■ '-/^ :'i4*u 'fii^v;'v^ DCSB^B^k 'm*K^ i^HK^dHv^ s ^^^^JUBr^ 1^ ji^Ss iMkriMl Bp i^a^^m^^E^^i (HBb 1 i 1 THE UNIVERSITY OF ILLINOIS 1 LIBRARY 580.5 f 05 V.60 -J- ■ VH Tafel ;rl msg. in Jan. 1910 OSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. REDIGIERT UND HERAUSGEGEBEN VON D« RICHARD R. v. WETTSTEIN PKOFESSOK AN UER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN. LX. JAHRGANG. MIT 75 TEXTABBILDUNGEN (160 EINZELFIGÜREN) UND 5 TAFELN. WIEN 1910. VERLAG VON KARL GEROLDS SOHN I., BARBARAGASSE 2. 0^ ÖSTERREICHISCHE BÖTAilSCHE ZEITSCIIFT. Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. \A^ettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in "Wien. LX. Jahrgang, N»- 1. Wien, Jänner nOS.ijlO. Neue Chrysomonaden aus den Gattungen Chryso- cocciis, Chromtilina, Uroglenopsis, Von Adolf Pascher (Prag). (Mit Tafel I.) (Aus dem botanischen Institute der k. k. deutschen Universität zu Prag.) Im folgenden sind die Beschreibungen dreier neuer Chryso- monaden gegeben, die ich während der Hauptvakanz vorigen Jahres (1909) fand. Sämtliche neue Arten stammen aus den Altwässern längs eines Nebenflusses der Moldau im südlichen Böhmerwald namens „Ol seh" beim Dorfe Mugrau. Das Auffinden am selben Standort deutet jedenfalls darauf hin, daß es besonders in unseren gemäßigten Klimaten noch eine Formentiille dieser spärlichen, leider zu leicht vergänglichen Orga- nismen gibt, eine Formenfülle, der gegenüber die bis jetzt be- kannt gewordenen Formen nur einen unverhältnismäßig kleinen Bruchteil darstellen. Chrysococcus ornatus, (Fig. 1-G.) Zellen vereinzelt, nie in größeren Massen auftretend, mit einer schwach oelben, relativ dicken Schale versehen. Schale eiförmig, am Hinterende am stärksten, nach vorne etwas dünner werdend. Außen schön regelmäßig, durch zarte Wärzchen, die gegen das Hintereude dichter und stärker werden, skulpturiert. Schale 10 bis IGu lang. 7 — 10 /tt breit. Protoplast der Schale dicht anliegend. Der Chromatophor immer nur in der Einzahl vorhanden, das etwas verbreiterte Hinterende des Protoplasten bis zum vorderen Dritteil völlig einnehmend und vorn schart begrenzt. Augentleck sehr klein, fast nur punktförmig. Ueißel durch die vordere Öffnung der Schale fiustretend. l'/tmal so lang als der Protoplast, recht zart. österr. boian. ZoitKChrlft. 1. Heft. l'.MU. 1 52676:i Dauerzustände keine beobachtet. Die Vermehrung erfolgt wahrscheinlich in derselben Weise wie bei Chrysococcus rufescens Klebs, da ich in einzelnen Schalen eben geteilte Protoplasten (Fig. 4) fand. Ein Austreten des einzelnen Individuums konnte ich jedoch nicht sehen; ein solches ist aber für die Vermehrung unabweislich. Die Schale von Chrysococcus ornatiis ist aus mehreren Schichten zusammengesetzt. Diese Schichten sind nicht gleich dick (Fig. 4, 5), sondern am Hinterende deutlich stärker verdickt. Und zwar sind es besonders die innersten Schichten, die am Boden der Schale deutlich, vorne aber so dünn werden, daß sie kaum zu bemerken sind. Dagegen ist bei den äußeren Schichten die Diflferenz zwischen Bodendicke und vorderer Dicke nicht so bedeutend, hie und da auch überhaupt nicht vorhanden. Ich halte die äußeren Schichten für die älteren, deswegen, weil schon die allerjüngsten Stadien, die eine ganz schwache, kaum bemerkbare Schale haben, auf dieser bereits kleine Wärzchen aufsitzen haben — anderseits aber die Wärzchen nur von der äußersten Schichte gebildet werden — und die inneren Schichten sich am Aufbau der Wärzchen nicht betei- ligen, sondern unter ihnen völlig glatt verlaufen (Fig. 6). An eine „skulpturierende" Tätigkeit extrazellulären Protoplasmas, wie sie für andere Organismen angenommen wurde, ist hier wohl kaum zu denken. Diese Chrysomonade fand sich sehr vereinzelt in Altwassern längs eines Nebenflusses der Moldau im südlichen Böhmerwald namens „Olsch" bei Mugrau. Sie sieht habituell einer Trachelomo- nade ähnlich, insbesonders ältere Exemplare, die deutliche Wärzchen haben; die auffallend glänzend goldbraune Färbung des Chromato- phors läßt sie aber leicht als Chrysomonade erkennen. Die Geißel sowie die Geißelüffnung der Schale ist nicht leicht zu sehen. Die Lokomotiou ist hurtig und mit rascher Rotation ver- bunden. Von Chrysococcus sind demnach derzeit zwei Arten bekannt : Chrysococcus rufescens Klebs, kugelig, mit gleich dicker Schale, zwei Chromatophoren ; Schale glatt. Chrysococcus ornatus Pascher, schwach eiförmig kugelig, ein Chromatophor ; Schale gegen das Hinterende verdickt und fein geschichtet, mit Wärzchen versehen. Chromulina fenestrata, (Fig. 7-14.) Zellen in beweglichem Zustand fast unveränderlich, breit ei- förmig, am Hinterende deutlich flacher abgerundet, nicht skulpturiert; Plasma stark körnig; Vakuolen relativ groß und auffallend deutlich. Chroraatophor einer, nicht scharf begrenzt, sondern am Rand ver- waschen, auffallend hellfarbig, gelbbraun, gewöhnlich vom Hinter- ende weg mehr an die Seite gedrückt, meist von maschiger, oft sogar scheinbar durchbrochener Skulptur, relativ groß und hie und da fast die ganze Zelle auskleidend. Augentieck deutlich immer dem vorderen Rande des Chromatophors ansitzend und leistenartig schwach vorspringend, nicht selten aber durch die starke körnige Struktur des Protoplasmas verdeckt. Geißel kaum so lang als die Zelle, ungemein zart und träge schwingend; die Lokomotion infolgedessen träge, mit ungemein langsamer Rotation der Zelle verbunden. Zelle durchschnittlich 12 — 14 ^ lang, bis 9 ^ breit. Teilung nur im beweglichen Zustande beobachtet, wobei die Trennung vom Hinterende viel rascher erfolgt als vom Vorderende her (Fig. 9). Nicht selten sind die Teilungsstadien, trotzdem sie in fortwährender Bewegung sind, von einer leichten Gallerthülle umgeben (Fig. 10), die auch die schon völlig getrennten Individuen noch eine Zeitlang zusammenhält. Merkwürdig und interessant ist, daß derlei völlig geteilte Individuen, obwohl sie in keinem organischen Zusammenhang mehr stehen, sondern bloß äußerlich von der Gallerte zusammen- gehalten werden, dennoch eine völlig gleichsinnige und gleich rasche GeiCelbewegung besitzen. Unter den beweglichen Stadien fanden sich auch Chrysomo- nadinendauerstadien, die höchstwahrscheinlich zu ChromuUna fene- strata gehören (Fig. 11—14). Es waren kugelige Zellen, mit 9 ft Durchmesser und deutlicher Membran, die mit feinen Warzen deut- lich skulpturiert war. In einzelnen wenig enzystierten Stadien (Fig. 11) war noch deutlich der große, am Rande verwaschene Chromatophor mit den scheinbaren löcherigen Durchbrechungen zu bemerken. Weiter vorgeschrittene Stadien ließen den Chromato- phor nicht mehr erkennen. Gleichwohl glaube ich eben auf Grund der Beschaffenheit der Morphologie der Chromatophoren die Zu- gehörigkeit dieser kugeligen Stadien zu ChromuUna fenestrata als ziemlich sicher hinstellen zu können, obwohl es mir nicht gelungen ist, bei der großen Labilität der Monaden, die schon nach 5 — 10 Minuten langer Beobachtung zerfallen, den Enzystierungsvorgang selbst zu sehen. Am nächsten scheint ChromuUna fenestrata mit ChromuUna ovalis Klebs verwandt zu sein, doch unterscheidet sich erstere von letzterer durch die fehlende Metabolie, das durchbrochene, am Rande verwaschene Stigma, die starke Körnigkeit des Plasmas und durch die etwas kürzere Geißel. Beide haben den Umstand gemeinsam, daß die Teilung in Gallerthüllen erfolgt. Während aber CJiromuUna ovalis sich nur im Ruhestadium teilt — teilt sich ChromuUna fenestrata im beweg- 1* liehen Zustand. Chromulina fenestrata steht demnach bezüj des Teihingsvorganges tiefer als Chromulina ovalis. Beiden ist wahrscheinlich holophytische Ernährungsweise gemeinsam. Uroglenopsis europaea, (Fig. 15-17.) Kolonien vereinzelt, 150 — 300 fi im Durchmesser, schön kuo Zellen locker in der Gallerte verteilt, nicht miteinander verbun mit deutlicher peripherer Anordnung, oft ziemlich hoch von Gal überdeckt, schwach verkehrt eiförmig, immer vorne deutlich stun; als am Basalende; hie und da. besonders in älteren Kolonien, v ganz schwach ausgerandet; durchschnittlich 7 ji lang, 5 jt b Hautschicht ganz fein granuliert. Ohromatophoren zwei (in jui Zellen scheinbar einer), vorne gelegen und das hyaline Vorder« der Zelle nicht ganz freilassend, jedoch häufig in ihrer Lage schoben; Kern oft mehr gegen die Basis, immer jedoch unter Mitte gelegen, deutlich sichtbar. Augenfleck nicht wahrnehm wahrscheinlich fehlend. Geißeln zart; die längere dreimal so als die Zelle; die kleinere nur sehr schwer zu sehen; ganz \ Vermehrung und Dauerstadien nicht beobachtet. Aus den Altwässern längs der Olsch bei Mugrau im Böhn walde. Die neue Art Uroglenopsis europaea unterscheidet sich der einzigen bis jetzt bekannten Uroglenopsis americana Lemra mann vorherrschend durch die Gestalt der Zellen, die bei letzte kugelig bis schwach länglich sind und vorne nie eine Ausrand zeigen, während erstere immer mehr minder verkehrt eikuge bis eilängliehe Zellen hat, die häufig vorne angerandet sind. Die ähnliche Uroglena weicht von Uroglenopsis hauptsäch durch die Gallertestränge ab, an welchen die einzelnen Ze hängen. Beide Gattungen gehen jedoch auf Formen zurück, derzeit noch durch Arten von Ochromonas repräsentiert wen und zwar lassen sich innerhalb dieser Gattung heute noch A logien zu Uroglena sowie zu Uroglenopsis finden. Die beiden Uroglenopsis- Arten lassen sich folgenderma unterscheiden : Zellen ellipsoidisch; Chromatophor einer, randständig oder basal; Augenfleck deutlich. U. americanc Zellen verkehrt eilänglich; Ohromatophoren zwei, meist vc gelegen. Augenfleck fehlend. ü. europaei Prag, Mitte Oktober 1909. Erklärung der Tafel I. Fig. 1 — G. Chrysücoccus ornatus. 1. Normale Ausbildung. 2—3. Verschiedene Variationen. 4. Teilungstadium. 5. Leere Schale mit Schichtung und Skulpturierung. 6. Das Basalende der Schale. Fig. 7 — 14. Chromulina fencstrata. 7. Schwärmendes Individuum. 8-9. Teilungsstadium. 10. Oben geteilte Individuen, die durch eine Gallerthülle zusammenge- halten sind. 11 — 12. Dauerstadien in den ersten Stadien der Enzystierung. 13 — 14. Völlig enzystierte Stadien. Fig. 15 — 17. Uroglenopsis europaea. 15. Jüngeres Einzelindividuum. 16. Älteres Einzelindividuum. 17. Eine Kolonie. Revision der balkanischen und vorderasiatischen Ono- brfjchiS'ATteii aus der Sektion Eiihrychis. Von Dr. Ht-inr. Frh. v. Handel-Mazzetti (Wien). (Aus dem botanischen Institute der k. k. Universität Wien.) (Mit Tafel VII und zwei Testabbildungen.) (Fortsetzung.) 1) Series: Macrocarpae Hand.-Mzt. (nov.). Fructus 6 — 10 mm longi. 18. Onohrychis viciaefolia Scop., Flora Carniol., ed. 2, II. p. 76 (1772). Beck, Icon. ti. Germaii. et Helvet, XXII. p. 145, a ty/nca p. p. et ß decumhens, p. 146. 0. sativa Lamarck. Fl. Iraü^oise, II, p. 652 (1778). DO., Prodr. II, p. 344 (1825) mit ? ß SHhvillosa. Boissier, Fi. orient., II, p. 532 (1872) p. p. saitem. et ß siihinermis. Exsikkaten aus dem Gebiet: Bornraüiler, Iter Persico- Turcic. 1892—93, Nr. 3693, indeterm.; Iter Persicum alterum 1902, Nr. 6649, als 0. sativa. Sinteuis, Iter Orientale 1889, Nr. 1074, als 0. sativa var. suhinennis; Iter orient. 1891, Nr. 5886, als 0. sativa. Verbreitung: Mitteleuropa von Bosnien (wild?), Sieben- bürgen, Mittelrußland nach NW. bis England; im Orient wahr- scheinlich nur kultiviert. Gesehene Exemplare aus dem Gebiet: Küstenland: Auf feuchten Wiesen bei Rodig (Tommasini: H). Wiese oberhalb Veia üC-ka am Monte Maggiore, 1000 m, vereinzelt (Ginzberger: UW). Kroatien: Fiunie, in pratis raoutauis prope Grobnik (Degen: D). Dalmatien: In collibus siccis circa Zaram ») Vgl. Jahrg. 1909, Nr. 12, S. 479. (Adamovie: Sj). Bosnien: Travnik, Gärten (Brandis: Sj). Ina Bosnatal zwischen Zenica und Lasva (Öurcic: Sj). Wiesen bei Alipasin most (Maly: Sj). Sarajevsko polje (Fiala: Sj). An der Ostbahn bei km 9, Miljacka-Schlucht (Maly: Sj). Türkisch -Ar- menien: Gümüschkhane: Kisilköi, in campis (Sintenis: Hs). Er- zinghan, in herbidis (Sintenis: D, Hs, UW). Persien: Prope Scheheristanek regionis subalpinae m. Eiburs, 2200m (Born- müller: Bm). Schuturunkuh ditionis Suitanabad (Strauß: Hs). In agro Ecbatanensi (Piehler: ÜW). Badalan, culta (Szowits: PZ). Pro?. Kerman: Eahbur, cult., 2600 m (Bornmüller: Bm, Hs). An 0. viciacfolia knüpft sich die Frage nach der Herkunft dieser wichtigen Kultur-Futterpflanze. Am häufigsten findet sich die Art auf Wiesen des baltischen Florengebietes in einer Weise, die keineswegs zu Zweifeln an ihrem Indigenat nötigt. Für ein solches spricht auch das Vorkommen von Mittelformen zwischen 0. arenaria und viciaefoUa gerade an der baltischen Verbreitungs- grenze der ersteren, z. B. in Ungarn, Niederösterreich und Nord- tirol, wo sie sich vielfach beobachten und oft schwer gegen die Arten abgrenzen lassen, die ja. im Grunde genommen, so gut charakterisiert sie auch in ihrer eigentlichen Heimat erscheinen, durch nichts anderes als durch die Dimensionen voneinander ver- schieden sind. Ich möchte freilich damit diese wichtige und schwie- rige Frage nicht mit diesen wenigen Worten, welche die Ge- danken, wie sie mir gekommen sind, darlegen, abgetan wissen; vor allem bleibt es unentschieden, ob 0. viciaefoUa eine spontan unter dem Einfluß des baltischen Klimas entstandene Repräsentativ- spezies, die vom Menschen zur Kultur benützt wurde und (ver- schleppt?) in andere Gebiete zurückwanderte, wo sie sich an ge- eigneten Orten erhält, oder eine durch die Kultur erzeugte Pflanze ist, die unter veränderten Bedingungen in ihre Stammform zurück- schlägt. Ein anderer Umstand, der zwar solchen Deutungen nicht zuwiderläuft, aber doch Zweifel aufkommen läßt, ist das Vor- kommen von 0. viciaefoUa äußerst nahestehenden Formen (siehe unter 0. tnaiorl) im persisch-armenischen Grenzgebiet, über die erst reicheres Material und genaueste Kenntnis des Vorkommens Aufklärung geben muß. 19. Onohrychis maior Boiss. et Kotschy, in sched. (comb. ined.). 0. Balansae ß maior Boi ssier, Fl. orientalis, 11, p. 533 (1872). Exsikkaten: Kotschy, Supplem. 823; Iter Cilicico-Kurdic, Suppl. Nr. 927. ? Sintenis, Iter Orient. 1894, Nr. 7152, als 0. Balansae. Szowits, Nr. 561. Verbreitung: Persisch-armenisches Grenzgebiet. Gesehene Exemplare: Persia, in herbidis montium altiorum (Szowits: Hfm, PZ). In Mukus Karduchorum ad Ghana Putkie frequens, alt. 7000 ped. (Kotschy: Hfm, Hs). Bimgoell: in devexis Goschkar, 5500' (K otschy: Hfm). Szandschak Gümüschkhane: Karagoelldagh, in pratis alpinis (Sintenis: UW, das Exemplar scheint durch straffere Kelchzähne gegen 0. montana oder eher Cadmea zu neigen ; Blüten übrigens mangelhaft). Die Unterschiede gegenüber voriger Art sind, wie der Be- stimmungsschlüssel zeigt, sehr minimale. Anderseits steht sie zweifelsohne zu 0. Cadmea in naher Beziehung und stellt vielleicht ein Bindeglied zwischen dieser und viciaefolia-a,rt\geü Formen dar, als welche man auch die etwas großblütigen, oben bei 0. arenaria — Annena erwähnten nordpersischen Pflanzen ansprechen könnte. Es wäre vielleicht in den Augen Mancher besser gewesen, ich hätte über diese ungeklärten Dinge geschwiegen ; ich halte es aber für richtiger, ohne Neubesehreibungen zu verantworten oder Identifikationen als sicher hinzustellen, sie eigens zu erörten, da- mit vielleicht jemand, der mehr Material oder Gelegenheit zur Beobachtung in der Natur hat, darauf aufmerksam wird. 20. Onohi'ychis Cadmea Boiss., Diagnoses pl. orient. nov., Nr. 2, p. 96 (1843); Flora orient., II, p. 536 (1872) et ß longeaculeata p. p. 0. Balansae Boissier, Diagu. pl. orient. nov., ser. 2, fasc. 6, p. 64 (1859); Flora orient., II, p. 533 (1872) excl. var. 0. sativa y montana Boiss., Fl. or., II, p. 533 (1872) p. p. 0. sativa ß var. Scardica (?) Velenovsky, 4. Nachtr. z. Flora V. Bulgarien, in Sitzgsber. k. böhm. Ges. d. Wissensch. 1894, S.-A. p^ 9; Flora Bulg., Supplem. I, p. 90 (1898). 0. La- conica var. caespitosa Halacsy, Beitr. z. Fl. v. Achaia u. Ar- kadien, in Denkschr. k. Akad. Wiss., m.-n. Kl., LXI, p. 502 (1894). 0. Lacon. y subacaidis Halacsy, Consp. fl. Graecae, I, p. 457 (1901). 0. Scardica Hai., 1. c. I, p. 454 p. p. et var. ß hrevicaulis 1. c, p. 455 (1901). Exsikkaten: Balansa, Plts. d'Orient 1855, Nr. 473, Nr. 926. Bornmüller, Iter Syriacum 1897, Nr. 508, 509; Iter Anatolic. tertium 1899, Nr. 4313, als 0. Cadmea var. microcarpa. Kotschy, Iter Cilicic. in Tauri alpes Bulgar Dagh, Nr. 7&; In monte Tauro, Nr. 117, als 0. sativa var. sericea Fenzl; PI. Syriae bor. es Amano pr. Beilan, Nr. 362. Siehe, Nr. 76; Fl. orient., Cappadocia, Nr. 290, als 0. Balansae ; Botan. Eeise nach Oilicien 1895/96, Nr. 301, als 0. Balansae. Sintenis, Iter Orientale 1892, Nr. 4490, p. p. minore, als 0. Koischijana. Verbreitung: Gebirge von ganz Kleinasien (ausgenommen die nördlichsten Teile), Syrien ;'ßhodope (?); Peloponnes und südl. Aetolien. Gesehene Exemplare: Taurus: „Anatolia austro- orientalis" (Siehe: Hs). Taurus Cataonicus, Beryt Dagh, 8000 — 9000' (Haussknecht: Hfm, Hs): In alveo vallis Gusguta, Bulgar Dagh (Kotschy: Hfm). „In monte Tauro" (Kotschy: Hfm). Re- ffion alpine inferieure du Taurus. pres de Gulek-Maden (Cilicie) (Balansa: D, Hfm, Hs). Karli Boghas, Felsen, GeröUe, 18U0 m (Siehe: D. Hs, UVV). Wiesen über Maaden, 1800— 2000 m und höher (Siehe: D, Hfm, Hs, UW). In montibus Tauri ad occasum raonlis Gheidagh (Heldreich: Hfm). In pascuis alpinis moutis 8 Ghei Dagh Tauri Oilicici, 7000—8000' (Held reich: Hfm). Sa- buschi Zaillan, Goslar, Paß zwischen Baschibunar und Girdef (Lu- schan: Hfra, UW). Region alpine de TAslan-Dach (l'un des pieds de l'Anti-Taurus) ä 12 lieux ä TESE, de Cesaree (Balansa: Hfm). Syrien: Anti-Libani in pratis siccis inter Zebdani et Ra- scheja, ca. 1300 m (Bornmüller: Bm). Libani in faiice ad Brummana, 600—700 m (Bornmüller: Bm, Exemplar durch etwas kürzere Ährenstiele und kurze Behaarung der Frucht ^egen 0. megatapliros abweichend). Amanus prope Beilan, in vinetis versus Japraklik, 3000 ped. (Kotschy: Hfm). Phrygien: In re- gione subalpina montis Sultandagh prope Akscheher (Wilajet Kouia), in jugis „Yasian-dagh", 1600 — 1700 m (Bornmüller: Bm). Lydien: Cadmi pars inferior (Boissier: Hfm). Paphla- gonien: Vilajet Kastambuli. Tossia: Omarschukdagh, in pratis (Sintenis: Bm). Griechenland: In ra. Tymphresto (nunc Ve- luchi) Eurytaniae. lu regione alpina, 5500 — 7140' (Heldreich: Hfm, Hl, UVV, z. T. durch kürzere Fahne an 0. montana an- klingend). Arcadia: Inter fruticulos densos Astragali angusiifoln in rupestribus calcareis cacuminis montis Kyllene (Ziria hod.) ra- rissirae, 2374m (Halacsy: Hl, UW). Kyllene, pascua alpina, 6500' (Held reich: PZ). Bulgarien: In ra. Rhodope transitu Elider (Velenovsky: VI. ein einziges, eben aufblühendes Stück, dessen Bestimmung ich daher, ohne daß ich einen anderen Grund, an ihrer Richtigkeit zu zweifeln, hätte, doch noch mit Reserve auf- gefaßt wissen möchte). 0. Cadmea, über deren ursprüngliche Bedeutung mir in Er- gänzung eines die letzten auffallend kleinen Blüten tragenden Originals im Herbar Hfm eine von Herrn G. Beauverd zur Untersuchung gesandte reife Frucht Klarheit verschafifie, tritt an ihrer Veibreitungsgrenze mit mehreren Arten in Beziehung, im NO., wie bereits erwähnt, mit 0. maior^ im Süden, wenn wirklich die oben beschriebenen Exemplare diese Bedeutung haben, mit 0. megataphros, von der sie teils geographisch, teils Höhenzonen entsprechend getrennt zu sein scheint, und im Norden mit 0. mon- tana, von der sie sich in erster Linie durch die stets längere Fahne und durch die langdornigen Hülsen unterscheidet, welch letzteres Merkmal in dieser Verwandtschaft entschieden viel mehr Bedeutung besitzt als in allen anderen. Diese letzteren Mittelformen scheinen wieder in einem ziemlich großen Gebiete recht häufig zu sein, denn hieher gehören alle Pflanzen vom Ida: In summo monte Szu-Szus-Dagh (Sintenis, Iter Trojanum 1883, Nr. 483, als 0. Balansae: Hs, UVV) und viele vom Bithynischen Olymp: In summis jugis Olympi Bith. (Pich 1er, Plantae exs. fl. Rumel. et Bithyn., Nr. 63, als 0. Balansae: Hs, K, Sj); in declivibus meridionalibus montis Olympi (P ichler: K). Auf letzterem Berge kommt daneben auch typische 0. montana vor. Was die 0. Balansae anbelangt, so sind ihre Unterschiede an den Originalexemplaren lange nicht so groß, wie sie nach den 9 Beschreibungen erseheinen ; außer den Originalen entsprechen überhaupt nur wenige Exemplare den ursprünglich charakterisierten Extremen, und die Trennung wäre sicher nicht aufrecht erhalten worden, wenn man nicht den Namen Ctulmca immer mehr auf die Ptianzen der Jieihe Microcarpde übertraseu hätte. Die extrem alpin-xerophilen Formen der 0. Qulniea, wie sie sich insbesondere in Griechenland finden, gleichen ganz außer- ordentlich analogen Exemplaren von 0. Lacunica, so daß es oft sehr schwer fällt, sie ohne Früchte auseinander zu kennen. 21. OnobrycJiis montaua Lam. et DC, FI. Franc. IV,, p. GH (180Ö). De Candoile, Prodr. II, p. 344 (1825). Beck. Icon. fl. Germ, et Helvet. XXII, p. 148. Iledijsarum mon- tanum Persoon, Synops. plant., II, p. 324 (1807). „Hedysamm confcrtnm'>* Marsch, a Bieberst., Fl. Taurico-Cauc, II, p. 180 (1808). III. p. 484 (1819). Onohrychis montaua Desv. Journ. bot. 1814, p. 83 (p. p.?). DC, Prodr. II, p. 344 (1825) p. p. 0. sa- tiva var. Scurdica Grisebach, Spicileg. fl. Rumel. et Bithyn., 1, p. 65 (1843). 0. sativa y niontana p.p. et d Scardica Boissier, Fl. Orient., II, p. 533 (1872). 0. Transsilvanica Simonkai, Enura. fl. Transsilvanicae, p. 191 (1886). 0. sativa subsp. 0. Scar- dica Wettstein, Beitr. z. P'l. Albaniens (Bibl. botan. H. 26), p. 39 (1892). 0. sativa var. montaua Haussknecht, Symbol, ad fl. Graecara, in Mitt. d. thüring. bot. Ver., N. F., H. V, p. 82 (1893), p. p. 0. alba y varia Haussknecht, 1. c, p. 83, p. p. minima. 0. iS'card/m Halde sy, Beitr. z. Fl. v. Epirus, in Denkschr. m.-n. Kl. Akad. d. Wissensch. Wien, LXI, p. 20 (1894) p. p.; Couspectus fl. Graecae, I, p. 454 (1901) p. p. et excl, var. 0. sa- tiva var. Dolopica Formanek, Dritt. Beitr. z. Fl. v. Thessalien, in Yerh. natf. Ver. Brunn, XXXV, S. A. p. 80 (1897). Exsikkaten aus dem Gebiet: Baldacci, Fl. exs. Crna- gorae, Nr. 123, als 0. Scardica; Iter Alban. (Epirot.) tertium, Nr. 135, als 0. Scardica; It. Alb. (Ep.) quartum, Nr. 167, als O. sativa var. Scardica; It. Alban. (Monteuegr.) sextum, Nr. 116, als 0. sat. var. Scard. Born mül 1er, PI. Anatol. Orient. 1890, Nr. 1844. Montbret, Nr. 2418. P ichler, PI. exs. fl. Rumel. et Bithyn., Nr. 63 p. p., als 0. Balansae. Sintenis, Iter Orientale 1889. Nr. 1647, als 0. Balansae var. microcarpa; It. or. 1894, Nr. 6032, als 0. Balansae. Verbreitung: Pontisehes Randgebirge, Bithynischer Olymp, Kaukasus, Gebirge der westlichen Balkanhalbinsel vom Pindus bis Miltelbosnien und SO.-Serbien. Transsilvanische Alpen; Südöstl. Karpathen. Ganze Westalpeu ; Ostalpen östlich in der Nord- und Zentralkette bis zum westl. Bregenzerwald, resp. Finstermünz, in der Südkette bis Ampezzo ; Brenner ; Pyrenäen. Gesehene Exemplare aus dem Gebiet: Kleinasien: Gümüschkhane, Istavros, in lierbidis (Sintenis: Bra,D,Hs. üWj. Güm.Stadodopi, in declivibus(Sintenis: Bra, Htm, Hs). Amasia: In monte Ak-Dagh, reg. alp. (Born- 10 müller: Bm, Hfm, Hs). Yallee de Djimil, vers 2100 m altitude (Lasistan) (Balansa: Hfm, Hs). Olympus Bithyn. (Clementi: Hfm). KechichDagh (Montbret: Hfmj. Iq summo monte Olyrapo, 2500 m (Born müller: Bm). Iq summis jugis Olympi Bith. (P ichler: Hfm). Griechenland: Ghavellu supra Sermenico (Heldreich: D, Hl). M. Ghavellu in mm. Agrapha Thess. (Por- manek: Herb. Form.). Agrapha: in reg. superiori Pindi summi montis Karäva, alt. 5500—6000', substrato schistoso (Hauss- knecht: Hs). Ghavellu (Haussknecht: Hfm). Epirus bor.-or. : In rupestribus calcareis regionis alpinae rat. Peristeri. Alt. 2000 m (Halacsy: Hl, UW). In herbosis m. Kakarditsa (Tsumerka) (Bal- dacci: D, Hl, ÜW). Albanien: In pratis alpiuis m. Gamila (Yradeton) distr. Zagorion (Baldacci: D, Hl, Sj. UVV). In reg. sup. mtis. Jablanitza (Dimonie: Hl). Scardus, in pratis montis Ljubitrn, ca. 2400 m (Dörfler: D, Hfm, Hl, ÜW). Ljubeten (Dieck: D). Ljubatrn, Gipfel (Bi erb ach: Sj). In monte Ljubitrn inter Mandra et Bela voda (Bierbach: D). Treska (Dieck: D). Montenegro: In pratis ra. Hum Orahovski distr. Kuia (Baldacci: D, Hfm. Sj, ÜW). In gramiuosis summi montis Hum ürahovski (Szyszylo vicz: Hfm). Aversus Konjska rupa (Szyszylovicz: Hfm). In pratis alpinis montis Kunj Kostic distr. KuCi (Baldacci: ÜW). In herbidis subalpinis m. Ivica sub m. Durraitor (Baldacci: Hl, Hfm, ÜW). Abhänge der Kobilja glava am Durmitor (Curcic: D, Sj). Durm.: Cirova pecina, 1800—2000 m (Jevnik: Sj). Serbien: In alpinis mtis. Suva plauina (Ädamovic: Sj). Bos- nien und Hercegowina: Auf Alpentriften der Maglic plauina, 2100m (Adamovic: ÜW). Lipefa bei Nevesiuje (Brandis: D, Sj). Yelika kapa in der Prenj plauina, ca. 1800 m (Fiala: Sj). In alpibus Prenj planina ad cacumen inter lapides, 2000m (Degen: D). In fissuris rupiura m. Kantar prope Konjica, ca. 1600 m (Van das: VI). Alpine Region der Treskavica planina, ca. 1800 m, am Mali jezero (Fiala: Hs, ÜW). Treskavica planina (Beck: Hfm, ÜW, Fiala: Sj, ÜW. Moellendorf: Hs). Vranica, 2000 ra (Curöie: Sj. Brandis: ÜW). An steinigen Stellen des Osthanges der Biela gromila und ihres Yerbindungsrückens mit dem Nad- krstac (Simony: ÜW). Onohr. montana wird vielfach als Alpenform der 0. viciae- folia angesprochen. Nach dem reichen Material, das ich von beiden Pflanzen, von ersterer insbesondere im Herbar PZ aus den Schweizer Alpen sah, muß ich hervorheben, daß ich niemals an einem halb- wegs vollständigen Exemplar auch nur eine wechselseitige An- näherung mit Sicherheit konstatieren konnte. Selbst die Merkmale des Habitus einer Gebirgspflanze bleiben, wie herabgeschwemmte Exemplare, z. B.: Bozen, Eisackinsel (Hausmann: F), Getreide um Innichen (Stapf: F) lehren, mit Ausnahme natürlich der Größe, unverändert. Auch die eigentümliche, von Südtirol bis Mittelbosnien unterbrochene Verbreitung spricht mehr dafür, daß es sich um eine alte Art handelt. Wenn sich zwei Pflanzen ahn- 11 Jich sehen, die eine im Gebirge, die andere in der Ebene wächst, darf man sich dadurch nicht verleiten lassen, ein zerknittertes Fragment in einem Herbar oder einen halb abgemähten Nach- zügler oder ähnliche unkenntliche Dinge triumphierend als Mittel- formen zu bezeichnen und zur Degradation einer Art zu miß- brauchen. Was die vielfach heute noch auseinander gehaltenen 0. Trans- silvanica und Scardica anbelangt, so lehren umfassende Vergleiche, daß beide Formen auch in den Alpen, in den „Typus" ganz all- mählich überfließend vorkommen; die Angabe Halacsys über dünnere Stengel der letzteren rührt von der Vermengung mit an- deren Arten ; durch länger bedornte Hülsen ist erst 0. Cadniea verschieden. Mit solchen Tatsachen müssen sich auch Lokalpatrioten abfinden, die für ihr Gebiet gerne eine nach dem ungenügenden, ihnen vorliegenden Vergleichsmaterial scheinbar wirklich verschie- dene Art beanspruchen möchten. Ob 0. montana auch in Griechen- land, wie in Kleinasien, in 0. Cadmea übergeht, ist mir noch nicht sicher. Was die 0. alba y varia Hausskn. anbelangt, in welcher der Autor einen Bastard alba X tnontana vermutet, so zeigten mir die Originale, daß es sich um ein Gemisch aus 0. La- conica teilweise im Übergehen in 0. alba und einem Exemplar von 0. montana mit auffallend heller Fahne handelt, wie man diese auch in den Alpen beobachten kann; von einem Bastarde ist hier ebensowenig die Rede, wie sonst in irgend einem der vor- liegenden Fälle in der Sektion. 22. Onohrychis megataphros Boiss., Diagn. pl. orient. nov.. Nr. 2, p. 97 (1843); Flora orient., II, p. 532 (1872). 0. pallida Boiss. et Kotschy, in Boissier, Fl. orient., II, p. 530 (1872). 0. Cadmea ß longeaculeata Boissier, Fl. orient., II p. 536 (1872) p. p. Exsikkaten: Gaillardot, Nr. 1783, als 0. sativa ? Haussknecht, Nr. 744. Kotschy, Iter Cilicico-Kurdic. 1859, Nr. 83, als 0. pallida; Nr. 54. Post, Nr. 176. Sintenis, Iter Orient. 1888, Nr. 821; It. orient. 1890. Nr. 3040, 3488, als 0. Eginensis Hausskn.; It. or. 1894, Nr. 5885, als 0. elata. Verbreitung: Syrien, Cilieien, nürdl. Mesopotamien, Türk. Armenien; in tieferen Lagen. Gesehene Exemplare: Syrien: Ouadi el Karn, Antiliban (Gaillardot: Hs). Colliues ä l'Est pres de Dimam (Gaillardot: Hs). Ouadi Beka (Gaillardot: Hs). Pres du Khan el Medaridge (Post:Hs). Cilieien: Bulghar Dagh (Kotschy: Himj. Kassan Oghlu, ad pagum Gorumse. in coUinis soll australi oppositis, alt. 4200' (Kotschy: Hfm, Hs, PZ). Meso- potamien: Inter Orfa et Suerek cum Scropliularia magna (Kotschy: Hfm). In graminosis basalt. inter Orfa et Tscharmelik (Haussknecht: Hfm. Hs). Orfa: Nimrud Dagh (Sintenis: Hs, ÜW). Armenien: Egiu, in montosis (Sintenis: Bm, D, Hfm, Hs, UW). Sipikor: Kainikdere, in declivibus (Sintenis: Hs). 12 Szandsch. Gümüsehkhane : Taltaban, in declivibus (Sintenis: Bm, D, Hfm, Hs, ÜW). Die vorliegende Art ist in der Länge der Kelchzähne und der Fruchtdorne einigermaßen veränderlich, was zu Täuschungen Anlaß gegeben hat. Bei dem größten Teile der als 0. pallida in einer anderen Gruppe beschriebenen Pflanzen ist die Folge der auffallend kurzen Kelchzähne ein anderes Läugenverhältnis der alae, dessen Wertlosigkeit im allgemeinen Teil hervorgehoben "wurde. Auffallend erscheint mir an pallida ■=. Eginensis an den Herbarexeraplaren nur die Blütenfarbe, deren genauer Vergleich in der Natur vielleicht doch noch im Zusammenhang mit anderen Merkmalen, die ich an dem spärlichen, oft nur mit Blüten oder nur mit Früchten vorliegenden Material nicht verfolgen kann, eine Abtrennung berechtigen wird. Die von Boissier besonders hervor- gehobeneu Eigentümlichkeiten kann ich nicht bestätigen. An den Früchten der Originalexemplare sehe ich keine von den verwandten Arten besonders abweichend ausgebildeten Gruben; drei Dorn- reihen finden sich auch bei stark bedornten Früchten der anderen Arten. Die stipulae aber sind ebenso häufig frei wie halb ver- wachsen, w'ie bei den anderen Arten. Über eventuelle Übergänge zu 0. Cadmea vergl. bei dieser. 23. OnobrycMs fallajc Frcyn et Sint., in Freyn, Plantae novae orieutalis, II, in Österr. botan. Zeitschr., XLII, p. 81 (1892). Exsikkaten: Bornmüller. Iter Persico-turcic, Nr. 1165, als 0. Kiirdica Bornm. Sintenis, Iter orieut. 1889, mit Nr. 346, Nr. 561; Iter Orient. 1890, Nr. 2539. Verbreitung: Kurdistan, südliches Türk.-Armenien. Ge- sehene Exemplare: Kurdistan: Riwandous, in m. Handarin, 1600 m (Bornmüller: Bm, Hs). Armenien: Kharput: Hamedi (Sintenis: Hs). Kh.: Buslutasch (Sintenis: D, Hfm, Hs, ÜW). Egin: Kola (Sintenis: Hs). 0. fallax ist sehr bemerkenswert durch das eigentümliche Mißverhältnis in der Größe der Blüten und Früchte. Die infolge- dessen schwer einleuchtende Identität der nur mit reifen Früchten gesammelten 0. Kurdka mit der meist eben erst aufgeblüht vor- liegenden originalen fallax, die bereits Bornmüller (in herb.) erkannte, wird völlig bewiesen durch ein instruktives Exemplar der letzteren im Herbare D, das bereits gut entwickelte Früchte be- sitzt. Über die Behaarung der Fahne vergl. das im allgemeinen Teil Gesagte. (S^^i^b .^.^^^ Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dalmatiens. Von Dr. A. Zahlbruckner (Wien). VI. (Mit einer Textabbildung.) (Fortsetzung. ^) 418. Lecanora Latzelii A. Zahlbr., nov. spec. Thallus pro maxima parte endolithiciis, crustaceus, uni- formis. late efi'iisus (iisque 7 cm latus), maculas rotundatas, plus minus coEfluentes formaos, optime determinatus, continuus, subleprosus, sordide 7el ochraceo-cinerascens, opacus, KHO magis lutescenti-sordidescens, CaCl., 0, — , in margine linea lactea pulcherrime cinctus, ecorticatus, hyphis thalli non aray- laceis; gonidiis pleurococcoideis, glomeratis, globosis, laete viri- dibus, 9 — 15 ^ latis. membrana tenui cinctis. Apothecia dispersa vel approximata. minuta, ad 0'2ö mm lata, primum subimmersa, demum adpresso-sessilia. rotunda vel rotundata, demum plana vel leviter convexa ; disco angusto, pallide testaceo, opaco, epruinoso. KHO magis lutescente, CaCl., 0., in rosaceum ver- gente; margine tballino albo, KHO vix lutescente, integro vel subintegro, primum obtuso et parum prominulo, demum angu- stato. gonidia pauca includente; excipulo non evoluto; hypo- thecio decolore, in sectione plus minus lentifbrmi, ex hyphis in- tricatis formato, tenui, J — , strato gonidiali superposito; epithecio angusto, pulverulento, sordido, KHO — ; hymenio pallido, im- pellucido, pulvere crebre insperso, 70 — 75 ^ alto, J e coeruleo obscurato; paraphysibus simplicibus, rarius increbre ramosis, eseptatis, ad apicem vix latioribus; ascis paraphysibus parum brevioribus. ovalibus. ovali- vel ellipsoideo-clavatis, ad apicem late rotundatis et ibidem membrana bene incrassata cinctis, Ssporis; sporis in ascis biserialibus, decoloribus. simplicibus, late ellipsoideis vel ovalibus, membrana tenui cinctis, 7 '5 — 8*5 ft longis et 5-5 — 6 ^ latis. Conceptacula pycnoconidiorum minima, parum visibilia. nigra, globosa; perithecio dimidiato; fulcris exo- basidialibus; basidiis fasciculatis, densis, subtililorraibus; pycno- conidiis hamatis. curvatis vel arcuatis, filiformibus, 17—20 ^ longis et ad 1 |u latis. Ragusa: Gorica auf Lapad, ca. 80 m ü. d. M., an Kalk- felsen (Latzel nr. 495). Die neue Art gehört in den Verwandtschaftskreis der Le- canora albesfexs und der Lecanora dispersa; die eigentümliche Ausbildung des Lagers und das pulverige Hymenium sind die wichtigsten Merkmale. 1) Vgl. Jahrg. 1909, Nr. 12, S. 488. 14 Lecanora Agardhiana Ach. Gravosa, an alten Mauern und zwischen Zarkovica und Dubacpaß bei Eagusa, ca. 290 m ü, d. M., an Kalkfelsen (Latzel). var. pacnodes Mass. Mirinovo in der Ombla, ca. 30 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel). 419. Lecanora tninutissima f. detrita Arn. apud Anzi Lieh, rarior. Venet. nr. 33 (1863) et in Flora, Band LXVII (1884), p. 333. — Zeora detrita Mass. in Lotos, Band VI (1856). p. 76; Arn. in Flora, Band XLI (1858), p. 324, et Band XLIII (1860), p. 71. — Lecanora minutissima * stillicidii Körb., Parerg. Lieh. (1859), p. 83. Exsicc: Anzi, Lieh, rarior. Venet. nr. 33; Körb., Lieh. Germ, nr, 159; Zwackh. Lieh, exsicc. nr. 262. Ragusa: Strandfelsen vor Lapad, ca. 30 m ü. d. M., und an Gartenmauern nächst Ilijina glavica, ca. 60 m ü. d. M., an Kalk (Latzel). Lecanora suhfusca var. gldbrata Ach. Lapad, an dürren Stämmchen vom Phlomis fruticosa (Latzel nr. 159 pr. p., 160). var. campestHs Nyl. An Urgestein auf dem Vermac-, ca. 500 m ü. d. M. (Vierhapper). Lecanora chlarona (Nyl.) Crbie. In der Umgebung Ragusas häufig; sie wurde daselbst von Latzel an Zweigen der Fhnis halepcnsis, der Myrte und der Eichen, ebenso an P/??«s-Zapfen gefunden; am Südabhang der Snjeznica wurde sie von ihm in einer Höhe von 900 m ü. d. M. an Eschenzweigen beobachtet; ferner fand er sie auf der Insel Giuppana an C'ü7r«s-Zweigen und bei Metkovic an Falninis. 420. Lecanora allophana (Ach.) Nyl. — Crombie, Monogr. Lieh. Britain, vol. I (1894). p. 410. Ragusa: an CKjjressus-Stkmmen in Gärten (Latzel nr. 666). Lecanora polytropa var. calciseda A. Zahlbr. Insel Cherso: auf Pernata gegenüber der Stadt Cherso, ca. 200 m Q. d. M., und S. Bartolomeo über Smergo, ca. 300 m ü. d. M., an Kalkfelsen, an beiden Standorten in Gesellschaft der Lecanora atra und teilweise das Lager derselben über- ziehend (Baumgartn er). Lecanora atra (Huds.) Ach. Insel Cherso: an Kalkfelsen (Baumgartner); Insel Giup- pana: an Olea beiLuka; Metkovic: 2iU Paliurus auf den Hügeln am Narentaufer (Latze ). Lecanora (sect. Placodium) circinata var. insculptula A. Zahlbr. nov. var. 15 Thallus KHO leviter olivascens, areolato-riraosus, areolia iteratim rimoso-areolatis, areolis ad marginem elevatis et albidis, in centro convexis vel impressis, cinereis; medulla crassa, alba, KHO — , sed medulla inlra hymeuium et in marginem apothe- ciorum sita KHO angiiste rubescit, J luteseente. Apothecia ma- jusciila. iisque 2 mm lata, adpresso-sessilia; margine thallino thallo concolore; disco nigricante, demum piano. Caeterum ut in typo. Gravosa: an Kalkblöcken in Gärten vor der Martinsbucht auf Lapad, ca. 50 m ü. d. M. (Latzel nr. 26, 77). Lecanora (sect. Placodium) suhcircinata Nyl. Insel Cherso: an Wegmauern bei der Stadt Cherso, zirka 100 m ü. d. M. (Baumgartner); in der Umgebung Ragusas von Latzel mehrfach gefunden; Westseite der Snjeznica bei PJagusa vecchia, ca. 500 m ü. d. M. (Latzel); Kalkfelsen auf dem Vermai- (Vi erb ap per). Lecanora (sect. Placodium) snlpkurella (Körb.) A. Zahlbr. Insel Cherso: an Wegmauern bei der Stadt Cherso, zirka 100 m ü. d. M. (Baumgartner); Insel Meleda: bei Babino- polje, ca. 50 m ii. d. M. ; Insel Giuppana,: an Kalkfelsen bei Luka; Siidabliänge der Snjeznica bei Ragusa vecchia, ca. 950 m iL d. M. (Latzel). var. ragusana A. Zahlbr. In der Umgebung Ragusas neuerlich von Latzel an vielen Standorten beobachtet, von ihm ferner auf der Insel Meleda bei Porto Sovra. ca. 120 ra ü. d. M., und auf der Insel Giuppana an Mauern bei Luka, ca. 60 m ü. d. M. gesammelt. Lecanora (sect. Placodium) saxicola (Poll.) Stenh. Insel Cherso: S. Bartolomeo über Smergo, ca. 300 m ü. d. M., an Kalk (Baumgartner); Insel Meleda: Babinopolje, an Kalkfelsen (Latzel). var. versicolor (Pers.) Th. Fr. Metkovic: Bagalovic, ca. 40 m ü. d. M. (Latzel). var. diffracta Ach. An Silikateinschlüssen auf dem Vermac, ca. 500 m ü. d. M. (Vierhapper). var. alhomarg inata (Nyl.) Th. Fr. Slano, vor der Eliaskapelle, ca. 60 m ü. d. M., an Kalk- felsen (Latzel nr, 767). Lecanora (sect. Placodium) crassa (Huds.) Ach. Insel Veglia: an der Straße von Veglia n;ich Maria di Capo, ca. 150m ü. d. M., auf Kalkboden (Baumgartner); Insel Cherso: S. Bartolomeo über Smergo, ca. 300 m ü. d. M. (Baumgartner); häulig um Ragusa und auf Lapad, auf der Snjeznica bei Ragusa vecchia, bis 1050 m ü d. M. hinaufsteigend (Latzel). 16 var. Dufouri (Fr.) Schaer. iDsel Cherso: Nordufer des Vrana-Sees, ca. 50 m ü. d. M., auf kalkhaltiger Erde (Baumgartn er). var. mediterranea A. Zahlbr. nov. var. Thallus substrato omnino adpressus, orbicularis, superne pallide viridescenti-glaucescens, rarius albido- vel stramineo- glancescens. nitiduliis, madefactus magis virescens, pro maxima parte epruinosiis. partim albido-pruinosus et ibidem opaciis, KHO liitescens, CaCl., 0., — . inlerne plus minus concolor. squamis centralibus contiguis, planis vel planiusculis, marginalibus plus minus concavis. in ipso margine utplurimum tenuiter limbatis; medulla alba, cretacea, KHO — , CaCl„0., — . Apothecial — l-2mm lata, carnea vel rufescenti-carnea, primum plana et tenuiter al- bido-marginata, demum convexa et emarginata, primum levis- sime pruinosa. demum nuda; sporae ellipsoideo - fusiformes, 10— 12 |ti loLgae et 3'5— -l-öjit latae. Die Flechte, welche ich früher als eine Form der Lecanora lentigera ansah, ist im Gebiet auf kalkhaltigem Erdboden, wie es scheint, häufig. Ich erwähne die folgenden Standorte: Insel Veglia: Punta Desiderio und südwestlich der Stadt Veglia, 300— 400 m ü. d. M. (Baumgartn er); Insel Arbe: Punta Ferkanjo gegenüber der Stadt Arbe, nahe dem Strande, und Cruna vrh bei Loparo. ca. 100 m fi. d. M. (Baumgartner); Eagusa: zwischen Zarkovica und Dubacpaß, ca. 290 m ü. d. M. (Latzel nr. 014). Außerdem sah ich die Flechte aus der Um- gebung von Corneilhac, Dep. Herault in Südfrankreich, wo sie von Parrique gesammelt wurde. Habituell gleicht die neue Varietät der Lecanora (sect. Placodium) Icntif/era. von welcher sie jedoch durch die Farbe des Lagers verschieden ist. In der Sporenform kommt sie der var. Dufoiirei zunächst. Lecanora (sect. Placoilinm) gypmcea (Sm.) Hepp. Ragusa: an Kalkfelsen auf dem Mt. Sergio, ca. 370 m ü. d. M. (Latzel nr. 34j. 421. Ochrolechia parella (L.) Mass. Auf dem Vermac, 400—500 m 0. d. M., an Urgestein (Vierhapper). Ochrolechia tartarea (L.) Körb. Insel Meleda: bei Babinopolje, an Ölbäumen, fruchtend (Latzel). Lecania ert/sihe (Ach.) Th. Fr. Insel Lacroma: beim Kleinen Molo, an Kalk; Ragusa: Strandfelsen am Wege nach Lapad (Latzel). Placolecania candicans (Fr.) A. Zahlbr. Cherso: an Wegmauern bei der Stadt Cherso, ca. 100 m ü. d. M., und Pernata gegenüber der Stadt Cherso, 100—200 m ü. d. M. (Baumgartner). 17 Flacolecania Cesaii (i\Iass.) A. Zahlbr. '). Metkovic: Pozär, ca. 60 m ü. d. M., und Mali prolog zwischen Vergorac und Metkcvic, ca. 50 m ü. d. M.; Insel Me- leda: bei Babinopolje, ca. 80 m ü. d. M.; Iq der Umgebung Ragusas nicht selten, an Kalkfelsen (Latzel). 422. Phlyctis agelaea (Ach.) Körb., Syst. Lieh. Germ. (1855), p. 391; Th. Fries, Lichgr. Scand., vol. I (1871), p. 323; Crombie, Monogr. Lieh. Britain. vol. I (1894), p. 514. Meleda: im Planjak bei Govedjari, ca. 290 ra ü. d. M., an Fraxinus Ornus (Latzel nr. 48 C). 423. Phlyctis argena (Ach.) Körb., Syst. Lieh. Germ. (1855), p. 391 ; Th. Fries, Lichgr. Scand., vol. I (1871), p. 324; Crombie, Monogr. Lieh. Britain, vol. I (1894), p. 513. Cherso: Waldungen südöstlich von Predoschizza, ca. 380 m ü. d. M.. an Juniperus Oxycedrus (Baumg artner); Meleda: im Planjak bei Govedjari, ca. 290 m ü. d. M., an Fraxinus Ornus (Latzel nr. 48 A). 424. Candelariella vitellina (Ehrh.) Müll. Arg. Ragusa: Crci dol, ca. 350 m ü. d. M., an Juniperus Oxy- cedrus (Latzel nr. 197). Parmeliaceae. Farmelia perlata (Ach.) Nyl. Insel Giuppana: an Ölbäumen bei Luka, steril; Ragusa, Crni dol, ca. 350 m ü. d. M., an Eichen, steril; Mt. Petka, an Juniperus Oxycedrus (Latzel). subspee. P. ciliata (DC.)^Nyl. Veglia: Vallone Cavlena im Nordwesten der Insel, 100 bis 150m ü. d.M., an Gestrüppe, steril (Baumgartner); Ragusa: Martinsberg, an Finus halepensis, steril, und Crni dol, zirka 350m ü. d. M., an Quercus lamujinosa, steril (Latzel). Farmdia tiliacea (Hoffm.) Ach. Insel Giuppana: an Ölbäumen bei Luka, fruchtend; Ra- gusa: an Ölbäumen auf Lapad, reichlich fruchtend, und Crni dol, ca. 350 m ü. d.M.. an Quercus lanuginusa, steril (Latzel); auf dem Vermag, an Urgestein, steril (Vierhapper). Farmelia scortea Ach. Cherso: Mt. Sis, 500— 600 m ü. d. M.. an Eichen, steril (Baumgartner); Gorica auf Lapad, steril (Latzel). Farmelia dubia (Wulf.) Schaer. Cherso: Waldungen südöstlich von Predoschizza, ca. 300 m ü. d. M., an Fhillyrea, steril (Baumgartner). Farmelia saxatilis f. furfuracea Schaer. Lapad bei Ragusa, an Finus halepensis, steril (Latzel). ') Infolge eines Schreibfehlers wurde in Vorarbeiten V unter Nr. Ml die Flechte als „Pseudolecania Cesati" angeführt. Österr. botan. ZeiUchrifl. 1. Heft. 1910. 2 18 Farmelia pliysodes (L.) Ach. Halbinsel Lapad, an Juniperus Oxycedrus, steril (Latzel). Parmelia conspersa (Ehrh.) Ach. Auf dem Vermac, an Silikateinschlüssen, fruchtend (Vi er- happer). Farmelia caperata (L.) A^ch. Veglia: Vallone Cavlena in Nordwesten der Insel, 100 bis 150 m ü. d. M., an Gestrüpp, steril (Baumgartner); Met- kovic: an Juniperus Oxycedrus bei Tuzibelj, ca. 40 m ü. d. M., fruchtend, und an Carpinus bei Bagalovic, ca. 40 m ü, d. M., steril; Lacroma, an Pinus halepensis^ fruchtend; Ragusa: Crni dol, ca. 350 m ü. d. M., 2in Quercuslanuginosa, steril (Latzel). Parmelia glahra (Schaer.) Nyl. Insel Giuppana: an Ölbäumen bei Luka, steril; Metkovic; Matijevic, ca. 30 m ü. d. M.. an Amygdalus, fruchtend; Ka- gusa: Crni dol, ca. 350 m ü. d. M., an Quercus lanuginosa, fruchtend, und Westseite der Snjeznica, ca. 500 m ü. d. M., an Pirus amygdaliformis, fruchtend (Latzel). Parmelia fuliginosa f. laetevirens (Fw.) Nyl. Cherso: Waldungen südöstlich von Predoschizza, zirka 300 m ü. d. M., an Juniperus Oxycedrus, steril (Baum- gartner); Halbinsel Lapad, slu Pinus halepensis und Ölbäumen (Latzel). Parmelia acetdbulum (Neck.) Duby. Ragusa: Crni dol bei Bosanka, ca. 300 m ü. d. M., an (Quercus lanuginosa (Latzel). Usneaceae. Evernia prunastri (L.) Ach. Veglia; Vallone Cevlena, 100 — 150 ra ü. d, M., an Ge- strüpp, steril (Baumgartner); Insel Lacroma: an Pinus hale- pensis; Insel S. Andrea, an Baumzweigen (Galvagni); Insel Meleda: an Pinus halepensis am Südufer des Lago grande, steril, in einer Form, welche sich durch die schmalen und nackten Lagerabschnitte der var. gracilis Ach. nähert, von dieser jedoch durch die gelbliche Farbe der Lageroberseite verschieden ist; auf Lapad, um Ragusa und Gravosa nicht selten (Latzel). f. sorediata Ach. Cherso: S. Bartolomeo über Smergo, ca. 300 m ü. d. M., an Dorngestrüpp, steril (Baumgartner); Halbinsel Lapad, an Pinus halepensis, steril (Latzel). 425. Hamalina Lat&elii A. Zahlbr. nov. spec. (Vgl. Abb. 1.) Thallus caespites formans erectos , 3 — 5 cm altos, sat densos, osseo-glaucus, nitidus, subtus plus minus albidus et ni- tidus, rigidulus, madefactus flaccidus, dichotome vel subdigitatim lobatus, lobis compressis, varie (1—8 mm) latis, planis vel sub- 19 Ablj. 1 JlamaUna Latzelii Zahlbr. 2* 20 planis, nunquam canaliculatis, leviter subreticulatim nervosis et inter rugos basin loborum versus foveolaribus, lobis ultirais acutis, cuspidatis, hiuc inde lobulis lateralibus tubulatis ornatis ; lobis in ipso margine vel proxime ad marginem perforatis. fora- minibiis parvis, ad 1 mm latis, rotundatis, oblonsis vel ellipsoi- deis. hiantibus; utrinque corticatus; cortice fuscesconte, continuo, undique aequilato, subcartilagineo, angusto, 18 — 22 (i crasso, KHO demum bene lutescente, ex byphis formato plus minus transversalibus, reticulato-ramosis, ramis brevibus, valde pachy- dermaticis, luminibus angustis; fasciculis medullaribus distanti- bus, cortice 2 — 3plo latioribus, ex hypbis dense conglutinatis, im- primis longitudinalibus, pachydermaticis, ramosis et convexis lormatis; meduUa non vere cava, alba, pulverulenta. KHO — , ex hypbis laxis, 2—3 (i crassis, parce ramosis, extus pulvere in- spersis formata, undique gonidia pleurococcoidea, globosa, laete viridia, 8 — 9'5/i lata, membrana tenui cincta, plus minus glo- merata includente. Apothecia versus apicem loborum insidentia, non pedicellata, utplurimum ramo thalli cuspidato appendicu- lata, rotunda, subpeltata vel peltata, 3— 6 mm lata; receptaculo thallo concolore, primum laevigato, demum parum inaequali et basin versus longitrorsum ruguloso; disco subrosaceo, lere opaco, haud pruinoso; margine thallino corticato et meduUam inclu- dente; hymenio decolore, 50 — 55 fx alto, J coeruleo; hypothecio decolore, ex byphis tenuibus, leptodermaticis, dense intricatis formato, strato medullari (gonidia includenti) superposito; para- physibus simplicibus, strictis. eseptatis, tenuibus, ad apicem vix latioribus, conglutinatis; ascis hymenio aequiiongis, oblongo-cla- vatis, ad apicem rotundatis et ibidem membrana modice in- crassata cinctis, 8sporis; sporis in ascis subuniserialibus vel biserialibus, decoloribus, uniseptatis, oblongis vel ovali-oblongis, ad apices rotundatis, utplurimum leviter curvatis, rarius rectis vel subrectis, membrana et septo tenui, ad septa non con- strictis, 9 — 12 "5 /x longis et 5 — 5*5 ^ latis. Pycnoconidia non Visa. Meleda: an Pinus halepensis auf der Grabova, ca. 200 m ü. d. M. (Latzel nr. 22). Im anatomischen Bau des Lagers zeigt unsere Flechte eine große Übereinstimmung mit liamalina canariensis Stnr.; die Lagerabschnitte sind zusammengepreßt, flach, die Einde ist schmal und wird nur durch zerstreut stehende, schmale, nicht weit vorspringende mechanische Stränge verstärkt. Habituell gleicht Ramalma Latzelii einigermaßen der Rdmalina fraxinea var. calicariformis Nyl., von welcher sie jedoch durch einen total verschiedenen Lagerbau leicht zu unterscheiden ist. Ramalina farinacea (L.) Ach. Insel S. Andrea: auf Zweigen, steril (E. Galvagni); Meleda: an Qiiercus Hex, Pinus halepensis, Phillyrea und Öl- bäumen, nicht selten, stets steril; Insel Giuppana: an Olea bei 21 Luka; Metkovic: Bagalovic, ca. 40 m ü. d. M., an Carpinus (Latzel). liamuiina popuUna (Hofl'm.) Wainio. Cherso: Wald südöstlich , von Predoschizza. 200— 300 m ü. d. M., an Flnllyrea, fruchtend, und aul dem Mt. Sis, 500 bis 600 m fl. d. M., an Querctis lanuginosa (Baumgartner); Me- leda: an l'itnis hnhpensis und an Ölbäumen, fruchtend; La- croma: an Olea, mit Früchten (Latzel). lUinialina dahnat'ica 8tnr. et A. Zahlbr. Veglia: Vallone Cavlena im Nordwesten der Insel, 100 bis 150 m ü. d. M., an Gestrüpp, fruchtend; Cherso: S. Bartolomeo über Smergo, ca. 300mü. d.M., an Gestrüpp (Baumgartner); Meleda: an Pinus halepeusis am Südufer des Lago grande iL atzel). 426. Vsnea ßoridaYixT.rMbigineaMichx., Flor. Bor. Americ, vol. II (1803), p. 332; Ach., Lichgr. Univ. (1810), p. 621. — Lsnea hnrhata var. hirta f. ruhiginea Tuckm., Synops. N. Americ. Lieh. Vol. I (1882). p. 41. — Usnea ruhiginea Herre in Proceed. Washington Acad. Scienc, vol. VII (1906), p. 343; Harm., Lieh, de France, vol. III (1907), p. 381. Meleda: an Juniperus-^i^ck^u im Planjak zwischen Vo- dice und Nereznido, ca. 290 m ü. d. M., steril (Latzel nr. 1). 427. Lsnea dosypoga (Fr.) Nyl. ; Hue, Lieh, extraeurop. in Nouv. Archiv. Museum, ser. 4a, vol. I (1899», p. 46 (ubi de- script. et synonym.). Meleda: an Quercns Hex und Juniperus Oxycedrus im Planjak zwischen Vodice und Nereznido, ca. 280 m ü. d. M., steril (Latzel). Caloplacaceae, Bhistenia (sect. Protoblnstenia) rupestris (Scop.) A. Zahlbr. in Engler u. Prantl. Nat. Pflanzenfam., Teil I, Abt. 1* (1907), p. 227. Halbinsel Lapad bei Gravosa, an Kalkfelsen (Latzel). var. caJva (Dicks.) A. Zahlbr. Lapad: beim Pulvermagazin, ca. 100m ü. d. M., Süd- abhange der Snjeznica bei Ragusa vecchia, ca. 1100 m ü. d. M.; an Kalk (Latzel). Montenegro: Gipfelregion des Stirovnik, ca. 1600 m ü. d. M. (Vierhapperj. var. mcrustans (DC.) A. Zahlbr. Metkovic-: Duljan, ca. 50 m ü. d. M.; Mirinovo in der Ombla, ca. 80 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel). Blasienia ochracea (Schaer. ) A. Zahlbr. Insel Cherso: an Wegmauern bei der Stadt Cherso, bis 100 m 0. d. M. (Baumgartner); Metkoviö: Bagalovi(^*, ca. 40m ü. d. M.; Halbinsel Lapad, häufig; Südabhang der Snjeznica bei Ragusa vecchia, ca. 1100 m ü. d. M.; überall an Kalk (Latzel). 22 f. ladea (Mass.) A. Zahlbr. Metkovic: Merusica gradina, ca. 100 m ü. d. M., und Me- tijovic, ca. 40 m ü. d. M.; Halbinsel Lapad, ca. 40 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel). Caloplaca (sect. Pyrenodesmia) Agardhiana (Mass.) Flag. Halbinsel Lapad bei Gravosa; Mt. Sergio, ca. 370 m ü. d. M.; Westseite der Snjeznica bei Ragusa vecchia, zirka 500 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel); Kalkfelsen auf dem Vermac, ca. 500 m ü. d. M. (Vierhapper). Montenegro: Gipfelregiou des Stirovnik, 1600 — 1800 m ü. d. M., auf Kalk (Vierhapper). var. alhomarginata Stnr. in Sitzungsber. k. Akad. d. Wissensch. Wien, math.-naturw. KL, Band CVIl, Abt. 1 (1898), p. 12H. Ragusa: Molini di Breno, auf Kalk (Latzel nr. 496 A). (Schluß folgt.) Literatur - Übersicht^). Oktober und November 1909-'). Abel 0. Konvergenz und Deszendenz. (Vortrag.) [Verhandl. d. zool.-botan. Gesellsch. Wien, LIX. Bd., 1909, 7. u. 8. Heft, S. (221)— (230).] 8°. Was verstehen wir unter monophyletischer und polyphyle- tischer Abstammung? (Erster Diskussionsabend über einzelne phylogenetische Probleme, veranstaltet v. d. Sektion für Paläo- zoologie d. zool.-botan. Gesellsch. Wien.) [Verhandl. d. zool.- botan. Gesellsch., LIX. Bd., 1909, 7. u. 8. Heft, S. (243) bis (256).] 8". Ad am 0 vi c L. Die Vegetationsverhältnisse der Balkan länder (Mösische Länder). (A. Engler und 0. Drude, Die Vegetation der Erde, XI.) Leipzig (W. Engelmann), 1909. 8". 56 7 S., 49 Vollbilder, 11 Textfig., 6 Karten. Ein sehr wichtiger Band des Unternehmens, der im Vereine mit den früher erschienenen Bänden von Pax (Karpaten) und Beck (Illyrische Länder) eine Aufklärung über die pflanzengeogrAphisch so bemerkenswerten Verhältnisse des Südostens von Europa gibt. Der Verf., der lange Zeit in Belgrad lebte, der auf zahlreichen Keisen die Balkanhalbinsel kennen lernte, war jedenfalls der berufenste Bearbeiter. Es ist natürlich im Rahmen einer kurzen Anzeige nicht möglich, den reichen Inhalt auch nur anzudeuten ; es sei nur hervorgehoben, daü das Buch zahlreiche neue Tatsachen mitteilt, daß es mit einer größeren Anzahl schöner Originalabbildangen uad Karten geziert ist und sich auf folgende politischen Gebiete bezieht: Serbiea, Alt- 1) Die „Literatur-Übersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herreu Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 2) Mit einigen Nachträgen aus früheren Monaten. 23 Serbien, Bulgarien, Ostrumelien, Nordthrakien und Nordmazedonien. Pflanzen- geographisch zählt der Verf. diese Gebiete zum Teile zu dem „mediterranen", zum Teile zu dem „mitteleuropäischen Vegetationsgebiete". Der mediterrane Anteil gehört nach ihm der „ägäisch-euxinischen Zone" an und zerfällt in zwei Unterzonen, in die „südrumelische Zone" und in die „nordrumelische Zone". Der dem mitteleuropäischen Vegetationsgebiete angehörende Teil re- präsentiert vier Zonen, die „dazische", die „mösische", die „illyrische" und die „paunonische" Zone. Einen Wunsch macht die Durchsicht dieses von reichem Wissen und unermüdlichem Fleiße zeugende Arbeit rege: es möge dem Verf. gegönnt sein, bald einen seinen speziellen Kenntnissen entspre- chenden Wirkungskreis zu erlangen. Bern dl R. Laiibvertarbung und Laubfall im Herbste. (Unter- haltungsbeilage der Linzer Tages-Post. 3. u. 10. Oktober 1909.) 2 Abb. 4 S. (Sep. 8", 20 S.) Czapek Fr. Zum Gedächtnisse von Charles Darwin. (Lotos, Bd. 57, 1909. Nr. 9, S. 265—280.) 8^ Derganc L. Geographische Verbreitung der Viola ZoysüWuUeu. (Allg. botan. Zeitschr., XV. Jahrg., 1909, Nr. 10, S. 152—155, Nr. 11, S. 167-171.) S'. Eisler M. v. und Portheim L. v. Über die Beeinflussung der Giftwirkung des Chinins auf Elodea canadensis durch Salze. (Biochemische Zeitschrift, 21. Bd., 1909, 1. u. 2. Heft, S. 59 bis 75.) 8^ Fritsch K. Organographie und Systematik der Pflanzen. Siehe Wi esner. Fröschel P. Untersuchung über die heliotropische Präsentations- zeit (IL Mitteilung). (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVIII, Abt. I, Oktober 1909, S. 1247—1294.) 8°. 6 Textfig. Vgl. Jahrg. 1909, Nr. 11. S. 454. Fruwirth C. Die Entwicklung der Auslesevorgänge bei den landwirtschaftlichen Kulturpflanzen. (Progressus rei botanicae, IIL Bd.. 2. Heft, S. 259—330.) 8^ — — Spaltungen bei Folgen von Bastardierung und von spontaner Variabilität. (Archiv f. Rassen- u. Gesellschaftsbiologie, 6. Jahrg., 1909, 4. Heft, S. 433-469.) 8". Gräfe V. Untersuchungen über die Aufnahme von stickstoff- haltigen organischen Substanzen durch die Wurzel von Phanero- gamen bei Ausschluß der Kohlensäure. (Sitzungsber. d. kaiserh Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. KL, Bd. CXVIII, Abt. I, Juli 1909, S. 1135—1153.) 8^ Vgl. Jahrg. 1909, Nr. 11, S. 453. Blatttarbstoff und Blutfarbstoff. (Wissen für Alle, Natur- historische Beilage, Nr. 1 [Oktober 1909] und Nr. 2 [November 1909J.) 4°. 4 S. Haberlandt G. Physiologische Pflanzenanatomie. Vierte, neu- bearbeitete und vermehrte Auflage. Leipzig (W. Engelmann), 1909. 8°. 650 S., 291 Textabb. — Mk. 19. Daß ein Buch, wie das vorliegende, welches nicht für weitere Kreise, sondern für den engeren Kreis der Fachmänner bestimmt ist, vier Auflagen in relativ kurzer Zeit erlebt, beweist am besten seinen Eigenwert. Bekannt- 24 lieh hat das vorliegende Buch geradezu eine neue Auffassung der botanischen Histologie begründet und die Neuauflagen sind nichts anderes als Belege für das fortwährende Erstarken und den Ausbau dieser Richtung. Von neuen Abschnitten der vierten Auflage seien erwähnt: „Einrichtungen für besondere mechanische Leistungen", ..Speichprgewebe für Atmungsstoffe", „Speicher- gewebe für ökologische Zwecke". Daß der Abschnitt über Sinnesorgane, ent- sprechend der jüngsten Arbeitsrichtung des Verf., eine starke Umarbeitung und Erweiterung erfahren hat, ist naheliegend. Handel-Mazzetti H. Frh. v. Ergebnisse einer botanischen Eeise in das Pontische Randgebirge im Sandschak Trapezunt, unternommen im Jahre 1907 im Auftrage des Naturwissenschaft- lichen Orientvereines in Wien. (Annalen d. k. k. Naturhist. Hofmus. Wien, XXIII. Bd., 1909, S. 6—212, Taf. II— IX.) gr. 8°. Inhaltsübersicht: I. Die Vegetationsverhältnisse des Sandschaks Tra- pezunt: Allgemeine Verhältnisse, Das mediterrane Florengebiet, Das kolchi- sche Florengebiet. II. Die Bedeutung von Kolchis in der Florengeschichte Mitteleuropas. III. Systematische Bearbeitung des gesammelten Materiales: Algae (bearbeitet von S. Stockmnyer), i<^t*npt (bearbeitet von Fr. B ub4k), Lichenes (bearbeitet von J. Steiner), Musci (bearbeitet von H. Frh. v. Handel-Mazzetti), Hepaticae (bearbeitet von V. Schiffner), Pterido- phyta, Gymnospermae, Angiospermae. — Aufzählung der neu beschriebenen Pflanzen: Navicula El Kab f. rostrata Stockm. ; Exobasidium Vaccitiii f. Bhododetidri flavi Bubak ad int., Chaetasterina (nov. gen ) aiiomala (Cooke et Harkness) Bubäk, Asterina pontica Bubäk, Mycosphaerella are- nariicola Bubäk, Mycosphaerella grandispora Bubäk, PhyUosticta trape- zuntica Bubäk, Ascochyia Dipsaci Bubäk, Septoria Eiibi var. asiatica Bubäk, Septoria trapezuntica Bubäk, Hendersonia Dianthi Bubäk, Dis- cosia Blumencronii Bubäk, Hormiscium Handelii Bubäk, Cladosporium cornigenum Bubäk, Cercospora Handelii Bubäk, Corniothecium lihodo- dendri Bubäk ; Verrucaria rupestris var. hypophaea Zahlbr. et Stnr., Ver- rucaria trapezuntica Stnr., Lecidea contraponenda var. sorocarpa Stnr., Ehizocarpon variegatum Stnr , Cladonia trapezuntica Stnr., Physma intrica- tissitnumÜtriT., Pertusaria isidioides f. soralifera Stnr , Lecanora calcarea var. 2JCrcrenata Stnr., L. subdepressa var. gibberosa Stnr., L. coilocarpa var. albonigra Stnr., L. Gisleriana f. pulvinata Stnr. et f. papillaris Stnr., L. Handelii Stnr. et var. disjecta Stnr.; Nardia Handelii Schiffn et var. flaccida Schiffn., Kardia subtilissivia Schiffn., Nardia lignicola Schiffn.; Herniaria Zervudachii H.-M., Geranium jubatum H.-M., Epilobium pri- onophylloides H.-M. (= E. inonta)ium X ]>rionophyilum), Cumpanula la- mioides Witasek, Chrysanthemum trapezuntinum H -M., Hieracium cymo- soides Zahn, Hieracium silvaticum subsp. gentiliforme Zahn, Orchis pon- tica Fleischm. et H -M. Hausmann W. und Portheim L. v. Die photodynamische Wirkung der Auszüge etiolierter Pflanzenteile. (Biochemische Zeitschr., 21. Bd., 1909, 1. u. 2. Heft. S. 51—59.) S«». Hayek A. v. Flora von Steiermark. I. Bd., 11. Heft (S. 801 bis 880). Berlin (Gebr. Borntraeger), 1909. 8". — Mk. 3. Die bisher in einem Zeitraum von eineinhalb Jahren erschienenen elf Lieferungen behandeln die Pteridophjten, Gymnospermen, Monochlamydeen \md den größten Teil der Dialypetaleen, nämUch (in der Eeihenfolge des von Wettstein in seinem „Handbuch" verwendeten Systems) bis zu den Rosa- ceen (Gattung Alchemilla). Die breite Anlage des Werkes wird vielen Be- nutzern willkommen sein, da sie das Buch, über den Rahmen einer Landes- flora weit hinausgehend, zur Orientierung über den neuesten Stand der Sy- stematik vieler mitteleuropäischer Gattungen und Arten geeignet macht. Am Beginne der höheren Gruppen, sowie der Familien und Gattungen finden sich 25 Bestimmungsschlussel und Anjjaben der wichtigsten einschlägigen systema- tischen Arbeiten. Die Arten sind in systematischer Reihenfolge angeordnet und es finden sich bei jeder eine ausführliche Beschreibung in deutscher Sprache, Aufziihlung etwaiger im Gebiet vorkommender Unterarten, Varie- täten etc. und Angabe der Verbreitung sowohl auf Grund eigener Beobach- tung, als auch auf Grund einer kritischen Benützung der Literatur. Be- sondere Sorgfalt ist auch auf die Nomenklatur verwendet, die durch zahl- reiche und nur in sehr seltenen Fällen nicht ganz verläßliche Zitate er- läutert wird. Die Behandlung der kleineren Formenkreise läßt allenthalben das selbständige kritische Urteil des Verf. erkennen; daß hiebei manches einen provisorischen Charakter trägt, kann angesichts der Gröüe des Stoffes und der relativ kurzen Zeit, in welcher der Verf. denselben verarbeitet hat, nicht wundernehmen. Einen Fortschritt bedeutet auch der hier vom Verf. zum erstenmal veröffentlichte Versuch einer neuen Systematik der Cruciferen, der allerdings von der definitiven Ausgestaltung, die der Verf. seinem Cruci- ferensysteme später gegeben hat, noch in manchen Punkten abweicht. Ab- bildungen (bisher 35 an der Zahl) finden sich nur an jenen Stellen, wo zum Verständnisse der in den Diagnosen verwendeten Merkmale ein wirkliches Bedürfnis nach solchen besteht; die Ausführung derselben ist einfach, aber hinlänglich charakteristisch. — Abgesehen von .sehr zahlreichen neuen Namenskombinationen, die zum großen Teile mit Änderungen der systema- tischen Stellung oder der Bewertung vieler Formen zusammenhängen, finden sich in dem Werke bisher von nachstehenden neuen oder unbeschriebenen Pflanzen lateinische Originaldiagnosen: Axpleniiun liuta muraria L. a. pseudoleiiidum Hayek, üquisetum maximum Lam. ^. JlageUiforme Hayek, Salix Kra.ianii Hayek (= S. angustifolia X uurita), Cerastium unißorum Murith b. Hegelmaieri Correns, Cerastium arvense b. adenoplioruin Hayek, Scleranthus alpestris Hayek, Dianthus Hoppei Portschlg., Diantlius Hell- u-igii Borb. {Ärmeria X deltoides) b. Preissmanni Hayek, Draba ficta Camus (=D. aizoidesy. Sauteri), Draba Sturii Strobl {= 1). fladnitzensis X tomentosa), Capsella Bursa pastoris (L ) Mnch. d. annua Hayek, Viola al2)estrift (DC.) Jord. subsp. B. Faulini Hayek, Geraniuvi phaeum L. subsp. A. anstriacuvi Wiesb., Semper vivum stiriacurn Wettst, Sempervivum Pern- hofferi Hayek (= S. stiriacum X Wulfemi), Sempervivum noricum Hayek {= S. aracinioideum X stiriacum), liubus substylosus Sabransky (= M. hifrons X thyrsi(lorus var. stylosus), Bubus Pseudo-Gremlii Hayek (= B. Gremlii X tomentosus), Bubus persericans Sabransky, Bubus suavifolius Gremli ß. subvelutinus Hayek, Bubics Kraianii Sabransky, Bubus macro- stachys P. J. Müll. ß. chlorifolius Sabransky et Sudre, Bubus scaber W. N. ß. porphyroggnes Sabransky, Bid)us dulicltacauthus Sabransky, Bubus Ca- fliscliii Focke ß. iracundus Sabransky, Bubus bellissimus Sabransky (= Bubus bifrons X inaequalis), Bubus persetosus Sabransky, Babus Freynii Hayek, Bubus apricus Wimm. ß. Carnegianus Sabransky, Bubus phyiluthyrstis Hayek ß. perneggensis Hayek, Bubus scotophilus Hai. {B. Gremlii X hirtus) b. Troyeri Hayek (= B. Gremlii subsp. stiriacus X hirtus), Bubus scabrohirtus Sabransky (= B. hirtus X scaber), Bubus latifrons (Progel) Hayek ß. subcalvescens Hayek, y. aciculari^ Hayek und d. latissimus Sabransky, Buhus Guentheri W. N. y. squarrosus Hayek, Bubus Bayeri Focke ^. rumorum (Sabransky) Hayek und »?. strictellus Sa- bransky, Bubus psexidapricus Hayek, Bubus praealpinus Hayek, Bubus subcaucasicus Sabransky, Bubus canifolius Hayek (= JB. candicans X cldurostachys), Bubus chlorostacliys P. J. Müll. ß. cannabifvlius Sabransky, Bubus semisuberectus Sabransky (= B. caesius X nessensis), Bubus in- furmis Sabransky {B. cuesius X Gremlii) b. scmistiriacus (= B. caesius X B- Gremlii subsp. stiriacus), Bubus pruinusicaulis Hayek (= B. caesius X Guentheri X tometitosus'^), Btibus Josejjhi Hayek. E. Janchen. Heinricher E. De la germination des graines des plantes para- sites en particulier de Celles des Rhinauthacees. (Revue g^uc- rale de Botanique, tom. XXI., 1909, Dr. 249, pag. 329—334.) 8°. 26 Herzfeld St. Zur Morphologie der Fruchtschiippe von Larix decidua Mill. (SitzuDgsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVIII, Abt. I, Oktober 1909, S. 1345—1375.) 8°. 24 Textfig., 1 Tafel. Vgl. Jahrg. 1909, Nr. 11, S. 453. Höhnel Fr. v. Fragmente zur Mykologie (VI. Mitteilung, Nr. 182—288), gleichzeitig Zweite Mitteilung über die Ergebnisse der mit Unterstützung der kaiserl. Akademie 1907 — 1908 von ihm ausgeführten Forschungsreise nach Java. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVIII, Abt. I, April 1909, S. 275—452.) 8^ 35 Textfig., 1 Tafel. Enthält neben Standortsangaben und zahlreichen kritischen Bemer- kungen die Beschreibungen von 10 neuen Gattungen und 58 neuen Arten. Janchen E. Die Edraianthus- Arten der Balkanländer. (Mitteil. d. Naturw. Ver. a. d. Univ. Wien, VIII. Jahrg., 1910, Nr. 1, S. 1—40, Taf. I— IV.) 8*^. 1 Textabb. Verf. unterscheidet in der Gattung Edraianthns acht voneinander scharf getrennte Arten, die er in drei Sektionen verteilt: Sect. Capitati Wettstein: E. dalmaticus DC, E. Serbiens (Kern.) Petr., E. tenuifolius (W. K.) DC, E. gr amini folius (L.) DC. ; Sect. Strigosi Janchen: E. Wett- steinii Hai. et Bald., E. dinaricus (Kern.) Wettst., E. Pumilio (Portschlg.) DC. ; Sect. Spatulati Janchen: E. serpyllifoUus {Y\s.) DC. Der Edraianthiis gr amini folius, zu welchem Verf. E. caricinus Seh. N. K., E. croaticus Kern., JE. Kitaibelii DC, E. montenegrinus Horuk, E. niveus Beck und E. siciilus Strobl mit einbezieht, wird gegliedert in subsp. coeruleus Janchen mit den Formen ulpinus (Wettst.) Janchen, subalpinus (Wettst.) Janchen, Baldaccii Janchen (nov. f.), Ginzbergeri Lindbg. und uustralis Wettst. und in subsp. niveus (Beck) Janchen. Aus der Gattung Edraianthus aus- geschieden werden E. Otverinianus Eupr. als Muehlbergella Oweriniana (ßupr.) Feer und E. parnassicus (Boiss. et Spr ) Hai. als Halacsyella (nov. gen.) parnassica (Boiss. et Spr.) Janchen. — Eine in Anbetracht der zahl- reichen Funde der letzten Jahre sehr erwünschte und gründlich durch- geführte Neubearbeitung. Keißler K. v. Über das Vorkommen eigentümlicher „Schleim- kugeln" in unseren Alpenseen. (Mitt. d. Sekt. f. Naturk. d Österr. Tour.-Klubs, XXI. Jahrg., 1909, Nr. 10, S. G5— 66.) 4" Knoll F. Studien zur Artabgrenzung in der Gattung Astilbe. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem. naturw. Kl, Bd. CXVIII, Abt. I, Jänner 1909, S. 45—88, Taf. I-IV.) 8". 11 Textfig. Vgl. 1909, Nr. 4, S. 164. — Übersicht der Arten: A. Thunbergii (Sieb, et Zucc.) Miq., A. japonica (Morr. et Decn.) A. Gray, X ^- inter- media EJioll nov. hybr. (= A. japonica X Thunbergii), A. microphylla Knoll, A. rubra Hook. f. et Thoms., A. leucantha Knoll, A. chinensis Maxim , A. philippinensis Henry; A. macrocarpa Knoll nov. spec, A. bi- ternata (Vent.) Britt. ; A. platypjhylla Boissieu, A. myriantha Diels, A. ri- vularis Harn., A. indica Blume. Köck G. Die wichtigsten Krankheiten und Schädlinge unserer gebräuchlichsten Ziersträucher und Zierpflanzen und ihre Be- kämpfung. (Fortsetzung und Schluß.) (Zeitschrift für Gärtner und Gartenfreunde, 5. Jahrg., 1909, Nr. 11, S. 209—212, Nr. 12, S. 229—234.) 4°. 27 Köhler K. Zur Anatomie und Biologie der Palmenblätter. (Jahresb. d. Staatsoberrealschulo in Troppau f. 1908/09.) 8". 15 S. Kronfeld E. M., Dr. Friedricli Welwitsch und die Wel- nitsrhia mirahilis. (Zeitschr. f. Gärtner- u. Gartenfreunde, 5. Jahrg., 1909, Nr. lL\ S. 221—227.) 4". 4 Abb. Kubart 13. Heobachtungen über CJuDitraiisia c/udybaea. (Mitteil, d. Naturw. Vereines f. ^Steiermark, Jahrg. 1909, Bd. 46, S. 26 bis ;37.) 8^ 12 Textfig. Liebus A. Botanisch-phänologische Beobachtungen in Böhmen für das Jahr 1907. herausgegeben von der Gesellschaft für Phvsiokratie in Böhmen, bearbeitet von deren botanisch-phäno- logischer Sektion. Prag, 1909. 8». 22 S. Löwi E. Über den absteigenden Saftstrom und andere Formen der Wasserverschiebung in der Pflanze. (Verhandl. d. zool.- hotan. Gesellsch. Wien, LIX. Bd.. 1909, 7. u. 8. Heft, S. 397 bis 416.) 8°. Mitlacher W. Über eine Verfälschung von Radix Gentianae mit dem Wurzelstocke von linmex alpinus L. (Radix Rhei monachorum). (Zeitschr. d. allg. österr. Apotheker-Vereines, 47. Jahrg., 1909, Nr. 42. S. 457—458.) 4". — — Cber die Kultur von Arzneipflanzen in Österreich und Ungarn. (Vortrag.) (Zeitschr. d. allg. österr. Apotheker-Vereines, 47. Jahrg., 1909, Nr. 45, S. 497—498, 4^ Pharm. Post, 1909, 8^ 15 S., 1 Tabelle.) Über den die Drogen umfassenden Teil des Codex medica- mentarius gallicus. Pharmacopoee fran9aise 1909. (Pharmazeu- tische Post, 1909.) 4^ 8 S. Murr J. Rassenbildung durch Rückkreuzung. (Ungarische bota- nische Blätter, VIII. Bd., 1909, Nr. 5-9, S. 211—215.) 8^ Nestler A. Ein Schutzmittel der Preiselbeere. (Die Umschau, XIII. Jahrg., 1909, Nr. 49. S. 1016—1018.) 4°. Nevole J. Studien über die Verbreitung von sechs südeuropäi- schen Pflanzenarten. (Mitteil. d. Naturw. Vereines f. Steiermark, Jahrg. 1909, Bd. 46.) 8°. 25 S., 6 Karten. Behandelt die geographische Verbreitung von Narcissus poeticus, Castanea satira, Dracocephalum austriacum, Erifthronium Dens canis, Ruscus H)jpoglossum \ind Cydamen europaeum. Pabisch H. Über Pfeilgiftpflanzen. (Ein Beitrag zur Kenntnis der Rohstoffe der Pfeilgiftbereitung.) (Vortrag.) (Zeitschr. d. allg. österr. Apotheker -Vereines, 47. Jahrg., 1909, Nr. 46, S. 509-511.) 4". Prowazek S. Bemerkungen zu einer Theorie der Cytomorphe. (Zoolog. Anzeiger, Bd. XXXIV, 1909, Nr. 24/25, S. 712—717.) 8°. 5 Teitabb. Raciborski M. Azalca pontica im Sandomierer Wald und ihre Parasiten. (Bull, de Tacad. des sciences do Cracovie. cl. sc. math. et natur., Juillet 1909, pag. 385—391.) 8°. 2 Textabb. 28 Rechinger K. u. L. Beiträge zur Flora von Steiermark. (Mitteil. d. Naturw. Vereines f. Steiermark, Jahrg. 1909, Bd. 46, S. 38—44.) 8'. Neu für Steiermark: Gymnadenia odoratissima X conopea, Quercus Eobur X lanuginosa, Sempervivum araclmoideum X viontanum, Genista tinctoria X germanica {G. Fritschii Rechinger, nov. hybr.), Epilohium montanum X alsinefoUum, Verbascum Thapsits X ausiriacum, Carduus Personata X nutans. Schifl'ner V. Über die Grenzen der Deszendenzlehre und Sy- stematik. (Verhandl. d. zool.-botan. Gesellsch., LIX. Jahrg., 1909, S. 345—364.) 8°. — — Lehrbuch für Aspiranten der Pharmazie. III. Bd. Botanik. Wien und Leipzig (C. Fromme), 1909. 8". 338 S., 400 Textabb. — K 9-60. Das Buch ist für Aspiranten der Pharmazie geschrieben, soll also jenen botanischen StoflF enthalten, welchen der Pharmazeut bei Beginn des Universitätsstudiums beherrschen soll; das muß beachtet werden bei Be- urteilung desselben. Die Folge davou ist natürlich, daß die Abschnitte über Morphologie und Physiologie nur kurz sind und das Wesentlichste mit Vermeidung wissenschaftlichen Eindringens bringen. Der ausführlichste Teil ist der systematische. Er kann als sehr gut gelungen bezeichnet werden; die Arzneipflanzen werden auf Grund genauer Kenntnis präzise dia- gnostiziert und gut. durch Abbildungen erläutert. Berücksichtigt sind die Pharmakopoen von Öst^'rreich, Deutschland und der Schweiz. Disponierung und Ausführung des Ganzen ist klar und übersichtlich. Auch während der Universitätsjahre wird der Pharmazeut das Buch mit Erfolg benützen können. Schindler H. Die Sortenfrage und die Anbaugebiete für die wichtigsten landwirtschaftlichen Kulturpflanzen in Deutschland. Berlin (P. Parey), 1909. 8". 75 S. — Mk. 3. Schrödinger R. Der Blütenbau der zygomorphen Ranunculaceen und seine Bedeutung für die Staramesgeschiciite der Helleboreen. (Abhandl. d. zool.-botan. Gesellsch. Wien, Bd. IV, Heft 5.) Jena (G. Fischer), 1909, gr. 8«. 63 S., 24 Textabb. Die Abhandlung geht von der Darstellung des Baues der Honigblätter der Gattungen Aconitum, Delphinium und Consolida, besonders der beiden letzteren aus, bespricht dann den taktischen Aufbau der ganzen Blüten und die Beziehungen der ganzen Tribus der Delphinieen zu Ntgella. Ein zweiter Hauptabschnitt legt die verschiedenen Auffassungen der Ranunculaceenblüte in morpholoeischer und systematischer Hinsicht dar, ein dritter weist die Entwicklungswege hei den Helleboreen nach. Aus diesem letzterwähnten Ab- schnitte ergibt sich, daß sich entwicklungsgeschichtlich zwei Gruppen von Gattungen unterscheiden lassen, die der Isopijroideae mit den Cimicifuginae (Änemopsis, Civiicifuga, Actaea, Coptis, Xanthorrhiza), Isopyrinae (Lepto- pyrum, Isupyrum, Aii^dlegia), Uelleborinae {Helleborus, Eranthis) und die der Trollioideae mit den Trolliinae {Trollius, Caltha, Callianthemum), Ni- gellinae (Ntgella, Garidella), Delphiniinae {Aconitum, Delphinium, Conso- lida). Eine auf eingehender Beobachtung eines reichen Materiales beruhende Arbeit, die als Musterbeispiel induktiver Gewinnung phylogenetischer Schlüsse bezeichnet werden kann. Velenovsky J. Vergleichende Morphologie der Pflanzen. III. Teil. (Schluß, S. 733-1216, Fig. 456—643, Taf. VI — IX). Prag (Fr. Rivndc), 1910. 8°. — K 24. 29 Vouk V. ADatoinie und Entwicklungsgeschichte der Lentizellon an Wurzeln von 'lilia sp. (Sitzungsber. d. kiiiserl. Akad. d. Wisseusch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVIII, Abt. I, Juli liH)9, S. 1073—1090.) 8". 3 Textfig., 2 Tafeln. Vergl. Jahrg. 1909, Nr. 11, S. 452. Wagner A. Neo-Vitalisraus. (Zeitschr. f. Philosophie u. philo- sophische Kritik, II. Ergäuzungsheft 1909, S. 111 — 138.) 8°. Weber F. Untersuchungen über die Wandlungen des Stärke- und Fettgehaltes der Pflanzen, insbesondere der Bäume. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, niathem.- naturw. Klasse, Bd. CXVIII. Abt. I, Juli 1909, S. 967—1031.) S'^. Vergl. Jabrg 1909, Nr. 11, S. 451. Wibiral Elsa. Über die Mykorhiza. (Mitteil. d. k. k. Gartenbau- Gesellschaft in Steiermark, 35. Jahrg., 1909, Nr. 12, S. 175 bis 178.) 8°. Wibiral Erich. Landschaftsbilder aus Bosnien und der Herze- gowina. (Mitteil. d. k. k. Gartenbau- Gesellschaft in Steiermark, 35. Jahrg., 1909, Nr. 12, S. 171—174.) 8°. Wiesner J. v. Der Lichtgenuß der Pflanzen. (Verhandl. d. Gesellsch. deutsch. Naturforscher u. Ärzte, 1909.) 8". 23 S. — — Über die Veränderung des direkten Sonnenlichtes beim Eintritt in die Laubkrone der Bäume und in die Laubmassen anderer Gewächse. Photometrische Untersuchungen auf pflanzen- physiologischem Gebiete (VI. Abhandlung). (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVIII, Abt. L Juni 1909, S. 759—811.) 8°. 11 Textfig. Vergl. Jabrg. 1909, Nr. 7, S. 285. — — Elemente der wissenschaftlichen Botanik. II. Organographie und Systematik der Pflanzen. 3. Auflage. Bearbeitet von K. Fritsch. Wien und Leipzig (A. Holder), 1909. 8^ 448 S., 365 Textabb. — K 12. Das bekannte Lehrbuch liegt in vollständig umgearbeiteter Form vor. Es ist keine dankbare Aufgabe, die gesamte Organographie und Systematik in so engem Rahmen zu behandeln, besonders, wenn im systematischen Teile Vollständigkeit in bezug auf die Familien angestrebt wird. Die Folge davon ist, daß dem einen Beurteiler dieses, dem andern jenes zu kurz behaudelt erscheinen wird; so hätte der Ref. stärkere Rücksichtnahme auf das phylo- genetische Moment, ausführlichere Behandlung der Fortpflauzuiigsorgane, reichere Literaturnachwt-ise und Illustration gewüuscht. Daß der Inhalt sach- lich einwandfrei ist, dafür bürgt der Name des Bearbeiters; auch finden sich an vielen IStellen des Buches beachtenswerte subjektive Anschauungen. Im Ganzen ein sehr übersichtlich gegliedertes, klar geschriebenes und dem heutigen wissenschaftlichen Standpunkte gerecht werdendes kurzes Haudbuch der Urganographie und Systematik. Zahlbruckner A. Neue Flechten. V. (Annales Mycologici, vol. VII, 1909, Nr. 5, S. 472—478.) 8°. Originaldiagnosen von: Artltopyrenia jernnuntala, LupaJiopsis fluri- dana, Bacidia (sect. Weitotwebera) {iumensts, Ilcppia dcserticuhi v;ir. minor, Sticta (sect. Stictina) Elmtri, Usnea subchulybaca, Caluphica (l'y- retiudesmta) Spaldiugi, Buellia (J^ubtullia) Blumeri, Buellia {Euhuellia) tucsoneiisis. 30 Zahlbruckner A. Schedae ad ,Kryptogamas exsiccatas", editae a Museo Palatino Vindobonensi. Centuria XVII. (Ann. d. Natur- hist. Hofmus. Wien, XXIII. Bd., 1909, S. 213—236.) gr. 8». Neue Arten und Varietäten: Polyhlastiopsis meridionalis Zahlbr. (Fiume), Biatorella (sect. Sarcogyne) latericola Stnr. (Kärnten), Caloplaca citrina var. maritima B. de Lesd. (Frankreich), Physcia pulverulenta var. superflua Zahlbr. (Obersteiermark). Zederbauer E. Untersuchungen über die Aufastung der Wald- bäume. (Zentralbl. f. d. ges. Forstwesen, 1909, 10. Heft.) 8°. 17 S., 1 Tafel. Arnim - Schlagentbin Graf. Der Kampf ums Dasein und züchterische Erfahrung. Berlin (P. Parey), 1909. 8°. 108 S. — Mk. 4. Kritik der Bedeutung des Kampfes ums Dasein, ausgehend von Ne- gierung dieser Bedeutung für die sozialen Einrichtungen des Menschen. Die Kritik schießt weitaus über das Ziel, berücksichtigt in keiner Weise aus- reichend das wissenschaftlich festgestellte Tatsachenmaterial und gelangt da- durch zu einer Nichtanerkennung des Kampfes ums Dasein, wie der Des- zendenzlehre überhaupt. Arnoldi W. Beiträge zur Morphologie der Keimung ?on Salvi- nia natans. (Flora, 100. Bd., 1. Heft, S. 121—139.) 8^ 47 Textabb. Ascherson P. und Graebner P. Synopsis der mitteleuropäi- schen Flora, 64./65. Lieferung: VI. Bd.. 2. Abt., Bog. 54—58, und IV. Bd., Bog. 11—15. (Leipzig (W. Engelmann), 1909. 8". Inhalt von VI. 2., Bog. 54—58: Leguminosae : Hedysareae (Schluß: Coronilla, Hippocrepis, Hedysarum, Onobrychis, Ebenus, Alhagi, Des- modium, Lespedeza, Arachis, Cicer), Vicieae (Anfang von Viciä). — Inhalt von IV., Bog. 11 — 15: Salicaceae {Salix von 0. v. Seemen). Atkinson G. F. Some Problems in the Evolution of the Lower Fungi. (Annales Mycologici, vol. VII. 1909, Nr. 5, S. 441—472.) 8°. 20 fig. Beguinot A. Revisione monografica del genere Romulea Ma- ratti. (Contin.) (Malpighia, anno XXIII, 1909, fasc. III— IV, pag. 89—117.) 8°. Benson M. and Welsford E. J. The morphology of the ovule and female flower of Juglans regia and of a few allied genera. (Annais of Botany, vol. XXIII, 1909, nr. XCII, pag. 623—633.) 8". 8 fig. BolusH. andKensitS. Contributions to the African Flora. (Trans- actions of the Roy. Soc. of South Africa, vol. L, part 1, July 1909, pag. 147—163, tab. XXf.) 8^ Enthält die Diagnosen von 27 neuen südafrikanischen Pflanzen, darunter von 10 Arten Mesemhryanthemian und 8 Arten Erica. Böttner J. Wie züchte ich Neuheiten und edle Rassen von Gartenpflanzen? Frankfurt a. 0. (Trowitzsch u. Sohn), 1909. 8". 556 S., 342 Textabb. Das Buch ist nicht von einem Botaniker geschrieben, sondern von einem Praktiker und darum gerade für den Theoretiker von besonderem 31 Interesse ; er wird vieles darin finden, was sich wissenschaftlich verwerten läßt; natürlich darf er nicht an der botanisch vielfach nicht richtigen Aus- drucksweise und der Nichtberücksichtigung wissenschaftlicher Anschauungen Anstand nehmen. Brand Fr. Über die Süßwasserformen von Chantransia (DC.) Schmitz, einschließlich FseudocJunitransia Brand. (Hedwigia, Bd. XLIX, Heft 2/3, S. 107—118.) 8°. Brown W. H. The enibryo sac of Hahcnaria. (Botanical Gazette, vol. XLVIII, 1901), nr. 4, pag. 241—250.) 8«. 12 fig. Burgeff H. Die Wurzelpilze der Orchideen, ihre Kultur und ihr Leben in der Pflanze. Jena (G. Fischer); 1909. 8^ 220 S., 38 Textabb., 3 Tafeln. Eingehende Untersuchung der Pilze, welche in Symbiose mit Orchideen vorkommen und der Physiologie dieser Symbiose. Alle in Reinkulturen erzogenen Pilze erwiesen sich als demselben Typus angehörig, den Verf. Orclieomyces nennt und von dem er 15 Formen unterscheidet. (Bernard hat in einer nahezu gleichzeitig erschienenen Arbeit [Ann. sc. nat. S. A. T. IXJ die Identität des Pilzes mit Rhizoctonia behauptet und 3 Arten unterschieden.) Correns C. Zur Kenntnis der Rolle von Kern und Plasma bei der Vererbung. (Zeitschrift f. indukt. Abstammungs- u. Ver- erbungslehre, Bd. II, Heft 4. S. 331—340.) 8". Der Königliche Botanische Garten und das Königliche Botanische Museum zu Dahlem. Herausgegeben vom Ministerium der geist- lichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Berlin (Hörn u. Raasch), 1909. 4°. 78 Textabb., 1 Karte. Di eis L. Formationen und Florenelemente im nordwestlichen Kapland. (Englers Botan. Jahrbücher, XLIV. Bd., I. Heft, S. 91 — 124.) 8°. 1 Karte. Eist P. van der. Bijdrage tot de kennis van de Zaadknopont- wickeling der Saxifragaeeen. Utrecht (P. van den Boer), 1909. 8°. 59 S., 1 Tafel. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien, 238. bis 240. Liefg., Register zu Teil I. Leipzig (W. Engelmann), 1909. 8°. 242 S. — Mk. 4-50 [Mk. 9j. Fifty Years of Darwinism. Modern Aspects of Evolution. Centennial Adresses in Honor of Charles Darwin. Before the American Association lor the Advancement of Science, Baltimore. New York (H. Holt and comp.), 1909 (London, G. Bell and sons). 8". 274 pag., 5 tab. — K \\-b2. Inhalt: T. C. Chamberlin, Introduction; E. B. Poulton, Fifty years of Darwinism; J. M. Coulter, The theory of natural selection from the Standpoint of Botany; D. St. Jordan, Isolation as a factor in organic fvolution; E. B. Wilson, The cell in relation to heredity and evolution; D. T. Mac Dougal, The direct influence of environment; W. E. Castle The behavior of unit characters in heredity; Ch. B. Davenport, Mutation; C. H. Eigenmann, Adaptation; U. F. Osborn, Darwin and Palaeontology ; G. St. Hall, Evolution and Psychology. Fräser H. C. I. and Brooks W. E. St. J. Further studies on the cvtology of the Ascus. (Annais of Botany, vol. XXIlf, 1909, nr. XCII, pag. .537—549, tub. XXXIX, XL.) 8". 32 Fries Th. M. Bref och skrifvelser af och tili Carl von Linne. Första afdelningen, del III, Bref tili och frän svenska enskilda personer: A— B. Stockholm (Ljiis), 1909. 8°. 342 S. Gay er Gy. Vorarbeiten zu einer Monographie der europäischen Äconümn- Arten. (Ungarische botanische Blätter, VIII. Bd., 1909, Nr. 5—9, Nr. 10—12.) 8^ 110 S., 1 Taf. Verfasser unterscheidet nachstehende Sektionen, Arten und Bastarde : Sect. Anthora: A. Anthora L., A. nemorosum MB., A. confertiflorum DC. — Sect. Euaconitum, subsect. Napellus: A. divergens Panö., A. Burnati Gay. n. sp., A. tauricum Wulf., A. latemarense Deg. et Gay., A. formo- sum Kchb., A. compactiim Kchb., A. occidentale Timb.-Lagr., A. Linnae- anum Gay. (= A. Napellus L. p. p.), A. neomontanum Wulf., A. strictum Bernh-, A. adriaticum Gay. n. sp., A. Sostaricianum Fritsch, A. romani- ciim Wol., A. firmtiin Rchb., A. bucovinense Zapal., A. pyramidale Mill., A. Lobelianum Rchb., A. Bauhini Rchb., A. delphinense Gay. n. sp., A. eapsiriense Jeaub. et Timb.-Lagr., A. lusitanicum Rouy, A. nevadense Üchtr, in sched., A. corsicum Gay. n. sp., A. angiostifolium Beruh., A. Zahlbruckneri Gay. n. sp. — Sect. Euaconitum, hybr. inter subs. Na- pellus et Cammarum: A. virgatum Rchb. (A. compactum f. microphyllum X A. roslratum), A. schneebergense Gay. n. hybr. {A. judenbergense X A. neomontanum), A. acutum Rchb. (A. judenbergense X -4. tauricum), A. Stoerckianum Rchb., A. exaltatum Bernh. {A. firmum f. callibotryon X -4. gracile), A. hamatum Rchb., A. malle Rchb., A. valesiacum Gay. n. sp. — Sect. Euaconitum, subsect. Cammarum: A. variegatum L., A. gracile Rchb., A. rostratum Bernh., A- judenbergense Rchb.; A. paniculatum Lara., A. Degeni Gay., A. toxicum Rchb., A. bosniacum Beck. — Sect. Lycoc- tonum: A. Lycoctonum L. (p. p. = A. septentrionale Koelle), A. excelsum Rchb., A. moldavicum Hacq., A. Hosteanum Schur, A. lasiostomum Rchb., A. pyrenaicum L., A. neapolitanum Ten , A. ranunculifolium Rchb., A. Wagneri Degen, A. fallax Gren. et Godr, A. Vulparia Rchb. (= A. Lycoctovum L. p. p., Koelle), A. croaticum Deg. et Gay, A. platani- folium Deg. et Gay., A. laxiflorum DC, A. gracilescens Gay. n. sp., A. paucifloriwi Host, A. Thalianum Wallr., A. lasianthum Rchb., A. pu- berulum Ser., A. penninum Ser., A. Pantocsekiannm Deg. et Bald., A triste Fisch., A. Baumgartenianum Simk. [A. lasianthum X ^tol- davicum). Gra ebner P. Pflanzengeographie. (Wissenschaft und Bildung, Nr. 7U.) Leipzig (Quelle u. Meyer), 1909. 16'. 165 S., 60 Fig. — Mk. 1-25. Eine sehr gute, kurze Zusammenfassung der Pflanzengeographie mit Berücksichtigung aller Richtungen derselben, mit Verwertung eigener An- schauungen, mit guten, vielfach nach Originalen hergestellten Abbildungen. Györffy J. Bryologische Beiträge zur Flora der Hohen Tatra. VIII. Mitteilung. (Ungarische botanische Blätter, VIII. Bd., 1909, Nr. 5-9, S. 222—238.) 8^ Behandelt die Torfmoose der Hohen Tatra, unter welchen sich zahl- reiche für Ungarn neue befinden. Bryologische Seltenheiten. (Hedwigia, Bd. XLIX, Heft 2/3, S. 101—105, Taf. V.) 8". I. Über Endorhizoiden von Molendoa Eornschuchiana. — II. Bi- cranum Blyttii Schimp. sporogonio monströse praeditum in Tatra Magna lectum. 33 Hasel hoff E. Agriknlturchemische üntersuchungsmethoden. (Sammlung Göschen, Nr. 47U.) Leipzig (G. J. Göschen), 190!). 16°. 152 S. — Mk. 0-80. Hegi G. Illustrierte Flora von Mittel-Europa. 20. Lieferung (Schluß des II. Bandes, S. 233-405, Fig. 352—447, Taf. 74—76) und 21. Lieferung (Beginn des IIL Bandes, S. 1—36, Fig. 448 bis 457. Taf. 77—80). München (J. F. Lehmann) und Wien (A. Pichlers Witwe u. Sohn). 1909. gr. 8°. — 20. Liefg.: it:3-60, 21. Liefg.: Ä"l-80. Mit den beiden vorliegendon Lieferungen schließt der II. und beginnt der III. Band (Dicotyledones). Diesen Anlaß benützt der Verleger, um die Erhöhung des Liuferuiigspreises mit den Text- und Bildor-Überschreitungen des Verfassers zu motivieren. Alle Botaniker werden dem Verf. für die.' X nigra cf); Sect. Heteranthe Fritsch: S. aicstralis Cham, et Schlechtdl. ; Sect. Scyphidanthe Miq.: S. adnata Wall., S. ja- vanica Reinw.; Sect. Botryo-Sumbucus Spach: S. melanocarpa Gray, S. pubescens Michx., S. racemosa L., S. Sieboldiana Blume, S. niicro- botrys ßydb., S. callicarpa Greene; Sect. Tetrapetalus Fritsch: S. Gaudi- ehaudiana DC; Sect. Tripetalus (Lindl.) Fritsch: S. australasica (Lindl.) Fritsch. Senn G. Weitere Untersuchungen über die Gestalts- und Lage- veränderung der Chromatophoren. [Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXVII, 1909, 1. Generalversammlungsheft, S. (12)-(27).] 8^ Servettaz. Monographie des Eleagnacees. Deuxieme partie: Anatomie et Biologie. (Beihefte zum Botan. Zentralblatt, Bd. XXV, 2. Abt., Heft 2, S. 129-420.) 8". 140 Textabb. Das Ergebnis der sehr eingehenden, alle Verhältnisse in Betracht ziehenden Untersuchung in bezu? auf die bekanntlich strittige Stellung der Eleagnaeeae ist, daß sie den Proteaceae, Fenaeaceae und Thymelaeaceae am nächsten stehen. Seymann V. Ein neuer Achill ea-BsiStsir öl aus Südungarn. (unga- rische botanische Blätter, VIII. Bd., 1909, Nr. 5—9, S. 238 bis 241.) 8°. Achillea Degtnii Seym. = A. coarctata Poir. X crithmifolia W. K., vom Verfasser bei Orsova entdeckt. Smalian K. Leitfaden der Pflanzenkunde für höhere Lehr- anstalten. V. Teil: Lehrstoif der Obertertia. Leipzig (G. Frey- tag) und Wien (F. Tempsky), 1910. 8". 100 S. (S. 227—326), 86 Textabb., 10 Farbentafein. — Mk. 2. Naturwissenschaftliches ünterrichtswerk für höhere Mädchen- schulen. Auf Grund der Bestimmungen vom 12. Dezember 1908 über die Neuordnung des höheren Mädchenschulwesens in Preußen bearbeitet von K. Bernau. II. Teil: Lehrstoff der VI. Klasse (80 S., 72 Textabb., 11 Farbentafeln) und III. Teil: Lehrstoff der V. Klasse (127 S., 161 Textabb., 10 Farben- tafein). Leipzig (G. Freytag) und Wien (F. Tempsky), 1910 u. 1909. 8°. — Mk. 1-80 und Mk. 2-25. Die vorliegenden Bücher weisen die Vorzüge der Smalian sehen Lehrbücher überhaupt auf: Verbindung eines entsprechend ausführHchen und korrekten deskriptiven Teiles mit ökologischer Darstellung ohne Über- treibungen. Dazu tritt vorzügliche illustrative Ausstattung. Ein paar Mängel sollen hier nur zu dem Zwecke erwähnt werden, um zu Verbesserungen bei späteren Auflagen anzuregen. Die Farbentafeln zu dem Buche für die Ober- tertia sind vielfach zu dunkel gehalten (z. B. die Tafeln bei S. 266, 264, 268, 256), dadurch gehen die charakteristischen Farbenunterschiede oft ganz verloren. Bei aus anderen Büchern übernommenen Abbildungen sollte die Quelle zitiert und nicht durch den Zusatz „nach der Natur" der unrichtige 37 Eindruck von Originalen hervorgerufen werden. Die Deutung jedes Staub- blattes der CouilVri'n als Blüte ist unrichtig (S. 228); die Blätter von Turiihoa wachsi'U nicht an der Spitze, sondern am Grunde weiter; die Frons von Marchatitia ist kein Thallus etc. Strasburg er E. Meine Stelluügnahme zur Frage der Pfropi- bastarde. 13cr. d, deutsch, botan. Gesellsch.. Bd. XXVII, 1Ü09, Helt 8, S. 011—528.) 8". Verf. hat sich zunächst die Aufgabe gestellt, zu prüfen, ob bei der Bildung der Pfropfhjbriden zwischen lAjcopersicum und Solanum nigrum vegetative Kernverschmelzungen vorkommen. Die Untersuchung hat ergeben, dali dies nicht der Fall ist. Eine weitere Prüfung der Gewebe an der Verwachsungsstclle zwischen Reis und Unterlage führte den Verf. zu der Anschauung, daß die bisher erzielten Pfropf bastarde keine Hybriden, sondern Chimären sind, wie dies schon E. Baur vermutet hatte. Diese Auffassung steht mit dem Baue der Zellkerne der sog. Pfropf hybriden, mit dem anatomischen Baue derselbi'U, mit der Erscheinung des partiellen Rückschlages in voller Übereinstimmung. Nach dem Verf. sind nunmehr auch die bekannten Bizzarienfrüchte von Citrus Chimären. — — Jost L.. Schenck H., Karsten G. Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. Zehnte, umgearbeitete Aullage. Jena (G. Fischer), 1910. 8°. 651 S., 782 Textabb. — Brosch. Mk. 8, geb. Mk. 9. Die 10. Auflage dieses vorzüglichen und mit Recht so verbreiteten Lehrbuches weist relativ starke Änderungen auf, welche auf Verwertung neuer Erkenntnisse beruhen. An Stelle Nolls ist Jost als Verfasser der Physiologie getreten und dieser hat den betreffenden Teil neu bearbeitet. Von den übrigen Teilen weist besonders die Systematik der Blütenpflanzen eine starke, neueren Anschauungen Rechnung tragende und daher sehr wert- volle Umgestaltung auf. Thaisz L. Syroiga Josikaea Jacq. fil. als pflanzengeographische Leitpflanze. (Ungarische botanische Blätter, VIII. Bd., 1909, Nr. 5—9, S. 217—221.) 8^ Tuzson J. Zur phylogenetisch-paläontologischen Entwicklungs- geschichte des Pflanzenreiches. (Englers Botan. Jahrbücher, XLIII. Bd.. V. Helt, S. 4(51—473.) 8°. 1 Textfig. Voll mann Fr. Die beiden Arberseen, Ein Vegetationsbild. (Mitt. d. bayer. botan. Gesellsch., IL Bd., 1909, Nr. 13, S. 223—228.) gr. 8". 1 Abb. Wanger in W. Floristische Mitteilungen. (Zeitschr. f. Natur- wisseusch., Organ d. naturw. Ver. für Sachsen u. Thüringen zu Halle a. S., Bd. 81, 1909, Heft 4, S. 265-276.) 8°. Enthält unter anderem die Aufzählung einer Reihe von Standorten aus der Umgebung von Rovigno in Istrien. Warming E. The structure and biology of Arctic flowering plants. I. 4. Saxifraqaceae. (Meddelelser om Grönland, vol. XXXVI, 1909, pag. 171—236.) 8". 40 Abb. — — und Johanns en W. L. Lehrbuch der allgemeinen Botanik. Nach der vierten dänischen Ausgabe übersetzt und heraus- gegeben von E. P. Meiiiecke. Berlin (Gebr. Borntraeger), 1909. 8". Ein vorzügliches Lehrbuch der allgemeinen Botanik (Anatomie, Organo- graphie, Physiologie, Abstammungslehre), das hiemit auch dem deutschen Leserkreis zugänglich gemacht wird. Die 4. dänische Auflage erschien l'Jül. 38 Das Bucli ist für den bestimmt, der schon botanische Vorkenntnisse hat, es wendet sich daher an diejenigen, die botanisches Fachstudium betreiben. Gerade mit Eiicksicht auf diesen Zweck wären Literaturnachweise erwünscht gewasen. Wille N. Conjugatae und Chlorophyceae. Nachträge. (Engler u. Prantl, Die Datürl. Pflanzenfam., 236. u. 237. Liefg., Nachtr. z. I. Teil, 2. Abteilung, Bogen 1 — 6, Fig. 1 — 50.) Leipzig, (W. Engelmann), 1909. 8°. — Mk. 3 fMk. 6]. W immer E. Anbauversuche mit fremdländischen Holzarten in den Waldungen des Großherzogtums Baden. Berlin (P. Parey), 1909. 8°. 86 S.. 6 Abb. Wittmack L. Studien über die Stammpflanze der Kartoffel. [Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXVII, 1909, 1. Ge- neralversammlungsheft, S. (28)— (42).]. 8°. Wolpert J. Vergleichende Anatomie und Entwicklungsgeschichte von Alnus alnobetula und Betula. (Flora, 100 Bd., 1. Heft, S. 37—67, Taf. I.) 8°. 32 Textabb. Durch eingehenden Vergleich, der sich auch auf den Befruchtungs- vorgang und die Embryogenie erstreckte, wird nachgewiesen, daß Älnus alnobetula eine Betula sehr nahestehende Zwischenform zwischen den beiden Gattungen darstellt. York H. H. The anatomy and some of the biological aspects of the , American Mistletoe" Phoradeiulron flavescens (Pursh) Nutt. (Bull, of the Univ. of Texas, nr. 120, march 1909). 8°. 31 pag., XIII tab. Zielinski F. Beiträge zur Biologie des Archegoniuras und der Haube der Laubmoose. (Flora, 100. Bd., 1. Heft, S. 1—36.) 8°. 23 Textabb. Zornig H. Arzneidrogen. Als Nachschlagebuch für den Gebrauch der Apotheker. Ärzte, Veterinärärzte. Drogisten und Studierenden der Pharmacie. I. Teil: Die in Deutschland, Österreich und der Schweiz offizineilen Drogen. 3. Liefg. (Bog. 31 — 48.) 8^ Mk. 5-25. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. KaiserL Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der m a t h e m a ti s c h - naturwissenschaftlichen Klasse vom 14. Oktober 1909. Das w. M. Prof. H. Molisch übersendet eine im pflanzen- physiologischen Institute der k. k. deutschen Universität in Prag von Herrn H. Zu der eil ausgeführte Arbeit, betitelt: „Über das Aufblühen der Gräser." 1. Wie bereits Ha ekel und andere Autoren festgestellt haben und hier genauer gezeigt wird, nehmen die Lodikeln bei allen jenen Grasblüten^ welche sich während der Anthese öffnen, 39 an diesem Blähvorgaage hervorragenden Anteil. Sie bilden nämlich dadurch, daß sio inlolge rascher und reichlicher Wasseraulnuhme aus den Nachbargeweben zu stark turgeszecten Körpern an- schwellen, die Hebeleinrichtung für das Abspreizen der Deckspelze von der Yorspelze, also lur das Öti'uen der Blüte zum Zwecke des Stäubens. 2. Die von E. Tscherraak aufgestellte Behauptung, daß die Lodikeln direkt mechanisch reizl)are Organe, gewissermaßen einen exzitomotorischen Apparat darstellen, konnte nicht bestätigt werden, denn es stellte sich heraus, daß das Aufblühen von Se- eale auch ohne jede mechanische Reizung vor sich gehen kann, und wenn auf mechanische Reizung der Blühvorgang rasch aus- gelöst wird, so ist dies nicht auf eine direkte Reizung der Lodikeln, sondern viehiiehr auf die Beseitigung einer bestehenden Spannung der festverbundenen Spelzen zurückzuführen, ähnlich wie dies auch Askenasy iur die rapide Streckung der Filamente bei dem Aus- einanderbiegen der Spelzen annimmt. 3. Die Transpiration begünstigt, wenn auch in geringem Grade, das Aufblühen der Gräser. 4. Auf Ähren, die sich bereits in einer zum Aufblühen gün- stigen Temperatur befanden, üben Temperaturschwankungen keinen Einfluß aus. 5. Das Licht wirkt in hervorragendem Maße auf das Auf- blühen der Gräser. Positive Lichtschwankungen vermögen den Blüh- vorgang mit geradezu überraschender Schnelligkeit auszulösen. Roggenähren, auf welche durch Aufziehen eines Vorhanges plötz- lich direktes Sonnenlicht einströmen kann, blühen binnen wenigen Minuten auf. Die blaue Hälfte des Spektrums wirkt anscheinend ebenso wie die rote, so daß die Annahme berechtigt erscheint, daß es in erster Linie auf die positive Lichtschwankung ankommt und nicht so sehr auf die Strahlengattung. Sehr schwache Be- leuchtung und totale Verdunkelung Avirken hemmend auf das Auf- blühen. 6. Eine eingehende anatomische Untersuchung der Lodikeln, die sich auf rund r)0 Arten bezog, hat gezeigt, daß an dem Auf- bau der Lodikeln Haut-, Grund- und Stranggewebe Anteil nehmen. Das Grundgewebe dominiert und besorgt die rasche Anschwellung. Haarbildungen kommen nicht selten vor. Spaltöfinungen fehlen stets. Auch blaßgrüne Chlorophyllkörner, Stärke und Sphaerite können vorkommen. Außerdem sind die Lodikeln stets von Strängen, die sich aus zarten trachealen Elementen zusammensetzen, durch- zogen, die merkwürdigerweise mitunter gar keine schraubige Ver- dickung und Verholzung erkennen lassen. Im Verhältnis zur Größe der Lodikeln sind diese Stränge recht zahlreich und können die Zahl ;>U und mehr erreichen. 7. Bei Zta Mai/s wurden gelegentlich als Abnormität anstatt zwei mehrere, nämlich drei bis fünf Lodikeln gefunden. 40 Ferner übersendet Prof. Molisch eine zweite im pflanzen- physiologischen Institute der k. k. deutschen Universität in Prag von Herrn E. Strecker ausgeführte Arbeit unter dem Titel: „Über das Vorkommen des Scutellarins bei den La- biaten und seine Beziehungen zum Lichte." Der von Molisch entdeckte, von ihm mikrochemisch und von Goldschmiedt genauer makrochemisch studierte Körper, das Scutellarin, wurde auf seine Verbreitung im Pflanzenreiche mikrochemisch untersucht. Es wurden 350 Arten geprüft; dabei stellte es sich heraus, daß bloß die Familie der Labiaten Scutel- larin enthält: nach Molisch d\e G2itiuugen Scutellaria^ Teucrium und Galeopsis, nach den Untersuchungen des Verfassers auch die Gattung Thymus. Auffallend ist. daß die Varietäten und Formen derselben Art dieser Gattung sich nicht gleich verhalten, denn die einen enthalten Scutellarin, die anderen nicht. Als Hauptträger des Scutellarins erscheinen Laubblatt und Kelch, weniger reichlich findet es sich in den anderen Teilen der Blüte, im Stengel und in der Wurzel. Im Samen konnte kein Scu- tellarin nachgewiesen werden. Das Licht ist bei den untersuchten Scutellaria- Arien not- wendig für die Bildung des Scutellarins in den Keimlingen, bei den älteren Pflanzen aber war ein Einfluß des Lichtes nicht zu beobachten. Grüne Blätter, welche teilweise belichtet, teilweise verdunkelt worden waren, zeigen ebensowenig einen Unterschied bezüglich des Scutellarins wie am Morgen und Abend geerntete Blätter. Beobachtungen an Dunkeltrieben ließen es wahrscheinlich erscheinen, daß eine Wanderung des Scutellarins stattfindet, und führten dazu, drei Arten des Vorkommens von Scutellarin zu unter- scheiden : das sogenannte primäre oder autochthone Scutellarin, das zum erstenmal in belichteten Keimlingen auftritt, zweitens das transitorische, das von den Stellen der Erzeugung und von den Reservebehältern nach den Stellen des augenblicklichen Be- darfes wandert, drittens das Pieservescutellarin in den Eeserve- stoffbehältern. Für die Wanderung des Scutellarins spricht der RingeluDgsversuch zu Beendigung der Blütezeit; denn es häuft sich dieser Stoß' oberhalb der Ringelungswunde an, unterhalb der- selben^ vermindert er sich. Über die Bedeutung des Scutellarins für die Pflanze kann nach den derzeitigen Untersuchungen kein abschließendes Urteil gefällt werden; in einzelnen Fällen scheint es möglicherweise wie das Salicin und die Glykoside der Kastaniensamen als Reservestoff zu dienen. Ferner übersendet Prof. Molisch eine im pflanzenphysio- logischen Institute der k. k. deutschen Universität Prag von Herrn Privatdozenten Dr. Oswald Richter ausgeführte Arbeit unter dem Titel: „Zur Physiologie der Diatomeen, III. Mitteilung. 41 Über die Notwendigkeit des Natriums für braune Meeresdiatomeen." Nachdem der Verfasser festgestellt hatte, daß eine farblose Meeresdiatomee. die yitzscJiia putrida Benecke, des Na als not- wendigen Nährelementes bedarf, erbringt er in der vorliegenden Arbeit den Beweis, daß auch für braune Meeresdiatomeen des JS'iU.-irhia- und Xavici(Ia-Ty\)\is das Gleiche gilt: auch für sie ist das Na notwendiges Nährelement. Zu diesem Nachweis benutzte er ein Mineralsalzagar, zu dem ClNa. CIK, Cl,Mg. Cl,Ca. MgSO,, NaN03, Na, SO, und KNO3 in 1 % oder 2% zugesetzt wurden. Eine gute Entwicklung war in Übereinstimmung mit den Befunden an yit;^schia putrida nur auf ClNa und NaNOj zu be- merken. Auf Na,, SO, kamen in wenigen Fällen die Diatomeen sehr spärlich auf. Der Parallelismus zum Verhalten der Nitzscliia putrida zeigte sich auch bei Versuchen mit verschiedenen Prozentsätzen von ClNa, von denen sich die zwischen 1 und 2^ als Optimum heraus- stellten; 0'b% kann vorläufig als die untere, 4^ als die obere Grenze für das Aufkommen der Diatomeen gelten. Eine Meercsprotococcale bot dem Verfasser Gelegenheit, auch mit ihr analoge Versuche über den ernährungsphysiologischen Wert der Na-Salze anzustellen mit völlig verschiedenem Ergeb- nisse, d. h. die Alge kommt auf Agarnährböden mit allen er- wähnten Salzen fort, auf ClNa freilich vielfach besser als auf den anderen Verbindungen; auch entwickelt sie sich auf ClNa-freiem Agar. Bezüglich der Anpassung an verschiedene ClNa-Prozentsätze ist gleichfalls ein fundamentaler Unterschied zwischen ihr und den Kieselalgen zu verzeichnen, indem sie ohne vorherige Gewöhnung bis auf 6% ClNa gedeiht. Es scheinen somit die Meeresdiatomeen, w^as das Na-Be- dOrfnis anlangt, eine exzeptionelle Stellung unter den Meeresalgen einzunehmen, die der Verfasser durch die von ihm auch früher schon vielfach gestützte Annahme erklärt, die^Membran der Meeres- diatomeen sei eine Na-Si-Verbindung. Sitzung der mathematisch -na^turwissenschaft liehen Klasse vom 21. Oktober 1909. Das w. M. Prof. Hans Molisch überreicht eine Abhandlung unter dem Titel: ,Cber lokale Membran färbung durch Manganverbindungen bei einigen Wasserpflanzen". Wenn man lebende Sprosse von Klodea canadensis in eine 0'l''''6ige Lösung von Manganchlorid bringt und ins Sonnenlicht stellt, so färben sich die Blätter nach und nach braun, weil sie in den Epidermismembranen Manganoxyd speichern. Bei mikroskopi- scher Untersuchung zeigt sich, daß die Einlagerung des Mangan- 42 oxyds gewöhnlich nur auf die von der Lösung direkt umgebene Membran der oberen Oberhautzellen beschränkt ist. Es wurden 16 verschiedene anorganische und organische Manganverbindungen in der angegebenen VVeise geprüft und es stellte sich heraus, daß Elodea in den verschiedensten Manganlösungen in mehr minderem Grade Manganoxyd einzulagern vermag. Diese Einlagerung kann, besonders im Maiiganchlorid, Mangankarbonat, wein-, essig-, oxal-, gerbsauren Mangan und in anderen Manganverbindungen einen solchen Grad erreichen, daß die Blätter eine tiefbraune bis schwärzlichbraune Farbe annehmen, wodurch die Pflanze ein fremdartiges Aussehen erhält. Auffallenderweise tritt die Einlagerung des Manganoxyds nur im Lichte auf, im Finstern unterbleibt sie vollständig. Je stärker das Licht (innerhalb gewisser Grenzen), desto rascher und inten- siver vollzieht sich der Abscheidungsprozeß des Mangans, es be- steht also in dieser Hinsicht eine analoge Beziehung, wie zwischen dem Lichte und der Kalkinkrustation bei Wasserpflanzen. Die Fähigkeit, Manganoxyd in der angegebenen Weise in gewissen Epidermismembranen zu speichern, ist nicht auf iVorfea beschränkt, sondern konnte auch bei Vallisneria spiralia, lianunculus aqua- tilis und Myriophyllum verticillatum beobachtet werden. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 11. November 1909. Das k. M. Prof. v. Höhnel legt die IX. Mitteilung seiner , Fragmente zur Mykologie" vor, welche zugleich die fünfte Mitteilung über die Ergebnisse der mit Unterstützung der kaiserl. Akademie 1907 — 1908 von ihm ausgeführten Forschungsreise nach Java ist. In derselben werden 11 neue Pilzgattungen und 17 neue Arten aufgestellt: ferner enthält dieselbe die üntersuchungsresultate zahlreicher Originalexemplare, insbesondere javanischer Pilze, welche zu vielen Richtigstellungen und synonymischen Feststellungen Anlaß gaben. Sitzung der mathematisch - naturwissenschaftlichen Klasse vom 18. November 1909. Prof. Dr. Friedrich Czapek in Prag Obersendet eine Ab- handlung mit dem Titel: „Beiträge zur Morphologie und Physiologie der epiphytischen Orchideen Indiens" (Botanische Ergebnisse der im Jahre 1907 mit Unterstützung der kaiserl. Akademie ausgeführten Reise nach Java und Britisch- indien, Nr. VI). Das w. M. Prof. R. v. Wettstein überreichte einen Bericht, welchen Herr J. Brunnthaler über seine mit Subvention der 43 kaiserl. Akademie nach Ostafrika und in das Kapland unter- nommene Reise eingesendet hatte. Herr Brunnthal er traf Mitte Juli 11KJ9 in Amani in Deiitsch-Ustat'rika ein und arbeitete bis Mitte August an der Station daselbst. i]r führte eine ganze Reihe morphologischer und biologischer Untersuchungen durch, insbesondere gelang es ihm, Material einer liurmniDiiacea in allen Entwicklungsstadien für die Untersuchung der Embryologie zu konservieren. Am 14. August trat er gemeinsam mit Dr. Braun in Begleitung von 2G Trägern eine Exkursion nach VVest-üsambara an. Nach Besteigung des Lutindi (1411 m) ging es über den Luengerofluß nach Magomba. Nach Besuch des Kilamale-Sees ging die Reise nach Kalanga, Masumbei und über Mzinga, Baga nach Kwai. Von Kwai aus wurde zuerst der Kingo (2248 m) bestiegen und sodann der 2000 m hoch liegende Schumewald besucht. 1450 m tiefer als das Schumeplateau liegt Mkumbaru mitten in der Steppe, von wo die Rückreise nach Amani angetreten wurde. Die Reise ergab ein reichhaltiges Material, das verpackt und nach Wien abgesendet wurde. Von Amani begab sich hierauf Brunnthaler über Segoma nach Tanga. Ende September reiste er mit Dampfer nach Beira ab, wo er am 2. Oktober eintraf. Von dort reiste er an die Viktoriafälle am Zambesi, wo er sich insbesondere dem Studium der reichen Podostemonaceenflora widmete und zwei Arten in allen Entwick- Inngsstadien konservieren konnte. Am 10. Oktober traf Brunn- thaler in Kapstadt ein, von wo aus zunächst kleinere Exkursionen auf den Tafelberg unternommen wurden. Von jenen Objekten, deren Studium speziell in das Programm aufgenommen worden war, konnte bisher Brachy^iplion (Pennaeaceae), Fennaca {Pen- naeaceae) und OUnia (OUniaceae) eingesammelt und entsprechend konserviert werden, außerdem wurde Material für embryologische Untersuchungen von Dovea, Grubbia und Of'tia gesichert. Außer der großen Sendung, welche von Amani abgeschickt wurde, sind bisher drei Sendungen mit lebenden Pflanzen an den botanischea Garten in Wien abgegangen. 111. intcrnatioualer botanischer Kongrell in Brüssel. Nach dem eben versendeten Zirkular wurde für den Kongreß folgendes vorläufiges Programm festgesetzt: Donnerstag, 12., bis Samstag, 14. Mai: Exkursion ins Bel- gische Litorale. Samstag, 14., und Sonntag, 15. Mai: Einschreibung der Kongreßteilnehmer. Sonntag, 15. Mai: Sitzung der Soci^'tc- Royale de Botanique de Belgique. Montag, 16. Mai: Allgemeine Eröft'nungssitzung, Sektions- sitzungen, f^xkursion nach Gembloux, Empfang im HOtel de Ville. 44 Dieostag, 17. Mai: Sektionssitzungen , Besuch der x\us- stellung. Mittwoch, 18. Mai: Sektionssitzungen, Sitzung der Asso- ciation internationale de Botanique, Besichtigung des botanischen Institutes in Lüttich. Donnerstag, 19. Mai: Allgemeine Exkursion nach Antwerpen. Freitag, 20. Mai: Sektionssitzungen, Sitzung der Association internationale de Botanique, Besichtigung des botanischen Institutes i n Löwen. Samstag, 21. Mai: Sektionssitzungen, Exkursion nach Groenen- dael und Hoyelaert, Besichtigung des botanischen Institutes in Gent. Sonntag, 22. Mai: Schlußsitzung, allgemeine Exkursion nach Tervueren. Außerdem finden in der Woche vom 16. bis 22. Mai fast täglich Besichtigungen der wissenschaftlichen Institute und der Sehenswürdigkeiten von Brüssel sowie kleinere Exkursionen statt. Montag, den 23. Mai, bis Donnerstag, den 26. Mai: All- gemeine Exkursion in die Ardennen und das Galmeigebiet der Provinz Lüttich. Sämtliche Zuschriften sind zu richten an den General- sekretär: Dr. E. de Wilde man, Jardin Botanique, Bruxelles. Botanische Sammluiigeii, Museen, Institute etc. Kneucker A., (xramineae exsiccatac. Das letzte Eeferat über die ,,Gramineae exsiccatae" in dieser Zeitschrift erschien Bd. LVII (1907), Nr. 4. Seither wurden nun die Lieferungen 19 — 26 der „Graraineae exsiccatae", enthaltend die Nummern 541 — 780, ausgegeben. Die aus allen Erdteilen stammenden Pflanzen wurden von Herrn Prof. Ed. Hackel re- vidiert. Die gedruckten Etiketten enthalten Literaturdaten, kri- tische Bemerkungen, Angaben über Begleitpflanzen, Meereshöhe und sonstige Verhältnisse des Standortes etc. und sind außerdem in Broschürenform den einzelnen Lieferungen beigelegt. Der Preis der einzelnen Lieferungen beträgt 9 Mark. Weitere Mitarbeiter werden gesucht. Wer 110 Exemplare einer gewünschten Form ein- sendet, erhält als Äquivalent eine Lieferung. Das Exsikkatenwerk ist zu beziehen durch den Herausgeber: A. Kneucker, Karls- ruhe in B., Werderplatz 48. XIX. Lieferung, 1906 (Nr. 541—570). Agrostis hiemalis (Walt.) B. S. P. (Nordamerika), Älopecurus genicu- latus L. (Schlesien), A. geniculatus L. X pratensis L. (Wimmer) f. subpra- tensis (Schlesien), A. viyosuroides Huds. var. versicolor Biasoletto (Baden), Andropogon scoparius Michx. (Nordamerika), An. Virginicus L. (Nordamerika), Aristida dichotoma Michx. (Nordamerika), Ar. oligantha Michx. (Nordamerika), 4.') Calamagrostis Hluntcvidensis Nees ab Es. (Argentinien), Lygeum spartum L. (Spanien), Nasella trichotonid (Nees) Hackel (Arcjentinien), Panicum Ashei Pearson (Nordamerika), P. Ätlanticum Nash (Nordamerika), P. harbuluinm Michx. (Nordamerika), P. cumimddtum Srhultes (Nordamerika), P. debile Desf. var. aequi[ilume (Hack, et Arech.) Hack. (Argentinien), P. depauperntum Muehlbg (Nordamerika), P. imherhe Poir. var. aracilis (H. B. K) Kneucker forma II. (Argentinien), P. lainiginosum Ell. (Nordamerika), P. laxi(luruni, Lam. (Nordamerika), P. Lindheimeri Nash (Nordamerika), P. perlongum Nash (Nordamerika), P. pohianthes Schultes (Nordamerika), P. proliferum Lam. (Nordamerika), P. sphuerocarpon Ell. (Nordamerika), Paspalum HumhoJdtia- num Fluegge var Stuckertii Hack. ined. (Argentinien), Pennisetum villosum R. Br. (kiiltiv.), Stupa arenacea L. (Nordamerika), St. brachychaeta Gudr. (Ar- gentinien), Tripsacum daciyloides L. (Nordamerika), Zizunia aquatica L. (Nordamerika). XX. Lieferung, 1906 (Nr. 571—600). Anti)ioria agrostidea (Loisl.) Pari. var. natans Hackel (Portugal), Atropis Peisonis Beck (Westungarn), Aveua barbata Brot. (Überitalien), A. elatior L. (Schweiz), A. Uackelii Henriques (Portugal), Bromus inermis Leyss. var. pel- litus Beck (Ungarn), Catabrusa algida (Sol.) Fr. (Norwegen), Deschampsia atropurpurea Schule (Norwegen), D. flexuosa (L.) Trin. var. montana (L.) (Pari.) (Norwegen), Eatonia Pennsylvanica (DG.) A. Gray (Nordamerika), Fe- stuca hystrix Boiss. (Spanien), F. ovina L. var. duriusctda (L.) Koch (Por- tugal), F. uvina L. var. sulcata subvar. typica Hackel (Ungarn), F. ovina L. var. sulcata (Hackel) subv. Wagneri (v. Degen, Thaisz et Flatt) Hackel ined. (Ungarn), F. rubra L. (Portugal), F. spectabilis Jan. subsp. affmis Hackel var. courctata (Hackel) Aschers, u. Graebn. (Kroatien), F. varia Haenke var. pungens (Kit.) Hackel (Karst), Glyceria nervata (Willd.) Trin. (Nordamerika), Gymuopogon spicutus (Spr.) 0. Kuntze (Argentinien), Hordeum compres^um Griseb. f. teninspicatxim Stuckert nov. f. (Argentinien), U. Gussoneanum Pari. f. hirtelluin A. v. Degen (Ungarn), H. pusülum Nutt. (Nordamerika), Koeleria cristata Pers. subsp gracilis (Pers.) Aschers, u. Graebn. var. typica Domin (Norddeutschlandi, J.amarckia aurea (L ) Mnch. (Korsika), Lolium remotum Schrank (Ruüland), Melica mutica Walt. (Nordamerika), Periballia involucrata (Cav.) Jauka (Portugal), Poa laxa Hnke. (Schweiz), P. nemoralis L. f. agro- stioides Aschers, u. Graebn. subforma (Pommern), Trisetum flavescens (L.) P. B. ssp. pratense iPers.) (Schweiz), Tr. flavescens (L.) P. B. var. purpura- scens (DG.) Arcang. (Ungarn), Tr. inacrotrichuin E.a.ck. (Ungarn), Uniola laxa (L.) B. S. P. (Nordamerika). Neuere Exsikkatcn: Vaccari L.. Plantae italicae criticae. Fasz. I. Nr. 1 — 52. Die Scliedae dieses neuen Exsikkatenwerkes sind abgedruckt in Annali di Botanica. Vol. VII, fasc. 3. — Der vorliegende Fas- zikel enthält insbesondere eine größere Serie von AUhemiUa- Formen (Nr. 1 — 43), dann Cirsium dissimilc Porta hybr. nov. (= C. oleraceuni X P'ilnstre), Cirsium Gtlmianum Porta nom. nov. (= C. spi))osissiintim X nwntatiHni)^ Cirsium tribaduni Porta hybr. nov. {= C. montannm X helcnioides X pcilustre), Cirsium vouistu))! Porta hybr. nov. (:= C. Erisithales X helcnioides y^acdulc), Osyris alba L. var. scandens Goiran, Fistacia Saportne Burnat, Salix cat'sia Vill. var. auf/ustifolia Bus., Stachys .^anguinca Porta spec. nov. (ei affin. St. rcctae). 46 Toepffer A., Salicetum exsiccatum, fasc. IV, Nr. 151 — 200, und Nachtr. zu fasc. I u. IIL Die vSchedae sind getrennt im Selbstverlage des Heraus- gebers (München) erschienen. TranzschelV. und Serebrianikow J., Mycotheca rossica sive fungorum Kossiae et regionum confinium Asiae specimina exsiccata. Unter diesem Namen soll vom Jänner 1910 ab ein neues Exsikkatenwerk erscheinen. Preis pro Faszikel (50 Nummern) 17 Mark. Zuschriften an Herrn Vlad. Tranzschel, St. Petersburg, Akademie der Wissenschaften; bot. Museum. Professor Dr. August R. v, Reuß hat das Herbarium seines Vaters der Universität Wien geschenkt, Johann Br eidler hat sein Moosherbarium geschenkweise der botanischen Abteilung des Landesmuseums Joanneum in Graz überlassen. Personal-Nachrichten. Hofrat Prof. Dr. G. Haberlandt (Graz) erhielt einen Ruf an die Universität Berlin als Nachfolger von Geheimrat Prof. Dr. S. Seh wendener. Dr. C. E. Correns. bisher a. o. Professor a. d. Universität Leipzig, wurde zum ordentlichen Professor der Botanik und Di- rektor des botanischen Gartens der Universität Münster als Nach- folger von Prof. W. Zopf ernannt. Prof. Dr. H. Schenck (Darmstadt) wurde zum Geheimen Hofrat ernannt. (Hocbschulnachrichten.) Prof. Dr. F. Wohltmann wurde zum Direktor des land- wirtschaftlichen Institutes der Universität Halle als Nachfolger des in den Ruhestand getretenen Prof. Dr. J. Kühn ernannt, (ßotan. Zentralblatt.) Dr. R. V. Mises hat sich an der technischen Hochschule in Berlin für Botanik habilitiert. (AUg. botan. Zeitschr.) Dr. S. Veit- Simon hat sich an der Universität Göttingen für Botanik habilitiert. (Ungar, botan. Blätter.) W. Becker (Hedersleben) wurde als Lehrer der Natur- wissenschaften an das Pädagogium in Gstrowo-Filehne in Posen berufen. Dr. G. Lengyel und Dr. 0. Bocskay wurden zu Assi- stenten an der kgl. ungar. Samenkontrollstation in Budapest er- nannt. Dr. Wolfgang Hiramelbaur wurde zum Demonstrator an der Lehrkanzel für Pflanzenzüchtung der k. k. Hochschule für Bodenkultur in Wien bestellt. 47 Emile Buruat wurde aoläßlich seines 80. Geburtstages von den Universitäten Lausanne und Zürich zum Doctor honoris causa ernannt. i^Ungar. botan. Blätter.) Dr. Baragiola, Privatdozent am Polytechnikum in Zürich, wurde zum Abteilungsvorstand an der schweizerischen Versuchs- anstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Wädenswyl bei Zürich ernannt, (Allg. botan. Zeitschr.) Dr. H. Br ockmann- Jerosch hat sich an der Universität Zürich für systematische Botanik und Pflanzengeographie habilitiert. W. Gugler, Realschullehrer in Neuburg a. D., ist am 3. September 1909 im Alter von 35 Jahren gestorben. Der Bryologe A. Geheeb ist am 13. September 1909 in Königsfelden »Schweiz) gestorben. Prof. Dr. L. Simonkai (Budapest) ist am 3. Jänner 1910 gestorben. M. H. Foslie, Direktor der botanischen Abteilung des Museums in Trondhjem, ist am 9. November 1909 im Alter von 54 Jahren gestorben. H. Lovink, bisher General-Direktor der Landwirtschaft in Holland, wurde als Nachfolger von Prof. Dr. M. Treub zum Di- rektor des botanischen Gartens in ßuitenzorg ernannt, (Botan. Zentralblatt.) Dr. J, E. Kirkwood wurde zum Professor der Forstbotanik an der Universität zu Missoula (Montana, ü, S. A.) ernannt. (Botan. Zentralblatt.) Dr. G. Th. Moore wurde zum Professor der Pflanzenphysio- logie und angewandten Botanik an der Washington University und zum Pflanzenphysiologen am Missouri Botanical Garden in St. Louis (Missouri, U. S. A.) ernannt. (Botan, Zentralblatt,) Irilmlt ticr Jünner-Nummer : Adolf l'ascher: Neue Cbrysomonaden aus den Gattnngen Chniso- eortits, Chrüiiiuliii't, Urogloiopsis. S. 1. — Dr. Heinr. Frh. v. Hand el-Mazzot ti : Revision der balkanisrhen und vorderasiatischen Oxoiry /i/s-Arten aus der Sektion Enbrychis. (Fort- setzung.) 8. 5. — Dr. A. Zahl br uckne r: Vorarbeiten zu einer Flechteiiflora Dalmatiens. (Kortsetzung.) S. 18. — Literatur-Übersicht. S 22. — Akademien, liotaniscbe Gesollschuften, Vereiue, Kongresse etc. S. 3B. — Botanische Sammlaugeo, Museen, Institute etc. S. 14. — Personal-Nachrichten. 8. 46. Kedakieur: Prof. Dr. IC, r. WettHtein, Wien, 3/3. Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Österrelohlache botanische ZoitsohrlR" eracheiut am Lrsteu eines jeden Monates and kostet ganzjaiiriK' lii Marl.. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgiinge der Zeitschrift zn haben : 1858/53 i M. f — , IsGO.t:;, Ifcei.üU, 1871, 1873/74, l»76/y2 i U. 4-—, 1893/97 s M. 10-—. Kxemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Aduiiiiistration in Wien, I., liarbaragasse 1 (tiriua Karl Uerolds äohn),zu pruuumerioreu. Kiuzeltie Nummern, soweit noch vorrätig, ä 2 Hark. Ankündigungen werden mit SO Pfennigen fbr die dnrcblanfende Potitzeile berechnet. 48 INSERATE. Österreichische botanische Zeitschrift. Alle Jahrgänge und Reihen kaufe ich zu gutem Preise und bitte um Angebot. Auch für alle anderen naturwissenschaftlichen Werke bin ich Käufer. Meine „Bibliographia Botanica" (vollständigstes botanisches Verzeichnis von 300 Seiten) gratis und franko. W. Junk Verlag und Antiquariat für Botanik Berlin W. 15, Kurfürstendamm 202. Ppeisherabsetzung älterer Jahrgänge der ,,Österr. botanischen Zeitschrift". Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift" zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1893 (bisher a Mk. 10.— i auf ä Mk. 4.— 1893-1897 ( „ „ „ 16.-J „ „ „ 10.- herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (ä Mark 3.—), 1860 bis 1862, 1864-1869, 1871, 1873—1874, 1876—1880 (ä Mark 4.-I bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854 — 1859, 1863, 1870, 1872 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilaoe zur „Österr. botanischen Zeitschrift" erschienenen 37 Porträts lierTOrragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35. — netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direkt Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. ^ ^ 4% ^ ^ 4^ ^ ^ ^ß 4^ 4^ 4^ ^4-^ 4^ 4^ 4^ 4^ 4^ ^^ ^^ 4^ ^^ ^-^ NB. DiEser Numirer ist beigegeben Titel und Inhalt zu Jahrgang 1909, ferner Tafel I (Pascher). Bachdruckerei Carl Gerold's Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE XEITSCiUIFT Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor »n der k. k. Üniversit4t in Wien. Verlag von Karl Geroida Sohn in Wien. LX. Jahrgang, N«- 2. Wien, Februar 1910. Studie über Phagocytose in den WurzelknöUchen der Cycadeen. Von Franz Zach (Wien). (Mit Tafel II.) Gelegentlich der Arbeiten über die endotrophe Mykorrhiza von Elacagnus'^) etc. und Scmpcrvivum wurden zur Orientierung auch die als „Luftwurzeln" aufgefaßten Knüllehen der Cycadeen durchgesehen. Das Auftreten von eigenartigen braunen Körpern, welche in den Zellen dieser Knöllchen gefunden wurden und die leb- haft an die bei Elaeagnus etc. beschriebenen Exkretkörper erinnerten, veraulaßten mich, auch die Cycadeen nach dieser Richtung hin genauer zu untersuchen. Da die hiebei gemachten Beobachtungen unsere Kenntnis von dem Verdauungsvorgange und der Bildung der Exkretkörper vervollständigen und ergänzen und die Sache auch pbytopathologisch von Interesse ist, besonders wenn man sie vom Standtpuukte der Immunität auffaßt, wie es Noel Bernard*) in einer kürzlich erschienenen anregenden Studie versucht hat, so mögen die Untersuchungen im folgenden mitgeteilt werden. Bekanntlich treten diese Knöllchen an den nahe der Erd- oberfläche gelegenen Wurzeln auf oder an solchen, die sich über die Erdoberfläche emporgehoben haben. Ihr Entstehen scheint an die Anwesenheit von reichlicher atmosphärischer Luft geknüpft zu sein, da sie auch an den untersten Wurzelenden aufgefunden werden können, wenn diese, die Erde verlassend, aus dem Boden des Gartentopfes heraustreten. Sie beherbergen, wenn auch nicht ') Franz Zach, Über den in den Wurzelknüllchen von Elaeagnus an- gustifolia und Alnus glutinosa lebenden Fadeupilz. (Sitzungsber. der kais. Akad. d. Wissensch., uiathem.-naturw. Klasse, Bd. CXVII, Abt. I.) — Derselbe, Untersuchungen über die Kurzwurzeln von Sempervivum und die d&selbst auf- tretende endotrophe Mykorrhiza (ebenda, Bd. OXVIII, Abt. I). 2) No?l Bernard, Kemarques sur rimmunitö chez les plantes. (Bulletin de rinstitut Pasteur, Tom. VII., 1909.) Österr. boian. Zeiucbnft. )i. lieft, lälü. 4 50 immer ^), in einer eigenen, auflfallend ausgebildeten Zone des Rinden- parenchyms eine Anahaena ^), {Anahaena Cycadearum Reinke = Nostoc commune Schneider). Die Zellen dieser Zone sind stark radial gestreckt, pallisadenartig und lassen auffallend große, mit- einander in Verbindung stehende Zwischenräume frei, welche von der Anahaena bewohnt werden. Diese Zone bildet in der Regel einen geschlossenen Mantel, ist aber an der Vege- tationsspitze immer unterbrochen, da sich dort nie eine Anahaena ansiedelt. Neben der Blaualge wurden hin und wieder, also nur gelegentlich, in den Knöllchen auch Bakterien und Pilze gesehen, ohne daß diese, ebensowenig wie die Anahaena, als Er- reger dieser Wurzelbildungen in Anspruch genommen werden könnten. Das zur Untersuchung benötigte Material wurde mir in liebenswürdiger Weise vom Herrn Direktor Dr. R. v. Wett stein aus dem botanischen Garten der k. k. Universität in Wien zur Verfügung gestellt, wofür ich hier meinen besten Dank sage. Der Studie wurden die Verhältnisse zugrunde gelegt, welche sich bei Cycas revoluta beobachten ließen; doch wurden auch die anderen zu Gebote stehenden Formen berücksichtigt, die, wie es sich zeigte, in ihrem Verhalten dem Eindringling gegenüber von der vorgenannten Cycas in nichts abwichen. Es war nach der Anwesenheit der braunen Körper schon von vorneherein wahrscheinlich, daß auch hier wieder in geeigneten Fällen ein llyphomycet nachgewiesen werden konnte. Derselbe lebt intracellular. Gelegentlich läßt er sich durch mehrere Zellen verfolgen, in denen er anscheinend planlos das Plasma durchzieht, da er durch keinen ersichtlichen Faktor, auch nicht durch den Kern, in seiner Richtung beeinflußt erscheint. Die Hyphen sind bis 5 [i dick, deutlich gegliedert, einzelne Glieder sind, wie es scheint, aufgebläht (Fig. 1). Während ein Teil des Hyphenstranges nach erfolgter Infektion die Zelle wieder verläßt, um in eine neue Zelle einzudringen und so die Infektion weiterzutragen, verbleibt der andere, der w^ohl in der Regel eine seitliche Abzweigung des Hauptstranges vorstellen mag, in der Zelle, wo sich die Hyphen baumförmig verästeln und sich in komplizierter Weise winden und zusammenknäuelu. Noel Beruard sieht darin, daß die Wirtszelle den Pilz beeinflußt, eine derartige Wachstumsform anzunehmen, ein wirksames Schutzmittel der Pflanze, um eine Infektion weiterer Gewebspartien zu verhindern, da, wie in gleichen Fällen festgestellt worden ist, diese verzweigten Pilzfäden nie eine neue Zelle in- fizieren können. 1) Die Anabae7ia fand ich nur in den KnöUchen von Cycas revoluta, nicht aber bei Ceratozamia mexicana, Ceratozamia robusta, Macrozamia Denisoni, Encephalartos Eildebrandtn und Dioon edule. 2) C. V. Tubeuf, Pflanzenkrankheiten durch kryptogame Parasiten ver- ursacht (1895), pag. 564—565. — K. Goebel, Organographie der Pflanzen (1898), pag. 482—483; daselbst weitere Literaturangaben. 51 Diese Pilzknüuel sind es nun vor allem, die verdaut werden und unter Bildung von Exkretkörpern verschwinden; der Vorgang der Verdauung, der ziemlich lückenlos festgestellt werden konnte, spielt sich in folgender Weise ab. Die stark gewundenen Fäden des Pilzknäuels beginnen in ihren Wandungen zu verquellen und streckenweise miteinander zu versciimelzen. Zu gleicher Zeit oder vielleicht schon vor Beginn dieses Quellprozesses ballt sich das vom Pilz durchzogene Plasma der Wirtszelle zusammen, das dann, wenn nur ein Teil des Plasmas daran beteiligt ist, mit den eingeschlossenen, in Auflösung be- griffenen Hyphen wie ein „Nahrungsballen" im übrigen anscheinend intakten Plasma der Wirtszelle eingebettet liegt. Daß hier das Zell- plasma an der Bildung dieser Ballen aktiv beteiligt ist und daß nicht etwa durch das Auftreten von seitenständigen Vakuolen an der Grenze von Plasma und Ballen letzterer zusammengeschoben wird, erhellt daraus, daß um diese Zeit überhaupt keine Vakuolen ge- bildet werden und die später erscheinenden Plüssigkeitsräume im Exkretkörper als Folge des Verdauungsvorganges auftreten. Die Vakuolen sind also an dem Entstehen dieser Ballen vollständig un- beteiligt und rein sekundärer Natur. Durch die aktive Betätigung des Plasmas erinnert der Vorgang besonders lebhaft an die tierische Phagocytose. Anfangs farblos oder schwach gelblich gefärbt ent- ziehen sich die Ballen leicht der direkten Beobachtung, doch geliiigt es durch geeignete Zusätze, sie sichtbar zn machen. Fig. 2 zeigt einen Teil eines solchen mit Jodtinktur behandelten Ballens von der Fläche aus gesehen. Übereinstimmende Bilder ergaben auch Schnitte von Elaeagmis-KuöWchen nach Behandlung mit Chloral- hydratlösung (Fig. 3). Selbstverständlich beginnt die Verquellung und Auflösung der Hyphen an der Peripherie des Ballens und schreitet von hier nach innen zu fort; dabei werden gleichzeitig die eingeschlossenen Hyphen immer mehr gegen die Ballenraitte zusammengepreßt, bis sie schließlich oft dicht aneinander zu liegen kommen. Ist auf diese Weise peripher die ganze Masse bereits homogen geworden, so kann man im Innern die Hyphen noch immer längere Zeit hindurch erkennen. Allmählich ver- schwinden aber auch sie, bis schließlich nur mehr riß- und sprung- ühnliche Zeichnungen darauf hinweisen, daß hier Hyphen vor- handen gewesen sind. Verschwinden auch diese letzten Spuren, dann ist der ganze Ballen zu einem mehr oder weniger kompakten Gebilde geworden, das als Fremdkörper in der Zelle liegen bleibt und eben als Exkretkörper angesprochen wird. Oft beobachtet man an den Ballen eine äußere helle, weil weniger dichte und meist schon liomogene Zone und einen inneren dichteren und daher dunkleren Kern, in dem die Hyphen noch längere Zeit nachzuweisen sind. Diese hellere Zone übertrifft meist um das Mehrlache des Volumens den dunkleren Kern und scheint sogar manchmal die ganze Zelle zu erfüllen. Die Bildung des Ballens kann aber in gewissen Fällen auch unterbleiben. Wenn i* 52 nämlich der ganze Zellinhalt mit Pilzknäuela durchsetzt ist, dann kann es vorkommen, daß das Plasma nicht mehr imstande ist, diese Pilzknäuel zusammenzudrängen. Es vorquellen dann die Hyphen an Ort und Steile, werden aber weiter nicht aufgelöst und man kann sie so später, wenn das Zellplasma geschwunden ist, oft noch in ihrer charakteristischen Verzweigung und Knäuelung studieren, nur sind sie natürlich gequollen, streckenweise mit- einander verschmolzen und lassen nur au manchen Punkten noch ein Lumen erkennen. An die Stelle der Hyphen ist eben ein gleichgestalteter ExkretkOrper getreten. Die Eigenschaften der Exkretkörper und die weiteren Ver- änderungen, welche diese erleiden, wurden schon an anderer Stelle^) ausführlich besprochen. Sie sind, wie ein leichter Druck auf das Deckgläschen lehrt, anfangs weich, zähflüssig, elastisch und lassen meist zahlreiche größere und kleinere Vakuolen auftreten, in denen sich zur Zeit ein leichter, beweglicher Elüssigkeitsinhalt findet. Derselbe stellt wohl die letzten verwertbaren Stoffe vor, die dem Exkretkörper entzogen werden können. Was ihre äußere Form anbelangt, so ist sie wegen der anfänglich zähflüssigen Konsistenz eine recht mannigfaltige. Die Grundform ist wohl der Tropfen und die Kugel, die sich auch am häufigsten finden. Die Figuren 4 bis 10 sollen davon eine Vorstellung geben. Die Körper liegen entweder einzeln herum oder sie verschmelzen mehr oder weniger mit ein- ander zu großvakuoligen Gitterkugeln oder zu kleinvakuoligen schwammartigen Körpern u. s. f. Auch in Form von Wandbelagen (Fig. 9), flockenartigen Gebilden oder kompakten, wenig vakuoli- sierten, gezackten und oft eine ganze Zelle ausfüllenden Klumpen finden sie sich u. dgl. Die Zacken, die an den Körpern sehr auf- fallend sind, entstehen teils durch Schrumpfen derselben, teils, und das ist die Hauptsache, dadurch, daß am Rande des nicht ver- festigten Exkretkörpers viele Vakuolen eng nebeneinander nach außen durchbrechen und sich nicht mehr schließen, so daß ihre Trennungswände stehen bleiben und in Form der Zacken vorspringen. Bemerkenswert ist ferner auch das Auftreten von Exkretkörpern, welche mittels gequollener Hyphen in der Zelle aufgehängt er- scheinen (Fig. 10) usf Wie schon früher erwähnt, sind die Exkretkörper anfangs .ganz ungefärbt und nur durch Behandlung mit Jodtinktur etc. sichtbar zu machen. Auch nehmen sie zu dieser Zeit keine Farb- stoffe an. Später verfestigen sie sich aber, wobei sie sich anfangs gelblich färben, später aber sich bräunen und jetzt die Fähigkeit erbalten, mit zunehmender Färbung in gesteigertem Maße Farb- stoffe aufzuspeichern, wie Auilin-Safranin, Säurefuchsin etc. Die Verfestigung geht natürlich je nach der Größe des Körpers ver- schieden rasch vor sich. So kommt es, daß der Körper noch vor Beendigung der Verdauung vollständig verhärten kann und dann 1) L, c. 53 in seinem lünerii uoch jint erkeuribar deutliche Ilypheu beherbergt. Die zahtiiissi;ien iStadieu siud auch wieder wie bei Klaeannu^ etc. in Alkohol und Chloroform löslich. Es emj)fiehlt sich iufolgedesseu, womöglich lebendes Material und dieses iu Wasser zu untersuchen oder wenigstens nicht Alkohol zur Konservierung zu verweudeu, da dieser die Exkretstoflfe, wenn sie nicht schon total verhärtet sind, last ganzlich aullöst, oder doch mindestens zum Quellen brmgt, was eventuell beirren kann. Diese Störung macht sich häutig auch unangenehm bemerbar bei Anwendung alkoholischer Keagentien. Zuletzt verlieren die Exkretkörper aber wieder, wenn sie vollständig fest geworden sind, ihre Löslichkeit und Quellbar- keit und damit auL-h die Färbbarkeit. Ihre V'akuoleu siutl zu dieser Zeit entleert. Sie sind dann gelbe bis dunkelbraune, hörn- oder berusteinähuliche amorphe Massen mit entsprechendem mattem Glanz und oft feiner konzentrischer Schichtung, die in alten Wurzel- teilen oft so zahlreich auftreten, daß sich ihre Anwesenheit schon dem freien Auge kundgibt. Macht man nämlich durch ein solches Organ einen Schnitt, so sieht man schon mit bloßem Auge zahl- reiche rotbraune Punkte, eben die Exkretkörper. und zwar inner- halb der Anabdcna-ZonQ. Der Verdauuugsprozeß vollzieht sich also hier genau so wie bei Elaeagnus u. dgl. und bei Sempervlvuni und zweifellos noch bei vielen anderen Pflanzen und führt auch überall zu gleichen sichtbaren Endprodukten, die so charakteristisch sind, daß man schon aus ihrem Auftreten allein immer auf eine überstandene Pilz- infektion wird schließen können. Während des geschilderten Vorganges zeigt der Kern der infizierten Zelle wieder Veränderungen, wie sie als Degenerations- erscheinnngen in ähnlichen Fällen schon vielfach beschrieben worden sind. Anfänglich rundlich, nimmt er unter Voluraenver- größerung eine schwach amöboide Gestalt an oder streckt sich stark in die Länge und zieht sich zu einer an beiden Enden zugespitzten Spindel aus Fig. 1 und 11 oder aber er zeigt eine weitgehende Lappung (Fig. 12). die bis zur Amitose führen kann (Fig. 13). Dieser Fall ist allerdings seltener zu beobachten. Das Plasma kann sich längere Zeit erhalten und den Exkretkörper in sich einge- schlossen beherbergen ; im allgemeinen ist aber seine Lebensdauer sowie die des Kernes im Vergleiche mit einer gesunden Zelle offenbar infolge einer vom Pilze ausgehenden Giftwirkung stark gekürzt und über lang oder kurz gehen sie l)eide zugrunde, wenn sie nicht schon von allem Anfang an zur Bildung des Ballens auf- gebraucht worden sind. iJie Zelle selbst zeigt keine nenuenwerte Größenzunahme. Die meist reichlich aufgespeicherte Stärke wird aufgelöst. Die Stärkekörner häufen sich in der Hegel um den Zellkern herum an und verquelleu etwas. Behandelt man sie jetzt mit Jud, so tritt Blaufärbung nur mehr in ihrem Innern ein, während sich ihr Rand 54 braun färbt, w/e H. Hartig^) es schon für die Stärkekörner der Eiche bei Infektion mit TelepJwra perdix beschrieben hat. Später versehwindet die Stärke gänzlich. Aufifallend ist der große Eeichtum des infizierten Gewebes an oxalsaurem Kalke, der in großen Drusen oft neben reichhch vorhandenen Exkretkörpern auftritt. Er wächst mit dem Grade der Infektion, indem die stärkst infizierten Gewebe auch die größten Mengen an Kalkoxalat aufweisen. Bekannt ist die für Hyphorayceten disponierende Wirkung der Oxalsäure. Sie mag auch hier, bevor sie in fester Form ausgeschieden wurde, mitgewirkt haben, die Widerstandskraft der Zelle zu schwächen und diese für das Ein- dringen des Pilzes zu disponieren, wie dies z. B. auch Stoklasa^) für den Wurzelbrand der Zuckerrübe annimmt. Es verdient noch hervorgehoben zu werden, daß die Zellen der Vegetationsspitze vom Pilze nie infiziert werden. Ebenso bleiben auch die Zellen der Anabaena-Zoue zumeist verschont, wenigstens findet man in ihnen nur selten Exkretkörper, während außer- und innerhalb dieser Zone die Parenchymzellen der Rinde reichlichst in- fiziert sein können. Hiezu kommt noch die mit der ersten gleich- lautende Tatsache, daß bei den übrigen neben Cycas revoluta untersuchten Formen, bei denen allen die Fähigkeit der Phagocjtose nachgewiesen werden konnte, nur ältere Wurzelteile und Knöllchen immer eine Infektion aufwiesen, während die jüügsten weder Pilze noch Exkretkörper zeigten und auch kein oder nur wenig Kalk- oxylat führten. Die jugendlichen Gewebe müssen also von Haus aus vermöge der ihnen eigenen Zusammensetzung ihrer Säfte immun sein gegen Pilzinvasion. Im Falle der Anahaena-7jone ist es aber schwer zu entscheiden, ob die Zellen derselben die Fähigkeit derPhago- cytose verloren oder ob sie durch den Einfluß der Blaualge wieder eine ziemlich weitgehende Widerstandskraft erlangt haben. Ich möchte mich für das letztere entscheiden, da ich freie Hyphen in den Zellen dieser Zone nicht finden konnte. Die große Ähnlichkeit der Cycas-Knöllchen, speziell der von Cycas revoluta mit den Wurzelknöllchen von Elaeagnu^, Alnus u. dgl. und die große Gleichförmigkeit der in beiden Fällen sich abspielenden phagocytischen Prozesse könnten im ersten Augen- blick den Gedanken erwecken, daß hier eine ähnliche Symbiose vorliege wie bei den genannten Pflanzen; doch das gänzliche Fehlen in den jugendlichen Organen bei der Mehrzahl der Cycadeen sowie das gelegentlich nur bezirksweise Auftreten der Infektion sagen deutlich, daß der Pilz nicht als Erreger der Knöllchen betrachtet werden darf und auch nicht als Symbiont, sondern als Parasit auf- gefaßt werden muß, der gelegentlich ältere, wie es scheint, durch 1) Zitiert nach C. v. Tubeuf. -) Stoklasa Jul., Wurzelbrand der Zuckerrübe (Zentralbl. f. Bakterio- logie, II. Abt., 1898), zitiert nach P. Sorauer, Handbuch der Pfianzenkrank- heiten, Bd. I (1909), pag. 223. Zach Fr Tafll. ueoien. üuiaa.^eiibcnr. ia i 'j THL LtB^Artr OF THt 55 Stoflfwechselprodukte geschwächte (lewebspartien angreift, worauf die Zelle durch Phagocytose reagiert. Es gibt aber hier nicht eigene, hiezu besonders bestinnntc Phagocyten, wie sie z. B. Nocl Beruard in seiner Studie bei den Orchideenembryonen hervor- hebt, sondern es erscheint jede Kindenzelle mit der Fähigkeit ausgerüstet, gegebenenfalls als Phagocyt in Aktion treten zu können. Nacht raii". Nachdem die Abhandlung schon in Druck gegangen war, wurde ich auf die Arbeit von Dr. Claudio Fermi und Dr. Bus- caglioni aufmerksam: „Die proteolytischen Enzyme im Pfianzen- reiche" (Znutralblatt für Bakteriologie, II. Abt., V. Bd.). Die Resultate derselben ergänzen in gewissem Sinne die von mir gewonnenen Ergebnisse. Die Verfasser ließen Organe verschiedenster Pflanzen auf Gelatine einwirken und schlössen auf die Anwesenheit von proteo- lytischen Enzymen in diesen Organen, wenn dieselben die darunter liegende Gelatine zu lösen vermochten. Bezüglich der Cycas-WüTze\ü sagen sie nun pag. 126: „Die Wurzelverdickungen von Cycas, die Anahaena enthalten, wirken stark verflüssigend, während.uragekehrt die im Wachstum begrififenen und normal gebauten Wurzelextremitäten derselben Pflanze keine Reaktion auf Gelatine ausüben." Sie dürften demnach wohl mit Cy<:«s-Knöllchen gearbeitet haben, in denen gerade phagocytische Prozesse abliefen. Erklärung der Tafel II. Vergrößerung: Reichert, Homog. Imm. 1/12, Apert. 1-35, Fig. 1, Ok. 2, Fig. 2 bis i:^, Ok. 4. Fig. 1. Cucas revuluta. Zelle mit Hyphen und Exkretkörpern, Zellkern spindelig gestreckt. Fig. 2. C'ifcas reioluta. Teil der Oberflächenansicht eines in Verdauung begriffenen Ballens ; Hyphen verästelt, gequollen und teilweise miteinander ver- schmolzen. Behandlung mit Jodtinktur. Fig. 3. Elaeagnus angustifolia. Hyphen gequollen und miteinander ver- schmolzen. Behandlung mit Chloralhydratiüsung. Fig. 4 bis 10. C'i/cas reioluta. Verschiedene Formen von Exkretkörpern. Fig. 11. Cycas reioluta. Spindeliger Kern aus einer infizierten Zelle. Fig. 12. Cycas rcvoluta. Gelappter Kern aus einer infizierten Zelle. Fig. 13. C'ifcas reioluta. Kern in Amitose aus einer infizierten Zelle. Einige bemerkenswerte Flechtenparasiten aus dem Pinzgau in Salzburg. Von Dr. Karl v. Kein.slfr (Wien). Im Verlaufe eines für wissenschaftliche Zwecke bestimmten Aufenthaltes im J'inzLMu in Salzburg während des Sommers 190'J 56 beschäftigte ich mich unter anderra mit dem Sammeln von Pilzen und wandte einen Teil meiner Aufmerksamkeit auch den Flechten- parasiten zu. Bei der nachträglichen Untersuchung der gesammelten Flechtenparasiten ergaben sich einige bemerkenswerte Arten, die zu einer kritischen Revision Anlaß boten. Die Besprechung dieser Arten soll den Gegenstand der vorliegenden Publikation bilden. Sit'othecium lichenicolum Eeissl. Syn. : Torula Uchenicola Linds.. Observ. new liehen. Micro-Fungi in Transact. R. Soc. Edinburgh, vol. 25/2 (1868/9), p. 515 et .530. tab. 23, fig. 1—18; Sacc, Syll. fung., vol. X (1892), p. 574; Zopf in Hedwigia. Bd. 35 (1896), p. 334; Lindau apud Rabenh.. KryptÜ. von Deutschi., 2 Aufl., Bd. I, Abt. 8 (1906), p. 577; Bouly de Lesdain, Lieh, envir. Yersaill. in Bull. soc. bot. France, t. 54 (1907). p. 696. Salzburg: Auf den Apothecien von Lecanora chlarona Ach, (an Fraxinus excdsior L.). bei Thumersbach am Zeller-See, ca. 750 m, Juli 1909 (herb. Mus. Palat. Vindob.). Bei Untersuchung des von mir gesammelten Parasiten auf den Apothecien von Lecanora chlarona Ach. konnte ich feststellen, daß derselbe aus kugeligen schwarzen Perithecieu besteht, welche in geringerer oder größerer Zahl in der Fruchtscheibe der genannten Flechte auftreten, anfiinglich mehr eingesenkt im Substrat sich entwickeln, später aber sich deutlieh über dieses emporheben und schließlich an der Spitze unregelmäßig aufreißen. Betrachtet man das Innere der Gehäuse, so gewahrt man kurze Sporeuträger, die an ihrer Spitze Sporen abschnüren, welche zu kurzen Ketten ver- bunden sind und sich erst später einzeln ablösen. Die Sporen sind graugrünlich oder olivenbräunlich, meist mit zwei kleinen Öltropfen versehen, länglich abgerundet und messen ca. 6 — 8 X 3—4 fi. Als ich in der Literatur genauer nachsah, um diesen Parasiten zu be- stimmen, konnte ich lange nichts Ähnliches finden, bis ich schließ- lich auf Torida Uchenicola Linds. 1. c. kam, deren Abbildung und Beschreibung, wie eine sorgfältige Überprüfung lehrte, genau auf den von mir gesammelten Parasiten paßte. Lindsay. der sich den Pilz von Mr. Currey') bestimmen ließ, hat denselben irr- tümlich in die Gattung Torula gestellt, mit welcher derselbe nichts zu tun hat; denn die Vertreter der Gattung Torula — aller- dings auch durch zu Ketten vereinte Sporen ausgezeichnet, woraus sich der Irrtum erklärt — sind vollkonomen gehäuselos und bilden auf dem von ihnen befallenen Substrat lockere, ober- flächlich hiukriech ende Filze. Die späteren Autoren haben, wie die vorne angeführten Literaturaugaben-) zeigen, den in Rede 1) Vgl. Lindsay, 1. c, p. 515, Fußnote §. 2j In der zitierten Abhandlung von Bouly de Lesdain, 1. c, p. 697, findet sich auüerdem noch ein von Vouaux neu beschriebener Flechtenparasit aus der Gattung Torula, nämlich T. verrucosa Vouaux nov. spec. auf den 57 steheudeu Pilz unter dem Li udsay sehen Xaiuen weitergeführt, was nach der nunmehrigen Feststclhing nicht mehr statthaft ist. Da ein Gehäuse vorhanden, Schläuche aber fehlen, ist der Parasit unter den Fuikji iiiijirrfccti zu den Sjiliaerioideai; zu stellen, u. zw. nach den dunklen einzeiligen Sporen zu der üruppe der Phacosporae, bei deuen die Ciattung ^irotliccium durch die Ausl)ildung von Sporen ketten ausgezeichnet ist. Aus dieser Gattung, von der anscheinend bis jetzt nur einige wenige, auf altem Holz vor- kommende Spezies bekannt geworden sind, wurde, so glaube ich annehmen zu können, bisher kein Flechtenparasit beschrieben. Ob das, was Lindsay für eine größere Zahl von Flechten als Tvrida lidivnicola beschrieben und auslührlich abgebildet hat, unter einer Art zu subsumieren ist oder ob wir es, wie Lindau 1. c. vermutet, mit einer Sammelspezies zu tun haben, wage ich im Augenblick nicht zu entscheiden. Dendrophoma jjodetiicola KeissL Svn.: Lichenostida podetiicola Zopf, Unters, paras. Pilze d. Flecht. iii Nova Acta Leop.-Carol. Akad. d. Naturf., Hd. 70 (1898), p. 263, lig. 22—25; Sacc, Syll. fung.. vol. XVI (1902), p. 851. — 31i- crothclia alcicorniaria Liuds., Mem. Spermog. Pycn. filam., frutic. fol. Lieh, in Transact. R. Soc. Edinburgh, vol. 22 (1859), p. 161. tab. VIII, fig. 3 (descript. sine nomine) et Enum. Mieroparas. in Journ. .Microse. Sc, New Ser., vol. IX (1869), p. 349 (nomeu sine descript.); Zopf in Hedwigia, Bd. 35 (1896), p. 323. — 1 Apo- sphaeria Cladoniae Allesch. et Sehnabi in Ber. Baver. bot. Ges. Bd. IV (1896), p. 32 et apud Rabenh., Krvptß. v. Deutschi., 2. Aufl., Bd. I, Abt. 6 (1899), p. 385; Sacc, Syll. fung.. vol. XIV (1899), p. 895. Salzburg: Auf den Thalluslappen von Cladonia pyxidata Schaer., Leberbründl bei Bad Fusch, ca. 1250 m, Juli 1909 (herb. Mus. Palat. VinJob. I. Auf der Überseite der Thalluslappen (manchmal auch auf der Unterseite) fanden sich kleine, halbeingesenkte, später mehr her- vorbrechende schwarze (unter dem Mikroskop brauuschwarze) Ge- häuse von ca. 150 fi Durchmesser, die an der Spitze klaffend sich öffnen. In diesen Gehäusen finden sich helle, nierenförmig gestaltete Sporen mit einzelnen (meist zwei kleineu) öltropfen, ca. 6 — 8 X 3 /ix messend, nicht in Schläuchen entstehend. Die eingehendere Unter- Apothecien von Lecanora suhfusca, ausgezeichnet durch warzige Sporen. Nach der ganzen Beschreibung ist zu erkennen, dali aucli diese Art zu Sirutheciuin gehört, so daß dieselbe den Namen Sirotheriuni rerrucosnin (Vouaux) zu führen hat. — Bei diesem Anlasse möchte ich zugleich folgendes konsta- tieren: Bouly de Lesdain, 1. c, p. OUä, hat unter anderem auch uuoh einen neuen Flechtenparasiten aus der Gattung Vidijmella, nämlich 1). cuarctatae nov. si)ec., beschrieben. In der Diagnose heißt es ausdrücklich ..jiaraphysae nuUae", so daß es wohl keinem Zweifel unterliegt, daß diese Art zu Pharcxdia zu stellen ist und Jfharritlia coarctatae (Bouly de Lesd.) zu heißen hat. 58 suehung führte mich auf die von Zopf 1. c. beschriebene Licheno- sfida podetiicola nov. gen. et nov. spec. auf Podetien von Cladonia gracilis f. hybrida, welche Waghorne in Neufundland (Bay of Islands, Eiverhead) sammelte. Ich glaube nicht zweifeln zu müssen, daß der mir vorliegende Flechtenparasit mit der von Zopf aufge- stellten Art identisch sei. Über die Gestalt der Sporen schreibt Zopf 1. c, p. 264^): „Bezüglich der Form der Conidien herrscht eine gewisse Mannig- faltigkeit, insofern sie bald breit-, bald schmalnierenförmig, bald breit-, bald schmalellipsoidisch, bald ei- oder birnförmig, aber auch in letzteren Fällen meist ein wenig gekrümmt erscheinen." Auch ich habe gewisse Variationen in der Gestalt der Sporen beobachtet, die aber wenigstens zum Teil darauf zurückzuführen sein dürften, in welcher Lage man die zumeist nierenförmigen Sporen im Mi- kroskop vor sich liegen sieht. Betreffs der Art der Abschnürung der Sporen bemerkt Zopf 1. c. : „Sterigmenbildungen fehlen, die Conidien werden viel- mehr direkt von der Wandung abgeschnürt." Diese Angabe dürfte wohl auf einer irrtümlichen Beobachtung beruhen, da man sich eine „direkte Abschnürung von der Wandung" nicht gut vorstellen kann. An meinen in allen Punkten mit den Zopf sehen Angaben über- einstimmenden Exemplaren habe ich gefunden, daß die Sporen auf hellen, ziemlieh langen, ca. 1 ^ breiten Trägern abgeschnürt werden,diebäumchen förmig oder besser gesagt ein fach traubig verzweigt sind ; es findet sich ein gewisser Hauptstamm des Sporen- trägers, von dem alternierend links und rechts kurze Seiten- äste ausgehen, die endständig die Sporen abschnüren. Diese Art der Ausbildung des Sporenträgers ist bekanntlich unter den Fungi imperfecti^ Gruppe der Sphaerioideae-Hyalosporae für die Gattung Dcndrophoma charakteristisch, und ich glaube daher keinen Anstand nehmen zu dürfen, die von Zopf aufgestellte Gattung Lichenostida, von der Saccardo I.e. schreibt: „est quasi Fhoma lichenicola", einzuzieh en und unter Dendroplioma zu stellen, von der sie sich nur durch das Vorkommen auf Flechten unter- scheidet, so daß die von Zopf beschriebene Art nunmehr als Dendroplioma podetiicola (Zopf) zu bezeichnen ist. Es erübrigt sich nunmehr auf die eingangs zitierte Micro- tlielia alcicorniaria Linds. zurückzukommen, von der Zopf 1. c, p. 265, schreibt: „Die Beschreibung von Microthelia alcicorniaria Lindsay habe ich nicht erlangen können. Ich werde daher meinen Pilz vorläufig als Lichenostida podetiicola hezeichneu" . Nach einigen Bemühungen habe ich herausbekommen, daß Lindsay diesen Parasiten in seiner Abhandlung: „Memoir on the Spermogones and Pycnides of Filamentous, Fruticulose ^iand Foliaceous Lichens" in Transact. ß. Soc. of Edinburgh, vol. 22 (1859). p. 161 (tab. VIII, fig. 3) ohne einen Namen zu geben, folgendermaßen be- ^) Siehe auch 1. c, p. 265, fig. 25. 59 schreibt: „Oii the lower or paler siirface of the folioles of the horizontal tballus are scattered sparingly, in the right-hand spe- cimen in my copy, distinet black coiies or papillae, semi-immersed. These are pycuides, but unassociated with either apothecia ur sper- mogones ot any kind. I have great heöitatiou in regardiug theni as belongiug to this Cladonia, in as miich as I have not elsewhere t'oud thern in this geuus, I am theretbre rather incHned to look upou thera as accideutai parasites. The eontain stylospores, oval or oblong oval, generally more or less curved, but very irregulär in form". In der Abbildung, die Lindsay gibt, sehen wir einen Thalluslappen in natiirlieher Größe mit dem Parasiten ; mikroskopi- sche Details sind niclit dargestellt. Erst in einer späteren Publikation „Enumeration of Microparasites" in „Journal Microscop. Soc, New Ser., vol. IX (1869). p. 349, führt Lindsay den Namen Microthclia alcicorniaria an, gibt aber dort keine Beschrei- bung, sondern verweist nur mit der Bemerkung') „Pycnidia only" auf die zuerst angeführte Publikation. Nach der Beschreibung erscheint es wohl wahrscheinlich, daß Microthclia alcicorniaria Liuds. und Lichcnosticta podetiicola Zopf identisch sind. Wenn ich für die Benennung des Parasiten den viel später aufgestellten Namen von Zopf heranzog, so waren folgende Gründe maßgebend: Die Art und Weise, wie Lindsay seine Art publiziert hat, ist nicht vollkommen korrekt, da an der einen Stelle, wie erwähnt, eine (dazu du rftige, eine ganz sichere Deutung nicht zulassende) -.Beschreibung ohne Namen, an der anderen Stelle ein Namen ohne Beschreibung') gegeben ist, während die Beschreibung von Zopf, als eine korrekte, sehr genaue, mit mehreren Abbildungen versehene, vollkommen einwandfrei erscheint. Im Anschluß hieran möchte ich noch bemerken, daß neben dem erwähnten Parasiten auf Thalluslappen der von mir ge- sammelten Cladonia i'^yxidata Schaer. noch ein anderer auf dem Stiel eines Podetium vorhanden ist. Es sind kleine, etwas längliche (seltener mehr rundliehe) Gehäuse (Perithecien), die ca. 250x100 /u messen. Von dem Rande dieser ziemlich ober- flächhch sitzenden, pseudo-parenchymatisch gebauten Gehäuse strahlen manchmal dunkelbraune Hyphen aus, die, mit Querwänden versehen, bald in eine einfache Spitze auslaufen, bald sich etwas zwei- bis dreizackig teilen; sie messen ca. 45 — 60X5 ii. Unter- sucht man den Nuclens der (lehäuse, so findet man helle, gerade, gabelig verzweigte Paraphysen von 3 /x Breite und Schläuche von keuliger, nach unten verschmälerter Gestalt, die innen von zahlreichen hellen, spermatoiden Sporen dicht gefüllt zu sein ') Die von den Flechten auszuscheidenden Microthelia- Kri^n werden be- kanntlich (als Ascomyceten) zu iJidif mos phueria g>iZogen; vgl. Sacc, Syll. fuug., vol. I, p. 709. '^} Etwas Ahnliches ist auch hei Microthelia Collemaria Linds. der Fall ; vgl. darüber Keissler, Beitrag zur Kenntnis der Pilzflora Dalmatiens, in österr. bot. Zeitschr., Bd. 59 (1909;, p. 277, Fußnote 1. 60 scheinen. Die Schläuche messen ca. 80X9 ^ und geben mit J keine Eeaktion. Da das mir von diesem Parasiten zu Gebote stehende Material ein spärliches ist, und da ich nicht sieher ent- scheiden kann, ob es sich wirklich um Schläuche mit sperma- toiden Sporen oder vielleicht nur um junge Schläuche mit körnigem Inhalt handelt, so will ich vorläufig von einer Be- nennung dieses Parasiten Abstand nehmen, bis ich selber besseres Material desselben gesammelt habe oder bis jemand anderer, durch meine Bemerkungen aufmerksam gemacht, auf einen ähnlichen Parasiten bei Cladonia stößt. Von sonstigen, im Pinzgau in Salzburg gefundenen Fiechten- parasiten möchte ich zum Schlüsse noch erwähnen: Diäymella epipolytropa Berl. et Vogl. in Sacc, Syll. funir., Add. 1—4 (1886). p. 89 et vol. IX (1891), p. 671. — Syn. : The- häium epipolytroinim Mudd. Man. Brit. Lieh. (1861), p. 298. — Didymosphaeria epipolytrop Wurzel Wurzel I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. IX. X. XI. gesund gesund gesund gesund In der i Kontroll Verlauf gesund gesund gesund 'olge unterb versuche, c bereits zur bekannt ist. gesund gesund gesund gesund eiben die ia deren Genüge 5 4 6 5 4 6 5 1 10 7 7 6 8 6 5 10 5 11 7 7 7 7 5 8 6 6 8 7 11 9 9 7 Brunnenwasser destilliertes Wasser XII. xin. gesund gesund gesund CO 00 6 9 8 11 J) Portheim L. v., 1. c, 1901. 63 Im Laufe der Untersuchungen zeigte sich, daß bei parallel laufenden Versuchen mit intakten, haUnvurzeligen und wurzellosen Pfiauzen stets diejenigen mit ganzer Wurzel denen ohne W^irzel in der Entwicklung voran waren, während jene, deren Wurzel uin die Hälfte gekürzt worden waren, in den meisten Fällen ungefähr in der Mitte standen. Da diese Erscheinung sowohl in kalkfreier, als in normaler Nährlösung zutage tritt, kann sie wohl als eine direkte Wirkung der Wurzelverletzung angesprochen werden. — Zwischen kalkfreier und kalkhaltiger Nährlösung zeigte sich ander- seits ein Unterschied in dem Sinne, daß die in normaler Nähr- lösung gezogeneu Versuchsptianzen den jeweilig entsprechemien in der kalkfreien Lösung an Größe der oberirdischen Organe sichtlich überlet:;en waren. Die unterirdischen Organe in Knopscher Nährlösung waren weiß, gesund und langgestreckt. Seitenwurzeln waren in reicher Anzahl auch bei gänzlich oder zur Hälfte fehlender Hauptwurzel vorhanden. Regeneration der Wurzelspitze jedoch wurde in keinem Falle beobachtet. In kalkfreier Nährlösung entfiel der Nachwuchs von Seitenwurzeln, und die bereits vorhanden gewesenen zeigten, ebenso wie die Hauptwurzel, alsbald das bekannte Bild der Er- krankung durch Kalkmangel. — Wir gelangten demnach zu dem Resultate, daß sich der Ein- fluß der Verletzung nicht zu dem des Kalkraangels addiert. Viel- mehr erfährt die Erkrankung durch Kalkmangel bei gänzlicher oder teilweiser EntfernuuL^ der Wurzel einen zeitlichen Aufschub; d. h.: In kalkfreier Nährlösung erkranken die Keim- linge mit intakten Wurzeln um ca. 1 — 2 Tage früher als diejenigen ohne Wurzel, und früher oder zur gleichen Zeit wie diejenigen mit halber Wurzel. Versuche mit ca. O'Ol — 0*04% Eosinlösung, die zu dem Zwecke unternommen wurden, um approximative Vergleichswerte lür die Geschwindigkeiten des Aufstieges der Nährlösung in den Keimlingen mit intakten, zur Hälfte entfernten und gänzlich ab- geschnittenen Wurzeln zu ermitteln, ergaben, daß die wurzellose Pflanze den Eintritt der Nährlösung am leichtesten zu gestatten scheint: Trotzdem aus diesen Versuchen hervorgeht, daß die kalk- freie Nährlösung somit am raschesten in die wurzellosen Keimlinge gelangen muß, trat dennoch die Erkrankung, wie aus der Tabelle ersichtlich ist, bei ebendiesen am spätesten auf. Ich folgerte daraus, daß bei meinen Versuchen das frühere Auftreten der Er- krankung durch Kalkmangel bei den unverletzten Pflanzen daher zu erklären sei, daß sich dabei die Erkrankung der Stengelteile mit der der Wurzel summiert und daß infolgedessen bei fehlender Wurzel die Erkrankung der oberirdischen Orgaue verzögert werde. Um dem eventuellen P^inwand zu begegnen, (iaß es sich hiebei um ein bestimmtes Entwicklungsstadiuni handle, das eben von den normalen Keimlinjren trüher erreicht werde, nahm ich 64 mehrmals bei Auftritt der Eriirankung an den erkrankten Exem- plaren Längenraessungen der Hypokotyle und Epikotyle vor, und fand, daß zwar einerseits die intakten Pflanzen immer besser ent- wickelt waren, als die ihrer Wurzel beraubten, daß aber ander- seits die Erkrankung später auch bei den kürzeren, wurzel- losen Keimlingen auftrat obwohl dieselben das entsprechende Längenwachstum noch nicht erreicht hatten. Hierauf bezieht sich Versuch X und XI der Tabelle, bei denen ich am Tage der Er- krankung die erwähnten Messungen vorgenommen und folgende Werte erhalten hatte: Versuch X: Totallänge der normalen Pflanzen 4 — 5*5 cm, der halbwurzeligen 4 — 6*5 cm, der wurzel- losen 4 — 4 "5 cm. Versuch XI: Durchschnittliche Totallänge der unverletzten Pflanzen 5 cm, der halbwurzeligen 4 — 5 "5 cm, der wurzellosen 3 — 3*5 cm. Bei einigen Versuchen hatte ich auch den Keimlingen die Kotyledonen abgenommen, um festzustellen, inwieweit durch das Fehlen der Reservestoö'e die Versuchsergebnisse beeinflußt würden: Es ergaben sich keinerlei bemerkenswerte Unterschiede und diese Versuche sind deshalb in der Tabelle nicht näher bezeichnet. — Am Schlüsse meiner Arbeit angelangt, erfülle ich die an- genehme Pflicht, Herrn Leop. ß. v. Portheim für die mannig- fache und weitgehende Unterstützung, die mir derselbe dabei in liebenswürdigster Weise zuteil ^werden ließ, meinen ^ergebensten Dank auszusprechen. Revision der balkanischen und vorderasiatischen Ono- bi'ychis- Alten aus der Sektion Euhrychis, Von Dr. Heinr. Frh. v. Handel-Mazzetti (Wien). (Aus dem botanischen Institute der k. k. Universität Wien.) (Mit einer Tafel und zwei Textabbildungen.) (Schluß. 1) Subseetio: Albae Hand.-Mzt. (nov.). Fructus pilis ultra 0"5 mm longis, flaccidis dense et longiuscule albo-villosi. Flores albi vel ochroleuci vel roseo-suffusi. Vexillum earina aequilougum vel paulo brevius vel perpaulo longius. Alae carinam dimidiara aequantes vel breviores. Bacemi fructiferi pedunculis non ultra duplo longiores. 24. Onobrychis stilphurea liü\^^. ti ^2A.^ inBoissier, Diagn. pl. orient. nov., ser. 2, fasc. 6, p. 63 (1859). Boissier, Fl. Orient, II, p. 530 (1872). Exsikkaten: Balansa, PI. d'Orient 1856, Nr. 927. Siehe, Fl. Cappadocica, Nr. 1898. 1) Vgl. Nr. 1, S. 5. 65 Ver breiniii"-: üebiet des Erdschias Dagh. Gesehene Exemplare: Versaut septentrioiial de rAli-Dagh. ä 7 km au SE. de Ct'saree. vers 1430 m (Balansa: Htm, Hsj. Zwischen Steinen der mittleren Argaeusregiun (Siehe: Hs). •25. Onohri/chis Drf/rnii l)örl!., in Degen u. Dörfler, Beitr. z. Fl. Albaniens u. Maci^doniens, in Denkschr. m.-n. Kl. k. Akad. d. Wissensch. Wien, LXIV, p. 718 (1897). Velenovsky, Siebenter Naclitr. z. Fl. v. Bulgarien, in Sitzgsber. der kgl. bühm. Ges. d. Wiss.. m.-u. Kl., 1890. S. A., p. 3. Exsikkat: Dörfler, Iter Turcieum secund., Nr. 149. Verbreitung: Allchar in Zentral-Mazedonien. Rhodope? Gesehene Exemplare: Maeedonia centralis: In rupibus arse- nicis prope Allchar (Dörfler: D, Ilfm, Hs. UVV). In monte Rho- dope ad Dermendere (§korpil: VI, fraglich, weil nur ein unvoll- ständiges, schwächer als die mazedonische Pflanze behaartes Exemplar). i ^ ^ 5 1 Abb. 2. Früchte von Onohnjchis alba, 1. vorn Lliokovo („0. Visianü", Flora f'xs. Austro-Hungarica, Nr. 4, Exemplar im Wiener.bot. Institut), 2. vom Pod- velez bei Mostar, 'S. von der Treska-Schlucht bei Üslcüb, 4. von Epirus (Bal- dacci, It. III, Nr. 38). 5. von Moldova im lianat (lg. Sonklar: botan. In- stitut^VVien). Eine höchst auffallende Pflanze, von der ich ein direktes Cbergeheu in eine andere Art nicht konstatieren konnte. Sie scheint auf wenige Standorte beschränkt zu sein und ein der 0. snlphurea nahestehendes Relikt darzustellen. 26. Onohrychis alba (Waldst. et Kit.) JDesv. — Iledy- sarum alhum Wald st. et Kitaib., in Willdenow, Spee. plant. IIL, p. 1216 (1803); Descript. et Icon. plant, rarior. Hung., II, p. 115, tab. 111 (1805). Ünvhrydus alba Desvaux, Journ. bo- laui^arkovica, ca. 70 m ü. d. M.. Bosanka, ea. 300 m ü. d. M. zwischen S. Giacomo und Dubacpaß. ca. 200 m fl. d. M.; Westseite der Snjeznica bei Ragusa veccbia, ca. 800 m ü. d. M. (Latzel). var. coi'onata (Kr])b.) Jatta. Ragusa: Reitweg zur Zarkovica, an Kalk (Latzel). var. veUina (Mass.) Jatta. Ragusa: Crni dol, ca. 350 m ü. d. M., an Kalk (Latzel). Caloplaca citrina iHottm.) Th. Fr. Cherso : Wegmauern bei der Stadt Cherso. bis zu 100 m ü. d. M. (Baumgartn er): in der näheren und weiteren Um- gebung Ragusas. namentlich an Mauern, häufig (Latzel). Caloplaca cerina (Ehrh.) Th. Fr. Ragusa: an Cuj)ressKS auf dem Mt. Sergio, ca. 150m ü. d. M., an Pinienzapfen auf dem Mt. Petka, ca. 100 m ü. d. M., Siidabhang der Snjeznica bei Ragusa veccbia, ca. 90 m ü. d. M., an Mannaeschen (Latzel). var. vhlot'ina (Fw.) Th. Fr. Ragusa: an Qncrcus puhescens, Bosanka, ca. 2G0 m Q. d. M. (Latzel nr. 490). var. adriatica A. Zahlbr. in Österr. Rotan. Zeitschrift, Band LIII (1903), p. 289, et in Annal. naturhist. Hofmus. Wien, Band XIX (1904), p. 419; Kryptog. exsicc. cdit. Mus. Palat. Vindob. Nr. 1053. Ragusa: Mt. Petka auf Lapad, ca. 190 m ü. d. M.. und in Gärten hinter Zarkovica, ca. 290 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel). Caloplaca pijracea (Ach.) Th. Fr. In der Umgebung Ragusas sowohl an Kalkfelsen als auch an Rinden (von Fraxinus ürnus, Pirus amyydaliformis und Pyramidenpappelnj häufig. Caloplaca sarcopisioidcs (Körb.) A. Zahlbr., Vorarb. Nr. 174. Ragusa: Lapad, auf Phius liaUpoisiii (Latzel nr. 408). Caloplaca Follinii (Mass.) Jatta. Insel Giujipana: an Citrus vidyaris bei Luka: in der Um- gebung Ragusas an Ji(iii])erHs plioenicca^ Alyrtus, Fldomis fru- ticosa und Ölbäumen häutig (Latzel). 74 Caloplaca haematites (Chaab.) Th, Fr, Kagusa : Ostfuß des Mt. Petka, ca. 50 m ü. d. M., an Pistacia Lentiscus (Latzel nr. 492). Caloplaca ferruginea (Hiids.) Th. Fr. An Kalkfelsen auf dem Vermac, 400 — 500 m ü. d. M. (Vierhapper); Cherso: Waldungen südöstlich von Predoschizza, ca. 300 m ü. d. M., an Juniperus Oicycet^ms (Baumgar tn er); Insel Giuppana; an Ölbäumen bei Luka (Latzel). var. nigricans (Tuck.) Th. Fries, Lichgr. Scand., vol. I (1871), p. 184. Excipulum ex hyphis radiantibus. simplicibus vel ramosis, eseptatis, tenuibus conglutinatisque formato. intus decolore, in parte raarginali fuscescente, KHO violascente, in parte inferiore gonidia includente vel gonidiis destituto: hypothecium decolor, crassum, ex hyphis intricatis formatum, KHO — ; hymenium de- color, in parte superiore fuscescente et KHO violascente; para- physes densae, strictae. simplices. ad apicem clavatae et sep- tatae, nonnihil submoniliformes; asci ovales vel ovali-ellipsoidei, versus apicem interdum leviter acuminati, in ipso apice rotun- dati vel fere retusi et ibidem membrana bene incrassata cincti ; sporae in ascis plus minus biseriales, decolores, polari-diblestae, ovales, ellipsoideae vel oblougo-ellipsoideae. utrinque rotundatae vel hinc inde in altero apice plus minus acuminatae. Metkovic: an FhiUyrea auf der Marusica gradina, ca. 40 m ü. d. M. (Latzel nr. 114). 429. Caloplaca (sect. Eucaloplaca) calcicola A. Zahlbr., nov. spec. Thallus epilithicus. tenuissimus. dispersus, maculosus vel plus minus effusus, continuus vel minute et subindistincte rimu- losus, hinc inde etiam subleprosus, fuscescenti- vel nigricanti- cinerascens, rarius murinus, opacus, KHO violascens, isidiis et sorediis destitutus. in margine linea obscuriore non cinctus, ecorticatus, gonidiis palmellaceis, majusculis, 12 — 15 yi latis, globosis, laete viridibus. Apothecia sessilia, minuta, 0*2— 0' 3 mm lata, croceorufa vel croceofusca, subceracea, demum obscurata et opaca, primum concava. fere gyalectiformia, demum plana vel convexiuscula; margine integro, dein prominulo, demum de- presso; excipulo ex hyphis formato radiantibus septatisque, leptodermaticis, intus decolore, versus marginera fuscescente, in parte basali gonidia includente; epithecio crassiusculo, fulvo vel umbrino-fusco, granuloso, KHO kermesino; hymenio dilute roseo, 100 — 110(11 alto, J intense coeruleo; hypothecio decolore, mi- nute et parum distincte celluloso, strato gonidiali imposito; paraphysibus sat latis, simplicibus vel apicem versus furcatis, superne septatis, ad apicem clavatis; ascis hymenio parum brevioribus, oblongo-clavatis, ad apicem rotundatis vel cuspi- dato-rotundatis et ibidem membrana incrassata cinctis, 8 sporis : 75 sporis in ascis subuDiserialibus vel biserialibus, decoloribus, polari-diblastiä. cellulis apicalibus parvis, isthrao pariim visibili, late ellipsoideis vol ovalibus. 10 — 14 ^ longis et 5 — 8 (x latis. Pycnoconidia non visa. Lacroina: an Kalksteinen beim kleinen Molo (Latzel nr. 417), Die neue Art gehört in den Artenkreis der Calophica fer- ruginea und ist durch den äußerst dünnen Thallus. durch die Farbe der sehr kleinen Apothezien und durch die breiten, kurzen Sporen charakterisiert, var. oi'hracea A. Zahlbr. nov. var. Thallus ochraceus, apothecia parum laetius colorata. An Kalkfelsen auf dem Vermac, 400—500 m ü. d. M. (Vierhapper). Caloplaca arenaria var. Lallarei (Clem.) A. Zahlbr. Cherso: Pernata gegenüber der Stadt Cherso, ca. 200 m fl. d. M., an Kalktelsen (liaumgartner); Insel Giuppana: bei Luka; um Ragusa nicht selten (Latzel). Caloplaca (sect. Fulgoisia) fulgida (Nyl.) A. Zahlbr. Veglia: Punta Desiderio südwestlich von der Stadt Veglia, nahe dem Strande, auf kalkhaltiger Erde (Baumgartner); Meleda: Westabhang des Veliki grad, ca. 300 m ö. d. M. (Latzel nr. 52). Caloplaca (sect. Gasparrinia) tmirorum (Hoffm.) Th. Fr. Gravosa: unter dem Mt. Petka, ca. 30 m ü. d. M., und zwischen ^arkovica und Dubacpaß, ca. 300 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel). Caloplaca (sect. Gasparrinia) callopisma (Ach.) Th. Fr. Cherso: Wegmauern bei der Stadt Cherso (Baumgartner) ; Metkovic : Mali prolog, ca. 80 m ü. d. M.; in der Umgebung Ragusas eine sehr häutige Kalkflechte (Latzel). Caloplaca (sect. Gasparrinia) aurantia (Pers.) Stnr. Nach den Funden Latz eis in der Umgebung Ragusas sehr häufig; auf Cherso sammelte sie Baumgartner, auf Me- leda Latzel. var. (lalmatica A. Zahlbr. nov. var. Thallus late expansus. substrato arcte adpressus, aurantiacus, aurantiaco-vitellinus vel vitellinus, nitidiilus vel nitidus, cerinus, laevis. lobis marginalibus densis, approximatis et continuis, an- gustis, 0-28 — 0"35 mm latis, plus minus elongatis, bene con- vexis ad apicem parum dilatatis et minus convexis. Structura apotheciorum interna ut in planta typica. Das wachsartig glänzende, glatte Lager mit den schmalen Raiidlappen verleiht der Flechte einen autfallenden Habitus. Sie scheint auf den quarnerischen Inseln und in Dalmatien weit verbreitet zu sein; ich erhielt sie von den folgenden Stand- orten: Veglia: an Wegmauern bei der Stadt Veglia, ca. 50 m 76 ü. d. M. (Baumg artner) (früher von mir als „Caloplaca aurantia'^ aufgezählt); Metkovie, ca. 40 m ü. d. M. : Insel Giup- pana: bei Luka, ca. 30 m ü. d. M.: Lacroma: Kalkfelsen beim Hafen, ca. 6 m ü. d. M.; Kagusa: Nordabhang des Mt. Sergio, ca. 350 m ü. d.M.; Halbinsel Suscepan. ca. 10 m ü. d. M., und Südseite der Snjeznica, ca. 850 m 0. d. M. bei Ragusa vecchia (Latzel). Theloscliistaceae, Xanthoria parietina (L.) Th. Fr. var. isidoidea Beltr., Licheni Bassanesi (1858), p. 103. Thallus iraprimis in centro isidiis minutis granuliformibus vel subcuneato-granuliformibus, demum aggregatis plus minus obsitus. Diese nahezu verschollene Varietät sammelte Latzel auf der Insel Giuppana bei Luka, ferner um Gionchetto, ca. 150 m ü. d. M., und Osojnik, ca. 300 m ü. d. M., bei Ragusa, stets an Kalkfelsen. var. retinigosa Stnr. Cherso; St. Bartolomeo über Smergo, ca. 300 m ü. d. M., an Kalkfelsen und an Wegraauern bei der Stadt Cherso (Baum- gartner): Meleda: Südufer des Lago grande, ca. 2 m ü. d. M., bei Babinopolje, ca. 50 m ü. d. M., und am Westabhang des Veliki grad, ca. 350m ü. d.M., an Kalkfelsen (Latzel). var. contortuplicata Oliv., Lieh. d'Europ. (1907), p. [153]. — Farmelia contortuplicata Ach., Synops. Liehen. (1814), p. 210; Nyl., Lieh. Scandin. (1861), p. 107. — Fhyscia contortuplicata Jatta, Sylloge Lieh. Italic. (19U0), p. 150. — Xantlwria contor- tuplicata A. Zahlbr., Lieh, rarior. exsicc, Nr. 120. Meleda: Südufer des Lago grande und zwischen Dopolje und Sv. Mihal, ca. 300 m ü. d. M., an Kalkfelsen; die Exemplare zeigen Übergänge zur var. retirugosa Stnr.; um Ragusa, wie es scheint, nicht selten (Latzel, Senft). Es scheint mir bemerkenswert, daß die kalkbewohnenden Individuen der Xanthoria parietina im südlichen Dalmatien selten dem Typus oder der var. aureola, sondern zumeist den oben angeführten drei Varietäten angehören. Die Flechte zeigt hier, nahe der südlichen Grenze ihres Verbreitungsgebietes, einen Variationskreis, welcher gegen die gestaltliche Konstanz der Art in Mitteleuropa auffällt. JBuelliaceae. Buellia lactea (Mass.) Körb. An Silikateinschlüssen auf dem Vermac (Vierhapper). 430. Buellia spuria (Schaer.) Körb. Auf dem Vermac, 4U0— 500 m ü. d. M., an Urgestein (Vi erb ap per). BucUia »lyriorarpa var. jmnctiformis (Hoft'm.) Th. Fr. Metkovic": an Faiairns auf den Hügeln am Narontaufer; an P/»/<.s-ZaptVn auf dem Mt. Petka aufLapad; siidlicli der Zar- kovica bei Kagusa, an Kirschenbäumen (Latzel), Uutllia DubinoKt (llepp) Körb. Kacrusa: Crni dol, ca. 350m fl. d.M., an Kalk (Latzel). Bntllia (sect. iJiplotoiNmd) alboubti var. (■))ip<)li(i (Ach.) Tli. Fr. Insel Meleda: an Kalksteinen bei 13abinopol)e; Metkovir : Tuzibelj, ca. 40 m ü, d. M.; Slano: Weg zur Eliasquelle; Ra- gusa: Östabhang des Mt. Sergio, ca. 350 m ü. d. M. (Latzel). Biallia (sect. JJiplotomma) lididina (Hepp) Th. Fr. Martinsberg auf Lapad, ca. 80 m ü. d. M., an rhius ha- UfH'Hsis (Latzel nr. üOO C). ButUia (sect. Cdtolcchid) cniiescens (Dicks.) D. Notrs. Metkovic: Bagalovie, ca. 40 m ü. d. M., steril; Lapad, an Mauern, steril, und Bosanka bei Ragusa, ca. 300 m ü. d. M.. an Mauern, steril (Latzel). lu)wdiua dalniatica A. Zahlbr. Hypothecium in sectione plus minus lentiforme. crassius- culum. ex byphis irregularibus dense contextis formatum. Hy- menium superne cinammomeo-fuscum, KHO— , NO5 — , guttulis oleosis non impletum; asci bymenio subaequiiongi; sporao in ascis 2 — 3 seriales, obliquae vel subverticales, rectae vel cur- vulae, ad apices non vel parum constrictae, in apice altero non- nihil parum angustatae, 17— 25 a longae et 8*5 — lOo/tt latae. Insel Lacroma: an Finus halepensis unweit des Hafens, ca. 30 m ü. d. M.; Ragusa: Mt. Petka, an Finus ]ia(cpe)isis (Latzel). Die Flechte wurde vor kurzem auch in Südfrankreicb, Depart. Herault, Ribaute, an Erica arborea gefunden^). 431. Binodina confragosa (Ach.) Arn. in Flora, Band LXVII (1884). p. 318. Auf dem Vermac, 400 — 500 m ü. d. M., an Urgestein (Vier happer). 432. Jiiiiodina ctmstulata Arn. in Flora, Bd. LV (1872), p. 40, et in Verhandl. zool.-bot. Gesellscli. Wien. Band XXII (1872). Abb., p. 305 et 310; Jatta, Sylloge Lieh. Italic. (1900), p. 274 (excl. synon.). — Binodina coidrovcrsa f. crustidata Mass.. Sched. ciitic, vol. IX (1856), p. 161. Margo thallinus apotheciorum superne corticatus. cortice decolore, solum superne fuscescente, pseudoparenchyniatico, cel- lulis angulosis, 35 — 55 u latis. leptodenuaticis; bypotheciuin decolor vel subdecolor, ex hyphis dense intricatis formatum. Insel Meleda: zwischen Babinopolje und Porta Svora, ca. 80m ü. d. M. (Latzel nr. 50). ') Nach JJouly de Lesdaiii in Bullet. Soc. Bot. France, vol. LVI, 190y, p. 170. 78 433. Hinodina subcanella A. Zahlbr., dov. spec. Thallus tenuis, vix 0"1 mm crassus, subtartareus, effusus, protothallo Digricaati opacoque insidens, areolato-rimulosus vel areolatus, areolis minutis, Ü"3— 0'5mm latis, plus minus an- gulosis, planis, cinereo-canus, opacus, KHO lutescens, CaCl, 0., — , sorediis et isidiis destitutus, ecorticatus. hyphis meduUae non amylaceis. Apothecia minuta, 0*2 — 0'3 mm lata, dispersa vel approximata, thalium aequantia, rotunda; disco obscure fusco, opaco, piano, epruinoso, madefacto lusco; margine thallino di- stincto, thallo concolore, integro, persistente, haud prominulo; hypotbecio decolore, ex hyphis dense intricatis formato; hy- menio decolore, superne rufescenti-fusco vel fusco, 90 — 100 n alto, J e coeruleo fulvescenti-obscurato; paraphysibus ad 2 /* crassis, simplicibus, ad apicera septato-clavatis. caeterum esep- tatis; ascis oblongo-clavatis, Ssporis; sporis in parte inferiore asci uniserialibus, superne biserialibus, e fumoso fuscis. oblongis. ovali-oblongis vel ovalibus, utrinque rotundatis, rectis vel sub- rectis, uniseptatis, cellulis aequalibus vel inaequalibus, luminibus anguloso-rotundatis, ad septa nonnihil parum constrictis, 14 — 16 fx longis et 6—9 fi latis. Conceptacula pycnoconidiorum punctilormia. nigra; perithecio inferne pallido; fulcris indobasi- dialibus. parum constrictis: pycnoconidiis oblongo-cylindricis vel cylindricis, ad apices rotundatis, rectis vel subrectis, 3 '5 — 4-5 ^ longis ad 1 — l-b fi latis. An Silikateinschlassen auf dem Vermac, 400 — 500 m ü. d. M. (Vi erhapp er). Die neue li'niodina steht der Rinodina canella Arn. zu- nächst und gleicht ihr habituell sehr. Ihr Lager ist jedoch weit ausgebreitet und bildet nicht wie bei jener kleine inselartige Flecken; es ist ferner einem kräftigen, dunklen Vorlager auf- gelagert, was bei Hinodina canella nicht der Fall ist; die Lagerschollen unserer Pflanze sind breiter und färben sich mit Kalilauge gelb, die Fruchtscheiben sind braun, was namentlich im angefeuchteten Zustande deutlich zu sehen ist; die Be- randung der Apothezien ist deutlicher, das Hymenium ist be- deutend höher (bei Hinodina canella Arn. etwa 50 ^ hoch) und die Schläuche sind schmäler. 434. Rinodina Bischof fii (Hepp) Körb. Metkovic: Bagalovie, ca. 50 m ü. d. M., an Kalksteinen der Mauern (Latzel). Hinodina immersa (Körb.) Arn. Cherso: S. Bartolomeo über Smergo, ca. 300 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Baumgartner). 435. Hinodina Duhyanoides Arn. in Verhandl. zool.-botan. Gesellsch. Wien, Band XXII (1872), p. 305 et 310. — Lecidea Bubyanoides Hepp, Flecht. Europ., Nr. 323 (1857); Körb., Parerg. Lieh. (1860), p. 189. — Buellia Duhyanoides Jatta, Sylloge Liehen. Italic. (1900), p. 396. 79 var. evoluta A. Zahlbr. nov. var. Thallus opilithicus, tartareus. teimissimus, effusus, continuus. hievigatus, sordide cinerascens vel glaucescens, subopacus, bene determinatus. Apothecia irapressa. primura concava, margine teniii. iiitegro et prominiilo cincta. deraum leviter convexa, niaigine depresso. usque Oo mm lata, sicca fiisco-niiTricantia, madei'acta obscure nif'esceDti-rusca. demum elabentia et l'oveolas relinqueiitia; excipulo integre, in parte marginali ex byphis ra- diautibus septatisque formato, pseudoparenchyraatico, cellulis plus minus globosis vel subgloboso-angulosis, inferne gonidia pauca includente; epithecio distincto, pulverulento, rulescenti- lusco. KHO— : hypothecio tenui. subdecolore. J lutescente, ex hyphis dense intricatis formato. strato excipulari pseudoparenchy- matico superposito; hymenio decolore, solum superne anguste rufescenti-fusco. 70 — fuO ^u alto, guttulis oleosis non impleto, J e violaceo sordide obscurato: paraphysibus strictis, tenuissimis. ad l-5,a latis, simplicibus, tenuissime septatis (cellulis cylin- dricis), ad apicem haud latioribus; ascis hymenio brevioribus. oblongo- vel ellipsoideo-clavatis. ad apicem rotundatis et ibidem membrana Diodice incrassata cinctis, Hsporis; sporis in ascis bi- serialibus. obliquis. pallide fuscis. oblongis vel ellipsoideo-ob- longis, utrinque rotundatis, rectis vel rare subrectis. uoiseptatis. septo tenui, ad septa haud constrictis, membrana tenui cinctis. 12 — 14-5a longis et 4-5— 5*5 ^u latis. Conceptacula pycno- conidiorum crebra. immersa. globosa, vertice punctiformi. fusco- nigricante; fulcris endobasiliabus; pycnoconidiis aciculari-bacil- laribus, rectis. rarius subrectis, 6 — 7-5 /tt longis et ad O'ö ft latis. Kagusa: Mokosica, 180 — 250 m ü. d. M., an Kalkfelsen (Latzel nr. 878, 905). Weicht vom Typus durch das besser entwickelte, geglättete, fast ölige, nie mehlige Lager, durch etwas größere (gegenüber 0"3 mm), breite, leicht gewölbte und hellere Apothezien ab. 430. liinodina tnediterranea Flagey. Catalog. Lieh. Algörie (1896), p. 40. — Lccidca ßisdioffU var. mediterranen Stzbgr., Lichenaea Africana in Jahresber. St. Gallisch. Naturwiss. Ge- sellsch. (1888—1889), S. A. p. 107. — Einodxna Bischoffii var. mediterranea Flagey, Lieh. Algeriens, exsicc. Nr. 89. Jiinodina mediterrnned unterscheidet sich durch die Ge- stalt der Sporen gut von liinodiita Bisdiof'fii: dieselben sind bei der ersteren in der Mitte nicht durch ein breites, band- artiges Septum geteilt, sondern die Zellumina rücken bis an die Scheidewand heran; diese sind ferner in der Jugend eckig- rundlich, endlich fast kugelig. Metkovic: auf der Marusica gradina. ca. 100 m ü. d. M., an Kalkfelseu (Latzel nr. 82). Die Stücke besitzen etwas größere (bis 1 mm breitei Apothezien als die algerische Flechte, mit welcher sie sonst übereinstimmt. 80 437. Hlnoclina discolor f. Candida Arn. in Flora, Band LV (1872), p. 36. — Lecidea discolor ß. Candida Hepp, Flecht. Europ. Nr. 320 (1857). An Silikateinschlüssen auf dem Vermac, ca. 500 in ü. d. M. (Vierh apper). JPJiysciaceae. Physcia pidverulenta (Schreb.) Nyl. Eagusa: Crni dol. ca. 350 m ü. d. M., an Eichen, fruchtend (Latzel). var. subvenustn Nyl. Insel Cherso: Mt. Sis, 500— 600 m ü. d. M., an Eichen (Baumgartn er); bei der Station Perkovic-Slivno, ca. 200 m ü. d. M., an Eichen (Ginz berger); Ragusa: Crni dol, zirka 350 m ü. d. M., an Eichen (Latzel); auf dem Vermac, zirka 500 m ü. d. M.. an Eichen ( Vierhapper). Physcia steJlaris (L.) Nyl. An Eichen auf dem Vermac, 400 — 500 m ü. d. M. (Vier- happer). var. leptalea (Ach.) Nyl. Cherso: im Walde südöstlich von Predoschizza und S. Bar- tolomeo über Smergo. auf Dorngestrupp; Veglia: Vallone Oav- lena, an Gestrüpp (Baumgartn er); Meleda: an Ölbäumen bei Babinopolje. ca. 50 m ü. d. M.; Insel Giuppana: an Ölbäumen bei Luka; Lacroma: an Ölbäumen; Eagusa: Lapad und Crni dol, ca. 350m ü. d. M., an Eichen (Latzel), an allen Stand- orten fruchtend. Physcia ascemlens Bitt. In der Umgebung von Metkovic an Phillyrea, Punica, jluriis und Carpinus orientaJis häufig; Halbinsel Lapad an Pinus liak'pensis und an Ölbäumen; Snjeznica bei Eagusa vecchia. ca. 900m ü. d.M.. an Kalksteinen (Latzel); Cherso: an Wegmauern bei der Stadt Cherso (Baumgartnerj. Physcia aipolia (Ach.) Nyl. Cherso: Mt. Sis, 500— 600 m ü. d. M., an Quercus lanu- ginosa; Veglia: Vallone Cavlena, 100— 150 m ü. d. M.. an Eichen (Bau mg artner); Meleda: an Ölbäumen bei Babino- polje, ca. 50 m ü. d. M.; Metkovic: Mali prolog, ca. 50 m ü. d. M., an Eichen; Ragusa: Crni dol, ca. 350 m ü. d. M., an Eichen (Latzel). 438. Physcia astroidea Nyl., Prodr. Lieh. Galliae in Actes Soc. Linn. Bordeaux, vol. XXI (1856). p. 308; Crombie, Monogr. Lieh. Britain. vol. I (1894), p. 316; Oliv., Expos. Liehen. Ouest France, vol. I (1897), p. 186. — Parmelia astroidea Clem., Ens., Add. (1807), p. 302. Insel Meleda: an Ölbäumen bei Babinopolje, ca. 50 m ü. d. M. (Latzel nr. 29 B); Insel Giuppana: auf Ziegeln bei Luka, ca. 30 m ü. d. M. (Latzel nr. 41j. 81 PItyscia r(i(fus((na A. Zahlbr. Metkovie: an Amygdalus und Ccltis bei Metijevic; Ragusa: an Ölbäumen, Zypressen und Mannaescben; Lacroma: an Pi- stacia Lentiscus; Snjeznica bei Ragusa veccbia, ca. 500 m ü. d. M., an Pirua annjgdalifonnis (Latzel). var. grannligcra A. Zahlbr. Metkovi(i: Bagalovic, ca. 30 m ü. d. M.. an Mandelbäumen (Latzel nr. 24). 43i>. Physcia obscuva (Ebrb.) Nyl. Ragusa: Crni dol. ca. 350 m ü. d. M., an Eichen, fruchtend (Latzel nr. 191). var. gldKcina A. Zahlbr. nov. var. Tliallus albido-glaucescens vel glaucescens, madefactus vi- rens. KHO — . laciniis planis, sat angustis, 0*5 — 1 mm latis, plus minus contiguis, in margine ciliis brevibus albisque ornatis, so- ralibus ut in planta typica. Ragusa: Strandweg hinter der Villa Gondola auf Lapad (Latzel nr. 464 B). 440. JPhyscia ulothrix (Ach.) Nyl. Ragusa: Crni dol, ca. 350 m ü. d. M., an Eichen (Latzel). var. virella (Ach.) Crombie. Metkovii'-: an Eichen und Maulbeerbäumen, fruchtend; Ragusa: an Ölbäumen, steril (Latzel). Anaptycltia ciliaris (L.) Mass. Cherso: Mt. Sis, 500 — 600 m ü. d. M., an Quercus lanu- ginosa (Baumgartn er). Literatur - Übersicht'). Dezember 1909. Bauer E. Bemerkungen zur achten Serie der Musci europaei exsiccati. (Allg. botan. Zeitschr., Jahrg. 1909. Nr. 2.) 8". 2 S. — — Musci europaei exsiccati. Schedae zur neunten Serie, Schedae zur zehnten Serie, Schedae und kritische Bemer- kungen zur elften Serie, Schedae und kritische Bemerkungen zur {.zwölften Serie. Prag-Smichow (Selbstverlag), 1909. 8°. Je 8 Seiten. i)runnthaler J. Der Einfluß äußerer Faktoren auf Glocothece rupcstris (Lyngb.j Born. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. KL, Bd. CXVIII, Abt. I. Mai 1909, S. 501-573.) 8^ 3 Tafeln. ^) Die „Literatur-Übersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Djp R.'daktion Österr. botan. iCeitscbrift. U'. Heft. luIi). .• 82 Die vom Verf. durchgeführten Kulturversuche mit (r/oeofÄece rupestris haben ergeben, daü die beiden Varietäten dieser Art, var. cavernarum Hansg. und var. tepidariorum (A. Br.) Hansg., durch äuPjere Einflüsse hervorgerufen werden. Die var. cavernarum ist durch die Standortsverhältnisse (grotten- ähnliche, schwach erleuchtete Orte) in Verbindung mit saprophytischer Lebens- weise bedingt. Eine ganze Reihe von Versuchen mit organischer Nährflüssig- keit ergab ganz ähnliche Formen. Die var. tepidariorum, welche in Warm- häusern vorkommt, wurde durch Kultur bei höherer Temperatur erzielt. Auch ist sowohl bei der frei lebenden als bei der künstlich erhaltenen Form die Vergrößerungstendenz bei Kultur in höherer Temperatur deutlich aus- gesprochen. Brzezinski J. Les graines du railbrt et le3 resultats de leurs semis. (Bull. acad. sc. Cracovie, cl. math. et nat , juillet 1909. pag. 392—408. tab. XTI— XV.) 8^ Czapek Fr. Über einige physiologische Verhältnisse des Stammes der Zingiberaceeo. (Ber. d. deutsch, bot. Ges.. XXVII. Bd., 1909. Heft 10, S. 569—571.) 8^ Domin K. Über den systematischen Wert des Colchicicm pannonicum Griseb. und Schenk. (Ungar, botan. Blätter, VIII. Bd., 1909, Nr. 10—12, S. 327—333, Taf. III.) 8". Verfasser teilt Colchicum autumnale L. in folgende Formen: 1. f. typicum, 2. f. pannonicum (Griseb. et Schenk), 3. f. transsilvanicum (Schur), 4. f. bulgaricum (Velen.); ferner, mit den bisher genannten off'en- bar nicht gleichwertig: 6. f. j)atens Aschers, et Graebn , 6. f. elatius Sirak., 7. f. giganteum Domin, 8. f. alhiflorutn Opiz, 9. f. vernuvi Rchb., 10. f. m. sjieciosissimiim Bubela. Ginzberger A. Die Pflanzenwelt der Küstengebiete Österreich- Ungarns. (Adria, 1. Jahrg., 12. Heft, Nov. 1909, Spalte 433—442, 2. Jahrg., 1. Heft, Dez. 1909. Spalte 3—10.) 4°. 6 Textabb. Haberia ndt G. Die Sinnesorgane der Pflanzen. (Sonderabdruck aus der vierten Auflage der physiologischen Pflanzenanatomie, S. 520—573. Leipzig (W. Engelmann), 1909. 8^ 33 Textabb. — Mk. 2. Hayek A. v. Botanische Exkursion durch die Alpen vom 15. Juli bis zum 23. Juli 1908 unter Führung von Prof. Dr. C. Schröter und mit Assistenz von Dr. E. Rubel (Zürich). Neuvieme Congres Internat, de Geographie. Geneve, 27. juillet — 6. aöut 1908. (Compte rendu des Travaux du Congres, 1909. p. 185.) — — Exkursion auf den Hochschwab vom 27. — 29. Juni 1909. [Verband!, d. zool.-botan. Ges. Wien, LTX. Bd.. 1909, 9. Heft. S. (321)— (324).] 8". Laus H. Beiträge zur Flora von Mähren. (Verhandl. d. uatur- forsch. Ver.in Brunn, XLVII. Bd.) 8^ 26 S. — — Der große Kessel im Hochgesenke. Ein Beitrag zur Kennt- nis der pflanzengeographischen Verhältnisse der Ostsudeten. (Beihefte z. Botan. Zentralbl., Bd. XXVI, 2. Abt.. Heft 1, S. 103—131.) 8^ Löwi E. Über den absteigenden Saftstrom und andere Formen der Wasserverschiebung in der Pflanze. (Schluß.) (Verhandl. d. zool.-botan. Gesellsch. Wien, LIX. Bd.. 1909. 9. Heft. S. 417—420.) 8^ 83 Pascher A. l'vriunidochrysis, eine neue Gattung der Chrysomo- naden. (Ber. d. deutsch, botan. Ges.. XXVII. Bd., 1909, Heft 9, S. 555— ö()L\ Tai'. XX.) 8". Richter 0. Zur Physiologie der Diatomeen. 111. Mitteilung. Über die Notwendigkeit des Natriums |ür braune Meeresdiatomeen. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.- naturw. Kl.. Bd. CXVIII. Abt. 1. Okt. 1909, S. 1337—1344.) 8^ 2 Tabellen. '2 Talehi. V^'l. Jahr^'. UMO, Nr. 1, 8. 4U u. 41. Sabidussi H. Briete von Botanikern. (Schluß.) (Carinthia II., 99. Jahrg., 1909. Nr. 6. S. 178-193.) 8°. Strecker E. Das Vorkommen des Scutellarins bei den Labiaten und seine Beziehungen zum Lichte. (Sitzungsber, d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVIII, Abt. I, Nov. 1909, S. 1379—1402.) 8». 1 Talel. Wagner A. Neo-Vitalismus. II. (Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik. Bd. 136, 1909. S. 132—162.) 8«. Zahlbruckner A. Lkhenes (Flechten). (V. Schiffner, Ergeb- nisse der l)otanischen Expedition der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften nach Südbrasilien 1901. IL Bd.: Thallophyta und Bn/op]n)tir, Denkschr. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl. LXXXIII. Bd., S. 87—125.) 4°. 5 Tafeln. Vf,'l. .lahrg. l'.tOO, Nr. 5, S. 20b u. 206. Zikes H. Über eine Luftstickstofif assimilierende Hefe: Torida Wicsneri. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl. Bd. CXVIII, Abt. I, Juli 1909, S. 1091 bis 1133.) 8^ Vgrl. Jahr-:. 1901», Nr. 9, S. 364. Abderhalden E. Handbuch der biochemischen Arbeitsmethoden. II. Bd.. 1. Hälfte. Berlin u. W^ien (ürban u. Schwarzenberg), 1909. 8^ 496 S. AschersonP. und GraebnerP. Synopsis der mitteleuropäischen Flora. 66./67. Lieferung (IV. Bd., Bog. 16-20, VI. Bd., 2. Abt., Bog. 59—63). Leipzig (W. Engelmannj, 1909. 8". — Mk. 4. Inhalt: Salix (von 0. v. Seemen, Forts.); Vicia (Schluß), Lens, Lathi/ruf (Anfang). .\sher L. und Spiro K. Ergebnisse der Physiologie, VIII. Jahrg.. Wiesbaden. J. F. Bergmann, 1909. 8". 823 S., IV Tafeln. Bauer E. Pfropf bastarde, Periklinalchimären und Hyperchimären. (Ber. d. deutsch, botan. Ges., XXVIl. Bd.. 1909, Heft 10. S. 603— 60.Ö.) 8^ Becker W. Violenstudien I. (Beitr. z. Botan. Zentralblatt, Bd. XXVI. 2. Abt., Heft 1. S. 1—44.) H'. Der vorliegende erste Teil der „Violenstudien", welche eine systema- tische Bearbeitung der sämtlichen Veilchenarten und -Hybriden Euroj)as um- fassen sollen, enthält einen Conspectus Violarum europaearum und die Be- arbeitung von Sectio I. Nomivnuiii A. liostdlatae 1. ,Sccipigerae. Bergeret Jean (1751 — 1813). Flore des Basses-Pyr^nees, aug- mentne par Eugt.-ne Bergeret (1799 — 1868): nouvelle edition, 6* 84 complete, publiee avec une preface et des notes par Gaston Bergeret. Pau, 1909. 8°. 960 pag. — Frcs. 20. Bernard N. L'evolution dans la symbiose des orchidees et leurs Champignons commensaux. (Annales des sciences naturelles 9. ser.. Botanique, tom IX.. I909, ^^'■- 1- V^S- 1-65, tab. L— IV.) Brunn J. Untersuchungen über Stoßreizbarkeit. (Beiträge zur Biologie der Pflanzen, IX. Bd., 1909, 3. Heft, S. 307—358.) 8". Bull er A. H. R. Researches on Fnngi, au account of the pro- duction, liberation and dispersion of the spores oi Hymenomycetes treated botanically and physically, also some observations upon the discharge and dispersion of the spores of Ascomycetes and of Pilobohis. London (Longmans, Green and co.). 286 pag., 83 flg., 5 tab. — 12 8. 6 d. Chamberlain Ch. J. Dioon spinulosum. (Bot. Gazette, vol. XLYIII, 1909, nr. 6, pag. 401—413.) 8°. 7 fig. Clements F. E. The genera of Fft»«//. Minneapolis (H.W.Wilson Company), 1909. 8". — Dollarss 2. Dubard M. Recherches sur le genre PaJaquium. (Bull. soc. bot. France, tome LVI., 1909, mem. 16.) 8". 24 pag.' Duggar B. M. Fungous diseases of plants. Boston, New York etc. (Ginn and comp.) 8". 508 pag.. illustr. — Dollars 2. Düsen P. Beiträge zur Flora des Itatiaia. II. (Arkiv för Botanik. Bd. 9, 1909, Nr. 5.) 8°. 50 S.. 5 Textabb., 1 Doppeltafel. Euler H. Grundlagen und Ergebnisse der Pflanzenchemie. Nach der schwedischen Ausgabe bearbeitet. II. Teil. Die allgemeinen Gesetze des Pflanzenlebens. III. Teil. Die chemischen Vor- gänge im Pflanzenkörper. Braunschweig (Fr. Vieweg u. Sohn), 1909. Fedde F. Fapaveraceae-Hypecoideae et Fapavcraceae-Papa- veroideae. (A. Engler, Das Pflanzenreich, 40. Heft [IV. 104].) Leipzig (W. Engelmann), 1909. 8°. 430 S., 43 Textabb. — Mk. 21-60. Fiori A. et B^guinot A. Schedae ad Floram italicam ex- siccatam, series II. (Centuria XI.) (Nuovo giornale botanico italiano, n. s., vol. XVI., 1909, nr. 4, pag. 443-495.) 8^ Fischer Ed. Studien zur Biologie von Gymnosporangium juni- perimim. (Zeitschrift für Botanik, I. Jahrg., 1909, 11. Heft, S. 683-714.) 8". 8 Textfig. Guillermond A. Recherches cytologiques et taxonomiques sur les Endomycetees. (Revue generale de Botanique, tome XXI.. 1909, nr. 250, pag. 353-391, tab. 12—15, nr. 251. pag. 401 —419, tab. 16—19.) 8°. 23 fig. Hard M. E. Mushrooms. edible and otherwise. Kirkwood. 8". 624 pag. Hirc D. Iz bilinskoga svijetina Dalmacije. (Glasnik hrv. naro- slavn. drustva. 1909.) 8°. 25 pag. Jinum a Y. and Makino T. Sömoku-Dzusetsu; or an iconography of plants indigenous to, cultivated in, or introduced into Nippon (Japan). Part I. Herbaceous plants. Tokyo, 1907. 80 Ivlchs G. Ober die Xachküiimioti künstlich veränderter Blüten von Sewpenini7ii. (Sitzungsber. d. Heidclb. Akad. d. Wissensch., math.-naturw. Kl.. Jahrg. 1909, 5. Abhandlung.) 8°. 32 S.. 2 Textabb.. 1 Tafel. Kolkuitz 1\. und Jahn E. Pilze (Kryptogamenflora der Mark Bracdenburg, V. Band), 1. Helt (Bog. 1 — 12). Leipzig (Gebr. Bornträger), 1909. 8°. — Mk. 6. Das vorliegende Heft enthält die ScJiizomi/ceics von R. Kolkwitz und di.'U Heginu der 3Ii/xobucteriules von E. Jahn. Kr eh W. Über die Regeneration der Lebermoose. (Nova Acta Acad. C. Leop. Carol. G. Nat. Cur., vol. XC, 1909, pag. 21-5 — 302. tab. XX— XXIV\) 4^ Kommissionsverlag von W. Engel- mann in Leipzig. — Mk. 8-50. Laiiby A. Nouvelle methode technique pour Vetude paleophyto- logique des formations srdimentaires anciennes. (Bull. soc. bot. France, tome LVl., 1909, mt-m. 15.) 8°. 110 pag., 2 fig. Lt'veille H. Monographie du gerne ünothera. (Bull. acad. intern. geogr. bot., 17. ann., 1909. nr. 241-42, pag. 293—368.) 8». Lidt'orss B. üntersuchnngen über die Reizbewegungen der Pollen- schläuche. (Zeitschrift für Botanik, L Jahrg., 1909, 7. Heft. S. 443—496, Taf. 3.) 8". Lindman C. A. M. Poa remota Forselles, eine wiederherzu- stellende europäische Art. (Englers Botan. Jahrbücher, 44. Bd., 1909, 1. Heft, S. 36-45.) 8°. 2 Textabb. Medley Wood J. Natal plants. Vol. VL, Parti. Durban (Bennet et Davis), 1909. 4". North American Flora. Part L, vol. 16 u. 17. New York, Botanical Garden, 1909. gr. 8°. Inhalt: Ophiuglossales — Filicales; Pandanales — PoaJes. Nathorst A. G. Paläobotanische Mitteilungen. 8. Über William sunia, Wiela)idia, Cycadocephalus und Weltrichia. (Kungl. svenska Vetenskapsakad. HandL, Bd. 45. 1909, Nr. 4.) 38 S., 8 Taf.. 5 Textfig. Nova Guinea. Resultats de Fexpedition scientifique neerlandaise ;i la Nouvelle-Guinre en 1907 soiis les auspices du Dr. H. A. Lorents. Vol. Vlll.. Botanique, livr. L Leiden (E. J. Brill), 1909. 4°. 220 pag., 51 tab. Inhalt: J. J. Smith, Die Orchideen von Niederländisch Neu-Guinea (S. 1—148, Taf. I-XLVI); H. Christ, Filices ; F. A. F. C. Went, l'riuridaceae, Fulygalaceae;ii. H. Ko Orders, Sapindaceae, Elueocarpaceae, Gentianaceae, Taxaceae, Ericaceae; J. J. Smith, Burmanniuceae, Corsiaccae, Stemonaceae; W. P. Hiern, Ithettaceae, Lvganiaceae; <*. Beccari, Palmas. Okamura K. Icones of Japanese Algac Vol. 11., Nr. I. u. II. Tokyo (Selbstverlag). 1909. Palladin W. Über das Wesen der Pflanzenatmung.'(Biochemischo Zeitschrift, XVIII. Bd., 1909, 1. u. 2. Heft, 8. 151—206.) 8". Pokelharing C. J. Onderzoekingen uver de perceptie van der zwaartekrachtpnkkel door planten. Utrecht, 1909. 4°. 105 S., 4 Tafpli!. 86 Potoüie H. Die Tropen-Sumpfflachmoor-Natur der Moore des Produktiven Carbons. Nebst der Vegetationsschilderung eines rezenten tropischen Wald-Sumplflachmoores durch Dr. S. H. Koorders. (Jahrbuch d. kgl. preuß. geol. Landesanstalt für 1909, Bd. XXX. Teil I. Heft 3, S. 389—443.) 8°. 17 Textfig. Prain D. Hookers Icones plantarum, IV. series, Vol. X.. Part. r. 8^ Pringsheim E. Studien zur heliotropischen Stimmung und Präsentationszeit. Zweite Mitteilung. (Beiträge zur Biologie der Pflanzen. IX. Bd., 1909, 3. Heft, S. 415—479, Taf. VII.) 8°. Richter P. B. Beiträge zur Flora der unteren Kreide Quedlin- burgs. Teil II: Die Gattung Nathorstiana P. Richter und Cylindrites spongioides Goeppert. Leipzig (W. Engelmann). 1909. Folio. 12 S., 6 Tafeln. Ritter G. Die systematische Verwendbarkeit des anatomischen Baues von Früchten und Samen. (Beitr. z. Botan. Zentralblatt, Bd. XXVI. 2. Abt., Heft 1. S. 132— 15G.) 8". Rosenberg 0. Über die Chromosomenzahlen hex Taraxacum und Bosa. (Svensk. Bot. Tidskrift. Bd. 3, 1909, H. 2. S. 150 bis 162.) 8^ Roß H. Pflanzen und Ameisen im tropischen Mexiko. (Naturw. Wochenschrift, N. F.. VIIL Bd., 1909, Nr. 52.) S.-A. 8°. 23 S.. 9 Textfig. Schikor ra W. Über die Entwicklungsgeschichte von Monascus. (Zeitschrift für Botanik, I. .Tahrg.. 1909. 6. Heft. S. 379—410, Taf. 2.) 8". 3 Textfig. Treub M. Nouvelles recherches sur le röle de l'acide cyan- hydrique dans les plantes vertes. III. (Annales du Jardin Botanique de Buitenzorg, 2. ser.. vol. VIII, pag. 85 — US.) 8". Tuzson J. Morphologische und systematische Gliederung von Xifmi)]inea Lotus. (Mathem. u. naturw. Berichte aus Ungarn. XXV._ Bd., 1909, S. 275-311, Taf. XII-XVI.) 8". 1 Textabb! — — Über einige Pflanzen der ungarischen Flora und deren Ver- wandte. [Botanikai Közlemenyek, 1909, Heft 6, S. 257—285 und Beiblatt S. (65)— (74).] 8°. 5 Textabb. Urban I. Symbolae Antillanae seu Fundamenta florae Indiao occidentalis. Vol. VT., fasc. II. Lipsiae (Fratres Borntraeger), 1909. — K 22-50. Inhalt: V. 0. E. Schulz, Solanacearum genera nonnulla; VI. Ign. Urban, Zur Hochgebirgsflora von S. Domingo; VII. A. Cogniaux, Orchidaceae. Wagner J. Centaureae duo hybridae novae e Croatia. (Ungar. botan. Blätter, VIII. Bd., 1909, Nr. 10—12. S. 333—335, Taf. IV.) 8^ Centaurea Eossiana Wagn. et Deg. = C. Calcifrapa X deusta und Centaurca croatica Wagn. et Deg. = C. Fritschii Hayek f. spinigera X Jacea L. Warming E. Dansk Plantevaekst. 2. Klitterne. K«benhavn og Kristiania (Gyldendalske Boghandelj. 1909. 8°. 376 S., 195 Abb. 87 Wieluud G. K. The Williamsonias ol tbe Mixteca Alta. (Bot. Gazette, vol. XLVIII. IDOi». ur. f.. pac,^ 427—441.) 8^ 10 fig. Williams F. N. Prodroimis Florae Hritannicae, Part. G. Bront- ford, 1909 (pag. 259— :W2). H°. Win kl er H. Über die Nachkomraenscbat't der ^'o/r/n^m-Pfropl- bastarde und die Chromosomenzahlcn ihrer Keimzellen. (Zeit- schrift für Botanik. 2. Jahrgang. HeJt 1, S. 1—38.) 8". Zahn K. H. Beiträge zur Kenntnis der Hieracien Ungarns und der Balkanländer. IV. (Ungar, botan. Blätter, VIIT. Bd., 1909, Nr. 10—12, S. 276-309.) S'. Neu bescbriebeue Arten, bzw. Zwischenarteu : Jlieracium Bodewigi- unuin Zahn = Paiichii—ci/mosuni, H. Dimonici Zahn, H. melanoihyrsum Mal)- et Zahn = laiifulinm—prenanthoides, H. Bjeluschae Maly et Zahn = Tonunasiuii—silvaticum. AuÜerdem werden zahlreiche neue Subspezies und Formen beschrieben. Personal-Naclirichten. Konservator Josef Brunnthaler (Wien) ist von seiner Forschungsreise nach Ost- und Südafrika zurückgekehrt. Professor Dr. C. Kraus (München) wurde zum Geheimen Hofrat ernannt. (Hochschulnachriehten.) Dr. J. W. C. Goethart wurde zum Direktor des Kijks- Herbariums und zum Lektor der systematischen Botanik an der Universität Leiden ernannt. R. C. Punnet wurde zum Professor der Biologie an der Universität Cambridge als Nachfolger von Prof. Bateson ernannt. (Naturw. Rundschau.) Kustos Dr. P. Gra ebner (Berlin) wurde zum Professor ernannt. (Naturw. Rundschau.) Privatdozent Dr. M. Rikli (Zürich) erhielt den Professortitel. Gestorben: Dr. M. Greshoff. Direktor des Kolonialmuseums in Haarlem, am 8. Dezember 1909. (Bot. Zentralbl.) — Dr. N.W. P. Rauwenhoff. emeritierter Professor der Botanik in Utrecht. Ende Dezember 1909. (Bot. Zentralbl.) liiliAlt der Kfbruur-Xumnipr : Franz Zach: Studie über Ph.igocyiose in den WarzelVnöllchen der CyCttdeen. >. 49. — Karl Keissler: Einige beinerkenswei te l-lechtenparasiten ans dem l'inzgaa in Salibarg. S. .'5. — Dura Iloffmiinn: Über den I^infloQ des Kaikmaogels aaf Keimlinge tod I'haseolu.i vulgaris b?i Verletzung der Wurzel. 8. Gl. — Dr. Helnr. Frh. v. Hand el- Mazzet ti : Ucvision der balkanisrhen und vorderasiatischen Onobryhis-ATten aus der Sektion Eubrydiis. (Schluß.) .S. 64. Dr. A. Zah 1 br uck ne r: Vorarbeiten zu einer b'lechteiiflora DalroatieDs. (S';hluli.) S, 71. — Literatur-ÜbersicIU. S. 81. — Personal-Nach- richteo. .S. 87. Redakteur: Prof. Dr. U. r. Wettütbin, Wien, 3,3, Kennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Ötterreiohliche botanliche Zeltsohrift" ersciinni am Kraten eineH jeden Monates aod kostet ((anzjannt; 1'' -Marl. Zu nerabgeietzten Preisen pind nuch foU'ende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben : 1858 53 k M. '.;• — , 1>>6Ü tl', laCl tJa, 1871, 1873/74, 1870,9« i M. 4-—, 18aS/97 k il. 10—. Kxcmplare, die frei dnrcü die Poat expediert worden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Ädminisiratiun in Wien, 1., burbaragusso "i (Firma Karl üurolds Sohn), zu präonmeriaren. Kinzelnn Nummern, soweit noch Torrätig, a t Mark. Aiikiiiii^ ^S ?]s Ei >ii ^ß )^ ^ E% >$ ^i^ ^i^ E^ E< NB. Dieser Nummer ist Tafel II (Zach) beigegeben. Bnchdrackerei Carl Gerold'» Sobn in Wien. ÖSTERREICHISCHE mmm mmmn. Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. \A^ettstein, Professor an dfir V. V. Universitit in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LX. Jahrgang, N"- 3. Wien, März 1910. Die systematische SteUung von Lesquerella vele- bitica Degen. Von Dr. August v. Hayek (Wien). Im Jahre 1907 entdeckte Dr. A. v. Degen auf dem Velebit- gebirge in Südkroatien eine eigenartige Crucifere, von welcher er uns eine trefifhche Beschreibung und Abbildung liefert. ^) Die Pflanze gehört nach allen ihren Merkmalen zweifellos in die Ver- wandtschaft der Gattung Alyssum, stimmt jedoch mit keiner der von Prantl") in die Gruppe der Hesperldeae-Alyssiiiae gestellten Gattungen vollkommen überein, wie dies ja bereits Degen') nach- gewiesen hat. Nun findet sich in Amerika, u. zw. sowohl in der Arktis als auch in den Hochgebirgen Nord- und Südamerikas, eine ganze Reihe von Arten, welche früher allgemein zu der nach Prantl zu den Abjss'mae gehörigen Gattung Vesicaria gestellt wurden, bis im Jahre 1888 diese Arten durch Watson*} von Vesicaria ab- getrennt und in eine neue Gattung Lesqucrella zusammengefaßt wurden. Mit einigen Vertretern dieser Gattung, besonders mit LcsqttireUa aJpma Wats.. stimmt nun die auf dem Velebit ent- deckte Pflanze im Habitus aufi'allend überein; nach der von Watson gegebenen Diagnose läßt^sie sich auch zwanglos in diese Gattung ein- leihen. Degen nimmt nun wirklich keinen Anstand, die von ihm entdeckte Pflanze für einen Vertreter der Gattung Lesquerella zu erklären und bezeichnet sie als Lesquerella velehilica. Das Vorkommen eines einzigen Vertreters eines sonst aus- .■^chließlich auf Amerika beschränkten Genus in Kroatien muß vom ') Magyar botanikai lapok, 1909, p. 3, Taf. 1. ') Eng 1er und Prantl, Die natürlichen Pflanzenfamilien, III. 2., ]<. 194. ^j .\. a. 0., i>. 5 ff. und p. 12 ff. *) Proceedings of the American Academy of Arts and Science, New Series, XV., p. 249. ÖBtcrr. botiin. Zeiu-chrifl. ». iielt. lUlO. 7 90 pflanzengeographischen Gesichtspunkte aus als, wenn auch nicht ganz unmöglich, so doch als höchst merkwürdig bezeichnet werden und uns entschieden zu größter Vorsicht mahnen, so daß wir die Zugehörigkeit der Velebitpflanze zur Gattung nur dann aussprechen dürfen, wenn uns zwingende, jeden Zweifel ausschließende Gründe dafür vorliegen. Das ist aber nicht der Fall, im Gegenteil, die Ausführungen Degens schon machen einen entschieden ge- künstelten Eindruck, indem er auf ziemlich unwesentliche Merkmale sein Hauptgewicht bei der Beweisführung legt. Richtig ist, daß Lesqnerella velehitica mit L. alpina in Blütenbau, Fruchtform, Samenbau und Habitus eine große Über- t^instiminung zeigt: richtig ist auch, daß bei den amerikanischen Lesquerella- ATteu keineswegs die Narbe stets kopfförmig und nicht ausgerandei ist, wie PrantP) angibt, richtig ist auch, daß die Les- qnerella-Arien keineswegs immer nervenlose Fruchlklappen haben, wie Watson es in der Gattungdiagnose autührt; richtig ist endlich auch, daß Lesquerella alpina keineswegs immer ein perforiertes Septum aufweist, wie es in der Diagnose dieser Spezies bei NuttaP) heißt. Insoweit wäre also die Übereinstimmung von Lesquerella velehitica mit den übrigen Lesqnerella- Arten eine voll- ständige. Dennoch ergeben sich auch aus Degens Ausführungen zwei nicht unbedeutende Unterschiede zwischen beiden. Bei den amerikanischen Lcsquerella- Arten ist der Griffel bis zur Frucht- reife persistierend, bei L. velehitica abfallend; ferner weist Les- qnerella velehitica ein derberes, am Rande von einem dichten Netzwerk von Fasern durchzogenes Septura auf, während bei den echten Lesqnerella- Arten das Septum hyalin ist und nur einen Mittelnerv aufweist. Schon das ersterwähnte Merkmal ist nicht bedeutungslos, wenn es auch nicht allein zu einer generischen Trennung hin- reichen würde. Von viel größerer Bedeutung ist aber das zweite Merkmal. Für die ganze Gruppe nicht nur der Alyssiv.ae, sondern last für alle Hespericleae (im Sinne Prantls) ist nämlich ein mehr minder derbes Septum mit reichlicher Ausbildung von Fasern sehr charakteristisch. Bei der Untersuchung des anatomischen Baues des Septums fällt aber überdies ein weiterer Unterschied zwischen Lesquerella velehitica und L. alpina (sowie den übrigen Lesquerella- Arten) ins Auge, den Degen merkwürdigerweise ganz über- sehen hat, nämlich der Unterschied im Bau der Epidermiszellen. Prantl') stellt die Gattung Lesquerella auffalleuderweise gar nicht in die Gruppe der anscheinend so nahe verwandten Alyssinae, sondern zu den Schizopetaleae-Physariinae, in welche Gruppe er außerdem die Gattungen Synthlipsis, Lyrocarpa. Bithyrea, Physuria und PJwenicaulis stellt. Prantl nimmt diese 1) Engler und Prantl, Die natürlichen Pflanzenfamilien, IV, 2., p. 187. 2) Torrey u. Gray, A Flora of North. America, I., p. 102. 3) Engler und Prantl, Die natürlichen Pflanzenfamilien, IV. 2, p. 187. 91 TrennuDg auf Grund des Narbenbaues vor, LesquereUa soll wie alle Flnfsarinuic eine kugelige oder ko{)fige, die Alyssinac eine mehr minder zweilappige Narbe besitzen. Was nun das Merk- mal yon der Gestalt der Narbe betrifft, hat nicht nur bereits Robinson') und 8olms- Laubarli**) darauf hl nire wiesen, daß denisellteu eine Brauchbarkeit zum Unterscheiden größerer Gruppen nicht zukommt. sond<'rn gerade die Arten der (lattung LcsqnrreUa zeigen, daß dieses Merkmal innerhalb einer Gattung schwankt, wie Degen nachweist: auch meine eigenen_ Studien über die iSyste- raaiik der Cruciteren haben mich zur Überzeugung geführt, daü der Gestalt der Narbe zum mindesten nicht die hohe Bedeutung zu- kommt, wie PrantI annimmt. Dies war auch einer der Haupt- gründe, der mich veranlaßt hat, die Gattung LesquereUa früher wieder zu den Alyssiiuw zu stellen^), eine Ansicht, von der ich, wie sich gleich zeigen wird, abgekommen bin. Schon PrantI*) führt noch ein weiteres Unterscheidungs- merkmal zwischen LrsquereJla und den Alyssinae an. Bei Les- qutnUa zeigen die Epidermiszellen der Scheidewand „wellige Wände", bei den Aly^sinae sind sie „polygonal, reichlich dicht parallel geteilt". Diese Angabe ist auch richtig und alle echten Lesqtirrella-ATten zeigen tatsächlich unregelmäßig polygonale Epi- dermiszellen ohne weitere Teilungswände. Lesquerella velcbitica hingegen zeigt die für alle Alyssinac charakteristischen polygonalen Epidermiszellen mit zahlreichen parallelen Teilungswänden, wie sie Degen ^) auch ganz richtig abbildet, weshalb es mich wundert, daß ihm das ganz abweichende Verhalten bei den übrigen ies- quereUa- A.x[Qn ganz entgangen ist. Doch bestehen zwischen LesquereUa velcbitica und den übrigen Lesquerella- Arien noch andere Unterschiede, so in der Ausbildung der Honigdrüsen. Bei Lesquerella velebitica stellen diese je zwei dreieckig-pyramidale Höcker zu den Seiten der kurzen Staubblätter dar, genau wie bei Alyssum und allen verwandten Arten, bei den amerikanischen Lesquerella- Arten hingegen sind zwar ebenfalls nur laterale Drüsen vorhanden, doch sind dieselben oft paarweise entweder nur au der Innenseite der Staubblätter oder auch außen zu einem Ring verschmolzen. Ein weiteres sehr bedeutsames Unterscheidungsmerkmal von LesquereUa velebitica gegenüber den übrigen LesquereUa- AvUm ergibt aber noch das Verhalten der Myrosinschläuche. Nachdem zuerst Hein rieh er") die allgemeine Verbreitung von Myrosin- ') J. & Ä. Gray, Synoptical Flora of North America, I. 1, p. 137. -) Crucift-renstudien III in Botau. Zeitung, LXI. (1903), p. 7:1. ^) Verliandl. d. zool.-bot. Gesellscb. Wien, LIX. (1909), p. 320. *) Enpler u. PrantI, Die nat. Pflauzent'aiii., III. 2., p. 187 und 194. ') Magyar bot. lapok 19U'J. Taf. 1, fig. 10. '') Die EiwciUschläucbe der Cruciferen und verwandle Elemente iu der Bboeadinenreibe in Leitgeb, Mitteilungen aus dem botanischen Institute zu Graz, 18»b. 92 schlauchen bei den Cruciferen festgestellt hatte, hat SchweidlerM nachgewiesen, daß die Verteilung derselben in der Pflanze ein systematisch gut verwendbares Merkmal darstellt. Seh weidler unterscheidet drei verschiedene Typen: a) Exo-Idiohlastae mit ausschließlich im Mesophyll lokalisierten, ehlorophyllführenden Myrosinzellen; b) Endo- Idiohlastae mit an die Leitbündel gebun- denen chlorophyllfreien Myrosinzellen; c) Hetero- Idiohlastae mit beiderlei Myrosinzellen. Wenn Schweidler auch vielleicht die Bedeutung dieses Merkmals für die Systematik der Cruciferen über- schätzt hat, haben doch sowohl seine eigenen als auch meine zahlreichen diesbezüglichen Untersuchungen ergeben, daß wirklich nahe miteinander verwandte Cruciferengattungen in bezug auf die Verteilung der Myrosinzellen stets das gleiche Verhalten zeigen. Die Gattung Lesquerella gehört nun zu den Endo- Idiohlastae im Sinne Schweidlers, d. h. die Myrosinzellen sind chlorophyli- frei und an das Leptom der Leitbündel gebunden. LcsquereWi velehitica hingegen gehört zu den Exo-Idiohlastae mit im Mesophyll lokalisierten Myrosinzellen und stimmt diesbezüglich mit allen übrigen Alyssinue überein. Aus obigen Ausführungen ergibt sich demnach folgendes: Die Gattung Lesquerella ist aus der Gruppe der Alyssinae auszuschalten. Die als Lesquerella velehitica beschriebene Crucifere gehört nicht zur Gattung Lesquerella, sondern erweist sich als unzweifelhaft zu den Alyssinae im Sinne Prantls (und auch nach meiner eigenen Auffassung)-) gehörig. Es tritt nun an uns die Frage heran, welcher Gattung die in Rede stehende Velebitpflanze zuzuweisen ist. Von den bisher bekannten Genera aus der Gruppe der Alyssinae kommen über- haupt nur Alyssum und Vesicaria in Betracht, denn Physoptychis, welche Degen ebenfalls zum Vergleiche heranzieht, weicht nicht nur durch die dünnhäutigen blasig aufgetriebenen Früchte be- deutend ab, sondern es scheint mir selbst ihre Zugehörigkeit zu den Alyssinae fraglich. Obwohl nämlich Physoptychis den für die Alyssinae charakteristischen Bau des Septuras aufweist, erinnert die Gattung andererseits sowohl in der Gestalt der Honigdrüsen al.s auch im Fruchtbau lebhaft an Goluteocarpus und diese Gattunij gehört auf Grund der ganz anderen Verteilung der Myrosinzellen nicht zu den Alyssinae. Leider wollte es mir bisher nicht ge- lingen, die Myrosinschläuche bei Physoptychis überhaupt nach- zuweisen. Aber auch abgesehen von den Myrosinschläuchen ist der Fruchtbau von Physoptychis gegenüber „Lesquerella" velehitica 1) Die systematische Bedeutung der Eiweißzellen der Cruciferen im Ber. d. deutschen bot. Gesellschaft, XXIII. (1905), pag. 174. 2) Flora von Steiermarlc, I., pag. 506. 93 ein so abweichender, daß eine Vereinigung beider unstatthaft ist. Von }'esicaria weicht die Velebitptianze durch nur zweisamige Fruchtfächer, die an der Basis nicht stielfijrniig verschmälerten Früchte, die dichte Bekleidung mit ISternhaaren und den Habitus ganz bedeutend ab. von Ah/ssum. speziell der Sektion Aarinia, durch den geschlossenen Kelch, und die stark gewölbten Frucht- klappen. Nach allem dem bleibt uns nichts anderes ültrig, als in der ,,L€squcn'Ua"' vehbitica den Vertreter eines eigenen (ienus anzu- sehen, welches ich zu Ehren des Entdeckers dieser hochinteres- santen Pflanze als Degen ia bezeichnen möchte. Degen la Ilayek iiov. genus. Oalyx clausus, basi minute saccatus. Petala longv unguiculata. indivisa, lutea. Stamina sex, tetradynaraia, tiianieutis plauis edentulis. Nectaria lateralia bina, utrinque ad basim staminnm breviorum, breviter pyramidata, nectaria mediana deficientia. Gerraen sessile, Stylus longus, gracilis, deciduus; stigma breviter bilobum. Silicula magna, inflato-ovata, apice paulo anceps, acuta et apicnlata, latere ad suturam paulo contracta basin versus angustata, valvis valde convexis, dense reticulato-venosis, loculis dispermis. Septura pellucidura, hyaliuum, raargine reticulatira venosum, hiuc inde etiam fasciculo mediano praeditum, cellulis epidermatis polygonalibus septis parallelis nunierosis praeditis. Semina ovata, subcompressa, late marginata, erabryoue pleurorhizo cotyledonibus planis. Idioblasti rayrosiniferi dispersi in niesophyllo. Pili stellati. DifiFert ab Aly-iso calyce clauso, valvis magis convexis lila- mentisque endentulis, a Vcsicaria sicula basin versus nou valde angustata sessili valvisque niembranaceis, septis siliculae dispermis a Fihigia valvis valde convexis. Einzige bisher bekannte Art: Degenia vehbitica (Degen in Magyar bot. lap. VIII.. pag. 3 [1909]. sub Lesquerella), Hayek. Habitat in glareosis montis Velebit in Croatia meridionali. Dieses neue Genus ist von Alyssam und Vesicaria gewiß mit ebensoviel Recht abzutrennen, wie Ptilutrichum, Fibigia oder ßerteroa. Es ist ja zweifellos, daß die Gattungsabgrenzung inner- halb der Alyssinae heute noch keine nach allen Richtungen be- friedigende ist und vielleicht wird eine monographische Durch- arbeitung der ganzen Gruppe dereinst zu einer ganz anderen Begrenzung der (ienera führen und die Gattung Degenia dann wieder verschwinden; aber bei unseren heutigen Kenntnissen halte ich deren Aufstellung nicht nur für mindestens ebenso berechtigt wie die zahlreicher anderer Cruciferen-Genera, sondern sogar für dringend geboten, wenn man eine Vereinigung von gewiß nicht zusammengehörigen Arten vermeiden will, was der Fall wäre, wenn man Degenia velebifica mii Alyssttni oder Vesicaria ver- einijien wollte. 94 Blütenbiologie und Photographie'). I. Von Dr. Otto Forsch (Wien). (Mit Tafel III.) I. Allgemeiner Teil. Wer die Hochflut der blütenbiologiseheu Literatur in illustra- tiver Hinsicht kritisch überbUckt, wird finden, daß wir — von den auch hier selbstverständüch nnvermeidlichen schlechten Ab- bildungen abgesehen — zwar über eine große Auswahl sehr guter Abbildungen ökologischer Blütendelails verfügen, daß aber im Verhältnis zu diesen die Zahl jener Abbildungen geradezu ver- schwindet, welche die Tätigkeit der Blütenbesucher an oder in den Blüten, resp. Blumen darstellen. Ja selbst Hermann Müller, der unübertroffene Altmeister der deutschen Blütenbiologie, dessen beide klassische Hauptwerke eine wahre Fundgrube von mit Eecht z. T. bereits geradezu stereotyp gewordenen ausgezeichneten ökolo- gischen Blütenzeichnungen bilden, hat in diesen auch nicht in einer einzigen Abbildung die Tätigkeit der Insekten an den Blüten dar- gestellt. Die wenigen diesbezüglichen Abbildungen, die wir ihm verdanken, sind an anderer Stelle erschienen"). Daß die Blütenbiologeu der Abbildung des Bestäubungsvor- ganges durch das Insekt mit einer gewissen Konsequenz aus dem Wege gehen, ist auch für jeden, der es einmal selbst versucht hat, eine derartige Zeichnung naturgetreu anzufertigen, mehr als begreiflich. Dies resultiert aus folgender Überlegung. Welche Forderungen sind an eine den wissenschaftlichen Bedürfnissen vollkommen entsprechende Abbildung des Bestäubungsvorgauires unbedingt zu stellen? Dieselbe soll nicht nur eine naturgetreue Wiedergabe der hiebei wichtigen Blüteuorgane in Form, relativen Größenverhältnissen, gegenseitigen Lagebeziehungen etc. sein, sondern sie soll auch die natürliche Haltung des Körpers des be- suchenden Tieres und seiner Organe in ihren Beziehungen zu den einzelnen Blütenorganen perspektivisch richtig und morpholojiiseh genau wiedergeben. Daß dies selbst dem geschicktesten Schnell- zeichner bei einem Vorgange, der oft nur Bruchteile einer Sekunde, im Maximum wenige Sekunden dauert ^j, nicht möglich ist, leuchtet ') Im Auszuge vorgetragen in der botanischen Sektion der 81. Ver- sammlung deutscher Naturforscher und Ärzte zu Salzburg, September 1909, unter dem Titel ..Die Photographie im Dienste der Blütenbiologie". 2) Vgl. die TabeUe p. 96 ff. 3) Denn Fälle, wie der von Lindmann für Phaseölus caracalla L. beschriebene, wo die Hummel bis 30 Sekunden ins Honigsaugen vertieft bleibt, gehören zu den Ausnahmen. Vgl. Lindmann, Die Blüteneinrichtungen einiger südamerikanischer Pflanzen. I. Leguviinosae. Bihang tili Svensk. Vetensk. Akad. Handling. XXVII, 1902, Afd. III, Nr. 14. 95 von selbst ein. Ii-li habe mich oft bemüht, derlei Zeichnungeü auznt'ertio:en und iiin injnier zu dem Erfjebnisde jjelaiiiil. daß, wenn man dabei gewissenhaft vorgeht, eine derartige Zeichnung im besten Falle nur die Kombination einer Reihe von Einzelbeobachtungen sein kann, wobei man am besten wohl in folgender Weise verlährt. Zunächst entwirft man sich eine Zeichnung der Blüte nach der Natur'), u. zw. in derjenigen Ansicht, in der man die Bestäubung derselben durch das Insekt abbilden will. In diese Zeichnung trägt man dann bei wiederholt beobachteten Besuchen desselben Bestäubertypus die Beziehungen der einzelnen Körperteile zu den verschiedenen ülütenorganen der Reihe nach möglichst genau ein. also z. B. Umriß des Thorax, den sichtbaren Teil des Kopfes, die einzelnen Beinpaare, Umriß des Hinterleibes etc. Schon die zeichnerische Kombination der so gewonnenen Skizzen liefert bei Zugrundelegung des Objektes eine natürliche Wiedergabe der ungezwungenen Körperhaltung des Tieres. Noch genauer werden dieselben, wenn man ein frisch getötetes Tier auf Grund der zusammenhängenden Skizzen und gelegentlicher Kon- trolle durch weitere Beobachtungen künstlich in die ent- sprechende Körperstellung in der Blüte bringt und genau abzeichnet. So lassen sich in Ruhe die einzelnen morphologischen Details genau in die Skizze eintraireu. Man bekommt auf diese Weise nicht nur die richtigen Umrisse, sondern auch genaue Details. Wie aus der gegebenen Darstellung hervorgeht, erfordert diese Methode der zeichnerischen Wiedergabe viel Zeit und Mühe und bedeutet trotzdem in vielen Fällen bloß eine weit- gehende Annäherung. Denn der Grad der Natürlichkeit der Zeichnung hängt immer wieder von der Zahl der bei den Einzel- beobachtungen gemachten Eintragungen ab. Für die Vornahme der Einzelbeobachtung sind aber wieder verschiedene Faktoren maßgebend, wie Tageszeit. Sonnenschein, Windverhältnisse etc. Ist diese Methodik vielfach nur unter erschwerenden Umständen anwendbar, so versagt sie in anderen Fällen dagegen vollständig. Man denke an die flüchtigen Besuche vieler Fliegen, Hymeno- pteren, Tagfalter, Tagschwärmer und vor allem an die der Sphin- giden. Noctuiden etc. in der Dämmerung und zur Nachtzeit, an Koliltris, Nectariniden etc. Bedenkt man alle die erwähnten Schwierigkeiten, dann ist es wahrhaftig nicht zu verwundern, daß die BIütenbiologL-n von der Abbildung der Tätigkeit der Insekten an den Blüten meist Abstund nehmen, und die wenigen in der Literatur vorliegenden diesbezüglicln^n Alibilduiiiren zum größten Teile gesteigerten Ansprüchen nicht standhalten können. Tatsache ist, daß in der Mehrzahl dieser Abbildungen die Insekten steif, in unnatürlicher Körperhaltung, in den Dimensionen der Form und ') Diese fertigt man am raschesten und genauesten mit Hilfe des Zeichen - apparates nach dem lebenden Objekte au. 96 namentlich der Haltung der einzelnen Organe, besonders von Kopf und Beinen, vielfach geradezu falsch dargestellt sind. Darin vrird mir jeder Beobachter beipflichten, der wiederholt Gelegenheit ge- habt hat, die Tätigkeit der Insekten an den Blüten in der freien Natur eingehender zu beobachten und nach dem Studium eines bestimmten Bestäubungsvorganges seine Skizzen mit den darauf bezüglichen Literaturabbildungen zu vergleichen. Nach diesen einleitenden Bemerkungen dürfte es sich em- pfehlen, zur Bestätigung des Gesagten einige der bekanntesten; aus der leichter zugänglichen blütenbiologischen Literatur aus- gevpählten Abbildungen auf ihre zeichnerische Qualität hin kurz zu charakterisieren. Ich glaube, daß meine bisherige Darstellung der Schwierigkeiten genügen dürfte, um mich gegen die Zumutung zu schützen, mit der folgenden Kritik den zitierten Autoren einen Vorwurf machen zu wollen. Im Gegenteil Jeder, der die großen Schwierigkeiten kennt, mit denen die Anfertigung derartiger Zeichnungen verbunden ist, weiß nur zu gut, daß selbst die minder gelungenen vielfach noch eine anerkennenswerte Leistung bedeuten. Gerade der Umstand, daß in der folgenden kritischen Tabelle auch unter den minder gelungenen Abbildungen die Namen einiger als künstlerisch geschulter Illustratoren rühmliehst bekannter Autoren, allen voran Kerner v. Marilaun, Dodel-Port, Hermann Müller etc. figurieren, möge ein weiteres Argument für die Größe der angedeuteten Schwierigkeiten und damit gleichzeitig für die Unzulänglichkeit sein, der Lösung dieser Auf- gabe in allen Fällen auf rein zeichnerischem Wege allein beizukommen. So viel zum Verständnis der folgenden Tabelle. Literaturzitat: Sprengel Das ent- deckte Geheimnis d. Natur etc., 1793. Taf. I, Fig. 24 Taf. II, Fig. 3. Geo:enstand: Kritik Bestäubung von Sal- Länge des Konnektivs un- via pratensis'^) richtig im Verhältnis durch eine Hum- zu den Körperdimen- mel. sionen des Tieres. Bestäubung von Iris Im wesentlichen richtig, Xiphiutn durch aber unscharf und per- eine Hummel. spektivisch verzeichnet. Im Verhältnis zur Tiefe des Perigonblattes ist vom Körper des Tieres zu viel sichtbar. ^) Die Speziesnamen der Tabelle entsprechen den bezüglichen Angaben der Originalarbeiten. 97 Literat n rz i tat: Taf. XXIII, Fig. 39. Gegenstand: Bhi- Kritik V. Körperhaltung im wesent- lichen ricllti^^ in den Details ungenau und unscharf, Blütendetails ungenau. Taf. XXIII, Fig. 9. Bestäubung von /S^a- Abdomen und Flügel des ■ zu Bestäubung )ian(}iHS ciista galli durch eine Hummel. Taf. XXIV, Fig. 6 und 9. Taf. XXV, Fig. In. 3. Titelkupfer. C r ü g e r, A few notes on Ihe fe- cundiition of or- chids etc. Journ. of the Linn. Soc. Lond. Bot.. Vm.. f/?//,s silvatica eine Hummel. Bestäubung von Ni- gella arvensis d. eine Biene. Tieres relativ vie groß und plump. Blütendetails gut, Körper d. Tieres etwas schema- tisiert. und Insekt Bestäubung von AI- Blütendetails thaea officinalis. schlecht. Von diesen sind XXV (Bestäubung von Scro- phularia durch eine Wespe) und XV (Salvia und Hummel) die natürlichsten, die übrigen mehr oder weniger plump. Bestäubung d. weibl. In Natürlichkeit der Kör- Blüte von Cata- perhaltung und Detail- sctumtrideniatiim Hook.') durch die Bienengaltung Euglossa. ausführnngeine der aus- gezeichneten Abbildun- gen der blütenbiologi- scben Literatur. 18ö5.Taf.9,Fig.2. Fig. 1. Das Tier Desgleichen, nach dem Besuche der männl. Blüte. Blüte von Salvia Halbschematische Dar- off'icinalis v. einer Stellung der Pollenüber- J. Lubhock, Blu- men und Insekten, Berlin, 1877,p.l76. H. Müller in Schenks Hand- buch der Botanik, I. 1881, p. 48, Fi.j. 17. 1—2. Hummel besucht. Schnepfenfliege (Empis lividit) an ürchis maculata. tragung, Antheren zu seitlich. Die Abbildung zeigt bloß die Pollen- übertragung auf den Körper des Insektes. Die Abbildung zeigt nicht den Bestäubungsvor- gaug. sondern höch- stens das Tier vor dem Verlassen der Blüte. Haltung der Mittel- und Hinterbeine unnatürlich. ') Der Autorname wurde zur Vermeidun;^ von Verwechslungen von mir eingefügt. 98 Literaturzitat: p. 62, Fig. 22. Gegenstand : Bestäubuno: v. Loni- cera Periclynie- nnm durch den Li- gusterschwärmer . p. 72, Fig. 24. Trelease W., The fertilisation oiSal- via splendens by birds, Americ. Natur., XV., 188L Dodel-Port, Illu- striertes Pflauzeu- leben, 1883 '), p. 191, Fig. 40, L Taf. VI, gegenüber p. 202. Schwebfliege {Äscia podagrica) an der Blüte von Vero- nica chamaedrys. Kolibri an der Blüte von Salvia spltn- dens, \. c. p. 267. Fig. 1. 4. Kritik: Größenverhältnis zwisch. Schmetterling und Blüte ungenau. Das Tier wäre besser im Profil zu zeichnen, um die Be- ziehung zwischen dessen Körper und den Ge- schlechtsorganen der Blüte zu zeigen. Flüchtig und unscharf. Die Ansicht von vorne zeigt nicht die gegen- seitige Lagebeziehung der Staubgefäße und des Griffels zur Körper- unterseite der Fliege. Reinsehematische Dar- stellung der Pollenauf- nahme durch die Stirne des Voffels. Xylocopa violacea Körperhaltung, besonders an der Blüte von Haltung der Beine un- Salvia sclarea. genau, sonst gut. Taubenschwanz {3Iacro(jlossa stel- latarum) an Li- lium Martagon. In den zoologischen und botanischen Details für sich gewissenhaft und geschickt ausgeführt, zeigt die Abbildui'g weder die Beziehung der Kürperunterseite zu den Antheren, noch die Übertragungdes Blüten- staubes, da dieselbe meist nicht wie in der Abbildung durch die Berührung der Narbe mit den Tarsen, sondern durch die behaarto Körperunterseite, resp. die behaarten Schenkel und Schienen des Schwärmers erfolgt. ') Da die blütenbiologischen Abbildungen des bekannten Tafelwerkes desselben Autors (Anatomisch-physiologischer Atlas der Botanik für Hoch- und 99 L i t e r a t u r z i t a t : p. 206, Fig. ÜB. p. 231. Fig. 56. p. 233. Fig. 57 A u. p. 235, Fig. bS. p. 241. Fig. 61, p. 248, Fig. 63. p. 258. Fig. 65. Taf. YIII. gegenüber p. 330. Gegenstand: Bestäubung von AriMulochia Clc- matitis. Bestäubung v. Lo)ii- cera Fericlyma- 7ium durch d. Li- gustt'rsehwärraer. Bestäubung v. OrcJiis macnliüa durch d. Sehnepfeutliege (Empis Uvida). Bestäubung von Cy- doiiia vulgaris durch die Honig- biene. Kornbkirae (Centati- rea Cyanns) und Gammaeule (Piii- sia gamma). Schiaramfliege {Eristalis tenax) auf Saxifraga ai- zoides. Honig- und bliiten- staubsuehende In- sekten a. Weiden- blüten. Fitzgerald, Au- stralian Orcliids, Sydney, 1875 bis 1884, Part. 7. Part. 1. Bestäubung v. Cala- dcnia alba durch eine Fliege. Säule und Labelium von Ptcrustylis lo)i(jifolia mit Käfer. Kritik: Insekt kaum .siditbar. Von der Abbildung gilt im wesentlichen das oben für Lilium Mar- iagon. Ge-^agte. Fliegenkörper in beiden Abbildungen namentlich in Fig. 58 roh und ungenau gezeichnet. Im wesentlichen gut. Hal- tung des Insektenkör- pers perspektivisch un- genau. Sowohl Tier, als Blume höchst flüchtig und un- genau '). In Form- und Größen- verhäitnissen höchst flüchtig, Eüssel in der Luft etc. Insekten meist steif und ungenau, ebenso Blüten- details. In .4 Bein- haltung höchst wahr- scheinlich nach einem gespießten Exemplar einfach kopiert, B streckt den Honigrüssel in die Luft etc. Gut. Zoologische u. botanische Details gut gezeichnet, die Abbildung zeigt jedoch nicht die Über- tragung der Pollinien. Mittelsclmk-n. Eßlingen, 1878—1883) in diesem Buche größtenteils reprodu- ziert sind, zitiere ich dieselben bloß nach diesem letzteren. ') Auf der Wandtafel des Bilderatlas desselben Atlas ist dieselbe Ab- bildung in den wesentlichen Details scharf. 100 Literaturzitat: Part. 6. Part. 6. Gegenstand: Käfer in der Blüte V. Caleana major, Fig. 4. Fliege in derselben Blüte, Fig. 2. Bestäubung von B. macranthiim (F\g. 5 — 6) u. B. stria- telhim (Fig. 7—8) durch eine Fliege. Ridley H. N.. On the method of fertilizationin-Bw?- hophyllum ma- cranthiim and allied orchids. Ann. of Bot. IV, 1890, Nr. 15, Taf. XXII. Kern er, Pflanzen- Dianthoecia alhima- leben, II. Aufl., cula an Silene 1898, IL, p. 139. niäans. p. 141. p. 148. p. 203, Fig. 9. Yuccamotte an Yucca ßlamentosa. Arum conocephaloi- des mit Gerato- pogon. Ceratopogon im Blütenkessel von Aristolochia Cle- matitis. Kritik: Gut, aber ohne Darstellung der gegenseitigen Be- ziehungen zwischen dem Körper des Tieres und der Art der Pollinieu- übertragung. Zeigt die tote Fliege, nach- dem sich das Labellum zurückgeschlagen und damit das Tier frei- gegeben hat. Ausfüh- rung plump, zeigt den- selben Mangel, wie die beiden übrigen. Gibt bei stark schema- tiseher, etwas plumper Ausführung des In- sektenkörpers eine gute Vorstellung des Be- stäubungsvorgauges im Sinne d. Textdarstellung des Autors^). Insekt undeutlich, zeigt keine Beziehung der Organe d. Schmetterlings zu den Geschlechtsor- ganen der Blüte. In Plastik und Körper- haltung ausgezeichnete Abbildung^). Gutes Übersichtsbild ohne Details. Größenverhältnisse der Tiere unrichtig, zeigt nicht die Übertragung des Blütenstaubes. 1) Deun nur soweit kann ich denselben beurteilen. -) Zur Berechtigung dieser Kritik sei hier erwähnt, daß sich dieselbe zwar nicht auf die Beobachtung des Bestäubungsvorganges am natürlichen Standorte stützt, wie in den übrigen-^Fällen, wohl aber auf einen Vergleich der Abbildungen mit konserviertem Material. Herrn Prof. Dr. Rebel, welcher so liebenswürdig war, mir die Besichtigung des wertvollen Materiales der unter seiner Leitung stehenden lepidopterologischen Sammlung des k. k. natur- historischen Hofmuseums zu gestatten, sei hiemit verbindliehst gedankt. 101 Literaturzitat: p. 206. p. 229. Fig. 1. Gegenstand: Bestäubung v. Pha- lacHopsis Schil- ler ia na durch eine Fliege. Bestäubung von Cy- pripcdilum. cal- cfolus durch An- drena. Kritik: [m Detail sehr Zeichnung. klare Gute Abbildung, die eine richtige Vorstellung des Vorganges gibt, wenn auch die Details nicht ersichtlich sind. 235. Bestäubung von Epi- pactis latifoUa d. Vesjya austriaca. Sehr gute Abbildung der Details d. Bestäubuugs- vorganges, welche von sorgfältigen Detailstu- dien zeugt'). p. 242. Fig. 1-2. Bestäubung von Sal- Sehr gut, in Abb. 2 Hinter- via Glutinosa d. leib ungenau. Hummeln. p. 247. Fig. 1—2. Bestäubung v. Cru- ciauella stylosa u. Spartiiun jiin- ceum. Im ganzen gut, in Fig. 2 Kürperhaltung derHolz- humrael {Xylocopa vi- olacea) etwas steif. p. 283. Hummel an Epi- Wäre besser im Profil zu lobium angusti- zeichnen gewesen, um folium. die Beziehung d. Bauch- seite des Tieres zu den Staubgefäßen und Grit- fein zu zeigen. Flügel- nervatur und Abdomen flüchtig. liiley kopiert in Kiiuth's Hand- buch der Blüten- biologie. HI., 1 (1904), p. 134. Fig. 24. Weibchen d. Yucca- Motte heim Pollen- sanimelu an der Spitze des Staub- gefäßes. Auf sorgfältige Beob- achtung gestützte, gute Kouturenzeichuung. ') Wie ich nachträglich von Herrn Prof. v. Wettstein erfuhr, stützt sich diese Abbildung auf zahlreiche Iskizzen Kerners, die sich in dessen Nachlaü vorfand' II. 102 Literatlirzitat: Boss und Morio. Botanisciie Wand- tafeln, Stuttgart, 1904ff. (Mir stand bloß Text zu Blatt 1, 7 und 8 zur Verfügung.) Text zu Blatt 1, Fig. 6 u. 7 (1904). Gegenstand: Kritik: Bestäubung v.ÄaZrm Fig. 6 sowohl in den zoo- pratensis durch loffiseheu wie in den bo- eine Hummel. tanisehen Details sonst gut. nur fehlt wenigstens in der Reproduktion der Tafel der den Hebel- raeehanisinus auslösende beim Houigsaugen vor- gestreckte Mund des Tieres. Fig. 7. Körperhaltung etwas gezwungen, Hinterleib und Hinter- beine in der Luft. Text zu Blatt 8 Fig. 4. Bestäubung Sehr gut. (1906). des Türkenbund (Lilium Marta- gon L.) durch den Taubenschwunz. Text zu Blatt 8, Nektar saugender Gut; Beziehungen des Textfig. 5 (1906). Tagfalter auf einer Schmetterlinirskörpers Skabiose. zu den Blüteuorganen nicht deutlich genug sichtbar. Text zu Blatt 8, Brasilianischer Textfig. 6. Schwärmer und Topaskolibri, Nek- tar sausend. Wie vorige. Obige Tabelle, bei deren Abfassung ich mich strengster Ob- jektivität befleißigte, dürfte die Behauptung wohl gerechtfertigt er- t^cheinen lassen, daß die bisherige Art der bildlichen Darstellung des Bestäubungsvorganges zum mindesten sehr reformbedürftig sei. Ich gebe gerne zu, daß sich im Bereiche der heimischen Flora die Art der Bestäubung auch ohne bildliche Einbeziehung der Tätigkeit des Tieres in vielen Fällen auf Grund der uns zur Ver- fügung stehenden ausgezeichneten Abbildungen der Blütendetails allein für den Leser von selbst ergibt. In diesen Fällen mag es wohl auch genügen, bloß auf die Blüteneinrichtung und die meist leicht mögliche Beobachtung des Be.stäubungsvorganges in der freien Natur zu verweisen. Es ist dies hier oft vielleicht besser, als eine unrichtige oder auch nur steife Abbildung des Vorganges zu liefern. Diese Erwägung dürfte auch den gewissenhaften H. Müller bewogen haben, in seinen späteren Schriften von einer bildlichen 108 Darstellung der Tätigkeit der Insekten lieber ganz abzusehen als unkorrekte Bilder zu liefern. Anders liegen jedoch die Verhilltuisse in komplizierteren, schwerer zugänglichen Fällen. Mau denke au die schier unerschöpf- liche Welt raffinierter Komplikationen im Blütenban und den Wechselbezieliungeu zwischen Hluineu und Tierwelt der Tropen, deren direkte Beobachtung nur wenigen vergönnt ist. die viele wertvolle Beobachtungen oft nur einem glücklichen Zufalle ver- danken. Hier liegt unendlich mehr Bedürfnis vor, die Einzelbeob- achtung niciit nur für sich selbst, sondern auch für die weitesten Fachkreise und sachlich Interessierten im Bilde fest zu erhalten. Handelt es sieh hier ja oft L^enug um Blüteueinrichtungen, deren ralfinierte Komplikation dinkr an das Phantastische grenzt und deren direkte Beobachtung mit dem ausschlaggebenden Bestäuber erst den Beobachter vor der Zumutung schützt, bei der Deutung des Baues seiner Phantasie zum Opfer gefallen zu sein. Man denke an die Wunderwerke vieler tropischer Orchideenblüten, wie Coryanthes, Ccüusctuni. iStanJiopea, BolbopltiiUnm. Fferostylis. an die rallinierten Yoffelblumen und viele andere. Der nüchternste Blütenbiologe würde unbarmherzig der Phantasterei beschuldigt werden, wenn er z. B. den Blütenbau der (Joryanfhcs-lMüte ohne Kenntnis der Tätigkeit der Insekten in dem Sinne erklärte, wie er gegenwärtig durch die klassischen Beobachtungen Crügers vollkommen sicher steht. Dasselbe gilt für Stanhopea ohne Kenntnis der Versuche von Willis, für Bolhophyllu))/- Arten ohne die Beobachtungen von Ridley. die Bestäubung der Yucca-B\üte ohne ßiley, Tre- lease etc. Von zahllosen Orchideengattungen, deren Blütenbau wir sogar im Detail ausgezeichnet kennen, haben wir heute noch keine Ahnung, wie die Bestäubung erfolgt. Eine einzige Beobachtung der Tätigkeit des ausschlaggebenden Bestäubers kann hier mit einem Schlage ein Rätsel lösen und die Lösung dieses Rätsels, die sich vielleicht die kühnste Phantasie nicht erträumt hätte, für alle Zeiten durch die bildliche Darstellung dokumentarisch sicherstellen. Doch wir brauchen nicht so weit zu gehen. Wie aus der folgenden Darstellung ersichtlich ist. gibt es auch noch in der heimischen Flora sehr viel zu tun, ganz abgesehen davon, daß uns gute Ab- bildunj^en immer für Demonstrutions- und ünterrichtszweeke un- entbehrlich sind. (Fortsetzung foltft.) über sekundäre Befestigung einiger Rotalgen. Voll Juhuniia Meiiz (Graz). (Mit 13 Textfiguren.) (Aus der k. k. zoologischen Station in Triest.) Die Art der Befestigung der Algen auf dem Substrat ist eine zwi'ifache. Eine primäre und eine sekundäre. Erstere geht be- I 104 kanntlich auf die keimende Spore zurück, wobei im Laufe der Entwicklung ein mehr oder weniger mächtiger Anheftungsapparat gebildet wird. Nur selten (bei den Krustenalgen) wird das in der jungen Keimpflanze angelegte primäre Rhizoid rückgebildet, weil der ganze Thallus die Funktion einer Haftscheibe übernimmt. Das primäre Anheftungsorgan ist oft Gegenstand von Unter- suchungen gewesen, weniger bekannt scheint dagegen die sekundäre Befestigung geblieben zu sein. Dieselbe geht im entwickelten Thallus in der Weise vor sieh, daß Teile desselben mit Partien des eigenen ;oder eines fremden Thallus derselben Art oder mit Thallusteilen einer fremden Gattung in Berührung kommen, wobei dann in verschiedener Weise eine ein- oder beiderseitige Verfestigung erfolgt. Durch diese sekundäre Befestigung wird die Alge noch mehr gegen das Losreißen geschützt. Dieses Verhalten ist bekannt. Diesbezügliche Angaben finden sich bei Nordhausen') vor, welcher auch nebenbei erwähnt, daß beim Zusammentreffen zweier Sprosse derselben Spezies eine beiderseitige Verwachsung erfolgt, wobei die Verwachsungsgrenze völlig verwischt wird. Näher läßt sich der genannte Autor auf diesen Gegeustand nicht ein. Tobler behandelt die Sache eingehender, u.zw. vom biologi- schen Gesichtspunkte -j. Er hebt die Wichtigkeit der epiphytischen Lebensweise, sei es durch primäre oder sekundäre Anheftung. für die Biologie der betreffenden Formen hervor, deren Lebensbedin- gungen dadurch verändert werden, und er bespricht die „Veränderunii der Lebensbedingungen", welche „die Ansiedlung in oder auf einem anderen Thallus für den Epiphyten bedeutet". An anderer Stelle*) befaßt sich dieser Autor mit der Verwachsung zweier gleichartiger Thalli und den dieselbe eventuell bedingenden Ursachen. Augeregt durch Herrn Dr. J. Schiller, Assistenten für Bo- tanik an der k. k. zool. Station in Triest, habe auch ich einige diesbezügliche Untersuchungen vorgenommen; ich beschränkte mich hiebei bloß auf einige wenige Fälle, die ich mit Rücksicht auf die geringe mir zur Verfügung stehende Zeit nur morphologisch, nicht aber experimentell untersuchen konnte. Dabei handelte es sich mir hauptsächlich um folgende Fragen : 1. Welche Elemente des Thallus finden bei der sekundären Befestigung Verwendung? 2. Unter welchen Umständen verhält sich das Substrat passiv? 3. Ist das Substrat von Einfluß auf die Art der sekundären Befestigung? 1) M. Nordhausen, „Zur Anatomie und Physiologie einiger ranken- tragender Meeresalgeu". Pringsheims Jahrb., Bd. 34, p. 247. ~) Fr. Tobler, ,.Zur Biologie der Epiphyten im Meere". Ber. d. deut- schen bot. Ges, Bd. XXIV, H. 10, p. 552 u. ff. 3) Fr. Tobler, „Zur Morphologie u. Entwicklung von Verwachsungen im Älgenthallus". Flora, XCVIL, H. 3, p. 299—307. 105 4. HäLgi das Zustandekoniiueii von sekuiuliiren Befestigungs- organen überhaupt von der Natur des Substrates ab? Die Beantwortung dieser Fragen dürfte sich aus der Dar- legung der folgenden Tafsachen ergeben. yitop/t yll u )n p unvtatuni. Die genannten Erscheinungen treten uns in besonders schöner Weise bei NiiopJiyHum entgegen. Es ist dies bekanntlich eine zarte, in der Regel einschichtige Alge, welche unter Umständen (z. B. bei der Bildung von Tetra- sporen oder Cystocarpien) an den entsprechenden Stellen des Thallus mehrschichtig wird. Diese äußerst zarten Thalluslappen zeigen vielfach die Tendenz, sowohl untereinander als auch mit anderen benachbarten Algen au beliebigen Berührungsstellen zu verwachsen. Es liegen hiebei folgende Möglichkeiten der Verwachsung vor: I. Zwei Thalluslappen derselben Spezies berühren sieh gegen- seitig und verwachsen miteinander, u. zw. können es: 1. Zwei gleichartige Thalluslappen sein, welche ihrerseits sich auf dreierlei Weise an einanderlegen können: a) mit ihren Flächen, b) mit den Rändern, c) ein Thalluslappen berührt mit seinem Rande die Fläche des anderen. 2. Zwei nicht ganz gleichartige Thalluslappen: Ein ein- schichtiger (steriler) berührt mit seinem Rande oder seiner Fläche die Fläche eines mehrschichtigen (fertilenj Lappens und verwächst damit. II. Ein Thalluslappen von Nitophyllum berührt mit seinem Rande oder seiner Fläche den Thallus einer fremden Alge {Dicty- opteris, Ulca, GeJulitmi) und verwächst mit derselben. I. Völlig die gleichen Verhältnisse für beide Teile herrschen nur in den unter 1 a) und b) genannten Fällen, wo sich nämlich die beiden Lappen entweder mit ihren Rändern oder mit ihren Flächen berühren. Es ist daher von vornherein zu erwarten, daß die beiden Teile in demselben Maße beeinflußt werden. Dies ist auch tatsächlich der Fall: a) Treten zwei Thallusflächen miteinander in Berührung, so wölben sich an der Berührungsstelle, sowie noch in einiger Ent- fernung davon die Zellen beiderseits papillös vor. Die Papillen, welche an der Berührungsstelle höher sind, erreichen daselbst eine Höhe, welche der der Thalluszellen gleichkommt, so daß letztere das doppelte ihrer ursprünglichen Höhe erreichen (Fig. 1). Der papillös vorgewölbte Teil ist l)edeutend schmäler als der basale Teil der Zelle ; es entstehen auf diese Weise Zwischenräume Osterr. roian. Zeitschrift, b. Heft. 1»10. g 106 zwischen den einzelnen Papillen, in welche die des anderen Thallus hineinragen, so daß eine Art Verzahnung hergestellt wird. Die einzelnen Papillen beider Lappen verwachsen miteinander fest zu einem scheinbar einheitlichen Gewebe. Falten in der Membram rufen den Eindruck hervor, als ob zwischen dem Basalteil und der Papille eine Wand abgegliedert worden wäre. b) Eine lebhafte Zellvermehrung findet jederseits statt, wenn die Ränder zweier Lappen miteinander in Berührung kommen; es wird offenbar auch ein Wachstumsreiz ausgelöst, demzufolge der Thallus beiderseits mehrschichtig wird. Es geschieht dies in der Weise, daß in einiger Entfernung vom Rande der einschichtige Thallus zweischichtig zu werden beginnt, dann wird er drei-, end- lich vielschichtig, indem sich die Zellen lebhaft verjnehren. Sie \ Fig. 1. nehmen eine mehr weniger unregelmäßige, im Querschnitte senk- recht zur Thallusfläche längliche Gestalt an. Die Verwachsungsgrenze der beiden Teile ist nicht mehr kenntlich ; wir sehen ein homogenes vielzelliges Gewebe. c) Berührt ein Thalluslappen mit seinem Rande oder den un- mittelbar darunter befindlichen Zellen die Fläche eines anderen, so treten die lebhafteren Wachstumserscheinungen an dem ersteren auf. Dieser Thallus wird erst zwei-, dann dreischichtig und bildet am Grunde eine mehrschichtige Haftscheibe aus, welche der Substrat- fläche aufsitzt und die Befestigung mit derselben herstellt. Während nun bei a) und b) von einem eigentlichen Substrat und einem Epiphyt nicht die Rede sein konnte, weil beide Teile sich völlig gleich verhielten, macht sich hier der Unterschied deutlich bemerkbar, indem der Rand, welcher mechanischen Schädigungen mehr ausgesetzt und daher schutzbedürfiiger ist, 107 zum Epipliyten. die Fläche dageo^eu zum Substrat wird. Dieses reagiert büchsteus dadurch, daß es regelmäßig: zweischichtig wird (Fig. 2) oder seine Zellen papillös vorwölbt. 2. Trifft ein einschichtiger (steriler) Thallusteil die Fläche eines mehrschichtigen (fertileu), so findet ebenfalls Verwachsung unter einseitiger Zellvermehruug statt. Diese gehört dem weniger- schiehtigen Teile an. mag letzterer sich mit dem Kande oder mit der Fläche dem anderen anlegen. An der Berührungsfläche ist jegliche Grenze verwischt; wir sehen im Querschnitt auch hier nur ein homogenes Gewebe. Fig. 2. II. Es erübrigt uns noch, den Fall näher ins Auge zu fassen, in welchem liitophyUum sich an eine fremde Gattung (sei es eine Grün-, Braun- oder vielschichtige Eotalge) befestigt (Fig. 3: Nitojjhyllum auf (Iva). I)as Ergebnis der Untersuchung einer Festheftung auf Uha und Dictijo})irn<; war das.selbe. Der S itojjhyllum-'i'haWüs wird an der betreffenden Berühruug.sstelle mehrschichtig, wie bei den oben er- wähnten Beispielen, das Substrat wird jedoch hiebei auf keinerlei Weise in Mitleidenschaft gezogen. Einem etwas abweichenden Verhalten begegnen wir bei der Festheftung von Nito})}iyllu)ii uii UydroclaOtrus sinnosuf^. in.'^ofern die Haare, die letztere an ihrem 8* 108 Thallus entwickelt, den darauf epiphytischen Algen als willkommenes Unterstützungsmittel entgegentreten, yitojjhyllum, welches sich sonst immer aktiv verhält, indem seine Zellen sich an der Be- rührungsstelle mit einem Substrate rhizinenartig verlängern, legt sich hier den Haaren fest an, ohne selbst besondere Haftorgane auszubilden. Nur an den Stellen, wo die Haare spärlicher oder gar nicht vorhanden sind, geht der Nitophyllum-ThsiWüs in die Bildung von Haftern ein. j^M^in: Fig. 3. Fiff. 4. Am besten wird die Sachlage durch die nebenstehende Fig. 4 erläutert. Der Schnitt ist in der Weise geführt, daß bei a eine Stelle getroffen ist, wo Hydroclathrus (C) reichlich Haare ent- wickelt, an welche sich 2sitophyllum (N) dicht anlegt, indem es mit ihnen verwächst. Bei h sind die Haare in geringer Anzahl vorhanden; hier bildet Nitophyllum die üblichen hypheuartigen Zellen aus, wie bei Berührung mit den anderen erwähnten Formen. Zwischen den Haaren der HydroclatJirus treten vereinzelt einige Nitophyllum ZeWen auf (0), welche von den mittleren Hyphenzellen seitlich abgegliedert werden. Der direkt mit den Haaren in Be- 109 rühriing tretende Teil wird nicht zu einer Gewebewucheruno: ver- anlaßt: höchstens wölben sich einzelne Zellen etwas vor (a). Welches hiebei die mechanischen Ursachen sind, die ein solches Verhalten bedingen, müßte experimentell nachgewiesen werden. JRh odym enia Hg ulata. Diese Rhodophycee hat ebenfalls einen flachen, aber stets mehrschichtigen Thallus. Im Inneren ist ein mehrschichtiges, groß- zelliges Markgewebe ausgebildet, außen ist eine jederseits 1 — 2, ja mitunter 3 Zellagen hohe Rinde. Obwohl diese Form bei weitem nicht so zart ist wie Nitophyllum, vermag sie, ebenso wie dieses, an beliebigen Berühruiigsstellen mit dem eigenen Thallus oder mit einem geeigneten Substrat Haftorgane auszubilden. Diese können verschieden sein, je nachdem die Alge: I. mit einem Thallusteil der eigenen Spezies, oder II. mit einer fremden Alge verwächst. I. Es kommt häufig vor, daß zwei i^/iOfZi/wiewm-Sprosse mit ihren Flächen miteinander in Berührung treten; hiebei findet wie bei vielen anderen Formen beiderseitiges Entgegenwachsen statt. Tobler^) beschreibt die Verwachsung der beiden Thalli, die mit Streckung der Epidermiszellen verbunden ist. Doch möchte ich einige diesbezügliche Beobachtungen hier folgen lassen, da sich oft Verschiedenheiten in der Art der Verwachsung feststellen ließen. Es können sich nämlich die Rindenzellen beider Teile fest aneinander legen, ohne ihre Form zu verändern (Fig. 5), so daß ein einheitliches parenchyraatisches Gewebe entsteht, wobei die Verwachsungsgrenze völlig verwischt wird; oder aber es wachsen die Rindenzellen (die äußeren, falls deren mehrere Reihen vor- handen sind) zu langen, engluraigen Rhizoiden, aus deren dicke Wandungen sich fest aneinander schmiegen (Fig. 6). II. Bei Berührung mit einer Iremden Alge können wir wieder zwei Fälle unterscheiden: ') Fr. Tobler, ,. Verwachsungen im Algenthallus", 1. c, p. 304 — 3u6 110 1. die andere Alge wird als Substrat benützt, verhält sich alsa passiv. 2. die andere Alge ist sehr zart, schmiegt sich an Rhody- menia an, verhält sich aktiv, während Rhodymenia zum Substrat wird, das sich passiv verhält. Fisr. 6. 1. Als Beispiel für den ersten der beiden Fälle seien die Verhältnisse angeführt, die sich bei der Berührung von Rhodymenia mit Vidalia voluhilis ergeben. Letztere hat einen Thallus, dessen Querschnittsbild mit dem des JJ//or/t/mema-Thallus große Ähnlichkeit besitzt: Rindenzellen und mehrschichtiges Markgewebe. Dennoch wurde Vidalia an allen von mir untersuchten Exemplaren^) von Rhody- menia nicht im geringsten beeinflußt, während diese an der Be- rührungsstelle lebhaftes Zellwachstum zeigt und mitunter ganz ab- sonderliche Formen annimmt. .^;r Fig. 7. Die windende Vidalia (F) legt sich mit ihrem Rande dem Rande des iJAodi/wienia-Flachsprosses an und trifft auf dessen Rindenzellen ; diese beginnen lebhaft zu wuchern und schließen die Vidalia von der Ober- und Unterseite zangenartig ein, wie das Querschnittsbild in Fig. 7 zeigt. 1) Diese rührten von verschiedenen Standorten her. lU Ebeoso treteu die Riudenzellen auch dann in lebhaftes Wachs- tum ohne besondere Rhiziiien zu treiben, wenn ein liliodymenia- Flachsproß sich mit seinem Kande dem r/r/a^m-Sproß anlegt (Fig. 8). Es wird eine Art Haftscheibe gebildet, welche aus zahlreichen fast isodiametrischeu kleinen Zellen (von der Grüße der ursprüng- lichen Kindenzellen) besteht. »•ä-JNi:=«ii2"'»v'_ Fig. 8. 2. Der zweite Fall verwirklicht sich beim Zusammentreffen der lihodymtitia mit Ceramiuvi (Fig. 9). An letzterem gehen bei der Berührung an den entsprechen- den Stellen einzelne fußförmige Rhizoiden aus den Riudenzellen FiL'. 0. hervor, die sehr lang und dickwandig sind. Die Berührungsfläche jedes Rhizoids mit dem Substrat wird dadurch, daß die Enden verbreitert sind, eine größere, die Verankerung an dasselbe somit eine festere. Nach Tobler^) ginge der Reiz zum Wachstum bei Berührung zweier Rhodymenia-Tha,\\i wenigstens ursprünglich nicht von einem ') Fr. Tobler, „Verwachsungen im Algenthallus", 1. c, p. 304. 112 Thallus auf den anderen aus; die Grundlage hiefür läge vielmehr in mechanischen Faktoren, die in der Bedeckung durch Fremd- körper (Kotraassen, ganz kleine Algenreste) enthalten sind, welche „die Verkittung der beiden Teile bewerkstelligen* und „vielleicht" ähnlich wie Verletzung wirken, jedenfalls ja eine Schädigung der betreffenden Partie der Thallusoberfläche bedeuten". Dergleichen Fremdkörper finden sich auch zwischen Rhodymenia und Ceramium vor, ebenso an der Berührungstelle von Rhodymenia mit Vidalia. Wie erklärt sich nun der Umstand, daß hier immer nur eines der beiden Teile, u. zw. im ersteren Falle das Ceramium zur Bildung von Rhizoiden veranlaßt wird, im letzteren Falle dagegen Vidalia sich passiv verhält, während Rhodymenia allein lebhaft zu wuchern beginnt, wenn man keine direkte Beeinflussung der Thalli auf- einander annimmt? Zum Schluß sei hier noch erwähnt, daß Rhodymenia häufig von Kieselsehwämmen {Suherites massa) rings umwachsen wird, wodurch die Alge allenfalls geschützt wird. Auch in diesem Falle verhält Rhodymenia sich passiv. Der Reiz, welchen die Berührung von Rhodijmenia mit Suherites zur Folge hat, ist offenbar nicht derart, daß er bei der Pflanze eine Gewebewucherung hervorzurufen imstande wäre. (Scuiuß folgt.) Über den Hausschwamm und seine nächsten Verwandten. Von Ingenieur Josef Schorstein (Wien). In der „Epicrisis" von Fries, pag. 502 und 503. finden wir u. a. folgende braunsporige Merulius-kxiQn beschrieben : I. Merulius lacrymans =^ M. vastator Tode = ]\l. destruens Pers., IL Merulius pulverulentus = Coniophora membranacea D. 0. = Auric. pidvendenta Sow., III. Merulius squalidus und IV. 3Ierulius umhrinus. Giacomo Bresadola lehrte uns, obige Arten erkennen, und zeigte, daß die Dimensionen der Sporen ihre richtige Unterscheidung auch dann ermöglichen, wenn das Hymenium von der typischen Gestalt abweicht, was erfahrungs- gemäß bei I und II oft vorkommt, und nicht mehr Merulius-^ sondern Ilydnum&riig oder aber ganz flach ausgeglättet erscheint. Nach Bresadola reduzieren sich obige 4 Spezies auf folgende 3: [ Meridius lacrymans (Wulf) Fr. | I = Jf . vastator Tode | mit 5—6 co 10—12 /x 1 = M. destruens Pers. ( Sporengröße, I = M. Guillernoti Boud. J j Merulius pulverulentus (Sow.) Fr. j ,^ ! = Coniophora membranacea D. C. ! mit3"5 — 4 co 5 — 1 ^i > = Merulius hydnoides P. Henn. { Sporengröße = Sistotrema cellare Pers. 118 »md III I Ji^''n(lius squalidti!^ Fr. ) mit 5—6 ^ 7—9 u I = Mcndius umbrinns Fe. j Sporeugröße. Es soll hier gleich eingeschaltet werden, daß ein junger P'ruchtkürper des Haiisschwammes. der die typisciien Mmdius- hlU'U zeigte, liei unvorsichtiger Niederpressung derselben sogleich dauernd die völlig ausgeglattete Hymenialliilche annahm, welche die „Coniophora menihranncea"' D. C. zeigt. Auch sei hervor- gehoben, daß Fries bei Beschreibung des 3Ierulius pulverulentus ha^t: „Preacedenti [dem laerymans] tam aftiuis, ut, nisi alii genere distinxissent. utrumque coiijuugerem". Im Oktober llt09 fand ich in Floridsdorf in einem mit dem Terrain in gleicher Höhe beliudlicheu Magazin an den Fußbodenpfosten Frucht- körper, die die typische Hausschwammgestalt zeigten, welche aber die Sporengröße 4 ~ 6 /tt hatten, und daher dem Mendius pulveru- lent US {Sow.) Fr. angehörten. Teile dieses Holzes wurden sodann, nach Abnahme des Pilzes, durch Entfernung der Oberfläche gereinigt, in mit feuchter Watte verschlossene Glas^etiiße gebracht, und au einen Ort gestellt, wo bezüglich Temperatur und Belichtung ähn- hche Verhältnisse bestanden, wie sie in dem Magazine geherrscht hatten. Nach wenigen Tagen war wolliges Luftmycel (ganz haus- schwammartiges) aus dem Holze getreten und nach zw-ii Monaten war ein neuer Fruchtkörper gebildet worden, der die bekannte J/er?.. 8-5, bzw. 9 fi, und wo der Merulius j-ulieruleutus (Sow.) P>. unter der Bezeichnung „n. sp." den Namen ^Merulit'.s minor'^ erhalten hat. Dort figuriert übrigens auch die Co- 114 und seiner Verwandten gibt, trotz der peinlichen Mühewaltung,, die er auf seine Messungen verwendete, samt und sonders un- richtig sind, und mit den Beobachtungen aller andern Botaniker im Widerspruche stehen. Aufzählung der von Dr. B. Tuntas auf der Insel Scyros der nördlichen Sporaden im Juni 1908 ge- sammelten Arten. Von E. V. Haläcsy (Wien). Die nördhchen Sporaden wurden floristisch bisher nur wenig untersucht. Die ersten Angaben rühren von J. Dumont d'ür- ville her, welcher im Jahre 1819 die Inseln Scyros und Scopelos besucht hat und seine Funde in „Enumeratio plantarum quas in insulis Archipelagi aut littoribus Ponti Euxini" in Meraoires de la societe Liuneenne de Paris, L, 1822, veröffentlicht hat. Die zweiten sind das Ergebnis einer von 0. Reiser geraachten Auf- sammlung auf den Inseln Psathura. Jura und Peristeri und sind unter anderweitigen Beiträgen zur Flora von Griechenland im XLV, Jahrgänge der Österr. botan. Zeitschr. vom Verfasser dieses veröffentlicht worden. Die dritten und letzten endlich sind im XLVII. Jahrgang derselben Zeitschrift, als Florula Sporadum, eine Aufzählung einer von Ch. Leonis im Jahre 1897 gesammelten Kollektion auf den Inseln Sciathos, Scopelos, Peristeri, Jura, Pela- gonisi und Melissi, gleichfalls vom Verfasser dieses, erschienen. Wie aus obigem ersichtlich, ist auf der Insel Scyros bisher nur von Urville botanisiert worden, welcher im ganzen in seiner - eingangs erwähnten Publikation 17 Arten ^) auf derselben ge- sammelt hat. Diese sind in Verfassers Consp. fl. graecae sämt- lich aufgenommen worden, jedoch durch eine unliebsame Ver- wechslung stets als auf der Cycladeninsel Syros oder Syra, welche von Urville nicht besucht wurde, vorkommend angeführt worden, was hiemit richtig gestellt werden soll. Im Juni 1908 hat der Athener Botaniker Dr. B. Tuntas die- Insel Scyros nun neuerlich besucht und seine Aufsammlung mir freundlichst zur Verfügung gestellt. Dieselbe beträgt 330 Arten, unter welchen eine neue Atihrietia- Art sich befindet und eine niophorella olivacea (Fr.) Eres, unter dem Namen „Coniophora cystidiophora nov. spec." usw. usw. ^) Scirpus holoschoenus L. — Stipa aristella L. — Cynanchum erec- tum L. — Pimpinella hispida Lois. — Fharnaceum Cerviana L. — Allium guttatum Stev. — Acer creticum L. — Capparis rupestris S. et S. — Phlo- mis fruticosa L. — Origanum creticum L. — Scrophularia ramosissima DC. — Sinapis arvensis L. — Melüotus messanensis L. — Trifolium purpureum^ Lois. — Carthainus dentatus Willd. — Carthamus leucocaulos Ü. et S. — Atractylis gummifera L. 115 zweite Art {Lepidium perfoliatum) ein neuer Bürger der Flora Griechenlands ist. Die übrigen Arten sind zumeist verbreitete Elemente der östlichen Mediterrantlora. Die ganze Ausbeute bildet immerhin eine wertvolle Bereicherung unserer Kenntnisse der griechischen Fhua. 1. Clematis cirrhosa L. — Prope Hagia Kimisis. 2. CUmatis flammuJa L. — Prope Kabos. '6. lianunculus muricatus L. — Prope Hagios Mamas. 4. J)eI]ihi)iiH»i stapliisagria L. 5. Dclpliinium halteratum S. et S. 6. Fapaver rhocas L. — a. aqrivagian (Jord.) Prope Antonin. y. multicaule Hausskn. — Prope Kabos. — d. ohlongatum Bois. Prope Hagios Mamas. 7. Papaicr hyhridum L. 8. Glaucium flamm Cr. 9. Fumaria anatvlica Bois. — Prope Hagios Mamas. 10. Nasturtinm fontanuni (Lam.). 11. Jlaitliiola tricuspidata (L.). 12. Cheiranthus Cheirl L. ß. Senoneri Heldr. et Sart. 13. Sisymhrinm officinale L. 14. Sisiimhrium Orientale a. — y. macroloma Pom. 15. Sisiimbrium polyccratium L. 16. Wilckia flexuosa S. et S. 17. Sinapis arvensis L. 18. Hirschftldia incana (L.). 19. Eruca sativa Lara. 20. Atibrietia sci/ria n. sp. — Caespitosa; caulibus fragilibus, al- bidis, pilis ramosis pubescentibus; tbliis obovato-cuueatis, in petiolum breviter attenuatis, obtusis vel acutiusculis, integris vel antice utrinque denticulo auctis, pilis stellato-ramosis ob- ductis, supra cano-viridibus, subtus praesertim junioribus dense albo-tomentosis; racemis brevibus, paucifloris; tloribus ignotis; siiiquis oblongis, subcompresso-turgidis, latitudine sua sub- duplo triplove longioribus, pedicello aequilongis, pilis stellatis dense velutinis, stylo earum latitudine aequilongo vel breviori superatis, valvis subenerviis. Caespites densiusculi, caules 5—10 cm longi, folia circa 15 mm longa, silicjuae 6 — 10 mm longae. In rupestribus mt. Kochylas. Die Pflanze wurde von Dr. Tuntas nur im Frucht- ^^tadium vorgefunden und es können daher die Charaktere in den Blüten zum Vergleich mit den nächstverwandton Arten nicht herangezogen werden. Die hervorgehobeneu .Merkmale an den Schoten sowie am Indumente der Blätter sind jed(tch allein genügend, um selbe mit keiner bekannten Art identili- zieren zu können. Ob diese Merkmale nun konstant und nicht 116 etwa durch Standortsverhältnisse bedingte seien, muß erst an einem reichliehen Material festgestellt werden. Da ich jedoch, trotz überaus zahlreicher Exemplare von A. deltoidea und Ä. intermedia aus den verschiedensten Gegenden Griechen- lands, keine an die Pflanze von Scyros sich nähernde Formen sah. zog ich es vor, dieselbe nicht als Varietät zu einer der genannten Arten zu stellen, sonders als eigene Art auf- zufassen. 21. Alyssum campestre L. 22. Alyssum micranthum F. et M. 23. Lepidiiim draha L. 24. Lepidium latifolium L. 25. Lepidium perfoliatum L. — Neu für die Flora Griechenlands, lu meinem Consp. fl. gr.. p. 114, habe ich übrigens schon der Vermutung Raum gegeben, daß die Art auf den Inseln des Ägäischen Meeres vorkommen dürfte. 26. Bapistrum Linnaeanum Bois. et Reut. 27. Baphamis raphanistmm L. 28. Capparis rupestris S. et S. 29. Reseda lutea L. — Prope Kabos. 30. Helianthemum salicifolium L. 31. Franicenia hirsuta L. a. typica. 32. Silene vcnosa (Gil.). — Prope Hagia Kimisis. 33. Silene gallica L. 34. Silene colorata Poir. 35. Silene cretica L. 36. Silene italica (L.). — In mt. Kochylas. 37. Tiinica velutina (Guss.). 38. Velezia rigida L. 39. Cerastium illyricum Ard. 40. Stellaria media (L.). 41. Alsine verna (L.) v. attica (Bois. et. Spr.). — In mt. Kochylas. 42. Spergularia rubra L. 43. Spergularia aiJieniensis Heldr. 44. Malva silvestris L. v. eriocarpa Bois. 45. Althaea hirsuta L. 46. Hypericum perfoliatum L. 47. Hypericum perforatum L. v. veronense (Schrank). 48. Acer creticum L. 49. Geranium rotundifolium L. 50. Geranium lucidum L. — Prope Hagios Artemios. 51. Geranium purpureum Vill. — Prope Hagios Artemios. 52. Erodium cicutarium (L.). 53. Erodium malacoides (L.). 54. Ruta graveolens L. v. divaricata (Ten.). — Prope Hagios Artemios. 55. Zisyphus sativa Gaertn. 117 5>). Anagyris facti da L. 57. Spart iiitn junceum L. 58. Genista acanthoclada DC. 59. Lupintis angHstifoUiis L. 60. Ononis antiquorum L. — Prope Kabos. 61. TrigoneUa Balaiisae Bois. et Reut. 62. 2Ie(Ucayo falcata L. — Prope Kabos. 63. Medicago marina L. 64. Medicago scutellata L. 65. Medicago litoralis Rhode v. hreviseta DO. 66. Medicago tuhercutata Willd. 67. Melilotus iiidica All. 68. Trifolium angustifoliuni L. v. intermedium (Guss.). 69. Trifolium purpureum Luis. — Prope Kabos. 70. Trifolium scahrum L. 71. Trifolium radiosum Wahlenb. 72. Trifolium fragiferum L. 73. Trifolium uniflorum L. — In mt. Kochylas. 74. Trifolium spumosum L. 75. Trifolium glomeratum L. — Prope Apacini. 76. Trifolium agrarium L. v. thionanthum (Hausskn.). — Prope Kamara. 77. Aiithyllis Hermanniae L. 7s. jlymenocarpus circinnatus (L.). 79. Dorycnium rectum L. — Prope Hagia Kimisis. 80. Lotus cytisoides L. — In arenosis maritimis pr. Mealos, pr. Bassalos et in saxosis pr. Kastro. 81. Lotus decumhens Poir. v. Freslii (Ten.). — Prope Hagia Ki- misis. 82. Lotus ornithopodioides L. 83. Fsoralea hetuminosa L. — Prope Kabos. 84. Astragalus Itamosus L. 85. Scor})iurus suhvillosa L. — Prope Kabos. 86. Latltyrus saxatilis (Vent.). 87. Vicia Sihthorpü Bois. — In mt. Kochylas. 88. Vicia hyhrida L. 89. Vicia sativa L. — Prope Antonin. 90. Buhus idmifolius Schott. 91. liosa sempercireus L. 92. Foterium sanguisorha L. — Prope Apacini. 93. JUyrtus communis L. 94. Ecbalium elateriuni (L.). 95. Bryonia dioica Jacq. 96. Lpilohium Jiirsutum L. v. tomentosum (Vent.). 97. Lythrum flexuosum La«:. 98. Folijcarpon tetrapliyllum L. 99. Faronychia macro^tnali Hüls. — Prope Kastro. 118 100. Herniaria cinerea DC. 101. Cotyledon horisontalis Guss. 102. Cotyledon tuherosa (L.). 103. Sediim liisjjanicum L. 104. Seduni litoreum Guss. 105. Mesenibrianthemum nodiflorum L. 106. Eryngiuni campestre L. 107. Eryngiuni maritinmm L. 108. Lagoecia cuminoides L. — Prope Hagios Mamas. 109. Orlaya pumila L. 110. Daums guttafus S. et S. 111. Daucus maximus Desf. — Prope Hagios Mamas. 112. Torilis nodosa L. 113. Foenicnhun capiUaceum Gil. 114. Critlinmm maritimum L. 115. Athamanta macedonica (L.). — Prope Hagios Artemios. 116. Scaligeria cretica (ürv.). — Tu mt. Kochylas. 117. Smyrniwn Orphanidis Bois. 118. Helosciadium nodiflorum (L.). 119 Apiuni graveolens L. 120. Finqnnella p)ere(jrina L. — Prope Kamara. 121. Ihipleurum triclwpoduni Bois. et Spr. — In mt. Kochylas. 122. Hedera helix L. — Prope Hagios Artemios. 123. Lonicera implexa Ait. 124. Lonicera etrusca Santi v. Roeseri Heldr. 125. Ruhia tinctornm L. 126. Galium Eeiseri Hai. — Prope Hagios Artemios. 127. Valantia hispida L. (Schiaß folgt.) Literatur - Übersicht^). Jänner 1909. Dzierzbicki A. Einige Beobachtungen über den Einfluß der Humusstoflo auf die Entwicklung der Hefe und auf Alkohol- gärung (Bull, intern, de Tacad. des sciences de Cracovie, cl. raath. et natur.. 1909. Nr. 4. S. 651—660.) 8". Fröschel P. Die heliotropische Empfindlichkeit der Pflanze. (Das Wissen für Alle. Naturhistorische Beilage, Nr, 5, Februar 1910.) 4«. 2 S., 1 Textabb. 1) Die „Literatur-Übersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, femer auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 119 Iruwirth C. Über die VielCörmigkeit der Landsorten. (Monats- helte für Landwirtscliair, liUO.) 4^ 14 S. Godlewski E. Das Vererbungsproblem im Lichte der J]nt- uickluDgsmeclianik betrachtet. (W. Roiix, Vorträge und Auf- sätze über Entwickluugsmechanik der Organismen. Heft IX.) Leipzig, 190\). S'. 301 8.. (17 Abb. Höhnel F. v. Fragmente zur Mykologie. VII. Mitteilung (Nr. 2('^t♦ bis 3öo). Gleichzeitig Dritte Mitteilung über die Ergebnisse der mit Unterstützung der kaiserl. Akademie 1907 — 1908 von ihm ausgeführten Forschungsreise nach Java. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem. - naturw. Kl., CXVIIT. Bd., Heft H. Juni 1909, S. 813—899.) 8". Knoll F. Cntersiichungen über Längenwachstum und Geotropis- mus der Fruchtkörperstiele von Co^rinus s^n-?«f'us. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem. -naturw. KL, CXVIII. Bd., Heft b. Mai 1909, S. 575-634.) 8^ 17 Textabb. Vgl. Jahrg. 1909, Nr. 6, S. 246. Kronfeld E. M. Eßbare und giftige Schwämme. Volkstümlicher Führer für Pilzfreunde. (Jahrbuch d. Volksbilduugsvereines in Wien. 1910. S. 56—92.) 8^ 1 Doppeltafel. — — Zur Geschichte der Wiener Hofgärten. 1. Eine österreichi- sche Südatrika- Expedition im Jahre 1786. (Zeitschrift für Gärtner und Gartenfreunde. 6. Jahrg., 1910, Nr. 2. S. 21 bis 24.) 4". Linsbauer K. Zur Frage der Chloroplastenbewegungen. (Zeit- schrift für Botanik, 2. Jahrg., 1910. 2. Heft, S. 129—136.) 8". Lubicz Niezabitowski E. Materialien zur Kiefern-Flora Ga- liziens. (Bull, intern, de l'acad. des sciences de Cracovie, cl. math. et natar., 1909, Nr. 7, S. 409-417. Taf. XVI— XX.) 8^ Molisch H. Über ein einfaches Verfahren. Pflanzen zu treiben (Warmbadmethode). Zweiter Teil. (Sitzungsber. d. kaiserl Akad. d. Wissensch. Wien, mathem. -naturw. KL, CXVIII. Bd., Heft 6, Juni 1909. S. 637-691.) 8°. 2 Tafeln. Murr J. Neues aus der Flora des Fürstentums Liechtenstein. III. (Allg. botan. Zeitschr.. XVI. Jahrg., 1910. Nr. 1, S. 2—4.) 8". amyslowski B. Über die Aktinomyceten aus der mensch- lichen Hornhaut. (Bull, intern, de l'acad. des sciences de Cra- covie. cl. math. et natur.. 1909, Nr. 7, S. 418—427, Taf. XXI.) 8°. Pascher A. Der Aufbau des Sprosses hei Preewalslcia iamiutina Maximovicz. (Flora, 100. Bd., 1910, 2. Heft, S. 295—304.) s". 4 Textabb. Petrak Fr. Beiträge zur Flora von Mähren. I. (Allg. botan. Zeitschr., XVI. Jahrg., 1910, Nr. 1, S. 4—6.) 8». Neu beschrieben : Bromus hordeaceus var. palustris Petrak. Raciborski M. Über einige javanische Uredineae. (Bull, intern, de l'acad. des sciences de Cracovie. cl. math. et natur., 1909. Nr. 2, S. 266—280.) 8°. 120 Raciborski M. Über eiüe fossile Pa«^/»7n-Art aus dem Miozän Javas, (Ebenda, Nr. 2, S. 280-284.) 8". 5 Textabb. Parasitische und epipbytische Pilze Javas. (Ebenda, Nr. 3, S. 346—394.) 8°. Reinitzer Fr. Über Atmung der Pflanzen. Antrittsrede bei Ein- setzung zum Rektor der k. k. techn. Hochschule in Graz im Studienjahre 1909/10. (Sonderabdruck aus dem Einsetzungs- berichte, 1909.) 8°. 17 S. — — Erwiderung betreffend die Enzyme des Akaziengummis. (Hoppe-Seylers Zeitschrift für physiologische Chemie, Bd. 64, 1910, Heft 2, S. 164—168.) S'. Rouppert C. Revision du gerne Spliaerosoma. (Bull, intern, de l'acad. des scieuces de Cracovie, cl. math. et natur,, 1909, Nr. 6, S. 7.Ö— 95, Taf. IT, III.) 8°. 6 Textabb. Schechner K. Zur Kenntnis des absteigenden Wasserstromes, (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.- naturw. Kl., CXVIII. Bd., Heft 7, Juli 1909, S. 917—942.) 8«. Vgl. Jahrg, 1909, Nr. 8, S. 325 u. 326, Schreiber H. Die Moore Vorarlbergs und des Fürstentums Liechtenstein in naturwissenschaltlicher und technischer Be- ziehung. Auf Grund der Erhebungen von L. Blechinger, R. Eber wein, W. v. Eschwege. Fr. Matouschek, P. u. H. Schreiber. Staab i'Deutschösterr. Moorverein), 1910. 4". 177 S., 1 Karte, 20 Tafeln, 88 Textabb. _ — — Beschreibung der Crmoor-Gruppen. (Österr. Moorzeitschrift, Jahrg. 11, 1910, Nr. 1/2, S. 10-13.) 4". Staniszkis W, Beiträge zur Kenntnis des Umsatzes von P., Og im Pflanzenorganismus. (Bull, intern, de Tacad. des sciences de Cracovie, cl. math. et natur., 1909, Nr. 6, S. 95—123, Taf. IV.) 8°. Steuer A. Planktonkunde. Leipzig und Berlin (B. G. Teubner)^ 1910. 8°. 723 S., 365 Textabb., 1 Tafel. Sylva-Tarouca E. Graf. Unsere Freiland-Stauden. Anzucht, Pflege und Verwendung aller bekannten, in Mitteleuropa im Freien kulturfähigen ausdauernden krautigen Gewächse. Unter Mitwirkung von G. Arends, Goos u. Koenemann, CK. Schneider, J. Veitch and sons und Fr. Zeman. Leipzig (G. Freytag) und Wien (F. Tempsky), 1910. 4". 345 Textabb., 6 Farbentafeln. — Mk. 10 [Mk. 15J. Tschermak E. v. Die Veredlung der Proskowetz-Origiual- Hanna-Pedigree-Gerste. (Wiener Landwirtschaft!. Zeitung, Nr. 11 vom 5. Febr. 1910.) 8°. 13 S. Wibiral Elsa. Herbsteindrücke aus dem Wienerwald. (Mitt. d. Gartenbau-Ges. in Steierm., 36, Jahrg., 1910, Nr. 1,-S. 7—10.) 8^ Aaronsohn A. Über die in Palästina und Syrien wildwachsend aufgefundenen Getreidearten. (Verhandl. d. k. k. zool.-botan. Gesellsch. Wien, LIX. Bd., 1909, 10. Heft, S. 485—509.) 8°. 121 Berg er A. Stapelieeu und Kleinien einschließlich einiger an- derer verwandter Sukkulenten. Stuttgart (E. ülmer), 1910. kl, 8". 433 S.. 79 Textabb. — Mk. 6-50. France R. H. Floristische Lebensbilder i Das Leben der Pflanze, IL Abt.), VIL Halbband. Stuttgart (Franckh). 8^ 240 S., zahlr. Textabb. u. Tafeln. — Mk. 6 -50. He gl G. Illustrierte Flora von Mittel-Europa, 22. Lieferung (flL Bd., S. 37—72, Tat". 81—84, Textfig. 458—473.) München (J. F. Lehmann). 4". — Mk. 13-50. Koeruer A. Die Bauten des königlichen botanischen Gartens in Dahlem. Berlin (W. Ernst u. Sohn), 1910. 4°. 37 S., 7 Taf., 79 Textabb. — Mk. ß. KurssanowL. Zur Sexualität der Eostpilze. (Zeitschrift für Botanik, 2. Jahrg.. 1910. 2. Heft, S. 81—93, Taf. L) 8^ Küster E. Über organoide Gallen. (Biologisches Zentralblatt, Bd. XXX, 1910. Nr. 3, S. 111—128.) 8°. Lindinger L. Bemerkungen zur Phylogenie der Monokotylen. (Naturw. Wochenschrift, N. F., IX. Bd., 1910, Nr. 5, S. 65 bis 71.) 4'*. Luetzelburg Ph. v. Beiträge zur Kenntnis der ütricularien. (Flora. 100. Bd.. 1910, 2. Heft, S. 145—212.) 8°. 48 Textabb. Plaut M. Untersuchungen zur Kenntnis der physiologischen Scheiden bei den Gymnospermen, Equiseten und Bryophyten. (Jahrbücher für wissenschaftl. Botanik, XLVIL Bd., 1910, 2. Heft. S. 121—185, Taf. lY-VL) 8'\ 1 Textfig. Bring sheim H. Die Variabilität niederer Organismen. Eine deszendenztheoretische Studie. Berlin (J. Springer). 1910. — Mk. 7. Ricca r. Movimenti d'irritazione delle piante. Milano (ü, Hoepli), 1910. 8°. 187 pag. Rikli M. Vegetationsbilder aus Dänisch - Westgrönland. (G. Karsten und H. Schenck, Vegetationsbilder, VIL Reihe, Heft 8, Taf. 43—48.) Jena (G. Fischer), 1910. 4». — Mk. 2-50. Saxton W. T. The development of the embryo of Encepha- lartos. (Bot. Gaz., vol. XLIX., 1910, nr. 1, pag. 13—18, tab. IL) 8^ 1 fig. _ Schuster J. Über die Morphologie der Grasblüte. fFlora, 100. Bd., 1910, 2. Heft S. 213—266, Taf. II— V.) 8°. 35 Textabb. Schwertschlager J. Die Rosen des südlichen und mittleren Fraukenjura: ihr System und ihre phylogenetischen Beziehungen, erörtert mit Hinsicht auf die ganze Gattung liosa und das all- gemeine Deszendenzproblem. München (Isaria-Verlag), 1910. gr. 8". 248 S., 2 Taf. — Mk. 10. Seiner F. Trockensteppen der Kalahari. (G. Karsten und H. Schenck, Vegetationsbilder. VIII. Reihe, Heft 1, Taf. 1—6.) Jena (G. Fischer), 1910. 4«. — Mk. 2-50. Shattuk Ch. H. The origin of heterospory in MarsiUa. (Bot. Gaz., vol. XLIX., 1910, nr. 1, pag. 19-40, tab. III— VI.j 8^ Österr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. ISilO. 9 122 Stutzer A. Diingerlehre. In kurzer gfmeinverständlicher Form für praktische Landwirte und für Schüler landwirtschaftlicher Lehranstalten bearbeitet. 17. verbesserte Auflage. Leipzig (H. Voigt). 1910. 8^ 189 S. — Mk. 2. Tubeuf C. V. Die Ausbreitung der Kiefernmistel in Tirol und ihre Bedeutung als besondere Rasse. (Naturw. Zeitschr. f. Forst- und Landwirtschaft, 8. Jahrg.. 1910, 1. Heft, S. 12-39.) 8°. 16 Textabb. Wolley-Dod A. H. The British Roses {excludmg Eu-caninae). (Journ. of Bot., vol. XLVIIL. 1910, nr. 565 et 566, Supple- ment, pag. 1—16 et 17-32.) 8<*. Worgitzky G. BlOtengeheimnisse. Eine Blütenbiologie in Einzel- bildern. Zweite Auflage. Leipzig und Berlin (B. G. Teubner). 1910. 8°. 138 S. 47 Textabb., 1 Farbentafel. — Mk. 3. Yamanouchi Sh. Chromosomes in Osnninda. (Bot. Gaz., vol. XLIX., 1910, nr. 1, pag. 1—12, tab. L) 8°. Botanische Sammlungen. Museen, Institute etc. KiieuckiT A., iframineae exsiecatae. (Fortsetzung.) XXI. Lielerung 1907 (Nr. 600—630). Agrostis setacea Curt. (Portugal), Alopecwus myosuroides Huds. (Baden), Anthoxantlnim aristatum Boiss. (Hannover), A. aristatum Boiss. subforma (Portugal), A. odoratuin L. var. rnnjus Hackel (Portugal), Apluda mutica L, var. major Hack. nov. nom. (Philippinen), Ariatida Mendocina Phil. (Argentinien), A. ramosa R Br. (Australien), Arundinella hispida (H. B. K ) 0. Kuntzi' ssp. }iumilior Hack. nov. subsp. (Philippinen), Calamagrostis artindinacea (L.) Roth X epigeios (L.) Roth (Heidenreich) f. perepigeios subf. Jtirta (Finnland). C. arundinacea (L.) Roth X pnrpurea Trin. (Almq.) f.per- artmdiucicea (Finnlandi, C. epigeios L.) Roth X neglecta (Ehrh.) P. B. (Almq.) f. perneglecta (Finnland, C. neglecta (Ehrh.) P. B. y^ purpurea Tria. (Almq.) f. perneglecta (Finnland), C. pnrpurea Trin. f. viridis (Finnland), Eriucldoa ramosa (Retz.) Hack. (Philippinen), Isachne miliacea Roth (Philip- pinen), Ischuemum arisiatumL. \nr. gibbum Hackel (Philippinen), Miscanthus Sinensis Anderss. (kult.), Panicum distacltyim L. (Philippinen), P. flavidum Retz. (Philippinen), 1'. Indicum L. (Australien), 1'. rejiens L. (Philippinen), l'aspalum conjugatum Berg. (Philippinen), Phularis brachystachys Lk (Por- tugal), Ph. bulbosa L. (Portugal), P/i. coerulescens Desf. (Spanien). Pli. minor Eetz. (Portugal), Pogunatherum paniceum Hack. nov. nom. (Philippinen), Poly- trins diversiflora Nash (Philippinen), Sporobolus argutus (Nees) Kuiith (Ar- gentinien). XXII. Lieferung 1907 (Nr. 631—660). Ampelodesmos tenax (Vahl) Link (Sizilien), Arundo phragmites L. a. legitima Aschers, u. Graebn. var. subunijlora DC. (Thüringen), Bromns Japo- nicus Thunb. v. velutinus (Nocc. u. Balb.) Aschers, u. Graebn. (Bayern), Br. ramosus Huds. A. en-ramosus Aschers, u. Graebn. (Schweiz), Br. secalitius L. var. vulgaris Koch subvar. typicus Aschers, u. Graebn. (Baden), Br. villosus Forsk. var. Gussonei (Pari.) Aschers, u. Graebn. (Oberitalien), Calamagrostis varia (Schrad.j Host (Schweiz), Chloris barbata (L.) Sw. (Philippinen), Des- chavijisia caespitosa (L.) P. B. forma inter f. altissimam (Moench.) et var. auream Wimm. u. Grab. (Schweiz), 1). flexuosa (L.) Trin. var. Buchenavii Aschers, u. Graebn. (Hannover), D. flexuosa (L.) Trin. forma (Baden), Dt- 123 plachne fusca (L ) P. B. (Philippinen), Festuca heterophylla Lam. subvar. typica Hack, forma eaulibos altissimis (Bayern), F. spadicea L. subvar. aurea Hack. (Oberitalien), F. violacea Gaud. var. typica Aschers u. Graebn. (Schweiz), Ghjceria aquatica (L.) Whlbg. (Thüringen), Gl. plicata Fries monstr. virescens (Thüringen), Holcus moUis L. (Pommern), Koeleria ciliata Kern. var. pyramidata (Lam.) Dom. ad var. rigidiusculam Dom. vergens (Rhöngebirge), K. glauca (Schk.) DC. var. intermedia (Ahlq.) Dem. (Nord- deutschland), K. gracilis Pers. var. elatior Velen. (Harzgebirge j, K. gracilis Pers. var. gypsacea Dom. (Harzgebirge), K. phleoides (Vill.) Pers. (Portugal), Lolium muitiflorum Lam. v. perennans Äschers, u. Graebn. f. longiaristatum Aschers, u. Graebn. (Baden), L. perenne L. (Baden), L. perenne L. monstr. compositum (Sm.) (Thüringen), L. temulentum L. var. leptochaeton (A. Br.) subvar. robustum (Echb.) Koch subf. muticum Boiss. (kult.), L. temulentum L. var. macrochaeton A. Br. (Baden), Poa trivialisL. f. vaginis coloratis (Rhön- gebirgej, P. tricialis L. vulgaris Rchb. (Thüringen), Trisetum aureum Ten. (Sizilien), Weingaertneria canescens (L.) Bemh. forma flavescens (C. J. v. Klinggr.) (Hannover). XXIII. Lieferung 1908 (Nr. 661—690). Agrostishumilis Vasey (Nordamerika), Ag. perennans (Walt.) Tuckerm. (Nordamerika I, Ag. tenuis Vasey (Nordamerika), Ag. vulgaris With. monstr. vivipara (Keichenb. l (Badenl, Andropogon provincialis Lam. subvar. furcatus (Muehlbg.) Hack. (Nordamerika), An. teuer Kth. (Argentinien!, Aristida coeru- lescens Desf. subvar. condensata (Hack j (Argentiniern, Ar. pallens Cav. (Bra- silien), Calamogrostis purpurea Trin. (Finnland), Imperata cylindrica (L.) P. B. var. Königii (Benth.) (Philippinen), Melinis minutiflora P. Beauv. (Phi- lippinen), Muehlenhergia Schreberi Gmel. (Nordamerika), Panicum anceps Michx. (Nordamerika), P. cyanescens Nees (Brasilien), P. ghitinosum Sw. (Bra- silien), P. laimginosum Ell. var. huachucae (Ashe) Hitche. et Chase (Nord- amerika), P. Leiber gii (Vasey) Scribn. (Nordamerika), P. lucidum Ashe. (Nord- amerika), P. meridionale Ashe. (Nordamerika), P. praecocius Hitche. et Chase (Nordamerika), P. scoparium Lam. (Nordamerika), P. viride L. (Schweiz), Paspalum malacophyllum Trin. var. longipilum Hack. (Argentinien), Penni- setum japo)iicum Trin. (kult.j, P. rigidum (Griseb.) Hackel (Argentinien), Pobfpogon elongatus Kth. (Argentinien), P. maritimus Willd. (Ägypten), Sporobolus compositus (Poir.j Merrill (Nordamerika), Stipa polyclada Hack, nov. sp. (Argentinien), Tricholaena rosea Nees (Brasilien). XXIV. Lieferung 1908 (Nr. 691—720). Bambusa pallescens (Doell) Hackel nov. nom. (Brasilien), Boutelona lophostachya Griseb. (Argentinien), Broinus purgans L. (Nordamerika), Br. tectorum L. var. nudus Klett et Richter (Böhmen), Chloris floridana (Chapm.) Vasey (Nordamerika), Ch. virgata Sw. (Argentinien), Cottea pappophoroides Kth. (Argentinien), Danthonia intermedia Vasey (Nordamerika), Diarrhena diandra (Michx.) Woods (Nordamerika), Eleusine indica (L.) Gaertn. (Argen- tinien), Elymus canadensis L. forma (Nordamerika), El. virginicus L. var. hirsutiglicmis Scribn.) Hitche. (Nordamerika), Eragrostis atrovirens (Desf.) Trin. (Argentinien), Er. pectinacea (Michx.) Steud. (Nordamerika). Er. puly- tricha Nees (Brasilien), t'r. reii/iens Hack, et Arech. (Argentinien), Er. viscosa Trin. (Philippinen), Festuca confusa Piper (Nordamerika), F. elegans Boiss. (Portugal), F. obtusata Spreng. (Nordamerika), F. pacifica Piper (Nord- amerika), Hordeum bulbosum L. (Sizilien), Koeleria panicea (Lam.) Domin (Portugal), Lolium multißurum Lam. var. perennans Aschers, et Graebn. f. muticum (DC ) (Baden), L. muitiflorum Lam. var. perennans Aschers, et Graebn. f. submuticum (Mutel) (Baden), L. temulentum L. var. leptochaeton (A. Br.) subvar. robustum (Rchb.) Koch (kult.), Pua Howelii Vasey et Scribn. var. microsperma Vasey (Nordamerika , Sphenupus divuricatus (Gouan) Rchb r&T. permicranthus Hausskn. (Ägypten), TrijAasis atnericana P. Beauv. (Nord- amerika), Triodia paraguayensis (0. K.) Hackel (Argentinien). 124 Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wieu. Sitzung der m a t h e m a t i s c h - naturwissenscliaftlichen Klasse vom 7. Jänner 1910. Das w, M. Hofrat v. Wiesner legt eine im pflanzeiipbysio- logischen Institute der Wiener Universität von Herrn Dr. H. Zikes, Privatdozent der Bakteriologie an der Wiener Universität, aus- geführte Arbeit vor, betitelt: „Über Bakterienzo ogloeon- bildung an den Wurzeln der Gerstenpflanze". An Keimlingen der Gerste wurden als Überzug der Wurzelspitze Zoo- gloeen beobachtet, welche bei massenhaftem Auftreten einen gelben oder roten Schleim bilden. Da diese Zoogloeen auch in keimfreien Medien an den Gerstenwurzeln auftreten, so ist anzunehmen, daß die diese Zoogloeen zusammensetzenden Bakterien schon in der Gerstenfrucht vorkommen, was die direkte Beobachtung auch bestätigt hat. Eeichlich auftretend, schädigen diese Zoogloeen die Keimpflanze, Sie ge- raten durch das Malz in die Bierwürze, welche durch diese Organismen Schaden litte, wenn die betreffenden Bakterien nicht daselbst im Konkurrenz- kampf mit gärender Bierhefe alsbald unterliegen würden. Der Verfasser hat ferner gefunden, daß aus den gelben Zoogloeen vor- züglich drei Bakterienarten isoliert werden können, u. zw. häutig Bacterium jluorescois Uquefaciens und Bacterium hcrbicola aureani (var.), seltener Bactertum lierbiculu ruhram. Er konnte weiter feststellen, daü die Gersten- wurzeln in ihrem Wachstum behindert, werden durch die Keinzuchten des Bacterium jluorcscens liquefaciena, eines schwachen Fäulniserregers, durch die des Bacterium herbicola rubrum und namentlich durch eine Symbiose von Bacterium fluorescens Uquefaciens und Bacterium herbicola rubrum. Sitzung der m athematisch - naturwissenschaftlichen Klasse vom 13. Jänner 1909. Die w. M. Franz Einer und Siegmund Einer legen eine Abhandlung mit dem Titel „Die physikalischen Grund- lagen der Blütenfärbungen" vor. In derselben wird auf die bei vielen Blütenblättern vorkommende, kreidig- weiß erseheinende Schichte des Mesophylls hingewiesen, die ihr Aussehen den lufthaltigen Interzellularräuuien verdankt. Die durch sie bedingte Reflexion des Lichtes trägt bei, die Lebhaftigkeit der durch Absorption in den pigmentierten Epithelzellen bedingten Farbe des Blütenblattes zu steigern. Sie wirkt nach Art der Folie, die einem Edelstein unterlegt wird. Die große Mannigfaltigkeit der an den Bluten auftretenden Farbentöne findet bei der geringen Zahl der tatsächlich vorkommenden Farbstofi"e ihre Er- klärung darin, daß, abgesehen von den Farbenvariationen der Anthokyane, die Pigmente einerseits nach dem Prinzip der Additionsfarben, anderseits nach dem der Substraktionsfarben zusammenwirken. Zu den letzteren ist das bei ge- wissen Blütenblättern vorkommende Schwarz zu rechnen, das durch zwei über- einander gelagerte Pigmente von komplementärer Farbe entsteht, indem das eine Pigment alle Strahlen des weißen Lichtes absorbiert, welche von dem anderen nicht absorbiert wurden. Nach demselben Prinzip entstehen auch graue Farbentöne, die, mit gelben bis purpurnen Pigmentfarben gemischt, die braunen Blütenfarben zu erzeugen pflegen. Häufig kommt das Prinzip der Additions- und der Subtraktionsfarbe bei Entstehung einer Blütenfarbe gleichzeitig zur Geltung. 125 Die kuppel- und keirelföraüge Gestaltung: der Epithelzellen bewirkt einer- seits durch Brechung und Reflexion der Lichtstrahlen einen längeren Weg der- selben durch die absorbierenden Pigmente, ;inderseits eine Verminderung des an der Grenze zwischen Luft und Pflanzengewebe reflektierten Lichtes, welche beide Umstände zur Erhöhung der Farbensättigung beitragen und den tiefen Samtglanz mancher Blüten veranlassen. Der Grad der Sättigung sowie der Helligkeit läßt sich messen, wobei die Farben gewisser Blüten als zu den gesättigsten gehörig erkannt wurden, die wir im gewöhnlichen Leben an gefärbten Objekten zu sehen bekommen. Nur die farbenprächtigsten Edelsteine (Rubin, Saphir) zeigen noch höhere Sätti- gungsgrade. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 3. Februar 1910. Das w. M. Hofrat G. Haberlandt in Graz übersendet zwei im botanischen Institute der Universität Graz ausgeführte Ar- beiten: 1. „Über den Funktionswechsel der Spaltöffnungen in der Gleitzone der iVe^^en^/jes-Kannen", von Dr. 0. ßo- bisut. Es wird gezeigt, daß die in der Gleitzone der Nepenthes-Kannen auf- tretenden „halbmondförmigen" Zellen, wie schon Haberlandt bemerkt hat, die emporgehobenen Schließzellen merkwürdig metamorphosierter Spaltöffnungs- apparate sind und wahrscheinlich Einrichtungen vorstellen, die zwar ein Hinab- kriecheu, nicht aber ein Hinauf kriechen und Entfliehen der zu fangenden In- sekten ermöglichen. 2. ,Cber die Spaltöffnungen der Assimilations- organe und Perianthblätter einiger Xerophyten", von Johanna M enz. Die Spaltöß"nungen der relativ kurzlebigen Perianthblätter (Perigon, Korolle) entbehren in der Regel jener mannigfachen Einrichtungen zur Herab- setzung der Transpiration, welche die Spaltöffnungen der Assimilationsorgane der Xerophyten auszeichnen. So können die Spaltöffnungen an den verschiedenen Organen ein und derselben Pflanze sehr verschieden gebaut sein. Bemerkens- wert ist auch, daß bei Melaleuca und Metrosideros die bisher für äußere Atemhöhlen gehalteneu Hohlräume nichts anderes als enorm große Vor- höfe sind. Die kaiserliche Akademie hat in ihrer Sitzung am 27. Jänner 1. J. folgende Subventionen aus dem Legate Scholz bewilligt: Prof. Dr. Ludwig Lämmermayr in Leoben für botanische Forschungen über die Beleuchtungsverhältnisse der höhlon- bewohnenden grünen Pflanzen K 200, Dr. Otto Forsch in Wien für Untersuchungen über den Be- fruchtungsvorgang der Gymnospermengattung Ephcdra . K 600, Dr. Viktor Gräfe in Wien für die Fortsetzung seiner Studien über das Anthokyan K 500. Sitzung der mat hematis ch - nutiir wi ssenschaftliehe n Klasse vom 10. Februar 1910. Das w. M. Prof. Dr. R. v. Wettstein überreicht eine Arbeit aus dem botanischen Laboratorium der k. k. Universität 126 Graz (Vorstand Prof. Dr. K. Fritsch) von Dr. Gudrun Simmler: „Monographie der Gattung Saponaria". Es wurde festgestellt, daß die Gattung zum größten Teil Arten von re- lativ weiter Verwandtschaft in sich faßt. Die bisher nur sehr wenig bekannte Anatomie der Gattung ergab manche Aufschlüsse über die Beziehungen der Arten zueinander und erwies sich somit als geeignet, die Anschauungen über die phylogenetische Verwandtschaft der Arten, wie sie auf Grund morphologi- scher Betrachtung gewonnen wurde, wesentlich zu fördern. Daher wurde auf die Festlegung der die Gattung als Ganzes charakterisierenden anatomischen Merkmale besonderes Gewicht gelegt und die anatomischen Eigenschaften der einzelnen Arten in den wichtigsten Punkten hervorgehoben. Die Morphologie von Wurzel, Stamm und Blatt wurde geprüft, Blüte, Frucht und Same zur Untersuchung und Vergleichung herangezogen. Hiebei ergab sich, daß nament- lich Kelchgestaltung und Samengestalt für die Stellung, welche die Gattung Saponaria in einem natürlichen System innerhalb der Unterfamilie der Sile- noideen einnehmen muß, zu berücksichtigen ist Zum System in der Gattung Saponaria selbst übergehend, wurden vorerst die bereits bestehenden systema- tischen Einteilungen auf ihren Wert geprüft. Es waren bisher lediglich morpho- logische Gesichtspunkte für die Gruppierungen in der Gattung maßgebend. In- folge der dadurch bedingten Einseitigkeit ist man aber dem Ziel, ein natür- liches System zu schaflFen, nicht nahe gekommen. Es ergab sich daher die Not- wendigkeit, ein neues System aufzustellen. Dabei fanden morphologische und anatomische Befunde, ferner auch die geographische Verbreitung der Arten in gleicher Weise Beachtung. Auf Grund der Untersuchungen wurde die Über- zeugung gewonnen, daß die Gattung zwei nebeneinander laufende Entwicklungs- reihen umfaßt; demnach wurde die Gattung in zwei Untergattungen zerlegt: Saponariella Simmler (mit drei Sektionen: Smegmathamnium Fenzl, Kubylia Simmler, Buotia Neck.) und Saporrhizaea Simmler (mit zwei Sektionen: Pro- teinia DC, Silenoides Boiss.). Zwei von den in diese Sektionen eingereihten Arten sind neu aufgestellt [S. Haussknechti, S. intermedia, beide Arten aus Griechenland). Anschließend an die Beschreibung der einzelnen Arten wurde- diejenige der Bastarde wiedergegeben. Ferienkurse Jena Tom l. bis 17. August 1910. (Für Damen und Herren.) Es werden im ganzen mehr als 50 verschiedene Kurse ge- halten, meist zwölfstQndige. Naturwissenschaftliche Abteilung; Naturphilosophie; Botanik; botanisch-mikroskopisches Praktikum; Zoologie; zoologi- sches Praktikum; Astronomie; Geologie; Chemie; Physiologie; physiologische Psychologie. Ferner sei auf die pädagogischen, schulhygienischen, literatur- geschichtlichen und religionswissenschaftlichen Kurse hingewiesen. Ausführliche Programme sind kostenfrei durch das Sekretariat der Ferienkurse (Jena, Gartenstraße 4) zu haben. Bauer E.. Musci europaei exsiccati. Das Erscheinen mehrerer Serien dieses ausgezeichneten Ex-, sikkatenwerkes in den letzten Menaten hat dieses große und wert- volle Unternehmen einen guten Schritt gefördert. Die , Musci europaei exsiccati" sind nicht für den Sammler und Liebhaber be- rechnet, sondern sind als „kritisches" Exsikkat von hoher Be- 'l27 deutuDg itir d\<' Laubmooskimde Europas; jedenfalls dürfte dieses Werk die Kenntnis dieser schwierigen Pflanzengruppe wirksamer fördern, als manche der neueren Florenwerke, woran wir keinen Mangel leiden. Die kritische Bearbeitung der ausgegebenen Mate- rialien hat der Herausgeber zum Teil durch die besten Kenner der betreffenden systematisch schwierigen Gattungen besorgen lassen und liegen die kritischen Bemerkungen jeder Serie bei. Die ausgegebenen Exemplare (darunter viele nova und Selten- heiten) sind tadellos, die Ausstattung vornehm und praktisch. Die 10. Serie (Nr. 451 — 500) führt das System bis inkl. Fontinalis, die 11. Serie enthält ^'^;/S« •-'t-» ^■■f~* »--t--» •--t>* •-'t--« •'t-* •-'N» *-f^ »^-^ »-^h^ *'-f~* •-'t-~« •-I-« Bnchdruckerei Carl Gerold's Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTMISCHE ZEIT Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. ünivorsit&t in WiiMi. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LX. Jahrgang, N"- 4, Wien, April 1910. Beobachtungen an BotrycMiiTn Lunaria (L.) Sw. und Genisfa sagittalis L. Vun Dr. Ludwig Lämniermayr (Leoben). (Mit 3 Textabbildungen.) Prantl bat bekanntlich bei der Gattung Botrychmm eine Gliederung in zwei Sektioneu vorgenommen, wobei nebst anderen Unterschieden auch die verschiedene Verteilung der Spaltöffnungen auf beiden Seiten des sterilen Wedelabschnittes in Betracht kommt. Bei der Sektion Euhotrychinm sind auf beiden Seiten der Lamina Spaltöffnungen vorhanden, bei der Sektion FhyUotrichium nur auf der Unterseite. Zweifellos hängt dies mit der Orientierung zum Lichte zusammen, worauf aber Prantl merkwürdigerweise nicht hingewiesen hat. Die Sektion Phyllotrichinm hat horizontal aus- gebreitete, demgemäß zur Dorsiventralität neigende Spreiten, wogegen bei der Sektion Euhotrychinm, zu der u. a. auch Bo- trychium Lunaria geliört, dieselben aufrecht und dementsprechend isolateral gebaut sind. (Eine diesbezügliche Abbildung habe ich in meinen „Studien über die Anpassung der Farne an verschiedene Lichtstärken". Jahresber. d. Gymnasiums in Leoben 1907. gebracht. — Gelegentlich meiner alljährlich mit Schülern unternommenen botanischen Exkursion auf den Polster (1911 m) bei Eisenerz war es mir schon einige Male aufgefallen, daß frei exponierte Exemplare von Jiotrychium Lu)taria ilire Wedel in die Nord- Südrich tuui: eingestellt zeigten, sich also wie ivom paßp flanzen verhielten. Ich prüfte die Beobachtung im Sommi'r 1909 mehrmals nach und fand tatsächlich eine gewisse Gesetzmäßigkeit in der Stellung der Wedel dieses Farnes, wie aus folgendem hervorgeht: Von 4:'6 Exemplaren, die oberhalb der Waldgrenze, bei ca. 1550 m in einem ziemlich weiten Umkreise, mehr oder wenijfer frei ex- poniert, erwachsen waren, zeigten 18 (:=41 80%) reine Nord -Süd- stellung, 17 (= ü9-53%) Nordos t-Süd Weststellung und österr. boun. /.eib- liefern. L'm maximale nelie'lituug zu haben, benützte ich die Maispllaüzen als Stütze und band an ihnen die im IJoden eingewurzelten Kürbis- pflanzen so zureeht, daß die Sonne den Grund der ausgewählten Blüte grell beleuchtete. Nun stellte ich je nach dem Zweck der Aufnahme in der männlichen Blüte entweder auf die Antheren- säule oder die Nektarlücher, in der weibliehen Blüte entweder auf das Nektarium oder die Obertläehe der Narbe ein und beobachtete auf der Mattscheibe die Tätigkeit der Honigbiene, welche bekannt- lich in unseren Gegenden der ausschlaggebende ßestäuber der Ptianze ist. Hatte ich nach längerem Beobachten der Tiere auf der jMattscheibe eine günstige Stellung ausgewählt, in der ich die Biene beim Honigsaugen aufnehmen wollte, so stellte ich auf diese Stelle u. zw. in niittlerer Einstellung auf Tier und Neklarium ein, um einerseits das Tier, anderseits die vom Insekt berührte Narbe resp. in der männlichen Blüte die Antherensäule auf die Platte zu bekommen. Nach Fixierung dieser Einstellung und Einschieben der Platte wartete ich so lange, bis eine zweite Honigbiene genau dieselbe Stelle passierte, auf die eingestellt war, und drückte dann los. Die durchschnittliche Expositionszeit betrug Yco Sekunde, um mehr als eine Biene gleichzeitig auf die Platte zu bringen, wurde ebenso nach vorheriger Beobachtung der Tätigkeit mehrerer gleich- zeitig anwesender Tiere auf der Mattscheibe eine mittlere Ein- stellung gewählt. In der Kegel wurden farbenempfindliehe Color- platten, u. zw. in der Mehrzahl 9X12, seltener 13X1B (Taf. III, Fig. 9) verwendet. Bei der Verwendung von 9X12 er Platten re- sultierte namentlich bei größeren Blüten eine deutliehe Ver- kleinerung, bei 13X18 konnte ich fast natürliche Größe erzielen. Wenn auch derartige Aufnahmen mit einer Stativkamera ohne Spiegel viel mühevoller sind und mehr Geduld beanspruchen als bei Anwendung einer Spiegelretlexkamera, so hat mau als Re- vanche für die aufgewendete Mühe doch wenigstens die Garantie beliebig scharfer Einstellung bei vollster Stabilität des Apparates. Inwieweit dies für unsere Zwecke auch mit einer Stativ-Spiegel- retiexkamera möglieh ist, kann ich aus eigener Erfahrung nicht beurteilen, da mir keine derartige Kamera zur Verlui;ung stand. Ich erwarte mir von dieser namentlich für Tagfalteraufnahmen eine wesentliche Erleichterung, da bei der Unbeständigkeit und Flüchtig- keit dieser Tiere Aufnahmen mit einem gewöhnlichen Stativapparat selbst eine starke Dosis von Geduld und Selbstverleugnung zur Verzweiflung bringen können. So viel über die Methodik. Zum Verständnis des blüten- biologischen Wertes meiner Aufnahmen gebe ich im folgenden eine gedrängte Darstellung des Blütenbaues und Bestäubuugsvorganges des Kürbis. Auf die Blütenbiologie dieser interessanten Blüte hoffe ich noch später an anderer Stelle ausführlicher zurückzukommen. 156 Soweit kein Autor erwähnt wird, stützen sich die folgenden An- gaben ausschließlich auf meine eigenen Beobachtungen in der Um- gebung von Pörtschach und verschiedenen anderen Orten Kärntens während der Sommermonate 1907 — 1909. Ich gebe damit gleichzeitig die erste eingehende, auf sorg- fältige eigene Beobachtungen gegründete Darstellung des gesamten Bestäubungsvorganges dieser blütenbiologisch sehr interessanten Pflanze. Die Blüten des gemeinen Kürbis sind bekanntlieh diklin und monözisch. Die fünf-, seltener vierspaltige trichterig - glockige Blumenkrone ist bei beiden Geschlechtern stark behaart (Fig. 1, 2, 3, 5) und lebhaft dottergelb. In der männlichen Blüte sind in der Eegel fünf extrorse Antheren zu einer Anthereusäule ver- einigt, deren mehr oder weniger verwachsene Filamente an der Basis 2 — 4, gewöhnlich 3 Löcher freilassen, welche den Zutritt zum Nektarium gestalten (Fig. 1. Die beiden vorderen Nektar- lücher sind sichtbar, das rückwärtige durch die Antherensäule ver- deckt). Diese Öffnungen seien in der Folge kurz als „Nektarlöcher" bezeichnet. Das Nektarium ist als hellgelber, fleischiger, lappiger, flacher Napf mit wulstigen Rändern entwickelt, welcher in zahl- reichen kleinen Tröpfchen auf seiner ganzen Oberfläche den süßen Nektar ausscheidet. Von dem großen Zuckerreichtiim desselben kann man sich sehr leicht überzeugen, wenn man das freipräpa- rierte Nektarium mit der Zungenspitze berührt. Die oberständige weibliche Blüte besitzt ein in Form eines fleischigen, hellgelben Ringwulstes entwickeltes Nektarium, welches die aufgeworfenen Ränder des weißlichen Blütenbodens kragen- artig umgeben (Fig. 4—5). Oberhalb desselben erheben sich auf einem kurzen, dicken Grifi"el die 3 — 5 plump dickwulstigen, zwei- lappigen Narben (Fig. 3 — 5, 11). Die vielzelligen, großen Narben- Iiapillen ^) sind schon mit freiem Auge als rauhe Erhebungen sichtbar und glänzen im Höhepunkt der Sekretion im Sonnenschein wie von einer dünnen Fettschicht bedeckt, Sie sind in den Figuren 3, 4. 11 als Unebenheiten sichtbar und heben sich in Fig. 5, welche den Höhepunkt der Narbensekretion darstellt, als zahlreiche Lichtpunkte ab. Ein Vergleich der zitierten Abbildungen zeigt deutlich die Vor- und Nachteile der photographischen Aufnahme. In der naturgetreuen Wiedergabe des Gesamteindruckes der Narbe bei Beginn der Sekretion ist die Photographie von keiner Hand- zeichnung zu übertrefifen. Besonders deutlich zeigen dies die Ori- ginalkopien der Figuren 3, 4 und 11. Während bei Beobachtung derselben mit freiem Auge die Narbe bloß einen rauhen Gesamt- eindruck macht, treten bei Betrachtung mit einer zehnfach ver- größernden Lupe die zahlreichen Papillen deutlich hervor^). Im Höhe- 1) Vgl. Sachs, Lehrbuch der Botanik, IV. Aufl., 1874, p. 33, fig. 35. 2j Bei der Reproduktion gehen diese Details leider zum großen Teile verloren. 157 {juiikt der Sekretion dagegen wird dnrcli die zahlreichen, gleich großen Lichtpunkte bloß ein allgemeiner Ciesamteindruck wieder- gegeben. Die vielfach sehlänüelig hin und her gewundenen Antheren sind exirors, entleeren also die zahlreichen, großen Pollenkürner nach außen gleichmäßig rings um die Siinle. Zu Beginn der Pollen- entleerung sind die einzelnen Antheren noch eine Zeitlang sicht- bar, wie Fig. 1 zeigt; wenn jedoch die Pollenentleerung ihren HOheimnkt erreicht hat. dann erscheint die ganze Antherensäule von gelben Pollenmassen ringsum wie eingepulvert. Dieses Stadium ist in Fig. 2 wiedergegeben. Auch hier zeigt die Origiualkopie zu Fig. 1 bei I.upenbetrachtung deutlich die aus den Antherenspalteu austretenden Pollenkörner resp. bei Fig. 2 Details der pulverigen Polleumassen. Bei einer Wiedergabe des Gesamteindruckes auf rein zeichnerischem Wege ist man unbedingt genötigt, aus Gründen der Deutlichkeit in den Größenverhältnissen dieser Details zu über- treiben, wodurch die Abbildung roher wird und den Gesamteindruck unnatürlich verändert. Die großen kugeligen, stacheligen, durch die bekannten Deckel der Exiue als Laboratoriumsobjekt beliebten Polleukörner ') sind, wie bereits Warnstorf fand"), mit einer dünnen Ölschicht überzogen. Wie Halsted zeigte_'), stammt dieses öl aus zwischen den Anthereufächern hegenden Öldrüsen. welche durch die zurück- geschlagenen Antherenwände oder die Krallen der über die Au- iherensäule hinkriechenden Insekten abgebrochen und dadurch ent- leert werden. Auf diese Weise werden die schweren Polleukörner eingefettet und klebrig gemacht und so ihr Transport durch die Insekten erleichtert. Die Blüten öffnen sich im Gebiete des Wörthersees schon in den frühen Morgenstunden und schließen sich bereits gegen Mittag. Zwischen 11 und 12 Uhr vormittags fand ich viele Blüten bereits geschlossen, nachmittags dieselben fast stets vollkommen geschlossen. Der ausschlaggebende Bestäuber ist in unseren Gegenden die Honig- biene (^-ipis mcllifica L.). Als gelegentliche Besucher beobachtete ich überdies: Apidac: 1. Bunibns terrcstris L. <$, houigsaugend ; 2. Fsithyrus cantpestr'is, honigsaugend; 3. llalictus cylindricus $, honigsaugend; 4. IL maculatu^ Sm., honigsaugend ^); die erstere der beiden Arten auf der Unterseite des Abdumens reich an Pollen. Vcs- pidat. 5. Vespa germanica F. $, honigsaugeud; die Untersuchung des 1) Vgl. Strasburger, Botan. Praktikum. Große Ausg., IV. Aufl., 1902, p. 537, und Sachs, 1. c. -) Warnstorf C., Blütenbiologische Beobachtungen aus der Ruppiner Flora etc. Verhandl. d. botan. Ver. d. Provinz Brandenburg, XXXVIII., 1896, pag. 27. 2j Halsted B. D., Bull, from tlie bot. departm. of the State agricult. coli. Arnes Jowa 18h8. *) Für die freundliche Bestimmung der Ifa/iciws- Arten bin ich Herrn Kustüs F. Kohl Verbunden. 158 Körpers ergab trotz der relativ spärlichen Behaarung eine große Zahl von Pollenkörnern. Syrphidae: 6. Volucdla inanisL., pollen- fressend. 5 und 6 in cf Blüten, die übrigen in $ Blüten. Auf die Honigbiene scheint der Nektar unserer Pflanze ge- radezu faszinierend zu wirken. Mit unersättlicher Gier fliegt das Tier von Blüte zu Blüte und kann des süßen Saftes nicht genug bekommen. Knuth fand bei Kiel im Maxiraum drei Bienen in einer Blüte ^). Zwei oder drei waren in meinem Beobachtungs- gebiete namentlich in den Morgenstunden geradezu Normalzustand. Als Maximum zählte ich einmal in einer weiblichen Blüte nicht weniger als sieben gleichzeitig anwesende Honigbienen, welche in dem Gedränge um den Nektar kaum mehr Platz im Blütengrunde fanden und einander fortwährend störten. Der Bestäubungsvorgang wickelt sich im wesentlichen fol- gendermaßen ab: Die Tiere fliegen — um mit der männlichen Blüte zu beginnen — durch die lebhaft dottergelbe Blumenkrone angelockt, auf die Blüte zu. Hier lassen sie sich meist an der Innenseite der Krone nieder, um sofort gegen den Blütengrund zu laufen, wo ihre ganze Gier den Nektarlöchern gilt. In diese wird der Eeihe nach der lang ausgestreckte Rüssel so tief eingeführt, als es dem Tier nur irgend möglich ist. Unter lebhaften Bewegungen der Maxillen und Lippen- taster wischen oder tunken sie mit der Zunge die zahllosen kleinen Ncktartröpfchen auf. Die Tiere sind in diese Tätigkeit derart ver- tieft, daß ich bei zehnfacher Lupenvergrößerung die Manipulation ihrer Mundteile vollkommen ungestört beobachten konnte^). Dabei erfolgen die fortwährenden Bewegungen der Zunge mit einer ge- radezu nervösen Hast. Bei dieser Tätigkeit nehmen die Tiere die verschiedensten, bisweilen drolligsten Stellungen ein. Meist sitzen sie an der Basis der Filamente im Blütengrunde in das Saug- geschäft vertieft. Ich schnitt wiederholt, während die Tiere mit dem Nektarsaugen beschäftigt waren, männliche Blüten vorsichtig ab, und sie ließen sich in ihrer Arbeit nicht im geringsten stören ; ich konnte sie, die Blüte in der Hand haltend, ruhig beobachten. Wenn sie beim Saugen an der Basis der Filamente sitzen, erfolgt die Berührung der Antherensäule entweder mit den Seiten oder mit einem Teil der Dorsalseite des Thorax. Ersteres zeigen Fig. 7 bis 8, letzteres die vordere Biene in Fig. 6. Häufig bleiben sie an der Wand der Kronenbasis stehen und saugen kopfüber, wobei sie sich den Thoraxrücken bestäuben. In anderen Fällen wieder setzen sie sich auf die Antherensäule und saugen mit dem Kopfe nach abwärts, wobei die Bauchseite den Pollen empfängt (vgl. Fig. 6 die rückwärtige Biene). Ist ein Nektarloch ausgeleckt, so kommt das nächste daran, wobei der Übergang von einem zum anderen 1) Handbuch, IL, 1., p. 423. 2) Ich suchte mir zu diesem Zwecke besonders Blüten mit möglichst großen Nektarlöchern aus, die einen genauen Einblick in die Tätigkeit der Mundteile durch ein freies Nektarloch gestatteten. 159 namentlich in jenen F'alleii, wenn eines der beiden bereits von einer anderen Biene besetzt ist, das Tier zu den verschieden- artigsten Stelhingen veranhißt. Wenn (he Tiere mit dem Saug- geschäl'te in einer Blüte fertig sind, dann verlassen sie dieselbe möglichst rasch, um dieselbe Tätigkeit in der nächsten Blüte zu wiederholen. Hiebei laufen sie entweder bloß an der Innenseite der Krone ungefähr bis zur Umbiegnngsstelle derselben, um von hier abzufliegen, oder sie laufen die Aniherensäule hinauf und fliegen von der Spitze derselben ab. In beiden Fällen sind sie sehr schwer auf die Platte zu bekommen, da ihr Abzug ebenso rasch und hastig erfolgt wie ihr Antlug. Trotzdem gelang es mir einmal, eine Biene unmittelbar vor dem Abfluge von der Spitze der An- iherensäule auf die Platte' zu bringen. Nachdem wir uns über die Einzelheiten der Pollenaufnahme im klaren sind, dürfte es sich empfehlen, die darauf bezüglichen Bilder kritisch zu betrachten. Wie die Aufnahmen zeigen, gelang es, zwei (Fig. 6, 7), ja selbst drei Bienen (Fig. 8) gleichzeitig auf die Platte zu bringen. In erster Linie kam es hier darauf au, die Bienen in ihren Beziehungen zur Autherensäule möglichst scharf zu erhalten. Bei Berücksichtigung der Höhe der Antherensäule er- scheint es begreiflich, daß es kaum möglieh ist, die ganze An- therensäule samt der Basis und dem Insekt gleich scharf zu er- halten. Wie bereits eingangs erwähnt, mußte ich mich auf Grund der Beobachtung der Tätigkeit der Tiere auf der Mattscheibe da- mit begnügen, eine mittlere Einstellung herauszubekommen, welche wenigstens die natürliche Körperhaltung des Tieres und die Be- ziehung des Körpers zur Antherensäule möglichst scharf zeigt. Ich glaube, daß dies namentlich in Fig. 6 und 7 gelungen ist. Beide Aufnahmen zeigen die Berührung der Antherensäule durch die Seite und Dor.salfläche des Bruststückes und die Bauchseite der Biene. Sie zeigen, da die Aufnahme schräg von oben erfolgte. selbstverständlich die Antherensäule perspektivisch verkürzt. In beiden Aufnahmen fehlt jedoch die Diflferenzieruug der Antheren- säule in ihre Antherenfäciier. Die optische Ebene, auf welche ein- gestellt war, lag ja merklich tiefer als die obere Region der An- therensäule. Fig. 8 zeigt bloß bei der zum Teil durch die An- therensäule verdeckten rechten Biene die Berührung der ßücken- seile des Tieres mit derselben. Die Aufnahmen zeigen auch aus demselben Grunde die Blumenkrone größtenteils unscharf. Sie geben also zwar ein vollkommen naturgetreues Bild der natürlichen Körperhaltung der Tiere und damit eine klare Vorstellung darüber, wie das Tier den Pollen empfängt, wären aber für eine, gesteigerten An- sprüchen entsprechende Textabbildung noch diu-ch Detailausführung der Krone, Antherensäule etc. an der Hand des Objektes, u. zw. wenig- stens annähernd natürlicher Größe zu ergänzen. Denn die starke Ver- kleinerung schien hier bloß aus Gründen der Raumersparnis geboten. Wie aus der bisher geschilderten Tätigkeit der Bienen in der männlichen Blüte ersichtlich ist, werden dem Tiere während des 160 Honigsaugens die Pollenkörner in den erwähnten Stellungen aut die Haare der Seiten und des Rückens des Bruststückes sowie auf die Bauchseite übertragen, wo sie mittels der Ölschicht ausgezeichnet kleben. Da durch die über die Antherensäule kriechenden Bienen Blütenstaub in den Blütengrund hinabfällt, so bekommen viele Tiere selbst dann, wenn ihre Bauchseite gar nicht mit der An- therensäule in Berührung gekommen ist, bloß beim Nektarsaugen an der Basis der Filamente vielfach Blütenstaub auf ihre Bauch- seite appliziert. Bei der großen Menge von Blütenstaub, die oft im Blütengrund angehäuft ist, erscheinen die Tiere daher häufig am ganzen Körper wie mit gelbem Pulver eingepulvert. (Schinß folgt.) Literatur - Übersicht'). Februar 1910. Czapek F. Beiträge zur Morphologie und Physiologie der epi- phytischen Orchideen Indiens. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVHI, Abt. T, Dezember 1909, S. 1555—1580.) 8°. 7 Fig. Frank L. Heimatschutz. Schaffet Schutzgebiete für unsere Pflanzen- und Tierwelt! (H. Bericht der Naturwissenschaftlichen Sektion des Vereines , Botanischer Garten" in Olmütz, Vereins- jahr 1905—1909, Olmütz 1910, S. 58-66.) 8". Ginzberger A. Wie bestimmt man mitteleuropäische Pflanzen? (Das Wissen für Alle, Naturhistorische Beilage, Nr. 6, März 1910, S. 15—18.) 4"^. Glaab L. Seltene Blütenerscheinungen an einem Waldbirnbaume. (Allg. botan. Z., Xyi. Jahrg.. 1910, Nr. 2, S. 17—19.) 8". 1 Abb. Hanausek T. F. Über die Perikarphöcker von Daldia variahüis (W.) Desf. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXVIII, 1910, Heft 2, S. 35—37, Taf. I.) 8°. Hayek A. v. Flora von Steiermark. I. Bd., Heft 12 (S. 881 bis 960). Berlin (Gebr. Borntraeger), 1909. 8°. — Mk. 3. Enthält die Fortsetzung der ßosaceen: AlchemiUa bis Pyrus. Neu be- schrieben mit lateinischer Diagnose: Bosa consanguinea [gallica X rubi- ginosa) b. Preissvianiii Hayek, Rosa micrantha Sm. sthang des (Jebirges von Alexandrette bis Kyryk bedeckt, schon iu voller Blüte steht. Ziemlich reich ist die Ausbeute an Flechten und Moosen. In zirka acht Tagen reisen wir längs des Euphrat nach Baglidad, um die dortige Gegend zu erlorschen. Im Mai und Juni sollen die Umgebungen von Mossul, der Djebel Sindjar und Dj. Abd el Aziz erforscht werden, im Hochsommer die Hoch- gebirge in Kurdistan und im Herbst nach Baghdad zurückgekehrt werden, um am Beginne der Herbstregen in der Umgebung von Baora zu arbeiten. Nächst systematisch-floristischen Arbeiten sollen die Pflanzenlormationen und ihre Biologie, die hier zu erwartenden Stammpllanzen von Getreide und anderen Kulturpflanzen, alle Gruppen von Kryptogamen studiert und photographische Vegetatious- auinahmen gemacht werden. Personal-Nachrichten. Privatdozent Dr. Bcngt Lidforss wurde zum Professor der Botanik an der Universität Uppsala (.Schweden) ernannt. Gestorben: Professor Dr. E. P. Wright (Dublin) im Alter von 76 Jahren. (Naturw. Rundschau.) — Professor Dr. Ch. R. Barnes (Chicago) im Alter von .öl Jahren. (Naturw. Rundschau.) — Prof. Dr. P. Mac Owan in Uitenhage, Capkolonie. (Botan. Zentralblatt.) Die gegenwärtige Adresse des Dr. E. M. East lautet: Har- vard University. Bussey Institution of Applied Biology, Jamaica Piain, Mass. Inhalt der April-Nummer: Dr. Ladwig Lämmermayr: BeobachtmgcD an üotrychmm Lu- u'iria (L.) Sw. und Genista sagittatis L S. 129. — Dr. T. F. Hanansek: Boiiräge znr Kenntnis der Trichombildangen am Perikarp der Kompositen. S. 132. — Jobanna Mouz: Über sekundäre ÜefcäVigang fioiger l{otttlf,en. (Schlull.) S. 130. — E. v. llalacsy: Aufzählung der TOD Dr. B. Tnntas auf der Insel Scyros der nördlichen Sporaden im Jnni 1908 go- .••ammclten Arten. (.Schluß.) S. 141._ — Dr. Utto Forsch; Blötonbiolngio und Photographie. (Fortsetzung.) S. 1!5- — Litoratur-Übprsicht. S. ICO. — Akademien, Hota/iische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. S. 163. — Botanische Sauminngen, Museen. Institute etc. S. 195. — Botanische Forschung»- und .Sammelreisen. S. Iü7. — Personal-Nachrichten. .S. liJ7. Uedskieur: Prof. Dr. U. t. Wettütein. Wien, 3/3, Konnweg U. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. l>if ,, Österreichische botanische Zeltsohrlft" erscheint am Ersten eines joden Monates and Vodtct t;iiii/j.ii.rii; i<"' -Man. Zu herabgesetzten Preisen sind mich folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 ä M. 'J- — , Ib«i0/b2, 1864, ÜD, 1871, 1873 74, 1876/y8 ä M. 4-—, 18'JS/97 k M. 10-—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Posianweisnug direkt bei der Admiuisiralion in Wien, 1., UarbarugaBso 'i (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieres. Einzelne JSummern, soweit uocu vorrätig, a i MurL. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen fbr die aarcblanfendo Petitzeile berechnet. 168 INSERATE. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Professor Dr. Karl Fritsch Scllora für i österreiclisclifiii Sißteii- lilDBillißr (mit Ausschluß des Küstenlandes). — Schulausgabe der „Exkursionsflora". Preis broschiert Jlark 3'60, in elegantem Leinwandband Mark 4* — . Preishepabsetzung älterer Jahrgänge der ,,Österr. botanischen Zeitschrift". um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift" zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1893 (bisher ä Mk. 10.—) auf ä Mk. 4.— 1893-1897 ( „ „ „ 16.-) „ „ „ 10.- herab. Die Preise der Jahrgänge 1853, 1853 (k Mark 3.—), 1860 bis 1863, 1861-1869, 1871, 1873—1871, 1876—1880 (a Mark 4.-) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854 — 1859, 1863, 1870, 1873 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift" erschienenen 37 Porträts lierYorrag^ender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35. — netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu heferu. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direkt Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. ♦-4~^ »-T~« •^-« »-t-« 9-^-* »-1-* »-t-« »^t-* •-^-« »-t-« •-+-• »-t^« •-^-« •-4-« •"'K» •~^-% •--]-« •!-• •'t-« •-1-» »-J-« •-^-» •-!-• ^ ^ 4^ ^ ^^ fj^ ^ *d^ 4^ ^is ^ S^ E^ 4^ m 4^ ^^45, 4^ ^^ ^-^ 4^ ^4-^ 4^ NB. Dieser Nummer ist Tafel III (.Porschi beigegeben. Buchdruckerei Carl Gerold's Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCEßlFT. Heraasgeereben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LX. Jalirirang, N"- 5. Wien. Mai 1910. Ü"ber die Gattungen Chiloscf/plnis und Hetero- scyphus n. gen. Von Viktor Schiffner (Wien). Die Gattung Chiloscyplitis ist in ihrer gegenwärtig üblichen Umgrenzung eine heterogene, aus mehreren Verwandtschaftsgruppen zusammengesetzte, die aber alle in der Beschaffenheit des Frucht- astes und des Perianths untereinander ziemlich ähnlich sind. Sehr verschieden sind sie aber in ihrem Gesamtaussehen und besonders in der Beschaffenheit der Andröcien. In letzterer Beziehung lassen sich zwei grundverschiedene Verhältnisse beobachten: bei einer Gruppe, zu der auch alle europäischen Formen gehören, sind die Andröcien iutercalar am Hauptstamme oder den diesem gleichwertig ausgebildeten iSeitenästen; die Perigonial- blätter sind in Größe und Form den sterilen Blättern ähn- lich, unterscheiden sich aber durch die säckchenartige Basis mit gezähntem Dorsalläppchen. Die zweite Gruppe besitzt kleine, kätzchenlörmige An- dröcien, welche scheinbar') ventral sind, indem sie seitlich aus dem Winkel eines Amphigastriums entspringen und von den Stengelblättern ganz verdeckt werden. Die Perigonialblätter sind klein und den Stengelblättern ganz unähnlich. Diese Unterschiede sind so wesentlich, daß sie geradezu als Gattungsunterschied gelten müssen, wie das ja auch in anderen Gattungen der Acrogynaceen allgemein üblich ist. Die bisherige Gattung Chiloscyphus ist also auf diese Ver- hältnisse hin sorgfältig nachzuprüfen, und aus diesen Unter- suchungen wird sich dann die genaue Umgrenzung der neu zu gründenden Gattungen ergeben. Vielleicht wird sich auch zeigen. 1) Stephiini hat mit Recht darauf aufmerksam gemacht (Spec. Hep. IlL, p. 196), daß die Sexualäste eigentlich lateral sind. österr. botan. Zeitschrift. 5. Heft. l!»I0. 13 170 daß noch eine oder die andere Gruppe wird als eigene Gattung abgetrennt werden müssen. Bei der großen Anzahl der hier in Betracht kommenden Formen, die fast alle exotisch sind, und der schweren Zugäng- lichkeit vollständigen Materiales wird die Aufklärung dieser Pflanzengruppe nur sehr allmählich und durch Mithilfe aller Hepaticoiogen möglich sein. Ich möchte durch diese Schrift nur die Aufmerksamkeit der Hepaticologen auf diese Punkte lenken, um zu veranlassen, daß bei künftigen Untersuchungen von Arten aus diesen Gruppen immer gebührend auf die sonst ziemlich ver- nachlässigten Andröcien KOcksicht genommen werde. Es wird sich dann auch sicher herausstellen, daß die neuen Gruppen (Gattungen) außer den Verschiedenheiten des Andröceums auch noch andere charakteristische Merkmale haben, durch die sie ausgezeichnet sind. Ich will hier nur eine Übersicht darüber geben, was ich bisher über die vorgeschlagene und meiner Meinung nach not- wendige Spaltung der alten Gattung Clülosciiplno! eruieren konnte. Der Gattungsname Chiloscyphus muß der Gruppe (leider der kleineren!) verbleiben, in deren Mittelpunkte unsere europäischen Formen {Ch. pohianthus und verwandte' stehen^). Die Diagnose von CJnJosci/pJnts Corda (em, Schffn. 1910) müßte in folgenden Punisten geändert werden: ^Folia alternantia, basi dorsali haud connata. amph. libera vel anguste cum folio adjacente conjuncta. Ramificatio lateralis, rami 9 brevissimi, foliis paucijugis a caulinis diversis. sub folio occulti. Androecea intercalaria in caule primario et ramis aequalibus, foliis peri- gonialibus basi sacculatis et lobulo dorsali auctis, caeterum foliis caulinis omnino aequalibus. Soweit mir bekannt gehören dieser Gattung an: Ch. polyanthns (L.) Corda, Ch. mororanus St., C/i.2^ö//e.scens(Schrad.)Dum., Ch. GoUanii St., Ch. fragilis (Roth) Schffn., (^h. himalayensis St., Ch. rivuJaris (Schrad.) Ch. expansus (Lehm.) Nees, Loeske, Ch. W cbherianus St., Ch. Nordstedtii Schffn., Ch. adscendens (Hook, et Ch. japonicus St., W.) Süll.*). Als zweifelhaft hieher gehörig sind folgende Arten, obwohl die Andröcien als intercalar am Stengel beschrieben werden: Ch. echinellus (L. et G.) Mitt. *), 1) Art. 45 der Regles iuternat. 1905. 2) Über diese Pflanze habe ich mich ausführlich geäußert in meiner Schrift: Kritik d. eur. Formen der Gatt. Chil. 3) „Andr. in basi ramorum mediana" Steph. — Diese Pflanze weicht von den anderen hieher gehörigen Arten durch die langgezähnten Blätter bedeutend ab. An dem Ex. meines Herbars fand ich keine Andr. 171 Ch. lohatus St.'), Cli. Beckettiimus St.'). Die zweite der oben erwähnten Gruppen fasse ich auch als eigene (lattunii auf und nenne sie Jlefet'O.scyphus. Ramiticatio lateralis (raro etiani ventralis), folia alterna et libera vel opposita et saope dorso per paria connata; amph. saepe cum foliis concreta. Rami 9 et periauthia, ut in Chilo- srypho, audroecia ramos parvos spicaeformes form ans latera- liter ex angulis amphigastriorum ortos; foliis perigonialibus semi- globoso-saccatis parvis, caulinis omnino dissimilibus. Ich gebe im folgenden eine Liste der früher zu Chiloacyphus gerechneten Arten, von denen mir ihre Zugehörigkeit zur Gattung lletcroi^cyphns sicher erscheint. Ich rechne hieher solche Arten, von denen ich die Beschaffenheit der Andröcien aus eigener An- schauung kenne oder von denen sie gut beschrieben sind; ferner solche Arten, von denen zwar die Andröcien bisher nicht bekannt sind, die aber mit sicher hieher gehörigen zweifellos so nahe ver- wandt sind, daß auch sie hieher gehören müssen. Die Reihen- folge der Arten ist die in Stephani, Species Hep. III. Zu Heitroscyphus gehören: H. integerrinius Schffn., H. conflucns (Mitt.), H. parvnhis Schffn., H. bifidus Schffn., H. concinnus (De Not.), H. communis (St.), E. dccurrens (Nees), H. Lauterhachii (St.), H. succulentus (Gott.), H. haduiniis Nees), Jf. perfoliatns (Mont.), //. porrigen^i (Schön.), H. densifoUm (De Not.), H. plaims (Mitt.), H. iurgidns Schffn., H. Zollhujeri (Gott.), ') „Andr. in caule mediana . . . . " Steph. — Diese Pflanze gehört nach der Beschreibung kaum zu Chil.: „Per. in ramulo longiusculo .... sub- fvlindrica, ore purum ampliato 8 — 10 lobulato. Folia flor. quadrijuga etc." Das widerspricht der Gattungsdiagnose (Steph., 1. c, p. 196); ist vielleicht ein Leioscyphu^. — Vh. retroversus Schlfn. ist den Arten unserer Gruppe auch sehr ähnlich; die Pflanze ist aber ganz steril und daher unsicher (nach Steph. vielleicht ein Leiuscyphus). '■^) „Andr. in medio caulis " Steph. — Ich habe diese Pflanze in €inem Originalexemplar untersucht, aber leider keine Andr. gefunden. Sie ge- hört aber nach meiner Meinung zu Luphocolea [also L. Beckettiana (St.) Schffn. I'JIO], denn die Per. stehen hier z. T. endständig am Hauptsteugel (an einem solchen sah ich zwei Seitenäste, von denen einer wieder 9 ^^'^r) oder an sonst ganz normal beblätterten mehr weniger verlängerten Seitenästen, die bisweilen bis 13 iJlattpaare aufwiesen. Bisweilen findet sich eine kräftige sub- florale Innovation. Alles dieses .ist mit der Gattungsdiagnose von Chilusc. un- vereinbar. Die Pflanze hat viel Ähnlichkeit mit C<»iosci/i)liiis iitjlexifülius und ist vielle» nt diesem nahe verwandt. Das Periauth ist aber nicht so tief drei- lappig^ die Caly])tra ist nicht mit dem Pcrianth verwachsen und nicht thala- Dio^\ (die sterilen Aroheg. etehen an ihrer Basis). — Nahe stehend dieser S»ozies und ebenfalls gegen die Basis normal beblätterte, wenn auch niclit so vt-^iängerte 9 Äste aufweisend ist Cli. iJitstumus Sande Lac, von dem ich ■Ungiualeiemplare untersucht habe. 13» 172 H. argidus (Nees), H. aniboinensis Schffn., H. cuhanus (Taylor), H. caledonicus (St.), H. fragilicilius Schffn., H. aselliformis (Nees), H. Sandei (St.), H. Wettsteinii Schffn., H, acutangidiis Schffn., H. diihius (Gott.), H. lucidus (L. et L.), H. loangensis (St.), H. hamatistipulus (St.), H. amphiholius (Nees) '), H. Liehmannii (St.), H. Fiitieri (St.), H. yolyUepliaris (Spruce), H. miradorensis (St.), H. combinatus (Nees), H. limosus (Carr. et Pears.), H. glancescens (St.), H. Colensoi (Mitt.), H. coalitus (Hook.), H. oUongifolius (Tayl.), U. cuneistipidus (St.), H. odoratus (Mitt.), H. longifoliiis (Carr. et Pears.), H. fissistijyns (Tayl.), H. triacanthns (Tayl,), H. Levieri (St.), H. chlorophyllus (Tayl.), H. valdiviensis (Moni). Ich lasse nun noch eine Liste derjenigen Arten folgen, deren Zugehörigkeit zu lleteroscypims sehr wahrscheinlich ist, wofür sich aber nach unserer momentanen Kenntnis keine zwingenden Be- weise anführen lassen: //. Deplanchei (St.), H. Modiglianii (St.), H. caesius Schffn., H. teuer (St.)., H. falcifolius (St.), H. propagidiferus Schffn., H. hehridensis (St.), H. Jackii (St.), H. moroJcensis (St.), H. Nadeaudii (St.), H. granditextus (St.), H. thomeensis (St.), Tl. spectabilis (St.), H. fascicidatus (Nees)^), H. Habenhorstii (St.) *) , H. grandistipus (St.), H. orisdbensis (Gott.), H. sinuosus (Hook.), //. renistipidus (St.), H. Weymouthianus (St.), H. cüiatiis (St.), H. BUlardieri (Schwgr.). Es verbleibt noch ein Eest von bisher zu Chdoscyphiis ge- rechneten Arten (vgl. Stephan i, 1. c), über die sich wegen ^) Bei Stephani, Spec. Hep. III., p. 229, heißt es: .,Andr. in caule ra- misque mediana longe spicata", von dem ganz nahe verwandten Ch. Liebmannii aber: ,,Andr. parva lateralia bracteis eiiguis ad 6-jugis ....". 2) Ein Ex. aus dem Herb. Jack: Tafelberg, Igt. Spielhaus 1875, habe ich untersucht. Die Pflanze ist zum Teil sicher ventral verzweigt. Die bis dahin unbekannten Andröcien sind ebenfalls ventrale Aste, die aber ziemlich groß und den sterilen ähnlich sind ; sie wachsen an der Spitze vegetativ weiter. Die dicht gedrängten Perigonialblätter sind im Umriß schief elliptisch an der Spitze abgerundet, an der Basis sackartig mit einem scharf abgesetzten, un- regelmäüig mehrzähnigen Dorsalläppchen. Antheridien einzeln (ob immer?). Die Pflanze steht gewissen antarktischen Formen nahe, die vielleicht eine eigene Gattung darstellen, da sie von den anderen Heterosci/phus-Formen weit abweichen. 8) Steht nach Stephani dem Ch. fasciculatus nahe. 173 ihrer Zucrehörigkeit gegenwärtig nichts aussagen läßt; es sind darunter Formen, die möglicherweise zu Lcptoscyphu^i und anderen Gattungen gehören. Es wird vielleicht manchen unbequem und daher unpraktisch erscheinen, daß ich die bisherige, so bequeme Gattung Ch'do- scyphus aufzulösen unternehme, jedoch muß dagegen bemerkt werden, daß die Wissenschaft solche Rücksichten nicht nehmen kann und darf. Es ist uns darum zu tun, endlich einen Einblick in die natürlichen Verwandtschaften der Formen zu gewinnen, und das wird gründlichst hintangehalten durch Anerkennung solcher großer heterogener Gattungen, wie es Cliiloscijjiltiis bislang war, die zwar dem Laien und Sammler recht bequem sind, in denen sich aber Formen augenscheinlich sehr verschiedenartiger Ver- wandtschaftskreise wirr durcheinanderdrängen. Eine Spaltung in kleinere natürliche Gattungen ist nur der erste und wichtigste Schritt zur phylogenetischen Aufklärung einer Gruppe; es muß dann eine mühsame Kleinarbeit weiterhelfen (Ordnen der Spezies in Verwandtschaftskreise, genauere und vielseitigere Untersuchung der einzelnen Arten, Feststellung der Variabilität der einzelnen Arten durch Unterscheidung von Varietäten. Formen etc.). Von diesen Zielen sind wir in der schwierigen Gruppe : CJiiloscyplius sensu lat. noch weit entfernt. Ich selbst will in einer gleichzeitig erscheinenden Schrift M diese Aufklärung wenigstens für die europäischen Formen von Chiloscyphus zu geben versuchen. Bliitenbiologie und Photographie. I. Von Dr. Otto Porsch (Wienj. (Mit Tafel III.) (Schluß. 2) Die Bestäubung der weiblichen Blüte ist nach dem Vorhergegangenen klar. Beim AnÜug wählen die Tiere entweder den- selben Weg über die Krone wie in der männlichen Blüte oder sie fliegen sehr häufig direkt auf die Narbe, um sich von hier mit größter Hast zum Nektarium zu begeben. Im letzteren Falle ist die Pollenübertragung auf die Narbenlappen durch die Bauchseite des Tieres unvermeidlich. Wiederholte Untersuchung der Narbe nach dem Anlliig der Tiere zeigten mir dieselbe auch bei frisch aufgeblühten Blüten reichlich mit Polleu bedeckt. Bei der geradezu nervösen Hast, mit der das Auffliegen auf die Narbe und das Ver- lassen derselben erfolgt, ist es äußerst schwer, das Tier gerade in ') Kritik der europäischen Formen der Gattung Chilosct/pfiKS. -) Vgl. Nr. 4, S. 145. 174 diesem Augenblicke auf die Platte zu bekommen. Da aber gerade diese Aufnahme in blüienbiologiseher Beziehung von besonderem Werte ist, konnte ich mich nicht entschließen, die Aufnahmsserie ohne dieselbe abzuschließen. Nach langem erfolglosen Bemühen gelang es mir doch, wenn auch nur ein einzigesmal. diesen Augen- bHck im Bilde festzuhalten. (Fig. 10.) Obwohl die Aufnahme nicht kontrastreich ist, zeigt sie doch das, worauf es hier ankommt. Der hier notwendigen hohen Einstellung entsprechend erscheint der Blütengrund undeutlich. Im Gegensatz zum Nektarium der männ- lichen Blüte ist jenes der weiblichen Blüte ringsum gleichmäßig zugänglich, da es, wie bereits erwähnt, als Riagwulst entwickelt ist. Beim Nektarium angelangt, tunken die Bienen mit derselben Gründlichkeit und Hast die dünne Nektarschicht mit lange vor- gestreckter Zunge auf. Ich habe auch hier wiederholt die Tätig- keit der Tiere bei zehnfacher Lupenvergrößerung beobachtet. Da der Nektar nicht nur von der ganzen Oberfläche des ßingwulstes. sondern auch au dessen Kanten und in der Eingfurche zwischen diesem und dem kragenförmigen Blütenboden ausgeschieden wird. bleibt kein Winkel von der beweglichen Zunge verschont. Dabei stemmt die Biene beim Vorwärtskriechen häufig den ganzen Rüssel bogig nach rückwärts, um den Nektar mit möglichster Gründlich- keit wegzuwischen. Die Sekretion erfolgt in der ersten Hälfte des Vormittags namentlich an vor direkter Besonnung geschützten Stellen ununterbrochen fort. Ich konnte wiederholt mit der Lupe beobachten, daß, nachdem die Biene beim Saugen einmal im Kreise um das ganze Nektarium herumgekommen war, am Ausgangspunkt die Sekretion schon wieder in vollem Gange war. Daß die Sekretion mit der Insolation in einem bestimmten Zusammenhange steht, dafür scheint mir folgende Tatsache zu sprechen. Wie bereits oben erwähnt, band ich die Blüten im Zusammenhange mit der Pflanze, um den Blütengrund von der Sonne grell beleuchtet zu haben und mit dem Apparate besser heranzukönnen, auf am Rande des Ackers stehende Maispflanzen. Nach längerer Besounung waren diese Blüten immer schlechter besucht als die am Boden befindlichen, teilweise beschatteten. Die Untersuchung des Nektariums mit der Lupe ergab auch eine trägere Nektarsekretion. Möglicherweise wirkt außer dem bei geringerer Sekretion weniger starken Nektar- geruch auch die durch die Sonne beleuchtete gelbe Krone auf das Bienenauge nicht so kontrastreich wie bei teilweiser Beschattung, wo sie sich von dem dunkler grün erscheinenden Laube besonders deutlich abhebt. Denn daß die Farbe bei dem hochentwickelten Gesichtssinn der Bienen das Hauptanlockungsmittel auf die Ent- fernung darstellt, ist trotz der Versuche Plateaus von Forel und Andreae so überzeugend nachgewiesen worden, daß gegen- wärtig darüber kein Zweifel mehr bestehen kann '). Daß bei ^) Ich kann nicht umhin, hier auf die lichtvolle Darstellung der ganzen Frage in Foreis jüngst erschienenem Buche: „Das Sinnesleben der Insekten", München 1910 (p. 6-44, 196—218 etc.), zu verweisen. 175 schwächerer Sekretion die Verrinireruiifj der Wirkung auf den Geruchssinn nicht zu vernachlässiireii ist, wird dadurch nicht in Abrede gestellt. Außer durch den geringen Hesucli wird die Auf- nahme auch dadurch erschwert, daß die <]er Sonne ausgesetzten Bhlten rasch welken, obwohl sie mit dem Hauptstamiue in orga- nisclier Verbindung bleiben. Bei der eben geschilderten Tätigkeit l)erühren die Bienen die Seitenkanten und Unterseite der Narbenlappen mit der Kücken- seite des Thorax und vermitteln so die Bestäubunir. Diesen Vor- gang illustrieren die beiden Figuren 9 und 11. Erstere zeigt gleich- zeitig drei Bienen beim Honigsangen und die Berührung der Narbe durch den Bücken der Tiere. Die beiden vorne saugenden Bienen .■^ind deutlieh sichtbar, von der dritten ist bloß die Spitze des Hinterleibes als schwarzer Fleck augedeutet. Fig. 11 zeigt eine Biene mit der Rückenseite der Narbe eng angeschmiegt. Auch diese beiden Aufnahmen zeigen wieder die Vorzüge und Nachteile der Photographie. Fig. 11 wurde nach einer kleinen Blüte auf- genommen. Die geringere Tiefenwirkung: gestattete noch sowohl Insekt als Narbenoberfläche scharf zu bekommen. Fig. 9 wurde in annähernd natürlicher Größe im Format 13X18 nach einer großen Blüte aufgenommen. In diesem Falle kam nicht nur die Tiefe der großen trichterförmigen Blumenkrone, sondern weiters der um- stand in Betracht, daß hier der die Narbenlappen tragende Griflfel- teil höher als sonst war. Es fehlt daher sowohl die Schärfe der Krone als jene der Narbenlappen. Wenn auch die Details der Krone und Narbe für die Darstellung der Übertragung des Pollens in diesem Falle unwesentlich sind, so ist doch auch hier wieder gesteigerten Ansprüchen nur durch Detailausführung der Aufnahme als Grundlage an der Hand der Objekte vollkommen entsprochen. Zum Schlüsse noch einige Worte über die Bedeutung der Honigbiene als Bestäubungsvermittler. In unserem Gebiete ist, wie wohl in Europa überhaupt, die Honigbiene der ausschlag- gebende Bestäuber ^). Daß außer ihr auch andere Insekten die Blüten gelegentlich des Honigs oder bloß des Pollens wegen be- suchen, habe ich bereits oben erwähnt. Für die Bestäubung spielen dieselben jedoch entweder gar keine oder bloß eine so unter- geordnete Rolle, daß sie der Honigbiene gegenüber als Bestäubungs- vermittler praktisch verschwinden. Von den Hummeln abgesehen, sind auch ihre Körperdimensionen vielfach derart, daß eine Über- tragung des Pollens entweder unmöglich oder äußerst unwahr- scheinlich ist. Obwohl in unseren Gebieten der Honigbiene als aus- schlaggebendem Bestäuber gegenwärtig der Löwenanteil zufällt, ist zur Beurteilung der historischen Entstehung der Blüten- M Auch für Philadi'liihia pibtGentry auf.er verschiedenen Humruelartca die Honigbiene als Haupt bestiiuber von Cucurbita Fc/ju und C. unfern an. Vgl. Gentry, 'J'he fertilization of c*;rtaiii llowers thruugh insect ageney. Americ. Naturalist, IX., 1875, p. 203. 176 anpassungen unbedingt die Frage zu entscheiden, ob dies auch für die Heimat der Pflanze galt resp. gilt. Die Entscheidung dieser Frage ist deshalb schwierig, weil die Pflanze gegenwärtig im wilden Zustande unbekannt ist. Während Müller und Pax in ihrer Bearbeitung der Familie (in Engler-Prantls Natürl. Pflanzenfam., IV., 5, p. 9, 33) den amerikanischen Ursprung der Art für sicher halten, hält Cogniaux Südasien für ihre Heimat^). Ist letztere Annahme richtig, dann könnte die Bienen gattung A2ns, die, wie wir gegenwärtig sicher wissen, asiatischen Ursprungs ist, in einem ihrer Vertreter oder ihren Vertretern überhaupt, auch historisch ihr Bestäuber sein -). Die gesamte Blüteneinrichtung läßt als natürlich angepaßten Bestäuber auf eine langrüsselige Apide schließen. Robertson teilt mit, daß in Illinois Cucurbita Pepo von den beiden oligotropen Bienenarten Xenoglossa pruinosa 8ay und X. cucurhltamm Ckll. regelmäßig besucht wird^). In dem systematischen Besucherverzeichnis, welches Appel und Loew am Schlüsse des dritten Bandes des Knuth sehen Hand- ])uches bringen, sind noch Anihophora spec. und der Kolibri Trochilus coliilris L. als Besucher angegeben*). Von den zehn Cucurhitrr- Arten, welche Cogniaux in seiner monographischen FamilienbearbeituDg beschreibt, sind sechs sicher amerikanisch und vier ihrer Heimat nach fraglich. Wenn man bedenkt, daß die Pflanze nach den obigen Angaben in Amerika von zwei oligo- tropen Bienenarten regelmäßig besucht wird, wenn man sich weiter ihre gegenwärtige geographische Verbreitung sowie die Tatsache vor Augen hält, daß Wittmack Samen ven (Äicurbita moschata in altperuanischen Gräbern von Ancon nachwies, so neigt sich schon auf Grund dieser Befunde die Entscheidung der Frage zugunsten des neuweltlichen Indigenates. Die nach Ro- bertson in Illionis den Kürbis besuchende oligotrope Biene Xenoglossa pndtiosa stimmt übrigens, wovon ich mich durch eigene Anschauung überzeugen konnte, in ihren Körperdimensionen mit unserer Honigbiene im wesentlichen überein ^), so daß also ^) Cogniaux, Cucurbitaceae in Decandolles Monograpliiae Phane- rogam., IH., p. 546. 2) Über die Geschichte und geographische Verbreitung der Honigbiene vgl die verdienstvolle Arbeit von Gerstäcker: Über die geographische Ver- breitung und die Abänderungen der Honigbiene nebst Bemerkungen über die ausländischen Honigbienen der alten W'"elt. Potsdam 1862. XI. Wanderversamml. deutsch. Bienenwirte zu Potsdam. Herrn Kustos Kohl, welcher so freundlich war, mich auf diese Arbeit aufmerksam zu machen, sei hiemit ergebenst gedankt, desgleichen Herrn Regierungsrat Dr. Ganglbauer für die freund- liche Erlaubnis zur Benützung der Bibliothek der zoologischen Abteilung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums. 3) Robertson, Flowers and insects XIX. Bot. Gazette, XXVIII., 1899, p. 36. *) Daß es sich im letzteren Falle nur um einen gelegentlichen Besucher handelt, kann wohl keinem Zweifel unterliegen. ^) Für die freundliche Erlaubnis zur Einsichtnahme in das Material der hymenopterologischeu Sammlung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums bin ich Herrn Kustos Dr. F. Kohl verbunden. 177 das Verhalton der Honigbiene während der Bestäubung den richtigen Maßstab tur die Beurteilung des amerikanischen Be- stäubers abgibt. Betraciiten wir die Frage vom paläozoologischen Standpunkte, so kommen uir zu folgendem P^rgebnisse. Die Gattung A}iis ist nach den grundlegenden Untersuchungen von Handlirsch tertiär derzeit in mehreren Arten aus dem baltischen Bernstein, Hott im Siebengebirge und Üningeu in l^aden bekannt^). Aus Amerika fehlen jedoch fossile Funde. Es dürfte auch wenig Hoflnung bestehen, dieselbe später für Amerika fossil nach- zuweisen. Ist also der Kürbis, wie Cogniaux meint, asiatischen Ursprungs, dann könnte die Honigbiene auch sein historisch an- gepaßter Bestäuber sein; liegt seine Heimat dagegen in der neuen Welt, dann kommt die Gattung Apis auch auf Grund des fossilen Befundes in dieser Eigenschaft nicht in Betracht. Die als ausschlagirebeude Bestäuber des Kürbis in Amerika beobachteten oligotropen Bienen stimmen jedoch in ihren Körperverhältnissen mit unserer Honigbiene so weit überein. daß wir das Verhalten der letzteren an der Blüte ohneweiters als Maßstab für die Tätig- keit der ersteren nehmen können, ganz abgesehen davon, daß die Honigbiene in der alten Welt derzeit wohl den ausschlaggebenden Bestäuber unserer Pflanze darstellt. Es wäre eine sehr dankenswerte Aufgabe, die Besucher der wilden amerikanischen ('HrH)hita-ATten an Ort und Stelle fest- zustellen. Der Fall zeigt übrigens, wie wertvoll unter Umständen cresicberte Ergebnisse der Blütenbiologie bei vielseitiger kritischer Methodik selbst für die Entscheidung pflanzengeograpliischer Fragen sein können. Ich schließe damit die Darstellung meiner die Bestäubung des Kürbis betreffenden Beobachtungen in der Hoffnung, diiß es mir gelungen ist. an diesem instruktiven Einzelfall trotz der daran geübten Kritik die Leistungsfähigkeit der photographischen Me- thode im Dienste der Blütenbiologie anschaulich zu demonstrieren. 'J. Die Bestäubung von Leoniodon chimihiaJis Jacq. durch Fanurgas calcaratiis (Scop.). (Tuf. III, Fig. 12.) Der Blütenbau dieser von Insekten verschiedenster Ordnungen reich besuchten Pflanze ist von H. Müller so meisterhaft be- schrieben worden, daß dessen Beschreibung kaum etwas Wesent- liches mehr hinzugefügt werden kanu-> Den besten Überblick ') Vgl. Handlirsch, Die fossilen Insekten und die Phylogenie der re- zenten Formen. Leipzig l'JUG — 1908, p. 892, sowie Cock ereil, Description of Hymenoptera from baltic araber. Mitteil. a. d. geologisch-paläoiitologiscben Institut u. d. Bersteinsamuilung d Universität Königsberg i. Pr. 1909. Laut freundlicher Mitteilung des Herrn Kustos A. Handlirsch. -) H. Müller, Befruchtung der Blumen, 1873, p. 4U9. 178 über die Reichhaltigkeit des Insekteobesuches, welche in dem Pollen- und Honigreichtum der im Sonnenschein leuchtend gelben Blütenköpfchen ihre Erklärung findet, gibt die Zusammenstellung der 13esucherlisten in Knuths Handbuch (Tl., 1., p. 670—672). Ich könnte diese Gesamtliste auf Grund meiner eigenen Beob- achtungen in Kärnten noch bedeutend vermehren. Für die Be- urteilung des relativen Anteiles der einzelnen Besucher an der Bestäubung wäre jedoch damit wenig gewonnen. Denn die Zahl derjenigen Insektenarten, deren Besuche allein genügen würden, um dem Herbstlöwenzahn vollen Fruchtansatz zu sichern, ist im Verhältnis zur großen Artenzahl von Besuchern überhaupt relativ gering. Das Hauptkontingent stellen die Apiden und Syrphiden. Wenn wir unter den ersteren von der Honigbiene und einigen Hummelarten absehen, so sind wenigstens im Gebiete des Wörther- sees als die stereotypischesten Bestäuber Paniirgus calcaratu^^ (Scop.), Dasypoda pLumipes (Panz.), Dufonrea vKlr/aris Schenck und Halictus calceatus Scop. zu bezeichnen M« Cnter diesen war in dem genannten Gebiete wenigstens in den letzten drei Sommern Pcmurgus an Individuenzahl Avohl der reichste. Nach diesen kommen sofort Dufonrea und HdJictus. und erst an letzter Stelle Dasijpoda. Wenn auch die letztere an Individuenzahl den anderen gegenüber zurücktritt, so übertrifit doch bei ihrem kolossalen Pollenbedarf ihre individuell e Leistung für die Fremdbestäubung bei weitem jene der übrigen. Denn in dem genannten Gebiete scheint sie wenigstens nach meinen Beobachtungen ihren Pollen - bedarf fast ausschließlich an Leontodon ddunhialis Jacq. zu decken, dagegen fand ich sie auf ihrem geliebten Cicliorium in- tyhus L. wieder fast stets honigsaugend. Ich behalte mir vor, später an anderer Stelle auf den speziellen Anteil der einzelnen Bestäuber unserer Pflanze näher einzugehen und beschränke mich hier bloß auf Fanurgus calcaratns, da ich bloß diese Art im Bilde vorführe. Daß die Gattung Pamirgus bei uns ausschließlich Kompo- siten besucht, ist den Hymenopterologen schon seit lange bekannt*). Unter diesen besucht unsere Art in dem erwähnten Gebiete wieder ausschließlich nur gelbe Kompositen. In dem bezeichneten Gebiete ist der Herbstlöwenzahn unstreitig ihre Lieblingsblume. Außer dieser besucht sie gerne Ilieracinm-Aiteü, Crcpis biennis L. etc. Wenn sie sich gelegentlich auf Blumen anderer Familien finden, so sind dies fast immer nur gelbblütige Arten, wie Pi,a7iuncidus, Enjsh7t um -Arten etc. Ich komme in einer späteren Arbeit an der Hand ausführlicher Besucherlisten auf diese Frage noch zurück. Vorläufig mag ein Hinweis auf die Zusammenstellung der von 1) Nomenklatur nach Schmiedeknecht, Hjraenopteren Mitteleuropas. Jena 1907. ^) So sehreibt Schmiedeknecht (1. c, p. 71) bei der Charakteristik der Gattung: „Ausschließlich an Kompositen, namentlich Hieraciiim" . 179 dieser Art besuchten Pflanze genügen, welche Knuth in seinem Handbuch (IL, 2.. p. (')38) gibt. Die Auziehungskrait des Herbstlöwenzahns auf unser Insekt ist so groli, daß das Tier häufig in den Köiiffhen desselben über- nachtet. Auch die Paarung wird häutig liier vollzogen. Die erstere Gewohnheit des Tieres ermöglichte es mir auch, dasselbe während des Pollensammelns auf die Platte zu bringen. Das Tier besucht die Blüte sowohl des Honigs als auch des Pollens wegen. Beim Pollensammeln liegt es häutig in Protilstellung im BlOtenköpl'cheti und streift unter sehr raschem, lebhaftem Einwärtskrümmen und Ausstrecken des Abdomens den Pollen ab. Bei der aut.^ergewöhn- liciien Hast und Geschwindigkeit, niit der sich dieser Vorgang bei hellem Sonnenschein vollzieht, wo die Tiere am lebhaftesten sind, ist es äußerst schwer, sie auf die Platte zu bekommen. Da sie bei bewölktem Wetter träger sind, wählte ich einen Tag mit teilweise bewölktem Himmel für die Aufnahme. Ich benützte die Zeit längerer Bewölkung in den frühen Morgenstunden, um auf ein Weibchen dieser Art scharf einzustellen, welches in dem Köpfchen übernachtet hatte. Es war dabei in derselben Stellung verblieben die es beim Pollensammeln einnimmt. Nachdem Platte und Verschlußapparat in Bereitschaft waren, wartete ich so lange, bis die Wolke den Rand der Sonne erreichte. Auf diesen Augen- blick kam es mir an. Denn wie der erste Sonnenstrahl das Tier triüt, ist dasselbe wie elektrisiert und beginnt sofort in aller Hast mit dem Pollensammeln, resp. Honigsaugen. In diesem Augen- blicke, den mir mein Begleiter durch ein verabredetes Zeichen andeutete'), denn meine ganze Aufmerksamkeit galt selbstverständ- lich bloß der Beobachtung des Tieres, drückte ich ab. So gelang es mir nicht nur. das Tier in seinem charakteristischen Gesamt- habitus, sondern selbst das Höschen des rechten Hinterbeines scharf auf die Platte zu bringen. (Vgl. Fig. 12.) Die Aufnahme zeigt weiter die Berüliruiig der GriÖel durch die Pollenmasse des Höschens. Die Grill'el und Antheren erscheinen im Bilde im Zentrum des Köpfchens als Lichtpunkte, resp. Strichelchen. Ich helle, im Laufe dieses Sommers auch einen Teil der übrigen Bestäuber der Pflanze, vor allem die obengenannten an der Bestäubung besonders hervorragend beteiligten Besucher auf die Platte zu bringen und gelegentlich später im Bilde vorführen zu können. 3. SyriJtus halteatns Deg. auf Verhascum pldomoides L. Ich habe bereits an anderer Stelle auf die Bedeutung der Staubfadenhaare der Verhascum- kxieu kurz hingewiesen'). Daß ihre ausschließliche Funktion nicht darin bestehen kann, die ') Für freundliche Assistenz biu ich Herrn phil. A. Albrecht ver- bunden. -) Vgl. Forsch, Beitriiire zur histologischen Blütenbiolo<,'ie. II. Weitere Untersuchungen über Futterhaare. Usterr. Botan. Zeitschr., 1900, p. 171). 180 Augenfälligkeit der Blüte zu erhöhen, geht daraus hervor, daß sie bei einer ganzen Reihe von Arten farblos sind und mit der Grund- farbe der Krone überhaupt keinen Farbenkontrast bilden. Bei jenen Arten, wo sie durch ihre violette Färbung zur hellgelben Grundfarbe der Krone und der orangeroten Farbe des Pollens einen Farbenkontrast bedeuten, tragen sie sicher zur Augen- fälligkeit der Krone bei. Aber ebenso sicher ist ihre Funktion trotzdem damit noch nicht erschöpft. Sowohl Kern er als H. Müller geben an, daß diese Haare von den Insekten ausgesogen oder mit ihren Rüsselklappen be- arbeitet werden. Ja Kern er spricht sogar direkt von einem Ab- weiden derselben durch die Insekten^). Von Verbasciim nignon L. sagt H. Müller, daß diese Art den Insekten außer einer ganz unbedeutenden Menge Honig eine größere Menge orangeroten Blütenstaubes und überdies in den keulig verdickten violetten Haaren noch ein drittes Anlockungsmittel darbietet. In seiner auf diese Art bezüglichen Besucherliste gibt er an, daß die Schwebe- fliege Si/rp]ius baUeatu^ Deg. an den Staubfadenhaaren leckt, die- selben mit den Rüsselklappen bearbeitet und nach dieser Prozedur an einem anderen Staubgefäße derselben Blüte ebenso verfuhr. Dasselbe gilt nach ihm für Eristalis arhustorum L. und Syritta jnpiens L. Bei V. phocniceum L. konnte er dasselbe für Bhing'ui rostrata L. nachweisen (1. c, p. 278). Der Bau der einzelligen, keulenförmigen, dünnwandigen Haare, sovvie ihr Zuckerreichtum, der neuerdings wieder durch Senft überzeugend nachgewiesen wurde-), stehen mit ihrer Funktion als Insektenlockspeise in vollem Einklänge. Erweisen sie sich ja diesen Untersuchungen zu- folge als ausgezeichnete Schulobjekte für den mikrochemischen Zuckernachweis mit essigsaurem Phenylhydrazin. Für mich war es nach diesen Befunden vollkommen klar, daß diese Haare, die demgemäß am besten als „Zucker haare'' zu bezeichnen sind, nach dem Pollen eine wichtige Insektenlock- speise darstellen. Denn Honig wird bei einigen Arten gar nicht, bei anderen nur in so geringer Menge produziert, daß er als Nahrungsmittel nur eine ganz untergeordnete Rolle spielt, und der Pollenreichtum ist nicht groß. Infolgedessen wandte ich meine ganze Aufmerksamkeit der Tätigkeit der Mundteile derjenigen Besucher zu, welche nach ihrem Körperbau und der Blütenein- richtung als Bestäuber in erster Linie in Betracht kamen. Nach meiner Ansicht sind die ausschlaggebenden und den Blüten- einrichtungeu adäquaten Besucher unstreitig Syrphiden. Sowohl die Stellung der Staubgeläße und des Griffels als die mechani- schen Einrichtungen und Form und Farbe der Blumenkrone 1) Kern er, Pflanzenleben, I Aufl., IL, p. 1G6. — H. Müller, 1. c, p. 277. 2) Senft E., Über den mikrochemischen Zuckernachweis durch essig- saures Phenylhydrazin. Sitzungsber. d. Wiener Akad., niathem.-naturw. Kl , CXIIl., Abt. 1 (1904). Vgl. dessen Abbildung 6 auf Taf. I. 181 sprechen für diese uüter den Fliegen mit relativ hoch entwickeltem Farbensinn ausgestatteten Tiere. Das geringe Körpergewicht der- selben steht auch in vollem Einklänge mit der keineswegs größere Körperbelastung vertragenden Bel'estigungsart der Krone. Ich bescliränke mich in der folgenden Darstellung bloß auf das Wesentliche und behalte mir eine kritische Analyse der Blütenbiologie dieser Art an der Hand auslührlicher Besucher- listen für eine spätere Mitteilung vor. Meine Beobachtungen er- strecken sich bezüglich der Syrphiden hauptsächlich auf Arten der Gattungen SijrpJius, 3Liithriptus, FUitycheints, Syritta und J^ristulis. Unter diesen stellt im genannten Gebiete ISyrjihuf; hal- teatiis Deg. wohl den häutigsten Bestäuber dar. In der Tätigkeit der Mundteile stimmen alle Gattungen wesentlich überein. Be- züglich des Baues der einzelnen Mundteile und ihrer Verwendung beim Honigsaugen und Pollenfressen sei der in dieser P^age we- niger Orientierte auf die klassische einschlägige Darstellung H. Müllers verwiesen (1. c. p. 34—39). Den Tieren kommt es zunächst auf den Pollen an, den sie auf die von H. Müller aus- führlich beschriebene Weise unter lebhafter Bewegung der End- klappen in die Rinne der Unterlippe schieben, von wo er der Munduönung zugeführt wird. Bei entsprechender Vorsicht, resp. Deckung läßt sich dieser Vorgang unter schwacher Lupen- vergrößerung ganz gut beobachten. Die Fliege begnügt sich jedoch in der Regel nicht bloß mit dem Zermahlen des Pollens, sondern sie drückt die Zuckerhaare mit den Eüsselklappen und saugt den zuckerhaltigen Saft derselben aus. Es liegt hier also der Fall vor. daß eine Pollen blume, w^ eiche keineswegs über große Pollenmengen verfügt, zu weitgehenden Pollen- verlusten dadurch vorbeugt, daß sie den Tieren außer dem Pollen noch im Safte eigenerZuckerhaare -weitere Kost darbietet. Die sichere Feststellung dieser Tatsache war für mich deshalb besonders wichtig, weil ich ursprünglich in den Staubfadenhaaren von Verhuscum normale Futterhaare vermutete und glaubte, dieselben würden wie die Futterhaare und Futter- gewebe der von mir früher daraufhin untersuchten brasilianischen Orchideen von den Insekten in toto abgefressen werden. Die ge- naue Beobachtung der Tätigkeit der Tiere belehrte mich jedoch, daß dem nicht so ist, sondern daß es den Tieren bloß auf den süßen Saft ankommt. Im Einklänge hiemit findet man auch nach dem Besuche der Tiere an bereits bestäubten Blüten die Zucker- haare zwar verwelkt oder vertrocknet, aber keineswegs in merk- barer Menge abgerissen. Nicht nur der Zellinhalt, sondern auch das Gebuhren der Bestäuber rechtfertigen demnach, diesen Haar- typus auch terminologisch als „Zuckerhaarc* den eigentlichen Futterhaaren gegenüberzustellen. Die Bestäubung erfolgt, wie bekannt, durch die Bauchseite der Tiere, wobei dieselben den der Bauchseite applizierten Blüten- staub der beiden längeren kahlen Antheren auf die vorgestreckte 182 Narbe übertragen. Da es blütenbiologisch wertvoll war, gewisser- maßen als objektiven Beweis der beobachteten Tätigkeit des Aus- saugens der Zuckerhaare durch die Schwebefliegen diesen Vor- gang photographisch festzuhalten, gab ich mir wiederholt viele Mühe, dies durchzuführen. Leider gelang es mir bis jetzt bloß ein einzigesmal, das scheue Tier in diesem Augenblicke auf die Platte zu bringen. (Fig. 13.) Die Aufnahme zeigt bloß, daß die Fliege (Syrphus balteatus Deg.) mit den Mundteilen sich an den weißen Zuckerhaaren der drei kürzeren Staubgefäße zu schaffen macht und mit der Bauchseite des Hinterleibsendes die eine der beiden längeren kahlen Antheren berührt, wodurch sie sich den Blütenstaub derselben unvermeidlich auf die Bauchseite überträgt. Mehr zeigt dieselbe leider nicht. Sie ist demgemäß bloß ein Be- weis für den tatsächlichen Besuch dieser Fliegenart, die Art der Übertragung des Blütenstaubes auf die Bauchseite des Hinterleibs- endes und die Tatsache, daß das Tier seine Nahrung an den be- haarten Autheren findet. Ob es mir möglich sein wird, auf Grund schärferer Aufnahmen in Seitenansicht bei Vergrößerung diesen Vorgang unzweideutig photographisch festzuhalten, müssen weitere, daraufbin unternommene Versuche zeigen. Ich möchte zum Schlüsse nur darauf hinweisen, daß mir noch folgende Aufnahmen gut gelungen sind, auf deren Reproduktion ich der hohen Herstellungskosten wegen verzichtete^). Schwebefliege {Eristalis tenax L.), auf Scseli annuum L. Honig saugend. Schwebefliege {E. arhustoriim L.), auf 5eseZi annuum L. Honig saugend. Rosenkäfer (Cetonia anrata L.), auf Seseli annuum L. Honig saugend. Ändrena cetii Schrk. (Apide), auf Scahiosa agrestis W. K. Honig saugend, als Typus einer oligotropen Biene der heimischen Fauna. Sicus ferrugineus L., auf Cirsium arvense Scop. Honig saugend. Schmetterlingsaufnahmen : Weißfleck (Si/iitomis phegca L.), auf Cirsium arvense Scop. Honig saugend. Blutfleck (Zygaena filipendulae L.), auf Centaurea Scahiosa L. Honig saugend. Ich schließe damit die Darstellung meiner Versuche, die, wie bereits oben erwähnt, nicht mehr und nicht weniger als ein ^) Für etwaige Interessenten aus dem Lehrfache möchte ich bei diesem Anlasse erwähnen, daß die Firma K. Kafka, Wien, III/4, Rennweg 42, nach meinen Originalplatten unter meiner Kontrolle angefertigte Diapositive für ünterrichtszwecke käuflich abgibt. THE mnni OFTH£ O. Forsch : Blütenbiologie und Photographie I Forsch phot. Österr. bot. Zeitschr. 1910. Taf. III. ÖMHE 183 zielbewußter Anfang sein wollen. Sollte diese Anregung sachlich berufenen Blütonbiologeu — denn nur an diese ist sie ge- richtet — als Ansporn dienen, die in diesen Zeilen gekennzeich- nete Methodik zu Nutz und Frommen unserer schönen Disziplin weiter auszubauen, so haben meine Bemühungen ihren Zweck erfüllt. Krklüniii;; der Tafel 111. Originale zu Fig. 8 u. 9 in Plattengröße 1.SX18, zu allen übrigen Figuren 9X12. Sämtliche Figuren daher stark verkleinert. Fig. 1 — 11: Die Biologie der Kürbisblüte (Cucurbita pepo L.). Fig. 1. Männliche Blüte: Antherenfächer zu Beginn der Pollenentleerung ; zwei Nektarlöcher sichtbar, das dritte durch die Antherensäule verdeckt. Fig. 2. Männliche Blüte: Höhepunkt der PoUenentleerung; die Antheren- .<äule erscheint ringsum von Blütenstaub eingepudert. Fig. 3. Weibliche Blüte : Gesamtansicht bei Einstfllung auf die Narbe. Fig. 4. "Weibliche Blüte: Einstellung auf den Blütengrund. Die Auf- nahme zeigt die Narbe uiit ihren kräftig entwickelten Narbenpapillen und das rintrwulstförmige Nektarium (dunkel), vom kragenförmigen Bande des Blüten- bi'dens (weiG) umgeben. Fig. 5. Wt-ibliche Blüte : Narbe im Höhepunkt der Sekretion. Die se- zernierenden Narbenpapillen sind als zahlreiche Lichtpunkte sichtbar. Fig. 6-8: Die Pollenaufnahme durch die Arbeiterinnen der Honigbiene {Apis melUfica L.). Fig. 6. Zwei Honigbienen beim Nektarsaugeh.- Ein Tier saugt am vorderen Nektarloch und bestäubt sich dabei den Rücken, das zweite saugt am rück- wärtigen Nektarloch, kopfüber auf der Autherensäule sitzend, und bestäubt sich dabei die Bauchseite. Fig. 7. Zwei Bienen beim Honigsaugen die Berührung der Antherensäule mit der Seite des Thorax zeigend. Fig. 8. Sämtliche drei Nektarlöcher sind mit Honigbienen besetzt. Fig. 9 — 11: Die Pollenabgabe durch die Honigbiene in der weib- lichen Blüte. Fig. 9. Übertragung des Blütenstaubes auf den Narbenrand durch den Bücken der Bienen. Die Blüte ist gleichzeitig von drei Bienen besucht; zwei saugen vorne, von der dritten, welche rückwärts, durch die Narbe verdeckt, kopfüber saugt, \< bloü die Hinterleibsspitze als schwarzer Fleck sichtbar. Fig. 10. Übertragung des Blütenstaubes auf die oberen Partien der Narbenlappen durch die Bauchseite der Biene bei Ankunft derselben in der Blüte oder unmittelbar vor dem Verlassen derselben. Fig. 11. Übertragung des Blütenstaubes auf den Narbenrand durch den Rücken der Biene. Fig. 12. Weibchen von Panurgus calcaratus (Scop.), im Blütenköpfchen von Leu)itudo)t danubialis Jacq. pollensammelud. Die Aufnahme zeigt das Höschen des rechten Hinterbeines. Fig. 13. Schwebtliegt.' {Si/r])hus balteatus Deg.) beim Aussaugen der Zuckerhaare von Verbascum j^fiiomoides L. 184 Beiträge zur Kenntnis der Trichombildnngen am Peri- karp der Kompositen. Von Dr. T. F. Hanausek (Krems). (Mit Tafel IV.) (Schluß.) 1) Wie die Größe der Haarzellen und die Zahl der Trichom- zellen einer Variation unterliegen können, so ist dies auch mit einer anderen Eigenschaft des Typus der Fall, Es wurde oben an- gegeben, daß die Wände der spitz endigenden Haarzellen schwach verholzt sind. Eine geradezu exzessive Steigerung der Wand- verdiekung und Verholzung wandelt den Typus in einen Komplex von Skiereiden um, der nicht mehr eine Vorrichtung zur Be- wegung um eine Achse besitzt, sondern starr und unbeweglich bleibt, mithin auch die ursprüngliche Aufgabe des Festhaltens verloren hat. Dies ist der Fall bei der Gattung Heliopsis. Heliopsis filifolia Watson. Das Trichom präsentiert sich als ein drei- bis sechszelliger Komplex von stark verdickten, stark verholzten porösen Zellen, mithin von echten Skiereiden (Stein- zellen; Fig. 6, A). An einzelnen Trichomen von kleinerem Umfange kann man noch die ursprüngliche Dreizahl des Typus beobachten (Fig. 6, A, ti\), die Basiszelle zeigt aber hiebei keine Abweichung in der Wandstärke von den beiden anderen Trichomzellen ; zumeist ist auch eine Zellvermehrung eingetreten; es kommen z. B. an der Spitze des Trichoras drei Zellen vor (Fig. 6, A bei x), es treten Verschiebungen ein, wie bei tr„ in Fig. 6, A, und der Komplex kann recht eigentümliche, geradezu groteske Gestalten darstellen. Mit dieser Veränderung der Trichome ist auch eine sehr bemerkenswerte Entwicklung der Epidermis verbunden, die vermutlich die Aufgabe der zur Festhaltung nicht mehr tauglichen Trichome zu übernehmen hat. Jede Epidermiszelle erhebt sich zu einer gewissermaßen gestielten, am Scheitel köpfchen- artig erweiterten Papille (Fig. 6, pa), deren kleines rundes Lumen durch einen feinen Kanal mit dem Lumen der Epidermis- zelle verbunden ist; ein brauner Farbstoff füllt das ganze Lumen aus und bewirkt, daß letzteres sich scharf von der verdickten farb- losen Wand abhebt; eine faltigstreifige Kutikula begrenzt die Ober- haut nebst den Papillen. Die Wand quillt im Wasser stark auf (Fig. 6, I>), wobei sich das Stielchen streckt und das Köpfchen in größere Entfernung von der Oberfläche rückt. Ein Austreten von Schleim, wie zu erwarten wäre, konnte jedoch nicht beobachtet werden. Durch Chlorzinkjod wird die Papillenwand nicht gebläut. (Ich sehalte hier ein, daß das Innengewebe des Perikarps, das von dem Bastfasermantel und der Epidermis der Innenseite begrenzt wird, sich schon im Wasser zu Schleim auflöst, der von Chlor- zinkjod gebläut wird.) 1) Vgl. Nr. 4, S. 132. Sieht man also ab von einer KlebewirkuDo; — diu ich al)er nicht für gänzlich ausgeschlossen halten will — so kann immerhin durch das Strecken der Papillen nach Einwirkung des Wassers ein Festhalten der Frucht veranlaßt werden. Da mir nur sehr wenig Untersuchungsmaterial zur Verfügung stand, so konnte ich mich mit dieser Frage nicht eingehender beschäftigen. Ein Beispiel lür die gänzliche Ausschaltung des Typus und lür eine besondere Art der Schleimbildung liefert die Frucht von Anacyclus I^seudopyrefJiruni Ascherson'); sie zeigt auch die interessante Tatsache, daß drei verschiedene Organe eine Ausbildung erfahren können, die sie befähigt, demselben Zwecke zu dienen. Die Randfrucht von Anacycliis ist von der Scheibenfrucht wesentlich verschieden, eine bei Kompositen mit heteromorphen Blüten bekauntlicli häufig auftretende Erscheinung. Die nachfolgende Darstellung betrifft zunächst nur die Randfrucht. Die Epidermis des Perikarps liegt unmittelbar auf dem Bast- fasermantel. ein Hjpoderm. das in der Mehrzahl der Kompositen- früchte nachzuweisen ist, fehlt in der reifen Ä)iacyclns-Frncht. Die in der Fläche quadratischen oder rektangulären (Fig. 7, Ä, ep), im Quer- und Längsschnitte fiacheu und etwas gerundeten (Fig. 7, C, D, ep) Oberhautzel len sind dicht mit Kristallsand von C aleiumoxalat gefüllt; die Außen- und Radialwände sind ziem- lich mächtig entwickelt, die Innenwände kaum w^ahrzunehmen. Die ersteren beginnen im Wasser zu verquellen, in verdünnter Lauge lösen sie sich gänzlich auf; der freiwerdeude Kristallsand erscheint im Gesichtsfelde in Gestalt von Nadelprisraen und Wetzsteinen; nach Behandlung mit verdünnter Schwefelsäure treten die bekannten Gipsnadeln und Rosetten auf. Aus dem Gesagten ergibt sich, daß schon die Oberhaut als ein sehleim bildendes Organ zu bezeichnen ist. Zwischen den Oberhautzellen sind nun verschieden lange Zellkomplexe eingeschaltet, die aus einer Reihe farbloser, dick- wandiger, senkrecht zur Fruchtläugsachse gestreckter und mit ebenen Wänden aneinanderliegender Zellen bestehen und einen schmal-eiförmigen oder wurmähnlichen Umriß haben. Ein isolierter Komplex erinnert sehr au eine fußlose Insektenlarve (Fig. 7, tr). Die Zahl der einen Komplt.-x zusammensetzenden Zellen ist ver- schieden; ich zählte 8 — 15 Zellen. Sie sitzen unmittelbar dem Bast- fasermantel auf, der gewöhnlich daselbst eine kleine Einsenkung 1) Die der Untersuchung vorgologeiipu Fruchte wureu ursprünglich als zu ^4. ;)M/c/ier Bess. gehörig bestimmt worden. Ein Vergleich mit authentischem Materiale zeigte die ünriclitigkeit dieser Bestimmung; Herr Geli. Kegierungsnit Prof. Dr. P. Ascherson, dem die Frucht vorgelegt wurde, hält sie (mit größter Wahrscheinlichkeit) für die Frucht des von ihm aufgestellten A. Pseudo- l>yrtthruin. Ottorr. boUn. ZciUehrift. 5. Heft. 1910. I4 186 zeigt (Fig. 7, C, JD). Die mächtige Yerdickuug jeder Zelle läßt nur ein schmales, spaltenförmiges Lumen frei. Im Wasser quellen diese Zellen stark auf und isolieren sich etwas an den Schmai- wänden (Fig. 7, B); einzelne runden sich dabei vollständig ab und quetschen die anstoßenden Zellen zusammen. In Flächenpräparaten ist es vermutlich wegen der großen Menge Kristallsand der Ober- haut kaum möglich, einen Schleimaustritt wahrnehmen zu können, nur an Längsschnitten konnte ein solcher beobachtet werden, der auch in Fig. 7, D, tr, dargestellt ist. Insoferne, als diese Zell- komplexe über die Epiderraiszellen hervorragen und Verdickungen besitzen, die denen der schleimführenden Haarzellen ähnlich sind, kann man sie als Trichome bezeichnen. Beim Aufquellen reißen sie nicht selten die anstoßenden Epiderraiszellen mit sich nach aufwärts und nach Sprengung der Kutikula und nach Lösung der Epidermiszellenwand lagern sich die Kristallsandkörner mitunter mehr oder weniger reichlich über die Schleimtrichome, was zu der Täuschung Anlaß geben könnte, als ob die Komplexe unter der Epidermis lägen. Das ist aber, wie die obige Darlegung zeigt, keineswegs der Fall. Wie schon bemerkt, ist an dem Flächen- präparat von A. PseudopyretJirum die Schleimentwickluug nicht zu beobachten. Hingegen ist dies an einer sehr jugendlichen Frucht von A. Fyrethnim DC. deren Oberhaut das Calciumoxalat nur in Ge- stalt winziger ßosetten enthält, sehr leicht möglich. Nach Ein- wirkung von verdünnter Kalilauge umgibt sich jeder Trichomkomplex mit einer farblosen, mitunter auch schwachgelblichen Gallerte von bedeutendem Umfange und eiförmigem, ziemlich scharf abgegrenztem Umriß (Fig. 7, £■). Nicht selten sind auch zwei benachbarte Kom- plexe von einer Gallerthülle eingeschlossen. An der Randfrucht ist die Zahl dieser Trichome eine sehr beträchtliche. Man kann sie schon bei starker Lupenvergrößerung als hellglänzende Fleckchen aus der Epidermis herausleuchten sehen. An der nicht flach- gedrückten, gerippten Scheibenfrucht treten sie ebenfalls, aber viel seltener auf. Das dritte schleimliefernde Organ ist der Flügelrand der Frucht. Die flachen Eandfrüchte besitzen an der Längskante einen schmalen Flügel (Leiste)'), der in trockener Umgebung zum Luft- transport, auf feuchter Unterlage aber zum Ankleben der Frucht bei- tragen kann. Dieser P'lügel ist von einer ununterbrochenen Reihe radialgestreckter, flacher Zellen (Fig. 7, A, r) begrenzt, die gleich den Trichomzellen eine starke Schleimverdickung und ein schmales, spaltenförmiges, nur am freien Zellende etwas erweitertes Lumen besitzen. Die Verdickung wird wie bei den Trichomzellen durch Chlorzinkjod schwach violett gefärbt. Nach längerem Liegen in Wasser tritt längs des freien Randes des Flügels eine einer Wolke gleichende, sehr feinkörnige Gallertschicht auf, die einige Tage er- ^) Bei A. Pyrethrutn sind die Flügel viel breiter und tragen ebenfalls reichlich Schleimtrichome. '■lanausekT f., Tnchonii .;sterr br nausek T. F., Trichomo bei Kompositen. -j^C |y Fin.-i. fm l: ^%.. ^^ * trth Kunstanstalt ir.aiir SpfrIWia 187 halten bleibt ; eiu wurmähnliches Herausdringen wurde nur nach Anwendung von Kalilauge beobachtet. Solche Flügelrandzellen be- sitzen auch die Scheibenfrüehte, die Zellenreihe ist aber mehrfach unterbrochen. Wegen des Vorkommens von Kristallsand in allen Epidermis- zelleu und von drei verschiedenen schleimgebenden Organen kann der A 7 iact/cJus-¥ Tucht wohl zu den in anatomischer und biologischer Hinsicht interessantesten Früchten der Kompositen gezählt werden. Erkläruiiff der Tafel IV. Fig. 1. Crassoccphalum flavtim Decaisne. A Haar (Haarzellenabsehnitt) in Alkohol, B ganzes Haar in verdünntem Kali, C dasselbe nach längerer n Wirkung. Fig. 2. Erigerun alpinns L. Haarabschnitte der unteren Hälfte auf der Oberhaut. Fig. 3. A, B Aster alpinus L.; ü Aster Tripoliiim L. Haarabschnitte der unteren Hälfte. Fig. 4. Ceruana pratensis Forsk., unreif; Ankerhaare auf Blasenzellen. Fig. 5. Helichrr/sicm plicatuvi DC. A Haare in Alkohol; B in ver- .iiutem Kali; Haare im Wasser in der Aufsicht (auf der überhaut). Fig. G. Heliopsis fdifolia Watson. A Epidermis des Perikarps in der Fläche, B Querschnitt, ep Oberhautzellen mit Papillen pa, tr, tr^, tr^ Skle- reideutrichorae, bei x eine dritte, hinter den beiden Vorderzellen liegende End- zelle. Die reichliche Kutikularfaltenbildung auf A ist nicht gezeichnet. Fig. 7. A — D. Aiiacydus Pseudopyrethrum Aschers. A Flächenansicht • ;iuT Gewebepartie am Frachtrande ; B Trichomkomplexe in Wasser; CQuerschnitt, 1) Längsschnitt durch die oberflächlichen Schichten des Perikarps. — E Ana- cyclus Pyrtthrum DC. Trichomkomplex in Kalilauge. — h Basiszelle, i>i zweite Basiszelle, h innere, h^ äuüere Haarzelle. L Lumen, i Insertionsstelle des Haares, d Drüsenhaar, ep Epidermis, r Flügelraudzellen, sk Bastfasern, tr Trichomkomplex. Beiträge zur Kenntnis der Ombroplnlie und Ombrophobie der Pflanzen. Von Dr. phU. 3Iartina Habück, geb. von Kink (Wien). Es ist eine bekannte Tatsache, daß verschiedene Pflanzen dem Einflüsse des Wassers einen verschieden großen Widerstand ent- gegenzusetzen vermögen und je nach ihrer Befähigung hiezu trockene oder feuchte Standorte bevorzugen. Diese Tatsache, welche mit dem Klima enL^ zusammenhängt, beschäftigt schon lange die Pflanzengeo- graphie. undWarming hat, sich auf sie beziehend, die Pflanzen in Xero- und Hydrophyten eingeteilt, wobei er hauptsächlich das im Hoden liquid und in der Luft ga>:förmig enthaltene Wasser berücksichtigt. In seiner „(ökologischen Pflanzengeographie" beschäftigt er sich eingehend mit den Anpassungserscheinungen, die das Klima und alle äußeren Lebensbedingungen zur Folge hal)en und gibt eine ausführliche Beschreibung des Habitus und der Eigentümlich- keiten der Xero- und Hydrophyten ; als schärfsten Typus der letz- 14* 188 teren beschreibt er die Wasserpflanzen und die amphibisciien Ge- wächse. Den wesentlichsten Grund für die Verschiedenheit des Blattbaues sucht er in der Regulierung der Transpiration und be- spricht die Schutzvorrichtungen gegen zu starke Transpiration einer- seits und die Mittel zur Förderung der Transpiration anderseits. Schimper stellt neben Xero- und Hydrophyten den dritten Typus der Tropophyten auf, worunter er jene Gewächse versteht, deren Existenzbedingungen je nach der Jahreszeit die von Xero-, resp. Hydrophyten sind. Es beschäftigt sich besonders mit den oft sehr rasch zutage tretenden Anpassungen an ungewohnte Feuchtig- keitsverhältnisse im Laufe der Ontogenie. Manches Einschlägige findet sich auch in den Werken Haberlandts, der ausführlich über Schutzvorrichtungen gearbeitet und den Begrifi" der Hydathoden geschafi"en hat, Lotheliers, der u. a. die Stachelbildung als Folgeerscheinung starker Trockenheit auffaßt, Burgersteins, der hauptsächlich den direkten Zusammen- hang zwischen Luftfeuchtigkeit und Transpirationsgröße studiert u. a. m. Alle diese Arbeiten beziehen sich auf die Unterscheidung zwischen Hydro- und Xerophj'ten. welche hauptsächlich auf der Vorliebe oder Abneigung der Pflanzen für Feuchtigkeit oder Trockenheit des Bodens und der Luft beruht, womit ihr Ver- hältnis zu Regen, Tau und Wasser als umgebendem Medium kaum berücksichtigt erscheint. Alle diese Faktoren mit einbeziehend, hat Wiesner die Pflanzen in ombrophile und ombrophobe eingeteilt; er nennt diejenigen, die den atmosphärischen Niederschlägen, beson- ders dem Regen, lange widerstehen können, ombrophil, die anderen ombrophob. Mit Ausnahme der Werke Wiesners, der den Begriff der Orabrophilie überhaupt erst geprägt und ihr eingehende Unter- suchungen gewidmet hat, fehlt über dieses Thema die Literatur fast ganz, da hierüber noch kaum gearbeitet worden ist. In erster Linie berufe ich mich hier auf Wiesners Abhandlung: „Über ombro- phile und ombrophobe Pflanzenorgane." (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. Wien, 1893.) Nach obigen Definitionen decken sich die Begriffe ombrophil und hygrophil. ombrophob und xerophil wohl meistens, aber nicht durchwegs. Es gibt z. B. Gewächse, die in feuchtem Boden wur- zeln, deren Laub aber im Regen rasch verfällt, die also ombro- phobe Hygrophyten sind; solche sind ausschließlich Schatten- und Waldesptianzen und sind als solche durch die sie bedeckenden und umgebenden Gewächse gegen starken Regen geschützt, wo- durch sich Ombrophobie ausbilden konnte. Xerophyten scheinen durchwegs ombrophob zu sein, und zwar sind es die wasserarmen Blätter weit mehr als die Succulenten. Bodenwurzeln sind, selbst bei Pflanzen mit ombrophobem Laub, immer ombrophil, was ihrem Platz im Boden, der immer Wasser enthält, und ihrer Funktion, Wasser aufzunehmen, entspricht; so lassen sich Wurzeln von Land- 1S9 pflanzen siibmers erziehen, was bei oberirdischen Organen selten jrelingt. Im allireraeinen sind bei Beginn eines Regens die onihro- pbuben Gewachse besser geschützt als die ombrophileu. indem erstere meist schwer, letztere leicht benetzbar sind und indem die Zellen der ersteren wenig gequollen sind \md erst nach einiger Kegendauer in jenen wasserreichen Znstand iihergehen, in welchem sich die letzteren bereits belinden; erst bei längerem Regen treten alle Vorteile, welche die Natur den ombrophilen gegeben hat, hervor. Die Grenze zwischen ombrophilen und ombrophoben Pflanzen ist, wie in der Natur überhaupt die Extreme stets durch Über- gänge miteinander verbunden sind, nicht streng gezogen ; so gibt es manche, die je nach ihrem Standort relativ ombrophil und ombro])hiib sind. Der ombrophile und ombrophobe Charakter der verschiedenen Pflanzen und Pflanzenorgane wird zweifellos durch Erblichkeit festgehalten und ist erst im Laufe phylogenetischer Entwicklung durch Anpassung an die gebotenen Wassermengen entstanden. In einer anderen Abhandlung : „Über den vorherrschend ombrophilen Charakter des Laubes der Tropengewächse" (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. Wien. 1894) geht Wiesner auf die Be- sprechung pflanzengeographischer Beobachtungen über. Lu feucht- warmen Tropenklima von Buitenzorg kommen vorherrschend om- brophile Gewächse vor, doch neben ihnen auch solche mit aus- gesprochen ombrophobera Laube. Diese finden sich aber nur in sehr frei der Sonne exponierten Stellen, wo trotz der hohen Luft- feuchtigkeit eine beträchtliche Transpiration herrscht. Ombrophob sind z. B. die Schopfbäume, deren typische Schopfform auf dem raschen Absterben der Blätter im Regen beruht, ferner Mimosa j'udica und Fisonia alba, bei denen Ombrophobie mit Benetzbar- keit, sonst ein Kennzeichen der Ombrophilie, verbunden ist. Erstere Pflanze schützt sich durch Schließen ihrer Blätter vor allzu starker oder zu lange währender Bewässerung, letztererer steht kein besonderes Schutzmittel zu Gebote, weshalb sie in Buitenzorg schlecht fort- kommt. Die Blätter von Gewächsen aus feuchtwarmem Tropen- gebiete zeichnen sich gewöhnlich durch vollständige Benetzbarkeit aus ; Ausnahmen hievon sind nur manche Blätter im ersten Juijend- znstand, wie denn überhaupt der ombrophile Charakter der Blätter sich erst im Laufe der Entwicklung einstellt ,und meist knapp vor dem Lebensende erlischt. Mir diese Beobachtungen vor Auge haltend, habe ich mir die Aufgabe gestellt, auf experimentellem Wege die Umstände zu prüfen, unter denen die Pflanzen der Einwirkung des Wassers einen größeren oder geringeren Widerstand entgegenzusetzen vermögen, verschie- dene Entwicklungsstadien, verschiedene Organe in die ünter- .'^uchung einzubeziehen, diese Versuche auf Pflanzen der verschie- densten systematischen Gruppen auszudehnen und auf diese Weise 190 womöglich auf die Ursache der Erscheinung der Ombrophilie zu kommen. Meine ersten Versuche gingen darauf aus, Pflanzen in Licht und in Dunkel zu ziehen, sie dann in Wasser zu bringen und die Verschiedenheit ihres Verhaltens in demselben zu beobachten. Diese Versuche erstreckten sich auf: Lycopodinae {Selaginella), Coniferae {Picea excelsa), Gramineae (Zea Mays, Hordeum vul- gare), Cyperaceae {Cyperus), Leguminosae {Pisum sativum, Vicia varia), Äraliaceae (Eedera Helix), Lauraceae (Laurus nobilis), Labiatac (Mentha longifolia, Hosmarlniis officinalis, Lamium mactdatum), Caryophyllaceae {Diantlmschinensis), Balsaminuceae (Impatiens Balsatnina), Compositae (Helichrysum arenariwn), Polemoniaceae {Phlox), Conimelinaceae {Tradescantia), Geraniaceae {Pelargonium), Onagraceae {Godetia). Zum Teil zog ich diese Pflanzen vom Samen aus, d. h. die ersten Tage zusammen in bedeckten Keimschalen, dann, sobald ich sie in Erde setzte, mit Trennung in solche, die im Licht, und solche, die im Dunkeln standen : zum Teil nahm ich Setzlinge, die alle im Licht aufgewachsen waren, und hielt die Hälfte von ihnen eine gewisse Zeit im Dunkeln, während ich die andere Hälfte im Licht beließ. Sobald ich sie der Wirkung des Wassers aussetzte, brachte ich alle unter Lichtabschluß, hauptsächlich um das Er- grüneu der etiolierten zu verhindern; und zwar brachte ich sie alle in mit Wasser gefüllte Gefäße, in denen ich sie untergetaucht hielt und Heß das Wasser stagnieren. Ich nahm zu den Ver- suchen entweder ganze Exemplare oder einzelne Sprosse oder ein- zelne Blätter. Auch achtete ich sorgfältig daraut, immer gleich große und gleich alte, auch sonst gleiche Pflanzen miteinander zu vergleichen, sie derselben Temperatur und denselben anderen Be- dingungen auszusetzen. Dabei machte ich durchgehends die Beobachtung, daß bei sonst gleichen Faktoren die im Licht gezogenen Pflanzen im Wasser viel länger ausdauerten als die im Dunkel gezogenen. Als Beispiele führe ich an : Es hielten sich von Balsamina die einen Prüflinge, die einige Tage unter Lichtabschluß gehalten waren, 4 Tage, die anderen, die im Licht gezogen waren, 14 Tage im Wasser; von Godetia die ersteren 3, die letzteren 10 Tage, von Helichrysum die ersteren 5, die letzteren 8; von Pelargonium die ersteren 6, die letzteren 9; von Mentha die ersteren 5, die letz- teren 7; von Tradescantia die ersteren 7, die letzteren 10; von Uedera die ersteren 10, die letzteren 21 Tage etc. Einen beson- deren Unterschied im Verhalten der einzelnen zusammengehörigen, in derselben Wasserprobe befindlichen Blätter oder Sprosse konnte ich hiebei nicht wahrnehmen, wenngleich selbstverständlich bei Wiederholungen die Eesultate kleine Variationen ergaben. Auch habe ich versucht, die einzelneu Pflanzen verschieden lange im Dunkeln zu halten und habe hiebei beobachtet, daß die Widerstandskraft der Pflanzen gegen das Wasser umso mehr ab- 191 niiiinit. je länger der Liehtabschluß gedauert luit. Z. B. hatte ich ein Exemplar von lldicln-y^um 2 Tage unter Liehtabschluß ge- halten, dieses hielt sich im Wasser ungefähr ebenso ^ut als ein entsprechendes ganz im Licht gezogenes, d. h. ungefähr H Tage; hatte der Liehtabschluß aber 8 Tage gedauert, so war die Dauer des Widerstands gegen das Wasser um 2 Tage verkürzt. Bei Phlox verkürzte sich dieser Widerstand nach zweitägigem Wider- stand um einen Tag, d. i. also auf ungefähr 10 Tage, nach fünf- tägigem um zwei; bei Godctia nach dreitägigem Liehtabschluß um einen, nach achttägigem um 4 Tage etc. Ein etwas abweichendes Verhalten zeigen ganze, unverletzte Pflanzen gegenüber denjenigen, denen die Wurzeln abgeschnitten worden waren. Ich führe Beispiele an: Eine unverletzte jimge Wicke dauerte unter Wasser 16 Tage aus, eine ohne Wurzeln nur 13; eine unverletzte junge Erbse ertrug die Einwirkung des Wassers 8 Tage bis zur P'äulnis, eine ohne Wurzeln nur 7. Doch verliefen diese Versuche, so lange ich sie in stagnierendem Wasser ausführte, nicht widerspruchslos, sondern ein deutliches, einwand- freies Resultat ergab sich erst bei solchen Versuchen, bei denen ich die Pflanzen nicht ganz unter Wasser brachte, sondern sie einem kontinuierlichem Regen aussetzte. Auf die weitere Bedeutung (lieser Versuchsvariation komme ich gleich zu sprechen und er- wähne jetzt nur so viel, daß ich unter Re?en bei allen Pflanzen ausnahmslos die Beobachtung machte, daß Exmplare mit ab- geschnittenen Wurzeln dem Wasser leichter verfallen als unver- letzte. Eine unverletzte Maispflanze ging im Regen nach 27 Tagen zugrunde, eine ohne Wurzeln nach 22; eine unverletzte Gerste nach 28, eine ohne Wurzeln nach 25; eine unverletzte Wicke nach 18, eine ohne Wurzeln nach 15; eine unverlezte Erbse nach 37, eine ohne Wurzeln nach 33 Tagen. Ein ganz analoges Resultat ergaben diese Versuche mit etiolierten Exemplaren. Es liegt auf der Hand, daß die Einwirkung des Wassers eine verschiedene sein wird, wenn man die Versuchspflanzen ganz unter Wasser getaucht hält, oder wenn man sie in ihrem natür- lichen Medium, der Luft, läßt und nur ununterbrochen auf sie herabrejrneii läßt. Diesbezügliche Versuche führte ich in der Weise aus, daß ich die Pflanzen auf ein durchlöchertes Brett über einen Bottich legte, so daß das Wasser immer ablaufen konnte ; mittels eines an der Wasserleitung angebrachten Schlauches, der mit einer Sprühvorrichtung versehen war, ließ ich kontinuierlichen Regen auf die Versuchspflanzen herabfließen. Leider war es mir nicht mög- lich, die Regennien-je zu messen, da der Druck in der Wasserleitung, mithin der Sprühregen bestündiLi variierte. Auch hier bestätigte sich die Beoliachtung, daß im Dunkeln gezogene Pflanzen im Wasser rascher verfallen als die grünen. Diese Versuche laufen denen in stagnierendem Wasser durchaus parallel, nur dauern die Pflanzen in ersterem Falle weit länger aus al.s in letzterem, und zwar ist dieser Unterschied ziemlich bedeutend. Z, B. dauert Wicke unter- 192 getaucht 11, beregnet 17 Tage aus; Mais untergetaucht 8, be- regnet 27; Erbse untergetaucht 6. beregnet 30; Pelargonie unter- getaucht 8, beregnet 12, Mentha untergetaucht 5, beregnet 20 Tage. Ferner konnte ich an denselben Versuchen feststellen, daß nicht alle Blätter derselben Pflanze gleich lang im Wasser oder im Begen ausdauern; vielmehr beobachtete ich bei den meisten, daß die älteren Blätter rascher verfielen als die jüngeren. Ein besonders schönes Beispiel dafür bot mir ein Exemplar von Pelargonie; ich brachte Blätter von verschiedenem Alter und einen Blütenstand unter Regen und konnte konstatieren, daß alle Vorstufen der Fäulnis, vom Verfärben, Injiziertwerden, Verlieren des Turgors bis zum Tode, graduell zuerst an den älteren, dann an den jüngeren auf- treten, und zwar so, daß die Fäulnis beim ältesten Blatt am 9., beim jüngsten am 13. Tage eintrat, während der Blütenstand sich noch zwei Tage länger hielt. Daß die Blätter in verschiedenem Alter verschiedene Tur- geszenz, verschiedene Wachstums- und Lebenskraft haben, folglich schädigenden Einflüssen verschieden großen Widerstand zu bieten vermögen, ist leicht einzusehen; desgleichen, daß stagnierendes Wasser, in dem die Atmung der Pflanzen gehindert wird, rascher seine schädigende Wirkung ausübt als Regen. Viel schwerer kann mau sich jene Erscheinung deuten, daß Pflanzen, die im Dunkeln gezogen worden sind, orabrophober sind als solche, die im Lichte gezogen worden sind. Es läge nahe, anzunehmen, daß das Chloro- phyll eine konservierende Wirkung ausübt, die die Pflanze nach Zerstörung desselben entbehrt. Diese Vermutung wird aber durch zweierlei Tatsachen widerlegt; erstens ist nicht zu bemerken, daß solche Pflanzen, die im Dunkeln sehr stark etiolieren, w^eniger widerstandsfähig sind als solche, in denen das Chlorophyll nur teilweise zerstört wurde. Ferner ist dieselbe Erscheinung von dem raschen Verfallen der im Dunkeln gehaltenen Exemplare auch bei Koniferenkeimlingen zu beobachten, die bekanntlich auch im Dun- keln ergrüneu und Chlorophyll entwickeln. So muß die Ursache dieser Erscheinung irgendwo anders gesucht werden, und zwar scheint mir die nächstliegende Erklärung die bakterizide Wirkung des Lichts zu sein. Bei Gegenwart von Wasser und bei reichlichem Vorhandensein von Nährstoffen, wie es bei meinen Versuchen der Fall war, sind die Bedingungen für die Entwicklung der Bakterien sehr günstig und die hemmende Wirkung der Lichtdesinfektion, die in der freien Natur eine so große Rolle spielt, ist für die Pflanze in solchen Fällen von besonderem Werte'). 1) Dr. Eich. Wiesner: „Wirkung des Sonnenlichts auf pathogene Bak- terien'' (Archiv für Hygiene, Band LXI.). Bei Mangel an Nährstoffen und bei Exsikkation sterben die Bakterien rascher. Alle Absclinitte des Sonnenspektruuis haben bakterizide Kraft. Die jenseits des sichtbaren Spektrums liegenden An- teile (ultrarot und ultraviolett) wirken stärker als die sichtbaren Anteile. Die kräftigste Wirkung kommt dem gesamten Tageslicht zu. Die Lichtstrahlen scheinen direkt auf das Protoplasma der Bakterienzellen schädlich zu wirken. U'3 Der Grad der Ombrophilie und Ombrophobie stellte sich bei diesen Experimenten als ein sehr verschiedener heraus. So hielt sich Lavtium nur o, JlottJia 7, Phlox 8 — lo, Halsamiue 7 — 9, Dianthüs 10 — 13 Tatje unter Wasser. Verschiedene unserer Nutz- ptlanzen zeigen keinen hohen Grad der Ombrophilie; Mais hielt sich G, Erbse G— 7, Gerste gegen 14, Wicke 12 — 16. Tradescantia hielt sich 11. Fichte 14 Tage. Cyperus war am IG. Tage noch vollkommen frisch; ScUujindla hielt sich über 2 Monate und Lauras zeigte eine ganz besonders hohe Ombrophilie, indem ein Zweig, den ich Mitte Oktober unter Wasser brachte, Ende März noch ziemlich trisch war. Für diese große Verschiedenheit eine Erklärung zu finden, ist sehr schwer: doch gibt einem hier eine Tatsache einen Finger- zeig. Es sind nämlich alle Bodenwurzeln, wie schon erwähnt, om- brophil. und an Pllanzen, die ich in ganzen p]xemplaren unter liegen brachte, konnte ich bemerken, daß immer die Wurzeln sieh länger hielten als die oberirdischen Organe. Halten wir dies zu- sammen mit der Tat.sache, daß Pflanzen, denen die Wurzeln abge- schnitten wurden, eine verringerte Widerstandskraft gegen das Wasser zeigen und daß dies, wie aus späteren Versuchen hervor- geht, kaum auf die mechanische Verletzung zurückzuführen ist, so können wir vermuten, daß die konservierende Wirkung in vielen Fällen von der Wurzel ausgeht. Nun haben manche Wurzeln eine antiseptische Wirkung; so ist z. B., wie Hofrat Wiesner nach einer ihm von Billroth mitgeteilten Beobachtung erzählt, als Hausmittel bekannt, die gelbe Eübe. die sehr stark ombrophil ist, auf Wunden aufzulegen, wobei eine wundreinigende Wirkung wahrzunehmen ist. Antiseptische Substanzen sind meist sehr stark riechend; bei meinen Versuchen ergab sich nun auch, daß stark aromatische Pflanzen verhältnismäßig ombrophil sind. Z. B. zeigen Kosmarin und 3Ie)iiha, stark aromatische Labiaten, eine weit größere Ombrophilie als das nahe verwandte Lumium, und Lmtrus, jene Pflanze von höchster Ombrophilie, ist ebenfalls reich an solchen Substanzen. Alles dieses bestätigt die von Hofrat Wiesner aus- gesjtrochene Ansicht, daß die Ombrophilie in antiseptischen, die Fäulnis hintanhaltenden Substanzen ihren Hauptgrund haben dürfte; ebenso die Vermutung, daß diese Substanzen in den Wurzeln oder in aromatischen Blättern gelegen seien. Ich habe zu besserem AVrständnis des Folgenden diese Deutungen, die durch spätere Ver- suche an Wahrscheinlichkeit gewinnen, vorweggenommen, und gehe jetzt zur Beschreibung anderer Versuchsreihen über. Die folgenden Versuche begann ich zu Anfang des Winter- semesters 1907/08, also zur Herbstzeit, wo mir keine große Aus- wahl an frischem Material mehr zur Verfügung stand. Die erste Versuchsreihe betraf das Verhalten der sdiwim- nienden Blätter von Wasserpflanzen. Es ist selbstverständlich, daß Wasserpflanzen stark ombrojthil sind; auch diese starke Omltrojjhilie wird bei Lichtabschluß beeinträchtifft. Meine Versuche erstreckten 194 sich &uf Lemnaceae (Lcmna minor), Hydrocharitaceae {Hydrocharis morsus ranae), Isymphaeaceae {Nymphnea alba), 3Ieityanthaceae {Limnanthemicni nymplioides) , Alismataceae {Älisma), Hydro- pterideae {Azolln, Salvinia). Bei allen diesen Pflanzen ergab sich, daß die Zeit der Ausdauer ihrer Blätter auf der Wasser- oberfläche abnimmt, wenn man sie im Finstern hält. Ltmna hielt sich auf stagnierendem Wasser im Licht 4 Monate, im Dunkeln nur ungefähr 2V2; Asolla im Licht 32, im Dunkel 20 Tage; Salvinia im Lieht 65,' im Dunkel 36 Tage; Älisma im Licht 15, im Dunkel 10 Tage. Desgleichen zeigt sich eine Abnahme der Ausdauer von Blät- tern von Wasserpflanzen, wenn man die normalen Daseinsbedin- gungen ändert, z. B. wenn man sie im Wasser untergetaucht statt schwimmend hält. Dies bewirkte ich durch Bedecken der einzelnen Ptiäiizchen oder Blätter mit umgekehrten Uhrschälchen, die sie durch ihr eigenes Gewicht am Grunde der mit Wasser gefüllten Gefäße hielten. Dies Verfahren verkürzte bei Lemna die Lebens- dauer von 4 auf 3 Monate, bei Hydrocharis von 11 auf 9 Tage, bei Nymphaea von 12 auf 11, bei Limnanthemiim von 27 auf 18, bei Azolla von 66 auf 58, bei Salvinia von 66 auf 52 Tage. Diese Erscheinung zu erklären versuchend, verweise ich auf eine Arbeit von Karsten: „Über die Entwicklung der Schwimm- blätter bei einigen Wasserpflanzen." Karsten wendet sich gegen Franks Behauptung, daß bei den am Wassergrund wurzelnden Pflanzen die Ursache der Tendenz aller Schvvimmblätter, die Wasser- oberfläche zu erreichen, und der Tendenz der Stiele, dies durch starkes Längenwachstum zu ermöglichen, auf der Empfindlichkeit der Schwimmblätter für Druckdifferenzen und auf ihrer ünter- scheidungsgabe hinsichtlich des Aggregatzustandes des ihre Blatt- obertläche umgebenden Mediums beruhe. Karsten behauptet viel- mehr, daß die Ursache des allen Schwimmblättern innewohnenden Triebs, die Wasseroberfläche zu erreichen, in der hohen Turgor- dehnung zu suchen sei, die infolge des in unbeschränkter Menge zu Verfügung- stehenden Wassers vorhanden ist. Es erscheint also erlaubt anzunehmen, daß, wenn diese hohe Turgordehnung sich nicht in einer Steigerung der Lebenstätigkeit und besonders der Transpiration äußern kann, dies auf die Pflanze schädlich ein- wirkt. Ebenso übt es einen schädigenden Einfluß auf die Schwimm- blätter aus, wenn man sie umgekehrt, also mit der Oberseite auf das Wasser legt. Bei Hydrocharis verkürzte dies Verfahren die Lebensdauer von 11 auf 8 Tage, bei 2\ympliaea von 12 auf 7, bei Limnanthemum von 27 auf 21 etc. Diese Schädigung ist leicht zu begreifen, wenn man bedenkt, daß die Spaltöff'nungen bei den meisten Schwimmblättern aus- schließlich auf der Oberseite liegen, und daß, wenn die Oberseite auf das Wasser zu liegen kommt, statt mit Luft in Berührung zu 195 >ielien, die ganze intercellulare Trauspiratioii y;eliinJert erscheint. Wie wichtig für das Gedeihen der Gewächse die günstige Ver- leiluni:- der Stoniata ist. geht aus Versuchen hervor, die Hilde- brandt mit einigen aniphibisciien Pflanzen, niunlich mit il/a/.s/7/a, Sufjittdria Siigittifolia, FolyqoMim antphihiniti, unternahm und die er in seiner Abhandking: „Über die Schwimmbliltter von MarsiUa und einigen anderen amphibischen Pflanzen" beschreibt. Amphi- bische Pflanzen sind solche, die für gewühnhch Landptlanzen sind ; wenn aber ein Sproß von ihnen in ein Gewässer kommt, so wur- zelt er sich am Grund desselben ein, entwickelt sich kräftig, wächst sogar rascher und üppiger als ein Landexemplar und bildet Schwinimblätter aus, während die Entwicklung von Fortpflanzungs- organeu meist ganz unterbleibt. Bei den Lultblättern liegen nun die Stomata auf beiden Blattseiten, bei den Schwimmblättern ent- wickeln sich auf der Überseite ungefähr doppelt so viele, als auf einer Seite eines Luftblatts, auf der Unterseite gar keine. Diese veränderte Lagerung der Stomata rührt von der für das Gedeihen der Pflanze notwendigen Anpassung an das Wasserleben her, und es ist anzunehmen, daß durch diese Veränderungen des Mediums angeerbte latente Eigenschaften wieder zum Vorschein gebracht Werden. Ich komme nun aul' eine ganz andere Erscheinung zu .sprechen, nämlich auf den Laubfall, der in enger Beziehung zur Ombrophilie zu stehen scheint. Die Beobachtung, daß bei manchen Wasserpflanzen kein Laubfall, d. h. kein organisches Ablösen der Blätter vom Stamme stattfindet, sondern die Blätter am Stamm» selbst abfaulen, und daß Landgewächse ohne Laubfall, d. i. die immergrünen, sehr stark ombrophil sind, legt die Vermutung nahe, daß der Laubfall mit einem gewissen Grad von Ombrophobie ver- bunden und durch ihn bedingt ist. Hofrat Wiesner hat ein- gehende, vielfältige Beobachtungen über die Erscheinung des Laub- falls gemacht, zu deren Besprechung ich nun übergehe. Der Laubfall beruht auf einer organischen Loslösung der Blätter vom Stamme und kommt hauptsächlich bei Holzgewächsen vor. Die Lo.>l0sung geschieht, indem von einem Meristem oder Folgemeristem am Gnmde der Blätter oder der Blattstiele aus sich eine Trennungsschichte ausbildet, und hängt eng mit der Transpiration zusammen. Die Bildung von Treunungsschichten wird durch eine bestimmte Verminderung der Wassermenge der Blätter oder durch beginnende Zersetzung in den Geweben bewirkt und die Hemmung der Transpiration, die meist durch das Sinken der Temperatur im Herbste erfolgt, bedingt dann die Loslüsung der Zellen innerhalb dieser Gewebsschichten, indem diese Hem- mung eine Stagnation des flüssigen Zellinhalts und damit das Ent- stehen von reichlichen Mengen organischer Säuren hervorruft. Diese Säuren lösen die Mittellamelle der Zellen der Trennung.sschichten auf, wodurch die Zellen sich mit unverletzten Membranen vonein- 196 ander abheben^). Hier verweise ich auch noch auf Kubarts Arbeit „Über die organische Loslösung der Korollen," deren Experimente das Eesultat ergeben, daß bei der Loslösung der Korollen ein Zu- samnaenwirken von Turgor und Säuren stattfindet. Der enge Zusammenhang der Transpiration, also indirekt auch der Ombrophilie geht aus verschiedenen Tatsachen hervor. Z. B. erleiden die Pflanzen mit raschem Laubfall eine verhältnis- mäßig weit stärkere Verminderung der Verdampfung als die Ge- wächse mit trägem Laubfall, welche letztere auch durch künstliche Druckkräfte nur eine geringe Steigerung der Transpiration er- fahren. In den herbstlich abfallenden Blättern bleiben ferner die- jenigen Parenchymzellen, die den wasserzuführenden Geweben, also den Gefäßbündeln, am nächsten liegen, am längsten grün und frisch, während die an den Rändern und an der Spitze gelegenen Teile, die der Transpiration am stärksten unterworfen sind, am frühesten verfallen. Die Herabsetzung der Transpiration begünstigt den Laubfall umso mehr, je stärker die gewohnheitsmäßige Tran- spiration ist. Der Laubfall tritt ein, wenn die Blätter absterben, oder wenn ihre normalen Funktionen durch kürzere oder längere Zeit sistiert werden, oder wenn der Bestand der betreffenden Gewächse, in erster Linie das Liehtbedürfnis, die Beseitigung des Laubes fordert. In der ßegel haben krautige Gewächse keinen Laubfall, wohl aber Holzgewäehse,doch kommen beiderseits Ausnahmen vor'-). Wiesner hat außer dem herbstlichen Laubfall verschiedene andere Formen des Laubfalls unterschieden: Den Sommerlaubfall infolge Sinkens des absoluten Lichtgenusses, der umso stärker ist, je empfind- licher die Blätter gegen Verdunklung sind und der zumeist die innersten, am schlechtesten beleuchteten Blätter betrifft; den Hitze- laubfiiU. bei dem nur das direkt von der Sonne getroffene Laub „verbrennt", und zwar das tiefer in der Krone gelegene, meist häufiger als das peripher gelegene, weil ersteres einer weniger starken Wärmeausstrahlung unterliegt; den Frostlaubfall, bei dem das Protoplasma durch Erfrieren getötet wird, wobei es einen großen Teil des Zellsafts ausscheidet, der beim Er- starren eine Eislamelle bildet; und den Treiblaubfall, der be- sonders deutlich seine Beziehungen zur Ombrophilie aufweist '^j. Dieser ist eine partielle Entblätterung immergrüner, d. i. stark- ombrophiler Holzgewächse und dient dazu, den Laubknospen genü- gend Licht zu ihrer Entfaltung zukommen zu lassen. Er tritt am stärksten zur Zeit des stärksten Treibens der jungen Sprosse auf und ist neben dem Ablösen altersschwacher Blätter das einzige. ^) Wiesner: „Über die herbstliche Entlaubung der Holzgewächse." (Sitzungsbericht der Wiener Akademie 1871.) ^) Wiesner: nZur Laubfallfrage." (Berichte der deutschen botanischen Gesellschaft 1905.) 3) Wiesner: „Über den Treiblaubfall und über Ombrophilie immer- grüner Holzgewächse." (Berichte der deutschen botanischen Geseilschaft 1903.) 107 u. zw. ererbte Hilfsmittel, ivelches den immergrünen Gewächsen, die wegen ihrer Ombrophilie keinen eigenthchen Laubfall haben, zur Beseitigung ihres übertlüssigen Laubes zu Gebote steht. Meine ersten Versuche ergaben, daß tatsächlich alle unsere L:iubbäiiine, die dein herbstlichen Laubfall unterliegen, einen ge- wissen Grad von Ombrophobie aufweisen. Ich steckte längere Zweige von Conius, Corylus, Fh'dadclphus, Weiyelia, Deutzla in einen großen mit Wasser gefüllten Zylinder; anfangs mußte ich sie mit angehängten Porzel lauscherben beschweren, um sie am Empor- tauchen zu verhindern; am 5. Tage waren sie schon so stark mit \\'asser injiziert und hatte ihre eigene Schwere hiedurch so zuge- nommen, daß ich die Scherben entfernen konnte. An allen Zweigen starben die ältesten Blätter zuerst, u. zw. starben die meisten am Stamme selbst, ohue sich vorher abzulösen. Die Blätter von Deutzia waren nach 13 Tagen sämtlich abgestorben, die von Cornus nach 14, von Cori/ltis nach 19, von PhUadelphus mit Ausnahme der zwei jüngsten Blättchen, die sich zwei Monate hielten, nach 20, von Weujt'lia nach 22 Tagen. Hiemit wäre wohl dargetan, daß unsere dem Laubfall unter- liegenden Bäume nicht ausgesprochen onibrophil sind, aber nicht die Beziehung zwischen Laubfall und Ümbrophilie erklärt, da wie erwähnt bei dieser Art der Versuchsanstellung nur wenige Blätter abfielen, sondern die meisten ohne organische Ablösung am Stamme abfaulten. Einen Anhaltspunkt zur Erklärung dieser auffälligen Tatsache findet man in der Arbeit Furlanis: „Über den Einfluß der Kohlensäure auf den Laubfall." (Österr. bot. Zeitschr., 1906.) Furlani zeigt, daß Kohlensäure den Laubfall verzögert und daß das Optimum der Existenzbedingungen für das Blatt nicht im normalen Kohlensäuregehalt der Luft, sondern in einem 15pro- zeutigen Gehalt hegt. Bei einem etwas höheren oder geringeren Gehalt tritt ein erhöhter Laubfall ein; doch wenn er größer wird als 390, verringert sich der Laubfall, weil die ganze Lebenstätigkeit des Blattes durch den schädigenden Einfluß der Kohlensäure ver- ringert wird. Bei einem 40 — lOOprozentigen Gehalt tritt über- haupt kein Laubfall mehr ein, sondern es erscheint die ganze Lebens- tätigkeit „gelähmt", und ein Absterben tritt erst einige Tage später mit Degeneration des Chlorophylls ein. Da bei den oben beschriebenen Versuchen in stagnierendem Wasser der Kohlensäuregehalt ofleubar ein hoher sein muß. modi- fizierte ich sie in der Weise, daß ich die VersuchspÜauzen teils unter Wasser hielt, dieses aber täglich mit frischem wechselte, teils unter Regen brachte. Den ersteren Versuch machte ich mit zwei Zweigen von Licjiistrum ovdUfoUnm. Der eine, der in täglich gewechseltem Wasser lag, hatte bis zum 15. Tage von 97 Blättern t)8 vollkommen fri.sche Blätter abgeworfen, der andere in stagnie- rendem Wasser hatte bis zu diesem Tage von 118 nur 31 abge- worfen, welche wie die am Zweig noch haftenden fast alle bereits „matsch" waren. 198 Der hiebei zutage tretende, den Laubfall befördernde Einfluß des Wassers ist umso auffälliger, als sich Ligustrum ovalifolium unter normalen Existenzbedingungen, d. h. im Freien, den Winter über hält, also keinen Laubfall aufweist. Den zweiten Versuch machte ich mit Buchen- und Ulmen- zweigen. In stagnierendem Wasser warf der Buchenzweig von 55 Blättern nur 21 ab, u. zw. bis zum 25. Tage, die übrigen waren bis zum 40. Tage sämtlich abgestorben, ohne sich loszulösen; der LTlmenzweig warf von 35 Blättern bis zum 19. Tage 16 ab, die übrigen starben nach weiteren 5 Tagen, ohne sich abzulösen. Unter Regen aber fielen vom Ulmenzweig bis zum 14., vom Buchenzweig bis zum 15. Tage alle Blätter lebend ab. Bobinia iiseudacacia, Cornus sanguinca, Ahorn und Birne warfen, unter Eegen gebracht, ebenfalls alle ihre Blätter lebend ab, u. zw. Eohinin bis zum 19.. Cornus bis zum 20., Ahorn bis zum 14., Birne bis zum 35. Tage. Leider konnte ich aus Mangel an frischem Material diese Zweige nicht mit solchen in stagnierendem Wasser vergleichen. Aus diesen Versuchen ergibt sich deutlich, daß in stagnie- rendem Wasser das organische Loslösen der Blätter gehindert ist und daß die Kohlensäure, die darin in größerer Menge vorkommt, jener eine Faktor sein dürfte, der die Lebentätigkeit des Blattes so weit hemmt, daß es nicht zur Ausbildung einer Trennungsschichte kommt. Auch der Mangel an Sauerstoff dürfte hiebei eine Rolle spielen. (Schluß folgt.) Über geformte eiweißartige Inhaltskörper bei den j Leguminosen. Von stud. pliil. August Mrazek, Assistent am landwirtschaftlichen Institute der deutscheu technischen Hochschule in Prag. (Mit Tafel V.) Herr Professor Mo lisch hatte bei seinen Studien über den Milchsaft und Schleimsaft der Pflanzen die Beobachtung gemacht, daß bei Verletzungen des Blattgelenkes von Mimosa Speggnzzinii aus der Wundtiäche ein milchig getrübter Salttropfen austritt, im Gegensatz zu 3Iimosa jMclica, die bei der Verletzung einen hellön, ungetrübten Tropfen hervorquellen läßt. Diese Trübung rührt, wie ich mich überzeugt habe, unter anderem von einer Menge kleiner, in ihrer Form und in ihrem Verhalten auffälliger Körper her, die zu untersuchen ich auf Anregung des Herrn Prof. Mo lisch über- nahm. Es war also festzustellen, wo sich diese Körper befinden, ob sie in allen Organen der Pflanze vorhanden sind und ob sie in Beziehung gebracht werden können zu jenen Gebilden anscheinend ähnlicher Natur, die bei den Papilionaceen und Caesalpiniaceen von anderer Seite her bekannt waren, aber freilich noch nicht chemisch anal3-siert worden sind. lyy Es er^ab sich demnach als imtürlichc GHederung der vor- Uegenden Arbeit: 1. Die Cberi>riit'ung der bekaiiiiteii Ivesiiltate über die Sieb- rühreniiilialtskörper bei den Papihonaceen, die nur uul' Grund ihrer guten Färbbarkeit mit Fuchsin von Staritz (pag. 12) ver- mutungsweise als Proteinkürper bezeichnet wurden, und deren genauere mikroskopische Analyse; 2. die ÜberpriUung des Befundes an Mifnosa Speggazzinü in derselben Kichtung. Und nun möchte ich gleich vorweg nehmen, daß, wie das bei so vielen Arbeiten geschieht, mir gelegentlich Beobachtungen unterliefen, die meines Wissens als neu bezeichnet werden können und deren Beschreibung als dritter Teil den Abschluß der Arbeit bilden soll. Im Hinblick auf die gegebene Anregung zur Arbeit, sowie die ständige Förderung derselben wird man es begreiflich finden daß icii gleich hier, noch ehe ich auf die Beschreibung meiner Resultate übergehe, meinem verehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. Hans Moli seh, meinen innigstgefühlten Dank für das stets bewiesene Ent- gegenkommen ausspreche. Gleichzeitig fühle ich mich verpflichtet, den Herren Assistenten Privatdozent Dr. 0. Eichter und Dr. K. Bore seh für ihren bewährten Kat und ihre freundliehe Auf- munterung aufs herzlichste zu danken. Seitdem Hart ig (pag. 881) das Albumin in der Pflanze entdeckt und Zimmermann (1) in seinen umfangreichen und gründlichen Studien über das Vorkommen der Proteinkristalloide. deren weite Verbreitung im Pfianzenreiche nachgewiesen hatte, hat sich die Zahl der einschlägigen Arbeiten (Molisch, Schimper, Wakker, Mi kos eh. S per lieh. Kraus, Klein u. v. a.) so ver- mehrt, daß es unmöglich ist, diese Arbeiten bei dieser Gelegen- heit neu zu würdigen. Es sei diesbezüglieh auf Amadeis Ab- handlung (pag, 1 — 5) und Czapeks bekanntes Handbuch (2. pag. 4 — ö) verwiesen, womit ich mich auf die Besprechung nur jener Piiltlikationen beschränke, die sich ausschließlich mit den Inhaltskörpern der Leguminosen befaßt haben. I. Die eiiveißartiseii Gebilde in den Siebröliren der Papi- liouaeecu und Cae.salpiniaceen. A. Literatur. In seinen histologischen Beiträgen über den Bau und die Verrichtungen der Leitungsbahnen berichtet Strasburger (1. pag. 193 — 194) über einen eigentümlichen Inhaltskörper in den Siebrühren von llohinia Fseudacacia und Wistaria (Glydne) sinensis. Er fand in Alkoholpräparaten in jedem Siebröhrengliede einen Klumpen stark liehtbrechender Substanz (Schleimkörper), der die üblichen Reaktionen des Siebröhrenschleimes gibt, aber meist 200 in der Mitte des Zellraumes mittels eines dünnen Fadens sus- pendiert erschien, der beiderseits nach den Siebplatten führte. Liegt der Schleimkörper einer Siebplatte an, so entsendet er einen Faden zur gegenüberliegenden Siebplatte. Der suspendierte Körper ist annähernd ellipsoidisch, mehr weniger polygonal-eckig. Der einer Siebplatte anliegende Körper hat die Gestalt der „Schlauchköpfe" \). Er färbt sich braungelb mit Jod, der Faden nur schwach, er re- agiert intensiv mit Mi Hon s Eeagenz, der Faden nur schwach. Der Schleimkörper entstand meist in halber Länge des Sieb- röhrengliedes am protoplasmatischen Wandbeleg. Er hatte bei seiner Entstehung meist spindelförmige, selten tonnenförmige Ge- stalt. Sobald der Schleimkörper eine gewisse Länge erreichte, wurde der Faden sichtbar, der auch an der Innenseite des proto- plasmatischen Wandbelegs entstand und nach den Siebplatten führte. Mit zunehmender Größe schwollen die Schleimkörper eUipsoidisch an und rückten samt ihren Suspensionsfäden vom AVandbeleg ab, während der Zellkern schwand. Trotz des Hinweises, der durch das Eintreffen der Jod- und Millonschen Probe gegeben war, bildete sich Strasburger keine Meinung über die eventuelle chemische Beschaffenheit dieser merkwürdigen Einschlußkörper. Im folgenden Jahre erschien eine Arbeit von Baccarinl (1, pag. 53 — 57), der, durch Strasburgers Bemerkung angeregt, eine Keihe von Pflanzen aus der Ordnung der Leguminosen auf diese Inhaltskörper hin untersuchte. Er konnte sie bei einer sehr großen Zahl von Pflanzen beobachten und kam zu dem Schlüsse, daß sie einen allen Papilionaceen eigentümlichen Inhaltskörper darstellen. Nur bei Lupinus angiistifolius, einem Trifolium sp. und einer Medicngo sp. fand er keine Spur von ihnen, ebenso sollen die Familien der Oaesalpiniaceen und Mimosaceen ihrer entbehren. Er bestätigte die Angaben Strasburgers betreffend die Re- aktionen mit Jodlösungen und mit Millonschem Reagenz. Doch auch er zog aus diesen Reaktionen keine weiteren Schlüsse be- züghch der Natur dieser Inhaltskörper. Bei einem Teile der Papilionaceen gab Baccarini die von Strasburger beobachtete Entstehungsweise der Schleimkörper zu (pag. 55). In anderen Fällen dagegen, wie z. B. bei Glycy rrhiza glabra, Psoralea hituminosa, Lotus tetragonoholus u. a., sollen seiner Meinung nach die Schleimklumpen ihren Ursprung aus dem den Kern umhüllenden Plasma, ja aus dem Kerne selbst nehmen. Im Jahre 1893 erschien eine Abhandlung von Staritz, der über einen neuen Inhaltskörper der Siebröhren einiger Leguminosen berichtet. Auch er beobachtete in den Siebröhren einiger Papi- lionaceen die bereits von Strasburger beschriebenen Schleim- 1) Schlauchköpfe sind bekanntlich die an den Siebplatten aufgetriebenen Enden des Plasmaschlauches der Siebröbren. 201 kürper und erklärt dieselben, allt'rdin^.s bloß auf (irund ihrer leichten Färbbarkeit mit Fuchsin, Tür Proteinkürper. Er fand sie stets nur in den Siebröhren und erklärte sie für einen clniruk- teristischen Bestandteil derselben, auch dann, wenn sie nicht durch die Siebplatte als solche zu erkennen seien. Über die Beziehung dieser Gebilde zum Kern machte er nur unbestimmte Angaben. Er sah sie in manchen Fällen neben einem Zellkern liegen, während derselbe in anderen Fällen vollständig fehlte. Auch glaubte er, da(i diese Kürper durch Aufspeicherung der in den Siebröhren sieh bewegenden Proteinstotfe entstanden sind, eine Meinung, in der er durch ihre schalenförmige Struktur bestärkt wurde. Schließlich wäre noch eine Arbeit Baecarinis zu erwähnen (2), in der er über Eiweißkristalloide in den Blütenteilen einiger lieguminosen berichtet. Leider war es mir unmöglich, diese Arbeit im Original zu lesen. Ich mußte mich daher mit einem sehr spärlichen Referate im botanischen Zentralblatte begnügen. Doch glaube ich dem Keferate entnehmen zu können, daß es sich hier um Kristalloide anderer Art handelt. Der einzige also, der die Siebröhreninhaltskörper der Papi- lionaceen für Proteinkörper hielt, war Staritz. Es seheint nun durchaus nicht statthaft, bloß auf Grund einer guten Färbbarkeit mit Fuchsin die Zugehörigkeit dieser Körper zu den Eiweißkörpern anzunehmen. Erst die erfolgreiche Ausführung mehrerer Re- aktionen, die für ihre Natur als Proteinkörper sprechen, gibt das Recht, die betreffenden Inhaltskörper als Eiweißkörper zu be- zeichnen. Diese Möglichkeit einer Verwechslung mit anderen bis- her noch nicht näher beobachteten Körpern gab schon Zimmer- mann (1, H. 1, pag. 56) zu. (Ebenso fand Molisch (4, pag. 32) im Milchsafte von Jatropha cjlauca Kristalle, die sich mit Säure- fuchsin intensiv rot färbten, mit Jodjodkalium und Chlorzinkjod- lösung gelbbraun wurden und doch die gebräuchlichen Reaktionen mit Millons Reagenz, Salj)etersäure. Zucker und Schwefelsäure nicht gaben. Bezeichnend für diese Unzulänglichkeit eines einzigen Reagenz zum Zwecke des Nachweises von Eiweiß ist die Tatsache, daß Harze, Kautschuk, Fette (Moli seh, 4, pag. 58), Leim (Molisch, 5, pag. 4üj usw. die Ras pail sehe Probe geben. Es ist also, streng genommen, selbst das Eintreffen mehrerer der üb- lichen Eiweißreaktionen kein sicherer Beweis für die Eiweißnatur der betreffenden Sub.stanz. und es ist angezeigt, derartige Stoffe nicht Eiweißkörper, .sondern, wie bereits Moli seh (4, pag. 58) vorschlug, eiweißartige l-ähnliche) Körper zu nennen'). (Fortsetzung folgt.) ') Wenn ich daher in (lies« r .\rbeit kurz von Eiweiß .«spreche, so ist der Bef^rifl' iiu weitesten .Sinne genommen, fs müssen also nicht gemeine EiweiU- körper. sundern es können auch deren Verwandte gemeint sein (Umwandhiiigs- jirodukte, Prott-ide und Albuminoide). Österr. botan. Zoiuciirift. ö. Heft. 1910. ]5 2Q2 Floristische Notizen. Von Franz Maloch (Pilsen). 1. Von dem hercynischen Charakter der Flora des Brdygebirges bei Strasic zeugen außer einigen Plianero- gamen (z. ß. Soldanelli montana, Chrysosplenhim opposififoliuni^ Veronica montana) auch manche Flechten, u. zw. in erster Linie Hochgebirge bewohnende: Farmelia encausta Nyl. (Praba bei Padrt, 854 m ü. d. M., auf Conglomeraten), Cladonia al- pestris Rbh. (Morä3ek\), 797 m, nächst Neu-Mitrowitz), Cladonia hellidiflora Ach. (^där. 627 m. bei Rokycan), und in zweiter Linie Bergregion bewohnende Lichenen: i^ticta pulmonaria Schaer. (Tfemsi'n, 825 m), Parmelia stijgia L. (Praha), Evernia priinastri L. ß. yracAlis Ach. (Erlen längs dem Padrter Bache im Walde), Parmelia saxatilis L. d. panniformis Ach. (2där). 2. Moenchia erecta (L.) Gl-. M. Seh. {M. quaternella Ehrh.) wächst in Menge auf Wiesenerhebungen bei Böhmisch- Neustadtl und Losa nächst Manetin in Böhmen, u. zw. in Ge- sellschaft folgender Pflanzen: liumex acetosella (viel), Cerastium arvense, C. viscosum, Trifolium procumhens, Luzula campestris, Bhinanthus minor (wenig), Nardus strida, Poa bulbosa, Orchis mono, Festuca rubra, Hieracium pilosclla, Polytrichiwnpiliferum, Scleranthus perennis (viel), Equisetum arvense, Bromus mollis (viel), Sedum acre, Euphorbia cyjmrissias, Tortula ruralis, Po- tentilla verna, Veronica prostrata (spärlich), lianunculus bulbosus, Saxifraga granulata. Diese Lokalität der Moenchia erecta liegt bei 430 m Höhe ü. d. M. und auf sehr sandigem Boden. Moenchia erecta wird auch von Schlaukenau angegeben, aber vor zwei Jahren wurde dort, wie ich erfahre, umsonst danach gesucht. Ein neues Trocknnngsverfahren für Pflanzen. Von Albert Wimmer (Maria Enzersdorf a. G.). Es existieren einige mechanische Verfahren, wie die bekannte Trockuungsmethode mittels Sandes, um Pflanzenteile, besonders Blüten, in ihrer Form und teilweise auch in ihrer Farbe zu er- halten. Alle diese Verfahren haben den gemeinsamen Nachteil, daß zartere Gebilde deformiert werden, wodurch ihr Wert als Ob- jekte für den Anschauungsunterricht sehr herabgemindert wird, und überdies ist die Manipulation auch eine ziemlich umständliche. 1) Hochinteressant ist der Fund der Cladonia alpestris am Prasivy vrch über Hurkau bei Manetin (644 m ü. d. M.), wo sie bedeutend stattlicher wächst. Unter dem Hügel im Moore sammelte ich : Lycopodium selago, Eriophorum alpi- num, Carex filiformis, C. limosa, C. dioica, C. pulicaris, Pinguicula vulgaris u. a. 203 Es ist daher erklärlicli, daß von Objekten, welche die natürliche Form zeigen sollen, heute für Unterriehtszweeke nur ISpiritus- picipurate in l-5etracht kommen. Diese aber sind unliandlich. teuer und zudem schon nach ^anz kurzer Aufbewahrung farblos. Die theoretischen Anforderungen an die Herstellungsweise brauchbarer trockener Präparate sind durch die hinfällige Be- schaffenheit der Objekte von vornherein gegeben: gleichzeitige Tötung sänitlu'her Zellprotoplasten, Verdrängung der Zellfeuchtigkeit behuts raschen Trocknens und bis zum Eintritt diesi^s letzteren die Anwendung eines Mittels, welches die getöteten und daher welkenden Teile in ihrer natürlichen Lage erhält und nach erfüllter Aufgabe von selbst verschwindet. Diesen Anforderungen wird praktisch durch eine stark adhärierende und dabei äußerst flüchtige Flüssig- keit und einen in ihr gelösten, rasch kristallisierenden und gleich- falls flüchtigen, festen Körper genügt werden. Zwei allbekannte und überdies noch äußerst billige Stoffe boten sieh mir da von selbst dar: Benzin und Naphthalin, und sie sind es. auf deren An- wendung das neue Verfahren beruht. Ich habe es für Illustrations- zwecke seit 1892 angewendet und übergebe es hierait der Öffent- lichkeit. Man stellt vor allem eine gesättigte Lösung von Naphthalin in Benzin her; da Benzin je nach der Lufttemperatur ungleiche Quantitäten von Naphthalin löst, ist es anzuempfehlen, letzteres im Überschuß in die VorratsÖasche zu geben und diese in einem warmen Kaume aufzubewahren. Es möge hier gleich bemerkt werden, daß auch die Präparation selbst nicht in kalten und feuchten Räumen vorgenommen werden sollte. Da ferner die Naph- thalinlösung gegenüber roten und violetten Pflanzenfarben eine leicht alkalische Reaktion zeigt, fügt mau zu je 100 g der Naph- thalinlü.sung einen bis zwei Tropfen einer konzentrierten Lösung von iSalicylsäure in absolutem Alkohol. Die Präparation erfolgt auf die Weise, daß die Pflanze in allen Teilen gleichmäßig mit der Naphthalinlösung imprägniert wird. Dies könnte am einfachsten durch Eintauchen in die Lösung geschehen : es hat sich aber gezeigt, daß dieses Verfahren in manchen Fällen nicht anzuempfehlen ist, so z. B. bei sehr großen oder bei zarten weichen Objekten, während steife, kleinere Pflanzen diese einfachste Methode ganz gut zulassen. Im allgemeinen ist daher die Anwendung einer Tropfflasche günstiger, schon deshalb, weil sie erlaubt, die Manipulation ilen Besonderheiten der einzelnen Tt'ile anzupassen und bei größeren Objekten mancherlei kleine Kunstgriffe auszufüliren (z. B. Trennung etwa zusammenhaltender Blätter oder Staubgefäße, am besten mittels einer Präpariernadel), welche die rasche Verdunstung des Benzins bei einem im ganzen, auf einmal imprägnierten Objekte nicht so leicht möglich macht; auch kann es bei Anwendung des Eintauchens leicht vorkommen. 204 daß sich die Präparierflüssigkeit, der Schwere folgend, an einzehien Teilen reichhcher sammelt, dort langsamer verdunstet und dadurch (aber nur bei gewissen Blüten) leicht Bräunungen hervorruft. Man betropfe also die Pflanze unter entsprechendem Wenden und Daraufblasen (um die Verdunstung zu beschleunigen) in allen Teilen mit der Präparierflüssigkeit, bis alles mit Naphthalin- kristallen hinlänglich gedeckt ist; natürlich bedürfen fleischige Pflanzen einer stärkereu (in extremen Fällen auch wiederholten) Deckung, als zarte. Hohle Teile, z. B. bei röhrenförmigen und glockigen Blumenkronen, werden zuerst innen gedeckt, dann erst von außen. Flache, ausgebreitete Blumenkronen hingegen deckt man zuerst von außen, wobei es meist genügt, wenn die Blüten- blätter entweder mit den Rändern leicht ineinander haften oder doch die Naphthalinkristalle eine Verbindung herstellen. In manchen Fällen werden sich gewisse, aus der Natur der Sache hervor- gehende Kunstgriffe als nützlich oder auch notwendig erweisen, so das vorherige Ausstopfen der fleischigen Lippen einiger großblütiger Orchideen mittels Baumwolle oder die vorherige Unterstützung zarter haltloser Stiele und Blätter durch feineu Blumeudraht (bei sehr lockeren, zarten Dolden oder Rispen etc.). Die zu präparie- renden Objekte werden vor der Imprägnierung schon mit einer Vorrichtung (Blumendrahtschlinge, Häkchen oder durch den Stiel gestochene Nadel) versehen, an welcher sie zum völligen Trocknen aufgehängt werden. Größeres, besonders flaches Laub behandelt man am besten separat; am besten deckt man es liegend leicht mit feinem Sand und tränkt diesen etwas mit der Naphthalin- lösung. Zarte oder auch kleine Objekte sind oft schon nach wenigen Minuten völlig trocken, fleischige aber bedürfen dazu oft 24 bis 48 Stunden. Die Farben bleiben fast stets erhalten, die Naturtreue der Präparate ist oft geradezu täuschend. Übrigens ist sicher zu erwarten, daß das noch immerhin primitive Verfahren einer hohen Ausbildung fähig ist. Ich selbst arbeite derzeit im Auftrage des hohen k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht an Versuchen in dieser Richtung und werde die etwa erzielten Resuhate an dieser Stelle veröß"entlichen '). Zum Schlüsse möchte ich noch darauf hinweisen, daß eine gewisse Rücksichtnahme auf die leichte Entflammbarkeit des Benzins — das ja übrigens in jedem Haushalte in Verwendung steht — wohl selbstverständlich ist. ^) Der Verfasser ist gerne bereit, auf Wunsch weitere Aufschlüsse über Detailfragen zu geben. Adresse: Albert W immer, Schriftsteller und Maler, Maria Enzersdorf a. Gebirge (Niederösterreich), Josef Leebgasse 30. 205 Literatur - Übersicht*). März lyio. Czapek F. Beiträge zur Morphologie und Physiologie der epi- phytiscben Orchideen Indiens. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. 'Wisseusch. Wien, mathem.-uaturw. Kl., Bd. CXVIII, Abt. I, Dezember lüOU. S. 155ö— lö80.) 8°. 7 Texttig. Derganc L. Geographische Verbreitung der Saxifrnqa petraea (L.) Wulfen. (Allg. botau. Zeitschrift, XVI. Jahrg., 1910, Nr. 3, S. 33—40.) «0. Domin K. Kritische Studien über die böhmisch-mährische Pha- nerogamentlora. (Beihefte z, Botan. Zentralblatt, Bd. XXVI, 1910. 2. Abt., Heft 2. S. 247—287, Taf. VI u. VII.) 8«. 7 Textabb. Fritsch K. Neue Beiträge zur Flora der Balkanhalbinsel, ins- besondere Serbiens, Bosniens und der Herzegowina. II. Teil. (Mitteil. d. Naturw. Vereines für Steiermark, Bd. 46, 1909, S. 294—328.) 8^ Der vorliegende zweite Teil dieser Bearbeitung, von welcher der die Kryptogamen, Gymnospermen und Monokotylen enthaltende erste Teil vor Jahresfrist erschienen ist (vgl. Jahrg. 1909, Nr. 6, S, 236), umfaiit folgende Familien: JngJandaceae, Sa/tcaceoe. bearbeitet von K. Fritsch; Betulaceae, Fugaceae [Quercus von L. Simonkai], Ulmaceae, Moraceae, Urticaccae, 6'uutalaceae, Aristolochinceae, Folygonaceae [Rumex von K. Rechinger], Chawpodiaceae, Amarantaceae, Portulacaceac bearbeitet von E. Wibiral; Caryophyllaceue [Ueliosperma von H. Neumayer] bearbeitet von A. v. Degen; lianuncidaceue , Berbericlaceae, Lauraceae, Papaveraceae be- arbeitet von K. Fritsch. — Neu beschrieben werden: Heliosperma pu- sillitm (W. K.) Vis. f. moeliringifolium (üechtritz) Neumayer, Dianthus Armeria L. f. leiocalyx Degen, Diantlins deltoides L. f. motinensis Degen. Glowacki J. Die Moosflora der Julischen Alpen. (Abhaudl. d. zool. -botan. Gesellsch. Wien, Bd. V, Heft 2.) Jena (G. Fischer), 1910. gr. 8°. 48 S. — Mk. 1-80. Haberlandt G. H. Wagers Einwände gegen meine Theorie der Lichtperzeption in den Laubblättern. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XLVII. Bd., 1910, 3. Heft, S. 377—390, Taf. XII.) 8». 2 Textfig. Khek E. Cirsinm ErisitJtales (L.) Scop. X palusfre (L.) Scop. X pauciflorum (W. K.) Spr. = C. Scopolianum Kh. X P(^- lustre (L.) Scop. := Cirsiwn Neicmanni m. (Allg. botanische Zeitschrift, XVI. Jahrg.. 1910, Nr. 3, S. 40-42.) Schiffner V. Eine neue europäische Art der Gattung ^«as^ro- phyllum. (Hedwigia, Bd. XLIX, Heft 6, S. 396—399, Taf. XI.) 8°. Zeder bauer E. Versuche über Aufbewahrung von Wald- sämereien. (Forstl. Versuchswesen Österreichs.) Wien (W. Frick), 1910. 8". 8 S. 1) Die „Literatur-Übersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Vi-rleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion 206 Ascherson P. und GraebnerP. Synopsis der mitteleuropäischen Flora. 68. Lieferung (VI. Bd., 2. Abteilung, Bogen 64-69 u. Titelbogen.) Leipzig (W. Engelmann), 1910. 8^ — Mk. 2. Inhalt: Lathyrus (Schluß), Fisum, Phaseoleae. Briquet J. Recueil des documents destin^s a servir de base aux debats de la section de nomenclature systematique du Congres international de Botanique de Bruxelles 1910, presente au nom du Bureau permanent de nomenclature et des Com- missions de nomenclature cryptogamique et paleobotanique. Berlin (R. Friedländer & Sohn), 1910. 4^ 96 pag. Danilov A. N. Über das gegenseitige Verhältnis zwischen den Gonidien und dem Pilzkomponenten in der Flechteusymbiose. (Bull, du jard. imp. botan. de St. Petersbourg, tome X., livr. 2, pag. 33-70, tab. I-III.) 8". Fedtschenko B. A. und Flerow A. Th. Illjustrirowannii Opredjälitel Rastenii Sibiri. I. Fteridopliyta. St.-Petersburg, 1909. 8°. 61 S., 71 Textabb., 5 Tafeln. Fitting H. Weitere entwicklungspbysiologische Untersuchungen an Orcbideenblüten. (Zeitschrift für Botanik, II. Jahrg., 1910, 4. Heft, S. 225—267.) 8». Flahault Ch. und Schröter C. Phytogeographische Nomen- klatur. Berichte und Vorschläge. (Ille Congres intern, de Bota- nique, Bruxelle, 14.— 22. Mai 1910.) Zürich, 1910. 4^ 29 + X S. Gaidukov N. Diinkelfeldbeleuchtung und ültramikroskopie in der Biologie und in der Medizin. Jena (G. Fischer), 1910. 8°. 83 S., 13 Textabb., 5 Tafeln. Hertwig 0. Allgemeine Biologie. Dritte umgearbeitete und er- weiterte Auflage. Jena (G. Fischer), 1910. 8°. 435 Textabb. — Brosch. Mk. 16, geb. Mk. 18' 50. Hirc D. Tz bilinskog svijeta Dalmacije. II. Flora vrha Marjana. (Flora des Monte Marian.) (Glasnik hrv.naravosl. dr., 1910.) 8^47 8. Der Monte Marian bei Spalato besitzt bekanntlich eine sehr schöne und reichhaltige Flora und wird infolge seiner leichten Zugänglichkeit auch von ausländischen Botanikern häutig besucht. Eine zusaramenfassenda Dar- stellung seiner Flora wäre daher nicht unerwünscht. Leider ist die vor- liegende Aufzählung ziemlich unvollständig und trägt auch in bezug auf die Systenaatik nicht überall dem neuesten Stande unserer Kenntnisse Kechnung. E. Janchen. Jepson W. L. A Flora of California. Part. I: Pinaceae to Tdxaceae; Part. II: Salicaceae to Urticaceae. S. Francisco (Cunningham, Curtiss and Welch), 1909. 8°. 64 pag., 18 fig. Mc Cubbin W. A. Development of the Eehellineae. I. Helvella elastica. (Botan. Gazette, vol. XLIX., 1910, nr. 3, pag. 195— 206, tab. XIV— XVI.) 8". Renner 0. Beiträge zur Physik der Transpiration. (Flora, 100. Bd., 1910, 4. Heft, S. 451—547.) 8°. 25 Textabb. Ricca U. Movimenti dMrritazione delle piante. Uno studio dMn- sieme et trattazione di questioni speciali. Milano (ü. Hoepli), 1910. 8^ 187 pag. 207 Strasburger E. Sexuelle und apogaino Fortpflanzung bei ürti- caceen. (Jahrb. f. wissenschattl. Botanik, XLVII. Bd., 1910, 3. Heft, 8. 245-288. Taf. VII-X.) 8°. Timm R. Niedere Pflanzen. (Aus der Sammlung »Naturwissen- schaftliche Bibliothek für Jugend und Volk", herausgegeben v, K. Huller und (t. Ulmcrj. Leipzig (Quelle u, Meyer). 8". 1*'4 S.. 177 Textabb.. 1 Farbontafel. — Mk. 1-80. Tondera Fr. Vergleichende Untersuchungen Aber die Stärke- zollen im Stengel der Dikotyledonen. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVIII, Abt. r, Dez. 1909, S. 1581—1650.) 8". 3 Tafeln. Twiss E. M. The prothallia of Ancimia aud Lygodmm. (Botan. Gazette, vol. XLIX., 1910, ur. 3, pag. 168—181, tab. X, XL) 8". Wagner W. Die Heide. (Aus der Sammlung ,Natur^Yissenschaft- liche Bibliothek für Jugend und Volk", herausg. v. K. Höller und (L Ulm er). Leipzig (Quelle u. Meyer). 8°. 200 S., 78 Textabb., 7 Tafeln. Personal-Naclirichten. Privatdozeut Dr. Karl Linsbauer wurde zum außerordent- lichen Professor der Botanik und Direktor des botanischen Gartens und Institutes der Universität Czernowitz ernannt. Professor W. Bateso n, der von seinem Lehrstuhl an der Universität Cambridge zurückgetreten ist, hat die Direktorstelle des John Innes Horticultural Institute in Morton (Surrey) über- nommen. (Allg. botan. Zeitschr.) Dr. G. Trinchieri hat sich an der Universität Neapel für Botanik habilitiert. (Botan. Zentralblatt.) Dr. J. V. Szyszy io wicz, Direktor der agrikulturbotani- schen Versuchsstation in Lemberg, ist am 17. Februar d. J. gestorben. (Allg. botan. Zeitschr.) Inhalt der Mal->umnier : Viktor Schiffner: Über die Gattungen Chiloscyphus und Httero- sc'iphus D. gen. S. 16 •. — Dr. Otto Forsch: Blütenbiolugie und fhotogr»piiie. (Schluß.) S. 17.1. — Dr. T. F. llanausek: Heiträge zur Kenntnis der Trichombildungcn am Perikarp d«r KumpOBit«n. (SchluU ) S. 181. — Martina Uaböck, geb. v. Kink: Beiträge. zur Kenntnis der Ombrophilie und Umbrophobie der Pflanzen. S. 187. — August Mrazek: t'bi-r geformte eiweißjrtig« InhallskArper bei den Leguminosen, s. 198. — Fr.ini Ma loch : Flori>ti8che Notizen. S '^02. — Albert W immer: Ein neues Trocknungsverfuhren lür rflaozou. S. 2o8. — Literatar-Cbersicht. S. 206. — Personal-NacUrichtea. ä. 2U7. Kedaktcur: Prof. Dr. K. t. Wctthteln. Wien, 3 3, Kennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Öcterreiokltotie botanliohe ZeittObrlft" ertcbeint am Enten eine« jeden Monates and kostet ganzjäiiri^' Ifi Marl.. Zu narabgesatzten Prsiasn sind noch folgende Jahrgang« der Zoitschnft zo haben: 1858/58 ä M. 2- — , ImMJ tX. Ib64 O'J, 1871, 1873,74, IhTüKS! k M. 4—, 181)3,97 i M. 10- — . Lieinpiare, dl« frei durcD die l'om expediert werdou Bollen, und initMls PoslaiiiwiMsuug direkt bei der Aüiuiiiibtruiiun lu Wii-u, 1., liurbaragubsu 'i i Kiruiu Karl üuroldi Sohnj, zu prauumerieren. Einzelne ^ummern, soweit uucn Torrätig, a 31 Mark. AnkfindigungeD weia«Q luit 3U rienuigeii lür die aurchlaafande I'etitzeile berechnet. 208 INSERATE. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Professor Dr. Karl Fritsch ScMloralfll6ösl6miiscl8BSnilelen-i.Ali)eiläifl6r (mit Ausschluß des Küstenlandes). — Schulausgabe der „Exkursionsnora". — Preis broschiert Mark 3-60, in elegantem Leinwandbaud Mark 4-—. Ppeisiiepabsetzung älterer Jafipgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift". Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgange der „Osterr. botanischen Zeitschrift" zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1893 (bisher k Mk. 10.—) auf ä Mk 4.— 1893-1897 ( „ „ „ 16.-) „ „ „ 10.- herab. .o.. I^ie Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (h Mark 3.—), 1860 bis 1862, 1864-1869, 1871, 1873-1874, 1876-1880 (ä Mark 4.-) .oi^^^o'l"^^^^"^^^^- ^^^^ Jahrgänge 1851, 1854-1859, 1863, 18^0, 18*2 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Heilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift" erschienenen 37 Porträts herrorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. ^^^vJ^^^^vMvi^^^E^ ^vi^^^^a^ NB. Dieser Nummer ist Tafel IV (Hanausek) beigegeben. Buchdruckerei Carl Gerold's Sohn in Wien. I OSTERREICHISCHE KOMISCHE mmmn. Herausgeereben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LX. Jahrgransr. N"- 6. Wien. Juni 1910. Morphologische Untersuchungen an Jlcrjanflteimim bifoUuni Schmidt. Von Ferdinand Kryz (Wien) Vorliegende Abhandlung befaßt sich nait der Untersuchung der beiden Blattspreiten der Schattenblume in bezug auf ihre Ab- weichungen von der symmetrischen Herzform und des weiteren mit der Ermittlung der Beziehungen, welche zwischen der vege- tativen Größenentwicklung beider Blätter und der Größe des Blütenstandes dieser Pflanze bestehen. Majanthemum hifolium entwickelt bekanntlich nur zwei wechselständige, meist deutliche Asymmetrie aufweisende Laubblätter und besitzt einen racemösen Blütenstand, so daß diese Pflanze besonders geeignet schien, die erwähnten Verhältnisse an ihr festzustellen. Zur Bearbeitung gelangten 100 Schattenblumenexempiare, welche Ende Juni zur Zeit ihrer vollen Blüte am Waldesrand in der Nähe von Krummhübel an einem und demselben Standort ohne besondere Auswahl eingesammelt wurden. Jede der ge- sammelten Pflanzen wurde flachgepreßt, ihre Blütenzahl festgestellt und die Umrißlinien der Blattspreite ihrer beiden Blätter behufs Berechnung ihres Flächenausmaßes durch genaues Umfahren auf daruntergelegtes Papier zeichnerisch festgehalten. Bei jeder dieser Zeichnungen, die die von der Blattoberseite ausgesehenen Spreiten- randlinien wiedergeben, wurde sodann die Blattspitze durch eine gerade Linie mit dem Mittelpunkte der Ansatzstelle des Blatt- stieles verbunden und so jede Blattspreite in ihre Hälften zerlegt, deren Flächenausmaße bestimmt wurden. Es wurde also nur die lUattsiireite zur Untersuchung herangezogen, und es ist nur an diese allein zu denken, wenn im folgenden vom Blatt und seinen Österr. boun. Zeiluchrift. >'•■ Heft. laio. lg 210 Hälften die Eede ist. Durch Zerlegung in schmale Flächenstreifen und mit Hilfe der Simpson sehen Regel können die Flächen- inhalte der Blatthälften bis auf Quadratmillimeter genau berechnet werden. Von den zwei Laubblättern der Schattenblume wird das zuerst inserierte und grußer ausgebildete Blatt im folgenden als das primäre und das wechselständig stehende, höher inserierte und kleiner ausgebildete als das sekundäre Blatt bezeichnet werden. Unter den gesammelten Pflanzen fand sich auch eine, die noch ein drittes Blättchen entwickelt hatte. Von allen 100 Pflanzen wurden nun die beiden Hälften der primären und sekundären Blätter auf Zehntel- Quadratmillimeter berechnet und so die 400 absoluten Flächengrößen erhalten, die als Grundlage für die weiteren Feststellungen ermittelt werden mußten. Aus den ab- soluten Flächenwerten aller Blatthälften ließ sich ersehen, daß sowohl bei den primären als auch bei den sekundären Blättern die linke Hälfte in ca. 60% der Fälle größer war als die rechte. Die absoluten Flächengrößen für sich betrachtet, lassen sich gar nicht untereinander vergleichen, sondern es ist nötig, die Quotienten zu berechnen, die durch die Division des Flächenwertes der größeren Blatthälfte durch den Flächenwert der kleineren Hälfte jedes Blattes erhalten werden. Ist dieser Quotient, den ich Larainarquotient benennen will, gleich der Einheit, so liegt vollkommene Flächengleichheit beider Hälften vor, die sich im praktischen Fall mit der vollkommenen Symmetrie beider Blatthälften deckt. Je mehr hingegen der Quotient den Wert 1 überschreitet, desto ungleicher werden die ßlatthälften und desto asymmetrischer wird die stets herzförmig gestaltete Blattform. Der Laminarquotieut sämtlicher primärer und sekundärer Blätter der 100 Pflanzen wurde auf zwei Dezimalstellen abgerundet berechnet, da eine Berechnung auf mehr Dezimalen wegen der wenig mehr als 1 mm- betragenden Fehlergrenze der absoluten Flächenwertzahlen keinen Wert gehabt hätte. Von einer Zusammenstellung der absoluten Flächengrößen sämtlicher Blatt- hälften kann hier wohl abgesehen werden, hingegen ist in der Tabelle I eine Zusammenstellung aller Laminarquotienten der 100 Pflanzen wiedergegeben. Wie man aus der Tabelle I ersieht, wurden Laminar- quotienten von der Größe 1-000 bis inklusive 2*00 gefunden. Die in sechs Fällen ermittelten Laminarquotienten . welche in das Größeuintervall l'OOO — 1-010 fallen, gehören sämtlich primären Blättern an und bedeuten praktisch, daß hier fast vollkommen symmetrische Blätter vorliegen, da der absolute Unterschied beider Blatthälften in allen diesen Fällen nicht über 2 mm- beträgt. Ein anschaulicheres Bild als die tabellarische Übersicht ergibt die graphische Darstellung des Verhältnisses der Größe jedes einzelnen Laminarquotienten und der Anzahl von Blattexemplaren, welche denselben aufweisen. 211 Tabelle 1. GrüOeninter- valle der La- ininar- quotieuten 1 ^1 prim. = primäres,; sek. = se- kuniiiires Blatt. Die fortlaufende Zahlenreihe in der obersten Raudrcihe bedeutet die Tausendstel-, bzw. Hundcrtstelangabe der Größenintervallzahlen der Laminarquotienten, während die Zahlen in allen übrigen Rubriken die Anzahl der Blatt- exemplare angeben, welche den gleichen La- minarquotieuteu besitzen. 0 i 1 2 1 3 1 ri 6 ' 7 R ' 9 1-UUÜ — 1-009 11 sek. prim. 1 — 2 1 — 1 1 — — 1 009— 1-09 Sek. prim. — 2 2 1 1 1 11 2 5 2 3 1 4 ; 4 5 4 5 1 1-lU —1-19 sek. prim. 4 5 2 2 2 5 1 3 2 3 3 2 3 2 2 1 3 3 1-20 —1-29 sek. prim. 1 1 2 1 2 1 3 2 2 2 1 2 1 1 1 6 3 2 1 1-30 —1-39 sek. prim. 1 2 1 1 3 1 2 1 2 1 1 1 1 1 2 1 1 4U —1-49 sek. prim. 1 2 1 1 — 1 1 2 1 1 1 1-50 —1-59 sek. prim. 1 1 1 1 — — 1 1 — — 1 — — 1-60 —1 69 sek. prim. — — — — — — — — — 1-70 —1-79 sek. prim. 1 — \ — — 1 — — — — — 1-80 - 1-89 sek. prim. [ — 1 — — — — — 1 — — 1-90 —1-99 sek. prim. 1 — — — — — — — — < 2-00 — 2 0'.» 1 s.-k. prim. 1 — — — — 1 — __ —• — 16« 212 Die Figur 1 zeigt in ihrem oberen Linienzug die graphische Darstellung dieses Verhältnisses für die sekundären, in ihrem unteren Linienzug für die primären Blätter. Die Ordinatenachsen kann man als Symmetrieachsen auffassen, da ihr Anfangspunkt mit dem die vollkommene Symmetrie beider Hälften eines Blattes anzeigenden Laminarquotienten 1*00 zusammenfällt. Auf den Ordinatenachsen werden die gleichlang gewählten Teilstriche für die Anzahl der Blattexemplare aufgetragen, während auf den Ab- szissenachsen, bei 1"00 anfangend, die je um ein Hundertstel steigenden Werte für die Laminarquotienten aufgetragen werden. In den Durchschnittspunkten der Ordinaten. die in den beob- achteten Laminarquotiententeilstrichen errichtet werden, mit den Abszissen der jeweiligen Anzahl von Blattexemplaren, erhält man nun die Punkte, deren Verbindung den graphischen Linienzug ergibt. 1 1 1 1 m I M 1 1 1 1 1 1 ] 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 ! I ] 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 m 1 1 1 1 11 1 iTTi 1 1 1 1 1 1 1 1 ] I m-rri IffO 1,fff f,iO l^dO i,iO iJO 1^60 i,70 1,S0 f,^0 A^CO ww Fig. 1. (Erklärung im Text.) Man ersieht aus der Figur 1 mit einem Blick, daß die pri- mären Blätter bei sechs Exemplaren wirklich eine praktisch als vollkommen symmetrisch zu bezeichnende Herzform aufweisen. Ebenfalls sechs Exemplare besitzen den Laminarquotient 103 und in elf Fällen dominiert der Quotient 1*04. Ein Beharren mehrerer Exemplare der primären Blätter findet man auch bei den Quotienten 1-lU und ri2 sowie beim Quotient 127. Die größte Asymmetrie wies ein Blatt auf mit dem Quotient 1'91. 213 Ein anderes Bild ergibt die graphische Darstellung der Lamiuarquotieuten der sekundären Blätter. Hier findet mau gar keine vollkommen symmetrise'hen Blatthält'ten mehr, sondern eine in je fünf Fällen dominierende Asymmetrie die den Laminar- quotienten von den Größen 1-08 und 1-ÜU sowie 1*13 entspricht. Im übrigen findet man eine große Variabilität im Verhältnis beider Blatthällten zueinander, die in einem Falle bis zum Quotient 2-00 hinaufgeht, wobei die eine Blatthälfte gerade doppelt so groß ist als die ihr zugehörige andere. Man ersieht, daß das größere, zuerst gebildete primäre Blatt von Mdjanthetu lim hifoUum in 25% aller beobachteten Fälle einen Laminarquotient von nicht über 1'05 besitzt und daher gefolgert werden kann, daß bei diesen primären Blättern die Tendenz vor- lierrscht. die ideale, vollkommen symmetrische Herzforra aus- zubilden. Auch sonst ist bei diesen primären Blättern ein Fest- halten an bestimmten Graden der Blattasymmetrie zu bemerken. Man kann also sagen, daß das primäre Blatt eine einfachere, ohne stärkere Tendenz zum Abgehen von der Idealgestalt aufweisende Blattform besitzt, im Gegensatz zum sekundären kleineren Blatt, das keine symmetrischen Herzformen mehr bildet, sondern in 25% der Fälle eine deutlich au-sgesprochene Blattasymmetrie mit einem Quotienten von ca. I'IU aufweist und im übrigen eine weitaus größere Variabilität der asymmetrischen Blattform bis zum Quotienten 2-00 zeigt. Es seien noch einige Angaben gemacht, die für die Frage der Entstehungsursache der ßlattsymmetrie dieser Pflanze nicht belanglos sein dürften. So fand sich eine Schattenblume vor, die trotz der ein- getretenen Blütenreife, die sie durch das Vorhandensein von sieben Blüten bewies, zwei auf sehr tiefer vegetativer Stufe stehen- gebliebene Laubblätter zeigte und die durch ihren geringen Wuchs alsJugeudforra im Sinne der Feststellungen vonDiels^) angesprochen werden konnte. Die Primärblätter der Jugendformen zeigen nun bekanntlich meist symmetrische und einfach gestaltete Formen. Diese Schattenblumen-Jugendforni besaß nun ein Blättchen von 16 1371-5 947-5 1932-5 0 17 1405-2 969-6 2307-2 13 18 1522 -8 1291-0 2066-7 12 19 1783-4 1093-7 2562-8 « 20 171)1 -9 15-24-3 2374-0 4 21 •_'183-2 1814-0 2531-8 4 22 2110-6 1669-8 2406 • 2 3 23 2UU4-2 1943-8 2047-3 Aus der Keihe der Mittelwerte der Blätterflächen von gleicher Blütenzahl ersieht man. daß mit dem stetigen Größer- werden dieser Mittelwerte auch eine stetige Zunahme der Blüten- zahl einhergeht, innerhalb jenem Intervalle, wo die Mittelwerte aus einer nicht zu kleinen Zahl von Pflanzenexemplaren berechnet wurden. Die grajihische Darstellung dieser direkten Proportionalität der Blütenzahl und der Mittelwerte der Blätterflächen von gleicher 216 Blütenzahl zeigt die Figur 2 in dem voll ausgezogenen gebrochenen Linienzug. Ä^ ^ ^^" T—:^ foo Ufa JCO Fig. 2. (Erklärung iiu Text.) Die Blötenzahlen sind auf der Ordinatenachse. die Blätter- flächen-Größenwerte auf der Abszissenachse aufgetragen. Nimmt man an, daß die durch die Untersuchung von 100 Schattenblumen festgestellten Mittelwerte der Blätterflächen gleicher Blütenzahl auch bei Heranziehung einer viel größeren Anzahl von Exemplaren sich nicht viel ändern würden, sondern daß nur die Stetigkeit der Proportionalitätslinie stärker hervor- treten würde, so kann man. wie dies in der Figur 2 durch die nicht voll ausgezogene, strichlierte ungebrochene Kurve angedeutet ist, eine stetig verlaufende Kurve als wahrscheinlichere Propor- tionalitätskurve ziehen, die man bis zur Abszissenachse verlängern kann. Im Schnitt dieser Proportionalitätskurve mit der der Blüten- zahl 1 entsprechenden Abszisse erhält man denjenigen Punkt, welcher anzeigt, daß hier jene mittlere minimalste Blätterfläche vorliegt, welche vorhanden sein muß, um das Bildungsraaterial zur Entwicklung des Blütenstandes schaffen zu können. Wie aus der Figur 2 ersehen werden kann, besitzt dieser Punkt eine Ab- szisse, welche einer mittleren Blätterfläche von 250 mm^ ent- spricht. Als Maximum wurde bei den untersuchten 100 Pflanzen die Blütenzahl 23 konstatiert, und die gebrochene Proportionalitäts- linie senkt sich daher nach Erreichung der Abszisse 23. Die strichlierte Proportionalitätskurve läßt eine noch weiter aufsteigende Tendenz erkennen, die bei der Blütenzahlabszisse 27 ihren Höchst- stand erreichen dürfte, und dies wäre dann die höchste Blüten- zahl, die unter normalen Vegetationsverhältnissen gefunden würde. Natürlich wollen diese eben gemachten Angaben nur einen ungefähren Anhaltspunkt geben, wie die Lösung dieser Frage etwa ausfallen würde, zu deren genauer Beantwortung ein viel größeres Pflanzenmaterial von verschiedenen Standorten heranzuziehen wäre, um eine möglichst genaue Proportionalitätskurve zu erhalten. 217 Die ZusammeostelluDg der beobachteten kleinsten ßlätter- flächen unter den Pflanzenexemplaren von gleicher ßlütenzahl in der Tabelle II läßt Abweichungen von dem bei den Mittelwerten i'estgestellteu geraden Proportionalitätsverhältnis zwischen der ßlütenzahl und der ßlättertiäche erkennen. Es zeigt sich, daß gerade mit den kleinsten Blätterllächen eine der mittleren Bliiten- zahl nahekommende ßlütenzahl eiuhergeiit, u. zw. liegen, wie aus der Tabelle ersehen werden kann, folgende Verhältnisse vor: Im Verein mit den kleinen ßlätterflächen von 735 '2 mm", 1*47 -5 mnr. iH)9*0 mm- und 10y3*7 mm- wurden die Blütenzahlen 15, IG, 17 und li» gefunden, welche letztere im Mittel unter normalen Vegetationsbedingungen mit zirka anderthalbmal so großen Blätterflächen einherzugehen pflegen, um diese Verhält- nisse zu erklären, muß man bedenken, daß die beobachteten Blätterflächengrößen, die weit unter den Mittelwerten liegen, die bei bestimmten Blütenzahlen gefunden wurden, anzeigen, daß hier Pflanzen vorliegen, die infolge eines zu trockenen und nährstoÖ'- armen Bodens oder infolge anderer Einflüsse im Blattwachstura zurückgeblieben sind. Solche, die vegetative Entwicklung hemmende Faktoren Icirdern hingegen die Blütenbildung, wie von KlebsM u. a. nachgewiesen wurde, und eine höhere ßlütenzahl ist daher in der Regel auch bei Pflanzen zu finden, die in ihrem ßlatt- wachstum stark zurückgeblieben sind. Die in der Tabelle 11 noch aulgenommene Zusammenstellung der beobachteten größten Blätterflächen unter den Pflanzen- exemplaren von gleicher Blütenzahl läßt ersehen, daß bei den Exemplaren mit den größten Blätterfläehen eine verkehrte Pro- portionalität zwischen der Blätterfläche und der Blütenzahl besteht. Es liegen folgende Fälle vor. die hier in Betracht kommen: Zur Blätterfläche von 2047 o mm- wurde die Blütenzahl 23 gefunden, zu einer solchen von 2400-2 mm- die ßlütenzahl 22. ferner zu einer von 2531*8 mm- die Blütenzahl 21 und schließ- lich entsprach der größten überhaupt beobachteten Blätterfläche von 2502-8 mm- nur die ßlütenzahl ID. In diesen Fällen handelt es sich um Pflanzen, welche unter Bedingungen aufwuchsen, die der Blattentwicklung besonders zu- träglich waren. Solche Bedingungen bieten z. B. oin feuchter und nährstoüreicher Standort, vereint mit guten Lichtverhältnisseu. welche Faktoren die vegetative Entwicklung fördern und ihre Dauer verlängern, damit aber gleichzeitig hinausschiebend, ver- kürzend und selbst ganz hemmend auf die Blütenreife einwirken und so die kleinere ßlütenzahl erklären, die mit der stärkeren ßlattentwicklung einhergeht. Zum Schlüsse seien hier noch die Mittelwerte mitgeteilt, die sich aus den festgestellten Einzelwerten der 100. Ende Juni zur ^) Vgl. Klebs, Willkürliobo Entwicklungsänderuiigiii bei Pflanzeu. Jena 1903. 218 Hauptblütezeit gesammelten 3Iajant]iemum-hifolnim'Exem]^\aj:e herausrechnen ließen. Im Mittel besitzt die Schattenblume 17 Blüten. Ihr primäres, tiefer inseriertes, größeres Blatt hat einseitig im Mittel einen Blattspreitenflächeninhalt von 959 mm^ wovon 515 mm^ auf die eine, 444 mm^ auf die andere Hälfte entfallen. Die absolute Dif- ferenz der mittleren Flächeninhalte beider Hälften beträgt also 71 mm- und der mittlere Laminarquotient, erhalten durch Di- vision der größeren durch die kleinere Blatthälfte beträgt 1*16. Ihr sekundäres, höher inseriertes, kleineres Blatt hat ein- seitig im Mittel einen Blattspreitenflächeninhalt von 571■3mm^ wovon 315-1 mm- auf die eine, 256'2 mm- auf die andere Hälfte entfallen. Die absolute Differenz der mittleren Flächeninhalte beider Hälften macht hier 58*9 mm'-^ aus und der mittlere Laminar- quotient beträgt 1-23. Schließlich beträgt die Blätterfläche, nämlich die Summe der einseitigen Blattspreitenflächeninhalte beider Blätter der Schattenblume im Mittel 1530 "3 mm^. Über geformte eiweißartige Inhaltskörper bei den Leguminosen. Von stud. phil. August Mrazek, Assistent am landwirtschaftlichen Institute der deutscheu technischen Hochschule in Prag. (Mit Tafel V.) (Fortsetzung. M B. Untersuchungsinetliode. 1. Fixierung und Färbung. Als üntersuchungsmaterial dienten mir zahlreiche Arten der Famih'e der Leguminosen, die teilweise in vorgeschrittenem Stadium des Wachsturas (Bäume, Sträucher), teilweise auch als Keimlinge (Futterpflanzen, einjährige Arten) untersucht wurden. Die Pflanzen- teile wurden in der ersten Zeit nach der Angabe Zimmermanns (1, Bd. 2, p. 117) in konzentrierter alkoholischer Sublimatlösung konserviert; später fand ich jedoch, daß es genügt, die frisch ab- geschnittenen Stücke der Pflanzen in gewöhnlichem absolutem Al- kohol zu fixieren, ohne Veränderungen der Struktur der Eiweiß - körper hervorzurufen. Zar Färbung verwendete ich das von Zimmermann vor- geschlagene 0-2% Säurefuchsin; der Farbstofflösung wurden stets, um Pilzbildung zu verhüten, kleine Stückchen Kampfer zugesetzt. Die meist freihändig hergestellten Schnitte wurden in die Farb- stofflösung übertragen und dort 1 — 24 Stunden belassen. Die 1) Vgl. Nr. 5, S. 198. 219 Schnitte waren stark iiberfärbt, wurden mit Wasser gut abgespült und so lauge in eiuer konzentrierten Lösung von Pikrinsäure in Wasser behandelt, bis sie makroskopisch last gar nicht mehr rot getarbt erschienen. Dann folgte Entwässerung in absolutem Alkohol, Aufhellung mit Nelkenöl und Einbettung in Terpentinbalsam. Dieses Verfahren ist eine Moditikation der von Staritz angewendeten Färbemethode. Die EinbettuDg der gefärbten ISchuitte in Kanada- balsam verdient vor der in Glyzerin den Vorzug, weil sich in Kanadabalsam die Färbungen ausgezeichnet halten, während sie in Glyzerin in sehr kurzer Zeit verblassen. Die Eiweißkörper sind. nach dieser Methode behandelt, intensiv rot gefärbt, bedeutend schwächer oder gar nicht der Xucleolus und in manchen Fällen ein Belag an der Siebplatte, alle anderen Zellbestaudteile sind voll- kommen farblos. Auch durch andere Anilinfarbstoffe werden die Proteinkörper tingiert (z. B. Nigrosin, Auilinblau), doch bei weitem nicht so intensiv und different wie mit Säurefuchsin. Bei Anwendung des zuerst erwähnten Färbungsverfahrens fallen in gewissen Plianzen (Jlimosa pudica) in den Holzgefäßen oft grüne Sphaerite eiuer unbekannten organischen Substanz (viel- leicht einer Verbindung mit der zur Entfärbung verwendeten Pikrin- säure) aus. Mit der von Lily H. Huye angegebenen Färbung mit Metbylblau-Eosin habe ich keine Erfolge erzielt. Soweit es anging, untersuchte ich auch lebendes Material. Die Eiweißkörper sind in lebendem Zustande allerdings nur in jenen Pflanzen genügend leicht sichtbar, die größere Spindeln be- sitzen, wie z. B. LupiniiS Intens und angustifoliiiSj Vicia Faha, Phastolus u. a. 2. Reaktionen. Die Ausführung der Eiweißreaktionen wurde dem Material augepaßt. Bei Pflanzen, die freiwillig einen Safttropfen ausströmen ließen ( Phaseoluskeimlinge u. a.) oder bei denen ein Proteiukörper enthaltender Tropfen ausgedrückt werden konnte {Vicia, Aniicid) wurden die Inhaltskörper in diesem Schleimsafte geprüft, die übrigen Arten wurden teils in trischen Schnitten, teils, wenn das ßeagens eine Verquellung hervorrief, auch als fixiertes Material verwendet. Die Eiweißkörper sind unlöslich in Alkohol, Äther, Chloro- form. Sie verquellen in verdünnter Kali- und Natronlauge und ver- schwinden ganz oder teilweise. In kaltem Wasser sind sie unter Aufquellung löslich. Werden sie mehrere Stunden mit absolutem Alkohol behandelt, so verlieren sie ihre Löslichkeit im Wasser. Dasselbe findet statt, wenn die Schnitte einer Temperatur von 100'' C. auf kurze Zeit ausgesetzt werden. Dabei tritt eine innere Veränderung (Koagu- lationj ein. 220 Mit Jodlösungen (Jodjodkaliura, Chlorziakjod) färben sie sich gelbbraun. Sie speichern lebhaft Anilinfarbstoffe, besonders intensiv Säure- fuchsin, weniger stark Anilinblau, Methylblau, Nigrosin, Safranin in wässerigen und alkohoüschen Lösungen. Bei Anwendung der nötigen Vorsichtsmaßregeln reagieren sie mit den üblichen Eiweiß- reagenzien. Die Millonsche, Baspailsche und die Xanthoproteinsäure- reaktion treten rasch und sicher ein, besonders wenn man den Objektträger vorsichtig erwärmt. Die Xanthoproteinsäureprobe ist gewöhnlich etwas schwach, doch wird sie bei Zusatz von Ammoniak deutlicher. Mit alkalischer Kupierlösung (Biuretreagens, Zimmer- mann 2, p. 75) tritt infolge der in der Lösung vorhandenen Natron- lauge Verquellung ein. Doch kann man sich durch andauernde Be- obachtung unter dem Mikroskop und vorsichtiges Zusetzen des Reagens vom Deckglasrande überzeugen, daß an der Stelle, die der Proteinkörper einnahm, ein violetter verquollener Fleck als Rest bleibt. In der folgenden Tabelle teile ich kurz den Erfolg der Reak- tionen einiger Eiweißkörper mit. Tabelle 1: Die Rea ktionen der In ha Itskörper von mit: Jodjod- Millons Raspails Xantho- alkalische kalium Eeagens Reagens proteinsäure Kupferlös. Amicia deutlich deutlich sehr deutlich schwachgelb, violette brauQ rot rosenrot intensiv mit NH3 Flecken Phaseolus cocci- gelbbraun ziegelrot schwacbgelb neus Medicago sativa gelbbraun hellrot rosenrot schwachgelb, mit NH3 deutlicher Sarothammis sco- braun ziegelrot dgl. violette parius Flecken Lupinus angusti- braun hellrötlich sehr deutlich sehr deutlich violette folius rosenrot gelb Flecken Coronilla varia gelbbraun hellrot rosenrot gelblich Eobinia hispida braun dunkel- sehr deutlich schwachgelb violette ziegelrot rosenrot mit NH3 deutlicher Flecken C. Verbreitung der Eiweißkörper in der Familie der Papilionaceen und Caesalpiniaceen. Um eine rasche Übersicht über die bekannt gewordenen Fälle des Vorkommens von Eiweißkörpern in den Siebröhren, insbesondere der Papilionaceen zu geben, bringe ich folgende Tabelle, zu der ich nur noch zu bemerken habe, daß in jeder Kolonne die von dem darin oben erwähnten Autor zum erstenmal gefundenen, Eiweiß- körper enthaltenden Pflanzen aufgezählt sind (Tabelle 2). 221 Zur Tabelle: 1. Die von Baccarini (1, p. 53) angeführten Gattungen Cassia sp. und Foinciana Gillesii gehören zu den Caesalpiniaceen (Solered er, p. 327, Fußnote) und sind in der Tabelle nicht an- geführt. Leider gibt Baccarini in seiner Arbeit keine Abbildung der Prüteinkürper dieser Caesalpiniaceen, so daß ich, da mir die genannten Ptlanzen nicht zur Verfügung standen, nichts über deren Ausbildung und chemische Reaktionen sagen kann. 2. Baccarini gibt an, bei Lupinus anguHtifolius, einem Trifolien sp. und einer Jledicago sp. keine Inhaltskörper gefunden zu haben. Diese Angaben beruhen, wenigstens bezüglich Lupinus angustifoUus, auf einem Irrtum, denn diese Pflanze hat Eiweißkörper, wenn auch von etwas abweichender Form. 3. Staritz fand Inhaltskörper auch in den bereits von Baccarini untersuchten Pflanzen Nr. 19, 21 und 25. 4. Ich selbst kann die Richtigkeit der Angaben Strasburgers an Nr. 1 und Baccarinis an Nr. 17 und 33 bestätigen. Tabelle 2: Als eiweißkörperführend wurden neu be- schrieben von: Strasburger Baccarini 1. Eobinia Pseud- 3. Anthyllis Vulneraria 30. H. capitatum acacia 4. Astragulus sesameus 31. Hippocrepis unisili- 2. Wistaria {Gly- 6. A- sp. quosa cine) sinensis 6. Arachis hypogaca 32. Kennedya piibescens 7. Amorpha fragrans 33. Lotus corniculatus 8. A. fruticosa 34. L, creticus 9. Biser rula Felecinus 35. L. Tetragonoboliis 10, Coronilla vera 36. L. edulis 11. C. stipularis 37. L. ornithopodoides 12. C. valentina 38. Latht/rus Clymenum 13. C. scorpioides 39. Medicago orbicularis 14. Cicer arietinum 40. M. scutellaris 15. Dolidios liquosus 41. M. maritima 16. D. Jacquinianus 42. Mehlotus alba 17. D. LaUab. 43. M. sulcata 18. Desmodium gyrans 44. 31. messanensis 19. 1). pjendulifluriim 45. Ornithopus compres- 20. D. ciridijlorum stis 21. Erythrina Cr ist a- 46. Ononis spinosa galli 47. Phaseolus vulgaris 22. E. insignis 48. Fh. Caraculla 23. E. viariim 49. Psoralea bituminosa i 24. Ebenus creticus 50. Sutherlandia frutes- 25. Gulega officinalis cens 26. Genista aet)iensts 51. ScorpiuruG subvil- 27. Glycyrrhiza glabra losa 28. llymenocarpus cir- cinnatus 62. Trigonella Foenum- graecum 29. Uedysarum coro- 53. Trifolium sp. narium 54. Vicia sp. 222 S t a ri t z 55. A2nos tuherosa 56. Astragahis falcatus 57. Baptisia australis 58. Ciitisus Laburnum subsp. Jacquinianus 59. Cytisus candicans 60. Dorycnium suffruticosttm 61. Gemsta sibirica 62. Halimodendron aryenteum 63. Ononis hircina 64. Ehynchosia yrecatoria M r a z e k 65. Amicia zygomeris 66. Astragahis glycyphyllos 67. Coronilla raria 68. Cytisus Adami 69. Cytisus Laburnum 70. Cytisus purjoureus 71. Lupiims ungustifolius 72. X. luteus 73. Medicago sativa 74. Phaseolus coccineus 75. P/i. lunatus 76. Pisum sativum 11. Mobinia hispida 78. Sarothamnus scoparius 79. Trifolium 2^ratcnse 80. F/cta i^aJja (var. minor, eqitina, maior) 81. T'tcta sativa D. Gestalt und Vorkommen der Inhaltskörper. Auf üriiiid meiner Uutersuchungen glaube ich drei Formen der ausgebildeten Inhaltskörper unterscheiden zu können, die Spindel-, die Stäbchen- oder Tonnenforra und unregel- mäßige Gestalten: diese Typen können Aufhängungsfäden be- sitzen oder derselben entbehren. Um nun nicht zu ermüden, möchte ich an Beispielen im Hinblick auf die beigegebeuen Figuren die Be- rechtigung der Unterscheidung erweisen. 1, Spindel form ohne Fäden. Ltipinus Intens: Die Proteinkörper bilden schlanke Spindeln, die an beiden Enden in eine scharfe Spitze auslaufen. (Fig. 13.) Spindelform mit Fäden. Phaseolus lunatus: Die beiderseits scharf zugespitzten Spindeln tragen an jedem Ende je einen dünnen Aufhängungsfaden. (Fig. 15.) Phaseolus coccineus: Die Spindeln besitzen je einen Faden an den abgerundeten Enden, (Fig. 17.) 2. Stäbchen- oder Tonnenform ohne Fäden. Cytisus Lahurnum: Die Eiweißkörper stellen zylindrische. mehr minder gestreckte Massen dar. die an den Enden scharf ab- gestutzt sind und einen beinahe rechteckigen Längsschnitt besitzen. Sie tragen nie Suspeusionsfäden. (Fig. 2.) Astragahis glycyphyUos: Die Inhaltskörper sind dicke Stäbchen mit beiderseits halbkugelförmig abgerundeten Ecken, die durch Verkürzung der Längskanten oft Kugelform annehmen. (Fig. 1.) 223 Amicia: besitzt merkwürdige lulialtskörper (Fig. 4), it«chrift. <:. Ueft. 1910. jy 226 körper meist die Siebröhren in ihrer ganzen Breite ausfüllen. In der Wurzel finden sieh diese InhaUskörper in derselben Fülle wie in den oberirdischen Organen vor. Damit wäre eine Schilderung der Formen und des Vorkom- mens der Proteinkörper gegeben. Freilich ist damit noch nicht ge- sagt, wie diese Gebilde entstehen und. offen gestanden, können wir über ihre Entstehungsweise nichts als Anschauungen, also keine sicheren Beweise bringen. E. Die Entstehung der Inhaltskörper. Was die Entstehung dieser Proteinkörper anlangt, so stimmen die Ansichten der oben zitierten Forscher nicht überein. Stras- burger (1, p. 193) gibt, wie schon eingangs erwähnt wurde, an, daß die „Schleimkörper" am protoplasmatischen Wandbelag ent- stehen, ohne dem Zellkern eine Rolle bei ihrer Bildung einzuräumen. Doch zeichnet er in der beigegebenen Tafel (1, IIL Fig. 4 — 11) in Entstehung begriffene „Schleimkörper", die dicht einem Zellkern anliegen. Baccarini (1. c.) bestätigt für einen Teil der Papilionaceen {Roiinia Fseudacacia, Dolichos) diese Angaben Strasburgers; bei anderen Arten [Glycyrrhiza glahra, Psoralea hituminosa^ Lotus Tetragonobolus) hingegen will er gesehen haben, daß die Inhalts- körper aus dem perinuklearen Plasma und aus dem Zellkerne selbst ihren Ursprung nehmen. Er konnte in einigen jungen Teilen des Bastteiles beobachten, daß dieses perinukleare granulöse Plasma allmählich immer mehr und mehr homogen und klar wird : aber der Zellkern, der sich dann versenkt findet, verliert Schritt für Schritt die Reinheit des Umrisses, verschwindet endlich und ver- mischt sich mit der ringsum befindlichen Masse. Der Körper besitzt jetzt die definitive Größe, ein weiteres Wachstum findet nur in beschränktem Maße statt. Die Fäden differenzieren sich später. Staritz (p. 13) fand, daß in manchen Präparaten in beider- seits geschlossenen Siebröhren die spindelförmigen Körper enthalten waren, ohne daß ein Zellkern vorhanden war, während sie in anderen Fällen neben einem unzweifelhaft derselben Siebröhre an- gehörigen Zellkern lagen. Dadurch erschien ihm die Entstehung der Spindeln aus dem Kern nicht erwiesen und er begnügt sich zu behaupten, daß die Inhaltskörper neben dem Zellkern ent- stehen können. Tatsächlich kommt in jungen Siebröhren oft der Zellkern neben einem Proteinkörper (Fig. 16) vor, ohne daß jedoch eine andere Beziehung zwischen beiden Bestandteilen aufzufinden wäre. Ich schließe mich daher der von Strasburger und Staritz aus- gesprochenen Ansicht an und halte gleichfalls die Eiweißkörper für Produkte des Plasmas, wobei ich zur Unterstützung meiner Be- hauptung noch folgendes anführen möchte. Wenn Baccarini im Widerspruch mit Strasburger, Staritz und mir behauptet, daß bei einem Teile der Papilionaceen 227 die Iiihaltskörper auch aus dem perinukleären Plasma der Sieb- rühren entstehen, so möchte ich dagegen einwenden, daß diese von Baccarini beobachteten Falle nur Speziaitalle bildim, die auch Strasburg er (wie aus seiner Zeichnung erhellt, 1, Tafel III) und Staritz bekannt waren und (iic ich selbst bestätigen konnte. Die Iv'hauptung Haccarinis, daß die Inhaltskörper aus dem Kerne selbst hervorgehen, dürfte auf einer Täuschung durch einen Nuc'leolus\) beruhen, die leicht erklärlich ist, da Baccarini. soweit aus seiner Arbeit ersichtlich ist. seine Präparate ungefärbt durchmusterte. Tn manchen Präparaten (Cytisi(-< Lahunuini^ Aniicia, j\lfdicago) sah ich um einige Inhaltskörper einen hellen regelmäßigen Hof, dessen Wände parallel mit den Grenzlinien des in der Mitte be- findlichen luhaltskörpers verliefen und der von dem Plasma- schlauche der Siebröhre gebildet wurde. Dieser Proteinkörper lag in der Mitte der Siebröhre oder in der Nähe der Siebplatte. Der Hof erinnerte an die Vakuolen, die mau in älteren Zellen sieht, in denen das Plasma anfängt, durch den Zellsaft an die Wand gedrängt zu werden. Die Erscheinung ist allerdings nur an wenigen Eiweißkörpern zu bemerken ; es befindet sich wahrschein- lich gewöhnlich die Wand des Hofes so dicht an den Flächen des luhaltskörpers, daß sie sich selbst unter dem Mikroskop nicht von diesem abhebt. Ob diese Vakuole von einem Zellsaft erfüllt ist, der EiweißstofiFe in Lösung enthält und aus dem sich der Inhalts- körper ausscheidet, oder ob ein plasmatischer hyaliner Körper vor- liegt, der ihn aufbaut, wage ich nicht zu entscheiden. Moiisch (4. p. 34) beschrieb „im Milchsafte gewisser Pflanzen Körner oder Kristalle von Protein oder von proteinähnlichen Körpern", ...„die in ihrer Ausbildung an die Intervention von Proteinoplasten (Cecropia, Brosminm) oder Vakuolen (Musa, Arno rphoph all us, Jatropha) gebunden sind". Auch betont er, daß es „mitunter schwer ist, zu unterscheiden, ob ein bestimmter Inhaltskörper in einer Vakuole oder einem Leukoplasten entsteht". Sowohl die Vakuole als auch der Leukoplast werden erst dann deutlich sicht- bar, wenn vorsichtig Wasser zugesetzt wurde; es findet dann ein Abheben der Vakuolenhaut bzw. des Leukoplasten statt. Dadurch dürfte sich auch die Erscheinung erklären, daß im gefärbten fixierten Präparate nur so wenige Proteinkörper mit einem Hofe zu sehen sind'). Die den Papilionaceen eigentümlichen Inhalts- ') Ich wurde hierin durch das Referat Zimmermanns (Baccarini 2) über seine mir leider nicht im Original zugängliche Arbeit „Sui cristalloidi fiorali di alcune Leguminose" bestärkt, in dem es wörtlich heißt: „.... in sehr jungen Knospen beobachtete Verfasser innerhalb der Kry- stalloide klt-ine Granulationen und im Zentrum einen runden glänzenden Körper (Verfasser dürfte hier den Kern für ein Krystalloid gehalten haben, Keferent). Da nach den Beobachtungen des Verfassers in diesem Stadium ein Zellkern fehlt, nimmt er an, daß derselbe sich direkt in ein Krystalloid verwandelt habe." ^) Es erscheint mir nicht unwichtig, auf eine Parallele hinzuweisen, die in jüngster Zeit bezüglich des Kernes bekannt geworden ist. Nemec (p. 43j 17* 228 körper gehören demDach zii dem Zytoplasraa- (Zellsaft-) Eiweiß Zimmermanns. F. Die physikalisclieii Eigens cliaften der Inhaltskörper, Die Proteinkörper der Papilionaceeu zeichnen sieh durch ein hohes Lichtbrechungsvermögeu aus und heben sich, wenn sie nicht verquellen, schon im frischen und im ungefärbten fixierten Prä- parat deutlich von den übrigen Bestandteilen der Zelle ab. Sie erscheinen homogen. Sind sie aus mehreren Elementen zusammen- gesetzt, so zeigt sich eine sehr deutliche Längsstreifung (Liipinus angustifolius, Vicia Faha). Es gelingt in diesem Falle oft, sie durch Anwendung von Quellungsmitteln (Kalilauge) in die Bestand- teile zu zerlegen. Im Querschnitte zeigen sie sehr oft eine ab- gerundet viereckige {Robinia hispida) oder eine abgerundet poly- gonale Gestalt (Medicago). Das polarisierte Licht wird durch die Eiweißkörper nicht beeinflußt; ich habe es deshalb vermieden, sie Krystalioide zu nennen, eine Bezeichnung, die bei anderen Eiweißkörpern, z. B. den Proteinkrystallen der Rhodophyceen und Cyanophyceen, wie sie Moli seh (2, 3) beschrieb, berechtigt ist. Gr. Die biologisclie Bedeutung der Inhaltskörper. Diese Proteinkörper dürften wohl Reservestoflfe sein. Die Papiliooaceen produzieren bekanutlich in ihrer Symbiose mit den Wurzelknöllchenbakterien soviel stickstoffhaltige Substanz, daß wahrscheinlich nicht nur der augenblickliche Bedarf an den Stätten größter Inanspruchnahme gedeckt wird, sondern noch ein Über- schuß vorhanden ist, der in Form der Eiweißkörper in den Sieb- röhren aufgespeichert wird. Daß dieser Überschuß gerade in den Siebröhren niedergelegt wird, erscheint sehr zweckmäßig, weil im Falle des Bedarfes das Eiweiß der Inhaltskürper bloß auf- gelöst zu werden braucht, um in denselben Elementen, den Sieb- röhren, die auch dasTranslokationssystem bilden (Czapek 1, p. 125), zu den Verbrauchstellen geführt zu werden. Stadien dieser Auf- lösung glaube ich in manchen Präparaten (Cytisus, Lupinus, Medicago) gesehen zu haben, wenigstens kann ich mir das Aus- sehen gewisser Eiweißkörper, die ein feinkörniges, an den Rändern zerfressenes Aussehen besitzen, nur als eine Korrosionserscheinung deuten (Fig. öa)'). Die Proteinkörper als Ausscheidungsprodukte an- und Oes (p. 40) wiesen nämlich nach, daß bei der mitotischen Kernteilung eine Veränderung der Nukleoproteide der Chromosomen erfolgt, die sich in einem verschiedenen Verhalten gegen Wasser und andere Reagenzien äußert. ^) Diese Stadien erinnern lebhaft an gewisse Korrosionserscheinungen, die Grün bei der Auflösung der ßeservezellulose der Dattel beobachten konnte und gezeichnet hat. 229 zusehen, ist wohl ausgeschlossen, denn Ausscheidungsprodukte würden nicht in diesen Ciewebeelementen. die eine so große Hedeutuug für die Leitung der organischen Substanz besitzen, liegen bleiben. Cberbhcken wir diesen Abschnitt der Arbeit und berück- sichtigen wir insbesondere die Zahl der Iiihaltskürper enthaltenden Ptiauzen, die die Untersuchungen von St ras bürg er, Baccarini und Staritz sowie meine eigenen ergaben, — es sind etwa 80 Arten — so ist gewiß nicht zuviel gesagt, wenn man erklärt, daß die Proteinkürper einen charakteristischen Inhahskürper der Sieb- röhren der Papilionaceen darstellen. 11. Die Inhaltskörpci' in der Familie der Miiiiosaceen. Von der Familie der Mimosaceae standen mir 3 Gattungen zur Vertuguug: Mimosa Speggazeinii, M. pudica, Leuzaena glauca und Äcacia lophanta. Mimosa Speggaezinii unterscheidet sich, abgesehen von an- deren Merkmalen, dadurch von Mimosa pudica, daß der aus dem verwundeten Blattgelenk oder anderen turgeszenten Teilen her- austretende Safttropfen getrübt ist. Die Tatsache, daß mehrere Arten der Gattung Mimosa bei einer Verwundung einen Milch- safttropfen von sich geben, ist bereits bekannt. Solereder (p. 295) und Haberlandt (p. 79) führen an, daß Trecul bei Mimosa sensitiva, p>^'OStrata und floribunda Milchsaft gefunden tiat. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß alle diese milchführenden Mimosen ähnlich wie Mimosa Speggazzinii Inhaltskörper ent- halten, doch ist es schwer, sich Material davon zu verschaffen, da die genannten Arten, wohl wegen ihrer Empfindlichkeit iregen unser Klima, in unseren botanischen Gärten und Gewächshäusern nicht angebaut werden. Daher mußte ich mich auf die Unter- suchung von Mimosa Speggazzinii beschränken, 'die allein unter den mir in dieser Familie zur Verfügung stehenden Pflanzen In- haltskörper besitzt. Bezüglich der Fixierung und Färbung des Materiales zum Zwecke der anatomischen Untersuchung verweise ich auf den ersten Teil der Arbeit. Die mikrochemischen Reaktionen verlaniren aber in diesem Falle eine gewisse Geschicklichkeit, weshalb ich es für notwendig halte, über diese Untersuchungsmethode genauer zu berichten. A. Der Milchsaft. Der aus einem angeschnittenen turgeszenten Pflanzenteile aus- tretende Safitropfen ist ziemlich groß und es ist sicher, daß der 230 größte Teil desselben den Schlauchzellen ^) entstammt. Geringe Flüssigkeitsmengen dürften wohl auch von den Holzgefäßen und den anderen angeschnittenen Elementen des Querschnittes beigesteuert werden. Makroskopisch betrachtet ist der Safttropfen trüb durch- scheinend, erseheint als eine Emulsion und muß daher als Milch- saft angesprochen werden, wenn er auch, was Farbe und Aussehen betrifft, wenig Ähnlichkeit mit den typischen Milchsäften von EupJwrbia und anderen Pflanzen besitzt. Unter dem Mikroskope besteht er aus zwei verschiedenen Komponenten, aus einer öligen, stark lichtbrechenden Hauptmasse, die träge unter dem Deckglase dahinfließt und zahlreiche runde Hohlräume und mehr weniger schmale Gänge zwischen sich bildet, die beständig ihre Gestalt ändern, und einer leichtbeweglichen, wässerigen Flüssigkeit, die bevor die Hauptmasse zur Ruhe gekommen ist. rasch in den von letzterer gebildeten Gängen dahinschießt und die Inhaltskörper, Kerne, Plasmareste, Chlorophyll- und Stärkekörner enthält. Die Inhaltskörper (Fig. 8} sind sehr klein und haben keine bestimmte Gestalt. Sie scheinen plasmatischer Natur zu sein. Es flnden sich spindel-, keulen-, biskuit-, kugel-, halbmond-, faden- förmige und auch ganz unregelmäßige amöboide Formen vor. Die Proteinsubstanz derselben muß sehr weich sein, denn man sieht hie und da, daß beim Weiterströmen im Safte die Inhaltskörper etwas verbogen werden. An manchen dieser Körper läßt sich die Andeutung einer fibrillären Struktur erkennen. Die Inhaltskörper werden 12 — 54 (i lang und sind 1 — 9 fi breit, durchschnittlich 27 ^ lang und 4-2 u breit. (Scwuß folgt.) Beiträge zur Kenntnis der Ombrophilie und Ombrophobie der Pflanzen. Von Dr. phil. Martina Haböck, geb. von Kink (Wien). (Schluß. 2) Eine andere Versuchsreihe bezog sich auf das Verhalten im Wasser solcher Pflanzen, die im vollen Sonnenlicht, und solcher, die in diffusem Licht aufgezogen worden waren. Von vorhinein sollte man meinen, daß entsprechend den Versuchen mit Licht- und Dunkelprüflingen, die ersteren eine größere Resistenzkraft gegen das Wasser haben werden als die letzteren. Hier ergab sich aber das auffällige Resultat: während diese Annahme sich bei krautigen Pflanzen als durch- aus richtig erwies, war bei Holzgewächsen das Gegenteil der Fall. ^) Ich benenne die den bekannten, von Haberlandt Schlauch Zeilen ge- nannten, Zellen von 31. pudica entsprechenden Zellreihen von Mimosa Si^ey- gazzinii ebenfalls mit diesem Namen. 2) Vgl. Nr. 5, S. 187. 231 Die ersten Versuche führte ich aus: mit Farictaria officinalis, A)itirrhiHttin niaius, Jlimulus Tilingi, Scahiosa atropnrpurea, Callcopsis iJrummondii, Sedum aizoon, Cincraria mnritima. Alle ergaben übereinstimmend dasselbe Resultat. Z. B. hielt sich ein Exemplar von Antirrhinnm, das im vollen Sonnenlicht aufgezogen worden war, unter ^Vasser 25 Tage, ein ijii ditfusen Licht aufge- zogenes nur 18; von Cmeraria hielt sich das erstere 32, das letztere 22 Tage unter Wasser, von CalleopsL^ das erstere 18, das letztere 6 Tage, von Scdum das erstere 10, das letztere 8. Hier muß ich zwei Beobachtungen erwiihnen, die ich bei diesen Versuchen machte, wenngleich sie nicht direkt auf mein Thema Bezug haben. Ich hatte das Sonnenlichtexemplar von Scabiosa entzweigeschnitten, um es bequem in einem etw^as zu kleinen Gefäß unterliringen zu können; an der Wundstelle des Wurzelteils entwickelte sich unter Wasser ein ganz neuer Sproß, der sich üppig und frisch ausbildete und keine besondere Ver- schiedenheit vom alten aufwies. Eine ähnliche Beobachtung machte ich mit Mimidus; beide Exemplare, das im Sonnenlicht und das im diflusen Licht aufgezogene, brachten unter Wasser sowohl Luftwurzeln als auch neue, frische Sprosse hervor, die sich so kräftig entwickelten, daß sie senkrecht aus dem Wasser hervorragten und ich sie be- decken mußte, um sie unter Wasser zu halten. Diese neuen Sprossen hielten sich unter Wasser noch einen Monat, nachdem die alten, aus denen sie unter Wasser hervorgegangen waren, schon verfault waren und hatten einen ganz anderen Habitus; ihre Blätter hatten ungefähr nur ein Fünftel der Größe normaler Blätter, und waren viel lichter und zierlicher gebaut. Eine anatomische Untersuchung ergab, daß diese Wasserblätter auf der Oberseite viel mehr Spalt- öönungen aufwiesen als auf der Unterseite ; leider konnte ich nicht auch normale Blätter anatomisch daraufhin untersuchen, da die- jenigen, mit denen ich zuerst operiert hatte, bereits zugrunde ge- gangen waren, als ich diese autfallende Beobachtung machte, und ich mir in der vorgerückten Jahreszeit keine anderen mehr ver- schaffen konnte. Jlinndus scheint also als ein sehr dankbares Objekt für solche Versuche verwendet werden zu können, die sich auf den Übergang von Land- zu Wasserpflanzen beziehen. Ich kehre nun zu meinem eigentlichen Thema zurück. Diesem übereinstimmenden, obigen Resultat bei allen krautigen Pdanzen steht ein ebenso übereinstimmendes bei allen Holzgewächsen direkt gegenüber. Bei allen Holzgewächsen, die ich daraufhin unter- suchte, nämlich bei Syringu, Iledcra Ilelix. Diuizia, Liyn^tnim. KroniimHü und Dtiladelplni^ zeigte es sich, daß ihre Schattenblätter im Wa.sser besser und länger ausdauerten als ihre Sonnenblätter. Diese Versuche machte ich durchwegs in stagnierendem Wasser. Die Schattenblätter zeigen ein etwas anderes Aussehen als die Sonnenblätter, sie sind größer, dünner und haben eine weniger glänzende Epidermis. Die Seliattenlilätter sow l'hdudvlphus dauerten unter Wasser 14 Tage lebend aus, die Sonnenblätter nur 9; 232 die Schattenblätter von Beutzia und Ligustrum hielten sich bis zum 32. Tage, die Sonuenblätter von Ligustrum bis zum 19., die von Deutzia bis zum 23. Tage; die Schattenblätter von Evonymiis zeigten, als ich nach über zweimonatlicher Yersuchsdauer meine Versuche abbrechen mußte, ein besseres und frischeres Aussehen als die Sonnenblätter. Ähnlich verhielt es sich mit Schatten- und Sonnen- blättern von Heder a und Syringa. Diese Erscheinung ist sehr schwer zu deuten, umso schwerer, als das Licht auch bei diesen Pflanzen seine konservierende Wir- kung bewahrt, wenn man von Blättern, die den gleichen Beleuch- tungsverhältnissen ausgesetzt waren, einen Teil in Licht, und einen Teil im Dunkeln unter Wasser stehen läßt. Dies zeigte sich bei einem Versuch, den ich mit Hedera anstellte; die baktericide Kraft des Lichts erscheint also auch hier nicht beeinträchtigt. Bei diesen Versuchen handelte es sich allerdings nur um diffuses Licht, und dieses übt bekanntlich eine andere Wirkung auf die Gewächse aus als volles Sonnenlicht. Dies gibt vielleicht eine Deutungsmöglich- keit für die oben geschilderte Erscheinung. Die Tatsache, daß Schattenblätter sich panphotoraetrisch, Sonnenblätter aber euphoto- metrisch ausbilden, d. h. daß erstere immer bestrebt sind, so viel Licht als möglich zu erhalten, und daß letztere die Fähigkeit haben, sich durch Einnahme der Profilstellung, durch Zusammen- falten etc. gegen zu starkes Licht zu schützen, zeigt, daß volles Sonnenlicht oft einen schädlichen Einfluß auf die Pflanzen hat. Es ist nun möglich, daß die starke Sonnenlichtvvirkung, der die Sonnenblätter am Baume exponiert waren, ihnen geschadet und ihre Widerstandskraft auch gegen andere schädigende Einflüsse herabgesetzt hat. Auch darf man nicht vergessen, daß die Schattentriebe unter dem Regen stärker zu leiden haben als die der Sonne exponierten, weil die Wirkung des Regens, d. i. das auf den Blättern liegende Wasser und die Feuch- tigkeit des Bodens bei ihnen relativ lange anhält, während Pflanzen in der Sonne das überflüssige Wasser durch rasche Verdunstung entfernen. Folglich ist für Schattenblätter ein gewisser Grad von Ombrophilie eine Existenznotweudigkeit, die bei den Sonnenblättern nur in verringertem Maße vorhanden ist. Es erscheint mir unmöglich, vorderhand eine ausreichende Erklärung für die relativ größere Ombrophilie der Schattenblätter zu geben, was späteren Untersuchungen vorbehalten sein mag. Andere Versuche bezogen sich auf das Verhalten von Samen im Wasser, und auch hiebei zeigte sich der starke Unterschied zwischen Ombrophilie und Ombrophobie ausgeprägt. Jeder Same ausnahmslos braucht zum Keimen bekanntlich die Gegenwart von Wasser, er quillt im Wasser auf. kommt oft auf sein doppeltes Volumen, und erst dann tritt die Keimung ein. Doch gibt es Samen, die, wenn sie mehr als 48 Stunden im Wasser gelegen sind, an Keimfähigkeit einbüßen, während andere lange Zeit im Wasser liegen können, ohne irgendwie geschädigt zu werden. Ich machte 233 die Versuche so. dalj ich alle Samen zuerst in Wasser liegen ließ und sie nach längerer oder kürzerer Zeit dann aul' Filterpapier in Keimsehalen auslegte. Erbsensanien zeigten einen besonders hohen Grad von Ombrophobie : von Erbsen, die 1 Tag im Wasser gelegen waren, keimten last alle: von solchen, die 4 Tage im Wasser gelegen waren, keimten nur mehr ein Viertel; wenn man sie aber länger im Wasser liegen läßt, so zerlallen sie bis zum 6. oder 7. Tage gänzHch. Ferner experimentierte ich mit größeren Proben von Gersten-, Wicken-, Beseden- und Balsaminensamen. Nach 2 Tage Liegens im Wasser keimten, dann auf Filterpapier gebracht, last alle Samen auf, nach 5 Tage Liegens im Wasser etwas über die Hälfte, nach 7 Tagen ein Drittel der Gersten, Wicken und Beseden, die Hälfte derKalsaminen, nach lOTagen ein Drittel der Gersten, fast alle Wicken und Reseden, alle Halsaminen; nach 14 Tagen keine einzige Gerste mehr, ein Drittel der Wicken, die Hälfte der Beseden, fast alle Balsaminen ; nach 19 Tagen auch keine Wicke mehr, doch noch ein Drittel der Balsaminen und Reseden, nach 28 Tagen verhielt es sich ungefähr ebenso, nach 38 keimte nur mehr ein Fünftel von beiden. Es ist also für alle Samen eine kurze Zeit Liegens im Wasser oder im feuchten Boden erforderlich, für ver- schiedene Samen aber länger andauernde Befeuchtung von ver- schiedener Wirkung, und für alle gibt es ein Optimum der Dauer gänzlicher Benässung, Dies ergab sich auch noch aus Versuchen mit anderen Pflanzen; lür Cineraria hyhrida ist das Optimum 10 Tage, wonach alle Samen keimen, während nach 20 Tagen Liegens im Wasser kein einziger mehr keimt. Das Optimum für hnijatiens Hulstii ist 3 Tage, für Cytisus austriacus 14, für Zca Mays 4, für Viola alba occidata 5, für Primnla chinensis 6 Tage. Nach 10 Tagen Liegens im Wasser keimte kein Same von Viola mehr, von den übrigen noch vereinzelte, nach 15 Tagen keimte keine Primnla mehr, nach 22 kein einziger Same von allen Proben mit Ausnahme von Mais, von dem noch ein Drittel aufkeimte: nach 30 Tagen Liegens im Wasser waren auch alle Maiskörner zerfallen. Für Fichtensamen scheint das Optimum 18, das Maxi- mum 40 Tage zu sein. Die Ausbildung einer starken Ombrophilie bei Samen zeigt sieh besonders bei Pflanzen, deren Verbreitung großenteils durch das Wasser geschieht, z. B. bei Strandpflanzen. Daß Samen solcher Pflanzen viele Monate im Wasser liegen und weite Rei.sen über ganze Meere machen können, ohne ihre Keimfähigkeit zu verhereu, ist eine lang bekannte Tatsache. Ob ombrophile Pflanzen in der Regel auch ombrophile Samen, und ombrophübe Pflanzen ombrojihobe Samen haben, vermag ich nicht zu sagen, da meine Laitersuchungen sich nicht in genügen- der Weise auf diese Beobachtung richteten; doch tritft bei einiffen Pflanzen, mit denen icii experimentierte, die Ombrophobie der Blätter und Stämme mit der der Samen zusammen, z. B. bei Erbse. 234 Ein anderer Versuch bezog sieh auf das Verhalten zerschnit- tener und angeschnittener Blätter im Wasser. Ich wollte unter- suchen, ob die Oberhaut ein Schutz gegen die Einwirkung des Wassers sei und zog kleine Stückehen derselben an Ober- und Unterseite des Blattes Torsiehtig mit dem Easiermesser ab. Diesen Versuch führte ich bei Blättern von Eeclera, Laurus und Limnan- thenium aus. Bei allen ergab sich, daß diese Verletzung keinen Einfluß auf den Grad der Ombrophilie übe; an einigen Blättern beobachtete ich, daß die angeschnittenen Stellen nach einigen Tagen durchreißen, daß also das Mesophyll, das an diesen Stellen bloßgelegt und ungeschützt ist, eine geringere Widerstandskraft gegen das Wasser aufweist als die Oberhaut, daß aber im ganzen die angeschnittenen Blätter ebensolang unter Wasser am Leben bleiben als die unverletzten. Auch in Stücke zerschnittene Blätter zeigen in ihrem Verhalten dem Wasser gegenüber keinen nennenswerten Unterschied von ganzen Blättern, wie ich bei Ver- suchen mit Blättern von Laurus, Hedera und Eupatorium konsta- tierte. Die Schnittflächen erschienen nach einiger Zeit Liegens im Wasser etwas gebräunt, doch die Lebensdauer der Blätter unver- ändert. Diese Tatsachen sprechen stark gegen die Vermutung, daß die Ursache der Ombrophilie auf einem mechanischen Schutz durch die Oberhaut beruhen könne. Diese Ursache scheint mir vielmehr nach den Gründen, die ich schon oben erwähnt habe und die ich durch die letzterwähnten Versuche bestärkt fand, in der chemischen Zusammensetzung der Gewebe der betretfenden Organe zu liegen. Ich bin mir bewußt, mit dieser Arbeit dem unendlich weiten, umfassenden Thema nicht annähernd gerecht geworden zu sein. Das Problem der Ombrophilie, das sich auf das ganze Pflanzen- reich erstreckt, ist ein so großes, vielfältiges und ist bis jetzt noch so wenig bearbeitet worden, daß es noch vieler, gründlicher Unter- suchungen bedürfen wird, bis die Wissenschaft darin zu einem halbwegs abschließenden Resultat gelangen kann. Ich will mit dieser Arbeit, wie schon ihr Titel sagt, nichts als einen beschei- denen Beitrag zur Kenntnis dieser komplizierten Verhältnisse ge- liefert haben. Ich fasse noch einmal das Ergebnis der einzelnen Versuchs- reihen in Kürze zusammen: Im Licht gezogene Pflanzen haben eine bedeutend größere Widerstandskraft gegen das Wasser als im Dunkel gezogene gleicher Art. Diese Widerstandskraft verhält sich umgekehrt proportional zur Dauer der Verdunkelung. Exemplare , denen die Wurzeln abgeschnitten sind, sind ombrophober als unverletzte. Versuche unter kontinuierlichem Eegen laufen den Versuchen in stagnierendem Wasser durchaus parallel, doch erfordern sie eine weit orrößere Zeitdauer. 235 Junge, iiorli im Wachstum begrilVene Blätter erzeigen sieh im allgemeinen onibropliiler als eben ausgewachsene; diese ombro- pliiler als ältere ausgewachsene. Bilanzen, in denen aromatische Substanzen vorkommen, sind im allgemeinen ombrophiler als nah Verwandte, denen diese Sub- stanzen tehlen. Die Lebensdauer von schwimmenden Blättern wird bei Licht- abschluß ebenfalls iierabgesetzt. desgleichen bei umgekehrter Lage oder in untergetauchtem Zustand. Für den Laubfall erweist sich ein gewisser Grad von ümbro- [thobie als Bedingung. Krautige Pflanzen sind ombrophiler, wenn sie in vollem Sonnen- licht, als wenn sie in dißuseni Licht gezogen worden sind; bei Holzgewächsen tritt der umgekehrte Fall ein, ihre Schattenblätter sind ombri>philer als ihre Sonnenblätter. Auch Samen zeigen einen bedeutenden Unterschied im Grad ihrer Hesistenzfähigkeit gegen das Wasser. Angeschnittene und zerschnittene Blätter zeigen unter Wasser kein anderes Verhalten als unverletzte. Die Struktur scheint nur in ganz untergeordnetem Maße einen Schutz gegen die Einwirkung des Kegens zu bieten; die erste Ur- sache der Ümbrophilie ist in der Anwesenheit von antiseptisch wirkenden Substanzen zu suchen. Zum Schlüsse sei mir noch gestattet, Herrn Hofrat Wiesner lur die Anregung zu dieser Arbeit und für die gütige Förderung, die er meiner Untersuchung angedeihen ließ, meinen ergebensten und aufrichtigsten Dank abzustatten. Literatur - Übersicht'). April 1910. Beck G. V. Icones florae Germanicae et Helveticae etc., tora. 25.. dec. 4 (pag. 13— IG, tab. 21—27). Lipsiae et Gerae (Fr. de Zezschwitz). 4°. Inhalt: Putentilla (Forts.). Bubiik Fr. und Rabat J. E. Mykologische Beiträge. VL (Hed- wigia, Bd. L, 1910, Heft 1, S. 38— 4(), Taf. L) 8°. 1 Textfig. M Die „L i t e r a t u r- Ü b er .sich t" strebt Vollstiindiiirkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlunpen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzieluni,' tunlichster Vollständifikeit werden die Herreu Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. L»'»-* Redaktion. x^ 236 Enthält u. a. die Originaldiagnosen von zwölf neuen Arten und einer neuen Gattung: Chaetodiscula Bubäk et Kabät {Excipidaceae}. Derganc L. Geographische Verbreitung der Saxifrnga petraea (L.) Wulfen. (Schluß.) (Allg. botan. Zeitschrift. XVI. Jahrg., 1910, Nr. 4, S. 49—51.) 8°. Götzinger G. Die ozeanographische Ausrüstung des öster- reichischen Forschungsschiffes „Adria". (Mitt. d. geogr. Gesellsch. Wien, 1910, Heft 2 u. 3, S. 196—216. Taf. V.) 8°. 5 Textabb. Guttenberg H. v. Über das Zusammenwirken von Geotropismus und Heliotropismus und die tropistische Empfindlichkeit in reiner und unreiner Luft. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XLVII. Bd., 1910, 4. Heft, S. 462—492.) 8°. 1 Textfig. Handel-M azzetti H. Frh. v. Eine botanische Reise in Bosnien und der Herzegowina. (XV. Jahresbericht des Naturwissenschaft- lichen Orientvereins, S. 17—32.) 8". 4 Abb. Höhnel F. v. Fragmente zur Mvkologie. Vlll. Mitteilung (Nr. 354 bis 406) und IX. Mitteilung (Nr. 407—467); gleichzeitig IV., bzw. V. Mitteilung über die Ergebnisse der mit Unterstützung der kaiserl. Akademie 1907 — 1908 von ihm ausgeführten For- schungsreise nach Java. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathera.-naturw. Kl, Bd. CXVIII, Abt. I, VIII. Heft. S. 1157—1246, 1 Textfig., 2 Tafeln, bzw. IX. Heft, S. 1461—1552, 1 Textfig.) 8°. Vgl. Jahrg. 1909, Nr. 11, S. 453, und Jahrg. 1910, Nr. 1, S. 42. Kölbl F. Versuche über den Heliotropismus von Holzgewächsen. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.- naturw. Kl., Bd. CXVIII, Abt. I, VIII. Heft, S. 1295—1336.) 8«. Linsbauer K., Linsbauer L.. Port heim R. v. Wiesner und seine Schule. Supplement. Mit einem Vorworte von A. Burgerstein. Wien (A. Holder), 1910. 8°. 72 S. — K 2. Merk er G. Exkursionsflora für Mähren und Österreichisch- Schlesien, Tabellen zur leichten und sicheren Bestimmung der wildwachsenden und der häufiger verwilderten Blüten- und Farn- pflanzen. Mährisch-Weißkirchen (Selbstverlag). 1910. 8". 532 S., über 1040 Abb. auf 18 Tafeln. Molisch H. ültramikroskop und Botanik. (Vortr. d. Vereines z. Verbr. naturw. Kenntnisse in Wien. 50. Jahrg., 1910, Heft 4.) 8". 40 _S. — — Über lokale Membranfärbung durch Manganverbindungen bei einigen Wasserpflanzen. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVIII, Abt. I. IX. Heft, S. 1427—1439.) 8". 1 Tafel. Vgl. Nr. 1, S. 41. Murr J. Australische Chenopodien. (Allg. botanische Zeitschrift, XVL Jahrg.. 1910, Nr. 4. S. 55—58.) 8". , Zahn H. H., Pöll J. Hieraciiim IL (G. v. Beck, Icones florae Germanicae et Helveticae, tom. XIX. 2, dec. 30, pag. 249—256, tab. 231—240). Lipsiae et Gerae (Fr. de Zezschwitz). 8°. 237 Przibram H. Die biologische Versuchsanstalt in Wien. Zweck. Einrichtung und Tätigkeit während der ersten liinf Jahre ihres Bestandes (1902—1907), Bericht der zoologischen, botanischen und physikalisch-chemischen Abteilung. (Zeitschrift für biologische Technik und Methodik. 1909, S. 233—204, S. 329— 3G2 u. S. 409—433, 1910, S. 1—34.) 8". 29 Abb. Scharfetter K. Pflanzen- und Völkergrenzen. (Petermanns ^ Geographische Mitteilungen. 1910, Heft III, S. 121—123.) 4". Schiffner V. Kritische Bemerkungen über die europäischen Lebermoose mit Bezug auf die Exemplare des Ex.sikkatenwerkes: Hepaticae europaeae exsiccatae. VI. Serie. (Fortsetzung.) (Lotos, Bd. 58, 1910, Nr. 3, S. 87—104.) 8°. Behandelt Nr. 253—280. — — Der Einfluß der Bienen auf die Befruchtung der Pflanzen. (Vortrag.) Wien (Zeutralverein f. Bienenzucht in Österreich), 1910. 8°. 15 S., 9 Textabb. Sp er lieh A. Untersuchungen an Blattgelenken, f. Reihe. Jena (G. Fischer). 1910. 8". 108 S., 7 Tafeln. Steiner J. Lichenes Persici coli, a cl. consule Th. Strauss. (Annales Mycologici, Vol. VIIL, 1910, Nr. 2, S. 212—245.) 8°. Enthält die Beschreibun^'ea zahlreicher neuer Arten und Varietäten. Tschermak E, v. Stachellose Kakteen als Viehfutter. (Monats- hefte für Landwirtschaft. 1910.) gr. 8". 7 S., 2 Abb. Zikes H. Ober Bakterienzoogloeenbildung an den Wurzeln der Gerstenpflanze. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXIX, Abt. I, L Heft, S. 11 bis 21.) 8°. Vgl. Nr. 3, S. 124. Zud ereil H. Über das Aufblühen der Gräser, (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., / Bd. CXVIII, Abt. I, IX. Heft, S. 1403—1426.) 8". 2 Tafeln. Vgl. Nr. 1, S. 38. Becker W. Violenstudien IL (Schluß.) (Beih, z. Botan. Zentral- blutt, Bd. XXVI. 1910, 2. Abt., Heft 3, S. 289—390.) 8". Beguinot A. Revisione del genere liomidta Maratti. Studio biologico. ni. Considerazioni sulle affinitä, sulla distribuzione geogratica e sulla genesi del genere lioniiilea. (Malpighia, anno XXIII. fasc. V— VI, pag. 185—239.) 8°. Brück W. F. Wie studiert man Biologie? Eine Einführung in die Wissenschaft für angehende Studierende der Botanik und ^ Zoologie und deren Ergänzungswissenschalten, mit Ratschlägen zur zweckmäßigen Anordnung des Studieuganges. (Aus der Sammlung .Violets Studienführer«.) Stuttgart (W. Violet), 1910. 8". 152 S. — Mk. 2- 50. Bucholtz F. Zur Entwicklungsgeschichte des Balsamiaceen- fruchtkörpers nebst Bemerkungen zur Verwandtschaft der Tube- rineen. (Annales Mycologici, Vol. Vlll., 1910, Nr. 2, S. 121 bis 141. Tafel I.) 8°. 1 Teitabb. 238 Cheney ard P. Catalogue des plantes vasculaires du Tessin. Geneve (Kündig), 1910. 4°. 554 pag., 1 carte, Döring E. Das Leben der Tulpe. Sondershausen (P, Oertel). 1910. 8". 88 S., 1 Textabb., 6 Tafeln. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. 241. u. 242. Lie- ferung. Nachträge zum 1. Teil, 2. Abteilung, Bogen 7 bis 12. Leipzig (W. Engelmann), 1910. 8°. 54 Textabb. Inhalt: Chlorophyceae von N. Wille (Schlud); Phaeophyceae und Dictyotales von F. E. Kjellman (f) und N. Svedelius; Bhodophyceae von iST. Svedelius (Anfang). — Mk. 3 [Mk. 6]. Esser P. Die Giftpflanzen Deutschlands. Braunschweig (Fr. Vie- ^ weg u. Sohn), 1910. 8^ 212 S., 112 Farbentafeln. — Mk, 24. Filippone F. Contribution ä la flore bryologique de Türuguay. 1'' fasc. Buenos-Ayres, 1909. 8°. 15 Tafeln mit Text. Georgevitch P. Über den Einfluß von extremen Temperaturen auf die Zellen der Wurzelspitze von Galtonia candicans. (Beihefte z. Botan. Zentralblatt, Bd. XXV, 1910, I. Abt., Heft 2, S. 127 bis 136, Taf. VI u. VII.) 8^ Gillet J. et Päque E. Plantes principales de la r^gion de Ki- santu. Leur nom indigene, leur nom scientifique. leurs usages. (Annales du Musce du Congo Beige. Botanique, s^rie V.) Folio, 120 pag., 22 flg. Hegi G. Illustrierte Flora von Mitteleuropa, 23. Liefg. (III. Bd., S. 73—136, Fig. 474-506. Taf. 85-88.) München (J. F. Leh- mann), 1910. gr. 8°. Hock F. Neue Ankömmlinge in der Pflanzenwelt Mitteleuropas. (Beih. z. Botan. Zenii alblatt, Bd. XXVI, 1910, 2. Abt., Heft 3. S. 391-433.) 8". Jacobson H. C. Kulturversuche mit einigen niederen Volvo- caceen. (Zeitschrift für Botanik, II. Jahrg., 1910, 3. Heft. S. 145—188, Taf. II.) 8°. Lauter born R. Die Vegetation des Oberrheins. (Verhandl. d. / naturhist.-med. Vereins zu Heidelberg, N. F., X. Bd., 4. Heft. S. 450-502.) 8°. 2 Textfig. Lecomte H. Flore generale de Tlndo-Chine. Tome I., fasc. 4 (pag. 289—448, vignettes 29—42. planches XX, XXI). Paris (Massen et Cie.), 1910. 8^ — Mk. 9. Inhalt: Hypericacees (fin), Guttiferes, Ternstroemiacees et Stachyu- racees par C. J. Pitard, Dipterocarpacees par P. Guerin, Ancistrocladacees et Malvacees par F. Gagnepain. Leveille H. Iconographie du genre EpUohium. 1. Le Mans, 1910. 4°. 86 pag., 56 tab. Lutman B. F. The Cell Structure of Closterium Ehrenhergii and Cloatermm monilifenwi. (Botan. Gazette, vol. XLIX, 1910, nr. 4, pag. 241-255, tab. XVII.) 8". 239 Merino R. P. B. Flora descriptiva e ilustrada de Galicia. Tom. I— III. Santiago. 1905. 190Ü, 1910. 8°. 620, 634, 692 pag.; zahlr. Textabb. Inhalt: I.: Fanerögamas-Polipetulas; II.: Faiifrögamas-Müiiopetalas y Estamineas; III.: Faiierögainas-Mointcotiledones y Pulicutiledones, Cripto- gauias vaseiilari's. SuiiK-meiito. North American Flora. Part 3. vol. 9. New York Botanical Garden, 1910. 8^ Inhalt: Ägnricales von W. A. Murrill und G. S. Bu rlinfrhani. Okamura K, Icones ol' Japanese Algae. Vol. II, Nr. III ii. IV. Tokyo (Selbstverlag). 1909. 4°. Ostenfeld C. H. Further Stiidies on the apogamy and hybridi- zation of the liicracia. (Zeitschrift für induktive Abstammungs- und Vererbungslehre, Bd. III, Heft 4, S. 241— 285, Taf. 4.) 8°. Fax F. Enphorbiaceae-Jntropheae. [A. Engler, Das Pflanzen- reich. 42. Heft av. 147\] Leipzig (W. Engelmann), 1910. 8^ 1-18 S.. 45 Textabb. — Mk. 7-40. Rosliardt P. A. Über die Beteiligung lebender Zellen am Saft- steisen bei Pflanzen von niedrigem Wuchs. (Beihefte z. Botan. Zentralblatt, Bd. XXV. 1910, I. Abt., Heft 3, S. 243—357.) 8"^. Rothert W. Übersicht der Sparganien des Russischen Reiches (Zugleich Europas). (Acta Horti Botanici Univ. Imp. Jurjevensis, vol. XI. 1910, fasc. 1, pag. 11—32.) 8°. Verfasser unterscheidet acht Arten: S. ramosum Huds. mit den Sub- spezies pühjedrum Aschers, et Gr., ucglectum (Beeby) und microcarpum (Celak.), S. stenophyllum Max., S. glomeratum Laest., S. Simplex Huds., S. affine Schnizl., S. i'Vr'esti Beurl., S. siihmuticum {ÜAvtm.) Neum , aS'. minimum Fr.\ ferner fünf Bastarde: S. siniplex X offi7ie, S. Friesii X siviplex, S. Fries ii X (tff^iK, S. Simplex X miiiimum, S. affine X minimum. Saccardo P. A. Sylloge Fungorum omnium hucusquo cogni- torum. Vol. XIX. Index iconum Fungorum enumerans eorundem figuras omnes hucusque editas ab auctoribus sive antiquis sive recentioribus. Ductu et consilio P. A. Saccardo congessit J. B. Traverso. A— L. Patavii (sumptibus P. A. Saccardo), 1910. 8". 1158 pag. — Lire 73. Seh oute J. C. Die Bestockung des Getreides. (Verhandl. d. k. Akad. V. Wetensch. te Amsterdam, II. sect., deel XV, nr. 2.) Amsterdam (J. Müller), 1910. 8^ 492 S., 15 Textabb. — Mk. 12. Schulze M. Über drei AlertorolujJtus-YoTmeü der Jenaer Flora. (Allg. botan. Z.-it3chrift. XVI. Jahrg., 1910, Nr. 4, S. 51— 53.^ 8^ Behandelt A. Äschersuniauus M. Schulze (aus der Verwandtschaft des .1. glaudulosus), Ä. oligailenus M. Schulze (= A. arvensis X Ascher- soniautis) und A. leptotrichus M. Schulze (= A. arrensis X montanus). Svedelius N. siehe Engler A. Wan gerin W. Gorryaceae; Xyssaceae; Alangiaceae; Cornaceac. (A. Engler. Das Pflanzenreich, 41. Heft flV. 56a; 220«, h; 229].; Leipzig iW. Eiigelnianiii, 1910. 8°. 18 S., 5 Abb.; 20 S., 4 Abb.; 25 S., 6 Abb.: 110 S.. 24 Abb. — Mk. •»•20. 240 Wille N. siehe Engler A. Winterstein H. Handbuch der vergleichenden Physiologie. Erste bis vierte Lieferung (Umfang je 10 Druckbogen, Preis je 5 Mark). Jena (G. Fischer), 1910. 8^ Illustr. Zahn K. H. Die ungarischen Hieracien des ungarischen National- Museums zu Budapest, zugleich V. Beitrag zur Kenntnis der Hieracien Ungarns und der Balkanländer. (Annales Musei natio- nalis Hungarici. VIII., 1910, pag. 34—106.) 8^ Enthält auch die Diagnosen einer größeren Anzahl neuer Formen. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der m a t h e m a t i s c h - naturwissenschaftlichen Klasse vom 21. April 1910. Das w. M. Prof. Guido Goldschmied übersendet zwei Ab- handlungen aus dem chemischen Laboratorium der k. k. Staats- gewerbeschule in Bielitz, u. zw.: 1. „Zur Chemie der höheren Pilze. V. Mitteilung: Über den Maisbrand {Ustilago Maydis Tulasne)" von Dr. Julius Zellner. Die chemische Untersuchung des Maisbrandes, welche in ähnlicher Weise wie frühere Untersuchungen parasitischer Pilze erfolgte, bestätigt die Angaben von Rademaker und Fischer bezüglich der Anwesenheit von Trimethylamin und d«r als Sklerotinsäure bezeichneten gut kristallisierenden Säure; das Vor- handensein des Usiilagins wurde nicht kontrolliert. Hingegen fand der Autor noch folgende Stoffe: Ergosterinartige Körper, Ölsäure, feste und flüchtige Fett- säuren, Lecithin und Glycerin, zwei Harze, Phlobaphen, Gerbstoff, Mannit, Erythrit, Glykose, ein gumuiiartiges Kohlehydrat, in Alkali lösliche kohleh^'drat- artige Stoffe, chitinhaltige Zellsubstanz, Albuminate, Amanitol, ein invertie- rendes und ein fettspaltendes Ferment. 2. „Zur Chemie der höheren Pilze. VI. Mitteilung: Chemische Beziehungen zwischen höheren parasiti- schen Pilzen und ihrem Substrat" von Dr. Julius Z elln er. Die Abhandlung enthält einige allgemeine Schlüsse aus den früher publi- zierten Arbeiten des Verfassers, welche darauf abzielen, die Symbiose als che- misches Problem zu behandeln und Beiträge zu dessen Lösung zu liefern. Mit Rücksichtnahme auf das gesamte diesbezüglich veröffentlichte Tatsachenmaterial kommt der Autor zu folgenden Ergebnissen: 1. Die wenigsten Stoffe gehen un- verändert aus dem Wirt in den Parasiten über. 2. Die chemische Zusammen- setzung der parasitischen Pilze ist in erster Linie durch ihre systematische Stellung, in zweiter durch das Substrat bestimmt, drittens gibt es sporadisch auftretende Stoffe. 3. Prinzipielle chemische Unterschiede zwischen Saprophyten und Parasiten sind bisher nicht nachweisbar. 4. Die Ausbeutung des Wirtes erfolgt hauptsächlich auf fermentativem Wege, doch sind auch andere chemische Prozesse wahrscheinlich. 5. Die parasitischen Pilze scheiden Exkremente ab, welche bald indifferenter Natur sind, bald giftig wirken und in letzterem Falle 241 zu pathologischen Wachstumsersoheinungen fiihieu. Die synthetischen Vorjxänge in den parasitischen Filzen sind fast völlig unbekannt. Die Untersuchung solcher Arten, weiche auf Tieren schmarotzen, erweist sich als besonders wichtig zur Aufklarung der chemischen Seite des Parasitismus. Das w. M. Hofrat G. Haberlandt übersendet oine im liotanischen Institut der Universität Graz vom Privatdozenten Dr. Herrn. K. v. Guttenbero: ausgeführte Arbeit: „Über den S c h 1 e u d e r m p c b a n i s m u s der Früchte von Cyclanthera ex- lHudtns Naud." Das w. M. Prof. H. Molisch legt eine Abhandlung vom Privatdozeuten Dr. Wilhelm Sigmund in Prag mit dem Titel vor: ..Über ein üskulinspaltendes Enzym und über ein fettspaltendes Enzym in Aesculus Hippocasianum L." Ferner legt derselbe eine Abhandlung von Dr. Hugo Iltis in Brfinn vor mit dem Titel: „Über eine durcb Maisbrand verursachte intracarpellare Prolifikation bei Zea Mai/s L." Das w. M. Prof. Dr. R. v. Wettstein überreicht eine Arbeit aus dem botanischen Laboratorium der k. k. Universität Graz ('Vorstand: Prof. K. Fritsch) von Johanna Menz: „Beiträge zur vergleichenden Anatomie der G ä,ttun g AUium nebst einigen Bemerkungen über die anatomischen Be- ziehungen zwischen Allioideae und Amaryllidoideae^ . Prof. Fritsch beabsichtigt, in einer Reihe von im botanischen Labora- torium der Universität Graz auszuführenden Arbeiten festzustellen, inwieweit eine genauere Untersuchung des anatomischen Baues neue Gesichtspunkte für die systematische Gruppierung der Liliifloren ergeben würde. Als erste ein- schlägige Abhandlung liegt nun diese von Fräulein Menz vor. Da die große habituelle Ähnlichkeit mancher Allioideen mit gewissen Amaryllideen (s. str.), die Übereinstimmung im Vorhandensein einer Zwiebel, grundständiger Blätter von ähnlicher Gestalt, eines Schaftes mit endständiger, doldenähnlicher, cymöser Infloreszenz mit Hoehblatthülle eine nähere Verwandtschaft zwischen diesen Gruppen vermuten läßt, wurden zunächst zahlreiche Arten der Gattung AUium, sowie einige Vertreter der Allioideengattungen NotJioscordum, MiUa, Brodiaea, Gaijea, Agupanthus und Tulbaglna untersucht, dann aber zum Vergleich auch die Amaryllideenguttungen Hatmantliiis, Gulantltus, Leucojum, Amanjllis, Valluta, Zephi/raiitlies, Sternhtryia, Crinum und Clidantltus herangezogen. Es ergab sich eine ziemlich weitgehende Übereinstimmung im anatomi- schen Bau zwischen den Allioideen und Amaryllideen, welche jedoch erst dann auf ihren systematischen Wert geprüft werden kann, wenn die anderen Gruppen der Liliaceen und Amaryllidaceen in ähnlicher Weise untersucht sein werden. Von spezitllen Resultaten sei erwähnt, daß die Allioideengattung Aijupaiitlius und Brodiaea das Auftreten von Raphidenbündeln mit den Amaryllideen gemein haben, daß Gagea unter den Allioideen etwas isoliert steht, sowie daß die Blätter von Zephyranthes in der Gefäßbündelanordnung mit jenen von AUium übereinstimmen. ü»tfrr. botan. Zcituchrift. 0. Heft. ISMO- jg 242 Das w. M. Prof. Dr. R. v. Wettstein überreicht ferner eine Fortsetzung der Bearbeitung der botanischen Ausbeute der Expedition nach Südbrasilien im Jahre 1901. / Diese Fortsetzung enthält die Bearbeitung der Asclepiadaceae und Apo- cynaceae von Dr. Heinr. Freih. v. Handel- Mazzetti und die Bearbeitung der Solanaceae von Johanna Witasek. Die ersterwähnten Bearbeitungen enthalten u. a. die Beschreibung von folgenden neuen Arten: Ditassa gracilis Hand.-Mazz., Blepharodon Itapeti- ningae Hand.-Mazz., Orthosia grandis Hand.-Mazz., Oxypetalum campanu- latum Hand.-Mazz., Tabernaemontana hybrida Hand.-Mazz., T. salicifolia Hand.-Mazz. Die Bearbeitung der Solanaceae von J. Witasek enthält Beiträge zur Kenntnis des Sproßaufbaues der Solanaceen überhaupt, kritische Bemerkungen zur Systematik einiger Gattungen und die Beschreibung der folgenden neuen Formen: Äthenaea cuspidata Wit., Capsisum ramosissimum Wit., C- recur- vatutn Wit., Bassovia Wettsteiniana Wit., Solanum Bridgesii Phil. var. del- toideum Wit , S. Convolvulus Sendtn. var. Iteterophyllum Wit., S. flaccidum Vell. var. heterophyllum Wit., S. pachyantherum Wit., S. Ipomaea Sendtn. var. angustifolium Wit., S. Sanctae Catharinae Dun. f. nummulär ifolium Wit., S. pseudomegalochiton Wit., S. gemellum Mart. var. racemiforme Wit., S, didymum Dun. var. subvirgatum Wit., S. falcatutn Wit., S. inornatum Wit., der Abstieg eine Höhendiäerenz von 1450 m bis Mkumbara zu überwinden hat. Der Wechsel in dei Zusammensetzung der Päanzendecke ist dementsprechend ein ganz außerordentlicher. Ein kurzer Ab- stecher von Mkumbara führte nach Buiko an den Rand der Massaisteppe, deren Akazienbestände jedoch im blattlosen, winterlichen Zustande waren. Es wurde noch Mombo besucht und dort wertvolles Material von Termitenpilzgärten ge- sammelt, worauf die Rückreise nach Amani angetreten wurde. Die ganze Ausbeute aus Deutsch- Ostafrika wurde hierauf verpackt und nach Wien abgesandt. Die Rückreise an die Küste wurde von Amani aus über Segoma und Ngomeni genommen, um noch die größte und interessanteste Plantage Usam- baras, Segoma. kennen zu lernen. Von Tanga wurde mit Dampfer nach Beira gefahren, wo am 2. Oktober die Ankunft erfolgte. Die Weiterreise wurde mit der Mashona-Landbahn über Salisbury nach Bulawayo bewerkstelligt, wo ein kurzer Aufenthalt es ermög- lichte, die Steppenformationen des Mashonalandes kennen zu lernen. Der Be- such der Viktoriafälle galt in erster Linie dem Studium der Podostemaceen- flora, welche in gutem Zustande aufgefunden wurde. Von zwei Gattungen (Sphaerotliyllax und Tristicha) konnte Material tür entwicklungsgeschichtliche und anatomische Zwecke gesammelt werden, auch waren einige Beobachtungen über die blütenbiologischen Verhältnisse möglich. Von der interessanten Flora der Umgebung der Viktoriafälle wurde Material gesammelt und eine Reihe von Photographien aufgenommen. Am 10. Oktober erfolgte die Ankunft in Kapstadt. Das Hauptaugenmerk wurde vorerst auf die Be^chaf^ung von Penaeaceen- material gelegt. Zahlreiche Exkursionen in der Umgebung von Kapstadt und zwei Besuche des Tafelberges ergaben drei Vertreter der genannten Familie und Ülinia. Nebenher wurde auch von einer Reihe anderer Päanzenfamilien Material für embryulogische Studien gesammelt. Zum Zwecke der Beschaffung von Material der seltenen und zweifellos im Aussterben begriffenen l'enaeacet'ngattung Enduuema wurde eine Exkursion nach Caledon und Genadendal unternommen. Caledon ist durch seine heißen 1«* 244 Bäder und durch seine reiche Ericaeeenflora im Kaplande berühmt. Der Auf- enthalt in Caledon ergab u. a. die Balanophoracee Mystropetalon, leider in schlechtem Zustande. Per Wagen wurde Genadendal erreicht, eine Herrenhuter- mission. Die Auffindung der Endonema Thunhergii gelang dank der tatkräftigen Unterstützung der Missionäre, so daß Material für die embryologische Unter- suchung konserviert werden konnte; außer Herbarmaterial von Phanerogamen wurde auch eine größere Anzahl von Kryptogamen gesammelt. Die zweite längere Tour von Kapstadt aus war dem Besuch der Tulbagh- berge und der Karroo gewidmet. Herr Dr. Marloth, der die Zwecke der Ex- pedition durch Rat und Tat förderte, machte die Fahrt nach Tulbagh und den dortigen Aufenthalt mit. In Tulbagh, welches noch im Gebiete der Kapflora liegt, finden sich bereits einige Typen der Karrooformation vor. Das inter- essanteste Ergebnis des Besuches von Tulbagh war die Aufsammlung von Material der bisher zu den Droseraceen gestellten tierfangenden Roridula äentata samt den auf ihr lebenden Capsiden und Spinnen. Von Roridula wurde sowohl Material für embryologische als auch für anatomische Studien gesammelt. Der nächste Punkt, der berührt wurde, war Worcester, in der Ebene am Fuße des Hexriverberges gelegen. Einige Hügel in der Nähe des Ortes haben bereits ausgesprochen karrooide Vegetation; in einem größeren Bestände von Euphorbia mauritanica fand sich Hydnora africana, welche auf den Wurzeln der genannten Euphorbia schmarotzt. Die weiteren Aufenthalte in Matjes- fontein, Laingsburg und Grootfontein ermöglichten, die große Karroo kennen zu lernen. Die große Regenarmut des Gebietes hat eine außerordentliche An- passung der hier lebenden Pflanzen an die herrschende große Trockenheit und Wärme notwendig gemacht. Die Karroo ist ein Gebiet, welches fast Wüsten- charakter aufweist. Es wurde in den drei Orten eine reiche Ausbeute sowohl an Alkoholmaterial als auch an lebenden Pflanzen und Samen gemacht; die letzteren befinden sich im botanischen Garten der Wiener Universität. Be- sonders erwähnenswert wären die steinimitierenden Mesembryaiithcmum- und Crassula- Arien. Eine Reihe von Photographien konnte gemacht werden. Die Exkursion, welche zirka zwei Wochen dauerte, war außerordentlich ergiebig an Material und an Eindrücken. Ein kurzer Aufenthalt in Kapstadt galt der Bergung des gesammelten Materials und der Vorbereitung der weiteren Reise, welche per Schiff nach Port Elizabeth führte. Herr Apotheker Drege förderte die Expeditionszwecke außerordentlich und stand jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Es wurde die nähere und weitere Umgebung Port Elizabeths auf ver- schiedenen Exkursionen kennen gelernt, so u. a. Addo, Despatch und Redhouse. Port Elizabeth liegt im Gebiete der Kafi'ernländer, ausgedehnten Dornbusch- formationen von stark xerophilem Typus. Es konnte auch hier sowohl lebendes als auch konserviertes Material in gröii-erer Menge gesammelt werden. Die Weiterreise führte nach Durban. Die Strandformationen und die subtropische Region des Küstengebietes ermöglichten eine reiche Ausbeute. Ein kurzer Besuch der Drakenberge an der Grenze von Natal und Oranje-Freistaat war dem Vergleich der Flora der Niederung mit derjenigen des Gebirges ge- widmet. Es wurde hiezu ein Aufenthalt auf dem Van-Reenenpaß (ca. 1600 m) genommen. Der Reichtum der montanen Flora war ein sehr großer und die Ausbeute daher eine sehr gute. Auf der Rückreise nach Durban wurde eine Unterbrechung in Lidgetton vorgenommen, um in den Besitz der in Natal endemischen Hydrostachys natalensis zu gelangen, welche in fließenden Ge- wässern vorkommt und eine ähnliche Lebensweise hat wie die vorgenannten Podostemaceen. Leider waren nur sterile Pflanzen erhältlich. Nach einem kürzeren Aufenthalte in Durban wurde die Rückreise nach Kapstadt angetreten, wo ein längerer Aufenthalt dem Verpacken des Materials und dem Aufsammeln noch wünschenswerter Objekte aus der Umgebung von Kapstadt gewidmet wurde. Die Rückreise nach Europa wurde über Madeira nach Southampton an- getreten; die Ankunft in Wien erfolgte Ende Jänner. 245 Die kaiserliche Akademie hat in ihrer Sitzung am 18. März Dr. Adolf Sperlich in Innsbruck eine Subvention von A' oOU zur Herausgabe seines Werkes „Untersuchungen an Blatt- geleuken. I. Teil* bewilligt. Botanische Sammlunoreu. Museen, Institute etc. 'ö Kiek, Fuiigi austro-amerieaiü cxsiccati. Am 21. April d. J. kamen durch Gymnasialprot'essor Jos. Rompel (Feldkirch, Vorarlbergi Fasz. XI— XV dieses Exsikkates zur Versendung. Sie enthalten Nr. 201—300. An der Sammlung dieser brasilianischen Pilze hat sich diesmal außer dem Heraus- geber auch F. Theiß en hervorragend beteiligt, der auch die Bestimmung der 3Iarasmiu.^- Arten besorgt hat. Die fünf neu aus- gegebenen Faszikel bringen folgende Arten: 201. 3Iaras))iius mimiiissimus Peck. 202. 31. Edivalliauns Henn. 203. M. ehurneus Theiß. 204. M. Bulüardi Quel. var. brasiliensis Theiß. 205. AI. Clement iatius Sacc. et Syd. 206. 21. nnmmularius Berk. et Br. var. nibro-flava Theiß. 207. 31. atro-brunneus (Pat.) Sacc. 208. 3L petalinus B. et C. 209. 31. veliitipes B. et C. 210. 31. caesjnfosHS Peck. 211. 31. tricliorrliizus Speg. 212. 31. rliodoceplialu^ Fr. 213. 31. Twaitesii Berk. et Br. 214. Li/coperdon juruense Henn. 215. Araclinion alhuni Schw. 21t3. Fhyllaclwra gentilis Speg. 217. Poria carneo-pallem^ Berk. 218. Stereum ?. 219. Protomeridius llichenii Rick n. sp. 220. llypocrea poronoidea Moell. 221. Irpex ? sinuosus Fr. 222. 2\umniularia Glycyrrhimc (Berk. et Curt.) Sacc. 223. X diatrypcoidcs Rehm. 224. Calvatia cruciata (Rostk.). 225. Gihberclla cyanogcita (Desm.) Sacc. 22*3. Schieophyllnm commune Fr, 227. Hamaria usta Cooke. 228. Lachnum ?. 229. Polystidus scctof (Ehrb. i Fr. 230. Pilacre Petersii B. et C. 246 231. Diplotheca Tunae (Spreng.) Sacc. 232. üredo varia Dict. 233. Polyporus pallldo-cervlnus Schw. 234. Laschia agaricina Pat. 235. Roiisoella amphigena Rick. 236. Polyporus infernalis Berk. 237. Aecidium Mikaniae Henn. 238. Xylaria subtracJielina Henn. 239. Polystictus licnotdes Mont. 240. Älenrodiscus albo-rosea Bres. 241. Psaiyrella intermedia Bres. 242. Poria ? eupora Karst. 243. Poria ?. 244. Polyporus platensis Speg. 245. P. picipes Pers. 246. Cyathus stercoreiis Schw. 247. Lloydiella Wrigthii (B. et C.) Bres. 248. Favolus fimbriatiis Speg. 249. Cronartium praelongum Winter. 250. Scolccopeltis Theißenii Rick. 251. Hypoxylon marginatum (Schw.) Berk. 252. Dermatea anreo-tinda Rehm. 253. Puccinia Dichondrae Mont. 254. Tryblidiella viridis Speg. 255. Pestalozzia versicolor Speg. 256. Phyllachora repens (Cd.) Sacc. 257. Polystictus Flabelhim Mont. 258. Trametes isabellinus Fr. 259. Puccinia Sebastianae Syd. n. sp. 260. Stercum ? ochrolencum Fr. 261. Geaster saccatus Fr. 262. Lembosia ?. 263. Poria nivea Jungh. 264. Hymenochaete ? tabacina (Sacc.) Lev. 265. Meliola malacotricha Speg. 266. Poria obducens Pers. 267. Polystictus membranacens (Schwarz) Berk. 268. Poria ?. 269. Xylaria grammica Mont. 270. Poria carneo-pallens Berk. var. cinerea Bres. 271. Hydnum decurrens B. et C. 272. Hypocrea lenta (Tode) Berk. 273. Xummularia clypeus (Schw.) Cooke. 274. Hysteriographium portenum Speg. 275. üredo Arrabidaeae Henn. 276. liliynchospliaeria megas Rehm. 277. Tylostoma verrucosum Morg. 278. Odontia argtita Fr. 247 279. XyJaria ajüculata Cke. 280. X. rhopaloides (Kze.) ^lont. 281. A'. Ilypoxijlon (L.) Grev. 282. Jtdjahrja galericnlata A. Moll. 283. Ihipocrca ? flavo-nuUea Bres. nov. sp. 284. Trumetes serpens Fr. 285. LacJniocIadium violaccnm Pat. 286. JJothidcUa Bcrkelcijaua (Cke.) Berl. et Vogl. 287. Üderoderma Bovista Fr. 288. Poh/porus dypeatus Pat. 289. Jkmibnrdia ?. 290. Xylaria hiceps Speg. var. scoplformis Mont. 291. Fonies hemileucus B. et C. 292. FhaeangcUa socia Henn. 293. Äncrswaldia bomhusicola Speg. 294. Jh/pocrella vcrruculom Moell. 295. Fiiccinia ? Menthae Pers. 296. P. Niederleiuii Henn. 297. Aecidium Tournefortiae Henn. 298. Puccinia Arechavaletae Speg. 299. ]\IcrHJii(S 2)ezizoideHS Speg. 300. Cryptospora ?. Personal-Nachrichten. Der emeritierte Professor der Zoologie und Botanik an der deutschen technischen Hochschule in Prag. Dr. A. Krell. ist im Alter VCD 86 Jahren gestorben. Der Leiter des landschaftlichen botanischen Gartens in Klagenfurt. Markus Freih. v. J ab orn egg. ist am 6. Mai d. J. gestorben: sein Herbarium ist in den Besitz des naturhistorischen Landesmuseums Rudolfinum in Klagenfurt übergegangen. Hofrut Prof. Dr. G. Haberlandt hat die Berufung an die Berliner Universität angenommen. lohalt <1«T Juni-Nummer: Ferdinand Kryi: Morphologische üntersachungen an ilajanthemum bifolium Schmidt. S. 209. — Aogust Mrazek: Über geformte eiweißjrtige Inhallskr.rper bei den Leguminosen (Fortsetzung.) S. 218. — Martinn Hiihöck, geb. v. Kink: öeitr;ige zur Kenntnis der t)mbropbilie und Ombrophobie der Pflanzen. (Schluß.) S. XSO. — Literatur- Übersicht. S. 2S5. — Akademien, liotanische Gesellschaften. Vereine, Kongresse etc. S. 2-10. — liotanische Sammlungen, Museen. Institute etc. S. 2«6. — Personal-Nachrichten. S. 2*7. Kedaktenr: Prof. Dr. U. t. >VettNteln. Wien, 3 3, Kennweg U. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Ötterrelehltche botanlache Zeittohrift" orscuemt am Knten eine« jeden Monates and kostet (jauijuurij l«. Jinri. Zu hsraboBieUten Preisen sind uhcu folgende Jahrg&nge der Zeitscbrift zu haben: 1858 5S k M. 2- — , Ihtiü tr. Ih64,üa, 1871, 1873 74, 187(5/»« i M. *—. 189S 97 k M. 10- — . Kxempiare, die frei aarcu die Pusi expediert werden sollen, sind mittels Poiiunweiiang direkt bei der Admiiiittmiion lu Wien, I., liarbariigasso Z (Kiriuu Karl Gerolds Sohuj, zu pränumerieren. tinzeln.- Nummern, soweit noco Torralig, a X Hart. AnkbodiKuniieii «i-i(ieD mit 30 l'feuniKen lür die anrcblanfende Petitzeile berechnet. 248 INSERATE. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Sclineeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferaipen, Wechsel, Stuhleck etc.) Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Zweite Auflage. — Preis in elegantem Leinwandband M. 4' — . Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. Preisherabsetzung älterep Jahrgänge der ,,Österr. botanischen Zeitschrift". Um Bibliotheljen und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der ,.Österr. botanischen Zeitschrift" zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1893 (bisher ä Mk. 10.—) auf ä Mk. 1.— 1893-1897 ( „ „ „ 16.-) „ „ „ 10.- herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (ä Mark 2. — ), 1860 bis 1862, 1864-1869, 1871, 1873—1871, 1876—1880 (ä Mark 1.-) bleiben unverändert. Die Jahrgärisre 1851, 1851 — 1859, 1863, 1870, 1872 und 1875 sind vergriffe^n. Die früher als I^eilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift" erschienenen 37 Porträts heryorraj^ender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35. — netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direkt Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien. I., Barbaragasse 2. •-f^^ »--T--« »--1-« »-t-« »"f-m •^-t •-^« •-'t-» »-t"-« •^-m •-^-« »-l-« »'t ■• •-+-• •-+--• »-l-« »-t-« •-^-« m-^--m «-t-^ •--*-• »-l--« «-t*-« NB. Dieser Nummer ist Tafel V (^Mrazek beigegeben. Bnchdrnckerei Carl Gerold's Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE nnmm Zeitschrift. Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universitit in Wion. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LX. Jahrgang. N"- 7. Wien, Juli 1910. Über eine neue Tapltrina auf Poly stiel nun Lonchitis. Von Stephanie Ilerzfeld (Wien). (Mit 8 Textfiguren.) (Aus dem botanischen Institute der k. k. Universität Wien.) Vor einiger Zeit übergab mir Professor Dr. R. v. Wettstein einige Exemplare von Fohjfitichum Lonchitis (L.) Rotii [:= Aspidiiim Lonchitis (L ) S\v.], welche er im Sondestal bei Trins in Nordtirol ge- sammelt hatte, zur Untersuchung. Die Fiedern zeigten bräunliche, blasige Auftreibungen (Fig. Ij, die grau bereift aussahen und offenbar durch einen Pilz hervorgerufen waren. Schon Freihand- schnitte ergaben, daß wir es mit einer Exoascee zu tun hatten; es waren schlanke Asci mit 8 Sporen vorhanden, die sich frei, ohne einen Fruchtkörper zu bilden, über die Epidermis des Wirtes erhüben. Man konnte askugene Stielzellen in vielen Fällen sehen und es war deutlich, daß die Mycelfüden subkutikular gewuchert hatten und erst durch die heranwachsenden Schläuche die oberste Kutikulaschicht abgehoben worden war (Fig. 2). Es fragte sich nun, zu welchem Genus der Exoasceen der Pilz gehöre. Die Unterscheidung der Gattungen Exoascns und Taphrina nach der Zahl der Sporen, wie sie bereits Fuekel vorschlug und noch Schröter in Engler und Prantls Natürlichen PÜaiizen- familien beibehielt, ist nicht mehr aufrecht zu erhalten, seit Sade- beck entdeckte, daß in feuchten Sommern die Asci mancher Exoasceen statt im Innern Sporen an den Enden der Schläuche Conidien bilden können, ferner daß diese weiter hefeartige Sprossungen und Keimschlüuche. an den letzteren abermals Conidien erzeugen und daß unter geeigneten Bedingungen auch im Innern der Asci solche Conidien zur Ausbildung gebracht werden können. österr. boun. ZeiUchrift. 7. Haft. lälO. \v) 250 Brefeld nimmt daher als Einteilungsgrund nicht die Zahl der Sporen im reifen Aseus, sondern jene, welche ursprünglich, vor der Conidienbildung. vorhanden war. Aber diese Zahl ist sogar bei derselben Art oft schwankend. Sadebeck, der verdienstvolle Monograph der parasitischen Exoasceen, unterscheidet seine drei Gattungen, 3Iagnusiella, Exo- ascus und Taphrina, in folgender Weise : 1. Magnusiella hat das vegetative Mycel im Innern des Wirtes und sendet von da an die Oberfläche Verzweigungen, welche sich getrennt zu je einem Ascus entwickeln, ohne ein gemein- sames subkutikulares Hymenium zu besitzen; sie haben mehr als 4 Sporen und meist noch im geschlossenen Ascus Conidien; 2. Exoasciis besitzt ein perennierendes Mycel und ein ge- meinsames subkutikulares Hymenium, das sich zur Gänze bei der Ascusbildung beteiligt; das äußere Kraukheitsbild des Wirtes sind Hexenbesen; 3. Idphrina besitzt kein perennierendes Mycel; das sub- kutikulare Hymenium differenziert sich in einen sterilen und einen fertilen Teil ; auf der Wirtspflanze entstehen Blattflecke. Diese Systematik kritisiert Giesenhagen in seiner gründ- lichen Arbeit „Die Entwicklungsreihen der parasitischen Exoasceen" (Flora. 1895, Ergänzungsband) sowie später in der Abhandlung „Taphrina, Exoascus und Älac/misiella" (Botanische Zeitung, XLIX, 1901). Er findet die Trennung der Gattungen Taphrina und Exoascus unpraktisch, unnatürlich und unnötig; unpraktisch, weil bei dieser Umgrenzung niemand imstande ist, ohne ent- wicklungsgeschichtliche Studien zu entscheiden, in welche der beiden Genera ein zu bestimmender Pilz einzuordnen wäre; un- natürlich, weil durch diese Einteilung nächst verwandte Pilze aus- einaudergerissen werden; unnötig, weil die Zahl der bis jetzt be- kannten Pilze (ohne Magnusiella 49) nicht so groß ist, eine solche Trennung zu rechtfertigen. Er verweist den Genusnamen Exoascus in die Synonymik, wie es schon De Bary getan hat. Giesenhagen findet den natürlichsten und zugleich einen phylogenetischen Einteilungsgrund in der Beschaffenheit der Fort- pflanzungsorgaue. Danach trennt sich die Taphrina mit zylin- drisch-keulenförmigen Schläuchen von der Gattung Magnusiella, die sackförmige, fast kugelige Asci besitzt und sich in der Arten- zahl, die sie umfaßt, ganz mit der S ad eb eckschen Magnusiella deckt. Es ist nun hochinteressant zu sehen, daß die Pilze mit ähnlicher Ascusform nur auf verwandten Wirten schmarotzen, so daß Giesenhagen die Typen von Taphrina, welche er nach der Schlauchform unterscheidet, auch nach den Wirtpflanzen be- nennt, u. zw. als 1. Filicina-, 2. Betula-, 3. Pruni-, 4. Äesculi- Stamm; es scheint, daß die Arten der parasitischen Exoasceen aus gemeinsamem Ursprung zugleich mit den Arten der von ihnen be- wohnten höheren Pflanzen sich entwickelt haben. 251 In der zweiten der oben zitierten Arbeiten führt Giesen- hagen für die eben genannten 8t;innne die Subgeneranamen Taphrinojjsis, Entaphrina, Kxicxoascus und Sadchcckiella ein. Der Pilz, welcher auf dem Folystichum Lonchitis wuchert, ge- hört vermöge seiner schlanken, nach beiden Seiten verschmälerten Asci sowie nach der Wirtpflaiize zum Filici)ia-Sv^mm der TdjjhriiKi. Es lag nun die Vermutung nahe, daß wir es mit einer Taphrina Vcstergrenii Giesenh. zu tun hatten, die auf Dryopteris Filix-mas (L.) Schott [= As2)idiu))i Filix-mas (L.) Sw.J lebt und von Vestergren auf der Insel Abro (unweit Arensburg auf der Insel » »sei) entdeckt, später auch bei Oberstorf im Allgäu gefunden wurde. Eine genauere Untersuchung des zu beobachtenden Objektes durch Mikrotomschnitte sowie der Vergleich mit jenem Material, welches Professor Giesenhagen vorlag und das er mir in liebens- würdiger Weise zur Verfügung stellte, ergab aber neben einer Reihe von übereinstimmenden auch einige abweichende Tatsachen. Schon die auffällige pathologische Veränderung der Palis- sadenzellen des Farns, die enorme Streckung und Faltung der Längswände (Fig. 3 und 4) machten es mir wahrscheinlich, daß der Pilz auf dem FoJystichum nicht ausschließlich subkutikular lebt, wie es bei Taphrina Vcstergrenii Giesenh. der Fall ist. Nach langem Suchen konnte der unzweifelhafte Beweis erbracht werden, daß die vegetativen Hyphen auch ins Innere des Wirtes ein- dringen (Fig. 5) und hier wahrscheinlich in der Interzellular- schichte vorwärtsdringen, wodurch diese aufgelöst und möglicher- weise der krankhafte Keiz auf die Zellwände ausgeübt wird. Ist der Pilz einmal im Stadium der Sporenreife, so verschwindet das -Mycelium fast vollständig. Während Taphrina Vestergrenii stets Stielzellen besitzt, konnten solche bei dem jüngst untersuchten Pilz nicht regelmäßig beobachtet werden — oder besser gesagt, es wurde die Scheide- wand zwischen Ascus und Stielzelle nicht immer ausgebildet. Die- selbe Eigentümlichkeit besitzt auch Taphrina aurea Fries; sie er- klärt sich aus der allgemeinen Tendenz der Parasiten zur Verein- fachung der Organe. Die größten Unterschiede zeigen sich aber im Vergleich der Asci und Sporen. Fig. 6 zeigt Schläuche des Originalraateriales von Professor Giesenhagen, Plg. 7 und 8 solche des mir an- vertrauten Materiales aus Tirol in gleicher Vergrößerung. Letztere sind bedeutend schlanker; sie messen von der Basis der Stielzelle bis zum Ascusende durchschnittlich 50 fi, wovon etwa ein Drittel auf die eventuell vorhandene Stielzelle entfällt; einzelne besonders große Schläuche werden 70 /x lang; die Breite ist 5 bis 7 iti, das Verhältnis der Länge zur Breite beträgt 10 : 1; die Sporen sind spin- delförmig, an beiden Enden zugespitzt, oft in der Mitte ein wenig eingeschnürt, durchschnittlich 5 fi lang und 1 — 2 ft breit. Taphrina 19* 252 253 Vestcrgrenii hat nach Au^rabe des Entdeckers Schläuche von 25 u Liintre (ohne Stielzelle geraessen, mit dieser 40 itx) und 6 u Breite — das Verhältnis der Län^re zur Breite ist daher 10 : l'/o — und enthält längliche Sporen, welche bis zu Ik^ lang und 2 '5 — 3 fi breit sind. Es scheint daher gerechtfertigt, den auf dem Folystichum Lonchitis beobachteten Filz als eine neue Spezies anzusehen. Ich möchte diese nach meinem verehrten Lehrer Taphrina Wett- fiteiniana nennen. Es kommt daher zu den 5 Taphrina- Arten der Untergattung Taphri)iopsis, welche auf f'arnen leben, eine sechste; sie steht zwischen T. Vestergrenii, welche stets Stielzellen besitzt, und T. filicina, die solche nie ausbildet. laphrina Wettsteiniana hat schlanke, nach oben ver- schmälerte, abgerundete, manchmal fast gestutzte Asci, die sich nicht immer durch eine Querwand von ihrer Stielzelle scheiden und samt letzterer 50—70 y. lang, 5 — 7 ii breit sind; es ist ein subkutikulares Mycel vorhanden, doch dringen die Hyphen Uuch ins Innere des Wirtes. Sie besitzt 8 längliche, spindelförmige, beiderseits zugespitzte Sporen, die oft in der Mitte ein wenig ein- geschnürt und 5 |Li lang, 1 /n breit sind. Fignrenerklärnng : Fig. 1: Fieder von Polystidimn Lutichitis mit blasigen Auftreibungeu, welche durch den Pilz verursacht sind. Fig. 2: Eine Epidermiszelle mit subkutikular wucherndem Pilz; die sich streckenden Schläuche haben stellenweise die oberste Schichte der Kutikula durchbrochen. Fig. 3: Krankhaft gestreckte und gewellte Palissadenzellen des vom Pilz befallenen Teiles des Wirtes. Fig. i: Symmetrisch zu diesen liegende gesunde Zellen. 254 Fig. 5: Ins Innere des Wirtes gedrungene Mycelfäden. Fig. 6: Schläuche und Sporen von Taphrina Vestergrenii. Fig. 7 und 8: Schläuche und Sporen von Taphrina Wettsteiniana. Fig. 1 ist in natürlicher Größe dargestellt, die Figuren 2, 5, 6, 7 in ca. 333facher, 3 und 4 in 166facher, 8 in 1334facher Vergrößerung. Alle Figuren wurden mit der Zeißschen Ölimmersion Brennweite 1-5, Apertur 1*3 und dem L ei tz sehen Zeichenprisma, nur Figur 8 mit dem Zeißschen Kom- pensationsokular Nr. 8 gezeichnet. In sämtlichen Figuren bedeuten die hell punktierten Partien Pilzmycelium, die dunkleren Stellen Zellwände des Wirtes. Zur Kenntnis der Assimilationsorgane von Danae raceniosa (L.) Mönch. Von W. Szafer (Lemberg). (Mit 32 Textfiguren.) (Aus dem botanischen Institute der k. k. Universität Wien.) Unter den Asparageen, die bekanntlich vor allem durch ein morphologisches Merkmal charakterisiert sind, nämlich durch Aus- bildung der Phyllocladien, nimmt Danae, eine monotypische Gattung, mit der einzigen Art D. racemosa insofern eine getrennte Stellung ein, als sie die bei Euscus-Arten stark reduzierten Blätter im Jugendstadium normal ausgebildet zeigt. In diesem Merkmal stimmt mit Danae die kanarische Gattung Semele überein; wie weit aber diese Ähnlichkeit reicht, ist derzeit noch nicht bekannt, da die Gattung Semele in dieser Beziehung noch nicht geprüft wurde. Die Angaben über die Jugendblätter der Gattung Danae reichen in der botanisch-morphologischen Literatur nicht weit zurtick. Die erste Erwähnung hierüber findet sich bei Askenasy ( Botan.-morphol. Studien, Frankfurt 1872)'). Er hat auch diese Blätter für abnorme und nicht immer auftretende Organe gehalten. Auch Pen zig (Pflanzenteratologie, IL, 1894, S. 398) und neuer- dings Goebel (Organographie der Pflanzen 1898-1901, S. 634) haben von diesen Blättern als von einer „interessanten Anomalie" gesprochen. Bernätsky beschränkt sich in seinen zwei letzten das Üitsczts-Phyllocladium behandelnden Arbeiten ^j auf Wieder- holung der unsicheren Angaben der schon genannten Autoren. Erst Velenovsky^j ist insofern der Sache nähergekommen, als 1) Zit. nach Velenovsky: Vergl. Morphol. der Pflanzen, II. Bd., 1907, S. 640. 2) Bernätsky: Adatok a Ruscus Genusz vegetativ Szerveinek Ismereteher. (Zur Kenntnis der Vegetationsorgane der Gattung Ruscus.) Bernätsky: Das i^Mscws-Phyllocladium (Englers Botan. Jahrbuch, Bd. 34. 1905). 3) Velenovsky: Vergleichende Morphologie d. Pflanzen, II. Bd., 1907, S. 640. 255 er konstatiert hat . daß die Keiin|illanzen der Gattuii«!; Dana? iniiuer und in»riiial die langgestreckten, grüßen Laubblätter tragen. Von demselben Autor stammt auch eine ältere morphologische Studie'), die keine näiiere Berücksichtigung in der Literatur ge- lunden hat, in welcher derselbe die Laubblätter, die manchmal an der Basis der Neujahrsprosse am Wurzelstock von Danai'; auftreten, l)eschreibt und in einer Tal'el genau abbildet. Vom .sympodial sich aut"bauenden Wurzelstocke geht dann nicht ein langgestrekter, nur mit wenigen Ha.salschuppen (Niederblättern) versehener Stengel aus, der normalerweise in den Achseln der rückgebildeten Blätter Phyllocladien trägt, sondern es kommen nach einer Reihe von scheidenlörmigen Niederblättern ein oder zwei Laubblätter, die breit und dreinervig sind und von einem langen Blattstiel getragen werden. Es scheint, daß es nur dann zur Bildung dieser Laubblätter kommt, wenn der neugebildete Sproß nicht in demselben Jahre in einen Langsproß mit normalen Phyllocladien sich verlängert, .sondern erst im folgenden Jahre sein Wachtum fortsetzt. In den Achsein der genannten Blätter treten die Achselknospen, die die sympodiale Fortsetzung des Stockes versorgen. Die Laubblätter an der Basis der vegetativen Sprosse, die Velenovsky in der genannten Arbeit beschrieben hat, sind nun ganz gleich den Jugendblättern, die der Daniü-KemVmg normaler- weise zeigt. Es sei schon jetzt auf manche weitere Eigentümlich- keiten dieser Jugendpflanzen hingewiesen. Das Auffallendste, was schon Askenasy-j bemerkt hat, ist der Umstand, daß die Keim- pflanze die Niederblätter mit einem oder zwei Laubblättern ab- wechselnd trägt. Diese interessante Aufeinanderfoge ist um so auf- fallender, als sich die Keimpflanzen wenigstens in der Kultur sehr hmgsam weiterentwickeln und es scheint, daß in jedem Jahre nach einer Keihe von rückgebildeten Blättern ein oder zwei normal ausgebildete Laubblätter folgen, welche die jährliche Vegetations- periode abschließen; die nächste Vegetationsperiode beginnt wiederum mit einer Serie von Niederblättern und endet mit einem normalen Laubblatt usw. Erst nach längerer Zeit, in welcher die Pflanze noch immer sich in der genannten Weise weiterentwickelt, kommt es zur raschen Verlängerung der Achse und der Bildung des mit Phyllocladien besetzten Sprosses. ') Velenovsky J.: 0 Phyllokladiich rodii Danav. (Rozpravj öeskö Akademie Cisafe Franz Jos., Roö. I., tfida II , 1802.) ^; Wie lange die Keimpflanzen im Stadium der Liiubblattbildung bleiben, ist mir nicht bekannt. Jedenfalls kann die Pflanze langer als drei Jahre in diesem Stadium stehen bleiben, wie ich das an einem f^xcmplar zu beobachten Gelegenheit ^'ehabt habe, das im Wiener botan. Garten im Jahre 1905 ange- nflanzt, im Frühling des Jahres I'JÜ8 noch immer im Stadium der Laubljlatt- bildung stand (vgl. F. 1). Veli-novsky gibt in seiner .Murpliologie die Abbildung einer zweijährigen Keimpflanze, die im ersten Jahre zwei Laubbiätter, im zweiten ein Laubblatt entwickelt hat. (Vgl. Abb. in Vel. Morph., S. 641.) 256 Dieses eigentümliche Verhalten der Keimpflanze, das ganz isoliert dasteht, hat Bernätsky zur Vermutung veranlaßt, daß diese „Laubblätter" Caulomgebilde sind, mit welchen der sj'mpodial sich verjüngende Sproß jede seiner Vegetationsperioden abschließt. Diese Autfassung basiert auf der Analogie mit den Keimpflanzen des nahe verwandten Buscus Hypoglossum, bei dem nicht selten der ganz primäre Keimsproß in ein terminales Caulomglied über- geht, das in diesem Fall große Ähnlichkeit mit den gestielten Jugendblättern des Dawoe-Keimlings zeigt. Wenn man sich nun vorstellt, daß nach der ersten Vegetationsperiede die primäre Keim- achse in ein terminales, laubblattähnliches Phyllocladium übergeht, im nächsten Jahre eine sekundäre Achse aus der Achsel eines Niederblattes hervorgeht und wiederum mit einem terminalen Caulomglied endet usw., so bekommen wir das Bild, das genau der von uns abgebildeten Keimpflanze entspricht (vgl. Fig. 1). Ob- wohl aber theoretisch der Gedankengang Bernatskys ein sehr einfacher und natürlicher war, war er trotzdem nicht auf näherer Untersuchung der Z)a««6'-Keimpflanze gestützt und hatte nur den Wert einer plausiblen Hypothese, die in Rücksicht auf die schon genannte Keimpflanze von Ruscus Hypogloi^sum einen nicht geringen Grad der Wahrscheinlichkeit für sich hatte. Velenovsky, der in seiner Vergl. Morphologie zu einer gründlichen Diskussion der Phyllocladiumfrage der Asparageen kommt, hält dagegen die Jugendblätter von Bana'e für echte Blätter. Da diese Blätter „in jeder Beziehung" den grünen Assimilations- organen am Stengel „vollkommen ähnlich sind", so nimmt er an, daß auch diese wahre Laubblätter sind, die die terminale Lage auf dem verkümmerten Brachiblasten annahmen. Aus dieser kurzen Darstellung der Meinungen, die über die Blätter und Phyllocladien, mit einem Wort also über die Assi- milationsorgane der Gattung Bana'e geäußert worden sind, geht hervor, daß über die Morphologie derselben auch gegenwärtig noch keine Klarheit herrscht. Einen Teil der bestehenden Zweifel zu beseitigen, war die Aufgabe der vorliegenden Untersuchung. Ich stellte mir folgende Fragen: 1. Wie verhalten sich die Phyllocladien der Gattung Dana'e anatomisch? Sind irgend welche morphologische Folgerungen aus dtm anatomischen Bau derselben zu entnehmen? 2. Sind die Jugendblätter der Dawoc-Keimpflanze Caulom- gebilde der sympodial sich fortsetzenden Achse (wie das Bernätsky vermutete), oder sind sie wahre Blätter, die auf monopodialer.Keim- aehse sitzen (Velenovskys Auffassung)? 3. Kann man auf Grund der Befunde, die auf diesem Wege gewonnen werden können, irgend welche plausible Erklärung für den charakteristischen Dimorphismus der Assimilationsorgane der Gattung Lana'e geben? 257 Zur Lösung des eisten Problems schreitend, wollte ich den anatomischen Bau des in der Achsel einer Schuppe sitzenden, assimilierenden Organs des i>a)mt'-lStengels näher kennen lernen. Diese L'ntersucliung war., um so interessanter, als die anatomische Struktur der assimilierenden Organe bei den mit Danaii nächst verwandten liuscus-Arten ganz sichere Beweise für die Cauloin- natur derselben erbracht hat, was schon heute nach den genauen Revisionsuntersuchungen Hernätskys keinem Zweifel mehr unter- liegen kann. Bevor ich zur näheren Beschreibung der anatomischen Merk- male des iJanaf-'-Phyllocladiums übergehe, möchte ich auf diejenigen Charaktere der Achse, auf welcher die Phyllocladien sitzen, auf- merksam machen, die darauf hinweisen, daß dieselbe eine gewisse Tendenz zum Übergang in ein flaches, die Funktion der Assimi- lation zu versorgen geeignetes Organ besitzt. Es sind das: a) die flügelartige Abflachung des Stengels, die besonders deutlich an den Sprossen höherer Ordnung zum Vorsehein kommt (vgl. F. 2) ; bl die schon äußerlich leicht zu beobachtende Tatsache, daß an dem abgeflachten Sprosse die nach oben gewendete Seite phy- siologisch viel mehr der Assimilation dient als die Unterseite, in- dem sie das Chlorophyll aulTallend intensiv au.sgebildet zeigt. Der Querschnitt (Fig. 2) zeigt uns neben der charakteristischen abgeflachten Form zugleich auch den für jedes monokotyle Stamm- sebilde eigentümlichen Zentralzylinder der Gefäßbündel, der in ein stark verholtztes, sklerenchymatisches Gewebe eingebettet liegt. Das assimilierende Gewebe bildet zwei Schichten, eine unter der Epidermis verlaufende, und eine gleich oder nahezu gleich stark entwickelte, die der Außenseite des Sklerenchyragewebes sich anlegt. Zwischen beiden Assimilationgewebeschichten liegt eine Schichte größerer, chlorophylloser Parenchymzellen, deren Haupt- aufgabe wohl in der Wasserspeicherung liegt (Wassergewebe). Die Spaltöffnungen liegen ringsum gleich verteilt. Schließlich ist in der Richtung der Abflachung eine deutliche Förderung der Gefäßbündel oder — wenn man will — ein Zurücktreten derselben in entgegen- gesetzter Richtung an unserem Querschnitt nicht zu übersehen. Die letzte Tatsache erscheint in Hinsicht auf später zu beschreibende anatomische Befunde am Phyllocladium nicht ohne Wichtigkeit. Fig. 3 läßt uns die Verhältni.sse kennen lernen, die ein Querschnitt durch die Ansatzregion des Phyliocladiums vorstellt. Die Beziehung, die zwischen dem Phyllocladium und der Tragachse besteht, ist nun klar und übersichtlich. Man muß zugeben, daß diese Beziehung eine organisch enge ist, indem der Zentralzylinder der Gefäßbündel des Stammes in seiner seitlichen Verlängerung den Zentralzylinder bildet, der dem Phyllocladium schon angehört; auch andere Gewebearten des Stammes stimmen mit jenen des Phyliocladiums überein. Die folgenden Abbildungen (Fig. 4, 5 und Ü) sind dazu be- stimmt, uns den anatomischen Bau der basalen Partie des Phvllo- 258 cladiums anschaulich zu machen. Der Schwerpunkt des Ganzen hegt im eigentümlichen Verhalten des Zentralzylinders. Der Zentralzylinder, der anfänglich einen Strang von ovaler Querschnittsform vorstellt, geht allmählich in eine immer flacher werdende Platte über. Zugleich mit der seitlichen Abflachung bemerkt man, daß in der Richtung der Abflachung liegende Gefäßbündel die frühere Ausbildung und frühere Stärke be- halten, während die nach oben und unten zu liegen kommenden Gefäßbündel allmähhch rückgebildet werden. Die Anordnung des Xylem- und Phloem-Teiles ist in dieser Region noch nicht blatt- artig, obwohl schon hier eine gewisse Neigung zum „Blattypus" nicht zu übersehen ist. In noch größerer Querschnittshöhe löst sich der Stereomzylinder auf, und zwar auf eine bemerkenswerte Weise. Es erfolgt nämlich dieses Auflösen zuerst von der einen Seite des Phyllocladiums, während die andere noch ihre mechani- schen Elemente behält. Zugleich bemerkt man, daß in dieser Partie, wo der Stereomring noch ungestört beibehalten ist, die Ge- fäßbündel eine mehr der Achse sich annähernde Anordnung zeigen, während in der zweiten äquivalenten Partie die Gefäß- bündel eine mehr an den „Blattypus" erinnernde Anordnung auf- weisen (Fig. ♦)). Dieses ungleiche Verhalten der beiden anein- ander grenzenden Gewebepartien ist leicht zu verstehen, wenn man die mechanische Inanspruchnahme der beiden Hälften des basalen Teiles des Phyllocladiums berücksichtigt. Die mit mechanischen Elementen versehene Randpartie des Phyllocladiums wird infolge eigentümlicher Drehung dem Tragblatte zugewendet und über- nimmt die Aufgabe, die Phyllocladiumfläche in der gedrehten Lage aufrechtzuerhalten. Deshalb ist auch das Stereomgewebe in dieser Partie noch geblieben, während es in der zweiten, freien Rand- partie schon verschwunden ist. Besonders bemerkenswert erscheint mir dieses Verhalten der Gefäßbündel in den beiden Phyllocladiumteilen noch aus einem anderen Grunde zu sein. Es scheint nämlich, daß eine gewisse Korrelation zwischen dem Vorhandensein des gemeinsamen Stereom- gewebes und der dem „Stammtypus" entsprechenden Anordnung der Gefäßbündel besteht: daß erst in dem Moment als der Stereom- zylinder aufgelöst wird, der Verlauf der Gefäßbündel dem „Blatt- typus" sich nähern kann'). Nach dem vollständigen Verschwinden des gemeinsamen Stereomzylinders ordnen sich die Gefäßbündel immer strenger median, und ihre Bestandteile, Xylem und Phloem, nehmen all- mählich eine dem Blattypus entsprechende Stellung ein. Fig. 7 stellt uns das Bild eines halben Querschnitts durch die Mitte des Phyllocladiums dar. Die Gefäßbündel sind in dieser *) Dieser Gedanke findet eine gewisse Stütze in der Tatsache, daß die bei iiitscMS-Arten in Form von Zentralzylinderchen in der ganzen Länge des Phyllocladiums verlaufenden ^Gefäßbündel ihre gemeinsamen Stereomstränge behalten (Bernätsky). 259 Region fast immer streng dem Blatty|ius entsprechend angeordnet. Ausnulimsweise lindet man aber Phyllocladien, bei denen die Ver- teilung des Xylems und Pliioems eine diesem Typus nicht ent- sprechende ist, indem die (lefäßbündehichsen verschiedene Lage gegeneinander annehmen. Obwohl, wie schon erwähnt wurde, dieses Verhalten einen Ausnahmsi'all darstellt, bildet es gewiß eine wertvolle Stütze zugunsten der Auflassung der Stammnatur des Du/j'/^- Phyllocladiums '). Der niihere anatomische Bau des Fhyllocladiums ist in Fig. 8 veranschaulicht. Eine gewisse Dorsiventralität ist, außer der An- ordnung der Xylem- und Phloemteile, in der etwas stärker ausge- bildeten Chlorophyllschichte der Oberseite sowie in der ungleichen Verteilung des SpaltöÖ'nungsapparates auf beiden Seiten des Phyllo- cladiums angedeutet. Den SpaltöÖnungsapparat näher zu untersuchen, das Verhalten desselben im Sinne derjenigen Ideen, die Forsch in seinem Buch über den Siialtotl'nungsapparat-) geäußert hat, zu prüfen, war eine, für die Entscheidung der vorliegenden Frage viel versprechende Arbeit. Es war klar, daß im Falle, wenn das Danar-Phyllocladium ein Caulomgebilde wäre, welches aus einem zentralgebauten Organ in ein flaches, bhittartiges, mit manchen Charakteren der Dorsi- ventralität versehenes Assimilationsorgan übergegangen ist, der SpaltölTnungsapparat sich im Vergleiche mit der Unterseite aut der physiologischen Oberseite als stärker rüekgebildet ervpeisen müßte. Die Untersuchung hat in jeder Hinsicht diese theoretisch postulierten Eigenschaften des SpaltöiTnungapparates bestätigt. Es hat sich gezeigt, daß der Spaltölfnungsapparat der Oberseite des X'a^iae-Phyllocladiums gerade als typisches Beispiel eines reduzierten Organs angesehen werden kann. Da dieses Verhalten des Spaltöffnungsapparates einen der wichtigsten Beweise für die Oaulomnatur des Phyllocladiums von Jfatuii lind zugleich einen nicht unwichtigen Beitrag zur Geschichte der Rückbildung des Spaltöffnungsapparates überhaupt bildet, so sei mir erlaubt, die beobachteten Verhältnisse etwas genauer zu schildern. Zuerst will idi die wichtige Tatsache erwähnen, daß an ver- schiedenen, von mir untersuchten Phyllocladien die Oberseite der- selben sehr verschieden sich in bezug auf SpaltölTnungsapparat ver- halten hatte. Der ursprünglichste Fall ist gewiß der, wo die Oberseite etwa 5— 6mal weniger Spaltöffnungen trägt als die ünter- M Es erscheint also die Annahme wahrscheinlich, daß bei den xerophy- tisch stärker gebauten Phyllocladien der Gattung Ruscus gerad'» deshalb, weil sie xerophytisch mehr in Anspruch genommen werden, der zentrale Bau der Gefälibiindel samt dem gi-meinsanien t>t('reomgewebe, und viele andere, den zentralgebauten Organen figcnartige Charaktere, erhalten geblieben sind, während sie im i-'nurte-Phyllotdadium eini- Veränderung erfahren haben, die dieses Organ dem „lilattypus" so auffallend annähern. -) U. Forsch: Der Spaliüffnungsapparat im Lichte der Phylogenie. Jena lt»05, Abschn. II. 260 Seite; ein Teil derselben ist reduziert. Ein zweites Extrem bilden diejenigen Phyllocladien, die auf der Oberseite nur vereinzelte Spalt- öffnungen tragen, die größtenteils rückgebildet erseheinen. Im ersten Fall ist also der Spaltöfifnungsapparat der Oberseite gut aus- gebildet und funktionsfähig der Hauptmasse der Spaltöflfnungen nach, obwohl die rückgebildeten Spaltöffnungen schon darauf hin- weisen, daß der ganze Apparat in allmählicher Reduktion be- griflfen ist. In zweitem Extremfall, wo nur vereinzelte normal aus- gebildete Spaltöffnungen den Gasaustausch versorgen, ist der Spalt- öffnungsapparat physiologisch so gut wie ganz verschwunden. Die hier häufig uns begegnenden reduzierten Spaltöffnungen weisen uns deutlich auf die Art und Weise der allmählichen Reduk- tion hin. Theoretisch kann man das Vorhandensein folgender zwei Fälle der Rückbildung der Spaltöffnungen als wahrscheinlich vor- aussetzten : 1. Normal entstandene, später durch Veränderungen in den Schließzellen außer Funktion gestellte Spaltöffnungen; 2. Die auf einem gewissen Stadium der ontogenetischen Ent- wicklung stehen gebliebenen Spaltöflfnungen, die aus die- sem Grund auch funktionsunfähig sind. Beide Kategorien der rückgebildeten Spaltöffnungen finden wir in unserem Fall verwirklicht. Die häufigsten Formen der rudimentären Spaltöffnungen stellen uns die Abbildungen Fig. 10—17 und 19 vor. Fig. 9 und 18 zeigen uns eine normale Spaltöffnung in Oberflächenansicht und im medianen Querschnitt. Den der normalen Spaltöffnung am nächsten stehenden Rückbilduugstypus stellt uns Fig. 14 dar, wo eine der beiden Schließzellen viel kleiner ist als die andere, was natür- licherweise die physiologische Funktion des Apparates beträcht- lich einschränken muß. Fig. 10 — 13 zeigen verschiedene Grade der Rückbildung, die Schließzellen erreichen können. Fig. 15 — 17 stellen uns schließlich den interessanten Fall dar, daß schon die erste Anlage der Spaltöffnung in ihrer weiteren Entwicklung ge- hemmt wurde und eine Epidermiszelle verblieben ist'). (Vgl. Fig.- Erkl.) Ich glaube, daß aus der Untersuchung des Spaltöffnungs- apparates des Phyllocladiums der Gattung Bana'e — obwohl die Resultate derselben nur in Kürze wiedergegeben wurden — doch ohne jedem Zweifel hervorgeht, daß die These, daß der Spalt- öffnungsapparat in Wirklichkeit ein in vielen Fällen phylogenetisch sehr wertvolles Merkmal sein kann, auch in unserem Spezialfall als der Wahrheit entsprechend sich erwiesen hat. Die Verhältnisse, die wir am X>awae-Phyllocladium gefunden haben, stehen in vollem ^) Von einer näheren Beschreibung des in Rückbildung begriffenen Spalt- öffnungsapparates muß ich an dieser Stelle absehen, da uns dieselbe zu weit führen würde. 261 Einklanofe mit den allgemeinen Gesichtspunkten, die Porscli in seinem Jauche über die l'liylogenie des Spaltöffnungsapparates ge- äußert hat. Aul' (irund dessen, was wir schon früher über den Gefüß- bündelverhiul" und eben über den Spaltöffnungsapparat gesagt haben, gelangen wir zur folgenden theoretischen Vorstellung des Zustande- kommens des Phyllocladiums der Gattung Danav: Infolge der Abflachung des ursprünglich zentral gebauten Zweiges ist es zur physiologischen Arbeits- teilung zwischen Ober- und Unterseite desselben ge- kommen. Die Oberseite verliert allmählich die Spalt- Offnungen und übernimmt die Funktion der Assimila- tion; die Unterseite behält dagegen ihre Spaltöffnun- gen, vergrößert sogar die Zahl derselben, verliert einen Teil des Assi m ilationsgewebes, bekommt größere Interzellularen. — kurz gesagt: verhält sich am Schlüsse des ganzen Veränderungsprozesses wie die Unterseite eines Laubblattes, während die Oberseite desselben sich der Oberseite eines xerophytisch gebauten Blattes annähert. Da wir nun aber sehen, daß nicht alle Phyllocladien eines Individuums sich streng in jeder Beziehung gleich verhalten, sondern daß vielmehr eine ziemlich große Verschiedenheit in bezug auf die Ausbildung des Spaltöffnungsapparates, des Gefäßbüudel- verlaufes bei ihnen herrscht, so können wir daraus schließen, daß die Phyllocladien der Gattung Buna? noch nicht in ein physiolo- gisches Gleichgewicbtsstadium übergegangen sind, daß sie uns bei weitem nicht ein „fertiges" Organ vorstellen, sondern gewisser- maßen noch auf dem Wege zur Umbildung in dorsiventrale Flächenorgane begriffen sind. Wenn wir jetzt mit diesen Befunden das anatomische Ver- halten der Phyllocladien des nahe mit Dana'c verwandten Ruscus andeaius und liuscus hypoglossum vergleichen wollten, so müssen wir zugeben, daß die Phyllocladien von Dana'd rnccmosa anatomisch und physiologisch sich viel mehr dem Laubblatttypus nähern als die Phyllocladien der zwei genannten liuscus- kvio^w. Die Reihen- folge der Ähnlichkeit ist die: liuscus acideatus — liuscus hypoglossum — Danav raccnwsa. Ruscus aculeatus besitzt derbe, stark xerophytisch gebaute Phyllocladien, die nur sehr schwache (im Assimilationsgewebe) oder gar keine Dorsiventralität zeigen. Der .stammähnliche Gefäß- bündelverlauf, der in ganzer Länge Zentralzylinderclien aufweist (Vgl. Bernatsky), die gleiche, oder nahezu gleiche Verteilung der Spaltöffnungen auf beiden Seiten des Phyllocladiums, sind Eigen- schalteu. die in unserer Keiheufolge dem Jluscus aculeatus die ihm gegebene Stellung als berechtigt erkennen lassen. Jiuscus Injpo- glossum besitzt große, etwas schwächer xerophytisch gebaute Phyl- 262 locladien, die eine schwache Dorsiventralität in der Chlorophyll - schichte und einen noch mit Zentralzylinderchen ausgezeichneten Gefäßbündelverlauf aufweisen. Im Spaltöfifnungsapparat zeigt sich auch ein schwacher unterschied zwischen Ober- und Unterseite, indem die Oberseite neben den der Hauptmasse nach normalen SpaitöfiFnungen nicht selten auch Spaltöffnungen trägt, die dem ßückbildungstypus, der etwa der Fig. 14 entspricht, angehören. Am höchsten in unserer Reihe steht Dana'e racemosa^ die im Gefäßbündelverlauf keine Zenti-alzylinderchen in ganzer Länge des Phyllocladiums, neben der schwachen Dorsiventralität in der Chlorophyllschichte zeigt. Der Spaltöfifnungsapparat der Oberseite des Phyllocladiums besitzt alle typischen Charaktere eines in Re- duktion begrififeneu Organs. Ich muß bemerken, daß ich diese Reihenfolge nicht etwa als eine phylogenetische ansehen will, schon deshalb nicht, weil die vergleichend-anatomische Untersuchung allein zu so weitgehenden Folgerungen nicht berechtigen kann. Die angegebene Reihenfolge soll nur den Grad und die Höhe der anatomischen Ausgestaltung uns veranschaulichen, die die drei von uns in Vergleich gezogenen Phyllocladienformen in bezug auf die steigende „Blattähnlichkeit" angenommen haben. Damit wäre die erste der anfangs gestellten Fragen erledigt. Die Antwort lautet: Der anatomische Bau der Assimila- tion so rgane von Dana'e spricht unzweideutig zugunsten der Auffassung, daß diese Assimilationsorgane, die in Achseln von Schuppenblättern dem Stengel aufsitzen, in jeder Hinsicht wahre Caulomgebilde sind. Nun schreiten wir zur Erörterung der Frage: wie verhalten sich anatomisch und morphologisch die Jugendblätter der Dana'e- Keimpflanze. Nach einem halbmondförmigen, dicken Cotyledo (Fig. 1, c) ge- langen die Niederblätter zur Entwicklung, u. zw. in der Stellung Va- Nach einer wechselnden Zahl derselben kommen ein (oder zwei) Laublätter (vgl. das oben Gesagte), dann kommt wiederum eine Serie von Niederblättern, auf welche daszweite, resp. dritte lang- gestreckte Blatt folgt usw. Die äußere Ähnlichkeit dieser Blätter mit den Phyllocladien ist insofern ziemlich groß, als auch sie einen ziemlich starken xerophilen Habitus aufweisen. Abgesehen aber von dieser äußerliehen Ähnlichkeit kann man folgende Charaktere an den Jugendblättern konstatieren, die leicht bemerkbar sind, und sie von den Phyllocladien scharf unterscheiden lassen. Es sind das 1. scharfe Gliederung in die Blattspreite und den Blattstiel; der langgestreckt (zwei bis dreimal länger als die Blattlamina) und dessen Querschnitt dreieckig oder rhombisch ist; 2. die scheidige Ansatzstelle des Blattstiels an der Achse, die in so hohem Grade für monokotyle Laublätter charakteristisch ist; 3. die dütenartige Zusammenrollung im jungen Zustand, was niemals an Phyllocladien 263 beobachtet wurde (vgl. Fiir. 1); 4. die Dreinervigkeit der Blatl- spreite, die besonders am untersten Hi;ilte zum Vorschein kommt. Wir sehen also, daß schon der Vergleicli der äußeren Eigeii- schatten der Jugendbiütter mit denen der Phyliocladien, keines- wegs zur Aulstelliing des Satzes führt, daß sie untereinander „in jeder i:{eziehuug"* (Velenovsky IDOT) gleich sind. Wie aller bei dem Nachweise, daß die Phyliocladien der Gattung DuHue wirklich Kanlomgebilde sind, das entscheidendste Moment das Verhalten des (Jetäßbimdelverlaufes war, so wird auch die Hlaltnatur der i^a^at'-Jugeudblätter durch die Merkmale des Gefäßbündelverlaut'es detinitiv entschieden werden. Die ge- fundenen Verhältnisse sind in Kürze folgende: Von der Mutterachse treten (frei starke Blattspurstränge in den Blattstiel (Fig. 28) ein; sie verlaufen in die Blattspreite, wo sie durch Abspaltung von Seitensträugeu die stark entwickelte Nervatur derselben bedingen. An der Blattspreite kann man (wenigstens an dem Jugendblatt des ersten Jahres) die drei Haupt- nerven deutlich unterscheiden (vgl. Fig. 1). Dieser Gefaßbündel- verlauf ist sehr bezeichnend und geradezu typisch für viele mono- kotyle Blätter. — tür ein Pbyllocladium dagegen einfach un- denkbar. Den weiteren Beweis, daß die Jugendblätter von Dana'c wahre Blätter sind, gibt uns der Vergleich derselben mit den verküm- merten Niederblättern. Diese Niederblätter zeigen eine ziemlich große Verschiedenheit untereinander, indem die des ersten Jahres alle häutig-schuppenförraiiT, die des dritten viel größer sind und in ihrer Form sich den großen Laubblättern annähern (vgl. Fig. 26 und Fig. 27). Der Getaßbündelverlaiif dieser Niederblätter ent- spricht im Prinzip dem der Jugeudlaubblätter. Das ist leicht aus dem Vergleich der Fig. 26 und Fig. 27 mit dem schon über Jugeud- blätter (lesagteu zu entnehinen. Anderseits sehen wir das an einer Reihe \o\\ Querschnitten (Fig. 20 bis 25). die von unten nach oben durch die Scheitelregiuu der Keimptianze geführt wurden. (Näheres in der Figureuerklärung.) Daß auch diese Entwicklungs- geschichte der Blätter für die Blattnatur der assimilierenden Jugeud- blätter der Keimpflanze von Dana'ti spricht, ist klar, weil sie uns die Homologie derselben mit den Niederblättern vor Augen stellt. Die Blattspreite der i>a>i(/r-Jugendblälter ist nach ihrem ana- tomischen Bau etwa einem Blatte von ConraUaria analog gebaut. Dieses Blatt gehört in die Kategorie von Laubblättern, die dem Typus der isolateralen Blätter sich annähern und für die ganze Verwandtschaft der Asparageen charakteristisch sind. Der stark hervortretende Mittelnerv, die stärkere Ausbildung des Assimilations - gewebes auf der Oberseite sowie der streng blattartige Verlauf uiul die Orientierung der Gefäßbündel bedingen eine schwache Dorsi- ventralität derselben. Der SpaltütTimngsapparat steht auch im Ein- klang mit den genannten anatomischen Eigenschaften der Jugend- Itlätter: Die (»berseite besitzt einen (piautitativ schwach eut- 264 wickelten (etwa eine Spaltöffnung der Oberseite auf 15 der Unter- seite) Spaltöflfnuugsapparat. Alle Spaltöfifnungen der Oberseite sind normal ausgebildet und vollständig funktionsfähig, — lassen also keinen Vergleich mit dem Spaltöflfnungsapparat der Oberseite des Phyllocladiums zu. Auf eine Eigentümlichkeit der Jugendblätter der Danae-Keim- pflanzen will ich noch aufmerksam machen. Während das unterste Jugendblatt (also das des ersten Jahres) dem monokotylen Blatt- schema vollständig entspricht, indem es sich genau so verhält, wie wir das oben geschildert haben, zeigen die späteren Jugendblätter eine — vielleicht nicht unwichtige — Abweichung von diesem Typus. Der Unterschied zwischen dem ersten und den folgenden Jugendblättein liegt in dem Gefäßbündelverlauf. Bei dem untersten Blatte finden wir (vgl. oben) drei starke Gefäßbündel, die als Blattspur- stränge die Achse verlassen, die ganze Länge des Blattstieles durch- laufen und erst in der Blattspreite ein Paar seitlicher Abzwei- gungen abgeben. Die späteren Jugendblätter verhalten sich insofern anders, als sie im Blattstiel sechs Gefäßbündel aufweisen, die die in der Fig. 29 angegebene Stellung zeigen. Auch der äußere Umriß des Blattstiels ist nicht wie bei dem untersten Blatte dreieckig, sondern rhombisch. Nun ist es interessant, das Zustandekommen dieses abweichenden Gefäßbündelverlaufes näher zu verfolgen. Die Figuren 20 bis 25 beziehen sich auf ein diesen Gefäßbündelveriauf im Blattstiele aufweisendes Jugendblatt des dritten Jahres. Wir sehen, wie die drei Blattspurstränge sich weit nach unten in der Achse verfolgen lassen, wie in höherer Region zu ihnen ein viertes Ge- fäßbündel kommt, das zuerst eine seitliche Lage hat und wahr- scheinlich^) von einem der drei schon früher vorhandenen durch Abspaltung entstanden ist. Die starke Verdickung (vgl. die zitierte Figur) an der Stelle, wo dieses Gefäßbündel seine Lage hat. macht die Annahme wahrscheinlich, daß durch die weitere Verdickung in demselben Sinne eine rhombische Gestalt zustande kommt und das vierte Gefäßbündel dadurch in die Oppositionslage gegenüber den drei urspünglichen Gefäßbündel übergeht. Das fünfte und sechste Gefäßbündel müßten in dem Fall — wenn unsere Deutung richtig ist, seitliche Abzweigungen des zweiten und dritten Gefäß- bündels sein. Da sich aber nur ein Teil dieses Gedankenganges auf direkte Beobachtung stützt, so will ich von der weiteren Be- sprechung des Problems absehen, und nur das wirklich Konstatierte zusammenfassen: Es besteht ein Unterschied im Gefäßbündelverlauf zwischen dem untersten Jugendblatt und den später zur Entwicklung gelangten; er scheint aber nicht ein prinzipieller zu sein. Der Weg, auf welchem die be- ') Ganz sicher ist das nicht aus den vorhandenen Schnitten zu ent- nehmen. 265 schriebene Abweichung zustaade gekoniinen ist, ist nur mit Wahrscheinlichkeit anzugeben. Die Vermehrung der Ciefüßbiiiuiel in den Blattstielen der im zweiten und dritten Jahre zur Entwicklung gelangten Jugend- hlätter können wir als eine Abweichung auffassen, die durch mechanisch größere Inanspruchnahme des Blattstieles des ober- halb der Erde stehenden zweiten und dritten Blattes bedingt ist. Das unterste, von den anderen abweichende Jugendblatt des ersten Jahres (in dem von Velenovsky in seiner Vergl. Morph, abge- bildeten Falle waren es zwei) hat vielleicht deshalb sein ursprüng- liches Verhalten in bezug auf Gefäßbündelverlauf beibehalten, weil es mit seinem Basalteile in der Erde sitzt, und deshalb keine sekundäre Verstärkung des Blattstiels braucht. Der Maugel an ge- nauen Untersuchungen in der Richtung dieses interessanten Dimorphismus in bezug auf Gefäßbündelverlauf innerhalb der Jugendblätter einer und derselben Form erlaubt uns nicht dem Problem naher zu kommen. Von den möglichen Spekulationen wollen wir lieber absehen. Indem wir nun alles, was wir über die Jugendblätter der /)anrte-Keimpt1anze erfahren haben, zusammenfassen, können wir (iie zweite Frage, die wir uns in Anfang gestellt haben, folgender- maßen beantworten: Die assimili erenden Or gane der Danac-Keimpflanze, die in der Form großer, langgestielter Blätter auf- treten, sind wahre Laubblätter und nicht Produkte der sympodial sich fortsetzenden Achse; anatomisch nähern sie sich dem Typus der isolateralen Blätter. Es scheinen gewisse Unterschiede im Gefäßbündel- verlauf zwischen den Jugendblättern verschiedener Jahresperioden zu bestehen, die nicht genügend auf- geklärt werden konnten. Und schließlich die letzte von uns im Anfang aufgeworfene Frage : wie ist der Dimorphismus der assimilierenden Organe von Dana'i' zu verstehen; warum sind die Jugendblätter bei dieser Gattung erhalten geblieben, während sie bei den nächstverwaudten Faiscus-kx{(tn bis auf unscheinbare Schuppen rückgebildet wurden? Der Annahme, daß die Jugendblätter bei der Gattung Danae deshalb erhalten geblieben sind, weil diese Gattung die jüngste unter ihren Verwandten ist, also noch nicht der nötige Zeitraum der Pflanze zur Verfügung gestanden ist, um die nutzlos ge- wordenen Jugendblätter ganz aus ihrer Entwicklung zu eliminieren, widerspricht, oder scheint der Umstand zu widersprechen, daß die Phyllocladien gerade bei dieser Gattung ihre höchste „Blattähn- lichkeit" erreicht haben, also, nach unserem gewöhnlichen Krite- rium der Urganisationshöhe, phylogenetisch älter sein müssen, als ihre Nächstverwandten, die noch sehr stanimähnliche Phyllocladien tragen. Öittrr. boten. 7.«iUcbrift. 7. Heft. IBIO. 20 266 t«'*:'f!>.fi'! *':#>§,*<•;* mm:M.i:i:S^'^'^ % V Figuren 1—7. Erklärung am Schlüsse der Arbeit. 267 TS. Ta. - F;3. Figuren 8— M. Krkliiruiig am Schlüsse der Arbeit. 20* 26& Tl6. OCT} ^v ¥Z3. F/JiT Figuren 15—25. Erklärung am Schlüsse der Arbeit. 269 ^y/-i._i^!:^ 3 iTJ" Figuren 26—32. Erklärung am Schlüsse der Arbeit. 270 Der umstand, daß die Laubblätter an den Seiteusprossen des älteren Wurzelstockes besonders dann zur Entwicklung gelangen, wenn der betreffende Sproß nicht in demselben Jahre sich normal weiterentwickelt und Phyllocladien trägt, sondern in seiner Ent- wicklung gehemmt wird, um erst im nächsten Jahre sich weiter zu entwickeln, scheint dafür zu sprechen, daß diese Laubblätter Hemmungsbildungen sind. Das normale Auftreten homologer Organe an der Keimpflanze widerspricht aber dieser Deutung, oder beschränkt wenigstens ihre Richtigkeit auf die Laubblätter der Yer- jüngungsprozesse. Wenn die Keimpflanze der Gattung Dana'e in Wirklichkeit „atavistische" Blätter trägt, also die Blätter, die früher die Danae- ürform allein getragen hat, und die später durch die dem fuuk- tionellen Zweck mehr entsprechenden Phyllocladien verdrängt wurden, so muß gewiß eine sehr starke, für uns in hohem Grade unklare ökologische Ursache gewirkt haben, die das Erhalten derselben ermöglicht hat. Denn wir müssen bedenken, daß einfach die Nützlichkeit der Laubblätter im Jugendstadium als Er- haltungsursache derselben in unserem Fall nicht genügen kann. Der Grund dieser Behauptung liegt in der Tatsache, daß die Jugendblätter anatomisch beinahe gleich gebaut sind (vgl. die ent- sprechende Figur und das oben Gesagte), wie die Phyllocladien selbst, also wohl auch die gleiche physiologische Rolle wie die letzten im Leben des Organismus spielen. Unter der Voraussetzung also, daß die Jugendblätter „atavistische" Blätter sind, sind wir nicht imstande zu verstehen, warum die Pflanze ihre Phyllocladien überhaupt entwickelt hat, wenn sie den „atavistischen" Blättern ähnlich geworden sind? Wahrscheinlich erscheint mir die An- nahme, daß die Jugendblätter nicht „atavistische" Blätter sind, sondern Blätter, die nur den Grundtypus der ursprünglichen Blätter beibehalten haben, sich aber in der Richtung der xero- philen Anpassung der Phyllocladien stark genähert, und es ge- radezu diesen xerophilen Anpassungsraerkmalen zu verdanken haben, daß sie nicht von den Phyllocladien verdrängt wurden. Dieser Gedanke findet eine gewisse Stütze in den Verschieden- heiten, die die Jugendblätter untereinander zeigen. Das von den übrigen Blättern abweichende erste Blatt (in bezug auf Gefäß- bündelverlauf ursprünglicher) ist vielleicht am meisten „atavistisch", während die späteren Blätter immer mehr diesen Typus verlassen und den vorteilhafteren xerophilen Habitus annehmen. Meine für so weit gehende Schlüsse zu ungenauen Unter- suchungen erlauben mir nicht, dieser Deutung einen höheren Wert beizumessen. Das Problem muß sich auf neue genaue vergleichende Untersuchungen stützen, wenn es definitiv aufgeklärt sein soll. Mir stand nicht das schwer zugängliche Material der Keimpflanzen von Dana'e in größerer Zahl zur Verfügung, so daß ich mich mit den vorliegenden Ergebnissen begnügen mußte. 271 So bleibt die dritte im AnfuDg von uus gestellte Frage noch immer offen und hiirrt späterer Lösung. Wien, im September 1908. Figiirenerklännig. Sämtliche Figuren beziehen sich auf Danac racetnosa. Fitr. 1. Eine dreijährige Keimpflanze. H. W. Haaptwurzel, A. W. Ad- ventivwurzel, C Cotyledo, B. ?$> m- Fig. 1. Drei Blätter von Asplenium Lingelsheimi forma rutoides (Monte Igueldo). Natürliche Größe. (Schematisch.) Die Pflanze hält im Habitus die Mitte zwischen Aspl. Adian- tum nigrum und Aspl. Ruta muraria. Die Blätter sind 4 bis 7 cm lang. Der dickliche Blattstiel ist kürzer als die Spreite und nur am Grund dunkel-kastanienbraun. Die dicken, völlig glanzlosen Blätter sind trüb graugrün gefärbt, doppelt gefiedert, der Form nach oft 279 uureo:elmäßig (Fi?. 1). Die Segmente sind breit, keilförmig, um Außenrand gekerbt -gezähnt. Sori bhiß, ziemlich dicht; Indusien meist gauzraudig, nur sehr weniire etwas gekerbt. Nerven und Sori fächerig. Die beiden Leilbündel des Hlattstiels sind schon am (irunil desselben aulTallend genähert und vereinigen sich sehr bald. Der Blattbau ist bei A.;garten in Brunn (Miihren), von A. Zenziger (hierzu 5 Textabb. u. 1 Gruiuiplan). Do min K. Eine kurze Übersicht der im Kaukasus heimischen Koelerion. (Moniteur du Jard. bot. de Tiflis, livr, 1(5, 1910, pag. 1- n;.) 8". Neue Art: A". Foiui)ii Doniiu. Freund Y. Untersuchungen über Polarität der Pflanzen. (Flora, Neue Folge, I. Bd., 2. Heft, S. 290—308.) 8". Hayek A. y. Flora von Steiermark. T. Bd., Heft 13 (S. 961 bis 1040). Berlin (Gebr. Borntraeger), 1910. 8". — Mk. 3. Entiiält den Schluß der Rosaceen und einen Teil der Leguminosen. Hein rieh er E. Die Aufzucht und Kultur der parasitischen Samen- pflanzen. Jena (G. Fischer), 1910. 8^ 53 S.. 8 Textabb. — Mk. 2. Jacobi H. Über den Einfluß der Verletzung von Kotyledonen auf das Wachstum von Keimlingen. (Flora, Neue Folge, I. Bd., 2. Heft, S. 279—289.) 8°. 2 Textabb. Kronfeld E. M. Das Edelweiß. Wien (H. Heller u. Cie.), 1910. 8°. 84 S., 10 Textabb. — K 1-80. Linsbauer K. Leuchtende Organismen. (Das Wissen für Alle, Natur historische Beilage, Nr. 8, Mai 1910.) 4^ 2 S. Menz J. Über die Spaltöffnungen der Assimilationsorgane und Perianthblätter einiger Xerophyten. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl, Bd. CXIX, Abt. I, Jänner 1910, S. 33—47.) 8". 2 Tafeln. Nemec B. Der Geotropismus entstärkter Wurzeln. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch.. Bd. XXVIII, 1910, Heft 4, S. 107 bis 112.) 8^ _ Pascher A. Über einen Fall weitgehender postnuptialer Kelch- vergrößerung bei einer Solanacee. (Flora, Neue Folge, L Bd., 2. Heft. S. 2G8— 273, Tai". III.) 8". 3 Textabb. — — Über (jritterkelche, einen neuen biologischen Kelchtypus der Nachtschattengewächse. (Flora, Neue Folge, I. Bd., 2. Heft, S. 273—278, Taf. IV.) 8". 1 Textabb. Petrak Fr. Über einige Rosen aus Böhmen und Mähren. (Allg. botan. Zeitschr., XVI. Jahrg., 1910, Nr. 5, S. 71—72.) 8°. Neue Varietäten: liusa ijlauca Vill. var. püinneva H. Braun, Rosa coriifolia Fr. var. Jahniana H. Braun, Eusa coriifolia Fr. var. Egerensis H. Braun. Preißccker K. Ein kleiner Beitrag zur Kenntnis des Tabak- baues im Imoskaner Tabukbaugebiete. .'). Fortsetzung. (Fachliche Mitteil. d. österr. Tabakregie, Wien 1910, Heft 1.) 4°. 25 S., 15 Textabb., 1 Tafel. Rechingor K. Botanische und zoologische Ergebnisse einer wissenschaftlichen Forschungsreise nach den Samoa-Inseln, dem österr. botan. Zeiticbrift. 7. Heft. 1910- 21 / 282 Neuguinea-Archipel und den Salomonsinseln von März bis De- zember 1905. III. Teil. Bearbeitung der Siphonogamen und Lepidopteren von den Samoa-Inseln, der Fungi und Hepaticae vom Neuguinea- Archipel und der Arachniden sämtlicher bereister Inseln nebst Nachträgen zu den Hepaticae und Micromycetes der Samoa-Inseln. (Denkschr. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., LXXXV. Bd., 1910.) 4°. 258 S., 34 Textfig., XVIII Tafeln. Inhalt (soweit botanisch): I a. Macromyeetes von J. Bresadola; Ib. 3Iicromycetes von K. v. Kei ssler; II. Hepaticae von F. Stephan! ; III. Siphonogamae Samoenses von K. Rechinge r (Die pflanzengeographi- schen Verhältnisse und Vegetationsformen der Samoa-Inseln, sowie die syste- matische Bearbeitung aller Familien mit Ausnahme der nachstehenden), Pandanaceae von U. Martelli, Orchidaceae von H. Fleischmann ge- meinsam mit dem Verfasser, Piper aceae von C. de C and olle, Sapindaceae von L. Radlkofer, Solanaceae von J. Witasek {Nicotiana von K. Preiß- ecker), Cucurbitaceae von A. Cogniaux. Richter Oswald. Pfropfungen. Pfropfbastarde und Pflanzen- chimären. (Schluß.) (Lotos, Bd. 58, 1910. Nr. 2, S. 39—51.) 8". 21. Textabb. Schiffner V. Kritische Bemerkungen über die europäischen Lebermoose mit Bezug auf die Exemplare des Exsikkatenwerkes: Hepaticae europaeae exsiccatae. VI. Serie. (Schluß.) (Lotos, Bd. 58, 1910, Nr. 4, S. 128—142.) 8°. Behandelt Nr. 281-300. — — Studien über die Rhizoiden der Marchantiales. (Ann. Jard. Bot. Buitenzorg, 2. ser., suppl. III., pag. 473—492.) gr. 8°. 3 Textabb. Szafer W. Die geo-botanischen Verhältnisse des galizischen Miodobory-Hügelzuges. (Bull, de Tacad. des seiences de Cra- covie, cl. sc. math. et natur., s^r. B, mars 1910, pag. 152 — 160.) 8°. Zur Kenntnis der Schwefelflora in der Umgebung von Lemberg. (Ebenda, pag. 161 — 167. Taf. VIL) 8". 2 Textabb. Vierhapper F. Entwurf eines neuen Systemes der Koniferen. Nach_ einem bei der 81. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Salzburg gehaltenen Vortrage. (Abb, der zool.- botan. Gesellsch. Wien, Bd. V, Heft 4.) Jena (G. Fischer), 1910. gr. 8°. 56 S., 2 Abb. Wagner A. Die Bedeutung des Zellkerns. (Jahrb. f. Mikroskopie, 1910/11, S. 14—28.) 16°. Wibiral E. Nochmals die Mykorhiza, deren praktische Be- deutung. (Mitt. d. Gartenbau-Gesellsch. in Steiermark, 36. Jahrg., 1910. Nr. 6, S. 85—89.) 8°. Wildt A. Beiträge zur Flora Mährens. (Verhandl. d. naturforsch. Vereines in Brunn. XLVII. Bd., 1908 [1909], S. 113—118.) 8". Zimmermann H. Verzeichnis der Pilze aus der Umgebung von Eisgrub. (Verhandl. d. naturforsch. Vereines in Brunn, XLVII. Bd., 1908 [1909]. S. 60—112: Taf. I— IV.) 8°. 283 Neue Arten: FhijUosticta Bletiae Zimm., PJt. Spinaciae Zimm., Ph. Stangerine Zimm., Ascoclu/ta (.'oti/ledonis Ziiiiin., A. Malvac Ziiiiui., l)i- jilodia lin/unuie Ziiuiu., D. l'liellodendri Zimm., JJ. Statnjcriuc Zimm., iJiplüdiellä fruticosae Zimm., llcndersonia Opuntiae Zimm. Bornmüller J. Bearbeitung der von I. A. Knapp im nord- westlichen Persien gesammelten Pflanzen. (Verb. d. zooL-botan. Ges. Wien, LX. Bd., 1910. 1.— 3. Heft, S. 61-192.) 8°. — — Kurze Notiz über das Vorkommen von Uaplophjillum patavniiou [L.^ Juss. in der Flora Österreichs. (Ungar, botan. Blatter, IX. Jahrg.. 1910, Nr. 1/2. S. H4— 30.) 8". Bezieht sich auf den sicheren Nachweis der genannten Pflanze bei Parenzo in Istrien und bei Adelsberg in Kraiii. Bower F. 0. Studies in the pbylogeny ot' the Filimles. I. Flaqio- gyriu. (Annais oi" Botany, vol. XXIV, nr. XCIV, April 1910, pag. 423—450, tab. XXXII, XXXIII.) 8°. 5 fig. Brooks F. T. and Stiles W. The structure ot" Fodocatpiis spinuhsHs (Smith) R. Br. (Annais of Botanv. vol. XXIV, nr. XCIV. April 1910, pag. 305—318, tab. XXI.)' 8°. Bruchmann H. Die Keimung der Sporen und die Entwicklung der Prothallien von Lijcopodium clavatum L., L. annotinum L. und L. ^elayo L. (Flora, Neue Folge, I. Bd., 2. Heft, S. 220 bis 267.) 8°. 35 Textabb. Bruhn W. Beiträge zur eiperimentellen Morphologie, zur Bio- logie und Anatomie der Luftwurzeln. (Flora, Neue Folge, I. Bd., 1. Heft, S. 98—166.) 8°. 30 Textabb. Christ H. Die Geographie der Farne. Jena (G. Fischer), 1910. 8°. 358 S., 1 Titelbild, 129 Textabb., 3 Karten. — Mk. 12. Cohen -Kypser A. Versuch einer mechanischen Analyse der Veränderungen vitaler Systeme. Leipzig (G. Thieme), 1910. 8°. 89 S. Degen A. v. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzen- arten. LIV. LeontodoH Jlossianus Degen et Lengyel. (Ungar, botan. Blätter, IX. Jahrg., 1910, Nr. 3/4. S. 91—93.) 8°. Die genannte neue Art aus der Sektion Apargia wurde im Velebit- gebirge sowohl auf kroatischem als auch auf dalmatinischem Boden nach- gewiesen. Dennert E. Carl Hoffmanns Botanischer Bilderatlas nach dem natürlichen Pflanzensystem. Dritte, vollständig veränderte und verbesserte Auflatre, nach dem gegenwärtigen Stande der bota- nischen Wissenschaft gänzlich neu bearbeitet. Zugleich eine , Flora* zur diagnostischen Bestimmung sämtlicher in Deutsch- land vorkommender Pflanzen. Stuttgart (Nägele u. Sproesser). 4". Etwa 32 Bogen Text nebst SO farbigen Tafeln und etwa 960 Textabbildungen. Vollständig in 16 Lieferungen ä Mk. 1*20. Evans A. W. Vegetative Keproduction in Metzyeria. (Annais of Botanv. vol. XXIV., nr. XCIV, April 1910, pag. 271—303.) 8°. 16 tig. 284 Gilg E. Lehrbuch der Pharmakognosie. Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin (J. Springer), 1910. 8°. 384 S., 411 Textabb. - Mk- 8. Goebel K. v. Archegoniatenstudien. XTll. Monoseleniumtencriim Griffith. (Flora, Neue Folge, I. Bd., 1. Heft, S. 43—97,) 8^ 45 Textabb. Groom P. Remarks on the Oecology of Coniferae. (Annais of Botany, vol. XXIV, nr. XCIY, April 1910. pag. 241—269.) 8". Hansteen B. Über das Verhalten der Kulturpflanzen zu den Bodensalzen. I u. II. (Jahrb. f. Avissenschaftl. Botanik, Bd. XLVIT. 1910, Heft 3. S. 289—376. Tal. XI.) 8°. 19 Textfig. Hegi G. Illustrierte Flora von Mitteleuropa, 24. Lieig. (Bd. III., S. 137—184, Fig. 507- 527. Taf. 89-92.) München (J. F. Leh- mann) und Wien (A.Pichlers Witwe u.Sohn), 1910. 4°. — Kl'SO. Heilbronn A. Apogamie, Bastardierung und Erblichkeits- verhältnisse bei einigen Farnen. (Flora, Neue Folge, I. Bd., 1. Heft, S. 1—42.) 8°. 43 Textabb. Hess E. Über die Wuchsformen der alpinen Geröllpflanzen. Dis- sertation. Dresden. 1909. 8°. 170 S., 37 Textabb. Hill T. G. and Fraine E. On the seedling structure of Gymno- sperms. IV. (Annais of Botany. vol. XXIV, nr. XCIV, April 1910, pag. 319—333, tab. XXII, XXIII.) 8°. 3 fig. Hoffmann F. Botanische Wanderungen in den südlichen Kalk- alpen. Teil II. (Wissensehaftl. Beilage z. Jahresber. d. V. städt. Realschule zu Berlin, Ostern 1910.) 4°. 28 S. — Mk. 1. Kienitz - Gerloff F. Botanisch - mikroskopisches Praktikum. ^ Leipzig (Quelle u. Meyer), 1910. S\ 189 S., 14 Textabb., 317 Fig. in einem besonderen , Abbildungs-Anhang'*. — Mk. 4-80. Eoehne E. Dr. Moriz Willkomms Bilder-Atlas des Pflanzen- reichs, nach dem Engl ersehen System neu herausgegeben. Fünfte, vollständig umgearbeitete Auflage. Eßlingen und München / rJ. F. Schreiber), gr. 8°. 526 Pflanzenbilder auf 124 Farben- drucktafeln. 1 Schwarzdrucktafel und 205 Seiten Text mit 100 Abbildungen. Vollständig in 25 Lieferungen a 50 Pfg., komplett gebunden Mk. 14. Kraus C. Das gemeine Leinkraut (Linaria vulgaris MiW.). (Die Bekämpfung des Unkrautes. IV. Stück.) Berlin (Deutsche Laud- wirtschafts-Gesellschaft), 1909. gr. 8". 23 S., 7 Taf. — Mk. 0 50. Lange Fr. Anatomische Untersuchungen zur Systematik der Aloineen (Aloe. Gasteria, HaivortJtia, Apicra, Lomatophyllum). (Botan. Zeitung. 1910. Heft I/II.) 4". 47 S. Laubert R. und Schwartz M. Rosenkrankheiten und Rosen- feinde. Eine Anleitung, die Krankheiten und Feinde der Rosen zu erkennen und zu bekämpfen. Jena (G. Fischer), 1910. kl. 8°. . 59 S., 1 Taf. — Mk. 1. Lawson A. A. The gametophytes and embryo of Sciadopitys verticülata. (Annais of Botany, vol. XXIV. nr. XCIV, April 1910, pag. 403—421, tab. XXIX-XXXI.) 8°. 285 Lindau (I. Dr. L, K ab eiihorsts Kryptogaraenflora von Deutsch- land, Österreich und der Schweiz. Pilze. IX. .Abteilung. 118. Lie- terung (S. 817 — SSO): FiiiK/i impirfecti. Ili/jilnitniiccfcs. (Fort- setzung.) Leipzig (E. Kummer), l'Jlü. 8". — Mk.'2-40. Massart J. Esquisse de la geographie botanique de la Belgique. (Recueil de llnstitut botanique L^o Errera. torae suppl. Vllbis.) Bruxelles (H. Lamertin), IDIO. gr. 8°. 332 pag.; avec un „An- nexe-, contenuut 21(5 phototypies simples, 240 phototypies st^rt'o3copiques. 9 cartes et 2 diagrammes. Müller- Fr ei bürg K. Dr. L. Rabenhorsts Kryptogamenflora von Deutschland. Österreich und der Schweiz. VL Bd. : Die Lebermoose {Mnsci hcpatici) (unter Berücksichtigung der übrigen Länder Europas). 10. Liefg. (S. 577—640, Fig. 287—302). Leipzig (E. Kummer), 1910. 8". — Mk. 2-40. Neger F. W. In der Heimat der Araucarie und der Araucaner. Leipzig (Quelle u. Meyer), 1910. gr. 8°. 55 S., 25 Abb., 1 Kartenskizze. — Mk. 1-20. Nienburg W. Die Oogonentwicklung bei Ciiftosira und Sar- oassnm. (Flora, Neue Folge, I. Bd.. 2. Heft, S. 167—180, Taf. I u. H.) 8». 9 Textabb. Fasson M. Die Kultur der Baumwollstaude mit besonderer Be- rücksichtigung derjenigen von Brasilien. Nach dem gleichnamigen Werke von D'ütra. Stuttgart (F. Enkej, 1910. 8^ 118 S., 7 Abb. 8^ — Mk. 5. Potoni^ H. Illustrierte Flora von Nord- und Mitteldeutschland. 5. Auflage. Jena (G. Fischer), 1910. 8°. Erster Band: Text (551 S., 78 Textabb.). Zweiter Band: Atlas (364 S. mit Ab- bildungen von last 1500 Arten und Varietäten). — Mk. 6. Prodän J. Beiträge zur Flora von Bosnien, der Herzegowina und von Süddalmatien. (Ungar, botan. Blätter, TX. Jahrg., 1910, Nr. 3/4. S. 93—110.) 8". Samuelssou G. Cber die Verbreitung einiger endemischer Pflanzen. (Arkiv för Botanik, Bd. 9, Nr. 12.) 8°. 16 S., 5 Textabb., 2 Tafeln. Scherffel A. liopltidonema hrevirostrc nov. spec, zugleich ein Beitrag zur Schneeflora der Hohen Tatra. (Botanikai Közleme- livek. 1910, Heft 2, S. 116-123.) 8^ 5 Textabb. Ungarisch, mit deutschem Autorreferat im Beiblatt, S (20) — (22). Smalian K. Leitfaden der Pflanzenkunde für höhere Lehr- anstalten. L Teil: Lehrstofl" der Sexta (28 S.. 3() Textabb., . 8 Farbentafeln). IL Teil: Lehrstofl" der Quinta (74 S., 37 Textabb., 8 Farbentafeln). III. Teil: Lehrstofl" der Quarta (12t) S., 50 Textabb., 9 Farhentafeln). IV. Teil: Lehrstofl" der Unter- tertia (225 S., 45 Textabb., 14 Farbentafeln). Leii.zig (G. Frey- tagl und Wien (F. Tempsky), I-III: 1909, IV: 1910. 8». Smith J. .1. Die Orchideen von Java. Figuren-Atlas. III. Heft J'ig. CLXVII-CCLXXVi. Leiden (E. J. Brill). 1910. gr. 8". 25 Tafeln mit Text. — Mk. 9-50. 286 Sorauer P., Lindau G., Keh L. Handbuch der Pflanzen- krankheiten. Dritte Aufl., Liefg. 22 (III. Bd., Bog. 21—25). Berlin (P. Parey), 1910. 8°. Zahlr. Textabb. — Mk. 3. Stiles W. The structure of the aerial shoots of Fsilotum flac- ciänm Wall. (Annais of Botany, vol. XXIV, nr. XCIV, April 1910, pag. 373-387, tab. XXV.) 8«. Stoppel R. Über den Einfluß des Lichtes auf das Öflfnen und Schließen einiger Blüten. (Zeitschr. f. Botanik, IL Jahrg., 1910, 6. Heft, S. 369—453.) 8^ Szabö Z. De Knautiis herbarii Dris A. de Degen, (^üngar. botan. Blätter, IX. Jahrg., 1910, Nr. 1/2, S. 36—60, Taf. I— V.) 8°. Außer mehreren neuen Formen und Varietäten werden drei neue Arten aufgestellt: Knautia Visianii Szabö (Süddalmatien), Kn. velebitica Szabd (Südkroatien), Kn. lucidifolia (Sennen et Pau) Szabö (Spanien). Die Arbeit enthält ferner zahlreiche, die früheren Publikationen des Autors ergänzende kritische Auseinandersetzungen. Systematische Übersicht der Knautien der Länder der ungarischen Krone. (Botanikai Közlemenyek, 1910, Heft 2, S. 67 bis 99.) 8''. 16 Textfig. Die in ungarischer Sprache geschriebene, aber von einer deutschen Zusammenfassung und einem lateinischen SchlüsselTßeiblatt, S. (7) — (18)] gefolgte Arbeit behandelt in sehr übersichtlicher Weise die Knautien von Ungarn, Dalmatien, Bosnien und der Herzegowina. ürban J. Symbolae Antillanae seu Fundamenta florae Indiae occidentalis. Vol. IV, Flora portoricensis. Fase. III (pag. 353 — 528). Lipsiae (Fratres Borntraeger). 1910. 8". — K 16-50. "Werner E. Der Bau des Panzers von Cemtium hirwidinella. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXVIII, 1910, Heft 4, S. 103—107, Taf. V.) 8°. Wem h am H. F. The mor\)ho\ogy oi Phylloglossum Drunimondii. (Annais of Botany, vol. XXIV, nr. XCIV, April 1910, pag. 335 —347.) 8°. 8 flg. Winkler Hubert. Zur Kritik der Ansichten von der Entstehung der Angiospermenblüte. (Jahresber. d. schles. Gesellsch. f. vaterL Kultur, 1909.) 8". 8 S. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Neuere Exsikkaten: Busch N. A., Marcowicz B. B., Woronow G. N., Flora caucasica exsiccata, fasc. XI — XIV (je 25 Nummern). Dörfler L, Herbarium normale. Cent. LI et LH. Schedae hiezu in einem 55 Seiten starken Oktavheft besonders abgedruckt. Fiori A. et B^guinot A., Flora italica exsiccata, Centurie XI und XII. Hayek A. v., Flora stiriaca exsiccata, Liefg. XIX— XXII (je 50 Nummern). Schedae hiezu besonders abgedruckt. Raeiborski M., Mycotheca polonica, Liefg. 1 (Nr. 1 — 50). Phycotheca polonica, Liefg. 1 (Nr. 1—50). 287 Sydow P.. Uredineeii, Fase. XLVl (5U Nummern). Ustilaf^iiieen, Fase. X (Nr. 401 — 420). Zahlbruckner A.. Lichenes rariores exsiccati, Nr. 121 — 140. Zahn C. H., Flieraciotheca europaea. Centurie V. Schedae hiozu iü eiuem 28 Seiten starken Oktavhelt gesondert abgedruckt. Notiz. Aus dem Nachlasse des Herrn Markus Freih. v. Jahoruegg ist ein vollständiges Exemplar des Exsikkatenwcrkes „Flora ex- siceata Austro-Huugarica" (Cent. I — XXXVI komplett), gut er- halten, zu mäßigen Bedingungen zu verkaufen. Anfragen sind zu richten an Herrn Hans S abidussi. k. k. Steuerverwalter, Klagen- furt. Landhaushof 1. Personal-Nachrichten. Privatdozent Dr. Oswiild Richter, bisher Assistent am ptianzenphysiologischen Institute der deutschen Universität in Prag, ist in gleicher Eigenschaft an die Universität Wien übersiedelt. I>r. Karl Roresch wurde zum Assistenten am pflanzen- pbysiologischen Institute der deutschen Universität in Prag bestellt. Dr. F. Knoll wurde zum Assistenten für mikroskopische Arbeiten an der k. k. allgemeinen Lebensmitteluntersuchungsanstalt in Graz ernannt. Prof. Dr. Ernst Stahl (Jpna) wurde von der kaiserl. Aka- demie der Wissenschaften in Wien zum auswärtigen korrespondie- renden Mitgliede gewählt. Prof. Dr. H. W. Conwentz (Danzig) wurde zum Leiter der „staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege" in Berlin unter Ver- leihung des Charakters eines Geheimen Regierungsrates ernannt. Der außerordentliche Professor der Pflanzenphysiologie an der Stanford University (Cal., ü. S. A.) Dr. G. J. Peirce wurde zum ordentlichen Professor daselbst ernannt. (Naturw. Rundschau.) lahult der Juli-Nummer: Stephanie Herzfeld: Über eine neac Taphrina aaf Polystichum Lon- ehitti. 8. 24'^. — W. Rzafer: Zur KeDnlnis der Agsimilatiuosorgune von Üunae mcrmosa (L.) M&arb. S 2%4. — Viktor Schiffner: Bryologische Fragmeiite. 8.271. — Josef Hei"rich •^ch we I d 1 er: Ober elgAiitütiillche Zellf^'rappen in den Blättern einiger Cruciferen. 8. ü75. — Willy Seymann: Zar KenntDis der ilybridu Asplmium Ätliautum tiigrum Y, liuta »ii/ruria. S. S78. — Litvrator-Überticbt. S 28U. — Botanische äummlungeD, Masoen, lustitate eto. 8. 288. — Notiz. S. 287. - Personal-Nachrichten. .S. 2ii7. Kedaklenr: Prof. Dr. B. t. WettNteiD. Wien, 3/S, Kennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Liie „Oaterrelchltche botanitche Zeitsohrift" emcufim am traten eine« jeden .Monates and kostet Kanijunrik.' if> MarL. Zu herabgesttzten Preisen mud nuch fulKond« JahrKauge der Zeitschrift zu haben: I86S1&9 a M. Z— , IHU) ti, 1H64 Oy. 1871, 1873.74, IHTÖtiU ä M. 4—, 1893 97 k M. 1U- — . Lxempiiire, dii< trei uurcu die i'ost expediert werden aollen, sind mittels Puslunwxisaui; iirekt bei der Aaiuinistratiun m Wim, 1., harbaragasKu t 1 > iniiu Kurl (ierolds Sohn), zu präuumerieren. Kinzeluo Nummern, soweit uoca rorratig, a X MarK. AnkAn vjv VV it^ »ijV »-{-» »~t-^ »~l^ »-t^ »-t^ «-^« « 1-« »-t^« «i« »-i< »-t « »1-« »-1« »~t^ »~t-» »-t-« »1« »^'1-» »-l-< »-1-» »-I-« »~V-« «S-» Preisfiepabsetzung älterer Jahrgänge der ,,Österr. botanischen Zeitschrift". um Bibliotbekeu und Botanikern die Anschafifung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift" zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1893 (bisher ä Mk. 10.— ) auf ä Mk. 4.— 1893-1897 ( „ „ „ 16.-) „ „ „ 10.- herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (k Mark 3.—), 1860 bis 1863, 1864-1869, 1871, 1873—1874, 1876—1880 (ä Mark 4.-) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854 — 1859, 1863, 1870, 1873 und 1875 sind vergrififen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschriit" erschienenen 37 Porträts liervorraffender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35. — netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direkt Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. ^ ^^ 4\ ^ E^ ^h ^^ 4^ 4^ 4^ 4^ 4^ 4^ ^ 4^ 4^ ^4^ ^-^^ ^-^ 4^ ^4^ ^ 4^ NB. Dieser Nummer liegen bei: ein Prospekt des Kommissionsverlage» von Georg &, Co., Basel— Genf- Lyon, und ein Prospekt der Verlagsbuch- handlung Paul Parey in Berlin. Bnchdruckerei Carl Gerold's Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTilSCHE ZElTSCKßlFT Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor %n der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LX. Jahrgang. N"- 8. Wien, August 1910. Studien über die Samenanlagen der Umbelliferen und Araliaceen. Von Hermann Caniiuerloher (Wien). (Mit 19 Textfiguren.) (Aus dem botanischen Institute der k. if. Universität Wien.) Die innige Verwandtschaft zwischen den beiden Familien der Araliaceen und Umbelliferen ist schon längst bekannt und ist eine so bedeutende, daß diese beiden Familien sogar zu einer vereinigt wurden. Nun sind aber speziell im Fruchtbau solche Unterschiede vorhanden, daß diese beiden Gruppen getrennt werden müssen, und imr in der Gruppe der IJydrocotyloideae sind die Beziehungen der Umbelliferen zu den Araliaceen noch innigere. Die Unterschiede in den Früchten ließen es nun interessant erscheinen, inwieferne sich verwandtschaftliche Berührungspunkte im Bau des Fruchtknotens und in der Ausbildung der Samenanlage vorfinden. Dieser Um- stand und die von Wettstein (1)^) aufgestellten Beziehungen zu den Reihen der Ttrehinthiles, Celastrales und lihamnales gaben die Veranlassung zu den vorliegenden Untersuchungen. Schon die Untersuchungen J o c h m a n n s (2j haben ergeben, daß sich bei den Umbelliferen in jedem Fruchtfache zwei Samenanlagen vorfinden, von denen aber nur eine heranreift. Nach ihm hat Payer (3) diese Familie genauer untersucht. Er sagt in seiner Organogenie des Ombelliferes über das Gynözeum: „Ce n'est qua longtemps apres Tapparition des etamines, lorsque les antheres sons dt'jü nettement caracti-risees, que Ton ai)er(;oit les premieres traces du gyneci-e. Ce sont deux bourrelets seinilunaires .se touchant par leurs extremites. de maniere a circonscrire une surface circulaire; ces de\ix bourrelets sont les rudiments des styles et des stigmates. 11s grandissent promptement, et tandis qu'ils s'elevent d'un cote, ') Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf das Literaturverzeichnl>' ötterr. boian. Zeiuchnft. H. Heft. IHIO. oo 290 ils enfoneent, de l'autre. leurs extremites dans la cavite ovarienne formee par la depression de la surface reeeptaculaire qu'ils eircon- scrivent. II en resiilte qne les parois de cette cavite sont parcourues par deux doubles cordons qiii s'etendent du soramet ä la base, et qui ne sont aiitre chose que les placentas. En effet, on voit bientöt ees deux doubles cordons s'avancer Tun vers l'autre, se joindre sur la ligne mediane, s'y sonder de nianiere ;i partager la cavite ovarienne d'abord unique en deux compartiments on loges ; puis. dans ehaque löge ces placentas se gonflent ä leur base, et donnent naissance ä deux ovules anatropes dont Tun est aseendant et avorte, ot dont l'autre est pendant et arrive seul ä maturite. Ce dernier a son raph(^ Interieur et son micropyle exterieur, ce qui est un cas assez rare et qui merite d'etre notö. II n'a jamais qu'une enveloppe, et est suspendu dans Tinterieur d'une cavite qui se forme dans ehaque löge, au dessous de la feute qui indique la sondure des deux placentas qui se sont rencontres sur la ligne mediane; en Sorte que ehaque löge de l'ovaire des Orabelliferes peut se diviser en deux parties au point de vue de Forigine : l'une. inferieure, qui est produite par une sorte de puits creuse dans le receptacle ; l'autre, superieure, formee par la reunion des deux placentas." Später wurde die Entwicklungsgeschichte der Blüte der ümbelliferen noch von Sieler (4) studiert. Die Resultate stimmen mit den oben angeführten von Jochmann und Payer ziemlich überein, speziell im Punkte des Fruchtknotens und der Samen- anlagen. Eoeper (ö) dagegen sagt: „Bekanntlich enthält jedes der beiden Karpelle, aus denen die ümhelliferenfrucht gewöhnlich zu- sammengesetzt ist, in der Regel nur ein einziges, hängendes, anatropes Ovulum, und demgemäß bei der Reife im ganzen nur zwei Samen. Diese Eigentümlichkeit, in Verbindung mit anderen auch dazu benützt, sehr komische Theorien für die ümbelliferen- fruchtbildung zu begründen, dient mit zur Charakteristik der Doldengewächse. Dennoch ist sie keine absolut wesentliche, unab- änderliche, und wird die systematische Botanik sich auch wohl auf ümbelliferen mit zweieiigen Karpellen einzurichten haben." Er be- schreibt dann seine Beobachtungen, die er an einem kultivierten Exemplar von Astrantia minor gemacht hat. In einem der beiden Kar- pelle fand er zwei halbreife Samen, die aber nicht nebeneinander hingen, sondern vielmehr übereinander. Die beiden Samenanlagen entsprangen zwar nebeneinander im Fnichtfach, doch war der Funikuhis der einen kurz, der der andern hingegen lang. Einen ähnlichen Fall führt Roeper auch bei Eryngium maritininm an und sagt: „In der Regel entwickelt (entfaltet) sich nämlich bei E. maritimum nur ein Ovulum zu einem vollkommenen Samen und hat man oft große Mühe, in der erst halbreifen Frucht neben dem bevorzugten Samen- korn dessen unterdrückten Zwillingsbruder aufzufinden. Doch möchte ich nach meinen vorigjährigen Untersuchungen glauben, daß letzterer, früh und behutsam aufgesucht, stets sich wird nachweisen lassen. 291 Also, um es kunstgerecht auszudrücken, IJ. »uiritnnion liat: rarpella liiovulata. altero ovuloruni })leruiiu[ue tabeseeiite!"* Aus neuerer Zeit liegt eine Arbeit von Cranier ((5) vor. dur bei zwei Arten, \}e\Tliyss('li)iuiu palustreund DancusCarota, das Auftreten von zwei Eiern in jedem Fruclitfach beschreibt. Hei Daucus Carola l";\nd er diese Ersciieinung an einem oberständigen Fruchtknoten. Kr untersuchte auch unterständige Fruchtknoten von Dancus Carola, worüber er folgendes schreibt: „Es schien mir von Interesse zu st'in. zu untersuchen, ob auch die unterständigen Fruchtknoten obiger Möhrenblüten in jedem Fache zwei Eier enthalten. Vjä gelang mir aller niemals, auch nur eine Spur eines zweiten Eies aufzulinden. l»ie Zweizahl scheint somit bis auf einen gewissen Grad mit von dt^n Grad der Verbildung abhängig zu sein." Martel (7) wiederum ist der Meinung, daß es sich beim Gynözeum nicht um zwei Blätter handelt, sondern um vier, und zwar sind zwei von diesen fertil, zwei dagegen steril. Die Ansichten über den Bau des Gynözeums waren also sehr verschiedene. Während einerseits die Zweieiigkeit jedes Frucht- faches als feststehende Tatsache galt, sind es gerade Ergebnisse jüngeren Datums, welche das Auftreten von zwei Eiern als eine Mißbildung im Fruchtknoten darstellen. Es war nun interessant, diese Verhältnisse genau zu untersuchen. Diese Untersuchungen wurden an folgenden Arten vorgenommen: Hydrocotijle repanda, IL pedunculata; Hacquelia Epipadis\ Astranlia caucasica; Chaeropliyllum aureum; Anthriscus trichospermus-^ Scandix Ba- nisae: ]\Iyrrhis odorala; Coriandrum salivum; Smyr)iium j» rfoliatum; Fhysospermu7n aquUegifolium; Conium maculatnm\ Franyos ferulacea; IjupJeurum falcalum, B. longifolinm; Cuminnm Cyminum; Telrosdimun hortoisc; Cicuta virosa; Carum Carvi; l'tmpineUa major, P. saxifraga; Aegopodium Podagraria; Sium latifolinnr, Seseli anniium. S. Hippomarathrum, S. globifenim; (>")ia7ithe äqual ica, Oe. crocaia\ Alhamanta cretensis; Foeniculum ilgare; Anelhuni graveolcns; Silaus tenuifolius; Liguslicum Mulellina: L. scoticum; Angelica Archangelica] Levisticum offi- rniaJe; Biplotaenia crachrydifolia: Fcridago sp, ; Peucedannm ' xtrulliiuni: Pastinaca saliva: ILradeum Sphondyliinn, H. sibi- ■iium; Silcr trilohum: Laserpitinm Sder\ Bauens Carola. Das Material war zum Teil frisch, zum Teil Alkoholmaterial. Krsttn-es wurde in Bonner Gemisch fixiert. Zur ersten Orientierung wurdcFi HandM-hnitte ausgeführt, die übrige Ausarbeitung aber an Mikrutdinschnitten vorgpiiommen. Die Fruchtknoten wurden in den verschiedensten Stadien untersucht. Es wurden noch ganz junge, un- aufgeblühte Exemplare gesammelt, solche, die eben im Erblühen waren, bei denen die Antheren im Reifezustand waren, ferner Blüten, b.-i denen Blütenblätter und Antheren bereits abgefallen waren, und noch ältere Stadien. Letztere allerdings waren schon ziemlich un- tauglich für die Mikrotombeljandlimg. da die äußeren Schichten 292 des Fruchtknotens bereits sehr hart waren. Die Schnittserien wurden mit ^^^Jg^p"^^^^^^J^otgn der ürabelliferen sind meist ^) unterständig; die Zahl der Fruchtblätter ist normalerweise zwei, über das abnormale Fig. 1. Fig. Fig. 3. Fig. 4. Yorkoramen von mehr als zwei Karpellen wird weiter unten be- richtet werden. Die beiden Karpelle sind anfangs getrennt, krummen 1) Über alboberständige und oberständige FrucMknoten als teratologische Formen siehe Penzig, Teratologie. 293 sich alhiiälilich Lalbinondfönnig nach einwärts und verwachsen x'hheßHch miteinander an den äußeren Kändern. Die vier Enden ocar|)ie des Corypha un reste de paleo- typie, un autre arguiuent a faveur de oia these. Öiwrr. inian. 7.»iuchnft. h. Heft l»lü. 28 306 loppement plus autre, qui se manifeste daos une tendance a la syraetrie zygomorpbique chez les pistils. Le degre d'affinite, qui lie les pandanales aux aroidees, aux najadacees, aux cyperacees, aux palmiers est moins etroit. Ces cladus se detachent (il me semble) d'une large racine, oü vont prendre leur place les pseudopandanaUs (palmae spuriae); aux quelles on a rapporte quelquetbis le genre Plujtdephas, ou se trouvent encore reunis les caracteres, qui eusuite vont separem- ment etre observes dans les deux grands embrancheraents des polymeres, c'est-ä-dire, par les spadiciflonie et les flabcUatae. L"ancetre dut avoir des capsules; dont on a jusqu'ici la derniere trace chez quelques najadacees {Cymodocea p. ex.) et chez les Cijclanthiis. Son hermaphroditisme a ete entretenu 9a ou lä dans tous les susdits embranchements. les vraies pandanales exceptö. Le spadice a ete herite par les najadacäes, les pandanacees, les aroidees; les feuilles flabellees Tont ete par les palmiers. ün em- branchement se trouve depourvu en meme temps de Tun et de lautre caractere: celui des cyperacees. II nous offre neanmoins Tebauche d'uue spathe (qui est d'aiileurs un appareil repandii dans presque tous les groupes monocotyledones); il pousse tellement l'elaboration de ses fleurs, qu'il s'eloigne beaucoup par ce cote de la symetrie ordinaire; et avec la reduction de l'androc^e s'orga- nise chez lui uu perigynium (urceolus), ne de la transformation d'^tamines du rang interieur, d'oü la ressemblance qu'on a pre- tendu voir entre ces plantes et les aracees. Les cyperacees. les aracees et les najadacees sont des ra- meaux, qui se sont detaches de la soliche commune plus tot que les p(indanalcs^); car elles conservent le monoclinisme ancestral, tandiä que ces dernieres i'ont perdu il y a tres-longtemps, en se montrant prot'ondements raarquees d'un diclinisme bien etabli. Par consequent je considere les ScJtooius et les Cladiuni comme une ancienne cr^ation, tandis que les Carex, aussi polymorphiquement multiplies a l'epoque actuelle. sont ä mes yeux un genre de i'or- mation recente. ou du moins un genre, qui a recemment re9u son grand nombre d'especes. La Constitution du spadice est un fait general ou presque gen^ral dans une grande partie de monocotyledonees polymeres. Mais s'est-il manifeste chez le progeniteur de ces plantes, ou s'est-il organise chez les descendents de celui-ci? — Moi, je croirais volontiers que ce progeniteur fut doue daxe florale ra- meux; caractere qui depuis a ete commun aux palmiers, tandis que le spadice a ete le partage dominant des autres polymeres. 11 est ä remarquer qu'au commencement de Tere tertiaire, tandis que les fossiles marins rappelaient l'ere precedente, le monde ^) J'entende parier des representants premiers de ces familles ; car il est tres-probable, et j'oserai dire (en quelque cas) meme certain, que les autres re- presentants aient apparu tout recemment. 307 D^ophytique parut sur les continents'), et aux Flahellaria du suscretacäe vint s'ajouter le genre yipafitex, form^ par des plantes intermediaires entre palmiers et pandanac^es. Les Nipa sont un groupe tres singulier, qui, tout en montrant une rediiction dans le Dombre des etamines, et un fruit ^labor^ (tel que celui, dont sont caracteris^s ordinairement les palmiers). est dou6 d'un gy- necee paleotypique et d'une inflorescence rameuse. On le considere comme partie de la famille des jyahnat', dont il sera un rameau d'ancienne t'ormation. La somme des familles jusqu'ici consid^rees s'öleve donc au Dombre de 7: cyclanthaceae, palmae, najadaceae^), araceae, pan- danaceae, typhaccae, cyperaceae; dont l'arbre gön^alogique, qui eo peut representer avec quelque probabilite l'ordre d'apparition, et avec assez de convenance le affinites, est, seien moi, le suivant : fyphaceae 1 pandanaceae e cyperaceae araceae j — ^ palmae najadaceae — - r3 Ce Schema devra recevoir son complement par la conside- ration des autres Ibrmes monocotyledonees; qui se rangeront dans une autre ligne de d^veloppement philogenetique, mais qui se montreroiit polymeres tout d'abord. pour donner ensuite naissance ä des series eucycliques. L'eucyclisme dans cette autre lijine ira se montrer decidemment, eu nous presentant la, Constitution de familles parfaitement caracterisees par lui. Et c'est justement avec son etablissement decide que la carpadenie aura lieu de se re- pandir beaucoup. Cette coexistence de la carpadenie avec Teu- cyclisme nous explique Tanadenisme general des familles ci-dessus consideräes. Nous ne pouvons dire donc avec Delpino, qu'eu depit de leur anadenie, elles doivent etre rangees parmi les car- padeniques. Et nous ne dirous pas non plus que les cyperacees aient une aftinite avec les juncacees, et que en aient de meme les pandanacees; car nous avons deja su faire un usage rationel du criterium propose par ce botaniste tres distingue. Nous nous garderons de croire que cyperacees et pandanacees aient pu jaillir des Jiiacaena: ce serait refuser les bons principes morphogeniques, et mettre le comble du desordre dans le Systeme. ') Saport a, Le moude des plantes, p. 60. 2) Aux najadacet's on devra peut-ütre associer des autres genres laisses a cote des vraies helobi^es. 23' 308 Über einige interessante Pflanzen Istriens und Dalmatiens. Von Alois Teyber (Wien). (Mit 3 Textfiguren.) 1. Satureia karstiana Justin in Mitt. Mus. Kraio, XVII (1904), p. 182 (= S. ynontana L. X suhspicata Vis.). Diese zuerst von Justin auf den Karstwiesen des Gabrk in Tstrien aufgefundene Hybride wurde nunmehr auch von Herrn Dr. A. Ginzberger für das Gebiet des M. Maggiore nach- gewiesen; er sammelte sie daselbst am nördlichen Abhang des Kuöac und am Westhang des M. Maggiore oberhalb Pogliani in einer Höhe von 400 — 500 m. Auch unter dem von G. Evers an das k. k. botanische Institut in Wien eingesendeten Materiale von S. subspicata Vis. fand ich ein Exemplar dieser Hybride, welches vom M. Spaccato bei Triest stammt. Da Justin von der Pflanze keine Diagnose gibt, so füge ich sie im folgenden bei: Satureia karstiana Justin = S.montana L. X 'S. suhspicataYia. Suffruticosa, usque 30 cm alta. Caulis leviter quadrangulus ot circumcirca sparse pilosus. Folia utrinque glanduloso-punctata. inflorescentia usque 10 cm longa, Flores usque 13 mm longae. Corollae rubroviolaceae, tubi pallidiores. Pollinis granula ad 19% sterilia. Floret Augusto, Septembri. 7" 'S- y. 1. -y. J. 7-^j;.Z. Die hybride Natur der Pflanze ist durch die Mittelstellung, die sie bezüglich ihrer Merkmale zwischen den Stammeltern ein- nimmt und durch den großen Prozentsatz steriler Pollenkörner verbürgt. Besonders deutlich zeigt sich die intermediäre Stellung an einem Querschnitte durch die Mitte der Stengelinternodien ca. 3 '5 cm unterhalb der Spitze des Stengels. In dieser Region ist der Stengel von S. tnontana rundlich und ringsum dicht be- haart (vgl. untenstehende Fig. 1), der von S. subspicata Vis. scharf vierkantig und vollständig kahl (Fig. 2) ; S. karstiana nun zeigt schwach vierkantige und spärlich behaarte Stengel (Fig. 3). 2. Carduus microptetms (Borb.) Teyber. Durch die Freundlichkeit der Herren Dr. A. Ginzberger in Wien und Dr. A. v. Degen in Budapest war ich in die Lage 309 versetzt, die von den meisten Autoren als C. mituii.^ L. und ('. chnjsdcinithiis Ten. anjjjesprochene (.\odnn^-Vorm Istrieus und Üalniatiens näher unsersuchen zu können. Das Resultat dieser L'ntersuchunjjen ist kurz Tol^'endes: ('. rliri/satuDitliHS kommt Cur das oben erwähnte Gebiet als eine der Hochgebirgsregion Italiens ungehörig»' Ptianze nicht in Betracht und typischer C niitaiis L. liegt mir ebenfalls von keinem Standorte Istriens und Dalmatiens vor. Alle von mir eingesehenen Exemplare dieses Gebietes stimmen vielmehr mit C. 7mta)is L. var. microfderns 13orb.\) iiberein. ('. inicroptcnis stellt eine geographisch von C. mitaiis gut unterscheidbare Art dar, welche sich von letzterer vorzüglich durch die niemals nickenden Köpfchen, durch schmälere, tiefer geteilte Blätter und durch stärkere Bedornuug unterscheidet; die Länge der Hüllschuppen und der Köpfchenstiele ist wie bei ('. )iuta7is mancherlei Schwankungen unterworfen. C. c}iri/S(ica)ithus Ten., von welchem ich die Originalexem- phire einsehen konnte und von welcher Art ich in allen mir zu- gänglichen Herbarien nur Exemplare vom Berge Majella in den Abruzzen aus einer Höhe von 2000 m antraf, unterscheidet sich von (\ ynicropteni.^ besonders durch die an der Spitze des Stengels gehäuften Köpfchen, durch die schmäleren und weicheren, niemals zurückgekrümmten Hüllschuppen, durch den bis hoch hinauf dicht beblätterten Stengel sowie durch eine mehrjährige Wurzel. 3. Carduus velebiticus Borb. in „Foldrajzi Közlemenyek", 1885, p. 275. Diese von Borbas im Velebit aufgefundene Art wurde von den Herren Dr. A. Ginzberger und Prof. Dr. E. Woloszczak auch auf dem M. Maggiore in Istrien beobachtet. Sie ist von C. acan- thoides durch glänzende Blätter, größere Stacheln und kleinere zilindrische Köpfchen, sowie durch feinere, mehr zurückgekrflmmte Hüllschupppn verschieden. •4. Carduus nionfis-majoris iiili. — C niicropterus (B(H*b.) Teyber .\ velehiticus Borb. Caulis late alatus, in ramos uni- vel bicipites divisus. Rami usque paulum infra capitula foliati, pars nuda lanuginoso-tomen- tosa. Folia nitide viridia, aculeato-pinnatifida. Capitula ca. 2 cm longa, breviter cylindracea. Squamae involucrales lanceolatae, te- nuiter acuminate, exteriores refractae. ad basin 1'/., — 2 mm latae. Corollac purpureae. Pollinis granula fertilia. Floret Junio. Julio. In latere orientali montis ,M. Maggiore" in Istria ca. 1000 m supra mare detexit Dr. Eustach Woloszczak. *) Beitrag zur Sommerliora von Arbe uud Veglia, Math. Term. Köul., XIV., 1876— 1H77, jj. 390. 310 Von C. micropterns durch den ästigen Stengel, weniger tief geteilte Blätter, durch kleinere Köpfchen, schmälere, weniger zurückgekrümmte Hüllschuppen und durch breitere Flügel des Stengels verschieden. Von C. velebiticiis unterscheidet sich die Hybride vornehmlich durch größere, langgestielte, meist einzeln stehende Köpfchen, deren äußere Hüllschuppen deutlich zurück- geknickt sind, sowie durch tiefer geteilte Blätter. Floristische Notizen. Von K. Fritsch iGrazj. V. Muhus Petri^), hot. sp. Turiones vix angulati. aculeis rectis subulatis armati et glandulis stipitatis numerosis asperi, sparse pilosi. Stipulae an- gustissiraae. Folia turionum ternata. raro singula pedato- quiiiata. utrinque viridia, supra glabra, subtus pilosa. Foliolum terminale ovatum, basi cordatum, breviter acuminatum. Rami flori- feri angulati, pilis glandulisque stipitatis dense vestiti, aculeis rectis armati. Folia ramorum ternata. summa simplicia. Inflore- scentia ampla, foliata. valde laxa. ramis cymosopartitis. sunimis saepe unifloris. aculeis acicularibus sparsis armata. pilis et glan- dulis stipitatis inaequilongis dense vestita. Sepala viridia, dense pilosa et glandulosa, post anthesin reflexa vel patentia. Petala elliptica, alba. Stamina numerosa, stylis pallide virentibus breviora. Germina glabra. Schößlinge stumpfkantig-rundlich, mit zahlreichen geraden, kegelig-pfriemlichen, horizontal abstehenden, ziemlich schwachen Stacheln bewehrt, außerdem von zahlreichen ungleich laugen (aber durchwegs relativ kurzen) Stieldrüsen rauh und zerstreut behaart, hie und da auch mit Stachelcheu und Drüsenborsten besetzt. Neben- blätter sehr schmal lineal. meist ziemlich hoch am Blattstiel ent- springend, drüsenborstig und behaart. Schößlingsblätter dreizählig. nur an manchen Schößlingen einzelne fußförmig - fünfzählig. Blattstiel mit kleinen, geneigten Stacheln, zahlreichen ungleich langen Stieldrüsen und Haaren besetzt. Blättchen beiderseits grün, oberseits kahl (in der Jugend etwas drüsig), unterseits reichlich behaart und dadurch in der Jugend graugrün. Endblättchen breit, herzförmig, kurz zugespitzt, ziemlich grob ungleich- (fast doppelt-) gesägt mit aufgesetzten Spitzen der Sägezähne. Blütenzweige etwas kantig, mit Haaren und Stieldrüsen dicht bekleidet, sowie mit schmalen, meist geneigten, aber geraden, ^) Benannt mit Rücksicht auf den Standort nächst der Ortschaft St. Peter bei Graz. 311 kegelig-pfriemlichen Stacheln besetzt. Blätter dreizählig, die beiden obersten in der Regel ungeteilt oder schwach dreilappig, ebenso behaart wie die Schößlingsblätter. Blütenstand oft schon tief unten am Blütenzweig mit achselständigen Zweigen beginnend, hoch hinauf durchblättert, mit oft fast traubigen unteren, trugdoldigen tuittleren und 1 — 2 blutigen obersten Zweigen. Achsen des Blüten- standes hellgrün mit zerstreuten, feinen, ungleichlangen, gell)licheQ Nadelstacheln besetzt, dicht mit Haaren und Stieldrüsen bekleidet. Stieldrüseu ungleichlang, die meisten das Haarkleid nicht überragend, einzelne aber viel länger, grünlich oder namentlich gegen das Drüsenköpfchen zu purpurn überlaufen. Kelchzipfel nach dem Ver- blühen mehr oder weniger zurückgeschlagen, grün, nur am Rande etwas grautilzig, dicht mit Haaren und kurzen, oft purpurnen Stiel- drüsen besetzt; die Blütenknospen von letzteren klebrig. Kronblätter «dliptisch, weiß. Staubblätter zahlreich, mehrreihig, meist erheb- lioh kürzer als die blaßgrüulichen Griffel. Fruchtknoten kahl. Steiermark. An einer Hecke bei St. Peter nächst Graz auf tertiärem Schotterboden, 400 m. Ich bemühte mich vergebens, diese schöne Brombeere mit einer der beschriebenen Arten zu identifizieren. Sie gehört zweifellos u die Subsectio liaduhic, nähert sich aber in manchen Merkmalen entschieden den Glatidnlosi. Die nächstverwandten Arten sind wohl Rubus ■pallidus Wh. et Nees und liuhus foliosus Wh. et Nees uebst dem Schwärm von Formen, die sich an diese anschließen, wie Buhus alhicomits Gremli, Rabies brachystemon Heimerl, Rnhus rtenodon (Sabr.) Fritsch ') u. a. m. Von den Glandulosen ist Rnhus ihi/rsiflo)Hs Wh. et N. am nächsten verwandt; auch an Rubus Bayeri Focke zeigt die neue Art deutliche Anklänge. Die aus- gesprochen trugdoldige Verzweigung der Teilblütenstände und die geringe Zahl der langen Stieldrüseu schließen übrigens die Ein- reihug des Rubus Petri unter die Glandulosen aus; auch im Ha- Idtus gleicht die Art viel mehr den Radulne. Da die typischen Formen des Rubus pallidus Wh. et N. und des Rubus foliosus Wh. et N. längere Staubblätter haben, so kommen zum Vergleich mit Rubus Rttri hauptsächlich die drei oben genannten Arten : Rubus albicomus Gremli. Rubus bnirjiystrnion Heimerl und Rubus ctiniodon (Sabr.) Fritsch in Betracht. Rubus alhicomus Gremli hat aber meist fünfzählige Schößlingsblätter, die unterseits filzig sind, kurze, fast einfach traubige Blütenstände mit hakigen Stacheln und behaarte Fruchtknoten. Rubus brachystemon Heimerl hat ebenfalls behaarte Fruchtknoten, teilweise fünfzählige Blätter und einen viel kleineren, schmalen Blütenstand. Rxbus ct('iiodo)i (Sabr.) Fritsch, auf den man kommt, wenn man Rubus Petri nach der 1) Rubus foliosus subsp. cteuodon Sabransky in Verb, zool.botan. Ges., LVIII, p. 8'-' (litOö). Als Art aufgefalit iu meiner Exkursionsüora, 2. Auflage (1Ü09). 312 zweiten Auflage meiner „Eskursionsflora" bestimmen wilP), hat nach der Originalbeschreibung durchwegs fünfzählige Blätter und einen nur am Grunde beblätterten Blütenstand mit granfilzigen Achsen. In Zukunit wird man vielleicht feststellen können, daß manche Arten mit kurzen Staubblättern als gynodynamische Formen zu anderen Arten gehören; aber ich könnte auch keine Art mit langen Staubblättern angeben, deren Diagnose sich, abgesehen vou der Länge der Staubblätter, mit Eitbiis Petri in Einklang bringen ließe. Über geformte eiweißartige Inhaltskörper bei den Leguminosen. Von stud. phil. Aiigust Mrazek, Assistent am landwirtschaftlichen Institute der deutscheu technischen Hochschule in Prag. (Mit Tafel V.) (Schlut.2) Reaktionen des Milchsaftes. Bei der Berührung mit Wasser oder wässerigen Lösungen nimmt die ölige Hauptmasse des Saftes stets eine wabenartige Struktur an und erhärtet etwas, ähnlich wie dies Molisch (4, p. 61) bei dem Milchsafte von Carlen Papfiya sah und zeichnete. Nur sind in unserem Falle die Hohhäume dieses Maschennetzes mehr oder weniger rund und die Trennunesbalken der Hohlräume viel dicker. Es tritt wahrscheinlich eine der Verseilung der Öle durch Alkalien ähnliche Veränderung ein. Bei längerem Stehen des Prä- parates verschwindet diese Erscheinung langsam durch Zusammen- fließen des Netzwerkes. Beim Zusatz von Alkohol oder alkoholischen Lösungen bildet sich eine Emulsion, indem die ölige Hauptmasse in zahllose kleinste, die Brown sehe Molekularbeweguug zeigende Kügelchen zerfällt. Bei Hinzufügung der Reagenzien tritt in der Flüssigkeit eine plötzliche, ungemein rasche Bewegung ein. die sehr unangenehm ist, weil es dann unmöglich wird, die Proteinkörper während der Reaktion zu beobachten. Wenn es die Art der Reaktion zuließ, trocknete ich daher den Saft auf dem Objektträger durch Erwär- mung, ähnlich wie es die Bakteriologen bei der Fixierung der Bakterien tun, oder ich fügte das Reagens nur in sehr geringen Mengen am Rande des Deckglases zu. 1) Es sei mir gestattet, bei dieser Gelegenheit richtigzustellen, daü in der zweiten Auflage meiner „Exkursionsflora" bei Bubtis auf S. 3U8 oben am Rande rechts 124 statt 127 stehen soll, sowie daß auf S. 311 die Zahlen 58 und 59 am Rande rechts zu vertauschen sind. 2) Vgl. Nr. 6, S. 218. 313 In (lestillierteni Wasser quellen die Iiilialtsköiper stark auf. platzen oft mit einer unreju'eliijiiüig gezackten Naiil und ver- schwinden ganz oder nur teilweise. In absolutem Aikoliol sind sie unlöslich. In konzentrierter Kalilauge ist selbst nach einhalbstündiger Einwirkung keine Veränderung zu bemerken. Beim Erwiirmen werden die Inhaltskörper höchstens etwas undeutlich. Verdünnte Kalilauge bewirkt eine geringe Verquellung der Eiweißkörper. Wässerige und alkoholische Lösungen von AnilinfarbstoÖen (Säiireluchsin, Aniliublau. Nigrosin) färben dieselben intensiv. ^lillons Reagenz: Nach zweitägiger Einwirkung sieht man den ganzen Saft makroskopisch ziegelrot gefärbt, bei starker Ver- größerung zeigen die Spindeln einen schwach rötlichen Schimmer, der bei Erwärmung sehr deutlich ziegelrot wird. Mit Zucker und konzentrierter Schwefelsäure tritt eine sehr schöne rosenrote Färbung der Proteinkörper ein. Bei Verwendung von konzentrierter Salpetersäure versehwinden die Inhaltskörper rasch unter Verquellung. Legt man jedoch einen Olijektträger mit einem Safttropfen umgekehrt auf den Hals einer mit konzentrierter Salpetersäure gefüllten Flasche, so werden die Kiweißk(ir}ier nach längerer Zeit gelb gefärbt. Mit Jodlösungen (Jodtinktur, Jodjodkaliuin) nehmen sie, ohne zu verquellen, eine gelbbraune bis braune Farbe an. Hei der Ausführung der Biuretreaktion verquellen die Protein- kürper und man sieht sie als violett gefärbte Flocken in dem Satte zerstreut liegen. Mit Eisenchlorid tritt keine Reaktion ein. Nach längerer Behandlung des Saftes mit absolutem Alkohol oder durch Erwärmung verlieren die Inhaltskörper ihre Löslichkeit in Wasser, sie gerinnen. Auf Grund aller dieser Reaktionen, insbesondere des Ein- treffens der vier Eiweißreaktionen, des Verhaltens dieser Gebilde gegen Wasser allein und nach Behandlung mit Alkohol und in der Wärme und des Nichteintrefl'ens der Gerbstoffreaktion halte ich es für sehr wahrscheinlich, daß wir es hier mit eiweißartigen Inhaltskörpern zu tun haben. B. Die Anatomie des milchsaftführenden Gewebes. Der aus dem verwundeten l^tlaiizenteile stammende Saft- tropfen gehört weitlumi^eii Zellreihen an. die in der Bastregiou verteilt sind. Sie enisprecfien den von Haberlandt bei Mntiosa jtndica für die Beizleitung verantwortlich gemachten „Schlauch- zellen". Auf dem Querschnitt durch den Stengel oder ein Blatt- gelenk treten sie infolge ihres weiten Lumens unter den anderen Bastelenienten hervor. Sie sind oft in einem Bogen angeordnet, oft aber iMich weniger regelmäßiif. Die Schlauchzelleii eines Bast- 314 teiles nehmen von der Mitte gegen den Eand zu an Weite ab. so daß an der Grenze des interfaszikulären Bastes die Schlauchzellen meist am engsten sind. Im Längsschnitte bilden sie lange, weite, ver- hältnismäßig dünnwandige Zelleuzüge, die einen wurstförmigen Plasmaschlauch besitzen, [der im unverletzten Zustande an die Seitenwände angedrückt erscheint. In der Wand dieser Plasma- schläuche liegen die Proteinkörper, wie an Querschnitten durch fixiertes Material ersichtlich ist. Die Querwände, welche die einzelnen Schlauchzellen voneinander trennen, stehen nahezu senkrecht und sind nur wenig dicker als die Seitenwände. Siebtüpfel, wie sie Ha b er 1 an dt in den Quermembranen der Sehlauchzellen von Mimosa pudica nachweisen konnte, fehlen hier. Es gelang mir bei Anwendung der von Tangl, Gardiner, Meyer, Kienitz- Gerloff empfohlenen Färbungsmethoden nie. Plasmodesmen zu er- kennen. Im Einklang damit steht die Tatsache, daß die in den Schlauchzellen von Mimosa Speggazzinii befindlichen Plasma- schläuche sich sehr leicht von den Querwänden derselben abheben, während der Protoplast in den entsprechenden Zellen von Mimosa piidica mittels seiner Plasmodesmen sehr fest an der Schließhaut der Quermembran haftet. Dieser abgehobene Plasmainhalt täuscht dann oft einen kallusartigen Belag vor, der au der Querwand dieser Zelle zu liegen scheint; das Versagen der Färbungen mit Korallin- Soda und Anilinblau, sowie die verhältnismäßig niedrige Lichtbrechung dieses scheinbaren Schleimbeleges beweisen, daß es sich tatsächlich um eine Täuschung handelt. Die Schlauchzelleu sind in allen oberirdischen Organen, ähnlich wie es Haberlandt für Mimosa p)udica beschrieb, zu finden. Die stark verholzte Stengelbasis zeigt einen gut ent- wickelten Hohkörper, der im Inneren das Mark umschließt. Ein- zelne Holzgefäße, die sich durch ihr breites Lumen auszeichnen, sind von einer gumraiartigen Substanz ausgefüllt, die sich mit Kutheniumrot rot färbt (Boresch). Im Bastteile sind Gruppen von Bastfaserzellen eingestreut; der ganze Gefäßbündelring wird von einer sklerenchymatischen Hartbastscheide umgeben. Der Bastteil enthält die Schlauchzellen, die ein weites Lumen besitzen, in geringer Zahl. Noch nicht allzustark verholzte Steugelstücke lassen im Querschnitte eine Anzahl Gefäßbündel erkennen, die einen ge- schlossenen Kreis bilden und von einer Sklerenchymscheide um- geben sind. In den Bastteilen der primären Blattspurstränge liegen je nach der Größe des Gefäßbündels 1—10 Schlauchzellen, deren Querschnitte meist isodiametrisch sind: die ältesten peripheren oder diejenigen, die in der Nähe eines besonders großen Holz- gefäßes liegen, sind oft tangential zusammengedrückt. In den interfaszikulären Bastteilen sind diese Schlauchzellen seltener und dann meist kleiner als die der primären Bastteilo. 315 In un verholzten Teilen des Stencrels hat sich noch kein interfaszikulüres Kambium gebildet; die den Getäßbüudelkreis um- gebende Sklerenchymscheide ist in der Anlage begriffen, ihre Elemente besitzen noch ein weites Lumen und verhältnismilßig dünne Wände. Die Zahl der in den Hasiteilen eines GeflKibündels liegenden Si-liliuichzellen ist recht bedeutend; in besonders großen Bündeln kann man sogar bis zu 14 solcher Zellen zählen, deren Durchmesser sehr groß ist. Aus der Anordnuntr und Ausbildung der Schlauehzellen in den verschiedenen Kegionen des Stengels erklärt es sich somit, daß beim Anschneiden eines verholzten Stengels kein Flüssigkeitstropfen austritt, während aus unverholzten l'artien desselben die Ausscheidung ungemein reichlich erfolgt. Im primären Blatt gelenk sind die festen Elemente ähn- lich wie in der Wurzel in der Mitte angeordnet, wodurch die BeweguugsfYeiheit sehr gefördert wird. Die Gefäßbündel sind so aneinander gedrängt, daß es den Anschein hat, als ob nur ein Hulz- und ein Bastkörper vorhanden wäre. Doch kann man an der Lagerung der großen, weitlumigen Holzgefäße erkennen, daß dieser Zentralkörper aus 4 Gefäßbündeln zusammengesetzt ist, die mit den Holzkörpern innen aneinander stoßen und im Querschnitte die Fläche einer oben etwas abgeflachten Ellipse ausfüllen, deren Haupt- achse horizontal liegt und senkrecht auf der Achse des Blattstieles steht. Der untere größere Teil enthält 3, ein mittleres und 2 kleinere seitliche, der obere flache Teil ein besonders großes Gefäßbündel. In den Bastteilen aller dieser Gefäßbündel sind sehr zahlreiche, besonders weitlumige Schlauehzellen vorhanden. Der i^anze Zentralkörper ist von einem Ring aus echtem Kollenchym (Haberlaudt, p. 23) umgeben. An zwei Stellen, wo sich im Querschnitte die von den Gefäßbündeln gebildete Ellipsenfläche abplattet, führen zwei Stränge des Kolleuchymringes in das Innere des Zenlralbüudels gegen den exzentrischen Mittelpunkt der Ge- täßbüudelvereinigung zu und lassen die oben erwähnte Teilung in einen größeren unteren und einen kleineren oberen Teil noch deutlicher hervortreten. Im primären Blattstiele findet man einen zentralen Ge- läßbüudelring. der meist aus 4 Gefäßbündeln besteht, von denen das oberste das größte ist; sie kehren ihre Xylemteile (x, Fig. 18) nach innen, ihre Phloemteile nach außen und sind von einer .•-kleieuchymatischeu Gefäßbüudelscheide (s) umgeben. In dem llastieile jedes Gefäßbüudels finden sich zahlreiche weitlumige Schlauchzellen (m). Außer diesem Gefäßbüudelring enthält der primäre Blattstiel noch zwei kleine Kantenbündel, die in den auf der Überseite des Blattstieles von einander weit getrennten Kauten verlaufen. Sie kehren ihren sehr schwach ausgebildeten Holzteil nach innen, ihren Bastteil nach außen. Dieser ist nach außen durch eine sichelförmige Anhäufung von sklerenchyinatischen Elementen geschützt und enthält nur wenige, meist 1 — 3 Schlauch- 316 Zellen von geringeren DimensioneD, als sie sich in den Haupl- gefäßbündeln zeigen. Auch der sekundäre Blattstiel enthält einen zentralen Gefäßbündelstrang und zwei Kantenbündel; letztere sind aber zu- sammengerückt und beide in dem Parenchyra der median ver- laufenden Längskante eingebettet. Der Gefäßbündelstrang besteht aus zwei Gefäßbündeln, die ihre Xylemteile einander zukehren und von denen das untere größere einen halbmondförmigen Holzteil hat, während der Holzteil des oberen Bündels, der in dem Hohl- raum der Mondsichel liegt, nur sehr schwach ausgebildet ist und nur aus wenigen Holzgefäßen besteht. Beide Bündel, die von einer gemeinsamen Sklerenchymscheide umgeben sind, besitzen einen wohlausgebildeten, nach außen hin gerichteten Bastteil mit zahlreichen weitlumigen Schlauchzellen. Die beiden Kantenbündel kehren einander die wenig entwickelten Holzteile zu; die Phloem- teile sind nach außen, etwas vom Hauptgefäßbündelstrang ab- gewendet und von einer sichelförmigen Gruppe von Hartbastzellen bedeckt. Die Zahl der Schlauehzellen ist gering (1 — 3), an Größe stehen sie den Schlauchzellen des Hauptgefäßbündelstranges nach. Im Gelenke der Fiederblättchen sind 4 — 5 Gefößbündel in Form eines flachen Bandes angeordnet, wodurch der Bewegung des Fiederblättchens eine bestimmte Bahn vorgeschrieben wird (Schwendener, p. 228). Das mittlere Gefäßbündel ist das größte und bildet den Blatthauptnerv, die seitlichen kleineren führen in die Nebennerven des Blattes. Der Bastteil dieser Geläßbündel, insbesondere der des Hauptblattnervenbündels, enthält mehrere weite Schlauchzellen. In der Wurzel kommen diese Schlauchzellen nie vor. Leider standen mir für meine Untersuchungen nur aus Stecklingen von M. Sjngyazzimi gezogene Pflanzen zur Verfügung, so daß ich nicht entscheiden konnte, ob M. Syegijazzinii ebenso, wie es Haberlandt für il/. pndica behauptet, in der Hauptwurzel noch vereinzelte Schlauchzellen zeigt. Die Nebenwurzeln entbehren jedenfalls, im Einklang mit den Beobachtungen Haberlaudts an seinem üntersuchungsobjekt, durchaus dieser Elemente. 111. Einige anatomische Beobachtungen in der Familie der Papilionaceen. 1. Die Idioblasten von Lnpinus angustifolius und Ästragalus glycyphyllos. Im Stengel und Blatte von Lnpinus angustifolius beobachtete ich longitudinal orientierte, in Form und Inhalt von den um- gebenden Zellen abweichende Idioblasten (Fig. 6j. Auf dem Quer- schnitte läßt sich erkennen, daß der Stengel und die Unterseite der Blattnerven eine zweischichtige Epidermis besitzen. An ge- wissen Stellen findet man in der oberen Epiderraisschichte oder zwischen der Epidermis und Hypoderrais die obenerwähnten Idio- 317 blasteu. 8ie zeigen meist einen abgerundet dreieckigen Querschnitt und sitzen mit einer Dreieckseite der unteren Epidermis auf, wahrend sie mit dem gegenüberliegenden Eckpunkte die Oberflüche lies Ptiaiizenteiies erreichen, Ott schiebt sich zwischen Cuticula und Idioblast eine kleine, der Epidermis angehörende Zelle ein. Im Längsschnitte hat der Idioblast die Gestalt einer Spindel, die in der Längsrichtung des Organes verläuft uud an den Enden zu- irespitzt ist. Die den Idioblasten einschließende Zellmembran stimmt hin- sichtlich der Dicke mit den übrigen Epidermiszpüen überein. In der Mitte lies Idioldasten sieht man in den nach der oben angeführten Methddn gefärbten Längsschnitten einen durch besondere Größe sich hervorhebenden Zellkern, der einen großen Nucleolus enthält und meistens der inneren Wand der dreikantig-spindelförmigen Zelie genähert ist. Der ganze übrige Hohlraum ist mit einem kiirnigen bis schaumigen Plasma ausgefüllt, in dem eine sehr irroße Menge kleiner, mit Säurefuchsin intensiv rot färbbarer runder Körnchen eingebettet ist. Diese Idioblasten fand ich in den vegetativen Teilen der Pflanze, im Stengel und in den Blättern vor. Sie sind hier häufig und in Längsreihen angeordnet, so daß man auf günstigen Längs- schnitten einige derselben hintereinander sehen kann, und zwar werden sie nur dort gebildet, wo eine doppelte Epidermis vor- handen ist, also im Stengel, dem Blattstiel und der Unterseite der Iltatthauptnerveu. Seltener finden sie sicli in der einschichtigen Kpiderniis der Blattunterseite in der Nähe der Blattgefäßbiindel. Ülier die histologische Bedeutung dieser Zellen konnte ich mir keine Meinung bilden, da die Körnchen viel zu klein sind, um mit Erfolg daran irgendwelche Reaktionen ausführen zu können. Sie sind jedenfalls unter dem von Zimmermann (1, Heft 1, p. 41) für derartige BiMungen vorgeschlageneu Sammelnamen „Granula" eiweißarti^er Natur zusammenzufassen. Auch Astragalns (jlyriijthyllos besitzt Idioblasten (Fig. 9), die in der Epidermis zerstreut sind uud sich durch ihren Inhalt selbst im ungetärbten Zustande leicht von den umgebenden Zellen ab- heben. Sie enthalten einen eigentümlichen Einschlußkörper, der aus 2, selten 3 kugeligen Klumpen besteht, die sich an einer Stelle berühren und im Umriß die Gestalt einer arabischen 8 besitzen. Oft ist diese Verschmelzung der beiden Klümpchen soweit vor- geschritten, daß nur die ovale Form oder eine leichte Einschnürung in der Mitte die Zusammensetzung aus 2 Teilen andeutet. Die Idioblasten liegen einzeln oder in kleinen Gruppen von 2 — 4 Zellen m der Epidermis und sind durch andere Epidermiszellen voneinander getrennt. Ott grenzen auch zwei oder nit-hrere Idioblasten un- raittell)ar aneinander. Sie stellen in der Längsrichtung des Stengels irestreckti' Zellen dar, die sich im (Querschnitte nicht von den anderen Epidt-rmiszellen unterscheiden. Ein Zellkern ist stets vor- handen und meist im wandständigen Plasma eingebettet. 318 Die Inhaltskörper der Idioblastea werden mit Jodlösungea gelbbraun und Millonschem Reagens sehr deutlich ziegelrot gefärbt. Säurefuchsin wird von ihnen nur schwach aufgenommen. Man wird sie also auch mit den Eiweißkörpern in Beziehung bringen können. 2. Die Chrom atophoren- und Zellkerneinschlüsse von Lupinus angustifoliiis und Astragalus ghjcijphyllus. Einschlüsse eiweißartiger Natur in Chromatophoren und Zell- kernen wurden schon durch die Untersuchungen Schimpers (p. 66) und Zimmermanns (1) bekannt und auch später noch öfters beobachtet. In einem nach der oben erwähnten Methode gefärbten Schnitte durch ein grünes Organ von Lupinus angusti- folius bemerkt man in den Chlorophyllkörpern, die schwach oder gar nicht gefärbt sind, intensiv rot gefärbte Flecken (Fig. 7). Diese besitzen die verschiedensten Formen. Sie stellen kurze, gerade oder schwach gekrümmte, einfache oder wenig gegabelte Stäbchen, dreieckige oder sternförmige Massen, vollständig unregel- mäßige Klümpchen und kleine Kügelchen dar. Stets liegen diese Bildungen in der Ein- oder Zweizahl im Inneren des Ohlorophyll- körpers eingebettet. Die Kontur derselben ist nie eine gerade wie bei den Chroraatophorenkristalloiden anderer Pflanzen. Sie sehen aus wie unregelmäßige Risse der Chromotaphoren. Ich beobachtete diese Einschlüsse in den Clilorophyllkörnern des Stengels, der Blüten- und Blattstiele, und zwar sind sie hier in den der Epi- dermis anliegenden 2—3 Zellreihen zu finden. Auch im Blatte kommen sie sowohl im Schwammparenchym als auch im Palisaden- gewebe vor. Hier möchte ich erwähnen, daß die von mir ange- wendete Methode nicht besonders gut geeignet ist, die erwähnten Chromatophoreneinschlüsse zu färben, denn es zeigte sich, daß sie nur in ziemlich wenig Zellen eines Präparates sichtbar gemacht werden konnten. Im ungefärbten Präparate sind sie nicht zu sehen und wegen ihrer geringen Größe lassen sich keine Reaktionen an ihnen ausführen. Vielleicht handelt es sich auch hier um Ein- schlußkörper eiweißartiger Natur. Die Zellen der Epidermis und der darunter liegenden Zell- schichte des Stengels von Astragalus glycyphyllos zeigen eine kleine Eigentümlichkeit. Sie führen nämlich je einen relativ sehr großen Zellkern, der einen mit Zimmermanns Säurefuchsin ausge- zeichnet färbbaren Einschluß enthält. Die Kristalloide der Zellkerne der Epidermiszellen zeigen eine isodiametrische Gestalt; sie haben einen polygonalen, oft rhombischen Umriß mit mehr minder abgerundeten Ecken. Die Größe dieser Gebilde ist verschieden und schwankt zwischen 9 und 20 ^. Meist befindet sich in jedem Zellkern nur ein Kristalloid, in manchen Fällen kann man aber auch zwei bis drei gleich große oder mehrere kleinere in einem Kerne beobachten, die getrennt voneinander oder sich berührend 319 einen Hauten biKien. Ob diese Kristalloide Teile eines zerfallenen größeren Kristulloids sind oder ob die Kristalloide durch Ver- scbnjelzun^' kleinerer wachsen, kann ich nicht entscheiden. Doch scheint mir die erste Annahme wahrscheinlicher zu sein {F\g. 10 a). Die Kristalloide lier unter der Epidermis gelegenen Zellschichte sind im Gegensatz zu denen der Epidermis säuleu- oder prismenlörmiir und an beiden Enden schart" al)gestutzt. Der Umriß ist ein Kechteck, dessen LäiiL'sachse gewöhnlich mit der des Stengels zusamraeutallt. Diese Kristalloide sind meist in der Einzahl in den betreffenden Kernen vorhanden ; nur selten enthält ein Kern zwei solche. Jede Zelle des erwähnten Gewebes enthält in ihrem Zell- kerne mindestens ein Kristalloid. nur die Kerne der Schließzellen und der bereits er\vähuten Idioblasteu entbehren derselben voll- kommen (Fig. 10 b). Eine Verwechslung mit einem Nucleolus ist vollkommen aus- geschlossen, weil man diesen in sehr vielen Kernen neben einem Kristalloid beobachten kann (Fig. 10) und weil er bei Anwendung der beschriebenen Färbemethode ungefärbt bleibt. Die Kristalloide lieiren oft in einer Vakuole, die sich scharf von dem übrigen Plasma des Kernes abhebt, eingebettet, ähnlich wie es Borzi bei den Kernkristalloiden von Convolvulus beschrieb und Sperlich (pag. 4) bei Alectorulophus nachwies und photographierte. Zusammenfassung. 1. Die von Strasburger. Baccarini und Staritz be- schriebenen Inhaltskörper der Papilionaceen und Caesalpiniaceen sind eiweißartiger Natur. Verfasser beobachtete dieselben auch noch bei Aiuicia zygonieris, Astragalus glycyphijllos. Coronilla varia. Cyiisus Adamii, C. Lahurnum, C. pnrpurcus, Lupinus inigHstifoiius. L. htteus, Medicago sativa, FJinseolns coccineus, Fl(. Jnndhis, Fisiim sativu7n, Robinia hifipida, Sarothamnu^ ^copariH<, Triftlinm pratense, VicUi Faba, V. mtiiui. Diese Inhaltskörper bilden einen charakteristischen Bestandteil der Sieb- röhren der Papilionaceen, in deren Mitte sie spindelförmig anirelegt werden. In älteren Stadien zeigen sie drei Ausbildungen: Spindeln, Siäbchen oder Tonnen und unregelmäßige Formen. Doppelbildungen und fortgesetzte Parallelverwachsuniren sind häufig. Die Inhalts- körper entstehen im Protoplasma der Siebrohren aller vegetativen Organe, wahrscheinlich in bestimmten Vakuolen und dürften Keserve- stoffe bilden. 2. Geformte Eiweißkörper kommen auch bei gewissen Mimosaceeu [Mimosa Spi'ggazzhin) vor. wo sie zum ersten Male von Moli seh in den den Schlauchzellen liaberlandts hei Mimosa pndicd ent- sprechenden Zellreihen von J/. Sp<(Hjazzinii iresehen und ver- mutungsweise als eiweißartig erklärt wurden. Diese Schlauchzellen 320 kommen nur in den oberirdischen Organen vor und nehmen einen ähnlichen Verlauf, wie es Haberlandt für Mimosa pudica beschrieb. 3. Lupinus augustifolins besitzt in der zweischichtigen Epi- dermis Idioblasten, die einen großen Zellkern und zahlreiche kleinste, im Plasma eingebettete Körnchen führen. In den Chloro- phyllkörpern der der Epidermis anliegenden Zellschiehten derselben Pflanze finden sich eigentümliche, unregelmäßig begrenzte Ein- schlüsse. Auch Astragulus glycijphyllos besitzt in seiner Epidermis Idioblasten mit einem wandständigen Kern und einem aus zwei oder höchstens drei kugelförmigen Klümpchen zusammengesetzten Inhaltskörper. In den Zellkernen der Epidermis dieser Pflanze kommen annähernd isodiametrische, in den Kernen der darunter liegenden Zellsehichte säulen- oder prismenförmige Kristalloide vor, die oft aus Vakuolen entstehen. Auch diese Inhaltskörper scheinen eiweißartiger Natur zu sein. Literatur. O. Amadei, Über spindelförmige Eiweißkörper in der Familie der Balsa- mineen. Bot. Zentralbl , LXXIII, 1k98. P. Baccarini, 1. Inturno ad una particolaritä dei vasi cribrosi nelle Papilio- nacee. Malpighia, vol. VI, 189".i. 2. Sui cristalloidi fiorali dei alcune Leguminose, Referat im Bot. Zentralbl, LXV, 1896, p. 391. K. Boresch, Über GummitluCi bei Bromeliaceen nebst Beiträgen zu ihrer Anatomie, Sitzber. d. k. Akademie d. Wissenschaften Wien, math.-nat. Kl., CXVII, 1908. A. Borzi, Sui cristalloidi nucleari dei Convolmdus. Contrib. alla biol. e pbys. vegetale, vol. 1, 1894. F. Czapek, 1. Zur Physiologie des Leptoms der Angiospermen, Ber. d. d. bot. Ges., XV, 1897. 2. Biochemie der Pflanzen, Jena, 1906. W. Gardiner, On the continuity of the protoplasm through walls of vegetable cells, Arb. d. bot. Inst. i. Würzburg, 1888. J. Grüss, Studien über ßeservecellulose. Bot. Zentralbl., LXX, 1897. G. Haberlandt, Das reizleitende Gewebesystem der Sinnpflauze, Leipzig, 1890. Th. Hart ig, Über die Klebermehle, Bot. Ztg., 1855, p. 881. L. H. Huye, On some prote'in crystalloids and their probable relation to the nutrition of the poUen-tube. Extrait de la revue „La cellule", XI, 1895. F. Kienitz-Gerloff, Neue Studien über Plasmodesmen, Ber. d. d. bot. Ges.. XX, 1902. J. Klein, Zur Kenntnis des Pilobolus, Pringsh. Jahrb. f. w. Bot., VIII, p. 337. G. Kraus, Über eigentümliche Sphaerokristalle in der Epidermis von Cocculus laurifolius, Jahrb. f. w. Bot., VIII, p. 421. A. Meyer, Über die Methoden zur Nach Weisung der Plasmaverbindungen, Ber. d. d. bot. Ges., XV, 1897. C. Mikosch, Über ein neues Vorkommen geformten Eiweißes, Ber. d. d. bot. Ges., VIII, 1890. H. Molisch, 1. Über merkwürdig geformte Eiweißkörper in den Zweigen von Epiphyllum, Ber. d. d. bot. Ges., III, 1885. p. 195. 2. Das Phycoerythrin, seine Kristallisierbarkeit und chemische Natur, Bot. Ztg., H. 10, 1.^94. .^t < c C3 THt UBRARr OFTHE 321 3. Das Phycocyan, ein kristallisierbarer Eiweißkörper, Bot. Ztg., H. 6, 1895. 4. Studien über den Milchsaft und Schleimsaft der Pflanzen, Jena 1901. 5. Vgl. .1. Wiesner, Die Untersuchung des Papieres, Wien, 1887. B. Nemec, Zur Mikrochemie der Chromosomen, lier. d. d. bot. Ges., XXVII, 1909, p. 43. A. Oes, Neue Mitteilungen über enzymatische Chromatolyse, Zeitschrift f. Bot., II, 1910. A. F. W. Seh im per, Untersuchungen über die Chlorophyllkörper und die ihnen homologen Gebilde, Jahrb. f. w. Bot., XVI, p. 1—254. S. Seh w enden er, Die Gelenkpolster von Mitnosa pudica. Sitzber. d. k. preuli. Akad., Berlin, 1897, p. 228. H. Solereder, Systematische Anatomie der Dikotylen, Stuttgart, 1899, und Ergänzungsbd. A. Sperlicb. Die Zellkernkristalloide von Alectorolophus, Beih. z. bot. Zen- tralbl., XXI, 19U6. C. Staritz, Über einen neuen Inhaltskörper der Siebröhren einiger Legumi- nosen, Festschrift z. '250jährigen Jubelfeier d. Gymn. z. St. Magdalena in Breslau, 1893. E. Strasburger, 1. Histologische Beiträge III, Über den Bau und die Ver- richtungen der Leitungsbahnen in den Pflanzen, Jena, 1891. 2., Das botanische Practicura, IV. Aufl., Jena, 1902. E. Tan gl. Über offene Communicationen zwischen den Zellen des Endosperms einiger Samen, Jahrb. f. w. Bot., XII, p. 170. J. H. Wakker, Studien über die Inhaltsstoffe der Pflanzenzelle, Jahrb. f. w. Bot., XIX, 1888, p. 470. A. Zimmermann, 1. Beiträge zur Morphologie und Physiologie der Pflanzen - Zeile, Tübingen, 1890-93. 2. Die botanische Mikrotechnik, Tübingen, 1892. Erklärung der Tafel V. Proteinkörper von : 1. Astray alua (jlycifyhyllos, Vergr. 730. 2. Ci/tisus Lahurnum, Vergr. 730. 3. Vicia Faba, Vergr. 730. 4. Amicia zygumeris, Vergr. 730, 46: Vergr. 1200. 5. Mcdicayo sutioa, Vergr. 730. 8. Miynusa Speyyazzinii (im Milchsaft), Vergr. 340. 11. Lupinus a7i(jHstifolius, Vergr. 730. 12. Cytisus purpureus, Vergr. 730. 13. Lupi)ius luteus, Vergr. 730. 14. CuroHilla varia, Vergr. 730. 15. l^haseulus lunatus, Vergr. 730. 17. l'liaseolns caccitieus, Vergr, 730. Idioblasten von: 6. Ltipiiius auijustifulius, Vergr. 340. 9. Astratjalus glycyphyllos, Vergr. 730. 7. Chromatophoreueinschlüsse von L^ipinus angustifolius, Vergr. 200. 10. Zellkernkristalloide von Astragalus glycyphyllos (u = Nucleolus, A: = Kristalloid, v = Vakuole), Vergr. 730. 16. Siebröbre von Fhuseolus coccineus, Vergr. 730. 18. Scbematischer Querschnitt durch den priujären Blattstiel von Mi- mosa S/ieggazzi)iii, Vergr. 100. {in = Schlauchzellen, x = Xylem, s = Gefäßbündelscheide.) Osterr. boUn. Zeitschrift, s. Heft. 1910. 24 322 Literatur - Übersicht^). Juni 1910. Bubak Fr. Eine neue Krankheit der Luzerne in Österreich. (Wiener landwirtschaftl. Zeitung, Nr. 93, 20. Nov. 1909.) 8". 8 S., 9 Textfig. — — Eine neue Ustilaginee der Mohrenhirse. (Zeitschr. f. d. landwirtschaftl. Versuchswesen in Österreich, 1910, S. 53 — 56.) 8". 2 Textabb. Die Phytophthorafäule der Birnen in Böhmen. (Zeitschr. f. Pflanzenkrankheiten, XX. Bd., 1910, 5. Heft, S. 257—261, Taf. IV.) 8°. 2 Textabb. - Czapek F. Beiträge zur Morphologie und Physiologie der epi- phytischen Orchideen Indiens. (Sitzungsber. d, kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., CXVIII. Bd., Abt. 1, Dez. 1909, S. 1555—1580.) 8". 7 Textfig. — — Beobachtungen an tropischen Windepflanzen. (Ann. jard. bot. Buitenzorg, 3. suppl, 1910, 1. partie. pag. 35—46.) 8^ 2 Textfig. — — Über FälluDgsreaktionen in lebenden Pflanzenzellen und einige Anwendungen derselben. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXVIII, 1910, Heft 5, S. 147—159.) 8". Versuche über Exosmose aus Pflanzenzellen. (Ebenda, S. 159—169.) 8°. Dostäl R. Einige Beobachtungen über die inneren Ergrünungs- bedingungen. (Nebst vorläufiger Mitteilung über eine durch Licht veranlaßte Knospenreproduktion.) (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXVIII, 1910, Heft 5, S. 193—198.) 8«. Exner F. und S. Die physikalischen Grundlagen der Blüten- färbungen. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl, Bd. CXIX, Abt. I, Februar 1910, S. 191 bis 245.) 8^ 1 Taf., 2 Textfig. Vgl. Nr. 3, S. 124 u. 125. Figdor W. Heliotropische Reizleitung bei Begonia - B\2ittern. (Ann. jard. bot. Buitenzorg, 3. suppl., 1910, 1. partie, pag. 453 —460.) 8'». 1 Textfig. Hanau 8 ek T. F. Über die Caravonicawolle. (Mitteil. d. Technolog. Gewerbe-Museums, 1910.) 8". 10 S., 6 Textabb. ^) Die „Literatur-Übersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Osterreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 323 Heinricher E. Beiträge zur Kenntois der Anisophyllie. (Ann. jard. bot. Huitenzorg, 3. siippl.. 1910. 2. partie, pag. 049—664, tab. XX-XXV.) 8^ — — Die grünen Halbschniarotzer. VI. Zur Frage nach der assimilatorischen Leistungsl'iihigkeit der grünen parasitischen Rhinanthaceen. (Jahrb. f. 'wissenschaftl. Botanik, XLVIJ. Bd., 1910. ö. Heft, S. 539—587, Taf. XVI, XVII.) 8». 2 Textfig. Höhnel Fr. v. Atichia Trcnhii v. Höhnel (Saccharomycetes). (Ann. jard. bot. Buitenzorg, 3. suppl., 1910, 1. partie, pag. 19 —28.) 8". Kindermann V. Verbreitungsbiologische Beobachtungen bei Pflanzen. (Lotos. Bd. 58. 1910, Nr. 6, S. 205-209.) 8". Mencl E. Über den Kern und seine Teilung bei Sarcinen und j\[icrococcus ocltraceus {hutyricus). (Archiv für Protistenkunde, XIX. Bd., 1910, 2. Heft, 8. 127—143, Taf. IV.) 8°. Molisch H. Siderocapsa Treuhii Molisch, eine neue, weit- verbreitete Eisenbakterie. (Ann. jard. bot. Buitenzorg, 3. suppl., 1910, 1. paitie. pag. 29—34. tab. III.) 8". — — Ultramikroskop und Botanik. (Schriften d. Ver. z. Verbr. naturw. Kenntn. in Wien, L. Band, 1910, S. 93—132.) kl. 8". 1 Textfig. Murr J. ^Zur Flora von Tirol (XXIII). (Allg. botan. Zeitschr., XVI. Jahrg.. 1910, Nr. 6, S. 85—86.) 8". Nalepa A. Die Milbengallen in den Kronen unserer Waldbäume- (Naturw. Zeitschr. f. Forst- und Landwirtschaft, 8. Jahrg.» 1910, 7. Heft, S. 331—335.) 8". Nemec B. Über das Schicksal der syndiploideu Kerne und Zellen. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXVIII, 1910, Heft 5, S. 113—115.) 8°. Polak J. M. Förderungsmittel des naturgeschichtlichen Unter- richts in den Oberklassen der Mittelschulen. S.-A., Prag, 1910. 8". 23 S. Portheim L. v. Eine neue arteigne Reaktion bei Pflanzen. (Verhandl. d. Gesellsch. deutsch. Naturforscher und Arzte, 81. Vers, zu Salzburg, II. Teil, 1. Hälfte, S. 170—172.) 8". Raciborski M. Cber die Zweigrichtung des Muskatnußbaumes. (Ann. jard. bot. Buitenzorg, 3. suppl., 1910, 1. partie, pag. 105 — 108.J 8^ 1 Textfig. Schiffner V. Kritische Bemerkungen über die europäischen Lebermoose mit Bezug auf die Exemplare des f]xsikkatenwerke3: Hepaticae europaeae exsiccatae. VII. Serie. (Lotos, Bd. 58, 1910. Nr. 5, S. 175—184. Nr. 6, S. 209—221.) 8°. U.-handelt Nr. 301— 33ü. Schneider K. C. Die Grundgesetze der Deszendenztheorie in ihrer Beziehung zum religiösen Standpunkt. Freiburg i. Br. (Herder), 1910. 8°. 260 S., 73 Abb. — Mk. 7-80. 24» 324 Tölg Fr. Über Lehrgärten. 1. Teil: Allgemeine Bemerkungen über Lehrgärten und Vorschläge zu einer allgemeinen Einführung derselben nebst der Beschreibung des Lehrgartens am k. k. Gym- nasium in Saaz. (Aus dem XXXVIL Jahresbericht des k. k. Staats- gymnasiums in Saaz.) 8°. 22 S., 1 Plan. Ton der a F. Vergleichende Untersuchungen über die Stärkezellen im Stengel der Dicotyledonen. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., CXVIII. Bd., Abt. 1, Dez. 1909, S. 1581—1650.) 8°. 3 Tafeln. Wiesner J. v. Über die Anpassung der Pflanze an das diffuse Tages- und das direkte Sonnenlicht. (Ann. jard. bot. Buiten- zorg. 3. suppl., 1910, 1. partie. pag. 47—60.) 8°. Witlaczil E. Deutsch-skandinavische Reise. Eine geographisch- naturhistorische Studienfahrt. (LIX. Jahresbericht der k. k. Staats- Kealschule im 111. Bez. in Wien, 1910.) 8". 54 S. Z aller V. Die Entstehungsgeschichte der Moore im Flußgebiete der Enns. (Zeitskhr. f. Moorkultur u. Torfverwertung, VIIL Jahrg., 1910, Heft 3, S. 105—154.) 8°. 1 Karte, 10 Taf., 2 Abb. Ascherson P. Die Herkunft der Reseda odorata. (Naturw. Wochonschr., N. F., IX. Bd., 1910, Nr. 16, S. 241—243.) 4°. Becker W. Die Violen der Schweiz. (Neue Denkschr. d. Schweiz, naturf. Gesellsch.. Bd. XLV, Abb. 1.) 1910. 4". VIII -f 82 S., 4 Tafeln. Buder J. Studien an Lahurnum Adami. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXVTII, 1910, Heft 5, S. 188-102.) 8». Büsgen M. Vegetationsbilder aus dem Kameruner Waldland. (G. Karsten und H. Schenck, Vegetationsbilder, VIII. Reihe, Heft 7, Taf. 37—42.) Jena (G. Fischer), 1910. 4°. — Mk. 2-50. Collins F. Sh. The green Algae of North America. (Tufts College studies, vol. II, nr. 3, scient. ser., pag. 79—480.) 8". 18 tab. Comb es R. Determination des intensites lumineuses optima pour les v^getaux aux divers Stades du d^veloppement. (Ann. d. sciences nat.. IX. ser., bot., t. XI., 1910, nr. 2, 3 et 4, pag. 75-254, tab. VI— X.) 8°. 42 tig. Gandoger M. Novus conspectus florae Europae sive enumeratio systematica plantarum omnium in Europa hucusque sponte cogni- tarum. Parisiis (A. Hermann et fil.) et Lipsiae (Th. 0. Weigel), 1910. 8°. 541 pag. Das Buch soll einen Ersatz bieten für den in vieler Hinsicht ver- alteten, überdies im Buchhandel vergriffenen „Conspectus florae Europaeae" von Nyman. Nach einem solchen Werke besteht zweifellos ein starkes Be- dürfnis. Dem Verfasser ist es aber nicht gelungen, den Anforderungen, die an ein solches Werk gestellt werden müssen, gerecht zu werden. In der An- ordnung des Stoffes hat sich Verf. in Übereinstimmung mit Nyman an das 325 De Candollesche System gehalten. Familien, Gattungen und Hauptarten sind in analojjer Weise numeriert wie boi Nyman. An jedp Hauptart. die durch fetten brück hervor^'ehoben ist. scblielit sieb eine Reibe von Namen, welche die in den Formenkreis gehörenden Unterarten, Rassen oder Formen bedeuten sollen. Hierin finden sich aber häutig, wie zahlreiche Stichproben gezeigt haben, ganz wertlose Formen mit guten Arten, die z. T. in eine ganz andere N'erwandtschaft gehören, kritiklos durcheinander gemischt. Die Ver- wertung der neueren Monographien ist äuljerst mangelhaft. Auch die Nomen- klatur entspricht oft nicht den internationalen Regeln. Die wenigen und oft nicht glücklich ausgewählten Synonyme, ebenso wie das Fehlen eines Art- registers erschweren die Benützung des Buches bedeutend. Wegen dieser und mancher anderer Mängel kann das Buch gerade den Kreisen der Liebhaber und Floristen, denen keine anderen Behelfe zu Gebote stehen, um sich über die Mängel des Buches hinwegzuhelfen, in keiner Weise empfohlen werden. E. Janchen. Georgevitch P. JhiciUus thermophilus Jivo'ini nov. spec. und Bacilhi^ ihoDiopltihtfi Loi^anitclii nov. spec. [Eine biologisch- morphologische Studie dieser Bacillen mit besonderer Berück- sichtigung der Sporenbildung.] (Zentralbl. f. Bakteriologie, Pa- rasitenkunde und Infektionskrankheiten, 2. Abt., 27. Bd., 1910, S. 150—167.) 8°. Greene L. E. Landmarks of botanical history. A study of cer- tain epochs in the development of the science of Botany. Part. I. Prior to 1562 a. D. Washington (Smithsonian Institution), l'.tOl». 8". 329 pag. Jollos V. Dinoflagellatenstudien. (Archiv für Protistenkunde, XIX. Bd., 1910, 2. Heft, S. 178-206, Taf. VI— X.) 8°. Johnson T. Die Flora von Irland. (G. Karsten und H. Schenck, Vegetationsbilder, VIII. Reihe, Heft 5—6, Tafel 25—36.) Jena (G. Fischer), 1910. 4^ — Mk. 5. Koorders S. H. Die Piperaceae von Java. (Verh. d. kon. Akad. V. Wetensch. te Amsterdam, 2. sect., deel XIV, nr. 4.) Amsterdam (J. Müller), 1909. gr. 8°. 75 S. Leclerc du Sablon M. De la nature hybride de lOenothere de Lamark. (Revue generale de Botanique, tome XXII., 1910, nr. 258. pag. 2t56— 276.) 8^ Lecomte H. Flore generale de Tlndo-Chine. Tome I., fasc. 5 (pag. 449 — 576, vignettes 43— 60, planches XXII). Paris (Massen et Cie.), 1910. 8^ — Mk. 7. Inhalt: Malvacees (finj, Sterculiacees et Tiliacees p;ir F. Gagnepain. Lt'mmermann E. Algen. (Krvptogamenflora der Mark Branden- burg, III. Bd., 4. Heft [Schluß], Bogen 32—45 und I— III.) Leipzig (Gebr. Borntraeger), 1910. 8". — Mk. 10-20. Maire R. Les bases de lä classifieation dans le genre Rusf^ula. (Bull. trim. de la soc. mycol. de France, tome XXVI., r.»10. \. fasc, pag. 49—125.) 8". 6 tig. Migula W. Kryptogaraenflora von Deutschland, Deutsch-Öster- reich und der Schweiz (im Anschluß an Thomes Flora von Deutschland). Bd. III. Pilze. 1. Teil. Myuomycde$, Fhyco- 326 mycetes, Basidiomycetes (Ordn. üstilagineae und Uredineae). Gera (Fr. v. Zezschwitz), 1910. 8«. 510 S., zahlreiche Tafeln. — Mk. 28. Müller-Freiburg K. Dr. L. Rabenhorsts Kryptogamenflora von Deutschland, Österreich und der Schweiz. VI. Bd. : Die Lebermoose {Musci hepatici) (unter Berücksichtigung der übrigen Länder Europas). 11. Liefg. (S. 641—704, Fig. 303—321). Leipzig (E. Kummer), 1910. 8". — Mk. 2*40. Nawaschin S. Näheres über die Bildung der Spermakerne bei Lilium Martagon. (Ann. jard. bot. Buitenzorg, 3. suppl., 1910, 2. partie, pag. 871—904, tab. XXXIII. XXXIV.) 8°. Nord hausen M. Über die Perzeption der Lichtrichtung durch die ßlattspreite. (Zeitschr. f. Botanik, II. Jahrg., 1910, 7. Heft, S. 465-506.) 8". 5 Textabb. Oliver G. W. New Methods of plant breeding. (ü. S. dep. of agric, bur. of plant industry, bull. nr. 167.) Washington, 1910. 8^ 39 pag., 15 tab., 2 fig. Petkoff St. La flore aquatique et algologique de la Macedonie du S.-O. Philippopoli (Chr. G. Danoff), 1910. 8°. 189 pag., 4 planches, 85 tigures, 1 photogr., 1 carte geogr. Zyrillisch, mit französischem Resümee. Les algues la Bulgarie du S.-O. et leur dispersion. (Ann. de l'univ. de Sofia, 1. vol., fasc. III., pag. 1 — 89.) 8°. 1 planche, 12 fig. Zyrillisch, mit französischem Resümee. Pilger R. Die Stämme des Pflanzenreichs. (Aus der „Sammlung Göschen".) Leipzig (G.J.Göschen), 1910. 16°. 146 S., 22 Text- abbildungen. — Mk. 0-80. Thiselton-Dyer W. T. Flora Capensis. Vol. V., sect. 1., part. IL (pag. 225—448). London (L. Reeve and Co.), 1910. 8°. Tilden J. Minnesota Algae. Volume I. The Myxopbyceae of North America and adjacent regions including Central America, Greenland, Bermuda, the West Indies and Hawaii. Minneapolis. 1910. 8°. 328 pag., 20 tab. Tischler G. Untersuchungen an Mangrove- und Orchideen- "wurzeln mit spezieller Beziehung auf die Statolithentheorie dos Geotropismus. (Ann. jard. bot. Buitenzorg. 3. suppl., 1910, 1. partie, pag. 131 — 186, tab. X.) 8°. 8 Textfig. Tubeuf C. V. Aufklärung der Erscheinung der Fichteu-Hexen- beseu. (Naturw. Zeitschr. f. Forst- u. Landwirtschaft, 8. Jahrg., 1910, 7. Heft, S. 349—531.) 8^ — — Zuwachsleistung von Finus excelsa in Bozen. (Ebenda, S. 351—354.) 8°. 4 Textabb. Weber van Bosse A. Sur deux nouveaux cas de Symbiose entre algues et ^ponges. (Ann. jard. bot. Buitenzorg, 3. suppl., 1910, 2. partie, pag. 587—594, tab. XVI, XVII.) 8°. 327 Went F. A. F. C. riitersuchungen über Podostemaceen. (Verh. d. k. Akad. v. Wetensch. te Amsterdam, 2. sect., deel XVI, nr. 1.) Amsterdam (J. Müller), 11)10. gr. 8°. 88 S., 15 Tal". Wheldale M. Die Vererbung der Blütenfarbe bei Antirrliinum »i(iJH.<. (Zeitschrift für induktive Abstammuugs- u. Vererbungs- lehre. Bd. 111. Heft o. S. 311—333.) 8°. Winkler Hans. Über das Wesen der Pfropfbastarde. (Vorläufige Mitteilung.) (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch.. Bd. XXVIII. liUO. Heft 5, S. IIÜ— 118.) 8". Notiz. Ein Herbarium, ca. 22.000 Arten und Unterarten, fast die ganze europäische Flora, darunter auch die größten Seltenheiten enthaltend, die Pflanzen auf weißem Papier aufgeklebt und in 395 Faszikeln verpackt, ist zu verkaufen. Angebote sind unter Chiffie ,A. M." an die Redaktion der Österr. botan. Zeitschrift (Wien, 1II/3, Rennweg 14) zu senden. Personal-Nachrichten. Frl. Johanna Witasek (Wien), bekannt durch ihre syste- matischen Arbeiten über die Gattungen Campanula und Calceo- laria. ist am 5. Juli d. J. gestorben. Prof. Dr. Ch. Luerssen (Königsberg) ist in den Ruhestand getreten. Außerordentl. Professor Dr. C. Mez wurde als ordentlicher Professor an die Universität Königsberg berufen. Privatdozent Dr. Erwin Baur (Berlin) wurde zum Professor ernannt. Inhalt dpr Aui;u«t->'ammer: Hermann Cammerloher: Stadiea über die Samenanlagen der rmbeüiferen nnd Araliaceen. S. 2S9. — L. N'icotra: Sar le nyst^me des monocotyledoneeB. S. 800. — Alois Teyber: Über einige interessunte Pflanzen Istriens und Üalmatiens. S. 808. — K. Fritsch: Floristiscbe Notizen. S. 310. — August Slrazek: Über geformte eiweiß- artige Inhaltskörper bei den Lcgnminosen. (ScblaU.) S. 312. — Literatur-Übersicht. S. 322. Notii. 8. 827. — Personal-Nachrichte chrichten. S. 827. Kedaktenr: Prof. Dr. U. t. Wettstein, Wien, 3,3. Kennweg U. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Ine „Ötterrelohlsche botanitohe Zelttohrlfl" ericbemt um Kriten eine» jeden Monat« and koitel ^-unzjünru' 1»' Man. Zu herabgoiatzten Preiten sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 185t/58 4 M. X—, 1«6« b2, 1**64 Oy. 1871. 1»73 7<, 1870,1»« kU. *—, 1898/97 i M. 10- — . kxeuii'lare, die frei durcQ die l'ost vipedicrt worden sollen, sind niittuiii PosUinweisaug direkt bei der Adniiuistration in Wien, I., llunjurkgass« 2 (ir'iruiu Karl Ciorolds SotinK tu präaumerieren. Einzelne Nummern, soweit nucb vorrätig, a 2 Hart. Ankfindigungen werden mit SO Pfeuniifen für die durchlaufende Hetitzeile berechnet 328 INSERATE. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Professor Dr. Karl Frltsoh ScMora für fliß österreiclisclBB Snietei- 1 Alueilänfler (mit Ausschluß des Küstenlandes). — Schulausgabe der „Exkursionsflora". Preis broschiert Mark 3"60, in elegantem Leinwandband Mark 4* ViV Vt^ VV VW ViV W W it^ it^ 'dv.vtv v|v v|y ify ij^ itV i> VJV Vt4^ VlV^ it^ vjv vt^ ^~l^-m »-t-« »--l--« •-1'-« •-4-« •-4'« •-4'-« »-i--« »~l-« »-l- • »-t« •-4'^ »-4-^ »-V» »--v^ »-i--* •-4'^ •-J'« •-4'-« »-sj-* •-J'* •-I'« »-+-^ Preisherabsetzung älterer Jahrgänge der ,,Österr. botanischen Zeitschrift". Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift" zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1893 (bisher ä Mk. 10.—) auf ä Mk. 4.— 1893-1897 ( „ „ „ 16.-) „ „ „ 10.- herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (ä Mark 3.—), 1860 bis 1863, 1861-1869, 1871, 1873—1871, 1876—1880 (ä Mark 4.-} bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854 — 1859, 1863, 1870, 1873 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschriff* erschienenen 37 Porträts lierTorra^ender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35. — netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direkt Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. •--t~« •-•T^* •'!-• •''f-~* »-t^« •-'1-« •-'t-» ♦^-* ♦-^-« •f-* •- I~« ♦t-» •-•t-« •-'N« ^i-* •'!'-• •-^~« •^-^ •^-m •-^~« »-l-« m^~-* •-1-« Bnchdruckerei Carl Gerold's Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE unmm iimmm. Heraust,'eireben und redigiert von Dr. Richard R. v. \A^ettstein. Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LX. Jahrgang, N"- 9. Wien. September 1910. Über die Samenanlage von Oaercns Robiir L. und intraseminale Gefäße. Von lt. V. Klebeisberg (Brixen a. E.). (Mit 7 Textfiguren.) (Aus dem botanischen Institute der k. k. Universität Wien.) Die neuere Gametophytenforschung hat für einzelne Amenti- feren;j:attunofen so interessante Resultate geliefert, daß das Studium dieser Richtuiiir erhöhter Aufineiksainkeit begegnet. Seit Treubs <1891)M Entdeckung der Chalazogaiuie h^\Casnarina ergaben weitere Untersuchungen dieselbe Erscheinung bei Corylus Avellana und Jughins regia (Nawaschin 1895), Cary a olivaeformis (BWWugs 1903) und Carpiiins Betidus (t^enson 1906); in diesen Fällen handelt es sich um echte Chalazogamie im Sinne von Forsch (1904, 1907), d. h. der Pollenschhiuch erreicht direkt durch die Chalaza den Embryosack, während er bei Alnus und Betida (Nawaschin 1893, 1894, Wolpert 1909) zunächst zwar auch in die Chalaza eindringt, dann aber erst auf dem Umwege über die Mikropyle den Embryosack erreicht. Ein ähnlicher endotroper Yerlaut wurde übrigens auch anderwärts gefunden, so bei AlcJie- milla arvensis (Murbeck 1901) und Sibhuldia procumbens (Al- banese 1904). Nach diesen Erfahrungen mußte das Verhalten von Qnerrus interessieren. Eine darauf bezügliche Arbeit von Conrad (1900) hat nicht allen gewünschten Aufschluß gegeben, ließ insbesondere die Frage nach dem Verlauf des PoUenschlauchs offen. Zum Studium namentlich dieses letzleren Punktes machte ich mich auf Aureirung meines verehrten Lehrers Prof. Dr. U. v. Wettstein im Friilijahr und Sommer 1909 an die MaterialL^ewinnung ; es wurden die zwei Arten Quercus Cerris L. und Qucrcus Jiobur L. gewählt, die ') Literaturverzeichnis am Schlüsse der Arbeit. östcrr. bnian /.eithchnft. 9. Haft. 19IU. 26 330 jungen Fruchtknoten von der Bestäubungszeit — Anfang Mai — an in regelracäßigen Abständen von 2 — 3 Ta^en gesammelt und teils in Fleramingscher Lösung, teils in Alkobol-E sessig fixiert. Quercus Robur schien nachmals für die Behandlung günstiger, weshalb sich die Untersuchung auf diese Art beschränkte. Im Laufe der Arbeit stellten sich technische Schwierigkeiten ein, die den Versuch nicht zum gewünschten Ziele, einer umfassenden Dar- legung aller einschlägigen Verhältnisse des weiblichen Gametophyten, kommen ließen. Schon für das Eindringen des P'ixiermittels mußten die namentlich in jungen Stadien nach Entfernung der Cupula sehr kleinen Fruchtknoten möglichst zugeschnitten werden, da sich das sehr dicht geschlossene und feste Epiderraisgewebe fast undurch- lässig zeigte; trotzdem aber bot das Objekt der Mikrotombehandlung noch solchen Widerstand, daß es kaum für ein Drittel der be- gonnenen Serien gelang, dieselben annähernd lückenlos und im einzelnen Schnitt verwendbar herzustellen. Der Grund dafür liegt in der Ausbildung äußerst widerstaodsfähiger Steinzelleninselu noch in den innersten Partien der Carpellvvand. die schon in den frühesten Jugendstadien der Samenanlage auftreten und sich rasch aus- breiten, um schließlich das harte Gehäuse der Eichel zu liefern; auch die Haare der Fruchtknotenhöhlung wirken störend. Um Erfolg zu versprechen, müßten also die Samenanlagen vollständig frei präpariert werden, so wie dies Na wasch in bei ÄhiKS u. a. tat; abgesehen davon, daß dadurch das Bild an Über- sichtlichkeit verliert, fra^t es sich bei Quercus, wenigstens bei der untersuchten Art, um die technische Möglichkeit dieses Verfahrens. — Auch die Färbung der Schnitte gab zu schaffen, mutmaßlich wegen des vielen Gerbstoffes, der hier angehäuft ist. Verschiedene Versuche mit Hämatoxylin blieben trotz vorangegangener Wasser- stoffsuperoxydbehandlung fruchtlos, hingegen gelang die Färbung schließlich mit Safranin und Gentiauaviolett. Hinsichtlich des Gametophyten und des Befruchtungsvor- ganges ist also die Untersuchung nicht zu der tiewüuschten Voll- kommenheit gediehen. Hingegen schien es nicht unlohnend, sich vorerst auf das Studium der Samenanlage zu beschränken und einiges über deren Bau mitzuteilen. Außer der erwähnten Arbeit von Conrad über die Entwicklungsgeschichte von Quercus, worin die Samennnlage der untersuchten Spezies (Qu. velutina Lara.) als normal geschildert wird, und einer kurzen Notiz von Benson (1894, S. 413) bestehen über den Gegenstand einige Angaben von Hofmeister (1858. S. 98 f.). Befund bei Quercus Hobur. Der Fruchtknoten von Qu. Robur enthält zwei Fächer, ge- trennt durch eine einfache mediane Scheidewand, die dem einen Seitenpaar des im Querschnitt ungefähr quadratischen Hohlraumes parallel läuft. Der Angabe Hofmeisters von einem dreifächerigen 331 Fruchtknoten diirfte wohl c\uc aiulere Spezies &\s „Qu. pedunculata'^ zn«2:rniirle Hegen. Die Scheidewiind zeiirt beiderseits eine deutlich ausL^ehiidete. einschichtige Epidermis. .ledes Frnclitkiiotenfach liirgt zwei SarneiianhiiJen, die in der Mittelhnie des unteren Teiles der Scheidewand entspringen und frei aneinander grenzen. In ihren oberen, aufrechten Partien liegen sie sehr eng der Scheidewand an, verwachsen stellenweise mit ihr. Die übrigen Wände der Krucht- knutenhühlung werden bedeckt von dicht stehenden, sehr lang va ■^,^ vsch ,.' Fig. 1. Sc;hematischer Läiigs.schnitt durch den Fruchtknoten von Quercus EohurL.f quer zur Scheidewand. Äußeres Integument und Nucellus rot. civ = Carpell- wand, CS = Zeutraistrang des Nucellus, ei = äußeres Integuinent, hh = Frueht- knotenhohlraum, n = inneres integunicnt, n = Nucellus, ua — Narbe, 8ch — Scheidewand, rc = basales Gefälibündelzentrum, rfu = Funiculargefäß- sträuge, reif = Gefaßbündel der Carpellwand, ri =^ Integumentgelaüstränge, vsch = Gefäbbündel, das in die Scheidewand eintritt, j-st = Geläßbundei des Fruchtknotenstiels. — Vergröüerung ca. 24. werdenden einfachen Haaren (Fig.2Ä), die als Ausstülpungen von Zellen der Epidermisscliifhi lit^voijielien und schließlich die Sarnenuiilaü;B nach auü^n bartentininii: umgeben; sie treten liiuifegen nicht oder nur vereinzelt an der Scheidewand auf, welche, wenigstens zur Haupt^ache, nackt bleibt. Der l^eginn der Haarentwickluug fällt m die Zeit der liestäuluing. — Die CiefäßbündeJ der Carpellwand gehen zurück auf die peripher angeordneten Stränge de.s^Frucht- 332 kootenstiels und geben randlich der Basis des Fruchtknotens die Gefäßstränge für dessen Inneres ab; letztere laufen annähernd horizontal, mit geringer Wellung, parallel der Fruehtknotenbasis gegen die Mitte zu und vereinigen sich dort zu einem zentralen Bündel, das, aufwärts gerichtet, in die Mediane der Scheidewand eintritt, um sich dann in die vier Funieuli zu verteilen. Dadurch epfei) 7n-^ .11/ -'i '''A -r^- tu V'C Fig. 2. Längsschnitt durch den Fruchtknoten, quer zur Scheidewand. eEndosperm, ea Eiapparat, em Embryosack, m Mikrophyle, h Haare der Carpellwand, ei äußeres Integument, ep (ei) Epidermis desselben, ii inneres lutegument, iv IntQgument- gefäßstränge, vc basales Gefälibündelzentrum. — Vergr. ca. 50. wird die appendikuläre Natur der Samenanlagen im Verhältnis zu den Carpellblättern erwiesen. Die einzelne Samenanlage selbst ist seitlich-basal, bald etwas höher, bald etwas tiefer inseriert, auatrop-epitrop und mit zwei Integumenten versehen ; ihre Längsachse liegt gleichsinnig mit der des Fruchtknotens. Die Samenanlage erhebt sich zur Zeit der Bestäubung (Anfang Mai) als eine ganz undififerenzierte Gewebe- 333 anschwellnn?. jedoch schon mit deutlich ausgebildeter, gesonderter Epidermisla^e versehen, an d^r Placeuta und entwickelt sich anfarifrs sehr laiiiTsara ; erst nngefalir nach Ablauf von 2 — 3 Wochen (25. Mai) besinnt die Ausstülpunir der I ntegn men te; das äußere ungleich mächtiger als das innere, doch auch dieses schon in einer Stärke von 3—4 Zellschichten; binnen weniger Tage (Ende Mai, Anfang Juni) reichen ihre Enden faltenförmiff bis an die Nucellus- spitze vor und schließen sich über derselben zu einer hauben- förraigen Decke, die durch weiteres perikliues Wachstum an Dicke Fip. 3. Querschnitt durch den Fruchtknoten, die Samenanlagen in verschiedener Höhe getroffen, cw Carpellwand, ei äußeres Integument. ep [ei) Epidermis des- selben, ü inneres Integument, ep (ii) f]pidermis desselben, io Integumentgelaß- stränge, h Haare der Capellwand, n Nucellus. — Vergr. ca. 30. gewinnt. Schon bald nachdem sich der Rand der Inteeumente über dem Nucellus geschlossen hat. fallt deren enges Anlie^nn anein- ander auf. Das äußere Intetrument lejrt sich so dicht um das innere, daß die trennende Fuge im Hilde bisweilen {janz verschwindet, wobei sie jedoch in güustiiren Füllen stets deutlich zu erkennen ist, und von einer Verwachsunfr der Integumente untereinander nicht die Rede sein kann. Noch enger ist der Zusammenschluß des einzelnen InteL'umentes für sich in der Mittellinie der Haube über dem Nucellus, da wo man die Mikropyle vermutet. 334 Von den vier Samenanlagen des Fruchtknotens gelangt nur eine zur Erabryobilduug: die anderen (Fig. 2, links) bleiben steril, verkümmern aber nicht direkt, etwa durch völliges Einstellen ihrer Entwicklung und rein passives Verhalten, sondern erfahren zunächst noch eine ausgeprägte Längsstreckung, indem die Integuraente seitlich an- einander (nicht periklin) stark aufwärts wachsen, derart, daß schließlich das innere wie das äußere nach oben in einen langen, geraden oder gegen das Ende hin etwas gebogenen Schnabel verlängert erscheint; m der Nucellus nimmt sich bei der be- deutenden Mächtigkeit der Integumente ' als kleine, deutlich gesonderte Zellgruppe (Fig. 3n) aus. die verhältnismäßig tief in '' den Grund der Samenanlage zu liegen kommt, überragt von einer sehr hohen, " spitzkegelförmigeu Integuruentkappe ; deren Zellagen grenzen seitlich aneinander und sind daher vorwiegend in der Längsachse der Samenanlage orientiert. Die den Embryo liefernde Samenanlage (FiiT. 2, rechts) wächst hingegen ent- sprechend in die Breite ; später werden dann die übrigen drei passiv beeinträchtigt und verdrängt. .j Der Nucellus bleibt insofern frei vom inneren lutegument, als dasselbe ihm zwar enge anliegt, aber doch keine V^erwachsung eintritt und die Trennunüsfuge im Quer- und Längsschnitt gleich deutlich zum Aus- druck kommt. Die unteren seitlichen Par- tien des ursprünglichen, noch integument- lüseu Placentalhückers rücken nachmals ausgeprägt in die Stellunir als Integumeiit- grund, während der Nucellus dadurch einigermaßen unterschnürt als verschmä- lerter \ind. wie nachher gezeigt werden soll, auch histologisch diflferenzierter Strang gegen die Chalaza führt (vgl. Fig. 4). Im Stadium der Befruchtung (Mitte bis 20. Juni) und schon früher ist der Verschluß der Integuraente über dem Nucellus so dicht geworden, daß es häufig nicht mehr gelingt, Spuren der Mikropyle zu finden; doch in einzelnen günstigen Schnitten er- scheint von der Spitze des Nucellus fort nach oben führend im inneren Integumeut noch ein feiner Kanal (Fig. 2, 4, 7 m) zwischen den sonst eng aneinander liegenden Zellen der Haube angedeutet, der sich aber nach außen hin noch vor Erreichen des äußeren Integuments völlig verliert, ohne irgendwo seitwärts, etwa in ausbiegendem Ver- Fig. 4. Längsschnitt median durch den Nucellus und die angrenzenden Partien der Samenanlage, es Zentraler ytrang des Nucelhis n, ii inneres Integument, rc ba- sales Gefäßbündelzentrum. — Vergr. ca. 130. 335 lauf, seine F'ortsetzung zu finden; in der Sehnittserie müßte dies zu sehen sein. Das äußere Integuraeut ist vollkommen dicht verschlossen, es fehlt in ihm jede Spur einer Mikropyle; seine Runder sind hitr ofTcnbar, nachdem sie sich getroffen, miteinantier verwachsen und es kam so zur Bildung einer einlieitlichen, ununterbrochenen Hülle um das innere Integument und den Nucellus. Besonders schön ist das zu beobachten bei den iiefruchleten und den Embryo liefernden Samenaulagen (Fig. 2. rechts), wo die Integunieiitkappe nicht in die Länge gestreckt ist. ihre Zellen daher niclit die Neigung zur Anordiiuni: in der Längsrichtuntr zeigen, sondern mehr perikhu orientiert sind. Das Fehlen der Mikropyle im äußeren Inteiiunient ist eine an allen Objekten entsprechenden Allers wiederkehrende Erscheinung und daher so weit feststellbar, als die Sicherheit eines negativen Befundes überhaupt an die einer jiositiven Beobachtung heranreicht. Im inneren Integument aber ist der ßest eines Mikropylarkanals deutlich nachweisbar. (Schluß folgt.) Über Iris spuria L., 7. spathulata Lam. und J. subbarbata Joö. Von J. Bernätsky (Budapest) und E. Janclien (Wien). (Mit drei Textabbildungen.) In Yilmorins Blnmengärtnerei (I. Band, 1896) wird von „Iris suhbaihata Joö pr. sp." behauptet, diese Pflanze gehöre in die nächste Verwandtschaft der lri$ Gucldenstaedtiana Lepech. (zitiert unter Nr. 3036) und ihre Blüten wären „nanking^elb''. Dieser Irrtum ist dann auch in ganz moderne Florenwerke über- ^reyangen (Ascherson und Graebner, Synopsis d. mitteleurop. Flora. III. Band, p. 495). Richtigerweise gehört nämlich Iris snhhdvhuta in die nächste Verwandtschaft von /. spuria L. und liesiizt intensiv blauvioleite Blüten. Über diesen Umstand sind auch die österreichischen sowohl wie die ungarischen und sicher auch die rumänischen Botaniker im reinen, die nämlich Gelegenlieit hallen, die Ptlanze in der Natur — und nicht auf Grund falsch bestimmter (iartenexemplare — kennen zu lernen. (Siehe darüber z. B. (). Stapf in Usterr. bot. Zeitschr., XXXVII, 1887, und XXXVIII, 1888, ferner G. Beck, P'lora von Niederösterreich, I. Band. 1800, p. 189, dann die meisten ungarischen P'loreuwerke und endlich J. Bernätskys Arbeit „/r/.s-Studien" in Bot. Közlem., 1909. p. 64.) Eine andere Frage ist aber, wodurch sich die zwei Pflanzen. /. sjiurid unil /. subbarbata, voneinander unterscheiden und welches 336 ihre Verbreitungsgrenzen namentlich in Ungarn, Osterreich und Deutschland sind. In den ungarischen Herbarien finden sich sehr viele Pflanzen unter der Bezeichnunor /. spuria L. und auch I. subbarbata Joö vor. Man neigte somit bisher zu der Ansicht, daß in Ungarn beide verbreitet wären. Aus Niederösterreich er- wähnt G. Beck beide Formen. Auch K. Fritsch führt in der zweiten Auflage seiner „Exkursionsflora für Österreich" (1909, p. 135) sowohl Iris spuria, als auch Iris subbarbata auf, erstere für Mähren und Niederösterreich, letztere nur für Niederösterreich. In Deutschland sowie auch in Frankreich und Dänemark wurde bisher das Vorkommen von /. subbarbata unseres Wissens für ausgeschlossen gehalten und bloß /. spuria erwähnt. Bernätsky konnte (1. c.) feststellen, daß sämtliche in Ungarn vorkommende und bald als I. subbarbata, bald als /. spuria, bald als I. lilacina Borb. bezeichnete, ja auch als /. foetidissima (von der Csepelinsel) und /. sinithulata benannte Formen zu /. subbar- bata gezogen werden müssen, denn sie gleichen in allen wesent- lichen Merkmalen der Pflanze der Siebenbürger Salzteiche (locus classicus) und auch der in Kerners Flora exsicc. Austro-Hung. unter Nr. 1858 ausgegebenen, von Borbäs bei Körösladany im ungarischen Tieflande als I. subbarbata Joö g:esammelten Pflanze. Es ist wohl nicht nötig, besonders zu erwähnen, daß sämtliche ungarischen Exemplare auch der Diagnose Joös (Verhandl. Sieben- bürg. Ver., II. Band, 1851, p. 98) entsprechen. Ebenso konnte er auf Grund eingehenden Herbarstudiuras die wesentlichen und bisher nicht genügend bekannten Unter- scheidungsmerkmale zwischen der ungarischen und der westlichen, in Frankreich vorkommenden Pflanze feststellen. Die ungarische Pflanze erreicht in der Regel eine Höhe von 60 — 80 oder zumindest von 50 cm und bleibt nur ausnahmsweise niedriger; ihre Infloreszenz wird 20 — 26 cm lang und bleibt nur selten kürzer. Das letzte Stengelblatt unterhalb der Infloreszenz er- reicht mit seiner Spitze letztere nur ganz ausnahmsweise, indem es die Länge des dazugehörenden folgenden Internodiums in der Kegel nicht übertrifl"! und somit dieses Internodium in seinem oberen Teile nackt bleibt. Die Spathablätter besitzen schon zur Blütezeit einen ansehnlichen Hautrand, namentlich an ihrer Spitze^ die zumeist bald zerschleißt. Die äußeren Perigoublätter der Blüte erreichen eine Länge von 40 — 58 mm und besitzen an ihrer Innen- seite in der Mitte eine zwar vergängliche, aber in der Regel recht auffallende, kurze, gelbe Läugsleiste (daher der Name subbar- bata); die Früchte sind glänzendbraun und ihr Schnabel ist scharf zugespitzt. Die Grundblätter erreichen meist mehr oder minder die Infloreszenz und sind in der Regel 8 — 12mm breit. (Vgl. Abb. la und Ib.) Dagegen wird die französische Pflanze („Pres de St. Macel pres Perols [Herault]", „Charente-Iuferieure", „Montpellier", „Ile- 337 Madame", „Baron pres d'üzes" ete.) selten einen halben Meter hoch, sondern hleibt entschieden niedriger, in der Regel 30 cm oder kaum 40 — 45 cm ; ihre Infloreszenz ist viel kürzer und oft auf eine einzige Blüte reduziert. Das letzte Stengelblatt erreicht mit seiner Spitze die Infloreszenz immer sehr gut, indem es das ihm folgende Stengeliuternodiuin an Länge zuweilen auch um das Dop- pelte ültertriflfi. Die SpathaljJätter. namentlich die unteren, bleiben zur Blütezeit fast bis zur Spitze grün und fest, ohne zu zerschleißen. Die äußeren Perigonblätter sind in der Regel kaum 40 mm lang und eine gelbe Längsleiste, der sogenannte falsche Bart, ist auf ihnen nicht zu konstatieren, sondern es sind nur mehrere dunkle Adern vorhanden. Die Früchte sind mattbrauu und ihr Schnabel ist weniger scharf zugespitzt. Die Grundblätter erreichen in der Regel mehr oder minder die Höhe der Pflanze, bleiben aber immer unter 1 cm, ja oft nur 6 — 7 mm breit. (Vgl. Abb. 2.) Gestützt auf die Kenntnis dieser von uns beiden anerkannten Unterscheidungsmerkmale arbeiteten wir nun weiter und unter- suchten vor allem die niederösterreichische Pflanze. Auf Grund des in den Herbarien des k. u. k. Naturhistorischen Hofmuseums, des k. k. Botanischen Institutes der Universität und der k. k. Zoologisch-botanischen Gesellschaft vorhandenen Materiales ge- langten wir zu dem Resultate, daß sämtliche hier vorliegenden Exemplare von verschiedeneu Standorten des Wiener Beckens und aus dem Marchfelde mit der ungarischen Pflanze systematisch identisch sind und somit von der französischen entschieden ab- weichen. Ebenso ergab die von Janchen vorgenommene Unter- suchung eines von Form an ek bei Bfeclava in Mähren gesammelten Exemplares (Herb, des Landesmuseums des Königreichs Böhmen), daß auch die für Mähren angegebene Pflanze mit der ungarischen identisch ist. Nunmehr drängte sich die Frage auf, wie denn die öster- reichische Pflanze einschließlich der ungarischen zu heißen habe. Nach der bisherijren allgemeinen Annahme war die öster- reichische Pflanze mit der westlichen identisch und hieß demnach Iris Sjiuria L. Ebenso glaubte man die in den siebenbürgischen Salzgegenden und in den Sodasteppen des ungarischen Tieflandes vorkommende Form mit gutem Rechte /. suhharbatu neuneu zu SdlJHij. wie dies auch von A. Kern er in seinem allgemein ver- breiteten Exsikkatenwerke mit Berufung auf 0. Stapf angenommen wurde. Um alle Zweitel zu lösen, gingen wir auf Linne zurück. Ins spnria Linne, Spec. plant., ed. 1., I. (17ö3), pag. 3y, wird mit folgenden Worten beschrieben: „Iris corollis imberbibus. ^M'rminii)iis sexaugularibus, caule tereti, foliis subliuearibus". Die Verbreituiigsaujrabe lautet: „Haliitat in Germaniae pratis". Die beigegebenen Zitate aus Linui'S älteren Werken sowie aus 338 Eoyen und Bauhin gehen alle, soweit sie durch klare Zitate näher bestimmbar sind, in letzter Linie auf Iris angustifolia I. Clusius, Ear. plant, hist. (1601), pag, 228, zurück, welches Zitat Linne auch in der zweiten Auflage der Species plantarura ausdrücklich anführt. Clusius bildet eine Pflanze mit laug- gestreckter Infloreszenz ab und gibt als natürliche Standorte, an denen er die Pflanze selbst gefunden hat. eine Wiese bei Oppen- heim am Rhein, zwei Standorte im Wiener Becken und eine Lokalität in Ungarn an. Es ist somit mit größter Wahrscheinhch- keit anzunehmen, daß Clusius die Pflanze auf Grund ungarischer oder niederösterreichischer Exemplare beschrieb und abbildete. Da sich Linne. wie erwähnt, in letzter Instanz auf Clusius beruft und sich Linnes Verbreitungsangabe wohl ebenfalls auf Clusius stützt, so kann man wohl mit Sicherheit annehmen, daß auch Linno unter Iris spnria die österreichische und ungarische Pflanze und nicht die südfranzösische verstanden hat, obwohl in der Diagnose von der gelben, wie schwacher Bart aussehenden Leiste, die zu- erst J 0 ö so sehr in die Augen sprang, nichts erwähnt ist. Ob Linne die Pflanze gekannt hat und die gelbe Leiste auf den äußeren Perigonblättern nicht für genug wichtig hielt, um sie in seiner knappen Diagnose zu erwähnen, oder ob er die Pflanze selbst niemals sah und einfach der von Clusius beschriebenen l'flanze einen Namen gab, muß dahingestellt bleiben, ist aber auch für die Beurteilung der Sache ziemlich gleichgültig. Dem Ge- sagten zufolge hat der Name 7m subharhata Joö gänzlich in Wegfall zu kommen und es hat unsere, nämlich die ungarische und niederösterreichische Pflanze 7m spuria L. zu heißen, wobei aber ausdrücklich bemerkt werden muß, daß die Linne sehe Dia- gnose in ihrer Knap})heit auch ganz gut auf die französische Pflanze paßt, die von der unserigen verschieden ist. Diese französische Pflanze, hat in Hinkunft den Namen Iris sjmthulata Lam. zu lüliren. Über die Originalpiiblikation dieses Namens sei nachstehendes erwähnt. Iris spatlndata Lamarck, Dictionn. encycl. bot., III. (1789), pag. 300, wird mit folgenden lateinischen Worten diagnostiziert: „7/-js imberbis, foliis ensiforrai- bus angustis erectis caule subbrevioribus, spathis viridibus, petalis raajoribus spathulatis." Unter den Synonymen erscheinen neben anderen auch jene aus Bauhin und Clusius, welche sich bei Linnes Jris spuria ebenfalls vorfinden. In der Verbreitungs- angabe wird neben Südfrankreich auch Deutschland und Österreich genannt. Die Betonung der grünen Spathen, welche sich auch in der ausführlicheren französischen Beschreibung wiederfindet sowie die Angabe, daß die Pflanze im kgl. botan. Garten in Paris kul- tiviert werde (die Exemplare stammten wohl sicher aus Südfrank- leich) und daß Lamarck die Pflanze lebend gesehen habe, lassen mit Sicherheit darauf schließen, daß Lamarck in erster Linie die südfranzösische Pflanze im Auge hatte. Die Identität der Iris 339 1 Abb. 1 a. Ins t<]juria L. aus Niederosterreich (Münchendorf). Zirka 2/,, der natür- lichen GröDe. - Original im Ilerbar der Universität Wien. Photogr. J. IJrunn- thaler. Abb. 1 b. Iris spuria L. aus Niederösterreich (Münchendorf). Zirka ^/^ der natür- lichen Größe. — Original im Herbar der Universität Wien. Photogr. J. Brunn- thal e r. 341 spathulata mit Iris spuria L, wird von Lamarck selbst ange- zweifelt, allerdings wohl nur wegen (ier Uiiirenanigkeit der Lin n e- schen Hesi-lireibung. Die Anwendung des Namens im spathulata Lam. wird keineswegs behindert tlurcli die Existenz eines älteren Homonyms. 7r/s spaUndata Linue ül., Suppl. plant. (1781), y V'^^ Abb. 2. Irin spathulata Lam., bliiliPiid und fniclitpnd, von zwei verschiedenen Lokalitäten in Südfrankreich. Zirka ^r der natürlidien Größe. — Originale im llurbar der Universität Montpellier. Photogr. J. Brunuthaler. pag. 99. da dieser Name eine Art der jetzt allgemein anerkannten Ciftttuni£ Moraea bezeichnet, nämlich Jlonwd sjuitliuldta (L. f.) Klatt = Moraea f^pathacca (Ekmauj Ker.-tiavvl. In Deutschland kommt eine Pflanze aus dem Kormenkreise der Iris spuria nur in der Gegend von Oppenheim und iMaiuz 342 auf beiden Ufern des Rheines vor (siehe Ascherson und Graebner, Syn., III. B., p. 496). Aus dieser Gegend stammende Exemplare wurden uns von mehreren Seiten freundlichst zugesandt. Es zeigte sich, daß die Pflanze der Rheinwiesen („Freiweinheim in Rhein- hessen") in bezug auf ihre Größe (65— 80 cm), die Länge der Infloreszenz (15 — 26 cm), das in seinem oberen Teile halbnackte Internodium unterhalb der Infloreszenz, die Länge der Perigon- abschnitte (40 — 50 mm) und die Bartleiste auf deren Innenseite, die Spatha- und Laubblätter, von der französischen — nunmehr /. spathidata genannten — Form abweicht und der niederöster- reichischen somit auch der untrarisclien — früher I. suhbarbata, nunmehr /. spiiria srenannten Form — gleichkommt. Die dänische Pflanze ( „Saliholm") erinnert in ihremHabitus ent- schieden an die östliche Form : I)ie Höhe der Pflanze, die sehr breiten Laubblätter, die sehr lanjre Infloreszenz (25 cm), die an ihrer Spitze stark hauträndigen Spathablätter und die Anwesenheit eines übri- gens schwach ausgebildeten falschen Bartes auf der Innenseite der drei äußeren Perigonabschnitte beweisen, daß die Pflanze von der französischen weit entfernt steht und der östlichen sehr nahe kommt. Die ganze Pflanze ist aber noch etwas üppiger als die typische östliche Form und weicht von ihr dadurch ab, daß ihr oberstes Stengelblatt die Infloreszenz in der Regel sehr gut er- reicht, was bei der östlichen nur ausnahmsweise vorkommt. Man kann also von einer dänischen Form der Iris spuria sprechen. "Wir sehen, daß die ungarische, niederösterreichische, mäh- rische, rheiuhessische und dänische Pflanze einer einzigen Art, der Iris i^puria L., zugehört, wobei zu bemerken ist, daß die dä- nische von den übrigen etwas abweicht und deshalb als Iris spuria L. f. danica bezeichnet werden mag. Zur typischen Iris spuria ist sicherlich auch die rumänische Iris subbarbata zu ziehen. Dagegen stellt die südfranzösische Pflanze eine andere Art vor, welche Iris spathidata Lam. zu heißen hat. Doch soll hier noch bemerkt werden, daß wir in Herbarien auch einige solche französische Formen gefunden haben, die, von der typischen Iris spcdhidata abweichend, der Ins spuria (der östlichen) sich nähern. Um aber über diesen Gegenstand ein endgültiges Urteil füllen zu können, müßten an Ort und Stelle eingehende Unter- suchungen vorgenommen werden. Als sicher festgestellt wollen wir nur so viel sagen, daß die an den oben erwähnten südfran- zösischen Standorten wachsende Pflanze von der eigentlichen Iris spuria wesenMich abweicht, was ja das Vorkommen anderer fran- zösischer Formen durchaus nicht ausschließt. Endlich sei noch eines sehr auffallenden, von 0. Pau aus Spanien uns freundlichst zugeschickten Exeraplares gedacht. Die Etikette desselben lautet: „Iris spuria auct. hisp.? Monreal del Campo in Aragonia; rara! Legit J. Benedicto." Herr Dr. Pau, welcher die Pflanze auch persönlich am selben Standorte be- 343 obachtet liat. vermntetp, wie er uns brietiicli iiiiiteilte. in der- selben eine neue Arf. Die Pri;inze erinnert in der Tracht au Iris yrnmiuea, erwies sich aber bei näherer Untersuchung als eine Form von //»'s spatJndata. Sie erreicht eine Höhe von bloß 20 bis 25 CID. die Blatter sind nur 15 cm lang und kaum 4 mm breit und erreichen dabei jranz ffut die Iiirioreszenz. Die Anzahl der Blüten beträiit 1 — 2. Die 8patha- blatter sind schmal - lau zeit- lich bis iineal (die der typischen /r/s spathulata dagegen lauzett- lieh ). krautig bis zur Spitze, 55 bis t'.O mm laug und 5 — G mm breit. Von einem falschen Barte auf den äußeren Perigonblättern ist nichts zu sehen, wohl aber sind auch hier feine Adern vorhanden. Die ganze Pflanze stellt sich zur typischen Iris S2)athtdata wie etwa die dänische Iris spuria Lam. f. danica zur typischen Iris spuria, man könnte sie somit Iris spathu- lata f. Jiispamca nennen, doch möchten wir auch diesbezüglich weitere Untersuchungen für er- forderlich halten. Abb. .3. Iris spathulata Lam. f. hispmiica Berniitsky aus Ara- gonien. Zirka 2/. der natürlichen Größe. — Original im Herbar Pau. Photogr. A. Mayer. Versuche über die Turgeszenzdauer abgeschnittener Pflanzensprcsse. (Vorläufige Mitteilung.) Von Dr. Fr. .Jesenko (Wien). (.\us dem Institute für Pflanzenzüchtung an der Hochschule für Bodenkultur.) Die Versuche von F. v. HöhneP) und H. Do Vries') haben gezeigt, daß unter Wasser abg» scbnittene belaubte Sprosse länger ') F. V. Höhnel, Über das Welken abgeschn. Sprosse. (Wissensch. prakt. Untersuchungen auf dem.Gebiete des Pliaiizeubaues, Bd. II, Wien 1877.) -) H. De Vries, Über das Welken abgtscbniit. der Sjucinm- (Arb. d. Bot. Inst. Würzburg, Bd. I, Leipzig 1874. J' 344 frisch bleiben als in der Luft abgetrennte und nachher in Wasser gestellte, da infolge des in der Pflanze herrschenden negativen Druckes (Haies) ^) die atmosphärische Luft an der Schnittfläche rasch eindringt; dadurch T^■ird die Wasseraufnahme erschwert und der Sproß verliert bei sonst normaler Transpiration seine Tur- geszenz. Bei den vorliegenden Versuchen wurden daher alle ver- wendeten Zweige unter Wasser abgeschnitten und die Schnittfläche nach alter gärtnerischer Praxis täglich zweimal erneuert. Trotz der größten Vorsicht, jede Verunreinigung des Wassers aus- zuschließen — die Sprosse standen teils in laugsam fließendem Hocbqiiellwasser, teils wurde das Wasser in den Gefäßen täglich gewechselt — welkten Sprosse von Cytisns Labuniiini. Samhucus nigra, Bosa midtiflora (blühend) meistens schon am dritten Tage sehr merklich. Auch eine von zwei zu zwei Stunden vorgenommene Erneuerung der Schnittfläche konnte das rasche Welkwerden nicht verhindern. Diese Erscheinung auf zu geringe Wasseraufnahme zurückzuführen, wäre kaum angängig, so lange die Gelaße des Xylemstranges oö'en sind; deswegen lag die Vermutung nahe, daß entweder Wundkorkbildung die Gefäße verschließt und die Wasser- aufnahme sistiert^), oder daß Ausscheidungen des Sprosses selbst an der Schnittfläche die Verstopfung der Holzgefäße herbeiführen. Das erstere schien schon wegen der oft erneuerten Schnittfläche ziemlich ausgeschlossen. Tatsächlich ließ mikroskopische Unter- suchung auch an mehrere Tage alten Schnittflächen von Cytinus Lah'iyniiin, Acer Fsmdoplntanus, Tilm, Sahx amtifolia keine Callusbildung konstatieren. Es kämen also hauptsächlich die Aus- scheidungen an der Schnittfläche, u. zw. in erster Linie die mit dem absteigenden Saftstrome wandernden Stoö'e der Rinde in Betracht. Es sei mir nun gestattet, über eine Reihe diesbezüglicher Ver- suche zu berichten. Um eine Verschmierung der Holzgefäße durch Ausscheidungs- produkte der Rinde hintanzuhalten, wurde die Rinde der Sprosse 5 cm hoch abgezogen und abgeschnitten, so daß die Rinden- schnittfläche nicht unmittelbar an der Schnittfläche des Holz- körpers, sondern mindestens 5 cm höher sich befand. Es war zu erwarten, daß dadurch eine direkte Verschmierung der ofi"enen Holzgefäße durch Ausscheidungen der Rinde zumindestens er- schwert, bzw. wenn der Rindenschnitt außerhalb des Wassers zu liegen kam, ganz ausgeschaltet wurde. In der Tat zeigten die mit Zweigen von liltns Cotinus, Fagus silvatica, Cytisus Lahurnum, liobinia Pseudacacia, Samhucus laciniata, Salix acutifolia, Ampe- 1) Haies Stefan, Vegetable statics, or on acount of some statical ex- periments on the sap in vegetables. (London 1727.) 2| Verkorkung verletzter Zellen geht oft sehr rasch vor sich, wie z. B. an verletzten Rüben und Zwiebeln. (Wächter, Untersuchungen über den Aus- tritt von Zucker aus den Zellen der Speicherorgaue von Allium Cepa und Beta vulgaris. Jahi'b. f. wiss. Bot., Bd. 41, 1905.) 345 lopsis quinquefdlia angestellten Versuche, daß ceteris paribus die in der angegebenen Weise entrindeten Sprosse durch- wegs mehrere Tage länger frisch blieben als gleich stark belaubte, aber nicht entrindete Sprosse. Dabei muß bemerkt werden, daß alle Mani))ulationen unter Wasser zu geschehen haben, damit die Luft in keiner Weise an den verletzten Stellen in den Sproß eindringt (1. c). P]s ist ferner vorteilhatt. die Zweige keinen zu starken Licht- und Temperatur- schwankungen auszusetzen. Dem längeren Frischbleiben entrindeter Sprosse ging ein größerer Wasserverbrauch parallel, ein umstand, für den nebon der Ausschaltung der mechanischen Verstopfung der Schnittfläche noch die Möglichkeit in Betracht kommt, daß Wasser an ent- rindeten Sprossen radial in den Holzkörper einzudringen vermag. Um dies letztere zu beweisen, wurde die Schnittfläche entrindeter Sprosse mit einer Kautschukkappe wasserdicht abgeschlossen, so daß das Wasser den Holzkörper nur peripherisch umspülte. Wurden so adjustierte Sprosse in mit Wasser gefüllte Eprouvetten gestellt, sank bereits innerhalb einer Stunde das Wasserniveau in denselben sehr merklich. Das Wasser drang also radial in den Holzkörper ein und die Sprosse blieben trotz der abgeschlossenen Schnittfläche durch mehrere Tage frisch^). Nicht entrindete, mit einer wasserdichten Kappe an der Schnittfläche versehene Sprosse von Acer Segundo welkten dagegen wie in der Luft und die Wasseraufnahme durch die Rinde hindurch war selbst bei einem Drucke von iVo Atmosphären gleich Null. Es schien also, als ob die günstige Wirkung der Entrindung lür anhaltende Turgeszenz der Sprosse nicht auf die Verhütung einer Verstopfung der Schnittfläche durch Rindenausscheidungen zurückzuführen wäre, sondern nur eine Folge der Freilegung neuer Eingangspforten für das Wasser war. Jedoch der Versuch mit ent- rindeten Sprossen, deren Holzkörper mittels eines Kautschuk- schlauches wasserdicht abgeschlossen wurde, so daß nur die Schnittfläche frei blieb, zeigten, daß das Welken später eintrat als bei nicht entrindeten Sprossen, wo eine Verschmierung der Schnitt- fläche von der Rinde aus nicht ausgeschlossen war. Ferner wurden entrindete Sprosse von Sülix acHtifoli■* o Lr, ?•= 'od O ■ -C - ■ \ '"' tr. / \ ^' r .- '"••'. l.^- /^ Die oft großen Schwankungen der Kurve, z. B. das rasche Steigen der Kurve um die Mittagszeit des zweiten Tages, sind der Ausdruck stark wechselnder Transpiration. Am dritten Tage wurde ein Maximum der Wasseraufnahme am Vormittag, ein zweites am Nachmittag beobachtet; um diese Zeit waren die Licht- und Temperaturverhältnisse für eine starke Transpiration sehr günstig, während zu Mittag der Himmel bewölkt und die re- lative Luftfeuchtigkeit sehr groß war. Die Schwankungen sind bei 349 entrindeten Sprossen bedeutend fj^rößer als bei nicht entrindeten, doch fallen ihre Maxima und Minima zeitlich oft nicht überein. Dagegen verliefen Kurven der Wasseraufnahrae zweier nicht ent- rindeter und zweier entrindeter Sprosse ziemlich parallel. Die aufgenommene VVassermenge war bei gleich großen ent- rindeten und nicht entrindeten Sprossen zu Beginn der Ver- suchsanstellung annähernd gleich; das Verhältnis änderte sich aber in den folgenden Tagen bedeutend zugunsten der entrindeten Sprosse. Besonders deutlich kam der unterschied in der Wasser- aufnahme bei einem Versuche mit entrindetem und nicht ent- rindetem Sprosse von Uhus Cotinns zum Ausdrucke. Verhältnis der auf- B e m e r c u n g e n jachtungs- genommenen Wassermenge des Beol zeit nicht entrindeten und entrindeten ' nicht entrindeter Sproß entrindeter Sproß Sprosses 1. o Tag 1 : 11 1 : '_'-4 1 : 2 frisch frisch 3. " angewelkt n 4. „ 1 : 2-7 _ n 5. „ ä 1 : 3-3 n V 6. „ -^ 1 : 6 » n 7. r 1 : 13-8 j, n 8. lö 1 : 8-6 stark welk 9. ^ CO 1 : 7 n angewelkt 10. „ ^ 1 : 6-3 V r 11. r a 1 : 5-8 n n l2. 1 : 5 T« cd n n 13. ^ 1 : 5 V V U. „ 1 : 4-5 n V 15. ^ a 1 : 2-7 n lü. „ 5 1 : 2-5 ft stark welk 17. „ 1 : 1-5 « „ 18. ly. •-'0. " 1 : 1-2 1 : 1-2 1 : 1-1 1 Blätter vertrock- r^ J 1 nen und fallen ab n Blätter vergilbt, je- doch weich Der Wasserverbrauch des entrindeten Sprosses war also am siebenten Versuchstage 18-Gmal größer als der des nicht ent- rindeten. Vom neunten Tage an glich sich das Verhältnis immer mehr aus. bis schließlich am 20. Tage die tägliche Wasser- aufnahme beider Sprosse annähernd gleich war. Das Wasserquantum, das von entrindeten Sprossen bei ab- geschlossener Schnittfläche aufgesogen werden kann, wurde an einem 10cm hoch entrindeten. 0 5m langen Sproß von Salix acutifolia ermittelt und war. in Kubikzentimetern ausgedrückt, am: 350 8. Mai p. m. 2^ (Beginn des Versuches) — 0 cm'; 3^ — 0'5 cm'; ßh — 1-1 cm'; 9. Mai a. m. 7^ — 21 cm'; 12'^ — 6-5 cm'; 1^ — 7-45 cm'; 10. Mai a. m. 8^ — 15-0 cm'; 9^30"» — 16-3 cm'; 4^30"^ — 18'8 cm'; 8^^ — 20-3 cm': 11. Mai a. m. 8^ — 22-6 cm'; p.m. 9^ — 30 cm'; 12. Mai a. m. 71^ — 30-5 cm'; p. m. 6^ — 32 cm'. In 100 Stunden drangen also ausschließlich in radialer Richtung 32 cm' Wasser in den Holzkörper ein und der Sproß war nach dieser Zeit noch ziemlich frisch. Weitere Versuche wurden gemacht, um angewelkten Sprossen unter Druck Wasser zuzuführen und zugleich die aufgenommene Wassermenge zu messen. Die bekannte, zuerst von Sachs an- gewendete Methode, mittels Quecksilberdruck Pflanzen Wasser ein- zupressen, hat sich für meine Versuche iusoferne als wenig ge- eignet erwiesen, als damit ein konstanter Druck unmöglich^), ein bedeutender Druck aber überhaupt nur mit einer sehr langen Queck- silbersäule zu erzielen war. Ich habe nun für meine Zwecke zuerst eine leere Zerstäubuugsspritze verwendet, wie sie von Gärtnern gebraucht wird, indem ich an die Spritzröhre mittels eines Kautschuk- schlauches das graduierte Meßrohr ansetzte. Obwohl mit einer größeren gutschließendeu Zerstäubungsspritze ein ziemlich großer und konstanter Druck zu erzielen war, waren damit exakte Messungen des eingepreßten Wassers schon deswegen nicht durch- führbar, da weder die Größe des Druckes, noch die während des Aufpumpens aufgenommene Wassermenge genau kontrollierbar war. In der Folge hat mir der Luftkessel, wie ihn Beckmann-) bei seiner Spektrallampe gebraucht, gute Dienste geleistet. Ausgehend von einiger Verwendbarkeit der Zerstäubungs- spritze und des Beckmann sehen Gaskessels, habe ich für bota- nische Zwecke einen Apparat zusammengestellt, der den geforderten Bedingungen — einen eventuell hohen Druck konstant zu erhalten und eine präzise Meßbarkeit der Wasseraufuahme unter einem bekannten Druck zu ermöglichen — vollständig entsprach. Der Apparat besteht aus einem zylindrischen Messingkessel von 1*5 1 Inhalt, dem oben ein Manometer aufgeschraubt ist. Am Zylinder- mantel ist ein Luftventil nebst drei gut schließenden Hähnen an- gebracht, an die dann mittels Vakuumschläuche die Meßröhren angesetzt werden. Die Luft im Kessel wird mit einer gewöhnlichen Handluftpumpe auf einen gewünschten Druck gebracht, worauf die M Der Quecksilberapparat von Moll scheint mir nach der Beschreibung und Abbildung in Flora, Bd. 90, 1902, schon wegen seiner Kompliziertheit für praktische Versuche wenig verwendbar zu sein. -) E. Beckmann, Über Spektrallampen, Z. f. phys. Chemie, Bd. 34, S. 593, Abbild. S. 606. 351 HäLiie geufiiiet uud die "WasserauJnaliiiie ao den Teilstricheu der graduierteu Glasröhreu abgelesen wird. l)ie AVusseraid'nahnie der Sprosse war iiinerljalb der ersten Viertelstunde der Druckwirkung am grüßten und die bereits an- gewelkten Sprosse w'urden um so rascher turgeszent, je größer der ausgeübte Druck war. Ein 1 m langer Sproß von }imithucHS laviniuta nahm bei einem Druck von 1 Atmosphäre in 10 Minuten 11 cm' Wasser auf und war nach dieser Zeit vollständig turgeszent, obwohl er vorher 48 Stunden am Laboratoriumstisch gelegen und vollkommen welk war. Kin gleich großer, stark welker Samhiicus- Sproß, dem das Wasser unter Druck von 2'/., Atmosphären ein- gepreßt wurde, erholte sich bereits innerhalb 7 Minuten und nahm in dieser Zeit 17 cm* Wasser auf. Abgesehen von der leichten Handlichkeit des Apparates für Experimente der Guttation und von seiner praktischen Verwend- barkeit, angewelkte Sprosse rasch zur Turgeszenz zu bringen, konnte damit Wasser auch in bewurzelte Pflanzen eingepreßt werden. Burger stein ^) sagt bei Besprechung der Wasser- einpressung in abgeschnittene Sprosse: „Als Kuriosum mag er- wähnt werden, daß Keiuitzer in bewurzelte Pflanzen eine Nähr- lösung mittels Quecksilberdruck einpreßte. ■" Mit Hilfe meines Druck- apparates konnte ich mit Leichtigkeit sowohl in Wurzeln, als auch in Zweigenden und selbst radial in den Stamm Wasser, Alkohol, Äther und andere Lösungen einpressen und zugleich die auf- genommene Menge messen. Die Versuche über die Wirkuns: eingepreßter Nähr- und Giftstoffe als auch anästhesierender Mittel sind in verschiedener Richtung im Gange und werden demnächst ausführlich besprochen weiden. Über neue oder wenig bekannte Cirsien ans dem Oriente. Von Fr. Petrak (Miihr.-\VL'ii;kireheü). 1. CirsiuiU Boujartii (Pill, et Mitterp., It. Posegau. Slavon. prov., p. 143, tab. XHI [1783J, sub Carduo) C. H. Schultz Bip. in Üsterr. Bot. Wochenbl., VL. p. 299 (ISöB). subsp. Wettsteinii m., uov. subsp. Caulis erectus, ad 100 cm altus, ut videtur valde ramosus, sulcato-strialus, parce vel subdense araehnoideo-tumentosus. Folia radicalia et caulina interiora ignota; superiora supra dense et louge •; Jj urjjfers t ein, Die Transpiration der PHanzen. (Jena rjo4.) 352 setoso-strigosa, subtus albido-tomentosa, ambitu oblonga vel lance- olato-oblonga, remote sinuato-pinnatifida, laciniis lineari-lanceolatis. margine spinuloso-ciliatis, apice abrupte in spiiiam validam flavam ad 10 mm longam excurrentibus, a basi saepe bifidis, sinu superiore plerumque dentibus 1 — 3 minimis triangularibus acumiiiatis haud raro ad spinas 6 — 10 mm locgas subvalidas reductis. Capitiila sub- magna, 3—4 cm diam., globosa vel ovato-globosa, \u apice ramo- rum solitaria vel plus minusve aggregata, sessilia vel breviter pe- dunculata, bracteis profunde pinnatifidis valde et longe spiuosis nuraerosissirais quam capitula rainoribus vel subaequilonuis suflFulta; involueri parce arachuoidei vel glabrati foliola exteriora et media e basi ovato-lauceolata ad medium subito angustata. hincinde un- ciuato-reflexa, linearia, tota raargiue subdense spinuloso-ciliata, in spinam flavam subvalidam 3 — 4 mm longam excurrentia; interiora et intima paullum longiora, lanceolato-linearia, plus minusve erecta, adpressa. Corollae purpureae limbus a tubo bene distinctus, 1 — IVo-plo brevior. Pappus sordide albus, setis plumosis apice saepe simplicibus. Q ? Auguste, Septembri. Habitat: Albania: in pratis montis Maglic distr. Kuöi. 3. IX. 1902, leg. A. Baldacci, lt. Alban. octav. 1902, Nr. 184. (Spe- cimen unicum vidi in herb. Bosn.-Herc. Landes-Mus. Sarajevo!) Die hier beschriebene, sehr charakteristische Pflanze macht auf den ersten Anblick ganz den Eindruck einer selbständigen Art. Sie gehört in den Formenkreis C. ciliafum (Murr.) MB. — C. Boiijartü (Pill, et Mitterp.) C. H. Schz. Bip. und ist meiner Auffassung nach eine ausgezeichnete, wie es scheint, sehr konstante Kasse des letzteren ; sie ist von demselben durch viel weniger dicht und nicht so lang dornig-gewimperte Hüllschuppen, durch größere Köpfchen, durch den dicht beblätterten, reichästigen Stengel und durch die kräftigeren, längeren Dornen aller Teile sofort und leicht zu unterscheiden. 2. Cirsiutn Vandasii m. Syn. : C. odontolepis Form, in Deutsch. Bot. Monatsschr., 1890 et 1891, nee Boiss. in DC, Prodr., VII., p. 305 (1838). C. horridum Form, in Verh. uaturf. Ver. Brunn, XXXIII, 1894, p. 134 (1895), p. p., nee M. B., Hort. Gorenk.. ed. 2, p. 35 (1812). a validum Form., 1. c, XXXIV. 1895, p. 303 (1896). incl. var. montanum Form., 1. c. et var. mdcrocephalnm Form., I.e. p.p. C. Pelii Form., 1. c, XXXIV. 1895, p. 303 (1896), p. p. C. longehradeatum Form, in sched. ined. C. validum Form. var. Peristericum Form. 1. c. XXXVII. 1898, p. 167 (1899) et var. ciliare Form.. 1. c. p. p. C. laüncrvium Form.. 1. c, XXXVII, 1898, p. 167 (1899), incl. var. düatainm Form.. 1. c, p. 168, p. p. C. spathulatiwi Vand., Reliqu. Form, p. 325 (1909) et auct. plur. Graec, nee Cnicus spathul. Mor. in Brugn. Giorn. Fis., II. 353 5. p. 111 (1822), nee Cirsiiim spathidatum Gaudin, Fi. Helv., V, p. 202 (1829). C. VKjulare ssp. alhanum Vand.. Reliiju. Form., p. 32'J (1909) p. p., nee Wettst., Beitr. FI. Alban.. p. 71, lab. V, fis. 24 (1892). C. armatum Vand., 1. c, p. 330 nee Vel. in Sitzb. Boehm. Ges. Wiss.. 1888. extr. p. 53. Caulis ereetiis. eerte ad 150 eni altus, cras.sus, striatus, ara- fhnoideo-tonieutosus. subdense foliatus. Folia caiilina inferiora basi aurieulato-semiainplexieaiilia, sessilia, ainbitu ovato-obionga vel obionga, superiora oblonga vel laneeolato-oblouga. supra strigosa, subtiis albo-tomentosa, nervis primariis crassissiniis, alte et dense .sinuato-pinnatitida. laeiuiis linearibus vel ianeeolato-liuearibus, paul- latiin aeuniinatis, spina valida vel validissinia 10—20 mm longa terminatis, saepissime a basi bifidis, sinu superiore dentibus 1 — 3 baud raro ad spinas validas fere rediictis. Capitiila in apiee eaulis eurvmbosa vel subaggregata, breviter peduiieulata vel subsessilia, niafrna vel maxiraa. ad 7 em diam. ; bracteae ab exterioribus ob- longo-lanceolatis profunde piunatifidis eapitula aequantibus vel plus miunsve superantibus in interiora laueeolata vel lineari-lanceolata siuuato-dentata sensim deereseeutes. involueri dense vel subdense araehnoidei foliola exteriora et media e basi ovato-laneeolata apicem versus sensim attenuata, a medio plus minusve recurvata vel tan- tum ereeto-patentia, apiee in ligulara parvam rhoraboideam lan- eeolato-ovatam vel oblongam raargine plus minusve firabriatam di- latata ibique abrupte in spinulam brevem 1 — 2 mm longam iiifir- niam exeurreutia; interiora exterioribus sensim longiora, intima erecta adpressa apiee non vel vix dilatata. Corollae purpurae limbus a tubo satis distinctus, 2 — 2\/.^-])\o brevior. Pappus sordide albus, setis valde plumosis apiee raro iutegerrimis. 0 ? Augusto, Sftpterabri. Habitat: Albania: Ad „stani" in monte „Lops" versus distr Tepelen. 10. VIII. 1894, leg. A. ßuldacei. It. Alban. alter. 1894 Nr. 259 (Herb. Degen!). — Epirus: M. Mic-ikeli. alt. 954 m. (leir Forraänek sub C. horrido Form.!) — Maeedonia: Petrina pl (leg. Formanek sub C. odontolep.l), Suva (leg. Formänek) Doxa (leg. Formänek sub C. laiinerviol), Galiciea pl. (leg, For- mänek s\ib C.latincrviol). Karaferia (leg. Formän ek !). Cegunska pl. (leg. Formänek sub C. vtdido var. ciliar il). Drziu (le^^ For- mänek sub C. latinervio var. dilatatol). — Thessalia: Godaman in olympo th. (leg. Forraänek sub C. valido var. macroceph(do\)\ MI. Cuka in mt. Chassia (leg. Formänek sub C. Pelio\); st. Piilambures in mt. Chassia (leg. Formänek sub C. Pelio Form.!); S-^niieniko: in oropedio Neuropolis (P. Sintenis, It. thessal. 1896, Nr. 1131. sub C. valido Form. v. niontaxo'^ Form, det J. Freyn!). (Heib. Formänek et Herb. Freyn in Franzens-Mus. Brüiiu!) Der hier als C. }'andasii m. zusammengefaßte Formenkreis scheint auf df-r Halkanhalbinsol das dort sonst gauz fehlende 354 J C. eriophoriim (L.) Scop. zu vertreten. Leider ist das von dem- selben bisher gesammelte und vorhandene Material zu mangel- haft, um die Veränderlichkeit und verwandtschaftliche Stellung dieser Art in ihrem ganzen Umfange erkennen zu lassen, da die von Formanek gesammelten Pflanzen nur aus armseligen, oft ganz unentwickelten, daher fast ganz wertlosen Bruchstücken be- stehen. Ich habe mich daher bei der Beschreibung nur au die von Baldacci und Sintenis gesammelten Pflanzen gehalten und betone ausdrücklich, daß keine der aus dem Herbarium Formanek von mir zu C. Vandasii m. gezogenen Formen etwa als „Original" betrachtet werden darf! Baldaccis Pflanze aus Albanien erinnert lebhaft an ein riesiges C. Lohelii Ten., sowohl in der Blattform als auch in ge- wissen Merkmalen der Hüllschuppen. Die von Sintenis in Thessalien gesammelten Exemplare zeigen dagegen grolie Ähnlich- keit mit manchen Formen des C. eriopliorum (L.) Scop., von denen sie sich hauptsächlich durch den reichästigen, oberen Teil des Stengels, die daher in größerer Zahl vorhandenen Köpfchen und durch die zahlreichen, oft doppelt längeren Hochblätter der- .«elben unterscheiden. Die von Formanek unter verschiedenen Namen beschriebenen, meist nur — wie schon erwähnt — aus einem einzigen armseligen Bruchstücke bestehenden Exemplare ge- hören teils ganz hieher, teils umfassen sie verschiedene Übergangs- lormen zu dem Formenkreise des C. ligidare Boiss. Dies ist auch der Grund, weshalb sie von manchen Autoren zu C. ligulare Boiss. ssp. armatum (Vel.) m. und ssp. alhanum Wettst. gezogen wurden. Da sie aber ohne Zweifel dem C. Vandasii viel näher stehen, habe ich sie mit diesem vereinigt. Jedenfalls haben wir es hier mit einem Formenkreise zu tun, welcher noch sehr der Aufklärung bedarf! 3. Cirsiinn ligulare Boiss., Fl. Orient., HL, p. 529 (1875). siibsp. i)aucidentatuin m. Syn.: C. odontolepis var. paucidentata Post in Bull. Herb. Boiss., HL, p. 159 (1895). Caulis erectus, ca. 50 — 70 altus, subtenuis, paree arachnoideus, remote foliatus; folia inferiora supra dense strigulosa, subtus albi- do-tomentosa. ambitu oblonga, in lacinias a basi saepe bifidas an- guste lineares acuminatas spina subvalida 4 — 6 mm longa terminatas pinnatifida; superiora ambitu lanceolato-oblonga, sessilia, semiauri- culato-semiamplexicaulia, sinuato-pinnatifida, laciniis a basi saepe bi- vel trifidis, triangulari-lanceolatis acuminatis, spina subvalida 5 — 9 mm longa terminatis. Capitula in apice caulis breviter pe- dunculata, ovata, parva, ad 3 — 3V„ cm longa, 2V2 cm diam., bracteis 1 — 3 minoribus vel subaequilongis lineari-lanceolatis parce spinoso- dentatis spinuloso-ciliatis suflfulta; involucri parce vel parcissime arachnoidei foliola exteriora et media e basi ovato-oblonga ad medium 355 atteiiuata, hiuc-inde apicein versus paullatiiu in appendicem sub- recurvo-patentem paree tinibriaturii abrupte in spinulani vix pun- ueiitein 1 — 2 nun loiiirani dilatata; iiiteriora et iutiina adpressa laiic'folata apice taiiluiii in ajipendiceni inagis ciliatuni spinula 2—3 mm lon^a terniinatum dilatata. Corollae purpiunae limbus a tubo satis dislinctus, 1 — 17«-p'o brevior. Pappus aibidus, setis iam intra medium integerrimis vel vix plumosis. 9? Augusto; Septeraiiri. Habitat: Asia minor: Bithynia: Hardezag, leg. Post, 1892, Nr. 315. (Herb. Boiss.!). C. Ji(iularc Boiss. wurde meines Wissens bisher für die Flora Kleinasieus noch nicht nachgewiesen. Die hier beschriebene, in Bitiivnien entdeckte Pflanze gehört aber zweifellos dem Formen- kreise der genannten Art an und unterscheidet sich von den zahl- reichen Balkantbrmen derselben sofort durch die kleinen, mehr oder weniger eiförmigen Köpfchen, durch den schlanken Wuchs und durch die bogig, oft fast zurüekgekrümmt abstehenden, von der Mitte gegen die Spitze hin sehr allmählich breiter werdenden, an den Räudern nur wenig gewimperten, plötzlich in ein kleines Dörnchen verschmälerten Hüllschuppen. i. Cirsiuni Hirkestanicuifn m. Syn. Cnicns turkestanleus 0. Winki. in exsicc. C eriopliornm var. iiirkestanicum A. Regel in exsicc. Caulis erectus, 40 — 80 cm altus, crassus. striatus, arachnoideo- tomeiitosus. dense foliatus. Folia sessilia, auriculato-araplexicaulia, >upra dense strigosa, subtus plus minusve arachuoideo-tomentosa, nervis crassis pallide flavis, ambitu ovato-oblonga vel oblonga, sinuato-pinnatifida, laciuiis triangulari-lanceolatis prorsus spectantibus acuminatis nervo primario in spinam validissiraam 10 — 12 mm longam excurrente terminatis sinubus dentibus 1 — 2 triangularibus saepe triüdis haud raro ad spinas validas 12 — 15 mm longas fere reductis. Capitula in apice caulis 3 — 4 congesta, sessilia vel sub- sessilia, bracteis 2 — 5 remote et profunde sinuato-pinnatifidis valide spinosis paullum longioribus vel subaequilongis suffulta, magna, globosa, 5— 6Vo cm diam. ; involucri dense arachuoidei foliola uu- merosissima, e basi lanceolato-oblonga, a medio subito attenuata, hinc-inde auguste linearia, erecto-patentia, in spinam imbecillam fiavam 2 — 4 mm longam vix pungentem excurrentia. Corollae pur- purae limbus a tubo satis distiuctus, circiter aequilongus vel paullum longior. Pappus sordide albus, setis dense plumosis numerosissi- mib. Achaenia matura ignota, immatura pallide brunnea 6 — 7 mra longa, 2 — 2'/., mm lata. Haliitat: Asia centralis: Turkestan: Sagridascht, 2400 — 2700 m, VIII. — IX. 1«82, leg. A. Regel (Herb. Boiss.). — Darwas, ca. 1000 m. VIII. 1881, leg. A. Regel (Herb. bot. Inst. Fniv. Wien!). Eine eigentümliche Pflanze, die deshalb von besonderem In- teresse ist, weil sie von allen Arten der Sektion Kpitrachys DO. 356 am weitesten nach Nordosten vordringt. Sie scheint dem C. lap- jjaceum (MB.) Boiss. des Kaukasus am nächsten zu stehen, besitzt wie dieses einen dicht beblätterten Stengel und eine oft sehr ähn- liche Blattform, unterscheidet sich aber sofort durch die viel grö- ßeren, gehäuften Köpfchen und den stets einfachen — wahrschein- lich nur sehr selten ästigen — Stengel. C. munitum MB. ist ihm in manchen Formen auch nicht unähnlich, aber sofort und leicht durch die charakteristische Gestalt seiner Blätter und durch ver- eiuzelt stehende, selten etwas genäherte oder gehäufte, fast kahle oder nur locker spinnwebige Köpfchen zu unterscheiden. (Schiua folgt.) Studien über die Samenanlagen der Umbelliferen und Araliaceen. Von Hermann Cammerloher (Wien). (Mit 19 Textfiguren.) (Aus dem botanischen Institute der k. k. Universität Wien.) (Schluü. 1) Gastonia lijrata. Uas untersuchte Material stammte aus den Glashäusern von Schönbrunn. Der Fruchtknoten ist unterständig. Die Griflfel sind bis hinauf miteinander verwachsen und nur die Narben einzeln noch zu unterscheiden. Der Diskus zeigt keine Furchen, wohl aber verlaufen radial erhabene Leisten. Zur Zeit der Befruchtung.sfähigkeit sondert er in großer Menge Honig ab, außer- dem besitzen die Blüten einen sehr starken Duft. Die Zahl der Fruchtblätter ist eine sehr große und schwankt zwischen zehn und fünfzehn. Der Funikulus ist sehr dick und besteht in seinem oberen Teil ans großen, sehr inhaltsreichen Zellen. In jedem BVuchtfach wurde nur je eine Samenanlage vorgefunden. Von der sonst allge- mein auftretenden zweiten, reduziert bleibenden Samenanlage war nirgend etwas zu sehen. Acanthopanax spinosus (Fig. 16). Der Fruchtknoten ist unter- ständig. Die Griffel sind bloß am Grunde oder auch bis zur Mitte miteinander verwachsen; selten sind sie ganz frei. Die freien Enden derselben sind zurückgekrümmt. Der Diskus ist glatt. Der Funikulus besitzt auf der Oberseite eine mächtige Anschwellung, die sich teilweise über die Mikropyle vorwölbt. In zwei Fällen habe ich im Fruchtfach neben der entwickelten Samenanlage die zweite, sterile Samenknospe gesehen. Beide Male war sie sehr klein, die eine auch schon stark geschrumpft. Aralia edulis (Fig. 17). Die Griffel sind miteinander ver- wachsen. Der Fruchtknoten ist fünfblättrig und fünffäeherig. Der 1) Vgl. Nr. 8, S. 289. 357 Diskus ist ziemlieh tlaeh. In jedem Fruchtfaeh finden sich je zwei Samenanlagen, eine lertile und eine sterile. AraUd cachcmirica. Einige i\Iale waren die sterilen Samen- knospen durch eine (lewebepartie von dem übrigen Fruchtfaeh ab- getrennt und lagen im Gewebe eingeschlossen. Vanax sessili/lorus (Fig. 18, 19). Die Griffel sind getrennt. Der Diskus ist vertiet"t und steigt mit den Rändern in die Höhe. Der Fruchtknoten ist aus zwei Fruehtbliltteru gebildet und ähnelt um so mehr den Fruchtknoten der Umbelliferen, als sich auch außen eine gewisse Furchung zeigt. Der Funikulus ist mächtig ent- wickelt und deckt vollkommen die Mikropyle. Die Anlage der Samenknospen im Innern des Fruehtfaches zeigt eine vollkommene Übereinstimmung mit den Umbelliferen. Die sterilen Samenanlagen sieht man auf dem Querschnitt {V\g. 18) diagonal einander gegen- überliegen. Fig. 16. Fig. i: Die verwandtschaftlichen Ähnlichkeiten zwischen den Umbelli- feren und den Araliaceen sind somit sehr bedeutende. Harms (16) schreibt iiierüber: „Die Beziehungen zu den L'mlielliferen sind in allen Tunkten so enge, daß kein einziger scharfer Unterschied be- steht, der alle Glieder unserer Familie von allen der Sehwester- familie sonderte. In den Vegetationsorganen herrscht ein gewisser Gegensatz insofern, als die Umbelliferae meist krautige, die Araliaceae meist holzige Pllanzen sind. Ausnahmen bilden dort z. B. gewisse Peuca/anj^m-Arteii, UdtromorpJia etc., bei uns besonders Äralia- 358 Arten, Stilhocarpa, Panax. Aut gewisse Unterschiede in der vor- herrschenden Form des Blütenstandes wurde bereits oben hinge- wiesen. Bei den Umbelhferen trennen sich beiiannthch die zwei Karpelle bei der Reife in zwei Teilfrüchtchen, bei den Araliaceae kommt eine Trennung der Pyrenen voneinander selten vor {Hors- fieldia, Boerlagiodendron [nach Boerlage]. Myodocatyus und wenige andere Fälle). Be nt ha m findet, daß der beste Unterschied in den Früchten zu suchen sei ; die der Araliaceae besitzen meist ein fleischiges oder häutiges Exocarp. ein krustiges oder erhärtetes Endocarp, bei den Lmbelliferae ist entweder das Pericarp über- haupt häutig, oder das Exocarp ist in verschiedener Weise verdickt Fig. 18.; JFig. 19. oder erhärtet, während das Endocarp häutige Beschaffenheit zeigt und bald dem Samen, bald dem Exocarp angewachsen ist, bald von beiden getrennt erscheint. Soweit die Araliaceae in Betracht kommen, kann ich diesen Bemerkungen nur zustimmen. — Wir haben gesehen, daß sich bei den Araliaceae eine sehr allmähhch fortschreitende Reduktion in der Zahl der Karpelle bemerkbar macht. Bei den Umbelliferae ist die Zahl 2 so gut wie konstant geworden. Von diesem Gesichtspunkte aus sind die Umhelliferae von den Araliaceae als eine im ganzen jüngere Gruppe abzuleiten. Ihr Ur- sprung ist wohl kaum ein einheitlicher." Zu diesen erwähnten ver- wandtschaftlichen Beziehungen kommt noch die in dieser Arbeit besprochene Anlage der Samenknospen. Der Fruchtknoten ist bei beiden Familien durch gleichartiges Verwachsen der Fruchtblätter 359 ein raehrfächeriger geworden. Die heideii IVeien Enden der Karpelle entwickeln die Samenanlagen, so daß jedes Friiehtfach in der An- lage zwei Ovula zeigt, von denen aber nur das eine sich normal zum Samen entwickelt, während das zweite steril bleibt. Dieses Ver- halten ist bei den ümbellileren allgemein, bei den Araliaceen ziemlich häutig verbreitet. Die eine Familie von der andern als abgeleitet bezeichnen zu wollen, halte ich für verfehlt. Vielmehr scheinen sich beide auf Formen zurückführen zu lassen, deren Fruchtknoten ähnlich dem Typus der Vitaceen gebaut ist, ohne aber damit sagen zu wollen, daß diese als Vorläufer zu betrachten sind. Die Vitaceen zeigen einen meist zweitächerigen Fruchtknoten, der durch Verwachsen der zwei Fruchtblätter an ihren Rändern entstanden ist. Im Innern eines jeden so entstandenen Frucht- faches linden sich zwei vollständig entwickelte, anatrope. kollaterale Samenanlagen. Oft tritt eine größere Anzahl von Fruchtblättern (3—8) und ebenso vielen Fruehtfächern auf. Zusammenf'assuuj^. 1. Bei allen Umbeüiferen und bei vielen Araliaceen finden sich in jedem Fruchtfach der Anlage nach zwei Samenknospen. 2. Von diesen beiden Samenknospen entwickelt sich normaler- weise nur eine, während die zweite auf einem frühen Stadium der Entwicklung stehen bleibt. 3. Nach dem Aufbau des Fruchtknotens und der Anlage der Ovula bestehen sichere verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Familien der Umbelliferen und Araliaceen und einige Ähnlich- keiten zwischen diesen beiden Familien und den Vitaceen. Am Schlüsse sei es mir gestattet, meinem hochverehrten Lehrer. Herrn Prof. Dr. Richard R. v. Wettstein, sowie Herrn Privatdozenten Dr. Otto Porsch für ihre Unterstützung bei dieser Arbeit meinen aufrichtigen Dank auszusprechen. Literatnrverzeichniä. 1. Wettstein Rieb. R. v. : Handbuch der systematischen Botanik, 11. Band. 2. Jochmann: De ümbelliferarum structura et evolutione nonnuUa. Diss. Breslau 1851. 3. Bayer M.: Organogenie des Ombelliferes (Ann. d. sciences naturelles, Tome XX, Cah. Nr. 3). 4. Sieler T. : Beiträge zur Entwicklungsgeschichte des Blutenstandes und der Blute bei den umbelliferen. Bot. Zeitung, 1870, Nr. 23, 24. 5. Roeper J.: Abnorme Nuimalgestultungen. But. Zeitunt;, 1852. p. 185. 6. Cramer C. : Bilduugsabweichungi'n bei einigen wichtigeren Pflanzen- familien und die Bedeutung des Pflanzeneies, Heft I, Zürich 1864. 7. Martel E.: Contribuzione all' anatomia del fiore delle Ombrellifere. Torino 1905. 8. Bartsch E.: Beitrüge zur Anatomie und Entwicklung der Umbelli- ferenfriichte. Diss. Breslau 1882. 9. De C and olle A. P. : ^lemoire sur la famille des Ombelliferes. Paris 1829. 360 10. Penzig 0.: Pflanzen-Teratologie 1. Genua 1890. 11. ßeicbenbach: Icones Florae Germanicae et Helveticae, Vol. XXI. Leipzig 1867. 12. Hoff mann: Genera Umbelliferarum 1814. 13. Eq.mpel J. : Drei Karpelle bei einer Umbellifere {Cryptotaenia canadensis). Ost. bot. Zeitschrift, 1895, p. 334. 14. Treviranus L. C: Über Fruchtbau und einige Gattungen der Doldengewächse. Bot. Zeitung, 1861, Nr. 2. 15. Eichler A. W.: Blütendiagramrae, II. Leipzig 1878. 16. Engler und Prantl: Die natürlichen PÜanzenfamilien, III. 8. Leipzig 1898. Figurenerklärung. Sämtliclie Figuren stellen Schnitte durch Fruchtknoten dar. Fig. 1. Heracleum Sijhondylium. Querschnitt, a, b = sterile Samen- anlagen. Fig. 2. Bupleurum longifolium. Querschnitt, a, h = sterile Samen- anlagen. Fig. 3. Heracleum Sphondyliiim. Querschnitt. Ä, B = fertile Samen- anlagen; a, b = sterile Samenanlagen. Fig. 4. Pimpinella major. Querschnitt. A, B =^ fertile Samenanlagen. Fig. 5. Cicuta virosa. Längsschnitt. A, B = fertile Samenanlagen, & = sterile Samenanlage. Fig. 6. Myrrhis odorata. Längsschnitt, a, b = sterile Samenanlage. Fig, 7. Athamanta cretetisis. Querschnitt, a, b = sterile Samenanlage ; = Funikulus der fertilen Samenanlage. Fig. 8. Cuminum Cyminum. Längsschnitt, a ■=■ sterile Samenanlage. Fig. 9 a. Ilacqnetia Epipuctis. Querschnitt. a,b = sterile Samenanlagen. Fig. 9 b. Detail zu Fig. 9ü. Die sterile Samenanlage b, vergrößert, zeigt ein Integument. Fig. 10 rt. Astrantia caucasica. Längsschnitt, a = sterile Samenanlage; / = Funikulus der fertilen Samenanlage. Fig. 10b. Detail zu Fig. 10a. Die sterile Samenanlage o, vergrößert; zeigt ein Integument. Fig. IIa. Seseli annuum. Längsschnitt. A, B. C ^ fertile Samenanlagen. Fig. IIb. Derselbe Fruchtknoten wie in Fig. IIa; ein weiterer Schnitt. A, B = fertile Samenanlagen; d = sterile Samenanlage. Fig. 12 a. Peucedanum Ostruthium. Längsschnitt. Fruchtknoten mit drei Karpellen. A, B, C = fertile Samenanlagen. Fig. 12 b. Derselbe Fruchtknoten wie in Fig. 12 a; ein weiterer Schnitt. C = fertile Samenanlage; a sterile Samenanlage. Fig. 13. Peucedanum Ostruthium. Querschnitt. Fruchtknoten mit drei Karpellen. A = fertile Samenanlage; a, b, c = sterile Samenanlage. Fig. 14 a. Hydrocotyle repanda. Längsschnitt, f = Anschwellung auf der Oberseite des Funikulus. Fig. 14 b. Detail zu Fig. 14«. Diese Anschwellung vergrößert; sie besteht aus langen, schlauchförmigen Zellen. Fig. 15 a. Hydrocotyle repanda. Querschnitt, f = oberer Teil des Funikulus. Fig. 15b. Detail zu Fig. 15a. Die Oberseite des linken Funikulus ver- größert. Fig. 16. Acanthopanax spinosus. Längsschnitt, f = Funikulus, bedeckt teilweise^die Mykropyle (m). Fig. 17. Aralia edulis. Längsschnitt. A, B = fertile Samenanlagen; a = sterile Samenanlage. Fig. 18. Panax sessilifJorus. Querschnitt, a, b = sterile Samenanlagen. Fig. 19. Panax sessiliflorus. Längsschnitt. A = fertile Samenanlage; a = sterile Samenanlage. 361 Literatur - Übersicht*). Juli 191ü. Bernard A. .1. .Tedli- houby okoli taborsk^ho. (Vyroöni zprava c. k. vyssiho frymnasia v Taboie, 11» 10, pag. 3—38.) 8°. C zw et 1er F. 0 palistech. (Tficata vyrofiii zprava zemskc vyssi reälkv s ceskvm jazykem vyucovacim v Prostejove, 1910, pag. 3—24.) 8°. Figdor W. Über Eestitiitionserscheinungen bei Basycladns clavacformis. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXVIII, 1910, Heft 6, S. 224—227.) 8°. Hanausek T. F. Cber einige besondere Papierbestandteile. (S.-A. aus dem Fest- und Auslandshelt 1910 des „Papierl'abrikant", Berlin.) 4°. .ö S.. 3 Abb. Haracic A. Note ed aggiunte alla flora dell' isola di Lussino. (Estratto dal XXIX. programma dell' i. r. Scuola nautica in Lussinpiccolo.) 8**. 18 pag. Herget Fr. Die Vegetationsverhältnisse einiger oberösterreichi- scher Kalkberge, die von Steyr aus häufig besucht werden. (Aus dem .Jahresberichte der Realscliule in Steyr, 1910.) 8". 37 S. Himmelbaur W. Der gegenwärtige Stand der Piropfhybriden- frage. Sammelreferat. (Mitteil. d. naturw. Vereines a. d. Univ. Wien, VIII. Jahrg.. 1910, Nr. 5 u. 6, S. 105—127.) 8°. 2 Textfig. Die historische Entwicklung der Ansichten über Pfropfbastarde sowie die jetzt herrschende Auffassung über diesen Gegenstand wird unter Hervor- hebung des Wesentlichen und Weglassung aller Detailbeschreibung zusammen- fassend dargestellt. Besonders wertvoll ist das sehr ausführliche Literatur- verzeichnis. Kaserer H. Zur Kenntnis des Miueralstoflfbedarfs von Asoto- halcter. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXVIII, 1910. Heft 6, S. 208—218.) 8^ Molisch H. Die Eisenbakterien. Jena (G. Fischer), 1910. gr. S'-*. 83 S.. 3 Chromotafeln, 12 Textfig. — Mk. ö. Murr J. Zur Flora von Tirol. XXIII (Schluß). (Allg. botan. Zeitschr., XVI. Jahrg., 1910, Nr. 7/8, S. 117—122.) 8^ Neu beschrieben werden: Luzula Pfaffii Murr (= L. lutea X "^- morosa var. cujjrina), Hanunculus Fuellianus Murr (= K. montaiius X Hurnschudiii), Ilutchinsia Schoenachii Murr (— H. brevicaulis X aui/tua. 3. Abromeit J. (Königsberg): Cber Scopolia carnioUca. 4. Krebs (Großflottbeck ):_ Das meteorologische Jahr 1909/10. 5. Potonie H. (Berlin): Cber die Entstehung unserer Moore. 6. Landsberg B. (Königsberg): Biologische Schülerübungen. Personal-Nachrichten. Dr. E. A. Bessey wurde zum Professor der Botanik am Michigan Agricultural College ernannt. (Natura. Rundschau.) Dr. .T. E. Kirkwood wurde zum Professor der Botanik und Forstwissenschaft an der Universität von Montana ernannt. (Naturw. Rundschau.) Die Professoren der Botanik an der Universität Göttingen, Dr. G. Bert hold und Dr. A. Peter, wurden zu Geheimen Re- gierungsräten ernannt. Geheimrat Dr. Julius Kühn. em. ord. Professor der Land- wirtschaft in Halle a. S.. ist am 14. April d. J. gestorben. Der Mykologe J. B. Carruthers. Assistantdirector of agri- culture in Trinidad, ist am 17. Juli d. J. im Alter von 41 Jahren gestorben. (Naturw. Rundschau.) Inhklt der Scptf nibfr->uminfT : K. t. Klebelsberg: Über die Samenanlage' von ijuercu» Ji'j'jur L. und iiitraseniinale GcfiOe. S. 329. — J. Berndtsky und E. Janchen: Über Iris iil>urin L., /. bpnthulnin Lam. und /. t,ubhnrb(ita Joo. S. 335. — I'r. Fr. Jesenko: Versuche über die Turgfszenidauer abgeschnittener Pflanzensprotse. S. 343. — Fr. Petrak: Tber neue oder wenig bekannte Cirsien aus dem Oriente. S. 851. — Hermann Cammerlober: Sladien Ober die tiamenanlagen der Umbelliferen und Araliaceen. (.Schluß.) S. 356. — Litoratar- Übersicht. S. SCI. — Akademien, Hotanische Gosellscbaften, Vereine, Kongresse etc. S. 364. Personal-Nachrichten. S. 367. Heaaitipnr: Prof. L»r. U. t. Wetthtein. Wien, 3 5, Kennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. lut ,,blterrelohl(ohe botanitoha Zeltsohrift" encueint am hnten einen jeden Monate und kostet g&nzjahru' it'. Mari. Zu herabgeietzten Preisen sind nucu folgende Jahrgänge der Zeitschrift tu haben: 1I45J/53 i M. X- — , ISeO/bX, 1864 69. 1871, lb73 74, 1876 y» i M. 4—, 18'JS;97 k M. 10- — . Kxemplare, die frei durcn die Post expediert werden suUen, sind mittels Postanweiiang direkt bei der Administration in Wien, 1., barbaragasse 1 (Firma Karl Gerolds aohn),iu präuumerieren. Kinzeine hämmern, soweit nocn Turrätig, a % Mark. Ankbndigungeo werden mit 3U Pfennigen f&r die darchlaafenda Petitzeile berechnet. 368 INSERATE. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Professor Dr. Karl Fritsch osierreiciiiscißuißißH, (mit Ausschluß) des Küstenlandes). — Schulausgabe der „Exkursionsflora". — Preis broschiert Mark 3*60, in elegantem Leinwandband Mark 4"— . iiv vj^ \t^ it^ sqv vjv vjv W VjV vj^ vjv 'vivvv ^ ^^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^t' "^^ Ppeishepabsetzung älterep Jahrgänge der ,,Österr. botanischen Zeitschrift". Um Bibliotheken und Botanikern die Anscliaffung älterer Jahrgänge der ^.Österr. botanischen Zeitschrift" zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1893 (bisher ä Mk. 10.—) auf ä Mk. 1.— 1893-1897 ( „ „ „ 16.-) „ „ „ 10.- herab. Die Preise der Jahrgänge 1853, 1853 {ä Mark 3.—), 1860 bis 1863, 1861—1869, 1871, 1873—1874, 1876-1880 (ä Mark l.-i bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1851—1859, 1863, 1870, 1873 und 1875 sind vergriflfen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischeu Zeitschritf erschienenen 37 Porträts heryorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35. — netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direkt Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. Bnchdruckerei Carl Gerold's Sohn in Wien. OSTERREICHISCHE BOTÄiiscHB mmmn. Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LX. Jahrgang, N»- 10. Wien, Oktober 1910. Beitrag zur Kenntnis der Zeit der ersten Blüten- anlage bei Holzpflanzen. Von Dr. Heinrich Lohwag (Wien). (Mit 8 Textfiguren.) (Aus dem botanischen Institute der k. k. Universität Wien.) So bekannt es ist, daß die Blüten vieler unserer Laubhölzer schon in dem der Blüte vorangehenden Jahre angelegt werden, so wenig liegen genaue Zeitangaben über die erste Anlage vor. Von den meisten Autoreu wird diese in den Sommer und Herbst ver- legt, so von AI. Braun'), von Nördlinger-), von Fr. Hegel- maier') u. m. a. Genauer ist die Angabe von Askenasy*) über die Anlage von PriDins uviiini ira Juli und von Selmar Schoen- landt'') über Fiatanus ira Anfang Juni. Seinen Treibversuchen zufolge verlegt W. Johannsen^) die Blütenanlage des Flieders in den Juli. Für Gymnospermen sind von Schacht"), aber hauptsächlich von Strasburger '^) die Zeiten der ersten Anlagen beobachtet worden. Es ist klar, daß Untersuchungen über die Zeit der ersten Blütenanlage zunächst für die Frage wichtig sind, welche Faktoren das Blühen bedingen oder doch begünstigen. Denn es werden sich z. B. die Einflüsse der Witterung gerade zu dieser Zeit besonders *) Betrachtungen über die Erscheinung der Verjüngung in der Natur. 1881. *) Deutsche Forstbotanik. 1874. 3; Über Blütenentwifklung bei Salicinoen. 1880. *) Über die jährliche Periode der Knospen. Bot. Ztg., 1877. *) Über die Entwicklung der Blüte und Frucht bei den Platanen. Engl. Bot. Jahrbücher, IV., 1883. ö) Atherverfahren beim Frühtreibfii. 1900. ") .Anatomie und Physiologie. 1854. 8) Die Koniferen und die Gnetaceen, 1872, sowie: Die Gymnospermen und die Angiospermen, 1879. österr. botan. ZeitKCbrift. 10. Heft. lUlU 28 370 geltend machen. So ist schon lange bekannt, daß vorausgehende troekenheiße Sommer bei zahlreichen Laubhölzern eine reiche Blüte im darauffolgenden Jahre zur Folge haben. Blütenbildung befördernd sind nach Möbius') außer Trocken- heit: Nährstoflfmangel. welcher mit dieser notwendigerweise ver- bunden ist, Licht und Wärme. Von den Lichtstrahlen sind nach Sachs ^) die ultravioletten für die Anlage von Blüten notwendig. Ferner sind bestimmte Zeitangaben über die Blütenanlage für die Entwickluugsmechanik von Bedeutung. Denn erst bei der Be- rücksichtigung der Zeit der Anlage wird man bei Versuchen, wie sie von Klebs^) augestellt wurden, entscheiden können, welche Faktoren an Orten, wo in der Regel Blüten auftreten, vegetative Sprosse hervorzurufen vermögen, während ohne Berücksichtigung der Zeit eventuell die Anlage schon vorhanden sein kann und solche Versuche dann ergeben würden, ob überhaupt und welche F'aktoren imstande sind, schon vorhandene lufloreszenzanlagen in vegetative Sprosse umzugestalten. Die vorliegende kleine Arbeit soll nun einige Beiträge zur Klärung der erörterten Frage bringen; selbstverständlich beziehen sieh — und ich möchte dies zur Vermeidung von Mißverständnissen hervorheben — die Angaben zunächst nur auf Wien und auf die angegebenen Jahre. Das Material, auf welches sich die vorliegenden Mitteilungen stützen, wurde in den Jahren 1906 und 1907^) im Botanischen Garten in Wien alle 8 — 10 Tage gesammelt, wobei jedesmal zu- nächst Orientieruugsschnitte angefertigt wurden, bis sich die An- lagen deutlich genug zeigten, worauf dann genauere Untersuchungen folgten. Der Unterschied zwischen einem vegetativen und einem Blütensproß war in den Fällen meist leichter ausfindig zu machen, in welchen es sich um Infloreszenzen handelte. Solange Knospen- schuppen oder Laubblätter gebildet werden, bleibt der Vegetations- kegel in der Regel flach, so daß die Blätter dicht nebeneinander zu stehen kommen und über die Vegetationsspitze zusammenneigen. Mit der Anlage der Infloreszenz wird der Vegetationskegel höher, die Blätter stehen seitHch von ihm übereinander, durch Internodien getrennt. Ferner sind bei Anlagen vegetativer Sprosse meist keine Achselprodukte ober den Blattanlageu zu sehen, während diese bei Infloreszenzen schon in der ersten Anlage hervortreten. Diese Verhältnisse zeigte besonders deutlich z. B. Sijringa vulgaris. Die Infloreszenzen entstehen hier zumeist in den beiden obersten Knospen. Am 21. Mai (1906) sah ich das erste Deckblatt ^) Welche Umstände befördern und welche hemmen das Blühen der Pflanzen ?..1892. -) Über dip Wirkung der ultravioletten Strahlen auf die Blütenbildung. Arbeiten aus dem Bot. Institut in Würzburg, III. 3) Über Variationen der Blüten. Jahrbücher f. wissenschaftl. Bot, 1906. *) Das betreflfende Jahr ist bei jeder Angabe hinzugefügt. 371 (Fig. 1, 6/-,) im Waclistume weit vorwiese hritten, in seiuer Achsel die Anlage der Teiliüfloreszenz (i,), ferner jederseits die Höcker der nächst jüngeren Anlage mit Deckblatt (hr.,) und Teiliiifloreszeuz (z,). Am 25. Mai war bereits der dritte Höcker (H) angelegt (Fig. 2). am 2. Juni der vierte (Fig. 3) und am 22. Juni (Fig. 4) zeigten die beiden untersten Anlagen /, und t., die weitere Aus- gestaltung zu Teilinfloreszenzen. Kig. 1. Fig. 2. Erklärung der Figuren am Schlüsse der Arbeit. Fig. 3. Fig. 4. Erklärung am Schlüsse der Arbeit. Bei dem ebenfalls zu den Oleaceen gehörenden Ligustrum vuljart stirbt im Gegensatze zu Syringa das Sproßende nicht ab, sondern entwickelt gerade die stärkste Knospe, in der sich auch die unten beblätterte Infloreszenz ausbildet. Die Anlage erfolgte hier bedeutend später als bei Syringa, nämlich am 7. August (190G). 28 372 Sehr früh erfolgte bei Betida die Anlage der männlichen Kätzchen, welche zu zwei bis dreien an der Spitze von Langtrieben stehen, während die weiblichen Infloreszenzen entweder an diesen oder an älteren, meist zweiblättrigen Kurztrieben stehen, was je- doch keinen Unterschied in der Zeit der Blüteuaulage bewirkt. Die erste Anlage der männlichen Kätzchen (1, 2, 3 in Fig. 5) erfolgte bei Betuli papyrifera um den 8. Mai (1907). Man sieht drei Infloreszenzen, an der obersten die unteren Deckblätter ausgebildet. Ganz ähnlich erwiesen sich die Anlagen von Betida alba aus dieser Zeit. Weiter vor- geschritten waren die Aulagen von Betida verrucosa vom 14. Mai 1907 (Fig. 6); hier sei zum Vergleiche die Anlage vom 12. Mai 1906 dargestellt (Fig. 6 «). Die weiblichen Infloreszenzen wurden bei Bettila papyrifera am 4. Juni (1907), bei Betula alba am 8. Juni (1907) angelegt. Fig. 5. Erklärung am Schlüsse der Arbeit. Fig. ü. Fig. 6 a. Erklärung der Figuren am Schlüsse der Arbeit. Bei Pojndus stehen die Infloreszeuzknospen zu mehreren an Kurztrieben, die mit einer vegetativen Knospe abschließen. Es er- folgte bei Foindus alba die Anlage am 11. Juni (1907), bei Populus tremuloides im Jahre 1907 am 4. Juni, im Jahre 1906 am 3. Juni, eine Woche später Ir^ (11. Juni 1906) ergab sich das Bild in Fig. 7. Die Infloreszenz ist eine männ- ■^'^ liehe. Bei Salix Äledemii wurde die Anlage der an Langtrieben stehenden männlichen Kätzchen am 4. Juni (1907) beobachtet. Bei Ostrya carjnnifolia stehen die Fig.7.ErkläruDg am Schlüsse männlichen Infloreszenzen zu mehreren der Arbeit. terminal (und sind im Winter unbedeckt), die weiblichen werden unterhalb, einzeln. in gemischten Knospen angelegt. Die erste Anlage jener zeigte sich am 21. Mai (1907), dieser am 9. Juli (1907). 373 Bei Alnus incana werden die gleiehoresciilechtlieheu In- tloreszeiizen in einer D^emeinsanien Knospe anpeieo:t. trennen sich jedoch bald durcii Wachstum der Internodien voneinander. Die niäuLliciien liilloreszenzen wurden am 4. Juni (1907), die weib- iiehen am 14. .Juni (1907) angelegt. Bei den Kälzchenblütlern werden also die männlichen In- tioreszenzen durchschnittlich früher augelegt als die weiblichen. Das Zfitintervall ist aber nur in den Fällen sehr groß, in welchen die weiblii-hen im Gegensatze zu den männlichen während des Winters in der Knospe eingeschlossen bleiben (z. B. bei Betula, üstrya). Bei Monis nigra wurden die weiblichen Infloreszenzen unter- sucht und deren Anlage am 18. Juni (1907) beobachtet. Am 11. Juli waren bereits die Periauthblätter der einzelnen Blüten ausgebildet. Für Fraxinns excehior ist die Zeit der Infloreszenzanlage in den Anlauü' Juli zu verlegen, da sich am 15. Juli (1907) ungefähr 14 Taye alte Stadien zeigten. Bei Aesculus glahra erscheint im Zusammenhang mit der Anisophyllie von den beiden gegenständigen Endknospen an den uufgekrümmten Zweigen die äußere gegen die innere bedeutend iiefürdert. Noch stärker ist dies bei AcscuIhs carnea der Fall, bei welcher die äußere Knospe die andere gänzlich verdrängt und sich als Terminalknospe aufstellt. Die Infloreszenzanlage erfolgte bei Aesculus ylahra am 21. Juni (1906), bei Aesculus carnea größten- teils*) am 25. Juli (1906). Bemerkenswert ist, daß im Jahre 1908 Jiach einem äußerst trockenen und sonnigen Juni bei dieser Art die Aulagen schon am 2. Juli zu beobachten waren. Ein ähnliches Verzweiguugssystem wie Aesculus zeigt Acer tataricum, indem sich meist nur die beiden obersten Axillar- knospen entwickeln, die aber hier gleich stark ausgebildet sind, wodurch die Verzweigung sehr regelmäßig gabelig erscheint. Die forste Anlage wurde am 7. August (1906) beobachtet. Bei Acer monspessulamun entwickeln die Knospen der Lang- triebe Kurztriebe, die entweder mit einer vegetativen Knospe oder einer Infloreszenz abschließen. Die Anlage der letzteren erfolgte am 11. Juli (1907). Bei Fninus Mahaleh können aus allen Knospen der Lang- triebe (mit Ausnahme der Endkuospe) Infloreszenzen hervorgehen. Die unten l)eblätterte Traube wurde in ihrer ersten Anlage am -15. Juli (190t")) gesehen, also ziemlich zu derselben Zeit, zu welcher Askenasy bei Prunus avium die Anlage konstatierte. Lange bekannt ist die frühzeitige Ausbildung der endständigen Infloreszenzen bei Vihurnuui, an welchem schon im Mai mit freiem •) Nämlich in einzeln stehenden 'reriiiinalknospen, während zu derselben Zeit in gleich grolien gegenständigen lüidkuospeu viel weiter vorgeschrittene Anlagen beobachtet wurden, welcher Unterschied auch am 7. August noch zu bemerken war. 374 Auge die Blütenknospen von den vegetativen zu nuterscheiden sind Bei Viburnum discolor erfolgt die Anlage am 8. Mai (1907), Während also hier die Anlage sehr zeitlich vor sich geht, erfolgt sie bei der zu derselben Familie gehörigen Sambucus nigra erst im Herbst. Die ersten Höcker, welche auch hier die ganzen Teilinfloreszenzen darstellen, sind am 4. Oktober (1906) sichtbar. Jedoch zeigen dieses Entwieklungsstadium manche Knospen erst am 25. Oktober. Fig. 8. Erklärung am tSchlusse der Arbeit. Cornus mas ist dadurch bemerkenswert, daß die Infloreszenzen in den Knospen der Kurztriebe viel früher angelegt werden als in denen der Langtriebe. Außerdem unterscheiden sich auch noch die Kurztriebe in der Zeit der Blütenanlage. indem solche mit nur einem kleinen Blattpaare (a) Kurztrieben mit zwei größeren Blatt- paaren (6) in der Infloreszenzanlage weit vorauseilen. Bei den a-Sprossen konnte ich nämlich in der endstäudigen Knospe am 375 ö. Juui (1906) bereits die einzelnen Teile der Blüte erkennen, während um diese Zeit bei den ft-Sprossen die erste Aulaire er- foliite, wek-he selbst am 26. Juni noch nicht die Ausbildun«: zeigt, wie die IiiHoreszenzen der a-Sprosse am ö. Juni, so daß deren erste Anlasse ungefähr Mitte Mai erfolü^en mußte. Die in den untersten Knospen der Langtriebe entstehenden Intloreszenzen wurden erst am 20. Juni angelegt. Die Anlage einer Einzelblüte wurde bei Magnolia purpurea imtersueht Am 20. Juui ( 1907) wurden die Perianthblutter als Höcirer sichtbar, am 30. Juni die Staubblätter und am 11. Juli ergab sich das in Fig. 8 dargestellte Stadium. Sehr frühzeitig würde man bei Pauloioiia totncntosa die An- lage der Infloreszenzen erwarten, die schon Ende August die (iröße erreicht haben, in welcher sie sich uns während des ganzen Winters zeigen. Trotzdem war von einer Anlage bis zum 17. Juli (1907) nicht das geringste zu sehen, so daß diese erst Ende Juli oder Aufane: August erfolgen muß. Im Gegensatze zu allen erwähnten Gewächsen steht Tilia. Hier ist im vorhergehenden Jahre von einer Anlage nichts zu sehen. Diese erfolgte am 1. Mai (1908), am 12. Mai waren die Infloreszenzen deutlich mit freiem Auge zu sehen. Die im vorstehenden kurz erörterten Einzelfälle seien nun in einer Tabelle zusammenfassend dargestellt : Syringa vulgaris ca. 21. Mai (1906). Ligustriim vulgare ca. 7. August (1906). Betula papyrifera cf ca. 8. Mai (1907). Betnla papyrifera $ ca. 4. Juni (1907). Betula alba c^ ca. 8. Mai (1907). Betula alba 9 ca. 8. Juni (1907j. Betula verrucosa cf ca. 12. Mai (1906). Betula verrucosa ca. 14. Mai (1907). Populus tremuloides rf ca. 3. Juni (1906). Fopulus tremuloides ca. 4. Juni (1907). Fopulus alba ca. 11. Juni (1907). Salix Medcmii ca. 4. Juni (1907). Ostrya carpinifolia ,-f ca. 21. Mai (1907). Ostrya carpinifolia $ ca. 9. Juli (1907). Alnus incana rf ca. 4. Juni (1907). Alnus incana $ ca. 14. Juni (1907). Morus nigra 9 ca. 18. Juni (1907). Fraxinus excelsior Anfang Juli (1907). Aesculus ylabra ca. 21. Juni (1906). Aesculus carnea ca. 25. Juli (1906) [2. Juli 1908]. Acer monspessulanum ca. 11. Juli (1907). Acer tataricum ca. 7. August (1906). Prunus Mdhaleb ca. 25. Juli (1906). Viburnum discol'or ca. 8. Mai (1907). 376 Sambucus nigra ca. 4. Oktober (1906). Cornus mas ca. Mitte Mai, 5. Juni. 20. Juni (1906). Magnolia piirpurea ca. 20. Juni (1907). Pauloivnia tomentosa Ende Juli oder Anfang August (1907). TiJia argentea ca. 1. Mai (1908). I'latanus (nach S. Schoenland) Anfang Juni. Prunus avium (uach Askenasy) im Laufe des Juli. Schon aus diesen wenigen Angaben geht hervor, daß sich einerseits in einer Reihe von Fällen die Hlütenanlage viel früher vollzieht, als man nach den vorliegendeu Angaben sonst anzu- nehmen geneigt ist, anderseits daß die erste Blüteuanlage zu recht verschiedener Zeit erfokt. Fignrenerklärun^. Fig. 1. SyriiKja vulgaris am 21. Mai 1906. Fig. 2. Syringa vulgaris am 25. Mai 1906. Fig. 3. Syringa vulgaris am 2. Juni 1906. Fig. 4. Syringa riilyaris am "22. Juni 1906. Fig. 5. Betlila papyrifera (f am 8. Mai 1907. Fig. 6. Betula verrucosa q am 14. Mai 1907. Fig. 6 a. Betula verrucosa (^ am 12. Mai 190'; Fig. 7. Populus tremuloides ^ am 11. Juni lOin;. Fig. 8. Magnolia purpurea am 11. Juli 1907. In allen Figuren bedeutet: br Uraktee, i Teilinfloreszenz, Bt Anlage der Einzelblüte, H gemeinsamer Höcker liir Deckblatt und dessen Achselprodukt, K Knospenschuppe, P Perianth, Stbl Staubblattaulage. Über Stellaria graininea L. Von Dr. H. Sabransky (Söcbau in Steiermark). In den Florenwerken findet sich über die Blüte der Gras- miere allgemein die Angabe, daß Kelch- und Kronblätter gleich lang seien. So sagt Host (Fl. austr., I., p. 536): Petala calycem longitudine aequaut; Bluff und Finirerhuth (Comp. Fl. germ., I., p. 558): petala calycis longitudine; Reichen bach (Fl. germ. ex- curs., p. 119): petala longitudine calycis usw. Von österreichischen Autoren sagt z. ß. Fritsch (Exkur-sionsflora für Österreich): Kronblätter ungefähr so lang als der Kelch und Hayek (Fl. v. Steiermark, p. 295): Kronblätter so laug als der Kelch. Es hat somit allen Anschein, als ob Stdlaria graminea eine kleinblütige Pflanze wäre, deren im Kelche eingeschlossene Korolle einen Durch- messer von 6 (Willkomm) oder höchstens 6—8 mm (Beck) habe. Doch unterscheidet schon Beck (Fl. v. Niederösterreich, I., p. 363 eine var. a) typica mit einem Durchmesser der Blüte von 6—8 mm und eine var. /3 Dilleniana (Mo euch, Enum. plant. :-377 Hass.) mit einem RlüteDiiiam<'ter von 1 cm. Reich enbach be- schreibt letztere Form in Fl. ^erm. excurs., 1. c, als Art St. iJil- lemana Moench. p. lM4. t. 6 (1777). die bloß in Hessen und der Wetteriiu vorkonimeM soll, und unterscheidet sie von Sl. (jra)ninea „petalis calycem dnplum longis" und säst von ihr „media vicinis, tiores maximi". Diese seltener beobachtete großblütiiie Form nennt Borbds I Flora Balaton.) St. qraminea var. mnrropctala Kuntze, Fl. v. Leipziir. p. 227 {\S(M) =: St. graniinca s-av. ])illenianhur weicht also insoferne ab, als hier zwei lutegumente gegeben sind und nur das äußere ganz verwachsen ist, während sich im inneren die Mikropyle noch erhält, ja auch vom Pollen- schlauch benützt wird. Immerhin wird darin ein abgeleiteter Charakter im Bau der Samenanlage zu sehen sein. Wenitrer neu vielleicht als bisher minder berücksichtigt ist .e Ausbildung einer deutlichen scharf gesonderten Epidermisschicht an der Außenseite der Integumente und des Nucellus. die namentlich am äußeren Integument erhalten bleibt. Der Entwickluntrsprozeß der Integumente, ihre Ausstülpung aus der ursprünglichen placen- taleii Gewebeanschwellung, ist vergleichbar der Hlattentwicklung an einem Vegetationskegel; u. zw. im Falle von Quercus, wegen des deutlichen Vorhandenseins epidermaler Zellagen, eines Angio- sperraen-Vegetatioüskegels ; nur insoweit differiert die Integument- 384 absoEderuDg von der normalen Blattentwicklung, als die ursprüng- lich ringwallförmige Ausstülpung am Nucellus durchaus gleich- mäßig nach oben wächst und nicht an einzelnen gesetzmäßig ver- teilten Stellen stärkeres Wachstum eintritt, das zur Sonderung des einzelnen Blattes führte. Auch der Nucellus erinnert in jungen Stadien durch die Anordnung der Zellen an einen Vegetatioos- kegel: die .epidermale Schicht, die mit jener der Integumente korrespondiert, ist analog dem Dermatogen. innerhalb davon ent- spricht bisweilen die Andeutung einer subepidermalen Lage dem Periblem und im Innern dessen liegt, den ganzen Kern des Nucellus aufbauend, ein axial orientiertes, vertikal geschichtetes Gewebe (Plerom). Später allerdings verwischen sich diese Züge. Der Nucellus erscheint als zentraler, axiler Körper in der Fortsetzung des Funiculus. während um ihn herum als seitliche Bildungen die Integumente entstehen, von denen das tiefer inserierte ältere ein ausgebildetes Gefäßsystem besitzt. Wenn auch die funktionelle Bedeutung dermatogener Bildungen im Innern der eng geschlossenen Fruehtknotenhöhlung nicht gerade evident ist und dieselben auch nicht allgemein zu beobachten sind, so hat es doch grundsätzlich wenig Überraschendes, daß sich Organe nach außen hin mit gesonderten Zellageu abgrenzen. Immer- hin kann mau darin ein Zeichen der ursprünglich vegetativen Natur der betreffenden Bildungen erblicken. Nach derselben Richtung weist indes viel be.stimmter die Gefäß Versorgung des äußeren Integuments. Auf den zentralen Gewebestrang, wie ihn Kershaw (1909) ähnlich tür Bliiriea Galc beschrieb, wirft der Befund von Castiarina (Treub 1891) und C't.^tanra (Benson 1894) Licht, wo in der entsprechenden Lage noch knapp unter dem Erabryosack vereinzelte Tracheiden gefunden wurden; Benson bezeichnet dieselben wohl treffend „as a vestige of some long-lost structure", einer ehemaligen Gefäßversorgung des Nucellus; im Falle von Jlijrica und Quercus, auch (.'arpiuKS (Benson 1894) hätte die Rückbildung dann bereits zum völligen Verschwinden echter leitender Elemente geführt und die einstige Gefäßversorgung fände nur mehr in der Anordnung des Gewebes Ausdruck. Intraseminale Oefäße. Das Vorkommen von echten leitenden Gefäßen im inneren Gewebe der Samenanlage ist eine Eigenschaft, die bei ihrer Selten- heit unter den Angiospermen schwerlich als eine bloß gelegent- liche, etwa nur im einzelnen Fall besonderer Ursachen wegen er- folgte Bddung betrachtet werden kann; sondern bei der tief- greifenden funktionellen Wichtigkeit und der hochgradigen anatomi- schen Differenzierung vascularer Elemente im allgemeinen liegt es nahe, dem Umstände größere, entwicklungsgeschichtliche Bedeutung zuzusprechen, ihn eventuell auf den Wert einer phylogenetischen 385 Leitliuie zu prüfen; zumal sieh Aiihalispurikte dafür ergalien, daß diese Gel'iiße im Innern der b^amenanlaue augiosperiner Pflanzen, Quticus Rohitr als Beispiel, nicht mehr vulle Fiinklionstühi^keit besitzen, sondern in Rückbildunüf zu tiinktionslosen RudinnMiten be- irriffen oder nur mehr in an sieh belaujjlosen Begleiterscheinungea angedeutet sind. Auch der normale Zustand bei den Angiospermen spricht dafür, daß der Gefüßapparat in Rückbildung begriffen ist, indem das-funiculare Hauptbüiidel in der Regel unter der Nucellus- basis stumpf endigt oder allmählich ausläuft, ohne sich irgendwie zu verzweigen oder in leine Stränge aufzulösen, deren wirkliche leitende und versorgende Funktion ersichtlich wäre. Unter den Angiospermen wurden bisher nur wenige Bei- spiele für das Vorhandensein eines intraseminalen Gefäßsystems liekannt. Hofmeister (1858) sind, wie bereits erwähnt, die Ge- fäßstränge im äußeren Integumeut von Qiicrcus nicht entifangeu, nur glaubte er, dieselben entstünden erst nach den ersten Embryo- teilungeu; vielleicht trifft das für andere Arten als Qu. Robur zu. Hofmeister dehnte seine Beobachtung auch auf die Betulaceen und auf Fngus aus, wovon neuere Untersuchungen diese „so auffallende Erscheinung" (Hofmeister) zum Teile nicht mehr berichteten. Ein weiteres sehr interessantes Vorkommen fand iiris (^ISGG) bei Ricinus: „jene Partie des Nucellus, welche nicht trei ist. sondern dem Integument anhängt, wird äußerlich von einem iianzen Netz — .cupule vasculaire' — ausgebreiteter Nährgefäße umspannt, die von einem Gefäßbündel stammen, das unter dem Namen der Raphe in das äußere Integumeut des Ovulums abzweigt." In neuerer Zeit wurden die Beobachtungen etwas häutiger. Treub { 1891 ) entdeckte die isolierten Tracheiden im Nucellus von Cuswiriua, Benson (1894) machte die ähnliche Wahrnehmung bei Castanea imd deutete danach eigenartige spindelförmioe Zellen in ent- sprechender Lage bei Carpinus. N icoloff (1904) beschrieb die Verhältnisse für Juglans regia; an der Ohalaza findet sich dort ein geschlossener Kranz von Gefäßbüudeln um ein zentrales Mark herum und davon ausgehend periphere Zweige, welche im Integu- ment in gleichmäßigen Abständen 9 — 11 unverzweigte „petites nervilles" liefern; nach der ergänzenden Darstellung von Benson und Welstord (1909) reichen dieselben nicht über die halbe Höhe des freien Nucellus hinauf. Bei den Julianiaceen (Hemsley 1907) verläuft ein Gefäßstrang von der Placenta aufwärts in den eiueu Embryo-Hüllappen. Größere, phylogenetische Bedeutung maß den Gefäßen im Innern der Samenanlage zuerst Miß Kershaw (1909) bei, die die- selben ausführlich von Myrica (}alc beschrieb; von einem basalen Zentrum im Anschluß an den Funiculus strahlen 8 — 9 unverzweigte Gefäßstränge in das Integument aufwärts, in einen peripheren Ring um den freien Nucellus geordnet. Durchaus analotr ist nach Benson und Welsford (1909) das Verhalten bei Carpinus, wo iler t^)nerdurchschniit durch die Samenanlage im Integument 9 ring- üiiHTr. i'oun. ZpitBchnfv. lu. Heft. 1910. 29 386 förmig um den freien Nucellus gruppierte Gefäßstränge zeigt. Bei Monis hingegen (Benson und Welsford 1909) findet sich nur ein bifurcater Gefäßstrang einseitig im äußeren Integument des freien Nucellus. Damit sind, soviel sich ermitteln ließ, die bekannten Bei- spiele eines intraserainalen Gefäßsystems bei Angiospermen er- schöpft. Das Vorkommen beschränkt sich also, so weit wenigstens bisher bekannt, auf die Monochlamydeen. Das gewinnt an Be- deutung, wenn wir in der Systematik tiefer steigen und zunächst die rezenten Gymnospermen auf den fraglichen Punkt hin ver- gleichen. Hier kehrt die Erscheinung vereinzelt bei den Conifereu wieder und wird bei den Cycadeen zu einer schon längst bekannten ständigen Einrichtung der Samenanlage. Was zunächst die allge- meine Anatomie des Integuments betrifft, hat Miß Stop es (1904) für das der Cycadeen eine zur Vergleichung vorteilhafte Auffassung dargetan, die auch auf jene Conifereu gut anwendbar ist. wo ein intraseminales Gefäßsystem festgestellt wurde, ferner auch für die Ibssilen, permocarbonischen und carbonischen Samen gelten kann. Stop es unterschied neben dem äußeren Fleisch und der Stein- zelleuschicht am Cycadeensamen noch eine innere fleischige Schicht, die unmittelbar dem nur am Scheitel freien Nucellus anliegt und rechnet dieselbe als innerste Lage dem Integument zu; andere, be- sonders Oliver, ließen sie als Mantelschicht dem Nucellus selbst augehören. Der Grund für die gegensätzliche Deutung liegt in der anatomisch intermediären Stellung des „inneren Fleisches", indem es einerseits nicht mit den beiden anderen Integuraentschichten bis zur Mikropyle reicht, sondern am freien Scheitel des Nucellus, diesem anliegend, endigt, anderseits aber an dessen Basis oft deut- lich dem sicheren Integument zugeordnet erscheint (z. B. gerade bei Stephanospermum, Oliver 1904, wo die Basis des Nucellus ganz frei von der fraglichen Schichte bleibt) ; de facto ist es schließ- lich ganz gleichgültig, welche der beideu Auffassungen man an- nimmt, das „innere Fleisch" bildet jedenfalls eine innerste Hülle um den Nucellus; nur wird die Betrachtung vereinfacht, wenn wir es zum Zwecke des Vergleichs als innerste Integumentlage an- sehen. Dabei ist es sehr wahrscheinlich, daß das äußere Fleisch des Integuments entwicklungsgeschichtlich homolog ist einem zweiten, ursprünglich gesonderten Integument. Bei Layenostoma nämlich findet sich als Hülle um das sichere Integument, das hier einfach ist, d. h. nicht in drei Schichten gegliedert werden kann, eine „Cupula", die bei aller äußerlichen Verschiedenheit in allen anatomischen Details mit der äußeren Fleischschichte des Cycadeen-Integuments übereinstimmt, so daß letztere wahrscheinlich aus der Verwachsung von zwei Integumenten hervorging, wofür sich die Anzeichen in der deutlichen Trennung des äußeren Fleisches von der Steinzellen- schicht erhalten haben. Zu dem entsprechenden Schluß kam Worsdell (1900) für das Integument von Cephalotaxus, dessen 387 äußeres Fleisch er sich gleichfalls, weuii aucii in anderer Weise, eutwickliinirsgesehichtlich als zweites liiteiTiuneut denkt. Nach diesem Ihichtigen Hinweis iiuf die allgemeine Anatomie der Samenanlage hei den Conifereii, soweit sie für uns hier iu Betracht kommen, sowie bei den Cycadeen und fossilen Samen fallen die großen gemeinsamen Züge der Gefäßv.^rsorgung der Samen- anlagen sogleich ins Auge. Das vereinzelte Vorkommen solcher Ge- fäßsysteme bei rezenten Angiospermen äußert sich dabei als der letzte Abklang einer in tieferen Entwicklungsstadien ganz allge- meinen und funktionell wichtigen Einrichtung. Bei Coniferen sind iutraseminale Gefäße bekannt von Ccphalo- taxKS und Torreya. Im äußeren Fleisch des Integumentes von CcpJtalotaxus fand Worsdell (1900) zwei entgegengesetzt orien- tierte Gefäßbündel, der Art, wie solche zu einem Doppelstrang ver- einigt im äußeren F'leisch von Cycadeen, z. B. Euccjihdlartos /(t>/Ti(ii<6- (Stopes) vorkommen. Cngleich reicher, dabei sehr eigen- artig ist die Gefäß Versorgung bei der Taxacee Torreya (Oliver [-Chick] 1903). Die gesamte Hülle des Nucellus besteht hier von außen nach innen aus dem Arillus (äußeres F'leisch). der harten Sklerotesta (Steinzellenschicht) und einer nucellaren Mautelschicht (inneres Fleisch). Oliver betrachtet den Arillus gesondert lür sich, beschränkt die Bezeichnung Integument auf die Sklerotesta und stellt die Mantelschicht als hypodermales (iewebe („digestive layer") zum Nucellus selbst. Am Scheitel sind Nucellus, Sklerotesta und Arillus voneinander frei, sonst liegen sie gegenseitig dicht an. In die Samenanlage treten zwei Gefäßbündel ein ; dieselben verlaufen im Arillus, nahe seiner inneren Begrenzungsfläche, aufwärts, diver- gieren vorübergehend in je zwei oder mehrere Aste, die sich vor Erreichen der Höhe wieder vereinigen, wo Nucellus, Sklerotesta und Arillus voneinander frei werden. Nach einer abermaligen Teilung liefern seitliche Äste eine Masse von Transfusionstracheiden im Arillus, während der zentrale Ast jedes der beiden Ursprungs- büudel unvermittelt horizontal nach innen abbiegt, durch je ein Foramen die Sklerotesta passiert, um dann in dem „digestive layer" einen zusammenhängenden Mantel feiner Getaßstränge um das Nucellusiunere zu bilden. Jene Schichten der Nucellusumhüllung also, die wir dem inneren und äußeren F'leisch des Cycadeen- saraens gleichstellen können, sind mit Gefäßen versorgt. Zu einer allgemeinen und auch in ihrer Funktion erklärlichen Einrichtunir wird das intraseminale Gefäßsystem erst bei den Cycadeen (vgl auch Worsdell 18t»8) und ihr^n paläozoischen Ver- wandten. Die genauere Anordnung und BeschatTenheit der (iefäß- stränge wechselt zwar generell und spezilisch (vgl. Stop es 1904), im großen ganzen aber lassen sich die Beobachtungen dahin zu- sammenfassen, daß das äußere und das innere Fleisch der Samen- hülle reichlich mit peripher verteilten Gefäßen versorgt sind, die von einem, zwei oder drei an der Samenbasis eintretenden, aus dem Fruchtblatt stammenden Hauptbündeln („main supplies") aus- 29' 388 gehen. ^lüiiere" und „äußere" Gefäßstränge können miteinander in Beziehung treten. Die meist zahlreichen, in direkter Fortsetzung des eintretenden Hauptbündels gelegenen inneren Stränge laufen in der Regel vor Erreichen des freien Nucellusseheitels aus — wie bei Ricimts — steigen nur in vereinzelten P'ällen bis fast zur Mikropyle hinan (Cyca^ circinalis, C. media), umgeben also haupt- sächlich die Basis des Samens. Die äußeren Stränge zweigen etwas tiefer vom Hauptbündel ab und reichen regelmüßig bis an die Mikropyle; ihre Zahl sehwankt zwischen 6 und 13; auch darin ist eine leichte Analogie mit den iatraserainalen Gefäßsträngen bei Angiospermen nicht zu verkennen. Am einfachsten sind die Ver- hältnisse bei Stangeria (Lang 1900), wo sich ganz gleichmäßig acht Stränge im äußeren und acht im inneren Fleisch finden; am kom- pliziertesten bei j\Itri<:osa, subtus giaberrima, cordato-aiiiplcxieaiilia, sessilia, .Mibitu obioDga vei lauceulatüoblonga, üiuuato-piuuatiilda, laciniis iriaugulari-ovatis acuruiuaiis vel subobtusis prufuude deutatis, deu- ' bus triangularibus spinis vaiidi.s 6 — 18 mm longis termiuatis. ipitula in apice caulis ramorumque racemo-so-couiresta, ebracteata vt'l rariu.-' bracteis 1 — 2 lineari-lauceolatis pinnatilidis — laciniis j^lerumque ad spinas lere reduetis — capituhi aeqiianlibus vel paul- liiin siiperantibus snflfiilta, uvata. sessilia. iiiaxima 3 — 3';.^ cm longa. L*'/, — 3 cm lata, basin verssus alleniiata. Fuliola iuvolucri glaber- rimi eiteriora et media e basi ovato-oblouga liueari-lanceolata, ri- gida, margiue brevi.s.sime sed densissime spiiiuloso-aspera, apice ii;piua 4 — 8 mm longa snbulato-recurva termiuata, interioia paul- latim longiora aj»ice reciirvo-paientia. 2;. >) Vgl. Nr. 9, >S. 351. 394 Habitat: Asia austro-orientalis : Afghauistan; leg. Griffith, Nr. 3308 (Herb. Kaiserl. bot. Gart. Mus. St. Petersb. !j Habituell steht die hier beschriebene Pflanze dem C. con- gestuni Fisch, et Mey. sehr nahe; sie unterscheidet sich aber von demselben sofort durch bedeutend größere Köpfchen und durch die im oberen Drittel abstehend zurückgekrümmten, mit kürzeren, braungelben Dornen versehenen HüUsehuppen, welche bei C. congeshim Fisch, et Mey. in einen mehr oder weniger aufrechten oder aufrecht abstehenden, 8 — 12 mm langen, sehr kräftigen, strohgelben Dorn enden. 6. Cirsium steirolepis m. Caulis erectus, certe ad 100 cm altus, striatus, apice tantum subramosus vel rarius a medio ramosus, arachnoideo-tomentosus, remote et parce foliatus. Folia radicalia supra dense spinuloso- strigosa, subtus plus minusve albido-tomeutosa, ambitu oblonga vel lanceolato-oblonga, basin versus in petiolum anguste alatum remote dentatum attenuata, sinuato-piunatiiida, laciuiis ad basin fere bifi- dis lanceolatis vel lineari-lanceolatis acuminatis margine breviter spinuloso-dentaiis spiua subvalida ad 8 mm longa terminatis; folia caulina semiauriculato-semiamplexieaulia, e basi ovata profunde spinoso-dentata. ambitu oblonga vel lanceolato-oblonga, siuuato- pinnatifida, laciniis triangulari-lanceolatis ad medium vel ad basin fere bilidis. Capitula parva vel mediocria, ovato-globosa vel ovata, 3 — S'/o cm longa, 2 — 27« cm diam., in apice caulis corymboso- aggregata vel in apice ramorum solitaria vel 2 — 3 aggregata, sessilia vel breviter peduuculata. ebracteata vel bracteis 1 — 3 brevioribus subaeqiiilongisve lineari-lanceolatis margine spinu- loso-dentaiis suflfulta. Involucri parce arachnoidei vel glabrati foli- ola exteriora e basi ovato-oblonga a medio abrupte angustata line- ari-lanceolata, in spinam siibvalidam rigidam erecto-patentem vel subrecurvo-patentem 6—10 mm longam apice purpurascentem dorso subcarinatam excurrentia. margme densissime sed brevissime spinuloso-aspera ; interiora paullum longiora ad trientem superiorem adpressa. hincinde in spinam subrecurvo - patentem excurrentia, intima linearia elougato-acuminata vix rigida. Corollae purpureae limbus alte — ad medium et ultra — quinquefidus, tubo Vo — 1-pIo longior. Pappus sordide albus, setis plumosis. Achaenia matura mihi ignota. 4 ? Julio, Augusto. Habitat: Asia minor boreali-occideutalis: In silvis prope Kareikos, leg. P. Sintenis, 31. VII. 1883 (Exsicc. P. Sint., Iter trojanum 1883, Nr. 616 sub C. serndato MB. — Herb. Hausskn. !). Die hier beschriebene Pflanze hat mit Cirsium serrulatum MB., unter welchem Namen sie ausgegeben und auch von Boissier in seinem Supplementum Florae Orientalis angeführt wurde, nichts zu tun. C. strrulatnm MB. unterscheidet sich sofort durch eine andere Blattform, kleinere und schwächere Dornen aller Teile, durch meist größere Köpfchen, durch die anliegenden, nur mit der 2 — 5 mm langen, schwachen Dornspitze abstehend zurück- 395 iiekiümrnten Iliillsi'huitpen. ilpreii Riiuder zwar auch nur klein, aber (locli noch länirer und nicht so diciit lioruig irewiiupert sind wie hei C. stciroUpis m. Unsere Art gehört dem Formenkreise des C. hnlgaricum DO. an nnd steht dem echten C. hidcfaricum DO. am nächsten. Sie nntersciieidet sich von demselben durch den sehr entfernt be- liläilerten, oben last blattlosen Sten^^el. durch eine andere Blattlorm, durch die n)eist zu zwei bis drei gehünften, oft tast sitzenden, etwas kleineren Köpfchen nnd durch die starren, gewöhnlich schon von der Mitte aus aufrecht oder fast zurückgekrümrat abstehenden Hüllschuppen. 7. Cirsiinn ptnhriatuni (MI5., Fl. Taur. Cauc, IL, \K 27i) 1I808| sul) Chvo) — Spreiiu:., Syst. veg., 111., p. 373 (1820). Subsp, BornmüUeri m. Caulis erectus, ad 80 cm altus, striatus, arachnoideo-tomen- tosus, superne vel a medio ramosus, subdense foliatus. Folia superne dense spmuloso-setosa, subtus plus rainusve arachnoideo-tomentosa; iuferiora ol)longo-elliptica vel oblonga, alte sinuatopinuatifida. laciniis oblongis vel ovato-oblongis, basi sinu superiore saepe dente maiore triangulari-lanceolato instructis, margine spinuloso-ciliatis, acuminatis. spina subvalida 2 — 6 mm longa flava terminatis; superiora gradatim niinora, oblonga vel lanceolato-oblouga, minus pinnatilida. Capitula in apice caulis ramoruraque solitaria, ebracteata vel bracteis 1 — 2 parvis lanceolatis dentatis spinuloso-ciliatis suflfulta, ovata vel ovato-globosa. 2'/.,— 3Vo cm lon^a, 2— 2'/o cm diara. Involucri subdense arachnoidei foliola exteriora e basi lanceolato- üblonga abruptiuscule a medio attenuata, subrecurvo-patentia, margine parce et breviter spinuloso-ciliata, spina subvalida tlava 3 — 5 mm longa terminata. ^ ? Habitat: Kossia. Tauria: In silvis ad „Karagatsch" prope „Sudak-, 12. Vlll. 1896, leg A. Gallier (Dörfl., Herb, norm., Nr. 4141 et A. Call., It. taur. IL, 1896, Nr. 135 sub C. ßmhriato (MB.) Sprensr. ; — vidi in Herb. Hausskn., Herb, Boiss., Herb, bot. Inst. üuiv. Wien, Herb. Nat. Hofmus. Wien, Herb. Mus. bot. Lausanne!!). Eossia : Orenburg, leg.? (Herb. Mus. bot. Lausaune!). Cirsium fimhriatuni (MB.) Spreng, subsp. Burnmdlhri ra. ist durch die viel weniger zurückgekrümmten, fast aufrecht ab- stehenden, steifen, in eine ziemlich lange und kräftige Dornspitze auslaufenden, am Rande viel entfernter und kleiner dornig ge- winjperlen Hüllschupjien und deren meist ijelblich gefärbte, ziem- lich dichte Wolle sofort von den tyjüschen Formen des C.fnnbriatiim (MB.) Spreng, zu unterscheiden. C. fimbriatuin ssp. tricliolovia (Fisch, et Mey.) m. besitzt zwar mehr oder weniger dicht spinn- webig-wollige Köpfchen, doch ist die Wolle weißlich oder grau, nicht gelblich gefärbt, die llüllschuppen sind oft noch stärker zurüi-kgekrümmt. als dies bei C. funbriutum (MB.) Spreiiir. zu sein pflegt, die Köpfchen gewöhnlich kleiner und mehr rundlich. 396 8. Cirsium hygrophilum Boiss., Diagn. Plant. Orient, nov., Ser. L, U). p. 89. Subsp. elbvusense in. Syn. C. Elhrusense So mm. et Lev. Cirs. Cuue. in Nuov. Giorn. bot. ital., II., 1, extr. p. 12 (1895). Cauiis erec'tus, simplex, striatus, glabrescens, dense foliatus. Folia sessila semiauriculato-seraiamplexieaulia in alaiu latani brevem spinoso-dentatara decurrentia, supra ülaberrima, subtas glabresceiitia vel parcissirae aracliuoidea, ambitu ovato-oblonga vel oblonga, sinuato-pinnatifida, laciniis ad medium vel ad basiu fere bifidis Janceoiato-linearibiis paullatim acuminatis sinu superiore saepe dente maiore instructis raargine spinuloso-eiliatis spina snbvalida 5 — 10 mm longa flava terrainatis. Capitnla in apice cauiis 4 — 8, aggreiiata, gessilia vel subsessilia vel in axillis füliorura superiorum solilaria subsessilia subspieata, ovato-globosa vel ovata, 2 — 3 cm longa, l7o bis 2 cm diam. Involueri foliola exteriora et media iraprimis ad basin parce araebnoidea, e basi ovato-oblonga lineari-lanceolata, a medio erecto-patentia, apice purpurascentia, dorso viscido-carinata, spinula 1 — 2 mm longa infirma flava terraiuata; interiora et intima ))lus rainusve adpressa, sensim longiora, lanceolato-liuearia, medio pur- purascentia apice scariosa straminea vix rigida. Oorollae purpureae lira- bus breviter quinqueüdus. a tubo satis distinetus, '/o — 2-pIo longior. ^. Habitat: Persia borealis: iugi Elbruseusis in regioue subalpina in valle „Lur" ad pagum „Meidan", ca. 2200 m. s. m., 24. VI. 1902, leg. J. et A. Bornmüller (Exsice. J. Borum.: It. Persic. IL, a. 1902, Nr. 7282! — Herb. Boiss. !j. Das typische C. liycjrvphilnm Boiss., welchem die hier be- schriebene Pflanze ziemlich nahe steht, unterscheidet sich durch den oft schon von der Mitte ästigen Stengel, durch die an den Spitzen der Äste meist einzeln stehenden, etwas kleineren Köpfchen, durch die fast kahlen, in ziemlich kräftige, strohgelbe, 3—6 mm lange, aufrecht abstehende Dornen auslaufenden äußeren Hüll- schuppen und durch den bis zur Mitte oder noch tiefer fünfspaltigen Saum der Blumeckronen. (Fortsetzung folgt.) Literatur - Übersicht^). August 1910-'). Abel 0. Was ist eine Monstrosität? (Zweitor und dritter Dis- kussionsabend über phylogenetische Probleme, veranstaltet von M Die „Literatur-Übersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Kücksiciit auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. -J Mit einigen Nachträgen aus früheren Monaten. 397 der Sektion für Paläontologie und Abstiunmungslehre der k. k. zool.-botan. Gesellsch, Wien.) [Verhandl. d. zool.-bot. Gesellseh. Wien. LX. Bd., 191Ü, 6. Hell, S. (129)— (140). |. 8". Beck G. V. Tcones florae Geruianicae et Helveticae etc., tum. 2.5, dee. ."), () et 7 (pag. 17—28, tah. 28— 4öl. Lipsiae et Gerae (Fr. de Zezschwitz). 4". Inhalt: l'oteutilla (Forts.). Cobelli R. II Ficus rmica L. uel Trentino. IT. (Verhandl. d. zool.- botan. Gesellsch. Wien, LX. Bd., 1910, 4. ii. ö. Helt, S. 245 bis 249.) 8^ Doienz V. und Fritseh K. Berieht über die tloristischo Er- forseiiung von Steiermark im «Tahre 1909. (Mittoil. d. Naturw. Vereines f. Steiermark. Bd. 46, Jahrg. 1909 [1910], Helt 2, S. 479—482.) 8". Fuhrmann Fr. Leuchtbakterien. (Vortrag.) (Mitteil. d. Naturw. Vereines für Steiermark. Bd. 46, Jahrg. 1909 [1910J, Heft 2, S. 441—451.) 8°. Hanausek T. F. Über das Bananeumehl und seine mikroskopische Bestimmung. (Zeitschrift für Untersucliung der Nahrungs- und Genußmittel, sowie Gebrauchsgegenstände, Bd. 20, 1910. Heft 4. S. 215—220.) 8°. 2 Textabb. H ayek A. V. Flora von Steiermark, I. Bd., Heft 14 (S. 1041—1120). Berlin (Gebr. Borntraeger), 1910. 8". Enthält den SchluLi der LegxuniHosae, ferner die Thymelaeacene, Elaeugnaccae, Lythraceae und deu Anfang der Oiiagraceae. Pleinricher E. Die Aufzucht und Kultur der parasitischen Samen- pflanzen. Jena (G. Fischer). 8°. 53 S., 8 Abb. — Mk. 2. Verf., der sich seit Jahren mit Studiea über parasitische Blüten- pflanzin beschäftigt, faßt in diesem Büchlein seine Erfahrungen über deren Kultur zusammen. Dieselben werden nicht bloß für den Botaniker, •sondern auch für den Schulmann, der einzelne i'arasiteü im Schulgarten kultivieren will, und vor allem für den Gärtner vou Wert sein. Nach einer allgemeinen Einleitung folgt eine Besprechung der Parasiten aus der Familie der Scrophulariaceen, Ürobanchaceen, Convolvulaceen, Lauraceeu (Cassytha), Santalaceen [Thesititu, Comandra, Osyris), Loranthacecu und ilafäesiaceen {('ydtius). Höhnel Fr. v. und Weese J. Zur Syuonymie in der Gattung Xectria. (Annales mycologici, Vol. Vlll, 1910, Nr. 4, S. 464 bis 4K8.) 8°. Laus H. Die Vegetationsverhältnisse der südmährischen Sand- steppe zwischen Bisenz und Göding und des Nachbargebietes. (Botan. Zeitung, 68. Jahrg., 191ü, II. Abt., Nr. 13/14 und 15/16, Spalte 177—186 und 209—226.) 4". Molisch H. Die Eisenbakterit-n. Jena (G. Fischer), 1910. 8^ 83 S., 3 Taf.. 12 Tt-xtüg. - Mk. 5. Eine sehr eingehende, den Gegenstand erschöpfende Monographie einer interessanten Gruppe von ilikroorgauismen, welche sich würdig den früheren ähnlichen Monographien des Verf. über Leucht- und Purpurbaktericn an- schließt. Nach einer einleitenden Besprechung des Vorkommens und der Verbreitung der Eisenbakterien, d. h. von Si)altpilzen, welche die Fähigkeit besitzen, Eisenoxyd in ihren Hüllen abzulagern, werden die bisher bekaimten. 398 sowie einige vom Verf. entdeckte Eisenbaiiterien besprochen; es sind dies: Siderocapsa Treiibii Md., S. major Mol., Clüamydothrix sideropoiis Mol., Crenothrix polyspora Cohn, Cladothrix dichotoma Cohn, Clonothrix fusca Schorl., Clamydothrix ochracea Mig. und Gallionella ferruginea Ehrenb. Es folgen Abschnitte über Reinkultur der Eisenbakterien, die Verf. auüer- ordentlich vervollkommnet hat, und über die Physiologie derselben. Im Gegensatz zu Winogradsky, der die Meinung vertritt, daß das Eisen für die Entwicklung der Eisenbakterien unbedingt nötig ist, tritt Verf. neuerdings für seine schon früher ausgesprochene Ansicht ein, daß diese Organismen auch dann üppig zu gedeihen vermögen, wenn sie keine Gelegenheit finden, Eisen zu speichern. Ein weiteres Kapitel bespricht andere Organismen, welche Eisen in ihren Hüllen oder Gallertstielen speichern, so z. B. Psicho- hormium, Euglenaceen, Anthophysa vegetans u. a. Dann werden die Be- ziehungen der Eisenbakterien zur Entstehung von Raseneisenerzen besprochen und festgestellt, daß diese mit oder ohne Mitwirkung von Eisenbakterien sich bilden können. Ein Schlußkapitel behandelt die Beziehungen der Eisen- bakterien zur Praxis (Rostbildung in den Wasserleitungsrohren, Fällung des Eisens in eisenhaltigen Heilwässern). Murr J. Weitere Beiträge zur Flora von Vorarlberg und Liechten- stein. (LV. Jahresb. d. k. k. Staatsgymnasiums in Feldkirch. 1910, S. 3-32.) 8^ Neu beschrieben werden: Carex brachystachys Schrk. ssp. amaurandra, Popnlus tremula L. var. orhicans, Chenopodium alhum L. ssp. trigonu- phyUinu, Myusotis arvensis (L.) Hill var. pseudohispida. — — , Zahn C. H., PöU J. Hieracium II. (G. v. Beck, Icones florae Germanicae et Helveticae etc., tom. XIX 2., dec." 33, pag. 273—280, tab. 257—264.) Lipsiae et Gerae (Fr. de Zez- schwitz). 4". Sabidussi H. Markus Freiherr von Jabornegg. (Biographie.) (Carinthia II, 1910, Nr. 3 u. 4, S. 97—114.) 8". Mit Porträt. Straß er P. Fünfter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges (N.-ö.), 1909. Beiträge zur Pilzflora Niederösterreichs. (Anfang.) (Verhandl. d. zool.-botan. Gesellsch. Wien, LX. Bd., 1910, G. Heft, S. 303, 304.) 8". Teyber A. Beitrag zur Flora Österreichs. (Verhandl. d. zool.- botan. Gesellsch. Wien, LX. Bd., 1910, 4. u. 5. Heft, S. 252 bis 2G2, Taf. I.) 8°. Neu für Niederösterreich: Corydaliu campylochila Teyber, nov. hybr. [= C. intermedia (L.) Gaud. X C. solida (L.) Sw.]. Neu für Mähren: Pulmonaria intermedia Ta.Wdt, [= P. mollissima Kern. X !'■ obscura Dum.]. Neu für Kärnten: Orobanche laserpitii sileris Reut. Neu für Dalmatien: Erynginm dalmaticum Teyber, nov. hybr. [= K. amethystinum L. X -fc'- creticum Lam.], E. Visianii Teyber, nov. hybr. [= E. amethystinum L. X -f- campestre L.], E. creticum L. f. roseum Teyber, nov. f. Ferner werden für mehrere niederösterreichische Pflanzen neue Standorte angegeben. Verf. erbringt endlich den Nachweis, daß Seseli dcvcnyense Simk. mit S. Beckii Seefried vollkommen identisch ist; er gibt (ob mit Recht?) dem letzteren Namen den Vorzug, da Seseli devenyense Simk. zwar früher, aber mit einer vollkommen unzutreffenden Beschreibung und Abbildung veröffent- licht worden ist. E. Janchen. Vierhapper F. Entwurf eines neuen Systems der Koniferen. (Abh. d. k. k. zool.-botan. Gesellsch. Wien, V.Bd., 4. Heft.) gr. 8^ 56 S. Unsere Kenntnisse über die Koniferen sind in den letzten Jahrzehnten durch fortgesetzte morphologische und anatomische Studien, auch durch Ent- 399 deckung neuer Formen und Feststellung der geographischen Verbreitunir, sehr gefördert worden. Die Ausgestaltung des Systemes hat mit dieser Vermehrung der Kenntnis nicht irleichen Schritt gehalten. Der Verf. versucht es nun, mit umfassender Benützung der Literatur, das System der Koniferen dem heutigen Stande unseres Wissens anzupassen. Er gelangt zu folgendem Resultate: System der Koniferen: 1. Familie. Taxocupressuceae. 1. Unterfamilie. Taxoideae. Tribus: 1. Cephalotaxeae. 2. Taxeae. 3. Podocarpeae (I'odocarpinae, Phyllodadinae, Pherosphaerinae, Saxegotliaeinae). 2. Unterfamilie. Taxodioideae. Tribus: 1. Ärthrutaxeae. 2. Sequoieae. 3. Cryptomerieae. 4. Taxodieae. 3. Unterfamilie. Cupressoideae. Tribus: 1. Cupresseae. 2. Thujopseae. 3. Actinostrobeae. 4. Junipereae. 2. Familie. Äbietaceae. 1. Unterfamilie. Araucarioideae. Tribus: 1. Agatheae. 2. Araucarieae. 2. Unterfamilie. Cunninghamioideae. Tribus: 1. CuiDiinghamieae. 2. Sciadopüyeae. 3. Unterfamilie. Abietoideae. Tribus: 1. Sapineae. 2. Pineae. Der Ref. hält die Gesamtanordnnng in Hinblick auf die verwandt- schaftlichen Beziehungen für sehr glücklich, nur die Vereinigung der Taxodioideae und Cupressoideae mit den Taxoideae zu einer Familie hält er für zu weitgehend. In morphologischer Hinsicht kann Ref. dem Verf. in verschiedenen Deutungen der ,.Ovularschuppen'' nicht folgen. In systemati- scher Hinsicht bedeutet die Arbeit zweifellos einen wesentlichen Fortschritt. Watzl B. Veronica jn-ostrata L., Tencrium L. und ausfriaca L. nebst einem Anhang über deren nächste Verwandte. (Abhandl. d. k. k. zool.-botan. Gesellsch. Wien, Bd. V., Heft 5.) gr. 8^ 94 S., 14 Tai".. 1 Textfig. Sehr eingehende und gewissenhafte Studie über den im Titel ge- nannten Formenkreis, welche nicht bloß die systematische Klarstellung des- selben, sondern Vertiefung unserer Kenntnisse durch genaue Verfolgung der Variabilität, der Abhängigkeit von Standortsverhältnissen usw. anstrebt. Im allgemeinen Teile sind u. a. interessante Beobachtungen über Pollen- sterilität und deren Zusammenhang mit KoroUengröDe einerseits und Bau der Filamente anderseits mitgeteilt. Der spezielle Teil zeigt folgende Gliederung der behandelten Arten: 1. Veronica prostruta L. mit f. satureiaefolia (Poit. et Turp.) und var. sibirica Watzl. 400 2. V. Teucrium L. Subsp. 1. pseudochamaedri/s (Jacq.) Nym. mit den Formen: i)icisa Watzl, brachysepala (Schultz), lasiocahjx (Beck) und der var. suh- floccosotomentosa Bornm. Subsp. 2. crinita (Kit.) Vel. mit form, hosniaca (Fiala) und var. thracica (Vel.). Subsp. 3. Orsiniana (Ten.) mit den Varietäten: eanescens (Bast.), iSenneuii Pau und catalaunica Sennen et Pau. Subsp. 4. altaica Watzl. 3. V. austriaca L. Subsp. 1. dentatn (Schm.) mit form, jiraeterita (Beck) mit den var. teucrioides (Boiss. et Heldr.) und macrodonta (Borb.). Subsp. 2. Jaquini (Baumg.) mit den Varietäten: piimatifida Koch (inkl. svar. i-ecta Benth und svar. jilatyphyUa Hohen.) und bipinnatifida Koch iuki. f. Neiceffii Beg. und svar. tenuis Vel). Subsp. 3. orbiculata (Kern.) mit form. Iiercegonnica (Maly) inid var. cmarginata Maly (inkl. f. prcnja Beck). 4. Bastarde: V. Kerneri Watzl (prostrata X Teucrium ssp. Orsiniana), V. Janchcnii Watzl (prostrata X austriaca ssp. dentata), V. Handeln Watzl (Teucrium ssp. pseudochamaedrys X austriaca ssp. dentata). Anhangsweise werden behandelt: V. tenuifolia Asso, V. rosea Desf., V. Orientalis Mill., V. multifida L., V. Kusnezuioii Watzl. Die Arbeit gehört zu jenen, die wertvolles Material für eine induktive Behandlung des Problems der Artenbilduug liefern. Zederbauer E. Die Pyramideopappel. (Zeitschrift für Gärtner und Gartenfreunde, 6. Jahrg., 1910, Nr. 9, S. 165— 1H7.) 4". Aar OD söhn A. Agricultural and botanical explorations in Palestine. y (U. S. Departm. ofAgric, Bur. of plant industry. ßull. Nr. 180.) Washington, 1910. 8°. 64 S., 11 Textfig., 9 Tafeln. Ar her Agnes. On the structure of the palaeozoic seed 2Iitro- sjjerniKm cow^nessum (Will.). (Annais of Botany, vol. XXIV, 1910, nr. XCV, pag. 491— 509". tab. XXXVII— XXXIX.) 8". 2 Fig. Becker W. Violae Europaeae. Systematische Bearbeitung der Violen Europas und seiner benachbarten Gebiete. Dresden (C. Heinrich), 1910. 8^ 153 S. — Mk. 6 Buchausgabe der „Violenstudien", welche Verf. in den Beiheften zum Bot. Zentralbl. publizierte. In der vorliegenden Form ist die Arbeit eine gewiß vielen willkommene Übersicht über die europäischen Violen mit Synonymie, Angaben von Abbildungen, Exsikkatea, Verbreitung etc. Diagnosen fehlen zumeist und ist diesbezüglich auf frühere Arbeiten des Verf. ver- wiesen. Berger A. Stapelieen und Kleinien einschließlich einiger anderer verwandter Sukkulenten. 111. Handb. sukk. Pflanzen. Stuttgart (E. ülmer). IG". 433 S., 79 Abb. Die Bergerschen Bearbeitungen sukkulenter Pflanzen sind ganz vorzüg- lich und sehr wertvoll, da wohl niemand gegenwärtig über ein so herrliches lebendes Material verfügt wie der Verf. Wer sieh einmal mit der Feststellung des 401 Nampns einer in einem botanischen Garten kultivierten Stapelia oder eines Mesemtirt/iintJutinim ab{:tiila renn er M. Anteckuirio^ar Iran Svenska Jenisej-expeditiouen 1876. .Arkiv för Botanik, Bd. 9. Nr. 9.) 8". 108 8. IJ roch Hj. Die Fe ridiiii tun -Arten des Nordhafens (Val dl Bora) bei Rovigno im Jahre 1909. (Archiv lür Protistenkunde, XX. Bd., 1910. 2. Helt, S. 176-200. Tai'. XIII.) 8". 11 Textfig. Neue Art: Peridiiiiiim adriaticum Broch. Brockmaun - Jerosch H. Die fossilen Pflanzenreste des glazialen Delta bei Kaltbrunn (bei üznach, Kanton St. Gallen) und deren Bedeutung für die Auifassung des Wesens der Eiszeit. (Jahrb. d. St. Gall. Natura. Gesellsch. f. 1908 u. 1909 [1910], S. 1 bis 189.) 8". 4 Textabb.. 1 Karte. Carthaus E. Die klimatischen Verhältnisse der geologischen Vorzeit vom Präcambrium an bis zur Jetztzeit und ihr Einfluß auf die Entwicklung der Haupttypen des Tier- und Pflanzen- reiches. Berlin (R. Friedländer & Sohn), 1910. 8". 256 S.. 4 Fig. — Mk. 8. Dabist edt H. Östsvenska Taraxaca. (Arkiv för Botanik. Bd. 9, Nr. 10) 8°. 74 S. Enthält unter anderem die Diagnosen von 25 neuen „Arten". I)iels L. Genetische Elemente in der Flora der Alpen. (Englers botan. Jahrb.. XLIV. Bd., Heft 4. Beiblatt Nr. 102. S. 7—46 uml: Bericht fiber die siebente Zusammenkunft der Freien Ver- einigung für Pflanzengeographie und systematische Botanik zu :>;> Abb. Schon gelej^entlich des Erscheinens des I. Bandes dieses Werkes wurde auf seine Eij^enart und auf seine grollen Vorzüge hingewiesen. Der vorliegende II. IJand schließt sich würdig dem ersten an. Es ist schon an und für sich überaus wertvoll, wenn heute das systematische Material von einem phylogenetisch denkenden Botaniker zusammengefaßt und verarbeitet wird; es ist umso wertvoller, wenn dies in solcher Weise geschieht, wie in dem vorliegenden Werke. Seine Hauptvorzüge sind, um dies gleich hervor- zuheben, die weitgehende Verwertung der Literatur und die von allem Traditionellen sich frei machende, unabhängige Betrachtungsweise. In dem letzterwäliuter Charakter ist es begründet, wenn das Buch nicht so sehr als „Lehrbuch", als vielmehr als ein für den mit dem Tatsachenmat^erial einiger- maßen vertrauten Fachmann bestimmtes Nachschlagewerk bezeichnet werden muß. Der Anfänger, der ein „Lehrbuch" sucht, wird sich in dem Buche schwer zurecht linden, er wird auch sehr häufig verleitet werden, stark sub- jektive Anschauungen unberechtigterweise für allgemein akzeptierte Meinungen zu halten; der Fachmann wird aus dem Buche reiche Belehrung und vielfache Anregung schöpfen. Das Gesagte möchte der Referent zusammenfassen in die Worte: Lotsys Buch ist eine der wertvollsten und originellsten P]r- scheinuugen in der botanischen Literatur der jüngsten Zeit. An diesem Urteile ändert es nichts, wenn er im einzelnen manches auszu- setzen hat und insbesondere in prinzipiellen Fragen vielfach recht ab- weichende Meinungen vertritt. In letzterer Hinsicht möchte er nur folgendes sagen: Die Erforschung der Phylogenie des Pflanzenreiches ist eine unserer obersten und schönsten Aufgaben. Es ist in der Natur der Sache begründet, daß die Aufgabe nicht auf beobachtendem oder experimentellem Wege erfüllt werden kann, sondern auf dem Wege der geistigen Verarbeitung von Beobachtungstatsachen. Es wird daher hier immer der Theorie, der subjektiven Anschauung ein gewisser ^^pielraum eingeräumt bleiben müssen. Umso größer ist unsere Verptiichtung, vorsichtig und mit tunlichst fester Begründung jedes Einzelschrittes vorzu- gehen Die geistige Konzeption darf niemals dazu verleiten, über genaueste Untersuchung des Einzelfalles hinwegzugehen. In dieser Hinsicht ist Ref. konservativer als der Verf. und er möchte ihm z. B. auf so Aveitgehende phylogenetische Spekulationen, wie sie in den Kapiteln über die spezielle Systematik der Leber- und Laubmoose, der Farne zum Ausdrucke kommen, nicht folgen. Die Feststellung der Phylogenie solcher Grujipen im einzelnen wird noch lange Zeit intensivste monographische Studien erfordern, und es wird gut sein, nicht zu rasch phylogenetische Spekulationen im Systeme zu verwerten. Von Einzelheiten, in «lenen der Ref. mit dem Verf. nicht über- einstimmt, seien einige erwähnt: In allgemein .^systematischer Hinsicht hat Verf. einige Neuerungen eingeführt; er teilt die Zuiduciamia in Hnploidales und iJipluidales; zu den ersteren zäiilen die Bryophyten (Vorherrschen der haploiden Generation), zu den letzteren die übrigen Cormophyten; diese systematische Uuter.scheidung verschärft den Unterschied zwischen den Bryophyten und den übrigen Cormophyten in einer Weise, die kauui unseren phylogenetischen Einblicken entspricht; sie entspricht allerdings den An- schauungen des Verf., der die reduzierten Lebermoose für primitiv erklärt, womit sich Ref. absolut nicht einverstanden erklären kann. Noch weniger gelungen scheint dem Ref. die Umgrenzung der Zuidoiinmin {Bri/ophyia bis inkl. Ciul goaceue), da dadurch der klare phylogenetisclie Zusammenhang der Gymnospermen zerrissen wird ') Das Buch ist zwar schon vor längerer Zeit erschienen, doch konnte die Besprechung aus äuüerlichen Gründen erst jetzt aufgenommen werden. 3U' 404 Erschwert wird die Benützung des Buches durch gewisse Inkonsequenzen, die geradezu den Eindruck machen, als wären frühere Teile schon gedruckt gewesen, als der Verf. seine später abgedruckten Ansichten erst bildete; so stimmt die Inhaltsübersicht auf S. 2 gar nicht mit dem späteren Inhalte; in Vorlesung 4 sucht Verf. nach den primitivsten Moosen und Farnen, sieht erstere in der Buxhaumiaceae, letztere in der Uymenophyllaceae,^^ ohne im späteren aber die Konsequenzen dieser Erkenntnis zu ziehen. Überhaupt möchte Ref. in der Art und Weise, wie Verf. seine phylogenetischen An- schauungen mit dem System in Einklang bringt, für eine schwache Seite des Buches erklären. Es heißt beispielsweise denn doch die systematische Be- deutung der Heterosporie künstlich herabdrücken, wenn die Mursiliaceae und Salviniaceae als anderen Familien gleichwertige Familien einfach unter die isosporen Farne eingereiht werden und unter den Leptosporangiaten als Familien nacheinander aufgezählt werden: Loxsomaceae, Hymenophyllaceae, Sahiiiiaceae, Dieksoniaceae, Thyrsopteridaceae etc. Es wurde schon früher gesagt, daß diese kritischen Bemerkungen in keiner Weise das früher gefällte günstige Gesamturteil abschwächen sollen; der Ref. hielt sich nur für verpflichtet, seinen Standpunkt in einigen von dem Verf. abweichenden Punkten zu wahren. Er strebte dabei ebenso wenig Voll- ständigkeit an, wie etwa bei Hervorhebung von Vorzügen. So sei nur bei- spielsweise in letzter Hinsicht erwähnt, daß an mehreren Stellen des Buches sich sehr beachtenswerte Mitteilungen und neue Deutungen finden, so z. B. auf S. 742 die Deutung der „Stiel-" oder „Wandzelle" im Pollenkorne der Cycadeen als zweites reduziertes Antheridium, auf S. 448 der Hinweis auf die Analogie, welche zwischen der „Viviparie"' der Mangrovepflanzen und der „Samenproduktion" der Lepidodendren und anderer heterosporer Pterido- phyten besteht u. a. m. Die reiche Illustrierung des Werkes ist umso wertvoller, als zahl- reiche, in der Literatur noch wenig verbreitete interessante Abbildungen aus Spezialarbeiten reproduziert sind. Morgeothaler 0. Über die Bedingungen der Teleutosporen- bildung bei den Credineen. (Zentralbl. f. Bakteriol. etc., II. Abt., Bd. 27.) 8°. 22 S., l-S Abb. Die Versuche des Verf. betrafen die Frage, ob die Bildung der Teleuto- sporen mehr durch klimatische (jahreszeitliche) oder andere Einflüsse bedingt ist. Es ergab sich, daß bei Uromyces ]'eratri die Zusammensetzung der Uredo- und Teleutosporenlager sehr wesentlich vom Zustande der Nähr- pflanze abhängig ist, da ein Krankheitszustand oder höheres Alter oder baldiges Welken des befallenen Teiles desselben die Uredosporenbildung zurückdrängt und die Teleutosporenbildung begünstigt. Müller-Thurgau H. und Schneider- Orelli 0. Beiträge zur Kenntnis der Lebensvorgänge in ruhenden Pflanzenteilen. I. (Flora, N. F., 1. Bd., 8. Heft, S. 309—372.) 8°. 3 Textabb. Pleskot F. F. Die moderne Obstbaumpflege und Insekten- bekämpfung. Für Fachmänner. Garten- und Anlagenbesitzer, Landwirte, sowie Liebhaber und Freunde sämtlicher Garten- gewächse. Prag (Selbstverlag, IL. Wenzelsplatz 58), 1910, kl. 8". 72 S., zahlr. Textabb. — Kl (per Post K 1-10). Potonie H. Illustrierte Flora von Nord- und Mitteldeutschland. 5. Auflage. 2 Bde. Jena (G. Fischer), kl. 8'\ Erster Band: Text (551 S., 78 Textabb.). Zweiter Band: Atlas (364 S. mit Ab- bildungen von fast 1500 Arten und Varietäten. Die den Bedürfnissen des botanisierenden Anfängers vollauf gerecht werdende Exkursionsflora erfreut sich mit Recht großer Beliebtheit. Die neue 405 Auflage weist eine Reibe von Vorzügen auf : Trennung in zwei Bände (Text und Abbildungen) und daher größere Handlichkeit ; bciiuemes Taschenfurmat. Sorg- fältige Überarbeitung des Textes ist an vielen Stellen zu bemerken. Der Werl des JJucbes wird erhöht durch die Mitarbeit von Monographen ; es habenniifgearbeitet:M.Kronfeld(rv///i«),P.Graebner(i^o uinnicr : Dr. Heinrich Loliwag: lioitrag zur Kenntnis der Zeit der ersten iJlöl« nanlafi- bei ilo:z]tüanzen. -S. Sfi'J. — Dr U. Sabrausky: Über i^Ullanu grumDiru L. 8. 376. — B. T. K lebelsberK : l'ber die Samenanlage von (Jutrcus Jluhur L. und intra- Mminale GefäOe (.Schluü.) 8. 878 — Fr. Petrak: Über neue oder wenig bekannte Cirsien aui dem Oriente. .'^. SaS. — Literatar-Übersicbt. 8. 896. — Akademien, Jiotanische üesell- scbaften, Vereine, Kongresse etc. S. 406. — Notizen. S. 406. — Personal-Nachrichten. S. 407. Kedaktear: Prof. l»r. U. r. Wpttittein. Wien, 3 3, Keunweg U. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragassc 2. l>i« „Ötterrelohltche botanitch* ZelttohrlfT" erscneint am Kriten «ineH juaon Monates and koktvi gnuzjäiinv.' lt> MkrL Zu nerabgststztsn Preisen sind noch folgende Jahrgänge der ZeitscUnl'l tu haben 1851,63 a M. 2—, 1H6U/6X, lb64,Ü'J. 1871, 1873<74, 187ä/'Jt ft M. 4—, 1893/97 k M. 10—. Exemplare, die frei aurcn die i'ost eipedierl weraen suUen, sind mittels Pottanweiiung direkt bei der Aammistraliou in Wien, 1., harbarugasse 2 1 Kirniit Karl Gerolds Sühn), zu präuumerieren i:.iuieine Hummern, soweit nucn vorrätig, a 1 Hart. AüktiDdigoDgeo werden mit 3U Pfenuigeu Ihr dia aurchiaufenda Petitzaile berecbnai. 408 INSERATE. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Professor Dr. Karl Fritsch msdieiisieiei-i, (mit Ausschluß des Küstenlandes). — Schulausgabe der „Exkursionsflora". — Preis broschiert Mark 3*60, in elegantem Leinwandband Mark 4'— . Ppeisherabsetzung älterer Jahrgänge der ,,Österr. botanischen Zeitschrift". Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaflfung älterer Jahrgänge der ^Österr. botanischen Zeitschrift" zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1893 (bisher a Mk. 10.—) auf ä Mk. 1.— 1893-1897 ( „ „ „ 16.-) „ „ „ 10.- herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 ( ä Mark 2, — ), 18G0 bis 1862, 1864-1869, 1871, 1873—1874, 1876—1880 (k Mark 4.-I bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854 — 1859, 1863, 1870, 1873 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift** erschienenen 37 Porträts hervorrairender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35. — netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direkt Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. ^ ^ ^J^ ^ 4^ 4^ ^^ 4^ 4^ 4^ 4^ 4^ 4^ 4^ 4^ 4^ ^-^ 4^ '^4-^ 4^ 4^ 4^ 4^ NB. Dieser Nummer liegt ein Prospekt des Verlages von Gustav Fischer in Jena bei. Bnchdrnckerei Carl Gerold's Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE IE immm. Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. \A^ettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LX. Jahrgang, N"- 11. Wien. November 1910. Über den Bau und die vermutliche Funktion der ,, Zwischenwanddrüsen" von lihododendron Itir- sutani, Inter medium und ferriigineain. Von Ernst Kratzmann (Wien). (Mit 11 Textabbildungen.) Die sogenannten „ZwischenwanddrQsen" von Rhododendron hirsut 1(7)1, intcrmrdium und ferri-»un/n/a/es. (The New Phytologist, vol. IX, 1910, nr. 3— 4, 5, 6—7, pag. 81 ad 112, 157—186., 193—234.) 8". 43 tig. Dangeard P. A. Etudes sur le dt.^veloppement et la structure des organismes införieures. (Le Botaniste, 11. ser.. mai 1910. pag. 1—311, tab. I— XXXIII.) 8°. Durand E. et Barratte G. Florae Libycae prodromus ou Ca- talogue raisonnt' des plantes de Tripolitaine. Avec la collaboration de P. Ascherson, W. Barbey et R. Muse hier. Apercu geo- 444 logiqiie sur la Tripolitaine par St. Meunier. Geneve, 1910, 4". 330 pag., 20 tab. Fiebrig K. Ein Beitrag zur Pflanzengeographie Boliviens. Pflanzengeographische Skizze auf Grund einer Forschungsreise im andinen Süden Boliviens. (Englers botan. Jahrb., XLV. Bd., Heft 1, S. 1-68.) 8°. Fodor F. Adatok a Ce^^/mZar/a-fajok histologidjanak ismeres^hez. Beiträge zur Kenntnis der Histologie der Gattung Cephalaria. [Botanikai Közlemenyek, IX. kötet, 1910, 4 — 5. füzet, pag. 171 ad 197, und „Mitt. f. d. Ausl.«, S. (45) u. (46).] 8«. 7 Textfig. Georgevitch P. Aposporie und Apogamie bei Trichomanes Kaulfussü Hk. et Grew. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XLVIII. Bd., 2. Heft. S. 155—170.) 8°. 30 Textfig. Guilfoyle W. R. Australian plants suitable for gardens, parks, timber reserves, etc. Melbourne (Whitcombe and Tombs Ltd.). 8°. lllustr. Haecker V. Ergebnisse und Ausblicke in der Keimzellen- forschung. (Zeitschr. f. indukt. Abstammungs- und Vererbungs- lehre, Bd. UI, Heft 3, S. 181—200.) gr. 8". 5 Textfig. Hegi G. Illustrierte Flora von Mitteleuropa, 25. Liefg. (III. Bd., S. 185—232, Fig. 528-546. Taf. 93-96.) 4". Herrmann W. Über das phylogenetische Alter des mechanischen Gewebesystems bei Setaria. (Beiträge zur Biologie der Pflanzen, X. Bd., 1. Heft. S. 1—69.) 8^ Jackson A. B. Catalogue of hardy trees and shrubs growing in the grounds of Syon House, Brcntford. London (West, Newmau and Co.), 1910. 8". Johansson K. lakttagelser öfver hybridiserande Centaurea- arter. (Botaniska Notiser, 1910, Hft. 4, S. 177—181.) 8*». JongmansW. J. Die paläobotanische Literatur. Bibliographische Übersicht über die Arbeiten aus dem Gebiete der Paläobotanik. Erster Band: Die Erscheinungen des Jahres 1908. Jena (G. Fischer), 1910. gr. 8"- 217 S. Kranichfeld H. Wie können sich Mutanten bei freier Kreuzung durchsetzen? (Biolog. Zentralblatt, Bd. XXX, 1910, Nr. 18, S. 593—599.) 8°. Kusnezow N., Busch N., Fomin A. Flora caucasica critica. Materialji florji Kaukasa. III, 4 (pag. 385— 592j; III. 9 (pajr. 65 — 272). (Trudi Tiflisskago botanitscheskago sada, W. IX, K. V.) Jurjew, 1909, 8°. In russischer Sprache. Inhalt von III. 4: N. Busch, Cruciferae (Fortsetzung). Inhalt von III. 9: Ju. Woronow, Elatinaceae (Schluß), Franl-eniaceae; R. Regel und Ju. Mlokossewits ch, Tamaricaceae ; I. Palibin, Cistaceae; K. Kupffer, Violaceae; D. Sosnowkij, Thyme- laeaceae. Lehmann E. Über Merkmalseinheiten in der Veronica-Sektion Alsinehe. (Zeitschrift für Botanik, IL Jahrg., 1910, 9. Heft, S. 577—602.) 8". 7 Textfig. 445 Lindau G. Dr. L. R ab eii hör st s Kryptogamenflora von Deutsch- land, Österreich und der Schweiz. Pilze. IX. Abteilung. UiJ. Lie- i'erung (S. 881 — 944): Fungi impcrfecti, Hyphumycdes. (Fort- setzung.) Lind man C. A. M. Erigcron criocephalus Fl. Dan. i Skandi- navien. (Botaniska Notiser, li)10, Hft. 4, S. 101 — 104.) 8". n Fig. Lojacono Pojero M. Flora Sicula o Descrizione delle plante vascolari spontanee o indigenate in Sicilia. Vol. lU. : Mono- cotyledones, Crypioifamae vdscnlare^i. Palermo (Boccone del Po- vero). 1909. 4^ 448 -\- XVI pag., XX tab. Longo B. Iiicerche su le Impaticns. (Annali di Botanica, voL VIII, 1910, fasc. 2., pag. 65—77, tab. VIII— X.) 8°. Mer E. Le Lopliodermium macrosporum, parasito des aiguilles d'Epieea. (Revue generale de Botanique, tome XXII (1910), nr. 260, pag. 297—336.) 8°. ^leyer A. Die Vorvegetation der Pteridophyten, der Gymno- spermen. Angiospermen und l>r3'ophyten. Eine Hypothese. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch.. Bd. XXVIII, 1910, Heit 7, S. 303 bis 319.) 8°. 1 Textabb. Xabokich A. J. Cber die Wachstumsreize. Experimentelle Bei- träge. (Beihefte z. Botan. Zeutralblatt, Bd. XXVI, 1910, I. Abt., Heft 1, S. 7—149.) 8°. 6 Textabb. Neu man L. M. Saxifraga llostii Tausch i Norge. (Botaniska Notiser, 1910, Hft. 4, S. 173—175.) 8". 1 Fig. Xiklewski B. Über die Wasserstott'oxydation durch Mikro- organismen. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XLVIII. Bd., 1910. 2. Heft, S. 113—142, Taf. III.) 8". Xordhausen M. Cber die Haarbildungen der Fasergrübchen und Konzeptakeln von Fncus vesicuJosiis. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXVIII, 1910, Heft 7, S. 288—295.) 8". 2 Textabb. Nova Guinea. Resultats de Fexpedition scientifique neerlandaise a la Nouvelle-Guinee en 1907 sous les auspices du Dr. H. A. Lorents. Vol. VIII., Botanique, livr. II (pag. 221-420, tab. LH— LXVIII). Leiden (E. J. Brill), 1910. 4°. Obel P. Researches on the conditions of the iorming of Oogonia in AchJya. (Annales mycologici, Vol. VIII, 1910, Nr. 4, S. 421 bis 443.) 8°. 4 Abb. Paul H. Ergebnisse der pflanzengeographischen Durchforschung von Bayern: Die Moor|)tlanzen Bayerns. (Berichte der Bayer, bot. Gesellsch., Bd. XII, 1910, 2. Heft, 8. 136-228.) gr. 8°. 6 Karten. Pavillard J. Etat actuel de la Protistologie vrgetale. (Pro- gressus rei botanicae, III. Bd., 3. Heft. S. 474—544.) 8°. Pringsheim E. und Bilewsky H. Cl)er Rosahefe. (Beiträge zur Biologie der Pflanzen. X. Bd.. 1. Heft, S. 119-132, Taf. Li 8^ 446 Sagorski E. und OßwaldL. Über Formen der Gattung Menilm im Thüringisch-Hercynischen Florengebiet, (Mitt. d. Thüring. bot. Vereines, N. F., XXVI. Helt, 1910.) 8°. 83 S., 8 Tafeln. Neu beschrieben: M. paludosaeformis Ossw. et Sag. {M. arvensis X X nemorosa), M. intercedens Sag. (M. arvensis X < longifolia), M. helvetica H. Br. {M. arvensis X nemorosa), M. arvensis subsp. austriaca s. M. heterophylla Ossw. et Sag., M. gentilis subsp. genUlis y. 31. cani- pedu7iculata Ossw. et Sag., 31. gothica H. Br. {I\I. arvensis > X viridis), 31. pseudo-Wirtgeniana Ossw. et Sag. {31. arvensis X Wirtgeniana). Sennen Gr. E. üne nouvelle fougere pour TEurope, (Bull, de l'acad. intern, de Geographie Botanique, 19. anu^e, nr. 245 — 246—247, pag. 94—95.) 8". Behandelt die Auffindung von Dryopteris africana (Desr.) Christensen in Spanien. Settegast H, Illustriertes Handbuch des Gartenbaues. Ein Hand-, Lehr- und Nachschlagebuch aus der Praxis für die Praxis. Leipzig (J. J. Arnd). XII -f- 972 S., 938 Textabb., 47 Tafeln. — Mk. 20, Tröndle A. Der Einfluß des Lichtes auf die Permeabilität der Plasmabaut, (Jahrb, f. wissenschaftl. Botanik, XLVIII. Bd., 1910. 2, Heft, S. 171—282,) 8°. 4 Textfig. Tschulok S. Das System der Biologie in Forschung und Lehre. Eine historisch-kritische Studie. — Mk. 9. üphof J. C. Th. Die Pflanzenj^^attungen. geographische Ver- breitung, Anzahl und Verwandtschaft aller bekannten Arten und Gattungen im Pflanzenreich. Bearbeitet für Botaniker, Förster, Gärtner und Pflanzenfreunde. Leipzig (Th. 0. Weigel), 1910. 8". 260 S. — Mk. 5. Wheldale M. Plant oxydases and the chemical interrelation- ships of colour varieties. (Progressus rei botauicae, III. Bd., 3. Heft. S. 457—473.) 8°. Wildem an E. de. Compagnie du Kasai, Mission permanente d'^tudes scientifiques, Resultats de ses recherches botaniques et agronomiques, Bruxelles, 1910, 4°, 463 pag., 45 tab. Wolley-Dod A. H. The British Roses (excluding ^it-cawmae). (Concluded.) (Journ. of Bot., vol. XLVIIf.. 1910, suppl., ad pag. 141). 8°. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Am 2. Oktober d. J. fand in Brunn die feierliche Ent- hüllung des Denkmales für Gregor Mendel auf dem Gregor- Mendel-Platze statt. Zu der Feier hatten sich außer zahlreichen österreichischen Biologen u. a. eingefunden: Ph. Vilmorin aus 447 Paris, J. P. Lotsy aus Leiden, Batesou aus Cambridge, Rümkor aus IJreslau, E. Baur aus Berlin, N. H. Nilsson- E hl e aus Svalöf. Die Festreden hielten Prof. Dr. E. v. Tsc h e r ra ak als Obmann des internationalen Komitees, Dr. Steph. Baron Haupt- Buch enro de und Prol'. Dr. H. Iltis als Leiter des lokalen Komitees. Bei dem anschließenden Festmahle würdigten Ba- teson und Vilmorin die Verdienste Mendels, Prof. Küraker hob die großen Verdienste hervor, welche Prof. v. Tschermak sich um die Ausgestaltung der Mendelschen Lehre und um das Zustandekommen des Denkmales erworben hatte; der Statthalter von Mähren dankte dem Bildhauer Charlemont und Prof. Iltis, Prof. Dr. H. Moli seh sprach auf die Stadt Brunn. Notiz. Laubmoose sammelt, verteilt und verkauft, die Zenturie in Kapseln zu K 10, Mathias Bena, Lehrer d. R., Wien, XVI., Lieb- hart st alstr aß e 1. Personal-Nachrichten. Dr. Erwin Janchen hat sich an der Universität Wien für systematische Botanik habilitiert. Gestorben : Prof. Dr. Melchior Treub, ehem. Direktor des Botanischen Gartens in Buitenzorg, am 3. Oktober d. J. in Saint-Raphaül, Var, Frankreich, im Alter von 58 Jahren. Prof. Dr. Demetrius Grecescu am 15. Oktober d. J. in Bukarest. Privatier Max Leichtlin, hochverdient um den Gartenbau, am 1. September d. J. in Baden-Baden. liihnlt der \oreniber-.\umnier: Ernst Kra tzm ann: Über den Uaa and die Termatliche Fanktion der .Zwischenwind'lrüsen" von lihoilodtndron htrautum , iutermedntm und ferrughiiiim. d. 409. — Dr. Wolfgang Himmelbaur: Das Abblühen von /■'uchsia gloiosa. S. 424. — Viktor Schiflner: Bryologischo Fragmente. S. 431. — Fr. I'etrak: Über neue oder wenig bekannte Cirsien aus dem Oriente. (Fortsetzung.) .S. 43G. — Literatur-Übersicht. S. 411. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. S. 446. — Notiz. S. 447. - Personal-Nachrichten. S. 447. lieüttktenr: Prof. Dr. 11. t. Wettstein. Wien, 3,3, Kennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Uie „Öttorrelchlaohe botanische Zsitsohrlft" erscbouu am Kriten einsH jedeu Monates und kostet gunzinnri.: li. .M:irL Zu herabgeaetzten Preisen sind nuch folgende Juhrgüngo der Zeitschrift zu haben: 1852 53 k M. a— , lt>60,tjX, lb64|(ia, 1871, 1873,74, 1870, bX kH. 4- — , 18y3 97 ii M. 10-—. Lxemplare, die frei durcu die Post expediert werden sollen, sind mittels Postunweisung direkt bei der Adniinisiration in Wien, 1., iiarbaruganse ü (Firma Karl üerolda Sohuj.zupränamerierer. Einzelne Mummern, soweit uucn vurralig, a 8 Mark. Ankünuiguntfon werden mit 30 PfunuiKen für die uurchlaafende Petitzeile berechnet. 448 INSERATE. Großes Herbarium samt Behelfen billigst zu verkaufen. Auskunft täglich 3 — 6 Uhr. Reinold, Wlen, IX. Pulverturmgasse 18, Tür 4. Im Selbstverlage des Dr. C. Baenltz in Breslau, XVI. Kaiser- straße 78 u. 80, sind erschienen: 1. Herbarinm Dendrologicam. Große Ausgabe. Lief. XXVIII (Keimpflanzen). 24 iS'umraern. Mk. 4-ö(). — Lief. XXIX (Coniferae, Crypto- gamae). 30 Nummern. Mk. 5- 50. — Lief. XXX. 89 Nummern. Mk. 17. — X. Nachtrag. 9 Nummern. Mk. 1. 2. Herbarium Dendrolog^ionm. Kleine Ausgabe in 4 Lieferungen für höhere Lehranstalren, Garten- und Prouienadenfreunde. 426 Nummern. Mk. 44. 3. Herbarium Dendrolog'ioum. Ausgabe nach natürlichen Familien geordnet. .Sorie I — \'II a Z8 eine grazile, aber zienilicii dicht beblätterte, ± gebräunte Pflanze. Zellnetz ^vie bei A. uana (kleiner als bei A. .^cdliinfornns), Klappen des Spor. im durchlallenden Lichte rotbraun (bisweilen gelbbraun), Sporen rotbraun, gewöhnlich 20 fi bis '2'J u (etwas größer als sonst bei A. udni)^); Per. meist drei- lappig aufreißend. Ist nach meiner Ansicht als A. nana var. Goulardt (Husn.) aul'zufassen. IV. Über Jtingerrtiannia con/erfissfma Nees, Nat. eur. Leb. L, p. 2üL haben uns Limpricht in Kifl. v. Schies., p. 272, und Heeg, Leberm. Nied.-Üsterr., p. 20 (Verh. zooL-botan. Ges. Wien, 1893. p. 82), wertvolle Aufschlüsse gegeben und die morpho- logischen Eigentiimlichkt'iten dieser Form hervorgehoben. Lim- pricht stellt sie als Subsp. neben J. i^phaerocdr/xi; Heeg als var. h. coHf'i rti^'siwa zu Aplos. s])hubintegra vel imprimis ad basin remote breviterque dentata, dentibus iriaugularibus subobtusis Spina subvalida vel subinfirma, 2 — 10 mm lonL'a terniinatis. Gapitula parva, in apice caulis breviter peduuculata, pauca, pleruraque 1 — 6 vel in apice ramulorum 1—3 aggregata. ovala, ca. 18—24 mm lon^a, 12 — 15 mm diam. involueri foliola exteriora oblonga, subobtusa, spinula inlirma circiter 1 niui longa terminata; interiora lanceolata apice in appeudicem tiiangularera purpurascentem intimorum lanceolatum abeuntia, omnia margine plus minusve arachnoidea. corollae purpureae lirabus a tubo vix distinctus eumque aequans vel parum brevior. 462 Habitat: Asia orientalis; Liban. in rupestribus, ad rivulos; Saida; Messala prope Djebaa, 27. VIII. 1854. leg. C. Gaillardot. — In montibus ad Dannie Libani, 10. VIII. 1855, le?. Bl., Nr. 3439, sub C. opiculato DC. (Herb. Haussknecht.) — Syria septentrio- nalis: Bailan. Kirk-Khan, in dumetis, 27. VIII. 1888, leg. P. Sin- tenis; Iter Orient. 1888, Nr. 1429, siib C. siculo Spreng. (Herb. Bot Inst. üniv. Wien). — Tauras Cataonicus : ad rivulos prope Maraseh., 12. VII. 1865, leg. C. Haussknecht (Herb. Hauss- knecht). Schon Boi ssier hat vermutet, daß sein C. Gaillardoti Boiss., welches er nur nach den von Gaillardot bei Djebäa gesammelten Pflanzen beschrieben hat, mit C. siculum Spreng, zu vereinitren sein dürfte. Dies ist auch tatsächlich der Fall; denn abgesehen davon, daß die Merkmale, welche diese Pflanze von C. siculnm Sprene. unterscheiden, ziemlich geringfüirie: sind, zeigen dieselben auch keine besondere Konstanz. Immerhin scheint diese Pflanze in Syrien und Cataouieu die herrschende Form des G. siculum Spren»;. zu sein und kann wohl am besten als Unterart desselben betrachtet werden. Sie unterscheidet sich von den Formen des C. siculum Spreng, aus Italien und aus den Balkanländern hauptsächlich durch den etwas dichter beblätterten Stengel, durch die fast gaiizrandijjen, höchstens klein und entfernt zähnigen, unterseits meist dicht weiß- filzio-en Blätter, durch die schmalen, fast ganzrandiiren. nicht ge- krausten Blattflügel und durch die meist einzelnen, ziemlich laug ge- stielten, in germgerer Zahl vorhandenen Köpfchen. 16. C. desertorum Fisch, ex Link, Enum. hört. Berol. IL, p. 300 (1822), et ex Spreng., Syst. veget., III., p. 371 (1826) Subsp. viricle m. Syn. C. viride Velen. in Abh. d. k. böhm. Ges. d. Wiss., Prag, VII. F., 1. Bd., p. 23 (1886). Da ich von dieser Pflanze eine größere Zahl von Exemplaren untersuchen konnte, die alle von J. Bornmüller am „locus classicus" bei Varna am See Devno gesammelt wurden, konnte ich feststellen, daß C. viride Vel. mit C desertorum Fisch, so nahe verwandt ist. daß es meines Erachtens demselben als Sub- spezies untergeordnet werden muß. C. desertorum Fisch, ist ein Bewohner der Steppen und Salzböden Süd- Bußlands und West- Sibiriens. Sein Verbreitungsgebiet reicht von der Sarepta bis an den Fuß des Altaigebirges. Von den Cirsien der Kaukasusländer muß C. elodes MB. als mit C. desertorum Fisch, am nächsten ver- wandt bezeichnet werden, unterscheidet sich aber von demselben sofort durch die am Rücken mit einer Harzstrieme versehenen Hüll- schuppen und durch die beiderseits oft ziemlich dicht spinnwebig- wolligen Blätter. C. desertortcm Fisch, ssp viride (Vel) m. unter- scheidet sich von den typischen P'ormeu der russischen Steppen hauptsächlich durch die mehr länglichen, gegen den Grund etwas verschmälerten Köpfchen und durch die meist etwas stärkeren. 463 zahlreicheren Dornen der Blätter und Blattfiüp:el. Die Blätter sind meist buclitig fjrobzälinitr, ihre Zähne hrcit dreieckiir, stunipflich. C. desertunon Fisch, hat meist nur wellig- kleiiizähnionnes geliörcn walirsehciniicli zu C. lifjularc Boiss. ssp. albaunm Wettst. l)ie Exemplare Jankas, von denen ich einige gesehen habe, sind nichts anderes als typisches C. Ugulare Boiss.. während Noes in der Umgebung von Kon- stantinopel gesammelte, als C. huUjuricnm DO. ausgegebene l'flanzen dem Formenkreise C. huJgaricum DC. — C. Sintenisii Freyn anzugehören scheinen. Faßt man die charakteristischen Merkmale des Formen- kreises C. hnlijaricitm DC. — C. Sintenisii Freyn ins Auge, so ergeben sich zwei natürliche Gruppen, die ich hier näher be- sprechen will. C.hulijaricum im Sinne De Candolles scheint eine ziemlich seltene Erscheinung zu sein, obgleich es nach Angabe des Autors von d'Urville bei lueada in Thracien zahlreich angetrolien wurde. De Candolle vergleicht diese Art mit C. polycephalum DC, eine Ansicht, welcher Boissier in seiner Flora Orientalis (p. 526) widerspricht, indem er meint, daß C. polycephalum DC. von C. hulgaricain DC. durch die mit langen, zahlreicheren Hoch- blättern versehenen, länglichen, nicht kugeligen, viel kleineren Köpfchen weit verschieden sei. Gewiß sind diese beiden Arten leicht voneinander zu unterscheiden und nicht zu verwechseln, doch kann es meiner Meinung nach keinem Zweifel unterliegen, daß sie einander sehr nahe stehen. Die Größe der Köpfchen ist ein Merkmal, welches bei vielen Arten der Gattung Cirsium große Veränderlichkeit zeigt. So findet man auch bei manchen Exemplaren des C. pohjci phalum DC. ziemlich große Köpfchen, während C. hidgariium DC. zuweilen mit ziemlich kleinen Köpfchen an- getrofl'en wird. Allein nach der Größe der Köpfchen zu urteilen, könnte man in manchen F'ällen in Zweifel geraten, ob man solche Formen mit C. polycephalum DC. oder ;^mit C. hulgaricum DC. zu identifizieren hat. Auch die übrigen, von Boissier hervor- gehobenen Unterscheidungsmerkmale dieser beiden Arten sind, da sehr veränderlich, nicht immer ganz zutreffend und scharf aus- geprägt. Ganz ähnliche Verhältnisse finden wir auch, wenn wir C. hnUjaricum DC. mit C. Sintenisii Freyn vergleichen. Die Diagnosen, welche^De Candolle und Boissier von C. hulgaricum DC. geliefert haben, stimmen mit den Pflanzen Pichlers vom bithynischen Olymp ziemlich gut überein; dieselben unterscheiden sich von (\ hulgaricum DC. nur durch etwas kleinere, mehr eiförmige Köpfchen, durch fast kahle Hiillschuppeu und längere, in größerer Zahl vorhandene Hochblätter. Dem C. hulgaricum DC. noch näher steht eine Pflanze, welche Forma nek bei Brussa in Kleinasien gesammelt hat. Oligleich, wie fast alle Exemplare jenes Sammlers, ntir in einem armseligen Fragmente vorhanden, kann nicht in Abrede gestellt werden, daß diese Pflanze, die noch kleinere, eiförmige K(»pfchen besitzt, dem Formeiik reise des Üiterr. boun. ZeiUchrift. 12. Heft, li^iu. gg 466 C. hulgariciim DO. sehr nahe steht und auch den Exsikkaten Pichlers sehr ähnlich ist. Etwas abweichender sind dann die von Sint,enis bei Tempede, Sandschak Gümüsch-khane, in Türkisch-Armenien gesammelten Pflanzen, welche bereits dem Formenkreise des C. Sintenisii Freyn zugezählt werden müssen. Die von Bornraüller im Pontus gesammelten Pflanzen zeichnen sich durch den meist einfachen, an der Spitze 2 — 5 gehäufte, mit zahlreichen, oft doppelt längeren Hochblättern versehene Köpfchen, durch die auf der Überseite nicht so dicht und lang dornig-ge- wimperten, mehr buch tig-fiederteiligen Blätter und durch die stärkeren, längeren Dornen aller Teile aus. Sehr interessant sind die von Bornmüller in Paphla- gonien gesammelten, von Freyn als C. Sintenisii Freyn ß. ar- matum Freyn beschriebenen Pflanzen. Diese unterscheiden sich von den gewöhnlichen Formen des C Sintenisii Freyn durch den niedrigen, dichter beblätterten Stengel, durch die mehr rundlichen, auch etwas größeren Köpfchen und durch breitere, an der Spitze ziemlich stark verbreiterte, an den Rändern mehr oder weniger ausgefranste Hüllsehuppen. Über diese Pflanze kann ich kein sicheres Urteil fällen, da ich nur zwei Stücke davon im Herb. Bornmüller gesehen habe. Sie steht manchen Formen, die ich von C. ligidare Boiss. ssp. armatum (Vel.) m. aus Thracien und Macedouien gesehen habe, sehr nahe, ist aber meines Erachtens eine Unterart des C. Sintenisii Freyn. Versuchen wir nun die Formen systematisch zu gruppieren, so ergibt sich — wenn man auf Arten mit einer Unzahl von Subspezies, Varietäten und Formen verzichten und geographisch ziemlich scharf getrennte Rassen als Arten gelten lassen will — ungefähr folgende Anordnung: 1. Cirsiuni hulgaricum DC, Prodr., VI., p. 639 (1837); Boiss., Flor. Orient., HL, p. 527 (1875). Syu.: C. gigantcum D'Urv,, Enum., p. 107 (1822), excl. syn., non Des f. — C. odontolepis Boiss., Fl. Orient., IH, p. 529—530 (1875), pro parte??; nee Boiss., Voy Esp., p. 362, tab. 110 (1839—1845). Caulis elatus, corymbosus, raro subsimplex, arachnoideo- tomentosus. Folia caulina subauriculato-amplexicaulia, supra spinulis setiformibus, longis densissimis strigosa, subtus plus minusve arach- noideo-tomentosa, ambitu oblonga vel lanceolato-oblonga, sinuato- pinnatifida, laciniis lanceolatis vel lineari-lanceolatis saepe usque ad basin bifidis margiue plus minusve revolutis spinuloso-ciliatis Spina 4 — 8 mm longa subvalida terminatis. Capitula submagna, 2 — 4 cm diam., globosa vel ovato-globosa, in apice caulis rarao- rumque corymboso-aggregata vel solitaria, bracteis 2—6 minoribus vel subaequilongis suffulta; involucri parce araneosi vel subglabrati foliola e basi lanceolata linearia, ereeta, exteriora apice subrecurva. 467 iriteriora adj^ressa, purpurascentia, siiperne subcariiiata, in spiniilain brevem inliiinam 1 — '6\'., min longam abrupte abeuiitia vel raro altenuata, margine tota brevissime sed densissime spinuloso-serru- lata. Corollae limbus a tiibo vix distiuctus eumque aetiuans vel paulliim superans. ö? Julio, Augusto. Habitat: In silvis Thraciae prope Ineada (d'Urv. see. DC. ; Boiss.) — Asia minor: in Olympo Bithyiio (Form. 1890). Ssp. PU'hleri iii. Sjn.: C. FUhleri Huter in Ost. bot. Zeifschr.. LVI., p. 286 (1906). — C. Siutcnisii Freyn ssp. (jalutictini Bornra., 1. c, p. 355 — 356, nee Freyn. Caulis elatus, eorymbosu.';, subdense araehnoideo-tomentosus. Folia subtus tomentoso-cana, pinnatitida, laciniis angustis linearibus Spina 3 — 8 mm longa subvaiida terminatis. Capitula in apiee caulis vel ramorum 2 — 3 congesta. raro sub.^olitaria, i)reviter pedunculata vel subsessilia. ovata vel ovato-globosa, bracteis 4 — 8 paullum loDgioribus i>uffulta. 2— 3 cm diam.; involucri glabrati vix araneosi foliola lineari-lanceolata, erecta, margine densissirae spiuuloso- aspera. in spinulam brevissimam Ys — IV2 '^"^ longara abrupte abeuniia. Corollae subcarneae limbus a tubo satis distinctus, paullum brevior vel aequilongus. Habitat: Asia minor: in Olympo Bithyno (Th. Pichle r, Exsiec. fl. rumel et bith. 1874!) — Brussa (Formänek 1890!). Area geogr. C. bidgurici incl. subsp. : Europa austro-orien- talis: Thracia. — Asia minor boreali-occidentalis. 2. Cirsium Sintenisii Freyn in Bull. Herb. Boiss., IlL, p. 466 (1895). Syn.: C. Uoissieri Freyn et Bornm. in Bor um., plant, exsicc. Anatol. or. ann. 1889 et 1890; cfr. Bornm. in Ost. bot. Zeitsehr.. 1. c, p. 357. — C. Sintenisii Freyn ssp. galaticum Freyn. 1. c. pro parte. — C. Szowitsü var. Freyn in exsicc, uec Bornm. in exsicc, nee Boiss.. Fl. Orient., HL, p. 527 (1875), nee Epitruchys Ssoivitsii C. Koch in Liunaea, XXIII., p. 307. Caulis elatus, ca. 20—65 cm altus, sulcatus, parce araneosus, Simplex vel apice subramosus, crebre foliatus. Folia subrigida, elevatira stramineo-nervosa. supra spinulis rigidinsculis striiiosa, subtus plus minusve plerumque laxe araneosa, i-aulina sub.sessilia, a basi subauriculato-amplexicauli spinoso-laciniata, ambitu oblonga vel lanceolato-oblouga, ad rhacliidem lere in laeiuias lanceolatas vel triaugulari-lanceolatas, bi- rarius trifidas, spina valida vel vali- dissima 8 — 12 mm longa terminatas pinnatifida. Capitula ovato- globo.'^a, maxima ad 5 cm longa, in apice caulis 3 — 5 sessilia vel sul)sessilia brevissime pedunculata plus minusve congesta, bracteis vel ambitu ovato-lanceolatis piunatilidis vel lineari-lanceulatis margine rtmote .^pinuloso-ciliatis capitula subaequautibus vel plus minusve 3 5' 468 interdum duplo superantibiis suffulta; involucri parcissime araneosi vel saepius glabrati foliola adpressa, a raedio erecta, coriacea, rigida, superne subcarinata, margine spinulis brevissimis scabra, e basi obloDga vel ovato-obloDga ad trientem inferiorem parura angustata, linearia, apieem versus paullatim sed parcissime dilatata, abruptiuscule in spinam subrecurvam validam 2 — 5 mm longara flavam duramque excurrentia, ab infimis ad intima plus duplo loDgiora sensim aucta. Flores rosei involucrum subsuperantes ; limbus eorum a tubo valde distinctus eoque paullum brevior. © ? Julio, Augusto. Habitat: Asia minor: Paphlagoniae districtas Kastemuni: in monte Giaur-dagh prope Tossia (Sintenis, It. Orient. 1892, nr. 4869). — Pontus Galaticus, Amasia: in regione montana montis Ak-dagh, 1200 — 1500 m s. m. (Bornm., Pi, exsice. Anat. or. ann. 1889, nr. 1495 et ann. 1890, nr. 1614). Hieher zwei Unterarten : Ssp. galaticuni Freyn, 1. c, p. 367, pro parte; Bornm., 1. c, p. 356, pr. parte ! Caulis elatus, ut videtur ad 100 cm altus, sulcatus, parce araneosus, a medio saepe raraosus, reniote foliatus. Folia subtus parce araneosa vel plerumque viridia, glabrescentia, ambitu ovata vel ovato-oblouga, in lacinias triangulari-lanceolatas saepe bifidas sinubus dentatas spina subvalida 6 — 10 mm longa terminatas sinuato-pinnatifida. Capitula in apice raraorura solitaria vel 2 — 3 congesta bracteis 2—6 submaioribus profunde piunatifidis suffulta, globosa vel ovato-globosa, 27^ — i^Vo cni longa; iuvolcuri parce araneosi foliola e basi ovato-oblonga lanceolato-linearia, media parte vix vel parcissime angustata, superne subcarinata, apice abrupte in spinam brevem 1 — 2 mm longam excurrentia, cetera fere ut in typo. ©? Julio, Augusto. Habitat: Asia minor: Armenia Turcica: Gümüsch-khane, in pratis silvaticis ad Tempede (Sintenis, It. Orient. 1894, nr. 7440). Ssp. arniatuni m. Syn: C. Sintenisii Freyn ß. armatum Freyn in Bull. Herb. Boiss., III., p. 467 (1895). — „C Boissieri Freyn et Bornm. var." Bornm. in exsice. nee — ut cl. Freyn 1. c. dixit — „ü. Szo- ivitsii var." Bornm. in exsice. (Bornm. in litt.!!). Caulis 20—35 cm altus, sulcatus, subdense araneosus, siraplex, dense vel subdense foliatus. Folia subtus arachnoideo-tomentosa, ambitu ovato-oblonga vel oblouga, in lacinias angustas, margine plus minusve revolutas, lineares vel triangulari-lineares, acuminatas, Spina valida 6 — 12 mm longa terminatas, saepe bifidas pinnatifida. Capitula in apice caulis 1 — 4, aggregata sessilia vel subsessilia, globosa vel ovato-globosa, 3V2 — 5 cm. diam., bracteis numerosis ab exterioribus ad interiores decrescentibus suffulta. Involucri parcis- sime araneosi foliola exteriora et media e basi ovato-oblonga ad medium angustata, hinc inde apieem versus spathulato-dilatata 469 ibique martrine flavescentia, plus rainusve fimbriata, iu spinulam 1'/'., — 3 iiini longam paullatim aeiimiiiata; ititeriora et intima e basi oblonpa linearia. apice vix ililatata, oinnia plus niinusve adpressa vel paruin erecto-patentia. Corollae })iirpureae limbiis a tiibo di- stincius eoque l'/o — 2-plo brevior. ö? Julio, Augusto. Habitat: Asia minor: Paphlagonia: in alpinis raontis Tlkhas- dagh. 2500 m s. m., 12. VIII. 1890, leg. J. Bornmüller (Exsicc : J. Borum., plant. Anatol. Orient., ur. 2240 — vid. in Herb. Bornm. !). Area geogr. C. Sintcnisii Freyn incl. subsp.: Asia minor borealis et boreali-orientalis. Wir kommen also zu folgenden Resultaten: C. bidguriciim DG. zeigt große Verwandtschaft mit C. poly- ctphaluni DO. und ist seiner Verbreitung nach so wie dieses mit der dem C Sintenisii Freyn schon sehr nahestehenden Unterart Pichlcri (Huter) m. auf einen kleinen Teil des süd- östlichen Europa und auf die benachbarten nordwestlichen Teile Kleiuasiens beschränkt, während C. Sintenisii Freyn mit der Sub- spezies gaUüicnm Freyn emend. sich unmittelbar an die Unterart Fichleri (Huter) ra, des C. hidgaricam DO. anschließt und mit der Unterart armatum (Freyn) m. über den ganzen nördlichen Teil Kleinasiens bis nach Türkisch- Armenien — vielleicht noch weiter? — verbreitet ist. Literatur - Übersicht^). Oktober 1910 2). Barabasz L. und Marchlewski L. Der endgültige Beweis der Identität des Cblorophyllpyrrols und Hämopyrrols. (Bull, intern. de l'aead. des scieuces de Cracovie, cl. math. et nat., 1909, Nr. 8, pag. 555 — 557.) 8°. Bobisut 0. Über den Funktionsweehsel der Spaltöffnungen iu der Gleitzone der Nei>(nthes-}\^ux\cn. (Sitzungsber. d. kaisorl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl,, Bd. CXIX. Abt. 1, Jänner 1910, S. 3—10.) 8». 1 Taf. Vgl. Nr. 3, S. 125. 1) Lie , Literatur- Übersicht" strebt Vollständiirkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandluupen an, die entweder in Osterreich erscheinen oder sicli auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschieneneu Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche hofliebst ersucht. Die iiedaktion. -} Mit einigen Nachträgen von früheren Monaten. 470 Brunnthaler J. Die Botanik an den marinen biologischen Stationen. (Internat. Revue d. ges. Hydrobiol. u. Hydrogr., Bd. III. Heft 3 u. 4, S. 463 u. 464.) 8°. Dzierzbicki A. Beiträge zur Bodenbakteriologie. (Bull, intern. de Tacad. des sciences de Cracovie, cl. math. et nat., 1910, Nr. IB et 2B, pag. 21—66.) 8«. Fr Öse hei P. Über allgemeine, im Tier- und Pflanzenreich gel- tende Gesetze der Reizphysiologie. Sammelreferat. (Zeitschr. f. allg. Physiologie, XI. Bd., 4. Heft, 1910, S. 43—65.) 8". 7 Textfig. HimmelbaurW. Johann Gregor Mendel (1822— 1884). (Mitteil. d. Naturw. Vereines a. d. üniv. Wien, VIII. Jahrg., 1910, Nr. 9/10, S. 157—161.) 8°. Hofeneder K. Zwei Eizellen in einem Archegon von Bryiim caespitichim L. Erörterungen zur Entstehungsweise der Doppel- sporogone bei Moosen. (Ber. d. naturw. -mediz. Vereins Inns- bruck, XXXII. Jahrg., 1910, S. 161—170.) 8°. 1 Tafel. Verf. beschreibt einen Fall von Ausbildung zweier Eizellen und zweier Bauchkanalzellen in einem Archegonium von Bryum caespiticium und er- örtert die möglichen Beziehungen dieses Verhaltens zu dem bekannten ge- legentlichen Vorkummen von Doppelsporogonen. Iltis H. Über eine durch Maisbrand verursachte intracarpellare Prolifikation bei Zea Mays L. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem. -naturw. Kl., Bd. CXIX, Abt. I, April 1910, S. 331—345.) 8°. 2 Tafeln. Keissler K. v. Über einige Flechtenparasiten aus dem Thüringer Wald. (Zentralbl. für Bakteriologie, Parasitenkunde und In- fektionskrankheiten, II. Abt., 27. Bd., 1910, S. 208—215.) 8^ 2 Textabb Neu beschrieben werden: Coniothyrium Uchenicolum Karst, var. BuelliaeKexasl , Sirothecium licheniculum (Linds.)Keissl. vsir.hisporumKeissl., Didymella (an Pliarcidia'i) Lettauiana Keissl. — — Planktonuntersuchungen in einigen Seen der Julischen Alpen in Krain. (Archiv f. Hydrobiologie und Planktonkunde, Bd. V. 1910, S. 351—364.) 8°. Behandelt Veldes-See, Wocheiner-See und beide Weißenfelser-Seen. Kratz mann E. Schutzeinrichtungen des Lebens. („Natur", Zeit- schrift der Deutschen naturwissenschaftlichen Gesellschaft, 1910/11, Heft 2, S. 21—26.) 4^ 4 Textabb. Kronfeld E. M. Österreichs Gartenbau unter Kaiser Franz Joseph I. (Fortsetzung.) (Zeitschrift für Gärtner und Garten- freunde, 6. Jahrg., 1910, Nr. 11, S. 205—211.) 4°. 4 Textabb. Gentianen. (Feuilleton-Beilage des „Fremden-Blatt", 20. Ok- tober 1910.) 4». 2 S. Astern und Georginen. (Wiener Zeitung, 1. November 1910, S. 4—7.) Krzemieniewska H. Der Einfluß der Mineralbestandteile der Nährlösung auf die Entwicklung des Azotobakters. (Bull, intern. 471 de Tacad. des sciences de Craeovie, cl. math. et nat., llilO, Nr. 5ß, pag. 376-413.) 8°. Krzemi eniewski S. Ein Beitrap: zur Kenntnis der phototak- tischen Bewegungen. (Bull, intern, de l'acad. des sciences de Cracovie, cl. inath. et nat.. l'.»OSt, Nr. i), pag. 859—871.) «". 2 Teitfig. Laus H. Die Vegetationsverhältnisse der siidmährischen Sand- steppe zwischen Bisenz und Göding und des Naehbargebietes. V. (Botanische Zeitung, (uS. Jahre:., 1!»I0. II. Abt., Nr. 20, Spalte 281— 2U0.) 4°. Leyko Z. und Marchle wski L. Zur Kenntnis des Hämopyrrols. (Bull, intern, de l'acad. des sciences de Cracovie, cl. math. et nat.. 1909, Nr. 8, pag. 583-588.) 8'^. LiebusA. Botanisch-phänologische Beobachtungen in Böhmen für das Jahr 1908. Prag (Gesellschaft für Phvsiokratie in Böhmen), 1910. 8^ 37 S. Malarski H. und Marchlewski L. Studien in der Chlorophyll- gruppe. Über Zinkchlorophylle und Zink-pro-phyllotaonine. (Bull. intern, de Tacad. des sciences de Cracovie, cl. math. et nat., 1909, Nr. 8, pag. 557—582. tab. XXIV, XXV.) 8°. und Studien in der Chlorophyllgruppe. (Bull, intern, de l'acad. des sc. de Cracovie, cl. math. et nat,, 1910, Nr, 6 A, pag. 163—177.) 8°. Malinowski E. Monographie du genre liisciitella L. I. Classi- fication et distribution geographique. (Bull, intern, de l'acad. des sciences de Cracovie, cl. math. et nat., 1910, Nr, 2B et 3B, pag, 111—139.) 8^ Mazurkiewicz W. Die anatomischen Typen der Zimtrinden. Eine vergleichend-anatomische Studie. (Bull, intern, de l'acad. des sciences de Cracovie, cl. math. et nat., 1910, Nr. 3 B, pag. 140—151, tab. 111— V.) 8". Menz J. Beiträge zur vergleichenden Anatomie der Gattung Alliuin nebst einigen Bemerkungen über die anatomischen Be- ziehungen zwischen Allioidcar und Ainatyllidoidcac. (Sitzungsber. d. kaiserl, Akad. d. Wissensch. Wien, mathem,-naturw. Kl., Bd, CXIX, Abt, 1, Mai 1910. S. 475—533.) 8". 3 Tafeln. Vgl. Nr. 6, Ö. -241. Morton Yr. Beobachtungen an (jetumium lüj}>erti(nii(ni L. („Der Gartenfreund", Beilage zu „Natur-, Zeitschrift der Deutschen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft, 1910/11, Heft 2. S. 11*.) 4°. 1 Textabb. Murr J. Weitere Beiträge zur Flora von Vorarlberg und Liechten- stein. (LV. Jahresb, d. k. k. Staatsgymnasiums in Fi'Uikircii, 1910, S. 3 -.32.) H". Neu be.schrieben : Populus tremula L. var. orbirans Murr und Cheno- ] odiuni hologische System von Seturia; 4. Folgerungen. Abschnitt 3 enthält eine Übersicht der Arten mit ausführ- lichen Diagnosen und Verbreitungsangaben. Hildebrand Fr. Über l)lritenveräDderuDgen bei Cardamine prdfoisis und l)i. Weigel), 15t 10. 8°. 200 S. — Mk. f). .Verf. hat sich die Aufgabe gestellt, in fiiifiu kurzen Nachschlagewerke (ine i'hersiilit über alle bckaimteu Pflanzcnfamilien und Gattungen nebst Angabe der Verbruitung derselben und der Artinzahl zu geben. Kr iiat dazu die wichtigsten Sammelwerke und im Anschlüsse an diescdben die neueste Literatur beniitzr. Das Huc-h umfaßt die Anthopliyten und die Pteridophyten. Soweit ein kursorischer Einblick ein Urteil zuliißt, ist ?s von großer Voll- ständigkeit. Vermißt wurden z.B. die .lulianaceen. Die Nomenklatur schließt im großen und ganzen au Kngler- Prantl an. Kür weitere Kreise ist viel- leicht die Zahl der nach dieser Zusammenstellung bekannten systematischen Einheiten von Interesse. Die Anthophyten überhaupt umfassen 278 Kamilien. 8937 Genera, 133.082 Arten; die Pteridophyten 17 Familien, 147 Genera und 4521 Arten. Wildem an E. de. Compagnie du Kasai. Mission permanente d'^tudes scientitiques. Ersultats de ses rechercbes botaniques et agronomiques. Bruxelles, 11)10. 4". 463 pag., 45 tab. Eine monograjdiische Behandlung der agronomischen und botanischen Verhältnisse des Kasai-Gebietes in Afrika. Der erste Teil des Buches behandelt eingehend die wichtigsten Kulturpflanzen vom botanischen und landwirtschaft- lich-ökonomischen Standpunkte; besondere Hervorhebung verdient die Be- sprechung der Kautschukjitlanzen auf S. 23 — 137, die zahlreiche neue Daten enthält. Der zweite Teil bringt eine Flora des Landes nach dem derzeitigen Stande der Sammlungen. Zahlreiche Vegetationsbilder und Detailaufnahmen zieren das Buch. Willmott E. The genus llof^a. Part I and H (41 pag., 12 tab.). London (J. Murray), 1910. gr. 4^ Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kai.serl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der m a t h e m a t i s c b - naturwissenschaftlichen Klasse vom 20. Oktober I'JIO. Prof. Heinricher übersendet eine Arbeit des cand. phil. Rudolf Seeger, Assistenten am botanischen Institut in Innsbruck, ItC'titelt: »Versuche über die Assimilation von Kitphrania (sens. lat.) und über die Transpiration der Rhi na ntii een." Die Hauptresultate lassen sich folgendermaßen wiedergeben: 1 In Krgänzung der schon vorhandenen Nachweise über die Assimilations- tüclitigkeit R). 3. Die Dauer eines rhythmischen Ganges, d. h. die Summe der Dauer des progressiven und regressiven Stromes, ist für ein bestimmtes Plasmodium eine bestimmte und konstante Größe. Diese Größe nennt der Verf. Rhythmus- dauer (T) (P-f E = T). 4. Die Rhythmusdauer ist nur in den Hauptströmen konstant; in den Neben- imd Seitenströmen, welche im Entstehen und Auflösen begriffen sind, ist sie einer stetigen Veränderung unterworfen. 5. Die Rhythmusdauer nimmt mit der Entwicklung eines Plasmodiums stetig au Größe zu. 6. Die rhythmische Strömung des Protoplasmas kann durch mechanische Reize (Erschütterung) gestört werden. Die Störung gibt sich im Sinken oder Steigen der Rhythmusdauer kund. Das w. M. Prof. Hans Molisch überreicht ferner eine von dem Privatdozenten Dr. Viktor Gräfe und Prof. Dr. Karl Lins- bauer im Pflanzenphysiologischen Institut der k. k. Universität in Wien ausgeführte Untersuchung unter dem Titel: , Zur Kenntnis der Stoffwechselvorgänge bei geotropischer Reizung. (II. Mitteilung)." Die Hauptresultate dieser Arbeit sind die folgenden: 1. Der Grad der Katalasewirkung in den Hypokotylen von Jlelianthua nimmt von der Spitze gegen die Basis hin ab ; die im VVachstum begriffenen Stengelteile weisen die stärkste Katalasewirkung auf. 2. Die Stärke der Katalasewirkung nimmt für gleichlange Stengelteile mit der Gesamtlänge der Hypokotyle ab. 483 3. Die KiitalasewirkuiifX steht auch in noch näher zu untursuchender Weise iu Beziehung,' zu den äuüeren Wachstunisbedinguntjen. 4. Die geotropische Reizung bedingt keine Differenz in der Katalase- wirkung. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 27. Oktober 1910. Dr. K. V. Keissler übersendet folgenden Bericht über seine mit Hille einer Subvention der hohen kaiserlichen Akademie unter- nommenen „Cntersuc hangen über die Periodizität des Phytoplanktons desLeopoldsteinerseesin Steiermark". Mit Beginn der Vegetationsperiode des Jahres 1910 (Monat März) wurden die für ein Jahr anberaumton Untersuchungen über die Periodizität des Pliyto- [danktons des Leopoldsteinersees iu Steiermark in AugrilV genommen. Zu diesem Behufe wurden dem See monatlich (gegenwärtig bis zum Monate September r.'lO) mindestens einmal eine Anzahl Plauktonprobeu in Gestalt von Stufen- langen entnommen. Aulierdem benützte ich die mir im Sdmmer zu Gebote stehende Urlaubszeit, um Vorarbeiten für eine eingehendere limuologische Er- forschung des Leopoldsteinersees anzustellen. Aus den Ergebnissen dieser Be- tätigung hebe ich im folgenden nur das Wichtigste iu Kürze hervor. Was die Untersuchungen über die Periodizität des Phytoplanktons an- betrifft, so habe ich auf Grund der mikroskopischen Prüfung der gewonnenen Planktonprobcn die Art der Zusammensetzung des Phytoplanktons für den Zeit- raum März bis September 1910 ermittelt. Als wichtigste Vertreter ergaben sich I't) iJiitiuDi, Ästerionella, Cydotclla und Siauraatrum; auffällig erscheint das spärlirhe Auftreten der sonst im Plankton meist reichlich vertretenen Gattungen l'irntiuvi und iJinohryun sowie das Fehlen von FratjUaria, Synedra und lIutri/ücvLCus. Von Interesse ist u. a. das vorübergehende Auftreten von Spiro- yyra im Plankton des Monates März (in den weiteren Monaten völlig fehlend) sowie — um auch das Zooplanktou zu erwähnen — das vorübergehende reich- lichere Auftreten der sternlöimigen Kolonien eines Kädertieres (Conodtilus) im Plankton des Monates Juli. Von selteneren Algen, die im Plankton des Leopold- steinersees vertreten waren, sei Asterimiellu funnosa Hssk. var. acarvides Lemm. erwähnt, welche bisher nur im Peitzersee in Norddeutschlaud von Lemm ermann und im Unteren Weilleiifelsersee in Krain von mir gefunden wurde. Von dieser durch stark gebogene Schalen ausgezeichneten Varietät von AsteriutteUd, welche im Leoiioldsteinenseo nur in einer einzigen Probe aus der Tiefe von *Jü bis 30 m im Monat Juni zu sehen war, konnten verschiedene I bergangsformen zur typischen Astet iuuellu mit geraden Schalen nachgewiesen .erden. Unter den Vertretern des „itassiven" Phytoplanktons wären besonders 1 nennen: eine Characium-Xvt an den im Plankton vorkommenden Krebschen sogenannte „grüne Krebse"), eine Saprolegniacee auf den im Wasser schwebenden iüerballen von l)iaj,toiiius, ferner je ein Parasit auf Spiiuyi/ra und tStaurastnim. An Entwickluugsstadien von Algen wurden namentlich eine größere Zahl von Teilungsstadien von Asteriunellu sowie einige Teilungsvorgäuge bei Peridinium inctuvi Ehrbg. beobachtet. Auch ans dem Zu- und AbflulJ des genannten Sees wurden einzelne Planktonproben entnommen, wobei die Proben aus dem ZuüuÜ sich als relativ reich an Plankton erwiesen. Was die Vorarbeiten für eine eingehendere limnologische Erforschung des Leopold.«teinersees anbelangt, so wurde mit der Aufnahme der makro- phytischen Ufervegetation begonnen, desgleichen die mikrophytische Ufervege- taiion in den Kreis der Untersuchung gezogen, bei welcher letzteren (ielegeu- lieit bc>;onders Beobachtungen über das Verschwinden von Jli/drurus foitidus Kirchn. in der wärmeren Jahreszeit und über die Besiedelung der Gallertkugeln 3r.» 484 von Ophrydiuvi durch Diatomaceen gemacht wurden. Außerdem wurden Unter- suchungen über die Entwicklung der Schaar, Tiefenmessungen und Temparatur- messungen (einzelne auch im Zu- und Abfluß) sowie Bestimmungen der Trans- parenz des Wassers etc. ausgeführt. Das w. M. Prof. Hans Molisch überreicht eine Arbeit unter dem Titel: „Über die Fällung des Eisens durch das Licht und grüne Wasserpflanzen." 1. Das Licht vermag das Eisen gewisser verdünnter Eisenlösungen zu fällen. Wird z. B. eine verdünnte Lösung (0 0066X) von zitronsaurem Eisen- ammon oder von zitronsaurem Eisenkalium oder von zitronsaurem Eisen be- lichtet und unbelichtet aufgestellt, so wird das Eisen innerhalb einer gewissen Versuchszeit nur im Lichte gefällt. Aber nicht alle Eisenverbindungen verhalten sich derart. So fällt das Eisen einer Ferrosulfat- oder Ferrubicarbonatlösung spontan heraus, gleichgültig, ob sie beleuchtet ist oder nicht. Andere Eisenlösungen, wie essigsaures Eisen und Eisenchlorid, bleiben sowohl im Lichte als im Finstern während langer Versuchszeiten vollkommen klar. 2. Aber nicht bloß das Licht an und für sich, sondern auch die grüne, submers lebende Wasserpflanze kann im Lichte Einfluß nehmi'U auf die Fällung gelösten Eisens. Viele grüne Wasserpflanzen scheiden im Lichte Alkali aus und dieses Alkali begünstigt, unterstützt von dem oxydierenden Einfluß des bei der Kohlensäureassimilation entbundenen Sauerstoß'es, die Fällung von Eisenoxyd außerhalb der Pflanze. ISo bei Ferrobicarbonat, essigsaurem Eisen und zitron- saurem Eisen. Bei Ferrosulfat und Eisenoxalat macht es den Eindruck, als ob die Fällung des Eisens außerhalb der Pflanze gehemmt würde. Dies wird aber verständlich, wenn man beachtet, daß is'/odea-Sprosse mit großer Gier das Eisen in ihre Membranen aufnehmen und hier als braune Eisenoxydverbindung in so großen Mengen speichern, daß eben kein Eisen mehr zur Fällung außerhalb der Pflanze übrig bleibt. 3. Eisen kann in der Membran in der Oxydform im Lichte und im Finstern gespeichert werden. Neben dieser vom Lichte unabhängigen Membran- eisenspeicherung gibt es aber noch eine vom Lichte abhängige, die dadurch ausgezeichnet ist, daß sie auf die Außenmembranen der Oberhaut beschränkt ist. Das Eisen wird hier besonders in der Nähe der Mittelrippe des Elodea- Blattes, aber fast niemals auf dieser selbst in der Membran der Epideruiiszellen in Form einer rostbraunen kreisförmigen oder elliptischen Figur eingelagert, ganz ähnlich wie dies der Verfasser jüngst bei verschiedenen Wassei'pflanzen für Manganoxydeinlagerungen beschrieben hat. 4. Die Fähigkeit submerser grüner Wasserpflanzen, die Fällung gelösten Eisens zu begünstigen, spielt in der Natur eine gewisse Rolle, weil die Wasser- pflanzen ebenso wie die Eisenbakterien hiedurch zur Enteisenung der Wässer beitragen und durch die Eisenoxydhydratbildung Material für die Entstehung von Kasenerzen schaffen. 5. Die Fähigkeit, Alkali, das Phenolphtaleinlösung zu röten vermag, im Sonnenlichte auszuscbeiden, wurde für folgende Wasserpflanzen festgestellt: Fotamogeton lucens, P. natans, P. perfoliatus, P. crispus, Ceratophyllum demersum, Chara sp., Stratiotes aloides, Myriopliyllum verticillatum, Vullis- neria spiralis, Elodea canadensis, liiccia fluitans und Ranunculus aquatilis. 485 Botanische Forschungsreise. Dr. Heinr. Frli. v. Ilandol-Mazzetti ist am 17. NovenibcM' von aoiiier Koiso iiaoli Mesop otaini cmi und Kurdistan nach Wien zurückgekehrt. Derselbe Avar gemeinsam mit dem Zoologen Dr. V. Pietschmann am 23. März von Aleppo') aufgebrochen und längs des rechten Euphratufers nach Haghdad gereist. Da die Straße immer abwechselnd in dem mit Tamurix und I.ychun liestandonen schlammigen Talweg und durch die Steppe und die wüstenähnlichen Formationen des an Arabien grenzenden Plateaus führt, ergab diese, wenngleich nur sehr rasch untersuchte Strecke eine umso interessantere Ausbeute, als von dort nur äußerst spär- liches Material bekannt ist. Unterhalb Ana gibt es Kies-. Flug- sand- und Schlammwüste, deren erstere eine ganz eigenartige Vegetation besitzt. Die letztere Formation (besonders Prosopis Stf})}tauiüna) beiierrscht die öde Umgebung von Bauhdad, soweit sie nicht kanalisiert und mit Dattelgärten bepflanzt ist; eine Ex- kursion nacli Kerbela und Babylon brachte nur wenig Abwechs- lung. Auch die Auen aus rupulus Eujihrdticn sind sehr pflanzen- arm. Am 3. Mai wurde Baghdad verlassen und über Tekrit und Schergat auf einer botanisch bisher unbekannten Route nach Mossul gereist. Die Formationen sind hier dieselben wie am Euphrat, doch war die Ausbeute wegen der verschiedenen Jahres- zeit reich, besonders Glo^sostemo)i, Jlruguitri ist als Aasfliegen- ptlanze von Interesse, Von Schergat machte Dr. Hau del- Mazzetti eine Exkursion nach Westen gegen El Hadr in das Gebiet des Wadi Tartar. Das Substrat ist hier, wie weithin im eigentlichen Mesopotamien, Gips; AcJiiUca fragrantissima und zahlreiche Erd- flechten sind charakteristisch, die krautigen Arten Mitte Mai schon größtenteils verdorrt. Interessant dürfte sich die Algenflora der salz- und schwefelhaltigen Tümpel erweisen, die öfter auf- gesammelt wurde. Um Mossul war, außer in den Tigris-Auen, schon alles dürr. Am 4. Juni verließ die Expedition Mossul und querte das eigentliche Mesopotamien. Die Steppe war zwar größten- teils dürr, doch waren auf terra rossa-ähnlichem Detritus einige eigentümliche üppige Formationen zu beobachten. Sehr reichlich wurden Flechten auf allen Kalken und Sandsteinen im ganzen Land gesammelt. Bei Sindjar wurde der höchste (Jipfel des Ge- birges (Tschil Miran, ca. 1400 m) bestiegen, ein Kalkrücken mit Eichenwäldern und pflanzenreichen Schluchten. Von Djeddale nach Bara wurde der Djebel Sindjar überschritten und an dem pflanzen- reichen Ufer des Salzsees El Chattunije für zwei Tage gelagert. ^Veiters wurde der tote Vulkan Teil Kokeb besucht, der aber nur mehr Flechtenausbeute lieferte. Der botanisch bisher unbekannte Djebel Abd el Aziz (ca. iMJO m) trägt von Bäumen nur J't>taci(i. ähnelt sonst dem DJ. Sindjar und den kurdischen Vorbergen. In ») Vgl. Nr. 4, S. 1G7. 486 fünf Tagen wurde teilweise gemeinsam mit einer Räuberbande von 20 Beduinen die großenteils schon verkohlte Steppe nach Kakka durchquert, wo der Botaniker die Sommervegetation des Euphrattales studieren wollte, was aber nicht gelang, da sogar die Tamarisken von den Heuschrecken kahlgefressen waren. Dort trennte sich die Expedition. Dr. Handel-Mazzetti begab sich mit einem in Mossul aufgenommenen Dragoman direkt über Orfa in die Gebirge von Kurdistan. In Kjachta wurde die erste Station gemacht und der Nimrud Dagh bestiegen. Die dortigen Gebirge erwiesen sich als die pflanzenreichsten im ganzen besuchten Ge- biet; die Bergtäler tragen ansehnlich dichte Laubwälder. Inter- essant scheint auch die Algeufiora der Gebirgsbäche zu sein, Flechten fehlen in der Hochgebirgszone, in der die dornigen Polsterpflanzen dominieren, merkwürdigerweise nahezu gänzlich. Das Gebirge wurde nach Malatja gequert und unterwegs der gegen 2500 m hohe Ak Dagh („Aryly tasch" der Karten) bestiegen, der in seinen „subalpinen" Tälern teilweise aus Glimmerschiefer be- steht. Aus diesem Gebirge sind etliche Novitäten in der Ausbeute zu erwarten. Von Malatja wurde über Mezere der Göldjik-See er- reicht und dort der Hazarbaba Dagh (2230 m) besucht. Seine Flora ist auffallend arm, doch konnten in der Nähe des Sees ver- hältnismäßig viele Moose gesammelt werden. In Diarbekir be- schloß Dr. Handel-Mazzetti auf Grund günstiger Auskünfte, den höchsten Gipfel von Kurdistan, den Meleto Dagh in einem gänzlich unbekanntan Gebirgsstock, zu besuchen und reiste über Mejafarkin in das Tal Sassun. Vom 10. bis 12. August wurde die Besteigung des gegen 3000 m hohen Berges, der bis zum Gipfel üppigen Pflanzenwuchs trägt, durchgeführt und reiches Material von dort und aus dem Tale mitgebracht; die Pflanzen- formationen wurden ganz ähnlich befunden wie am Ak Dagh, nur iindet sich liier eine ausgesprochenere Schncetälchenflora. Die Kückreise über Hazo, Sert. Djesireh und Mossul nach Baghdad liel schon in späte Jahreszeit, nur das Durchbruchstal des Tigris ober Djesireh erwies sich noch als lohnend, und am Tigris gegen Baghdad war die Halophytenflora besser entwickelt. Die Heimreise geschah auf dem Seewege; in Basra wurde während einer Woche die spärliche Vegetation aufgesammelt und im persischen Golf, im indischen Ozean und im roten Meer Plankton gefischt. Das Ma- terial dürfte über 5000 Nummern aus allen Gruppen des Pflanzen- reichs umfassen und ist in bestem Zustande in Wien eingelangt. Außerdem wurden mehrere Hundert photographischer Vegetations- aufnahmen gemacht. Personal-Nachrichten. Dem ord. Professor der Botanik und Warenkunde an der Technischen Hochschule in Wien, Dr. Franz K. v. Höhnel, wurde der Hofratstitel verliehen. 487 \)ov (inl. ProlVssor ilor luitanik im lior Hoclisfliiile lür P.odoii- kiiltiir in Wien. Hr. Karl Wilhelm, erhielt den Orden der Eisernen Krone 111. Klasse. Der tit. außerord. Professor an der Technischen Hochschule in Wien. Dr. Karl Fruwirth, wurde zum wirkl. außerordent- lichen Professor der luizykloiiädie der Land- und Forstwirtschaft daselbst ernannt. Der außerordentliche Professor der Botanik an der Universität Straßburg, Dr. Johannes Fitting, wurde in gleicher Eigenschaft an die Universität Hallo berufen. Der Professor der Botanik an der Universität Königsberg, Dr. C. Luerssen, wurde anläßlich seiner Versetzung in den Kuhestand zum Geheimen Regierungsrat ernannt. (Naturw. Rund- schau.) Prof. Dr. S. Krzemieniewski von der Landwirtschaftlichen Akademie in Dublauj' hat sich an der Universität Lemberg für Pflanzenphysiologie und landwirtschaftliche Botanik habilitiert. (Hochschulnachrichten.) Der ehem. ord. Professor der Botanik an der Universität Odessa. Dr. W. Roth er t, hat sich nach seiner Rückkehr von einer Tropenreise in Krakau (Kilinski-Straße 1) niedergelassen. (Botan. Zentralhlatt.) Dr. S. Kill er mann, außerord. Professor der Zoologie und Botanik am kgl. Lyzeum zu Regensburg, wurde zum ord. Professor daselbst ernannt. (Hochschulnachrichten.) Dr. F. Kann gieß er hat sich an der Universität Neuchätel für Botanik habilitiert. (Hochschulnachrichten.) Dr. H. A. Gleason wurde zum Assistantprofessor der Bo- tanik an der Universität von Michigan ernaimt. (Naturw. Rundschau.) Dr. E. G. Petersen wurde zum Professor der Bakteriologie am Oregon Agricultural College (Corvallis, Ore., U. S. A.) ernannt. (Naturw. Rundschau.) Dr. W. Burck (Leiden) ist am 24. September d. J. ge- .-^torben. (Botan. Zentralblatt.) Iiilinlt der I)e/.i'iubfr-.>uninier: lUns Klei sok in uii n: Kin neuer Orohi Jeonbiiit.ird : Spir,iiillif» iitslitiilis ■ auliniiiiiili!). S. 419. — Viktor Schiffnor: Über oini(;o kritiiclie Aplutut- Kormen. .'^. 451 — lt. Justin: Über drei noac («»i^iintd-Hybriden. S. 456 — Fr. l'etrak: Cbcr neue oder wonii; bekannte Cirsicn uua dem Oriente. (ScbluU.) S. 151). — Fruiiz Potruk: Über den Furmcnkreig des 6'ir«ium Sinti »tsii Frejrn. .S. 4(j3. — Literatnr-CbiTsiclit. 8 4ri'J. — Akademien, Üutaniscbe Gesellschaften, Vereine, Kongresse elc. .S. 4SI. — Üotiiniscbu Korschnngsroisc. .'^. 485. — Personal-Nacbrichten. S. 486. Kedakicur: l'rof. Dr. U. t. Welthteln, Wien, 3 3, Kennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragassc 2. Die „Ötterreiohltche botanitohe Zeittohrift" critcticinl am Knten eineH jadun .Munatfs und koKtfl K!»"»^ji»"rit-' "■ ilarl- Zu herabgetetzten Prellen »lud noch foli;«ndo Jabrcfcoge der ZoiMcbrifl lu babvn : 1H.V.J äS i M. 2—, lt«".0 nX, lt-C4 Ga, 1871, 1873,74, I87ö,'J» i U. 4- — , 18U3,Ü7 k M. lü- — . txemvlarc, die frei uurcti die l'oBl expediori werden sollen, sind mittels PuitunweisoDi,' diici iiCi der Admiimlialion in Wu-n, 1.. li;irlrdlirhen Sjioraden im Juni 1908 p'esammelten Arten 114, 141 Handel-Mazzetti H P>h. v. Revision der balkanischen und vorderasiatischen Oituhn/cliis- Arten aus der Sektion Euhruchis (mit Tafel VII des Jahrg. 19uy lind 2 Textabbild., davon 1 i. Jahrg'. 1909) 5, 64 Hanausek T F. Beiträge zur Kenntnis der Trichombilduugeu am Perikarp • 1er Kompositen mit Taf IV) 132,184 Hayek \. v. Die systematische Stellung von Lesquerella velthxtica Degen... 89 Herzfeld Stephanie. Über eine neue Taphrina auf Polystichum Lunchitis (mit « Texifig.) 249 Kimmeioaur W. Das Abblühen von Fuchsin gluhosa (mit 10 Textfig.) 424 Hoffmar.n Dora. Über den Einfluß des Kalkmangels auf Keimlinge von l'/ia- st olns vulgaris bei Verletzung der Wurzel 61 Jeserko F Versuche über die Turj;eszenzdauer abgeschnittener Pflanzensprosse. (Vurläiif Mitteilung) 343 Justin K. Über drei neue Ce».'iikiiial, iMiiliiilhiug ,_ 406,446 »•_'. ViT.'Janiiiiliiiiir lii'Utsclicr Naturforscher und Arzte in Königsberg S66 3. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. . 44, 122, 126, 165, '.'45, 286 Baen i tz C, Ilerbanuni Dendrologicutn 127 Bauer E., Musii europaei exsii'cati 126 Breidler Job, Moosherbar, dem Joanneuni in Graz überlassen 46 Busch N. A., Marcowicz B. ß., VVoronow G. N., Flora caucasica essiecata 286 Dörfler J., Herbarium normale 286 Fiori A. et Beguinot A., Flora Italica exsiccata 286 Hay ek A. v , Flora stiriaea exsiccata 286 Kne ucker A., Oyperaceae (exclus. Carices) et Juncaceae exsiccatae .... 166 — — Gramineae exsiccatae 44, 122, 165 Raciborski M. Mycotheca polonica 286 — — Phycotheca polonica 286 Reuss R. A v, Herbar, der Universität Wien überlassen 46 Rick, Fuiigi austro-americani exsiccati 245 S y d 0 w P., Urediueen 287 — — Ustilagineen 287 Toepf fe r A . Salicetum exsiccatum 46 Tranzschel V. u. Sereb ria ni ko w J., Mycotheca rossiea 46 Vacc ari L.. Plantae italicae criticae 45 Zahlbruckner A., Lichenes rariores exsiccati 287 Zahn C. H., Hieraciotheca europaea 287 4, Botanische Forschungs- und Sammelreisen 167, 242, 485 IJruniir haler J 43, 87, 242 Hände 1-Muzzetti H. v 167, 485 5. Personalnachrichten . Baragiola 47. Barnes Ob. E. 167. Bateson W. 87, 207. ßaur Erwin 327. Becker W. 46. Berthold G. 367. Bessey E. A. 307. Bocskay 0. 46. ßoresch Karl 287. Brockmaun-JeroschH. 47. Brunntbaler Jos. 87. ßurck W. 487. Burnat Em. 47. CammerloherHerm. 407. Carruthers J. B. 3»)7, Conwentz H. W. 287. Correns <'. E. 46. Crugnola G. 407. Dekker J. 407. Fast E. M. 167. Falck R. 407. Filippi F. 407. Fitting J. 487. Foslie M. H. 47. Frosch el Paul 407. 46, 87, 127, 107, 207, 247, 287, 327, 307, 407, 447, 486 Lengyel G. 46. Lidforss Bengt. 167. Linsbauer Karl 207. Lovink H. 47. Luersseu Ch. 327, 487. Mac Owan P. 167. Mez C. 327. Mises R. V. 46. Moore G. Th. 47, 407. Fruwirth K. 487. Gassner G. 407. Geheeb A. 47. Gleason H. A. 487. Goethart J. W. C. 87. Graebner P. 87. Grecescu Deuietrius 447 G res hoff M. 87. Gugler W. 47. Haberlandt G. 46, 247. iPeirce G. J. 287 Hillhouse W. 127. Peter A. 367. Himmelbaur Wolfg. 46. Petersen E. G. 487. Hi.hnel F. v. 486. Punuet R. C. 87. Jabornegg Mark. Frh. V. I Rauwenhof f N. W 247. I 87. Jauchen Erwin 447. Rechinger K. 127. Kanngiesser F. 487. j Richter Oswald 287. K i 1 1 e r m a u n S. 407, 487. ' K i k 1 i M. 87. Kirkwood J. E. 47, 367. i lio t hert W. 487 ' Knoll F. 287, , Kohl G. 127. Kraus 0. 87. Krell A. 247. I K r z e m i e n i e w s k i S. 487. I Kühn J. 40, 307. I Leichtlin Max 447. Rudolph Karl 407. Schenck H. 40. Schiller Jos. 407. Schwenden er S. 46. Shaw Ch. 11. 407. Sinionkai L. 47. Stahl Ernst 287. 37* 492 Szyszylowicz J. v. Treub M. 47, 447. Trinchieri G. 207. : Veit-Simon S. 46. I Wihelm K. 487. ;Witasek Johanna 327. Wohltmann F. 46. Wright E. P. 167. Zopf W. 46. Notizpn 287, 327, 406, 447 M B e n a, Verkauf von Laubmoosen 447 Herbarium M. Frh. v. Jabornegg 287 G. Lei mb ach, Deutsche Botanische Monatsschrift 406 F. Unger, Die Urwelt in ihren verschiedenen ßildungsperioden 406 Verkäufliches Herbar 327 III. Verzeichnis der in der Literatur-Übersicht angeführten Autorennamen. Aaronsohn A. 120, 400. Abderhalden E. 83. Abel 0 2-.>, 396. Adam J. 161. Adamovic L 22, 280. Appel 0. 443 ArberjAgnes 400. Areiids G 120. Arnim-Schlagenthin, Graf 30. Arnoldi W. 30. Ascherson P. 30, 83, 206, 324, 362, 405, 443. Aslier L. 83. Atkinson G. F. 30. Back Abr. 401. Barabasz L. 469. Barbay W. 443. Barnhart J. A. 363. Barratre G. 443. Bauer E. 81, 83. Baur E. 161, 362, 475. Beauverie J. 162. Beccari 0. 85. Beck G. V. 235, 361, 397, 398 Becker W. 83, 237, 324, 400. Beguinot A. 30, 84, 237, 3ti2, 443, 476. Benson M. 30. Berg-r A. 121. 400. Bergeret Eugene 83. Bergeret Gaston 84. Bergeret Jean 83. Bergstedt J. A. 475. Bernard A. J. 361. Bernard N. 31, 84. Bernau K. 36. Berndl R. 23. Beyer R. 405. Bilewsky H. 445. Bitter G. 362, 475. Blechinger L. 120. Bobisut 0. 469. Böttner J. 30. Bolus H. 30. Borchert V. 475. Borgert A. 362. Borneraann F. 443. Bornmuller J. 283, 401, 443, 475. Boudier E. 475. Bo^er F. 0. 283. Brand Fr. 31. Brenner M. 401. Bresadola J. 282. Briquer J. 206, 475. Broch Hj 401. Brockmann-Jerosch H. 401, 475. Brockmann-Jerosch M. 475. Brooks F T. 283, 443. Brooks W. E. St. J. 31. Brown W. H 31. Brufhmann H. 283. Brück W. F. 237. Bruhn W. 2S3. Brunn J 84. Brunuer C 443. Brunnthaler J. 81, 470. Brzeziiiski J. 82. Bubäk Fr. 235, 280, 322. Bucholtz F. 237. Buder J. 324. Büsgen M. 324. Bulier A H. R. 84. BurgefiF H. 31. 162. Burgersrein A. 236. Burlmgham G. S. 239. Burret M 443. Busch N. 444. Campbell D H. 475. Candolle C. de 282. Carthaus E 401. Castle W. E. 31. Cavers F. 443. Cavolini Fil. 480 Chamberlain Ch. J. 84. Chamberlin T. C. 31; Chenevard P. 238. Chilton Ch. 162. Chodat R. 476 Christ H. 85, 283, 405. Chrvsler M. A. 162. Clements F. E 84. Cobelli R. 397. Cogniaux A. 86, 282. Cohen-Kypser A. 283. Collins F. Sh 324. Combes R. 324. Correns C 31. Coulter J M. 31. Cubbin Mo. W. A. 206. Czapek Fr. 23, 82, 160, 2U5, 322. Czwetler F. 361. Dahlstedt H. 401. Dangeard P. A. 443. Danilov A. X. 206. Davenport Ch. B 31. Degen A. v. 205, 283. Delpino 478 Dennert E. 283. Derganc L. 23, 205, 286. De Vries 478. Diels L. 31, 401, 476. Digby L. 162. Döring E. 238, 401. Dolenz V. 397. Domin K. 82, 205, 281, 441. 493 Dostal R. 322. J)rew G. H. 162. Drude O. 22. Dubard M S-l. Duggar B M. 84. Durand E. 443. Itnraml H. 363. Durand Tb. 363. l>u-<5u P. 84. D'Utra 28Ö. Dzierzbicki A. 118, 470. Eberwein R. 120. Eifert 35. Eigeumann C. H. 31. Eisler AI. v. 23. Eist P. van der 31. Engler A. 22, 31, 84, 238, 239, 364, 480. Eschwege NV. v. 120. Esser P 238. Euler H. 84. Evans A. W. 283. Exner F. 3 2. Einer S. 322. Fahringer J. 441. Fakk R 402. Farmer J. B. 162. Fedde F. 84 Fedrschenko B. A. 206. Fedt^clienko 0. 476. Feucht O. 162. Fiebrig K. 444. Figdor W. 322, 361. Filippone F. 238. Fiori A. 84, 476. Fischer Ed. 84. Fitting H 206. Flahault Ch. 206. Fleischiuana H. 282. Flerow A Tb. 206. Focke W. 0. 405. Fodor F. 444. Forain \. 444. Fraint' E. de 162, 284. France R. H. 121. Frank L 160, Fräser H. C. I. 31. Freund Y. 2«l. Fries Th. M. 32, 401. Fritsch K. 23, 29, 205, 307. Fröscbel P. 23. 118, 470. Fruhwirth C. 23, 119. Fuhrmann Fr. 397. Fujii K. 163. Oatrnepain F. 238, 325. (.iaidukov N. 2(»6. Gando::er M. 324. Gdyer Gy 32. Genau K. 441. Georgevitch P. 238, 325, 444. 476. Gerlache de Gomery A. de 363. Giesenhagtn K. 476. Gilg E. 284 GiUet J. 238. Ginzberger A. 82, 160. Glaab L. 160. Glowacki J. -'05. Güdlewski E. 119. Goebel K. v. 284, 476. Goethe R. 363. Götzinger G. 236. Goos 120. Gotban W. 405. Graebner P. 30, 32, 83, 206, 362, 405. Gräfe V. -23. Greene L. E. 325. Groom P 284, 476. Guerin P. 238. Guilfoyle W. R. 444. Guillermond A 84. Guttenberg H. v. 230. Gvörffy J. 32. Haberlandt G. 23, 82, 205. Haecker V. 444. Hagem 0. 476. Hall G. St. 31. Hanausek T. F. D ' ._. 361, 397. Handel- Mazzetti H. Frh. v. 24, 236, 405. Hannig E. 402. Han>teen B. 284. Haraciö A. 361. Hard M. E 84. Harmand J. 363, Haselhoff E. 33. Hausmann W. 24. Hayek A. v. 24, 82, 160, 281. 397. Heckel E. 477. Hegi G. 33, 121, 238, 284, 444. Heilbronn A. 284. Heinrither E. 25, 281, 323, .•<97. Hergi-t Fr. 361. Herrmann W. 444, 477. Herlwig O. 2o6. Herzfeld St. 26. Herzog Th. 33, 402. Hess E. 284. Heurck H v. 363. Hieru W. P. 85 Hildebrand Vv. 477. Hill T. G. 284. Himmelbaur W. 361, 470. Ilirc D. 33. 84, 206. Hock F. 238 Höhnel Fr. v. 26, 119, 236, 323, :i97. H.iUer K. 207. Hofeui'der K. 470. Hoffmanu F. 2H4 Hütlniunn K. 35, 283. Hooker 86. Hroznv F. 161. Ilkuwitsch K. 402. Iltis H. 442, 470, 472. Jabornegg M. Frh. v. 398. Jackson A. B. 444. Jaccbi H. 281. Jahn E. 85. Jakobsen H. C. 238. Janchen E. 26, 405. Janczewski E. 161. Janse J M. 402. Javorka S 47". Jepson W. L. 206. Jesionek A. 162. : Jinuma Y. 84. Johaiinsen W. L. 37. .Tuhansson K. 444. .lohnsou T. 325, 402. .lollos V. 325. ; Jongmans W. J. 444. I Jordan D. St. 31. I Jost L. 37. iJumelle H. 162. Kabät J. E. 235. Kaberlah A. 35. Kanngiesser Fr. 402. Karnv H, 442. Karsten G. 33, 37, 121, 162, 163, 280, 324, 325, 402. Kaserer H. 361. Keissler K. v. 26, 282, 470. Kensit S. 30. Khek E. 205. Kienitz-Gerloff F. 284. Kind'-rniaiin V. 323. Kjellmau F. R. 238. iKlebs G. 85. *H . jL. 2SS. 4in . ; S6. 119, Kmaih R &&. Eoch M. 4TT. E:5fk a 26- KPh^- K er K. -4. *<*. E E:c.t.>-:. A. 404. Koenf^mann 120. Koemer A. 121. Eörnicke Pr. SS. Kolkmu R SS. KoordfTJ 5^ H- S5. »6, S5ö. Eösi-- >' JiS. 402- E- ':l. 444, 477, E- 470 Er Er L. SS Erti -- ^^ Eronfeld E. M. 27, 119, :■ :-• 4(>.=>. 442, 470 E- - 47^. E- t» H 470 E-; d S. 471 E. -: EnsT#T E. 121, 475 EDiJT>er J. 47S. EopfftT E 444. Enrss&noir L. 121. EnsarJCW X. 444 L:tinai'W r. I. S4, l:bre.r M. Ifri. 1 .■.:■■^"ivt•> L, S4. ■■ -IT- t- i<7 ^ ' 0 JL 44S, L.ri-ti ii. A. SS. 44». Lor:=T J P. 40S Lnlü« Kifisbitowski E. 119. ;: Ph. T. 121. 442. ,'. 47S. . h H. 479 Luimäfi B. F- 2SS. M: O./rl.n W. A. 206. M-s. l'.v.iril D. T. 31. -.61. 405. - Fr. 47?. .^25. . S4. y -, H. 471. t; K. 471. H L. 469, 471. -" 2S2. y ,^.^u A. J. 16S. y.^^sTt .1. 285. K Fr. 120 in W. 4T. Irfg-erber^ T. SS. Lind5b«»r£: B. 47S. Lange Ff. 162. 2S4. LanWrT EL iS4. Laul'T A. So. Lius'H. S2. 161, S97, 442. 471. Lanterborn R. 2Sä. Lairson A A 2S4. Lecl<»rc du Sat'loD II. S2ö. Leeomt^ H. -SS, 325. LehmuiD £. 444, 478. L-: - • 405. L . Gnf itt 402 L.:_..^ :: E- S2&. LeTeilie H 85, 2SÄ. Lerko Z 471. lödforss B. 85. Liebus A 27. 471 Lindau G. $3. 162, 285, 2^6, 445. Lindinerer L 121. 402. Lindman C. A. M. SS. 85. 445. 478. lonne C. t. 401. Linsbauer Ell». 2S6. 281. Linsbauer L. 236. Mrr^del J G. 442. Mrni J. 281, 471. Mer E 445 Merino R. P. B. 2S9. .Vrker G. 236. Mc-uiiier St. 444. MrTfT A. 163. 445. 479. Micula W. 325. " " 479. T 163. W. 27. 161. Mtseh Ja. 444. :.. :. .:. 34. Mobi^ H. 119. 236, S2S, S61. 397. M.rjrrntbaler 0. 404. Morton Fr. 471. Müller C. 405. MüUer-Fr«bui^ E. 34, 285. 3-'6. 479 Mnüler-Thureau H. 404. Murr J. 27. ""119, 236. 323. 361. 3.«t8. 471. Murrill W. A 239. Muschler B. 443. HaiK^eh A. J. 445. Kal^p» A 3t2S, UamTslowski B, 119, «T2 Na*h G- V SM, NaTiian$\^n A, 479. jKaTliörst A. G. 85. j Uairasfiiin S. 326. I U«rer F. W, 28.V !N«rQec B. 2S1. .V>.^i. 472 X^srier A, 27. 61 K^nun L M. ,^. 445. NeamaTor H. 2i>5- Nevole .1. 27. Nieanbui^ W. 285 Xiexabitoirski Labia E. 119 Xikl^irfki F 445. y H 34. > M. 326. 445 N 442 O :\ 44^ . i .„...-a E 85. 239. Uli Ter G. W. 326, Osbom H F. 31. OI^wald L. 446. Öst#Jifeld C H. 239 Ostrup E. 480. Pabiscb H. 27. F;.! V;n L 444. i ..n W. 85. l'..i.;.>.vc*k J 363. iPaniu Z. C. 34. Pique E. 238. Passcher A. 83. 119. 281. 442, 472. ; Pai^.^on M 285. Paul H 445 I PaTillard .T. 445. Pai F. 3.=.. 239. 405. 4«0. r " :^ -- 1 _ C. J. 85, 480. t\u.. ;. ..i-\ 472. Penistou A. 163. Ferner de la Bathie H. 162. Peter A. 405. PetkofF St, 326. Petrak Ft. 119, 161, 281. 362. 472. Penold J. 35. Pilirer R. 326. Pitlrd C J 238. Piate 477. 47s. Plaut M 121. Pleskot F. F. 404. 472. Pöll J. 236. 361. 39S. Pülak J. M. 323, 442. 4^ Tm^ämh.r 23,24. 236. 323 Potonie H. 86, 2*5, 404 Ponlton E. B 31. Prain D. 86. Pr«ässecker K. 2*1. 2J- PriBp^beim E 86, 121. 445 PrcKiän J 2S5. Priibram H 2ST. Proskoireti K t. 362. ProskoireTi W t. 442, 472 Pr&wüei S. 27. PHUDetl B. C. 442. 472. 402' V\ . Hfc. TT «>i, 121. St*7)h«sü I"- **2.. ■4 S25 :: 445. 479 il 27. llt". . - 205, 28: 'fl-Trfl3§- L- ■ "" --^ Lei- ^ -•'^■ Beic-be Fr. 478. Be-niiUer Fr. l2Ct. Eeiser E. 473. Beziner 0 206. Eic-* ü. 121, 206. JJ V-.- (-^itiT 161- t'"" -w»id 83, 16. M 239. • J. 121. : M. 284. 473. SeeBoeD 0- t. 8S, 36: ^- --- F 121. Rl::er G. 8t EoseL Bwe: .. 239. i . . 239. Löi^ipen C. 120. 36. 446. 480. - 121. 163. SinDOTt E. 163. SkoTtsbere C. 163. Shiiter C' P 480. ?" :.: -1 If :^ «8S- W. T. 326. 7. S24. i; E T. 120. 2S: ? 446. 480 . ■? ^.^^ i- ^ Ulmer G SÖ7. -•85 2s: 2^-2. $9? 237. 496 Wager H. 163, 205. Wagner A. 29, 83, 282. Wagner J. 86. Wagner W. 207. Wangerin W. 37, 239. Warming E. 37, 86. Watzl B 362, 399. Weber F. 29. Weber van Bosse A. 326. Weese J. 397. Welsford E J. 30. Welwitsch Fr 442. Went F. A. F C. 85, 327. Werner E. 286. Wernham H. F. 286. Wheldale M. 327, 446. Wibiral El.sa 2i», 120, 282. Wibiral Erich 29, 205. Wieland G. R. 87. Wiesuer J. v. 29, 324, 443, 473. Wildeman E. de 446, 481. Wildr A. 161, 282. Wilhelm K. 474. Wille N. 38, 238, 240. Williams F. N. 87, 363. Willkomm Moritz 284. Willmott E. 481. Wilson E. ß 31. Wimmer E. 38. Winkler Hans 87, 327. Winkler Hubert 286. Winterstein H. 240. Wisniewski P. 474. Witasek J. 282. Witlaczil E, 324. Wittmack L. 38. Wittrock C. 405. Wolff H 364. Wollenweber H. W 443. WoUey-Dod A. H. 122, 163, 446. WoJoszyüska J. 474. Wolpert J. 38. Woni.sch Fr. 474. Worgitzky G. 122, Woronow Ju. 444. Worsdell W. C. 406. Woycicki Z. 474. Wulff E. 362. Yamanouchi Sh. 122. Yasui K. 364. York H. H. 38. Young M. S. 406. Zahlbruckner A. 29, 30, 83. Zahn K. H. 87, 236, 240, 361, 398. Zailer V. 324, 406. Zapalowicz H. 474 Zedeibauer E 30, 205, 400. Zeman Fr. 120. Zenziger A. 281. Zielinski F. 38. Zikes H. 83, 237, 475. Zimmermann H. 282. Zornig H. 38. Zuderell H. 237. IV. Verzeichnis der angeführten Pflanzennamen.*) A. Abietaceae 399. Abietoideae 399. Acacia lophanta 229. Acaena 362, 475. Acauihopanax spinosus 356. Acantlius sp. 143. Acer mojispessulanum 373, 375. — Negundo 345. — Pseudoplatanus 344. - sp. div. 114, 116. — tatari- cum 373, 375. Aceraceae 405. AchiUea coarctata X crWimifolia 36. — Degenii Seym. 36. — fragrantis- sima 485. Achlya 445. Aconitum 28, 32. — acutum Rchb. 32. — adrinticum Gay. 32. — atigusti- folium Beruh 32. — Anthora L. 32. — Bauhini Rchb. 32. — Baumgarte- nianum Smk. 32. — bosniacum Beck. 32. — bucovinense Zapal. 32. — Burnati Gay. 32. — Cammarum X Napellus 32 — capsiriense Jeaub. et Tmb. Lgr. 32. — compactum Rchb. 32. — confertißorum D. C. 32. — corsicuni Gay. 32. — croaficum Deg. et Gay. 32. — Degeni Gay 32. — delpliinense Gay. 32. — divergens Panc. 32. — exaltatum Bernh. 32. excelsum Rchb. 32. — fallax G. G. 32. — firmum Rchb. 32. — — X gracile 32. — formosum Rchb. 32. — gracile Rchb 32. — grucilescens Gay. 32. — hamatum Rchb. 32. — Hosteanum Schur. 32. — juden- bergense Rchb. 32. — — X neo- moutanum 32 X tauricum 32. — lasianthum Rchb. 32. X »'O^- davicum 32. — lasiostomum Rchb. 32. - latemarense Deg. Gay. 32. — laxiflorum D. C. 32. — Linnaeanum Gay. 32. — Lobelianum Rchb. 82. — *) Zur Erzielung tunlichster Kürze des Index wurden nur jene Arten namentlich aufge- führt, über die an der betreffenden Stelle mehr .ils bloß der Name oder Standort angegeben ist. Im übrigen wurde auf die Mitteilung über eine oder mehrere Arten einer Gattung durch die Angabe „sp." „sp. rfj»." hingewiesen. 497 lusitanicumRouy. 32. — Lifcoctonum Jj. 3'2. — microphyllum X rostrntum :'}-2. — molditvictiin Hacqu. S*2. — iiiollf Hchb a-J. — Natnllus L. 32. — nrapiilitnnum 'J'eii. 3J. — nemu- rosum M. B. 32. — neoiuotitunum Wolf. 32. — neradcHite Uechtr. 32. — occidentale Timb. Lgr. 32. — patiiciilatum Laiii. 32 — Puntocse- ktiinum Dfi,'. Bald. 32. — piiuctjlovum Host. 32. — penninum Ser. 32. — platunifuUum Deg. et Giiy 32. — puhtrulum Ser. 32. — pyramidale Mill. .■i2. — pyrennicum L. 32 — raHuitcuUfoUum Rehb. 32. — ratna- nicuin Vfol. 32 — rostralum Beruh, .s.'. — sclniechergense Gay. 32. — io(w.s 297. jl(iüxa Moschatellina L. 33. ..•leci(iiM»H s;j. die. 246, 247. Aegopudium Podagruria 291, 296. Aeluropus sp. 165 ^ese«/us- carnea 373, 375. — glahra 373, 375. — Hippocastanum L. 241, 442. Agapanthus 241. .4^«re 300. Agropiirum sp. die. 145, 16.t. Agrosiis sp. dir. 44, 122, 123, 144, 165. Alchemilln 45, 329, 383. AlecturvlophtiS 239. — Alectorolophiis Stern. 482. — arrensis X .'l.sr/ifr- .soxiaiius 239. — — X vwiitaiius 239. — Aschersuuiaiius M. Srlilze. 239. — ericetorum Vollm. 406. — leptotrirhus M. Öchlze. 239. — uliga- doiUH M. Schlze. 239. Aleurodiscus sp. 246. Algae 324. 326. Alisnia 194 vl/hüititrte 241. Aüium 241, 300. 303 471. — Cepa 344. — .«;>. div. 114, 144. .-1/hu,s 64, 329. — alnohetula 3H. — glutinosa 49. — i;ica>»a 373, 375. 44, 122. /.arencziiyi Zapat. Aloe 162, 284. Alopecurus sp. dir. AI sine s}}. 116. — 474. Alsudeiop^is 243. Alstruemeria 300. Altt-rnaria tincis Msz. 34. Althaea u(ficinalis 97. — sjj. 116. Alyssiivi 89, 92, 93. — conglobutum Filarsz. et Jaworka 477. — sp. div. 116. Amarniitaceae 405. Amuratitus sp. 143. Aiiiariflliiloideae 241. AmaryUis 241, 300. ^-Imictu 219, 227. — Zifffotneris 222, 223, 319. Auimophila sp. 145. Amorphu frugrans 221. — fruticusa 221. Amorphophalliis 227, 305, Ampcludesmus sp. 122. Ampelopsis quinquefulia 344, 345. Ampliipugon sp. 165. Atiabueiia Cycadearum Rnke. 60. AnacyclusPseudopyrethrum Aschs. 185. — palcher Bess. 185. — FyreÜirum D. C. 18 i. Anagullis sp. div. 143. Anngyris sp. 117. Anaptychia sp. 81. Anustruphyllum 205. Ancliusa Sj). div. 142. A)idrupogün sp. die. 44, 123, 144, 165. Aiieiniia 207. Anetuupsis 28. Anethum gruveolens 291. Angdica Archangdica 291. Anthemis sp. div. 141. Anthericum 303. Authuphysa vegetans 398. Antlivxanthum sp. div. 122, 144. Aiitliriscus trichospermus 291. Autliyllis sp. dio. 117. — I'u^jierarm 221. J.>i. humilior Hack. 122. Aru)ido sp. 122. Ascochyta Cutijledonis Zimm. 283. — Dipsaci Bub. 24. — Malaie Zimm. 283. Afij)hodelus 300, 303. Aspidium Filix i>ias Sw. 251. — Londiitis Sw. 249. Asplenium Adiantiim nigruin 279. — — «. adiautü-rutoides P^rard 279. — — X Ihita murariu 278. — Lhigelsheimi Sfym. 278, 280. f.adiaiitoides Seym 2«0. — — f. rutoides Seym. 278, 280. — Ruta viuraria 279. — — v. pseudolepidum Hay. 25. — sp. 145. Aster 405, 470. Asterina poiitica Bub. 24. Asteriunella 483. — formosa Hssk. V. acaroidcs Lemm. 483. Asteriscus sp. 141. Astilbe 26. — biternata Britt. 26. — chineiisis Mx. 26. — iiidica Blume 26. - iutermedia Knoll 26. — japo- nica A. Gray. 26. X Thunbergii 26. — leucantha Knoll 26 — macro- carpa Knoll 26. — microphylla Knoll 26. — myriantlia Diels. 26. — j.hilippi- nensis Hnry. 26. platyphylla Boiss. 26. - rivularis Ham. 26. — rubra Hook. f. Thms 26. — Thunbergii Miq. 26. Astragalus falcatus 222. — glycyphyllos 222, 316. 318, 319, 320. — sesuineus 221. - sp. div. 117, 221. Astrantia caucasica 291. — maior29b. — minor 290. ^4, 77, 7s. — tucmnunsis Zhlbr. 'Jit. Bulhuplii/llHin vmcruHlhum lüO. — strudellum lUU. Bulbusti/its sp. 166. Buniotritiia tStapf. Wettst. 364. Bupltunun L. 364. — fnlcutum 291. — luuyifultum 291. — .s-jJ. 118. .BurwanniHCfat' 43. Bujbaumiaceae 404. c. Cachrys 296. Cactaceae 162, 237. Caladtuia alba 99. Caluena tnajur 100. Calatnagrostis sp. die. 45, 122, 123, 165. Calamovilfa sp. 165. Ca«a 305. Calleopsis Drummondii 231. Calliinthemum 28. CalUtris 4u5. Callopisma sp. div. 72. Calluna vulgaris 402. Caluplaca aurantia Stnr. v. dahnatica Zblbr. 75. — calcicola Zhlbr. 74. — — V. üchracea Zhlbr. 75. — citriua V. maritima B. de Lesd. 30. — ferru- i^inea Tb. Fr. 75. — — v. nigricans Ih Fr 74. — uttbigena Üalla Torre .^arnth. 72. — Schuereri Zhlbr 72. — Si^aldingi Zhlbr. 29. — a/;. «tciim ranjo«i/?i7icus309. — muntis-majoris Teyb. 309. — xu/nN.s L. 309. V micropterus Horb. 309. — ■«/>. rfiv. 28, 141. — velchiticus Borb. 309. Carex 306. — hrdcliystucltifü ssp. amaxirandra Murr. 398. — glunca v. cuspidata f. Iiirtella Vülliu. 406. — paniculata X remtda 34. — .s;). (/ir. 202. Cnrica Papaya 312. Carlina sp. 141. Cur/Jinus 384, 385, 391. — Bctulus 329, 472. Cartliamus sp. div. 114, 141. Carum Carri 291. Carya olivuefonnis 329. Cassia sp. 221. Cassytha 397. C'as/«j. dir. 116, 202 — tatrense Zapal. 474. — unifloTum Mur. v. Hegtlmuieri Oorr. 25. CVratium 362. 483. — hirundinella 286. Ctratophyllum deviersum 4H4. Ceraluzamia mexicanu 5i». — robusta 50. Cercidospora llotlm Krb. 60. 500 Cerospora Handelii Bub. 24, Ceruana pratensis Forsk. 134. Cestrum amictuvi f. paranense Wit. 242. — flavo-virens Wit. 242. — intermediiim Sndta. v. virgatum Wit. 242. — memorahile Wit. 242. Chaerophyllum aureum 291. 297. Chaetasterina Bub. 24. — anomala Bub. 24. Chaetodiscula Bubäk et Kabät. 236. Ghamaepeuce sp 141. Ghantransia Schmitz 31. — chalybaea 27. CÄara contraria A. Br. 480. — dtsso- ZMis Petrak 394. — striijdsissimum Petr. Born. 438. — Szowits:tt var. Freyu. 467. 468. — tribudum Porta 45. — triclialomu Fisch Mey. 395. — tiirkestuiiicum Petrak 355. — tytupinnum Haiisskn. 440,459,460. — 'uli(ii>wsum M. B. v. loHdtpedunculata ^chz. bp. 400. — vulidiim Form. 35'2. — Vandasii Petrak .$.')•_•. — voiustum Porta 45. — viride Vel. 462. — M^ettsteinii Petrak 351. Cisiaceoe 405, 444. Citrus 37. ChnUiim SOG. — sp. IPG. Claduiiia pi/xidata Sibaer 57. — sp. dir. '20-2. — trupe:untica Stnr. 24. Cliidophura 472. Cladusporinm cornigeuum Bub. 24. Cladothnx dichoiunia Chn. 398. Claniiidutlirix ocUracea Mig. 398. Clemads sp. die. 115. Clidanthus 241. Clotwtlirix fusca Schorl. 398. Closteriuin Ehrenhergü 238. — monili- ferum 238. Clypeusphneriaceae 35. CnicKs- Affyhauicus C. Winkl. 393. — spatliulatus Mor.352. — turkestanicus C. Winkl. 355. Codomosptrmuni 388. Colcliium auiuinnale L. 82. — — f. albiflirum Üp 82 f. bulgaricuin Dom. 82. — — f elatitis Smk. 82. — - f. yt(;aji/eMm Dom. 82. i. pan- Huuicum Dom. 82. — — f. pateits A.>cbs. Gr. 82. f. m. speciusis- siviiim Bubela 82. f. truttssil- vaiiicum Dom. 82. — - f. typicum Dom 82, - — f. vernum Rcbb. 82. — paunonicum Gris. Schk. 82. Cululejeuuia Hossettiana 275. Col/'umttiia sinuusa 140. Coluttoiorpus 92. Comandra 397. Cuniftrae 2«2, 284, 398. Couxuphura distidiophorn 114. — mem- bruj.acta D C 112. 113. Coniuphurelld oliiacta Bres. 113, 114. Conwthecium erytujti Msz. 34. Coitioth>/rtum licliemculuin Karst, v. Bufll'tat Ki^sl 470. Couimn miiculatnm 291. Coiijuyatae 38 Conuacyphus inflfxifoUus 171. Conrinyia aiistridcu Kehlt. 276. Cutisuliiia 28. CuHvalliiria 263. Conrolrulus sji. dir. 142. Cuprinus stiriacus 119. C'(';j/ts 28. Cordaitnles 163. Cunaiidrum satitmm 291. Coruiutliecium lihudodendri Bub. 24. Curnits 197. — j;ias 376. — sanyuinea 198. CoronUla scorpioides 221. — stipularis 221. — vahntina 221. — fcra 221. — rarm 222, 223, 224, 319. Coryanihts 103. Corydalis campy'ochila Teyb. 398. — Cfjca Sdiw;;^ Krte. f. albißora Heg. 476. — inttrmt'dia X pumila 34. — — X so/n/a 398. Corylus 197. — Ävellana 329. CorifijJia 305. C'o^/m sjj. 123. : CotyltdüH sp. die. 118. I Criissucephdlum flavum Decsne 133. I Crassula 244. Crenothrix pulyspora Chn. 398. Crepis biennis L. 178. — s/a tiü'. 142. Criiiuin 241. Crithnium 402. — SjX 118. Croiiarthium sp. 246. Cruzuphora sp. 144. Cruciauella stylusn 101. Crucifei'ae 444. Crupimi sp. 141. Cryptocoryne 305. Crypti/nieria japonica 364. Ciyptospora 247. Cryptospurinm seselis Msz. 34. Cryptotaeuia canadeusis 296. Cucurbita vioscUata 176. — ocifera 175 — 2jqjy L. 154, 175, 176. Cucurbitactae 176. Cuminum Cyminum 291. Ciinninghamioideae 399. Cupressvideae 399. C'msciWu Gruuuvit 442. — sj). t/ir. 142. Cyutlius sp 246. Cycadocejihnlus 85. CycadiuDcarpus .■!88. Ci/c«»- circiH(tlis 388. — mf(?ia 3S8. — recutiita 50, 54. CydamcH europueum 27. Cyclauthera expludens Naud. 241. Ctfclautlms 306. Cyclulella 483 Cydunia vulyariit 99. VyhndritrH sponijioides Goepp. 86. Cymudoceti 306 CyititHi hum 8p. dir. 114, 142. 502 Cynodon sp. 144. Cynoglossum sp. 142. Cynosurus sp. 145. Cyperaceae 405. Cyperus 190, 193. — fnscus f. pygvmeus Hammerschm. et VoUm. 406. — Iria L. V. acutiglumis Fiori 476. — sp. div. 144. Cyphomundra sciadostylis Sndt. v. hirsuta Wit. 242. Cypripedilum Calceolus 101. Cystosira 285. Cytinus 397. Cyii.stts 228. — ^domt 222, 319. — austriacus 233. — candicans 222. — Jacquinmnus 222. — Lahurnum 222, 2-24, 227, 319, 344, 346. — jmrpureus 222, 224, 319. — sagittalis Koch 130. Cytospura hroussonetiae Msz. 34. — loranihi Msz. 34. Bresad. 473. — seselis Msz. 34. Dactylis sp. 145. Dahlia variabüis Desf. 135, 160. Danae racemosa Mnch. 254. Danthonia sp. 123. Daphne 363. — Mezereuvi 402. Dasycladus clavaeformis 361, 362. Daucns Carota 291. — sp. diu. 118. Dcgenia Hayek 93. — velebitica Hay. 93. Delphinium 28. — Sjp. du-. 115. Dendrophoma podetiicola Kssl. 57. Derniaiea sp. 246. Deschumpsia sp. div. 45, 122. Desmodium gyrans 221. — penduli- fJormn 221. — viridiflorum 221. Deutzia 197, 231, 232. Dianthus Armeria L. f. leiocalyx Deg. 205. X deltoides 25. — c/ti- nensis 190, 193. — deltoides L. f. motinensis D^g. 205. — Hellwigii Borb. V. Preissmanni Hay. 25. — Hoppei Portschi 25. Diarrhena .«sp 123. Diatomeae 363. Dichorisandra 303. Dichsoniaceae 404. JJieranum Blyttii Schmp. 32. JDictyopteris 105, 137, 140. Didymella adunidis Msz. 34. — co- arctata Bouly 57. — epipolytropa Berl. Vogl. 60. — eryngii Msz. 34. — Lettauiana Kssl. 470. — sp. 60. — sphinctrinoides Berl. Vogl. 60. — ü7o. der. 142, 275. Eriyeron eriocephalus Fl. Dan. 445. Eriucaulon 303. Eriucldua sp. 122. Eriopiwrum sp. div. 166, 202. Erudiiim S)>. dir. 116. Eruphila verna 363. Eruca sp. 115. Enjngium 402. — amethystinian X campestre 398. — — X creiicum 398. — creticum L. f. roseuwi Teyb. 398. — dalmaticum Teyb. 398. — mnritimum 290. — sj>. t/jr. 118. — Fi.sia;(it Teyb. 398. Erysimum 178. Erythruta 405. — sp. (ii». 142. Erythrina Crisiagalli 221. — insignis 221. — ctaruHi 221. Erytlirouium Dens cauis 27. Eucalyx obovatus 454 — hyulinus 454. Eupalitrium 234. Euphorbia 230. — äj./. Jü". 144, 202, 244. EupJiorbiaceae 40ö. Euphrusia 481, 482. — Rostkoviaua 364. Evernia prunastri Ach. forma 18. V. gracilis Ach. 18. — sp. dir. 18, 202. Erunytuus 231, 232. — japonica 430. E.roa'scus 249, 260. Exobasidiitm Wiccinii f. lihododondri flavi Bub. 24. Fagus 385. — silvutica 344, 472. Eatsia japonica 298. Favoliis sp. 246 Ftrraria 300. Ferula galbunifcra 367. FiriUagu sp. 291. Festucu sp.div. iö, 123, 145, 165. 202. Fibigia 93. Ficus carica L. 397. Filago sp. div. 141. Filicalcs 283. Fimbristylis sp. div. 166. Flabellaria 307. Foeniculiim sp. 118. — vulgare 291. Fomes sp. 247. Fragilaria 483. Fraitkenia sp. 116. Fra)ike>iiaceae 444. Fraxiiius excelsior 373, 375. Fritillaria 300. Frullania apiculata Dum. 431, 432. — — V. explicata Scbiffn. 432. V. Goebelii SchiflFn. 432. — Catalinae 432. — Cesatiana 433. — cleisto- stoma Scbiffn et Wollny 432. 433. — eboracensis Gott 432. — explicata Mont. 431. — t«//afa 432. — Onte- siana 432. — oceanica Mitt. 432. — saxicola Aust. 432, 433. — i'irginica Gott. 432. Fuclisia glübosa 424. Fucus vesiculosus 445. Fuirena sp. 166. FuiiKiria sp. 115. Fungi 84. Fusarium Lk. 443. — aciculum Bres. 473. G. Gao^a 241, 303. (ialantlius 241. Galega offiiinalis 221. Galeop&is 40. (ialium S]>. 118. 504 GalUonella ferruginea Ehrb. 398. Galtoiiia candicans 238. Garidella 28. Garnotia sp. 165. Gasteria 162, 284. Gastonia lyrata 356. Gastridium sp. 144. Geaster sp. 246. Gelidium 105. 140. Genista aetnensis 221. — Fritschü Eech. 28. — germanica X tinctoria 28. — sagittalis L. 129. — sibirica 222. — s/). 117. Gentiana 470. Geranmm austriacum Wiesb. 25. — jubatum H.-M. 24. — liobertianum L. 471. — sanquineum v. Podpcrae "Wildt. 161. — s^). du\ 116. Gibberella sp. 245. Glaucium sp. 115. Globularia cordifolia 402. Gloeosporium microstromoidfs Msz. 34. — sisymbrii Msz. 34. Gloeothece rupestrts Bo'U. 81. v. carentaj-MWi Hansg 82. — — v. ^e- pidariorum Hansg 82. Glossostevxon Bruguieri 485. Glycerid sp. div. 45, 123, 165. Glycyrrhiza ylabra 200, 221, 224, 226. Gnaphalitim iiorvegicum X silvaticum 361. — plicatuni F. M. 135. — Traun- steineri Murr 361. Gnetopsis 388, 389. Gnomonia erythrostoma Pers. 443. Godctia 190, 191. Grewia L. 443. Grubina 43. Gymnadenia sp. 28. GymnopoQOn sp. 4'>. Gymnusiphon sp. 243. Gymnosporangium juniperinum 84. Habenaria 31. Hacquetia Epipactis 291. Haemanthus 241. HalacsyeUa Janch. 26. — parnassica Janch 26. Halianthus pepluides 377. Halimodendron argenteum 222. HaplopliyUnm patavinum Juss. 283. Haplozia Breidleri K. M. 452, 453. — lurida Brdl. (non Dum) 452. — spliaerocarpa 453. Harouga sp. 243. Hasselquistia aegyptiaca 296. Haworthia 162, 284. Heder a 234. — ^eZia; 190, 231, 232, 300. — sp. 118. Hedypnois sp. div. 141. Hedysarum album W. K. 65. — ca^i- tatum 221. — confertum M. B 9. — coronarium 221. — montanum Pers. 9. Heleocharis sp. div. 166. Helichrysum arenarium 190, 191. — plicaium DC. 135. — s/). 141. Kelianthemum jonium Lacaita et Grosser 476. — s/A 116. Helianthus 482 i Heliopsis fdifolia Wats. 184. Heliosperma pusillum Vis. f. moehringü- foiium Neumay. 205. Heliotropium sp. 142. Helleburus 28. Helosciadium sp. 118. Helvella elastica 206. Hemiphues 297, 298. Hendersonia Dianthi Bub. 24. — üpu)itiae Zimin 283. Heppia deserticola v. minor Zhlbr. 29. Heracleum sibiricum 291. — Sphon- dylium 291, 294, 295, 296. Herniaria sp. 118. — Zervudachii H.-M 24. Heteranthera 303. Heteromorpha Cham. Schlchtd. 357, 364. Heteroscyphus Schiflfn. 169, 171. — acutangiilus ISchfl'n. 172. — amboi- neii.'^is Schffn. 172. — amphibolius SchflFn. 172. — argutus Schffn. 172. — asellifurmis Schffn. 172. — 5a- duinus Schffn. 171. — bifidus Schffa. 171. — Billardieri Schffn 172. — cacsius Schffn. 172. — caledonicus Schffn. 172 — chlorophyllus Schffn. 172. — ciliatus Schffn. 172. — coa- litus Schffn. 172. — CoUnsoi Schffn. 172. — combinatus Schffn. 172. — commuiiis Schffn. 171. — concinnus Schffn. 171. — co;(/Juens Schffn 171. — cubanus Schffn. 172. — cunei- stipulus Schffn. 172. — decurreiis Schffn. 171 densifolius Schön. 171. — Deplanchei Schffn. 172. — dubius Schffn. 172. — falcifolius Schffn. 172. — fasciculatus Schffn. 172. — fissistipus Schffn. 172. — fragiliciUus Schffn. 172. — glauces- cens Schffn. 172. — grandistipus Schffn. 172. — granditextus Schffa. 172. — hamati^tijndus Schffn. 172. — hebrideiisis Schffn. 172. inte- gerrimus Schffn. 171. — Juckii Schffn. 172. — Latiterbachii Schffn 171. — Le Vieri Schffn. 172. — Liebmannii 505 Schffü. 172. — iimosus SchlVii. ITJ. — luuinjetisis Sfhtlii. 172. — lotitn- f'olius örlifl'ii 172 — lucidtts 8^11110. 172. tiiiratlarensis Sihffu. 172. — ModiyUiiuit Srlifln. 172. — moro- AvNM.s- Schffn. 172. — yadtauilii Schffu. 172. — ublotiqifulius StlilTii. 172 oJcrnitts .Schffn. 172. — t»rj- zabetisis Srhffii. 172. — parrulus Schffn. 171 — ptrfoliutus Schffn. 171. — Pitticn Schffn. 172. — plautis Sc' ffn 171. — pjlyhle phar is Schffn. 172. — jJürr»(/<'/(.s' Schffn. 171. — prupayuUferus Schffn. 172. — Rabenliorstii Schffn. 172. — reni- .sM/ju/hs Schffn. 17-'. — 5a;j(/et Schffn. 172. .«.»»luysM.«! Schffn. 172. — specta- hilis Schffn. 172. — succulentus i^chiYn. 171. - ttiter Schffn. 172. — tltome- eimis Schffn. 172. — triaccDithus Schffn 172. — tuiiiiilus Schffn 171. — viddiiiensis Schffn. 172. - Wett- .•s/t'iHn Schffu. 172. — Wei/mouthianus Schffn. 172. — Zcii/tH(/crj Schffn. 171. J Her actum 178, 236, 239, 240, 287, 361, 31*8, 4reuaiilhuide'< 87. — melaiiothyrsum Maly Zhn. 87. — sdiaticum-Tumjnasi7iii 87. — sp. 202. Hijipocrepis unisiliquosa 221. Hirschfeidia sp. 116. IIolcus sp. 123. Iloluschooius s]). 144. Homuyy)te alpina ;< disculor 8G1. — Ausser dorfer i Huter 3G1. Hurdtum sp. die. 45, 123, 145, 165. — vulgare 19U. Uormisc um llandtlii Bub. 24. Horslitldia 358. lluiiiaria sp. 245. UutchiH^xa uljiina X brericaulis 361. — i>cliüe)iachii Älurr 361. flydnora si>. 244. llyduum sp. 246. Ilydrucfiaris viursus ranae 194. llydrvclathrus siuuosus 107. Ih/drocotyle ptdunculata 291. — re- panda 291, 298. Ilydrustncliys natalmsis 244. Ilydrurua fuetidus Krcbn. 483. Jlymnwcarjtus circinnatus 221. — sp 117. Ilyminochaete sp. 246 1 1 ymcnophyllaceae 404. Hypericum sp. die. 116. Ht/pnea 139, 140. — musciformis 136, 137. Hypoehaeris sp. 141. Hi/pocrea llavo-mctlca Eres. 247. — 'sp. ,iic. 245, 246. IhipocrcHn sp. 247. Ilyiiolnena sp. 166. Ihjpuporum sp. dir. 166. Hypo.rylun sp. 246. H ysteriographium sp. 246. I. Jberis pinnata L. 276. — umbeUata L. 276. hhnanthus sp. 165. Ilhsporium roseum Mrt. 61. Impatiens 446. — Balsumina 190. — i/ü.s/ü 233. Imperuta sp. 123, 144. i;is a)igustifolia I. Clus. 338. — /"üf- tidissima 336. — Gueldotstaedtituia Lepech. 335. — lilncina Borb. 336. — Pseudacorus 302. — sputliulata Lam. 335. — spathulata L. 341. — — f. hispanica Janchen 343. — spuria L. 335. — — f. danica Janchen 342. — siibbarbata Joö 335. — Xiphium 96. Irpex sp. 245. Jsacline sp. 122. Jschaemum sp. 122. Isupyrum 28. Itajaliya $p. 247. J. Jatropha 227. — y/auca 201. Jührenia 296. Jubaea 305. Juglans regia 30, 329, 385. Julianiaceae 386. JuHcus 301. — compressus v. tereti- caulia Volhn. 4o6. — »/>. (/ir. 144, 166. Jutigtrvinunia 271. — ampicxicaulis Dum 453. — cuufrrtisstma Nct-s 465. — lurdifulia 454. — flaccida IlUben. 271, 464 — doulardi Husn. 456. — »ia»irt Nees 452. — paüescens ß. ri- 38 506 vularis 272. — polyanthos v. rivu- laris Schrd 272. — rivularis Roth. 454. — scalariformis Nees 452, 453. — sphaerocarpa 453, 455. — tersa Nees 453. — — 8. attenuata 454. — — cc. densa 454. — — ß. expla- nata 453, 454. — — y. rivularis 27-2, 454. Juniperus sj). dio. 145, 243. Knydocarium 305. Kennedy a pubescens 221. Kleiniae 4ü0. Knautia 286, 363. — lucidifolia Szabö 286 velebitica Szabö 286. — Ft- siaw« Szabö 286. Koeleria cauca^ica f. denudata Dom. 441. — Fomini Dom. 281, 441. — sp. div. 45, 123, 165. Kyllingia sp. 166. Lahurnum Adami 324. Lachnocladium sp. 247. Lachtium sp. 245. Lactuca S2). div. 142. Lagenusioma 386, 389, 390. — io- «jaa;t 389. Lagoecia 297. — s^.). 118. Lagurus sp. 145. Lamarckia sp. 45. Laminaria digitata 162. — saccharina 162. Lauiium maculatum 190, 193. — s^). 143. Laportea gigas 366. Larix decuhia Mill. 26. Laschia sp. 246. Laser pitiiim Siler 291. Jjathyrus Clymentim 221. — s^. 117. Laurus 234." — nobilis 190, 193, 430. Lecania sp. 16. Lecanora albescens 13. — calcarea v. percrenata Stnr. 24. — chlarona Ach. 56. — circinata v. insculptula Zhlbr. 14. — coilocarpa v. albonigra Stnr. 24. — crassa Ach. v. medi- terranea Zhlbr. 16. — dispersa 13. — Gisleriana f. papillaris Stnr. 24. f. pulviiiata Stnr. 24. — i7oH- de^M Stnr. 24. v. disjecta Stnr. 24. — Latzelii Zahlbr. 13. — ienit- t'eZe- t/era 16. — sp. diy. 14, 15, 16. — subdepressa v, gibberosa Stnr. 24. Lecidea Bischoffii v. mediterranea Stzbgr. 79. — contraponenda v. soro- carpa Stnr. 24. — sp. 78. Ledebouriella Wolff 364. Leioscyphus 171. Lembosia 246. Lemna minor 194. Leontodon danubialis Jacq. 177. — Rossianus Deg. Leng. 283. 142. Lepidium perfoliatum 115, 116 die. 116. Lepidodendron 391. Lepidüsperma sp. 166. Lepidocarpon 391. Leptocaryon 388. Leptüscyphus 173. Leptopyrum 28. Leptiirus sp. 145. Lepyrodia sp. 166. Leskea laxiramea SehfFn. 436. Lesquerella alpina VVats. 89. - bitica Deg. 89. Leucheria senecioides 133. Leucudon sp. 436. Leucojiim 241. Leuzatna glauca 229. Levisticum of'ficinale 291. Lichenes 237. Lichenosticta podetiicola Zopf 57. Lichtensteinia Cham. Schlchtd. 364 Ligusticum MuteUina 291. — scoftcuw 291. Ligustrum 231, 232. — ovalifoliuin 197, 198. — vulgare 371, 375. Lilium Martagon 98, 99, 102, 326. Limnanthemuin 234. — nymphoides 194. Linaria sp. 142. — vulgaris Mill. 284. Linum croceum Javorka 477. — flavum L. 477. Liriodendron 430. Lloydiella sp. 246. Lolium sp. div. 45, 123, 145. Jjomatophyllum 162, 284. Lonicera Periclymemum 98, 99. div. 118. — Xylosteum subf. sccns Vollm. 406. — — f. pedunculata Vollm. 406. Lopadiopsis floridana Zhlbr. 29. Lophocolea Beckettiana SehfFn. 171. Lophodermiuin macrosporum 445. Loranthus sp. 243. Lotus corniculatus 221. — creticu 221. — edulis 221. — ornithopo dioides 221. — sp. dif. 117. — . 166. Marruhiuhi sp. 143. Mursilia 121, 195. Mursiliaceae 404. Marsujiella bmlensis Schffn. 274. — commututa 274. — euiurginata forma 273. — Fuuckii 274. — — v. maior 274. — Ptarsonii v. revuluta 274. — ramosa Müll. 272. — Sullivantti 274. ^fatrtcaria .sj9. 141. Matthiola s/j. 115. ifedtcayu 227, 228. — maritima 221. — orbictdaris 221. — sativa 222, 223, 319. — scuteüaris 221. — «jj. c/iw. 117, 200, 221. Melaleuca 125 .Vc/andrji (h>. 143. — suburyuta H. Br. 362. — s»?>- ballutaef'vlia H. Br. 362. — «nja/ex Sag. 446. Mercurialis sji. 144. Mcrulius destruens Pers. 112. — dlo- mesticus 113. — Guillemoti Boud. 112. — hydnoides Heiin. 112. — /a- crvmans Fr. 112, 113, 162. — minor 113. — pulverulc)it7is Fr. 112, 113. — Silvester 113. — sy^. 247. — sqwa- /iV/us Fr. 112, 113. — umbriiius Fr. 112, 113. — vustator Tde. 112. Mesembrya)ithcmum 30, 244, 401. — sjj. 118. Mesoxyluii Scott et Masl. 163. Meteorium 436. Mttriisideros 125. Metzgeria 283. Miadesniia 391. Micrococcus ochraceus 323. Micromeria sp. div. 143. Microtitelia ulcicorniaria Lds. 67. Microtliyriaceae 35. i»/i7/a 241. Mimosa Jloribunda 229. — prostrata 2-29 _ ;>,((/,ca 189, 198, 219, 229, 230, 313, 316, 319. — sensitira 229. — Speqgaz.'tnii 198, 199, 229, 230, 314, 3l"6, 319. Mimulus Tilingi 231. Miscuiithiis sp. 122. Mitrospervium compressutn Will. 400. Mueiicltiu erecta G M. Seil. 202. Molcndua Uornschuchiana 32. MoliHia sp. div. 165. Munascus 86. Munuselcnium teiteruin CirilV. 284. .VüHvffr. rftr. 45, 122, 123, 1G5. Papaver sp. dir. 115. PapiUaria 43(5. Parietarui ufficinulis 231, 366. — .s;>. rftr. 144. Parmelid contortupUcata Ach. 7G. — sp. d«f. 17, 18, 80, 202. Paronychia sp 117. Paspnlum sp. dir. 45, 122, 123. PtiS- <^"^- *^Ö, 81. J'hysnm intricatissiiimm Stnr. 24. Physoptycliis 92. PIti/suspermum aqudegifolium 291. PhiiSüStumd 3»9, 390. Phytclephas 303, 305, 306. Picea excelsa 190. Picridium s)). 142. Pilacre sp. 245. Pi7ea Spruceatia 366. Pimjiinella major 291. — saxifraga 291. — s;;. (/ic. 114, 118. Pinguicula sp. 202. Piiius excelsa 326. — sp. 145. I P/per sp. 243. Piperaeeae 325. I Pisunia alba 189. Pistiicia 485. — Suportae Burn. 45. I P/sum sahri<;n 190. 222. 319. Placolecania Cesati Zhlbr. 17. dit;. 16, 17. Plagiogyria 283. Plaut ago ^p. dir. 143. Platanus 369, 376 Pt»a remota Furselles 33, 85. dir. 45, 123, 165, 202. Pudocarpineae 406. Poducarpus s/iinulosus K. Br. 283. Pudustemaceae 327. J'ogo)tatUerum paniceum Hack 122. Putncinua Gdle>ii 221. Pulli nia sp. 166. I'iih/blasttupsts meridiünalis Zhlbr. 30. Pulycarpon sp. 117. Pvlygonum amjhibium 195. — .sp. riir. 143. l'uli/tophusperiiiuiii 388. Polypudtuin sp 145. Pulypugun sp. dir. 123, 144. — sp. s/^. 510 Polyporus sp. div. 246, 247. Pohjsiphonia 136, 139. Polysticlmm Lonchitis Roth. 249. Polystictus sp. div. 245, 246. Polytrias sp. 122. Polytrichium S]i. 202. Populus alba 372, 375. — Euphratica 485. — tremula L. v. orhicans Murr. 398, 471. — tremuloides 372. 375. Porta sp. div. 245, 246. Potamogeton crispus 484. — lucens 484. — natans 484. — perfoliatus 484. — sp. 144. Potamogetonaceae 405. Potentdia sp. 202. Poterium s/j. 117. Praiigos ferulacea 291. Prasiiim sp. 143. Primula 405. — diineiisis 233. Prosopis Stephaniana 485. Proteaceae 36. Protumerulius sp. 245. Prunus avium 369, 373. 376. — Mahakh 373, 375. Przewalskia tangutina Mx. 119. Psatyrella sp. 246. Pseudocliantransia Brand. 31. Pseudodiplodia herhamm Strass. 473. Pseudolecauia Cesati Zhlbr. 17. Psichohormium 398. Psilotum flaccidum Wall. 286. Psoralea bituminosa 200, 221, 226. — s/>. 117. Pterostylis 103. — longifoliu 99. Ptilotrichum 93. Puccinia sp. div. 246, 247. Pulmouaria sp. 398. Puya chilensis 151. Pycreus sp. 166. Pyramidochrysis Pasch. 83. Quercus 391. — Cerm L. 329. — pedunculata 331. — liobur L. 329, 33-, 378. — sp. rfü-. 28, 144. — velutina Lara. 330, 381. B. Kamalina canariensis Stnr. 20. — jraxinea v. calicariformis Nyl. 20. — Latzelii Zhlbr. 18. — 5/j. rfiü. 20, 21. Ranunculaceae 363. Baimnculus 178. — aquatilis 42, 484. — Hornschuchii X montanus 361. — Poellianus Murr. 361. — sp. di«. 115, 202. Raphanus sp. 116. Raphidonema breiirostre Scherff. 285. Rapistrum sp. 116. Rexeda odorata 324. — sp. 116. Restio 303. — sp. dir. 166. Rhabdospora Betonicae v. Brunellae Bresad. 473. — Menthae Strass. 473. — Strasseri Bubäk 473. — Telephii Strass. 473. Rhagadiolus sp. 141. Rhaplädostegium Welwitschii 274. Rhinanthaceae 25. Rhinanthus crista Galli 97. — sp. 202. Rliizocarpon variegatum Stnr. 24. Rhyzoctonia 31. Rhododendron albutn 419. — apoanum 422. — Cliamaecistus 402. — ferru- gineum 402, 409. — hirsutum 402, 409. — intermedium 409. — malayanum 422 Rhodymenia 139, 140. — ligulata 109. JR/ms Cotinus 344. Rhynchosia precatoria 222. Rltynchnsphaeria sp. 246. RliynchüSjiora s/i. div. 166. Rhyticarpus Sond. 364. Riccia bifurca 434, 436. — Bischoffii Hüb. V. ciliifera 274. f. montana Stph. 274. — ciliata 436. — commu- tata 436. — fluituns 484. — qlauca 436. — — T. major 435. — glances- cens Carr. 433. — Gougetiana Mnt. 274. — — V. armatissima Lev. 274. — Lescuriana Aust. 434, 435. V. suhinermis Wrnst. 436. — ies- quereuxii 434, 436. — Lindenbergii 436. — margiuuta Lndbg. 434, 436. — Michelii Raddi 434, 435. 436. — pedemontana Stph. 274. — tumida auct. brit. 434. — Warnstorffii 436. Ricinus 385. Rinodina Bischoffii 78, 79. — v. viedi- terranea Flag. 79. — canella Arn. 78. — crustulatd Arn. 77. — dulmatica Zlilbr. 77. — Dubyanoides Arn. v. evoluta Zhlbr. 79. — mediterranea Flag. 79. — sp. rfii;. 77, 78, 79, 80. — subcanella Zhlbr. 78. Robinia hispida 222, 226, 319. — j)seudacacta 198, 199, 221, 226, 344, 346. Rodigia sp. 141. Romulea Mar. 30, 237, 303, 362. — Bulbocodium 30 ^. Roridula dentata 244. 511 liosa St"), 1 •_"_', 1G3, 40r>, 440, 481, — cliuuclilniin/s H. Hr. IGu. — Eyerftixis H lir. *28l! — Festittna Hay ICO. — fjnUica X ruhiijnwsn 160. — /lar/- hrrqensis H:iv. l'ü. — ,Jnhu\nna H. 'Hr. 281. — Jduritttjii K. Hiebt. 160. — multtilorn Hay USO, H44 — obcersa Borb 160. — ptltitaeru H. lir. '281. — l'reiitsiiiainn Hay. 160. — pf!endocutii]>liiitta H Hr. 160. — s/). i 117. — (enuifuliit H. Br. 160. — riridigluHca II. Br. 160. üosmarnu/s ofticinaJis 190. Roussoella sp. *246. ifttfcta s/j. 118. Rubus 400, 480. — acicularis Hay 25. — iilbicomus Grouil. 311. liayin Pocke 311. — l'tilissimus Sabr. 25. — bifrutis X inaequalis 25. — — X stylusus 25. — hracitystemon Heim 311. — caesius X (iremlii 25. — — X Guentheri X tomentusus ■25 — — X nessfHSJS 25. — — X s^jrifltCHs25. — candicam* y(,chloru- ^iavhifs 25. — canifnhus Hay. 25. — '(niin/'i/"(y/iH.s Sabr. 25. — Carneciia- nus Sabr. 25. — chlurifolins Sabr. et .^udre 25, — cteuudun Fritscb 311. — lühcliacanthus Sabr. 25. — fuUosus W. N. 311. — Freymi Hay. 25. — . Stratiotes aloida; 4!54. Strelitzia 151. Stupa sp. div. 45. Styluchueton 305. SutherhiHdia fnitesceus 221. Synedra 483. Synthlipsis 90. Syringa 231, 232. - Josikaea Jacq. f. 37. — vulgaris 370, 375. T. J'abernaeinontaua hyhrida Hd. .Mzz 242. — salicifulia Hd. Mzz. 242. rawartcaceae 444. Tamarix 4S5. fatnus 300. — SJJ. 144. Taphrina 249, 250 — aurea Fr. 251. — /iiitiMa253. — re.s'a 238, 300, 401. — (iesneriana 401. I Tumboa 37. Tuhica sp. 116. Tussilago sp. 141. I Tylostoina sp. 246. Typha 405. Tyrimmis sp. 141. u. Hi-a 105, 140. Umbelliferae 289, 357, 358. I Uniola sp. 45. ' Uredineae 119. t/rerfo */). 246. Uruglena 4. ; Uroglenopsis 1. — ameri'cuna Lemm. I 4. — eurupaea Pasch. 4. ' Uromyces Verutri 404. Uroapermum sp. 142. Urtica 405. — cunnubina 366. — (iiüica 366, 405. — Sjj. 144. — urens 366. L'snea sp. div. 21. — subcludybaea Zblbr. 29. Vstxliigo Matjdis Tul. 240. V. ra//i«H(!Tia spiralis 42, 484. Vallota 241. Kf/f.-ia «/;. 116. 514 Verhascum iiigrum L. 180. — phlo- moides L. 179. — phoeniceum L. 180. — sp. div. 28, 142. Verbena sp. 143. Verviiculariella drabae Msz. 34. Veronica 444, 478. — altaica Watzl 400. — austriaca L. 362, 399, 400. — bipinnatifida Koch 400. — bos- niaca Fiala 400. — brachysepala Schltz. 400. — canescens Bast. 400. — catalaunica Senn, et Pau 400. — chamaedrys 98. — crinita Kit. 400. — dentata Schm. 400. X P^o- stratn 400. — — X pseudodiamae- drys 400 — emarginata Maly 400. — Handeln Watzl 400. — herccgo- vinica Maly 400. — incisa Watzl 400. — Jacqiiini Baumg. 400. — Janchenii Watzl. 400. — Kerneri Watzl 400. — Kusnezowii Watzl 400. — lasiocalyx Beck 400. — macro- donta Borb. 400. — midtiflda L. 400. — Keiceffii Deg. 400. — orbiculata Kern. 400. — orientalis Mill. 400. — Orsiniana Ten. 400. X l'^o- strata 400 — pinnatifida Koch 400. — ])latyphylla Hohen. 400. — prae- terita Beck 400. — prenja Beck 400. — prostrata L. 362, 399. - pseudo- chamaedrys 3 ?icq. 400. - rec^a Benth. 400. — rosea Desf. 400. — satureiae- folia Poit. Trp 399. — Sennenii Pau 400. — sibirica Watzl 399. — sp. div. 142, 202. — subfloccosotomentosa Bornm. 400 — tenuifolia Asso 400. — tenuis Vel. 400. — teucrioides Boiss. Heldr. 400. — Teucrium L 362, 399, 400. — thracica Vel. 400. Verrucaria rtipestris v. hypophaea Zhlbr. Stnr. 24. — trapezuntica Stnr. 24. Vesicaria 89, 92, 93. Viburnum 373. — discolor 374, 375. — niqra 374. Vicia Faba 219, 222, 224, 225, 226 319, 479. — sativa 222, 319. — sp div. 117, 221. — varia 190. Victoria regia 442. Vidalia volubilis 110. Viola 83, 237, 324, 400. — alba occu- lata 233. — Paulini Hav. 25. — Zoysii Wulf. 23. Violaceae 444. Vulpia sp. 145. w. Weigelia 197. Weingaertnera s}). 123. Weltrichia 85. Welwitschia 442. — viirabilis 27. Wettinia 305. Widdringtonia ciipressoides 363. IT'ieZajjdta 85. lFt7cÄ:ta sp. 115. Williamsonia 85, 87. IFtsiaria sinensis 199, 221. Xa»i<Ä2M7n sp. 142. Xanthoria contortuplicata Zhlbr. 76. — parietiiia v. contortuplicata Oliv. 76. V. isidoidea Beltr. 76. V. retirugosa Stnr. 76. Xantorrhiza 28. Xylaria sp. div. 246, 247. Yucca 103, 300, 429. — ßlamentosa 100. Zacintha sp. 142. Zamia floridana 405. Zea iUays L. 39, 190, 233, 241, 470 Zeora sp. 14. Zephyranthes 241. Zizania sp. 45. Zizyphus sp. 116. Zostera 137. Zythia occulta Bres. 473. UNIVERSITY OF ILLINOIS-URBANA 3 0112 084207866 «;*A ^-^T-rK. -3^ h*^- ■*•' , -:«