#*^^;t^«^r ?i *^ ■'.A -r. • — "^ THE UNIVERSITY OF ILLINOIS LIBRARY • 580.5 05 V.57 CSi CS iiij!i OSTERREICHISCHE , r\}-^ — BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. REDIGIERT UND HERAUSGEGEBEN VON D« RICHARD R. v. WETTSTEIN PROFESSOR AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN. LVIL JAHRGANG. MIT 23 TEXTILLÜSTRATIONEN (91 EINZELFIGÜREN), 3 KARTENSKIZZEN IM TEXT UND 5 TAFELN. WIEN 1907. VERLAG VON KARL GEROLDS SOHN I., BARBARAGASSE 2. . OS ÖSTERREICHISCHE I Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVII. Jahrgang, N«- 1. Wien, Jannar 1907. Die systematische Bedeutung des Blattbaues der mittel- europäischen Aira -Arten. Von Margarete Zemanu (Wien). Mit 2 Tafeln (I und II). (Schluß. 1) Betrachten wir nun die Querschnittsbilder der verschiedenen Arten mit ihren charakteristischen Merkmalen, so zeigt es sich, daß Aira flexuosa sowohl in der Form des Blattes, als auch durch die Ausbildung des mechanischen Gewebes und die Lage der Gefäß- bündel am deutlichsten von den übrigen Formen verschieden ist, und daß sie namentlich von Aira setacea, von der sie morpho- logisch nur geringe Unterschiede zeigt ^), im Blattbau wesentlich abweicht. Was die von Ascherson als Campella zusammengefaßten Arten A. caespitosa, A. aljnna und A. media anbelangt, so haben wir in dieser Gruppe wieder eine Zweiteilung: 1. „Blätter flach (auf der Oberseite mehrere [mindestens vier] stark vorspringende oder doch deutlich sichtbare Nerven), selten locker zusammen- gefaltet oder eingerollt" mit A. caespitosa als Leitart und A. alpina („der Leitart sehr ähnhch") und 2. „Blätter dünn, borstenförmig zusammengefaltet" A. media. Hier findet sich die nahe Verwandtschaft der beiden Arten A. caespitosa und A. alpina auch im Blattbaue bestätigt, und dies geht sogar so weit, daß es nicht möglich ist, nach dem Blattquer- schnitte eine Form von A. caespitosa mit nur einem Bündel in der Eippe (soweit ich beobachten konnte stets alpine Formen) von A. alpina zu unterscheiden. Dagegen zeigen die Unterarten von A. al- pina, die in geographisch scharf getrennten und klimatisch sehr 1) Vgl. Jahrg. 1906, Nr. 12, S. 457. 2) Ascherson, der diese beiden Spezies als Avenaira zusammenfaßt mit A. flexuosa als Leitart, schreibt von A. setacea: „Der Leitart sehr ähnlich" und weiter unten: „Blätter etwas breiter." Österr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1907. 1 512010 verschiedenen Gebieten ^) vorkommen, in ihrem Baue große Über- einstimmung^), ^ira wec^ia endlich, die von Ascherson als letzte in der Artenreihe gestellt wird, würde sich nach dem anatomischen Baue ihres Blattes am besten zwischen A. setacea und A. caespi- tosa, also als erste in der Ca ?»j3e^/a- Gruppe einreihen lassen, indem sie durch den geschlossenen, gleichmäßig breiten Bastring, sowie die infolge der gewöhnlich zusammengefalteten Blattstellung aut beiden Seiten verschiedene Epidermis mit A. setacea einerseits, durch die Gesamtforra des Querschnittes mit auf der Unterseite nicht vorspringendem Medianus mit A. caespitosa (allenfalls durch die Einzahl der Gefäßbündel in jeder Rippe noch näher mit A. alpind) übereinstimmt. Ich habe daher in der Spezialbesprechung A. media auch an dieser Stelle eingeschaltet ; doch will ich hiermit nicht mit Sicherheit behaupten, daß dies tatsächlich der Zusammen- hang der Arten sei, denn da A. setacea und A. media unter an- nähernd gleichen äußeren Lebensbedingungen vorkommen {A. se- tacea „auf Heidemooren" und A. media „au feuchten Ufern" und ,,in Sümpfen im südlichen Gebiet der Provence"), ist vielleicht die Ähnlichkeit im Blattbaue lediglich auf die Ähnlichkeit der äußeren Verhältnisse zurückzuführen. Es ist die angegebene Reihenfolge nur die Ordnung, die sich aus dem anatomischen Blattbaue ergibt, und der sich nach der Einteilung von Ascherson kein Hindernis ent- gegenstellt. Wenn wir also die Ergebnisse dieser Untersuchung zusammen- fassen, lassen sich folgende vier Sätze aufstellen : 1. Von den mitteleuropäischen Arten der Gattung Aira scheinen die von Ascherson als Cary/op%^Zea zusammengefaßten ein- und zweijährigen Arten im Blattbau keine konstanten Unter- scheidungsmerkmale aufzuweisen. 2. Die ausdauernden Arten der Gruppe Beschampsia dagegen sind im anatomischen Bau ihrer Grundblätter deutlich voneinander unterschieden. 3. Es treten aber trotzdem zwischen einzelnen Arten Über- gangsformen auf, die bei sehr nahe stehenden Arten wie Aira caespitosa und Aira alpina die Unterscheidungsgrenze verwischen. 1) Die dicht rasenbildende A. laevigata in „Irland, Island bis Lappland auf Gebirgen". A. litoralis, die „augenscheinlich die vikariierende Unterart zu A. laevigata^ darstellt, „die ihre äußerst charakteristische und von dieser Unter- art abweichende Tracht ihrer südlichen Heimat verdankt", an den „Ufern von Seen und Flüssen im Gebiet der Schweizeralpen". Aira bottnica „nur an der Ostsee von Skandinavien bis St. Petersburg". A. Wibeliaiia, „der vorigen Unter- art sehr ähnlich", „auf sandig-lehmigen und schlammigen oder kiesigen Ufern, sehr selten. Bisher nur am Unterlauf der Elbe und ihren Nebenflüssen. Soweit der Wechsel von Ebbe und Flut vordringt." (Ascherson.) 2) Denn wenn auch bei A. Wibeliana die Spaltöffnungen stets auch auf der Unterseite auftreten, während ich dies bei den drei übrigen Unterarten nur ab und zu beohachten konnte, bietet dies ebenso wenig ein sicheres Artmerk- mal, wie das zeitweilige Vorkommen von mehreren Gefäßbündeln in einer Rippe bei A. Wibeliana oder A. bottnica, da in keinem Falle die Merkmale genügende Konstanz bieten. 4. Die Einteilung Aschersons stimmt im wesentlichen mit den Eesultaten einer anatomischen Untersuchung überein. (Aira flexuosa steht der Gruppe Carijophyllea am nächsten; es würden sich dann Aira setacea und Aira media mit geschlossenem Bast- ring anreihen. Letztere bildet mit nicht vorspringendem Mittelnerv den Übergang zu Aira caespitosa, eventuell Aira alpina.) Zum Schlüsse möge es mir noch gestattet sein, meinem ver- ehrten Lehrer Herrn Professor Dr. ß. v. Wettstein für die An- regung und Förderung dieser Arbeit, sowie den Herren Dr. 0. Forsch und Dr. F. Vierhapper für ihre freundlichen Eatschläge meinen aufrichtigsten Dank auszusprechen. Wien, Botanisches Institut der k. k. Universität. Berichtigung. Auf S. 430, 431, 432, 433, 436 soll es statt „Skleren- chym" heißen: „Bast". Literatur : Ettingshausen: Beitrag zur Kenntnis der Nervation der Gramineen. (In den Sitzungsber. der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien, Bd. LH. 12. Okt. 1865.).. Kareltsc hikoff: Über die faltenförmigen Verdickungen in den Zellen einiger Gramineen. (Bull, de la sog. imp. des naturalistes de Moscou, Tome XLI. 1868.) Pfitzer: Beiträge zur Kenntnis der Hautgewebe der Pflanzen: I. Über die Spaltöffnungen der Gräser. (Pringsheims Jahrb., VII. 1870.) Duval-Jouve: Histotaxie des feuilles de graminees. (Ann. des Sc. nat. ser. 6, t. I.) Hackel: Monographia Festucarum europaearum, 1882. Tschirch: Beiträge zu der Anatomie und zum Einrollungsmechanismus einiger Grasblätter. (Pringsheims Jahrb., XIII. 1882.) — — Über Durchbrechung der mechanischen Einge zum Zwecke der Leitung der Assimilationsprodukte. (Ber. der deutschen bot. Gesellsch. Jahrg. 1884. Bd. IL) Güntz: Untersuchungen über die anatomische Struktur der Gramineenblätter in ihrem Verhältnis zu Standort und Klima mit dem Versuche einer auf dieselben begründeten Gruppierung der Gramineen. (Leipzig 1886.) Schwendener: Die Spaltöffnungen der Gramineen und Cyperaceen. (Sitzungs- bericht der kgl. preuß. Akad. d. Wissenschaft zu Berlin, 1889.) Die Mestomscheiden der Gramineenblätter. (Sitzungsbericht der Berliner Akademie, XXIL 1890.) Mazel: Etudes d'anatomie comparee sur les organes de Vegetation dans le genre Carex. (Genfeve, 1891.) Grob: Beiträge zur Anatomie der Epidermis der Gramineenblätter. (Bibl. botan. Heft 36, 1896.) Loh aus s: Anatomischer Bau der Festucaceen und dessen Bedeutung für die Systematik. (Bibl. botan. Heft 63, 1905.) Figiirenerklärung. Tafel I (Übersichtsbilder). Fig. 1. Aira flexuosa, Grundblatt: E = Epidermis. S = Mechanische Gewebe. M := Mestomscheide. P = Parenchymscheide. Cr = Gelenkzellen. Fig. 2. Aira setacea, Grundblatt. Fig. 3. Aira setacea, Halmblatt. Fig. 4. Aira media, Grundblatt. Fig. 5. Aira caespitosa, Grundblatt. Fig. 6. Aira alpina, Grundblatt. Tafel II. Fig. 1. Aira flexuosa, mittleres Gefäßbündel. P = Phloem. Fig. 2. Aira flexuosa, Mittel- und Eandrippe. Fig. 3. Aira flexuosa, Stück der Epidermis der Unterseite. Fig. 4. Aira setacea, Mittelrippe des Grundblattes. Fig. 5. Aira media, Mittelrippe des Grundblattes. Fig. 6. Aira caespitosa, seitliche Rippen mit großem und kleinem Gefäßbündel. Interessante Orchideen aus Corfu. Von G. Kraskovits und H. Fleischmanii (Wien). • - Mit Tafel III. In den Frühlingsmonaten des Jahres 1905 hielt ich mich auf Corfu (Kerkyra), der nördlichsten unter den größeren ionischen Inseln, auf, wo ich, durch Gesundheitsrücksichten beschränkt, nach Möglichkeit der Flora meine Aufmerksamkeit widmete. Auf kleineren Ausflügen in die Umgebung der Stadt nahm ich photographische Vegetationsbilder auf und sammelte interessante Objekte. Am 5. April unternahm ich eine Exkursion von der Stadt aus nach Norden, die Ostküste entlang, gegen die Abhänge des höchsten Berges der Insel, des Mt. Salvatore (griech. Panto- krator). Zwischen den elenden, echt griechischen Dörfern Govino und Ipso verläßt die Straße leicht ansteigend auf einige Zeit die Meeresküste. Die Entfernung bis zur See dürfte ca. 1*5 km be- tragen, die Erhebung ca. 30 m; das Terrain flacht sich allmählich gegen das Meer ab. Knapp neben der Straße fand ich auf kalk- sandigem Untergrunde die in folgendem beschriebene Oplirys in 8 Individueu, die zerstreut standen. Der Standort selbst gehört einem schütteren, vollständig ver- wahrlosten Olivenhaine an, den die Straße durchschneidet. Den Boden bedeckt spärlicher Graswuehs mit .4s2;/;ö^e/?(s-Beständen. Nach Spuren zu sehließen, wird der Platz zeitweilig als Viehweide benützt. Von anderen Oplirys- AxiQH fand sich keine in der Um- gebung, dagegen entdeckte ich ca. 20 Schritte davon entfernt Orchis i^w^ff^ ^ Umm Zemann M. blattbau von Aira. Oesterr.bolan.Zeitschr. 1907 Taf.l. Autor del Lith Kunstanstalt Friedr. 5perl, Wien I ji«8^win>.ia»?»s Zemann M. Biattbau von Aira. Oesterr.botan.Zeitschr. 1907 Lith.KuRstanstalt FnedrSperl.Wien lli/i. iWVSft-' • JUSÄ« Tenoreana, leider nur in einem Individuum. Diese Pflanze war äußerst schwierig zu sehen, da sie infolge ihrer Färbung von den Blättern des Asphodelus kaum abstach. Merkwürdig ist auch der Umstand, daß ich an anderen Orten mit ähnhchen Vegetations- bedingungen trotz eifrigsten Suchens keinerlei Exemplare vorfand, so daß der Fund auf die eben beschriebene Lokalität beschränkt bheb. Die Orchideen wurden sämtlich sofort nach ihrer Auffindung von mir in meinem Standquartiere photographiert ; einige dieser Aufnahmen liegen beifolgender Tafel zugrunde. Guido Kraskovits. I. Ophrys Meynholdil. Ihre bisherige und heutige Stellung auf Grund neuer Forschung. Es war ein günstiger Zufall, daß zur selben Zeit, als Herr Kraskovits seine Ausbeute seltener Orchideen aus Oorfu nach Wien brachte und mir zeigte, sich das kostbare O/^/ir^s-Materiale des Herbier Boissier in meinen Händen befand, das die Direktion dieses Institutes, der ich hiemit nochmals bestens dafür danke, mir in entgegenkommendster Weise zu Studienzwecken zur Verfügung gestellt hatte. Durch Vergleich konnte ich nun feststellen, daß die Ophrys von Oorfu mit der von Spruner gesammelten und als Ophrys Eeynholdi bezeichneten Pflanze übereinstimmt. Da diese bisher nirgends beschrieben ist, lasse ich die Diagnose derselben, für deren Übertragung ins Lateinische ich Herrn Dr. 0. Po r seh zu Dank verpflichtet bin, hier folgen. Bezüglich des Namens hatte ich freie Hand, behielt aber aus Pietät gegen den ersten Entdecker den von diesem gewünschten Namen bei und schreibe demnach: Ophrys Beynholdil H. Fleischmann. Tuberes sphaeroideo-ovati, impartiti, satis parvi; iuventute breviter stipitati, radices laterales filiformes, albae. CauHs erectus, graeilis, teres, 7—22 cm altus; folia basilaria rosulata, plerumque quattuor, oblongo-ovata, acuta, basin versus vaginantia, 2—4 cm longa, ad 1 cm lata; folia cauiina 1—2, erecta, fere usque ad medium caulem ampleetentes. Racemus laxiflorus, floribus 1—3, flos infimus a folio sumrao 3—4 cm distans; flores raediocres, patentes; bracteae oblongae. acutae, longitudinaliter naviculiformes, ovarium subaequantes, cla- thrato-nervosae; ovarium parte inferiore valde arcuatum, subsessile. hexangulare, non torsum, ad 2 cm longum; sepala patentia vel reflexa, glabra, ovata, marginibus revolutis, alba, nervo mediano praecipue apicem versus virescente, 10 mm longa, 4'5 mm lata; petala patentia, crassiuscula, oblongo-trigona, basi utrinque sub- 6 aurieulata, uninervia, breviter pilosa, roseo-lilacina vel laete lilacina. 5 mm longa, 2*5 mm lata; labellum mediocre, fere aeque longum ac latum, distincte trilobum. marginibus revolutis, supra couvexum, subtus concavum, glabrum et distincte nervosum; margo antice ele- vatus, appendice parvo, angusto, acuto, flavo-viridi; lobi laterales oblongi, rotundati, reflexi, callo acuto, breviter setoso ; lobus raedius multo major, fere orbicularis, breviter velutinus, margine glaber, fauce glaber, pallidus, utrinque atro-punctulatus; labellum lobo raedio basin versus inter callos purpureo-fuceseens, velutinura; calli luride albi, saepe violascentes. A sinu incisurae inter lobum medium et lobos laterales utrinque medium versus macula poly- morpha, glabra, alba, flavescens vel purpurascens, in- terdum maculam secundam nitida m, incano-violaceam amplectens. luterdum maculae duae laterales raedio confluunt; columna brevis, stigmate lato; anthera valde incurva. medio constricta, in rostellum breve, porrectura, laete viride pro- ducta; pollinia aurautiaca. Am nächsten der Ophrys oestrifera M. B., welche Eeichen- bach fil. als Varietät zu Oplirys Scolopax Cav. stellt, verwandt, aber durch die kleineren Blüten, das kleinere, schmälere Anhängsel, ferner durch die anders gefärbten Fetalen und Lippenhöcker, be- sonders aber durch die Zeichnung der Lippe leicht zu unter- scheiden: die bei Ophrys oestrifera M. B. von der Mitte der Lippe zum Lippengrunde links und rechts hinaufziehen- den und denselben zangenartig umfassenden Arme der kahlen Zeichnung fehlen bei Ophrys 'Reynlioldii stets. Wie aus der beigegebenen vergrößerten Abbildung der Lippen obiger Arten leicht ersehen werden kann, ist auch die Lippennervatur, hauptsächlich der Medianus, verschieden. Es ist demnach O/^/iri/s Reynlioldii, welche schon v. Spruner (der alle OjjJirys- Arten, der griechischen Flora sehr gut kannte) mit einem besonderen Namen belegte, ihr also Artberechtigung zusprach, eine ganz gute, selbständige Art, die, obzwar heute nur von zwei Standorten bekannt, wohl noch an mehreren Stellen in der Heimat der alten Hellenen gefunden werden dürfte. Standorte: Am nördlichen Abhang des Hymettus, 1843, Spruner; Corfu, 5. April 1905, G. Kraskovits. Anmerkung: Boi ssier bemerkt zu seinem Exemplar: „Reichenbach fil. Joint cette espece ä scolopax var. oestrifera, mais eile me parait bien mieux appartenir ici" und reihte die von Spruner nur mit der Etiquette ^Ophrys BeynJwldi" versehene und bisher unbeschriebene Pflanze im Herbar und in der Flora orientalis zu Ophrys hiulca Spruner (et ßeichenbach fil.). Es ist dies insoferne von Belang, als dadurch Boissier ein Zeuge wird, daß Ophrys Reynholdii von Ophrys oestrifera M. B. augenfällig abweicht; doch ist Ophrys Reynholdii gewiß auch mit der von Eeichenbach fil. in der vi KRASKOVITS TT. H."FMIHCHKAJ«I: INTERESSANTE OE-CHH-EEN AUS CORfU TAF. m. üesxeiT-'bot Zeltschrift 1907 1-4. pliot. G. KraakoTnts , 5-9, piiot. H. Flelschmsm Orchideographie Europas, Leipzig 1851, beschriebenen und ab- gebildeten Ophrys liiulca v. Spruuer nicht identisch. IL Orchis Tenoreana Guss. Die Auffindung einer zweiten, für Corfu noch nicht bekannten Orchidee dürfte auch in pflanzengeographischer Hinsicht nicht ohne Bedeutung sein. Es ist dies eine ebenfalls höchst seltene Pflanze, nämlich Orcliis Tenoreana Guss., deren Vorkommen bisher nur in Sizilien beobachtet wurde. Die Pflanze, welche Herr Kras- kovits (leider nur in einem Individuum) auf Corfu fand, stimmt mit der in ßeichenbachs Orchideographie Taf. 155, Fig. III, abgebildeten ziemlich überein. Der Blütensehaft trägt schon in der Höhe des letzten Blattes die erste Blüte. Die Ähre ist sehr verlängert, infolge der ziemlich weit voneinander stehenden Blüten locker, walzlich, wegen der nur sehr wenig abstehenden, steil gestellten PVuchtknoten schmal. Schon durch diese Tracht ist sie von Orchis lactea Poir. leicht zu unterscheiden. Das Deckblatt der untersten Blüte ist länger als die- selbe: die Brakteen der folgenden werden zwar immer kürzer, doch sind dieselben auch noch an der Spitze der Ähre ungefähr so lang als der Fruchtknoten; alle Deckblätter sind häutig, einnervig. Die Sepalen sind zugespitzt, die kürzeren Petalen aus schmalem Grunde gegen die Spitze allmähUch breiter werdend, dann plötzlich zuge- spitzt; Lippe so lang als die Sepalen, ^vorgestreckt, über die ganze Fläche mit zahlreichen Tüpfchen bestreut, dreilappig; Seitenlappen kurz und breit, der größere Mittellappen vorne ausgerandet, die Ränder des letzteren aufgebogen ; Sporn ungefähr halb so lang wie der Frucktknoten, abwärts gerichtet, nach vorne gekrümmt. Die zu einem Helme zusammenneigenden Perigonblätter sind, wie Herr Kraskovits berichtet, bleich-lauchgrün, die Sepalen haben dunklere Nerven, die Lippe ist heller mit weinroten Spritzflecken. Ob die Pflanze eine besondere Art oder nach Eeichenbach fil. als Abart zu Orchis lactea Poir. und mit dieser zu Orchis tridentata Scop. zu ziehen ist, muß angesichts des vereinzelten Fundes unentschieden bleiben. Hans Fleischmann. Erklärung der Tafel. Fi^. 1, 2, 3, 4 = Ähren der Ophrys Reynlioldii (nacli Naturaufnahmen von G. Kraskovits). Fig. 5 = Blüte der Ophrys oestrifera M. B. (nach der Natur aufge- nommen von H. Fleischmann). Fig. 6 = Blütenanalyse von Ophrys Beynholdii (natürliche Größe). Fig. 7 == Blütenanalyse von Ophrys oestrifera M. B. (natürliche Größe). Fig. 8 = vergrößerte Lippe von Ophrys Beynholdii. Fig. 9 = vergrößerte Lippe von Ophrys oestrifera M. B. (Fig. 6 bis 9 photographiert von H. Fleischmann). über hygroskopische Krümmungshewegungen bei Kompositen. Von Otto Kleiner (Prag). Mit Tafel IV. Aus dem Pflanzenphysiologischen Institute der k. k. deutschen Universität Prag. Nr. 91 der zweiten Folge. Die Imbibitionsbewegungen sind, obwohl sie zu den auffal- lendsten und bekanntesten Erscheinungen gehören und mit VorHebe demonstriert werden, nach der anatomischen Seite hin eigentlich wenig bekannt. Wie die Richtung der Bewegung eines Organes mit seinem anatomischen Baue zusammenhängt, welche Gewebe oder Zellen die Bewegung auslösen, wie die betreffenden Elemente angeordnet sind und ob sie einen bestimmten Bau, vielleicht einen bestimmten Chemismus zeigen, ist in vielen Fällen noch nicht unter- sucht worden. Auf Anregung meines verehrten Lehrers, Herrn Prof. Dr. H, Molisch, hin versuchte ich es, dieser Frage nachzugehen und sie einer Lösung näher zu bringen. An Arbeiten über hygroskopische Bewegungen ist die Literatur nicht arm. Zahlreiche behandeln das Öffnen und Sehließen von Früchten, andere befassen sich mit derartigen Fragen im allge- meinen und suchen sie theoretisch zu erklären. Die hygroskopischen Bewegungen von Involukralblättern im besonderen hat Rathay^) studiert und sie in seiner Abhandlung „Über Austrocknungs- und Imbibitionserscheinungen der Cynareen-Involukren" beschrieben und auf Grund des anatomischen Baues erklärt. Um eine Wiederholung der Literaturangaben zu vermeiden, verweise ich auf Haberlandts^j „Physiologische Pflanzenanatomie", wo sich eine Zusammenstellung der einschlägigen Literatur befindet. L Über Pfianzeiior§ane, die sich durch Imbibition schließen. 1. Involukralblätter. Die Objekte, welche wegen ihrer Fähigkeit, hygroskopische Bewegungen zu vollführen, der Untersuchung unterzogen wurden, waren die Involukralblätter von Carlina acaulis L., Carlina vul- garis L., einigen Gnaphalium- Arten und von Helichrysum hracte- atum Willd. Die Involukralblätter von Carlina und Gnaphalium bilden bei trockenem Wetter einen Strahlenkranz, indem sie vom Köpfchen 1) E. Eathay: „Über Austrocknungs- und Imbibitionserscheinungen der Cynareen-Involukren." Aus dem LXXXIII. Bd. d. Sitzber. der k. Akademie der Wissenschaften in Wien, I. Abt. Maiheft. Jhg. 1888. 2) G. Haberlandt: Physiologische Pflanzenanatomie. IL Aufl. Verl. von W. Engelmann. Leipzig 1896. Bewegungen toter Organe, p. 488. nach außen abstehen. Wenn sie in feuchte Luft kommen oder mit Wasser benetzt werden, krümmen sie sich nach einwärts, so daß die Spitzen der Blätter zusammenstoßen und diese über den Blüten ein schützendes Dach bilden. (Eine Abbildung einer geöfifneten und einer geschlossenen Carlina acaulish. ist bei Kerner ^) zu finden. a) Carlina acaulls L. Die Form und Anatomie der Involukralblätter von Carlina acaulis bat Et4,thay^) schon beschrieben: Sie sind „beiläufig 40 mm lang, lineallanzettlieh, unterhalb der Spitze etwas verbreitert und in ihrem dritten Viertel von dieser an gerechnet schwach gewimpert, sonst aber kahl." „Sie bestehen aus einer Epidermis, einem Parenchym, einem Sklerenchym und aus fünf dünnen Gefäßbündeln". „Ihr Sklerenchym findet sich ausschließlich in ihrem mittleren, zwischen ihrer Basis und ihrer Spitze gelegenen Teile und stellt in ihm einen zweischneidigen und spitzigen, einer Messerklinge ähnlichen Gewebekörper dar, der seine Spitze der Spitze des Involukralblattes zuwendet und mit seiner flachen Seite unmittelbar der Epidermis der letzteren anliegt." Es bestehe aus 2—4 Reihen von longitudinal angeordneten, langgestreckten verdickten Zellen. Diese sowie das Parenchym seien verholzt. Dann sagt Eäthay wörtlich: „Schließlich sei bemerkt, daß die Epidermis der Involukralblätter auf der Unterseite der letzteren dort, wo sie das Sklerenchym überdeckt, aus Zellen mit verknitterten und gebräunten Wandungen besteht und daß dieser Umstand die Ursache ist, weshalb bei Carlina acatilis die Involukralblätter auf einem Teile ihrer Unterseite eine braune Farbe besitzen." Ferner gibt er (in Fig. 4) eine Zeichnung, welche die Stellung eines ausgetrockneten und die eines imbi- bierten Blattes zeigt. Aus dieser Zeichnung, sowie aus den zitierten Worten möchte man schließen, daß das Sklerenchym auf eine Zone von nur etwa 15 mm beschränkt sei. Nach meinen Erfahrungen, die auch durch die Fig. 1 bekräftigt werden, ist diese Zone größer. Denn eine schwache, aber deuthch wahrnehmbare Bewegung vollzieht sich auch im untersten Teile. Auch dort, wo die Epidermis nicht zer- knittert und gebräunt ist, sondern aus starkwandigen Zellen besteht, findet sich ein Sklerenchym vor. Dieses reicht bis fast an die Basis und wird basalwärts immer schwächer, bis es schUeßHch nur aus einer Reihe verdickter Zellen besteht. Schon aus diesem anatomischen Befunde kann man schüeßen, daß hier ebenfalls eine wenn auch schwache Krümmung eintreten muß. Dies ist tatsächlich der Fall, wie es aus Fig. 1 ersichtlich ist. Man kann sich von der Bedeutung des Sklerenchyms für die Bewegung auch dadurch überzeugen, daß man aus diesem Streifen herausschneidet und sie vor und nach der Imbibition mißt. Es läßt sich da eine Verlängerung von durchschnittlich 7 ^ feststellen, während ein Streifen aus dem gegenüberliegenden Parenchym nur eine solche von etwa 2% zeigt. Auf die Erklärung, wie die hygro- skopischen Bewegungen zustande kommen, will ich bei einem später zu besprechenden Objekte eingehen. ^) A. Kerner V. Marilaun: Pflanzenleben. I. Aufl., II. B., p. 116. Leipzig, Bibliographisches Institut 1887. 2) E. Räthay, 1. c, p. 2. 10 h) Carlina vulgaris L. Es war naheliegend, zu untersuchen, ob eine verwandte Pflanze eine ähnhche Bewegung auf Grund eines ähnhchen anatomischen Baues vollziehe. Die Involukralblätter von Carlina vulgaris L. sind ungefähr 16 mm lang und laufen von der etwa ly., mm breiten Basis in eine Spitze aus. Sie haben im wesenthchen denselben anatomischen Bau wie die von C. acaulis. Das Sklerenchym ist etwas unterhalb der Mitte am stärksten und nimmt gegen die Spitze sehr an Dicke ab, gegen die Basis hin weniger. Es besteht in der Mitte aus 3 — 4 Reihen von Zellen, welche kleiner, aber stärker verdickt sind als bei Ü. acaulis. Die Messungen an Sklerenchymstreifen ergeben eine Verlängerung um 12^, die mit Streifen aus dem, dem Sklerenchym gegenüber liegenden Gewebe nur um 3^. Das Mesophyll besteht aus einem lockeren Parenchym mit großen Interzellularen. Auch hier ist die Unterseite des Blattes besonders im mittleren Teile braun gefärbt, weil die Epidermiszellen zerknittert sind und sich an das Sklerenchym angelegt haben. Entsprechend der Ähnlichkeit zwischen dem Bau von C. acaulis und dem von C. vulgaris besteht auch eine Ähnlichkeit in ihren Krümmungsbewegungen. c) Gnaplialium-Arten. Während bei den Involukralblättern von Carlina das Skleren- chym besonders in der Mitte oder etwas unterhalb der Mitte am stärksten ist, tritt es bei den GnapJialium- Arten am stärksten im unteren Drittel des Blattes auf und erreicht bei manchen Arten eine sehr beträchtliche Dicke. Es besteht aus 3 — 8 Reihen stark ver- dickter Zellen, reicht bis hart an die Basis und verschmälert sich nach oben hin, bis es im oberen Drittel verschwindet. Das Mesophyll ist ein sehr lockeres Gewebe, die inneren Epidermiszellen sind ziemlich stark. Die einzelnen Gnaphalium- Arten zeigen gewisse Unterschiede im Baue ihres Sklerenehyms. Bei den einen, wie On. pusillum H. K. und Gn. silvaticum L. besteht es in der Mitte bis aus 8 Reihen kleiner, englumiger Zellen ; gegen die Seiten hin nimmt der skleren- chymatische Körper an Dicke ab, bis ihn nur 2 Zellreihen bilden. Bei anderen Gnaplialium- Arien, wie Gn. fuscatum Fers., ist das Sklerenchym nur 4 Zellenreihen stark, welche dafür wieder größer sind, so daß der Verdickungskörper auch eine ziemliche Mächtig- keit erlangt. Gnaphalium dioicum L. zeigt dieselben Krümmungserscheinun- gen wie die anderen Arten. Meistens kann man bei starker Aus- trocknung nicht nur die gewöhnliche Krümmung im unteren Drittel des Blattes wahrnehmen, sondern noch eine zweite im mittleren Drittel. Der untere Teil des Involukralblattes ist braungrün gefärbt. Noch etwas über diesen gefärbten Teil hinaus reicht das Sklerenchym, welches ziemlich rasch und gleichmäßig absetzt. Die zweite Krüm- mung vollzieht sich dort, wo das Sklerenchym aufhört. Diese Krüm- mung ist wohl darauf zurückzuführen, daß die unverdickten Zellen 11 der Unterseite von dem mit ihnen verbundenen Sklerenchjm beim Austrocknen mitgezogen werden. Da in derselben Zone des Blattes auf der Oberseite ein solcher Zug nicht besteht, kommt ein Anta- gonismus zustande. Diese zweite Krümmung vollführt also die Be- wegung passiv. d) Helichvyswm bvacteatum Willd. Heliclirysiim hradeatuyn ist bei uns eine beliebte Zierpflanze, deren Blütenstände mit VorUebe als Immortelle zu Kränzen ver- wendet werden. Ihre talergroßen Blütenstände sind nämlich von zahlreichen glänzenden, weilJ oder gelb, rot, violett gefärbten strohigen Involukralblättern umgeben, welche jahrelang unverändert bleiben. Die Größe der Köpfchen und der Involukralblätter schwankt natürlich; die äußeren Blätter sind durchschnittlich etwa 15 — 23 mm lang, 5 — 8 mm breit. Von außen nach innen zu werden die Blätter immer schmäler. Ein Köpfchen von Helichrysum ist nach einem Regen, also befeuchtet, vollständig geschlossen. Wenn es wieder trocknet, gehen die Involukralblätter auseinander; bei einem ganz gereiften Köpfchen krümmen sich alle Blätter so weit, bis sie ganz umge- schlagen sind. Sie besitzen also hygroskopische Eigenschaften. Diese Bewegung wird aber nicht wie bei CarJina und Gnaplmlium durch Krümmung eines großen Teiles des Blattes bedingt, sondern sie erscheint auf eine relativ kleme Zone beschränkt, die wie ein Gelenk fungiert. Die Fähigkeit der Blätter, sich bei Austrocknung nach außen, bei Imbibition sich einwärts zu bewegen, nimmt von außen nach innen zu ab, indem sich die innersten und jüngsten Blätter nicht so energisch krümmen wie die äußeren. Da also die Krümmung bei den äußeren Blättern am stärksten auftritt, so sollen diese be- sonders berücksichtigt werden. An einem ausgebildeten Involukralblatte von Helichrysum hradeatum kann man schon makroskopisch 3 Teile unterscheiden. (Fig. 3). Der unterste Teil I ist gekennzeichnet durch eine braungrüne Zeichnung von der Form, wie es F'g. 2 zeigt. Die Braunfärbung ist zurückzuführen auf hier vorhandenes Chlorophyll. Das Chlorophyll ist nur in den durch die Zeich- nung hervortretenden Partien zu finden. Ein Querschnitt durch diese Zone zeigt uns die innere Epidermis, welche aus einer Reihe von mäßig verdickten Zellen besteht; das Mesophyll, ein gewöhnliches Parenchym mit Chlorophyll ; die äußere Epidermis; diese wird von einfachen, oft geknitterten Zellen gebildet und weist dort, wo das Parenchym chlorophyllhältig ist, Spaltöffnungen auf. Zwischen äußerer Epidermis und Parenchym liegt ein Sklerenchym. Dieses ist in den Teilen, welche makroskopisch nicht gefärbt sind, regelmäßig aus 2 — 3 Lagen verdickter Zellen zusammengesetzt. Dort dagegen, wo sich Chlorophyll vorfindet, ist es unregelmäßig und besteht aus Gruppen verdickter Zellen, die mit den benach- barten Gruppen oft gar nicht zusammenhängen, und besonders dort unterbrochen sind, wo Spaltöffnungen und Atemräume vorkommen. Die U. Zone erkennt man makroskopisch daran, daß sie im trockenen Zustande des Blattes stark gekrümmt ist. Sie erstreckt sich etwa über 2 mm. Die inneren Epidermiszellen zeigen an der Außenwand eine kleine, ins Zellumen hineinragende, polsterförmige Verdickung. Das Parenchym ist weitmaschig mit kleinen Interzellularen. An der Unterseite, also außen, befindet sich ein starkes Sklerenchym. Es besteht gewöhnlich aus 3 stark verdickten Zellagen. Die Zellen der äußersten Eeihe sind am stärksten verdickt und deutlich geschichtet. Das 12 Lumen ist ein wenig exzentrisch, mehr gegen das Blattinnere gelegen. (Fig. 3). Nach innen zu nimmt die Verdickung ab, die Lumina werden größer. Auch gegen die Seiten hin läßt die Verdickung nach. Zahlreiche Poren und Porenkanäle ermöglichen ein rasches Aufnehmen und Weiterleiten des Wassers. Der IIL obere Teil, der für die Bewegung keine Bedeutung hat, zeigt einen einfachen Bau. (Fig. 4). Die inneren Epidermiszellen haben größere polsler- förmige, zentripetal vorspringende Verdickungen. Das Parenchym besteht aus ziemlich starkwandigen Zellen, die äußeren Epidermiszellen sind mäßig verdickt, mit kleinen zapfenförmigen Vorragungen. Der obere Teil zeigt also keinen anta- gonistischen Bau. Die Zellwände dieses Teiles bestehen aus Zellulose, die des . mittleren sind verholzt. Eine notwendige Voraussetzung für hj'groskopische Bewegungen besteht nach Haberlandti) „in der Ausbildung antagonistisch wirkender Seiten des Bewegungsapparates, mag derselbe bloß eine einzelne Zelle oder ein ganzes Gewebe darstellen." „Eine Krümmung kann nur dann erfolgen, wenn das Quellungsvermögen zweier einander gegenüberliegender Längsstreifen der Membranen em ungleich großes ist, und zwar in dem Sinne ungleich, daß bei eintretender Quellung der eine Längsstreifen länger wird als der andere." Bei allen von mir untersuchten Fällen bei Carlina, Gna- pJialium und Helichrysum trifft nun das zu, was Haberlandt in der zitierten Stelle zum Ausdrucke bringt, daß nämlich die Krümmung ermöglicht wird durch antagonistische Ausbildung eines ganzen Gewebes, indem die Involukralblätter an der Außenseite ein starkes Sklerenchym besitzen, an der Innenseite dagegen nicht. Bei Benetzen eines Blattes mit Wasser wird Wasser von allen Zellen aufgenommen, imbibiert, und zwar umso intensiver, je volu- minöser die quellenden Wandungen sind.-) Da die Längendimension einer Zelle größer ist als die der Breite — die Zellen sind spindel- förmig — so beträgt die Ausdehnung in die Länge bedeutend mehr als nach der Breite. Da die Zeilen lückenlos aneinander schließen, so muß bei einer Längenausdehnung jeder Zelle das ganze Gewebe- stück sich verlängern. Die Verlängerung wird umso größer sein, je größer die Quellung ist, also je voluminöser die Zellwände sind. Es wird demnach dort, wo das Sklerenchym vorhanden ist, eine bedeutend stärkere Ausdehnung erfolgen als auf der gegenüber- liegenden Innenseite des Blattes. Weiter kann man auf Grund des anatomischen Baues der Involukralblätter von Relichnjsum schließen, daß im IIL Teile keine große Ausdehnung stattfinden wird, weil die Zellen nicht verdickt sind, daß dagegen im sklerenchymatischen IL Teile die stärkste Verlängerung eintreten muß. Diese aus dem anatomischen Baue abgeleitete Forderung findet ihre Bestätigung durch Messungen. Wenn man aus dem sklerenchymatischen Teile der II. Zone ein Stück herausschneidet und die Vergrößerung bei Wasseraufnahme mißt, so ergibt sich eine Verlängerung um etwa 20%. Ein Stück aus dem inneren, also oberen Teile der IL Zone herausgeschnitten, zeigt nur eine unbedeutende Verlängerung (etwa 3^). Natürlich läßt sich auch immer eine Verbreiterung feststellen, doch ist diese 1) G. Haberlandt, 1. c, p. 469. 2) Haberlandt, 1. c. 13 für die Krümraungsbewegung bedeutungslos. Entsprechend dem anatomischen Baue zeigen Streifen aus der I. Zone eine kleinere, aus der III. Zone eine sehr geringe Streckung infolge der Quellung. Bei Befeuchtung eines Blattes, sei es, daß man es direkt mit Wasser benetzt oder in einen dunstgesättigten Eaum bringt, dehnt sich der stark sklerenchymatische Teil stark aus, während der gegen- über liegende, nicht verdickte Teil der Innenseite sich sehr wenig ausdehnt. Es muß also durch diesen Antagonismus eine Krümmung zustande kommen. Da sich bei Helichrysum das Sklerenchym nur auf eine Zone von etwa 3 mm erstreckt, fungiert diese wie ein Gelenk, wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, welche die Stellung eines Blattes vor und nach der Imbibition zeigt. Daß nur dieses Gelenk für die Bewegung maßgebend ist, davon kann mau sich auch da- durch überzeugen, daß man einmal nur die Zone des Sklerenchyms, ein andermal nur die übrigen Blatteile benetzt. Im ersten Falle wird man die volle Krümmungsbewegung erhalten, im zweiten fast gar keine. Dasselbe, was zur Erklärung der Bewegung beim Befeuchten gesagt wurde, gilt natürlich auch im umgekehrten Sinne für den Vorgang des Austrocknens imbibierter Blätter. Denn diejenigen Teile, welche das meiste Wasser aufgenommen haben, können auch das meiste abgeben. Die bei Befeuchtung am stärksten quellenden Zellen werden sich beim Austrocknen auch am stärksten zusammen- ziehen und verkürzen und so die umgekehrte Bewegung verursachen. Besonders die äußersten Involukralblätter von Helichrysum, welche das stärkste Gelenk haben, vollführen eine große Krümmung. Bei Wasseraufnahme bewegen sie sich nach innen mit großer Energie und drücken die inneren Blätter noch zusammen, so daß das Köpfchen vollständig geschlossen wird. Alle bis jetzt besprochenen Krümmungsbewegungen sind einan- der sehr ähnlich. Die mehr oder weniger strohigen Involukralblätter haben die Eigenschaft, bei Wasseraufnahme sich nach innen, bei Wasserabgabe nach außen zu krümmen. Diese Krüm- mungenwerden ermöglicht durch den antagonistischen Bau der Blätter, indem bei allen an der Außenseite ein Sklerenchym auftritt, an der Innenseite dagegen nicht. Das Sklerenchym ist entweder auf eine kleine Zone beschränkt, wie bei Heliclirysum, dann vollzieht sich die Bewegung gelenkartig, oder es erstreckt sich über einen großen Teil des Blattes, welcher die Krümmung vollführt, wie bei Carlina und Gnaphalium. Mit dem Zwecke dieser Einrichtung machen uns Kerner ^) und Eathay^) bekannt. Sie dient bei Carlina dazu, den Pollen vor vorzeitiger Dislokation und Befeuchtung zu schützen, haupt- sächlich aber dazu, eine möglichst große Verbreitung der Früchte dadurch zu unterstützen, daß der Pappus vor schädlicher Befeuchtung ^) A. V. Kerner, 1. c, p. 115. -) Räthay, 1. c, p. lu. 14 geschützt wird. Wenn bei schönem trockenen Wetter die Involukren geöflfnet sind, kann schon ein leichter Windstoß die Früchtchen mit ihrem Pappus herausreißen und weit forttragen. Ohne die Eigenschaften, welche hygroskopische Involukralblätter besitzen, würde jedoch bei einem ßegen der Pappus durchnäßt, die Haare würden wie bei einem Pinsel zusammenkleben und so würde die Verbreitung der Früchte eher gehindert als gefördert. (Schlaß folgt.) Über Arteuiisia salina Wilid. erweitert. (Syn. A, Seriphium Wallr.). Von E, Sagorski (Pforta). Ich bezeichne mit diesem Namen die Gesamtart, welche besonders an den Salinen Thüringens und Ungarns, aber auch am Ufer der Ostsee wächst. Die Diagnose Willdenowsin Spec. plant. III, p. 1834 (1804) lautet : „A. foliis incanis, radicaUbus pinnatis, pinnis tripartitis hneari-filiformibus, caulinis pinnatis pinnis lineari-filiformibus, rameis siraplicibus linearibus, caule erecto paniculato, ramulis erectiusculis, floribus oblongis pedunculatis nutantibus. Habitat in locis salsis Germaniae, Hungariae. — Oaulis sesqui- pedalis erectus paniculatus. Folia incana, radicalia pinnata Flores cani pedunculati nutantes, pedunculis bracteatis. Oalyces oblongi, squamis margine membranaceis. Eeceptaculum nudum. A praecedente {Artemisia maritima L.) diversa defectu tomenti nivei densi, foliorum forma, floribus pedunculatis, ramulis erectis et absentia odoris Mari. Panieulae rami ante an- thesin nutant et flores subsessiles apparent, durante anthesi vero eriguntur et flores pedunculati evadunt." Aus den gesperrt gedruckten Eigenschaften geht hervor, daß Willdenow unter seiner A. salina nicht den ganzen Formenkreis der Art verstand, sondern nur die Form, welche von Koch in der Syn. ed. III, p. 317 als A. maritima L. y) salina WiUd. mit der ungenügenden Diagnose „capitula pendula" bezeichnet worden ist. Dagegen war Willdenow, wenigstens als er seine Diagnose schrieb, das Vorkommen der Form a) Kochs, die dieser fälschlich als ß) maritima Willd. mit der Diagnose „capitula erecta, sed rami ramulique apice nutantes", soweit wenigstens die Formen an den Salinen gemeint sind, unbekannt. Dagegen hat er diese Form später als A. salina W. vielfach ausgegeben. Nach dem Vorgehen Kochs wurde diese Form von vielen Autoren unrichtig als A. maritima L. oder A. maritima Willd. bezeichnet, während Willdenows Art die wirkliche A. maritima L. ist, welche in Deutschland nur an wenigen Stellen der Meeresküste, z. B. bei Cuxhaven, in Ungarn aber überhaupt nicht vorkommt. 15 Die beiden bisher besprochenen Formen sind von den Bota- nikern Österreich-Ungarns mitßechtnichtauseinander gehalten worden und bilden die Ä. maritima ß) patens Neilr., Fl. von Niederösterr. p. 353; A. Kern er hat sogar aUe drei Formen, ö. b. Z. 1871, p. 138, unter dem Namen A. monogyna W, K. zusammengefaßt, was nur dadurch erklärlich ist, daß ihm ungenügendes Material zu Gebote stand. Auch die dritte Form, welche Koch fälschlich A. maritima ß) gallica Willd. mit der Diagnose „capitula erecta, rami stricti non nutantes" bezeichnet, die aber gar nicht die A. gallica Willd. ist, war Willdenow aus Deutschland unbekannt, dagegen hat er sie p. 1832 Nr. 40 1. c. als A. monogyna W. K. aus Ungarn und Sibirien beschrieben. Fritsch erkennt in den Sched. crit. ad Fl. exs. Austro-Hung. Nr. 2264 in der Form a) die in Vergessenheit geratene A. San- tonicum L. Spec. plant, ed. I p. 845 (1753), legt auch der Gesamt- art diesen Namen bei und fügt A. monogyna als Varietät hinzu. Den Schlußfolgerungen Fritschs kann ich nicht beistimmen, da die von Gmelin angeführte Eigenschaft „corymbis sessilibus spicatis subrotundis" unmöglich auf unsere Art paßt; daß er bei der Beschreibung der kultivierten Pflanze die corymbos oblonges nennt, kann kaum mildernd wirken. Es kommt noch dazu, daß Linne Tataria, Persia etc., Gmelin Astrachan als Heimat angibt und daß in Asien es mehrere Arten gibt, aut welche die Beschreibung „corymbis spicatis subrotucdis" ganz genau paßt. Ich sah noch vor einigen Tagen zwei Bogen einer solchen Form, die im Herbarium Haussknecht als A. mari- tima L. aus Tibet liegen. Auch Willdenow beschreibt in den Spec. plant, mehrere solcher Arten. Endlich beschreibt auch Willdenow Spec. III. 3, p. 1826, Nr. 26 A. Santonica L., während er p. 1832, Nr. 40 die A. monogyna W. K. beschreibt, die Fritsch mit A. Santonicum L. zusammenstellt. Es scheint mir daher unter allen Umständen richtig, auf den Namen A. Santonicum L. zu verzichten. Ich unterscheide bei unserer Art zwei Unterarten : I. A. patens Neilr. pro var. A. maritimae L. Eamis ramuhsque saepe apice nutantibus, capitulis mox sessilibus mox pedunculatis penduhs. Syn. A. maritima L. ß) patens Neilr. 1. c. 1859. A. maritima L. a) maritima „W." Koch Syn. ed. III. p. 314, 1854, non A. maritima L., nee Willd. A. maritima L. y) salina Koch 1. c. A. nutans Schur ö. b. Z. 1860. p. 228, non Willd. Spec. pl. HL. 3, p. 1831, 1804. A. maritima Schur 1. c. A. salina Willd., Schur etc. A. Santonicum Fritsch 1. c, non L., 1. c. 16 Ä. nutans Willd. ist eine gute Art aus dem südöstlichen Rußland, die durch die außerordentlich kleinen, sehr zahlreichen Köpfchen sich auf den ersten BÜck von den Formen unserer Gesamtart unterscheiden läßt. Sie wird in größeren Herbaren wohl meist als Exsiccat von A. Becker aus Sarepta vorhanden sein. Nur eine Form dieser Art mit verkahlenden durchsichtigen Kelchschuppen ist A. pendula Schur Sertum 1853, 39 n. 1557 und ö. b. Z. 1860, p. 228, die Simonkoi in der En. Fl. Transs. unrichtigerweise als Varietät zur A. salina Willd. stellt. Sie ist von A. nutans Willd. nur durch die oben angegebene Eigenschaft ab- weichend. Diese Form wächst auch auf dem Marchfeld. II. A. monogyna W. K., pl. rar. hung. 1. p. 77 t. 175 (1802). Eamis, ramulis capitulisque erectis. Syn. A. maritima L. ß) gallica Koch 1. c, non Willd. 1. c. A. maritima L. a) erecta Neilr. 1. c. A. fragans Schur, 1. c. A. monogyna Schur, 1. c. A. monogyna A. Kerner 1, c. p. p. A. Santonicum L. var. monogyna „W. K." Fritsch in Sched. ad Fl. exs. Austr.-Hung. Nr. 2265. Der Name A. monogyna ist für diese Unterart recht un- glücklich gewählt und hat die Veranlassung gegeben, daß sie viel- fach verkannt worden ist. Bei allen Formen unserer Gesamtart finden wir außer öfters vorkommenden völlig tauben Blüten zwei Arten von Blüten. Bei der einen ragt der Griffel weit aus der Corolle hervor; diese Art Blüten hat man früher ungenau weibliche Blüten genannt, rich- tiger sind sie gynodynamisehe Blüten zu nennen. Bei der anderen bleibt der Griffel ganz in der Blumenkronenröhre. Beide Arten von Blüten enthalten Staubgefäße und sind fruchtbar. In der Beschreibung ihrer Art sagen W. K. „floribus erectis subquinquefloris, flosculo foemineo unico ant nuUo". Nun ist aber in Wirklichkeit bei allen Formen unserer Gesamtart die Zahl der vorkommenden gynodynamischen Blüten äußerst schwankend, bald findet man keine, bald 1, bald 2 — 4 solcher Blüten in einem Köpfchen und es ist unmöglich, auf Grund dieser Eigenschaft auch nur unbedeutende Abänderungen zu unterscheiden. Auffallenderweise enthalten in der Tab. bei W. K. die meisten Köpfchen 2 — 3 gynodynamisehe Blüten. Die Abbildung zeigt eine Form mit sehr locker stehenden Ästen, die sich im Habitus etwas der A. campestris L. nähert. Solche Formen findet man besonders an Stellen, die weniger salzhaltig sind. Auch Schur gibt dieses bei A. monogyna ausdrücklich an. Bei unserer Gesamtart ist die Blumenkronenröhre fast farblos, der Saum der Blumenkrone am häufigsten blaßgelblich-röthch, nicht selten völlig rot -purpurn, am seltensten rein gelb. Die Köpfchen enthalten meist 5, bei einigen Formen 6 — 8, bei 17 einer sogar 10 — 12 Blüten, dagegen kommen besonders bei Ä. patens Formen mit Köpfchen vor, die nur 3 — 4, ja selbst nur 1 — 2 — 3 Blüten enthalten. Stengel nebst Blätter sind meist heller oder dunkler graufilzig, öfters zur Blütezeit schon stark verkahlt. Formen, die einen schneeweißen Filz, wie die A. maritima L. haben, kommen in Thüringen nicht vor. Zwar behauptet Wallroth im Annuus Botanicus, 1815, p. 101, daß die wirkliche Ä. maritima L. „ad salinas Arterenses" zwischen dem Schützenhause und der Stadt wachse. Er schreibt weiter: Affinis quidem A. salinae, toto coelo autem diversa, ut primus jam docet intuitus, omnibus partibus densissime niveo-tomentosis, odore fortiori, caule inferne lignoso nudo, foliorum pinnis duplo longioribus, totisque aliter formatis, ramuHs divergentibus, tioribus ceruuis." In merkwürdigem Widerspruch hierzu stehen aber die Auseinandersetzungen Wallroths in den „Schedulae criticae" 1822 und der Umstand, daß in seinem Herbar, das ich durch die Güte der Verwaltung des Bot. Museums der Böhmischen Universität Prag benutzt habe, A. maritima, L. nur von südeuropäischen Küsten liegt, ausgenommen eine Form unter dem Namen „A) de- cumhens a) marina"' von Artern, die alles andere nur nicht weiß- filzig ist und zweifellos zur A. salina W. gehört. Der angebliche Standort der A. maritima in Artern ist jetzt ganz mit Häusern verbaut. Die zahlreichen (über 60) Formen unserer zwei Unterarten, die am Soolgraben bei Artern wachsen, werde ich in den Ver- handlungen des Thüringischen Botanischen Vereines näher be- sehreiben und auch in Exsiccaten ausgeben. Hier möchte ich nur kurz auf die Wallrothsche Bearbeitung dieser Formen in den Sched. crit. (1822), p. 458 — 466 zu sprechen kommen. Wallroth unterscheidet drei Gruppen, die völlig unhaltbar sind. Die erste Gruppe „A) decumhens" enthält Formen mit niederhegendem Stengel, aus denen sich andere aufsteigende entwickeln. Schon aus Wall- roths eigenen Bemerkungen „caules enim in ripis graminosis basi deprimuntur, in aggeribus vicinis autem laetius exsurgunt et eriguntur" geht die Unhaltbarkeit dieser ganzen Gruppe hervor. Die zweite Gruppe „B) Anomala" enthält Formen mit sehr schmalen zusammengedrängten Bispen und starren Blättern, deren Abschnitte nach der Spitze der ßispe hin häufig verbreitert sind. Solche Formen wachsen unmittelbar am Band des Soolgrabens, ihre Wurzeln reichen in die Soole hinein. Ihre Entstehung verdanken sie dem direkten Einfluß der Soole. Die dritte Gruppe Wallroths endlich „C) patula" ent- hält den größten Teil der Formen unserer Art mit normalen Bispen. Die Unterabteilungen in dieser Gruppe sind sehr unglücklich ge- wählt, weil die nahe verwandten Formen unnatürlich auseinander gerissen sind. Von dem großartigen Formenreichtum, wie er sich bei Artern zeigt, hat Wallroth, wie sowohl aus den scheduUs Österr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1907. 2 18 criticis, als auch aus seinem Herbar hervorgeht, nur einen kleinen Teil kennen gelernt. Zum Schluß möchte ich noch die Sammler auf einen großen Fehler aufmerksam machen, der, wie ich bei der Revision von mehreren Herbaren kennen gelernt habe, fast allgemein begangen wird. Es dürfen nämlich nicht Rispen von verschiedenen Sträuchern auf denselben Bogen gelegt werden, da dies zur vollständigen Verkennung der Formenkreise führt, besonders wenn noch die schedae einen falschen Namen enthalten. Ebenso wie bei Rosa und Rubus muß hierauf schon beim Sammeln genau geachtet werden. Über das Vorkommen der Potentilla reptans L. forma aurantiaca Knaf in Ungarn. Von Dr. Johann Tuzson (Budapest). Diese Pflanze wurde zuerst von Knaf bei Komotau in Böhmen an Mauern gefunden. Sie wird in Celakovskys Prodromus (p. 626) als eine orangefarbige Form von P. reptans L. erwähnt und in Domins Abhandlung über die böhmischen Potentillen (Sitzungs- ber. d. kgl. böhm. Ges. d. Wiss. Mathem.-naturwiss. Kl. 1903, XXV., p, 42) unter dem Namen P. reptans L. var. typica f. aurantiaca (Knaf) beschrieben. In Achersons und Graebners Synopsis (p. 846) ist sie endlich als P. reptans L. var. typica Dom. vulgaris, aurantiaca Knaf bezeichnet, mit der Bemerkung, daß sie bis jetzt bloß aus Komotau bekannt ist. Eine rotblütige Form der P. reptans kommt auch in Ungarn bei Monor, am Bande des Sumpfes „Piöczas" vor. Ihre Kronen- blätter sind innen duukelrot, hie und da mit orangefarbigen Längs- streifchen, außen orangefarbig. Außerdem sind auch die grünen Teile der Pflanze stellenweise rötlich. Die Mehrzahl der Exemplare aus Monor zeigt einen aufrechten Wuchs, wobei die Stengel an ihren Enden — wie verzweigt — mehrere Blüten tragen. Demnach wären sie also nach der Einteilung von Acherson und Gr aebner, unter P. reptans var. typica als „ascendens" einzureihen, wogegen forma aurantiaca Knaf zu „vulgaris" gehört. Der Vergleich mit den Originalexemplaren Knafs aus dem böhmischen Museum zu Prag hat gezeigt, daß Blüten mit rot an- gelaufenen Kronenblättern auch an diesen vorkommen; demnach sind die beiden Pflanzen, mit Hinsicht auf die Farbe, für identisch zu halten. Was den aufsteigenden Wuchs und den anscheinend^) ver- zweigten Stengel anbelangt, scheinen diese Eigenschaften im nor- malen Abänderungsspielraum einer und derselben Pflanze zu hegen und vom Standorte abhängig zu sein, wonach also die Ab- 1) Vergl. Th. Wolf, Potentillen-Studien. Dresden, 1901, p. 107. 19 sonderung der aszendenten Formen systematisch als nicht begründet erscheint. Die Annahme der Identität der Pflanze aus Monor mit jener aus Komotau kann also auch durch diese Eigenschaft der ersteren nicht beeinflußt werden. Die Verschiedenheit im Stand- orte der beiden Pflanzen soll endlich ebenfalls nicht befremden, denn die typische Form von P. reptans kommt auch selbst an ver- schiedensten Standorten vor. Die rote Farbe der Kronenblätter unserer Pflanze fällt zweifellos außerhalb der Grenzen des normalen Variierens der typischen P. reptans und scheint die Folge einer „single Variation" im Sinne Darwins oder Mutation im Sinne de Vries' zu sein. Es ist auch mit Be- stimmtheit anzunehmen, daß die Pflanze bei Monor selbständig auftrat und diesbezüglich von jener bei Komotau vorkommenden unabhängig ist, wonach wir also an zwei verschiedenen Stellen Mutationen in derselben Eichtung vor uns hätten. Unter den Pflanzen bei Monor fanden sich Blüten von dunkel- roter Farbe an bis herab zu goldgelben in mehreren Abstufungen. Die Bedeutung jedoch dieser Zwischenformen, und zwar ob sie als Wegweiser gradueller Entstehung der Form mit dunkelroten Blüten zu betrachten seien, ist wohl schwer zu beantworten, und kann nur auf Grund länger dauernder Beobachtungen und Kulturversuche entschieden werden. Selbe können gerade so gut Bastarde zwischen der typischen und der rotblütigen Form, als auch Exemplare sein, welche innerhalb des Abänderungsspielraumes der f. aurantiaca und außerhalb jenes der typischen P. reptans liegen. In diesen beiden Fällen dürfte man die Zwischenformen nicht als entwicke- lungsgeschichtlich mittlere Glieder einer progressiven Eeihe be- trachten. Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dalmatiens. Von Dr. A. Zahlbruckner (Wien). IV.i) (Mit 1 Abbildung.) Folgende Aufsammlungen lieferten das Material zu diesem Beitrag : 1. Die Ergebnisse der Sammelreise J. Baumgartners, unter- nommen im Frühjahr des Jahres 1906, enthaltend Flechten, ge- sammelt auf der Mosor-planina (1300 m ü. d. M.), auf der Biokovo-planina (1656 m ü. d. M.), auf der Svilaja-planina (1400 m ü. d. M.), auf dem Veliki- und Mali Koziak bei Vrlika (800—1200 m ü. d. M.), auf dem Monte Vipera (Sabion- cello) und auf der Insel Curzola; 1) Siehe Österr. Botan. Zeitschrift, Band LI, 1901, S. 273, Band LUX, 1903, S. 147 und Band LV, 1905, S. 1. 20 2. eine Aufsammlung, welche Dr. F. Vierhapper in der Bocche di Cattaro in der näheren Umgebung von Lustiea (50 ra ü. d. M.) und Klinci (150 m ü. d. M.) aufbrachte; 3. einige Flechten, welche Dr. J. LütkemüUer gelegentlich seiner dalmatinischen ßeise auf der Halbinsel Lapad bei ßagusa sammelte ; 4. einige Erdflechten, gesammelt von Prof. K. Loitlesberger auf der Insel Arbe und 5. einige Liehenen. gesammelt von K. Au st bei Lusin. Es ist mir eine angenehme Pflicht, den Sammlern dieser Kollektionen für die freundliche Überlassung des Materials den verbindhchsten Dank auszusprechen. Die bedeutungsvollste von diesen Aufsammlungen ist diejenige Baumgartners, speziell jener Teil derselben, welcher in den Hochgebirgen des Festlandes zwischen Spalato und Sinj aufgebracht wurde. Diese Gebirge waren bisher in hchenologischer Beziehung jungfräuliches Gebiet und wir erhalten nunmehr den ersten Ein- bHck in ihre Flechtenvegetation. Ihrem geologischen Aufbaue ent- sprechend zeigt es die typische Flechtenflora des Kalkes, welche in bezug auf die Arten, aus welchen sie zusammengesetzt wird, nichts Überraschendes darbietet. Hingegen fällt ein pflanzengeographisches Moment auf. Beschränkt auf die alpine Region kommt daselbst eine Vereinigung von Flechten vor, welche in der gleichen Zusammen- setzung in Mitteleuropa für die Hügel- und untere Bergregion charakteristisch ist und in die alpine Region nicht hinaufsteigt. Als die wichtigsten Vertreter dieser Formation seien genannt : Solorina saccata (L.) Ach., Farmelia saxattlis (L.) Ach., Parmelia siilcata Tayl., Parmelia tuhulosa (Schwaer.) Britt.. Nephromium, tomentosum (Hoflfm.) Nyl., Evernia prunastri (L.) Ach., Piamalina populina, (Hoffm.) Wainio. Einzelne dieser Arten kommen zerstreut auch auf den Inseln Süddalmatiens vor, sind jedoch daselbst unter 700 m ü. d. M. nicht anzutreff'en. Es zeigt sich daher eine eigenartige Verschiebung der Flechtenvegetation, welche in den Hochgebirgen des dalmatinischen Festlandes am prägnantesten hervortritt. Die untere und mittlere Region dieser Berge, bis etwa 1000 m ü. d. M.. wird von den Elementen der Flechtenvegetation jener Region okkupiert, welche ich als die „dalmatinisch-istrianische" benannt habe. JPyrenulaceae, 310. Arthopyrenia saxicola Mass., Framm, Lieh. (1855) p. 24 et Symmict. lieh. nov. (1855) p. 107 ; Körb., Parerg. Liehen. (1863) p. 386: Garovgl., Tentam. disp. (1856) p. 87; Arn. in Flora. Band LXVIII (1885) p. 158; Schuler, Flecht.-Flr. Fiumes (1902) p. 15. — Sagedia saxicola Krph., Lich.-Flor. Bayern. (1861) p. 249. — Verrucaria saxicola Nyl. apud Stzbgr., Lieh. Helvet. in Bericht. St.-GalHsch. naturw. Gesellsch. (1880—1881) p. 511 ; Leight., Lich.- Flora Great Brit., edit. 3a (1879) p. 461. — Sagedia Massalon- 21 ffiana Hepp, Flecht. Europ. Nr. 444 (1857); Jatta, Sylloge Lieh. Italic. (1900) p. 551. Exsicc. : Arn., Lieh, exsicc. Nr. 17a — b; Anzi, Lieh. Langob. Nr. 490; Hepp, Flecht. Europ. Nr. 444; Mass., Lieh, exsicc. Ital. Nr. 348. Mosor-planina bei Spalato, an Kalkfelsen bei den Schnee- gruben an der Nordseite des Hauptstoekes, ca. 1300 m ü. d. M. (Bauragartner). In Kroatien (vergl. Schüler a. o. a. 0.) wurde die Flechte in einer Höhe von 800 — 1350 m ü. d. M. beobachtet. Microthelia oleae Körb, in Verhandl. zool.-botan. Gesellsch. Wien, Band XVII (1867), Abh. p. 618 et 706; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 1 und Vorarb. III, Anhang Nr. 9. Perithecia nigra, dimidata; paraphyses distinctae, reticulatim- ramosae, sat latae; asci 8spori, apice membrana calyptratim incras- sata; sporis 25—27 X 9—11 fi, eellula inferiore paulum longiore latioreque. Bocche di Cattaro: an der Binde von Ölbäumen bei Lustiea (Vierhapper). Verrucariaceae. Verrucaria (ÄmpJioridium) dolomitica (Mass.) Körb.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 11. An Kalkfelsen auf der Biokovo-planina, Veliki Troglav, ca. 1650 m ü. d. M. und auf der Mosor-planina, Schneegruben an der Nordseite des Hauptstoekes, ca. 1300 m ü. d. M. (Baumgartner). Verrucaria {Litlioicia) nigrescens (Pers.) Nyl. ; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 14. Bocche di Cattaro: an Kalksteinen bei Lustiea, ca. 50 m ü. d. M. und bei Klinci, 150 — 250 m ü. d. M. (Vierhapper). Verrucaria (Litlioicia) fuscella (Turn.) Nyl., A. Zahlbr., Vor- arb. I. Nr. 15. Bocche di Cattaro: an Kalksteinen bei Klinci (Vierhapper). Verrucaria marmorea (Scop.) Arn.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 18. An Kalkfelsen. Mosor-planina bei Spalato, Kamm des Haupt- stockes, ca. 1300 m ü. d. M. ; Sabiancello, Monte Vipera, ca. 960 m ü. d. M. (Baumgartner); Bocche di Cattaro, bei KUnöi, ca. 50 m ü. d. M. (Vierhapper). Verrucaria Dufourei DC. ; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 20. Biokovo-planina, Vehki Troglav, ca. 1650 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Baumgartner). Verrucaria calciseda DC. ; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 24. Sabioncello, Gipfel des Monte Vipera, ca. 960 m ü. d. M. ; Mosor-planina bei Spalato, Sehneegruben an der Nordseite des Hauptstoekes, ca. 1300 m. ü. d. M. ; Gipfel des Veliki Koziak bei Vrhka, ea, 1200 m ü. d. M. (Baumgartner); Bocche di Cattaro, 22 bei Lustica und bei Klinci, 50 — 250 m ü. d. M., häufig (Vier- happer); an Kalkfelsen und Kalksteinen. Thelidium ruhellum (Chaub.) Körb.; A. Zahlbr., Vorarb, I, Nr. 26. Sabioncello: Monte Vipera, in der Höhle nordwestlich vom Gipfel, ca. 900 m ü. d. M. (Baumgartner), 311. Thelidium papilläre Arn. in Flora, Band LXVIII (1885) p. 147. — Verrucaria papillaris E. Fries, Lichgr. Europ. Reform. (1831) p. 434. — Verrucaria Sprucei Bab. apud Leight., Brit. Spec. Angioc. Lieh. (1851) pag. 54, Tab. XXIII, Fig. 4—6. — Thelidium pyrenopJiorum Mass., Framm. Lieh. (1855) p. 16; Körb., Parerg. Lieh. (1863) pag. 352; Jatta Sylloge Lieh. Italic. (1900) p. 544. An Kalkfelsen der Nordseite der Svilaja-planina zwischen Sinj und Vrlika, ca. 1400 m ü. d. M. in einer Form mit hellgrauem Lager (Baumgartner). 312. Thelidium amylaceum Mass., Framm. Lieh. (1885) p. 16; Körb., Parerg. Lieh. (1863) p. 353; Arn. in Flora, Band LXVIII (1885) p. 148. — Sagedia umhrosa Hepp, Flecht. Europ. Nr. 946. Mosor-planina bei Spalato, Kamm des Hauptstockes und an den Schneegruben an der Nordseite des Hauptstoekes, ca. 1300 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Baumgartner). I>ermatocarpaceae, Bermatocarpon rufescens (Ach.) Th. Fr.; A. Zahlbr., Vor- arb. III, Nr. 285. An Kalkboden in der Nordseite der Svilaja-planina zwischen Sinj und Vrhka, ca. 1400 m ü. d. M. (Baumgartner). Bermatocarpon miniatum (Linn.) Th. Fr.; A. Zahlbr., Vor- arb. I, Nr. 30. Sabioncello, Monte Vipera, in der Höhle südwestlich vom Gipfel, ca. 900m u.d.M., sehr spärlich, an Kalkfelsen (Baumgartner). var. papillosum Müll. Arg, in Bullet. See. Murith, vol. X (1881) p, 58 ; A. Zahlbr. in Annal. naturh. Hofmus, Wien, Band XI (1896) p. 93. — Endocarpon miniatum ver. papillosum Anzi, Catal, Lieh. Sondr. (1860) p. 93, — Exsicc.: Kryptg. exsicc. Museo Palat. Vindob. Nr. 158. Mosor-planina bei Spalato, Schneegruben unterhalb der Kulmi- nation, ca. 1300 m ü. d. M. ; in der Senkung zwischen Mali und Veliki Koziak bei Vrlika, 800—900 m ü. d, M., an Kalkfelsen (Baumgartnner). var. complicatuTTi (Sw.) Th. Fr. Lusin, Kalkfelsen auf dem Monte Giovanni (Au st). 23 Chraphidaceae, 313. Encephalographa cerebrina Mass., Miscell. (1856) p. 19; Körb., Parerg. Lieh. (1861) p. 248; Jatta, Sylloge Lieh. Italic. (1900) p. 436; A. Zahlbr. apud Engler-Prantl, Natürl. Pflanzen- sam., L Teil, Abbild. 1 (1903) p. 94, Fig. 46, D— F. — Liehen cerebrinus ßara. apud Lam. et DC, Flor. Fran9., vol. II (1805) p. 312. — Opegrapha cerebrina E. Fries, Lichgr. Europ. Reform. (1831) p. 363; Sehaer., Enum. Lieh. Europ. (1850) p. 159. Thallus KHO =:, KHO -j- Ca Clg O2 =; perithecium crassum, fuHgineura, integrum; hymenium oleosum, I violaeeo-coeruleum; sporae nigricantes, in ascis uniserialiter dispositae, 16 — 18 X 8 "5 — 9*5 fi; paraphyses eonglutinatae, simplices, eseptatae, sub- indistinctae. An Kalkfelsen auf der Mosor-planina bei Spalato, Schnee- gruben an der Nordseite des Hauptstockes, ca. 1300 m ü. d. M. (Baumgartner). Opegrapha saxicola (Ach.) NyL; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 39. Sabioneello, Monte Vipera, bei der Höhle nordwestlich vom Gipfel, ca. 900 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Baumgartner). 314. Melaspilea dalmatlca A. Zahlbr., nov. spec. Thallus cinerascenti-albidus, opacus, effusus vel raaeulatim confluens, laevigatus, tenuissimus, in margine linea obseuriore non cinetus, homoemerieus, hyphis non amylaceis, gonidiis chroolepoideis, celluhs discretis, subviridibus. Apothecia minuta, O"! — 0-3 mm lata, nigra, adpressa vel semiemersa, rotundata, oblonga vel fere irregularia, dispersa; disco piano, nigro, madefacto fusco et parum tumidulo; margine tenui, integre, paulum, sed distincte prominulo; exeipulo fuligineo; hypothecio pallido; hymenio inprimls in parte superiore sordide luteseeuti-fuscescente, 80 — 90 (i alto, I non tincto vel dilute lutescente; paraphysibus paucis, in parte superiore iteratira ramosis, eseptatis, tenuibus ; ascis late ovalibus, obovalibus vel obovali-saccatis. membrana apice parum incrassata cinctis, 8sporis; sporis rectis, ovalibus, apicibus rotundatis vel subcuspidato-rotuu- datis, uniseptatis, cellulis subaequalibus, ad septum bene constrictis, septo et membrana tenui, prinum decoloribus et cellulis guttula oleosa uniea majuscula impletis, demum lutescenti-fusceseentibus, guttulis evanescentibus, 15 — 17 jx, longis et 7 — 8 ^ latis, I non tinctis. Conceptacula pyenoconidiorum minuta, (52 — 55 (i lata), nigra, cessilia, hemisphaerica; peritheeio diraidiato, sub lente lutes- centifusco, celluloso; fuleris exobasidialibus, sat brevibus; pycnoco- nidiis filiformibus, rectis, subrectis vel levissime arcuatis, 8 — 10 /tt longis et vix 1 {i crassis. Conceptacula stylosporarum sessilia, nigra hemisphaerica, minuta (0'09 — 0*1 mm lata); peritheeio dimidiato, sub lente rufeseenti-fusco, subcelluloso; basidiis filiformibus, sat brevibus; stylosporis decoloribus, simplieibus, oblongis vel ovali- oblongis, utrinque rotundatis, rectis vel rarius subrectis, membrana 24 teoui cinctis, guttulis oleosis 3 — 4 plus minus confluentibus impletis, 8 — 13 /x longis et 2 — 2-5 fi latis. Halbinsel Lapad bei Eagusa, an Zweigen von Neriuni Oleander (Lütkemüller). Die vorliegende neue Art steht der Melaspilea deformis Nyl. Prodr. Lichgr. Galliae in Act. Soc. Linn. Bordeaux, vol. XXI (1856) p. 416; Jatta, Sylloge Lieh. Italic. (1900) p. 457; Oliv.. Expose Lieh. Ouest. France, vol. II (1902) p. 224; Lojka, Lichtenoth. Univ. Nr. 43. {Opegrepha varia var. deformis Schaer., Lieh. Helvetic. Spicil., sect. IV, 1833, p. 331) sehr nahe, unterscheidet sich jedoch von dieser durch eine Eeihe von Merkmalen, welche in ihrer Ge- samtheit die Abtrennung als eigene Art hinreichend begründen. Die unterscheidenden Merkmale sind: M. deformis (Ach.) Nyl. Apothecia majora, plus minus conferta Hymenium decolor. Excipulum rufescenti-fuscum. Hypothecium obseurum. Sporae brevioresangustioresque, vix constrictae, cellula superi- ore majore latioreque, cellula inferiore angusta, fere obeo- nica. Pyenoconidia 5 — 5*5 X 1 f*- 8tylosporae ovales vel late ovales, 7—9 X 5— 5-5 (i. M. dalmatica A. Zahlbr. Apothecia minora, dispersa. Hymenium lutescenti-fuscescens Excipulum fuligineum. Hypothecium pallidum. Sporae longiores, bene con- strictae, celluhs subaequa- libus, cellula inferiore bene rotundata. Pyenoconidia 8—10 X 21 X 1 ft- Stylosporae oblongae vel ovali- oblongae, 8—13 X 2— 2-5ft. JDiploschistaceae. Diploschistes scruposus (L.) Norm, var. hryophilus (Ach.) A. Zahlbr. Auf dem Gipfel des Veliki Koziak bei Vrlika, ca. 1200 m ü. d. M., auf Moosen. (Bauragartner). Gyalectaceae, Petradis exanthemica (Sm.) Körb.; A. Zahlbr.. Yorarb. I. Nr. 49. Biokovo-planina, Veliki Troglav, ca. 1650 m ü. d. M. (Baum- gartner); Bocche di Cattaro bei KHnci, ca. 250 m, an Kalksteinen (Vierhapper). 315. Sagiolechia protuberans Mass.. Geneac. Lieh. (1850) p. 11; Körb., Parerg. Liehen (1861) p. 242; Arn. in Flora. Band LXVII (1884) p. 413. — Sagedia protuberans Ach., Lichgr. Univ. (1810) p. 238. — Lecidea x>rotuherans Schaer., Lieh. Helvetic. Spicil., Sect. IV— V (1833) p. 161; Nyl., Lieh. Scand. (1861) p. 207. 25 Mosor-planina bei Spalato, Kalkfelsen an den Schneegruben an der Nordseite des Hauptstockes, ca. 1300 m ü. d. M. (Baum- gartner). Lecideaceae, Uhizocarpon calcareum (Weis) Tb. Fr. ; A. Zablbr., Vorarb. I. Nr. 50. An Kalkfelsen. Mosor-planina bei Spalato, Schneegruben an der Nordseite des Hauptstockes, ca. 1300 m ü. d. M. ; Gipfel des Veliki Koziak bei Vrlika. ca. 1200 m ü. d. M. (Baum gartner). Catülaria (sect. Biatorina) olivacea (E. Fr.) A. Zahlbr., Yor- arb. I, Nr. 54. Bocche di Cattaro, bei Lustica, ca. 50 m ü. d. M., an Kalk- steinen (VierhapperJ. Lecidea olivacea (Hoflfm.) Arn.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 55. Sabioncello : Monte Vipera, ca. 600 m ü. d. M., an Föhren. (Baumgartner) ; Halbinsel Lapad bei ßagusa, an Myrten zweigen und Juniperusästen (LütkeraüUer). Lecidea parasema (Ach.) Arn. in Flora, Band LXVH (1884) p. 559. Insel Curzola: beim Dorfe ^rnova, anOlea europea (Baum- gartner). Lecidea enteroleuca (Ach.) Arn.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 58. var. atrosanguinea Arn. in Flora, Band LXVH (1884) p. 559. — Biatora goniophila ß) atrosanguinea Hepp, Flecht. Europ. Nr. 252 (1857). Gipfel des VeUki Koziak bei Vrlika, ca. 1200 m ü. d. M., an Kalkfelsen. (Baumgartner). Lecidea jurana Schaer.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 59. Mosor-planina bei Spalato, Schneegruben an der Nordseite des Hauptstockes, ca. 1300m u.d.M., an Kalk (Baumgartner). Lecidea (sect. Biatora) immersa (Web.) Körb. ; A. Zahlbr.. Vorarb. I, Nr. 62. An Kalk. Mosor-planina bei Spalato, Schneegruben an der Nordseite des Hauptstockes, ca. 1300 m ü. d. M. ; Gipfel des Veliki Koziak bei Vrlika, ca. 1200 m ü. d. M. (Baumgartner); Bocche di Cattaro, bei Klinci und Lustica häufig (Vierhapper). 316. Lecidea (sect. JBiatora) sanguineoatra Lönnr. in Öfvers. Svenska Vet.-Akad. Forh. XIV (1857) p. 5. — Lecidea {Biatora) fiisca a) sanguineoatra Th. Fries, Lichgr. Scandin., vol. I (1874) p. 435. — Biatora sanguineoatra Arn. in Flora, Band LXVn (1884) p. 551. Sabioncello: Monte Vipera, in der Höhle südlich vom Gipfel. ca. 900 m ü. d. M., auf moosigem Kalkgestein (Baumgartner). Lecidea (sect. Biatora) rupestris (Lghtf.) Ach. ; A. Zahlbr.. Vorarb. I, Nr. 71. Bocche di Cattaro, an Kalkstein bei Klinci, ca. 150 m ü. d. M. (Vierhapper). 26 var. calva (Dicks.) Th. Fr. Mosor-planina bei Spalato, Schneegruben an der Nordseite Hauptstockes, ca. 1300 m u. d. M.; Bocche di Cattaro, Klinci, ca. 150 m. (Vierhapper), kalkbewohnend. var. incrustans (DC.) Th. Fr. Mosor-planina bei Spalato, Schneegruben an der Nordseite des Hauptstockes, ca. 1300 ra ü. d. M., an Kalk (Bauragartner). Lecidea (sect. Psora) decipiens Ach.; A. Zahlbr., Vorarb. II, Nr. 232. Insel Arbe, auf den Erdboden am Strande (Loitlesberger); Nordseite der Svilaja-planina zwischen Sinj und Yrlika, ca. 1400 m ü. d. M., auf Kalkboden (Baumgartner). Toninia (sect. Thalloidima) Candida (Web.) Th. Fr.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 28. Gipfel des Veliki Koziak bei Vrlika, ca. 1200 ra ü. d. M., auf kalkhcäl tigern Boden zwischen Moosen (Baumgartner). Toninia (sect. Thalloidima) coeruleonigricans (Lghtf.) Th. Fr. : A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 83. Mosor-planina bei Spalato, Schneegruben unterhalb der Kulmi- nation, ca. 1300 m ü. d, M. ; Sabiancello: auf dem Gipfel des Monte Vipera. ca. 960 m ü. d. M. (Baumgartner); Bocche di Cattaro, bei Khnci, ca. 100 m ü. d. M. (Vierhapper); überall auf Kalk- boden. Cladoniaceae. Cladonia pyxidata var. pocillum (Ach.) Fr.; A. Zahlbr., Vor- arb. IT. Insel Lusin, Monte Giovanni (Au st). var. neglecta (Flk.) Mass.; Wainio, Mongr. Ciadon., vol. II (1894) p. 226. Mosor-planina bei Spalato, Schneegruben unterhalb der Kulmi- nation, ca. 1300 m ü. d. M., auf Kalkboden (Baumgartner). Cladonia furcata (Hud.) Schrad.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 88. var. pinnata Wainio.; A. Zahlbr., Vorarb. II. Insel Curzola: felsiger Hügel rechts am Wege von Pupnata nach Cara, im Buchenwalde, ca. 500 m ü. d. M. (Baumgartner). var. palamacea (Ach.) Nyl.; Wainio, Monogr. Ciadon., vol. I (1887), p. 347. f. spectahilis Ä. Zahlbr. nov. f. Podetia elongata, usque 12 cm alta, crassa, 2—3*5 mm in diam., KHO sublutescentia. Insel Curzola: mit der vorhergehenden Varietät (Baum- gartner). Cladonia foliacea var. convoluta (Lam.) Wainio.; A. Zahlbr,, Vorarb. I, Nr. 91. Gipfel des Veliki Koziak bei Vrlika, ca. 1200 m ü. d. M., zwischen Moosen auf Kalkboden, steril; Sabioncello: Gipfel des Monte Vipera, ca. 960 m, steril (Baumgartner); Bocche di 27 Cattaro: auf dem Erdboden bei Lustica, ca. 150 m ü. d. M., steril (Vierhapper). Acarosporaceae, Biatorella (sect. Sarcogyne) pruinosa (Sm.)Mudd. ; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 76. var. nuda (Nyl.) Oliv., Expos, syst. Lieh. Ouest, vol. 11 (1900) p. 59. Gipfel des Veliki Koziak bei Vrlika, ca. 1200 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Baumgartner); in einer Form mit verhältnismäßig großen, 1 — 1*2 mm breiten, endlich gewölbten Apothezien. Collemaceae. Fhysma ompJialaroides (Anzi) Arn.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 93. Insel Curzola: gegen Dorf ^rnova, ca. 150 m ü. d. M., an Ölbäumen (Baumgartner). 317. Collema callojHsniumM^iss., Miscell. Liehen. (1856) p. 23; Nyl., Synops. Lieh., vol. I (1858) p. 113, Tab. III, Fig. 6; Arn. in Flora, Band LXVIII (1885) p. 175. Bocche di Cattaro: an Kalkfelsen bei Lustica, ca. 150 m ü. d. M. (Vierhapper). Collema melaenum var. marginale Ach.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 98. Bocche di Cattaro : an Kalkfelsen bei Klinöi, ca. 150 m ü. d. M. (Vierhapper). Collema (sect. SynecJiohlastus) rupestre (L.) Wainio; A. Zahlbr. Vorarb. I, Nr. 101. Biokovo-planina, in den Dolinen unterhalb des Troglav, ca. 1400 m ü. d. M., an Rotbuchen, steril (Baumgartner). Collema (sect. Synechohlastus) nigrescens (Leers) Wainio; A. Zahlbr., Vorarb. III, Nr. 296. Bocche di Cattaro: an Ölbäumen bei Lustica, ca. 150 m ü. d. M. (Vierhapper). Collema (sect. Synechohlastus) vespertilio (Lightf.) Wainio; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 102. Senkung zwischen dem Mali und Veliki Koziak, 800 — 900 m ü. d. M., an Carpinus duineensis, fruchtend; Curzola: gegen Dorf 2rnova, ca. 150 m, an Ölbäumen und auf dem Kom bei Smokvica, ca. 450 m ü. d. M., im Buschwalde fruchtend (Baum- gartner). Leptogkifn ruginosum (Duf.) Nyl.; A. Zahlbr., Vorarb. II, Nr. 240. Curzola: im Buschwalde am Wege gegen Dorf Pupnata nach Cara und auf dem Kom bei Smokvica, ca. 450 m ü. d. M., steril (Baumgartner). 28 LicJiinaceae, 318. JPferygiuTTi subradiatitm Nyl. apud Stzbgr., Lieh. Helvet. in Bericht. St. Gallisch, naturwiss. Gesellsch. (1880—1881) p. 258, Harm., Lieh, France, vol. I (1905) p. 18. — Pannaria suhradiata Nyl., Prodr. Lieh. Galliae in Actes Societ. Linn. Bordeaux, vol. XXI (1856) p. 314. — Flacyntlüimi suhradiatum Arn. in Flora, Band LXVII (1884) p. 240. — Lecotliecmm? radiosum Anzi, Manip. Lieh, in Atti Societ. Crittogam. Ital., vol. I, Nr. 3 (1862) p. 133. — Wilmsia radiosa Körb., Parerg. Lieh. (1865) p. 406. — Placynthiiim radiosum Jatta, Sylloge Lieh. Italic. (1900) p. 39. — Pterygium centrifugum ß) minus Krph., Liehenfl. Bayerns (1861) p. 102. — LecotJiecium suhradiatum Dalla Torre et Sarnth.. Flacht. Tirols (1902) p. 101. Sabioncello: auf dem Monte Vipera, ca. 960 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Baumgartnerj. Pannariaceae, Placynthiion nigrum Mass. — Parmeliella nigra Wainio; A. Zahlbr., Vorarb. III, Nr. 298. Boeche di Cattaro: bei Klinei, ca. 150 m ü. d. M., an Kalk- steinen (Vierhapper). Parmeliella plumbea var. myriocarpa (Del.) A. Zahlbr.; A. Zahlbr., Vorarb. IL Nordseite der Svilaja-planina zwischen Sinj und Vrlika, 1100 — 1200 m ü. d. M., an Rotbuchen; Insel Curzola: auf dem Kom gegen Smokviea zu, 350 — 400 m ü. d. M., im Busehwalde (Baumgartner). Pannaria leucosticta Tuck; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 107. Insel Curzola: beim Dorfe Zrnova, ea. 150 m ü. d. M., an Ölbäumen und auf dem Kom bei Smokviea, ca. 450 m ü. d. M., im Buschwalde (Baumgartner); Boeche di Cattaro: bei Lustica. ca. 150 m ü. d. M., an Olea (Vierhapper). 319. Pannaria rubiginosa Del. in Dictionn. Class., voL XIII (1828) p. 20; Körb., Syst. Lieh. Germ. (1855) p. 105: Nyl., Synops. Lieh., vol. II, p. 29. — Liehen ruhiginosus Thunbg.. Prodr. Plorae Capens. (1794) p. 176. Insel Curzola: auf dem Kom bei Smokviea, 450—500 m ü. d. M., im Buschwalde (Baumgartner). JPeltigeraceae , 320. Solorina saccata (L.) Ach. Biokovo-planina, Kamm unterhalb Sv. Ilia, ca. 1500 m ü. d. M.; Mosor-planina, Schneegruben unterhalb der Kulmination, ea. 1300 m ü. d. M.; Svilaja-planina zwischen Sinj und Vrlika, 1400 — 1500 m ü. d. M., stets auf Kalkboden (Baumgartner). 29 Peltigera canina (L.) Hoffm.; A. Zahlbr., Vorarb. II, Nr. 244. Mosor-planina, Hauptstock, über moosigen Kalksteiuen, ca. 1300 m ü. d. M., fruchtend (Baunogartner). Peltigera rufescens Hoffm; A. Zahlbr., Vorarb. II, Nr. 246. Mosor-planina bei Spalato, Schneegruben unterhalb der Kulmi- nation, ca. 1300 m ü. d. M., auf kalkhaltigem Boden, fruchtend (Baumgartner). NepJiromium lusitanicum (Schaer.) Nyl. ; A. Zahlbr., Vor- arb. I, Nr. 109. Biokovo-planina, in den Dolinen unterhalb des Troglav, ca. 1400 m ü. d. M., an Fagus, fruchtend; Svilaja-planina zwischen Sinj und Vrlika, 1100—1200 m ü. d. M., an Kotbuchen; in der Senkung zwischen dem Veliki und Mali Eoziak bei Vrlika, 800 bis 900m ü. d.M., an Carpinus duineensis; Insel Curzola: Kom bei Smokvica, im Buschwalde, 350 — 400 m ü.^ d. M. und auf den Hügeln rechts am Wege von Pupnata nach Cara, ca. 500 m, im Buschwalde (Baumgartner). Nephromium lusitanicum ist eine im Süddalmatien ungemein häufige Flechte; sie steigt, nach den bisherigen Funden urteilend, von 300—1400 m ü. d. M. Die Exemplare vom höchsten Standorte, von der Biokovo- planina, besitzen zum Teile oder zum größten Teile eine weiße Markschichte, welche nur an einzelnen Stellen eine gelbe Farbe zeigt und sich nur an diesen Stellen mit Kalilauge rot färbt. Stictaceae, Lobaria laciniata (Huds.) Wainio; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 112. Svilaja-planina zwischen Sinj und Vrlika, 1200—1300 m ü. d. M., an Rotbuchen, fruchtend (Baumgartner). Loharia pulmonaria (L.) Hoffm.; A. Zahlbr,, Vorarb. II, Nr. 248. Biokovo-planina, in den Dolinen unterhalb des Troglav, ca. 1400 m ü. d. M., an Fagus fruchtend, doch die Apothezien von Celidium befallen und deformiert (Baumgartner). Lobaria scrobiculata (Scop.) DC. — Sticta scrobiculata S. Gray; A. Zahlbr., Vorarb. II, Nr. 249. Insel Curzola: auf dem Gipfel des Kom bei Smokvica, ca. 500 m ü. d. M., im Buschwald, steril und ebenfalls im Buschwalde und steril auf den felsigen Hügeln zwischen Pupnata und Oara, ca. 500 m ü. d. M. (Baumgartner). JPertusariaceae, Pertusaria communis DC; A. Zahlbr., Vorarb I, Nr. 113. f. meridionalis A. Zahlbr. in Sitzungsber. kaiserl. Akademie der Wissenschaft Wien, math.-naturw. Klasse, Band CXV, Abt. I (1906) p. 512. 30 Biokovo-planina, in den Dolinen unterhalb des Troglav, ca. 1400 m ü. d. M., an Rotbuchen (Baumgartner). Fertusaria Wtilfenii (DC.) E. Fries; A. Zahlbr,, Vorarb. T, Nr. 115. Insel Curzola: bei 2rnova, ca. 150 m ü. d. M,, an Ölbäumen (Baumgartner). Fertusaria amara (Ach.) Nyl.; A. Zahlbr., Vorarb. 11, Nr. 250. Biokovo-planina in den Dolinen unterhalb des Troglav, ca. 1400 m ii. d. M., an Rotbuchen; Insel Curzola: bei Zrnova, ca. 150 m ü. d. M., an Olea (Baumgartner). (Schinß folgt.) Literatur - Übersicht'). Oktober— Dezember 1906.^) Adamovic L. Über eine bisher nicht unterschiedene Vegetations- formation der Balkanhalbinsel, die Pseudoraacchie. (Vortrags- bericht, Verhandl. d. k. k. zool.-bot. Ges. Wien 190G. S. 355 bis 360.) 8°. Altmann F. Zur Flora Krains. (Mitteil. d. naturw. Vereines a. d. Univ. Wien, V. Jahrg., 1907, Nr. 1—4, S. 50-51.) 8°. Neu für Krain: Cladium Mariscus (L.) K. Br. und Peucedanum carvifolium (Crantz) Vill. Blocki B. Theorie der Klima-Evolution in der geologischen Ver- ^ gangenheit. Lemberg, 1906. 8". 48 S. Öelakovsky L. Beiträge zur Fortpflanzungsphysiologie der Pilze. (Kgl. böhm. Ges. d. Wissenschaften in Prag, 1906.) 8». 86 S. Degen A. v. Hymenophyllum tunhridgense (L.) Sm. in Kroatien. (Ungar, botan. Blätter, 1906, Nr. 8—10, S. 310.) 8». Verfasser macht auf die Auffindung der Pflanze bei Samobor durch M. Snap aufmerksam. Dom in K. Koeleriae aliquot novae in collectione Dns Arp. de Degen an. 1904 — 1905 observatae. (Ungar, botan. Blätter, 1906, Nr. 8—10, S. 282-285.) 8°. Enthält Neubeschreibungen von Koeleria gracilis var. arenicola Domin, K. gracilis var. pusztarum Domin, K. gracilis X glauca Combi- natio K. huiigarica Domin, K. splendens var. albanica Domin. Fritsch K. Zweiter Beitrag zur Kenntnis der Gesnoriaceen-Flora Brasiliens. (Englers Botan. Jahrb., XXVII. Bd., 1906, Heft 5. S. 481—502.) 8«. 1) Die „Literatur-Übersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht Die Redaktion. 2) Einige Nachträge folgen in der nächsten Nummer. 31 Neu beschrieben werden : Besleria Uleana Fritsch, Episcia fimhriata Fritsch, Codonanthe formicarum Fritsch, Cod. Uleana Fritsch, Cod. Ul. var. integrifolia Fritsch, Gloxinia stolonifera Fritsch, Vanhouttea mollis Fritsch, ^Corytholoma Glaziovianum Fritsch. Györffy J. Über das Vorkommen der Molendoa Hornschuchiana (Funck) Lindb. in Ungarn. (Ungar, botan. Blätter, 1906, Nr. 8 bis 10, S. 302—303.) 8°. Vom Verfasser an mehreren Standorten in der Tatra gefunden. Hackel E. Gramineae novae üirkestanicae. (Acta Horti Petro- politani, XXVL, 1906.) gr. 8". 8 S. Enthält: Avena Fedtschenkoi Hackel, Bromus ereetus Huds. var. uninodis Hackel, Calamagrostis turkestanica Hackel, Melica secunda Kegel var. interrupta Hackel, Stipa turkestanica Hackel. Hayek A. v. Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora des Sandschaks Novipazar. (Ungar, bot. Blätter, 1906, Nr. 8— 10, S. 273— 281.) Aufzählung der von Hauptmann P. Zahlbruckner bei Prijepolje gesammelten Pflanzen; ausführlich besprochen werden: Dianthus Baldaccü Degen in sched. (= D. alhanicus Degen et Baldacci non Wettstein) und Lamium foliosum Crantz (= L. maciilatum Auct. plur. non Linne). Hecke L. Infektionsversuche mit Puccinia Maydis Bereng. (An- nales Mycologici, vol. IV, 1906, Nr. 5, S. 418—420.) 8". Hegi G. und Dunzinger G. Illustrierte Flora von Mitteleuropa. I. Bd., 1. Liefg. (S. 1—22, Taf. 1—4.) Wien (A. Pichlers Witwe u. Sohn), 1906. gr. 8°. — Jede Liefg. ^ 1-20. Höhnel F. v. Fragmente zur Mykologie, II. Mitt, Nr. 64 — 91. (Sitzgsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXV, Abt. I, Mai 1906, S. 649—695.) 8". Neu beschrieben werden : Cenangium rosulatum Höhn., Naemacyclus caulium Höhn., Unguicularia falcipila Höhn., Enclinoa alnicola Höhn., Coronophora thelocarpoidea Höhn., Botrrjosphaeria Molluginis Höhn., Myxodisciis Höhn. n. gen. (mit M. confluens = Xyloma confluens Schwei- nitz), Gnomonia amoena (Nees) f. earpinea Höhn., Ciliomyces nov. gen. (mit Ciliomyces oropensis [Cesati] Höhn. = Pleonectria lichenicola [Crouan] Sacc), Zythia muscicola Höhn., Agyriellopsis difformis Höhn. Zahlreiche andere Arten werden in ihre richtige systematische Stellung versetzt oder es wird ihre Unhaltbarkeit nachgewiesen. Jävorka S. Hazai Owosma- Fajaink (Species Hungaricae generis Onosma). (Annal. Mus. Nation. Hung. IV., 1906, pag. 406 bis 449, tab. XI. XII.) 8°. Behandelt nachstehende Arten und Formen: Onosma Visianii Clem., 0. arenariuvi W. K. einschl. subsp. pseudoarenarium (Schur) Jävorka und subsp. fallax (Borb.) Jävorka, 0. Tornense Jävorka n. sp., 0. viride (Borb.) Jävorka (= 0. Tauricum Kerner non Pallas) einschl. var. Baumgartenü (Heuff.) Jävorka, var. citrinum Jävorka, subsp. Banaticum (Sändor) Jävorka und subsp. Bau. var. subcanescens Jävorka, 0. echioides L. einschl. var. densiflorum Borb. und var. lineare Borb., 0- Tauricum Pallas (= 0. hul- garicum Vel.), 0- stellulatum W. K. Istvan G. Über die Entdeckung des Ämphidium lapponicum (Hedw.) Schimp. cfrct. in der Hohen Tatra. (Ungar, botan. Blätter, 1906, Nr. 8—10, S, 285-286). 8^ 32 Kövessi F. Das Gesetz des Voliiraen-Wachstumes der Bäume. (Ungar, botan. Blätter, 1906, Nr. 8—10, S. 294—501.) 8^ Kubart B. Die organische Ablösung der Korollen nebst Bemer- kungen über die M oh Ische Trennungsschichte. (Sitzgsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXV, Abt. I. Juli 1906, S. 1491—1518.) 8». 2 Taf., 4 Textfig. Mo eller J. Lehrbuch der Pharmakognosie. 2. Aufl. Wien (A. Holder), 1906. 8°. 502 S. 273 Abb. — K 14-40. Molisch H. Zwei neue Purpurbakterien mit Schwebekörperchen. (Botanische Zeitung, 64. Jahrg., 1906, I. Abt., Heft XII, S. 223 bis 232, Taf. VIII.) 8". Die beiden in Meerwasserkulturen gefundenen Bakterien Bhodocapsa suspeiisa (nov. gen. et spec.) und Bhodothece pendens (nov. gen. et spec.) enthalten stark lichtbrechende Körperchen von unregelmäßiger Form, welche gleich den analogen Gebilden bei Phycochromaceen die Schwebefähigkeit dieser Organismen bewirken, wie der Verfasser durch Experimente beweist Er nennt diese Schwebekörperchen Airosomen. Murr J. Pflanzengeographische Studien aus Tirol. Die pontisch- illyrischen Elemente der Tiroler Flora. (Ungar, botan. Blätter, 1906, Nr. 8—10, S. 267-273.) 8^ Palacky J. Catalogus plantarum Madagascariensium. Fase. IV. Prag (sumpt. auct.), 1906. 60 S. Palla E. Über Zellhautbildung kernloser Plasmateile. (Ber. d. deutsch, bot. Ges. Bd. XXIV., Jahrg. 1906, Heft 8, S. 408 bis 414, Taf. XIX.) 8°. Pascher A. Neuer Beitrag zur Algenflora des südlichen Böhmer- waldes. (Sitzungsber. d. deutsch, nat.-med. Vereines f. Böhmen „Lotos", 1906, Nr. 6.) 8«. 36 S. Peklo J. Zur Lebensgeschichte y ou Neottla Nidus avis L. (Flora, 96. Bd., Jahrg. 1906, 1. Heft, S. 260—275.) 8°. 2 Textfig. Peterfi M. Beiträge zur /Sp/^a^wwjw-Flora Ungarns (Ungar, botan. Blätter, 1906, Nr. 8—10, S. 260—267.) 8". Neu beschrieben v/ird SpJiagnum Girgensohmi var. suhglaucumM.ä.Tton, ausführlich besprochen Sphagnum subtile (Russ.) Warnst. Bryum HaBslinszliyanum n. sp., eine neue Laubmoos-Art der ungarischen Elora. (Ungar, botan. Blätter, 1906, Nr. 8 — 10, S. 290—294.) 8°. 1 Tafel. Verwandt mit Bryum pendulum (Hornseh.) Schimp. ; von G. Gsösz bei Esztergom gefunden. Schar fett er R. Beiträge zur Geschichte der Pflanzendecke Kärntens seit der Eiszeit (XXXVII. Jahresbericht desk. k. Staats- Gymnasiums in Villach, 1906, S. III— XXVIII.) 8«. Schiffner V. Die bisher bekannt gewordenen Lebermoose Dal- matiens, nebst Beschreibung und Abbildung von zwei neuen Arten. (Verhandl. d. k. k. zool.-bot. Ges. Wien, 1906, S. 263 bis 280.) 8\ 1 Tafel. Neu beschrieben werden Biccia Levieri Schiffner und Cephaloziella Baiimgartneri Schiffner. Notiz über die Moosflora von Eeichenhall in Bayern (AUg. Botan. Zeitschr., 1906, Nr. 11.) 8°. 4 S. 33 S c h i f fn e r V. Neue Mitteilungen über Nematoden-Gallen auf Laub- moosen. (Hedwigia, Bd. XLV, 1906, 8.159-172.) 8". 5 Textfig. — — Über die Formbildung bei den ßryophyten. (Hedwigia, Bd. XLV, 1906, S. 298-304.) 8». Schneider M. Botanik für Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungs- Anstalten. 5. Aufl. Wien (A. Holder), 1907. 8". 252 S. 343 Abb., 1 Karte. Simonkai L. Die Hauptergebnisse einer zweitägigen Exkursion in die Umgebung von Pozsony. (Ungar, botan. Blätter, 1906, Nr. 8—10, S. 306—308.) 8". Neu für Ungarn: Seseli austriacum (Beck) Drude. Zur Flora der Pozsonyer Umgebung. (Ebenda, S. 308 bis 309.) 8". Verfasser erwähnt neben anderen Funden das Vorkommen von Lysi- machia Zawadskyi Wiesner in zahlreichen zu L. nummularia L. neigenden Formen bei Mariatal. Zur Flora des Kralovaner Moores. (Ebenda, S. 309—310.) 8«. Neu für Ungarn: Gymnadenia intermedia Petermann. Tschermak E. Über einige Blüh- und Fruchtbarkeitsverhältnisse bei Roggen und Gerste. (Wiener Landw. Zeitung, Nr. 54 vom 7. VII. 1906.) 8°. 8 S. Wagner R. Untersuchungen über den morphologischen Aufbau der Gattung Pachynema R. Br. (Sitzgsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. KL, Bd. CXV, Abt. I, Juni 1906, S. 1039—1080.) 8". 15 Textfig. Wiesner J. Blumenpflege im Zimmer. (Feuilleton der „Zeit" vom 25. Mai 1906.) Witasek J. Studien über einige Arten aus der Verwandtschaft der Campanula rotundifolia L. (üng. botan. Blätter, 1906, Nr. 8—10, S. 236—249.) 8^ Enthält Beschreibungen und ausführliche kritische Behandlung der nachstehenden Arten und Formen: Campanula Kladniana Schur, C. steno- phylla (Schur) Witasek, C. polymorpha Witasek nov. spec, C. nientiens Witasek nov. spec, C.velehitica Borh. (mit den Formen IJorfeasiona Witasek, divaricata Witasek, farinulenta (Kerner et Wettstein) Witasek, parviflora Witasek, incerta Witasek), C. bulgarica Witasek nov. spec, C. Justiniana Witasek nov. spec, C. albanica Witasek nov. spec, C. gypsicola (Costa) Witasek f. nuda Witasek nova forma. Zeder bau er E. Die Folgen der Triebkrankheit der Pseudotsuga Bouglasii Carr. (Centralblatt für das gesamte Forstwesen, 1906, Heft 11.) 80. 4 S. Anastasia E. La varietä tipiche della Nicotiana Tahacum L. (R. Istituto Sperimentale dei Tabacchi in Scafati, 1906.) 8°. 121 4- 15 pag., 3 lit. Taf., zahlr. Textabb. Angeloni R. Costitutione e Fissazione delle Razze dei Tabacchi. (R. Istituto Sperimentale dei Tabachi in Scafati, 1906.) Folio. VI u. 62 pag., 31 tab. Österr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1907. 3 34 AschersonP. und Gr aebner P. Synopsis der mitteleuropäischen Flora, 44. und 45. Liefg., VI. Bd. (II. Abt.j, Bog. 1-10. Leipzig (W. Engelmann), 1906. 8°. 160 S. Inhalt. Bosaceae {Pomoideae und Prunoideae). u. — — Synopsis der mitteleuropäischen Flora. 46. Lieig., III. Bd. Bog. 31—35 (S. 481—560). Leipzig (W. Engelmann), 1906. 8«. Inhalt: Iridaceae {Iridoideae [Schluß]; Ixioideae). Atkinson G. F. The development of Ägaricus canipestris. (Bo- tanical Gazette, vol. XLII, 1906, Nr. 4, pag. 242—264, tab. VII— XIL) 8«. Baur E. Weitere Mitteilungen über die infektiöse Chlorose der Malvaceen und über einige analoge Erscheinungen bei Liiiustrwm und Lahurnum. (Ber. d. Deutsch. Botan. Ges., Bd. XXIV, 1906, Heft 8, S. 416-428.) 8". Berg er A. Neue Aloineen und andere Sukkulenten. (Notizblatt d. kgl. bot. Gart. u. Mus. zu Berlin, Nr. 38, Nov. 1906, S. 246 bis 250.) 8". Ausführliche Beschreibungen von Aloe Daivei Berger n. sp., Aloe candeläbrum Berger n. sp., Haworthia Chalwini Marloth et Berger n. sp , Mesembrianthemum canum Haw., Caralluma Nebrownü Berger n. sp., Agave jjarrasana Berger n. sp. Sukkulente Euphorbien. (Aus der Sammlung: Illustrierte Handbücher sukkulenter Pflanzen.) Stuttgart (E. ülmer), 1907. kl. 8«. 134 S. 33 Abb. Bohlin K. Über die Kohlensäureassimilation einiger grünen Samenanlagen (Botaniska Studier, 1906, S. 102-112.) 8». Bokorny Th. Einiges über die V^irkung des Schwefelkohlenstoffs auf Pflanzen und die Fruchtbarkeit des Bodens. (Naturw. Wochenschrift, 1906, Nr. 47, S. 747—749.) 8°. Börgesen F. Algenvegetationsbilder von den Küsten der Färöer. (G. Karsten und H. Schenck, Vegetationsbilder, Vierte Reihe, Heft 6, Tafel 31—36.) Jena (G. Fischer), 1906. 4". — Mk. 2-50. Brooks Ch. Temperature and toxic actions. (The Botanical Ga- zette, vol. XLII, 1906, Nr. 5, pag. 359—375.) 8". Busse W. Westafrikanische Nutzpflanzen. (G. Karsten und H. Schenck, Vegetationsbilder, Vierte Reihe, Heft 5, Tafel 25-30.) Jena (G. Fischer), 1906. 4°. — Mk. 2-50. Carano E. Ricerche sulla Morfologia delle Pandanacee. (Annali di Botanica, vol. V, fasc. 1, nov. 1906, pag. 1 — 46, tab. I — V.) 8^ Ghamberlain Ch. J. The ovule and female gametophyte of Dioon. (The Botanical Gazette, vol. XLII, 1906, Nr. 5, pag. 321—358, tab. XIII- XV.) 8°. Christensen C. Index Filicum etc., Fasc. XII. Hafniae (H. Ha- ge rup), 1906. Pag. 705-744 et I— LX. Diese letzte Lieferung enthält den Schluß des Catalogus literaturae und die für den Anfang des Werkes bestimmte Enumeratio generum syste- matica. 36 Cook M. Th. The embryogeny of some Cuban Nymphaeaceae. (The Botanical Gazette, vol. XLII, 1906, Nr. 5, pag. 376-392, tab. XVI— XVIII.) 8». Correns C. Die Vererbung der Geschlechtsformen bei den gyno- diöcischen Pflanzen. (Ber. d. deutsch, bot. Ges. Bd. XXIV, Jahrg. 1906, Heft 8, S. 459-474.) 8". Dahlstedt H. Einige wildwachsende Taraxaca aus dem bota- nischen Garten zu Upsala. (Botaniska Studier, 1906, S. 166 bis 183.) 8". 4 Textfig. Als neue „Arten" werden beschrieben: Taraxacum laeticolor Dahlst., T. fasciatum Dabist., T. interruptum Dabist., T. Kjellmani Dabist. Eng 1er A. Über Maesopsis Eminii Engl., einen wichtigen Wald- baum des nordwestlichen Deutsch-Ostafrika, und die Notwendig- keit einer gründlichen forstbotanischen Erforschung der Wälder dieses Gebietes. (Notizblatt d. kgl. bot. Gart. u. Mus. zu Berlin, Nr. 38, Nov. 1906, S. 239 -242,) 8°. 1 Abb. Errera L. Glycogene et „paraglycogene" chez les vegetaux. (Travail posthume, avec „Bibliographie" et „Dessins relatifs". Kecueil de l'Institut botanique de Bruxelles, 1906. pag. 343 —446, tab. I— V.) 8°. Ewert R. Die Parthenokarpie der Obstbäume. Vorl. Mitt. (Ber. d. deutsch, bot. Ges. Bd. XXIV, Jahrg. 1906, Heft 8, S. 414 bis 416.) 8°. Fischer E. Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Uredineen. (Zentralblatt f. Bakteriologie, Parasitenkunde u. Infektionskrank- heiten, II. Abt., XV. Bd. 1905, Nr. 7/8, S. 227—132.) 8". Bebandelt: 1 . Piccciniastrum {Thecopsora) Padi (Kze. et Scbm.) Did. 2. Puccinia Liliacearum Duby. Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Uredineen. (Ebenda, XVII. Bd., 1906, Nr. ,5/7, S. 203—208.) -8°. Bebandelt: 3. Aeeidiuvi Seseli Niessl auf Laserpidium Siler. 4. Nocb- mals Puccinia Liliacearum Duby. Fischer M. Leitfaden der Pflanzenbaulehre. Stuttgart (E. Ulmer). 1907. 8«. 232 S., 113 Abb. — Mk. 3. Freeman E. M. The Affinities of the Fungus of Lolium temu- lentum L. (Annales Mycologici, vol. IV, 1906, Nr. 1, S. 32 — 34). 8^ Geneau de Lamarliere L. Sur l'epiderme des plantes aeriennes. (Revue gen. de Botanique, tom. XVIII., 1906, Nr. 213, pag 372—378). 8«. Georgevitch P. M. Cytologische Studien an den geotropisch gereizten Wurzeln von Lupinus albus. (Beihefte z. Botan. Cen- tralblatt, Bd. XXII, 1906). 8». 24 S., 1 Taf. Gertz 0. Studier öfver Anthacyan. Lund (H. Möller), 1906. S". 412 p. — Z 8. Glück H. Biologische und morphologische Untersuchungen über Wasser- und Sumpfgewächse. Zweiter Teil: Untersuchungen über die mitteleuropäischen ütricularia- Arten, überdie Turionen- 36 bildung bei Wasserpflanzen, sowie über Ceratophyllwn. Jena (G. Fischer), 1906. 8''. 256 S., 28 Textfig., 6 lith. Doppeltafeln. — Mk. 18. Gortani L. e M. Flora Friulana. Parte seconde (pag. 273 — 519). üdine (B. Doretti), 1906. 8". Graebner P. Pallenis croatica Graebner (Notizblatt des kgl. bot. Gart. u. Mus. zu Berlin, Nr. 38, Nov. 1906, S. 252). 8°. Kräftiger als Pallenis spinosa (L.) Cass., ausdauernd und nur kurz behaart; auf den Inseln Lussin und Arbe. Hedlund T. Om skilnaden mellan Lactuca Chaixii Vill. och L. quercina L. (Botaniska Notiser, 1906, Hft. 6, S. 277—293). — — Über den Zuwachsverlauf bei kugeligen Algen während des Wachstums. (Botaniska Studier, 1906, S. 35—54, Taf. III, IV). 8°. 3 Textfig. Hildebrand F. Über Cyclamen Pseudo-graecuin (Gartenflora, 55. Jahrg., 1906, Heft 23, S. 629—634. Juel H. 0. Einige Beobachtungen an reizbaren Staubfäden. (Bo- taniska Studier, 1906, S. 1—20, Taf. I). 8". 3 Textfig. Behandelt den Vorgang bei Berheris vulgaris und Centaurea Jacea. Kirchner 0. Die Krankheiten und Beschädigungen unserer land- wirtschaftlichen Kulturpflanzen. Zweite vollständig umgearbeitete Auflage. Stuttgart (E. Ulmer), 1906. 8°. 675 S. — Mk. 14. Koch L. Einführung in die mikroskopische Analyse der Drogen- pulver. Berlin (Gebr. Bornträger), 1906. 8". 175 S., 49 Abb. — Mk. 4. Lagerberg T. Über die präsynaptische und synaptische Entwick- lung der Kerne in den Embryosackmutterzellen von Ädoxa moschatellina. (Botaniska Studier, 1906, S. 80—88). 8°. 6 Text- fig- Lindberg H. Iter Austro-Hungaricum. Verzeichnis der auf einer Reise in Österreich-Ungarn im Mai und Juni 1905 gesammelten Gefäßpflanzen. (Öfversigt af Finska Vetenskaps - Societetens Förhandlingar, XVLIII., 1906, Nr. 13). 8". 128 S. 2 Taf. Die Pflanzen sind anläßlich des internationalen botanischen Kongresses gesammelt, u. zw. auf der Reise in die illyrischen Länder und auf der Keise nach Ungarn, sowie auf zwei kleinen Ausflügen nach Mödling und auf den Schneeberg. Neu beschrieben werden: Lolium stibulatum Vis. f. aristata Lindbg. (Insel Meleda); Papaver Bhoeas L. var. (ßahrescens Lindbg. (Mostar); Fumaria Vaillantii Lois. f. longihracteata Lindbg. (St. Canzian); Isatis canescens DC. var. gldbrifolia Lindbg. (Cattaro); Arabis verna (L.) R. Br. a. liocarpa Lindbg. und ß. hebecarpa Lindbg. (Gravosa); Pirus Äria (L.) Ehrh. subsp. Tergestina Lindbg. (Triest); Genista silvestris Scop. var. pur- cepilosa Lindbg. (Mostar); Cytisus diffusus (Willd.) Vis. var. adpresse- pilusus Lmdhg. (Montenegro, inter Krstac undNjegusi); Trifolium scabrum L. f. rosea Lindbg. (Insel Meleda), Tr. sc f. hirsutieaulis Lindbg. (Ragusa und Umgebung); Trifolium Dalmaticum Vis. var. Meledae Lindbg. (Meleda); Trifolium ochroleucum L. subsp. lamprotrichum Lindbg. (Zelenika); Ono- brychis aequidentata (Sibth. et Sm.) D'Urv. a. typica Lindbg. (Spalato), On. aeq. ß. Gussonei Lindbg. (Italien, nach Herbarexemplaren), On. aeq. subsp. foveolata (Seringe) Lindbg. «. typica Lindbg. (Sizilien), On aeq. subsp. foveolata (Seringe) Lindbg. ß. Dalmatica Lindbg. (Spalato); Eu- 37 phorhia epithymoides L. var. glaberrima Lindbg. (Divaöa); Cistus villosus L. var. Balmaticus Lindbg. (= C. Creticus Vis. non L., Meleda); Cerinthe lamprocarpa Murbeck f. Cattaroensis Lindbg. und f. verruculosa Lindbg. (Cattaro); Ajuga Chamaepitys (L.) Schreb. f. subqlahra Lindbg. (Spalato) ; Marrubium candidissimum L. var. subrotundum Lindbg. (Scardona); Stachys Sendtneri Beck var. adenocalyx Lindbg. (Jajce); Salvia triloba L. var. subhastata Lindb. (Lissa; die Art ist neu für Österreich- Ungarn!); Galium murale All. f. hispidulum Lindbg. (Busi); Specularia hybrida (L.) DC. var. subfulcata Lindbg. (Ragusa); Hedraeanthus Kitaibelii DC. f. grandis Lindbg. (Jajce); Hedraeanthus graminifolius (L.) DC. var clatus Wettst. f. Ginzbergeri Lindbg. (Montenegro, inter Cattaro et Krstac) ; Phag- nalon rupestre (L.) DC. var. Illyricum Lindbg. (Spalato); Anthemis coronata Lindbg. (verwandt mit A. brachycentros Gay, Cattaro); Carduus angusti- ceps Lindbg (Jajce); Crepis neglecta L. a. parvuliceps Lindbg. (Cattaro), Cr. negl. ß. majoriceps Lindbg. — Ein Urteil übergden Wert dieser zahlreichen neuen Formen kann Eeferent derzeit, ohne die Originale gesehen zu haben, nicht abgeben. Interessante Besprechungen finden die nachstehenden Pflanzen: Fritil- laria gracilis (Ebel) Aschers, et Graebn. ist nach Ansicht des Verlassers von Fr. neglecta Pari, nicht spezifisch zu trennen. Adonis autumnalis var. ignea Murbeck, aus der Herzegowina beschrieben, gründet sich nach dem Verfasser, der die Originale gesehen, auf Früchte von A. autumnalis und Blüten von A. flamnieus, muß also eingezogen werden; Cytisus Kitaibelii Vis. umfaßt nach Lindberg drei verschiedene Pflanzen: C. Kitaibelii auct., C. decumbens Wallr. und den neuen C. diffusiis var. adpresse-pilosus Lindbg., es wird daher für C Kitaibelii auct. der neue Name C. Visianii Lindbg. in Vorschlag gebracht, was Referent für nicht genügend begründet hält; Anthyllis pulchella Vis. wird ausführlich beschrieben und ihr Verhältnis zu A. Dillenii Schultes und A. Scardica Wettst. besprochen; Vicia Terronii (Ten.) Lindbg. n. nom. (= Vicia hirsuta var. leiocarpa [Moris] Vis.) wird ausführlich beschrieben und ihr Verhältnis zu Vicia hirsuta (L.) Koch klar- gestellt; Stachys Janianus (neu für Dalmatien!) wird nach Exemplaren von Scardona (Originale hat der Verfasser nicht gesehen) ausführlich beschrieben und seine Stellung zu St. Italiens Miller besprochen. Als interessante Funde sind ferner zu erwähnen: Oryzopsis holciformis (M. B.) Richter, bei Mostar (neu für das Okkupationsgebiet); Dactylis glomerata L. subsp. lobata Drejer, bei Herkulesbad (neu für Ungarn); Bassia hirsxita (L.) Aschers. (= Kochia hirsuta Nolte), bei Grado (neu für Österreich, vom Referenten 1903 nächst Belvedere bei Aquileja gesammelt, aber nicht publiziert); ^Silene subconica Friv.", bei Mostar (als neu für Österreich-Ungarn; Referent hat die gleiche, mit Lindbergs Beschreibung vollkommen übereinstimmende Pflanze mehrfach bei Mostar gesammelt, hält sie aber für S. conica L.; vorwiegend drüsige Kelchbeharrung und stärker papillöse Samen findet man oft bei dieser Art; S. subconica Friv. dürfte nur durch größere Petalen mit exserten Nägeln und Besitz eines längeren Carpophors schwach verschieden sein); Anemone Baldensis L, auf dem Schneeberg (neu für Niederösterreich, ein Jahr später unabhängig auch von K. Ronniger dprtselbst aufgefunden); Futnana laevipes (L.) Spach, Insel Busi (neu für Österreich-Ungarn); Valerianella truncata Betcke subsp. miiricata (Steven) Lindbg., Scardona (neu für Dalmatien); Carduus macro- cephalus Desf., Zelenika (neu für Dalmatien). E. Ja neben. Lindem uth H. über angebliches Vorhandensein von Atropin in Kartoffelknollen infolge von Transplantation und über die Grenzen der Verwachsung nach dem Verwandtschaftsgrade. (Ber. der Deutsch, bot. Ges. Bd. XXIV, Jahrg. 1906, Heft 8, S. 428—435). 8^ Lindman C. A. M. Zur Kenntnis der Corona einiger Passifloren. (Botaniska Studier, 1906, S. 55—79). 8". 12 Textfig. 38 Loew 0. Die chemische Energie der lebenden Zellen. 2. Aufl. Stuttgart (Fr. Grub), 1906. 8'. 133 S. Magnus P. Auftreten eines einheimischen Rostpilzes auf einer neuen, aus Amerika eingeführten Wirtspflanze. (Ber. d. Deutsch. bot. Ges. Bd. XXIV., Jahrg. 1906, Heft 8, S. 474—476). 8°. Chrysomyxa BJwdodendri (DC.) de Bary auf Picea pungens Engelm. Meyer A. Erstes mikroskopisches Praktikum. (A. Meyer, Bota- nische Praktika, 1.) 2. Aufl. Jena (G. Fischer), 1907. 8°. 221 S. 82 Abb. — K Q. Murbeck Sv. Bidrag tili Pterantheernas Morfologi. (Lunds üni- versitets Arsskrift, N. F., A. 2, Bd. 2, Nr. 6). gr. 8". 20 S. 1 Taf. Oels W. Pflanzenphysiologische Versuche. 2. Aufl. Braunschweig (F. Vieweg), 1907. 8". 117 S. 87 Abb. — Mk. 3. Plate L. Darwinismus kontra Mutationstheorie. (Archiv für Rassen- und Gesellschafts-Biologie, 3. Jahrg., 1906, 2. Heft, S. 183—201). 8°. Pleijel C. Mutationsformer af Anemone Uepatica L. (Botaniska Notiser, 1906, Hft. 5, S. 237—243). 8». Rehm H. Zum Studium der Pyrenomyceten Deutschlands, Deutsch- Österreichs und der Schweiz. II. (Annales Mycologici, vol. IV, 1906, Nr. 5, S. 395—403). 8°. Neu beschrieben werden: Massarina salicincola Eehm. und Massaria seoparia Eehm. — — Ascomvcetes exs. Fase. 37 (Annales Mycologici, vol. IV., 1906, Nr. 5, S. 404—411). 8«. Neu beschrieben werden: Pezizella sepulta Rehm , Naevia pezizelloides und Phyllachora intermedia var. luxurians Rehm. Rosenberg 0. Erblichkeitsgesetze und Chromosomen. (Botaniska Studier, 1906, S. 237—244). 8°. 5 Textfig. Schelle E. Handbuch der Kakteenkultur. Stuttgart (E. ülmer), 1907. 8». 294 S., 200 Abb. — Mk. 4-50. Schulte A. Die Blattfallkrankheit oder der falsche Mehltau der Weinstöcke Peronospora viticola. Berlin (P. Parey). 1907. kl. 8°. 31 S. — Mk. 0-50. Schulz A. Über die Entwicklungsgeschichte der gegenwärtigen phanerogamen Flora und Pflanzendecke Mittel-Deutschlands. II. Drudes Steppenpflanzen (Ber. d. Deutsch, bot. Ges. Bd. XXIV., Jahrg. 1906, Heft 8, S. 441—450). 8". Sern an der R. Über postflorale Nektarien. Ein Beitrag zur Kennt- nis der myrmekotrophen Anpassungen im Dienste der Verbrei- tungsbiologie. (Botaniska Studier, 1906, S. 275—287). 8". Simmons H. G. The vascular plants in the flora of Ellesmereland (Report of the second Norwegian arctik expedition in the „Fram" 1898—1902. Nr. 2). Videnskabs-selskabet i Kristiania, 1906. gr. 8". 197 pag., 5 flg., 10 tab., 1 cart. Neu beschrieben werden: Saxifraga groenlandica subsp. exaratoides Simmons, Draba alpina var. gracilescens Simmons, Draba subcapitata Simmons, Poa evagans Simmons. 39 Skottsberg C. Vegetationsbilder aus Feuerland, von den Falk- land-Tnseln und von Südgeorgien (G. Karsten und H. Schenck, Vegetationsbilder, Vierte Keihe, Heft 3 und 4, Tafel 13—24). Jena (G. Fischer), 1906. 4". — Mk. 5. Smith C. 0. A bacterial disease of Oleander. Bacillus Oleae (Arcang.) Trev. (Botanical Gazette, vol. XLII, 1906, Nr. 4, pag. 301—310). 8". 4 fig. Splendore A. Sinossi descrittiva ed iconografia dei semi del genere Nicotiana. (R. Istituto Sperimentale dei Tabacchi in Scafati, 1906). S'_. P. I: 163 pag.; P. II: 60 tab. Svedelius N. Über die Algenvegetation eines ceylonischen Korallenriffes mit besonderer Eücksicht auf die Periodizität (Botaniska Studier, 1906, S. 184-220, Taf. VI.) 8°. Teodoresco E. C. Observations morphologiques et biologiques sur le genre Bunaliella. (Revue gen. de Botanique, tom. XVIII., 1906, Nr. 213, pag. 353—371). 8°. 25 Textfig. 2 Taf. Vöchting H. Über Regeneration und Polarität bei höheren Pflanzen. (Botan. Zeitg., 1906, Heft VI— VIII, S. 101—148, Taf. V— yil.) 8". Witte H. Über das Vorkommen eines aerenchymatischen Gewebes bei Lysimachia vulgaris L. (Botaniska Studier, 1906, S. 265 — 274). 8°. 11 Textfig. Woodhead T. W. Ecology of Woodland Plants in the Neigh- bourhood of Hudderfield. (The Joural of the Linnean Society, vol. XXXVII, 1906, Nr. 261, pag. 333—406). 8°. 70 Fig. Personal-Nachrichten. Die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft hat Herrn J. Brunn thaler zum Generalsekretär gewählt. Herrn Eichoberinspektor E. Preissmann wurde der Titel eines Regierungsrates verliehen. Inhalt der Januar •Nummer: Margarete Zemann: Die systematische Bedeutung des Blattbanes der mitteleuropäischen Aira-ATten. (Schluß) S. 1. — G. Kraskovits und H. Fleisch- mann: Interessante Orchideen aus Corfu. S. 4. — Otto Kleiner: Über hygroskopische Krnmmnngsbewegungen hei Kompositen. S.S. — E. Sagorski: Über Artemisi'a salinu WiUi. S. 14. — Dr. Johann Tuzson: Über das Vorkommen der Potentilla reptans L. forma «wra*)- tiaca Knaf in Ungarn. S 18, — Dr. A. Zahlbruckner: Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dalmatiens. S. 19. — Literatur-Übersicht. S. 30. — Personal-Nachrichten. S. 39. Redakteur: Prof. Dr. B. T. Wettstein, Wien, 3/3, ßennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitsohrift" erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 ä M. 2-—, l»6ü/t)2, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 ä M. 4-—, 1893/97 ä M. 10-— . Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittelst Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, 1., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. Einzelne Nnmmern, soweit noch vorrätig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 40 INSERATE. Aus dem Nachlasse des mag. pharm. Joachim v. Schmuck ist ein gut er- haltenes, reiches Herbarium preiswürdig zu verkaufen. Joachim v. Schmuck war ein Zeitgenosse der Botaniker Hinterhuber, Dr. Lorinser, Pichl- mayr, Dr. Sauter, Dr. Stohl etc. und stand mit den Genannten in persön- lichem wissenschaftlichen Verkehr. Die mit ungeheurem Fleiiie und genauer Sachkenntnis angelegte Sammlung (33 Fasz.) stellt die Arbeit eines langen Menschenlebens dar. Reflektanten wollen Detailnachfragen und Preisanbote richten an: Wilh. Seh war zach er, k. k. Statthalterei, Wien. Die direkten P. T. Abonnenten der ,, Österreichischen botanischen Zeitschrift" ersuchen \nr höflich um g^efällig^e rechtzeitig;e Erneuerung^ des Abonnements pro 1907 per Post- anif^eisung^ an unsere Adresse. Abonnementspreis jährlich 16 IKEark; nur ganzjährige Pränumerationen werden ange- nommen. Die Administration in Wien I., Barbarag'asse 2. ^'^'^^'^'^^^^^^'^^^^'^^^^^^^^^^'^ •-4/^ »-sl'^ *-4'* »-4-^ •-4--« »-4-^ •-4-» »-^^ •-l'^ ^~lr-* •4'^ »-.l-« •-4'-« •-4^-« •-4-« »-4-^ »-^-^ •-4'^ •~4'-« »-4-* •-4-« »4--* •-4'-« Ppeisherabsetzung älterer Jahrgänge der ,,Österr. botanischen E^eitschrift". Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift" zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher ä Mk. 10.—) auf ä Mk. 4.— 1893-1897 ( „ „ „ 16.-) „ „ „ 10.- herab. Die Preise der Jahrgänge 1853, 1853 fä Mark 3.—), 1860 bis 1863, 1864-1869, 1871, 1873—1874, 1876—1880 (ä Mark 4.-) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854 — 1859, 1863, 1870, 1873 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift" erschienenen 37 Porträts lierTorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35. — netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich, direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien. I., Barbaragasse 2. •--*--• •-'T-« »--t-« •-'t-» »-f-* •-!■-• »-t^-« 9^~m »--l-« ^*t.# •-f~* •-'N« »-'S« «-t-* *-^-^ ©-t^-« »-t^ •^t--« »-f-« »-t-« •^f~-9 »-1^-« »-t"* NB. Dieser Nummer liegt bei: Tafel I— II, ferner Inhalt, Titel und Umschlag zu Jahrgang 1906. — Tafel III (Kraskovits und Fleischmann) und Tafel IV (Kleiner) folgen mit der nächsten Nummer. Buchdruckerei Carl Gerold's Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. ^A^ettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVIL Jahrgang, N°- 2. Wien, Februar 1907. Die systematische Stellung der Gattung Scleranthus. Von Dr. Fritz Vierhapper (Wien). Wie aus den im folgenden mitgeteilten und auch noch aus anderen Systemen zu ersehen ist, wurde der Gattung Sderanthiis von jeher entweder eine mehr minder selbständige Stellung inner- halb der Caryophyllaceen oder doch der Paronychiaceen, respektive lUecebraceen angewiesen oder sie wurde gar als eigene Familie betrachtet. ^) Seringe (1824 2), ^ezw. 1828'). Ordo XXII. Caryopliylleae'). Trib. I. Sileneae. Trib. IL AJsineae. Ordo LXXXVI. Paronychieae '). Trib. I. Telepliieae. Trib. IL lUecehreae. Trib. III. Polycarpaeae. Trib. IV. Pollichieae. Trib. V. Sclerantheae (Mniarum, Scleranthns, Guilleminea). Trib. VI. Queriaceae. Trib. VII. Minuartieae. Fenzl (1836—1840^). Ordo COVII. Caryopliylleae. Subordo I. Paronychieae. Subordo II. Sclerantheae {Mniarum, Sderanthiis, Guille- minea'). ^) Jussieu (Gen. plant, p. 314 [1789]) führt SclerantJms bei den Portu- laceae. 2) In De Candolle, Prodr. I, p. 351 (1824). 3) In De Candolle, Prodr. III, p. 365 (1828). 4) In Endlicher, Gen. plant, p. 955 (1836—1840). Österr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1907. 4 42 Subordo III. Älsineae. Subordo IV. Slleneae. Bentham und Hooker (1862— 1867 0, bezw. 18882j. Ordo XXII. Caryophylleae'^). Tribus I. Sileneae. Tribus IL Älsineae. Tribus III. Polycarpeae. Ordo CXXIX. Illecebraceae^). Tribus I. Pollichieae. Tribus II. Paronychieae. Tribus III. Pterantheae. Tribus IV. SclerantJieae (Scleranthus [inkl. Mniarum], Ha- hrosid). Baillon (1888^). LXXVI. Caryophyllaceae. I. Lychnideae. II. Cerastieae. III. Polycarpeae. IV. Paronychieae. V. Cometeae. VI. Sclerantheae (Scleranthus [inkl. Mniarum], (?) Ha- hrosia). VII. lllecehreae. Fax (1889*). Caryophyllaceae. I. Silenoideae. 1. Lychnideae. 2. Diantheae. IL Älsinoideae. 1. Älsineae. 2. Sperguleae. 3. Polycarpeae. 4. Paronychieae. 5. Dysphanieae. 6. Sclerantheae (Habrosia, Scleranthus [inkl. Jfmantw]). 7. Pterantheae. Als eigene Familie wurden die Selerantheen zuerst von Link^) und Bartling^) betrachtet, eine Auffassung, welcher sich unter anderen auch Knuth in seinem „Handbuch der Blüten- 1) Gen. plant. L, p. 141 (1862—1867). 2) Gen. plant. III, 1, p. 12 (1880). 3) Hist. de plant. IX, p. 81 (1888). 4) In Engler u. Prantl, Nat. Pflanzenfam. III, 1 &, p. 61 (1889). 5) Enum. plant, hört. reg. bot. Berol. I, p. 417 (1821). 6) In Bartling u. Wendland, Beitr. z. Bot. II, p. 153 (1825) und in Ord. nat. plant., p. 300 (1830). 43 biologie" ^) angeschlossen hat. Nach Bartling umfassen die /ScZer- antheae die Gattungen Mniarum^ Scleranthiis und Guilleminea. In den folgenden Auseinandersetzungen soll zunächst nur von SclerantJms die Rede sein und auf die übrigen von verschiedeneu Autoren zu den Sclerantheen gestellten Gattungen (Mniarum, Ha- hrosia, Guilleminea) erst am Schlüsse zurückgekommen werden. Vergleichend morphologische Beobachtungen brachten mich zur festen Überzeugung, daß die Isolierung von Scleranthus^) nicht gerechtfertigt, sondern vielmehr die Gattung zu den Alsinoideen zu stellen ist. Die Gründe hiefür vs^ill ich im folgenden genauer auseinandersetzen. In bezug auf die Vegetationsorgane stimmen die Scleranthi vollkommen mit gewissen Älsine-Arten, z. B. S. perennis mit A. fascicidata (L.) M. et K., überein. Diese Kongruenz erstreckt sich sowohl auf äußerlich-, als auch inuerhch-morphologische Charaktere, also nicht nur auf den ganzen Habitus, die Stellung, Konsistenz, Form und Nervatur der Blätter, das Fehlen der Neben- blätter, die Art der Behaarung der Vegetationsorgane, sondern auch auf die Beschaffenheit des Querschnittes von Stengeln und Blättern. Sie ist eine so große, daß man A. fascicidata in nicht blühbarem Zustande für 8. perennis halten könnte und umgekehrt. In den Propagationsorganen allerdings zeigt Scleranthus nebst vielen wesentlichen Übereinstimmungen, wie im Aussehen der Kelchzipfel ^), in der Gestalt und Beschaffenheit der Samenanlagen, der Form und Lage des Keimlings und Endosperms, einige schein- bar schwerwiegende Unterschiede von Alsine, u. zw.: 1. das Fehlen der Fetalen*), 2. die Dimerie des Gynaezeums, 3. das Vorhandensein einer einzigen Samenanlage und in- folgedessen den Besitz einer Schheßfrucht, 4. Die Vereinigung der unteren Teile der Sepalen zu einem den Fruchtknoten und später die Frucht krugförmig umfassenden, erhärtenden Gebilde, welches am oberen Eande die häufig haken- 1) II, 1, p. 426 (1898). 2) Linne, Gen. plant, ed. V, p. 190 (1754). Die Gattung ist in Europa und den extratropischen Gebieten Asiens und Nordafrikas verbreitet. Die Arten lassen sich auf zwei Haupttypen, S. annuus L. und S. perennis L., zurückführen, deren ersterer sehr polymorph ist. Eeichenbach unterschied infolgedessen im Dresdener Samenkataloge des Jahres 1871 nicht weniger als 147 Scleranthus- Arten. Einige von Scleranthus kaum abzutrennende Arten existieren auch in Australien, das überdies die später noch zu behandelnde, oft mit Scleranthus vereinigte Gattung Mniarum beherbergt. 2) Ich vergleiche hier die freien Teile des Kelches von Scleranthus mit den Kelchblättern von Alsine. Es gibt Ahine-Arten, welche in der Form, Struktur und Nervatur ihrer Kelchblätter mit S. annuus und solche, welche mit 8. perennis übereinstimmen. *) Die Angabe Payers (Traite d'Organogenie, p. 345, pl. LXX, fig. 1 — 17 [1857]), daß bei Scleranthus die Petalenprimordien ursprünglich vor- handen sind und erst nachträglich verkümmern, ist nach Eichle r (Blütendiagr. IL p. 116 [1878]) nicht genügend fundiert. Es dürfte sich wahrscheinlich um die Anlagen der alternisepalen Staubgefäße gehandelt haben. 4* 44 förmig eingekrümmten freien Kelchzähne trägt und später gemein- sam mit diesen und der Schheßfrucht abfällt. Im Gegensatze zu diesen Eigenschaften hat Älsine zumeist freie Sepalen , größere oder kleinere Fetalen, fast stets ein trimeres, immer raehrsamiges Gynaezeum und stets mit Zähnen aufspringende Kapselfrüchte. Wie schon aus der Anwendung des Wortes „zumeist" zu er- sehen ist, sind die Unterschiede zwischen Scleranthus und Alsine nicht immer vollkommen scharf und keineswegs ausnahmslos durch- greifend. Man findet vielmehr, wenn man die Gesamtheit der exi- stierenden Formen und insbesondere die schon einmal von Älsine generisch abgetrennt gewesenen ins Auge faßt, eine ganze Menge von solchen, welche sich in der einen oder anderen Hinsicht, nicht zum wenigsten im Habitus, zwischen Älsine und Scleranthus inter- mediär verhalten. Was zunächst die Apetalie anbelangt, so sind Blüten mit rückgebildeten oder sogar fehlenden Fetalen innerhalb der Gattung Alsine, u. zw. insbesondere in der Sectio Sdbulineae Fenzl und in der von Loefling^) als Gattung aufgefaßten Sectio Minuartia, welch letztere eine Eeihe Scleranthus habituell nahekommender Arten (z. B. A. montana [Loefl.] Willk., Ä. sclerantha Fisch, et Mey.) umfaßt, gar nicht selten. Bei einzelnen Arten der Sektion Älsinanthe fehlen gleichfalls die Fetalen und bei der in die Sectio Cherleria gehörenden A. sedoides (Linne als Clierleria) F. Schultz sind sie gelegentlich abortiert. Auch in bezug auf die Anzahl der Karpiden und der Ovula ist Älsine mit Scleranthus durch Übergänge verbunden. Während die Arten der Gattung Älsine selbst zu allermeist drei, nur ab und zu vier bis fünf und nur äußerst selten zwei Grififel und zahl- reiche Ovula auf der Flazenta aufweisen, hat beispielsweise die nahe verwandte Gattung Buffonia normalerweise gleich Scleranthus zwei- griflfehge Gynaezeen — wobei allerdings zu bedenken ist, daß Buffonia insoferne nicht als „BindegUed" aufgefaßt werden kann, als sie durchwegs tetramere Blüten hat, während die Scleranthus- Blüte vom Gynaezeum abgesehen pentamer ist — und nur zwei oder vier Samenanlagen in den Ovarien, und die dreigrififelige, Äl- sine sicherlieh sehr nahe stehende Gattung Queria^), deren zweifellos auch vorhandenen nahen Beziehungen zu Scleranthus das oben zitierte Seringe sehe System zum Ausdrucke bringt, hat gar nur eineiige Fruchtknoten. — Der Gegensatz zwischen Älsine und Scleranthus in der Ausbildung der Frucht ist, weil mit der Anzahl der Ovula auf den Flazenten in innigem Zusammenhange stehend, ebenfalls kein wesentlicher und wird durch das intermediäre Verhalten ge- 1) In Linne, Gen. plant, ed. V, p. 39 (1754). — Die Sektion Mimiartia umfaßt etwa 16 Arten und ist von Makaronesien durch das ganze Mediterran- gebiet bis zum Himalaja verbreitet. 2) Loefling inLinne, Gen. plant, ed. V, p. 40 (1754). — Die Gattung hat nur eine Art, die im Mediterrangebiete weit verbreitete Qu. Hispanica Loefl. 45 wisser Typen ausgeglichen. Insbesondere bildet Queria eine Brücke, deren Früchte nur einen einzigen Samen enthalten und ein sehr dünnes, häutiges Perikarp besitzen, welches, noch bis etwa zur Mitte mit drei Klappen aufspringend, ein Bindeglied darstellt zwischen den vielsamigen, gewöhnlich mit dickem, lederigem Perikarp ver- sehenen und bis zum Grunde aufspringenden Kapseln von Älsine und den einsamigen, sehr dünnwandigen Schließfrüehtchen von Scleranthus. Die bei Scleranthus zu beobachtende Vereinigung der basalen Teile der Kelchblätter zu einem erhärtenden, den Fruchtknoten bezw. die Frucht krugförmig umfassenden Gebilde, auf dessen oberem Eande die Kelchzähne und Staubgefäße inseriert sind, und die Ablösung des gesamten Kelches mit der Schließfrucht bildet endlich gleichfalls nur eine graduelle DifiFerenz dieser Gattung von Alsine, deren Kelchblätter gewöhnlich frei sind und auf der Pflanze persistieren. Denn auch in dieser Beziehung gibt es Zwischen- formen. Vor allem sei wieder an die Minuartien erinnert, deren Kelchblätter an der Basis mehr minder stark indurieren und oft ein kleineres oder größeres Stück, allerdings bei weitem nie in dem Maße wie bei Scleranthus, vereinigt sind, aber stets an der Pflanze bleiben, und an Queria, bei welcher die Kelchblätter frei bleiben und nicht erhärten, aber kleine Fruchtstände samt den dazugehörigen Hochblättern zur Ablösung gelangen. Die morphologischen Gegensätze zwischen Scleranthus und Alsine sind nach dem Gesagten schon an und für sich keineswegs derartige, daß sie eine Zuweisung dieser beiden Gruppen in ver- schiedene Hauptabteilungen des Caryophyllaceensystemes recht- fertigten. Sie verlieren aber noch an Gewicht, wenn man ihre bio- logische Bedeutung berücksichtigt. Es kann wohl keinem Zweifel unterliegen, daß die Apetalie bei den ^/sme-Arten verschiedener Sektionen mit der xerophilen Lebensweise im Zusammenhange steht. Es sind größtenteils Steppeu- oder Felsenpflanzen — insbesondere die Minuartien — , welche der Petalen entbehren. Da die Scleranthi zweifellos auch ursprünglich xerophile Gebiete und Lokalitäten bewohnen, so ist es sehr wahr- scheinlich, daß sie die Petalen aus ebendenselben Gründen ein- gebüßt haben wie die eben erwähnten Alsinen. Trotz des Fehlens der Petalen sind die Blüten des S. perennis infolge ihrer Häufung und durch die von einem breiten, weißen Hautsaume eingefaßten, zur Zeit der Anthese sich sternförmig ausbreitenden Kelchblätter sehr augenfällig, sondern am oberen, ringförmig verdickten Rande des Kelchbechers und am Grunde des Fruchtknotens reichlichen Honig ab und werden von vielen Insekten, insbesondere Dipteren, besucht und befruchtet. Bei S. annuus dagegen sind die Blüten trotz ihrer Häufung sehr wenig schaufällig, denn die Kelchblätter besitzen nur einen sehr schmalen Eandsaum und breiten sich überdies zur Zeit der Anthese nicht aus, so daß die Blüten nicht stern-, sondern 46 glockenförmiges Aussehen haben. Es wird infolgedessen auch nur wenig Honig sezerniert und spontane Selbstbestäubung scheint viel häufiger zu sein (daher vielleicht der große Formenreichtum des S. annuusl) als bei >S'. perennis. Auch Kleistogaraie kommt bei S. annuus vor^). Die Ausbildung der das Gynaezeum krugförmig umfassenden Kelchröhre ist vielleicht gleichfalls in ähnhcher Weise wie die In- duration der Kelchblattbasen verschiedener Alsinen, insbesondere Minuartien, und wie die Umhüllung der Einzelblüten von Qneria durch die eng aneinandergerückten, die Blüten überragenden Trag- blätter auf xerophile Einflüsse zurückzuführen. Jedenfalls hemmen diese Bildungen die allzu große Transpiration der Gynäzeen, resp. der ganzen Blüten. Eine Kelchröhre wie bei Sderanthus verhindert ebenso wie die Hochblätter und die geschlossen bleibenden Kelch- blätter bei Queria die Ausbildung einer raehrsamigen Kapsel und bedingt so indirekt die Reduktion der Samenanlagen im Frucht- knoten auf eine einzige und das Entstehen einer SchUeßfrucht (bei Sderanthus) oder doch einer einsamigen Kapsel (bei Queria). Daß endlich bei Sderanthus die Schließfrucht nicht allein abfällt, sondern in Verbindung mit der erhärtenden Kelchröhre und den mit dieser vereinigt bleibenden Kelchzähnen, ist vom Standpunkte des Fortschrittes in dieser Entwicklungsreihe aus auch ganz begreiflich, denn es vergrößert dieses Moment im Vergleiche zu Älsine die Verbreitungsfähigkeit der Samen von Sderanthus durch den Wind infolge der Verringerung des spezifischen Ge- wichtes und ermöglicht außerdem auch bei S. annuus und Ver- wandten eine Verbreitung durch Tiere, indem die hier zur Zeit der Fruchtreife abstehenden und an der Spitze hackig nach einwärts ge- krümmten Kelchzähne den ganzen Flugapparat auch zu einein Häckelapparate machen^). Geradeso ist die bei Queria erfolgende Ausbildung von sich ablösenden, mit an der Spitze hackig ein- gekrümmten Hochblättern versehenen Fruchtständen, welche, bei weitem nicht so individualisiert wie etwa bei den Pterantheen- gattungen Pteranthus oder Cometes, an die von Paroni/chia er- innern, zu verstehen, denn auch sie sind durch sehr geringes spe- zifisches Gewicht ausgezeichnet und geeignet, sich anzuhäckeln. Die Oligomerie des Sderanthus- Gjn&ezeums dürfte biologisch vielleicht vom Prinzipe der Ökonomie in der Ausbildung der Or- gane aus richtig zu deuten sein. Nach all dem Gesagten unterliegt es wohl keinem Zweifel, daß Sderanthus und Älsine zu einander in sehr nahen verwandt- schaftlichen Beziehungen stehen. Erwägt man nun, welche von den 1) Nach Knuth a. a. 0. 2) Man vergleiche z. B. Vogler, Über die Verbreitungsmittel der schweizerischen Alpenpflanzen. In Flora, 89. Bd. Erg. -Bd. (1901). — Bei S. per- ennis sind die Kelchblätter aufrecht und die Scheinfrüchte daher keine Häckel- früchte. 47 die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Gattungen bil- denden Merkmalen relativ älter und welche relativ jünger sind und welche phyletischen Beziehungen zwischen denselben bestehen, so muß man, bei gleichzeitiger Berücksichtigung der biologischen Mo- mente, den allgemein herrschenden Ansichten^) über das relative Alter solcher Merkmale folgend, zwanglos zur Annahme gelangen, daß die generischen Charaktere von Scleranthus, wie vor allem die Reduktion der Fetalen, die Oligomerie des Audroezeums, Gjnae- zeums und der Ovula und die Ausbildung eines Kelchtubus und einer Schließfrucht, im Vergleiche zu den analogen von Älsine als abgeleitete zu betrachten sind, und daß Scleranthus wahrscheinlich ein jüngerer Typus ist als Alsine und wohl seinen Ursprung aus dieser genommen haben dürfte. Diese schon aus rein morphologi- schen Gründen naheliegende Annahme erhält, wie gesagt, noch dadurch eine wesentliche Stütze, daß auch die biologischen Ver- hältnisse, soweit sie Blüte und Frucht betreffen, sich unter der Voraussetzung, daß Älsine die Stammsippe von Scleranthus ist, mindestens ebensogut verstehen lassen wie unter der entgegen- gesetzten Annahme, daß Alsine von Scleranthus abzuleiten ist. Ich stelle mir die Entwicklung von Scleranthus aus Älsine, resp. ^Zsiwe-artigen Typen etwa folgendermaßen vor. Die relativ ursprünglichsten Formen der ganzen Reihe sind zweifellos Älsine- Arten mit perennem Wüchse, frei bleibenden, nicht indurierenden, persistierenden Kelchblättern, wohl ausgebildeten Fetalen, zehn Staubgefäßen, vielsamigem, trimerem Gynaezeum und vielsamigen hartschaligen, mit sechs Klappen bis zum Grunde aufspringenden Kapselfrüchten. Sie dürften schon in den mesophilen Teilen des weiten Gebietes der alten Tertiärfiora existiert haben und finden sich ja heute noch in großer Artenzahl in diesen Gegenden. In Anpassung an die Vegetationsbedingungen der xerophilen Steppen, Wüsten und zum Teile auch Hochgebirge entstand aus ihnen eine Menge neuer Formen, so die Minuartien mit ihrem gleichwie bei vielen anderen Steppen- und Wüstengewächsen oft einjährigen Wüchse, ihren indurierenden Kelchblättern und reduzierten Fetalen und die Oherlerien mit ihrem polsterigen Wüchse und gleichfalls rückgebildeten Blumenblättern. Die hiedurch hervorgerufene Un- scheinbarkeit der Blüten teilen die erwähnten Sippen bekanntlich mit vielen anderen Gewächsen der an Insekten armen Wüsten und Steppen und auch der Hochgebirge. (Schiuß folgt.) 1) Man vergleiche z. B. Engler, Syllabus, 4. Auü. 1904. 48 Bryologische Fragmente. Von Viktor Schiffner (Wien). XXXIV. Kiicliträgliche Bemerkungen über Cephalo^iella Baum- gartnevi. Ich habe diese interessante neue Art in meiner Schrift: ,Die bisher bekannt gewordenen Lebermoose Dalmatiens" (Verh. der k. k. zool.-bot. Ges. in Wien, LVL. 1906) beschrieben und auf Taf. I, Fig. 7—19, abgebildet und konnte schon dort (1. c. p. 274) eine Reihe von Standorten anführen, welche die geographische Ver- breitung derselben als eine ziemlich weite vermuten lassen, u. zw. : S, -Frankreich (Dep. Eure-et-Loir),W.-Frankreich(Herault), Österreich. Küstenland (bei (jförz), Dalmatien (Inseln Lacroma, Curzola, Lesina. Brazza). Nun kann ich die Pflanze auch noch für Kreta nachweisen, woher sie mir zur Bestimmung zugesandt wurde. Der Standort ist: „By a torrent bed near Knossos. 28. April 1906 Igt. Wm. Ed. Nicholson." Diese Pflanze von Kreta gehört der typischen Form an und stimmt vorzüglich mit den Pflanzen von den Inseln Curzola und Brazza überein, die ich 1. c. abgebildet habe; sie hat aber öfters etwas reicher gezähneltes Invoiucrum und auch die Subinvolucral- blätter zeigen noch bisweilen hie und da seitlich ein oder zwei Zähnchen. Auch diese Pflanze wuchs auf Kalk. Von den oben an- geführten Standorten gehören fast alle dem Mediterrangebiete an und wir kennen sie also jetzt schon vom westlichen (Südfrankreich) bis zum östlichsten (Kreta) Teile des Mittelmeerbeckens. Nur die Standorte von W.-Frankreich (Eure-et-Loir) liegen nicht im Mediterrangebiete. Herr Douin hat aber in seinem soeben er- schienenen wertvollen Buche: ,Muscinees d'Eure-et-Loir" (Cherbourg. 1906) aus diesem Gebiete eine ganze Reihe von Lebermoosen und Laubmoosen angegeben, die man als mediterrane Pflanzen betrachten kann^), so daß das Vorkommen von C. Baimigartneri dortselbst nichts Auffallendes hat und wir diese Spezies nach wie vor ihrem V orkommen nach als eine mediterrane Kalk pflanze klassifizieren können. Herr Prof. Douin gibt die Infloreszenz von C. Baumgartneri als ^paroi'que ou autoique" an (1. c. p. 266); ich habe sie immer autöcisch gefunden. Nachdem die obigen Zeilen schon lange niedergeschrieben waren, erhalteich C. Baumgartneri richtig bestimmt auch aus England von Herrn W. E. Nicholson, der die Pflanze unlängst in Kreta gesammelt hatte und sie nun zu seiner Überraschung in seiner Heimat entdeckte und sie damit zuerst für die britischen Inseln nachwies. Ohne einer eventuellen ausführlichen Publikation ^) So z. B. Targionia hypopJiylla, Lunularia cruciata, Spliaerocarpus, Fossomhronia caespitiformis, SoutJibya nigrella, Calypogeia ericetorum, Cephaloziella Turneri, C. dentata, Kantia arguta, Campylopus polytriclioides, Trichostomum mutabüe, Tortula atrovirens, Bryum torquescens, B. provin- ciale, Pterogonium gracile, Scleropodium ülecebrum etc. 49 von selten des Herrn W. E. Nicholson vorgreifen zu wollen, glaube ich seiner Zustimmung sicher zu sein, daß ich hier den Standort mitteile: „E. Sussex (England). Steep chalk bank above South Sheet, Lewes. 5, Dezember 1906. c. fr. et cf legit W. E. Nicholson." Ich habe die Pflanze genau untersucht und verglichen und kann versichern, daß sie von der aus Curzola (Dalmatien) nicht zu unterscheiden ist. In den Rasen finden sich einzelne sterile Pflanzen mit reichlichster Keimkörnerbildung, deren Blätter dadurch wie zerfressen erscheinen und dünnwandige, sehr chlorophyllreiche Zellen besitzen. Das Vorkommen dieser vorwiegend mediterranen Kalkpfianze^) in England ist in Anbetracht anderer analoger pflanzengeographi- scher Tatsachen nicht unerwartet. Aus Italien ist mir C. Baume/ nrtneri unterdessen auch be- kannt geworden. Prof. Dr. Caro Massalongo sandte sie mir, ohne meine Publikation der Spezies bereits zu kennen, als nov. sp. (?) Ceplialoziella veronensis mit der Scheda: „Ad rupes circumVeronam (Avesa, mt. Ongarine), 16. Februar 1885, Igt. C. Massalongo" und teilt mir dazu mit, daß diese Spezies um Verona gemein sei. Der Vergleich mit den dalmatinischen Originalexemplaren ergab die vollkommene Übereinstimmung der Pflanze von Verona mit diesen. Das Substrat ist auch hier sicher kalkreich (mit Säure aufbrausend). Vor der durch die Ungunst der Verhältnisse um mehr als ein Jahr nach der Fertigstellung des Manuskriptes verzögerten Druck- legung meiner oben zitierten Schrift hat mein Freund Dr. E. Levier eine von ihm bei Florenz am Monterivecchi am 21. Jänner 1888 sehr spärlich gesammelte und seither nicht wieder gefundene Geplialoslella, die ihm von Herrn F. Stephani als neue Art: CeplialoBla patula bezeichnet worden war, publiziert (E. Levier. Appunti di Briologia Italiana in Bull, della Soc. bot. ital., 1905. p. 210, S. A. p. 28). Auf meine Bitte erhielt ich von Dr. Levier vor einigen Tagen eine Probe von dem Originalexemplar der C. patula Steph. Die sorgfältige Untersuchung desselben ergab zu meiner Überraschung, daß diese Pflanze ganz sicher in den Formenkreis der C. Baum- gartneri gehört. Ich konnte dies nach der Diagnose nicht vermuten, denn wie der Name sagt, sind als Hauptmerkmale die sparrig abstehenden Blätter („squarrose patula") angeführt und in der Bemerkung 1. c. p. 211 heißt es ausdrücklich: „le foglie cauline patenti-divaricate sono caratteristiche di questa specie". Abge- sehen davon, daß nicht alle Pflanzen des Originalexemplars diese Eigenschaft deutlich zeigen, sind aber squarrös abstehende Blätter für die typischen Formen dieser Spezies, die ich in reichlichen Exemplaren nun von verschiedenen Standorten kenne, absolut nicht charakteristisch, wie man aus der meiner zitierten Schrift beige- ^) Auch bei Lewes wächst sie nach brieflicher Mitteilung des Entdeckers am besten auf reinem Kalk. 50 gebenen Tafel ersehen kann; wohl aber kommen solche bei den Schattenformen vor, die ich als var. unibrosa unterschieden habe (vgl. 1. c. p. 273: ,foliis caulinis et involucralibus saepe subsquar- rose patentibns") und tatsächlich gehört die C. 2)atula in die Formenreihe meiner var. umbrosa. Ihre Blattzellen sind nach dem Originalexemplar meistens dünnwandig, nur in den Involucralblättern bisweilen ringsum schwach verdickt. Das Merkmal ,parietibus validis" ist also wohl cum grano salis aufzunehmen. C. patula ist auch nicht diöcisch, sondern autöcisch und durch Zerfall der Sproß- systeme scheinbar diöcisch (pseudo-dioica!). Amphigastrien fehlen ihr meistens gänzlich; nur einmal sah ich ein steriles Stämmchen, an dem einige Amphigastrien deutlich nachweisbar waren, obwohl sie nur sehr klein waren und jedes nur aus wenigen Zellen bestand. Daß solches gelegentlich bei Ceph. Baumgartneri vorkommt, habe ich schon in der Originalbeschreibung (1. c. p. 275) angegeben. Ob diese Pflanze auch auf kalkhaltigem Substrat wächst, konnte ich nicht sicher nachweisen. Möglicherweise könnte die Ansicht auftauchen, daß C. patula (:= C. Baumgartneri var. umbrosa Schffn.) als eigene Spezies neben G. Baumgartneri (typica) aufrecht zu erhalten sei. Ich bin aber auf Grund des Studiums eines reichlichen und guten Materiales überzeugt, daß es sich bei ersterer nur um eine Standortsvarietät der letzteren handelt. Da die Sache so liegt, haben wir also unglückseligerweise für eine zweifellos gute neue Spezies zwei Namen vorliegen. Der eine {Cephalosia patula Steph. in Levier) hat zwar die Priorität, bringt aber ein für die Spezies absolut nicht charakteristisches Merkmal zum Ausdruck und die dazu gehörige Originaldiagnose bezieht sich nur auf eine untergeordnete Standortsform der Spezies; der andere : Ceplialoziella Baumgartneri Schlfn. hat nicht die Priorität, die Diagnose ist aber auf ein reiches Material begründet und gibt die charakteristischen Merkmale der Spezies wieder. Da die Spezies unter dem letzteren den Bryologen geläufig geworden ist und derselbe auch schon in andere bryologische Schriften übergegangen ist, so möchte ich ihn vorläufig beibehalten, werde ihn aber gern ein- ziehen, wenn sich C. patula in der Literatur einbürgern sollte. Dann müßte aber die Pflanze Ceplialoziella patula heißen, denn der Grund, warum Stephan! dieselbe zu der total verschiedenen Gattung Cephalozia stellt, ist nicht einzusehen. XXXV. Interessante neue Standorte einiger exotischer Hepaticae, Unter einer kleinen Kollektion exotischer Lebermoose, die mir von Herrn Prof. Dr. L. Corbiere (Cherbourg) zur Bestimmung übergeben wurde, fanden sich einige von neuen Standorten, die unsere Kenntnis von der geographischen Verbreitung der betref- fenden Arten wesentlich erweitern; ich will also dieselben hier mitteilen : 51 1. Riccia fluitans L. var. canaliculata (Hoffm.) Lindeob. — Afrique occidentale : Soudan; Yacine, au bord d'un marigot. — c. fr. — 12. Februar 1899, Igt. Aug. Chevalier. Ich habe die Wasserform von li. fluitans aus dem tropischen Afrika gesehen: Buhoba, Igt. Dr. Stuhlmann, Nr. 3607 und von Usambara, Igt. Holst, Nr. 43. 2. Targionia elongata Bisch. — Afrique occidentale: Soudan; Tabacco, bords du marigot. 4. Jänner 1899, Igt. Aug. Chevalier, — Diese Spezies war bisher nur aus Abessinien bekannt. 3. Cyathodium smaragdinum Schff"n. — Afrique occidentale : Koulikoro (Soudan), rochers frais ombrages, ä l'entree des grottes. — c. fr. — Oktober 1899, Igt. Aug. Chevalier. — Stephani führt in Spec. Hep. I, p. 63 (sub C. aureonitens) für unsere Pflanze bereits fünf afrikanische Standorte an, aus dem Sudan ist sie aber noch nicht nachgewiesen worden. 4. Marchantia disjunda Süll. — Guadeloupe: Basse-Terre; sur las pierres et les murs humides. — c. fr. — 1898, legt. P. Düss. — War bisher aus Nordamerika, Kuba und Jamaika bekannt. 5. Marchantia emarginata K. El. et Nees. — Nouvelles- Hebrides: ile Aurora (c6te N. W.), pres d'une riviere. — c. fr. — Juillet 1902, Igt. Dr. Joly. — War bisher nur aus dem tropischen Asien bekannt und es ist das Vorkommen an einem so weit östlichen Punkte von großem Interesse. March. midtiloha Steph. Spec. Hep. I, p. 167 ist nach einem Originalexemplar, welches ich untersucht habe, der äußerst variablen M. emarginata so nahe stehend, daß sie sehr gut mit ihr vereinigt werden könnte. Wenn die Strahlen des 9 Rezeptakulums sehr zahlreich auftreten, wird natürlich die rückwärtige Bucht des Köpfchens recht enge, so daß es bei flüch- tiger Betrachtung als fast „symmetrisch", d. h. ringsum gleich entwickelt erscheint. Eine bedeutende Annäherung an dieses Ver- hältnis zeigt z. B. die von mir beschriebene Varietät multiradia von M. emarginata, die ich aus Java, Tjibodas (Schiffner, Iter Ind. Nr. 42). von Tanah Sereal bei Buitenzorg (Iter Ind. Nr. 41) und aus N.-W.-Sumatra, Baiige 1891, Igt. E. Modigliani (mis. E. Levier) kenne. Im anatomischen Baue und in den Ventral- schuppen stimmt M. emarginata und M. multiloha St. sehr gut über ein. (Fortsetzung folgt.) Planktonstudien über einige kleinere Seen des Salz- kammergutes. Von Dr. Karl v. Keißler (Wien). 1. Vorderer Langbatli-See. (Bei Ebensee in Oberösterreich, Seehöhe 675 m.) Proben entnommen am 8. Juli 1906, 4 Uhr nachmittags. 0*6 rein, leichter Wind, leichte Wellen; Netz vom Kahn aus nach 10 m Tiefe hinabgelassen (dasselbe bis 4 m sichtbar). Die Proben enthielten: 52 Phytoplanktonten. Ceratium liirundinella 0. F. M. Häufig. Entspricht dem C. austriacum Zederb. ^), u. zw. dem auf Tab. V, Fig. 17 für den Traun-See abgebildeten Typus. Die Exem- plare sind 3 hörnig (manchmal ein 4. Hörn angedeutet), das seit- liche Hörn ist kurz, leicht spreizend; Größe ca. 170 X 63 {i. Auf die außerordentliche Variabilität von Ceratium hat in letzter Zeit neuerlich H. Bachmann-) hingewiesen. Peridinium cinctum Ehrbg. Vereinzelt. Cyclotella hodanica Eulenst. Sehr selten. Merismopedia tenuissima Leram. in Bot. Zentralbl. Bd. 76 (1898), p. 154. Vereinzelt. Zellen 3 fi Durchmesser. Die Bestimmung ist nicht voll- kommen sichergestellt. Chroococciis limneticus Lemm. Vereinzelt. Je zwei Zellen in einer Gallerte oder zwei solcher Gruppen miteinander vereinigt. Sphaerocystis Schröteri Chod. Sehr selten. Oocystis solitaria Wittr. Vereinzelt. (Als Verunreinigung vereinzelt Koniferen-Pollen) ^). Das Juli-Plankton des Vorderen Langbath-Sees ist ein mo- notones Cera^mm- Plankton ohne irgend eine prägnante Verteilung in den einzelnen Schichten von der Oberfläche bis zu 10 m Tiefe. Die Anzahl der Arten ist eine geringe (sieben), außer Ceratium sind alle Arten des Phytoplanktons sehr spärhch an Individuen vertreten. Das Zooplankton ist wenig bedeutend. 3. Hinterer Laiigbatli-See. (Bei Ebensee in Oberösterreich, Seehöhe 727 in.) Planktonproben entnommen am 8. Juli 1906 (5 Uhr nach- mittags, bewölkt, ruhig). Da kein Kahn zur Verfügung stand, wurde das Wurfnetz (nach Zacharias) benützt und die oberste Schichte auf Plankton untersucht. Die Proben enthielten fast nichts als Koniferenpollen. Wenn auch aus den nur auf die Ober- fläche sich beziehenden Fängen keine positive Schlußfolgerung ge- zogen werden kann, so läßt sich immerhin annehmen, daß das Plankton des Hinteren Langbath-Sees ein sehr armes sein müsse. 1) Österr. bot. Zeitschr.. Jahrg. 1904, p. 124 ff. 2j Der Speziesbegriff (Verhandl. der Schweiz. Naturforsch. Gesellsch. Luzern 1905, S. 35, 36, 37. 3) Im Zooplankton finden sich hauptsächlich: Rotatorien: Anuraea cochlearis Gosse, Notholca longispina Kell., Polyarthra flatyptera Huds. vereinzelt. — Crustaceen: Cyclops spec, Bosmina spec, Daphnia spec. sehr selten: Nauplien selten (Hauptvertreter des Zooplanktons). Das Zooplankton zeichnet sich durch leichte Rotfärbung aus, wie sie sonst im Winter oder ersten Frühjahr zu sehen ist. 53 3. Röthel-See. (Ein kleiner, unterirdischer See, der sich an einer in den Traun-See in Ober- österreich abstürzenden Steilwand des Erla-Kogels [auch „schlafende Griechin" genannt] in einer Seehöhe von ca. 1000 m gegenüber von Traunkirchen befindet.) Da das dort befindliche Floß von mutwilligen Touristen in die Mitte des Sees gestoßen war, konnte nur die Oberfläche mit dem Wurfnetz (nach Zacharias) abgefischt werden. Die Fänge ent- hielten nur Gesteinssplitter und keinerlei Lebewesen. 4. Offeii-See. (Bei Steinkogel nächst Ebensee in Oberösterreich, Seehöhe 651 m.) Planktonproben entnommen am 23. Juli 1906 (2 Uhr nach- mittags, 0'5 bedeckt, leichter Wind, leichte Wellen, Netz bis 1*5 m sichtbar), vom Kahn aus nach 10 m Tiefe gefischt. ^) Phytoplankton: Ceratium hirundinella 0. F. M. Mäßig häufig. Ist der im Vorderen Langbath-See vorkommenden Form (C. austriacum Zederb.) sehr ähnlich, nur durchschnittlieh etwas kürzer (165 X 63 ft). Peridinium cindum Ehrbg. Mäßig häufig. Asterionella formosa Hassk. var. subtüis Grün. Häufig. Meist 8-strahlig, Durchmesser der Sterne ca. 135 ft; häufig mit Parasiten. Bei genauer Durchsicht der Proben konnte ich nur die var. suUilis Grün, und niemals die var. gracilllma Grün, sehen. Synedra ulna Ehrbg. var. splendens Brun. Sehr selten. Über 300 ft lang, nicht geknöpft. Cyclotella comta Kuetz. Mäßig häufig. Durchmesser der Schale 18 — 35 (i. Melosira distans Kuetz. var. nivalis Brun. Selten. Bildet lange Fäden, die sich nicht in ihre einzelnen Glieder zerteilen; Querwände der Schalen undeutlich; Breite des Fadens 6 ^, Länge der Schalen 4 — 5 (i, also die Schalen etwas breiter als lang. Die var. iiivalis Brun. kommt nach De Toni haupt- sächhch im alpinen Gebiet vor. Chroococcus minutus Naeg. Vereinzelt. Cosmarium hioculatum Breb. Vereinzelt. Sphaerocystis Schröteri Chod. Selten. Oocystis gigas Arch. var. Borgei Lemm. in Ark. f. Bot. Bd. 2 (1904), Nr. 2, p. 107, syn. Oocystis spec. Borge in Botan. Notis. 1900, S. 5, Tab. I, Fig. 3. Vereinzelt. Zellen 18 X 14 ft; Kolonien 60 ft Durchmesser. 1) Der k. k. Hofjagdleitung in Ebensee, welche mir den Kahn des kais. Jagdschlosses am Offen-See zur Verfügung stellte, spreche ich an dieser Stelle meinen Dank aus. 54 Botryococcus Brmini Kuetz. Selten. Meist gelbliche Kolonien. Staurastrum spec. Vereinzelt. (Zwei Arten.)') Das Phytoplankton des Oflfen-Sees, welches gegenüber dem Zooplankton bei weitem überwiegt, ist reich an Arten (zwölf; vier derselben treten sogar in ziemlicher Individuenzahl auf); die Haupt- rolle spielen Diatomeen und Peridineen, u.zw. in erster Linie Asterionella, in zweiter Linie Ceratinm und Peridinium, endlich Cy- clotella. Die Verteilung der Planktonten in den einzelnen Schichten ist eine sehr prägnante und ausgesprochene. Es charakterisieren sieh die einzelnen Schichten folgendermaßen: Oberfläche: Asterionella dominierend; Synedra. 0 — 2 m : Asterionella, ferner Peridinium. 2 — 5 m : Peridinium, dann Ceratium, endlich Cyclotella und Asterionella. 5 — 10 m : Asterionella, in zweiter Linie Ceratium und Peridi- nium, endlich Cyclotella. 5. Alt-Aiisseer See. (Bei Alt-Äussee iu Steiermark, Seehöhe 709 m.) Planktonproben entnommen am 7. September 1906 (5 Uhr nachmittags, bedeckt, See bewegt, Netz bis ca. 5 m sichtbar), vom Kahn aus nach 10 m Tiefe gefischt. Diese Proben, sowie diejenigen aus den beiden noch folgenden Seen, stammen von Herrn Dr. K. Eechinger, dem ich an dieser Stelle meinen besten Dank aus- spreche. Phytoplankton: Ceratium hirundinella 0. F. M. Selten. Meist vierhörnig, das seitliche Hörn auffallend lang, stark spreizend; die Formen entsprechen ungefähr dem C. aiistriacum Zederb., erinnern aber mit ihrem verhältnismäßig breiten, ge- drungenen Bau (135 X 55 /tt) an C. carinthiacum Zederb. Sie decken sich mit jener Form, die Lemmermann im Ark. f. Botanik, Bd. II, auf Tab. II, Fig. 37, abbildet. Dinohryon divergens Imh. Sehr selten. Meist leere Gehäuse. Asterionella formosa Hassk. var. suhtilis Grün. Vereinzelt. Sterne ca. 100 fi Durchmesser, einzelne Schale ca. 45 ,u lang. Cyclotella hodanica Eulenst. Mäßig häufig. Schaleudurchmesser 35—50 ft. ^) Im Zooplankton finden sich: Rotatorien: Polyartlira platyptera Huds. sehr selten (im 2 m-Pang mäßig häufig), Anui'aea cochlearis Gosse vereinzelt. — Crustaceen: IJiaptomus spec, Ci/clops s'pec, BosiiiinasT^ec, Daphnia spec. selten. {Diaptomus und Bosmina Hauptrepräsentanten.) 55 Staurastrum paradoxumMej. var. longipes 'Nordst. Mäßig häufig. Staurastrum brachiatum Ralfs. Vereinzelt. Raphidium Braunii Naeg. var. lacustre Ohod. iu Bull. herb. Boiss. T. V (1897), p. 291. PI. XI, Fig. 9, et Alg. vert. Suisse (1902). p. 200, Fig. 117. Vereinzelt. Badißococcus natans Chod. in Bull. herb. Boiss. T. V (1897), p. 297, Tab. XI, Fig. 7, 8 (?). Vereinzelt. Nephrocytium Agardliianum Naeg. Vereinzelt. In Formen, wie sie Chodat, 1. e. Tab. XI, Fig. 2, 4, ab- bildet. Sphaerocystis Schröteri Chod. Sehr selten. Oocystis spec. Vereinzelt.^) Dreieckig-rundliche Kolonien von ca. 25 [i Durchmesser, in denen wieder drei bis vier längliche Kolonien mit je vier Zellen sitzen, Zellen 9 X 6 f*- Im Garda-See beobachtete ich eine ähnliche Art.^) Das Zooplankton ist viel stärker vertreten als das Phy to- plankton. Im ersteren kommt in größerer Menge eine Crustacee aus der Gattung Baphnia vor, welche infolge ihrer ansehnlichen Größe die Hauptmasse des Planktons in quantitativer Beziehung ausmacht und auch bewirkt, daß die Planktonmenge an sich eine ziemUch bedeutende ist. Der Individuenzahl nach ist aber Baphnia nicht am reichlichsten vertreten, sondern Polyarthra platyptera Huds. (Rädertier). Allgemein genommen, charakterisieren sich die ziemlich artenreichen Septemberfänge nach 10 m Tiefe auf folgende Weise: in erster Linie Polyarthra, dann Staurastrum, endlich Cyclotella. Die oberflächliche Schichte enthält hauptsächlich Poly- arthra, ferner Chromogaster (beides Rädertiere), in dritter Linie kommt Ceratium in Betracht. Fänge, die ich im Juli 1902 dem Alt-Ausseer See entnommen hatte ^), ergaben als Hauptbestandteile: Peridinium, Binohryon, in dritter Linie Polyarthra. 6. Crnmdl-See. (Bei Alt-Aussee in Steiermark, Seehöhe 709 m.) Planktonproben vom Kahn aus nach 10 m Tiefe entnommen am 11. September 1906 (5 Uhr nachmittags, bewölkt, Regen, See 1) Das Zooplankton enthält: Protozoen: Difflugia spec. vereinzelt. — Eotatorien: Polyarthra plairjptera Huds. häufig; Chromogaster spec. selten; Anuraea cochlearis Gosse, Notholca longisinna Kell., Mastigocerca c«pw2:tna vereinzelt. — Crustaceen: Baphnia spec. mäßig häufig; Diaptomus spec. selten; Bosmina spec. sehr selten. -) Vgl. Keißler, Notiz über das August-Plankton des Garda-Sees (Ost. Botan. Zeitschr. 1906, p. 414 ff.). 3) Vgl. Keißler, Zur Kenntnis des Planktons des Alt-Ausseer Sees in Steiermark. (Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien, Bd. 52 [1902], p. 706.) 56 ruhi^, Netz bis ca. 2 m sichtbar). Die Fänge wurden von Herrn Dr. K. ßechinger ausgeführt. Phytoplankton. Ceratium hirundinella 0. F. M. Selten. 3-hörnig oder 4. Hörn angedeutet; das seitliche Hörn spreizend, kurz. Die Formen sehen jenen aus dem Alt-Ausseer See sehr ähnlich (also C. austriacum Zederb. übergehend in C. carinthiacum Zederb.), nur sind sie noch etwas breiter, ferner ist das seitliche Hörn kurz. Peridiniiim cindiim Ehrbg. Häufig. Dinöbryon divergens Imh. Selten. Cyclotella comta Eulenst. Selten. var. melosiroides Kirchn. Vereinzelt. Durchmesser der Schale 12 ft; ungefähr jener Form ent- sprechend, die Bach mann in seiner Abhandlung „Der Spezies- begriff" (Verhandl. d. Schweiz. Naturf. Gesellsch. Luzern 1905) auf p. 42, Fig. 4, abbildet, nur ist zwischen den einzelnen Schalen ein ganz kleiner Zwischenraum. Staurastrum paradoxum Mey. var, longipes Nordst. Selten. Sphaerocystis Schröter i Chod. Mäßig häufig. Hauptsächlich in jenem Entwicklungsstadium, das Chodat in Bull. herb. Boiss. T. V (1897), PI. IX, Fig. 4 (zum Teil auch Fig. 12) abbildet. Botryococcus Braunii Kuetz. Vereinzelt. Scenedesmus spec. Sehr selten. Pediastrum Boryanum Menegh. Vereinzelt. Coelastrum sphaericiim Naeg. Selten. Crucigenia rectangularis Ohod. Vereinzelt. Pandorina Morum Bory. Vereinzelt. Nephrocytium Agardhianum Naeg. Vereinzelt. Raphidium Braunii Naeg. var. lacustre Chod. Vereinzelt. Oocystis spec. Vereinzelt. Gallerte ca. 45 /t Durehmesser, vier eiförmige Zellen ent- haltend (24 X 15 iti). ') Die Fänge aus dem Grundl-See enthalten weitaus mehr Phyto- als Zooplankton (im letzteren sind namentlich die Orustaceen sehr schwach vertreten, was schon makroskopisch auf- fällt). Die wichtigsten Vertreter in den artenreichen Fängen nach 10 m Tiefe sind in erster Linie Peridinium, in zweiter Linie SpJiaerocystis. In der oberflächlichen Schichte dominiert Spliaerocystis weitaus, nicht unbedeutend ist Peridinium. 1) Anhangsweise sei kurz das Zooplankton angeführt: Protozoen: Acti- nophrys sol Ehrbg. sehr selten; Difflugia spec. sehr selten. — ßotatorien: Polyarthra platyptera Huds. sehr selten; Notholca longispina Kell, ver- einzelt. — Orustaceen: Cyclops spec, Bosmina spec, Daplmia spec. sehr selten. (Die Proben enthalten außerordentlich wenig Orustaceen im vollen Gegensatz zu den Fängen aus dem Alt-Ausseer See.) 57 7. Öden-See. (Bei Kainisch nächst Aussee in Steiermark, Seehöhe 764 m.) Die Planktonproben wurden von Herrn Dr. K. Rechinger am 14. September 1906 (10 Uhr vormittags, bedeckt, ruhig) vom Kahn aus dem See entnommen. In den Fang nach 10 m Tiefe kam leider Grundschlamm hinein, so daß eine Untersuchung des- selben auf Plankton nicht möglich war. So blieben nur ein Fang nach 5 m Tiefe und ein Oberflächenfang übrig. Der letztere enthielt überhaupt keinerlei Planktonten, soudern nur Verunreinigungen, wie Koniferenpollen u. dgl. Der erstere enthielt nicht einen einzigen Phytoplanktonten, sondern nur tierische Orga- nismen, aber auch diese in sehr geringer Menge. ^) Zum Schlüsse dieser Abhandlung sei es mir gegönnt, einige al Ige meine re Bemerkungen zu machen. Es sei vor allem betont, daß gelegentlich der Untersuchung des Planktons der früher ge- nannten Seen sich einige seltenere Algen nachweisen ließen, u. zw.: Merismopedia tenuissima Lemm. im Vorderen Langbath-See. Me- losira cUstans Kuetz. var. nivalis Brun. im Ofifen-See, Crucigenia rectangularis Chod. im Grundl-See, Dactylococcus natans Chod. im Alt-Ausseer See, Baphidium Brauni Naeg. var. lacustre Chod. im Grundl- und Alt-Ausseer See, endlich Oocystis gigas Arch. var. Borgei Lemm. im Offen-See. Es sei bei diesem Anlaß mit Rück- sicht auf die Gattung Oocystis bemerkt, daß man bei Bestimmung von Arten derselben oft auf Schwierigkeiten stoßt. Eine genaue Durcharbeitung derselben wäre gewiß wünschenswert. Einen Anfang hiezu hat Lemraermann-) gemacht, indem er eine kurze Über- sicht über die wichtigsten, im Plankton vorkommenden Oocystis- Arten gegeben hat. Was die kleinen Seen aus der Umgebung von Ebensee an- belangt, so zeigt sich wenig Übereinstimmung in der Zusammen- setzung des Planktons derselben, ein Beweis dafür, daß auch be- nachbarte Seen zur gleichen Jahreszeit ein ganz ver- schiedenes Plankton führen können. Die beiden Langbath- Seen sind arm an Plankton, ähnlich wie auch die Uferflora der- selben (Benthos) eine spärliche ist. Der Offen-See dagegen, der nach seiner etwas bräunlichen Wasserfarbe zu schließen, reich an gelösten Humussubstanzen sein dürfte, ist ziemlich reich an einem (übrigens aus anderen Arten ^) bestehenden) Plankton. Bemerkens- ^) Es fand sich folgendes: Eotatoi'ien: Notliolca longispiiia Kell., Polyarthra platyptera Huds., Chromogaster spec, vereinzelt. — Crusta- ceen: Bosmina spec. selten; Cyclops spec, Baphnia spec, Nauplien ver- einzelt. 2) Vgl. dessen Abhandlung „Das Plankton schwedischer Gewässer" in Ark. f. Botanik, Bd. 2 (1904), Nr. 2, p. 106. 3) Vord. Langbath-See mit 7 Arten Phytoplanktonten, 1 Art reichlicher. Offen-See „ 12 „ „ 4 Arten reichlich. (Hievon nur 3 Arten beiden Seen gemeinsam.) Österr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1907. 5 58 wert für den Offen-See ist das Vorkommen eines Vertreters der Gattung Melosira, welches Genus bekanntlich bis jetzt nur für einige wenige österreichische Alpenseen ^) nachgewiesen wurde. Gemeinsam ist den kleinen Seen aus der Umgebung von Ebensee das Auftreten von Ceratiiim austriacum Zederb. in einer Form, welche genau mit der im benachbarten Traun-See beobachteten übereinstimmt. Was die drei zur Untersuchung gelangten Seen aus der Um- gebung von Aussee betrifft, so stimmen sie, obwohl benach- bart gelegen, doch in der Zusammensetzung des Planktons (September-Plankton) nicht überein. Der Öden-See enthält außerordentlich wenig Plankton (an pflanzlichen Planktonten überhaupt gar nichts), der Alt-Ausseer und der Grundl-See führen dagegen ziemHch viel Plankton, weichen aber untereinander in der Zusammensetzung desselben stark ab: im Alt-Ausseer See dominiert das Zoo-, im Grundl-See das Phytoplankton ; unter den pflanzlichen Schwebewesen spielen im Alt-Ausseer See Staura- strum und Cyclotella, im Grundl-See aber Peridinium und Sphaero- cystis^) eine Rolle. Auch sonst sind noch mancherlei Unterschiede. Gemeinsam aber ist beiden Seen Ceratium austriacum Zederb., in einer Form, die sich an C. carinthiacutn Zederb. annähert. Zu er- wähnen wäre noch die verhältnismäßig große Zahl von Arten von Chlorophyceen, von denen im Alt-Ausseer See 7, im Grundl-See 11 Spezies zu finden waren. über hygroskopische Krünunungsbewegungen hei KompositeD. Von Otto Kleiner (Prag). Mit Tafel IV. Aus dem Pflanzenphysiologischen Institute der k. k. deutschen Universität Prag. Nr. 91 der zweiten Folge. (Schluß. 3) 2. Papp US. Die biologische Zweckmäßigkeit der Hygroskopizität wird erst vervollständigt durch die hygroskopischen Eigenschaften des Pappus. Eathay*) hält es für wahrscheinlich, daß der Pappus aller jener Kompositen, welche hygroskopische Eigenschaften besitzen, eben- 1) Diesbezüglich sind mir bekannt geworden: Mond-See, Caldonazzo-See (nach Zederbauer im „Arch. f. Hydrobiol.", Bd. I, p. 491), Ossiacher-See (nach Zederbauer 1. c. und eigenen Beobachtungen). 2) Auffallend ist die Häufigkeit dieser Alge im Grundl-See. 3) Vgl. Nr. 1, S. 8. 4) E. Eäthay, 1. c. p. 11. 59 falls hygroskopisch sei. Bei den von mir untersuchten Pflanzen trifft dies tatsächhch zu, indem der Pappus von Carlina, Gna- phalium und Helichrysum solche Krüramungsbewegungen vollführt. Der Pappus ist entweder einfach haarig, wie bei Gnaphalium und Helichrysum, oder er ist federig wie bei Carlina. Der haarige Pappus ist im feuchten Räume vollständig ge- schlossen, so daß die Haare aneinander liegen ; beim Austrocknen gehen sie auseinander; sie vollziehen eine ganz ähnliche Bewegung wie die Involukralblätter. Auch hier wird die Krümmung im untersten Viertel durch ein Sklerenchym hervorgerufen, welches sich nahe der Basis an der Außenseite befindet. Bei Helichrysum sind die einzelnen Haare an der Basis miteinander verwachsen. Der durch diese Verwachsung entstandene Ring enthält ebenfalls ein Sklerenchym an der Außenseite, welches in die einzelnen Fäden nur ein kleines Stück hinaufreicht. Die Bewegung beträgt, da das Sklerenchym sich nur über das unterste Viertel erstreckt und da der Unterschied in der Zellwanddicke der Unterseite im Vergleich zur Oberseite nicht sehr groß ist, nur etwa 45° bei Helichrysum, bis 90" bei Gnaphalium. Komplizierter ist der federige Pappus gebaut. Beim Aus- trocknen geht er auseinander und man sieht dann, daß er aus 10 — 12 Teilen, besteht, wovon einen Fig. 6 zeigt. An jedem dieser Teile kann man dreierlei Stücke unterscheiden : einen unteren starken Teil, von welchem 4—8 Haare abgehen, die wieder kleine seitliehe Härchen tragen. Jeder dieser drei Teile ist an der Bewegung des Öffnens und Schließens beteiligt, welche ebenfalls durch ein ein- seitig stärker ausgebildetes Sklerenchym hervorgerufen wird. Der Pappus krümrat sich erstens nach außen. Diese Bewegung wird hervorgerufen im untersten Teile. Er besteht durchwegs aus starkwandigen Zellen, welche an der Unterseite stärker verdickt sind als an der Oberseite. Das Sklerenchym durchzieht den ganzen unteren Teil und setzt sich ein kleines Stück in die Haare hinein fort, bei den in der Mitte stehenden an der Unterseite, bei den seitlich stehenden ebenfalls unten, besonders aber seitlich außen. Bei Austrocknung werden sich also die mittleren nur nach unten, die seithchen ebenfalls nach unten, stärker aber nach außen bewegen. Die dritte Bewegung vollziehen die an den Haaren sitzenden kleinen Härchen. Im imbibierten Zustande liegen sie den Haaren fast an, ausge- trocknet stehen sie nahezu rechtwinklig ab. Sie sind einfache Zellen, die ebenfalls einen antagonistischen Bau aufweisen, indem jede Zelle auf der Außenseite besonders unten stärker verdickt ist. Aus diesem anatomischen Befunde ersieht man auch hier, daß der Bau des Pappus ein höchst zweckmäßiger ist, denn ver- möge der hygroskopischen Eigenschaften, die durch den Bau des Blattes bedingt sind, legt sich der Pappus bei Befeuchtung zusammen ; er hindert also die Involukralblätter nicht, sich möglichst weit nach innen zu krümmen. 5* 60 Bei trockenem Wetter breitet er sieh weit aus ; er bietet dem Winde eine gute Angriffsfläche und, wenn das Früchtchen heraus- gerissen ist, für dieses einen vortrefflichen Tragapparat. In Übereinstimmung mit den Untersuchungen von Rathay hat sich also gezeigt, daß der Pappus der untersuchten Pflanzen, deren Involukralblätter sich als hygroskopisch erweisen, auch hygroskopisch ist. Die Krümmung wird ebenfalls durch Antago- nismus des Gewebes ermöglicht. Sie ist bei dem federigen Pappus von Helichrysum hracteatum und Gnaphalium eine einfache Auswärtskrümmung, ähnlich der der Involukralblätter. Bei dem federigen Pappus von Carlina dagegen ist die Krümmung eine zusammengesetzte, indem sie nicht nur auf den untersten derben Teil beschränkt ist, sondern auch die Haare, ja sogar auch deren Verzweigungen, die kleinen seitlichen Härchen, den antagonistischen Bewegungen unterliegen. II. Über Pflaiizenorgaiie, die sich infolge von Imbibition öffnen. Als eine Merkwürdigkeit wird oft die bekannte Anastatica Jiierochuntica L. angestaunt, weil ihr vertrocknetes Zweigsystem, in Wasser gebracht, sich entfaltet und bei Austrocknung wieder schließt. Es ist also gerade die umgekehrte Erscheinung, wie sie bei unseren Kompositen zu beobachten ist. Diese schließen sich bei Wasseraufnahme und entfalten sich bei Aus- trocknung, jene schließen sich bei Trockenheit und öffnen sich bei Imbibition. Die Krümmungsbewegungen von Anastatica hierochuntica sind bereits von Leclerc du Sablon^j auf Grund des anatomischen Baues und des Chemismus erklärt worden. Es sind bei ihr die Äste des Fruchtstandes, welche bei Befeuchtung oder Wasseraufnahme durch die Wurzel auseinander- geheri. Hier wird nach Leclerc du Sablou der zur Krümmung der Äste notwendige Antagonismus hervorgerufen durch ver- schiedene chemische Ausbildung der die Peripherie des Stengels bildenden Zellwände. Sie bestehen nämhch auf der inneren Stengel- hälfte, welche also der Achse des Fruchtstandes zugekehrt ist, aus Zellulose und quellen stärker als die auf der äußeren Hälfte, welche verholzt sind. Ähnliche Bewegungen wie bei Anastatica Jiierochuntica zeigen sich auch bei Odontospermum pygmaeum und Odontospermum graveolens, welche ich als Beispiel für die anscheinend bei Wüsten- pflanzen häufige, „umgekehrte" Bewegung wählte. 1) Leclerc du Sablon, La Rose de Jericho. Journ. de Bot. I. annee, nr. 3, p. 61— 62. Nach Justs Botanischem Jahresbericht, 1887, IL Bd., p. 645, Ref. 140. 61 Odontospermum pygmaeum 0. Hoifin. (= Asteriscus pygmaeus Dur. et Coss.). Die kurzstengelige Pflanze, deren Aussehen und Größe Fig. 7 zeigt, hat eine starke, holzige Wurzel. Von dem stark verkürzten Stengel gehen 6 — 10 Äste aus, auf welchen die sehr kurz gestielten Köpfehen sitzen. Der scheibenförmige Fruchtboden wird umrandet von zwei Reihen eilängHcher Hüllblätter, welche die hygroskopischen Eigen- schaften besitzen. Ausgetrocknet ist das Köpfchen fest geschlossen (Fig. 7), erscheint dann sehr hart und läßt sich mechanisch nur schwer öffnen. Taucht man das Köpfchen in Wasser, so öfifnet es sich innerhalb fünf Minuten vollständig, in feuchter Luft nur sehr langsam (Fig. 8). Die ausgetrockneten Hüllblätter sind hart und unbiegsam. Sie schließen das Köpfchen vollständig, indem die Blätter des äußeren Kreises den Raum zwischen zwei Blättern des inneren Kreises überdecken und indem sich die Spitzen der Blättchen übereinander legen. Durch Wasseraufnahme werden die Hüllblätter weich und bewegen sich nach auswärts, so daß das Köpfchen becherförmig wird. Wodurch kommt nun diese Bewegung zustande? Analog der Krümmung bei unseren Kompositen, wo ein Sklerenchym an der Außenseite mechanisch tätig ist, müßte man hier dem umgekehrten Vorgange entsprechend vermuten, daß das Öfi'nen durch ein Sklerenchym an der Innenseite verursacht wird. Die anatomische Untersuchung eines Hüllblattes zeigt, daß ebenfalls ein Sklerenchym vorhanden ist, jedoch nicht, wie erwartet, an der Innenseite, sondern in der äußeren Blatthälfte. An einem Querschnitte eines Involukralblattes sieht man ein aus mehreren Lagen ein wenig korkähnlicher Zellen bestehendes Hypoderm (Fig. 9 a), das dem Blatte das graue Aussehen verleiht. Darauf folgt ein starkes Sklerenchym^ welches mehr als die Hälfte des Blattes einnimmt (Fig. 95). Es besteht aus stark verdickten, englumigen Zellen, die außen sehr klein sind, nach innen etwas größer werden. Daran schließt sich ein schwammparenchymähnliches Gewebe (Fig. 9 c), Die innere Begrenzung bildet die aus einer Reihe stark verdickter Zellen bestehende Epidermis (Fig. ^d). De Oandolle, ^) welcher die hygroskopischen Eigenschaften und die Anatomie dieser „Hüllschuppen" beschrieben hat, unter- scheidet im Sklerenchym einen gelblich gefärbten und einen farb- losen Teil. Dieser letztere zeige dieselben Streckungserscheinungen wie die Pflanze selbst, während der gelblich gefärbte Teil und das parenchymatische Gewebe sich vollständig als reaktionslos erweisen. Auch die isolierten farblosen Fasern zeigen dieselbe Erscheinung, und zwar die dem Parenchym zunächst liegenden stärker als die an den gelben „Bastteil" grenzenden. ^) M. C. de Candolle, Proprietds hygroscopiques de V Asteriscus pyg- maeus. Arch. des scienc. phys. et nat. Geneve. t. XV. p. 885—588. Justs Botanischer Jahresb. 1896. II. p. 41. 62 Diese Behauptung De Candolles, daß das Sklerenchym sich bei Imbibition nicht in allen seinen Teilen gleich verhalte, läßt sich auch bestätigen durch Messungen, die man mit radialen Blattlängsschnitten vor und nach der Imbibition ausführt. Es zeigt sich tatsächlich, daß sich das Sklerenchym bei Imbibition ver- schieden stark ausdehnt. Die inneren farblosen Zellen verlängern sich um etwa 20^, die äußeren verholzten nur um etwa 3%, sind also nicht ganz reaktionslos. Ein Längsstreifen ist, vollständig ausgetrocknet, nach innen gekrümmt, so daß die innere Epidermis die Konkavseite bildet. Bei Imbibition streckt sich der Streifen zuerst gerade und krümmt sich dann noch nach der anderen Seite, so daß die frühere Konkavseite zur Konvexseite wird. Die eigentliche Ursache (auf welche De Oandolle nicht eingeht), warum sich der farblose Teil stärker ausdehnt als der „gelbgefärbte", liegt in dem verschiedenen chemischen Verhalten dieser beiden Teile. Der äußere Teil (Fig. 9b^), welcher aus kleinen, stark verdickten Zellen besteht, erweist sich als verholzt, während die Zellen der iunereu Hälfte (Fig. O&a) Zellulosereaktion geben. Die aus einer Lage von Zellen gebildete innere Epidermis besteht ebenfalls aus Zellulose. Schon aus diesem Befunde könnte man ohne weitere Messungen auf ein ungleiches Verhalten des Sklerenchyms bei Imbibition schließen. Denn aus nahezu reiner Zellulose bestehende Zellwände vermögen stärker zu quellen als verholzte Zellen. Da sich also die innere Hälfte des Sklerenchyms stärker ausdehnt als die äußere, ist der zur Krümmung notwendige Antagonismus im Sklerenchym selbst gegeben. Auch die innere Epidermis, welche, aus Zellulose bestehend, sich stark verlängert, dürfte bei der Krümmungsbewegung der Hüllblätter fördernd mitwirken. Das Sklerenchym ist jedoch allein schon imstande, die Bewegung fast ebenso stark zu vollführen, wovon man sich dadurch überzeugen kann, daß man die Epidermis entfernt und dann Messungen macht. Das Sklerenchym, welches also die Krümmung verursacht, erstreckt sich durch das ganze Blatt bis an die Spitze. In der oberen Hälfte werden die Zellen des Sklerenchyms und der Epidermis immer weitlumiger. Die Differenzierung in verholzte und Zellulose-Zellen besteht jedoch in der ganzen Ausdehnung des Sklerenchyms. Daher voll- zieht sich auch die Bewegung längs des ganzen Blattes. Wenn ein Köpfchen von Odontospermum injfjmaeum befeuchtet wird, wird das Wasser rasch aufgesaugt und in das anstoßende Sklerenchym weitergeleitet. Es kommt zur Quellung des Skleren- chyms sowohl nach der Breite als besonders in die Länge, weil die Zellen spindelförmig sind. Die Zellen der inneren Hallte strecken sich bedeutend stärker als die der äußeren Hälfte: es kommt zur Geradestreekung des im trockenen Zustande nach innen gekrümmten Involukralblattes , die Bewegung geht noch über die Geradestreckung hinaus bis zu einer Auswärtskrümmung. Beim Austrocknen tritt der umgekehrte Fall ein, daß sich die Zellulose- 63 Zellen mehr verkürzen als die äußeren; es kommt zur Bewegung nach innen und zum Sehließen des Köpfchens. Ebenso wie Odontospermiim pygmaeum verhält sich eine andere Spezies: Odontospermum graveolens Seh. Bip. Die ziemlich kräftige Pflanze ist reichlich verästelt, die Internodien sind lang und aufrecht abstehend. Die Hüllblätter sind denen von 0. pygmaeum sehr ähnlich, aber morphologisch und anatomisch doch etwas abweichend. Die Spitzen der elliptischen Blätter sind nicht so derb und besonders bei alten Köpfchen zer- schlitzt. Auch hier finden wir als Ursache der Krümmungs- fähigkeit wieder den Unterschied in der chemischen Zusammen- setzuDg des Sklerenchyms. Dieses reicht nur bis etwas über die Mitte des Blattes hinaus. Es besteht aus bedeutend größereu elliptischen Zellen, welche durch zahlreiche starke Porenkanäle miteinander kommunizieren. Die Grenze zwischen verholztem und Zellulose-Sklerenchym ist hier nicht so scharf. Die innere Epi- dermis besteht aus großen elliptischen Zellen, welche mit ihrer Breitseite aneinanderstoßen. Sie löst sich im unteren Blatteile häufig vom Parenchyra los, wahrscheinlich infolge wiederholter starker Krümmungen. In der oberen Hälfte des Blattes liegt sie jedoch fest an und ihre Zellwände sind fast bis zur Spitze stark verdickt, während das Sklerenchym schon früher an Mächtigkeit nachgelassen hat. Die Krümmungsbewegung wird also im unteren Teile nur durch das Sklerenchym, im mittleren, wo die Epidermis fest anliegt, auch durch diese vermöge ihrer vorzüglichen Quellbar- keit (die Verlängerung bei Imbibition beträgt bis 30%) hervor- gebracht. Die beiden Odontospermum- Arien sind Vertreter der Wüsten- flora und ihre hygroskopischen Eigenschaften, welche sich dadurch äußern, daß sich das Köpfehen bei Regen öffnet und bei trockenem Wetter schließt, sind den Lebensbedingungen in der Wüste voll- kommen entsprechend. Würden die Pflanzen auch bei trockenem Wetter die Involukren geöffnet halten, so würden die Früchtchen durch den Wind in den trockenen Sand gestreut und kämen in ungünstige Keimungsverhältnisse. Durch die hygroskopische Ein- richtung öffnen sich die Köpfchen nur bei Begen, durch den nun die Früchtchen herausgeschwemmt werden ; sie können, auf den Boden gelangt, sofort keimen und bevor wieder die Trockenzeit anbricht, ist die Pflanze bereits so weit erwachsen, daß ihr die Trockenheit nichts mehr schadet. Zusammenfassung. In der vorliegenden Arbeit wurden zunächst Krümmungs- bewegungen solcher Organe besprochen, die sich infolge von Imbibition schließen. Dabei wurden In volukralblätter und Pappus- 64 bildungen in Betracht gezogen, und zwar von Carlina acaulis L. und C. vulgaris L., einigen Gnaphalium- Arten und Helichrijsum hracteatum, Wiild. Alle diese Krümmungsbewegungen sind einander sehr ähnlieh. Die untersuchten, mehr oder weniger strohartigen Involiikral- blätter der genannten Pflanzen haben die Eigenschaft, bei Wasser- aufnahme sich nach innen, bei Wasserabgabe sich nach außen zu krümmen. Diese Krümmung wird ermöglicht durch antagonistischen Bau der Blätter, indem bei allen an der Außenseite ein Sklerenchym auftritt, an der Innenseite dagegen nicht. Das Sklerenchym ist entweder auf eine kleine Zone beschränkt, wie bei Helichrysum hradeatum, dann vollzieht sich die Bewegung gelenkartig, oder es erstreckt sich über einen großen Teil des Blattes, welcher die Krümmung vollführt, wie bei Carlina und Gnaphalium. In Übereinstimmung mit der Vermutung von Eathay, daß bei Kompositen mit hygroskopischen Involukralblättern auch der Pappus hygroskopisch sei, konnte die Hygroskopizität desselben bei den untersuchten heimischen Pflanzen nachgewiesen werden. Bei Helichrysum und Gnaphalium ist die Bewegung eine einfache Auswärtskrümmung, bei Carlina ist sie jedoch eine komplizierte, indem nicht nur der unterste derbe Teil, sondern auch die Haare, ja sogar deren Verzweigungen, die kleinsten Härchen, der Krümmung unterliegen. Auch hier hat es sich gezeigt, daß die Bewegung des Pappus im engsten Zusammenhange steht mit seinem anatomi- schen Baue. Außerdem wurden noch durch Imbibition sich öffnende Pflanzenorgane der Untersuchung unterzogen. Bei Odontospermum pygmaeum 0. Hofifm. und Odontospermum graveolens Seh. Bip. wurde ebenfalls ein Sklerenchym vorgefunden, welches die Bewegung ermög- licht, aber nicht wie bei den früheren Fällen durch Vermittlung einer antagonistisch anatomischen, sondern einer antagonistisch- chemischen Ausbildung. Das Sklerenchym erscheint nämlich an der morphologischen Oberseite nur aus Zellulosewänden ge- bildet, während die darunterliegende Partie verholzte Zellwände besitzt. Diese Beobachtungen stimmen mit denen von Leclerc du Sab Ion insofern überein, als die Bewegung bei Odontospermum im selben Sinne erfolgt und durch dieselben chemischen Unter- schiede im Sklerenchym bedingt ist, wie bei der von Leclerc du Sab Ion untersuchten Anastatica hierochitntica. Bei den untersuchten Fällen von hygroskopischen Krümmungs- bewegungen hat sich also gezeigt, daß die Bewegungen bedingt sind entweder durch antagonistisch anatomischen Bau der Organe oder durch antagonistisch chemische Aus- bildung der Zellwände. Zum Schlüsse erlaube ich mir, Herrn Prof. Dr. H. Molisch für die vielfachen Anregungen, die er mir bei dieser Arbeit zuteil werden ließ, meinen innigsten Dank auszusprechen. Auch Herrn Q &*CS CO >3 O dQU( .oV.--^ JUÜ 1 ^ 'n^\ ( I 65 Privatdozent Dr. 0. Richter danke ich vielmals für das der Arbeit entgegengebrachte Interesse sowie für die Ausführung der Photographien. Erklärung der Tafel IV. Fig. 1. Stellungen eines Involukralblattes von Carlina acaulis L. bei der Imbibition. Die Zahlen bedeuten die Zeit in Minuten, während welcher ein Blatt in die nächste Stellung übergeht. Fig. 2. Ein Involukralblatt von HeUchrysum bracteatum. Unterseite. Wenig vergrößert. Fig. 3 und 4. Querschnitte durch ein solches Blatt. Vergrößerung 260. Fig. 3. Durch das „Gelenk". Fig. 4. Durch den oberen Teil. Fig. 5. Stellungen eines ausgetrockneten und eines imbibierten Blattes von HeUchrysum bracteatuvi. Fig. 6. Ein Teil des Pappus von Carlijia acaulis, ausgetrocknet. Natür- liche Größe. Fig. 7 und 8. Köpfchen von Odontospermum pygmaeum. Natürliche Größe. Fig. . Ausgetrocknet. Fig. 8. Imbibiert. Fig. y. Querschnitt durch ein Involukralblatt von Odontospermum pygmaeum. Mit Chlorzinkjod behandelt. Vergrößerung 150. Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dalmatiens. Von Dr. A. Zahlbruckiier (Wien). ? IV. (Mit 1 Abbildung.) (Schluß. 1) Lecanoraceae, Lecanora subfusca (L.) Ach. var, glabrata Ach.; A. Zahlbr., Vorarb. III. Biokovo-planina, in den Dolinen unterhalb des Troglav, ca. 1400 m ü. d. M., an Fagus (Baumgartner). Lecanora chlarona (Nyl.) Ach.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 120. Bocche di Cattaro: bei Lustica, an Ölbäumen (Vierhapper). 320. Lecanora x^olytropa (Ehrb.) Schaer. var. calciseda A. Zahlbr. nov. var. Thallus crassus, usque 3 mm altus, tartareus, areolato-ri- mosus, areolis majusculis, glaucescenti-flavidus, KHO lutescens, Ca CI2 0, non tinctus, in margine sublobatus et linea tenui plumbeo-nigricante cinctus, medulla crassa alba, J — . Apothecia planiuscula vel convexiuscula, plus minus confluentia, pallide testacea. Pycnoconidia bene curvata vel hamata, 21—30 ^ longa et ad 1 • 5 ^u lata. An Kalkfelsen bei Pola (Stockert Nr. 171). 1) Vergl. Nr. 1, S. 19. 66 Lecanora atra (Huds.) Ach.; A. ZaMbr.. Vorarb, I... Nr. 129. Insel Curzola: bei ^rnova, ca. 150 m ü. d. M., an Ölbäumen (Baumgartner). Lecanora (sect. Aspicilia) calcarea var. contorta (Flk.) Nyl.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 132. Bocche di Cattaro: an Kalkfelsen bei Klinöi, ca. 150 m ü. d. M. (V ierhapper). Lecanora (sect. Aspicilia) microspora (Arn.) A. Zahlbr., Vor- arb. II, Nr. 255. Mosor-planina bei Spalato, Eamm des Hauptstockes, ca. 1300m ü. d. M., an Kalkfelsen (Baumgartner). Lecanora (sect. Aspicilia) farinosa (Flk.) Nyl.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 133. Mosor-planina bei Spalato, Schneegruben an der Nordseite des Hauptstockes, ca. 1300 m ü. d. M.; Gipfel des Veliki Koziak bei Vrlika, ca. 1200 m ü. d. M. (Baumgartner); Bocche di Cattaro: bei Klinci, ca. 150 m ü. d. M. (Vierhapper), an Kalk- steinen. Lecanora (sect. Aspicilia) Prevostl (E. Fr.) Th. Fr.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 137. Gipfel des Veliki Koziak bei Vrlika, ca. 1200 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Baumgartner). Lecanora (sect. Placodium) crassa (Huds.) Ach.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 140. Insel Arbe: am Strande auf dem Erdboden (Loitlesb erger) in einer Form mit anliegenden, hie und da wenig bereiften blaß- grünlichen Lagerschollen; Mosor-planina bei Spalato, Schneegruben unterhalb der Kulmination, ca. 1300 m ü. d. M., auf Kalkboden (Baumgartner); Bocche di Cattaro, bei Klinci, ca. 150 m ü. d. M., auf Kalkboden, z. T. auch auf Kalkstein übergehend (Vier- happer). Lecanora (sect. Placodium) r/^/psacea (Sm.) Hepp; A. Zahlbr,, Vorarb. I, Nr. 140. Gipfel des Veliki Koziak bei Vrlika, ca. 1200 m ü. d. M., auf Kalkboden (Baumgartner). Lecanora (sect. Placodium) saxicola (Poll.) Ach.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 143. f. alhopulverulenta Schaer. Bocche di Cattaro: an Kalkfelsen bei Klinöi, ca. 150 m ü. d. M. (Vierhapper). Lecanora (sect. Placodium) pruinosa Chaub. ; A. Zahlbr., Vorarb. II, Nr. 258. Gipfel des Vehki Koziak bei Vrlika, ca, 1200 m ü, d, M., auf Kalk (Baumgartner). Lecanora (sect. Placodium) sidphurella (Körb.) A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 144. Bocche di Cattaro: an Kalksteinen bei Klinci, ca. 150 m ü. d. M. (Vierhapper). 67 Lecanora (sect. Placodimn) subcircinata Nyl.; Ä. Zablbr., Vorarb. T, Nr. 145. Gipfel des Veliki-Koziak bei Vrlika, ca. 1200 m ü. d. M., auf Kalk (B aumgartn er); Bocche di Cattaro: an Kalkfelsen bei Klinci, ca. 150 m ü. d. M. (Vierhapper). 321. Ochrolechia tartarea (L.) Körb. ; Darbish. in Englers Botan. Jahrb., Band XXII (1897), p. 616. Fig. 10. Insel Curzola: bei ^rnova, ca. 150 m ü. d. M., an Ölbäumen, fruchtend (Bau mg artner). JPavmeliaceae, 322. JParnielia tubulosa Bitter in Hedwigia, Band XL (1901), p. 206. — Farmelia ceratophylla E. tubulosa Schaer. Biokovo-planina, in den Dolinen unterhalb des Troglav, ca. 1400 m ü. d. M., an Eotbuchen. steril (Baumgartner). Farmelia perlata (Ach.) Nyl. Insel Curzola: bei Zrnova, ca. 150 m ü. d. M., an Ölbäumen, steril und im Buschwalde auf dem Kom bei Smokvica 350 — 400 m ü. d. M., steril; Sabioncello: Monte Vipera, ca. 600 m ü. d. M., an Föhren, steril (Baumgartner). Subspec. dliata (DC); A. Zahlbr. Vorarb. II, Nr. ^65. Insel Curzola: Gipfel des Kom bei Smokvica, ca. 500 m ü. d. M., im Buschwalde, fruchtend; Sabioncello: Monte Vipera, 800—900 m ü. d. M., an Föhren, steril (Baumgartner). 323. Parmelia cetrarioides Del. apud Duby, Botanic. Gallic, vol. II (1830), p. 601; Nyl., Synops. Lieh., vol. I (1860). p. 38; Hue in Nouvell. Archiv. Museum Paris, 4e ser., vol. I (1899), p. 196. Insel Curzola: beim Dorfe Zrnova, ca. 150 m ü. d. M., an Ölbäumen, steril (Baumgartner). Farmelia caperata (L.) Ach.; A. Zahlbr., Vorarb. I. Nr. 152. Curzola: beim Dorfe Zrnova, ca. 150 m ü. d. M., an Ölbäumen, steril und auf dem Gipfel des Kom bei Smokvica, ca. 300 m ü. d. M., im Buschwfllde, fruchtend; Sabioncello: Monte Vipera, 800— 900 m ü. d.M., an Föhren, steril (Baumgartner); Bocche die Cattaro: bei Klinci und bei Lustica, an Ölbäumen, steril (Vier- happer). Die Exemplare vom Monte Vipera zeigen verlängerte, der Unterlage kaum anhaftende Randlappen und bilden ein Analogon zu Farmelia saxatilis var. contorta (Bory), doch ist die Erscheinung weniger prägnant. Farmelia dubia (Wulf.) Schaer.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 151. Sabioncello: Monte Vipera, ca. 600 m Q. d. M., an Föhren, steril (Baumgartner). 324. Pcwmelia cetrata Ach., Synops. Lieh. (1814), p. 198 : Wainio, Etud. Lieh. Bresil, vol. I (1890), p. 40; Hue in Nouvell. Archiv. Museum Paris. 4e ser., vol. I (1899), p. 173. 68 f. sorediifera Wainio, i. s. c; Hiie, 1. s. c. Insel Curzola: auf den Gipfel des Kom bei Smokvica, ca. 500 m ü. d. M., im Buschwalde, steril (Baumgartner). Parmelia tiliacea (Hoffm.) Ach.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 150. Insel Curzola: beim Dorfe Zrnova, ca. 150 m ü. d. M., an Ölbäumen, steril (Baumgartner); Bocche di Cattaro: bei Lustica, an Ölbäumen, fruchtend (Vierhapper). Farmelia saxatilis (L.) Ach.; A. Zahlbr., Vorarb. II, Nr. 264. Sabioncello: Monte Vipera, 800—900 m ü. d. M., an Föhren, steril ; Insel Curzola : auf dem Gipfel des Kom bei Smokvica, zirka 500 m ü. d. M., steril (Baumgartner). var. contorta (Bory), A. Zahlbr., Vorarb. 111. Biokovo-planina, in den Dolinen unterhalb des Troglav, zirka 1400 m ü. d. M., an Kotbuchen; Sabioncello: auf dem Monte Vi- pera, 800 — 900 m ü. d. M., steril (Baumgartner). Au dem Zustandekommen dieser auffälligen Varietät (vergl. die nebenstehende Abbildung) dürften vornehmlich zwei Faktoren mitgewirkt haben; einerseits der große Feuchtigkeitsgehalt der Luft, anderseits die Einwirkung starker Winde. Der erstere bewirkt eine lebhafte Teilung und Vermehrung der Gonidien in den Eandpartien, so daß eine Streckung der Lappen hervor- gerufen wird. Hiebei müssen, sollen die Lappen nicht reißen. auch die Hyphen sich strecken. Durch das derartig beschleunigte Wachstum und unter der Einwirkung des Windes lösen sich die Lappen von der Unterlage ab und werden mehr weniger gedreht oder gekrümmt. Man beobachtet ferner, daß es zumeist die unteren Lappen des auf vertikaler Unterlage wachsenden Lagers sind, welche in erster Linie die Verlängerung und Drehung aufweisen; somit dürfte auch der Schwerkraft als drittem Faktor eine gewisse KoUe zukommen. DieWahrscheinlichkeit dieser Annahme von der Ent- stehung der var. contorta wird erhöht durch die Beobachtung, daß an denselben Standorten wachsende Exemplare der Parmelia ca- 2Jerata eine ähnliche Neigung zur Verlängerung der unteren Thallus- lappen zeigen, nur dürften sich bei der letzten Art in dem derben Lager und durch das Vorwiegen der hyphoidalen Elemente der Ver- längerung größere Hindernisse entgegenstellen. Parmelia acetabidiim (Neck.) Duby ; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 154. Insel Curzola: beim Dorfe Zrnova, ca. 150 m ü. d. M., an Ölbäumen, steril (Baumgartner). Parmelia fuliginosa (E. Fr.) Nyl. ; A. Zahlbr., Vorarb. II, Nr. 206. Insel Curzola: bei Zrnova, ca. 150 m ü. d. M., an Olea, steril (Baumgartner). f. laetevirens (Flk.) Nyl. Sabioncello: auf dem Monte Vipera, 800—900 m, an Föhren- stämmen, fruchtend (Baumgartner). 69 Parmelia saxatilis var. contorta. — Natürl. Größe. 70 Parmelia furfitracea var. ceratea Acli. ; A. Zahlbr., Vorarb. III. Biokovo-planina, in den Dolinen unterhalb des Troglav, zirka 1400 m ü, d. M., an Eotbuchen, steril (Baumg artner). Evernia prunastri (L.) Ach.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 158. Sabioncello: Monte Vipera. 800—900 m ü. d. M., an Föhren, steril; Insel Curzola: Gipfel des Kom bei Sraokvica, ca. 500 m ü. d. M., steril (Baumg artner). f. soredifera Ach. Insel Curzola: bei 2rnova, ca. 150 m ü. d. M., an Ölbäumen, steril (Bau mg artner). 325. Cetraria pinastri (Scop.) Ach. Sabioncello: Monte Vipera, 800 — 900 m, am Grunde der Föhren, sehr spärlich, steril (Baumgartner). Bamalina farinacea (L.) Ach. ; A. Zahlbr. Vorarb. I, Nr. 159. Sabioncello: auf dem Monte Vipera, 800—900 m ü. d. M., an Föhren, steril (Baumgartner). Ramalina dalmatica Ach. et A. Zahlbr. in A. Zahlbr. Vor- arb. II, Nr. 270 und III., Tab. I, Fig. a. Insel Curzola: auf dem Gipfel des Kom bei Smokvica, zirka 500 m ü. d. M., im Buschwald, fruchtend (Baumgartner). Ramalina popuUna (Hoflfm.) Wainw. — R. fastigiata (Pers.) Ach.; A. Zahlbr., Vorarb. III, Nr. 307. Biokovo-planina, in den Dolinen unterhalb des Troglav, zirka 1400 m ü. d. M., an Rotbuchen, fruchtend; Insel Curzola: beim Dorfe ^rnova, ca. 150 m ü. d. M., an Oka, reichlich fruchtend (Baumgartner). Theleschistaceae. 326. JBlastenia Viperae A. Zahlbr. nov. spec. Thallus tenuis, efifusus tartareus, verruculoso- vel leproso-granu- losus vel leprosus, isidiis destitutus, viridescenti-cinerascens, made- factus viridis, opacus, KHO — , in margine linea obscuriore non cinctus, omnino subindistincte pseudoparenchymaticus, cellulis subangulosis; gonidiis pleurococcoideis, globosis, 9 — 16 ^ latis. Apothecia subinnata vel adpressa, thallum aequantia, plana, dis- persa vel rarius confluentia, aurantiaca, opaca, usque 1-2 mm lata, primum rotunda, demum subrotunda, lobata vel subirregularia; disco laevigato, sub lente punctulato; margine proprio tenuissimo, acutiusculo, paulum prominulo, permanente; perithecio ex hyphis radiantibus, tenuissime septatis, conglutinatis formato, gonidia non continente, extus aurantiaco-fuscescente, KHO purpureo. intus decolore ; epithecio ipulverulento, ochraceo-aurantiaco, KHO solu- tionem kermesino-purpuream copiosamque effundente; hypothecio decolore, ex hyphis densissime intricatis formato, medulla infra hypothecium gonidia pauca vel nulla includente; hymenio decolore. guttulas oleosas continente, 90 — 100 ^ alto, J violaceo-coeruieo; 71 paraphysibus simplicibus vel parce furcatis, tenuibus, 1*6 — 1*8 ^ crassis, eseptatis, apice haud latioribus; ascis oblongo-ellipsoideis, apice rotundatis vel rotundato-truncatis,sed ibidem membrana modice incrassata praeditis, 8-sporis; sporis in ascis biserialiter dispositis, ]ate ovalibus, ovalibus vel ovali-ellipsoideis, decoloribus, polari- diblastis. isthmo haud distincto, 11 — 13 (i longis et 7 — 8'5 (i latis. CoDceptacula pycnoconidiorum semiemersa, punctiformia, ochraceo- aurantiaca; perithecio dimidiato; fulcris endobasidialibus, parce ramosis, crebre septatis, ad septa non constrictis; pycnoconidiis angiiste oblongis, 2*5 — 3*5 fi longis et 1 — 1-2 (i latis. Sabioncello: auf dem Monte Vipera, ca. 800 m ü. d. M., an Pöhrenrinde (Bau mg artner). Das durchwegs pseudoparenchymatische Lager und die ein- gesenkten bis angedrückten schmalen Apothezien sind für die Art charakteristisch. Blastenia ochracea (Mass.) A. Zahlbr. — A. Zahlbr., Vor- arb. I, Nr. 160. Bocche di Cattaro: an Kalksteinen bei Klinci, ca. 150 m ü. d. M. (Vierhapper). Blastenia euthallina A. Zahlbr., Vorarb. II, Nr. 272. Mosor-planina bei Spalato, Hauptstock, Cjuti Kamen, zirka 1300 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Bau mg artner). Caloplaca (sect. Pyrenodesmia) cJialybeia (Fr.) Müll. Arg.; A. Zahlbr., Vorarb. I. Nr. 162. Sabioncello: auf dem Gipfel des Monte Vipera, ca. 960 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Bau mg artner). var. variegata A. Zahlbr., nov. var. Thallus areolato-rimosus, areolis planis, albis et plumbeo- cinereis variegatis; apothecia margine thallino thallo concolore, disco leviter pruinoso. Gipfel des Veliki Koziak bei Vrlika. ca. 1200 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Baumgartner). Caloplaca (sect. Pyrenodesmia) agardhiana (Mass.) Flag. ; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 163. Biokovo-planina, Veliki Troglav, ca. 1650 m ü. d. M., in einer Form mit dauernd versenkten Apothezien; Sabioncello: Gipfel des Monte Vipera, 960 m ü. d. M. (Baumgartner); Bocche di Cattaro: bei Klinci, ca. 150 m ü. d. M. (Vierhapper); auf Kalk. Caloplaca (sect. Eiicaloplaca) cerina (Ehrh.) Th. Fr.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 166. Mosor-planina bei Spalato, Schneegruben unterhalb der Kul- mination, ca. 1300 m ü. d. M., an Gesträuch (Baumgartner). Caloplaca (sect. Eucaloplaca) aurantiaca var. diffracta (Mass.) Lojka; A. Zahlbr., Vorarb. I. Nr. 170. Gipfel des Veliki Koziak bei Vrlika, ca. 1200 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Baumgartner). Caloplaca (sect. Eucaloplaca) Schaereri (Fl.) A. Zahlbr., Vor- arb. I, Nr. 171. 72 Mosor-planina bei Spalato, Kamm des Hauptstockes, zirka 1300 m ü. d. M., an Kalkfelsen; Sabioncello: Gipfel des Monte Vipera, 960 m ü. d. M., auf Kalk (Baumgartner). Caloplaca (sect. Eucaloplaca) arenaria var. Lallavei (Clem.) A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 173. Bocche di Cattaro: bei Lustica, ca. 50 m ü. d. M., an Kalk- felsen (Vierhapper). Caloplaca (sect. Eucaloplaca) Pollinii (Mass.) Jatta; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 176. Bocche di Cattaro: bei Lustica, ca. 50 m ü. d. M., auf Ceratonia (Vierhapper). Caloplaca (sect. Eucaloplaca) lactea (Mass.) A. Zahlbr., Vor- arb. I, Nr. 179. Bocche di Cattaro: bei Klinci; ca. 150 m ü. d. M., an Kalk- steinen (Vierhapper). Caloplaca (sect. Gasparrinia) callopisma (Ach.) Th. Fr.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 183. Bocche di Cattaro: bei Klinci, ca. 150 m ü. d. M., auf Kalk (Vierhapper). Caloplaca (sect. Gasparrinia) murorum (Hoflfm.) Th. Fr. ; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 184. Bocche di Cattaro: an Kalkfelsen bei Klinci, ca. 150 m ü. d. M. (Vierhapper). Caloplaca (sect. Fulgensla) fulgida (Sm.) Ach,; — A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 138 (sub Lecanora). Subspec. arbensis A. Zahlbr. nov. subspec. Thallus verrucoso-granulosus, verruculis confertis vel plus minus dispersis, laciniis marginalibus paucis minutisque, vitellinus vel vitellino-citriüus ; sporae dactyloideae, 14 — 17^ longae ei'd'bfi latae. Ceterum cum C. fulgida quadrat. Insel Arbe: am Strande auf dem Erdboden (Loitlesberger). Die durch das mehr weniger in Warzen aufgelöste, intensiver gelb gefärbte Lager gekennzeichnete Unterart verhält sich zu Caloplaca fulgida, wie Caloplaca bracteata (Hoffm.) Zahlbr. zu Caloplaca fulgens. Xanthoria parietina (L.) Th. Fr.; A. Zahlbr., Vorarb. II. Bocche di Cattaro: bei Lustica, ca. 150 m ü. d. M., an Acer xilatanoides (Vierhapper). 327. Theloschistes chrysopMhal7Hus Th. Fr., Gener. Heterolich. (1861), p. 51; Hue in Nouv. Archives du Museum, ser. IV, vol. I (1899), p. 101. — Liehen chrysophthalmus Linn., Mantissa II (1771). p. 3U. — Physcia clmjsophthalmaDC., Flor. Fran9., vol. II (1805), p. 401; Schaer., Enum. Lieh. Europ. (1850), p. 12; Nyl, Synops. Lieh., vol. I (1860), p. 410; Orombie, Monogr. Lieh. Britain., vol. I (1894), p. 296. — Tornahenia clirysophthalma Mass., Memor. Lichenogr. (1853), p. 42; Körb., Parerg. Lieh. (1859), p. 21. 73 Insel Ciirzola: am Wege von Pupnata nach Oara, ca. 450 m ü. d. M., an Paliurus und auf dem Kom bei Smokvica, ca. 400 m ü. d. M., an Erica, spärlich (Baumgartner). Buelliaceae. Buellia Bubyana (Hepp) Körb.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 191. Mosor-planina bei Spalato, Kamm des Hauptstockes, zirka 1300 m ö. d. M., an Kalkfelsen (Baumgartner), Buellia myriocarpa var. punctiformis (Hoffm.) Mudd. ; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 193. Sabioncello: Monte Vipera, ca. 600 m ü. d. M., an Föhren (Baumgartner). Buellia (sect. Diplotomma) betulina (Hepp) Th. Fr.; A. Zahlbr., Vorarb. III, Nr. 310. Sabioncello: auf dem Monte Vipera, 800—900 m ü. d. M., an Föhren (Baumgartner). Rinodina immersa (Körb.) Arn.; A. Zahlbr., Vorarb. III, Nr. 311. Biokovo-planina, Veliki Troglav, ca. 1650 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Baumgartner). Physcia stellaris (L.) Nyl. ; A. Zahlbr., Vorarb. II. Bocche di Cattaro: bei Lustica, ca. 50 m ü. d. M., an Acer (Vierhapper). var. leptalea (Ach.) Nyl.; A. Zahlbr., Vorarb. II. Bocche di Cattaro: bei Lustica, ca. 50 m ü. d. M., an Olea (Vierhapper). Physcia adscendens Bitt.; A. Zahlbr., Vorarb. II, Nr. 278. Insel Curzola: beim Dorfe >^rnova, an Ölbäumen (Baum- gartner). Physcia pulverulenta (Schreb.) Nyl. ; A. Zahlbr.. Vorarb. I, Nr. 199. Biokovo-planina, in den Dolinen unterhalb des Troglav, zirka 1400 m ü. d. M., an Eotbuchen, in einer Form, welche sich schon stark der var. angustata (Ach.) nähert (Baumgartner). var. subvenusta Nyl. in Bullet. Soc. Linn. Normandie, ser. 2, vol. VI (1872), p. 285; Crombie, Monogr. Lieh. Britain., voL I (1894), p. 307. In der Senkung zwischen dem Veliki und Mali Koziak bei Vrlika, 800 — 900 m ü. d. M., an Carpinus] duiuensis (Baum- gartner). Anaptychia ciliaris (L.) Mass.; A. Zahlbr., Vorarb. II, Nr. 281. In der Senkung zwischen dem Veliki und Mali Koziak, 800 bis 900 m ü. d. M., an Carpinus duinensis, häufig (Baum- gartner). österr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1907. ft 74 Nachträgliche Bemerkung zu der Abhandlung „Inter- essante Orchideen aus Corfu^." Von H. Fleischmann (Wien). Herr Professor Dr. P. Ascherson machte mich aufmerksam, daß Hr. Dr. Karl Keinhold, dem zu Ehren v. Spruner die Pflanze benannt wissen wollte, seinen Namen mit i und nicht mit y schrieb, und führt hiefür ?iuch Dr. Th. v. Heldreich als Zeugen an. Ich hatte den Namen ursprünglich nach meinen Aufzeich- nungen aus dem Herbier Boissi er auch mit i geschrieben, geriet aber in Zweifel, als ich denselben inEeichenbachfil. Orchideo- graphie p. 127 mit y gedruckt sah. Es steht dort: „Ophrys Reyn- holdi V. Spruner! auf der Etikette!" Die beiden Kufzeichen bewiesen mir, daß Eeichenbach fil. sowohl Pflanze als Etikette gesehen hatte, unsicher, ob hier ein Irrtum oder eine andere Ur- sache obwaltete, akkommodierte ich mich leider der unrichtigen Schreibweise Reichenbachs. Nach Hr. Prof. Aschersons Klarstellung ist nun zweifellos Ophrys Reinholdii die richtige Schreibweise. Literatur - Übersicht^). Dezember 1906 und Jänner 1907. Beck Gr. V. Icones florae Germanicae et Helveticae, tom. XXIV, dec. 11. Lipsiae et Gerae (F. Zezschwitz). 4°. BerschW. Anbauversuche mit Getreide. (Zeitschr. f. Moorkultur und Torfverwertung, IV. Jahrg., 1906, Heft 6, S. 248—257.) 8«. BöbmerleE. Waldbauliche Studien über den Nußbaum und die Edelkastanie. Wien (W. Frick), 1906. 8^ 54 S. 6 Abb. Eingehende Studien über Vorkommensverhältnisse, Kulturmöglichkeit, forstliches Verhalten von Juglans regia, J. nigra und Castanea sativa mit besonderer Berücksichtigung von Österreich und speziell Niederösterreich. Die Arbeit enthält nicht nur zahlreiche für den Praktiker wichtige Angaben, sondern auch für den Botaniker und speziell Pflanzengeographen wertvolle Mitteilungen; diesbezüglich sei insbesondere auf die eingehende Besprechung des Vorkommens von Castanea in Niederösterreich hingewiesen. Cori C. J. Ein österreichisches Forschungsschiff. (Beilage des Jahresber. d. Vereines z. Förderung d. naturwiss. Erforschung 1) Vgl. diese Zeitschr. 1907, S. 4. 2) Die „Literatur-Übersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 75 d. Adria.) Wien und Leipzig (W. Braumüller), 1906. S'. 26 S. 8 Textabb. 1 Karte. Czapek F. und Berte 1 E. Oxydative Stoffwechselvorgänge bei pflanzlichen Reizreaktionen. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, Bd. XLIII, Heft 3, S. 361—467.) 8°. Gräfe V. Studien über das Anthokyan (I. Mitteilung). (Sitzungs- berichte d. kais. Akademie d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Klasse, Bd. CXV, Abt. I, Juni 1906, S. 975—993.) 8°. 1 Tat. — — und Portheim L. v. Untersuchungen über die Rolle des Kalkes in der Pflanze. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXV, Abt. I, Juli 1906, S. 1003—1073.) 8". 2 Taf. GraßbergerR. und Sc hatten fr oh A. Über Buttersäuregährung (IV. Abhandlung). (Archiv für Hygiene, Bd. LX, S. 40—78, Taf. I, IL) 8". Györffy J. Megjegyzesek a Polytrichum ohioense es P. decipiens faji önallösäganak ismeretehez. (Növenytani Közlemenyek. V., 1906, 3, pag. 86—92, Fig. 21, 22.) 8«. Hayek A. v. Schedae ad floram stiriacam exsiccatam. 7. und 8. Liefg. (31 S.), 9. und 10. Liefg. (34 S.). Wien, 1906. 8^ Heinrich er E. Zur Biologie von Nepenthes, speziell der javani- schen N. melamphora. (Ann. d. jard. bot. d. ßuitenzorg. 1906. Ser. 2. 5. pag. 277—98.) 8«. 3 Taf. 3 Holzschn. — — Zur Kenntnis der Farngattung Nephrolepis. (Flora, 97. Bd., 1907, 1. Heft, S. 43—75.) 8". 1 Textfig., 2 Taf. Die Abhandlung behandelt die bekannten Knollen von Nephrolepis. Untersucht wurde das Auftreten von Knollen bei verschiedenen Arten und Kassen, die Regeneration von Pflanzen zu den Knollen, die Abhängigkeit der Regenerationsfähigkeit von Alter, Lichtzutritt, von der Intaktheit des Knollens etc., die Bildung von Stolonen oder Rhizomen aus den Knollen je nach der Lage auf oder im Boden etc. Janchen E. Zwei für Österreich neue Pflanzen. (Mitteil, des naturw. Vereines a. d. Univ. Wien, V. Jahrg., 1907, Nr. 5, S. 59—63.) 8°. 1. Moenchia mantica (L.) Bartl. f. coerulea (Boiss.) Janchen in Süd- Steiermark. 2. Orlaya Daucorlaya Murbeck auf Cherso und in Dalmatien. Auf Grund des Vorhandenseins von Kalkoxalatkristallen in der Fugenfläche der Teilfrüchte gehören Orlaya Daucorlaya und 0. platycarpa zur Gattung Orlaya und nicht, wie mehrfach angenommen wurde, zu Daucus. Kammerer P. Eine Naturforscherfahrt durch Ägypten und den Sudan. (Wochenschrift f. Aquarien- und Terrarienkunde, Jahr- gang 1906.) 4". XI und 46 S., XXI und 27 Abb. Karzel R. Experimentelle Beiträge zur Kenntnis der Heterotrophie von Holz und Rinde bei Tüia sp. und Aesculus Hippocastmmm. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, mathemat.- naturw. Kl., Bd. CXV, Abt. I, Juli 1906, S. 1347—1368.) 8". 1 Taf. Kohn E. und Czapek F. Beobachtungen über Bildung von Säure und Alkali in künstlichen Nährsubstanzen von Schimmelpilzen. 6* 76 (Zeitschr. f. d. gesamte Biochemie, Bd. VTII, 1906, Heft 8—10, S. 302—312.) 8°. Kronfeld E. M. Der Weihnachtsbaum. Botanik und Geschichte des Weihnachtsgrüns. Oldenburg und Leipzig (R. Schwartz), 1906. 233 S. 25 Abb. Auf eingehenden Studien und vieljähriger Sammlung einschlägiger Daten beruhende Darstellung der Verwendung lebender Pflanzen bei Weih- nachtsgebräuchen mit Bezugnahme auf Botanik, Glauben, Gebräuche, Dichtung und Kulturgeschichte. Molisch H. Über das Gefrieren in Kolloiden. (Flora, 97. Bd., 1907, 1. Heft, S. 121—122.) 8°. Murr J., Zahn H., Pöll J. Hieracium. IL (G. v. Beck, Icones florae Germanicae et Helveticae. tom. XIX, 2, dec. 9—11.) Lipsiae et Gerae (F. Zezschwitz). 4°. Nabelek Fr. Über die systematische Bedeutung des feineren Baues der Antherenwand. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. Wien, mathem.-naturw. Klasse, Bd. CXV, Abt. I, Juli 1906, S. 1427—1490.) 8«. 4 Taf. Verf. hat den Bau der Antherenwand einer großen Anzahl von Angio- spermen auf das sorgfältigste untersucht, so insbesondere den von Magnolia- ceen, Berberidaceen, Papaveraceen, ßanunculaceen, Clethraceen, Ericaceen, Epacridaceen, Primulaceen, Solanaceen. Es gelang ihm, eine große Anzahl oekologisch und morphologisch interessanter Details aufzufinden. In phylo- genetisch-systematischer Hinsicht sei hervorgehoben, daß die oekologischen Funktionen der. Staubblätter den Bau der Antherenwand stark beeinflussen und daher die Ähnlichkeiten in demselben bei verwandten Formen vielfach im Zusammenhange mit der Ähnlichkeit im Gesamtblütenbaue stehen ; für die Klarstellung der Phylogenie großer Gruppen wird daher der Antheren- wandbau wenig Anhaltspunkte abgeben, dagegen drückt sich die Verwandt- schaft engerer Gruppen sehr deutlich in demselben aus. Speziell hervor- gehoben sei, daß die Annahme nicht stichhältig ist, nach der der Besitz eines Exotheciums für die Gymnospermen, der eines Endotheciums für die Angio- spermen charakteristisch sei, denn Ginkgo besitzt ein Endothecium (Goebel), Acanthaceen, Solanaceen, Ericaceen u. a. ein Exothecium. Nemec B. Die Symmetrieverhältnisse und Wachstumsrichtungen einiger Laubmoose. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XLIII. Bd., 1906, .4. Heft, S. 501—579.) 8". 33 Textfig. — — Über inverse Tinktion. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., Bd. XXIV, 1906, Heft 9, S. 528—531.) 8». Palla E. Über Zellhautbildung kernloser Plasmateile. (Ber. d. deutsch, bot. Ges. XXIV. Bd., Heft 8, S. 108— 114.) 8". 1 Taf. Verf. hat mit Rücksicht auf die Untersuchungen Ch. 0. Townsends, welche die Abhängigkeit der Möglichkeit der Membranbildung von dem Zusammenhange mit dem Kerne ergaben, neue einschlägige Untersuchungen durchgeführt, in denen er Rhizoide von Marchantia und Brennhaare von Urtica heranzog. Er konnte in beiden Fällen Membranbildung kernloser Plasmateile konstatieren. Er faßt die Ergebnisse in dem Satze zusammen': „Isolierte Plasmapartien werden stets auch dann noch, wenn sie kernlos geworden sind, eine Zellhaut ausbilden können, wenn sie zur Zeit ihrer Isolierung einen zur Membranbildung verwendbaren Stoff als Reservesubstanz enthielten". Pascher A. Über auffallende Rhizoid- und Zweigbildungen bei einer MoiigeoUa- Art. (Flora, 97. Bd., 1907, 1. Heft, S. 107—115.) 8^ 3 Textfig. 77 Paul J. Zur Flechtenflora von Mähren und Österr.-Schlesien. (Verhandl. d. naturforsch. Vereines in Brunn, XLIV. Bd.) 8°. HS. P^terfi M. Adatok az OligotricJium incurvum anatömiäjähoz, (Növenytani Közlemenyek, V., 1906, 3, pag. 92— 97, Fig. 23 bis 29.) 8«. Podpera J. Nove rostliny kveteny moravsk^. (Öasopis moravskeho musea zemskeho, VI, 1906, nr. 1.) Neue Pflanzen der mährischen Flora: Equisetum variegatum Schi., Calamagrostis pseudophragmites Baumg., Myosotis suaveolens W. K., Brunella grandiflora X laciniata, B. grandiflora X vulgaris. Botanicka zahrada na Kadhosti. (Pfiroda, V, 1906, nr. 3.) 4". 1 S. Vorschlag zur Errichtung eines botanischen Gartens auf dem Radhost. Porsch 0. Orchidaceae. (R. v. Wettstein, Ergebnisse der bota- nischen Expedition der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften nach Südbrasilien, 1901, I. Bd., Fteridopliijta und Atithophi/ta.) f Denkschriften d. mathem.-naturw. Kl. d. kais. Akademie d. Wissensch. Wien, LXXIX.) 4^ 75 S. 8 Taf. Vergl. diese Zeitschr. Bd. LV (1905), S. 150—163. — Es sei hervor- gehoben, daß diese gründliche Bearbeitung nicht bloß wichtige Beiträge zur Systematik der Orchideen bringt, u. a. durch Neubeschreibung zahlreicher, a. a. 0. angeführter Formen, sondern auch Tatsachen von allgemeinerem Interesse, so Beobachtungen über Blütenmutationen bei Orchideen in Be- ziehung auf Gattungsmerkmale, Beobachtungen über die systematische und deszendenztheoretische Bedeutung der Blütenzeichnung, Untersuchungen über die Biologie der Stelis-Blnte, über „Futterhaare" und Wachsausscheidung in Orchideenblüten, über die Assimilationswurzeln von Campylocentrum chloro- rhizum Porsch etc. Die Pflanze im Kampfe mit der Außenwelt. (Das Wissen für Alle, Jahrg. 1907, Heft 1, S. 4—7, Fig. 1—3; Heft 2, S. 19—23, Fig. 4—9; Heft 3, S. 35—38, Fig. 10—13; Heft 4, S. 49—52, Fig. 14—16.) 4°. Die Duftentleerung der Boronia-Blüte (Vortrag). (Verhandl. d. k. k. zoolog.-botan. Gesellsch. Wien, LVL Bd., 8. u. 9. Heft, S. 605—607.) 8«. PrzibramH. Die Regeneration als allgemeine Erscheinung in den den drei Reichen (Vortrag). (Naturw. Rundschau, 21. Jahrg., Nr. 47, 48 u. 49.) 8 S. 8 Fig. Quint J. Pötlö adatok a Römai-fürdö Bacillaria-^oriykhox. (Növenytani Közlemenyek, V., 1906, 3, pag. 74—86, Fig. 15 bis 20.) 8°. Raciborski M. Beiträge zur botanischen Mikrochemie. (Bull, de l'academie des sciences de Cracovie, Cl. math.-nat., Juillet 1906, pag. 553—560.) 8°. _ _ über die Assimilation der Stickstoffverbindungen durch Pilze. (Bull, de l'academie de sciences de Cracovie, Cl. math.- nat., Octobre 1906, pag. 733—770.) 8''. Rechinge r K. Botanische Skizze aus den Gärten von Honolulu. (Zeitschr. f. Gärtner u. Gartenfreunde, 3. Jahrg., 1907, Nr. 1, S. 10—11.) 8". 78 Rohlena J. Beitrag zur Flora von Montenegro. (Fedde. Reper- torium, III, 1906, pag. 145—149.) 8°. Enthält die Originaldiagnosen von Cardamine glauca var. scutari- ensis Rohl., Cardamine maritima var. maglicensis Eohl., Seseli varium Trev. var. lonfiicarpum Rohl., Cerinthe minor L. var. tuberculata Kohl., Trinia vulgaris DG. var. durmitorea Rohl., Vicia montenegrina Rohl., Saxifraga Eocheliana Sternbg. var. ruhescens Rohl, Armeria canescens Host var. majellensis (Boiss.) f. dasyphylla Rohl., Verbascum Bornmiilleri Velen. var. Lovcense Rohl., Verbascum Nicolai Rohl., Verbascum Durmi- toreum Rohl. Schneider C. K. Pomaceae sinico-japonicae novae et adnota- tiones generales de Pomaceis. (Bull, de Therb. Boissier, 2. ser., tom. VIT, 1907, Nr. 1, pag. 50—58.) 8^ — — Species varietatesque Pomacearum novae. (Fedde, Reper- torium, III, 1906, pag. 118—121, 133—137, 150—155.) 8^ Schorstein J. Polyporus fulvus (Scop.). (Zeitschr. f. d. land- wirtschaftl. "Versuchswesen in Österreich, 1906.) 8^ 3 S. 1 Abb. Tschermak E. v. Über die Bedeutung des Hybridismus für die Deszendenzlehre (Vortrag). (Biolog. Zentralblatt, XXVI. Bd., 1906, Nr. 24, S. 881—888.) 8«. Klare Zusammenfassung der Ergebnisse der neueren Untersuchungen in bezug auf die im Titel angedeutete Frage. Verf. kommt zu folgendem Schlußsatze: „Der Hybridismus ist für die exakte Deszendenzlehre von nicht unerheblicher Bedeutung insoferne, als durch Kreuzung neue Formen entstehen, aber auch stammelterliche Merkmale wieder auftreten können. Der Hybridismus stellt somit eine reiche Quelle von Formen dar und ge- stattet nicht selten eine experimentelle Ahnenprobe". Tunmann. Über Folia Uvae Ursi und den mikrochemischen Nachweis des Arbutin. (Zeitschrift d. allg. österr. Apotheker- Vereines, 44. Jahrg., 1906, Nr. 51, S. 729—730.) 4". Vierhapper F. Crinum Kirkii Baker. (Österr. Garten-Zeitung, II. Jahrg., 1907, 1. Heft, S. 2—4, Fig. 1.) 8°. Wagner A. Streifzüge durch das Forschungsgebiet der modernen Pflanzenkunde. (Drei Vorträge.) München (E. Reinhardt), 1907. 8"^. 92 S. Wagner R. Zwei neue Orchideen. (Zeitschr. f. Gärtner u. Garten- freunde, 3. Jahrg., 1907, Nr. 1, S. 7—8.) 8^ Kurze Besprechung von Catasetum galeritum Rchb. und Bulbophyllum Ericssoni Kränzl. Wiesner J. Elemente der wissenschaftlichen Botanik. I. : Ana- tomie und Physiologie der Pflanzen. 5. Aufl. Wien (A. Holder), 1906. 8«. 401 S. 185 Textfig. — ^ 9. Die vorliegende 5. Auflage des Wies n ersehen Lehrbuches erscheint gegenüber ihrer Vorgängerin vielfach umgearbeitet und erweitert. Die Grund- lagen des Buches, vor allem die Gliederung des Stoffes ist dieselbe geblieben, hingegen fanden natürlich die wesentlichen Fortschritte auf dem behandelten Gebiete nach sorgfältiger und kritischer Auswahl die gebührende Berück- sichtigung. Während die „Anatomie" naturgemäß von Änderungen in ge- ringem Maße betroffen wurde, erheischten manche Teile der chemischen Physiologie, die Kapitel über Osmose und Turgor, Reizerscheinungen u. a. eine teilweise Neubearbeitung. Mit Genugtuung ist die beträchtliche Ver- mehrung der Textfiguren zu begrüßen, welche zumeist nach Originalpräparaten angefertigt wurden und zum größten Teile als vorzüglich gelungen bezeichnet 79 werden müssen;. Trotz der vielfachen Verarbeitung neuen Stoffes hat die Darstellung an Übersichtlichkeit, Klarheit und präziser Ausdrueksweise keine Einbuße erlitten, so daß die Neuauflage zweifellos sich ebenso zahlreiche Freunde erwerben wird wie ihre Vorgängerinnen. K. Linsbauer. Wie SD er J. Die organoiden Gebilde der Pflanze. (Festschrift f. Ad. Lieben. S. 444—466.) 8°. 1 Textfig. Wilhelm K. Über einige neuere Errungenschaften und Probleme der Botanik (Inaugurationsrede). Wien (Hochschule f. Boden- kultur), 1906. 30 S. Arnim-Schlagenthin, Graf. Ältere und neuere Selektions- methoden. (Biolog. Zentralblatt, XXVII. Bd., 1907, Nr. 1, S. 25—32). 8". B erger A. Sukkulente Euphorbien. (Aus der Sammlung: Illustrierte Handbücher sukkulenter Pflanzen.) Stuttgart (E. ülmer), 1907. kl. 8^ 134 S. 33 Abb. Sehr gute, auf eigenen Untersuchungen beruhende Bearbeitung der sukkulenten Euphorbien, die in Anbetracht der großen Schwierigkeiten, welche sich der Erkennung derselben in den Weg stellen, für viele willkommen sein wird. Birg er S. Die Vegetation einiger 1882—1886 entstandenen schwedischen Inseln. (Englers Botan. Jahrb., XXXVIII. Bd., 1906, 3. Heft, S. 212—232.) 8°. 2 Taf. 1 Karte. Bemerkenswerte Untersuchung der Vegetation einiger im Hjälmareu- See in Schweden vor 24—30 Jahren neu aufgetauchten Inseln, deren Floi-a schon früher (4, respektive 10 Jahre nach dem Auftauchen) untersucht worden war. Während in den ersten Jahren eine Zunahme der Artenzahl zu konstatieren war, ließ sich jetzt eine Abnahme feststellen, die zweifellos zum Teile auf den Konkurrenzkampf zwischen den Ansiedlern zurückzu- führen ist. Bornmüller J. Zwei neue Arten der Gattung Pedicularis aus Süd- und West -Persien. (Fedde, Repertorium, III, 1906, pag. 72—75.) 8«. Enthält die Originaldiagnosen von Pedicularis Lalesarensis Bornm. und P. Straiissü Hausskn. — — Die Arten und Formen der persischen Cruciferengattungen Clastopus Bge. und Straussiella Hausskn. (Fedde, Repertorium, III, 1906, pag. 114—116.) 8". — — Papilionacearum species quaedam novae e flora Phrygiae. (Fedde, Repertorium, III, 1906, pag. 129—132.) 8». Enthält die Originaldiagnosen von Genista phrygia Bornm., Astra- galus Warhurgii Bornm., Oxytropis argyruleuca Bornm., Onobrychis paucijuga Bornm. — — Beiträge zur Flora der Eibursgebirge Nord-Persiens. III. (Bull, de l'herb. Boissier, 2. ser., tom. VII, 1907, Nr. 1, pag. 32—43, tab. I, II.) 8°. B ritten J. Thrincia niidicaulis. (Journ. of Botany, vol. XLV, 1907, pag. 31—33.) 8". Thrincia nudicaulis (L. sub Crepide) Britten non Lowe, DG. = Leontodon Leysseri (Wallr.) Beck. Buscalioni L. Le Acacie a fillodi e gli Eucalipti. (Malpighia, ann. XX., 1906, fasc. VI— VII, pag. 221—271.) S\ 80 Chabert M. A. Dipsacus et Boronicum nouveaux. (Bulletin de la societ^ botanique de France, tom. LIII, 1906, pag. 545 — 549.) 8". Dipsacus Meyeri Chab. (Algerien), Boronicum Portae Chab. (Valbona, Süd-Tirolj, Dor. Pardalianches L. var. suhalpinum Chab. (Savoyen). Coste H. Flore descriptive ei illustree de la France, vol. III. Paris (P. Klincksieck), 1906. 8°. Detmer W. Botanische und landwirtschaftliche Studien auf Java. Jena (G. Fischer), 1907. ..8°. 124 S. 1 Taf. — M. 2-50. Inhalt des Buches: 1. Über einige wirtschaftliche Verhältnisse Javas. 2. Das Produktionsvermögen der Pflanzen und klimatische Verhältnisse in Java und Mitteleuropa. 3. Einiges über den Boden Javas. 4. Der Reisanbau der Eingeborenen Javas. 5. Die Kultur des Teestrauches nebst Bemerkungen über die Indigofrage in Java. 6. Die Kultur des Kakaobaumes. 7. Die Kultur des Fieberrindenbaumes. 8. Der botanische Garten in Buitenzorg. 9. Ver- gleichende physiognomische Studien über brasilianische und javanische Ur- wälder. 10. Vergleichende Beobachtungen über Stärke- und Zuckerblätter tropischer sowie einheimischer Pflanzen. 11. Beobachtungen über Transpiration der Pflanzen in Java und Jena. 12. Kautschukgewinnung in Singapore. Detto C. Die Erklärbarkeit der Ontogenese durch materielle An- lagen. (Biolog. Zentralblatt, XXVII. Bd., 1907, Nr. 2 und 3, S. 81—95.) 8°. Dietel R. Monographie der Gattung Bavenelia Berk. (Beihefte z. Botan. Zentralblatt, Bd. XX, 2. Abt., Heft 3, S. 343—413, Taf. V, VI.) 8''. Dop P. Recherches physiologiques sur le mouvement des etamines des Berberidees. (Bull, soc. bot. France, tom. LIII, 1906, pag. 554—572.) 8°. 2 Fig. Driesch H. Analytische und kritische Ergänzungen zur Lehre von der Autonomie des Lebens. (Biolog. Zentralblatt, XXVII. Bd., 1907, Nr. 2 und 3, S. 60-80.) 8". Duysen F. Über die Beziehungen der Mycelien einiger, haupt- sächlich holzbewohnender Discomyceten zu ihrem Substrat. (Hedwigia, Bd. XLVI, Heft 1/2, S. 25—56.) 8". 7 Textfig. FeddeF. Ju st s Botanischer Jahresbericht, XXXII. Jahrg. (1904). II. Abt., 6. u. 7. Heft, XXXIII. Jahrg. (1905), L Abt., 3. Heft.' Leipzig (Gebr. Bornträger). 8^. Fedtschenko 0. und B. Oonspectus Florae Turkestanicae (Forts.). (Beihefte z. Botan. Zentralblatt, Bd. XX, 1906, Heft 2, S. 296 bis 341.) 8». Garbowski L. Plasmoptyse und Abrundung bei Vibrio Proteus (Ber. d. deutsch, botan. Ges., Bd. XXIV, 1906, Heft 9, S. 477 bis 483). 8". Gauchery M. P. Contribution ä l'etude de la respiration des Bact^riacees (Revue generale de Botanique, tom. XVIII., 1906, pag. 433—466, 484—498.) 8". Goebel K. Morphologische und biologische Bemerkungen. 17. ^e- phrolepis Duffii. (Flora, 97. Bd., 1907, 1. Heft, S. 38-42.) 8^ 1 Textfig. 81 Neplirolepis Duffii ist, wie die Eückschlagserscheinungen zeigen, tat- sächlich eine „Mutation" von N. cordifoUa. Sie kann ebensowenig wie an- dere Formmutationen als durch „Anpassung" an äußere Verhältnisse zustande gekommen betrachtet werden. Goeze E. Die Julianiaceae. (Österr. Garten-Zeitung, IL Jahrg., 1907, 1. Heft, S. 12—13.) 8°. Grüß J. Naturbetrachtungen im bayerisch-tirolischen Hochgebirge. (Naturw. Wochenschrift, N. F., V. Bd., 1906, Nr. 51, S. 801 bis 808.) 8^ Guiliiermond A. Contribution ä l'etude cytologique des Cyano- phycees. (Kevue generale de ßotanique, tom. XVIII., 1906. pag. 392—408, 447—465, tab. 9—13.) 8°. Gurke M. Blühende Kakteen (IconograpJiia Cactacearum), VI. Bd., Taf. 61—76. Neudamm (J. Neumann), 1906. 4^ Herter W. Eine gefährliche Stachelbeerkrankheit in Deutschland. (Naturw. Wochenschrift, N. F., VI. Bd., 1907, Nr. 2, S. 27 bis 28.) 8". 1 Textabb. Holtermann C. Der Einfluß des Klimas auf den Bau der Pflanzengewebe. Leipzig (W. Engelmann), 1907. 8°. 249 S. 16 Taf. — Mk. 12. Kanitz A. Der Einfluß der Temperatur auf die pulsierenden Va- kuolen der Infusorien und die Abhängigkeit biologischer Vor- gänge von der Temperatur überhaupt. (Biolog. Zentralblatt, XVII. Bd., 1907. Nr. 1, S. 11—25.) 8«. Klebs G. über künstliche Metamorphosen. (Abb. d. naturf. Ges. zu Halle, Bd. XXV, 1906, S. 135—294.) 8«. 12 Taf., 21 Textfig. Die Abhandlung enthält die Fortsetzung der Studien des Verfassers über Hervorrufung von Bildungsabweichungen durch verschiedene Modifika- tionen der Kulturbedingungen; der erste Teil behandelt insbesondere Äew/je?-- vivum, der zweite Teil die „Metamorphose" von Infloreszenzen in Laub- triebe. Die Untersuchungen des Verf. und seine aus diesen abgeleiteten Schlüsse sind von großem Werte, und doch möchte der Kef. vor einer Überschätzung derselben, wie sie heute vielfach ganz kritiklos geübt wird, warnen. Er gedenkt eingehender auf die Sachlage zurückzukommen. Hier sei nur ganz kurz folgendes bemerkt. Wenn die Untersuchungen des Verf. über Sempervivum von Bedeutung für die Frage der Organbildung im Sinne der Eassen-, bezw. Artbildung sein sollten, dann müßten sie jene Organe und Eigentümlichkeiten betreffen, welche bei der Arteubildung in der Gattung erfahrungsgemäß eine Rolle spielen. Das ist nun durchaus nicht der Fall; es handelt sich um die Hervorrufung mannigfacher Abnormitäten (Verwach- sungen, Stellungsänderungen, Petalodien etc.), wie sie erfahrungsgemäß bei den verschiedensten Pflanzen infolge von Verletzungen, Ernähruugs- änderungen etc. insbesondere in Gärten so überaus häufig vorkommen. Dai'- aus, daß alle diese Abnormitäten für Sempervivum nicht in der Literatur erwähnt sind, darf man doch nicht schließen, daß sie ganz neu sind; wo käme denn die botanische Literatur hin, wenn alle diese Detailbeobachtungen, die jeder beobachtende Naturforscher täglich machen kann und macht, publiziert würden ? Es ist also gewiß von größtem Interesse, wenn untersucht wird, auf welche physiologischen Ursachen die mannigfachen, so häufig auftretenden Anomalien zurückführbar sind; man darf aber doch nicht daraus, daß es gelingt, durch gewisse Störungen des normalen Entwicklungsprozesses die Zahl der Anomalien zu steigern, den Schluß ziehen, daß es gelungen ist, künstlich neue Merkmale hervorzurufen, den Variationskreis zu erweitern. 82 wie dies heute vielfach für die Klebs sehen Versuche behauptet wird und wozu der Verf. durch einzelne Bemerkungen selbst Anlaß gibt. — Ähnlich verhält es sich bei den Versuchen mit Veronica. Verf. ist es nicht ge- lungen, wie dies so häufig behauptet wird, ein Organ in ein anderes, bezw. eine Infloreszenz in einen vegetativen Sproß „umzuwandeln" ; es ist ihm ge- lungen, durch bestimmte Kulturbedingungen die Blutenbildung zu unter- drücken und einen Sproß mit sonst begrenztem Wachstum zu einer Fort- führung des Wachstums zu bringen. Ref. wiederholt seine Meinung: Die Untersuchungen des Verf. sind sehr wertvoll und wichtig, sie dürfen aber nicht in der Wertschätzung so übertrieben und falsch interpretiert werden, wie dies heute so häufig geschieht. Kny L. Botanische Wandtafeln mit erläuterndem Texte, zehnte Abt. (Taf. 101—105.) Berlin (P. Parey), 1906. — Mk. 35. Die vorliegende Lieferung bringt folgende Tafeln : Gl. Drosera rotundi- folia, CIL Mimosa pudica, CHI. Spiro gyra setiformis, CIV. Cuscuta Tri- folii, CV. Berheris vulgaris. Das vorliegende Heft bringt vorzügliche ver- kleinerte Reproduktionen der Tafeln und den erläuternden Text. Koernicke M. und Eoth F. Eifel und Venn, eine pflanzen- geographische Skizze. (G. Karsten, Vegetationsbilder, V. Reihe, Heft 1 und 2.) Jena (G. Fischer), 1907. 4°. 15 Tafeln mit Text. Das vorliegende Heft zeichnet sich nicht bloß durch ganz vortreffliche und gut gewählte Bilder, sondern auch durch den ausführlichen, für die Pflanzengeographie von Mitteleuropa wichtigen Text aus. Kränzlin H. Über das Dickenwachstum der Palme Euterpe ole- racea. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., Bd. XXIV. 1906, Heft 9, S. 483—489.) 8''. 4 Textabb. Kratz C. Über die Beziehungen der Mycelien einiger saprophyti- scher Pyrenomyceten zu ihrem Substrat. (Hedwigia, Bd. XLVI, Heft 1/2, S. 1—24.) 8^ 8 Textfig. Küster E. Normale und abnorme Keimungen bei Fucus. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., Bd. XXIV, 1906, Heft 9, S. 522—528.) 8^ 1 Textabb. — — Über die Beziehungen der Lage des Zellkernes zu Zellen- wachstum und Membranbildung. (Flora, 97. Bd., 1907, 1. Heft, S. 1—23.) 8°. 20 Fig. Lorch W. Einige Bewegungs- und Schrumpfungserscheinungen an den Achsen und Blättern mehrerer Laubmoose als Folge des Verlustes von Wasser. (Flora, 97. Bd., 1907, 1. Heft, S. 76 bis 95.) 8°. 20 Textfig. Das mechanische System der Blätter, insbesondere der Stämmchenblätter von Si^liagnum. (Flora, 97. Bd., 1907, 1. Heft, S. 96—106.) 8". 11 Textfig. Neiceff J. Nykolko novi za blgarskata flora rastenija. („Godi- schnik" üniv. Sofia, 1906.) 8°. 7 pag. Besprechung einiger für Bulgarien neuer Pflanzen. Overton J. B. The morphology of the ascocarp and spore-for- mation in the many-spored asci of Thecotheus Felletieri. (The Botanical Gazette, vol. XLII, 1906, Nr. 6, pag. 450-492, tab. . XXIX, XXX.) 8°. 83 Parde L. Arboretum National des Barres. Paris (P. Klincksieck), 1907. gr. 8", 400 pag., 95 tab., 22 plan. — Pres. 25. Pax F. Beiträge zur fossilen Flora der Karpathen. (Englers Botan. Jahrb.. XXXVIII. Bd., 1906, 3. Heft, S. 272-321. Taf. III u. IV.) 8°. Keinke J. Naturerkennen. (Deutsche Eundschau, XXXIII. Jahrg.. 1906, Heft 3, S. 452-458.) 8". Renner 0. Über Wachsdrüsen auf den Blättern und Zweigen von Ficus. (Flora, 97. Bd., 1907, 1. Heft, S. 24—37.) 8". 16 Fig. — — Beiträge zur Anatomie und Systematik der Artocarpeen und Conocephaleen. insbesondere der Gattung i^?c«.s. (Englers Botan. Jahrb. XXXIX. Bd., 1907, 3. und 4. Heft, S. 319 bis 448.) 8". Rosenstock E. Beiträge zur Pteridophvtenflora Südbrasiliens. (Hedwigia, Bd. XLVI, Heft 1/2, S. 57—144.) 8". 2 Taf. Saito E. Über die Säurebildung bei Aspergillus Oryzae. (The Botanical Magazine, vol. XX, 1906. pag. 219—224.) 8". Die Abhandlung ist in japanischer Sprache geschrieben. Sauvage au M. C. Recherche de la paternite du Cladostephus verficillatiis. (Bulletin de la Station biologique d'Arcachon, 9. ann., 1906, pag. 5—34.) 8°. Sehellenberg H. C. Über Sclerotinia CorijU. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XXIV, 1906, Heft 9, S. 505— 511, Taf. XXI.) 8°. Seh outen S. L. Ein neuer und ein modifizierter Apparat zu pflanzenphysiologischen Demonstrationsversuchen. (Flora, 97. Bd., 1907, 1. Heft, S. 116—120.) 8". 2 Textfig. Inhalt: I. Ein einfacher selbstregistrierender Auxanometer. II. Kleine Modifizierung in dem bekannten Versuch zur Demonstration von der Saug- kraft der Blätter. Schulz A. Über einige Probleme der Entwicklungsgeschichte der gegenwärtigen phanerogamen Flora und Pflanzendecke Süd- deutschlands. (Beihefte z. Botanischen Zentralblatt, Bd. XX, 1906... Heft 2, S. 197—295.) 8°. Über die Entwicklungsgeschichte der gegenwärtigen phanero- gamen Flora und Pflanzendecke Mitteldeutschlands. III. Drudes Glazialpflanzen. (Ber. d. deutsch, botan. Ges. Bd. XXIV, 1906, Heft 9, S. 512-521.) 8". Sernander R. Entwurf einer Monographie der europäischen Myr- mekochoren. (Kungl. Svenska Vetenskapsakademiens Handlingar, Bd. 41. Nr. 7.) 8". 410 S-, 29 Textfig., 11 Taf. Eingehende und vor allem auch experimentelle Untersuchung über die Verbreitung von Samen und Früchten europäischer Pflanzen durch Ameisen. Die Abhandlung zeigt die große Bedeutung dieser Art der Verbreitung und zählt zu den wichtigeren ökologischen Arbeiten der letzten Jahre. Sprenger C. Die Crinum Afrikas. (Österr. Garten -Zeitung, II. Jahrg., 1907, 1. Heft, S. 4—10.) 8'. Strasburger E. Über die Ver dickungsweise der Stämme von Palmen und Schraubenbäumen. (Jahrb. f. wissensch. Botanik, Bd. XLIII, 1906, Heft 4, S. 580—628, Taf. III— V.) 8°. 84 Stuckert T, Segunda contribuciön al conocimiento de las Gra- minäceas Argentinas. (Anales del Museo Nacional de Buenos Aires, tom. XIII, pag. 409—555.) gr. 8°. Stümcke M. Guajaktinktur als Färbemittel für Pilze. (Naturw. Wochenschrift, N. F., V. Bd., 1906, Nr. 51, S. 813—814.) 8«. Stürler F. A. v. Nederlandsch Oost-Tndische Cultuurgewassen. Tiel (Holland, A. v. Loon), 1906. 8°. 373 pag., 21 tab. — K 13. Svedelius N. Ecological and systematical studies of the Ceylon species of Caulerpa. (Ceylon marine biological reports, P. II. 1906, pag. 81—144.) 4°. 51 Fig. Tanner-Fullemann M. Contribution ä l'etude des lacs alpins. (Bull, de rherb. Boissier, 2. s^r.. tom. VII, 1907, Nr. 1. pag. 15—31.) 8^ Teodoresco E. C. Observiitions morphologiques et biologiques sur le genre Dunaliella (Fin.). (Revue generale de Botanique, tom. XVIII., 1906, pag. 409-427.) 8^ 1 Taf. Thellung A. Die Gattung Lepidium (L.) R. Br. Eine mono- graphische Studie. (Mitt. aus d. botan. Mus. d. üniv. Zürich, XXVIII.) Zürich, 1906. 4". 340 S. Toepffer A. Schedae zu Toepffer, Salicetum exsiccatum, Fase. I Nr. 1—50. München (V. Höfling), 1906. 8°. 24 S. Ursprung A. Über die Dauer des primären Dickenwachstums. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., Bd. XXIV, 1906, Heft 9, S. 489 bis 497.) 8«. — — Beitrag zur Erklärung des exzentrischen Dickenwachstums an Krautpflanzen. (Ebenda, S. 498—501). %\ — — Studien über die Wasserversorgung der Pflanzen. (Biolog. Zentralblatt, XXVII. Bd., 1907, Nr. 1. S. 1~1I, Nr. 2 und 3, S. 33-60.) 8°. Vollmann F. Über einige kritische Gramineenformen der bayeri- schen Flora. (Mitteil. d. Bayer, botan. Ges. z. Erforschg. der heim. Flora, II. Bd. Nr. 2, S. 22—24.) gr. 8°. Weber E. Die Gattungen Aptosimum Burch. und Peliostomum E. Mey. (Beihefte z. Botan. Zentralblatt, Bd. XXI, 1906, Heft 1, S. 1—101). 8«. Weiss F. E. Die Blütenbiologie von JiercHrmr?.s. (Ber. d. deutsch. botanischen Ges., Bd. XXIV, 1906, Heft 9, S. 501—505.) 8". 2 Textfig. Wengenmayr X. Über Farben Varietäten. (Mitt. d. bayer. botan. Gesellsch. z. Erforschung d. heim. Flora, II. Bd., 1907, Nr. 2, S. 19—20.) 8°. Inhalt: I. Farbenvarietäten der Gentiana verna L. II. Viola calca- rata L. nov. var. hicolor Wengenmayr. III. Fortsetzung des Verzeichnisses von Pflanzen, deren Blüten in Weiß abändern. Westerdijk J. Zur Regeneration der Laubmoose. Nijmegen, (Holland), ohne Jahreszahl. 8*^. 66 S. 2 Taf. 85 Wildeman E. de. Notices sur des plantes utiles ou interessantes de la flore du Congo, Vol. II, fasc. L Bruxelles (Spineux & Cie), 1906. 8°. 166 pag., 23 tab. Inhalt: I. Eocouyer ou Bixa Orellana L. — II. „Bulungu." — III. Quelques conseils de pratique culturale. — IV. Tuiles ve'getales. — V. A propos de Lianes caoutchoutiferes de l'Äfrique tropicale. — VI. Notes sur les usages de quelques plantes congolaises. Yamanouchi S. The life history of PolysipJionia violacea. (The Botanical Gazette, vol. XLII, 1906, Nr. 6, pag. 401—449, tab. XIX— XXVIII.) 8°. Zahn C. H. Hieraciotheca Europaea, Schedae ad Centuriam I., Karlsruhe, 1906, 30 pag., Cent. IL, 1907, 31 pag. 8°. Abdruck der Etiketten des vom Verf. herausgegebenen Exsikkaten- werkes. Neu beschrieben werden: Hieracium Obornyanum Ssp. pratensi- florum Fest et Zahn, H. vulgatum Fries Ssp. Wischniakovii Petunnik et Zahn, H. subspeciosum Naeg. Ssp. Castellae Zahn, H. prenanthoides ViU. Ssp. Spennerianum Zahn, H. laevigatum Willd. Ssp. amaurolepis Murr et Zahn, H. sabaudum L. Ssp. Boemeriamim Zahn, H. piJoseUa L. Ssp. ery- throxaiithum Ob. et Zahn, H. glomeratum Fr. Ssp. muravicum Fest et Zahn, H. brachiatum Bertol. Ssp. adenocaulon Fest et Zahn, H. lepto- phyton NP. Ssp. orthochaeton Ob. et Zahn, H. incisum Hoppe Ssp. sub- gelmianiim Murr et Zahn, H. Dollineri Seh. Bip. Ssp. gaüanum Benz et Zahn, H. iuranum Fr. Ssp. fontanalbae Bickn. et Zahn, H. laevigatum Willd. Ssp. lavantinum Benz et Zahn. Botanische Reisen. Mitte März d. J. will Herr G. Rigo eine botanische Sammel- reise nach Süditalien unternehmen, wenn ihm durch Subskriptionen, bezw. feste Bestellungen die Mittel sichergestellt werden. Der Preis der Zenturie soll 25 Eres., bei Auswahl 30 Eres, betragen. Reflek- tanten wollen sich direkt an Herrn Rigo (Torri del Benaco, Prov. Verona, Italien) oder an Herrn Pfarrer Rupert Huter in Sterzing, Tirol, wenden. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Erschienen sind: Hayek A. v., Flora stiriaca exsiccata. Lieferung 7 — 10. Nr. 301-500. Zahn C. H., Hieraciotheca europaea. Zent. I und II. Dörfler I. Herbarium normale. Zent. 47 und 48. Collins F. S., Holden J. und Setchell W. A., Phyco- theca boreali-americana. Fase. XXVII. Nr. 1301 — 1350. Der Europäische botanische Tauschverein (Prof. Dr. Sagorski. Almrich bei Naumburg a. S. in Thüringen) ver- sendet seine 20. Oflfertenliste. 86 Notizen. Herr W. Becker in Hedersleben (Bez. Magdeburg) steht im Begriff, die Violen Europas monographisch zu bearbeiten. Zu diesem Zwecke sind ihm Unterstützungen, bestehend in Literaturnach- weisen, Pflanzenmaterial etc., erwünscht. Eine große Anzahl von Fachmännern versendet folgenden Aufruf: Von nur wenigen zu Lebzeiten gekannt, dann durch Dezennien fast vergessen, heute im Munde aller Biologen — das war das Schicksal von Glreg-or Mendels Forschernamen. Und doch hatte Mendel schon vor 42 Jahren auf dem Gebiete der Vererbung und Bastardierung das Walten von biologischen Gesetzen erkannt, wo nach oberflächlicher Betrachtung nur Zufall und Eegellosigkeit zu herrschen schien. Mit der Entdeckung und eingehenden Begrün- dung der Hybridgesetze hat er in Wahrheit eine neue, ungemein fruchtbare Ära experimenteller Forschung für die Vererbung der Einzelmerkmale, sowie für die Systematik der Pflanzen und Tiere, nicht minder für die Mikrobiologie der Fortpflanzungsprozesse und für die praktische Züchtung eröffnet und ermöglicht. Allerdings wurde diese Entwicklung erst durch die im Jahre 1900 erfolgte Wiederentdeckung von Mendels Lehre ausgelöst. War ihm selbst zwar die innere Freude und Genugtuung am eigenen Werke beschert, die äußere Anerkennung und Wertung, der schuldige Tribut der Mitwelt vor des Geistes Großtat ist ihm versagt geblieben. Um so glänzender, ja beispiellos rasch hat sich Mendels Nachruhm über alle Länder verbreitet. Was die Mitwelt einst gefehlt, das hat die neue Zeit gesühnt. Doch über die wissen- schaftliche Wiederbelebung von Name und Werk hinaus bleibt noch die Ehrenschuld bestehen, auch der Person ein äußeres, zu weiten Kreisen sprechendes Erinnerungszeichen an der Stätte ihrer Wirk- samkeit zu Brunn in Mähren zu errichten. Ein Denkmal soll dort noch späteren Geschlechtern von dem ausgezeichneten und selten bescheidenen Forscher und von seiner Würdigung seitens der Bio- logen aller Länder erzählen. Die Unterzeichneten richten daher an alle Freunde und Förderer der biologischen Wissenschaften die Aufforderung, diesen Plan durch Stiftung und Sammlung von Beiträgen verwirklichen zu helfen. Zur Entgegennahme von Beiträgen haben sich bereit er- klärt für: Österreich, Deutschland. Frankreich, Rußland, Italien und für die Schweiz: Prof. Dr. Erich v, Tschermak, Präsident des inter- nationalen Komitees, Wien. XTX., Hochschule für Bodenkultur. 87 England: Prof. W. Bateson, Grantchester-Cambridge, Merton House. Japan: Prof. M. Miyoshi, Tokio, Imperial üniversity. Amerika: Prof. C. B. Davenport, Cold Spring Harbor, Long Is- land, N. J., ü. S. A., Carnegie Institution Department of Ex- perimental Biology. Dänemark, Norwegen und Schweden: Prof. Dr. 0. Kosenberg, Stockholm, Tegnerlunden 4. Belgien und Holland: Prof. Dr. I. P. Lotsy, Leiden (Holland), Eijn-en Schiekade 113. Personal-Nachrichten. Dr. 0. Richter hat sich an der deutschen Universität in Prag für Anatomie und Physiologie der Pflanzen habilitiert. Dr. Hubert Winkler hat sich an der Universität Breslau für Botanik habilitiert, Prof. Dr. G. Klebs wurde zum Professor an der Universität in Heidelberg ernannt. Dr. Albert Mann wurde zum Professor der Botanik an der George Washington Üniversity ernannt. A. C. Seward wurde als Nachfolger M. Wards zum Pro- fessor an der Universität Cambridge ernannt. Frau Olga Fedtschenko wurde von der kaiserl. Akademie in St. Petersburg zum korrespondierenden Mitgliede gewählt. Der bekannte Botaniker A. Glaziou ist in Bonscat bei Bordeaux gestorben. Inhalt der Febrnar-PJnminer: Dr. Fritz Vierhapper: Die systematische Stellung der Gattung Scleranthus. S. 41. — Viktor Schiffner: Bryologisclie Fragmente. S. 48. — Dr. Karl v. Keil31er: Planktonstndien über einige kleinere Seen des Salzkammergntes. S. 51. — Otto Kleiner: Über hygroskopische Krümmnngsbewegungen bei Kompositen. (Schluß.) S. 58. — Dr. A. Zah Ibruckne r: Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dalmatiens. (Schluß.) S. 65. — H. Fleischmann: Nachträgliche Bemerkung zu der Abhandlung „Interessante Orchideen ans Corfn". S. 74. — Literatur-Übersicht. S. 74. — Botanische Reisen. 8. 8.^. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute efc. S. 85. — Notizen. S. 86. — Personal-Nachrichten. S. 37. Redakteur: Prof. Dr. ß. t. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Osterreichische botanische Zeitsohrift" erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 ä M. 2-—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 ä M. 4-—, 1893/97 ä M. 10-—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittelst Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn),zupränumeriereD. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 88 INSERATE. Die Fabrik med. -ehem. und photograph. Apparate und Bedarfsartikel H. Dümler in Wien IX/3, Schwarzsi)aiiierstraße 1 und 6 befaßt sich nun auch mit der Herstellung photographischer Aufnahmen wissen- schaftlicher Objekte und verfügt bereits über ca. 500 Bilder, unter welchen auch ausgezeichnete botanische Auf- nahmen, z. B. von Wehvitschia, Bos- wellia, Fockea, Podostemonaceae, Ee- Nr.JWelwitsehia mirabihs (^J^lv^ losis, Eleinia usw., zu finden sind, die sowohl als r k DÜMLER I. Preis (Goldplaquette): Stereoskop-, wie auch Skioptikondiapositive abgegeben werden. Verzeichnisse mit Preisangabe gratis und franko. Vertretung von Herren Dr. G. Grübler & Comp, in Leipzig. Komplette Laboratoriums- Einrichtungen. — Präparate- gläser für IVIuseen. Ausstellung künstlerischer Stereoskopbilder, Wien 1906. Herbarium des verstorbenen Dr- Kugler billig zu verkaufen. Fachs, Planeg'g^ bei München, Bayern. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und ifeitschalpe, Schieferalpen, UUechsel, Stuhleck etc.) Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beok von Mannagetta. Zweite Auflage. — Preis in elegantem Leinwandband M. 4* — . Jede Blume ist : botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. NB. Dieser Nummer ist beigegeben Tafel III (Flelschman n und Kraskovits), Tafel IV (Kleiner) wird der nächsten Nummer beigegeben. Bnchdrnckerei Carl Gerold's Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVn. Jahrgang, N«- 3. Wien, März 1907. Bryologische Fragmente. Von Viktor Schiffner (Wien). (Schluü. 1) 6. Schistocliüa linearifolia Jack et St. — Nouvelles Hebrides, 1902 Igt. Dr. Joly. — War bisher nur von Samoa im sterilen Zustande bekannt, unsere Pflanze zeigt einige Fruchthüllen an den Spitzen der Hauptstämme, die von einer subfloralen, fast recht- winkelig abstehenden Innovation gestützt sind. Sie sind röhren- förmig, etwa 6 mm lang, fleischig und gegen die Basis ein wenig verschmälert. Außen sind eine Anzahl zungenförmiger oder lanzett- licher Blättchen angewachsen, die in Form und Größe sehr variieren, und hie und da schwach gezähnt erscheinen. Die MünduDg der Hüllen war leider in allen Fällen abgebrochen, da diese Organe ebenso wie die Stengelblätter bei dieser Spezies äußerst fragil sind. XXXVI. Scapajiia ohliqiia Arnell in Norwegen. Scapania öbliqiia war bisher nur aus Schweden (durch Dr. H. W. Arnell und A. Grape) und von mir aus dem Riesen- gebirge nachgewiesen worden (vgl. Bryol. Fragm. XXII). Vor einiger Zeit sandte sie mir unter anderem Namen Herr Dr. J. Hagen auch aus Norwegen für die ,Hepaticae eur. exs.", woraus ich schließe, daß sie an dem Standorte reichlich vertreten ist. Der genaue Stand- ort ist: Norwegen, Söndre Trondhjems amt, Opdal, am Berge Nonshö an Steinen in einem Bache ; 1050 m, 14. August 1904, legit J. Hagen. Ich bin überzeugt, daß sich die Pflanze noch an vielen Orten in Skandinavien wird nachweisen lassen. Aus dem Alpengebiete ist sie mir bisher nicht vorgelegen, doch ist ihr Vorkommen dortselbst sehr wahrscheinlich. 1) Vgl. Nr. 2, S. 48. Österr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1907. 90 XXXVII. Ein neuer Bürger der Flora Mitteleuropas. Im Jahre 1904 erhielt ich unter einer großen Masse von Determinanden von Herrn Emil Stolle in Plauen (Sachsen) eine Pflanze, die ich schon damals für Lophozia grandiretis (Lindb.) Schffn. hielt, jedoch war das Materiale zu dürftig, als daß ich es gewagt hätte, daraufhin die Pflanze als neuen Bürger der mittel- europäischen Flora zu begrüßen. Sie wuchs sehr spärlich unter Nardia crenulata, Gephalosia bicuspidata var. idiginosa und Dicranella heferomalla ,an den Wänden eines sonnigen Grabens ara Waldrande oberhalb Bad Elster im Vogtlande" (Sachsen); gesammelt am 26. August 1904 von E. Stolle. Unlängst erhielt ich als „Jg. incisa?'^ die Pflanze abermals von Herrn E. Stolle in besseren Exemplaren von zwei anderen Standorten, die aber demselben Gebiete angehören, mit der Scheda: ,Hohlweg bei Bad Elster i. V. — 16. September 1906, Igt. E. Stolle" und „Waldgrabenböschung im Syrauer Walde (Vogt- land). 1. November 1905, Igt. E. Stolle«. Die Pflanze wuchs mit üppigen Formen von Nardia minor, N. scalaris und von Kantia Trichomanis gemeinsam auf Detritus von Urgestein. Sie ist habi- tuell ganz der L. Incisa ähnlich und auch in der Größe dieser ziemlich gleich. Bei genauerer Untersuchung zeigt sie aber voll- kommene Übereinstimmung mit der L. grandiretis var. Jmmilis Schffn., welche in meinen Hep. eur. exs. unter Nr. 116 aus Finnland ausgegeben ist. Die älteren Stengelteile sind tief rot gefärbt, die Blätter sind doppelt so breit als lang und zeigen die für L. grandiretis charakteristischen breiten und meist stumpfen Lappen, die bisweilen durch Keimkörnerbildung etwas verunstaltet sind. Die Zellen sind vi|el größer (fast doppelt so groß) als bei L. incisa und stehen nicht denen der prachtvollen Exemplare von L. grandiretis nach, die ich aus dem Kärnamoss bei Linköping (Schweden) besitze. Die Pflanze von dem oben genannten zweiten Standorte (Syrauer Wald) stimmt mit der eben besprochenen recht gut überein. Die Blattform und die sehr großen Zellen lassen auch hier keinen Zweifel, daß die Pflanze zu L. grandiretis gehört; jedoch sind an den untersuchten Stengeln die Basen der Ehizoiden bisweilen nicht gerötet. Die Pflanze wächst auch an diesem Standorte nur spärlich zwischen einer üppigen Form von Nardia scalaris, Diplophylhim albicans etc. Es ist also ganz und gar zweifellos, daß diese Pflanzen aus Sachsen identisch sind mit Lopliozia grandiretis (Lindb,) Schffn.. und zwar mit der niedrigen Form var. humilis Schffn. und daß somit diese bisher nur aus Skandinavien und Finnland bekannte Art auch der deutschen Flora angehört. Über die Artberechtigung von L. grandiretis habe ich mich in den Krit. Bern, zu Hep. eur. exs. Nr. 116 ausgesprochen. Man vergleiche auch C. Warnstorf in Kryptfl. v. Brandenb. I, p. 205, 91 wozu zu bemerken ist, daß L. grandiretis doch wohl nicht der L. marchica so nahe steht, wie der Verfasser behauptet; ihre nahe Verwandtschaft mit L. incisa scheint mir zweifellos. Die systematische Stellung der Gattung Scleranthus. Voa Dr. Fritz Vierhapper (Wien). (Schluß. 1) Fortgesetzte Anpassung an die xerophilen Kliraate führte von Minuartia einerseits zur Ausgliederung des Queria- und anderer- seits des Scleranthus-Tjißxis. Beide Sippen unterscheiden sich nämlich, wie erwähnt , namentlich in einem Punkte scheinbar wesentlich von Alsine : in der Art der Verbreitung ihrer Samen. Während diese ihre Samen aus Kapseln ausstreut, werden bei Queria ganze Fruchtstände und bei Scleranthus die einzelnen Schließfrüchtchen samt den Kelchen abgelöst. Der Nachteil, welchen diese Art der Samenverbreitung bei den beiden zuletzt genannten Gattungen infolge der trotz der Häufung der Blüten relativ geringen Anzahl der zur Ausbildung gelangenden Samen mit sich bringt, wird durch die infolge des kleineren spezifischen Gewichtes er- zielte Verbreitungsmöglichkeit auf viel weitere Entfernungen, was ja gerade für Wüsten- und Steppenpflanzen von sehr großer Be- deutung ist, wieder wettgemacht. Dazu kommt noch überdies die Möglichkeit der Anhäckelung an Tiere, u. zw., wie gesagt, bei Queria durch die zurückgekrümmten Spitzen der Tragblätter, bei Scleranthus annuus durch die der Kelchblätter. Es besteht also wohl gar kein Zweifel, daß die Art der Samenverbreitung für Queria und auch Scleranthus im Vergleiche zu Alsine, deren in der Regel jeder Flug- einrichtung entbehrende Samen') meist nur zu kurzem Transporte sich eignen, unter den gegebenen Verhältnissen eine sehr vorteil- hafte ist, und man wird annehmen dürfen, daß auch in diesem Falle wie bei so vielen anderen Gewächsen der Wüsten und Steppen gewissermaßen das Bedürfnis nach einer geeigneten Samenverbreitung den Anstoß zur Ausbildung neuer Gattungen gegeben hat, so daß also Queria sowohl als auch Scleranthus als in Anpassung an die Existenzbedingungen xerophiler Gebiete aus Älsine-SiYÜgen Typen hervorgegangene Gattungen zu betrachten sind. Die Worte „Be- 1) Vgl. Nr. 2, S. 41. 2) Man vergleiche z. B. die Diagnosen in Boissiers Flora Orientalis (I, p. 669—688 [1867]) und die Angaben Voglers a. a. 0. (Sep. p. 108 und 109). Nach diesem Autor entbehren die Samen von neun Alsine- Arten der Schweiz jeglicher Verbreitungsvorrichtung. Drei Arten {Ä. viseosa Schreb., aretioides [Somm.] M. et K. und sedoides [L.] F. Schltz.) haben sehr kleine Samen, zwei Arten (A. laricifolia [L.] Wahlbg. und verna [L.] Bartl.) kleine Samen mit vergrößerter Angriffsfläche und zwei Arten {A. Uniflora [L. f.] Hgtseh. und A. lanceolata [All.] M. et K.) Samen mit papillösem Flügelrande. 7* 92 dürfnis nach einer geeigneten Samenverbreitung" als Anlaß zur Formneubildung dürfen selbstverständlich nicht teleologisch aufgefaßt werden. Was den direkten Anstoß zu derselben gegeben hat, ist nicht mit Bestimmtheit zu ermitteln. Wahrscheinlich waren es auch in diesem Falle xerophile Einflüsse, welche, wie zunächst schon einmal bei Minuartia die Indurierung des basalen Teiles der Kelchblätter und die Apetalie, so auch bei Queria außer der Ape- talie die Häufung der Brakteen um die Einzelblüten und bei Scler- anthus — gleichfalls außer der Reduktion der Fetalen — die röhrenförmige Vereinigung der Kelchbasen bewirkten. Die Tatsache, daß sich die beiden Scleranthus- Arten vor allem in den Kelchblättern unterscheiden, indem dieselben bei S. annuus spitzlich und schmal, bei S. perennis stumpf und breit häutig be- fandet sind, Unterschiede, wie sie auch innerhalb der Gattung Äl- sine vorkommen^), legt den Gedanken nahe, daß Scleranthus viel- leicht diphyletischer Abstammung ist, indem sich S. annuus von anderen Alsine-Arten herleitet als S. perennis. Doch vermag ich es nicht, für diese Möglichkeit irgendwelche Gründe ins Treffen zu führen. Ob übrigens Scleranthus mono- oder diphyletischen Ur- sprunges ist, zweifellos stehen sich S. annuus und perennis ziem- lich nahe, wie vor allem daraus hervorgeht, daß sie einen — aller- dings, soweit meine Beobachtungen reichen, sterilen — Bastard {8. iniermedius Kittel?) bilden. Die Annahme einer derartigen Entwicklungsrichtung wie die eben geschilderte erhält eine neue Stütze, wenn mau bedenkt, daß auch in anderen Pflanzengruppen Formneubildung auf ganz analoge Weise erfolgt sein dürfte. Da ist zunächst an die Parallelreihe der Alsinoideen, die durch den Besitz von Nebenblättern ausgezeichneten Paronychioideen, zu erinnern. Auch in dieser Eeihe findet sich eine Menge von Formen, welche geradeso wie Älsine Petalen und Kapselfrüchte besitzt (z. B. Spergula, Spergularia), darunter auch viele Steppenpflanzen, bei denen das Problem des Samentransportes auf weite Distanzen durch die Ausbildung häutiger Flügelränder an den Samen, also auf ganz anderem Wege als bei Queria oder Scleranthus, gelöst ist. Es gibt ferner zahlreiche Formen mit Schließfrüchten (z. B. Herniarid), welche sich zumeist gemeinsam mit dem Kelche ablösen. Hiebei ist aber zu bedenken, daß sich durchaus nicht alle diese Formen werden von vielsamigen ableiten lassen, sondern daß viele derselben, gleich den einsamigen Ama- ranthaceen, mit denen sie in sehr nahen Beziehungen stehen, primär einsamig sein dürften. Formen mit Fruchtständen, welche denen von Queria homolog sind, begegnet man vor allem in der Gattung Paronychia (z. B. P. Kapela [Hacqu.] Kern.). Nur sind es nicht wie bei jener die Brakteen selbst, sondern die Neben- blätter der Brakteen, welche, sich vergrößernd und skariös werdend, ^j Z. B. zwischen den Arten der Sektionen Äcutiflorae Fenzl und Sjjec- tahiles Fenzl. 93 das spezifische Gewicht der sich loslösenden, kugeligen, wind- rollenden Fruchtstände ganz bedeutend herabsetzen. Die Blüten dieser Formen stecken geradeso wie bei Queria ganz innerhalb der vergrößerten Blattgebilde verborgen, die Kelche sind wie bei dieser vollkommen freiblättrig. Außerdem existieren aber auch Par- onychia-ArteTi, u. zw. vor allem in Nordamerika (z. B. P. Jamesii Torr, et Gray, setacea Torr, et Gray, Wükinsoni Wats.), sowie auch im Mediterrangebiet (z. B. die spanische P. ecliinata Lam.), bei denen es nicht zur Ausbildung ganzer Fruchtstände kommt, sondern wo sich die einzelnen Früchte gemeinsam mit dem Kelche ablösen, dessen Blätter mit den iudurierenden Basalteilen vereinigt sind, und dessen Zähne gleichfalls erhärten und manchmal sogar spreizen (bei P. Wilhinsoni) und so diese Art von Scheinfrucht auch zu einer Häckelfrucht machen. Dieses Stadium entspricht gewissermaßen dem /S'c7eran^/i<<.s- Stadium unter den Alsineen. Eine zweite ganz analoge Entwicklungsrichtung findet sich innerhalb der Rosoideen. Gerade wie Scleranthus von Alsine-artigeü Typen, dürften sich die Alchimillen aus der Gruppe der A. alpina L. von Formen aus der Verwandtschaft der Potentilla alchimilloidesha,^. herleiten lassen. Und auch die Abstammung der beiden anderen Älchimilla-Gru\)\^&n, der Sectio ApJianes und des Formenkreises der A. vulgaris L.. von Potentilla-&rügen Urformen halte ich für überaus wahrscheinlich. Die Übereinstimmung der meisten Alchi- millen aus der ^Zpina-Gruppe mit P. alchimilloides in den Vege- tationsorganen ist eine geradezu überraschende. Auch in vielen Eigenschaften der Blüte, insbesondere im Bau der Stempel, gleichen sich die beiden Typen. Ihre Verschiedenheiten aber sind mutatis mutandis ganz analog denen von Scleranthus und Alsine. Während Potentilla große Fetalen hat, fehlen dieselben bei Alchimilla. Er- stere besitzt etwa zwanzig, letztere nur zwei bis fünf Staubgefäße, erstere einen flachen Blütenboden mit vielen Stempeln, und bildet viele nußartige, einzeln ausfallende Früchtchen, letztere hat einen krugförmig ausgehöhlten Blütenboden mit einem einzigen Stempel und entwickelt, indem das Nüßchen mit dem Blütenboden verwächst und gemeinsam mit ihm und dem Kelche abfällt, eine Scheinfrucht, welche infolge ihres geringeren spezifischen Gewichtes viel leichter vom Winde verbreitet werden dürfte als die Nüßchen von Poten- tilla und zugleich auch infolge der erhärtenden häckelnden Kelch- blätter für den Transport durch Tiere geeignet ist. Es entsprechen also Blüten und Früchte von Potentilla denen von Alsine, Blüten und Scheinfrüchte von Alchimilla denen von Scleranthus, wozu noch bemerkt sei, daß sich die beiden letzteren Gattungen auch in der knäuelförmigen Häufung und der Art der Honigabsonderung der Blüten sehr ähnlich sind und daß beider Blüten vornehmlich von Dipteren besucht werden ^). Man wird nicht fehlgehen, wenn man annimmt, daß auch beim Zustandekommen von Alchimilla ^) Man vergleiche Knuth a. a. 0., p. 376. 94 ebenso wie bei dem von Scleranthus xerophile Einflüsse mit im Spiele waren, des Hoehgebirgsklimas für die Eualchimillen, des Steppenklimas für die Aphanes- Arien. Diese, vor allem A. arvensis (L ) Scop., sind ganz gewiß unter ganz ähnlichen Bedingungen entstanden wie die Scleranthi, und es ist sehr bezeichnend, daß A. arvensis in unseren Gegenden sehr häufig gemeinsam mit S. anmius auf sekundären Standorten, insbesondere auf Feldern und Brachen, zu finden ist, eine Tatsache, welche auf die gemein- same Herkunft dieser beiden Sippen hindeutet. — Schließlich sei noch erwähnt, daß die Ähnlichkeit zwischen Alchimilla und Scler- anthus auch noch darin zum Ausdrucke kommt, daß beide Gat- tungen, vor allem aber die Arten A. vulgaris und S. annuus, überaus formenreich sind. Bei Alchimilla ist zweifellos Partheno- genese^) die Ursache dieser Mannigfaltigkeit. Ob bei Scleranthus ebendieselbe Ursache in Betracht kommt, oder ob hier die häufig stattfindende Selbstbefruchtung die gleichen Wirkungen hat, ist bisher noch nicht untersucht worden. Im vorausgehenden war nur von den eigentlichen, in der alten Welt heimischen Scleranthus- Arten die Eede. In Australien und zum Teil auch auf Tasmanien gibt es nun ähnliche Formen -), welche gewiß auch analoger Abstammung sind. Ähnliches dürfte für die oft mit Scleranthus vereinigte, aber von diesem Genus durch die reduzierten Dichasien, die relativ viel längere Kelchröhre und den Besitz eines einzigen Staubgefäßes ausgezeichnete Gattung Mnia- rum ^) gelten. Es ist wohl kein Zweifel, daß sie auf ähnliche Weise aus Alsine-ähnWchen Formen entstanden ist wie Scleranthus. Das durch einen alternisepalen Staminalkreis ausgezeichnete Genus Co- lohanthus, welches in den Gebirgen des antarktischen Amerika, in Australien und Neuseeland vorkommt und dort gewissermaßen die kapselfrüchtigen Alsinoideen repräsentiert, deckt sich in Australien in seiner Verbreitung sehr auffällig mit Scleranthus und weist auch Formen auf, welche, wie ich mich an getrocknetem Material über- zeugen konnte, dem M. hiflorum habituell sehr nahe kommen. Da- mit soll keineswegs gesagt sein, daß Mniarum von Colöbanthus selbst abzuleiten ist, aber es wird immerhin die Vermutung nahe- gelegt, daß in Australien auch noch andere Alsinoideen existiert haben oder auch vielleicht heute noch existieren, von welchen man sich Mniarum eher abstammend denken könnte als eben von Co- löbanthus. 1) Man vergleiche: Murbeck, Parthenogenetische Embryobildung in der Gattung Alchimilla in Lunds Univ. Arsskr. Bd. 36, Afd. 2, Nr. 7 (1901). 2) Ben th am (in Flor. Austr. V, p. 260 [1870]) erwähnt zwei Arten: S. diander K. Br. und S. pungeiis R. Br. 3) Forst er, Char. gen. austr. I, t. 1 (1776) = Diioca Banks in Gärtner, Fruct. et sem. pl. II, p. 196, t. 126, f. 1 (1791). — Nach Bentham (1. c. p. 259) gibt es zwei Arten: M. singuliflorum F. Müll, in Viktoria, durch einzelnstehende, in den Blattachseln sitzende Blüten und M. hiflorum F. MüU. von Neusüdwales, Victoria und Tasmanien, durch am Ende eines langen Stieles zu zweien sitzende Blüten ausgezeichnet. 95 Von den meisten Autoren wird auch Habrosia ^) mit den Scler- antheen vereinigt, ein Vorgehen, dem ich nicht beipflichten kann. Hahrosia, eine monotype Gattung, ist ein ungemein zartes, ein- jähriges Gewächs vom Habitus der Älsine tenuifolia (L.) Cr. mit gegenständigen, pfriemHchen, nebenblattlosen Blättern, fünf hypo- gynen, vollkommen freien, lang pfriemlich zugespitzten Kelchblättern, fünf kleinen Fetalen, fünf hypogynen Staubgefäßen, einem zwei- griffeligen Stempel mit zweieiigem Ovar, einsamigen Schließ- früchtchen, welche, soweit ich es beobachten konnte, sich samt dem Kelche ablösen, und peripherischem Embryo mit dorsaler Radi- cula. Es steht nun vor allem nicht ganz fest, ist mir aber doch sehr wahrscheinlich, daß Habrosia zu den Caryophyllaceen gehört. Nach Baillon ist sie ein zwischen diesen und gewissen Phyto- laccaceen, z. B. Limeum — welche aber nebst anderen Unter- schieden wechselständige Blätter aufweisen — intermediärer Typus. Sollte sie aber wirkHch zu den Caryophyllaceen gehören, dann ist sie innerhalb dieser zu den Alsinoideen zu stellen, darf aber meines Erachtens auf keinen Fall den Sclerantheen subsumiert werden, für welche ja, wenn man sie überhaupt aufrecht erhält, die Aus- bildung einer das Gynaezeum umschließenden Kelchröhre das we- sentHchste Charakteristikum ist, sondern man müßte ihr innerhalb der Alsineen eine ganz isoherte Stellung einräumen. Es würde sich ja in ihr um eine dritte Form der Ausbildung und Verbreitung ein- samiger Früchte innerhalb dieser Reihe handeln : während bei Queria ganze Pruchtstände abgelöst werden, bei Scleranthus die Schließfrucht samt dem sie umschließenden Kelche, gelangen bei Habrosia gleichfalls die Schließfrüchte mit dem Kelche zur Ab- lösung, welcher sie aber nicht umschließt, sondern ganz wie bei vielen Paronychieen, z. B. Herniaria, nur an ihrer Basis mit ihnen verwachsen bleibt und als Flugorgan ihre Verbreitung zweifellos wesentlich fördert. Sollte sich Habrosia demnach tatsächlich auf Alsine zurückführen lassen, dann müßte man Formen, welche etwa der A. tenuifolia nahestehen, als ihre Vorfahren betrachten. Die Gattung Guilleminea, welche die älteren Autoren zu den Sclerantheen stellten, wird heute allgemein^) von den Caryophylla- ceen ausgeschieden und den Amarantaceen zugerechnet. Die aus den vorausgehenden Betrachtungen gewonnenen Er- gebnisse haben nun meines Erachtens folgenden systematischen Ausdruck zu finden: Die Gattungen Scleranthus und Mniarum sind nicht als eigene, etwa den Paronychioideen gleichwertige Gruppe aufzufassen , sondern den Alsinoideen zu subsumieren. Innerhalb dieser können sie als distinkte Gruppe unterschieden werden, welche insbesondere durch die bereits geschilderte Aus- 1) Fenzl in Bot. Zeit. I, p. 322 (1843). — Es ist nur eine Art bekannt, E. spinulifiora (Seringe in DC, Prodr. I, p. 406 [1824], sub Arenaria) Fenzl 1. c. p. 523, welche in Vorderasien vorkommt. 2) Man vergleiche Bentham und Hooker (1. c. III. 1, p. 36) und Schinz (in Engler u. Prantl, 1. c. UI. 1 a, p. 113 [1893]). 96 bildung des Kelches und die Art seiner Beteiligung an der Schein- fruchtbildung charakterisiert ist. Die Sclerantheen sind zweifellos mit Alsine selbst zunächst verwandt, mit deren typischen Formen durch die Minuartien verbunden und als den Gattungen Queria und vielleicht auch Hahrosia 'zu koordinierende Derivatsippen von Al- sine aufzufassen. Folgendes Schema möge diese Ergebnisse illu- strieren : I ? —Mniarum Alsine Minuartia Scleranthus I I . Queria I Hdbrosia Die Caryophyliaceen ^) überhaupt sind meines Erachtens in drei Gruppen zu trennen. Diese sind: I. Faronychioideae. Mit Nebenblättern und freiblättrigen Kelchen. — Eine vielleicht nicht einheitUche Gruppe, von welcher provisorisch folgende Untergruppen unterschieden werden können : 1. Sperguleae, 2. Polycarpeae, 3. Paronychieae, 4. Pterantheae. Auch diese Untergruppen sind durchaus nicht alle einheitUch. So sind die drei Gattungen der PterantJieae : Dicheranthus, Cometes und Pteranthus gewiß ganz heterogener Abstammung und werden nur durch das künstliche Merkmal der hohen Spezialisierung der Fruchtstände zusammengehalten. Insbesondere wäre noch zu untersuchen, inwieweit die uni- ovulaten Formen der Paronychioideen (Paronychieae und Pteran- theae) primär uniovulat, also von Amarantaceenartigen Formen ab- zuleiten, oder sekundär uniovulat, d. h. auf pluriovulate {Sperguleae, Polycarpeae) in ähnlicher Weise zurückzuführen sind, wie Scler- anthus auf Alsine. IL Alsinoideae. Ohne Nebenblätter. Kelche freiblättrig. — Eine relativ einheitliche Gruppe, zu welcher auch die Sclerantheen gehören. III. Silenoideae. Ohne Nebenblätter. Kelchblätter zu einem langen Tubus vereinigt. — Eine relativ einheitliche Gruppe. Die Unterscheidung der beiden Triben Lychnideae und Diantheae er- scheint mir berechtigt. Wien, botanisches Institut der Universität, im Jänner 1907. Über die neuesten Torfmoosforschungen. Von Dr. J. RöU (Darmstadt). Die neuesten Torfmoosforschungen sind zum großen Teil in dem 1906 bei Engelmann in Leipzig erschienenen Werkchen: „Die europäischen Torfmoose" von Gg. Roth enthalten, das den Ab- 1) Von den von Pax (1. c.) auch zu den Caryophyliaceen gerechneten Dysphanieae sehe ich hier ab, da ihre Stellung noch sehr zweifelhaft ist. 97 Schluß seines großen zweibändigen Werkes über die europäischen Laubmoose bildet. Der Schwerpunkt desselben liegt in den sorgfältigen Zeich- nungen, die auf 11 Tafeln die Habitusbilder, sowie eine reiche Fülle einzelner charakteristischer Teile der europäischen Torfmoose geben. Eine solche Darstellung haben wir alle lange ersehnt. Durch eine naturgetreue Abbildung wird der Zweifel der Ungläubigen gehoben und die Ignoranz der Unfehlbaren gebrochen. Sie redet eindringlicher, als Sprache und Schrift und bringt oft mit einem Schlage Klarheit in ungelöste Rätsel und unberechtigte Zweifel. Und so wird auch die Mühe und Sorgfalt, die der Verfasser auf seine Zeichnungen verwendete, manchen Zweifel heben und manches Eätsel lösen. Freilich wird auch manches beanständet werden. So sind z. B. die Stengelblätter des Sph. acutifolium Ehrh. zu groß gezeichnet. In der Beschreibung sind sie in zu- treffender Weise „ziemlich lang" genannt, gezeichnet sind sie aber nur von den Varietäten deflexum und alpinmn, die durch ihre langen Stengelblätter, wie Roth auch richtig bei der var. alpinum bemerkt, den Übergang zu Sph. Schimperi Roll bilden. Auch Warnstorf stellt in seiner Kryptogamenflora der Mark (1903, S. 424) die Stengelblätter von Sph. acutifolium Ehrh. zu groß dar. Sie entsprechen da ebenfalls Übergangsformen zu Sph. Schimperi Rl. Sph. acutifoliutn Ehrh. hat, wie ich S. 12 meiner Arbeit „zur Systematik der Torfmoose" (Flora, 1886) bemerke, kürzere, ovale Stengelblätter. Das Sph. acutifolium, das Warnstorf S. 438 Sph. acutifolium (Ehrh. z. T.) Russ. et Warnst, nennt, besteht aus einem Teil des alten Sj^h. acutifolium Ehrh. und des Spli. Schim- peri Rl. Russow hat ganz richtig das alte Sph. acutifolium Ehrh., sowie das Sph. Schimperi Rl. erkannt und unterschieden und ihre Formen als „rhomhoidea" und „sigmoidea'' bezeichnet und seine var. subtile Russ. richtig zu Sph. acutifolium Ehrh. gestellt. Trotz dieser richtigen Darstellung Russows hat Warnstorf die Varietät subtile Russ. zum Sph. subtile (Russ.) Warnst, erhoben, statt sie als var. subtile Russ. bei Sph. acutifolium Ehrh. zu belassen. Aber nun bleibt immer noch das alte Sph. acutifolium Ehrh. und das Sph. Schimperi Rl. übrig, in dem Warnstorf immer noch wie in seiner var. Schimperi eine Sammlung von Jugendformen sieht, obgleich ich von dem Moos schon vor vielen Jahren stattliche, kräftige, 15 cm hohe, fruchtende Exemplare ver- teilt habe. Es ist ein Verdienst der Roth sehen Arbeit, die var. Schitnperi W. „als Produkt unvollständiger Entwicklung" und das Sp)h. Schimperi Rl. in der var. gracile Rl. als Art abgebildet zu haben, von dem er S. 55 sagt: „Diese schöne Pflanze macht durchaus nicht den Eindruck einer Jugendform und kann vielleicht ebenso gut wie subtile als Art behandelt werden." Nun entsteht noch die Frage: Wie soll jetzt das alte Sph. acutifolium Ehrh, benannt werden, nachdem Wilson sein Sph 98 rubellum, Klinggräff sein Sph. fuscum^ ich mein Sph. Schim- peri, Sph. rohustum, Sph. plumulosum, und Sph. Warnstorfii (patuliim). Russow sein Sph. Girgensohnii und Sph. Warnstorfii, und Warnstorf sein Sph. subtile von ihm abgetrennt haben? Ich verstehe nicht, vparum der Rest des alten Sph. acutifolium Ehrh. nunmehr Sph. acutifolium (Ehrh.) Russ. et W. heißen soll. Es ist richtiger, ihm seinen alten Namen zu lassen und zv^ar ohne Klammer. Das ist auch für andere Arten recht und biUig, denen man im Laufe der Zeit Teile abgezwackt hat. Warum soll man Sph. cymhifolium (Hedw.) Warnst, schreiben statt Sph. cymhi- folium Hedw.? Außer Warnstorf haben doch auch Lindberg, Russow, Limpricht, Klinggräff und ich Teile von ihm ab- getrennt. Eher hätte es noch einen Sinn, die Namen der Epigonen in Klammer zu setzen. Ebenso ist es mit Sph. recurvum Pal, und mit Sph. suhsecundum Nees, neben dem gar noch ein Sph. suhsec. (Nees) Lpr. und ein Sph. suhsec. (Nees) Russ. um die Herrschaft streiten. Es ist sehr zu bedauern, daß Roth nicht den Mut hatte, überall die alten Namen wieder zu Ehren zu bringen. Zuweilen tut er es. So stellt er z. B. das Sph. laricinum Spruce wieder im alten Sinn her, das auf Grund eines zufällig von Limpricht in einem alten Herbar gefundenen Exemplars gegen den Willen Limprichts von Warnstorf und eine Zeit lang auch von seinen Nachfolgern Sphagnum contortum (Schultz) Lpr. genannt worden war. Bedauerlich ist es aber nun, daß Roth, obgleich er das alte Sph. contortum Schultz wieder aufnimmt, es mit dem neuen Namen Sph. cornutum Roth belegt, angeblich, weil durch den alten Namen Verwechslungen stattfinden könnten. Es hindert uns aber nichts, den alten Namen beizubehalten. Noch ist zu beanständen, daß Roth, um mehreren Ansichten und Schreibweisen gerecht zu werden, die alten und neuen Namen in seinem Text und seinen Zeichnungen nicht übereinstimmend anwendet. Er schreibt z. B. im Text Sph. affine Ren. und Card. f. degener ans W., unter der Abbildung dagegen Sph. degener ans W., im Text Sph. teres Ang. var. squarrosulum (Lesq.) W., unter der Abbildung dagegen var. squarrosulum Lesq., ebenso Sph. quin- quefarium W. und Sph. quinquef. Braith., Sph. tenerum (Aust.) W., und Sph. tenerum Aust., Sph. Gravetii (Russ. p. p.) W. und Sph. Gravetii Russ., Sph. inundatum (Russ.) W., und Sph. inun- datum Russ., Sph. ohesum (Wils.) W. und Lpr., Sph. platyphyllum (Süll.) W. und Süll., Sph. hypnoides (A. Br.) Bruch und Sph. cus- pid. V. hypnoides A. Br., Sph. SchliephacJcei (Roll) und Sph. cus- pidatum var. Schliephachei Roll, Sph. Schlieph. (Roll) var. Roellii (Schlieph.) und Sph. cuspid. var. Eoellii Schi., Sph. SchliephacJcei (Roll) var. Schulten (W.) und Sph. Schulten W. Roth sucht den alten Autoren gerecht zu werden, indem er ihre Arten mit den betreffenden Jahreszahlen den neuen Namen beifügt. Er hätte sich aber ein größeres Verdienst erworben, wenn 99 er umgekehrt gesehrieben hätte: Sph. suhhicolor Hpe. 1880, statt S2)h. centrale Jens. 1896; Sph. tenellum Ehrh. 1796, statt Sph. moUuscum Bruch. 1825; Sph. hrevifolium Roll 1889, statt Sph. parvifolium W. 1900; Sph. pliimulosum Roll 1886, statt Sph. suhnitens Russ. und W. 1888. Auch hat Sph. turgidum (C. M.) Roll 1886 die Priorität vor Sph. turgidum 0. M., der das Moos nur als var. benannte, und Sph. Schliephackei Roll in litt. 1906 hat die Priorität vor Sph. Schliephackei (Roll) Roth 1906. Diesen Namen habe ich aus Prioritätsrücksicht gegen Ehrhart meiner früher in Systematik 1886 als Sph. cuspidatum (Ehrh. p. p.) Roll bezeichneten Formenreihe gegeben, wo auch schon die Diagnose und die Varietäten einschließlich var. tenellum W. (Sph. Schulten W.) angeführt sind. Den alten Namen Sph. Schliephackei für die Formenreihe der Acutifolia ziehe ich zurück und stelle die betreffenden Formen zu Sph. Schimperi Rl. Ferner besitzt der Name Sph. rohustum Roll die Priorität vor Sph. Russowii Warnst., was außer Ro,th auch Limpricht in seiner Kryptogamenflora und Oardot in seinem Repertoire sphagnologique bestätigen. Es ist ein Unrecht, daß trotzdem Roth die Formenreihe „Sph. Fms- sowii W." nennt, und ein Mißverständnis, wenn er sagt: „Der Name rohustum als Art besitzt zwar nach Roll die Priorität, jedoch hat derselbe den Namen Russowii bereits in Flora 1886 empfohlen, weil der erstere für einige seiner Varietäten nicht passe." Ich bin gern bereit, die Bezeichnung Sjyh. rohustum Rl. in Sph. Rus- sowii Roll umzuändern, wie ich dies schon 1886 in meiner Syste- matik vorgeschlagen und 1888 im Botan. Zentralblatt getan habe. Für ganz unberechtigt halte ich aber das Vorgehen Warnst orfs, diese Formenreihe mit seinem Autornamen zu versehen. Meine Bemerkung: „Obgleich der Name rohustum für einige Varietäten dieser Art nicht paßt und ich ihn lieber in Sph. Russoivil um- geändert hätte, so behalte ich ihn doch einstweilen als bekannte Bezeichnung bei", gab ihm kein Recht dazu. Ähnlich ist es mit Sph. plumulosum Roll. Ich hatte schon 1884 mein Sph. plumulosum Roll in zwei Unterarten zerlegt und S. 6 meiner Systematik geschrieben: „Diese Gruppe, welche ich Sph. plumulosum nenne, könnte man wieder in zwei For- menreihen ordnen : 1. in die bleichen, nur zuweilen etwas geröteten, kurzästigen Formen mit kleinen bis mittelgroßen meist gefaserten Stengelblättern, die die Varietäten quinquefarium, Gerstenhergeri, suhmersum, silesiacum und alhescens umfassen ; 2. die übrigen, trübroten und trübgrünen Varietäten mit großen, verlängerten Blättern, die gebildet werden durch die drei Hauptvarietäten luridum, plumosum und squarrosuluni, die abermals größere Formenreihen umschließen." Kurz nach dem Erscheinen meiner Arbeit nannte Warnstorf den ersten Teil meines Sph. plumulosum in dem bereits von mir begrenzten Umfang Sph. quinquefarium Warnst. Über diesen Autornamen waren die Ansichten geteilt. Der zweite Teil meiner Formenreihe Sph. plumulosum mußte aber unter allen 100 Umständen den Namen S2)h. plumulosum Eöll behalten. Es war nicht richtig, ihn, wie es Bussow und Warnstorf 1888 getan, mit dem neuen Namen Sph. snbnitens Russ. et Warnst, zu be- legen. Den Namen Sjih. Wilsoni Eöll habe ich 1886 statt Sph. tenellum Kling, gesetzt, dessen Bezeichnung aufgegeben werden muß, da Sph. tenellum Ehrh. 1796 die Priorität vor Sph. mollus- cum Bruch 1825 besitzt. Roth nennt die Formenreihe nach dem Vorgang Limprichts und Warnstorfs Sph. rubellum Wils. Von meinen Formenreihen der Acutifolia hat Roth noch Sph. patulum Roll {Sph. Warnstorßi Rl. 1886, non Russow 1887) erwähnt. Dies ist vielleicht die interessanteste Formenreihe der Acutifolia, von der sich einerseits Sph. rohustum und Girgensohnii, anderseits Sph. acutifolium, Wilsoni, plumulosum, quinquefarium und Schimperi abzweigen. Das bedingt die schwierige Abgrenzung und die unsichere systematische Stellung dieser interessanten For- menreihe. Roth stellt sie als var. zm Sph. plumulosum (subnitens), mit Ausnahme einer niedrigen Form, die ich an der Zufallhütte im Ortlergebiet sammelte und 1897 in den Verhandl. der zool.-bot. Gesellschaft in Wien beschrieb; diese stellt er, der kleinen Poren im oberen Astblatteil wegen, zu Sph. Warnstorfii Russ. Aber diese Poren zeigen auch Sph. patulum, rohustum und Girgensohnii, sowie meine amerikanische Varietät ä/?/«. Wilsoni var. quinquefarium Rl. Meylan berichtet in Heft 2 der Revue bryolog. von 1906, daß er bei Blättern des Sph. Russoivii die gleichen Poren gesehen habe, wie bei Sph. Warnstorfii Russ. Ich habe diese Beobachtung schon 1893 gemacht und sie in der Hedwigia 1893, Heft 4, S. 289 veröffentlicht und kann noch hinzufügen, daß sie auch für einige Formen des Sph. Girgensohnii zutrifft. Es ist daher fraglieh, ob Russows Sph. Warnstorfii eine bessere Art ist, als das meinige. Als ich 1886 mein Sph. Warnstorfii aufstellte, rechnete ich dazu auch einige Übergangsformen von Sph. Girgensohnii, Russoivii und plumulosum, die ich später zu diesen stellte. Das ist kein Grund, die Formenreihe aufzugeben; ich werde sie künftig Sph. patulum (Seh.) Rl. nennen. Von meinen Cuspidata hat Roth Sph. pseiidorecurvum Rl.. S2yh. ligulatum Rl. und Sph. intermedium Rl. in sein Werk auf- genommen. Äp/t. pseudorecurvum Roll (1889) hat er in zahlreichen Exemplaren, Formen und Varietäten meines Herbars von den ver- schiedensten Standorten untersucht und es als zweifellos gute Art befunden. Bei dieser Gelegenheit hat er von Sph. pseudorecurvum Rl. sein Sp)h. pseudocuspidatuni Roth abgetrennt, das ich mit seiner Zustimmung Sp)h. Kothii Rl. nenne, da der Name Sp)h. pseudo- cuspidatum W. schon von Warnstorf einer Art aus Madagaskar gegeben ist. Sph. ligulatum Roll ist eine Formenreihe, die Roth unter Sph. recurvum Pal. anführt und für var. amblyphyllum (Russ.) W. hält. Dem muß ich widersprechen. Die Russowschen Exemplare der 101 var. amhlyphyllum Euss., die ich besitze, gehören nicht zu raeiuem Sph. Ugulatiim. Auch die Besehreibung des Sph. amhlyphyllum (Russ.) Lindberg fil. in seiner den Musci europaei exsiceati von Bauer beigegebenen kritischen Bestimmungstabelle paßt nur teil- weise auf Sph. ligulatum El. Mein Sph. ligulatum ist eine Nebenformenreihe, die Sph. hrevifolium El. und Sph. ohtusum W. verbindet. Sie hält im Habitus und in der Größe der Stengelblätter die Mitte zwischen Sph. hrevifolium und Sph. ohtusum; die Stengel- blätter sind stets zungenförmig, nicht umgerollt, oben breit ab- gerundet und tief und stark gefranst, fast eingeschnitten und faserlos, selten mit einigen Fasern an der Blattspitze. Die Astblätter sind mittelgroß und denen des Sph. recurvum Pal. ähnlich, aber unten langzellig, oben kleinzellig und dickfaserig. Die Ohlorophyll- zellen der Astblattspitze sind oft breiter, oft aber auch schmäler als die Hyalinzellen, und diese zeigen außer den Poren des Sph. recurvum im oberen Teil noch kleine Einzelporen. Die Rinde ist meist undeutlich. Sph. intermedium Roll (Systematik 1884) ist eine schöne und charakteristische Formenreihe der Cuspidata, die Roth neben Sph. Schliephachei Rl. stellt. Nach dem wenig reichlichen Material aus Thüringen wagt er nicht zu entscheiden, ob es sich um eine Jugendform von recurvum oder eine gute Art handelt. Ich besitze aber ein reiches Material gut ausgebildeter Pflanzen nicht allein aus Thüringen, sondern auch aus Sachsen und aus anderen Ländern, darunter außer den von Roth S. 39 beschriebenen var. molluscum Roll und pseudolaxum Roll auch Formen der var. flagellare Roll, die nicht mit dem von Roth angeführten Sph. recurvum, Pal. var. flagellare Rl. zu verwechseln sind. Sph. haltkum Russ., das ich im Sommer 1903 im Kranich- see im Erzgebirge auffand, wo es 1906 auch von Stolle ge- sammelt und von Roth als Sph. halticum Russ. erkannt wurde, hat einige Ähnlichkeit mit zarten Formen des Sjjh. Schliephachei RL; besonders neigt seine var. polyporum W. durch zahlreiche Ast- blattporen dazu. Roth führt unter den Cuspidata auch Sph. hypnoides (A. Br.) Bruch auf, das Warnstorf in seiner Flora der Mark 1903 für eine gute Art, Roth dagegen in seinen Europ. Torfmoosen 1906 für eine Jugendform von Sph. cuspidatum Ehrh. hält. Die Tat- sache, daß ich im Frühling 1906 am ganzen Ufer der Hornsees, wo es AI. Braun entdeckte, keine Spur derselben, wohl aber ver- schiedene Formen von Sph. cuspidatum Ehrh. fand, spricht für die Ansicht Roths. Noch schwieriger als die Cuspidata sind aber die Formen- reihen der Suhsecunda zu umgrenzen. Bei ihnen, die amphibien- ähnlich im Wasser und auf dem Lande leben, sieht der Blick des Forschers überall Entwicklung. Ein großartiges Naturleben spielt sich in ihrem weiten Formenkreise ab. Dem Element sich anzu- passen ist ihr eifrigstes Bemühen, durch das sie der festen Be- 102 ^renzung durch die Systeraatiker spotten, deren Auffassungen in keiner anderen Torfmoosgruppe so verschiedenartig sind. Jedes kleine Unterscheidungsmerkmal wird zu ihrer Gruppierung benützt. Ein Teil der Systematiker legt bei derselben das Hauptgewicht auf die Stengelblätter, der andere auf die Astblätter. Ich gehöre zu den ersteren, und zwar aus dem von mir öfters auch bei anderen Torfmoosgruppen angeführtem Grunde, daß die von den hängenden Ästen geschützten Stengelblätter sich weniger verändern, als die freiliegenden Astblätter, die den Einflüssen des Wassers und der Atmosphärilien preisgegeben sind. Daher habe ich schon 1886 in meiner Systematik die Formenreihe Sph. subsecundum Nees nach den Stengelblättern in zwei Gruppen : microplnjlla und macrophylla eingeteilt und diese Einteilung auch bei Sph. contortum Schltz. eingehalten, wo die erste Hälfte der Varietäten (S. 81 — 84) die microphylla, die andere (S. 84—87) die macrophylla umfaßt. Auch Eussow legt in seiner 1894 erschienenen Arbeit über die Siib- secundum- und Cytnhifolium-GYUT^^e europäischer Torfmoose bei der Abgrenzung seiner Subsecundum- Arien das Hauptgewicht auf die Stengelblätter, freilich ohne diese Stengelblatteinteilung weiter auszubilden. Sein Sph. inundatum Russ. umfaßt Formen mit Stengelblättern zwischen 1 — 1-8 mm Länge und sein Sph. Gravetii solche von 2 — 3 mm, die mehreren Formenreihen angehören. Warn- storf legt dagegen bei seiner Abgrenzung der Subsecunda das Hauptgewicht auf die Astblätter. Wenn Warnstorf S. 459 seiner Kryptogamenflora der Mark (1903) sagt: „Eussow hat mit seinem Sph. inundatum die heterogensten Formen vereinigt und deshalb zur Klärung des Formengewirres in der Siibsecundum-Grn^^ße kaum beigetragen", so ist das ganz richtig. Aber Warnstorf hat durch seine Astblattporen-Systematik den Wirrwarr auch nicht gelöst. Im Gegenteil. Ich habe die von Warnstorf herausgegeben Siihsecunda untersucht und gefunden, daß die Porenverhältnisse der Astblätter den angegebenen Diagnosen meist nicht entsprechen. Dasselbe haben auch andere Sphagnologen festgestellt. Ich mache daraus Warnstorf keinen Vorwurf; denn an der Unregelmäßigkeit der Porenbildung ist die Natur schuld, die bei der Bildung der Ast- blattporen keine Eegel einhält, sondern sie den äußeren Verhält- nissen anpaßt. Sie dürfen aber deshalb auch für die systematische Abgrenzung nicht als ausschlaggebend, sondern nur in zweiter Reihe in Betracht kommen. Wie aber auch die eigene Auffassung Warnstorfs in bezug auf seine Astblattporen-Systematik sich ändert, zeigt sein Sp)h. ob- tusum, das im Laufe der Zeit viele Verwandlungen durchgemacht hat (was bereits Limpricht in seinem Nachtrag bemerkt), ebenso sein Sjih. rufescens, von dem er 1893 in seiner Charakteristik der Torfmoose schreibt: „Poren der Astblätter auf beiden Blattseiten sparsam", während er es 1903 in seiner Kryptogamenflora der Mark zu den auf beiden Seiten reichporigen Arten stellt. Ich habe eine Formenreihe Sph. rufescens nie anerkannt und gebe 103 auch die Bezeichnung rufescens als Var. auf, die ich 1886, S. 88 meiner Systematik zuerst angeführt habe. Roth widerspricht sich, indem er die Veränderlichkeit der Astblattporen zugibt, aber die auf sie gegründeten Arten dennoch beibehält und dieselben noch um eine — Spli. pungens Eoth (%»/i, contortum var. gracile Roll) mit außen reichporigen, innen armporigen Astblättern — vermehrt. Unter meinen übrigen Varietäten des Sph. contortum be- trachtet Roth die var. ahbreviatuin Rl. als einen eigenen Formen- kreis. In der Tat sprechen dafür mehrere Merkmale: der eigen- tümliche schlanke, zierliche Habitus, die kurzen, dichten Äste und kleinen Köpfe, die bleichen Farben, die lockere Beblätterung. Nach den mittelgroßen, 1 — 1*5 mm langen, bis zur Hälfte ge- faserten Stengelblätteru und den mittelgroßen, kurz bespitzten, beiderseits reichporigen Astblättern steht es zwischen Sph. sub- secundum Nees 6) macrophyllum Rl. (*Sp/j. inundatum Russ.) und Sph. contortum Schltz. Ich bezeichne es einstweilen als Sph. cupressi forme Rl., doch kenne ich, um es zur Art erheben zu können, zu wenig Formen, die doch die erste Bedingung für die Abgrenzung einer Formenreihe sind. Eine Form aus der Gruppe der Suhsecunda, dem Sph. laricinum Spr. verwandt, die Art- charakter trägt, ist auch Sph. Wenckii Roll, ein mir vom ver- storbenen Pastor Wenck in Herrnhut mitgeteiltes, im Gnadeuthal im Kapland gesammeltes 10 cm hohes bleichbräunliches, zartes, dem Sph. tenellum Pers. und Sph. capense Hornsch. ähnliches Moos mit kleinen, ovalen, kurz bespitzten, beiderseits reichporigen Astblättern, deren Perlporen nach oben kaum an Größe abnehmen und deren Chlorophyllzellen breit und zentriert sind. Die mittel- großen, hohlen, zungenförmigen Stengelblätter sind wie die des Sph. rohustttm tiber dem Grund etwas ausgeschweift, oben ab- gerundet und gezähnt, bis zur Hälfte zart gefasert und bis zum Grund porös. Der Stengel ist dünn, gelb, die Rinde meist zwei- schichtig. Doch hat auch dieses Exemplar wenig Bedeutung, so lange nicht mehrere Formen aufgefunden werden. Zahlreichere Formen besitze ich von zwei Formenreihen der Suhsecunda, bei denen Stengel- und Astblätter als Gegensätze aus- gebildet sind und von denen ich die mit kleinen Stengelblättern und großen Astblättern Sph. subcontortiim Rl. und die mit kleinen Stengelblättern und sehr großen Astblättern S2ih. pseudoturgidum Rl. nenne. Sph. suhcontortum Rl. steht zwischen Sj^h. inundatum Euss. und Sph. contortum Schltz., ist mittelgroß, bleichgrün bis braun- grün und braungelb bis bleichbraun, hat kleine, kaum 1 mm lange Stengelblätter, wie Spih. siihsecundum Nees a) microphyllum Rl., die zungenförmig, oben abgerundet und gefranst und nur schwach gefasert und armporig sind und nach unten einen etwas ver- breiterten Saum und geteilte Hyalinzellen zeigen. Die Astblätter sind dagegen groß, wie bei Sph. contortum Schltz., etwa 2 mm 104 lang, oft etwas unsymmetrisch, eilänglich, hohl, in eine fünfzähnige Spitze zusammengezogen, fast der ganzen Länge nach umgerollt, beiderseits reich- und kleinporig, meist mit Perlporen. Das Moos wächst in tiefen Wassersümpfen und Mooren, bei Franzensbad, Schueeberg und Zöblitz im Erzgebirge. Sijh. pseiidoturgidum El., das Roth S. 68 seiner Arbeit an- führt, habe ich bereits im Jahre 1886 in meiner Systematik charakterisiert, wo auch S. 79 unter Sph. suhsecundum Nees fünf Varietäten: imhricatum El., natans Schi., fallax El., Berneti Card, und cuspidatum El. beschrieben sind. Diese Porraenreihe hat den Habitus und die sehr großen Astblätter des Sph. tiirgidum, da- gegen die kleinen Stengelblätter des Sph. suhsecundum Nees 6) niacrophyllmn El. (Sph. inundatimi Euss.). Die Astblätter sind doppelt bis dreimal so groß wie die Stengelblätter. Die Formen entsprechen etwa den amphibolen und oligoporen Abteilungen des alten Sph. mundatuni Euss., sind wasserliebend, kräftig, trüb- farbig, dünkelgrün, braungrün, violettgrün, purpurbraun bis schwärz- lich, die Äste kurz bis mittellang, dick und herabgebogen, die Astblätter sehr groß, hohl, beiderseits mit unterbrochenen oder verstreuten Perlporen, die Stengelblätter klein, kaum halb so lang wie die Astblätter, zungenförmig, oben etwas umgerollt, wenig gezähnt, armporig und nur im oberen Drittel gefasert. Eoth er- wähnt Sph. pseudoturgiduni El. unter Sph. rufescens (Bry. germ.), zu dem er die var. Berneti Card, stellt. Ich rechne diese Varietät, sowie die übrigen betreffenden Formen des Sph. rufescens, sofern sie nicht zu Sph. turgidum und Sph. contortum Schltz. gehören, zu Sph. pseudoiurgkhim El. Diese Formenreihe ist in Thüringen und Sachsen verbreitet. Ich habe sie auch unter der Milseburg, am Main, in Origlio bei Lugano und am Brennerpaß gesammelt und besitze ferner Exemplare von Salvan in der Schweiz (leg. Bern et), Barcena in Spanien (leg. Di eck), von der steinernen Renne (leg. Kalmus) und von Paderborn (leg. Gold mann). Eoth zerlegt die var. Warnstorfii El. des Sph. contortum Schltz., die ich künftig zu Sph. auriculatum Seh. (Sph. Gravetii Euss.) stelle, nach den Farben in zwei Teile, deren Form *albescens er zu Sph. inundatum stellt, während er die Form *versicolor zu Sph. rufescens rechnet. Dem stimme ich nicht bei. Wahrscheinlich ist Eoth durch ein Exemplar von der Müllerwiese bei Mörfelden, das von den zahlreichen Formen der var. Warns- torßi durch ungleiche Porenbildung der Astblätter verschieden ist, veranlaßt worden, die von mir als *alhescens bezeichnete Form von var. Warnstorßi El. zu trennen. Und was die *versicolor- Form betrifft, so sehe ich keinen Grund ein, sie der Farbe wegen zu Sph. rufescens zu stellen. Eote Formen kommen bei mehreren Formenreihen vor. Deshalb ist der Name rufescens für eine ganze Formenreihe ebenso schlecht gewählt, wie Sph. rubellum Wils. für Sph. Wilsoni El. Eoth hat das Warn stör fsche Sph. rufescens beschränkt. Besser wäre es, wie bereits bemerkt, die 105 Bezeichnung Sph. rufescens ganz aufzugeben und die betreffenden Formen zu Sph. contortum und Sph. turgidum zu stellen. Ich habe zuerst den Varietätennamen rufescens Br. germ. entdeckt und angeführt und ihn in meiner Systematik 1886, S. 88 unter Sph. turgidum verwendet. Seitdem habe ich mich überzeugt, daß die Farben der Torfmoose so sehr wechselnd und unbeständig sind, daß sie sich nicht zur Bezeichnung von Varietäten eignen, sondern daß man besser tut, jedem Exemplar hinter seinem Namen die Farbe unter einem Sternchen und ohne Autornamen beizufügen. Das tue ich schon seit vielen Jahren und mache nur bei Sph. fiiscum Kling, eine Ausnahme. Wenn Eoth S. 58 sagt: das kammartige Aussehen der Ohloro- phyllzellen bei dem Übergang in den fibrösen Teil der Stengel- blätter ist besonders charakteristisch für die ganze Suhsecundum- Gruppe", so hat er dadurch auf ein Merkmal hingewiesen, das viel eigentümlicher ist als die Färbung. Dasselbe Merkmal zeigen auch einzelne Formen der Cuspidatum -GruTp-pe, worauf ich bereits 1886 in meiner Systematik durch die Bemerkung: „Stengelblätter mit Faseranfängen und Papillen" hingewiesen habe. Auch Sph. halticum Russ. zeigt diese Eigentümhchkeit. Zu Sph. pseudoturgidum El. rechne ich auch die betreffenden Formen des Sph. contortum var. fluitans Grav. (non A. Br.), während die übrigen Formen dieser Varietät wohl als var. fluitans Grav. zu Sph. aquatile W. gehören, das W. neuerdings zu Sph. rufescens und Roth zu Sph. cornutum Roth (Sph. contortum Schltz.) stellt, das mir aber eine besondere Formenreihe zu sein scheint, für die auch der Name Sph. aquatile gut paßt. Die var. fluitans A. Br. ist dagegen eine Varietät von Sph. turgidum. Ich denke, die Braun sehe Bezeichnung der Varietät sollte nicht verloren gehen. Die Formenreihen der Suhsecunda ordne ich folgendermaßen : I. Stengelrinde einschichtig 1. suhsecunda a) microphylla (Stengelbl. meist faserlos) Sph. subsecundum Nees. h) macrophylla (Stengelbl. meist 7^ — Ys gefasert) Sph. inundatum Russ. Sph. cupressiforme Rl. Sph. siibcontortiim Rl. mit sehr großen Astbl. Sph. pseudoturgidum Rl. 2. contorta a) microphylla (Stengelbl. meist 72 gefasert) Sph. contortum Schltz. {S. cornutum Eoth) Sph. pimgens Roth österr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1907. g 106 h) macrophylla (meist Yj bis ganz gef.) Sph. auriculatum Seh. {S. Gravetii Euss.) Sph. aquatile W. S2)h. turgidum(G.M.) El. {S. crassicladum W.) Sph. turgidulum W. Sph. ohesum (Wils.) W. IL Stengelrinde zweischichtig a) inicrophylla Sph. laricinum Spruce h) macrophylla Sph. platypMjllum SuU. Sphagn. Klinggräffii Eöll habe ich ausführhch in den Bei- trägen zur Moosflora von Nordamerika, Hedwigia 1897 beschrieben. Zu ihm gehört, wie Eoth richtig bemerkt, Sph. degenerans W. 1889 und Sph. turfaceum W. 1896. Ob aber auch Sph. Klinggräfßi zum Teil zu Sph. affine Een. et Card. 1885 zu ziehen ist, wie es Eoth tut, könnte nur jemand entscheiden, der Cardots Formen von Sph. affine und die meinigen von Sph. Klinggräffii untersuchen und vergleichen würde. (scMub folgt.) Versuch einer natürlichen Systematik des Cirsium arvense (L.) Scop. Von Dr. F. Vierhapper (Wien). Cirsium arven&e (L.) Scop. bildet mit einigen sehr nahe ver- wandten Formen eine eigene Sektion (Cephalonoplos [Necker, als Gattung] De Oandolle) der Gattung Cirsium. Wie ich schon in einem Vortrage in der botanischen Sektion der zoologisch-botani- schen Gesellschaft auseinanderzusetzen Gelegenheit hatte, halte ich folgende Gliederung der Pflanze für den natürlichen Verhält- nissen entsprechend: I. Blätter^) beiderseits fast kahl. 1. Stengel unbewehrt. Blattrand ungleich kurzdornig oder ganz wehrlos forma mite 2, Stengel mehr minder stark bedornt. Blattrand mit starken Dornen besetzt forma horridum IL Blätter^) unterseits grau- bis weißwofllg-filzig. 1. Stengel unbewehrt. Blattrand ungleich kurzdornig oder ganz wehrlos forma vestitum 2. Stengel mehr minder stark bedornt. Blattrand mit starken Dornen besetzt forma incanum 1) Es sind immer die Blätter blütentragender Stengel gemeint. 107 Bezüglich der Nomenklatur ist zu bemerken, daß man den Artnamen „arvense^ wohl auf alle vier hier unterschiedenen Formen anwenden kann. Die Bezeichnung stammt von Linne^j, welcher die Pflanze zu Serratula stellte. Linne hat zweifellos vor allem die stachelige Form horriduni vor Augen gehabt, denn auf sie bezieht sich sein Zitat: Ceanothus Theophrasti Columna^), dessen Abbildung typische forma horrida darstellt. Aus der Ver- breitungsangabe: „Habitat in Europae cultis agris" sowie aus dem Zitate „Carduus in avena proveniens" Bauhin ^) geht aber wohl hervor, daß Linne auch die forma mite seiner Serratula arvensis subsumiert hat. Die Phrasen „Serratula foliis dentatis spinosis" *) und „Carduus radice repente, foliis lanceolatis. dentatis, margine aculeatis" ^) gelten wahrscheinhch Intermediärformen zwischen den Typen mite und horridum. „Carduus vinearura repens, sonchi foUo" ®) dagegen ist eine Pflanze mit weißlichem Stengel und unterseits weißlich- wolligen Blättern^), welche, wenn überhaupt zu C. arvense gehörig, der forma vestitum oder incanum entspricht. Da Linne auf das Indument der Blätter gar keine Rücksicht nimmt, so liegt es eben sehr nahe, zu glauben, daß er au keine bestimmte der von den späteren Autoren aus- einander gehaltenen Formen gedacht hat, und es empfiehlt sich daher, wie schon erwähnt, den Namen „arvensis"' als Bezeichnung für den ganzen Formenkreis beizubehalten. Der erste, welcher die Pflanze zu Cirsium stellte, war Scopoli.^) Sie hat demnach zu heißen : Cirsium arvense (Linne pro Serratula) Scopoli. Über die Nomenklatur der hier aufgezählten Formen des C arvense mögen folgende Angaben orientieren: L 1. Forma mite: Serratula setosa Willd.. Spec. plant. III, p. 1645 (1804); Cnicus setosus Bess., Prim. flor. Gal. p. 172 (1809); Cirsium setosum M. B., Flor. Taur. Oauc. III. p. 560 (1819); C. arvense ß mite et y integrifolium Wimm. et Grab., Flor. Sil. II. 2. p. 92 (1829); C. arvense ß mite Neilr., Fl. v. Nied.-Öst. p. 391 (1859); C. arvense a commune 1. setosum et 2. ruderale f. mite et ß ohtusilohiim f. suhviride et f. suhruderale Beck, Fl. v. Nied.-Öst. p. 1239 (1893); etc. I. 2. Forma horridum: C. arvense a horridum Wimra. et Grab. 1. c. ; C. arvense a spinosissimum Neilr. 1. c. ; C. arvense a commune 2. ruderale f. horridum et ß ohtusilobum f. suhhorridum Beck 1. c. ; etc. 1) Spec. plant, p. 820 (1753). 2) Min. cogn. rar. stirp. Ekphr. p. 45, t. 45 (1616). 3) Pinas theatri botanici, p. 377 (1671). *) Linne, Flor. Suec. p. 238 (1745); Dalibard, Flor. Par. Prodr. p. 246 (1749). 5) Linne, Flor. Läpp. p. 234 (1737); Eoyen, Flor. Leyd. Prodr. p. 133 (1740). ö) Bauhin, Prodromus theatri botanici, p. 156 (1720). ') „Caulis . . candicans, . . folia . . . inferius incana lanugine aspersa." 8) Flor. Carn. ed. II. tom. II, p. 126 (1772). 108 II 1 Fovmd. vestitum: G.arvense ö vestitumWmm. ei Gra.h. 1. c; G. arvense y discolor Neilr. 1. c; C arvense ß oUusilobum f. subincanum Beck 1. c; etc. ,^, II 2 Forma incanum: Cnicus lanatiis \A/ill(l., bpec. plant, iii. p 1671 (1804); Cirsiiim lanahm Spreng., Syst. veg. 111, p. 6id a826)- C arvense a commune 3. incanum Beck. 1. c; etc. Von den in De Oandolle's „Prodromus" ^) außer C arvense (= f. horridum) und C. setosum {= f. mUe) angeführten Typen ist das asiatische C incanum Fisch, wohl kaum von der filzigblatt gen Varietät ß des C. arvense auseinander zu halten C. se^eto Bunge dagegen aus Nordchina und das sibirische G. argunense^. G kommen der Forma mite überaus nahe, von welchem sich er- steTeTvor allem durch die fast einzeln stehenden doppel so großen Köpfe letzte es durch die herablaufenden Stengelblätter unterscheidet. Kopte letzteres ^^^^^^^^ ^^^^^^ ^^^ ^ unterschei- denden Merkmalen scheint das Indument der Blätter das wichtigste zu seTn, weil man auf Grund desselben zwei, allerdings nicht gut getrennte geographische Rassen unterscheiden kann. Die l^ornaen SunTer'sfs 'filzigen Blättern sind nämlich hauptsächhch in den wärmeren, trockeneren Teilen des Gesamtareales der Art, also v^ allem im Mediterrangebiete und im südwestlichen Asien bis nach Indien zu Hause, während die mit beiderseits kahlen Blat ern haupt- sLX'h die küheren, feuchteren Gegenden dieses Areales, das ist nsb sondere das Gebiet der baltischen Flora, das geniaßigte Euß- land und Sibirien, bewohnen. Diese ^/^^en Rassen snd m^^^^^^^^^ wähnt, keineswegs sehr scharf auseinander zu b/^ten^^^f^^^Ä^ logisch, denn es gibt eine Menge Zwischenformen mr^ ^J^^erse ts sfhwaeh filziffen Blättern oder solche, bei denen nui die erst- ährTg nT fe mehr minder schwachfilzige Blätter besitzen noch Saphisch denn es greifen die Areale der beiden Typen mannig- faUi^Tneinander was zum Teil vielleicht auch darauf zuruckzu- fä^en sein'Sle, daß diese Oirsien sehr leicht auf künsthchem Weee — mit dem Getreide — verbreitet werden können. ^ Jede dieser beiden geographischen Rassen zerfallt min w^e^er in eine wehrlose und eine bewehrte Form Ich b^be^m Sommer 1906 beide Formen der Rasse I (mit beiderseits grünen Battern) in allen von mir damals besuchten Tälern des Q- f b-;^^;/,^/ Mur im Lungau (Kronland Salzburg) - das ist '"^ ^""'-^J^^'^f^^ Lessach-, Lantschfeld-, Zederhaus- und Seetale " beobacMet nnd konnte - was, soweit aus der Litef^ur zu ersehen bisher allen Autoren entgangen war - feststellen, daß dieselben aus nahmslos einander ausschließende Standorte b e- '^'' '''Forma horridum, der bewehrte Typus, findet sich nur auf Weideplätzen, während forma mi^e , die wehrlose Pflanze stets Getreidefelder bewohnt und nur sekundär m Buschwerk oder «) VI, p. 643 (1837). 109 32, s ■a I-! Fi C ao bi ^ -S 0 a Ä a; "t^ a" ^S< SS » CS p -o . SP q S eil _2 c3 im I boo g ,« .'S o M o S SS 110 an Zäunen auftritt. Es ist auch bemerkenswert, daß letztere früher zur Blüte und Fruchtreife gelangt als erstere. Nach freundlicher Verständigung R. v. Wettsteins kommen auch im Gschnitztale in Nordtirol die beiden Formen des C. arvense unter ganz genau ebendenselben Standortsbedingungen vor, und auch in der Um- gebung von Salzburg herrschen nach gefälliger Mitteilung 0. Mells ähnliche Verhältnisse. Viele Herbarbelege lassen auf einen gleichen Sachverhalt in zahlreichen anderen Gegenden Mitteleuropas schließen. Um Wien dagegen, wo ich noch im Herbste 1906 C. arvense an verschiedenen Lokalitäten, so am Gaisberg bei Perchtoldsdorf, Anninger bei Mödling, Troppberg bei Purkersdorf, am Leopoldsberg, auf den Bergen um Hadersfeld und Greifeustein, im Rohrwald bei Stockerau, im Leithagebirge, auf Äckern sowohl als auch auf WaldHchtungen beobachtete, ist, indem die wehrhafte Form fehlt, die Pflanze im Buschwerk am Rande der Wälder aber einen zwischen den beiden Extremen mehr minder intermediären Typus darstellt, keine so scharfe Ghederung wie z. B. in den Tälern der Alpen vorhanden. Der umstand, daß dort, wo die beiden extremen Sippen auftreten, die bewehrte Form immer an den von Weidetieren besuchten Stellen, die unbewehrte dagegen an Örtlichkeiten, wo Tierfraß aus- geschlossen ist, vorkommt, während in Gegenden, wo, wie z. B. um Wien, kein Weidegang stattfindet, die Gliederung überhaupt unterbleibt, legt es nahe, an eine Mitwirkung der Tiere bei der Entstehung dieser beiden Formen zu denken^). Selbstverständlich kann den Tieren nur eine sekundäre selektionierende Einwirkung zugeschrieben werden. Den Anstoß zur Formneubildung hat offen- bar direkte Anpassung einer Urform an verschiedene Vegetations- bedingungen, und zwar wahrscheinlich verschiedene Bodenverhält- nisse, gegeben. Auf üppigem, relativ feuchtem Boden dürfte sich f. mite, auf magerem, verhältnismäßig trockenem f. horridum gebildet haben. Dieses hatte, durch seine Bestachelung vorzüglich geschützt, naturgemäß viel mehr Aussicht, sich auf den Weide- tieren exponierten Stellen zu erhalten als jenes, welches sich — in Mitteleuropa wenigstens — nur im Schutze der Felder behaupten kann. Es muß dahingestellt bleiben, wo ursprünglich diese Aus- gliederung stattfand, ob in verschiedenen Gebieten, gewissermaßen polytop, oder monotop etwa in der Urheimat des C. arvense. die ja gewiß nicht in den Alpenländern, sondern in Asien zu suchen ist, so daß dann die beiden Formen schon als scharf geschiedene Typen zu uns kamen. Es wäre sehr unvorsichtig, wollte man hier mehr als Mutmaßuno:en äußern. 1) Über das diesen beiden Cirsien bis zu einem gewissen Grade analoge Verhalten der beiden saisondimorphen Parallel sippen Ononis spinosa und foetens vergleiche man Wett st ein, E. v.: Deszendenztheoretische Unter- suchungen, I. Untersuchungen über den Saisondimorphismus im Pflanzenreiche (in Denkschr. d. k. Akad. d. Wissensch. Wien, math.-nat. KL, LXX. Bd., p. 332 und 343 [1900]). 111 Inwieweit C. arvense f. mite und f. horridum unter verschie- denen Existenzbedingungen konstant bleiben, soll durch Kultur- versuche, welche ich mir vorbehalte, festgestellt werden. Es liegt nahe, für die beiden Formen mit filzigen Blättern einen ähnlichen Werdegang anzunehmen, wie für die beiden eben besprochenen. Es dürfte forma \vestitum ähnlich wie forma mite, forma incanum wie forma liorridum entstanden sein. Girsimn lanceolatum (L.) Scop. und Carduus acanthoides L. beobachtete ich im Quellgebiete der Mur wiö C. arvense f. horridum nur auf Weideplätzen und gleich diesem nur als bewehrte Formen, also als wirkliche Disteln auftretend. In Feldern konnte ich sie niemals sehen, und demgemäß gibt es auch keine dem C. arvense f. mite entsprechende unbewehrte Formen dieser beiden Arten. Ob sich von C. palustre (L.) Scop., welches sowohl auf Weide- plätzen als auch auf Wiesen wächst, eine bewehrte und eine wehr- lose Form unterscheiden läßt, gedenke ich zum Gegenstande weiterer Beobachtungen zu machen. Wien, botanisches Institut der Universität, im Jänner 1907. Herbar-Studien. Von Rupert Huter, Pfarrer in Ried bei Sterzing, Tirol. (Fortsetzung, i) Centaurea carratracensis Lge. 1880; ausgezeichnet im Wuchs, in den Blättern und Anthodialschuppen, cfr. Willk., Suppl. Prodr. fl. hisp., p. 94. Wurde Juni 1879 von uns bei Oarratraca (prov. Malaga) entdeckt; besonders häufig an Felsen unter Oarratraca am Wege, welcher nach Alora führt. Nota. Die Centaurea, welche in Exsc. P. R. iter IL hisp. 1890, nr. 430, von Huescal-Obera, prov. Almeria, unter dem fälschliehen Namen C. sulfurea ausgegeben wurde, ist Centaurea omphalotricha Oosson. die wir 1879 bei Almeria in einem Stücke gefunden haben, die aber 1890 (nr. 316) von P. u. R. in Mehr- zahl daselbst gesammelt wurde. Die Centaurea, welche Porta und Rigo (it. II. hisp. 1890 nr. 547, sub nomine erroneo C. ornata a. macrantha) bei Oar- tagena: in glareosis rupestribus, 6. Juni, sammelten, ist: Cen- taurea saxicola Lag. ! Die Centaurea, welche in H. P. R., it. III. ital., 1877, nr. 244 als C. sonchifolia ausgegeben wurde, ist Centaurea napi- folia L. 1) Vergl. Jahrg. 1906, Nr. 12, S. 477. 112 174. Unter Microlonclius DO. {Centaurea L.) werden verschiedene Arten aufgeführt, deren Deutung nicht so leicht ist; z. B. scheint mir die Unterscheidung von M. Clusii Spach und 31. Duriaei Spaeh wohl nur auf dem Merkmale zu beruhen, daß die erstere zwei- bis mehrjährig, die zweite einjährig sein soll, ein Umstand, der bei manchen Pflanzen in den südUchen Gegenden wenig bedeutsam ist. Microlonchus Ysernianus Gay et Webb. liegt mir vom Monte Gargano (Italien) vor, gesammelt von Porta und Eigo 1875, und macht mit seinen unteren ungeteilten, lanzettlichen, selbst ganzrandigen oder nur mit ein bis zwei tieferen Zähnen ver- sehenen Blättern einen eigenen Eindruck. Ich möchte aber dar- auf kein besonderes Gewicht legen, da ja die Blattformen, ob ganzrandig, lappig, schrotsägezähnig oder halb bis ganz gefiedert, bei vielen Centaurea-Arten, z. B. bei C Scahiosa, ähnliche Vor- kommnisse zeigen. Die Pflanze vom M. Gargano ist einjährig, bis zwei Spannen hoch, die Calathien sind wohl etwas kleiner, aber nicht gerade um die Hälfte kleiner als bei M. Duriaei, wie Willk. angibt. Microlonchus valdemorensis Gut, von welchem Porta und Eigo aus Spanien wenige Stücke mitgebracht haben, scheint doch nichts anderes zu sein, als eine ganz magere Form von M. Duriaei Sp. : einjährig, am Grunde niederhegend verzweigt, Calathien klein, nur bis 5 mm im Durchmesser. Am ehesten möchte ich Microlonchus spinulosus Eouy, Willk. Suppl. Prodr. flor. hisp., p. 98 (Exsc. P.E. it. IL hisp., 1890, nr. 581, in pascuis prope Cartagena) als gut unterscheidbar an- sehen. Planta gracihs; fohorum dentes spinula flavescente 1 — 3 mm longa aristati ; anthodii squamae spinula gracili 1 • 5 — 2 mm longa munitae. Bei M. Clusii, M. Spachii und M. Ysernianus ist der Dorn der Hüllschuppen kaum 0*5 mm lang; bei M. Delestrei Spach gegen 3 mm lang. Letztere kommt vermischt mit magerem M. Clusii bei Cartagena vor. 175. Crepis alpestris X hlattarioides tritt in zwei Formen auf: a) C. oenipontana Murr, mehr zu C. alpestris neigend, und h) C. Peyritschii Murr, mehr der C. hlattarioides ähnlich. Die Kombination kommt auch am Brenner: Vennatal, an steilen gerölligen Abhängen und mageren Bergwiesen bei 1600 — 1800 m s. m. vor; ferner in Südtirol: Val di Ledro, in Monte Lomar, leg. Porta. Ein Exemplar: Arlberg über Stuben, leg. Murr et Hell- weger, Aug. 1898, macht den Eindruck einer Crepis alpestris X grandiflora. 176. Crepis moesiaca {C. alpestris v. moesiaca) Aschers, et Hut. 1877. Eadicis Collum vaginis foliorum emortuorum brunneis obtectum. Folia radicalia glaucescentia, rigidiuscula, 3 — 6, basi late vaginantia, petiolulata, 1 — 2 dm longa; inferius pinnato-dentata, deinde incise 113 runcinato-lobata, lobis tortuose divaricantibus, ± magnis, acutatis, lobo ultimo lanceolato integro producto, undique cum caule breviter piloso scabriuscula. Gaules 1 — 2, erecti, paucifoliati (fol. 1 — 3), infra medium vel superne furcati, ramis (raro iterum furcatis) unifloris. Folia caulina inferiora et media radicalibus subsimilia, ultima lineari-lanceolata. integra. Calathia ovata, 10 — 12 mm longa. Squamae anthodii angustae, 1 — l*5mmlatae, lauceolatae, acutae, dense pilis albis et nigrescentibus glanduliferis obtectae. Achenia vix rostrata, dense aculeato-dentata. Dalmatia, in fissuris rupium ad montes Orjen et Lovcen, leg. Huter et Pichler. Von Crepis alpestris sicher verschieden ; die Blattform entspricht fast genau der von C. lacera Ten. Das Konzept über Crepis moesiaca war schon vor längerer Zeit geschrieben, als ich durch einen Zufall später darauf kam, daß die nämliche Art schon 1894 (Österr. bot. Zeitschrift Nr. 8) ausführlich von Dr. A. v. Degen besprochen wurde; aber ich dachte bei der Reinschrift: „duobus testibus (hie etiam pluribus : Ascherson et Reuter) stat omne verbum". 177. Crepis hyhrida Kerner = C. cJiondrilloidesh. {C. JacquitiiiTsch.) X C. terglouensis Hacq. (C. liyoseridifolia Tausch) ist vielgestaltig, bald genauer Mittelschlag, bald der einen oder anderen Stammart näher stehend. Wurde von mir gefunden: Pustertal, Sexten (Unter- bacher am Sextenstein, zwischen Toblacher und Innichriedl); dann am Platzerberg ober Gossensaß (2300 — 2400 m s. m.). Daselbst fand ich auch ein Stück, das die gelbliche Behaarung von Crepis jiihata Koch und die Blattform von C. liyoseridifolia zeigt und sehr wahrscheinlich dieser Kombination entspricht. 178. Crepis vesicaria L. wird von Willkomm, Prodr. Fl. hisp. IL, p. 247 nur auf Angabe Nymans aufgenommen. Porta und Rigo sammelten diese Art 1885 in Catalaunia, Montserrat. Alle Mühe, um Crepis scariosa W., dann C. ves. ß. Will- liommii Per. Lar. von C. vesicaria L. spezifisch zu trennen, wird fast umsonst sein, da alle angegebenen Merkmale sich als sehr labil erweisen, und es scheint hier eher eine formreiche Art, ähnlich wie C. taraxacifolia Thuill., vorzuliegen. Die von Rigo 1898 (editio Dörfler, nr. 192) in Sizilien, prope Avola und Syracusa, in pascuis aridis, 20. et 26. IV. ge- sammelte Crepis ist durch folgende Merkmale charakterisiert: Caulis depressus, 5 — 20 cm altus, a medio vel supra ramosus, ramuhs 1 — 3 calathia ferentibus corymbosis, foha basilaria gla- brescentia vix excedens. Haec sinuato-pinnatifida vel pinnato- partita, lobis argute callose dentatis. Folia caulina sub ramulorum basi bracteiformia, integerrima, longa, linearia. Anthodia mediocria. Squamae interiores canescentes, pilis glanduliferis brevioribus et egiandulosis longioribus praeditae. Wir nennen diese Form Crepis hursifolia ß. sicula Huter et ßigo. Leider sind einige Exemplare noch zu jugendlich, um beurteilen zu können, ob die 114 angegebenen Merkmale auch standhalten oder ob man es mit einer frappanten Lokalform zu tun habe. Nota. Crepis aculeata ßornmüller, iter syriacum 1897, nr. 985, Palestina australis, Jaffa, in siceis arenosis, 10. IV.. ist von Crepis aculeata DO. (teste Boissier), Sintenis et Rigo ex ins. Cyprus 1880, nr. 284 (Oarpass in arvis maritimis inter Yialussa et Eleussa) durch den gänzlichen Mangel der Haar- borsten und den etwas wolligfilzigen Stengel verschieden. Ich lege diese Form als Crepis aculeata DO. ß. JSornmülleri in mein Herbar. 179. Im Subgenus von Sonchus: Atalanthus, Seet. I. =: Zollikoferia subgen. Äcanthosonchus Sz. B. = Zollikoferia spinosa Boiss. (cfr. Nym., Oonsp.), wird im Prodr. Fl. hisp. IL, p. 239 eine Spezies Sonchus spinosus DO. mit einer var. y. cervicornis Lge. Pug. = S. cervicornus Willk. illustr., t. 15 aufgeführt. Wir haben in Exsc. 1890 (Porta, Bigo, it. IL hisp., nr. 48) eine dritte Form: Sonchus Freynianus H. P. B. aufgestellt, welche von Willk. Suppl., p. 114 fraglich als Subspezies von Sonchus spinosus aufgeführt wird mit dem Bemerken: „vix crederem hanc plantam a S. spinoso speeifice differre". In den Diagnosen von Sonchus spinosus in Prodr., p. 239 und S. Freynianus Suppl., p. 114 sind aber einige Ausdrücke unklar und verwechselt, so daß eine neue Beschreibung erforderlich ist. Sonchus Freynianus H. P. B. 1890 in sched. Suffrutescens, caespitem intricatum, glabrum, obscure virentem, Vg — 7^ m altum formans. Gaules erecti, infra lignosi, nudi, dichotomi et divarieate ramosissimi; rami foliosi. Foha petiolulata, basi dilatata, utraque parte ala brevissima in rarais decurrente, pinnato-laeiniata, rachide et laciniis angustis, 1 — 2 mm latis, laciniis 1 — 7 patentibus, 1 — 3 cm longis, integris ; aut hinc inde foha indivisa, unidentata, praeprimis folia in parte florifera. Rami floriferi (pedunculi) post delapsum calathii spinescentes, ad instar cervicornus dispositi, anthodio insidenti subaequilongi. Squamae anthodii extimae rotundato-ovatae, 2 mm longae, secundae ovato-lanceolatae, ad 4 mm longae, intimae lanceolatae, ad 10 mm longae, margine scariosae. Achenia 3 mm longa, in costis rugulosa et brevissime pappilose subcanescentia, pappo subduplo breviora. Als Sonchus spinosus DO. ist jene Pflanze anzusehen, welche im Prodr. als solche aufgeführt wird, deren Diagnose aber in einigen Teilen mit Merkmalen der obigen zusammen- gesetzt ist und folgendermaßen lauten muß: Badix ± crassa, sublignosa, ad collum vaginis foliorum emortuorum arcte tecta. Folia omnia basilaria, glabra. lanceolata, sinuato-dentata. in petiolum vaginantem dilatata, basi lanae crassae immersa. Gaules erecti vel ascendentes, aphylli, a basi repetite dichotomi, divari- cati, 20 — 40cm alti. Rami floriferi (pedunculi) anthodio sub- duplo longiores, calathio delapso subspinescentes. Galathia 115 12 — 15 mm longa, solitaria, termiüalia, fastigiata, eiusque squaraae extimae parvae, ovato-lanceolatae, sequentes lanceolatae acutius- culae, intiraae longiores, omnes raargine scariosae. Achenia 4—5 mm longa, pappo subbrevioria, fusca. Sonchus cervicormis Wiilk. ist in den Illustrationen als eigene Art so klar dargelegt, daß keine weiteren Erörterungen notwendig siud; nur möchte aufmerksam gemacht werden, daß die Achenien viel glatter und kleiner sind als bei den vorigen. Schon im Habitus erscheinen beide sehr verschieden: Sonchus Freynianus bildet Stauden, ist nicht reichblütig, indem viele dornenförmige Blütenstiele keine Köpfchen tragen, sondern sich zu derberen Dornen umbilden; die Köpfchen tragenden Stiele sind nicht länger als dasselbe, der Blütenstand daher nicht ge- gipfelt, sondern unterbrochen armblütig; die ganze Pflanze hat etwas Starres in sich. — S. spinosus DO. ist niedrig, höchstens 40 cm hoch, die Blätter sind alle grundständig, erreichen zirka die Länge des halben Stengels, der zwar sparrig, aber doch weich ist und viele ebensträußige Köpfchen ansetzt. Sonchus Freynianus H. P. ß. wurde bisher nur im Barranco de Caballar bei Almeria, u. zw. ziemlich häufig fast in der Mitte des Tälchens gegenüber dem dortigen Gebäude (Hof oder Hütte?) von uns beobachtet. M. Winkler gab ihn vom gleichen Stand- orte als Sonchus spinosus aus. — Sonchus spinosus DO. wächst nicht selten um Almeria an Mauern und Straßenrändern. Sonchus cervicornus Willk. scheint endemisch (?) auf den Balearen zu sein. Warum Willkomm den von Lange aus der Sierra de Gador angegebenen S. sp. ß. cervicornis, welcher nach der Diagnose von Lange fast sicher dazu gehören dürfte, nicht mit seinem S. cervicornus vereinigt, ist mir unklar. Man könnte vielleicht der Vermutung Raum geben, daß die Langesche Pflanze eine depresse Form von einer der zwei früher be- sprochenen Arten sein könnte. Übrigens bin ich der Ansicht, daß Boissier und Nyman besser getan hätten, diese Formen unter Zollilcoferia zu stellen, mit welcher der Habitus weit mehr übereinstimmt als mit Sonchus. 180. Scor Sonera Reverchonii Debeaux (E. Reverchon, plantes d' Espagne 1901, nr, 1229, Sierra de Oazorla, 1700 metres) und Scorzonera P. R. 1891, iter HI. hisp., nr. 339 sub erroneo nomine S. haetica, 1892 sub nomine S. ßstulosa Brot.? edita: Abacete, in glareosis, argillosis Sierra de Alcaraz, sol. calcar., 1300 — 1900 m s. m., 21. — 27. Jun. sind identisch. Radix mediocriter crassa, descendens. Folia pluria vel omnia basilaria, petiolo basi dilatato vaginante, lineari-lanceolata usque ovato-lanceolata, plerumque erecta vel flexuose curvata, acutata, subscabride flocculose sub- cinerascentia, integra vel undulata vel rarius crispulate dentata, cauli humili, 10 — 30 cra alto, subaequilonga. Oaulis simplex, nudus 116 vel infra folio squamiformi praeditus, monanthus. Pedunculus longe sensim clavatus, intumescens, basi anthodii quasi aequilatus. Squamae anthodii exteriores triangulari-lanceolatae, interioribus lanceolatis duplo breviores, omnes acutatae, ligulae sub anthesi iis subaequilongae. Anthodia 3 '25 — 3"5 cm longa, 1 — 1-5 cm lata. Acheuia marginalia ± tuberculata, interiora laevia, 20 mm longa. Pappus 15 mm longus. Scorzonera haetica Boiss. differt: foliis linearibus, squamis exterioribus plus duplo brevioribus quam interiores, pedunculis non incrassatis; Scorzonera hispanica, praeprimis eins forma S. crispatula Boiss.: caule foliato, squamis exteri- oribus 2 — 3-plo brevioribus quam interiores, eis obtusis, margine tomentellis, pedunculo non inflato. Die Angabe der Scorzonera haetica in Sierra de Alcaraz gehört sicher zur obigen; denn S. haetica scheint auf die süd- lichsten Gegenden, Sierra de Mijas und Baetien beschränkt zu sein. Porta und Eigo sammelten an der Sierra de Alcaraz (rarissime!) auch Sc. crispatula in einer niederen Form, die ich von Sc. coronopifolia Desf., leg. Reuter 1849 (Fundort unlesbar) nicht mehr zu unterscheiden wage. — Von Sc. ßstulosa Brot, konnte ich mir keine Diagnose verschaffen. 181. Helminihia H. P. E. it. hisp. 1879, nr. 588 wurde als H. comosa L. ausgegeben, ist aber richtiger: Helminthia lusi- tanica Welw. Prov. Malacitana, in collibus aridis dumosis prope Casarabonella. 6. Jun. Helminthia P. E. iter IV. hisp. 1895, nr. 302 wurde ver- teilt als H. lusitanica, ist aber eher H. comosa Boiss. Diese beiden „Arten" sind wenig verschieden durch ± Be- stachelung und =b Länge der äußeren Hüllschuppen. 182. Picris scdberrima Guss. Exsc. H. P. E., iter III. ital., nr. 448: Calabria, loc. rupestribus aridis prope Murano. Jul. ist von P. laciniata Schk. Vis. spezifisch verschieden, u. zw. durch folgende Merkmale: starr, hoch bis 80 cm, rutig, Köpfe fast um die Hälfte kleiner, Blütenstiele graufilzig, nebst den Hüll- schuppen kurz steifhaarig; Achenien deutlich geschnäbelt. 183. Leontodon intermedius H. P. E. Exsc. iter III. ital. 1877, nr. 236: Eigo it. IV. ital. 1899, editio Dörfler, nr. 308 (sub nomine L. asper). Eadix crassa, pluriceps. Folia basilaria lanceolata, sinuate obtusiuscule dentata, cum parte caulis inferiore incanescentia, nempe pilis furcatis brevibus molliter dense opperta (pilorum radii 3 — 4, explanati). Gaules 15 — 20 cm alti, sursum glabrescentes vel piUs furcatis moUibus brevissimis sparsis, cum squamis foliiformibus parvis, margine albo-ciliatis. Anthodii squamae exteriores margine pectinatim albo-cihatae, inaequilongae, interioribus 3 — 2-plo breviores. Oalathia 10 mm lata, 15 — 17 mm longa. Ligulae latiusculae. Achenia castanea, pappi radiis breviter plumosis. 117 Habitat: Calabria, in rupium calear. fissuris montis Consolino supra Sfcilo et prope Teriolo district. Catanzaro, 600 — 800 m s. m. FI. Majo. Von Leontodon asper Poir. (W. K.) leicht zu unterscheiden durch weiche, kurze Behaarung, welche dem L. incanus L. am ähnlichsten ist (Leontodon graecus B. H., dem er in der Länge der Haare gleicht, ist weniger dicht behaart und die Haare sind steifj, durch stumpfere Bezahnung der Blätter, besonders aber durch die kleineren Köpfchen, welche am Grunde mit dem keuHgen Blütenstiel fast zusammenfließen, endlich durch kleinere Achenien und dichteren, mehr fiederigen Pappus. Leontodon [hiscutellaefolius DO. ist eine kaum kennbare Varietät des L. asper. Leontodon crispiis Vill. und L. Villarsii Lois. werden nicht selten verwechselt. Ersterer ist leicht kennthch an der dichten, steifen Behaarung besonders an den Blattstielen; die Haare sind auffällig sternförmig gegabelt und der Endzipfel der Blätter lanzettlich vorgezogen. Bei Leontodon Villarsii ist die Behaarung steif borsten- artig und nicht gedrängt dicht; die einzelnen Haare sind ziemHch lang, weißlich, an der Spitze entweder nicht gegabelt oder mit sehr kleinen Zinken; der Endzipfel der Blätter bildet einen Ehombus, d. i. die zwei letzten Zähne des Blattes und der End- zahn sind fast gleich groß. Exemplare mit vielen Borsten auf den Blattseiten stellen Leontodon Villarsii Lois. dar; sind die Blätter auf den Flächen fast kahl, und stehen die Borsten am Bande vereinzelter, so bilden sie den Leontodon Rosani Ten. Ersterer erseheint als Tal- form in Ligurien und Italien ; der zweite, die alpine Form, auf dem M. Majella und Morrone. 184. Die 1895 von Porta und Rigo, iter IV. hisp., nr. 300 aus- gegebene Hedypnois ist H. arenaria DO. ß. divisa Per. Lar. ; cfr. Willkomm Suppl., pag. 108, und nicht K polymorpha a. pendula Porta et Rigo. 185. Unsere ziemlich reiche ifieracmm- Sammlung hatte Herr H. Zahn die Güte zu revidieren und das Bemerkenswerte zu veröffentlichen, z. B. in Koch-Hallier-Wohlfart, Synopsis und an anderen Orten. Nur über H. glaucodermum Zahn in htt, H. Orieni — stupposum aus der Rotte „tomentosa^^ (plumosa) sect. „Orientalia"' Fries Epicr., welches wir 1877 als H. Schlosseri vom Monte Pollino, Oalabrien, ausgegeben haben, sei eine kurze Bemerkung gestattet. Herr Zahn bemerkte: „ob nicht etwa eine Standortsverwechslung?" — Wir fanden dieses Hieracium auf dem felsigen Rücken, der sich von der ersten Spitze des Pollino nordösthch gegen die Piani hinabsenkt, in der zweiten Hälfte Juli 1877 gerade erst im Aufblühen bei ca. 2100 m s. m. — In Arcangeli, Flor. ital. pag. 759 findet sich bei H. tomen- tosum (Ger.) All. die Standortsangabe „dalle Alpi agli Abruzzi" ; 118 also sollte dieses Hier aciuni, von dem Zahn sagt: „endemisch in den Westalpen", auch in Mittelitalien vorkommen? Aus den Abruzzen gelang es uns nie bei vieljähriger Durchforschung etwas Ähnliches aufzutreiben, und es dürfte daher ein allfälliger Fund daselbst in den Forraenkreis des H. lanatum W. K. zu stellen sein. Es ist daher höchst wahrscheinlich, daß H. glauco- denniim als der einzige Vertreter der „H. orientalia"' in der Flora Italiens anzusehen ist. Unter den ißeracmm-Dubletten, welche seinerzeit wegen angenommener Bedeutungslosigkeit nicht an H. Zahn gesendet wurden, fand ich nachträglich einen Bogen mit vier Stücken, welche einer Kombination : U. Bocconei > X pa^ltdiflorum ent- sprechen. Ich lege diese Form dXs M.pseudo~pallidifloru7n in mein Herbar. Tracht des H. Bocconei; Stengel bis zum Grunde drüsig behaart; Stengelblätter zu vier, unterstes gestielt, drüsenlos; die oberen sitzend, oval lanzettlich, gezähnt, reich- drüsig; Hülle der Köpfchen 8 — 9 mm lang, reichlich drüsig; Ligulae blaßgelb. Gesammelt 1869 in Antholz (Pustertal, Tirol), ober dem See, unter den sogenannten Vorhängen. 186. Bei Ein- und Anordnung der Campanulae aus der Gruppe Jieterophylla'' (Nym.), als: Campanula rotundifoUa L., pusilla Hke., linifolia (Lam.) DO., Scheuchzeri Vill., carnica Schiede, hispanica Willk., macrorrhiza Gay, crassipes Heuff., sabatia de Not., erheben sich bei einem reichlicheren Material viele Zweifel über den Wert der Formen, indem die oft feinen und schwankenden diagnostischen Merkmale wohl auf ein Individuum passen, das mitten aus zahlreichen, am nämlichen Standorte wachsenden ausgewählt werden muß. Daß diese Gruppe sehr forraenreich ist, beweist wohl am besten die Aufstellung von zahllosen Spezies, Subspezies, Varie- täten und Formen bei verschiedenen Autoren. Ich will mich hier auf einige kurze Bemerkungen beschränken. Im Canale d'Agordo, Schlucht des Flusses Oordevole bei Belluno in Venetien, sah ich in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhundertes an moosigen, buschigen, steilen Kalkwänden jenseits der Straße und des Flusses eine reichblühende Campanida herab- hängen, konnte aber den Postwagen nicht aufhalten lassen, weil es schon spät an der Zeit war. Die Stelle liegt ungefähr in der Mitte zwischen Agordo und Belluno, abwärts bevor man zu einem Straßenwirtshaus kommt. 1893 brachte Eigo aus der dortigen Umgebung einen kleinen, noch nicht blühenden Easen. der vielleicht einer neuen Spezies angehört: Valde caespitosa; folia rosularia rotundato-ovata, 5 — 7 mm diam., brevissime petiolata, acute serrata; folia cauUna inferiora late, superiora 119 anguste lanceolata, parce (dentibus 2 — 4) dentata, margine (sub lente) scabra. Ich empfehle allfälligeu Besuchern jener Gegend angelegentlich eingehendere Beobachtung. Ohnehin bietet die Umgebung von Belluno, z. B. der Monte Serva, für Botaniker reiche Ausbeute. Am Weißlahner im Fischleintal (Sexten) fand ich einmal einige Exemplare, die den Eindruck einer Campanula pusilla X Scheuchseri machen. Von Porta wurde eine Campanula vestina ausgegeben. Diese ist aber nichts anderes als eine etwas üppige C. carnica. bei welcher die sterilen Blätter mehr breit lanzettlich zu- gespitzt sind. Campanula macrorrhiza Gay und C. hispanica Willk. unter- scheiden sich wenig; erstere ist kahl mit größeren Blüten, die zweite behaart (auch ganz kahl!) mit breiteren Blättern. C. sabatia de Not. kann an der stark papillösen Bekleidung des Kelches erkannt werden ; sie ist verästelt, die Äste sind starr abstehend. Bezüglich der Frage, ob Campanula decumhens DO., C. specularioides Oosson (Prodr. Fl. hisp. IL, p. 295) und C. Dieckii Lange (Willk. Suppl., pag. 326) als Spezies oder bloß als Lokalformen angesehen werden müssen, mögen folgende Bemerkungen zur weiteren Beobachtung im lebenden Zustande und Untersuchung der Exsikkaten Anlaß geben. Bei Vergleich der Diagnosen scheinen einige greifbare Unterschiede vorhanden zu sein, doch bei Vergleichung mit den Pflanzen schwinden diese angegebenen Merkmale auf ein Minimum zusammen. Die mir vorliegenden Exsikkaten stammen von folgenden Stellen: 1. Nordseite der Sierra Prieta (Prov. Malaga) in pascuis petrosis calcar., ca. 1000 m s. m. (H. P. R. it. hisp. 1879, nr. 232, sub nomine: C. specularioides). 2. In rupibus et muris vetustis circa Grazalema (Prov. Oadix) (P. et R. it. IV. hisp.. 1895, nr. 322 sub nom. C. specularioides iypica!). 3. Albacete, in pascuis elatioribus glareosis Sierrae de Alcaraz, sol. calc, 1600— 2000 m s. m. (P. R., iter IL hisp., nr. 465 sub nom. C. specularioides). 4. C. DiecTiii Lange, Prov. Valencia a Casaplan (Dr. Di eck) und die nämliche Form : Sierra de Alcaraz versus Riopar, ausgegeben als C. spectdarioides ß. argutidens, Porta et Rigo 1890. Vergleicht man die Diagnose von C. decumhens in Prodr. Fl. hisp. auctore Willkomm mit den mir vorliegenden Exem- plaren von den oben angegebenen Standorten, so stimmt dieselbe zu obigen Nummern 1 — 4. „Pubescens" (1) „aut glabra" (keine ganz ohne Haare, wohl aber bei 2 nur wenige starre Haare am Stengel und bei 3 Stengel unten behaart, oben glatt). 120 „Oaule decumbente" (1), „subsiraplici, paucifloro" (3 nicht gerade niederliegend, aber einblütig, Hungerform!) ; „pedun- culis axillaribus unifioris, folio longioribus; foliis basilaribus rotundato - spathulatis (sinuatis??), foliis caulinis obovatis, crenato - dentatis, superioribus paucis, sessilibus, lanceolatis" (1, 2, 3, nur 4 hat folia inciso-dentata); „calycis tubo ovoideo, ± piloso, laciniis lineari-lanceolatis, integris, acuminatis („erectis" ?), corolla brevioribus" (1, 2, 3, 4); „corolla campanuiata". Dieses Merkmal mangelt, indem alle eorollam profunde quinque- partitam, subrotatam haben, daher wohl zu vager Ausdruck in der Diagnose! Campanula specularioides Cosson. „Tenera" (3), „glaber- rima" ? (glabrescens) (partim 1, 3), „caule decumbente" (2), alterne ramoso, imo ramosissimo" (1). Blätter, Kelch, dessen Zipfel wie bei C. decumbens: „corolla profunde quinque- partita, subrotata" (1, 2, 3, 4). Campanula Bieckii Lange. „Annua" (uti omnes praeee- dentes); „tota, pedunculis exceptis, setulis albis patulis vel setosis scabra" (1 ±, 4); „caule erecto, supra medium ramoso" (4, bei 1 auch a basi ramoso, ramis in- fimis arcuate adscendentibus) ; „foliis undulato-crenatis" (4 argute dentatis). Aus dieser Zusammenstellung scheint sich zu ergeben, daß diese schöne Campanula je nach dem Standorte verschiedene Formen annimmt: an etwas feuchten Felsen, alten Mauern wird sie fast kahl, breitet sich ramosissime aus und legt sich dem Boden pflasterartig an (2). An trockenen, kiesigen, felsigen Stellen wird sie aufrecht ± behaart (1, 3, 4). Nimmt man Campanula decumbens DO. (eine Form, die wohl später niemand gesehen hat; Willkomm schreibt: „non vidi"!) als ältesten Namen an, so würden sich als Varietäten a. specularioides Cosson (2), ß. erecta (1, 3), y. Dieckii Lge. mit forma argutidens P. R. anreihen lassen. Campanula specularioides, welche Nyman zu C. fastigiata Duf. stellt, hat mit dieser nichts zu tun; denn alle diese Formen schließen sich eng an C. ramosissima S. S. = C. Loreyi Poll. an. (Fortsetzung folgt.) über eine auffällige Euphrasia aus der Verwandt- schaft der E. miniifna Jacq. Von Fr. Vollmann (München). Diagnose: Caulis erectus, siraplex vel in parte inferiore ra- mosus, 5—15 cm longus, viridis vel rubescens vel fuscescens, pilis crispulis albidis, eglandulosis. 121 Folia caulina obtusa, infima obovato-cuneata, dentibus utrimque singulis, superiora obovata vel ovata, utrimque 2 — 4 den- tibus obtusiusculis. Bracteae ovatae, erecto-patentes, acutae vel subacut ae utrimque 3—5 dentibus acutis vel breviter aristatis. Folia et bracteae in margine et in superiore inferiore- que parte setulis albidis ± dense obsita. Oalyx dentibus acutis, aristatis, setulis ± dense obsitus. Corolla ca. 5 — 7 mm longa, luteola, labio superiore al- bido-caeruleo, in labio inferiore striis violaceis et purpureis picta, tubo fine anthesis non elongato. Capsula obovata vel elliptica, calycis dentes non aequans. Fundort: Maloja, Oberengadin in der Schweiz, Schloßhügel, 1810 — 1820 m. Leg. Dr. G. Hegi, Kustos am Königl. botanischen Garten und Privatdozent an der Universität München. 9. Aug. 1906. Nach den oben dargelegten Merkmalen steht diese Pflanze systematisch am nächsten der E. minima Jacq. var. hispidula Schleicher f. bicolor Gremh, unterscheidet sich jedoch von ihr durch die Kapsel, die an allen Exemplaren des ziemlich zahlreich vorliegenden Materials auch in reifem Zustande von den Kelch- zähnen um ein gut Teil überragt vrird. Da jedoch neben der kleinen Korolle gerade die die Kelchzähne überragende reife Kapsel als wichtigstes diagnostisches Kennzeichen der so vielgestaltigen E. minima erkannt ist, können unsere Pflanzen unmöglich zu E. minima gestellt werden. Es kommt freilich auch bei anderen Euphrasia- Arten vor, daß das Verhältnis der Länge der Kapsel zu den Kelchzipfeln Schwankungen unterworfen ist. Es sei nur an E. stricta erinnert, bei der ich schon in vielen Fällen Kapseln be- obachtete, welche die Kelchzähne um ein gutes Stück tiberragten (Wettst. Monogr. p. 94 : Capsula calycis dentes non superans), wäh- rend alle übrigen Merkmale die typische E. stricta bekundeten. Hierbei Heß sich jedoch oft wahrnehmen, daß der Befund nicht — wie dies oben behauptet werden konnte — an allen Kapseln des Materials vom gleichen Standorte, ja nicht an allen Kapseln desselben Individuums gleich lautete. Solche Exemplare stammten aber meist aus Gegenden, wo auch E. nemorosa nicht fehlt, so daß die Erscheinung immerhin aus dem Ineinandergreifen der Ver- breitungsareale, aus dem Zusammensein beider Arten erklärt werden kann, wenn nicht überhaupt E. nemorosa mit E. stricta viel enger verwandt ist, als gegenwärtig angenommen wird. Es könnte sieh auch noch fragen, ob hier nicht ein Bastard der E. minima mit einer anderen Art vorliege. Nach dem Befunde, namentlich da die Kronröhre sich am Ende der Anthese nicht ver- längert, könnte wohl nur eine kleinblütige Form beteihgt sein. E. stricta steht, wie das reiche, von Herrn Dr. Hegi gesammelte, mir vorliegende Material beweist, in der Nähe, kommt aber kaum österr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1907. q 122 in Betracht, da ein Bastard von der Kahlheit und von der vv^enig- stens um einiges größeren Korolle etwas geerbt haben müßte. Letzteres Merkmal müßte auch bei einer Kreuzung mit der gleich- falls aus dem Engadin bekannten E. tatarica Fisch, sich geltend machen, sowie auch die am Grunde abgerundeten unteren und mittleren Brakteen und der an seinem unteren Teile spärlich drüsige Kelch, während die in Frage kommenden Pflanzen an allen Teilen völlig drüsenlos sind. Ebensowenig ist an eine Kreuzung mit der kahlen E. nemorosa (Pers.) Gremli zu denken, die übrigens meines Wissens aus diesem Teile der Schweiz noch nicht konstatiert ist. Nach dem Gesagten kann es zweifelhaft erscheinen, ob diese bisher nicht bekannte Form den Charakter einer Art beanspruchen kann oder ob sie nur eine aus E. minima entstandene Rasse dar- stellt. Ich benenne sie nach dem Finder einstweilen binär: Eu- phrasia JBegii. Kenner dieser Gattung, welche die oben ziem- lich genau angegebene Fundstelle besuchen, seien hiermit zu weiterer Beobachtung bezüglich der Entstehungsursache dieser Pflanze, wo- möglich durch Kulturversuehe, angeregt! Literatur - Übersicht '). Jänner und Februar 1907. Anders J. Die Strauch- und Blattflechten Nordböhmens. Böhm.- Leipa (Selbstverl. d. Verf.), 1906. 8°. 96 S. 5 Taf. Bersch W. Bericht über die Tätigkeit der „Moorwirtschaft Ad- mont" der k. k. landwirtschaftlich-chemischen Versuchsstation in Wien im Jahre 1906. (Zeitschr. f. Moorkultur und Torfver- wertung, V. Jahrg., 1907, Heft 1, S. 1—39.) 8". 1 Situations- plan, 3 Taf., 10 Textabb. Bubäk Fr. Neue oder kritische Pilze. II. (Annales Mycologici, vol. IV, 1906, Nr. 2, S. 105—124.) 8°. 4 Textabb. Neu beschrieben werden: Entomophthora Cimbicis Bubäk, Puecinia Avenae-pubescentis Bubäk, Puecinia Rossii Bubäk, Stigmatea Velenovskyi Bubäk, Guignardia humulina Bubäk, Ophiobolus minor Bubäk, Pleomassaria Vandasii Bubäk, Pleomassaria (Karstenula) Robiniae Bubäk, Ascochyta pellucida Bubäk, Diplodina Sophiae Bubäk, Macrophoma Abietis-pectinatae Bubäk, Cicinnobolus Hieracii Bubäk, Plaeosphaeria Junci Bubäk, Fusi- coccum operculatum Bubäk, Cytosporella Tiliae Bubäk, Ceuthospora F'eurichii Bubäk, Cytodiplospora Bobiniae Bubäk, Septoria relicta Bubäk, Septoria repanda Bubäk, Septoria Vandasii Bubäk, Septoria versicolor Bubäk, Bhabdospora Strasseri Bubäk, Cytosporina Feurichii Bubäk, Hainesia 1) Die „Literatur-Übersicht" strebt Vollständigkeit nur mit ßücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 123 Feurichii Bubäk, Monochaetia excipuUformis Bubäk, Moriacrosporium leporinum Bubak, Ramularia saprophytica Bubak, Cercospora Malkoffii Bubäk; ausführlich besprochen: Entomophthora Richter i (Bres. et Staritz) Bubäk, Entyloma Schinzianum (P. Magnus) Bubäk, HypJiomyces deformans (Lagg.) Sacc, Sphaerella poUfolia Ell. et Ev., Massarina manima (Otth) Sacc, Phyllosticta bacteroides Vuillemin, Dothiorella Pinastri (Pries) Sacc, Sphaeronemabriinneo-viride Auersyf., Topospora{= Mastomyces)prohoscidea Fries, Botrytis cinereo-virens Kunze et Schmidt, Napicladium laxum Bubäk, Anaphysmene (nov. gen.) Heraclei (Lib.) Bubäk (:= Labrella Heraclei Sacc). Bubak Fr. Houby Ceske Dil. T. Eezy (üredinales). (Archiv pro pnrodovedecke prozkoumaDi cech., sv. XIII., öis. 5, 1906.) gr, 8°. 228 pag. und Kabät J. E. Fünfter Beitrag zur Pilzflora von Tirol. (Ber. d. naturw.-medizin. Vereines in Innsbruck, XXX. Jahrg. 1905/06.) kl. 8°. 20 S. 1 Abb. Neu für Tirol ; Diachea leucopoda (Bull.) Rostaf ., Puccinia uralensis Tranzschel, Solenia confusa Bres., Schizothyrium acwMwi Bubäk novaspec, Fabraea Rousseauana Sacc. et Bomm., Pezizella chrysostigma (Fr.) Sacc, Sphaerella arthopyrenioides Auersw., Phyllosticta Bresadoleana Bubäk et Kabät nova spec, Asteroma Oertelii Sydow, Ascochyta Adenostylis (Allesch.) Kabät et Bubäk, Ascochyta Vitalbae B. et Har., Septoria Artemisiae Pass., Septoria marmorata Kabät et Bubäk nova spec, Septoria Podagrariae var. Pimpinellae magnae Kabät et Bubäk nova var., Septoria pteridicola Kabät et Bubäk nova spec, SepAoria betulina Pass., Rhabdospora cynanchica Sacc, Bomm. et Rouss., Camarosporium oreades (Dur. et Mont.) Sacc, Gloeosporium Pteridis (Kalchbr.) Bubäk et Kabät, Gloeosporium alneuvi West., Gloeosporium leptostromoides Bubäk nova spec, Marssonia Poten- tillae (Desm.) Sacc, Marssonia Daphnes (Desm. et Rob.) Sacc, Lepto- thyrium medi^im var. castanicolum Cooke, Ovularia conspicua Fautr. et Lamb., Ramularia anserina Allesch., Cercosporella Magnusiana Allesch., Cercosporella rhaetica Sacc. et Wint., Sirodesmium Rosae Bubäk nova spec, Macrosporium commune Rabh., Scolecotrichum graminis Fuckel, Tubercularia Berberidis Thüm. und Mykologische Beiträge. IV. (Anfang). (Hedwigia, Bd. XLVI, 1907, Heft 3/4, S. 288.) 8°. Neue Arten: Phyllosticta Dentariae Kabät et Bubäk, Phyllosticta eupätoriicola Kabät et Bubäk. Burgerstein A. Die k. k. Gartenbau-Gesellschaft in Wien 1837 bis 1907. Wien, 1907 (Verlag d. k. k. Gartenbau-Ges.). gr. 8". ^ 128 S., 1 Plan, zahlr. Porträts. Coka F. Pedicularis exaltata Besser in Mähren. (Ungar, botan. Blätter, V. Jahrg., 1906, Nr. 11/12, S. 373—375.) 8«. Vom Verfasser östlich von Velkä in den weißen Karpathen aufge- funden (westlichster Standort der Pflanze!). Pi'ispevky ku kvetene moravske. II. (Vestnik Klubu pfiro- dovedeckeho v Prostejove, 1907.) 8°. 17 pag. Inhalt: A. Topographische Beschreibung: 1. von Steppenwiesen bei Velkä; 2. von Bergwiesen bei Borgice; 3. eines Niederungsmoores bei Bisenz. B. Neue Pflanzenstandorte. Neu für Mähren: Pedicularis exaltata Bess., Veronica orchidea Cr., Brunella vulgaris X laciniata, Centaurea Jacea X elatior. Dementi von Centaurea pannonica in Mähren. Knoll F. Beitrag zur Kenntnis der ^.s^<7&e- Arten Ostasiens. (Bull, de THerb. Boissier, 2. ser., tom. VII, 1907, nr. 2, pag. 127—136.) 8^ 3 Textfig. Neu beschrieben werden Astilbe microphylla und A. leucantha. 124 Krasan Fr. Ideales und Keales aus der Morphologie. Ein Gespräch. (Mitteil. d. Naturw. Vereines f. Steiermark, Jahrg. 1906, S. 185 bis 199.) S'.^ Moßler Gr. Über die chemische Untersuchung von Eriodictyon glutinosum. (Zeitschr. d. allg. österr. Apotheker-Vereines. 45. Jahrg. 1907, Nr. 9, S. 135—137.) 4^ Murr J. Beiträge zur Flora von Tirol und Vorarlberg, XX. (Allg. botan. Zeitschr. XIII. Jahrg., 1907, Nr. 2, S. 23, 24.) 8". Neu für Tirol: Ranunculus Flammula var. maior Schulthess, i?. Flamm, var. serratus DC, Dianthus Mamviingiorum Murr. nov. hybr. (= D. Seguieri X inodorus), Oxalis stricta var. pseudocorniculata Murr. nov. var., Trifolium scabrum var. rotundatum Murr. nov. var., Pisum bi- florum var. Sanctae Notburgae Pfaff et Murr nov. var. Nestler A. Die Rinnenbildung auf der Außenepidermis der Paprikafrucht. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., XXIV. Jahrg., 1906, Heft 10, S. 590—598, Taf. XXIV.) 8°. Pascher A. Über die Zwergmännchen der Oedogoniaceen. (Hed- wigia, Bd. XLVI, 1907, Heft 3/4, S. 265—278.) 8°. Pöll J. Bemerkungen zum Artikel , Beiträge zur Veilchenflora von Innsbruck" (Jahrg. 1906, Nr. 12). (Allg. botan. Zeitschr., XIII. Jahrg., 1907, Nr. 2, S. 29.) 8°. Die vom Verfasser a. a. 0. publizierten Bastarde Viola serpens Pöll und V. heterophylla Pöll werden wegen älterer Homonyme in V. leptostolona Pöll, bzw. F. variifrons Pöll umgenannt. Porsch 0. Die Pflanze im Kampfe mit der Außenwelt. (Das Wissen für Alle, Jahrg. 1907, Heft 5, S. 65—69, Fig. 17; Heft 6, S. 83—86, Fig. 18, 19; Heft 7, S. 98—101, Fig. 20—24; Heft 8, S. 120—123, Fig. 25, 26; Heft 9, S. 133—136, Fig. 27 bis 31). 4". Preißecker K. Ein kleiner Beitrag zur Kenntnis des Tabakbaues im Imoskaner Tabakbaugebiete. 3. Fortsetzung. (Fachliche Mit- teilungen d. österr. Tabakregie. VI, 1906, Heft 3, S. 85-113.) gr. 8°. 3 färb. Tafeln. Raciborski M. Über die javanischen Hypocreaceae und Scoleco- sporae. (Bull, de l'Academie des sciences de Cracovie. Ol. sc. mathem. etnatur., decembre 1906, pag. 901—911, tab. XXX.) 8". Scharfetter R. Pflanzengeschichtliche Studien in Kärnten. (Ca- rinthia, II, 1906, Nr. 5 u. 6, S. 152—156.) 8'^. Schiller J. Optische Untersuchungen von Bastfasern und Holz- elementen. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem. -naturw. Klasse, Bd. CXV., Abt. I., November 1906, S. 1623—1659.) 8\ 8 Textfig. Schneider K. C. Vitalismus. (Zeitschrift für den Ausbau der Ent- wicklungslehre, Bd. 1, 1907, Heft 1/2, S. 20—32.) gr. 8^ Stoklasa J., Ernest A., Chocensky K. Über die anaerobe Atmung der Samenpflanzen und über die Isolierung der Atmungs- enzyme. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., XXIV. Jahrg., 1906, Heft 10, S. 542—552.) 8^ 125 Strohmer F. Felddüngungsversuche mit Stickstoflfkalk zu Zucker- rüben. (Österr.-ungar. Zeitschrift für Zuckerindustrie und Land- wirtschaft, VT. Heft, 1906.) 8\ 13 S. Wettstein E. v. Die Hebung der Blumenkultur in Dalmatien. (Österr. Kundschau, Bd. IX, Heft 3, Dezember 1906, S. 157 bis 163.) gr. 8°. Wilhelm K. Kleiner Bilder- Atlas zur Forst- Botanik. Wien (E. Hölzel), 1907. 8°. 167 S. 294 Textfig. — K b. Es war ein glücklicher Gedanke, die außerordentlich schönen Text- bilder des vom Verf. gemeinsam mit Hempel herausgegebenen Werkes „Die Bäume und Sträucher des Waldes" getrennt in Form eines leicht handlichen Buches in den Buchhandel zu bringen. In Verbindung mit einem kurzen er- klärenden Text und mit einigen neuen, insbesondere die Holzanatomie be- treffenden Figuren, stellen diese Bilder ein sehr zweckmäßiges und gewiß vielen willkommenes Hilfsmittel zur Orientierung über die wichtigsten heimischen Holzpflanzen dar. Zahlbruckner A. Neue Flechten. HI. (Annales mycologici, vol. IV, 1906, nr. 6, pag. 486—490.) 8°. Originaldiagnosen von: Lecanactis salicina Zahlbr., Lecidea (sect. Eulecidea) Giselae Zahlbr., Catillaria (sect. Biatorina) croatica Zahlbr., Catillaria (sect. Eucatillaria) flavosorediata Zahlbr., Pertusaria tauris- corum Zahlbr., Parmelia (sect. Menegazzia) Weindorferi Zahlbr. Bernätsky J. A Polygonatum-ielek rendszertani anatömiäja. (Növenytani Közlemenyek, V, 1906, 4, pag. 111—124.) 8". Systematische Anatomie der Polygonateen. Deutscher Auszug im Bei- blatt zu den Növen. Közlem., S. (23)— (29). Borbas V. Die pflanzengeographischen Verhältnisse der Balaton- seegegend. Deutsche Bearbeitung von Dr. J. Bernätsky. (Re- sultate der wissenschaftlichen Erforschung des Balatonsees, IL Bd., 2. Teil.) Budapest, 1907. 4«. 155 S., 3 Taf., 23 Textfig. Bouly de Lesdain M. Lichens des environs de Luxeuil (Haute- Saone). (Bull. soc. bot. France, tom. LIII, 1906, nr. 9, pag. 668—689.) 8°. Neu beschrieben werden : Calicium curtum var. brachypoda B. de Lesd. und Pf:eudobuellia (nov. gen.) hüoculata B. de Lesd. (= Lecanora Mlocu- lata Nyl.). Brand A. W. D.J.Kochs Synopsis der deutschen und schweizer Flora. Dritte Auflage, IIL Bd., 18. Liefg. (S. 2711—3094.) Leipzig (0. R. Reisland), 1907. 8°. Diese Schlußlieferung enthält: Brand, Gramineen (Schluß); Brand, Coniferen; Warnstorf, Pteridophyten ; Eegister. — — Polemoniaceae (A. Engler, Das Pflanzenreich, 27. Heft [IV. 250]). Leipzig (W. Engelmann), 1907. 8°. 203 S. 39 Fig. — Mk. 10-20. Brockmann-Jerosch H. Die Pflanzengesellschaften der Schweizer Alpen. I. Teil. Die Flora des Puschlav (Bezirk Bernina, Kanton Graubünden) und ihre Pflanzengesellschaften. Leipzig (W. Engel- mann), 1907. 8". 438 S., 5 Vegetationsbilder, 1 Karte. — Mk. 16. 126 Brunies S. E. Die Flora des Ofengebietes (Südost-Graubünden). Ein floristischer und pflanzengeographischer Beitrag zur Erfor- schung Graubündens. (Jahresber. d. naturforsch. Gesellschaft Graubündens, XLIII. Bd., 1905/06.) 8^ 326 S., 3 Landschafts- bilder, 2 Tafeln, 1 Karte. Burnat E. Flore des Alpes maritimes. Vol. IV. Geneve et Bale (George et Cie.), 1906. 8". 303 pag. Der vorliegende Band dieses überaus wichtigen und außerordentlich gründlich gearbeiteten Florenwerkes enthält die Crassulaceen und Umbelli- feren. Ca SU A. Contribuzione allo studio della flora delle saline di Cagliari. III. Resistenza fisiologica della flora delle saline all' azione del sale marino. (Annali di Botanica, vol. V, fasc. 2, 1907, pag. 273—354.) 8°. 2 flg. Chauveaud M. G. Sur une nouvelle Interpretation des mouve- ments provoques dans les etamines de Berberis. (Bull. soc. bot. France, tom. LIII, 1906, nr. 9, pag. 694—698.) 8». 3 Fig. Con st antin eanu J. 0. Über die Entwicklungsbedingungen der Myxomyceten. (Annales mycologici, vol. IV, 1906. nr. 6, pag. 495—540.) 8°. Conwentz H. W. Schutz der natürlichen Landschaft, vornehm- lich in Bayern. Berlin (Gebr. Bornträger), 1907. 16^ 47 S. Dalla Torre C. G. de et Harms H. Genera Siphonogamarum ad systema Englerianum conscripta. Fasc. IX. (pag. 641 — 720). Lipsiae (G. Engelmann), 1907. 4°. — Mk. 6 [4-—]. Enthält den Index nominum von Acrocarpidium bis Diplopeltis. Detto C. Die Erklärbarkeit der Ontogenese durch materielle An- lagen. Ein kritischer Beitrag zur theoretischen Biologie. (Fort- setzung.) (Biolog. Zentralblatt, XXVIL Bd., 1907, Nr. 5, S. 142—160.) 8". Döring E. Die mathematisch richtige Erklärung der Entstehung und Vererbung der Geschlechter. Bölitz-Ehrenberg (Selbstverl. d. Verf.), 1907. S^ 55 S. Ein Buch, das hier nur erwähnt werden soll, weil der Titel vermuten lassen sollte, daß es von allgemein biologischem Interesse ist. Dem Verf. fehlt vollständig der Einblick in die prinzipiellsten Ergebnisse der modernen Biologie, er betrachtet die einschlägigen Fragen rein theo- retisch. Der folgende Satz (S. 24) möge das Buch charakterisieren: „Bei der beginnenden Entwicklung eines Lebewesens können wir nicht mit genügender Sicherheit entscheiden, ob dieses aus beiden (Geschlechtszellen Eef.) oder nur aus einer Zelle hervorgeht, da uns die genaue Beobachtung dieser Vor- gänge nicht möglich ist. Es bleibt uns deshalb nichts übrig, als die tat- sächlichen Vorgänge logisch zu folgern". Engler A. Über die Vegetationsverhältnisse von Harar und des Gallahochlandes auf Grund der Expedition von Freiherrn von Erlang er und Herrn Oskar Neu mann. (Sitzungsber. d. kgl. preuß. Akademie d. Wissenschaften, physik. -mathem. Klasse, 1906, XL., S. 726—747.) 8^ Beiträge zur Kenntnis der Pflanzenformationen von Trans- vaal und Ehodesia (Ergebnisse einer Reise mit der British Asso- 127 ciation for the advancement oi science im August und Sep- tember 1905.) (Sitzungsber. d. kgl. preuß. Akademie der WissenschafteD, physik.-mathem. Klasse, 1906, LH, S. 866 bis 906.) 8^ Falck R. Über den Hausschwamm. (Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten, LV. Bd., 1906, S. 478—505.) 8". Flot L. Eecherches sur la naissance des feuilles et sur Torigine foliaire de la tige (Suite). (Revue generale de Botanique, tom. XIX., 1907, nr. 217, pag. 29—41, fig. 91—101.) 8". France R. H. Der heutige Stand der Mutationslehre. (Zeitschrift für den Ausbau der Entwicklungslehre, Bd. 1, 1907, Heft 1/2, S. 53—59.) gr. 8". 4 Textabb. Gaidukov N. Ultramikroskopische Untersuchungen der Stärke- körner, Zellmembranen und Protoplasten. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., XXIV. Jahrg., 1906, Heft 10, S. 581—590). 8«. Verf. hat bei Untersuchung pflanzlicher Objekte mit dem Ultramikro- skop mit Siedentopfscher Abbiendung zahlreiche interessante Beugungs- bilder beobachtet, welche er auf Struktureigentümlichkeiten zurückzuführen trachtet. So lange der Zusammenhang zwischen bestimmten Strukturen und bestimmten Beugungsbildern noch nicht optisch klargestellt ist, ist jeder Rückschluß von letzteren auf bestimmte Strukturen wohl verfrüht, was aber natürlich hindert, die Resultate des Verf. als sehr beachtenswert zu bezeichnen. G an doger M. Les Fedicularis Hispano-Portugais. (Bull, de l'acad. intern, de geographie botanique, 16. ann., 1907, nr. 208, pag. 12—16.) 8". Gay er G. Corydalis capnoides var. goniotricha. (Ungar, botan. Blätter, V. Jahrg., 1906, Nr. 11/12, S. 379—380.) 8". Vom Verfasser bei Klausenburg entdeckt. Griffon E. Quelques essais sur le greffage des Solanäes. (Bulletin de la societe botanique de France, tom. LIII, 1906, nr. 9, pag. 699—705, tab. VIII.) 8°. Györffy I. Beiträge zur Kenntnis der in der Umgebung von Makö vorkommenden Moose, mit Berücksichtigung der anatomischen Verhältnisse einiger Arten. (Ungar, botan. Blätter, V. Jahrg., 1906, Nr. 11/12, S. 326—372, Taf. VI— IX.) 8". Neu beschrieben werden : Pterygoneurum cavifolium var. polycarpum Györffy, Barhula fallax forma biseta Györffy, Tortula ruralis var. fulva Györffy, Grimmia pulvinata var. longipila lusus holotricha Györffy, Ortho- trichum fastigiatum var. robustum forma biseta Györffy, Camptothecium lutescens var. glabrum Györffy. Als neu für Ungarn werden angeführt: Brachythecium sericeum Warnst, und Amblystegium radicale (B. Beauv.) Mitten. Die Abbildungen auf den Tafeln beziehen sich auf: Amblystegium radicale, Anomodon attenuatus, A. viticulosus, Brachythecium salebrosum, Bryum argenteum, B. caespiticium, B. Mildeanum, Camptothecium lutes- cens, C. lut. var. glabrum, Grimmia pulvinata, Leskea nervosa, Mildeella bryoides, Orthotrichum fastigiatum var. robustum, Pylaisia polyantha, Thyidium abietinum. — — A Pterygoneurum cavifolium anatomiai szerkezete, elettani viszonyaira valö tekintettel. (Növ^nytani Közlemenyek, V, 1906, 4. pag. 135—145, fig. 39—48.) 8°. 128 Der anatomische Bau von Pterygoneurum cavifoliiim. Deutscher Aus- zug im Beiblatt zu den Növen. Közlem., S. (31)— (32). Györffy I. Bryologische Beiträge zur Flora der Hohen Täfcra. IV. Mitteilung. (Hedwigia, Bd. XLVI, 1907, Heft 3/4, S. 262 bis 264.) 8". 2 Abb. Hannig E. Über pilzfreies Lolium temulentum. (Botan. Zeitg., 65. Jahrg., 1907, I. Abt., Heft II, S. 25—38.) gr. 8°. Verf. gelang es, zum Teil mit Verwertung seiner Erfahrungen über die Möglichkeit, Früchte nach Verlust des größten Teiles der Endosperms zum Keimen zu bringen, pilzfreies Lolium temulentum zu erhalten, welches mehrere pilzfreie Generationen lieferte. Die chemische Untersuchung der pilzfreien und der pilzhältigen Früchte ergab das Vorhandensein eines Alkaloides in den letzteren, das Fehlen derselben in dem ersteren. Damit scheint die schon wiederholt ausgesprochene Vermutung, daß» die Giftigkeit des Lolium auf den Pilz zurückzuführen ist, ziemlich erwiesen. Zur Physiologie pflanzlicher Embryonen. III. Assimilieren Cruciferen-Embryonen in künstlicher Kultur die Nitrate der Nährlösung? (Botan. Zeitg.. 65. Jahrg., 1907, I. Abt., Heft II, S. 39—44.) gr. 8". Hedlund T. Ytterligare nägra ord om skiin aden melLin iac^^Sp/i. TT'^i^s. var. contortum Roll, Ä^/t. Wi?s. var. flagellare RöU, /Sp/t. TFarnsme Roll, (SpÄ. roö. var. intricatum RöU, (Spfe. ro&. var. giganteum Roll, /SpÄ. roö. var. submersum RöU, iS*/»/». Girgensohnii var. intricatum Roll, /SpÄ. intermedium var. gracile Roll, »S/j/j. Schliephackei Roll (nom. nov. 1906 = /S^Zi. cuspidatum RöU 1886, non /S/j/i. Schliephackei RöU 1886!) var. capi- tatum RöU, Äpfe. Schlieph. var. falcatum RöU, (S^)/». Dusenii var. brachy- cladum RöU, ^j9/t. Dws. var. strictum RöU, Äp/i. Z)ms. var. strictiforme RöU, /S/j/t. X)ms. var. gracile RöU, (Sp/t. Dms. var. capitatum RöU, 5p/t. Dms. var. ieres RöU, /Sp/i. Dtts. var. patulum RöU, /S"/;/«. Dms. var. crispulum RöU, (5p/t. J)i ■^ , ... ^ w iC5> *i '' ß •■^""k m ß^. kl , \ ß 1 ■■ ' \ m fe:-; ^ ^t;. „flii /^' 7 Oestorr.botan.Zeitschr. 1907. Lith. Kunstanstalt Friedr. bperl.Wien I 143 der Torfmoose. Wamste rf sagt S. 338: „Man wird (falls darauf noch Gewicht gelegt werden sollte), je nach dem feuchteren oder trockeneren Standort alle möglichen Wuchsformen unterscheiden können, die mit Namen zu belegen außerhalb des Rahmens dieser Flora hegt." S. 387 heißt es: „einige Formen sind f. deflexa (Grav.) f. immersa (Schi, et Warnst.) f. sphaerocephala W. f. fibrosa (Schlieph.) usw. S. 334 lesen wir: „Verf. muß gestehen, daß er in jüngster Zeit mehr und mehr davon zurückgekommen ist, das zahllose Heer der Formen innerhalb der großen Formenkreise der einzelnen Typen als Varietäten; Formen und Subformen zu unter- scheiden und mit drei, vielleicht sogar mehr Namen zu belegen. Ganz abgesehen davon, daß die vielen Bezeichnungen so zahlreicher Formen sinnverwirrend und abschreckend auf einen angehenden Sphagnologen wirken müssen, haben sie wenig oder keinen wissen- schaftlichen Wert." Ich bin der gegenteiligen Ansicht und bedaure, daß Roth ebenfalls die Varietäten und Formen in beschränkter Anzahl anführt, wenn ich auch anerkenne, daß er manche schöne charakteristische Varietät abgebildet hat und nicht willkürhch be- kannte Varietäten und Formen verwechselt und mit anderen Namen belegt und umgetauft hat, wie das Warnstorf in seiner Arbeit tut. Eine Formenreihe der Torfmoose erhält erst Inhalt und Um- fang durch ihre zahlreichen Varietäten und Formen, selbst wenn es nur Habitus-Varietäten sind. Daher ist der eigentliche Autor einer Formenreihe nicht der, der eine „typische" Form in Gestalt eines Herbarpröbchens als Art beschreibt, sondern der, der alle ihre verschiedenen Varietäten und Formen zusammenstellt, selbst wenn dazu zweifelhafte Formen gezählt werden, die sich später als nicht dazu gehörend erweisen. Ganz unwissenschaftlich ist es, diese sogenannten Zwischenformen unbeachtet zu lassen, oder als lästige und störende Gheder der Formenreihe wegzuwerfen. In der Untersuchung und Gruppierung der Torfmoos-Varietäten und Formen liegt, wie ich schon früher oft bemerkte, der Schwerpunkt der Sphagnologie als Wissenschaft. Es ist interessant, wie auch auf dem Gebiet der Laubmoose sich diese Erkenntnis allmählich Bahn bricht. Ein glänzendes Beispiel liefert in neuer Zeit die Bearbeitung der P/^^^owo^is-Formen durch Loeske und der Harpidien durch Mönkemeyer. Diese fleißigen Forscher, die bei ihren gründlichen Untersuchungen statt der alten Typentheorie dem ent- wicklungsgeschichthchen Moment und der Bildung von Formen- reihen ihr Hauptinteresse zuwenden, würden auf dem Gebiete der Torfmoose ein besonders ergiebiges Feld ihrer Tätigkeit finden. Wenn ich Roths Buch als vorzüghch zum Bestimmen der Arten geeignet betrachte und bedaure, daß die von ihm erwähnten Varietäten keinen erschöpfenden Inhalt und Umfang der Arten darstellen und daß er den Farben-Varietäten unnötige Beachtung geschenkt hat, so verkenne ich dagegen nicht den großen Fort- schritt, der darin hegt, daß er sich frei zu halten suchte von einer Typen-Systematik, die gerade diejenigen Einzelmerkmale, die den 144 größten Schwankungen unterworfen sind, zu Eckpfeilern ihres systematischen Aufbaues wählt, anstatt die ganze Pflanze, ihren Wuchs, ihre Astbildung, Blattstellung, ihre Stengelblätter und ihre anatomischen Merkmale in Betracht zu ziehen und diese Merkmale an zahlreichen Varietäten und Formen zu untersuchen und so statt Artentypen Formenreihen zu charakterisieren. Wenn dies auch in Eoths Buch auf dem beschränkten Raum nicht vollständig zur Ausführung gelangen konnte, so ist doch ein bedeutender Anfang dazu nicht zu verkennen. Da auch die ganze Darstellung und Beschreibung der Arten nicht, wie das zuweilen geschieht, die Hauptsachen zu Neben- sachen macht und umgekehrt, so gibt dieselbe im allgemeinen ein klares Bild der betreffenden Art, und da dieser Darstellung die vortrefiflichen Zeichnungen zu Hilfe kommen, so kann man wohl sagen, daß durch die Roth sehe Arbeit das Studium der Torfmoose nicht nur sehr erleichtert, sondern auch manches klargestellt worden ist, was in den Arbeiten der Bryologen bisher noch strittig war. Ein besonderes Verdienst ist es noch, daß Roth nicht die Ar- beiten eines einzelnen Forschers der seinigen zugrunde legte, sondern selbständig und gerecht die Forschungen und Entdeckungen aller Sphagnologen prüfte und sie bei seinen Darstellungen ohne Vor- eingenommenheit zu berücksichtigen suchte. Das ist leider nicht bei allen sphagnologischen Arbeiten der Fall. Es war eine Zeit- lang Mode, in der Sphagnologie den Anschauungen und Benen- nungen Warnstorfs zu folgen. Auch in neuerer Zeit legen noch einzelne Sphagnologen diese ohne Prüfung ihren Veröffentlichungen zugrunde, etwa im Sinne der Arbeit Horrells: The European Sphagnaceae after Warnstorf 1901. Solche Arbeiten mögen als Standortsverzeichnisse Wert besitzen, für die wissensehaftHche Kritik kommen sie nicht in Betracht. Leider binden sich aber auch kritische Arbeiter oft an die Warnstorf sehe Nomenklatur und entfernen sich dadurch von einer vorurteilsfreien Darstellung. Das ist z. B. bei der verdienst- vollen Unternehmung von Dr. Bauer: Musci europaei exsiccati, Prag 1903, in bezug auf die Torfmoose der Fall. In dem dazu gegebenen Heftchen steht S. 19 Sph. mollnscum Bruch, während in der beigefügten kritischen Bestimmungstabelle der europäischen Sphagna cuspidata von Harald Lindberg, richtig Sph. tenellum Ehrh. steht ; statt Sph. brevifolium Rl. ist Sph. angustifolium 0. Jens, und in der Tabelle Sph. xmrvifoVmm (Sendt.) Warnst, gesetzt. Auch die 1904 erschienene groß angelegte Flora von Tirol von Dalla Torre und Sarnthein, die im 5. Band auf 670 Seiten eine fleißige und sorgfältige Zusammenstellung der Moose gibt, legt zuweilen auf Äußerungen Warnstorfs ein unberechtigtes Gewicht. Die Bemerkung S. 97: „Warnstorf sagt in Verh. der Prov. Brandenburg 1888, p. 115: S. acutifolium var. gracile Russ. ist S. Warnstorfii Rüss. ; hiebei sei bemerkt, daß alles, was mir Roll unter var. gracile Russ. gesandt, nicht zu dieser Art, sondern zu 145 S. aciitifolium gehört", könnte den Eindruck erwecken, als ob mir das unbekannt wäre. Ich habe meine var. gracile nie als zu SjjIi. Warnstorfii Russ. gehörend betrachtet, sondern für Spli. acutifolium var. gracile den Autornamen Russow aus Prioritätsrücksicht bei- behalten und ihn erst später in var. gracile Rl. umgeändert. Zu beanständen ist auch die Bemerkung S. 99: „Nach Warnstorf in litt. dto. 24. Dezember 1902 ist S. rohustum Roll ein Konglomerat von mindestens drei verschiedenen Typen, wo- durch die Bemerkung bei Limpricht III, pag. 609, daß dieser Name die Priorität habe, hinfällig wird." Ich kann versichern, daß dies nicht der Fall ist. Vielmehr habe ich zuerst in meiner Systematik 1886 Sj^h. rohustum Roll in seiner heutigen Fassung abgegrenzt und elf Varietäten desselben zusammengestellt, von denen keine einzige einem anderen „Typus" angehört. Daß unter einzelnen Exemplaren dieser Varietäten zuweilen habituell sehr ähnliehe Pflanzen von Sph. acutifolium und Sph. Girgensohnii ein- gesprengt sind, die einem oberflächlich Untersuchenden zufällig in die Hand geraten können, ist ebenfalls bei dieser und bei anderen Torfmoos-Arten von mir nachgewiesen und als Mimicry bezeichnet worden. Ohne eigene Prüfung sollte man nie, am wenigsten aus weit zurückliegenden brieflichen Mitteilungen, Schlüsse ziehen. Auch muß ich die Anführung von Sph. recurvum var. flagellare Rl., S. 107, beanständen. Das betreffende Torfmoos gehört zu Sph. 2)seudorecurvum'Rö\\ va,r. flagellat'e Roll. In meinen Beiträgen zur Moos- flora von Österreich (Verh. d. zool.-bot. Gesellschaft zu Wien 1897, S. 11) sehrieb ich allerdings Sph. recurvum, Nebenformenreihe Sph. pseiidorecurvum Roll var. flagellare Roll. Diese Nebenformen- reihe habe ich aber später als selbständige Formenreihe aufgefaßt. Noch will ich bemerken, daß Sph. luridum (Hüb.) = Sph. plumidosum Roll ist und wiederholen, daß die S. 101 aufgeführte Formenreihe Sph. Schliephackeanum von mir aufgegeben und der Name in Übereinstimmung mit Schliephacke von mir auf eine Formenreihe der Cuspidata übertragen worden ist. Anzuerkennen ist, daß die Verf. die von Warnstorf beliebte Schreibweise Sph. acutifolium (Ehrh. z. T.) Russ. et W., Sph. cus- pidatum (Ehr.) Warnst., Sph. cymhifoUum (Ehrh. z. T.) Warnst, nicht angenommen, sondern die alten Autornamen ohne Klammer beibehalten haben. Nachdem diese Arbeit bereits fertiggestellt war, erschien von Professor Schiffner in Wien ein interessanter Aufsatz: Über die Formbildung bei den Bryophyten (Hedwigia 1906, Heft 6), der sehr beherzigenswerte Vorschläge enthält. Er sagt S. 300 : „Ich habe es für meine Pflicht gehalten, wiederholt gegen die Bryologen anzukämpfen, welche in synoptischen und mono- graphischen Werken die Varietäten und Formen aus BequemUch- keit oder aus anderen Gründen einfach ignorieren. Daß sich keine strikte Regel aufstellen läßt, hat den Übelstand, daß Varietäten etc. von sehr verschiedenem systematischen Werte aufgestellt werden; 146 immerhin wird aber auf jeden Fall darch gewissenhafte Arbeit in dieser Richtung schließlieh ein Einblick in die Variabiütät der Arten gewonnen, was die Grundlage der Speziessystematik be- deutet, denn nur durch die genauere Kenntnis der Formenkreise ist die Abgrenzung der Arten gegeneinander und die Feststellung ihres verwandtschaftlichen Verhältnisses untereinander möglich." Diesen Ansichten stimme ich natürlich vollständig bei, denn ich habe bereits in meiner Arbeit: „Die Thüringer Laubmoose und ihre geographische Verbreitung" im Jahresbericht der Sencken- bergschen naturforschenden Gesellschaft 1874/75 und im Nachtrag dazu in der D. botan. Monatsschrift von Leimbach 1883, sowie in den „Torfmoosen der Thüringer Flora" in der Irmischia 1884 und in meiner „Systematik der Torfmoose" in der Flora 1885/86 und ebenso in meinen späteren Arbeiten diese Ansichten ausgesprochen und durchgeführt und z. B. in meiner Systematik 373 Varietäten und 325 Formen der Torfmoose unterschieden. Auch der Vorschlag Schiffners, eine einheitliche Bezeichnungsweise der Formen ein- zuführen, die gleicherweise die morphologischen und die Eigen- tümlichkeiten des Standortes berücksichtigt und 1. typische, 2. de- generierte, 3. luxuriante, 4. etioherte, 5. Hochgebirgs- und polare Formen, 6. Seestrandsformen, 7. Farbenformen unterscheidet, sowie der Vorschlag, die von Warnstorf in seiner Flora der Mark für die einzelnen Arten angewandten Standortsbezeichnungen: Xero- phyten, Mesophyten, Hygrophyten und Hydrophyten statt auf den ganzen Formenkreis nur auf die typische Form zu beziehen, ist mir im ganzen sympathisch. Da ich aber 1. eine forma ti/pica, 2. eine Farbenform nicht annehme, so würde ich vorschlagen, die Bezeichnung forma typica ganz aufzugeben und die Farbenbezeich- nung einer Form, wie ich es seit Jahren tue, dem Namen der Form unter einem Sternchen und ohne Autornamen beizufügen und die Warnstorf sehe Bezeichnung entweder der ganzen For- menreihe (aber nur, wenn sie für alle Formen desselben paßt), oder der einzelnen Varietät, oder der einzelnen Form zu geben. Weitere Bemerkungen über die neuesten Torfmoosforschungen finden sich in meiner Arbeit: „Beiträge zur Moosflora des Erz- gebirges", die eben in der „Hedwigia" erscheint. Über das Phytoplankton des Trann-Sees. Von Dr. Karl v. Keißler (Wien). Über das Plankton des Traun- oder Gmundner-Sees in Ober- österreich liegen bisher nur vereinzelte Angaben vor, die ins- besondere von Brehm und Zederbauer ^) stammen. Deshalb er- 1) Vgl. deren Abhandlung „Beiträge zur Planktonuntersuchung alpiner Seen, IV. Teil, 19. Traun-See" (Verhandl. d. zool.-botan. Gesellsch. Wien, Bd. LVI (1906), p. 21; ferner „Beobachtungen über das Plankton in den Seen der Ostalpen« (Arch. f. Hydrobiol. u. Planktonk., Bd. I [1906], p. 469 ff.). 147 schien es mir nicht ungeeignet, einen Aufenthalt im Salzkammer- gut in den Monaten Juni und Juli 1906 zu einer Untersuchung des Planktons des Traun-Sees zu verwenden. Zugleich hatte ich Gelegenheit, auch Ende März und in der ersten Hälfte August 1906 einzelne Proben dem genannten See zu entnehmen, um so einen weiter reichenden ÜberbHck über die wechselnde Zusammen- setzung der limnetischen Flora zu gewinnen. Die Fänge wurden zumeist bei Traunkirchen ausgeführt; einzelne stammen aus der Nähe von Ebensee und Gmunden^). Die vorgenommenen Untersuchungen haben vor allem er- geben, daß die Menge des im Traun-See vorkommenden Planktons eine sehr geringe ist, ähnlich, wie dies z. B. bei dem Hallstätter-See'-) der Fall ist. In qualitativer Beziehung ist die Schwebeflora des Traun-Sees arm an Arten, von denen zeitweise nur eine einzige {Asterionella) in größerer In- dividuenzahl vorkommt; es ergeben sich für den März 5, für den Juni 6, für Juli-August 7 Arten Phytoplanktonten, also eine relativ sehr geringe Zahl, wie dies auch aus folgenden Angaben über zwei benachbarte Seen hervorgeht: Juni-Plankton, Wolfgang-See ^) .. . 24 Arten „ Atter-See*) 18 „ „ Traun-See 6 „ oder ein Vergleich mit dem August-Plankton, Wolfgan g- See ^) . 24 Arten Atter-See^)..... 16 ., Hallstätter-See-) 10 „ „ Traun-See 7 „ Es zeigt sich demnach, daß die benachbarten größeren Seen artenreicher sind als der Traun-See. Die geringe Entwicklung des Traun-See-Planktons in qualita- tiver und quantitativer Beziehung dürfte vermutlich in gleicher Weise wie bei dem Hallstätter-See mit der selbst im Sommer re- lativ niederen Temperatur des Seewassers ^) zusammenhängen. Die von mir beobachteten Phytoplanktonten verteilen sich aut folgende Familien: 1) Dieselben brachten aber keine Abweichungen von den Fängen bei Traunkirchen. -) Vgl. Keißler, Über das Plankton des Hallstätter-Sees in Oberöster- reich (Verhandl. d. zool.-botan. Gesellsch. Wien, Bd. LIII [1903], p. 338 ff.). 2) Nach eigenen Untersuchungen. *) Vgl. Brunnthaler, Prowazek und Wettstein,.. Vorläufige Mit- teilung über das Plankton des Atter-Sees in Oberösterreich (Österreich, botan. Zeitschr., Bd. 51 [1901], p. 79). °) Im Jahre 1906 betrug im Monate Juni die höchste von mir bei Traun- kirchen beobachtete Temperatur der Wasseroberfläche 12-loC.; im Monate Juli stieg die Temperatur erst gegen Ende des Monats auf 17° C. 148 März Juni Juli-August Peridineae 1 1 1 Flagellatae 0 0 1 Diatomaceae 3 4 4 Chlorophyceae 1 1 1 5 Arten 6 Arten 7 Arten Wir sehen also, daß die Flagellaten (Dinohryon) in dem von mir beobachteten Zeitraum fast ganz fehlen^), die Peridineen und Ohlorophyceen nur durch je eine Art vertreten sind, und daß die Hauptrolle den Diatomaceen zufällt; diese letzteren kommen auch in großer Individuenzahl {Asterionella) im Plankton vor. Nunmehr v^ende ich mich der Charakterisierung des Planktons in den von mir beobachteten Monaten zu unter gleichzeitiger Be- nützung einiger Angaben von Brehm und Zeder baue r über einige andere Teile des Jahres und gebe zu diesem Behufe fol- gende tabellarische Übersicht: Hauptbestandteile des Planktons. Ende März (1906): Asterionclla"-'). April- Mai : ? Juni (1906): Asterionella. 1. Hälfte Juli (1906): Ceratiiim und Asterionella. 2. „ „ „ Ceratium, in zweiter Linie Cyclotella, endlich Difflugia. 1. Hälfte August (1906): Ceratium. 2. „ „ (1902): Dinohryon und Ceratium^). 2. „ Dezember (1902): I^ra^iZana und Asterionella ^). [In den Monaten, in welchen ich beobachtete, überwiegt stets das Phytoplankton]. Wir können demnach ersehen, daß Asterionella während län- gerer Zeit im Plankton eine hervorragende EoUe spielt. Die In- dividuenzahl, in der diese Alge speziell im Monate Juni auftritt, ist eine ganz enorme, so zwar, daß die Proben, indem alle anderen Planktonten ganz in den Hintergrund treten, wie förmliche Eein- kulturen von Asterionella aussehen. Zu betonen ist, daß ich stets nur die var. siibtilis von Asterionella formosa Hassk. nachweisen konnte, während die var. gracillima zu fehlen schien. Zeder- bauer*) gibt dagegen die var. gracillima an. Ich möchte bei dieser Gelegenheit auf einen von Zederbauer ^) aufgestellten allgemeinen 1) Nach Brehm und Zeder bauer 1. c. treten dieselben erst in der zweiten Hälfte August mehr hervor. 2) Brehm und Zederbauer 1. c. gaben für den März 1902 die gleiche Zusammensetzung an. 3) Nach Brehm und Zederbauer 1. c. *) 1. c. 5) Vgl. dessen früher zitierte Abhandlung im Arch. f. Hydrobiol., Bd. I (1906), p. 492. 149 Satz zurückgreifen, daß die Diatoraaceen die Höhe ihrer Entwick- lung in die kältere Jahreszeit verlegt haben, und möchte beifügen, daß dieser Satz gewiß der Hauptsache nach völhg richtig ist, aber doch nicht ohne gewisse Einschränkungen aufrecht erhalten werden kann, was ich damit beweisen will, daß in manchen Seen im Sommer sehr reichlich Diatomaceen auftreten, so z. B. Asterionella im Traun-See, wie früher erörtert, desgleichen im Atter-See^), im Brenn-See bei Villach"), im Wörther-See ^) und Garda-See^), ferner Cyclotella^) im Hallstätter-See ^), Millstätter-See^), Ossiacher-See -) und andere Fälle mehr. Dagegen kann ich die Behauptung Zeder- bauers, daß Ceratium am reichlichsten in der warmen Jahreszeit auftritt, während es im Winter spärlich vorhanden ist oder ganz fehlt, der Hauptsache nach auf Grund verschiedener Beobachtungen völlig bestätigen. Auch in dem hier besprochenen Traun-See ver- hält es sich ganz ähnlich, indem Ceratium erst im Juli reichlicher sich zu entwickeln beginnt. Um einen besseren Überblick über die wichtigsten Planktonten des Traun-Sees und deren Auftreten in den von mir in Unter- suchung gezogenen Zeitabschnitten zu gewinnen, gebe ich im fol- genden eine diesbezüdiche Tabelle: Planktonten (10 m) 1906 2. Hälfte März Juni 1. Hälfte 2. Hälfte 1 Juli 1. Hälfte August Ceratium . . . Dinobryon . Asterionella Cyclotella . . . Difflugia SS 0 sh s 0 SS 0 sh SS 0 mh SS mh s 0 mh SS s SS mh mh s SS SS 0 Es bedeuten : sh = sehr häufig, h = häufig, mh = mäßig häufig, s = selten, ss = sehr selten, 0 = fehlend. Die obige Zusammenstellung ist wohl eine gute Illustration dafür, wie wenige Arten im Plankton des Traun-See von Be- deutung sind. An sonst gewöhnlich häufig vorkommenden Algen vermissen wir insbesondere: Fragilaria, Synedra und Botryo- coccus. Es sei mir auch gestattet, das Plankton des Traun-See mit dem einiger benachbarter größeren Seen zu vergleichen, wobei ich mich nur auf die Hauptrepräsentanten des Planktons be- ziehen will: 1) Vgl. Brunnthaler, Prowazek und Wettstein, Vorläufige Mit- teilung über das Plankton des Atter-See in Oberösterreich (Österr. bot. Zeitschr., Bd. LI [1901], S. 79). 2) Sämtlich nach eigenen Beobachtungen. 150 Juni : Juli; August ; Wolfgang- See Atter-See Traun-See Hallstätte r- See ^ . , Fragilaria Dinohryon ^sterionella ■Asterionella Cerahum Ceratium ' Dinohryon Ceratium Anahaena Ceratium Dinohryon Ceratium Ceratium Asterionella vorwiegend später auch Zooplankton Cyclotella Ceratium später auch Dinohryon Ceratium Cyclotella Wenn wir obige Daten ^) betrachten, so bemerken wir, daß die vier genannten, einander benachbarten Seen zur selben Jahreszeit in Bücksicht auf die Haupt Vertreter des Planktons ziemlich stark voneinander abweichen, wobei hinzuzufügen ist, daß der Hallstätter-See die exzeptionellste Stellung einzunehmen scheint. Zum Schlüsse der Abhandlung füge ich nunmehr bei das Verzeichnis der im Traun-See beobachteten Phyto- planktonten. (März, Juni— August 1906.) Teridineae. Ceratium liirundinella 0. P. M. März, Juni: sehr selten; Juli-August: mäßig häufig. Die Exemplare aus dem Traun-See entsprechen dem von Zederbauer beschriebenen C. austriacum^). Dieselben sind 3-hörnig (nur selten ein 4. Hörn angedeutet), das seitliche Hörn ziemhch lang, etwas schief vorgestreckt; mit jenem Typus übereinstimmend, den Zederbauer 1. c. auf Tab. V, fig, 17 u. 18, für den Traun-See abbildet. Die Größen Verhältnisse sind im März und Juni ca. 130—150 X 56—60 f*, im Juli ca. 155 X 65 ft (eingestreut einzelne schlanke Stücke 168 X 60 ft), im August 120 — 160 X 54 — 70 ^i (in diesem Monat also in der Größe besonders variabel, neben langen, schlanken Formen auch kurze, breite Individuen). Flagellatae. Dinohryon diver gens Imh. März, Juni: fehlend; Juli: sehr selten; August: selten. 1) Diese Dateu wurden teils nach Angaben in den schon früher ange- führten Abhandlungen, teils nach eigenen Beobachtungen zusammengestellt. 2) Vgl. dessen Abhandlung „Ceratium liirundinella in den österreichi- schen Alpenseen" (Österr. botan. Zeitschr. 1904, p. 168). 151 Diatomaceae. Asterionella formosa Hassk. var. suhtilis Grün. März, Juni: sehr häufig; Juli: erst mäßig häufig, dann selten; August: sehr selten. Auffällig ist es, daß trotz genauen Nachforschens kein Exemplar der var. gracülima in den Proben gefunden werden konnte. Die Breite der Sterne betrug ca. 105 — 110 /x und unterlag in den verschiedenen Monaten, sowie in verschie- denen Teilen des Sees anscheinend keinen Schwankungen; nur fanden sich eingestreut im März einzelne Exemplare mit 160 ^ Durchmesser, im August solche mit bloß 80 ^i Durchmesser der Sterne. Einmal beobachtete ich ein Individuum mit bogig ver- krümmten Schalen. Cydotella hodanica Eulenst. März: selten; Juni: sehr selten; Juli: selten; August: sehr selten. Die Schalen hatten, soweit es sich um Fänge bis 10 m Tiefe handelte, einen Durchmesser von 30 bis höchstens 50^; in einigen Fängen, die im Juni aus einer größeren Tiefe ent- nommen wurden (nämlich von 10 m abwärts bis zu 50 m Tiefe), fanden sich eigentümlicherweise fast nur Exemplare mit breiteren Schalen (u. zw. mit ca. 60 ^ Durchmesser). Cydotella comta Kuetz. März: fehlend; Juni- August: sehr selten. Cydotella plandonica Brunnth. in Österr. botan. Zeitschr., Jahrg. 1901, p. 79. Diese Diatomee fand sich nur Ende Juli in einer Probe in wenigen Exemplaren. Die Schalen maßen 27 X 12 ;*. der Zwischenraum zwischen denselben betrug 9 (i, war also kleiner als ihn Brunnthaler angibt. Nach den Untersuchungen von Bachmann^) scheint sich zu ergeben, daß Cydotella socialis Schutt, mit der Cydotella plandonica Brunnth. nahe verwandt, außerordentlich variabel ist und in verschieden gestalteten Ko- lonien auftritt. Nach Bachmann ist auch Cydotella comta Kuetz. var. radiosa Grün, als Synonym zu C. socialis Schutt zu stellen, in deren Formenkreis vielleicht auch Cydotella plandonica Brunnth. eiuzubeziehen wäre. Bachmann gibt an der an- gegebenen Stelle auch sehr instruktive Abbildungen über die Variationen der kolonienbildenden Cydotella- Avten. Synedra idna Ehrbg. var. splendens Brun. März — August: vereinzelt. Schalen 300 — 400 ,a lang, nicht geknöpft. 1) Vgl. dessen Abhandlung, „Der Speziesbegriff" (Verhandl. schweizer, naturforsch. Gesellsch. Luzern, 1905, p. 42). 152 Chlorophyceae. Staurastrum paradoxum Mey. var. longipes Nordst. März — August: sehr selten. Characium De-Baryanum Hansg., Prodr. Algenfl. v. Böhm. I (1886), p. 123. — Dactylococcus De-Baryanus Reinsch, Contrib. ad Algol, p. 78, Ohlorophye. Tab. XI, fig. 1 a — i. März — August: selten (als passives Plankton auf Krusta- ceen aufsitzend). In den Planktonproben sieht man manchmal einige der kleinen Krebse (besonders Cycloj^s- und Diaptomus-AxiQw), die für das freie Auge grünlich gefärbt erscheinen. Betrachtet man eines dieser Tiere unter dem Mikroskop, so gewahrt man, daß sie mit einem dichten Überzug einzelner, grün ge- färbter, dichtkörniger, zartwandiger Algenzellen von breit- elliptischer Form bedeckt sind, welche, wie man an einzelnen Stellen wahrnehmen kann, mit einem zarten Stielchen dem Tiere aufsitzen. Diese Alge wurde seinerzeit von Eeinsch I.e. in die Gattung Dactylococcus gestellt und zugleich mit einer verwandten Art unter dem Namen D. De-Baryanus und D. Hookeri be- schrieben. Die erstgenannte Spezies zeichnet sich durch breit- elliptische Zellen (33 X 16 jx, nach Eeinsch) aus; zu dieser sind die mir vorliegenden Exemplare zu ziehen, deren Zellen allerdings etwas kleiner sind (20 X 12 fi). Die letztgenannte Art (D. Hookeri) besitzt schmal-elliptische Zellen (15—24 X 4 — 8 /tt, nach Reinsch). Mit Recht stellt Hansgirg 1. c. Dactylococcus Hookeri in die Gattung Characium, ebenso richtig ist seine in einer Fußnote ausgesprochene Vermutung, daß auch D. De- Baryanus in die Gattung Characium einzubeziehen sei. Es sei noch bemerkt, daß man mitunter in den Proben die Zellen dieser Alge von den Tieren losgelöst findet; dies dürfte auf den Einfluß der Fixierungsflüssigkeit zurückzuführen sein ^). Zur Entstehung des Wortes „Phanerogamen". Von Jos. Rompel S. J. (Feldkirch). Die botanische Literatur hat sich in den letzten Jahren mehr- I fach mit dem Ursprung des Wortes Phanerogamen befaßt. Wer ist der Urheber des Wortes, wann wurde dieses zum erstenmal gebraucht, hatte es gleich zu Anfang die heutige Bedeutung? Das 1) Anhangsweise sei kurz das Zooplankton skizziert: Protozoen: Dif- i flugia urceolata Gast. Juli: mäßig häufig (sonst fehlend). — Eotatorien: • Anuraea cochlearis Gosse, Notholca longispina Kell., Triarthra longiseta Ehrbg., Chromogaster spec, Polyarthra lüatyptera Huds., sämtliche sehr selten. — Crustaeeen: JDiaptomus, wichtigster Vertreter des Zooplanktons (selten); die anderen Gattungen, außer Cyclops, welches Genus im Juli- August mehr hervortritt, durchwegs sehr selten. Leptodora hyalina Leyd. ganz vereinzelt. 153 sind die hauptsächlichsten Fragen, um welche es sich handelte. Wir wollen in dieser kurzen Mitteilung nicht etwa diese Fragen neu beantworten, sondern der befriedigenden Beantwortung, welche sie bereits gefunden haben, nur einige Ergänzungen beifügen. Aus der Literatur wird deshalb lediglich das angeführt, was zum Ver- ständnis dieser Ergänzungen notwendig ist. Vor kurzem hat P. A. Saccordo^) nachgewiesen, daß die Zurückführung des Wortes Phanerogamen auf Ventenat (1799), wie T. V. Post und 0. Kuntze 1904 angaben^), nicht genügt. Zugleich konnte der italienische Forscher zeigen, daß der Bota- niker Saint-Amans den Ausdruck Phanerogamen geschaffen und schon im Jahre 1791 in dem Journal des sciences utiles veröffentlicht hat. Freilich hatSaccardo nicht Einsicht genommen in das, was Saint-Amans tatsäehHch im Jahre 1791 geschrieben hat, worüber er also auch keine näheren Angaben bringen konnte; Saccardo machte vielmehr seine Entdeckung bei der Durchsicht einer 30 Jahre später erschienenen Schrift, der Flore Agenaise, in welcher Saint-Amans eine Lokalflora seiner Heimat (Agen in Südfrankreich) veröffentlichte. Saint-Amans beansprucht nämlich im Vorwort dieser Schrift gegenüber Ventenat die Priorität für den Namen Phanerogamen und bringt für die Berechtigung seines Anspruchs zweierlei vor; erstens legt er dar, wie Ventenat durch ein Manu- skript des 1793 verstorbenen Botanikers Bulliard das von Saint- Amans an Bulliard mitgeteilte Wort Phanerogamen erfahren, es aber 1799 als seine eigene Prägung ausgegeben habe, und zweitens gibt er genau an, daß die Bezeichnung Phanerogamen von ihm selber schon 1791 in dem Journal des sciences utiles mehrmals gebraucht worden sei. Der erste Punkt läßt sich heute nicht mehr nachprüfen, da die zwei Briefe, auf die sich Saint-Amans beruft — ein Brief Saint-Amans' an Bulliard und dessen Antwort — , wohl überhaupt nicht erhalten sind; man wird aber hierin Saint-Amans ohneweiters beipflichten, wenn es mit der zweiten Aussage genau stimmt. Da Saint-Amans aber zu deren Bekräftigung nicht nur den Titel der Zeitschrift und das Jahr 1791 anführt, sondern auch die Nr. 17 und 18, sowie die Seiten 283, 285 und 291 als Belegstellen für das Wort Phanero- gamen, bezw. Phanerogamie anführt, so wird man der Annahme Saccardos zustimmen, daß schon durch diesen Bericht allein Saint-Amans als Urheber des Wortes Phanerogamen er- wiesen ist. ^) 1) P. A. Saccardo, Chi ha creato il nome „Fanerogame"?, Estratto dal Bulletino della Societä hot. ital., 1906, 3 Seiten. 2) Lexicon generum Phanerogamarum, p. 613 (zit. nach Saccardo). 3) Saccardo schreibt 1. c: „La cosa dunque sembra chiara : l'inventore del titolo Fauerogame fu il Saint-Amans. Non ho potuto controllare la ci- tazione del suddetto Journal des sciences utiles del Bertholon, ma il Saint-Amans la da cosi precisa, che non e il caso di serbar alcun dubbio in proposito". Österr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1907. n 154 Immerhin dürfte es angezeigt sein nachzuprüfen, was Saint- Amans 1791 tatsächlich geschrieben hat. Seine Angaben vom Jahre 1821 fallen trotz der bestimmten Einzelheiten etwas auf; man vermißt den Titel der Arbeit, welche das neue Wort zuerst enthält, desgleichen die Anführung von einer oder mehreren Beleg- stellen, in denen das Wort Phanerogamen vorkommt; in den An- gaben von 1821 scheint auch die eine oder andere historische Un- genauigkeit vorzukommen, so daß für die Hauptangabe eine sichere Bestätigung nicht unerwünscht sein kann, zumal Saint- Am ans am Schlüsse seiner Bemerkungen die ganze Sache wie eine ofifene Frage dem Entscheidungsurteil der Botaniker vorlegt. Doch auch ganz abgesehen von diesen Erwägungen dürfte es jedem Botaniker willkommen und für die Geschichte der Bo- tanik eine kleine Bereicherung sein, den Originaltext der ältesten Stelle, welche das Wort Phanerogamen enthält, kennen zu lernen. Handelt es sich doch um ein sehr häufiges, vielleicht um das häufigste Wort in der Sprache der Botanik, an dem wir wenigstens praktisch auch heute noch in ausgedehntester Weise festhalten, und ist doch diese älteste Stelle, die wohl seit 1791 überhaupt nicht mehr abgedruckt worden ist, gänzHch verschollen! Wir er- fahren mit ihrer Wiedergabe zugleich, aus welchem Anlaß das Wort geprägt, wie es begründet, welche Bedeutung ihm gegeben wurde. Der letztere Umstand ist nicht ganz belanglos, da ja be- kanntlich De Candolle die Worte Phanerogamen und Krjpto- gamen nicht lange nachher in einer von ihrer heutigen sehr stark abweichenden Bedeutung gebrauchte. Endhch ist das „Journal des sciences utiles" (herausgegeben von Bertholon) eine außerhalb Frankreichs nur sehr selten vorhandene Zeitschrift; es dürfte also auch aus diesem Grunde eine Wiedergabe der betref- fenden Stellen, welche wir dem Exemplar der Pariser National- bibhothek entnehmen, nicht unerwünscht sein. Die Nachprüfung ergibt zunächst, daß Titel, Jahrgang und Nummern der Zeitschrift genau zu den Angaben Saint-Amans' von 1821 stimmen. Wir finden aber sogleich, daß das Wort Pha- nerogamen 1791 auf eine sehr bescheidene Weise ins Dasein trat. Es erscheint zuerst nicht etwa in einer längeren Origiualarbeit von Saint-Amans, sondern in einem kritischen Referat über den ersten Band des Werkes „Histoire des Champignons de la France par Bulliard", welches „M. de Saint-Amans" unter- zeichnet ist. Für den Referenten war insofern ein Anlaß vor- handen, ein neues Wort zu bilden, als Bulliard in seinem Werke die damals schon viel ventilierte Frage von der Sexualität der Pilze eingehend erörtert und die Verhältnisse mit den deutlich sexuellen Pflanzen zu vergleichen gesucht hatte. ^) In der Diskussion über diese Dinge bringt nun Saint-Amans folgenden Satz auf 1) Vgl. das Werk Bulliards oder auch K. Sprengel, Geschichte der Botanik, 1818, II, pag. 256. 155 S. 283: „Dous nous bornerons, ä cet egard, ä faire remarquer, que si les vegetaux phanerogames (1) presentent une grande variete dans la duree des individus selon leur differentes especes, la meme differenee se rencontre dans les cryptogames et particulierement dans les Champignons". Das ist der erste Satz mit dem Worte Phanero- gamen. Wäre weiter nichts gesagt, wer würde denken, es sei hier zum erstenmal ein neu geprägtes Wort in Kurs gesetzt worden! Doch das Zeichen „(1)" verweist auf eine Fußnote, die folgende Sätze enthält: „J'ai adopte ce mot par Opposition ä celui de cryptogames introduit dans la botanique par le celebre Linne. S'il est re^u comme il rae semble meriter de Tetre, celui de phanerogamie le sera bientot aussi pour de- signer les 23 premieres classes du Systeme sexuel, c'est- ä-dire toutes les plantes a fleurs visibles." Es ist also klar gesagt, daß Saint- Aman s sich bewußt ist, ein neues Wort gebildet und es hier zuerst gebraucht zu haben, daß das neue Wort alle Pflanzen der ersten 23 Linneschen Klassen umfassen soll. Linne s 24. Klasse führte bekanntlich den Namen Cryptogamia; als entsprechende Bezeichnung bringt Saint-Amans an zweiter Stelle das Wort „phanerogamie" in Vorschlag. Bekannt- lich haben sich diese beiden Ausdrücke Phanerogamie und Krypto- gamie, die in den ersten Jahrzehnten des XIX. Jahrhunderts nicht selten waren, später nur wenig im Gebrauch erhalten, ümsomehr kamen die zwei Formen Phanerogamen und Kryptogamen auf, die der späteren Zeit so sehr als korrelate Formen erschienen, daß man nicht selten für beide einen Urheber, nämlich Linne, an- nahm. Aus dem Vorwort der „Flore Agenaise" (1821) ersieht man noch, daß Saint-Amans schon „lange Zeit" vor 1791 an die neue Wortbildung gedacht hat ; ,. es war ihm aufgefallen, daß die Pflanzen „mit unsichtbaren Blüten" den gemeinschaftlichen Namen „Cryptogamia" trugen, während den Pflanzen „mit deutUchen Blüten" ein entsprechender Name nicht gegeben worden war, bzw. ihm nicht bekannt war. Saint-Amans hat übrigens in seinem Referat (1791) das neue Wort noch mehrmals gebraucht; er spricht von der „Organisation si diflferente des vegetaux phanerogames et cryptogames", von den „globules de la poussiere fecondante des plantes pha- nerogames", von der „fecondation de vegetaux phanero- games" und sagt nochmals ausdrücklich „les plantes que nous avons nommees phanerogames". Es sei noch bemerkt, daß sich außer den Bildungen „phanerogamie" und „phanerogame" andere wie etwa „phanerogamique" nicht vorfinden. Der neue Terminus erscheint zuerst, wie schon gesagt wurde» . in einem Referat über ein Werk, welches den als Mycologen be- kannten französischen Botaniker Bulliard zum Verfasser hatte. Es wird dadurch verständlich, wie gerade Bulliard das Wort 11* 156 Pbanerogamen von Saint-Amans auf Ventenat übermitteln konnte, und die spätere Angabe Saint-Amans' (1821), daß er Bulliard auch brieflich mit dem neuen Worte bekannt gemacht und daß dieser sich bereit erklärt habe, das Wort im 2. Bande seines Pilzwerkes zu verwenden, erscheint jetzt sehr glaubwürdig. Das Manuskript des Bulliard sehen Pilzwerkes fiel aber nach dessen schon 1793 erfolgtem Tode an Ventenat. Demnach ist wohl anzunehmen, daß Ventenat durch dieses Manuskript das neue Wort erfuhr und nicht etwa aus dem Journal des sciences utiles 1791, da er es sonst schwerlich unterlassen hätte, Saint- Amans als den Urheber des neuen Wortes zu bezeichnen, als er es 1799 in seinem Tableau du regne vegetal gebrauchte. Es liegt noch die Frage na.he: Welche Veröffentlichung hat mehr getan für die Verbreitung des Wortes, die Saint- Amans' von 1791 oder die Ventenats von 1799? Ohne allen Zweifel die letztere, ja wir müssen annehmen, daß ohne Vente- nats Veröffentlichung das von Saint-Amans gebildete und zu- erst veröffentlichte Wort keinen Eingang gefunden hätte. Hat ja allem Anscheine nach, wie schon angedeutet, nicht einmal Ven- tenat etwas gewußt von der ersten 1791 erfolgten Veröffent- lichung! Das mehrfach erwähnte Journal des sciences utiles wird demnach keine große Verbreitung oder kein besonders hohes Ansehen gehabt haben; dazu kam, daß das neue Wort nur in der verborgenen Ecke eines Eeferates steht und daß die gerade damals in voller Entwicklung stehende französische Eevolution einer sofortigen Aufnahme und Verbreitung des Wortes wenig günstig war. J. F. Boudon de Saint-Amans (1748—1831) gehört nicht zu den hervorragenden Botanikern Frankreichs; immer- hin sind seine floristischen Schriften auch über die Grenzen seiner Heimat hinaus bekannt geworden, wie aus Sprengeis und aus Wincklers Geschichte der Botanik hervorgeht. Eine Zu- sammenstellung dieser Schriften und nähere Angaben über das Leben und die Wirksamkeit Saint- Am ans' bringen die größeren biographischen Sammelwerke Frankreichs, auf die wir den Leser verweisen. Beiträge zur illyrischen Flora. Von Karl Maly (Sarajevo). Moenchia mantica (L.) Bartl. (Cerastium manticum L.) Hercegovina: Cabulja Planina. Yar. hercegovinica m. Stengel sehr dünn, etwa bis 14 cm hoch. Blumenblätter so lang wie die nur 4*5 — 5 "5 mm langen Kelchblätter. Griffel 4. Hercegovina: Dubrava bei Sovici, Bez. Ljubuski (leg. Fiala 1890 als M. 7nanüca). 157 Die Gattung Moenchia, von Cerastium, wie es scheint, nur schwach verschieden, zerfällt in zwei Gruppen. Eine hievon hat ihr Verbreitungszentrum in Westeuropa und ist durch tetramere Blüten ausgezeichnet {Occidentales m.). Hieher gehören 31. odandra Gay^) und M. ereda (L.) G. M. Seh. Die zweite Gruppe hat ihr Verbreitungszentrum in Osteuropa und ist durch pentamere Blüten gekennzeichnet {Orientales m.). Hieher M. graeca Boiss. et Heldr. und M. mantica. Zu dieser gehören a typica m. (C. manticum L.) mit weißen Blüten, die kaum hievon verschiedene ß hulgarica Vel. und y coeriilea (Boiss.) Janchen, die bei W. K. Icon. plant, rar. Hung. I. tab. 96 abgebildet ist (Ungarn: Esseg). Zu M. graeca gehört die Abart ß serbica Adam. Euphorbia agraria M. B. [Flor. Taur. Cauc. I 375 (1808), HI 326; Boiss. in DC. Prodr. X 2, p. 163] var. siibhastata Gris. in Aschers. etKanitz, Catal. Cormophyt. (1877) p. 92. E. siib- hastata Vis. et Panc. in Mem. ist. Venet. X (1861) 444 t. VII; do. Plant. Serb. I (1862) 22 t. VII. Ich beobachtete diese Pflanze zuerst gelegentlich eines Aus- fluges mit Herrn Erwin Janchen am 14. Mai 1906 an den steilen Schutthalden der Abstürze des Lipovac (Starigrad) bei Sarajevo. Da ich jedoch nur zwei erst im Aufblühen begriffene Stücke fand, mußte ich diese Stelle noch mehrmals aufsuchen. Trotzdem gelang es mir dieses Jahr nicht mehr, daselbst blühende Pflanzen zu finden, obwohl ich sehr oft sterilen Sprossen be- gegnete. Prächtige Blütenexemplare fand ich hingegen an den dem Lipovac gegenüber liegenden Hängen des üdes. Die Höhen- lage dieses Vorkommens beträgt etwa 700 — 950 m ü. d. M. Blüte- zeit Mai — Juni, Fruchtzeit Juli. Unsere Pflanze stimmt mit der Abbildung bei Visiani und Paucic 1. c. vollkommen überein. Von der Leitart ist sie durch die großen zungenförmigen, stumpfen und oft ausgeran- deten Blätter verschieden. Andere Unterscheidungsmerkmale kann ich vorderhand nicht feststellen, da ich leider über kein genügendes Vergleichsmaterial verfüge. Ich bemerke nur, daß die gemeinsame Hülle (Involucrum) bei unserer Pflanze innen kahl und der Stengel im Leben rund ist, im getrockneten Zustande aber bald gestreift erscheint. Auch sind die Drüsen des Involucrums im Leben nicht bräunlich, sondern gelb oder gelblichgrün ^). Die sterilen Sprosse haben meistens viel schmälere, verkehrt eirund- lanzettliche, spitze Blätter und dünnere, niedrigere Stengel. E. agraria var. subhastata wurde von Ascherson und Kanitz 1. c. für die Hercegovina angegeben, jedoch ohne ^) Kommt nach Boissier merkwürdigerweise auch um Smyrna, Trape- zunt und in Armenien vor, fehlt jedoch im mittleren und östl. Europa. 2j Vergl. Visiani et Panöic 1. c. und Grisehach Spicil. I 143 unter £J. thyrsiflora, die ebenfalls in den Formenkreis der E. agraria gehört oder nach Boissier und Velenovsky mit letzterer identisch ist. 158 Nennung eines näheren Fundortes. Da ich in der floristischeu Literatur vor dem Jahre 1877, dem Erscheinungsdatum des Catalogus, nichts vorfinde, vermute ich, daß die Pflanze Armin Knapp, der im Jahre 1869 im Auftrage der beiden Autoren in unseren Ländern sammelte, in der Hercegovina gefunden hat. Bekanntlich wurde die Ausbeute Knapp s bei der Verfassung des Catalogus benutzt, doch ist mit wenigen Ausnahmen nichts Näheres über sie bekannt geworden. Der Fundort bei Starigrad ist am weitesten nach NW. vorgeschoben. Einer der Originalstandorte findet sich nächst Mokragora in Serbien unweit der Landesgrenze. Astragalus ghjcyphylloiäes DC. var. Serbiens Gr. Beck in Anna!. Hofmus. Wien XI (1896) 75. A. Serbiens Panc. in Sched. nach G. Beck 1. c. nicht Wettstein iö Sitzb. der Akad. Wissensch. Wien XCVIII (1889\ 390 (nom. sol.); G.Beck inKeichenb. Deutschi. Flora XXII, S. 121. Bosnien: An Waldrainen und Wegen am Trebevic bei Sarajevo, ca. 1100 — 1500 m mit A. (jlijcyphyUos L. A. glycy phylloides unterscheidet sich von A. ghjeyphyllos durch den mehr aufrechten Stengel, die stärkere Behaarung, die kleinen, schmalen, häutigen, fadenartig zugespitzten Nebenblätter, die kürzeren (2 — 3 cm langen), halbellipsoidischen, fast geraden Hülsen, welche nach Boissier^) nur 10 — 12 Samen enthalten. In der Behaarung der Infloreszenz stimmt er mit A. glycyphyllos var. bosniaeus G. Beck^) überein. unsere Pflanze ist von der im Herb. norm. ed. J. Dörfler nr. 4238 von Taurien ausgegebenen nur durch die etwas spitzigeren Blättchen, die in 6 bis 9 (10) Paaren an der Blattspindel stehen, verschieden. Die von Janka^) zwischen der serbischen und der südrussischen Pflanze gefundenen Verschiedenheiten vermag ich au unserer nicht zu bestätigen. A. glycyphylloides wurde neuerdings in Bulgarien auf- gefunden*) und ist auch aus Griechenland bekannt^). Vielleicht beziehen sich die Angaben von A. galegiformis L. bei Semlin, in Siebenbürgen und im Moldaugebiet auf A. glycyphylloides^)^ bezw. deren Abart A. Serbiens Pancic. Satureia montana L. Yar. JBlavii Aschers, ap. Blau, Keisen in Bosnien (1877) S. V, 23 u. 75, nomen solum. Stengel zweizeilig behaart. Blätter verkehrt eiförmig-lan- zettlich, 17 — 25X3 — 5 mm, kurz zugespitzt und namentlich die oberen grannig bespitzt, kahl oder fast kahl. Blumen- ') Flora Orientalis II, p. 267. 2) In Annal., 1. c. S. 75. 3) Österr. botan. Zeitschrift 1869, S. 117, Anm. 1. 4) Davidoff in Österr. botan. Zeitschrift 1902, S. 494. 5) Hai, Consp. I, p. 438. *5) Vgl. Janka, 1. c. 159 kröne dunkelrot. Sonst wie die var. communis Vis. (Vergl. Briquet, Lab. des Alp. mar. II 399.) Hercegovina: Bei LisiCiö an der Narenta und am Felsen- paß bei Visnjevo nordwestlich von Gacko. (Blau, 1. c.) Fehlt von beiden Orten sowohl im hiesigen Dublettenherbar Blaus als auch in dessen Herbarkatalog. Hingegen sah ich von fol- genden Orten Blaus Originalexemplare: Rechtes Ufer der Na- renta bei Jablanica und Porim Planina (Nr. 1078), südliche Hälfte von Zagorijen und Vucja Brda (Nr. 1790), Paljev dol zwischen Bisina und Stara Karaula an der Straße von Mostar nach Nevesinje (Nr. 1911), Tresanicatal (Nr. 2463). Ich sammelte die Pflanze bei Paljev-dol, ca. 1000 m (s. o.) und auf der Lisin bei Ivan, 1740 m. Nach diesen Stücken wurde auch die Farbe der Blumenkronen beschrieben, da die Origi- nalen bereits verfärbt sind. Die Beständigkeit der Merkmale muß noch an lebendem Material überprüft werden. Zu S. montana var. Blavii gehören auch zum Teil jene Pflanzen, die Baldacci vom Berge Popratit bei Trijepsi an der montenegrinisch-albanesischen Grenze ausgab. (Iter Albanicum octavum 1902, Nr. 263.) S. montana var. Blavii verhält sich zu S. montana L. ähnlich wie Hifssop'us officinalis L. var. aristatus. [Godr. in Mem. Acad. Stanisiav Ser. III (1850) p. 106] Briquet, Lab. des Alp. marit. II 383 = H. officinalis var. püifer Griseb. ap. Pantocs. zu H. officinalis L. Satureia silvatica (Broinf.) m. [= S. Calamintha (L.) subsp. silvatica Briquet] ß JBoveana m. Stengel zahlreich, ausgebreitet, rutenförmig, bis über 60cm lang, mit verlängerten Ästen. Blätter mittelgroß, im Mittel 23 X 17 (21—33 X 15—27) mm, rautenförmig oder eirund. Serratur aus abgeflachten bis 0'5 (0"75) mm hohen und 2*5 — 5 mm voneinander entfernten Sägezähnen bestehend. Blust lang. Die unteren Scheinwirtel kürzer, die mittleren länger als die nach oben an Größe abnehmenden Blätter. Cymenstiele der unteren Scheinwirtel 6 — 8 mm lang. Die primären Cymenäste kürzer (selten so lang) als die Deckblätter, die sekundären rudi- mentär. Zwitterblüten 15 — 17 mm lang. Bosnien: Am Abhang der Hrastova glava gegen die La- pisnicaschlucht. Blüht Ende August, anfangs September. Die Abart JBoveana stellt eine S. silvatica mit zahlreichen rutenförmig verlängerten Zweigen und kleinen rautenförmigen Blättern mit schwächerer Serratur dar. Ä. ascendens (Jordan sub Calamintha) m. hat kleinere Blüten^), eine i-ndere Blattform, noch mehr abgeflachte Säge- zähne und ist stärker behaart. ^) „La corolle ne depasse pas 10 ou 12 mill. au plus en longeur" Jordan, Observ. IV, p. 11. 160 Noch mehr verschieden ist S. menthifolia (Host) Fritsch. Die neue Abart widme ich dem Geologen Ami Boue, der in den Jahren 1837 und 1838 unsere Länder bereiste und hie- bei auch der Flora seine Aufmerksamkeit schenkte. (Schluß folgt.) Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. I. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der math.-naturw. Klasse vom 24. Jänner 1907. Dr. Rudolf Wagner überreicht eine Arbeit mit dem Titel: „Zur Morphologie des Tabaks und einiger anderer Nicotiana -Arten". Die Morphologie des Tabaks ist bis heute noch nicht studiert. Verfasser behandelt der sehr komplizierten Verhältnisse wegen zu- nächst zwei andere, übersichtlicher gebaute Arten, nämlich N. pa- niculata R. et P. und N. Langsdorffii Weinm., um dann zu N. Tabacum L. überzugehen. Die Blütenstände lassen sich vom Pleio- chasium ableiten, bezw. stellen Modifikationen desselben dar, in denen das Auftreten von Beisprossen eine große Rolle spielt, dann aber die relative Sterilität des a -Vorblattes, das schließlich in höheren Sproßgenerationen ganz abortiert. Die entsprechenden Fartialinfloreszenzen stellen bei den untersuchten Arten Wickel- sympodien dar, die allgemein durch progressive Rekauleszenz kom- pliziert sind, wobei für N. tabacum L. noch die Rekauleszenz der serialen Achselprodukte sehr charakteristisch ist. Die sonst bei Beisprossen häufigen atavistischen Züge konnten bei der unter- suchten Kulturform nicht konstatiert werden, scheinen aber einer in den Gebirgen Mexikos vorkommenden Form noch eigen zu sein. Auseinandersetzungen über die Bewertung der Charaktere für phylo- genetische Fragen, sowie die Mitteilung eines sich auf zahlreiche, bisher morphologisch nicht studierte Gattungen der Solanaceen bezüglichen kasuistischen Materials hinsichtlich der progressiven Rekauleszenz und auch der Vorblattanisophyllie beschließen die Abhandlung. Sitzung der math.-naturw. Klasse vom 7. Februar 1907. Das k. M. Prof. Hans Molisch übersendet eine im pflanzen- physiologischen Institute der k. k. deutschen Universität Prag von Realschullehrer Ferdinand Schorn ausgeführte Arbeit: „Über Schleimzellen bei einigen ürticaceen und über Schlei m- zystolithen bei Girardinia palmata Gau dich. 161 I. In dieser Arbeit wird das Vorhandensein von Schleimzellen bei einer Anzahl von ürticaceen, nämlich bei Pellionia Daveauana N. E. Br., Urtica dioica L., Splitgerbera japonica 'Mi({., Boehmeria speciosa und Girardinia palmata Gaudich. nachgewiesen und da- mit höchst wahrscheinlich gemacht, daß sich bei einer ausgedehn- teren Untersuchung noch andere ürticaceen als schleimführend er- weisen werden. IL Die Schleimzellen finden sich bei Pellionia Daveauana im Grundgewebe des Stengels und im beiderseitigen Wassergewebe der Blätter, in der Wurzel jedoch nicht, bei Urtica dioica nur in der Epidermis der häutigen Knospenschuppen, bei Splitgerbera ja- ponica im Grundgewebe des Stengels und des Blattstieles, ferner in den stärkeren Kippen der Blattspreite, meist in der Nähe der Gefäßbündel, bei Boehmeria speciosa im Grundgewebe des Stengels und der Knospenschuppeo. bei Girardinia palmata im Grund- gewebe des Stengels, des Blattstiels, der Wurzel und der Knospenschuppen, selten auch in den stärkeren Rippen der Blatt- spreite. III. Der Schleim in den genannten Pflanzen gehört den sog. Membranschleimen an. In ihrem Baue gleichen die Schleimzellen der ürticaceen denen der Malvaceen, Tiliaceen u. a. Ausgenommen sind die Schleimzellen von Girardinia 2)(il^nata, in denen der Schleim in der Form von Zystolithen vorkommt, die der Verfasser als Schleimzystolithen bezeichnet. IV. Diese Schleimzystolithen sind insofern von Interesse, als sie gestaltlich mit typischen Zystolithen übereinstimmen und ge- schichtet sind, aber keinerlei Inkrustierung mit kohlensaurem Kalke aufweisen. In dieser letzteren Beziehung gleichen sie den von Molisch entdeckten Zellulosezystolithen im Marke von Goldfussia. V. Die Entwicklung der Schleimzellen «urde besonders studiert bei Pellionia Daveauana. Der Schleim entsteht hier aus der Zellmembran, u. zw. aus der sog. Verdickungsschichte. Die im Schleime häufig vorkommenden birnförmigen Einschlüsse, Aus- sackungen und Zipfel sind entwicklungsgeschichtlich durch die un- gleich rasch vor sich gehende Verschleimung der Membran zu erklären. VI. Der Schleim dient höchstwahrscheinlich als Wasser- speicher und erhöht dadurch die Widerstandskraft der Pflanzen gegenüber dem Vertrocknen. Sitzung der math.- naturw. Klasse vom 10. Jänner 1907. Dr. Rudolf Wagner legt eine Abhandlung vor mit dem Titel: ,Zur Morphologie der Sanchezia nohilis Hook, fil." Über die morphologischen Verhältnisse der 1794 von Ruiz und Pavon aufgestellten Gattung Sanchesia war bisher so gut 162 wie gar nichts bekannt; ihre Zugehörigkeit zu den Acanthaceen ■wurde erst 1866 von Hooker fil. anläßlich der Beschreibung der jetzt in den Glashäusern verbreiteten >S'. nohilis festgestellt. Mit dieser Art hat sich der Verfasser eingehender beschäftigt und recht eigenartige Verhältnisse festgestellt. Die Partialinfloreszenzen erster Ordnung sind in zwei um 90*^ verschobenen Zeilen an- geordnet und stellen ihrerseits serial bereicherte Wickelsympodien dar; die a- Vorblätter sind stets steril. Die größte Merkwürdigkeit bildet aber das Auftreten homodromer Blüten, die entweder durch Metatopie der Vorblätter oder der Sepalen 1 und 3 erklärt werden können; Verfasser entschließt sich für das letztere und bezeichnet solche Blüten als pseudeutopisch. Da sie sich in prozentuell mit den Generationen steigender Zahl finden, so wird die Beobachtung zum Anlaß für Spekulationen phylogenetischen Charakters und der Fall läßt sich im Sinne des biogenetischen Grundgesetzes deuten. Das w. M. Hofrat J. Wiesner legt eine Abhandlung: „Die ,Kohleschicht' im Perikarp der Kompositen" von Dr. T. F. Hanausek, k. k. Gymnasialdirektor in Krems, vor. In dieser wird über die Eigenschaften und die Entwicklungs- geschichte der in der Fruchtschale verschiedener Kompositen vor- kommenden schwarzen Masse Auskunft gegeben. Die beispiellose Widerstandsfähigkeit dieser schwarzen Masse gegen die Einwirkung aller lösenden und oxydierenden Reagenzien berechtigt zu der An- nahme, daß diese verbrennliche Substanz einen sehr hohen Kohlen- stoffgehalt besitzen müsse. Ihr erstes Auftreten erfolgt in den ge- meinsamen Außenhäuten (Mittellamellen) der Bastzellen und des Hypoderms und es ließ sich der Nachweis erbringen, daß die Außenhäute selbst sich in die schwarze Masse umwandeln, wobei auch noch andere Teile der Zellwand in den ümwandlungsprozeß mit einbezogen werden. Die physiologische Bedeutung dieser An- häufung einer so kohlenstoffreichen Masse in der Fruchtschale ist bisher gänzlich unaufgeklärt. Das k. M. Prof, v. Höhnel legt eine mykologische Ab- handlung: „Fragmente zur Mykologie" (III. Mitteilung, Nr. 92— 1.5-i) vor. In derselben werden die zu Tomentella -krteü gehörigen Bo- trytis-Formen, Odontia cristidata (Fries), die sanguinolenten Poria- Arten Europas, Collyhia atramentosa Kalchbr., Pratella-FoYmen mit /«oc^/^e-Cystiden, Rosellinia Niesslii Auersw., Nectria cosma- riospora, Venturia Straussi Sacc. et R. und Gibhera salishirgensis Niessl., Bomhardia fasciculata Fr., Coronophora thelocarpoidea V. H., Pscudovalsa profusa (Fr.), Phyllachora dolichogena (B. et Br.), 17 von Feltgen aufgestellte Formen, die Gattung Clono- stachys und einige andere Formen näher besprochen. Ferner wurden an neuen Gattungen aufgestellt: Protodontia, Spaerodermella, Wettsteinina, Clonostacliyopsis, Linodochium und Pseudosphaeria. An neuen Arten werden 47 beschrieben: Protodontia uda, Helicohasidium farinaceum, Inocyhe pluteoides, Meliola longiseta. 163 Limacinia spinigera, Limacinula samoensis, Micropeltis Reclini- geri, Sphaeroderma hypomyces, Spli. epimyces, Nectria modesta, Calonectria oUvacea, Letentruea rJiyncliostoma, Helminthospliaeria Odontiae, H. Corticiorum, Mycosphaerella Aretiae, Focospliaeria hakanica, BhyncJwstoma miniifellum, Amphisphaeria nitidida, jSIelanopsamma liypoxyloides, Pleosphaeria malacoderma, PL sylvi- cola, PJiysalospora Hoyae, Fh. Fagraeae, Didymella Passiflorae, AntJiostoma Coco'is, Wettsteinina gigaspora, Dothidella Musae, Homostegia graminis, Hystermm samoense, Orhilia hotidispora, Hyalinia crenatomarginata, Pirottaea pini, Phialea epihrya, PJiyllosticta Colocasiae, Pli. colocasiaecola , Collonema rosea, Fusi- coccuni Macarangae, Septoria ehurnea, Trichosperma cypjJielloidea, Pestalozziella ambigua^ Gonatorhodiella eximia, Clonostachys cy- lindrospora, Harziella effasa, Cercospora Kleinhofiae, Clastero- sporium glandidae forme, Dendryphiiim pini und Fusarium cir- rhosum. Sitzung der math.-naturw. Klasse vom 7. März 1907. Dr. Rudolf Wagner überreicht eine Arbeit mit dem Titel: „Zur Morphologie der Gattung Creochltoii Bl." Die Gattung Creocluton wurde 1831 von Blume aufgestellt; wie die ungeheure Mehrzahl aller Melastomaceen entbehrt sie heute noch einer morphologischen Bearbeitung. Verfasser hat das Material des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums untersucht und konnte daran die Unrichtigkeit der bisherigen Literaturangaben konstatieren. Die Blütenstände der beiden einander sehr nahe ste- henden Lianenarten aus Java gehören zu dem erst seit wenigen Jahren bekannten Typus der unterbrochenen Primanpleiochasien, deren Ableitung Verfasser 1903 an anderer Stelle gegeben hat. Die eine Art, Cr. pudiljunda Bl., hat einen habituell recht merk- würdigen, in einer Ebene entwickelten Blutenstand, der durch se- riale Bereicherung zustande kommt. Verfasser bespricht die Ver- breituDg der beiden kasuistischen Eigentümlichkeiten, der unter- brochenen Pleiochasien und der Serialsprosse bei den Melastoma- ceen, und führt eine größere Anzahl von bisher nicht bekannten Beispielen aus den Tribus der Tibouchineen, Rhexieen, Microlicieen, Merianieen, Oxysporeen, Dissochae teen, Miconieen, Blakeen, Astronieen, Axinandreen und Me- mo cyleen auf. II. Wiener l)otaiiisclie Albende. Versammlung am 7. November 1906. — Vorsitzender: Prof. Dr. E. v. Wettstein. Privatdozent Dr. 0. Porsch hält einen Vortrag über „Futter- gewebe als Honigersatz. 164 Anknüpfend an seine Untersuchungen über Futter haare und Blütenwachs als den fehlenden Honig stellvertretende Insekten- anlockungsmittel ^) stellte sich der Vortragende die Frage, über welche Insektenanlockungsmittel die Blüten j ener zahl- reichen Orchideen-Arten verfügen, denen nachweisbar so- wohl Nektar als Futterhaare und Blütenwachs fehlen, die sich aber anderseits durch lebhafte Farbe, auffal- lenden Geruch und Größe sowie ihren gesamten mor- phologischen Bau als hochgradig angepaßte Insekten- blumen qualifizieren. Schon im Bereiche der heimischen Flora haben die Unter- suchungen von Darwin, Herm. Müller, Kern er u. a. ergeben, daß eine Eeihe lebhaft gefärbter und zum Teil auch morpho- logisch weitgehend an die Fremdbestäubung durch Insekten an- gepaßter Blüten (Leucojiwi, Spartium, Orchis mascula, morio. tmli- taris, Centanrium erythraea etc.) niemals freiliegenden Honig pro- duzieren. Der Honig, welcher hier in bestimmte Gewebe ein- geschlossen ist, muß vielmehr erst seitens der Insekten erbohrt werden. Immerhin handelt es sich jedoch auch hier um flüssigen Honig als Insektennahrungsmittel, nur liegt derselbe nicht offen in der Blüte zutage. Ganz anders verhalten sich jedoch nach dieser Eichtung hin die oben erwähnten Orchideen, und zwar handelt es sich hier vor allem um Arten der Gattungen Catasetum, CoryantJies, Stanhopea, Gongora, Cyrrhaea, Maxiilaria, Oncidkim etc. Schon im Jahre 1865 hatte der frühere Direktor des botanischen Gartens auf Trinidad Dr. H. Crüger beobachtet, daß verschiedene Arten der Bienen- gattung Euglossa in den frühen Morgenstunden an den Blüten von Arten der Gattungen CoryantJies, Stanhopea, Catasetum, Gongora und CirrJiaea mit großer Gier regelmäßig ganz bestimmte, scharf abgegrenzte Gewebspartien des Labellums abfressen. Ja, an manchen Blüten spielen sich sogar ganze Kämpfe zwischen den Tieren ab, um zu den vielbegehrten Leckerbissen zu gelangen. Diese blüten- biologisch wichtigen Beobachtungen C rügers wurden in jüngster Zeit durch die Hymenopeterologen Adolf Ducke (Para) und Dr. Schrotky bestätigt. Für die Blüten von Oncidium flexuosum hatte schon seinerzeit Fritz Müller angegeben, daß er im brasi- lianischen ürwalde öfter die an der Basis des Labellums befind- lichen Warzen häufig von Insekten abgefressen fand. Weiters teilte dem Vortragenden Dr. Löfgren, Direktor des botanischen Gartens in S. Paulo (Südbrasilien), auf briefliche Anfrage hin mit, daß er öfter Euglossa-Arten auf den Blüten einer Maxillaria-Art antraf. Nach diesen, am natürlichen Standorte der Heimat gemachten unzweideutigen Beobachtungen konnte es keinem Zweifel unter- liegen, daß die von den Insekten mit solchem Behagen 1) Vgl. Wettstein, Vegetationsbilder aus Südbrasilien, ferner Porscb in dieser Zeitsclir. 1905 u. 1906. 165 verzehrten Gewebspartien die den hier fehlenden Honig ersetzende Insektenlockspeise darstellen. Dazu kommt noch, daß diese Gewebe ausnahmslos derart postiert sind, daß die Insekten beim Abfressen derselben unvermeidlich die Bestäubung vornehmen müssen. Demgemäß stand zu erwarten, daß die histo- logische und mikrochemische Untersuchung dieser vom Vortragenden als „Futtergewebe" bezeichneten Gewebspartien auch entspre- chende Anpassungen an ihre Funktion als Insektenlockspeise er- geben dürfte. Die genaue histologische und mikrochemische Untersuchung des umfangreichen, von Prof. v. Wettstein aus Südbrasilien mit- gebrachten lebenden Materials hat dennn auch diese Vermutung glänzend bestätigt. So hat sich gezeigt, daß in den „Futter- geweben" ein eigener Gewebetypus vorliegt, der eine Keihe gemein- samer Anpassungsmerkmale aufweißt, die nur vom Standpunkte ihrer biologischen Funktion aus verständlich sind und ohne Rück- sicht auf die natürliche Verwandtschaft immer wiederkehren. Aus der Fülle der Einzelergebnisse seien hier bloß die Haupt- punkte hervorgehoben^). Die ausnahmslos für das freie Auge deutlich sichtbaren Futtergewebe treten in der Regel als verschieden geformte Schwielen oder Unebenheiten an genau bestimmten Stellen des Labellums auf, so bei Catasetum, Cirrhaea, Gongora, Maxil- laria; in anderen Fällen sind sie kurzwarzig (Oncidium- Arten). Bei den Stanhojjea- Arten stellen sie dagegen langgestreckte Warzen dar, welche den Innenraum des stark ausgehöhlten, fleischigen Hypochils auskleiden. Wie die Futterhaare sind auch die Futtergewebe ausnahmslos sowohl durch ihre dünnen Zellulosemembranen als auch durch ihren reichen Nährstoffgehalt ausgezeichnet. Als Nährstoffe kommen in Betracht: In erster Linie Eiweiß, Fett, Glykose (bei Catasetum an eigene große Zellen gebunden), Stärke und Amylodextrin {Stan- liopea). Eiweiß findet sich ausnahmslos bei allen daraufhin unter- suchten Gattungen in großer Menge und tritt gewöhnlich in Form verschieden großer Körnchen, seltener als je ein großer Krystalloid in jeder Zelle auf {Maxülaria lutescens). Bisweilen erscheinen beide Arten von Vorkommnissen in einer Zelle vereinigt {Maxiilaria pumila). Bei Maxillaria nana tritt das Eiweiß in jeder Zelle als homogene, dichte Masse an der Innenseite der einzelnen Zellen und außerdem in Form zahlreicher Körnchen auf. Fett findet sich in Gestalt zahlreicher verschieden großer Tröpfchen. Die übrigen Nährstoffe bieten nichts besonders Interessantes dar. Erweisen sich dem Gesagten zufolge die Futtergewebe aui Grund ihrer Membranbeschaffenheit und ihres außerordentlich reichen Nährstoffgehaltes als ausgezeichnete Insektenlockspeise, so 11 j Eine ausführliche Darstellung dieses Gegenstandes an der Hand zahl- reicher Abbildungen erscheint demnächst in Pringsheims Jahrb. f. wissensch.. Botanik. 166 verdient überdies ein weiteres Anpassungsmerkmal derselben unser besonderes Interesse, weil es bei allen erwähnten Gattungen wieder- kehrt, nämlicb die Abstoßung der kutinisierten Schichten, resp. der Kutikula der Außenwän de der epidermoidalen Futtergewebszellen. Dadurch wird der für die Insekten unverdauliche Teil ausgeschaltet und ihnen bloß die reine Nahrung dargeboten. In der Regel erfolgt dies einfach durch Ablösung von den sehr dünnen Zelluloseschichten der Außenwände, die dann selbst oft zerreißen {Catnseium, Stanhopea etc). Bei Maxiilaria nana dagegen erscheint dadurch eine präformierte Abrißzone geschaffen, daß die auffallend dünnen Seitenwände der epidermoidalen Futter- gewebszellen an den Ansatzstellen der Außen- und Innenwände plötzlich verdickt sind. Infolge des durch den reichen Nährstoff- gehalt gesteigerten Turgors reißen die dünnen Seitenwände un- gefähr in ihrer Mitte durch, wodurch die ganzen Außenwände samt den Außenhälften der Seitenwände abgetrennt werden. Die- selbe Erscheinung wiederholt sich auch in tieferen Schichten des Futtergewebes, wodurch innere Höhlungen entstehen, in die die Eiweiß- und Fettmassen entleert werden. So erscheint also selbst die Ausschaltung des für die Insekten unverdaulichen Teiles, der kutinisierten Schichten, an ein äußerst zweckmäßiges Anpassungs- merkmal gebunden. Dem Gesagten zufolge stellen die ^Futtergewebe" einen neuen blütenbiologischen Gewebetypus dar, der die weitergehenden Anpassungen an seine Funktion einer den fehlenden Honig er- setzenden Insektenlockspeise zeigt. Herr Stingel spricht sodann über ^Ernährung pflanz- licher Embryonen". (Eine ausführliche Darstellung erscheint demnächst in der Flora). Privatdozent Dr. V. G r af e bespricht ein n e u e s H e r s t e 1 1 u n g s- verfahren für absoluten Alkohol und führt ein neues Form- aldehydreagens vor. (S. diese Zeitschrift 1906, Nr. 8, und Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. Wien, Juli 1906.) Zur Exposition gelangten Vegetationsbilder aus dem tropischen Asien, aufgenommen von Dr. H. Hallier. Versami ung am 11. Deze m-b e r 1 906. — Vorsitzender: Ho fr. Prof. J. Wiesner. Privatdozent Dr. H. Käser er leitet den Abend ein mit einem Vortrage, betitelt „Die Oxydation des Wasserstoffes durch Mikroorganismen". (Vgl. Zentralbl. f. Bakt. 1906, Bd. XVI. Nr. 22, 23.) Privatdozent Dr. F. Vierhapper bespricht sodann „die systematische Stellung der Scler antheen". (Vgl. diese ■Zeitschrift 1907, Nr. 2 und 3.) 167 Hofr. Prof. J. Wiesner hält hierauf einen Vortrag „Über die Lichtstärke des Waldschatte ns" mit Rücksicht auf die krautige und halbstrauchige Bodenvegetation. Zur Demon- stration gelangten Vegetationsbilder aus West-Australien, auf- genommen von Dr. E. Pritzel, sowie Stereoskop-Diapositive von H. Du ml er, welche durch ihre detailreiche und in jeder Beziehung tadellose Ausführung lebhaften Beifall fanden. Versammlung am 11. Jänner 1907. — Vorsitzender: Prof. Dr. Fr. v. Höhnel. Dr. E. Löwi bespricht seine „Untersuchungen über die Trennungsschichte". (Vgl. diese Zeitschrift, 1906, Nr. 10.) Dr. H. Freih. v. Handel-Mazzetti hält hierauf an der Hand von reichlichem Demonstrationsmateriale einen Vortrag über „Die Phylogenie des Taraxacum vulgare und seiner Ver- Avandten". (Vgl. die kürzlich in Deutickes Verlag erschienene „Monographie der Gattung Taraxucuni" .) Zur Exposition gelangten Vegetationsbilder vom Monte Maggiore, aufgenommen von Frl. A. Mayer, sowie lebende Pflanzen aus dem botanischen Garten. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Kneucker A., Gramineae exsiccatae. XV. Lieferung 1903 (Nr. 420—450). Aera Provincialis Jord. (Oberitalien), Agrostis alba L. ssp. fiUfolia (Link) Hackel (Portugal), Agr. Gaditana (Boiss.) Nym. forma (Portugal), Alo- pecitrus bnlbosus Gouan (Hannover), AI. ventricosus Pers. (Norwegen), Arena desertorum Lessing var. basaltica Podp. (Böhmen), Av. Wiestii Steud. (Egjpten), Boiiteloua aristidoides Griseb. (Argentinien), Calamagrostis arundinacea (L.) Roth X varia (Schrad.) Host (Torges) (Thüringen), Cal. epigeios (L.) Roth. V. Beichenbachiana Grecescu subv. Huebneriana (Rchb.) (Pommern), Cal. ■varia (Schrad.) Host (Bayern), Cenchrus echinatus L. f. longispina Hackel (Nordamerika), C. myosuroides H. B. K. (Argentinien), C. tribuloides L. (Argentinien). Chloris ciliata Sw. (Argentinien), Chi. radiata Sw. (Argentinien), Danthonia ForskaJei (Vahl) Trin. (Egypten), Descha,mpsia caespitosa (L.) P. B. f. altiftsima (Mnch.) (Pommern), Desch. litoralis Reut. var. Wienana (Gremli) Hackel (Baden), Desch. lit. Reut. var. Rhen. (Gremli) Hackel monstr. vivipara (Baden), Desch. lit. Reut. var. Rhen. (Gremli) Hackel f. subcolorata Kneucker (Baden), Desch. lit. Reut. var. Rhen. (Gremli) Hackel f. subcol. Kneucker monstr. vivipara (Baden), Eleusine tristachya (Lam.) Kth. (Argen- tinien), Eriochloa Montevidensis Griseb. (Argentinien), Miinroa Benthamiana Hackel ap. F. Kurtz (Argentinien), Panicum clandestinum L. (Nordamerika), P. globuliferum Steud. (kult.), P. leucophaeum H. B. K. var. saccharifloram (Raddi) Hackel (kult.), P. Scribneriaman 'Na.sh. (Nordamerika), P. setosicm Sw. (kult.), P. Walteri Poir. (Nordamerika), Rottboellia compressa L. v. fascicu- lata (Lam.) Hackel (Argentinien), Spartina patens Muehlbg. (Nordamerika), Tragus Berteronianus Schult. (ArgentiniQu), Irisetum flavescens (L.) P. B. ssp. alpestre (Host) Aschers, u. Graebn, f. Tirolensis Hackel nov. nom. (Tirol). 168 XVI. Lieferung 1904 (Nr. 451—480). Ägropyron caninum (L.) P. B. f. gracilior Lange (Bayern), Agr. Libanoticum Hackel n. spec. (Syrien), Agr. repens (L.) P. B. a vulgare Doli. (Argentinien), Avellinia Micheln (Savi) Pari. (Italien), Brachypodium distachyon (L.) Roem. u. Schult. (Italien), Bromus commutatus Schrad. (Bayern), Br. comm. Schrad. f. depauperata Uechtritz Herb. (Bayern), Br. Japonicus Thunb. v. porrectus Hackel f. macra Hackel (Bayern), Br. Jap. Thunb. v. porrectus Hackel (Bayern), Br. inermis Leyss. f. inter typicum et v. aristatum Schur intermedia (Bayern), Br. sterilis L. f. oUgostachya Aschers, u. Graebn. (Bayern), Catdbrosa aqua- tiea (L.) P. B. (Pommern), Dactylis glomerata L. ssp. Hispanica (Roth) Koch (Spanien), DipJachne dubia (H. B. K) Scribn. (kult.), IJijyl. spicata (Nees) Doell (Argentinien), Distichiis scoparia (Kunth) Aresch. (Argentinien), Era- grostis pilosa (L.) P. B. (Argentinien), Er. pjlumosa Lk. (Ostafrika), Festuca indigesta Boiss. (Spanien), F. pratensis Huds. X Lolium perenne L. (Aschers, u. Graebn.) (Thüringen), jP. JReverchonü Hackel (Spanien), F. rivularis Boiss (Spanien), Glyceria Canadensis Trin. (Nordamerika), Gl. fluitans (L.) R. Br (Pommern), Gl. nervata (Willd.) Trin. (Nordamerika), Gl. plicata Fries (Pom^ mern), Koeleria phleoides (Vill.) Pers. (Italien), Poa alpina L. (Schweiz), P. caesia Sm. (Norwegen), P. diversifolia (Boiss. et Bai.) Hack. var. Hartmanni Hack. nov. var. (Syrien), P. flaccidula Boiss. et Reuter (Spanien), P. ligulata Boiss. (Spanien), P. pratensis L. var. angustifolia (L.) Sm. subv. straminea Rother f. transiens Figert nov. f. (Schlesien), P. jj'^'nt- L. var. rigens ("Hartm. pro sp.) (Norwegen). XVIL Lieferung 1905 (Nr. 481—510). Aeluropus repens Pari. (Egypten), Älopecurus fulvus Sm. forma (Nor- wegen), AI. geniculatus L. X pratensis L. (Wimmer) f. siibgeniculatus (Böhmen), AI. gen. L. f. rohustiur Hackel nov. f. (Schlesien), Andropogon foveolatus Del. a genuinus Hackel (Sinaihalbinsel), Apera interrupta (L.) P. B. (Frankreich), Aristida plumosa L. (Sinaihalbinsel), Avena barbata Brot. (Sizilien), Av. compressa Heuff. (Ungarn), Av. pratensis L. IL subdecurrens (Borb.) Aschers, u. Graebn. (Ungarn), Briza spicata Sibth. u. Sm. (Cypern), Galamagrostis epigeios (L.) Roth var. densiflora Ledeb. forma (Banat), Catabrosa aquatica (L.) P. B. f. violacea (Gilib.) (Pommern), Coleanthus subtilis Seidl (Böhmen), Eragrostis Aegyptiaca Del. (Ruüland), Er. lugens Nees (Argentinien), Er. pilosa (L.) P. B. forma (kult.), Heleochloa alopecuroides Host (Banat), Hei. alop. Host forma subvaginata Hackel nov. forma (Banat), Koeleria ciliata Kern. 1878 var. rigidiuscula Domin (Böhmen), Paniciim imberbe Poir. var. gracile (H. B. K.) Kueucker forma (Argentinien), P. implicatmn Scribn. forma (Nord- amerika), P. sanguinale L. v. vidgare Doli. (Argentinien), P. turgidum Forsk. (Egypten), P. undulatifolium Ard. (Tirol), Paspalum digitaria Poir. (Südruü- land), Phleum Böhmeri Wibel (Schweiz), Phl. Michelii AU. (Ungarn"), Poa caesia Sm. var. elatior Anders. (Norwegen), P. minor Gaud. (Tirol, Bayern u. AUgäu), Sesleria Heufleriana Schur (Siebenbürgen), S. rigida Heuffel (Banat), Sporobolus spicatus (Vahl) Kunth (Egypten), Stupa longifolia Borb. (^Ungarn). XVIIL Lieferung 1905 (Nr. 511—540). Ägropyron incrustatum Adamov. (Mazedonien), Agr. intermedium P. B. forma (Ungarn), Agr. junceum (L.) P. B. X repens (L.) P. B. (Marss.) var. pubes- cens (Marss.) Hackel (Pommern), Agr. jimc. (L.) P. B. X ^'«P- (L.) P. B. (Marss.) ß stibrepens (Marss.) f. locorum apricorum (Pommern), Atropis distans (L.) Griseb. f. pulvinata Fr. (Norwegen), Air. festucaeformis (Host) Richter, var. intermedia (Schur) Hackel (Ungarn), Bromus Japonicus Thunbg. v. por- rectus Hackel (Ungarn), Br. Jap. Thunbg. « typicus Hackel (Rheinpreußen), Br. intermedius Guss. f. depaiiperatus (Kroatien), Br. macrostachys Desf. var. lanuginosus Boiss. (Cypern), Br. intermedius Guss. f. macra (Cypern), Br mollis L. (Banat). Br. scoparius L. (Cypern), Br. variegatus M. Bieb. (Syrien), Elymus Canadensis L. v. glaucifoUus (Muehlbg.) A. Gray (Nordamerika). 169 Festuca arundinacea Schreb. subv. Mediterranea Hackel (Ungarn), F. Laclie- nalii (Gmel.) Spenn. var. mutica (Tsch.) Aschers, u. Graebner (Elsaß), F. Li- gustica (All.) Bert. (Sizilien), F. ovina L. var. capillata (Lam.) Hackel (Pom- mern), F. ov. L. T. vulgaris Koch (Gren. u. Godr.) subforma (Norwegen), F. pratensis Huds. 1. genuina Hackel a. typica Hackel f. spiculis variegatis (Pommern), F. uniglumis Sol. (Cypern), F. varia Haenke ssp. scoparia Kern, et Hackel forma inter genuinam et var. Gautieri Hackel media Hackel (Pyrenäen), Heteranthelium piliferum Höchst. (Syrien), Hordeum Gusso- neanum Pari. (Egypten), H. Gussoneanum Pari, forma ad H. maritimum With. vergens Hackel (Portugal), H. jubatum L. (Nordamerika), H. murinum L. f. intermedium Beck. (Ungarn), H. secalinum Schreb. (Pommern), Lepturus incurvatus (L.) Trin. (Sinaihalbinsel), Poa Bonariensis Kunth (Argentinien), P. nemoralis L. IV. glauca Gaud. (Schweiz), P. nem. L. var. Parnellii Hook, u. Arn. (Norwegen), P. pratensis L. var. angustifolia L. (Sm.) (Cypern), Psi- lurus aristatus Duv.-Jouve var. hirtellus (Simonkai) Aschers, u. Graebn. (Ungarn). A. Kneucker, Literatur - Übersicht '). Februar, März 1907, Czapek F. Die Ernährungsphysiologie der Pflanzen seit 1896. (Progressus rei botanicae, 1. Bd., 1906, S. 419—532.) 8^ Figdor W. Über Restitutionserscheinungen an Blättern von Ges- neriaceen. (Jahrb. f. Wissenschaft!. Botanik, Bd. XLIV, 1907, Heft 1, S. 41—56, Taf. III.) 8°. Fritsch K. Die Ärtemisia- Arten der Alpen. (6. Jahresbericht des Vereines zuüq Schutze und zur Pflege der Alpenpflanzen, Bam- berg, S. 46—54.) 8\ Guttenberg H. v. Anatomisch-physiologische Untersuchungen über das immergrüne Laubblatt der Mediterranflora. (Englers botan. Jahrb. XXVIII. Bd., 1907, IV. und V. Heft, S. 383—444, Taf. Vn-IX.) 8°. Hackel E. Gramineae novae. II. (Fedde, Repertorium, III, 1907. Nr. 42/43, pag. 241—245.) 8°. Hanausek T. F. Die Ipe-Knolle. (Zeitschr. d. allg. österr. Apo- theker-Vereines. 45. Jahrg., 1907, Nr. 10, S, 149.) 4^ Hayek A. v. Verhenaceae novae herbarii Vindobonensis. II. und m. (Fedde, Repertorium II, 1906, pag. 161—164, III, 1907, pag. 273, 274.) 8». Palacky J. Catalogus plantarum Madagascariensium. Fase. II. Prag (sumpt. auct.), 1907. 8«. 38 pag. Pascher A. Conspectus Gagearum Asiae. (Bull, de la Soc. imp. des Nat. Moscou, ann. 1905, nr. 4, pag. 353—375.) 8". 1) Die „Literatur-Übersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. österr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1907. j^2 170 Forsch 0. Die Pflanze im Kampfe mit der Außenwelt. (Das Wissen für Alle, Jahrg. 1907, Heft 10, S. 151—154, Fig. 32 bis 35; Heft 11, S. 166—169, Fig. 36, 37.) 4°. Schneider C. K. Species varietatesque Pomacearum novae. IV. • V. (Fe d de, Kepertorium, III, 1906, Nr. 38/39, pag. 177—183, Nr. 40/41, pag. 218—225.) 8". StoklasaJ., Ernest A., Chocensky K. Über die anaerobe Atmung der Samenpflanzen und über die Isolierung der Atmungs- enzyme. IL (Ber. d. deutsch, botan. Ges., Bd. XXV, 1907, Heft 1, S. 38—42.) 8°. Strakosch S. Das Problem der ungleichen Arbeitsleistung unserer Kulturpflanzen. Berlin (P. Parey), 1907. 8^ 110 S. — Mk. 2*50. Wagner E. Loropetalum cliinense (K. Br.) Oliv. (Österr. Garten- Zeitung, IL Jahrg., 1907, 3. Heft, S. 77—80.) 8°. Wettstein R. v. Bericht über den Alpenpflanzengarten auf der Eaxalpe für das Jahr 1906. (6. Jahresbericht des Vereines zum Schutze und zur Pflege der Alpenpflanzen, Bamberg, S. 26—30.) 8°. Zapalowicz H. Krytyczny przeglad roslismos'ci Galicyi VI. (Revue critique de la flore de Galicie. VI.) (Bull. int. de l'Acad. des sc. de Cracovie. 1906, Nr. 5, pag. 326—327.) Crocus babiagorensis Z&T^&l. sp. nov. ex äff. C. Heuffeliani; Iris pon- tica ZapaL sp. nov. ex äff. I. humilis. Zeder bauer E. Ergebnisse einer naturwissenschaftlichen Reise zum Erdschias-dagh (Kleinasien). IL Botanischer TeiL (Annalen d. k. k. naturhist. Hofmus., Bd. XX, 1906, Heft 4, S. 359 bis 464, Taf. XI— XV.) gr. 8^ Inhalt : Einleitung. — Aufzählung der gesammelten Pflanzen und Be- schreibung neuer Arten. — Vegetation der Steppen Kleinasiens. — Erklärung der Tafeln (neun wohlgelungene Vegetationsbilder in Lichtdruck). Neu beschrieben werden: Colerva spinaruvi flöhnel, Teichospora nivalis Höhnel, Dothidella spinicola Höhnel, Scelobelonium Höhnel nov. gen. mit Sc. melanosporum (Rehm) Höhnel = Belonium melanosporum (Rehm) Sacc, Lachmim Astragali Höhnel, Stagonopsis sclerotioides Höhnel, Sphaeropsis Astragali Höhnel, Comarosporium Astragali Höhnel, Lepto- thyrium Lunula Höhnel, Fusarium suhnivale Höhnel; — Bamalina pa- pillifera Steiner, Peltigera rufescens Hoffm. f. virescens Steiner, Acaro- spora Argaei Steiner, Lecanora circinata Nyl. var. nigricans Steiner, Le- canora badiella Steiner, Lecanora dispersella Steiner, Lecanora subradiosa Nyl. var. caulescens Steiner, Lecanora calcarea Sommerf. var. sphaero- thallina Steiner, Lecanora intermutans Nyl. var. turgida Steiner, Diplo- seliistes calcareus Steiner var. coeruleseens Steiner; — Dianthus Zeder- baueri Vierh., Astragalus Zederbaueri Stadimann i), Myosotis caespitosa Schultz var. nana Stadimann ^), Veronica cinerea Boiss. var. Argaea Stadi- mann 1), Campanula stricta L. forma adpressa Witasek, Campanula glo- merata L. forma hispida Witasek, Podantlmm virgatum Labill. forma pel- tatum Witasek, Erigermi ArgaeusY'iQvh..^), Er igeron Zederbaueri Yierh.-), 1) Die Diagnosen wurden bereits in Fedde, Repertorium II, 1906, pag. 164, 165, abgedruckt. 2) Die beiden Arten wurden schon in Vierhappers Monogr. alp. Eri- geron-Arten berücksichtigt. 171 Achillea speciosa Hayek, Ächillea Zederbaueri Hayek, Centaurea Zeder- haueri Hayek, Scorzonera hieracifolia Hayek, Taraxacum farinosuvi Hausskn. et Bornm., Taraxacum pseudo-nigricans Handel-Mazzetti ; — Stipa Lessingiana Trin. et Rupr. var. Zederbaueri Hackel, Apera intermedia Hackel, Festuca ovina var. argaea Hackel, Festuca violacea var. cappado- cica Hackel, Bromus variegatus M. B. var. subhirsutus Hackel, Bromus cappadocicus Boiss. et Bai, var. argaeus Hackel. Ferner •werden neu benannt : Staurothele elopimoides Steiner (= Sphae- romphale el. Arnold), Staurothele Haszlinskii Steiner (= Sphaeromphale Haszl. Korb.) und Arenaria Tchihatcheffd Vierhapper (= Ar. glutinosa Boiss. non Willd.). Bach H. Über die Abhängigkeit der geotropischen Präsentations- und KeaktioDSzeit von verschiedenen Außenbedingungen. (Jahrb. f. wissenschaftliche Botanik, XLIV. Bd., 1907, 1. Heft, S. 57 bis 123.) 8". 1 Fig. u. 4 Kurven im Text. Bachmann E. Die Rhizoidenzone granitbewohnender Flechten. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XLIV. Bd., 1907, 1. Heft, S. 1—40, Taf. I, II.) 8°. Beckmann P. Untersuchungen über die Verbreitungsmittel von gesteinbewohnenden Flechten im Hochgebirge mit Beziehung zu ihrem Thallusbau. (Beiblatt zu Eng 1er s botan. Jahrb. Nr. 88, 1907.) 8«. 72 S. 10 Textfig. Benecke W. Über Stickstoff bindende Bakterien aus dem Golt von Neapel. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., Bd. XXV, 1907, Heft 1, S. 1-7.) 8». Bernard Ch. Sur quelques maladies de Thea assamica, de Kich- xia elastica et de Hevea hrasiliensis. (Bull, du departement de Tagriculture aux Indes Nöerlandaises. VI, 1907, pag. 1 — 55, tab. I— IV.) gr. 8^ Brotherus V. F. Engler, Die natürlichen Pflanzenfamilien, 227- und 228. Lieferung (S. 865—960, Fig. 635—700). Leipzig (W. Engelmann), 1907. 8". — Mk. 6 [Mk. 3]. Inhalt: Lembophyllaceae (Schluß), Entodontaceae, Fabroniaceae, Pilotrichaceae, Nematoceae und Hookeriaceae. Carothers J. E. Development of Ovule and female Gametophyte in Ginkgo biloba. (The Botanical Gazette, vol. XLIII, 1907, nr. 2, pag. 116—130, tab. V, VL) 8°. ChitrowoW. K Sistematike Nekotorich widow lodsL Euphrasia. Die Abhandlung ist in russischer Schrift gedruckt. Correns C. Zur Kenntnis der Geschlechtsformen polygamer Blütenpflanzen und ihrer Beeinflußbarkeit. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, Bd. XLIV, 1907, Heft 1, S. 124—173.) 8^ 4 Textfig. Detto C. Die Erklärbarkeit der Ontogenese durch materielle An- lagen. (Schluß.) (Biolog. Zentralblatt, XXVIL Bd., 1907, Nr. 6, S. 161—174.) 8°. Dutrochet H. Physiologische Untersuchungen über die Beweg- lichkeit der Pflanzen. (1824.) Übersetzt und herausgegeben von 12* 172 A. Nathanson. (Ostwalds Klassiker der exakten Wissen- schaften, Nr. 154.) Leipzig (W. Engelmann), 1906. kl. 8°. 148 S., 29 Textfig. — Mk. 2-20. Erhebungen über die Verbreitung der wildwachsenden Holzarten in der Schweiz. Bearb. u. veröff. im Auftr. d. eidg. Depart. d. Innern unter Leitg. d. eidg. Oberforstinspektorates in Bern u. d. bot. M. d. eidg. Polytechnikums in Zürich. Bern, ohne Jahres- zahl. 4°. 63 S., 2 Karten. Ewert K. Die Parthenokarpie oder Jungfernfrüchtigkeit der Obst- bäume und ihre Bedeutung für den Obstbau. Berlin (P. Parey), 1907. 8«. 58 S. 18 Abb. — Mk. 2-50. Fedde F. Justs Botanischer Jahresbericht. XXXIII. Jahrg. (1905). I. Abt. 4. Heft (S. 721-892 u. I— VIII) und II. Abt. 1. Heft (S. 1—160). Leipzig (Gebr. Bornträger), 1907. 8°. Inhalt von I. 4.: Algen [exkl. Bacillariaceen] (Schluß). Allgemeine Pflanzengeographie und Pflanzengeographie außereuropäischer Länder. Inhalt von IL 1.: Algen, Morphologie der Gewebe (Anatomie). Palae- ontologie. Fitting H. Die Reizleitungsvorgänge bei den Pflanzen. (Ergeb- nisse der Physiologie, IV. u. V. Jahrg.) Wiesbaden (J. F. Berg- mann), 1907. 8". 157 S. 15 Textabb. Flot L. Recherches sur la naissance des feuilles et sur l'origine foliaire de la tige (Suite). (Revue generale de Botanique, tom. XIX., 1907, nr. 218, pag. 70-90, fig. 102—120.) 8°. France R. H. Der heutige Stand der Darwinschen Fragen. Zweite, völlig umgearbeitete und vermehrte Auflage von: Die Weiter- entwicklung des Darwinismus. Leipzig (Th. Thomas), 1907. 8". 168 S. Zahlr. Abb. u. 4 Bildnisse. — Mk. 3-60. Fraysse A. Contribution a la Biologie des plantes phanerogames parasites. (Revue generale de Botanique, tom. XIX., 1907, nr. 218, pag. 49—69.) 8". 13 fig. Inhalt : I. Osyris alba ; 11. Odontites, Euphrasia, Lathraea ; III. Cy- tinus Hypocistis. Gassner G. Zur Frage der Elektrokultur. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., Bd. XXV, 1907, Heft 1, S. 26—38.) 8". Inhalt : I. Elektrische Behandlung der Pflanzen mittels Durchleiten d«s elektrischen Stromes durch das Erdreich, in dem die Pflanzen wachsen. — IL Elektrische Behandlung der Pflanzen mittelst Influenzelektrizität. Gates R. R. Pollen Development in Hybrids of Oenothera lata X 0. Lamarchiana, and Its Relation to Mutation. (The Bota- nical Gazette, vol. XLIII, 1907, nr. 2, pag. 81—115, tab. II— IV.) 8°. Haecker V. Wandtafeln zur allgemeinen Biologie. Ser. C. Nr. 1. Mutationen von Oenothera. Leipzig (E. Nägele). Fig. 1. Einzelblüte von Oenothera LamarcMana. Fig. 2. Oenothera Lamar Chiana. Fig. 3. Oenothera lata. Fig. 4. Oenothera nanella. Fig. 5. Eine Mutation der iata-Familie. Entstehung der Oenothera albida. Hansteen B. Über korrelative Gesetzmäßigkeiten im Stoffwechsel der Samen. (Nyt Magazin for naturvidenskaberne, Bd. 45, H. II, S. 97—111.) 8°. 173 Hildebrand F. Weitere biologische Beobachtungen. (Beihefte z. botan. Zentralblatt, Bd. XXII, 1907, Abt. L, S. 70—84.) 8». 1 Textabb. Inhalt: 1. Über die Umwandlung von Linum perenne in Linum austriacum. — 2. Über den Einfluß niederer Temperaturen auf die Färbung von Blättern und Blüten im Frühjahr und Herbst 1906. — 3. Über einen symmetrisch verschieden gefärbten Blütenstand bei Lotus Jacobaeus. — 4. Über das weitere Verhalten einer abnormblütigen Pflanze von Digitalis ferruginea. — 5. Weitere Beobachtungen über die Bildung weiblicher Blüten an einer männlichen Pflanze von Ruscus aculeatus. — 6. Über eine aus- nahmsweise gleichzeitige Entwicklung der männlichen und weiblichen Blüten von Juglans regia. Jahn E. Myxomyceten Studien. 6. Kernverschmelzungen und Re- duktionsteilungen. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., Bd. XXV, 1907, Heft 1, S. 23—26.) 8°. Kruijff E. de. Sur une bacterie aerobe, fixant Tazote libre de l'atmosphere: Bacterium Krakataui. (Bull, du Departement de Tagriculture aux Indes Neerlandaises, IV, 1906, S. 9 — 13.) gr. 8". Leeke P. Untersuchungen über Abstammung und Heimat der Negerhirse [Pennisetum americamim (L.) K. Schum.]. (Zeitschr. f. Naturwissenschaften, Bd. 79, 1907.) 8". 108 S. 3 Taf. Lotsy J. P. Vorträge über botanische Stammesgeschichte. Erster Band: Algen und Pilze. Jena (G. Fischer), 1907. 8°. 828 S. 430 Fig. Maly K. Nabava Blauovog herbara [dubleta za bos.-herc. zemaljski muzej. (Die Erwerbung des Blau sehen Doublettenherbars für das b.-h. Landesmuseum.) Mit 1 Bildnis Blaus. (Glasnik zem. muz. u Bosni i Herceg. XVIII [1906], S. 107—108.) gr. 8^ — — Hedraeantlms Hercegovinus m. (Glasnik, 1. c, S. 277.), gr. 8. Verwandt mit H. tenuifolius (W. K.) DC. — Herzegowina: Cvrsnica planina {leg. Santarius). Nove biljke iz Bosne i Hercegovine. (Neue Pflanzen aus Bosnien u. d. Herzegowina.) (Glasnik, 1. c, S. 445 — 448.) gr. 8°. Neue Sippen : Erythronium Dens canis L. var. immaculatum, Ea- nunculus velatus Hai. var. bosniacus, Arabis auriculata Lam. var. Var- bossania, Euphorbia carniolica Jacq. 'var. Varbossania, Acer obtusatiim Kit. var. anomalum Pax f. opulifolium und f. pseudopulus, Astrantia major L. subsp. elatior (Friv.) var. integra, Cynanchum Vincetoxieum (L.) Pers. var. bosniacum, Cerinthe lamprocarpa Murb. var. luteo-laciniata Hypochoeris illyrica, Crepis aurea (L.) Cass. var. bosniaca. Meylan Ch. Contributions ä la flore bryologique du Jura. (Bull, de l'herb. Boissier, 2. ser., tom. VII, 1907, nr. 3, pag. 237 — 246.) 8". Neu beschrieben werden: Bryum arenarium Jur. var. longipilum Pod- pera, Polytrichum gracile Dicks. var. atromitrium Meylan, Leucodon sciu- roicles Schwgr. var. longifolius Meylan, Homalothecium sericeum Bry. eur. var. julaceum Meylan. Pantu Z. C. Plantele cunoscute de poporul Roman. Bukarest (Minerva), 1906. 8°. 174 Petzold V. Systematisch- anatomische Untersuchungen über die Laubblätter der amerikanischen Lauraceen. (Englers botan. Jahrb., _XXVIIL Bd., 1907, IV. u. V. Heft, S. 445—474.) 8". Mit 1 Übersichtstafel. Stäger E. Pflanzen mit transparenten Blüten. (Naturw. Wochen- schrift, N. F. VI. Bd., 1907, Nr. 12, S. 184—186.) gr. 8^ Pollaci G. Sulla scoperta dell' aldeide formica nelle piante. (Kendiconti della r. accademia dei lincei, cl. fis. mat. nat., vol. XVI., 1907, p. 199—205.) 8^ Potonie H. Zur Stammesgeschichte des Farnprothalliums. (Naturw. Wochenschrift, N. F. VI. Bd., 1907, Nr. 11, S. 161 bis 173.) gr. 8". Schellenberg H. C. Über das primäre Dickenwachstum des Markes von Samhucus nigra L, (Ber. d. deutsch, botan. Ges., Bd. XXV, 1907, Heft 1, S. 8—16.) 8°. Schinz H. und Thellung A. Beiträge zur Kenntnis der Schweizer Flora, VII. 1. Begründung vorzunehmender Namensänderungen an der zweiten Auflage der „Flora der Schweiz" von Schinz und Keller. (Bull, de Therb. Boissier, 2. ser., tom. VII. 1907, nr. 2, pag. 97— 112; nr. 3, pag.177— 192; nr.4, pag. 331—346.) 8**. Schönfeldt H. v, Diatomaceae Germaniae. Die deutschen Dia- tomeen des Süßwassers und Brackwassers. Berlin (W. Junk), 1907. 4". 263 S. 19 taf. Schulz E. Ein Beitrag zur Hieracienflora des Ober-Pinzgaus, Tirols und des Eiesengebirges. (Verhandl. d. botan. Vereines der Provinz Brandenburg, XL VIII. Jahrg., 1906, S. 91—99.) 8^ Neu beschrieben werden aus dem Ober-Pinzgau : Hier actum süvaticum (L.) Fries var. porrectum üechtritz ß. grandiflorum E. Schulz, H. atratum Fr. subsp. pseudocaesium R. Schulz, H. atratum subsp. coracmum E. Schulz, H. atratum subsp. subporrectum E. Schulz, H. melanocephalum Tausch var. spaif/mZa^wm E. Schulz, H.alpinumh.i.tuhiflorum E.Schulz; aus Tirol: H. melanocephalum f. stylosum E. Schulz, H. caesium Fr. var. egregium E. Schulz, H. pseudo-corconticum E. Schulz; aus dem Eiesengebirge: H. in- distinctum E. Schulz, H. intercalare E. Schulz. — — Ein neuer Standort der Alsine hiflora in den Alpen. (Verhandl. d. botan. Vereines der Provinz Brandenburg, XLVIII. Jahrg., 1906, S. 100—104.) 8°. Vom Verfasser in den Krimler Alpen aufgefunden. Szabö Z. Index criticus specierum atque synonymorum generis Knautia (L.) Coult. (Beiblatt zu Englers botan. Jahrb. Nr. 89, 1907). 8^ 31 S. T anner-Fullemann M. Contribution ä l'etude des lacs alpins. Le Schoenenbodensee. (Bulh de Therb. Boissier, 2. s^r., tom. VII, 1907, nr. 1, pag. 15—31; nr. 2, pag. 113—126; nr. 3, pag. 225—236.) 8". Teodoresco E. C. Materiaux pour la flore algologique de la Eoumanie. (Beihefte z, botan. Zentralblatt, Bd. XXI, 2. Abt., Heft 2, S. 103—219, tab. IV— X.) 8". 89 Textabb. 175 Thomsen P. Über das Vorkommen von Nitrobakterien im Meere. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., Bd. XXV, 1907, Heft 1, S. 16 bis 22.) 8^, ülbrich E. Über die systematische Gliederung und geographische Verbreitung der Gattung Anemone L. (Verhandl. d. botan. Vereines der Provinz Brandenburg, XLVIII. Jahrg., 1906, S. 1 bis 38.) 8". Personal-Nachrichten. Graf zu Leiningen- Wester bürg hat sich in München für Agrikulturchemie und Bodenkunde habilitiert. A. G. Tansley wurde zum Dozenten für Botanik an der Universität Cambridge ernannt. Dr. C. M. Wiegan d wurde zum außerordentlichen Professor der Botanik am Wellesley College ernannt. Dr. H. J. Weber wurde zum Professor der Pflanzenbiologie an dem College of Agriculture der Cornell üniversity ernannt. Dr. B. Longo wurde zum Professor der Botanik an der Uni- versität Siena ernannt. Prof. Dr. Ernst Haeckel (Jena) wurde zum wirklichen Ge- heimen Rat mit dem Titel „Exzellenz" ernannt. Miß Klara E. Cummings, Professorin der Kryptogamen- künde am Wellesley College, ist am 28. Dezember 1906 ge- storben. Hofrat Dr. Guido Kr äfft, Professor der Land- und Forst- wirtschaft an der technischen Hochschule in Wien, ist am 22. Fe- bruar gestorben. P. Sintenis ist am 6. März gestorben; sein inhaltsreiches Herbar ist testamentarisch in den Besitz des Museums der Stadt Görlitz übergegangen. G. Kraskovits ist am 16. März in Kandy auf Ceylon ge- storben. Inhalt der April-Nnmmer : Dr. Josef Schiller:, Untersuchungen über die Embryogenie in der Gattung Gnaphalium. S. 137. — Dr. J. Roll: Über die neuesten Torfmoosforschnngen. (Schluß.) S. 142. — Dr. Karl v. Keißler: Über das Phytoplankton des Traun-Sees. S. 146. — Jos. Rompel S. J.: Zur Entstehung des Wortes „Phanerogamen". S. 152. — KarlMaly: Beiträge zur illyrischen Flora. S. 156. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongi-esse etc. S. 160. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 167. — Literatur-Übersicht. S. 16a. — Personal-Nachrichten. S. 175. Redakteur: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitschrift" erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben : 1852/53 a M. 2-—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 ä M. 4-—, 1893/97 ä M. 10-—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittelst Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn),zupränumeneren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 176 INSERATE. Zu verkaufen. Dr. Otto Kuntzes große und wertvolle Bibliothek — Anschaffungs- wert 60.000 Mark — viele seltene, alte Werke darunter, sowie sein reichhaltiges Herbar, enthaltend seine auf wiederholten Weltreisen gemachten Sammlungen in über 435 Mappen, nur teilweise etwas beschädigt. Dr. Otto Kuntzes große, wohl nur von Kew übertroffene, sehr wert- volle Sammlung von Pflanzenabbildungen, Preis 20.000 Mark, eventuell auch abzugeben. Frau Dr. 0. Kuntze Villa Girola San Remo (Liguria), Italia. •-4'^ «-X-^ »-vP^ »~{^« •-4'^ •-4'-« •~>|'^ •-4'^ •-4'^ «s^^ »^^-^ «--^-^ •-4'^ »s^^ »-4^ »-^-^ *^l'^ «-sP^ *~-l^-» •~4'^ •-4'^ ^-^l^* •--J'-* Ppeisherabsetzung älterer Jahrgänge der ,,Österr. botanischen Zweitschrift". Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift" zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1893 (bisher ä Mk. 10.—) auf ä Mk. 4.— 1893-1897 ( „ „ „ 16.-) „ „ „ 10.- herab. . Die Preise der Jahrgänge 1853, 1853 (ä Mark 3.—), 1860 bis 1863, 1864—1869, 1871, 1873—1874, 1876—1880 (ä Mark 4.-) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854 — 1859, 1863, 1870, 1873 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift" erschienenen 37 Porträts heryorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35. — netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. •--t-« »-T-« »-1^^ »--t-« »^N« •-!-« ♦-I^* •-'N« »-t-« »-t-^ m-f-^ »-t^-» »-t-* »4^-» ^-i^ M^* •^t^ •'-t-* •^t~* »-f^ •-'1>* »--t-» ^■'t-* NB. Tafel V (Schiller) wird der nächsten Nummer beigegeben. Buchdrnckerei Carl Gerold's Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE mSCHE ZEIT Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVII. Jahrgang, N«- 5. Wien, Mai 1907. Mykologisches. Von Prof. Dr. Franz v. Hölinel (Wien). XVII. über eine Kranklieit der Feldahorne in den Wiener Donau-Anen. In den Wiener Donau-Auen, z. B. im Prater, in dem Teile zwischen der Sophienbrticke und dem Heustadiwasser, sieht man häufig Feldahorne, die durch ihre weilien. teilweise entrindeten Stämme schon von weitem auffallen. Diese Bäume sind offenbar im Absterben begriifen. Da die Kronen derselben gesund er- scheinen und nur die Stämme durch ihren stellenweise bloß- gelegten Holzkörper sich als krank erweisen, ist es klar, daß die Krankheitsursache in diesen gesucht werden muß. Die nähere Untersuchung hat mir nun gezeigt, daß es sich hier um die In- fektion durch einen vermöge seiner Seltenheit und seiner merk- würdigen Lebensweise interessanten resupinaten Polyporus (Poria) handelt. Alle näher studierten kranken Feldahornstämme erwiesen sich als durch Poria ohliqua (P.) infiziert. Dieser eigentümliche Pilz ist mit Sicherheit bisher nur sehen nachgewiesen worden. Schon Fries (Hymen, europ. p. 570) sagt von ihm „ad truncos rarus". Seine Seltenheit ergibt sich schon daraus, daß er, soweit ich sehen kann, in keiner der zahl- reichen Exsikkatensammlungen ausgegeben ist. Auch erwähnen ihn weder Fuckel noch Britzelmayr in ihren Werken. So wie viele Polyporus- Arten wird er wohl eine weite Verbreitung haben, dürfte aber überall nur sehr sporadisch vorkommen. In den Lehr- und Handbüchern für Pflanzenkrankheiten (Hartig, Sorauer, Frank, Tubeuf etc.) wird er nicht erwähnt. Saccardö (Syll. VL p. 206), der ihn mit Unrecht als Fomes anführt, denn die PoVenschichte ist einjährig und nicht geschichtet, sagt zwar, daß er nicht bloß in Europa, sondern auch auf Ceylon, in Nord- und Südamerika und Austrahen vorkommt, allein es ist mir mehr als fraglich, ob diese Angabe auf richtigen Bestimmungen basiert. Denn der Pilz österr. totan. Zeitschrift. 5. Heft. 1907. I3 178 ist den meisten Mykologen kaum bekannt und wird wohl gewöhn- lich mit anderen resupinaten, dunkelbraunen Poria- und Polyporus- Formen verwechselt. So ist beispielsweise Phaeoporus obliquus (P.) in Schröter (Pilze Schlesiens I, p. 489) nicht Poria ohliqua (P,), sondern die resupinate Altersform von Polyporus radiatus (Sow.), die von Eostkow (in Sturm, Deutschi. Flora, 4. Bändchen, p. 115, Tafel 56) als Polyp, polymorphns beschrieben wurde. Ebenso ist P. ob- liquus (P.) Fr. „Ad truncos Eobiniae Pseudoacaciae Patavii, fre- quens" (in P. Saccardo, Mycol. venet. spec, p. 53) kaum dieser Pilz. Fries (1. c.) zitiert zwar Weinmann (Hym. ross., p. 333), allein auch hier scheint nach der Beschreibung und dem Auftreten auf Erlen und Birken, auf welchen Polyp, radiatus besonders häufig vorkommt, eine Form dieser Art vorzuliegen. Desgleichen ist zweifellos der von Secretan (Mycograph. suisse III , p. 95) als Polyporus obliquus ? bezeichnete Pilz nur eiue resupinate Form von Fomes salicinus. Ferner halte ich den Polyporus umbrinus Pers. nee Fries (in Persoon, Myc. europ. II, p. 94) nicht wie Fries (Hym. europ., p. 570) für P. obliquus, schon weil Persoon angibt „Pori omnes inaquales, sed in superficie inaequah, pro more, parum obliqui sunt", was für den echten P. obliquus durchaus nicht gilt. Man ersieht daraus, daß die Angaben über das Vorkommen von P. obliquus nur mit der größten Skepsis betrachtet werden müssen. Was Europa anlangt, so kann es nur als sicher gelten, daß der Pilz in Schweden (wo er vonAcharius entdeckt und Persoon mitgeteilt wurde), Norddeutschland (Stettin, ßost- kovius), Frankreich (Leg. 1890 Mortillet, Exemplar in meinem Besitze), Oberungarn (Leg. A. Kmet, s. Bresadola, Hym. Kmet. in Atti Acad. Bovereto 1897, Vol. III, p. 15), Eussisch- Polen (Leg. Eichler, s. Bresadola, F. pol. in Ann. myc. I, p. 76) und im Prater bei Wien bisher gefunden wurde. Alle an- deren Angaben sind mir zweifelhaft und müssen näher geprüft werden. Für Großbritannien wird der Pilz weder von Ber- keley noch von Cooke angegeben. Was die Nährpflanzen des Pilzes anlangt, so geben die älteren Autoren Fries, Persoon, Eabenhorst (Deutsch. Kryptog., I. Aufl., I. Bd., p. 419) nur an, daß er an Baumstämmen wächst. Als sichere Nährpflanzen können gelten Fagus (Eostkovius, Eichler), Betula (Eichler) und Acer campestre. Ob (Sacc. Syll. VI, p. 206) auch Citrus, Bobinia, Älnus zu den Nährbäumen des- selben zu rechnen sind, bleibt zweifelhaft. Wenn der Pilz tatsäch- lich auch in ganz Amerika, Australien und Ceylon vorkommt, wird er wohl noch auf anderen Bäumen wachsen. Doch liegt mögUcher- weise diesen Angaben teilweise eine Verwechslung mit der resu- pinaten Altersform von P. radiatus zugrunde, da dieser Pilz weit verbreitet ist, wie die von Wettstein im südHchen BrasiUen ge- sammelten ganz typischen Exemplare lehren. 179 Abgebildet ist der Pilz in Fries (Icones, Taf. 188, Fig. 1) und von Eostkovius (1. c. Taf. 7). Was nun den Pilz selbst und seine Lebensweise anlangt, so gibt Fries an, daß er, sowie in kleinerem Maßstabe das Cor^icmm comedens, unterrindig, u. zw. unter der dicken ßinde der Stämme wächst und diese absprengt. Ich fand ihn an den Feldahornstämmen auch unter der dicken Rinde, und nach dem Abwurf dieser auf dem Holzkörper in weit ausgebreiteten Überzügen frei aufsitzend. Allein es zeigte sich bei genauerer Untersuchung, daß er auch in großen Platten 2 — 3 cm tief im noch festen und harten Holze vor- kommt. Diese Platten sind sehr weit ausgebreitet und können einen großen Teil des Stammes umziehen. Es ist höchst merkwürdig, daß diese Platten im festen und sonst anscheinend gesunden Holze wachsen und sich verdicken können. Sie müssen hiebei jedenfalls einen großen Druck überwinden. Schließlieh sprengen sie die einige Zentimenter dicke, feste Holzschichte ab und liegen dann ober- flächlich. Wahrscheinlich gelangt der Pilz dadurch ins Innere des Holzkörpers, daß er sich ursprünglich im Cambium entwickelt und in diesem in einem sehr jugendlichen Zustande latent bleibt, ohne das Cambium zu töten. Dieses bildet nun weiter Holz aus, das den sich langsam weiter entwickelnden Pilz bedeckt. Dadurch gelangt dieser immer tiefer ins Holz, bis er endhch imstande ist, die ihn deckenden Holzschichten abzusprengen. Der Pilz hat ein aus- dauerndes Mycel. Die gebildeten Fruchtkörper sind jedoch einjährig und entwickeln sich das ganze Jahr hindurch; ich fandfim Oktober im Holzkörper frische Fruchtkörper, die den Winter überdauerten und sich im April noch immer ganz frisch und etwas weiter ent- wickelt zeigten. Ist der Pilz nach Absprengen der ihn deckenden Gewebsschichten (Binde oder Holz) an die Oberfläche gelangt, so bildet er die Sporen (die spärlich und schlecht entwickelt schon im noch bedeckten Fruchtkörper auftreten können), vertrocknet dann sehr bald, wird brüchig, schwarzbraun und fällt dann in Bruchstücken ab. Der Fruchtkörper ist ganz unbegrenzt und wird gegen seinen Band zu ganz allmähhch dünner und verliert sich in eine weiße, lederighäutige, zähe, etwa 1 mm dicke Mycelhaut, die getrocknet eine feste, knorpelig-pergaraentartige Konsistenz hat, ähnlich wie Peniophora gigantea. Diese Mycelhaut besteht aus sehr verschieden dicken Hyphen, die meist nur undeutlich zu erkennen sind und hie und da auch blasige, größere Anschwellungen zu haben scheinen. Wenn der reife Fruchtkörper, an die Luft gelangt, vertrocknet, löst er sich an den Bändern etwas ab, wodurch der „ambitus erectus cristatus", von welchem Fries spricht, entsteht. Das ist aber durchaus keine eigene hutartige Bildung, sondern eine Vertrocknungserscheinung, denn der Pilz ist vollkommen resupinat und unberandet. Die Fruchtkörperplatten sind frisch ledrig-fleischig, zähe, trocken hart, brüchig. Frisch sind sie innen umbrabraun, während die Porenmündungen, die meist sehr gestreckt (weil schief abgeschnitten) sind, weißlich und etwas schimmernd erscheinen. Ganz 13* 180 frische, soeben freigewordene Platten, sowie solche, die man künst- lich aus dem Holze herausgelöst hat, erscheinen daher an der freien Porenseite weißlich-holzfarben. Mit der Lupe betrachtet, er- scheinen die Porenmündungen fein samtig gewimpert. Im Alter wird der Pilz ganz schwarzbraun. In diesem Zustande wird er erst leicht sichtbar und daher meist so gesammelt. Ist er ganz alt und im Zerfall begriffen, so sieht er dem Alterszustande von Folyporus radiatus oft sehr ähnlich. Die Fruchtkörperplatteu sind meist 5 — 6 mm stark und von sehr gleichmäßiger Dicke, was sich schon durch den Druck, dem sie im Stamme unterworfen ist, erklärt. Der Pilz ist dadurch besonders ausgezeichnet, daß er seiner ganzen Dicke nach fast nur aus den röhrigen Poren besteht, da das Subi- culum, auf dem sich die Poren entwickeln, nur sehr wenig aus- gebildet ist, ja stellenweise völlig fehlt, was schon Fries beob- achtete, daher er die Poren als „ligno impositis; basi perviis" be- zeichnete. Indessen fand ich, daß stellenweise (wie es scheint, an abnormal entwickelten Partien des Pilzes) das Subiculum bis 2'5 und 4 mm dick wird. Merkwürdig ist, daß diese dicken Stellen des Subiculums aus ganz parallelen, dünnwandigen, schön quer- septierten, 2—8 ^ dicken, senkrecht zum Substrate stehenden Hyphen bestehen, während die Poren stets schief nach abwärts gerichtet sind und mit dem Subiculum einen Winkel von 20 — oO*^ ein- schließen. Die Poren zeigen einen eckig-rundlichen Querschnitt und sind trocken 160—200 n, naß 200—300 ii breit. Die Wände derselben sind aus dünnwandigen, 2 — 3 /t breiten, gelbbraunen Hyphen zusammengesetzt. Die Länge der Röhren beträgt je nach ihrer Neigung und der Dicke des Pilzes 1'5— 3 cm. Im Hymenium sind manchmal spärlich, manchmal in größerer Zahl durchscheinend gelbbraune, scharf spitzkegelige, oben dickwandige, an der Basis bauchig erweiterte Setulae von etwa 15 — 25 ^t* Länge und einer Breite von 8 — 12 fi an der Basis zu finden. Sie ragen meist nur wenig (8—12 ft) vor und sind leicht zu übersehen. Die Sporen sind hyalin, längüch-elliptisch, dünnwandig und etwa 10^4 ^ groß, mit einem Öltropfen. Sie scheinen auch breiter vorzukommen, da sie Bresadola mit 9 — 11^:^:6 — 8^ groß angibt. Die Angabe bei Quelet (Fl. mycol. 1888, p. 379) „ovoide spherique 4 /«," ist jeden- falls falsch und deutet darauf hin, daß ihm vielleicht P. poly- morphus Eostk. vorlag, der 4*5 — 5-5w3-5— 4-5 ft große Sporen hat, die aber gelbhch gefärbt sind. Wie schon erwähnt, ist die Porenschichte des Pilzes, der ein langjährig fortwachsendes, parasitisches Mycel hat, einjährig und niemals am Querschnitte gezont. Das Merkwürdigste des Pilzes ist seine völlige Entwicklung im Holze und unter der Rinde der Stämme, wo er unter dem hohen Gewebedrucke steht. Es verdiente diese Erscheinung näher studiert zu werden, wozu aber ganze Stammquerschnitte nötig wären. 181 Noch sei erwähnt, daß die Baumarten, an welchen der Pilz bisher mit Sicherheit nachgewiesen ist, lauter Splintbäume sind. In der Tat scheinen mir diese besser der Lebensweise des Pilzes zu entsprechen als Kernholzbäume. Nach der gegebenen Beschreibung ist der Pilz mit voller Sicherheit zu erkennen. Fries sagt mit Recht, daß er mit keiner anderen Polyporee zu vergleichen ist. Der Pilz wird in den Cryptog. exsic. mus. Palat. vindobon. zur Ausgabe gelangen. Beiträge zur illyrischen Flora. Von Karl Maly (Sarajevo). (Schluß. 1) Veronica orhiculata A. Kerner in Österr. botan. Zeitschrift XXIII (1873] 372 XXIV. (1874) 19. V. austriaca Subspec. orhiculata (Kern.) m. in Sched. Einen eigenen Formenkreis, wenn auch zuweilen von V. austriaca nicht scharf unterschieden, hat F. orhiculata. Sie wurde zuerst von Visiani als V. austriaca »var. a Capsula orhiculata, levissime emarginata" abgetrennt 2). Auch Ascherson fiel diese Form auf und er schrieb, daß sie sich zu V. prostrata L. verhalte, wie V. austriaca zu F. Teucrium, d. h. nach der hier be- folgten Benennung wie F. Jacquinii Baumg. ^) zu F. dentata Schmidt {= V. austriaca L. nach Kern er)*). Erst A.v. Kerner be- legte sie ihrer Fruchtform wegen mit dem Namen F. orhiculata, ohne sein Vorhaben, sie später näher zu beschreiben, auszuführen. Nach ihm ist sie auf den Bergen Dalmatiens und Bosniens ziemlich verbreitet und wurde im Jahre 1868 durch Pichler auch vom Berg Lovcen in Montenegro mitgebracht. Knapp nachher beschrieb Pantocsek eine V. diver sifolia, welche später wohl als Synonym der ersteren betrachtet wurde. Wenigstens führen Ascherson und Kanitz in ihrem Catal. cormophyt. et anthophyt. (1877) p. 59 nur die erstere Pflanze an. Kern er hat seine V. orhicidata zwar nicht beschrieben, aber bereits im Jännerheft des Jahrganges 1874 der Öster- reichischen botanischen Zeitschrift so klare Hinweise auf Vi- siani und Ascherson gebracht, daß es ganz zweifellos ist, welche Pflanze er meinte. Nach den internationalen Regeln der botan. Nomenklatur (1906), Art. 37, besteht daher dieser Name 1) Vgl. Nr. 4, S. 156. 2) Visiani, Flora Dalmatica. II (1847). S. 170. 3) Enum. I (1816) 26, nicht Schott in Eöm. Schult. Syst. I (1817) 108. — V. austriaca L. var. bipinnatifida Koch, Synopsis II (1837) 526. — V. midtifida Auct. pl. nicht L. *) Botanische Zeitung XXX, S. 642, nach Kern er 1. c. 182 zu Recht. Pantocseks V. diversifoUa wurde im 2. Heft der Verhandlungen des Vereines für Naturkunde in Preßburg für 1871/1872 im Jahre 1874 beschrieben^). Die Veröffentlichung geschah gleichfalls anfangs des Jahres, wenn auch vermutlich später^). Eine V. diversifoUa hat aber bereits Steudel viel früher aufgestellt^), weshalb es jedenfalls vorzuziehen sein dürfte, den Kern ersehen Namen zu verwenden. F. orhicidata ist von F. austriaca durch die geringere Behaarung der vegetativen Teile, durch die meist rundliche, nicht oder seltener ausgerandete. gänzlich kahle Kapsel, die fast stets ganzrandigen und schmallinealisch bis linealisch-lanzett- lichen oberen Blätter der sterilen Sprosse und der Gipfeltriebe oberhalb der Blütentrauben leicht zu unterscheiden. Nach der Blütezeit verlängern sich die Gipfeltriebe und verleihen der Pflanze dann durch die zahlreichen schmalen ganzrandigen Blätter ein sehr charakteristisches Aussehen. Die Stöcke mit ausgerandeten Kapseln lassen sich von meiner F. Jacquinii var. anomala [Früchte völlig kahl] meist leicht durch die geschilderte Form der Gipfeltriebe unter- scheiden. In den Formenkreis der F. orbiculata ist auch F. austriaca var. prenja G. Beck*) zu stellen. Die Kapseln sind bei dieser Form, wie ich an Stücken, die Herr V. Curßic am Prenj sammelte, feststellen konnte, kreisrund, spitz ausgerandet, die Blätter der Gipfeltriebe breiter, doch weist die ganze Tracht auf erstere hin. F. orbiculata A. Kern, (emend.). a typica m. F. austriaca var. a Capsula orbiculata, levissime emar- ginata Visiani Flor. Dalm. II 170 (1847). F. orhicidata A. Kern. 1. c. V. diversifoUa Pantocs. 1. c. (obere Stengelblätter weniger geteilt, einfach-fiederschnittig. Mittelstreif und die verlängerten Zipfel sehr schmal. Stellt daher eher eine Mittelform zwischen a und ß dar). Blattform, bis auf jene der Gipfeltriebe, wie bei F. Jac- quinii Baumg. Kapsel verkehrteirund. Dalmatien: Visiani I.e. Originalstücke ohne Standorts- angaben im Herb, des botan. Gartens zu Padua gesehen ! Ragusa (Adamovic). Hercegovina: Orijen (Adamovic), Trebinje, Üskoplje- Ivancica (Jan che n), um Station Hum (Janehen, Maly). ß Celakovskyana {A&ahavs.) m. F. austriaca var. Celakovshjana Aschers, ined. (Herb. Blau). ^) Der Index Kewensis zitiert irrtümlich 1871—1872. 2)'Österr. botan. Zeitschrift 1874, S. 163. 3) Nomencl. botan. ed. I (1821—1824), p.. 876. 4) Annal. Hofmus. Wien II (1887), 155, t. VII. 183 Die unteren Blätter oval, kerbsägig, die mittleren und oberen länglich, einfach fiederteilig mit linealischen Zipfeln. Parallelform zu V. austriaca ß pinnatifida Koch Synops, p. 526^). Bosnien: Im Kastell von Sarajewo aufwiesen ca. 700 m, am Trebevic bis 1000 m (Maly), am Grdonj bei Sarajevo und an Abhängen bei Dubovce, zwischen Hadzici und Blazuj (0. Blau Herb.). Hercegovina: Avtovac (leg. Vidovic 1888), um Drez- nica (Maly), Vojno (Janchen). Geht oft in die vorige Form über. Eine solche Pflanze, die in der Blattform viel Ähnlichkeit mit F. hihariensis Kerner hat, sammelte Baldacci in Montenegro: Oberhalb Bijela skala im Kumija- Gebirge (Baldacci 1898, nr. 39). y hercegovinica m. Untere Blätter kerbsägig, die oberen ± schmal, ein- geschnitten gezähnt (bis fie der spaltig). Hercegovina: Verbreitet um Mostar: Stolac, Podvelez, Hum (leg. Vidovic^ 1885; Gallier, Plantae Herceg. exs. a. 1895 a. H. Eaap lectae Nr. 124, Janchen als F. prenja); bei Vitina im Bez. Ljubuski, Übergangsform zu voriger (leg. Fiala, 1892 als F. multißda). Dalmatien: Biokovo, Spalato, Almissa, Makarska (Herb. Visiani), Igrane-Makarska (M. Sardagna) etc. Montenegro: Grahovo (Adamovic). In typischer Entwicklung sehr eigentümlich, aber durch Cbergangsformen mit voriger und folgender Form verbunden. d prenja (Gr. Beck) m. F. austriaca var. F. prenja G. Beck 1. c. Stengel ausgebreitet, niedrig, gracil. Blätter breiter, kerb- sägig. Kapsel kreisrund, spitz ausgerandet. Blätter der Gipfel- triebe breiter, Trauben kürzer, eirund. Hercegovina: Prenj Planina, ca. 1800—2000 m (G. Beck, Öurßic). Dürfte die hochalpine Form der vorhergehenden Abart sein. Die von Vandas^) am Porim gesammelte Pflanze liegt mir leider nur in sehr unvollkommenen Stücken vor und gehört darnach zu einer der beiden vorhergehenden Sippen. F. puhicarpa Simonk. ^), mit welcher Velenovsky*) F. prenja indentifiziert, kann schon wegen den behaarten länglichen Kapseln nicht hierher gehören. ^) Hierher gehört vermutlich auch G. Becks V. muUifida var. diversi- folia aus der Umgebung von Sarajevo. Siehe Annal. Hofmus. Wien, II, 137. -) Sitzungsber. d. kgl., böhm. Ges. d. Wissensch. 1890, S. 274. 3) En. pl. Transsilv. (1887) 422. ■>) Sitzb. d. kgl. böhm. Ges. d. Wiss. 1902, XXVII, 10. 184 Campanula m^oesiaca Telen. (in Sitzungsber. d. kgl. böhm. Ges. d. Wissensch. 1892, S. 17). a typica m. „ foliis ... inferioribus oblongis subobtusis, basi abrupte attenuatis vel saepius valde inaeqii aliter truncatis petiolum alatum aeguantibus" (Velenovsky. I.e.). Bulgarien: Vergl. Velenovsky 1. c. und Suppl. I., 184. Montenegro: Crna Planina im Komgebiet (Stengel schwächer beblättert, die unteren Blütenknäuel ziemlich weit von- einander entfernt, (leg. 0, Eeiser^). ß ohlongifolia in. Auch die unteren Blätter allmählich in den Stiel verschmälert oder schwach spateiförmig. Bosnien: Vranica Planina ([Sjekirica:] Brandis 1886, G. V. Beck 1892, Curcic). Serbien: In der Landschaft Zlatibor bei üzice, ca. 1000 m. Abnorm tief gelegener Standort (leg. 0. Eeiser)^). Bulgarien? Am Cam Kurijel bei Samokov (leg. 0. Bei s er); fraglich, weil die unteren Blätter schlecht erhalten sind. Ich glaube, daß G. moesiaca eher mit C. cervicaria (z. B. mit der var. imbricata Kochel) als mit C. thyrsoidea L. oder gar C. glomerata L. verwandt ist. Campanula atJioa Boiss. et Heldr, Diagn. Ser. 2, III (1856), p. 110. Syn.: C. trachelium ß orientalis Boiss. Flor. Orient. III (1875). C. trachelium var. atlioa (Boiss. Heldr.) Bald, in Mem. Acad. Sc. Bologna, Ser. 5, IX (1901), 539. Bosnien: Miljackatal (Fiala), Moscanicaschlucht. Weicht von der typischen Pflanze nur durch die kerbige Serratur ab. C. trachelium L. ist in der rar. typica m. (v. dasy- carpa M. K., C. urticifolia Schmidt, non Gaud.) um Sara- jevo verbreitet. Daselbst kommt auch die var. paniculata Peterm. vor. Cainpanula patula L. yar. Jahorinae in. Pflanze verkahlend. Die entwickelte Blumenkrone 3—4 cm lang, schwach fünfspaltig (tiefer als Vg), 3*5 — 4mal so lang als die Kelchzähne, welche etwa doppelt so lang als die Kelchröhre sind. Kelchröhre mit spärlichen Drüsenpunkten. Bosnien: Alpine Triften auf der Gola Jahorina. Die Blumenkrone der C. paiida ist gewöhnlich ca. 15 bis 25 mm lang^) und bis zur Hälfte in fünf Zipfel geteilt. Sie kommt gleichfalls auf der Jahorina vor und ist in Bosnien noch ziemlich häufig, während sie in den südlicheren Teilen der Balkanhalbinsel durch C. hemscJiinica C. Koch, C. epigaea Degen, C. Velenovskyi Adam, und C. olympica Boiss. vertreten wird. 1) Vgl. Eohlena, Vierter Beitr. z. Flora v. Montenegro (1905), S. 69. 2) Als C. glomerata in den .Ungar, botan. Blättern 1905, S. 128, an- geführt. 3) G. V. Beck, Flora v. Niederösterreich III, S. 1103. 185 Bereits Alphonse de C and olle beschrieb im Jahre 1839 eine C. patula d grandiflora (Prodromus VII 480) von der Insel Zakynthos (ital. Zante), die Margot dort gesammelt hatte. Diese unterscheidet sich nach der Beschreibung durch ganz- randige, viel längere Kelchzipfel. Näheres konnte ich über diese Pflanze nicht teststellen, da mir Margot et Reuters Essai d'une Flore de l'ile de Zante (Geneve, 1838) nicht zur Ver- fügung steht und die neueren Floristen (Boissier, Halacsy) sie nicht erwähnen. Übrigens muß das Vorkommen einer Form der echten C. patula in so südlicher Lage Zweifel erwecken. Zu vergleichen ist auch C. patula var. platypliylla Borbäs. Geogr. atque enum. plant, comit. Castriff. (1887), p. 204, die durch breitere Kelchzipfel und große, breitere Blätter verschieden zu sein scheint. Die Blumenkrone ist größer als bei C. patula, doch sind keine Maße angegeben. Den Herren Erwin Jan eben in Wien und Professor Dr. Pier' Andrea Saccardo in Padua sei an dieser Stelle für die Über- lassung von Herbarien für meine Studien mein bester Dank aus- gesprochen. Ein Beitrag zur Kenntnis der Variation der Frucht von Trapa natans L. Von Ferdinand Kryz aus Wien. Mit 9 Figuren. Ich sammelte am 26. August 1906 rund 1000 unbeschädigte, am Ostufer des Teiches von Neuhammer (Preuß. Reg.-Bez. Oppeln) angeschwemmte Früchte der gemeinen Wassernuß ein, welch letz- tere in diesem und in den Gewässern der Umgegend noch häufig vorkommt, um an diesen Früchten einige Fragen ihrer individuellen Variation festzustellen. Ehe ich daran gehe, die Ergebnisse dieser Arbeit zu schildern, seien einige allgemeine Bemerkungen über die Wassernuß selbst und ihre Fruchtbildung vorausgeschickt. Die perigyne Blüte der Trapa natans L. ist bekanntlich vierzählig gebaut und besitzt einen den halb unterständigen Fruchtknoten um- gebenden Diskus. Das Gynoeceum geht aus zwei Fruchtblättern hervor und wächst hauptsächlich in seiner Basaipartie, so daß es fast unterständig wird. Trotz seiner zwei fächerigen Anlage wird nur eine einfächerige, einsamige Schließfrucht ausgebildet, welche in der Regel vier Dornen aufweist, die aus den vergrößerten und verhärteten Kelchzipfeln der vierspaltigen Kelchröhre hervorgegangen sind. Das epikarpe Fruchthäutchen verliert sich bald und es zeigt sich eine längsgerippte, holzige, schwarzbraune, vom erhärteten Diskus gekrönte Frucht mit einem durch den Griffelabfall bewirkten Scheitelloch, das zum Samen hineinführt, welche Öffnung jedoch 186 durch einen dichten Borstenkranz verdeckt wird. Sie be- sitzt eine keilförmige Gestalt und zwei ihrer Dornen erstrecken sich, von der Basis des Diskus ausgehend, als Fortsetzungen des flachgedrückten Körpers der Frucht nach entgegengesetzten Rich- tungen, u. zw. gewöhnlich nach aufwärts. Die beiden anderen Dornen sind viel tiefer, etwas über der kegelstumpfartigen Basis ebenfalls an gegenüberliegenden Stellen der Frucht und mitunter genau senkrecht zu den flachgedrückten Seiten der letzteren in- seriert. Sämtliche Dornen enden in der Regel in eine schmale, blattförmige, lanzettliche Spitze, deren beide Ränder mit feinen, geraden Widerhäkehen von wechselnder, meist sieben bis zehn auf einer Seite betragenden Anzahl versehen sind. Da diese Spitze leicht abbricht, so fehlt sie sehr häufig. Es kommt jedoch auch vor, daß ein oder der andere Dorn, meistens einer der tiefer in- serierten, nur eine einfache, gewöhnlich nach oben gekrümmte, nadeiförmige Spitze ohne Widerhaken besitzt oder ganz rudimentär ausgebildet ist und stumpf kegelförmig ohne Spitze endigt. Die Dornen dienen bekanntlich zum Festhalten der schwimmenden Früchte im Schlamme und ^wischen den am Ufer wurzelnden Wasserpflanzen. Trapa natans L. ist die in Deutschland vor- kommende Art, welche normal vier Dornen ausbildet. Nur zwei- dornige Früchte besitzt die sich im Lago Maggiore und im See von Varese vorfindende Trapa verhanensis. Schon die erste Durchsicht der Aufsammlung ergab, daß unter diesen 1000 Trapa natans-¥ mchten nicht alle die normale Zahl von vier Dornen aufwiesen. Es zeigte sich, daß davon 922 mit vier gut ausgebildeten Dornen versehen waren, während 41 neben drei normal gestalteten noch einen rudimentär gewordenen Dorn besaßen. Als rudimentär werden wir im folgenden alle jene Früchte bezeichnen, welche einen oder auch mehrere ihrer Dorne nur kümmerlich, ohne Spitze, bloß mit abgerundetem Ende als Stumpf ausgebildet haben. Unter den übrigen Früchten fanden sieh zwei, welche infolge Verdoppelung eines Dornes fünfdornig wurden und zwei, bei denen die Tendenz zur Verdoppelung durch eine tiefe, den betreffenden Dorn der Länge nach halbierende Furche deuthch wahrnehmbar war. In vier Fällen zeigte sich eine Verdoppelung der lanzettHchen Spitze eines der tiefer inserierten Dorne, so zwar, daß im oberen Drittel der blattförmigen Spitze eine Gabelung in zwei ebenfalls mit Widerhäkchen versehene Spitzen eintrat. Bei 26 Früchten waren drei Dornen ausgebildet und der vierte nur so schwach angedeutet, daß sie als dreidornig angesehen werden konnten. Eine Frucht zeigte zwei deutliche Dornen und einen dritten rudimentär entwickelt, war also eine rudi- mentäre dreidornige Frucht, während nur zwei Früchte zweidornig waren, da sie zwei wohl ausgebildete Dornen, aber keine rudi- mentären aufwiesen. Die weitere Untersuchung erstreckte sich auf die Symmetrie der Früchte und die Richtung ihrer Dornen. Zur leichteren Ver- 187 ständlichkeit seien die zwei höher inserierten Dorne als Längsdorne, die beiden tiefer entspringenden als Querdorne bezeichnet. Von einer Längsebene der Frucht wird gesprochen werden, wenn eine Ebene vorhanden ist, welche beide Längsdorne der Länge nach symmetrisch halbiert, anderseits wird von einer Querebene die Eede sein, wenn eine Ebene existiert, die beide Querdorne der Länge nach symmetrisch halbiert. Wenn Längs- und Quer- ebene vorhanden sind, schneiden sie sich in der ursprünglichen Blütenachse, die hier als Pruchtachse bezeichnet sei. Mitunter bildet die Längsebene eine Symmetrieebene der Frucht, insoweit bei einem solchen organischen Körper überhaupt von Symmetrie die Eede sein kann, und wir werden in diesem Falle von einer Längs-Symmetrieebene, hingegen, wenn die Querebene eine Sym- metrieebene bildet, von einer Quer-Symmetrieebene sprechen. Be- sitzt die Frucht nur eine Symmetrieebene, so sei sie schlechtweg als symmetrisch bezeichnet, weist sie jedoch zwei Symmetrieebenen auf, so werden wir sie als bisymmetrisch charakterisieren. Bei einer bisymmetrischen Frucht steht die Längs-Symmetrieebene senkrecht auf der Quer-Symmetrieebene, die beide selbst wieder, ebenso wie dies von der Längs- und der Querebene gilt, stets lot- recht angeordnet sind. Die Frucht ist natürlich immer so gestellt gedacht, daß die Fruchtachse lotrecht steht und ihr oberes Ende durch den Mittelpunkt des Scheitelloches markiert erscheint. Die einzelnen Dornen selbst können mannigfache Eichtungen auf- weisen. Sie sind selten horizontal, sondern meistens nach auf- oder abwärts gerichtet. Diese verschiedenen Lagen der Dornen zu- einander wurden bei sämtlichen Früchten bestimmt und so ein Bild gewonnen, welche Dornstellungen überhaupt und welche am häufigsten vorkommen. Im folgenden seien die Früchte kurz nach ihrer Dornenanzahl und durch die Bezeichnung „Dorner" charakte- risiert. Die beiden normal ausgebildeten und die beiden nur angedeuteten Fünfdorner wurden in bezug auf ihre Dornenstellungen unter die normal beschaffenen Vierdorner mit aufgenommen. Die Zahl der normalen Vier- und der dazu einverleibten Fünfdorner betrug 930. Eudimentär ausgebildete Vierdorner gab es 41. Bei allen rudimen- tären Vierdornern war stets einer von den Querdornen unent- wickelt. Als häufigste Fruchtform, welche wir kurz als die „Domi- nante" bezeichnen werden, wurde jene gefunden, bei der beide Längsdorne und ein Querdorn nach aufwärts, der andere Querdorn nach abwärts gerichtet war. Von den 285 normal ausgebildeten und den sechs rudimentär beschaffenen Dominanten besaßen 52 eine Quer-Symmetrieebene. Unter diesen 52 symmetrischen Früchten waren drei rudimentäre Dominanten mit je einem rudimentär ge- bliebenen, stumpf endigenden Querdornansatz und außerdem noch ein normal ausgebildeter Fünfdorner, Eine Vorstellung von einer so beschaffenen, normal ausgebildeten symmetrischen Frucht gibt 188 die Fig. 1. Die übrigen 239 Dominanten wiesen keine Symmetrie- ebene, jedoch sehr häufig Längs- und schon seltener auch Quer- ebenen auf. Vielfach lagen auch je zwei zusammengehörige Dorne in zwei sich schneidenden Ebenen oder auch in krummen Flächen. Unter diesen 239 Dominanten sind auch die drei übrigen rudimen- tären Früchte, sowie einer der beiden nur angedeuteten Fünfdorner mit inbegriffen. Die am nächst häufigsten, nämhch in 172 Fällen auftretende Fruchtform, welche die eigentlich normale Frucht repräsentiert, wollen wir kurz die „Normalform" nennen. Bei ihr sind sämtliche Dornen nach aufwärts gerichtet. Nur 27 Normalformen hatten eine Längs- und eine Quer-Symmetrieebene, waren also bisymmetrisch. Eine solche bisymmetrische Normalform zeigt die Fig. 2. Die übrigen 144 Norraalformen enthielten vier rudimentäre Früchte, deren Querdorn nur kümmerlich ausgebildet war und auch noch Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. den zweiten vorhanden gewesenen, normal ausgebildeten Fünfdorner, den die Fig. 3 wiedergibt. Bei 142 Exemplaren war jene Fruchtform vorhanden, welche zwei nach aufwärts gerichtete Längsdorne und zwei nach abwärts weisende Querdorne besitzt. 23 solche Früchte waren bisymmetrisch. Eine derartige Fruchtform zeigt die Fig. 4. Unter den übrigen 119 asymmetrischen Früchten waren sechs nur rudimentär aus- gebildet. 117 Früchte hatten zwei nach aufwärts gerichtete Längsdorne, einen horizontal gestellten und einen nach aufwärts gekrümmten Querdorn. 25 davon hatten eine Quer-Symmetrieebene. Das Aus- sehen dieser Fruehtform läßt sich aus der Fig. 5 ersehen, die eine von jenen Früchten abbildet, bei welchen es zu einer Gabelung der lanzettlichen Spitze des nach aufwärts gerichteten Querdornes gekommen ist. Es fanden sich unter diesen 25 symmetrischen und 189 unter den 92 asymmetrischen Früchten keine rudimentär aus- gebildeten Exemplare. Beide Längsdorne nach oben, einen Querdorn in horizontaler Lage und den anderen nach abwärts gekrümmt, zeigten 120 Früchte, von denen 18 rudimentär waren, u. zw, war es in allen Fällen der rudimentär gebliebene eine Querdorn, welcher, da er keine sicher erkennbare Tendenz, sich irgendwie zu krümmen, aufwies, als horizontal gerichtet angenommen wurde. 17 Exemplare hatten eine Quer- Symmetrieebene und unter diesen symmetrischen Früchten gab es auch zwei rudimentär gebliebene, von denen eine in Fig. 6 gezeichnet ist. Von den anderen 103 asymmetrischen Früchten waren 16 rudimentär ausgebildet. Die Längsdorne nach aufwärts, die Querdorne horizontal ge- richtet, hatten 90 Früchte. 18 davon waren bisymmetrisch. Eine Fig. 4. Fig. 5. Fig. 6. Form, von der ein Querdorn rudimentär geblieben war, wies eine Quer-Symmetrieebene auf. 71 Früchte waren asymmetrisch. Unter ihnen fanden sich noch drei rudimentäre Formen, u. zw. darunter eine, welche beide Querdorne nur als Stümpfe entwickelt hatte, und auch der zweite, nur angedeutete Fünfdorner, der in Fig. 7 wiedergegeben ist, wurde hier aufgenommen. Die vorstehend beschriebenen sechs verschieden gestalteten Fruchtformen sind die weitaus am häufigsten auftretenden Varia- tionen der Dornenstellungen der Trapa «a^aws- Früchte. Alle übrigen Fruchtformen treten, wie weiter unten beschrieben wird, nur spärlich auf. Es zeigt sich, daß alle diese oft wiederkehrenden Fruchtformen sämtlich zu jenen gehören, welche beide Längsdorne nach aufwärts gerichtet haben. Diese Fälle dominieren, wie später näher ausgeführt werden soll, wenn von der für sich gesondert betrachteten Stellung der Längs- als auch der Querdorne die Bede 190 sein wird. Alle nunmehr zur Besprechung gelangenden Frucht- formen zeigen nicht mehr das Merkmal der beiden nach aufwärts gerichteten Längsdorne. Um uns weniger wiederholen zu müssen und auch um über- sichtlicher die zahlreichen sonstigen Variationen der Wassernuß - fruchte darzustellen, werden wir uns nachfolgender Abkürzungen bedienen, die für die Einzahl und Mehrzahl giltig sind. Fr. = Frucht; Q. D. = Querdorn; L. D. = Längsdorn; L. E. := Längsebene; Q. E. = Querebene; L. S. E. = Längs- Symraetrieebene; Q. S. E. = Quer-Symmetrieebene; n. o. g. = nach oben gerichtet; n. u. g. r= nach unten gerichtet; h. g. = horizontal gestellt; sym. = symmetrisch; rud. = rudimentär: b. = besaß; ausgeb. = ausgebildet; w. = war; norm. = normal; anged. = angedeutet; bef. = befand; 1. = liegend, lagen; abgeb. = abgebildet. Fig. 8. Fis:. 9. Wir fahren nun unter Benützung der angeführten Abkür- zungen fort, mehr in Schlagworten die übrigen Formen der Vier- und weiter unten auch der Dreidorner ganz kurz zu charakteri- sieren. 8 Fr. b. : 2 h. S- L. j D., 2 n. u. g. Q. D.; 2 davon w. bif 5ym. 4 Fr. b. : 2 h • g . L. D. . 1 h. g. Q. D., 1 n. u. g- Q. D.; davon b. eine Q. s. E. 2 Fr. b. : 2 h. g- L. D., 1 E . 0. g. Q. D ., 1 n. u g- Q- D.; davon b. eine Q. s. E. 8 Fr. b. : 1 h. g- L. D., 1 n . 0. g. L. D. , 2 n. u. g- Q- D.: davon b. eine Q. s. E. 6 Fr. b. : 1 h. g- L. D., 1 n . 0. g. L. D .. 1 n. 0. g- Q D.. n. u. g- Q. D.; 2 davon hatten den n. u. g. Q- D. ri id. aus geb. 2 Fr. b. : 1 h • g . L . D , 1 n. 0. g. L. D., 1 h. g- Q- D., n. 0. g- Q- D. 191 1. Fr. b.: 1 h. g. L. D., 1 n. o. g. L. D., 2 h. g. Q. D. 3 Fr. b.: 1 h. g. L. D., 1 n. o. g. L. D., 1 h. g. Q. D.. 1 n. u. g. Q. D. 2 Fr. b. : In. o. g. L. D., 1 n. u. g. L. D., 1 d. o. g. Q. D., 1 D. u. g. Q. D. ; 1 davon hatte den n. o. g. Q. D. rud. ausgeb. 2 Fr. b.: In. o. g. L. D., 1 n. u. g. L. D., 2 h. g. Q. D. 1 Fr. b.: 2 n. u. g. L. D.. 1 h. g. Q. D., 1 n. u. g. Q. D. Sie b. eine Q. S. E. Wir kommen nunmehr zur Besprechung der 27 Dreidorner. In 24 Fällen waren beide Längsdorne und nur ein Querdorn aus- gebildet, in drei Fällen waren beide Querdorne, aber nur ein Längs- dorn entwickelt. Folgende verschiedene Fruchtformen fanden sich vor: 6 Fr. b. : 2 n. o. g. L. D., 1 n. o. g. Q. D. Eine davon, welche in Fig. 8 abgeb. ist, b. eine Q. S. E. 5 Fr. b.: 2 n. o. g. L. D., 1 h. g. Q. D. Eine davon b. einen rud. Q. D. 10 Fr. b. : 2 n. o. g. L. D., 1 n. u. g. Q. D. Zwei davon b. eine Q. S. E. 1 Fr. b.: 1 h. g. L. D., 1 n. o. g. L. D., 1 n. u. g. Q. D. 1 Fr. b.: 2 h. g. L. D., 1 n. u. g. Q. D. 1 Fr. b. : 2 n. u. g. L. D., 1 n. u. g. Q. D. 1 Fr. b.: 1 n. o. g. L. D., 2 n. u. g. Q. D. 1 Fr. b.: 1 n. o. g. L. D., 1 n. u. g. Q. D., 1 h. g. Q. D. 1 Fr. b.: 1 h. g. L. D., 1 n. u. g. Q. D., 1 n. o. g. Q. D. Die beiden Zweidorner hatten ihre zwei Längsdornen auf- wärts gekrümmt, waren aber asymmetrisch, da sie keine Längs- ebene aufwiesen. Ein Exemplar dieser beiden Zweidorner zeigt die Fig. 9. Wenn wir nur das Längs- oder nur das Querdornenpaar ins Auge fassen, so lassen sich au unseren Früchten die weiter unten beschriebenen Verhältnisse feststellen, die wir wieder unter Be- nützung der früheren Abkürzungen darlegen wollen. Zuerst seien die Vier- und die dazu gerechneten Fünfdorner betrachtet, so zwar, daß die die. Längsdorne betreffenden Angaben vorangestellt sind. 932 Fr. b.: 2 n. o. g. L. D. Bei 372 davon w. beide L. D. in einer L. E. 1., worunter sich auch der norm. Fünfdorner bef. Unter den 560 Fällen, wo die L. D. nicht in einer L. E. 1.. w. beide anged. Fünfdorner und der zweite norm. Fünfdorner ent- halten. 14 Fr. b. : 2 h. g. L. D. In fünf Fällen die L. D. in einer L. E. 1. 1 Fr. b.: 2 n. u. g. L. D. in einer L. E. 1. 20 Fr. b.: In. o. g. L. D., 1 h. g. L. D. In acht Fällen die L. D. in einer L. E. 1. 4 Fr. b.: 1 n. o. g. L. D.. 1 n. u. g. L. D. In einem Fall die L. D. in einer L. E. 1. 192 172 Fr. b.: 2 n. o. g. Q. D. In 74 Fällen die Q. D. in einer Q. E. 1. Unter den übrigen 98 Fr. bef. sich ein norm. Fünfdorner. 93 Fr. b. : 2 h. g. Q. D. In 51 Fällen die Q. D. in einer Q. E. I., worunter sich auch ein anged. Fünfdorner bef. 158 Fr. b.: 2 n. u. g. Q. D. In 71 Fällen die Q. D. in einer Q. E. 1. 119 Fr. b.: In. o. g. Q. D., 1 h. g. Q. D. In 66 Fällen die Q. D. in einer Q. E. 1. 128 Fr. b.: In. u. g. Q. D.. 1 h. g. Q. D. In 55 Fällen die Q. D. in einer Q. E. 1. 301 Fr. b. : 1 n. o. g. Q. D., 1 n. u. g. Q. D. In 159 Fällen die Q. D. in einer Q. E. 1. Unter den übrigen 142 Fr. bef. sich der andere norm. Fünfdorner und der zweite nur anged. Fünf- dorner. Wir kommen nun zur Erörterung der Dornenstellungen bei den Dreidornern. 21 Fr. b.: 2 n. o. g. L. D. In fünf Fällen die L. D. in einer L. E. 1. 1 Fr. b.: 2 n. u. g. L. D., die nicht in einer L. E. 1. 1 Fr. b. : 2 h. g. L. D. in einer L. E. 1. 1 Fr. b.: In. o. g. L. D., 1 h. g. L. D. Beide L. D. in einer L. E. 1. 1 Fr. b.: 2 n. u. g. Q. D., die nicht in einer Q. E. 1. 1 Fr. b.: 1 h. g. Q. D., 1 n. u. g. Q. D., die nicht in einer Q. E. 1. 1 Fr. b.: 1 n. o. g. Q. D., 1 n. u. g. Q. D. Beide Q. D. in einer Q. E. 1. Die beiden Zweidorner hatten ihre nach aufwärts gerichteten Längsdorne nicht in einer Längsebene hegend, wie schon früher erwähnt wurde. Wenn wir die Resultate der Symmetriefeststellungen sämt- licher Früchte zusammenfassen, so finden wir, daß unter den 1000 Wassernüssen 174 symmetrische und 826 asymetrische Frucht- forraen vorkamen. Unter den 171 symmetrischen Vier- und Fünf- dornern fanden sich 70 bisymmetrische und sechs symmetrische, aber nur rudimentär ausgebildete Früchte. 35 rudimentäre Formen waren unter den 800 asymmetrischen Vier- und Fünfdornern. Es gab drei symmetrische und 24 asymmetrische Dreidorner. Der eine rudimentäre Dreidorner war asymmetrisch. Beide Zweidorner zeigten gleichfalls Asymmetrie. Von sämtlichen 1000 Früchten wurde auch die Größe be- stimmt. Es wurde als Maßstab hiefür die Fruchthöhe, nämlich die Größe des lotrechten Abstandes der Fruchtbasis von dem Mittel- punkte des oberen Scheitellochrandkreises der lotrecht aufgestellten Frucht gewählt, u. zw. wurde diese Größe in ganzen Millimetern ab- gerundet ausgedrückt. Im besonderen wurden auch noch die Größen- variationen der Normalformen und der Dominanten festgestellt. 193 Über die Eesultate dieser Messungen gibt die nachstehende Ta- belle Auskunft, womit wir diese Arbeit beschUeßen wollen. Fruchthöhe der Wassernüsse in mm 9 1011 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Sämtliche 1000 Wassernüsse Beide Zweidorner Ein rud. Drei- dorner 26 norm. Drei- dorner 41 rud. Vier- dorner 926 norm. Vier- dorner 2 anged. Fünf- dorner 2 norm. Fünf- dorner 48 sym. Domi- nanten der Vier- dorner 235 asym. Domi- nanten der Vier- dorn er 27 sym. Haupt- formen der Vier- dorner 140 asym. Haupt- formen der Vier- dorner 3 7 11 11 28 27 44 44 63 63 20 13 111 2 1 107 1 30 25 159 3 4 151 1 11 39 2 29 153 1 7 135 15 157 7 11 139 29 22 114 71 1 1 3 5 105 61 9 30 20 2 11 41 25 1 5 4 4 1 37 23 5 4 3 1 1 6 2 1 1 1 1 4 1 Herbar-Studien. Von Rupert Huter, Pfarrer in Ried bei Sterzing, Tirol. (Fortsetzung. ^) 187. Als Jasione rosularis B. et ß. wurde eine Pflanze von Porta und Eigo (it. IV. hispan. 1895, nr. 316) ausgegeben; die Pflanze ist aber richtig Jasione montana L. Die Sammler ließen sich durch die Standortangabe: „Silla de la ßeyna" bei S. Eocque täuschen, wo aber keine andere Art zu finden war. Die seltene Jasione penicillata Boiss. brachten Porta und Eigo 1895 von zwei Standorten mit. Eine Pflanze von der 1) Vergl. Jahrg. 1907, Nr. 3, S. 111. österr. botan. Zeitschrift. 5. Heft. 1907. 14 194 Sierra Tejeda. loco „Tazilla de Plata", 1800—2000 m s. m., ent- spricht der Diagnose: „tota pilis longis albis erispulata" (forma cinerascens P. E.). Diejenige von der Sierra de Mijas (locis glareosis dolomiticis) ist untenhin kahl, auch die Köpfchen sind wenig behaart (forma suhglahra P. R.). 188. Erica australis L. wurde von Porta und Rigo 1895 in wenigen Zweigen, vermischt mit E. umhellata ß. major Cosson, bei Puerto Santa Maria bei Cadix gesammelt; ebenso E. multi- flora L. 1891 in Spanien (loc. ?) — Erica stricta Don kommt reichlich vor an der Nordseite der Sierra Prieta prope Cortijo de Venticha und Sierra Nevada, in Baranco de Tesoro, 1500 bis 1600 m s. m. (H. P. R. it. hisp. 1879, nr. 435 und 436). 189. Gentiana pannonica Scop. rar. JPichleri Huter. Differt a typo statura humili, 10—12 cm alta, foliis ovato- lanceolatis acutatis. corollae lirabi laciniis lanceolatis acutius- culis. Carinthia, in monte Ovir, autumno 1878. Leg. Th. Pichler. Macht auf den ersten Anblick einen fremdartigen Eindruck, besonders durch die lanzettUchen Zipfel der Korollen; doch glaube ich kaum, daß die angegebenen Merkmale beständig sein dürften; wird weiterer Beobachtung empfohlen! Mir liegen nur zwei Stücke vor, welche Pichler höchstwahrscheinüch zu gleicher Zeit mit G. Frolicliii (Sept.) gesammelt hat. Aus der Sektion „Endotricha" kommen in der Umgebung des Brenners unter anderen selten vor: Gentiana rhaetica Kern, an Wiesenabhängen bei Kreuth (Brenner) und bei Gasteig (Sterzing), in den Auen zwischen Sterzing und Stilfes in Riesen- exemplaren. — G. calycina (Koch) Wettst. am Steige von der Wöhr (Pfitschtal) zum Ettelalpl und am Steige vom Brenuerbad zur Gröbneralpe. — Am Platzerberge bei Gossensaß, im so- genannten Prantneralpl ist G. compacta Hegetschw. (= G. Murheckii Wettst.) eine Begleiterin der G. prostrata und tenella. Diese sammelte Außerdorfer schon 1870 im Pustertale: Lappach „in alpibus schistaeeis 8000", sie als G. germanica ß. 2)yg>iiaea bezeichnend. Zu Gentiana tenella Rottb. stellt Arcangeli (Comp. flor. ital. p. 396) als ß. G. nana Wulfen und gibt als Standort an „in luoghi piü elevati del FriuH et del Bellunese", eine unmöglich richtige Angabe, indem G. nana bisher nirgends in den reinen Kalk- alpen gefunden wurde. Gentiana tenella und G. nana sind nicht zu verwechseln: die erste hat tetramere Blüten und himmelblaue Korollen, deren lanzettlich zugespitzte Zipfel zur Blütezeit wenig aus- einander neigen und fast immer kürzer als der längste Kelch zip fei sind. Das Pflänzchen ist zart, schlank, aufrecht und besitzt wenige rosettenartige, zur Blütezeit schon verwelkende Blätter am Grunde. 195 G. nana besitzt rosettenartige Grundblätter, ausgebreitet aufstrebende Stengel, pentamere Blüten mit dunkel- vioiettblauen Korollen, deren Zipfel zur Blütezeit aus- gebreitet, fast rückwärts neigend und ebenso lang oder länger als die meist bauchigen Kelchzipfel sind. Hie und da kommen beide gemeinschaftlich vor, z. B. auf dem Wolfendorn am Brenner und in der Hohen Tauernkette und bilden Bastarde. Gentiana nana X tenella = G, Mellwegeri Huter. Cauhbus ascendentibus erectisve, foliis spathulatis subacutis, floribus tetra- et pentameris in eodem individuo, corollae laciniis ovato-lanceolatis, ± acutis et rotundatis. Es ist Tatsache, daß auch G. tenella hie und da pentamer erscheint und umgekehrt G. nana mit tetrameren Blüten. Doch die Form der Korollenzipfel bleibt bei beiden gleich be- ständig. Bei aufmerksamer Beobachtung an Ort und Stelle ist zu hoffen, daß dieser Bastard häufiger gefunden werden wird. Mir liegen nur wenige Stücke bisher vor, gesammelt von Gander, Hellweger und Huter. 190. Als Echium humile (Desf.) bezeichnet liegen mir zwei ver- schiedene Spezies vor: 1. Echium humile Desf. leg. Chevalier, plantae Saharae alge- riensis, „Ghardaia", in glareosis aridis. 1902. Rhizoma sublignosum, caules paucos erectiusculos et arcuatim ascendentes edens. Folia caulina infima (folia rosulata deesse videntur) longe petiolulata, supra cuneato-lingulata, 8 — 10 cm longa, ca. 1 cm lata; superiora decrescentia, lanceolata, cum caule albido setis albis, horizontalibus, 4 — 5 mm longis dense vestita. Lamina foliorum viridis, utraque parte setis rigidis. tuberculo albo, grosso insidientibus sparsis (setis minoribus ad- pressis deficientibus) obsita. Caulis pilis setaceis albis, vix tuber- culatis, adpresse dense tectus, aliis crebris tuberculo insidientibus, horizontaliter patentibus obsitus, ramosus. Rami (cincinni) laxiflori, folia fulcrantia superantes, arcuatim adscendentes, racemum pyramidatum formantes. Oalycis segmenta (tubo subnullo) anguste liuearia, 1 cm longa, pilis patentibus moUioribus dense vestita. Corolla coerulea usque subrosacea, mediocris, iis duplo longior. Dieses Echium ist in der Subsektion „longespicatae laxiflorae" in die Nähe des E. hispidum S. S. (E. elegans Lehm.) zu stellen und hat in der weichen weißen Kelchbehaarung fast Ähnlichkeit mit E. albicatis Lag. Ohne Zweifel das echte E. humile Desf.! 2. Echium humile Lange determ. Exse. H. P. R. iter hispan. 1879, nr. 422: Regnum Granatense, Almeria oceident. versus, locis rupestribus glareosis supra munitiunculam 25. IV. et Porta. Rigo it. in. hisp. 1891, nr. 354: Regnum Valentinum, in pascuis maritimis inter Benidorm et Alicante, et Regnum Murcicum, Sierra de las Oabras. 14* 196 Gaules 1 — 3 f — 4), erecti, simplices, 15 — 25 cm longi. Racemi scorpioidei, densi, folio fulcrantii subaequilongi, thyrsum oblongum cylindriacum laxum forraantes. Folia radicalia rosulata, anguste cuneata, 4 — 7 cm longa. 3—5 mm lata, dupliciter vestita; nempe setulis minutis, tuberculo vix visibili insidentibus , adpressis, cinereis dense obtecta, intermixtis setis rigidiuscniis paucis, sparsis, ad 2 mm longis, tuberculo parvulo insidentibus, ideoque folia colorem plumbeum repraeseutant. Gaules eodem modo vestiti, sed setis patentibus crebrioribus. Kami scorpioidei densiflori. Galycis laciniae anguste lineares, setis rigidiusculis densius ve- stitae. CoroUa violacea, duplo major. Dieses EcJikim wäre in die Subsektion „breve spicatae, densiflorae" zu stellen. Nun erwähnt Willkomm im Suppl. fl. hisp., pag. 163, Echium angiistifolmm Lam., von welchem Rouy drei Varietäten aufführt: a. geniiinum (graiidiflorum), ß. parviflorum und y. humile. Bei Vergleich der Diagnose von E. angustifolium im Prodr. fl. hisp. II, pag, 489, ergeben sich wenig Differenzen, wie etwa „spiculis folia floralia superantibus" (res minimi momentil), aber in der Erläuterung im Suppl. nach Eouy: „caules villosi" (?); „foha valde hispida, nervo dorsali vix conspicuo!" Ich glaube unbedenklich Echium humile Lange mit E. angustifolium Lamk. als synonym annehmen und zu ß. parviflorum Bouy stellen zu dürfen. Sollte weitere Unter- suchung zu einer Trennung Anlaß geben, schlage ich vor, die Pflanze als Echium angustifolium var. Langeanum zu benennen. 191. Das lang verschollene Onosma tricerospermum Lsig. sammelten Porta und ßigo (It. IL hisp. 1890, nr. 418) in Spanien: Al- bacete prope la venta Jardin et circa Segura, Jul., in großer Menge. Da keine ausführhchere Diagnose zu bestehen scheint, setze ich eine solche hieher: Ehizoma lignosum, fasciculos foliorum sterilium et caules erectos, a medio et sursum ramos elongatos edens. Folia steriha lingulate lanceolata, 10 — 15 cm longa, 5 — 10 mm lata, cum cau- linis lineare lanceolatis, sursum decrescentibus, dupliciter vestita: pube brevissimo farinaeformi, et setis longis albis rigidis, mar- gine asperulis, tuberculo mediocri piano, margine radiato insi- dentibus, sparsis plerumque in nervis et margine obsita, ideoque subviridia apparentia. Gaules ad 30 cm alti, ramis erecto diver- gentibus, simplicibus, spicam laxam gerentibus. Flores peduncu- lati. Galyx ad basin versus divisus, laciniis lanceolatis, corolla brevioribus. Gorolla glabra. Antherae filamentis 4-plo longiores. Nuclei obconice trigoni, ventre caniculati, dorso carinati, glaber- rimi, reticulato-granulati, apice tricornes, cornibus parte ventrem versus tenuioribus, quasi semilunatis, acutatis, inter quos incipit nervus elevatus, verrucam formans et deinde rectangulare in cornu crassum, subtriangulare, obtusum abiens. Nucleus 6 mm altus, cornua lateraha 4 mm, medium 5 mm longa. 197 Im Aussehen dem 0. ecJiioides ähnlich, aber durch Indu- ment und Form der Nüsse von allen Onosmen scharf geschieden. 192. LitJwspermum frnticosum L. ß. canum P. R. it. II. hispauic. 1890, nr. 409, inter Puebla et Velezblanco ist keine Varietät: die etwas weißliche Unterseite der Blätter zeigt sich bei jüngeren Blättern beständig; die älteren werden kahler und grüner. LitJiospermum calabrum Ten. beschreibt Arcangeli in Comp. flor. ital., pag. 380: „corolla piu corta del calyce." Die von uns it. III. ital. 1877, nr. 321 (unter dem unrichtigen Namen L. prostratum) ausgegebene Pflanze hat aber corollam calyce triplo longiorem. Ob sieh nun bei Bertoloni undArcangeli ein Sehreibfehler eingeschlichen hat oder unsere Pflanze sich durch die Größe der Korolle unterscheidet, wage ich beim Mangel authentischer Exemplare nicht zu entscheiden. Unsere Pflanze besitzt nachstehende Merkmale: Prostrata (non caespitosa Arcg.). Folia oblonge elhptica, 2 — 3 cm longa, 6 — 9 mm lata, infra sparse setulosa (tuberculo minirao). supra tuberculis con- spicuis, setis pellueidis obsita. Ramuh florentes pauciflori. Pedun- culi breves. Calycis laciniae (tubo subnuUo) lineare-oblongae, ob- tusae, 5 — 6 mm longae. 0'75 — 1 mm latae. Corolla 15 mm longa. Nuclei dorso inflati rotundati, ventre obtuse carinati, 3 mm longi, 2*5 mm lati. Habitat in Calabria: Monte Pollino ad radiees Dolcidormie, locis silvaticis graminosis, solo calcareo, 1200 — 1400 m s. m. Von L. prostratum Loisl. verschieden durch die elliptischen Blätter und noch einmal so große Nüßchen. Es scheint auch sehr unwahrscheinlich, daß in dieser Ver- wandtschaft eine Korolle kürzer als der Kelch sein könnte. Ich glaube daher, daß der Name richtig, aber die Diagnose zu korri- gieren sei. Lithospermum calabrum scheint äußerst selten zu sein, da an anderen angegebenen Standorten nie etwas zu finden war. 193. Porta und Rigo sammelten 1895, it. IV. hisp., am Monte Carbonera prope S. Rocque in turfosis eine Myosotis, welche mit der in Willkomm, Suppl. Prodr. fl. hisp. angegebenen M. palustris ß. haetica Per. Lara übereinstimmt. Diese muß aber zu M. repens Don (Prodr. fl. h. IL 502) gestellt werden, von welcher Lange sagt: „ab omnibus formis 31. palustris diversissima, cauHbus inferne hispidissimis, floribus minori- bus. 3 — 4 mm diam., calyce partito, laciniis tubo sublongioribus." Willkomm lagen weder von M. repens noch von ß. haetica Belegexemplare vor. Nach meiner Schätzung dürfte es schwer fallen, diese Form spezifisch von M. palustris zu trennen ; denn auch bei M. palustris findet man kleinblumige Formen und die Behaarung wechselt auch in unseren Gegenden vielfach — fast ganz kahl, anliegend, abstehend, =b steifhaarig, selbst hie und da etwas wollig. Es bleibt daher nur ein Merkmal, tiefer ge- 198 teilter Kelch, dessen Zipfel schmal lanzettUch spitz und länger als der Tubus sind. Aber auch dieses ist ein trügerisches Merk- mal und es mögen daher M. repens Don und ß. haetica als doch kenntliche Varietäten zu 31. palustris L. gestellt werden. Myosotis variahilis Augel. sammelte Porta: Tirolia austral., Judicariis in silvis montium Boazzo et Nueva 1200 — 1500 ra s. m. und Val di Ledro in cavis montis Cadrione. Nyman in Consp. stellt diese Art mit unrecht als Subspezies zu M. sil- vatica. Schon die Blattform, abgesehen von den anderen Merk- malen, zeichnet sie in dieser Gattung aus. Myosotis minutiflora B. et R. wird mit Unrecht bloß als Varietät der M. stricta Lk. aufgeführt. Außer den minutiösen Blüten, die noch einmal so klein sind wie bei 31. stricta, unter- scheidet sie sich davon durch die schmalen, spitzen Zipfel des Kelches, dessen Tubus keilförmig verläuft. Exsc. H. P. ß., it. hisp. 1879, nr. 797: Sierra Nevada und Tejeda, locis arenosis, 2000—2300 m s. m. 194. Zum Genus Verhascum folgen hier Angaben einiger Standorte, die Aufzählung einiger mir neu erscheinender hybrider Kom- binationen, sowie einige kurze Bemerkungen. 1. Verhascum adulterinum Koch = V. nigrum X thajysiforme sammelte ich einmal am Riedberg im sog. Radimahd, ca. 1500 m s. m. (Brenner). 2. Verb. JwteropMonios Franchet = F. Lychnitis X thapsiforme fand G an der spärhch in den Tristacher Auen bei Lienz (Ost- tirol). 3. Verlascum macrurum Ten. ist in Mittel- und Stiditalien ziem- lich verbreitet und bildet hie und da Bastarde: a) V. macrurum X phlomoides = V. praetutianum Huter. Aprutium: Majella in valle d'Orfenta H. P. ß. 1879 et prope Pescara, Rigo 1899. h) V. macrurum X Thapsus =. V. Dirupatae Huter. Raro in Calabria, Dirupata di Morano. Jul. 1879, P. H. ß. c) Verhascum macrurum X Lychnitis = V. congestum Huter. Raro in Calabria, Dirupata di Morano, in pascuis ad ver- ticem montis parte orientali; sol. calcar. 1300 — 1400 m s. m. H. P. R. 1877, nr. 400 &. 4. Verhascum longifolium Ten. X Lychnitis = N. morronense Huter. Aprutium, loc. lapidosis ad pedem montis Morrone, sol. calcar. 1000—1100 m s. m. H. P. R. 1879. 5. V. angiistifolium Ten. wurde von uns 1879 wenigstens in an- nähernden Formen, selten in Dirupata di Morano gesammelt. 6. V. nigrum var. gymnostemon Rchb. (filamentis glabris) sammelte Außer dorfer unter der Stammart bei Windisch- Matrei (Osttirol). 199 7. V. floccosum X nigrum = V. mixtum ßam. wurde von Porta in Tirolia austr. Judicariis circa Creto gesammelt. 8. V. Lychnitis X nigrum = V. Schiedeanum Koch wurde von Außerdorfer bei Windisch-Matrei und von Porta in Judi- karien bei Creto gesammelt. 9. Verhascum Haenseleri Boiss. scheint vielgestaltig zu sein. Eine von uns 1879 gesammelte Form wurde von Lange als F. ma- crurum angesehen, welches es gewiß nicht ist; eine andere als V. Haenseleri ß. niveum Lge. (non Ten.) „foliis densissime niveo- tomentosis". Andere Formen wieder haben fast das Aussehen von V. granatense X Haenseleri ! — Wir fanden V. Haenseleri meistens sehr vereinzelt. Auch die Blattform und die Nervatur sind ziemlich schwankend. Alle Formen müssen noch einer genaueren Eevision vorbehalten werden. Unsere Exemplare stammen von verschiedenen Standorten: Hispania: Albacete monte Mugron, in pascuis prope Alcaraz, pr. Alhama, Oabo de Gata, Sierra Nevada, Oerro de S. Anton pr. Malaga, Sierra de Alfacar, pr. Yunquera und var. niveum Lge. (non Ten.) Torcal de Antequera. 195. Scrophularia sciaphila Willk. und S. Grenieri Reut, lassen sich nicht spezifisch trennen, denn alle in Prodr. fl. hisp. IL, pag. 554. angegebenen Unterscheidungsmerkmale sind zu un- bedeutend : starrerer Stengel, mehr lederartige Blätter, rb geteiU, ± Blüten auf den Zweiglein, deuten mehr auf Standortsverhält- nisse, ob schattig oder sonnig trocken. Unsere Exemplare der S. Grenieri von den klassischen Standorten Sierra de Castalla, Monte Mugron, lassen sich von S. sciaphila absolut nicht unter- scheiden. Unter Nr. 345: Elisee Eeverchon, plantes d'Algerie 1898, liegt ein Exemplar vor, bezeichnet als „Scrophularia samhuci- folia" von Djebel Magris, heux umbrages, 1400 m, Jun., welches gewiß nicht die Linneische Art ist. Nach meiner Schätzung reihe ich diese Pflanze als (? laevigata Vahl) ß. Reverchonii in das Herbar ein. Mögen Besitzer dieser Form zu weiterer Unter- suchung angeregt werden. Porta und Rigo sammelten (iter IL ital., nr. 363: Ja- pygia, ad rupes maritimas pr. Otranto et Ostuni, Majo) eine Scrophularia, welche fälschlich als S. hicolor S. S. ausgegeben wurde. Die Pflanze ist aber ßicifoUa S. S., welche Arcangeli in Fl. ital. nur als S. lucicla L. aufführt. — Exemplare der S. lucida L. aus „dans les gorges de la montagne da Leberon a Laurmarin (Vaucluse)", leg. H. Piaget, sind in der Plattform von S. filicifolia ziemlich gut verschieden. 196. Th. Pichler sammelte in Bithynien (in silvis montis Kitir- lidagh pr. Brussa) eine Digitalis^ welche sehr wahrscheinlich von Boissier als D. orientalis bestimmt wurde, aber von Exemplaren der D. orientalis Lam., gesammelt von Born- müller (pl. Anatohae Orient., nr. 2659), gänzlich verschieden ist. Ich reihe sie in das Herbar ein als: 200 Digitalis JPiclileri Huter. Perennis. Caulis ad 0*5 m altus, violaceus, foliosus. Folia infima in petiolum sensim contracta, lanceolato-lingulata, obtusi- uscula, moUia, in nervis et margine pilosula, nervo medio cras- siore, in 3 — 5 nervös debiliores subparalellos ramificato ; folia media subsessilia, superiora sessilia, lanceolata, aeutata, glabres- centia. ßacemus elongatus laxiusculus, pedunculi breves, bracteis deserescentibus pedunculo longioribus. Calycis segmenta obovata obtusissima scariose marginata, margine ciliata. Corolla raediocris, 1'5 cm longa, 1 cm lata, extus minute glandulosa, parte superiore reeta, inferiore oblique campanulata, lobis superiore et lateralibus subaequaiibus, obtusissimis, ad 1 mm prominulis, lobo inferiore rostratim prominente, 4 — 5 mm longo, fimbriato, eolore fuscescente, nervis late et parce reticulatis, Fructus ? Blüte ziemlieh ähnlieh in Farbe und Form jener der D. laevigata W.K., aber fast um die Hälfte kleiner; Kelchzipfel ähnlich denen von D. ferruginea L. Von D. orientalis Lam. verschieden durch weiche Blätter (non coriaeeis et longe acutatis), gedrängteren Blütenstand, nicht obenbin weichhaarige Stengel und Kelchabschnitte. Die Kelchzipfel sind krautig, unberandet. zugespitzt, die untere Lippe ist nicht so lang wie die Korollen- röhre. Leider liegt mir nichts weiteres zum Vergleich vor und ist es leicht möghch, daß diese Pflanze in der Fl. orientalis schon bekannt ist. Ich möchte also hier nur Pichlers Pflanze richtig stellen. Unter Exemplaren von D. amhigua Murr, und D. lutea L. fand Porta im Val di Ledro und in Judikarien Formen, bei welchen die Zipfel der Korollen mehrzähnig waren: Oberlippe drei-, Seitenzipfel zweizähnig. Diese Form von D. amhigua bezeichnet Porta als D. appendiculata , die von D. lutea als D. ornata. Auch fand Porta am 20. August 1884 im Val di Ledro, in silvis montis Tratt et Gui, 1700 — 1900 m s. m., Bastarde von D. amhigua und D. lutea = D. media Roth, cfr. ßchb. ic. (Fortsetzung folgt.) Thymus Plasonii Adamov.. eine gelblichblüliende, neue Thymus-Avt der Ballian- lialbinseL Von L. Adamovic (Wien). Eobustus, caulibus diffusis, prostratis, ramosis, lignescentibus. Stolonibus elongatis, sat crassis et una cum ramis floriferis hir- suto-pubescentibus, dense foliosis. Foliis linearibus, rigidis, glabris, 201 canaliculatis, margine glandulosis, basin versus ciliatis, subtus striatis. Capitulis ovatis vel elongatis, basi interruptis. Bracteis heteromorphis, e basi late ovata, apicem versus attenuatis, pube- rulis, tubo calycino valde striato, dentibus longe crasse subulatis albis. Corolla albido-flavenscente. In regione collina et submontana circa Kerec-Kjöj et Kapu- gjilar ad pedes montis Kortiac prope Thessalonicam. Floret majo. junio. Omnino similis et affinis Th. striato Vahl {Th. aciculari W. K.) a quo tarnen diflfert: indumento copiosiore, stolonibus crassioribus. minus elongatis, crebrius Miosis, caulibus florentibus brevioribus. foliis pro more apice minus angustatis, spicis magis elongatis basi interruptis, dentibus calycinis longius et crassius subulatis, corolla flavida, Th. striatus est insignis: stolonibus filiformibus valde elon- gatis, remote foliosis, caulibus florentibus longioribus, foliis linearis setaceis, spicis omnino subglobosis, simplicibus, dentibus calycini- brevius subulatis, corolla purpureo-rosea. Besonders bezeichnend für diese Art ist, nebst der Form der Kelchzähne, die Blütenfarbe, da bekannterweise die übrigen Thymian- arten rötlich oder rot blühen und bisher meines Wissens nie gelb- blühende Formen dieser Gattung beobachtet wurden. Ich widme diese Art dem verdienstvollen Förderer wissenschaftlicher und be- sonders botanischer Expeditionen in den Balkanländern, dem Herrn Hofrat Plason de la Woestyne, als Zeichen besonderer Hoch- schätzung. Beitrag zur Kenntnis der eingesenkten epidermalen Drüsen bei Polygonum Hydropiper L. Von Viktor Litschauer, Assisteat an der k. k. technischen Hochschule in Wien. Durch Herrn Prof. Dr. Franz R. v. Höhnel wurde ich auf jene Sekretionsorgane aufmerksam gemacht, welche die drüsige Punktierung der oberirdischen Pflanzenteile von Polygonum Hydro- piper L. veranlassen. Da ich inSolereder („Systematische Ana- tomie", Stuttgart 1899) keine Notiz über sie vorfinden konnte, wohl aber die Angabe, daß innere Sekretionsorgane (ob Sekret- zellen oder Sekretlücken?) schon 1882 von Bokorny („Durch- sichtige Punkte", in Flora 1882. p. 371) in den Blättern von Poly- gonum acre H. B. K. aufgefunden worden seien und daß solche auch die Ursache der durchsichtigen Punktierung der Blätter von Polygonum punctatum Ell. seien, unterzog ich Polygonum Hydro- piper L., eine bei uns so häufig vorkommende Pflanze, betrefi"s jener Sekretionsorgane einer genaueren Untersuchung. 202 Als ich dieselbe bereits beendet hatte, erlangte ich Einblick in eine Publikation des französischen Forschers JPeltrisot (Or- ganes seereteurs du Polygonum Hydropiper L., Journ. de Bot, XVII, 1903, p. 233—238), in welcher diese Drüsen das erstemal einer näheren Beachtung gewürdigt wurden. Da es mir auf Grund meiner Untersuchungen raögUch ist, seine Angaben über dieselben etwas zu vervollständigen, gebe ich im folgenden eine kurze Be- sprechung dieser Sekretionsorgane, auf welche vielleicht auch der bittere pfefferartige Geschmack der Knospen, Blätter und Stengel von Polygonum Hydropiper L. zurückzuführen ist. Schon Peltrisot hat gefunden, daß wir es hier mit schizogenen Sekretbehältern zu tun haben. Er schildert die Ent- stehung derselben in folgender Weise. Vier Epidermiszellen, welche ursprünglich durch mehr oder weniger rechtwinkelig aufeinander stehende Wände geschieden sind, nehmen schon in früher Ent- wicklungsperiode des Organs viel mehr an Größe zu als die be- nachbarten. Vor allem wachsen sie auch in die Tiefe, indem sie die hier angrenzenden Zellen zusammendrücken. In demselben Maße als sie an Größe zunehmen, weichen sie mit den anstoßenden, rechtwinkelig sich kreuzenden Wänden auseinander, und in dem bei fortschreitendem Wachstum immer größer werdenden Hohlraum sammelt sich ein gelbes Sekret von öligharziger Natur an. welches in Alkohol lösUch ist und sich mit essigsaurem Alkaunawurzel- extrakt intensiv rot färbt. Die vier wachsenden Epidermiszellen rücken dabei auch in die Tiefe und werden zum Teil von den un- mittelbar angrenzenden Zellen der Oberhaut überdacht. Es entsteht so eine kleine Depression der Oberfläche des Organs; am Grunde derselben findet man oft ein Tröpfchen herausgepreßten Sekrets. Nach Peltrisot kommen diese eingesenkten epidermalen Drüsen in Blatt, Stengel und Ochrea, nicht aber in der Wurzel vor. Allein auch die drüsige Punktierung der Perigonblätter, welche schon lange in der Systematik zur Unterscheidung unserer Pflanze von den nahestehenden Arten Polygonum minus Huds. und Poly- gonum mite Schrank hauptsächlich angewendet wird, ist auf diese Drüsen zurückzuführen. Gerade hier sind sie am vollkommensten ausgebildet und zum Studium ihres Baues am besten geeignet. Wenn mau sie an Flächenschnitten untersucht, so findet man, daß ihre Begrenzung in den Blättern, der Ochrea und dem Perigon eine mehr oder weniger kreisförmige, in den Stengeln aber von einer annähernd elliptischen Form ist, wobei im letzteren Falle die größere Achse in die Längsrichtung des Stengels fällt. Was ihre Größe betrifft, so sind sie am kleinsten in den Blättern, am größten in dem Perigon. Genauere Maße mögen die folgenden Zahlen geben. In den Blättern schwanken die Durchmesser der Drüsen zwischen 31*5 — 52*5 ft, im Stengel variieren die Werte für die größte Achse zwischen 46*2 ft und 84-0 ft, für die kleinste Achse zwischen 37 '8 ^u und 58-8 /u, im Perigon endlich die Durchmesser zwischen 56-7 ,u und 100-8 «. 203 Nicht immer beteiligen sich an der Bildung dieser Drüsen nur vier Epidermiszellen, wiePeltrisot angibt. Das ist zwar für diejenigen der Blätter konstant, aber schon bei denen im Stengel kann man des öfteren fünf, ja sechs solche beobachten. In den Perigonblättern aber ist die Zahl meist noch größer und bei den bis 100 fi im Durchmesser betragenden Drüsen steigt sie hier bis auf acht. Ein anderer Umstand, der mir auch erwähnens- Fig. 1. Fig. 3. Fig. 4 wert scheint, ist der, daß die Epidermiszellen, welche der Drüse unmittelbar anliegen und sie zum Teil bedecken, bedeutend kleiner sind als die normalen Zellen der Epidermis. Wahrscheinlich ist der erste Vorgang bei der Bildung dieser Sekretbehälter der, daß eine Epidermiszelle, ähnlich wie bei der Bildung der Spaltöffnungen, sich zuerst mehrmals teilt und erst eine dieser Teilzellen dann z. B. in den Blättern durch Bildung zweier rechtwinklig sich 204 schneidender Wände jene vier Zellen bildet, die dann stärker wachsen wie die anhegenden, und in die Tiefe rückend, jenen Hohlraum zwischen sich ausbilden, der zur Aufnahme des Sekrets bestimmt ist. Die anderen von mir noch auf das Vorhandensein dieser Drüsen untersuchten Polygonum- Arten sind folgende: Poly- gonum Convolvulus L., P. dumetorum L., P. alpinum AU., P. Bi- storta L., P. vivipariim L., P. amphihium L., P. lapathifolium L.. P. Persicaria L., P. serrulatum Lag., P. mite Schrk., P. minus Huds., P. equisetiformc Sibth. et Sm., P. maritimum L., P. Bo- herti Lois., P. Bellardii All., P. arenarium W. K., P. aviculare L., P. hcrniarioides Del., P. tinctorium Lour., P. Orientale L., P. amplexicaule Don, P. Sieholdii Meissn., P. cuspidatum Sieb, et Zuec, P. virginianum L., P. lanigerum ß. Br., P. capitatum Hamilt., P. sachalinense F. Schmidt. In keiner derselben konnte ich derartige eingesenkte, epider- male Sekretbehälter wiederfinden. Obwohl schon Peltrisot durch einige Abbildungen im Text den Bau dieser Drüsen auch bildlich festgehalten hat, schließe ich doch meinen Ausführungen ebenfalls einige Zeichnungen an, da mir dieselben geeignet erscheinen, den Bau der Drüsen recht deutUch zur Anschauung zu bringen. Sie wurden hergestellt nach Schnitten, welche aus durch Alkohol gehärtetem Materiale angefertigt worden waren und die ich zur Aufhellung und Zerstörung des Inhaltes der Zellen und Drüsen mit Javelle- scher Lauge am Objektträger erwärmt hatte. Figurenerklärung. Fig. 1. Quersclinitt durch eine Drüse eines Blattes. Fig. 2. Flächenansicht einer solchen. Fig. 3. Querschnitt durch eine Drüse des Stengels. Fig. 4 und 5. Zwei Flächenansichten solcher. 1, 2, 3, 4, 5, Zellen, welche die Drüse bilden. a, h, c, d, f, g, h, die kleinen, der Drüse unmittelbar anliegenden Epi- dermiszellen. e, normale Epidermiszellen. s, Sekretraum. 0, Spaltöffnung. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Biologiselie Yersuchsanstalt in Wien. (II., k. k. Prater, „Vivarium".) Physikalisch-chemische Abteilung. Mit 2. April 1. J. wurde an der Biologischen Versuchsanstalt in Wien eine eigene Abteilung für physikalische Chemie errichtet. Als Vorstand derselben fungiert der Privatdozent an der Wiener Universität, Dr. Wolfgang Pauli. 205 Die physikalisch-chemische Abteilung soll sich namentlich mit der physikalischen Chemie der biologisch wichtigen Kolloide beschäftigen, sowie in G-emeinschaft mit der zoologischen und botanischen Abteilung die Anwendung physikalischer und chemi- scher Methoden auf biologische Probleme fördern. Etwaige Anfragen bezüglich der Arbeitsbedingungen sind an den genannten Vorstand zu adressieren. Wien, im April 1907. Die Leitung der Biologischen Versuchsanstalt in Wien. Literatur - Übersicht '). März, April 1907. Beck V. Mannagetta G. Flora Bosne, Hercegovine i novo- pazarskog sandzaka. IL 1. (Glasnik zem. muz. u Bosn. i Herc. XVIII. 1906, pag. 69—82, 137—150, 469—496; XIX. 1907, p. 15—30.) gr. 8°. 2 Tafeln. Enthält den Anfang der Dikotylen, nämlich Salicaceae bis einschl. Caryophyllaceae. Neu beschrieben werden u. a. : Salix silesiaea Willd. ß. bosniaca Beck, Thesiiim Parnassi DC. ß. affine Beck, Thesium ramosum Hayne ß. Baenitzü Beck, Chenopodium polyspermum L. y. bosniacum Beck, Scleranthus serpentini Beck, Stellaria nemorum L. ;'. intercedens Beck, Alsine verna Bartl. ;'. ortJiophylla Beck, Silene graminea Vis. a. prenja Beck et y. intercedens Beck, Silene Armeria L. ß. serpentini Beck. Abnorme Blüten bei Lilium bulbiferum L. (Lotos, N. F., 1. Bd., 1907, Nr. 2.) 4°. 2 S. 4 Diagr. Bubäk Fr. Über Puccinia Carlinae E. Jacky in bisheriger Be- grenzung. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., XXV. Bd., 1907, Heft 2, S. 56—58.) 8". und Kabät J. E. Sechster Beitrag zur Pilzflora von Tirol. (Annales Mycologici, voL V, 1907, Nr. 1, S. 40—45.) 8^ Neu für Tirol: Puccinia Heimerliana Buhak n. sp., Stegia subvelata Rehm var. TVinteri Eehm, Phyllosticta celtidicola Bubäk et Kabät n. sp., Septoria associata Bubäk et Kabät n. sp., Septoria heracleicola Kabät et Bubäk n. sp., Septoria pjhlyctaeniformis Bubäk et Kabät n. sp., Leptothy- rium dryinum Sacc, Cylindrosporium Lathyri Bubäk et Kabät n. sp., Fusicladium Schnablianum AUesch., Cercosptora Bosae (Fuck.) Höhn. F ritsch K. Notizen über Phanerogamen der steiermärkischen Flora. III. Crepis montana (L.) Tausch. (Mitteil. d. Natur w. Vereines f. Steiermark, 1906, S. 302—306.) S\ 1) Die „Literatur-Übersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksieht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht Die Redaktion. 206 Inhalt: 1. Das Vorkommen der Art in Steiermark. 2. Die Nomen- klatur der Art. Verf. weist nach, daß die Linneische Schreibung Hypo- chaeris pontana ursprünglich aus einem Druck- oder Schreibfehler ent- standen ist und der Name daher nach Artikel 57 der Nomenklaturregeln in montana umzuändern ist, wie dies schon Jacquin getan hat. Glowacki J. Bryologische Beiträge aus dem Okkupationsgebiete. II. (Verhandl. d. zool.-botan. Ges. Wien, LVII. Bd., 1907, 1. Heft, S. 19—33.) 8«. Guttenberg H. v. Anatomisch-physiologische Untersuchungen über das immergrüne Laubblatt der Mediterranflora. (Englers botan. Jahrb. XXVIII. Bd., 1907, IV. und V. Heft, S. 383-444. Taf. VII— IX.) 8". Schöne Untersuchung über die Beziehungen des Baues der immer- grünen Laubblätter der Mediterranflora zum Klima. Im Spaltöffnungsbau tritt besonders hervor, daß durch Sicherstellung der Beweglichkeit der Zellen ein rascher Verschluß ermöglicht ist, während mangelnde Einsenkung oder Verschluß der Öffnungen entsprechende Transpiration ermöglicht, sobald sie nötig ist. Häufig finden sich in den Blättern Strebewände oder Strebezellen, welche die Quel-schnittsform des Blattes bei starker Wasserabgabe erhalten. Hanausek T. F. Die „Kohleschicht" im Perikarp der Kompo- siten. (Sitzgsber. d. kaisl. Akad. d. Wissensch, Wien, mathem.- naturw. Kl., Bd. CXVI, Abt. I, Jänner 1907.) 8°. 32 S., 2 Taf. Handel-Mazzetti Heinr. Fr. v. Monographie der Gattung Taraxacum. Leipzig und Wien (Fr. Deuticke), 1907. 4^ 175 S., 5 Taf., 2 Karten. Eine monographische Bearbeitung der Gattung erschien aus zwei Gründen wünschenswert. Erstens war es auf Grund der vorliegenden Lite- ratur niemandem mehr möglich, eine Form der Gattung sicherzustellen, zweitens kommt der Gattung nach den Untersuchungen von Eaunkiaer über die Parthenogenese erhöhtes theoretisches Interesse zu. Die Arbeit gliedert sich naturgemäß in drei Hauptteile, in einen allgemein morpho- logischen, welcher hauptsächlich auf die bei der systematischen Bearbeitung verwendeten Teile Rücksicht nimmt, in einen systematischen und in einen phylogenetischen Teil. Der Schwerpunkt liegt in dem zweiten Teile. Hier hat der Verf. mit Benützung eines riesigen Materiales, mit Benützung zahl- reicher Beobachtungen in der Natur eine ungemein gewissenhafte Klarstellung der Formen und ihrer Verbreitung durchgeführt. Im dritten Teile teilt er seine Anschauungen über den mutmaßlichen genetischen Zusammenhang der Sippen mit. Diesem Teil werden natürlich viele objektiven Wert absprechen wollen; es muß hier aber zur Klarstellung des Standpunktes hervorgehoben werden, daß es nur erwünscht sein kann, wenn der Forscher, welcher mit unendlicher Mühe allmählich einen Gesamtüberblick über eine schwierige Formengruppe erlangte, mitteilt, wie er sich den Entwicklungsgang vor- stellt, wie dessen Bild sich ihm bei der Arbeit aufdrängte. Können solche Darlegungen natürlich auch nur hypothetischen Wert haben, so müssen sie doch dem, der sie mit richtigem Verständnisse liest, nur willkommen sein. Die dem Buche angefügte Bestimmungstabelle und die zahlreichen Ab- bildungen werden nunmehr das Feststellen einer Tar axacum-¥ orm wesent- lich erleichtern. Hayek A. v. Über einen neuen Cirsiwm-Bastard aus Steiermark. (Vortrag.) [Verhandl. d. zool.-botan. Ges. Wien. LVII. Bd., 1907, 1. Heft; S. (14)— (16).] 8«. Cirsium Stroblii Hayek = C. imuciflorum X spinosissimum. 207 Hayek A. v. Über einige Verhena- Arten (Vortrag). [Verh. d. zool.- botan. Ges. Wien, LVII. Bd., 1907, 1. Heft, S. (24)— (26).] 8". Hecke L. Kulturversuche mit Visciim album. (Naturw. Zeitschrift f. Land- u. Forstwirtschaft, 5. Jahrg., 1907, Heft 4, S. 210 bis 213.) 8«. 2 Textfig. John A. Mitteilungen über die Embryoentwicklung von Caltha palustris L. (Lotos, N. F., 1. Bd., 1907, Nr. 3, S. 41—47, Taf. I.) 8°. Laus H. Die Halophytenvegetation des südlichen Mährens und ihre Beziehungen zur Flora der Nachbargebiete. (Podpera J. und Laus H., Beiträge zur Phytogeographie Mährens. L) (Mitteil. d. Kommission z. naturwissenschaftl. Durchforschung Mährens, Botan. Abt., Nr. 3.) Brunn, 1907. 8». 67 S. Murr J. Beitrüge zur Flora von Tirol und Vorarlberg. XX. (Schluß.) (Allg. botan. Zeitschr., XHL Jahrg. 1907, Nr. 3, S. 42—45.) 8«. Neu beschrieben werden: Peucedanum Oreoselinum Moeneb var. pseudoaustriacum Murr, Senecio Liechtenstcinensis Murr = S. eruci- foUus L. X Jacobaea L , Solanum Dulcamara L. var. suhsphaeroideuni Murr, Atriplex patulum L. var. pseudohlongifolium Murr, Atriplex patu- lum L. var. macrotheca Beck f. adpressa Murr, Carex ericetorum Poll. var. gynobasis Murr. Nestler A. Einige Beobachtungen an der Frucht von Capsicum cmnunm L. (Vortrag.) (Lotos, N. F., 1. Bd., 1907, Nr. 3, S. 58, 59.) 8". Podpera Josef. Vysledky bryologickeho nyzkumu Moravy za rok 1905 — 1906. (Ergebnisse der bryologischen Durchforschung Mährens im Jahre 1905 — 1906.) (Berichte der Kommission für die naturwissenschaftliche Durchforschung Mährens, Botan. Abt., Nr. 2.) Brunn, 1906. 8°. 82 S. Im Verlage der Kommission. I. Bryogeograpbische Schilderung des Hohen Gesenkes. II. Aufzählung der neuen Funde. Erwähnenswert und neu für das Gebiet u. a. : Oncophorus Wahlenbergii Brid. (Steingraben im Gesenke bei 1100 m, bis jetzt nur in den Alpen und selten!), Dicranum spurium Hedw. (Gesenke: Schieferheide bei 1350 m!), D. longirostrum Sohl. (Gesenke), Gampylostelium saxicohi W . et M. (Rajnochovice in den Karpathen), Schistidium tenerrimum Chal. (Kar- paten, daselbst), Pohlia proligera Lindb. (Gesenke), P. tenuifolia Schimp. (Gesenke), Bryum neodamense Itz. (Bisenz), Phüonotis alpicola Jur. (Kessel im Gesenke), P. adpressa (Fg.) Limpr. (Gesenke), Brachythecium erythror- rhizon Br. eur. (Littau), Chrysohypnum helodes Spruce (Auspitz), Scorpi- dium scorpioides L. (Gesenke). Neu beschrieben: Dicranum Mulilenbecliii Br. eur. f. brachyphylla (Petersteiu im Gesenke), Dicranodontium alpinum (Schimper sub Campylo- pode) Loeske et Podpera nom. nov., Ditrichum vaginans Süll. var. elatum Podp. et Loeske (Gesenke), Pohlia nutans Schreb. var. inclinata Podp. (Gesenke), P. adpressa Fg. var. fluitans Loeske et Podp., Chrysohypnum helodes Spruce var. salina Podp. (Auspitz). J. Podpera. — — Vyvoj a zemepisne rozsifeni kveteny zemi ceskych ve srov- nani s pomery evropskymi. (Entwicklung und geographische Ver- breitung der Flora der Sudetenländer.) Mähr.-Ostrau. J.Kranich, 1906, 272 S., 2 Kart. — ^ 6. 1. Teil: Die Entwicklung der Flora. I. Bedeutung des Tertiärs für die Entwicklung der Flora. IL Europa vor der Glazialperiode. III. Glazial- 208 Periode. IV. Postglaziale Entwicklung der europäischen Vegetationsdecke. V. Übersicht der Pflanzenfunde aus der Glazialperiode. VI. Postglaziale Florenentwicklung in den Sudetenländern. VII. Gegenseitige. .Beziehungen der circumpolaren Florengebiete. VIII. Die Steppenfrage. IX. Übersicht der Faunen der Glazialperiode. X. Bedeutung der Balkanhalbinsel. XI. Entstehung der europäischen Hochgebirgs Vegetation. XII. Entstehung der heutigen Pflanzendecke in den Sudetenländern. XIII. Bedeutung und Begriff der Pflan zenelemente . 2. Teil: Geographische Verbreitung. I. Kosmopolitische (kosmotropi- sche) Pflanzen. II. Circumpolare Pflanzen. III. Pflanzen der alten Welt. IV. Europäisch-asiatische Pflanzen. V. Europäisch-sibirische P. VI. Europäi- sche P. VII. Meridionale P. VIII. Orientale P. IX. Europäisch-alpine P. X. Nachträge. In diesem Teile ist die geographische Verbreitung sämtlicher Pflanzen der Sudetenländer, soweit es notwendig war, möglichst genau an- gegeben. J. Podpera. Ronniger K. Floristische Mitteilungen. (Vortrag.) [Verhandl. d. zool.-botan. Ges. Wien, LVII. Bd., 1907, 1. Heft, S. (22) bis (24)]. 8°. Neu für Niederösterreich: Sorbus dacica Borbäs =^ S- aucuparia X austriaca, Euphorbia acuminata Lam. und Salix reticulata L. var. sericea Gand. Neu beschrieben werden: Melampyrum solstitiale Konniger (früh- blütige Parallelrasse zu M. cristatum) aus Niederösterreich (seitdem auch in Deutschland und Schweden nachgewiesen) und Trisetum distidiophyllum (Vill.) P. B. var. vestitum Eonniger. Sabransky H. Über Pisum elatius M. B. in Tirol. (Allg. botan. Zeitschr., XIII. Jahrg., 1907, Nr. 3, S. 42.) 8°. Schiffner V. Die Pflanzenformationen des Meeresstrandes. (Mitteil. d. Naturw. Vereines a. d. Universität Wien, V. Jahrg., 1907, Nr. 6-8, S. 65—82.) 8^ Schneider CK. Illustriertes Handbuch der Laubholzkunde. 6. Liefg. (1. Liefg. d. 2. Bd., S. 1—112, Fig. 1—70.) Jena (G. Fischer), 1907. 8°. Inhalt: Leguminosae: Albizzia bis Lespedeza. — — Zwei neue Garagana- Arten aus dem Himalaja. (Bull. herb. Boissier, 2. ser., tom. VII, 1907, nr. 4, pag. 312. 313.) 8°. Caragana Prainii Schneider, Caragana sukiensis Schneider. Scherst ein J. Über Folyporus vaporarius (Pers.). (Annales Mycologici, vol. V, 1907, Nr. 1, S. 46—48.) 8^ 2 Textfig. Senft E. Über einige in Japan verwendete vegetabilische Nahrungs- mittel mit besonderer Berücksichtigung der japanischen Militär- konserven. (Pharmazeutische Praxis, V. Jahrg., 1906, Heft 12, S. 481—491.) gr. 8^ Teyber A. Für die Flora Niederösterreichs neue und interessante Phanerogamen (Vortrag). [Verhandl. d. zool.-botan. Ges. Wien, LVII. Bd., 1907, 1. Heft, S. (16)-(21)] 8°. Für Niederösterreich neu: Polygonum condensatum F. Schultz = P. mite X Persicaria, Polygonum Braunianwn F. Schultz =: P. minus X Persicaria, Scleranthus intermedius Kittel = S. annuus X perennis, Caltha procumbens Huth, Astragalus danicus Eetz., Verbascum Murbeckii Teyber ^= V. phlomoides X pulverulentum, Eiiphrasia hybrida Wettst. = E. Bostkoviana X stricta, Cirsium affine Tausch = C. heterophyUum X oleraceum. 209 Vierhapper F. Beiträge zur Kenntnis der Flora Südarabiens und der Inseln Sokötra, Semha und 'Abd el Küri. I. Teil (Denkschr. d. kaiserl. Akad. d.Wissensch. Wien, mathem.-naturw. KL, LXXI. Bd.) Wien, 1907. 4". 170 S., 17 Taf., 35 Textabb. Eine sehr genaue Bearbeitung der botanischen Ausbeute der von der Wiener Akademie 1898/99 nach Sokötra entsendeten Expedition. Die Bear- beitung zeigt den Unterschied zwischen subtiler Einzeluntersuchung und der im wesentlichen auf eme bloße Etikettierung hinauslaufenden raschen Durch- arbeitung von Expeditionsergebnissen, die leider heute noch so häufig geübt wird. Die zahlreichen neuen Formen wurden vom Verf. schon früher zum größten Teile in dieser Zeitschrift publiziert. Wagner A. Der neue Kurs in der Biologie. Allgemeine Erörte- rungen zur prinzipiellen Rechtfertigung der Lamarckschen Entwicklungslehre. Stuttgart (Franckh, 1907. 8". 96 S. Weinzierl Th. v. Über Streuwiesen. Ein Beitrag zur Lösung der Streufrage im Gebirge. Wien (W. Frick), 1907. 8^ 17 S., 4 Taf. Zahlbruckner A. Eine bemerkenswerte ParmeZia der ungarischen Flechtenflora (üng. botan. Blätter, VI. Jahrg., 1907, Nr. 1—4, S. 11, 12). 8°. Andreae E. Pflanzen der Tempelhaine Japans. (Naturw. Wochen- schrift, N. F., VI. Bd., 1907, Nr. 15, S. 225—232.) gr. 8°. Beckmann?. Untersuchungen über die Verbreitungsmittel gestein- bewohnender Flechten im Hochgebirge mit Beziehung zu ihrem Thallusbau. (Beiblatt zu Englers botan. Jahrb. Nr. 88, 1907.) 8°. 72 S. 10 Textfig. Besprechung der bisher bekannten Fortpflanzungsmittel der Flechten (Ascosporen, Pyknoconidien, Soredien, Hymenialgonidien) und eingehende Be- handlung der Thallusfragmente bei Flechten, deren Thallus in Areolen ge- teilt ist und die in analoger Weise (Thallusareolen) als Verbreitungsmittel fungieren. Brockmann-JeroschH. Die Pflanzengesellschaften der Schweizer Alpen. I. Teil. Die Flora des Puschlav (Bezirk Bernina, Kanton Graubünden) und ihre Pflanzengesellschaften. Leipzig (W. Engel- mann), 1907. 8^ 438 S. 5 Vegetationsbilder, 1 Karte. — Mk. 16. Eine wertvolle pflanzengeographische Monographie, die nicht bloß reiches Detailmaterial, sondern auch allgemeinere Ergebnisse liefert. Von solchen seien die Ausführungen über „Wesen und Nomenklatur der Pflanzen- gesellschaften" (S. 237—248) und die Darlegungen über die Geschichte der Flora (S. 378 — 399) hervorgehoben. Nach den Ajnschauungen des Verf. kann der Eeichtum der Walliser- und Engadiner-Alpen an endemisch-alpinen Arten nur durch die Annahme erklärt werden, daß diese im Gebiete die letzte Eiszeit überdauerten. Burck. De l'influence des nectaires et des autres tissus contenant du Sucre sur la dehiscence des antheres. (Revue general de Botanique, tom. XIX., 1907, nr. 219, pag. 104—111.) 8\ Cavillier F. Etüde sur les Doronicum a fruits homomorphes. f Annuaire du Conservatoire et du Jardin botaniques de Geneve, X, 1906—1907, pag. 177—251.) 8°. Monographische Bearbeitung der Gattung Doronicum, Sect. Aronicum, die den Verf. zur Unterscheidung folgender Arten führt: D. altaicum Pall., ÖsteiT. botan. Zeitschrift. 5. Heft. 1907. J5 210 D. viscosum Nym., D. Briquetii Cav., D. grandiflorum Lam. [= D. scor- pioides (L.) Willk. et Lge., Kerner, non aliorum =: D.Halleri Tausch] (in Österr. : Tirol, Salzb., Kärnten, Steierm., Niederöst.), D- Por tae ChaJo. (Süd- tirol), D. glaciale Nym. (Tirol, Kämt., Salzb., Oberöst., Steierm., Krain, Niederöst. mit D. calcareum Vierh. als Var.), D. Clusii (in Österr. : Tirol bis Steierm., Tatra, Siebenb.), D. Thibetanum Cav., D. carpathicum Nym. (Siebenb.), D. corsicum Poir., D. Souliei Cav., D. Hookeri Clarke. Cheney ardP. Notes floristiques Tessinoises. (Bull. herb, ßoissier, 2. s^r., tom. VII, 1907. nr. 4, pag. 315—320.) 8^ 2 Fig. Neu beschrieben werden: Aquilegia vulgaris L. var. Salvatoriana Chenevard, Centaurea nervosa Willd. f. angustifolia Chenevard, Leontodon hispidus L. var. angustissimus Chenevard, Verhascum Hayekii Chenevard = V. Chaixii X Thapsus. Chodat R. Principes de Botanique. Greneve (Georg et Cie.), 1907. 8". 744 pag., 829 fig. Christ H. Biologische und systematische Bedeutung des Dimor- phismus und der Mißbildung bei epiphytischen Farnkräutern, besonders Stenochlaena (Vortrag). (Verhandl. d. Schweizer. Naturf. Ges. in St. Gallen, 1906.) kl. 8^ 11 S. 12 Tat". Degen A. v. Euphorbia maculata L. (E. thymifolia auct. europ. non Burm.), ein neues eingewandertes Unkraut unseres Landes, (üng. botan. Blätter, VI. Jahrg. 1907, Nr. 1—4, S. 49, 50.) 8". Fl er off A. Th. Wasser- und Bruchvegetation aus Mittelrußland. (G. Karsten und H. Schenck, Vegetationsbilder, 4. Eeihe, Hefts, Tafel 43— 48.) Jena (G. Fischer), 1907, 4°. — Mk. 2-50. Forenbacher A. Nasa fitogeografija od Schlossera i Vukotino- vica do danas. (Rada lugoslavenske akademije znanosti i um- jetnosti, 1906, pag. 129—166.) 8^ Geschichte der botanischen Erforschung Kroatiens und Slawoniens von Schlosser und Vukotinovic bis heute. France R. H. Das Leben der Pflanze. I. Abteilung: Das Pflanzen- leben Deutschlands und seiner Nachbarländer. II. Band. 2. Hälfte (S. 289—596). Stuttgart (Franckh), 1907. gr. S\ 17 Tafeln, zahlr. Textfig. Goebel K. Archegoniatenstudien. XI. Weitere Untersuchungen über Keimung und Regeneration bei Riella und Sphaerocarpus (Flora, 97. Bd., Jahrg. 1907, 2. Heft, S. 192 — 215). 8". 23 Fig. Verf. hat mit Benützung lebenden, teils von ihm gesammelten, teils kultivierten Materiales neuerdings die Keimungsgeschichte von Biella unter- sucht und wendet sich insbesondere gegen Solms-Laubach, der frühere Beobachtungen des Verf. angefochten hatten. Ferner teilt er Beobachtungen über Regeneration bei Riella mit, die sich als sehr regenerationsfähig erwies, und Untersuchungen über die Morphologie, Keimung und Biologie von Sphaerocarpus terrestris. — — Die Bedeutung der Mißbildung für die Botanik, früher und heutzutage. (Ohne Verlagsangabe und Jahreszahl.) kl. 8°. 32 S. Ein Vortrag, in welchem der Verf. in klarer und instruktiver Weise seine Meinung über die Bedeutung des Studiums von Mißbildungen darlegt. Er zeigt, daß für phylogenetische Schlüsse die Mißbildungen bedeutungslos sind. Sie sind von besonderer Bedeutung für die experimentelle Morphologie. Sie zeigen uns, welche Eigentümlichkeiten im Organismus latent sind und 211 geben uns Gelegenheit, experimentell zu prüfen, wodurch solche latente Eigentümlichkeiten zum Vorschein gebracht werden können. Sie bieten zu- gleich zweifellose Fälle von unzweckmäßigen Eigentümlichkeiten, welche durch äußere Reize hervorgerufen werden, also beweisen, daß nicht bloß „Anpassungen" durch Reaktion auf solche hervortreten. Eine Reihe instruk- tiver Beispiele belegen diese Anschauungen. Ref. möchte den Anschauungen des Verf. durchaus beipflichten, jedoch die Bedeutung der Mißbildungen für die phylogenetische Forschung nicht ganz ausschließen. Latent sind im Or- ganismus auch atavistische Eigentümlichkeiten (vide Kryptohybridismus!). Es gibt doch „Rückschläge" und solche können auch phylogenetisch wichtige „Mißbildungen" sein. Goldschmidt M. Vorstudien über die Cis^aceae Bayerns. (Mittel!, d. bayer. botan. Ges. z. Erf. d. heim. Flora, II. Bd., 1907, Nr. 3, S. 31—37.) gr. 8°. Guillermond A. A propos de l'origine des levures. (Annales Mycologici, vol. V, 1907, Nr. 1, S. 49—69.) 8«. 23 Textfig. Györffy J. Bryologische Beiträge zur Flora der Hohen Tatra. V. Mitteilung, (üng. botan. Blätter, VI. Jahrg., 1907, Nr. 1—4, S. 34-47.) 8". 1 Doppeltafel. Harnet R. Observations sur le genre Drosera. (Bull. soc. bot. France, tom. LIV, 1907, nr. 1, pag. 26—38.) 8°. Hansen A. Goethes Metamorphose der Pflanzen. Geschichte einer botanischen Hypothese. Giessen (A. Töpelmann), 1907. Erster Teil: Text, 380 S., gr. 8". Zweiter Teil: Tafeln, 9 von Goethe, 19 vom Verfasser. 4°. Hedlund T. Om artbildning ur bastarder (Forts.). (Botaniska Notiser, 1907, Hft. 2, S. 49—61.) 8°. Hegi G. und Dunzinger G. Illustrierte Flora von Mitteleuropa, 5. Liefg. (S. 121—160, Taf. 17—20, Textfig. 52—74). Wien (Pichlers Witwe und Sohn), 1907. 4°. — K 1-20. Icones florae Japonicae, compiled by the College of Science. Im- perial üniversity of Tokyo. Vol. I. Part 3 (pag. 15 — 24, tab. TX— XI). Tokyo, 1906. Folio. Ihering H. v. Die Cecropien und ihre Schutzameisen. (Englers botan. Jahrb., XXXIX. Bd., 1907. EI. u. IV. Heft, S. 666—670, V. Heft, S.^ 671-714, Taf. VI— X.) 8*^. 1 Textfig. Kniep H. Über das spezifische Gewicht von Fucus vesiculosus. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., XXV. Bd., 1907, Heft 2, S. 86 bis 98.) 8«. 3 Textfig. Interessante Beobachtungen über eine Form von Fucus vesiculosus im Mafjord bei Bergen, der nicht — wie F. v. sonst — in der Litoralregion, sondern erst bei 2 m Tiefe vorkommt. Das Vorkommen erklärt sich durch die ganz speziellen Verhältnisse des Standortes, bemerkenswert ist aber der Umstand, daß das spezifische Gewicht dieser Form stets größer als 1, das der Normalform stets kleiner als 1 ist. Kohl F. G. Über das Glykogen und einige Erscheinungen bei der Sporulation. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., XXV. Bd., 1907, Heft 2, S. 74—85, Taf. I.) 8". 2 Textfig. Kostytschew S. Über die Alkoholgährung von Aspergillus niger. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., XXV. Bd., 1907, Heft 2, S. 44 bis 50.) 8°. 15* 212 Kränzlin F. Scrophulariaceae — Antirrliinoideae — Calceolarieae. (Engler, Das Pflanzenreich, 28. Heft. IV. 257 C.) Leipzig (W. Engelmann), 1907. 8«. 128 S. 21 Fig. Kraus G. Gynaeceum oder Gynoeceum? und anderes Sprachliche. (Verhandl. d. phys.-med. Gesellschaft zu Würzburg, N. F., Bd. XXXIX, 1907, S. 9-14.) 8°. Lotsy J. P. Vorträge über botanische Stammesgeschichte. Erster Band: Algen und Pilze. Jena (G. Fischer), 1907. 8». 828 S. 430 Fig. Wie schon der Titel sagt, handelt es sich nicht so sehr um ein nach pädagogischen Gesichtspunkten gearbeitetes Lehrbuch, sondern um gesammelte Vorträge. Läßt daher das Buch die Übersichtlichkeit eines Lehrbuches ver- missen, so bietet es anderseits den Vorzug zusammenhängender Darstellung und lesbarer Form. Verf. hat in dem Buche ein sehr großes Tatsachen- material verarbeitet und das Buch wird eine Fundgrube für Literaturbehelfe und Einzelheiten bilden. Diese Vorzüge werden den Nachteil überwiegen, der darin gelegen ist, daß das Buch weniger auf eigener Beobachtung, als auf Zusammenfassung beruht. Der Gedanke, der dem Buche zugrunde liegt, ist der Versuch, die systematische Darstellung durch Hervorhebung all dessen, was sich zur Aufklärung der phylogenetischen Beziehungen eignet, zu vertiefen. So geht der Verf. überall den ersten Andeutungen eines Genera- tionswechsels, bezw. dem Vorkommen von x und 2 x Generationen, nach; dies ist von großer Wichtigkeit, wenn wir induktive Anhaltspunkte für die eventuelle Ableitung der Cormophyten erhalten woUen und in der Durch- arbeitung der Thallophyten nach diesem Gesichtspunkte liegt die wissen- schaftliche Bedeutung des Werkes. Von anderen, dem Eef. besonders wertvoll erscheinenden Teilen des Werkes möchte er die klare Zusammen- stellung all dessen, was wir heute über die Sexualität der Pilze wissen, hervor- heben. Bei der Größe des zu bewältigenden Materiales kann es nicht Wunder nehmen, daß nicht alle Teile gleich eingehend behandelt sind, so sind die Flechten etwas stiefmütterlich bedacht worden. Alles in allem ein wert- volles Buch, das jedem, der sich über den heutigen Stand der Kenntnisse über die Thallophyten orientieren will, sehr viel bietet. Maly K. Opaske iz Ranunculus croaticus Schott. (Bemerkungen über R. c.) Glasnik zemaljskog muzeja u Bosni i Hercegovini, XIX (1907), S. 9—13, mit 1 Tafel. (Cyrillisch.) Matsumura J. and HayataB. Enumeratio plantarum in insula Formosa sponte crescentium hucusque rite cognitarum adjectis descriptionibus et figuris specierum pro regione novarum. (The Journal of the College of science, Imperial üniversity of Tokyo, Japan, vol. XXII.) Tokyo, 1906. 8°. 704 pag., XVIII tab. Ein pflanzengeographisch wichtiges Florenwerk über Formosa. Die 18 Tafeln bringen Abbildungen neuer oder für das Gebiet neuer Arten. Die Cyperaceen (exkl. Carex) hat C. B. Clarke, Carex G. Kükenthal, die Gramineen E. Hackel, die Farne Y. Yabe baarbeitet. Möbius M. Die Erkältung der Pflanzen. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., XXV. Bd., 1907, Heft 2, S. 67—70.) 8°. Müller K. Kabenhorsts Kryptogamen-Flora von Deutschland, Österreich u. d. Schweiz. VI. Bd.: Die Lebermoose. 3. Liefg. (S. 129—192, Fig. 97—128). Leipzig (E. Kummer), 1907. 8^ Nizza S. II problema delP aldeide formica nelle plante. (Mal- pighia, ann. XX, fasc. VIII, IX, 1906, pag. 395—404.) 8^" 213 Nordstedt 0. 3Ielampyrum solstitiale Ronn. i Sverige. (Bota- Diska Notiser, 1907, Hft. 2, S. 63, 64.) 8°. Palladin W. und Kostytschew S. Über auaerobe Atmung der Samenpflanzen ohne Alkoholbildung. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., XXV. Bd., 1907, Heft 2, S. 51—56.) 8°. Pfyffer v. Altishofen E. Gärtnerische Spezialkulturen. Zweite verbesserte Auflage. Heft 1. Leipzig (0. Lenz), 1906. kl. 8°. 89 S., 23 Fig. Inhalt: Die kraut- und baumartigen Päonien und ihre Kultur. Die einheimischen und tropischen Seerosen und ihre Kultur. Pilger R. Ergänzungsheft zu Engler und Prantl, Die natür- lichen Pflanzenfamilien, enthaltend die Nachträge zu den Teilen ir— IV für die Jahre 1899—1904, 3. Liefg. (Bogen 13—18, S. 193-288, Fig. 26-45.) 8«. Inhalt: Eupliorhiacea bis Sapotaceae. Poeverlein H. Beiträge zur Kenntnis der deutschen Melampyrum- Arten. I. llelainj^yrmn solstitiale Eonniger, neu für Deutsch- land. Potebnia A. Mykologische Studien. (Annales Mycologici. vol. V, 1907, Nr. 1, S. 1—28, Taf. I-HL) 8«. Purpus A. und C. A. Arizona. (G. Karsten und H. Schenck. Vegetationsbilder, 4. Reihe, Heft 7, Tafel 37—42.) Jena (G. Fischer), 1907. 4«. — Mk. 2-50. Renner 0. Beiträge zur Anatomie und Systematik der Arto- carpeen und Conocephaleen, insbesondere der Gattung Ficus. (Englers botan. Jahrb., XXXIX. Bd., 1907, IIL u. IV. Heft, S. 319—448.) 8". Rignano E. Über die Vererbung erworbener Eigenschaften. Hypo- these einer Zentroepigenese. Teilweise Neubearbeitung und Er- weiterung der französischen Ausgabe. Leipzig (W. Engelmann), 1907. 8^ 399 S. 2 Textfig. Schnetz J. Die Rosenflora von Münnerstadt. (Mitteil. d. bayer. botan. Ges. z. Erf. d. heim. Flora, IL Bd., 1907, Nr. 3, S. 45 bis 47.) gr. 8". Neu beschrieben werden: Rosa tomentosa Sm. f. calvescens Schnetz, Rosa rubiginosa L. f. iimhrosa Schnetz, R. ruh. L. var. macrostyla Schwert- schlager mit f. altimontis Sehnetz, E. ruh. L. f. apricortwi Ripart subf. suhienensis Schnetz, R. ruh. L. f. rotundifolia Kau subf. suhienensis Schnetz, R. ruh. L. f. densa Timbal-Lagrave subf. suhienensis Schnetz. Shaw G. R. Charakters of Pinus: The lateral cone. (The Bota- nical Gazette, vol. XLIII, nr. 3, pag. 205—209.) 8°. 2 Fig. Simonkai L. Magyarorszäg Korongparviragai. {Bisciäellae Regni Hungarici.) (Növenytani Közlemenyek, VL, 1907, 1, pag. 19 bis 21.) 8''. Ein lateinischer Auszug befindet sich im Beiblatt zu den „Növen. Közlem.", S. (5), (6). — — Stirpes nonnullae novae, Florae regni Hungarici. VI. Ar- meria barcensis Simk. VII. Carlina fiumensis Simk. (Ung. botan. Blätter, VI. Jahrg., 1907, Nr. 1—4, S. 13-17.) 8«. 214 Smith F. G. Morphology of tbe Trunk and Development of the Micresporangium of Cycads. (The ßotanical Gazette, vol. XLIII, nr. 3, pag. 187—204, tab. X.) 8°. Solms-Laubach H. Graf zu. Über unsere Erdbeeren und ihre Geschichte. (Botanische Zeitung, 65. Jahrg., 1907, I. Abt. Heft III und IV, S. 45—76.) kl. 4". In der ihm eigenen gründlichen Art hat der Verf. die Frage der Her- kunft der Gartenerdbeeren studiert. Er stellt zunächst fest, daß es sieben Spezies gibt, nämlich F. vesca, F. collina, F. elatior, F. Daltoniana, F. Nilg- herrensis (altweltlich), F. virginiana. F. chiloensis (neuweltlich). Für diese Arten wird der Formenreichtum und das Vorkommen von Hybriden dis- kutiert. Erwähnenswert erscheint, daß Verf. durch Erzielung künstlicher Hy- briden zwischen F. virginiana und F. elatior eine ältere Angabe Millardets bestätigen konnte, nach der das Kreuzungsprodukt zum großen Teile dem Vater vollständig gleicht. F. Hagenhachiana erklärt Verf. mit Bestimmtheit für F. collina X vesca. Was nun die Herkunft der Ananas-Erdbeeren an- belangt, so entscheidet sich Verf. dafür, daß die ersten Formen derselben Gartenerzeugnisse und Hybride zwischen F. chiloensis und virginiana waren. Szabö Z. A Szudetak növenyföldrajzänak väzlatos foglalata. (Eine pflanzengeographische Skizze der Sudeten.) (Földrajzi Közleme- nyek, XXXV., 1907.) 8". ungarisch 32 S., deutscher Auszug 14 S., 3 Tafeln. Trinchieri G. Su le infiorescenze multiple nel gen. Typha (Tourn.) L. (Malpighia, ann. XX, fasc. VIII, IX, 1906, pag. 321—331, tab. IV.) 8". Went F. A. F. C. Über Zwecklosigkeit in der lebenden Natur. (Biolog. Zentralblatt. XXVII. Bd., 1907, Nr. 9, S. 257—271.) 8«. Wildem an E. de. ^fitudes de systematique et de geographie botaniques sur la flore du Bas- et du Moyen-Congo. (Annales du Musee du Congo, Botanique, ser. V.) Bruxelles (Spineux et Cie.), 1907. Folio. 84 pag., XXXV tab. Wille N. Algologische Untersuchungen an der biologischen Station in Drontheim. I — VII. (Det. Kgl. Norske Videnskabers Selskabs Skripter. 1906. Nr. 3.) 8°. 38 S., 1 Taf. Behandelt: 1. Die Entwicklung von Prasiola furfuracea. 2. Über eine Sommerform von Ulothrix consociata Wille. 3. Über eine neue marine Tetrasporacee (Pseudotetraspora marina Wille), 4. Eine neue Art der Ver- mehrung bei Gloeqcapsa crepidinum Thur. 5. Über Dactylococcus (?) lito- ralis Hansg. 6. Über die Zoosporen von Gomontia polyrrhiza (Lagerh.) Born, et Flah. 7. Litorale Myxophyceen und Chlorophyceen aus der Um- gebung Drontheims. Zahn K. H. Die Hieracien der Schweiz. (Neue Denkschriften d. allg. Schweiz. Ges. f. d. ges. Wissensch., Bd. XL, Abh. 4, S. 161—728.) Basel, Genf u. Lyon (Georg u. Cie.), 1906. 4°. 568 S. Umfassende Monographie mit Zugrundelegung eines reichen Materiales. Zweifellos eine der wichtigsten systematischen Arbeiten über die Gattung. Neu aufgestellte Arten: H. salayense Zahn ■= glaciale < Peleteria- num, H. aletschense Zahn =^ {glaciale — auricula) <: Peterianum, H. suh- eminens Touton et Zahn = fulgens — latisqtiamum, H. hypastrum Zahn = humile — viilgatum ?, H. prasinicolor Besse et Zahn = alpiniim < Schmidtii, H. Pospichalii Zahn = racemosum — porrifoUum. 215 Zahn K. H. Hieracium Harzianum Zahn, eine neue merkwürdige Art aus dem fränkischen Jura. (Allg. botan. Zeitschr., XIII. Jahrg., 1907, Nr. 3, S. 37—39.) 8». H. H. zerfällt in zwei Subspezies: Harzianum Zahn und pseudo- franconicum Harz et Zahn. Zaleski W. Über den Umsatz der Phosphorverbindungen in reifenden Samen. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., XXV. Bd., 1907, Heft 2, S. 58—66.) 8". Personal-Nachrichten. Dr. H. Schröder hat sich als Privatdozent für Botanik an der Universität Bonn habilitiert. Dr. L. Di eis, Privatdozent an der Universität Berlin, erhielt den Titel Professor und wurde mit der Vertretung Prof. Kohls in Marburg beauftragt. Dr. E. Ch. Jeffrey wurde zum Professor der Pflanzen- pathologie an der Harvard University ernannt. (Naturw. Rund- schau.) Dr. J. Hub er wurde zum Direktor des Goeldi-Museums zu Parä, Brasilien, ernannt. (Naturw. Rundschau.) Dr. J. W. Harshburger wurde zum Assistant-Professor für Botanik an der Pensylvania-Universität ernannt. (Bot. Gaz.) Dr. R. F. Kjellman, Professor der Botanik und Direktor des botanischen Gartens in Upsala, ist gestorben. Prof. E. Hackel ist aus Graz nach Attersee in Oberösterr- reich zu dauerndem Aufenthalt übersiedelt. Prof. Dr. K. Giesenhagen wurde zum Professor an der Tierarzneischule in München ernannt. Die Herren Prof. Dr. L. Adamoviö und CK. Schneider haben eine mehrmonatliche botanische Forschungsreise in die Balkanhalbinsel angetreten. Schulrat Prof. Dr. Fr. Krasan ist am 14. Mai 1. J. in Graz gestorben. nhalt der Mai-Nnmmer: Prof. Dr. Franz v. Höhnel: Mykologisches. S. 177. — Karl Maly: Beiträge zur illyrisctien Flora. (Schluß.) S. ISl. — Ferdinand Rryz: Ein Beitrag znr Kenntnis der Variation der Frucht von Trapa natans L. S. 185. — Rupert Hut er: Herbar-Studien. (Fortsetzung.) S. 193. — L. Adamovic: Thymus Plasonii Adam., eine gelhlichblühende, neue Thymus - Kit der Balkanhalbinsel. S. 200. — Viktor Litschauer: Beitrag zur Kenntnis der eingesenkten epidermalen Drüsen bei Polygonum Hydrgpiper L. S. 201. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 204. — Literatur-Übersicht. S. 205. — Personal-Nachrichten. S. 215. Redakteur: Prof. Dr. B. t. Wettstein, Wien, 3/8, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Osterreichische botanische Zeitsohrift" erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/58 ä. M. 2-—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 ä M. 4-—, 1893/97 ä M. 10-—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittelst Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 216 INSERATE. Zu verkaufen. Dr. Otto Kuntzes große und wertvolle Bibliothek — Änschaifungs- wert 60.000 Mark — viele seltene, alte Werke darunter, sowie sein reichhaltiges Herbar, enthaltend seine auf wiederholten Weltreisen gemachten Sammlungen in über 435 Mappen, nur teilweise etwas beschädigt. Dr. Otto Kuntzes große, wohl nur von Kew übertroffene, sehr wert- olle Sammlung von Pflanzenabbildungen, Preis 20.000 Mark, eventuell auch abzugeben. Frau Dr. 0. Kuntze Villa Girola San Remo (Liguria), Italia. •-y» •--4.-< »-4--^ >-j--» »-j^-« »-4-< ^-^ »-^ ♦-4--« •--♦-* »-nP-» ••4'-* »-v» ♦-4-^ •-4'^ »-^^-• ^-^^m »~|-« •-4'^ »-4-« «-4^ ©-4-« »-J-« Ppeisherabsetzung älterer Jahrgänge der ,,Österr. botanischen Xeitsctirift*'. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift" zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1893 (bisher ä Mk. 10.—) auf ä Mk. 4.— 1898-1897 ( „ „ „ 16.-) „ „ „ 10.- herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (ä Mark 3.—), 1860 bis 1863, 1864-1869, 1871, 1873—1874, 1876—1880 (ä Mark 4.-) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854 — 1859, 1863, 1870, 1873 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift" erschienenen 37 Porträts lierTOrragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35. — netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, L, Barbaragasse 2. M^. »--T-. M^♦ M^* •'1^ M~* M^* M^ .4-. .--N. *^t~^ .-t-. .-t-. M^ .^t-« M^ M^ .'t-. .-t-. .--t-. .-!-. .-f-. .'t--. NB. Infolge einer unliebsamen Verzögerung in der Drucklegung wird Tafel V (Schiller) erst der nächsten Nummer beigegeben. — Dieser Nummer ist beigegeben ein Prospekt der Firma August Sirk in Wien. Buchdruckerei Carl Gerold's Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v, "Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVn. Jahrgang, N«- 6. Wien, Juni 1907. Über Kränzlins Bearbeitung der „Scrophulariaceae — Antirrhinoideae — Calceolariea&' in Englers „Pflanzenreich". (Mit 11 Abbildungen.) Von J. Wltasek (Wien). Das mit 5. April datierte 28. Heft von Englers „Pflanzen- reich" bringt die Bearbeitung der Calceolarieae aus der Feder Kränz lins. Diesem Erscheinen hatte ich mit großem Interesse entgegengesehen, da ich selbst vor kurzem die Gattung Calceolaria für Reiches „Flora von Chile" bearbeitet hatte. Ich sah mich jedoch in meinen Erwartungen sehr enttäuscht. Ich hatte erwartet, meine bescheiden vorgebrachten Ansichten über die Systematik der Gattung von berufener Seite kritisiert zu sehen ; statt dessen finde ich nur eine absichtlich zur Schau getragene Mißachtung meiner Vorarbeit, ohne daß in irgend einem Punkte auf die Resultate der- selben eingegangen würde. Jedoch würde mich nicht so sehr dieser Umstand zu einer Kritik der Kränzlinschen Monographie her- ausfordern, auch nicht so sehr die Gegensätzlichkeit der Prinzipien und Resultate, welche die Behandlung des gleichen Stoffes zeigt, als vielmehr die Tatsache, daß dieselbe den Anforderungen nicht entspricht, welche man an eine solche grundlegende Arbeit stellen muß. Die Beurteilung von Kränzlins Arbeit wurde mir wesent- Hch dadurch erleichtert, daß dieselbe zum Teil auf demselben Material fußte, wie die meine, einer Sendung Reiches aus Sant- iago, welche zuerst mir, später Kränzlin zum Studium diente. Dieses Material, welches sowohl meine, als auch Kränz lins De- terminationen trägt, ist Eigentum des botanischen Institutes der Wiener Universität. Sofern ich nicht ausdrücklich etwas anderes Österr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1907. j^j 218 bemerke, • werde ich mich in den folgenden Ausführungen stets auf dieses Material beziehen. Da sich meine Arbeit nur auf die chilenischen Calceolarien erstreckte, so will ich mich in der Kritik des systematischen Teiles auch auf diese allein beschränken, was ich hier besonders hervor- gehoben haben möchte. Kränz lins Werk umfaßt in der bekannten gefäüigen Aus- stattung von Englers „Pflanzenreich" auf 122 Seiten außer dem allgemeinen Teil drei Gattungen: Porodittia, Jovellana und Cal- ceolaria. Die Gattung Porodittia ist monotypisch, Jovellana, eine Gattung, die von anderen Autoren mit Calceolaria vereinigt worden ist, umfaßt nach Kränzlin 6 Arten,*) während bei Calceolaria 192 systematisch gegliederte Arten beschrieben sind, denen noch eine Anzahl folgt, die dem Verfasser nicht genügend bekannt waren. Von den 192 Arten kommt in Chile kaum ein Viertel vor. Es muß hervorgehoben werden, daß die Diagnosen aller Arten, von denen der Verfasser Belegexemplare hatte, Originaldiagnosen sind, was selbst, wenn sie nicht immer einwandfrei sind, ein Vor- zug gegenüber abgeschriebenen Diagnosen ist. Da diese Publikation auch zugleich meine Rechtfertigung gegenüber einigen von Kränzlin erhobenen Anwürfen enthalten soll, so werde ich es nicht umgehen können, auch in den Inhalt meiner Arbeit^) einigermaßen einzugehen, und muß vor allem anderen den verschiedenen Standpunkt charakterisieren, von dem Kränzlin einerseits, ich andererseits ausgegangen sind. Ich habe die Blüten einem vergleichenden Studium unter- worfen und fand ziemhch bedeutende Unterschiede in Form und Ausbildung der Corolle. Es geschah dies zum erstenmal eingehend, da man sich bis dahin mit einer habituellen Vergleichung der Typen so ziemlich begnügt hatte. So ist es begreiflich, daß ich in manchen Punkten der systematischen Gliederung zu Abänderungen des Herkömmlichen gelangte. Kränzlin nahm von dieser Me- thode meiner Arbeit und deren Resultaten überhaupt keine Notiz und präzisiert seinen Standpunkt wie folgt: S. 13: „Die innere Einteilung der Gattung hat bei allen Autoren das Gemeinsame, daß von der Blüte als Merkmal nur ein ganz untergeordneter Gebrauch gemacht und daß das Trennende und Unterscheidende in den vegetativen Merkmalen und dem 1) Die Zusammenziehung der Jov. (Calc.) puncticulata (Phil.) mit Jov. (Calc.) punctata R. & P. ist unstatthaft, da außer den von Kränzlin selbst angeführten Unterscheidungsmerkmalen der vegetativen Region auch in der Corolle Unterschiede vorhanden sind. Jov. {Calc.) punctata hat eine abgerundete Oberlippe, J. puncticulata eine ausgerandete. J. punctata hat eine gezähnte Unterlippe, J. (C) puncticulata eine ganzrandige. -) Das Manuskript meiner Arbeit ist im Besitze Reiches in Santiago und nur ein kleiner Auszug davon, welcher die von mir veränderte syste- matische Gliederung und die Diagnosen der neuen Arten enthält, wurde im De- zember 1905 und Jänner 1906 in der öst. bot. Zeitschrift veröffentlicht. 219 Habitus gesucht ist. Zweifellos mit Recht. Selbst wenn es besser gelänge, als für gewöhnlich der Fall ist, die Blumenkrone der Herbarexemplare wieder durch vorsichtiges Aufweichen und Auf- blasen zeitweilig in ihre natürlichen Verhältnisse zurückzubringen, so wäre damit noch wenig gewonnen angesichts der Monotonie, welche die Blüte in allen ihren Teilen zeigt. Die Verwertung vegetativer Merkmale ist somit von vornherein geboten .... Mit Benutzung dieser Teile ist eine Einteilung konstruiert, in die man die Arten gruppierte, so gut man konnte." Das heißt mit anderen Worten : der Autor verzichtet zugunsten der BequemHchkeit auf den Versuch, ein natürliches System zu schaffen, und begnügt sich damit, in eine „konstruierte Ein- teilung" einzuschachteln, so gut es eben geht. Um von der Verschiedenheit der Blütenformen, wie sie mein vergleichendes Studium ergab, sprechen zu können, muß ich mit einigen Worten auf den Bau der Calceolarienblüte eingehen und wähle dazu die Calceolaria integrifolia Murr., jene kleinblütige Art, die man auch jetzt noch häufig bei uns in Kultur antreffen kann. Die nebenstehende Abbildung, Fig. la, zeigt die Blüte in natürlicher Lage der beiden Lippen, die beide schubförmig aufgeblasen sind und fast ganz aufeinander liegen. Fig. Ib stellt die Blüte mit aus- einander gelegten Lippen schematisch dar. Beide Lippen sind nach dem Grunde etwas zusammengezogen und nur auf einer ganz kurzen Strecke seitlich vom Schlund miteinander verwachsen. Auf ihrer Innenseite zeigt sich an der Unterlippe eine kleinere, an der Ober- lippe eine größere Öffnung. Der Eand der Unterlippe gegen die Mündung hin ist nach innen umgeschlagen, hier dicht mit kurzen pilzförmigen Drüsen besetzt und bildet das Nektarium der Blüte. In der natürlichen Lage der Unterlippe, wagrecht vor, befindet sich dieses Nektarium in der Höhlung des ünterlippensackes, wie es die Zeichnung eines Durchschnittes in der Mediane durch die Corolle, Fig. Ic, darstellt. Die Stamina sind bei dieser Blüte ziem- lich lang, an der Spitze des Filamentes spreizen die beiden An- therenfächer wagrecht von einander und verschmelzen so mitein- ander, daß selbst die Scheidewand zwischen ihnen verschwindet. (Fig. Id.) Diese aparte Corollenform konnte selbstverständlich nicht mit einem Sprung erreicht worden sein, sondern hatte eine lange Ent- wicklungsreihe durchzumachen, bei welcher es zweifellos zur Aus- bildung verschiedener Typen kommen mußte. Manche davon mögen ausgemerzt worden sein, manche haben sich erhalten und auf diese, den Entwicklungsgang der Gattung charakterisierenden Formen muß eine natürliche Systematik basiert werden. Bei der Suche da- nach erkennt man ohne Schwierigkeit als einen wenig modifizierten Abkömmling der Ausgangsstufe jene Corollenform, welche der Sektion (resp. Gattung) Jovellana zukommt. Fig. 2a zeigt eine Darstellung der Corollenform von C. (Jovell.) punctata. Die Corolle 16* 220 ist rachenförmig mit kurzen, wenig voneinander getrennten Lippen. Während bei der ähnlichen C. (Jov.) violacea die Unterlippe am Ende nur aufwärts gekrümmt ist, zeigt sich hier der Rand deut- lich eingebogen, womit eine schwache Andeutung zu ihrer schuh- förmigen Ausbildung gegeben ist. Als besonderes Merkmal haben diese Blüten noch eine zot- tige Behaarung am Schlund gemeinsam (siehe Fig. 2 c) und von- einander getrennte kugelige Antherenfächer, die seitlich etwas an das Filament angewachsen sind (Fig. 2 b). Ein Nektarium fehlt hier gänzlich. Diese Sektion wurde, wie erwähnt, von manchen Autoren, denen sich auch Kränzlin anschloß, als eigene Gattung ge- nommen. Hingegen fand ich mich bestimmt, Benthams Auffas- sung anzunehmen, und Jovellana als Sektion der Gattung Calceolaria zuzuweisen. Die Veranlassung hiezu war die Entdeckung eines aus- gesprochenen Übergangsgliedes zwischen jenen beiden Typen in der Form der C. tenelia Poepp. Dieses kleine Pflänzchen wächst in der hochandinen Region von Südchile. Die Blüte, Fig. 3a, erinnert auf den ersten Blick entfernt an die von C. integrifolia ; bei genauerer Betrachtung ergeben sich aber folgende bemerkenswerte Eigentümlichkeiten. Ober- und Unterlippe sind seitHch sehr weit miteinander verwachsen, wie dies auch bei Jovellana der Fall ist. Die Oberlippe reicht weit gerade vor und ist seitlich etwas gewölbt. Die Unterlippe ist schubförmig, aber nicht sehr hoch geschlossen. Ihr Rand ist nicht eingeschlagen und nicht drüsig, das Nektarium fehlt also. Der Schlund trägt dichte Büschel langer Haare (Fig. 3 c), die bei dieser Art verzweigt sind; die Antheren sind denen von C. (Joy.) punctata gleich (Fig. 3 b). Ich glaube, daß die Beziehungen der Pflanze zu C. (Jov.) violacea und punctata unverkennbar sind. Es weisen darauf hin: die seitlich weit heraufreichende Verwachsung der beiden Lippen, das Fehlen des Nektariums, die Beschaffenheit 221 der Antheren und das Auftreten von Schlundhaaren. Abweichend ist dagegen die Blüte durch eine viel höher hinaufreichende Schließung der Unterlippe und stärkere Wölbung der Oberlippe, in w^elchen Punkten sie sich dem eigentlichen Calceolariatypus nähert. Das Vorhandensein dieses Übergangsgliedes hat mich be- vs^ogen, den Jovellanatypus nur als eine Sektion der Gattung Cal- ceolaria aufzufassen. Die Blüte der C. tenella war vorher nie richtig beschrieben worden. Die erste Beschreibung und Abbildung gab Poeppig von dieser von ihm selbst entdeckten Pflanze in Poeppig und Endlicher Nova genera (1845), aber er kannte die Blüte nur im Knospenzustande und sagt auch gar nichts anderes davon als Jabia siihaequalia" , was zwar auf die Blüte im Knospenstadium, aber nicht mehr nach der vollen Entfaltung paßt. Dem entspricht auch die Abbildung mit fast gleichen, fest aufeinander gepreßten Lippen der sehr klein dargestellten Blüten. Diese Abbildung blieb weiter- hin für die Beurteilung der natürlichen Verwandtschaft der Pflanze maßgebend und führte dazu, daß die Spezies im System an eine falsche Stelle geriet. Eine gelungenere Abbildung nach kultiviertem Material erschien im Jahre 1876 in Hook. bot. Mag. (Tab. 6231), jedoch ohne Analyse. In meiner 1905 publizierten Arbeit erhielt meine Unter- suchung über C. tenella allerdings ihren Ausdruck nur in der ver- änderten Stellung dieser Spezies im System, indem sie nun in der Sektion Jovellana erscheint, während sie früher entfernt davon in der nächsten Sektion figurierte, und in einer veränderten Fassung der Charakteristik für die Sektion Jovellana. Wenn ich nun auch die Gründe dieser Umstellung dabei nicht dargelegt habe, da die Publikation derselben E eich es Flora von Chile vorbehalten war, so müßte doch auch schon jene An- deutung allein den Monographen zu einer Eevision veranlassen. Aber Kran zl in reagiert darauf gar nicht, sondern stellt im Gegenteil gerade an dieser Stelle, wo er von der Trennung zwi- schen Jovellana und Calceolaria spricht, meine Arbeit so hin, als hätte ich in derselben nur den Anschauungen Herrn Professors v. Wettstein Ausdruck zu geben gehabt. Er sagt wörtlich : „Für Beibehaltung von Jovellana haben außer den Autoren: Euiz & Pavon, gesprochen: Cavanilles, G. Don, St. End- licher, Walpers, denen ich mich anschließe; dagegen haupt- sächhch G. Bentham, Clos und E. v. Wettstein, letzterer in den natürlichen Pflanzenfamilien und in der obenerwähnten, unter seiner Aegide entstandenen Arbeit über chilenische Calceo- larien von J. Witasek." Ich glaube durch obige Auseinandersetzungen den Beweis erbracht zu haben, daß ich nach Gründen und nicht nach Vor- 222 Schrift geurteilt habe. Ich gebe mit Vergnügen zu, daß ich Herrn Prof. V. Wettstein die Anregung dazu verdanke, das Schwer- gewicht meiner Arbeit auf die Untersuchung des Blütenbaues zu legen ; aber ich nehme die Resultate dieser Untersuchungen und sämtliche daraus gezogenen Schlußfolgerungen für mich in An- spruch und weise die ohne Begründung gegebene niedrige An- schuldigung aufs entschiedenste zurück. Im folgenden beschränke ich mich nunmehr auf die Syste- matik des Bestes, ohne Rücksicht auf Jovellana. Diesen Rest gliederte Bentham in 2 Sektionen: Äposecos und Eucalceolaria. Die Sektion Äposecos ist dadurch charakterisiert, daß die beiden Antherenfächer durch ein verlängertes Konnektiv getrennt sind und eines davon meist mehr oder weniger verkümmert ist. Diese Sektion hat nie Anlaß zu Meinungsdiflferenzen gegeben. Die letzte Sektion Bentham s, von ihm Eucalceolaria, von Prof. V. Wettstein Clieiloncos genannt, umfaßt den größten Teil der Gattung. Der vorherrschende Typus der Blütenform ist dei- jenige, den ich an der Blüte von G. integrifolia erläutert habe (Fig. 1). Doch erscheint diese Gestalt innerhalb der Sektion man- nigfach variiert, d. h. eigentlich, es wurde in diese Sektion alles vereinigt, was weder zu Jovanella, noch zu Äposecos paßte. Ich fand darunter aber eine CoroUenform, welche nach meiner Mei- nung einen eigenen Typus darstellt und deren Träger als eigene Sektion abzutrennen sind. Ich habe bei Beschreibung der Blüte von C. integrifolia auf das Nektarium hingewiesen, welches sich auf dem eingeschlagenen Rande der Unterhppe befindet. Damit der Zweck dieses Nektariums erreicht wird, ist die Unterlippe mehr oder weniger emporgehoben, bis horizontal, wenn sie kurz ist, fast vertikal oft. wenn sie lang ist. Im Aufbau dieser Blüten ist dies gewiß ein höchst wichtiges Moment. Nun existiert eine eigentümliche Gruppe von Calceolarien, bei welchen die Unterhppe verlängert ist und fast vertikal herab- hängt. Fig. 4 a gibt die Abbildung einer solchen Art, der C. Dar- winii nach Hookers Flora antarctica wieder, welche Abbildung auch in K^ränzlins Arbeit reproduziert ist. Abgesehen von der lang herabhängenden, weit ofifenen Unterlippe, hat diese Corolle auch den Unterlippenrand ganz anders entwickelt. Der Saum ist nicht einwärts-, sondern im Gegenteil herausgeschlagen und am unteren Rande noch einmal eingebogen, wie es der Durchschnitt, Fig. 4 b, zeigt. Dieser Umschlag ist kahl und drüsenlos, es fehlt also auch hier das Nektarium. Da dieser CoroUenform gewiß eine eigene Entwicklungsreihe zugrunde liegen muß, habe ich die wenigen Arten, welche sie besitzen und die alle den äußersten Süden Südamerikas bewohnen, in eine besondere Sektion zusammen- gefaßt und nannte dieselbe mit Rücksicht auf die herabhängende Unterlippe Kremastocheilos. Obwohl dieser Name samt Deutung bereits im Dezember 1905 von mir publiziert worden war, igno- 223 rierte ihn Kr ä uz 1 in doch gänzUch und erwähnt denselben und seine Bedeutung mit keinem Worte. Er unterscheidet jenen Teil der Gattung, den Bentham in zwei Sektionen, ich in drei Sektionen geghedert hatte, in zwölf Sektionen, deren Namen sind: 1. Aposecos, 2. Scapiflorae, 3. Corymhosae, 4. Perfoliatae, 5. Latifoliae, 6. Rugosae, 7. Teucriifoliae, 8. Farvifoliae, 9. In- tegerrimae, 10. Flexuosae, 11. Salicifoliae, 12. Verticillatae. Die Namen sprechen für sich; die im Schlüssel dazu gege- benen Unterscheidungen sind nur Umschreibungen dieser Namen. Die Einteilung ist also mit Ausschluß der ersten alten Bentham- sehen Sektion „Aposecos" nur auf habituelle Unterschiede ge- gründet. Die Namen sind allerdings von Bentham entlehnt; aber ich muß hier ausdrücklich auf den Eückschritt hinweisen, den Kränzlins Gliederung gegenüber der von Bentham bedeutet. Denn Bentham gründet seine Sektionen nur auf einschneidende Blütenmerkmale und benützt die vegetativen Merkmale bloß zur Bildung von Unterteilungen derselben unter Anwendung der eben- zitierten Namen, die bei Kränzlin als Sektionsnamen erscheinen. Ich leugne nicht, daß die von Bentham in diesen Unterteilungen vereinigten Arten häufig (jedoch nicht immer) einer natürlichen Verwandtschaft entsprechen; aber man kann ihre Unterscheidung dem tiefgreifenden Charakteristikum im Androeceum von Aposecos nicht gleichsetzen. Während nun Kränzlin z. B. das Vorhanden- sein eines Schaftes mit Grundblattrosette, wie bei den „Scapiflorae" , oder kleiner gekerbter Blätter, wie bei den „Farvifoliae", zur Be- gründung einer Sektion für ausreichend erachtet, bleiben die von mir eben besprochenen Unterschiede der Corollenform mit aus- wärts geschlagenem Unterlippenrand ohne Nektarium so unbeachtet, daß die Träger dieser CoroUe mit anderen Calceolarien zusammen in die Sektion der Scapiflorae fallen. Aber noch mehr. Diese Sektion wird noch in zwei Serien geteilt, 1. üniflorae, 2. Planta- gineae und auch hier erscheinen jene charakteristischen Typen 224 nicht separiert, sondern sind mit anderen Arten zusammen unter die „ Uniflorae" gestellt. Ja, der Verfasser sagt von diesen „ üni- florae"" auf Seite 8: „Die Gruppe der echten JJniflorae reicht übri- gens in einzelnen versprengten Posten bis nach Chile, wo C. men- docina eine der C. unißora sehr ähnliche Art darstellt." C. uni- flora Lam. und C. Danvinii Benth. halte ich für Formen einer Art; Kränzlin trennt sie.^) Wie dem auch sei, jedenfalls ist ihre Korollenform ungefähr dieselbe, nämlich so, v^ie sie in Fig. 4 dar- gestellt ist. Die Corollenform der C. mendocina, welche Kränzlin eine „sehr ähnliche Art" nennt, zeigt die Fig. 5. Kränzlin sagt selbst von derselben auf Seite 36 seiner Arbeit in einer Nota zu C. men- docina: „Differt ab omuibus sectionis labio inferiore orbiculari". Es ist das erste Beispiel, welches zeigt, wie der Verfasser seinen Grundsatz, „von der Blüte als Merkmal nur einen ganz untergeord- neten Gebrauch" zu machen, handhabt. Informieren wir uns zunächst über die Kenntnis, welche der Monograph über die Corollenformen, die iu der Gattung auftreten, überhaupt hat. Er gibt darüber auf Seite 4 seiner Arbeit eine Übersicht; es heißt hier: „Die Unterlippe zeigt folgende Abänderungen : „1. die schmale langgestreckte, wie sie am klarsten bei den Verticillatae vorkommt; 2. die knieförmig hochgebogene Form, bei welcher die Unterlippe ebenfalls mit schmaler, kahnförmiger Basis beginnt, erst abwärts und dann mit einemmal parallel zum basalen Teil aufwärts gewendet ist; 3. die gleich von der Ansatzstelle an breit ausladende, flachgedrückte Blase. ^) Der Röhrenteil der Blumenkrone ist unter allen Umständen kurz. Von einiger Wich- tigkeit für die Abgrenzung der Arten kann die Form der Öffnung sein, je nachdem sie mehr oder minder tief hinabreicht, eckig oder queroblong oder kreisrund ist. Ein bisher wenig beachtetes Merkmal ist ferner der eingeschlagene Saum der Unterhppe; es ist dies ein meist halbmond- oder sichelförmiger verdickter Streifen, welcher mit kurzen stämmigen, fast pilzförmigen Drüsenhaaren be- setzt ist und vermutlich in Beziehung zum Insektenbesuch steht. Leider ist auch mit diesem Merkmal für die Systematik im großen sehr wenig anzufangen, für die Abgrenzung zwischen Arten ist es gelegentlich verwendbar. Fügen wir hinzu, daß bei einer Anzahl ') Auch Kränzlin scheint über die beiden Arten durchaus nicht ein sicheres Urteil zu haben, denn er schreibt bei einem Herbar-Exemplar der Reiche'schen Sammlung: „C. Darwinü?", während er ein anderes ganz mit Bestimmtheit als C. Barwinii determiniert, ebendasselbe aber in seiner Arbeit als C. uniflora führt. 2) Meine Textabbildungen geben zu diesen Formen Illustrationen, u. zw. Fig. 6 für die Form 1, Fig. 7 für die Form 2 und Fig. 1 für die Form 3. Fig. 6 ist nach Blüten der C. verticillata R. & P. hergestellt, einer peruani- schen Art, da diese Form unter den chilenischen Arten nicht vorkommt; Fig. 7 stellt die Blüte von C. ascendens Lindl. dar. 225 von Arten aus der Gruppe der Rugosae oft die beiden Lippen an Form und Größe sehr ähnlich ausfallen können (und zwar in diesem Falle beide „pantoffelähnlich"), so haben wir den Kreis der vor- kommenden Variationen erschöpft." Aber die Mannigfaltigkeit der Variationen ist damit bei weitem nicht erschöpft. Ich übergehe den schon besprochenen Fall von C. Darwinii, den Kränzlin hier nicht einmal unter den Corollen- formen anführt, obwohl er die nicht zu mißdeutende Abbildung aus der Flora antardica reproduziert. Er ignoriert aber vollständig die verschiedenen, oft höchst charakteristischen Kerbungen, welche die Unterlippe oft in auffallender Weise zeigt. Ich gebe zu, daß dieses Merkmal oft äußerst schwierig festzustellen ist, wenn man nicht so glücklich ist, nach lebendem Material arbeiten zu können. Aber wenn man beim Öffnen mehrerer Blüten einer Art an der Unterlippe immer wieder eine gleich gekerbte Falte vorfindet, so ist dies nicht eine zufällige Erscheinung der Präparations- methode. Fig. 8 zeigt diese merkwürdige Erscheinung an der Corolle von C. pallida Phil. Bei vielen Oalceolarien ist nämlich die Unterlippe nicht gleichmäßig aufgeblasen, sondern nach einem aufgeblasenen Bande mehr oder weniger tief eingesenkt. Dieser Verhältnisse tut Kränzlin nie Erwähnung, obwohl diese Eigen- tümlichkeit bei manchen Arten zu irriger Auffassung der OoroUen- form geführt hat. Noch Bentham gibt von C. petiolaris eine ganz falsche Beschreibung, weil er diesen Rand der Einsenkung für die Mündung der Unterlippe hält. Der nebenstehende Durch- schnitt Fig. 9 zeigt die wahre Gestalt dieser Unterlippe. Bei (^alceolaria pallida ist die gekerbte Linie gleichfalls erst der Rand der Einsenkung und die Mündung der Unterlippe liegt ganz an der Basis. 226 Eine nicht unbedeutende Variabilität, auf welche Kran zun so gut wie keine Rücksicht nimmt, zeigt ferner die Oberlippe. Man kann darin zwei Reihen unterscheiden. Die eine Form mit der Tendenz zur Verkleinerung, die andere mit der Tendenz zur Ver- größerung. Die erstere ist entweder dachförmig flach vorgestreckt oder halbkugelig gewölbt, in beiden Fällen nach dem Grunde nicht eigentlich verschmälert. Sie ist in der Regel unbedeutend im Ver- hältnis zur Unterhppe. Abbildung Fig. 5 und 7 zeigen dieses Ver- halten. Die Reduktion der Oberlippe kann aber dabei so weit gehen, daß nur mehr ein ganz unbedeutender, unmerklicher Saum übrig bleibt. Bei Fig. 6 b ist der Schlund der CoroUe mit darauf sitzen- den Stamina gezeichnet. Der am oberen Rande dargestellte Haut- rand ist der letzte Rest der hier ganz rückgebildeten Oberlippe. Ist es nicht ganz unbegreiflich, daß der Monograph über die Variationen der Corolle spricht und einer solchen Merkwürdigkeit nicht gedenkt? Die zweite Reihe der Oberlippenformen mit der Tendenz zur Vergrößerung ist analog der Unterlippe gestaltet, blasenförmig mit etwas verschmälerter Basis. Hiebei variiert diese Form einerseits nach Größe und Umriß, andererseits in der Weite der Öffnung. Diese Form tritt, so weit ich beobachtet habe, nur in Verbindung mit einer ähnlich gestalteten Unterlippe auf. Ich bin überzeugt, daß bei einer genaueren Durchforschung der peruanischen und bolivianischen Formen noch manche Über- raschung bezüglich der Corollenform zu erwarten ist. Kränzlin hat aber nicht nur diese von mir nun angeführten Unterschiede nicht gekannt, er berücksichtigt selbst die wenigen nicht, welche er selbst anführte. Abgesehen davon, daß in den meisten Sektionen die verschiedensten Corollenformen vereinigt sind, was ja bei seinem eingangs erwähnten Prinzip in der syste- matischen Gliederung nicht wundernehmen kann, passiert es ihm aber, daß er in eine Spezies Pflanzen vereinigt, von denen die eine die von ihm selbst sub 2 angeführte, die andere die sub 3 angeführte Corolle besitzt. Ich komme auf solche denkwürdige Fälle später noch zu sprechen. Ein weiteres, von ihm nicht ausgenütztes Merkmal ist die Variabilität der Filamente und des Griffels nach ihrer Länge. Er sagt wohl im allgemeinen Teil Seite 5: „Die Staubblätter haben meist kurze Filamente, sehr selten längere, was, so oft es vor- kommt, ein willkommenes Merkmal in dem Einerlei der Blüten ist". Die C. utricularioides Hook er, welche Kränzlin auf Seite 68 seiner Arbeit abbildet, leistet darin allerdings etwas Besonderes. Ihre Stamina sind im Innern der Unterlippe verlängert, durch- ziehen den Sack und wenden sich wieder nach aufwärts gegen das Nektarium. Das ist ein ganz außergewöhnlicher Fall. Die Variabi- lität in geringeren Grenzen kann aber schon deshalb nicht außer 227 acht gelassen werden, weil sie in direkter Beziehuog zur Ober- lippenform steht. Der dachförmigen oder halbkugeligen Oberlippe entsprechen kurze Filamente, welche in der Eegel nur 1 bis 2, selten bis 2^/, mm messen und ein Griffel von 1 bis 3 mm Länge. Der schubförmigen Oberlippe entsprechen längere Filamente, meist 4 mm, aber auch bis 6 mm lang, wobei der Griffel am häufigsten 5, aber auch bis 10 mm mißt. Auf Ausnahmen in diesen Verhält- nissen habe ich bezüglich der chilenischen Arten im Schlüssel zu meiner systematischen Einteilung hingewiesen. Diese Verhältnisse in den Geschlechtsorganen, sowie in Form und Lage der Unter- und Oberlippe, endlich in der Beschaffenheit des Nektariums stehen gewiß in nächstem Zusammenhang mit dem Insektenbesuch. Was die Bestäubung anbelangt, so ist darüber allerdings nicht sehr viel bekannt geworden. Aber auch das Wenige kennt der Monograph der Gattung nicht. Er spricht nur von einer alten Arbeit von Hildebrand, enthalten in Mohls bot. Zeit, vom Jahre 1867, welche die Einrichtungen bei C. pinnata be- handelt. Er kennt nicht die von Kern er in seinem „Pflanzenleben" niedergelegten Beobachtungen über C. Pavonii und nicht die Arbeit von Correns in P ringsheims Jahrb. f. wiss. Bot. vom Jahre 1891, in welcher außer C. pinnata auch C. scahiosnifolia und C. hyhrida besprochen werden. Es werden überhaupt auch andere wichtige Vorarbeiten nicht ausgenützt. Dem Monographen, der auf Herbarmaterial angewiesen ist. müßten — so sollte man meinen — am natürhchen Standorte der Pflanzen gesammelte Be- obachtungen besonders willkommen sein. Die von M eigen in Englers bot. Jahrb. 1894 niedergelegten „Biologischen Beobach- tungen aus der Flora von Santiago", seine ebenda 1893 erschienenen „Vegetationsverhältnisse von Santiago", welche eine Menge von beachtenswerten Tatsachen enthalten, namentlich zahlreiche An- gaben über die vertikale Verbreitung, sind gar nicht herangezogen. Fehler in den Zitaten mögen Druckfehler sein und braucht darüber nicht geredet werden; unangenehmer ist schon das gänz- hche Fehlen einer Eeihe von ordnungsgemäß publizierten Arten. Ohne mich um diesen Punkt genauer zu bekümmern, sind mir nur zufälhg abgegangen: C. cordata Phil., G. pulchella Phil., C. pan- nosa Phil., C. thyrsiflora var. alliacea Phil. Die Flüchtigkeit der Arbeit bekundet sich aber ganz beson- ders in den zahlreichen fehlerhaften oder geradezu widersprechen- den Angaben, die in den Diagnosen und auch in den Verbreitungs- angaben zu finden sind. Um zuerst von letzteren zu sprechen, findet sich gleich auf Seite 7 die Verbreitung der Gattung vom 40. Grad südlicher bis 20. Grad nördlicher Breite normiert, ob- wohl daneben als südHchste Standorte das Gebiet der Magelhaens- straße und die Falklandsinseln genannt werden, Gebiete, die den 53. Parallel überschreiten. Bei einigen Arten dürften Standorte verwechselt sein. So ist bei C. longepetiolata Phil. (S. 52) ange- 228 führt: „Provinz Aconcagua bei Coocamen (Landbeck comra. Reiche! herb. Vindob.)." Wir haben aber nur eine einzige Pflanze dieses Standortes (übrigens „Ooneumen" nicht „Concaraen") leg. Landbeck, comm. Reiche und das ist eine ('. hypericina Poepp., bei welcher auch dieser Standort, freilich nicht unter Bezug auf das Wiener Herbar, zitiert ist. Allerdings ist Concumen der Origi- ualstandort der Art. Aber unsere Exemplare sind nicht Origi- nalien; das eine stammt von Quilmo, Prov. Nuble, das andere vom Rio Chillan. Da das Wiener Herbar verhältnismäßig wenig zitiert ist, so kann ich weitere Verwechslungen nicht feststellen. Aber ich habe bei einigen Arten den Verdacht, daß etwas Ähnliches unterlaufen ist. So steht bei C. uniflora als ein Standort in Südpatagonien die „Cordillere von Linares" und die Pflanze soll von Germain da- selbst gesammelt sein. Mir ist nicht bekannt, daß außer der vom 36. Parallel durchschnittenen chilenischen Provinz Linares, in der jene südliche Art gewiß nicht vorkommt, auch in Südpatagonien eine Lokalität gleichen Namens besteht, noch dazu an der auch Germain gesammelt haben sollte. Bei C. dentata (S. 81) ist „Chiloe", „Concepcion" (Ein Ex- sikkat von Bridges) nicht bei den chilenischen, sondern bei den peruanischen Standorten angeführt. C. (Jov.) punctata ist im Schlüssel (S. 18) als eine peruanische und chilenische Art be- zeichnet, gleich darunter folgt sie aber unter Aufzählung bloß chi- lenischer Standorte. Auf S. 10 ist über die Sektion „hitegerrimae" zu lesen: „Außer drei niedrigen Halbsträuchern, C. pinifoUa und den beiden einander sehr ähnlichen C. hypericina und C. Segethi, welche in Chile vorkommen, gehören alle übrigen, 17 wohl unter- schiedene Arten, den Hochcordilleren von Peru und Ecuador an. Streng genommen ist wwt pinifolia chilenisch; denn G. hypericina kommt an der bolivianischen Grenze vor. Hat nun der überraschte Leser, der in diesen Arten einigermaßen versiert ist, diesen Satz noch einmal durchgelesen, so schlägt er S. 96 C. hypericina auf und findet hier die Standorte: „Valpa- raiso", „Aconcagua", „Coquimbo", „Colchagua" — und es nimmt ihn dann schon gar nicht mehr wunder, daß die „Cordillere von Santiago" schließlich ausdrücklich nach Bolivia verlegt ist. Von Unrichtigkeiten und Widersprüchen in den Diagnosen mögen nur einige angeführt werden. Es ist selbstverständlich, daß ich weder die Diagnosen noch auch die Standorte eigens nach Fehlern durchsucht habe. Die hier genannten sind mir nur zu- fällig untergekommen, und wem es Vergnügen machen würde, danach zu suchen, der könnte wahrscheinlich noch eine reiche Ausbeute finden. Also einige Beispiele : C. (Jovell.) violacea wird auf S. 20 als gelbblühend be- schrieben („CoroUa luteo-alba, purpureo-punctata"), indes sie violett 229 ist und nur einen gelben, rot punktierten Fleck auf der Unter- lippe hat. Bei C. piirpiirea steht S. 54: Folia „dense setosa, pili hya- lin! non glanduligeri." Ja, hat sich der Herr Verfasser, ehe er diesen dezidierten Ausspruch tat, nicht die Mühe genommen, ein Blatt unter einem Vergrößerungsglase zu untersuchen? Die hya- linen spitzen Haare sind allerdings da, aber dazwischen sind fast überall kleine Köpfchenhaare vorhanden, die so reichlich ihr kleb- riges Sekret absondern, daß stellenweise die Blätter ganz davon überzogen sind. Meigen sagt von dieser Pflanze, daß sie im Leben schmierig-klebrig sei. Man sieht es auch im Herbar an den überaus zahlreichen kleinen Sandkörnchen, Insekten und anderen Körperchen, die überall, auch an den obersten Teilen der Pflanze kleben. Ich berufe mich dabei auf die von Kränzlin zitierten Ex- sikkaten: Poeppig, „Cuesta da Ohucabuca" und Bridges Nr. 82. Nicht selten sind die Fehler, daß die angegebenen Maße mit den angegebenen Verhältnissen nicht stimmen. Z. B. Bei C. tenera Seite 42: „Calycis segmenta ... 3 mm longa; . . . corollae labium superius quam calyx plus duplo longius . . . labium superius 4 mm longum." Ganz ähnlich ist es bei C. glabrata S. 79, während bei C. stachycUfolia und C. latifolia S. 76 und 77 die Maße wieder gar nicht mit den im Schlüssel S. 64 gegebenen Verhältnissen stimmen wollen. Die Diagnosen von C. stachydifoUa und C. latifolia ent- halten überhaupt noch mehr Unrichtigkeiten. Kränzlin hat diese beiden Arten getrennt, welche ich vereinigt hatte, weil ich der Ansicht war, daß C. latifolia eine üppige Form, C. stachydifoUa eine minder gut entwickelte Form derselben Art darstellt. Beide sind von Ooquimbo bekannt. Durch die Blätter, die bei C. stachy- difoUa kleiner sind als die darüber folgenden Internodien, bei C. latifolia so groß oder noch etwas größer als dieselben und hier zugleich am Rande etwas wellig sind, kann man füglich diese bei- den Pflanzen von einander scheiden. Aber die nach Kränzlins Diagnosen scheinbar bedeutenden Unterschiede reduzieren sieh auf ein Minimum, wenn man die Unrichtigkeiten ausmerzt und die Merkmale, die bald bei der einen, bald bei der anderen fehlen, er- gänzt. So ist es unrichtig, daß C. latifolia „suffruticos" sei, schon Bentham führt sie als krautig an und das Originalexemplar Bridges Nr. 82 bestätigt es. Es ist unrichtig, daß man den Stengel der C. latifolia (außer vielleicht in Ausnahmsfällen) als „pubescent" zu bezeichnen habe, ebensowenig den der C. stachy- difoUa als „tomentos" ; er ist bei beiden abstehend zottig beharrt, also villos. Es ist unrichtig, daß in der Serratur des Randes ein Unterschied bestehe, der Rand ist bei beiden Arten grob ungleich gezähnt. Es ist unrichtig, daß bei C. latifolia die Oberlippe „na- viculare" sei; sie ist ebenso wie bei C. stachydifoUa „orbiculare". 230 Es ist unrichtig, daß bei C. latifolia die Unterlippe ein Drittel länger sei als die Oberlippe, sie ist kaum größer als die Oberlippe.^) Es ist unrichtig, daß die Unterlippe bei C. latifolia „ultra me- dium apertum" sei, ihre Öflfnung reicht nur IV2 mm weit herab. Es ist unrichtig, daß die Stamina von C. latifolia erheblich kürzer seien, als bei C. stacJiydifolia; sie messen bei der ersteren 47^ mm, bei der letzteren 5 mm (gewiß nicht 6 — 7 mm) *}, Wenn ich schließ- lich meiner Verwunderung Ausdruck gebe, daß weder in der Dia- gnose der C. latifolia, noch in der von Calc. stachydifolia die zottige, nicht drüsige Behaarung des Fruchtknotens^) mit keinem Worte erwähnt wird, so habe ich wohl das Wichtigste von alldem vorgebracht, was mir bei der genaueren Durchsicht, deren ich mich bei diesen Arten unterzogen habe, aufgefallen ist. Einen besonders bezeichnenden Fall repräsentiert endlich die Abbildung auf S. 44, Fig. 8, A— D. Sie stellt eine C. ßlicaidis dar und darunter steht ,,0. nudicaulis'Phi]/'. Nun besteht eine C. nudicaidis „Phil." zwar nicht, wohl aber eine C. nudicaidis Benth. Diese ist auf der vorhergehenden Seite richtig beschrieben und am Schlüsse ist auf diese Abbildung Fig. 8 verwiesen, welche aber eine C. filicatdis ist. Es stimmt nun weder die Beschreibung, noch weniger das Aussehen der zitierten Exsikkaten auf diese Ab- bildung. Die obigen Bemerkungen über C. stachydifolia und C. lati- folia müssen in dem Leser die Vorstellung hervorrufen, daß Kränzlin ein Anhänger minutiöser Artunterscheidung sei. Darin würde er sich aber sehr irren. Kränzlin verwahrt sich selbst ausdrücklick dagegen. Er hat einen sehr weiten Artbegriff und weicht nur manchmal in verwunderlicher Weise von diesem Prin- zip ab. Es liegt mir natürlich ganz ferne, gegen einen solchen prinzipiellen Standpunkt polemisieren zu wollen. Aber dieser Grund- satz kann in einer absurden Weise gehandhabt werden und nur von solchen Fällen will ich hier sprechen. Ich für meine Person bin durch das Studium am Herbar zu der Überzeugung gekommen, daß die Korollenform der Oalceolarien ein integrierendes Merkmal der Art ist, welches innerhalb der Art nur in ganz geringem Maße variiert, vielleicht noch in nicht be- deutenden Grenzen in der Gesamtgröße, aber nur mehr ganz un- erhebUch in den Maß Verhältnissen ihrer Teile gegeneinander. (FortsetzuDg folgt.) 1) So gibt auch Benth am das Verhältnis der beiden Lippen an. Ich messe an einer Blüte des obgenannten Originalexemplares die Oberlippe mit 7 mm, die Unterlippe mit 8 mm. 2) Selbst mit 6— 7 mm wären sie aber noch nicht länger als die Blüte, (siehe Schlüssel S. 64), da Kränzlin selbst die Oberlippe mit 9, die Unter- lippe mit 10 mm bewertet. 3) Unter allen chilenischen Arten ist mir nur noch C. longepetiolata Ph. mit der gleichen abweichenden Behaarung des Fruchtknotens bekannt. 231 Welche Bedeutung besitzt die Individualzüchtung für die Schaffung neuer und wertvoller Formen? (Beleuchtet durch die neueren Ergebnisse auf dem Gebiete der Selektion, Mutation, Anpassung und Bastardierung.) Keferati), erstattet auf dem landwirtschaftlichen Kongresse in Wien (Mai 1907) von R. V. Wettstein (Wien). Die Beantwortung einer Frage der angewandten Naturwissen- schaft — und eine solche ist die im Titel aufgeworfene — hängt naturgemäß von dem Stande unserer wissenschaftlichen Kenntnisse ab. Sie wird dann präzise sein können, wenn die letzteren zu einem Abschlüsse gekommen sind ; sie wird eine bedingte sein müssen, wenn gewisse wissenschaftliche Voraussetzungen noch nicht gegeben sind. Ich möchte die gestellte Frage zum Teile präzis, zum Teile bedingt beantworten und muß zur Begründung dessen etwas weiter ausholen. Bei der „künstlichen" Züchtung von Organismen ist die Rolle der dabei mitspielenden Faktoren nicht genau dieselbe, wie bei der Entstehung neuer persistierender Formen in der Natur. Wir können beispielsweise das Züchtungsprodukt von Einwirkungen frei halten, denen es in der Natur unvermeidlich ausgesetzt ist. Trotz- dem wird jede künstliche Züchtung naturgemäß an jene Vorgänge anknüpfen müssen, welche in der Natur zur Bildung neuer Formen führen. Die Beantwortung der im Titel genannten Frage muß da- her aus der Summe jener Kenntnisse geholt werden, welche wir in bezug auf den Vorgang der Neubildung von Formen in der Natur erlangt haben. Es ist bekannt, daß die diesbezüglichen Forschungen und Diskussionen seit dem Auftreten Darwins im Vordergrunde des biologischen Interesses stehen, daß sie eine Fülle überaus wert- voller Ergebnisse lieferten, aber bisher zu einer allgemein akzep- tierten Klärung der dabei in Betracht kommenden Phänomene noch nicht führten. Dieser Entwicklungsgang unseres Wissens ist ver- ständUch; handelt es sich doch um eine der komphziertesten Fragen der Biologie, um eine Frage, deren Beantwortung teil- weise ganz ruhen muß, um gewissen Arbeitsrichtungen Zeit zur Gewinnung nötiger Teilresultate zu gewähren. Das erste Stadium in der Klärung unseres Phänomens bildete naturgemäß die Konstatierung der Möglichkeiten, die überhaupt in Betracht kommen. Mir will scheinen, daß wir erst am Abschlüsse dieses ersten Stadiums stehen. Die bisher fest- gestellten Möglichkeiten der Neubildung von Formen im Reiche 1) Dieses Eeferat konnte wegen verspäteter Einsendung des Manu- skriptes nicht mehr unter die vor dem Kongresse in Druck gelegten Eeferate aufgenommen werden, weshalb sein Abdruck hier erfolgt. Die beiden Korreferate waren von Prof. E. v. Tschermak und Prof. W. Johannsen erstattet worden. 232 der Organismen sind charakterisiert durch die Schlagworte Varia- bihtät und Selektion, Mutation, Kreuzung und direkte Bewirkung. Wir wissen, welch großer Kämpfe es bedurfte, bis wir in bezug auf diese Möglichkeit zu einer wenigstens teilweisen Ver- ständigung gelangten. Diese Verständigung erfolgt heute auf dem Boden der Anschauung, daß die Neubildung von Formen über- haupt nicht nach einem Schema vor sich geht, sondern daß mehrere MögUchkeiten vorhanden sind. Wenn es auch heute noch an ein- seitigen Vertretern der alleinigen Geltung einzelner dieser Mög- lichkeiten nicht fehlt, so ist es doch meine feste Überzeugung, daß eine vorurteilslose Betrachtung der Natur immer mehr zu einer allgemeinen Verbreitung jener Überzeugung führen wird. Nun erst stehen wir im Begriffe, den zweiten Schritt in der Klärung des Gesamtphänomens zu tun, nämlich die einzelnen, als annehmbar erkannten MögUchkeiten auf ihr Wesen zu prüfen. Wir sprechen heute allgemein von Mutationen, von direkten Be- wirkungen usw. und meinen damit doch nur die nach außen her- vortretenden Wirkungen von Vorgängen, deren Wesen wir nicht kennen. Erst wenn wir einen tieferen EinbUck in dasselbe ge- wonnen haben werden, werden wir ermessen können, welcher der Vorgänge eventuell die anderen an Bedeutung überragt oder ob nicht schließlich doch wieder alle auf die wesentlich gleichen Ur- sachen zurückzuführen sind. Eine überaus rege Arbeitstätigkeit bezeichnet dieses zweite Stadium in der Entwicklung unserer deszendenz-theoretischen Kenntnisse und es ist hocherfreulich, daß dabei in die erste Linie die experimentelle Untersuchung tritt. Lang genug hat die rein spekulative Eichtung vorgeherrscht; sie war noch eher am Platze, als es sich um die Aufrolluug der F.rage, um die Konstatierung der Möglichkeiten handelte; heute kann in erster Linie nur von der Beobachtung und vom Experimente ein wesentücher Fortschritt erwartet werden. Eine wichtigere Voraussetzung eines Erfolges bei diesen Ar- beiten ist die Möglichkeit, das so komplizierte Phänomen der Neu- bildung von Formen zu analysieren, es in seine Teilphänomene zu zerlegen und jedes derselben getrennt zu behandeln. Und diese Analyse verlangt, daß wir mit Objekten arbeiten, deren Natur uns möglichst genau bekannt ist. Daß dies vor allem dann möglich ist, wenn wir mit Pflanzen bekannter Herkunft, mit reinen Linien operieren, ist ganz zweifellos und darum muß die Individual- züchtung als wichtigstes methodisches Hilfsmittel bei allen Untersuchungen bezeichnet werden, welche die wissenschaftliche Klärung der Vorgänge bei der Neu- bildung von Formen anstreben. Nur bei Individualzüchtung können die Erscheinungen der Vererbung, das Auftreten neuer Eigentümlichkeiten, dessen Ab- hängigkeit von irgendwelchen Faktoren etc. rein hervortreten und einer unzweideutigen Feststellung zugeführt werden. 233 Mit dieser uneingeschränkten Anerkennung der Notwendig- keit der IndividualzüchtuDg in wissenschaftlich-methodischer Hin- sicht ist aber die eingangs aufgeworfene Frage noch nicht beantwortet, ja selbst in wissenschaftlicher Hin- sieht ist damit die Angelegenheit noch nicht erledigt. Ich will zunächst den letzten Teil dieser Behauptung moti- vieren, bevor ich an die Beantwortung der Hauptfrage schreite. Die Individualzüchtung kann uns nicht bloß über das Wesen der Vererbung, der Mutation, der direkten Bewirkung, der Kreu- zung manche Aufklärung geben, sie wird uns auch zeigen, welche dieser Faktoren bei der Neubildung von Formen eine Rolle spielen können. Sie wird uns aber nicht sagen, welcher Faktor in der Natur tatsächlich eine Rolle spielt, da die Natur — um mich so auszudrücken — eben nicht mit reinen Linien arbeitet. Daß bei Individualzüchtung beispielsweise die Mutation zu neuen konstanten Arten führen kann, das wissen wir; wie sich aber diese Mutanten in der Natur verhalten und inwiefern sie dort an der Vermehrung der Formenzahl beteiligt sind, das wissen wir noch nicht. Die Überschätzung, welche die Mutationslehre heute vielfach findet, ist zweifellos auf diese einseitige Berücksichtigung der In- dividualzüchtung zurückzuführen. Individualzüchtung ist schließlich eine künstliche Züchtung und wir wissen, daß künsthche Züchtung manches zu erhalten vermag, was in der Natur auch nicht einen Tag zu bestehen vermöchte. Diese Bemerkung darf nicht mißverstanden werden; durch sie soll die unbedingte Notwendigkeit der Individualzüchtung in wissenschaftlicher Hinsicht nicht eingeschränkt werden, es soll nur betont werden, daß zum vollen Verständnisse der Vorgänge in der Natur auch die ergänzende Betrachtung des Verhaltens in gemischten Beständen treten muß. Und nun kann ich der Beantwortung der eingangs gestellten Frage näher treten. Nach dem Dargelegten bin ich der Überzeugung, daß bei der Neubildung von Formen in der Organismenwelt mindestens drei Faktoren zusammenwirken, nämlich Mutation, Kreuzung und di- rekte Bewirkung. Dabei will ich absichtlich zunächst noch von einer Diskussion darüber, ob und inwieweit diese Vorgänge mit- einander in Verbindung stehen, absehen.^) Selektion ist ein se- kundärer Faktor, der bei dem Vorgange der Neubildung selbst keine Rolle spielt, wohl aber bei der Erhaltung des Neugebildeten. Für jene Formen, welche auf Mutationen und Kreu- zungen zurückzuführen sind, ist die eingangs gestellte Frage zweifellos in dem Sinne zu beantworten, daß die ^) Zum Verständnisse dieses Satzes erwähne ich, daß ich an die mir sehr wahrscheinlich erscheinende Möglichkeit denke, daß Mutationen durch „direkte Bewirkungen" sowie durch Kreuzungen ausgelöst werden. österr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1907. jy 234 Individualzüchtung unbedingt angewendet werden muß, wenn sichere Erfolge erzielt werden sollen. M Anders und bedingter muß die Antwort lauten für jene Formen, welche auf „direkte Bewirkung"-) zurückzuführen sind. Darüber, ob auch durch „direkte Bewirkung" der das Leben des Individuums beeinflussenden Faktoren erblich festgehaltene Eigen- tümUchkeiten entstehen können, sind die Meinungen geteilt. Ein großer Teil der Botaniker wird durch zahlreiche Beobachtungen und durch den Überbhck über das Ergebnis der phylogenetischen Entwicklung zu der Annahme gedrängt, daß dieser Vorgang existiert, und ich zähle mich zu den überzeugten Anhängern dieser Eichtung und schreibe der Artbildung durch direkte Bewirkung eine wichtige EoUe zu. Zahlreich und gewichtig sind die Gründe, welche für die Eichtigkeit dieser Auffassung sprechen; exakt be- wiesen wurde sie noch nicht. Die Beweisführung in vollständig einwandfreier Weise ist auch unendlich schwieriger, als die Be- weisführung für die Bedeutung der Mutation und Kreuzung. Eine exakte Beweisführung ist auch hier am ehesten von der Anwen- dung der Individualzüchtung zu erwarten und auch hier hat sie ihre schon hervorgehobene methodische Bedeutung. Wenn aber neue Formen durch direkte Bewirkung entstehen — wie gesagt, bin ich davon fest überzeugt — dann ist in diesen Fällen in der züchterischen Praxis die Individualzüchtung von geringerer Bedeutung. Wenn der Organismus die Fähigkeit hat, auf äußere Be- wirkungen in der Weise zu reagieren, daß er schHeßlich zur Ver- erbung gelangende Eigentümlichkeiten annimmt, dann ist die Wahr- scheinlichkeit, zu einer solche Eigentümlichkeiten aufweisenden Easse zu gelangen, gewiß am größten, wenn eine große Individuen- zahl der Einwirkung der betreffenden E'aktoren ausgesetzt wird, zumal die Möglichkeit vorhanden ist, eventuell weniger reaktions- fähige Individuen durch Selektion auszuschalten. Bei dem Ver- suche, Pflanzen zu akklimatisieren, d. h. naturwissenschaftlich und präziser gesprochen, Akklimatisationsrassen zu erzeugen, ist man immer, bewußt oder unbewußt, in dieser Weise vorgegangen, und ich glaube, die Landwirtschaft der ganzen Erde hat dies nicht zu bedauern. Ich fasse meine Ausführungen in folgender Weise zusammen: Für die wissenschaftliche Erforschung der bei der Neubildung von Formen eine Eolle spielenden Vor- 1) Daß Individualzüchtung im strengsten Sinne des Wortes bei selbst- sterilen Pflanzen nicht möglich ist, daß femer Individualzüchtungen den Ge- fahren, welche mit Inzucht verbunden sind, ausgesetzt sind, liegt auf der Haud. 2) Ich gebrauche.. hier diesen Ausdruck seines allgemeinen Sinnes halber. Es gibt nach meiner Überzeugung direkte Bewirkungen, welche mit „zweck- mäßigen" Anpassungen gar nichts zu tun haben, es gibt aber auch „direkte Anpassungen", ..d. h. manche Organismen .haben die Fähigkeit erworben, mit zweckmäßigen Änderungen auf bestimmte Änderungen der Lebensbedingungen zu reagieren. 235 gänge ist Indiv idualzüchtung unbedingt nötig und der verläßlichste Weg zur Gewinnung einwandfreier Re- sultate. Für den praktischen Vorgang der „künstliehen Züchtung" neuer Formen ist Individualzüchtung gleich- falls von großer Wichtigkeit, doch darf ihre Bedeu- tung nicht einseitig übertrieben werden. Individual- züchtung wird notwendig sein bei Gewinnung neuer Formen durch Mutation und durch Kreuzung, sie wird von geringerer Bedeutung sein, wenn es sich um Er- zeugung von Rassen durch direkte Bewirkung handelt. Über eine besondere Art von Laubfall bei einigen immer- grünen Holzgewächsen. (Mit einer Abbildung.) Von Dr. Josef SchiUer, Triest. Das Klima der österreichischen Küstengegenden wird ins- besondere während des Winters und Frühjahrs höchst unangenehm beeinflußt durch die Bora. Sie ist bekannthch ein Fallwind, der beispielsweise wie hier in Triest von dem hochgelegenen Karst- plateau senkrecht auf die Küste herabstürzt und der insbesondere durch seine große Trockenheit und tiefe Temperatur, weniger durch seine, wenngleich nicht unbedeutende Heftigkeit von großem Ein- flüsse auf die Vegetation des Küstengürtels und der Inseln ist. Hier möchte ich nur in Kürze auf eine spezielle Wirkung der Bora aufmerksam machen, da ich über diesen Gegenstand bald ausführlicher berichten will. Nach jedem längere Zeit andauernden Borasturme bemerkt man bei vielen von den hier vorkommenden Immergrünen (ich er- wähne besonders Laurus nohilis, Crataegus glahra, Vihurnum Tinus, Pittosporum Tohira, Olea Europaea) Blätter, die von der Spitze oder vom Rande aus gelblich-bräunlich gefärbt sind oder braune Flecken über die ganze Oberfläche zerstreut besitzen. Diese seit langer Zeit bekannte Erscheinung, die auch bei den auf natürlichen Standorten in der Macchie wachsenden Immergrünen (von mir beispielsweise auf den Brionischen Inseln Ende Februar d. J.) beobachtet wurde, ist von den meisten Beobachtern^) mit Recht 1) Erwähnt seien besonders Wiesner J., Grundversuche über den Einfluß der Luftbewegung auf die Transpiration der Pflanzen. Sitzungsber. der kais. Akad. der Wissensch., Bd. XCVI (1887). Kiblmann, A. 0., Bericht einer naturwissenschaftlichen Reise nach Russisch -Lappland im Jahre 1889 (Fennia III. 1890). Pflanzenbiolog. Studien aus Russisch-Lappland (Acta Soc. pro Fauna et Flora Fennica VI. 1890. Nach dem Auszuge in Flora LXXV). Warming E, Lehrb. d. ökolog. Pflanzengeographie, Berlin 1902. 17* 236 auf die austrocknende Wirkung stark bewegter Luft, in diesem Falle der Bora zurückgeführt worden. Während demnach die Spreite der genannten immergrünen Holzgewächse in kurzer Zeit zugrunde geht, bleibt der Blattstiel noch grün, da dessen verdunstende Oberfläche gering und die Gefäße durch ihre zentrale Lage gegen Wasserverlust sehr ge- schützt sind. Allein in der Richtung von der Spreite aus beginnt auch er sich schließhch zu verfärben und Längsschnitte zeigen dann eine anfangs gelbliche Verfärbung des Gefäßbündels, die in eine braune später übergehen kann. Dies deutet eine beginnende Mazeration der Gefäßbündel an, womit ihre mechanische Festigkeit verloren geht. Bevor noch die untere Partie des Petiolus eine makroskopisch bemerkbare krankhafte Veränderung aufweist, fällt das Blatt mit einem Teile des Blattstieles ab. Das Ab- brechen erfolgt ungefähr im ersten Drittel des Blattstieles von der Spreite aus gerechnet. Siehe die beistehende, auf Laurus sich beziehende Abbildung. ^) *) Für die photographische Aufnahme danke ich auch hier Herrn Prof. Cori bestens. 237 Die Bruchstelle erscheint vollkommen glatt. Dieser Um- stand Heß ein Trennungsgewebe vermuten, wenngleich es recht fraglich erscheinen mußte, daß so hoch oben im Petiolus ein solches zur Ausbildung käme. Eine große Anzahl von Längs- schnitten durch Blattstiele, deren Abbrechen unmittelbar bevor- stand, zeigten niemals eine Spur von einem Trennungsgewebe oder einer ähnlichen Anlage. Der Bau des Blattstieles läßt ein Ab- brechen unmöglich erscheinen, so lange das Gefäßbündel nicht krankhaft verändert ist. Er zeigt bei Laurus eine stark gefaltete Oberhaut, die von einer dicken Kutikula überzogen ist. Die Zellen des Grundgewebes sind fest miteinander verbunden, besitzen dicke Membranen und sehr weitlumige Interzellularen, die mit ätherischem Öl gefüllt sind, durchsetzten dasselbe. Das gesunde Gefäßbündel zeigt Besonderheiten nicht. Nach den gemachten Beobachtungen und Versuchen ergibt sich, daß das in der geschilderten Weise ^) erfolgende Abbrechen des Blattstieles möglich wird durch das Absterben^) des Gefäß- bündels, dessen mechanische Leistung aufgehoben ist, und zweitens ausgelöst wird vor allem durch die mechanische Wirkung stark bewegter Luft. Dieser Laubfall ist demnach lediglich eine pathologische Er- scheinung, dessen biologisches Moment darin besteht, daß das ab- sterbende Blatt rasch vom lebenden Organismus entfernt wird. Es scheint mir nicht uninteressant zu sein, daß der am Zweige zurückbleibende Blattstielrest gar nicht selten noch lange Zeit grün und frisch bleibt und sich vom Zweige nicht glatt ab- brechen läßt. Offenbar ist die Trennungsschichte noch nicht voll- ständig entwickelt. Wiesner') zeigte bekanntlich vor kurzem, daß die immergrünen Holzgewächse zur Zeit der Bildung neuer Organe (Wiesners Treiblaubfall) einen Teil ihres Laubes abwerfen. Auch hier bei den Blattstielresten konnte ich beobachten, daß sie ein Trennungsgewebe ausbilden, sobald sich der Sproß in ihrer Achsel zu entwickeln beginnt. Dieser drückt den Stielrest, der unterdessen häufig schon völlig abgestorben ist, herunter. Tri est, k. k. zoolog. Station, Mai 1907. 1) Daß der Blattstiel im ersten Drittel von der Spreite aus abbricht, er- gibt sich aus dem Umstände, daß er hier ungefähr am schwächsten und am meisten gebogen ist. 2) Es ist wohl kaum notwendig zu erwähnen, daß durch das Absterben und die Mazeration des Gefäßbündels auch das übrige Gewebe des Stengels beein- flußt werden muß. 3) Wiesner J., Über den Treiblaubfall und über die Ombrophilie immer- grüner Holzgewächse. Berichte der deutschen bot. Gesellsch., Bd. XXII, 1904, p. 316—323. 238 Herbar-Studien. Von Rupert Huter, Pfarrer in Ried bei Sterzing, Tirol. (Fortsetzung. ^) 197. Bei Antirrhinum, Eotte AntirrMnastrum Cav., deren größter Teil auf der iberischen Halbinsel vorkommt, herrseht ziemliche Verworrenheit und Unklarheit in Auffassung der einzelneu Spezies, hervorgerufen durch die vielfach schwankenden Merk- male, auf welche die einzelnen Spezies begründet werden, z. B. Farbe der Korolle. Vielfach wird Gewicht gelegt auf den Wuchs, ob einfach oder ästig, und es gibt einzelne Formen, welche dieses Merkmal gut behalten; ferner auf ± gedrängte oder unterbrochene Blütentrauben, was mir auf dem Vegetations- stadium zu beruhen scheint. In den südlichen Ländern wird die Bodenfeuchtigkeit oft unterbrochen. Bei Trockenheit steht die Entwicklung still, die Blütenstände werden gedrängt, fast kopfig ; bei neu eintretender Feuchtigkeit wächst die Hauptachse weiter und entwickelt sich wieder normal. Das Indument wechselt eben- falls nach verschiedenen Standorten, ob trockene Orte, Felsen etc., an welchen sich Haare und Drüsen häufiger bilden, oder humus- reiche, schattigere Stellen, wo Verkahlung eintritt. Die Größe der Blume schwankt ebenfalls auf ± magerem oder fettem Boden. Es bleiben somit nicht mehr viel charakteristische Merk- male, wodurch bei einzelnen Spezies volle Sicherheit erzielt werden kann. Die Einreihung in mein Herbar erfolgte nach Nyman, Consp., wozu ich einige Bemerkungen mache. Antirrhinum Barrelieri Bor. und A. hispanicum Cav. stehen einander sehr nahe, so daß nur mehr ein Merkmal: ca- lycis segmentis acutatis (bei ersterem) und obtusis (bei dem zweiten) zur Geltung kommt; aber auch dieses ist nicht immer konstant. A. hispanicum wird charakterisiert als „viscido-pu- bescens" ; es folgt aber sogleich darauf „ß. glabrescens : virens inferne glabrescens" wie bei A. Barrelieri. Unter A. hispanicum Cav. reihe ich ein : Nr. 676 P. et ß., it. n. hisp. 1890: Sierra Tercia pr. Lorca; dann: Environs d' Alger, corrieres de Konba, leg. Durand o, 1854 (sub nomine A. tortuosum). Zu A. Barrelieri Cav. lege ich Nr. 76 H. P. R., it. hisp. 1879: Prov. Malacitana, Sierra de Alora; Nr. 375 &, P. R. it. IIL hisp. 1891: Regnum Valentinum, Sierra de Oltar; A. contro- versum Pau (Jailon?); ferner A. Barrelieri y. piliferum Rouy, Willk. Suppl., p. 180, Regn. Valent. prope Calpe, Regn. Murcicum, Sierra de las Cabras und prope Cartagena ex 1891 (sub nom. A. hispan. editum). A. siculum Ucr. und A. tortuosum Bosc. lassen sich noch trennen durch Wuchs (ersteres einfach mit laxem Blütenstand, 1) Vergl. Jahrg. 1907, Nr. 5, S. 193. 239 das zweite sehr ästig) und besonders dadurch, daß bei Ä. sicu- lum Kelchzähne und Kapsel ± drüsig gewimpert, bei dem an- deren ganz kahl sind. Typische Exemplare von A. latifolium DO. und Ä. majus L. lassen sich durch Indument und Blattform nicht schwer trennen. A. latifolium: a basi pubescens, folia elliptiea lata, IV2— 2-plo longiora quam latiora. A. majus: basi glabra, folia lanceolata, 2V2-PI0 et ultra longiora quam latiora. Dazwischen steht A. inter- meclium C. Deb. : Blätter elliptisch, kahl bis auf die Deckblätter. A. latifolium hat typisch eine ^ blaßgelbe Korolle; wir fanden aber am Torcal de Antequera Exemplare mit roten Blüten und gelblicher Unterlippe = A. Linhianum B. et E. Bei weitem vielgestaltiger ist A. majus L., z. B. var. an- gustifolium Willk. „fohis linearibus dense approximatis", so vor- liegend von folgenden Fundorten: Italia media: Ascoli in pe- trosis P. E., 1874. Hispania: prov. Teruel, Origuela 1400 m, nr. 156, Eeverchon. 1895 (sub nom. A. Barrelieri). Sintenis et Eigo, nr. 535, ex Cypro (sub nomine A. siculum); dann P. E. it. III. hisp., 1891, nr. 374: Albaeete zugleich mit Anklang an y. ramosissimum Willk. A. Charidemi Lge. n. sp. 1880 läßt sich vom nahestehenden A. glutinosum B. et E. ziemlich gut unterscheiden durch läng- hch eiförmige (nicht lanceolate) Blätter, längere Blütenstiele, die länger sind als die Deckblätter, sehr kurze, fast drüsenlose Be- haarung der Blütenstiele und Kelchzähne, wenige Blüten, welche fast um die Hälfte kleiner sind als bei A. glutinosum. Wurde von M. Winkler 1876 zuerst am Cabo de Gata steril ge- sammelt und von uns 1879 blühend gefunden; selten in Fels- spalten der Achatfelsen, fast glatt an dieselben angedrückt, sparrig, mit stark verholzender Wurzel. Antirrhinum malle L. und A. senipervirens Lap. unter- scheiden sich gut in der Struktur der Samen und in der Be- haarung. Bei A. malle sind Stengel, Blätter, Blütenstiele, Kelchzipfel dicht haarig rauh, die Blätter noch dazu rotundato - ovata, imo saepissime subcordato-ovata; bei A. sempervirens : cauUs inferius hinc inde longius lanatus, folia, peduncula calycisque segmenta breviter puberula, folia ovato-lanceolata, semper in pe- tiolum (quamvis brevem) contracta. A. molle liegt vor aus Catalonien und Südspanien bei Al- meria, A. sempervirens, (außer den Angaben in den Pyrenäen) von zwei Stellen: Provinz Teruel: Griego, 1700m s. m., leg. Eeverchon, 1895 (sub nomine „molW editum); P. E. it. III. hisp., 1891, nr. 686 (121) in regno Valentino: in rupestribus, Monlucher, 600—700 m s. m. 198. Bei der Sectio Linariastrum der Gattung Linaria Turnf. sind die Samen von größter Wichtigkeit, nach deren Form sich Gruppen zusammenstellen lassen, um die besonders auf der Ibe- 240 Tischen Halbinsel in verwirrender Menge auftretenden Arten einreihen zu können. Die Tabula synoptica von Lange in Prodrom. Fl. hisp. II, p. 558, leistet solche Dienste, daß oft etwas defekt gesammelte Stücke oder aus anderen Sammlungen unrichtig bestimmte Formen leicht untergebracht werden können. Lange macht zwei Hauptgruppen: a) Semina aptera, pris- matico-triquetra vel oblonga, rugosa, reticulato-lacunosa v. tuber- culata (rare laevia). h) Semina lenticulari-compressa, orbicularia vel reniformia, margine alato-cincta. Außerachtlassen dieser leicht erkennbaren Merkmale bringt Konfusion in Bestimmung und Anreihung der Arten hervor, so daß nahestehende Arten weit voneinander aufgeführt werden, z. B. in Nyman, consp., wo in der Eotte „diffusae" L. nigri- cans Lge. und L. pedunculata Spr. stehen, die in die Eotte „versicoloria" einzureihen sind. Auch wir hatten das Glück, in Spanien einige neue Spezies zu finden und ich will die nötigen Bemerkungen hieher setzen. 1. Hälfte April 1879 sammelten wir bei Almeria (H. P. R.. it. hisp., nr. 709, P. et R., it. IL, nr. 27) eine Linaria, welche von Lange 1880 als L. oligantha neu benannt wurde. Porta und Eigo sammelten (it. IIL, 1891, nr. 373) in regno Valentino prope Alcira wieder eine Linaria, die viel größer, robuster und reichblütig war, und welche uns von Freyn als Linaria ignescens Kze. bestimmt wurde. Da aber L. ignescens Kze. als eine Varietät zu L. Broiissonetii (Poir. Chav.) aus der Gruppe 6 genommen wird, unsere aber semina aptera hat, vermutete ich eine neue Spezies und zog dieselbe mehrere Jahre in Töpfen. Bei der nunmehrigen Zusammenstellung ergab sich aber, daß beide identisch sind. Es muß daher die Diagnose zu Linaria oligantha Lge. (vgl. Wiilk. Suppl., p. 174) etwas erweitert werden: uni- usque pluricaulis, sur- cuhs sterilibus paucis . . . inflorescentia racemosa, 2 — 8 — 10-flora, bracteis (saepissime reflexis) pedicellis, calycis et capsulae seg- mentis aequilongis .... seminibus (maturis) nigris caulibus 5 — 30 — 35 cm altis. Steht der L. spartea (L.) Lk. var. praecox Lge. (= L. prae- cox Lk. et Hflfgg.) etwas nahe, welche aber durch die Struktur der Samen „oblique corrugosis, sparse in rugis tuberculata" und (wenn auch schwache) Behaarung der Blütenstiele und Kelch- zipfel, wie durch viel kürzeren Sporn verschieden ist. 2. Linaria fragrans Porta et Eigo. it. IL hisp., 1890, nr. 227, wurde v. Porta in Veget. cfr. Willk. Suppl., p. 174, etwas mangelhaft beschrieben; es folgt daher hier die richtige Diagnose: Dissecatione paulum nigrescens. Gaules pauci, 1 — 5. erecti, 10 — 20 cm alti, simplices vel parum ramosi, epilosi, papiUis minimis scabriuscuH. Surculi steriles pauci, breves, basi nudi, supra (Vs — V4) foliis verticillatis, foliolis ovatis brevibus. Folia caulina sparsa linearia vel subspathulata, 6 — 10 mm longa. Vi — 1 mm lata. Flores remoti. in racemum laxum dispositi. Pe- 241 dicelli firmi, sub calyce subincrassati, fructiferi patule adscendentes bractea calyceque 3 — 4-plo longiores. Segmenta calycis lanceolata, margine albo-marginata, corollae tubo breviora, Capsula aequi- longa. Corolla rubro-violacea, Immaculata, fragrantissiraa, labio superiore ad medium bilobo reflexo, 4 — 5 mm longo, labio inferiore patenter trilobo, 6 — 7 mm longo, horizontaliter a supe- riore distante, calcare rectiusculo (parum eurvato), 10 — 12 mm longo. Capsula ovata, stylo aequilongo, stigraate clavato coronato. Semina nigra parva (ad 0'4 mm), semilunata, obtuse triquetra, minute transverse rugosa, subtuberculata. Steht der L. nigricans Lge. am nächsten, welche sich aber durch nachstehende Merkmale unterscheidet: Multicaulis, cauHbus adscendentibus ; foliis caulinis ovahbus, bracteis sphathulatis, calycis segmentis ovalibus, obtusiusculis Capsula subbrevioribus ; seminibus duplo rainoribus: 0*1 — 2 mm diam. Linaria fragans wurde von Porta und Rigo durch einen Zufall entdeckt. Als sie nämlich bei einer Exkursion in der Sierra Alhemilla auf dem Rückwege nach Almeria schon bei eintretender Nacht neben einer Wegmauer vorbeigingen, merkten sie einen intensiven Wohlgeruch und fanden ober derselben in einem kleinen Felde die Ursache davon in dieser Linaria. 3. Linaria Huteri Lge. 1880 kommt im Gerolle (Dolomitsand) auf der Nordseite der Sierra de Mijas ober Alhaurin el grande bei 700 — 800 m. s. m. vor. Ebendaselbst sammelten wir zu gleicher Zeit L. saturejoides Boiss. (spärlich !) und L. rubrifoUa Rob. Gast. Linaria nr. 712, H. P. R. 1879, aus der Sierra de Mijas oberhalb Alhaurin ist nicht L. tristis (L.), sondern L. melanantha B. et R. Die richtige L. tristis brachten Porta und Rigo (1895, nr. 367) aus der Sierra de Palma. Die seltene L. Rossmaessleri Willk. fanden wir spärlich unter Gebüsch des Ostabhanges der Schlucht südUch von Alhama de Tejeda. 4. Linaria amethystina var. concolor Levier 1879 : Castell. vet., prope Alar del Rey, läßt sich vom Typus außer durch die vom Entdecker angegebenen Merkmale: „labio corollae inferiore con- colore coeruleo (haud flavescente)", noch ferner unterscheiden: cauhbus glabris, foliis angustis, margine levissime serrulatis, bracteis calycisque segmentis parcissime glanduloso-pilosis, flore (12 — 15 mm longo) capsulaque dimidio minoribus; inprimis se- minibus margine vix incrassato planiusculo anguste albo cinctis, dorso punctulatis, ventre vix tuberculatis, so daß die Vermutung Willkomms (im Suppl.) „an species distincta?" sehr berechtigt erscheint. 5. Als Linaria crassifolia bezeichnet fand ich ein Stück im Herbar Buchinger von Saragossa (leg?), welches mit der Diagnose von L. diffusa Lk. et Hoffg. (wovon mir authentische Exemplare leider nicht vorliegen) fast genau stimmt, nur sind pedicelli et calycis segmenta non glandulosi sed glabri et semina in disco 242 parum (vix) tubereulata. Von L. arragonensis Lose, durch blaue große Blüten und wenig gerandete Samen verschieden. 6. Linaria Tournefortii var. inqiiinans Lge. und var. glabres- cens Lge. scheinen mir zwei getrennte Arten darzustellen. Linaria inquinans Lge. : Perennis, caulibus densifoliis, foliis lineari-lanceolatis, 9 — 10 mm longis, fere homomallis. dense, viscose breviter pilosis, flore mediocri, seminibus parvis, 0*5 mm diam. disco, tuberculatis. Habit. Sierra de Guaderama, Navacarreda. leg. cl. Levier 1879. Linaria glabrescens Lge. = L. Peresei I. Gay : Annua usque biennis, foliis laxis, late laneeolatis, acutis, caulinis 15 mm longis, 5 mm latis, glabriusculis, seminibus 1 mm diam. disco, breviter parce tuberculatis. P. E. it. IIL hisp., 1891, nr. 364 (sub. nom. L. Tournefortii a. inquinans): Albacete ad rupes pr. Alcaraz, 600—700 m. s. m. 7. Linaria rohusta Lose, und L. macropoda ß. et R. sind wohl nur Formen der nämlichen Spezies. Einjährige Pflanzen stellen L. rohusta, zwei- bis mehrjährige L. macropoda dar. Bei sorg- fältigem Vergleiche können andere Unterschiede nicht gefunden werden und selbst am gleichen Orte gesammelte Exemplare zeigen deutlieh ein- und zweijährige Entwicklung, so Exsc. nr. 667, P. R., it. IL hisp., 1890, prov. Albacete, Mugron, inter Bolazotte et Alcaraz. Die Bemerkung (Veget.) „var. macranthum Porta et Rigo floribus 3 — 4-plo majoribus ac in specie", ist ganz zu unterdrücken, da der Vergleich von L. rubrifolia B. et 0. genommen wurde, einer von obiger gut getrennten Art. 8. Linaria (ChaenorrJiinum) grandiflora Cosson = rubrifolia ß. grandiflora Prodrom, fl. hisp. est species distinctissima ! Differt a i. rubrifolia Rob. et Gast, foliis saturate viridibus, caulibus, pedunculis fohisque gracihoribus, levissime pilis retrorsis minu- tissimis asperulata (non patenter viscidepilosis), calycis laciniis inaequalibus, angustis, spathulatis, pilis crispuhs albis eglandulosis parce obsitis, corollae tubo subduplo brevioribus, capsulae brevis- sime pubescenti subaequilongis ; eorolla intense eoerulea hiante, labio superiore ad medium bilobo, erecto, inferiore patulo, trilobo, lobis divaricantibus, lobo medio sublongiore, palato obscure albo- luteolo, intentius violaceo-punctato; ealcare tenui, acuto, reliquae corollae subaequilongo (10 — 12 mm); seminibus minutis, ovatis, vix costatis, brevissime tuberculatis. Zarte, hübsche Pflanze, welche durch die weit geöffneten azurblauen Blumen ein ganz anderes Aussehen besitzt als L. rubri- folia mit ihren schmutzigblauen Korollen und wenig geöffneten Lippen. Exsc: P. R. it. II, hisp. 1890, nr. 97: Prov. Almeria, prope Oostano inter Solvas et Puerto Lembreros. 9. Linaria Sieberi Rchb., L. Frestanderae Tin., und L. lasiopoda Freyn mit ß. major Freyn, lassen sich kaum als kleine Varie- täten unterscheiden. (Nach meiner Ansicht Lokalformen und 243 teils einjährige, teils zweijährige Pflanzen). Die echte Linaria graeca Chav. (die wohl als ß. zu L. commutata Bernh. gestellt werden muß) scheint die Pflanze darzustellen, welche von Janka 31. Juli 1871, in peninsula Hagion Oros, in pratis montanis prope coenobium Lavra gesammelt und mir mit der Bezeichnung „Linaria cirrhosa determ. Janka; secus Boissier Linar. graecam sistit", gütigst mitgeteilt hat. Im Habitus steht die Pflanze wirklich der L. cirrhosa W. näher, aber die Blätter, Kelchzähne und Blüten sind behaart; die Blätter, besonders die oberen, sind dreieckig-pfeilförmig, spitz; die Korolle samt Sporn ist ca. 10 mm lang, der Sporn so lang wie die übrige Korolle, die Kapsel kurz rauhhaarig. Bei L. commutata wird angegeben: Capsula glabra, foHa obtusa (Freyn: „licet apiculata"), flos cum calcare 12 — 15 mm longa. 10. Linaria fragilis Rodr. wurde von Porta und Rigo auf den Balearen: Menorca, Barranco de Algendar, 1888 gesammelt. Linaria aequitriloba Spr. ist die von Porta und Rigo auf Majorca, ad Puig major de Torrellas und unter den Namen L. fragilis forma aequitriloba P. R. ausgegebene Pflanze. 199. Zwischen Änarrhinum bellidifolium (L.) und A. laxiflorum Boiss. gibt es Zwischenformen. Die Beblätterung des Stengels ist ± hinaufreichend, die Segmente des Kelches sind ± schmal oder breit, stumpfhch oder spitz, nicht oder wenig weiß berandet, der Sporn ist ± länger als die Kelchzipfel, die Kapsel ± aus- gerandet. Wir sammelten A. bellidifolium und A. laxiflorum selbst gemischt in den niederen Lagen, z.B. in der Sierra de Mijas, bei Casarabonella etc. Änarrhinum corsicum Jord. entspricht der Diagnose von A. laxiflorum besser als manche Exemplare vom Originalstandort, der Sierra Nevada. 200. Wo Paederota Bonarota und F. Ageria zusammen vorkommen, sind Bastardbildungen nicht selten. JPaederota Churchillii Huter in schedis et elencho 1872 (P. Bonarota X P- Ageria). Diflfert a P. Bonarota foliis d= diaphanis, i. e. ut nervös primarios et etiara secundarios reticulatos videre liceat; pilis caulis diaraetro subaequilongis, calycis segmentis latiusculis cum pilis patentibus rar ioribus, corolla (labiis minus apertis) bicolore, tubo lurido, labiis coerulescentibus vel etiam dilutis. A P. Ageria pilis caulinis capitatis ecapitatis intermixtis, foliis ± ovalibus, apice obtusioribus, minus diaphanis, dentibus minus incisis, vix duplicate serratis, calycis dentibus non fere glabrescentibus; corollae labiis plus rectangulare distantibus et flore sordido differt. Man sollte glauben, daß es nicht schwer fallen dürfte, einen Bastard zwischen P. Bonarota und P. Ageria scharf zu diagnostizieren. Vergleicht man aber die Diagnosen beider bei 244 Koch und Reichenbach, so findet man Widersprüche und vage Merkmale; es bleibt wenig übrig als die Farbe der Blüte, die aber bei älteren, sowie bei abgeblühten Herbarexemplaren im Stiche lassen kann. Koch sagt von P. Bonarota: „foliis serratis, superioribus ovatis acutis"; ßeichenbach: „folia ovata. subrotunda". Beide haben Eecht, aber in entsprechender Verbinduug. Es muß heißen: foha serrata, dentibus paucioribus (1 — 6[ — 7]), subrotundata (infima!), ovata usque elliptica; apice obtusa usque late triangulari-acutatis. Koch sagt ferner: „coroUae labio superiore integro". Reichenbach (in Fl. germ. et ic. p. 49) „Helm der Blume abgestutzt oder zw ei läpp ig". Für gewöhnlich ist die obere Lippe ungeteilt spitzlich und die untere dreilappig, hie und da die Oberlippe abgestutzt zweiteilig und die Unterlippe zweilappig. — Koch hebt besonders hervor, „staminibus corollae longioribus" ; dies ist aber vielfach nicht der Fall, indem die Staubbeutel kaum den Saum der Korolle erreichen. Das Hervor- treten der Staubbeutel hat seinen Grund darin, daß die Lippen weit voneinander abstehen; findet also bei stark geöffneten Blüten statt. Über P. Ageria sagt Koch, „foüis serratis, superioribus ovate lauceolatis, longe acuminatis". Reichenbach, Fl. germ. „foHis ovatis acuminatis". Es kommen aber bei P. Ageria Blätter vor, die sich in der Form von denen der P. Bonarota nicht unterscheiden lassen, nur mehr gezähnt sind, indem sie an jedem Rande bis zu 20 — 30 Zähne, die schärfer und ungleich groß sind, besitzen. Die Oberlippe ist ganz stumpflich, aus- gebissen, ausgerandet und etwas zweiteilig. Sollten nun beide nicht scharf getrennte Arten sein? Im Gegen- teil, sie erscheinen deutlich geschieden, wenn außer der leicht sicht- baren Blütenfarbe andere Momente inBetracht gezogen werden, u. zw. : 1. Die Behaarung. — Diese ist bei P. Bonarota am Stengel dicht woUig kraus, die Haare sind alle ohne Köpfchen, fast so lang wie der Stengeldurchmesser; bei P. Ageria dagegen abstehend, kaum so lang wie der halbe Durchmesser des Stengels und sämtUch köpf ig. 2. Die Konsistenz der Blätter. Diese sind bei P. Bonarota fleischig dick, somit äußerst selten durchscheinend, so daß der Hauptnerv und die netzaderigen Nebennerven nur bei starkem Lichte etwas sichtbar werden, sie sind dunkelgrün bis schwärzlich-violett, meist mit weißen Haaren bedeckt oder seltener kahl, glänzend. — Bei P. Ageria sind die Blätter durchscheinend, so daß das Adernetz leicht sichtbar ist, gelblich grün, teilweise rostbraun, meistens fast kahl. Der Bastard wurde zuerst beobachtet von G. 0. Churchill in den Alpen von Primiero (Südtirol), 1871; von mir 1872 und 1873 nicht selten, u. zw. am Monte Cavallo und Monte Serva bei Belluno (Venetien); dann am Wischberg bei Raibl (Kärnten), wo sich derselbe bei günstiger Entwicklung sehr häufig zeigt. 245 Merkwürdig ist das Vorkommen der P. Bonarota in Antholz, Pusterthal, auf Granit am Hochgallstocke. Ganz unrichtig ist die Angabe in Hausmann, Flora von Tirol, p. 645, für P. Ageria „Lavanteralpe bei Lienz". 201. 1. Pedicularis elongata Kern, unterscheidet sich von P. tuberosa unter anderem durch die kleineren Korollen mit schmälerem längeren Schnabel. Sie wächst nach den bisherigen Beobachtungen nur auf Kalk und Dolomit, während P. tuberosa immer Ur- gesteins unterläge verlangt. 2. Pedicularis rostrato-spicata Cr. var. helvetica Stgr. wurde von Porta auf dem Monte Frerone (Val di Caffaro, Lombardei) ge- sammelt. 3. Der Bastard zwischen P. rostrata (L.) Kern {Jacquinii Koch) und tuberosa L. = P. erubescens Kern. (P. rostrato-capitata Cr. X tuberosa L.) ist mir vom Platzerberg bei Gossensaß , von Virgen, Kais, aus dem Ahrnthal etc. bekannt. P. Bohatschii Stgr. (P. elongata Kern. X rostrato-capitata Cr.) wurde von Gander und mir auf der Kerschbaumeralpe bei Lienz, auf der Unterbacheralpe in Sexten und am Schuß des Kreuzberges gesammelt. 4. P. rostrato-capitata Cr. und P. rliaetica Kern, unterscheiden sich außer dem ständigen Merkmale : Eand der Unterlippe, bei erster gewimpert, bei der zweiten ungewimpert, auch noch in der Blattform. Bei P. rostrato-capitata ist die Blattspindel zwischen den Fiedern ungeflügelt, Fiederteile tief einge- schnitten bis fast fiederteilig; bei P. rhaetica laufen die Fieder- teile am Blattstiele flügelartig herab und sind ± tief ge- zähnt. P. pyrenaica Gay unterscheidet sich trotz der Zweifel Eeichenbachs von P. rostrato-capitata Cr. durch die schiefe, einwärts gezähnte Schnabelspitze. P. mixta Gren. et Godr. (leg. Border e: Hautes Pyren. Heas) ist von P. pyrenaica so deutlich verschieden (man be- achte nur die wollig zottige Kelchröhre!), daß sie eher in die Nähe der P. tuberosa zu stehen kommt. Aus dem getrockneten Material geht hervor, daß die Unterlippe heller (gelbUch? oder licht rosa?) gefärbt und die Oberhppe durch Trocknen bräunlich, wie bei P. elongata wird. Man vergleiche auch die Ausführungen von Leresche und Levier. 5. P. asplenifolia Floerke wird von Arcangeli Fl. ital. (der frischweg diese als ß. zu P. rostrata zieht, wogegen selbst Hirten beide zu unterscheiden vermögen, indem sie die P. asplenifolia als echten Einhacken bezeichnen) in Venetien (Agordo) angegeben, was sicher unrichtig ist; denn diese Pflanze ist auf höhere Urgebirge beschränkt und nie in Kalkalpen ge- funden worden. Am Tonale, Bergamaskeralpen (Urgebirge), kann sie möglicherweise vorkommen. 246 Von P. pseudo - asplenifolia Steininger {F. asplenifolia Floerke X rostrato-capitata Cr.) fand ich ein Stück am Über- gange vom Ettelalpl zum Finstersterne bei Sterzing. Hybride Formen zwischen gelb- und rotblühenden Fedi- cularis-Arten lassen sich durch die Farbe meist von weitem schon erkennen, so z. B. rostrato-capitata X tuherosa, F. elon- gata X gyyoflexa etc. erscheinen in weiß und karmiu. 6. Schwerer zu erkennen sind Bastarde von fast gleichartiger Farbe, wie z. B. P. rosea Wulf. X rostrato-cajntata Cr. = P. Haus- manni Huter in Österr. botan. Zeitschr. XXIII (1873), pag. 126. Diflfert a P. rostrato-capitata (cui habitu similior) pinnis foliorura subregulariter dentatis, dentibus acutis, basi non dilatatis, calycis molliter hirsuti dentibus acute paucidentatis; corolla intense rosea (carmin), labio superiore rostro brevi (ad 2 mm lg.) apice trun- cato undulato-dentato, labio inferiore margine glabro; a P. rosea foliis moUioribus, pinnis latioribus, dentibus obtusioribus, calyce non dense et longe piloso, dentibus paucidentatis. Ich fand diesen Bastard äußerst selten in Sexten (Puster- tal), Fischleintal, ein Stück am sogenannten Schusterflecken, wenige Stücke in Oberbachern und einen mehrstengligen Rasen in Venetien auf der Alpe Boscada ober Erto zwischen Piave und Zellinethal. 202. 1. Melampyrum variegatu^n H. P. R. exsc. ital. Habitu M. arvensis, sed diflfert flore bicolore, tubo pallido, labiis roseis : calycis tubo inferne nudo, in nervis solummodo sursum cum basi dentium albe crispulo-piloso (non brevissime), dentibus ex basi triangulari in setas longiores abeuntibus (non lanceqlate aristatis), tubo brevi (ca. 3 mm) aequilongis, floris tubo plus dimidio brevi- oribus (non 5 mm cum dentibus, floris tubo paulo brevioribus); bractearum laciniis cum dentibus calycis piUs rigidiusculis, pa- tentibus (non brevissimeserectis) aspersis; foliis elyptice-lanceolatis. Melampyrum harbatutn W. K. diö"ert calyce lanato-hirsuto, dentibus tubo brevioribus, triangulari-lanceolatis, aristatis; flore luteo. Konnte nur zweimal in spärhcher Anzahl gesammelt werden : Italia: Apulia, Gargano in sylvis pr. Vico, fol. calcar. 600—700 m s. m. (Porta und R ig 0. 1875) und Calabria: Dircepata di Murano, inglareosis rupestr. ad jugum 1000 — 1100 m s. ra. (Rigo, 1898). Sehr wahrscheinlich gehören die Angaben von M. arvense im südhchsten ItaUen hieher. 2. 31elampyrum angustissimum Beck ß. aiistrotirolense Huter et Porta. Diflfert a typo: foliis elyptice-lanceolatis in acumen longum protractis (non obtusis); calyce breviter piloso, pilis retrorsum curvatis (non patule villosis); bracteis superioribus minus laciniatis, basi angustioribus, dentibus brevioribus, dente (lobo) medio in acumen longe protracto. Habitat in Tirolia australi, Judicariis, in pratis sylvaticis prope pagum Daone, solo porphyrico arenoso 600 — 700 m s. ra. lg. Porta, Juli 1888. (Fortsetzung folgt.) 247 Literatur - Übersicht 0. April, Mai 1907. Beck G. Über die Gewinnung brauchbarer Diapositive für den naturgeschichtlichen Unterricht. (Lotos, N. F., 1. Bd., Nr. 4, S. 61—67.) 4°. 4 Abb. Beck V. MannagettaG. Icones florae Germanicae etHelveticae simul terrarum adjacentium ergo Mediae Europae, tom. 24, dec. 12 (pag. 89-96, tab. 226—231). Lipsiae et Gerae (F. de Zez- schwitz), ohne Jahreszahl. 4°. Enthält : Fagopyrum tataricum, Fagopyrum sagittatum, Polycnemum arvense, Polycnemum majus, Polycnemum Heuffelii, Polycnemum verru- cosum. Dalla Torre C. G. de et Harms H. Genera Siphonogamarum, fasc. X. Lipsiae (G. Engelmann), 1907. 4". Enthält den Index nominum von Biplopenta bis Macrocarpmm. Dörfler I. Botaniker-Porträts, 3. u. 4. Li efg. Wien (im Selbst- verlage des Verfassers, TIT., Barichgasse 36), 1907. 4°. — Mk. 10. Enthält die Porträts Linnes und seiner Zeitgenossen: 21 0. Rudbeck d. j., 22—25 C. V. Linne, 26, 27 A. v. Haller, 28 G. A. Scopoli, 29 N. J. Frh. V. Jacquin, 30 C. Allioni, 31 F. X. Frh. v. Wulfen, 32 J. lugen-Housz, 33 J. Hedwig, 34 J. Gaertner, 35 J. G.Kölreuter, 36 J. Ch. D. V. Schreber, 37 P. S. Pallas, 38 F. Ehrhart, 39 K. P. Thunberg, 40 J. B. A. P. Monet deLamarck. Beilage: Faksimile-Druck eines L i n n e - Briefes. Haberlandt G. Die Bedeutung der papillösen Laubblattepidermis für die Lichtperzeption. (Biologisches Zentralblatt, XXVII. Bd.. 1907, Nr. 10, S. 289-301.) 8". Jan che n E. Helianthemiim canum (L.) Baumg. und seine nächsten Verwandten. (Abh. d. zool.-botan. Ges. Wien, Bd. IV, Heft 1.) Jena (G. Fischer), 1907. 8". 67 S., 2 Textfig. Eingehende monographische Untersuchung der im Titel genannten Artengruppe. — — Einige durch die internationalen Nomenklaturregeln bedingte Änderungen in der Benennung mitteleuropäischer Pflanzen. (Mitteil. d. Naturwissenschaftl. Vereines a. d. Uni- versität Wien, V. Jahrg., 1907, Nr. 6—8, S. 83—100, Nr. 9, S. 105—107.) 8«. — — Nachträge und Berichtigungen zu den Namensänderungen mitteleuropäischer Pflanzen. (Ebenda, V. Jahrg., 1907, Nr. 9, S. 108—112.) 8". 1) Die „Literatur-Übersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 248 Molisch H. Die Purpurbakterien. Jena (G. Fischer), 1907. 8°. 95 S. 4 Taf. Die Arbeit, welche unsere Kenntnisse über Purpurbakterien ganz außerordentlich erweitert, sowohl in bakteriologischer, wie physiologischer Hinsicht sehr bemerkenswerte Ergebnisse liefert und zu den wichtigsten Er- scheinungen der Mikrobiologie zu zählen ist, zeigt folgende Gliederung des Inhaltes. Nach Erörterung einfacher, vom Verfasser entdeckter Methoden zur Beschaffung des Materiales bespricht„er die Methoden der Eeinkultur und gibt eine systematische Übersicht der bisher be- kannten Formen, in der folgende, vom Verf. festgestellte Formen ausführ- lich beschrieben werden : Bhodobacillus palustris, Mhodob acter ium capsu- latum, Bhodocapsa suspensa, Bhodothece pendens, Bhodocoecus capsu- latus, Bh. minor, Bhodovibrio parvus, Bhodocystis gelatinosa, Bhodonostoc capsulatum, Bhodospirillum photometricum, Bh. giganteum. Es folgen Ab- schnitte über die Beziehungen der Purpurbakterien zum Lichte, zum Sauerstoffe, über ihre Chemotaxis und ihre Ernährung. Aus der Fülle der Ergebnisse sei hervorgehoben, daß die Purpurbakterien viel- fach dem Lichte angepaßt sind, was damit im Zusammenhange steht, daß sie zwar organische Nahrung, aber auch des Lichtes bedürfen und in dieser Hinsicht eine bemerkenswerte Ausnahmsstellung unter den Spaltpilzen ein- nehmen. Von aerober Lebensweise bis zu völlig anaerober finden sich alle Übergänge; im allgemeinem ist das Bedürfnis nach freiem Sauerstoff ge- ring. Ein letztes Kapitel behandelt die Farbstoffe der Purpurbakterien; sie enthalten zwei Farbstoffe, einen grünen, das Bacteriochlorin (Molisch) und einen roten, d3,s Bacteriopurpurin (Eey Lancaster). Welche Rolle im ein- zelnen diesen. beiden Stoffen bei der den Purpurbakterien allein zukommen- den Fähigkeit der Assimilation organischer Substanz im Lichte zukommen, läßt Verf. noch offen. Murr J., Zahn H., Pöll J. Hieracium U. (Icones florae Germa- nicae et Helveticae etc., tora. XIX 2, dec. 12. 13, pag. 105 — 120, tab. 90 — 105.) Lipsiae et Gerae (F. de Zezschwitz), ohne Jahreszahl. 4°. Stoklasa J., Ernest A., Chocensky K. Über die anaerobe Atmung der Samenpflanzen und über die Isolierung der Atmungs- enzyme. III. (Ber. d. deutsch, botan, Ges., XXV. Jahrg., 1907, Heft 3, S. 122—131.) 8». Wagner K. Zur Morphologie und Teratologie des Brijophyllum crenatum Baker. (Verhandl. d. k. k. zool.-botan. Ges. Wien, LVII. Bd., 1907, 2. u. 3. Heft, S. 104—116.) 8". 5 Textfig. Weinzierl Th. E. v. Über Streuwiesen. Ein Beitrag zur Lösung der Streufrage im Gebirge. Wien (W. Frick). 8". 17 S. 4 Taf. Untersuchung über die Möglichkeit, auf nassen Wiesen durch ent- sprechende Maßnahmen die Entwicklung von Gräsern, Cyperaceen und Junca- ceen zu befördern, welche von Wert als Streumaterial sind. Becker W. Systematische Bearbeitung der Viola al2nna s. l und einiger in meinen Arbeiten noch nicht behandelten Arten. (Bei- hefte z. botan. Zentralblatt, Bd. XXI, 1907, Heft 3, S. 291 bis 295.) 8°. Behandelt: I. Viola alpina Jacq. mit suhs-p. alpina (Jacq.) (Ostalpen, Karpaten, transsilvan. Alpen) und Grisebachiana (Vis.) (Serbien, Albanien); 249 11. Viola nummiilarifoUa All. (Seealpen, Korsika); III. Viola paradoxa Lowe (Madeira) ; IV. Viola pentadactyla Fenzl (Syrien) ; V. Viola dichroa Boiss. et Huet (Armenien). Britten J. and Ren die A. B. List of British Seed-Plants and Ferns. (British Museum, Department of Botany, 1907.) 8". 44 pag. Ein auf Grund der internationalen Nomenklaturregeln hergestelltes Verzeichnis der giltigen Namen aller in England wildwachsenden Antophyten und Pteridophyten. and — — Notes on the ,List of British Seed-Plants" . (Journal of Botany, vol. XLV, 1907, nr. 531, pag. 99—108.) 8\ Enthält die Begründungen der wichtigsten in der vorgenannten Arbeit enthaltenen Namensänderungen. Br Uschi D. Ricerche sulla vitalitä delle cellule amilifere degli endospermi delle Graminacee. (Annali di Botanica, vol. V, 1907, fasc. 3, pag. 569—605.) gr. 8^ Calcar R. P. v. Die Fortschritte der Immunitäts- und Spezifitäts- lehre seit 1870, mit besonderer Berücksichtigung der Tuberkel- bazillen und der säurefesten Stäbchen. (Progressus rei botanicae, I. Bd., 3. Heft, S. 533—642.) Jena (G. Fischer), 1907, 8°. Cortesi F. Studi critici sulle Orchidacee romane V. Le specie de gen. Ophrys. (Annali di Botanica, vol. V, 1907, fasc. 3, pag. 547—567, tav. VI.) gr. 8°. 2 fig. Dachnowski A. Zur Kenntnis der Entwicklungs-Physiologie von Marchantia polymorpha L. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XLTY. Bd., 1907, 2. Heft, S. 254—286.) 8\ 4 Textfig., 1 Taf. Dingler H. Versuch einer Erklärung gewisser Erscheinungen in der Ausbildung und Verbreitung der wilden Rosen. (Mitteil. d. naturwissenschaftl. Ver. Aschaflfenburg VI, 1907.) 8". 38 S. Verf. macht auf einige geographische und morphologische Eigentüm- lichkeiten der heimischen Eosen aufmerksam, deren Studium einen Beitrag zur Aufklärung des Vorganges der Artbildung und der Gattung bilden kann. Er bespricht zunächst die Korrelation, die zwischen Kelchform und GrifFel- behaarung besteht, und zeigt, daß aufgerichtete Fruchtkelche zumeist mit behaarten Griffeln verbunden sind und daß diese Merkmale irgendwie mit den klimatischen Bedingungen der Bergregion zusammenhängen. Speziell wird dann letzteres für den Kelch besprochen und seine Oekologie dabei be- handelt. Das nächste Kapitel ist den Beziehungen zwischen geographischer Verbreitung und Kelchausbildung gewidmet; anschließend daran erörtert Verf. die mutmaüliche Ursache der Formneubildung in der Gattung und neigt der Annahme von Mutationen zu. Schließlich wird die Geschichte der wilden Rosen in Mitteleuropa besprochen. Fedde F. Justs Botanischer Jahresber. XXXIIT. Jahrg. (1905). II. Abt. 2. Heft (S. 161—320) u. III. Abt. 1. Heft (S. 1-160). Leipzig (G. Bornträger). 1907. 8". Inhalt von II. 2: H. Potoniö, Paläontologie (Schluß); P. Sorauer, Pflanzenkrankheiten; F. Fedde, Allgemeine und spezielle Morphologie und Systematik der Siphonogamen (Anfang). Inhalt von III. 1: R. Otto, Chemische Physiologie; A. Weisse, Physikalische Physiologie (Anfang). Fischer G. Die bayerischen Potamogetonen und Zannichellien. (Berichte d. bayer. botan. Ges. z. Erf. d. heim. Flora, Bd. XI, 1907, S. 20—162.) gr. 8°. österr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1907. jg 250 Fischer A. Wasserstoff und Hydroxylionen als Keimungsreize. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., XXV. Jahrg., 1907, Heft 3, S. 108—122.) 8". Fitting H. Die Leitung tropistischer Reize in parallelotropen Pflanzenteilen. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XLIV. Bd.. 1907, 2. Heft, S. 177—253.) S'. 26 Textfig. Focke W. 0. Betrachtungen und Erfahrungen über Variation und Artenbildung. (Abb. d. Nat. Ver. Bremen, XIX. Bd., 1907. Heft 1, S. 68—87.) 8». Francs E. H. Grundriß einer Pflanzenpsychologie, als einer neuen Disziplin induktiv forschender Naturwissenschaft. (Zeitschr. f. d. Ausbau d. Entwicklungslehre, Bd. T, 1907, Heft 4.) gr. 8^ HS. 1 Abb. Gatin C. L. Observations sur l'appareil respiratoire des organes Souterrains des Palmiers. (Revue generale de Botanique, tom. XIX, 1907, nr. 221, pag. 193—207.) 8". 13 Textfig. Gern eck R. Zur Kenntnis der niederen Chlorophyceen. (Beihefte z. botan. Zentralblatt, Bd. XXI, 1907, Heft 3, S. 221—290. Taf. XI u. XII.j 8". Gola G. Studi sulla funzione respiratoria nelle piante acquatiche. (Annali di Botanica, vol. V, 1907, fasc. 3, pag. 441 — 537.) gr. 8". Hayata B. On Taiivania and its atfinity to other genera. (Bota- nical Magazine, vol. XXI, 1907, nr. 241, pag. 21—28, tab. 1.) 8"^. 1 Textabb. Hollös L. üj gombäk Kecskemet videkeröl. [Fungi novi regionis Kecskemetensis.] Neu beschrieben werden: Sphaerella Onohrychidis Hollös, Fleospora Helichrysi Hollös, Phoma xiutaminum Hollös, Phoma gymnocladicola Hollös, Phoma lielichrysicola Hollös, Phoma jiteleaecola Hollös, Cytospora Pteleae Hollös, Diplodina Corispermi Hollös, Diplodina jjteleaecola Hollös, Diplodina Rhodotypi Hollös, Diplodina Syringae Hollös, Diplodina Wi- stariae Hollös, Septoria Rhodotypi Hollös, Phahdospora Baccharidis Hollös, Mhabdospora Gymnocladi Hollös, Phabdospora Tecomae Hollös, Coniothyrium fructicola Hollös, Coniothyrium Polygoni Hollös, Conio- thyrium olivaceum Bon.var. Gymnocladi Hollös, Con. ol. var. Koelreuteriae Hollus, Con. ol. var. Pteleae Hollös, Diplodia Baccharidis Hollös, Diplodia Onobrychidis Hollös, Diplodia polygonicola Hollös, Diplodia Rhodotypi Hollös, Hendersonia putaminum Hollös, Hendersonia sarmentorum, Westend, var. Baccharidis Hollös, Hend. sarm. var. Coluteae Hollös, Hend. sarm. var. Pteleae Hollös, Hend. sarm. var. Spiraeae Hollös, Hendersonia pulchella Sacc. var. tecotnaecola Hollös, Camarosporium Rhodotypi Hollös, Camarosporium Thujae Hollös, Pestalozzina Thnjae Hollös. Jost L. Über die Selbststerilität einiger Blüten. (Botan. Zeitung, 1907, Heft V u. VI, S. 77—117, Taf. 1.) kl. 4°. Verf. konstatierte, daß die Selbststerilität von Cytisus Laburnum darauf beruht, daß der Pollen nur bei Verletzung der Narbe zu keimen ver- mag. Dagegen beruht die Selbststerilität von Corydalis cava, Sicule, Lilium u. a. darauf, daß der eigene Pollen nur kurze Pollenschläuche zu treiben vermag. Aus seinen Untersuchungen zieht der Verf. den Schluß, daß die Entwicklung des Pollenschlauches durch lösliehe Stoffe (nicht Plasma) in den Narben und Griffeln beeinflußt werde. Diese Stoffe müssen bei den selbst- 251 sterilen PfFanzen individuell qualitativ verschieden sein, analog wie die aus dem Tierreiche bekannten arteigenen löslichen Stoffe. J Units ky N. Kespiration anaerobe des graines en germination. (Revue generale de Botanique, tom. XIX, 1907, nr. 221, pag. 208—220.) 8«. 2 Textfig. Laurent J. Les facteurs de la structure chez les vegetaux. (Re- vue generale de botanique, tom. XIX, 1907, nr. 220, pag. 129—160.) 8°. Lemmermann E. Brandenburgische Algen. IV. Gonyaulax palustris Lemm., eine neue Süßwasser-Peridinee. (Beihefte zum botan. Zentralblatt, Bd. XXI, 1907, Heft 3, S. 296—300.) 8°. 5 Textfig. Lindau G. Rabenhorsts Kryptogamenflora von Deutschland, Österreich und der Schweiz. I. Bd., VIII. Abt.: Pilze. 104. Liefg. (S. 753 — 832.): Fungi imperfedi (HyphomycetesJ. Leipzig (E. Kummer), 1907. 8^ Zahlr. Textfig. Lister Gr. Synopsis of the Orders, genera and species of Mycetozoa. (Journal of Botany, vol. XLV, 1907, nr. 533, p. 176—197.) 8". Loeb J. Über die Erregung von positivem Heliotropismus durch Säure, insbesondere Kohlensäure, und von negativem Heliotropis- mus durch ultraviolette Strahlen. (Archiv f. d. ges. Physiologie, Bd. 115, 1906, S. 564—581.) 8". Maillefer A. Etüde Biometrique sur le Biatoma grandeW. Sm. 8^ 67 pag., 1 tab. (Bull. Soc. Vaud. Sc. Nat., vol. XLII, 1907.) Meyer A. und Schmidt E. Die Wanderung der Alkaloide aus dem Pfropfreise in die Unterlage. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., XXV. Jahrg., 1907, Heft 3, S. 131—137.) 8«. Münden M. Der Chtonoblast, die lebende biologische und morpho- logische Grundlage alles sogenannten Belebten und Unbelebten. Leipzig (J. A. Barth), 1907. 8^ 167 S., 11 Textabb., 9 Taf. Folgende Sätze, die der Zusammenstellung der Kesultate des Verf. entnommen sind, werden genügen, um zu zeigen, welcher Geist dieses Buch beherrscht: „Normale Zellen bestehen, von verdunstender Flüssigkeit ab- gesehen, ausschließlich aus Elementen, welche in morphologischer und physio- logischer Beziehung absolut den Spaltpilzen identisch sind." „Anderseits gleichen in Eeinkulturen erzeugte Kolonien anerkannter pathogener und saprophytischer Schizomyceten in morphologischer Hinsicht der Zelle mit Kern, Kernkörper, Ex- und Endoplasma, Membran und Wimpern." „Was wir bisher Metall und Mineral nannten, erscheint in denjenigen Formen, welche wir in der Bakteriologie mit Kokken, Stäbchen und Fäden nebst ihren Fortpflanzungsformen bezeichnen." „Bakterien - Kolonien wandeln sich in Kristalle um". — Diese Einheiten, welche Spaltpilzen gleich sind, nennt Verf. Chtonoblasten. Verf. verlaugt in der Einleitung vom Leser, er möge all die Vorurteile und Anschauungen, womit uns Schule, Universität und eigenes Forschen den Kopf verwirren, beiseite legen, bevor er dem Inhalte nahe tritt; Eef. zog es vor, nach Lektüre der ersten 20 Seiten das Buch beiseite zu legen. Murbeck Sv. Die Vesicarius-Gru-p-pe der Ga.itung Bumex. (Lunds Universitets Arsskrift, N. F., Afd. 2, Bd. 2, Nr. 14.) 4^ 30 S. 2 Taf. Systematische Aufklärung der im Titel genannten Artengruppe und theoretische Erörterungen über die Phylogenie derselben. In bezug auf den 18* 252 Modus der Artbildung spricht sich der Verf. auf Grund wichtiger Argumente für relativ häufige Artbildung durch direkte Bewirkung aus. In systematischer und theoretischer Hinsicht sehr beachtenswerte Arbeit. Pavillard J. Sur les Geratium du golfe du Lion (Bull. soc. bot. France, tom. LIV, 1907, nr. 3, pag. 148—154.) 8°. Schinz H. und Thellung A. Begründung vorzunehmender Namensänderungen an der zweiten Auflage der , Flora der Schweiz" von Schinz und Keller. (Forts.) (Bull. herb. Boissier, 2. ser., tom. VII., 1907, Nr. 5, pag. 387—406.) 8°. Enthält den Schluß der ersten Serie von Begründungen, einige Be- richtigungen und den Anfang der Nachträge. Schröter L. und C. Taschenflora des Alpen-Wanderers. Zehnte und elfte (Doppel-) Auflage. Zürich (A. Baustein), ohne Jahres- zahl. 8°. 26 Tafeln mit Text. Schuster J. Veronicae generis hybrida nova. (Fedde, Reper- torium. Bd. III, Nr. 24—26, März 1907, pag. 387.) 8°. Veronica Wildtii Schuster = V. opaca Fr. X V. polita Tr., von A. Wildt bei Obrzan nächst Brunn entdeckt. Schwertschlager J. Über einige für Bayern neue Rosenarten und mehrere überhaupt neue Artbastarde von Rosen. (Berichte d. bayer. botan. Ges. z. Erf. d. heim. Flora, Bd. XI, 1907, S. 170-175.) gr. 8«^. Ausführlich beschrieben werden: Bosa abietina Grenier var. Dema- tranea (Lag. et Pug.) R. Keller f. bavarica Schwertschlager, Bosa canina L. X rubiginosa L., Bosa dumetorum Thuillier X Jimdzillii Besser, Bosa dumetorum Thuillier X tomentosa Smith, Bosa dutnetorum Thuillier X micrantha Smith, Bosa glauca Villars X Jundzülii Besser, Bosa corii- folia Fries X dumetorum Thuillier. Scott D. H. The Flowering Plants of the Mesozoic Age, in the Light of Recent Discoveries. (Journal of the Roy. Microscop. Soc. 1907, pag. 129—141, tab. VI.) 8°. Simonkai L. A Magyar Kirälysäg öshonos es kultivält benge- fajai. [Species Rhamnorum in Regno Hungarico spontanearum cultarumque.] (Növenytani Közlemenyek, VI, 1907, 2, p. 39—58.) 8«. 11 Abb. Deutsches Resümee auf S. 11 des „Beiblattes". Beschreibung und Ab- bildung der in Ungarn vorkommenden iJ/mmnws-Formen. Neu: Bh. Kicolae Simk. mit var. Buduae Simk. (Dalmatien, Griechenl.), ferner mehrere Var. Sorauer P. Blitzspuren und Frostspuren. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., XXV. Jahrg., 1907, Heft 3, S. 157—164.) 8«. 2 Textfig. Ursprung A. Abtötungs- und Ringelungsversuche an einigen Holzpflanzen. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XLIV. Bd., 1907, 2. Heft, S. 287—349.) 8^ Viguier R. Anatomie du Geum rivale ä proliferation centrale. (Revue g^nörale de Botanique, tom. XIX, 1907, nr. 221, pag. 221—225.) 8°. 5 Textfig. Vollmann F. Neue Beobachtungen über die Phanerogamen und Gefäßkryptogamen von Bayern. II. (Berichte d. bayer. botan. Ges. z. Erf. d. heim. Flora, Bd. XI, 1907, S. 176—236.) gr. 8". Weber C. A. Euryale europaea nov. sp. foss. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., XXV. Jahrg., 1907, Heft 3, S. 150— 157, Taf.IV.). S**. 253 Zacharias E. Über Degeneration bei Erdbeeren. (Jahresber. d. Vereinig, d. Vertr. d. angew. Botanik, Jahrg. IV.) Berlin (G. Bornträger), 1907. 8«. 14 S., 2 Taf. Verf. untersuchte experimentell die oft behauptete Erscheinung, daß fortgesetzte vegetative Vermehrung der Erdbeerpflanzen zu einer Degeneration führt. Die Versuchsergebnisse sprechen dafür, daß eine solche Degeneration nicht eintritt, sondern die Abnahme des Ertrages in Kulturen von Fr. elatior auf eine Nichtbeachtung der Dioecie der Pflanze und auf zu starkes Aus- scheiden der männlichen Pflanzen zurückzuführen ist. Versuche über die Ursache der Abnahme der Tragfähigkeit älterer Pflanzen und der Abkömm- linge solcher führten noch zu keinem definitiven Ergebnisse. Beachtung verdient der vom Verf. kanstatierte Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Pflanzen in bezug auf den Blattbau. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Rick, Fungi austro-americani exsiccati. Fase. TU et Till. Die beiden Faszikel gelangten am 24. Mai 1907 durch Gymnasialprofessor J. Eompel (Feldkirch) zur Versendung. Sie enthalten Nr. 121 — 160, u. zw. folgende Arten: 121. Xylaria pe- dunculata Fr. — 122. Äuricularia mesenterica (Dicks.) Fr. — 123. Favoliis princeps B. et C. (videtur). — 124. Xylaria curla Fr. (videtur). — 125. Lachnocladium compressum (Berk.) Lev. — 126. Fomes capucinus Mont. (videtur). — 127. Polystictus? ßbril- loso-radians Mont. — 128. Fomes fasciatus Sow. — 129. Xylaria GompJms Fr. — 130. Puccinia? macropoda Speg. — 131. Phylla- chora hrasiliensis Speg. — 132. Pseudorhytisma Myrtacearum Rick. — 133. Henningsia geminella Moell. — 134. Meliola am- phitricha Fr. — 135. Fomes pachyotis Speg. — 136. Hiatula? ßensonii Fr. — 137. Äuricularia Judae L. — 138. Meliola arachnoidea Speg. (videtur). — 139. Polystictus hdhipes Fr. — 140. Botryoconis Saccardiana Syd. — 141. Bonia flava (Berk.) Fat. — 142. Broomella Rickii Rehm. — 143. Trametes fibrosa Fr. — 144. Hypoxylon ridjiginosum (Pers.) Fr. var. rohustum Speg. — 145. Aecidium? — 146. Xylaria tigrina Speg. — 147. Cenangium episphaerium Schw. — 148. Lactarius Russula Rick. — 149. Lentinus villosus Kl. — 150. Panus liymenorrhisus Speg. 151. Ravenelia Sydowiana Rick. — 152. Patellaria subatrata Rehm. — 153. üromyces Fdbae (Pers.) De By. — 154. Uromyces Myrsines Dietel. — 155. Xylaria Cornu-damae (Schw.) Berk. — ■ 156. Meliola hrasiliensis Speg. var. sanguineo-maculans Rehm. — 157. Septohasidium albidum Pat. — 158. Fomes formosissimus Speg. — 159. Stereum elegans Mey. — 160. Kretzschmaria Clavus Fr. Hinzugefügt sind Ergänzungen zu acht bereits früher aus- gegebenen Arten, sowie als besondere Beigaben die zwei Arten Tidostoma liichii Lloyd (= T. bidbillosum Bres.) und Oudeman- 254 siella platensis Speg. Alle Arten wurden von J. Rick in der bra- silianischen Provinz Rio Grande do Sul gesammelt. Dr. A. Y. Grevillius und J. Ni essen geben ein Exsik- katenwerk unter dem Titel „Zoocecidia et Cecidozoa imprimis pro- vinciae Rhenanae" , das eine Ergänzung durch Photographien, Formalinpräparate etc. erhält, heraus. Lieferung 1 mit Nr. 1 — 15 ist schon erschienen. Preis Mk. 10. Bestellungen an den „Rheini- schen Bauern- Verein" in Köln. Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Der nächste internationale botanische Kongreß hätte bekanntlich 1910 in Brüssel stattfinden sollen. Aus lokalen Gründen wurde derselbe nunmehr abgesagt. Das Präsidium der Association internationale des Botanistes, dem in diesem Falle vereinbarungsgemäß die Ermittlung des neuen Kongreßortes zu- fällt, hat nach Fühlungnahme mit der holländischen Regierung be- schlossen, den Kongreß im September 1910 in Leiden (Holland) abzuhalten. Eine provisorische Einladung wird dem- nächst zur Versendung gelangen. Anläßlich des 200. Gedenktages der Geburt Li nn es ver- anstaltete die k. k. zoologisch -botanische Gesellschaft in Wien am 24. Mai d. J. eine Linne- Feier. Mit der Feier war eine Linne- Ausstellung verbunden, welche Herr J. ßrunn- thaler als Generalsekretär der Gesellschaft veranstaltet hatte. Die Festrede auf Linne hielt Prof. Dr. R. v. Wettstein. Der Rat der Linnean - Society in London hat be- schlossen, Faksimile-Reproduktionen ausgewählter Arten des in ihrem Besitze befindlichen Herbariums C. v. Linnes heraus- zugeben, unter der Voraussetzung, daß die Deckung der Her- stellungskosten durch eine entsprechende Zahl von Subskriptionen gesichert erscheint. Es wird beabsichtigt, zunächst versuchsweise eine Serie von 50 Tafeln in Lichtdruck und in voller Größe der Exemplare, d. i. im Formate 33 : 20 cm, auszugeben. Wenn sich 100 Abonnenten finden würden, beliefe sich der Preis auf 35 sh. bei direktem Bezüge durch die Gesellschaft. Per- sonen und Institute, welche auf das Werk für den Fall des Zu- standekommens subskribieren würden, werden um möglichst bal- dige Mitteilung an Prof. Dr. R. v. Wettstein, als dem derz. Präsidenten der Association internationale des Botanistes, gebeten. (Wien, IIL, Rennweg 14.) 255 Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. SitzuDg der math.-naturw. Klasse vom 21. März 1907. Prof. E. Heinricher in Innsbruck übersendet eine Abhand- lung mit dem Titel: , Beiträge zur Kenntnis der Gattung Balanophora'^. Mr. ph. Eman. Senft in Wien übersendet ein versiegeltes Schreiben zur Wahrung der Priorität mit der Aufschrift: „über ein neues Verfahren zum mikrochemischen Nachweis der Flechtensäuren". Das w. M. Prof. R. v. Wettstein legt eine Abhandlung von Emil Senft mit dem Titel vor: „Über eigentümliche Ge- bilde in dem Thallus der Flechte Fhysma dalmaticum A. Zahlbr." Personal-Nachrichten. Prof. Dr. G. Haberlandt in Graz wurde von der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien zum wirklichen Mitgliede gewählt. Die Universität Upsala hat anläßlich der Linne-Feier eine größere Anzahl von Doktoraten honoris causa verliehen, u. a. dem Hofrat Prof. Dr. J. Wiesner das Ehrendoktorat der Medizin. Prof. Dr. Wortmann wurde zum Direktor der biologischen Abteilung des kais. Gesundheitsamtes in Berlin ernannt. Auf Kosten des österreichischen Unterrichtsministeriums wird ein Denkmal des österreichischen Botanikers Anton v. Kerner im Arkadenhofe der Wiener Universität errichtet. Prof. A. Prunet wurde zum Direktor des botanischen Gartens in Toulouse ernannt. Gestorben sind: Der Bryologe Joh. B. Förster am 5. Juni d. J. im 63. Lebens- jahre. Karl Engelbr. Hirn, der Verfasser der Monographie der Oedogoniaceen am 16. April d. J. in Jyväskylä in Finnland. Inhalt der Juni-Nuninier: J, Witasek: Über Kränzlins Bearbeitung der „Scrophulariaceae — Antirrhinoideae — Calceolariea<" in Englers , Pflanzenreich". S. 217. — R. v. Wettstein: Welche Bedeutung besitzt die Individualzöchtung für die Schaffang neuer und wertvoller Formen? S. 231. — Dr. Josef Schiller: Über eine besondere Art von Laubfall bei einigen immergrünen Holzgewächsen. S. 285. — Rupert Hut er: Herbar-Studien. (Fortsetzung.) S. 238. — Literatur-Übersicht. S. 247. — Botanische äammlnngen, Museen, Institute etc. S. 253. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. S. 254. — Personal- Nachrichten. S. 255. Redakteur: Prof. Dr. E. v. Wettstein, Wien, 3/S, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Osterreichische botanische Zeitschrift" erscheint am Ersten eines jeden Monates and kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 ä M. 2-—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 ä M. 4-—, 1893/97 a M. 10'—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittelst Postanweisnng direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zapränamerieren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 256 INSERATE. Karl W. Hiersemaiiii in Leipzig, König sstraße 3. Buchhändler und Antiquar. Telegr.-Adr. : Buchhandlung Hiersemann Leipzig. Ich beehre mich anzuzeigen, daß folgendes Monumentalwerk mit sämtlichen ßestbeständen in meinen Verlag übergegangen ist: Martins, C. F. Pli. de, Eicliler, A. (x., et I. Trban. Flora Brasiliensis Enumeratio plantarum in Brasilia hactenus detect. arum. 15 voll. 130 fasciculi. Summa indicibus exclucis 20733 pag., 3811 tab. Folio. München und Leipzig 1840 — 1906. Preis des kompletten Werkes Mk. 6000—. Um die Anschaffung des vollständigen Werkes zu erleichtern, bin ich bereit, es auch jetzt noch auf Subskription abzugeben, dergestalt, daß der Kaufpreis auf Jahre verteilt und je nach der Höhe der jährlich über- nommenen Ratenzahlungen ein entsprechender Teil in Fascikeln, von 1 an- fangend, geliefert wird. Auch werden, nach Fertigstellung des Neudrucks verschiedener Teile, einzelne Fascikel apart behufs Vervollständigung inkompletter Exemplare Ausführliche Prospekte stehen auf Verlangen gpratis und franko zu Diensten. Für OrchideenlJebhaber. Mein neues, reich illustriertes Hauptpreisbuch mit Kultur- anweisungen ist erschienen und wird an Interessenten gratis ab- gegeben. Theodor Franke, Großottersleben bei Magdeburg. Orchideen - Großkulturen. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Professor Dr. Karl Fritsch ScMlrafilrilieöslfirriiicMenSiKlelfii-n. (mit Ausscliluss des Küstenlandes). Schulausgabe der „Exkursionsflora". — Preis broschiert Mark 3*60, in elegantem Leinwandband Mark 4* — . NB. Dieser Nummer ist beigegeben ein Prospelct der Firma Gebrüder Borntraeger in Berlin. Buchdruckerei Carl Gerold's Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE I Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in "Wien. LVn. Jalirgang, N°- 7/8. Wien, Juli/August 1907. Neue Cyperaceen. Von Ed. Palla (Graz). I. Cyperus TJsterii, Halme zu mehreren, 30 — 50 cm hoch, 1 — 2 mm dick, drei- kantig, glatt oder oberwärts an den Kanten rauh. Halmscheiden ausgeschweift, frühzeitig der Länge nach einreißend, die unteren purpurn bis schwarzpurpurn; Blatthäutchen nicht entwickelt; Spreiten kürzer als der Halm oder die obersten ihn überragend, 3 — 4 mm breit, flach, allmählich in ein spitz abschließendes Ende verschmälert, oberwärts an den Eändern und dem Kiele ± stark rauh. Infloreszenz ein kugeliges oder eiförmiges Köpfchen von 8 — 13 mm Dicke, aus 5 — 8 Primärköpfchen gebildet; Primärköpfchen zusammengesetzt, eiförmig bis kugelig-eiförmig, 5 — 7 mm dick; Spirrenblätter (die Tragblätter der untersten Primärköpfchen) 3 — 4, anfangs aufrecht, später zurückgeschlagen, das unterste 1 — 2 dm lang, die übrigen sukzessive kürzer werdend. Ährchen sitzend, stark zusammen- gedrückt, 3 — 4 mm lang, ebenso breit, breit-eiförmig bis rundlich, anfangs spitz, später abgerundet, 8— 12 blutig. Deckblätter 2 bis 2V2 mm lang, kahnförmig, flach ausgebreitet elliptisch, spitzlich bis kurz stachelspitzig, bleich mit breiter grüner Mittelrippe, 3 bis 5 nervig, die untersten mit oberwärts geflügeltem, stark rauhem Kiel, 7 — llnervig; Epidermiszellen der Unterseite in der Ober- flächenansicht größtenteils längsgestreckt. Staubgefäße 1—2; An- theren 1 mm lang, bespitzt. Griffel so lang oder etwas kürzer als die drei papillösen Narben. Frucht (nur in halbreifem Zustande vorliegend) 174 mm lang. Vi — V3 i^na breit, schmal lineal-elliptisch, dreikantig, ihre Epidermiszellen in der Oberflächenansicht isodia- metrisch. Standort: Ipiranga, S. Paulo in Brasihen. Gesammelt von A. üsteri, 7. XII. 1906. Österr. botan. Zeitschrift. 7j8. Heft. 1907. 19 258 Diese Art gehört der Gruppe des C. virens Michx. an und zeichnet sich besonders durch die kopfförmig ausgebildete Inflores- zenz aus. Die Pflanze befand sich in einer Kollektion brasilianischer Cyperaceen, die mir Herr Professor üsteri aus S. Paulo zur Deter- minierung übersandt hatte. An den mir vorliegenden Exemplaren scheint die Überzahl der Blüten rein 9 Geschlechtes zu sein, da auch an ganz jungen Blüten größtenteils gar keine Staubblätter nachzuweisen waren. Bulhostylis argentlna. Dicht rasig. Halme 20—40 cm hoch, Ys — V2 °^i^ dick, stiel- rundlich, kahl und glatt. Halmscheiden frühzeitig der Länge nach einreißend, zerstreut kurzhaarig (die Haare nur mikroskopisch deutlich wahrnehmbar) oder zuletzt ganz kahl, an der schief ab- gestutzten Mündung sehr locker und kurz weißlich gebartet; Spreiten 1 — 6 cm lang, V4 — Vs ^"^ breit, schmal-lineal, spitz, halbzyhndrisch-rinnig, an den Rändern rauh, auf den Flächen kahl und glatt. Infloreszenz ein eiförmiges bis rundliches, meist zu- sammengesetztes Köpfchen von 4 — 8 mm Dicke und 5 — 9 mm Länge; Spirrenblätter meist 3, aufrecht oder aufrecht abstehend, borstlich mit verbreitertem Grunde (der off'enen Scheide), das unterste das Köpfchen, überragend, 1—2 cm lang, die übrigen sukzessive rasch an Länge abnehmend. Ährchen meist 15 — 5, sitzend, stielrund, 3 — 7 mm lang, P/o — 2 mm dick, eiförmig bis länglich-lanzettlich, spitz, 10 — 20 blutig. Deckblätter 2 — 274 mm lang, 272 — 3 mm breit, kahnförmig, sehr breit eiförmig bis rund- hch, kurz stachelspitzig, dunkelrotbraun bis schwarzpurpurn mit anfangs grüner, später hellrotbrauner, dreinerviger Mittelrippe und sehr schmalem hyalinem Rand, auf der Außenfläche angepreßt- feinkurzhaarig, am Rande sehr kurz gewimpert. Staubgefäße 3; Antheren 1 mm lang, spitz. Narben 3, länger als der Griffel, ihre Papillen durch ringförmige Verdickungsleisten ausgesteift. Frucht 1 mm lang, V4 — 1 n^m breit, verkehrt-herzförmig mit ziemlich stark verschmälertem Grunde, dreikantig, fein querrunzlig, licht- gelb oder zuletzt graubraun ; Griffelkrönchen sehr klein, bräunlich. Bei Cördoba in Argentinien, 400 m ü. d. M., gesammelt von Th. Stuckert. Diese Art steht besonders B. spJiaerocephala (Boeck.) Palla nahe, unterscheidet sich aber von ihr namentlich durch die viel geringere Anzahl und den rundlichen Querschnitt der Ährchen, durch kürzere Spreiten und dadurch, daß die Scheiden an der Mündung deutlich, wenn auch locker und kurz, gebartet sind. Herr A. Kneucker, der mir die Pflanze zur Determinierung zu- schickte, wird sie in der VII. Lieferung seiner „Cyperaceae et Juncaceae exsiccatae" ausgeben. 259 Über Kränzlins Bearbeitung der „Scrophulariaceae — Antirrhinoideae — Calceolariea&^ in Englers „Pflanzenreich''. (Mit 11 Abbildungen.) Von J. Witasek (Wien). (Schluß. 1) Aber es wird mir niemand die Überzeugung beibringen können, daß eine und dieselbe Spezies zwischen Formen, wie in Fig. 1 und Fig. 7, variieren kann. Darüber ist Kränzlin aber anderer Ansicht. Einige Beispiele mögen dies zeigen : Unter den von mir neu beschriebenen Arten befindet sich eine C. atrovirens. Sie hat eine Corolle nach Art der C. integri- folia, nur daß die Oberlippe verhältnismäßig größer ist. Die // ^i Originaldiagnose nennt für die Oberlippe 9 mm, für die Unterlippe 14 mm. Fig. 10 a gibt eine Darstellung der Blüte, während durch die Zeichnung Fig. 10b und c noch etwas stärker vergrößert das Verhältnis des Stempels und der Stamina zum Kelch, so wie der Anthere zum Filament angedeutet ist. Einigermaßen ähnUch, jedoch schon habituell durch den wesentlich anderen Blütenstand verschieden ist C. foliosa Phil. Diese Art ist aber insbesondere durch eine eigentümliche Corollen- form ausgezeichnet. Fig. IIa zeigt die kugelige Unterlippe, die auch nach rückwärts zu aufgeblasen ist, so daß ihre Mündung fast in die Mitte zu Hegen kommt, und die darüber gelegte winzige Oberlippe. Fig. IIb und c gibt auch wieder das Verhältnis des Stempels und der Stamina zum Kelch, so wie der Anthere zum Filament in etwas stärkerer Vergrößerung. Nun existiert ein Poeppigsches Exsikkat, das den Namen C. silenoides Poeppig trägt, ein Name, der nie publiziert worden 1) Vergl. Jahrg. 1907, Nr. 6, S. 217. 19* 260 ist. welches ganz die eben beschriebene Blütenform der C. foliosa aufweist. Es stimmt mit derselben auch habituell gut überein, so in der Blattform und in dem einfachen, nur am Ende in mehrere gleich hohe blütentragende Äste geteilten Stengel. Sie hat nur einen dickeren Stengel und dickere, kürzere Äste. Ich habe dieses Exsikkat daher der C. foliosa zugewiesen und den Namen C. sile- noides Poepp. als Synonym zu ü. foliosa gestellt. Kränzlin beschreibt die C. foliosa in der 5. Sektion „Lati- foliae". In der 3. Sektion „Corymbosae"' bringt er meine G. atro- virens, wobei er bemerkt, er kenne diese Pflanze schon von einem Poeppigschen Exsikkat und sei willens gewesen, sie mit dem Poeppigschen Namen C. silenoides zu veröffentlichen, doch sei ich ihm mit meiner Publikation zuvorgekommen. Er führt also eine C. atrovirens, die er mir zuschreibt, bringt als Synonym dazu C. silenoides Poepp. und endlich eine Diagnose, in der es z. B. heißt: „Corollae labium superius minutum, orbiculare, stamina minuta", und in der die Maße der Oberhppe mit l'5mm, der Unterhppe mit 10 mm gegeben werden. Das ist also eine Diagnose der C. silenoides Poepp. = C. foliosa Phil., aber nicht der C. atro- virens mihi. Beispiele ganz unmögHcher Zusammenziehung gäbe es sehr zahlreiche; ich will mich jedoch mit der Erläuterung eines einzigen Beispiels begnügen, das die ganze Arbeit Kränzlins charakteri- siert. Es handelt sich um die C. dentata ß. et P. Diese Pflanze hat nach einem authentischen Exemplar, welches Bentham anführt und auch Kränzlin als ein von ihm ein- gesehenes zitiert, nämhch dem Exsikkat Bridges Nr. 589, eine Corolle nach dem Typus der G. integrifolia (Fig. 1). Zu dieser Spezies zieht Kränzlin in seiner Monographie S. 81 folgende Arten: G. collina Phil., C. Meyeniana Phil. ^), C. arribigua Phil., C. paposana Phil., C. compacta Phil., C. Nahiielhutae Phil., G. glandulifera Wit. Diese Zahl vergrößert sich noch, wenn man von den auf Seite 120 seiner Monographie aufgezählten Arten die- jenigen heraussucht, welche er gleichfalls der C. dentata zuweist. Es kommen dann noch dazu: G. conferta Wit., C. fulva Wit., C. exigua Wit., G. Gummingiana Wit.. G. cheirantJioides Reiche (nicht Witasek, wie Kränzlin schreibt). Noch größer würde die Zahl, wenn ich endlich auch diejenigen dazu anführen würde, welche in dem Wiener Herbar mit Kränz lins Handschrift als G. dentata bezeichnet sind. Aber es genügen die oben zitierten. Von diesen Arten ist G. compacta eine der G. dentata sehr nahe- stehende Spezies. G. Gummingiana unterscheidet sich durch einen etwas abweichenden Habitus und gleich große Lippen, also noch nicht sehr einschneidende Unterschiede. G. Meyeniana und cheiran- 1) Diese Art wird ebenso vorbehaltlos bei C glahrata Phil., Seite 79,, zitiert. 261 thoides haben eine Corolle ähnlich der in Fig. 8 abgebildeten CoroUe von C. pallida. Wenn nun aber endlich in den Arten C. collina. glandulifera, conferta, fulva, exigua eine Corolle erscheint, welche dem in Fig. 7 dargestellten Typus angehört, und diese Arten sollen nun alle zur C. dentata einbezogen werden, dann ist damit die Grenze des Disputierbaren überschritten ! Wem das eben Gesagte etwa nicht glaubbar erscheint und wer da meint, daß ich übertreibe, den verweise ich auf ein zweites Beispiel, dessen Kontrolle jedermann möglich ist: die ü. adscendens Lindl. Zu dieser ist zunächst die Originalabbildung bot. Reg. 1215 zitiert; die Blüte entspricht obiger Fig. 7. Zu dieser Spezies bringt Kran zl in eine Varietät: Chiloensis, deren Originalabbildung bot. Reg. tb. 1476 eine Pflanze zeigt mit dem Corollentypus Fig. 1. Es ist die gleiche widersinnige Zusammenziehung dieser heterogenen OoroUenformen. Ich glaube, weiter kann man die Konfusion nicht mehr treiben! Kränzlin hat eben trotz des reichlichen prachtvollen Ma- terials, trotz der authentischen Belegexemplare, die ihm zur Ver- fügung standen, die Arten nicht gekannt. Das beweisen am schlagendsten seine Determinationen auf dem E eicheschen Ma- terial, wo häufig zwei Exemplare, deren Identität außer jedem Zweifel steht, verschieden determiniert sind; so bezeichnet er z. B. von zwei absolut gleichen Exemplaren von C. pristyphylla Phil., das eine als „C. dentata", das andere als „C, ascendens". Dasselbe widerfährt zwei Exemplaren von C. glanduUfera m. Oder er determiniert das Original der C. Kingii Phil, als C. petioalaris und bringt in seiner Monographie den Namen C. Kingii als Synonym bei C. glutinosa. Oder: Er determiniert das Exsikkat Gay 1163 als C. glandulosa und zitiert es bei C. pseiido- glandulosa usw. Nach all diesen Erfahrungen hat es mich nicht mehr ver- wundert, daß Kränzlin die von mir neu beschriebenen Arten nicht zu deuten vermochte, wiewohl er meine Diagnosen, die meisten meiner Originalexemplare und die denselben beigelegten Zeichnungen (Blütenanaiysen) in Händen hatte. Er begründet dies damit, daß die Exemplare zu mangelhaft seien. Trotzdem gibt er über jedes ein Urteil ab. Die meisten fallen, wie ich schon gezeigt habe, dem Schicksal anheim, der C. dentata einverleibt zu werden. Wie unmöglich sie an diesem Platze sind, habe ich bereits dar- getan. Den anderen Arten ergeht es nicht viel besser. Da aber Kränzlins Bemerkungen zu irrigen Auffassungen dieser Arten führen könnten, muß ich auf dieselben hier näher eingehen. 1. C. luxurians m. Daß diese Pflanze möglicherweise nur eine überreich entwickelte Form von C. obtusifolia (= C. hiflora Kränzlin p. p.) sei, habe ich selbst hervorgehoben und durch den Namen angedeutet. Ein „specimen pessimum" kann man das schöne Exemplar nicht nennen, da die leider erfolgte Zerlegung in zwei Stücke ihre Ursache hier ganz offenbar in der abnormen 262 Größe des Exemplars gehabt hat und gar kein Grund vorhanden ist, die Zusammengehörigkeit der beiden Stücke anzuzweifeln. Kran zl in hat sich zwar veranlaßt gesehen, an dem Original- exemplar ausdrücklich den basalen Teil als „C biflora" und den floralen als „C. nudicaulis" zu bezeichnen. Das stimmt aber schlecht; denn abgesehen von der ganz anderen Corollenform, welche C. nudi- caulis hat. fehlt hier auch der äußerst charakteristische mehr- strahlige Blütenstand, durch den Kränzlin selbst ausdrücklich die C. nudicatdis von C. hiflora unterscheidet. Wenn ich aber so gut- mütig bin, anzugeben, daß Kränzlin öfters die C. nudicaulis mit der ü. filicaulis verwechselt^) und hier wahrscheinlich die doch etwas ähnlichere C. filicaulis gemeint hat, so geht das auch wieder nicht, denn er sagt selbst von C. fdicaulis ausdrücklich, daß ihr alle Stengelblätter, sogar an der Gabelung des Stengels die Trag- blätter fehlen; meine C. luxurians aber hat solche Tragblätter sowohl an der ersten, als auch an der zweiten Gabelung. 2. C. spathulata m. Kränzlins Urteil: „Vix aliud est, nisi C. hiflora Lam." stützt sich nur auf die Diagnose, da er das im Herbar des k. k. natur- hist. Hofmuseums erliegende Original nicht gesehen hat. Wenn ich nun bloß hervorhebe, daß in der Diagnose der C. spathulata von zwei Paaren von Stengelblättern die Eede ist, Kränzlin aber von der C. hiflora (S. 43) sagt: „scapi per totam longitudinem — aphylli", so scheint mir keine Berechtigung vorhanden, diese beiden Arten zusammenzuziehen. 3. C. floccosa m. Das von Kränzlin hier abgegebene Urteil: „Inter C.paraliam Cav. et villosam Phil, intermedia vel forma illius" kann ich nicht entkräften, da ich mich nicht auf authentische Exemplare der ge- nannten Arten berufen kann. Selbstverständlich habe ich aber auch gar keinen Grund, auf dieses Urteil Gewicht zu legen. 4. C. Germaini m. Kränzlin urteilt nach der Diagnose: „Probabiliter C. montana Cav." Die Pflanze ist aber von C. montana durch den Mangel der zottigen Behaarung, welche durch eine reichliche kurzdrüsige Bekleidung vertreten ist, und die ganzrandigen Grundblätter ver- schieden. 5. C. acutifolia m. Nach Einsicht in das Original sagt Kränzlin: „A. C. lanceo- lata Cav. vix v. non di versa." C. acutifolia steht der G. lanceolata tatsächlich nahe. Außer durch spitzere Stengelblätter unterscheidet sie sich aber auch durch eine abweichende Gestalt der Unterlippe. 6. G. Wettsteiniana m. Ohne Einsicht in das Original also nur auf Grund der Diag- nose urteilt Kränzlin: 1) Siehe oben Seite 230. 263 „Specimina pessima C. araclmoideam Grab, praestarevidentur." Das tadellose Original ist ein Poeppigsches Exsikkat. Die Gründ- lichkeit Kränzlins bei der Deutung von Diagnosen mag durch dieses Beispiel illustriert werden. Es sind hier einige Vergleichs- punkte aus seiner Diagnose für C. arachnoidea einerseits und aus meiner Diagnose für C. Wettsteiniana anderseits nebeneinander gestellt : C. arachnoidea nach Kränzl. Caulis herbaceus. folia caulina pauca, bina plerum- que. folia 4 — 10 cm lg., 2 — 4'5 cm lata, — integra vel obscure dentata. coroliae labium superius calyce brevius. C. Wettsteiniana nach der Ori- ginal-Diagnose. Planta frutescens. rarauli aequaliter foliati. folia 2 cm lg., 0-8 — 1 cm lata, — irregulariter crenata. labium superius calyce paullo longius. 7. C. ahscondita m. Kränzlins Urteil auf Grund des Originals lautet: „luter C. petioalarem Cav. et C. asperulam Phil, „intermedia ad utramque speciem vergens." — „Probabiliter hybrida naturahs." Die beiden von Kränzlin vermuteten Stammeltern besitzen eine ünterHppe, wie sie Kränzlin in seiner allgemeinen Über- sicht als Form 3 anführt (siehe obige Textabbildung Fig. 1). Der „Bastard" hat eine CoroUe entsprechend Form 2 (siehe obige Text- abbildung Fig. 7!). Es ist mir ein psychologisches Eätsel, wie die Wahl gerade diese Stammeltern treffen konnte! Die sonderbare Idee, verschiedene Arten ohne erkennbaren Grund als „natürliche Hybriden" zu erklären, kehrt in der Arbeit an verschiedenen Stellen wieder. Die Kenntnisse, über die der Verfasser bezüghch der Hybridisation in der Gattung verfügt, sind auf dem letzten Blatt unter dem Titel: „Hybride Oalceolarien" ver- einigt. Hier werden 15 Namen, meist alten Datums, aus den dreißiger Jahren aufgezählt, bei manchen sind dazu die angeblichen Stammeltern genannt, aber auch nur bei manchen; bei einigen wenigen sind dürftige Beschreibungen gegeben. Weiters ist hier eine Abbildung zu finden. Sie zeigt eine Blüte „einer" durch Kultur vervollkommneten hybriden Calceolaria, entnommen aus „einem Saraenkatalog", und dazu die Abbildung der Blüten der angeb- lichen Stammeltern nach Abbildungen der betreffenden Arten im bot. Magazin. Auf diese Kenntnisse gründet sich die Überzeugung, daß viele Arten nur natürliche Hybriden sind. Die etwas komische Begründung dafür lautet (S. 8): „Die Untersuchung des nach Europa gelangten Materials hat mir aber die Überzeugung beigebracht, daß es sich in zahlreichen Fällen bei diesen Pflanzen um sparsam vorkommende natürliche Hybriden handelt, welche die Grenzen der ohnehin einander ahn- 264 liehen Arten noch mehr verwischen. Die große Leichtigkeit, mit welcher Calceolaria- Arten sich künstlich kreuzen lassen, ist zur Genüge bekannt. Bekannt und oft mit Dank anerkannt ist die Liberalität, mit welcher die Leiter der botanischen Abteilung des Museo Nacional in Santiago ihre Funde den europäischen Samm- lungen gaben. Wenn nun, wie es bei den letzten Sendungen der Fall war, die Materialien zum Teil recht dürftig waren, so ist zu- nächst der Rückschluß zulässig, daß man von Santiago aus wenig gab, weil man wenig hatte, und der weitere, daß man nur wenig gefunden hatte, und, wenn dann eine derartig seltene Art von anderen verwandten kaum zu unterscheiden ist, so liegt der Ver- dacht nahe, daß man es mit einem Kreuzungsprodukt zu tun hat." Ich meine, so etwas sollte man doch nicht drucken lassen. 8 — 11. C. conferta, C. fulva, C. glandulifera, C. exigua — werden sämtliche als C. dentata bezeichnet. Vergleiche hiezu das oben S. 260 Gesagte. Bei G. fulva ist wieder der Gedanke an- gedeutet, daß die Pflanze möglicherweise hybriden Ursprunges sei. 12. C. „seda" anstatt recta m. Hier heißt es: „Quoad ex habitu solo judicari potest C. Cun- ninghami Vatke persimilis nisi eadem". Als C. Cunninghami sind durch Kränzlin drei sehr ver- schiedene Arten des Reicheschen Materials determiniert. Die von Kränzlin selbst für G. Gunninghami (S. 50) angegebene Diagnose paßt aber auf keine derselben. 13. G. secunda m. Die hier gegebene Nota, noch deutlicher eine Bemerkung Kränzlins auf dem Originalexemplar bezweifelt, daß die drei Stücke ursprünglich zusammengehört haben, ja es wird daselbst für den einen „beblätterten" Zweig „unbedingt verneint" (wäh- rend in der Monographie die Zugehörigkeit des Fruchtstandes zweifelhaft erscheint). Dagegen muß ich bezeugen, daß die Pflanze noch ganz und ungeteilt war, daß alle drei Stücke im Zusammen- hang waren, als ich meine Diagnose danach schrieb. Die eine Bruchstelle habe ich leider selbst verschuldet, wie sich die zweite ereignete, ist mir nicht bekannt, wahrscheinlich als die Pflanze gespannt wurde. Die starke Beschädigung des Exemplars ist ein Übelstand, berechtigt jedoch nicht dazu, die Spezies zu vernichten. was selbst dann nicht geschehen könnte, wenn das Original ganz verloren ginge. Daß ich den Namen G. secunda wählte, soll nicht sagen, daß diese Art Fruchtstand sonst in der Gattung nicht vorkäme, gezähnte Blätter sind auch nicht bloß bei G. dentata zu finden und eine Inflorescentia corymbosa hat auch nicht bloß die danach benannte Spezies. Abgesehen davon ist aber immerhin diese Form des Blütenstandes in der nächsten Verwandtschaft der Pflanze selten. ^) 1) Die Axis dieses Blütenstandes war nicht, wie Kränzlin in den schedae zum Original mutmaßt, horizontal, sondern fast vertikal. 265 14. C. andicola m. Von Kränzlin nur nach der Diagnose beurteilt. Er sagt: „C ascendens esse videtur". Vergleichspunkte nach den Diagnosen: C. ascendens nach Kränzlin cortex ramorum juniorum sparse tomentosus non viscosus. foHa subtus villosa. corollae labium superius bre- vissimum. inferius multo maius, fere ad medium apertum. stamina brevia. C. andicola nach der Original - Diagnose, caules in parte superiore sparse glandulosi. folia glandulis parvis sessilibus vestita. labium superius cca. 5 mm dia- metro, inferius haud multo maius, usque ad faucera fere clausum. filamenta tenuia cca. 4 mm longa, 15., 16. C. Cummingiana m. und C. cheirantJioides Reiche. Beide Arten werden wieder als C. dentata bezeichnet. Vergl. hiezu die obigen Bemerkungen auf Seite 260. Es ist hieraus zu ersehen, daß die Urteile Kränzlins über diese Arten belanglos sind. Wenn sich meine Kritik dieser Arbeit, wie ich eingangs be- tonte, auch nur auf die chilenischen Arten erstreckt hat, so glaube ich, daß man nach allem Gesagten doch imstande ist, einen Schluß auch auf den anderen Teil der Arbeit zu ziehen. Dieses zusammen- fassende urteil über die ganze Arbeit auszusprechen, scheue ich mich jedoch, und ich überlasse es dem Leser, dasselbe nach eigenem Ermessen zu formulieren. Zur Kenntnis des Saj^mna Henryi Oliv. Von Dr. Rudolf Wagner. (Mit 2 Textfiguren.) Die Asareen, bisher nur mit der einzigen Gattung Asarum L. in Ostasien vertreten, erhielten 1889 aus China, wo die Gattung ihre reichste Entwicklung zeigt — sind doch in den letzten Jahren über ein Dutzend Arten von dort beschrieben worden — einen inter- essanten Zuwachs durch einen Fund, den der um die Erforschung Zentralchinas hochverdiente Dr. Augustine Henry in der im Norden des Jangtzekiang gelegenen Provinz Hupeh gemacht hatte. ^) Es handelt sich um ein perennierendes Kraut mit herzförmigen Blättern und 2 — 3 Fuß hohem Stengel, „a most interesting ad- dition to the Order, remarkable in the presence of distinct petals 1) Dr. Aug. Henrys Collections from Central China n. 6676. Hupeh. 266 and in the follicular dehiscence of the carpels. which are free inter se from near the base, though adhering more or less to the calyx tube", wie Oliver in der Beschreibung der Pflanze bemerkt.^) In Anlehnung an Asarimi erhielt die Gattung den Namen Sariima. Aus naheliegenden Gründen sind die Literaturangaben bisher nur spärlich, und außer den von Oliver geraachten Angaben ist mir nur eine Notiz bekannt, die W. Botting Hemsley in einem Artikel über die Gattung Äsarum veröffentlicht hat^); dort heißt es 1. c. p. 421 u.a.: „Among Dr. Henry's numerous discoveries in Central China ^) is a very remarkable new genus, intermediate in habit, and flowers between Asariim and Ärisiolochia" . Wir werden auf diese Angaben noch zurückzukommen haben. Das mir zur Verfügung stehende Material besteht in dem sub nr. 6676 ausgegebenen Exemplare von Dr. Henrys Sammlung, das im k, k. Naturhistorischen Hofmuseum aufbewahrt wird. *) Eine Untersuchung der Blüte ließ die gebotene Schonung des Materiales nicht zu, immerhin bot sich aber Gelegenheit, einige Lücken in der Darstellung Olivers auszufüllen, und eine seiner Angaben, die von Hemsley angezweifelt worden war, zu bestätigen. Da auch die Abbildung in mancher Beziehung unklar ist, so habe ich das Wiener Exemplar in Fig. 1 halbschematisch dargestellt, indem die konsekutiven Sproßgenerationen abwechselnd dunkler und heller gehalten sind. Das hier gezeichnete Stück mißt von dem abgeschnitten ge- zeichneten unteren Stengelende bis an die Spitze des obersten Blattes 27 cm; weiter unten am Stengel sind, durch Internodien von annähernd gleicher Länge getrennt, noch einige Laubblätter inseriert, in deren Achseln erst in Entwicklung begriffene Laub- sprosse stehen. Niederblätter, wie sie bei den bekannteren Äsariim- Arten eine so große Rolle spielen, treten hier in der Nähe der floralen ßegion nicht mehr auf, im übrigen weiß man über deren Anzahl und Stellung nichts, da wie gewöhnlich das Ehizom nicht gesammelt zu sein scheint. Soweit die oberirdischen Teile vor- hegen, kommen Stauchungen von Internodien. wenn man von den Blüten selbst absieht, nicht vor, und auch die Hypopodien sind stets gestreckt. Wie ein Blick auf Fig. 1 zeigt, wird die erste vorliegende Achse durch die Blüte I abgeschlossen, deren bereits vertrocknete Perianthblätter die heranreifende Frucht umschließen. In der 1) Hooker's Icones plantarum tab. 1895 (Oct. 1889). 2) „The genus Asarum'' in Gard. Chron. Ser. III. Vol. VII, pag. 420—422 (5. Apr. 1890). 3) Hemsley beschreibt 1. c. einige neue J.s«ri-• ♦-^^-♦ »-J^ »^I^ •"4-* •-^l'-« »-4-^ ♦•-J'-« *-4'-« »-vj--« »-i^-» ^~p^ *~4-^ •-4'-« ♦~4'< ♦•4'^ •-4'^ •-4-« *-Z^^ »-X-» »-I-« »-sP-« •-4'-« Preishepabsetzung äiterep Jahrgänge der ,,Österr. botanischen Zeitschrift". Um Bibliotheken und Botanikern die AnschaflFung älterer Jahrgänge der ^Österr. botanischen Zeitschrift" zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1893 (bisher ä Mk. 10.—) auf ä Mk. 4.— 1893-1897 ( „ „ „ 16.-J „ „ „ 10.- herab. Die Preise der Jahrgänge 1853, 1853 (k Mark 3. -). 1860 bis 1863, 1864-1869, 1871, 1873—1874, 1876—1880 (ä Mark 4.-) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854 — 1859, 1863, 1870, 1873 und 1875 sind vergriffeji. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift" erschienenen 37 Porträts lierrorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35. — netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu Ueferu. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direkt Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien. I., Barbaragasse 2. ^-f-» m~^-~% ^-f-% •-^•-» »-l-« «-t-* »-^ «-t-« »-1-« »--^^ •^-% »-t-« m-^-^ ^--t^ ^^t~* •-f^ »-t-« »-l-« •"t-^ *-^t~* »'1~^ »-i--« »-1^« NB. Dieser Nummer ist beigegeben Tafel V (Scfiiller). Buchdruckerei Carl Gerold's Soha in Wien. ÖSTERREICHISCHE Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. ^A^ettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVII. Jahrgang, N«- 9. Wien, September 1907. Mykologisches. Von Prof. Dr. Franz v. Höhnel (Wien). XVIII. über Leptosphaeria modesta (Desm.) und andere Arten. Über diese häufige Art herrscht noch immer Unklarheit. Es geht dies nicht nur aus den Widersprüchen in den Diagnosen der- selben in den verschiedeneu Werken, sondern auch insbesondere aus Reh ms Bemerkuogen über dieselbe in den Annal. rayc. 1907, p. 81, hervor. Während Saccardo, Winter und Sehröter Leptosphaeria modesta (Desm.) und L. setosa Niessl als dieselbe Art betrachten, hält Star back (Bot. Zentralblatt, Bd. XXXV, 1888) beide für ver- schieden. Die Untersuchung des Originalexemplares der Sphaeria modesta in Desmazieres, pl. eryptog. ed. I. Nr. 1786 zeigte mir nun, daß die Sporen mit kurzen, stumpfen, hyalinen Anhängseln versehen sind und sich am Ostiolum Borsten befinden, die oft sehr schön entwickelt sind, oft aber auch mehr weniger verkümmert erscheinen. Sphaeria modesta ist daher vollkommen gleich Lepto- sphaeria setosa Niessl. Starbäcks Annahme, die er nur aus den Diagnosen deduziert hat, ist daher falsch. Derartige Fragen können nur durch genaue Untersuchung der Originalexemplare gelöst werden. Karsten hat zwar das Original der Sphaeria modesta untersucht und danach seine Diagnose verfaßt, aber ebenso wie Desmazieres die Borsten und Sporenanhängsel übersehen, daher seine falschen Angaben. Die richtigste Diagnose der Leptosphaeria modesta hat Winter (Pyrenomyc, pag. 471) geliefert, nur hätte er noch anführen sollen, daß die Borsten am Ostiolum oft verkümmert und undeutlich sind. Im übrigen stimmt Winters Diagnose vortreflfhch zu Des- mazieres Original, das fast nur fünfzehige Sporen aufweist. Ob- wohl ich die betrefi'enden Originalexemplare nicht untersuchen Österr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1907. 23 322 konnte, zweifle ich ebensowenig wie Saccardo, Winter und SeJiröter daran, daß Leptosphaeria Cihostii de Not., L. Passe- rinii Saec. und L. Sangiiisorbae Karsten auch zur L. modesta Desm. gehören. B erlese (Icon. I. p. 78 u. 81, Taf. 66, Fig. 4 u. Taf. 71, Fig. 4) kennt zwei L. Sangiiisorbae Karsten. Die eine (Karsten in Herb.) betrachtet er als eigene Art, die andere (Karsten, Enum. Fung. Läpp., p. 214) hält er für L. modesta Desm. Offenbar ist die erstere nur eine Form ohne deutliche Mündungsborsten der zweiten. Die Sporenbilder dieser Formen sind bei Berlese falsch. Der von Eehm, Ascomyc. exs. Nr. 1694 als Leptosphaeria modesta (Desm.) Awd. auf Centaurea-Stengelu ausgegebene Pilz mit meist achtzelligen Sporen gehört, wie der Vergleich zeigte, offenbar in den Formenkreis von L. derasa (B. u. Br.), von welcher Art mit charakteristischen Perithecien er sich nur durch an den Enden etwas gekrümmte und etwas kürzerzellige Sporen unterscheidet. Desmazieres hat 1851 (Ann. des Sciences nat., 3. S., XVI., pag. 312) auch eine Sphaeria modesta var. ruhellula beschrieben, und in PI. crypt. de France, Ed. 1., Nr. 2073, ausgegeben. Dieser Pilz ist vollkommen identisch mit der Sphaeria ogilviensis Berk. u. Broome 1852. Da der Desmazieres sehe Name um ein Jahr älter, hat er den Vorrang. Ich halte diesen Pilz für keine echte Leptosphaeria, sondern für einen jener eigentümlichen Ascomyceten, die einen Übergang zwischen den Sphaeriaceae und Heterosphaericeae bilden. Die Fruchtkörper sind flach, anfänglich fast sklerotiumartig, etwas zäh knorpehg. Die Basis ist eben; die Asci sind fast nur der Basis, die ein mäßig entwickeltes Hypothecium darstellt, eingefügt und stehen fast parallel. Die Paraphysen sind septiert und nicht ganz typisch entwickelt. Das Ostiolum ist auch nicht typisch ausgebildet, Periphysen fehlen in demselben völlig. Mir scheint der Pilz am nächsten mit Fhaeoderris Sacc. Syll. VIII., pag. 599, verwandt zu sein. Doch sind auch deutliche Be- ziehungen zu den Pseudosphaeriaceae vorhanden. Akzeptiert man diese Anschauung, so hat der Pilz Phaeoderris ruhellula (Desm.) v. Höhn, zu heißen, und ist zu den Hetero- sphaeriaceae unter den Discomyceten zu stellen. Für eine zweifellose Phaeoderris halte ich Leptosphaeria caespitosa Niessl, wie mir die Untersuchung des Originalexemplares in Kunze, Fungi selecti exsicc, Nr. 77, zeigte. Hier sind die Ascomata mit einem dicken, knorpeligen Hypo- thecium versehen und krustenartig gehäuft, ganz so wie bei Sclero- derris aggregata (Lasch), die äußerlich ganz ähnlich aussieht. Der Pilz hat mit Leptosphaeria gar nichts zu tun und Phaeoderris caespitosa (Niessl) V. Höhn, zu heißen. Eine sehr typische Phaeoderris fand ich 1904 an dürren Stengeln von Salvia glutinosa im großen Steinbachgraben bei 323 üntertullnerbacli im Wienerwald. Diese Form steht dabei der Phaeoderris riibellida (Desra.) v. Höhn, offenbar sehr nahe und ist mir ein schöner Beweis dafür, daß letztere Form nur als Phaeoderris aufgefaßt werden kann. Die Pruchtkörper dieser Art sind eingewachsen, stehen zer- streut, sind kegelig-scheibenförmig, 400 — 500 (i breit und 200 (i hoch. Die Wandung ist oben etwa 40, seitlich bis 120 [i dick, aus 6 — 8 und mehr Schichten von knorpelig-dickwandigen Zellen be- stehend. Die äußeren Schichten sind schwarzbraun, die viel mäch- tigeren inneren hyalin. Ein deutliches Ostiolium fehlt, offenbar reißt der Pilz bei der Beife oben unregelmäßig mehrlappig auf. Das Hypothecium ist zirka 50 (i dick. Asci keulig, kurz-knopfig gestielt, etwa 90=^9 — 10 fi, achtsporig; Sporen mehrreihig, bräunlich, spindel- förmig, sechszellig, in der Mitte eingeschnürt, fast bikonisch, obere Hälfte etwas breiter, 29 — 36:=:4 — b^/^ (i. Paraphysen zahlreich, fädig. Die Form des Pilzes, das starke Hypothecium, die sehr dicke Wandung, und die knorpelige Beschaffenheit deuten auf eine Hetero- sphaeriacee. Dabei sind bemerkenswerterweise die Sporen von jenen von Phaeoderris rubelhda kaum zu unterscheiden, ein Umstand, der die nahe Verwandtschaft beider Formen anzeigt. Ich nenne diesen Pilz, den ich leider in nicht ganz ausgereiftem, noch ge- schlossenem Zustande fand, Phaeoderris Lahiatarum, da ich es für möglich halte, daß Cenangium Lahiatarum Ces. 1853 (Sacc. Syll. X, pag. 36) damit identisch ist. Indessen ist nach Eehm (im Herbar) Cenangium Lahiatarum Ces. eine Pyrenopeziza^ P. Lahia- tarum (Ges.) Eehm. = P. pusilla Sacc. et Speg. f. minor Rehm, was auch ganz gut möglich ist. XIX. Über Cladosterigma fusispomni Pat. Dieser merkwürdige Pilz wurde von Patouillard (Bull. soc. myc. 1892, p. 138, Taf. XII, Fig. 3) als Hyalostilbee beschrieben. Derselbe sagt, daß der Pilz aus einem eingewachsenen Sklerotium entspringt, und einzellige Sporen besitzt. Diese Angaben sind un- richtig. Vor kurzem erhaltene, nicht näher bestimmte Myrtaceen- Blätter, die von Noack im südlichen Brasihen gesammelt waren, waren mit einer unreifen, wahrscheinlich neuen Phyllachora reich- lich besetzt. Auf dieser Phyllachora, die häufig noch sklerotium- ähnlich beschaffen war, schmarotzte ein kleiner C^avana-ähnlicher Pilz in großer Menge, der zweizeilige, spindelförmige Sporen auf- wies. Seinem Baue nach ist dieser Pilz eine eigentümliche Dacryo- niycetinee. Ich erkannte ihn als identisch mit Cladosterigma fusi- sporum Pat. Es ist daher diese Gattung, die im übrigen von Patouillard gut gekennzeichnet und abgebildet wurde, zu den Dacryomycetineae zu stellen und deren Beschreibung nach den obigen Angaben richtig zu stellen. Die erwähnte Phyllachora n. sp. ließ hie und da länglich-keulige 24 — 30i::6 — 8 n große, hyaline Sporen erkennen. 23* 324 XX. Über Sphaeria cooperta Desm. In Eehras Acoraycetes, Nr. 1702, ist unter dem Namen Guignardia cooperta (Desm.) ßubäk ein Pilz ausgegeben, der von der Sphaeria cooperta (Desm.) in Ann. Scienc. nat.. III. Ser., XI. pag. 355 (1849) völlig verschieden ist. Da der Desmazieres- sche Pilz in den Plant, crypt. de Fr., I. Ed., Nr. 2083 als Original- exemplar ausgegeben ist, konnte ich ihn untersuchen und fand, daß derselbe nicht völlig reif ist, aber jedenfalls ein Discomycet ist, der am besten als Phacidium betrachtet v^ird und sohin als Phacidimn coopertum (Desm.) v. Höhn, bezeichnet werden muß. Er bildet am Blatte keine Flecken, sondern bedeckt ziemlieh gleich- mäßig die Unterseite der bereits völlig gebräunten Blätter von Quercus coccifera. Der Pilz in der obgenannten Nr. 1702 ist Guignardia Cerris (Pass.) Trav. subsp. Quercus-Ilicis Trav. (Flora italica cryptogaraa. fungi, Vol. II, pag. 390), eine charakteristische hübsche Art, die ich auch in Korsika fand, und die durch die sehr großzelligen Perithecien und den im frischen Zustande blaß rosa gefärbten Nueleus derselben ausgezeichnet ist. Die korsischen, ganz typischen Exemplare weichen nur wenig von denen der Nr. 1702 ab. XXI. Über Sporidesmium hypodermium Niessl. Da dieser von Niessl unvollständig und ohne Angabe der Nährpflanze beschriebene Pilz (Hedwigia 1881, p. 146), der in Saccardo, Syll. IV, p. 397, als Ceratophorum aufgeführt ist, seiner Stellung nach zweifelhaft ist, als Originalexemplar in Rabenhorst, Fung. europ. Nr. 2545 ausgegeben ist, konnte ich feststellen, daß derselbe auf Nadeln einer Finus-Axt wächst und eine typische Testaloszia mit 12 — 16^6 fi großen Conidien ist. Die drei mittleren Zellen dieser sind braun, die Endzellen hyalin. Der Pilz hat daher Festalozsia hypodermia (Niessl.) v. Höhn, zu heißen. Mit dem- selben ist zweifellos vöUig identisch die Festalossia peregrina EUis et Mart. (Sacc. Syll. X, pag. 490), die auf den Nadeln von Piniis austriaca in Nordamerika gefunden wurde. Da der Niessl sehe Name (1881) älter ist als der andere (1885), hat er nomenklatorisch den Vorrang. Über die Berechtigung des Grattungsnamens Alectoro- lophus» Von E. Janchen (Wien). Die Gattung Bhinanthiis, deren Name so häufig als älteres und giltiges Synonym von Alectorolophus angesehen wird, umfaßt bekann theh bei Linne eine Anzahl ganz verschiedener Elemente. 325 In der ersten Ausgabe der Species plantarura ^) werden fünf Arten beschrieben, Rh. orientalis, FJi. Eleplias, Rh. Crista galli. Rh. indica und Rh. virginica, denen Linne selbst später noch weitere zwei Arten Rh. Trixago^) und Rh. capensis'^) hinzufügt. Diese sieben Arten gehören nach der gegenwärtigen Auffassung in fünf verschiedene Gattungen. Die erste und zweite Art bilden die Gattung Rhynchocorys. die dritte umfaßt die ganze Gattung Älectoro- loplms, die vierte ist eine Labiate, Geniosporum indicum, die fünfte wird zu Gerardia gerechnet ; die später hinzugefügte sechste und wahrscheinhch auch die etwas unklare siebente Art gehören zur Gattung Bellardia, die von manchen mit Bartschia ver- einigt wird. Wenn hier soeben die Gattungsnamen Rhynchocorys und Älectoroloplius genannt worden sind, so soll damit keineswegs der späteren Beweisführung vorgegriffen werden, dieselben sollen nur als allgemein bekannte und vollkommen unzweideutige Namen in den vorliegenden Zeilen so lange Verwendung finden, bis der nach den Nomenklaturregeln giltige Name für jede der beiden Gattungen festgestellt ist. Denn nur für eine dieser beiden Gattungen kann der Linne sehe Name Rhinanthus bei Aufspaltung des Genus in Anspruch genommen werden. Wie nun hiebei korrekterweise vor- zugehen ist, darüber handelt der Artikel 45 der internationalen Noraenklaturregeln, welcher lautet: „Wird eine Gattung in zwei oder mehrere zerlegt, so muß ihr Name erhalten bleiben und er wird dann einer der hauptsäch- lichsten Teilgattungen beigelegt. Enthält die Gattung eine Sektion oder eine andere Unterabteilung, die nach ihrem Namen oder den ihr zugehörenden Arten den Typus oder den ursprünglichen Be- standteil der Gruppe darstellt, so wird der Name für diesen Teil beibehalten. Sind dagegen keine Sektionen oder dergleichen Unter- abteilungen vorhanden, und ist einer der abgetrennten Teile be- deutend artenreicher als die anderen, so verbleibt diesem der Name." Anspruch auf Giltigkeit hat also nur eine solche Gattungs- zerlegung, welche dieser Regel entspricht. Es handelt sich dem- gemäß in erster Linie nicht darum, wer der erste war, der die Gattung zerlegt hat, sondern welche Arten den Typus oder den ursprünglichsten Teil der Gattung Rhinanthus darstellen. Dies sind aber die beiden an erster Stelle stehenden Arten Rh. orientalis und Rh. Elephas. Zum Beweise dafür dient Folgendes. Erstens bedeutet der Name Rhinanthus soviel wie Nasenblume oder Rüssel- blume, was auf Alectorolophiis gar nicht paßt, sehr gut aber auf Rhynchocorys, von deren Korollenforra der Name offenbar entlehnt ist. Zweitens hat Linne selbst in früherer Zeit*) die beiden 1) Vol. II, pag. 603 (1753). 2) Systema naturae, ed. X, tom. 11 (1759), pag. 1107. 3) Systema naturae, ed. XII, tom. II (1767), pag, 405. *) Systema naturae, ed. I (1735). 326 Gruppen als getrennte Gattungen betrachtet, wobei die Gruppe Bhynchocorys eben ganz sinngemäß Bhinanthus geheißen hat, Alectorolophus hingegen Fistularia^); erst bei Vereinigung beider Gattungen^) hat Linne den Namen Bhinanthus auch auf die letztere Gruppe ausgedehnt. Es entspricht somit vollkommen den ßegeln, wenn man den Namen Bhinanthus für Bhynchocorys bei- behält, für die andere Gruppe aber den nächst jüngeren verfüg- baren Namen einsetzt, das ist eben Alectorolophus Haller. Die angeführten Tatsachen genügen nach meiner Ansicht vollkommen, um die Berechtigung des Gattungsnamens Alectoro- lophus darzutun. Trotzdem will ich noch untersuchen, zu welchem Ergebnisse man gelangen würde, wenn sich der Typus der Gattung Bhinanthus weniger klar eruieren ließe, als es tatsäcMich der Fall ist, wenn also nur die Artenzahl der beiden Gruppen und in zweiter Linie die Zeit der Aufspaltung in Betracht käme. ^) Daß eine große Anzahl europäischer Botaniker unter Bhinan- thus nur die Alectorolophus- Axien verstand, erklärt sieh ganz ein- fach daraus, daß die Bhynchocorys- Axi^n für sie gar nicht in Be- tracht kamen. Es ist darum auch gleichgiltig und bedeutungslos, daß schon Hill*) die Gattungsdiagnose von ^Äman/^/ws enger faßt und die Bhynchocorys- kvi^n nicht mit anführt. Er hat ja die letzteren — meines Wissens — nicht als eigene Gattung ab- getrennt und benannt, er hat also keine Aufspaltung der Gattung Bhinanthus vorgenommen. Übrigens hätte er im Falle einer Auf- spaltung, da sich bei Linne zwei Bhynchocorys- und nur eine Alectorolophus- Ar\. vorfinden, schon aus diesem Grunde den Namen Bhinanthus für die erstere Gruppe reservieren müssen. Der erste, welcher eine unzweifelhafte Aufspaltung vor- genommen hat, ist Ad an so n.") Er bezeichnet die Gruppe Bhyncho- corys als JElephas, die Gruppe Alectorolophus als 31imulus. Sein Vorgang ist aus zwei Gründen für uns gegenstandslos. Erstens widerspricht er den ßegeln, da der Name Bhinanthus ohne trif- tigen Grund ganz fallen gelassen wird. Zweitens sind seine beiden Namen nicht anwendbar: Mimulus hat ein älteres Linnesches Homonym und Elephas steht auf der Liste der Nomina rejicienda. ^) Vgl. 0. Kuntze, Eevisio generum plantarem, pars II (1891), pag. 460, 465. 2) Genera plantarum, ed. I (1737). 2) Wenn man, wie es den Regeln entspricht, auf die Artenzahl ein größeres Gewicht legt als auf den Zeitpunkt der Trennung, so läßt sich auch die Zerlegung von Arundo, Nymphaea und Statice in der bisher zumeist üblichen Weise (Arundo — Phragmites, Nymphaea — Nuphar, Statice — Armeria) leichter aufrecht halten. Es ist aber selbstverständlich, daß man in jenen Fällen, wo sich eine vom Prinzip der größeren Artenzahl abweichende Gattungszerlegung bereits allgemein eingebürgert hat, an derselben unter Be- rücksichtigung des Artikels 5 festhalten kann und soll. 4) Brit. Herb. (1756), 121 sec. Schinz et Thellung in Bull. herb. Boiss., 2. ser., tom. VII, 1907, nr. 7, pag. 576. °) Familles des plantes, IL part. (1763), pag. 211. 327 Die nächste Gattungstrennung stammt von Haller. ^) Er unterscheidet Elephas und Älectorolophus. Die Aufspaltung ist wieder nicht einwandfrei, da der Linnesche Name Rhinanthus dabei unterdrückt ist. Außerdem ist Elephas wegen des Ausnahms- index ein unanwendbarer Name. Der Gattungsname Älectorolophus jedoch ist hier rechtsgiltig publiziert. Erst Aliioni^) hat eine den Eegeln durchaus entsprechende Aufspaltung vorgenommen. Er läßt den Namen Rhinanthus be- stehen, und zwar im Sinne der Gruppe Rhynchoconjs, die einer- seits den Typus der Gattung darstellt, andererseits bei Linne die größere Artenzahl aufweist ^), und setzt für die andere Gruppe den einzigen hiefür verfügbaren Namen, der seit 1753 rechtsgiltig publiziert worden ist, das ist Älectorolophus Haller. Man kommt also auch bei dieser Betrachtungsweise zu dem Ergebnis, daß der Name Älectorolophus vollkommen einwandfrei ist, der Name Rhinanthus hiogegen, wenn überhaupt, so nur im Sinne von Rhynchocorgs angewendet werden kann, wie es nach Allioni unter anderen Marschall v. Bieberstein*), Steven^), Sprengel^), L. Reichenbach^), Endlicher^), Meisner^), Walpers^"), 0. Koch"), Jaubert et Spach^^^ und ß. v. Wett- stein") getan haben. Gegen diese Anwendung ließe sich nun allerdings geltend machen, daß auf dem Ausnahmsindex Rhynchocorys als giltige Gattung steht. Doch hat dieser Einwand wenig zu besagen. 2^%Mc/iocor?/s hätte danach nur den Vorzug vor den fast verschollenen Namen Elephas und Pro- hosciphora, wenn es sich eben um die Wahl zwischen diesen drei Namen handeln würde. Daß Rhynchocorys auch den Vorzug vor dem Li nn eschen Namen Rhinanthus hat, ist nirgends gesagt. Dennoch halte ich es mit Rücksicht auf die so häufige irrtümliche 1) Hist. stirp. Helv., tom. I. (1768), pag. 137. -) Flora Pedemontana, tom. I. (1785), pag. 58. 3) Zur Zeit Allionis war die Artenzahl ganz gleich. Den zwei Ehyncho- corys-Arten standen zwei Alectorolojjhus- Arten gegenüber: Mimulus Crista galli Scopoli = Rhinanthus Crista galli Pollich = Bh. glabra Lam. (d. i. Älectorolophus minor, von AI. major und anderen kahlkelchigen Arten noch nicht klar geschieden) und Mimulus Älectorolophus Scopoli = Rhinanthus Älectorolophus Pollich := Rh. hirsuta Lam. (d. i. Älectorolophus hirsutus). *) Flora Taur.-Cauc, tom. II. (1808), pag. 68. 5) Mem. soc. nat. Mosq., vol. VI (1822), pag. 4. 6) Systema vegetabilium, vol. II (1825), pag. 680 et 771. '') Iconographia botanica seu plantae criticae, VIII. cent. tab. (1830), pag. 12, tab. DCCXXX. S) Genera plantarum, pag. 694 (1839). '-•) Plantarum vascularium genera (1836—43), pag. 312, et Comment., pag. 223. 10) Eepertorium Bot. syst., tom. III (1844—45), pag. 433. ") Linnaea. 22. Bd. (1849), pag. 683. 12) Illustr. plant. Orient., vol. IV (1850—53), pag. 137. 13) Scrophulariaceae in Engler u. Prantl, Die natürl. Pflanzenfam. IV, 3b (1891), pag. 106. — Den Namen ^4ZecJoroZojp/ms gebraucht Wettstein erst in den Nachträgen, während er diese Gattung zuerst Fistularia nennt. S28 Anwendung des Namens RliinantJms im Sinne von AUdorolophus aus Zweckmäßigkeitsgründen für geboten, auf den Linne sehen Gattungsnamen ganz zu verziehten, und glaube dieses Vorgehen mit Art, 51, al. 4, hinlänglich decken zu können. Die beiden Gattungen hätten demgemäß Bhynchocorys Griseb. und Älectoro- lophiis Hall, zu heißen. Die Erhaltung des letzteren Namens ist umso wünschenswerter, als auch der Monograph der Gattung^) dem- selben aus guten Gründen den Vorzug gegeben und seine zahl- reichen neuen Arten unter diesem Gattungsnamen beschrieben hat. Contributions ä l'etude de la flore mycologique de l'Autriche. Champignons recoltes pendant l'excursion des Alpes Orientales du 2e Congres international de Botanique (Vienne, 1905). Par MM. Dr. Brockmann-Jerosch (Zürich) et Dr. R. Maire (Nancy). (Suite. 2) P. Aegopodii (Schum.) Martins [Prodr. Fl. Mosq. 226]. — Sur Aegopodium Podagraria L. : jardins ä Kais, Tirol. JP. JPrenanthis Fuckel [Symb. Myc. 55 (1869)]. — P. macu- losa Körn, [in Hedwigia, 1876, p. 185] (non P. maculosa Schwein, in Burill, Parasit. Fung. Illinois, Peoria III, 1885) — P. Prenanthis-purpureae Lindr. [in Act. Soc. Fl. Faun. Fennicae 1901, p. 7]; Syd. [Mon. üred. I. 137]. — Aecid. ured. sur les feuilles Vivantes de Prerumthes purpureali.: Schmitten- höhe, au dessus de Zell am See. JP. Convolvuli (Pers.) Castagne [Cat. PI. Marseille]. — Sur les feuilles Vivantes de Convolvulus sepium L.: Sigmundskron pres Bozen, marais dit Etschmöser (aecid.). JP. suaveolens (Pers.) Rostr. [Forh. skand. Naturf. XI 338]. — Sur Cirsium arvejise (L.) Sc op.: champs cultives en montant d'Atzwang ä Ratzes, vers 950 m. Phragniidium JPotentillae (Pers.) Wint.; Fischer [üred. d. Schweiz 410]. — Sur les feuilles de PotentillaviUosa (Crantz) Zi mm et er: Alto Nuvolau au dessus de Cortina d'Ampezzo (ured.). Gymnosporangiu7n Sabinae (Dicks.) Wint. [Pilze, p. 232], st. aecid. lloestelia cancellata ßebent. — Sur les feuilles de Pirns communis L.: Bozen. Cronartium ascleinadeum (Willd.) Fr. [Obs. Myc. I 220]. — üred, tel. sur les feuilles Vivantes de Vincetoxicum ofßcinale Mönch var. laxiim Barth 1) J. V. Sterneclc, Monographie der Gattung Älectorolophus, Wien, ^) Comp. 1907, Nr. 7/8, p. 271. 1901. 329 Melampsora Idni (Pers.) Castagne [in Tulasne, Ann. Sc. Nat. Bot. 1854, p. 93]. — Siir Linwn catharticum L. : pelouses au dessus de la Bambergerhütte vers 2100 m, Passo di Fedaia (uredo). M. Hypericorum (DG.) Schröter; Fischer [üred. d. Schweiz 506]. — Sur Hypericum montanum L. : Bozen, Tirol (caeoma). M. Salicis-capreae Winter (sensu lato). — üredo sur les feuilles Vivantes de Salix retusa L. vers 2200 m, Großglockner; uredo sur les feuilles Vivantes de Salix reticulata L. (Appartient probablement ä M. alpina Juel.) Schmittenhöhe au dessus de Zell am See, uredo sur les feuilles Vivantes de Salix grandifolia Ser. NB. Ce Melam^jsora recolte au milieu de Larix decidua appartient probablement au M. Laricis-epitea Kleb. Fischer (f. sp. Laricis-Eetusae Fischer). Melampsorella Cerastii (Pers). Schröter [Pilze Schles. I 866]; Fischer [üred. d. Schweiz 522]. — üredo 's.wx Cerastium arvense L. : forets de Ficca excelsa au dessus du Brennerbad vers 1400 m. Obs. Äbies alba mauque dans cette localite et dans tout le voisinage. Nous y avons cependant trouve en assez grande quantite, mais sur un espace limite, le Melampsorella Cerastii et le Calyptospora Goeppertiana, dont les formes ecidiennes vivent sur V Äbies alba. Magnus et Fischer (1. c.) ont cite des cas semblables pour le premier de ces deux Champignons. Ici la chose semble pouvoir s'expliquer par des infections ä distance isolees et la conservation du Champignon par son mycelium perennant. 31. Cerastii peut en outre s'etendre par ses uredo- spores. Hyalopsora JPolypodii (Pers.) Magnus. — Sur Cystopteris fragilis Milde: rochers pres de la Cassianskapelle sur le Schiern, vers 2340 m (ured. tel.) 13. VII.; murs ä Alba pres Campitello (uredo). XT. Folypodii-Dryopteridis (Mougeot et Nestler) Magnus; Fischer [üred. d. Schweiz 472]. — Sur les frondes Vivantes dCAspidiiim Dryopteris (L.) Baumg. : Zell am See. Uredino2isis filicina Magnus; Fischer [üred. d. Schweiz 475]. — üred. sur Aspidium Phegopteris (L.) Baumg. {Phego- pteris vulgaris) : forets au dessus de Ratzes, massif du Schiern. Calyptospora Goeppertiana Kühn. — Sur Vaccinium vitis idaea L.: Ratzes-Bad sur le Schiern, vers 1200 m; Schwarzsee pres Kitzbühel (il n'y a pas d'Abies alba dans le voisinage); forets de Picea excelsa au dessus de Brennerbad {Abies alba manque dans la region, cf. Melampsorella Cerastii). Chrysomyxa Rhododendri (DC.) De Bary — üred. tel. sur Rhododendron hirsutum et jR. ferrugineiim, aecid. sur Picea excelsa: forets au dessus de Maurach. 330 Endophyllum Sempervivi Lev: sur les feuilles Vivantes de Sempervivum Wulfeni Hoppe, S. montanum L. et S. mon- tanum X Wulfeni: pres de ia Bamberghaus, au Fedajapaß, vers 2040 m. Coleosporium JEuphrasiae (Seh um.) Winter (pro parte) emend. Kleb ahn [Zeitschr. f. Pflanzenkr. 1895, p. 18]; Fischer [üred. d. Schweiz 442]. — üredo sur Alectorolophus hirsutus (Lam.) All.: clairieres dans le Höttingerwald, Innsbruck. C, Cacaliae (DC.) Wagner; Fischer [üred. d. Schweiz 446]. — Sur les feuilles Vivantes 6.' Adenostyles Alliariae Kerner: Passo di Fedaja. C. Senecionis (Pers.) Fr.; Fischer [üred. d. Schweiz 451], — üred. tel. sur Senecio silvaticus L. : entre Atzwang et Ratzes, Schiern. Caeoma Saxifragae (Strauß) Winter. — Sur Saxifraga moschata Wulf.: Wiener Schneeberg vers 2050 m; sur le Hübner- spiel vers 2600 m: Thierseralpel au Schiern vers 2400 m; Rofanspitze vers 2200 m; — sur Saxifraga aizoides L.: Thierser- alpel pres de Seiser- Alpenhaus, Schiern, 2500 m; Rofanspitze vers 2100m; — sur Saxifraga macropetala A. Kerner: moraines du Pasterzen-Gletscher au Großglockner 21. VIT. Vredo alpestris Schröter; Fischer [üred. d. Schweiz 541]. Sur les feuilles Vivantes de Viola hiflora L,: Brennerbad. U. JPirolae Mart. [Fl. Mosq. 229]; Fischer [üred. d. Schweiz 539]. — Sur les feuilles languissantes de Pirola minor L. : au Großglockner vers 2000 — 2100 m; sur les feuilles Vivantes de Pirola uniflora L. : abondant dans les forets de Picea excelsa au dessus de Brennerbad. Aecidium Manunculacearum DC. — Sur les feuilles Vivantes de Banunculus montanus Willd. : Sasso di Mezzodosso au Passo di Fedaja vers 2400 m; — sur Callianthemum coriandri- folium Rchb. : Malknechtjoch pres de Seiser- Alpenhaus, massif du Schiern, vers 2000 m. Ae. JPetasitidis Sydow; Fischer [üred. d. Schweiz 534]. — Sur les feuilles Vivantes de Petasites niveus (Vi 11.) Baumg. : rochers pres de la Erfurterhütte au dessus de Maurach vers 1650 m. Ae. Aconiti-Napelli (DC.) Winter; Fischer [üred. d. Schweiz 527]. — Sur les feuilles Vivantes d' Aconitum Napellus L. : en face du Glocknerhaus, Großglockner; rochers herbeux couverts presque exclusivement de Festuca violacea Gaud.: Schiern, vers 2200 m. Aecidium Peucedani-raiblensis R. Maire, noT. sp. ad Interim. Diag. : Aecidiis plerumque hypophyllis vel petiolicolis, matricem incrassantibus, in greges usque ad 1 cm. elongatos dispositis, pustuliformibus; pseudoperidiis immersis, saepe breviter erumpentibus, albis, apice irregulariter laceratis; cellulis pseudo- peridii plus minusve regulariter prismaticis vel applanatis, faciebus 331 interna externaque longe rectangularibus vel oblongis, rarius breve ellipsoideis, interna verrucis fere regulariter sparsis dense obsita, externa levi vel sublevi, parietibus externa internaque subaequaliter incrassatis; pulvere aecidiosporarum aurantiaco- luteo; aecidiosporis globosis, ovoideis vel longe ellipsoideis, apice plus minusve acutatis papillaque hyalina ornatis, plus minusve polyedricis, 23—36 X 15—21 (i, episporio tenui achroo, dense, regulariter et subtiliter verruculoso; spermogoniis inter aecidia gregariis, melleis, subepidermicis, usque ad 150 ^it diam. ; peni- cillio ostiolari breviusculo. Hab. in foliis vivis Peucedani raiblensis. Forets au dessous de la Bambergerhütte, vers 1900 m, Passo di Fedaia, Tirol. Obs. — On ne connait guere sur les Peucedanum qu'un seul Aecidium, celui du Puccinia carniolica Voss (Aecidium Fig. 2. Aecidium Peucedani-raibleiisis R. Maire. A, Ecidie (semi-schematique). — B, CelJnle dn pseudo-peridium vue par sa face interne. — C, Cellules du pseudo-peridium vues de cote, en eoupe optique; t, paroi interne; e, paroi externe. — £), Ecidiospore. — E, Ecidiospore en coupe optique, — F, Deux ecidiospores, dont le contonr est seul dessine. Peucedani Voss) sur Peucedanum ScJioUii et P. Chahraei, Cet Aecidium est tres different du notre: 11 croit en petits groupes ne produisant pas d'hypertrophies, est de forme cylindrique et a un pseudoperidium erompant, ä grosses cellules grossierement verruqueuses. Notre Aecidium peut fort bien appartenir ä une espece heteroique : nous n'avons en efifet trouve aucune trace de teleutospores sur les debris de Peucedanum de l'annee precedente. Aussi avons nous pense qu'il etait bon de le signaler ä l'attention des mycologues habitant les Alpes Orientales. Aecidium Laserpitii-Sileris R. Maire, noT. sp. ad Interim. Diag. : Aecidiis amphigenis vel petiolicolis, in greges ob- longos, usque ad 0*7 cm longos, dispositis, matricem incrassan- 332 tibus, pustuliformibus ; pseudoperidiis immersis. albidis. apiee e cellulis subglobosis mox irregulariter disjunctis contextis; cellulis pseudoperidii applanatis, laciebus interna externaque ovatis vel rotundatis vel plus minusve quadratis, interna sub- regulariter verrucosa, externa levi vel sublevi, pariete externa interna crassiore; pulvere aecidiosporarum aurantiaco-luteo; aecidiosporis subglobosis vel ovoideis vel oblongatis, saepe apice papillula hyalina ornatis, plus minusve polyedricis, 21 — 30 X 14 — 21 fi, episporio tenui. achroo, dense, regulariter et subti- liter verruculoso; spermogoniis subepidermicis , melleis, inter aecidia sparsis, usque ad 150 ^ diam.; penicillio ostiolari breviusculo. Hab. in foliis vivis Laserpitü Sileris L. Mont Nuvolau, rocailles vers 2300 m, Tirol. Obs,: Cet Aecidivm se distingue deVAecidium del'LVo- myces graminis, qui croit aussi sur le Laserpitium Siler, par la Fig. 3. Aecidium Laserpitü- Sileris E. Maire. Ä, Ecidie (semi-schematique). — B, Celluie dfi pseudo-peridium vne de cöte, en coupe optique; i. paroi interne; 6, paroi externe. — C, Celluie da pseudo-peridium vue par sa face interne. — D, Eeidiospore. — E, Ecidiospore en conpe optique. — a, a, Ecidiosporcs, dont les contonrs sont dessines. forme toute diflferente des ecidiospores et des cellules du pseudo- peridium (Cf. Fiscber, üred. Schw. p. 544, cum icone). II parait moins distinct de V Aecidium du Puccinia Laserpitü Li n dr., Signale sur le Laserpitium Archangelica, mais les ecidiospores de ce dernier sont plus grandes. Aussi avons nous decrit pro- visoirement notre Champignon sous le nom d' Aecidium I^aserpitii- Sileris, afin d'attirer sur lui 1' attention. Nous ne savons s'il se rapporte ä une espece heteroique ou ä une espece autoique; les pieds de Laserpitium infectes etaient jeunes et ne portaient que desecidies; nousavonsvainementcherchedestracesdesoresteleuto- sporiferes sur les debris desseches des tiges de l'annee precedente. Guepinia rufa (Jacq.) Pat. [Hym. Enr. 160], Gijroceplialus rufus Brefeld [Unters. VII 131]. — Forets de Picea excelsa au dessus de Ratzes, vers 1450 m, Schiern. 333 Auricularia Aut'lcula-Judae (L.) Quel. [Fl. Mycol. 21]. — Sur un vieux troDC de Sambucus nigra L. : Kais, Tirol. Sebacina calcea (Pers.) Bres. [Fung. Trident. II, p. 64, t. 175]. — Forets au dessus de Maurach, Tirol, sur bois pourrissant de Picea excelsa. JExobasidium Vaccinii (Fuck.) Wor. — Sur Vaccinium vitis-idaea L. : Zell am See, Großglockner. E. Vaccinii-uliginosi Boud. [Bull. Soc. Bot. France 1894. p. CCXLIV]. — Sur Vaccinum uliginosum L.: au dessus de Heiligenblut, vers 2000 m, Großglockner. JE, Andromedae Karst. [Thüm. Mycothec. univ. Nr. 1110]. — Sur Andromeda polifolia L. : tourbieres du Schwarzensee. Microstroma Juglandis (B er eng er) Sacc. [Syll. III 769; Fung. ital. fig. 1065 (pessima)]; Lindau [Fung. imperfecti, 18^ cum icone (optima)]; cf. R. Maire [Champ. Asie-Mineure in Bull. Soc. de Nancy, 1906]. — Sur les feuilles Vivantes de Juglans regia L. : Bozen, Dölsach, Tirol. Ciavaria flava Schaeff. [Tab. 175]; Fr. [Hym. Eur. 666]. — Forets de Picea excelsa au dessus de Ratzes, massif du Schiern. Boletus subtomentosus L.; Fr. [Hym. Eur. 503]. — Forets au dessus de Zell am See, sous les Abies et les Picea. Jlarasmius alliatus (Pers.) Quel. [Fl. Mycol. 312]. — Aga- ricus alliatus Pers. [Syn. 373] — M. scorodonius Fr. [Epicr. 379]. — Sur les brindilles et les aiguilles pourrissantes dans les forets de Picea excelsa ä Kais, massif du Großglockner. 31. Oreades (Bolt.) Fr. [Epicr. 375]. — Pelouses pres de Kais, au pied du Großglockner, 1200— 13U0 m. Laccaria i^r'oxima Boud. [in Bull. Soc. Bot. France. 1881, p. 91, t. 2, fig. 2]; Pat. [Tab. annal. f. 616]. — Sur Thumus dans les forets de Picea excelsa au dessus de Ratzes, massif du Schiern, Tirol. Cantharellus cibarius Fr. [Hym. Eur. 455]. — Forets de Picea excelsa pres Kais, vers 1200 m ; forets ö-^Äbies alba au dessus de Zell am See, vers 1000 m. Hussula consobrina Fr. [Syst. Myc. I 60, Epicr, 359, Hym. Eur. 447] var. sororia (Larb.) Fr. Hym. Eur. 447, — Forets de Picea excelsa sur la Schmittenhöhe au dessus de Zell am See. Agaricus campester L.; Fr. [Hym. Eur. 279]. — Commun dans les prairies pres Innsbruck. Anellaria separata (L.) Karst. [Hattsvamp. I 517] — Schmittenhöhe, au dessus de Zell am See, sur les bouses de vaches dans les pelouses subalpines, Hypholoma appendiculatum (Bull.) Quel. [Ch. Jura et Vosges in Mem. Soc. Emulat. Montbeliard, serie 2, vol. 2^ p. 146]. — Jardins et chemins dans les forets ä Kais. 334 Claviceps purpurea (Fr.) Tul. — Sur Festuca arundinacea Schieb.: marais de Sigmundskron pres Bozen; — tres abondant dans les champs sur Seeale cereale: Jenbacb, Tirol. C microcephala (Wallr.) Tul. — Sur Sesleria caerulea f. calcarea Celak: Mauracb, Tirol. JPJioliota marginata (Batsch) Quel. [Ch. Jura et Vosges in Mem. Soc. Emulat. Montbeliard, p. 127]. — Forets de Picea excelsa entre Ornella et Pieve di Livinallongo, sur les vieilles souches. Collyhia grammocephala (Bull.) Quel [Fl. Mycol. 228] — C.platyphylla (Pers.) Quel. [Jura et Vosges]. — Höttinger- wald pres Innsbruck, sur les souches pourries de Fagus. Tricholoma Georgii (L.) Quel. [Ch. Jura et Vosges in Mem. Soc. Emul. Montbeliard, ser. 2, vol.' 5, p. 81]. — Clairieres des forets en descendant de la Kofanspitze ä Jenbach, sur calcaire, vers 1500 m. Leucocoprinus procerus (Scop.) Pat. [Essai taxonom. 171] — Lepiota procera (Scop.) Quel. — Agaricus procerus Scop., Fr. — Forets de Picea pres de Kais au pied du Großglockner vers 1200 m. Amanita rubens (Scop.) Quel. [Fl. Myc. 303]. — Forets de Ficea excelsa pres de Kais vers 1200 m. Geaster coronatus (Schaeff. pro parte) Schrot. [Pilze Schles. I. 102]; Lloyd [The Geastreae, p. 31]. — Sur Thumus des forets de Picea excelsa pres du Viller-Moor au dessus d'Innsbruck et pres de Maurach. JProtomyces macrosporus üng. — Sur les feuilles Vivantes ä' Aegojjodium Podagraria L. : Liechtensteinklamm ä St. Johann im Pongau. JPr. spec. — Sur une tige dessechee d''Achillea Clavenae L. : pelouses subalpines au dessus de Heiligenblnt au Großglockner. Obs.: Ce Protomyces parait voisin de P. Bellidis Krieg.; malheureusement notre unique specimen n'est pas en assez bon etat pour pouvoir etre determine avec certitude. A rechercher. Eocoascus epiphyllus Sadeb. [Exoasc. p. 56]. — Sur les feuilles de balais de sorciere sur VAlnus incana (L.) DC: ä Innsbruck et entre Dellach et Dölsach. E, Alni-incanae (Kühn) Sadeb. — Sur les fruits diAlnus in- cana (L.) Willd.: Kais au pied du massif du Großglockner, entre Dellach et Dölsach. Taphrina Ulmi (Fuck.) Johans. [Oefvers. Vetensk. Akad. Förh. 1885, p. 43]. — Sur les feuilles d^Ulmus campestris L. : ä Atzwang. T. Celtidis Sadeb. [Exoasc. p. 85]. — Sur les feuilles Vivantes de Celtis australis L, Lophodermium ^lervisequwm (DC.) Kehm. [Disc. 44]. — Sur les aiguilles dessechees et adherentes de VAhies alba: Ratzes, Tirol. 335 Cryptomyces Pteridis (Rabenh.) Rehm. — Sur les feuilles Vivantes de Pteridium aquilinuni (L.) Kuhn: tres frequent dans les tbrets vis-ä-vis de Seis le long de la route, vers 900 m. Pseudope^iza Bistortae (Lib.) Fuckel. — Sur les feuilles laoguissantes de Polygonum viviparum L. : au dessus du Passo di Fedaia, Porta Vescovo. Lachnum sulfureum (Pers.) Rehm var. alpestre Rehm [Discom. 892]. — Sur les tiges pourrissantes A' Aconitum Napellus L. : pentes en face du Glocknerhaus, vers 2100 m, Großglockner. Wynnella Auricula (Schaeff.) Boudier [See. Mycol. 1885, p. 102] — Otidea Auricula Cooke [Mycogr. t. 213]. — Elvellu Auricula (Je. t. 156]. — Sur la terre siliceuse dans les forets de Picea excelsa, Brennerbad, Tirol. ? Nectria spec. — Sur les feuilles pourrissantes de Sesleria caerulea (L.) Ard. yslv. calcarea Celak.: Rofanspitze au dessus de Maurach, vers 2000 m, Tirol. Peritheces d'abord rouges, puis rouges-noirätres, aggreges ou plus rarement solitaires, immatures! A rechercher ä la fin de juillet ou en aoüt. Polystigma rubrum (Pers.) DC. [st. conid., Polystigmina rubra (Desm.) Sacc.]. — Sur Prunus spinosa L. : forets au dessus de Jenbach, Tirol. JSerpotrichia nigra R. H artig. — Sur les rameaux des Coniferes couches ä terre par la neige, frequent, par exemple: sur Pinus montana: Fedajapaß vers 1400 — 1700 m; sur Juni- perus communis: ä Jenbach; sur Picea excelsa: Schmittenhöhe au dessus de Zell am See. Sphaerella Aronici (Fuckel) Volkart [Ber. Deutsch, bot. Ges. 1903, p. 480, sub Mycosphaerella] st. conid. Fusicladium Aronici Sacc. [Michelia II, 171]. — Sur les feuilles Vivantes äCAronicum Clusii (All.) Koch {Doronicum Clusii): rocailles vers 2600 m ä la Porta Vescovo au dessus du Passo di Fedaia; — sur les feuilles Vivantes di'Aronicum scorpioides (L.) Koch iß. Halleri): rocailles au Hochiß au dessus de Maurach, vers 2300 m. Sphaerella Silenes-acaulis R. Maire iiov. sp. Diag. : Peritheciis sparsis vel gregariis, primo immersis, dein erumpentibus, globosis, 130 — 180 fi diam., nigris, laevibus, apice ostiolo minuto vix papillato pertusis; ascis sessilibus, ob- longo-cylindraceis, 35 — 43 X 12— 13 ft, octosporis; ascosporis distichis, fusiformibus, utrinque obtusis, medio septatis nee con- strictis, levibus, hyalinis, 9 — 13X2'5fi; paraphysibus nullis. Sur les pedoncules, les calices et les feuilles desseches de Silene acaulis L.: Tirol, Hühnerspiel, vers 2300 m. 336 Obs. Ce Champignon est voisin des S. sibirica Thüm. et S. siibnivalis Kehm; il se distingue surtout par ses spores petites et de forme tres allongee. Si l'on admet pour le genre d'Algues mort ne Sphaerdla iine priorite valable, notre espece doit prendre le nom de Myco- sphaerella Silenes-acanlis. Pyrenophora hrachyspora (Niessl.) B erlese [Monogr. Pleosp. p. 232, t. XII, fig. 1, Icon. Fung. II, p. 42, t. LIX, fig. 1; Pleospora phaeospora var. hrachyspora Ni essl..[Not. Krit. Pyr. p. 35, t. IV, fig. 20b]; Kaben hörst [Fungi europaei Nr. 2879]. — Sur Tunica saxifraga: Sigmundskron pres Bozen, Diag. : Peritheciis primo tectis, dein erumpentibus et fere liberis, conoideo-globosis, circa 150 — 200 ^ diam., apice setis brevibus vel longinsculis (iisqne ad 85 fi), plus miniisve niime- Fig. 4. Pyrenophora hrachyspora (Niessl) Berlese. A, Perithece faiblement grossi; B, Asque et paraphyses; C, Spore: D, Spore fortement grossie, structure de Tepispore ; E, Poils du perithece. rosis, rigidis, fuscis, praeditis; contextu perithecii tenui, pseudo- parenchymatico, fusco; ascis cylindraceo-oblongis, pachyderma- ticis, 6 — 8-sporis, 90 — 130 X 24—28 (i; ascosporis distichis, ob- longatis, ad medium valde constrictis (parte superiore latiore acutiuscula, parte inferiore obtiisiore), transverse 7 - septatis (3 septis primariis, 4 secundariis), loculis mediis tribus septis longitudinalibus regulariter divisis, episporio fusco-brunneo, verrucis obscurioribus saepe in cristulas transeuntibus ornato; as- cosp. 30 — 38 X 15 — 18 (i (parte superiore compressa, 15 — 8 (i lat., 13 — 14 ft crass.; parte inferiore cylindricea, 13 — 14 (i diam.). Hab.: in caulibus et pedunculis aridis Arenariae ciliatae et Tunicae saxifragae (L.) Scop. 337 Obs.: Nous donnons ci-dessus une diagnose completee de ce Tijrenopliora, qui a ete insuffisamment decrit par les auteurs. L'existence de verrues sur les ascospores nous avait fait croire au premier abord ä une espece non decrite, mais la comparaison de DOS specimens avec ceux, qui ont ete publies par Winter dans les Fungi europaei de Kabenhorst nous a montre leur identite. Les verrues sont tout aussi nettes sur ces derniers specimens que sur les notres, mais ont echappe aux auteurs qui ont decrit le Champignon, bien qu'on les voie dejä nettement avec des objectifs ä sec un peu forts (tels que le 7 de Leitz), surtout en examinant les spores dans le lactophenol qui les eclaircit et permet de voir les verrues non seulement de profil sur les cotes des spores, mais encore de face. LeptospTiaevia anthostomoides Eehm [Hedwigia, 1882, p. 57J. — Sur les tiges pourrissantes ^'Aconitum Napellus L.: pentes en face du Glocknerhaus vers 2100 m, au Großglockner. S. Huniuli (DC.) Burrill [Bull. 111. State Lab. Nat. Eist. IL 400 (1887)]; Schröter [Pilz. Schles. II]; Salmon [Monogr. 45]; st. conid. — Sur les feuilles Vivantes de Rumidus Lupulus L.: ä Bozen. Erysiphe JPolygoni (DC.) Salmon [Monogr. Erysiph. 174] st. conid. — Sur Thesium alpinum L. : Montagna d'Andraz. E. graminis DC. [Fl. Fr. VI. 106]. — Sur Bromus spec: Höttingerwald pres Innsbruck. Microsphaera Astragali (DC.) Trevisan; Sacc. [Syll. I 1882]. — Sur les feuilles Vivantes d' Astragalus glycyphyilos L.: ä Sigmundskron pres Bozen. Apiosi^orium Hhododendri (Kuntze) FuckeL — Sur la face inferieure des feuilles et les rameaux de Rhododendron fer- rugineum L., sous la forme conidienne (Torula FJiododendri Kuntze): forets au dessus de Maurach; Hühnerspiel, etc. Ovularia Sistortae (Fuckel) Sacc. [Syll. IV 145]; Ramidaria Bistortae Fuckel [Symb. Myc. 361, tab. I, fig. 22], forma Polygoni-vivipari. — Sur les feuilles languissantes de Polygoniim viviparumL.: Berger-Törl, massif du Großglockner; massif du Schiern. Nota: Ce Champignon differe ä peine de VOvidaria Bi- stortae type par ses conidies plus ovoides, ayant 12 — 14 X 8 ft; il a comme le type des conidiophores flexueux, sortant en touffes läches par les stomates, et atteignant 100 — 120 /x de longueur. O. aplospora (Speg.) Magn. [Hedwigia, 1904, p. 18]; 0. Schroeteri (Kühn) Sacc. [Syll. IV 140]. — Sur les feuilles Vivantes d^AlcJiemiUa vulgaris : Cortina d'Ampezzo; Brennerbad. Obs.: Conidies 12 — 19 X 7 — 8 ft. Conidiophores simples, raides, atteignant 109 ft de long sur 2 — 2 "5,« de diametre, Österr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1907. 24 338 cloisonnes, produisant successivement ä leur sommet 2—4 conidies. Les conidies se forment par bourgeonnement et se desarticiüent de la meme t"a9on qua dans le Didymaria Ranuncnli-montani. Apres la formation de la premiere conidie le conidiophore emet au dessous d'elle un rameau qui produit bientot ä son extrömite une nouvelle conidie, puis soiis celle-ci se forme un nouveau rameau conidifere, ä peu pres comme chez PhytophtJwm infestans. Toutefois les rameaux naisseut altern ativement sur deux genera- trices opposees du conidiophore, suivant le type distique. Lorsque les conidies sont tombees, leur Insertion est indiquee sur le conidiophore par un renflement coiflfe de la calotte refringente dont il est parlö ä propos du Didymaria RanuncuU-niontani: c'est ce qui explique la phrase suivante de la diagnose de Saccardo: 1. c, p. 140 : „hyphis in apice non raro toru- lOSis". (Ä suivre.) Die Verbreitung der Alpenpflanzen Kärntens. (Mit drei Kartenskizzen.) Von Dr. Rudolf Scharfetter (Villach). (Schluß. 1) IL Arktisch-alpines Element, Cystopteris montana Trisetiim spicatiim Poa cenisia Festuca siipma EriopJioriim Scheuchseri Elyna Bellardi Carex lagopina C. hicolor C. alpina C. parviflora G. vaginata C. ustulata C. frigida C. ferruginea Juncus triglumis Luzula spadicea Tofieldia palustris Veratrum album Lloyd ia serotina Salix reticulata S. Ilyrsinites S. arhuscida S. glaiica Oxyria digyna Polygonum viviparum Viscaria alpina Silene acaulis Cerastium trigynum Alsine biflora A. ciliata Hanunculus glacialis R. pygmaeus Thalictrum alpimim Drdba incana D. dubia Ardbis alpina Saxifraga stellaris S. androsacea 1) Vgl. Jahrg. 1907, Nr. 7/8, S. 293. 339 S. moschata S. cerniia Potentilla nivea P, frigida P. Crantzii Sibhaldia procumbens Dryas odopetala Ästragalus oroboides A. alpimis A. frigidus Oxytropis campestris 0. Lapponica Pachypleurum simplex Loiseleuria procumhens Arctostaphylos alpina Androsace Chamaejasme Summe: Gentiana tenella Eritrichium Terglouense Veronica fruticans V. aphylla Pedicularis verticillata P. rosea P. Oederi Pinguicida alpina Erigeron neglectus E. alpinus E. imiflorus Antennaria Carpatica Artemisia horealis Arnica montana Saussurea alpina Hieracium atratum. 70 Arten. IIa. Alpin-nordeuropäisches Element. Cystopiteris alpina Avenastrum alpinum Kobresia bipartita Carex brunnescens C. rigida C. fuliginosa Juncus castaneus Luzula glabrata ChamaeorcJiis alpina Nigritella nigra Dianthus alpinus Gerast htm laüfolium Arenaria biflora Anemone vernalis Glematis alpina Gardamine alpina Summe : Draba aizoides D. CarintJiiaca Braya alpina Saxifraga Aizoon S. aizoides S. exarata S. hieracifolia S. adscendens AlcJiemilla alpina Heliantliemum alpestre Gentiana nivalis Euphrasia minima Ell. Salisbiirgensis Alectorolopihus angustifolius Doronicum Glusii Leontodon Pyrenaicus. 32 Arten. III. Alpin-altaiscJies Element, Pinus Gembra Galamagrostis tenella Avenastrum, versicolor Gagea Liotardi Salix retiisa Silene rupestris Summe Calliantliemum rutaefolium Ästragalus australis Siveertia Garinthiaca Pedicularis incarnata Leontopodium alpinum Saussurea lapathifolia 12 Arten. 24* 340 V. Tabelle zur Terteilung- der Alpenpflanzen Kärntens/) Name der Art O Eh O W K M So Anmerkungen (Synonyme in Pachers Flora) I. Polypodiaceae. 1 Aspiclium rigidum . . Cystopteris montana. C. alpina II. Coniferae. Pinus Cembra .... m. Gramineae. Phleum Michelii Calamogrostis tenella . . . Trisehim spicatum T. alpestre . . . T. distichophylluvi T. argenteum Avenastrum versicolor . A. alpinum A. Parlatorii Sesleria sphaerocephala S. ovata Oreochloa disticha Koeleria Carniolica .... K. hirsuta Poa cenisia P. minor P. pumila P. vialacea P. hybrida Festuca supina F. alpjina F. rujncaprina F. dura F. Noriea F. picta F. pumila F. pulchella IV. Cyperaceae. Eriophorum Scheuchzeri Flyna Bellardi Kobresia bipartita Carex curvula C. lagopina C. brunnescens C. bicolor C. mucronata I II IIa III I III II I& I la III II« la la* la* 1 Ib la II 1 16 I I II la la la* la Ib I I II II IIa I II IIa II I + + + + + + + + + + + + + + 23 I 30 I 24 + + + + + + + + 21 29 28 482 75 91 112 115 114 113 118 120 117 97 96 98 109 109 145 134 135 162 142 157 157 0 156 157y 158ß 161 166 293 274 273 205 217 219 226 220 C. fragil. B. alp. Avena sitbspicata A. alpestris A. distichophylla A. argentea A. versicolor A. alpina A. sempervirens Sesleria viicroceph. S. disticha Koeleria hirsuta Nachträge p. 13 Festucapil.'S.&W.^ CO C F. ovina var. sf F. ovina var. § ^ F. ovina var. 4| F. ovina var. s | F. heterophylla ß.'^-° Elyna spicata Kobresia caricina C. Persoonii ^) Herrn Prof. Fritsch inGraz sage ich für mehrere Standortsangaben meinen besten Dank. 341 Name der Art W , Ö !-i 33 03 CS 3 3 'S CO 3 Ö C3 a ^ 3 J3 tS > 3 H CS Co M 03 o o M So Anmerkung C. rigida C. alpina C. parviflora C. ornithopodioides . . ■ C. davaeformis C. vaginata C. ustulata C. fuUginosa C. firma C. sempervirens C. frigida ü. ferruginea V. Juncaceae. Juncus monanthus . . J. Jacquini /. trighimis J. castaneus Luzula glabrata L. spadicea VI. Liliaceae. Tofieldia palustris . . , Veratrum albuni . . . . Gagea Liotardi Lloydia serotina . . . VII. Orchideae. Chamaeorchis alpina Nigritella nigra N. rubra VIII. Salicineae. Salix reticulata S. reticsa S. glabra S. Myrsinites . . S. Jacquiniana. S. arbuscula . . . S. Helvetica . . . S. glauca IX. Polygoneae. Oxyria digyna Polygonum viviparum IIa II II la la II II IIa I I II II I& I II IIa IIa II II II III II IIa IIa Ib II III Ib II Ib II I II II II 8 23 30 24 25 13 20 + + + + + + 22 (+) + + + + + + + + + + + + + + + + + + (+) — — 53 32 39 225 227 228 241 248 246 252 253 256 255 254 257 326 322 324 323 309 311 337 339 3.53 344 424 421 421/3 549 550 538 648 548 545 546 547 591 593 Carex Vahlii C. nigra All. Seit 1840vergletsch. Nigritella angustif. N. a. ß. S. Myrsinites ß. S. Lapponum 342 Name dei- Art s Ol tu 3 03 ü '3 3 a .2 Sä G " 1 3 > 3 H c3 O c3 « cS !-. Co w ^ il Anmerkung 76 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 X, Caryophyllaceae. Viscaria alpina Silene acauUs S. rupestris Heliosperma quadrifidum H. alpestre Gypsofhüa repens .... Dianthus alpinus D. glacialis D. Sternbergü Saponaria Fumilio . . . Cerastium latifolium . G. alpinum C. Carinthiacum C. trigynum Älsine aretioides A. lauceolata A. biflora A. laricifoUa A. Austriaca A. Villarsii A. sedoides A. recurva A. decandra Arenaria Marschlinsii A. grandiflora A. biflora A. ciliata Moehringia ciliata . . . XI. Ranunculaceae. Caltha alpestris CalliantJiemum rutaefol. Aconitum paniculatum A. Tauricum Anemone vernalis A. JBaldensis Clematis alpina Banunculus Pyrenaeus M. parnassifoltus B. glacialis B. Seguieri jB. alpestris B. Traunfellneri B. Thora B. hybridus B. pygmaeus B. Hornschuchü B. montanus II II III 1 I I IIa I I Ib IIa 1 Ib II la la II I la* I I I I I I IIa II la la III I I IIa I IIa I I II la I Ib I Ib II I I 22 + + + + + 49 69 + + + 4- + + + + -t- + 52 53 32 I 39 I I + + + + + + + + + + + + +■ + + 34 75 I 94 85 ! 82 I 55 i 66 1797 1791 1790 1793 1792 1761 1769 1770 1774 1787 1759 1756 1758 1741 1716 1715 1717 1718 1719 1720 1727 1724 1723 1736 1739 1738 1737 1730 1518 1489 1636 1545 1480 1483 1464 1494 1495 1499 1498 1496 1497 1501 1502 1516A. 1506 Silene quadrifida Silene Fumilio Stellaria cerastoid. Alsine octandra Facchinia lanceol. Cherleria sedoides Alsine sedoides M. polygonoides C. corandrifolium A. cernuum Pulsatilla vern. Atragena alp. B. Phthora 343 Name der Art a 1 -? s « - 1 italer nische ibler a . ^ So S > 3 Eh 0 M "^ lÄ h^ M !2i 34 75 94 85 82 55 66 \lb . + + + + 1507 '¥ • + + 1466 1 • ■ + . 1468 IIa I • . — t + + + 1551 1552 I 1620 la . — -- -- 1646 1 __ -_ __ + 1647 lia . __ -j- __ + + -- v 1648 I ; + + + 1633 IIa + . - 1581 i I + -- -h __ _- — -l- 1653 i . — -_ — 1654 la . 1622 IIa IIa + + + + + + - + + + 1621 1625 1 — . 1626 1 i , 1627 ! 11 _i_ . 16311 I • + + + + + 1623 1 la 1630 i II . — __ -j- _|_ 1624:; II I + -j- - -- + + + 1568 1574 I + - - -|- , 1576 I I + + + + + - - 1571 1575 la* __ 1 1616 IIa • • + • 1600 I + + + + + + + 1413 la . -- -- V 1417 1 . -- -- — -- . 1420 1 I -- -- + 1423 1421 ib -- — __ — . 1419 Ib i~ 1419 I Ib ^t ■ + + + + • 1449 1445 IIa + - + + + + — 1448 45 98 125 113 107 74 83 Anmerkung 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 B. Carinthiacus .... Thalictrum nlpinum Th. saxatile XII. Papaveraceae. Papaver Pyrenaicum . P. alpinum . Xin. Cruciferae. Petrocallis Pyrenaica . Thlaspi alpinum Th. rotundifolium . . . . Th. cepeaefolium Kernera saxatüis . . • . Cardamine alpina . . . . Htitdmisia alpina . . . H. brericaulis Braba Hoppeana . , . . D. aizoides D. Carinthiaca D. Fladnitsensis D. laevigata D. incana D. tomentosa D. Pacheri D. dubia Arabis alpina A. caerulea A. Jacquinii A. ciliata A. pumila Älyssum Ovirense . . . . Braya alpina XIV. Crassulaceae. Sedum atratum Sempervivum Wulfeni S. fimbriatiim S. arachnoideum S. montanum S. Funkii S. Braunii XV. Saxifragaceae. Saxifraga mutata S. incrustata 159 j S. Aizoon, B. gracilis Th. minus nach Prof. Fritsch in litt. Dr. Joannis Host. 344 Name der Art o o W M M So Anmerkung 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 Burseriana caesia squarrosa . . . . Budolphiana , biflora , macropctala . . aizoides , tenella , aspera hryoides ... cuiieifolia . . . stellar is aphylla exarata , androsacea . . . planifolia . . . . sedoides , moschata hieracifolia . . . adscendens . . . cernua rotundifolia. . XVI. Eosaceae. Sorbus Chamaemespilus Bubus saxatiUs Potentilla nivea P. frigida P. minima , P. Crantzii P. nitida P. Clusiana Sibbaldia prociimbens . Geum reptans Dryas octopetala , Alchemilla flabellata Ä. alpina , XVII. Leguminosae. Trifolium Noricum . . . T. Thalii T. pallescens T. badium Anthyllis alpiestris . . . . Astrag alus oroboides . A. alpinus A. australis A. penduliflorus A. frigidus Ib I Ib Ib I la IIa la* I I I II I IIa II I I II IIa IIa II I I I II II I II la lö II I II I IIa Ib I I I I II II III I II 45 + + + 98 + t + t 125 + + + + + + + + + + + it + -- 113 + + + 4- 4- 107 + + + + 4- 74 + + + + 1452 1451 1450 1453 1454 1455 1443 1441 1442 1442y 1444 1434 1440 14366 1438 1437 1439 1436 1435 1430 1432 1433 1933 1991 2033 2032 2031 2025 2018 2019 2040 2045 2046 1937 1939 2095 2102 2101 2105 2081 2120 2119 2118 2117 2116 S. muscoides 123 161 146 141100 106 A. pubescens T. caespitosum Phaca astragalina Phaca alpina Ph. frigida 345 Name der Art a w o o M w 3 « a =* Anmerkung 56 205 Oxytropis Halleri 206 0. campestris . . . . 207 0. Tiroliensis 208 0. triflora 209 0. Lapponica .... 210 0. neglecta 211' 0. Carinii äaca .. . 212 0. montana 213 XVIII. Lineae. Linum laeve XIX. Polygalaceae. 214 Polygala microcarpa XX. Rhamnaceae. i 215 Mhamnus pumila XXI. Cistineae. 216j Helianthemum alpestre.. XXII. Violaceae. 217 Viola calcarata 218 V. lutea XXni. Thymelaeaceae. 219| Daphne striata 220 221 222 223 224 225 226 227! XXIV. Umbelliferae. Eryngium alpinum Chaerophyllum Villarsii Buphurum petraeiim . . Pachypleurum simplex. , Athumanta Cretensis . . Heradeum montanum. . H. Austriacum H. siifolium XXV. Ericaceae. 228 Ehododendron ferrugin. 229 Wi. liirsutum 230 Loiseleuria procumhens. 231 Rhodothamnus Chamae- eistus 232 Arctostaphylos alpina . . I II I la* II I la* I IIa la la 1 1 II I I Ib Ib 1 1 II Ib II + + 123 161 t t + + + + 146 + + + + 141 100 + + + + 106 + 2121 2122 21226 2128 :J124 2127 2125 2126 1888 1826 1839 1670 + + + -4- I + + Oxytropis sordida Linum alpinum 1697 I F. calc. ß Zoysii 1696 Kärnten. Unbe- stimmte Angabe. 613 1326 1394 1343 1356 1352 1375 H. asper um 1376 1377 1307 1310 1306 + + +|1311 -j-l + -|-il312 62 il35'l76|l63 161 Hl 1231 Azalea procumbens 346 Name der Art W O M M a si Anmerkung 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 XXVL Primulaceae. Primula longiflora. .. P. villosa P. Auricula P. Wulfeniana P. glutinosa Aretia alpina Ä. Helvetica A. Hausmanni A. Wulfeniana Androsace lactea .... A. villosa A. Chamaejasme .... A. obtusifolia Soldanella pusilla. . . S. minima S. alpina XXVII. Plnmbagineae. Armeria alpina ...... 266 267 268 XXVni. Gentianaceae. Gentiana lutea G. Pannonica G. vulgaris G. äcaulis G. Fröhlichii G. Bavarica G. pumila G. imbricata G. brachypliylla G. prostrata G. utriculosa G. nivalis G. Bhaetica G. tenella G. nana Sweertia Carinthiaca . . XXIX. Borragineae. Eritrichium Terglouense XXX. Labiatae. Stachys Jacquini Horminum Pyrenaicum. I la* 1 la* la* I la la* la* l l II I I Ib 1 135 t + + + + + + I Ib I I la la la la I la* I IIa I II Ib III II 176 + + t + +? + + 163 161 + + 73 156 + 111 + + + + + i t 198 t 186 t + 123 1279 1284 1283 1285 1286 1273 1273 1272 1271 1277 4-11274 1275 1276 1292 1293 1291 + + + 1: + V + Androsace glacial. Androsace Pacheri + + + 1811124:143 623 1012 1013 1019 1019 1018 1021 1026 1025 1022 1017 1028 1029 1031 1033 1034 1011 1142 1095 1069 Lomatog. carinth Eritrich. nanum Betonica alopec- 347 Name der Art W O 3 a C5 M « M Anmerkung 269 270 271 272 273 274 275 276 277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 XXXI. Scrophnlariaceae. Linaria alpina Scrophularia Hoppii . . . Veronica aphylla V. lutea V. Bonarota V. bellidioides F. fruticulosa V. fruticans Wulfenia Carinthiaca . . Euphrasia drosocalyx . . Eu. versicolor Eu. minima Eu. p>ulchella Eu. Salisburgensis Alectorolophus angustifol. A. lanceolaUis Pedicularis iuherosa. . . . P. elongata P. incarnata P. rostrata P. asplenifolia P. caespitosa P. geminata P. verticillata P. foliosa P. recutita P. rosea P. Oederi XXXII. Utriculariaceae. Pinguicula alpina XXXin. Globnlariaceae. 298! Globularia nudicaulis . . 299J G. cordifolia 300 G. bellidifolia i XXXIV. Eubiaceae. 301' Galium Baldense XXXV. Valerianaceae. 302 Valeriana supina 303; V. saxatilis 304; V. Celtica 305 F. elongata 73 156 198 186 181 124 143 I . . + -- -|- 4- + La . -- -- + -+- 11 + + + -- — + T lö -_ __ H- + ib -- . _- __ + 1 + -- + -- -[" + + II + __ __ h 4- + 16 1 • . I _ — — , • IIa I IIa - - — — + + + + __ _|- __ _|_ + + IIa + -- — ! — — + + la I la* + __ __ — + + + , . + + + + 111 . -- • + + + ib 4- , -- — + + la* __ __ - + . . 1 . __ __ -- + + + la* . __ __ , II _- __ -- + + + I . — -- '? V 1 -- -- 4- j_ + II h + + II + • • • II + + + + + + + I I + + + -- + 4- + + 1 • + la • • + + • + + la* + +? Ib . — — - + 4- + la + . 1& — . + + + 4- 8 8 178225 214207 146 167 180 176 194 188 187 201 203 204 186 218 217 c 218 217 e 219 242/3 242 a 229 230 231 225 227 226 228 236 237 233 234 235 1266 1114 1115 981 630 631 633 632 Paederota Ageria P. Bonarota Veronica saxatilis P. Jacquini P. rostrata P. Portensehlagii 348 Name der Art 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 346 347 348 349 350 351 XXXVl. Campanulaceae. Campanula Zoysii C. linifolia G. pusilla C. puUa C. thyrsoidea G. spicata G. alpina Fhyteuma pauciflorutn. . Ph. confusum P/t. Sieheri Ph. hemisphaericum . . . Ph. humile . . w o o M w w 12; Anmerkung XXXVII. Compositae. Adenostyles glabra .... Aster Bellidiastrum . . . Erigeron Atticus JE. neglectus E. alpinus E. glabratus E. uniflorus Antennaria Carpatica . Leontopodium alpinum Adiillea Glavenae A. nana A. oxyloba A. moschata A. atrata A. Glusiana Ghrysanthemum alpinum Gh. atratum ! Gh. adustum Artemisia laxa A. Genipi A. borealis Homogyne discolor . . . Arnica montana Doronicum MatthioU. D. Golumnae D. Halleri D. glaciale D. Glusii Senecio capitatus S. alpinus S. Garniolicus 3. incanus S. abrotanifolius S. Doronicum lö lö I I I« I lö I Ib la* I la I I I II II I II II III I& la Ib la I Ib I I I I I II Ib II I I& I Ib IIa I I Ib I Ib I 88 178 225 214 207 146 + 167 4- . . 4- 4- + + + + + + + + + + -i- + + 4- 4- T 4- + 4- + • . + + + + . . + + . + + + + 4- + + + -l- 4- + + +■ + + + + + 4- . + — + + + + . + -- + + V + + + + . . 4- + + + + + + + + + + + + + + + + + -f- V . + + + + + . + + + + + + + + + + + 4- + + + + + + + , + + + + 4- + + + + + + -i- + + + + 4- + + -i- + 4- + + 4- + 4- 4- + + + 4- + -i- 4- + + + + + + + + + + + + -4- + + V + + + + 4- + 4- V + + + + 4- + . -i- . .V + + -4- + 4- . + + 4- + + + + . + + + 4- + + + + + 107 210 260 246 243 168 188 946 952 949 947 960 959 961 934 935 938 936 937 649 663 667 669& 668 669 670 732 730 689 694 701 692 695 696 708 707 706 714 715 720 656 733 737 738 734 735 736 767 750 751 752 744 759 Gampanula carniea Adenostyles alpina Bellidiastr. Mich. Erigeron Villarsii Gnaphal. carpath. G. Leontopodium Anthemis alpina \ Leucanthem. alpin. I L. coronipifol. i Gh. montanum. 1 Artemis. Mutellina \ A. spicata A. nana D. Pardalianches Gineraria capitata S. cordatus 349 Name der Art i^ -u a> a cä 1H ! X, Karte 1. Verteilung der alpinen Pflanzenarten Kärntens. (Die den Namen beigesetzten Zahlen geben die Zahl der Arten an.) Karte 2. Verteilung der südostalpinen Florenelemente in Kärnten. Karte 3. Verteilung der arktischen (alpin-nordeurop.) Florenelemente in Kärnten. Den Kartenskizzen diente die Karte von Kärnten von J. Berger als Grundlage. 351 Es ergibt sich: I. Mitteleuropäisch-alpines Element . . . 164 la. Alpenelement 63 Ib. Süd- und ostalpines Element 47 IL Arktisch-alpines Element 70 IIa. alpin-nordeurop. Element . . 32 III. Alpin-altaisches Element 12 ~"388 Auf die einzelnen Alpengruppen verteilen sich die Elemente folgendermaßen: Element I la Pa Ib II IIa III 3 § C3 c s-. ^ n ö o c 3 ^ 3 g^ Eh 'S 5 o p-^ S^ ^ fcil 47 5 2 12 24 18 6 94 14 14 23 51 26 9 126 27 10 19 64 27 11 119 27 13 34 47 24 6 119 27 10 36 46 80 16 8 25 33 17 4 87 16 8 32 34 18 6 I Summe.. 114 231 284 270 272 183 201 Nach den drei Hauptgruppen zusammengestellt: Element ^ O) t-, t-, c3 03 CO aj -^^ EH ^-S" 'a.S" c5 •< CS Gurktaler Alpen Ö 03 Eh 1.1 'S—' 'S 5 03 'S« OO 03 03 Ö :2 ^ ««Ü3 s i CS M I II III 58 37 5 63 33 4 64 32 4 71 26 3 71 26 3 71 27 2 71 26 3 Summe . . 100 100 100 100 100 100 100 352 Neue Pflanz enformen aus Illyrien. Von Karl Maly (Sarajevo). Silene Heiseri m. (S. venosa [Gilib.] Aschers, ß. Eeiseri m.) Halbstrauchig, 40 — 60 cm hoch, stark verzweigt, kahl, bereift. Äste ziemlich stark, dicht uud gleichförmig beblättert. Internodien kurz. Blätter dicklich bis fleischig, länglich, 30 — 40 (—70) X 8 — 12 ( — 16) mm, kurz zugespitzt, gegen den Grund zu schwach bis ± deutlich keilig verschmälert, rückwärts ein- nervig, knorpelig berandet. Blust meist ziemHch armblütig, die Achsen dick, die Blütenstiele so lang wie die Kelche. Deck- blätter klein, häutig. Blumenkrone weiß, ohne Krönchen, die Platten zweiteilig mit verkehrt-eirunden Lappen. Kelch 10 — 16 mm lang. Gynophor kugelrund (später einschrumpfend), etwa viermal kürzer als die verkehrteiförmige Kapsel. Antheren dunkel gefärbt, der Pollen gelbhchgrün. Der hochverdiente Ornithologe, Herr Kustos Othmar E eis er, dessen emsigem Sammelfleiß wir auch schon so manche seltene Pflanze des Balkans verdanken, brachte mir diese bei typischer Ausbildung überaus charakteristische Wuchsform von den Pettini^) nächst der Halbinsel Lapad bei Gravosa (Dalmatien) mit, wo sie im Verein mit Crithmum maritimum, Statice cancellata, Lotus cytisoides u. a. wächst und Ende Mai bis Mitte Juni in Blüte steht. Sie ist durch ihren halbstrauchigen, vielverzweigten Wuchs, die gleichmäßig dicht beblätterten Zweige und die breiten Lappen der Blumenblätter ausgezeichnet. Im lebenden Zustand fällt über- dies die fleischige Beschafifenheit der Blätter und das bis zur Fruchtreife kugelförmige Gynophor sehr auf. Später brachte mir Herr Kustos Eeiser ähnhche Formen vom Scoglio Montecuccoli bei Neum (Kiek), die jedoch schon den Übergang zu S. venosa darstellen oder, besser gesagt, nicht mehr zum Typus der S. Reiseri gezählt werden können. Sie weichen von letzteren in mehrfacher Beziehung ab: der Wuchs ist viel schmächtiger, der Stengel lockerer beblättert, die Blätter sind lanzettlich, meist schmäler und der Blütenstand ist reiehblütig. Es ist zweifellos, daß S. Reiseri eine durch den Einfluß des felsigen, vom Meere umbrandeten Standortes entstandene Wuchs- form der S. venosa darstellt. Meines Wissens ist diese neue Form noch nirgends be- schrieben. Unter den bekannten Sippen hat S. commidata Guss.-) einen der S. inflata var. latifolia Bchb, (Icon, flor. Germ. VI, fig. 5120) ähnlichen Wuchs *), lang bespitzte Blätter, von welchen 1) D. h. Kämme, sehr kleine Felsinseln. 2j Vgl. Eohrbach, Monographie der Gattung Silene (1868), S, 86, S. Cucubalus ß commutata Eohrb. 1. c. 3) Siehe Strobl in Österr. botan. Zeitschrift 1885, S. 361. 353 wenigstens die unteren zumeist am Rand bewimpert sind, längere Kelche^) und schmälere Blumenblattzipfel. Sie wächst auf den Gebirgen des mediterranen Florengebietes -). S. maritima With. ^), eine Pflanze der atlantischen Küsten Europas und Nordafrikas {S. mauritanica Pott ex Rohrb., nou Pomel), die merkwürdigerweise auch am Lido von Venedig vor- kommen soll*), ist durch den gracilen Wuchs, die dünneren, lanzettlichen, meist kürzeren Blätter und durch das Vorhanden- sein des Krönchens an den Blumenblättern verschieden. Stachys alpina L. var. sulpJiurea in. Blumenkronen groß, alle rein schwefelgelb, die Röhre blaß- gelb, Deckblätter grün. Im Felsgeröll an der Ostbahn gegenüber Starigrad bei Sarajevo. Ein Stock unter zahlreicher typischer S. alpina L., ca. 750 m. s. m. Die gelbblühende Form von S. alpina L. scheint sehr selten zu sein. Briquet erwähnt in den Labiees des Alpes Maritimes, IL 238 ff., nichts von ihr, sie ist ihm unbekannt. Die einzigen Angaben fand ich bei Brittinger in Verhandi. der zoolog.- botan. Gesellschaft in Wien XII (1862), S. 1055, wo es heißt: „Var. Mit blaßgelben Blumen, bei Windischgarsten, an dem Waldraude nach Spital" (Oberösterreich), und bei 0. Fritsch, 1. c. 1888, S. 84: „In einem Waldschlage bei Söllheira... einige Exemplare, an denen ein Teil der Blüten gelbUch oder nur schwach rötUch überlaufen war (Salzburg). Ich füge noch bei, daß der bosnische Standort nicht beschattet, sondern der Sonne ausgesetzt ist. Herbar-Studien. Von Rupert Huter, Pfarrer in Eied bei Sterzing, Tirol. (Fortsetzung. ^) 203. Auf eingehendere Untersuchung des getrockneten Ordbanche- Materiales kann ich mich aus Mangel der neueren Literatur nicht einlassen und erwähne nur, daß ich drei Formen als neue Arten ins Herbar eingereiht habe. 1) Willkomm et Lange, Prodrom, flor. Hisp., III., S. 669. 2) Nach Pantocsek, Beitr. zur Fauna und Flora der Hercegovina, Crna- gora und Dalmatiens (1874), S. 106, soll S. commutata Guss. auch auf Felsen der Orlova skala unter dem Kom in Montenegro wachsen. Es dürfte sich in diesem Falle wohl sicher um S. venosa var. bosniaca G. Beck handeln. 3) Eohrb., 1. c. S. 84. *) Bertoloni sec. Eohrb., 1. c. 5) Vergl. Jahrg. 1907, Nr. 6, S. 234. — Die in Nr. 5, 1907, S. 200 auf- geführte Digitalis Fichleri Huter ist nach freundlichster Aufklärung J. Born- müllers Digitalis brachyantha Griseb. und es hat somit obiger Name gänz- lich zu entfallen. österr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1907. 25 354 1. OrohancJie Sideritidis H. P. R. it. III. ital 1877. 20 — 30 cm alta. Spica ovato-elongata, floribus densiusculis. Bracteae late-lanceolatae. Galyx latus cum 1 — 2 segmentis, medium coroUae attingens. Corolla magna rubescens carapanulaeformis, infra 1, supra ad 2 cm lata, 2 '5 longa. Filamenta infra tertiam tubi partem inferiorem inserta, inferne fere lanata. Stigma brunneum, grande, bilobum, hinc inde lobis emarginatis. Affinis 0. Teiicrii Holandre. Wird von Beck, Monogr. der Gattung Orohanche, pag. 157, zu 0. caryopliyllacea Sm. f. vulgaris ge- zogen. Wächst auf den Wurzeln der Sideritis hriitia, manche Stöcke derselben verwüstend, in Calabrien: Dirupata di Morano, 1100—1300 m s. m. 2. Orohanche Ehuli Huter et ßigo. Ad 40 cm alta. Spica longa, laxissima. Bracteae late lanceolatae cum calycis dentibus corolla subbreviores. Tubus coroUae semicirculariter curvatus. Filamenta parte tertia inferiore inserta, fere glabra. Labium superius emar- ginatum, cum lobis labii inferioris denticulatum, longe glandulose pilosum. Flos brunneus, 2 cm longus, in medio 8 — 9 mm latus. Stigma obscurum. Habitat: Aprutium, in nemoribus montis Morrone parasit. in radice Samhuci Ebuli, 1500 — 1600 m s. m. (leg. Eigo). 3. Orohanche Langet H. P. K. — Gl. J. Lange schrieb zu den zwei Stücken, die wir 1879 zwischen Pizzara und Casara- bonella (Prov. Malaga) sammelten: „characteribus ad O.miiwrem accedit, sed habitu valde differt; forsan n. sp.?: filamentis glabris ad 3. part. tubi infer. insertis, stylo glabriusculo etc." Stengel am Grunde sehr verdickt 15 — 20 cm hoch ; Traube unten locker, obenhin sehr dicht. — Nährpflanze? 204. 1. Teucrium Pseudo-chamaepitush, kommt um Almeria (Spanien) in zwei Formen vor: a. Jiirta, caulibus et foliis hirtis et sublanatis und ß. glahra H. P. ß., it. hisp. 1879, nr. 1134: foliis glabris, solummodo partibus supremis, pedunculis calyci- busque brevissime glandulose puberuhs. Die erste, a. hirta, kommt an offenen Stellen (wie auch um Malaga etc.) vor; ß. glabra im Barranco del Oaballar. Leider besitze ich kein authentisches T. campanulatum L., dem ß. glabra äußerst nahe stehen muß, wenn es nicht gar mit ihm identisch ist, Willkomm lag aus Spanien von T. campanulatum kein Beleg vor. Es wäre gewiß interessant, bei einem Vergleiche des T. campanulatum L. aus Sizilien, Apulien, Otranto mit T. Pseudo- chameapitys aus Spanien außer dem Indument andere konstante Merkmale zu finden, die ich aus den Diagnosen beider im Pro- drom, fl. hisp. II, pag. 468 — 469, nicht heraus zu lesen vermag. 2. Teucrium Scorodonia L. wird oft in zahlreiche Spezies, Sub- spezies und Varietäten geteilt, wie : T. Fseudoscorodonia Desf. — T. euganeum Vis. — T. siculum Guss. — T. Gasparinii Nym. — T. baeticum B. et E. — 2\ massiliense L. — Per. Lara kam bei seinen Untersuchungen zu dem Eesultat, daß fast alle 355 < Formen von T. Scorodonia L. „vix varietates dicendae" seien. — Es lassen sich aber doch einzelne Formen nicht schwer nach den Brakteen erkennen. Ä. Bracteae rhomboideae, latitudine duplo longiores. 1. T. Scorodonia L. Folia caulina usque ad apieem crebra, crenata, crenis ad 30, parvis, cum petiolis et caule patule pilosa, in parte florali cum calycibus floribusque breviter eglandulose pilosa. Oalyx defloratus supra ad 3 mm latus, cum dentibus 4 mm Jongus. 2. T. haeticum Boiss. et Eeut, Caulis foliaque breviter molliter pilosa. Folia caulina minus crebre crenata, crenis 20—25, plerumque obtusioribus, areolis venarum reticulatarum maioribus ac in praecedente, in parte floraU cum calyce glandulose puberula. Calyx ore 4 — 5 mm latus, cum dentibus 6 mm longus. 3. T. massiliense L. Pube brevissiraa subcanescens. Tubus floris calyci aequilongus. Staraina paulum prominentia. JB. Bracteae ovato-triangulares, 3 — 4mm latae et longae. 4. T. sicidum Guss. = T. euganeum Vis. = T. Pseudo- scorodonia Desf. Caulis petiolique patenter-recurve pilosi. folia paucicrenata, crenis 8 — 11, lobo ultimo latiore obtusiore integre. Calyx ad orem 5 mm latus, cum dentibus 6 mm longus, breviter glandulose pilosus. 3. Porta und Bigo, it. lY. hisp. 1891, brachten aus Sagra Sierra ein unaufgeblühtes Stück Teucrium mit, das aber eine Traube vorjährigen Blütenstandes hatte. Die Form der Blätter deutet aut T. lucidum L., von welchem es abweicht: caule parte florente albo-villoso. Ich bezeichne die Pflanze als Teucrium luci- dum L. Yar. hirticälyx Huter. 4. Teucrium dentatum Porta et Eigo 1890, läßt sich von T. Web- hianum Boiss. nur als Varietät trennen: foliis planiusculis (mar- gine paulum revolutis), exceptis foliis florahbus a medio dentatis (non integris revolutis), supra brevissime pilosis (non hirtis) ; foliis floralibus lanceolatis (non linearibus). Alle diese Merkmale schwanken. T. Webhianum ist die Form hoher, unfruchtbarer Lagen, T. dentatum niederer und fetter Staudorte. Was hingegen durch Baenitz als T. dentatum aus der Provinz Teruel, von Eeverchon gesammelt, ausgegeben wurde, ist typisches T. Chamaedrys L. 5. Teucrium saxatile Cav. = T. huxifolium Schreb. („nomen valde incongruum" Lange in lit.) kann in folgenden Formen auf- treten, die nicht selten am nämlichen Standorte wachsen und ineinander übergehen. a. T. saxatile Cav. FoHis caulinis supra virentibus, subtus niveo-tomentosis, latis, ovatis, crenatis, margine parura revolutis; calyce cum pilis subpatentibus. Forma umbrosa! — Porta et Eigo, it. IL hisp. 1890, nr. 660, Sierra de Orihuela. 25* 356 ß. T. Freynii Reverchon. Foliis aequilatis, crenatis, sed supra et infra tomentellis cinerascentibus ; calyee adpresse toraen- toso, — Porta et E ig 0, it. II. hisp. 1890, nr. 338, Prov. Almeria, Sierra Cabrera, et nr. 607, ßegii. Murcicum, Sierra de Espuna. y. tomentosiim Willii:. Prodrom, fl. hisp. (sub ß). Foliis an- gustioribus, valde revolutis, supra subcanescentibus, infra canes- centibus. Forma aprica! Porta et Eigo sammelten 1890 (nr. 321 et 614, Eegn. Murcicum, in rupium fissuris Sierra Tertia, in montibus prope Lorca 300 — 1200 m s. m., Maio) ein Teucrium, das wir als T. huxifol. ß. tomentosiim Willk. ausgaben, welches aber fast unzweifelhaft das nahezu verschollene Teucrium thymifolium Schreb. (cfr. Prodom. IL, pag. 476) sein dürfte. Humile, ramosissiraum. Folia conferta oblonga, margine valde revoluto, 5 — 6 mm longa, vix 1 mm lata, obtusa, in petio- lum attenuata, vix crenata, tomentose cinerascentia usque in- canescentia. Vertieillastra subtriflora, paueissima ad apicem ramo- rum subcapitata. Calycis dentes trianguläres acuti. CoroUa (tubo calyci sublongiore), albe-luteola, parce pilosa. Unterscheidet sich von T. saxatile Oav. durch die auf dem Blattstiele nicht erweiterten, fast ganzrandigen Blätter und durch die aus dem Kelche nicht hervorragende Korollenröhre; von T. montanum L., dem es in Blattform und Farbe der Blume näher steht, durch gedrungenen Wuchs und kleinere, in armblütigeren Quirlen stehende Blüten. Nur zwei Ausdrücke in der Diagnose von Bentham könnten Bedenken erregen „foliis crenatis" — eine Spur von Kerbung ist vor- handen, aber so sehwach, daß dieselbe nicht in allen Blättern mehr erkennbar ist — und „corollae rubescentes", während unsere Pflanze die nämliche Farbe zeigt wie T. montanum. Der Standort in Willkomm, Suppl. : Alicante, Kusinsky 1889, dürfte zu unserer Pflanze stimmen; ob aber die prope Velez Eubio in Oerro dela Pena alta, von Eouy gesammelte Pflanze stimmt, möchte ich bezweifeln. Einige Stücke von T. saxatile ß. tomentosum Willk., welche Porta und Eigo in der Sierra de Alcaraz sammelten, haben durch den Wuchs und die schmäleren umgerollten Blätter einige Ähnlichkeit mit T. thymifolium. 6. Teucrium carthaginense Lge. (1880) blüht gelblich- weiß (non corolla „alba"! cfr. Willk., Suppl., p. 160); es ist um Cartagena nicht selten und war die erste Art, welche uns 1879 in Spanien in die Hände geriet. 7. Es wird wohl vergebliche Mühe bleiben, bei Teucrium aureum Schreb. Varietäten zu diagnostizieren ; denn die Pflanze ist sehr vielgestaltig, hauptsächlich infolge der Verbreitung von ganz niederen Lagen (100 — 200 m s. m.) angefangen bis zu Höhen- lagen von 2400 — 2500 m. Die Farbe des Blattindumentes schwankt von aschgrau bis goldgelb; ja selbst am gleichen Individuum sind die Turionen aschgrau, Stengelblätter und Blütenstand gelb 357 oder umgekehrt. Daß auch der Wuchs (bald groß, stark, auf- strebend, bald niederliegend und kleiner) dadurch beeinflußt wird, ist klar. Man könnte daher nur etwa angeben: forma latifolia, angustifolia, cinerascens, aurea etc. 8. Das so seltene Teucrium eriocephalum Willk. wächst auch im Barranco del Caballar prope Almeria in locis rupestribus aridis (22. April 1879 nondum florens!), H. P. R. iter hisp., nr. 1128. 9. Teucrium chrysotrichum Lge. (cfr. Willk., Suppl., p. 160) kam uns 1879, und Porta und ßigo 1895 auf dem Rücken der Sierra de Mijas supra Alhaurinjo sehr spärlich und zerstreut unter und scheint zu den seltensten endemischen Arten zu ge- hören. 205. Ajuga liumllis Porta in Veget., p. 56, ist mir ganz unbekannt; wahrscheinlich wurde die Pflanze nur in einem Individuum ge- sammelt, welches sich als Unikum im Herb. Porta befindet. Willk. (im Suppl.) vermutet darin eine Varietät von Ä. Iva. Wer kann das beurteilen, da Porta in den Diagnosen seiner neuen Arten be- harrhch jede Affinität unberücksichtigt läßt! Vergebens bemühe ich mich, reine Ajuga cliia und Cliamae- pitys Schreb. zu erkennen. Reichenbach (Icones) behauptet an den Teilfrüchten bei A. chia „Höfchen quer"; bei A. Chamae- pitys „Höfchen klein, fünfeckig" gefunden zu haben. Wer mehrere Teilfrüchte auf diese Merkmale untersucht, wird die Haltlosigkeit dieser Merkmale bald einsehen. Andere nehmen Annuität und Perennität als entscheidend an; auch dieses Merkmal ist hin- fällig, da man am selben Standorte einjährige und zweijährige Exemplare sammeln kann. Es bleibt nur noch übrig, die Länge der Blüten und das Verhältnis derselben zu den oberen Blättern. Doch auch dieses ist schwankend; vgl. Reichenbach, Ic. t. 34, f. 1, wo die vier Blüten alle Stadien aufweisen. Ich halte die Auffassung für richtig, wenn man A. Chamaepitys einteilt in: a. vulgaris mit verhältnismäßig kurzen CoroUen (dazu f. gldbra Presl) und ß. longiflora Vis., Blumen länger, meist so lang, wie die Deckblätter (= A. chia Schreb.), mit f. hirta Preyn. 206. Salvia hlancoana Webb et Heldr. 1850 = S. Hegelmaieri Porta et Rigo, 1890, it. IL hisp., nr. 387 et 1891, nr. 189. Suflfruticosa, ramos (caules) paucos (1 — 4), erectos, ad 30 — 50 cm altos edens. Caules basi subverticillatim foliosi. Folia oblonge- elliptica, apice acutiuscula, margine eleganter crenata, petiolulata, ad 20 — 25 mm longa, 10 mm lata, (petiolo 10 mm longo), subtus canescentia, supra virentia, pulchre elevato-areolata (venöse reticulata). Caulis superius parce foliatus, foliis inferiori- bus et mediis petiolulatis, cuneate-obovatis, superioribus deeres- centibus, infra subcanescenti-tomentellis, supra glabrescentibus, ad partem floralem saepius parce ramosus. Verticillastra dissita, pauci- (1 — 2-) flora. Flores pedicellati vel subsessiles. Bracteae deciduae, rainutae, pedicellis breviores. Calyx obconice-campanu- 358 latus, elevate nervatus, cum dentibus 10 — 11 mm longus, glandu- lose pilosus, dentibus triangulari-acutatis. Corollae raagnae, ad 4 — 5 cm loDgae; tubus ealyce 3-plo Jongior. sursum valde dilatatus, parce pilosus, labium superius rectum, oblique rotundatum, labium inferius lobo medio maiore, obovato, ad 13 mm lato. Habitu Salviae lavandulaefoliae Vahl, quae vero differt: caulibus usque verticillastra d= tomentose-pilosis; bracteis raaiori- bus; caljcibus subbrevioribus; verticillastris 4 — G-floris (exceptis ramulis, si adsunt) ; floribus sessilibus, nervis calycinis brevissime subscabriusculis ; dentibus calycinis triangularibus, abrupte in acumeu satis loDgum prodeuntibus; tubo corollae sub ore vix ampliato; corolla ealyce vix 2-plo longiore (2 cm longa); lobo labii inferioris medio lobis lateralibus paulum maiore. Salvia condelahrum Boiss. differt statura maiore, ramositate, foliis einereo-pilosis, floribus maioribus, 35 — 40 mm longis. Salvia hlancoana steht somit in der Mitte zwischen S. lavandulaefoUa, welcher sie in Tracht und Blattform nahe steht, von der sie aber durch behaarte Kelche, dessen stumpfe Zähne, und durch größere Blüte abweicht, und S. candelahrum, von der sie durch geringere Verzweigung, incanescente Blätter und kleinere Blüten abweicht. — Bastardierung ist wohl aus- geschlossen, weil S. candelabnmi dortselbst fehlt. Porta und ßigo fanden diese Pflanze in pascuis saxosis Alearaz, sol. ealcar., prope 700 — 800 m s. m., im Juni blühend. Freyn schrieb seinerzeit, daß er die nämliche Pflanze auch unter den Sammlungen des Prof. F. Hegelmaier aus der Sierra Mariola (ges. 1878) gesehen habe; aber Hegelmaier konnte sich daran nicht erinnern. Die Nota in Willkomm, Supplem. p. 149 — 150, zwingt wohl. S. hlancoana und S. Hegelmaieri zu identifizieren. Auch der Standort spricht nicht dagegen, da Prov. Jaen und Albacete zusammenstoßen. Als „S. hlancoana''' liegt mir ein Exemplar vor, cult. in horto botan. Vindobonae, welches aber weder mit S. candela- hrum, noch mit unserer Pflanze eine Ähnlichkeit besitzt. Ich halte dieses für Salvia oxyodon Webb. 207. Scutellaria minor L. liegt mir von Außerdorfer 1865 bei Nikolsdorf, Osttirol, gesammelt unter den Namen Sc. galericulata. ß. puhescens Ausd. vor. Genauer Vergleich lassen keinen Zweifel übrig, daß diese Pflanze Sc. minor L. sei und der Flora von Tirol zugeschrieben werden kann. Sie wird von Hausmann nur für Kärnten und Salzburg angegeben. 208. Die von Porta und Rigo 1875 ausgegebenen Stachys „dasyanthes"' vom Monte Gargano ist St. heraclea All. 359 Rigo tand Stacliys silvatica L. am Fuße des Mte. Serva bei Belluno weißblühend! Die Formen der gemeinen Stachys recta L. in etwas an- nehmbare Reihe zu bringen ist eine Sisyphusarbeit; da ja Be- haarung, Blattform und Wuchs je nach Standort äußerst veränder- lich sind. Die kleinen Merkmale, wodurch man mehrere Arten, z. B. St. ramosissima Roch., St. suhcrenata Vis., St. fragilis Vis., St. labiosa Bert. etc. zu unterscheiden glaubt, gehen so unmerk- Hch ineinander über, daß eine Grenze zu ziehen fast unmöglich erscheint. — Stachys Sendtneri Beck ist wohl eher mit St. recta zu vergleichen als mit St. puhescens Ten. — Nyman glaubt nach Angabe v. Jankas die St. plumosa Griseb. mit St. recta ver- einen zu können. Hätten nur alle unsere Arten so auffallende Merkmale, um sie so leicht unterscheiden zu können ! Eine Stachys aus Gallier iter tauricum, von Hai eis cy als „puhescens?"' bezeichnet, scheint mir so abweichend, daß ich sie als Stachys taurica mh. in mein Herbar einreihe. Ich überlasse es berufeneren Kräften, über die Pflanze Klarheit zu schaffen. 209. Phlomis Portae Kerner 1870 unterscheidet sich von der ähnlichen Ph. fniticosa L. konstant durch lanzettlich lang vorgezogene Deckblätter (nicht keulig oval mit abgesetzter Spitze) ; längere Blätter (Länge : Breite 8 : 3, nicht 2 : 1), welche beider- seits aschgrau, filzig und behaart und zierlich gekerbt sind; endlich durch deutlich eiförmige, in eine ziemhch lange Granne vorgezogene Kelchzipfel. Ph. viscosa Poir. unterscheidet sich davon besonders durch dreieckige (nicht oval-längliche), am Grunde abgestutzt-herzförmige Blätter. Ph. ferruginea Ten. scheint nach der Diagnose in Arcan- geli, Flor, ital., durch rostbraunen Überzug und herzförmige untere Blätter verschieden zu sein. Ph. Portae wurde nur einmal gesammelt etwas oberhalb Verona und ist wahrscheinlich ein Gartenflüchtling. 210. 1. Sintenis et Rigo, pl, ex Cypro 1880, nr. 571 (in rupi- bus montis Pentedactylos) wurde von Boissier als Sideritis ^.^lihanotica var." (ex sect. Empedoclea Benth.) bezeichnet, unter- scheidet sich aber von S. libanotica var. canescens Boiss. (leg. Bornmüller pr. Amasia, nr. 654) spezifisch und ist durch folgende Merkmale charakterisiert: Caulis Simplex brunneus, breviter parce glanduloso-pilosus. Folia lingulata, dense cano-sericea (non tomentosa), caulina sessilia (non petiolata). Bracteae latae, non apice in acumen abeuntes. Verticillastra 2 — 27, cm (non ca. 1 cm) lata. Calyx nervatus, glandulose-pilosus (non lanatus), cum dentibus ovato-lanceolatis acutiusculis (non lanceolatis acutissimis) 10 mm (non 8 mm) longus. Corolla rubra (non luteola), magis ex calyce prominens. 360 Falls die PflaDze nicht schon bekannt sein sollte, bringe ich für sie den Namen Sideritis cypria in Yorschlag\). 2. Unter dem Namen Sideritis taurica liegen mir Exem- plare von zwei Standorten vor: a) Tauria, prope Sudak, leg. Gallier Juni 1896, Dörfler, herb. norm. nr. 3453, welches ohne Zweifel die Marsehall v. Bie berste in sehe Art ist. b) In declivitate meridionali Olympi Bythin., leg. Pichler August 1874, welches wohl von Boi ssier bestimmt sein mag. Diese Pflanze unterscheidet sich aber von S. taurica M. B. durch die nachstehenden Merkmale: Folia turionum sterilium cuneato-Hngulata, obtusissima (non lanceolata, acuta) subtiliter crenata, caulina petiolulata, supra cinereo-lanata. tomentosa, infra subvirentia. rugosa. OauHs dicho- tome ramosus. Verticillastra congesta (non interrupta). spicam ovatam, 2 — 3 cm longam, V/^ cm latam formantia. Bracteae trianguläres (non rhomboideo-aeutatae). Oalyx 9 mm (non 12 mm) longus, longe lanato-villosus (non basi leviter, superne piloso- villosus), dentibus tubo subbrevioribus (non 2-plo brevioribus), in- conspicue reticulatis. acutis, iuermibus (non conspicue reticulatis. subpungentibus). Corollae flavae, 9 mm longae, labium superius integrum (non bilolo-emarginatum), inferius lobo medio lateralibus rotundatis maiore (non lateralibus sublanceolatis). Mögen Kenner der Flora orientalis entscheiden, ob hier schon Bekanntes aufgeführt ist, oder ob eine unrichtige Bestim- mung vorhegt. Ich lege diese auffallende Pflanze in mein Herbar als Sideritis dichototna Huter. (Fortsetzung foi?t.) Nachtrag. Im vorigen Heft dieser Zeitschrift ist auf Seite 265 durch ein Versehen die Figurenerklärung zu dem Artikel „über Kränz- lins Bearbeitung der Scrophidariaceae-Antirrliinoideae-Calce- olarieae'^ von J. Witasek weggeblieben, welche hiemit nach- getragen wird. Fig. 1. Blüte von Calceolaria integrifolia Murr. „ 2. ,. „ C. punctata (R. & P.) Vahl. a) nach bot. Mag. tb. 5392. „ 3. ,, „ C. tenella Poepp. „ 4. ,, „ C. Barivinii Hook, a) nach Hookers „Flora antarctica". 1) Nach freundlicher Mitteilung J. Bornmüllers wurde die Pflanze schon 1900 von Post als S. cypria benannt, weshalb dessen Name als Autor beizusetzen ist. — Zusatz während des Druckes. 361 Fig. 5. Blüte von C. mendocina Phil. „ 6. „ „ C. verticillata E. & P. „ 7. „ „ C. adscendens Lindl. nach Hookers „Exotic Flora". „ 8. „ „ G. pallida Phil. „ 9. Schematischer Durchschnitt durch die Blüte von C. ])etioalaris Cav. „ 10. Blüte von C. atrovirens Witasek. „ 11. „ „ 0. foliosa Phil. Alle Figuren, zu denen nicht ausdrücklich ein anderer Ver- merk gemacht ist, sind Originaldarstellungen und zumeist nach den Handzeichnungen angefertigt, welche ich dem Kei che sehen Herbarmaterial anläßlich meines Studiums desselben im Jahre 1904 beigefügt habe. Verbesserungen: Auf Seite 228, Zeile 17 von unten, ergänze nach vor: Anführungszeichen oben. Auf Seite 262, Zeile 10 von oben, lies „zuzugeben" statt „anzugeben". Literatur - Übersicht '). Juli 1907. Bresadola J. Fungi Javanici, lecti a cl. Prof. Dr. E. Hein- richer. (Annales mycologici, V. Jahrg., 1907, Nr. 3, S. 237 bis 242.) 8". Neue Arten und Varietäten: Mycena digitalis, Hygrophorus croceo- phyllus, Crepidotus aurantiacus, Polystictus umbrinellns, Thelephora viri- dula, Nidula emodensis (Berk.) Lloyd var. Heinricherii, Hypoxylon Hein- richer ii, Hypocrea Solmsii Fischer var. corniformis, Midotis Heinricherii. Domin E. Über einen neuen D^aJ^^/ms-Bastard. (D. plumariusli. X caesius Sm.) (Allgem. botan. Zeitschr., XIII. Jahrg., 1907, Nr. 7/8, S. 113—114.) 8°. Bei dem im botan. Garten der böhm. Universität in Prag spontan entstandenen Bastard unterscheidet der Autor zwei Formen, die er als f. flori- hunda und f. supercaesius bezeichnet. Ha ekel E. Gramina Cubensia nova. (Fedde, Repertorium, Bd. IV, 1907, Nr. 7/8, S. 112—114.) 8". Paspalurn dolichophyllum Hack., Paspalum Bakeri Hack., Lepto- chloa perennis Hack. Janczewski E. Species novae generis Ei&es. II. (Fedde, Reper- torium, Bd. IV, 1907, Nr. 9—14, S. 209—212.) 8°. 1) Die „Literatur-Übersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksieht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herreu Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. JDie Redaktion. 362 B. setchuense, latifolium, SouUeanum, sucheziense, Santae Luciae, Hallii, Altamirani, ussuriense, fontenayense [ghitinosum? X grossularia var. uva crispa). Keissler K. v, Beitrag zur Kenntnis der Pilzflora Kärntens. (Annales mycologici, V. Jahrg., 1907, Nr. 3, S. 220—236.) 8". Kindermann V. Teratologische Beobachtungen. (Lotos 1907, Nr. 7. S. 121—123.) 4^ Betrifft bluteuteratologische Fälle bei Eohinia Pseudacacia, Colutea arborescens und Chrysayithemum leucanthemum. Murr J. Beiträge zur Kenntnis der Eu-Hieracien von Tirol, Vor- arlberg und Südbayern. IV. (IX.) (Schluß.) (Allgem. botan. Zeitschr., XIII. Jahrg., 1907, Nr. 7/8, S. 115—116.) 8^ Neue Formen sind: H. 3Iurrianum A-T. subsp. siihoreites M. Z., H. Benzianum M. Z. gres viilgatifolium Z. subsp. msbrucJcense Murr, H. juranum Fr. subsp. chloricolor M. Z. = S. laiiceolatu7n Vill. > — sil- vaticum (L.) Z., H. constrictmn A.-T. {H. laevicjatum < prenantlioides) subsp. Poelliaimm Zahn, H. laevigatum Willd. subsp. megaloJepis M. Z Petrak F. Über die systematische Bedeutung überwinterter Blätter bei der Gattung Viola. (AUg. botan. Zeitschr., XIII. Jahrg., 1907, Nr. 7/8, S. 118-119.) 8". Porsch 0. Versuch einer Phylogenie des Embryosackes und der doppelten Befruchtung der Angiospermen. (Vortrag.) (Verhandl. d. k. k. zool.-botan. Ges. Wien, 1907, S. 120—134.) 8°. Vorläufiger Berieht über eine eingehende Untersuchung, welche die Ableitung des Baues des Embryosackes und des Befruchtungsmodus der Angiospermen von dem der Gymnospermen, respektive vom Gymnospermen- typus versucht. Nach der Auffassung des Verf. ist der Embryosack der Angiospermen homolog zwei Archegonien, deren jedes auf das Minimum von vier Zellen reduziert ist. Der Eiapparat mit dem oberen Polkerne entspricht dem einen Archegonium, die Antipoden mit dem unteren Polkerne dem an- deren. Die beiden Polkerne entsprechen den Bauchkanalkernen der Arche- gonien. Von den beiden Archegonien liefert das obere den normalen lebens- fähigen Embryo, das untere beteiligt sich durch seinen Bauchkanalkern an der Bildung des zweiten Embryos, des Nährembryos oder Endosperms. Schor stein J. Folyporus, Schlüssel zur Bestimmung der häufi- geren mitteleuropäischen Arten, von Prof. Dr. E. Rostrup. Aus dem Dänischen übersetzt. (Annales mycologici, V. Jahrg., 1907, Nr. 3, S. 242—244.) 8°. Velenovsky J. Vergleichende Morphologie der Pflanzen. II. Teil. Prag (Eivnac). gr. 8°. 731 S., 300 Abb., 3 Taf. Schon bei Erscheinen des ersten Teiles dieses Buches wurde im all- gemeinen die Tendenz desselben charakterisiert und der abweichende Stand- punkt des Kef. betont. Der vorliegende Teil behandelt die Morphologie der Phanerogamen, u. zw. die Keimpflanze, Wurzel, Blatt, Achse und Trichome. Anerkennend muß die große Zahl eigener Beobachtungen des Verf. und die illustrative Ausstattung des Werkes hervorgehoben werden; das Buch ist keine Kompilation, sondern das Werk eines Verf., der aus eingehender Beschäftigung mit dem Gegenstand zu einer selbständigen Auffassung gekommen ist. Besonders zahlreiche eigene Untersuchungen sind in den Abschnitten über die Keimpflanzen der Monokotylen, über Phyllokladien, über Nebenblatt- bildung etc. verwertet. Nicht befreunden kann sich der Ref. mit der Art der Literaturbenützung; gerade in einem morphologischen Sammelwerke wäre ein Hinweis auf die wichtigste Spezialliteratur von Wert gewesen, statt dessen finden sich im Texte bloß hie und da Autoren zitiert, besonders dann, wenn der Verf. ihnen eine Unrichtigkeit nachzuweisen sucht. Wenn schon über- 363 haupt andere Autoren erwähnt werden, dann sollte — um nur ein paar Bei- spiele zu nennen — L üb bock bei Besprechung der Keimlinge, S. 280, Jost bei Besprechung der Knollenbildung von Corydalis, Fritsch bei Behand- lung der Keimung der Gesneriaceen nicht fehlen. Trotz dieser Mängel und abweichender Auffassungen muß Ref. das Buch als eine wertvolle Be- reicherung der Literatur bezeichnen. Zahlb ruckner A. Ein neues Dlalyiietalitm aus Madagaskar. (Original diagnose.) (Fedde, Kepertorium, Bd. IV, 1907, Nr. 1/2, S. 7.) 8«. Dialypetahim compactum Zahlbr. aus Madagaskar (Hildebrandt). Benecke W. Über die Giftwirkung verschiedener Salze auf /Spiro- gyra und ihre Entgiftung durch Calciumsalze. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., XXV. Jahrg., 1907, Heft 6, S. 322—337.) 8". Burlingamo L. L. The Sporangium of the Ophioglossales. (The Botanical Gazette, vol. XLIV., Nr. 1, July 1907, pag. 34—56, tab. III.) S". Cooke Th. The flora of the presidency of Bombay. Vol. II. Part, IV. London (Taylor and Francis). 8°. p. 625—816. Inhalt : Eupkorbiaceae, Urticaceae, Gyinnospermae, Monocotyledones p. p. [Hydrocharitaceae — Araceae). Erdner E. Sind die Veilchenbastarde fruchtbar oder nicht? (Allg. botan. Zeitschr., XIII. Jahrg., 1907, Nr. 7/8, S. 117—118.) 8^ FeddeF. Justs Botanischer Jahresbericht. Dreiunddreißigster Jahr- gang (1905), IL Abt., 3. Heft (S. 321—480), und IIL Abt., 2. Heft (S. 161—320). Vierunddreißigster Jahrgang (1906), I. Abt., 1. Heft (S. 1—160). Leipzig (Gebrüder Bornträger). 8". Inhalt vonXXXIII, II, 3: Fedde F., Allgemeine und spezielle Morpho- logie und Systematik der Siphonogamen. — XXXIII, III, 2: Weisse A., Physikalische Physiologie. (Schluß.) Penzig 0., Teratologie. Schlockow A., Berichte über die pharmakognostische Literatur aller Länder. Dalla Torre K. W. v., Befruchtungs- und Aussäungseinrichtungen. — XXXIV, I, 1: Zahlbruckner A., Flechten. Sydow P., Moose. Sydow P., Pilze (ohne die Schizomyceten und Flechten). Fischer E. Der Entwicklungsgang der üredineen und die Ent- stehung neuer Formen im Pflanzenreich. (Mitt. d. Naturf. Ges. in Bern, 1907.) 8". 21 S. Sehr beachtenswerte Kritik der Erscheinungen bei üredineen im Sinne der im Titel genannten Frage. Verf. zeigt, daß bei üredineen allgemein ein Generationswechsel (Sexuelle Generation : Basidiospore bis Aecidium-Anlage ; asexuelle Generation: Aecidium bis Basidiospore) vorkommt und daß in der asexuellen Generation Abkürzungen der Entwicklung (Ausfall einzelner Sporen- kategorien) vorkommen können. Er zeigt ferner, daß diese Abkürzungen von äußeren Faktoren abhängen und sieh experimentell hervorrufen lassen. Er folgert daraus, daß bei üredineen mit Ausfall einzelner Sporenformen Art- bildung durch direkte Bewirkung vorliegt. Focke VV. 0. Zwei neu entstandene Tragopogon- Äxten. (Fedde, Kepertorium, Bd. IV, 1907, Nr. 7/8, S. 97^ 98.) 8°. Tragopogon j^haeus Focke, proles Tr. dubii X porrifolii; Tr. hor- tensis Focke, veros. proles Tr. porrifolii. Gates R. R. Hybridization and Germ Cells of OeJ20i!/iera Mutants. (The Botanical Gazette, vol. XLIV., Nr. 1, Jahrg. 1907, pag. 1—21.) 8°. 364 Grisch A. Beiträge zur Kenntnis der pflanzengeographischen Verhältnisse der Bergünerstöcke, Zürich, 1907. 8". Hildebrand Fr. Die Cyclamen- Arten als ein Beispiel für das Vorkommen nutzloser Verschiedenheiten im Pflanzenreiche. (Beih. zum Botan. Zentraibl., Bd. XXIL, Abt. IL, S. 143—196.) 8°. 7 Taf. Verf., der bekanntlich die Gattung Cyclamen monographisch be- arbeitet bat, versucht zu zeigen, wie in einer Gattung, deren Arten ungemein große Verwandtschaft miteinander besitzen, viele mehr oder weniger stark hervortretende Verschiedenheiten sich finden, welche durch ihre Konstanz sehr charakteristisch sind, für den Träger aber zum Teil von gar keinem Nutzen sind. Die Abhandlung ist interessant und enthält auch manches über den Plan hinausgehende bemerkenswerte Detail. Was den eigentlichen Zweck anbelangt, so ist es ja ganz zweifellos richtig, daß zahlreiche Eigentümlich- keiten der Organismen ökologisch indifferent sind, doch sollte man nicht wieder die Anschauungen über Zwecklosigkeit übertreiben. Wie vieles er- scheint uns zwecklos, weil wir die Funktion oder den Zusammenhang mit einer Funktion nicht erkennen; man bedenke nur, wie zahllose histologische und morphologische Eigentümlichkeiten vor 50 Jahren als zwecklos erscheinen mußten, deren Zweckmäßigkeit (im Sinne adaptiver oder funktioneller Zweck- mäßigkeit) uns heute ganz klar erscheint. Jaap 0. Beiträge der Pilzflora der Schweiz. (Annales mycologici, V. Jahrg., 1907, Nr. 3. S. 246—272.) 8^ Neue Arten und Formen: Naevia diminuens (Karst.) Eehm var. tetra- spora Rehm, Stegia subvelata Eehm f. juncicola Rehm, Coccomyces qua- dratus (Schm. et Kze.) Karst, var. arctostaphyli Rehm, Pleospora oblongi- spora Rehm, Phyllosticta alpina Allesch. var. hclvetica Jaap, Septoria elymi-europaei Jaap, Bamularia imperatoriae Lindau, Baimdaria tosziae Lindau, Ramularia campanulae-barbatae Jaap et Lindau, Bamularia hcl- vetica Jaap et Lindau, Cercosporella achtlleae Jaap, Cercosporella hieracii Jaap, Torula resinae Lindau, Cladosporium soldanellae Jaap, Cercospora hippocrepidis Jaap. Nur die von Jaap allein aufgestellten Arten sind in der vorliegenden Publikation auch mit Beschreibung versehen. Kanngießer F. Über Lebensdauer der Sträucher. (Flora, 97. Bd., 1907, 4. Heft, S. 401—420.) 8°. 2 Textabb. Klebs G. Studien über Variation. (Archiv f. Entwicklungsmechanik der Organismen, XXIV. Bd., 1907, 1. Heft, S. 29—113.) 8^ 15 Textfig. Experimentelle Untersuchungen über die Abhängigkeit der "\'ariation von Ernährungsverhältnissen, durchgeführt mit Sedum spectabile. Untersucht wurde die Variabilität in der Zahl der Staubblätter, in der Zahl der Blumen- und Fruchtblätter, in bezug auf die Form der Blütenorgaue. Die zahlreichen Versuche zeigten deutlich den Einfluß der Ernährungsverhältnisse, bezw. der Außenverhältnisse überhaupt, auf die Variabilität. In einem Schlußkapitel diskutiert Verf. die Frage, worin dieser Einfluß der Außenbedingungen be- ruht;., er neigt der auch schon früher von ihm geäußerten Anschauung zu, daß Änderungen der Konzentrationsverhältnisse der die Zellen zusammen- setzenden Substanzen eine entscheidende Rolle spielen. Die Arbeit erscheint dem Ref. sehr beachtenswert; sie zeigt den Weg, auf dem die Chemie zur Aufhellung des Problems der organischen Formbildung beitragen könnte. Lehbert K. Über die Anwendung der Kölreuterschen Methode zur Erkennung der Ca/ama(/rosi!is-Bastarde. (Mitt. d. Thüring. botan. Vereins, N. F., XXIL Heft, 1907, S. 1—8.) 8^ 365 Lemm erm ann E. Kryptogamenflora der Mark Brandenburg, III. Bd. Algen. I.Heft (S. 1—128). Leipzig (Gebr. Borntraeger), 1907. 8^ Lind J. Bemerkenswerte Pilzfunde in Dänemark. (Annales myco- logici, V. Jahrg., 1907, Nr. 3, S. 272—277.) 8°. Neue Arten: Fleospora Fagi, Beloniella Brunellae, Phyllosticta Ci- cutae, Cytospora Curreyi, Ceuthospora atra, Septoria culmifida, Septo- gloeum Lathyri, Gloeospormm tricolor. Lindau G. Eabenhorsts Kryptogamenflora von Deutschland, Österreich und der Schweiz. VIII. und IX. Abteilung: Pilze. 105. Liefg. : Fungi imperfedi (Hy23homycetes).Le\-gz\g (E. Kummer), 1907. S'. Vin. Abt. S. 833—852 und I— VIII. IX. Abt. S. 1 bis 48. Zahlr. Textabb. Enthält den Schluß der Dematiaceae II. Abt. Phaeodidymae und den Anfang der Dematiaceae III. Abt. Phaeophragmiae. Lingelsheim A. Vorarbeiten zu einer Monographie der Gattung Fraxitms. (Englers Botan. Jahrb., XL. Bd., 1907, IL Heft, S. 185—223.) 8". Lopriore G. Die Cauliflorie nach alten und neuen Anschauungen. (Naturw. Wochenschrift, K F., VL Bd., 1907, Nr. 32, S. 497 bis 504.) L ü d e r s H. Systematische Untersuchungen über die Caryophyllaceen mit einfachem Diagramm. (Beiblatt zu den Botanischen Jahrb. Nr. 91, Bd. XL, Heft 2, VIII, 1907.) 8°. 38 S., 7 Textfig. Magnus W. und Friedenthal H. Über die Artspezifizität der Pflanzenzelle. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., XXV. Jahrg., 1907, Heft 6, S. 337—340.) 8". Die Verf. haben schon in einer früheren Mitteilung über die Anwend- barkeit der Präcipitinreaktion zum Nachweise natürlicher Verwandtschaft bei Pflanzen berichtet. Die vorliegende Abhandlung bestätigt die früheren Er- gebnisse und bringt insbesondere für Angiospermen interessante Eesultate; so gab Panicum üalicuni (d. h. injizierter Preßsaft von P. i.) deutliche Präcipitinreaktion mit Säften von Pennisetuni, keine Reaktion mit Säften von Triticum, Ävena sativa Reaktion mit Arrhenaterum, keine Reaktion mit Triticum usw. Bei entsprechender Vervollkommnung der Methode ver- spricht sie zweifellos wichtige Resultate. Neger F. W. und Dawson W. Über Clühris quercina (Pers.) Rehm. (Annales mycologici, V. Jahrg., 1907, Nr. 3, S. 214 bis 220.) 8". Prag er E. Neues aus der Moosflora des Riesengebirges. (Allg. botan. Zeitschr., XIII. Jahrg., 1907, Nr. 7/8, S. 122—126.) 8^ Neue Art: Fontinalis Prageri Warnstorf. Rein ecke C. Viola Jiirta L. var. nova flavicornis Reinecke. (Mitt. d. Thüring. botan. Vereins, N. F., XXII. Heft, 1907, 5. 52— 53.)_8''. Renner 0. Über die weibliche Blüte von Juniperus communis. (Flora, 97. Bd., 1907, 4. Heft, S. 421—430.) 8". 6 Textabb. Ruhland W. Zur Physiologie der Gummibildung bei den Amyg- daleen. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., XXV. Jahrg., 1907, Heft 6, S. 302—315.) 8°. 3 Textabb. 366 Ruziöka V. Die Frage der kernlosen Organismen und der Not- wendigkeit des Kernes zum Bestehen des Zellenlebens. (Schluß.) (Biolog. Zentralblatt, XXVII. Bd., 1907, Nr. 16, S. 497—505.) 8°. Schulz 0. E. Erythroxißaceae. Engler A. Das Pflanzenreich. 29. Heft. Leipzig (W. Engelmann). 8^ 176 S. 32 Abb. — Mk. 8-80. Schroeder H. Über den Einfluß des Cyankaliums auf die At- mung von Aspergillus niger, nebst Bemerkungen über die Me- chanik der Blausäurewirkung. (Jahrb. f. Wissenschaft! Botanik, XXIV. Bd., 8. Heft, S. 409—481.) 8°. 2 Textfig. Shibata K. and Miyake K. Some observations on the Physio- logy of C^/cas-Spermatozoids. (Bot. Mag. XXI, Nr. 240.) 8°. Simmons H. G. Über Verbreitungs- und Standortsangaben. (Englers Botan. Jahrb., XL. Bd., 1907, IL Heft, S. 178 bis 184.) 8". Enthält u. a. die Richtigstellung einer Anzahl nordischer Lokalitäts- und Sammlernamen, welche in Vierhapper, Monographie der alpinen £'ri- .^eroji -Arten Europas und Vorderasiens, Witasek, Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Campaimla, und Wettstein, Monographie der Gattung Eu- phrasia infolge schlecht leserlicher Herbaretiketten entstellt worden sind. Strasburger E, Über die Individualität der Chromosomen und die Pfropfbybriden- Frage. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XXIV. Bd. 8. Heft, S. 482—555, Taf. V— VII.) 8". 1 Textfig. Ter netz Ch. Über die Assimilation des atmosphärischen Stick- stoffes durch Pilze. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XXIV. Bd., 3. Heft, S. 353—408.) 8°. 2 Textfig. Wollenweber W. Das Stigma von Haematococcus. (Berichte d. deutsch, botan. Ges., XXV. Jahrg., 1907, Heft 6, S. 316—821, Taf. XL) 8». Zopf W. Biologische und morphologische Beobachtungen an Flechten. III. Durch tierische Eingriffe hervorgerufene Gallen- bildungen an Vertretern der Gattung Ramalina. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., XXV. Jahrg., 1907, Heft 5, S. 283—237, Taf. VIII.) Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Die , Zentralstelle für Pilzkulturen " der Association inter- nationale des Botanistes befindet sich fortan im Laboratorium Willie Commelin Schölten in Amsterdam unter der Obhut von Fräulein Dr. Johanna Wester dijk. Pfarrer R. Huter hat sein Herbarium (109 Faszikel) dem F. B. Gymnasium Vicentinum in Brixen übergeben. 367 Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Der Dächste internationale botanische Kongreß wird nun- mehr doch im Jahre 1910 in Brüssel stattfinden. Durch Ge- währung einer bedeutenden Subvention seitens der belgischen Re- gierung wurde dessen Abhaltung gesichert. Direktor Th. Durand übernimmt das Präsidium, E. de Wilde man das General-Sekre- tariat des Organisationskomitees. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. Fr. Hildebrandt tritt mit 1. Oktober d. J. in den Ruhestand. Dr. Emil Fischer, Privatdozent an der Universität Straß- burg i. E., erhielt den Titel Professor. Dr. H. Kniep habilitierte sich an der Universität Freiburg i. B. Dr. A. F. Blakeslee wurde zum Professor am Connecticut Agricultural College, Dr. M. A. Chrysler zum Professor an der Universität von Maine ernannt. Dr. E. W. Olive wurde zum Professor am Agricultural Col- lege of South Dakota, Dr. J. B. 0 verton zum Professor der Uni- versity of Wisconsin ernannt. (Bot. Gaz.) Dr. H. Baron Hand el-Mazzetti ist von seiner Forschungs- reise nach Trapezunt zurückgekehrt. Gestorben sind: Dr. Maxwell T. Masters am 30. Mai d. J. im Alter von 74 Jahren. Prof. Dr. Karl Müller in Steglitz im Alter von 52 Jahren. Dr. Josef Schrank, Direktor des bakteriologischen Labora- toriums des Apotheker- Vereines in Wien im Alter von 70 Jahren. Prof. Dr. Georg Gabritschewsky, Direktor des bakterio- logischen Institutes der Universität Moskau. Inhalt der September ■ Niminipr: Prof. Dr. Franz v. Höhnel: Mykologisches. S. 321. — E. Janchen: Über die ßerechtigung des Gattungsnamens Ahctoroloplms. S. 324. — Dr. Brockmann-Jerosch et Dr. R. Maire: Contributions ä I'etnde de la fiore mycologique de l'Antriche. (Suite ) S. 328. — Dr. Rudolf Scharfetter: Die Verbreitung der Alpenpflanzen Kärntens. (Schluß.) S. 838. — Karl Maly: Nene Pflanzenforrnen ans Dlyrien, S. 352. — Rupert Hut er: Herbar-Studien. (Fortsetzung.) S. 353. — Nachtrag. S. 860. — Literatur- Übersicht. S. 861. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute efc. S. 366. — Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. S. 367. — Personal-Nachrichten. S. 367. Redakteur: Prof. Dr. B. ?. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitsohrift" erscheint am Ersten eines jedeu Monates and kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 ä M. 2-—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 ä M. 4-—, 1893/97 ä M. 10-—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden soUen, sind mittelst Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, ä S Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 368 INSERATE. tfft tfft tfi iti tfi tfft iDk j itft ite L jfc . ifts 1^ ij^ ^^ Ad ^n a|4 iHi tfft tfi iti iti tfi Für Orchideenliebhaber. Mein neues, reich illustriertes Hauptpreisbuch mit Kultur- anweisungen ist erschienen und wird an Interessenten gratis ab- gegeben. Theodor Franke, Großottersleben bei Magdeburg. Orchideen - Großkuituren. ^^l^^ »-4-^ •~4'-« »-J-« «-4-^ »-st--« »--l-« »-^-^ •-i"« •~4.-« ♦~4'-« »-J.-» »^I-* »-nI--» »-4.-« •-4^ ♦-4'^ •-4'^ •-4'^ »-4-* •-4'-« ft^l-« •-4'^ Preishepabsetzung älterer Jahrgänge der ,,Österr. botanischen E^eitsohrift". Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift" zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1893 (bisher ä Mk. 10.—) auf ä Mk. 4.— 1893-1897 ( „ „ , 16.-) „ „ „ 10.- herab. Die Preise der Jahrgänge 1853, 1853 (ä Mark 3.—), 1860 bis 1863, 1864-1869, 1871_, 1873—1874, 1876—1880 (ä Mark 4.-) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854 — 1859, 1863, 1870, 1873 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift" erschienenen 37 Porträts heryorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35. — netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. Buclidruckerei Carl Gerold's Sohn m Wien. ÖSTERREICHISCHE Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVII. Jahrgang, N«- 10. Wien, Oktober 1907. Apogameten, neueinzuführende Einheiten des Pflanzensystems. Von K. R. Kupffer (Kiga). „Jedes pflanzliche Einzelwesen (Individuum) gehört zu einer Art (species), jede Art zu einer Gattung (genus), jede Gattung zu einer Familie (familia), jede Familie zu einer Ordnung (ordo), jede Ordnung zu einer Klasse (classis), jede Klasse zu einer Abteilung (divisio)." „Man unterscheidet außerdem bei zahlreichen Arten Varie- täten (varietas) und Formen (forma), bei manchen kultivierten Arten sogar noch viel mehr Abänderungen; Gattungen vperden häufig noch in Sektionen (sectio), Familien in Tribus (tribus) gegliedert." „Bei verwickeiteren Verhältnissen ist man oft in der Lage, noch mehr Zwischengruppen unterscheiden zu müssen " „Genügt diese Liste noch nicht, so kann man sie durch Ein- schaltung von Gruppen erweitern, nur dürfen diese weder zu Ver- irrung noch zu Irrtümern Anlaß geben." So heißt es in den Artikeln 10, 11 und 12 der vom inter- nationalen botanischen Kongreß in Wien (1905) angenommenen Nomenklaturregeln und diese Artikel sollen die Aufstellung und Ausarbeitung desjenigen Systemes regeln, dessen der menschliche Geist bedarf, um sich in der Welt der Pflanzen wissenschaftlich zurecht zufinden. Diese Artikel sind zweifellos außerordentlich ge- schickt abgefaßt, einfach und verständlich, fast könnte man meinen selbstverständlich, denn der erste von ihnen klingt beinahe wirk- lich so, als ob schon in der Natur selbst die Arten, Gattungen usw. fertig angeordnet dastünden und man sie sozusagen nur zu nehmen brauchte ; aber die folgenden Artikel weisen gleich darauf hin, daß dieses ganze System kein fertig gegebenes, sondern ein vom Menschengeiste erst zu findendes ist, und der Artikel 13 ent- hüllt sogleich die ganze Schwierigkeit dieser Aufgabe, indem er mit Österr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1907. 26 370 den Worten beginnt: „Die Begrenzung einer jeden dieser Gruppen hängt bis zu einem gewissen Grade von persönlichen Ansichten und dem Stande der Wissenschaft ab". Beide sind veränderliche Dinge; daher wird das Pflanzensystem wohl nie „fertig" werden: immer wieder wird es daran etwas auszubessern geben; immer wieder dürften neue Gesichtspunkte gefunden werden, die eine Re- vision dieses oder jenes Teiles des Systems nötig machen. Solch eine Revision einer der Einheiten des angenommenen Systems soll auch die Aufgabe dieses Aufsatzes sein. Gleichwie dem metrischen Längensystem der Physik das Meter, so ist dem natürlichen Pflanzensystem der Botanik die „Art (species)" als Haupteiuheit zugrunde gelegt. Diese Grundeinheit wird einerseits in gewisse Einheiten höheren Ranges gruppenweise zusammengefaßt und kann andererseits nötigenfalls in verschiedene Einheiten niederen Ranges zerlegt werden. Mir scheint, daß gewisse Entdeckungen der letzten Jahre die Schaffung einer neuen, der Art untergeordneten Einheit nötig gemacht haben. Um dieses im folgenden gehörig begründen zu können, muß ich mit einigen Erörterungen über die Grundeinheit, die Art, beginnen. BekanntUch sind viele verschiedene Versuche gemacht worden, den systematischen Begriff der „Art" aprioristisch zu definieren; bekanntlich sind alle diese Versuche bisher daran gescheitert, daß eine starre Durchführung jedes einzelnen Definitionspriuzipes in gewissen Fällen zu offenbaren Ungereimtheiten führt; bekanntUeh darf dieser Mißerfolg den heutigen Naturforscher nicht verdrießen, da er gewohnt ist, die „Arten" nicht als etwas Fertiges, Unab- änderliches, sondern als etwas Veränderliches anzusehen, als etwas, das im Laufe der Zeiten entsteht, vergeht und sich — sei es all- mählich, sei es sprungweise — umbildet. Daher ist es in dem einen Falle leicht, in dem anderen sehr schwierig, verwandte Arten gegeneinander abzugrenzen; daher ist es ganz unmögUch, für alle Arten ein gemeinsames Kriterium herauszufinden. Wohl aber lassen sich gewisse obere, sowie auch untere Grenzen für den Begriff der „Art" festsetzen und läßt sich behaupten, daß eine Gruppe von Lebewesen, die nicht innerhalb dieser äußersten Grenzen enthalten ist, nicht eine „Art" ausmachen kann. Derartiger Grenzen ließe sich natürhch eine Menge aufstellen, trotzdem vermögen sie weder einzeln noch alle zusammen den Begriff der „Art" völlig sicher und allgemein festzusetzen; denn erstens kommen in den meisten von ihnen Bestimmungen vor, deren Beurteilung in jedem einzelnen Falle dem Ermessen des betreffenden Forschers anheimgestellt bleibt, und zweitens müssen diese Grenzen — um allgemein giltig zu sein — so weit gesetzt werden, daß viele Arten sozusagen gar nicht bis an sie heranreichen. Nichtsdestoweniger können solche Grenzen in manchen Fällen von großem Nutzen sein, indem sie erkennen lassen, daß diese oder jene Gruppierung der „Arten" 371 sicher nicht richtig ist. da sie den angenommenen Grenzbestim- mungen zuwider läuft. Zwei solche „Grenzen" — auf die es mir in diesem Aufsatze ankommt — glaube ich durch folgende Grund- sätze festlegen zu können: 1. Als obere Grenze: Zwei Gruppen lebender Wesen müssen verschiedenen Arten (species) zugezählt werden, wenn aus geschlechtlicher Zeugung zwischen Individuen ein und derselben Gruppe im allgemeinen Nachkommen mit normaler geschlechtlicher Fort- pflanzungsfähigkeit hervorgehen, aus geschlechtlicher Zeugung zwischen Individuen beider verschiedenen Gruppen hingegen entweder keine Nachkommen oder solche mit herabgesetzter geschlechtlicher Fortpflan- zungsfähigkeit entstehen^). 2. Als untere Grenze: Zwei Gruppen lebender Wesen müssen ein und derselben Art zugezählt werden, wenn es nicht mindestens wahrscheinlich ist, daß die Vorfahren der einen und die der anderen Gruppe ver- schiedenen Arten angehört haben, und wenn die be- t r e f f e nden Wesen sich von diesen ihren Vor fahren nicht durch hinreichende, bei geschlechtlicher Fortpflanzung beständige Merkmale unterscheiden. Es sei hier sogleich — obschon es nach dem Vorhergehenden kaum notwendig wäre — ausdrücklich hervorgehoben, daß natür- lich keiner von diesen beiden Grundsätzen umkehrbar ist, d. h. daß man — wenn in einem gegebenen Falle der Bedingungssatz eines von ihnen nicht erfüllt ist — daraus keineswegs schUeßen darf, daß auch der Folgesatz nicht statt haben kann. In solch einem Falle versagt eben der betreffende Grundsatz und man bleibt auf andere Erwägungen angewiesen. Ein paar Beispiele mögen das Gesagte näher erläutern. a) Beispiel für die Anwendbarkeit des ersten Grundsatzes : Viola palustris L. und Viola epipsila Led. dürfen nicht zu einer Art gezählt werden — wie oft geschehen ist — sondern sind als zwei biologisch scharf getrennte Arten zu betrachten, weil jede von ihnen für sich fruchtbar, ihr Mischling hingegen unfrucht- bar ist. h) Ein Beispiel, wo der erste Grundsatz nicht anzuwenden ist: Viola tricolor (L. p. p.) Wittrock und Viola arvensis Murray sind wegen ihrer großen morphologischen Verschiedenheit wohl als getrennte Arten und die — nur in Gemeinschaft mit beiden Stammarten vorkommenden — zahlreichen Zwischenformen als 1) Näheres über diesen Grundsatz und Beispiele seiner Anwendbarkeit siehe in meinem Artikel über „Kölreuters Methode der Art-Abgrenzung...." in den Acta Horti Botanici Univ. Imp. Jurjevensis. t. VI, fasc. 1, p. 1 — 19, 1905. 26* 372 Bastarde ^) zu betrachten, obschon diese Bastarde gewöhnlieh keine herabgesetzte Fruchtbarkeit aufweisen. Der Artbegriff ist hier enger zu fassen, als nach dem ersten Grundsatze zulässig wäre. c) Ein anderes Beispiel, wo der erste Grundsatz nicht an- wendbar ist: Circaea lutetiana L. und C. alpina L. sind bekannt- lich zweifellos wohl geschiedene Arten. Eine im gemeinsamen Ver- breitungsgebiete dieser beiden Arten — wenn auch mitunter nicht in deren Gesellschaft — vorkommende „Zwischenform", die C. inter- media Ehrh., wird wohl mit Becht als ein Bastard jener beiden Arten betrachtet, der bereits eine gewisse Selbständigkeit erlangt hat und dadurch sozusagen im Begriffe steht, sich zu einer eigenen Art auszubilden^). Die Fortpflanzungsfähigkeit dieses Bastardes er- scheint dadurch herabgesetzt, daß die Mehrzahl seiner Pollenkörner fehlschlägt. Trotzdem bleibt der erste Grundsatz unanwendbar, weil — wie meine Untersuchungen an baltischem und außer- baltischem frischem, sowie trockenem Material mir gezeigt haben — auch bei Pflanzen, die nach ihren morphologischen Merkmalen nur zu C. lutetiana gehören können, ein größerer oder geringerer Teil des Pollens sich gleichfalls als unausgebildet erweist ^). Unter diesen Umständen wäre es offenbar nicht angängig, die mangel- hafte Ausbildung des Pollens bei C. intermedia für sich als aus- reichenden Beweis für die Bastardnatur dieser Pflanze oder für die Zugehörigkeit ihrer mutmaßhchen Eltern zu verschiedenen Arten anzusehen. d) Beispiel für die Anwendbarkeit des zweiten Grundsatzes : Da bisher angenommen wird, daß all die zahllosen Kulturrassen desEoggens {Seeale cereale L.) von einer einheitlichen Stammart, dem mittelländischen Seeale montaniim Guß. herstammen, und da es durch verschiedene Beobachtungen wahrscheinlich geworden zu sein scheint, daß die Unterscheidungsmerkmale dieser Kulturrassen untereinander, sowie von der Stammform — so auffallend sie auch sein mögen — nicht ganz samenbeständig sind, sind alle diese Rassen und Formen zu einer gemeinsamen Art unter dem Namen S. cereale L. zu vereinen*). 1) Ich halte mich natürlich an die vom internationalen botan. Kongreß zu Wien in Jahr 1905 angenommenen Begriffsbestimmungen, wonach „Bastard" (hybrida) den Mischling zweier Arten, „Blendling" (mistus) den Mischling zweier Abarten oder anderer untergeordneter Formen bedeutet. Siehe „Inter- nationale Regeln der Botan. Nomenklatur ", Art. 14. 2) Vgl. Ascherson und Graebner „Flora des Nordostdeutschen Flach- landes", Ö. 510, Berlin 1899. 3) In einem Falle fand ich sogar die Gesamtmasse des Pollens voll- kommen verschrumpft, die betreflFende Pflanze hatte auch gar keine Früchte angesetzt ; sie stammt aus einem Park bei Kuntzewo im Gouvernement Moskau und ist in dem von der Petersburger Akademie der Wissenschaften heraus- gegebenen „Herbarium Florae ßossicae" unter Nr. 817 erschienen. Circaea al- pina scheint stets normal entwickelten Pollen zu besitzen. *) Vgl. Ascherson und Graebner „Synopsis d. mitteleur. Flora",. Bd. II, 1. S. 715-718, 1902. 373 e) Ein Beispiel, wo keiner der beiden Grundsätze angewandt werden kann : Die alte Linnesche Art Euphrasia officinalis ist be- kanntlich neuerdings in eine große Anzahl getrennter Arten zer- gespalten worden. Läßt sieh wohl aus den angeführten Grund- sätzen ein Kriterium darüber ableiten, ob diese neuen „Arten" als solche berechtigt sind, oder ob sie systematische Einheiten niederen Eanges darstellen? Die Antwort lautet — „nein"; denn da einer- seits durch Kulturversuche nachgewiesen zu sein scheint, daß jene „Arten" bei geschlechtlicher Fortpflanzung ihre wesentlichen Merkmale nicht abändern ^), ist — auch wenn man annimmt, daß alle Euphrasien von einer Art abstammen — doch eine der Vor- bedingungen des zweiten Grundsatzes nicht erfüllt, er kann somit nicht in Betracht gezogen werden. Anderseits kann aber auch der erste Grundsatz nicht zur Verwendung gelangen, da die Mischlinge der fraglichen Euphrasia-GruTp^en — soweit sie daraufhin unter- sucht worden sind — sich als ganz normal fortpflanzungsfähig er- wiesen haben (siehe Wettstein a. a. 0.'), S. 40)- In diesem Falle läßt sich also aus meinen Grundsätzen weder schließen, daß die betreffenden i/tyj/irasia-Gruppen als verschiedene Arten betrachtet werden müssen, noch auch, daß solches nicht geschehen darf. Ich wende mich nun einigen Beispielen zu, bei denen die Anwendbarkeit oder Nichtanwendbarkeit jener beiden Grundsätze nicht auf den ersten Blick klar ist. Auch die alte Linnesche Alchemilla vulgaris ist neuerdings in eine Menge kleiner „Elementar- Arten" zerlegt worden^}, deren Unterscheidungsmerkmale vielfach zwar recht geringfügig sind, sich aber durch fortgesetzte Kultur als vollkommen samenbeständig er- wiesen haben; dieses ist denn auch die ausschlaggebende Veran- lassung zur Trennung dieser kleinen „Arten" gewesen. Nun beob- achtete der schwedische Botaniker Murbeck, daß die meisten dieser „Arten" nie Pollen erzeugen, demgemäß auch nicht in normaler Weise befruchtet werden können. Genaue anatomische Untersuchungen ergaben, daß in der Tat die Eizelle des Samen- kospenkernes zum Keimling auswächst und so den Ursprung einer neuen Pflanze darbietet, daß aber dieses bei den betreffenden Alchemillen stets ohne jede vorhergegangene Befruchtung ^) Siehe Wettsteins „Monographie der Gattung Euphrasia'^ in den Arbeiten d. bot. Inst. d. k. k. deutschen Universität in Prag Nr. IX, Leipzig 1896, namentlich S. 44 u. 45. 2) Namentlich durch den schweizerischen Botaniker Buser an folgenden Orten: Bull. d. 1. Soc. Dauph. 1892 (Grenoble 1891). Append. II du Bull. Herb. Boiss. Vol. I (Geneve 1893). Magnier „Scrinia Fl. selectae" Nr. 11 et 12 (St. Quentin 1892 et 1893). Ber. d. Schweizer. Bot.-Ges. Bd. IV (Bern 1894). Bull, de l'Herb. Boiss. Vol. II, Nr. 1 et 2 (Geneve 1894); ibid. 2ieme g^rie Vol. I (1901). 374 erfolgt^). Murbeck vermutet gewiß mit vollem Recht in dieser ..apogamen" Fortpflauzungsweise den Grund jener eigentümlichen Samenbeständigkeit auch sehr geringfügiger morphologischer Ab- weichungen bei den betreffenden Pflanzen^ da ja hierbei jede Ver- einigung elterlicher Geschlechtszellen, also auch jede Mischung ver- schiedener elterlicher Eigenschaften unterbleibt. Ganz analoge Beobachtungen sind bald darauf auch bei zwei anderen sehr polymorphen Pflanzengattungen gemacht worden, nämlich bei Taraxacum. und Hiernciuin. Der dänische Botaniker Eaunkiaer bemerkte zunächst, daß gewisse Formen von Tara- xacum in ihren Antheren nie Pollen ausbilden und dennoch keim- fähige Früchte hervorbringen, selbst wenn man sie so isoliert, daß Fremdbestäubung völlig ausgeschlossen ist^). Daraufhin angestellte Untersuchungen Raunkiaers und Ostenfelds ergaben, daß eine derartige apogame Keimbildung auch bei solchen Formen vor- kommt, die normalen Pollen besitzen. Zu diesem Zweck wurden die oberen Teile der Blütenköpfe vor erlangter Geschlechtsreife ^) Siehe Murbeck: „Om vegetativ embryobildning hos üertalet Alche- millor " (über vegetative Embryobildung bei zahlreichen Alchemillen. . .) in „Botaniska Notiser", Lund 1897, S. 273 — 277; ferner „Parthenogenetische Embryobildung in der Gattung AlchemiUa" in „Acta Univ. Lundensis Tom. XXXVI. 1900. Afd. 2, Acta Keg. See. Phys. XI, Nr. 7 (1901); endlich ..Über Anomalien im Baue des Nucellus und des Embryosackes bei parthenogenetischen Arten der Gattung AlehemiUa'^, ebenda, Tom. XXXIII, 1902, Afd. 2, Acta Reg. Soc. Phys. XIII, Nr. 2. Murbeck bezeichnete diese Keimbildung als echte ..Parthenogenese" (Jungfernzeugung); dagegen hat späterhin Straßburger für diese bei AlcMmilla auch von ihm sehr sorgfältig nachgeprüfte Erscheinung die Benennung „Parthenogenese" durch „Apogamie" ersetzt. Es handelt sich nämlich nach seinen Untersuchungen (,,Die Apogamie der Eualchemillen. . . .", Jahrb. f. wiss. Botanik, Bd. XLI, H. 1, S. 88—164, 1905), hierbei überhaupt nicht um eine geschlechtliche Vermehrung („Genesis"), weil nicht nur die Ver- schmelzung zweier Zellkerne, des männlichen und weiblichen, sondern auch die Vorbereitung zu solcher Verschmelzung unterbleibt. Diese Vorbereitung erfolgt bekanntlich bei der letzten Kernteilung der beiden Geschlechtszellen dadurch, daß die für alle Zellkerne der betreifenden Pflanzenart feststehende Anzahl von Chromosomen auf die Hälfte reduziert wird. Diese „Eeduktiousteilung" nun wird in der Eizelle der Alchemillen nicht zu Ende geführt, sondern schlägt in eine gewöhnliche „vegetative" Kernteilung ohne Verminderung der Chromo- somenzahl über. Schon früher hatte der Entdecker dieser Art der Keimbildung aus einer unbefruchteten Eizelle, Juel, in seiner höchst bemerkenswerten Ar- beit ..Vergleichende Untersuchungen über typische und parthenogenetische Port- pflanzung bei der Gattung Antennaria"' (Kongl. Svenska Vetenskaps-Akade- miens Handlingar, Bd. 33, Nr. 5, 1900) ganz analoge Erscheinungen bei Anten- naria alpina E. Br. nachgewiesen und hatte gleichfalls die Meinung aus- gesprochen, daß, da keine Keduktion der Chromosamenzahl bei der Ausbildung des Embryosaekes und der Eizelle eintritt, diese keine geschlechtliche Zelle ist. Demnach unterbleibt die Ausbildung geschlechtlicher Zellen überhaupt und solch eine Art der Keimbildung ist der schon bei verschiedenen anderen Pflanzen nachgewiesenen Apogamie imd Aposporie homolog (siehe Juel a. a. 0., namentlich S. 36, 40—42 und 44). Über analoges Verhalten parthenogeuetischer tierischer Eier siehe namentlich bei Weiß mann „Vorles. über Deszendenz- theorie". Jena 1902. 2) Eaunkiaer „Kimdannelse uden Befrugdning hos Maelkebatte {Tara- xacum)^ (Keimbildung ohne Befruchtung bei der „Milchblume") in „Botanisk Tidskrift", Bd. 25, S. 110—140, Kobenhavn (Kopenhagen) 1903. 375 mit einem scharfen Messer so beschnitten (kastriert), daß nicht nur die Antheren, sondern zugleich auch die Narben abgetragen, somit jegHche Befruchtung unmöglich gemacht wurde ; trotzdem bildeten die betreffenden Blütenköpfe völlig normale und keimfähige Samen aus ^). Ja, eine künstliche Bestäubung unberührter Blüten mit Pollen derselben oder anderer Arten schien ganz erfolglos zu bleiben, so daß die genannten Autoren geneigt sind, die Bastard- bildung bei den untersuchten Arten ganz in Abrede zu stellen-). Murbeck wiederholte diese Versuche mit dem gleichen Erfolge^) und konnte feststellen, daß sowohl bei Taraxacum, als auch bei Hieracinm in allen von ihm untersuchten Fällen die Bildung des Keimlings, ganz wie bei Alchemilla, ohne jede vorhergehende Be- fruchtung von der Eizelle ausgeht. Auch hier dürfte dieses der Grund für die merkwürdige Beständigkeit der vielen, durch Kleinigkeiten voneinander unterschiedenen Formen dieser beiden Gattungen sein. MügUchenfalls werden sich ähnliche Verhältnisse auch noch in manchen anderen polymorphen Pflanzengruppen auffinden lassen *). Auf die hervorragende Bedeutung dieser Entdeckungen für die Systematik hat schon Lotsy in einem glänzenden Vortrage auf dem internationalen botanischen Kongreß in Wien vom Jahre 1905 hingewiesen ^); es sei mir gestattet, auf eine spezielle Seite dieser Bedeutung näher einzugehen. Es entsteht nämlich die Frage, ob solche Gruppen von Indi- viduen, die durch apogame Fortpflanzung aus einander hervor- gehen, und deshalb auch in den geringfügigsten Einzelheiten eine große Beständigkeit aufweisen, als gesonderte „Arten" zu be- trachten sind oder nicht. Zunächst erscheint es zweifelhaft, ob aus den mehrfach angewandten Grundsätzen auch in diesem Falle eine Antwort zu schöpfen ist, denn weder gibt es bei den in Eede stehenden Pflanzengruppen Mischlinge, wie der erste Grundsatz annimmt, noch erzeugen sie überhaupt auf geschlechtlichem Wege eine Nachkommenschaft, wie der zweite Grundsatz voraussetzt. Um einer treffenden Antwort nachzuspüren, glaube ich folgende Annahmen vorausschicken zu dürfen: ^) Ostenfeld og Raunkiaei- „Kastveringsforsag (Kastrierungsversuch) med Hieracium og andre Cichoriaceae^ , ebenda, S. 409 — 413. -) Ostenfeld „Zur Kenntnis der Apogamie in der Gattung ilieraciifm' in Ber. d. deutsch, bot. Gesellsch. Bd. XXII, S. 376—381, Berlin 1904. 3) Murbeck „Parthenogenese bei den Gattungen Taraxacutn und Hiera- ciuiJi^ in „Botaniska Notiser", Lund 1904, S. 285—296 (vorläufige Mitteilung). *) Dieses ist, wie mir erst nach Beendigung dieses Aufsatzes bekannt wurde, inzwischen schon bei der Gattung Rumex, Sektion Acetosa, geschehen (siehe Roth „Fortpflanzungsverhältnisse der Gattungen Biimex"' in Verb, des naturhistor. Vereines der preußischen Rheinl. u. Westfalens, Jahrg. 63, 1906, 2. Hälfte, Bonn 1907). ^) Lotsy „Über den Einfluß der Cytologie auf die Systematik" in den 1906 bei Fischer in Jena erschienenen „Wissenschaftlichen Ergebnissen des inter- nationalen botan. Kongresses Wien 1905". 376 1. Die VariatioDsamplitude der direkten Nachkommen einer Pflanze, d. h. der größtmöglichste Wert ihrer Abweichungen von der Mutter-, bezw. Vaterpflanze, ist bei geschlechtlicher Ver- mehrung im allgemeinen^) größer, als bei ungeschlechtlicher^). 2. Apogame Fruchtbildung, als eine der verschiedenen un- geschlechtlichen Vermehrungsweisen liefert eine Nachkommen- schaft mit geringer Variationsamplitude ^). 3. Die Apogamie ist eine nachträglich erworbene Eigenschaft, d. h. apogame Pflanzen stammen von solchen ab, die sich auf ge- schlechtlichem Wege vermehrten. 4. Auf Grund der Annahmen 2. und 3. ist es wahrschein- lich, daß jede apogame Pflanzengruppe apogam geworden ist. erst nachdem sie alle ihre eigentümlichen morphologischen Kennzeichen erworben hatte. 5. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß in manchen Pflanzen- gruppen geschlechtliche und apogame Samenbildung nebeneinander vorkommen. Auf Grund dieser Annahme denke ich mir die Entstehung apogamer Pflanzengruppen folgendermaßen: zunächst mögen ein- zelne Individuen einer Art — sei es durch allmähliche Variation, sei es durch eine sprunghafte Mutation — die Apogamie erlangt, und sie — nebst allen ihren sonstigen, auch den geringfügigsten, Eigentümlichkeiten — auf ihre ungeschlechtlich erzeugten Nach- kommen vererbt haben. Dieses könnte natürlich nicht nur von einem, sondern von verschiedenen. Individuen ausgegangen sein, welche zu verschiedenen Varietäten, Formen oder sonstigen Unterabteilungen der betreffenden Art gehörten. Infolge der Beständigkeit auch ge- ringfügiger Eigentümlichkeiten bei apogamer Fortpflanzung dürften wohl auf diese Weise jene zahlreichen Gruppen apogamer Pflanzen entstanden sein, die — obschon sie sich nur durch Kleinigkeiten ') Von Ausnahmsfällen, wie z. B. Mutationen, Knospenmutationen, Mon- strositäten u. dgl., sehe ich hierbei natürlich ab. 2) Dieses ist ja insbesondere den praktischen Pflanzenzüchtern längst be- kannt. Vermehrung durch Samen bietet mehr Aussicht auf Gewinnung neuer „Sorten", Vermehrung durch Ableger, Stecklinge, Knollen, Zwiebeln usw. mehr Aussicht auf Erhaltung derselben „Sorte". 3) Die wichtigsten Typen der Vermehrungsweise von Pflanzen könnte man nach abnehmenden Werten der Variationsamplitude ihrer Nachkommen- schaft mutmaßlich in folgender Eeihe anordnen: A. Geschlechtliche Vermehrung: Bastarderzeugung zwischen ferner oder näher verwandten Arten, Blendlingsbildung zwischen ferner oder näher stehen- den Unterabteilungen derselben Art, Kreuzung zweier ganz gleichartiger Pflanzen, Selbstbefruchtung einer gegebenen Eizelle durch ein Pollenkorn derselben Pflanze oder derselben Blüte. B. Ungeschlechtliche Vermehrung: Apogame Keimbildung aus der Ei- zelle oder aus anderen Zellen des Geschlechtsapparats, Vermehrung durch Brut- zwiebeln, Nebenzwiebeln, Knollen, Winterknospen u. dgl., Fortpflanzung eines und desselben Einzelwesens durch Pfropfreiser (ausnahmsweise können sich hierbei sogenannte Pfropfbastarde bilden), Stecklinge, Senker, Ausläufer usw., endlich die alljährliche Erneuerung oberirdischer Pflanzenteile aus einem fort- wachsenden oder am Ort verharrenden Ehizom u. dgl. 377 voneinander unterscheiden — dennoch außerordentlich samen- beständig sind. NatürHch erscheint es — wenn die vorstehende Entwicklungsgeschichte der Wirklichkeit entspricht — keineswegs ausgeschlossen, daß dieser Vorgang sich bei ein und derselben Pflanzenart mehrmals wiederholt, daß also z. B. aus verschiedenen Individuen einer und derselben Unterabteilung dieser Art zu ver- schiedenen Zeiten eine apogame Nachkommenschaft hervorgeht. In solchem Falle würde die Gesamtheit aller, ihren Kennzeichen nach zu der betreffenden Unterabteilung gehörenden Pflanzen in folgende Gruppen zerfallen: a) Individuen, die unmittelbar aus typischen Eepräsentanten der gegebenen Art hervorgegangen sind, und zwar — je nachdem ob diese Individuen selbst den Typus der Hauptart darstellen, oder ob sie von demselben als „Elementarart", als „Varietät" oder unter anderer Benennung abzutrennen sind — ohne Abänderung oder durch mehr oder weniger wesenthche Mutation, bezw. Variation. h) (Eventuell) Individuen, welche von den unter a) angeführten durch geschlechthche Vermehrung ohne Abänderung der kenn- zeichnenden Merkmale erzeugt worden sind. c) Apogam erzeugte Nachkommen einzelner von den unter a) und h) angeführten Individuen. Wenn nun eine Art auf die geschilderte Weise in mehrere Unterabteilungen zerfällt , deren jede aus nebeneinander be- stehenden Gruppen der unter a), b) und c) gekennzeichneten Typen besteht ^), so sind folgende zwei Fälle in Betracht zu ziehen : Entweder sind die betreffenden Unterabteilungen, abgesehen von der durch etwaige Apogamie bewirkten Samenbeständigkeit, selb- ständig genug, um als besondere Arten zu gelten, dann ist die be- treffende Pflanzenart — ganz unabhängig von der Apogamie — in mehrere neue Arten zerfallen; oder aber die betreffenden Unter- abteilungen sind an und für sich nicht selbständig genug, um als Arten anerkannt werden zu können, sie überschreiten beispiels- weise nicht die gewöhnhche Variationsamplitude ihrer Stammart, und diese fährt durch gewöhnliche Variation fort, der Gruppe a) der in Rede stehenden Unterabteilung neue Individuen zuzuführen. In diesem zweiten Falle kann natürhch auch die infolge der Apo- ^) Natürlich könnte es auch vorkommen, daß eine Art nur eine_ einzige Unterabteihing oder gar Gruppe des beschriebenen Typus ausbildet. Vielleicht stellt Aniennaria alpina R. Br. ein derartiges Beispiel dar, denn die von Juel (a. a. 0. vgl. hierselbst Anm. 8) beschriebenen zwei rein männlichen Formen können — da sie ja keine Samen liefern — natürlich ebensowenig als besondere Gruppen im obigen Sinne gelten, wie etwa die männlichen Individuen irgend einer Weidenart oder anderen zweihäusigen Pflanze. Unter solchen Um- ständen, ist die Frage, ob die betreffende Unterabteilung oder Gruppe eine selb- ständige Art darstellt offenbar müßig, denn wir haben hier nur einen beson- deren Fall der häufigen Erscheinung, daß eine gegebene höhere systematische Abteilung nur eine einzige Unterabteilung besitzt. Ebenso gibt es bekanntlich Gattungen oder gar Familien, die heutzutage nur durch eine einzige Art ver- treten sind, z. B. die berühmte Tuniboa Bainesii Welw. (= Welwitschia mirabilis Hook.) oder unsere kleine Adoxa moschatellina L. gamie nachträglich erworbene Samenbeständigkeit einer etwa vor- handenen Gruppe c) dieser Unterabteilung kein ausreichender Grund dafür sein, ihr die Bedeutung einer Art im bisherigen Sinne zu- zugestehen. Sonst bekäme man eine Art, die eine Unterabteilung einer anderen wäre, oder eine solche, die einer Unterabteilung einer anderen Art ganz gliche, was aus logischen Gründen offenbar ebenso unzulässig wäre, wie aus formalen. Es wäre nun denkbar, den Begriff der „Art" so abzufassen, daß wenigstens in den Fällen, wo von der ganzen Formenmannig- faltigkeit einer ehemaligen „Art" (im bisherigen Sinne) nur einzelne Gruppen von dem unter c) gekennzeichneten Charakter übrig ge- blieben sind, diese als ebensoviele „neue Arten" anerkannt werden könnten. Dieses wäre der Gesichtspunkt, von dem aus alle die kleinen Bus ersehen Alcliemilla-F ormen, all die zahllosen, kaum noch literarisch festzustellenden, geschweige denn im Gedächtnis zu behaltenden geringfügigen samenbeständigen HieraciumSwpen als „Arten" zu ßecht bestehen würden. Ganz abgesehen von der prak- tischen Schwierigkeit, festzustellen, ob und wann jene Vorbedingung schon erfüllt ist, scheint mir dieser Gesichtspunkt auch aus folgenden zwei Gründen unhaltbar zu sein: Erstens: Der Übergang zur apogamen Keimbildung stellt nicht die Erwerbung einer neuen, sondern den Verlust einer vor- handen gewesenen Eigentümlichkeit dar, er ist als eine Art von Mißbildung zu betrachten. Mißbildungen aber sollten nicht als Kenn- zeichen neuer Arten angesehen werden, am wenigsten wenn sie eine Störung in der für alle normal entwickelten höheren Lebe- wesen so wesentlichen geschlechtlichen Zeugungsfähigkeit nach sieh ziehen. Zweitens: Der wesentliche Unterschied zwischen der Fort- pflanzung auf geschlechtlichem Wege und derjenigen auf irgend einem ungeschlechtlichen beruht nicht bloß in der Ausbildung eines Keimlings oder irgend eines anderen Vermehrungsorganes, sondern darin, daß die geschlechthche Vermehrung mit der Ver- einigung zweier verschiedener Elternzelleu ihren Anfang nimmt, die ungesehlechthche hingegen nicht. Deshalb ist die apogame Samenbildung, sowohl gemäß ihrem Verlaufe als auch in Anbe- tracht ihrer Einwirkung auf die Nachkommenschaft (herabgesetzte Variabihtät) jeder anderen ungeschlechtlichen Vermehrungsweise ähnlicher, als der geschlechtlichen. Die Vererbung elterlicher Eigenschaften auf die Nachkommen ist allerdings eine wesentliche Eigentümlichkeit der geschlechtlichen Fortpflanzungsweise und das Innehalten einer bestimmten Variationsamplitude ist — von seltenen Ausnahmen (Monstrositäten, Mutationen u. dgl.) abgesehen — aller- dings eines der wesentlichsten Merkmale jeder „guten Art", aber die Wiederholung aller Eigenschaften einer Stammpflanze bei ihren apogam erzeugten Nachkommen kann ja schon deshalb gar nicht als „Vererbung" in obigem Sinne betrachtet werden, weil es bei diesem Vorgange überhaupt keine Eltern gibt. Diese letztgenannte 379 Erscheinung: entspricht vielmehr derjenigen, daß Ableger, Steck- linge, Pfropfreiser, kurz alle aus einem bestimmten Teil einer Pflanze vegetativ hervorgegangenen neuen Individuen der Stamm- pflanze völHg gleichen. Wollte man daher eine Pflanzengruppe nur deshalb als besondere Spezies anerkennen, vreil sie dank apogamer Fortpflanzung außerordentlich formbeständig ist, so ließe sich schvrer ein triftiger Grund anführen, weshalb nicht auch eine solche Gruppe als Art anerkannt werden sollte, die dank irgend einer anderen vegetativen Vermehrungsweise ebenso formbeständig bleibt^). Ist aber diese Konsequenz unzulässig, so verbietet sich auch die Zulassung ihrer Prämisse. Das Vorstehende führt mich daher zu folgendem Schluß, den ich als spezielle Erweiterung des oben angeführten zweiten Grund- satzes hinstellen möchte: Die Formbeständigkeit ungeschlechtlich erzeugter Nachkommen einer Pflanzengruppe ist für sich allein selbst dann kein hinreichender Grund dafür, diese Gruppe als besondere Art anzuerkennen, wenn die Er- zeugung der Nachkommenschaft durch Ausbildung un- be fr uch teter Keimlinge aus den Geschlechtszellen vor sich geht. 1) Hiezu ein paar Beispiele : Bei unseren Gärtnern und im Landvolke ist ein Baum namens „liurische Kopf-" oder „Kugelweide" sehr beliebt, weil keiner wie er die Eigenschaft hat, von einem gewissen Alter an, ohne jede künstliche Nachhilfe, aus dem Ende eines von selbst niedrig bleibenden Hauptstammes eine große Zahl dicht ge- stellter Seitenzweige austreiben zu lassen, die — ihrerseits dicht verästelt und belaubt — in ihrem Wachstum stets solch ein Maß einhalten, daß die ganze Krone — gleich als ob sie künstlich geschoren wäre — die Form einer regel- mäßigen Kugel oder eines großen Kugelsegmentes beibehält. Diese „Kugel- weide" gehört zur Art Salix fragilis L. Da sie — wie auch manche andere Weiden-Spielart — nur in einem, nämlich im männlichen Geschlecht bekannt ist, kann sie nur durch Stecklinge vermehrt werden, soll aber dann stets Nach- kommen mit derselben ausgezeichneten Wuchsform hervorbringen. Obgleich schwerlich jemand auf den Gedanken kommen würde, die Kugelweide zu einer besonderen Art zu erheben, so würde mir solches doch nicht ganz unlogisch erscheinen, wenn man apogame Gruppen eo ipso als Arten anerkennen wollte. Prof. Dr. V. B. Wittrock hat neuerdings nachgewiesen, daß Linnaea borealis L. eine groi)>e Menge verschiedener Formen enthält, die sich nament- lich durch Färbung und Zeichnung der Blutenkrone voneinander unterscheiden. Obschon einige dieser Formen sich in der Kultur als im wesentlichen recht samen- beständig erwiesen haben, hält Wittrock sie dqch nicht für bedeutend genug, um sie als neue Arten aufzustellen (Acta horti Bergiani Bd. 4, Nr. 7, Stock- holm 1907). Mehrere dieser Formen kommen auch im ostbaltischen Gebiete, manche vermutlich auch in den übrigen Teilen Mitteleuropas vor. In Est-, Liv- und Kurland, sowie im nordöstlichen Deutschland fruchtet diese Pflanze nur aus- nahmsweise (vgl. Ascherson und Graebner .,Flora d. nord-ost-deutschen Flachlandes", S. 672), sie vermehrt sich hier so gut wie ausschließlich vege- tativ und ihre Formen werden daher hier wohl um so konstanter sein. Wollte man dieses als ausreichendes Kriterium des Artbegriifes anerkennen, so dürften dieselben Pflanzengruppen hier als Arten anerkannt werden, die im Norden Skandinaviens nur als Unterabteilungen von Arten gelten können. 380 Hieraus geht hervor, daß eine apogarae Gruppe samen- beständiger Pflanzen nur als Unterabteilung einer Art auf- zufassen ist. Offenbar stimmt aber Begriff und Bedeutung solch einer Gruppe mit dem Begriffsinhalt keiner von den Bezeichnungen überein, die in der botanischen Terminologie bereits in bestimmtem Sinne gebräuchlich sind, wie z. B. Unterart, Elementarart. Abart, Varietät, Form usw. ; es handelt sich eben um einen ganz neuen Begriff, und da dieser neue Begriff künftig wohl noch viel öfter gebraucht werden dürfte, als bisher, wäre es wünschenswert, für ihn auch eine noch nicht fest vergebene Bezeichnung einzuführen. Dieses ist sogar notwendig, um etwaige Inkonsequenzen zurecht- stellen zu können, die sich ins Pflanzensystem dadurch ein- geschlichen haben mögen, daß man die bloße Samenbeständigkeit einer Form als hinreichendes Kriterium ihrer Artberechtigung ansah, ohne wissen zu können, daß diese Samenbeständigkeit im gegebenen Falle eine Folge der Apogamie war, und ohne bedenken zu müssen, daß dieses Kriterium unter solchen Umständen seine ausschlaggebende Bedeutung einbüßt. Ich schlage daher vor, in das Pflanzensystem eine neue Ein- heit, namens „Apogamet", lateinisch „apogametes", einzuführen und diese neue Einheit folgendermaßen zu definieren: Unter Apogamet (apogametes) versteht man eine solche Unterabteilung einer Pflanzenart, die sich durch irgend welche samenbeständige Kennzeichen von den anderen Unterabteilungen unter scheidet und sich durch unbefruchtete Samen fortpflanzt. Selbstverständlich bin ich mir dessen wohl bewußt, daß mit dieser einfachen Begriffsbestimmung die Schwierigkeiten keines- wegs beseitigt sind, die sich der systematischen Bearbeitung apo- gamer Pflanzengruppen entgegenstellen. In vielen Fällen wird es kaum möglich sein, anders als auf Grund von Mutmaßungen, Ana- logien und dergleichen festzusetzen, ob mehrere apogame Pflanzen- gruppen Apogameten einer oder verschiedener Arten sind, und diese Auskunft wird man doch verlangen müssen, so lange die zu Be- ginn dieses Aufsatzes zitierte Grundregel gilt: jedes pflanzhche Einzelwesen gehört zu einer Art". Trotzdem glaube ich, daß die Einführung einer solchen neuen Einheit für einen erst in den letzten Jahren aufgetauchten Begriff der einzige Ausweg ist, um einer Verwirrung alter und neuer Begriffe zu entgehen. Ich könnte mich nicht damit einverstanden erklären, daß die Aufgabe der systematischen Botanik nur darin gesehen werden dürfte, alle unter- scheidbaren Pflanzenformen festzustellen und zu beschreiben; ich halte das Klassifizieren, das richtige Anordnen, für die zwar schwierigere, aber auch wichtigere Aufgabe. Dazu genügt aber ein bloßes Nebeneinanderreihen der verschiedenen Formen nicht immer, sie müssen einander je nach ihrem Wert oder Unwert über- oder untergeordnet werden. Daher ist es auch nicht gleichgiltig, ob eine 381 bestimmte Pflanzengruppe als Art oder sonstwie angesehen wird, wenn sie nur sieher umgrenzt und genau beschrieben würde, sondern die Systematik muß danach trachten, jeder Einheit, die sie verwendet, einen möglichst bestimmten, klaren Begriff zu verleihen, und wenn sie auch trotz aller Mühe nicht darauf rechnen darf, alle einschlägigen Zweifel und Fragen lösen zu können, so ist sie doch verpflichtet, Abhilfe zu schaffen, sobald infolge nachweislich verschiedener Verwendung ein und desselben Begriffes Verwirrung oder Unklarheiten zu entstehen drohen. Was zum Schluß die Frage der Verwendbarkeit meines Vor- schlages in der Systematik der bisher bekannten apogamen Pflanzen- gruppen betrifft, so bestehen natürlich auch hier die vorstehend angedeuteten ScJiwierigkeiten, und da meine bisherigen Studien über diese Gruppen (AlchemiUa, Taraxacum, Hieracium) nicht umfang- reich genug sind, kann ich über sie kein sicheres Urteil abgeben. Trotzdem will ich es wagen, folgende vorläufigen Meinungen aus- zusprechen: Da die im ostbaltischen Gebiete häufiger vorkommenden Alchemillen: A. puhescens Lam., Ä. pastoralis Bus., Ä. acutangala Bus., Ä. suhcrenata Bus., Ä. ohtiisa Bus. sich nur durch solche Kennzeichen (z. B. Haarbekleidung, Zahl der Blattzähnchen) unter- scheiden, die bei anderen sich geschlechtlich fortpflanzenden Arten mehr oder weniger veränderlich sind, so halte ich es für nicht unwahrscheinlich, daß die genannten Formen Apogameten einer einheitlichen Art sind, für die wohl der alte Linnesche Name A. vulgaris beizubehalten wäre. Von der Gattung Taraxacum kommen im ostbaltischen Ge- biet fünf von den Arten vor, die Freiherr v. Handel-Mazzetti in seiner jüngst erschienenen „Monographie der Gattung T." (Leipzig und Wien, bei Deuticke, 1907) anerkennt, nämlich T. vul- gare (Lam.) Schrk., T. oUiguum (Fries) Dabist., T. laevigatum (Willd.) DC, T. halticum Dabist, und T. paludosum (Scop.) Schlechter. Von der artlichen Verschiedenheit der ersten drei Formen von der letzten habe ich mich dadurch überzeugt, daß ich — ganz abgesehen von ihren großen habituellen Ver- schiedenheiten — bei ihnen einen bemerkenswerten Unterschied an den Pollenkörnern entdeckte; Unterschiede an den Geschlechts- organen einer Pflanze haben aber meiner Ansicht nach einen ver- hältnißmäßig hohen systematischen Wert. Bei T. vulgare, T. oh- liquum und T. laevigatum sind die Pollenkörner mit zahlreichen hohen, am äußerenEande kammförmig gezähnten Leisten versehen, bei T. paludosum, das übrigens nur selten Pollen ausbildet^), ist die Oberfläche der Pollenkörner nur schwach 1) Dahlstedt gjbt in seiner vorläufigen Mitteilung „Om skandinaviska Taraa;ac«m-former" (über skandinavische T.-Pormen), Botaniska Notiser 1905, S. 145—172 (insbesondere S. 151 u. 161) an, daß bei T. jpalustre (Ehrh.) = 382 gekörnelt rauh. Bei T. halücum habe ich bisher keinen Pollen gefunden; morphologisch steht es dem T. paludosum sehr nahe.^) Obschon mir die Verwandtschaftsverhältnisse der beiden letzt- genannten Arten, sowie die der drei erstgenannten unter sich noch nicht ganz klar sind, finde ich keinen ausreichenden Grund, um diese auch von Dahlstedt (a. a. Ort) eingehaltene Arteinteilung zu verwerfen. Dagegen muß ich mit Handel- Mazzetti mich darin gegen Eaunkiaer und Dahlstedt aussprechen (Handel- Mazzetti a. a. 0. Seite 11 und 12, 82 — 84), daß die auf apo- garaer Vermehrung beruhende Konstanz geringfügiger Formen, z. B. das stete Fehlschlagen des Pollens bei einigen von ihnen, nicht berechtigt, diese Formen als Arten oder auch nur als Unter- arten oder Varietäten aufzustellen, ich würde sie dagegen gerne unter dem Begriffe von Apogameten gelten lassen. Betreffend die Gattung Hieracium, die ja auch — wie einst die Salices — „botanicorum crux et scandalum"^) genannt werden kann, gestatte ich mir, nur die Hoffnung auszusprechen, daß die Entdeckung der Apogamie und die Einführung von Apogameten auch das hier zur Zeit noch obwaltende Chaos wenigstens zum Teile beheben mög-e. Eiffa d. 2. Juli 1907. Bemerkungen zu einigen adriatisclien Algen. Ergebnisse der vom „Verein zur Förderung der naturwissenschaft- lichen Erforschung der Adria in Wien" unternommenen biologischen und ozeanographischen Untersuchungen. II. Von Dr. Josef Schiller (Triest). (Mit 1 Textfigur.) 1. Mesogloea Leveillei (J. Ag.) Menegh. Im April und Mai findet man an der Seeseite des Wellen- brechers des Freihafens und in der Nähe des Leuchtturmes von Triest eine Chordariacee, die bei näherer Untersuchung sich als eine Mesogloea erweist. J. Accurti^), der sie am selben Orte und besonders reichlich bei Oapodistria und Isola in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts sammelte, bestimmte sie als T. paludosum (Scop.) Schlechter der Pollen nicht zur Ausbildung gelange. Ob- schon dieses auch für die Mehrzahl unserer ostbaltischen Pflanzen dieser Art stimmt, habe ich doch an mehreren Standorten auch solche eingesammelt, die ■wohlentwickelten Pollen reichlich besitzen. 1) Näheres siehe in meiner „vorläufigen Mitteilung über die ostbaltischen Taraxaca^ in den „Beiträgen zur Kenntnis der ostbaltischen Flora, IV", Korre- spondenzblatt des Naturforscher- Vereins zu Eiga. Bd. L, 1907. 2) Vgl. Wimmer „Salices europaeae"', p. XLV, nach Endlicher. 3) Für die Benützung des im Museo civico in Triest befindlichen Herbars Prof. J. Accurti danke ich Herrn Direktor Dr. C. v. Marchesetti bestens. 383 Mesogloea vermicidata (Engl. Bot.) Le Jol. Im Jahre 1903 sammelte dieselbe Alge C. Tech et ^) an dem oben bezeichneten Wellen- brecher auf Cystoseira barhata, sah sie gleichfalls als Mesogloea vermicidata an und verweist in einer Fußnote, 1. c. pag. 21. auf Hauck, der die genannte Alge nur für die Ostsee angäbe: sie wäre somit nach Accurti und Techet für die Adria neu. Allein schon Harvey führt in seiner Phycologia britanniea Vol. I. die Pflanze als für das Mittelmeer heimisch an und tut dies auf Grund der ihm von Meneghini zugekommenen Mitteilungen, daß er Mesogloea vermicnlaris bei Triest und Venedig gesammelt habe. Harvey bemerkt ferner, daß die Alge von Agardh unter den mediterranen Algen nicht angegeben wurde. Da nun Hauck') Mesogloea venuicularis für die Adria nicht angibt, stellt er sich in Gegensatz gegen die genannten anderen Algologen. Da ich durch die üntersuchungsfahrten auf der Barkasse „Argo" der k. k. zoologischen Station Material von verschiedenen Lokalitäten in Menge leicht erhielt, fühlte ich mich zur Unter- suchung der Frage, ob Mesogloea vermicnlaris Ag. {31. ver- micidata [Engl. Bot] Le Jol.) wirklich der Flora der Adria angehöre oder nicht, veranlaßt. Nebst dem aus der Adria stammenden Material erhielt ich noch weiteres von Herrn Prof. de Toni aus Modena. das von Genua und von den französischen Küsten (Cherbourg) stammte und als M. vermicidaris bestimmt war. Für die Übersendung dieses Vergleichsmateriales danke ich Herrn Prof. de Toni noch- mals herzlichst. Habituell weisen die im Golfe gefundenen Pflanzen eine in der Tat große Ähnlichkeit mit den Abbildungen in Harvey, Phyc. brit pl, XXXL, Vol. 1, und in Kützing, Tabul. phycolog. VIIL. tab. 6, auf. Der Thallus ist 2 — 4 mm dick und nicht selten etwas zusammengedrückt und speziell bei älteren Exemplaren von etwas lockerem Gefüge, zumal wenn sie an der Grenze ihrer vertikalen Verbreitung, d. i. in einer Tiefe von ca. 3 m wachsen. Dagegen sind die in 1 m Tiefe unter der Ebbelinie wachsenden Pflanzen oder in dieser selbst vorkommenden stets stielrund; infolge reich- hcher Verzweigung der Assimilatiousfäden und der in größerer Menge auftretenden Gallerte fühlt sich der Thallus knorpelig an. An Quer- und Längsschnitten oder an Quetschpräparaten zeigt sich unter dem Mikroskope an den adriatischen Exemplaren und au denen von Genua dieser Mesogloea folgendes: Die Markschichte des nicht selten hohlen Thallus besteht aus einigen Schichten langgestreckter längsverlaufender Zeilenfäden. deren Zellen gleichfalls sehr lang parallelepipedisch sind, mit mehr oder weniger abgerundeten Kanten. Diese Zellelemente, zwischen denen 1) Techet C, Über die Algen^egetation des Triester Golfes. Abhandl. d. k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft m Wien. Bd. III, Heft..3, 1906. 2) Hauck F., Die Meeresalgen Deutschlands und Österreichs (Leipzig, 1885), pag. 363. 384 sich auch die bekannten rhizoidartigen Zellfäden befinden, verändern sich nach außen nur wenig; die äußersten tragen die peripherische Fadensehicht. Sie setzt sich im wesentlichen aus dreiseitigen Zellen zusammen, deren Ecken abgeschnitten sind, von denen zwei die Nachbarzellen des Zellfadens verbinden, während aus der dritten abgestumpften Ecke entweder unmittelbar die peripherischen Assi- milationsfäden hervorsprossen, oder sie trägt noch eine kleinere, mehr oder weniger runde Zelle, aus der dann erst jene hervor- gehen. Die Assimilationsfäden der Eindenschicht bestehen unten aus 4 — 7 zyhndrischen Zellen, dann aus einer oder zwei seitlich mehr oder weniger ausgebauchten, auf die dann die charakteristi- schen großen Kugelzellen folgen, deren Durchmesser nach zahl- reichen Messungen unter 25 (i nicht heruntergeht und 40 [x nicht überschreitet. Interessant ist, daß bei Pflanzen mit beiderlei Fort- pflanzungsorganen diese kugelförmigen Endzellen den kleinsten Durchmesser (25 [i) aufweisen, ferner wird die Zahl der einseitig ausgebauchten und der kugelförmigen Endzellen eine größere, und sie sind durch Übergangsformen miteinander verbunden. Da die Vegetationsdauer dieser Pflanze in der Adria und dem Mittelmeer (n. Berthold) nur ca SVj Monate währt, ist es natür- lich, daß man bei der Untersuchung fast bei jeder Pflanze die Fortpflanzungsorgane findet. Nebst den unilokulären Sporangien finden sich gleichzeitig auch die plurilokulären, und unter diesen beobachtet man alle jene Vielgestaltigkeit in der Ausbildung, die Meneghini^j für Ltebmannia Leveillei zusammengestellt hat. Diese mikroskopischen Befunde passen nur auf Liebmannia Leveillei J. Ag. {Meso(jloea Leveillei [J. Ag.] Menegh.). Habituell lassen sich Liehmannia Leveillei und Mesogloea ver- micularis kaum auseinanderhalten. Wohl aber zeigt eine ver- gleichende anatomische Behandlung verläßliche Unterscheidungs- merkmale. Zwar gleicht die innere Partie der Markschicht von Mesogloea vermicularis derjenigen von Liehmannia vollständig. Allein die äußere Partie derselben besteht aus Zell- reihen mit dick tonnenförmigen Zellen, auf deren ge- wölbter äußerer Seite rundliche Zellen aufsitzen, welche die Tragzellen der Assimilationsfäden darstellen. Diese geben in bezug auf die Form ihrer Zellen kein verläßliches Unterscheidungszeichen gegenüber Liehmannia ab, zumal dann nicht, wenn diese letztere beiderlei Sporangien trägt. Wohl aber kann die Größe der kugelförmigen Endzellen der Assimilations- fäden zur Diagnose benützt werden, da der Durchmesser bei M. ver- micularis kaum 26 (i tiberschreitet. Die unilokulären Sporangien von 31. vermicularis (plurilokuläre fanden sich niemals) zeigen keine Unterschiede. Auf Grund der weitgehenden Übereinstimmung im morpho- logischen und anatomischen Bau trete ich auf die Seite jener 1) Meneghini, Alghe ital., pag. 283, tab. 5. 385 Autoren, die die Existenzberechtigung der Gattung Liehmannia leugnen und diese mit Mesogloea vereinigen. Daran dürfte auch die noch zu erwartende Kenntnis der Entwicklungsgeschichte nichts ändern. Mesogloea Leveillei (J. Ag.) Menegh. tritt im Golfe von Triest und desgleichen in der Adria im Frühjahr anfangs März auf und verschwindet bis spätestens Mitte Juni. Dasselbe Verhalten zeigt sie nach Berthol d^) auch im Golfe von Neapel. Man findet sie am häufigsten auf größeren Algen (Cystoseira, Stypocaulon etc.) an Orten mit steter Wasserbewegung. Mit Vorliebe geht sie in Felsgräben und Felsschluchten hinein, die noch stark belichtet sind und fortwährend unter dem Einflüsse der Wellenbewegung stehen. An solchen Örtlichkeiten trifft man sie auch fast regelmäßig in oder nahe der Ebbehnie, während sie an der offenen Küste bis zu drei Metern hinabgeht. An die Qualität des Wassers stellt die Alge geringe Anforderungen; beispielsweise hat sie an den Küsten der Brionischen Inseln das denkbar reinste Wasser zur Verfügung, in dem die weiße Scheibe bis zu 28 m Tiefe sicht- bar bleibt, hingegen nimmt sie am alten Wellenbrecher und beim Leuchtturm in Triest, im Bootshafen von Oapodistria etc. mit ver- unreinigtem Hafenwasser Vorlieb, ohne eine Schädigung zu er- leiden, wie die überaus robusten und bis zu 40 cm hohen Exem- plare beweisen, deren Größe die im reinsten Wasser vorkommenden Exemplare nur selten erreichen. Die Untersuchung ergab, daß in der Adria lediglich Meso- gloea Leveillei vorkommt, daß somit die bisherige Bestimmung dieser Pflanze seitens der meisten Autoren als M. vermicularis unrichtig ist. Ferner erwiesen sich als M. vermicularis bezeichnete aus Genua stammende Pflanzen gleichfalls als M. Leveillei. Diese Spezies wurde von Berthold, 1. c, für das Gebiet des Golfes von Neapel sicher nachgewiesen und von älteren Autoren für verschiedene Lokalitäten der itahenischen Küste angegeben. Es scheint mir deshalb im höchsten Grade wahrscheinlich zu sein, daß M. Leveillei im Mittelmeer dominiert und M. vermicularis erst an den Küsten des Atlantischen Ozeans sich einstellt. 2. Codium tomentosum (Huds.) Stackh. Noch vor zirka 15 Jahren sammelte (von früheren Sammlern ganz abgesehen) Prof. v. Wettstein C. tomentosum im Hafen von Triest und nach dessen Mitteilungen fand sich die Alge gar nicht selten. Seit Wettstein scheint kein Botaniker die Pflanze im Golfe von Triest gesammelt zu haben, sie galt als verschwunden, wenngleich sich spezielle Gründe hiefür für das ganze Gebiet des Triester Golfes nicht angeben heßen. ij Berthold G., Über die Verteilung der Algen im Golfe von Neapel. Mitteil. a. d. zoolog. Station zu Neapel, pag. 503, Bd. III. Österr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. X907. 27 386 Erst an der südlichen Grenze des Golfes bei der Lokalität S. Giovanni, bei Punta Salvore finden sich am Hafenmolo einige wenige Exemplare, und zwar an der Innenseite und an der Stirn- seite. ') Die Vermutung , daß sich C. tomentosum bei Miramar finden könnte, fand am 20. März I. J. ihre Bestätigung, als es bei vollständig glatter See gelang, die Pflanze aus einer Tiefe von ca. 4'5 m mit der Zange zu fischen. Sie wuchs hier an einem Kalkriffe, scheinbar einzeln. Dieser Fund reizte zu weiterem Suchen, wobei es glückte, C. tomentosum auch bei Barcola, einer zwischen Triest und Miramar gelegenen Lokalität, zu entdecken. Hier liegen Codium tomentosum (Huds.) Stackh. forma candelabrum j 2/3 der natürlichen Größe. auf mehr oder weniger typischem Schlammgrunde große Steine, an denen in einer Tiefe von 2 — 4 m mehrere Exemplare vorkamen. Nach den Beobachtungen ist die Pflanze nicht allzu häufig. Diese an den bezeichneten Orten aufgefundenen Exemplare zeichneten sich von den im Herbar der k. k. zoologischen Station befindlichen Exemplaren, sowie von den lebend aus dem Hafen von Zara bezogenen durch eine abweichende Verzweigung aus. ^) T 6 c h e t gibt sie 1. c. p. 47 für die Seeseite an, was auf einen Druckfehler zurückzuführen sein dürfte, da ich bei mehrmaligem Aufenthalte die Alge an der Seeseite niemals sehen konnte, wobei bei dem niedrigen Wasserstande (Im) ein Übersehen ausgeschlossen ist. 387 Denn an allen diesen Exemplaren trat die gewöhnliche mehr oder weniger regelmäßige dichotome Verzweigung auf. Bei den _Triester Pflanzen dagegen entspringt der größte Teil der Äste zu dreien oder vieren in ungefähr gleicher Höhe; die einfach dichotoraische Verzweigung tritt zurück. Die Endverzweigung ist armleuchterartig, die einzelnen Arme endigen dicho- oder trichotomisch. (Siehe die Figur.) Die Frage, ob wir es bei diesen Pflanzen von Barcola und Miramar nur mit lokalen Formen zu tun haben, konnte ich während eines längeren und mehrmaligen Aufenthaltes an der istrianischeu Küste entscheiden. Bei Cittanuova zeigten von den Wellen los- gerissene und an den Strand geworfene Exemplare dieselbe schöne Verzweigung, dagegen konnte ich an den im Hafen von Eovigno massenhaft den Grund fast bedeckenden Pflanzen keine einzige finden, die die armleuchterartige Verzweigung zeigte. Auch die wiederholt von Zara bezogenen Pflanzen zeigten regelmäßig die einfach dichotomische Verzweigung. So scheint es mir demnach geboten zu sein, jene oben be- schriebene durch ihre Verzweigung sehr charakteristische Form im besonderen herauszuheben und als forma candelabruni zu be- zeichnen. Es dürfte sich mithin die Gattung Coclium tomentosum in der Adria aus drei Formen zusammensetzen: 1. f. typica mh. Thallus stielrund, 1 — 5 dm hoch und 3 — 8 mm dick, mehr oder weniger regelmäßig dichotom und gleich hoch verzweigt. 2. f. candelahrum mh. Thallus stielrund, 1 — 5 dm hoch und 3 — 8 mm dick, Thallus- äste zu dreien und vieren nahezu in gleicher Höhe in einer Ebene entspringend, dichotomische Verzweigung zurücktretend, End- verzweigung armleuchterartig 3 — 4 — 5-armig, die einzelnen Arme dicho- oder trichotomisch endigend. 3. f. coralloides Kützing, Spec. Alg., pag. 501. Thallus stielrund oder halbstielrund, bis 6 cm hoch, unregel- mäßig verzweigt bis annähernd dichotomisch. Brandungsform, Dalmatien. Die Vorkommnisse von C. tomentosum bei Miramar und Barcola lassen erwarten, daß es noch geUngen wird, die Pflanze auch an der Außenseite des alten Wellenbrechers und beim Leucht- turm in Triest zu finden. Daß dies bisher noch nicht geschehen, dürfte darauf zurückzuführen sein, daß die großen, diese Lokalitäten aufbauenden Felsblöcke in den Zwischenräumen und Spalten die 27* 388 Alge dem suchenden Auge verbergen, und auch die verschiedenen Fangapparate völlig versagen. Das Wasser besitzt an diesen Lokali- täten gegenwärtig gewiß nicht jenen Grad von Verunreinigung, daß das Gedeihen der Alge ausgeschlossen wäre. Denn einerseits ist das Wasser an der Fundstelle bei Barcola selbst verunreinigt, weil das außerordentlich verunreinigte und stinkende Freihafen- wasser in die Bucht von Barcola abfließt, anderseits ist auch an der istrianisch-dalmatinischen Küste C. tomentosum eine in den Häfen, also in verunreinigtem Wasser, am üppigsten gedeihende Pflanze. Beispiele hiefür sind in der Adria die Häfen von Rovigno, Zara und im Mittelländischen Meere stark verunreinigte Stellen im Hafengebiete von Neapel, auf die Berthold^) hingewiesen hat. Wenn nun das einst so üppig im Triester Hafen vegetierende C. tomentosum an den Hafenmauern ganz sicher nicht mehr vorkommt, so kann der Grund nur in einer allzu starken Ver- unreinigung des Wassers hegen. Der Beweis hiefür ergibt sich aus folgenden Tatsachen. An den Hafenmauern findet man außer sehr kümmerUch gedeihender Ulva, Enteromorpha intestinalis und einer gelegentlichen Ectocarpus- Axt kaum andere makroskopische Algen. Die Liebhaber verunreinigten Wassers, die Berthold^) für das Neapeler Hafengebiet zusammengestellt hat und die gleich- zeitig Standortsgenossen von Codium tomentosum sind, treten im Triester Hafengebiete erst beim Leuchtturm und an dem alten Wellenbrecher auf, d. i. an Lokalitäten, wo das von außen in das Hafengebiet zuströmende reine Wasser mit dem schmutzigen Hafen- wasser sich mischt. Es sind insbesondere folgende Arten: JJlva, Enteromorpha intestinalis, JBryopsis pliimosa, Derhesia Lamourouxii, Cystoseira harhata, C. ahrotanifolia, Dictyopteris polypodioides , Dictyota dichotoma, D. linearis, Hydroclathrus sinuosus ^), Meso- gloea Leveillei^), Gelidium capillaceum, Gigartina acicularis^), Antithamnion plumula und viele andere. Demnach tragen sowohl im Hafengebiete von Neapel als auch in dem von Triest die mit bis zu einem gewissen Grade von verunreinigtem Wasser umspülten Lokalitäten fast dieselbe Flora, an denen hier in Triest C. tomen- tosum unbegründeterweise fehlen würde. Sollte aber wirklich C. tomentosum an den bezeichneten Stellen nicht vorkommen, so würde kaum die Qualität des Wassers schuld sein können, da die übrigen von Berthold als Standortsgenossen von C. tomentosum aufgeführten Algen hier üppig gedeihen, sofern selbe in der nörd- lichen Adria heimisch sind. 1) Berthold G., Über die Verteilung der Algen im Golfe von Neapel. Mitteil, der zoolog. Station zu Neapel, Bd. 3, 1882, pag. 462. 2) Entgegen den Angaben Techets, 1. c. S. 22, auch beim Leuchtturm (in den Jahren 1905, 1906 und 1907) häufig gefunden. 3) Vom Dezember bis Ende Februar auch an der Diga nicht selten. Siehe dagegen Tech et, 1. c, S. 21. 389 Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dalmatiens. Von Dr. A. Zahlbruckner (Wien). Die Flechten der Inseln Arbe und Yeglia. Im Frühjahre des laufenden Jahres besuchte Herr J. Baum- gartner die Inseln Veglia und Arbe und brachte von beiden eine reiche Flechtenaufsammlung mit, welche er mir zwecks ihrer Bearbeitung freundlichst zur Verfügung stellte, wodurch er mich neuerlich zu großem Dank verpflichtete. Von diesen beiden Inseln gehört Veglia politisch nicht zu Dalmatien, ich nehme sie in diese „Vorarbeiten* dennoch auf unter Hinweis auf das in der Ein- leitung zu der dritten dieser Mitteilungen Gesagte. In diesem Falle schon auch deshalb, weil sich die willkommene Gelegenheit ergibt, die Flechtenvegetationen der beiden benachbarten Eilande ver- gleichend zu betrachten. Beide Inseln fallen in das Gebiet der istrianisch-dalmatini- schen Flechtenflora. Charakteristisch für beide scheint es mir zu sein, daß sie mehrere Elemente der mitteleuropäischen Flechten- flora einschließen, welche in den südlichen Teilen des dalmatinischen Festlandes und der Inseln bisher nicht beobachtet worden sind und möglicherweise auch nicht so weit hinabreichen. Diese Flechten sind: JDermatocarpon cinereum (Pers.), Diploschistes scruposus yslt. alhissimus (Ach.), Microphidle diluta (Pers.), Bacidia rubella var. luteola (Schrad.), Bacidia sahuletorum (Fl.), Bacidia muscorum (Sw.), Cladonia furcata var. suhulata Fl.. Leptogium atrocoerideum var. pulvinatum (Hoffm.), Peltigera horisontalis (L.) und Physcia aipolia (Ach.). Die Belege für die Angaben dieses als auch der früheren Beiträge wurden dem Herbarium der botanischen Abteilung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums einverleibt. Verrucariaceae. Verrucaria (sect. Amplioridium) murina (Ach.) Arn.; A. Zahlbr., Vorarb. III. Veglia: An Wegmauern (Kalksteinen) bei der gleich- namigen Stadt, ca. 50 m ü. d. M. 328. Verrucaria (sect. Lithoicia) maura Wahlbg. apud Ach., Method. Lieh. (1803) Suppl. pag. 19; Nyl., Expos. Synopt. Pyrenocarp. (1858), pag. 28, et Lieh. Scand. (1860), pag. 273; Th. Fries, Liehen. Arctoi (1860), pag. 268; Leight., Lich.-Flora Great Brit. edit. 3a (1879), pag. 449; Wainio, Adjum. II in Meddel. Soc. pro Fauna et Flora Fennic, X (1883), pag. 177; 1) Siehe Österr. Botan. Zeitschrift, Band LI (1901), S. 273, Band LIII (1903), S. 147, Band LV (1905), S. 1, und Band LVII (1907), S. 1. 390 Hue, Add. Lichenogr. Europ. (1886), pag. 277; Oliv., Expos. Syst. Lieh. Ouest France, vol. II (1900), pag. 281. Veglia: An Kalkfelsen am Meeresufer bei der Stadt Veglia. Verriicaria (sect. LitJiokia) nigrescens (Pers.) Nyl. — A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 14. Arbe: An Kalkfelsen im Dundo-Wald, ca. 80 m ü. d. M. und am Plateau der Tigna rossa, 350 — 400 m ü. d. M. Veglia: An Wegmauern (Kalk) bei der Stadt Veglia, ca. 50 m ü. d. M. Verriicaria (sect. Euverrucaria) marmorea (Scop.) Arn.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 18. Arbe: Plateau der Tigna rossa, 350— 400 m ü. d.M., an Kalkfelsen. Veglia: An Wegmauern (Kalksteinen) bei der Stadt gleichen Namens, ca. 50 m ü. d. M. Verrucaria (sect. Euverrucaria) calciseda DG.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 24. Arbe: An Kalkfelsen am Plateau der Tigna rossa, 350 bis 400 m ü. d. M. Veglia: An Wegmauern (Kalk) bei der Stadt Veglia, ca. 50 m ü. d. M. f. calcivora Mass. Arbe: Am Aufstiege zur Tigna rossa von Valle di S. Pietro, 200—300 m ü. d. M., an Kalk. Veglia: An Wegmauern bei Veglia, ca. 50m ü. d. M. Stammart und Form fand sich häufig auf anderen Stücken der Aufsammlung, und beide sind auf den Inseln häufig. Dermatocarpaceae, 329. Dermatocarpon (sect. Catopyrenium) cinereum Th. Fries, Lieh. Arctoi (1860), pag. 256. — Endocarpum cine- reum Pers. in üsteri, Annal. d. Botan., Stück 7 (1794), pag. 28; Mass., Kicerch. sull' auton. Lieh. (1852), pag. 185, fig. 378. — Catopyrenium cinereum Körb., Syst. Lieh. Germ. (1855), pag. 325; Arn. in Flora, Band LXVIII (1885), pag. 67. Arbe: Mundanje glava hinter der Stadt Arbe, ca. 100 m ü. d. M., auf kalkhaltigem Erdboden. Dermatocarpon hepaticum (Ach.) Th. Fries. — A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 29. Arbe: Tigna rossa gegen Valle di S. Pietro, ea. 300 m ü. d. M., auf kalkhaltigem Erdboden. Fyrenulaceae. Arthopyrenia (sect. Acrocordia) conoidea (Fr.) Oliv.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 3. 391 Veglia: An Kalkfelsen bei der Stadt Veglia. ca. 50 m ü. d. M. Ärthopyrenia (sect. Äcrocordia) gemmata (Ach.) Müll. Arg.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 4. Veglia: An Eichen {Quercus pubescens) an der Straße nach Besca nuova, ca. 100 m ü. d. M., und im Tale der obersten Fiumerii, ca. 350 m ü. d. M. Graphidaceae, Encephalographa Elisae Mass., Geneac. Lieh. (1854), pag. 13; A. Zahlbr. in Österr. botan. Zeitschr., Bd. XLIX (1899), pag. 245. Veglia: An Wegmauern (Kalksteinen) bei der gleich- namigen Stadt, ca. 50 m ü. d. M. Opegrapha Chevallieri Leight.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 41. Veglia: An Wegmauern (Kalk) bei der Stadt Veglia, ca. 50 m ü. d. M. und an Kalkfelsen am Meeresufer. Arbe: Am Aufstieg zur Tigna rossa von Valle di S. Pietro, 200—300 m ü. d. M. Auch vielfach an anderen Stücken der Aufsammlung. Chiodectonaceae, Chiodecton cretaceum A. Zahlbr., Vorarb. II, Nr. 223. Veglia: An Kalkfelsen am Meeresufer bei der Stadt Veglia. Dlploschistaceae, Diploschistes scruposus var. albissimus (Ach.) A. Zahlbr. Arbe: Mundanje glava hinter der Stadt Arbe, ca. 100 m ü. d. M., auf kalkhaltigem Erdboden. Veglia: Karstterrain östlich von der Stadt Veglia, links von der Straße nach Besca nuova, 300—400 m ü. d. M., auf der Erde. Gyalectaceae, 330. Microphiale diluta (Pers.) A. Zahlbr. Arbe: Dundo-Wald, ca. 50 m ü. d. M., an Quercus Hex. Fetractis exanthemica (Sm.) Körb.; A. Zahlbr,, Vorarb. I, Nr. 49. Veglia: An Wegmauern (Kalksteinen) bei der Stadt Veglia, ca. 50 m ü. d. M. Gyaleeta Lüthemülleri A. Zahlbr., Vorarb. II, Nr. 225. Veglia: An Kalkfelsen am Meeresufer bei der Stadt Veglia. Die Stücke von der Insel Veglia weichen von denjenigen der Insel Lesina etwas ab; es sind die Fruchtränder weniger gekerbt und in den ältesten Stadien fast ganzrandig, die Sporen besitzen ferner 7 Quer- und 1 — 3 Längswände und sind 18 bis 392 23 ^ lang, 10—14 (i breit. Ich glaube nicht, daß eine Varietät vorliegt, sondern daß die Exemplare von Veglia die vollkommen entwickelte Flechte darstellen. Lecideaceae. Lecidea monticola (Ach.) Stzbgr.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 61. Arbe: Mundanje glava hinter der Stadt Arbe, ca. 100 m ü. d. M., an Kalkfelsen. Lecidea (sect. Biatora) immersa (Web.) Körb.; A. Zahlbr. Vorarb. I, Nr. 62. Veglia: An Wegmaiiern bei der Stadt Veglia, ca. 50m ü. d. M., an Kalksteinen. Lecidia (sect. Biatora) chondrodes (Mass.) Rieh.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 63. Arbe: Tigna rossa gegen Valle di S. Pietro, ca. 300 m ü. d. M., an Kalkfelsen. Lecidea (sect. Biatora) sanguineoatra L^nnr.; A. Zahlbr., Vorarb. IV, Nr. 316. Arbe: Dundo-Wald, ca. 50m ü. d. M., an Stümpfen von Quercus Hex. Lecidea (sect. Psora) lurida (Sw.) Ach.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 73. Arbe: Plateau der Tigna rossa, 350 — 400 m ü. d. M., in Spalten der Kalkfelsen. Lecidea (sect. Psora) decipiens (Hoffm.) Ach. ; A. Zahlbr., Vorarb. II, Nr. 232. Arbe: Mundanje glava hinter der Stadt Arbe, ca. 100 m ü. d. M., und Cruna vrh bei Loparo, ca. 100 m ü. d. M., auf kalkhaltigem Erdboden, var. dealbata (Mass.) A. Zahlbr. in Sitzungsber. kais. Akad. der Wiss. Wien, math.-naturwiss. Klasse, Band CXV, Abt. I (1906), pag. 509. Arbe: Mundanje glava, mit dem Typus. 331. Catillaria (sect. Eucatillariä) ^nelaenida Oliv., Expos. Lieh. Ouest France, vol. II (1901), pag. 137. — Lecidea me- laenida Nyl. in Flora, Band XLVIII (1865), pag. 89; Hue, Addend. Lichgr. Europ. (1886), pag. 152. Arbe: Mundanje glava und Cruna vrh, ca. 100 m u.d.M., auf lehmigem Erdboden. Catillaria lenticularis (Ach.) Th. Fr.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 53. Arbe: Mundanje glava hinter der Stadt Arbe, ca. 100 m ü. d. M., an Kalk. Catillaria olivacea (Fr.) A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 54. Arbe: Mundanje glava, ca. 100 m ü. d. M., an Weg- mauern und Tigna rossa gegen Valle di S. Pietro, 200—300 m ü. d. M., an Kalk. 393 Veglia: An Wegmauern (Kalk) bei der Stadt Veglia, ca. 100 m ü. d. M. 332. Bacidia (sect. Bilimbia) sabuletorum (Fl.) A. Zahlbr. Veglia: An moosigen, schattigen Kalkfelsen bei der Stadt Veglia, ca. 20 m ü. d. M. 333. Bacidia (sect. Eubacidia) ruhella var. luteola (Schrad.) Th. Fr. Veglia: An Eichen (Querciis pubescens) bei der Stadt Veglia, an der Straße gegen Besca nuova, ca. 100 m ü. d. M., und im Tale der obersten Fiumera, ca. 350 m ü. d. M. 334. Bacidia (sect. JEubacidia) muscorum (Sw.) Arn. Arbe: Cruna vrh bei Loparo, ca. 100 m ü. d. M. zwischen Moosen auf kalkhaltigem Erdboden. Toninia (sect. Thalloidima) coeruleonigricans (Lgthf.) Th. Fr.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 83. Arbe: Mundanje glava hinter der Stadt Arbe, ca. 100 m ü. d. M., auf kalkhaltiger Erde. Toninia (sect. Thalloidima) mesenteriformis (Vill.) Flag. ; A. Zahlbr., Vorarb. III, Nr. 292. Veglia: An Kalkfelsen über dem Dorfe Battomalj nächst Besca nuova, ca. 200 m ü. d. M. Cladoniaceae. Gladonia rangiformis var. pungens (Ach.) Wainio; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 90. Arbe: Mundanje glava hinter der Stadt Arbe, ca. 100 m, auf der Erde. var. foliosa Flk. ; A. Zahlbr., Vorarb. II. Veglia: Karstterrain östlich von der Stadt Veglia, links von der Straße nach Besca nuova, 300 — 400 m ü. d. M., auf der Erde, steril, var, muricata (DC.) Wainio. Arbe: Dundo-Wald, ca. 80 m ü. d. M., fruchtend. Veglia: Karstterrain östlich von der Stadt Veglia, 300 bis 400 m ü. d. M. var. euganea Mass. Arbe: Dundo-Wald, fruchtend. Gladonia furcata var. palamaea (Ach.) Nyl.; A. Zahlbr., Vorarb. IV. Veglia: Karstterrain östlich von der Stadt Veglia, 300 bis 400 m ü. d. M., an geschützten Stellen, steril, var. subulata Flk. Arbe: Capo Fronte-Wald, auf Sandboden im Ericetum, ca. 50 m ü. d. M., steril. 335. Cladonia fimbriata var. simplex (Weis) Fw. Arbe: Capo Fronte-Wald, im Ericetum, ca. 50 m ü. d. M., steril. 394 Gladonia foliacea7B,r. convoluta (Lam.) Wainio; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 91. Veglia: Karstterrain östlich von der Stadt Veglia, 300 bis 400 m ü. d. M., auf Kalkboden, steril. var. alcicornis (Lightf.) Wainio; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 91. Veglia: Karstterrain bei der Stadt Veglia, 300— 400 m ü. d. M., auf Kalkboden, fruchtend. Arbe: Tigna rossa gegen Valle di S. Pietro, steril. Collemaceae, Physma omplialaroides (Anzi) Arn.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 93. Veglia: Auf Eichen (Quercus piibescens) östlich von der Stadt Veglia, im Tale der obersten Fiumera. ca. 350 m ü. d. M., und an der Straße nach Besca nuova, ca. 100 m ü. d. M. Collema pulposum (Beruh. ) Ach.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 94. Veglia: An moosigen und schattigen Kalkfelsen bei der Stadt Veglia, ca. 20 m ü. d. M. Collema melaemim var. Jacobeaefolium Ach. Veglia: An Kalkgestein bei Veglia, fruchtend. 336. CoUetna polycarpon (Schaer.) Körb. Veglia: An Kalkfelsen am Meeresstrand bei der Stadt Veglia, fruchtend. Collema (sect. Synechoblastus) vespertilio (Lghtf.) Wainio; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 102. Arbe: Dundo-Wald, an Quercus Hex. Veglia: An Eichen {Quercus pubescens) bei Veglia, an der Straße nach Besca nuova, ca. 100 m ü. d. M., Val de Sus süd- lich von Ponte, 100—150 m ü. d.M., und im Tale der obersten Fiumera, ca. 350 m ü. d. M. Collema (sect. SynecJiohlastus) rupestre (L.) Wainio; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 101. Arbe: Mundanje glaba, ca. 100 m ü. d. M., an Quercus pubescens, steril. Veglia: An Eichen (Quercus pubescens) an der Straße von Veglia nach Besca nuova, ca. 100 m ü. d. M.. steril, Val de Sus südlich von Ponte, 100 — 150 m ü. d. M., und im obersten Tale der Fiumera, ca. 350 m ü. d. M., steril, 337. Leptogium atrocoerulum var. pulvinatum (Hoffm.) Mudd. Veglia: An moosigen schattigen Kalkfelsen bei der Stadt Veglia, ca. 20 m ü. d. M., steril. 338. Leptogium tremelloides (Linn. f.) Wainio, Etud. Lieh. Bresil, vol. I (1890), pag. 224. Arbe: Dundo-Wald, ca. 80 m ü. d. M., an Quercus Hex, schön fruchtend. 395 Veglia: An Quercus puhescens außerhalb der Stadt Veglia, an der Straße nach Besca nuova, ca. 100 m ü. d. M., minder üppig entwickelt. JPannariaceae. Farmeliella (seci. Placynthium) nigra {Euds.) Wainio; A. Zahlbr., Yorarb. III, Nr. 298. Arbe: Mundanje glava hinter der Stadt Arbe, ca. 100 m ü. d. M., an Kalkfelsen. Farmeliella plmnbea var. myriocarpa (Del.) A. Zahlbr., Vorarb. II. Veglia: An Eichen (Quercus puhescens) an der Straße von Veglia nach Besca nuova, ca. 100 m ü. d. M., und im Tale der obersten Fiumera, ca. 350 m ü. d. M. Fannaria leucosticta Tuck.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 107. Arbe: Dundo-Wald, ca. 80 m ü. d. M., an Quercus Hex. Veglia: An Eichen (Quercus puhescens) im Tale der obersten Fiumera, 350 m ü. d. M. P eltig er aceae. Nephromium lusitanicum (Schaer.) Nyl. ; A. Zahlbr., Vorarb. I. Nr. 109. Veglia: An Quercus puhescens an der Straße nach Besca nuova, ca. 100 m fl. d. M., Val de Sus südlich von Ponte, 100 bis 150 m ü. d. M., und im Tale der obersten Fiumera, ca. 350 m ü. d. M. 339. Feitiger a horizontalis (L.) Hoffm. Arbe: Dundo-Wald, ca. 50 m ü. d. M., an Stümpfen von Quercus Hex, fruchtend. Stictaceae, Lobaria pulmonaria (L.) Hoffm.; A. Zahlbr., Vorarb. II, Nr. 248. Veglia: An Quercus puhescens an der Straße von Veglia nach Besca nuova, ca. 100 m ü. d. M., spärlich und dürftig entwickelt, steril. Lecanoraceae. Lecanora suhfusca (L.) Ach.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 119. Veglia: An Celtis nahe der Stadt Veglia, ca. 50 m ü. d. M. Lecanora Agardhiana Ach.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 123. Veglia; An Wegmauern (Kalk) bei der Stadt Veglia. var. pacnoäes (Mass.) Arn. in Flora, Band XLVII (1884), pag. 330; A. Zahlbr. in Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, math.-naturw. Klasse, Band CXV, Abt. 1 (1906), pag. 513. Arbe: Plateau der Tigna rossa, 350— 400 m ü. d. M., an Kalk. 396 Veglia: An Wegmauern (Kalk) nahe der Stadt Veglia, ca. 50 m ü. d. M. Lecanora atra (Huds.) Ach.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 129. Arbe: Plateau der Tigna rossa, 350 — 400m ü. d.M., an Kalkfelsen. Veglia: Über dem Dorfe ßattomalj nacht Besca nuova, ca. 200 m ü. d. M., an Kalkfelsen. Lecanora polytropa var. calciseda A. Zahlbr., Vorarb. IV, Nr. 320. Arbe: Plateau der Tigna rossa, 350 — 400m ü. d. M. an Kalkfelsen und auf dem Lager der Lecanora atra. Lecanora (sect. Aspicilia) viridescens (Mass.) Stnr.; A. Zahlbr.. Vorarb. I, Nr. 134. Arbe: Tigna rossa, ca. 300 m ü. d. M., an Kalk. Veglia: Wegmauern (Kalk) bei der Stadt Veglia, ca. 50 m ü. d. M. Lecanora (sect. Placodium) pruinosa Chaub. ; A. Zahlbr., Vorarb. II, Nr. 258. Arbe: Am Aufstiege zur Tigna rossa gegen Valle di S. Pietro und auf dem Plateau der Tigna rossa. an Kalkfelsen. Veglia: An Wegmauern (Kalk) bei der Stadt Veglia und im Karstterrain an der Straße nach Besca nuova, 300 — 400 m ü. d. M. Lecanora (sect. Placodium) sidphurella (Körb.) A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 144. Arbe: Mundanje glava, an Steinmauern (Kalk), ca. 100m ü. d. M. Lecanora (sect. Placodium) crassa Ach. ; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 139. Arbe: Mundanje glava, ca. 100 m ü. d. M. und auf dem Plateau der Tigna rossa, ca. 300 m ü. d. M., auf kalkhaltigem Boden. Veglia: Karstterrain östlich von der Stadt Veglia gegen Besca nuova. Lecanora (sect. Placodium) lentigera (Wlb.) Ach.; A. Zahlbr., Vorarb. T, Nr. 142. Arbe: Auf kalkhaltigem Boden nahe dem Strande gegen- über der Stadt Arbe, Mundanje glava, Tigna rossa und Cruna vrh bei Siparo. Veglia: An der Straße nach Besca nuova. Lecanora (sect. Placodium) circinata (Pers.) Ach.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 145. Arbe: Mundanje glava hinter der Stadt Arbe, ca. 100 m ü. d. M., an Steinmauern (Kalk). 340. I*lacolecania tnarina A. Zahlbr. nov. spec. ThaUus epilithicus, substrato sat laxe adhaerens, 3—4 cm latus, crassiusculus, usque 0*4 mm altus, tartareus, hyphis me- dullaribus substrato affixus, placodialis, ambitu lobatus, lobis sat brevibus, plus minus rotundatis, convexiusculis, in centro ru- 397 gosus vel rugoso-plicatus, olivaceo-viridescens vel glaucescens, madefactus laete pomaceus, partim albido-pulverulentus, KHO — , Ca Clg O2 — , superne corticatus, cortice decolore, 42 — 50 (i alto, pseudoparenchymatico, cellulis in seriebus verticalibus 3 — 6 dispositis, angulosis, leptodermaticis, superne strato tenui amorpho tecto; gonidiis palmellaceis, globosis, 8 — 16 (i latis, membrana sat tenui cinctis, laete viridibus, infra corticem Stratum continuum formantibus, solitariis tarnen etiam medullae inspersis; medulla alba, KHO — , Ca Cl, Og — , hyphis medullaribus ad 3*5 fi crassis, leptodermaticis, non amylaceis. Apothecia sessilia, sat copiosa, parva, usque 1 mm lata, rotunda, primum dispersa et concava, margine proprio crassius- culo, integro obtusoque et plus minus albopulverulento, mox margine depresso bene convexa, hinc inde confluentia et sub- botryosa, rufescenti-fusca vel cinnamomeo-fusca, subopaca, pseudobiatorina; perithecio pallido, ex hyphis radiautibus, lepto- dermaticis, crebre septatis et dense contextis formato, pseudo- parenchymatico, basi infra hymenium producto; epithecio tenui, tuscescente; hypothecio decolore, ex hyphis dense intricatis for- mato, strato gonidiifero imposito; hymenio decolore, 120 — 140 (i alto, J coeruleo, demum sordidescente; paraphysibus filiformibus, dense conglutinatis, simplicibus et eseptatis; ascis cylindrico-cla- vatis, apice rotundatis, 8-sporis, 52—63 ^ longis et 10 — 13 ft latis; sporis in ascis biserialibus, decoloribus, ovali- vel ellipsoideo- fusiformibus vel ellipsoideis, uniseptatis, membrana tenui cinctis, cellulis guttulis oleosis parvis impletis, 9 — 12*5 [i longis et 3 — 3*5 (i latis. PycDOConidia non visa. Veglia: An Kalkfelsen des Meeresstrandes bei der kStadt Veglia. Von allen Arten der Gattung Placolecania durch die Lagerfarbe und durch die rotbraunen, scheinbar biatorinischen Apothecien verschieden. Am nächsten kommt sie noch der Placo- lecania spadicea (Fw.) A. Zahlbr. 341. JPseudolecania Cesati (Mass.) A. Zahlbr. Arbe: Am Aufstieg zur Tigna rossa gegen Valle di S. Pietro, ca. 200—300 m ü. d. M., an Kalkfelsen. Veglia: Karstterrain östlich von der Stadt Veglia, links von der Straße nach Besca nuova, 300 — 400 m ü. d. M., an Kalk. Usneaceae, Bamalina farinacea (L.) Ach.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 159. Arbe: Plateau der Tigna rossa, 350 — 400 m ü. d. M., an Dorngestrüppe, steril. Caloplacaceae, Blastenia ochracea (Schaer.) A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr, 160. 398 Arbe: Am Aufstieg zur Tigna rossa von Valle di S. Pietro, 200—300 m ü. d. M., an Kalkfelsen. Veglia: An Wegmauern (Kalk) bei Veglia. ca. 50 m ü. d. M. Caloplaca (sect. Pyrenodesmia) Agardhiana (Mass.) Flag.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 163. Arbe: Plateau der Tigna rossa, 350 — 400m ü. d.M., an Kalk. Veglia: An Wegmauern bei der Stadt Veglia, ca. 50m ü. d. M. Caloplaca aiirantiaca (Lghtf.) Th. Fr. Veglia: An Wegmauern bei der Stadt Veglia, ca. 50 m ü. d. M., an Kalksteinen. Von diesem Standorte liegen zwei dürftig entwickelte Stücke vor; es ist nicht möglich, die Varietät, bezw. die Form zu bezeichnen. Caloplaca cerina (Ehrh.) Th. Fr.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 166. Veglia: An Eichen {Quercus pubescens) an der Straße nach Besca nuova, ca. 100 m ü. d. M., und im Karstterrain östlich von der Stadt Veglia, 350 — 400 m ü. d. M., an Dorn- gestrüpp. Caloplaca pyracea (Ach.) Th. Fr. ; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 172. Arbe: Am Aufstieg zur Tigna rossa von Valle di S. Pietro, 200-300 m ü. d. M., an Kalk. Veglia: An Kalkfelsen am Meeresufer und an Wegmauern bei Veglia. Caloplaca haematites (Chaub.) Th. Fr.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 167. Veglia: Bei der Stadt Veglia an Feigen- und Obst- bäumen. Caloplaca arenaria var. Lallavei (Clem.) A. Zahlbr., Vorarb. L Nr. 173. Veglia: An Wegmauern (Kalk) nahe der Stadt Veglia, ca. 50 m ü. d. M. Caloplaca (sect. Fulgensia) fulgida (Sm.) A. Zahlbr., Vorarb. IV. Arbe: Mundanje glava hinter der Stadt Arbe, ca. 100 m ü. d. M. Veglia: Karstterrain östlich von der Stadt Veglia, 300 bis 400 m ü. d. M., in Kalkfelsritzen, subsp. arhensis A. Zahlbr., Vorarb. IV. Arbe: Punta Ferkanjo, nahe dem Strande, und Mundanje glava, ca. 100 m ü. d. M., bei der Stadt Arbe, Cruna vrh bei Soparo, ca. 100 m ü. d. M., auf kalkhaltiger Erde. Caloplaca (sect. Gasparrinia) callopisma (Ach.) Th. Fr.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 183. Arbe: Aufstieg zur Tigna rossa von Valle di S. Pietro, an Kalkfelsen. Veglia: Kalkfelsen am Meere und an Wegmauern bei der Stadt Veglia. 399 Caloplaca (sect, Gasparrinia) aurantia (Pers.) Stnr. ; A. Zahlbr., Vorarb. II, Nr. 273. Arbe: Mandanje glava hinter der Stadt Arbe, ca. 100 m ü. d. M., und am Aufstiege zur Tigna rossa, 200 — 300 m ü. d. M., an Kalk. Veglia: An Wegmauern (Kalk) bei der Stadt Arbe, ca. 50 m ü. d. M. Theloschistaceae, Xanthoria parietina (L.) Th. Fr.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 204. Arbe: Molino di Valle dl S. Pietro, an Baumstämmen am Strande und am Plateau der Tigna rossa, 350 — 400 m ü. d. M., an Dorngestrüpp. Veglia: An Ölbäumen bei Veglia und an Eichen (Quercus pubescens) im Val de Sus südlich von Ponte, var. retirugosa Stnr.; A. Zahlbr., Vorarb. II. Arbe: Mundanje glava hinter der Stadt Arbe an Eichen- stämmen, fruchtend. JBuelliaceae, Buellia (sect. Diplotomma) alhoatra var. epipolia (Ach.) Th. Fr. A. Zahlbr., Vorarb. III. Arbe: Mundanje glava, ca. 450m ü. d. M., an Kalk. Veglia: An Wegmauern (Kalk) bei der Stadt Veglia, ca. 50 m ü. d. M. var. athroa (Ach.) Th. Fr. Veglia: An Feigenbäumen im Hafen der Stadt Veglia. Rinodina dalmatica A. Zahlbr,, Vorarb. I, Nr. 197. Arbe: Dundo-Wald, ca. 800 ra ü. d. M., an Quercus Hex. JPhysciaceae, Physcia stellaris var. leptalea (Ach.) Nyl.; A. Zahlbr., Vorarb. II. Arbe: Mundanje glava, ca. 100m ü. d. M., an Eichen, und Plateau der Tigna rossa, 350 — 400 m ü. d. M., an Dorn- gestrüpp. Veglia: Karstterrain östlich von der Stadt Veglia, 300 bis 400 m ü. d. M., an Dorngestrüpp. 342. JPhyscia aipolia (Ach.) Nyl. Veglia: An Eichen (Quercus puhescens) an der Straße von Veglia nach Besca nuova, ca. 100 m ü. d. M. Physcia tenella (Scop.) Nyl.; A. Zahlbr., Vorarb. I, Nr. 202. Arbe: Molino di Valle di S. Pietro, an Baumstämmen am Strande, fruchtend. Physcia ascendens Bitt., A. Zahlbr., Vorarb. II, Nr. 278. 400 Arbe: Mundanje glava, ca. 100 m ü. d. M., an Quercus puhescenSf und Plateau der Tigna rossa, 350 — 400 m ü. d. M., an DorngestrOpp, steril. Veglia: Karstterrain östlich von der Stadt Veglia, 300 bis 400 m ü. d. M., an Dorngestrüpp. Herbar-Studien, Von Rupert Huter, Pfarrer in Eied bei Sterzing, Tirol. (Portsetzung. ^) 3. Aus der Sect. Eusideritis Benth. werden in Spanien 21 — 22 Spezies erwähnt, einzelne davon mit reichlichen Varie- täten. Willkomm hat in Prodrm. voraus eine analytische Tabelle angelegt, aus welcher erscheinen möchte, daß die Bestimmung der zahlreichen Formen sich spielend leicht abwickeln lasse. Doch sobald die Einreihung in Angriff genommen wird, stößt man auf Zweifel ; denn z. B. die Unterscheidung a) : folia floralia inter se conformia, und b): foha floralia inferiora et superiora inter se dissimilia wurde vom Autor bei Anreihung der Spezies nicht so genau genommen. Auch manche auffallenden Merkmale, wie Form, Behaarung und Bezahnung der Blätter, variieren inner- halb weiter Grenzen. Ein Monograph dürfte in dieser interessanten Gattung ein dankbares Arbeitsfeld finden. Dessenungeachtet möchte ich auf Grund des mir vorliegenden Materials aus unseren Sammlungen einiges zur besseren Erkenntnis bemerken. a) Sideritis arborescens Salzm. var. cuneifolia H. P. ß. Bxs. 1879, nr. 1063. Fruticosa biennis usque perennis, elata, ad 1 m alta. Rami pauci basi ligneseentes, simplices vel parte superiore parce ra- mosi, foliati, quadranguli, sub parte florali brevissime puberuh; parte florali inprimis superius molliter pilosi. Foha caulina cu- neata, obtusa, basi angustata integra, parte anteriore irregula- riter dentata, dentibus obtusis, 2*5 — 3*5 cm longa, 3 — 10 mm lata, 3 — 5-nervia, nervis parum anastomosantibus, glabra utrinque viridia, glandulis lucidis parce obtecta. Folia floraha lata, rotun- data, circumcirca subspinose denticulata, pilosula, calycibus bre- viora. Vertillastra ca. 10-flora, inferiora magis distincta, media 1 — 2 cm distantia. Oalyx 8 — 9 mm longus, glandulis lucidis inter- iectis molliter pilosus, dentibus tubo subbrevioribus plerumque biseriatis, i. e. 5 deltoideis, 1—5 ex sinu prodecentibus angustis setiformibus acutis. Corollae flavae tubus calyci inclusus, labium superius emarginatum. S. grandiflora Salzm., Benth. differt sec. diagnos. in Prodrom. 11, 452: Villositate molli, foliis crenatis, floralibus 1) Vgl. Jahrg. 1907, Nr. 9, S. 353. 401 calyces superaatibus, corolla maiore („magnitudine eae fere Stachydis redae^). S. arborescens Salzm. differt: foliis oblonge lanceolatis line- aribusve, raucronatis; calycis dentibus a basi triangulär! longe acuminatis (non deltoideis), mediam tubi partem aequantibus (non tubo parum brevioribus). Sid. arh. var. ciineifolia provenit in provincia Malacitana, in clivibus dumetosis inter Alozaina et Casarabonella, parte merid. Sierrae Prieta. h) Sideritis bifaria H. P. ß. {S. Reverchonii P. R., it. hisp. 1895, nr. 395, non Willkomm!) Suffrutescens, usque 0*5 ra alta, e caudice sublignoso ob- liquo ramos oppositos et alternantes ereetos foliosos, simplices vel parce ramulosos, obtusiuscule quadrangulos, inter foliorum oppositorum (in quorum axilla fascicula foliorum rainorum) nodis bifaria m alternatim brevissime setulis recurvis pilosos, superius quasi farinosos, ceterum cum foliis glaberrimos edens. Folia lanceo- lata integerrima (inferioribus solummodo raro cum 1 — 2 dentibus inconspicuis) 2 cm longa, 2 — 4 cm lata, apice acutiuscula, rarius mucronulata, trinervia, nervis large anastomosantibus: Folia floralia infima ovato - lanceolata calycem superantia, superiora ovata calycibus aequilonga, parte inferiore aristate paucidentata, apice integerrimo subspinoso. Verticillastra 4 — 6-flora, dissita; Oalyx pilis crispulis albis hirtulus et glandulis pellucidis crebris adspersus, dentibus lanceolatis, sensim in acumen subspinescens coloratum transeuntibus, tubo duplo brevioribus. Oorollae albo- lutescentis tubus calyce inclusus. S. Reverchonii Willk. kann diese Pflanze nicht sein, da die genannte Art „foliis floralibus late reniformibus circacircum subae- qualiter spinöse dentatis" (apice non integro) charakterisiert wird und sie der Autor mit S. angustifolia Lamk. vergleicht. Unsere Pflanze ist eher mit S. arborescens zu vergleichen, dessen zarteres Ebenbild sie darstellt. Sie wurde von Porta und Rigo 1895 in collibus circa S. Roque gesammelt, aber leider in ganz wenigen Exemplaren prä- pariert, weil ein unglücklicher Zufall bei der raschen Bestim- mung auf eine gewöhnliche Spezies hinzudeuten schien und so das reiche Material als wertlos weggeworfen wurde! c) Sideritis biflora Porta et Rigo. Zu der Diagnose (cfr. Willk. Suppl., pag. 156) wäre noch nachzutragen :... . foliis floralibus late lanceolatis, infra spinöse paucidentatis, apice producto integro; calycis 6 mm longi molliter lonati dentibus tubo subbrevioribus, triangulari-laneeolatis , spinescentibus, coloratis. Habitus der S. Lagascana Willk., aber durch nur zwei- blütige Quirle leicht und sicher von allen Formen zu unter- scheiden. Österr. botan. Zeitschrift. 10 Heft. 1907. 28 402 211. üdlamintha glandulosa Benth. wird in der Flora ital. von Arcangeli als ß zu G. parviflora Lamk. {Nepeta Sav. Clairv.) gezogen, ist aber in der Rotte „Eucalammthi" eine der leicht- kenntlichsten Arten. — Nicht die „folia subtus glandulosa" bilden das Charakteristikum, sondern der ganze Wuchs ist maßgebend. — Radix sublignosa; caules multi graciles intricati; foHa parva, rhomboidea, vix vel parum irregulariter crenata, infra brevissime puberula, opaca, minute glandulosa; calyx minimus 4 mm longus ; corolla minima, subexserta. — Provenit : Corsica et ins. Balearium. Calamintha thymifolia Host! (non Rchb.!) vermisse ich in der Exkursionsflora von Fritsch. Sie kommt zahlreich an Felsen und Mauern an der Straße von der Fütscherklause nach Flitsch vor; sie wurde von mir 1875 unter dem Namen C. Nepeta ausgegeben. Audere Exemplare liegen mir vor aus Friaul, Kalk- felsen bei Venzone, leg. Pichler. 212. Micromeria marifoUa Benth. ß italica (^ Satureia — Car.) differt a planta hispanica: foliis cauliuis subviridibus, ramulorum minoribus, subtus cinerascentibus, calyce quoque parum cineras- cente. — Planta hispanica: foliis supra cano- subtus niveo-tomen- tellis. — Kahlere Form, äußerst kleinblütig, Kelch 2 mm, mit Korolle 3 mm lang. Exsc. Porta et Rigo, it. IL ital. 1875, nr. 387. Apulia ad rupes ealcar. prope Manfredonia. Rara! 213. Satureja JPollinonis H. P. ß. Rhizoma sublignosum, obliquum. Rami adscendentes, 10 — 15 cm longi, cinereo-tomentelli. Folia cinerascentia late lanceolata, ca. 15 mm longa, 5 mm lata, inconspicue denticulata, subtus nervis conspicuis, setuhs albis sparsa et paree glandulose punctata, margine subciliata. Oymae pauciflorae subsecundae, racemum depressum formantes. Pedunculi biflori. Calycis ob- conici, dentes erecti tubo subbreviores. Corolla ignota. Mit S. montana L. und allen übrigen kaum zu vereinen wegen der aschgrauen glanzlosen Blätter und der, wenn auch leichten Bezähnung. Scheint niedrig zu bleiben mit kurzen Blüten- ständen. Die zwei um Pollino, 1877, 11. VII. gesammelten Stücke hatten noch keinen Blütenansatz; es waren aber vor- jährige Blütenstände mit Kelchen vorhanden. Satureja ovalifolia H. P. R. Rhizoma lignosum crassum. Rami diflfusi, prostrati, brevis- sime pubescentes. Folia infima obscure viridia, rotundata. superiora obovata, obtusissima, leviter petiolulata, obscure viridia, infra non dense glandulose-punctata, nervosa, ciliata, suprema sublance- olate acutata. Cymae densae, pauciflorae, in racemum depressum dispositae, floribus breviter pedicellatis subsecundis. Calycis sub- campanulati, 5 mm longi dentes trianguläres acuti, tubo dimidio breviores. Corolla ignota. Am Mte. Mula in Calabrien sammelten wir am 24. JuH 1877 am felsigen Südabhange 1900—2000 m. s. m. 2 Stücke 403 noch ohne Blüte, an welchen sich vorjährige Blütenstände be- fanden. Die Pflanze ähnelt in überraschender Weise den kleinsten Formen einer Rhamnus pumila L. und läßt sich schlecht mit S. montana vergleichen. Gewiß würden blühende Pflanzen auch noch andere Merkmale ergeben. 214. Origanum virens Hoffgg. Lk. wird mit 0. viridulwn Martr. (Nyman pro subsp. 0. vulgaris) gewöhnlich verwechselt, unter- scheidet sich aber: caule breviter pilosulo; foliis glabris, margine ciliatuhs; bracteis (foliis floralibus) magnis, 8 — 10 mm longis, glaberrimis, eglandulosis, florem occultantibus ; calycis dentibus lanceolatis acutiusculis, pilis ex ore calycis parura prominentibus ; staminibus vix exsertis. Exsicc. Porta et Bigo, it. III. hisp., nr. 576, Sierra Nevada (sub nom. 0. virens ß. hradeosa). Die Pflanze ist höchstwahrscheinHch auf die iberische Halb- insel und auf Sizilien beschränkt. 0. viridulum Martr.: Caule densius et longius piloso; foliis utraque pagina ± pilosis; bracteis viridibus, ca. 5 mm longis, margine minutissime ciliatis, corolla brevioribus; staminibus exsertis. Diese Pflanze, welche nur eine Parbenvarietät von 0. vulgare darstellt, ist in südlicheren Ländern nicht selten und wird ge- wöhnlich als 0. virens Hoffgg. et Link angesehen, ist aber vom echten 0. vulgare nur durch die blassen grünlichen Bracteen und die weißhchen Blüten zu unterscheiden. Leichter und sicherer unterscheidet sich 0. hirtmn Link durch stärkere Behaarung, stark drüsig punktierte Deckblätter, nur 2 mm lange Kelche ; dasselbe liegt mir vor von Spalato (leg. Pich 1er). Palermo, Naxos. Es ist höchst wahrscheinhch, daß 0. majoricuni Chamb. identisch ist mit Teucrium Majorana (Pers. Syst.) Porta et Eigo, pl. Balear. 1880. Leider haben die Exemplare noch keine Blüten; doch die Anordnung der Blütenähre deutet eher auf Origanum als auf Teucrium. Mit Teucrium majoricum Rouy (non T. Majorana Porta et Eigo) und T. Willkommi Porta et Eigo hat es nichts Gemeinsames. 215. Exsicc. Porta et Eigo, it. IL hisp. 1890, in pascuis aridis circa Balazot sub nomine Th. Zygis var. latebracteatus Porta et Eigo; ferner nr. 440 it. III. 1891, sub nomine Th. Iiirtns ß. inter- medius, Albacete in pascuis-, ad agrorum margines prope Chin- chilla; dann Th. hirtus ß. infermedius, it. IL 1890 ex Sagra Sierra 1500 — 2000 m; Th. Reuteri var. longifolius = Th. aestivus Eouy (non Eeuter!) leg. Eeverchon, VII. 1894, Teruel, Sierra del Pinar d'Albarcin 1500 ra, gehören alle zu Th. hiemalis Lge. Die Pflanze ist dem Th. Zygis L. auf den ersten Anblick sehr ähnhch. Sie besitzt bald aufrecht stehende, bald langbogig abstehende Zweige, auf welchen die blühenden Ästchen auf- 28* 404 streben; die Blätter unter den ± gedrängten Wirtein sind nur wenig breiter als die Stengelblätter und überragen die Blüten; die Kelche sind immer mit roten Drüsen besetzt, die wie kleiue Granaten glänzen. Th. Zygis L. unterscheidet sich immer durch um die Hälfte kleinere Quirle und schmale Hüllblätter. — Th. hiemalis blüht nicht etwa bloß im Winter (an dazu taug- lichen Lageo !), sondern auch bis in den Sommer hinein. „Th. Barrelieri ( — Beuten) Rouy var. ericoides = hiemalis Lange", leg. Beverchon, 1900, nr. 1113, la puebla de Don Federique, ist eine gedrängte Form von Th. vulgaris L. Ich würde es nicht wagen, den Th. aestivus Reuter und Th. hiemalis Lge. in eine Spezies Th. Reuteri Eouy zu vereinen und daraus drei Varietäten zu machen; denn dann müßte folge- richtig eine ganze Reihe spanischer Thymus-Arten als Varie- täten zu Th. vulgaris L. gestellt werden. Thymus Richardii Pers. gehört in die Sekt. „Marginatae" Kerner {Serpyllum L.) und nicht in die Nähe des Th. striatus, Nym. suppl. p. 257. Balear. Majorca, in rimis rupium de Coma den Arbona et Puig mayor de Sorelles, Porta et Rigo, 1885. Bei Th. „striatus" (Vahl) auctorum herrscht eine ziemliche Verwirrung. Es liegen mir drei ziemlich leicht kenntliche Formen vor, die alle als „striatus" bezeichnet sind. a) Thymus atticus Oelak. = Th. striatus Heldr. ex Monte Hymetto, 1854 (cfr. Haläcsy, Oonsp. ü. graec. H. p. 562) ist be- sonders charakterisiert durch nachstehende Merkmale: FoHa viridia, linearia, obtusa, basin versus longe spathu- lato- angustata. Calyx vix vel parcissime glandulose punctatus. Corollae lobi margine pilose ciliati. — Halacsy gibt an: calyce pellucide punctato, was wohl ein Übersehen sein mag, oder sich auf Exemplare von anderen Standorten beziehen dürfte. h) Thymus spinulosus Ten.^) =: TJi. striatus auct. ital. non Kerner :== Th. hirtus Raf. non Willdenow. Folia lanceolato-cuneata, pagina superiore (hinc inde etiam inferiore) pihs albis setiformibus aspersa. Gaules decurabentes erectiusculique. Rami florigeri erecti, 5 — JO cm alti. Flores conspicue pedicellati, in spicara ± laxam oblongam dispositi. Oalyx una cum corolla albide, dense, rufo-pellucide punctatus. Lobi corollae subglabri. Diese Pflanze Hegt mir von folgenden Standorten vor : Sicilia, leg. Strobl; Italia merid., Monte Gargano, Pollino, leg. Rigo 1898 (Dörfler nr. 337). ^) Ich schlage vor, diesen Namen zu gebrauchen, weil er als synonym zu Th. striatus angenommen wird und fast keinen Zweifel über diese Form auf- kommen läßt. 405 c) Thymus acicularis W. K. = Th, striatus Kern. = Th. longicaulis Presl (non Kerner in sched. Fl. exsc. A. H. nr. 2146). Caudex tenuior quam in praecedentibus, caules iongos tenues humifusos, subglabros vel bifariam breviter pilosos edens, ex quibus ramuli breves florigeri oriuntur. Folia pro raaxima parte subearinata, linearia(vel ovate-linearia), obtusa, (excepto margine in- feriore ciliato) glabra, basin versus breviter, vix vel rainimum an- gustata, basi lata. Oalyces subsessiles cum corolla rosea paene in- punctati. Plores in capitula parva globosa congesti. Diese Form ist die verbreitetste : Dalmatia, Graecia, Italia: pr. Florenz (leg. Levier), Sicilia, Monte Poliino (H. P. R. 1877). Th. zygioides Griseb. (Sintenis, it. Orient. 1892. Paphla- gonia, Tossia, Giaurdagh) unterscheidet sich von c) durch ± ge- stielte Blüten, ziemlich stark punktierten Kelch und etwas ab- weichende Tracht. Thymus Portae Freyn, Porta et Rigo, it. III. hisp. 1891, nr. 443: Albacete in pascuis aridis ad radices Montis Mugron prope Almansa 300 — 400 m s. m. gehört in die Sect. nova IV. Rouy „Änomalae" nnd ist fast sicher identisch mit T/^. Äntoniae Rouy et Coincy im Bull. soc. bot. fran^. 1890, p. 165 (e loco: Regn. Murcicum, Sierra de Doncelles prope Heiin trans fluv. Mundo, 3. V. 1889, leg. Coincy), so daß dieser Name die Priorität hätte. Bei Vergleich der Diagnosen in Willkomm Suppl., p. 145 bis 146, findet man kein trennendes Moment, sondern nur Er- gänzungen. Thymus murcicus Porta (in Veget., p. 60) liegt mir vom angegebenen Standorte: Murcia, Sierra de la Fuensanta nicht vor, ich bezweifle aber nicht, daß Exemplare von der Sierra de Carascay, P. R., it. III. hisp. 1891, nr. 80 (110), welche unter dem Namen „Th. membranaceus Boiss. forma" ausgegeben wurden, damit bis auf kleine Abweichungen übereinstimmen. Suffruticosus, caespitose ramosissimus, ad 30 — 40 cm altus. Rami inferiores nudi, lignosi, fortes decumbentes, annotini ad- scendentes, fastigiati, breviter pilosi (Porta: tomentosi). Folia punctata inferiora minora, 5 — 6 mm longa, 3 mm lata, superiora majora, 8 — 10 mm longa, 4 — 5 mm lata, ovato-lanceolata, plani- uscula vel margine parum revoluta; foliola ex axilla fasciculatim prodeuntia minora, margine magis revoluta, viridia, subglabra (Porta: supra viridia, subtus canescentia, utrimque tomen- tosa??). Folia floralia ampla, ovata, acutiuscula, 11 — 12 mm lata. 15 — 16 mm longa, merabranacea, aibicantia, ad nervös et marginem breviter ciliata. Calyx pedunculatus, extus breviter pilosus (Porta: tomentellus), 7—8 mm lougus; eius labium superius tubo aequi- longum, nervoso-reticulatum, tridentatum, dentibus setaceis (medio 406 paulisper majore) parvis, ca. 1 mm longis, labio 4 — 5-plo brevi- oribus. Oorolla alba, ealyce duplo longior, folia floralia conspicue superans ; eius tubus extus puberulus, basi attenuatus, versus orem inflatus, ore constrictus, labium superius erectum, emarginatum usque bidentatum. Die von Porta angegebenen Merkmale beziehen sich wohl auf die Standorte: „mehr offener Boden" oder „unter Gebüsch". Th. memhranaceus Boiss. unterscheidet sich durch die nach- stehenden Merkmale : HumiHor, circa spithameus. Folia lineari- lanceolata (exceptis summis), revoluta, 8 — 11 mm longa, 0*5 — 1 mm lata. Folia floraha ovato-lanceolata, acuta, 12 mm longa, 6 mm lata. Oalycis tubus glabriusculus, 7 — 8 mm longus, labium superius 3-dentatum, dentibus 2 mm longis, tertiam lobii partem aequan- tibus. Corolla ealyce subduplo longior, folia floraUa parum excedens, eius labium superius bilobatum, lobos labii inferioris subaequans. Th. Funkii Cosson et Th. cephalotus L. differunt praecipue colore foliorum floralium purpurascente. 216. Die so schöne Gattung Primula L. hat schon so viel ein- gehende Bearbeitung erfahren, daß es wohl ganz überflüssig er- scheinen mag, noch etwas hinzuzufügen. Wenn man aber die Bearbeitung in noch nicht veralteten Werken, z. B. Nyman, Consp., ansieht, ergeben sich manche Unrichtigkeiten, die dann, wieder einfach abgeschrieben, zu endlosen Irrungen führen. Leider stehen mir die neueren Monographien nicht zur Ver- fügung und ich kann daher die als notwendig erscheinenden Berichtigungen und Ergänzungen nur aus unseren Erfahrungen hinzufügen. 1. Primula intricata Gren. et Godr. liegt mir aus Tirol von folgenden Standorten vor: Judikarien, Monte Bondol, Schiern, Badia, Campilleralpe, ferner aus der Lombardei: Velle Cadi und aus Venetien: M. Baldo. — Ein Bastard mit P. elatior (L.) Schreb., welche im Sehlerngebiete zugleich vorkommt, ist mir bis- her nicht bekannt, könnte aber vielleicht gefunden werden. 2. Primula halearica Willk. läßt sich von P. vulgaris Huds. (= P. acaulis Hill, Jacq.) unterscheiden: pilis peduncu- lorum et calycis multo brevioribus et parcioribus; calycis laciniis late lanceolatis, apice breviter contractis (non sensim in acumen protractis), acuminatis; corollis albido-aureis. Scheint mir eine bessere Subspezies zu sein als P. Sihthorpii Eb. — In Balearium insula majori, in antris umbrosis Puig mayor de Torrella, 1000-1200 m. 7. Juni (!) 1885, Porta et Big o. 3. Bastarde von P. vulgaris Huds. mit P. elatior (L.) Schreb. lassen drei Formen erkennen. a) P. anisiaca Stapf = P. vulgaris > X elatior, der P. vulgaris am nächsten stehend. Sehr selten im Val di Ledro, lg. Porta. Thaurer Schloß, Innthal, lg. Hell weger. 407 h) P. digenea Kern. = P. vulgaris X elatior ; sehr ähu- lich der folgenden, aber mit der Blütengröße von P. vulgaris und mit zottigeren Blütenstielen. c) P. Falhieriana Porta = P. vulgaris X < elatior; im Habitus und in den Blüten der P. elatior näherstehend. — Val di Ledro — lg. Porta. Kern er in Primulaceen-Bastarde, Österr. botan. Zeitschr., 1875, p. 78, sagt zwar, daß der Name P. variabüis Goup. sy- nonym genommen wurde zu P. hrevistyla DO. = P. vulgaris X officinalis, aber Exemplare aus Frankreich und der Schweiz stellen immer die Kombination P. vulgaris X elatior dar! 4. Bastarde von P. vulgaris Huds. mit P. officinalis (L.) Scop. [P. i^eris Huds.] a) P. flagellicaulis Kern. = P. vulgaris > X ofßcinalis = P. salacaulis Porta. Selten im Val di Ledro. h) P. hrevistyla DO., Kern. = P. vulgaris X X officinalis. Ziemlich selten im Val di Ledro (Porta). 6. In der Alpenflora von Da IIa Torre steht in der Dia- gnose der P. longiflora A\\. „2 — 5 blutig". Zweiblütige Exemplare sind reine Ausnahmen, bis 12 — 13 blutige dagegen nicht selten! (FortsetzuDg folgt.) Personal-Nachrichten. Prof. Fr. Matouschek wurde zum Professor am MaximiHan- Gymnasium in Wien ernannt. Dr. 0. Detto ist in Leipzig gestorben. Inhalt der Oktober - Nnmmer: K. R Knpffer: Apogameten. S. 369. — Dr. Josef Schiller : Bemerknugen zu einigen adriatiscben Algen, S. 382. — Dr. A. Zahlb ruckner: Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dalmatiens. S. 389. — Enpert Hut er: Herbar-Studien. (Fortsetzung.) S. 400. — Personal-Nachrichten. S. 407. Redakteur: Prof. Dr. B. t. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in AA^ien, L, Barbaragasse 2. Die „Osterreichische botanisctie Zeitsolirift" erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben : 1852/58 ä M. 2-—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 a M. 4-—, 1893/97 ä M. 10 — . Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittelst Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 4Ü8 INSERATE. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Alpenblumen des SemmeringgeMetes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) Koloinerte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Zweite Auflage. — Preis in elegantem Leinwandband M. 4* — . Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. Preishepabsetzung älterer Jahrgänge der ,,Österr. botanischen Zeitschrift". Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift" zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1893 (bisher ä Mk. 10.—) auf ä Mk. 4.— 1893-1897 ( „ „ „ 16.-) „ „ „ 10.- herab. Die Preise der Jahrgänge 1853, 1858 (ä Mark 3. -), 1860 bis 1863, 1864-1869, 1871, 1873—1874, 1876-1880 (ä Mark 4.-) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 1873 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift" erschienenen 37 Porträts heryorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35. — netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, behebe man sich direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. ßuchdruckerei Carl Gerold's Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVn. Jahrgang, N°- 11. Wien, November 1907. Studien über einige mittel- und südeuropäische Arten der Gattung Pingtiictila» Von Johann Schindler (Wien). (Mit 4 Tafeln.) Einleitung. Ich habe mir die Aufgabe gestellt, die europäischen Arten der Gattung Finguicula mit Ausschluß der P. villosa, P. liisita- nica, P. alpina und P. vulgaris kritisch zu untersuchen. Es handelt sich hauptsächlich um die durch die Namen P. grandi- flora und P. hirUflora angedeuteten Forraenkreise. Es gibt vielleicht weniofe Pflanzennamen, die so mannigfaltige Bedeutung in Literatur und Herbarien angenommen haben, wie der Name P. grandiflora. Er fungiert bald als Artname. bald bloß als Varietätname (das letztere namentlich in neuerer und neuester Literatur), und was mit diesem Namen bezeichnet wird, ist gewöhnUch etwas ganz anderes als er tatsächUch bezeichnet. Diese Sachlage läßt es lohnenswert erscheinen, sich mit dieser Art eingehend zu beschäftigen. Noch interessanter sind die Arten, welche sich um die P. grandiflora scharen, nämlich P. longifolia, P. corsica, P. leptoceras und noch drei andere Formen. Viel Interessantes bietet auch P. hirtiflora. Schon ihre Stellung zu P. grandiflora und P. vulgaris und die Frage nach ihrem Range unter den Arten ist sehr interessant, desgleichen ihre Abgrenzung und ihre Verwandtschaft mit einer schon sehr lange bekannten Art, nämlich der P crystallina. Bei all den in dieser Studie behandelten Arten habe ich einem Merk- male ganz besondere Aufmerksamkeit geschenkt, nämlich der Form der Kelchblättero Ich glaube in der Wertschätzung dieses Merk- males nicht zu weit gegangen zu sein, denn so weit ich meinen gemachten Beobachtungen trauen kann, habe ich bemerkt, daß bei einzelnen Formen die Sepalenform ein untrügliches Merkmal ab- gibt, und ich vermag eine P. corsica zum Beispiel im trockenen Osterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1907. 29 410 Zustande einzig und allein nur an der Form der oberen Kelchzipfel zu erkennen und würde sie sonst ganz sicher in sehr vielen Fällen mit P. leptoceras verwechseln. Denn in allen übrigen Merkmalen sehen sich P. corsica und P. leptoceras oft täuschend ähnlich. Bei P. hirtiflora ist es ebenso. Auch da kann es vorkommen, daß man Pflanzen findet, die man einfach als P, vulgaris erklären möchte. So sah ich Pflanzen aus Kleinasien (Gisildere an der Südwestküste, lg. Luschan), die ich an den Sepalen ganz sieher als P. hirti- flora erkenne, die aber in Stapf: Beiträge zur Flora von Lycien. Carlen und Mesopotamien, I, p. 20, dem damaligen Stande der Kenntnisse entsprechend, als P. vulgaris aufgezählt werden. Bei P, leptoceras sehe ich zuerst auf die Form der unteren Sepalen und erkenne an diesem Merkmale hauptsächlich diese gut unter- schiedene Art auch in weniger gut erhaltenen Herbarexemplaren. Was die Abgrenzung der einzelnen Arten gegeneinander an- belangt, so war ich bestrebt, vor allem herauszubringen, was unter den alten Namen P. grandiflora, P. longifolia, P. leptoceras, P. hirtiflora und P. crystallina zu verstehen sei: dann suchte ich festzustellen, wie weit das Verbreitungsgebiet dieser Arten reicht und, so weit es nach dem mir zur Verfügung stehenden Herbar- material möglich war, die Verbreitungsgrenzen festzustellen. Ich muß gleich hier bemerken, daß ich über die geographische Ver- breitung dieser Pflanzenarten durchaus nichts Fixes bieten kann, da ich mehr Material gesehen haben müßte als es tatsächlich der Fall ist, zumal diese Pflanzenarten an und für sich schon selten sind und sie in den Herbarien meist nur von sehr wenigen Standorten und meist von denselben Sammlern herrührend sich vorfinden. Die Zahl der Formen, welche ich hier als Arten aufzufassen geneigt bin, ist etwas größer als gegenwärtig gemeiniglich anerkannt wird. Ich habe mich hier durch eine Überlegung leiten lassen, welche mich immer wieder zu demselben Schlüsse führt: Jene Formen, welche neben Unterschieden in den vegetativen Organen auch noch durch morphologische Unterschiede in den Blüten- verhältnissen getrennt sind, Unterschiede, die sich gut und deut- hch in Worte fassen lassen, als gute Arten zu trennen und nur jene Formen, die zwar auf den ersten Blick als von ihrem nächsten Verwandten verschieden erscheinen, aber doch kein Merkmal auf- weisen, das sie morphologisch deutlich von demselben trennt, sondern nur „mehr oder weniger" von ihm verschieden sind, als Arten allerjüngsten Alters, als Unterarten oder geographische Rassen zu bezeichnen. Diese gehören einer bestimmten Oertlichkeit oder einem bestimmten Länderstrich an und sind für denselben bezeichnend. Doch soll damit nicht gesagt sein, daß dieser letz- teren Kategorie von Formen alle Endemismen angehören, im Gegen- teil dürften sehr viele Endemismen alte Arten und durch tief- greifende morphologische Unterschiede von ihren nächsten Ver- wandten verschieden sein. Nach dem hier skizzierten Prinzipe lassen sich die Formen in einfacher Weise auf etliche Arten auf- 411 teileo, die man immer wieder auch bei schlechter Erhaltung der Herbarpflanzen sicher unterscheiden kann und für die sich un- zweideutige, kurze Diagnosen formulieren lassen. Auf eine weitere Unterscheidung von Formen nach Form der Kronenröhre. Umriß der Kronzipfel, Richtung und Form des Spornes lasse ich mich nicht ein. Denn bei einzelnen Arten, wo diese Verhältnisse sehr variabel sind, käme man auf diese Weise zur Unterscheidung von Arten und Varietäten, für die eine un- zweideutige, zur Wiedererkennung taugliche Besehreibung kaum gegeben werden könnte. Und tatsächlich ist dies geschehen, ich erinnere nur an die Namen P. variegata Arv.-Touv. und P. Hell- ivegeri Murr. Vor allem war ich bestrebt, in der Namengebung Klarheit zu schaffen, so gut ich es nur vermag. Denn dies ist ge- rade bei den vorliegenden Arten nicht so leicht, da ja, wie schon einmal angedeutet, mit den einzelnen Namen oft sehr Verschieden- artiges bezeichnet wurde und noch bezeichnet wird. Denn jedesmal, wenn ein Forscher sich nur mit den Arten eines engen Floren- gebietes beschäftigte, war er geneigt, die in der Literatur vor- handenen Namen für einzelne Formen, welche ihm vom Normal- typus der heimischen Arten abzuweichen schienen, zu verwenden. Nur an der Hand reichen Herbarmaterials, welches die Flora eines großen Länderkomplexes repräsentiert, ist es möglich, eine richtige Vorstellung vom Wesen, Umfang und der Verwandtschaft der ein- zelnen Arten zu erhalten. Ich möchte gleich an dieser Stelle hervor- heben, daß ich mich für die Beschaffung reichen Herbarmateriales und für freundliche Ratschläge und Winke meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. R. v. Wettstein. und den Herren Assi- stenten Dr. 0. Forsch und Dr. H. Frh. v. Ha ndel-Mazze tti zu außerordentlichem Danke verpflichtet fühle. Allgemeiner Teil. Den ausgeschalteten Arten gegenüber haben die hier be- sprochenen Formen einen sehr beiläufig gemeinsamen Charakter. Für die Anhänger eines möglichst weiten Artbegriffes war die winzige P. villosa leicht zu unterscheiden, die P. lusitanica mit ihrer zylindrischen Kronenröhre ebenso ; auch die P. alpina machte keine Schwierigkeiten. Alles andere, was unterkam, galt als P. vul- garis. Die Form der Kronenröhre. die Form des Spornes, sowie seine Länge, die Form der Fetalen und die Blütenfarbe betrachtete man als Unterschiede, die. wie man glaubte, alimähüch ineinander übergehen. Sie galten als Merkmale der sehr variablen Art P. vul- garis. Man braucht aber die Formen dieser Gruppe nur etwas ge- nauer zu betrachten, so wird man bald finden, daß sie eigentlich sehr wenig Gemeinsames haben und daß einzelne Formen unter- einander sich noch weniger ähnlich sehen und in Beschreibungen viel leichter auseinander zu halten sind als die hier ausgeschalteten Arten. Zunächst möchte ich die einzelnen Merkmale der hier be- 29* 412 sprochenen Arten gemeinsam besprechen, bevor ich mich auf den speziellen Teil der Arbeit einlasse. Das Blatt ist bei den meisten Arten von der bei Pinguicala gewöhnlichen Form, eiförmig oder breit-elliptisch , grundständig, sitzend, rosettenförmig angeordnet, zum Tierfange eingerichtet, durch haptotrope Bewegung sich ein- rollend und die durch das schleimige Sekret gefangenen Insekten allmählich auflösend. Diesen Typus zeigen P. grandiflora, P. lepto- ceras, P. corsica, P. Beuteri, P. crystallina und bisweilen auch P. longifolia, wenn sie nicht, wie es gewöhnlieh der Fall ist. in feuchten Felsspalten, sondern auf Hochmoorboden wächst. Eine andere Blattform haben P. longifolia in ihrem Normaltypus und P. Pieichenhacliiana mh. Das Blatt ist verschmälert und bedeutend verlängert, in einen langen, breitgeflügelten Blattstiel zusammen- gezogen, das Verhältnis zwischen Breite und Länge wie 1 : 4 oder 1 : 5. Letzteres Verhältnis nur bei P. longifolia, welche viel größere Blätter besitzt als P. Reichenbachiana und hierin auch von keiner anderen europäischen Art erreicht wird. Ein ganz eigentümlich ge- formtes Blatt hat P. Mrtißora. Es ist das Blatt an der Spitze herz- förmig ausgerandet und daran sehr leicht zu erkennen. Das Blatt ihrer Varietät ß. megaspilaea besitzt nur manchmal diesen herz- förmigen Ausschnitt, ist sonst bandförmig, schmal wenigstens fünf- mal so lang als breit, und nur mit kurzgestielten, braunen Drüsen besetzt, auch scheint es im Leben keine haptotrope Bewegung aus- zuführen. Das Blatt der P. vallisneriaefolia ist noch bedeutend länger und zugespitzt, nicht ausgerandet, der Band ziemlich stark eingerollt. Die tiefst stehenden Blätter sind nicht verlängert, sondern elliptisch, fast sitzend und abgerundet. In der Blüte zeigt sich große Mannigfaltigkeit. Schon in der üröße zeigen sich bedeutende Unterschiede. Vergleichen wir etwa P. longifolia mit ihren großen, prächtigen Blüten, dieungefähr4cmlangwerden, mit einzelnen Formen der P. leptoceras aus der südHchen Schweiz, deren Blüten kaum viel größer sind als die der P. vulgaris, so wird man sich wundern, wie es möglich war, so grundverschiedene Pflanzen unter einem gemeinsamen Namen zusammen zu fassen. Und gleichwohl finden wir den Namen P. longifolia als Varietätennamen unter P. leptoceras in Eeichenbachs Icones florae Germanicae et Helveticae angeführt. Auch in der Form der Kronenröhre können wir Unterschiede wahrnehmen. Die Kronenröhre der P. grandi- flora, P. Beuferi, P. corsica. sowie auch die der P. crystallina gleicht ungefähr der Kronenröhre der P. vulgaris: sie ist trichter- förmig, etwas länger als breit. Auch bei P. leptoceras findet sich oft diese Form; meistens aber ist hier wie auch bei P. longifolia die Kronenröhre breiter als lang, von oben nach unten zusammen- gedrückt. Bei P. hirtiflora ist die Kronenröhre nahezu doppelt so fang als breit oder noch länger und dadurch eine Annäherung an P lusitanica gegeben. Denn die Kronenröhre der P. hirtiflora hält die Mitte zwischen der zylindrischen Kronenröhre der P. lusi- tanica und der konischen der P. grandiflora. Auch die spatel- 413 förmige Gestalt der Sepaleo, die Zweiteilung der Fetalen und die rötliche, blasse Blütenfarbe deuten auf die Verwandtschaft dieser beiden Arten hin. Beachtet man, daß die Pinguicnla-Arien aus Mexiko und Florida in der Blütenform unserer P. lusitanica so außerordenthch ähnlich sehen, so denkt man unwillkürlich daran, daß man es hier mit einem markanten Falle von Kouvergenz- erscheinung zu tun habe und daß dieselbe irgendwie auf den Ein- fluß der Atlantis zurückzuführen sei. Dann liegt auch der Gedanke nahe, daß die P. hirtiflora, welche zwar noch unter dem Einfluß des Meeresklimas stehend, aber doch schon mehr von Festlands- gebieten eingeschlossen ist, zwar noch einigermaßen au ihre Ver- wandte, die P. lusitanica erinnert, aber unter dem Einflüsse der mehr östlichen Verbreitung .«chon stark ihren Blütenbau geändert hat. In den Sepalen unterscheiden sich die eiuzelnen Arten sehr bedeutend. Untersuchen wir die einzelnen Arten nacheinander auf dieses Merkmal. Ausgehen will ich von der Form der Sepalen bei P. vulgaris. Der Kelch ist zweilippig, besteht aus fünf Blättern, von denen drei zur Oberlippe, zwei zur Unterlippe verwachsen sind. Nach der Blütezeit wächst der grün bleibende Kelch mit der reifenden Kapsel heran und verändert auf diese Weise ziemlich stark seine Form. Im ßlütezustande sind die drei Zipfel der Kelch - Oberlippe dreieckig, zungenförmig, kurz zugespitzt, bis zur halben Länge der ganzen Kelchoberhppe voneinander getrennt. Die beiden Blätter der Kelehunterlippe sind bis zwei Drittel der ganzen Länge derselben verwachsen, so daß der Einschnitt ein Drittel ausmacht. Bei P. grandiflora haben wir dieselbe Form der Kelchunterlippe ; bei der Kelchoberlippe dagegen können wir feststellen, daß die Zipfel derselben lineal zungenförmig, zweimal länger als breit, kurz zugespitzt und bis an den Grund getrennt sind. Bei P. Reuten ist die Form dieselbe, nur etwas breiter und gedrungener. Bei P. lepto- ceras ist die Kelchoberlippe genau so wie bei P. vulgaris, höchstens, daß man bisweilen feststellen kann, daß die Einschnitte zwischen den Zipfeln der Kelchoberhppe breit und stumpf und die Zipfel selbst dreieckig und spitz sind. Doch ist das durchaus nicht Eegel, viel häufiger ist die Kelchoberlippe bei dieser Art überhaupt ganz un- regelmäßig ausgebildet, sehr häufig vier- bis fünfspaltig, die ein- zelnen Zipfel ganz unregelmäßig ausgebildet, oft verbreitert und schwach gespalten und sehen nicht selten abgerundet aus, so daß Eeichenbach Recht behält, wenn er sie als abgerundet be- zeichnet. Charakteristisch ist die Kelchunterlippe: die Zipfel sind schmal lanzetthch, spitz, bis zum Grunde getrennt, weit voneinander spreizend und die Art an diesem Merkmal mit Leichtigkeit sofort zu erkennen, wenn auch an der Pflanze wegen schlechter Präpa- ration im Herbar sonst nichts mehr zu erkennen ist. Bisweilen kommen aber auch hier Unregelmäßigkeiten vor, indem die Zipfel der Kelchunterlippe zum Teil verwachsen, aber auch dann wird man noch durch die gespreizte Stellung der verwachsenen Teile er- kennen, daß man es mit dieser Art zu tun habe. Die Kelchform 414 ist speziell bei dieser Art das vorzüglichste Unterscheidungsmerk- mal. Denn alle anderen Merkmale lassen sich nicht genau fest- halten in der Beschreibung: P.leptoceras nach einer Beschreibung, in der dieses Merkmal nicht besonders hervorgehoben ist, einwand- frei zu bestimmen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Und doch haben bis jetzt alle Sammler, welche P. leptoceras gesammelt haben, dieselbe immer als etwas von P. vulgaris Grundverschiedenes erkannt und auch anders benannt : sie nannten sie meistens ein- fach P. grandiflora. Bei P. longifolia haben wir einen sehr großen Kelch, die Zipfel der Kelchoberlippe bis zum Grunde geteilt, schmal- elliptisch, an der Spitze abgerundet, an der Basis verschmälert, die Zipfel der Kelchunterlippe bis zur Hälfte geteilt, ziemlich weit von- einander abstehend. Bei P. Reichenhachiana haben wir ebenfalls bis zum Grunde getrennte Zipfel der Kelchoberlippe, doch sind diese lineal, kurz zugespitzt, an der Basis nicht verschmälert. Die Zipfel der Kelchunterlippe sind tief, fast bis zum Grunde getrennt und weit voneinander spreizend, so daß wir hier den Übergang in der Kelchunterlippe zur P. leptoceras finden. Bei P. corsica sind die Zipfel der Kelchoberlippe bis zum Grunde getrennt, sehr schmal lanzetthch, an der Spitze abgerundet, an der Basis verschmälert; die Zipfel der Kelchunterhppe sind bis zur Hälfte der Länge ver- wachsen. Diese Art schheßt sich also in der Ausbildung der Kelch- oberlippe an P. Reichenhachiana an. Bei P. hirtiflora sind die Zipfel der Kelchoberlippe bis zur Basis getrennt, spateiförmig, an der Basis verschmälert, an der Spitze abgerundet, die Zipfel der Kelchunterlippe vollkommen verwachsen, so daß sie ein einheit- liches Gebilde darstellen, welches nur an der Spitze etwas aus- gerandet ist. Bei der Varietät P. megaspilaea ist es ebenso. Bei P. crystallina sind die Zipfel der Kelchoberlippe etwas breiter. Der Form der drei unteren Zipfel der Blumenkrone kommt bei der Bestimmung einiger Arten auch einige Bedeu- tung zu. Bei P. leptoceras sind die eiförmigen Fetalen der P. vulgaris meistens verbreitert, sehr oft kreisförmig abgerundet und sich seitlich wegen der großen Breite etwas deckend, ebenso lang als breit. Bei P. grandiflora sind sie ebenfalls sehr breit, seit- lich sich deckend, an der Spitze aber gerade abgestutzt, so daß sie fast herzförmig aussehen, ebenso lang als breit. Bei P. Reuteri haben wir genau dieselbe Form der Fetalen, nur sind sie etwas gedrungener und am Eande leicht gewellt. Bei P. longifolia sind sie lang keilförmig dreieckig, sich seitlich kaum deckend, nur be- rührend, bedeutend länger als breit, wodurch die Krone sehr tief geteilt erscheint, vorn gerade abgestutzt. Auch der Unterschied zwischen Ober- und Unterlippe der Krone in der Länge ist hier sehr groß, während bei P. leptoceras, P. grandiflora und P. Reu- teri die Unterlippe nur wenig über die Oberlippe vorragt. Bei der vorgenannten Art ist die Unterlippe doppelt so lang als die Ober- lippe und die einzelnen Zipfel fast doppelt so lang als breit. Bei P. Reichenhachiana sind die unteren Kronzipfel ebenfalls doppelt 415 so lang als breit, aber nicht wie bei P. longifolia dreieckig, also vorn flach abgestutzt, sondern meist eiförmig und sich seitHch nicht oder schwach deckend. Bei P. corsica sind die Zipfel kreis- förmig abgerundet, sich seitlich deckend, genau so wie bei F. lepto- ceras. An der Form der Blumenkrone wird man diese Art über- haupt nicht erkennen. An frischen Exemplaren wird man sie allen- falls noch an der Blütenfarbe erkennen und von P. leptoceras unter- scheiden ; im getrockneten Zustande aber bleibt kein anderes Er- kennungsmerkmal übrig als die Kelchform. Diese ist aber hier ein unbedingt verläßliches Merkmal. Sehr charakteristisch ist die Form der Fetalen bei P. hirti- flora. Hier sind sie herzförmig stumpf ausgerandet, länger als breit (meist doppelt so lang als breit), sich seitlich nicht deckend. Bei P. crystallina ist von einer Ausrandung der unteren Fetalen nichts zu bemerken, hier sind dieselben noch breiter, kreisförmig ab- gerundet und seitHch sich deckend. Was die Längenverhältnisse des Sporns anbelangt, so haben wir es mit zwei Typen zu tun. Entweder ist der Sporn lang, dann überragt er an Länge die Hälfte der übrigen Krone, samt vorgestreckter Unterlippe gemessen, um ein Merkliches und kann derselben nahezu gleichkommen, erreicht sie aber niemals ganz, obwohl dies in der älteren Literatur oft be- hauptet wird: Dieser Typus findet sich bei P. grandiflora, P. longi- folia, P. Reiclienhachiana, P. Reuteri, P. hirtiflora uud P. vallis- neriaefolia. Oder der Sporn macht ein Drittel der übrigen Krone samt Unterlippe aus, erreicht nie die Hälfte derselben, beträgt also ein Viertel der ganzen Blumeukrone. Dieser Typus findet sich bei P. leptoceras, P. corsica und bei P. crystallina. Gewöhnlich ist P. leptoceras von P. grandiflora durch den kurzen Sporn mit Leichtigkeit zu unterscheiden, auch dann, wenn P, leptoceras sehr großblütig sein sollte. Wenn die Blüten der P. leptoceras sehr breit sind und der Sporn fast die Hälfte der übrigen Krone zu erreichen scheint, so bleibt noch immer die sichere Unterscheidung von P. grandiflora durch die Form der unteren Sepalen gewahrt. Von der verwandten P. Reichenhachiajia wird man diese Form wohl am Fehlen der schmalen Blätter, an dem kurzen Sporn und an der Form der Blumenblätter leicht unterscheiden. Die Spornlänge ist wohl für alle Arten konstaut. Nie findet sich P. grandiflora oder P. longi- folia mit kurzem Sporn und umgekehrt P. vulgaris, P. corsica^ P. crystallina mit langem Sporn. Was die Variabilität der einzelneu Organe anbelangt, so ist zu sagen, daß die Blätter der P, longifolia gewöhnhch schmal und lang sind, gleichwohl aber nicht bandförmig genannt werden können, denn sie sind langelliptisch, in einen langen Stiel allmählich zu- sammengezogen. Doch kommen auch Exemplare vor, wo die Blätter ganz kurz und sitzend sind, so wie bei P. vulgaris. Bei P. corsica sind die Blätter meistens rundlich, bisweilen eiförmig wie bei 416 P. vulgaris und manchmal sogar etwas verlängert, allmählich in einen breitgeflügelteu Stiel übergehend. Bei P. lürtiflora sind die Blätter elliptisch, nach beiden Enden gleichmäßig abgerundet, an der Spitze immer mit einem scharfen herzfürmigen Ausschnitt ver- sehen. Bei der Varietät ß. megaspilaea haben wir typisch bandförmige Blätter, die wenigstens fünfmal so lang als breit sind und der Pflanze ein ganz anderes Gepräge geben. Bei P. vallisneriaefoUa sind die Blätter außerordentlich variabel. Die untersten sind eUip- tisch, stumpf, sitzend, die oberen aber lang, bandförmig; oder es sind alle Blätter sitzend, eiförmig und gleichen denen der P. vulgaris. Wir sehen also, daß die Blattform sehr variiert und wohl von den ökologischen Verhältnissen des Standortes abhängig ist, somit für die Unterscheidung der Arten keine Bedeutung hat. Die Form der Kelchblätter ist bei den meisten Arten sehr konstant, die Variationsgrenzen sehr enge. Nur bei P. leptoceras und P. Reichenhachiana variiert die Kelchoberlippe ziemhch stark. denn vollkommen unregelmäßige Ausbildung derselben ist ziemhch häufig. Doch ist dies nicht so zu verstehen, daß bei einer der ge- nannten Arten die Kelchform irgend einer anderen Art auftritt, dies kommt niemals, auch bei keiner anderen Art vor, sondern die Variation findet immer in einer Weise statt, daß selbst in extremen Fällen noch eine Unterscheidung der Kelchformen leicht möglich ist. Bei P. BeichenJ)achiana kommt allerdings eine Annäherung an P. leptoceras vor, indem die Zipfel der Kelchoberlippe kurz werden. Doch ist die Pflanze an den anderen Merkmalen von P. leptoceras leicht zu unterscheiden. Denn ihre Blüten sind doppelt so groß, die Kronenunterhppe ist viel länger, die unteren Kronzipfel sind nicht kurz und abgerundet, sondern bedeutend länger als breit. Dann ist der Sporn lang, und die Laubblätter sind schmal und verlängert. Bei P. leptoceras ist die Kelchoberlippe ziemlich häufig durch Mißbildung ganz unregelmäßig gestaltet, vier- bis fünfspaltig, oder einzelne Zipfel derselben sind verbreitert, mit einer Andeutung von Zweiteilung. Auch die Kelchunterlippe ist bisweilen unregel- mäßig ausgebildet, indem die Basis der beiden Zipfel derselben verwächst. Daher ist auch die Untersuchung einer einzigen Blüte nicht genügend für die Bestimmung der Art. Bei P. vallisneriae- foUa kann wieder die Basis der oberen Kelchzipfel verwachsen sein, so daß dadurch die typische Form verloren geht. Form und Länge des Spornes ist bei den meisten Arten konstant. Nur bei P lepto- ceras sind seine Variationsgrenzen sehr weit. Er ist entweder sehr dünn, kurz, nach vorn geneigt, spitz, oder er ist kurz, dick, am Ende ausgesackt, gerade gestreckt, bald wieder kurz, dick, am Ende ausgesackt, nach vorn gekrümmt, oder aber auch sehr dünn, ge- rade, ziemlich lang und hierin sich der P. Eeichenhachiana nähernd, erreicht aber niemals diese Länge, auch lassen die anderen Merk- male eine Verwechslung nicht zu. Die Pflanzen mit der letzt- erwähnten Spornform gehören dem Südwesten an, reichen durch 417 die Walliser Alpen nach Nordosten bis zum Beverstale uod dürften im oberen Engadin ihre östlichste Grenze haben. Im östlichen Teile des hier angegebenen Verbreitungsgebietes mischen sie sich mit der typischen P. leptoceras, die sehr kurzen, dicken Sporn hat. Bei P. litrtiflora variiert der Sporn insofern, als die nördlichsten und östlichsten Formen (Herzegowina, südwestlichstes Kleinasien) einen minder auffällig langen, an der Basis nicht verengten Sporn be- sitzen. Was Blütengröße anbelangt, so ist auch hier einige Varia- bilität zu verzeichnen. So findet sich von P. grandiflora in den Pyrenäen eine sehr schmalblütige Form, bei P. Beichenbachiaua haben wir durchschnitthch kaum halb so große Blüten als bei P. longifolia, doch sind bei sehr üppigen Exemplaren die Blüten beträchtlich größer und nähern sich hierin denen der P. longifolia. Bei P. leptoceras variiert die Blütengröße ziemlich stark, ebenso auch die Form derselben und es ließen sich auf Grund derselben mehrere Formen dieser Spezies unterscheiden. Da diese aber nicht durch tiefgreifende morphologische Unterschiede getrennt sind, so erachte ich es für überflüssig, Diagnosen aufzustellen, die kaum so prägnant in Worte gefaßt werden können, daß sie zu einer sicheren Wiedererkennung der Formen genügen würden. Sonach ist P. Ilell- tvegeri (Murr), die eine Form der P. leptoceras ist, ganz fallen zu lassen. Bei P. hirtiflora finden wir im nördlichsten und östlichsten Teile des Verbreitungsgebietes kleinere Blüten. Wenn sie auch anders aussehen als die typischen Blüten der Art, so sind doch keine konstanten morphologischen Unterschiede aufzufinden. Daher ist auch der Name P. laeia Pant. nicht aufrecht zu erhalten, des- gleichen nicht P. alhanica Grsb. Was die geographische Verbreitung der hier behandelten Arten anbelangt, so ist zu sagen, daß sie alle südeuropäische Ge- birgspflanzen sind und daß sie dem großen Verbreitungsgebiete der P. vulgaris, die im Süden Europas, also in den Pyrenäen, in Spanien, im mittleren Italien und auf der Südhälfte der Balkan- halbinsel schon sehr selten ist, gewissermaßen vorgelagert sind. Am weitesten nach Süden reichen die Verwandten der P. hirti- flora. Weiter nach Norden dringen P. longifolia, P. grandiflora, P. JReuteri, P. lieichenhachiana und P. leptoceras vor; diese Arten kommen gemeinsam mit P. vidgaris vor, u. zw. in den tiefen Lagen P vulgaris, in den höheren eine der genannten Arten. Am weite- sten nach Nordosten reicht P. lepitocerus. Sie dringt in den Alpen bis an die Ostgrenze von Tirol vor, setzt hier aus, erscheint aber wieder auf der nördlichen Balkanhalbinsel und ist vielleicht über ganz Bosnien, Herzegowina und Serbien verbreitet, soweit die Ge- birge die nötige Höhe erreichen. Ein merkwürdiges Verbreitungs- gebiet hat P grandiflora. In den Pyrenäen und im französischen Jura zu Hause, erscheint diese Art im südwestUchen Irland wieder. Zwar habe ich keine Belege von dort gesehen, aber die kolorierte Abbildung in English Botany. ed. IV, tab. 1122, gleicht mit photo- graphischer Genauigkeit den Pflanzen aus den Pyrenäen, nament- 418 lieh denen vom Canigou, Es ist also das Verbreitungsgebiet dieser Art in zwei Teile geteilt, die durch weite Länderstrecken ge- trennt sind. Spezieller Teil. 1. Piiiguicula grandiflora Lam. Syn. : P. grandiflora Lamarck, Encyclopedie methodique Botanique, III. 22 (1789). — Willdenow, Species plantarum, tom. I. p. 110 (1797). — Vahl, Enumeratio plantarum, vol. I, p. 191 (1805). — Lamarck et Decandolle, Synopsis plantarum, p. 230 (1806). — Loiseleur, Flora Gallica, vol. I, p. 13 (1806). — Lapeyrouse, Histoire abregee des plantes des Pyrenees, vol. I, p. 12 (1813). — Decandolle, Flore E'ran^aise, vol. III, p. 575 (1805), et vol. V, p. 404 (1815). — Smith, The English Flora, vol. I, p. 29 (1824). — Sprengel, Systema vegetabiUum, vol. I, p. 48 (1825). — Bentham, Catalogue des plantes indigenes des Pyrenees et du Bas Languedoc, p. 111 (1826). Enum. ! — Mo- ritzi, Die Pflanzen der Schweiz, p. 19 (1832). — Hegetsch- w eil er, Flora der Schweiz, p. 17 (1840). — Babington, Ma- nual of British Botany, p. 239 (1843). — Decandolle, Prodromus systematis naturalis, vol. VIII, p. 29 (1844). — Hooker and Arn Ott, The British Flora, p. 326 (1850). — Grenier et Go- dron, Flore de France, vol. IL p. 442 (1850). — Zetterstedt, Plantes vasculaires des Pyrenees principales, p. 176 (1857). — Beichenbach, Icones florae Germanicae et Helveticae, vol. XX, p. 111 (1862). — Costa yCuxart, lutroduccion a la Flora de Cataluüa, p. 165 (1864). — Grenier, Flore de la chaine Juras- sique, p. 591 (1864 — 1869) — More, Contributions towards a Cybele Hibernica, p. 233 (1866). — Lange et Willkomm, Prodromus Florae Hispanicae, vol. II, p. 634 (1870), et Suppl., p. 191 (1893). — Nyman, Conspectus Florae Europaeae. p. 598 (1878 — 1882). — Bouvier, Flore des Alpes de la suisse et de la Savoie, p. 536 (1882). — Hart, „Report upon the Botany of the MacgilHcuddys Eeeks, Co Cerry" in Proceedings of the Royal Irish Acaderay, 2. Serie, vol. III, April 1882, Dublin 1883, p. 573—593. — Berbey, Pena deAiscorri; in Bulletin de la Societe Botanique de. France, 1884. p. 139. — E. F. and W. R. Lintou, „Notes OD a botanieal tour in West-Ireland" in Journal of Botany, vol. XXIV, 1886, no. 277. p. 18. — Gremli, Exkursionsflora für die Schweiz, ed. VI, p. 353 (1889), pr. p.! — More. „A sketch of the botany of Ireland" in Journal of Botanv, vol. XXXI, p. 299 (1893). — Bubany, Flora Pyrenaea, vol. L^p. 249 (1897). P. vulgaris ß. grandiflora. Leeoq et Lamotte: Catalogue raisonne des plantes vasculaires du plateau central de la France, p. 306 (1847). P. vulgaris L. Cutanda: Flora Corapendiada, p. 466 (1861), pr. p. ! 419 Abbildungen: RgrandifloraL amarck, Encyclopediemetho- diqiie Botanique, III, tab. 14, f. 2. xyl. — ßeichenbach, Icones tiorae Germanicae et Helveticae, vol. XX, tab. 199 [1820], fig. I (1862), lith. — Reichenbach, Plantae criticae, I, tab. 83 (1823—1832), col. — Tenore, Flora Napolitana, V, tab. 201, flg. 2 (1811—1815), col. aqu. — Sowerby's English Botany, ed. IV, vol. 7, tab. 1122 (1867), col. — Smith aud Sowerby, English Botany, vol. 31, tab. 2184 (1790—1814), col. — Mutel, Flore franc^-aise, tab. 46 (1834), lith. — Curtis, Flora Londinensis, vol. IV, tab. 128 (1821), col. — Loddiges, The Botanical Cabinet, tab. 445 (1818—1833). Vgl. Taf. I, fig. 1, und Tat. IV, fig. 12 und 13. Gesehenes Herbar material; Mauleon (Basses Pyren.) Juni 1844, lg. Puel [H. ün. Prag]. Baues bonnes (Pyren.) Juli 1870, lg. Boissier et Reuter [H. ün. Zürich]. — Gedre (Pyren.) Mai 1866 rec. Bordere [H. ün. Wien] und Mai 1866, lg. Schalch [H. Polyt. Zürich]. — Mt. Oanigou (Pyren.) Juli 1880, lg. Gautier [H. ün. Innsbruck], und Juni 1897, lg. Sennen [H. ün. Zur.]. — Fontanilles ä Marsa (Dep. Aude) Juni 1890, lg. Respaud. [H. ün. Wien]. — Le Causse Noir (Dep. Aveyron) April 1892, Is". Malinvaud [H. ün. Wien]. — Lavatei et la Faucille (Jura)" Juli 1879, lg. Deseglise [H. Pol. Zur.]. — Re- culet (Jura) JuU 1850, lg. Huet du Pavillon [H. Polyt. Zürich] und Juh 1851, lg. Müller [ebenda]. — Dole (Jura), lg. ? und lg. Lechler [H. Polyt. Zürich]. — Thoiry (Jura), Juni, Juli, lg. Jach [H. zool.-bot. Gesellsch. Wien]. — Seyssins (pres Grenoble) April 1888, lg. Guiguet et Faure [H. ün. Prag] und Mai 1878, lg. Guetal et Faure [H. ün. Zur.]. Diagnosis: Radix fibrosa, folia sessilia, rosulata, ovato- oblonga, obtusa, glabra, superne glandulosa 12—15 mm lata, 30 — 40 mm longa; scapi erecti, crassiusculi, parce glandulosi, uni- flori; flores erecti aut nutantes, maximi (30 — 35 mm longi); calyx bilabiatus, labiura superius trilobum, lobi usque ad basin sejuncti, ligulaeformes, lineares, obtuse acuti, duplo vel triplo longiores quam latiores, labium inferius bilobum, lobi usque ad Vs longitudinis coaliti; corollae caeruleae labium superius bilobum, lobi obcordati, retusi, labium inferius trilobum, lobi latissimi, cordati, retusi, basi multo angustiores, aeque longi ac lati, inter se multum tegentes; tubus corollae ventricosus, inflatus, faux albida, pilosa; calcar rectum, quidquam reflexum, obtusum, dimidium reliquae corollae cum labio inferiore porrecto quidquam superans; Capsula globoso- ovoidea, calycem excedens. Differt a P. leptocerate floribus longio- ribus, corollae lobis cordatis, latissirais, plane retusis, calcare semper multo longiore, dimidium reliquae corollae (cum labio inferiore por- recto) sensim excedente; in P. leptocerate calcar variat inter tertiam et quartam partem reliquae corollae; calycis laciniis superioribus linearibus, duplo longioribus quam latioribus. Haec species optima distincta est a P. leptocerate. 420 Die P. grandiflora Lara, ist von P. leptoceras Eclib. auf das beste unterschieden, auch dann noch, wenn sie kleinere Blüten entwickelt als gewöhnlich und P. leptoceras große Blüten mit breiten Fetalen aufweist. Es sind drei Hauptmerkmale, welche die vor- liegende Art von P. leptoceras trenneu: 1. Der lange Sporn. 2. die Form der oberen Sepalen, 3. der Vorderrand der unteren Fetalen. Der Sporn ist zwar nicht gleich oder fast gleichlaiig mit dem Reste der Bluraenkrone. wie vielfach angegeben wird, beträgt aber etwas mehr als die Hälfte der Kroneuröhre samt dem vorgestreckten Mittellappen der Unterlippe, so daß er also ein Drittel der Gesamt- länge etwas überschreitet. Diese Angabe stimmt mit den meisten Literaturangaben nicht überein, denn wenn man nicht nachmißt, ist man sehr leicht geneigt, die Länge des Spornes zu überschätzen und dem Reste der Blüte gleichzusetzen. Aber selbst bei P. hirtt- flora, wo der Sporn noch länger ist als bei P. grandiflora, erreicht der Sporn doch niemals die Länge der übrigen Blüte. Wenn man aber die Spornlänge bei P. grandiflora und P. leptoceras vergleichs- weise mißt, so findet man, daß die Länge des Spornes bei P. lepto- ceras immer überschätzt wird. Daraus erklärt sich auch, warum diese beiden Arten so oft verwechselt werden. Der Sporn der P. leptoceras erreicht durchwegs kaum ein Drittel der Kronenröhre samt Unterlippe, also ein Viertel der Gesamtlänge; dasselbe gilt auch von P. vulgaris. Der Sporn bei P. grandißora ist somit von dem der P. leptoceras und der P. vidgaris durch seine Länge deutlich unterschieden, so daß man die P. grandiflora von P. lepto- ceras und P. vulgaris sofort unterscheiden kann, wenn man sie einmal gesehen hat. Die Spornlänge ist hier kein variables Merk- mal, sondern vollkommen verläßlich. Was das zweite Unterscheidungs- merkmal anbelangt, so ist auch dieses sehr verläßlich. Die oberen Sepalen sind bis zum Grunde getrennt, durch scharfe Einschnitte geschieden und hneal zungenförmig, nicht dreieckig zungenförmig, wie bei P. leptoceras: meistens doppelt bis dreimal so lang als breit. Die Fetalenforra ist auch ganz besonders charakteristisch. Der Vorderrand derselben ist ganz gerade abgeschnitten, während bei P. leptoceras der Vorderrand der unteren Fetalen niemals flach, sondern immer kreisförmig abgerundet ist. Die Autoren, welche in den Alpen der südlichen Schweiz und Oberitalieus gesammelt haben, verwechselten häufig die P. leptoceras mit der P. gramii- flora und nannten sie auch P. grandiflora. Es war dies auch nicht zu verargen, denn die Angabe: „calcare reliquam coroUam sub- aequante" war eine irreführende Bestimmung, denn der Sporn ist kaum länger als die Hälfte der übrigen Korolle samt Unterlippe. Wenn man dann noch die ungemein breiten Fetalen der P. lepto- ceras berücksichtigt, dann die Größe der Blüten im allgemeinen, die blaue Farbe derselben, so scheint es begreif hch, daß jeder. der die P. leptoceras nur an der Hand einer Beschreibung be- stimmte und nicht in der Lage war, sie mit der P. grandiflora aus den Pyrenäen zu vergleichen, sie wohl für P. grandiflora 421 halten mußte. Polliniiis. Bertoloni, Comoili und Gaudin haben diesen Fehler begangen. Und nachdem man einmal den Namen P. grandiflora für die breit- und großblütigen Formen der P. leptoceras eingeführt hatte, war eine Grenze zwischen P. grandi- flora und P. leptoceras nicht mehr zu ziehen und man dehnte den Namen P. grandiflora schließlich auf die P. leptoceras in ihrem Gesamtumfange aus. Diese Auffassung finden wir bei Koch und Peter mann in der älteren Zeit und später bei Beck v. Manna- getta, Gremli, Jaccard und Favrat, ßouy, Hallier und Wohlfahrt. Einzelne Autoren gingen noch weiter: sie nahmen dem Namen P. grandiflora den Wert eines Artennamens und be- zeichneten mit dem Namen P. vulgaris var. grandiflora^ die P. leptoceras', in älterer Zeit Hausmann und Maly, in neuerer und neuester Zeit Karsten, Thome (1905) und Schinz und Keller (1906); oder man nannte sogar jede auffällige großblumige P. vulgaris „P. vulgaris var. grandiflora Lam.", wie Cosson et Germain: Flore des environs de Paris, und Wo er lein: Die Phanerogamen- und Gefäßkryptogamenflora der Münchener Talebene. In den Herbarien ist die Verwirrung noch größer als in der Lite- ratur: alles, was große Blüten hat, wird meist einfach als P. grandi- flora bestimmt, meist ist es P. leptoceras, sehr oft auch nur üppige P. vulgaris. So finden wir gegenwärtig den Namen P. grandiflora seiner ursprünglichen Bedeutung entkleidet. Eigentlich kommt er nur jener Pflanze zu, welche sich über die Pyrenäen ausbreitet, von hier über die Cevennen bis nach dem südlichen Jura reicht, auch in den savoyischen Kalkalpen vorkommt und ein zweites, von diesem vollkommen getrenntes Verbreitungsgebiet im südwestlichen Irland besitzt. Weiter nach Osten, als hier angegeben ist, kommt P grandiflora nicht vor. Alles, was in den Walliser Alpen und weiter östlich gefunden wurde und bisher als P grandiflora galt, ist P. leptoceras. (Fortsetzung folgt.) Contributions ä Tetude de ia flore mycologique de rAutriche. Champignons recoltes pendant l'excursion des Alpes Orientales du 2e Congres international de Botanique (Vienne, 1905). Par MM. Dr. Brockmann-Jeiosch (Zürich) et Dr. R. Maire (Nancy). (Fin.i) Didyniaria JEtanunculi - niontani (M a s s a 1.) Magnus [Pilzfl. Tirol 541] Maculis elongatis vel rotundatis, aridis, brunneo-cinctis; caespitulis hypophyllis, albis; conidiophoris continuis, tortuosis, i) Comp. 1907, Nr. 9, p. 328. 422 usque 60 (i longis, 3 — 4 ^ diam.; conidiig solitarie acrogenis, levibus, hyalinis, cylindraceis, utrinque rotundatis. 18 — 23 X 5—6 (i, continuis vel rarius 1-septatis. Hab.: in foliis vivis Ranunculi montani Willd. Obs.: Les conidies se forment par bourgeonnement a Tex- tremite des conidiophores. Le bourgeon, d'abord arrondi, s'allonge et se rentie pour donner la conidie. Lorsque eelle-ci va atteindre ses dimensions definitives, on voit apparaitre, un peu au dessus de Tetrangleinent qui la separe du conidiophore, une cloison assez epaisse lormee d'une substance refringente. La turgescence de la conidie augmentant falt disparaitre Tetranglement primitif; la couche mediane de la cloison refringente se gelifie et la conidie se detache, entrainant avec eile la moitie de cette cloison. tandis que Tautre moitie reste ä l'extremite du conidiophore. II est donc facile de distinguer un conidiophore jeune, n'ayant pas encore produit de conidie, d'un conidiophore äge dont la conidie est tombee. Le conidiophore jeune a en effet Textremite arrondie. ä membrane mince. le conidiophore äge Ta au con- traire souvent tronquee et toujours coiffee d'une petite calotte refringente. La meme petite calotte permet de distinguer, sur les conidies tombees, la base du sommet, La formation et la d^sarticulation des conidies evoluent de la meme maniere chez la plupart des Bamularia. Aussi dans ce genre la petite calotte refringente permet-elle de re- connaitre les conidies formees en chaioettes, alors que ces chainettes sont dissociees, et que leurs elements se trouvent epars. En effet, si Ton trouve des conidies pourvues diine calotte refringente a chaque extremite. on peut en conclure qu'elles etaient unies en chainettes plus ou moins allongees. Ramularia macularis (Schröter) Sacc. et Syd. [Syll. XIV 1064]. — Sur les feuilles languissantes de Chenopodium bonus-Henriciis L.: Rofanspitze vers 2100 m. H. ruhicunda Bresadola [Hedwigia, 1896. p. 200]. — Sur les feuilles de Majanthemum hifoUum (L.) F. W. Schmidt: forets en montant ä la Schmittenhöhe. It. filaris Fr es. [Sacc. Syll. IV, p. 210]. — Sur les feuilles languissantes de Senecio Fuchsii Gmelin: forets en montant ä la Schmittenhöhe, ä Zell am See. H. cervina Speg. [Sacc. Syll. IV 208]. — Sur les feuilles languissantes ^^ Homogijne alpina : Schmittenhöhe au dessus de Zell am See. Obs.: Les conidies forment des chainettes qui se desarti- culent tres facilement. M, tiroliensis R. Maire, nov. sp. ad interim. üiag.: Maculis brunneis, irregulariter rotundatis, 1 — 6 mm diam., subinde confluentibus; caespitulis amphigenis, albis. e stomatibus erumpentibus; conidiophoris simplicibus. rectis. con- 423 tiDuis vel septatis, apice 1 — 3 dentatis, 15—39 X 3ft; conidiis hyalinis, levibus, longe cylindraceis, 1 — 8 septatis, apice rotundatis, basi acutiusculis, 30 — 75 X 2 — 5 fx. Hab. in foliis languidis Pritmdae intricatae Gren. et Godr. Tirol: Montagna d'Andraz. Obs.: Ce Eamidaria est bien distinct du R. Primulae Thüm. si frequent sur les Primula, par ses spores extremement alloDgees et multiseptees. Fusicladium Schnablianum Allescher [Fung. bavar. es- sicc. p. 397]; Sacc. [Syll. XI 617]. — Sur les feuilles Vivantes de Carduus personata (L.) Jacq. : prairies humides sur le chemin du Schwarzsee ä Kitzbühel. Cercospora 3Iajanthemi Fuckel [Symb. Myc. 353]. — Sur les feuilles languissantes de Majantliemuni hifolium (L.) F. W. Schmidt: Jenbach. C. Paridis Erikss. [Hedwigia, 1883, p. 158]. — Sur les feuilles languissantes de Paris quadrifolia L.: St. Johann in Pongau. Marssonina Juglandis (DC.) Magnus [Hedwigia 1906]. — Sur les feuilles Vivantes de Juglans regia L. : Dölsach, Bozen. Melanostroma To^ziae K. Maire nOT. si)ee. ad Interim. Diag. : Caulicolum vel epiphylhim; stromate ex byphis brunneo-olivaceis contexto, maculas nigras, infiatas, rotundatas vel irreguläres, usque ad 5 — 6 fi latas. efformante. acervulis in stromate sparsis, rotundatis. subcuticularibus, 300 — 600 ^ diam.: sporophoris deuse stipatis, simplicibus, cylindricis, dilute olivaceis, 25 X 2 |u, ; sporis solitarie acrogenis. hyalinis, levibus, oblongo- cylindraceis vel cylindraceis, utrinque obtusis, rectis vel curvulis. 4—6 X 1-5— 2 /x. Hab. in caulibus foliisque vivis Tosziae alpinae L. Pied des rochers au dessous de la Erfurterhütte. Maurach. Tirol, vers 1600 m. Obs.: Ce Champignon se presente sous forme d'un stroma dense, dur et noir. analogue ä celui de Ehytisma. Sur les feuilles. le stroma se forme surtout dans les cellules du parenchyme palissadique, qui bourrees d'hyphes densement enchevetrees, äclatent et ne sont bientöt plus representees que par des debris de leur membrane veinant 9a et lä la masse mycelienne. D'or- dinaire le tissu spongieux et Tepiderme inferieur sont parcourus seulement par des filaments mycelieus plus lächement enchevetres: ils meurent et leurs debris forment ä la face inferieure de la feuille une fache grise qui correspond ä la fache noire de la face superieure. Parfois toute l'epaisseur de la feuille est envahie par le stroma, qui parait alors amphigene, bien que toujours moins developpe sur la face inferieure. Les amas sporiferes sont com- poses, c'est ä dire qirils sont formes d'amas plus petits plus ou moins nettement separes par des faisceaux d'byphes brunes steriles. Ils sont epiphyllcs et se developpent ä la siirface meme du stroma, immediatement sous la cuticule, ce qui les differencie 424 de ceux des Melasmia, qiii sont des formes pycnidiennes des Rhytisma. Notre Champignon est evidemmentune forme secondaire d'un Ascomycete, peut-etre d'un Hhytisma ou encore d'un Epheline. Nous avons en effet troiiv^ par places dans le stroma des ebauches de peritheces. La forme secondaire ci-dessus res- semble beaucoup ä un Melasmia, mais ne peut, comme nous l'avons vii plus haut, etre rangle dans ce genre, qui appartient aux Leptothyriacees, ii cause de Tabsence de conceptacles. C'est une Melanconiacee, et nous ne pouvons guere la rapporter qu'au genre Melanostroma, dont les deux especes eonnues, decrites par Corda, presentent un stroma noir portant sur sa surface supe- rieure un amas sporifere. Kahatia lateniarensis Bubäk (Österr. bot. Zeitschr, 1904, p. 29]; Sacc. [Syll. XVIII 433]. — Sur les feuilles Vivantes de Lonicera caerulea L.: forets ä Alba pres Campitello, Tirol. Vermlcularia herharum Wert. [Sacc. Syll. IV. 226]. — Sur les feuilles pourrissantes de Diantims harhatus L. : Leitertal, massif du Großglockner. JPlacosphaeria Campanulae (DC.) Bäum 1er. — Sur les feuilles Vivantes de Campanula traclielium L. : Gossensaß, Brennerpaß. Di2)lodina Eurhododendri Voss. [Mat. Pilz. Krains, V 229, fig. 9 ; probabiliter Cenangellae Rhododendri pycnidium]. — Sur les capsules dessechees de Rhododendron ferrugineum: forets du dessus de Maurach. Tirol, vers 1600 m. Septoria Tozziae K. Maire, noT. sp. ad iuterim. Diag.: Maculis brunneis aridis, conceptaculis saepius hypo- phyllis. 80 — 120 ft, fuscis, immersis; sporis filiformibus, flexuosis, 1—3 septatis apice acutis, basi obtusatis vel retusis, 12—30 X 1 f<- Hab. in foliis vivis vel languidis Tozziae alpinae. Pied des rochers au dessous de Ja Erfurterhütte vers 1600 m, ä Maurach, Tirol. S, Lycoctoni Speg. [üecad. Mycol. 118]; Sacc. [Syll. III 525]. Sur les feuilles languissantes ^'Aconitum hjcoctonum L. : dans les forets du Schiern au dessus de Ratzes. S, Chelidonii Desmaz. [Ann. Sc. Nat. 1842, p. 110]. — Sur les feuilles languissantes de Ghelidonium majus L. : ä Sigmunds- kron pres Bozen. Neue Cyperaceen. Von Ed. Palla (Graz). II. Careoc MecJiingeri. Das vorliegende Exemplar fast 8 dm hoch. Halm scharf dreikantig, mit konkaven Flächen, an den Kanten dz rauh, 425 im untersten Teil etwa 4 mm dick, im Bereich der Infloreszenz rasch sich verjüngend. Blätter bis 1 m und darüber lang; Blatt- häutchen ziemlich hoch, derb, sehr lang lanzettlich (bis 3 cm weit) auf der Spreite vorgezogen; Spreiten fast l'5cm breit, allmähUch in ein sehr langes, schUeßlich kaum 1 mm breites Ende verschmälert, an den Bändern und oberwärts auch an der Mittelrippe scharf rauh. Infloreszenz eine einfache Traube, etwa 4 dm hoch; Tragblätter der beiden untersten Ährchen kurz- scheidig, sehr lang und breit (das unterste über 1 m lang und über 1 cm breit), die beiden nächsten nicht scheidig, die In- floreszenz noch überragend, aber schmal, die mittleren borsten- förmig, kürzer als die Ährchenstiele, die oberen sehr kurz und schmal. Ährchen 23, alle oben (im obersten Fünftel oder bis zur Hälfte) cf, unten $, 9 bis 1 cm lang, im $ Teil 4 — 5 mm, im c? 1 — 2 '5 mm dick, gerade, aber auf nickenden Stielen, die beiden untersten etwa 1 dm voneinander entfernt, die übrigen sukzessive rasch in immer kürzer werdenden Ab- ständen übereinander entspringend; die untersten Ährchenstiele 2 — 1 dm lang, dreikantig oder zusammengedrückt-dreikautig, an den Kanten rauh, die übrigen bald viel kürzer als ihr zugehöriges Ährchen werdend, zweischneidig zusammengepreßt. Deckblätter der cf Blüten 2*5 — 3 mm lang, 0'75 — 1 mm breit, länglich- elliptisch bis lineal-elliptisch, an der stumpflichen oder schwach ausgerandeten Spitze sehr kurz stachelspitzig, bleich, im obersten Drittel lebhaft purpurn mit grüner Mittelrippe. Antheren 0'75 bis fast 1 mm lang. Deckblätter der 9 Blüten 1*5 — 2 '25 mm lang, 0*5 — 0*75 mm breit, aus eiförmigem Grunde lanzettlich, spitz oder zugespitzt, an den Rändern der Spitze rauh, drei- nervig, dunkelpurpurn, mit breitem, grünem oder hchtpurpurnem Mittelstreifen. Schläuche länger und breiter als ihr Deckblatt, 2 — 2*5 mm lang, 1 — l'25mm breit, zusammengedrückt — bi- konvex, elliptisch, ungestielt, oben in einen sehr kurzen Schnabel zusammengezogen oder fast schnabellos, glatt, beiderseits mit 7 — 11 stark hervortretenden Längsnerven, braungrün bis braun ; Schnabel schwach oder gar nicht zusammengedrückt, an der Mündung quer abgestutzt; die Epidermiszellen der Schlauchaußenseite nicht papillös. Narben 2. Frucht zusammengedrückt-bikonvex, elliptisch, dunkelbraun, schwach glänzend, 1*5 — 2 mm lang, 1 mm breit. Savaii: Vulkan Maunga-afi, im Urwald bei 1300 m u.d.M., •Juli 1905, gesammelt von Dr. K. Eechinger (Nr. 1106). Von C. samoensis Böckeier, der einzigen bisher bekannten, von ihrem Autor etwas flüchtig beschriebenen Carex- Art der Samoa-Inseln, durch die gesperrt gedruckten Merkmale verschieden. Habituell gleicht die Art in gewisser Hinsicht unserer C. pendula Huds. Auffallend für die Größe der Pflanze ist die Kleinheit der Antheren. österr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1907. 3O 426 Herbar-Studien. Von Rupert Huter, Pfarrer in Eied bei Sterzing, Tirol. (Fortsetzung. ^) 7. Bei P. Äuricida L. hat man schon seit langer Zeit ver- sucht, die Formen und Varietäten, die sich auf Blattform und Behaarung gründen, teilweise als eigene Spezies aufzufassen. Die Blätter erscheinen nämlich ganzrandig bis stark gekerbt-gezähnt ; manchmal ist der Rand mehlartig weiß bestäubt, dann wieder ohne Mehlstaub, d= kurz behaart; ebenso der Kelch. Es wird hinlänglich genügen, bei drei bis fünf Varietäten zu bleiben, wo- von drei in Eeichenbachs Icones aufgeführt werden: a. ge- imina Echb., ß. mollis Echb., y. ciliata Koch (:= P. ciliata Moretti, P. Balhisii Lehm.). Dazu kann man noch nehmen var. monacensis Widm. und etwa var. serratifolia Eochel. Man begegnet ja im nämlichen Gebirgsstocke mehreren Formen zu- gleich. VergebUche Mühe ist es, außerdem noch Bastarde dieser Formen unterscheiden zu wollen, z. B. P. Ohristii, P. similis Stein als P. Äuricula X ciliata. 8. Primula ohovata Huter (in Österreich, botan. Zeitschr. XXITI, p. 145) = P. Äuricula var. ciliata X tiroliensis : FoUa cuneato-obovata, 2— 2 -5 cm longa, 1 cm lata, obscura, in pagina et margine brevissime subviscose pilosa. Gaules foliis subaequi- longi, 1 — 2-flori, cum calycibus breviter ciliati. Bracteae an- gustae, mediam calycis partem attingentes. Laciniae calycis tubo aequilongae, ovatae. Venetia, distrc. Belluno: Alpago, in alpe Palentina (non „Palestina" Kern er, Österr. botan. Zeitschr., 1875, p. 126) alla Forcella del Tremol. 1872 konnte ich nur zufällig aus einer Felsenspalte mit dem Haken des Stockes zwei Stücke herunterbringen. 1873 wollten Porta und ich die Pflanze einsammeln, wurden aber durch das damals herrschende Erdbeben gehindert, solchen Stellen zu nahen, wo beide Stammeltern vorkamen, weil be- ständig Steine herunterkollerten. 9. P. xmhescens Jacq. = P. Äuricula X viseosa Vill. {hirsuta All. non Vill.) kommt in Pflersch am Fuße des Tribu- laun (Brennergebiet) in ziemlicher Anzahl von 1400 — 2100 m s. m. mit außerordentlichem Farbenspiel vor. Fast rein weiß, kupferfarbig, purpurn mit weißem Schlünde, tief amaranth etc. Es ist sowohl eigentliche P. pucescens Jacq. = P. Äuricula '>' X viscosa als auch P. Ärctotis Kerner = P. Äuricula X <: viscosa dort vertreten. — P. viscosa kommt daselbst selten reinweiß vor. 10. P. venusta Host = P. carniolica X Äuricula, kann daher nur im Gebiete der P. carniolica vorkommen. Die von 1) Vgl. Jahrg. 1907, Nr. 10, S. 400. 427 Weiden auf dem Monte Baldo gefundene Pflanze muß der Kombination P. Auricnla v. cüiata X spectahilis Tratt. ent- sprechen und P. Weldeniana Echb. genannt werden. Leider konnte Eigo dort, in nächster Umgebung seines Wohnortes, noch kein Stück auftreiben. Der Bastard muß daher außerordent- Hch selten sein. 11. Primula discolor Leyb. und P. Portae Huter gehören als incline Formen zur nämlichen Kombination: P. oenensis Thom. X cüiata Mor. ist P. discolor, P. oenensis > X ci- liata ist P. Portae. Am locus classicus Lejbolds, Stabolfresco. alpe Magiassone, zwischen val Breguzzo und Daone, sind die Exemplare meistens klein, 2 — 5 — 6 blutig; am Monte Bondol und Monte Vuccia, nahe der Brescianer Grenze des Val di Daone, findet man Eiesenexemplare mit 12 — 16 Blüten. 12. In der Flora ital. von Arcangeli findet man in der Abteilung §§ eine eigentümliche Zusammenstellung der Arten: P. glancescens Morel., darauf P. glutinosa und P minima (!), dann P. Palinuri, integrifoUa und spectahilis, dann P. Auri- cula (!) usw., dann ein Gemisch von Erythrodrosis mit Arthri- ticaeis : wahrlich eine Hemmung im Bestimmen ! Die Anreihung in Nyraan, Conspectus, ist natürlicher und wäre, wenn P. Wul- feniana als Spezies, statt als Subspezies und P. Muretiana Mor. als Bastard bezeichnet wäre, mustergiltig. P. glancescens Moret. (= P. calycina Duby) ist eine sicher zu erkennende Art, ändert aber etwas in Länge des Kelches und dessen Zipfel. Die Form mit ca. 8 — 10 mm langen Kelchen nannte Porta P, longoharda und will auch ein Merkmal an den etwas breiteren und stumpferen Kelehzipfeln gefunden haben ; diese sind aber bei echter P. glancescens Mor. am nämhchen Kelche etwas wechselnd, einige lanzettHch spitz, andere eiförmig stumpf! Ein anderes von Porta hervorgehobenes Merkmal: „scapo, bracteis, pedicellis et calyce papillis albescentibus ad- spersis", kommt bei der echten P. glancescens und bei Nachbar- arten ebenfalls vor. — Arcangeli stellt P. longoharda Porta als y. zu P. Wulfeniana Schott, sie gehört aber zu P. glan- cescens, von der sie kaum als forma unterschieden werden kann. Primnla Carueli Porta =: P. glancescens Mor. X specta- hilis Tratt. Dififert a P. glaucescente : foliis ovatis obtusis, dentibus calycinis tertia parte (non V2) tubo brevioribus; a P. spectdbili'. fohis inpunctatis sine glutine. Sehr sehen und schwer unter den Stammeltern herauszu- finden am Monte Cadi, Brescianergebiet, zwischen Val BagoUno und Val Oamonica. Detex. Porta. Primida Parlatorei Porta sind üppige Exemplare der P. spectahilis Tratt. und daher nicht als Varietät oder Form zu be- zeichnen. 30* 428 13. Primiila Wulfeniana Schott ist eine konstante Art, welche von Schott und Reichenbach (Ic.) hinreichend cha- rakterisiert ist. Bildet mit P. üroliensis Schott auf der Alpe Valmenon (Übergang vom Val di Forni in das Val Zelline, Ve- netien) einen Bastard: Priniula Venzoi Huter {vcnzoides Venzo in elencho. non Hut er} = P. Wulfeniana X üroliensis. 5 — 10 cm alta; scapi foliis longiores; folia longiuscule ovata, margine subcartilagineo, antice vix vel ± denticulata, brevissirae cum scapis 1— 2-floris et calycibus ciliata. Es kommen Formen vor, welche sich durch spatelig-spitz- liche, fast ungezähnte, wenig bewimperte, viscose Blätter mehr der P. Wulfeniana nähern; andere, welche sich durch breitere, oben gerundete, am Rande fein gezähnte Blätter mit etwas viscosem Überzug der P. üroliensis nähern. 14. Über die Bastardformen der Kombination P. gluünosa X minima verweise ich auf die treffliche Ausführung A. Kerners in Österr. botan. Zeitschr., 1875, p. 156 ff., und kann nur weniges beifügen. Bei unseren Exsikkaten ist in der Benennung eine kleine Abweichung eingetreten. Bei P. „FloerJceana" dachten wir immer an die reine Mittelforra, welche auch die häufigste ist, also P. glutinosa X minima; bei P. „salishargensis'' an jene, welche in Farbe und Form der Blüte (blau-rosa, weniger ge- öffnet), und durch die etwas verlängerten Blätter mehr der P. glutinosa sich anschließt, also: P. glutinosa :> X minima. Primula hiflora Huter muß wohl aufgefaßt werden als P. FloerJceana [glutinosa X minima) X minima. Blätter fast ebenso gestutzt wie bei P. minima, aber der Schaft zweiblütig mit etwas ibläulichem Deckblatte und großen, wohlriechenden Blüten. (P. minima ist geruchlos.) Es gibt auch, selten, zweiblütige Exem- plare von P. minima, deren Stengel über die Blätter hinaus- reichen, die jedoch von Bastardformen durch ihre Geruchlosig- keit und schmäleren Deckblätter zu unterscheiden sind. Primula Euteri Kern, ist die seltenste Form: P. Floer- keana > X glutinosa. Meist vierblütig, Blätter der glutinosa ähnlich, aber fein scharf gezähnt; Blumen groß, rosafarbig. Auffallend ist, daß die Hybriden zwischen P. glutinosa und P. minima an manchen Stellen ungemein häufig sind, z. B. am Brenner, in der Hühnerspielgruppe, in der Alpenkette zwischen dem östlichen Pusterthal und dem De^ereggenthal etc., auf anderen Höhenzügen von ganz gleicher Bodenbeschaffenheit, z. B. dem Helmzug in Sexten, den Thonschieferalpen bei Kais etc. zwischen Millionen beider Stammarten nur sehr spärhch ge- funden werden können. Mangel gewisser pollenübertragender Insekten? 15. Primula Facchinii Schott = P. minima X specta- hilis zeigt sich in drei Formen. 429 a) P. Dumoidini Stein = P. minima > X spectdbilis steht in Wuchs, Größe und Blattform der P. minima am nächsten. &) P. FaccMnii Schott = P. minima X spectahilis hält genau die Mitte. c) P. coronata Porta = P. minima X < spectahilis steht in der Form der Blätter und in den Blüten der P. speda- hilis näher. Die anderen von Porta vorgeschlagenen Namen, z. B. P. magiasonica etc. lassen sich nicht halten, weil sie zu ver- schiedenen Zeiten auf verschiedene Formen angewendet wurden. 16. Bei weitem am seltensten findet man Bastarde zwischen P. minima und den Arten der Gruppe Erytlirodrosum, z. B. Primula pumila Kerner = P. minima L. X oenensis Thom. (daonensis Leyb.), wovon Porta am Frate di Breguzzo nur we- nige Stücke finden konnte. P. Steinii Obrist = P. minima L. X < viscosa Vill. {hirsuta All.) sah ich nur in Abbildung. P. Forster i Stein = P. minima L. > X viscosa Vill. fand ich am Jaufen bei Sterzing in einem nicht blühenden Stöekchen, welches, eingetopft, das nächste Jahr wenige Blüten entwickelte. 218. Die Gattung Soldanella ist erst in neuester Zeit von F. Vier- happer (Festschrift für Ascherson, 1904) bearbeitet worden, so daß ich mich auf wenige Bemerkungen beschränken kann. Die beiden Sektionen Crateriflorae Borb. {S. montaiia, al- pina etc.) und Tubiflorae Borb. {S. pusilla u. minima) werden von Nyman (Consp., pag. 602) mit den Worten „Corollae faux 5-squamata", bezw. „Corollae faux uuda" charakterisiert. Der letztere Ausdruck ist zu weit, da bei 8. minima Hoppe sehr häufig kleine dreieckige oder zahuförmige Schlundschuppen vor- handen sind (f. cyclophylla Beck, von diesem irrtümhch zu S. al- pina gezogen). Bei S. montana Willd. und S. alpina L. sind dagegen die Schlundschuppen so groß, daß sie den EinbHck auf den Grund der Korolle hindern, dreieckig, vorn mit zwei bis drei Zähnen versehen. Im übrigen sind die Unterscheidungs- merkmale unserer einheimischen Arten aus Knuth (in Englers Pflanzenreich) ziemlich gut zu entnehmen. Vollkommen verfehlt ist es natürlich, alle Soldanella- Arten, wie dies Arcangeli (Comp. flor. Ilal.) tut, als Varietäten einer einzigen zu betrachten, zumal in Anbetracht des ümstandes, daß Vier hap per bei allen Bastarden eine sehr stark herabgesetzte Fruchtbarkeit beob- achtet hat. Soldanella cdpina L. und S. pusilla Baumg. wachsen häufig beieinander und bilden Bastarde: S. hyhrida Kerner. Dieser Bastard ist meist zweiblütig und schwankt in Größe, sowie in Farbe und Zerschlitzung der Korolle zwischen beiden Stammeltern. Die Schlundschuppen sind deutlich vorhanden, hie und da zwei- zähnig, verhindern aber den Einblick auf den Blütengrund nicht. 430 — Nicht gar selten unter den Stammeltern, z. B. Kreuzberg in Sexten. Innervillgraten, höhere Alpen am Brenner, Gschnitz etc. Wo Soldanella alpina L. und S. minima Hoppe an gleichen Orten wachsen, finden sich Bastarde: S. Ganderi Huter. Schaft meist zweiblütig, Korolle Hla-violett. Schlundschuppen deutlich, vorn oft zweizähnig, den Grund nicht verschUeßend, Nervatur der Blätter ± durchscheinend. — Von mir gesammelt irn Fischlein- tal (Sexten), besonders häufig an Eunsen in Oberbachern, Enne- berg am Fuße der Geisel. Der Bastard S. minima X pusilla, welchen Janchen am Wolayer-See in den karnischen Alpen (nicht Obirgebiet!, wie Vierhapper u. Knuth irrtümlich angeben) und Vierhapper u. Handel-Mazzetti auf dem Nuvolau in Südtirol gesammelt haben, wurde von mir bisher vergeblich gesucht. 219. Coris hispanica Lge. scheint mir eher eine schöne Stand- ortsform als eine gute Art zu sein ; denn alle angeführten Unter- scheidungsmerkmale scheinen mir nicht gewichtig. Nach Prodrom, fl. hisp. II, p. 644 — 645, sollen die Unterschiede in folgendem bestehen: 1. (= Coris monspeliensis L.): cauhbus rubescentibus, dense puberuHs; 2. (= C. hispanica Lge.): caulibus ramisque albis brevissime puberulis. — Nun liegen mir Exemplare von Al- meria vor, caulibus ramisque propter densam pilositatem ineane- scentibus, andererseits Exemplare von Toulon (Südfrankreich), cauUbus rubescentibus et brevissime pilosis. Ein weiterer angeblicher Unterschied ist: (1) foHis hneari- bus laete virentibus glabris. (2) foliis ovatis linearibus, apice latioribus quam in basi, opacis. — Man findet an Exemplaren aus Frankreich und Südspanien, daß die Blätter hie und da sich obenhin etwas erweitern; die Exemplare aus Frankreich haben kahle, glänzende Blätter, die südspanischen dicht kurzhaarige, also: „opake" Blätter. Ferner: (1) spica terminalis conica, densa; (2) spica elon- gata, angustata, 4 — 8 cm longa. — Die spanischen Exemplare haben 2 — 5*5 cm lange Ähren. Sodann: (1) calycis exterioris dentibus 11, lineari-subulatis recurvatis; interioris lobis macula nigra notatis. (2) calycis laciniis exterioribus 2 — 3, brevissimis, inaequilongis, tubo multoties bre- vioribus, saepe subnulHs, laciniis interioribus macula majore (la- ciniam fere totam occupante). — Bei den spanischen Exemplaren wechselt hie und da die Anzahl der äußeren Kelchzähne (5 — 11), und man findet lange und ganz kurze in der nämlichen Ähre. Endhch : (1) corolla (amoene rosea v. lilicina) lobii iuferio- ribus lobis duobus. labio superiore trilobo dimidio brevioribus. (2) corolla junior palhda, adulta pallide rosea, corollae Hmbo sub- regulari, lobis nempe subaequilongis. Ob auf die Farbe Gewicht zu legen ist? Die Länge der Korollenzipfel wechselt bei spanischen Exemplaren an der näm- 431 liehen Pflanze, so daß die Korolle bald unregelmäßig, bald fast regelmäßig erscheint. Echte Coris hispanica ist seit der Auf- findung durch Lange nicht mehr bekannt geworden! Willk. setzt bei: „n. v." (non vidi). Ich reihe die Exemplare von Al- meria H. P. R. it. hisp. 1879, nr. 349, in mein Herbar als C. nioiispeliensis var. hispoMica. 220. Statice valentina H. P. K. Bei Gandia (Valencia) fanden Porta und Eigo 1891 unter den zahlreichen zu jungen Exemplaren nur ein etwas entwickel- teres Stück einer Statice, welche systematisch zwischen St. Ge- rardiana Guss. und St. densiflora Guss. einzureihen ist. Differt a St. Gerardiana Guss. foliis 4 — 4' 5 cm longis, vix 1 cm latis, oblongo-ovatis, sublanceolatis (non spathulatis), in petiolum- latum sensim attenuatis, margine conspicue hyalino, glabris, obscure trinerviis ; scapo ad 10 cm alto, simphci, apice dichotome ramoso, ramis brevibus; squamis sat magnis triangu- lari-lanceolatis, acutatis; bracteis exterioribus subvireseentibus, di- midio brevioribus quam interiores atro-rubri, vix marginatis (non albo marginatis); tubo calycino inferius pilosulo, hmbo aequi- longo; laciniis limbi triangularibus ei aequilongis. — St. densi- flora GiMS,^. dififert: fohis obovatis acut atis, 2 — 2*5 cm longis, 8 — 9 mm latis; scapis a medio ramosis, squamis parvis, spicis e long atis; bractea superiore quam inferior 3-plo maiore, late rufescenti-marginata. Nota. Die unter dem Namen „Statice cordata'\ Porta et ßigo, it. IL ital. nr. 240, Apulia ad litus circa Manfredonia, 30. VI. 1875, ausgegebene Pflanze ist Statice echioides h. Die nr. 516, Porta et Bigo, it. IL hisp. 1890, als Statice „duriuscida y. procera"- , Murcia, en la Muela de Espuüa aus- gegebene ist Statice salsuginosa Boiss. Statice delicatula Gir. ist jene, welche Porta und Rigo 1885 aus den Balearen, ins. Majore, in rupestrib. maritim, ad Gala mayor prope Palma als „St. salsuginosa'* ausgegeben haben. Ebenso gehört hieher die in ins. Minore rupestribus mari- timis ad portum Mahon gesammelte und als „*S^. lychnidifolia"' ausgegebene Pflanze. Die unter dem Namen „St. Gougetiana"' Balear. ins. Mi- nere, in rupestribus maritimis prope Cindadela, 1885, ausgegebene ist Statice densiflora Guss. ß. halearica H. P. R. — Differt a typo foliis obovatis, obtusissimis (non ovato-lanceolatis, acutis). 221. Aus den von Porta und Rigo, 1895, it. IV. hisp., bei Cadix, Puerto S. Maria und Chiclana gesammelten Formen von Armeria ex sect. „macrocentros" Boiss. wurden fünf Nummern aus- gegeben : nr, 573 als A. laetica Boiss., 574 als A. Boisseriana Coss., 575 als A. gaditana Boiss., 576 als A. macrophylla B. et R. und 577 als A. intermedia Porta et Rigo ad Interim. — — Darunter entsprechen ganz sicher den Diagnosen im Prodrom, fl. hisp. II, p. 363 — 365: A. gaditana und Ä. macrophylla, 432 während für A. Boisseriana uod Ä. baetica nicht volle Sicher- heit erzielt werden kann, und Ä. intermedia ganz unterdrückt werden muß, weil sie mit einer oder der anderen zu vereinigen ist. Leider habe ich kein anderes Vergleichsmaterial zur Verfügung und kann daher nur die Ergebnisse meiner Untersuchung zu den zweifelhaften Formen hieher setzen. Die von uns als A. Boisseriana ausgegebenen Exemplare haben : folia cuneato-laneeolata, sursum breviter contracta, apice obtusa (non acuminata nee aristata). Differt diagnos. 1. c. „foUis lanceolatis acutiusculis" ; „phyllis involucri dorso subvelutinis" (in planta nostra hinc inde breviter papillosis). Die als A. intermedia P. R. verteilte Pflanze hat folia li- nearia, longe sensim contracta. — Es mögen vielleicht bei der Verteilung Exemplare beider vermischt worden sein. Als A. haetica Boiss. vermute ich eine andere Pflanze : foliis anguste lanceolatis, 10 — 18 cm longis, sensim in acumen acutissimum subulatum contractis, und neige mich der Ansicht zu, daß dieses Exemplar eher einer Kombination: A. Boisseriana X niacrophylla entsprechen dürfte. — Viele andere kleine Merk- male, wie Länge des Blütenstieles und des Sporns, einigermaßen auch die Größe der interfloralen Bracteolen scheinen weniger Wert zu haben. Eine eingehendere Beobachtung an Ort und Stelle wird wahrscheinlich dartun, daß mehrere dort angegebene „Spezies" hybriden Ursprunges sind. Rigo zog aus Samen der Arm. aristata B. et R. von der Sierra Mariola im Garten Exemplare, welche auffallend breite, länglich verkehrt eiförmige Blätter hatten (4 — 6 cm lang, 1*5 bis 2 cm breit) dürften nicht etwa so entwickelte Exemplare Veranlassung gegeben haben zur Angabe im Arm. latifolia W,: „Sierra Mariola, Salv. teste Csta?!! cfr. Prodrom. IL, p. 365. 222. Plantago macrorrhisa Poir. = P. crithmoides Desf. = P. ceratopJiyUa Lk. unterscheidet sich von P, Coronopus L. durch keilförmige Blätter, eiförmig -lanzettliche, plötzHch in eine dornartige Spitze zusammengezogene Zähne und Zipfel, durch spitze, verlängerte ;Brakteen, die meist den Kelch überragen, durch eine dickere und lockerere Ähre. — Willkomm gibt P. macrorrhiza in Südspanien an, gestützt auf Decaisne, und setzt hinzu „ubinam?" — Wir sammelten sie in subudis grami- nosis prope Malaga! Arcangeli in Oompend. flor. ital. zieht diese als /3. zu P. Coronopus] kaum mit Berechtigung, denn die Exemplare von Otranto „var. Gussonei {= P. macrorrJiisa Guss.) machen durch die verlängerten Brakteen, welche die Blüten ums Doppelte über- ragen, einen fast fremdartigen Eindruck. Plantago Weldeni Rchb. ist eine magere Hungerform von P. Coronopus \ Unter den von Pichler bei Gravosa (Dalmatien) gesammelten Formen, welche Nyman, Consp., p. 620, nr. 34. als hieher gehörig erwähnt, sind Stücke, welche 1 — 2 Zähne an 433 den Blättern zeigen. Auch Kerner bestimmte diese damals als pygmaea-Yorm von P. Coronopus. Im Blütenbau gehört sie nicht in die Sektion Leucopsylliuni Dcsn., zu P. Bellardii, wie sie Nyman aufführt, sondern zur reinen P. Coronopus L. Die Ansieht von Tommasini, Freyn, Kern er etc. kann somit als gesichert gelten. Plantago suhulata L. subsp. insularis Gren. et Godr. forma Grovesii H. P. R. = P. subtdata „var." Groves, Flor. d'Otranto, Nuov. Giorn. bot. ital. v. XIX. Apr. 1887, p. 186, Exsicc. Porta et Eigo, it. IL ital., nr. 575 (sub nomine su- hulata) differt a typo varietatis : foliis basi lanae albidae immersis, braeteis calyce subbrevioribus, calycis segmentis antieis interne media parte scariosis, glabris. Oritur: Otranto: in rupestribus maritimis. Die von Porta und Kigo in Sierra de Palma, 1895, ge- sammelte und als Flantago haetica P. et R. ausgegebene Pflanze ist Plantago lusitanica L. ! 223. Polygonum minus X Persicaria sammelte Porta 1889 nahe der Tiroler Grenze : Judikarien : in paludosis ad pagum Idro. 224. Arcangeli, Compend. flor. ital., p. 280, stellt zu DapJme Cneo- rum L. als ß. D. striata Tratt. und als y. D. petraea Leyb. = D. rn- pestris Facchini. — Daphne üneorum und D. striata sind zvrei ganz verschiedene Arten, die sich außer den anderen bekannten Merkmalen durch die Früchte, die bei ersterer hart, bei der zweiten fleischig-beerenartig sind, unterscheiden. D. petraea gehört in unmittelbare Nähe der D. Cneonitn, bleibt aber im Wuchs und in der Form der Blätter konstant davon unterschieden : sie ist eine endemische Art, die auf das südwestlichste Tirol und das angrenzende Brescianer Gebiet beschränkt ist. 225. Thesium divaricatunt DO., Willk. Prodrom, fl. hisp. I. 295. und Th. divaricatimi Jan, Rchb. Ic. sind wenigstens zwei Sub- spezies. — Die mir aus Spanien vorliegenden Exemplare gehören alle zu Thesium divaricatum ß. longebracteatum Willk.. Suppl.. p. 67 = Th. micranthum Porta et Eigo, it. III, hisp. 1891. nr. 39, welches charakterisiert ist: bractea flore et fructu di- midio longiore, bracteolis fructui subaequilongis; wäh- rend Exemplare aus Italien, z. B. vom Monte Gargano (7h. gar- ganicum Kern, in ht.), aus Dalmatien und von Triest etc. bractea bracteolisque subaequalibus, fructu brevioribus vel ei subaequalibus sind. — Bei Th. divaricatum ß. longebractea- tum Willk. stehen die Brakteen. bei Th. divaricatum Jan Blüte und Früchte am Ende der Zweiglein vor, so daß beide einen verschiedenen Habitus annehmen. — Leider kann ich weitere sichere Merkmale nicht finden und dürften auch die an- gegebenen kaum immer konstant bleiben. 226. Euphorbia, rupicola Boiss. ß. major Boiss., exsc. Porta et Eigo, it. IL hisp. 1890, nr. 370, Murcia, Sierra de Gallo = Euph. Clementei Bourg. non Boiss. und Euph. Clementei Boiss. 434 ex H. P. ß., it. hisp. 1879, nr. 471, dit. Malacitana, in rupestri- bus erectis dumetosis prope Casarabouella, unterscheiden sich im äußeren Ansehen nicht stark und müssen wohl zusammengestellt werden, wogegen Nyman die erste unter Nr. 2, die andere unter Nr. 23 aufführt. Euphorbia cartageniensis Porta et Eigo, it. IL hisp., nr. 371, und it. III, nr. 759 (108), in pascuis et ad rupes prope Cartagena, kommt im Habitus den beiden obigen nahe, aber die Kapseln sind kleiner, glatt (nicht verrucösj und nur äußerst selten mit einem Anfluge kleiner Warzen. 0fr. Willkomm, Suppl., p. 260. Euphorhia glahrißora Vis. et Panc. wurde von Hell- weg er 1896 in Dalmatien (neu?) bei Obrovazzo gesammelt. Sie steht nach Halacsy Consp. Flor, graec. der E. palustris am nächsten oder vielmehr zwischen E. spinosa und E. palustris. Eiipliorhia verrucosa (L.) Jacq., Lmk. ß. trunculata Porta et Eigo, it. n. hisp. 1890. nr. 652, Valentia, in coUibus asperis ad agrorum margines Sierrae Mariola 800 — 1000 m s. m. = E. mariolensis Eouy. Differt a typo: Foliis ovato-eliipticis ob- tusissimis, multis emarginatis, glaberrimis, subtiliter spinulose dentatis; umbella 4 — 6-radiata, radiis bifidis; Capsula subglobosa, aperte trisulcata, solummodo in dorso valvarum breviter tubercu- late-verrucosa. Bei E. verrucosa sind die Blätter mehr verlängert elhp- tisch, meistens auf der Unterseite und am Eaude nebst den feinen Zähnen fein behaart (aber auch ganz kahl!), die Kapsel ist undeutlich dreifurchig und tiberall mit Tuberkeln besetzt. Kapsel und Samen sind etwa um ein Drittel kleiner als bei obiger. E. mariolensis = E. verrucosa ß. trunculata P. E. wird von Eouy in die Nähe der E. polygalifolia Boiss. (capnla mi- uuta valde depressa, verrucis cyhudriacis, crasse sulcatis dense obtecta), der sie im Habitus auch näher steht, gestellt, ist aber sicher eher mit E, verrucosa zu vergleichen. Euphorhia {nicaensis KW. var. y.) ohovata Lge. ; cfr. Will- komm, Suppl., p. 262. Gaules inferne parum denudati, ramis foliosis non florigeris stipitatis. Folia caulina latiora, obovata, 20 — 30 mm longa, 7 — 11 mm lata, vix mucronata (surculorum sterilium mucronata); folia umbellaria ovate orbicularia, floralia reniformia. H. P. E., it. hisp. 1879, nr. 442: Sierra Tejeda, locis gla- reosis petrosis partis septentrionalis abundat, sed 23. Jun. ad modum immatura! — Mögen andere Beobachter der reiferen Pflanze beurteilen, ob nicht eine distinkte Spezies vorliege! Euphorhia luteola Oosson et Dur. wurde von Porta und Rigo an zwei Standorten für die europäische Flora entdeckt: 1890 in agris montanis circa la Sagra, 1200— 1400 ms. m., und 1891 in nemoribus inter Yeste et Segura, 800—1000 m s. m. 435 — Sie unterscheidet sich leicht von E. nicaeensis All. : durch die schmal lauzettlichen Stützblätter der Dolden und die auf- gerichteten Brakteen, welche die Cyathien selbst um das Dop- pelte überragen und dadurch ein schopflges Aussehen ver- ursachen. Um Almeria fanden wir 1879 an felsigen Stellen wenige Exemplare der EiipJiorhia graeca Boiss. et Sprun. und legten auch Stücke davon Herrn Lange zur Begutachtung vor, welcher dazu bemerkte: „ist E. glehiilosa ß. almeriensis Lge.'^ — Bei Ein- reihung fand ich, daß zwei Spezies. E. terracina und E. graeca, ge- mischt vorlagen, von ersterer kleine Exemplare, die bei oberfläch- lichem Ansehen der zweiten ähnlich sind. Sehr wahrscheinlich lagen Herrn Lange die gemischten Formen vor; denn der Ausdruck bei E. almeriensis „foliis margine dense et inaequaliter lacero- serrulatis" kann nur zu kleinen Formen der E. terracina stimmen. Ferner finde ich bei unseren beiden Arten nicht „semina mi- nute elevato-tuberculata", wie es in der Diagnose von E. glebu- losa heißt, sondern bei der einen {E. terracina) semina laevia, paUide-cinerea, ovalia, apice truncata; bei der zweiten {E. graeca) semina ovata, pallida, irregulariter reticulatim foveolata. Exemplare von E. graeca aus Griechenland (leg. Heldreich) und Dal- matien zeigen die gleiche Skulptur der Samen, die Blattform wechselt wie bei E. exigua. E. graeca ist einjährig und zwei- jährig, im letzteren Falle viel ästiger und größer. Ob Exemplare, welche M. Winkler 1876 bei Almeria und Cabo de Gata ge- sammelt hat, die echte E. glebulosa ß. almeriensis darstellen, weiß ich nicht. Euphorbia segetalis L. var. intermedia Porta et ßigo, it. hisp. 1895, nr. 428. Prov. Gaditana, loc. aridis colhs Almorairaa, diflfert a typo : Biennis, ex radice sublignosa caules plures emittens; folia caulina parva, longiuscule obovata, 10 mm longa, 3 — 4 mm lata, suberecta, mucronata. Durch die vielen Stengel, welche aus der etwas verholzten Wurzel entspringen, bekommt die Pflanze ein buschiges Aus- sehen; die kleinen, länglich ovalen Blätter haben die größte Ähnhchkeit mit solchen der E. medicaginea Boiss., welche je- doch durch die Skulptur der Samen verschieden ist: semina atra, vermiculatim reticulate exsculpta, oblonga, non cinerea, ovata, irregulariter foveolata. Euphorbia Gupani Guss. wurde von Porta und Rigo 1885 in Balearum ins. Majori prope pagum Puig pugnent in arvis in- cultis gesammelt und als E. pithyusa „forma elata laxifolia" aus- gegeben. EupJiorbia pauciflora Duf. ist jene, welche Porta und ßigo, it. HL hisp.. 1891, nr. 141, Eegn. Valentinum, in pascuis Sierra de Ayora 300—400 m s. m. irrtümlich als E. matritensis ausgegeben haben. 436 Am Waldessaum neben dem Wege, welcher von Churiaua nach Alhaurinejo (della Torre) führt, etwa 72 — V4 Stunden vom ersten Orte entfernt, wuchs eine Kolonie einer Euphorbia, welche den Eindruck von E. higlandulosa Desf. machte. Die Absicht, dieselbe auf dem Rückwege mitzunehmen, wurde durch die schon eingebrochene Nacht vereitelt. Künftige Beobachter mögen ent- scheiden, ob diese oder eine nahestehende Art sieh dort befindet. Sie wäre neu für die Flora Spaniens. Euphorbia calahrica IL P. R. it. III. ital., 1877. nr. 763. Annua, glaberrima, tenera, 1—2 dm alta. Gaules simplices vel a medio ramosi. Poha caulina inferiora breviter petiolulata, elliptica vel obovaha, integerrima, obtusissima; folia umbellaria ovata, floralia triangulata. Umbella radiis tribus, simpHcibus vel bifidis. Involucri glandulae bicornes minutae. Capsula 3 mm longa, ovata, coccis dorso laevibus (non alato-bicarinatis). Semina atra, sublenticulare compressa, irregulariter vermiculatim rugosa, fo- veolata. Habitus von E. Peplus L., welche aber durch fast vom Grunde an verzweigte Stengel, eiförmige Hüllchenblätter, zwei- kielige Kapseln und weiße Samen mit 22 Grübchen verschieden ist; von E. medicaginea Boiss., in deren Nähe sie wegen der Samenskulptur zu stellen ist, foliis integerrimis (non minute serrulatis) foliis floralibus reniformibus, seminibus obtuse-tetra- gonis reticulatim exsculptis verschieden. — Mit der hier fehlenden C. taurinensis All. kann ich sie nicht vergleichen, der Ausdruck aber in Arcangeli, Corapend. flor. ital. „semi (semina) ovoidei, troncati alla 2 estremitä, cou fossette profonde e non carenati" schheßt die Identität aus. Am 10. Juni 1877 konnten wir nur wenige Stücke von dieser Euphorbia in Kalabrien : Dirupata di Morauo versus Campo Tenese, 1250 — 1300 m s. m., locis dumetosis, auffinden, wovon je ein Exemplar im Herbar Kerner und Herbar Jordan sich befinden. 227. Quercus peduncidata Ehrh. X sessiUflora Salisb, sammelte Porta in Judikarien nahe hei Idro. Quercus coccifera ß. pseudococcifera Desf. ist die von Porta und ßigo, it. IV. hisp., 1895. in nr. 662, eolle Almoraima pr. S. Eocque unter dem Namen Q. hispanica ausgegebene Pflanze. 228. 1. Salix Trefferi Huter in Essicc. Treffer 1884 et in Kerner, Sched. flor. Austro-Hung., nr. 1449 = S. arbuscula X caesia. Diflfert a S. caesia Yill. cui habitu similior, fruticulo erecti- usculo (non decumbente); fohis cuneate-lanceolatis apice hinc inde subdenticulatis (non ellipticis integerrimis), supra et subtus parum discoloribus. junioribus coaetaneis, non raro sparsim albo-pilosis ; ßtylo brevissimo. stigmatibus capitatis brevissime fissis (non inte- gris). — Differt a Salice arhiiscula L. a. Waldsteiniana Kern. 437 statura humiliore, ramosa ; foliis junioribus subtus subsericeis, adultis magis acuminatis, saepissime denticulatis, supra saturate viridibus nitidis (non opacis), subtus glaucis opaeis; nervis se- cundi ordinis parurn elevatis, tenuibus (non elevatis, conspicuis); amentis pistilligeris elongatis, 15 — 30 mm (non 10 — 12 mm) longis; germine 2— 3 mm (non 1 — l'ömm) longo; stylo elon- gato 1 — l'ö mm (non 0'5 — 1mm) longo; stigmatibus bifidis (non solum emarginatis). Treffer fand diesen Bastard: Tirol, Pustertal, Taufers, im Eaintale neben dem Bache und es dürfte derselbe nach dem Tode des Entdeckers wohl etwas schwer wieder aufzufinden sein. 2. Salix inticensis Hiiter = S. dapJmoides Vill. X nigricans Sm. Frutex arborescens. Amenta rf subpraecocia, laxiuscula, breviter pedicellata, 2 cm longa, circa 1 cm lata. Squamae ovatae, obtusae, discolores, basi sordidae, apice ferru- gineae, modice pilosae, pilis squamam eirciter duplo superantibus. Glandulae tori anguste ovatae. Stamina 2, basi subciliata, antheris demum olivaceis. Folia (juniora) subcoaetanea, pagina inferiore basi subsericantia, deinde breviter adpresse-pilosa usque glabre- scentia; folia adulta ovato-lanceolata, utraque parte aequaliter contracta, 3'5 — 4'5 cm longa, 9 — 12 mm lata, supra obscure viridia, subtus pallide glauca, glaberrima. ßami ramulique glabri. rami biennes hinc inde subpruinosi. Gleicht in den Blättern und den pruinosen Ästen einer schwachen S. daphnoides, in den Kätzchen der S. nigricans. Die Kätzchen der S. daphnoides sind 3 — 4 cm lang, 1'5 cm breit. Die ausgewachsenen Blätter sind breiter als beim Bastard ; das Verhältnis der Länge zur Breite beträgt bei S. daphnoides 1 : 2'5. beim Bastarde immer 1:3. — Derselbe ist zu ver- gleichen mit S. macrorrhyncha Ands. = S. daphnoides X phylicifolia. G a n d e r sammelte von einem mächtigen X ^lastata. 1) Vgl. Jahrg. 1907, Nr. 11, S. 426. 470 Diflfert a S. arhuscula: germinibus conice acuminatis cinereo- subtomentosis; squamis longe pilosis, pilis albis germen superan- tibus ; Stigmatibus integris ; foliorum forma mere intermedia inter parentes. Tirolia central. Brenner, in aipe Zerog 2 frutices observavi ; deinde Masteieralpe in Gschnitz, leg. Schafferer. — Einer der schwieriger erkennbaren Bastarde, 7. Salix daphneola Tausch. = S. arhuscula X < ^ci- stata. Diflfert a similiore S. hastata: foliis lanceolatis, lat. 1 : 2-5—3 long., stylo breviore, stigmatibus bilobis; accedit ad S. hastatam: germinis glabri basi glandulam tori superante. Sehr selten auf dem „Schuß" am Kreuzberg an der Grenze von Tirol und Italien, leg. Huter, 5. Juli 1878. Eine von C. Scholz gesammelte Weide mit der Bezeich- nung: „Salix Lapponum var. daphneola Tausch; westliche Su- deten, Pantschewiese, loc. classicus unicusque" hat mit S. Lap- ponum nichts zu tun und ich halte sie für obige Kombination. Die Exemplare von beiden Standorten unterscheiden sich un- bedeutend; die vom Kreuzberge hat gezähnte Blätter und kürzeren Griflfel (1*5 mm), die aus den Sudeten mehr ganzrandige Blätter und etwas längeren Griffel (ca. 2 mm). 8. Salix arhuscula X orandifolia = S. fruticulosa Kern er, Österr. bot. Zeitschr. XIV., 1864, p. 368, liegt mir vor in vom Autor gesammelten Blattexemplaren aus den Alpen im Achental; dann aus der Schweiz: „Mattstock, St. Gallen, leg. Schmidely (exempl. culta!)"; ferner von den Starzenwiesen in Innervillgraten (Osttirol), leg. G and er, und endlich von einem Bachufer in Rain (Pustertal Taufers), leg. Treffer, mit dem Namen S. rhaetica A. Kern. Die Blattexemplare von Kern er (Achental) stellen S. grandifolia > X arhuscula dar, wegen der stark hervor- tretenden engmaschigen Blattnerven und der aschgrauen (nicht glauken) Farbe der Unterseite der Blätter. Die Exemplare von den übrigen Standorten entsprechen der reinen Mittelform mit Blättern, deren Unterseite ein blaugrünes mattes Aussehen besitzt. Es liegt nun aber noch eine weitere Salix fruticulosa S. de Lacroix in Bull, soc. bot., 1859, Nr. 8, t. 6, pag. 565, vor, welche einer Kombination : S. arhuscula X *< aurita ent- sprechen muß; leg. auctor: Foret du ßaud (Yienne). Es ist mir augenblicklich nicht möghch, klar zu werden, welche bestimmtere Kombination A. Kerner unter S. rhaetica verstanden hat; wenn aber der Name S. fruticulosa durch de Lacrx. 1859 schon vergeben ist, so hat der gleichlautende Kern er sehe Name zu entfallen und es dürfte angezeigt sein, den Namen S. rhaetica Kerner für die Kombination S. ar- huscula X grandifolia anzuwenden. 471 9. Salix crataegifolia Bertol. in Diagn. X, p. 312, ent- spricht so ziemlich den Exemplaren, welche ich in den siebziger Jahren sehr selten am Kreuzberge (tirol.-italien. Grenze), am Fuße des Pappernkofels, nahe bei der Grenztafel, in Felsen- spalten, ähnlich einer Ehamnus pumila eingebettet, gefunden habe, und auch denen, welche G and er auf der Kerschbauraer- alpe bei Lienz gesammelt hat. Sie steht der S. glabra Scop. jedenfalls nahe, fällt aber sehr auf durch lange $ Kätzchen, dunkle Schuppen, welche lang seidenhaarig, auch bei schon auf- springender Kapsel noch sichtbar sind, ferner besonders durch die oben und unten gleichfarbigen, dicklich-steifen, eilanzett- lichen, großen Blätter. Die cf Sträuchlein nähern sich etwas der S. glauca, welche in Menge herum wächst. Die Pflanze ist aber kaum hybriden Ursprunges. 10. Salix Huteri Kern. := S. helvetica X Jiastata schwankt verhältnismäßig wenig zwischen den Eltern und ist nicht schwer zu erkennen. Beim Aufblühen sieht sie der S. helvetica durch den Überzug der jungen Blätter ähnlicher ; bei S. helvetica merkt man aber am Grunde der jungen Blätter immer schon einen Filz, während bei dem Bastarde dieselben seidig, oben und unten mit geraden Haaren bedeckt sind, durch welche die bläulichgrüne Blattfläche durchschimmert. Ausgewachsen ver- lieren die Blätter den Seidenglanz und behalten einen schwachen (selten fast unmerklichen) Filz, so daß die Unterfläche bläulich, fast wie bei S. hastata erscheint. — Im Aussehen der S. Tau- schiana Sieber = S. Lapponiim X silesiaca Wimm. sehr ähnlich. Außerdorfer sammelte eine Form mit schmäleren, spitzeren Blättern, welche er ß. angustifolia nannte; dann S. leucophaea Außerd., welche den weißlichen Filz auf der Unterseite der Blätter länger erhält, also etwa als S. helvetica > X hastata zu bezeichnen wäre. Diesen Bastard fanden wir in <^ und $ Exemplaren in Osttirol, Kais: Lesacher Wiesenberg am „ünterenusbachl" in der Höhe der „Eauschwiesen" ; dann auf der Bergeralpe in Virgen. 11. Salix spuria Schleich. = S. arbuscula X helvetica ist der S. Huteri ziemlich ähnlich, unterscheidet sich aber durch die noch einmal so kleinen Blätter (20 — 25 mm lang, 8—12 mm breit, bei S. Huteri 3—5 cm lang, 1*5— 2 cm breit), die eher verkahlen und unten bläulich grün erscheinen. Kapsel und Griffel stehen der S. arhuscula näher. — Am gleichen Standorte wie S. Huteri, aber viel seltener! 12. Salix glauca L. kommt in Osttirol, Dorferalpe, am Fuße des Groß-Venediger vor, wohl der östlichste Standort in unseren Alpen, wo auch S. helvetica, aber spärlicher sieh vor- findet. Daselbst fand Außerdorfer Bastarde mit S. retusa in drei ziemlich kennbaren Kombinationen. 472 n) Salix elaeagnoides Schleich. (Rchb., Tc, f. 1215) =: S. glauca > X ^ßtusa = S. euryadenia Wolosz. in Flor. exse. A. H., 1447. Amenta 9 sublonga (2*5 — 3 cm), subdensa. Pedicellus ger- minis breviter pedicellati glandula tori longior. Germen ovatiirn cooicum, 4mm longum, cano-tomentosum. Stylus brevis. bi- fidus (saepissime usque ad ovarium) stigraatibus bifidis divari- cantibus. Folia cuneato-elliptica ciassiuseula, 3 — 4 cm longa, 1 — l"ö cm lata, iufra subglauea. parce pilosa, margine cum pilis loDgioribus. h) S. lagopina Außerd. = S. glauca X retusa. Differt a priore amentis laxiusculis, germinibus semiglabris i, e. intra glabris, supra cano-pilosis. c) S. Außerdorferi Huter 1873 = S. glauca X < retusa'. amentis abbreviatis, 1*5 cm longis, paucifloris; germinibus glabre- scentibus; foliis minoribus quam in praecedentibus. Diese Bastarde fand Außerdorf er 1871 — 1875 im Grunde der Dorferalpe in Prägraten am Fuße des Groß-Venedigers meistens an vom Gletscher eingeschlossenen freien Stellen. Die Namen von Außerdorfer auf den Original-Eti- ketten in unserem Herbar decken sich nicht mit den in Flor. exsc. A. H. Nr. 1444—1447 von Wotoszczak vorgelegten, welche aber die Priorität der Veröffentlichung besitzen. Mögen daher die von uns ausgegebenen Formen nach obigem Schema korrigiert werden. Vor allem anderen bedarf der Name S. re- condita (helvetica X retusa) Wotosz. nr. 1444. Beachtung. Von uns wurde als S. recondita Außerd. S. glauca > X retusa = S. elaeagnoides = S. euryadenia Wolosz. ausgegeben. 13. Salix Hieronymi Huter = S. cinerea X Myrsi- nites. Fruticulus humi repens. Rami arcuatim ascendentes vel suberecti; rami secundi anni subpilosi, hornotini pubescentes. Folia ovato-elliptica, dentata, subacuta, lat. 1 : 1*25 — 1*5 long., juniora subtus sericantia, adultioria subglabrescentia; folia amenta cingentia parva viridia. Nervi foliorum secundi ordinis 8 — 10, prominentes, tertii ordinis tenues. Amenta $ 3 — 4 cm longa, petiolata, foliata, laxiflora; germen conicum 6 — 7 mm longum, cano-tomentosum, stipite tori glandula subduplo breviore, squamis fuscescentibus pilosis 2 — 3-plo longius. Stylus ca. 1 mm longus, stigmatibus lobisque eorum bifidis. Die graufilzigen, verhältnismäßig großen Kätzchen deuten auf S. cinerea (Caprea7), die Blätter besonders durch die blei- bende Behaarung der Oberseite auf S. Myrsinites. Hieronymus Gander bemerkte auf der Etikette „Starzen- wiesen (Ositirol, Innervillgraten) ziemlich herunten links nur vier Stücklein gefunden, 4800' c. (1600 m)." 14. Salix Sommerfeltii Ands. = S. herbacea X Myrsinitis. 473 Prostrata, ramis non raro radicantibus. Folia obovata, in raraulis hornotiois subflavescentia, pilosa, 25 mm longa, 15 — 18 (20) mm lata, obtusissima usque subacutata, crenulata, conco- loria, viridi-flavescentia, glabra, solummodo raargine ciliata. Nervi secundarii 6 — 7, utraque pagina prominuli, tertii ordinis diaphane reticulam formantes. Amenta 9 breviter pedunculata, basi folio- lata, 1*5 — 2 cm longa, laxiflora. Germina 2 — 2*5 mm longa, bre- viter pedunculata. pedunculo glandulae tori sublongiore, glabra. Stylus ca. 1 mm longus, stigmatibus bifidis. Die Pflanze hat das Aussehen einer riesigen S. herhacea, die Stämmchen besitzen bis 0'5 cm Durchmesser, auch die Blätter sind sehr ähnlich, nur daß bei S. herhacea die Nerven dritter Ordnung noch deutlich hervortreten, ebenso der kurze Griffel. Die längeren, reichblühenden Kätzchen, besonders die etwas behaarten Neutriebe und die am Rande etwas behaarten Blätter weisen auf die Beteiligung der S. Myrsindes hin. An- fangs glaubte ich Salix Blyttii Kerner (Niederösterr. Weiden, p. 88) vorliegen zu haben, doch ist gar kein Zeichen einer Be- teiligung von S. arhuscula vorhanden. Ob unsere Pflanze sich mit S. Sommerfeltii Ands. genau decke, kann ich bei Mangel an Vergleichsmaterial nicht sagen. Wurde von G and er auf Bergen in Innervillgraten (Ost- tirol) gefunden. 15. Salix intricata Huter = S. glabra X herhacea. Fruticulus humilis intricatus. ßami adscendentes suberective. Folia elliptica, obtusa. vel utraque parte aequaliter contracta sub- acuta, cum dentibus acutiusculis minimis paululum remotis, supra viridia, subtus subglauca. Amenta $ 1-5 mm longa, breviter pedunculata. Germiria 2 — 2 '5 mm longa, glabra, squamis fusces- eentibus dupio longiora, petioluiata, peiiolo glandula tori longiore, stylo brevi, stigmatibus emargiuatis. — Die Form der Kätzchen und Kapseln weist auf S. herhacea, auch etwas die Form der Blätter, aber die unterseits etwas glauken Blätter und der sparrige Wuchs auf S. glahra. Ich fand ein Sträuchlein neben dem Steige, der von der Alpe Tschontschanon, Vilnöß, Nordseite der Geißlerspitzen, zum Übergange nach Oampill führt. Grobes Kalkgerölle. 16. Salix alpigena Kerner = S. retusa X hastata sam- melte G an der auf den Starzenwiesen (Innervillgraten), ebenso S. Cotetti Lagger (apud Kerner) ^ Ä. nigricans :> X retusa und S. Laggeri Kerner =. S. nigricans X < retusa. — Salix Breunia Huter = S. retusa > X Mielichlioferi Sauter {ni- gricans Fr. var. alpina) unterscheidet sich von S. Laggeri nur durch die lanzettlichen Blätter. Salix Fenzliaua Kern. =: S. retusa X glahra fand ich in Sexten (Pusterthal), Innerfeld, gegen das „Alpl", in wenigen knorrigen Sträuchlein. 474 17. Salix Thomasii Ands. = S. Thomasiana Echb., Ic. f. 1192 :=: S. Eichenfeldii Gaoder = S. reticulata X retusa. In der Abbildung bei Reich enba eh ist die Farbe der Blätter verfehlt, indem diese unterseits graubläulieh, oben dunkel- grün sein sollte. Von G an der auf den Starzenwiesen (Innervillgraten) ge- sammelt. 18. Salix Ganderi Huter = S. arhuscula X reticu- lata. Dififert a S. reticulata, cui habitu similior: foliis oblonge- ellipticis, apice obtusis vel acutiusculis, circa duplo longioribus quam latioribus, junioribus subtus subsericeo-pilosis, adultis cinereo- glaucis; nervis (primariis et seeundariis) parum prominenlibus, tertii ordinis tenuibus, aegre conspicuis; amentis longioribus; squamis germine 3-plo brevioribus, stylo 1 mm longo, bifido; stigmatibus diviso-emarginatis. — A S. arhuscula statura humili depressa, foliis subtus cinereis, stylo breviore sat differt. Diesen niedlichen Bastard entdeckte Gander am 17. VIL 1867 bei Windisch-Matrei (Osttirol) an einer Quelle der Steiner- alpe an der oberen Holzgrenze (ca. 2100—2200 m s. m.) unter Salix Myrsinites, arhuscula, reticulata, hastata und retusa ; 1886 fand er ihn auf den Starzenwiesen bei Innervillgraten, ca. 1600 m s. m., überall äußerst selten! Der letztgenannte Standort, welcher für Salix-Liehhaber außerordentlich ergiebig ist, läßt sich von der Station Sillian der Pusterthaler Bahn in etwa vier bis fünf Stunden erreichen. 229. Finus pyrenaica Lap. ist jene Art, welche Porta und ßigo 1891 in den Bergen zwischen Sierra de Alcaraz und Sierra de Maria gesammelt und fälschUch als „P. Laricio" ausgegeben haben. 230. Die von uns als „Juniperus Ganderi Huter (communis \ Sa- hina)" ausgegebene Pflanze ist nichts anderes als ein Lusus in der Nadelform. Bei jungen Sträuchlein oder au den untersten Zweigen, welche verschattet sind, nehmen die Blätter die Form jener von J. communis in verkleinertem Maßstabe an. Die näm- liche Erscheinung wird beobachtet an J. virginiana und sahi- noides (J. Kanitzii Csatö = „communis X sahinoides"' Fl. exsc. A. H., nr. 1841). Diese Spielart „Ganderi" findet man überall, wo J. Sahina in größeren Beständen auftritt, z. B. am Wege von Windisch-Matrei nach Virgen, bei Wiesen (Sterzing), zwischen St. Jodok und Steinach etc. 231. Das unter Nr. 299, it. II. ital., von Porta und ßigo ausgegebene Triglochin „Barrelieri" : Italia merid., Japygia, in paludosis circa S. Cataldo et Lecce, 25. V. 1875, ist Triglochin laxiflorum Guss. Ob aber die angegebeneu Charakteristika zwischen T. Barreheri und T. laxiflorum konstant bleiben, dies zu entscheiden, muß ich Beobachtern lebender Pflanzen überlassen. An Exemplaren des T. Borrelieri Lois. von Montpellier finde ich die gleiche Ehizom- entwicklung wie bei T. laxiflorum. 475 232. Potamogeton plantagineus Du Gros, Rchb., t. 45, Willk., Suppl. Prodrom, fl. hisp., p. 8, wurde von Porta und Rigo (It. III. hisp., 1891, nr. 116) in re^no Valentino, in fonticula ad radices Sierra de Chiva, 300 — 400 m s. m., am 14. IV. ge- sammelt, und es ist dies der dritte Standort für Spanien. 233. Orchis masculo-laxiflora Lge. Prodrom, fl. hisp. I, p. 169, konnte 1879 (H. P. R., nr. 852) in der Sierra de Alfacar (Gra- nada), loeis silvaticis umbrosis, 1000 — 1100 m s. m. nur in we- nigen noch blühenden Exemplaren gesammelt werden. Nach sicherer Erinnerung befand sich an der Stelle keine andere Orchis, am wenigsten 0. laxiflora oder 0. palustris! Die ver- blühten Pflanzen standen in großer Menge. Es ist daher bei unserer Pflanze Hybridität ausgeschlossen, obwohl sie Merkmale der 0. mascula und der 0. laxiflora (palustris) aufweist. Auch M. Schulze, dem die Pflanze vorgelegt wurde, schreibt: „Es ist mir nicht möglich, diese Pflanze zu beurteilen. Sie scheint (nach dem sehr dünnen Ovarium) hybrider Natur zu sein, das eine Parens möchte dann aber (längerer Mittellappen der Lippe) eher 0. palustris^ &\s 0. laxiflora sein." — Möge ein künftiger Besucher dieser Örtlichkeit Klarheit über diese prachtvolle Orchis bringen ! 234. Ornithogalum Reverchonii Lge. Diese ausgezeichnete Art fanden Porta und Rigo 1895 zahlreich in rupibus graminosis, Serrania de Ronda; Sierra de Oonio, supra Jimera; inter Graze- lema et Sierra de Alibe prope Monteajate (Prov. Gaditana). Was von uns als Ornithogalum „divergens" (leg. Rigo circa Verona) ausgegeben wurde, gehört zu 0. Kochii Pari. — Eine vielgestaltige, verändediche Form, die wohl am besten als Subspezies oder Varietät von 0. umbellatum L. aufgefaßt wird, und dann als sihestre Neilreich (Fl. v. Nied.-Österr.) zu be- zeichnen ist. Wer 0. umhellatum in verschiedenen Lagen und Bodenverhältnissen beobachtet, wird unschwer erkennen, daß die Breite der Blätter und auch die Zwiebeln (bald mit zahlreichen Brutzwiebeln, bald ganz ohne solche) sich sehr ändern. Baron V. Hausmann bemerkt zu einer solchen schmalblättrigen Form: „0. coUmum Koch non Gussone! i. e. Hügelforra des 0. um- bellatum". Die gleiche Ansicht vertritt auch A. Kern er in Österr. botan. Zeitschr. XXVIII (1878), pag. 46—48. Ornithogalum. nanum S. S. ß. longipes Boiss., Halacsy, Consp. fl. graec. IJI, p. 232, wurde von Bar. H. Eggers am 28. IL 1899 auf Äckern bei Brindisi gesammelt. 235. Scilla sicula Tin. kommt außer auf Sizilien auch in Kalabrien, in campis argillosis collium prope Gerace, selten vor (H. P. R., it. IIL ital., 1877, nr. 602). Scilla Eamhurei Boiss. fanden Porta und Rigo 1895 spär- lich am Monte Carbonera prope S. Roque. 236. Bellevalia tenuifolia (Tsch.) Nym. liegt mir vor von: Hi- spania, regn. Granatense, Sierra de Alfacar. Porta et Rigo, 1891. Die Pflanze wird im Prodrom. Fl. hisp. nicht erwähnt! 476 237. Allium baeticum Boiss. sammelten wir 1879 auch in der Provinz Malacitana, prope Casarabonella, Orient, vers., locis lapi- dosis, selten, nebst A. Ampeloprasum L. = A. polyanthum Prodr. £1. hisp. non R. S. ! cfr. Willkomm, Suppl. p. 51. Die a\s Junciis „dijffusus" , von Osttirol, Lienz, leg. G an der, ausgegebene Pflanze ist Juncus glaucus Ehrh. ! 238. Carex laevigata Sm. wurde am 11. VI. 1879 (H. P. R. nr. 261) „in regno Granatensi ad fontem parvam prope pedem Sierra de Caprain prope Oaratracca, solo calcareo, 800 — 900 m s. m.", gesammelt. Die wenigen mitgenommenen Stücke zeigen eine forma: spica iofima breviter pedunculata erecta, glumis femineis fructu duplo brevioribus. Willkomm lag aus Spanien kaum ein Exemplar vor. Carex ferruginea Scop. = C. Mielichhoferi Schkuhr ändert, besonders in den Kalkalpen, in bezug auf die d= hän- genden bis aufrecht stehenden weiblichen Ährchen (C. Kerneri Kohts) ab. Zu starres Pesthalten an gewissen (nicht konstanten!) Merkmalen bei Anlegung der analytischen Tabellen bringt zu- wege, daß Formen derselben Art in ganz fremde Gesellschaft kommen, z. B. C. Kerneri Kohts zu G. ßmhriata, oder, wegen der ± behaarten bis kahlen Pruchtbälge, C. ornithopodioides Hsm. zu G. alba, statt als Varietät zu G. ornithopoda: man kann ja die allmählichen Übergänge infolge verschiedener Höhenlagen und Bodenbeschafifenheit leicht verfolgen. Zwischen Garex ferruginea und G. tenax Reut, kommen am Monte Baldo Zwischen formen vor (leg. Rigo). Carex sempervirens var. segregata Porta ist eine Standorts- form mit überwinterten, langen, breiten Blättern, welche wenig kürzer sind als der Stengel, also Riesenexemplare! Porta sam- melte diese: Tirolia austral, Val di Ledro, monte Noto; Huter: Oarniolia, in pascuis petrosis Monte Krn, 2100 — 2200 m s. m. Diese Pflanze ist der Gar('X tristis M. ß. sehr ähnlich, welche Nyman mit Unrecht als Subspezies zu C. ferruginea stellt, statt zu G. sempervirens. Carex pediformis C. A. Mey. fand ich im Juli 1856 auf einem großen Felsblocke neben dem Wege, welcher von Castel Andraz nach Andraz (Livanolongo, Tirol) führt, sogleich nach dem Eintritt in den Wald. Damals war noch Jungwald; bei einem späteren Besuche in den siebziger Jahren war der Fels- block schon ziemlich verschattet und die Garex seltener ge- worden. Ohne Zweifel wird diese seltene Garex auch an anderen tauglichen Steilen dort noch gefunden werden, wenn durch Über- schattung dieses einzelnen Punktes sie daselbst verschwinden sollte. Carex hisjAda Schk. forma lohata H. P. R., it. hisp. 1879, nr. 258. Spiels femineis basi lobatis vel 2 — 3 ex axe communi prodeuntibus. Regn. Granat., loc. humidis argillosis prope Alhama, 600 — 700 m s. m. 477 Carex Eeuteriana Boiss. unterscheidet sich schwach von C. vulgaris Fr. culmis laevibus, spicis femineis tenuiter cy- lindriacis, squamis fruetum ± aequantibus, utriculis ellipticis utrinque attenuatis. — Porta et Eigo it. IV. hisp., Baetia, Serrania di Eonda ad rivulorum raargines prope Cartajima, sol. calcar., 800—1000 m, 1. Juni 1895. Carex nr. 458, H. P. E.. it. hisp., Sierra Nevada, Dehesa de S. Geronimo, loe. irrigatis turfosis, 2100 — 2200 m., 21. Juli, stimmt genau mit den als „Carex rigida Good." bezeichneten Exemplaren von den Seetaleralpen bei Judenburg, Steiermark (leg. Przybylski) überein. Nach mündlicher Mitteilung Kücken- thals gehört sie aber doch zu C. vulgaris. Carex tetrastachya Traunsteiner ist C. canescens L. X echinata Murr. Der Schnabel der meist tauben Früchte ist scharf gesägt, rauh. Porta fand im Val di Daone (Judikarien, Tirol) 1884 Carex microstachya Ehrh., welche nur etwas üppiger als die von Zetterstedt („Nerike Scandinaviae") gesammelten sind. Unter dieser C. microstachya waren einige Stücke beigemengt, welche C. canescens > X echinata ~ C. Portae Huter darstellen : utriculi rostro minutim aspero. spicis 5—6. Nahe steht Carex helvola Fr. (ex alpibus Dovrensiis, leg. Zetterstedt; Labrador, leg. Heldenberg sub nomine C. curta) entfernter Carex pseudo-helvola Kihlmann = C. canescens X norvegica. Bezeichnet als „Carex microstachya", in pratis turfosis „Hengster" dictis prope Offenbach ad Meinum, 1. VI. 1848 leg. A. de Bary, liegt mir Carex dioica X echinata = C. Gaudi- niana Guthn. (Echb,, Icon., f. 539) vor, die auch Hausmann, Nachträge, pag. 1500, nr. 1979, für Tirol beansprucht. Sie ist das Seitenstück zu Carex Fapponii Muret = C. Davalliana, X echinata, welche von mir bei Sterzing, ünterackern, an einer quelhgen Stelle in einigen Easen gefunden wurde. Carex ligerica Gay wird im Compend. flor. ital. von Arcan- geli nicht erwähnt. Wir fanden diese: Calabria Orient., ad pedem montis Treditti prope Ciminä, loc. graminos. rupestr., solo gra- nitico, 700—900 m s. m., 18. V. 1877. (H. P. E., nr. 794.) (Fortsetzung folgt.) Notiz über das Vorkommen von Codium tomen- tosufu im Hafengebiete von Triest. Von Dr. J. Schiller (Triest). In meiner Arbeit „Bemerkungen zu einigen adriatischen Algen" ^) gab ich der Vermutung Ausdruck, daß die Vorkomm- ») Österr. bot. Zeitschrift, Jahrg. 1907, Nr. 10, S. 382—388. 478 Bisse von Codium tomentosuni bei Mira mar und Barcola er- warten lassen, die Pflanze auch beim Leuchtturm in Triest zu finden. Diese Vermutung hat sich bestätigt, da es gelang, anfangs Oktober ein junges Exemplar der Pflanze an genannter Lokalität zu finden. Doch ist sie sehr selten, da auf zirka 300 aus dem Wasser aus einer Tiefe von 3 — 5 m gehobenen Steinen nur ein einziges Exemplar gefunden wurde. Immerhin zeigt der Fund die Unrichtigkeit der seit 15 Jahren herrschenden Anschauung, daß die Pflanze aus dem Triester Hafengebiete verschwunden sei, wo sie ehedem bekanntlich reichlich auftrat. Schließlich benütze ich diese Gelegenheit, um einen Fehler in genannter Arbeit^) zu korrigieren, da Codium tomentosiim nicht aus dem Hafen von Zara, sondern von Zara vecchia bezogen wurde. Literatur - Übersicht^). Oktober 1907. Hayek A. v. Die Sanntaler Alpen. (Vorarbeiten zu einer pflanzen- geographischen Karte Österreichs, IV.) (Abb. d. k. k. zool.- botan. Gesellsch. Wien, Bd. IV, Heft 2.) Jena (G. Fischer), 1907, gr. 8". 174 S., 1 Karte. Die Abhandlung betrifft einen sehr interessanten und püanzengeo- graphisch wichtigen Teil der österreichischen Alpen. Sie zeigt folgende Gliederung: I. Geschichte der botanischen Erforschung und Literatur. II. Geo- graphische und geologische Verhältnisse. III. Die die Vegetation beeinflussenden Faktoren. IV. Die Vegetationsforujationen. V. Flora der Sanntaler Alpen. VI. Püanzengeographische Gliederung der Flora. VII. Versuch einer Dar- stellung der Entwicklungsgeschichte der Flora seit der Tertiärzeit. Die kon- statierten Formationen sind in der beigegebenen Karte übersichtlich ein- getragen; eine Reihe hübscher Vegetationsbilder erläutert den Text. Heimerl A. Wretschkos Vorschule der Botanik für den Ge- brauch an höheren Klassen der Mittelschulen und verwandter Lehranstalten. Achte vollst, umgearb. Auflage. Wien (K. Gerolds Sohn), 1907. 8^ 209 S., 329 Textfig., 4 schwarze, 2 farbige Tafeln. — ^ 3-50. Die vorliegende Auflage unterscheidet sich von der vorhergehendea nicht so sehr durch eine Änderung der Anlage und des Gesamtinhaltes als 1) a. a. 0., S. 387. 2) Die „Literatur-Übersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 479 vielmehr durch eine sehr sorgfältige Eevision des Textes, durch eine be- deutende Vermehrung, beziehungsweise Auswechslung von Abbildungen und durch eine schönere Ausstattung. Das Buch gehört zweifellos zu den besten kleineren, d. h. den Oberstufen der Mittelschulen angepaßten Lehrbüchern der Botanik. Hetschko A. Der Ameisenbesuch bei Centaurea montana L. (Wiener entomolog. Zeitung, XXVI. Jahrg., 1907, S. 329—332.) 8". Nachweis, daß auch in Mitteleuropa und speziell in Schlesien die extrafloralen Nektarien an den Anthodialschuppen von G. m. von Ameisen besucht werden, womit eine auf eine Bemerkung Wettsteins sich stützende zu weit gehende Verallgemeinerung Ludwigs korrigiert wird. Jenßic A. Fortschritte der Photographie in natürlichen Farben. (Naturw. Wochenschrift, N. F., VI. Bd., 1907, Nr. 41, S. 641 bis 647.) kl. 4". Löwi E. Untersuchungen über die Biattablösung und verwandte Erscheinungen. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. KL, Bd. CXVI, Abt. I, Juni 1907, S. 983 bis 1024.) 8". 14 Textfig., 1 Tafel. Kuzißka V. Die Frage der kernlosen Organismen und der Not- wendigkeit des Kernes zum Bestehen des Zellenlebens. (Biolog. Zentralblatt, XXVII. Bd., 1907, Nr. 15, S. 491—496.) 8^ Scherffel A. Algologische Notizen. (Berichte d. deutsch, botan. Ges., XXV. Bd., 1907, Heft 5, S. 228—232.) 8°. 1 Textabb. Inhalt: 1. Verschiedenartige Ausbildung der Stigmen bei Pandorina morum (Müll.) Bory. 2. Mehrere Stigmen bei grünen Schwärmzellen. 3. Eine verschollene Chlamydomonadine, Carteria dubia (Perty) Scherff. 4. Chamae- siphon hyalinus n. spec. Schorstein J. Tinktorielle Erscheinungen bei Pilzsporen. (An- nales mycologici, V. Jahrg., 1907, Nr. 4, S. 333—334.) 8». 1 Textfig. Schuh R. Die Veilchenflora des Duppauer Gebirges. (Allgem. botan. Zeitschr., XIII. Jahrg., 1907, Nr. 9, S. 148—150.) 8". Sperlich A. Die optischen Verhältnisse in der oberseitigen Blatt- epidermis tropischer Gelenkpflanzen. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. KL, Bd. CXVI, Abt. I, April 1907, S. 675—736, 9 Textfig., 2 Doppeltafeln.) 8". Anatomische Untersuchung von Blättern mit Bewegungsgelenken, welche Prof. Heinricher in Java gesammelt hatte, in bezug auf das optische Verhalten der oberseitigen Blattepi dermis. In allen Fällen, in welchen die Spreiten als euphotometrisch angesehen werden können, fanden sich Ein- richtungen, durch welche bestimmte, mit der Lichtrichtung sich ändernde Beleuchtungsverhältnisse erzielt werden. Diese Einrichtungen fehlen Blättern, die stets hohen Lichtintensitäten ausgesetzt sind und solchen, deren Pef- zeption der Lichtwirkung wenigstens fraglich ist. Die bei Pflanzen mit euphoto- metrischen Blättern gefundene konvexlinsenförmige Verdickung der Zell- außenwände wird als eine Anpassung an die Funktion eines Lichtsinnes- epithels gedeutet und der nachteilige Einfluß gleichmäßiger Membran- verdickung bei Zellen mit gewölbten Außenwänden erörtert. Für die Familie der Menispermaceen wird das Vorkommen verschiedener Typen der licht- perzipierenden Epidermis und der Zusammenhang dieser Typen nachgewiesen. Die vorstehenden Sätze stellen einen Auszug der vom Verf. gegebenen Zu- sammenstellung der Ergebnisse dar. Die Arbeit ist reich an interessanten und bemerkenswerten Details. 480 Wagner R. Zur Morphologie der Hoffmannia rohusta (Hort.) (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.- naturw. Kl., Bd. CXVI, Abt. I, Juni 1907, S. 1075—1087.) 8». 8 Textfig. Vgl. diese Zeitschr. 1907, Nr. 7/8, S. 317. — — Zur Morphologie des Peltiphyllum peltatum (Torr.) Engl. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.- naturw. Klasse, Bd. CXVI, Abt. I, Juni 1907, S. 1089—1107.) 8". 9 Textfig. Vgl. diese Zeitschr. 1907, a. a. 0. Wettstein R. v. Handbuch der systematischen Botanik, II. Band, 2. Teil, 1. Hälfte. Leipzig und Wien (Fr. Deuticke). 8°. 234 S., 165 Textabb. Wiesner J. Der Lichtgenuß der Pflanzen. Photometrische und physiologische Untersuchungen mit besonderer Rücksichtnahme auf Lebensweise, geographische Verbreitung und Kultur der Pflanzen. Leipzig (W. Engelmann), 1907. 8^ 322 S., 25 Textfig. — Mk. 9. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die Aufklärung der mannig- fachen Beziehungen der Pflanze zum Lichte zu den allerwichtigsten physio- logischen Problemen gehört. Mit Recht hat sich daher der Verf. seit Jahren mit den Untersuchungen einschlägiger Fragen beschäftigt und Methoden zur exakten Beobachtung auszubilden versucht. Bei der Zerstreutheit der in Betracht kommenden Literatur wird es gewiß allen erwünscht sein, wenn der Verf. sich entschloß, seine Arbeiten über das Problem des Lichtgenusses zusammenfassend zu behandeln. Auf diese Weise geht klar hervor, wie große Fortschritte schon auf dem Wege der Erforschung des Problems erzielt worden sind und wie viel anderseits noch zu leisten ist, bevor die mannigfachen Wechselbeziehungen zwischen Pflanze und Licht ganz aufgeklärt sind. Das vorliegende Buch enthält nicht bloß die erwähnte Zusammenfassung, sondern auch die Mitteilung einer Anzahl neuer Untersuchungen des V^rf. Eine Über- sicht des reichen Inhaltes ergibt nachstehende Zusammenstellung der Kapitel- überschriften: 1. Die photometrischen Methoden zur Bestimmung des Licht- genusses. 2. Das Tageslicht. 3. Die Beleuchtung der Pflanze. 4. Spezielle Beobachtungen und Untersuchungen über den Lichtgenuß. 5. Konstant- bleiben, beziehungsweise Wechsel des Lichtgenusses in den Entwicklungs- perioden der Pflanzen und Optima des Lichtgenusses. 6. Die Abhängigkeit des Lichtgenuses der Pflanzen von der geographischen.. Breite und der See- höhe des Standortes. 7. Laubfall und Lichtgenuß. 8. Über den Zusammen- hang der Mykorrhizenbildung mit dem Lichtgenuß der Pflanzen. 9. Das spezifische Grün des Laubes der Holzgewächse innerhalb der Grenzen des Lichtgenusses. 10. Versuch einer physiologischen Analyse des I-ichtgenusses. 11. Die Lichtmessung im Dienste der Pflanzenkultur. Wöycicki Z. Die Kerne in den Zellen der Suspensorfortsätze bei Tropaeolum majus L. (Bull. Acad. scienc. Cracovie, cl. sc. mathem. et natur., juin 1907, pag. 550—557, tab. XIX.) 8". — — Über den Bau des Embryosackes bei Tropaeolum majus L. (BulL Acad. scienc, Cracovie, cl. sc. mathem. et natur., juin 1907, pag. 557—570, tab. XX.) 8^ 2 Textabb. ZahlbrucknerA. Aufzählung der von Dr. H. Bretzl in Griechen- land gesammelten Flechten. (Hedwigia, Bd. XLVII, 1907, Heft 1/2, S. 60—65.) 8". 481 AschersoD P. und Graebner P. Synopsis der mitteleuropäi- schen Flora, 53. Lieferung. (III. Bd., Bog. 46—50, S. 721 bis 800.) Leipzig (W. Engelmann), 1907. 8". Inhalt: Orchidaceae [Ophrydeae), nämlich: Orchis (Schluß), Serapias, Aceras, Eimanto(jlossum, Anacamptis, Orchiserapias, Orchiaceras, Orchi- mantoglossum, Anacamptor cliis. Augustin B. Historisch-kritische und anatomisch-entwicklungs- geschichtliche Untersuchungen über den Paprika. Nemetbogsän (A. Rosner}, 1907. kl. 8«. 86 S., 10 Taf. Barnes Ch. R. and Land W. J. G. Bryological Papers. L The Origin of Air Chambers. (The Botanical Gazette, vol. XLIV, 1907, nr. 3, pag. 197-213.) 8°. 22 Textfig. Beguinot A. Revisione monografica del genere Romulea Maratti. (Malpighia, ann. XXI, 1907, läse. 11— III, pag. 49—122.) 8". 16 fig. Vert. unterscheidet in der Gattung 58 Arten, darunter folgende neue R. Limbarae Beg., B. Engleri Beg., R. gaditana Beg., R. anceps Beg. R. Carthagenae Beg., R. melitensis Beg., R. Saccardoana Beg., R. cyre- naica Beg., R. cruciata (Jacq. sub Ixia) B6g., R. gigantea Beg., R. am- bigua Beg., R. subulosa Schlecht, in B^g., R. amoena Schlecht, in Beg., R. Klattii Beg., R. Schüchtert Beg., R. montana Schlecht, in Beg., R. Bachviaunii Beg., R. tabularis Eckl, in Beg., R. caplandica Beg., R. versicülor Beg. Bellini R. Criteri per una nuova classificazione delle Persowatoe (Scrophulariaceae et Rhinanthaceae). (Annali di Botanica, vol. VI, 1907, fasc. 1, pag. 131—145.) 8°. Binford R. The Development of the Sporangium of Lygodium. (The Botanical Gazette, voL XLIV, 1907, nr. 3, pag. 214— 224.) 8". 37 Textfig. Birger S. Über endozoische Samenverbreitung durch Vögel. (Svensk Botanisk Tidskrift, 1907, Bd. 1.) 8". 31 S. — — Über den Einfluß des Meerwassers auf die Keimfähigkeit der Samen. (Beih. zum botan. Zentralbl, Bd. XXI, 1907, Abt. I, Heft 3, S. 263-280.) 8°. 1 Tabelle. Bos H. Wirkung galvanischer Ströme auf Pflanzen in der Ruhe- periode. (Biolog. Zentralblatt, XXVIL Bd., 1907, Nr. 21, S. 673—681.) 8°. Boulenger G. A. On the variations of the evening primrose {Oenothera biennis L.) (Journ. of Botany, vol. XLV, 1907, nr. 538, pag. 353—363.) 8". Bruyker C. de. De polymorphe variatiecurve van het aantal bloemen bij Primida elatior Jacq.; bare beteekenis en bare beinvloeding door uitwendige factoren. (Handelingen van het Tiende Vlaamsch Natuur- en Geneeskuudig Congres.) gr. 8°. 29 S. Ca SU A. Contribuzione allo studio della flora delle saline e del littorale di Cagliari (Continuazione). (Annali di Botanica, vol. VI, 1907, fasc. 1, pag. 1—24.) 8". Chrysler M. A. The Structure and Relationships of the Potamo- getonaceae and allied Families. (The Botanical Gazette, vol. österr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1907. 34 482 XLIV, 1907, nr. 3, pag. 161—188. tab. XIV— XVIII.) 8». 3 Textfig. Coker W. C. The Developmeot of the Seed in the Pontederiaceae. (The Botaoical Gazette, vol. XLIV, 1907, Nr. 4, pag. 293— 301, tab. XXIII.) 8^ Coüwentz H. Beiträge zur Naturdenkmalpflege. Heft 1. Bericht über die Staatliche Naturdenkmalpflege in Preußen im Jahre 1906. Berlin (Gebr. Borntraeger), 1907. 8". 55 S., 7 Textfig. Dunbar. Zur Frage der Stellung der Bakterien, Hefen und Schimmelpilze im System. Die Entstehung von Bakterien, Hefen und Schimmelpilzen aus Algenzellen. Mönchen und Berlin (R. Oldenbourg), 1907. 8". 60 S., 3 Fig., 5 Tafeln. Die Frage, ob Bakterien aus anderen Organismen entstehen können oder nicht, ist schon oftmals diskutiert und experimentell geprüft und stets im Sinne der Abweisung jener Annahme entschieden worden. Der Verf. ver- tritt auf Grund ausgedehnter Untersuchungen neuerdings die Anschauung, daß nicht bloß Bakterien, sondern auch Hefen und Schimmelpilze in den Entwicklungskreis der Chlorophyceen gehören. Daß Verf. mit der ehrlichsten Absicht, mit der vollsten subjektiven Überzeugung von der Eichtigkeit seiner Anschauungen an die Abfassung seines Werkes ging, sei nicht angezweifelt; trotzdem erscheint es dem Ref. ganz zweifellos, daß er einem Irrtum zum Opfer fiel. Daß Unzulänglichkeit der Untersuchungs- und Beobachtungs- methode Schuld daran trägt, geht aus zahlreichen Stellen des Buches hervor. Duthie J. F. The Orchids of the noth-western Himalaja. (Annais of the Royal Botanic Garden Calcutta, Vol. IX, part. II. pag. 81—211, tab. 94—151.) Calcutta, 1906. Folio. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien, 229. Lieferung. (I. Teil, 3. Abt., Bog. 61—63. S. 961—1008.) Leipzig (W. Engel- mann), 1907. 8". 32 Fig. — Mk. 1*50 [Mk. 3]. Inhalt: Hookeriaceae (Schluß), Hypopterygiaceae, Helicophyllaceae, Rhacopilaceae, Leskeaceae-Heterocladieae, Thelieae, Anomodonteae, Les- Jceeae und Thuidieae; bearbeitet von V. F. Brotherus. — — Syllabus der Pflanzenfamilien. Fünfte umgearbeitete Auf- lage. Berlin (Gebr. Borntraeger). 1907. 8». XXVIII und 222 S. Freund H. Neue Versuche über die Wirkungen der Außen^velt auf die ungeschlechtliche Fortpflanzung der Algen. (Flora. 98. Bd., 1907, 1. Heft, S. 41—100.) 8^ Graeber C. und Molsen H. ü. Ideal-Schulgärten im XX. Jahr- hundert. Frankfurt a. 0. (Trowitzsch u. Sohn), 1907. 8". 309 S., 13 Pläne u. Skizzen, 140 Textabb. Gregory E. S. Pollen of Hybrid Violets. (Journ. of Botany, vol. XLV, 1907, nr. 538, pag. 377—378.) 8». Groves H. et J. Ranunculus divaricatus Schrank (Journ. of Bo- tany, vol. XLV, 1907, nr. 538, pag. 379—380.) 8\ Verf. weist nach, daß die ah Ran. divaricatus (Koch non Schrank!) bekannte Pflanze den Namen Ran. circinatus Sibth. zu führen hat. Györffy J. Über die vergleichenden anatomischen Verhältnisse von Fhyscomitrella patens (Hedw.) Br. et Seh., Physcomitrium pyriforme (L.) Brid., Physcomitrium sphaericum (Ludw.) Brid. 483 und Physcomitrella HmnpeiLimi^r . (Hedwigia, Bd. XLVIT, 1907, Heft 1/2, S. 1—59.) 8». 23 Textabb. Harreveld Ph. v. Die Unzulänglichkeit der heutigen Klinostaten für reizphysiologische Untersuchungen. (Kec. d. Trav. Bot. Neerland, vol. II I, 1907, S. 173—316.) 8». 3 Taf., 14 Textfig. Iterson G. v. Mathematische und mikroskopisch-anatomische Studien über Blattstellungen nebst Betrachtungen über den Schalenbau der Miliolinen. Jena (G. Fischer), 1907. 8^ 331 S., 110 Textfig., 16 Taf. KnautheK. Das Süßwasser. Chemische, biologische und bakterio- logische Untersuchungsmethoden unter besonderer Berücksichti- gung der Biologie und der fischereiwirtschaftlichen Praxis. Neu- damm (J. Neumann), 1907. 8". 663 S., 194 Textabb. Das Buch soll insbesondere all den Bichtungen dienen, die sich mit der Untersuchung des Süßwassers in praktischer Hinsicht beschäftigen. Es enthält in dieser Hinsicht einen reichen, theoretischen und praktischen / Steif; es bespricht das Wasser und seine Umgebung in chemischer, physi- kalischer und biologischer Hinsicht, behandelt eingehend die Methoden der Wasseruntersuchung und bespricht all die Wege, welche zur Nutzbarmachung natürlicher und künstlicher Wasseransammlungen in den verschiedensten Eichtungen eingeschlagen werden können. Eingehendere Behandlung hätten die wasserbewohnenden Organismen, speziell die Planktonten verdient. Kniep H. Beiträge zur Keimungs-Physiologie und -Biologie von iucus. (Jahrb. f. wissensch. Botanik, XLIV. Bd., 1907, Heft 4, S. 635—724.) 8°. 12 Textfig. Genaue experimentelle Untersuchungen über den Einfluß des Lichtes, der Konzentration des Meerwassers, chemischer Agentien und der Temperatur auf die Befruchtung und Keimung von Fucus. In bezug auf die Abhängig- keit von der Konzentration des Meerwassers konnte die Tatsache fest- gestellt werden, daß Eier nur innerhalb gewisser Konzentrationsgrenzen befruchtungsfähig sind, daß sie aber nach der Befruchtung noch in Lösungen keimfähig sind, deren geringer Salzgehalt die Befruchtung nicht zuläßt. Meerwasser von höheren Konzentrationsgraden als den normalen hemmt die Keimung. In bezug auf Temperatur ist hervorzuheben, daß Abkühlung auf — 12** von unbefruchteten und befruchten Eiern ohne Schaden ertragen wird; bei Erhöhung der Temperatur auf -}-30" leidet die Befruchtungsfähigkeit und die Keimfähigkeit der Eier, erstere viel früher und in höherem Maße. Das Licht bestimmt vor allem die Polarität der keimenden Sporen. Die Bestim- mung der Polarität ist 13 Stunden nach der Befruchtung erfolgt; für diese Induktion ist mindestens eine zweistündige Beleuchtung nötig. Wenn Eier an zwei diametral gegenüberliegenden Punkten beleuchtet werden, erfolgt die Keimung senkrecht zu beiden Lichtrichtungen. Thallusstüeke von Fucus und auch Eier, sowie Keimlinge (auch wenn sie anderen Arten angehören) üben auf die Keimung den Einfluß aus, daß die Keimlinge auf jene chemo- taktisch wirkenden Objekte zuwachsen. Diese chemotaktische Wirkung geht nur von dem lebenden Objekte aus. Die Arbeit ist reich an theoretischen Ausblicken auf verwandte Fragen; diesbezüglich sei auf das Original ver- wiesen. Krauich feld H. Das „Gedächtnis" der Keimzelle und die Ver- erbung erworbener Eigenschaften. (Biolog. Zentralblatt, XXVII. Bd., 1907, Nr. 20, S. 625—638, Nr. 21, S. 681—697.) 8". Krieg A. Beiträge zur Kenntnis der Kallus- und Wundholz- bildung geringelter Zweige und deren histologischen Verände- rungen. Würzburg (C. Kabitzsch), 1908. gr. 8*^. 68 S., 25 Taf. 34* 484 Genaue anatomische Untersuchungen der Kallus- und Wimdholz- bildungen, inbesondere mit Hinblick auf die Vorgänge bei der Veredlung von Holzpflanzen uud speziell der Rebe. Einen wesentlichen Bestandteil der Arbeit bildet der aus 25 Tafeln bestehende Atlas, der sehr schöne photographische Darstellungen der morphologischen und histologischen Ver- hältnisse bringt. Kuckuck P. Abhandlungen über Meeresalgen. I. Über den Bau und die Fortpflanzung von Halicystis und Valonia. (Botan. Zeitung, 65. Jahrg., 1907, I. Abt., Heft VIII-X, S. 139—185. Taf. 111 u. IV.) kl. 4". Land W. J. G. Fertilization and Embryogeny in Ephedra trifurca. (The Botanical Gazette, vol. XLIV, 1907, Nr. 4, pag. 273—292, tab. XX— XXII.) 8°. Lemmermann E. Algen. (Kryptogamenflora der Mark Branden- burg, III. Bd., 2. Heft, Bog. 9-19, S. 129—304.) Leipzig (Gebr. Borntraeger), 1907. 8". Marshall E. S. Carex and Epilohium in the Linnean Herbarium. (Journ. of Botany, vol. XLV, 1907, nr. 538, pag. 363—368.) 8**. Ophrys Trollii. (Journ. of Botany, vol. XLV, 1907, nr. 538, pag. 378—379.) 8°. Müller K. Die Lebermoose (Rabenhorsts Kryptengamen-Plora von Deutschland, Österreich und der Schweiz. VI. Bd.), 5. Liefg. (S. 257—320, Fig. 157—194). Leipzig (E. Kummer), 1907. 8". — Mk. 2-40. Neger F. W. Die Nadelhölzer (Koniferen) und übrigen Gymno- spermen. (Sammlung Göschen.) Leipzig (G. J. Göschen), 1907. 16^ 185 S., 85 Textabb., 5 Tabellen, 4 Karten. — Mk. 0 80. Trotz des geringen ümfanges ein recht inhaltsreiches Büchlein, das sich für eine Orientierung über Gymnospermen im allgemeinen und speziell über die zahlreichen in Gärten nnd Forsten kultivierten Formen sehr gut eignet. Hervorzuheben sind auch die zahlreichen Abbidungen, unter denen sich viele Originalbilder finden. Nienburg W. Beiträge zur Entwicklungsgeschichte einiger Flechtenapothecien. (Flora, 98. Bd., 1907, 1. Heft, S. 1—40, Taf. I— VII.) 8°. 3 Textabb. Aus den Ergebnissen der Arbeit sei hervorgehoben: Bei Usnea werden in einem Hohlräume der Rinde mehrere Carpogone mit Trichogynen an- gelegt. Alle bis auf eine gehen zugrunde und diese bildet aus ihren Ascogon- zellen das Subhymenium. Das Hypothecium ist ein rein vegetatives Er- zeugnis der Rinde. Baeomyces ist höchstwahrscheinlich apogam. Carpogone mit Trichogynen waren nicht aufzufinden. Bei Sphyridmm und Icmadophyla werden zahkeiche Carpogone angelegt, die bei letzterer typische Triehogyne tragen, bei ersterer mehr oder minder reduziert erschpinen. Der Stiel des Fruchtkörpers ist bei Baeomyces eiu „excipulum proprium", bei Icmadophila ein Mittelding zwischen einem solchen und einem Podetium, bei Sphyridium ein Podetium. Nordhausen M. Über Richtung und Wachstum der Seiten- wurzeln unter dem Einfluß äußerer und innerer Faktoren. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XLIV. Bd., 1907, Heft 4, S. 557 bis 634.) 8". 485 Petri L. Sur une maladie des olives due au Cylindrosporium olivae d. sp. (Annales Mycologici, V. Jahrg., 1907, Nr. 4, S. 320 bis 325.) 8". 5 Textfig. — — Sul dissecamento degli apici nei rami di pino. (Annales Mycologici, V. Jahrg., 1907, Nr. 4, S. 326—332, Taf. VIII.^ 8". Pfeifer W. Untersuchungen über die Entstehung der schlaf- bewegungen der Blattorgane. (Abh. d. mathem.-natiirw. Kl. d, kgl Sachs. Gesellsch. d. Wissensch., XXX. Bd., 1907, Nr. III, S. 257-472.) gr. 8». 36 Textfig. Schinz H. und Thellung A. Begründung vorzunehmender Namensänderungen in der zweiten Auflage der „Flora der Schweiz" von Schinz und Keller. (Beiträge zur Kenntnis der Schweizerflora VII, 1.) (Bull. Herb. Boiss., 2. ser., tom. VII, 1907.) 8". Nomenklatorisch wichtige Arbeit. Die Verff. ziehen die Konsequenzen der Wiener Nomenklatur-Beschlüsse für die Schweizer Flora. Bei der viel- fachen Übereinstimmung zwischen der österreichischen und der Schweizer Flora sei die Abhandlung den österreichischen Floristen zur Beachtung em- pfohlen. Viele Botaniker werden über die neuerlichen Namensänderungen klagen ; da ist nun nichts zu machen. Der einzige Weg, um endlich zu einer stabilen Nomenklatur zu gelangen, ist nunmehr die strikte und konsequente Durchführung der neuen Eegeln. Viele Namensänderungen sind eine Folge des beschlossenen Kompromisses mit der „Kew-Regel", die aber anderseits den großen Vorteil hat, daß nunmehr eine wirklich internationale Vereinbarung erzielt wurde. Schübe Th. Aus der Baumwelt des Eiesen- und Isergebirges und ihres Vorlandes. (S.-A, aus Nr. 5—10 des Wanderer im Eiesen- gebirge.) kl. 8". 33 S., 15 Textfig. Schuster J. Zur Systematik von Castalia und Nymphaea. (Bull. herb. Boissier, 2. ser., tom. VII, 1907, nr. 10, pag. 853—868, nr. 11, pag. 901—916.) 8". Scotti L. Contribuzioni alla Biologia fiorale delle „ Myrtiflorae'^ . (Annali di Botanica, vol. VI, 1907, fasc. 1, pag. 25—96.) 8°. Seraander E. Om nägra form er för art- och varietetsbildning hos lafvarna. (Svensk Botanisk Tidskrift, 1907, Bd. 1, S. 97 bis 186, Taf. I-V.) 8«. Über einige Formen der Arten- und Varietätenbildung bei den Flechten. Die Arbeit behandelt einige systematisch und biologisch interessante Fragen. Für Lecanora gelida wird nachgewiesen, daß der Flechtenpilz sowohl mit Chroococcus-Gonidien, als auch mit PaZw?eZ/a-Gonidien zusammenleben kann, daß also zwei ernährungsphysiologische Formen derselben Art vorliegen, die nach anderen systematischen Gesichtspunkten zu verschiedenen Gattungen gestellt werden müßten. Ferner bespricht der Verf. die Erscheinung der Depigmentierung der Flechten, die zum Teile auf reine lokale Einflüsse (z. B. Schwankung der Belichtung), zum Teile auf Mutationen zurückgeführt werden. Ein weiterer Abschnitt bespricht die Erscheinung der Thallus- fasziationen, die aus naheliegenden Gründen von den Fasziationen der Cormo- phyten wesentlich verschieden sind und auch bei der Neubeschreibung von Formen mehrfach eine EoUe gespielt haben. Ein Schlußkapitel behandelt „Knospen-", beziehungsweise vegetative Mutationen. Smalian K. Anatomische Physiologie der Pflanzen und des Menschen nebst vergleichenden Ausblicken auf die Wirbeltiere. 486 Leipzig (G. Freytag) uDd Wien (F. Tempsky), 1908. 8". 86 S., 107 Textfig. — Mk. 1-40. Soave M. L'azoto della zeina in relazione all' azoto totale e all' azoto delle altre sostanze proteiche nel Mais. (Annali di Bota- nica, vol. VI, 1907, fasc. 1, pag. 109—119.) 8^ Th eilung A. Die in Europa bis jetzt beobachteten Euphorhia- Arten der Sektion Anisophyllum. (Bull. herb. Boissier, 2. ser., tom. VII, 1907, nr. 9, pag. 741-772.) 8°. Tuzson J. Nymphaea Lotus csoport raorfologiäja es rendszertani tagolödäsa. (Mathem. es termeszett. Ertesitö, 1907.) 8°. 38 pag., 5 tab. Weber CA. Eim/ale europaea nov. sp. foss. (Berichte d. deutsch. botan. Ges., XXV. Bd., Heft 3, S. 150-157, Taf. IV.) 8". Interessanter Nachweis einer neuen JEuryale-Art, welche in einer Interglazialzeit bei Lichwin im Gouvernement Kaluga (Rußland) gelebt hatte. Die Bestimmung ist um so sicherer, als Verf. sich bei derselben nicht bloß auf den morphologischen Vergleich stützte, sondern auch den anatomischen Bau untersuchen konnte. White J.W. üphrys TroUii'H.egeTih. (Journ. ofBotany, vol. XLV, 1907, nr. 537. pag. 343—344.) 8". Wildem an JE. de. Etudes de syst^matique et de geographie botanique sur la flore du bas- et du moyen-Congo, vol. IT, fasc. II, (pag. 85—220, tab. XXXVI-LXVIIl.) Bruxelles (Spi- neux et Cie.), 1907. Folio. Young M. S. The male Gametophyte of Bacrydium. (The Bota- nical Gazette, vol. XLIV, 1907, nr. 3, pag. 189—196, tab. XIX. 8». Verf. untersuchte das Pollenkorn von Dacrydium vor der Be- fruchtung. Dasselbe entwickelt zwei Prothallialzellen, die zuweilen durch weitere Teilung vier Zellen liefern, ferner einen Pollenschlauchkern, einen gfnerativen und einen sterilen Schwesterkern derselben. Bei dem Austreiben des Pollenschlauches sehwinden alle Membranen, so daß derselbe außer dem Spermakerne fünf bis sechs freie Kerne enthält. Notizen. Ein gut erhaltenes Exemplar von A. Kerner: „Flora ex- siccata Austro-Hungarica", umfassend Cent. I — XIV und XVII bis XXII ist zu verkaufen. Auskünfte erteilt aus Gefälligkeit Prof. Dr. K. Pritsch in Graz, Universität. Durch die Buchhandlung Thieneraann in Gotha bietet sich die seltene Gelegenheit, eine größere Anzahl von exotischen Farnen aus Brasilien, Ecuador, Ost-Java, Sumatra, Deutsch-Osiafrika (Kili- mandjaro) und Neu-Seeland zu erwerben. Wer weiß, wie sparsam die Gelegenheiten sind, Filices separat und nach Auswahl zu er- halten, wird gern von dieser Gelegenheit Gebrauch machen, um so mehr, da die hier angebotene Liste eine Menge sehr sei- 487 tener und neuer Arten enthält, die in vorzüglicher Qualität auf- gelegt sind und den Vorzug einer wissenschaftlich gediegenen Be- stimmung durch Herrn Dr. Rosenstock, Gotha, bieten. Basel, 24. November 1907. Dr. H. Christ. Personal-Nachrichten. Ernannt: Professor Dr. C. Fruwirth zum Professor an der technischen Hochschule in Wien. — Privatdozent Prof. Dr. G. Hessenberg zum Professor der Botanik an der landwirtschaftlichen Akademie in Poppeisdorf. — Dr. E. Hannig, Privatdozent der Botanik an der Universität Straßburg, zum Professor. — Privatdozent Dr. H. C. Schellenberg zum a. o. Prof. am Polytechnikum in Zürich. — Dr. A. Maurizio, bisher Privatdozent am Eidgenöss. Polytechn. in Zürich, zum a. o. Professor an der Technischen Hochschule in Lemberg. — Prof. Dr. 0. Loew in Tokyo zum Leiter der wissen- schaftlichen Abteilung der von der Regierung in Washington auf Puerto Rico gegründeten landwirtschaftlichen Versuchsstation. — Prof. W. L. Bray zum Professor der Botanik an der Universität zu Syracuse. — Prof. G. S. West in Circencester zum Dozenten für Botanik an der Universität Birmingham. Prof. Dr. F. 0 Um an ns hat die Leitung des botan. Gartens in Freiburg i. B. übernommen. Prof. Dr. K. Goebel (München) erhielt den Titel und Rang eines Geheimen Hofrates. Hofr. Prof. Dr. J. Wiesner und Geheimr. Prof. Dr. W Pfeffer (Leipzig) wurden zu korr. Mitgl. der Senckenbg. Naturf. Gesellsch. ernannt. Prof, L. M. Underwood(New-York) ist am 18. November d. J. gestorben. Inhalt der Dezember -Nnminer; Dr. H.Boss: Beiträge zar Kenntnis der Pflanzenwelt Süd- amerikas. 8. 449. — R. Justin: Bericht über das Vorkommen einer immergrünen Eichenart in Innerkrain. S. 452. — Viktor Schiffner: Bryologische Fragmente. S. 454. — Johann Schindler: Studien über einige mittel- und südenropäische Arten der Gattung Ptnguicula. (Fortsetzung.) S. 458. — Knpert Huter: Herbar-Studien. (Fortsetzune;.) S. 469. — Dr. J. Schiller: Notiz über das Vorkommen von Codium tomentosum im Hafengebiete von Triest. S. 477. — Literatur-Übersicht. S. 478. — Notizen. S. '486. — Personal-Nachrichten. S. 487. Eedakteur: Prof. Dr. B. t. Wettstein, Wien, 3/3, Kennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitsohrift"' erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben : 1852/58 a M. 2-—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 ä M. 4-—, 1893/97 ä M. 10- — . Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittelst Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds öoiinJ,zupränumeriereB. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 488 INSERATE. Listen über verkäufliche Herbarfarne aus den Tropen versendet Thienemanns Hofbuchhandlung (V. Schröder), Gotha. Die direkten P. T. Abonnenten der ,, Österreichischen botanischen Zeitschrift" ersuchen wir höflich um g^efällig^e rechtzeitigre Erneuerung^ des Abonnements pro 1908 per Post- an'weisung: an unsere Adresse. Abonnementspreis jährlich 16 Mark; nur g^anzjährig^e Pränumerationen werden ang^e- nommen. Die Administration in Wien I., Barbara^^asse 2. Preishepabsetzüflg älterer Jahrgänge der ,,Österr. botanischen E^eitschrift". Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift" zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1893 (bisher ä Mk. 10.—) auf ä Mk. 4.— 1893-1897 ( „ „ „ 16.-) „ „ „ 10.- herab. Die Preise der Jahrgänge 1853, 1853 (ä Mark 3.—), 1860 bis 1863, 1864—1869, 1871, 1873—1874, 1876—1880 (ä Mark 4.-) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854 — 1859, 1863, 1870, 1873 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift" erschienenen 37 Porträts hervorrag-ender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35. — netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. NB. Die Tafeln zu der Abhandlung Schindler werden der nächsten Nummer beigegeben. — Dieser Nummer liegt bei ein Prospekt der Firma August Sirlc, Wien, und ein Prospekt von Friedrich v. Zezschwitz' Botani- schem Verlag, Gera (R.). Bnchdruckerei Carl Gerold's Sohn in Wien. Inhalt des LVII. Bandes. Zusammengestellt von K. Ronniger. I. Original- Arbeiten : Adamovic L. Thyjnus Piasonn Ad&moY., eine gelblichblühende, neue Thymus- art der Balkanhalbinsel 200 Brockmann-Jerosch etMaireR. Contributions ä l'etude de la flore mycologique de FAiitriche (mit 4 Illustrat.) 271, 328, 421 Fleischmann H. Nachträgliche Bemerkungen zu der Abhandlung .,Interessante Orchideen aus Korfu". (Siehe: Kraskovits und Pleischmann.) 74 Höhnel F. v.., Mykologisches 177, 321 XVII. Über eine Krankheit der Feldahorne in den Wiener Donau-Auen 177 XVIII. Über Leptosphaeria modesta (Desm.) und andere Arten 321 XIX. Über Cladosteriqma fusisporum Pat 323 XX. Über Sphaeria cooptera Desm 324 XXI. Über Sporidesmium hypodermium Niessl 324 Huter R. Herbar-Studien 111, 193, 238, 353, 400, 426, 469 Janchen E. Über die Berechtigung des Gattungsnamens Älectorolophus 324 Justin R. Bericht über das Vorkommen einer immergrünen Eichenart in Inner- krain 452 Keissler K. v. Planktonstudien über einige kleinere Seen des Salzkammergutes 51 1. Vorderer Langbath-See 51 2. Hinterer Langbath-See 52 3. Röthel-See 53 4. Offen-See 53 5. Alt-Ausseer-See 54 6. Grundl-See , 55 7. Öden-See 57 — — Über das Phytoplankton des Traun-Sees 146 Kleiner 0. Über hygroskopische Krümmungsbewegungen bei Kompositen (mit 1 Tafel) 8, 58 Kosanin N. Characeen Serbiens 280 Kraskovits G. und Fleischmann H. Interessante Orchideen aus Korfu (mit 1 Tafel) 4, 74 Kryz F. Ein Beitrag zur Kenntnis der Variation der Frucht von Trapa natans L. (mit 3 Illustrat.) 185 Kuptfer K. R. Apogameten, neueinzuführende Einheiten des Pflanzensystems. 369 LItschauer V. Beitrag zur Kenntnis der eingesenkten epidermalen Drüsen bei Polygonum Hydropiper L. (mit 1 Illustrat.) 201 Maly K. Beiträge zur illyrischen Flora 156, 181 — — Neue Pflanzenformen aus lUyrien 352 Palla E.„Neue Cyperaceen 257, 424 Roll J. Über die neuesten Torfmoosforschungen 96, 142 Rompel J. S. J. Zur Entstehung des Wortes „Phanerogamen" 152 Ro88 H. Beiträge zur Kenntnis der Pflanzenwelt Südamerikas. II 449 35 490 Sagorski E. Über Artemisia salina Willd. erweitert. (Syn, A. Seriphium Wallr.) 14 Scharfetter R. Die Verbreitung der Alpenpflanzen Kärntens (mit 3 Karten- skizzen) 293, 338 Schiffner V. Bryologische Fragmente 48, 89, 454 XXXIV. Nachträgliche Bemerkungen über Cephaloziella Baumgartneri 48 XXXV. Interessante neue Standorte einiger exotischer Hepaticae .... 50 XXXVI. Scapania ohliqua Arnell in Norwegen 89 XXXVII. Cephalozia connivens (Dicks.) Lindb. Neu für Nordamerika. . 454 XXXVIII. Ein für Dalmatien neues Lebermoos 454 XXXIX. Über Scapania calcicola (Arn. et Perss.) Ingham 455 XL. Über Biccia pseudo-Frostii Schffn 456 XLI. Über die vegetative Vermehrung von Leptoscyphus cuneifoUus 457 Schiller J. Untersuchungen über die Embryogenie in der Gattung Gnaphalium (mit 1 Tafel) , 137 Über eine besondere Art von Laubfall bei einigen immergrünen Holz- gewächsen (mit 1 Illustrat.) 235 — — Über „Vegetationsschliffe" an den österreichischen Küsten der Adria (mit 5 Illustrat.) 282 — — Bemerkungen zu einigen adriatischen Algen (mit 1 Illustrat.) 382 Notiz über das Vorkommen von Codium tomentosum im Hafengebiete von Triest 477 Schindler J. Studien über einige mittel- und südeuropäische Arten der Gattung Pingninila 409, 458 Tuzson J. Über das Vorkommen der Potentilla reptans L. forma aurantiaca Knaf in Ungarn 18 Vierhapper F. Die systematische Stellung der Gattung Scleranthus 41, 91 — — Versuch einer natürlichen Systematik des Cirsium arvense (L.) Scop. (mit 1 Illustrat.) 106 Vollmann F. Über eine auffällige Euphrasia aus der Verwandtschaft der E. minima Jacq 120 Wagner R. Zur Kenntnis des Saruma Henryi Oliv, (mit 2 Illustrat.) 265 Wettstein R. v. Welche Bedeutung besitzt die Individualzüchtung für die Schaffung, neuer und wertvoller Formen ? 231 Witasek J. Über Kränzlins Bearbeitung der ^Scrophulariaceae — Antirrhi- noideae — Calceolarieae"' in Englers „Pflanzenreich" (mit 4 Illustrat.) 217, 259 Nachtrag hiezu 360 Zahlbruckner A. Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dalmatiens (mitl Illustrat.) 19, 65, 389 Zemann Marg. Die systematische Bedeutung des Blattbaues der mitteleuropäi- schen J.M-a-Arten (mit 2 Tafeln) 1 II. Stehende Rubriken. 1. Literatur-Übersicht 30, 74, 122, 169, 205, 247, 303, 361, 439. 478 Erhebungen über die Verbreitung der wildwachsenden Holzarten in der Schweiz 172 Icones florae Japonicae • • 211 The biological significance and control of Sex 314 Zeitschrift für den Ausbau der Entwicklungslehre 134 2. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. 160, 254, 316, 367, 438 Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien 160, 255, 317 Deutsche botanische Gesellschaft 317, 438 Freie Vereinigung der systematischen Botaniker und Pflanzengeographen 316 III. Internationaler botanischer Kongreß 254, 367 Linnean-Society in London 254 Naturwissenschaftlicher Verein an der Universität Wien 438 79. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Dresden 316 491 Wiener botanische Abende 163 K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien 254 3. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. 85, 135, 167, 204, 253, 366 Biologische Versuchsanstalt in Wien, physikalisch-chemische Abteilung.. 204 Europäischer botanischer Tauschverein, Sagorski 85 Flora stiriaca exsiccata, Hay ek A. v 85 Fungi austro-americani exsiccati, Rick 253 Gramineae exsiccatae, Kneucker A 167 Herbarium Huter R 366 Herbarium normale, Dörfler J 85 Hieraciotheca europaea, Zahn C. H 85 Phycotheca boreali-americana, Collins F. S., Holden J. und Setchell W. A 85 Plantae criticae Saxoniae, Hof mann H 135 Zentralstelle für Pilzkulturen der Association internationale des Botanistes 366 Zoocecidia et Cecidozoa imprimis provinciae Rhenanae, Grevillius A. Y. und Niessen J 254 4. Botanische Forschungs- und Sammeireisen 85. 318 Adamovic L. 215. Czapek Fr. 318. Faltis F. 319. Handel-Mazzetti H. v. 319, 367. Höhnel Fr. v. 318. Janchen E. 319. 5. PersonalnachPichten 39, 87, 135, 175, 215, 255, 319, 367, 407, 447, 487 Rigo G. 85. Schneider C. K. 215. Stadimann J. 319. Watzl B. 319. Wibiral E. 319. Adamovic L. 215. Behrens J. 447. Benecke W. 135. Blakeslee A. F. 367. Bray W. L. 487. Brunnthaler J. 39. Chrysler M. A. 367. Cummings Klara E. 175. Detto C. 407. Devaux 135. Diels L. 215. Domin K. 319. Engler A. 319. Evans A. W. 135. Pedtschenko Olga 87. Fischer E. 367, 447. Förster B. 255. Fruhwirt C. 447, 487. Gabritschewsky G. 367. Giesenhagen K. 215. Glaziou A. 87. Goebel K. 487. Haberlandt G. 255. Hackel E. 215. Haeckel E 175. Hanbury Th. 135. Handel-Mazzetti H. v. 367. Hannig E. 487. Hansen A. 447. Harms H. 135. Harshberger J. W. 135, 215. Herzog Th. 447. Hessenberg G. 487. Hildebrandt Fr. 367. Hirn K. E. 255. Huber J. 215. Jeffrey E. Ch. 215, 447. Johow F. 447. Jost L. 447 Kerner A. v. 255. Kjellman R. F. 215. Klebs G. 87. Kniep H. 367, 447. Kohl 215. Kovaf F. 447. Krafft G. 175. Krasan Fr. 215. Kraskovits G. 175. Kubart B. 447. Kuntze 0. 135. Leiningen-Weste r- burg Grf. 175. Loew 0. 487. Longo B. 175. Mann A. 87. Matouschek Fr. 407. Maurizio A. 487. MaxwellT. Mäste rs367. Müller K. 367. Nemec B. 447. Noll Fr. .319. Olive E. W. 367. Oltmanns F. 487. Overton J. B. 367. Pfeffer W. 487. Preissmann E. 39. Prunet A. 255. Richter 0. 87. Romet A. 135. Rostrup F. G. E. 135. Schellenberg H. C. 487. Schneider C. K. 215. Schrank J. 367. Schröder H. 215. Seward A. C. 87. Sintenis P. 175. Tansley A. G. 175. Trelease W. 319. ünderwood L. M. 487. Wards M. 87. Weber H. J. 175. West G. S. 487. Wiegand C. M. 175. Wiesner J. 135, 255, 487. Winkler H. 87. Wortmann 255. Zopf W. 447. 6. Notizen 86, 134, 438, 486 Becker W. Ersuchen um FioZa-Material etc 86 Christ H., Ankaufsgelegenheit exotischer Filices 486 492 D örf 1er J., Anfrage betr. dessen Botaniker-Porträts 134 Kerner A. Flora exsiccata Austro-Hungarica, Verkaufsanbot 486 Mendel Gr. Denkmalprojekt 86 Sauter F. Nachweis der Polygala forojulensis Kern, für Tirol 438 III. Verzeichnis der in der Literatur-Übersicht angeführten Autorennamen. Achard F C. 312. Adamovid L. 30. Almquist E. 308. Altmann F. 30. Anastasia E. 33. Anders J. 122. Andersson G. 308. Andreae E. 209. Angeloni K. 33. Arber E. A. N. 441. Arnim-Schlagenthin Grf. 79. Arrhenius S. 441. Ascherson P. 34, 308, 442, 481. Atkinson G. F. 34. Augustin B. 481. Bach H. 171, Bachmann E. 171. Bamberger L. 441. Barnes Ch. R. 481. Baum H. 310. Baumgartner J. 303. Baur E. 34, 442. Beck G. V. 74, 205, 247. Becker W. 248. Beckmann P. 171, 209. Beguinot A. 481. Bellini R. 481. Benecke W. 171, 363. Berger A. 34, 79. Bergon P. 442. Bernard Ch. 171. Bernatsky J. 125. Bersch W. 74, 122. Bertel R. 75. Binford R. 481. Birger S. 79, 481. Blakeslee A. F. 314. Blocki B. 30. Böhmerle E. 74. Bölsche W. 308. Börgesen F. 34. Bohlin K. 34. Bokorny Th. 34. Bonati G. 442. Bonnier G. 442. Borbas V. 125. Bornmüller J. 79, 308. Bos H. 481. Boulenger G. A. 481. Bouly de Lesdain M. 125. Brand A. 125. Brehm V. 303. Bresadola J. 361. Britten J. 79, 249. Britzelmayr M. 442. Brockmann- Jerosch H. 125, 209. Brooks Ch. 34. Brotherus V. F. 171, 482. Brück F. 308. Brunies S. E. 126. Brunnthaler J. 303. Bruschi D. 249. Bruyker C de 481. Bubäk Fr. 122, 123, 205. 439. Buch H. 442. Burck 209. Burgerstein A. 123, 439. Burlingame L. L. 363. Burnat E. 126. Buscalioni L. 79. Busch N. A. 308. Busse W. 34, 442. Calcar R. P. v. 249. Caldwell 0. W. 442. Carano E. 34. Carothers J. E. 171. Casu A. 126, 481. Cavillier F. 209. Öelakovsky L. 30. Chabert M. A. 80. Chamberlain Ch. J. 34. Chauveaud M. G. 126. Chenevard P. 210. Chitrowo W. 171. Chocensky K. 124, 170, 248. Chodat R. 210. Christ H. 210, 443. Christensen C. 34. Chrysler M. A. 311, 481. Clarke C. B. 212. Coka F. 123. Coker W. C. 482. Combes R. 445. Constantineanu J. C. 126. Conwentz H. W. 126, 308, 482. Cook M. Th. 35. Cooke Th. 363. Cori C. J. 74. Correns C. 35, 171. Cortesi F. 249. Coste H. 80. Czapek F. 75, 169. Dachnowski A. 249. Dahl 0. 308. Dahlstedt H. 35, 308. Dalla Torre C. G. de 128, 247, 304, 363. Dawson W. 365. Degen A. v. 30. 210, 308. Dennert E. 309. Detmer W. 80. De Toni J. B. 309. Detto C. 80, 126, 171. Dietel R. 80. Dingler H. 249. Dörfler J. 247. Döring E. 126. Domin K. 30, 304, 361. Dop P. 80. Driesch H. 80. Drude 0. 443. Dunbar 482. Dunzinger G. 31, 128, 211, 305, 439. Duthie J. F. 482. Dutrochet H. 171. Duysen F. 80. Eichinger A. 443 Eiehler J. 309. Enander S. J. 309. 493 Engler A. 35, 126, 171, 213, 309, 365, 366, 482. Erdner E. 363, 443. Erichsen F. 313. Ernest A. 124, 170, 248. Errera L. 35. Ewert E. 35, 172. Falck R. 127. Fedde F. 80, 172, 249, 252, 361, 363, 441. Fedtschenko 0. u. B. 80. Figdor W. 169. Fischer A. 250. Fischer E. 35, 363. Fischer G. 249. Fischer M. 35. Fitscher J. 313. Fitting H. 172, 250. Fleroff A. Th. 210. Flot L. 127, 172. Focke W. 0. 250, 363. Forenbacher A. 210. Porti A. 309. France E.H. 127, 134,172, 210, 250, 309. Fraysse A. 172. Preeman E. M. 35. Freund H. 482. Friedenthal H. 130, 365. Fries R. E. 309. Fritsch K. 30, 169, 205, 304, 439. Fruwirth C. 309. Fuhrmann Fr. 304. Gaidukov N. 127. Gandoger M. 127. Garbowski L. 80. Gassner G. 172. Gates R. E. 172, 363. Gatin C. L. 250. Gauchery M. P. 80. Gäyer G. 127, 304. Geneau de Lamarliere L. 35 Georgevitch P. M. 35. Gerneck E. 250. Gertz 0. 35. Giesenhagen K. 310, 443. Gilg E. 443. Gtowacki J. 206, 439. Glück H. 35. Goebel K. 80, 210, 310. Goeze E. 81. Gola G. 250. Goldscheid R 304. Goldschmidt M. 211. Gortani L. e. M. 36. Gradmann R. 309. Graeber C. 482. Graebner P. 34, 36, 308, 442, 481. Gräfe V. 75. Graßberger R. 75. Grauer K. 444. Grecescu D. 310. Gregory E. S. 482. Griffon E. 127. Grisch A. 364. Groves H. et J. 482. Grüß J. 81. Gurke M. 81, 310. Guiliiermond A. 81, 211. Guttenberg H. v. 169, 206. Györffy J. 31, 75, 127, 128. 211, 482. Haberlandt G. 247, 304. HackelE. 31,169,212,361. Häckel E. 308. Haecker V. 172. Hamet R. 211, 444. Handel- Mazzetti H. v. 206, 305. Hanausek T. F. 169, 206, 305. Hannig E. 128. Hansen A. 211. Hansteen B. 172, 310, 444. Harms H. 126, 247. Harreveld Ph. v. 483. Hayata B. 212, 250. Hayek A. v. 31, 75, 169, 206, 207, 478. Hecke L. 31, 207, 305. Heckel E. 310. Hedlund T. 36, 128, 211. Hegi G. 31, 128, 211, 305, 439. Heimerl A. 440, 478. Heinricher E. 75, 305. Hemsley W. ß. 444. Henckel Fr. 310. Herter W. 81. Hesselmann H. 308. Hetschko A. 479. Hildebrand F. 36, 128, 173, 364. Hockauf J. 305. Höhnel F. v. 31. Höller K. 311. Hollös L. 250. Holmberg 0. R. 444. Holmboe J. 311. Holtermann C. 81. Hus H. 128. Ihering H. v. 211, 311. Istvän G. 31. Iterson G. v, 444, 483. Iwanoff B. 311. Jaap 0. 364. Jahn E. 128, 173. Janchen E. 75, 247. Janczewski E. 361. Jävorka S. 31. Jeffrey E. C. 311. Jenöic A. 479. Jensen P. 128. Johansson K. 1-9. John A. 207, 305. Johnson D. S. 311. Jongmans W. J. 129. Jost L. 250. Juel H. 0. 36. Junitsky N. 251. Just 80, 172, 249, 363. Kabät J. E 123, 205. Kammerer P. 75. Kanitz A. 81. Kanngießer F. 364. Karsten G. 34, 39, 82, 210, 213, 312, 445. Karzel R. 75. Keissler K. v. 362. Kildahl N. J. 444. Kindermann V. 362. Kirchner 0. 36. Klebs G. 81, 364. Knauthe K. 444, 483. Kneucker A. 129. Kniep H. 129, 211, 483. Knoll F. 123. Kny L.. 82. Koch L. 36. Koernicke M. 82. Kövessi F. 32. Kohl F. G. 211. Kohn E. 75. Kohnstamm 0 444. Kostytschew S. 211, 213. Kränzlin H. 82, 212. Kranichfeld H. 483. Kra§an Fr. 124. Kratz C. 82. Kraus C. 444. Kraus G. 212. 1 Kraus R. 440. Krieg A. 483. Krieger W. 129. Kronfeld E. M. 76. Kruijff E. de 173. Kubart B. 32. 494 Kuckuck P. 484. Kükenthal G. 212. Küster E. 82, 444. Kuntze 0. 130. Kupcsok S. 130. Lämmermayr L. 440. Lagerberg T. 36. Land W. J. G. 481, 484. Länyi B. 130. Laurent J. 251. Laus H. 207. Leeke P. 173. Lehbert R. 364. Leiningen W. Grf. 130, 444. Lemmermann E. 130, 251, 365, 484. Lengyel G. 311, 444. L^veille H. 130. Lillie Fr. R. 314. Lind J. 365. Lindau G. 251, 365. Lindberg H. 36. Lindemuth H. 37. Lindman C. A. M. 37, 311. Lindner P. 444. Lingelsheim A. 365. Linsbauer K. 305. Linsbauer L. 305, 306. Lippmann E. 0. v. 312. Lister G. 251. Loeb J. 251. Loeske L. 130. Loew E. 312. Loew 0. 38. Löwi E. 479. Lopriore G. 365. Lorch W. 82. Lotsy J. P. 173, 212. Lubimenko W. 444. Lüders H. 365. Maeterlinck M. 445. Magnus P. 38. Magnus W. 130, 365. Maheu J. 130, 445. Maige A. 130, 444. Maillefer A. 251. Malm e G. 0. A. 312. Maly K. 173, 212, 306. Marggraf A. S. 312. Marshall E. S. 484. Massart J. 131. Matsumura J. 212. Meigen W. 309. Meyer A. 38, 251. Meylan Gh. 173. Miehe H. 131, 445. Migula W. 131. Miyake K. 366. Möbius M. 131, 212. Moeller J. 32. Moesz G. 312. Molisch H. 32, 76, 248, 306, 440. Molsen H. U. 482. Morgan Th. H. 131. Moßler G, 124. Müller K. 212, 312, 484. Münden M. 251. Murbeck Sv. 38, 251. Murr J. 32, 76, 124, 207, 248, 306, 362. Näbelek Fr. 76. Nadson G. 131. Nathansohn A. 172, Neger F. W. 365, 445, 484. Neiöeff J. 82. Nemec B. 76. Nestler A. 124, 207, 306, Nevole J. 306. Nienburg W. 484. Nizza S. 212. Nordhausen M. 445, 484. Nordstedt 0. 213. Noto A. 445. Nyärädy E. G. 312. Oels W. 38. Ostwald 172, 312. Otto R. 249. Overton J. B. 82. Palacky J. 32, 169, 306. Palibine J. 131. Palla E. 32, 76, 306. Palladin W. 213. Pantu Z. C. 173, 312. Parde L. 83, 131. Parkin J. 441. Pascher A. 32, 76. 124, 169. Paul J. 77. Pauly A. 131. Pavillard J. 252. Pax F. 83. Peklo J. 32. Penzig 0. 363. Perkins J. 445. Peterfi M. 32, 77, 131. Petitmengin M. 132. Petrak F. 307, 362, 440. Petri L. 485. Petzold V, 174. Pfeifer W. 485. Pfyffer v. Altishofen E. 132, 213. Pilger R. 213. Plate L. 38. Pleijel G. 38. Podpera J. 77, 207. Pöll J. 76, 124, 248, 307. Poeverlein H. 213. Pohle R. 312. Pollacci G. 174, 445. Forsch 0 77, 124, 170, 362, 440. Portheim L. v 75, 440. Potebnia A. 213. Potonie H. 174, 249. Prager E. 365. Prantl 213. Preißecker K. 124. Przibram H 77. Purpus A. 213. Quint J. 77. Rabenhorst 251, 312, 365, 484. Raciborski M. 77, 124. Rapaics R. 312. Rechinger K. 77, 441. Rehm H. 38, 132, 312. Reinecke C. 365. Reinke J. 83. Rendle A. B. 249. Renner 0. 83, 213, 365. Richter 0. 441. Rick J. 312. Rignano E. 213. Rikli M. 313, 445. Ritter G. 445. Robertson-Proschowsky A. 313. Robinson B. L. 313. Roll J. 132. Rohlena J. 78, 307, 441. Ronniger K. 208. Rosenberg 0. 38. Rosenstock E. 83. Rostrup E. 362. Roth F. 82, 313. Ruhland W. 365. Ruzicka V. 366, 479. Sabransky H. 208. Saccardo P. A. 132. Saito K. 83. Sauvageau M. C. 83. Scharfetter R. 32, 124. Schattenfroh A. 75, 495 Schelle E. 38. Schellenberg H. C. 83, 174. Schenck H. 34, 39, 210, 213, 312, 445. Schenk M. 313. Scherffel A. 479. Schiffner V. 32, 38, 208. Schiller J. 124. Schinz H. 174, 252, 485. Schlockow A. 363. Schmeil 0. 313. Schmid H. 445. Schmidt E. 251. Schneider C. K. 78, 124, 170, 208. Schneider M. 33. Schnetz J. 213, 446. Schönfeldt H. v. 174. Schorstein J. 78, 208, 307, 362, 479. Schott P. E. 313. Schouten S. L. 83. Schroeder H. 133, 366. Schröter L. u. C. 252. Schübe Th. 485. Schuh R. 479. Schulte A. 38. Schulz A. 38, 83, 133. Schulz 0. E. 315, 366. Schulz R. 174. Schuster J. 252, 313, 446, 485. Schwertschlager J. 252. Scott D. H. 252. Scotti L. 133, 485. Semler C. 314, 446. Senft E. 208. Sernander R. 38, 83, 485. Servit M. 307. Shaw G. R. 213. Shibata K. 366. Simmons H. G. 38, 366. Simonkai L. 33, 133, 213, 252, 314. Skottsberg C. 39. Smalian K. 446, 485. Smith C. 0. 39. Smith F. G. 214. Soave M. 486. Solms-LaubachH. Grf. 214, 314. Songeon A. 314. Sorauer P. 249, 252. Sorgo F. 307. Sperlich A. 441, 479. Splendore A. 39. Sprenger C. 83. Stöger R. 174. Stausch K. 310. Stingl G. 307. Stoklasa J. 124, 170, 248. Stopes H. C. 314. Strakosch S. 170. Strasburger E. 83, 133, 366. Strasser P. 441. Strohmer F. 125. Stümcke M. 84. Stürler F. A. v. 84. Stuckert T. 84. Sündermann F. 446. Suess E 307. Svedelius N. 39, 84, 314. Swederus M. B. 314. Sydow P. 133, 363. Sylven N. 314. Szabö Z. 174, 214. Tauner-Fullemann M. 84, 174. Teodoresco E. C. 39, 84, 174. Ternetz Ch. 366. Teyber A. 208. Thaisz L. v. 314. Thellung A. 84, 174, 252, 485, 486. Thomsen P. 175. Thouvenin M. 133. Tischler G. 446. Tobler Fr. 133. Toepffer A. 84. Trinchieri G. 214. Tschermak E. v. 33, 78, 307. Tswett M. 446. Tubeuf G. V. 315. TuUberg T. 315. Tunmann 78. Tuzson J. 133, 315, 486. Ulbrich E. 175. Urban J. 315. Ursprung A. 84, 252. Velenovsky J. 362. Vierhapper F. 78, 209, 366. Viguier R. 252. Vöchting H. 39. Vollmann F. 84, 252. Wagner A. 78, 209. Wagner J. 315. Wagner M. 446. Wagner R. 33, 78, 170, 248, 307, 480. Weber C. A. 252, 486. Weber E. 84. Weinberg A. 307. Weinzierl Th. v. 209, 248. Weiss F. E. 84. Weisse A. 249, 363. Wengenmayr X. 84. Went P. A. F. C. 214. Westerdijk J. 84, 134. Wettstein R. v. 77, 125, 170, 366, 480. White J. W. 486. Wiesner J. 33, 78, 79, 480. Wildeman E. de 85, 134, 214, 446, 486. Wilhelm K. 79, 125. Wilk L. 134. Wille N. 214. Willis J. C. 315. Wilson E. B. 314. Witasek J. 33, 366, 441 Witte H. 39. Wittrock V. B. 315. Wolff F. 446. Wollenweber W. 366. Woodhead T. W. 39. Wöycicki Z. 480. Wretschko 478. Yabe Y. 212. Tamanouchi S. 85. Yamanouchi T. 440. Young M. S. 486. Zacharias E. 253. Zahlbruckner A. 125, 209, 363, 480. Zahn C. H. 76, 85, 214, 216, 248. Zailer V. 134. Zaleski W. 215, 447. Zapalowicz H. 170. Zederbauer E. 33, 170, 441. Zopf W. 134, 366. 496 IV. Verzeichnis der angeführten Pflanzennamen.*) longi- Acacia spirocarpa Hebst. 442. Acaena ascendens Vahl 450. — aristata Ross 449. Acarospora Argaei Stnr. 170. Acer campestre 1 78, 284. — obtusatum Kit. V. anotnalum Pax f. opulifolium et f. pseudopulus Maly 173. Acliülea Clusiana 297. — sp. div. 301, 302, 303, 348. — speciosa Hay. 171. ■ — Zederbaueri Hay. 171. Aconitum 312. — latemarense Deg. Gay. 304. — platanifolium Deg. Gay. 304. — SJ9. div. 300, 342. Adansonia digitata L. 442. Adenium dbesum (Frsk.) 442. Adenostyles sp. div. 301. 348. Adesmia amhlysepala Sims. 314. Adonis auctwmnaUs v. ignea Murb. 37. — flammeus 37. Adoxa 307, 443. — moschatellina 36. — sp. 377. Aecidium Laserpitii-Sileris Maire 331. — Oxalidis 305. — Peucedani Voss. 381. — Peucedani-raiblensis Maire 330. — (SeseZi Messl 35. — sp. div. 253, 330. Aeluropus sp. 168. ^era sjj. 167. Aesculus Hippocastanum 75. Agaricus campestris 34. — sp. cZiv. 333. Agave parrasana Berg. 34. Agropyruvi sp. div. 168. Agrostis sp. div. 167. Agyriellopsis difformis Höbn. 31. Ailanthus glandulosa 284. Aira 1. — alpina 1, 2, 3. — bottnica 2. — caespitosa 1, 2. — flexuosal,3. — laevigata 2. — litoralis 2. — we- dm 1, 2, 3. — setacea 1, 2, 3. — Wibeliana 2. Ajuga Chaviaepitys Scbrb. 357. f. glabra Prsl. 357. ß) longi- flora Vis. 357. f. hirta Frn. 357. f. subglabra Ldbg. 37. — — a) vulgaris 3b7. — chia 357. — humilis Pta. 357. — Iva var. 357. Alchemilla 373, 375, 378, 381. — acut- angula Bus. 381. — alpina L. 93. — arvensis (L.) Scop. 94. — obtusa Bus. 381. — pastoralis Bus. 381. — pubescens Lam. 381. — sp. div. 301, 339, 344. — subcrenata Bus. 381. — vulgaris L. 93, 373, 381. Aldrovanda vesiculosa 312. Alectorolophus 324, 325, 326, 327, 328, 446. — Alectorolophus St. 314. — arvensis Sml. v. verticillatus Sml. 446. — — V. villosus Sml. 446. V. violaceo-purpureus Sml. 446. — — ellipticus Hsskn. f. leucodon Sml. 446. — — f. longiramosus Sml. 446. — — f. verticillatus Sml. 446. — maior Rcbb. 446. — medius Stern. V. alpinus Sml. 446. f. angu- status Sml. 446. — — f. rubricaulis Sml. 446. — sp. div. 302, 339, 347. Allium Ampeloprasum L. 476. — bae- ticum Boiss. 476. — polyanthum Wllk. Lge. 476. Alnus 178. Aloe candelabrum Berg. 34. — Dawei Berg. 34. Alopecurus sp. div. 167, 168. Alsine 43, 91. — aretioides (Somm.) 91. — biflora 174. — fasciculata (L.) 43. — lanceolata {All.) 91. — larici- folia (L.) 91, 297. — liniflora (L. f.) 91. — montana (Loefl.) 44. — scle- rantha Fisch. Mey. 44. — sedoides (L.) 44, 91. — sp. div. 300, 302, 338, 342. — tenuifolia 95. — venia (L.) 91. — verna Brtl. y. orthophylla Beck 205. — viseosa Scbrb. 91. AlsopMla van Geertii 310. Alstroemeria pygmaea Herb. 314. Alyssum 303. — sp. div. 302, 343. Amanita sp. 334. Amblystegium radicale 127. v. longifolium Ell. 132. — sp. 127. Amomum Vignaui Recb. 441. Amphidium lapponicum (Hdw.) Schp. 31. AmphispTiaeria nitidula Höhn. 163. Amphoridium Mougeotii v. serratulum Ell. 132. Amygdaleae 365. Anabaena 150. — Levanderi Lemm. 130. Anaphysmene Bub. 123. — Heraclei (Lib.) Bub. 123. *) Zur Erzielnng tunlichster Kürze des Index -vrarden nur jene Arten namentlich aufge- führt, über die an der betreflfenden Stelle mehr als bloß der Name oder Standort angegeben ist. Im übrigen wurde auf die Mitteilung über eine oder mehrere Arten einer Gattung durch die Angabe „sp. ,sp. dir." hingewiesen. 497 AnaptycMa sp. 73. Anarrhinum bellidifolium (L.) 243. — corsicum Jord. 243. — laxiflorum Boiss. 243. Anastatica hierochuntiea L. 60. Andropogon sj). div. 168. Androsace lactea 297. — villosa 297. sp. div. 301, 339, 346. Aneimia Dregeana 310. Anellaria sp. 333. A^temone 175. — Baldensis L. 37. — Hepatica L. 38. lus. biloba, f. Candida, f. ciliata, f. divergens, lus. feminea, f. hirta, f. lilacina, f. mar- ginata, f. spectäbilis Holmb. 311. — SjJ. dw. 300, 339, 342. J.wow!odow attenuatus 127. — viticu- losus 127. Antennaria 137, 374. — alpina R. Br. 137, 374, 377. — sp. diw. 339, 348. Anthemis brachyeentros Gay 37. — co- ronata Ldbg. 37. Anthostoma Cocois Höhn. 163. Anthriscus lancisecta Smk. 133. ^ Zio- carpa Smk. 133. — nemorosa X w^- ixa Orellana L. 85. Blasia pusilla (Mich.) 442. Blastenia sp. div. 71, 397. — Fijperae Zhlbr. 70. BlecJmum Spicant. v. cuspidatum Krg. 129. V. indivisum Krg. 129, — — V. longipes Krg. 129. v. ramosum Krg. 129. rotundatum Krg. 129. Boehmeria speciosa 161. Boletus mutabilis Peck v. austroameri- cana Kick 312. — s^?. 333. — iro- picus Rick 312. Bombardia fasciculata Fr. 162. Bonia sp. 253. Boronia 77. Botliriospora 317. Botrycliium Lunaria 440. Botryococcus 149. — sj9. div. 54, 56. Botryoconis sp. 253. Botryosphaeria Molluginis Höhn. 31. Botrytis 162. — cinereo-virens Kze. Schm. 123. Bouteloua sp. 167. Brachypodium sp. 168. Brachythecium populeum v. latifolium RH. 132. — rivulare v. flagellare Rll. 132. — salebrosum 127. — sp. div. 127, 207. .Bra^/a sp. div. 339, 343. Briza sp. 168. Bromus cappadocicus B. Bai. v. ar- gaeus Hack. 171. — erectus Hds. v. uninodis Hck. 31. — sp. div. 168. — variegatus M. B. v. subhirsutus Hack. 171. Broomella BicTciana Rhm. 313. — sp. 253. Brunella sp. div. 77, 123. Brunonia 316. Bryophyllum crenatum Bak. 248. 499 Bryophyta 33. Bryopsis sp. 388. Bryum arenariimi Jiir. v. longipüum Podp. 173. — argenteum 127. — cae- spiticium 127. — Hazslmskyanum Pet. 32. — Müdeanum 127. — pen- dulum (Hrnsch.) Schp. 32. — sp. div. 48, -207. Buellia sp. div. 73, 399. Buffotna 44. Bidbophyllum Ericssonii Krzl. 78. Bulbostylis argtntina Palla 258. — sphaerocephala (Boeck) 258. Bupleiirutn petraeum 297. — sp. div. 301, 345. c. Caeoma sp. 330. Calamagrostis 364. — sp. div. 77, 167, 168, 339, 340. — turkestanica Hack. 31. Calamintha glandulosa Bth. 402. — Nepeta Hut. 402. — parviflora Larn. 402. — thymifulia Host, non Rb. 402. Calceolaria 217. — abscondita Witas. 263. — acutifolia Witas. 262. — ad- scendtns Ldl. 261. — ambigua Phil. 260. — andicola Witas. 265. — arachnoidea Grab. 263. — ascendens Ldl. 224, 265. — asperula Phil. 263. — atrovirens Witas. 259, 260. — bi- flora Krzl. 261, 262. Lam. 262. — cheirauthoides Reiche 260, 261, 265. — Chiloensis 261. — collina Phil. 260, 261. — compacta Phil. 260. — conferta Witas. 260, 261, 264. — Cummingiana Witas. 260, 265. — Cunninghami Vatke 264. — Darivinii Bth. 222, 224, 225. — dentata 228, 260, 261, 264, 265. — exigua Witas. 260, 261, 264. — fdicaulis 230, 262. — jloccosa Witas. 262. — foliosa Phil. 259, 260. — fulva Witas. 260, 261, 264. — Germaini Witas. 262. — gla- brata 229. — glanduUfera Witas. 260, 261. — glutinosa 261. — hybrida 111. — hypericina Poepp. 228. — integrifoUa Murr. 219, 222, 259, 260. — kingii Phil. 261. — latifoUa 229, 230. — lanceolata Cav. 262. — longe- petiolata Phil. 227, 230. — luxurians Witas. 261, 262. — mendocina 224. — Meyeniana Phil. 260. — moutana Cav. 262. — Nahuelbutae Phil. 260. — nudicaulis Benth. 230. Phil. 230, 262. — obtusifolia 261. — pal- lida Phil. 225. — paposana Phil. 260. — paralia 262. — Pavonii 227. — peiioalaris Cav. 261, 263. — pe- tiolaris225. — pinifolia 228. — pin- nata 227. — pristyphylla Phil. 261. — pseudoglandulosa 261. — punc- tata R. P. 218, 219, 220. — puncti- culata Phil. 218. — purpurea 229. — recta Witas. 264. — scabiosifolia 227. — secta Krzl. 264. — secunda Witas. 264. — Segethi 228. — sile- noides Poepp. 259, 260. — spathulata Witas. 262. — sp. div. 227, 360, 361. — stachydifoUa 229, 230. — tenella Poepp. 220, 221. — teiiera 229. — uiiiflora Lam. 224, 228. — utricula- rioides Hook. 226. — verticillata R. P. 224. — villosa 262. — violacea 220, 228. — Wettsteiniana Witas. 262, 263. Calicium curtum v. brachypoda B. de Lesd. 125. Callianthemum sp. div. 339, 342. Calonectria ulivacea Höhn. 163. Caloplaca chalybeia (Fr.) v. variegata Zahlbr. 71. — fulgida (Sm.) Ach. 72. — — ssp. arbeiisis Zhlbr. 72. — sp. div. 71, 72, 398, 399. Caltha palustris L. 207, 305. — sp. div. 208, 302, 342. Calypogeia sp. 48. Calyptospora Goeppertiana Khn. 329. Camarosporium Rhodotyni HoU. 250. — sp. 123. — Thujae HoU. 250. Campanula 366, 441. — albanica Witas. 33. — athoa B. H. forma 184. — Bor- basiana Witas. 33. — bulgarica Witas. 33. — Cervicaria 184. — decumbens DC. 119, 120. — DiecJcii Lge. 119, 120. — divaricata Witas. 33. — fa- rinulenta Kern. Wttst. 33. — glome- rata L. 184 f. hispida Witas. 170. — gypsicola (Costa) Witas. 33. — hispanica yVülk. 119. — imbricata Roch. 184. — incerta Witas. 33. — Justiniana Witas. 33. — Kladniana, Schur. 33. ~ Loreyi Poll. 120. — macrorrliiza Gay 119. — mentiens Witas. 33. — moesiaca Vel. ß. oblongi- folia Maly 184. — — a. typica Maly 184. — nuda Witas. 33. — orientaUs Boiss. 184. — parviflora Witas. 33. — patula L. 8. grandiflora DC. 185. — — V. Jaho7-inae Maly 184. — — V. platyphyJla Borb. 185. — poly- morpha Witas. 33. — pusilla X Scheuchzeri 119. — ramosissima S. S. 120. — rotundifolia L. 33. — sabatia De Not. 119. — sp. div. 118, 184, 301, 302, 303, 348. — spec. dubia Hut. 118. — specularioides Coss. 119, 500 120. — stenophylla (Schur) Witas. 33. — stricta L. f. adpressa Witas. 170. — thyrsoidea L. 184. — velebitica Borb. 33. — vestina Porta 119. Camphorosma 444. Camptothecium lutescens 127. — — v. glabrum Gffy- 127. Campylocentrum chlor orhizum Prsch. 77. Campylopodiim alpinum Schp. 207. Campylopus sp. 48. Cavipylostelium sp. 207. Cantharellus sp. 333. Capsella Bursa pastoris (L.) 308. Capsicum annutim L. 207. Caralluma Nebroionii Berg. 34. Cardamine glauca v. scutariensis Rhl. 78. — inaritima v. maglicensis Ehl. 78. — sp. div. 339, 343. Carduus angusticeps Ldbg. 37. — ma- crocepJialus Dsf. 37. — sp. div. 111. 301, 349. Carex 212, 484. — alba 476. — canes- cens X echinata ^11. X nor- vegica ^11. — Chaberti F. Schltz. 309. — Davalliana X echinata ill. — dioica X echinata AI 7. — erice- torum Poll. T. gynobasis Murr 207. — ferruginea Scop. 476. — fimbriata 476. — Gaudiniana Guthn. 477. — helvola Fr. 477. — hispida Schk. f. lobata H. P. E. 476. — Eerneri Kohts 476. — laevigata Sin. forma 476. — ligerica Gay 477. — micro- stachya Ehrh. 477. — Mielichhoferi Schkuhr 476. — ornithopoda 476. — ornithopodioides Hsm. 476. — Fairaei F. Schltz. 309. — Papponii Mur. 477. — pediformis C. A. M. 476. — pendula Huds. 425. — Portae Hut. 477. — pseudo-helvola Kihlm. 477. — Bechingeri Palla 424. — Meu- teriana Boiss. 477. — rigida Good. 477. — samoensis Bock. 425. - sempervirens v. segregata Porta 476. — sp. div. 300, 302, 338, 339, 340, 341. — tenax Reut. 476. — tetra- stachya Traunst. 477. — tristis M. B. 476. — vulgaris Fr. 477. Carlina 59. — acaulis L. 8, 9. — fiu- mensis Smk. 213. — vulgaris L. 8, 10. Caryophyllaceae 41, 42, 365. Gastalia 485. Castanea sativa 74. Casteria dubia (Pesty) 479. Catabrosa sp. 168. Catasetum 164, 165, 166. — galeritum Rchb. 78. Catillaria croaticaTAAhx. 125. — jlavo- sorediata Zhlbr. 125. — nielaenida Oliv. 392. — sp. div. 25, 392. Catopyrenium cinereum Krb. 390. C auler pa 84. Cecropia 211, 311. Cenangium Labiatartcm Ges. 323. — rosulatum Höhn. 31. — sp. 253. Cenchrus sp. div. 167. Centaurea 305, 444. — Ajtayana Wgn. 315. — banatica X Degeniana 315. X micranthos 315. X s^e- nolepis 315. y^ triniaefolia 3lb. — Borbasii Wgn. 315. — carractra- censis Lge. 111. — Degeniana Wgn. 315. — — X stenolepis f. fastigiata 315. — Diöszegiana Wgn. 315. — indurata X pannonica 315. X Simankaiana Hay. 315. — /acea 36. — macroptiloH X rotundifolia 315. — Mdgocsyana Wgn. 315. — ilfo- gyarii Wgn. 315. — ilf^r/cmwa Wgn. 315. — montana L. 479. — napifolia L. 111. — Nemenyiana Wgn. 315. — nervosa Wild. f. angustifolia Cheney. 210. — omphalotricha Coss. 111. — ornata a. macrantha P. ß. 111. — Pälfyana Wgn. 315. — Sad- leriana X spinulosa 315. — saxi- coZa Lag. 111. — semi-Adami Smk. 133. — Skanbergi Wgn. 315. — sonchi- folia H. P. R. 111. — sp. div. 123, 301, 349. — spinulosa f. verseczensis Wgn. 315. — stenolepis Kern. f. Ifer- cwZts Deg. Wgn. 315. — — f. .^o/^- manni Wgn. — sulfiirea P. R. lll. — Szöllösii Wgn. 315. — Väsärhely- ana Wgn. 315. — Zederbaueri Hav. 171. Centaurium sp. 164. Gephalozia connivens (Dicks.) Ldb. 454. — patula Steph, 49, 50. — «ip. 90. Cephaloziella JBaumgartneri Schffn. 32, 48. V. umbrosa Schffn. 50. — dentata 454. — gracilUma Douin v. tnridis T)omn 454. — patula (Steph.) 49, 50. — sp. div. 48, 454. — vero- nensis Mass. 49. Cerastium fontanum X strictum 306. — pseudalpimim 306. — sp. div. 300, 303, 338, 339, 342. Ceratium 148, 149, 150, 252. — austria- cum Zdb. 52. 53, 54, 56, 150. — cn- rinthiacum Zdb. 54, 56. — hirundi- nella 304. Ceratodon purpureus v. tenuis RH. 132. Ceratophoruvi 324. Ceratophyllum 36. Ceratopteris tJialictroides 310. 501 Cercospora exitiosa Syd. 133. — hippo- crepidis Jaap. 364. — Kleinhofiae Höhn. 163. — Malkoffii Bub. 123. — sp. div. 205, 423. — vexans Mass. 132. Cercosporella hieracii Jaap 364. — sp. div. 123. Cerinthe lamprocarpa Murb. f. Catta- roensis Ldbg. 37. — — v. luteo-laci- niata Maly 173. — — i. verruculosa Ldbg. 37. — minor L. v. tuberculata Khl. 78. Cetraria pinastri (Scp.) Ach. 70. Ceuthospora atra Lnd. 365. — Feuri- chii Bub. 122. Chaerophyllum sp. div. 301, 345. Chamaeorchis 339. — sp. 341. Chamae Siphon hyalinus Scherff. 479. Ohara foetida A. Br. forma 282. — gymnophyllae A. Br. forma 281. — sp. div. 280, 281, 282. — tenuispina A. Br. f. nitida Mig. 282. Characeae 280. Characium De-Baryanum Hnsg. 152. — Hookeri Hnsg. 152. Chenopodium polyspermum L. y. ios- niacum Beck 205. Chiodecton sp. 391. Chloris sp. div. 167. Chlorohium limicola Nols. 131. Chloroidium Krügeri Nds. 131. Chlorospleniella collematoides Ehm. 313. Chlorothecium saccharophihim Krg. 131. Chroococcus limneticus Lemm. 52. — sp. 53. Chrysanthemum leucanthemum 362. — sp. div. 301, 348. Chrysohypnum helodes Spree, v. salina Pdp. 207. — sp. 207. Chrysomyxa Bhododendri (DC.) 38. — S|). 329. Chrysosplenium 443. Cicinnobolus Hieracii Bub. 122. CiiioOTyces Höhn. 31. — oropensis (Ges.) 31. Cintractia Luzulae (Sacc.) 276. — sp. 276. Circaea alpina L. 372. — intermedia Ehrh. 372. — lutetiana L. 372. Cirsium 304. — argunense DC. 108. — arvense (L.) Scop. 106. a. commune Beck 107, 108. — — y. dis- color Neilr. 108. horridum Beck 107. Vierh. 106. W. Gr. 107. incanum Beck 108. — — — Vierh. 106. y. integri- folium W. Gr. 107. — — ß. mite Neilr. 107. Vierh. 106. — W. Gr. 107. ß. obtusi- lohum Beck 107, 108. 2. rude- rale Beck 107. setosum Beck 107. — — a. spinosissimum Neilr. 107. — — subhorridum Beck 107. subincanum Beck 108. subruderale Beck 107. — — sub- viride Beck 107. f. vestitum- Vierh. 106. W. Gr. 108. — canum v. fallax Serv. 307. — in- canum Fisch. 108. — lanatum Sprg. 108. — pauciflorum X rivulare 304. — — X spinosissimum 206. — se- getum Bge. 108. setosum M. B. 107. — sp. div. 111, 208, 302, 349. — stiriacum Frisch. 304. — Stroblii Hay. 206. Cistaceae 211. Cistus Creticus Vis. non L. 37, — vil- losus L. V. Dalmaticus Ldbg. 37. Citrus 178. Cladium Mariscus (L.) E. Br. 30. Cladonia fimbriata L. 442. — — v. Simplex (Weis.) 393. — furcata v. palamacea (Ach.) Nyl. 26. f. spectabilis Zhlbr. 26. v. sub- ulata Fl. 389, 393. — pyxidata L. 442. V. neglecta (Flk.) Mss. 26. — rangiformis v. euganea Mass. 393. V. muricata (DC.) 393. — sp. div. 26, 393, 394. Cladophora 131. — crispata (Eth.) Ktz. forma 131. Cladosporium soldanellae Jaap. 364. Cladostephus verticillatus 83. Cladosterigma fusisporum Fat. 323. Clasmatocolea cuneifolia (Hook.) 457. Clasterosporium glandulaeforme Höhn. 163. Clastopus Bge. 79. Ciavaria 323. — sp. 333. Claviceps sp. div. 334. Clematis sp. div. 339, 342. Clevea sp. 457. Clithris quercina (Fers.) 365. Clonostachyopsis Höhn. 162. Clonostachys 162. — cylindrospora Höhn. 163. Cnicus lanatus Wild. 108 — setosus Bess. 107. Coccomyces quadratus (Schm. Kze.) v. arctostaphyli Ehm. 364. Codium tomentosum (Hds.) Stckh. 385. 477, 478. f. candelabrum Schill. 387. f. coralloides Ktzg. 387. f. tijpica Schill. 387. Codonanthe formicarum Frtsch. 31. — Uleana Frtsch. 31. v. integri- folia Frtsch. 31. Coelastrum sjj. 56. Coleanthus sp. 168. 502 Collema callopismum Mass. 27. — me- laenum v. jacoheaefohum Ach. 394. — jjolycarpon (Scliaer.) 394. — sp. div. 27, 394. Coleosporium sp. div. 330. Colerva spinarum Höhn. 170. Collonema rosca Höhn. 1G3. Collybia atramentosa Klchbr. 162. — sjo. 334. Colobanthus 94. Colutea arborescens 362. Comarosporium Astragali Höhn. 170. Cometes 46. Coniferae 484. Coniothyrium frueticola Holl. 250. — Poly g Olli Holl. 2.50. — olivacewn Bon . V. Gymnocladi Holl. 250. — — v. Koelreuteriae Holl. 250. ^ — v. Pte- leae Holl. 250. Corallinaceae 316. Coris hispanica Lge. 430, 431. — mon- speliensis L. 430, 431. Corispermum 444. Coronophora thelocarpoidea Höhn 31, 162. Corticium comedens 179. Coryanthes 164. Corydalis 363. — capnoides v. gonio- triclia Gayer 127. — cava 250. Coryne albidoaurantiaea Ötrb. 313. Corytholoma Glaziovianum Frtsch. 31. Cosmarium sp. 53. Crataegus glabra 235. Creochiton Bl. 163. — pudibunda Bl. 163. Crepidotus aurantiacus Bres 361. Crepis aculeata DC. 114. — alpyestris X blattarioides 112. X grandi- flora 112. — aurea (L.) v. bosniaca Maly 173. — Bornmülleri Hut. 114. — bursifolia ß. sicula Hut. Rigo 113. — chondrilloides X terglouetisis 1 13. — hybrida Kern. 113. — hyoseridi- folia X Jacquinii 113. — moesiaca Aschs. Hut. 112. - montana 205. — neglecta L. ß. majoriceps Ldbg. 37. — — a. parvuliceps Ldbg. 37. — oempontana Murr 112. — Peyritschii Murr 112, — scariosaW. 113. — sp. du'. 113, 301, 302, 303, 349. — vesi- caria L. 113. — Willkommii Per. Lar. 113. Crinum 83. — Kirhii Bak. 78. Crithmum sp. 352. Creochiton 307. Crocus 305. — babiagorensis Zap. 170. — Heuffelianus 170. Cronartium sp. 328. Croococcus 485. Crucigenia sp. div. 56, 57. Cryptospora suffusa v. valsoides Ehm. 132. Cryptomyces sp. 335. Cryptosporella Wagneriana Rhm. 132. Cucurbita Pepo 316. Cuseuta sp. 82. Cyathodium sp). 51. Cycas 366. Cyclamen 128, 364. — Pseudograecum 'EM. 36. Cyclotella 148, 149, 150. — bodanica Eulst. 54, 151. — comta Ktz. 53. — — V. melosiroides Krchn. 56 — planc- tonica Brnnth. 151. — socialis Schtt. 151. — s^). diit?. 52, 151. Cylindrosporium 275. — Lathyri Bub. Kab. 205, — oHvae Petri 485. — oro- bicolum (Sacc.) 439. Cynanchum Vincetoxicum(L.) v. bosnia- cum Maly 173. Cy)iocephalium flavidum Rick 312. Cyperaceae 129. 312. Cyperus Usterii Palla 257. — virens Mchx. 258. Cyrrhaea 164, 165. Cystopteris fragilis v. depauperata Krg. 130. — sp. di?;. 338, 339, 340. Cystopus sp. div. 272. Cystoseira sp. div. 383, 385, 388. Cystosporella Tiliae Bub. 122. Cytinus Hypocistis 172. Cytisus decumbens Wallr. 37. — di/"- /msms (Wild.) V. adpressepilosus Ldbg. 36, 37. — Kitaihelii Vis. 37. — ia- burnum 250. — Visianii Ldbg. 37. Cytodiplospora Bobiniae Bub. 122. — B/iois Sacc. 132. Cytospora Actiuidiae Syd. 133. — Cwr- rci/i Lnd. 365. — Pteleae Holl. 250. Cytosporina Feurichii Bub. 122. D. Dacrydium 311, 487. Dactylis glomerata f. lobata Drej. 37. — sp. 168. Dactylococcus De - Buryanus Rnsch. 152. Hookeri Rnscli. 152. — Zito- raZ«s Hnsg. 214. — sp. div. 55, 57. Danthonia sp. 167. Daphne Cneorum L. 433. — p)etraea Leyb. 433. — rupestris Facch. 433. — sp. div. 302, 345. — striata Tratt. 433. DendropJioma vitigena Sacc. 133. Detidrypliium pini Höhn. 163. Derbesia sp. 388. 503 Dermatocarpon cinereuvi (Pers.) 389, 390. — mmiatum v. complicatum (Sw.) Fr. 22. V. papillosum Müll. Arg. 22. — sp. div. 22, 390. Deschampsia 2. — sp. div. 167. Diacliea sp. 123. Dialypetalum compactum Zhlbr. 363. Dianthus albaiiicus Deg. et Bald. 31. — Baldaccii Deg. 31. — caesius X plumarius 361. — — f. floribunda et f. supercaesius Dom. 361. — ino- dortis X Seguieri 124. — Mamniin- giorum Murr 124. — sp. div. 300, 339, 342. — Zederbaueri Vierh. 170. Diatoma grande Sm. 251. Diatomaceae 174. Diatrype leucoxantha Ehm. 313. Dicranella sp. 90. Dicranodontium alpinuvi (Schp.) 207. Dicranum Mühlenbeckii Er. eur. f. hrachyphylla Podp. 2U7. — sp. div. 207. Dictyopteris sp. 388. Dictyota sp. div. 388. Didymaria Banunculi-montani (Mass.) 338, 421. Didymella Passiflorae Höhn. 163. Didi/mosphaeria perexigua Sacc. 132. Bifflugia 148, 149. Digitalis ambigua Murr. 200. — ap- pendiculata Porta 200. — brachy- antha Geis. 353. — ferruginea L. 173, 200. — laevigata W.E. 200. — lutea L. 200. — orientalis Boiss. 199. Lam. 200. — ornata Porta 200. — Pichleri Hut. 200, 353. — sp. 200. Dinobryon 148, 149, 150. — sp. div. 54, 56, 150. Dioon 34. Diplachne sp. div. 168. Diplodia Baccharidis Holl. 250. — hungarica Bub. 439. — Bhodotypi Holl. 250. Diplodina Corispermi Holl. 250. — pteleaecola Holl. 250. — Bhodotypi Holl. 250. — Sophiae Bub. 122. — s^j. 424. — Syringae Holl. 250. — Wistariae Holl. 250. Diplophyllum sp. 90. Diploschistes calcareus Stnr. v. coer«- lescens Stnr. 170. — scruposus (L.) Norm. V. albissimus (Ach.) 389, 391. V. bryophilus (Ach ) Zhlbr. 24. Dipsacus Meyeri Chab. 80. Disepalum anomalum Hook. 271. Distichiis sp. 168. Ditrichum vaginans SuU. v. elatum Podp. Lske. 207. Doronicum 209. — altaicum Pall. 209. — Briquetii Cav. 210. — calcareum Vierh. 210. — carpathicum Nym. 210. — Clusii 210. — corsicum Poir. 210. — glaciale Nym. 210. — grandi- florum Lam. 210. — Halleri Tsch. 210. — Hookeri Clarke 210. — Par- daliatiches L. v. subalpinum Chab. 80. — Porfae Chab. 80, 210. — scor- pioides (L.) 210. — Souliei Cav. 210. — sp. dtt». 301, 303, 339, 348. — T/w"- betanum Cav. 210. — viscosum Nym. 210. Dothidella Musae Höhn. 163. — spini- cola Höhn. 170. Dothiorella Pinastri (Pr.) 123. Draba alpina v. gracilesccns Simm. 38. — sp. div. 300, 302, 338, 339, 343. — subcapitata Simm. 38. Drosera 211, 444. - sp. 82. Dryas sp. 339, 344 Dunaliella 39, 84. Echinocactus Steinmaimi Sims. 314. Echiuin albicans Lag. 195. — nngusti- folium Lam. 196. — -~ v. Langea- num Hut. 196. — humile Desf. 195. — — Lange 195, 196. — sp. div. 195, 196. Ectocarpus sp. 388. Elephas Ad. 326, 327 Eleusine sp. 167. Elymus 313. i'Z?/»*« sp. dt?;. 338, 340. Encephalographa cerebrina Mass. 23. — sp. 391. Enchnoa alnicola Höhn. 31. Endocarpon sp. 22. Endocarpum cinereum Pers. 390. Endomyces fibuliger 444. Endophylluvi sp. 330. Enteromorpha sjj. 388. Entomophthora Cimbicis Bub. 122. — Bichteri (Bres et Star.) 123. Entylonia arnicalis Ell. Ev. 275. — Bellidiastri Maire 274, 275. — Be?- Zidis Krg. 276. — Bidentis Henn. 275. — Calendulae (Oud.) 275. — Compositarum Friw. 275. — guara- niticum Spg. 275. — Mägocsyanuni Bub. 439. — Matricariae Rstr. 276. — microsporum (Ung.) 276, — Pi- cridis Estr. 275. — polysporuni (Peck.) Frlw. 275. — Schinzianum (Mgn.) 123. — Thrinciae Maire 276. Ephedra 441. — trifurca 484. Epheline 424. 504 Epilobium 484. Episcia fimbriata Frtsch. 31. Equisetum sp. 77. Eragrostis sp. div. 168. Erica arborea 285, 291. — sp. div. 194. Erigeron 366. — Ärgaeus Vierh. 170. — sp. div. 301, 339, 348. — Zeder- haueri Vierh. 170. Eriochloa sp. 167. Eriodietyon glutinosum 124. Eriophorum sp. div. 338, 340. Eritrichium sp. div. 339, 346. — Tri- glavense 296. Eryngium sp. div. 302, 345. Erysyphe sp. div. 337. Erytlironium Dens canis L. v. immacu- latum Maly 173. Euphorbia 34, 486. — almeriensis Lge. 435. — agraria M. B. v. subhastata Gris. 157. — biglandulosa Desf. 436. — calabrica H. P. E. 436. — carnio- lica Jacq. v. Varbossania Maly 173. — cartageniensis Pta. ßg. 434. — Clementei Boiss. 433. — — Bourg. 433. — Cupani Guss. 435. — epn- tliymoides L v. glaberrima Ldbg. 37. — exigua 435. — glabriflora Vis. Panö. 434. — glebulosa 435. — graeca Boiss. Spr. 435. — liiteola Coss. Dur. 434. — maculata L. 210. — mario- lensis Eouy 434. — matritensis 435. — medicaginea Boiss. 435, 436. — nicaeensis All. 435. — — v. obovata Lge. 434. — obovata Lge. 434. — pauciflora Duf. 435. — Peplus L. 436. — pithyusa 435. — polygalifolia Boiss. 434. — rupicola Boiss. (3. major Boiss. 433. — segetalis L. v. inter- media P. E. 435. — sp. 208. — sub- hastata Vis. Panß. 157. — taurincn- sis All. 436. — terracina 435. — tJiymifolia auct. 210. — thyrsiflora Vis. Panc. 157. — verrucosa (L.) 434. |3. trunculata P. E. 434. Euphrasia 171, 172, 366. — iZ^e^n Vollm. 122. — minima Jacq. 120. V. hispidula Schi. f. bicolor Gremli 121. — officinalis 373. — sp. div. 121, 122, 208, 301, 339, 347. Euryale europaea Web. 252, 487. Euterpe oleracea 82. Evernia prunastri (L.) Ach. 20. V. soredifera Ach. 70. Exoascus sp. div. 334. Exobasidium sp. div. 333. F. Fabraea sp. 123. Fagopyrum sagittatum 247. — tatari- cum 247. Fagus 178. — silvatica 306. Favolus sp. 253. Festuca Csikhegyensis Smk. 133. — om«a V. argaea Hack. 171. — rwpi- caprina 294. — sp. du\ 168, 169, 300, 302, 338, 340. — violacea v. cappadocica Hack. 171. i'^tCMS 83, 213. Filices 34. Fistularia 326, 327. Fomes salicinus 178. — s^). div. 253. Fontinalis Prageri Wrnst. 365. Fossombronia sp. 48. Fragaria chiloensis 214. X '^"M'- giniana 214. — collina 214. X t;esca 214. — Daltoniana 214. — eZo- iior 214, 253. — — X virginiana 214. — Hagenbachiana 214. — JVtZ- gherrensis 214. — ■üesca 214. — vir- giniana 214. Fragilaria 148, 149, 150. Fraxinus 365, 442. Fritillaria Degeniana Wgn. 315. — gracilis (Eb.) 37. — neglecta Pari. 37. Fucus 82, 483. — vesiculosus 211. Fumana laevipes (L.) 37. Fumaria Vaillantii Lois. f. longibrac- teata Ldbg. 36. Fusarium cirrhosum Höhn. 163. — sm&- nivale Höhn. 170. Fusicladium consors Sacc. 132. — sp. du'. 205, 423. Fusicoccum Macarangae Höhn. 168. — operculatum Bub. 122. G. Ga^ea 169. — sp. div. 339, 341. Gcäium murale All. f. hispiduluvi Ldbg. 37. — sp. div. 302, 347. Geaster sp. 334. Gelidium sp. 388. Geniosporum indicum 325. Genistaphrygia Brnm. 79. — silvestris Scp. V. parcepilosa Ldbg. 36. Gentiana aomorensis L^vl. 130. — axt'Z- lariflora Levl. 130. — Fauriei Levl. Vt. 130. — Hellwegeri Hut. 195. — Malcinoi Levl. Vt. 130. — Naitoana Levl. Faur. 130. — nana Wulf. 194, 195. X tenella 195. — panno- nica Scop. v. Pichleri Hut. 194. — Ehaetica 294. — s^). diu. 194, 301, 505 302, 303, 339, 346. — tenella Rttb. 194, 195. — verna L. 84. Gerardia 325. Gesneriaceae 30. Geum rivale 252. — sp. div. 301, 344. Gibbera riograndensis Ehm. 313. — salisburgensis Nssl. 162. Gigartina sp. 388. Gingko 76. — biloba 171. Girardinia pahnata Gdch. 160, 161. Globularia sp. div. 310, 347. Gloeocapsa crepidinum Thur. 214. Gloeosporium leptostronwides Bub. 123. — sp. div. 123. — tricolor Lnd. 365. Gloxinia stolonifera Frtsch. 31. Glyceria sp. div. 168. Gnaphalium 8, 59, 137. — dioicum L. 10. — fuscatum Pers. 10. — pusillum H. K. 10. — silvaticum L. 10. 137, 139. — supinum 137, 139. — uligi- nosum 137, 139. Gnomonia amoena (Nees) f. carpinea Höhn. 31. Goldfussia 161. Gomontia polyrrhisa (Lagh.) 214. Gonatorliodiella eximia Höhn. 163. Gongora 164, 165. Gonyaulax palustris Lemm. 251. Goutdia 317. Gramineae 84, 167, 169, 249. Grimmiapulvtnata 127. — — v. longi- pila lus. holotricha Gflfy. 127. Guepinia sp. 332. Guignardia Cerris (Pass.) ssp. Quercus- llicis Trav. 324. — cooptera (Dsm.) 324. — humulina Bub. 122. Guilleminea 41, 95. Gyalecta Liltkemülleri Zhlbr. 391. Gymnadenia intermedia Peterm. 33. Gymnogramme chrysophylla 310. Gymnosporangium sp. 328. Gypsophila sp. div. 300, 342. Gyrocephalus sp. 332. Habrosia 42, 95, 96. — spinuUflora (Ser.) 95. Haematococcus 366. Hainesia Feurichii Bub. 122, 123. Halicystis 484. Mamelia 317. Harsiella effiisa Höhn. 163. Haworthia Chalwini Marl, et Berg. 34. Haylockia Pseudocrocus Sims. 314. Hedraeanthus graminifolius (L ) DC. V. elatus Wttst. f. Ginzbergeri Ldbg. 37. — Hercegovinus Maly 173. — Ki- taibelii DC. f. grandis Ldbg. 37. — tenuifolius (W. K.) 173. Hedypnois arenaria DC. ß. divisa P. L. 117. — polymorplia a. pendula P. R. 117. HeleocMoa sp. div. 168. Helianthemum canum (L.) Bg. 247. — sp. div. 339, 345. Helichrysum 59. — angustifolium 291. — bracteatum Willd. 8, 11. — itali- cuni 291. Helieobasidium farinaceum Höhn. 162. Heliosperma albanicum Maly 306. — chromodontum (B. R.) 306. — pudi- bimdum Bald. 306. — Betzdorfflanum Maly 306. — sp. div. 300, 342. — Tommasinii (Vis.) 306. Helminthia comosa Boiss. 116. — lusi- tanica Welw. 116. Helminthosphaeria Corticiorum Höhn. 163. — Odontiae Höhn. 163. Hendersonia pulchella Saec. v. tecomae- cola Holl. 250. — putaminum Holl. 250. — sarmentorum Wstd. v. Bac- charidis Holl. 250. v. Coluteae Holl. 250. V. Pteleae Holl. 250. — — V. Spiraeae Holl. 250. Henningsia sp. 253. Hepaticae 484. Heracieum sp. div. 301, 303, 345. Herniaria 92, 95. Herpotrichia sp. 335. Heteranthelium sp. 169. Hevea brasiliensis 171. Hiatula sp. 253. Hieracium 76, 214, 248, 374, 375, 378, 381, 382. — adenocaulon Fest. Zhn. 85. — albinotum Dabist. 129. — ale- tschense Zhn. 214. — amaurolepis Murr. Zhn. 86. — Berardianum A. T. 309. — callunetorum Job. 129. — Castellae Zhn. 85. — chloricolor M. Z. 362. — coracinum R. Sehlz. 174. — egregium R. Schlz. 174. — erythroxanthum Ob. Zhn. 85. — evi- ridatum Job. 129. — fontanalbae Bickn. Zhn. 85. — gailanum Bz. Zhn. 85. — glaucodermum Zhn. 117. — Harzianum Zhn. 215. — hypastrum Zhn. 214. — indistinctum R. Schlz. 174. — innsbruckense Murr. 362. — intercalare R. Schlz. 174. — jae- drense Job. 129. — lavantinum Bz. Zhn. 85. — megalolepis M. Z. 362. vielanocephalum f. stylosum R. Schlz. 174. — muravicum Fest et Zhn. 85. orthocliaeton Ob. Zhn. 85. — peHo- cranum Job. 129. — platylonchum Job. 129. — Poellianum Z. 362. — porreetum Uecbtr. v. grandiflorum 36 506 E. Schlz. 174. — Pospichalii Zhn. 214. — prasinicolor Besse. Zhn. 214. — pratensiflorum Fest et Z. 85. — pseudocaesium ß. Schlz. 174. — — pseudo-corconticum R. Schlz. 174. — pseudofranconicum Hz. Zhn. 215. — pseudo-palUdiflorum Hut. 118. — psilodorum Job. 129. — Boeme- rianum Zhn. 85. — salayense Zhn. 214. — sarissatum Joh. 129. — Schlos- sert H. P. R. 117- — Solanum Joh. 129. — spathulatum R. Schlz. 174. — sp. div. 301, 302, 339, 349. - Spennerianuni Zhn. 85. — subcanes- centiforme M. Z. 306. — subeminens Tout. Zhn. 214. — subgelmianum Murr Zhn. 85, 306. — suboreites M. Z. 362. — subporrectum R. Schlz. 174. — tubiflorum R. Schlz. 174. — Wischniakovn Petunn. et Z. 85. Hoffmannia robusta (Hort.) 317, 480. Homalothecium sericeum Br. eur. v. julaceum Meyl. 173. Homogyne sp. div. 303, 348. Homostegia graniinis Höhn. 163. Hoplestigma 316. Hordeum 307, 313. — sp. div. 169. Horminum sp. div. 301, 346. Hutchinsia sp. div. 300, 343. Hyalinia crenatomarginata Höhn. 163. Hyalospora sp. div. 329. Hydroclathrus sp. 388. Hygrophorus croceophyllus Bres. 361. Hymenophyllum tunbridgense (L.) Sm. 30. Hypericum sp. 453. Hyphaene Bussei Damm. 442. Hypholoma sp. 333. Hyphomyces defurmans (Lagg.) 123. Hypnum arcuatum v. tenellum Ell. 132. — sp. 456. Ilypochaeris illyrica Maly 309. — pon- tana L. 206. Hypocrea Solmsii Fisch, v. corniformis Bres. 361. Hypocreaceae 124. Hypoxylon albotectum Rhm. 313. — Heinriclierii Bres. 361. — sp. 253. Hyssopus sp. div. 159. Hysterium angustatum (Alb. Schw.) v. lophioides Rhm. 312, 313. — samo- ense Höhn. 163. I. lllecebraceae 42. Inocybe 162. — pluteoides Höhn. 162. i«s humilis 170. — pontica Zap. 170. Isatis canescens DC. v. gläbrifolia Ldbg. 36. Ixora gigantea Rech. 441. — inodora Rech. 441. — upolensis Rech. 441. Jasione penicillata Boiss. 193. — — f. einer ascens P. ß. 194. — — f. sitb- glabra P. R. 194. — rosularis ß. R. 193. Jovellana 218, 219, 220, 221. — j3Mnc- iaia R. P. 218, 219, 228. — puncti- culata (Phil.) 218. Juglans nigra 74. — regia 74, 173. Julianiaceae 81. Juncaceae 129. Juncus diffusus 476. — glaucus Ehrh. 476. — s^9. drv. 300, 302, 338, 339, 341. Juniperus communis 365. X 'S'o- bina 474. — — X sabinoides 474. — Ganderi Hut. 474. — Kanitzii Csatö 474. — sabinoides 474. — i;ir- giniana 474. K. Kabatia sp. 424. Kantia sp. div. 48, 90. Kernera sp. div. 300, 343. Kickxia elastica 171. Knautia 174. Kobresia sp. 339, 340. Kochia hirsuta Nolte 37. Koeleria 30, 304. — glauca X gracilis 30. — gracilis v. arenicola Dom. 30. V. pusztarum Dom. 30. — /mn- garica Dom. 30. — s^. dii». 168, 302, 340. — splendens v. alba>iica Dom. 30. Kretzschmaria sp. 253. Labrella Heraclei Sacc. 123. Laburnum 34, 442. Laccaria sp. 333. Laclinocladium sp. 253. Lachnum Ästragali Höhn. 170. — s^^. 335. Lactarius sp. 253. Lactuca Chaixii Vill. 36, 128. — gwer- CMi« L. 36, 128. 507 Lamium foliosum Cr. 31. — maculatum auct. 31. Lappa 305. Laserpitium sp- 35. Lathraea 172. Laurus nobilis 235, 284, 286, 291. Lecanactis salicina Zhlbr. 125. Lecanora Agarclhiana Ach. v. pacnodes (Mass.) 395. — hadiella Stnr. 170. — biloculata Nyl. 125. — calcarea Sommf. V. sphaerothallina Stnr. 170. — circinata Nyl. v. nigricans Stnr. 170. — dispersella Stnr. 170. — ge- lida 485. — intermutans Nyl. v. tur- gida Stnr. 170. — polytropa (Ehrb.) V calciseda Zhlbr. 65. — saxicola (PoU.) f. albopulverulenta Schaer 66. — sp. div. 65, 66, 395. 396. — sub- radiosa Nyl. v. caulescens Stnr. 170. Lecidea decipiens (Hffm.) v. dealbata (Mass.) 392. — enteroleuca Arn. v. ntrosanguinea Arn. 25. — Giselae Zhlbr. 125. — melaenida Nyl. 392. — protuberans Schaer. 24. — san- guineoatra Lnnr. 25. — sp. div. 25, "26, 392. Lecothecium radiosum Anz. 28. — sub- radiatum D. T. 28. Lejeunia sp. 456. Lentinus sp. 253. Leontodon asper Poir. 117. — biscu- tellaefolius DG. 117. — crispus Vill. 117. — graecus B. H. 117. — hispi- dus L. V. angiistissitnus Chen. 210. — intermedius H. P. E. 116. — Leijs- seri (WUr.) Beck 79. — Eosani Ten. 117. —sp.div. 301, 339, 349. — Vil- larsii Loi?. 117. Leontopodium sp. 339, 348. Lepidium (L.) R. Br. 84.' Lepiota sp. 334. Leptochloa perennis Hack. 361. Leptogium atrocoeruleum v. pulvinatum (Hffm.) 389, 394. — sp. 27. — tre- melloides (L. f.) 394. Leptonia similis Rick 312. Leptoscyphus cuneifolius (Hook.) 457. Leptosphaeria caespitosa Niessl. 322. — Cibostii De Not 322. — derasa (B. Br.) 322. — fuscella v. Sydowi- ana Sacc. 133. — modesta (Desm.) 321. — Pas.seriww Sacc. 322. — San- guisorbae Karst. 322. — setosa Niessl. 321. — sp. div. 337. — Zahlbruck- neri Strass. 441. Leptothyrium Lunula Höhn. 170. — sp. div. 123, 205. Leptotrichum vaginans v. brevifolium RH. 132. Lepttirus sp. 169. Leskea nervosa 127. Letentraea rhynchostoma Höhn. 163. Leucobryum sp. 456. Leucocoprinus sp. 334. Leucodon sciuroides Schwgr. v. longi- folius Meyl. 173. Leucojum 164. Libanotis intermedia Rpr. 309. Liehen cerebrinus Rara. 23. — chry- sophthalmus L. 72. Liebmannia Levellei Meneg. 384. Liqustrum 34, 442. Lilium 250. — bulbiferum L. 205. Limacinia spinigera Höhn. 163. Limacinula samoensis Höhn. 163. Limeum 95. Limnobium eugyrium v. nervosum RH. 132. Linaria 239. — aequitriloba Spr. 243. — amethystina v. concolor Lev. 241. — arragonensis Lsc. 242. — Brotis- sonetii (P. Ch.) 240. — cirrhosa W. 243. — commidata Brnh. 243. — crassifolia 241. — diffusa Lk. Hffg. 241. — - fragilis Rdr. 243. — fragrans P. R. 240. — glabrescens Lge. 242. — graeca Chav. 243. — grandiflora Cos's. 242. — Huteri Lge. 241. — ignescens Kze. 240. — inquinans Lge. 242. — lasiopoda Frn. 242. ß. major Frn. 242. — macropoda B. R. 242. — melanantha B. R. 241. — ni- gricans Lge. 240, 241. — oligantha Lge. 240. — pedunculata Spr. 240. — Perezei Gay 242. — praecox Lk. Hffg. 240. — Prestanderae Tin. 242 — robusta Lose. 242. — Rossmaess- leri WUk. 241. — rubrifolia ß. C. 242. — Sieberi Rchb. 242. — sp. div. 241, 301, 347. — Tournefortii v. glabrescens Lge. 242. — — v. inqui- nans Lge. 242. — tristis (L.) 241. Linnaea borealis L. 315, 379. Linodoclmim Höhn. 162. Linum austriacum 173. — perenne 173. — s^J. div. 301, 345. Lister ella paradoxa Jahn 128. Lithospermum calabrum Ten. 197. — frutieosum L. /?. canum P. R. 197. — prostratum Lois. 197. Lizonia Leguminis Rhm. 313. Lloydia sp. 338, 341. Lobaria sp. div. 29, 395. Loiseleuria sp. 339, 345. Lolium sp. 168. — subulatum Vis. f. aristata Ldbg. 36. — temulentum L. 35, 128. Lonicera 285, 291. Lophodermium sp. 334. 508 Lophozia grandiretis (Ldbg.) 90. V. humilis Schffn. 90. — incisa 90. — marchica 91. — sjx 456. Loropetalum cliinense (R. Br.) 170. Lotus Jacohaeus 173. — sj). 352. Lunularia sp. 48. Lupinus albus 35. Lmula sp. div. 338, 339, 341. Lychnis patagonica Speg. f. glabrius- cula Koss 450. Lycopodium clavatum v. fasciculatum Krg. 130. Lygodium 481. Lysimachia vulgaris L. 39. — Zawaa- slcyi Wiesn. 33. M. Maerophoma Äbietis pectinatae Bub. 122. — fusispora Bub. 439. Macrosporium sp. 123. Maesopsis Eminii Engl. 35. Malvastrum 314. — dryadifolium Sims. 314. — nubigenum Sims. 314. Marasmius sp. div. 333. Marchantia 76. — emarginata v. mw^i- radia Schffn. 51. — multüoba Steph. 51 _ polymorpha L. 249. — sp. dir. Marrubium candidtssimum L. v. smO- rotundum Ldbg. 37. 3Iarssonia sp. div. 123, 423. Martinellia aequiloba 455. — calcicola Arn. Perss. 455. Massaria scoparia Ehm. 38. Massarina mamma (Otth.) 123. — sa- licineola Rhm. 38. Maxillaria 164, 165. — luteseens 165. — wrnia 165, 166. — pumila 165. Melampsora Laricis-epitea Klb. 329. — Laricis-Eetusae Fsch. 329. — Ä«- Zicis-capreae Wt. 329. -sp. dm329. Melampsorella Cerastii (Pers,) 329. Melampyrum angustissimum v. austro- tirolense Hut. Pta. 246. — arvensis 246. - barbatum W. K. 246. — cri- statumh. 208. — so/sfifiaie Ronniger 208, 213. — variegatum H. P- R- 246. Melanconis Alni v. manca Rhm. 132. Melanopsamma hypoxyloides Höhn. 163. . ,^ . Melanostrowa 424. — To^r^'iae Maire 423. Meiasmia 424. Melaspilea dalmatica Zahlbr. 23. — ae- /"ormis (Ach.) Nyl. 24. Meliea sectmda Reg. v. interrupta Hack. 31. Meliola longiseta Eöhn. 162. — sp, diw. 253 Melosira distans Ktz. v. nivalis Brun. ?> 53. — sp. 57. Menispermaceae 130. Mercurialis 84. Merismopedia sp. div. 52, 57. Mesembrianthemum canum Haw. 34. Mesogloea Leveillei (I. Ag.) Meng. 382. sp. 388. — vermicularis Ag 383, 385. _ vermiculata (Engl. Bot.) 383. Microcycas calocoma 442. MtcroZowc/jMS CZmsw Spach. 112. — i)e- iestrei Spach. 112. — Dimaet Spach. 112 _ spinulosus Rouy 112. — vat- demorensis Cut. 112. — Tsernianus Gay Wbb. 112. Micromeria marifolia Bth. ^. itahca Hut. 402. Micropeltis Becliingeri Höhn. 163. Micrvphiale diluta (Pers.) 389, 391. Microphyma Bubakii Rhm. 439. — Eicfcn Rhm. 313. ^ 3Iicrosphaera sp. 337. Microstroma sp. 333. Microthelia oleae Krb. 21. Midotis Heinricherii Eres. 361. Mildeella bryoides 127. Mimosa sp. 82. Mimulus Ad. 326, 327. Minuartia 91, 92, 96. Mniarum 41, 42, 94, 95, 96. — fei/Zonm F. M. 94. — singuliflorum F. M. 94. Mniobryum albicans v. crispatulum RH. 132. Moehringia sp. div. 302, 342. Moenchia bulgarica Vel. 157. — coe- rwiea Boiss. 157. — erecia (L.) 157. — ^raeca Boiss. H. 157. — mantica (L.) Brtl. f. caerulea (Boiss.) 75. — V hercegovinica Maly 156. — oc- tandra Gay 157. — serbica Adam. 157. — sp. 156. Molendoa Hornschuchiana (Fck.) 31. Monacrosporium leporinum Bub. 123. Monochuetia excipuliformis Bub. 123. Mougeotia 76. Munroa sp. 167. Mycena digitalis Bres. 361. Mycetozoa 251. Mycosphaerella Aretiae Hohn. ibrf. — Silenes-acaulis Maire 336. Myosotis caespitosa Schltz. v. nana Stdlm. 170. — minutiflora B. R. 198. — palustris ß. baetica Per. Lar. 197. — re^jens Don 197. — sp. 77. — variabilis Angel. 198. 509 Myrtus italica 285, 291, 292. Myxodiscus Höhn. 31. — confiuens (Schw.) 31. N. Naeniacyclus caulium Höhn. 31. Naevia diminueus (Krst. ) v. tetraspora Ehm. 364. — pezizelloides ßhm. 38. Napicladium laxum Bub. 123. Nardta sp. div. itO. Nectria cosmariospora 162. — forma dubia 335. — viodesta Höhn. 163. — Strasseri ßhm. 441. Neesiella sp. 457. Neoitia Nidus avis L. 32. Nepenthes 75. — melamphora 75. Nephrocytium sp. div. 55, 56. Nephrolepis 75. — cordifolia 81. — i>(t/'^i 80, 81. Nephromium lusitanicuni (Schaer) Nyl. 29. — sp. div. 29, 395. — tomento- sum (Hffm.) Nyl. 20. Nerium Oleander 305. Nicotiana 39, 160. — Langsdorffii Weinm. 160. — paniculataU. F. 160. — Tabacum L. 33, 160. Nidula emodensis (Brk.) v. Heinricherii Eres. 361. Nigritella sp. div. 302, 339, 341. Nitella sp. div. 281. Nuphar 326. Nymphaea 326, 485. — ioftts 486. Nymphaeaceae 35. Ochrolechia tartarea (L.) Erb. 67. Odontia cristulata (Fr.) 162. Odontites 172. Odontospermum graveoleiis Seh. bip. 60, 63. — pjygmaeum HflFm. 60, 61. Oenothera 172, 363. — a/fetcüa 172. — biennis L. 481. — Lamarckiana 172. X '«*« 172. — Za^a 172. — nanella 172. Oidium lactis 131. OZea Europaea 235, 284. Oligotriclmm incurvum 77. Oncidium 164, 165. — flexuosum 164. Oncophorus sp. 207. OnobrycMs aequidentata (S. S.) 36. — Dalmatica Ldbg. 36. — foveolata Seringe 36. — Gussonei Ldbg. 36. — paucijuga Brnm. 79. Onopordon acanthium X illyrieum 305. — Beckianum John 305. Onosma 31, 133. — arenarium W. K. 31. — Banaticum Sand. 31. — Baum- gartenii Heuff. 31. — bulgaricum Vel 31. — citrinum JaY. 31. — densi- florum Borb. 31. — echioides L. 31, 133, 197. — /aZZaa; Borb. 31. — Ja- vorkae Snik. 133. — lineare Borb. 31. — pseudoarenarium Schur. 31. — stellulatum W. K. 31. — subcanes- cens Jav. 31. — Tauricum Kern. 31. Fall. 31. — Tornense Jav. 31. — tricerospermum Lag. 196. — viride Borb. 31. — Visianii Clem. 31. Oocystis gigas Arch. v. Borgei Lemm. 53. — sp. di/;. 52, 55, 56, 57. Opegrapha cerebrina Fr. 23. — sj). d«v. 23, 391. Ophiobolus minor Bub. 122. Ophioglossum 363. Ophrys 249. — hiulca Sprun. 6. — oestri- fera M. B. 6. — Beinholdii Fleischm. 74. — Beynholdii Sprun. Fleischm. 5. — Scolopax Cav. 6. — Trollii Hegetsch. 484, 486. Orbilia botulispora Höhn. 163. Orchidaceae 482. Orchis lactea Poir. 7. — laxiflora X mascula 475. — mascula X palustris 475. — sp. div. 164. — Tenoreana Guss. 7. — tridentata Scop. 7. Oreochloa sp. div. 300, 340. Origanum majoricum Chmb. 403. — virens Hffg. Lk. 403. §. brac- teosa P. ß. 403. — viridulum Mrtr. 403. — vulgare 403. Orlaya Daucorlaya Murb. 75. — platy- carpa 75. Ornithogalum collinum Koch 475. — diver gens 475. — Kochii Pari. 475. — nanum S. S. ß. longipes Boiss. 475. — Eeverchonii Lge. 475. — siZ- ües. 123. 510 Oxalis 305. — crenata 128. — Stein- vianni Sims. 314. — stricta v. pseudu- coniiculata Murr 124. Oxyria sp. 338, 341. Oxytropis argyroUuca Brnm. 79. — sp. div. 301, 302, 339, 345. Pachynema R. Br. 33. Pachypleurum sp. div. 339, 345. Paederota Ageria 243, 244. X Bonarota 243. — Bonarota 243, 244. — Churchillii Hut. 243. Palmella 485. Pallenis croatica Graebn. 36. — spi- nosa (L.) Cass. 36. Paiidanaceae 34. Pandorina morum (Müll.) 479. — sp. 56. Panieum italicum 365. — sp. div. 167, 168. Pannaria rubiginosa Del. 28. — sp. div. 28, 395. — subradiata Nyl. 28. Panus sp. 253. Papaver Bhoeas L. v. glabrescens Ldbg. 36. — sp. div. 300, 302, 343. Parmelia 209. — caperata (L.) Ach. 67. — cetrarioides Del. 67. — cetrata Ach. 67. f. sorediifera Wain. 68. — saxatilis (L ) Ach. 20. — — v. contorta (Bory) 68. — sp. div. 67, 68. — sulcata Tayl. 20. - tubulosa (Schw.) Brtt. 20, 67. — Weindorferi Zhlbr. 125. Parmeliella sp. div. 28, 395. Par Onychia 46, 92. — echinata Lam. 93. — Jamesii Torr. Gray. 93. — Ka- pela (Hacqu.) 92. — setacea Torr. Gray 93. — Wilkinsoni Wts. 93. Paronychieae 41. Paspalum Bakeri Hack. 361. — dolicho- phyllum Hack. 361. — sp. 168. Passiflora 37. Patellaria sp. 253. Pediastrum sp. 56. Pedicularis 127, 442. — asplenifoUa FIrke. 245. — elongata ^ern. 245. — exaltata Bess. 123, 306. — foliosa L. 306. — Hacquetii Graf. 306. — Hausmanni Hut. 246. — Hoer- manniann Maly 306, 309. — Lalesa- rensis Brnm. 79. — mixta G. G. 245. — pyrenaica Gay 245. — rhaetica Kern. 245. — rosea X rostrato- capitata 246. — rostrato-capitata Cr. 245. — rostrato-spicata Cr. v. helvetica Stgr. 245. — sp. div. 245, 246, 301, 302, 303, 339, 347. — Straussii Hsskn. 79. — Summana 296. — transsilvanica Schur 306. tuberosa 245. Peliostomum E. Mey. 84. Pellionia Daveauana N. E. Br. 161. Peltigera horizontalis (L.) 389, 395. — rufescens HflFm. f. virescens Ötnr. 170. — sp. div. 29. Peltiphyllum peltatum {Torr.) 317, 480. Pennisetum 365. — americanum (L.) 173. Peperomia hispidula 311. Peridinium sp. div. 52, 53, 56. Peronospora sp. div. 272. — viticola 38. Personatae 133, 481. Pertusaria communis f. meridionalis Zahlbr. 29. — sjj. div. 30. — tauris- corum Zhlbr. 125. Pestalozzia hypodermia (Nssl.) 324. Mägocsyi Bub. 439. — peregrina Ell. Mrt. 324. Pestalosiella ambigua Höhn. 163. Pestalozzina Thujae Holl. 250. Petractis sp. div. 24, 391. Petrocallis sp. 300, 343. Peucedanum carvifolium (Cr.) Vill. 30. — crassifolium Hai. Zhlbr. 309. — Oreoselinum Mnch. v. pseudoaustria- cum Murr 207. Pezizella sepulta Ehm. 38. — s/j. 123. Phacidium coopterum (Dsm.) 324. Phaeoderris Sacc. 322. — caespitosa (Niessl.) 322. — Labiatarum Höhn. 323. — rubellula (Desm.) 322. Phaeoporus obliquus (P.) 178. Phagnalon rup>estre (L.) DC. v. llhjri- cum Ldbg. 37. Phanerogamae 152. Phaseolus 310, 440. Phegopteris Dryopteris v. bifida Krg. 129. V. crenata Krg. 129. V. depauperata Krg. 129. — poly- podioides v. alata Krg. 129. — — V. alternifolia Krg. 129. v. bifida Krg. 129. V. circularis Krg. 129. V. cristata Krg. 129. V. furcata Krg. 129. — Bobertiana V. crenata Krg. 129. — — v. erosa Krg. 129. V. furcata Krg. 129. — — V. imbricata Krg. 129. Phialea epibrya Höhn. 163. — incer- tella ßhm. 133. Phillyrea latifolia 285, 291. Philonotis sp. div. 207. Phleospora hungarica Bub. 439. Phleum sp. div. 168, 300, 340. 511 Phlomis ferruginea Ten. 359. — fruti- cosu L. 359. — Portae Kern. 359. — viscosa Poir. 359. Pholiota sp. 334. Phoma dipsacina Bub. 439. — gynmo- cladicola Holl. 250. — helichrysicola Holl. 250. — picea Pers. 439. — pi- lulifer a Sa.cc. 132. — pteleaecola B-oW. 250. — putaminum Holl. 250. — ru- bicola Sacc. 132. Phomopsis x)icea (Pers.) 439. Phragmidium sp. 328. Phragmites 326 Phyllacliora 323. — dolicJwgena (B. Br.) 162. — intermedia v. luxurians Ehm. 38. — Si3. 253. Phißlosticta alpina Allsch. v. helvetica Jaap 364. — bacteroides Vuill. 123. — banatica Bub. 439. — Berlesiana Sacc. 132. — Bresadoleaiia Bub. et Kab. 123. — celtidicola Bub. Kab. 205. — Cicutae Lud. 365. — Co/o- casiae Höhn. 163. — colocasiaeeola Höhn. 163. — Dentariae Kab. et Bub. 123. — doroiiicigera Bub. 439. — eryngiella Bub. 439. — eryngiicola Bub. 439. — eupatoriicola Kab. et hiub. 123. — immersa Bub. 439. — Melissae Bub. 439. — Orni Bub. 439. — Rehmii Bub. 439. — Tuzsonii Bub. 439. — varticolor Bub. 439. — velata Bub. 439. Physalospora Fagraeae Höhn. 163. — Hoyae Höhn. 163. PIryscia aipolia (Ach.) 389, 399. — chrysophthalma DC. 72. — pulveru- lenta (Schrb.) v. subvenusta Nyl. 73. — sp. div. 73, 399. Physcomitrella Hampei Lpr. 483. — 2;aieMS (Hdw.) 482. Physcomitrium pyriforme (L.) 482. — sphaericiim (Ldw.) 482. Physma dalmaticum Zhlbr. 255. — sp. div. 27, 394. Phyteuma sp. div. 301, 302, 303, 348. Phytophthora infestans 338. Picea excelsa 306. — pungens Engelm. 38. Picris laciniata Schk. Vis. 116. — sca- berrima Guss. 116. Pinguiciila 409, 458. — albanica Griseb. 417. — alpina 411. — corsica Bern. Gren. 409, 410, 412, 414, 415, 464.' — crystallina 409, 410, 412, 414, 415. — grandiflura auct. 4()0. — grandiflora Lam. 409, 410, 412, 414, 415, 417, 418, 459, 463, 464, 465, 467, 468. Sprg. 466. ß. longifolia auct. 466. — — v.palUda Gaud. 459. v. rosea Mut. 459. — Hellwegeri Murr 411, 417, 460, 465. — hirtiflora 409, 410, 412, 413, 414, 415, 416,417,469. —laetaF&nt. 417 — leptoceras Rchb. 409, 410, 412, 413, 414, 415, 416, 417, 419, 420, 421, 459,460. — longifolia E&m. 409, 410. 412, 414, 415, 417, 463, 466. — lusitanica 411, 412, 413. — megaspilaea 412, 414, 416. — Beichen- bachiana Schindl. 412, 414, 415, 416, 417, 463, 467, 468. — Eeuteri Genty 412, 413, 414, 415, 458. — sp. div. 339, 347, 409, 459, 468. — vallisneriae- folia Webb. 412, 415, 416, 469. — variegataA.T. 411, 465. Turcz 466. — villosa 411. — vulgaris Cu- tnda 418, 460. L. 409, 410, 411, 412, 413, 414, 416, 417, 420, 463. ß. alpicola 463, 464, 465. — — V. grandiflora auct. 421, 460, 464. Lee. et Ltte. 418. ß. leptoceras auct. 460. Pinus 213, 439. — Cembra 306. — La- ricio Poir. 444. Porta Rigo 474. — montana 305. — Pseudopumilio WUk. 309. — pyrenaica Lap. 474. — silvestris 306, 313. — sp. dw. 339, 340. Pirottaea pini Höhn. 163. Pirus Aria (L.) ssp. Tergestina Ldbg. 36. Pisum biflorum v. Sanctae Notburgae Pfaff et Murr 124. — elatius M. B. 208. Pistacia Lentiscus 285, 291. Pittosporum Tobira 235. Placolecania Cesati (Mass.) 397. — ma- rina Zhlbr. 396. Placosphaeria Junci Bub. 122. — sp. 424. — Tiliae Bub. 439. Placynthium radiosum Jatta 28. — sp. 28. — subradiatum Arn. 28. Plagiochila Gottschei 458. Plagiothecium silesiacum v. nervosum Ell. 132. Plantago baetica P. R. 433. — Bellardii 433. — ceratophylla Lk. 432. — Co- ronopus L. 432, 4.S3. — crithmoides Desf. 432. — Grovesii H. P. R. 433. — Gussonei 432. — insularis G. G. V. Grovesii H. P. R. 433. — lusita- nica L. 433. — macrorrhiza Poir. 432. — subulata L. v. 433. — Wel- deni Rchb. 432. Plasmopara pygmaea (Ung.) forma 272. — sp. div. 272. Piatanthera chlorantha Cust. v. tri- culcarata Hmsl 444. Platanus Orientalis 284. Pleomassaria Bobiniae Bub. 122. — Vandasii Bub. 122. 512 Pleonectria lichenicola (Cron.) Sacc. 31. Pleosphaeria malacoderma Höhn. 163. — sylvicola Höhn. 163. Pleospora Fagi Lnd. 365. — Helichrysi Holl. 250. — oblongispora Rhm. 364. — phaeospora v. hracliyspora Nssl. 336. Poa evagans Simm. 38. — sp. div. 168, 169, 300, 302, 338, 340. Pocosphaeria balcanica Höhn. 163. Podanthum virgatum Lab. f. peltatum Witas. 170. Podocarpinae 311. Podocarpus 311. Pohlia adpressa Fg. v. fluitans Lske. Podp. 207. — nutans (Schrb.) v. in- clinata Podp. 207. — sp. div. 207. Polycnemum arvense 247. — Heuffelii 247. — verrucosum 247. Polygala forojulensis Kern. 438. — sj). div. 301, 345. Polygonatum 125. — acre H. B. K. 201. Polygoimm Hydropiper L. 201. — la- pathifolimn L. 313, 446. — minus Hds. 202. — mite Schrk. 202. X Persicaria 433. — punctatum Ell. 201. — sp div. 204, 208, 338, 341. Polypodium aureum 310. — vulgare v.imhricatumKrg. 129. w.lati- folium 129. — — V. longipes Krg. 129. — V. multifurcatum Krg. 129. — — V. platylobutn Wsb. 129. Polyporus 111, 362. — fulvus (Scop.) 78. — polymorphus Rstk. 178, 180. — radiatus (Sow.) 178, 180. — um- hrinus Pers. 178. — vaporarius (Pers.) 208. Polysiphonia violacea 85. Polystictus sp>- div. 253. — umhrinellus Bres. 361. Polystigma sp. 335. Polystigmina sp. 335. Polytrichum decipiens 75. — gracile Dicks. V. atromitrium Meyl. 173. — ohioense Ib. Pomaceae 78, 170. Pontederiaceae 482. Poria 162. — obliqua (P.) 177. Porodittia 218. Potamogeton 249. — plantagineus Du Gros. 475. Potamogetonaceae 481. Potentilla alchimilloides Lap. 93. — reptans L. f. aurantiaca Knaf. 18, 133. — Sj9. du'. 301, 302, 303, 339, 344. — taurica Wild. 309. Prasiola furfuracea 214. Pratella 162. Primula L. 406. — acaulis Jcq. 406. — aleutrensis Pta. 407. — anisiaca Stpf. 406. — Arctotis Kern. 426. — ^wjzcM^a L. 426. — — y. cihata Kch. 426. — — a. genuma Rchb. 426. |3. wioZZts Rchb. 426. V. monacensis Wdm. 426. — — v. serratifolia Roch. 426. X c«*'- niolica 426. X ciliata 426. X Jiirsuta 426. X '-^'^s- cosa 426. — Balbisii Lehm. 426. — halearica Wllk. 406. — biflora Hut. 428. — brevistyla DG. 407. — caly- cinaDüh. 427. — Carueli Porta 427. — ciliata Mor. 426. X oenen- sis 427. — — X spectabilis 427. — — X tiroliensis 426. — coronata Porta 429. — digenea Kern. 407. — discolor Leyb. 427. — Dumoulini Stn. 429. — elatior Jacq. 481. X intricata 406. X officinalis 407. X vulgaris 406, 407. — Facchinii Schott. 428, 429. — Falk- neriana Pta. 407. — flagellicaulis Kern. 407. — Floerkeana 428. — Forsteri Stn. 429. — glaucescens Mor. 427. X spectabilis 427. — glutinosä X minivia 428. — Bw- ^eri Kern. 428. — intricata G. G. 406. — longiflora All. forma 407. — longobarda Porta 427. — magiaso- nica Porta 429. — media Ptm. 407. — minima X daonensis 429. X hirsuta 429. X oenensis 429. X spectabilis 428, 429. — — X viscosa 429. — obovata Hut. 426. — Obristii Stn. 426. — officinalis X vulgaris 407. — Pa?-- latorei Porta 427. — Portae Hut. 427. — pubescens Jacq. 426. — jJt*- wiZa Kern. 429. — salisburgeiisis 428. — Sibthorpii Rb. 406. — similis Stn. 426. — iSieinii Ohr. 429. — smö- acaulis Pta. 407. — s^^. div. 301, 302, 346, 427. — tiroliensis X ^^m?- feniana 428. — variabilis Goup. 407. — venusta Host. 426. — Fejt^oi Hut. 428. — renzoides Venzo 428. — vmZ- ^ans Hds. 406. — TFeZdemana Rchb. 427. — Wulfeniana Schtt. 428. Prohosciphora 327. Protodontia Höhn. 162. — ttda Höhn. 162. Protomyces sp. 334. — Bellidis Krg. 334. — /brma dub. 334. Pseudobuellia B. de Lesd. 125. — fti- loculata (Nyl.) 125. Pseudopeziza sp. 335. Pseudorhytisma sp. 253. Pseudosphaeria Höhn. 162. 513 Pseudotetraspora marina Wille 214. Pseudotsuga Douglasn Carr. 33. Pseudovalsa profusa (Fr.) 162. Psilurus S}}. 169. Ptelea 442. Pteranthus 46. Pteridium aquilinum v. cymosum Krg. 129. — — V. depauperatum Krg. 129. — — V. furcatum Krg. 129. V. inaequale Krg. 129. V. variegatum Krg. 129. Pteris longifolia 310. Pterogonium sp. 48. Pterygium centrifugum ß minus Krph. 28. — suhradiatum Nyl. 28. Pterygoneurum cavifoUum 127. — — V. polycarpuvi Gffy. 127. Puceinia Avenae-pubescentis Bub. 122. — Carlinae Jack. 205. — carniolica Voss. 331. — Heimerliana Bub. 205. — Laserpitii Lndr. 332. — Liliace- arum Dub. 35. — Maydis Ber. 31, 305. — Mossii Bub. 122. — sp. diu. 123, 253, 278, 279, 280, 328. Pucciniastrum Padi (Kze. et Schm.) 35. Pjjlaisia polyantha 127. — — v. den- tata Ell. 132. — — v. lieterophylla RH. 132. V. propagulifera Ell. 132. Pyrenochaete FilarszTcyi Bub. 439. Pyrenopeziza Labiatarum (Ces.) 323. — pusilla Sacc. Spg. f. minor Ehm. 323. PyrenopJiora hrachyspora (Nssl.) 336. Q Quercus hispanica 436. — J/ea; 285, 291, — pedunculata X sessiliflora 436. — pseudococcifera Desf. 436. — Pseudosuber Santi 452. ^wma 44, 46, 91, 92, 95, 96. — Hi- spanica Loefl. 44. R. Bacomitrium aciculare v. angustifolium Ell. 132. Itamalina 366. — kullensis Zpf. 134. — papillifera Stnr. 170. — populina (Hflfin.) Wain. 20. — s^). di«. 70, 397. Ramularia 422. — Bistortae (Pck.) forma 337. — campanulae-barbatae Ip. Lud. 364. — Centaureae atro- purpureue Bub. 439. — cervina Speg. 422. — helvetica Ip. Lud. 364 — imperatoriae Lnd. 364. — Libano- tidis Bub. 439. — Primulae Thüm. 423. — saprophytica Bub. 123. — sp. div. 123, 422. — tiroliensis Maire 422. — tozziae Lnd. 364. Banunculus circinatus Sibth. 482. — croaticus Schott 212. — divaricatus Schrk. 482. — sp. div. 124, 300, 302, 303, 338, 342, 343. — velatus Hai. V. bosniacus Maly 173. Baphidium sp. div. 55, 56, 57. Bavenelia Berk. 80. — sp. 253. Bhabdospora Baccharidis HoU. 250. — gymnocladi Holl. 250. — sp. 123. — Strasseri Bub. 122. — Tecomae Holl. 250. Bhamnus Buduae Smk. 252. — Nicolae Smk. 252. — sp. div. 301, 345, 403. Bhinanthus 324, 325, 326, 327, 328. — sp. div. 325. Bhizocarpon sp. 25. Bhodobacillus palustris 248. Bhodobacterium capsulatum 248. Bhodocapsa suspensa Mol. 32, 248. Bhodococcus capsulatus 248. — minor 248. Bhodocystis gelatinosa 248. Bhododendron sp. div. 301, 345. Bhodonostoc capsulatum 248. Bhodospirillum giganteum 248. — pliotometricum 248. Bhodothamnus sp. 303, 345. Bhodothece pendens Mol. 32, 248. Bhodovibrio piarvus 248. Bhynchocorys 325, 326, 327, 328. Bhynchostoma minutellum Höhn. 163. Bhytisma 423, 424. i?iöes 361. — Altamirani lez. 362. — fontenayense Icz. 362. — gluti- nosum X grossularia 362. — Hallii Icz. 362. — latifolium Icz. 362. — Santae Luciae Icz. 362. — setchuense Icz. 362. — Soulieanum Icz. 362. — sucheziense Icz. 362. — ussu- riense Icz. 362. Biccia Hübeneriana 456. — Levieri Sohffn. 32. — pseudo-Frostii öchifn. 456. — s^J. 51. EieZZa 210. Binodina sp. div. 73, 399. Bobinia 178. — Pseudaaacia 362. — — f. cleistogama Tuzs. 315. Bomidea Mar. 481. — ambigua Beg. 481. — amoena Schlecht. 481. — anceps Beg. 481. — Bachmannii Beg. 481. — caplandica Beg. 481. — Carthagenae Beg. 481. — cruciata (Jacq.) 481. — cyrenaica Beg. 481. — Engleri Beg. 481. — gaditana Beg. 481. — gigantea Beg. 481. — 514 Klattii Beg. 481. — Libarae Beg. 481. — melitensis Beg. 481. — mon- tana Schlecht. 481. — Saccardoana Beg. 481. — Schlechteri Beg. 481. — subulosa Schlecht. 481. — tabu- laris Eckl. 481. — versicolor Beg. 481. Bosa 213, 249, 292. — buvarica Schwtschl. 252. — canina X rubi- ginosa 252. — corüfolia >< dume torum 252. — dumetorum X Jund- zillii 252. X micrantha 252 — — X tomentosa 252. — glauca X Jundzillii Bess. 252. — iurensis Schwrtschl. 446. f. intermicans Schwrtschl. 446. — montivaga Desegl. f. composita Schwrtschl. 446. — rubi- ginosa L. f. apricorum Eip. subf. subienensis Schntz. 213. f. densa Timb.-Lagr. subf. subienensis Schntz. 213. - — V. macrostyla Schw. f. altimontis Schntz. 213. f. ro- tundifolia Bau subf. subienensis Schntz. 213. f. umbrosa Schntz. 213. — sphaerica Gren. f. subhirta Schwertschi. 446. — spuria Pug. f. monticola Schwrtschl. 446. — tovien- tosa f. calvescens Schntz. 213. Rosellinia Niesslii Auersw. 162. Bottboellia sp. 167. Rubus 292, 313. — aculeatissimus Hfm. 135. — chaerophyllus X her- cynicus 135. — Crippensis Hfm. 135. — hercynicus X Schleicheri 135. — Lorenzii Hfm. 135. — Mils- canicus Hfm. 135. — sp. div. 301, 344. Eumex 251, 313, 375. Ruscus aculeatas 173. Russula sp. 333. s. Sagedia Massalongoana Hpp. 20. — protuberans Ach. 24. — saxicola Krph. 20. — uvibrosa Hepp. 22. Sagiolechia protuberans Mass. 24. Salix 84, 309, 382. — alba X P«r- purea 307. — alpigena Kern. 473. — arbuscula L. v. longesquamata Hut. 438. X aurita 470. X caesia 436. — — X grandifolia 470. — — X hastata 469, 470. X helvetica 471. — — X reti- culata 474. — Ausserdorferi Hut. 472. — Blyttii Kern. 473. — Breunia Hut. 473. — capnoides Kern. 437. — caprea X incana 437. — ci- nerea X incana 437. — — X Myrsinites 472. — combinata Hut. 438, 469. — Coieiii Lagg. 473. — crataegifolia Bert. 471. — dnphneola Tsch. 470. — dapJtnoides X nigri- cans 437. — — X philicifolia 437. — Eichenfeldii Gand. 474. — elaeag- noides Schi. 472. — euryadenia WoJ. 472. — Fenzliana Kern. 473. — fragilis 379. — fruticulosa Kern. 470. — — Lacroix 470. — Ganderi Hut. 474. — glabra Scop. 471. X herbacea 473. — — X retusa 473. — glauca L. 471. X grandi- folia 437. — — X »-eiMsa 472. — grandifolia X helvetica 437. — /ta- s^aia X helvetica 471. — — X ^'ß- ^i. dir. 300, 301, 302, 303, 338, 339, 343, 344. Scapania aspera 456. — calcicola (Arn. Perss.) 455. — — v. minuta Schffn 455,456. f. typica 456. — obliqua Arn. 89. — sp. 454. Sceloheloiiiuin Höhn. 170. — melano- sporum (Rhm.) 170. Scenedesmus sp. 56. Schistidium sp. 207. Schistochüa linearifolia Jack. St. 89. Schizonella sp. 274. Schizostoma iHcongruum Pihm. 312. Schizothyrium acutum Bub. 123. Scilla Eamburei Boiss. 475. — sicula Tin. 475. Scleranthus 41,91,96, 166. — annuus L. 43, 46, 91, 92, 94. — diander R. Br. 94. — interniedius Kitt. 92. — yjg- reniiis 43, 46, t:2. — pungens ß. Br. 94. — serpentini Beck 205. — s/j. 208. Scleroderris aggregata (Lasch.) 322. Scleropodium sp. 48. Sclerotinia Coryli 83. Scolecosporae 124. Scolecotrichum sp. 123. Scorpidium sp). 207. Scorzonera baetica Boiss. 116. P. R. 115. — coronojdfulia Desf. 116. — crispatula Boiss. 116. — fistulosa Brot. 115, 116. — hieracifolia Hay. 171. ^ hispanica 116. — Reverchonii Deb. 115. — sp. div. 302, 349. Scrophularia bicolor S. S. 199. — fiUcifolia S. S. 199. — Grenieri Reut. 199. — lucida L. 199. — Reverchonii Huter. 199. — sambucifolia 199. — sciaphila Wllk. 199. — s^;. div. 302, 347. Scutellaria galericulata ß. pubescens Aussdf. 358. — minor L. 358. Sebacina sp. 333. Seeale 307. — cereale L. 372. — mon- tanuni Guss. 372. Sedum sp. div. 300, 343. — specta- bile 364. Semadophyla 484. Sempervioum 81, 302. — s^j. diu. 300, 303, 343. Senecio erucifolius X Jakobaea 207. — Liechtensteinensis Murr 207. — Nebrodensis X viscosus 314. — — X vulgaris 314. — s/). diu. 301, 303, 348. Sejjtobasidium sp. 253. Septogloeum Lathyri Lnd. 365. Sepioria Asperulae taurinae Bub. 439. associata Bub. Kab. 205. — Galy- stegiae Wst. 439. — Catariae Bub. 439. — culmifida Lnd. 365. — ebwr- «ea Höhn. 163. — elymi-europaei Jaap. 364. — gallica iSacc. 132. — Hariotiana Sacc. 132. — heracleicola Kab. Bub. 205. — Lychnidis Desm. V. pusilla Trail 439. — vmrmorata Kab. et Bub. 123. — orobicola Sacc. 439. — phlyctaenifortnis Bub. Kab. 205. — Podagrariae v. Pimpinellae magnae Kab. et Bub. 123. — pteridi- cola Kab. et Bub. 123. — pusilla (Trail.) 439. — reiicia Bub. 122. — repanda Bub. 122. — Bhodotypi Holl. 250. — Si>. du;. 123, 424. — Tanaceti macrophylli Bub. 439. — Tozziae Maire 424. — Vandasii Bub. 122. — versicolor Bub. 122. Serratula arveusis L. 107. — setosa Wild. 107. Seseli austriacum (Beck) Drude 33. — devenyense Smk. 314. — varitwi Trv. V. longicarpum Rhl. 78. Sesleria barcensis Smk. 133. — — v. subscabrida Smk. 133. — sp. div. 168, 302, 340. Sibbaldia sp. 339, 344. Sieule 250. «Sida samoensis Rech. 441. — Zahl- bruckneri Rech. 441. Sideritis 400. — angustifolia Lam. 401. — arborescens Slzm. 401. V. cuneifolia H. P. R. 400. — bifaria H. P. R. 401. — &z/io?a P. R. 401. — cypria Hut. 360. — dichotoma Hut, 360. — grandißora Slzm. 400. — Lagascana Wllk. 401. — libano- tica var. 359. — — v. cunescens Boiss. 359. — Reverchonii P. R. 401. sp. 354. — taurica M. B. 360. Silene Armeria L. ß. serpentini Beck 205. — commutata Guss. 352. — conica L. 37. — graminea Vis. y. intercedens Beck, a. prenja Beck 205. — ixflata V. latifolia Rchb. 352. — maritima With 353. — mauritanica Pott 353. — Reiseri Maly 352. — «2^. dw. 338, 339, 342. — subconica Friv. 37. — venosa (Gilib.) v. bos- niaca Beck 353. — — ß. Reiseri Maly 352. 516 Sirodesmium Bosae Bub. 123. Smilax aspera 285, 291. Solanum 310. — Commersonii 310, 316. — Dulcamara v. subsphaeroideum Murr 207. — Maglia 310. — polya- denium 310. Soldanella 429. — alpina L. 429. — — X minima 430. X pw- stZia 429. — Ganderi Hut. 430. — hyirida Eern. 429. — minima Hppe. 429. f. cydophylla Beck 429. — — X pusilla 430. — montana Wild. 429. — j9?*si7Za Bmg. 429. — sp. div. 301, 303, 346. Solenia sp. 123. Solfia Eech. 441. — samoensis Rech. 441. Solorina saccata (L.) Ach. 20, 28. Sonchus cervicornus Wk. 115. — Freynianus H. P. E. 114. ~ sp.div. 114. — spinosus DC. 114. Äor&ws 442. — sp. diu. 208, 301, 344. — Tergestina Ldbg. 36. Southbya sp. div. 48, 454. Spaerodermella Höhn. 162. Spartina sp. 167. Spartium 164. Specularia hyhrida DC. v. subfalcata Ldbg. 37. Spergula 92. SjJergularia 92. — cerastoides Fouc. 451. SpJiacelotheca sp. 274. Sphaerella Liidwigiana Sacc. Har. 132. — Onobrychidis Holl. 250. — ^oZi- /oZm Ell. Ev. 123. — Salviae Strass. 441. — sibirica Thm. 336. — Silenes- acaulis Maire 335. — sj3. div. 123, 335. — subnivalis Rhm. 336. Sphaeria cooptera Dsm. 324. — wio- des^a Desm. 321, 322. v. ru- bellula Desm. 322. ,. — ogilviensis Berk. 322. Sphaerocarpus 48, 210. — terrestris 210. Sphaerocystis sp. div. 52, 53, 55, 56. Spjhaeroderma epimyces Höhn. 163. — hypomyces Höhn. 163. Spiliaerodermella Höhn. 162. Sphaeromphale elopimoides Arn. 171. — Haszlinskii Xrb. 171. Sphaeronema brunneo-viride Auersw. 123. Sphaeropsis Ästragali Höhn. 170. Sphagnum 32, 82, 96, 131, 142. — abbreviatum RH. 103. — acutifolium Ehrh. 97, 100. — — v. alpimim, V. deflexum 97. v. gracile RH. 144, 145. Russ. 144. V. subtile Russ. 97. — affine Ren. Card. 106. — albescens 99, 104. — amblyphyllum Russ. 100, 101. — angustifolium Jeus. 144. — aquatile W. 105, 106. — auriculatum Seh. 104, 106. — balticum Rss. 101. — Bemati Card. 104. — brevifolium RH. 99, 101. V. immersum RH. 132. v. molle RH. 132. V. patulum RH. 132. v. ro- bustum. RH. 132. — — v. sqnarro- sulum RH. 132. — capense Hrnsch. 103. — centrale Jens. 99. — cornu- tum Rth. 98, 105. — contortum RH. 103, 105. Schltz. 98, 103, 105. — crassicladum W. 106. — cupressi- fornie RH. 103, 105. — cuspidatum Ehrh. 99. RH. 132. — cymU- folium Hdw. 98. — degenerans W. 106. Dusenii v. hrachycladum RH. 132. — — V. capntatum RH. 132. V. crispulum RH. 132. — — V. gracile RH. 132. — — v. patulum RH. 132. v. robustum RH. 132. V. strictiforme RH. 132. V. strictum RH. 132. V. teres RH. 132. — fallax v. com- pactum RH. 132. v. deflexum RH. 132. V. falcatum RH. 132. V. gracile Ell. 132. v. molle RH. 132. v. patulum RH. 132. V. submersum RH. 132. — flagellare RH. 101. — fluitans Grav. 105. — ft- 352. — vatentina H. P. E. 431. Staurastrum sp. div. 54, 55, 56, 152. Staurothele elopimoides Stnr. 171. — Haszlinskii Stnr. 171. Stegia sp. 205. — subvelata Ehm. f. juncicola Ehm. 364. -SieZis 77. Stellaria nemorum L. y. intercedens Beck 205. Stenochlaena 210. Stereum sp. 253. Stichococcus bacillaris Naeg. 131. Sticta sp. 29. Stigmatea Velenovskyi Bub. 122. Ä^ipa Lessingiana Trin. Epr. t. Zeder- baueri Hack. 171. — turkestanica Hack. 31. Strakaea melastomaefolia Trcz. 268. Straussiella Hsskn. 79. Strophanthus Eminii Aschs. Ps. 442. Stupa sp. 168. Stypocaulon 386. Styracaceae 445. Sweertia sp. div. 339, 346. Symphytum 440. — Beckii Petrak 440. — dichroanthum Teyb. 440. — multi- caule Teyb. 440. — officinale X tuberosum 440. — Wettsteinii Sennh. 440. — Zahlbruckneri Beck. 440. Synedra 149. — revaliensis Lemm. 130. — wZna Ehrbg. v. splendens Brun. 53, 151. T. Taiwania 250. Tajjhrina sp. div. 334. Taraxacum 35, 206, 305, 374, 375, 381. — albidum Dhlst. 308. — auran- tiacum Dhlst. 308. — balticum Dhlst. 518 381, 382. — cucculatum Dhlst. 308. — farinosum Hsskn. Bornm. 171. — fasciatum Dhlst. 35. — inter- ruptum Dhlst. 35. — Kjellmmii Dhlst. 35. — laeticolor Dhlst. 35. — laeviqatum (Wild.) 381. — obli- quum (Fr.) 381. — paludosum (Scop.) 381, 382. — palustre (Ehrh.) 381. — platycarpum Dhlst. 308. — pseudo-nigricans Hand.-Mazz. 171. — rliodoearpum Dhlst. 308. — sp. div. 301, 302, 349. — tiroliense Dhlst. 308. — vulgare (Lam.) 167, 381. — Zermatfense Dhlst. 308. Targionia sp. div. 48, 51. Teichospora nivalis Höhn. 170. Telaranea nematodes 454. Terminalia samoensis Eech. 441. Teucrium aureum Sehrb. 356. — hae- ticum B. R. 354, 355. — buxifolium Schrb. 355. — — ß. tomentosum WUk. 356. — campanulatum L. 354. — carthaginense Lge. 356. — chrysotrichum Lge. 357. — dentainm P. E. 355. — eriocephalum Wllk. 357. — euganeuni Vis. 354, 355. — Freynii Eeverch. 356. — Gasparinii Nym. 354. — lucidum L. 355. V. hirticalyx Hut. 355. — Majorana (Pers.) 403. — — P. R. 403. — majoricum Rouy 403. — massiliense L. 354, 355. — montanum L. 356. — Pseudo-chamaepitis L a) qlahra H. P. E., ß) hirta H. P. E. 354. — Pseudoscorodonia Dsf. 354, 355. — saxatile Cav. 355, 356. ß. tomen- tosum Wllk. 356. — Scorodoma L. 354, 355. — siculum Guss. 354, 355. — thijmifolium Schrb. 356. — tomeji- tosum WUk. 356. — Webbianum Boiss. 355. — Willkommi P. E. 403. Thalictrum sp. div. 300, 338, 343. TJiea assamica 171. Thecotheus Pelletieri 82. Thelephora viridula Eres. 361. Thelidium amylaceum Mass. 22. — papulare Arn. 22. — pyrenophorum Mass. 22. — sp. 22. Theloschistes chrysophthalmus Fr. 72. Tliesium divaricatum DC. 433. — — Jan. 433. — ß. longebracteatum Wllk. 433. — micranthum Pta. Eg. 433. — Parnassi DC. ß. affine Beck 205. — ramosum Hayn. ß. Baenitzii Beck 205. Thlaspn sp. div. 300, 302, 343. Thrincia nudicaulis (L.) Brtt. 79. Thuidium abietinum 127. Thymus aeicularis W. K. 201, 405. — aestivus Eeut. 404. — Eouy 403. — Antoniae Eouy Coincy 405. — atticus Gel. 404. — Barrelieri Eouy v. eri- coides 404. — cephalotus L. 406. — Funkii Coss. 406. — hiemalis Lge. 403, 404. — hirtus Eaf. 404. ß. intermedius 403. — longicaulis Prsl. 405. — membranaceus Boiss. 406. — — forma 405. — murcicus Pta. 405. — Plasonii Adamov. 200. — Portae Frn. 405. — Beuter i Eouy 404. — — V. longifolius 403. — Bichardii Pers. 404. — spinulosus Ten. 404. — striatus auct. ital. 404. Heldr. 404. Kern. 405. Vahl 201, 404. — vulgaris L. 404. — Zygioides Grsb. 405. — Zygis L. 404. v. latebracteatus P. E. 403. Tilia 75. Tofieldia sp. div. 338, 341. Tomentella 162. — brasiliensis Rick 312. Toninia sp. div. 26, 393. Topospora proboscidea Fr. 123. Tornabenia chrysoplithalma Mass. 72. Tortella sp. 456. Tortula ruralis v. fulva GflFy. 127. — sp. 48. Torula palmigena Bub. 439. — resinae Lnd. 364. — sp. 337. Trachycarpus excelsa 313. Tragopogon dubius X porrifolius 363. — hortensis Feke. 363. — orientalis 139. — phaeus Fcke. 363. Tragus sp. 167. Trametes sp. 253. Trapa natans L 185. — verbanensis 186. Tremella coriaria Bre.s. 441. Trichobelonium virgineum Eick 312. Tricholoma sp. 334. Trichosperma cyphelJoidea Höhn. 163. Trichostomum sp. 48. Trifolium dalmaticum Vis. 309. — — V. Meledae Ldbg. 36. — Noricum 296, 297. — ochroleucum L. ssp. lamprotrichum Ldbg. 36. — scabrum f. hirsuticaulis Ldbg. 36. — — v. rotundatum Murr 124. f. rosea Ldbg. 36. — sp. div. 301, 303, 344. — Thalii 297. Triglochin Barrelieri Lois. 474. — laxiflorum Guss. 474. Trimorpjha alba Vierh. 294. Trinia vulgaris DC. v. durmitorea Ehl. 78 519 Trisetum distichopliyllum (Vill.) v. ve- stituni Ronniger 208. — sp. div. 167, 300, 302, 338, 340. Triticum 307, 365. Tropaeolum majus L. 480. — pata- gonicum Spegf. 451. — pölyphyllum Cav. V. incisum Speg. 451. — — v. myriophyllum Poepp. Endl. 450, 451. Tuber ciilaria sp. 123. Tulostoma sp. 253. Tumboa sp. 377. Typha 214. ü. Ulothrix consociata Wille 214. Ulva 388. Umbelliferae 133. Unguicularia falcipila Höhn. 31. Uredinopsis sp. 329. Uredo sp. div. 330. Urocystis sp. 277. Uromyces sp. div. 253, 277, 278. Urtica 76. — dioica L. 161. Usnea 484. Ustilago Bistortarum (DC.) 273, 274. — bosniaca 273. — inflorescentiae (Trel.) Maire 273, 274. — Luzulae Sacc. 276. — major Schrt. 272, 273. — marginalis (DC.) 273, 274. — sp. div. 273, 274. — violacea 273. Utricularia 35. Uvaria 271. V. Valeriana sp. div. 302, 303, 347. Valerianellu muricata Stev. 37. FaZowia 484. Vanhouttea mollis Frtsch. 31. Venturia Straiissi Sacc. R. 162. Veratrum sp div. 338, 341. Verbascuvi arbelense Brnm. 308. — Bornmülleri Vel. v. Lovcense Rhl. 78. — Corduchorum Brnm. 308. — Chaixii X Thapsus 210. — con- gestum Hut. 198. — Dirtipatae Hut. 198. — Durmitoreuni Rhl. 78. — Haenseleri Boiss. 199. — HayeTcii Chen. 210. — longifolium X Lyeh- nitis 198. — Lychnitis X macrurum 198. — macrurum X plomoides 198. X Thapsus 198. — morronense Hut. 198. — Murbeckii Teyb. 208. — Nicolai Rhl. 78. — nigrum v. gymnostemon Rb. 198. — phlomoides X pulverulentum 208. — praetutia- num Hut. 198. — sp. div. 198, 199. Ferfcma 207. Verbenaceae 169. Vermicularia sp. 424. Veronica 82, 313^^ — austriaca 181, 182. V. CelakovsJcyana Aschs. 182. — — |3. pinnatifida Koch 183. V. prewja Beck 182, 183. — hihariensis Kern. 183. — cinerea Boiss. V. Argaea Stdlm. 170. — diversifolia Pantos. 181, 182. — Jacquinii v. anomala Maly 182. — Zwiea 297. — multifida v. diversi- folia Beck 183. — opaca X polita 252. — orbiculata Kern. 181, 182. — — j3. Celakovskyana (Aschers.) 182. y. hercegovinica Maly 183. 5. prenja (Beck) 183. — — a. typica Maly 182. — prostrata X Teucrium 306. — pubicarpa Simk. 183. — sjr;. div. 123, 181, 301, 303, 339, 347. — tridentina 306. — TFiZ(?^ü Sehst. 252. Fcrrwcaria maura Whlbg. 389. — papularis Fr. 22. — saxicola Nyl. 20. — sp. div. 21, 389, 390. — Sprucei Bab. 22. Viburnum Tinus 235, 286, 291. Vicia hirsuta (L.) Koch. 37. v. leiocarpa (Mor.) 37. — montenegrina Rhl. 78. — Terronii (Ten.) Ldbg. 37. Victoria Ldl. 312. — Cruziana D'Orb. 312. Viola 362, 363, 479, 482. — alpina Jacq. 248. — arvensis Murr. 371. — calcarata L. v. bicolor Wengenm. 84. — cluniensis Murr. Pöll. 307. — - X hirta 307. — cornuta 296. — cyanea X hirta 443. — dichroa Boiss. Huet. 249. — epipsila Led. 130. (L. p. p.) 371. — Grise- bachiana Vis. 248. — heterophylla Pöll 124, — hif'ta L. v. flavicornis Rncke. 365. — — X odorata X scotophylla 307. X scotophylla 307. — leptostolona Pöll 124. — montfortensis Murr. Pöll. 307. — nummulär ifoLia All. 249. — odorata X scotophylla 307. — palustris L. 371. — paradoxa Lowe 249. — pentadactyla Fzl. 249. — Schönachii Murr. Pöll. 307. — serpens Pöll 124. — sp. dir». 301, 345. — tricolor (L. p. p.) 371. — variifrons Pöll 124. Viscaria sp. div. 338, 342. Viscum 315. — album 207, 305. 520 W. Welwitschia sp. 377. Wettsteinina Höhn. 162. — Höhn. 163. Wilmsia radiosa Erb. 28. Wulfenia carinthiaea 294. 347. Wynnella sp. 335. ■ gigaspora — sp. 303, X. Xanthoria sp. div. 72, 399. Xylaria sp. div. 253. Xyloma eonfluens Schw. 31. Xyris 440. — ealcarata Hmrl. 440. — rubrolimbata Hmrl. 440. — subu- lata R. P. V. acutifolia Hmrl. 440. V. typica f. brevif