. dentatum), Vermuntalpe (Riehen), Gieseln (Graf Sarnthein). &) Simia Huter in sched., gegen H. vulgatum abweichend. Jaufen (Hut er. Hell weg er), Stuben am Arlberg (Murr 1900), an beiden Orten grossentheils in der f. laxiramum M. et Z. in sched. 1901. Ich hielt übrigens die Arlbergpflanze für ein //. suh- alpinum A.-T. — silvaticum. c) Pseiido-hispidulum M. et Z. 1902, vermuthlich ein H. dia- phanum — alpinum (statt vulgatum — alpinum): Hochwald am Glungezer ober Windegg (Murr 1883, von Oborny als H. his- pidulum Fr. bestimmt; vgl. Oesterr. bot. Zeitsehr. 1888, S. 206; D. bot. Monatschr. 1897, S. 281). Jaufen (Hell weger 1901). Ein vermuthliches H. Bocconei — gothicum (was übrigens auf dasselbe hinauskommt wie IL diaphamim — alpinum) wurde 1866 von G ander in Virgen gesammelt. jET. Volltnantii Zahn. = H. alpinum — vidgatum — sil- vaticum Zahn [p. 1853]. 1. squalidiforme M. et Z. Oberiss im Stubaithale gegen das Hornthalerjoch (Murr 1895; D. bot. Monatschr. 1897, p. 282 als IH.squalidum A.-T. det. A.-T.), ebenda gegen Alpein 1898, Venna- thal 1895, Arlberg (Westseite) 1896 und, dem H. silvaticum näher, bei Stuben 1901, bei Rauz auch 1897 von Zahn gesammelt. 2. hrachyanthum M. et Z. Rauz am Arlberg 1896. 4. Vollmanni Zahn. Habitus eines H. atratum! Vergalda in Vorarlberg (Graf Sarnthein), Jaufen, Platzerberg, Griesberg, Schelleberg, Zeragalpe, Pfitscherjoch, Kreuzberg, Kais, Lesacher Thal (Huter), Ahrn- und Mühlwaldthal (Ausserdorfer als H. Bocconei und irriguum), Val Breguzzo (Porta), Seiseralpe gegen Fassa, in mehr vulgatum-artiger Ausbildung (He 11 weger 1897). H. tepJirodermum Zahn [p. 1854] = H. Bocconei — den- tatum. Pillberg bei Gurgl (Evers 1886). Dies das H. Gremlii A.-T. (Allg. bot. Zeitsehr. 1895, p. 208), von A.-T. selbst so 500 bestimmt, aber nach Zahn ganz mit Unrecht; letzteres ist nach Zahn ein H. cerinthoides — villosum silvaticum und identisch mit H. misaucinum N.-P. M, subexpansuni Zahn [p. 1855] = H. Socconei — in- cisum (incl. Murrianum). 1. hocconeiforme M. et Z. //. Bocconei — antliyllidifolüim rah. in schedis! Arlberghöhe 1898. Vgl. H. antJiyllidifolkim f. den- tatmn mh, ! 2. sidjexpansum Zahn. Die von mir 1899, gleichfalls nahe der Arlberghöhe, gesammelte Pflanze, welche Zahn so bezeichnet, ist sicher auch ein //. Bocconei — antliijllidifolimn, in deren Gesellschaft sie wächst. 12. Rotte. Amplexicaulia Fr. JBT. amplexicaule L. a) Amplexicante. 1. amplexicaide L. y) sid)hirsutnm A.-T. Diese Var. identisch mit H. spelun- carum A-T. Hieher die zwei von mir bereits in der D. bot. Monat- schrift 1897, S. 283 unter H. speluncarimi angeführten Standorte. 2. Berardianum A.-T. Weitere Standorte: Strasse zwischen Landeck und Pfunds (Zimmeter) Cadore, Ampezzo, Livinalongo, in Antholz neben H. amplexicaide, Gosseusass (Huter), Val Daone (Porta); auch die von mir (1. 1.) zu H. pulmonarioides gezogene Pflanze vom Geier bei Salurn (leg. F. Saut er) ist nichts als eine kurzstengelige Form von H. Berardianum, wie überhaupt die ganze Flora der Felswände bei Salurn mit derjenigen der entsprechenden Plätze um Trient übereinstimmt. b) Fulnionarioides Vill. 1. pmlmonarioides Vill. ß) genuinum. VTeitere Standorte: Toll bei Mühlbach (Eichenfeld), stimmt gut zu dem nahe benachbarten Standorte Franzensfeste, Naifthal und anderwärts bei Meran (Bamberger als H. amplexicaide). Mein H. Colognense 1898 in litt. (H. ligiisticum Porta exs., vgl. D. bot. Monatschr. 1, 1.) mit seinem von dem normalen H. pid- monarioides (Stengel niedrig, tiefgabelig, Grundblätter überaus kräftig entwickelt) so leicht unterscheidbaren Habitus dürfte von Zahn doch etwas zu wenig gewürdigt und als gute Var. zu be- trachten sein. Nach Zahn und Käser (brieflich) kommt dieselbe Pflanze in der Westschweiz (Fusio in Tessin leg. Correns, CIus bei Eeidenbach im Simmenthai leg. Käser) und in den franzö- sischen Alpen (Lourtier, leg. Besse) vor, und wird von den dortigen Botanikern theils als H. ligusücum Fr., theils als H. pulmonarioides verschickt. 501 y) hispidiforme rah. b. Zahn 1. 1. Klamm bei St. Peter im Ahrnthal (Treffer) mit völlig vulgatiim-, resp. i^occowei-artigem Habitus. M. Cadinense Evers == IL amplexicaule {Berardia- nuni) :> — porrifolicum {illyriciim?'). Weiterer Standort: Yal Brentino, ausser der Grenze (ßigo 1894). B, Aj)hi/llopoda, 14. Rotte. Prenanthoidea Fr. üeber diese Rotte (inel. der Picroidca A.-T.) kann ich mich im Verhcältnis zu dem bedeutenden in neuester Zeit angesammelten Materiale kürzer fassen, da mein Artikel über „Die Hieracia Pre- nanthoidea und Ficroidea von Tirol und Vorarlberg" in der Allg. bot. Zeitschr. 1899, Beiheft S. 1 — 8 bereits auf ziemlich breiter Basis und mit Benützung ziemlich reichhaltiger Quellen abgefasst ist. Gleichwohl hat Zahns Revision des Hut ersehen Hauptherbars und meines Herbars gar manchen schönen Zuwachs und einzelne Berichtigungen auch aus dieser Rotte gebracht. M. prenanthoides Vill. 3. hqiJeurifolium Tausch. Von Hell weger im September 1900 am Standorte des Delphinium tiroliense im Volderthale gefunden, ein nach den bisherigen Ermittlungen stark isolierter Standort (sonst in Nordtirol bisher nur auf den Lechthaler Alpen beobachtet). ff, lanceolatum Vill. 1. strictiini Fr. Hieher die von mir 1. 1. unter H. striduni angeführten Standorte Treffers vom Ahrnthale. 2. lanceolatum Vill. Zahn [p. 1864]. ß) multiglanduliim. Am Tizl bei Reutte (Gremblich), ß) strictissimiim Fröl. Hieher gehört das von Arvet deter- minierte H, praeruptorum der Alpen bei Reutte uud Holzgau (Gremblich), ebenso das von mir 1. I., p. 4 vom Vinstgau an- gegebene H. lanceolatum (leg. Tapp ein er). Von Huter als H. prenanthoides am Kreuzberg bei Sexten und in Kais, von Ausser- dorfer im Mühlwald und Virgen gesammelt. f) ephemcridifolium A.-T. Kreuzberg (Hut er, Ausser- dorfer), Schoberkopf bei Nikolsdorf (Ausserdorfer), Tschamp bei Kais (Huter), Trippach (Treffer) als H. strictum ß. lanci- folium, p. p.). 3. praeruptorum Godr. Gavanello bei Borgo (Gelmi; Allg. bot. Zeitschr. 1. 1., p. 5). H. valdepilosum YiW. = H. elongaium V^^iM. (Fröl.). h) Elongaium. 3. suhvaldepilosum Zahn [p. 1867]. = ssp. suhalpinum l^.-F., non H. sithalpinum A.-T. Wiesen vor Rauz am Arlberg. (Schluss folgt.) Oosterr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1902. ^^ 502 Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. I. Wiener botauisclie Abende. Versammlung am 11. Juni. — Vorsitzender Herr Prof. Dr. V. Schiffner. Der Abend war einem eingehenden, mit lebhaftem Beifalle aufgenommenen Vortrage des Herrn Prof. Schiffner gewidmet, betitelt: „Ueber die wichtigsten Vegetationsform ationen Brasiliens im Vergleich mit denen des tropischen Asien". Der Vortragende macht zunächst auf die grosse Ueberein- stimmung aufmerksam im Aufbaue von Brasilien (südlich vom Amazonasgebiete) einerseits und der vorderindischen Halbinsel, Ceylons, Javas und Sumatras anderseits, und da auch die klima- tischen Verhältnisse viel AehnJichkeit zeigen, so finden sich natur- gemäss in beiden Gebieten dieselben Vegetationsformationen, aller- dings mit grossen Unterschieden in den Details ihrer Zusammen- setzung. Die einzelnen Formationen werden dann der Reihe nach aus eigener Anschauung geschildert und mit einander verglichen : I. Die Strand Vegetation. A. In Brasilien. 1. An der Fluthgrenze am flachen Gestade finden sich Dünen mit spärlicher Vegetation (Ipomaea Pes üaprae, Arten von Gomphrena, Polygala, Cyperuf!, Juncus, Oxypetalnm'^). 2. Von der Düne landeinwärts finden sich niedere, immer- grüne Gebüsche (weissfrüchtige Vaccinien, Myrtaccen, Melasto- maceen, Farne, Smilox etc. — an felsigeren Stellen Cereus qita- drangularis und erdbewohnende Bromeliaceen) und diese gehen in den höchst charakteristischen, ausser der Fluthgrenze gelegenen Strandwald über, bestehend aus kleinen Bäumen und Sträuchern (Myrtaceen mit Schwiramfriichten, Schinus, VacrÄnium, Laurineen, Melastomaceen, Chisiac, überall sehr viel Epiphyten, u. zw. Orchideen, Bromeliac., Moose, Flechten). Der Boden ist stellen- weise sumpfig mit Sphagnnm, Cladonien, ütricularien, Schisaea etc., an ofifenen Stellen kleine Baumfarne, Phüodendron- Arten und buntblätterige Calladien). 3. Die Mangrove oder der Fluthwald besonders an Fluss- mündungen (RliiBopliora Mangle, Laguneularla racemosa, 2 Aoi- cennien, Crinum; weiter einwärts Hibisciis tiliaceus, AcrosticJium aureum. In der Mangrove stellenweise Epiphyten, u. zw. Orchideen und bunte Bromeliaceen). ^) In der Klammer sind überall einige der für die betreffende Formation besonders charakteristischen Pflanzen angeführt. 503 B. Strandflora des tropischen Asien: 1. Die DünenÜora ist ähnlich, auch hier Ipomaea Fes Caprae, ausserdem charakteristisch CanavalUa und Spinifex. 2. Strauchflora des Strandes (Pemjjhis acidula, Clerodendron inerme, kleine Pandanus-Arien). — Der Strandwald enthält einzelne grössere Baumformen und reiches Unterholz, wenig Epiphyten (Calophyllum, Barringtonia, Terminalia, Morinda citrifolia, Cle- rodendron inerme, Alhißzien, Pandaniis, an nassen Stellen Crinmn asiaticum). Als charakteristisches Beispiel des indischen Straud- waldes schildert der Vortragende die von ihm untersuchten Djungeln bei Kalutara im Süden Ceylons. 3. Die Mangrove ist habituell der brasilianischen ähnhch, aber viel reicher in ihren Elementen (BJiizopliora mucronata und con- jugata, 2 Ceriops, 4 Bruguiera, Sonneratia acida, Carappa mollucensis und obovata, Avicennia officinalis und Acanthiis ilici- folius — besonders charakteristisch ist im malayischen Gebiete die stammlose Nipa-Fa\me). Landeinwärts, aber der Strandflora zugehörig, sind überall die schütteren Haine der Cocos nucifera im tropischen Asien typisch. IL Das Culturland. Li Brasilien ist der Kafi"ee in manchen Gegenden (haupt- sächlich auf dem Hochplateau des Innern) geradezu bestimmend für den Landschaftscharakter, wie iu Indien die Reisfelder mit den eingestreuten Wäldchen von Fruchtbäumen und Palmen, in deren Schatten die Dörfchen der Eingeborenen liegen. Weit mehr zurück tritt in Brasihen die Cultur von Mais, Maniok, Ananas, Bananen, Yam (Dioscoraca), Orangen etc.; in Indien der Kafl'ee, Maniok, Hirse, Ananas, Pisang (Musa) Baumwolle etc. IIL Der Eegenwald. (Immergrüner Wald in stets feuchtem Tropenklima.) A. In Brasilien gehen die Uferwälder allmählich iu den Eegenwald über, welcher zumeist au den Flussläufen und am Abhänge des Hochplateaus gegen die Strandebene reichlich entwickelt ist. (Immergrüne) Laub- bäume der verschiedensten Familien, meist vom Lorbeertypus und von der Mimosenform, einige der letzteren laubabwerfend, wie ScJiizolohiwn und Bignoniaceen, die dann im bunten Blüteuschmucke prangen, einzelne riesige Ficus mit Bretter wurzeln, kleinere Palmen, besonders Euterpe edulis, Cecropia, Baumfarne.) Das Unterholz ist meist dicht (kleinere Bambu-Arten, kleine Palmen, wie Geonoma, CJiamaedoraea, Astrocaryum, Begonien, Marantaccen, viel Aroi- deen, F'arne, Begonien und andere Kräuter und Sträucher). Die Lianen sehr reichlich und oft sehr dick und von gewaltigen Dimen- sionen {Bauliinien, Serjcanien etc., von Kletterpalmen nur die Besmoiicus- Form und diese nur innerhalb des Wendekreises); Epiphyten sehr reichlich (Aroideen mit straff" gespannten Luft- 36* 504 wurzeln, Tillandsia und zahlreiche, nestartige Trichter bildende, bunte Bromeliaceen, denn Orchideen, Peperomien, EhliJsaliden, Farne, Moose). B. Im tropischen Asien sind im Begenwalde die Baumformen meist mächtiger (riesige Ficus mit Bretter- und Quastenwurzeln, Sterculiaceen, Laurineen, in höheren Lagen Ältingia excelsa, Dipterocarpacecn, Eichen, Podo- carpus, 31yrtaceen etc.). Das Unterholz ist sehr üppig (grosse Bambu-Arten, Miisa, Pinanga, riesige Zingiberac, Strohilanthus, Piper ac, Elatostemma, Begonien, Orchideen, Piuhiac. etc.). Die Lianen sind äusserst reichlich, doch meist minder dick (massenhaft Botang-Palmen, keine Bauhinien und Serjanien, sehr reichlich Oissus, Morinda, Papilionac). Die Epiphyten massenhaft (viel Farne, darunter Nestfarne, Orchideen, Gesneraceen, Moose, keine Bromeliac. und lihipsaliden, nur wenig Aroideen, es fehlen die straff gespannten Luftwurzeln). IV. Formationen in Tropengehieten mit ausgesprochenen Trockenzeiten. (Monsun wald, Savanne und Steppe.) Weite Grasfluren (Campos) bedecken das Hochplateau des Inneren von Brasihen, theils steppenartig (Büschelgräser, dazwischen Kräuter und kleine Sträucher mit mächtig entwickelten Wurzeln, während der Eegenzeit im bunten Blütenschmucke, in der Trocken- zeit öde und verdorrt; stellenweise sumpfig mit Eriocaulac, Aroid. und anderen Sumpfgewächsen), theils savannenartig mit zerstreuten Sträuchern und kleinen wenig belaubten Bäumen von knorrigem Aussehen mit dicken Zweigen {Bignoniac, Apocynac., Leguminosen, Malpighiac. etc.) und niederen, stammlosen Palmen bestanden. Der Camp ist stellenweise (an feuchten, tieferen Stellen) unterbrochen durch kleine Waldparcehen („Capao") oder zusammenhängende Savannenwälder ; sie sind dürftiger und niedriger als der Eegen- wald; Myrtac., Laurac, Bignoniac. mit unvollständigem Laubfall zur Trockenzeit herrschen vor, Epiphyten sind minder reich, Lianen wenig und dünner. An sehr trockenen Orten nehmen die Savannenwälder ganz xerophytischen Charakter an („Caatingas", Dorngebüsche und Dorn- wälder mit dornigen oder staclieligen Holzpflanzen, Cereus, Opuntia, Smilax). Merkwürdigerweise nähern sich gewisse Regenwälder an grossen Flüssen weit im Inneren (z. B. am Paranapaneraa) durch beigemischte Dorngewächse und Cacteen habituell den Caa- tingas, — Zu den Savanueuwäldern kann man auch die für manche Gebiete Südbrasihens so charakteristischen Wälder von Araucaria hrasiliana rechnen. Ganz ähnUche Verhältnisse können entstehen, wo durch die Cultur die Urwälder vernichtet worden sind. Es bilden sich secun- däre Campos. welche dem natürlichen Camp („Campe limpo'') 505 ähoeln, wie z. B. in der Gegend von Sao Paulo. Sie sind seltener steppenartig und dann meist sumpfig {Aroideen, Cyperac, TypJia, Haynaldia etc.), vielmehr meist savannenartig mit mehr weniger dichtem Gesträuch (Compositen besonders Baccharis, Vernonia, Eiipatorium herrschen weitaus vor!) bestanden („Capueira"). Die Oapueira strebt nach und nach wieder Waldcharakter anzuneiimen von mitunter Urwald ähnlichem Aussehen („Capueirao"). Eine besondere Form des secundären Camps stellen die besonders in höheren Lagen im Inneren vorkommenden Flächen dar, die mit Massenvegetatiou von Pteridium aquilinum bedeckt sind. In Indien ist die Savaunenformation vertreten durch aus- gedehnte Grasfluren an den Gehängen der Bhor-Ghäts (vielleicht sind diese aber den Steppen zuzuzählen), im indischen Archipel durch das „Alang-Alang" (Tmperata arundinacea und J. Kömyii, dazwischen Lygodium, verschiedene Kräuter, Melastomac, Myrtac, Araliac, hie und da Fteridiiiin aquilinum und Büsche von Sac- cliarwn spontaneimi und Bambu). Das Alang-Alang ist nicht an ein bestimmtes Klima gebunden, findet sich von der heissen Region bis hoch hinauf an den Gebirgen, es ist meist eine secundäre Formation, an Stelle ehemaliger Culturen, entspricht also zumeist den secundären Campos Brasiliens. Die Monsunwälder in Dekkan und Ceylon an den Hängen der Gebirge {Tcciona grandis, Santalum alhum, Fterocarpus sun- talinus, Acdcia Catedm, Plioenix silvestris, Borassus flabelliformis , Caryota etc.). In Ostjava bestehen sie fast nur aus Tedona grandis. Die Monsunwälder von Birma sind von Kurz genau beschrieben worden. V. Foriiiationen der Hochregionen. A. In Brasilien hat nur der Stock des Itatiaya (circa 3000 m) ausgesprochene Hochgebirgsflora. Auf den Gürtel des Eegenwaldes, in dem viele Epiphyten und Lianen und viel grosser Bambu („Taquara ussu") auffällt, folgt 2. die montane ßegion mit üppigem immergrünen Walde, aber nur wenig Lianen und Epiphyten (Araceen hören ganz auf), 3. Alpines Gebüsch, unterbrochen von niederen Waldbeständen. An den Bäumen hier bei 2500 m noch einige Bromeliac. und kleine epiphytische Orchideen. (Kleinere Bamhusen, Fuchsien,' ge\he Sene- cionen und andere Compositensträucher, Vacciniaceen, Liqnnus, noch einzelne Araucarien). 4. Alpiner Camp: an trockeneren Stelleu kleinblätterige niedrige Sträucher (Compositen, Melastow., Malpi- gliiac, Myrtac.) abwechselnd mit Gräsern; an nassen Stellen Cyperac, Restiac, Eriocaulac. viel Sphagnum und andere Sumpfmoose. 5. Alpine Wüste auf den höchsten Gipfeln. Spärliche Vegetation von xerophytischem Charakter: (dickblätterige Farne, Bromeliac, Amaryllis psittacina, ein herrhcher Schmuck der kahlen Gipfel- felsen „Agulhas negras"). 506 B. Auf den Hochgebirgen Sumatras und Westjavas 1. bis 1500 — 2000 m der üppigste tropisclie Regenwald (Eegen- zone). 2. Bis 2800 m reicht der temperierte ßegenwald (Wolken- zone), die Stämme meist von geringerer Dicke, ohne Bretterwurzeln {Leptospermum, Eichen. Castaneopsis, Podocarpus, Dipterocarpac, Altingia excelsa etc.), Lianen dünn, zahllose Epiphyten (besonders Farne und Moose) beherrschen das Vegetationsbild. 3. Bei 2800 ra beginnen Krummholzbestände (Araliaceen, Myrsineen, Vacciniac), alles ist von dicken Moospolstern bedeckt. 4. In den Gipfelregionen alpines Gesträuch (Savanne) mit vorherrschenden Vaccinien, Gaiil- theria, Mijrica javanica, Rhododendron javanicumxmA Bh. retusum, ÄnapJialis javanica, Hypericum etc. unterbrochen von alpiner Steppe (Gräser, Lycopodien, erdbewohnende Moose). In dieser Region sehr viele Kräuter aus Gattungen, die auch in Europa vertreten sind (Ranimculus, Valeriana, Veronica, Primula, Fragaria, Gentia- nac. etc.). An thätigen Vulcanen beginnt die alpine Strauch- vegetation schon auffallend tief, oft schon unter 2000 m. In Ostjava sind die Verhältnisse ganz anders; von 1800 bis 2800 m xerophiler Wald von Casuarina montana („Tjemoro" malay.), in den feuchteren Schluchten niederer immergrüner Laub- wald von Quercns etc. mit Unterholz von Änaphalis, Alhizzia montana etc., Epiphyten sind sehr spärlich, Lianen fehlen ganz. Die Kräuter im Unterholze sind fast durchwegs Typen gemässigter Klimate (Eanunculus, Viola, EupJiorhia, Valeriana, Fimpinella, Festuca, Plantago etc.). Ueber 2800 m alpine Steppe, kurzgrasig, dazwischen alpine Kräuter und kleine Sträuchlein. In Ceylon und den Nilghiris sind die Verhältnisse ähnliche; in der Wolkenzone herrscheu Schirmbäume vor (Eugenia, Calo- pliyllum). Dann folgt Knieholz mit viel Rhododendron. Zum Schlüsse demonstriert der Vortragende zur Erläuterung seines Vortrages über 100 sehr instructive Vegetationsbilder (Photographieen) aus Brasilien und dem tropischen Asien. II. K. k. zooIogiseli-l)otauische Gcsellscliaft iu Wien. Versammlung der Sectio u für Botanik am 17. October 1902. Herr Dr. A. v. Hayek berichtet über die von der Section am 5. und 6. Juli unternommene Exeursion auf die Schneealpe und erwähnt insbesondere die Auffindung von Orchis Braimii Hai. (maculaia X incarnata) und Soldanella Ganderi Hut. (alpina X minima) daselbst. Herr E. Rassmann demonstrierte einige interessante Pflanzen- gäste der Wiener Gegend, nämlich Cynosurus echinatas L. und Achillea crithmifolia W. V., die er beide auf der Türkenschanze auffand, und besprach eingehend den Pormenkreis der letzteren Art. 507 Herr Dr. F. Vierhapper demonstrierte die höchst seltenen Arten Soldanella villosa Darracq. aus den West -Pyrenäen und S.pindicola Hausskn. vom Pindus und erläuterte die Verwandtschafts- verhältnisse der beiden Arten. Herr A. Teyber demonstrierte eine ßeihe sehr bemerkens- werter Funde in Nieder-Oesterreich, darunter Arcüum Austriacwn Teyb. (Bauragarten a. March), Verhascum Austriacum f. nnihrosum Teyb. (Brück a. L.), ferner als neu für Nieder-Oesterreich Ver- hascimi pulveruhntum Vill. (Grammat-Neusiedl, jedenfalls ein- geschleppt), V. Wirtgeni Franch. (pulveralentiim X nigrum) (ebenda) , V. Carinthiacum Fritsch (thapsiforme X Austriacum) (Retz), üramhe Tatarica Jacq. (Pottenhofen b. Mistelbach), und Centaurca Sadleriana Janka (Siebenbrunn), ausserdem Kochia prostrata Schrad. von Jetzelsdorf, Agrimonia odorata Acit. und Arctinm nemorosum j^g. vom Fusse der Voralpe u. a. Herr Dr. A. v. Hayek machte die Mittheilung, dass er an einer Flora von Steiermark arbeite, und ersuchte die Anwesenden um Unter stützu Dg seines Vorhabens durch einschlägige Mitthei- lungen. Personal-Nachrichten. Hofrath Prof. Dr. J. Wiesner wurde von der königl. Gesell- schaft der Wissenschaften in Göttingen zum corr. Mitglied gewählt. Dr. Anton Jakowatz, bisher Assistent am botanischen Garten und Museum der Universität Wien, wurde zum ausserordent- lichen Professor an der landwirthschaftl. Hochschule in Tetschen- Liebwerd ernannt. Gestorben sind: Prof. Dr. Ladislaus Oelakowsky, Director des botani- schen Gartens und Institutes der böhm. Universität in Prag am 24. November im 68. Lebensjahre. Der Bryologe Dr. G. Limprecht in Leipzig. Georg Treffer in Luttach, Tirol. Inlinlt der Deccmber-Niimmer: Karl v. Spiess, Ginkgo, Cephnlotaxus und die Taxaceen. (Fort- setzung.) t?. 46!i. — E. Hackel, Ueber das Blühen von Triodia clecumbens Beauv. 8.474. — Dr. August V. Hayek, Beiträge zur Flora von Steiermark. (Schluss.) S. 477. — P. Magnus, Ueber die richtige Benennung einiger Uredineen nebst historischer Mittheilnng über Heinrich von Martins Piodromus florae mosciuensis. (Schluss) ö. 490. — B. Davidoff, Beiträge zur Flora von Bulgarien. S. 492. — Dr. J. Murr, Weitere Beiträge zur Kenntnis der Eu-Hieracien Tirols, Südbayerns und der österreichischen Alpenländer. (Fortsetzung.) S. 495. — Akademieen, ISotanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. E02. — Personal- Nachrichten. S. 507. ßedacteur: Prof. Dr. K. r. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift" erscheint am Ersten eines joden Mouates und kostet ganzjährig Ifi Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben 1852/53 ä M. 2-—, 1860/62, 1864/69, 1871/74, 1876/92 ä M. 4-—, 1893/97 ä M. 10-—. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold's Sohn), zupränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 508 INSERATE. Die directen P. T. Abonneiateii der „Oesterreichischen botanischen Zeitschrift" ersuchen -wir höflich um g^efällig^e rechtzeitig^e Erneuerung^ des Abonnements pro 1903 per Post- anweisung: an unsere Adresse. Abonnementspreis jährlich 16 Mark; nur g^anzjährige Pränumerationen vrerden ang^e- nommen. Die Administration in Wien I., Barbaragrasse 2. Sehr gut präparierte genau bestimmte Weidenbastarde überlässt zu mässig^en Preisen J. Paneli, Bürgerscliuldirector in Holienstadt, Mähren. •^J^^ »^p^ »^t-^ »--i^-* »~4^-» »--j>-< »-4-^ «-j^-^ >-4--* »-j^-« ^-^ •-4^-» »'4'* »-i^-» ♦-'l^-« »~4--« »-X-* »-I--* »-4'-* »-t^-* »-4^-» ♦•4'^ »s-^. Verlag von ARTHUR FELIX in LEIPZIG. Atlas der officinellen Pflanzen. Darstellung und Beschreibung der im Arzneibuch für das Deutsche Eeich erwähnten Gewächse. Zweite verbesserte Auflage von Darstellung und Besclireibung säramtlicher in der Pharmaeopoea === borussica aufgeführten officinellen Oewäelise. ==^= Von Dr. O. C. Berg^ und C. F. Schmidt herausgegeben durch Dr. Arthnr Mayer, Dr. K. Schuinaiin, Professor an der Universität in Marburg. Prof. u. Kustos am kgl. bot. Museum in Berlin. 28 Lieferungen. In Gr. 4. Mit 162 Tafeln. Preis pro Lieferung Mk. 6-50. Band I. Die Sympetalen. Mit Tafel I— XLIV, VII und 129 Seiten Text. Preis gebunden Mk. 56' — . Band IL Die Choristopetalen (I. Hälfte). Mit Tafel XLV-XCIV. IV und 131 Seiten Text. Preis gebunden Mk. Gl-—. Band III. Die Choristopetalen (IL Hälfte). Mit Tafel XCV— CXXXII. 102 Seiten Text. Preis gebunden Mk. 48-—. Band IV. Die Monocotyledoneen, Gymnospermen und Kryptogamen. Mit Tafel CXXXIII— CLXII. III u. 72 Seiten Text. Preis geb. Mk. 42-—. ^-f-m •-'t-» •-^-» »^i-^ »-t^-» •-^-« »-^J-« »-t-« »-^ »-J-« »-i-« •-!-• »-t^ •'!-• »-1 • *-^~* »-l^ •-f^ »-t-« »-t-» »-f-* »-t-« »-i-« Im Selbstverlage des Dr. C. Baenitz in Breslau, IX, Marienstr. 1 F ist soeben erschienen : Herbarium Dendrologicum. Lief. X. 42 No. 6 Mk. (Acer, Quercus, Coniferae aus Mitteleuropa). Lief. XI. 59 No. 8 Mk. (Mitteleuropa). Lief. XII. 51 No. 12 Mk. (Süd- und Osteuropa). Inhaltsverzeichnisse der Herb. Dendrologicum (Lief. I — XII), des Herb. Europaeum und Americanum versendet stets umgehend Dr. C. Baenitz in Breslau. NB. Dieser Nummer ist beigegeben Tafel IX (Spiess). — Titel und Inhalt für Jahrgang 1902 wird der Jänner-Nummer beigegeben. Inhalt des LH. Bandes. Zusammengestellt von K. Ronniger. I. Original-Arbeiten: Beck V. Mannagetta G. Ueber die Umgrenzung der Püanzenformationen . . 421 Benz E. Frh. T. Hieracienfunde in den österreichischen Alpen 260, 301 Borbäs V. v. Primula brevifrons Borb 195 Hiezu: Zusatz von "Wettstein E. v 196 Bubäk Fr. Ueber einige Compositen bewohnende Puccinien 41, 92, 165 Öelakovsky L. J. Ueber die inversen Placentarbündel der Cruciferen 89 Davidoff B. Beiträge zur Flora von Bulgarien 492 Fleischer B. Malva Zoernigi Fleischer 357 Freyn J. Piantae Karoauae amuricae et zeaensae ...15, 62, 110, 156, 231, 277, 310, 346, 396, 442 Hacke! E. Neue Gräser 8, 55, 107, 187, 237, 273, 303, 373, 450 — — Ueber das Blühen von Triodia decumbens Beauv 474 Handel-Mazzetti H. Frh. v. Beitrag zur Flora von Nord-Tirol 26 Nachtrag zur Flora von Seitenstetten und Umgebung 381 Hansgirg A. Zur Biologie der herabgekrümmten Laubblätter der Aralia spathulata und Meryta Senfftiana 217, 270 Hayek A. v. Zur Blattanatomie von Lygeum spai'tum L. und Macrochloa tenacissima (L.) Kth 1 Beiträge zur Flora von Steiermark. II 408, 437, 477 Jencic A. Beiträge zur Kenntnis dar Bastfasern der Thymelaeaceae . .151, 228 Keissler C. v. Kurze Mittheilungen über das Phytoplankton des Nussensees bei Ischl in Ober-Oesterreich 6 ■Magnus P. Ueber die richtige Benennung einiger Uredineen nebst historischer Mittheilung über Heinrich von Martins Prodromus florae mosquensis 428, 490 Murr J. Weitere Beiträge zur Kenntnis der Eu-Hieracien Tirols, Südbayerns und der österreichischen Alpenländer 317, 351, 389, 495 Oborny Ad. Beiträge zur Hieracium-Flora, des oberen Murthaies in Steier- mark 251 Paulin A. Ueber das Vorkommen von Viola eornuta L. in Krain 25 Plitzka A. Beitrag zur Teratologie der Compositen 100, 159 Podpera J. Zwei neue Laubmoosarten der Flora Mährens 258 Ueber das Vorkommen der Avena desertorum Lessing in Böhmen. 333 Prowazek, S. Zur Kerntheilung der Plasmodiophora Brassicae Woron,. 213 Riehen G. S. J. Nachträge zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein. III. 338 Sabransky H. Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora von Tirol 143 Sarnthein L. Grf. v. Hieronymus Gander f .•••;• ^*^ — — Dr. Josef v. Schmidt- Wellenburg und dessen mykologische Thätigkeit, Ein Beitrag zur Pilzflora von Tirol und Vorarlberg 291 Schmidt Ad. Th. Zur Anatomie von Cassytha filifortnis L 173 37* 510 Spiess K. V. Ginkgo, Cephalotaxus und die Taxaceen 432, 469 Sterneck J. v. Zwei neue Alectorolophiis- Arten 177 Sydow H. et. P. Einige neue Uredineen 182 Tscherning F. A. Ueber die Algenvegetation an den Wasserrädern der Schiffsmühlen bei Wien 48 Velenovsky J. Neunter Nachtrag zur Flora von Bulgarien 49, 115 Plantae novae bulgaricae . 154 Wagner E. Ueber Boylea eleguns Wall 137, 185, 222, 267 Wildt A. Einige Bemerkungen über die Euphrasien Mährens 194 Zederbauer E. Untersuchungen über Anlage und Entwicklung der Knospen an den Vorkeimen einiger Laubmoose 45, 96 II. Stehende Rubriken: I. Literatur-Uebersicht 32, 67, 121, 196, 243, 283, 323, 358, 413, 455 Hiezu : Heinricher E. Entgegnung auf die Besprechung meiner Arbeit: „Die grünen Halbschmarotzer. IV. Nachträge zu Euplirasia, Odontües und Alectorolophus. Kritische Bemerkungen zur Systematik letzterer Gattung", durch Herrn Prof. v. Wettstein in Jahrg. 1902, Nr. 5, p. 197 dieser Zeitschrift 246 Wettstein E. v. Bemerkungen zu der vorstehenden Entgegnung... 247 Bibliographie botanique 417 Botanisches Centralblatt 74, 206 Botanisches Literaturblatt 417 Deutsche Botanische Monatsschrift 416 2. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse. elc 76, 127, 167. 206, 249, 288, 326, 364, 460, 502 Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien 76, 127, 249 288, 326, 364, 460 Botanische Section des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark in Graz 129, 167, 289, 328 Deutsche botanische Gesellschaft 369, 464 K. k. Gartenbau-Gesellschaft in Wien 85 Internationaler botanischer Congress Paris 1900 — Wien 1905 206 Schweizerische naturforschende Gesellschaft 369 74. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Karlsbad 170, 206, 368, 462 Wiener botanische Abende 82, 128, 208, 365, 465 502 K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien, Section für Botanik 129, 506 3. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc 36, 85, 132, 249, 369, 417, 467 Bryotheca Bohemica, Bauer 132 Carices exsiccatae, Kneucker A 134 Cyperaceae et Juncaeeae exsiccatae, Kneucker A 370 Flora exsiecata Bavariea 37, 419 Flora exsiecata Carniolica, P aulin A 36 Flora Uralensis exsiecata, Ssüs ew P 37 Gramineae exsiccatae, Kneucker A 85, 133, 417 Hepaticae europaeae exsiccatae, Schiff ner V 250 Herbarium normale, D ö r f 1 e r J 36, 369 Herbier Cryptogamique de la Cöte-d'Or 467 Kryptogamae Germaniae, Austriae et Hei vetiae exsiccatae, Migula W. 370 511 Lichenes rariores exsiccati, Zahlbruckner A 249 Tausch-Kataloge 38, 87, 326, 467 4. Botanische Forschungs- und Sammelreisen 171, 371, 419 Busse W 419 Gandoger M 419 Engler A 419 \ Zederbauer E 171, 371 5. Personalnacliriciiten . Belli C. S. 171. Berlese A. N. 171. Borbas V. v. 331, 467. Büsgen M. 39. Burgerstein A. 30. Busse W. 419. Cavara F. 39, 171. Celakovsky L. 507. Correns C. E. 171. Cr am er C. E. 39. Czapek Fr. 38. De Toni J. B. 251. Engler A. 419. Filarszky F. 39. Fischer A. 171, 211. Gander H. 87. Gandoger M. 419. Heeg M. 171. Heldreich Th. v. 419. Holub E. 135. Jakowatz A. 211. 507. 6. Notizen, Bitte 7. Preisausschreibung . 38, 87, 135, 171, 211, 251, Jiruä B. T. 39. Juel H. 0. 467. Keissler K. v. 291. Klinge J. Chr. 111. Krasser Fr. 38, 251. Leimbach G. 291. Limpricht G. 507. Lins bauer L. 419. Milgöcsy-Dietz 38. Matouschek Fr. 39. Molisch H. 291. Neger F. W. 171. Fächer D. 291. Pfeiffer P. A. 331. Prowazek S. 39. Rechinger C. 291. Richter AI. 38. Rothert Wl. 467. Saccardo D. 171. Sadebeck R. 39. Schirnhofer G. 39. 291, 331, 371, 419, 467, 507 Schmidle W. 467. Sikora Fr. 291. Sorauer 419. Steiner J. 39. Szycsylowicz J. v. 419. Tempsky J. 371. Tischler G. 467. Treffer G. 507. Vandas K. 467. Vierhapper Fr. 291. Vogel F. A. 371. Vries H. de 419. Wagner A- 135. Weinzierl Th. v. 135. Wettstein R. v. 331. Wiemann A. 251. Wiesner J. 251, 331, 507. Zacharias E. 171. Zederbauer E. 371. .251, 331, 419 135 III. Verzeichnis der in der Literatur-Uebersicht angeführten Autorennamen. Ahlfvengren F. 287. Alföldi Flatt Karolv 413. Allescher A. 70, 244, 285, 360, 415. Areschoug F. W. C. 286. Arzichowsky W. 286. Ascherson P. 70, 202, 244, 283, 360. Aznavour G. V. 415. Bäumler J. A. 455. Bain Sam. M. 458. Barbosa Rodrigues J. 415. Bauer E. 121. Baumgartner G. 70. Beauverd G. 360. Beck G. V. Mannagetta 34, 199, 204, 413. Becker W. 455. Belli S. 70. Benz R. Frh. v. 196. Berlese A. N. 415. Bernätsky J. 197. Beyer R. 286. Bitter 125. Börgesen F. 71. Boltshauser H. 245. Bonnier G. 286. Borbäs V. v. 32, 33, 121, 122, 197, 284, 323, 413, 455. Brand A. 71, 204. Brehm V. 413. Briem H. 197, 200, 324. Briosi G. 415. Brotherus V. F. 71, 244. Bruch P. 125. Brunnthaler J. 122. Bubäk Fr. 284, 358, 414. Bubani P. 202. Buchenau F. 71, 361. Büchner E. 202. Bürkle R. 125. Burgerstein A. 67, 284. Burnat E. 244. Campbell D. H. 325. . Camus E. G. 205. Candolle C. de 205. Celakovsky L. J. 284. Chifflot J. B. J. 361. Chiovenda E. 73. Chodat R. 125, 202. Cieslar A. 122. Conwentz H. W. 71. Correns C. 71, 286. Czapek F. 197, 323, 455. 512 Dalla Torre K. W. 33, 67, 122. Daguillon A. 415. Darboux G. 202. De CandoUe C. 416. Degen A. v. 284. Deichmann-Branth J. S. 71. Depoli G. 414. Derganc L. 323, 358, 455. Diels L. 202, 286. Dörfler J. 83, 122, 358. Domin K. 358. Drude 0. 71, 458. Duthie J. F. 72. EnglerA. 71,125, 202, 244, 286. Entz G. 414. Farneti E. 415. Fedtschenko B. 459. Ferguson M. C. 415. Fischer E. 71. Fischer M. 203. Fitting H. 286. Flatt A. K. 197, 284, 323, 455. Formanek J. 122. Preyn J. 455. Frilsch K. 33, 197. Gager C. Stuart 416. Garjeanne A. J. M. 125. Gelert 0. 325. Gentil M. L. 288. Giesenhagen K. 71, 125, 200, 203. Ginzberger A. 197,323, 358. Gjurasin S. 455. Glück H. 286. GoebelK. 71, 125,361,363, 459. Gombocz E. 197. Graebner P. 70, 71, 205, 244, 360. Gramont de Lesparre A. de 325. Gran H. H. 361. Gravereaux J. 245. Gross L. 456. Guignard L. 361. Haberlandt G. 122, 197, 243, 359. Hackel E. 197, 284. Haeckel E. 71. Hacker V. 71. Häfliger A. 126. Haläcsy E. v. 197. Hall Harvey Monroe 416. Hallier E. 204. Hanausek T. F. 360. Handel- Mazzetti H. Frh. v. 414. Hansen E. Chr. 127. Hansgirg A. 67, 359. Hariot P. 325. Harms H. 67, 122. Hartwich C. 363. Hassack K. 33. Hayek A. v. 122, 243. Heber G. 245. Hecke L. 67, 456. Hehn V. 245. Heimerl A. 123. Heinricher E. 197, 243. Heinsius 0. v. Mayenburg 204. Hennings P. 361. Hessdörffer M. 71. Hiepe E. 126. Hildebrand F. 245. Hiltner L. 287. Hinterberger A. 33. Hirc D. 456. Hock F. 72. Höflich C. 72, Hofer F. 243. Hoffmann J. 245, 361. Hollös L. 198, 456. Hollrung M. 287. ! Holtermann C. 362. i Holuby J. 123. Houard C. 202. ' Huber J. 72, 287. Husek G. 456. Istvänffi G. de 123. Jakowatz A. 323. Janczewski E. de 33. Janville P. de 204. Jensen C. 71. Juel 287. Just 245. Karäsek A. 33, 123, 198. Karsakoff N. 72. Keissler C. v. 323, 414. Keller L. 198. Keller E. 244. Kerner 287. Kindermann V. 284. King G. 72. Kirchner 0. 245, 460. Kneucker A. 456. Koch 204. Köhler E. 71. Koehne E. 72. Kövessi F. 198. Kohl F. G. 204. Kolle W. 287. Kraepelin K. 72. Kramai- U. 123. Krasan F. 198. Kronfeld M. 68. Kühn 205. Kusano S. 459, Lafar F. 33. Lagerheim G. 459. Landsberg B. 287. Lanner H. 123, 359. Lendenfeld E. v. 456. Leneczek 0. 123, 243. Limpricht K. G. 126. Limpricht W. 205. Lindroth J. J. 126. Linsbauer K. 359. Linsbauer L. 34. Lipsky W. 362. Löfgren A. 416. Luerssen Chr. 35, 325. LütkemüUer J. 456. Magnus P. 459. Magocsy-Dietz S. 123, 124. Maiwald P. V. 323. Maly C. F. J. 34. Markees Chr. 126. Marton P. 457. Massee G. 41G. Matouschek F. 68, 124, 198, 243, 284. Matsamura J. 362. Matsuschita Teisi 416. Meyer A. 416. Mez C. 244. Migula W. 245, 362. Möbius M. 246. Molisch H. 34, 124, 198. 457. Müller E. A. 126. Murbeck Sv. 287, 325. Murr J. 34, 68, 124, 199, 243, 284, 323, 359, 414, 457. Mussat E. 205. Muth Fr. 362. 513 Nemee B. 68, 324, 359. Nestler A. 324, 359, 457. Neukirch H. 460. Neumann S. M. 287. Niederlein G. 362. Noll F. 205. Olivier H. 287. Oliver F. W. 362. Östrup E. 71. Ostenfeld C. H. 71, 325. Overton James Bertram 287. Rohlena J. 285, 360. Rolfe R. Allen 416. i Rosen F. 73. j Rosenstock E 288, 360. I Rostock R. 288. I Rostrup E. 71. Rother W. 0. 288. Rouy G. 127, 205. Rudel R. 71. Rumphius 363. Palladin V. 72. Pantocsek J. 324. Pantu Z. A. 126. Pearson H. H. W. 362. Penzig 0. 202, 205. Perkins J. 416. Peterfi M. 199. Peters J. 324. Pfeffer W. 72. Pfeiffer P. Anselm 359. Pfitzer E. 325, 362. Pfuhl F. 205. Pirotta R. 73. Podpera J. 324, 414, 457 Pokorny 203. Porsild M. 127, 363. Portheim L. v. 199. Potonie H. 125, 460. Prain D. 72. Preissecker K. 199. Proeupianu-Prokupovici A. 126. Protiö G. 243. Prowazek S. 34, 68. Quelle F. 287. Rabenhorst 126, 244. Raciborski M. 244. Eadde G. 205. Rebel H. 34. Reehinger C. 197, 244. Reichenhach L. et H. G, 34 199. Reinke J. 126. Rendle A. B. 71. Richter A. 35. Richter 0. 457. Rikli M. 73. Rodrigues Barbosa J. 415 Sabidussi H. 199. Saccardo P. A. 205. Sadebeck R. 125, 460. Sagorski E. 285. Saric J. 457. Sarnthein L. Graf v. 33. Swanlund J. 127. Sydow P. 205. Sydow P. et H. 363. Thaisz L. v. 124. Thallmayer R. A. 360. Thiselton-Dyer W. T. 246. Thomas A. P. W. 288. Thonner F. 74. Tischler G. 416. Tordai G. 414. Trelease W. 74, 127. Trzebinski J. 244. Tschermak E. 35, 200, 324. Tubeuf C. Frh. v. 460. Tuzson J. 201. Urbau J. 205, 416. Scherffel A. 199. Schenk H. 205. Schiffner V. 200. Schimper A. F. W. 205. Schinz H. 245. Schmid H. 416. Schmidt J. 127. Schorler B. 460. Schrader 0. 245. , Schrammen F. R. 288. Schreiber P. 124. Sehröter C. 460. Schübe Th. 245. Schulz A. 363. Schumann K. 74, 245, 288, 363. Schwarz A. Fr. 416. Schwendener S. 363. Seckt H. 288. Senft E. 200, 285, 414. Sigmund W. 360. Simonsohn M. 205. Solms-Laubach H. Grf. 71. Spitzer H. 360. Steiner J. 35, 457. Stenzel K. G. W. 325. Stephani F. 74, 127, 245, 416. Sterneck J. v. 68, 200, 245, Stift A. 200. Stift H. 324. Stolz F. 200. Strasburger E. 205, 325. Strasser P. 124, 458. Strohmer F. 200, 324. Stuhlmann F. 361. Vestergren T. 458. Vladescu M. 127. Vries H. de 74. Wagner J. 201. Wagner R. 325, 458. Waisbecker A. 285,325,414. Warbvn-g 0. 363. Warming E. 71, 205, 246. Warnstorf C. 325. Wassermann A. 287. Weis F. 127. Weise P. 361. Weismaun A. 460. Wettstein R. v. 124, 285, 325, 415. Wiesbauer J. B. 415. Wiesner J 35,69,124,201, 244, 360, 458. Wildeman E. de 205, 288, 364. Wilhelm K. W. 124. Witasek J. 201, 458. Wohlfarth R. 204. Wolf Th. 206. Wulff Th. 206. Yabe Y. 3-25, 364. Yendo K. 364. Zahlbruckner A. 35, 285. Zahn H. 204. ZederbauerE. 124, 244,413. Zettnow E. 287. 514 IV. Verzeichnis der angeführten Pflanzennamen.*) A. Abies ellipsoconis Borb. 122. Abronia Nelsoni Heim. 123. — turbinata Wts. f. stenophylla Heim. 123. Abrus 272. Abusetilon 220. Acacia 272. — sp. 505. Acanthopanax senticosus 218. — sessüi- florus 218, 220. — spinosus 218. Acanthus mollis 272. — sp. 503. Acarne amurensis Frn. 351. — chinensis Bge. 351. Acarospora Algerica Stm\ 457. — coeruleo-alba Stnr. 457. — lavicola Stnr. 81. — sp. 250. Acer Ginnala Maxim. 17. — hyrcanum Fisch. 50. — intermeclium Pane. 50. — obUisatum W. K. 365. — reginae Amaliae Orph. 50. — sp. 368. AcMllea setacea W. K. f. rosea 157. — Sibirien Ld. 157. — sp. div. 36, 144, 149, 150, 157, 346, 388, 389, 488, 506. Aconihmi 272. — sp. div. 146, 342, 442. Acrobolus Nees 245. Acrodadium sp. 133. Acrostichum Smithii Kac. 244. — sp). 502. Actinomyces 460. Adenopliora coronopifolia Herd. 399. — marsupiiflora Fsch. p. dentata Reg. 400. — sp. div. 399, 400. — verticillata Fsch. 400. Adiantum sp). 143. J.(Zoms aestivalis 414. — iJcrnaZis 337. -4.doa;a Sj?. 111, 488. Aecidium asperifolii 430. — Bark- Jiausiae Eoum. 44. — berberidis Gm. 430, 491. — cancellatum 430. — cor- nutum 430. — crassum 430. — /?ca- riae 430. — fuscuni 431. — geranii 430. — grossulariae 430. — (?Ma- dalajarae Syd.. 183. — leucospermum 431. — Lippiae-sidoidis Syd. 183. — Prenanthis Prs. 165. — purptireae D. C. 165. — punetatum 431. — ranunculi 431. — rhamni 430. — rubellum 430. — s/). 126. — trago- pogi 431. — tussilaginis 430. — thlaspinum Syd. 183. Aegopodium alpestre Led. 110. Aeluropus litoralis 374. — macrosta- chytts Hck. 374. Aeolanthus Mrt. 223. — Cameronii Brk. 224, — Zanzibaricus Moore 224. J.era sj). dir. 85, 87. Aesculus 220. Aethionema sp. 146. Aethusa sp. div. 386, 389. Agaricus campestris 415. Agrivwnia 360. — sj>. dzr. 50, 64, 507. Agrimoniinae 244. Agropyron sp. div. 86, 134, 418. Agrostemma sp. 341. Agrostis aequivalvis Trin. 59, 60. — bacillata Hck. 59. — castellana 60. — ciliäta Trin. 61. — Floresii Sod. 61. — Hachelii Sod. 62. — macro- stachya Bai. 107. — montevidensis Nees 61. — «ai*a Kth. 59. — o&ttt- sissima Hack. 107. — pilosula Trin. 61. — Pittieri Hck. 60. — quitensis Hack. 62. — Sodiroana Hck. 61. — sp. dzv. 85, 340, 410, 417, 418. — tacubayensis Fourn. 60. — truncatula Pari. 107. — valdiviana Hck. 58. — varians Trin. 60. — viresceiis Kth. 62. Airopsis sp. 87. Ajuga amurica Frn. 408, 442. — ^ene- vensis L. 442. Mx. 442. — sp. div. 387, 486. Akebia quinata 220. Albizzia sp. 506. — rersicolor 220. Alchemilla 287, 325, 360. — Anisiaca "Wttst. 483. — podophylla Tsch. 483. — sp. dir. 29, 30, 343, 483. Alectorolophus 197, 204, 245, 246, 328, 415. — angustifolius Hnh. 247, 248. — arcticus Stck. 68. — asjjerulus 179. — Borbäsii 180. — deminutus Stck. 68. — divaricatiis Stck. 68. — glandulosns 180. — goniotrichus Freyn 180. — illyricus 179. — iwier- cedens Beck. 247, 248. — lanceolatus Nlr. 248. — wiofjor 180, 181. — «icdi- terraneus Stck. 68, 181. — melam- pyroides Borb. Deg. 413. — minor 178. — pacificus Stck. 68. — pindi- cus Strnck. 177. — Ponticus Stck. 68, 180. — p)ubescens 178, 179. — — Rumelica Borb. 33. — siviplex Stck. 68. — Sintenisii Strnck. 179. — Songaricus Stck. 68. — Sonqeoni 182. — sp. div. 3], 68, 69, 487. — — Wettsteinii 178. *) Zur Erzielung thunlichster Kürze des Index wurden nur jene Arten namentlich aufge- führt, über die an der betreffenden Stelle mehr als bloss der Name oder Standort angegeben ist. Im Uebrigen wurde auf die Mittheilung über eine oder mehrere Arten einer Gattung durch die Angabe „sp." oder „sp. d*'«." hingewiesen. 515 Älhagi sp. 369. Allium Cepa 456. — sp. div. 341, 384, 389, 413, 492. Alnaster sp. 447. Äloina sp. 119. Alopecurus sp. div. 85, 87, 148, 151, 417. Alsine sp. div. Üb, 328, 342, 438. Altingia spi. div. 504, 506. Alyssum sp. div. 131, 440. — transsil- vanicum Schur 170. Amanita sp. div. 300, 301. Amaryllis sp. 505. Avxhlystegium 84. — curvieaule f. tenuis Brdl. 124. — filicinum f. stricta Mat. 124. — V. suhsimplex Mat. 68. — serpens v. longifolium Brdl. 124. — sp. div. 132. Amethystea sp. 408. Amicia 220. Ammophila sp. div. 85. Amoeba crystalligera (Schd.) 214. Amphidium sp. 132. Amphoridium granulosum Stnr. 457. — Leightoni Ariild. v. emersum Stnr. 467. Anagallis sp. 485. Anandria autumnalis Trcz. 397. — lyrata Less. 397. — radiata Less. 397. — vernalis Trcz. 397. Anaplialis sp. 506. Anastrepta (Ldb.) 245. Anchusa sp. div. 53, 387, 389, 486. Ancylonema 456. Andraea sp. div. 132, 243. Andromeda sp. 485. Andropogon Ischaemum 337. — sp. (Zir. 86, 417, 418. Androsace sp). div. 443. Andryala integrifolia 184. Aneimia flageUiformis Wettst. 272. .4>JcmoHe Ajanensis Reg. 480. — anibi- gua Trcz. 480. — Boqenliardiana Rchb. 479. — Bungemia Led. 480. — chinensis Bge. 480. — Gallica Kern. 479. — grandis Wend. 477, 478. — Halleri AU. 477, 478. — montana Hppe. 130. — nemorosa 272. — nigri- cans Stk. 130. — Nutalliana Gray 480. — patens L. 479. — Polonica Bl. 480. — pratensis L. 130. — propera Jord. 479 — pulsatilla L. 479. — recto Gilib. 480. — serotina Coste 479. — Slavica Reuss. 480. — sp. div. 146, 385, 389, 431. ~ Styriaca Pritz. 477, 479. — tenuiloha Trcz. 480. — Wolfgangiana ßess. 480. Angelica 220. — silccstris L. v. deltoidea Rhl. 285. Angiopteris crecta 244. — Smithii Rac. 244. Angstroemia 116. — longipes Br. 115. — Skorpili Vel. 115. Anisopogon sp. 418. Anodendron paniculatiim 221. Anomodon sp. dii;. 120, 370. Anona 272. — cherimoUa 220. — reh- culata 220. — squamata 220. vljiowaccrte 202. ^wfennana 287. — dioica Grtn. 159. — sp. 31. Anthemis lucida Vel. 155- — mace- donica B. 0. 155. — orbelica Vel. 155. — sp. du-. 36. Anthericum Liliago 337. — sp. dj'r. 149, 341. Anthoceros 365. AntJioxanthum odoratum L. v. pM?)i- ciilmis Rbl., v. verticillata Rhl. 285. — sp. 85. Anthracothecium sp. div. 249. Anthriscus 272. Antlmrium crystalUnum 220. — c^ire- jriMWi 220. — fissum 220. — hybridum 220. — Kalbreycri 220. — Martianum 220. — parvum 220. — podophyllum 220. — Prochaskianum 220. — t'a- riabile 220. Anthyllis sp. div. 148, 483. Antirrhinuni spt. div. 388, 389. Antithamnion erispum Thiir. 36. Antitrichia sp). 132. J.o alpinum 257. — gracilicaule M. Z. 356. — gymnophyllum N. P. 320. — halense Murr 320. — Halleri Kern. 497. Vill. 496. — Hellwegeri M. et Z. 324. — Ins pidi forme Murr 501. — Hittense Murr 355. — i/i^ tense-dentatiforme 355. — Hittense- Höttingense 355. — Hittense-incisum 355. — Höttingense Murr 353. — HoUensteinü Murr 392. — horrens Murr 391. — liumile Jcq. 395. — humiliforme Murr 356. — illyricum 262. — — ssp. acutifrons M. et Z. 324. — incisiforme Murr 495. — t'n- cisum ssp. gracilicaule M. Z. 324. — — f. tubulosa 356. — inclinatum A. T. 390. — intermedium A. T. 496. — Issense M. Z. 495. — Khekii Jab. Murr 496, 497. — laceridens Murr 356. — lacerum Reut. 395. — Za^a- riwM»» Eyers 391. — lasiocephalum N. P. 254. — leptopogon M. Z. 389. — lonchodes M. Z. 352. — macro- calatliium Z. 855. — megalothyrsum M. et Z. 324. — melanocephalum Tsch. 496. — Mitreii Grml. 352. — muroriforme Z. 356. — Murrianum A. T. 354. — — Briqu. 355. — Murrianum-incisum 355. — nipho- biogenes Bz. Zhn. 263. — Obornya- num N. P. 261. — onosmoides Fr. 395. — Ottmanense Benz Zahn 261. — oxyodon Fr. 390. — oxyodon < <: silvaticum 262. — pallescens W. K. 392. 393. — patulum N. P. 390. — polymorphum 496. — praerupto- rum A. T. 501. — Primievense Bz. Zhn. 266. — pseud-Arolae Murr 498. — pseud-Eversianum M. Z., v. s^Z- vaticiflorum Z , v. squarroso-ramosnm Z. 356. — pseud-hispidulum M. Z. 499. — pseudillyricum Bz. Zhn. 262. pseudirriguum Zhn. 322. — pseudo- Dollineri M. Z. 393, 394. — pseudo- Fritzei Bz. Zhn. 264. — Pseudo- 38 524 Hulleri Zlin. 497. — pseudohnmüc Z. 395. — pseudo-lonchodes M. Z. 395. — pseudo-3Iurrianiim Z. 355. — pseudo-tridentittuni Z. 394. — pseudoxyodon M. Z. 389. — pulmona- rioides Vill. 257, 500. — ramosum W. K. 393. — Ravinense Murr 324. — rednctum Murr 354. — rhoeadi- folium-incisum 356. — roripifoUum M. Z. 495. — rubescens Jord. 352. — r«wn'c (/oZmm Murr 354. — SchenMi Griseb. 319. — sericoeephahim N. P. 254. — Simia Hut. 499. — simulans Pernh. 322. — sisymhriifolium Murr 395. — spaniademim M. Z. 495. — sp. div. 32, 151, 168, 254, 255, 256, 257, 258, 260, 261, 262, 263, 264, 265, 266, 267, 301, 302, 303, 318, 319, 320, 321, 322, 346, 352, 353, 354, 355, 356, 357, 388, 390, 391, 392, 393, 394, 395, 396, 399, 428, 489, 495, 496, 497, 498, 499, 500. — speluncarum A. T. 500. — squalidiforme M. Z. 499. — squa- lidum A. T. 395. — strictissimum Froel. 501. — Stuhenense M. Z. 390. — suhalpestre Norrl. 352. — sub- alpÄnum A. T., N. P. 501. — sub- caesium Fr. 353. — siibcochleare Zhn. 497. — subcollinum N. P. 255. — suhexpansum Zhn. 500. — subglaber- rimuni Murr 320. — snbglaucum M. Z. 391. — subhirsutum A. T. 500. — siibisaricum M. Z. 390. — sub- reductum Z. 354. — subvaldepüosum Zhn. 501. — tephrodermum Z. 499. — tepliromelanum Bz. Zhn. 302. — tepliropogon Zhn. 394. — Trachselia- num Chr. 356. — Trefferianiim N. P. 319. — tridcutinum Ev. 391. — tu- bulosum Tsch. 496. — ximbrosum Jord. 256, 352, 392. — valdeliligosum Murr 319, 324. — valdepilosum Vill. 501. — Veleticum Sag. 285. — villo- S(jides Murr 319. — VoUmanni Zhn. 499. — Waldense Murr 354. — Zahnii Oborny 257. — Zinkenense Pernh. 497. HierocMoa sp. div. 86, 383, 389. Ilöhneliella Bres. Sacc. 458. — per- plexa Bres. Sacc. 468. Holcus mollis L. f. flaccida Rhl. 285. — sj). 418. Holoschoenus sp. 370. Holosteum umbellatum L. 367. Homalanthus populneus 221. liomalia sp. 132. Hordeum sp. div. 134. — trifurcatum Schi. 244. Hovea R. Br. 458. Hura crepitans 221. Hutchinsia sp. div. 480, 481. Hyalothece 456. Hydnuni aciculare Sacc. 296. — coral- loides Sep. 296. — sp. div. 296. — stalactitium Sehr. 296. Hydrocotyle 273. Hydrophyllum canadense 272. — virgi- nicum 272. Hygrophorus sp). div. 298. Hylocomium sp. div. 121, 133. Hymenonema sp. 37. Hymenostomum sp. div. 115. Hymenostylium sp. div. 132, 143, 370. Hyoscyanius niger L. 345. Hypericum 506. — attenuatum Chois. 17. — sp. div. 17, 146, 369, 484. Hypheothrix sp. 49. Hypholoma sp. div. 299. Hypnum 84. — ciipressiforme 47, 97, 99. — sp. div. 37, 121, 133. — stella- tiim f. orthophylla Mat. 124. Hypochaeris sp. div. 37, 151. Hypoxis leucotricha Frtsch. 33. Hyptis anomala Bth. 224. — conferta ■Phl. 224. Hyssopus 224. Hysterangium sp. 301. I. Iberis roseo-purpurea Sag. 285. — sp. diu. 369. Icomum Hua. 223. — lineare Brk. 224. — paradoxiim 223. — salicifoUum Brk. 223. — subacaule Brk. 224. JZea; sp. 147. Impatiens Noli längere 201. Imperata Angolensis Fritsch. 33. — sp. diu. 418, 505. Inula chinensis Rjiv. 157. — Unariaefolia Trcz. V. villosa Frn. 157. — sp. di«. 157, 168, 336, 345. Impomoea 272. — palmata 221. — sp. 502, 503. Iris biglumis Vhl. 449. — chinensis Mx. 449. — ensata Thbg. 449. — fragrans Ldl. 449. — graminea L. 156. — lactea Pall. 449. — laevigata Fsch. 450. — — Frn. 449. — setosa Pall. 450. — sibirica L. 450. — Sintenissii Ika. 156. — sj;. 28, 449. — ürumovi Vel. 155. Isatis sp. div. 369. Jsoe^es 286. Isolepis sp. div. 28, 371. Isopyrum sp. div. 342, 442. Isothecium sp. div. 121, 132. Isotropis 125. /aims 399. — sp. div. 398. 525 Jacksonia 125. Jackya Bub. 42, 166, 490. — Cirsü eriophori (Jacky) 42, 165. — Cirsü lanceolati (Schrt.) 42, 165. Jasione sp. 388. Jatropha 221. Juncus 502. — anceps Lh. ssp. Herce- govina Sag. 285. — vionanthos Jcq. 412. — sp. div. 28, 341, 370, 371, 384, 412. Juncus trifidus L. 412. Juniperus sp. div. 409. K. Knautia sp. div. 149. Kochia sp. div. 336, 507. Koeleria 197. — sp. div. 86, 131, 134, 290, 291, 410, 418. Krombholzia latifolia Frn. 374. L. Lactaria deliciosa 205. — torminosa 205. Lactarius sp. div. 298. Lactuca 42, 399. — amurensis Keg. 398. — muralis 95, 165, 166. — perennis 95, 126. — quercina 95. — sp. 150, 398. — squarrosa Miq. 398. Lagetta funifera Mrt. 231. — lintearia Juss. 230. Laguncularia sjj. 502. Lagurus sp. 418. Lamiuin 224. — alhum L. 224. — Orvala L. f. fissidentata Murr 285. — sj). div. 131, 486. Landolphia 221. — Gentilii Wld. 288. — owariensis P. B. 288. Lapeyrousia 272. Lappa 103. Lappula sp. 387. Laserpitium sp. div. 146, 344. Lasiagrostis sp. 340. Lasiochloa alopecuroides Hack. 375. Lasiosiphon speciosus 151. Jjasiostictis fimhriata Bml. 35. Lathyrus 201. — palustris y. angustus Frn., «5. linearifolia Ser. 23. — S2>. dtv. 23, 50, 148, 343, 369, 386. Ijüvatera sp. div. 386, 389. Lecanora platycarj^a Stnr. v. turyescens Stnr. 457. — scabra Stnr. 457. Lecidea Baumgartneri Zhlbr. 285. — epixantha Ach. 285. — obscurella (Smrf.) V. viicrocarpa Zhlbr. 285. — s^. 249. Ledum decumbens Ait. 400. — groen- landicum Rtz. 400, 401. — longifolium Frn. 400. — palustre L. 400, 401. Leersia oryzoides 474. — sp. 417. Leianthus sp. 367. Lemna sp. 384. Lentinus sp. 297. Jjeontodon sp. div. 37, 428. Leontopodium sp. div. 150, 488. Leonurus 224. — sp. 408. Lepidium sp. div. 146, 342, 385, 389. Lepidozia sp. div. 37, 133. Lepiota sp. div. 300. Lejitobryum sp. div. 119, 370. Leptodon sp. 120. Leptospermum 506. Leptosphaeria Nardi Ces. De Not. 35. — Eousseliana Ces. 35. Leptothrix sp. 49. Jjepturus sp. 134. Lepyrodia sp. 371. Leskea 84. — incrassata Ldb. 120. — »lervosa Schw. 120. — sp. fiiv. 120. Ijespedeza bicolor Trcz. 22. — sp. 22 Leucobryum sp. div. 117, 132. Leueodon balcanicusYel. 119. — immer- sus Ldb. 120. — sciuroidcs 120. — sp. (üiv. 119, 132. Leueojum 203. Levisticum 272. Libanotis sp. 484. Licea strobilina Alb. Schw. 491. Lichina sp. 250. JAgularia sp. 159. Lilitim sp. div. 145, 168, 413. Limnanthemum nymphaeoides (L.) 80. Linaria acutiloba Fsch. 402. — sp. dif. 345, 487. — vulgaris Mll. 224. Lindernia pyxidaria All. 402. Linnaea sp. 111. Linum angustifolitim Hds. 17. — corym- bulosum Rchb. 16, 17. — daviiricum R. S. 16. — Xaroi Frn. 15. — palles- cens Bge. 17. — sp. dtv. 168, 484. — usitatissimum L. 17. Liparis japonica Mx 448. — Locselii Eich. 448. Lippia sidoides 183. Jjiriodendron 220. Lisianthus 416. Listera sp. div. 29, 145. Lithospermum sp. 486. Litorella 464. Lobelia sp. 399. I,oZm??t sp. (Ziv. 86, 341, 383, 389. Lomatogonium sp. 148. Lomatophyllum bourbonicum 464. Lonicera edulis Trcz. 111. — sp. 488. Ijophozia sp. div. 133. jLm^« 272. 38* 526 Lupinus 505. — albus 463. — Luziola contracta Hck. 8. — longivalvula Doell. 9. Luzula sp. div. 28, 55, 131, 145, 412. Lychnis sp. 341. Lycoperdon poculiforme Jcq. 491. — tritici 431. Lycopodium clavatum L. 340. — sp. div. 27, 409. Lycopsis arvensis L. 365. — sp. 486. Lycopus sp. div. 30, 406, 486. Lygeum spartum L. 1. Lygodium 505. Lyonsia straminea R. Br. 123. Lysimachiabarystachys Bge. 443. — da- vurica Led. v.|?. angustifolia Frn.444. Lysopliycus ottmvaensis 288 Lythrum intermedium Led. 65. — iSaZi- caria L. 66. — virgatum L. 66. M. Macrochloa tenacissima (L.) 1. Macropanax glomerulatum 220. Malva moschata L. 364. — neglecta X silvestris 357. — pulcliella Brnh. 17. — silvestris L. 17. — sp. 386. — t'er- ticillata L. 17, — Zoenti(/i Fleisch. 357. Manihot 221. Marantaceae 363. Marasmius sp. 297. Marlea 221. Marsdenia condurango 221. — t'cr- rucosa 221. Marsilea 272. Marsonia Daphnes (Dsm.) f. Passerinae Brnl. 455. Marsupella 251. — badensis Schflfn. 251. — Jörgenseni Schffn. 251. — sj). dw. 133. Matricaria sp. div. 330, 488. Mazus stachydifolius Mx. 402. Medicago falcata 337. — glandulosa Dav. 493. — s_p. ciiy. 30, 369. Melampsora areolata (Welr.) 491, 492. — Padi Wnt. 491. Melampyrum silvaticum 201. — sp. (^iy. 388, 406. Melica pallida H. B. K. 308. — pyrifera Hack. 307. — sp. dti;. 86, 134, 410, 418. Melilotus sp 386. Menispermum 272. Mentha 224. — canadensis L. 406. — dahurica Psch. 406. — hirsutiuscula Frn. 406. — pumila Grh. 227. — quadrifolia Don. 227. — sp. (Ziw. 345, 387, 487. — stellata Harn. 227. — verticillata Rxb. 227. Mercurialis 431. — owaia 272. — perennis 272. — sp. 484. Merendera caucasica M. B. 55. Mertensia sp. 402. Merulius sp. 296. Merijta Senfftiatia Vlks. 217, 270. Mesomelaena sp. 371. Mesotaenium 456. Mibora sp. 86. Micrasterias 456. Micrococcus phosphoreus Chn. 464. Microcorys R.Bp. 225. — barftaia R.Rpr. 226. — brevidens Bth. 226. — capi- faia Brtl. 225. — ericifolia Bth. 226. — cicsej-ia Bth. 226. — . ciü'. 31, 149, 345, 488. Piassave 460. Picea ellipsoconis Borb. 122. Pm-zs 103. — sp. 398. Pilularia 272. Piinpinella 506. Pinanga 504. Pinguicula sp. div. 149, 345. Pwms 463. — m^ra 426, 409. Piper , auritum 221. — Bredemyeeri 221. — decurrens 221. — medium 221. — nigrum 221. — ornatum 221. — tiliaefolium 221. Piperaceae 205, 416. Piptochaetium sp. 417. Pirola rotundifolia 123. — sp. diiJ. 203, 344, 386, 485. Pistillaria sjy. i501. Pism?« 201, 210. — arvense 200, 201. — sativum 200. — sp. 148. Pithecolohium 221. PlagiocMla sp. 133. Plagiothecium sp. div. 132. — succu- lentum (Wls.) f. propaguliferum Bauer 121. Plantago 506. — asiatica L. a. mt2- - terrestris SchlFii. 251. — sp. 37. Biciniis 272. Bocella sp. 249. Bocellographa Stnr. 81. — cretacen Stnr. 81. Boripa sp. div. 342, 369, 480. i^osa 204, 245. — dahurica Keg. 64. — sp. (Ziü. 64, 147, 343, 483. Boseae 244. Bottboellia sp. 417. Boylea calycina (Rxb.) 137. — elegans Wall. 137, 185, 222, 267. Bubus 360. — austrotiroliensis Sabr. 147. — brachyandrus Grml. 482. - Idaeus L. 24. — microphyUtcs Wllr. 24. — .sp. rffy. 24, 29, 147, 385, 481, 482. — strigosus Mchx. 24. Bumex 430. — glaucus Jcq. 438. — sciitatus L. 438. — sp. (^ti;. 438, 445. Buscus sp. 144. Bussula sp. div. 298. s. Saccharum sp. 505. Sagina sp. 438. Sagittaria sp. 447. (Salta; amygdalina L. 437. yar. 447. — amygdalina y, pentandra 447. — Silesiaca v. ligustroides Borb. 323. — sp. du'. 29, 145, 241, 341, 384, 431, 437, 446, 447. — tenuiflora Host. 437. — triandra L. f. concolor, f. discolor K. 437. Salvia 197. — Horminum 415. — we- morosa 337. — pomifera 183. — pratensis 337. — sp. rfiü. 344, 387, 486. — verticillata 337. Sambucus sp. 111. Samolus sp. 148. Sandoricum indicum 221. Sanguisorba 360. — canadensis 271. — media 271. — officinalis 271. — sitchensis 271. — sp. 64. — tenuifoUa 271. Santalum sp. 505. Saponaria sp. div. 146, 342. Sarcogyne sp. 249. Sarcomphalus 272. Satureja sp. 387. — siibnuda Dörfl. 369. — Varbossiana Maly 34. Suussurea 233, 277. — acuminata Trcz. 281. — aZpina DC. 235. v. rfe- currens Eg. 233. — amaurolepis Frn 280, 312. — amurensis Trcz. 277, 280, 311,347. y. SM&gfZa&ra Herd. 312. — — X virescens 351. — com- pact« Fcch. 235. — contracta Frn. 283, 348. — crepidifolia Trcz. y. »-e- /iexa Frn. 232. — decurrens Eg. 235. — dentieulata Led. 281, 314, 316, 348, 349. — depressa Gren. 235. — discolor DC. 235, 315. — dubia Frn. 347, 349. V. w?^ra Frn. 282. f. nigricans Frn. 350. — elongata DC. 232, 277. (3. recurvata Mx. 232. — criolepis Bge. 315. — esthonica Baer. 235. — grandifolia Mx. 315. — intermedia Frn. 280, 317, 347. — ^«roi Frn. 279, 310. — latifolia Led. 233, 311. — macrophylla G. G. 235. — — Saut. 235. — melanolepis Frn. 280, 346. — odontophylla Frn. 282, 315, 349. — paleata Mx. 315. — parviflora DC. 232, 233, 278, 350. — perdentata Frn. 347, 349. — pwZ- chella Fsch. 231. — — a. subintegra Eg. 231. — perdentata Fra. 283. — pygmaea Spr. 235. — serrata D C 232, 233, 350. a. atriplieifolia M. B. 233. — sp. fZiy. 31, 279. — sfeno- phylla Frn. 280, 313. — subacaulis 531 Ld. 235. — Sfubendorffii Herd. 281, 348. — subsinuata Led. 281. — ussu- riensis Mx. 315. — — y. pinnatißda Mx. 232. — virescens Frn. 283, 347. — Zeaensis Frn. 282, 314, 348. Saxifraga Baumgarteiii Schtt. 330. — blepharophylla Kern. 329, 330. — oppositifolia L. 329, 330. — peltata 272. — retusa Goii. 330. — Rudol- phiaiia Hrnsch. 330. — sp. div. 29, 36, 51, 110, 147, 329, 343, 481. — Wulfeniana Schtt. 330. Scabiosa Fischeri DC. 112. — sp. div. 168, 488. Scandix sp. div. 146, 148. Scapania sp. div 133. ScheucJizeria sj)- 340. Schiiius 502. Schistidium sp. div. 132, 243. Schismus sp. 418. Schistostega osmundacea AI, 97, 99. — sp. 370. Schizaea 502. Schizolubium 503. SchizoHotus Ldl. 65. Sclioeiioplectus sp. div. 370, 371. Schoeiius sp. div. 371, 411. Scilla sp. div. 370, 371, 384, 389, 411. Sclerocldoa sp. 86. Scleroderma sp. 301. Scleropoa sp). 86. Sclerotium areolatum Fr. 492. Scolopendrium sp. div. 143, 409. — vulgare 81. Scolymus sp. 37. Scor zoner a sp. div. 151, 397. Scrophularia sp. 149. Scutellaria dependeits Mx. j3. mhior Frn. 407. — scordiifolia Fsch. y. creiiata Frn. 407. — sp. div. 131, 369, 407. Seeale 431. — s^j. 134. Sedum alboroseum Bak. 66. — erythro- stictum Mg. 66. — pallescens Frn. 66. — pupureum Lk. 66. — sjj. dm 29, 66, 147, 343, 481. Segestria sp. 249. Selaginella 286. — grandis 272. Seliiaim sp. 344. Sempervivum Simonkaianum Deg. 284. — sp. diu. 29, 144, 147, 149. Senecio 290. — campestris DC. 231. — flammeus DC. 231. — Heldreichii Boiss. 52. — s^;. (Ztj;. 36, 150, 151, 159, 431, 489. — Urumovi Vel. 52. — vulgaris L. 199. Septoria Melaudryi Bml. 455. Serratula centauroides L. microcephala Led. 397. — s^j. div. 37, 52, 396, 48!», 491. Seseli sp. 484. Sesleria sp. div. 86, 87, 134, 151, 340, 410, 418. Setaria Italica 67. Sibbaldia sp. 482. Sideritis sp. 369. Sieglingia deeumbens X Danthonia calycina 466. — sjj. 410. Silene Csereii Bing. 439. — glauca WJld. 439. — latifolia Rchb. 439. — ■pojitica ßrdza 49, 50. — saponariae- folia Schtt. 439. — sp). div. 146, 440. — snpina M. B. 49. — venosa 439. Simaruba 221. SimoJiyeüaÜtar.Sl. — vane^aiaStnr. 81. Sv)t,apis arveyisis 83. Sirococcus Zahlbruckiieri Bml. 455. Sisymbriuin sp. 328. iS'mm cicutaefolium Gm. HO. Smilax 502, 504. — sp. 37. Subolewskia sp. 369. 6V/CT 272. Solaimm 272. — sp. 487. Soldanella 272. — sp. rfi«. 30, 241, 506, 507. Solenostoma sp. 370. Solidago sp. div. 131, 150, 157, 330, 345. Solmsiella Borb. 32, 196. Sonchus 163, — as^^er Vill. 100, 106. Soniieratia sp. 503. Sophora japo)iica 221. — sp. 20. — tetraptera 221. Sorbaria sp. 64. Sorbus Aria X Aucuparia 50. — in- termedia Schult. 51. — Mougeoti S. Will. 51. — — X Aucuparia 51. — semipinnata Borb. 51. — sp. diu. 385, 389. Spargaiiium sp. div. 27, 409, 447. Sparmannia africaua 154, 221. Sparti)ia gracilis Hook. 237. — Pittieri Hack. 237. Spartium sp. 148. Spathularia sp. 301. Sphaerocarpus sp. 370. Sphaerocystis Schröteri Chod. 6. Spliaerolobium 125. Spliaerotheca mors uvae 460. — tomen- tosa 460. Spliaerozosma 456. Spliaqnum 502, 505. - Angolense Wrnst. 33.'— sp. diw. 133. Spinifex 503. Spiraea digitata 271. — jlexuosa 64. — media Schm. 64. — sp. 64. — tomen- tosa 271. — ulmifolia Scp. 64. Spirantli.es sp. 448. Spirotaenia 456. Sponia Wightii 154. Sporobolus hahamensis Hack 56. — ciliatus Prsl. 58. — diander Bv. 57. 39 532 — Jacquemontii Kth. 57. — ligularis Hack. 57. — patulusUck.b'i. — repeiis Prsl. 57. — sp. 87. Stacliys glandulosa S. S. 53. — 3Iilani Petr. b'S. — sp. rfü\ 168, 387, 408. — — spinulosa S. S. 53. Statice sp. 37 Staurastrum 456. Stellaria 415. — s^. fZ?«;. 29, 342, 384, 438. Stenactis sp. 388. Stenophragma sp. div. 343, 481. Sterculia foetida 221. — regia 221. — villosa 154. Stihurus alopecuroides Stapf 375. — Conrathii Hack. 374. Stiftia chrysantha 221. iS^jj)« caespitosa Speg. 10. — capillata 337. — Grafiaua 337. — pennnta 337. — Sodiroana Hack. 10. — Tjrs« Stev. 336, 337. Strasseria Bres. et Sacc. 458. — car- popliüa Bres. Sacc 458. Streptonema 456. Strcptopus sp. 341. Strigula sp. 249. Strobilantlms 504. Strophanthus gratus 221. Stropharia sp. 299. ÄYi/i^rt s^). (Zfy. 86, 87, 417, 418. Succisa sp. 488, Siveertia sp. 486. Sivietcnia mahagoni 221. Symphyandra sp. 53. Symphytum officwale 362. — s^). fZiv. 53, 486. — tuberosuvi 461. Synedra sp. 49. Syneilesis sp. 159. Sypjhonostegia sp. 404. Syzygiella Spr. 245. T. Tamus sp. dir. 144, 145, 149. Tanacetum horeale Fsch. 158. — stc?<- Zhjji Kss. 158. — Sjj. 158. Taraxacum 163. — ceratophorum DC. 398. — feicoZor DC. 398. — leucan- tlmm Herd. 398. — officinale Wgg. 100, 104. — perincisum (Rigo) 37. — s/>. (Zü\ 37, 428. Targionia sp. 370. Taxaceae 432, 469. Tayloria sp. 132. Tectüua sp. 505. Teil im a 271. Templetonia R. Bi-. 458. Terminalia 503. Tctmemorus 456. TetrapJiis 84. Tetrapoma 89. Teuccdanum 221. Teucrium sp. div. 387, 389. Thalictrum purpuruscens 287. — s^). div. 29, 145, 146. Thecopsora Mgn. 491. — areolata (Fr.) Mgn. 491. — Padi Klb. 491. — siro- &i7wm (Alb. Schw.) 491. T/ielocarpoH Strasseri Zhlbr. 285. Theniedea sp. 417. Theobroma cacao 221. Thesium lougifolium Trcz. 446. — refractum C. A. M. 446. — sj^. (Ziu. 149, 445. Thlaspeos ceratocarpus 184. Thlaspi 198, 331. — Goesingense Hai. 168, 170. — montanum L. 130, 198. — praecox Wlf. 130. — sp. div. 168, 342, 369, 385, 389. Thiiidium abietinum (Dil.) f. viridis Mat. 281. — s/j. div. 243, 121. Tliymelaea elliptica Bss. 231. Thymelaeaceae 151. Thymus humifusus Brnh. 54. — Zon- gidens Vel. 54. — praecox Op. 170. — Skorpili Vel. 53. — s|). div. 53, 149, 168, 486. Ti^ia 152, 221, 464. Tillandsia 504. Timmia sp. 119. Tipiiana speciosa 221. Tofieldia calyculata (L.) forma 412. — sp. dir. *28, 143. Tolmiea 271. Tolypella 126. Tommasinia sp. 146. Tortella sp. div. 118, 132. Tortula sp. div. 37, 119, 132. Tozzia sp. 30. Tragopogon sp. div. 388, 389, 489. Tragus sp. div. 87, 145. Tm})a 198. — s^;. 369. Treiitepohlia radicatis Beck. 35. Treioesia palmata 220. Trichloris sp. 418. Tricholoma sp. div. 300. Trichophorum sp. div. 370, 411. Trichopteryx 192. — brevifolia Hck. 190. — Trichostomum devonicum Pdp. 259. — flavovirens Brch. 118. — litorale Mitt. 260. — nitidum Schp. 260. — pallidisetum. H. Müll. 118. Tricuspis latifolia Gris. 273, 275. Trifolium montanum 358. — repens L. V. arenosum Dav. 495. — sp. div. 20, 26, 30, 131, 343, 483. Trigonella Sj). 51. Trinia sp. 147. Triodia 274. — decumbens Bv. 474. — sj). 418. 533 Triphlebia 375. Triploceras 456. Trisetum pubiflorum Hck. 187. — sp. dio. 86, 410, 418. — suhspicatum Beauv. 188. Tristachya 192. — parviflora Hck. 191. — somalensis Frch. 192. — TJioloni Frch. 192. Triticum 431, 464. — sp. clii: 86, 134. Trollius sp. 342. Tropaeolaceae 361. Tropaeoliim 272. — majus L. 462. Txibercularia olivacea Bres. 458. TttZi^ja 331. — 8^5 . (?r«. 37, 384. Turczaninowia fasticjiata DC. 113. Tussilago sp. 431. l'ypha 505. u. C/";»»?/« sp. dir. 438, 446. ülvella radians Schdle. 36. Umhelliferae 364. Uniola Pittieri Hack. 309. — racemi- flora Trin. 309. C/ref?o alchemillae 431. — Andryalae Syd 184. — Arnicae scorpioidis DC. 492. — betiilina 431. — campamüae 431. — Candida 431. — caricis 431. — centifoliae 431. — cerastii 431. — Chondrülae Op. 94, 95. — cunfluens 431. — cuvsanguinea Syd. 184. — convolvuli 431. — Desmodii-pulchelli Syd. 184. — epilobn 431. — eujjhor- biae 431. — /«bae 431. — farfarae 431. — farinosa 431. — gyrosa 431. — Heiini Syd. 184. — Kriegeriana Syd. 185. — linearis 431. — Zwa 431. — menthae 431. — miniata 431. — jjadi Kze Sehrn. 491, 492. — Paederiae Syd. 184. — phaseoU 431. — poZ?/- j2J0(/n 431. — Phragmitis Seh. 492. — 7-it&i 431. — segetum 431. — sonchi 431. - suaveolens 431. — Verbesinae dentatae Syd. 185. Urena sinuata 154. Uromyces Basellae Syd. 183. — ca^ii- tatos Syd. 182. TJroplüyctis bohemica Bub. 358. Urtica sp. div. '.i9, 446. — tirews L. f. micropliyUa. Murr. 285. Usnea sp. 250. Ustilago Crameri 67, 456. — Panici miliücei 456. Ustuhna 290. Utricularia 68, 464. — neglecta Ihm. 443. — ochroleiica 286. — sp. div. 31. — vulgaris L. 443. V. Vaccinium 502. — sp. cZiiJ. 203, 400, 485. Valeriana 506. — angustifolia Tsch. 112. — dubia Bge. 112. — officinalis L. 112. — pubescens Reg. 112. — sp. fZiw. 31, 149, 328, 345, 488. Vallisneria 464. Vandellia erecta Bih. 402. Ventenata sp. div. 86, 87. Veratrum Lobelianum Briili. /Zore Z!t^£'0 28. VerbascuJti Banaticum Schrad. 198. — Belgradense Kell. 198. — coryne- phorum Borb. 122. — phoeniceum 337. — pyramidaturn X Austriacum 198. — sp. diw. 30, 168, 253, 387, 487, 507. — Vindobonense Kell. 198. Verbena officinalis L. v. resedifolia Murr 285. Verbesina dentata 185. Fernoin'a 505. Ferowica 204, 415, 506. — austriaca Jcq. 54. — cartilaginea Led. 403. — foliosa W. K. 403. — multifida L. 54. — neglecta Vhl. 403. — paniculata Led. 403. L. 402. — sp. div. 30, 345, 388, 402, 487. — spuria L. 402. — thessalica Bth. v. Tosevi Vel. 156. — tenuifolia M. B. 54. — Towu- sendi Grml. 345. triloba 209. — triphyllos X hederaefolia 209. Verrucaria conspurcans Stnr. 457. — subcoerulescens Nyl. 285. Vexillum Bouvillei 288. Ficra 201. — amoena Fsch. v. parvi- loba Frn. 23. — Cracca L. 484. — 2^«&« 288. — melanops S. S. v. Dffl- CTfZoyt Vel. 50. — sordida W. K. 199. — sp. cZZü. 23, 343, 369, 484. — «»i- JMgf« A. Br. 23. — villosa Kth. v. darmadan Dav. 495. Vidalia volubilis J. Ag. 36. Viminaria 125. FioZa 506. — ambigua 337. — bosniaca Form. 455. — cornuta L. 25. — cZe- clinata Beck, Dörfi. 455. — /liria L. 131. — montana f. minor 455. — — — X pumila 455. X -ßit;i- niana Abb. — nemoralis Flor. exs. 455. — odorata L. 131.— Oenipontana Murr. 414. — permixta Jord. 455. — Biviniana Fl. exsicc. 455. — Schultzii Fl. exs. 455. — sepincola Jord. 414. — sp. cZw. 30, 131, 203, 241, 344, 386, 484. — spectabilis Fl. exs. 455. — stagnina Flor. exs. 455. Fiscaria sp. 438. 39* 534 Vitis cordifoUa 221. — lahrusca 221. — pteropliora 221. — riparia 221. — rupestris 221. — zantedeschea 221. Volvaria sp. 299. w. Wangenlieimia sp. 418. Webera longicolla (Sw.) f. longiseta Mat. 284. — nutans f. alpina Brdl. 124. — sß. (Ziw. 132. TFem^/aerinera Sjj. div. 86, 418. TFeisia s;;. div. 115, 243. Westrinqia E. Br. 224. — angnstifoUa Br. 225. — brevifoUa Bth. 225. — cephalantha F. M. 225 — cinerea Br. 224. — Bampieri Br. 225. — eremicola Cunn. 225. — cjlahra Br. 224. — grandifolia F. M. 224. - grevillina F. M. 225. — longifolia Br. 224. Ldl. 225. — rt>'rfa Br. 224, 225. — rosmariniformis Sm. 225. — rubiaefoUa Br. 225. — senifolia F. M. 225. — serpyllifolia Brtl. 225. — violacea F. M. 224. Wikstroemia angustifolia Hmst. 230. — bicornuta Hllbr. 230. — canescens 229, 230. - wdi'ca C. A. M. 230. — japonica Mg. 230. — linoides Hmsl. 230. — niicrmitha Hmsl. 230. — ovata C. A. M. 230. — sandicicJiensis Mssn. 230. — virgata Mssn. 230. ]Ft7cfcto sp. 369. Willemetia hieracioides Monn. 96 — sp. 151. Wistaria chincnsis 221. Woodsia sp. div. 145, 340. Wrixonia F. M 224. Xanthidium 456. X. Y. Youngia 399. — s^). 398. z. ZaJübrucTcnera sp. 168 Zannichellia sp. 27. Zea 210. Zeugites latifolia Hmsl. 374. — Pittieri Hack. 373. - Pringlei Hack. 373. Zostera 464. UNIVERSITY OF ILUNOIS-URBANA 3 0112 040454446 ,#i^' :^^uf^' '^-#tf; i!k^-^r.W^ -* ^"'"■i^,.^^ fcjiH-v ^'> ' ^ -,_