LIBRARY [ . MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. Entomologische Zeitung. — Ir — Herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu STETTIN. Neunundzwanzigster Jahrgang. —— ne Stettin 1868, Druck von R. Grassmann. ee ie ' .& ‚nnstsentdirr ur Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. ans In Commission bei den Buchhandl. a € = = a ’ v. E.S.Mittlerin Berlin u. Fr. Fleischer C. A. Dohrn, Vereins-Präsident. in Leipzig. No. 1-3. 29. Jahrgang. Jan. — März 1868. Neujahrs-Malz-Extract aus dem Moniteur Entomologigue de la Lune. S. Allerweltsvorhandenheit Pan der Erste und Letzte haben allerunbedenklichst geruht, bei Gelegenheit Ihrer letzten Reise durch die Entenmongolei folgende Ein- und Ausfälle zu haben: In den berufenen und unberufenen Poly-Grafenstand werden erhoben: Franz Fullo Walkmüller, unverfrorner Dutzend- Lieferant bedruckten Katalog-Papiers und confundirender Beschreibungen, deren abschreckende Unzahl schwarz auf weiss beweist, wieviel Unfug ein einzelner Erz-Engel an- richten kann, wenn er zwar wenig wissenschaftliche Vocation, aber desto mehr sitzlederne Ausdauer hat. | Siegreich Tinterich von der Wasserpolakei, un- bestrittner Liebhaber aller Ordnungen und bestrittner Kenner vieler Unordnungen. Ob er je Schaum geschlagen hat, weiss man nicht, ob er je von und zu Schaum geschlagen ist, weiss man auch nicht. Dass er sich ungebührlich oft gebissen hat, weiss man gewiss, und dass er mehr Tinte als Blut vergossen, kann ihm nur zur Ehre und späteren Mono-Grafen zur Ver- zweiflung gereichen. In die Lampyridenfamilie hat er durch seine Beleuchtung entschieden besseren Schatten gebracht. Leone Ettore Fieramosca, Betriebsfabrikant einer Fliegen-Papiermühle mit Dampf. Es ist gewiss bedauerlich, dass ein offenkundiges Missverhältniss zwischen Production und Consumtion stattfindet, weil keinesweges geleugnet werden soll, dass das gelieferte Fliegen-Papier in jeder Beziehung 1# 4 vortrefflich ist — nur mit dem Absatze hapert es. Ein Feld- marschall, wie er im Buch steht: leider indessen steht die Armee auch nur auf dem Papier. Philippus Macedo Kellermann. Seine Motien- tinetur erfreut sich durchaus derselben Brauchbarkeit aber eben so grossen und schnellen Verbrauchs. . Ganz Europa ist darin einig, er möchte noch lange genug leben, um die Motten zu kriegen, und sie Art für Art aus der Welt der Un- beschriebenheit zu schaffen. ScholastieusChrysocephalus Monasteriensis hat seine pathologische Praxis aus der anfänglichen Beschränkung auf die Specialitäten der Drehschafe und Schildkröten auf die Behandlung des gesammten Goldhühnerstalls erweitert und unter allgemeiner Zustimmung die obscuren Kopfhänger- aller Welttheile genöthigt, aus dem Dunkel zu treten und sich specifische Diagnosen stellen zu lassen. Wiederholtes Reiben mit der Kratzbürste thut seiner kernhaften Gediegenheit ge- wiss keinen Schaden, eher nutzt sich die Bürste ab. Er wird für gewöhnlich der Rechthaberei verdächtigt, weil er für ge- wöhnlich Recht hat. Er bleibt auch bei der Stange, zumal bei der Fahnenstange des Stettiner Vereins. Und das ärgert die Potsdamer — Aerger aber macht hässlich (sagt man). Dr. Arminius Regiomontanus wird unbarmherzig von dem Berge des Königs über den ganzen Ocean bis auf die Brücke des Cam geworfen, erstens, um die Wahrheit der Gletschertheorie des berühmten Agassiz zu beweisen, zweitens, weil sich nicht bloss die französischen Demoiselles, sondern alle Netzflüglerinnen des ganzen Mondballs mit Recht vor seinen Appendices anales fürchten, drittens, weil er als städti- scher Maulwurf mehr Engerlinge des Weichbildes als billig theils gefressen, theils verstört hat, letzlich, weil er unter- schiedliche Büchereibeamte in ihrem Winterschlafe durch Parforce-Jagd auf Notizen turbirte. Solchen unruhigen Köpfen verhilft die altkluge Hausmutter Europa gerne zu besserm Fortkommen und transmarinirt sie. Wohl bekomm’s ihm! Das Guaniter-Ritterkreuz am rhabarberfarbenen Bande ward verliehen: Dem Baron Childe Harold von Bier-on wegen seiner statistischen Meriten um die bedüngte Genealogie uralter Coprophagiden, einer Familie, welche gerade nicht im besten Geruch steht. Um so mehr verdient der Baron eine Aner- kennung bei diesem ebenso schwierigen als schmierigen Unter- nehmen — es ist geradezu heroisch, Onthophagen und Apho- dier „ins Reine“ bringen zu wollen. 5 Mit dem Orden des eisernen Fleisses en sautoir wird bedacht: Dr. Canadesius von Lüttiechau, weil man es ihm zu danken hat, dass einem so leicht in Feld und Wald nichts in die Augen springen kann, was man nicht „namentlich“ beim Staats-Anwalt denuneiren und zur gebührenden Strafe ziehen lassen könnte — Erdflöhe und Poduriden freilich ab- ‘gerechnet. Immerhin ist es ein grosses Verdienst, eine weit verbreitete Bande zigeunerisch ungebundner Springinsfelde wissenschaftlich an die Kette gelegt zu haben, weshalb die gleiche Auszeichnung gebührt dem Collegen Dr. Calpovisius Verbotenus de la Frontera, wel- cher die Plattfüsse der ganzen Welt in einer Weise behandelt hat, wie gemalt. Wer das Glück hat, einen Plattfuss zu be- sitzen, wird jetzt nach einfacher Besichtigung nicht mehr darüber in Zweifel sein können, ob er weiblich oder männlich ist. Da Calpovisius und Canadesius dieselbe Schule besucht haben, so ergiebt sich von selber, dass der Meister dieser Schule dazu berufen ist, Regulative für alle möglichen und denkbaren Genera zu schreiben. Also schreibe er sie und sei dafür gesegnet. Der goldne Stachel am Wespen-After wird verliehen: Pselaphus Schlauphus Dresdensis, weil er die Republik des germanischen Ungeziefers vor dem Staatsstreiche der Dietatur durch einen geschickt dirigirten Libellenschwarm gerettet hat. Ausserdem ist der Leibarzt Alpha-Beta ange- wiesen, kritische Krampfanfälle seiner Platyderen, Haptoderen, Montanellen und Varianten durch antikritische Canthariden und Fontanellen zu curiren und schützen. Es ist höhern Orts missfällig bemerkt worden, dass mit den Prädicaten „endgültig, lichtvoll, entscheidend“ seit einigen Jahren ein schnöder Missbrauch getrieben wird. Dergleichen Orakelsprüche ziemen sich durchaus nicht für rohe Empiriker, sondern ausschliesslich für gebratne Doctoren aus der Jenaer Pfanne & 46 Thaler preussisch. Selbstverständlich gebühren diese Prädicate nicht den ersten besten Producten aus den alten, neuen oder neuesten Provinzen — — nur Geburten, welche zwischen Panke, Spree und Kupfergraben das Licht der Welt erblickten und im Berliner Dialeet bewandert sind, haben Ansprüche darauf. (Das Recht der Uebersetzung in wild- fremde Sprachen und des Widerrufs im nächsten Heft bleibt vorbehalten.) Dem Professor Karl Lindenschwärmer wird der Charakter als „Hofdamenverblüffer“ ertheilt wegen seiner 6 Unsterblichkeitstheorie der hartgesottenen Gregarinen in den Weichselzöpfen buriätischer Cameliendamen. Auch ihm ist das Recht vorbehalten, das Abenteuer des Don Quijote, welches er mit den Windmühlen bestand, aus dem Spanischen ins Uralische zu übersetzen; der Reinertrag ist für den sitt- lichen Zweck bestimmt, nackte Puppen nothdürftig mit Cocons zu bekleiden. Dem p. Darwin wird bei strenger Ahndung verboten, Hypothesen zu haben und durch den Druck gemeingefährlich zu verbreiten. Durch seine Brandraketen sind schon mehrere der ehrwürdigsten alten Perücken angesengt worden, hoch- gestellten Präsidenten wurde ganz unheimlich, ständische tausendjährige Menschenvorrechte sind affenmässig erschüttert, und eine Unzahl speciell bepfandbriefter Mihi-Obligationen auf wissenschaftliche Unsterblichkeit ward durch vorüber- gehende Werthlosigkeit schnöde bedroht. Diesem Unfuge muss nachdrücklich und gleich an der Wurzel gesteuert werden. Demzufolge soll von jetzt ab in dem ganzen Ge- biete der Entenmongolei auch nicht ein Nachtwächter an- gestellt werden, welcher des Darwinismus bei Tage oder bei Nacht, bei dem Wasser-Holen oder Abschlagen irgend verdächtig geworden. Quos Ego — —! Wenn der Staat lauter richtige Nachtwächter hat, wird er vor revolutionairem Brandschaden wohl sicher sein! Für die unverantwortliche Redaction: C.A.D., R; 3 h y“ Rede zur Stiftungsfeier am 12. October 1867: Meine Herren! Heute, wie vor einem Jahre um diese Zeit, werden wir veranlasst, unsern Stiftungstag um einige Wochen früher zu. begehen durch die willkommene Anwesenheit unsers verehrten Vorstands-Ehrenmitgliedes Prof. Zeller. Der ihm inzwischen auf sein Ansuchen bewilligte ehrenvolle Absclied aus dem Staatsdienst lässt uns hoffen, dass er von der dadurch ge- wonnenen freieren Zeit noch recht lange Gebrauch machen werde zum Frommen der Entomologie, und zum pegiellen Vortheil unseres Vereins. Eine schätzenswerthe Frucht dieser Musse sehen Sie be- reits in der durch Prof. Zeller in den letzten Wochen durelh- geführten Revision und Durcharbeitung der Vereinsbibliothek, welche durch die starken Zuwüchse der letzten Jahre einer. exacten Collationirung von kundiger Hand bedurfte. Es scheint mir unbestreitbar — und eine vier und zwanzigjährige Leitung der Vereins-Angelegenheiten berechtigt mich gewiss zu dieser Behauptung — dass gerade die Bibliothek das Palla- dium: des Vereins ist. Je mehr sie vervollständigt, je fleissiger sie von den berufenen Mitarbeitern gebraucht wird, um so segensreicher wirkt der Verein für die Wissenschaft, ‚deren solide Weiterführung sein Ziel ist. Mit jedem Jahre steigert. sich natürlich der Werth dieses Bücherschatzes, während das Personal der Vereinsglieder nach den Naturgesetzen den Ver- änderungen und Schwankungen unterworfen bleibt, denen sich alle und jede Persönlichkeit nicht entziehen kann. Und dass die Bibliothek des Stettiner Vereins eine der besten und reichsten ist, dafür bürgt uns das vollgültige Zeugniss. des berühmten Verfassers der mustergültigen Bibliotheca Ento- mologica. .. Ueber die beklagenswerthe Einbusse; welche der Verein im Laufe des letzten Jahres durch den Tod mehrerer Mit- glieder erlitten hat, geben bereits die Vereins- Angelegenheiten der letzten Zeitungshefte Nachricht; , ebenso über die neu hinzugetretenen Mitglieder. In Betreff der Finanzen und des Verkehrs: mit wissen- schaftlichen Gesellschaften hat sich nichts geändert. Bei der offenkundigen Thatsache, dass die deutschen (leider auch die nichtdeutschen) Entomophilen sich ‚fast nur mit zwei Ordnungen beschäftigen, mit Käfern oder Schmetter- lingen, während die Zahl derjenigen, welche sich mit den. 8 übrigen abgeben, verschwindend klein ist — bei dieser That- sache braucht man sich nicht darüber zu wundern, dass es versueht worden ist und versucht werden wird, periodische Werke herauszugeben, welche sich ausschliesslich mit nur einer jener bevorzugten beiden Ordnungen beschäftigen. Ich bekenne offen, dass ich diesen Unternehmungen wenigstens so lange noch kein vorragendes Gedeihen wünsche, als die Naturgeschichte in den Schulplänen noch so arg vernachlässigt wird, wie heutzutage. Denn die unbezweifelbare Folge von exclusiv coleopterologischen oder lepidopterologischen Jour- nalen würde sein, dass die Hemiptera, Diptera, Orthoptera ete. total exilirt würden, und das würde ich für einen beklagens- werthen Verlust erachten, der entschieden schwerer wiegt als der scheinbare Vortheil, der zu Gunsten exelusiver Schriften einer Ordnung behauptet wird. Das Häuflein der wissen- schaftlich fleissigen und der zahlenden Entomophilen ist immer noch so bescheiden klein, dass es nicht an der Zeit erscheint, einer Itio in partes das Wort zu reden. lch wiederhole deshalb von neuem den oft von mir ausgesprochenen Wunsch, die entomologischen Väter mögen doch ihre entomophilen Söhne auf jede vernünftige Weise dahin zu leiten suchen, dass sie sich mit einer der vernachlässigten Ordnungen be- schäftigen, damit die künftigen Generationen der Vorwurf nicht treffe, den die gegenwärtige offenbar nicht ablehnen kann. Aus der seit der letzten Sitzung eingelaufenen Correspon- denz theile ich in üblicher Weise Folgendes mit. Es schrieben die Herren: 1. Staatsrath Dr. v. Kerne) Moskwa 1. August, hat den Brief nach Sarepta befördert, glaubt aber, dass der Addressat verreist ist. Die Moscowiten sind mit ihrem Sommer so ziemlich zufrieden, hatten sogar schon von zu grosser Hitze zu leiden. Bei den Festivitäten der ethnographischen Aus- stellung hätte man sich leicht den Magen verderben können, zumal an den vielen Tischreden der sprechlustigen Gäste. Frage, ob von den nicht entomologischen Artikeln der Herren Heinrich und Anton D. keine Separata kommen würden. Augen- blicklich sei fast das ganze Bureau der Kaiserl. Gesellschaft auf Reisen und Einsender eumulire in sich fast alle Aemiter. Mehrere Petersburger Gelehrte, Baron Osten-Sacken, Lenz, Beschassof ete. sind nach Taschkend gereist, was voraussicht- lich für die Entomologie weniger Resultate zur Folge haben wird, als für die Botanik. 2. Custos Rogenhofer, Wien 10. August, berichtet, dass Prof. Zeller schon wieder von seiner Kärtner Exeursion nach Wien zurückgekehrt ist. Von der Maeklinschen Mono- graphie besitzt das Museum den Anfang bis $. 264 und bittet g um den Schluss. Die letzten Nachrichten über Prof. Bilimek besagen, dass er aus Mexico mit der östreichischen Legion heimgekehrt ist, auf der See einen Theil seiner Sammlungen eingebüsst hat und augenblicklich in der Regentschaft Alger mit Naturstudien sich beschäftigt. Herr Mann ist von seiner Exceursion nach Botzen, Herr Erber aus Corfu und. Syra heimgekehrt, Herr J. Lederer weilt noch im Orient. 3. Leo Molinari, Breslau 14. Aug., fand in einer Kaffebohne einen Käfer, der ihm fremd scheint, und fragt nach dem Namen. [Herr M. hat Unrecht, wenn er besorgt, mit seiner Frage „ausgelacht* zu werden: Der Käfer ist in der That in Europa fremd, wenn auch sonst im tropischen Kosmopolit; es ist der in allen Kaffeländern, Java, Ceylon, Antillen, Brasilien vorkommende Araeocerus coffeae F.] 4. Oberförster von Bernuth, Wolgast 16. August und 3. September, berichtet über einen entomischen Schaden, deı in der Aachener Stadtförsterei droht, und bittet um Abhülfe. 21. Sept. Die Sache ist zu seiner Zufriedenheit erledigt, und er dankt für geleisteten Beistand. 5. H.T. Stainton, Pitlochrie, Perthshire 10. August, erhielt meinen Brief statt in seinem gewöhnlichen Tusculum bei London fünfhundert englische Meilen weiter nördlic.h, nahe bei dem Hochlandpass Killiekrankie, wo er und seine Gattin, unser verehrtes Ehrenmitglied, alpine Excursionen machen. Meinen zu Anfang September’s in Aussicht gestellten Besuclı bittet er auf die Mitte des Monats zu verschieben, weil er erst am 16. von der Versammlung in Dundee zurück- kehren wird. 6. Dr. H. Hagen, Königsberg 15. Aug., hat die erfor- derlichen Präliminarien wegen seiner Reise naclı Cambridge (bei Boston, United States) jetzt abgeschlossen und beschäftigt sich mit den Vorkehrungen zur Ueberfahrt. Anfrage wegen entomologischer Desideria. 7. Dr. Friedenreich, Blumenau, 8. Catarina, Brasil 18. Juni und 19. Juli, hat "eine Sendung für mich an die preussische Gesandtschaft in Rio abgeschickt und berichtet übef den Inhalt derselben. Von Oxycheila femoralis Lap. hatte er seit mehreren Jahren jede Spur verloren; erst kürz- lich war es seinem Schwiegersohn gelungen, das Thier in einem Mühlbache unter Steinen dicht hinter dem Mühlenwehr wieder in einigen Stücken aufzufinden. [Auch Lacordaire sagt in seinen Genera Col. I p. 10, dass er Oxych. tristis bei Rio unter Steinen am Rande von Bächen gefunden, und erwähnt, dass Goudot in Columbia Ox. aquatica unter Steinen fand, die in der Mitte eines Flussbettes zuweilen wasserfrei wurden] 10 8. 8. Brauns, Lehrer der Mathematik und KNatur- wissenschaften am Gymnasium Friderieianum in Schwerin (Mecklenburg) wünscht dem Vereine als Mitglied beizutreten und bittet um die Adresse des jüngeren Herın Philippi in St. Yago, der ein Schulkamerad von ihm gewesen. 9. Al. Becker, Organist in Sarepta, 5. August, erzählt von der sechswöchentlichen Reise, welche er durch die Kal- müken- und Truchmenen-Steppe, durch Stawropol nach dem Kuban bis auf den caucasischen Beschtan gemacht hat. Der Insecetenfang ist namentlich da gut ausgefallen, wo Flüsse waren. 10. Prof. Zeller, Meseritz 20. August, ist von seiner Excursion nach Oberkärnten wieder heimgekehrt, wurde von den werthen Collegen in Wien gastlich aufgenommen, hat Herrn J. Lederer’s Rückkehr aus dem Orient nieht mehr ab- warten können und wird versprochenermassen die Resultate der Reise für unsere Zeitung ausarbeiten. 11. Sam. Stevens, London 22. August, ist von den Hinterbliebenen Hamlet Clark’s aufgefordert worden, dessen entomischen Nachlass zu reguliren, und fragt an, ob und welche Objeete ich dem Verstorbenen ad depositum zum Determiniren oder zu wissenschaftlichem Gebrauche anver- traut. Hamlet Clark sammelte, wie bekannt, nur in zwei bestimmten Richtungen, Hydrocantharen und Phytophagen. Die Hydrocantlıaren, eine ausgezeichnet reiche Colleetion mit vielen Typen, soll für 100 Pfund St. verkauft werden. Noch weit reichhaltiger ist die Sammlung der Plıytophagen, welche ausser den beträchtlichen von Clark mit Fleiss und grossen Geldopfern zusammengebrachten Chrysomelen-Schätzen noch das ganze von Dejean hinterlassene und von Laferte, Thomson, Chevrolat, Deyrolle erstandene Material mit einschliesst. Obwohl diese Anschaffungen wohl an baarem Gelde an 600 Pfund St gekostet haben, soll die Sammlung für 300 Pfd. verkauft werden. [Mir ist ein grosser Theil der Clırk’schen Phytophagen- Sammlung aus eigner Ansicht bekannt, und ich glaube, dass nur die ebenfalls ausschliesslich auf Chrysomelinen gerieltete des Dr. Baly mit ihr rivalisiren kann. Da ich aber die letztere gleichfalls nur theilweise kenne, überdies beide Col- leetionen nicht gesehen habe, seitdem sie durch die Reich- thümer der Herren Bates, Wallace etc. wesentlich verändert und erweitert wurden, so muss ich mich darauf beschränken, zu versichern, dass 300 Pfund für die Clark’sche Sammlung gewiss keine übertriebene Forderung ist. C. A. D.] 12. Dr. Anton Dohrn, Millport bei Glasgow 22. Aug., berichtet über die Resultate seiner dortigen Meerfischerei und a u Pa u 11 glaubt, für die Embryologie der Crustaceen wesentliche Ent- deekungen gemacht zu haben. Er wird mit den Edinburgher Professoren Turner und Allman die Naturforscher- Versamm- lung in Dundee besuchen, wo er mit Stainton zusammenzu- treffen hofft, um nachher in London noch die unter Water- house und Woodward stehende palaeontologische Sammlung des British Museum auf einige Punkte hin genauer zu stu- diren. Die für Brasilien bestimmte literarische Sendung hat er bei der Durchreise durch Hamburg rite abgegeben. 13. C. Fairmaire, Port sur Saöne 10. Aug., musste wegen heftiger Congestionen auf Befehl des Arztes sein Bu- reau auf einige Wochen verlassen. Die für Baron Chaudoir bestimmten Carabicinen konnte er noch nicht abgeben, weil Ch. nach Russland gereist ist und erst gegen Ende des Jalırs in Paris zurückerwartet wird. 14. Prof. H. Burmeister, Buenos Aires 10. März, sen- det den dritten Band der Anales des dortigen Museo publico und ersucht um Beförderung desselben Werkes an mehrere Adressen; wünscht Austausch der Publicationen und Besorgung mehrerer literarischer Aufträge. Er hat am Rio salado. 30 Le- - guas südlicher, einen neuen schönen Baripus gefunden, dem spe- eiosus ähnlich. Mit der Entomologie wird er sich wieder spe- eieller abgeben, sobald er die urweltlichen Thiere, mit denen er sich jetzt beschäftigt, sodann die Säugethiere und Vögel der Argentina absolvirt hat. Allerlei interessantes und neues Ma- terial hat er bereits beisammen. So z. B. fand er neulich, dass Lacordaire in seinen Genera 1. 267, das Männchen von Melanotus (welches selten zu sein scheint) nicht richtig beschreibt: es hat an den Vorder- und Mittel-Tarsen vier erweiterte Fuss- glieder, von denen das erste das längste und das vierte nicht kleiner ist als das dritte. Eine Art Migadops Waterh. kommt schon in der Banda oriental vor, desgleichen von Miscoce- phalus Chaud. eine Art, welche identisch scheint mit der aus dem Amazonen-Gebiet beschriebenen. Wenn Lacordaire gegen Dejean behauptet, die beiden Arten Paramecus fänden sich blos im Gebiet der Cordilleren, so hat er Unrecht — Bur- meister hat die grössere Art (eylindrieus Dej.) aus der Banda or., die kleinere (laevigatus Eschs.) von Mendoza und von B. Aires. 15. Dr. Staudinger, Dresden 31. Aug., sendet einen kleinen Artikel, den er noch in das letzte Heft der Zeitung 1867 aufgenommen wünscht. Dem Gesuche kann nieht mehr entsprochen werden, da der letzte Bogen bereits gedruckt ist. Erkundigung, ob die Schlaegersche Sammlung in Jena bereits verkauft worden. 12 : 16. Dr. Hagen, Königsberg 30. Aug., nimmt definitiv Abschied, da er willens, am 14. September mit der Hammo- nia von Hamburg abzureisen, vorher aber noch dem Freunde Selys Longehamps einen kurzen Besuch abstatteu will. 17. H. Christoph, Sarepta 29. Aug., dankt für frü- here Determinationen und wünscht dergleichen auch für die letzte Sendung zu erhalten. (Dieselbe hat sich bereits mit diesem Briefe gekreuzt.) Er hat an Alhagi camelorum eine grosse Julodis gefangen, von der er eine Zeichnung beilegt. (Danach ist es Jul. variolaris Pall) Er hat auch versucht, in.eine der seit einigen Jahren am Bogdo entdeckten Kalk- höhlen einzudringen, aber bei diesem Versuche keine Insecten gefunden. (Der Bogdo ist ein in der Steppe durch seine Höhe von 800 Fuss weit und breit sichtbarer Berg, der schon wegen dieser eigenthümlichen Lage merkwürdig ist und auch in Flora und Fauna Absonderliches bietet.) 18. Gerichtsrath A. Keferstein, Erfurt 9. September, sendet mir einige ostindische Käfer, fügt eine Notiz für die Zeitung bei und bittet um Beförderung einer Sendung an Pa- stor Rosenberger in Curland. 19. 8. Solsky, Petersburg 10. Septbr., klagt über den ‘kurzen, nasskalten Sommer, der auch dort den Insecten total ungünstig gewesen, hat sich bemüht, entomologische Verbin- dungen mit Taschkend, Ostsibirien und China anzuknüpfen, deren Resultate aber erst in Jahr und Tag zu erwarten ste- hen. Aus der entomolog. Zeitung hat er ersehen, dass sein Rhaebus sagroides mit dem Rh. Beckeri Suffr. und sein Cryp- toceph. tamarieis mit desselben Autors Cr. astracanicus in Collision gerathen sind. 20. Justizrath v. Prittwitz, Brieg 8. Septbr., sendet die aus der Vereinsbibliothek entliehene Tijdschrift voor En- tomologie zurück, aus der er sich Abschriften genommen und -die ihn interessirenden Tafeln copirt hat. Er fügt eine Sen- dung brasilischer Insecten mit der Anfrage bei, ob dieselben zu Gunsten des dortigen Sammlers zu versilbern wären? (— Schwerlich, da die Sachen an sich zu den gemeinen Rio-Spe- cies gehören und ziemlich schleelit gehalten sind. —) Eine Tafel mit Schmetterlingen für die Zeitung. 21. Dr. Anton Dohrn, Mountsfield 17. Sept., hat auf der englischen Naturforscherversammlung in Dundee einen Vortrag über Embryologie der Arthropoden in englischer Sprache gehalten, dessen „strong foreign accent“ zwar vom Reporter des Dundee Advertiser monirt wird, aber Männer wie Sir John Lubbock, Prof. Busk, Turner ete. nicht abge- halten hat, theilnehmend auf das interessante Thema einzugehen. Er war jetzt drei Tage in Swanage auf freundliche Einladung 13 des berühmten Prof. Huxley, um ihm seine neuen und nach Ansicht H’s wesentlich eingreifenden Beobachtungen mitzu- theilen. 22. H. T. Stainton, Monatsfield 17. Sept., erhielt das vierte Heft der Zeitung für die englischen Abnehmer, erwähnt des günstigen Eindrucks, den Anton’s Vorträge auf die eng- lisehen Naturforscher gemacht, hofft, mich Ende October dort zu sehen. 23. Die schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur, Breslau 20. Aug., sendet ihren Jahresbericht für das Jahr 1866 und dankt für die erhaltene Zeitung. | 24. Frau Diaconus Schläger, Jena 12. und 19. Sept., nimmt wegen des Verkaufs der Sammlung meinen Rath und Beistand in Anspruch. Denselben Gegenstand betrifft ein Brief des Herrn 25. Coleman T. Robinson, Paris 20. Septbr., welcher zu wissen wünscht, ob auch die Präparate über Geäder der Schmetterlinge in den Verkauf der Sammlung mitbegriffen sind. 26. Andr. Murray, Edinburg 18. Sept., war angenehm überrascht, auf der Naturforscher-Versammlung in Dundee Dr. Anton Dohrn zu treffen, der sich durch seinen Vortrag die ehrende Theilnahme der hervorragenden Männer der Wissen- schaft errungen. Murray beabsichtigt, die fühlbare Lücke zu ergänzen, welche durch das Eingehen der Natural History Review entstanden, und hofft, dass das möglich sein werde, wenn man deren Plan noch dahin erweitert, dass über wis- senschaftlich interessante Reisen Bericht abgestattet wird. Er nimmt in dieser Beziehung meinen und Dr. Heinrich D’s Rath und Beihülfe in Anspruch. Auch ist es ihm gelungen. in Old Calabar, und zwar dreissig englische Meilen im Innern des Landes, also in einer ganz interessanten Gegend, einen Cor- respondenten zu gewinnen, von welchem er auf entomische Ausbeute rechnen darf. In einem spätern Briefe, London 4. Oct., dankt er für die ihm verheissene Unterstützung. 27. Prof. Stäl, Stockholm 24. Sept., ist gerne bereit, den ihm von mir mitgetheilten Wunsch Prof. Burmeister’s zu erfüllen und wird nicht nur die gewünschte Monographie, son- dern auch noch andere literarische Werke einsenden. Gleiche Bereitwilligkeit soll er Namens des Prof. Boheman zusagen. Die Nachrichten über Dr. Anton D. waren ihm sehr angenehm und die angetragene Determination der Hemiptera aus $. Ca- tarina und Guatemala wird er gern übernehmen. Das Mu- seum in Stockholm würde es gern selıen, wenn Prof. Bur- meister Insekten aus Buenos Aires mitiheilen könnte. 28. Schulrath Suffrian, Münster 25. Septbr., schliesst (mit Recht) aus meinem Nichterscheinen, dass ich die Frank- 14 furter Versammlung nicht besucht habe (— sie liess sich mit Prof. Zellers längst erbetenem Besuche nicht in Einklang brin- gen —) und bedauert, dass seine körperlichen Leiden noch immer keiner durchgreifenden Besserung weichen wollen. Es freut ihn, dass mir das mitgetheilte Phrissoma (speetrum Boh. in lit. 2) brauchbar war und er wird dafür einen ihm fehlenden Carabus oder Cryptocephalus gerne entgegennehmen. Der Missionar im Hottentottenlande, von dem jenes Phrissoma stammt, ist mit ausführlicher Information versehen worden. Zeitungsartikel über eine nordamerikanische Art der Gattung Haemonia. 29. Dr. R. A. Philippi, 8. Yago Chile 16. Aug., be- dauert, dass ihm seine mannigfachen Aemter zu wenig Zeit für Entomologie frei lassen, und dass er gerade für diesen "Zweig der Naturkunde dort unter den deutschen Landsleuten so wenig Sympathie findet. Die übrigen Fremden und vollends die hijos del pais (Landeskinder) fragen gar nichts nach Naturgeschichte. Da ist es ihm denn ein wahrer Trost, wenn er „einen lieben Brief aus der alten bessern Welt erliält, wo es noch närrische Menschen giebt, die den Fliegen nachjagen statt den Mädchen, trockne Pflanzen sammeln statt Geld auf- zuhäufen, und so thöricht sind, Geld lieber für, ein Buch, als für ein in Paris gefertigtes Kleid auszugeben.“ Eine kürzlich untersuchte Galle lieferte ihm zu seiner Ueberraschung weder Ceeidomyiae noch Cynipes, sondern Diplolepariae. Im Winter zo& er Cossus Valdivianus aus Salix Humboldtiana. 30. Oberlehrer Cornelius, Elberfeld 2. Oct. freut sich, dass seine Anregung über die Entwickelungszeit des Lucanus cervus einen Brief aus Oestreich zur Folge gehabt hat, dessen Inhalt er zur Benutzung für die Zeitung mittheilt. 31. Coleman T. Robinson, London 2. Oct., hat meinen ihm nach Paris addressirten Brief erhalten und daraus gern die gewünschten Nachrichten über die Verkaufsbedingungen der Schlägerschen Sammlung entnommen. Die eventuelle Einladung zum Stiftungsfeste des Vereins wird er gerne an- nehmen, wenn es sich irgend so combiniren lässt. Ein Tele- gramm vom 9. October bedauert, dass ihm dies nicht möglich sein wird. 32. C. Hostinsky, Csenej (Süd-Ungarn) 1. Oct., dankt für seine Aufnahme in den Verein und berichtet von der enormen Trockenl:eit des dortigen diesjährigen Sommers. Kleinere Flüsse, z. B. die Bega, vertrockneten gänzlich, gröss- sere (wie die Maros) waren zum Durchwaten niedrig. Ein starker Regen am 28. September kam um so erwünschter, als bereits das Trinkwasser knapp wurde. Dass unter solchen Umständen die Insecten-Ausbeute null war, ist natürlieb. 15 33. Ad. Quetelet, Seer. der Königl. Akademie der Wissenschaften in Bruxelles, 1. Sept., sendet deren vorjährige Publieationen, fügt seinerseits die Beobachtungen über die period. Phaenomene hinzu und dankt für den erhaltenen Jahr- gang 1866. 34. Dr. Friedenreich, Blumenau 17. August, erhielt meinen Brief vom Pfingstmontage, übt sich jetzt im Beschrei- ben und theilt mir einiges zur Probe mit. Er hofft, dass ich bei Eingang dieses Schreibens schon im Besitz seiner letzten Sendung sein werde. (Leider nicht.) 35. Hauptmann Fıhr. v. Harold, München 9. October, spricht nachträglich seinen Dank für freundliche Aufnahme aus, ist mit Redaction des zweiten und dritten Heftes seiner coleopterologischen Hefte vollauf beschäftigt — das dritte soll den Anfang des von ihm und Dr. Gemminger verfassten Käferkatalogs (alle beschriebenen Arten enthaltend) bringen. Determination einiger von mir erhaltenen Coprophagen; An- frage nach dem Verbleib der von Wiedemann im zool. Ma- gazin beschriebenen Typen, und ob in Italien keine entomol. Gesellschaft existire? (Bisher, meines Wissens, existirt noch keine.) | ...86. Prof. Dr. Mäklin, Taipalsaari (nördl. Finland) s. d., hatte wegen der Excursion nach diesem Orte meinen letzten nach Helsingfors gerichteten Brief erst verspätet erhalten. Er verweiset wegen der Bestimmung der mir zur Distribution übersandten Exemplare seiner Monographie über Strongylium auf frühere Briefe, mir im Uebrigen dabei freie Hand lassend. In Betreff der Besetzung der Stelle des verstorbenen Prof. v. Nordmann hat das Consistorium ihn dem Kaiser empfohlen, aber wegen dessen Reise ist noch keine Entscheidung erfolgt. Die an Dr. Heinrich Dohrn übersandten Conchylien stehen ganz zu dessen Disposition, falls er sie gebrauchen kann; es wird nur um Angabe der wissenschaftlichen Namen nach den Nummern gebeten. 37. Pastor H. Kawall Pussen im Kurland sendet unter Kreuzband mit Stempel vom 23. September a. Styls phäno- logische Beobachtungen ein und ein Separatum über Bienen in Kurland und Livland. | 38. Von der Smithsonian Institution Washington die Empfangsanzeige über die Sendungen unsrerseits (Zeitung und Linnaea), und Gegensendungen aus Boston, Cambridge, Co- lumbus, New-York, Philadelphia und Salem. 39. 8. A. Scheidel, Frankfurt a. M. 5. Oct., sendet ein Exemplar der von ihm verfassten „Geschichte der Sencken- bergscehen Stiftshäuser“ als Geschenk für die Bibliothek em. 16 40. Prof. Stäl, Stockholm 9. Oct., zeigt an, dass er die für Prof. Burmeister bestimmten Werke dem Buchhandel zur Beförderung an mich übergeben habe, und schlägt Herrn Dr. med. C. J. E. Haglund, u: Arzt in Norrköping, als Mitglied vor. Aus diesen Excerpten werden Sie, meine Herren, aus- reichend entnommen haben, einmal, dass der Verein = und ausser Deutschland lebenskräftig erünt und blüht, sodann, dass es, wenngleich eine überwiegend angenehme, so doch auch stark beschäftigende Aufgabe ist, neben den laufenden Geschäften der Zeitungs-Redaction den vielfachen Ansprüchen der Correspondenz und Spedition zu genügen. Gern und dankbar erkenne ich an, dass mir von tüchtigen Leuten, die mir auch persönlich werthe Freunde geworden und geblieben sind, die Vereinsleitung in mancher Beziehung wesentlich er- leichtert wurde — aber das darf mich gegen den Umstand nicht blind machen, dass von Jahr zu Jahr mir die „non in- tellecta seneetus“ näher tritt und meine Kräfte allmählig ver- ringert und lahm legt. Ich bitte Sie deshalb, diesen Umstand gehörig ins Auge zu fassen und zu erwägen, in welcher Weise die Interessen des Vereins am wirksamsten gewahrt werden können, wenn ich mich genöthigt sehe, meine bisherige Thö- tigkeit aufzugeben oder doch auf ein wesentlich geringeres Mass zu beschränken. %r Die Versammlung beschloss hierauf einstimmig, den Dr. Heinrich Dohrn in den Vereins- Vorstand aufzunehmen und ihn für vorkommende Fälle als Vice-Präsidenten mit der Leitung der Vereins-Angelegenheiten zu betrauen. Im Laufe dieses Jahres ist an Stelle. des quieseirten Herrn Freiherrn Senfft-Pilsach Herr von Münchhausen Ober- Präsident von Pommern geworden. Auf die Anfrage des Unterzeichneten, ob er gleich seinem Herrn Vorgänger das Protectorat des Vereins weiterführen wolle, hat Herr von Münchhausen sich dazu freundlich bereit erklärt, und es wurde dem Unterzeichneten der Auftrag, ihm dafür den Dank des Vorstandes auszusprechen. Als Mitglieder wurden in den Verein aufgenommen Herr 8. Brauns, Lehrer der Mathematik und Naitur- wissenschaften am Gymnasium Frideri- cianum in Schwerin (Mecklenburg). - Dr. med. C. J. E. Haglund, Arzt in Norrköping. - Otto Stoll in Seefeld bei Zürich, und nach Bestätigung der bisherigen Vereinsbeamten in ihren Aemtern wurde die Sitzung durch ein gemeinsames Mahl beschlossen. Dr. C. A. Dohrn. 17 Mitglieder-Verzeichniss. Indem ich zur Ersparniss des Raumes auf das zu Anfang des vorjährigen Jahrgangs befindliche verweise, bemerke ich, dass von den darin aufgeführten Mitgliedern seitdem gestorben sind die Herren: Dr. Caesar in Bremen (von dessen schon vor einigen Jahren erfolgtem Tode die Nachricht erst jetzt mir bekannt wurde). Dr. Coquerel (starb an der Cholera auf Bourbon). Hamlet Clark, früher in London, starb in einer englischen Landstadt, deren Namen ich nicht erfahren habe. Koch, geh. Amtsrath in Sülz, Mecklenburg (eben- falls bereits vor längerer Zeit gestorben). Micksch in Pilsen. Diaconus Schläger in Jena. Sievers, Kaufmann in Petersburg, der nach brief- licher Mittheilung auf einer Badereise in Carlsbad vor Kurzem gestorben ist. v. Tiedemann, Gutsbesitzer bei Danzig. Wahlberg, Professor in Stockholm. Als Mitglieder eingetreten sind die Herren: Anton Honzyk in Wedy. H. Tournier in Geneve. C. Schenckling in Laucha. Baron Huene auf Lechts bei Reval. Dr. C. Crüger in Hohenfelde (Hamburg). Dr. Milde in Breslau. Dr. Bail in Danzig. C. Flux, Kaufmann in Pernambuco. C. Wilken, Lehrer in Hildesheim. C. Hostinsky in Üzene]. Der Nachfolger des Herrn Baron von Senfft-Pilsach im Oberpräsidium der Provinz Pommern Herr Ober-Präsident von Münchhausen hat auf meine, auf $. 1 der Vereins-Statuten gestützte Anfrage die Gewogenheit gehabt, das Protectorat des Vereins zu übernehmen. | In den Vorstand des Vereins mit der Befugniss, den Prä- sidenten in dessen Auftrage zu vertreten, ist aufgenommen: Dr. Heinrich Dohrn in Stettin. Dr. C. A. Dohrn. 18 Agapetus tomentosus Pictet von - j Dr. H. Hagen. : Niger, luteo hirtus; tegminibus fusco griseis, luteo hirtis; pedibus luteo fuscis; Mas. Lamina ventrali longa, angusta, flava a; app. sup. nullis; penis cuverculo naviculari, supra exciso lamina media apice bifida; valvulis penis linearibus apice re- curvis; app. inf. laminatis, oblongis, basi latioribus; apice intus creta infracta. tridentata. Fem. Spina ventrali brevi. Rhyacophila tomentosa Piet. Phr. 189. i1. tab. 16. f. 9. Long. c. alis 5Y, mill; Exp. al. 10 mill. Mas. Körper schwarz; Kopf schwarz, jederseits mit zwei ovalen‘, flachen, gelben Wülsten,, matt gelb behaart; Fühler und Taster braun; Prothorax jederzeit mit gelblichem Wulst; Thorax schwarz, "gelb behaart; Füsse lehmfarbig, Trochan- teren gelb; Sporen wenig dunkler: Flügel bräunlich grau, die vorderen gelb behaart, Wimpern am Hinterrande dunkel; die Aussenseite der langgezogenen Discoidalzelle ist leicht nach innen geschwungen, die erste Apicalzelle an der Basis schmä- ler; die erste Gabelzelle so lang oder länger als die zweite. Leib schwarz, unten falb behaart; der Bauchlappen ist lang und schmal, die Spitzenhälfte seitlich gesehen nach unten etwas dicker; der Bauchlappen entspringt mit breiter drei- eckiger Basis, ist leicht gekrümmt und reicht bis zur Basis der App. inferiores (wenn der Leib eingezogen bis über ihre Mitte); das vorletzte Bauchsegment glatt. | App. sup. fehlen; das letzte Rückensegment bildet innen eine polirte schwarze Höhle, in welcher oben dicht unter dem Hinterrande der Penisdeckel befestigt ist. Penisdeckel umgekehrt kahnförmig, schwarz, polirt an der Basis, gegen die Spitze hellbraun; er ist wenig kürzer als die App. inf.; seine geraden, an der Basis etwas eingedrück- ten Seiten dreieckig, spitz auslaufend; der obere Kiel des Penisdeckels ist gleich hinter der Basis i in seiner ganzen Länge fortgeschnitten und in den Raum vertieft eine hellgraue Mem- bran gelagert, deren gespaltene, nach oben gebogene Spitze den Penisdeckel etwas überragt. Penisscheiden lang, dünn, 'nadelförmig, schwarz polirt, im unteren Raume des Penisdeckels gelegen, an ihrer Basis ver- 19 eint oder wenigstens nahe zusammentretend, die nach oben gekrümmten Spitzen etwas über den Penisdeckel .hinaus- reichend. App. infer. jederseits eine braune oblonge Platte, unten gegen die runde Spitze schräg etwas abgeschnitten, aussen platt, leicht behaart, innen löffelartig; die Basis verbreitert sich und biegt sich röhrenförmig nach innen; der Spitzentheil: trägt auf einer inneren scharfen, im’ rechten Winkel gebro- chenen Leiste drei schwarze Zähne. rel Die Beschreibung ist nach einem Stück gemacht, das Pietet an. Curtis mitgetheilt hat. Piectets Abbildung ist un-: kenntlich; seine Beschreibung widerspricht der Type nicht, nur ist das Maass von 2 Linien etwas zu klein. . Die Type ist stark verfärbt, die Haare fast ganz abgerieben, der Leib etwas gedrückt, so dass der Bauchlappen bis zur Hälfte der App. inf. vorragt. Die „base d’un jaune dore* der Füsse Base? nur auf die Trochanter. Pietet hat. diese Art und R. incoler nicht zu den übrigen Agapetus-Arten ‚gestellt, von denen er p. 194 ausdrücklieh sagt, dass sie ‚in eine eigenthümliche Gruppe gehören. . Dies und der Umstand, dass .R. tomentosa mit der nur einmal ge- fangenen R. lanata denselben Fundort und Flugzeit hat (Juni am Fuss des Jura), leiten mich auf die Vermuthung der.Iden- tität beider Arten. Unter den mir von Pietet mitgetheilten Typen ist von R. angulata nur die Spitze des Vorderflügels, der Hinterflügel und ein Theil des Mittelfusses vorhanden. Der Vorderflügel ist braun, dicht gelb behaart, die Costa braun befilzt, Hinterflügel mit falben Wimpern; die erste Apicalzelle vielleicht noch etwas spitzer als bei R. tomentosa, sonst das Geaeder identisch. Die erhaltene Schiene und Tarse sind bräunlich. Mit Pictets R. tomentosa stimmt, ein Pärchen überein, das v. Siebold in Freiburg im Breisgau erzogen ‚hat. Seine sehr interessanten Beobachtungen sind leider noch nicht: pu- blieirt. Die Gehäuse, aus kleinen Steinen geformt, sind denen von R. ciliata bei Pietet ähnlich. Die Behaarung des Pärchens ist gut erhalten und bildet auf dem dunklen braunen Flügel einen feinen gelben Filz. Die dunkeln Adern treten kräftig vor, die Wimpern sind lang und braun. Der Leib ist weniger behaart als Pietets Type. ‚Die Färbung der Flügel ist der. von R. lanata gleich. Das Weibchen ist: dem Männchen durch- aus ähnlich, Das Ende des Leibes ist stumpf gestutzt; daraus ragt die kleine cylindrische braune Eiröhre mit zwei spitzen Scheidentastern hervor. In der Mitte des dritten Bauchschil- des nahe dessen Vorderrand steht eine kleine dunkle Horn- spitze, die den Rand nicht überragt. Die bräunlichen Mittel- Ja 20 schienen und das erste Glied des Tarsus sind erweitert, hell behaart. olauni9R Ein Männchen aus Regensburg von Herrich-Schäffer ge- hört zu.R. tomentosa. | Ä Zwei Männchen aus Lüneburg von Heyer gehören gleich- falls her; bei beiden ist die erste Gabel im Vorderflügel so lang als die zweite, doch ist bei der Type von R. tomentosa in’ einem Vorderflügel die erste Gabel länger, in andern so’ lang als die zweite. Eines der Männchen aus Lüneburg hat den Bauchlappen so lang wie R. tomentosa, d. h. bis zur Hälfte der App. inf. reichend, beim andern Männchen reicht er nur bis an sie heran. Ein Männchen aus Falkenstein v. Heyden ist gleichfalls identisch, ein Weibchen aus Königstein v. Heyden etwas kleiner. Long. ce. alis 41/, mill., sonst nicht zu trennen. Ein kleineres Pärchen aus Schlesien würde ich nach dem Männchen unbedenklich herziehen, das Weibehen hat aber hellere Füsse, einen hellen Bauch und statt der Spitze auf der dritten Bauchschiene einen runden Vorsprung, ähnlich dem vorderen Ende eines Fingernagels. Auch hat das Weibchen. weisslich geringelte Fühler. Vier Männchen aus England vermag ich nach Form der App. nicht von R. tomentosa zu trennen, obwohl einige etwas grösser sind. Long. e. alis 6%, mill., die Flügel des einen wesentlich dunkler, fast schwarz, die eines andern heller braun sind ; die beiden grösseren haben die erste Gabel länger als die „weite, die beiden andern ebenso lang. Nach der Be- schreibung sind die englischen Stücke Agapetus fuseipes Curtis, nur ist die Angabe der Länge 5 Lin. zu lang; wahrscheinlich soll sie aber die Flügelspannung bezeichnen. : Ich bemerke ausdrücklich, dass Curtis bei seiner Art die „trochanters ochreous“ erwähnt, genau wie Pictet. Von den Arten bei Stephens gehört A. funereus nach der Selbständigen Beschreibung her; nach meiner Notiz ist die Type ein Weibchen. Auch A. fuseipes soll nach meiner Notiz hergehören, und die Type ein. Weibchen sein. Stephens hat die Beschreibung offenbar nach der von der eitirten R. lanata bei Pietet gemacht. Vielleicht ist das erwähnte schwarze Stück A. funereus, das helle A. fuseipes. A. comatus Steph., nach meiner Notiz als Männchen hergehörend, ist nach der Be- schreibung durch die helle Unterseite des Körpers verschieden. Die Scheiden des Penis sind von mir Stett. Z. T. 20 p. 162 als Penisdeckel bezeichnet. 21 Synonymische Miscellaneen Schulrath Dr. Suffrian. -XXXL In Lacord. Phyt. I. 221. wird als eine dem Autor unbe- kannt gebliebene Haemonia die H. nigricornis Kby. (Faun. Boreal Am. 276) aus Canada aufgeführt. Die dort mitgetheilte Kirbysche Beschreibung dieser Art stimmt jedoch mit der Be- schreibung, die der Autor selbst (ebendaselbst 910) von seiner H. americana Dej. Guer. gegeben, in allen wesentlichen Punk- ten so genau überein, dass er beide Arten als identisch an- senommen haben würde, - hätte nicht Kirby seinen Käfer merklich grösser als H. equiseti genannt, während die H. ame- ricana Lac. eben so merklich hinter dieser Art zurückbleibt. Andrerseits hat jedoch schon Prof. Schaum (in der Entom. Zeit. 1353 8. 85) die Vermuthung ausgesprochen, dass Kirby an jener Stelle unter H. equiseti die einzige in England ein- ‘heimische Art dieser Gattung, nämlich die H. Curtisii Lac., ‚verstanden haben möge, deren kleinere Stücke, wirklich den grösseren der H. americana an Grösse nachstehen, und daraus den Schluss gezogen, dass jene Angabe Kirby’s keinen Grund mehr abgeben könne, die H. nigricornis Kby. und americana Lac. noch fernerhin für verschiedene Arten zu halten. Ich habe diese Ansicht von Anfang an für sehr annehmbar ge- halten, und finde sie bestätigt durch einen in den letzten Jahren aus England an Schaum gelangten, jetzt in meinem Besitze befindlichen Käfer, welcher mit „Haemonia nigricornis Kby. Canada“ bezettelt ist, und unzweifelhaft ein sehr grosses, meine grössten Stücke von H. Curtisii noch übertreffendes, zugleich sehr hell gefärbtes 2 der H. americana bildet. Der Kirbysche Käfer ist sonach als eigene Art zu streichen und mit H. americana Lac. zu verbinden; die Art selbst aber wird den Kirby’schen Namen behalten müssen, da die Fauna Boreali Americana mehrere Jahre früher als der, die erste Beschrei- bung der H. americana enthaltende Text in Guerin's Icono- sraphie erschienen ist. Herrn Lacordaire hat von dieser Art nur ein einziges Stück, und von der nahe verwandten H. Melsheimeri Lac. anscheinend auch nur ein solches vorgelegen, und es kann deshalb nicht befremden, dass die von ihm (Phyt.I. 210.n.1. und 211 n. 2.) gegebenen Beschreibungen beider Arten noch einiger Ergänzungen bedürfen. Nach Vergleich einer grössern 22 Zahl von Exemplaren beider Arten finde ich die von der Farbe hergenommenen Merkmale nicht stichhaltig; die H. nigrieornis ist zwar im Allgemeinen etwas heller gelb und der Grund der Punkte auf den Deckschilden fällt etwas mehr ins Bräun- liche; es finden sich aber auch Stücke mit eben so dunkel- lehmgelber Färbung des Körpers und eben so geschwärzten Punkten der Deckschilde, wie sie bei H. Melsheimeri als Regeln vorkommen. Nur habe ich von der letztern noch kein Stück mit gelblicher Mitte der Stirn gesehen, vielmehr ist der kähle, glänzende, wie abgeriebene Längswisch, welcher sich über den mittlern Theil der Stirn hinzieht, stets glänzend schwarz, während er bei H. nigricornis breiter und bald schwarz, bald in der Mitte gebräunt, bald in ziemlicher Aus- dehnung dunkler oder heller gelb erscheint. Stücke mit hell- gelbem Stirnwisch bilden nach Kirby’s Beschreibung eigentlich die echte H. nigricornis Kby., und ein solches ist auch das oben ‘erwähnte canadische Exemplar; sie werden indess mit den Stücken mit schwarzer Stirn durch eine Reihe von Zwi- schenformen verbunden, so dass auf diese Abweichungen kein weiterer Werth zu legen ist. In der Behaarung der Fühler finde ich keinen Unterschied, und eben so wenig eine durch- greifende Verschiedenheit in der Sculptur der Flügeldecken: die sehr regelmässigen Punktstreifen ordnen sich bei beiden Arten zu Doppelreihen, wenn dies gleich bei H. nigricornis erst auf der hinteren Hälfte der Flügeldecken recht deutlich hervortritt, und eben so sind bei beiden die abwechselnden Zwischenräume hinterwärts leicht aufgewölbt. Als Unter- scheidungsmerkmale bleiben hiernach übrig: Für H. Melsheimeri: ein um ein Drittel bis um die Hälfte kleinerer Körper, merklich dünnere Fühler, deren 4tes ‚Glied deutlich länger ist als das dritte, stets schwarze, vorn gefurchte, hinterwärts von einer feineren Längslinie durch- zogene Stirn, deutlicher doppelförmige Flügeldecken, und etwa bei der Hälfte der Stücke ein mit zwei kleineren, nach vorn divergirenden schwarzen Längsfleckchen gezeichnetes Hals- schild; für H. nigriecornis: ein meist um die Hälfte grösserer Körper mit diekeren Fühlern, deren viertes Glied kaum länger ist als ‘das dritte, eine vom schwach eingedrückte, in der Mitte in breiterer Ausdehnung kahle und daselbst manchmal bräunliche oder gelbliche Stirn, stets ungeflecktes Halsschild, und erst hinterwärts kenntlich doppelstreifige Flügeldecken; | und dazu tritt dann noch der abweichende Bau der Flügel- ‚deckenspitze, welcher aber nicht nur. für beide Arten, sondern auch für deren Geschlechter verschieden ist und deshalb einer ‘besondern Beschreibung bedarf. | 23 Bei dem 5 der H. nigricornis ist die Flügeldecken- spitze quer abgestutzt und geht erst auf dem äusseren Drittel durch einen leichten Bogen in den normalen Aussendorn über, während die Nahtleiste mit einer kurzen, aber deutlichen Stachelspitze über den Querrand der abgestutzten Flügeldecke vorspringt. Bei dem 2 ist diese Stachelspitze breiter, daher anscheinend kürzer, und geht auch ihrerseits durch einen kurzen Bogen in den Querrand über, so dass letzterer zwischen ihr und dem Aussendorn schwach aber deutlich ausgerandet erscheint. | Bei dem & der H. Melsheimeri tritt der Nahtwinkel als eine breite, melır oder weniger stumpf zugerundete Ecke hervor, und zwischen dieser und dem mit seiner Spitze etwas mehr nach innen gebogenen Aussendorne ist der Querrand deutlich ausgebuchtet, so aber, dass der tiefer ausgeschnittene Theil dieser Bucht nahe an den Aussendorn fällt.: Bei dem 2 ist die Nahteceke schärfer, zuweilen fast rechtwinklig, da- her die Ausbuchtung des hinteren Querrandes schwächer, manchmal kaum bemerkbar, und die Gestalt des letztern sich mehr einer geraden Querlinie nähernd. Ausserdem zeigen, wie dies auch selion von Lacordaire (a. a. O. $S. 210 oben) vermuthungsweise ausgesprochen ist, die && beider Arten auf dem ersten Bauchringe einen schma- len, ziemlich seichten, muldenförmigen Längseindruck, durch welchen sie leicht von den zugehörigen 22 unterschieden wer- den können. Herrn Lacordaire hat bei seinen Beschreibungen von beiden Arten nur das 2 vorgelegen. 24 Weiteres zur Naturgeschichte von Lucanus cervus Linne von €. Cornelius in Elberfeld. Meinem Gesuche um Mittheilungen über zahlreiches Vor- kommen vom gemeinen Hirschschröter (28. Jahrgang p. 436) ist wenigstens von einer Seite in ganz erfreulicher Weise ent- sprochen worden. Herr J. Haaber, Privatier in Prag, schreibt mir unter dem 23. September 1867 (im Auszuge) Folgendes: „Ich machte hier dieselben Beobachtungen, die Sie in der „Stett. entomolog. Ztg. bezüglich des Lueanus cervus mit- „theilen. — Genau nach meinen Notaten war das Jahr „1862 ebenso gesegnet an diesem Käfer, wie das „heurige, und daher scheint es mit der Entwicke- „lungsperiode richtig zu sein. „Eine Stunde von Prag, Kuchelbad genannt, stand , sich „etwa eine halbe Stunde in die Länge ziehend, auf ziemlicher „Anhöhe ein Eichenwald, der bis auf einige stärkere Bäume „ausgehauen wurde; die Wurzelstämme' blieben, und in diesen „nun ist der Aufenthalt und zwischen den jungen Wurzelspröss- „lingen der Tummelplatz des Thieres. „Am 11. Juli d. J. auf Hypulus bifasciatus ausgehend, „blies ich Tabacksrauch in eine solche Wurzelröhre, worauf „nebst der grossen Ameise ein Weibchen des.L. hervorkam, „und ebenso bei den nächstfolgenden Strünken; die Weibchen „sind also während der Sonnenhitze verborgen, während die „Männchen tolle Jagd treiben *). „Ich nahm eines dieser 22, umband es mit einem schwar- „zen "Seidenfaden unter dem Halsschilde und befestigte es an „einem Eichenstamme — da begann ein tolles Schwirren um „den Baum! Von 11 bis 12, Uhr hatte ich 75 S& ein- „gefangen, sämmtlich aber nur L. eapreolus. Die 22 sind „bemerkenswerth verhältnissmässig grösser als die SS, von „welchen es auch einige unter einem Zoll giebt. „Dieser Käfer scheint vorzüglich Berglehnen mit Jung- „trieben zu lieben, denn ebenso häufig er auf beschriebenem „Orte vorkommt, so fehlt er immer ganz in dem auf eine *) Mir sind beide Geschlechter hauptsächlich nur Abends von sieben Uhr an zahlreich vorgekommen. e 25 „Stunde entfernten Sternthiergarten, wo doch grosser starker „Bichenwald ist uud Dorcus und Platycerus häufig vor- „kommen. — Ebenso beobachtete ich, dass Lucanus cervus „in colossaler Grösse mehr in schattigen, flach und feucht „liegenden Eichenbosquetten und nie in Gemeinschaft des „eapreolus vorkommt, sich auch nie in solcher Menge, dafür „wiederholter vorfindet. Dies sollte genau beobachtet und „geprüft werden!“ Von der Erörterung gewisser Specialitäten — Lucanus eervus und capreolus etc. — in dem interessanten und an- regenden Briefe des Herrn J. Haaber absehend, bemerke ich zur Hauptsache nur noch Folgendes. Das diesjährige zahl- reiche Vorkommen unsers Hirschkäfers hat offenbar in einem weiten Gebiete des deutschen Vaterlandes stattgefunden, und es bleibt sehr zu wünschen, nun auch Nachrichten aus an- dern europäischen Ländern, besonders aus den Inseln, über den Gegenstand zu erhalten. — Die Feststellung der fünf- jährigen Entwickelungsperiode ist um so wichtiger und er- freulicher, als die Zucht des Thieres gewiss grosse Schwie- rigkeiten haben würde und möglicher Weise nicht einmal entscheidend wäre, indem etwa bei mangelhafter Ernährung oder bei ungünstigen Einflüssen die Entwickelung verzögert werden könnte; auch eine Unterscheidung des Lebensalters der Larven nach ihrer Grösse ist nicht zulässig, weil es ohne Zweifel ebensowohl kleinere und grössere Larven von demselben Jahrgange giebt, als dies bei den Käfern selbst der Fall ist. 26 Notiz über das Entschuppen der Schmet- lingsflügel Dr. Schleich in Stettin. Angeregt durch den im letzten Jahrgang unserer Zeitung (pag. 164) enthaltenen Aufsatz Zellers über das Entschuppen der Schmetterlingsflügel und durch den direet ausgesprochenen Wunsch: dieses verehrten Freundes dazu aufgefordert, mache ich, in Folgendem ein einfaches Verfahren bekannt, welches mich nie das Bedürfniss besonderer Vorbereitungen oder gar besonderer Apparate empfinden liess. Bemerken will.ich im Voraus, dass ich mich bisher hauptsächlich nur mit der Unter- suchung des Geäders der Kleinschmetterlinge beschäftigte, meine Methode der Abschuppung also besonders an diesen geprüft ist, wiewohl ich, namentlich im Anfange meiner ento- mologischen Studien, auch hie. und .da Maeropterenflügel auf dieselbe Weise und zu vollkommener: Befriedigung ent- schuppt habe. Wenn: ich einen Falter zur Untersuchung. des Geäders opfern will, so breche ich entweder die beiden 'Flügel einer Seite oder auch alle vier auf einmal ab und lasse sie auf ein Stück glattes gewöhnliches Brief- oder Schreibpapier fallen, Die Feinheit desselben halte ich nach mannigfachen Experi- menten für ziemlich gleichgültig. Nothwendigerweise muss aber das Papier auf einer möglichst festen und gleichmässigen, am besten aus einem genügend dicken Stoss Briefpapier be- stehenden glatten Unterlage liegen. Nachdem ich die Flügel möglichst nahe an einander, aber ohne dass sie sich berühren, zurecht geschoben habe, lege ich 1, 2, 3 auch 4 auf ein- ander liegende Oktavblättchen von dem zu verwendenden glatten Papier leise und vorsichtig auf dieselben. Die Zahl der Blättchen lasse ich von dem Maasse des Drucks abhängig sein, den ich bei der gleich zu beschreibenden Manipulation auf die Flügel auszuüben beabsichtige. Je mehr Blätter ich auflege, desto schwächer wird derselbe, je weniger, desto stärker. Je zarter die Flügel, je kleiner also das zu unter- suchende Thierchen, desto geringeren Druck darf man an- wenden, desto mehr Blättehen muss man also nehmen. Sind die Flügel rund mit den Papierblättchen bedeckt, so reibe ich, mit dem flachen Nagel des Daumens oder auch mit der weichen Spitze des Zeigefingers leise drückend und ohne die 237 ganze Lage der Papierblätter zu verschieben, auf der Stelle, wo die Flügel liegen, wo möglich dabei hauptsächlich ihre Längsrichtung einhaltend, einige Secunden lang hin und her. Wenn man darnach das oder die aufliegenden Papierblättchen vorsichtig abhebt, so wird man die Flügel schon von einer beträchtlichen Schuppenlage befreit finden, die sowohl auf der glatten Unterlage als auch an den den Flügeln zunächst lie- genden Papierblättchen anhaftet. Sie lässt sich, nachdem man die Flügel selbst mittelst eines trockenen Pinsels aus ihrem Bereiche fortgeschoben hat, sehr leicht mit dem trocke- nen Finger wegwischen, so dass die gebrauchten Papierlagen wieder vollständig gereinigt sind. Eine zwei- bis dreimalige Wiederholung dieser Manipulation genügt oft, um namentlich ‚die Hinterflügel, von denen die Haftborste freilich leicht, aber nicht immer abbrieht, vollständig ihrer Schuppen zu ent- ledigen. Um die Vorderflügel davon zu befreien, ist im Ganzen etwa eine sechs- bis achtmalige Repetition dieser Procedur nötlig. Die Schuppen des Costalrandes der letzteren habe ich, wie Zeller auch, immer am widerspenstigsten ge- funden , bin aber mit ihrer vollständigen Entfernung fast ‘immer dadurch zum Ziel gekommen, dass ich den betreffenden Flügel zuletzt nur mit einem Blättchen Papier bedeckte, welches durchsichtig genug ist, um die noch beschuppteh Stellen deutlich durehschimmern zu lassen und den Druck beim Reiben mit dem Finger nur auf diese wirken lassen zu können. Sind die noch mit Schuppen bedeckten Stellen wie gewöhnlich sehr schmal und lang, so habe ich auch statt des flachen Daumnagels den Rücken eines spitzen Messers oder das glatte stumpfe Wurzelende einer Pincette zum Ab- reiben benutzt. Ich bin überzeugt, dass man zu diesem Ende noch allerlei andere kleine zweckentsprechende Instrumentchen ersinnen könnte, die alle die Tendenz haben müssten, das feine deckende Papier genau in die Ecken und Winkel des 'Geäders, wo die Schuppen am festesten sitzen, ohne Beschä- digung des zarten Flügels selbst einreiben und. eindrücken zu können. Bei einiger Uebung wird sich Jeder leicht die nöthige Gewandtheit aneignen können, durch das beschriebene Ver- fahren immer leicht, schnell und sicher zu vollkommen schönen Präparaten zu gelangen. Ich mache mich anheischig, die vier Flügel eines kleinen Falters in kaum 2 Minuten nach dieser Methode vollständig klar und durchsichtig herzustellen, muss aber dabei die Beobachtung Zeller’s bestätigen, dass dieser Zweck bei frischen Faltern bei weitem leichter als bei ‘den alten erreicht wird. | 28 Zwei neue Tineen, beschrieben von Dr. Ottmar Hofmann. 1. Gelechia rumicetella. Diagnose: Klein, grau, dieht schwarz beschuppt. Die typischen Punkte und ein sehr kleiner gelber Vorderrands- und Innenrandsfleck angedeutet, am Saum der Flügelspitze gelbe Schuppenpünkteben. Rumicetella ist eine sehr kleine, zur Terrella-Gruppe gehörige Art mit eintönig grauen Vorderflügeln, auf denen die typische Zeichnung nur ganz schwach angedeutet: ist; in der Färbung der Gel. chrysanthemella Hfm. am nächsten stehend, doch nur halb so gross als diese. Die Flügelspannung beträgt nur 4 Linien dd. Beide Geschlechter sind nicht ‚wesentlich verschieden. Kopf dunkelgrau, Gesicht etwas heller, ni 2 fast gelb- lich grau. Taster aussen dunkel, innen heller grau, das Mittel- glied ist unten mit nach beiden Seiten divergirenden Schuppen besetzt, am Ende weisslich; das Endglied ungeringelt.; Fühler dunkelgrau, jedes Glied nach unten und innen stark eckig vorspringend, beim 5 dicht gewimpert.; ‘Vorder- flügel schmal; grau, mit dichtstehenden schwarzen, rauhen Schuppen bedeckt, zwischen denen auch einzelne weissgelbliche Schüppchen sich finden. Die Fläche des Flügels erhält da- durch eine sehr dunkle, aber rein graue Färbung. Von den typischen Punkten ist der in der Falte und .der hinter der Flügelmitte angedeutet. Bei zwei Dritteln des Vorderrandes ist durch gelbe Schüppehen ein kleiner Costalfleck gebildet, dem am Innen- rande ganz nahe am Afterwinkel ein gelblich weisser un- bestimmter kleiner Innenrandsfleck gegenüber steht. Hinter dem Vorderrandsfleck gegen die Spitze zu finden sieh noch drei, hinter dem Innenrandsfleck gegen den Afterwinkel hin noch zwei sehr kleine, nicht scharf beg: enzte, von gelblichen Schüppchen gebildete Fleckchen. Franzen an der Flügelspitze dunkel, am Afterwinkel heller grau, bisweilen gelblich. An der Flügelspitze bilden tiefschwarze Schuppen eine deutliche Abgrenzungslinie der Franzen; am Afterwinkel dagegen treten die schwarzen Schüppchen unregelmässig in die Franzen hinein. Hinterflügel schmal mit scharfer Spitze; sammt den Franzen gleichfarbig dunkelgrau. 29 Brust und Hinterleib dunkelgrau, letzterer beim & mit einem schwachen gelblichen Afterbusch. Beine aussen grau, innen gelblich; Tarsenglieder dunkel- grau, am Ende gelblich. Unterseite einfarbig dunkelgrau. Rumicetella hat nebst chrysanthemella unter allen Ver-: wandten das reinste und dunkelste Grau ohne braune Bei- mischung. Murinella (Mann), der sie auch nahe steht, ist immer noch grösser, mehr schwärzlich und hat. keine Spur von gelben Vorderrands- oder Innenrandsfleckehen. Chry- santhemella unterscheidet sich leicht durch ihre viel bedeu- tendere Grösse, das gelbe Gesicht, den unregelmässigen grossen schwarzen Fleck am Afterwinkel, sowie ebenfalls durch den Mangel der gelben Vorder- und Innenrandflecken. Ich erblickte diese neue Art als Raupe am 3. August 1861, in den Blättern der Rumex acetosella minirend, an einem felsigen und sonnigen Bergabhang bei Prag (Kundra- litz), und zwar fast immer an den kleinsten Pflänzehen, die in den Felsenspalten selbst hervorwucherten. Die Raupe mi- nirt meist das ganze Blättchen aus bis in den Stiel hinein, so dass das Blatt weiss und etwas aufgebläht aussieht, und häuft ihren Koth in der Mine an der Spitze des Blattes an. Das Räupchen ist etwa 3 Linien dd. lang, ziemlich dick, schön dunkelroth, etwa von der Farbe wie die Raupe des Cossus ligniperda. Wahrscheinlich ist aber diese rothe Fär- bung nur kurze Zeit vor der Verwandlung zur Puppe vor- handen, wie es bei vielen anderen Ranpen von Tineen der Fall ist, welche vor der Verpuppung ihre Farbe von Grün in Roth umändern. Kopf schwarz, erstes Segment (Nacken- schild) breiter als der Kopf, gelbbraun, hormig, mit zwei kleinen dunkelbraunen Fleekehen in der Mitte seines Hinter- randes. Die Einschnitte zwischen erstem und zweitem und zwischen zweitem und drittem Segment breit gelb gefärbt. Das fünfte Segment auf dem Rücken mehr oder weniger gelb gefleckt; die übrigen Segmente alle einfarbig dunkelroth. Warzen mikroskopisch klein mit sehr feinen und kurzen Här- chen. Afterklappe dunkelbraun. Brustfüsse schwärzlich. Bauchfüsse und die sehr kleinen Nachschieber bräunlich. Sämmtliche Räupchen verpuppten sich sehr bald in einem leichten Gewebe zwischen Blättern am Boden, und lieferten schon Mitte August die Falter. 2) Neptieula dryadella. Diagnose: Vorderflügel dunkelolivengrün glänzend, vor der Binde braun; ohne Theilungslinie der Franzen, Binde hinter der Mitte silbern, beim & schmal und unbestimmt, beim 2 breit und scharf begrenzt. Flügelspitze violett, Fran- 30 zen. des Saumes beim 5 dunkelgrau, beim 2 hellgelblich grau. Kopfhaare in beiden Geschlechtern tiefschwarz, Deckel weiss, glänzend, gross. Dryadella gehört. in die Gruppe der Nepticulen , welche keine Theilungslinie der Franzen der Vorderflügel und auf den metallglänzenden Vorderflügeln eine deutliche helle glän-- zende Binde, besitzt, und steht der Nepticula tormentilella. HS. n. Schm. am nächsten. Beide Geschlechter sind wesent- lich verschieden „ wesshalb: sie gesondert beschrieben werden. sollen. a) Männchen: Kopfhaare tiefschwarz Auzendeprkel weiss, glänzend, gross. Fühler lang, schwarz, keine lichten Nacken- schöpfe. Brust und Hinterleib fast schwarz, an der Unter- seite metallglänzend, ebenso die schwarzen Schulterdecken. Afterbusch unten hellgrau. Beine dunkelbraun, grünlich, me- tallisch glänzend. Vorderflügel dunkel olivengrün, metall- glänzend, an der Wurzel und vor der Binde olivenbräunlich, Die Binde steht weit hinter der Mitte, ist schmal, gelblich- silbern, nach aussen etwas concav, nicht scharf begrenzt, überhaupt bei gewöhnlicher Ansicht nicht sehr in die Augen fallend. Hinter der Binde ist die Flügelspitze violett. Die Franzen an der Spitze des Vorderrandes sind weisslich, die des Saumes selır lang, dunkelgrau, bei gewisser Beleuchtung fast schwarz, die des Afterwinkels hellgrau. Hinterflügel sammt den Franzen dunkelgrau, ebenso die Unterseite. b) Weibehen: Kleiner als das $. Kopfhaare schwarz, Deckel nicht so gross und glänzend wie beim 3. Fühler nieht so lang. Hinterleib und Beine heller als beim 3; .er- sterer ohne Afterbusch, mit deutlich vorstehender Legeröhre. Vorderflügel heller gefärbt als beim 3, an der Wurzel und vor der hellen Binde kupfrig violett. Die Binde breiter, viel glänzender und schärfer hervortretend, gelber, und näher gegen die Wurzel gerückt als beim 3. Die Flügelspitze nicht so schön violett, sondern mehr kupfrig. Die Franzen des Saumes hell; fast gelblich; die übrigen Franzen . ebenso die Hinterflügel mit ihren Franzen. Von den übrigen Arten derselben Gruppe kommt unsrer neuen Art N. tormentilella HS. am nächsten, welche jedoch im männlichen Geschlecht viel heller olivengrün oder grünlich messinggelb, im weiblichen Geschlecht viel kupfriger ist, als diess bei Dryadella der Fall ist. Die Kopfhaare sind bei tormentilella besonders an den Seiten und vorn mehr dunkel- olivenbraun. Die Deckel kleiner, mehr gelblich, ‚nicht so glänzend und hervartretend wie bei dryadella. Ausserdem fehlt bei tormentilella. die violette Flügelspitze, und sind die Franzen derselben viel heller. 31 Aeneofaseiata und potentilella HS, unterscheiden sich leicht durch die scharf begrenzte dunkle Färbung der Flügel- wurzel und vor der hellen Binde. Acetosae und gratiosella unterscheiden sich dadurch von unsrer Art, dass die Wurzel- hälfte der Vorderflügel vor der Silberbinde nicht, oder kaum merklich dunkler wird. Dasselbe ist der Fall bei inaequalis HS. und latifasciella Hnm., die mir beide in natura unbe- kannt sind. Prunetorum und Aceris sind durch glänzend weisse Nacken- schöpfe vor allen Gliedern dieser Gruppe ausgezeichnet. Mespilicola Frey (areae HS.) hat mehr kupfrige Vorder- flügel, besonders am Vorderrande; die Spitze ist weit schöner und ausgedehnter violett als bei dryadella; die Franzen sind dunkelbraun, am Afterwinkel fast schwarz. | Fragariella v. Heyd. (non Hnm.), welche ich nicht kenne, scheint unsrer Art auch sehr nahe zu stehen; doch sind die Flügel jener nach Herrich-Schäffers Beschreibung kupfrig- violett, was keinenfails auf unsre Art passt. Dryadella ist eine Entdeckung meines lieben Bruders, des Pharmazeuten Ernst Hofmann, welcher am 16. September 1865 auf der Kaiseralpe bei Oberaudorf im Innthale das Räup- chen in den Blättern von Dryas octopetala minirend fand. Die Mine geht zuerst ähnlich der von N. marginieolella meist genau am Blattrande hin, verbreitert sich dann schnell und zeigt die Kothlinie innerhalb der Mine in unregelmässigen grossen Windungen angelegt; der letzte Theil der Mine bildet einen grossen gelben Flecken, der oft über die Hälfte des Blattes einnimmt, in welchem die Kothmassen ganz unregel- mässig angehäuft sind. Das gelbliche Räupchen befand sich zur Zeit des Auffindens stets in diesem weitesten Theil der Mine. Die Verpuppung erfolgt wie gewöhnlich ausserhalb der Mine in einem 'bräunlichen Cocon; die Entwicklung des Fal- ters Mitte Juni des folgenden Jahres. 32 Die ersten Stände von Crambus pratorum F. und Stathmogoda pedella von Dr. Ottmar Hofmann. 1. Crambus pratorum F. Ende Oktober vorigen Jahres untersuchte ich an einem Waldsaume die dort häufig waclısenden Grasbüschel der Aira caespitosa und fand auch bald in den Wurzelstöcken derselben ziemlich grosse Raupen in röhrenförmigen Gespinnsten. Es entwickelte sich Ende Mai d. J. Cr. pratorum aus diesen Raupen, weshalb ich nieht säume, die im Herbst schon aufgenommene genaue Beschreibung der Raupe hier zu geben. Die Raupe ist etwa 7 Linien dd. lang, ziemlich dick, gegen das Körperende etwas schmaler werdend. Grundfarbe erdbraun. Kopf honigbraun, behaart; Mundtheile dunkler, hinter den kleinen Fühlern grosse schwarze Augenflecken. Nackenschild dunkelbraun, glänzend, schmal, an den Seiten weit herabreichend, von einer feinen hellen Mittellinie getheilt. Brustfüsse stark entwickelt, lang, dunkelbraun. Bauchfüsse nicht stark entwickelt, von der allgemeinen Körperfarbe mit starken braunen Hakenkränzen. _Nach- schieber ebenso. Afterklappe wie das Nackenschild gefärbt, behaart. Der ganze Körper ist mit symmetrischen kleinen, dunkelbraunen, glänzenden Hornplatten besetzt, auf welchen die schwarzen, je ein Haar tragenden Wärzchen stehen. Die Anordnung dieser Hornplättchen ist nun folgende: a. am Rücken: des zweiten und dritten Segmentes stehen je drei Plättchen, im Dreieck gestellt; die zwei vor- deren, welche die Basis des Dreieckes bilden, sind weit von einander entfernt und selbst dreieckig; das dritte, welches die Spitze des Dreieckes bildet, ist quergestellt, länglich oval. Jedes dieser Plättehen führt zwei schwarze Wärzchen mit je einem Haare. Vom vierten bis zehnten Segment finden sich vier Hornplättchen, im Trapez gestellt, die vordern rundlich, einander genähert, die hintern länglich oval, etwas mehr auseinander stehend. Jedes dieser Plättchen führt ein schwar- zes Wärzchen. Am eilften' Segment finden sich zwei hinter einander stehende länglich ovale Hoınplättchen mit je zwei schwarzen Wärzchen, während auf dem zwölften Segment nur eine solche Platte steht. 33 b) An der Seite des ersten Segmentes stehen unter dem Rande des Nackenschildes noch zwei länglich runde Plättchen übereinander mit je einem schwarzen Wärzchen; am zweiten und dritten Segment finden sich sechs unregelmässig rundliche Plättchen in zwei Reihen, deren vordere zwei, deren hintere vier übereinanderstehend enthält. Das vierte bis zehnte Seg- ment führen ebenfalls sechs unregelmässig geformte Plättchen, von denen vier fast im Quadrat stehen; das fünfte steht in der Mitte des Quadrates, das sechste unterhalb desselben. Das elfte Segment zeigt drei, das zwölfte nur ein Horn- plättchen. Alle die letztgenannten Plättchen führen je eiu Wärzchen. An der Basis der drei Brustfüsse steht je ein schwarzer Punkt. ce) An der Bauchseite finden sich am vierten, fünften, zelınten und elften Segment je vier kleine, unregelmässig ge- formte Hornplättchen, welche auf jedem Segment in einer Querreihe angeordnet sind. Die Verpuppung erfolgte in einem Gespinnste zwischen den Graswurzeln. 2. Stathmopoda pedella L. Nachdem Herr Stainton im Annual for 1867 8. 25 die Lebensweise der Raupe von. St. Guerinii Sta, welche in Aphi- den-Gallen an Pistacia terebinthus sich findet, aufgeklärt hat, und $. 29 die Ansicht 'ausspricht, dass wahrscheinlich auch St. pedella als Raupe eine Gallenbewohnerin sein möge, dürfte es. interessant sein, die Naturgeschichte der letzteren kennen zu lernen. Die Entdeckung derselben ist wiederum ein Verdienst meines Bruders Ernst, welcher im September vorigen Jahres die Räupchen in den Früchten der Erle bei Regensburg auffand. Das Räupchen ist 3Y, Linien dd. lang, ziemlich dick, nach vorn und hinten spitzer werdend, nicht sehr lebhaft. Die Grundfarbe ist ein blasses, schmutziges Braun, in den Gelenken und am Bauche heller, auf dem Rücken der Raupe dunkler. Kopf dunkelkastanienbraun, glänzend. Nackenschild dun- kelbraun, getheilt. Brustfüsse hellbraun, Bauchfüsse klein, von der Körperfarbe. Nachschieber aussen dunkelbraun. After- klappe dunkelbraun. Warzen sehr fein, weisslich, kaum mit der Lupe sichtbar, mit feinen weisslichen Härchen. Ob sich die Raupe schon im Herbst verpuppt, oder über- wintert, und ob dieses in den Erlenfrüchten oder ausserhalb derselben geschieht, habe ich zu beobachten leider versäumt. Die Verpuppung erfolgt in einem kleinen, länglich ovalen 3 34 Sandeocon. An den ausgeschlüpften Puppenhülsen finde ich keine besondere Auszeichnung. Die Entwicklung der Falter erfolgte von Mitte Juni bis Anfang Juli. Obwohl nun die Ansicht des Herrn Stainton sich durch diese Entdeckung nicht bestätigt hat, wäre es doch nicht unmöglich, dass auch ein- mal die Raupe der St. pedella in Gallen gefunden werden kann, da auch andre Raupen unter Umständen sich in fremden Gallen einnisten können. So erzog ich z. B. in diesem Früh- jahre Gel. luculella Hbn., deren Raupe nach Wing in faulem Holze leben soll, aus einer Raupe, die ich im Herbste in den gewöhnlichen grossen Galläpfeln der Eichen gefunden hatte. Lepidopterologische Notiz vom Gerichtsrath A. Keferstein. In einer aus Ostindien (Hochland) herstammenden Original- sendung befanden sich folgende, auch in Europa heimische ee. Argynmnis Latoria (zum Theil in ungewöhnlich grossen Exemplaren), Vanessa Polychloros, Deilephila Celerio, Catocala Elocatia, Catoc. Nymphaea. Endlich auch Lycaena Alexis, doch von intensiv blauer Färbung. 3 Bemerkung über Gnophos Meyeraria Lah, von Dr. ©. Staudinger. In Bezug auf die Mittheilung des Herrn Dr. A. Speyer über Gn. ophthalmicata Ld. im vorigen Jahrgange dieser Zei- tung p. 349— 357, sehe ich mich zu folgender Erklärung ver- anlasst. Als ich im Herbst 1861 bei Mr. De la Harpe war, um mir speciell über seine Arten bei ihm selbst Aufklärung zu holen, sagte er mir unter Anderem, dass seine Meyeraria bestimmt identisch mit Ambiguata Dup. sei, die er seitdem in sicheren Stücken aus Frankreich erhalten habe. Im folgenden Jahre bekam. ich einige von De la Harpe selbst bestimmte Meyeraria aus der Schweiz, aus denen sich auf das Unzwei- deutigste ergiebt, dass diese Art sicher identisch mit Oph- thalmieata Ld. ist. Dem widerspricht auch wohl kaum die De la Harpe’sche „front blane sale“, denn eine schmutzig weisse Stirn kann ebensowohl grau, als wer weiss wie sonst noch schmutzig sein. Auch die „tarses des posterieures“ (neben- bei braucht De la Harpe immer tarses statt „tibias*), die „forts non £Epaissis* sein sollen, lassen so noch mancherlei Deutun- gen zu. Hinsichtlich der Ambiguata Dup. nun, zu der De la Harpe selbst seine Art als Synonym zog, zweifle ich vor der Hand nicht daran, dass er Recht hat, wenn ich auch hierüber keine positive Gewissheit habe. Die Duponchel’sche Figur von Ambiguata, sicher ein 5, passt, meiner Ansicht nach, vortrefflich auf die spätere Ophthalmicata Ld. und gewährt mir selbstverständlich viel mehr Anhalt, als das, was Guen&e später. über Ambiguata Dup. sagt. Da Guende obenein nur ein 8 aus Boisduval’s Sammlung vor sich hatte und Bois- duval, nach Duponchel's Bemerkung (lat. p. 228) zu urtheilen, vielleicht gar nicht die richtige Ambiguata Dup. besass, so herrscht hier; was Guene&e auch sagt, eine ziemliche Confusion. Pullularia HS. Fig. 498—9. vermag ich ebensowenig wie: ihr Autor hierherzuziehen; eher noch Serraria (Rbr.) Gn. 1. 309, von der ich seitdem schöne Stücke aus Corsica erhielt. Indem ich mich daher besonders an Duponchel's Bild (seine Beschreibung ist zu kurz) halte, sowie an das, was mir der Autor der Meyeraria persönlich sagte, glaube ich, die Synonymie folgendermassen stellen zu müssen: ‚Ambiguata Dup. VIII 1, p. 223, Pl. 186, 2; HS. 379—S1, Ill. p. 75; ? Gn. I. 307. Meyeraria Lah. n. 121, Fig. 2. Ophthalmicata Ld. Z. B. V. 1853 p. 29, T. 5, 5, var. Vepretaria Spr. Stett. e. Z. 1867 p. 353. » Ein neuer europäischer Throscus von | Dr. Bethe. Throseus Dohrnii m. | | Oblongus, subparallelus, convexiusculus, niger, capite con- vexo nitidulo, fronte obscure rufo-brunnea haud carinata, oculis totis plaga triangulari impressa divisis, antennis obseure brunneis, pedibus ferrugineis, tarsis dilutioribus; thorace lato autrorsum valde angustato, ante angulos posticos vix dilatato, supra crebre subtiliter punctato, ante scutellum laevi; elytris subparallelis striis subtilissimis ad suturam obsoletioribus re- mote punctatis, interstitiis sparsim subtiliter punctatis. Long. 2,3—2,5 mm. Lat. 1. mm. Von der oblongen Gestalt des Throscus Duvalii Bonv. mit fast noch mehr parallelen Flügeldecken, etwas gewölbter, schwarz, ganz mit einem äusserst dichten, graugelben, sehr feinen Haarkleide bedeckt, dazwischen mit fast in Reihen stehenden, längeren gelblichen Härchen, besonders deutlich nach der Seite und der Spitze der Flügeldecken. Kopf ziem- lich glänzend, gewölbt, auf dem Scheitel deutlich, nieht dieht punktirt; die Stirn zwischen den Augen ohne Spur von Kielen, hier selır fein punktirt, die Augen der ganzen Breite nach .. dreieckig eingedrückt. Die Fühler sind dunkelbraun mit läng- licher gleichfarbiger Keule. Das Halsschild ist hinten fast doppelt so breit als lang, nach vorn stark verengt mit gerad- linigen Seitenrändern, vor.den stark nach hinten vorgezogenen spitzen Hinterwinkeln kaum erweitert, überall gleichmässig deutlich ziemlieh dicht punktirt, der nach ‘dem Schildehen vorgezogene Theil des Hinterrandes aber ist glatt. Das Schildchen ist nicht punktirt, wenigstens felılen grössere Punkte, sonst aber ist das ganze Thier und auch.das Schildehen mit einer äusserst feinen und dichten, nur bei starker Vergrösse- rung sichtbaren Punktirung bedeckt. Die ziemlich parallelen, hinten stumpf zugerundeten Flügel- decken sind etwas feiner als das Halsschild punktirt, sehr fein gestreift, der Streifen neben der Naht fast erloschen, in den Streifen sehr entfernt punktirt, die einzelnen Punkte ste- hen hier fast sc weit von einander, als die Zwischenräume breit sind. Die Zwischenräume selbst sind weitläuftig zerstreut punktirt, die Punkte derselben und die der Streifen von glei- cher Stärke. Die Beine sind roth, die Füsse heller. 37 Von Herrn Lehrer Christoph bei Sarepta aufgefunden und Herrn Dr. C. A. Dohrn mit anderen Käfern eingeschickt. Der oben beschriebene Throseus gehört nach der Ein- theilung von Bonvouloir zu derjenigen Gruppe der Throsei- den, deren Augen durch einen dreieckigen Eindruck der ganzen Breite nach durchsetzt sind und deren Stirn nicht ge- kielt ist. Die grösste Aehnlichkeit in Färbung und Gestalt hat derselbe unter den mir bekannten Arten mit Th. Duvalii Bonv., von dem mir {ypische Exemplare zum Vergleiche vor- liegen. Th. Dohrnii unterscheidet sich von dem letzteren - ausser seiner, wie es scheint, durchweg bedeutenderen Grösse durch das viel kürzere Halsschild, die kaum erweiterten Hinterecken desselben, durch die stärker gewölbte und roth- braune Stirn, die durchweg stärkere Punktirung, durch die viel feineren und nach der Naht hin verschwindenden Strei- fen der Flügeldecken. - Von den drei anderen zu dieser Gruppe gehörigen Arten, Th. obtusus, exul und orientalis weicht er durch seine paral- lele Gestalt, und seine rein schwarze Farbe hinreichend ab, von Th. exul noch besonders durch die im Ganzen feinere und nach der Naht hin verschwindende Streifung der Flügel- decken, von Th. orientalis durch die weitläuftige Punktirung der Zwischenräume der Flügeldecken. Die nach dem Erscheinen der Monographie der Throsei- den von Bonvouloir in den Annales de la Soc. Ent. de France von demselben Autor beschriebenen Arten gehören einer an- dern Gruppe an. 38. Literatur. Monographie der Gattung Strongylium Kirby und der damit zunächst verwandten Formen von F. W. Maeklin. — Der Herr Verfasser, Professor der Zoologie an der Fin- ländischen Universität Helsingfors, Nachfolger Nordmann’s in der Direction des zoologischen Museums, hat die Freundlich- keit gehabt, ein Exemplar seiner fleissigen Arbeit für die Vereinsbibliothek einzusenden. Dasselbe ist offenbar ein Se- paratdruck aus einem akademischen Sammelwerk, denn die Paginirung des Quartbandes beginnt mit 109 und schliesst mit 410. Es ist mir nicht bekannt, ob dergleichen Separata auch in den Buchhandel gekommen, um so mehr finde ich Anlass, hier darüber zu berichten. | In dem (deutsch geschriebenen) Vorworte sagt Verfasser, der nächste Anlass zu der Arbeit sei gewesen, dass die Be- reicherung des Universitäts-Museums durch eine grosse Zahl Käfer, welche Dr. Sahlberg jr. in Brasilien gesammelt und unter welchen viele neue Arten aus der betreffenden Familie gewesen, ihn allmälig dazu gebracht habe, die Strongylinen zu monographiren. Viele grössere öffentliche und Privat- Sammlungen Europa’s haben zu der vorliegenden Arbeit ihre Contingente beigesteuert. S. 112 wird über die zur Gruppe der Strongyliiden ge- hörenden Gattungen gesprochen. Die nach Lacordaire’s Ge- nera V hier einschlagenden 1. Cyphonotus Gu£rin (Homo- eyrtus Dejean), 2. Spheniseus Kirby, 3. Dieyrtus (Dej.) Lac., 4. Poecilesthus (Dej.) Blanch., 5. Strongylium Kirby (Stenochia Dej.), 6. Oploptera Chevr., 7. Phymatisoma Casteln., 8. Praeugena Cast. (Praogena Mäkl.) hat Verf. in seiner früheren Abhandlung über die Gattung Praeugena und deren Repräsentanten um die zwei Gattungen Dysgena und Nesogena vermehrt. Zu derselben Gruppe müsste auch, un- geachtet bedeutender Abweichungen, Stenochinus retieu- latus Motsch. aus Ceylon gestellt werden. Verf. berührt die ziemlich nahe Verwandtschaft zwischen Strongyliden und Cno- datoniden, die er für enger hält, als es Lacordaire anzuneh- men scheint, und giebt dann eine Charakteristik der Gattungen Camarimena (angedeutet von Motschulsky in s, Essai d’un 39 Catalogue des Insectes de Ceylan), von der er 4, und Xan- thothopeia, von der er eine Art beschreibt. (Alles lateinisch.) Hierauf lässt er die Gattung Strongylium folgen, von welcher er 256 Arten in Gruppen gesondert,beschreibt. Dann erwähnt er die ihm nicht zu ausreichender Beschreibuung zu- gängig gewesenen sieben Arten Thomson’s vom Gabon und drei Arten Montrouzier’s von Neu-Caledonien, giebt eine Ueber- sicht über die geographische Verbreitung der Strongylien, be- schreibt die Gattung Anomoearthrum mit 2, Otocerus (Oplop- tera Chevr ) mit 16, Epiplecta mit 1, Aspidosternum (Pezo- dontus Dej.) mit 1, Coelolophus mit 2, Elasmocera mit 1, Lo- phoenemis mit 1, Phymatosoma mit 3 Arten, und verspricht am Schlusse ($. 402) die Gattungen Poecilesthus und Nesogena ehestens nachzuliefern. Dann folgt ein Index specierum (403 —409) und eine Erläuterung der 4 beigegebenen sauber ge- zeichneten Tafeln. Es bedarf wohl nur der Hindeutung auf den Umstand, dass in Dejean’s Katalog (ed 3) nur 53 Stenochinen aufgeführt waren — die meisten natürlich mit blossen Sammlungsnamen — um zu constatiren, dass die Arbeit eine dringend nothwen- dige geworden war. Nun ist es ein Glück, wenn solche Ar- beit nicht in die polygraphischen Schmierfäuste übelberufener Dampfschreiber geräth, die einem mit ihrem Deficit von en- tomographischem Berufe trotz allen guten unzureichenden Willens das Leben unnöthig sauer machen. — Herr Professor Maeklin gehört zu der guten alten schwedischen Schule und hat vor der Wissenschaft und vor sich selber Respect. | Sein Buch ist in jeder Beziehung eine tüchtige Leistung und liefert einen ganz respectablen Baustein zum grossen Tempel der Mutter Isis. | C©. A. Dohrn. 40 Bücher-Kritik. Das so eben erschienene Buch: „Verzeichniss der Schmetterlinge des Herzogthums Nassau, mit besonderer Berücksichtigung der biologischen Verhältnisse und der Ent- wickelungsgeschichte. Von Dr. A. Rössler. Wiesbaden. Julius Niedner, Verlagsbuchhandlung. 1866.“ ist unbedingt das beste, was wir an ähnlichen Büchern besitzen, und jeder deutsche Lepidopteren-Freund sollte es sich schon seines eigenen Vor- theils wegen anschaffen. “ Das Buch umfasst zunächst 342 Seiten Octav, und zählt 1895 bisher mit Sicherheit im früheren Herzogthum Nassau beobachtete Arten, ausserdem 25 zweifelhafte oder Zugvögel. Es ist dies eine verhältnissmässig hohe Zahl von Arten, und wenn wir nur die sogenannten Grossfalter berücksichtigen, deren Dr. Rössler 859 aufzählt, so bilden diese fast zwei Drittel der Arten des grossen Faunen-Gebiets von Gesammt- Deutschland nebst der Schweiz, wo Herr von Heinemann deren 1375 angiebt.. Der ebenfalls 1866 erschienene, sehr schätzenswerthe „Catalogue des Lepidopteres du Departement de Saöne-et-Loire*, eines Gebietraums, der dem des Herzog- thums Nassau in keiner Weise nachsteht, zählt im Ganzen nur 1418 Arten, also 480 weniger, obwohl dessen Vorfasser, Mr. Constant, schon lange sammelt und einer der eifrigsten französischen Lepidopterologen ist. | Was aber das grösste Verdienst des Rösslerschen Werkes ausmacht, das sind die biologischen Notizen und Angaben über die Entwickelungsgeschichte. Der Verfasser, einer un- serer eifrigsten und gewissenhaftesten Züchter und Sammler, hat fast alle Beobachtungen selbst gemacht und bemerkt stets, wo dies nicht der Fall war. Eine Anzahl bisher un- bekannter Raupen wird beschrieben; besonders bei den Spannern sind im Text kleine Holzschnitte eingefügt, welche die Hauptzeichnung der Raupe leicht deutlich machen. Auch kommen im Buch die Beschreibungen einiger neuer Falter vor. Genauere Angaben über Fundzeit, Futterpflanzen der Raupen etc. fehlen natürlich nieht; auch wird auf Irrthümer früherer Autoren hie und da aufmerksam gemacht. Die grösste Hauptsache aber ist die, dass wir uns auf jede von Dr. Röss- ler gemachte Beobachtung ebenso wie auf unsere eigenen ver- lassen können, und dass wir es hier mit einem Buche zu thun haben, welches aus reiner Selbstliebe zur Sache und aus den gewissenhaftesten Selbstbeobachtungen hervorgegangen ist. 41 Wenn schon jede genau aufgestellte Lokalfauna einen dankenswerthen Beitrag zur zoologischen Geographie bildet, so erhält diese einen doppelten Werth durch die hinzugefügten reichhaltigen Notizen, welche dies Werk als ein äusserst nütz- liches und praktisches Handbuch für jeden Sammler wünschens- werth machen müssen. Es wird vom Ende dieses Jahres an in der genannten Verlagsbuchhandlung zu haben sein, so wie auch der Unterzeichnete sich gerne erbietet, Sammlern, mit denen er in Verbindung steht, dies treffliche Buch zu besorgen. Dresden, im October 1867. 'Dr. ©. Staudinger. Die Forst- und Baumzucht schädlichen Borkenkäfer (Tomicides Lac.) aus der Familie der Holzverderber (Scolytides Lac.) mit besonderer Berücksichtigung vorzüglich der europäischen Formen, und der Sammlung des K.K. zoologischen Kabinetes in Wien. Kurz revidirt von J. A. Graf Ferrari. Wien, Carl Gerold’s Sohn, 1867. Im Vorworte sagt der Herr Verfasser (den Lesern dieser Zeitung schon seit längerer Zeit sub nomine „ein süddeut- scher Entomolog* vortheilhaft bekannt): Die Aufgabe, die ich mir gestellt habe und nach meinen schwachen Kräften zu lösen bemüht war, be- steht darin, eine kurz gefasste kritische Revision die- ser Käfergruppe nach den wissenschaftlichen Anforde- rungen der Jetztzeit zu liefern, da gerade auch diese Partie der Holzverderber einer solchen sehr nz tig ist. Dass ich mich hierbei vorzugsweise auf die europäil- schen Gattungen und Arten beschränkte und auf exo- tische nur nebenbei Rücksicht nahm, (wie es die All- gemeinheit des Gegenstandes und das System erheischte und es mir im Einzelnen eben möglich war), mag der Zweck dieses Schriftehens, der Mangel an grösserem Material und zum Theil selbst an den erforderlichen literarischen Hülfsmitteln nieht tninder als an Sr der Musse rechtfertigen. 42 Meines Erachtens hat Graf Ferrari: Unrecht gehabt, die Europäer in den Vordergrund zu stellen — ich bin überzeugt, dass ausser mir noch viele Besitzer grösserer Sammlungen in und ausser Deutschland gern erbötig gewesen wären, ihr Material von Tomieiden dem Herrn Grafen zur Disposition zu stellen. Diese vorliegende kleinere Arbeit ist mit soviel Ge- wissenhaftigkeit gemacht, dass ich nur wünschen kann, die auf $. 78 in Aussicht verheissene grössere über denselben Gegenstand möge so bald als möglich folgen. Dr. C. A. Dohrn. Die Käfer von Hamburg und Umgegend. Ein Beitrag zur nordalbingischen Insektenfauna von Dr. C. H. Preller. Zweite durch Nachträge vermehrte Ausgabe. Hamburg, Otto Meissner. 1867. Ueber das Befugte und Unbefugte der Localfaunen habe ich mich in dem Artikel „Antilocale Bedenken* (Entom. Ztg. 1866 pag. 315) ausgesprochen. Gegen das beziehungsweise Verdienstliche derselben wird Niemand zu Felde ziehen wol- len — eine andere und sehr wesentliche Seite der Frage liegt aber auf dem gewiss praktischen Gebiete der Geldausgabe, und leider sind die Entomophilen durchschnittlich mit dem Hause Irus weit näher verwandt, als mit den Familien Crösus und Rothschild. Man wäre also berechtigt gewesen, schon 1861 Herrn Dr. Preller zu fragen, weshalb er bereits damals es nicht vorgezogen, dem 1854 erschienenen Kataloge von Endrulat und Tessien blos Nachträge und Supplemente zu geben, gerade wie er es jetzt macht. Denn das vorliegende Buch ist ein handgreiflicher Beweis, dass jene Auflage von 1861 zum grössern Theile nicht abgesetzt worden: es sind nur ausser dem veränderten Titelblatte und dem unveränder- ten Inhalte bis $. 158 noch Anhang und Nachträge bis $. 227 dazu gekommen. | i | Der Ausdruck „Hamburg und Umgegend“ ist ungenau; nach dem Vorworte hat Herr Dr. Preller von 1854-— 56 bei ‚Eutin, von 1856 — 60 bei Preetz in Ost-Holstein gesammelt. Da es ihm nun eingeständlich an dem; Materiale aus West- Holstein fehlte, so wäre es offenbar rationaler gewesen, die 43 noch nicht in Hamburgs Radius gefundenen ostholsteinischen, namentlich die Travemünder Strand-Käfer, zu streichen. Herr Dr. Preller sagt im Vorworte $. X: „Dass ich einige wenige, meist von mir selbst aufgestellte, theils neue, tleils seither unbenannte Arten und Varietäten nebst Beschreibung in den Katalog aufnahm, geschalı, weil ich zu dergleichen Publikationen den Boden einer Localfauna vorzüglich geeig- net halte.“ Viel Selbstgefühl und kühner Muth, bei Gott! Doch das war zu erwarten — Stolz will ich Den Spanier. ir Herr Preller hätte „zu dergleichen Publikationen“ im all- gemeinen Interesse der Wissenschaft offenbar besser einen allgemeinen, zugänglichen, auch für die Controverse gedeih- lichen Boden gewählt. In der entomologischen Republik hat gewiss Jeder das Recht, seine Mihi’s zu veröffentlichen, wo er will; aber die anderen Republikaner werden mit demselben Rechte fragen können: wo sollen wir das Geld hernehmen, um jede beliebige Lokalfauna zu kaufen, in welcher neben Varietäten (z. B. Poecilus beryllinus, viridis, subeyaneus von cupreus L. und P. viridanus, silvaticus von lepidus F.) auch neue Arten, wie Harpalus elegans, Hydroporus nigriceps, Aphodius rufiventris, beschrieben werden. Namentlich wird die Berechtigung zu dieser Frage durch den fatalen Umstand erhöht, dass Herr Dr. Preller jetzt in seinen nachträglichen Beriehtigungen zugestelit, Hydroporus nigriceps sei als Varietät zu H. planus zu ziehen, und Aphod. rufiventris nicht wohl von Aph. foetens F. zu trennen. Das Heruntersteigen von einem zu hohen Pferde hat immer etwas Missliches, und wenn Herr Dr. P. zu seinem „Resumirenden Ueberblick, geordnet in Ermangelung eines andern Systems, nach meinen Entwürfen zu einem solchen“ die bescheidene Note macht (8. 148): „Seit der Beseitigung des alten unhaltbaren Latreille- schen Tarsensystems haben wir gar keines Die her- gebrachte Aneinanderreihung der Familien ohne höheres ordnendes Prinecip kann ich nicht als System gelten lassen,“ — | so ist das allerdings hart für uns andere arme Coleoptero- philen, die wir vermeint hatten, Erichson sei eine denkende Autorität, und Lacordaire sei auch eine denkende Autorität. Da sie nach Preller aber nichts als „hergebrachte Aneinander- reiher* sind, so — — habeant sibi. | | C. A. Dohrn. _ 44 Entomologisches vom Ostseestrande von Dr. Bethe. Am 17. Juni 1867 begab ich mich mit meiner Familie nach Heringsdorf bei Swinemünde, in der Absicht, daselbst einen mehrwöchentlichen Aufenthalt zu nehmen. Das Wetter war bis dahin schlecht genug gewesen, um zu der Hoffnung zu berechtigen, dass es doch wenigstens, wenn man ganz pessimistisch zu Werke gehen wollte, nicht noch schlechter ‘werden würde. Unter diesen immerhin zweifelhaften Auspi- cien begaben wir uns auf die Reise. Aber leider gingen auch diese sehr mässigen Hoffnungen nicht in Erfüllung, denn in der That waren in fünf Wochen nur vier Tage ohne Re- gen, und ausserdem fehlten zwei Hauptbedingungen , um den Aufenthalt auf dem Lande und besonders an der See ange- nehm zu machen, Wärme und Licht. Eine Temperatur in der zweiten Hälfte des Juni und Anfangs Juli in den Mor- genstunden von 7—8° R., um Mittag von 11—12° und meist ohne Sonnenschein, das war für meine Person wenigstens nicht ausreichend, um mich weder draussen im Freien, noch drinnen in unheizbaren Zimmern behaglich zu fühlen. Dazu kam noch, dass durelı die Erkrankung des dortigen offiziellen Badearztes an mich die moralische Verpflichtung herantrat, der leidenden Menschheit eventuell zu Hülfe eilen zu müssen. Glücklicherweise besteht die grosse Mehrzahl der Bade- gäste in den Seebädern aus gesunden Menschen, die dem Stadtleben entfliehend, in schöner erfrischender Luft einige Wochen zubringen wollen; nur der bei weitem kleinste Theil geht an die See auf Verordnung des Arztes, um den Versuch zu machen irgend welchen Krankheitszustand dort zu besei- tigen. Jedoch kam bei der grossen Ueberfüllung auch dieses Badeortes der eine oder der andere Krankheitsfall vor, der meine Fürsorge in Anspruch nahm und mich zeitweilig mit Sorgen erfüllte. Ich verlor durch diese erneuerte, wenn auch Miniatur-Berufsthätigkeit das Letzte, was mich für den dauernd trüben Himmel entschädigen sollte, das für einen Arzt so seltene und so glückliche Gefühl ohne medicinische Sorgen sein zu können. Kranke Menschen, pathologische Objekte gehören für mich noch immer nicht, obwohl ich nun schon länger als ein Dutzend Jahre praktizire, zu denjenigen Dingen, die mich 45 mit Entzücken erfüllen. Ich war än die See gegangen, um die reine, gesunde Natur zu sehen und zu geniessen, mich zu erlaben und zu stärken an ihrer Kraft und Schönheit; eignes Unbehagen, hervorgerufen durch wiederholte Erkäl- tungen, trüben Himmel, kalte Luft und kranke Menschen vereitelten meine Wünsche und Hoffnungen. Nur eine Trösterin, die mir schon oft zur Seite gestanden und mir hinweggeholfen hatte über die oft unebenen Wege des Erdenlebens, war mir geblieben und übte auch hier wie- der ihre Wunderkraft — die Jintomologie! Die wenigen regenfreien Stunden, die freie Zeit, die mir von meiner Be- rufsthätigkeit blieb, wurden zu Exeursionen benutzt, die trotz der Ungunst der Witterungsverhältnisse in mancher Beziehung -eine überraschende Ausbeute lieferten. Vom Kätschern und Abklopfen musste anfänglich wegen der grossen Nässe ganz abgesehen werden; ich richtete. deshalb meine Aufmerksam- keit hauptsächlich auf den Strand und die Dünen und die dort lebenden Käfer. — Die See war während der fünf Wochen, die ich in Heringsdorf zubrachte, fast immer ruhig; die vorherschenden Nordwestwinde bewirkten zwar oft einen den Badenden willkommenen Weilenschlag, der Seegang war aber selten so hoch, dass grössere Mengen von Tang ausge- worfen und entfernt von der gewöhnlichen Grenze der Wasser- fläche abgelagert wurden. Nur einmal in der ersten Hälfte des Juli tobte eine Nacht hindurch ein gewaltiger Sturm aus Nord-Nordwest, der die Wellen über den breiten Strand bis auf die Dünen peitschte. Nachdem die See am andern Tage sich beruhigt hatte, entdeckte ich reichliche Mengen von See- tang, die in grosser Ausdehnung als Zeichen des empörten Elementes zurückgeblieben waren. Bei dem beiläufigen Um- wenden eines noch lose aufliegenden Häufehens Tang salı ich sofort ‚einen grösseren Staphylin und erkannte in ihm die immerhin seltene und von mir noch nie gefundene Acidota erenata. Eine fortgesetzte genauere Exploration lieferte mir ungefähr ein Dutzend Stücke dieser Species. Da die Zeit aber vorgerückt war und ich zu Mittag erwartet wurde, brach ich ab, setzte aber am Nachmittage mit meinem Freunde, dem Gymnasiallehrer Pitsch, den ich von dem Fange in Kenntniss gesetzt hatte und der wenige Tage zuvor ebenfalls in Heringsdorf Wohnung genommen, die Untersuchung fort, "und unseren gemeinschaftlichen Bemühungen gelang es, etwa 70—80 Stücke dieser sehr guten Art zu erbeuten. Es ist mir nicht bekannt geworden, dass dies Thier je- mals in solcher Menge gefangen wurde und das massenhafte Auftreten desselben ist wohl nicht anders zu erklären, als dass ein Hochzeitsschwarm vom Sturme überrascht ins Meer 46 geworfen und so vielleicht aus weiter Ferne her unserer Küste zugeführt wurde. Zwei Tage später war von diesem ‘Thiere nichts mehr zu sehen; .das letzte Exemplar fing ich an der Thüre meiner Wohnung, die etwa 500 Schritte vom Strande entfernt lag. | Die Thiere zeigten sich uns entschieden ermattet, sie lagen ziemlich regungslos mit ausgebreiteten Flügeln im Sande, wurden aber in der Flasche bald munter. Es war dies übrigens das einzige Mal, dass sich unter den Auswurfstoffen am Strande irgend etwas besonderes und in grösserer Anzahl vorfand. Beiläufig mag hier bemerkt werden, dass ich gleichzeitig auch ein lebendes Exemplar von Philonthus xantholoma fing, der an der Küste von Helgoland und auch bei Danzig häufi- ger beobachtet worden ist. Der Grund für das sparsame Vorkommen von Insekten am Strande und unter Tang lag unzweifelhaft theils darin, dass so selten heftige Stürme mit plötzlich veränderter Wind- richtung einfielen, theils in dem Mangel eines solehen Wärme- grades der Luft, der die Insekten veranlasst hätte sich rasch und massenhaft zu entwickeln und zur Begattung schaaren- weise durch die Luft zu ziehen. Wie ich schon oben bemerkte, riehtete ich wegen der andauernden Nässe meine Aufmerksamkeit besonders auf die Bewohner des Strandes und der Dünen, auf die Dyschirius-, Bledius- und Heterocerusarten, und es gelang mir nach fort- gesetzten Beobachtungen alle die Gattungen in jedem Wetter, bei ruhiger oder bewegter See aufzufinden und bestimmte Gesetze, die bei dem Aufsuchen derselben zu er sind, zu entdecken. "Vor Allem muss ich meine schon vor zwei Jahren in dieser Zeitung ausgesprochene Ansicht aufrecht erhalten, dass nämlich Dyscbirier und Bledier entschiedene Nachtthiere sind, und dass dieselben ihre Schlupfwinkel bei Tage nur unter besonderen Verhältnissen verlassen. Ich glaube für die’an sandreichem Seestrande leben- .den Arten dieser Gattungen die sichere Beobachtung gemacht zu haben, dass diese Thiere sich nur in solehem Sande be- haglich fühlen und ihre Gänge anlegen, der gerade so weit mit Wasser durchtränkt ist, dass sie auf der Oberfläche des- selben mit Leichtigkeit sich bewegen können, und der ihren Gängen diejenige Festigkeit gewährt, die sie vorm Zusam- -menfallen schützt. Diese Gänge wechseln auf einem ausge- dehnten flachen Strande ausserordentlich; je anhaltender Landwinde geweht haben, desto entfernter sind dieselben von den Dünen aufzusuchen und umgekehrt, je längere Zeit hin- 47 durch der Wind von der See hergekommen, desto mehr haben sich die Gänge den Dünen genähert und desto grösser ist der Zwischenraum zwischen ihnen und der Grenze der Wasser- fläche. | Die Blediusgänge, die hier vorwiegend dem Bl. arenarius angehörten, zeichnen sich durch eine sehr langgezogene S-för- mige erhabene Krümmung aus; durch sehr sorgfältiges und allmähliges Wegwischen der oberen Sandschichten in der Rich- tung dieser Krümmung trifft man bei ruhigem Wetter und bei Tage stets in grösserer oder geringerer Tiefe auf den Ein- wohner. Ich habe übrigens in den zahllos von mir geöffneten Gängen nie einen Dyschirius gefunden, der bekanntlich den Blediern nachstellen und sie in ihren Wohnungen aufsuchen soll. Die Gestalt der Dyschiriusgänge ist erhabener, unregel- mässiger und kürzer, die der Heteroceren aber ganz unregel- mässig und knäuelartig gewunden. Tritt nach andauernden Landwinden plötzlich Seewind ein, steigt die See also und wird dem Ufersande eine grössere Menge von Wasser zugeführt, so verlassen die T'hiere sehr bald ihre unterirdischen Zufluchtsstätten, und man sieht als- dann auch bei hellem Sonnenschein dieselben in grosser Zahl dem Meere abgewandt eine trocknere Region aufsuchen. Nimmt man einen solchen Zeitpunkt wahr, so ist der Fang ein sehr ergiebiger und das Auge wenig angreifender. Sonst verlassen diese Thiere nur gegen Abend ihre Schlupfwinkel, die Jagd ist aber, wenigstens in den Monaten Juni und Juli, selbst wenn der Strand auch lange unverän- dert derselbe geblieben ist, eine durchaus sichere und ergie- bige, wenn auch mühsamere. Man hat alsdann nur nöthig sich gegen Sonnenuntergang auf glatten Stellen nieder zu legen, d. h. auf Stellen des Strandes die vom Meerwasser durchfeuchtet noch nicht durch Fussspuren oder Wagengeleise uneben geworden sind, und so in liegender Stellung seine Blicke horizontal über eine möglichst grosse Fläche gleiten zu lassen, und die sich bewegenden Thierchen werden als- dann leicht erkannt werden. Es ist jedoclı nothwendig, sich eine Zeit lang ruhig zu verhalten, da die Dyschirien beson- ders die Eigenthümlichkeit haben, bei Erschütterung des Erd- bodens plötzlich in ihrem ziemlich schnellen Laufe anzuhalten, ‘wodurch dann das Auffinden derselben auf dem feuchten und ‘daher dunklen Sande wesentlich erschwert wird. Eine andere ergiebige und bequeme Fangmethode am Abende gewährten mir am Strande fahrende Wagen. Auf dem glatten Grunde frisch gebildeter Geleise fand ich Dy- schirier und Bledier oft in grosser Menge. Unzweifelhaft hatten die Räder die im feuchten Sande zahllosen Gänge 48 durchschnitten, und die sich in Bewegung setzenden Thiere fielen, sobald sie an die durchschnittenen Stellen ihrer Gänge gekommen waren, alsdann auf den Boden der Geleise. Auf diese verschiedene Weise habe ich eine Unzahl von Thieren gesammelt und konnte ich besonders des seltenen Dyschirius impunctipennis Daws. in Menge habhaft werden. Mein Freund Pitsch, den ich auf diese Fangmethoden auf- merksam machte, hat dieselben in hinreichendem Maasse be- stätigt gefunden. | Das Zahlenyerhältniss der gesammelten Species von Dy- schirius, des Dysch. impunctipennis, obseurus und tlıoracieus, die am Ostseestrande vorzüglich gefunden worden, gestaltete sich diesmal weit anders als im Jahre 1865. Damals kamen auf etwa 300 Stücke nur 8 Dysch. impunctipennis und 20 D. obseurus, diesmal kamen fast gleichviel von den genannten Arten vor, und schienen sie sogar den D. thoraeicus an Häu- figkeit zu "übertreffen. Anthicus bimaculatus Ill. ist ebenfalls ein Nachtthier. Die Metliode, denselben an den Wurzeln von Elyusus arenarius aufzusuchen, führte mich in den seltensten Fällen zum Ziele, wenigstens ist es mir nach vielen vergeblichen Versuchen nur zweimal gelungen das Thier auf diese Weise zu erbeuten. Nimmt man aber gegen Sonnenuntergang am Fu:se der mit Strandhafer bewachsenen Düne Stellung und überblickt hori- zontal die schräg aufsteigenden Sandwehen, so sieht man diese auf dem trockenen Sande schwer zu erkennenden Thiere mit Leichtigkeit und ich mache mich anheischig, Ende Juni und Anfangs Juli jede beliebige Zahl zu liefern. Die ganz blassgelben Exemplare mit kauın angedeuteter schwarzer Zeichnung auf den Flügeldecken sind in ruhender Stellung kaum wahrzunehmen. | Unter anderen am oder in unmittelbarer Nähe des Stran- des aufgefundenen seltneren Käfern nenne ich Bembidium pallidipenne Ill., das ich hier in diesem Jahre zum ersten Male und zwar in grösserer Menge unter Steinen an einem Kanale fand, der zwar gewöhnlich süsses Wasser führt, je- doch bei einigermassen hoher See reichlich Meermasser em- pfängt, wie aus den Verwüstungen deutlich zu ersehen war, die der obenerwähnte Nordweststurm an seinen Ufern ange- richtet hatte. Auch Pitsch erbeutete dies Thier noch ein- zeln im Monat Juli. Ebendaselbst traf ich auch Bembid. ruficolle Panz. an, jedoch nur in wenigen Exemplaren, Eines Käfers, dessen Verwandte sich wohl ausschliesslich in der Nähe animaliseher Stoffe aufzuhalten pflegen und deren Larven nachgewiesenermassen in denselben leben, muss: ich hier erwähnen — Dermestes atomarius Er. Ich fand den- 49 selben stets unter den Büschen von $alix bicolor auf dem troekenen Dünensande und vermuthlich auch dessen :Larve, wenigstens klopfte ich wiederholentlich von eben dieser Weide mit abstehenden Haaren besetzte Larven, die ganz den Ha- bitus der mir bekannten Larve von Dermestes lardarius hatten. Der Käfer ist übrigens an den genannten Oer tlichkeiten nicht selten und er ist mir schon in früheren Jahren ebendaselbst begegnet. Mycetochares linearis Redt. und Mycetochares maurina Muls. wurden in alten Buchen aufgefunden. Sie gehören beide zu derjenigen Gruppe der Mycetocharen, deren Vor- derhüften sich an der Spitze berühren, also nicht durch einen . Fortsatz des Prosternum getrennt sind. Ebendahin gehört Mycet. flavipes und Mycet. axillaris Payk. Die Letztere und die beiden obengenannten Species haben in ihrer Skulptur ausser- ordentliche Aehnlichkeit. Frische Stücke von Mycet. linearis Redt., deren Halsschild und Schultern noch nicht ausgefärbt sind, was nicht selten unter den Exemplaren, die ich sam- melte, der Fall war, können mit kleineren Stücken der M. axillaris leicht verwechselt werden. Sicher und auf.den ersten Blick kann man dieselben jedoch durch die Verschiedenheit und in der Breite der Stirn unterscheiden. Dieselbe ist bei M. linearis zwischen den Augen nur halb so breit, bei M. axillaris fast ebenso breit als der Kopf hinter den Augen.*) Die durchweg grössere M. maurina ist durch die weniger parallele Gestalt, die stets ganz dunkle Färbung, die mehr gerundeten Halsschildseiten und die sehr breite gewölbte Stirn kaum mit einer anderen Species zu verwechseln. Triarthron Maerkelii wurde leider diesmal nicht gefangen, da die Waldwiese, auf der ich dies seltene Thier zwei Jahre hintereinander in wenigen Exemplaren gekätschert hatte, ganz und unverändert unter Wasser stand. Dagegen wurden meh- rere Stücke von Anisotoma eiliaris Schmidt erbeutet. Von anderen von uns in der Gegend von Heringsdorf aufgefundenen bemerkenswerthen Arten mögen noch en genannt werden: Calosoma sericeum, am Rande einer Wiese unter einem grossen Steine, der schon Jahre lang in unverändeter Stellung gelegen haben musste. *) Mulsant scheint M. linearis Redt. nicht aus eigner Anschauung gekannt zu haben, als er die Pectinipedes de France schrieb, jeden- falls sind ihm unreife Stücke der M. linearis nie in die Hände ge- kommen, sonst würde er bei seiner Genauigkeit im Beschreiben sicher das wichtige diagnostische Merkmal der verschiedenen Puh nicht unerwähnt gelassen haben. 4 50 ' Amara silvicola Zimm. in Mehrzahl auf dem Dünensande. Anehomenus gracilipes unter Seetang. Dromius fenestratus. : Hydroporus depressus F. (elegans Ill.) in einem Exemplare. Cereyon littorale in allen Farbennüancen unter Seetang. Gyrophaena affınis in Mehrzahl an Polyporus nigricans. Mycetoporus longicornis Mäkl. ebendaselbst. | Aleochara spissicornis Er. 1 Ex. Ischnoglossa eortieina in Buchen. Heterothops 4-punetulus Grav. Sunius intermedius Er. Omalium pusillum Grav. Haploglossa gentilis | Quedius brevis Tliasophila inquilina | Myrmedonia humeralis alle unter Formica fuliginosa. A 5 laticollis y 9 cognata Amphotis marginata Phalacrus grossus Er. an Elymus arenarius. Saprinus speeulifer in Menschenkoth. Antherophagus pallens. Pediacus depressus. Athous rufus, Cistela (Hymenalia) fusca 111. = ceramboides L. Anaspis ruficollis F. Xylophilus nigrinus. - oculatus. Sibynes primitus Herbst. Gymnetron veronicae Germ. Donacia hydrochaeridis F. Ich benutze diese Gelegenheit, um auf zwei Thiere auf- merksam zu machen, die mir in diesem Sommer bei Stettin zum ersten Male begegnet sind, und von denen mir nicht bekannt geworden, dass sie jemals hier gefangen wurden: Compsochilus palpalis Er. und Throscus elateroides Heer. Ersteren fing ich im Juni im Fluge, Letzteren schöpfte ich Ende Mai auf einer Wiese. Dieser Throseus ist derselbe, den ich vor einigen Jahren von Herrn Professor Redtenbacher erhalten habe, und den Bonvouloir fälschlich nach Redtenbacher’s Beschreibung als Throse. brevicollis gedeutet hatte. In der Stett. Entomolog. 1 Zeit. 1865 p. 234 habe ich auf Grund typischer Exemplare nachgewiesen, dass sieh Bonvouloir im Irrthum befand, und dass Th. elateroides Redt. der echte Th. elateroides "Heer, Bonv. ist. Das von mir erbeutete Stück gehört zu denjenigen Exem- plaren, dessen Stirnkiele nur sehr schwach angedeutet sind. Monographie der Gattung Beraea Steph. von H. Hagen. 1. B. melas Piet. p. 196. tab. 16. ge 21*. Long. ce. alis 51, —7%, mill., Exp. alar. 10—13 mill. Mas. Der Bau des Kopfes ist in Be Hinsicht sehr abweichend und merkwürdig. Kopf kurz, fast nochmal so breit als lang; in der Mitte zwischen zwei blank polirten Längswülsten rinnenartig vertieft und über den Hinterkopfs- rand hinaus etwas dreieckig vortretend; nach vorne erhebt sich der mittlere Theil und tritt als platter seitlich behaarter. Schnabel etwas zwischen die Fühler hervor; jederseits zwischen dem polirten Wulst und dem kugligen ziemlich grossen Netz- auge liegt eine tiefe, grosse, nach vorne sehende Grube, mit, matter blassgrauer Haut ausgekleidet; sie greift noch. unter den polirten Wulst und tritt an den Augenrand fast hinan; am Rande des Hinterkopfes jederseits aussen neben dem polirten Wulst inserirt ein beweglicher (wenigstens ist seine Stellung bei den verschiedenen Stücken mehr oder minder aufgerichtet), den Tastern in Form und Behaarung nicht unähnlicher Fort- satz; er ist eylindrisch, stark nach oben und vorn gekrümmt, unten etwas concav, oben punktirt und lang behaart; an seiner Spitze steht ein bewegliches (?) Glied in Form eines schmäleren spitz zulaufenden grauen häutigen Lappens; das Basalglied ist nicht viel länger als breit und ähnelt dem bei den Weibchen und übrigen Arten dort gelegenen Querwulste, womit ich es früher auch verwechselt habe. Der ganze Ap- parat, für den ich kein Analogon kenne, bedeckt von oben die erwähnte Grube, und ist meist erst bei Enthaarung .der Theile deutlich sichtbar. In dem weiter nach aussen gelege- nen Theile des Hinterkopfes liegt dieht am Hinterrande der Augen ein schmaler elliptischer Wulst. Fühler kräftig, kürzer als die Flügel; . Basalgiied lang und breit, etwas länger als 4* 52 der Kopf, innen behaart, etwas nach unten gekrümmt; an-der Basis. innen etwas schmäler 'mit einem platten langen- fast unter rechtem Winkel abstehendem Zalıne; die Spitze des Gliedes ist gerade abgeschnitten, und mehr aut dem Aussen- winkel inserirt das eylindrische kurze „weite Glied, das etwas dieker als die übrigen ist; dieselben sind kurz, eylindriseh. Zwischen den Fühlern tritt unten die Oberlippe etwas kahn- förmig vor. Taster kräftig, eylindrisch stark behaart; Kiefer- taster länger als der Kopf und das erste Fühlerglied, fünf- gliedrig, Basalglied kurz, die übrigen lang, gleich gross; Lippentaster wenig dünner, in Form und Länge den drei ersten Gliedern der Kiefertaster entsprechend. : Auf dem Thorax stehen oben nach vorn zwei genäherte münzförmige Wülste. Füsse lang, dünn, 2. 2. 4. Sporen; an den Vorder- und Mittelfüssen der Innensporn kürzer, an den Vorderfüssen auch beträchtlich dünner; Mittelsporen der Hinterfüsse kürzer, im Spitzenviertel der Sehiene stehend. Das Thier ist schwarz oder dunkel schwärzbrauß. die Behaarung von heller Farbe; Füsse gelblichbraun,. Tarsen gelblich, besonders an den Hinterfüssen. Leib schwarzgrau; Appendices etwas vorragend; an die Mitte des Randes des letzten Rückensegments sind, wie es scheint unbeweglich (?), die App. intermed. befestigt; sie sind gelblich mit kurzer dicker Basis, eine divergirende Gabel mit zwei dünnen rund- lichen scharfen stark herabgedrückten Spitzen; darunter liegt der lange dieke Penis; unter seiner Spitze sind unten die sehnabelförmig vorgezogenen und nach oben gekrümmten . Spitzen der dicht nebeneinander liegenden Penisscheiden' sicht- bar. App. super. kurz, schwarz, länglich einförmig, unten gehöhlt, mit gelblichem äusserm langen, dicht anliegendem und bis zur Basis reichendem Dorne; App. infer. gelbbraun, seitlich etwas nach oben inserirt, lang dünn, halbkreisförmig nach vorn und innen gekrümmt, mit schräger nach unten ge- stutzter Spitze; ihre Basis nach oben in einen breiten blatt- artigen Zahn erweitert; in der Mitte des Randes des letzten Bauchsegments ragt ein oblonger platter schmaler Lappen vor; am vorletzten Segmente steht ein querer Haarsaum, am drittletzten ein schmaler oblonger Lappen. Flügel schwarzbraun, etwas fettglänzend, mit dühnem kurzem Haarkleide; ziemlich schmal, gegen die elliptische Spitze hin erweitert; Geäder wenig kräftig, zum Theil. recht schwer sichtbar. In den Oberflügeln Subeosta und Radius sehr nahe beisammen laufend, fast gerade; Ramus discoidalis von der Mitte an mit schmaler einfacher Gabel; R. tbyrifer an dem Beginn seiner Gabel oder etwas später durch eine Querader mit der Basis des R. discoidalis verbunden; vorderer 53 Ast des R. thyrifer gerade einfach, hinterer Ast vor: dem ersten Drittel gebrochen und durch eine Querader mit dem R. elavalis verbunden, mit kurzer Endgabel; R. clavalis sehr kräftig, mit kurzer Endgabel; hart an der Basis unter dem R. thyrifer liegt eine convexe, eiförmige, gelbliche, trommel- artige Auftreibung, die nach aussen einen kleinen freien (?) Zipfel über den R. clavalis sendet; unten ist sie hohl, aber ihre untere Hälfte mit einer dicken weissen Haut ausgekleidet; vom unteren Ende der Trommel geht eine kleine schräge Ader zum Hinterrande.. Unterflügel fast ein Viertel kürzer, wenig schmäler; Geäder zart, Radius von R. clavalis kräftig; Subcosta fehlt, doch ist der Raum, wo sie stehen sollte, dichter behaart; Radius ‚gerade; R. discoidalis nahe der Basis ent- springend, im letzten Drittel mit schmaler einfacher Gabel; R. thyrifer mit einfacher noch einmal so langer Gabel; eine Querader bald nach Beginn der Gabel des R. discoidalis geht von ihrem hinteren Aste gerade zum vorderen der Gabel des R. thyrifer; R. clavalis einfach; die letzte Ader vor dem Rande entspringt mit zwei Aesten an der Basis des Flügels; neben der Querader liegt eine eingedrückte, stärker behaarte, nach innen gekrümmte und die Gabel des R. thyrifer: durch- setzende Falte. Hinterrand der Hinterflügel und am Vorder- flügel der Spitzentheil mit sehr langem dichten Haarsaum. Weibehen in Grösse, Form und Färbung dem. Männchen sehr ähnlich, ausgenommen in Folgendem. Kopf oben fast flach, die Mitte des Hinterrandes leicht eingezogen; jederseits (an Stelle des Fortsatzes beim Männchen) ein schräger, ovaler, stark behaarter Wulst, der das Auge nicht erreicht; mehr nach aussen davon unter dem Hinterrande der Augen .der längliche Wulst wie beim Männchen; die polirten Querwülste und die tiefen Gruben fehlen, dagegen ist die Mitte. des Kopfes vorne vorgezogen, auf der Spitze zwischen den Füh- lern mit einem kleinen behaarten Wulst. Fühler wie beim Männchen, aber das Basalglied ohne Innenzahn; Taster und Beine wie beim Männchen; Leibesende breit, das letzte Bauch- segment kurz, ausgehöhlt, nach oben als Bruthöhle übergreifend, oben am Rande des letzten Segmentes nahe beisammen zwei grosse dreieckige unten hohle Appendices, fast bis zur Spitze durch eine weisse Haut verbunden; darunter tief in der Brut- höhle liegen zwei breite dreieckige hornige Lappen ziemlich nahe beisammen; auf dem vorletzten Bauchsegment ein spitzes kurzes Knöpfchen, Oberflügel wie beim Männchen, aber ohne Trommel und mit etwas verschiedenem Geäder. R. discoidalis etwas später gegabelt; sein hinterer Gabelast nach dem Ba- salviertel nochmals gegabelt; R. thyrifer in gleicher Höhe ‚gegabelt und dort durch eine Querader mit der Gabelstelle 54 des R. discoidalis verbunden (sie ist auf der Unterseite des Flügels sehr deutlich); sein Hinterast nochmals gegabelt, und zwar etwas später als der hintere Ast des R. discoidalis; Ramus elavalis in derselben Höhe wie der R. thyrifer gega- belt, sein vorderer Ast mit kurzer Endgabel; eine etwas ge- schwungene Querader geht von der Gabelstelle des R. clavalis schräge zum R. thyrifer oberhalb seiner Gabel; Cubitus ein- fach, Cubitus posterior mit doppelter Wurzel. Unterflügel mit einfachem Radius; R. thyrifer mit schmaler Gabel, ihr Vorderast mitunter mit kurzer Spitzengabel; R. thyrifer in der Flügelmitte gegabelt; sein vorderer Gabelast in der Hälfte gegabelt; diese letzte Gabel ist etwas länger als die des R. discoidalis und bald nach ihrem Anfange durch eine gerade Querader mit dem R. discoidalis verbunden, der sehr kräftige R. clavalis und Cubitus einfach. ‘ Vaterland: Chamouni, Ende Juli (Pietet); Zürich, im Mai auf sumpfigen Waldwiesen selten (Bremi); England, nicht selten im Sommer (M’Lachlan); Baiern (Walser), Regensburg (Herrich-Schäffer), Harz (Hornung), Hamburg, Schlesien im Mai und Juni’ (Zeller), Oesterreich (Brauer), Krain, Laibach (Schmidt), Posen (Loew), bei Königsberg ziemlich selten. Die Stücke vom Rigi und Taunus sind nicht mehr vor mir, doch werden auch sie hergehören. Gegenwärtig liegen mir 24 Stücke mas. et fem. vor. Ich halte diese Art für Phr. pygmaea Fabr. Suppl. Entom. p. 202. ‘Seine Beschreibung passt auf alle Beraea-Arten, und Coque- bert’s Abbildung tab. III. fig. 2 zeigt auch nur, dass es eine Beraea-Art mit gelblichen Beinen, namentlich Tarsen ist. Fa brieius hat das bei Paris gefangene Stück aus Bose Sammlung beschrieben, und wenn P. melas bei Paris nachgewiesen wird, kann Fabricius Name hergestellt werden, um so mehr, als die runde Flügelspitze eine Anzahl anderer Arten bestimmt ausschliesst. B. melas Pietet gehört bestimmt her; meine Beschreibung des Männchen ist nach einer Type aus Pictets eigener Samm- lung gefertigt; das „articulations fauves* der Beschreibung bezeichnet die Tarsen. Die mir vorliegenden Typen von M’Lachlans B. pullata ‘gehören bestimmt her. Bei seinen Männchen sehe ich den Fühlerzahn deutlich, bei der Abbildung der Appendices sind die unteren nicht vom Rande des Segmentes getrennt, der Dorn der oberen und der Basalzahn der unteren fehlt. Das 'Geäder ist bestimmt wie ich es angegeben habe, und darnach tab. 8 fig. 9 zu ergänzen; der Radius und Subeosta sind bis zur Basis getrennt; der R. clavalis ist vom R. thyrifer auch bis zum Grunde getrennt; der Cubitus entspringt am unteren 95 Ende der Trommel, beim Weibchen fehlt die Querader im Vorderflügel fig. 9 a. und die zwischen R. thyrifer und R. celavalis. — Ueber Stephens Arten, die Type von B. albipes fehlt, die beiden andern B. marshamella und pygmaea sind Weib- chen, kann ich nicht weiter urtheilen; die Beschreibungen geben keinen sicheren Aufschluss, denn sie sind einfach Pietet entnommen. Ich ziehe Curtis Thya pygmaea zu dieser Art, da er Pietets Type von Rh. penicillus so bezettelt hat, und seine Beschreibung nicht widerspricht, ich auch bei der Besichtigung von Curtis Sammlung diese Art zu erkennen glaubte. Th. pullata, nach meinen Noten gleichfalls eine Beraea (ich habe nur die Gattung angemerkt) ist zu gross, die Tarsen „shin- ing wbitish“, die Flügel mit blauem Schein und kleinen un- deutlichen weissen Flecken (nach M’Lachlan wohl durch Anfassen mit den Fingern erzeugt), auch sollen die Sporen kürzer sein. Philos. Magaz. T. 4. p. 216. Mir ist diese Art unbekannt. Nais aterrima Brauer Neur. Austr. p. 74 gehört nach einer mir vorliegenden von ihm an M’Lachlan mitgetheilten männ- lichen Type bestimmt her. Was seine B. melas p. 38 betrifft, so kann ich darüber keinen Aufschluss geben. Meine Beschreibung von Beraea Stett. Zeit. T. 20 p. 164 ist, wie M’Lachlan richtig vermuthet, nach dieser Art gefer- tigt, zu der die mir nicht mehr vorliegende Type von R. penicillus das Weibchen bildet. Auch die Type von R. nigro- eineta vermochte ich damals nicht davon zu trennen. Ich bemerke jedoch, dass ich damals bei weniger Material die Arten durchaus nicht so genau wie jetzt kannte. Immerhin stimmte R. penicillus genau mit einem Weibchen von B. melas überein. Kolenati hat nur von seiner ersten Art B. pygmaea Stücke besessen; die Beschreibung der Gattung enthält Irrthümer. Ein Weibchen von B. melas hat er mir als Silo minutus bezettelt. In Betreff des Geäders zeigen besonders die Weibchen Differenzen; bei einem kleinen Stück aus Königsberg, Exp. alar. 10mill., und einem aus Regensburg gabelt sich im Hin- terflügel nicht der vordere, sondern der hintere Gabelast des R. thyrifer nochmals. Die Gabel des R. discoidalis der Hinterflügel kann bis an die Querader treten, und die Spitzengabel ihres vorderen Astes fehlt oft, wenigstens in einem Flügel, oder kann sich bis zur Hälfte des Astes ausdehnen. Bei einigen Stücken aus Schlesien hat im Vorderflügel der R, elavalis im Hinterflügel 56 der R. thyrifer nur eine einfache Gabel. Das Hergehören dieser Stücke, so wie eines wesentlich grösseren aus Krain (Long. ce. alis 7Y,mill., Farbe. mehr rostbraun, die Spitzen- gabel des vorderen Gabel-Astes des R. discoidalis im Hinter- flügel sehr lang) ist mir zweifelhaft, doch mag ich gegen- wärtig keine neuen Arten danach aufstellen. - 2% B. maurus M’Lachlan*. Long. ce. al. 5— 5%, mill., Exp. alar. 10mill. Mas. Kopf flach gewölbt, hinten niedergedrückt, in der Mitte am Rande des Hinterhauptes eine eingedrückte Linie, und jederseits ein eingestochener Punkt, nach aussen davon liegt ein schräger eiförmiger Wulst (an Stelle des Fortsatzes bei B. melas), der bis zu den Augen reicht, und ein läng- licher Wulst unter. dem hinteren Rande der Augen; nach vorn ist der Kopf in der Mitte in einen stumpfen Fortsatz vorgezogen, auf dessen Spitze ein kleiner behaarter, rund- lieber Wulst steht; eine vordere Grube fehlt. Kopf schwarz, polirt, die braunen Wülste lang, schwarz behaart. Fühler braun, die beiden Basalglieder dunkler, kräftig, kürzer als die Flügel; Basalglied so lang als der Kopf, ohne Innenzahn, an der Spitze breiter, stark behaart. Taster lang und dicht behaart, auf dem Basalgliede der. Kiefertaster innen zwei lange Haarpinsel. Thorax schwarz, oben mit zwei genäher- ten münzförmigen Eindrücken. Leib schwarz. Füsse schwarz- braun, Tarsen aussen gelblich. Appendices vorragend; App. super. lang, seitlich fast in der Mitte des Segments angeheftet, als halbkreisförmiger schwarzer dünner Haken, mit etwas mehr nach innen gekrümmter seitlich abgeflachter Spitze; App. infer. sehr kurz mit eiförmiger Basis und einem äusseren Aufsatz, der sich gabelförmig theilt in zwei kegelförmige Arme, der untere ragt nach innen über die Basis, der obere in die Höhe; an die Mitte des Hinterrandes stösst eine kleine hor- nige Querplatte, von ihr herab gehen als stumpfer Kegel stark herabgedrückt und seitlich bis an die App. super. reichend die App. intermed.; sie bilden eine in der Basalhälfte hornige, später blassgraue häutige Membran mit kurz gespal- tener Spitze, den Penis von oben einhüllend und etwas über- ragend. Ein Fortsatz in der Mitte des letzten Bauchsegmentes fehlt, vorletztes Segment mit starkem Haarsaum, drittletztes mit schmalem gelblichem Mittellappen. Flügel schmäler und spitzer als bei B. melas, schwarz mit braunem Schimmer, schwarz, behaart; Vorderflügel mit einer Endgabel der Subcosta, eigentlich ein kurzer Ast, der vor ihrem Ende zum Vorderrande geht; Radius einfach; R. diseoidalis von ihm im ersten Viertel abgehend und dort dureh eine Querader mit R. thyrifer verbunden, mit kurzer 50 Endgabel; R. thyrifer mit etwas längerer und weiterer Gabel; deren unterer Ast eine Spitzengabel bildet; R. clavalis mit langer schmaler Gabel; beide Cubitus einfach; an der Basis eine fast runde Trommel, unten hohl, mit dieker weisser Haut in ihrer hinteren Hälfte. Hinterflügel schmäler; Radius ein- fach; R. discoidalis und thyrifer mit einfacher Endgabel, beim letzten etwas länger; die drei folgenden Aeste einfach; Quer- ader fehlen; Radius von R. celavalis in allen Flügeln kräftiger. Haarfranzen lang, wie bei B. melas. Fem. Kopf, Thorax, Leib, Füsse wie beim Männchen; das letzte Ventralsegment wie bei B. melas, aber, wie es scheint, mit häutigem helleren Rande; die oberen Appendices sind kleiner, gerade Lappen, mit nach aussen etwas verbrei- terter Basis, unten nicht gehöhlt, weiter getrennt, und nicht durch eine Haut verbunden; darunter steht eine viereckige kleine Hornplatte, und unter ihr ein zweispitziger schmaler Lappen, vorletztes Ventralsegment mit einem spitzen Knöpf- chen. Flügel von ähnlicher Form und Farbe, Vorderflügel in der Anlage des Geäders wie bei B. melas, aber im Detail verschieden; Subeosta mit sehr kleiner bei starker Vergrösse- rung sichtbarer Spitzengabel; Ramus discoidalis mit langer Enndgabel, der hintere Gabelast nach seiner Mitte wieder ge- gabelt; eine gerade Querader vom Beginn der Endgabel zum R. thyrifer, dessen Gabel erst viel später beginnt, fast in der Mitte; der hintere Ast mit Spitzengabel; R. clavalis mit End- gabel, der vordere Ast nochmals gegabelt; keine (Wuerader zwischen R. thyrifer und R. elavalis. Geäder der Hinterflügel genau wie beim Männchen. Vaterland: England, selten oder wohl mehr übersehen, Schweiz, Andermatt, Ende Juli; Schlesien, Regensburg in Baiern (Herrich-Schäffer). Die Beschreibung ist nach M’Lach- lan’s Typen gefertigt. Die Weibchen waren mit B. melas vereint, ich meine aber sie richtig gedeutet zu haben. Die eingestochenen Punkte auf dem Kopfe, das Geäder und die Appendices unterscheiden sie bestimmt. In meiner Sammlung finde ich drei Weibchen, die ich herziehen darf; ein Weib- chen ohne Abdomen aus M’Lachlans Sammlung von Ander- matt gehört gleichfalls her. 8. B. barbata Pictet* p. 196 tab. 16 f.22. Long. e. al. 5—51,mill.; Exp. al. 94, —10mill. - | Mas. Kopf pechschwarz, breit, kurz, flach gewölbt, am Hinterkopfsrande etwas niedergedrückt, jederseits mit einem scharf eingestochenen Punkt, weiter nach aussen einem schrägen zum Auge gehenden stark behaarten eiförmigen Wulst, und einem ähnlichen schmalen längs dem Hinterrande des Auges; vorn am Kopf jederseits eine grosse tiefe Fühlergrube; ds- 88 zwischen tritt der. Kopf als schmale dreieckige Spitze, jeder: seits mit einem starken Schnurrbart seitlich abstehender Haare, zwischen die Fühler ; Oberlippe mit langem Haarpinsel. Fühler braun, kräftig, wesentlich kürzer als die Flügel; Basalglied stärker, etwas kürzer als der Kopf, fast so breit als lang, an der etwas verjüngten Basis einen scharfen kurzen Innenzahn. Kiefertaster sehr lang, schwarz und braun gemischt, dicht behaart, besonders das dritte Glied; das zweite etwas kürzer als die folgenden; Lippentaster halb so lang, dicht schwarz behaart, dünn. Thorax pechschwarz, polirt, mit zwei runden Grübehen und einem eingedrückten Punkte darin. Füsse braun, Tarsen der Mittelfüsse und Schienen der vier hinteren Füsse aussen gelblich. Leib schwarz; Appendices wenig vortretend, schwärzlich; App. super. sehr klein, rundliche Plättehen am Rande des letzten Segments jederseits befestigt; App-intermed. dazwischen so lang als breit, zweispilzig, die Spitzen durch eine vertiefte Membran, die in der Mitte spitz verläuft, ver- bunden, auf dem Penis aufliegend; Penis eylindrisch, die ge- spaltene Spitze als dreieckiger Lappen in die Höhe gelegen; unter dem Penis jederseits eine kurze Penisscheide als platter stumpfer schmaler Riemen; App. infer. grosse stark nach aussen und oben gebogene halbkreisföormige Haken, dem Seitenrande des letzten Segments enge anliegend; ihre stumpfe etwas knopfartig verdickte Spitze liegt dieht vor den App. super.; vorn sind sie abgeplattet, innen in der Mitte mit stark vorspringendem dreieckigem Zahn; Bauchrand des Segments ohne vortretenden Lappen; drittletztes Bauchsegment mit schmalem freiem Lappen. Vorderflügel schwarzbraun, ziem- lich dicht behaart, mit elliptischer etwas geschärfter Flügel- spitze und kleiner gelblicher eiförmiger Trommel an der Basis; Subeosta einfach; Radius mit langer schmaler Endgabel; R. discoidalis mit kurzer Endgabel und in der Flügelmitte mit gerader Querader zum R. tlıyrifer; letzterer mit längerer Gabel, der hintere Gabelast mit Spitzengabel; R. elavalis und Cubitus einfach. Hinterfligel in Form und Breite ähnlich, aber kürzer; Radius einfach; R. discoidalis mit Endgabel, ihr vorderer Ast mit Spitzengabel; weit vor Beginn der Gabel eine Querader zum vorderen Gabelast des R. thyrifer, dessen Gabel früher beginnt; hinterer Gabelast mitunter mit Spitzen- gabel; R. clavalis und Cubitus einfach. Franzen lang, wie bei B. melas. | “Fem. Grösse, Form und Farbe wie beim Männchen; Kopf oben platter, ohne eingestochene Punkte mit leichter Mittelkerbe am: Hinterrande; die schrägen Wülste kürzer, nicht das Auge erreichend, die am hinteren Augenrande grösser; Kopf vorn etwas eingedrückt, nicht in der Mitte 59 vorgezogen, ohne Fühlergruben; Fühler ohne Basalzahn; Kiefertaster etwas kürzer, weniger stark. behaart; Flügel etwas weniger spitz; Vorderflügel mit einfacher Subcosta und Radius; R. discoidalis mit langer Gabel, deren hinterer Ast bald sich wieder gabelt, und vor Beginn der Gabel mi ge- rader Querader zum Beginn der Gabel des R. thyrifer, deren binterer Ast sich bald wieder gabelt; R. clavalis mit End- gabel, ihr vorderer Ast nochmals gegabelt; eine schräge Querader von ihr zum R. thyrifer; Cubitus einfach. Hinter- flügel mit einfachem Radius;: R. discoidalis mit langer End- gabel, ihr vorderer Ast mit Spitzengabel; vor der Gabel eine Querader zum vorderen Ast der Gabel des R. ihyrifer, die viel früher beginnt; hinterer Ast mit langer Endgabel; R. elavalis einfach. Appendices zwei am oberen Rande des Seg- ments nahe beisammenliegende breite dreieckige,, grosse, schwarze, etwas wulstige Platten; letztes Bauchsegment wie bei B. melas; vorletztes Segment unten mit spitzem Knöpfchen. Vaterland: Genf, im Frühling am Rhone-Ufer (Pictet); Stelzing in Tyrol im Juli (Zeller); Baiersche Alpen (Herrich- Schäffer); Zürich (Bremi). Die Art scheint selten, mir haben 4 Männchen und 2 Weibchen vorgelegen. Pictets Type aus seiner Sammlung ist ein Weibehen, das etwas jünger und die von Pictet beschrie- bene Flügelzeichnung darstellt. Das Geäder des Weibchens kommt dem von Silo minutus Kol. mit geringen Unterschieden, die leicht Ungenauigkeiten sein könnten, äusserst nahe. 4. B. artieularis Pict.* p. 198 tab. 16 f. 26. Long. c. al. 5Y,mill., Exp. alar. 11 mill. | Fem. Braun, braunbehaart; Kopf dunkelbraun, breit, ziemlich kurz, oben leicht abgeflacht; Hinterrand scharf ab- gesetzt, kaum ausgeschweift, mit seichter kurzer Mittelrinne, daneben jederseits ein scharf eingestochener Punkt; nach aussen und vorn bis an die Augen reichend, ein brauner, stark behaarter eiförmiger Wulst, und längs dem Hinterrande neben den Augen ein kleiner Querwulst; vorne ragt der Kopf zwischen den Fühlern wulstartig vor; auf der Spitze der Vor- ragung ein Eindruck. Fühler kräftig, kürzer als die Flügel, etwas heller, braungelb; Basalglied lang, keulenförmig, mit der engeren Basis fast so lang als der Kopf; zweites Glied kurz, cylindrisch, etwas dicker als die übrigen; die beiden Basalglieder braun, stark behaart. Kiefertaster sehr dicht und lang, schwarzbraun behaart; Lippentaster weniger be- haart. Thorax oben schwarzbraun, polirt; nach hinten ein- gedrückt, vorn jederseits ein sehr flacher (vielleicht zufälliger) Eindruck. Füsse braun, ihr Haarkleid in bestimmter Richtung 60 gelblich; Vorderschienen und Tarsen oben gelb, Tarsen seit- lich dunkelbraun. Flügel braun, sehr dünn, braun behaart, fettglänzend, braun breitgesäumt. Geäder braun, kräftig; im Vorderflügel Subeosta und Radius einfach; R. discoidalis mit langer Endgabel und an ihrem Beginn gerader Querader zum R. thyrifer; hinterer Gabelast in der Mitte nochmals gegabelt; R.thyrifer mit fast eben so langer Endgabel, hinterer Gabel- ast in der Mitte nochmals gegabelt; R. clavalis mit kurzer Endgabel; eine schräge Querader zum R. thyrifer, etwas oberhalb der erwähnten geraden; Cubitus einfach; Vorderflügel schmal, mit elliptischer Spitze; Hinterflügel wenig schmäler und kaum spitzer; Radius 'einfach;' R. diseoidalis mit langer Endgabel und eine Strecke vorher. einer geraden Querader zum R. thyrifer; vorderer 'Ast nach der Mitte nochmals ge- gabelt; Gabel des R. thyrifer länger, so dass die Querader den vorderen Gabelast trifft; der hintere nochmals gegabelt; die folgenden Adern einfach. Leib grau-schwarz; oben zwei gelbe stumpf-dreieckige Blätter an der Basis verbunden, über- ragen das letzte Rückensegment; darüber zwei dünne gelbe eylindrische Appendices von derselben Länge; Bruthöhle wie gewöhnlich; das letzte Segment stark und lang behaart, das vorletzte unten mit einem vorragenden spitzen Knöpfchen. Vaterland: Genf, am Fusse des Saleve (Pictet); Krain, Laibach (Schmidt); Glogau? (Zeller). Die Type Pictets ist ein Weibchen, dem der untere Theil der Bruthöhlen und die Spitzen der Unterflügel fehlen; das Thier ist jung, nicht gut erhalten und aufgeklebt, scheint mir aber nach genauer Untersuchung mit zwei Weibchen aus Krain und einem aus Glogau (die Localität ist nicht ganz sicher, da ich auf dem Zettel nur Zeller vermerkt habe) über- einzustimmen. Die Appendices sind aussergewöhnlich. Pietets Beschreibung stimmt mit der Type; das Gelenk der Vorder- flügel ist gelblich. | 5. B. minuta L. Kolen. Long. c. alar. 4/,—5', mill., Exp. al. 3\,—1 mill. Mas. Schwarz, braungelb behaart; Kopf breiter als lang, dicht behaart; neben den Augen jederseits ein schräger Längs- wulst, beide am Hinterrand durch einen erhabenen Rand ver- bunden; zwischen den Wülsten und dem Auge steht ganz im Hinterwinkel ein kleiner knopfförmiger Wust; Kopf zwischen den Wülsten flach, nach vorne zwischen den Fühlern etwas wulstig vortretend, daselbst zwei kleine runde Wülste. Fühler braun, etwas kürzer als die Flügel, kräftig; Basalglied dicker, kürzer als der Kopf, ohne Innenzahn, cylindrisch, besonders innen stark behaart; zweites kurz, kegelförmig, die übrigen kurz, cylindrisch. Lippe klein, kahnförmig. Kiefertaster 61 schwarz, länger als der Kopf, stark behaart, Basalglied kurz, die anderen länger, von fast gleicher Länge, das letzte etwas länger als das vorletzte. Lippentaster weisslich, kurz, die beiden Endglieder lang, ceylindrisch. Thorax mit zwei schrä- gen, länglichen Eindrücken. Leib klein; Appendices sehr complieirt, stark vortretend. Auf den am meisten vorragen- den, stark herabgedrückten, cylindrischen, an der Spitze zwei- lappigen Penis liegen die App. intermed. dicht auf; sie bilden einen weissen, dreieckigen in. der Endhälfte in zwei feine Spitzen getheilten kahnförmigen Deckel; jederseits neben und etwas unter dem Penis liegt ihn kaum überragend die bor- stenartige feine Penis-Scheide; unten stehen nahe beisammen die App. infer., als. sehr schmale, braune, etwas nach innen und oben gekrümmte Blätter, mit einem blattartigen, weissen, länglich dreieckigen äusseren Lappen, der stark nach aussen und oben gekrümmt ist, und einem dritten Ast, der an der Basis innen entspringt, und als lange dünne Borste zuerst stark nach oben und dann nach innen gekrümmt ist und zu- letzt dicht aussen neben den App. interm. liegt, so dass ich ihn früher für den App. super. hielt; letzterer fehlt, wenn man nicht einen auf dem Rande des letzten Segments liegen- den sehr kurzen platten rundlichen Wulst dafür ansehen will; vorletztes Segment stark behaart, letztes unten mehr häutig; am drittletzten sehe ich keinen Anhang. Füsse dünn, lang, braun; der innere Sporn am Vorderfuss sehr klein. Vorder- flügel schwarz, dieht aber grob braun behaart, schmal, Spitze scharf; Geäder kräftig; Subcosta und Radius einfach; Ramus diseoidalis mit langer Gabel und bei deren Beginn mit einer Querader zum R. thyrifer; hinterer Gabelast bald nochmals gegabelt; R. thyrifer mit hinter der Querader beginnender Gabel, ihr hinterer Ast nochmals gegabelt; R. elavalis mit Endgabel; Cubitus einfach; ganz an der Basis des Flügels hinter dem R. clavalis steht eine schräge tiefe Hauffalte, in welcher ein langer Pinsel gelblicher Haare verborgen liegt, und austreten kann; seine Befestigungsstelle liegt nahe der Basis. Hinterflügel schwarz, dünner behaart, spitz, wenig kürzer, der Vorderrand im Spitzentheil leicht ausgeschweift; Adern einfach; nur der R. discoidalis mit langer Endgabel, von deren Beginn eine Querader zum R. thyrifer geht. Hin- terrand, auch der Spitzentheil der Vorderflügel lang und dicht befranzt. | Fem. Dem Männchen durchaus ähnlich, doch fehlt auf dem Vorderflügel die Pinseltasche, und vom R. thyrifer geht zum vorderen Gabelast des R. clavalis eine Querader; Hin- terflügel mit einer kürzeren Gabel des R. thyrifer, und einer kleinen Endgabel des R. clavalis. Leibesende breiter, Brut- 62 höhle gross, letztes Bauchsegment gehöhlt, stark nach oben gebogen; letztes Rückensegment von beiden Seiten meistens dachförmig herabgeplattet, darunter zwei gelbe, platte, rin- nenartige Fortsätze, meist nach oben und innen gebogen, vor- letztes Bauchsegment ohne Knöpfchen. | Vaterland: Preussen, Königsberg; Schlesien, Reinerz Ende Mai, Glogau (Zeller); Hamburg, Frankfurt a. M. (v. Heyden); Böhmen (Kolenati); England (M’Lachlan). Mir liegen 14 Stücke vor, darunter 2 mas. aus Böhmen, Typen von Silo minutus Kol. und eine fem. aus Preussen von Kolenati als gleiche Art bestimmt. Die Männchen sind der Appendices und Flügelbasis wegen mit keiner Art zu verwech- seln. Die Weibchen sind B. maurus M’Lachl. sehr ähnlich, haben aber spitzere Flügel und das vorletzte Bauchsegment ohne Knöpfchen. Unerachtet die Fühlerbasis anders gebaut ist, und. die Trommel. auf den Flügeln fehlt, möchte ich doch diese Art nicht von der Gattung Beraea trennen. Diese Art ist von M’Lachlan p. 166 Anmerk. besprochen, und nach M’Lachlans Mittheilung von Eaton im Magaz. Nat. Hist. als neue Gattung Bereodes beschrieben. Nach den Ty- pen ist sie Silo minutus Kol., obwohl manche Merkmale nicht stimmen, und Kolenati T. I. p. 101 ..sichtlich andere Arten damit vermengt haben muss; als Beweis kann ich ein Weib- chen von B. melas in meiner Sammlung anführen, von Kole- nati als Silo minutus bestimmt. Die Zahl der Sporen ist bei keiner Art 2. 4. 4., sondern stets 2. 2. 4.; Subcosta ist in den Vorderflügeln bei allen Beraea-Arten vorhanden, aber näher der Basis tief herab neben den Radius gedrückt. Die Worte „tegminibus latis, apice rotundis* passen nicht zu Silo minutus; die Erklärung des „radio subcostali bipartito* habe ich so eben gegeben; die Beschreibung der Appendices beider Geschlechter ist nach Beraea melas Pietet gemacht, die Ab- bildung des Geäder tab. II. f. 26 wahrscheinlich nach einem Weibchen von B. barbata; die var. a ist wahrscheinlich B. minuta, die Beschreibung der Stammart ist wohl von B. melas, Von den bei Kolenati angeführten Fundorten ist bis auf neuen Nachweis der grössere Theil deshalb zweifelhaft. Ich halte diese Art für Phryganea minuta Linne Fn. Suee. pag. 381 no. 1501, habe aber bis jetzt noch kein schwedisches Exemplar gesehen. Die Worte der Beschreibung „nigra, mi- nuta, palpis villosis capite longioribus; antennae longitudine corporis* lassen sich nur auf eine Beraea-Art deuten. Der Beisatz „palpi duo superiores capite longiores nigri, inferiores vero albidi* beweist, dass Linn& sich das Thier sehr genau besehen habe, oder. die verschiedene helle Färbung: der Lip- pentaster sehr auffällig sein mus. Von den mir bekannten 63 Beraea-Arten zeigt aber nur B. minuta eine derartige Diffe- renz der Färbung, und wie es scheint mehr bei frischen Stücken. Wenigstens ist sie bei den zum Theil mehr als 20 Jahr alten Stücken meiner Sammlung kaum auffällig, während ich sie bei frischen, namentlich den von Eaton. gesammelten Stücken augenfällig fand. Ich erlaube mir hier die Bemer- kung beizufügen, dass überhaupt die Beraea-Arten wesentlich mit dem Alter verfärben, und die heftige schwarze Farbe frischer Stücke später in braun übergeht. Wie dem auch sei, so erkenne ich gerne an, dass die Bestimmung von Linne’s Art, deren Type fehlt, erst durch den Nachweis sicher ge- stellt wird, dass B. minuta in Schweden vorkommt. Die Phryganea minuta Zetterst. p. 1070 no. 43, welche für Linne’s Art von dem Verfasser gehalten wird, hat palpi fusei, also nicht das von Linne hervorgehobene Merkmal verschieden gefärbter weisser Lippentaster. Die alae apice rotundato be- zeichnen eine von B. minuta verschiedene Art, wahrscheinlich B. melas. Auf jede Weise werden also die von Kolenati nach Zetterstedt angeführten Fundorte Norwegen, Schonen, Lapland vorläufig zu streichen sein. Die Phryg. minuta in Fabrieius Werken ist nach der Be- zeichnung „fusco einereoque variegata“ von Linnes Art ver- schieden, und wohl sicher eine Hydroptila. Gmelin in Syst. Nat. Ed. XIII. und Walkenaer Fn. Paris, geben einfach Fa- brieius Worte wieder, gehören also nicht zu Linnes Art. Latreille Hist. nat. T. XI. p. 93 erklärt Phr. minuta für einen Psocus. Es ist dies um so mehr ein Irrthum, da keine Psocus-Art „behaarte Taster, länger als der Kopf“ besitzt. Müller Prodr. Fn. Dan. p. 145 eitirt zu seiner Phr. minuta die Abbildung bei Schäffer Ins. Rat. tab. 171 f. 4—6, die Mystacides atra oder nigra darstellt, ist also nicht hergehörig. Villers T. III. p. 35 führt bei Phr. minuta einfach Linnes Worte an. Aus Geoffroy Ins. Paris T. II. p. 250 no. 11 und aus Fourcroy führt Villers ibid. p. 43 no. 59 eine Art auf, die er Phryganea funerea benennt. Die Beschreibung bei Geoffroy passt gut auf eine Beraea-Art, mit Ausnahme der Angabe, dass sie breiter (corpore rotundiore) sein soll, als die übrigen Arten, was um so weniger zutrifft, als die vor- hergehende Psocus sexpunctatus ist. Ich erwähne aber auch Geoffroy eigentlich nur deshalb, weil er über die Larve und Gehäuse seiner Art spricht. Die Larve soll ein Gehäuse aus Seide und sehr feinem Sande bewohnen, und ihre Hinterfüsse von merkwürdiger Länge sein. Von Beraea ist Larve und Gehäuse unbekannt, und mir sehr zweifelhaft, ob Geoffroy’s Angaben zu dieser Gattung gehören, da Gehäuse und Larven der Rhyacophiliden dazu durchaus nicht stimmen. Sie passen 64 sehr bequem für Mystacides, wenn Geoffroy nieht ausdrücklich sagte „antennes plus courtes que les ailes“. Phryganea atra Villers no. 63 vermag ich nicht zu deuten. Kolenati eitirt zu Silo minutus noch Triehostomum palli- pes Burm. T. II. p. 926, scheint aber die Type nicht gesehen zu haben. Die Beschreibung ist zu kurz, um Aufschluss zu geben, doch scheint die Grösse etwas zu bedeutend (4 Lin.). Ich besitze B. melas aus dem Harz wohl aus derselben Quelle wie Burmeister, aber ohne Benennung. Pictets Sericostoma minutum ist nach einem bei Genf ge- fangenen und nicht mehr vorhandenen Unicum beschrieben. Die Längen- Angabe 5 Lin. ist nach der Abbildung offenbar ein Druckfehler. Ich habe Stett. Zeit. T. 20 p 151 diese Art als Dasystoma maculatum gedeutet, und die Identität mit Silo minutus Kol. von der Hand gewiesen. Damals besass ich aber nur die Männchen dieser Art, gegenwärtig scheint es mir in jeder Hinsicht glaublich, dass Pictets Art das Weib- chen darstellt, womit auch die Längsadern der allerdings undeutlichen Abbildungen übereinstimmen dürften. Noch mehr spricht aber dafür Pietets Angabe, dass diese Art von den übrigen Sericostomen durch die Kleinheit des Kopfes und Körpers im Vergleich zu den Flügeln wesentlich abweiche. Athripsodes minuta Billb., von Kolenati eitirt, ist nur Samm- lungsname ohne Beschreibung. Die von Brauer Neur. Austr. p- 74 in der Anmerkung zu Nais aterrima erwähnte neue Art aus Krain mit spitzen Hinterflügeln und einer Längsfurche im Vorderflügel scheint B. minuta zu bezeichnen. | Systematische Uebersicht der bis jetzt bekannt gewordenen Mydaiden (Mydasii Latr.) von Dr. A. Gerstaecker. Nachdem Fabrieius im Jahre 1794 auf ein zuvor von ihm als Bibio filata beschriebenes Nordamerikanisches Dipteron, welches zu jener Zeit übrigens bereits von Drury (1770) unter dem Namen Musca clavata sehr kenntlich abgebildet und charakterisirtt worden war, seine Gattung Mydas”*) er- *) Weder bei der Aufstellung dieser Gattung in der Entom. syst. IV. p. 252, noch bei der Reproduction derselben im Syst. Antliat. p 60 berührt Fabricius die Ableitung oder Bedeutung des von ihm gewählten Namens, welcher sich in der Griechischen Literatur selbst nicht vorfindet und höchstens an die Worte wvd«w (durchnässt sein) und uvdos (stumm) anklingt. In Berücksichtigung dieser Um- stände können nach meiner Ansicht nur zwei Conjecturen eine Be- rechtigung haben: entweder man nimmt an, dass der Autor nach der Bezeichnung der Franzosen einen „nom sans aucune signification“ aufgestellt hat, oder man hält sich, wozu der griechisch klingende Name Mydas gewiss Veranlassung giebt, an das zunächst mit ihm über- einstimmende Griechische Wort. Dass Fabricius mit dem Ausdrucke „durchnässt“ auf die mit zahlreichen Querfalten versehenen Flügel der Gattung hat anspielen wollen, erscheint mir durchaus nicht weit her- geholt, in keinem Falle aber eine künstlichere Deutung zu sein, als die von Dumeril nicht nur für Wiedemann, sondern, wie es 5 66 richtet hatte, und nachdem dieselbe sodann durch Latreille (Hist. nat. d. Crust. et d. Insect. XIV.) von den ihr fremden Formen befreit worden war, glaubte Letzterer in ihr den Typus einer eigenen Familie zu erkennen, welcher er (Gen. Crust. et Insect. IV. pag. 293) den Namen Mydasü beilegte. Indem er unter dieser Familie die Gattungen Mydas Fab. und Thereva Latr. vereinigte, stellte er sie seiner Familie der Asilici unmittelbar voran. Der bis zum Jahre 1809 allein dastehenden Drury’schen Art wurden jetzt in schneller Aufeinanderfolge durch Savigny, Olivier, Thunberg und Wiedemann verschiedene, sich zum Theil durch gewaltige Grösse und schöne Färbung auszeichnende weitere angereiht, und Letzterer konnte in seiner vom Jahre 1831 datirenden, mit musterhaften Abbildungen ausgestatteten Monographie der Gattung. mit Genugthuung ‚bereits auf 23. derselben -angehörige _ Arten hinweisen. Auch in den Französischen Sammlungen musste sich inzwischen die Zahl der hierher gehörigen Formen ansehnlich vermehrt haben, da sieh Latreille bereits vor dem Erscheinen der Wiedemann’schen Arbeit i. J. 1829 (Cuvier, Regne animal V. pag. 480) veranlasst sah, die Mydas-Arten unter zwei Gattungen zu vertheilen. Indem er für die durch kurzen und mit grossen Endlippen versehenen Rüssel ausgezeichneten Arten die Fabricius’sche Bezeich- nung Mydas festhielt, sonderte er andere, welche sich durch langen und dünnen, spitz endigenden Rüssel unterschieden, als neue Gattung Cephalocera Latr. ab; als Typus der letzteren stellte er eine am Cap einheimische, aber nicht näher be- scheint, auch für einige neuere Autoren zur Geltung gebrachte. Wie bereits Wiedemann (Monogr. gen. Midarum p. 32) anführt, erklärt nämlich Dumeril (Dictionn. d. science. natur. XXXIV.p.1) den Namen Mydas für „orthographisch unrichtig“ und verweist hier auf dasselbe Werk XXX]. p. 47, wo er denselben in Midas emendirt hat; mit letzterem Namer hätte Fabricius auf den König Midas; von. Phrygien» welchem nach der Mythe Apollo E:elsohren ansetzte, anspielen wollen und sei hierzu durch die auffallend langen Fühlhörner der Gattung veranlasst worden. Direkt zu widerlegen ist diese Ansicht aus den oben angeführten Gründen freilich nicht; jedenfalls würde es aber bei einer Emendation in „Midas“ immer noch näher liegen, auf das vom Theophrast erwähnte Insect wides, welches die Bohnen und andere Hülsenfrüchte verzehrt, zu verfallen. Zu einer auf derartige Hypothesen basirten Namensänderung kann aber. überhaupt kein Grund vorliegen; es ist selbstverständlich, dass der Fabricius’sche. Name Mydas, welchen auch Latreille, Macquart und West- wood adoptirt haben, der Priorität nach der allein berechtigte ist. 67 zeichnete Art hin. ‚Eine festere Begründung erhielt diese Latreille’sche Gattung zuerst durch Macquart, welcher ihr zunächst (Hist. nat. d. Dipt. I. p. 273) den Midas longi- rostris Wied. unterstellte und diesem bald darauf (Dipt. exot. I. p. 13) zwei damit nahe verwandte Arten (Ceph. fascipennis und zigra) hinzufügte; [reilich hat er die Grenzen der Gattung später durch Unterbringung einer ibr ganz fremden Art (Cephalocera gracilis Macq.) wieder in Frage gestellt, dagegen andere ihr in Wirklichkeit angehörende (Mydas Botta Macq.) nicht als solche erkannt. Andere leichter von Mydas zu unterscheidende Arten hat derselbe Verfasser übrigens durchaus richtig als Typen selbstständiger Gattungen erkannt; es sind dies die in den Dipt. exot.1. 2, p. 12 und 3. Suppl. p. 17 auf- gestellten: Rhopalia und Dolichogasier Macq., von denen letz- tere den Midas brevicornis Wied. in sich begreift. Bis auf eine i. J. 1865 von Philippi errichtete, aber in ihrer Selbstständigkeit nicht näher begründete Gattung Apio- phora hat man weitere systematische Gliederungen mit den unter Mydas verbleibenden und an Zahl seitdem beträchtlich vermehrten Arten nicht vorgenommen, obwohl die. mannig- fachen Verschiedenheiten, welche einzelne Körpertheile der- selben darboten, den beiden später um die Kenntniss. der Familie am meisten verdienten Autoren, Westwood und Macquart, keineswegs entgangen sind. Beide haben theils "in. ihren Beschreibungen, theils in. ihren -- besonders bei Westwood — sehr instruetiven Abbildungen auf wesentliche Unterschiede im Flügelgeäder, auf die verschiedene Bewehrung der, Hinterschienen, auf die Bildung des letzten Segments am Hinterleibe der Weibchen u. s. w. wiederholt bingewiesen, ohne indessen diese Merkmale zu einer naturgemässen Grup- pirung der Arten,oder zu einer Vertheilung derselben unter besondere Gattungen zu verwerthen. Macequart spricht sich sogar direkt gegen eine derartige Verwendung jener Unter- schiede aus, ohne freilich gewahr. zu werden, dass. dieselben zum Theil von ungleich grösserer Bedeutung als die. von ihm selbst zur Aufstellung eigener Gattungen benutzten sind, und dass letztere nur einen sicheren Halt durch Begründung an- derer, ihnen gleichwerthiger erhalten können. So zeigen z.B. die Arten der Gattung Cephalocera (im Latreille’schen Sinne) eine ungleich grössere Verwandtschaft ‚zu gewissen der unter Mydas belassenen Arten (wie Myd. lusilanicus Wied.), als; diese zu vielen ihrer Gattungsgenossen (wie z. B. Hyd. rubidapex Wied., clavatus Drury und besonders Myd. clavata Macq.), und ebenso tritt die Gattung Dolichogasier Macq. man- chen seiner Mydas-Arten (z. B. Myd. vittatus Macq.) nicht nur durch die Bildung des weiblichen Hinterleibes, sondern auch 5* 68 durch das Flügelgeäder bei weitem näher, als letztere dem Myd. fulvipennis Macg. u. A. | Ey Unter solchen Umständen und da, wie gesagt, die von Macquart selbst errichteten Gattungen ihre volle Berechti- gung haben, kann es, um nicht nur eine nähere Einsicht in die verwandtschaftlichen Bezieliungen der bekannten Arten zu gewinnen, sondern um auch eine annähernde Gleichwerthig- keit unter den Gattungen herzustellen, nur räthlich erscheinen, die bisher unter Mydas vereinigten Arten einer specielleren Gliederung zu unterwerfen. An prägnanten Merkmalen, welche hierbei in Anwendung gebracht werden können, ist in der That durchaus kein Mangel, und es könnte höchstens die Frage ent- stehen, welchen derselben eine höhere systematische Bedeutung beizulegen sei. In Anbetracht, dass man bisher 'sehr allgemein für die Feststellung der Gattungen mit in erster Linie das Flügelgeäder als maassgebend betrachtet hat, habe ich auch im vorliegenden Falle den wesentlichen Unterschieden, welche das- selbe in der Familie der Mydaidae erkennen lässt, vorzugsweise: ‚Rechnung tragen zu müssen geglaubt und auf Grund derselben zwei Hauptgruppen von Gattungen aufgestellt. Wie wenig diese hier in Betracht kommenden Unterschiede bisher beachtet und eine wie geringe systematisclie Bedeutung denselben trotz ihrer Augenfälligkeit beigelegt worden ist, geht wohl am besten daraus hervor, dass Repräsentanten beider Typen von Macquart wiederholt unter einer und derselben Gattung vereinigt worden sind, während er andererseits den gleichen Typus unter verschiedenen Gattungen figuriren lässt. Seine Cephalocera dentilarsis und gracilis gehören dem ersten, seine Ceph. longirostris, fascipennis und nigra dagegen dem zweiten an; Cephalocera gracilis nennt er das Weibchen, Mydas cla- vata dagegen das Männchen einer und derselben Art. | Der primäre Unterschied, um den es sich bei dem Flügel- geäder der Mydaiden handelt, und der sofort in die Augen fällt, wenn man zwei den betreffenden Typen angehörige Formen mit einander in Vergleich stellt, beruht auf der An- wesenheit resp. dem Mangel einer Vena intercalaris anterior, oder was dasselbe ist, auf der Anwesenheit von einer resp. zweien Hinterrandsadern. Letztere zeigen bei den Mydaiden gleich der dritten Längsader (Gabelader) die Eigentliümlich- keit, dass sie nicht in den Hinterrand, sondern bei ihrer starken Krümmung naclı vorn in den Vorderrand, oder an diesem zum Theil in die erste Längsader einmünden. Bei diesem Verhalten ist der erste I'ypus des Flügelgeäders da- durch. eharakterisirt, dass zwischen dem hinteren Ast der Gabelader und dem ihr parallel laufenden Hinterrande des Flügels zwei „Paralleladern* und mithin drei Zellen liegen, 69 während bei dem zweiten sich zwischen dem hinteren Gabelast und dem Flügelrande nur eine „Parallelader* und zwei Zellen vorfinden. Der erstere dieser Typen ist, nach den bisher bekannt gewordenen Mydaiden zu urtheilen, nur in der neuen Welt, und zwar ausser in Australien nur in Chile vertreten, während der zweite über alle Erdtheile verbreitet ist. Ausserdem existiren noch anderweitige Modificationen des Flügelgeäders, welche, wenngleich von sekundärer Bedeu- tung, sich im Verein mit anderen Charakteren dennoch als für die Abgrenzung von Gattungen sehr brauchbar erweisen. So mündet z. B. in einigen Fällen (Miltinus, Perissocerus) der hintere Ast der Gabelader nicht, wie gewöhnlich, in die erste Längsader, sondern in den Flügelrand selbst aus, und ähn- liche Unterschiede lassen sich auch für die Hinterrandsader (Parallelader) feststellen. Die an der Basis gewöhnlich mit einem Aderanhang versehene „Gabelzelle* entbehrt desselben ausser bei den Gattungen mit zwei Paralleladern auch bei Perissocerus. Die kleine Querader am Hinterrande des Flü- gels ist bald ausgebildet, bald fehlt sie. Letzteres Merkmal, obwohl es für die Mehrzahl der Gattungen constant zu sein scheint, ergiebt sich dennoch nur als von untergeordneter syste- matischer Wichtigkeit; in der Gattung Mydas (im engeren Sinne) finden sich nämlich neben solchen Arten, welche jene Querader besitzen, auch solche, denen sie fehlt, ohne dass letztere sich sonst irgendwie von ersteren wesentlich unter- schieden. Von ‚anderen Merkmalen sind die an den Fühlern und am Rüssel hervortretenden zum Theil schon von den früheren Autoren zur Abgrenzung von Gattungen verwerthet worden. Bezüglich der ersteren ist besonders das verschiedene Ver- halten der Endkeule zum dritten Fühlergliede, ob sie nämlich an diesem frei beweglich oder, wie bei Dolichogaster, Rho- palia und Perissocerus, inniger mit demselben verbunden ist, in. Betracht zu ziehen. Letzterer (der Rüssel) ist in einigen Fällen (Perissocerus, Ectyphus) fast ganz rudimentär und schwankt, wo er vollständig entwickelt ist, nicht nur in der Länge und der Ausbildung resp. dem Mangel der Endlippen, sondern. lässt auch wesentliche Unterschiede in seiner Rich- tung erkennen, da er bald (Mydas, Miltinus, Triclonus) abwärts steigt, bald (Cepkalocera, Mitrodetus, Leptomydas) nach vorn und aufwärts gewandt ist. Auch die verschiedene Bewehrung der Hinterschienen erweist sich zum Theil als von generischer Bedeutung; bei Rhopalia, Perissocerus, Cephalocera und Lep- tomydas sind sie nur mit zarten Enddornen, bei Triclonus und den meisten. Mydas- Arten dagegen mit einem Endhaken versehen. Die Gattung Ectyphus steht in sofern isolirt da, 70 : als dem Männchen die letztere, dem Weibchen dagegen die erstere Bildung zukommt. Endlich ist auch die verschiedene Bildung der letzten Hinterleibsringe der Weibchen für die Systematik um so melır in Betracht zu ziehen, als dieselbe offenbar mit der Lebensweise und zwar besonders mit der Art, die Eier abzusetzen, in enger Bezieliung steht. Die bei- den Modifikationen, welche diese Endsegmente des weiblichen Hinterleibes zeigen und in denen eine deutliche Analogie der Mydaiden mit den Asilinen hervortritt, sind an zwei auch im Habitus merklich von einander differirende Gruppen von Formen gebunden, welche übrigens den auf das Flügelgeäder begründeten nicht entsprechen. Auf der einen Seite (Mydas, Dolichogaster) ist der weibliche Hinterleib breiter und mehr abgeflacht, während er auf der anderen schmäler und mehr eylindrisch erscheint; der ersteren Gestaltung entspricht eine kurze, quere Form des siebenten und achten Segmentes und ein nur mit Haaren und Borsten besetztes neuntes, der letz- teren dagegen eine mehr verlängerte und ceylindrische Form der beiden vorletzten und eine Bewehrung des Endringes mit radiär ausgespreizten, derben, am Ende abgestumpften Stacheln. Besonders ist es die letztere Bildung, welche leb- halt an gewisse Gattungen der Asilinen und zwar vor Allen an Proctacanthus Macq. erinnert. Will'man die Familie der Mydaiden, wie es für ihre Homogenität und schärfere Abgrenzung wünschenswerth er- scheint, auf diejenigen Formen beschränken, welche sich als Modifikationen eines und desselben Typus zu erkennen ge- ben, so kann man derselben weder die von Westwood im Jahre 1835 aufgestellte Gattung Apiocera, mit welcher Po- macera Macgq. (1847) identisch ist, noch die ihr vor Kurzem von Philippi (Verhandl. zoolog.-botan. Gesellsch. XV. p. 682) zuertheilte Gattung Megascelus (deren Name auch zu ändern wäre) beigesellen. Letztere weicht sowohl in der Fühlerbil- dung als im Flügelgeäder so wesentlich von allen bekannten Mydaiden ab, dass zu ihrer Vereinigung mit dieser Familie überhaupt kein rechter Grund vorliegt, am wenigsten aber, wenn die letzterer offenbar viel näher verwandte Gattung Anypennus (a.a. O., Taf. 25, Fig. 26) von ihr ausgeschlossen bleiben und den Asilinen angehören soll. So weit sich aus der Philippi’schen Abbildung urtheilen lässt, steht diese Gattung Anypennus in der allernächsten Verwandtschaft mit Apiocera Westw. und zeigt gleich dieser unzweifelhaft mehr- fache Uebereinstimmungen mit den Mydaiden, welche eine Verbindung mit letzteren bei weitem eher gerechtfertigt er- scheinen liessen. Andererseits stehen aber bei beiden Gattun- gen jenen Analogieen Unterschiede gegenüber, welche sie an 1 Gewicht offenbar wesentlich übertreffen und eine Vereinigung derselben mit den Mydaiden misslich erscheinen lassen. Diese Unterschiede liegen bei der mir näher bekannten Gattung Apiocera Westw. nicht nur in der Anwesenheit dreier deut- licher Ocellen, in den grossen blattförmigen und löffelartig erweiterten Tastern, in dem fast ganz geschwundenen Unter- gesicht und den kurzen, nur in einen dünnen Griffel endigen- den Fühlern, sondern vor Allem in den nach einem ‚ganz verschiedenen Typus gebauten, dureh ihre schwächliche Aus- bildung lebhaft an die Bombylier erinnernden Beinen. Die systematische Stellung dieser Gattung näher zu fixiren, muss einer späteren, ihre nächsten 'Verwandten vielleicht zu Tage fördernden Zeit vorbehalten bleiben; so wenig sie sich im Augenblick einer der übrigen Familien überzeugend zuertheilen lässt, so wenig gehört sie auch den Mydaiden an. Die verwandtschaftlichen Beziehungen der Letzteren 'be- treffend, so ist man, nachdem die von Latreille vorgenom- mene Vereinigung mit Thereva sich: als unhaltbar erwiesen hatte, nur darüber divergirender Ansicht gewesen, ob die Mydaiden in näherer Verwandtschaft : mit Hirmoneura oder mit den Asilinen stehen. Letztere ist: besonders von Mac- quart (Dipt. exot. I. p. 9 f.) und offenbar in so überzeugen- der ‘Weise verfochten worden, : dass die Frage gegenwärtig als erledigt angesehen werden kann; mit Hirmoneura: und Verwandten haben die Mydaiden nicht zu verkennende Ana- logieen, mit den Asilinen aber reelle Affinitäten aufzuweisen. Der gesammte Körperbau, die Form der Fühler, an denen der Endgriffel sich nur in extravaganter Weise entwickelt und zu einer Endkeule umgebildet hat, die ungemein krältig ausgebildeten, das Raubinseet dokumentirenden Beine, deren vollendetste Form in dem letzten Paar zum Ausdruck gelangt ist, die zu einem kraftvollen, schiessenden Fluge befähigenden Flügel mit ihren allerdings dem Vorderrande zustrebenden Adein und der durch zahlreiche Einfaltungen verdickten Flügelsubstanz, alles dies kann nur eine nahe Verwandtschaft mit den Asili- nen, nicht aber mit den Hirmoneuren, welche, ihrem ganzen Baue nach gleich den Bombyliern Schwebfliegen sind, bekun- den. Ueberdies wird die sich in der Lebensweise und dem Bau der Imago dokumentirende Verwandtschaft mit den eigentlichen Raubfliegen auch durch die neuerdings von Walsh (Proceed. Boston soc. of nat. hist. IX. p. 306) nachgewiesene earnivore Lebensweise der Larven und die zwischen den Puppen von Mydas und :Asilus bestehenden Uebereinstimmun- gen nach allen Seiten hin bekräftigt. Letztere erweisen sich bei den von mir verglichenen Puppen des Nordamerikanischen Mydas elavatus Drury und des Asilus erabroniformis Lin. als 72 so durchgreifende, dass die wenigen und geringen Abweichun- gen dagegen kaum in Betracht kommen. Sie redueiren ‚sich darauf, dass bei der Mydas-Puppe die beiden oberen Kopf- haken nicht nach vorn, sondern nach aussen und hinten ge- krümmt, dass die unteren (Gesichts-) Haken jederseits nur zu zweien vorhanden, dafür aber grösser und weiter abwärts gerückt sind, da:s das Analsegment nur zwei Rückenstacheln trägt, und dass die borstenförmigen Wimpern an.der Bauch- seite der Hinterleibs-Segmente durch kurze Dornen ersetzt werden. Die im Folgenden gegebene systematische. Aufzählung der bisher bekannt gewordenen Arten der Familie, deren Zahl sich nach Ausschluss der doppelt beschriebenen auf 88 stellt, stützt sich für mehr als die Hälfte derselben auf der Prüfung der von Wiedemann, Westwood, Maequart, Loew u. A. gegebenen Beschreibungen und Abbildungen, welche, wenngleich in den meisten, so doch nicht in allen Fällen ein sicheres Urtheil, theils über die Selbstständigkeit, theils über die systematisch wichtigen Merkmale der betref- fenden Arten gewinnen liessen. Dass an dieser Uebersicht mithin noch Manches zu ändern und zu verbessern, dass auch an der Charakteristik der Gattungen bei weiteren Entdeckun- gen noch das Eine oder Andere zu modificiren sein wird, versteht sich von selbst. Uebersicht der Mydaiden-Gattungen. (Zwischen der Gabelzelle und dem Hinterrande des Flügels liegen direisZellen>-- # =. -iofe kistenın erarg a la ling ale ae a ae y2 ‚zwischen der Gabelzelle und dem Hinterrande des Flügels liegen z wei Zellen »--*--..:-.00.0.00n0 ee oe nn ern ne 4 iGabelzelle lang gestielt; Rüssel sehr lang, Sun Endlippen . Mitrodetus. (Gabelzelle kurz gestielt; Rüssel kürzer, mit Endlippen ------ 3 [Untergesicht kurz, Puruckweichend: Rüssel horizontal hervor- h StChent = = = a sferera erde 0 ee ee ee Diochlistus. ea lang, Seo kick Rüssel senkrecht herabsteigend Triclonus. (Endkeule der Fühler auffallend gross und monströs gebildet Perissocerus. 4. WEndkeule der Fühler von gewöhnlicher Bildung ---.--:- ....D Endsegment des weiblichen Hinterleibes ohne Stachelkranz » 10 "tEndsegment des weiblichen Hinterleibes mit Stachelkranz--- 6 6.. Gabelzelle an der Basis ohne Aderanhang »- --- Rhopalia Macg. 'tGabelzelle an der Basis mit Aderanhang- ---+-e--+-erereer- 7 Rüssel ohne Endlippen » +++. -«--esne screen Cephalocera Latr. Rüssel mit Endlippen»--.»-erercerensennn nee reneennen ne ‚8 73 (Beide Aeste der Gabelader in die erste Längsader mündend--- 9 8.3 Nur der vordere Ast der Gabelader in die erste Längsader L mündend --»--ssee.- seen no rennen nn Miltinus. (Die kleine Querader am Hinterrande des Flügels fehlend; Rüssel lang hervorgestreckt ---+.- een rescnn Leptomydas. 9. I nie kleine Querader am Hinterrande des Flügels vorhanden, Rüssel rudimentär, kaum aus der Mundöffnung hervortretend Ectyphus. (Fühler langgestreckt; die Aeste der Gabelader getrennt in die 10.3 erste Längsader ausmündend ----+--er-rr..- : Mydas Fab. "Fühler kurz; die Aeste der Gabelader, zuvor vereinigt, in die erste Längsader ausmündend : - +» «+ - e-. Dolichogaster Macg. A. Zwischen dem hinteren Gabelast der dritten Längsader und dem Hinterrande des Flügels verlaufen zwei Paralleladern;, so dass hinter der Gabelzelle drei Zellen zu liegen kommen. Gabelzelle an der Basis ohne Aderanhang. 1. Gatt. Diochlistus Gerst. Gabelzelle lang ge- stielt, die kleine Querader am Hinterrande des Flü- gels ausgebildet. Scheitel tief winklig eingeschnitten, Untergesicht kurz, zurückweichend. Fühler ziemlien kurz, mit gerundeter Endkeule. Rüssel horizontal hervorgestreckt, mit Endlippen. Hinterschenkel all- mälig verdickt, Hinterschienen . ohne Endhaken. Letztes Segment des weiblichen Hinterleibes mit Stachelkranz, das siebente lang, cylindrisch. Körper tomentirt, matt, Hinterleib von vorn nach hinten all- mälig verschmälert. 1. Diochl. mitis. Niger, opacus, thorace cinereo-qua- drivittato, abdomine (3 interrupte) flavo-fasciato, alis sub- Iyalinis, fusco-venosis. Long. lin. 8Y, (3) — 9 ($) — Patria: Swan-River (Preis). 8 2 in Mus. Berol. (Tat. 1.58.70): Fühler kurz, nur von halber Thoraxlänge, schwärzlich pechbraun; ‚die beiden ersten Glieder plump, lang schwarz behaart, das erste viermal so lang als das zweite und eben so lang wie das dritte, welches lichter. braun gefärbt und zuerst dünn griffelförmig, am Ende aber keulförmig erweitert ist; die Endkeule gross, zusammengedrückt, birnförmig, um die Hälfte länger als das dritte Glied. Kopf grau bestäubt, am oberen Augenwinkel jederseits mit einem röthlichen Fleck; in der,.Mitte des tief, eingeschnittenen: Scheitels setzt sich ein hoher kegelförmiger Kiel nach beiden Seiten bin frei ab. Die Behaarung des Kopfes überall lang, auf dem Scheitel sperrig und hier schwarz und weiss gemischt, auf der Stirn und dem 74 Clypeus dicht, wollig, schneeweiss. Rüssel nicht ganz von Augenlänge, mit breiten Endlippen. Thorax matt schwarz, die Schulterbeulen, der Hinterrand des Mesonotum und eine grössere Stelle der Pleuren blass fleischroth; der Rücken beim Männchen mit schwärzlich pechbraunem Toment bekleidet, die Seitenränder und zwei nach vorn divergirende und drei- eckig erweiterte, nach hinten durchgehende Längsbinden licht aschgıau. Beim Weibchen treten diese Binden weniger scharf hervor, da auch die übrige Oberfläche grau bestäubt: ist. Schildehen nackt, ‚schwarz, beim ‘Weibchen jederseits mit röthlichem Fleck; Hinterrücken gleich den Bauchseiten asch- grau bereift. Beine licht pechbraun mit gelblichen Knieen und Schenkelbasis; After- und Fussklauen gelb, letztere mit schwarzer Spitze. Hinterschenkel verbältnissmässig kurz, leicht verdickt, unterhalb bis auf %, ihrer Länge mit langen und dünnen Dornen besetzt; Hinterschienen nur an der: Spitze leicht eingekrümmt, mit zwei Enddornen bewehrt. Flügel fast glashell, die gelbbraunen Adern nur beim Männchen auf der Scheibe gelblich umtlossen; Schwinger pechbraun mit lichterem Stiel. Hinterleib des Männchens tief schwarz, sam- metartig matt, auf den beiden ersten Ringen sparsam und und lang schneeweiss behaart, der sechste und siebente Ring in ganzer Ausdehnung, die vorderen nur an der Basis und seitlich aschgrau schimmernd; der Hinterrand der sechs ersten Ringe mit licht eitronengelber Binde, welche am zweiten und vierten am breitesten und in der Mitte fast unterbrochen, am ersten und sechsten am schmalsten ist. Die des ersten Ringes wird durch eine bräunliche Schwiele in zwei Seitenflecke ge- theilt, während sie am zweiten durch zwei seitliche Schwielen auf die Mitte beschränkt wird; am Seitenrand aller Ringe findet sich nahe dem Hinterwinkel ein rostgelber Fleck. Die Bauchseite ist licht rotbbraun, der Genitalring röthlich pech- braun; die Genitalklappen quadratisch, am oberen Winkel abgerundet, die Haltezangen schmal, löffeiförmig, klaffend. Beim Weibchen ist die ganze Oberseite des Hintörleibes, gleichmässig grau bereift, die gelben Binden dunkler;. fast rostfarben und nicht nur breiter, sondern auch mehr gegen den ebenso gefärbten Seitenrand hin ausgedehnt. Das siebente Segment ist glänzend pechschwarz, eylindrisch, so lang wie das sechste; das Endsegment oberhalb eingekerbt und jeder- seits mit zelın ausgespreizten, an der Spitze peRape schwärz- liehen Dornen besetzt. Von Preiss in einem Pärchen am Schwanenfluss in Neu-Holland gefunden. 75 2. Gatt. Trielonus Gerst. (Mydas Westw., Cepha- locera et Mydas Macgq.) Gabelzelle kurz gestielt, die kleine Querader am Hinterrande des Flügels vor- handen. Scheitel wenig vertieft, Untergesicht lang, stark hervortretend, senkrecht. Fühler lang, mit schmaler Endkeule, Rüssel senkrecht abwärts stei- gend, mit breiten Endlippen. Hinterschenkel lang, mit dünner Basis und stark gekeulter Spitze, lang bedornt. Letztes Segment des weiblichen Hinterleibs mit Stachelkranz, das siebente lang, cylindrisch. Körper glänzend und glatt, Hinterleib in der Mitte verengt und daher leicht gekeult. 1.. Triel. bispinifer. Mydas bispinifer Westwood, Transact. entom. soc. of Lon- don V. p. 88. pl. 13, fig. 2 (IQ) 1848. Cephalocera gracilis Macquart, Dipt. exot. 2. Suppl. p. 32. pl. 1, fig. 5 (2) 1847. Mydas clavata Macquart, Dipt. exot. 4. Suppl. p. 59, no. 7 pl. 4, fig. 5 (3) 1850. Mydas gracilis Jaennicke, Abhandl. d. Senckenberg. naturf. Gesellsch. VI. p. 353, no. 55. Taf. 43, fig. 12 (3) 1867. Beide Geschlechter in Mehrzahl aus der Umgegend Sid- ney’s vorliegend. Die Hinterschienen haben keinen Endhaken, sondern sind an der Spitze mit Dornen besetzt. — Macquart hat das Weibchen als Cephalocera, das Männchen als Mydas beschrieben, beidemal aber unter Namen, welche bereits früher vergeben waren. Es muss daher der Westwood’schen Benennung der Vorrang eingeräumt werden. 2. Triel. melleipennis. Mydas melleipennis Westwood, Transact. entom. soc. of London V. p. 87, pl. 13, fig. 1 (9). Nach der Westwood’schen Abbildung laufen die Hin- terseliienen in einen Endhaken aus. — Vaterland: West- Australien. Ä 3. Triel. auripennis. Mydas auripennis Westwood, London and Edinburgh phi- losoph. magaz. 3. ser. VI, p. 281 (1835). — Arcan. entom. I. p. 51, no. 13. pl. 14, fig. 1. Mydas fulvipennis Macquart, Dipt. exot. 4. Suppl. p. 58, no. 5. pl, 4, fig. 3 (2) 1850. Nach Westwood’s sowohl als Macquart’s Abbildung 76 ist die Gabelzelle dieser Art an beiden Enden gestielt, die Hinterschienen nach des Ersteren Darstellung mit einem End- haken versehen. — Vaterland: Neu-Holland, 4. Triel. effractus. Mydas effractus Walker, Transact entom. soc, of London 2. ser. IV. p. 126 (9). Die Zugehörigkeit dieser gleichfalls Australischen Art zur Gattung Triclonus kann nur aus der Angabe Walker’s, dass sie mit Hyd. melleipennis Westw. nahe verwandt und sich von Myd. signata Walk. im Flügelgeäder unterscheide, geschlossen werden. 3. Gatt. Mitrodetus Gerst. (Cephalocera Macg., Phil.) Gabelzelle beiderseits gestielt, die kleine (Juerader am Hinterrande des Flügels fehlend. Unter- gesicht senkrecht, lang; Rüssel nach vorn und auf- wärts gerichtet, sehr lang, fadenförmig, ohne End- lippen. Hinterschenkel wenig verdickt, Hinterschienen ohne Endhaken. Letztes Segment des weiblichen Hinterleibes mit Stachelkranz. 1. Mitr. dentitarsis. Cephalocera dentitarsis Maequart, Dipt. exot. 4. Suppl. p- 56, no. 4. pl: 4, fig. 1 (9) 1850. Cephalocera albieincta Blanchardin: Gay Hist. fis. de Chile, ..2oolog. VI. p. 361. Dipt. pl. 2, fig. 10 (£?) 1852. Cephalocera elegans Philippi, Verhandl. zoolog. bot. Ge- sellsch. zu Wien XV. p. 680 (1865). Vaterland: Chile. — Es scheint diese Art, wie aus den abweichenden Angaben der citirten Autoren über die Färbung der Fühler und der Gesichtsbehaarung hervorgeht, nieht nur nach den beiden Geschlechtern, sondern auch nach den Individuen mehrfach zu variiren. Ein mir vorliegendes Männchen mit ganz .rothen Fühlern und vorwiegend weisser Behaarung des Gesichts stimmt mit keiner der obigen Beschrei- bungen in allen Punkten überein, wird aber trotzdem schwer- lich einer anderen Art angehören. 2. Mitr. leucotrichus. Cephalocera leucotricha Philippi, a. a..0. p. 681. 3. Mitr. dimidiatus. | Cephalocera dimidiata Philippi, a. a. O. p. 681. Beide gleichfalls aus Chile, mir unbekannt; bei letzterer Art wird Nichts über die Beschaffenheit des Rüssels angegeben. Li. B. Zwischen dem hinteren Gabelast der dritten Längsader und dem Hinterrande des Flügels verläuft nur eine Parallelader, so dass hinter der Gabelzelle nur zwei Zellen liegen. 4. Gatt. Cephalocera Latr. (Cephalocera pars Macgq., Westw., Midas Wied.) Ausser beiden Aesten der Gabelader mündet auch die Parallelader in die erste Längsader; die kleine Querader am Hinterrand des Flügels fehlend. Untergesicht kurz, Rüssel nach vorn und aufwärts gerichtet, fadenförmig, ohne Endlippen. Endsegment des weiblichen Hinter- leibs mit Stachelkranz. Gabelzelle an der Basis mit Aderanhung. Hinterschienen ohne Endhaken. 1. Ceph. longirostris. Cephalocera longirosiris Macquart, Dipt. exot. I. 2, p. 13, no. 1. — Westwood, Arcan. entom. 1. p. 55, no. 4. Midas longirostris" Wiedemann, Monogr. gen. Midarum p. 53, no. 21. pl. 54, fig. 21 (SP). Beide Geschlechter vom Cap der guten Hoffnung (Krebs) im Mus. Berol. — Die als Cephal. longirostris in Cuvier, Regne animal, nouv. Edit. (Masson), Insectes pl. 172, fig. 1 abgebildete Art weicht von der vorstehenden in der hellen Zeichnung des Thorax und des Hinterleibes wesent- lich ab. 2. Ceph. umbrina. Nigro-picea, capile supra tho- receque (vittatim) rufo-pilosis, clypeo pedibusque anterioribus testaceis, abdominis segmentis tribus anterioribus anguste flavo-marginatis: alis hyalinis, fusco-vittatis. Long. lin. 7%,. — Patria: Africa australis (Drege). 3 in Mus. Berol. Mit der vorhergehenden und folgenden Art nahe ver- wandt, aber beträchtlich grösser und schon durch die Farbe der Behaarung leicht zu unterscheiden. — Fühler merklich kürzer als der Thorax, pechschwarz, die Endkeule vor der Spitze rothbraun bandirt; das dicke erste Glied nur um die Hälfte länger als das zweite, das schlanke dritte jenseits der Abschnürung nur wenig erweitert, um \/, länger als die läng- lich birnförmige Endkeule. Kopf pechschwarz, an den Seiten des Hinterhauptes grau bestäubt, der Clypeus rothgelb; die lange Behaarung des Scheitels und der Stirn gelbroth, die noch längere des Kopfschildes blassgelb. Rüssel fast von dop- pelter Augenlänge. Tliorax längs der Seitenränder, auf zwei nach vorn erweiterten Rückenstriemen und auf dem Schild- chen intensiv rostroth behaart, die Schulterbeulen rostfarben, der vordere Theil der Pleuren glänzend schwarz, nackt. 78 Vorder- und Mittelbeine mit Ausnahme der Hüften rostgelb, nur die Basis der Schenkel oberhalb und das fünfte Tarsen- glied gebräunt; Hinterbeine pechbraun mit rostgelben Knieen, die Schenkel nur mässig verdickt, unterhalb bis zur Mitte mit langen und spitzen, an der Basis aber plötzlich erweiterten Dornen besetzt, die Schienen von °/, der Schenkellänge, leicht S-förmig geschwungen. Die lange Behaarung der Beine durchweg gelb; Fussklauen gelb, mit schwarzer Spitze, After- klauen pechschwarz. Flügel mit pechbraunem Geäder, längs des Vorderrandes und sodann zwischen der dritten und vierten Längsader in Form zweier Längsbinden braun; auch die hin- tere Querader ist fleckig braun gesäumt. Schwinger rothgelb. Hinterleib durchaus matt, schwärzlich pechbraun, an den Seiten des ersten Ringes mit sehr langer, am Grunde des zweiten mit kürzerer gelbgreiser Behaarung bekleidet; die übrige Oberfläche anliegend seidig behaart. Der Hinterrand der drei ersten Ringe schmal, ihr Seitenrand dagegen breit flecken- artig gelb; auf dem ersten Ringe ist diese Farbe in der Mitte, auf dem zweiten zu jeder Seite durch eine quer eiförmige, glänzend rothbraune Schwiele unterbrochen. Die folgenden Ringe vom vierten an sind nur seitlich gelb gefleckt. Unter- seite und Genitalring licht röthlich braun, glänzend, .die Genitalklappen schwärzlich gerandet, klein, eiförmig, die Haltezangen fast schliessend, dreieckig, aussen gewölbt, mit knopfartig aufgewulstetem oberem Winkel. Nur ein einzelnes Männchen aus Süd-Afrika. 3. Ceph. faseipennis. Cephalocera fascipennis Macquart, Dipt. exot. I. 2, p. 13, no. 2 ($)- — Westwood, Arcan. entom. I. p. 55, no. 5. _ Vom Cap der guten Hoffnung. 4. Ceph. faseiata. Cephalocera fasciata Westwood, Arcan. entom. 1 p- 55, ne. 3. — Loew, Dipterent Fauna Süd- Afrika’s p- 253 (SP). Midas fasciatus Wiedemann, Monogr. gen. Midarum p. 15, no. 17. tab. 54 fig. 17 (2). + Gleichfalls vom Cap. 5. Ceph. Westermanni. | Cephalocera Westermanni Westwood, Arcan. entom, ]. P--35. mo. 2. | Midas Westermanni Wiedemann, a.a. 0. p. 49, no. 16, tab. 54, fig. 16 (SQ). Vom Cap. 79 6. Ceph. rufithorax. Cephalocera' rufithorae Westwood, Arcan. entom. I. p. 55, no. 1. Midas rufithorae Wiedemann, Monogr. gen. Midarum p. 49, no. 15. tab 54, fig. 15 (2). Vom Cap. 7. Ceph. catulus. Nigro-picea, thorace rufo-hirto, capite albo-piloso, antennis, pedibus abdominisque cingulis te- staceis: alis fere hyalinis. Long. lin. 5'/,. — Patria: Africa australis (Drege). $ in Mus. Berol. (Taf. I fig. 9. Mit der vorhergehenden Art zunächst verwandt, aber schon durch sehr viel geringere Grösse unterschieden. Fühler kaum so lang wie der selır kurze, quadratische Thorax, die beiden dicken ersten Glieder pechbraun, das lange dritte licht bräunlich gelb mit schwärzlicher Spitze, die Keule goldgelb, gegen das Ende hin orangeroth; das erste Glied kaum doppelt so lang als das zweite, das dritte mehr denn dreimal so lang als die zwei ersten zusammengenommen, gegen das Ende hin leicht erweitert; die Endkeule um Y, länger als das dritte Glied, stark dreieckig erweitert, mit breit abgerundeter Spitze. Kopf längs der Augenränder vorn und hinten grau bestäubt, die Mitte der Stirn und der Clypeus aber glänzend schwarz; Behaarung am Hinterhaupt gelblich greis, vom Scheitel bis zum Clypeus dagegen schneeweiss und hier sehr lang und dicht. Rüssel fast von doppelter Augenlänge. Thorax nur undeutlich gestriemt, oberhalb mit aufrechter, röthlich brauner, seitlich von der Einlenkung der Flügel mit lichterer, mehr goldgelber Behaarung dicht bekleidet; Schulterbeulen gelbroth, der vordere Theil der Pleuren glänzend pechbraun, nackt. Beine licht bräunlich gelb, überall dicht und lang greis be- haart, das fünfte Tarsenglied aller drei Paare so wie die Oberseite der Hinterschenkel schwärzlich pechbraun; letztere stark keulig verdickt, unterhalb bis über die Mitte hinauf mit breiten und kurzen Zähnen besetzt, die Hinterschienen deut- lich gebogen, mit zwei Enddornen. Fuss- und Afterklauen licht rothgelb, erstere mit schwarzer Spitze. Flügel fast glashell mit, pechbraunem Geäder, Schwinger rothgelb. Hin- ‚ terleib zu beiden Seiten des ersten Segmentes mit sehr langen und gelblich greisen, die beiden folgenden mit fast rein weisser Behaarung bekleidet. Alle Segmente vom zweiten an mit breiter rothgelber Hinterrandsbinde und vom dritten an vor dieser Binde mit diehtem, weissem Toment in Form eines liegenden Dreiecks bekleidet. Die beiderseits nach vorn er- weiterte Binde des zweiten Segmentes erleidet jederseits eine so Unterbrechung durch eine grosse, quer eiförmige, glänzend schwarze Schwiele des Hinterrandes. Bauchseite und Geni- talien durchaus ı0ostfarben, die Genitalklappen klein, oval abgerundet, die Haltezangen breit, an einander schliessend, am Ende mit einem stark gekrümmten, stumpfen Hakenfort- satz versehen. Ein einzelnes Männchen aus Süd-Afrika im Mus. Berol. 8, Ceph. nigra. Cephalocera nigra Macquart, Dipt. exot. I. 2, p. 14, no. 3. pl. 1, fig. 3 (9). — Westwood, Arcan. entom. I.p 55, no. 6. Vom Cap. 9. Ceph. eallosa, Cephalocera callosa W estwood, Arcan. entom.].p.55, no. 7. Midas callosus* Wiedemann, Monogr. p.55, no. 23. pl. 54. fig. 22 (32). Beide Geschlechter vom Cap im Mus. Berol. 10. Ceph. partita. Laete ferruginea, capite, thorace, coxis abdominisque segmento basalı atris: alis flavescentibus. Long. lin. 6Y,. — Patria: Africa australis (Drege). $ in Mus. Berol. Grösser als die vorhergehende Art und schon durch die Färbung der Flügel leicht zu unterscheiden. — Fühler fast von Thoraxlänge, mit Ausnahme des schwarzen Basalgliedes brennend orangeroth; das zweite Glied sehr kurz, kaum halb so lang als das vorn roth gesäumte erste, das dritte stark verlängert, gegen die Spitze hin leicht und allmälig verdickt, die fast spindelförmige Endkeule um '/, kürzer, schmal, innen schräg gegen die Spitze hin abgestutzt. Kopf kohlschwarz, mit wolliger weisser Beliaarung dicht bekleidet, die Mitte des Scheitels und der Clypeus glatt und glänzend. Rüssel von mehr als Augenlänge, in zwei, allerdings sehr schmale Lippen endigend, unterhalb licht rostroth. Thorax oberlalb durch sehr diehte und feine Granulirung matt schwarz, beider- seits und auf zwei Rückenstriemen kurz gelblich weiss be- haart; Brustseiten durchaus nackt, schwärzlich braun, vorn glänzend, nach unten und hinten fein gerieft. Sämmtliche Beine mit Ausschluss der pechschwarzen Hüften brennend rothgelb, nur die äusserste Spitze der Fussklauen schwarz; Hinterschenkel wenig verdickt, bis fast auf °/, ihrer Länge unterhalb sperrig gedornt, Hinterschienen fast von Schenkel- länge, deutlich gekrümmt, aussen und innen mit vereinzelten Dornen, inaen zugleich mit fast wimperartiger Behaarung 81 bekleidet, an der Spitze mit vier langen Dornen besetzt. Flügel längs der Costa intensiver, über die Fläche hin schwächer gelb gefärbt, der Hinterrand fast hyalin; Adern lebhaft rost- gelb, gegen die Spitze hin braun. Halteren licht pechbraun. Hinterleib nur kurz und anliegend gelblich behaart, mit Aus- nahme des tief schwarzen Basalringes brennend rothgelb, der Endrand des zweiten Ringes in der Mitte blassgelb, beider- seits in Form einer schmalen Schwiele braunroth; der fünfte bis siebente Ring mit schwärzlich pechbraunen, allmälig grösser und intensiver werdenden Seitenflecken, der sechste und siebente unterhalb ganz pechbraun. Genitalring rotngelb, die seitlichen Klappen nur halb so lang als die Haltezangen, breit eiförmig abgerundet, letztere klaffend, schmal, stumpf griffelförmig zugespitzt. Aus Süd-Afrika im Mus. Berol. 11. Ceph. Botta. Mydas Botta Macquart, Dipt. exot. 4. Suppl. p. 57, no. 4. pl. 4, fig. 2 (3). Vaterland: Djidda bei Moka. — Den beiden letzten Arten schon im Colorit sehr nahe stehend und bei der Uebe:r- einstimmung im Flügelgeäder wohl ohne Zweifel der. gegen- wärtigen Gattung angehörend. Ueber die Form des Rüssels giebt Maequart Nichts an. 5. Gait. Leptomydas Gerst. (Midas pars W ied., Mydas pars Maceq., Westw.) Die beiden Aeste der Gabelader münden in die erste Längsader, die Pa- rallelader dagegen in den Flügelrand; die kleine Querader am Hinterrande des Flügels fehlt. Gabel- zelle mit einem Aderanhang. Untergesicht kurz, Rüssel nach vorn gerichtet, mit Endlippen. End- segment des weiblichen Hinterleibs mit Stachelkranz. Hinterschienen ohne Endhaken. 1. Lept. lusitanieus. Midas lusitanicu* Wiedemann in: Meigen, System, Be- schreib. Il. p. 150, no. 1. Taf. 16, fig. 5. — Monogr. ..gen. Midarum p. 51, no. 19, tab. 54, fig. 18 (J2). — Meigen, Syst. Beschreib. VI. Taf. 66, fig. 1 u. 2 (I. — Westwood, Arcan. entom. 1. p, 54, no. 33. — Dufour, Annal. soc. entom. 2. ser. VIII. p. 143, no. 4 pl. 0er ale). Mydas fulviventris Dufour, ibidem 2. ser. VIII. p. 145, no. 8 (Q). 6 82 Beide Geschlechter aus Portugal eh Mus. Berol,' 2, Lept. einctus. Mydas einetus Macquart, Hist. nat, d. Dipt. II..p. 655. pl. 24, fig. 19. — Westwood, Arcan. entom. I. p. 54, no. 34, In Algier einheimisch. (2) 3: Lept. aufipes. Mydas rufipes Westwood, Arcan. entom, I. p. 54, no. 35. Vaterland zweifelhaft keilion?g: 4. Lept. lineatus. Mydas lineatus Olivier, Encyel, method. VIII p. 83, no. 4. — Wesimesns Arcan. entom. 1. p. 54, no. . 38. Von Olivier in Den. aufgefunden. 5. Lept. dispar. Midas dispar* Loew, Bericht d. Berlin. Akad. d. Wissensch. 1852 p. 658. — Naturwiss. Reise nach Mossambique Insecten p. 3. Taf. I., fig. 2 und 3 (SQ). Beide Geschlechter aus Mossambique im Mus. Berol. 6. Lept. humeralis. Niger, capite thoraceque niveo- pilosis, clypeo, humeris pedibusque fulvis, abdominis nitidi segmentis 2.—5. flavo-cinctis: alis. fere hyalinıs, testaceo- venosis. Long. lin. 10Y,. — Patria: Promont.'bonae spei (Krebs). 2 in Mus. Berol. (Taf. 1., fig. 3). - Fühler von der Länge des Mittelrückens, schwarz, das erste Glied pechbraun, mehr denn dreimal so lang als das sehr kurze zweite, das dritte bis zur Spitze gleich dünn, fast doppelt so lang als die birnförmige Endkeule. Kopf längs der Augenränder grau bestäubt, auf Scheitel und Stirn glän- zend schwarz, der sehr kurze und stark gewölbte Clypeus lebhaft rothgelb; die lange Behaarung vom Scheitel bis zum Mundrande , ebenso der Backenbart schneeweiss. Rüssel um /, länger als die Augen, fast gerade nach vorn gestreckt, mit sehr schmalen Endlippen. Thorax oberhalb matt kohl- schwarz, die Vorder- und Hinterwinkel sowie der Seitenrand des Mittelrückens rostroth, die Schulterbeulen lebhaft orange- gelb; zwischen letzteren und der Flügelbasis eine dichte und zottige schneeweisse Behaarung, welche sich, sehr viel kürzer werdend, auch auf den übrigen Seiten- und auf den Hinter- rand fortsetzt; eine lineare mittlere und zwei breite seitliche. Längsstriemen gleichfalls weisslich, aber nur dünn behaart. 83 Brustseiten in ihrem oberen Theil grau bereift, unterhalb glatt, pechschwarz und spiegelblank, hinten unter der Flügel- insertion mit weissen Zottenhaaren bekleidet. Beine 'rost- farben, weisslich behaart, alle Schenkel oberhalb licht pech- braun, die Fussklauen an der Spitze schwarz; Hinterschenkel fast gar nicht verdiekt, unterhalb mit dünnen Dornen fast bis zur Basis hinauf bewehrt, Hinterschienen fast gerade, mit zwei Enddornen. Flügel fast glashell, mit rostgelbeıin' Geäder, Halteren licht pechbraun, vor dem dunklen Endknopfe fast weisslich.. Hinterleib schwärzlich pechbraun, glänzend, an den Seiten der beiden ersten Ringe mit langer: zottiger, im Uebrigen nur mit spärlicher, kurzer, borstenartiger Behaarung von gelblich weisser: Farbe bekleidet. Die beiden ersten Segmente längs des ganzen Seitenrandes, die beiden folgenden nur an der Basis desselben gelb gefärbt; ausserdem: ist der Hinterrand des zweiten bis vierten breiter, der des’ fünften schmaler goldgelb, der des zweiten -jederseits: durch eine braune Schwiele: unterbrochen. Bauch lichter rothbraun, der Hinterrand des zweiten bis fünften Ringes auch hier, aber in der Mitte’ unterbrochen, gelb. Endsegment des Weibchens röthlich braun mit gleichfarbigem Stachelkranz. Ein einzelnes Weibehen vom Cap im. Mus. Berol. 7. Lept. nivosus. Niger, niveo-pilosus, clypeo con- colore, calls humeralibus, tibus tarsisque ferrugineis, abdo- minis segmentis 2.—A. flavo-marginatis, alis hyalinis. Long. lin. 8/,. — Patria: Africa australis (Drege), 5 in Mus. Berol. Der vorhergehenden Art in vieler Beziehung nahe ver- wandt, aber schon dureh das Längsverhältniss der einzelnen Fühlerglieder sowie durch die Farbe des Clypeus unter- schieden. — Fühler von Thoraxlänge, durchaus schwarz, das verdickte erste Glied nur doppelt so lang als das zweite, das . lange dritte in seinem letzten Drittheil zwar nur leicht, aber deutlich verdiekt, die Endkeule schmal, gegen die Spitze hin allmälig kegelförmig erweitert, um Y, kürzer als das dritte Glied. Kopf längs der Augenränder grau bestäubt, die Mitte des Scheitels, die Stirnschwiele und der sehr kurze Clypeus glänzend schwarz; Behaarung überall lang, mit Einschluss des Backenbartes schneeweiss. Rüssel fast von 11, Augenlänge, mit mässig grossen, ovalen Endlippen. Thorax oberhalb matt schwarz, grau schimmernd, die Schulterbeulen rostfarben, ‘der Seitenrand breit, der Hinterrand nur schmal mit schneeweisser seidiger Behaarung dicht bekleidet; eine feine Mittellinie und zwei nach vorn verbreitete Seitenstriemen gleichfalls weiss- lich, aber dünn behaart. ' Schildehen und die untere Hälfte 6* 84 der Mittelbrust glänzend schwarz, nackt, die obere Hälfte der Hinterbrust dieht und lang schneeweiss behaart. Hüften ‚und Oberseite ‚aller drei Schenkelpaare pechbraun, die Unter- seite der letzteren sowie die Schienen und Tarsen rostfarben, das Endglied dieser jedoch wieder gebräunt; Spitze der Fussklauen schwarz. Hinterschenkel nur sehr leicht und allmälig verdickt, unterhalb auf /, ihrer Länge mit dünnen gelben Dornen bewehrt; Hinterschienen leicht geschwungen, ausser an der Spitze auch längs der Aussenseite bis zur Mitte hinauf bedorrt. Flügel hyalin, nur an der Basis der Gabel- zelle und am Ende der zweiten Längsader mit bräunlicher Trübung; die erste und dritte Längsader gelb, das übrige Geäder braun. Schwinger licht gelb, mit pechbraunem End- knopfe. Hinterleib auf dem ersten und der Basalhälfte des zweiten Ringes lang und zottig, im Uebrigen kurz und dicht, seidig weiss behaart, der zweite Ring hinten fast nackt, die folgenden an der Basis kahler erscheinend. Der gelbe Hinter- saum ist am dritten und vierten Ringe schmal, aber durch- gehend, am zweiten mehr goldgelb und breiter, aber nur auf die Mitte beschränkt; zu beiden Seiten ist der Hinterrand selbst schwarz, aber nach vorn durch eine hell rostrothe Schwiele begrenzt. Bauchseite im Bereich der vorderen Hälfte rostfarben, die Genitalklappen des Männchens pechbraun mit röthlicher Spitze, länglich viereckig, mit zipfelartig aus- gezogenem unterem Winkel; Haltezangen schmal, nach hinten zugespitzt, von der Seite besehen in ihrer hinteren Hälfte abwärts steigend und S-förmig geschwungen. Ein männliches Exemplar aus Süd-Africa im Mus. Berol. 8. Lept. paganus. Niger, opacus, capite albo-hirto, clypeo ferrugineo, thoracis humeris et lateribus nec non pedi- bus rufescentibus, abdominis segmentis 2.—6. flavo-marginatis: alarum venis plurimis fusco-hmbatis. Long. lin. 8Y,. — Patria: Africa australis (Drege). & in Mus. Berol. Fühler beträchtlich kürzer als der Thorax, schwarz, das kurze und dicke erste Glied nur wenig länger als breit, aber dabei doppelt so lang als das zweite, das gegen die Spitze hin leicht verdickte dritte nur wenig länger als die Endkeule, welcelie länglich dreieckig, innen schräg abgestutzt ist und bıäunlich durchscheint. Scheitel und Stirn mehr greis, Unter- gesicht reiner weiss behaart, die von der diehten Behaarung fast ganz verdeckte Grundfarbe des letizieren röthlich gelb. Rüssel die Augen nur wenig an Länge übertreffend, mit kur- zen, ovalen Endlippen. Thorax oberhalb matt schwarz mit grauem Schimmer, die Schulterbeulen, Seitenränder, zwei vom Vorderrand bis gegen die Mitte reichende Rückenstriemen 85 sowie die ganzen Brustseiten rostroth; letztere sind vorn grau. bestäubt, hinten gleich den Seitenrändern und den Striemen des Rückens weiss behaart. Schildehen glänzend schwarz. Beine düster rostroth, die Schenkel auf der Oberseite und die Fussklauen an der Spitze geschwärzt; Hüften wie die Brust- seiten gefärbt und bestäubt, weisshaarig. Hinterschenkel nur leicht und allmälig verdickt, unterhalb bis auf %, ihrer Länge mit dünnen, rostrothen Dornen bewelırt; Hinterschienen gerade, an ihrer Spitze zwei längere, darüber an der Aussenseite noch einige kürzere schwarze Dornen. Flügel durchweg braun geadert, die Costa schwärzlich; mit Ausnahme des ganz slashellen Basaldrittheils sind sämmtliche Adern gelblichbraun umflossen. Schwinger pechbraun. Hinterleib nur im Bereich der zwei ersten Ringe glänzend, sonst durch schwarzbraunes Toment matt; Behaarung auf den drei ersten Ringen länger und greis, auf den folgenden allmälig kürzer, wie geschoren, bräunlich. Der Hinterrand des zweiten Ringes beiderseits mit licht rostfarbener Querschwiele, dazwischen mit gelbem Fleck, derjenige der drei folgenden hell und matt scherben- gelb, der des sechsten äusserst schmal. Bauchseite vorn licht‘ braun, hinten dunkler und dicht grau bestäubt; Behaarung der vorderen Ringe lang, weisslich, die der hinteren kürzer und braun. Genitalklappen des Männchens fast von der Form eines gleichseitigen Dreiecks, rostroth, an der Innenseite der Basis schwärzlich. Haltezangen schmal, mit ihrer verdünnten Spitze etwas aufgebogen, oberhalb furchenartig vertieft, un- ten lang wimperartig behaart; dieselben sind aussen schwärz- lich pechbraun, innen und am oberen Rande rostroth und glänzend. Ein Männchen aus Süd-Afrika im Mus. Berol. 9. Lept. pantherinus. Alis leviter infuscatis, testaceo- venosis, corpore cum anlennis pedibusque luteo, capite nec non abdominis fascis segmentorum basalibus nigris. Long. lin. 8%,. Patria: California (v. Müller). 2 in Mus. Berol. Fühler beträchtlich länger als der Thorax, das dicke erste Glied nur doppelt so lang als das zweite, welches gleich ihm schwarz beborstet erscheint; das dritte doppelt so lang als die beiden ersten zusammengenommen, mit dicker, deutlich abgesetzter Spitze, die Endkeule dem ganzen übrigen Fühler an Länge gleich, durch eine Einschnürung beim ersten Drittheil ihrer Länge in einen schmaleren Basal- und einen läng- lich eiförmigen Spitzentheil zerfallend.. Färbung der Fühler rothgelb; die Spitze des dritten Gliedes und die Basis der End- keule geschwärzt. Kopf schwarz, nur der kleine aufgeworfene Clypeus und der untere Mundrand rothgelb; Behaarung überall 86 goldgelb, auf dem Clypeus etwas länger. Die'breiten End- lippen des kurzen Rüssels rotlıbraun. Thorax dottergelb, mit undeutlicher dunklerer Striemung und kurzer gelblicher Behaarung auf dem Rücken; Pleuren glänzend, liehtbraun und schwärzlich gescheckt. Beine einfarbig gelb mit hell- braunen Hüften und an der Spitze schwarzen Fussklauen; Hinterschenkel durchaus nicht verdiekt, innen vor der Spitze mit einem kastanienbraunen Längswisch, unterhalb mit dünnen Dornen sparsam besetzt; Hinterschienen gerade, lang und dünn, bis gegen das Knie hinauf innerhalb sparsam ' bedornt, an der Spitze mit einem Kranz längerer Dornen. Flügel gleichmässig und wässrig braun getrübt, mit licht gelbem Geäder; Schwinger gelb. Hinterleib von "gleicher Grundfarbe wie der Thorax, aber schwarz bandirt; "der erste Ring bis auf den Hintersaum sanz schwarz, der zweite von der Basis bis zur Mitte; der dritte bis sechste haben schwarze, in der Mittellinie dreieckig erweiterte Basalbinden, welche nach hinten in dem Maasse an Breite abnehmen, dass die des sechsten nur den Vorderrand schmal säumt. Hinterrand der Ringe liehter, mehr strohgelb, der des zweiten jederseits. mit rostbrauner (uerschwiele; das siebente und achte Segment sind etwas dunkler als die vorhergehenden und dicht schwärz- lich beborstet, die Dornen des Endsegments rostroth, an = Spitze abgestumpft. Ein Weibchen aus Californien im Mus, Berol. 6. Gatt. Bhopalia Macq. (Midas pars Wiedem.) Hinterer Ast der Gabelader und .die Parallelader in den Flügelrand mündend, Gabelzelle ohne Aderanhaug an der Basis; die kleine Querader: am Hinterrande des Flügels fehlend. Rüssel ganz kurz, mit End- lippen. Endsegment des weiblichen Hinterleibes mit Stachelkranz. Hinterschienen ohne Endhaken. End- keule der Fühlen eiförmig, beiderseits mit abge- schnürtem griffelförmigem Fortsatz. | l. Rhop. vittata. Midas vittatus Wiedemann, Monogr. gen. Midarum p. 54, no. 22. Taf. 54, fig. 23 (3). Mydas vittatus Westwood, Arcan. entom. I. p. 54, no. 3%. Vaterland: Nubien. | 2. Rhop=»Alsgiriea. | Ithopalia vittata Macquart, Explor. scientif. de l’Algerie, Zoologie III. p. 431, no. 49. Dipteres pl. I fie. 11 (IF). | 87 Vaterland: Algerien. — Dass die von Maceguart in dem Atlas des citirten Werkes abgebildete Art von der Wiedemann’schen gleichen Namens speecifisch verschieden ist, kann schon nach ihrem abweichenden Colorit (durchaus licht rothgelb) keinem Zweifel unterliegen. Eine nähere Beschreibung derselben wäre wünschenswerth. 3. Rhop. Spinolae. Rhopalia Spinolae Macquart, Dipt. exot. I. 2, p. 192 (2). In Aegypten einheimisch. 4. Rhop. Olivieri. Rhopalia Olivier Macequart, Dipt. exot. I. 2, p. 12, no. t; tab. 1, fie. 2 ©). Von Olivier in Aegypten aufgefunden. 7. Gatt. Perissocerus Gerst. Der hintere Ast der Gabelader und die Parallelader in den Flügel- rand mündend, Gabelzelle ohne Aderanhang an der Basis; die kleine Querader am Hinterrande des Flü- gels fehlend. Scheitel breit, nicht vertieft, Unter- gesicht senkrecht, ziemlich lang, Mundöffnung klein, ohne hervortretenden Rüssel. Drittes Fühlerglied sehr kurz, die Endkeule dagegen auffallend gross und von sehr monströser Bildung. Dieselbe besteht gleich- sam aus zwei in entgegengesetzter Richtung verlau- fenden Balken, von denen der sich dem dritten Fühler- gliede anschliessende vertical, der zweite, von diesem ausgehende dagegen horizontal gelagert ist; ersterer ist diek, unförmlich, oben und unten blasig aufge- schwollen, letzterer spindelförmig mit griffelartig ver- dünnter Basis. — Hinterschienen ohne Endhaken, Hinterschenkel auch beim Männchen schwach, unbe- dornt. Genitalring des Männchens klein, eingezogen. l. Periss. Abyssinicus. Niger, albo-pilosus, hypo- stomate, antennis, callıs humeralibus,. halteribus pedibusque ferrugineis, abdomine teslaceo-cingulato, alis hyalinis. Long. 4\/, lin. — Patria: Abyssinia (Ehrenberg). & in Mus. Berol. (Taf. I, fig. 4). Fühler von der Länge des Mittelrückens, rostgelb, das erste Glied würfelförmig, kaum länger als breit, oberhalb gebräunt, das zweite nur halb so lang, quer, das dritte höch- stens um 4, länger als das erste, in der Mitte etwas ein- geschnürt; Endkeule 3\/, mal so lang als der übrige Fühler, gerade hervorgestreckt, ihr dicker Basaltheil in der Richtung 88 nach oben doppelt so stark als nach unten verlängert, der Endtheil von der Form einer an der Basis gestielten und an der Spitze abgestumpften Spindel; die Spitzenhälfte der End- keule oberhalb gebräunt. Kopf breit, zu beiden Seiten des Hinterhauptes und längs der Augenränder grau bestäubt, der Scheitel glänzend schwarz, die Mitte des Untergesichts und die Mundgegend rostfarben; Behaarung überall gelblich weiss, besonders dieht unterhalb des Scheitels, an den Seiten der Stirn und auf dem Clypeus. Thorax oberhalb matt schwarz, hinter den rostfarbenen Schulterbeulen beiderseits mit weissem Haarbüschel, längs der Ränder und auf zwei mittleren Längs- striemen kurz und anliegend weiss behaart. Schildchen und vorderer Theil der Brustseiten nackt, glänzend pechschwarz; letztere unterhalb der Flügel mit weissem Haarbüschel. Beine licht rostgelb mit pechbraunen Hüften und vor der Spitze leicht gebräunten Schenkeln; Fussklauen mit schwarzer Spitzenhälfte. Hinterschenkel fast gar nicht: verdickt, unter- halb an Stelle der Dornen nur mit licht gelben Borstenhaaren besetzt, an der Innenseite ausserdem lang behaart; Hinter- schienen gerade, an der Spitze mit zwei dünnen Dornen. Flügel vollständig hyalin, mit lichtgelbem Geäder; Schwinger rostgelb. Hinterleib an den Seiten der beiden ersten Ringe lang und dicht, an den beiden folgenden allmälig kürzer und spärlicher schneeweiss behaart, im Uebrigen fast nackt, nur sparsam greis beborstet; alle Ringe vom zweiten ab mit blassgelbem, schmalem Hintersaum, welcher nur am zweiten jederseits durch eine pechbraune Schwiele stark abgekürzt ist. Bauchseite pechbraun, die einzelnen Ringe gelblich ge- randet und mit langen, anliegenden, nur die Basis frei lassenden gelbgreisen Haaren dicht bekleidet. Hypopygium des Männ- chens pechbraun, die sehr kleinen, zurückgezogenen Halte- zangen rostfarben. Ein einzelnes Männchen dieser ausgezeichneten Gattung und Art wurde von Ehrenbergin Abyssinien aufgefunden. (Mus. Berol.) 8. Gatt. Wiltinus Gerst. (MHydas pars Maeq., Mydas et Cephalocera pars Westw.) Hinterer Ast der Gabelader gleich der Parallelader in den Flügelrand mündend; Gabelzelle mit Aderanhang an der Basis, die kleine Querader am Hinterrande des Flügels vor- handen. Untergesicht gross, hervortretend, Rüssel nach vorn gerichtet, mit Endlippen. . Hinterschienen mit Endhaken. ‚Hinterleib des Männchens kegellörmig; das siebente Segment beim Weibchen lang, eylindrisch, das ietzte mit Stachelkranz. EEE EEE ET NE WERNER 89 1. Milt. viduatus. Mydas viduatus Westwood, London and Edinb. philos. magaz. 2. ser. VI. p. 281 (9) 1835. — Arcan. entom. I. p. 52, no. 22. tab. 14, fig. 2 (2). Mydas concinnus Macquart, Dipt. exot. 1. Suppl. p. 58, no. 3. pl. 6, fig, 5 (3) 1816. — Ibidem 3. Suppl. p- 17 (3). | | Mydas signata Walker, Transact. entom. soc. of London 2. ser. IV. p. 126 ($) 185%. Eine der häufigeren Neuholländischen Arten. Beide Ge- schlechter von Sidney und Cap York (Dämel) im Mus. Berol. 2. Milt. varipes. Mydas varipes Macquart, Dipt. exot. 4. Suppl. p. 58, no. 6. pl. 4, fig. 4 (IP). Im östlichen Neuholland aufgefunden. 3. Milt. haemorrhous. Niger, pedibus abdominisque segmenlis posterioribus sanguineis, 2.—4A. utrinque albo-to- mentosis: capite ferrugineo-hirto, alarum venis fusco-lhmbalıs. Long. lin. 12. — Patria: Swan River (Preis). 2% in Mus. Berol. Beträchtlich grösser als die beiden vorhergehenden Arten. — Fühler fast von Thoraxlänge, durchaus schwarz, das erste Glied doppelt so lang als das zweite, das lange dritte jen- seits der Einschnürung kaum merklich erweitert, um Y, länger als die schmale, abgestumpfte, spindelförmige Endkeule. Kopf vom Scheitel bis zum Vorderrande des Clypeus mit langen rostgelben Haaren bekleidet, der glänzend pechschwarze Cly- peus in der Mitte fast nackt. Rüssel kurz mit sehr breiten Endlippen. Thorax oberhalb matt, aschgrau schimmernd, mit kurzer greisgelber Behaarung längs der Seitenränder und auf zwei vorn erweiterten Rückenstriemen bekleidet. Schulter- beulen, Schildehen und vorderer Theil der Pleuren glatt und glänzend, erstere hinten röthlich gesäumt. Beine blutroth mit lichteren, fast rostrothen Schenkeln und pechschwarzen Hüften; After und Fussklauen rostroth, letztere mit schwarzer Spitze. Hinterschenkel gegen die Spitze hin allmälig verdickt, dünn und anliegend gelblich greis behaart, unterhalb bis nahe zur Basis hin mit schwarzen Dornen bewehrt; Hinterschienen fast um %, kürzer als die Schenkel, deutlich gebogen, ihr, End- haken spitz und mit einem Dorn besetzt; alle Tarsen unter- halb schwarz bedornt. Flügel mit dunkelbraunem Geäder und fast schwarzer Costa; alle Adern mit Ausnahme des 90 Spitzentheiles der beiden ersten Längsadern ziemlich. breit braun umflossen, die Zwischenräume glashell. Schwinger licht graubraun, mit pechbraunem Knopfe. Hinterleib glän- zend schwarz, vom Hinterrande des vierten Ringes an bis zur Spitze allmälig heller braunroth, auch der Saum der vorderen Segmente von dieser Färbung. Erster Ring bräunlich gelb behaart, die drei folgenden jederseits mit einem licht grauen, hinten: silberschiimmernden Tomentfleck, welcher auf dem zweiten am grössten ist. Unterseite bis zum Ende des sechsten Ringes glänzend pechbraun, dann blutroth; Stachelkranz des Endsegmenis gleich diesem rostroth. Von Preiss am Schwanenfluss entdeckt. (Mus. Berol.) 4. Milt. limpidipennis. Mydas limpidipennis Westwood, Transact. entom. soc. of London V. p. 90 (2). Vaterland: West-Australien. 9. Milt. sordidus. Mydas sordidus Westwood, Transact. entom. soc, V.p, 89. pl. 13, fig. 3 (9). Gleichfalls in West-Australien einheimisch. 6. Milt. claviger. Mydas clavigera Walker, List. of Dipt. Ins. in the coll. of the Brit. Mus. 1.9.29. Aus Neuholland. 7. Milt. stenogaster. Mydas stenogaster W estwood, Arcan. entom. I, p. 995, no. 31. pl. 14, fig. 3 (J). Vom Schwanenfluss. 8. Milt. bicolor. Mydas bicolor Westwood, Arcan. entom. I. p. 53, no. 82. pl. 14, fig. & (9). Aus dem östlichen Neuholland. 9. Milt. maculipennis. Cephalocera maculipennis Westwood, Ärcan. entom.I.p. 55, no. 8. pl. 14, fig. 5 (2). | Aus dem östlichen Australien. 10. -Milt. cardinalis. Laete .cinnabarinus, pectore toto, scutello, metathorace, pedum omnium basi abdominisque 91 maculis lateralibus alris: alis flavescentibus, ferrugineo-venosis. Long. Iin. 10%, (3) —12 (2). — Patria: Adelaide (Schom- burgek). 5% in Mus. Berol. (Taf. I. fig. 5). Fühler nur wenig länger als das Mesonotum, durchaus lebhaft orangeroth; die beiden ersten Glieder, goldgelb be- haart, die allmälig verdickte und an der Spitze abgestutzte Endkeule um Y, kürzer als das dritte Glied. . Kopf hinter- wärts pechschwarz, die oberen Augenränder und der Scheitel lieht rostroth, das Untergesicht lebhaft orangeroth. Die diehte und ziemlich lange, etwas wollige Behaarung des Schei- tels und der Stirn goldgelb mit weisslichen Spitzen; auf dem fast halbkuglig gewölbten Untergesicht ist sie gelblich weiss, kürzer und aufgerichtet. Rüssel kurz, mit breiten rostrothen Endlippen; Taster gleichfalls rostroth. Am Thorax sind nur die Schulterbeulen und das Mesonotum mennigroth, alles Uebrige tief schwarz; der Mittelrücken mit kurzer, anlie- sender, licht gelber Behaarung bekleidet und undeutlich ge- striemt, sein Hinterrand gleich dem Schildchen und Meta- notum schwarz. Brustseiten glänzend schwarz, . nackt, nur unterhalb der Flügel lang gelb ‚behaart. An den lebhaft selbrothen Beinen sind die Hüften und Trochanteren : ganz, die Vorder- und Mittelschenkel an der Basis, die hinteren bis auf %/, ihrer Länge tief schwarz, ebenso die Spitze der Fussklauen. Hinterschenkel nur mässig verdickt, auch auf schwarzem Grunde rothgelb behaart, unterhalb bis auf %, ihrer Länge theils mit rostrothen, theils mit rothbraunen Dornen bewehrt; Hinterschienen leicht gekrümmt, mit schwachem Endhaken und drei dünnen Spitzendornen. Flügel beim Männchen ziemlich gleichmässig safrangelb, beim W eib- chen mit glashellen Kernen der einzelnen Zellen; das Geäder sehr intensiv orangeroth, nur am Hirterrande bräunlich; die Flügelspitze am Vorderrande gleichfalls deutlich. gebräunt. Schwinger schwärzlich pechbraun. Hinterleib brennend men- nigroth mit schwarzer Zeichnung, welche in einer Basalbinde des ersten und in grossen rhombischen Seitenflecken des dritten und der folgenden Ringe besteht. Von letzteren sind die des dritten und vierten Ringes beiden Geschlechtern gemeinsam und auf der Mitte der Segmentlänge gelegen; das Männchen besitzt deren noch weitere an der Basis des fünften bis siebenten, sowie einen schwarzen Punkt jederseits an der Basis des zweiten Ringes. Beim Weibchen findet sich dagegen ein solcher Punkt jederseits am Endrande desselben Segmentes. Unterhalb ist der Hinterleib vom zweiten bis fünften (2) oder sechsten (5) Ringe breit schwarz gebändert. Genitalring des Männchens durchaus rothgelb, die Haltezangen verhältniss- 92 mässig klein, die seitlichen Klappen dreieckig zugespitzt und in. einen kurzen, nach innen gekrümmten Griffel endigend; Endring des weiblichen Hinterleibes jederseits mit acht ab- gestumpften Dornen besetzt. . Beide Geschlechter bei Adelaide von Schomburgk gesammelt. (Mus. Berol.) 9. Gatt. Eetyphus Gerst. Beide Aeste der Gabel- ader münden in die erste Längsader, die Parallelader in den Flügelrand; Gabelzelle mit Aderanhang, die kleine. Querader am Hinterrande des Flügels vor- handen. Scheitel sehr breit, wenig vertieft, Unter- gesicht lang, senkrecht, Rüssel rudimentär, kaum aus der Mundöffnung hervortretend. Hinterschenkel des Männchens stark gekeult, die des Weibchens einfach; Hinterschienen nur bei ersterem mit Endhaken. Genitalring des Männchens klein, eingezogen; End- segment des weiblichen Hinterleibes mit Stachelkranz. 1. Eet. pinguis. Piceus, fere nudus. antennarum clava, thoracis lateribus vittisque duabus abbreviatis nec non pedibus rufis, clypeo, callis humeralibus maculisque abdominis lateralibus flavis: alis brunneis. Long. lin. 6%, (3) —9/ (2). — Patria: Africa australis (Drege). 5% in Mus. Berol. (Taf. I, fig. 6, 7). Fühler von der Länge des Mittelrückens, röthlich pech- braun, mit lichterer Endkeule; erstes Glied kurz, nur um die Hälfte länger als das zweite und gleich diesem rostroth (5) oder dunkel rothbraun ($), das dritte etwa dreimal so lang als die beiden ersten zusammengenommen, jenseits der Ab- sehnürung leicht verdickt; Endkeule nieht viel kürzer als das dritte Glied, beim Männchen schmaler birnförmig und dunkler als beim Weibchen, wo sie breiter und lebhaft rostroth er- scheint. Kopf matt schwarz, jederseits mit rothem Fleck am oberen Augenwinkel, der Clypeus goldgelb; die Behaarung kurz und dünn, auf dem Scheitel bräunlich, im Uebrigen weisslich gelb. Der ganz kurze Rüssel mit röthlich pech- braunen Endlippen. Thorax oberhalb matt kohlschwarz mit rothgelben Schulterbeulen, . seine Seitenränder, zwei nach hinten dreieckig zugespitzte Flecke am Vorderrand innerhalb der Schulterbeulen sowie ein Mittelfleck seiner Basis (vor dem schwarzen Schildehen) licht rostroth. Brustseiten gleich- falls matt, vorn schwärzlich pechbraun, unterhalb der Flügel rothbraun und hier sparsam weiss behaart. Hüften pech- braun, kurz weisslich behaart, die Beine im Uebrigen licht rostroth, nur die stark verdiekten Hinterschenkel und die 23 Hinterschienen des Männchens dunkler, mehr röthlieh braun; Fussklauen mit schwarzer Spitze. Die Hinterschenkel beider Geschlechter unterhalb mit kurzen und starken rostrotben Dornen bis zur Mitte hin, ausserdem aber noclı mit einem einzelnen nahe der Basis bewehrt. Die Hinterschienen beim Männchen sehr kräftig und breit, innen mit scharfer, in einen breiten, stumpf dreieckigen Endhaken auslaufender Schneide; diejenigen des Weibehens weniger kräftig, schwächer gebogen, an der Spitze mit drei, längs der Aussenseite mit vier Dornen besetzt, welche bis über die Mitte hinaufreichen. Flügel bei beiden Geschlechtern gleichmässig und stark gebräunt, beim Männchen jedoch merklich dunkler als beim Weibchen, wo sie melır gelblich braun erscheinen. Sehwinger pechbraun, mit lichterem, fast rostfarbenem Knopfe. Hinterleib beim Männchen pechbraun und matt, beim Weibehen rotlıbraun und etwas glänzend; bei ersterem sehr fein und sparsam weisslich beh.art, kaum melır denn doppelt, bei letzterem fast nackt und reichlich dreimal so lang als der Thorax. An dem männ- lichen Hinterleibe zeigt der erste Ring eine deutliche. Längs- runzelung und einen nach hinten abfallenden, rothbraunen Saum; am zweiten sind die Vorderecken und eine seitlich erweiterte Umsäumung der grossen pechbraunen Hinterrands- schwielen rostgelb; alle folgenden bis zum siebenten sind am Hinterrande mit lichtgelben, nach innen verschmälerten, seit- lichen Halbbinden geziert. Die Bauchseite ist glänzend roth- braun, der zweite bis fünfte Ring hinten breit gelb bandirt; die Genitalien sind rostroth. Beim Weibelien sind die gelben Rückenbinden vom dritten Ringe an sämmtlich durchgehend, aber von der Grundfarbe weniger scharf abgegrenzt, auch dunkler gelb als beim Männchen; an der Bauchseite sind alle Segmente seitlich schwarz gefleckt, die mittleren gelb gesäumt. Das Endsegment des Weibehens ist oberhalb eingeschnitten und mit aufgewulstetem Rande versehen, mit Einschluss des Stachelkranzes rostroth. u se Ein Pärchen dieser sich durch besonders kurze, gedrun- gene Statur auszeichnenden Art wurde in Süd-Afrika von Drege aufgefunden (Mus. Berol.). 10. Gatt. WMlyaas Fabr. (Midas pars Wied., Bibio Fabr. ant., Nemotelus de Geer, Musca Drury). Beide Aeste der Gabelader münden in die erste Längs- ader, die Parallelader in den Flügelrand; Gabelzelle an der Basis mit Aderanhang, die kleine Querader am Hinterrande des Flügels meist vorhanden. Rüssel abwärts gerichtet, mit breiten Endlippen. Hinter- schienen meist mit Endhaken. Letztes Segment des 94 weiblichen Hinterleibes ohne Stachelkranz, nur be- haart, das siebente quer, abgeflacht; männliche Geni- talien hervorstehend, dicht behaart. #) Hinterschienen mit Endhaken, die kleine Querader am Hinter- rande des: Flügels ausgebildet. | 1. Myd. politus. E ‚Midas politus Wiedemann, Monogr. gen. Midarum p. 43, no. 7. tab. 53, fig. 7 (2). [Waitöiland unbekannt. 2. Myd,nitidulus. | Olivier, ‚Eneyel. meth. VILI. p. 83, no. 2. — #Wiede- ' mann,:Monogr. p. 41, no. 4 tab. 52, fig. 4. ::Aus Südamerika; im Mus. Berol. | 3,.,My.d., dives; Westw 00d,;Arcan. entom. I. p. 50, no. 3. pl. 13, fig: 1). Aus Brasilien. Ein männliches Exemplar im Mus. Berol. - 4, Myd. heros. Perty, Deleet. animal. artieulat. Brasiliae p. 183, pl. 36, tig. 11. . Aus der Gegend von Bahia. — Die grösste bekannte Art, der Gattung, 26 lin. lang. 5. 0.Myd. mystaceus. Midas mystaceus® Wiedemann, Monogr. p. 40, no. 3. tab. 52, fig. 3 (3). Mydas annulicornis Westwood, Arcan. entom. I. p. 51, no. 6, pl. 13, ig. 2 (9). | In. Surinam einheimisch. —: Das Exemplar des: Mas. Berol. ist ein Männchen. Westwood’s Beschreibung seines Hyd. annulicornis bezieht sich offenbar auf das Weibchen dieser Art, welches sich nur durch ganz schwarzen. Knebel- bart en würde. 6. Myd. argyrostomus. Alter, velutinus, mystace argenieo, abdomine laeite cyaneo: alıs nigro-cyaneis, margine postico diaphano infuscato. Long. lin. 20. — Patria: Co- lumbia (Appun). 5 in Mus. Berol. In nächster Verwandtschaft mit, Hyd. mystaceus Wied. und coerulescens Oliv. (giganseus I'hunb.) stehend, von erste- rem. durch ganz silberweissen Knebelbart, schwarze Fühler und viel kleineren Endhaken der Hinterschienen, von letzterem 95 durch die Färbung der Flügel und grösseren Schienenhaken unterschieden. Fühler .etwas länger als der Thorax, tief schwarz, nur die Spitzenhälfte der Endkeule licht pechbraun; letztere nur um %, kürzer als das dritte Glied, schmal spindelförmig, die beiden ersten Glieder gleich der Stirn dicht schwarz behaart. Clypeus ausschliesslich mit langen, nieder- liegenden silberweiseen Haaren bekleidet; Rüssel mit breiten schwarzen Endlippen, Taster rostfarben. Thorax nur am Vorderrande und den Brustseiten mit schwarzer Behaarung, oberhalb fein querriefig, mit deutlichem grauen Schimmer, welcher eine feine Mittellinie, zwei nach vorn und: hinten erweiterte Rücken- und hinterwärts zwei breite Seitenstriemen von tief schwarzer Farbe frei lässt. Beine mit blauem Schimmer, durchaus schwarz behaart und beborstet;: Fussklauen roth- braun mit schwarzer Spitze, Afterklauen licht gelb; Hinter- schenkel unterhalb fast bis zum 'T'rochanter hinauf bedornt, Hinterschienen leicht gekrümmt, mit mässig grossem End- haken und mit zwei bis zur Mitte der Länge hinaufsteigenden Dornenreihen der Innenseite. Flügel an der Spitze und längs des Hinterrandes in der bei den verwandten Arten gewöhn- lichen Ausdehnung durchscheinend, satt rauchbraun mit vio- lettem Schimmer; die ganze übrige Fläche tief indigoblau, undurchsichtig, gegen die Basis hin sogar kohlschwarz. Schwinger schwärzlich pechbraun. Erster Ring des Hinter- leibes tief sammetschwarz, dicht behaart; der starke papillen- förmige Vorsprung zu jeder Seite seiner Basis unterhalb mit langen, seidenglänzenden, weissgelben Haaren besetzt. Der ganze übrige Hinterleib lebhaft ceyanblau, oberhalb durch feine seidige Behaarung etwas matter als unten glänzend, hier die Hinterränder der Ringe etwas kupfrig schimmernd. Genitalklappen des Männchens quadratisch, rotlıbraun mit bläulichem Schimmer, ihr Hinterrand gerade ‚abgestutzt, der untere Winkel- in einen: dünnen Griffelfortsatz ausgezogen; Haltezangen schwarz, mit pechbrauner Basis, Behaarung lang, schwarz. Aus Columbien im Mus. Berol. 7. Myd. coerulescens. Mydas coerulescens Olivier, Encyel. meth. VII. p. 83, no. 3 (1811). Mydas giganteus Thunberg. Vetensk. Akad. nya Handling. 1818, p. 246. fie. 9. — Westwood, Arcan. entom. I. p: 50, no. 2..— Cuvier, Regne anim..nouv. edit. (Masson), Inseetes pl. 172, no. 2. Midas giganteus* Wiedemann, Motiöen, p- 38, no.1. tab. 52, ig. 1.(39). Beide Geschlechter aus Brasilien, im Mus. Berol, 8. Myd. Bonariensis. Gue&rin, Iconogr. du regne animal, Insectes pl. 57, fig. 5. Von Buenos Ayres. — Die nach der Abbildung mit der vorhergehenden nahe verwandte Art ist noch nicht be- schrieben. 9. Myd. apiealis. Midas apicalis* Wiedemann, Monogr. p. 43 no. 14, tab. 53, fig. 14 (2). „Ein Männchen aus Brasilien im Mus. Berol. 10. Myd. leucop:=. Midas leucops Wiedemann. Monogr. p. 45 no. 10, tab. 53, fig. 10 (5). Vaterland: Brasilien. 11. Myd. rubidapex. Midas rubidapee* Wiedemann, Monogr. p. 40, no. 2. tab. 52, fig. 2 (3). Mydas rubidapex Bellardi, Saggio di Ditterol. Messic. I. pP. 9, 2075). Beide Geschlechter aus Mexico (Deppe) im Mus. Berol. 12. Myd. lavatus. Alter, velutinus, alis croceis, basi apiceque [uscis, (feminae) ante marginem posteriorem diapha- num stramineo-lavatis. Long. lin. 11(5) —12 ($). — Patria: Mexico (Koppe). 32 in Mus. Berol. ?Midas zanthopterus Loew, Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 14, no. %4 (39). | Mit der vorhergehenden Art zunächst verwandt, aber abgesehen von der viel geringeren Grösse schon dureh die Färbung der Fühler, durch breitere und stumpfere Flügel, die Bildung des ersten Bauchsegmentes beim Männchen u. s w. unterschieden. — Fühler von Thoraxlänge, schwarz mit röthlich brauner, länglieh birnförmiger Endkeule von etwa »/, der Länge des dritten Gliedes; dieselbe ist innerhalb schräg gegen die Spitze hin abgestutzt und daselbst grau bereift. Kopf durchweg schwarz behaart, auf dem Clypeus nicht besonders lang; Rüssel kurz mit "breiten Endlippen, Taster licht rothgelb. Thorax mit sehr viel schwächerem grauen Schimmer als bei M. rubidapex und kaum wahrnehm- bar gestriemt; die kurze Behaarung des Rückens gleich der längeren auf den Pleuren schwarz. Beine etwas pechbraun durchscheinend, Fussklauen rostroth mit schwarzer Spitze, 97 Afterklauen gelblich braun; Hinterschenkel nur leicht und allmälig verdickt, unterhalb bis auf %, ihrer Länge gedornt, Hinterschienen gerade mit langem und spitzem Endhaken. Flügel an der Basis in etwas geringerer Ausdehnung als bei M. rubidapex, aber gleichfalls mit Einschluss der Alula schwarzbraun; ebenso ist der Vorderrand nahe der Spitze in der Umgebung der dort zusammentreffenden Adern, ausser- dem auch der hintere Ast der Gabel- und die Parallelader ihrer ganzen Länge nach, endlich der Spitzentheil des Hinter- randes stark gebräunt. Sonst sind alle Adern sehr intensiv rothgelb gefärbt, die Flügelmembran bis auf den durch- scheinenden, wässrig braunen Hinterrand beim Männchen durchweg orangefarben, beim Weibchen dagegen nur in der Umgebung der Adern, während die Mitte der einzelnen Zellen licht strohgelb erscheint. Schwinger tief schwarz. Hinterleib oberhalb beim Männchen rein schwarz, matt, beim Weibchen mit leichtem bläulichem Schimmer, unterhalb glänzend, schwarz- blau; das erste Bauchsegment beim Männchen stark auf- gewulstet und in der Mitte mit einem Büschel aufgerichteter schwarzer Haare besetzt. Genitalklappen des Männchens quadratisch, mit gerade abgestutztem Hinterrand, der untere Winkel in einen langen spitzen Zipfel ausgezogen; Halte- zangen rothbraun, mit schwarzem Hinterrande. Beide Geschlechter aus Mexico im Mus. Berol. 13. Myd. cerassipes. Westwood, Arcan. entom. I. p. 51, no. 9. pl. 13, fig. 3 (2). Aus Nordamerika (?). 14. Myd. graecilis. Macquart, Hist nat. d. Dipt. 1. p. 274, no. 2. pl. 7, fig. 1. Aus Südamerika. 15. Myd. virgatus. | | | Midas virgatus* Wiedemann, Monogr. p. 51, no, 18. pl. 54, fig. 19 (I). Vaterland: Brasilien. — Das Männchen im Mus. Berol. (Wiedemann bezeichnet das Exemplar irrig als Weibchen). 16. Myd. igniticornis. Mydas igniticornis Bigot, Annal. soc. entom. de France, | 3. ser. V, p. 288 (1857). Midas lugens Philippi, Verhandl. zoolog. botan. Gesellsch. zu Wien XV. p. 684 (1865). Vaterland: Chile, — Ein weibliches Exemplar im Mus. Berol. 7 98 17.°°Myü: ruficornis Midas ruficornis Wiedemann, Monogr. p. 46, no. 11. tab. 53, fig. 11. Vaterland: Tranquebar. 18. Myd. tricolor. Midas tricolor* Wiedemann, Monogr. p. 42, no. 5. tab. 53, fig. 5 (2). Ein Weibchen aus Cuba (Müller) im Mus. Bern, 19. Myd. elavatus. Musca clavata Drury, Ilustr. of nat. hist. I. p. 103. pl. 44, fig. 1 (1770). Bibio filata Fabricius, Syst. Entom. p. 757, no. 2 (1775). Nemotelus asiloides de Geer, Me&moires VI. pl. 29, tig. 6 (1776). Mydas filata Fabricius, Emitömt, system. IV. p. 25%, no. 1 (1794). — Syst. Antliat. p. 60, no. 1 (1805). Mydas filata Latreille, Gen. Cıust. et Insect. IV. p. 23. Midas filatus* Wiedemann, Monogr. p. 43, no. 8. tab. 53, fig. 8 (ZI). Mydas clavatus Westwood, Arcan. entom. I. p. 51, no. 14. ? var. Abdomine toto nigro. | Mydas atratus Macquart, Dipt. exot. I. p. 11, no. 2 (SQ). In Nordamerika. — Die am längsten bekannte Art der Gattung. Beide Geschlechter im Mus. Berol., nebst der Puppe. 20. Myd. fulvifrons. Mydas fulvifrons* Illiger, Magaz. f. Insectenk. I..p. 206, no. 32 (S). Midas fulvifrons* Wiedemann, Monogr. p. 47, no. 13, pl. 53, fig. 13 (I). Aus Georgien. Ein Männchen von Franeillon im Mus. Berol. 21. Myd. tibialis. Midas tibialis* Wiedemann, Monogr. p. 42, no. 6. tab. 53, fig. 6 (3). — Bellardi, Saggio di Ditterol. Messic. 34.59. 6.2007 2 (5 Ein Männchen von Baltimore (Klug) im Mus. Berol. — Auch in Mexico einheimisch. 22. Myd. fulvipes. Midas fulvipes Walsh, Proceed. Boston soc. of nat. hist. IX. p. 306 (9): «99 Vaterland: Illinois. — Die Art würde sich, nach Walsh’s Angaben von M. tibialis durch dunkelrothen Cly- peus und dichte rostrothe Behaarung desselben unterscheiden. 23. Myd. maculiventris. Westwood, Arcan, entom. I. p. 53, no. 26. pl. 13, fig.5 (3). Vaterland: Georgia. 24. Myd. pachygaster. Westwood, Arcan. entom. I. p. 53, no. 24. pl. 13, fig. 4 (2). Gleichfalls aus Georgia. 25. Myd. militaris. Mydas vittatus Macquart, Dipt. exot. 4. Suppl. p. 60, no. 9. tab. 4, fig. 6 (9). — Bellardi, Saggio di Ditterol. Messican. II. p. 7, no, 4 (S2). Vaterland: Mexico. — Ein Weibchen von Vera Cruz (Ehrenberg) im Mus. Berol. Der dieser Art von Maequart (1850) beigelegte Name musste geändert werden, da bereits ein Midas vittatus im Jahre 1823 von Wiedemann (Ausser- europ. zweifl. Insecten I. p. 559, no. 37) aufgestellt worden ist. Dass letztere Art später der Gattung Rhopalia zuertheilt worden ist, kann dabei nicht in Betracht kommen. 26. Myd. rufiventris. Macquart, Dipt. exot. 4. Suppl. p. 60, no. 8 (2). Vaterland: Brasilien. — Aus der Beschreibung ist kein Unterschied von der vorhergehenden Art ersichtlich. 27. Myd. testaceiventris. Macquart, Dipt. exot. 4. Suppl. p. 61. tab. 5, fig. 6 (9). Vaterland: Uruguay. — Ich habe diese Art unter den von Burmeister in den La Plata-Staaten gesammelten Insecten gesehen. 28 Myd. rubroeinetus. Blanchard in: Gay, Hist. fisic. e polit. de Chile, Zoologia VI. p. 362. Dipt. pl. 2, fig. 11 (2). Aus Chile. — Dass die Hinterschienen mit einem End- haken versehen sind, ist zwar aus der Abbildung nicht zu ersehen, aber zu vermuthen. 29. Myd. Paulseni. Apiophora Paulseni Philippi, Verhandl. d. zoolog. botan. Gesellsch. zu Wien XV. p. 682. Taf. 25, fig. 2.(8). ve 100 Gleichfalls in Chile einheimisch. — Die: Unterschiede der Gattung Apiophora von Mydas sind aus der Philippi- schen Diagnose nicht ersichtlich, doch scheint nach der (etwas undeutlichen) Abbildung der. ‘hintere Ast der Gabelader in den Flügelrand zu münden. Ist dies in der That der Fall, so würde die Art nicht unter Mydas verbleiben können und wäre auf ihre Zugehörigkeit zu Miltinus zu prüfen. ‚Der den Hinterschienen zugeschriebene Endhaken fehlt in De Ab- bildung gleichfalls. 30. Myd. ineisus. Macquart, Dipt. exot. I. 2. p. 11, no. 1. pl. 1, fig. 1. Aus Carolina. — Nach der Maequart’schen Abbildung dureli sehr lange Endhaken der Hinterschienen ausgezeichnet. 31. Myd. interruptus. Midas interruptus* Wiedemann, Monogr. p. 46, no. 12. tab. 53, fig. 12 (9). Mydas tricinctus Bellardi, Saggio di Ditterol. Messie. I. P::8; mo. 9. tab; 4, fie. 2,5): Vaterlande Mexico. — Beide Geschlechter von Deppe im Mus. Berol. — Die Bellardi’sche Beschreibung seines M. iricinctus passt auf das typische Exemplar ($) Wiede- mann’s vollkommen. 32. Myd. bitaeniatus. Bellardi, Saggio di Ditterol. Messic. II. p. 7, no. 3. tab. 1, fig. 1 (9). Gleichfalls aus Mexico. **) Hinterschienen mit Endhaken, die kleine Querader am Hinter- rande des Flügels fehlend. 33. Myd. basalis. Westwood, Arcan. entom. I. p. 53, no. 25 (9). — Bel- lar ai „ Saggio di Ditterol. Miensig‘ II. p.10, n0.7 (2). Vaterland: Meike: — Zwei weibliche Exemplare von Ehrenberg und Uhde im Mus. Berol. 34. Myd.annularis. Niger, abdominis segmentis 2.— 6. flavo-cinclis, facie cano-pilosa, alis infuscalis, basin versus flavescentibus. Long. 8', lin. — Patria: Mexico (Ehren- berg). 2 in Mus. Berol. Fühler kürzer als bei M. interruptus Wied., die ein- zelnen Glieder von gleichen Längsverhältnissen wie bei M. basalis Westw., die Endkeule vor der Spitze stärker er- A — cd nen 4 u u Sa a a nn “ 101 weitert, daselbst grau schimmernd, gleich dem übrigen Fühler schwarz. Scheitel jederseits am oberen Augenwinkel mit kleinem blutrothem Fleck, sparsam greis behaart; Gesicht und Stirn mit dichterer und längerer, gelblich weisser Be- haarung. Thorax oberhalb mit drei breiten, dunkel schiefer- grauen Längsbinden, welche die schwarze Grundfarbe fast ganz verdrängen; längs der Seitenränder weiss behaart. An den Beinen sind die Kniee, die äussersten Schienenspitzen sowie die Schien- und Tarsendornen rostroth, die Fuss- und Afterklauen goldgelb, erstere mit schwarzer Spitze; die lange Behaarung der Hüften gelblich greis, diejenige der Schenkel fast weiss. Hinterschenkel ziemlich stark verdickt, theils rostroth, theils pechbraun bedornt, Hinterschienen nicht merk- lich gekrümmt, mit kurzem, aber scharfem Endhaken. Flügel längs des Hinterrandes bis zur fünften Längsader wässrig gebräunt, von dieser bis zum Vorderrand hell rostfarben. Schwinger lebhaft gelb mit schwärzlicher Basis. Hinterleib ziemlich glänzend, auf dem ersten Ringe greisgelb behaart, der Hinterrand des zweiten bis sechsten allmälig schmaler soldgelb, mit nur unmerklicher Unterbrechung zu jeder Seite des zweiten Ringes. Auf der Bauchseite sind der zweite bis vierte Ring breiter und lichter als oben, der fünfte und sechste dagegen nur sehr schmal gelb gesäumt. In Mexico einheimisch. Von der folgenden Art unter- scheidet sich Myd. annularis nicht nur durch die dureh- gehenden gelben Hinterleibsringe, sondern auch besonders durch die weisse Gesichtsbehaarung. 35. Myd. subinterruptus. Bellardi, Saggio di Ditterol. Messican. II. p. 10, no. 6. tab. 1, fig. 3 (89). Gleichfalls aus Mexico. 36. Myd. senilis. Westwood, Arcan. entom. I. p. 52, no. 2%. Ebenfalls aus Mexico. 37. Myd. venosus. Midas venosus Loew, Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 15, no. 26. Vaterland: Neu-Mexico. #*) Hinterschienen ohne Endhaken, die kleine Querader am Hinterrande ausgebildet. 38. Myd. notospilus. Midas notospilus* Wiedemann, Monogr. p. 52, no. 20. tab. 54, fig. 20 (2). 102 Ein einzelnes Weibchen aus den La Plata-Staaten (Beseke) im Mus. Berol. | 39. Myd. parvulus. Westwood, Arcan. entom. I. p. 53, no. 28. tab. 13, fig.6 (2). Zwei männliche Exemplare aus Nordamerika (Double- day) im Mus. Berol. Ausserdem gehören der Gattung Mydas (in der hier vorgenommenen Beschränkung) wahrscheinlich noch folgende, mir unbekannte Arten an: 40. Myd. ventralis. Midas rufiventris Loew, Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 14, no. 22 (I) 1866. Vaterland: Californien. — Da bereits ein Mydas rufi- ventris i. J. 1850 von Macquart aufgestellt worden ist, muss der Name geändert werden. 41. Myd. luteipennis. | Midas luteipennis Loew, ebenda p. 14, no. 23 (SQ). Vaterland: Neu-Mexico. — Die Art scheint in: die Verwandtschaft des M.: lavatus zu gehören. 42. Myd. simplex. Midas simplee Loew, ebenda p. 15, no. 25 (&)- Ebenfalls aus Neu-Mexico und wohl A mit M. lavatus näher verwandt. 43. Myd. bifaseia. Walker, Journ. proceed. Linnean soc. of London, Zoo- logy IV. p. 104, Vaterland: Celebes. — Ueber diese schon dureh ihren Fundort bemerkenswerthe Art wird weiter Nichts angegeben, als dass sie 12 lin. lang, schwarz mit schmalem gelben Bande nahe der ‚Basis des Hinterleibes sei und röthlich gefärbte Hinterbeine habe. 44, Myd. ineipiens. Walker, List of Dipter. Insects in the coll. of the Brit. Mus. I. p. 229. | Vaterland unbekannt („Neuholland?*). Dem beschrie- benen Exemplar fehlte: der Hinterleib; die über dasselbe sonst gemachten Angaben sind werthlos. 103 11. Gatt. Dolichogaster Macgq. (Midas pars Wiedem.) Beide Aeste der Gabelader münden ver- einigt in die erste Längsader, die Parallelader in den Flügelrand; Gabelzelle an der Basis mit Aderanhang, die kleine Querader am Hinterrande des Flügels fehlend. Rüssel abwärts gerichtet, mit Endlippen. Drittes Fühlerglied sehr kurz und gegen die Spitze hin stark verbreitert, Endkeule zugespitzt eiförmig, etwas länger als der übrige Fühler. Hinterschienen mit Endhaken. Männliche Genitalien klein, wenig hervortretend, letztes Segment des weiblichen Hinter- leibes ohne Stachelkranz. 1. Dolich. brevicornis. Dolichogaster brevicornis Macquart, Dipt. exot. 3. Suppl. p- 17. pl. 2, fig. 2 (3). Midas brevicorns“* Wiedemann, Monogr. p. 45, no. 9. tab. 53, fig. 9 (PD). Midas iopterus Wiedemann, Aussereurop. zweifl. Insect. I. p. 241, no. 4 (9). Mydas brevicornis Westwood, Arcan. entom. I. p. 52, no. 16. Beide Geselhlechter aus Brasilien im Mus. Berol. Berlin, den 15. November 1867. Erklärung der Abbildungen. Tafel]. | Fig. 1. Diochlistus mitis Gerst. mas. - 2. Cephalocera catulus Gerst. mas. - 3. Leptomydas humeralis Gerst. fem. - .4.: Perissocerus Abyssinicus Gerst. mas. - 4a. Kopf mit Fühlern desselben, im Profil. - 5. Miltinus cardinalis Gerst. mas. - 6. Eetyphus pinguis Gerst. mas. - 6a. Kopf mit Fühlern desselben, im Profil. - 2. Ectyphus pinguis Gerst. fem. 104 Vereinsangelegenheiten. —— "Kassen-Abschluss pro 1867. Einnahmen: An Bestand der Kasse ex 1866...... 15 Thlr. 24 Sgr. 4Pf. - Zeitungen, Catalogen, Linnaeen etc. 67 - — - — - - Zahlungen der Pomm. Provinzial- Zuckersiederei gegen das bei der- selben niedergelegte Guthaben: -»- 234 - 6. - 3- 617 Thlr. — Sgr. 7 Pf- Ausgaben: Per Porti, Botendienste, Tafeln ete.-- 235 Thlr. 13 Sgr. 8 Pf. - R. Grassmann für Drucksachen -- 279° - 35 - 1 - - Miethe für das Vereinslokal----- 100 = 22 22 Ze 615 Thlr.. 98gr. 7 Pf — Bestand pro 1868... 1 Thlr. 21 Sgr. — Pf. 105 In der Sitzung am 2. Januar wurden in den Verein auf- genommen: als Ehrenmitglied: Herr Cesar Godeffroy in Hamburg, als Mitglieder: Herr Lehrer Utpadel in Stettin, Frau Dietrich in Rockhampton (Nord-Australien). Der Unterzeichnete gab einen kurzen Bericht über die von ihm Anfangs November angetretene und Mitte December beendete Reise, auf welcher in Dresden, Cassel, Leiden, Lon- don, Paris, Bruxelles, Liege, Crefeld die entomologischen Freunde, soweit es sich bei der kurzen Zeit bewerkstelligen liess, besucht wurden. Es traf sich in dieser Beziehung glück- lich, dass in London wie in Paris gerade Versammlungen der entomologischen Vereine stattfanden, von denen nament- lich die letztere zahlreich besucht war. In der Zwischenzeit hat der Verein sein würdiges lang- jähriges Mitglied, den Herrn Director Kaden in Dresden, den Lepidopterologen durch seine ausgezeichnete, besonders an Exoten sehr reiche Schmetterlingssammlung ausreichend be- kannt, durch den Tod verloren. Herr Dr. Staudinger hat die Freundlichkeit gehabt, ihm ein Nachwort zu widmen. Aus Görlitz wird gemeldet, dass Herr Rentier Küsell, den hiesigen Käfersammlern von früher her als eifriger College bekannt, sestorben ist. Er und der vor 2 Jahren entschlafene Staats- anwalt Pfeil waren die letzten, welche hier bei einer gemein- schaftlichen Exeursion vor ungefähr 10—12 Jahren Dytiscus lapponieus gefangen haben. Es hält schwer, an die Ausrottung eines Thieres zu glauben, das einen ziemlich grossen Teich bewohnt, der nie abgelassen wird und wegen seiner sumpfigen Ufer nur an wenigen Stellen zugänglich ist. Vorläufig aber ist es Thatsache, dass in mehreren jenem Pfeil-Küsell’schen reichen Fischzuge folgenden Jahren kein einziger Dyt. lappo- nicus mehr erbeutet wurde, obschon späterhin im Frühjahr und im Spätherbste auf das Thier eifrig an den Stellen ge- fahndet wurde, wo es sich vordem öfter betreten liess. Von Herrn Justizrath von Prittwitz in Brieg ist dem Vereine ein dankenswerthes Geschenk mit einem Hefte ge- macht, welches die von ihm in seiner Arbeit über die Schmet- terlinge des Corcovado (Rio Janeiro) beschriebenen Arten, von ihm selber nach der Natur gezeichnet und colorirt, enthält. Die Versammlung beschloss, auf den vom „Ferdinandeum“ in Insbruck vorgeschlagenen Tausch der Publicationen ein- zugehen. Dr. C. A. Dohrn. 106 Necrolog. Am 5. Juli 1867 starb auf seinem Gute Russoezin bei Danzig ein langjähriges Mitglied des Entomologischen Vereins zu Stettin, der Rittergutsbesitzer, Kreisdeputirte und Ritter des St. Johanniter-Ordens Herr Carl Ludwig Gustav Adolph von Tiedemann. Derselbe war am 17. Juli 1804 geboren und wurde auf dem Gymnasium zu Marienwerder erzogen, studirte in den Jahren 1825—28 zu Königsberg jura et came- ralia und absolvirte darauf die beiden ersten juristischen Examina. 1833 übernahm er sodann die Bewirthschaftung seines Familiengutes Russoezin und fand dabei Musse und Neigung, sich mit entomologischen Studien zu beschäftigen. Im December 1840 wurde er ordentliches Mitglied des Ento- mologischen Vereins zu Stettin; auch der naturforschenden Gesellschaft zu Danzig und dem Verein für schlesische Insecten- kunde zu Breslau trat er bei. Seine T'hätigkeit erstreckte sich fast ausschliesslich auf die Lepidopteren, und er ist wohl als der Erste — in Gemein- schaft mit dem Lehrer Brischke in Danzig — zu nennen, der in der Provinz Preussen die Mierolepidopterologie mit Eifer betrieben hat. In dem Juliheft 1845 der Preussischen Pro- vinzialblätter erschien ein Aufsatz von ihm, in dem er die bis dahin von ihm und Bıischke in Preussen gefangenen Mi- eropteren veröffentlichte. Die Entomologie hat er bis an sein Lebensende mit grossem Eifer getrieben. Sein plötzlich an einer Halsentzün- dung erfolgter Tod ist sogar den Folgen einer heftigen Er- kältung zuzuschreiben, die er sich 8 Tage vor seinem Tode auf einer entomologischen Excursion zugezogen hatte. Russoezin, den 16. August 1867. Ludwig von Tiedemann, Bauführer. 107 Necrolog. Seit Anfang vorigen Jahres hat der Tod die Reihen unserer deutschen Lepidopterologen und Lepidopterophilen gewaltig gelichtet. Ich nenne hier unter denen, die uns ge- nommen sind, Herrn Senator von Heyden in Frankfurt a. M., Herrn Stadtrath O. Gruner in Leipzig, Herrn Diaconus Schläger in Jena, Herrn Rentier Kretschmar in Berlin, Herrn Oberappellationsrath Dr. Sintenis in Dresden, Herrn Rittergutsbesitzer von Tiedemann auf Russoezin, sowie endlich den alten Graff in Berlin, den Nestor aller Sammler, denn er stand im 96. Jahre, als er im Februar d. J. das Zeitliche segnete. Zu allen diesen gesellt sich nun noch der alte biedere Director adden hierselbst, der am 20. October d. J. starb. Carl Gotthelf Kaden wurde am 5. September 1786 zu Borstendorf bei Augustusburg im sächsischen Erzgebirge geboren. In Leipzig, wo er, etwa in den Jahren 1805—1810 Theologie 'studirte, war es, wo er zuerst eifriger begann, Inseeten zu sammeln, in Gesellschaft seiner beiden Freunde Germar und Reichenbach. Ersterer ist längst todt, während der Letztere als Geheimer Hofrath und Director des hiesigen zoologischen Museums sich einer noch leidlichen Gesundheit erfreut. Nachdem Kaden ausstudirt hatte, war er zunächst Hauslehrer bei Herrn Berghauptmann von Gutschmid in Frei- berg, welcher Aufenthaltsort ihn wohl namentlich veranlasste, sich auch eifrig mit Mineralogie zu beschäftigen und sich all- mälig eine bedeutende mineralogische Sammlung anzulegen. 1815 trat er als Lehrer in das Institut des Herrn Dr. Lang in Tharand, wo er ‘besonders in Geschichte, Geographie, Mathematik und Planzeiehnen unterrichtete, und soll er in letzterem Fach eine grosse Fertigkeit gehabt haben. Seine Schmetterlingssammlung überliess er dem Institut des Dr. Lang, das 1816 nach Wackerbarth’s Ruh bei Dresden übersiedelte. In demselben Jahre am 29. September verheirathete sich Kaden mit semer' jetzt noch lebenden Gattin. Im nächsten Jahre lag er sehr schwer am Scharlachfieber krank und fing als Reconvalescent wieder an, Schmetterlinge zu sammeln, so dass er damals den Grund zu seiner jetzigen Schmetter- lingssammlung legte, die also gerade ihr fünfzigjähriges Jubi- läum in seinen Händen gefeiert hat. ' Am 1. Juli 1818 gründete er in Dresden auf eigene Hand ein Knaben-Institur, das allmälig sehr in Flor kam und vierzig: 108 Jahre lang bis 1858 in eine grosse Zahl von Knaben den Keim zu tüchtigen Männern legte. - Seine Lepidopterensammlung vergrösserte Kaden nament- lich im Jahre 1836 durch den Ankauf der damals sehr be- rühmten grossen Kuhlwein’schen Sammlung. Später erhielt er besonders sehr reiche Zusendungen durch den jetzt auch verstorbenen Kandidaten Moritz, dessen ganze Sammlung er schliesslich noch 1859 kaufte. Noch vor zwei Jahren kaufte Kaden eine grössere Partie Lepidopteren, die ein gewisser Lindig in Santa F& de Bogota gesammelt hatte. Jedenfalls war Kaden’s Sammlung exotischer Lepidopteren wohl eine der bedeutendsten, was ich freilich nieht zu beurtheilen ver- stehe. Seine Sammlung europäischer Lepidopteren, die er seit 10—12 Jahren ziemlich vernachlässigte, war natürlich zurückgeblieben und bestand theilweise aus recht veralteten Stücken. Viele Arten, besonders unter den Lycaeniden, steckten darin unter Namen, die entweder Kaden in litteris gegeben (beschrieben hat er, so weit mir bekannt, keine Art) oder die er mit Namen in litt. empfangen hatte, und die später unter anderen Namen beschrieben worden sind. Von europäischen Lepidopteren wurden ihm zu Ehren eine Cara- drina Kadenii und eine Pleurota Kadeniella benannt, sowie 1864 noch eine transkaukasische Zygaena Kadenii getauft wurde, die aber wohl mit Zyg. Armena Eversm. identisch sein dürfte. In den allerletzten Jahren war der alte Herr schon recht schwach geworden und beschäftigte sich wenig mehr mit seiner Sammlung, die er sehr gerne schon bei Lebzeiten ver- kauft hätte. Im Maid. J. besuchte er mich zum letzten Male und machte den ziemlich weiten Weg von seiner Wohnung zu Fuss. Im August war er auf der Strasse gefallen und wurde fast bewusstlos zu Hause gefahren. Seit diesem Zufall erholte er sich nie wieder und verliess auch nicht mehr lebend das Haus. Ich sah ihn zuletzt etwa vierzehn Tage vor seinem Tode, wo er ganz schwach im Lehnstulhl lag und des Lebens recht müde schien. Er bekam dann einen heftigen Husten und am 18. October noch die Gesichtsrose, an welchem Uebel er öfters gelitten. Seine Auflösung am Sonntag, den 20. Octo- ber, Abends nach 9 Uhr, war eine sehr ruhige. Er hinter- lässt eine bejahrte, aber noch rüstige Wittwe und eine ver- wittwete Tochter mit mehreren Kindern. Zwei Kinder starben ihm ganz klein; ein Sohn im vierzehnten Jahre. Seine Mineralien- und Coleopteren- Sammlung hatte er schon früher verkauft; seine Lepidopteren-Sammlung hat der hiesige Naturalienhändler Herr Dr. L. W. Schaufuss über- nommen. 109 Kaden war in jeder Beziehung ein trefflicher' Mensch, eine jener biedern Naturen, die in unserer Zeit des Dampfes und der Speculation immer seltener werden. Möge die Erde ihm leicht sein! Dresden, den 20. November 1867. Otto Staudinger. Ueber Microlepidopteren und eine Sesia an Juniperus von August Hartmann in München. Seit mehreren Jahren beobachte ich in hiesiger Umgegend und im bairischen Gebirge die Stauden von Jnniperus com- munis und habe auf denselben früher schon nachstehende Microlepidopteren-Raupen gefunden und gezogen: Ypsolophus Marginellus in Gespinnsten im Juni, Yps. Juniperellus versponnen im Mai und Juni, Argyresthia Aurulentella die Nadeln minirend im März, Conchylis Rutilana in Gespinnsten im April und Mai, Grapholitha Latiorana in einigen Stücken zugleich mit den Gespinnsten von Yps. Juniperellus im Mai und Juni, welche Grapholitha ich übrigens auch aus dem im Herbste im Gebirge gesammelten Samen von Solidago virgaureae erhalten habe. Anfang Septembers 1865 fand ich nun bei Hohenaschau im oberbairischen Gebirge an Stämmen und Zweigen des Juniperus comm. Anschwellungen oder Wulste, wie sie an anderen Gesträuchen und Pflanzen in Folge von Insecten- stichen sich bilden und deren Larven enthalten. Ich untersuchte diese Wulste und fand in einem der- selben eine unverkennbare Lepidopterenraupe. Demzufolge sammelte ich mehrere solche Knoten und pflegte sie den Winter über in einem Glase in der gewöhnlichen Weise, in- dem ich sie von Zeit zu Zeit befeuchtete, um das Vertrocknen- der Raupen zu verhüten. Nachdem im März und Anfang Aprils sich Ichneumonen aus der Gattung Lissonota entwickelt hatten, erschien am 22. April 1866 der erste Falter, und zwar Graphol. Dupli- cana Zett. (Interruptana HS.), diesem folgten noch 3 gleiche 110 Tortrieiden. Nun untersuchte ich ungesäumt den in der Um- gegend von München häufig wachsenden Juniperus und fand zu meiner Freude die Knoten in ziemlicher Anzahl. Aus diesen erhielt ich nebst den unvermeidlichen Schlupfwespen im Mai und Juni dieselbe Graph. Duplicana und zu meiner Ueberraschung 4 Exemplare von Sesia Cephiformis Staudinger. Ferner erschien daraus Gel. Electella Z. in 3 Stücken und 1 Lobesia Permixtana HS. Ich habe nun auch im Frühjahr 1867 die Knoten wieder gesammelt und eine Anzahl Graph. Duplicana, 3 Ses. Cephi- formis und 1 Gel. Electella erhalten. Ueber die Fundorte bemerke ich noch, dass ich die Anschwellungen mit der Raupe von Graph. Dupliecana sowonl auf der Ebene als bis über 5000 Fuss Höhe auf dem felsigen Grat der hohen Kampe bei Hohenaschau, die Sesie jedoch nur auf der Münchener Hochebene gefunden habe. Soweit mir die Literatur über Lepidopteren zugänglich, ist mir nicht erinnerlich, dass über das Vorkommen von solehen im Holze von Juniperus etwas bekannt gemacht worden sei, wohl aber giebt v. Heinemann in seinem Werke über die Wickler pag. 188 kund, dass die Raupe von Graph. Duplicana im Basie von Pinus abies lebe, und ich habe den Falter auch schon in jungem Fichtenwalde, wo Juniperus nieht stand, gefunden. | Schliesslich füge ich noch bei, dass die Raupen von Graph. Duplicana und Sesia Cephiformis sich im Innern der Wulste verpuppt und sich so entwickelt haben, dass die Puppenhülle mit dem hinteren Ende in der Oefinung des Wulstes stecken blieb. München, im December 1867. 111 Ennychia minutalis n. sp. - von Dr. A. Speyer. Zu der durch Lederer und Heinemann auf Albofaseialis Tr. eingeschränkten Gattung Ennychia*) kann ich eine zweite . Art hinzufügen, von welcher mir ein Pärchen aus der Schweiz zugeschickt wurde. Sie steht Albofascialis so nahe, dass nur die Unterschiede hervorgehoben zu werden brauchen. Grösse wie dort. Flügelspannung bei Z und 2 gleich, 7 mm., während mein grösstes $ von Albofascialis 71/,, das kleinste 2 5%, mm. besitzt. Körperbau, Kopftheile und Beine lassen keine Verschiedenheit erkennen. Ocellen, welche nach Heinemann (Schmetterl. Zünsler S. 52) bei Albofaseialis vor- handen sein sollen, kann ich weder bei dieser noclı bei Mi- nutalis auffinden. Sind sie wirklich vorhanden, so müssen sie sehr klein sein und versteckt liegen. Fühler bei beiden Arten gleich: dünn, beim Männchen gewimpert, mit vor der Wurzel gegen die Spitze stark an Länge abnelimender Bewimperung; beim Weibchen gleichmässig sehr kurz bewimpert. Sauger- Palpen und Beine ohne Unterschied, letztere nur durch stär- kere Einmischung sehwarzer Schüppchen etwas mehr ver- dunkelt. Die schwarze Farbe der Oberseite des Thorax und Hinterleibes ist mit weissen Haarschuppen gemischt, doch weniger dicht als bei Albofaseialis. Der Flügelschnitt zeigt einen, beim Männchen am deut- liehsten ausgesprochenen Unterschied ‘von Albofascialis darin, dass die Spitze der Vorderflügel weniger vorge- zogen, der Hinterrand minder schräg ist. Die Flügel, auch die hinteren, erscheinen im Verhältniss zur Länge etwas breiter als bei der verwandten Art. Die Oberseite der Flügel ist schwarz, matt glänzend (bei Alboiascialis völlig glanz- los), mit viel spärlicherer Einmengung weisser Haarschuppen und ohne Spur des bei Albofascialis auf den Vorderflügeln so stark eingemischten Purpurbraun. Der weisse Quer- streif hinter der Mitte ist schmaler als bei Albofaseialis, beim & nur eine dünne Linie, beim Weibchen etwas breiter — nur bei ersterem am Vorderrande deutlich erweitert. Auf *) Lederer (Wiener Monatsschr. VII $. 255) zieht ausser Albo- fascialis noch Melaleucalis Ev. (Bull. Mosc. 1852. I) hierher, die ich nicht kenn2, die aber wohl schwerlich, da sie bei Irkuzk gefunden wurde, mit Minutalis identisch sein wird. 112 den Hinterflügeln bildet er gleich unter dem Vorderrande einen stumpfen Winkel und läuft dann fast gerade gegen den Innenrand, vor dem er aber in viel weiterer Ent- fernung abbricht, als dies bei Albofascialis der Fall ist, wo er den Innenrand fast erreicht. An der Wurzel der Hinterflügel fehlt der weisse Fleck, den alle meine Albo- faseialis in grösserer oder geringerer Ausdehnung besitzen. Vor dem Saume der Vorderflügel läuft ein. aus weissen Schüppchen gebildeter Querstreif, wie bei der Verwandten, nur minder deutlich. Die Innenhälfte der Franzen ist bei beiden Arten schwarz, die breitere Aussenhälfte dagegen, bei Albofaseialis so abstechend weiss, höchstens gegen den Innen- winkel der Vorderflügel schwärzlich gemischt, ist bei Minu- talis einfarbig braungrau und bildet damit. den auffallend- sten Unterschied zwischen beiden Arten. Die Unterseite der Flügel ist schwarz mit etwas stärkerem weissen Querstreif als oben, weissem Mittelfleckchen und weissem Anfluge‘' im Saumfelde. Der Innenrand der Vorderflügel bleibt. von der Wurzel bis zum Querstreif weiss und an der Wurzel der Hinterflügel zeigt sich eine verwaschene weissliche Belle Franzenfärbung wie auf der Oberseite. Der Mangel des Purpurbraun auf den Vorderflügeln und die dunkeln en bilden somit neben dem etwas ab- weichenden Flügelschnitt die wesentlichsten Unterschiede von Albofascialis. Die Diagnose kann lauten: Alis nigris parce albo- -pllosis, striga alba, in alis .. abbreviata, fimbria exteriore fusco-grisea. Ich erhielt die beschriebenen Exemplare vor 7 :oder 8 Jahren von Herrn J. Wullschlegel, der sie in der Um- gebung seines Wohnorts, Östringen im Canton Aargau, ge- fangen hatte, unter dem Namen Exigualis Lah. Es: ist mir aber weder unter diesem noch unter einem andern Namen eine Beschreibung oder Abbildung derselben bekannt geworden. In Laharpe’s drittem Supplement zu seiner. schweizer Fauna wird eine Exigualis gar nicht erwähnt, obgleich es erst 1864 publieirt ist. Ich habe deshalb keinen Anstand genommen, den nur in litteris existirenden Namen zu ändern, da er be- reits von Hübner an eine exotische Art der nahe verwandten Gattung Botys vergeben ist (Zutr. 833—34). Unter den Botys- Arten sind Formen, welche Ennychia sehr nahe stehen, z.B. Pygmaealis Dup., und eine generische Trennung kaum gerecht- fertigt erscheinen lassen. 113 Notiz von Dr. H. Hagen. Das „Museum der vergleichenden Zoologie* in Cambridge ist 1859 von Agassiz begründet. Die Kosten sind zum Theil aus Staatsmitteln, zum Theil durch Beiträge von Privaten bestritten.. Vorher existirte an der Universität Cambridge wie überhaupt in Amerika keine derartige Anstalt, und Agassiz be- half sich bis dahin mit einem auf eigene Kosten erbauten kleinen Hause, in welchem die Naturalien untergebracht und die Vor- lesungen gehalten wurden. Die Universität Cambridge, schon 1636 gestiftet, besitzt als Schenkung Carls II. ein beträcht-: liches Territorium, das gegenwärtig erst ein werthvoller Schatz geworden ist. Zum Erbau des Museums hat sie nicht weit von :.den stattlichen Baulichkeiten des Harvard College ein passend und schön gelegenes Landstück hergegeben. Ich weiss Cambridge mit keiner mir bekannten Stadt zu ver- gleichen. Denkt man sich eine ganze Stadt aus Strassen ge- bildet, die dem herrlichen Wege von Hamburg nach Blanke- nese gleichen, so wird man dem Bilde’ zunächst kommen. Die Pracht der dortigen Gärten wird hier allerdings nicht erreicht. Zumeist sind es nur Grasplätze mit schönen alten Bäumen, doch sieht man. auch Gärten, die in Anlage und sauberer Haltung den Hamburgern ebenbürtig sind. Die Häu- ser selbst, stets im Garten gelegen, sind in eigenthümlichem Style oft mit solider Pracht gebaut. Zwischen solchen Gärten, an einer Seite an ein kleines Wäldchen sich lehnend, liegt das ‚Museum. ‚Ganz: wie auf. dem Lande — würde man in Deutschland sagen. Der Plan des fertigen Gebäudes (bis jetzt ist erst ein kleiner Theil ausgeführt) ist grossartig. Das Hauptgebäude soll 300 Fuss lang werden, mit einem Thurm in der Mitte; an jede Seite lehnt sich ein Flügel von gleicher Länge. Das Gebäude ist vier Stockwerke hoch, oder hat _ vielmehr zwei Doppelstockwerke von 20 Fuss Höhe. Jedes - derselben hat einen unteren, 12 Fuss hohen und einen oberen, 8 Fuss hohen Raum, die je nach Bedürfniss zu hohen, durch das ganze Stockwerk gehenden $Sälen vereinigt werden kön- nen. Von diesem ‚Riesenplane ist gegenwärtig nur ein sehr kleiner Theil, etwa ein Zehntel des Ganzen, fertig. Aber da der Plan die gesetzliche Bestätigung erhalten hat und je nach Bedürfniss weiter gebaut werden soll, ist an der endlichen - Vollendung kein Zweifel. Das gegenwärtige Gebäude bildet das äusserste Ende des nördlichen Flügels und :nimmt’ sich =) 114 schon jetzt stattlich aus. Es ist im Rohbau von trefflichen kleinen Ziegeln sehr sauber ausgeführt. Die Decken der ein- zelnen Etagen bilden durchweg flache Gewölbe zwischen Eisen- bahnschienen und von eisernen Pfeilern getragen. Die Treppen und alle Geländer im Innern sind von Eisen. Im Keller, der vorzugsweise viel Spiritusvorräthe beherbergt, sind sogar die Thüren zwischen den einzelnen Abtbeilungen mässiv von Eisen, um die: Feuersgefahr möglichst zu ‘verringern. "Das ganze Gebäude wird durch Luftheizung erwärmt. Der Raum, den es bietet, ist nicht gering. Jedes Stockwerk ist in vier gleich grosse Räume: getheilt; da das Gebäude 80 Fuss lang und 60 Fuss breit ist, ‘und der'schöne hohe, helle Keller und Boden gleichfalls benutzt sind, so bietet es eine Fläche von gegen 30,000 Quadratfuss; die meist hoch mit Naturalien bestellt ist. Der Raum ist gegenwärtig so überfüllt, dass das- Ganze eigent- lich nur als ein sicherer Aufbewahrungsort. für das’ Vorhan- dene zu betrachten ist und vor wenigen Tagen der Weiterbau als unabweisbares Bedürfniss von den Behörden anerkannt ist. Man beabsichtigt, den ganzen Seitenflügel fertig, also’ noch etwa 200 Fuss zu bauen. Ein Specialeomite hat den Auftrag, zu ermitteln, wie das Geld zu: beschaffen 'sei, und wie 'ich höre, ist gegründete Hoffnung dazu vorhanden, in den :näch- sten Jahren den Flügel fertig zu bauen. ‘Die dazu nöthige Summe: erreicht die respeetable Höhe von einer halben Million Dollar, und man würde in Europa die Realisirung- solcher Pläne für unmöglich halten, während hier der fertige, auf gleiche Weise gebaute ‘Theil den'sichern Beweis der Möglieh- keit liefert und zum Glauben an den Weiterbau: berechtigt. Natürlich hat von den massenhaft aufgespeicherten Materialien nur':ein kleiner Theil im obersten Doppel- Stockwerk auf- gestellt‘ werden können. :Dieser ist dem Publieum täglich von 9 bis 6 Uhr geöffnet und wird überaus fleissig benutzti Von Morgens bis Abends, :bei' schlechtem wie: gutem Wetter, fehlt es. nie an Besuch. : Oft ziehen zahlreiche Familien! mit Kindern darin umher und erfreuen sich in lauter Bewunderung der aufgestellten Merkwürdigkeiten; sie kommen ‘und gehen, ohne Jemand: zu fragen. Kein Beamter ‘irgend welcher Art ist zur Aufsicht vorhanden; einfache Anschläge warnen, die Naturalien nicht zu beschädigen, „da vielleicht dadurch wissen- schaftliche Uniea. verdorben werden könnten“. In jedem 'euro- päischen Museum: ist: Argus vorhanden. der "eifrig 'duf -die Stöcke und Schirme der Besuchenden ‘fahndet. Hier 'beauf- sichtigt sich Jeder ‚selbst und, wenn er dabei besser sieht, raucht er ruhig seine Cigarre, ohne die m dadgreh zu entweihen. Obmak) schon: vier: Wochen hier, vermag job über dei ee 115 Inhalt des Museums ein Urtheil noch kaum | abzugeben. Die Insecten ‚habe ich ‚ganz durchgesehen. , Sie füllen gegen 1200 Kästen: von 14 ‚Zoll Länge und 9 Zoll. Breite. Ueberdies sind etwa 2000 Gläser mit. Spiritussachen vorhanden. ;Alles fand ich. in. gutem Zustande und auffällig \wurmfrei, was hier dem, kräftigen Gebrauch. von Benzin zugeschrieben wird. Inseetenspinde..sind; noch nicht ‚vorhanden. Alles steht in grossen Glasspinden; ein guter Theil. der: Kästen hat sogar keine Deckel, . sondern steht, einfach: einer auf .dem andern. Da ‚sie gut, gearbeitet sind, so schadet das weniger. Auch ist ein beträchtlicher, Theil in. grosse Blechkasten noch beson- ders verwahrt.,. Ein grosser ‚Vortheil ist, dass. die. hiesige überaus trockene Luft, vielleicht auch, die Luftleizung, jede Schimmelbildung hindert. . Somit: ist dieser gefährlichste Feind für Inseetensammlungen. nicht: zu fürchten. ‚; Uebrigens sollen die fressenden Feinde genau: dieselben sein. wie in den euro- päischen‘ Museen. Auch,‚habe ich bis jetzt nur Dermesten, Ptinus: und: ‚Atropos. pulsatorius gesehen. ; ‚Letzterer scheint mit unserer ‚Art identisch. Den Inhalt der Insectensammlung bilden zur. grossen :Hälfte Sel:metterlinge,.. ein Drittel Käfer, alles Uebrige das letzte: Sechstel.:. In demselben sind, Hyme- noptera .: und. Orthoptera ‘überwiegend. - Diese, Verhältnisse sind sehr ;natürlich,, wenn man bedenkt, dass Alles .innerhalh des. kurzen; Zeitraums 'von;acht Jahren, ‚und. zwar eigentlich (da ein Entomolog der Anstalt meist fehlte) aufs; Gerathewohl zusammengebracht ist.;, ‘Sehr, natürlich sind Nordamerikanische Inseeten, ‚zumal ‚aus der,, nördlichen, Hälfte der Vereinigten Staaten vorherrschend, und die Hälfte der Sammlung aus- machend, 460. Kasten. "Ein beträchtlicher Theil und meist sehr ‚sehöne Sachen sind ‚aus, Brasilien. von Agassiz Expedition (130 Kasten)., Europa ist in 153 Kasten,. Asien in: 104, Afriea in 10, Neuholland iu 34 Kasten vertreten. Ueberdies sind an Typen- Sammlungen, Melsheimers Sammlung in 42 Kasten, Zieglers in 45, Kasten, Ljunghs in, 5 Kasten, Imhoffs in. 90 ‚Kasten. vorhanden. _ Das Uebrige: bilden Doubletten. Von .:den. Nordamerikanischen Sachen ist, ein .beträchtlicher ‚Theil sorgfältig bestimmt und geordnet, von Europäern gleich- falls. . Der. Rest steckt. ‚bunt durch einander, wie er ein- gelaufen. ist. Käfer und Schmetterlinge sind meist in schönen ‚tadelfreien Stücken ‚vorhanden, die letzteren vielfach in ge- ‚zogenen, sehr frischen Exemplaren. Aus Asien ist Japan am besten vertreten, ‚dabei ein beschädigter, Damaster blaptoides. | ‚Von ‚Afrika, sind eigentlich nur Zanzibar-Sachen, da, aus ‚Neuholland von Melbourne beträchtliche Mengen. Wie sehr natürlich, felılen Minutien fast gänzlich. Uebersieht man die ganze, Menge, so, dürften für Coleoptera und Lepidoptera. sich g* 116 sehr zahlreiche Doubletten ergeben. ‘Es werden Jetzt nach meiner Angäbe Schränke bestellt werden, und zwar nach dem Muster des Berliner Museums, ‘die ich vorläufig in mein Arbeitszimmer unterbringen werde. Da die Sachen hier energisch in die Hand genommen werden, so werde ich in wenigen Wochen im Besitze von einigen Dutzend Schränken sein und dann sogleich mit dem Einordnen vorgehen. Ich soll mit dem Raume in keiner Weise sparen, um später nicht durch häufiges Umstecken behindert zu werden; denn es ist sichere Hoffnung vorhanden, dass uns von Amerikanischen Entomologen bedeutende Suiten zugehen werden, sobald sie sehen, dass an die Bildung einer dauernden, wohl conservirten Sammlung gegangen wird. Mit den unbestimmten Thieren denke ich nach folgendem Plane vorzugehen. Ich beabsichtige den ganzen Inhalt grosser Familien an Monographen hier oder nach Europa zu senden. Für die Doubletten hoffe ich dann andere Sachen, namentlich Minutien zu erhalten. Auch will ich, wenn es gewünscht wird, nicht ängstlich auf Restitution der Unica sehen. Natürlich wird eine derartige Liberalität immer geringer werden müssen, je mehr die Sammlung wächst; vorläufig scheint sie mir aber der einzige und richtige Weg, um die Sammlung rasch emporzubringen. Denn eine Suite benannter, wenn auch dort noch so gemeiner Arten ist uns Jedenfalls nöthiger und mehr werth 'als ein einzelnes seltenes Unicum. Mit Dank werde ich es’ annehmen, wenn’ 'Mono- graphen oder Sammler mit ihren Wünschen sich an mich wenden möchten und bei Tausch und Transport wesentliche Erleichterungen stellen. Ausser den Insecten habe ich auch die Krebse, Arachni- (den, Myriopoden und Würmer zu verwalten, Letztere sind, die Entozoen ausgenommen, zur Bestimmung in Europa. Bis Insectenschränke fertig sind, ihabe ieh vorläufig die Krebse vorgenommen, von welchen nur ein kleiner Theil bestimmt und aufgestellt ist. Alles Uebrige’ füllt theils in Gläsern, 'theils in Fässern einen Kellerraum. Ich habe aus letzterem die reichen Sendungen von Society-, Sandwichs- und Kings- mill-Inseln vorgenommen und sie gereinigt, nach den Arten gesondert und vorläufig nach den Gattungen durchbestimmt. Sie enthalten herrliche Sachen, oft in Mehrzahl wıd gut er- halten. Ich beabsichtige, in gleicher Weise sämmtliche im Keller bewahrte Crustaceen so durchzugehen und heraufzu- ‚bringen. In einem grossen Raume nahe meinem Arbeitszimmer sind provisorische Gerüste heute fertig geworden. Die sehr bedeutende Zahl der Gläser mag ich nicht angeben; mehrere tausend sind es sicherlich. Arachniden, Myriopoden und die Insecten 'in Spiritus habe ich noch gar nicht ansehen können. 117 Alle befinden sich in Schubfächern im Keller verwahrt. Auch hier ist die Zahl der Gläser beträchtlich. ' Von dem übrigen Inhalt des Museums kann ich nur sehr oberflächlich Auskunft geben. Polypen und 'Echinodermen sind bearbeitet und völlig aufgestellt. Es sind herrliche Suiten vorhanden. Mollusken sind zum Theil aufgestellt, nach An- gabe 10,000 Arten in über 100,000 Stücken. Ueberdies ent- halten über 4000 Gläser Mollusken in Weingeist. Fische sind nach Agassiz eigener Angabe 8500 Arten in 15,000 Exemplaren vorhanden und unterliegen der Bearbeitung. Reptilien habe ich in grosser Zahl in Gläsern und Fässern . gesehen. Auch Vögel und Mammalia in Spiritus’ sind zahl- reich vorhanden. Ausgestopft ist nur ein kleiner Theil; aus Mangel an Raum sind die Bälge der übrigen in Schubfächern sorgfältig verwahrt und füllen einen grossen Saal aus. An Peirefacten sind 2600 grosse Schubfächer gefüllt vorhanden. Aus Mangel an Raum stehen auch sie auf einander, oft 10 und mehr über einander. Kurz, die Masse von vorhandenem Material ist so beträchtlich, dass ich nicht zweifle, dass die neu‘ zu serbauenden Säle sogleich zum grossen Theile besetzt werden können. Nach Agassiz Plan soll die systematische Sammlung mehr in den Hintergrund treten und die Fauna- Sammlungen stets separat und so vollständig als möglich auf- gestellt werden. Der Plan zum Ganzen ist so umfassend als möglich angelegt, und wenn in derselben regen Weise fort- gearbeitet wird, so muss mit der Zeit daraus ein wahrhaft grossarliges Museum entstehen. Die Bibliothek ist durch An- kauf der von de Koninck (auch seine Sammlung ist hier) für manche Zweige recht reichhaltig. Agassiz eigene Biblio- thek, die der Universität, der Naturhistorischen Gesellschaft in Boston und andere ergänzen sich meist gegenseitig, so dass im Ganzen über eine genügende Literatur zu gebieten ist. Wenigstens wird sie, Berlin ausgenommen, jeder andern Uni- versitätsstadt die Wage halten. (Ich rede nur von natur- "historischer Literatur.) ‘In dem Dachstocke ist ein eigenes -photographisches Cabinet eingerichtet. Ein massiver Pfeiler, der völlig isolirt durch ‘den Keller bis in den Boden geht, ist bestimmt, im Arbeitssaale das Mieroseop aufzustellen, ohne durch Gehen’ oder sonstige Erschütterungen den Beobachter ‘zu stören. ‘Kurz, es ist an alles Denkbare gedacht und der Plan so 'practisch gefasst, als nur immer möglich. ‘Unter - den aufgestellten Schaustücken excellirt ein Skelett des Irlän- dischen Riesenbirsches und ein (Abguss) Skelett des riesigen Megatherium, ein Zwilling des Londoner, das auch nur Ab- 'guss ist. Unter ‘den Fischen sind Seltenheiten in grosser Zahl, besonders ‘unter den Selachiern (Hayen).:: 'Von Lepi- 118 dosiren sind 4, Arten. vorhanden. —- Mit. der 'Publication ‚der Fische will Agassiz vorgehen, er meint 10 Jahre. dazu ‚zu gebrauchen. Ein ttreffiieher Zeichner: ist: dabei schon ‚dauernd beschäftigt ‚und mehrere junge: Leute stets ‚theils: mit Ske- lettiren, tlieils mit Anatomie: iu Arbeit. ; Die: Aufstellung der Fische. ‚wird'inach ‚dem Ueberschlage 20,000. Dollar kosten. Schon jetzt ‚wird. jährlich für:5000 Dollar Spiritus) verbrauebt, und hätte der. Congress :nicht (dem Museum die Spiritussteuer ‚erlassen. — ..die/den‘vierfachen Werth beträgt — so würden ‚schon. jetzt 20,000 Dollar dazu nöthig:sein. Der ganze Keller steht dicht gefüllt mit, Fässern „die Naturalien 'in Weingeist enthalten und natürlich steter Nachfüllung oder gar Neufüllung bedürfen. ' Möge Alles weiter! wachsen. ‚Die Anlage’ ist durch- weg grossartig, | ET mh Synonymische Notiz über eine Gopris-Art von u “ 2 5 = E. v. Harold in München. | In ‚der ‚Synonymia ‚Inseetorum.- von: Schönherr befindet sich auf p. 33 an der Spitze der dort: gegebenen Liste der Copris-Arten eine C. Mormon Ljungh.' Act. Holm. 1799 p. 145 t.2 f. 1—2 aufgeführt, die bisher von keinem späteren. Autor erwähnt wurde, auch von Lacordaire in Gen. Col, III. p..99 mit Stillsehweigen übergangen: wird. 108 ‚As Eine Zeit lang: hatte ich die: Vermuthung gehegt, diese Copris könnte: wohl zu €. Isidis Latr. in einiger: Beziehung stehen, wozu mich zunächst die Stellung im gedachten Werke Schönherr’s an der Spitze der: Gattung und der Umstand veranlassten, . dass die genannte grosse ägyptische Art doch ‚wohl auch den. älteren Autoren ‚bekannt gewesen ‚sein könnte. '.. Vor einigen Tagen beschloss: ich: daher, der Ljung’schen Beschreibung auf die Spur zu gehen, und ..es ‚gelang ' mir, nach einigem. Herumstöbern in’ den sogenannten ‚Actis Hol- mianis die gesuchte Diagniose in den Kongl. ‚Svenska, Vetens- kap. Nya Handlingar ander bezeichneten ‚Stelle richtig. auf- zufinden. | tHsjeaslıs a Was sich nun hier meinen: Augen bot, denn das fragliche Thier ist auch in. zwei verschiedenen Stellungen recht sauber abgebildet, war zwar: nicht. die erwartete stattliche Heliocopris, dagegen ’ein alter ‘und: guter Bekannter aus Brasilien, der de- 119 durch zu seinen vielen schon: in Besitz habenden Namen noch einen weiteren, diesmal aber den definitiv ältesten bekam. Die 'Art,.“welche Ljungh a. a. OÖ. sehr kenntlich be- schreibt und abbildet (ich 'bemerke, "dass dieselbe auf den ersten Blick sich mit 'Bestimmtheit erkennen lässt) ist der bisher als Copris Ephialtes Mannerh. bekannte, 'in den Samm- lungen sehr ‚häufige Brasilianer, beschrieben in Nouv. Mem. Mose, 1.'1829 p. 41. Sieben weitere- Namen, zum Theil allerdings nur Sammlungs- oder Catalogsnamen, sind diesem je nach dem Geschlecht allerdings höchst verschiedenen Thiere in der Folge beigelegt worden. Kopf und Halsschild sind nämlich bei beiden Geschlechtern sehr verschieden geformt, in beiden aber bewaffnet. ‘Bei dem ‘Männchen ist das 'von vorn nach hinten zusammengedrückte, kurze und breite Horn dem Aussenrande des Kopfes sehr genähert, während der minder verflachte, mehr gewölbte Kopf des Weibchens auf der Mitte des Scheitels ein kleines, fast kegelförmiges Horn trägt. Das Halsschild ist in beiden Geschlechtern nach vorn abschüssig, der Stand des erhabenen Theiles ist bei dem Männchen mit. sechs; sehr stumpfen :Zähnen: versehen, ' bei dem Weibchen ist: die Mitte in einen vorn abgestumpften und vier- zähnigen Vorsprung verlängert, welcher auf dem Rücken eine vertiefte Längslinie ,hat, und neben ‚welchem sich beiderseits ein ziemlich spitzes ‚Zähnchen zeigt. Das Männchen unter- scheidet sich. ausserdem dadurch, dass der Seitenrand des Halsschildes vor den Vorderecken: viel stärker ausgebuchtet ist, wodurch die genannten Ecken zipfelartig ausgezogen sind. Unser C. Mormon gehört übrigens zur Gattung Pinotus Er. und hat die erwähnten Geschlechtsunterschiede, nämlich das vorgeschobene Horn bei den Männchen und den Scheitelhöcker bei den Weibchen, mit einigen ‚andern Columbischen und Bra- silianischen Arten gemein, z. B. P. Satanas, Achamas und proteetus, die ich erst kürzlich in meinen Col. Heft II be- schrieben habe. Was nun. die Benennungen betrifft, weldhen auf ee Pinotus angewendet wurden, so traf ich in englischen Samm- lungen das Männchen als C. sexdentatus Kirby (in litt.) be- zettelt: in Germar’s Sammlung steekte dasselbe. als ;C. serri- eollis, das Weibchen dagegen als C. Thersites, Letzteres, welches Ljungh a. a. O. beschreibt, ist von Perty in Delect. anim. p. 421. 9 f. 2 (1830) als C. protensa beschrieben und. abgebildet, in Dejean’s Catalog 3. ed. p. 154 wird dasselbe C. rugifrons benannt. Das Männchen führt Dejean ebenda als C. nasuta auf, unter welchem Namen es auch von Castel- nau in Hist. nat. II p. 77 (1840) beschrieben wird. In der Sturm’schen Sammlung und in dessen Verzeichniss von 1843 1%0 p. 105 führt dasselbe den Namen. C. exsertus, Al C. Ephialtes hat Mannerheim a. a. ©. das Männchen. beschrieben. Ich schliesse diese Notiz, indem ich die Dyuonymie Es Art hier übersichtlich zusammenstelle: Pinotus Mormon Ljungh. Vet. Da Handl. p. 14511. 2 2 1-2 2.1799). C. Ephialtes Mannerh. Nouv. Mem. Mose. Ip: 41 (1829). C. nasuta Cast. Hist Nat. II p. 77 EISGORS — De;j. Cat. 3. ed. p. 154. C. serricollis Germar in litt. C. sexdentata Kirby in litt. C. exserta Sturm Verz. 1843 p. 105. C. protensa Perty Del. anim. p. 42.1.9 f. 2 (1830) C. rugifrons Dej. Cat. 3. ed. p. 154. C, Thersites Germar in litt. Intelligenz. "Jene Herren Arten welche uns etwa Separatabdrücke ihrer neuesten Publieationen zur Benutzung für unsern Catalog zuzusenden beabsichtigen, ersuchen wir, die Seitenzahlen des Hauptwerkes, in welchem dieselben ent- halten sind, gefälligst anmer ken zu wollen, damit wir den Arten im Cataloge ein richtiges und vollständiges Citat bei- fügen können. Dr. Gemminger. Harold. Inhalt: Neujahrs-Malz-Extract. Stiftungsfeier. Mitglieder-Verzeichniss. Hagen: Agapetus tomentosus. Suffrian: Synonym. Miscellaneen. Cornelius: Lucanus cervus. Schleich: Ueber Entschuppen. Hof- mann: 2 neue Tin. Erste Stände von Cramb. pratorum und Stath- mopoda pedella. Keferstein: Notiz. Staudinger: Gnophos Meyeraria.. Bethe: Throscus Dohrni. C. A. Dohrn: Literatur (Maeklin Strongylium). Staudinger: Rössler’s Schmetterl. von Nassau.- Dohrn: Ferrari’s Tomiciden, ‘Preller’s Käfer Hamburg’s. Bethe: Entom. vom Ostseestrande. Hagen: Monogr. der Gattung Beraea. Gerstaecker: Syst. Uebers. der Mydaiden. : Vereinsangel: Necrologe (v. Tiedemann, Kaden). Hartmann: Microlep. an Juni- perus. Speyer: Ennychia minutali. Hagen: Notiz (Museum in Cambridge). v. Harold: Synonym. Notiz über Copris. Intelligenz. Ausgegeben Ende Februar 1868. PER Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Red me In Commission bei den Buchhandl. 5 URN 1 v. E.8.Mittlerin Berlin u. Fr. Fleischer 6. A. Dohrn, Vereins-Präsident. in Leipzig. No. 4-6. 29. Jahrgang. April — Juni 1868. Lepidopterologische Ergebnisse einer Reise in Oberkärnthen, mitgetheilt von Prof. P. C. Zeller in Meseritz. l. Die Lepidoptern der Knieholzkiefer (Pinus mughus). Die älteren Botaniker betrachteten das Knie- oder Krumm- holz als eine Varietät der gewöhnlichen Kiefer (pinus sil- vestris), und Schrank *) z. B. giebt sehr ausführlich die Gründe an, nach welchen diese sich zum Knieholz umgestalte. Wie ich in Wien hörte, fehlt es noch heute nicht an. Botanikern, welehe die specifische Verschiedenheit bezweifeln. Im Raibler Thale hatte ich Gelegenheit, mir eine feste Meinung zu bilden. Das Knieholz, das hier allgemein Zotten heisst, wächst auf den höchsten, das Thal einschlieesenden Bergen, so wie an den Abhängen bis zum See herab und selbst im Bette des daraus hervorkommenden Baches unterlialb Raibl. Im letz- tern wachsen einzelne unzweifelhafte Kiefern zwischen den Knieholzsträuchern. Am Predielberge, wohl 1000 Fuss ‚höher als Raibl, vor dem Dorfe Ober-Preth, ist die Kiefer in gar nicht unansehnlichen Stämmen oberhalb der Strasse, und dazwischen nur wenig Knieholzgesträuch Denjenigen, die für die Art-Einerleiheit stimmen, wird es interessant sein, zu lesen, dass die meisten, vielleicht alle Schmetterlingsarten, die an der gemeinen Kiefer leben, sich auch vom Knieholz nähren. Die von mir wirklich daran beobachteten Arten sind: 1. Lasioe. pini. Hiervon fand ich an einem Knieholz- *) Baiersche Flora II S. 231. Baiersche Reise S. 64-66. ) 122 strauch der Grafenlahn zwischen den Nadeln ein vorjähriges Puppengespinnst. Panolis piniperda. An eben der Stelle fand ich '3 ziemlich erwachsene Raupen, die eine schon am 20. Juni, die andern Mitte Juli. 3. Macar. liturata. Nur ein sehr ahpellogenos doch ganz kenntliches ? fing ich am 4. Juli. 4. Bup. piniarius. Ich sah diesen Spanner in beiden Geschlechtern mehrfach Mitte Juli. Die drei mitgenommenen Exemplare lassen mich bedauern, dass ich die Art nicht zahlreich gesammelt habe, weil sie von den nordischen Exem- plaren bedeutend abweichen. Das & hat fast die Zeichnung der 2, nur mit viel dunklerem Braun; die Grundfarbe tritt in beiden Geschlechtern viel mehr hervor; nämlich auf den Vorderflügeln befindet sich auf der Querader nur ein brauner Fleck; .dann folgt ein angefangener Querstreif und zuletzt eine schmale Randbinde, statt dass beim gewöhnlichen S die sanze Vorderflügelspitze bis zur Querader einfarbig braun ist. 5. Retin. pinicolana Dbd.*). Sie kam Mitte Juli in den Knieholzbüschen im Thal unterhalb Raibl nicht selten vor. Die Exemplare sind noch grösser und auf den Vorder- flügeln dunkler roth und auf den Hinterflügeln dunkler grau als diejenigen, die ich aus England von Doubleday, aus der Wiener Gegend von Lederer erhielt, und die ich selbst bei Meseritz fing. An letzterem Ort fliegt die Art (?) selten von Kiefer- ästen ab, in Gesellschaft der Ret. Buoliana. Dass sie an Pinus mughus lebt, aus deren Nadeln sie geklopft wird, kann nicht bezweifelt werden. Dass sie an Pinus silvestris lebt, ist schon für sieh walırscheinlich, wird aber von Wilkinson ausdrücklich bezeugt**). Bei Wien wird wohl Pin. austriaca die Nalırungspflanze sein. In unsrer Gegend scheint die Flug- zeit 14 Tage früher als bei Raibl einzutreten. 6. Retin. resinella. Die Harzgallen, die in allem mit denen unsrer gemeinen Art stimmten, waren am Königs- berge und an der Grafenlahn an den Knieholzsträuchern häufig. Schmetterlinge sah ich nicht. 7. Ret. turionella: Hiervon erhielt ich nur ein & am Knieholz oben auf dem Kamm der Törleralp, etwa 2000 Fuss über Raibl. Es weicht etwas von den gewöhn- lichen Exemplaren ab, kann aber nicht wohl für eine eigene *) Vor dieser wäre Tortr. piceana einzuschalten, welche Herr v. Hornig „einzeln aus Krummholz am Fusse des Prediel“ auf-' scheuchte (Zool. bot. Vereinsschrift 1854 S. 181), die mir aber nicht vorgekommen ist. **=) British Tortrices p. 219. 123 Art — Mughiana — angesehen werden. Es hat die Grösse einer mittleren Turionella und hat in der Färbung des Kopfes und’ der Hinterflügel gar nichts Abweichendes. Der Rücken- schild ist nur vorn geröthet, am grössern hintern Theil hell röthliehbraun wie die Schulterdecken. Die Vorderflügel sind nach hinten mehr erweitert, mit schrägerem Hinterrand als gewöhnlich. Die Zeichnung ist genau wie bei scharf ge- zeichneten Exemplaren der Turionella, ist aber grob und tritt stark hervor durch ihre hell röthlichbraune, in der Mitte der Flecke gelblich schimmernde Farbe. Die Rostfarbe, durch welche bei Turioneila gegen die Flügelspitze die Grundfarbe und die Zeichnung gewöhnlich so reichlich verdeckt wird, fehlt hier gänzlich; kaum dass sie durch den gelblichen Schimmer der dunkeln Flecke angedeutet ist. Die ganze Unterseite ist wie bei Turionella. Da die Rostfarbe der Turionella auf den Vorderflügeln in stärkerem oder schwächerem Grade vorhanden ist, so kann sie bei einem einzelnen, über 4000 Fuss hoch wohnenden Exemplar wohl gänzlich geschwunden sein. 8 Graphol. cosmophorana. Nur 1 2 fing ich am 23. Juni, während bei uns die Flugzeit dann schon vorüber ist. 9. Gelech. dodecella — in 3 frischen $ zu Ende Juni, I verflogenen 3 am 4. Juli und 1 2 am 14. Juli ge- fangen. | 10. Oecoph. sulphurella Hbn. Ein gutes Z fing ich am 28. Juni, also später als bei uns. Ein von Zetterstedt bei Levanger in Norwegen gefangenes $ meiner Sammlung ist vom S. Juli. Die Raupe ist zwar noch nicht beschrieben, lebt aber sicher an Kiefern und, wenn ich nicht irre, unter der todten ‚Rinde dickerer Stämme. 11. Argyr. piniariella. Bei Preth im Thale Cori- tenza am Fusse des Mangert frisch am 28. Mai, bei Raibl unverflogen am 25. und 26. Juni; auch sah ich sie noch öfteıs im Juli. Die gesammelten Exemplare sind etwas grösser als die hiesigen, so gross und dunkel wie die aus England erhaltenen und ebenso wenig wie diese von der norddeutschen Piniariella verschieden. 12. Cedest. Gysseleniella vom 25. Juni bis 25. Juli nieht selten in der Gesellschaft der folgenden, also etwas später als bei uns. Die 4 mitgenommenen Exemplare sind etwas grösser und dunkler als die norddeutschen. 13. Cedest. farinatella, häufiger als die vorige und zu derselben Zeit. Ich habe diese Art in noch bedeutenderer Höhe auf den Alpen bei Seewiesen in Steiermark gefangen. 14. Batrach. pinicolella. Sie war Ende Juni und im Juli nicht selten. 9% 124 Ausser diesen fing ich am 25. Juni ein etwas abge- flogenes 2 von Neph. abietella. Da diese Art, die auch an Abies lebt, nicht erzogen wurde, so kann sie hier nicht als sichere Knieholzfresserin angeführt werden. Dasselbe gilt von Graphol. pinicolana, die ich bei Raibl ein paarmal aus einerlei Gesträuch mit Retin. pinicolana klopfte, von But. (Hypat.) binotella (1 2 am 9. Juli bei Raibl) und Oecoph. flavifrontella (1 2 bei Preth am 30. Mai, 2 d, % 2in der ersten Hälfte des Juli). Diese 2 Schaben, deren Raupen ich noch nicht kenne, finden sich zwar weit öfter an Abies, aber doch auch in Kieferwaldungen, wo keine einzige Rothtanne wächst, bei Glogau und Meseritz. Bei längerem Aufenthalt würde mir wahrscheinlich auch Sphinx pinastri in der Raupe vorgekommen sein; dass ich keinen Schmetterling sah, mag in der Ungunst des Jahres . gelegen haben. Ebenso mag wohl noch die eine oder andre Retinia, Graphol. coniferana, Gelech. galbanella (deren Raupe ich, nach dem Aufenthalt des Schmetterlings bei Salzbrunn an Rotlıtannen, bei Glogau an Kiefern schliessend, an Nadelholz vermuthe) etc. dort leben. Ob Ellop. faseiaria und Cid. variata sich, um die röthliche Färbung anzunehmen, freiwillig dort ans Knieholz begeben, wo sie ihre gewöhnliche Nahrung, die Tanne, so häufig haben, ist mir zweifelhaft. Nun ist die Frage, ob das Knieholz eigenthümliche Arten nähre. Hierauf muss ich antworten, dass mir keine einzige , bekannt geworden ist. Graph. mercuriana*) wird zwar als „im August um Krummholz“ angegeben; allein naclı meinen Beobachtungen setzt sich der Schmetterling zwar bis- weilen an die Nadeln des Knieholzes, aber nur, wo Dryas octopetala wächst, welche ich mit grosser Zuversicht als die Nahrungspflanze annelıme. Die 5 Exemplare der Gelech. econtinuella, die ich an 3 ganz verschiedenen Stellen nur aus Knieholzbüschen klopfte, war ich geneigt, mit diesen in nähere Beziehung zu bringen; aber Wocke fand sie in Norwegen „den ganzen Juni hindurch in den Birkengehölzen **)*. Das Paar, wonach ich die Species in der Isis aufgestellt habe, stimmt in der Grösse und den Hauptmerkmalen mit Herrich-Schäffers fig. 512. An ihrer Identität kann kein Zweifel stattfinden, da HS. die Abbildung und Beschreibung nach Fischerschen Exemplaren lieferte, die ich mit den meinigen verglichen hatte. Im Bilde sind die =) Herrich-Schäffer IV S. 273. **) Entom. Zeitung 1864 $. 213. Empetrum, das Wocke Ent. Ztg. 166% erwähnt, habe ich bei Raibl nicht bemerkt. 125 Flecke der Vorderflügel nicht so rein weiss und haben grössere Schärfe als in der Wirklichkeit. Ein männliches Exemplar von gleicher Grösse besitze ich auch aus der Gegend von Niesky. Bei Raibl fing ich am 19. und 21. Juni am Knieholz der Grafenlahn 3 Exemplare; mehrere entkamen mir. Ein sehr schönes & erhielt ich etwa 2000 Fuss höher auf der Fisch bacher Alp aus einem Knieholzstrauch am 12. Juli und ein ebenso gutes am 22. Juli auf dem Albelkopf in nicht viel geringerer Höhe. Mit ihnen stimmt ein von Tengström ge- sandtes Männchen. Diese 6 Exemplare sind alle beträchtlich ‚grösser (Länge des Vorderflügels 4'/, bis 5 Linien gegen 3%, bis 4 Linien). Ihr Schwarz auf den Vorderflügeln ist tiefer, vielleicht weil sie frischer und weniger geflogen sind. Letz- teres kann nur in geringem Grade die Ursache sein, dass alle 4 Flecke gıösser sind. Der in der Flügelmitte liegende nebel- hafte Fleck, der bei den einheimischen nur den Raum zwischen den schwarzen Mittelpunkten einnimmt, breitet sich gegen den Vorderrand aus, der jedoch schwarz bleibt. (Bei ihnen sowohl wie bei den kleinen Exemplaren ist der weisse Fleck gegen die Flügelbasis nur ein bindenförmiger, die Gegenränder nicht erreichender Quernebel mit einem undeutlichen schwarzen Fleckchen am Rande auf der Basalseite; es ist also durch- aus nicht die scharfe wellige Querlinie der HS.schen Ab- bildung). Die 2 hinteren Gegenflecke vereinigen sich bei einem & in eine vollständige, sehr stumpfwinklige Binde, wo- für die weissen Hiterrandfleckchen desto mehr reducirt sind und nur eine schmale Schuppenreihe bilden. Die Taster sind bei allen Exemplaren weiss, am zweiten Gliede aussen auf der Rückenseite schwärzlich, am dritten Gliede von der Wurzel aus mehr oder weniger weit hinauf schwarz oder schwärzlich, eo dass die feine Spitze weiss bleibt. Die kleinen Verschiedenheiten, die diese beiderseitigen Exemplare zeigen, von denen allein die Grösse die erheb- lichste ist, scheinen nieht als Zeichen verschiedener Arten gelten zu können, ich stelle daher als synonym zusammen: Gelechia eontinuella Z. Isis 1839 $. 198. 18. — 1846 S. 285. 8. — Herrich-Schäffer Schm. v. Europa fig. 512 V, $. 180. 470. — Tengström Finl. Fjärilfauna p. 126. 9. — Wocke Entom. Zeitung 1862 8. 234. — 1864 $. 213. 2. Lycaena Aegon SV. Im Thale von Preth fing diese Art schon am 27. Mai zu fliegen an und war auf allen, an Papilionaceen, besonders Hippocrepis, so reichen Wiesen sehr häufig. In dem höheren und ‘kälteren Thale von Raibl war sie bis etwa zum 16. Juli 126 ebenso häufig und überhaupt die bei weitem häufigste Ly- caene. Weder die Verschiedenheit im Aufenthalt und in der Flugzeit dieses subalpinen Falters, noch seine standhafte Ab- 'weichung in der Färbung lassen ihn für etwas Anderes gelten als für eine klimatische Varietät vom nordischen Aegon. Bei uns erscheint er nämlich nie vor Anfang Juli "und erreicht seine Hauptflugzeit nach der Mitte dieses Monats; in Uebereinstimmung mit Hering’s, Vollenhoven’s ‚und Stainton’s Angaben *) bewohnt er vorzugsweise sonnige Plätze, auf denen Eriea vulgaris häufig wächst, an deren Stengeln er gern und bisweilen gesellschaftlich übernachtet. : Wohl auf das süd- lichere Deutschland Rücksicht nehmend, giebt v. Heinemann als Anfang der Flugzeit den Juni an, während Wallengren **) für Schweden den Juli und, August als Erscheinungszeit kennt. In der Schweiz dagegen tritt der Falter in den flachern Ge- genden und den mittleren Hügelgeländen schon am 8, Mai auf***), um dann in einer zweiten Generation, die sich für Norddeutschland als einzige zeigt, von der Mitte Juli an wieder zu erscheinen. Für die mittlern Rheingegenden kennt Rössler}) als Anfang der Flugzeit den Anfang des Juni (ein Q sogar schon am 28. Mai); doch weiss er nichts von einer zweiten Generation. Alle Prether und Raibler Aegon 3 haben einen doppelt so breiten schwarzen Rand der Flügel wie die nordischen; er kann sogar durch Abfliegen der ungewöhnlich locker sitzenden blauen Schuppen noch breiter werden; dabei sind die schwar- zen Adern stärker und reichen weiter (oft bis nahe an die Flügelbasis) in. die Fläche hinein. Mit unserem Aegon überein- stimmend haben die Vorderflügel stets, die Hinterflügel: bis- weilen einen schwarzen Queraderstrich. Auf: der Unterseite ist die Grundfarbe wie bei unserm Aegon bläulich weiss; die Augenflecke sind nicht. immer kleiner;, nur die silberblaue Beschuppung in. den Randaugen der Hinterflügel ist meist wenig oder gar nicht vorhanden. — Das 2 dagegen zeigt nicht. das geringste von der Regel Abweichende. Kein Exem- plar hat auf der Oberseite blaue Schuppen, die bei unserm . norddeutschen Aegon auch nur an wenigen Exemplaren, und dann sehr spärlich, vorkommen. Diese Falter stimmen also mit denen ‚überein, welche *) Entom. Zeitung 1840 S. 154. — De Vlinders van Nederland I p. 61. — Manual I p. 61. **) Skandinav. Dagfjärilar p. 207 Argus. #*%) Meyer-Dür’s Verzeichniss der Schm. d. Schweiz I S. 66. +) Die Schmett. des Herzogth. Nassau in den Nassauer natur- wissenschaftl, Jahrbüchern Heft XIX u. XX S. 115 (15) unter Argus. | | 127 Staudinger nach der Mitte des Juli am Grossglockner beobach- tete*), sie stimmen auch mit einem von Mann in der Gegend von Fiume gefangenen, während sie von denen, die Meyer- Dür in der Schweiz sammelte**), dadurch abweichen, dass sie ein violettes Blau zur Grundfarbe und den schwarzen Mittelstrich haben. Mit Unrecht will Rössler die Artverschiedenheit von Argus und Aegon bezweifeln und beide unter dem Namen Argus vereinigen. Das Merkmal, auf das auch v. Heinemann das gehörige Gewicht legt: der Dorn am Ende der Vorder- schienen bei Aegon, ist so standhaft, dass beide Arten danach immer sicher unterschieden werden können. Manche Gegen- den besitzen beide Arten neben oder unter einander, oder nur eine derselben. Bei Preth kommt auch, wiewohl selten, der ächte Argus vor. Ein $, so gross wie die grössten hiesigen und mit noch etwas schmälerem schwarzem Flügel- rande, auch mit mehr weisslich blauer Grundfarbe, fing ich dort am 2. Juni. Bei Glogau wohnt Argus abgesondert vom Aegon im dürrsten Theile des Stadtwaldes auf sonnigen Heidestellen, und seine Raupe nährt »ich von Heidekraut. Bei Meseritz, wo ich den Aegon noch nicht antraf, ist Argus, auch im trockenen Kieferwalde, häufig an Spartium scopa- rium, das seiner Raupe wahrscheinlich zum Futter dient. Bei Frankfurt a. O. ist mir, so viel ich weiss, nur Aegon zu Ge- sicht gekommen. Im Wiener Prater, also auf ganz verschie- denem Boden und ganz verschiedener Vegetation, fing ich zu Anfang August einige Exemplare der dort nicht seltenen Bläulingsart, die sich vom Glogauer Aegon & in nichts unter- scheiden. Die Anfang September in der Campagna gesehenen zahlreichen Aegon (die Meyer-Dür für eine dritte Generation ansieht) zeichneten sich nur durch Kleinheit und helle Grund- farbe der Männchen aus (Isis 1847 $. 156). 3. Erebia. Die im Raibler Thal und an den dasselbe einschliessenden Bergen beobachteien Arten sind der Zeitfolge nach: Nerine und Psodea. Ligea. Euryale. Pronoe. Medea; auf den Höhen der Gebirge: Manto. Tyndarus und Pharte. Keine dieser Arten war dort auch nur annähernd so zahlreich, wie ich Arete und Euryale auf der Saualp sah, und Ausdrücke, wie sie Meyer- Dür von mancher Art gebraucht: in unzähliger Menge, un- säglich häufig ete., wären, auf sie angewendet, die ärgsten Uebertreibungen. *) Entom. Zeitung 1855 S. 376. 2) a, 8.0.8067. 128 Nerine. Sie bewohnt gewöhnlich das grobe Kalkgeröll, das von den senkrechten Wänden des hohen Gebirges sich auf den Abhängen wie ein immer breiter werdender Strom nach dem Thale herabzielit und fast keine Vegetation trägt; seliner ist sie um die gehäuften Felsblöcke und an den durch Vegetation unterbrochnen, weniger steilen Kalkwänden. Sie fliegt nicht gern und setzt sich nur auf die Kalksteine oder an die. Wände, an welche sie sich auch zur Nachtruhe begiebt. Eine. Ver- folgung ist auf dem Geröll fast immer erfolglos. Ehe man sich ihr auf dem: lockeren, leicht ein polterndes Getöse. ver- anlassenden Gestein nähern kann, ist sie weiter geflogen und hat sich vielleicht schon wieder auf einen höher liegenden Stein gesetzt. Auf der Predielstrasse ‘oberhalb Raibt kam sie bisweilen von den Abhängen herab und setzte sich auf den blendend weissen Kalkweg. In noch ‚höherem Grade als das 5 ist das viel seltnere 2 einem weitern Fluge abgeneigt. Erst. wenn sie alt und .abgelebt sind, besuchen sie die gelb- blütigen Syngenesisten, die am. Rande der Strasse zwischen dem Gestein hervorwachsen. ‚Bis dahin sah: ich. sie nur, wenn: sie auf den trocknen Steinen: oder auf der. im Sonnen- brande liegenden Strassen sassen, ihren Sauger entrollen und auf dem Kalk umhertippen, als ob sie dort irgend welche Feuchtigkeit erlangen könnten. — Häufig ist die Art wohl nie in der Raibler Gegend. Das erste Exemplar sah und fing ich’ am 19. Juni an den Felswänden neben der Predielstrasse von der Prether Seite her.: Die Flugzeit dauerte bei Raibl den Juli hindurch. | Psodea. Sie war im. letzten Juni-Drittel und in. der ersten Juli-Hälfte an der Ostseite des Königsberges vom Thal an bis gegen 1000 Fuss hoch, auf den. begrasten, mit 'zer- streuten Knieholz- und Buchensträuchern ‚bewachsenen Ab- hängen bis ins Thal Racolana hinein nicht ‚häufig, sich auf den Boden setzend und ohne auffallende Wildheit umher- fliegend. Sie erregte dort bei mir. die lebhafte Vermuthung, dass sie nichts als eine kleinere Varietät von Medusa sein möchte, die nur offnere Flugplätze als diese hätte. Allein bei genauerer Untersuchung der gesammelten Exemplare bestätigen sich mir die Angaben v. Heinemanns und Freyers*): die. Vorderflügel sind gestreckter und spitzer, und die Hinterflügel auf der Unterseite mit verbältnissmässig viel grössern Augenfleken ge- zeichnet. : Die Röthe der Bindenflecke, die Speyer als inten- siver bei Prodea anführt**), scheint mir keine. wesentliche *) Schmett. v. Deutschl. I $. 38. — Freyer’s Neue Beitr. II S. 44. **) Geogr. Verbreitung der Schmett. I S. 454. 129 Verschiedenheit zu zeigen. Gegen meine und Anderer Be- obaehtungen giebt v. Heinemann der Medusa 91%, —10%,, der Psodea 10—11 Linien Flügelspannung. Auch scheint mir Oeme (von der ich jedoch nur 4 $ 1 2 zum Vergleich habe) nicht passend zwischen beide gestellt zu werden; ebenso wenig kann ich diese mit Speyer — eben der Hinterflügelaugen wegen — für eine schwächer gezeichnete Psodea ansehen. Pronoe. Von Mitte Juli an war sie auf den Abhängen der Predielstrasse unter Nerine gemischt und dieser im Be- tragen ähnlich; . doch erkannte ich sie immer daran, dass sie sich nur an oder zwischen Gras am Rande des Gerölls setzte. Weibehen, die wohl erst zu Ende Juli kommen, habe ich gar nicht gesehen. Ueberhaupt war diese Art seltner als Nerine. Medea. Sie fing erst nach dem Auftreten der Pronoe und dem Verschwinden der Psodea an zu fliegen, also um den 20. Juli, und mischte sieh unter Pronoe und Nerine, ohne dass ich sie je mit der letztern verwechselte, da sie sich nie auf das kahle Gestein, sondern auf Blumen und Gräser setzte. Sie bewohnte auf beiden Seiten des Raibler Thales die unteren srasigen und blumigen Abhänge. Die gesammelten Exemplare stimmen in der Grösse mit den in Steyermark und bei Wien gefangenen und anderwärtsher erhaltenen; sie übertreffen darin die bei Meseritz in. einem trocknen, schattigen Eichenwalde nicht vor dem August flie- genden 5 der Medea sehr beträchtlich; denn letztere haben nur die Grösse von Neoridas. Ligea. Ueberall vom letzten Drittel des Juni an, den Juli hindurch, im Laubgehölz nicht selten, sich auf Blumen und Blätter der Gesträuche setzend. Sie wohnt bis zu den obersten Wiesen des Ostabhanges des Königaherses, also etwa 1000 Fuss über dem Thale. Euryale. Ueberall auf den Raibler Bergen. Sie wohnt dort höher als Ligea, an offneren Stellen, wo fast nur: noch Nadelholz wächst, und ist je höher desto zahlreicher; so an den Lehnen oberhalb des Wasserfalles und am Königs- berge im Raibler Albel und am Westabhange der Scharte. Sie machte den Eindruck, als ob sie keine Varietät der Li- gea sei, ohne dass sich darüber eine bestimmte Rechenschaft ablegen liesse. Manto. Diese: flog: auf allen: Alpenwiesen oberhalb des höheren Baumwuchses zwischen den Kalkblöcken und Steinen, auf die sie sich gewöhnlich nach kurzem Fluge setzte. Sie scheint dort die erste in.der Höhe auftretende Erebia zu sein. Denn auf dem Mangert flog sie schon mehrfach am 8. Juni. Pharte. Sie war auf den steilen, grasreichen Abhängen 130 des Königsberges bei der Lemperwand nicht selten Mitte Juli; auch flog sie mehrfach tiefer auf dem Raibler Albel in Gesellschaft von Manto und Euryale. | Tyndarus. Zu gleicher. Zeit mit Pharte am: Königs- berge, doch tiefer abwärts bis zum Anfange der Buchensträucher auf steilen, begrasten Stellen. Iai 4. Coenonympha. Pamphilus — häufig auf allen niedern Wiesen. Arcania. Sie flog bei Preih vom 10 Juni an selten an den untern Abhängen des Gebirges, und zwar hauptsächlich hoch zwischen dem Laube junger Buchen, also nicht allein viel früher als bei uns, sondern auch in den Sitten abweichend. Bei Raibl war sie den Juli hindurch zahlreich an den begra- sten, mit einzelnen. Buchen- und Knieholzsträuchern bewach- senen Abhärgen des Königsberges, doch auch zwischen den Buchensträuchern am See und anderwärts, immer gern sich auf die Blätter der Sträucher setzend. Schon v. Hornig bemerkt*), dass die am Prediel fliegen- den Exemplare sich durch die Grösse ihrer Augenflecke aus- zeichnen. Dasselbe habe ich an allen dort gesammelten Exem- plaren bemerkt. Besonders zeichnet sich das einzelne Auge am Vorderrand der Hinterflügel durch seine Grösse und starke Pupille aus. Die weisse Binde, an welcher der Zahn meist abgestumpft ist, erscheint wegen der grossen Augenflecke noch schmäler, als sie in der Regel ist. Auf den Vorderflügeln bat das Auge oft ein kleines unten angehängt, und bei ein- zelnen Weibehen zeigt sich noch in jeder der zwei nächst darunter liegenden Zellen ein kleineres blindes- Aeuglein. Satyrion. Diese Art war auf den Alpenwiesen, also nöher als Arcania, nicht selten zu Ende Juni und im Juli. An der Predielstrasse, nur wenige hundert Fuss oberhalb Raibl, an der mit Genista ramosa bekleideten Grafenlahn, reicht sie herunter bis an die Strasse und mischt sich unter Arcania. Hier fing ich die ersten am 12. Juni. Sie setzten sich mehr an Grasstengel und auf Steine, als es Arecania that. Obgleich etwas kleiner als diese Art, sind sie ihr auf der Oberseite so ähnlich, dass es an der Grafenlahn geschärfter Aufmerk- samkeit bedurfte, um beide im Fluge zu unterscheiden. Die Augen der Unterseite sind bei meinen Raibler Exemplaren auch viel grösser als bei meinen Glocknerexemplaren und als Freyer sie- “bei’seiner Philea Taf. 367 abbildet. "Es scheint mir sehr möglich, ‘dass an dieser Stelle Bastarde vorkommen (wie man sie ja zwischen Arcania und Hero gefunden haben will); *) Zool, bot. Vereinsschrift 1854 S. 178. 131 ich habe jedoch beiden Arten nicht hinreichende Aufmerk- samkeit geschenkt, um durch Einsammlung vieler Exemplare diese Vermutliung bestätigt finden zu können. Noch sei erwähnt, dass im Raibler Thal weder Epin. Janira, noch Hyperanthus vorzukommen scheinen; wenig- stens habe ich sie dort nirgends bemerkt. 5. Setina irrorella. Von den Aufklärungen, die ich mir über die schwierigen Arten der Gattung Setina von den Kärnthner Alpen ver- sprochen hatte, sind mir keine zu Theil geworden. Andere Arten als die allbekannte Irrorella seheint es dort nicht zu geben, und überdies war Irrorella so selten, dass es mir nur gelang, ein Dutzend 5 und 1 2 zusammenzubringen. Diese bei Preth von der Mitte Juni, bei Raibl bis nach der Mitte Juli fliegende Art unterscheidet sich von der Irrorella der Ebene durch nichts, als durch die auf der Unterseite der Vorderflügel weiter gegen die Wurzel verbreitete schwärzliche Farbe und in manchen Exemplaren durch gestrecktere Flügel. Bei zweien ist die ganze Vorderrandader in einer sehr feinen Linie schwarz, bei den andern nur die Wurzel derselben, (be- sonders auf der Unterseite siehtbar) in verschiedener Länge geschwärzt. Nur ein Exemplar gehört zu meiner Var. c (Ent. Ztg. 1867 S. 35). — Bei keinem einzigen'ist gegen die Flügelwurzel eine Spur des schwarzen Punktes der Subcostalader vorhanden; also ist mir meine Set. Freyeri dort nicht vorgekommen. Das 2 kroch am 27. Juli aus. Die Raupe hatte ich am 8. Juni am Mangert oberhalb der Baum- grenze auf einem Stein gefunden und dann mit Cetraria juni- perina’ genährt. Da ich wegen ihrer lebhaften Färbung und der Höhe ihres Wohnortes eine andere Art erwartete, so wurde ich durch das Erscheinen einer Irrorella, bei der bloss die Punkte der zwei ersten Reihen in Strichelehen ver- wandelt sind, unangenehm überrascht. \ In Wien sah ich die vielen Exemplare der Setina alpe- stris, die Mann auf seiner Tyroler Reise gesammelt: hatte. Bei oberflächlicher Durchsicht schienen sie mir alle darin überein zustimmen, dass sie nicht zur norddeutschen Kuhlweinii gehörten. Auch sind. die 4 von Mann erhaltenen S nach Grösse, Lebhaftigkeit der Grundfarbe, Stärke der Flecke ete. unzweilelhafte Set. alpestris. (Dass kein einziges der in Tyrol gesammelten Exemplare einen schwarzen Pünkt an der Vorder- flügelbasis hatte, bestätigte mir später Mann brieflich nach seiner ausdrücklich zu dem Zweck vorgenommenen Besichti- gung). In seinem Aufsatz: Schmetterlinge gesammelt 1847 in der Umgebung von Botzen und Trient, in den Verhandlungen 132 der :zool. bot. Gesellschaft 1867 S. 830 schreibt er: „Set. Kuhl- weinii und deren Var. alpestris.‘ Ob dieses und ein Versehen ist für in, oder ob doch auch die ächte Kuhlweinii darunter war, kann ich nicht entscheiden. Im Verzeichniss 8. 833 steht bloss: „Set. Kuhlweinii Hbn. ab. alpestris 2. Bei Gelegenheit der schönen Excursion, die ich am 11. August mit den Herren Mann, Rogenhofer und Türk über die herrlichen, kräuterreichen Höhen zwischen Mödling und Gumpoldskirchen machte, sah ich auch die lebende Set. ro- seida zum ersten Male. Einige & flogen auf den sonnigen, mit niedern Kräutern bewachsenen Stellen zwischen den Sträuchern von Pinus austriaca vom Boden auf und. zeigten in.ihrem Betragen nicht die geringste Abweichung von dem bei Kuhlweinii beobachteten. Schliesslich muss ich erklären, dass die von Herrn Kefer- stein”) ausgesprochnen Ansichten mich nicht überzeugen; nach ihnen müssten wir ganze Genera auf eine Species redueiren und auf den überwundenen Standpunkt zurückkommen, auf welchem Scopoli vor 100 Jahren gestanden hat. 6. Paedisca grandaevana Lg. Isis 1846 S. 228. Nur um ein Citat, das ich für völlig sicher gehalten hatte, und das auch Werneburg angenommen hat**), zu berichtigen und. der Art ihren ältesten Namen zuzuweisen, gebe ieh hier Nachricht über Paed. grandaevana. Ich scheuchte sie in mehreren Exemplaren am 26. Mai in der Nähe von Flitsch aus: dem truppweise wachsenden Huflattich (Petasites albus). Darauf war sie am Prether Mühlbach unterhalb der Brücke auf dem dort im Kalkgeröll und zwischen W eidengesträuch sehr reichlichen Huflattich in grosser Zahl in den ersten Tagen des Juni. und später traf ich überall an dieser Pflanze wenig- stens einige Exemplare, selbst in beträchtlicher Höhe auf den Wiesen von Oberpreth. Ebenso bestimmt liess sich bei Raibl, wo.nur der Huflattich wuchs, auf die Anwesenheit des Wieklers rechnen, der noch bis in den Anfang des Juli vorkam. Er wird, selbst im weiblichen Geschlecht, leicht aufgescheucht, fliegt schwerfällig und nicht weit und lässt sich meist auf die Oberseite eines Huflattichblattes nieder. Es schien mir daher unmöglich, dass Scopoli ihn nicht sollte gekannt haben. Jetzt finde ich, dass Phalaena cana der Entomol. Carniol. p. 236, die ich auf Maurana — Branderiana L. deutete, nur dieser Wickler sein kann. Die Worte: alae anticae canescentes, ‘*) Entom. Zeitung 1867 8. 278 - 284. #*) Beitr. zur Schmetterlingskunde I S. 228. 133 fronte atomisque cervinis. Alae superiores punetis cervinis vagis variegatae. Pectoris latera et femora antica subtus subargentea — dazu longitudo lin. 6, die grösste Länge, die Scopoli für einen Wickler angiebt — bezeichnen Grandaevana unstreitig besser als Branderiana.. Nur ein Bedenken erhebt sich in der frons cervina (und diese war ein Hauptgrund, der mich auf Branderiana leitete), welche sich nur durch die bei manchen 2 etwas gelblich gemischte Farbe der Scheitelhaare oder durelı die bei diesem Wickler so gewöhnliche Verölung er- klären lässt. Ob die Flügelgestalt in der Abbildung, die ich für Branderiana als verfehlt angab, sich für Grandaevane als richtig herausstellt, mögen diejenigen untersuchen, denen die Tafeln zur Hand sind. Da sich gewiss in Krain und Kärn- then kein Wickler findet, auf den die angegebene Grösse und die Bezeichnung der Flügel besser passt (die der Brust und der Beine passt auf Branderiana ebenso gut), so würde ich kein Bedenken tragen, den Namen Cana als den ältesten unserer Grandaevana zu ertheilen. Noch sei erwähnt, dass meine 9 Livländischen Exem- plare ein ziemlich abweichendes Aussehen haben. Die Vor- derflügel sind gelblichgrau, am Vorder- und Innenrande dichter bräunlich punktirt mit weisslichen Zwischenräumen; die Hintertlügel hell gelbgrau, nur am kande in grösserer oder geringerer Breite dunkler grau, am dunkelsten im Vorderwinkel. Bei den Kärnthnern sind die Vorderflügel ohne gelbliche Beimischung, die Hinterflügel fast einfarbig dunkelgrau, kaum bei manchen am Hinterrande noch dunkler. Auf der Unterseite sind die letztern Flügel nur am Vorder- rande, und zwar spärlich, bisweilen gar nicht gestrichelt, während die Livländer dies auch an der Vorderhälfte des Hinterrandes sind. Da meine zwei Pommerschen Exemplare die Mitte zwischen den beiden Färbungen halten, so ver- mutle ich, dass der gelbliche Ton der Grundfarbe bei den Livländern eine Folge ihres vielleicht 25jährigen Alters ist; das Andere mag eher eine klimatische Abänderung bezeichnen. Herrich-Schäffers fig. 240 (Tussilaginana) stimmt in der Vor- derflügelfarbe mit den Kärnthiner Exemplaren; ich habe aber kein so lebhaft geflecktes gesehen. fie Micropteryx Rablensis n. sp. Capillis ferrugineis, alis ant. purpureis, faseiis tribus laete aureis, secunda subrecta. -S%. Var. b. $ apice alarum ant. aurato. Var. c. 2 fascia prima et secunda ramo medio con- Junctis. Eine der kleinsten Micropteryxarten, so gross wie Pay- 134 kullella, zwischen welche und Aureatella sie zu stellen ist, durch die drei vollständigen Goldbinden der Vorderflügel vor allen bekannten ausgezeichnet. Die Thunbergsche Paykullella wird zwar auch als nur so gross wie Calthella und als mit fasciis tribus aureis gezeichnet angegeben. Ich habe aber aus Schweden nur die Zetterstedtsche Ammanella (Auıea- tella Scop.) gesehen und zweifle daher nicht, dass ich Pay- kullella Thbg., deren Name ohnehin nicht bleiben: könnte, als eine Varietät, deren Fleck nur durch seine bis gegen den Hinterrand verlängerte Spitze ein bindenförmiges Aus- sehen ‚erlangt hat, mit Recht zu Aureatella Scop.' (meiner Allionella) gezogen habe. | ‚Kopf: rostfarbig behaart. Fühler braun mit gelblich schinmerndem Wurzelgliede. Taster und Beine hellgelblich schimmernd.. 'Rückenschild gelblich beschuppt. Hinterleib schwarz mit hellgelblichem Bauche. Vorderflügel 1!/%, —1°%, Linien lang, beim 3 stärker ge- furcht als beim %, lebhaft purpurfarben mit drei goldgelben, in Breite und Gestalt etwas wecliselnden Binden. Die erste liegt in einiger Entfernung von der Wurzel und ist gegen den Vorderrand verdünnt, saumwärts meist concav. Die zweite, ein wenig vor der Flügelhälfte liegend, ist meist gerade, ein wenig einwärts geneigt und überall gleich breit. Die dritte, weiter von der zweiten als diese von der ersten entfernt, läuft mit der zweiten fast parallel, ist breiter. oder so breit wie diese und erreicht stets den Hinterrand über dem Innen- winkel; gewöhnlich ist sie am Vorderrand verdünnt. Bis- weilen befindet sich dieht vor ihr auf dem Vorderrand ein goldgelbes Pünktchen, bei einem % nur auf dem rechten Vorderflügel — Varietät b hat in der Flügelspitze einen blass- soldgelben Fleck, der durch Schuppenreihen mit der vorher- gehenden Binde verbunden ist. Bei Var. e sind die beiden ersten Binden durch einen goldfarbenen Ast auf der Median- ader zu einem H verbunden. Franzen dunkelgrau, um die Flügelspitze weisslich grau. Hinterflügel schwärzlich, mit goldnen und purpurnen Schüppchen schimmernd, gegen die Spitze gefurcht. — Auf der wie die Hinterflügel oben gefärbten Unterseite scheinen die drei Binden der \orderflügel von der Oberseite sehr ver- loschen durch. Von dieser Art kamen mir bei Preth schon vor Mitte Juni einzelne Exemplare vor. .Bei Raibl war sie, besonders am Fusse des Königsberges im letzten Drittel des Juni überall im »Gebüseh, an Blumen im Sonnenschein mit Aruncella schwärmend. Am häufigsten aber war sie vor der Mauer auf einer fruchtbaren, sonnigen Stelle auf den weissen Blüten 135 eines Doldengewächses, _Athamanta Cretensis. . Im Gebüsch der Bauerschen Wiese beim See schwärmte sie besonders um die Blüten von Spiraea aruncus. 8. Symmoca. Herrich-Schäffer unterscheidet im Regensburger Corre- spondenzblatt die Schweizer Signella von der Krainer Art, hält die erstere für die richtige Hübnersche und findet für die letztere einen neuen Namen nöthig. Ich stimme ihm in dem allen bei. Hübners Abbildung ist zwar offenbar nach einem durch Feuchtigkeit verdorbenen Exemplar und dazu in unrichtiger Flügelform dargestellt, gehört aber doch zu der von Frey beschriebenen Art, was auch die Angabe im Hübner- schen Text: „im Piemontschen einheimisch* bestätigt. Da auch die von Mann entdeckte Symm. caliginella in die nächste Verwandtschaft der Signella gehört, so hätten wir drei Arten, die sieh vielleicht so über die Alpen vertheilt haben, dass die Hübnersche ‚Signella den Westen, Caliginella die Mitte, ‘die Herrichsche Signella (Albicanella mihi) in Gesellschaft der Mendosella den Osten derselben bewohnt. Symm. Signella Hübn. Palporum articulo secundo exterius pre apicem fusco; alis elongatis, acutiusculis, anterioribus canis, punctis quattuor-(uno humerali, duobus oblique positis ante medium, uno venae transversae), lituris duabus (altera costae postice, altera anguli dorsalis) Serieque punetorum 'marginalium nigro- fuseis.. (2 brevipennis HS.) Signella H. fig. 211 (mit vergelbten Vorderflügeln und viel zu breiten Hinterflügeln). Text $S. 17.7. Symmoca. — Hübn. Cat. $. 403. 3885. — Frey Tineen der Schweiz S. 64 (mit Ausschluss der Lokalitäten: Krain u. Fiume). — Herrich-Scehäff. Regensb. Corresp. 1863 S. 168. Die Grundfarbe der Vorderflügel ändert etwas ab. Mein bei Pontresina am 19. Juli gefangenes & ist viel heller als ein zweites mir vorliegendes aus dem Engadin und hat fast einfarbig graue Taster. Symm. Caliginella Mann. ‚Palporum articulo secundo exterius praeter apicem fusco: 4 alis elongatis, aculiusculis, anterioribus obscure ci- nereis, punctis quattuor (uno humerali, duobus .oblique positis ante medium, uno venae transversae), lituris duabus (altera costae postice, altera anguli dorsalis) serieque .punctorum 136 marginalium nigro-fuseis. (2 minor, dilutior, alis angustiori- bus: Mann.) EHE Se Symmoca cealiginella Mann: zool. bot. Vereinsschrift 1367, 8.0842: 23 Mein Exemplar hat die Grösse einer mittlern Albicanella. Die Vorderflügel sind gestreckt wie bei Signella, doch weniger nach hinten erweitert und dann weniger "Zugespitzt. An den Hinterflügeln tritt die Spitze dadurch stärker hervor, dass der Hinterrand unter ihr in Y, seiner Länge eine fast grade Linie bildet. Die ganze Unterseite ist einfarbig braun-grau, dunkler als bei den zwei verglichenen 3 der Signella. Diese Art fliegt bei Botzen an Felsen (Mann a. a. O.) Symm. Albicanella Z. Palporum articulo secundo exterius praeter apicem fus- cescente; alis oblongis, subobtusis, anterioribus albidis; punctis quattuor distinetis (uno humerali, duobus oblique positis ante medium, uno majore venae transversae), maculis duabus (altera costae postice, altera anguli dorsalis) serieque puncto- rum marginalium nigro-fuseis. {2 alis paulo angustioribus. Symmoca signella HS. Schm. von Europa V, S. 111. Fig. 338 (3, sehr klein} — Correspondenablatt 1863 S. 168. — Mann: Zool. botan. Vereinsschrilt 1867 8. 62. Psecadia — Mann: Zool. bot. Vereinsschrift 1854 S. 588. — Hornig: Zool. bot. Vereinsschrift 1854 8. 182. Var. b, al. ant. litura costali et serie punctorum margi- nalium null Sie erreicht wohl nie die Grösse der Signella, ändert aber so ab, dasssie darin manchmal hinter Mendosella zurück bleibt. Von beiden vorhergehenden Arten unterscheidet sie sieh nicht allein durch die breiteren, kürzeren, mehr abge- stumpften Flügel, sondern auch durch die reiner weisse Farbe des Kopfes und des Rückenschildes und besonders durch die der Vorderflügel. Nur durch längern Flug oder durch Regen- weiter werden letztere dunkler, weil auf den abgeflogenen Stellen der dunkle Grund der Unterseite durchscheint. Die Zeichnung ist dieselbe wie bei jenen Arten; jedoch sind die 4 Punkte schärfer und kleiner; der auf der Querader. bildet ein dünnes, kurzes Querstrichelehen, nur manchmal wirkliel einen gerundeten Punkt; auch die zwei über und unter letz- teren liegenden Randtlecke sind kleiner, und der obere fehlt bisweilen. Die Punkte des Hinterrandes, die sich um die Flügelspitze ziehen, sind nicht immer vollständig, und bei Var. b fehlen sie sowie der Vorderrandwisch gänzlich, — 137 ‘An (den Hinterflügeln stieht der gelbliche Anfangder Fränzen schärfer hervor. Auf der Unterseite” sind‘ die Vorderflügel- franzen gewöhnlich beträchtlich heller als die ‚Flügelfläche, besonders beim 2; oft geht aber ihre Farbe in einander ea und nur die Spitzen der ‚Franzen sind weisslich. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen nur durch schmälere Flügel, reineres Weiss und grössere Feinheit der 4 Punkte. Diese Art fing ich schon am 26. Mai bei Flitsch am Kalk- ‘gestein in der Nähe des Isonzo. Im Juni kam sie’ mir um Preth einzeln vor. Bei Raibl war sie bis ins zweite Drittel ‚des Juli überall auf dem Kalksteingeröll, an den Steinmauern und an den Felsen, aber immer einzeln und spärlich. Aufge- scheucht fliegt sie weder w nn noch weit und ist leicht zu fangen. Symm. Mendosella Z. Palpis capillisque albis, antennis albo zäsdone annulatis; alis ant.: elongatis, albidis, maculis -costae 3 (una humerali, una media, una postica), disci 2 ante medium oblique po- sitis obliteratis, litura oblique in angulum dorsalem ducta se- ‘rieque punctorum marginalium eonfluenti nigro-fuseis 2 alis angustioribus. Gelechia mendosella Hornig: Zool. bot. Veremsschrift 1854 8. 183. Diese in der Grösse gewöhnlich Headnkend hinter Albi- eanella zurückbleibende Art unterscheidet sich durch mehrere ‘Merkmale so von ihr, dass ich sie beim Fangen immer sogleich richtig erkannte. Sie hat auf den schmälern Vorderflügeln einen Fleck mehr, nämlich noch einen starken an der Mitte ‚des Vorderrandes; ausserdem sind die andern grösser, und der auf der Querader läuft mit: dem des Innenwinkels zu einem schräg nach innen gelehnten Wisch zusammen. Ferner sind die Fühler zwar auch sägezähnig, aber nicht einfarbig weiss- grau oder grau, sondern lebhaft weiss und schwarzbraun ge- ringelt. Dagegen sind die Taster einfarbig weiss, nur ander Aussenseite des zweiten Gliedes meist etwas getrübt. — Von der gleich kleinen 'Vitiosella, mit der ich sie früher verwech- selte, unterscheidet sie sich durch die Farbe der Taster und ‚der Fühler, durch gestrecktere, spitzere Vorderflügel und deren nieht gelblich ‘gemischte Grundfarbe, ferner durch den ver- längerten Schulterfleck und endlich durch den mit dem Innen- 'winkelfleck zu 'einem Wisch vereinigten Transversalfleck. Grösse wenig veränderlich. Kopf weiss beschuppt, glatt. ‘Fühler mit 'weissem Wurzelgliede und gezähnelter, weiss und braun igeringelter Geissel; "beim 2 sind sie dünner und schwä- 10 138 ‚eher gezähnelt. Sauger von Rückenschildslänge, an der Wur- zel weiss beschuppt. Taster etwas dünner als bei Albicanella, ganz weiss, selten am zweiten Gliede auswärts ein wenig dunkel angeflogen. Rückenschild weiss, etwas braunstaubig, vorzüglich auf den Schulterdecken. Beine hellgrau; die 4 vordern auf der Lichtseite schwarzbraun; die Mittelschienen weissgefleckt; alle Füsse schwarzbraun mit weisslichen Enden der Glieder. Die Hinterschienen zusammengedrückt, an beiden Schneiden mit anliegenden langen Haaren. Der Hinterleib dünn und ziemlich kurz, weissgrau; die Afterklappen bilden einen länglichen, am Ende abgerundeten Körper, der fast wie ein zugespitztes weibliches Aftersegment aussieht. ; Der‘ gelb- liche Legestachel des Weibchens ragt wenig hervor. Vorderflügel 3), —3°/, Linien lang, gestreckt, zugespitzt, nach hinten wenig erweitert, weisslich, grau bestäubt, mit schwärzlichen Zeichnungen. An der Schulter ist ein ver- flossener Fleck, der sich schräg bis zur Falte. herabzieht. Die beiden schräg gestellten Punkte vor der Flügelmitte sind gross, aber nicht scharf, meist in einander fliessend. Hinter ihnen liegt ein bei den drei vorigen Arten ganz fehlender Costalfleck. Dann folgt der verstärkte Strieh der Querader, der sich in einem blasseren Fleck schräg bis in den Innen- winkel hinzieht und so einen einwärts geneigten, nach oben verdünnten und verdunkelten Wisch bildet. Hinter dem darauf folgenden Costalfleck, der so wie der vorhergehende in der Grösse abändert, tritt die Grundfarbe in einem auf- fallend weissen Fleckehen hervor, welches gegen die Spitze durch die zu einem Fleck zusammenfliessenden schwärzlichen Vorderrandpunkte begrenzt wird. Ebenso fliessen die groben schwärzlichen Hinterrandpunkte zu einer verwischten Linie zusammen. Die weissen Franzen werden gewöhnlich von einer grauen, gegen den Innenwinkel verlöschenden Linie durchzogen. Hinterflügel viel schmäler als bei Albicanella, zugespitzt, hellgrau; die Franzen heller, nahe der blass gelblichen Wurzel mit einer dunklen Schattenlinie. Unterseite grau, auf den Hinterflügeln heller; die noch helleren Franzen mit feiner blassgelblicher, Wurzellinie. Das 2 sieht dem & sehr ähnlich; nur sind seine Vorder- flügel eiwas schmäler. Von dieser durch Lederer und v. Hornig auf dem Mangert entdeckten Art fing ich ein Z bei Flitsch im Thale schon am 4. Juni. Vom 19. Juni an scheuchte ich sie dann über einen Monat lang bei Raibl von Steinmauern oder aus Buchen- und Knieholzsträuchern auf, bisweilen in Gesellschaft der Albicanella. Ein Dutzend fing ich an der Wasserleitung, die vom Albel herabkommt;, ich. klopfte sie 139 aus dem Laub- und Nadelgesträuch am Rande der bloss- gelegten Kalkfelsen in der Dämmerung. Häufig war sie nir- gends; sie scheint in der Zahl mit Albicanella übereinzu- kommen. Symm. Vitiosella n. sp. Palporum articulo secundo exterius praeter apicem fuseo, antennis filiformibus fuscescentibus; alis ant, subelongatis, ex- albidis, maculis costae tribus (una humerali, una multo ante medium, una postica), punetis tribus (duobus oblique positis ante medium, uno venae transversae), macula anguli dorsalis serieque punetorum marginalium nigro-fuseis. Ö. Mit grossem Unrecht habe ich sie bisher für einerlei mit der vorigen gehalten. Ihre ziemlich dieken, ungezähnten, einfarbigen Fühler, das wie bei Signella gefärbte zweite Tasterglied, die stumpferen, breiteren Flügel, die Gestalt des Schulterflecks und die Lage des zweiten Oostalflecks weit vor der Mitie unterscheiden sie sehr sicher. Kleiner als Mendosella.. Die weisse Kopfbeschuppung stieht gegen den dunkel bestäubten Rückenschild auffallend ab. An den wie bei Signella ete. gefärbten Tastern ist das Endglied verhältnissmässig länger. Fühler ziemlich dick, fadenförmig, am Ende etwas dünner, ungezähnelt, einfarbig gelbbräunlich, am Wurzelgliede auf der Innenseite weisslich. Beine heller braun als bei Mendosella, weissfleckig, die hin- teren fast weisslich. Hinterleib staubgrau, am Bauche weiss- lich; Afterglied länger und zugespitzter als bei Mendosella. Vorderflügel 3 Linien lang, ziemlich schmal, nach hinten wenig erweitert, am Ende stumpfer als bei Mendosella, gelb- lich weiss, bräunlich bestäubt. Der schwarzbraune Schulter- fleck ist eckig, nicht in eine Spitze gegen die Falte ausge- zogen. . Der folgende länglich viereckige Costalfleck liegt bei 1/, der Flügellänge, also gleich hinter dem obern Discalpunkt, der etwas grösser ist als der untere, in der Falte liegende. Der dritte Costalfleck ist kleiner als der zweite und weniger eckig. Der starke Punkt auf der Querader hängt nicht mit dem verloschenen Fleck des Innenwinkels zusammen. Die Reihe grober Punkte vor dem Hinterrande ist zusammen- geflossen und nicht auf den Vorderrand fortgesetzt. Hinterflügel stumpfer. und: breiter als bei Mendosella, ein- farbig grau, lichter gefranzt. Unterseite hellgrau; der Vorderrand der Vorderflügel ist von der Mitte an in einer sich verbreiternden Linie weisslich. Es ist wahrscheinlich, dass, wenn mehr Exemplare vor- lägen, diese in der Flügelzeichnung einige Abweichung von der beschriebenen zeigen‘ würden. Aber in der Hauptsache 10* 140 werden sie sicher übereinkommen, und ich ‘befürchte nicht, dass die nach einem Exemplar verfasste ‚Beschreibung die Art verkennen lassen wird. Löw fing dieses Exemplar zu zz Mai an der Südwest- ecke Kleinasiens bei Makri. In dieses Genus gehört noch eine kleine Südrussische Art, deren Beschreibung ich hier folgen lasse. Symm. Cedestiella n. sp. Palporum articulo seeundo exterius fusco, antennis erenu- latis, fuscescentibus; alis angustis , anterioribus albis, fusco- pulverulentis, macula humerali, arcu disei ante medium, ‚puncto venae transversae, macula anguli dorsalis serieque punctorum marginalium füseis, de, Sie zeichnet sich vor den grösseren Ar ten aus sowohl dureh ihre sehr schmalen Flügel, wie durch den Mangel der Flecke des Vorderrandes der vorderen mit Ausnahme "des Schulter- flecks. Der glatte Kopf ist weiss mit sehr wenig gelblicher Bei- mischung. Die Taster ebenso, am zweiten Gliede auswärts braun; das dritte nur halb so lang wie das zweite. Sauger eingerollt,. braun, weisslich beschuppt. Fühler kurz und:dick, fadenförmig, nach aussen etwas verdünnt, sehr schwach ge- kerbt, hellbräunlich, durch die abgesetzten Glieder scheinbar geringelt; Wurzelglied weisslich. Rückenschild gelblich weiss, vorzüglich vorn braunstaubig. Die 4 Vorderbeine auswänls hellbraun, an den Füssen lichter mit weissen Enden der Glieder. Hinterleib hell staubgrau mit etwas verlängertem, hellerem Afterbusch. Vorderflügel 2%, Linien lang, schmal, nach hinten nicht erweitert, am Ende wegen der verlängerten Franzen- ziem- lich stumpf gerundet, weiss, durch bräunliche Stäubehen etwas grau erscheinend. Die Flecke und Punkte sind etwas ver- flossen und ziemlich hell braun. Ein kleiner Fleck liegt auf der Wurzel des Vorderrandes. Die beiden groben Punkte im Mittelraum vor der Mitte sind zu einer gebogenen, nach aussen hohlen Linie, die sieh in der Falte etwas hinzieht, vereinigt. Auf der Querader liegt ein dem Vorderrande ziemlich nahe kommendes Fleckchen, und fast senkrecht unter ihm ein grösserer, zerflossener Fleck auf dem Innenwinkel. Am Hinterrande bringen gehäufte ‘braune Stäubchen eine dünne Linie hervor, die sich über der Flügelspitze an zwei grössere, längliche, getrennte dunklere Punkte des Vorder- randes anschliesst. In den hellen Franzen umzieht eine Reihe feiner bräunlicher Stäubehen den Hinterrand. 141 Hinterflügel schmal, spitz, mit sanft convexem Hinter- rande, grau; die helleren Franzen mit gelblicher Wurzellinie. Unterseite hellgrau; die hellen Franzen der Vorderflügel lassen. deren am Ende verschmälerte und zuletzt abgerundete Gestalt scharf hervortreten. Mein einzelnes: & wurde mit mehreren durch Christoph bei Sarepta im Juli gefangen. 9. Gelechia. Gel. albifemorella Hofm.*). ' Entom. Ztg. 1867 8. 204, Gel, caleinella Z. in lit. Thorace, capite palpisque lb, horum artieulo terminali nigro-bicineto, antennis albo nigroque annulatis; alis albidis, anterioribus ceinereo-nebulosis, striga obligua ante medium, puncto geminato medio striolaque venae transversae atris, ferrugineo-cir cumdatis, fascia alba, fraeta, postiva, apice alae obseure einereo. 32. Eine der .grössten Arten, einigermassen vom Ausschen der viel kleineren Endrosis fenestrella, in die Verwandtschaft der Gel. longicornis gehörig. Kopf und Rückenschild weiss, letzterer etwas grau be- stäubt. Fühler dünn, weitläuftig sehr fein gezähnelt und microscopisch pubeseirend gefranzt, schwarz und weiss ge- ringelt; das schwärzliche Wurzelglied an der Spitze und auf der Unterseite weiss. Taster lang, aufgekrümmt, weiss, das zweite Glied zusammengedrückt, unten locker beschuppt, aussen an der Wurzel und öfters vor der Spitze mit einem grauen Fleckchen; das dünne dritte Glied so Jang wie das zweite, vor der Mitte und vor der Spitze mit einem schwarzen Ringe. Sauger lang, eingerollt, gelblich, an der Wurzelhälfte weiss beschuppt;. über der Wurzel liegt ein Paar zwei- gliedriger ; zugespitzter weisser Lippentaster gegen einander gerichtet. Die. 4 vorderen Beine sind an den weissen Schen- keln grau bestäubt, an den Schienen schwärzlich mit 'weiss- lichen Flecken, an den Füssen tief schwarz mit breiten .. .*) Durch Herrn Dr. Hofmann erfahre ich, dass die Art, die ich als Gel. calcinella mehrfach verschickt habe, dieselbe ist wie die von seinem Bruder Ernst Hofmann beschriebene albifemorella, und der Vergleich der Beschreibung überzeugt mich von der Richtig- keit dieser Angabe. Da ich aber an 50 Exemplare in beiden Ge- schlechtern vor mir hatte, so glaube ich, meine Beschreibung, die doch ein wenig von jener abweicht (z. 'B. darin, dass sie keines röthliehen Schimmers in der Grundfarbe der Vorderflügel ee nieht unterdrücken zu dürfen, 142 ‘ weissen Enden der Glieder; die Hinterbeine unrein gelblich weiss, an der Rückenschneide der zusammengedrückten Schie- nen. mit langen, fast hellblonden Haaren, auf der Aussenseite vor den Enddornen mit einem grauen Wisch; an den Füssen weiss, an der Mitte des sehr langen Wurzelgliedes dunkel- grau, an der Wurzel der übrigen Glieder schwärzlich. Hinterleib des S flach, hellgrau mit weisslichen Hintär! rändern der Segmente und. weisslichem Bauche; beim 2 ist er convex, mit langem, abgestutzt kegelförmigem An und hervorstehendem, gelblichem Legestachel. Vorderflügel 4%, —5 Linien lang, ziemlich schmal, nach hinten sanft erweitert, zuletzt zugespitzt, weiss, sehr fein mehlig hellgrau bestäubt, am dunkelsten und dichtesten vor der weissen Querbinde und in dem ganzen Raum zwischen ihr und der Flügelspitze, der bisweilen ganz schwärzlich wird und einige rostfarbene Schuppen enthält. In einiger Entfernung von der Wurzel geht vom Vorderrand schräg nach aussen bis zur Falte eine tief schwarze, hier und da durch etwas Rostgelb unterbrochene Querlinie, hinter welcher die Grundfarbe bis gegen die Mittelpunkte reiner weiss bleibt. Die beiden genäherten, schräg unter einander gestellten, tief schwarzen Mittelpunkte fliessen gewöhnlich in ein Längs- strichelehen zusammen; vor dessen oberem Ende liegt gegen den Vorderrand ein solches Pünktchen, und unter dem unteren Ende ein undeutlicheres in der Falte; sie alle sind von rost- farbenen Höfen umgeben. Ebenso gefärbt ist auch das Quer- strichelchen auf der Querader; 'es liegt in einem verdichteten grauen Nebel, der sich quer über den Flügel zieht und sich auf dem Vorderrande zu einem stärkeren schwärzlichen Flecke verdichtet als auf dem Innenrande. Die weisse, diesen Nebel begrenzende Querlinie ist nach oben verdickt und bei , in einen mit der Spitze saumwärts zeigenden Winkel gebrochen. Am Hinterrande liegt eine Reihe undeutlicher , meist in eine Linie verfliessender Punkte; am Vorderrande vor der Spitze sind 2—3 weisse, 'meist deutliche und grosse Punkte. Franzen weisslich, an der Wurzel und besonders über der Flügelspitze grau bestäubt. Hinterflügel weisslich, schimmernd, gegen die vortretende Spitze sehr. wenig grau. Die Querader ist meist als ein ver- loschener grauer Strich kenntlich. Franzen schmutzig gelblich weiss, am Vorderrande fast grau; die Wurzellinie gelblich. ‚ Unterseite der. ‚Vorderflügel hellgrau, an. den ‚Rändern dunkler; am Vorderrand. ist bei %, ein grauer Fleck; vor diesem eine weissliche Stelle, eine grössere hinter ihm, auf welche 2—3 recht deutliche weissliche ‚Fleckchen bis zur 143 Flügelspitze in den Franzen folgen. Die Hinterflügel sind am Vorderrande grau bestäubt, in der Spitze am dunkelsten. Das 2 unterscheidet sich ausser den gewöhnlichen Merk- malen nur durch schmälere, mehr zugespitzte Flügel. Sie bewohnt bei Raibl vom 25. Juni an bis nach der Mitte des Juli nur das unbewachsene, grobe, grosssteinige Kalkgeröll, am meisten am Königsberge hinter der Lawinen- mauer. Sie sitzt unter den Steinen und wird nur durch Er- sechütterung derselben bewogen, hervorzukommen. Dann fliegt sie dieht über dem Gestein 8—10 Schritt weit schnell hin, läuft auf dem Stein, auf den sie sich niedergelassen hat, mit grosser Hurtigkeit hin und sucht unter ihm oder unter den benachbarten Steinen im Dunkeln einen neuen Versteck. Im Sonnenschein ist sie fast nicht zu fangen. Wegen ihrer weiss- lichen Farbe entschwindet sie auf dem blendenden Gestein schnell dem Auge, oder wenn man auch den Stein kennt, unter dem sie sich versteckt hat, und hebt ihn vorsichtig auf, so huscht sie gewöhnlich an einer ganz unerwarteten Stelle hervor und sucht schnell das Weite. Ihre ungewöhnliche Behendigkeit lässt die Jagd selbst bei trübem Wetter oder Regen häufig missliogen. Weil aber die Steine durch den Regen dunkel werden, und das Thier dann auch nicht so wild fliegt, viel leichter sichtbar bleibt und sich weniger tief ver- kriecht, indem es bisweilen schon zufrieden ist, sich in eine Vertiefung an der Seite eines Steins zu drücken, so ist dies die für den Fang allein geeignete Zeit. Wovon die Raupe leben mag, darüber vermag ich keine Vermuthung aufzustellen. Selbst wenn der Schmetterling sich auf der Flucht nach einer etwas bewachsenen Stelle hin verirrt hat, so sieht er bald seinen Irrthum ein und kehrt nach seinen geliebten Steinen zurück. Ohne Zweifel hat er in den Kalkgebirgen eine weite Verbreitung. Ein altes Exemplar aus Krain besitze ich seit vielen Jahren, und in Wocke’s Sammlung sah en ein paar, deren Vaterland ich aber nicht kenne. A Gel. Laceratella n. sp. Capite palpisque albis, horum articulo secundo exterius praeter apicem fusco, antennis fuscis totis; alis anterioribus subelongatis, albidis, fuscescenti luteoque adspersis, strigula ex humero obliqua,; acuminata arcuque crasso, costae insi- stente, läcerato nigris. Sie ist sehr auffallend gezeichnet, so dass ihre Verwandt- schaft nicht leicht anzugeben ist: auf den weisslichen, hier und da dunkler bestäubten Vorderflügeln hängt ein dicker, schwarzer, etwas zersplitterter und unregelmässiger Bogen mit dem einen Ende weit vor der Mitte, mit dem andern 144 weit hinter. derselben vom. Vorderrande herab. Ungeachtet dieser auffallenden Zeichnung scheint sie. doch in die Gruppe der Dianthaceenbewohner zu Behönen; In der, Grösse. stimmt sie mit Mulinella. Kopf rein ‚weiss.‘ Fühler. ‚sehr fein weitläuftig gezähnelt, braun mit ganz schwarzem Wurzelgliede. Taster weiss; das Wurzelglied. und: das auf der Schneide locker beschuppte, zu: sammengedrückte zweite Glied auswärts am Ende: gebräunt, das; dritte:Glied. etwas kürzer als das zweite, dünn und spitz, einfarbig weiss. . Sauger kurz und zusammeneerollt. Rücken- schild: weiss, hinten ‘dunkler. bestäubt;. Schulterdecken vorn braun, hinten ‚rein weiss.. oder gelblich angeflogen. Die-4 vor- en :Beine auf. der -Lichtseite. rauchbraun;; -Mittelsehienen bleichgelb gefleckt; Füsse braun ‚mit gelblichen Enden der Glieder. ..An. den Hinterbeinen sind. die ‚zusammengedrückten Schienen auf ‚den Schneiden, besonders ‚lang,.aul der 'obern, hellblondhaarig, ‚auswärts .braunstaubig, 'an.der Wurzel, der Mitte, und dem Ende weisslich;, die Füsse. wie ..die übrigen, nur. heller. —, Hinterleib ‚grau, mit bleich gelblichem, an.der Seite gegen’ die Wurzel'srauem Bauche. Vorderflügel: 3%, ‚Linien . lang, ‚etwas gestreckt, A hinten allmälig. erweitert, dann. zugespitzt,. weiss, durch zer- streute braune und lehmgelbliche Schuppen: getrübt.! Von der Schulter kommt ein sehr .sehräger schwarzer, Strich, der sich nach unten verdünnt und dann unterhalb der Falte, in: einem kurzen Längsstrieh hinzieht. Durch einen weisslichen, schma- len Raum ‚getrennt folgt. die. Hauptzeichnung: der grosse, unregelmässige, schwarze Bogen, der ‚mit seinen, Enden auf dem Vorderrande ruht; sein hinterer' Arm .ist dicker. als sein vorderer;-und. in Längsstriche aufgelöst,. deren Zwisehenräume mit, Lehmgelb ausgefüllt sind; der vordere‘ Arm , fliesst, an seinem. unteren Ende mit, einem. dicken, schwarzen, ‘in. der Falte liegenden Längsstrich zusammen. Der halb eiförmige Raum zwischen diesem. Bogen und, dem Vorderrande ist weisslich, am Vorderrande mer oder weniger breit grau- staubig. Ira dem Bogen folgt eine breite weisse Färbung, die. schräg ‚vom Inıienrande, aufsteigend.und saumwärts, geneigt bis zum. Vorderrande ‚reicht: und. die beiden Gegenflecke ver- tritt. Hinter ihr ist ein .braun und. ‚gelbstaubiger ‚Fleck: vor der schmalen weissen Hinterrandslinie, in weleher eine Reihe undeutlicher schwarzer Striche liegt. Franzen heil; staub- grau, ‚auf der ‘Wurzelhälfie ‘dunkler. | Hinterflügel ‚breiter'als die Vorderflügel, mit wenig scharf vortretender Spitze, schimmernd hellgrau; ‚Franzen, staubgrau mit. kaum. hellerer. Wurzel. 1, Unterseite ‚grau;'idie Vorderflügel vor der Spitze mit 4 145 sehr verloschenen 'gelblichen Selirägstrichen; die Hinterflügel etwas heller. Nur’3°& fing ich’ von dieser Art unterhalb Raibl im Bette des Baches auf einer trockenen, reichlich mit Caryo- phyllaceen bekleideten Stelle, wo ich sie am 23. und 25. Juli vom Knieholzgesträuch abklopfte; das eine ist schon ver- flogen. Ein viertes entkam mir am 27. Juli, nachdem ich es genau besehen hatte. Gel. Alsinella n. sp. Thorace eapillisque fusco-griseis; palporum articulo se- cundo exterius tertioque toto fuseis, antennis fusceis, obsolete pallido-annulatis; alis ant. elongatis, fusco-griseis, fascia ab- rupta ante medium obliqua, inferius inerassata maculaque venae transversae nigris, maculis duabus oppoösitis postieis parvis, pallide ochraceis, spatio post eas nigro. &2. Ganz nahe verwandt mit.der gleich grossen Maculiferella, aber eigene Species, die am sichersten dadurch zu unter- scheiden ist, dass auf den Vorderflügeln der Raum zwischen dem schwarzen Queraderfleck und den beiden hellgelblichen Gegenflecken bei ihr die nur bräunlich bestäubte Grundfarbe hat, während er bei Maeuliferella durch einen röthlich ocher- farbenen, unbestäubten Fleck ausgefüllt ist. Ausserdem ist die ganze Flügelfläche trüber und gröber bestäubt und vor und hinter dem dicken, schwarzen, bindenförmigen Schräg- strich, ‘der sich in einiger Entfernung von der Wurzel aus dem Vorderrande herabzieht, nicht röthlich, sondern so bleich- gelb wie in der hellen Stelle vor dem schwarzen Fleck der Oueraikr. Diese letztere helle Stelle bildet nur sehr undeut- lich das obere abgestumpfte Ende eines auf dem Innenrande ruhenden, gegen diesen hin braunstaubigen Dreiecks. Wie bei Maculiferella ist die Zeichnung einiger Veränderlichkeit unterworfen. Der dicke, bindenförmige, bis zur Falte rei- chende Schrägstrich bleibt 'entweder frei, oder er fliesst mit dem im Mittelraum dahinter. liegenden schwarzen Punkt zu- sammen und ist so unterwärts unförmlich verdickt. Der Queraderfleck ändert in der Grösse und tritt öfters wenig aus dem umgebenden verdunkelten Grunde hervor. Die beiden senkrecht über einander gestellten, bleich gelblichen Gegen- llecke verlängern sich einwärts mehr oder weniger und bilden dann einen stumpfen, mit der Spitze nach hinten zeigenden Winkel oder seltener eine fast gerade, in der Mitte verdünnte oder durchbrochene Querlinie. Der Raum dahinter ist schwarz, am Vorder- und Hinterrande hell und braun bestäubt, am Vorderrande weniger breit als bei Maculiferella. '— Die Fär- 146 bung des Körpers ist wie bei dieser, auch das Gesicht ebenso bleichgelb. ‘ Das Räupchen, das ich genau zu beschreiben versäumt habe, ist hellgrün ‚mit schwarzem ‚Kopf und Rückenschild. Es, lebt an Alsine verna var. alpestris, die unten am Königs- berge ‚bei Raibl in dem zerkleinerten Kalkgeröll rasenförmig in: grösster Menge wächst, zwischen ‚ein paar durch weisse Seide zusammengezogenen Blütenstielen und nährt sich von den Blütentheilen. Ende Juni erwachsen, verpuppt es sich am Boden in leichtem Gespinnst.‘' Es findet sich ‘dort in grosser Menge, indem es fast auf keinem Rasen fehlte und auf jedem in Mehrzahl vorhanden war. Weil es aber wan- dert, so dass oft leere Wohnungen angetroffen werden, so sammelte ich sie am besten, indem ich die ganzen Rasen ausriss und: zu Hause ausschüttelte. Aus schlecht schliessenden Behältern entkommen sie leicht... Die Schmetterlinge krochen mir erst nach dem Anfange des August in Wien aus., Ein einziges Exemplar, ein $, fing ich am 18. Juli zusammen mit Saginella. | .. Gel. Saginella n. sp. ! Minuta, thorace, capite palpisque albis, antennis nigro albidoque annulatis; alis anterioribus albis, basi macula costae magna ante medium, fascia post medium superius dilatata apiceque alae nigris 3%. Noch kleiner als Maculiferella, dieser verwandt, in der Färbung einigermassen der Gel. maculea ähnlich, aber durch die tiefschwarzen grossen Flecke und Binden auf dem weissen Grunde der Vorderflügel vor allen nahen und fernen Verwandten ausgezeichnet. | Kopf und Rückenschild weiss, ganz ungefleckt. Taster rein weiss, nur am Wurzelgliede auswärts braun; das dritte Glied etwas kürzer als das zweite. Sauger kurz, aufgerollt, gelblich. Fühler schwarz, weisslich geringelt, mit schwarzem Wurzelgliede. Die 4 vorderen Beine weisslich, auf der Licht- seite schwarz, an den Schienen weissfleckig; alle Füsse schwarz mit weissen Enden der Glieder; die Hinterschienen zusammen- gedrückt, auf der .obern Schneide hell blondhaarig, auf der Lichtseite braun, vor jedem Dornenpaar und am Ende weiss- lich. — Hinterleib des $ flach, grau, am Bauche gelblich weiss, an jeder Seite mit einer nach hinten verengerten dun- kelgrauen Fleckenreihe; Afterbusch zugespitzt, staubgrau, an der Seite schmal weisslich. Der Legestachel des ? steht aus dem dünnen kegelförmigen, gelblichweissbehaarten Afterseg- ment hervor. Vorderfligel 2—2'/, Linie lang, ziemlich gestreckt, nach 147 hinten wenig erweitert, mit abgerundeter Spitze, weiss, schwarz gezeichnet, Die ganze Wurzel ist durch einen grossen, aus- wärts gerundeten Fleck eingenommen. Vor der Flügelmitte geht vom Vorderrande ein grosser, unterwärts erweiterter, bindenförmiger Fleck schräg herunter, welcher mit dem schief abgeschnittenen, sehr verdunkelten Ende über die Falte reicht. Hinter der Flügelmitte ist eine breite, gegen den Innenrand verengerte, in der Mitte verdunkelte Binde. ‘Der ‘Grund vor ihr ist etwas schwarz bestäubt; hinter ihr ist er reinweiss und bildet eine am Vorderrande erweiterte und nach hinten überhängende Binde. Zwischen dieser ‘und der Flügelspitze ist der Raum mit einem aus groben, schwarzen Schuppen bestehenden Fleck ausgefüllt.‘ Franzen hellgrau mit einem schwachen, dunkleren Schatten. : Hinterflügel so breit’ wie die Vorderflügel, mit deutlich vortretender Spitze, schimmernd weissgrau; er hell- staubgrau. Unterseite der Vorderflügel hellgrau, bisweilen mit mait durchscheinender weisser hinterer Binde; Hinterflügel wie oben, doch am Vorderrande hellgrau bestäubt. Ich entdeckte diese kleine Art bei Raibl am Fusse des Königsberges zwischen der Mauer und dem am Bache liegenden Bleiwerk. Sie war nicht selten unter einem Knieholzstrauch, wo ich sie durch Wühlen im Grase zum Auffliegen brachte, worauf sie sich an Grashalme und Nadeln setzte. Da ich sie für den Schmetterling der Alsineraupe 'hielt, so wunderte ich mich sehr, dass ich sie trotz allen Suchens nirgends weiter auffinden konnte, als nur noch unterhalb des Bleiwerkes in zwei Exemplaren, die ich auf dieselbe Weise aufstörte. Ihre Flugzeit war vom 15.—27: Juli. Gel. Trauniella n. sp. Thorace, capite palpisque niveis, horum 'articulo termi- nali nigro-consperso, antennis albo nigroque annulatis, alis anterioribus atris, fasciis tribus niveis (prima et seeunda abruptis, tertia postice excavata), eiliis einereis. 57. Sie ist der Viduella in der Flügelzeichnung sehr ähnlich, aber sogleich durch den überall schneeweissen Rückenschild*), dann aber noch durch geringere Grösse, schmälere Flügel und andere Gestalt der weissen Binden zu unterscheiden; Mit Quadrella stimmt sie in der Farbe des Rückenschildes, und einigermassen in der Zeichnung. ' Aber statt ‚der dritten Binde der Trauniella hat Quadrella zwei scharfbegrenzte Ge- *) Bei meinen 5 Weibchen der Viduella ist er wie beim Männ- chen schwarz, gegen Wocke’s Angabe in der Ent. Zeit. 1862 $. 238. 148 genflecke; der untere schliesst sich 'an die weisse Farbe der Hinterrandfranzen :an,: während. bei’ Trauniella die Franzen dunkelgrau sind und sich nur um. die ‘Flügelspitze weissgrau färben; aueh ‘ist die Lage ‚der zwei vorhergehenden Zeich- nungen bei der 'grössern, Quadrella anders als bei: Trauniella. Kopf und Thorax rein’ weiss. Ebenso die Taster, an denen das zweite Glied zusammengedrückt und unten locker beschuppt, das dritte verdünnt, von gleicher Länge, feinspitzig und mehr. oder wenig: schwarz: besprengt 'ist. : Der aufgerollte Sauger ist weissbeschuppt: : Die feingezähnelten Fühler: sind. schwarz und weiss 'geringelt, das :Wurzelglied schwarz, an.‘der Spitze‘ und der Unterseite weiss. _Brust weiss. Schenkel weiss, latissima, 3, 4,5 paullatim decerescentibus, interstitiis dense fulvo pilosis; pedibus antieis validissimis. Ö&. Longit. 144—-150 mill., Latit. 41—46 mill. Patria: Insula Viti-Levd. E Museo Dni C. Godeffroy ad deser. communicatus. Für die nachfolgende Beschreibung der mit hoher Wahr- scheinlichkeit zu Macrotoma heros gehörenden Larve bin ich meinem larvenkundigen Freunde, Herrn Dr. Cande&ze in Liege, zu Danke verpflichtet. Kopf halb eingeschlossen in den Prothorax, halb so breit ‚ als der letztere, der Mund nach vorn gerichtet; Oberseite mit einer mittleren Längslinie, zwei leichten Eindrücken und groben zerstreuten Punkten, der obere Vordertheil mit vier dicken _ längsgerunzelten Höckern, zwei nahe der Mittellinie, zwei seit- lich, mit Höhlen für die Aufnahme der Antennen; zwischen jedem mittleren und dem entsprechenden seitlichen Höcker ist eine breite glatte Vertiefung, hinterwärts durch einen Bogen- rand begrenzt. Unterseite halbkreisförmig ausgeschnitten für die Mundtheile. — Fühler sehr klein, bestehend aus einem eiförmigen End- gliede, das in zwei concentrischen Wülsten steckt, welche an- statt der übrigen Glieder dienen. Drei kleine Ocellen in gerader Linie dieht zusammen- gerückt ausserhalb und ein wenig unterhalb der Antennenbasis. Epistom (chaperon) trapezlörmig,, durch seine helle ‘Farbe von den umgebenden Theilen, w elche schwarz sind, ab- ‚stechend. Labrum abgerundet, zewölht (bombe&), ‚nach vorn stark. behaart. Mandibeln sehr Bl kurz, ee. are nach 214 innen concav, nach aussen convex, rauh gerunzelt und mit Eindrücken versehen. Maxillen fleischig, ebenso die Zunge und die Basis der Palpen, alles gleichwie die Palpen selber nach dem Typus der Longicornenlarven geformt. Prothorax ansehnlich, beinahe zweimal so breit wie lang; consistenter als der Rest des Körpers, namentlich ober- halb, das obere Schild mit zahlreichen kleinen Runzeln und borstentragenden zerstreuten Punkten versehen, jederseits mit einer Furche, die nicht bis an den Vorderrand reicht; auf der Unterseite sind einige mehr oder minder tiefe Furchen bemerk- bar und einige Falten, von denen zwei besonders starke sich an den Seitenenden des Bauchringes befinden. Mesothorax und Metathorax sehr kurz, durch einen ein- fachen Wulst vertreten, der nur unterhalb zweitheilig i»t. Abdomen mit neun Segmenten; die sieben ersten nehmen allmälig an Grösse ab und tragen nach unten wie nach oben hornartige (subcornes) Disken; die oberen Disken sind durch zwei Querfurchen in drei Wülste getheilt; bei den untern be- merkt man nur eine Querfurche; die drei letzten Segmente zeigen aul den Seiten Längswülste. Das letzte Segment ist weitgebaucht, sackförmig, ıvit einer Menge feiner Runzeln und hat unterhalb zwei Runzeln in Gestalt eines V, auf der Spitze und ein wenig darüber befinden sich drei Wülste, umschlossen von einer kreisförmigen Furche, dazwischen befindet sich die dreieckige Analöffnung. Beine sehr klein, bestehend aus den normalen vier Gliedern. Die Stigmen in der Normalzahl; das erste Paar in der Furche belegen, welche den Prothorax vom nächsten Seg- mente trennt, die acht übrigen auf den Seiten der acht ersten Segmente des Abdomen. Die Stigmen des ersten Paares sehr gross (long. 6 mill., larg. 2, mill.), die übrigen halb so gross. | | Der Leib, von der Gestalt eines sechsseitigen Prisma, ist glatt, mit wenigen verstreuten Härchen; die Farbe gelbweiss, nach hinten zu ins Braune ziehend. Der Kopf schwarz, das Epistom, die Maxillen und die Zunge gelblich. Die Länge der Larve beträgt 75 mill., die Breite des Prothorax 27 mill. Die „hohe Wahrscheinlichkeit“, weshalb die vorstehend beschriebene Larve zu unserm Käfer qu. gehört, entnehme ich besonders daraus, dass mir auch noch eine mit beiden zusammen gefundene Sub-imago vorliegt, welche in Betreff des Hintertheils noch dieselbe Structur der Segmente, der 215 Stigmen zeigt, während vorne bereits die Mundtheile, Fühler, Beine ete.: des vollständigen Käfers deutlich vorgebildet sind. . Nur eins ist zu bedauern,: dass nämlich Herr Dr. Graeffe bei dem Einstecken der Larven und dieser Halblarve in Spiritus nicht vorher ihre Grösse in Hatura gemessen und noltirt hat; denn da er (aus begreiflicher Oeconomie mit dem Raum) soviel Larven in dasselbe Glas hineingethan hat, % irgend darin unterzubringen waren, haben dadurch nothwendig diese weichen Körper sich auf ein Minimum zusammengedrückt, aus welchem ihre ursprüngliche Ausdehnung — (namentlich nach der Länge hin) nicht mehr mit Sicherheit zu erkennen ist. Ein Todtenkranz. — Bernt Wilheim Westermann it am 10. März d. J. in Copenhagen gestorben. Geboren ebenda am 2. October 1781 hat er das seltene Alter von beinahe 87 Jahren erreicht, und es liegt in diesem Umstande zugleich die Erklärung, dass selbst seine in Jahren vor- gerückten Freunde doch neben ihm und seiner hohen Lebens- ziffer das Gefühl haben mussten, zu einer jüngeren Generation zu gehören. | Das Wenige, was ich über seine äusseren Lebensschick- sale in Erfahrung gebracht habe, beschränkt sich darauf, dass er als junger Mann sich dem Kaufmannsstande gewidmet hatte, mit Glücksgütern nicht gesegnet war, in seinen zwan- ziger Jahren eine Reise nach dem Cap unternahm, diese naclı Bengalen und Java ausdehnte, und von dort in wohlhabenden Umständen nach seinem Vaterlande heimkehrte. Die Anlage und der schwunghafte Betrieb einer grossen Zuckersiederei steigerten sein Vermögen von Jahr zu Jahr. . Dass er von seinen bedeutenden finanziellen Mitteln im Interesse der Humanität jederzeit freigebigen Gebrauch ge- macht, rühmt ein einfach und herzlich geschriebener Artikel im Copenhagener Dagbladet vom 12. März. Wer den alten Herrn persönlich gekannt hat, wird darüber nicht im Zweifel gewesen sein, dass dem wohlwollenden Ausdrucke seines Gesichtes ein wohlwollendes Herz vollkommen entsprach. Hier an dieser Stelle habe ich von Westermann dem Entomologen zu reden. Wer seine Bedeutung nach Dr, Hagen’s 216 Bibliotheca Eintomologica bemessen wollte, würde freilich als einziges Werk W’s nur einen an Wiedemann gerichteten Brief finden, in welchem sich W. über einige Speeialien aus- spricht, wo und unter welchen Umständen er einige Inseeten am Cap, in Bengalen, in Batavia gefunden hat. Indessen aus diesem einen Briefe, den auch Silbermann der Uebersetzung in seinet. Revue. werth befunden hat, gelit deutlich genug hervor, mit welcher Liebe und Aufmerksamkeit der junge W. die Entoma aller Ordnungen beobachtet und gesammelt hatte. Zu diesem Briefe vom Jahre 1821 gesellt sich 4 Jahre darauf ein Testimonium der anerkennendsten Art, ausgestellt von dem damals als Besitzer der reichsten Käfersammlung von allen Coleopterophilen anerkannten Grafen Dejean, einem der Haudegen von Napoleon’s des Ersten T'afelrunde. Dejean sagt in seinem monographischen Carabidenwerk (Species vol. I. pag. XXIX.): Westermann, negoeiant & Copenhague, a reside pendant plusieurs anndes aux Indes orientales. 11 possede une tres belle collection, et il a bien voulu me faire plusieurs envois de la plus grande beaute. Wenn ich nun aus eigener Erfahrung und aus mündlichem Verkehr mit verstorbenen und lebenden Koryphäen unserer Wissenschaft, Klug, Erichson, Germar, Mannerheim, West- wood, Burmeister, Candeze und Anderen hinzufüge, dass sie Alle einstimmig darin waren, Westermann besässe eine der schönsten Sammlungen und (was mehr sagen will) sei im entomologischen Verkelire der nobelste, freigebigste, mit seinen Materialien zur Förderung jedes wissenschaftlichen Unternehmens bereitwilligste Mann, so wird man mir leicht einräumen, dass er auclı ohne Schriltstellerei auf das Gedeihen der Entomologie einen sehr: hoch anzuschlagenden Einfluss während eines langen Zeitraums geübt hat. Seine persönliche Freundschaft mit. den Herren Professoren Reinhardt (+) und Schiödte vom Zoologischen Museum der Universität, mit Prof. Hornemann (+), dem Director des botanischen Gartens, mit dem verdienstlichen Hymenopterologen Chr. Drewsen auf Strandmöllen, sein brieflicher und persönlicher Verkehr mit namhaften Entomologen des Auslandes erhielten sein Interesse an seiner Lieblingserholung fortdauernd lebendig und auf der Höhe der Wissenschaft. 217 Es sollte mich gerade nieht wundern, wenn ‘in unserer am Dämon der Verkleinerungs-Opposition leidenden Zeit ein Splitterrichter es bedauerlich betonen wollte, dass W. seine Sammlung nur vollständige, sauber gehaltene Tide plare aufnahm. Zweierlei hätte ich darauf zu entgegnen. Erstens giebt es Naturen, denen Sauberkeit angeboren und durchaus unentbehrlich ist: auch wird darüber kaum Zweifel sein, dass ein schlecht ‚gespiesstes, zur Hälfte zerbrochenes Inseet zwar noch hohen wissenschaftlichen Werth ' haben kann, aber doch dem lebhaften Wunsche Raum lässt: „ach wäre es doch besser gehalten!“ Zweitens hatte: sich W. in seiner Lieblings-Ordnung, den Käfern, doch mit der Zeit dazu bekehrt, der “systematischen Vervollständieung zu Liebe das Princip der äusserlichen Eleganz zurücktreten zu lassen und auch unvollkommene Exemplare da einzuordnen, wo keine bessern zu haben waren. Ueberdies war es gerade W. am wenigsten zu verargen, wenn er einen Widerwillen hatte; elend tractirte Insecten aufzunehmen, Er, der von seinen Reisen viele Tausende der musterhaftest behandelten Kerfe heimgebracht und damit den Grund seiner von allen Sach- verständigen bewunderten Sammlung gelegt hatte. Noch eines ganz eigenthümlichen Umstandes habe ich zu gedenken. W. hatte in seinen späteren Jahren das Unglück, das Gehör immer melır einzubüssen, so dass die mündliche Unterhaltung mit ihm in’ der letzten Zeit beinahe unmöglich wurde. Nun ist es eine ziemlich allgemeine, recht betrübte Erfahrung, dass mit der zunehmenden Taubheit der daran Leidende immer melır und mehr aus dem menschlichen Ver- kehr und Interesse heraustritt, dass er dem Argwohn, dem Misstrauen je länger je mehr anheimfällt und auf diesem Irrwege in der Regel seinen Umgebungen das Leben bitter ersch wert. | Gesegnet sei die Entomologie! Denn gewiss hat es W. ihr vorzugsweise zu danken gehabt, dass seine freundliche wohlwollende Seele jenes körperliche Leiden zwar mit schmerz- lichem Entsagen aber ohne allen Rückschlag auf die gute Laune, auf die humane Grundstimmung ertrug. Wenn er mit seinen Kindern und Enkeln freundlich gescherzt hatte — er verstand meist vortrefflich ihre Zeichen oder auch die Bewegung ihrer Lippen — und wenn er den Zeitpunkt ge- kommen glaubte, dass das junge Volk lieber unter sich un- gestört plaudern oder spielen wollte, so zog er sich in sein Museum zurück, studirte aus alten oder neuen Monographien den Namen für ein ungetauftes Inseet heraus, oder beschäftigte sich mit Umpräpariren, mit Sendungen, Correspondenzen: genug, die Entomologie war das Zaubermittel, ihn durch 15 218 ihren unersehöpfliehen Stoff immer von neuem fesselnd und angenehm zu beschäftigen und ihn vor dem zuletzt menschen- feindlichen Verkümmern der meisten Taubgewordenen gnädig zu bewahren. Zwar ist Westermann’s entomologischer Schatz zunächst an. seinen Solın vermacht, doch hat sielı dieser bereits dahin ausgesprochen, dass er den Intentionen seines würdigen Vaters am sichersten zu entsprechen glaubt, wenn er das kostbare Museum der Obhut der Copenhagener Universität anvertrauet. Da Prof. Schioedte an der Spitze der entomologischen Section steht, so bleibt in dieser Beziehung weiter nichts zu wünschen. Die Westermann’sche Sammlung ist nicht bloss reich an kost- baren Seltenheiten, sondern noch mehr ausgezeichnet durch viele typische Exemplare, welche am einfachsten und schla- sendsien beweisen, in wie musterhafter Weise der Entschlafene seine entomischen Schätze für die Wissenschaft nützlich und segensreich zu verwalten verstand. C. A. Dohrn. Mit wehmüthiger Freude lege ich auf das Grab des verehrfen Entschlafenen noch eine schöne Blume der An- erkennung, welche ich einem Briefe des hochverdienten Herrn Etatsrath Prof. J. Steenstrup vom 29. März wörtlich entnehme: „Den Verlust unseres alten biederen, herrlichen Wester- mann bedauern wir sehr. Wann werden wir wieder einen solehen Mann in unserm kleinen Lande treflen? Noch in den letzten Tagen liess er sich Kästelıen und Schubläden seiner prächtigen Sammlung bringen, damit er seine Augen durelı die Betrachtung der herrlichen und prachtvollen Geschöpfe ergötzen könnte !* 219 Vereinsangelegenheiten. Io der Sitzung am 9. April hatte der Unterzeichnete die traurige Pflicht, den versammelten Mitgliedern die Mit- theilung machen zu müssen, dass der ehrenwerthe Senior un- sers Vereins, unser Ehrenmitglied, Herr B. W. Westermann am 10. März in seinem 97. Jahre an Altersschwäche ent- schlafen ist. Auch der als Besitzer einer exotischen Käfer- Sammlung in weiten Kreisen bekannte Herr M. C. Sommer in Altona ist in der letzten Zeit gestorben. Als neues Mitglied wurde in den Verein aufgenommen Herr G. L. Weyers in Bruxelles. Von Herrn Coleman T. Robinson in New-York ist die erfreuliche Nachricht eingegangen, dass die von ihm gekaufte Schmetterlingssammlung des verstorbenen Diaconus Schlaeger in gutem Zustande dort eingetroffen ist, und dass er bei erster Gelegenheit sechs Bände der Transactions of the Entomol. Society in er ens für die Bibliothek des Vereins ein- senden wird.. Dr. ©. A. Dohrn. 2S=> Die Herren Lepidopterologen des Vereins mache ich darauf aufmerksam, dass unter dem Titel Schetsen ten Gebruike by de Studie der Hymenoptera (Skizzen zum Gebrauche beim Studium der Hym.) soeben ein Heft von 3 Tafeln in Atlasformat bei Martinus Nyhoff in s Gravenhage (im Haag) erschienen ist, welches ihnen dringend empfohlen werden kann. In dem beigegebenen, nur eine Seite [üllenden Texte sagt der Verfasser, mein verehrter Freund Dr. Snellen van Vollenhoven, er habe diese Skizzen, die Gattungen der europäischen Ichneumonen enthaltend, an- fänglich zu seiner eigenen Orientirung (meist sämmtlich nach der Natur, einige nach Ratzeburg und Curtis) gezeichnet. Aufgenommen sind die Genera der „Ichneumonologia Europaea“ mit Einfügung einiger Gattungen aus den „Forstinseeten“ und Weglassung einiger, die wie Baryceros nicht europäisch sind, oder wie Odontomerus äusserst selten vorkommen; ferner 15 Gattungen, von Neueren, vornehmlich Wesmael und Holm- gren errichtet. 15* 2320 Der Herr Autor schliesst das kurze Vorwort mit dem Wunsche: | „Mogen deze schetsen velen het, zelfde vordeel opleveren dat zy my hebben aangebragt, en mogen zy de kwekers van vlinders aansporen, om de by hen uitkomende sluipwespen met een genadig en onder- zoeklievend 008g te beschouwen, dan is het doel der uitgave bereikt“ („Mögen diese Skizzen vielen denselben Vortheil liefern, den sie mir gebracht haben, und mögen sie die Züchter von Schmetterlingen anspornen, die bei ihnen auskommenden Schlupfwespen mit gnädigem und untersuchungliebendem Auge zu beschauen, _ ist das Ziel der Herausgabe erreicht®), ein Wunsch, dem ich mich von ganzer Seele anschliesse. Tafel I. enthält: Ichneumon, Poecilostietus, Ischnus, Stil- pnus, Brachypterus, Microleptes, Mesoleptus, Lampronota (Chalinocerus), Tryphon, Exochus, Cubocephalus, Scolobates, Sphinetus, Trogus, Alomya, Hoplismenus, Cryptus, Phyga- deucn, Mesostenus, Hemiteles, Pezomachus, Phytodietus, Ischno- ceros, Nematopodius. Tafel II: Mesochorus, Plectiscus, Glypta, Lissonota, Poly- sphineta, Sehizopyga, Pimpla, Ephialtes, Rhyssa, Trachy- derma, Metopius, Bassus, Orthocentrus, Euceros, Banchus, Exetastes, Coleocentrus, Arotes, Camploplex, Paniseus, Ano- malon, Ophion, Trachynotus, Pachymerus. Tafel III: Cremastus, Porizon, Atractodes, Hellwigia, Acoenites, Xylonomus, 'Xorides. Von hier ab folgen die Gattungen neueren Ursprungs: Amblyteles, Listrodromus, Eurylabus, Platylabus, Herpestomus, Colpognathus, Dicaelotus, Centeterus, -Phaeogenes, Agrothereutes, Aptesis. 'T'heronia, Polyblastus, Exyston, Pristomerus. Der Verfasser verspricht, dass wenn diese Ichneumonen- Skizzen mit Beifall aufgenommen werden, er in ähnlicher Weise die Braconiden und Chaleiditen (sensw Westwoodiano) folgen lassen wolle. Um meinerseits diesem 'löblichen Vor- haben möglichst die Wege zu ebnen, habe ich angefragt, ob bei Entnahme einer grösseren Zahl von Exemplaren und durch deren Versendung hieher vielleicht ein Partiepreis zu erlangen ist, welcher der Anschaffung förderlich sein könnte. Sobald ich darauf den Bescheid erhalten, werde ich ihn durch dies Blatt veröffentlichen. Dr. C. A. Dohrn. 221 Intelligenz. Die Sammlung europäischer Lepidopteren des im vorigen Jahre hier verstorbenen Oberappellationsrath Dr. Sintenis ist zu verkaufen. Dieselbe befindet sich in drei Schränken und einer Anzalıl loser Kästen. Der eine Schrank, erst vor Kurzem neu gemacht, ist sehr gut gearbeitet und enthält in 35 grösseren Kästen, die oben und unten mit Glas versehen sind, die Rhopaloceren und den Anfang der Sphingi- den. Die Schmetterlinge selbst sind fast durchweg sehr gut gehalten und namentlich die Rhopaloceren in fast allen zu- gänglichen Arten vorhanden. Auch die Sphingiden, Bomby- eciden und Noctuiden sind gut vertreten, sowie auch der An- fang einer Geometriden-Sammlung gemacht und auch von Mierolepidopteren Manches da ist. Wegen der näheren Bedingungen beliebe man «ich direct an Frau verw. Oberappellationsräthin Sintenis, Carlstrasse 1 hier, zu wenden. Auch erklärt sich der Unterzeichnete gern bereit, ernsthaften Reflectanten auf die Sammlung nähere Auskunft zu geben. Dresden, in März 1868. Dr. OÖ. Staudinger. Die Sammlung europäischer Lepidopteren des verstorbe- nen Herrn von Tiedemann auf Russoezyn bei Praust (Danzig) soll verkauft werden. Sie enthält: an Rhopaloceren ---» 501 Species - Sphingiden- --.»-- 168 - - Bombyeiden- »»:»»- 243 - - Noctuiden »».-:..» 752 - - Geometriden »---- 453 E - Microlepidopteren - 1150 - 3262 Species, wobei die im Heydenreich’schen Catalog als var. oder aberrat. bezeichneten Stücke mitgezählt sind. Die Sammlung enthält viele Seltenheiten, und sind auf Ankauf allein seit einer Reihe von Jahren 50 bis 80 Thaler jährl. verwandt. Zur Sammlung gehört ein schöner Mahagoni- Schrank, der neu über 100 Thaler gekostet hat. Der Preis ist auf 400 Thaler festgesetzt. Anfragen ver- mittelt Professor Hering in Stettin. 222 Aus dem Nachlass von G. Zebe ist zu verkaufen: Linnaea Entomologiea Band 1—7 Stettiner Entomol. Zeitung. Jahrg. 5 bis 16, Verhandlungen des siebenbürg. Vereins 1 bis 3, Liebhaber wollen sich wegen der äusserst billigen Bedingungen an den entomol. Verein in Stettin wenden, Der Unterzeichnete bittet zu der von ilım beabsichtigten Bearbeitung der Gattung Psylla um gültige Zusendung von Material, namentlich exotischer Arten. Dieselben werden nach gemachtem Gebrauche dankend nebst Beigabe vorräthiger Dubleiten anderer Arten zurückgestellt. Wien, im December 1867. G. R. v. Frauenfeld, am K. K. Zoolog. Kabinet. m —— 223 Anzeige. Auf den wiederholten Wunsch der Wittwen der Gebrüder Sturm hat der Unterzeichnete es übernommen, für den fer- neren Vertrieb der entomologischen Werke J. Sturm’s Sorge zu tragen. Das grösste und wichtigste derselben: | J. Sturm’s Deutschlands Fauna. 23 Bände. Käfer. Nürnberg 1805—-1857 mit 426 color. Kupfertafeln soll anstatt für 65%, Tllr. zu 34%, Tllr., aleo unter dem gewöhnlichen bisherigen antiquarischen Preise, abgegeben werden. Da die ausgezeichnete Ausführung des Stiches das Colorit in der That fast entbehrlich maclıt (Probetafeln können auf Wunsch zur Ansicht eingesendet werden), sollen Exemplare mit nicht colorirten Tafeln für 20 Tllr. abgegeben werden. Diejenigen, welche eich für einzelne Gattungen und Fa- milien besonders interessiren, aber nicht im Stande oder Willens sind, das ganze Werk anzuschaffen, erhalten einzelne Bände ebenfalls zu ermässigtem Preise, und zwar: Band III— XIX. mit colorirten Tafein pro Band 1%, Thlr., mit uncolorirten Tafeln pro Band 25 Sgr. Band ]., I., XX—XXIIl. mit colorirten Tafeln pro Band 2 Thlr., mit uneolorirten Tafeln pro Band 1 Tlılr. Der Inhalt der einzelnen Bände ist kurz folgender: Band I. Einleitung (44 S.), Lucanus, Geotrupes, Onthophagus, Aphodius nebst den zwischenliegenden kleineren Gat- tungen; Histeriden mit Sphaerites. 217 S., 20 Taf. II. Sphaeridium, Cercyon, Anisotomiden, Phalaceriden, Byrrhiden, Anthrenus, 'Trox, Bolitophagus, Opatrum, Laena, Scarites, Platyope, Blaps, Tenebrio, Trogosita, Prostomis, Helops, Melandrya. 279 S., 32 Taf. HI — VII. Carabieinen Taf. 53— 184. VIII—IX. Hydrocantharen. Taf. 185—216 a. X. Palpieornien, Gyriniden. Taf. 216 b— 227. XI. Cleriden, Xyletiniden, Anobiaden ex parte Taf. 228 bis 243. XII. Dorcatoma, Ptiniden. Taf. 244—258. XIII. Sceydmaeniden, Necerophorus, Silpha, Necrophilus. XIV. Catops, Colon, Peltis, Thymalus, Ips, Strongylus. XV. Brachypterinen, Carpophilinen, Nitidulinen (Epuraea, _ Nitidula, Soronia, Pria ete.), Anophthalmus. XVI. Meligethes, Cryptophagus. XVII. Triehopterygier bearbeitet von Dr. Gillmeister. XVIII. Atomaria, Antherophagus, Paramecosoma, Ephistemus. XIX. Mycetophagiden, Dermestiden, 224 XX. Colydiaden, Cerylinen, Leptodirus. XXI. Rhysodiden, Cucujiden, Silvaninen, Anophthalmus. XXI. Rhizophagiden, Nemosoma, Georyssiden, Parniden, Leptodirus, Anophthalmus. XXIII. Elmiden, Heteroceriden, Gnorimus, Trichius, Valgus. Es sind ferner abzugeben: Gillmeister, Trichopterygia. 1845. gr. 8. mit. 2 schw. und 7 col. Taf. 2 Thlr. | J. Sturm, Catalog der Käfersammlung, 1843, 25 Bog., ohne Taf. 1%, Thlr., mit Taf. 2 Thle. J. Sturm, die deutschen (fünf) Anophthalmus-Arten. 25 pg., 2 Taf. für 15 Sgr. J. Sturm, die deutschen (drei) Leptodirus-Arten. 18 pg., 2 Taf. 10 Sgr. Dr. G. Kraata, Berlin, Zimmerstrasse 94. Diesem Hefte werden zwei Tafeln beigegeben, die gestochne, mit Taf. 2 bezeichnete gehört zu dem Artikel Macrotoma heros Heer, die lithographirte ohne Nummerbezeichnung zu dem Artikel des Herrn Justizrath von Prittwitz: Lepidopterologisches $S. 186° Red. Inhalt: Zeller: Lepid. aus Oberkärnthen. Haglund: Hemiptera nova. Dohrn: Conoproctus 4-plagiatus. Bethe: Vermischtes. Ballion: Synon: Lepid. Suffrian: Synon.. Mise. (Cryptoceph.). Dohrn: Literatur (Bach, Glaser). Dorfmeister: über lepidopt. Zwitter. v. Prittwitz: Lepidopterologisches. Dohrn: Macretoma heros. Necrolog. Vereinsangel. Vollenhoven’s Skizzen d. Ichneumonen- Gattungen. Intelligenz. Ausgegeben in der letzten Hälfte des April 1868. —IIGIDELEe- Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Slellin. Redacti . In Commission bei den Buchhandl. re v. E. 8. Mittlerin Berlin u. Fr. Fleischer 0. A. Dohrn, Vereins-Präsident. in Leipzig. No. 7—9. 29. Jahrgang. Juli— Sept. 1868. Bemerkungen über die Gattungen Barypus, Cardiophthalmus und Odontoscelis von 3. Bursmeister in Buenos Aires. Die in der UVeberschrift genannten Gattungen der Cara- bieinen gehören zu den eigenthümlichsten des hiesigen Landes und verdienen eben deshalb eine besondere Beachtung ein- heimischer Entomologen. Kürzlich mit dem Aufstellen meiner Carabicinen für die Staats-Sammlung beschäftigt, habe ich Gelegenheit genommen, die in meinem Besitz befindlichen Arten der genannten Gattungen genauer zu untersuchen, welche Beschäftigung mich zu einigen von der bisherigen Darstellung etwas abweichenden Resultaten geführt hat, deren Bekanntmachung mir von Nutzen erscheint *). *) Nole der Red. Die von Herrn Prof. Burmeister $. 11 dieses Jahrg. gegebene Notiz, dass das Männchen von Melanotus an den Vorder- und Mitteltarsen vier erweiterte Fussglieder habe, hat er in einem späteren Briefe d. d. Buenos Aires 8. October 1867 dahin berichtigt, dass ein sehr ähnlicher Harpalus unter seine Melanotus gerathen war und zu der irrigen Behauptung Anlass gegeben hatte. Lacordaire’s Angabe ist demnach richtig. Ausserdem enthält der Brief folgende Diagnose eines neuen Barypus: B. pulchellus Burm. Supra niger, parum nitidus, subtus nigro-violaceus, pronoti margine linea angusta, elytrique singuli octo parallelis purpureo-virescentibus, externis apice coadunatis. Long. 10 lin. Habitat in ripis fluminis salsi (Rio Salado) Provinciae de Buenos Aires. GC. A4;D. 16 226 Das wichtigste Ergebniss ist, dass die Gattungen Barypus (denn so und nicht Baripus muss der Name sprachrichtig. geschrieben werden) und Cardiophthalmus zusammenfallen, indem kein haltbares Kennzeichen sich mir darbieten will, sie von einander zu trennen. Nicht blos die allgemeine Körperform ist ganz dieselbe, sondern auch der Bau der einzelnen Theile und namentlich die Form der Augen, worin Lacordaire den wesentlichsten Unterscheidungscharakter findet. Ich sehe auch daran keinen Unterschied; Barypus hat ebenfalls einen ganz deutlichen Ausschnitt am Vorder- rande des Auges, in welchen ein abgerundet vortretender Lappen der Kopfbedeckung unmittelbar hinter und etwas unter der Einlenkungsstelle der Fühler sich hineinlegt. Dieser vorspringende Lappen, welcher das Auge hier an seinem am meisten nach vorn vorragenden Punkte schützt vor der Be- rührung mit dem grossen Grundgliede der Fühler, fehlt der zunächst verwandten Gattung Odontoscelis,, weil letztere un- gleich kleinere flachere Augen besitzt, die eben deshalb nicht bis an das Fühlergrundglied vorragen können. Weiter wird von Lacordaire in der Gattungsübersicht S. 237 Cardiophthalmus in die Gruppe mit vier erweiterten Fussgliedern beim Männchen gestellt, obgleich er in der Note daselbst sagt, dass die Männchen noch gar nicht bekannt seien. Ich besitze ein Männchen von Cardiophthalmus und kann versichern, dass die Vorderfüsse genau so gebaut sind wie bei Barypus, d. h. die vier Glieder vor dem Krallengliede nehmen von oben nach unten merklich an Grösse ab und sind in beiden Geschlechtern ziemlich gleich gross; aber die der Männchen haben unten einen dichten Haarbesatz, statt dessen beim Weibchen nur steife Borsten oder kurze Stacheln an den Rändern der Glieder auftreten. Den Haarbesatz der Männchen sehe ich bei Barypus rivalis voll und dicht an den zwei ersten Gliedern, dünner und schwächer am dritten und sehr schwach am vierten, aber er fehlt ihnen keines- weges gänzlich; von B. speciosus habe ich nur Weibchen zur Hand, kann also über diese Art nicht anders als nach der Analogie urtheilen, mein männlicher Cardiophthalmus hat genau dieselbe Form der Fussglieder wie ein männlicher B. rivalis, doch ist der Haarfilz der Unterseite überall voller und erscheint darum etwas deutlicher auch am dritten und selbst am vierten Gliede. Eigentlich haben also beide Gat- tungen, Barypus und Cardiophthalmus, vier erweiterte Fuss- glieder im männlichen Geschlecht, von denen jedoch das dritte und vierte viel weniger erweitert und mit dem cha- racteristischen Haarfilz bekleidet sind als das erste und zweite. Fällt somit auch der zweite Hauptcharacter, welcher 227 beide Gattungen trennen sollte, weg, so bleibt kein Hinder- niss, sie mit einander zu vereinen; und dafür stimme ich nach meiner Ueberzeugung als das allein Richtige. Indessen lassen sich zur Gruppirung der Arten andere Unterschiede aufführen, welche der früheren generischen Trennung gemäss die Gattung, für -welclhie ich den älteren Namen Barypus fest- halte, in natürliche Gruppen theilen. I. Die früheren, also ächten Barypusarten haben keine deutlich und scharf vertieft gestreiften Flügeldecken, sondern nur ganz flache, wenig erhabene, zum "Theil durch abweichende Farbe von den dazwischen liegenden seichten Furchen ge- trennte Rippen. A. Die Arten mit zweifarbigen Flügeldecken, schwarzen Rippen und ebenso breiten, matt grün oder roth erzfarbenen Furchen bewohnen ausschliesslich die Republiea oriental del Uruguay und kommen südlich vom Rio de la Plata nicht mehr vor, sie sind längst gut bekannt. 1. B. speciosus Kl. Dej. Spec. V. 703. — Wurde von Sellow 1825 in der Banda oriental entdeckt und durch Klug an Dejean gesendet, der die Art zuerst beschrieb unter Klug’s Namen. 2. B. rivalis; Molops rivalis Germ. Spec. nov. 1. 21. 34. — Auf diese häufige, aber nur in der Banda oriental, nicht bei Buenos Aires bis jetzt von mir gesammelte Art sründete Dejean seine Gattung Baripus Spec. Col. I1I. 24. B. Die Arten mit ganz glatten einfarbigen Flügeldecken scheinen nur in Chili vorzukommen und sind mir nicht in natura bekannt. | | 3. ‚B. aterıimus Chaud. Ann. oe d. Fr. IV. 445. 4. B. Bonvouloirii Chaud. Bull. d. 1. Soc. Imp. d. Nat. de Moscou ete. 1861 1I. 37. II. Die zu Cardiophthalmus gestellten Arten haben ver- tiefter gestreifte Flügeldecken, deren Rippen sehr viel breiter sind ale; die ssuseheh gelegenen feinen, zum Theil anders gefärbten Streifen. Sie zeichnen sich auch durch feinere, relativ ein weniges längere Hinterfüsse vor. denen der Gruppe A. aus und bewohnen die Gegenden südlich vom Rio de la Plata, doch nicht die unmittelbaren Umgebungen von Buenos Aires. ©. Zweifarbige Arten, mit bunten, grün erzfarbenen Streifen auf den Flügeldecken kenne ich nur eine, die: 5. B. pulchellus Nob., welche ich brieflich in dieser Zeitsehrift beschrieben habe. Das bis jetzt einzige männliche Exemplar vom Ufer des Rio Salado del Sud steckt in der hiesigen Sammlung. 16* 228 D. Einfarbige schwarze Arten haben Curtis und Wa- terhouse als Cardiophthalmus beschrieben; sie kommen in Patagonien vor. 6. B. longitarsis Waterh. Charlesworth Mag. of Nat. Hist. IV. 360. 2, pl. 19 (XX.) fig. 2. 7. B. elivinoides Curtis Tr. Linn. Soe.”ıXVIll. 2. 185, pl. XV. fig. C. - Von der Gattung Odontoscelis, für welche ich mit Baron Chaudoir diese ältere Englische Benennung statt der Fran- zösichen Unemacanthus festhalte, haben wir vier Arten in der Sammlung. Sie zeichnen sich durch einen relativ brei- teren, robusteren Körperbau vor den Barypus aus und be- sitzen nach Lacordaire nur drei erweiterte Glieder an den Vorderfüssen im männlichen Geschlecht, welche unten statt des dichten Haarfilzes zwei Reihen Haftläppchen tragen. Es hat das seine Richtigkeit in Bezug auf die Haftläppchen, von denen nur drei Paare an den drei ersten Fussgliedern vor- handen sind, aber das vierte Glied ist beim Männchen doch auch etwas breiter als beim Weibchen und entschieden flacher, mehr dreieckig gestaltet als beim Weibchen, das oberhalb mehr rundere gewölbtere Fussglieder besitzt. Die Arten der Gattung zerfallen ‚wie die der vorigen in zwei natürliche Gruppen. A. Bei den Einen sind die Flügeldecken ganz glatt ohne Spur von Streifen. Diese Arten sind etwas flacher gebaut als die der fol- genden Gruppe und erscheinen relativ breiter; doch ist ihr Kopf nicht in demselben Verhältniss ausgedehnt, er erscheint daher relativ kleiner. 1. O0. Darwinii Waterh. Charl. Mag. Nat. Hist. 1V. 356. 4, pl. 19 fig. 1. | Die grösste Art der Gattung, über 1 Zoll lang und von Waterhouse nach einem ziemlich kleinen Exemplare ab- gebildet. Bewohnt den Strich von Bahia blanca bis hinüber zum Rio Diamante am Fuss der Cordilleren und ist mir nörd- licher noch nicht vorgekommen. 2. O. eyaneus Brulle Hist. nat. d. Ins. Col&opt. IV. 376. Nur in Chile einheimisch, woher ich die Art durch Herrn Germain erhalten habe. Mehr Arten dieser Gruppe kenne ich nicht, doch scheint O. tentyroides Curt. Linn. Trans. XVIIL. 187 (Cn. obseurus Brull& 1. 1. 377) ebenfalls hierher zu gehören. — Gewiss ist OÖ. Curtisii Waterh. 1. 1. 358 vom Hungerhafen an der Magelhaens-Strasse ein Glied dieser Section. B. Bei den Anderen sind die Flügeldecken deutlich gefurcht gestreift; ihr Körperbau ist relativ etwas schmäler, 229 entschieden höher gewölbt und der Kopf relativ etwas grösser. 3. O. Desmarestii Guerin Mag. d. Zool. Ins. pl. 226 ann. 1838. Diese Art, die grösste der zweiten Gruppe, zeigt auch deren Charaktere am vollständigsten; sie gehört dem Osten des La Plata-Gebietes an und wurde von mir in Entrerios am Rio Uruguay, bei Parana und im Süden der Provinz von Buenos Aires am Rio Salado gesammelt. Ich fand sie stets nahe dem Ufer der genannten Flüsse. 4. O. striatus Waterhouse |. 1. 358. 6. Kleiner und etwas flacher als die vorige Art, der Pro- thorax etwas breiter, daher ich diese Art als B. laticollis in meiner Reise aufgeführt habe. Sie findet sich hauptsächlich im Innern des l.andes und wurde von mir zwischen Rio Quarto und Achiras gesammelt, im offenen Camp an der Landstrasse. Darwin brachte sie von Bahia blanca. Weitere Art dieser Gruppe ist O. substriatus Waterh. 1. 1. 359. 7, die ich nicht kenne, Exotisches von C. A. Dohrn. 1. Gewiss hat mancher meiner Deutschen Landsleute schon oft sich gleich mir über die Redensart geärgert: „ach, das ist nieht weit her!“ womit man seine Geringschätzung aus- zudrücken beliebt und dadurch offenbar indirect einräumt, der Deutsche habe ein missgünstiges Vorurtheil gegen seine eigenen Produete und eine blinde Vorliebe für fremde. Etwas Wahres ist allerdings an dieser bedenklichen Eigenthümlich- keit, und ich lasse es dahingestellt, an wem die Schuld liegt — zum Theil gewiss an vormaliger politischer Indifferenz, zum Theil vielleicht an falsch angebrachter Bescheidenheit — gleichviel. Aber die Majorität der deutschen Entomo- philen laborirt offenbar nicht an dieser Ueberschätzung des Ausserdeutschen : im Gegentheile giebt es da wahrhaft patrio- tische Funatiker, welche bei dem Aussprechen des Wortes „Exot“ jedesmal den Theil des Gesichts in Bewegung setzen, 230 der (nach Rumohr) nur -Hohn und Spott auszudrücken im Stande ist, die Nase. | Mir u nur ein Fall bekannt, wo ein Sonderling — der vor zwölf Jahren verstorbene Herr Safferling in Heidelberg — auf die allerdings seltsame Idee gerathen war, aus seiner Käfersammlung nicht bloss die deutschen, nein sogar die europäischen Käfer auszuschliessen. Er verfuhr so selionungs- los nach diesem corrupten Prineip, dass er eines Tages zwei theuer erkaufte Pärchen des seltnen Euchirus bimuero- natus aus seiner Sammlung sofort relegirte, ‘als ihm ein Freund glaubhaft nachwies, er habe diesen bis dahin nur aus Kleinasien bekannten Lamellicorn bei Constantinopel in hohlen Bäumen gefangen. Einen ausreichenden Grund für diese Prä- er habe ich nicht von den glaubwürdigen Herren, welche die Thatsache verbürgten, erfahren — es war eben wohl nur die Consequenz eines eigensinnigen Einfalls. Dagegen stehen auf Seiten der Exoten-Verächter nicht blos praktische Motive (z. B. Geld und Raum), sondern es ist in der That richtig, dass einzelne verstreute Exoten in einer kleinen oder mittelgrossen europäischen Sammlung einen gleichsam unharmonischen Eindruck machen. Neben einem Scarab. Typhon von Balıia oder Sc. elephas von der Mosquito- Küste schrumpft der grösste Orycetes Nasenhorn zusammen; der heroische Cerambyx unsrer Eichenwälder sieht neben der flegelhaften Omacantlıa gigas vom Senegal oder neben der birkenmaserbunten Macrodontia cerviecornis der brasilischen Urwälder wie ein Stutzer aus, der sich im Interesse seiner schlanken Taille nicht satt zu essen wagt. Giebt es doclhı sogar Exoten, wie Mormolyce, welche obzwar von allen Systematikern für Carabieinen erklärt, dennoch zu keinem Nachbar aus der Familie recht zu passen scheinen, und über so monstrose, zum Glücke seltne Gesellen, wie Hypocephalus, sind die gestrengen Rhadamanthe der classificirten Armee- liste auch heute noch nicht einig, neben wen der abenteuer- liche Bursche eigentlich zu stellen ist. Trotz alledem postulirt die rationale Systematik unerbitt- lich ein eingehendes Studium der Exoten, wenn wir mit un- sern Esoten gründlich ins Reine kommen wollen, und ich muss es auf die Gefahr, bei den eifrigen Localsammlern in Ungnade zu fallen, doch laut aussprechen, dass willkürlich gezogene Schranken keine wissenschaftlichen sind. In wel- chem Maasse die Kenntniss der Exoten auf die richtigere Er- kenntiniss unserer eingeborenen In:ecten rückwirkt, ergiebt sich beispielsweise aus Paykull’s Clivina aretica, welche lange Jahre unter den Searitiden vor den Chlaeniern stand. Nach- ‚dem aber in Südamerika, in Australien die Gattungen Cnema- 231 canthus, Cascelius, Promecopterus entdeckt waren, ergab es sich augenscheinlich, dass unsre Cl. aretica, deren Fussbildung mit ihren bisherigen Gattungsgenossen auffallend ‘schlecht stimmte, in diesem und andern wesentlichen Punkten weit besser mit den genannten exotischen Gattungen harmonirte. Sie findet sich deshalb in Lacordaire’s Genera unter den Une- macanthiden hinter den Chlaeniern mit dem Gattungsnamen Misceodera (Leiochiton Curtis). Der Vorwurf, der vielleicht früher den dilettantischen Exotensammlern von den Localpatrioten mit Recht gemacht werden konnte, „sie liessen sich vorzugsweise durch das massige Volumen und die brillanten Farben bestechen“ — hat heutzutage keine durchgreifende Bedeutung mehr: durch den Segen der Concurrenz und durch bessere wissenschaftliche Vorbildung vieler Exploratoren sind wir seit geraumer Zeit zu der Erkenntniss gelangt, dass es in den tropischen Län- dern neben den vielen „grossen und blanken Beestern* noch viel mehr kleine, kleinste und zum Theil recht unansehnliche und für den armen Monographen theilweise langweilige Minu- tien giebt. Die Ameisencolonien in Australien werden zur Zeit bereits eben so eifrig nach Myrmecophilen durchsucht, wie vordem die in der sächsischen Schweiz von dem liebens- würdigen Papa Maerkel. In einer Sendung vom Museum in Sidney erhielt ich vor Kurzem zu meiner besondern Freude ein Paar niedliche Articerus, eine Gattung, die zu unserm Claviger in allernächster Verwandtschaft steht und olıne Zweifel denselben modus vivendi hat. 2. In meinem Artikel Tandem aliquando (Jahrg. 26 dieser Zeitung 1865) habe ich $. 291 mich dahin ausgesprochen, dass es den deutschen Missionaren in fernen Landen ein Leichtes sein müsse, uns Entomologen zu recht interessantem Materiale zu verhelfen. Als angenehme Bestätigung dieser Behauptung erhielt ich vor einiger Zeit durch gütige Ver- mittelung meines Freundes Suffrian die Raflbeute eines deut- schen Heidenbekehrers im Hottentottenlande. Zwar war es dieser Beute auf den ersten Blick anzusehen, dass sie von profanen Händen auf gut Glück zusammengerafft worden ist: bei weitem die Mehrzahl der 4—5 Centurien besteht aus Mist- finken, Onthophagus, Trox, Hybosorus, und zwar generis com- munis. Auch unter den zunächst am zahlreichsten vertretenen _ Cetonien spielt Oxythyrea haemorrhoidalis F. die Hauptrolle, nächstdem Cet. cineta Degeer und chalca Herbst, nicht zu vergessen Ox. amabilis Schaum. Von Paussiden, die doch entschieden in jener Gegend nicht fehlen werden, keine Spur 232 — von Carabieinen nur einige Anthia und ein Stück Searites. Doch waren den Käfergreifern -- ich denke mir, dass der fromme Vater seine kleinen Katechumenen jeweilen auf Treib- jagden ausgesandt haben wird — auch ein Paar saubere He- teromeren unter die Finger gerathen, namentlich die mir willkommene Steira costata Westwood. Ehe ich aber zu specielleren Bemerkungen über einzelne der Arten übergehe, will ich. erst noch ein anderes Thema berühren. Wenn der Käufer fragt: „wo ist der Käfer her?“ und wenn darauf der Verkäufer antwortet „vom Cap“ — so ist der erstere in der Regel mit dieser Vaterlandsbezeichnung zufrieden. Das mag vor 60 Jahren ausreichend gewesen sein, denn damals, als die Capstadt noch den Holländern gehörte, beschränkte sich das den Europäern bekannte Gebiet auf wenige hundert Quadraimeilen. Ecklon und Zeyher haben in diesem Revier tüchtige Ernten gehalten. Aber seitdem hat sich die Südspitze Afrika’s politisch mehrfach verändert. Zuerst setzte sich England in Besitz der Capstadt, und als die unzufriedenen holländischen Boers auswanderten und an der Nordostküste eine neue Republik gründeten, wurden sie auch hier von den auf den neuen Seehafen eifersüchtigen Britten verdrängt und gründeten im Innern einen neuen Staat. Das hat nun zunächst die Folge gehabt, dass sich zu der alten zoologisch üblichen Bezeichnung „Cap“ auch noch die neuere „Port Natal* gesellt hat, von welchem letzteren Orte aus namentlich durch des fleissigen Sammlers Gueinzius Sen- dungen viel interessantes Material nach England und Deutsch- land gekommen ist. Und durch des kühnen schwedischen Elephantenjägers Wahlberg zoologische Beisteuern veranlasst, hat Boheman’s interessantes Werk Insecta Caffrariae diesen letzteren Namen für den Strich von 30° 25 bis 23° Breite und 32° 40 bis 27° östlicher Länge von Greenwich in ento- mologischen Gebrauch gebracht. | Dagegen ist die nordwestliche Küste in der Richtung vom Cap gegen Benguela hin weniger explorirt worden. Um so interessanter war es mir, aus einer Mission in diesem von Hottentotten bewohnten Striche Material zu erhalten und es mit meinen echten Capensern und Kaffern zu vergleichen, Ueber die Lage der Mission ist mir nichts Genaueres angegeben, als dass sie im Gebiete Hererö liegt. Auf Kiepeit’s Atlas (1859) finde ich Owa-hererö, in Parenthese Damaras, zwi- schen 20 bis 25° Breite und: 1 bis 9° westlicher Länge von Greenwich angegeben, also ziemlich die Mitte zwischen dem eigentlichen Caplande und Benguela haltend, von der Cap- stadt etwa 220 deutsche Meilen nördlich belegen, eine Distanz 233 wie ungefähr vom Nordeap bis Hamburg oder von Petersburg bis Constantinopel. Es ist aber eine den Exotensammlern bekannte That- sache, dass der gewaltige Klumpen Continent, den wir Afrika nennen, im Verhältniss zu seiner Oberfläche weit homogener in seinen entomologischen Producten ausgestattet ist, als das dagegen erbärmlich kleine Europa, dessen Gebirgskette vom Balkan bis zu den Pyrenäen zwei ziemlich scharf gesonderte Faunen bietet. Dies ist natürlich nicht so zu verstehen, als biete das eigentliche aequatoriale Afıika keine Eigenthüm- lichkeiten: wo die Baobab und die Oelpalmen wachsen, werden natürlich auch die Entoma ein anderes Gepräge haben, als wo sie auf Eriken oder auf Lentisken angewiesen sind, oder gar in steinigen Wüsten die Bedingungen ihrer Existenz zu suchen haben. Dennoch steht fest, dass höchstens -im östlichen Süd-Amerika eine ähnliche, weit ausgedehnte Gleichmässigkeit der entomischen Physiognomie anzutreffen ist, und es ist eigentlich wunderbarer, dass lappländische In- secten auch auf den Schweizer Alpen angetroffen werden, als dass man identische Käfer am Senegal, in Abyssinien und im eigentlichen Kaplande trifft, da sie, um von einer dieser drei Stellen zu den beiden andern zu gelangen, keine so schneidenden Differenzen in Klima und Vegetation zu ertragen haben, als etwa ein Chlaenius caelatus, den man nach Spa- nien, oder ein Carabus helluo den man nach Pommern ver- pflanzen wollte. Auch ist bei dem „Kampfe um das Dasein“, um mit Darwin zu reden, der wichtige Umstand nicht aus den Augen zu lassen, dass die Vegetation Europa’s im Ver- gleiche zu der afrikanischen eine zum grossen Theile durch die Industrie der Bewohner modifieirte geworden ist, während die letztere nur zu einem verschwindend kleinen Theile der Willkür des Menschen sich unterwerfen musste. Voraus- sichtlich werden noch Jahrhunderte vergehen, ehe die euro- päische Civilisation im Stande sein wird, in diesem Gebiete eine merkliche Umgestaltung herbeizuführen, und die Marty- rologie der Africa-Exploratoren ist mit von der Decken (und Livingstone?) noch lange nicht geschlossen. 3. Hererö-Käfer. Cetonia (Oxythyrea, Leucocelis) haemorrhoidalisF. Dieser Staatshämorrhoidarius macht wirklich Staat, denn ob- wohl nur so klein von Figur wie die in Südeuropa so ge- meine stietica L., schlägt er sie doch weit aus dem Felde durch seine elegantere Form und sein Farbenspiel. Die Fabriei’sche Beschreibung, richtiger Diagnose, im Systema Eleuth. lautet: 234 C. nigra, elytris viridibus, nitidis, thoraeis margine anoque vufis, und das ist in der That die verbreitetste Norm, wenigstens liegen mir solche Exemplare vom eigentlichen Cap, von Port Natal und auch von Hererö vor. Aber in Variationen rivali- sirt das Thierchen fast mit Meister Beethoven, der bekannt- lieh über einen Walzer von Diabelli deren 33 gemacht: hat. Zwar Kopf, Schildehen und Beine sind gleichmässig schwarz an der ganzen zahlreichen Gesellschaft, welche mir vorliegt, aber das wird auch das einzige Kriterium sein, worin alle meine Exemplare stimmen; von dem röthlichen Fleck, mit welchem nach Burmeister (Handb. III. p. 424) die Stirn ge- ziert sein soll, bemerke ich nirgend eine Spur, auch Boheman in den Ins. Caffr. erwähnt desselben nicht; dagegen beginnt das unstäte Variiren zunächst bei dem Thorax. Zwar ist es eigentlich fast nur ein Kampf zwischen Sehwarz und Roth, und wenngleich Roth dabei vorherrscht, so finden sich doch einzelne Exemplare, deren Halsschild makelrein schwarz ist, während kein einziger rother Thorax nicht mindestens eine schwarze Stelle aufweisen kann, und zwar in der Regel die Basis vor dem Scutellum. Ein Paar Stücke (Natalesen) haben zwar auch diese Stelle ziegelroth, tragen aber dafür ein schwarzes Rechteck, welches in der Breite des Kopfes bei diesem beginnt und bis über die Mitte hinüberreicht. Ein einzelnes Stück (Hererö) präsentirt die Abnormität, dass auf der Basis des sonst rothen Thorax zwei pyramidale schwarze Flecke dicht neben dem Sceutellum beginnen und gegen den Kopf zu spitz verlaufen. Die Flügeldecken zeigen in ziemlicher Uebereinstimmung dem blossen Auge sechs Streifen, je zwei und zwei gepaart, auf jeder Seite der schwarzen Nath, vorn nahe der Basis aus schwarzen eingestochenen Punktreihen bestehend, von welchen sich nach hinten zu die drei ersten Reihen zu tiefen schwarzen*) Striehen eondensiren. Der sechste Streifen ist der schwächste und erfordert bisweilen zu seiner Wahrneh- mung schon die Lupe, welche dann noch einige feine Punkt- reihen (3—4) bis zum Rande entdecken lässt. | Die Farbe der Elytra durchläuft eine eigentliümliche und für ein Malerauge gewiss höchst anziehende Scala von reinem sattem Grün durch Blaugrün zu Blaulila und hell Lilapurpur, so dass Mae Leay’s Cet. amethystina um so unfellbarer hierher zu ziehen ist, als seine von der Fabrieischen Diagnose abweichenden Punkte „thorace supra punctato rufo, margine *) Burmeister nennt sie ]. c. braun, aber schwarzbraun sind sie wenigstens gewiss. 2335 postico nigro“ durchaus passen. Es war vollkommen begreif- lich, dass er ein amethystfarbenes Stück mit rothem Thorax für eine andere Species hielt als die grüne Normalform mit fast schwarzem. Dass er auch auf grüne Stücke mit ein- farbig schwarzem Halsschilde eine Art errichtet hat (Cet. ‚dysenterica), ist weniger zu billigen. Wenn er beiden Arten ein eorpus subtus nigrum ano rufo zuschreibt, so ist unter der rothen Extremität offenbar wie bei Fabricius nicht blos das Analsegment, sondern die beiden letzten Segmente zu verstehen, welche ohne Ausnahme in allen vorstehend aufgeführten Varietäten gleichmässig rothgelb Find. Ich komme jetzt zu einem Punkte, dessen weder Fabri- cius noch M. Leay, wohl aber Burmeister erwalllt, der in seiner a L’e. p. 449" sast: 5 gracilior, guttis pygidii, peetoris lateralibus ely- trorumque apicalibus albis. Q erassior, sine guttis albis. Mit diesen weissen Flecken scheint es aber eine eigene Be- wandniss zu haben; Burmeister nennt sie in der Beschreibung „ülzig*, was ich ganz bezeichnend finde, namentlich, wenn man es-als „schimmlig-filzig“ auffasst. Es ist aber bekannt, dass diese Art Maculirung. dem Abreiben, ja völligen Ver- schwinden vorzugsweise ausgesetzt ist; mithin wäre das eine scheinbare Erklärung des sonst auffallenden Umstandes, dass unter einer mir vorliegenden Zahl von fast 100 Exemplaren, bei welchen sich die 5 graciliores durch ihre geringere Schul- terbreite leicht von den 2 crassiores unterscheiden lassen, dennoch nur zwei 5 diese weissen Apexflecke zeigen. Aber es ergeben sich.noch andere Bedenken. Zunächst das weniger erhebliche, dass diese Flecke auch an einem 2 crassior un- verkennbar vorhanden sind. Dann aber das viel erheblichere, dass die Frage auf ein ganz anderes Gebiet verschoben werden. kann oder muss, auf ein Gebiet, welehes Freund Suffrian i843 in Germar’s Zeitschrift (1LV: 171) durch eine Bemerkung über das mögliche Zusammengeliören von Carab. violaceus und purpurascens beschritt, worauf später (Entom. Zeitung 1846 S. 245) sein Versuch erfolgte, den Car. violaceus in locale Varietäten aufzulösen, was nachher von H. Kraatz (E. 2. 1854 $. 22) analog auf C. Preyssleri, Scheidleri, Kollari etc. ausgedehnt wurde. Diese mechanische oder Seulptur-Seite der Frage ee seit- dem durch Darwin’s Axiom, durch Forschungen über Abände- rungszwang vermittelst Nahrung und Temperatur zu einer physiologischen, erweitert worden, und zu ihrem Studium bringen natürlich gerade solche Arten das brauchbarste Ma- 236 terial bei, welche sich über einen recht ausgedehnten Wohn- kreis verbreiten. ar: Anknüpfend an das, was ich oben unter 2 über Gleich- förmigkeit der afrikanischen Insectenfauna gesagt habe, gehe ieh nun zu der Ceton. (Oxyth.) nitidula über, von welcher Olivier (Entomologie I. No. 6 pag. 55) sagt, dass sie am Senegal auf Blumen lebt, und deren Diagnose wie folgt lautet: Similis omnino Cet. haemorrhoidali. Antennae nigrae. Caput nigrum, punetatum, elypeo subemarginato. Thorax nitidus, punctatus, niger, lateribus brunneis. Scutellum tri- angulum, acutum, nigrum. Zlytra viridia, nitida, albo pun- etata. Corpus subtus nigrum, abdomine brunneo, utrinque punctis albis seriatis. Olivier lässt sie unmittelbar auf die C. haemorrh. folgen - und wiederholtin der französischen Beschreibung nur die Diagnose, jedoch mit dem Zusatze, „les Eelytres — — parsem6es de points blanes — — ont des stries disposees par paires et for- mees par des points enfonces.“ Aber wenn diese beiden Cha- raktere, die weissen Punkte und die Geminal-Punktstreifen, bei der Beschreibung der Olivierschen haemorrhoidalis auch fehlen, so scheint das Auslassen des letzteren nur auf Mangel an Genauigkeit zu beruhen, da meine oben erwähnte Centurie Stück für Stück diese Reihen von Zwillingspunkten, nament- lich auf der Vorderhälfte der Decken, zeigen; dass aber die weissen Punkte, deren Burmeister auch bei haemorrh. gedenkt, bisweilen spurlos verschwunden sind, habe ich bereits gesagt. Leider besitze ich nur ein Exemplar dieser Senegalenser C. nitidula; aber dies eine Exemplar, wenngleich in allen übrigen Punkten mit Oliviers Beschreibung in vollkommener Harmonie, variirt doch gleich wesentlich darin, dass der Thorax oben und unten gleichmässig rothgelb ist und nur vor dem Scutellum eine schwarze schmale Basis zeigt. Das Pygidium, und wenn man die Unterseite besieht, die beiden letzten Segmente weisen durchaus die rothgelbe Farbe wie haemor- rhoidalis; nur die übrigen Segmente sind nicht abstechend schwarz, sondern ziehen sich allmählig von roth durch braun- roth und braun bis zum schwarzen Metathorax. Was bleibt da noch als wesentliche Differenz von hae- morrhoidalis? Wir machen den kleinen Salto mortale vom Senegal (17° nördlicher Breite) wieder zurück ins Kafferland (etwa 23° südlicher Breite), also beiläufig sechshundert deutsche Meilen, und finden in Freund Boheman’s Insecta Caffrariae im zweiten Bande p. 24 Oxythyrea dysenterica gleich nach haemorrhoidalis als eigene Art aufgeführt. 237 Zunächst fällt es auf, dass M. Leay, der doch in den Illustr. of Zool. Africa den Namen (III. 48 spec. 42) ertheilt, nicht in der Synonymie aufgeführt steht. Und das ist um so weniger erklärt, als die Art (nach Boheman) prothorace rubro basi fascia nigra ausgestattet sein soll, während sie M. Leay’s Diagnose mit einem einfachen thorace nigro begabt. Eher hätte man hienach vermuthen sollen, Boheman würde auf M. Leay’s Cet. amethystina recurriren, welche mit einem thorax rufus, margine postico nigro charakterisirt wird, um so mehr, als Boheman seiner dysenterica unter Var. b. elytra caeruleo-virescentia zugesteht. Gehen wir also zu den Punkten, welche nach Boheman seine dysenterica von der haemorrhoidalis F. als „bene dis- tineta* trennen sollen. „Aliter colorata“ kann bei dieser nach- weislich unstäten Art wenig bedeuten; „capite thoraceque pro- fundius, erebrius punctatis* ist auch nicht entscheidend, da die Punktirung bei einer grossen Zahl positiv aus einer und der- selben Localität vorliegender T'hiere ungleich ausfällt; „tho- race angustiore, basi faseia transversa nigra“ — bei dem & ist der Thorax immer etwas schmaler, und die schwarze Ba- salbinde ist bereits oben weitläuftiger besprochen; „elytris in dorso biseriatim punctato striatis, apice singulatim evidentius acuminatis* — ich kann nur wiederholt versichern, dass auf all meinen Exemplaren aus den verschiedensten Gegenden die Doppelpunktstreilen mit blossem Auge erkennbar sind, und dass die Zuspitzung der Decken am Ende der Naht niemals sehr be- deutend ist, indessen auch nie ganz fehlt. Schliesslich wird noch „abdomine immaculato“ als Kriterium der Divergenz an- geführt, aber schon Burmeister vindieirt die weissen Punkte der Brust nur dem &, und ich habe dagegen schon bemerkt, dass _ ich & in Mehrzahl ohne alle Punkte und Flecke vor mir habe, Diese weissen Zeichnungen scheinen nicht „waterproof* zu sein, und an tropischen Sturzregen [ehlt es dort nicht. Auf die Oxyth. dysenterica lässt Boheman dann zunächst die ©. aeneicollis Schaum folgen, deren Artrecht mir unbestreitbar scheint. Weit bedenklicher steht es aber um die hierauf folgende O. vittiecollis Boh., und die Beschrei- bung derselben heginnt auch gleich mit den Worten: „Magni- tudo et statura omnino O. dysentericae, prothorace aliter colorato ab illa facile distineta.* Worin aber besteht die ab- weichende Färbung des Halsschildes? „Prothorax sangui- neus, nitidus, medio vitta lata longitudinali utrinque ante medium puncto, interdum obsoleto, nigris.“ Diese Zeich- nung ist uns nichts Neues. Mir liegen acht Exemplare vor, welche unzweifelhaft zu dieser ©. vitticollis gehören, eins von Boheman selber stam- 238 mend, mit der Angabe vom Limpopo: zwei mir vom Natura- lienhändler Franck mit der Angabe Owumbo. verkault, was ich mir aus Kiepert’s Atlas in Owampo übertragen habe (nördlich an Owaherero grenzend), und fünf. aus Hererö. Das Boheman’sche typische Stück gehört zu seiner Var. a. elytris virescentibus, man kann sogar diese Decken schlechtweg: viridia nennen, da sie sich in der Farbe von der Mehrzahl der normal gefärbten O. haemorrhoidalis nieht wesentlich unterscheiden. Wenn es in der Diagnose heisst O. oblongo-ovata, san- guinea, und dies aul einen totalen Unter schied in der Farbe bezogen werden könnte, weil haemorrh. und dysent. alsnigra diagnosirt sind, so ergiebt sich doch aus dem darauf folgen- den eapite, peetore, pedibusque nigris, dass es sich höch- stens au[ das nicht schwarze Abdomen beziehen kann; und auch von. diesem wird in der Beschreibung nur angegeben, es sei obseure sanguineum, pygidio dülutiorie Ich finde das Abdomen bei dem Boheman’schen typischen Stücke durchaus ebenso gefärbt, wie ich es oben bei C. niti- dula angegeben: bei den übrigen 7 Stücken ist die Ueber- einstimmung mit haemorrhoidalis noch: grö:ser. Zu bemerken wäre noch, dass bei drei Stücken aus He- rerö die grüne oder blaugrüne Farbe der Elytra auch auf den Längsfleck des Thorax übergegangen, welcher bei den übrigen schwarz ist. Auch darf nicht übersehen werden, dass drei Hererö - Exemplare (trotz sonstiger Uebereinstim- mung mit den anderen) nach hinten nicht die habituelle Ver- schmälerung der Elytra zeigen, sondern melır quadrat enden. Ich werde bei Oxytlı. niveoguttata hierauf zurückgreifen. Wenngleich ich also in le vorher besprochenen: Diver- genzen Ben entscheidenden Grund [ür die Artberechtigung finden kann, und wir es um so wahrscheinlicher nur mit einer Local-Modification der C. haemorrhoidalis zu thun haben, als der Limpopo und Hererö in gleichem Meridian 150 Meilen vom Caplande entlernt liegen, so würde ich der ©. vittieollis schon deswegen den Namen lassen, weil sie etwas kleiner ist und entschieden einen eigenen Habitus hat — also ziemlich aus demselben Grunde, weshalb man vermuthlich noch auf lange Jahre hinaus einen striirten Carab. purpurascens deside- riren wird, so lange man nur den glatten ©. violaceus besitzt, und vice versa — mag man sie für Arten halten oder kick Sehr gerne würde ich noch ein Paar hierher einschla- gende Stücke meiner Sammlung besprechen, und eben so gerne mit Herrn E. Blanchard über die Ox. niveoguttata (Natal) und diseicollis (Abyss.) seines Museums-Katalogs disputiren. ' Aber ich habe — vielleicht etwas spät — Mitleid mit den verlän- 239 gerten Haemorrhoidal-Beschwerden meiner langmüthigen Leser und begnüge mich für diesmal mit der Note zu niveoguttata, dass Lacordaire vielleicht Recht hat, wenn er sie in seinen Genera (111. 532) zu nitidula zieht, bescndärs da ich mit einem Nataleser Exemplar dienen kann, welches alle Requisite der niveoguttata hat, aber statt des breit roth gerandeten Tho- rax einen ganz schwarzen und anstatt des „Abdomen omnino rufum“* cin vom rothen anus durch braune Segmente zum Schwarzen übergehendes Zu OÖ. discieollis aber, deren Haupt-Specifieum (obwohl Affinität mit haemorrh. zugestan- den wird) in der kürzeren Form und in der Nichtverschmä- lerung der Flügeldecken liegen soll, weise ich au[ das zurück, was ich über diesen Punkt bei O. vitticollis gesagt habe, x * * Bei Oxyth. amabilis Schaum ist es mir aufgefallen, dass unter den vor Jahren aus Natal gekommenen Stücken die weissfilzigen Seitenbinden des Thorax meist in 2 Hälften getheilt waren. Unter 25 Hererö-Exemplaren ist kein einzi- ges mit halbiıten Binden. Dagegen fehlten den meisten die 2 weissen Basalfleckchen vor dem Schildechen. Die 3 grossen Flecke der Elytra, zwei am Rande, einer am Apex, sind durchgehends vorhanden und gleichartig, aber in den Punkt- flecken auf der Mitte herrscht grosse lan zuweilen fehlt auch die Symmetrie. | ! + * | * | Cetonia fimbriata Thunb. (nee Gory) wird von Bur- meister 1. ce. Ill. 513 773 unstreitig mit Recht zu Pachnoda eineta gezogen. Ich erhielt unter den Hottentotten neben einer Anzahl unzweifelhafter eincta einige Exemplare, welche auf den ersten Blick durch überwiegend grüne Färbung der Thunbergschen Beschreibung ziemlich genau entsprachen; sie haben sich aber bereits dergestalt entfärbt, dass sie in keinem wesentlichen Punkte abweichen. Wenn Thunberg’s Exemplare etwa gleich den meinigen in Spiritus gelegen hatten, so er- klärt sich auch, dass er der weissen Flecke der Unterseite nicht erwähnte, welche dadurch unscheinbar geworden. Ich besitze ein Stück aus der Missionsstation Pniel, welches eine fast ganz weisse Unterseite zeigt. Freund Boheman hat mir vor Jahren ein ähnliches Stück vom N’gami als signativen- tris sibi mitgetheilt, aber da ich die Art in seinen Ins. Caflr. nicht aufgeführt sehe, so vermuthe ich mit Recht, dass er sie nicht selbständig befunden hat. | 3 » * 240 Vor einigen Jahren fand ich bei dem verstorbenen Dey- rolle in Paris eine kleine Ceionie aus Caffrarien, die meiner Sammlung fehlte. Weshalb Deyrolle dem Thiere nicht, wie er sonst zu thun pflegte, einen Namen in lit. beigelegt hatte, weiss ich nicht, _ Wahrscheinlich ging es ihm wie mir, er setzte voraus, das ziemlich auffallende Thier müsse schon irgendwo beschrieben sein*),, Wenigstens habe ich es aus diesem Grunde bisher anonym in meiner Sammlung stecken lassen. Jetzt erhalte ich aus Hererö noch einige Exemplare desselben Thieres — allerdings in einem Punkte sonderbar abweichend. Es sind nämlich die 3 von Deyrolle gekauften, unter sich in der Halsschildzeichnung etwas variirenden Exem- plare gleichförmig auf der Oberseite matt, dagegen sind die jetzt aus Hererö gekommenen 5 gleichförmig glän- zend. Ich werde bei der nächstfolgenden Art die Gründe angeben, weshalb ich die matte Färbung für. die normale ansehe. Dies vorausgeschickt, muss ich noch bemerken, dass es wegen der Gattung, in die ich den Käfer stelle, einer Paren- tlıese bedarf. An und für sich sind die Differenzen zwischen Oxythyrea (Leucocelis) und Tephraea geringfügig, besonders ehe Schaum zu Gunsten der letzteren seine Gatiung Aplasta einzog. Jetzt freilich scheint zwischen Tephraea dichroa mit ihrem massiven Bau und ihrem breiten Schildehen und zwischen einer afrikanischen Oxythyrea aus der oben bespro- chenen Gruppe mit ihrer zierlichen Form und feingespitztem Sceutellum ein generischer plausibler Zwischenraum zu liegen; aber wenn man z. B. Tephraea punctulata vom Senegal da- zwischen stellt, co schrumpft der Abstand sehr zusammen und - die „Saillie sternale dilatee transversalement*“ wird sich von der bei Oxythyrea vorgeschriebenen „Saillie & peine dilatee* auch nur schwach differenziren lassen. (Burmeister deutet das schon an |. e. $. 420.) Nach dieser nothwendigen Einleitung beschreibe ich das Thier, wie folgt: Depnkmuca anceps m. supra opaca rufa, subtus ni- tida nigra, punctata, capite et scutello nigris, pronoto rufo, quatuor punctis nigris, elytris striato-sulcatis, rufis, sutura margineque nigris, ano rufe. Long. 11—12 mill.. Lat. 5—6 mill. Variat thoracis punctis duobus internis conjunctis, exter- nis interdum evanescentibus. Der Kopf schwarz, grob, fast grubig punctirt, Seiten- und Vorderrand ziemlich scharf aufgeworfen, etwas breiter und *) Vergl. die Nachschrift. 241 nicht so spitz nach unten zulaufend wie bei Oxythyrea. Pal- pen und Antennen an den Basen schwarz, nach den Spitzen zu allmälig heller bis zu rothbraun. Thorax trapezoidal, die Seitenecken wenig markirt, die Hinterecken deutlicher, vor dem Schildehen halbkreisförmig ausgeschnitten. Auf dem roth- gelben Grunde, der dicht hinter dem Kopfe und auf der sanzen Basis schwarz gesäumt ist, stehen ziemlich auf der Mitte zwei schwarze Punkte oder Fleckcehen, und zwei klei- nere mehr nach vorn, nahe am Seitenrande. Die letzteren sind bei einigen Stücken kaum noch wahrzunehmen, doch auch bei den beiden ersten scheinen Varietäten obzuwalten, da sie bei einem Exemplare auf ein Minimum redueirt sind, bei einem andern sich zu einem \/ erweitert haben, dessen Spitze das Sceutellum berührt. Die Punktirung deutlich, doch schwächer als die des Kopfes. Epimeren gleich dem Scutel- lum schwarz und ziemlich stark punktirt (letzteres nur an den Seiten); bei beiden schimmern bisweilen röthliche Stellen durch, Das Scutellum breit dreieckig, die Basis mit einem Kreis- bogen in das Halsschild vortretend. Elytra zwar etwas brei- ter an der Basis, doch nur wenig nach hinten verjüngt, mit schwacher kaum wahrnehmbarer Ausbuchtung an den Seiten und zwei meistens deutlich vortretenden Längsrippen, welche gegen den Apex hin durch Zusammentreten einen kleinen Buckel bilden. Ihre rothgelbe Farbe wird durch schwarze Einfassung sowohl vom Rande wie von der Nalıt aus unbe- stimmt begrenzt. Ihre Seulptur besteht in linienförmigen Rei- hen kleiner nach hinten offener Bogenstriche mit eingestreu- ten feinen Punkten; ähnliche nadelrissige Zeichnungen sieht man auf dem heller gelbrothen Pygidium und auf der schwar- zen glänzenden Unterseite, bei welcher nicht, wie bei den oben erwähnten Arten zwei Analsegmente gelbroth sind, sondern nur das eine letzte, so wie der umgeschlagene Rand des T'horax. Die schwarzen Beine sind ebenfalls nadelrissig gezeich- net, und zwischen Kopf und Vorderbeinen stehen starke gelb- braune Haare zottig gedrängt. Der Mesosternalfortsatz ist ungefähr wie bei Tephraea pulverulenta beschaffen, um ein Unerhebliches markirter als bei Oxyth. haemorrhoidalis. Cetonia flaviventris Gory. Bei dem ersten Durchmustern der Herero - Cetonien hielt ich zwei Stücke für C. impressa Goldfuss, weil sie auf Thorax, Schildehen und dem Vordertheile der Elytra gleich- 17 242 mässig grün waren, ohne die bei C. flaviventris dort gewöhn- lichen variablen gelben Flecke. | Genauere Ansicht belehrte. mich, dass sie zu flaviventris gehören, nicht bloss wegen der vorhandenen 4 Flecke, 2 auf der Schulter und zwei auf dem Vorderrande des Halsschildes (welche in der breiten gelben Umfassungsbinde der flaviventris nie fehlen und dagegen in der von impressa nie vorhanden sind), sondern noch unzweifelhafter wegen der Form des Pro- cessus sternalis. Dieser hat bei C. impressa eine auffallend nach vorn herabgezogene, nicht immer, wie Burmeister (l. e. Ill. 524) sagt, lange schmale, sondern bisweilen ziemlich kol- bige Form, die aber keinen Augenblick mit der, wie der Autor sie glücklich bezeichnet, fein linsenförmigen, horizon- talen der sinuata und flaviventris verwechselt werden kann. Nun blieb aber noch ein Bedenken übrig. Meine beiden flaviventris aus Hererö sind unzweifelhaft grün glänzend: zwar weniger brillant als z, B. aulica, aber doch spiegelnd, und jedenfalls nicht blos „subopaca*, wie es in Boheman’s Diagnose der flaviventris lautet. Ich möchte aber gerade aus dieser Bezeichnung subopaca vermuthen, dass auch Boheman unter seinen vielen Exemplaren {habitat in tota Caffraria sat frequens) ausser den normalen matten — ich besitze deren zwei ohne ‘die entfernteste Spur von Glanz — auch einige bemerkt hat, welche ihn bewogen, statt opaca lieber supra subopaca zu sagen. Burmeister spricht 1. e. p. 523 bei C. si- nuata, von welcher er flaviventris nur für eine Varietät hält, nur von matter Oberseite. Ich werde eines meiner glänzenden Exemplare längere Zeit in Aether liegen lassen, um zu sehen, ob meine Vermu- thung richtig, dass das schöne blanke Grün wirklich nur eine Folge des Oeligwerdens ist. Einstweilen hielt ich mich für berechtigt, aus diesen Grün- den auch bei Tephraea anceps die matte Färbung [für die normale zu halten, und werde auch an einem der glänzenden Stücke mit Aether experimentiren. Es muss auffallen, dass Boneman in seinen Ins. Caffr. der Cet. sinuata.F. gar "nicht erwähnt. Vergleicht man Bur- meister's Beschreibung derselben und ihrer Varietäten mit Boheman’s Cet. flaviventris und deren Varietäten, so wird sich keine andere Differenz ergeben, als dass es von sinuata heisst: subtus nigra, und von flaviventris: subtus flaves- centinitida. Ich glaube, dass Burmeister Recht hat, flavi- ventris nur für eine Varietät der sinuata F. mit heller Unter- seite zu halten oder genauer — da mir auch Exemplare aus Mozambique vorliegen, mithin die Verbreitung der Form mit gelbem Bauche von der Algoa-Bai bis zum 20. Grad südlicher 243 Breite feststeht — dass sinuata die auf das eigentliche Cap- land beschränkte Local-Varietät ist, flaviventris aber die weit- verbreitete Normalform; die Färbung der Unterseite ist ein zu untergeordnetes Moment, um gegen die Uebereinstimmung in allen wesentlichen Punkten, namentlich in dem Bau des linsenförmigen Sternalfortsatzes, ins Gewicht zu fallen. ATI =. RR Nachschrift zu Tephraea anceps m Meine Ansicht, dies auffallende Thier müsse schon irgend- wo beschrieben sein, war ganz richtig; es steht als Tephraea napaea in Boheman’s Föredrag (Vortrag), welchen er am 14. März 1860 in der Stockholmer Akademie der Wissenschaf- ten über die von Wahlberg im Südwesten Afrika’s gesam- melten Käfer gehalten hat und der in der No. 3 der Oefvers. af K. Vet. Akad. Förh. 1860 gedruckt ist. | Wenngleich nun selbstverständlich der Name anceps in Wegfall zu bringen, so meine ich doch, dass einige der von mir auf Anlass dieser Art gemachten Bemerkungen nicht als überflüssig anzusehen sind, da sich Boheman mit Rücksicht auf die von ihm auf 14 Seiten behandelten 87 Arten noth- gedrungen sehr kurz fassen musste. Ich will bei dieser Gelegenheit bemerken, dass ich (nach einer ziemlichen Anzahl mir aus Hererö vorliegender Stücke) mich zu der Annahme berechtigt halte, die von Boheman in seinen Insecta Caftr. II. p. 216 sub No. 912 beschriebene He- liocopris Faunus (— „Femina tantum nobis cognita —*) und die in oben ceitirtem Föredrag v. 14. März 1 c. sub No. 124. beschriebene Heliocopr. Atropos, von welcher nur. $ ange- geben ist, gehören beide zusammen, so dass Atropos als Sy- nonym unter Faunus zu bringen wäre. Dass die Art sich übrigens mit der Zeit nur als locale Modification von Heliocopris Hamadryas herausstellen. wird, daıf ich ziemlich sicher vermuthen. 11% 244 Lepidopterologisches von v. Prittwitz in Brieg. Schluss zu Seite 185 ff. der Zeitung dieses Jahrgangs, Anfang November sank die Temperatur in der Nacht häufig unter den Gefrierpunkt, und alle Arten verkrochen sich in das ihnen gegebene Moos. Nur Mamestra Brassicae bearbeitete mit ungeschwächtem Appetit erst alle Blätter, dann die Aepfel- und Kürbisscheiben. Obgleich heute, d. h. am 17. November, das Wetter so rauh wie möglich ist, sind sie doch noch am Platze und be- finden sich bei O0 Grad sehr wohl auf ihren Kürbisscheiben. Diese Unempfindlichkeit gegen die Kälte ist ein bedeut- sames Moment für die Schädlichkeit dieser Art. Die Art und Weise, in welcher die Raupen die Scheiben befressen, ist nicht gleich. Brassicae frisst sie quer durch. Oceulta ‚„Advena und Ne- bulosa nagten meist an den Rändern. Ich legte einzelne Scheiben oft auf ein Bündel kleiner Weidenästchen. Abends erschienen dann die Raupen, hielten sich mit den letzten Fusspaaren an den Zweigen und frassen von da nach besten Kräften gesellschaftlich an den Kürbisscheiben. Oft sassen an einer Scheibe 10— 12 in voller Eintracht. Piniaria frass oben auf der Fläche, ebenso Cilix Spinula; Herbida und Sigma griffen meist die untere Fläche an. Eine Derasa hatte ich gesondert und zog sie mit Aepfel- scheiben, die sie am Rande annagte, gross. Sie gedieh dabei sehr gut und frass viel. Im Laufe des Sommers kamen mir zwei Arten in schäd- licher Zahl zu Gesicht, die sich sonst immer hier nur einzeln finden. Acronycta Aceris fand sich von Anfang Juli bis Ende September in sehr bedeutender Zahl auf den wilden Casta- nien einer hiesigen Chaussee. Man sab im Vorübergehen und Fahren fast auf jedem Baume Raupen sitzen. Etwa Hundert habe ich sich verspinnen lassen und will »- sehen, ob sich eine der Rede wertlie Varietät finden wird. Dagegen hatte das rauhe Mai-Wetter Episema caeruleo- cephala, die sonst die Kirsch-Alleen bevölkert, fast ganz ver- nichtet, ich fand auch nicht eine. 245 Im October beobachtete ich Spilosoma fuliginosa unter ganz eigenthümlichen Umständen. | Auf der Südwestseite unserer Stadt liegt eine etwa 1'/, Morgen grosse Wiese, welche nach Süden von unserem Wallgraben, nach Norden von einer ehemaligen Allee (jetzt Strasse) begrenzt ist. Unmittelbar hinter der zuletzt genannten Strasse begin- nen die Häuser nach Nordosten zu. Diese Wiese ist von der Strasse durch eine Weissdorn- hecke abgegrenzt. An dieser Weissdornhecke geht der Bürgersteig, welcher in diesem Jahre mit Bäumen bepflanzt werden soll. Zu diesem Zweck hatte man der Hecke entlang l.öcher gegraben. Beim Vorübergehen nahm ich wahr, dass es in diesen Löchern von haarigen Raupen wimmelte. Nähere Besichtigung ergab, dass es fuliginosa war. Die Raupen wanderten von der Wiese aus nach Nord- osten über den Bürgersteig und den Strassendamm den Häu- sern zu. Unterwegs waren viele in die Löcher gefallen. Die Wanderung noch vieler Stücke nalım ich aber wahr. Ich habe mich vergeblich bemüht, den Zweck dieser Wanderung zu ergründen. Ausgewachsen waren alle; da die Art erwachsen über- winterf, muss ich glauben, dass sie Winterquartier suchten. Was zog die Thiere nach den Häusern und nach Norden? Die Wiese hat eine südliche und südwestlichie, mit Sträu- chern besetzte Böschung nach dem Wasser zu. Dort hätten sich doch bessere Winterquartiere gefunden, warum wandten sich die Raupen nicht dorthin? Allerdings stand bis voriges Jahr nördlich der Wiese eine alte mit Atriplex und ähnlichen Pflanzen bewachsene, eine Menge Ritzen bietende Stadtmauer vor den Häusern, die sehr gute Winterunterkunft entliielt, allein wussten das die Raupen? Waren vielleicht seit Jahrhunderten alle fuliginosa des Platzes nach der Mauer Bere und hatten dort überwintert? Ich weiss, wie gesagt, keine Erklärung. Ob fuliginosa in der That einen der Rede werthen Scha- den angerichtet, habe ich nicht bemerken können, weil die Wiese schon gemäht war, doch ist es nicht zu bezweifeln. Herr Dr. Hagen hat die Art in Preussen auch schon ein- mal als schädlich beobachtet. Für gewöhnlich ist sie hier nicht in der Rede werther Anzahl zu finden. | 246 64. Saturnia Rhodoessa m. mit Tafel 5 9 Diese sehr schöne Saturnia, welche unserer Carpini ganz nahe steht, wurde in vielen Stücken von Herrn 4 mpgme in Peru am Chanchomay o gesammelt. | In den Details der Zeichnung variirt sie sehr, wie imich eine Reihe Stücke, die ich bei ihm sah, belehrte. &. Fühler braun, Thorax und Abdomen ebenso, mit ein- gemengten heileren Haaren; Vorderflügel weissgelblich. — Wurzelfleck wie der Thorax, erstes Querband schwarz, Fül- lung des Auges braungrünlich,Mittelrand weiss, Ringe schwarz. ...„ Der Raum nach dem Aussenrande ist schwarz. bestäubt und hat einen grünlichen Schimmer; die geschweifte Binde vor dem Aussenrande schwarz, dann ne weisslicher Grund, dicht am Aussenrande hin schwarzgraue Bestäubung; an der Spitze ein rosenrother Fleck. Hinterflügel: Wurzel schwarz mit einzelnen helleren Haa- ren, dann folgt ein hochgelber (cadmium-farbener) Raum, Aussenraum schön carminroth, Querband schwarz. Am Vorderrande geht das Roth bis zur Hälfte des Flü- gels, Auge carminroth, etwas dunkler als der Grund; Quer- binde schwarz, Fransen srün; dann ein hellerer Streifen, der durch einen dunkleren, am. Innenwinkel breit beginnenden, nach vorn sich verdünnenden dunkleren Streifen von dem rothen Raum geschieden wird. Unterseite: Vorderflügel hell cadmium- -gelb, Wurzeltleck, Aussenrandstreif und Augenring schwarz, Augenfüllung car- minroth; ein rother Wisch an der Spitze, Augenkern weiss, am Aussenrande etwas dunklere Bestäubung. Hinterflügel: mehr nach dem Zinnoberroth ziehend; vor dem Aussenrande ein rother Streif, Auge klein, nur von einem carminrothen weiss gekernten Fleekchen gebildet; 2 Vorder- flügel wie bei dem &, nur weisslicher. Hinterflügel an der Wurzel grau, dann bräunlich fleisch- farben — Mittelbinde dunkelgrau, Raum vor dem Aussenrande rosenröthlich; Auge carminroth mit weissem Kern; Leib und Thorax br aun mit einzelnen helleren Haaren; Fühler hellbraun, schwach gezähnt. Mein Weib hat ungleiche Flügelseiten und auf einer Seite ein kleineres Auge, wie dies auch die Abbildung wiedergiebt. 65. Die auf der beiliegenden Tafel abgebildeten Varie- täten gehören völlig verschiedenen Arten an, sind aber alle nach ein und demselben Modus gebildet. Auf den Flügeln der sub 1 abgebildeten velitaris Weib ist die ganze Oberseite mit einem schwärzlichen Blaugrau ge- 247 deckt, mit Ausnahme des hellen Mittelfeldes und des Rand- fleckes. Fig. 6 ist eine Varietät von Villica, welche ich in Natur nicht gesehen habe. Ich habe sie nach der Originalhandzeichnung des verstor- benen Gerichts-Seeretairs Richter in einer von diesem mir gegebenen Lithographie colorirt. Alle hellen Stellen sind strobgelb und die Flügel ungleich. Sie wurde zwischen 1820 und 1853 in Breslau erzogen. Fig. 7, zu derselben Art gehörig, habe ich selbst gezo- gen — das Schwarz hat fast den ganzen Raum eingenommen. Fig. 4 besitze ich ebenfalls; das Gelb ist aussergewöhn- lich verbreitet — bei Fig. 8 ist es fast ganz von dem Braun und Schwarz absorbirt. Bei Fig. 9 ist oben das Schwarz völlig dominirend. Mir scheint sich der Prozess für die meisten ähnlichen Bildungen dahin bezeichnen zu lassen: eine Anzahl sogenannter zufälliger Aberrationen ent- stehen in der Art, dass die für bestimmte Stellen der. Flügel sich bildenden Farben in anormaler Menge ent- stehen und deshalb in anderer Form erscheinen. In die Zahl der nach diesem Satz gebildeten Varietäten ge- hören testudo (von Polychloros), die vielen bekannten Caja- Abänderungen, auch fie. 6 und 7 pi 53 Milliere- fig-1. 2. 3. Hebe ebenda. Die Hebe mit dominirendem \Veiss ist Chelonia interro- gationis Men. 15, fig. 1. Völlig een ist ie von Bellier Annales 3 Serie $S, 1860 pl. 2 fig. 5 gelieferte Villica;, man zieht sie auch hier so und ähnlich. 66. Fig. 2 ist die Raupe von Pallens mit erweitertem Rückenfleck. 67. Fig. 3 und 5 sind Seitenansichten der Leiber der beiden Spinner: Bicolora und Melaxantha. Von beiden habe ich beide Geschlechter. Beide Arten führen in beiden Geschlechtern wunderliche Seitenbeutel — blasenartige Anhängsel, über deren Deutung ich völlig ungewiss bin. Ich habe sie gezeichnet. — Unter den mir zu Gebote stehenden Arten habe ich diese wunderlichen Organe nicht wieder aufgefunden, namentlich felılen sie den mir bekannten Jasien, Eusemien, Agaristen und Castnien. 248 Einzelne Charideen haben eine Andeutung davon. Ich hoffe, wenigstens die Aufmerksamkeit der Forscher auf diese Beutel hiermit gelenkt zu haben. Zum Schluss bemerke ich noch, dass die von mir gelie- ferten Tafeln noch sehr viel zu wünschen übrig lassen, da mir indess hier kein Lithograph zur Hand ist, so bitte ich, mit dem Gelieferten Nachsicht zu haben. Ich hoffe, dass sich die Arten doch erkennen lassen werden. Zur Behebung etwaiger Zweifel ist in Stettin von jeder Tafel ein colorirtes Blatt deponirt. Uebrigens lıoffe ich, die Tafeln bald besser zu liefern. Hymenopterologische Beiträge vom Forstmeister Tischbein in Birkenfeld. Fortsetzung von Jahrg. XIV. (1853) p. 347. Beschreibung neuer Arten des Genus Ichneumon. 1. Ichneumon seticornis & (Ielıneumon Divisio 1 W.): Niger, scutello, orbitis oculorum facialibus et lineolis ante alas albo-flavis; antennis subtus ferrugineis; pedibus anteriori- bus subtus fuseis. 13 Mill. Mehadia. Die Fühler sind sehr spitz borstenförmig, kürzer als der Hinterleib. Der ganze Körper ist grob punktirt. Die Meta- thoraxschilder sind scharf ausgedrückt, die areola superomedia ist gross, am Vorderrande undeutlich bogenförmig geschlossen. Die Gastrocelen sind tief und lang, aber nur wenig gerunzelt, nur durch einen schmalen Zwischenraum getrennt. | Die Fühler schwarz, an der Unterseite bräunlich. Die Palpen und die Spitze der Mandibeln braun; das Gesicht mit einem gelbweisslichen Aussenrand in der Näl:e der Fühler, Am Thorax ist das Scutellum, ein Fleck vor den Flügeln, so wie der Oberrand des Prothorax gelblichweiss, der Hinter- leib ist schwarz mit braunen Gastrocelen. Das Flügelmal ist braun. Die vorderen Beine, die Spitzen der Schenkel und die Tibien der mittleren Beine sind an der Vorderseite schmutzig braun, die Seitendornen sämmtlich von gleicher Farbe. 249 2. Ichneumon bieoloripes S(lehneumon Divisio I. W.): Niger; scutello, facie, punctis ad alarum radicem, pedi- bus ex parte flavis. 16 Mill. Pest. Fühler borstenförmig, so lang als der Hinterleib. Der ganze Körper dicht und ziemlich fein punktirt. Metathorax- schilder scharf ausgedrückt, areola superomedia vorne abge- rundet. Gastrocelen tief, durch einen ziemlich breiten Zwi- schenraum getrennt, Bauchfalte bis zum Ende des vierten Segments gehend. Fühler schwarz mit auf derUnterseite gelbem Grundgliede. Palpen, Mandibeln, Gesichtsfeld und innerer Augenrand bis zur Höhe der Nebenaugen, Scutellum, ein Fleck unter und ein Fleck vor den Flügeln gelb. An den Beinen sind von der- selben Farbe: Vorderseite der Hüften und Spitzen der Schen- kelringe, so wie Vorderseite der Schenkel, die ganzen Tibien und Tarsen der Vorder- und Mittelbeine, an den hinteren Beinen ist die Vorderseite des Schienbeines ganz, die Hinter- seite aber nur vom Knie bis zur Hälfte der Tibie gelb. 3. Iehneumon atrocoeruleus {% (Ichneumon Divisio 1. Wesm.): Atrocoeruleus, antennarum annulo, scutello, puncto ad alarum radicem et annulo tibiarum albis. 14 Mill. Dalmatien. Fühler borstenförmig. Kopf, Thorax und die ersten Seg- mente des Abdomen stark und dicht punktirt. Metathorax- schilder scharf ausgedrückt, areola superomedia quadratisch, vorne fast bogenförmig geschlossen. Gastrocelen tief und in der vorderen Seite stark runzelig. Fühler schwarz mit weissem Ringel (8—13). Ein Fleck vor den Flügeln, Scutellum und Basis der Tibien weiss. An den vordersten Beinen ist die Vorderseite der Tibien ganz und an den Schenkeln die Spitze weiss. Flügelschuppe schwarz, Flügelmal und Randader braun. Dieser Ichneumon hat einige Aehnlichkeit mit Ich. deli- ratorius 2 F. (lch. molitorius Gr. partim), unterscheidet sich aber durch die schlankere Form, besonders der Beine, welche bei Ich. deliratorius $£ mehr gedrungen sind. Der weisse Fleck des letzten Hinterleibsegmentes fehlt dem Ich. atrocoeruleus. 4. Ichneumon jucundus £ (Ichn. Div. 4. W.). Scutello, orbitis faciei, punctis duobus ad radicem alarum, tegulis, maculisque segmentorum 5, 6 et 7 albis; abdominis segmentis 2 et 3, tibiis femoribusque anterioribus flavis. 9 Mill, 250 Thüringen. | | Dicht, aber nicht sonderlich stark punktirt. Fühler bor- stenförmig. Scutellum gross im Verhältnis zum ganzen Thiere. Metathoraxschilder scharf abgegrenzt; ar. supero- media hoch und vorne durch eine bogenförmige Linie begrenzt. Postpetiolus fein nadelrissig. Gastrocelen mässig tief, so lang als breit, einen Zwischenraum von der Breite einer Gastro- cele zwischen sich lassend. Fühler schwarz, unterhalb braun. Palpen, Spitzen der Mandibeln, der Augenrand des Gesichtes bis zur Höhe der Fühler, 2 Punkte des Kopfschildes, Scutellum, ein Fleck vor und ein Fleck unter den Flügeln, Hinterrand des Segmentes 5, so wie Ränder der Segmente 6 und 7 weiss. Die Hinter- leibssegmente 2 und 3 sind gelb, Segment 4 ist braunschwarz, lässt aber eine gelbliche Farbe durehleuclten, der Vorderrand des Segmentes 5 ist schwarz. Die Beine sind gelb mit schwarzen Hüften, Hinterschenkeln und Spitze der Hinter- tibien. Ich kenne. keinen ähnlichen Ichneumon und stelle diese Art vorläufig neben Ich. zonalis W. (= Ich. illuminatorius & Gr.). 5. lIchneumon lautus d. _ (Ichn. Div. :7. W.). Capitis et thoracis pieturis scutelloque albis; abdomine rufo basi nigra; pedibus rufis, coxis et trochanteribus'ante- ‘rioribus albis, tibiis posticis nigris basi alba. 6 Mill. Birkenfeld. Fühler fadenförmig. Vorderrand des Kopfschildes gerade abgeschnitten. Mandibeln zweizähnig. Kopf, Thorax und Hinterleib glänzend, aber doch ziemlich stark punktirt. Meta- thoraxschilder sämmtlich vorhanden und durch deutliche Leisten getrennt, ar. superomedia breiter als hoch, vorne bogenförmig begrenzt, die Spiracele oval. Petiolus weitläufig punktirt und undeutlich nadelrissig. Gastrocelen schwach an- gedeutet und flach. Die Falte des Bauches erstreckt sich über die Segmente 2, 3 und 4. Am Kopf sind die Palpen, die Mandibeln (diese mit schwarzer Spitze), das ganze Gesicht, der Augenrand auf der Stirn, ein Fleck an den Augenrändern des Scheitels und die Wangen weiss. Die Fühler sind braunschwarz, das erste Glied ist auf der Unterseite weiss, die Geissel auf der Unter- seite gelb. Am Thorax sind das Scutellum, das Postseutellum, der Rand des Prothorax, eine Linie vor und ein Punkt unter den Flügeln, die Flügelschuppe, sowie zwei Flecke am Meta- thorax (die areola posterointermedia einnehmend ) weiss. Der Hinterleib ist roth, das erste Segment schwarz, die Seg- 251 menie 6 und 7 sind bräunlichroth. Die vorderen und mitt- leren Beine haben weisse Hüften, Trochanter nnd Apophysen und gelblichrothe Schenkel, Schienbeine und Tarsen, an den Hinterbeinen sind die Hüften, Trochanter und Apophysen schwarz, die Schenkel ‘gelbroth mit selıwarzer Spitze, die Tibien und Tarsen schwarz mit weisser Basis. 6, Ichneumon interfector 2. (Divis 7 W.). Pleuris, metathorace, abdomine et pedibus rufis; seutello, ano, antennarum annulo et, orbitis oculorum albis. 4'/, Mill. Herrstein, Anfangs Juni gefangen. | Fühler fadenförmig. Kopf, Thorax und. Hinterleib stark punktirt. Metathoraxschilder vollständig vorhanden und scharf umleistet, die vordere Leiste der ar. superomedia ist bogen- förmig, die hintere hat einen nach Innen gerichteten Winkel. Petiolus ohne Kiele, in der Mitte glatt mit wenigen, an den Seiten mit dichter stehenden, jedoch schwachen Punkten. Gastrocelen ziemlich tief, länglich ohne Runzeln, Zwischen- raum schmal. Am Kopfe sind die Palpen weiss, die Mandibeln dunkel braunroth, das Gesicht ist braunroth, der Augenrand im Gesicht roth und weiss, von den Fühlern an bis über den Scheitel weiss und auf den Wangen ebenfalls weiss. An den Fühlern sind die Grundglieder an der Unterseite braunroth, die Glie- der 3—9 schwarz, 10 — 13 weiss und die übrigen Glieder rothbraun. Am Thorax sind die Brustseiten und der Hinter- rücken des Metathorax, so wie eine Linie vor den Flügeln und ein Fleck über den Vorderhüften roth. Das Sceutellum ist weiss. Am Hinterleibe sind Segment 1—4 roth, Seg- ment 5 ist roth mit schwarzer Mitte, Segment 6 ist schwarz mit breitem weissem Hinterrande, Segment 7 auf dem Rücken ganz weiss. Hüften der vorderen Beine rothbraun, die Schen- kel, Tibien und Tarsen roth, die Tibien mit weisslicher Vor- derseite; die Hüften der mittleren und hinteren Beine schwarz, die Schenkel, Tibien und Tarsen roth. Flügelmal und Rand- ader braun, Unterrandader schwarz. Diese Art ist zwischen I. diserepator. Gr. W. (2 =Ich. erythraeus Gr.) und Ich. ruficeps Gr. zu stellen. 4., Amblyteles,regius & 2 (1, Polyxanthi W.): &. Metathorace bispino; antennis facieque einnabarinis; segmento 2 croceo, 3 cinnabarino apice nigro; scutello, punc- tis duobus ad radicem alarum , anoque flavo; pedibus einna- barinis et nigris. 14 Mill. 2. Metathorace bispino; antennis, orbitis oculorum inter- nis, scutello, squamula, punetis duobus ad radicem alarum, 252 margine supeıno colli, segmentis 2 et 3 basi, sequentibus mar- gine, purpureis; pedibus flavis et nigris. 12—13 Mill. Dalmatien. 5. Fühler borstenförmig. Mandibeln zweizähnig, der untere Zahn aber sehr klein und weit zurückstehend. Kopf und Thorax stark punktirt. Metathorax runzelig mit starken Dornen, Schilder deutlich abgegrenzt, doch wegen der Run- zeln nicht so auffallend; ar. superomedia gerundet-quadratisch. Postpetiolus punktirt, am Hinterrande nadelrissig. Gastrocelen nicht bedeutend, durch einen breiten Zwischenraum getrennt. - 2. Wie beim Männchen, jedoch Metathorax weniger stark runzelig und ar. superomedia grösser, namentlich höher. 3. Füliler roth mit schwarzer Oberseite. Palpen, Mitte der Mandibeln, Gesicht und Augenrand bis zum Scheitel zin- nober- bis purpurroth. Flügelschuppe, Radius und ein Fleck, vor den Flügeln zinnoberroth. Scutellum, ein Fleck unter den Flügeln und Flügelmal gelblich, letzteres mit rother Ein- fassung. Segment 2 und 3 zinnoberroth mit schwarzem Hin- terrande, auf Segment 12 geht die rothe Farbe nach den Vorderadern hin in safrangelb über, die schwarze Farbe des Hinterrandes ragt in Form eines Dreieckes in die rothe Farbe hinein, und ausserdem liegt in der vorderen Mitte des Segmentes ein blass brauner Fleck von Foım einer Pfeilspitze, mit nach vorne gerichteter Spitze; die schwarze Farbe des Segınentes 3 ist gegen die rothe Farbe in gezackter Linie begrenzt, Vorderadern des Segmentes 4 zinnoberroth, Hinter- rand des Segmentes 6 und das ganze Segment 7 gelb, am Bauche sind die Segmente 2, 3 und 4 gelbroth, Segment 4 mit schwarzen Flecken an den Seiten, Bauchsegmente 5 und 6 schwarz, Bauchsegment 7 und Anus gelb. Die Hüften sind schwarz, die Apophysen und Trochanteren zinnoberroth, die Schenkel der Vorder- und Mittelbeine zinnoberroth mit oval abgerundetem schwarzen Strich auf der Hinterseite, die Schen- kel der lintersten Beine schwarz mit zinnoberrother Basis, die Tibien zinnoberroth, an den hintersten Beinen mit schwar- zer Spitze, sämmtliche Tibiendornen und Tarsen sind zinno- berroth. 2. Fühler roth bis gelbroth, an der Oberseite bräun- lich. Palpen, Mitte der Mandibeln, innerer Augenrand bis zur Höhe des Scheitels purpurroth. Am Thorax sind Ober- rand des Prothorax, Scutellum, ein Fleck vor und ein Fleck unter den Flügeln purpurroth. Flügelschuppe und Radius ebenfalls purpurroth, das Flügelmal ist gelb mit rother Ein- fassung. Segment 2 am Vorderrande, Segment 3 am Vorder- rande und an den Seiten, Segment 4, 5 und 6 am Hinterrande, 7 und Anus ganz purpurroth; der Bauch ist fast ganz purpur- 253 roth, nur an den hintern Bauchsegmenten kommen schwarze Farben zum Vorschein; die Hüften sind sämmtlich schwarz, die Apophysen und Trochanteren sämmtlich gelb, die Schenkel an den Vorder- und Mittelbeinen gelb, in der Mitte mit schwar- zer Hinter- und Unterseite, an den Hinterbeinen sind die Schenkel schwarz mit gelber Basis, die Tibien gelb mit schwarzer Spitze, Schienendornen und Tarsen sind sämmtlich schmutziggelb. Dieser wunderschöne Amblyteles, von welchem es gar nicht zweifelhaft sein kann, dass die hier beschriebenen Ge- schlechter zusammengeliören, ist neben Amblyteles fasciatorius F. (W.) (Iehneumon faseiatorius $ F. Ichn. quadrimaculatus 2 Gr.) zu stellen. 8. Amblyteles Wesmaeli. 2. (1 Polyxantli W.): Niger; sceutello, annulo antennarum, punctis sub radice alarum anoque albis; segmentis 2 (et 3), pedibus anteriori- bus, postieis tibiis castaneis. 13 Mill. Thüringen. Fühler borstenförmig. Thorax stark, Kopf weniger stark punktirt. Metathoraxschilder stark ausgeprägt, ar. supero- media ein längliches Rechteck bildend. Postpetiolus mittel- mässig punktirt, nadelrissig. Gastrocelen schwarz, durch brei- ten Zwischenraum getrennt. Segment 2 und 3 ziemlich stark und dieht punktirt, die folgenden Segmente glänzend. Antennen weiss geringelt (9—16). Scutellum, eine Linie unter den Flügeln, Flecke auf Segment 5, 6 und 7 weiss. Segmente 2 und 3 kastanienbraun, besonders an den Seiten, in der Mitte mit schwarzer Farbe gemischt. Beine braun, mit schwarzen Mittel- und Hinterhüften, so wie schwarzen Hinter- schenkeln und schwarzer Spitze der hinteren Tibien. Flügel- mal und Randader hellbraun. Dieser Amblyteles ist neben A. indocilis W. zu stellen. Er hat in der Farbe einige Aehnlichkeit mit Ich. computato- rius Müll., bei welchem öfter die Segmente 2 und 3 eine braune Farbe annehmen, er ist indessen, wie angegeben, ein Amblyteles und nicht mit Ich. computatorius zu verwechseln. Da Professor Wesmael diese Art zuerst als neu erkannte und mir dieselbe als solche bezeichnete, so erlaube ich mir, ihr den Namen meines verehrten Freundes beizulegen, 9. Amblyteles hungarieus ®. (3. Trichromi W.): Niger; antennis subtus rufis; seutello, orbitis oculorum internis, punctis ad radicem alarum albis; segmentis ultimis latera versus albomarginatis; femoribus tibiisque fulvis, harum postieis apice nigris. 18—20 Mill. Ungarn. 254 Fühler borstenförmig. Körper mässig Buheph Meta- thorax mit schwachen Seitendornen, Metathoraxschilder scharf ausgedrückt, ar. superomedia niedrig und in die Breite gezogen, nach vorn bogenförmig geschlössen, oft mit sehr markirten geraden Längsstreifen. Gastrocelen ziemlich tief, aber klein und durch einen breiten Zwischenraum getrennt. Fühler schwarz , auf der Unterseite braunroth, so auch das Grundglied. Innerer Augenrand unter den Fühlern, Seiten- flecke des Kopfschildes, ein Punkt unter den Flügeln, Seutel- lum und Seiten des Segmentes 4— 7 weiss. Flügelmal und äusserer Radius gelb, innerer Radius schwarz. Beine röthlich gelb, sämmtliche Hüften, die Spitzen der Tibien und die Tar- sen an den hintersten Beinen schwarz. var. 1. Fühler und Gesicht schwarz. | var. 2. Nur Segment 7 mit weissem Seitenstrich. var. o. Hinterleib und Thorax (Becutellum und. Fleck unter den Flügeln) ganz schwarz. Dieser Amblyteles ist dem A. glaucatorius F.., Aeken welchen er zu stellen ist, sehr ähnlich, doch durch die Farbe der Fühler, das mehr gewölbte Seutellum, die enge ar. supero- media und die bedeutende Körpergrösse unterschieden. 10. Amblyteles malignus 3 (6 Crioceri W)): Scutello, antennarum basi, orbitis oculorum faeialibus, linea ante alas, segmentis 2 et 3 basi, segmentis 1—6 mar- sine apicali pedibusque rubiginosis vel rufo-flavisque. 17 Mill. Wien. Aus der Puppe von Vanessa Cardui. Fühler borstenförmig. Kopf und Thorax stark punktirt. Sceutellum buckelförmig erhaben. Metathoraxschilder vollstän- dig und stark umleistet, ar. superomedia oval-rhombisch. Der Hinterleib ist ebenfalls stark punktirt, die Segmente sind stark abgesetzt, die Gastrocelen sind tief und runzelig, das Stiel- ende und die Mitte des zweiten Segmentes sind nadelrissig. Beine, wie bei den Männchen gewöhnlich, schlank. Das Grundglied der Fühler ist auf der Oberseite gelb- lich, die ersten 3 bis 4 Glieder der Peitsche.sind ganz, die weitern bis zur Spitze nur an der Unterseite gelblich; ferner sind gelblich die Palpen, die Spitze der Mandibeln, der Augen- rand unter den Fühlern, ein Fleck vor den Flügeln, die Flü- gelschuppen und die Spitze des Schildehens. Die Beine sind epenfalls gelb, die Hüften schwarz mit gelbem Fleck auf den Hinterhüften und schwarzer Spitze der hinteren Schienen, die Tarsen der Hinterbeine sind dunkler und nur das erste Glied gelb mit schwarzer Basis. Am Hinterleibe ist das zweite Seg- ment am Vorderrande und an den ganzen Seiten, das dritte aber nur an den Seiten des Vorderrandes braungelb, dieselbe 255 Farbe tragen die Hinterränder sämmtlicher Segmente mit Aus- nahme des letzten, welches ganz schwarz ist. Flügelmal und Randader sind gelb, Unterrandader in der hinteren Hälfte pechbraun. Ich stelle diese Art neben A. castigator F. 11. Psilomastax. XNov. subg.*) Mandibeln mit 2 Zähnen. Vorderrand des Kopf- schildes breit ausgebuchtet, so dass die Oberlippe breit sichtbar ist. Metathorax verkürzt, der Oberrand der ar. su- peromedia die höchste Spitze bildend, ar. superomedia von der ar. posteromedia nicht geschieden, ar. suproexterna, ar.denti- para, ar. posterointermedia und ar. posterointermedia ebenfalls zu einem Felde vereinigt. Scutellum vollständig, aber schief pyramidenförmig mit scharfer Spitze, die kürzere Seite vorn, die längere hinten und hier mit dem Postseutellum, welches nach vorne aufgerichtet ist, eine schräge Fläche bildend. Die Metathoraxschilder sind allerdings eigenthümlich, da sämmtliche Querleisten fehlen, doch würde dieses allein nieht zur Abtrennung einer neuen Untergattung von Trogus be- stimmt haben, zumal bei einigen Arten des Genus Trogus auch einzelne Querleisten der Metathoraxschilder fehlen und dadurch verschiedene Felder vereinigt werden, wenn nicht bei meiner Art der Vorderrand des Kopfschildes weit ausgebuch- tet wäre, wohingegen Trogus den Vorderrand des Kopf- schildes in der Mitte stumpfwinkelig vorgezogen hat, was Wesmael (Tentamen p. 111) in der analytischen Tabelle über die Subgenera der Abtheilung der Ichneumones Amblypygi zum Unterschied von Automalus (mit geradem Rande des Kopfschildes) hervorbebt, auch ist bei Psilomastax das Seu- tellum vollständig pyramidal in eine scharfe Spitze in die Höhe gezogen, wogegen das Sceutellum bei Trogus kaum mehr als erhaben gew ölbt st. Psilomastax pyramidalis (. Annulo antennarum, capite et thorace pieturis albis; pe- dibus fulvis.. 16 Mill. Ungarn. Aus Apatura Jris. Ochsenheimer. Fühler borstenförmig, länger als der Hinterleib. Kopf und Thorax stark punktirt. Scutellum pyramidenförmig. er- haben. Metathorax stark punktirt und runzelig, Schilder stark - umleistet. Hinterleib stark punktirt und in der Mitte des Rückens vom Postpetiolus an bis zum fünften Segmente nadel- rissig; Gastrocelen tief, aber nur schmal, dureh einen nur *) wılos unbedeckt und uaor«& Oberlippe. 256 geringen Zwischenrsum getrennt. Areola der Flügel pyra- midal. ' | Fühler mit weissem Ringel (9 bis 16—18). Am Kopfe sind weiss, Palpen, Mandibeln, Oberlippe, innerer Augenrand vom Munde bis zum Scheitel, am äusseren Augenrand die untere Hälfte bis auf die Wangen. Am Thorax sind weiss, die hintere schräge abfallende Seite des Sceutellum, das Post- seutellum, 2 Flecke vor dem Seutellum, 2 Striche des Mittel- rückens, der Halskragen, der Oberrand des Prothorax, ein Fleck unter den vorderen und ein Fleck unter den hinteren Flügeln, 2 Flecke auf der Pleura und ein Fleck über jeder Hüfte. Die vorderen und mittleren Hüften sind weiss mit schwarzen Flecken, die hinteren Hüften sind schwarz mit weissem Fleck auf der Oberseite, die Trochanteren der vor- deren und mittleren Beine sind weiss, die der hinteren schwarz mit gelben Apophysen, die Schenkel, Tibien und Tarsen sind gelb, die Schenkel und Tibien der vorderen Beine haben schwarze Hinterseiten. Flügelschuppe schwarz, Flügelmal gelbbraun, beide Randadern pechbraun. var.1. Fühler nur an der Oberseite der Glieder 11 —14 weiss. Am Thorax fehlen die meisten Striche des Mittel- rückens, 2 Flecke der Pleura und der Fleck über den Hüften, auch sind die Hüften, Trochanter und Apophysen sämmtlich einfarbig schwarz. 12. Platylabus Erberi. £. Seutello albo; antennis albo annulatis; thoraeis et capi- tis pieturis, segmentorum 2 et 7 margine apicali albis; pedi- bus rufis, anteriorum coxis, apophysis et trochanteribus albis, posticorum coxis et tarsis nigris, tibiis postieis nigris basi albis. 9 Mill. Dalmatien. Die borstenförmigen Fühler sind aus eylindrischen Glie- dern zusammengesetzt. Kopf, Thorax und Hinterleib dicht und ziemlich stark punktirt, Metathorax auf dem Rücken etwas runzelig, an den Seiten stark punktirt, die Schilder sämmtlich vorhanden und deutlich umleistet, an den Seiten einen ziemlich starken Zahn zeigend; ar. superomedia so breit wie hoch, vorn abgerundet, hinten bogenförmig eingebuchtet. Postpetiolus fein punktirt und schwach nadelrissig. Gastro- celen bedeutend tief und breit mit einem geringen Zwischen- raum, Areola fünfeckig-pyramidal, nach dem Aussenrand des Flügels einen spitzen Winkel bildend. Die Fühler sind schwarz, das Grundglied auf der Unter- seite und ein Ring (11 [12] bis 15) weis. Am Kopfe sind die Palpen, die Mandibeln, die Oberlippe, das ganze Gesicht, 257 der vordere Augenrand bis zum Scheitel, so wie der hintere Augenrand vom Munde bis zur Höhe der Wangen weiss. Am Thorax ist weiss das Scutellum, das Postscutellum, die Seiten des Prothorax, eine lange Linie vor und eine kürzere unter den Flügeln, so wie zwei Flecke auf der abschüssigen Stelle des Metathorax, die ar. posterointermedia und den Zahn ein- nehmend. Die vorderen und mittleren Hüften und Trochanter sind weiss, die Apophysen, Schenkel, Tibien und Tarsen roth mit schwarzen Klauen und Klauenglied; an den hintern Beinen sind die Hüften, Trochanter und Apoplıysen schwarz, die Schenkel roth mit schwarzer Spitze, die Tibien schwarz mit weissem Ringe unter der Basis, die Tarsen schwarz. Der Hinterleib ist schwarz mit weissen Vorderenden und Hinter- rande des Segmentes 2, so wie schmalem weissen Hinterrande des Segmentes 7. Flügelmal und Unterrandader sind pech- braun, Randader gelbbraun. Dieser Ichneumon, den ich zu Ehren des Herrn Erber in Wien, welchem ich so manche schöne Ichneumonenart ver- danke, benenne, ist neben Platylabus larvator (Mesoleptus larvator Gr.) zu stellen, von dem er sich indessen leicht durch die verschiedene Färbung, sicherer aber noch durch die anders geformte Areola der Flügel, die grossen und in die Breite ge- zogenen Gastrocelen, so wie die eylindrischen Glieder der Fühler, die bei P. larvator fast gezähnt sind, unterscheidet. 13. Platymischos. Nov. subg.*) Fühler borstenförmig, Mandibeln mit 2 Zähnen, von wel- chen der obere der längere ist. Vorderrand des Kopfschildes gerade abgeschnitten. Luftlöcher des Metathorax klein, oval, fast rund. Die Seitenleisten des Seutellum reichen bis über die Mitte desselben. Die Schilder des Metatliorax sind wie folgt verbunden, ar. superomedia, ar. posteromedia und ar. po- sterointermedia; 'ar. suproexterna und ar. dentipara; — ar. spi- raculifera, ar.pleuralis und ar. juxtacoxalis; — der Metathorax ist gerunzelt und trägt einen starken Seitenzahn, der Hinterleibsstiel ist sehr breit mit 2 Kielen, stark run- zelig, die Luftlöcher kurz hinter der Mitte tragend. Hinter- leib kurz und breit, die Gastrocelen gross und tief, die Seg- mente 2 und 3 bis zur Mitte stark runzelig, hinter der Mitte stark punktirt. Platymischos bassieus 9. Antennarum annulo albo; femoribus tibiis anterioribus et femoribus postieis rufis. 8 Mill. *) nAarvs breit und uioyos Stiel. 18 258 Herrstein. Anfangs September gefangen. / | An den schwarzen Antennen sind die Glieder 9—12 (13) weiss, jedoch auf der Rückseite schwärzlich, die Hüften und Trochanter sind sämmtlich schwarz, die Apophysen roth; die vordern und mittlern Beine haben rothe Schenkel, Tibien und Tarsen, das letzte Tarsenglied: ist jedoch schwarz; die hintern Beine haben rote Schenkel mit schwarzer Spitze, schwarze an der Basis bräunlich schimmernde Tibien und schwarze Tarsen. Am Hinterleibe haben die Segmente 2 und 3 einen bräunlichen Schimmer. Dieser Ichneumon, der mir schon vor mehreren Jahren von Wesmael als neue Art bezeichnet wurde, passt in keins der vielen von Wesmael gebildeten Subgenera. Er gehört zur Abtheilung Ichneumones platyuri W. Platymischus hat aber einen um Vieles breiteren Hinterleibsstiel als irgend ein. anderer Ichneumon und erinnert dadurch, so wie durch seinen ganzen Habitus an Bassus. 14. Ischnus elegans. d&. ‚ Thorace et pedibus rufo-nigris, seutello rufo; palpis,, man- dibulis, elypeis, tegulis, lineola infra alas, coxis, trochanteribus et apophysis pedum a albis. 7 Mill. Birkenfeld. Anfangs August gefangen. Kopf und Thorax punktirt, glänzend. Schilder des Metathorax deutlich. Hinterleibsstiel punktirt, glänzend. Ga- strocelen mässig. Hinterleib punktirt und wenig glänzend. An den Fühlern sind die Grundglieder schwarz, die Peitsche ist an der Oberseite schwarz, unten braun. : Am Kopfe sind Oberlippe, Palpeı und Mandibeln weiss, diese mit schwarzer Spitze, sowie das Kopfschild mit schwarz- braunem Unterrande. Thorax roth, das rothe' Seutellum steht in einem schwarzen Felde, welches sich zwischen den Flügel- wurzeln ausbreitet; der obere Rand des Halses, ein Strich unter den Flügeln und die Flügelschuppe sind weiss. Flügel- mal braun mit weissem. Vorderrande. Hinterleib schwarz. Die vorderen Beine roth mit weissen Coxen, Trochanteren und Apoplıysen, die hintersten Beine schwarz nnd roth; alle Tarsen bräunlich. nn nl nn nn mn un nn nn 259 Zur Kenntniss von Psychomyia Latr. von 2 Dr. H. Hagen. — ; In Betrefi der Schilderung der Gattung berufe ich mich auf das, was ich Stett. Zeit. T. 21 p. 286 gesagt habe. Einige Bemerkungen dazu finden am Schlusse der Arten ihre Stelle. Die Arten selbst habe ich von Neuem nach besseren Typen Pictets und dem sämmtlichen Materiale meiner Samm- lung nochmals geprüft. 1. Ps. annulicornis Piet. p.222 teli720 DIA „ Die Type aus Pictets Sammlung ist ein fast gut erhal- tenes Männchen, nach welchem ich die Beschreibung entwerfe. Long. cum alis 5, mill.; Exp. alar. 10%, mill. Glänzend lehmgelb, aber kurz behaart; die Behaarung grossentheils abgerieben; Kopf oben braun; die grossen Augen dunkelschwarz; die grossen birnförmigen Wülste am Hinter- kopfe erreichen mit ihrer Spitze den Augenrand; davor liegen . jederseits zwei schräg sich fast treffende Wülste, zwischen wel- chen die Mitte des Kopfes als ein leicht erhobenes ungefähr rhombisches Feld liegt. Das hintere Paar dieser letzten vier Wülste liegt den birnförmigen Hinterhauptwülsten parallel, erreicht aber nieht ganz den Augenrand; nach innen erweitert es sich dreieckig, so dass diese Wülste den Scheitel quer in ziemlich gerader Linie theilen. An ihr äusseres Ende schliesen sich nach kurzer Unterbrechung die vorderen linienartigen Wülste an, welche schräge hinter die Fühler zur vorderen Mitte der Spitze des Kopfes laufen. Vor den Füllern fällt der Kopf steil gegen den Mund hin ab und ist gelblich. Füh- ler kräftig, etwas kürzer als die Flügel, gelb, braungeringt; meist ist «ie Basalhälfte der Glieder und mehr bräunlich, Basalglied tonnenförmig, wenig dicker und länger als die übrigen und bräunlich; das zweite Glied kurz, aber nicht stärker als die folgenden. Kiefertaster lang, braun, kräftig, licht behaart, das letzte Glied fast so lang als die beiden vor-_ hergehenden zusammen, das vierte etwas kürzer als das, zweite und dritte, das erste kurz. Lippentaster braun. Thorax braun, seitlich und unten gelb; oben mit zwei münzförmigen Wülsten. Beine nebst Sporen gelb; Leib schwarzbraun, seit- lieh und unten gelb. | 18* 260 Append. super. gelb, lange schmale, unten löffelförmig gehöhlte und mit weisser Haut verschlossene Lappen, schräge von unten nach oben gehend, die gestutzten Spitzen nahe bei- sammen liegend; seitlich. gesehen sind sie im der Mitte etwas nach unten, die Spitze wieder, nach oben geschwungen; an der Stelle der unteren Appendices stehen dieht neben einander zwei glatte Hautplatten, die sich stark in den Leib drücken. Die Spitzenhälfte der oberen Appendices ist eigenthümlich gebaut, und bildet einen Löffel, dessen hohle untere Seite mit weisser Haut überspannt ist, jedoch so, dass die innere Seite offen bleibt; es bilden somit die Appendices in der Spitzen- hälfte eine Rt Tasche, die durch Aneinandertreten der inne- ren offenen Seite beider Appendices sich schliesst. Geäder wie in meiner Beschreibung 1. ec. p. 278, doch habe iclı tleils dazu, theils zu M’ Lachlans Abbildung T. VI. f. 4 nach Prüfung seiner Type folgende Zusätze zu “machen. Die Subcosta mündet nicht in den Radius, wie in der Abbil- dung, sondern wie gewöhnlich in die Costa bei den Oberflü- geln; ausser den von mir erwähnten Queradern giebt M’Lach- lan sehr richtig noch eine vom vorderen Gabelaste der R. discoidalis zum Radius an; endlich steht eine fünfte, doch wie es scheint, nicht bei allen Stücken oder Arten, hoch oben zwischen R. thyrifer und R. elavalis. Zwischen dem Ursprunge des R. aiscoidalis und R. thyrifer steht eine polirte Schwiele, eigentlich nur eine Ausbuchtung der Membran, ähnlich wie bei Tinodes, aber viel’ weniger bemerkbar. An den Unter- flügeln tritt der Vorderast der O. discoidalis nahe an den Radius heran und vereinigt sich, wahrscheinlich aber’ ohne Querader, mit ihtn an einer Stelle, wenn man die Flügel von oben betrachtet. Bei einer Beobachtung bei durchfallendem Lieht sehe ich aber beide Adern getrennt und nur an der engsten Stelle die Membran dazwischen dunkler verdickt: Von der Spitze der Gabel des R. discoidalis geht eine‘ Querader zum R. thyrifer, die in meiner Beschreibung und in M’Lach- lans Figur fehlt. Die Farbe der Flügelmembran ist gelbgrau, die Oberflügel dicht und glänzend lehmgelb behaart; die brei- ten Wimpern sind an der Type abgerieben. 02. Ps. phaeopa Steph. Long. e. alis 5—7V, mill.; Exp. alar 9%, — 14 mill. | Dunkelbraun, dicht behaart; Kopf oben stark dunkelbraun behaart; die beiden Wülste am Hinterhaupt mehr eiförmig und weniger schräge; die mittleren fast gerade; zwischen den Fühlern vorn ein länglicher Wulst; Fühler kürzer’ als die Flügel, dick, gelblich, stark braun geringt; nach dem Tode - meist einförmig schwarzbraun und zusammengetrocknet; Taster 261 länger als der. Kopf, gelblich braun, leicht behaart,, beim Weibchen heller; Kiefertaster mit kürzerem Basalgliede, die drei folgenden von gleicher Grösse, an der Spitze schief ge- stutzt, das letzte cylindrisch, so lang als die beiden vorher- schenden. Lippentaster mit ziemlich gleich langen Gliedern. Thorax. oben dunkelbraun behaart, mit zwei genährten münzen- förmigen Eindrücken; unten heller gelblich; Füsse gelbgrau; die Sporen der Vorderfüsse kürzer; Schienen und Tarsen der Mittelfüsse bei. den. Weibchen verbreitert. Oberflügel dunkel- braun, seidenartig glänzend behaart und stark gefranzt; Unter- flügel keller grau, sehr lang gewimpert.. Geäder wie bei Ps. fragilis. Leib oben dunkelbraun, unten matt gelbgrau, beim Weibchen. mehr grünlich. ' Appendices des Männchen blassgelb; in der Mitte ein grosser dreieckiger’ umgekehrt kahnförmiger Penisdeckel, oben am Rande: des letzten Seg- ments mit einem vorspringenden leicht nach oben geschwun- genen Zahn (Rückenplatte), dessen Basalhälfte seitlich gesehen verdickt ist. Aus der kurz gekerbten Spitze des Deckels ragt der eylindrische starke Penis vor; seine Spitze ist verdickt und oben eingedrückt. Neben dem Penisdeckel weit nach unten stehen die oberen Appendices, zwei schmale lange Blätter, unten gehöhlt, am Rande lang gewimpert. Darunter liegen die unteren Appendices; sie sind wenig kürzer, zwei- gliedrig, das Spitzenglied länger, walzig, die Spitze etwas nach innen gebogen. Legeröhre beim Weibchen kegelförmig, lang ausgezogen, schräge nach oben gerichtet, gelb. Die Thiere sitzen im Leben entweder still, die Flügel dielit angeklappt, oder sie laufen sehr lebhaft umher; in der Begattung hängen sie, wie die Phalänen, rückwärts zusammen. Das dichte Haarkleid verletzt sich schon bei leiser Berührung, und das 'Thier erhält dann ein verändertes Aussehen. Aeltere Stücke. verfärben in der Sammlung und werden viel heller. Die Flügel sind etwa viermal so lang als breit, beim Männ- chen etwas kürzer. | Vaterland. Königsberg, den Juli durch am Pregel sehr gemein; ich besitze diese Art aus Petersburg von Kolenati (Juni, Juli) als Tinodes pusillus F. und als Psychomyia fuli- ginosa Kol., letzieres ein Sammlungsname, den ich in Kole- natis Schriften nirgends erwähnt finde; aus Danzig von Sie- bold, aus Meseritz in Posen von Loew, aus Schneiders Samm- lung, also wohl aus Schlesien, aus Baiern, München, Juli von Kriechbaumer, Schwabhausen von Walser, Regensburg, Her- rich - Schaeffler, aus Oestreich, Wien Brauer; Falkenstein im Taunus, v. Heyden; England im Sommer und Herbst, M’Lachlan. Die Literatur ergiebt zuvörderst, dass Phryganea pusilla F., für welche Art sie Kolenati erklärt, davon verschieden 262 sein möchte. Kolenati’s Angabe, dass Fabrieius Art aus Schweden sei, ist irrig; sie stammt von Dr. Allioni aus Ita- lien, al-o wohl aus Turin. Die Beschreibung in Speec. Insect. I. 392, Mant. Ins. IL. 246, und Ent. syst. II. 81 sind gleich- lautend , bis auf wenige Worte im letzten Werke. Es steht statt wie früher „alae anticae testaceae, eiliatae, posticae ma- gis fuscae“ hier „alae anticae testaceae, ciliatae, fuscae, immaculatae, posticae obscuriores“ offenbar durch flüchtige Re- daetion, dä Flügel doch nicht testaceae und fusceae sein kön- nen. Jedenfalls passen die antennae albo nigroque annulatae, alae testaceae, posticae obscuriores nicht auf die von mir be- schriebene Art, sondern besser zu Ps. annulicornis oder einer ähnlichen Art. Latreille Hist. nat. XIII. 93 übersetzt nur Fabricius Worte. Stephens hat die zu Psychomyia gehörigen Thiere in seiner Gattung Antieyra beschrieben. Er hat sich offenbar die Tbiere recht genau angesehen, da die Beschreibung der Gattung und der Arten fast ganz neu von ihm gefertigt sind. Die Beschreibung der Gattung ist gut, jedoch passen die Worte „abdomen of the male with two horny lopes at tlie apex“ entschieden nur zu Ps. annulicornis und den Arten ihrer Gruppe, Bei meiner Prüfung der Typen von Stepliens nach Vergleich meiner nach London mitgenommenen Typen habe ich A. phaeopa als mas. und A. subochracea als femina mit einer Art identifieirt, die ich jetzt für Hydropsyche fra- silis halte, und damit Tinodes pusillus Steph. Ill. 164 als Weibehen vereint. Letztere Aıt finde ich von M’Lachlan gar nicht erwähnt. Das von mir nach Vergleich mit Stephens Type als Tinodes pusillus bezeichnete Stück ist, wie ich jetzt seie, von den beiden andern verschieden. Auch Cyrnus ur- banus Steph. 111. 175, den ich fraglich zur selben Art gezogen habe, oder vielmehr das nach Vergleich der Type von Ste- phens bestimmte Stück meiner Sammlung ist eine Psyclhomyia. Bei M’Lachlan finde ich sie nicht erwähnt. Meine Beschrei- bung Entom. Ann. 1511 11 von Ps. phaeopa ist nach Ps. fra- gilis entworfen. Dagegen ist meine Beschreibung von Ps. ei- liaris Entom. Ann. 1861 12, nach Stücken von Ps. annulicornis Piet. entworfen, mit denen mir Stephens Typen von A. eilia- ris und A. gracilipes als Weibehen identisch erschienen. Der fraglich von mir angezogene Cyrnus unicolor Steph., dessen Type fehlte, ist nur nach der Beschreibung aufgenommen. Ueber Curtis Typen habe ich mir leider nichts vermerkt. Stephens hat die Worte seiner Beschreibung unverändert der seinigen einverleibt, und ist dadurch die Beschreibung der Appendices anales, die zu A. gracilipes passen, erklärt. Dass A. latipes (das Weibchen von A. gracilipes sei, wird durch 263 Angabe anderer Form der Flügel „the wings are narrower, the superior more rounded, the inferior more pointed*“ doch sehr zweifelhaft. Die beiden von M’Lachlan beschriebenen Arten Ps. gra- cilipes und Ps. phaeopa, letztere früher von ihm als: Homoe- cerus derelicta beschrieben, habe ich untersucht und in Exem- plaren vor mir. Ueber die erste Art habe ich früher ausführ- lich berichtet, die zweite ist mit der von mir oben beschrie- benen Ps. phaeopa identisch. Da ich von dieser hier sehr häufigen und mir seit lange wohlbekannten Art Typen in London mit bei der Vergleichung hatte, ist es mir allerdings auffällig, dass”ich die Identität verkannt habe, immerhin aber möglich. Die Beschreibung von Stephens giebt keinen An- halt, ebensowenig für A. gracilipes Steph., die M’Lachlan gleichfalls damit vereint. Von den Arten Kolenatis gehört Tinodes pusillus Trich. 1I.82 bestimmt her, nach den zahlreichen von ihm in Petersburg sefangenen Stücken, deren mir über ein Dutzend vorgelegen hat, und von ihm unter diesem Namen Pictet, Schneider und mir gesendet ist.: Ueberdies hat er auch Königsberger Stücke, die ich ihm mittheilte, mir als T. pusillus bezettelt zurückgesechickt. Seine Beschreibung ist einfach aus Stephens abgedruckt. Ueber die beiden anderen Tinodes-Arten, welche nach der Erweite- rung der Mittelfüsse der Weibchen gleichfalls zu Psychomyia gehören werden, T. obsceurus und affinis, vermag ich keine ‘ Auskunft zu geben. Es ist mir. nicht klar, welchen Raum Kolenati hier als dritte Apicalzelle ansieht. Während Kolenati die erwähnten Arten als Subgenus Homoeocerus (Homoecerus M’Lachlan ist wohl Schreibefehler) der Gattung Tinodes an- reiht,. beschreibt er die übrigen verwandten Arten bei Psy- chomyia, d. h. nur Ps. annulicornis und Ps. phaeopa,. denn die beiden andern sind einfach Copien aus Stephens, die Thiere haben ihm nicht vorgelegen. Leider ist auch bei Ps. phaeopa nur Stephens Diagnose abgedruckt, und ich vermuthe nach der Abbildung, dass Kolenati hier dieselbe Art T. pu- sillus nochmals vorführt. Doch habe ich Typen nicht gesehen. Bei Pictet, Brauer, Rambur fehlt diese Art. Ich habe sie Stett. Zeit. 1860 p. 2650 als Ps. pusilla erwähnt. In Betreff, von Ps. phaeopa M’Lachlan p. 135. 2% ist noch ein Zweifel zu beseitigen. Er beschreibt nämlich ‚die Append. superiores der Männchen als gegen die Spitze erweitert und bildet sie auch Tab. 13 f. 18 so ab, während sie bei meiner Art eiförmig spitzer zulaufen. Vie! leicht waltet ‚hier doch nur ein Irrthum ob, wenigstens besitze ich mehrere Männchen aus England (nicht von N’Lachlan), die bestimmt zu meiner Art gehören, und hatte sie als Hom, derelieta bestimmt, aber 264 leider nieht vermerkt, ob nach Vergleich mitM’Lachlans Dyp6 Auch eerwälnt seine Beschreibung und Abbildung nicht der Basalverdickung des Mittelzahns am letzten Segment, die ich durchaus characteristisch finde. ‘ M’Lachlan besass zuerst nur Weibehen und sandte mir eines davon, dessen sichere Bestim- mung mir nicht gelingen wollte. Selbe sind von ihm als Ho- moecerus derelicta Proc. Ent. Soc. ser. 3 T. I. 152 beschrieben. Später fand er auch Männchen, und allerdings zeigt die in einem Briefe beigefügte Zeichnung auch die App. super.’ wie in der Monographie an der Spitze erweitert. Ich’meine mich aber zu besinnen, und M’Lachlan hat dem beigestimmt, dass nach Untersuchung der Type ich selbe mit Tiaodes re Kol. identisch fand. 3. Ps. reducta Hae. Stett. Zeit. XXI 2906, Ich‘ habe diese Art, ohne ihr einen Namen zu geben, nur kurz erwähnt. Ich besitze zwei Männchen aus Winthens Sammlung, also wohl aus Hamburg, und ziehe dazu drei Weib- chen, von Zeller im September in Schlesien’ gefangen, deren eines mir beim Vergleich der Typen von Stephens mit Cyrnus urbanus identisch schien. Grösse wie bei der vorigen Art. Die Farbe der alten und wohl entfärbten Thiere ist mehr lehmgelb, in der Mitte des Scheitels hellere Behaarung.‘ Die Formen sind ähnlich, beim Männchen zeigt aber der mittlere Zahn am letzten Rückensegment sich verschieden. Er ist seit- lich gesehen länger, gerade und ohne Basalverdiekung. Da ich von der vorigen Art etwa 30 Männchen vor mir habe, bei welchen der Basaltheil stark verdickt und dann das dün- nere Spitzenende nach oben geschwungen ist, scheint mir diese Differenz speeifisch. Die Weibchen sind den Männchen ähn- lich gefärbt. ‘Die Legeröhre lang, wie bei der vorigen Art. Vaterland; Hamburg, Schlesien im September. Das Geäder ist bei beiden Arten identisch, also vor der Spitze ein freier Ast und eine Gabel, hinter der Spitze drei Gabeln; in den Unterflügeln an Stelle der mittleren Gabel nur ein freier Ast. @Queradern zähle ich im Oberflügel fünf. Eine zwischen Radius und dem vorderen freien Aste des R. discoidalis, etwas mehr gegen die Spitze hin als der ‚Beginn der" Gabel des hinteren Astes. Die zweite noch mehr gegen die Spitze zwischen dem vorderen Ast der R. discoidalis und dem vorderen Gabelzweige des hinteren Astes; sie bildet die Discoidalzelle. Die dritte vom Beginn der Gabel des hinteren Astes zum R. thyrifer. Die vierte näher der Spitze zwischen den Zweigen des R. thyrifer. Die fünfte nahe der Basis des Flügels zwischen R, clavalis und Cubitus. Im Unterflügel finde ich zwei Queradern; eine vom Radius zum vorderen Aste des 265 R. discoidalis bald nach der Gabel; die andere vom. Beginn der Gabel des hinteren Astes zum R. thyrifer. Alle Quer- adern sind schwer und meist nur bei ganz haarlosen Flügeln sichtbar. 4. Ps. fragilis Piet., Long. ce. alis 5/, mill.; Exp. al. 10 mill. Mir liegt von Hydropsyche fragilis P. ein Männchen aus seiner Sammlung vor... Es ist jung, zum Theil nicht ausge- färbt, Flügel ohne Haarkleid, der Leib fehlt. Kopf, Thorax, Fühler blassbräunlich; Fühlerglieder an der Spitze heller geringt; Seiten des T'horax und Füsse nebst den Sporen gelblich; Flügel blass gelblichgrau, die Adern kräftig. Kopf, Thorax und Flügel zeigen Spuren eines gelben Haarkleides. In Betreff der Färbung passen Pietets Worte p. 214 tete noirätre kaum, falls nicht die junge unausgefärbte Type diese Theile blasser zeigt; die nuances formant deux bandes trans- versales, die mitunter fehlen sollen, sind vielleicht Spuren der Verletzung des Haarkleides vom Anfassen des Thieres mit den Fingern; tete noire peu intense, palpes de la m&me couleur passt insofern, als die Taster dunkler sind als die Fühler. Nahe dem Hinterkopfe stehen zwei eiförmige schräge Wülste und darüber zwei kleinere schmale Wülste, den vorigen parallel; vorne hinter den Fühlern zwei linienfömige Wülste. Kiefertaster mit kurzen Basalgliede, die beidenfolgenden grösser, von gleicher Länge, das vierte etwas länger, das letzte fast so lang als die beiden vorhergehenden, in der Spitzenhälfte dünner. . Basalglied der Lippentaster. fast so lang als das zweite, das Endglied in der Mitte etwas dünner. Fühler kür- zer als die Flügel, Basalglied etwas dicker. Thorax oben mit zwei genäherten münzenförmigen Eindrücken. Obertlügel etwa dreimal so lang als breit mit elliptischer Spitze; Subcosta sehr fein, endet bald hinter der Gabel des R.discoidalis und scheint daselbst einen kleinen Ast zum Radius zu geben. R. discoi- dalis in der Mitte gegabelt; vorderer Ast einfach, hinterer mit langer Gabel; gleich nach deren Beginn eine Querader zum vorderen Ast, die eine kurze Discoidalzelle bildet. Es ist zweifelhaft, ob vom vorderen Aste eine Querader zum Radius geht. Zwei Queradern gehen von der Gabelstelle des hinteren Astes zum BRamus thyrifer; endlich eine Basalader _ zwischen R. thyrifer und R. clavalis. Unterflügel kürzer, schmäler mit elliptischer Spitze; Vorderrand in der Spitzen- hälfte ausgerundet mit deutlichem Mittelzahn; R. discoidalis mit Querader zum Radius bald nach der Gabel; eine zweite (uer- ader von der Gabelstelle seines hinteren Astes zum R. thyrifer, 266 Pietets Abbildung tab. 19 f. 12 giebt keinen Aufschluss; die beiden in derselben angedeuteten Querbinden halte ich für accidentell; jedenfalls zeigt seine Type keine Spur davon. Pictet fand diese Art im Juni am Fuss des Jura. an den Quellen der Divonne. Ich habe diese Art Stett. Ent. Z. XXI. p. 289. 4 als Psych. urbana Pictet aufgeführt, und Entomol. Annual 1861 p. 11 als Psych. phaeopa Steph., da mir bei Vergleich der Typen von Stephens beide identisch erschienen, was nach M’Lach- lans Versicherung nicht der Fall ist. Bremi hat sie mir als Hydroph. cursoria Bremi aus Zürich zahlreich mitgetheilt. Nach einer Type Pictets ist seine Hydr. urbana davon ver- schieden. | Nach Bremi’s Mittheilung ist diese Art bei Zürich sehr gemein, an den Mauern sitzend. Unter der beträchtlichen Anzahl, die mir vorliegt, schwankt die Länge mit den Flügeln von 4, —6 mill.; die Flügelspannung von 8, —11 mill. Kopf und Thorax oben dunkel, stark braun behaart, auf dem Schei- tel in der Mitte hellere Haare; Fühler braun, mitunter deut- lich weissgelb geringt; Taster dunkel; Leib oben dunkel, unten gelblich; Füsse hell, gelb. Oberflügel dunkel, braun belıaart mit gelbem Schein, Unterflügel grau, heller gesäumt. Appendices der Männchen gelblich; eingrosser,elliptischer, in der Mitte bis fast zur Basis gespaltener Penisdeckel, unten gehöhlt und etwas blasig aufgetrieben, bedeckt die Appen- diees oben theilweise. Appendices sup. zwei lange stark nach oben gekrümmte, unten hohle Löffel; unten und innen haben sie an der Spitze einen schwarzen dünnen Griffel. App. infer. etwas kürzer, leicht geschwungen, zweigliedrig; Basalglied gegen die Spitze hin keulenförmig erweitert; das Spitzenglied etwas kürzer, die Spitze schwarz und scharf nach innen ge- krümmt. Weibehen mit sehr kurzer, gelber, cylindrisch nach oben gekrümmter Legeröhre; die Mittelfüsse erweitert. Vaterland. Ausser den Stücken aus Zürich und Genf liegt mir noch eines aus Südfrankreich von Hyeres vor. 267 Monographie der Gattung Dasystoma Rambur von Dr. Bi. Hiagem. Kopf breiter als lang, so dass die halbkugligen ziemlich grossen Augen weit getrennt werden; Nebenaugen fehlen; Kopf oben sehr flach gewölbt, am Hinterrande dicht neben den Augen und vorn jederseits dieht hinter den Fühlern eine kurze birnförmige punktirte Wulst; das Gesicht abgeplattet, durch eine scharfe Kante oben begrenzt, jederseits nalıe dem Munde eine scharf eingestochene Linie; Fühler weit getrennt, bei den Männchen so lang oder kürzer als die Flügel, bei den Weibchen etwas kürzer, mehr oder minder kräftig, erstes Glied kolbig, so lang als der Kopf, die anderen kürzer und dünner; im Spitzentheil sind die einzelnen Glieder gegen die Spitze hin unten stärker, so dass die Fühler fast gesägt scheinen. | Kiefertaster der Männchen dreigliedrig, dick, stark be- haart, das Grundglied kürzer als das zweite, das dritte wenig kürzer als das zweite, eiförmig oder spitz zulaufend. Die Taster sind nach oben gekrümmt, reichen bis zur Fühlerbasis oder über den Kopf hinaus und sind je nach den Arten länger oder kürzer als die Lippentaster; Lippentaster lang, Grund- glied kurz, die beiden andern lang, dünner, eylindrisch; Kiefer- taster beim Weibchen fünfgliedrig, dünn, eylindrisch; Grund- glied kurz, die übrigen länger, das zweite und fünfte kürzer als die andern beiden; Lippentaster wie bei dem Männchen, aber kürzer. Thorax oben mit zwei genäherten runden punctirten Wülsten; Leib schwach; männliche Genitalien-Anhänge bestehen aus zwei oberen nalıe beisammen stehenden dreieckigen Platıen und zwei unteren breiten, langen, nach oben und innen haken- förmig geschwungenen Anhängen; dazwischen ein ziemlich langer ceylindrischer Penis; Bauchseite mit einem Lappen-An- hange, Leibesspitze beim Weibehen stumpf, und schräge ab- geschnitten. - Füsse lang, dünn, die Flügel überragend; 2. 2. 2. kurze Sporn. ; 119 Vorderflügel lang, schmal mit elliptischer Spitze; Radius vor der Spitze, gegenüber dem Eude der Subepsta mit mehr oder weniger deutlichem Knick ; Ramus discoidalis in der Mitte 268 des Flügels gegabelt; bald darauf jeder Ast gegabelt, der äussere früher; eine Querader vom Beginn der äusseren Gabel oder etwas weiter gegen die Spitze hin verbindet die R, dis- coidalis und tlıyrifer; Ramus thyrifer in gleicher Höhe mit dem R. discoidalis gegabelt: bald darauf beim Weibchen jeder Ast gegabelt, beim Männchen nur der äussere; eine Querader ver- bindet den inneren Ast mit dem an der Spitze gegabelten R. clavalis; an der äussersten Bäsis des Hinterrandes tritt ein halbkreisförmiger Hautlappen vor, der in der Ruhe einge- klappt wird. Hinterflügel ein Drittel kürzer und schmäler, Vorderrand fast gerade, Spitze elliptisch, Hinterrand stark gerundet; Sub- costa ‚dicker als der Radius und in der Mitte ihm so’nahe anliegend, dass beide eine Ader scheinbar. bilden, bei D. ma- eulatum gegen die Spitze hin wieder etwas getrennt, ohne Knick. ‚Geäder ähnlich in Betreff des Radius, doch geht die Querader zum R.thyrifer dicht vom inneren Aste ab; R. thy- rifer beim Männchen einfach, beim Weibchen von derselben Form wie im Vorderflügel beim Männchen, also gegabelt, und der äussere Ast nochmals gegabelt. Geäder meist zart, oft fast undeutlich; Behaarung je nach den Arten stark und lang oder fein. Die früheren Zustände. sind wenigstens für eine Art D. maculatum von Pietet nebst dem Gehäuse beschrieben. Obwohl diese Art von allen übrigen nicht unbeträchtlich ‘abweicht durch kräftige längere Fühler und kurze Kiefertaster, Knick im Radius, so sind diese Abweichungen doch nicht so be- trächtlich, um meine früher ausgesprochene Vermuthung zu rechtfertigen, dass die übrigen Arten Helicopsyche Gehäuse führten, für die uns in Europa der Bewolner noch felılt, Einzelne Arten scheinen neben Brachycentrus massenhaft auf- zutreten. In Betreff ‚der Synonymie verweise ich auf meine Synopsis, soweit ich die dortigen Angaben hier nicht berick- tigt habe. 1. D. maculatum. Piect. p. 180. Schwarz, Fühler braun dureb ihr Haarkleid; Kopf und Kiefertaster der Männchen lang und dicht gelb behaart > Lippen- taster grau; Füsse hellgelb, Schenkel schwärzlichgrau, bei den Weibchen heller, mitunter ganz gelb; Leib schwärzlich, mit heller Seitenlinie; Oberflügel dicht behaart, braun, mit gelbweissen etwas goldigen Flecken und Längswischen, beson- ders in der Mitte und-am Rande; mitunter sind sie so zall- reich, dass sie die Grundfarbe zu bilden scheinen; Adern bräunlich ; Unteriligel nsbet dem langen Winpengge ne grau. eib ayı u 269 Fühler kräftig, steif; Kiefertaster der Männchen kurz, nur. bis zur: Fühlerbasis reichend,, letztes Glied eiförmig; die unteren Appendices der Männchen sind gelb, lang, platt, sichel- artig nach aussen und an der Spitze nach innen, gebogen, zusammenstossend, ihre Spitze stumpf; zwischen ihnen tritt der cylindrische Penis vor; darüber zwei platte nahe beisam- menstehende dreieckige: Blätter; auf dem vorletzten Ventral- segment ein freier breiter oblonger Lappen, das Segment über- ragend. Weibliche Theile undeutlich, da bei allen Stücken ein linsenförmiger grüner Eiklumpen vorragt. 'Species- Merk- male des Geäders sind, der starke Knick vor dem Ende des Radius; die Querader zwischen Ramus. discoidalis und thyvi- fer steht etwas nach vorn. vom Beginn der ersten Gabel, ent- fernt. Es weicht diese Art von allen übrigen merklich ab. Long. ce. alis 6%, —3 mill.; bei den Weibehen mitunter bis 10 Mill.; Exp. al. 12— 15: mill. Die Weibchen sind mitunter wenig grösser als die Männ- elıen, mitunter bedeutend grösser. Vaterland Spanien, Granada; Schweiz, Genf, Zürich, Engadin; Baiern, München; Oestreich, Gloggnitz; Lüneburg; Preussen bei Danzig. Meistens als selten bezeichnet; bei Zü- rich ist sie im April'und Juni am Seegestade sehr häufig auf Bäumen, bei München gleichfalls im Juni und Juli; bei ‚Genf bildet sie nach Pietet mitunter wirkliche Wolken neben den Rhoneufern. Ich habe sehr zahlreiche Stücke verglichen. Von Pietet haben mir drei männliche Typen vorgelegen (Serico- stoma maculatum), von Rambur (Dasystoma pulchellum) mas. et fem.; von Brauer (Dasystoma maculatum) gleichfalls. Bur- meister beschreibt sie als Trichostomum maculatum. Oliviers Beschreibung seiner Phryganea maeulata liegt mir nicht vor, doch scheint es wahrscheinlich, dass sie und Geoffroy IL. p. 248 No. 6 wirklich hergehören, wie Kolenati angiebt. 2. D. togatum Hag. Ann..Soc. Ent. Fr. 1863. T. 4 p. 44. | Die grösste mir bekannte Art; die Differenzen im Ge- äder und 'die Genitalien vermag ich an dem einzigen unge- spannten Männchen nieht zu ermitteln; Körper schwarz, gold- gelb beliaart; Fühler dunkelbraun, merklich kürzer als die Flügel und dünner als bei der vorigen Art; Kiefertaster gelb behaart mit darunter stehenden längeren schwarzen Haaren; sie sind länger als bei D. maculatum, reichen wesentlich über die Fühlerbasis, sind aber nicht an den Kopf: gedrückt, ab- stehend,; dünner, das letzte Glied mehr gespitzt; Lippentaster graubraun, dick, kürzer als die Kiefertaster, Oberflügel schwarz- 270 braun, dicht und lang goldgelb behaart, Wimpern und Unter- flügel schwarzbraun; Leib schwarz; Füssse gelb; Schenkel dunkler mit dichtem gelbem Haarkleid. Die Flügel sind brei- ter als bei D. maculatum, der Radius ohne Knick. Long. e. alis 10 mill. Vaterland: Corsica von Bellier de la Chavignerie. Diese interessante Art ähnelt in Form, Farbe und Behaa- rung der Gattung Silo. 3. D. setiferum Piet. (Rhyacophila setifera Pict.) p. 197 No. 28. Pictets Type ist ein Männchen; es ist aber nur der Kopf mit den Tastern, Fühlerbasis, zwei ganz abgeriebene Flügel und die vorderen Fusspaare erhalten. Er beschreibt sie als Rhyacophila setifera. Eine Anzalıl Stücke aus Zürich, Basel und Baiern stimmt genau zu der Type. Körper braungrau; Leib mit heller Seitenlinie; die Spitzen der Segmente Lbeller; Fühler kürzer als die Flügel, dünner, daher oft im Tode geknittert, gelbbraun; der Kopf ist sicht- lich schmäler, wodurch die Fühler näher zusammentreten als bei D. maculatum; Kopf und Taster braun behaart; Kiefer- taster der Männchen länger, den Kopf überragend, dünner, Endglied spitz zulaufend; sie sind nicht so steif wie bei D. maculatum und daher meist zerknittert; Lippentaster kürzer als die Kiefertaster. Alle Flügel braungrau, mit dünnem kurzem gelbbraunem Haarkleide und Wimpern; Adern zart, gelblich; Radius ohne Knick, leicht geschwungen; die Quer- ader steht am Beginn der Gabel des Ramus diseoidalis. Füsse gelb; Appendices ähnlich D. maculatum, doch scheinen die oberen dreieckigen Blätter stumpfer und weiter getrennt; auf dem drittletzten Ventralsegment, bei den Weibchen auf dem vorletzten, eine scharfe freie Mittelspitze; Leib des Weibes am Ende stumpf kegelförmig. Long. ce. alis 7Y, mill.; Exp. al. 14 mill. Vaterland. Schweiz, Genf; Zürich im April am See nicht selten; Basel; Baiern, München im Mai nicht selten. Die Stücke aus Baiern sind mehr schwärzlichgrau. 4. D. nigrum Brauer. Neur. Austr. p. 44. Ich besitze eine männliche Type von Brauer und einige Stücke aus Zürich und Baiern, die ich ihrer Grösse und dun- keln Färbung halber damit vereine. Die Färbung der Type stimmt nicht genau zur Beschreibung; die Behaarung der Flügel ist dunkelbraun statt schwarz, und an den gelben Füssen nur die Schenkel dunkler; die Fühler gegen die Basis heller geringt. 271 Taster und Genitalien ähnlich D. setiferum; das Geäder bietet eine sichre Differenz, insofern die Querader nicht am Beginn der Gabel des R. discoidalis, sondern weiter gegen die Spitze hin liegt. Es wird mehr Material und Beschreibung frischer Stücke nöthig sein, um andere Differenzen zu er- mitteln. Long. e. alis 5%, —-6 mill.; Exp. alis 12 mill. Vaterland.. Oestreich, Baiern, Schweiz. — Vielleicht ist meine Type Brauers im Laufe der Jahre verfärbt. wi 5. D. moestum Hag. Körper schwarz; Kopf schwarz behaart; Fühler, Taster, Füsse dunkelbraun; Flügel dunkelbraun, kurz und weitläufig schwarz behaart. Wimpersaum grau. Geäder wie bei D. seti- ferum, die Querader des R. discoidalis etwas vom Beginn der Gabelzelle nach vorn entfernt. Long. e. alis 8 mill.; Exp. al. 15 mill. Vaterland. Alt-Castilien, Mitte Mai. Ein Weibchen von Staudinger gesammelt. Grösse und Farbe trennen diese Art hinreichend von den übrigen. 6. D. microcephalum Piet. (Rhyacophila mierocephala Biet)) 9.191 no. 1. Dr. Imhoff theilte mir vor Isprerer Zeit ein von Pictet bestimmtes Männchen mit. Ich gebe, was ich mir damals darüber aufgeschrieben habe. Der Zusatz in Pietets kurzer Beschreibung „Epines tres courtes“* zeigt, dass seine Rhyaco- phila microcephala zu einer andern Gattung gehöre. Kopf klein ohne Nebenaugen; Fühler kürzer als die Flügel, die Basis kaum dicker, nahe zusammenstehend; Kiefertaster nach oben gekrümmt, den Kopf überragend; die beiden letzten Glieder lang, das Endglied etwas kürzer, spitz zulaufend; die Kiefertaster sind länger und schlanker als bei D. maculatum; Lippentaster dünn, kürzer als die Kiefertaster; Taster grau; Körper schwarz; Füsse gelblich; Geäder wie bei D. macula- tum, nackt, wohl abgerieben; Leib an der Spitze behaart; Appendices undeutlich etwas vorragend. Long. ce. alis 7 mill.; Exp. al. 13 mill. Vaterland. Genf. Die Flügel schienen spitzer und schmaler als bei D. ma- culatum, und ich zog als Weibchen dazu ein Stück, welches ich von Bremi erhalten hatte, das ich gegenwärtig aber für D. maculatum halten muss. Das genaue Detail des Geäders habe ich leider damals nicht gezeichnet, wohl aber den Kopf mit den Tastern, deren Form und Länge die Verschiedenheit von D. maculatum sicher herausstellt. Schwieriger ist es, 272 einen Unterschied zwischen D. mierocephalum und D. setiferum hervorzuheben. Da aber Pictet beide Arten ziemlich entfernt von einander beschreibt, werden sie wohl different sein, ob- wohl die geringelten Fühler bei D. setiferum kaum einen sicheren Unterschied bilden, und die Abbildung der Arten keinen Anhalt bietet. | | 7. D. rustieum Hag. In Form, Farbe und Grösse dem D. nigrum ähnlich, je- doch dichter und stärker ‘behaart. Fühler kräftig, braun, unten heller geringt; Kiefertaster der Männchen lang, den Kopf überragend, dünn, eylindrisch, leicht nach oben gekrümmt, das letzte Glied etwäs länger als das vorletzte; Lippen taster dünn, viel kürzer; auch beim Weibchen sind die Kiefertaster ‚länger als -der Kopf; Taster grau; Körper braun, braun behaart; Füsse gelb, Schenkel mitunter etwas dunkler, beim Weibchen bräunlien. Sporen auffällig kurz; Leibessegmente an der Spitze heller; Appendices gelb, die unteren wenig gekrümmt, dazwischen ein mehr kugelför- miger, oben Kisrenförailie offener Penis; die oberen Platten sehe ich nicht; unten scheinen auf dem, drittletzten Ventral- segment stärkere Haare dichter zu stehen; beim Weibchen scheint auf dem vorletzten Ventralsegment eine breite m stärker behaarte Anhängeplatte vorhanden. Flügel fast etwas fettglänzend, kurz aber ziemlich‘ dieht braun behaart und bewimpert; unter stärkerer Vergrösserung erscheint das mit einzelnen schwarzen Haaren untermischte' Haarkleid heller als die braune Membran der Flügel; Geäder wie. bei.D. nigrum. . ‚ Long. e. alis 6-7 mill.; Ep. al. 12—13 mill. Vaterland. Hudsonsbai am Saskatschevan von Kennikott gesammelt. | | In der Synopsis der Nordamerikanischen. Neuroptern habe ich p. 273 die Phryganea numerosa und lateralis Say als Dasystoma -Arten gedeutet. Ihre Färbung sprieht aber wohl mehr für Brachycentrus. In der neuen Ausgabe von Say’ s Werken ist bei P. lateralis die Längenangabe 7, Zoll, ein Druckfehler für 74. Kolenati Trichopt. II. p. 144 beschreibt D. nigrum als D. coneolor Steph.; letztere Art gehört aber sicher zu Brachy- centrus subnubilus, so dass Brauers Name die Priorität vor dem Kolenati’s erhält. Nach Kolenati gehört zu D. nigrum die von ilım beschriebene Varietät var. ß. concolor von Hy- dronantia maculata, Trichopt. I. p. 9. 8. D. naevum Hag. Dem D. setiferum in Form und Färbung ähnlich, aber lichter (stark abgerieben) und nur halb so gross. Die Fühler 2783 breit gelb geringt; bei dem Kiefertaster der Männchen ist das letzte Glied sichtlich länger als das vorletzte; Querader des R. discoidalis wie bei D. setiferum; Flügelspitze sichtlich breiter, melır halbkreisförmig; Farbe der Flügel mehr schwärz- liehgrau als bräunlichgrau; Appendices der Männchen ähnlich, die oberen Lappen sichtlich grösser. Long. ce. alis 4°, mill.; Exp. al. 10 mill. Vaterland. Umea, Lappland, Männchen und Weibchen von Keitel in schlechtem Zustande. Ielı besitze ein kleines Männchen aus hegensburg Exp. al. 8 mill., das wohl eine neue Art bildet. Geäder wie bei D. naevum, Flügelspitze mehr elliptisch, Flügel länger und diehtet schwarz behaart; Beine hellbräunlich ; Appendices ähn- lich D. setiferum. Da der Kopf fehlt, mag: ich olıne Kennt- niss der Taster und Fühler vorläufig auf diese Art nur aul- inerksam machen. | Die erwähnten Arten der Gattung Dasysroina sondern sich in folgender Weise: = a Bender des Sector Radii genau am Beginn’ der Ga- bel des äusseren Astes. a letztes Glied der Kiefertaster der Männchen kürzer bie 3 als das vorletzte. --.: ro. -vr00.. D. setiferum, b. letztes Glied länger als das vorletzte; Thier halb ‚so gross BE Er EEE Er Er EEE EEE Er Er Er Er BD: naevum, c. schwarz behaart, klein- -- spec. nov. Regensburg. II. Querader des Sector Radii, vom Beginn der Eune entfernt, näher der Flügelspitze. Ä a. Radius mit starkem Kuick vor dem Ende: Flügel gelleckt; Kiefertaster der Männchen nur bis zur Fühler Badis‘ reichend' 4.002 B. aa, ii D. maculatum, b. Radius am Ende fast gerade. 1. Flügel dicht coldgelb lang behaart; Thier gross D. togatum, 2. Flügel schwarz behaart; Thier gross | D. moestum, 3. Flügel schwach behaart, schwärzlich; Thier klein RAT FERRITIS BEIR D. nigrum, 4. Flügel fast hyalin?? Thier klein D. microcephalum, >. Flügel fettglänzend, dicht bıaun behaart, letztes Glied der dünnen -Kiefertaster länger als das vorletzte »........ ..+. D. rusticum. 19 274 Odonaten Gubas von Dr. HE. Hagen. (Fortsetzung.) Libellula. L. umbrata L. Synops 158 19; Selys Ins. Cuba. 448, Diese Art ist in ganz Südamerika und auf den Antillen sehr gemein. Augenblicklich liegen mir hundert Stücke vor, doch habe ich mehr als die doppelte Zahl gesehen. Für Nord- amerika liegen mir nur zwei Männchen vor. Das eine erhielt ich von Escher-Zollikofer mit anderen Libellen als von Abbot in Georgien gesammelt, das zweite in einer Sendung Libellen aus Matamoros in Mexico. Immerhin wird ein neuer Nach- weis wünschenswerth sein, dass diese Aıt Nordamerika an- gehört, um so mehr, da sie bis jetzt aus Centroamerika nicht bekannt ist. Auf den Antillen ist sie gemein in Cuba und macht dort im Juni und November Züge, in Haiti im April und Mai (Uhler), in Martinique, St. Thomas, Barbados. In Südamerika ist sie nachgewiesen in Neu-Granada bei St. Fe, in Venezuela bei Porto Cabello, in Surinam bei Paramaribo, in Guyana bei Essequibo, in Brasilien bei Bahia und Rio. Ihr südlichster Punkt ist Buenos-Ayres. Linne und De Geer er- hielten sie von Rolander aus Surinam, so dass L. unifasciata De Geer bestimmt ein Synonym bildet. Linne beschreibt ein Männchen und erwähnt, dass ausser der breiten braunen Binde der Flügel die Spitzen dunkler seien. Solelie Stücke liegen mir aus Surinam vor. De Geer bildet ein Männchen ab, bei welchem die braune Flügelbinde das Pterostigma nieht er- reicht, und erwälnt eines braunen Basalflecks; auch solche Stücke besitze ich aus Surinam. Es bietet diese Art vielfach in Färbung und Grösse Abänderungen dar. Gundlach be- schreibt dieselben wie folgt zu fünf verschiedenen Malen. l. no. 56. Gehört wohl mit no. 18 zu einer Gruppe, unterscheidet sich aber von ihr durelı die farblose Flügel- wurzel. Bei Cardenas im Walde im Juli. Mas. Oberlippe, Mund und Stirn hell olivenbraun; Stirn- wülste und Anschwellung zwischen den Nebenaugen rothbräun- lich - schwarz; Augen obenher sehr dunkelbraun, untenher olivengrau; Dreieck (oceipui) schwarz, mit gelbem Doppelfleck 275 an der Hinterseite; hinter den Augen einige Flecken. Thorax hell olivenbraun mit einer Menge dunkelbrauner Punkte und Säume an den Nähten; ein Mittelfleck des schwarzen Vorder- thorax, eine unterbrochene Längslinie des Mittethorax, und drei unter einander gestellte Flecken des Hinterthorax (zwi- schen den Flügeln) hell olivenfarbig grau. Leib an den zwei ersten Ringen von letzterer Farbe, aber mit schwarzen äusse- ren Vorderwinkeln, die so breit sind, dass die Grundfarbe nur in einem Fleck bleibt; an den folgenden sieht man eine sehwarzbraune Mittellinie und einen Seitenfleck, welcher an den folgenden Ringen «so zunimmt, dass jeder Ring von der Grundfarbe nur einen viereckigen Fleck im vorderen Seiten- winkel behält; an. den zwei letzten Ringen sieht man diesen. hellen Fleck nur an Punkten, die mehr nach innen stehen. Schwanzanhängsel weisslich. Unterseite des Thorax und des Leibes glanzlos, schwarzbraun mit bleifarbenem Scheine, Beine schwarz, Vordersehenkel unten hell olivengrau, Fem. Oberlippe, Mund und Stirn olivenfarbig-weiss, Stirn- wül-te und Anschwellung zwischen den Nebenaugen etwas dunkler. Augen obenher haselbraun, untenher grau; Dreieck dunkel olivenbraun, nach binten mit zwei olivenfarbig weissen Fleckehen; ähnliche Fleckchen an der Hinterseite der Augen. Hals und Vorderthorax obenher olivenbraun, mit einem oliven- farbig weissen Mitielfleck. Thorax heil olivenfarbig mit schwarzen Pünktchen und Nähten; Mittellinie und einige Fleck- chen auf den Flügelwurzeln olivenfarbig weiss. Leib oliven- farbig weiss, die ersten Leibesringe mit einem schwärzlichen Seitenfleck und vom zweiten an mit einem andern solchen Mittellleck; dieser verlängert sich an den folgenden Ringen; der Seitenfleck zieht sich zum Hinterrand und bildet die Hälfte, ist aber auch mit dem Mitielfleck vereinigt; die zwei letzten Ringe mit einem wenig hellen Flecke an jeder Seite; letzter Ring und Schwanzanhängsel weiss. Seiten und Unter- seite des Thorax olivenfarbig weiss. Leib unten wie oben, nur blasser. Beine schwarz, Schenkel am Anfange und unten- her, Schienen obenher olivenfarbig weiss. Da Gundlach die Färbung der Flügel, weil selbe nach dem Tode sich nicht verändert, in seinen Beschreibungen nicht erwähnt, füge ich selbe nach seinen mir vorliegenden Typen bei. Mas. adult. mit brauner Flügelbinde vom Nodus bis zum schwarzbraunen Pterostigma, dessen äusseres Drittel gelb- braun; Flügelbasis und Spitze ungelärbt. Mas junior ähnlich, aber die Binde sehr blassbraun und schmäler. Fem. Flügel ungefärbt‘, an der Basis der Hinterflügel ein kaum merkbarer gelber "Schein; Pterostigma hellgelb. 19* 276 II. no. 73. Ich habe von dieser Nummer kein typisches Stück gesehen; nach der Beschreibung ist es zweifellos ein junges Männchen von L. umbrata mit glasshellen Flügeln ohne braune Binde. September, October bei Cardenas. Mas. Mund und Stirn weisslich; Stirnwülste und An- schwellung zwischen den Nebenaugen bräunlich; Augen oben- her haselbraun, untenher grau. Dreieck braun, hinten mit gelbem Doppelfleck. Thorax strohgelb mit einem schwarzen Seitenfleck am Vorderthorax; ein Fleckchen auf der. Mitte der Längslinie des Mittelthorax, die Rändehen der hinteren schiefstehenden Stücke und ein Seitenrändehen mit Punkten am oberen Theile des Mittelthorax sind auch schwarz und lassen ein breites punktloses Zwischenfeld- 'Hinterthorax mit strohgelber Mitte, aber schwarzbraun (zwischen den Flügeln) gescheckten Seitenstücken. Leib strohgelb; die zwei ersten Ringe mit einem schwarzbraunen Seitenfleck, die folgenden mit schwarzer Mittellinie und Rändern. Ausserdem ist ein schwärzlicher Fleck auf der Mitte und an den Hinterwinkeln an Grösse zunehmend, bis sie in den zwei letzten Ringen den grössten Theil einnehmen und die strohgelbe Farbe kaum in einem Fleckchen wahrnehmen lassen. Letzier Ring und Schwanzanhängsel strohgelblichweiss. Thoraxseiten mit zwei genäherten schwärzlichen Fleckchen und braunen Säumen an den Nähten. Unterseite des Leibes wie die Oberseite, nur matter gefärbt. Beine schwarz, an den Scheukeln strohgelb. Die zwei genährten schwärzlichen Fleckchen, von wel- chen Gundlach spricht, sind das Stigma des Thorax und ein darüber liegender schwarzer Punkt. III. no. 22. October, November bei Cardenas, nahe dem Meere. Mas. Oberlippe und Mund weisslieh; Stirn, Stirnwülste und Anschwellung zwischen den Nebenaugen sehr blassbräun- lich; Augen untenher grau, obenher nebst dem Dreieck hasel- farben; Dreieck hinten mit zwei weisslichen Fleckehen. Vor- derthorax braun, obenher weiss; Mittelthorax blass olivengrün; die Leisten und Nähte dunkel, die Mittellinie weisslich: Hin- terthorax ebenso‘; an den Thoraxseiten sielıt man zwei schwarze Punkte, der eine tiefer stehend. Leib blass olivenfarbig, an den ersten Bauchringen mit schwärzlichen Rändern; an den folgenden ist oben an der Wurzel ein etwas schwärzlicher Fleck und an jeder Seite seines Endes ein anderer Längsfleck, welcher sich mit einer schwäclieren Fä: bung mit dem anderen verbindet. Letzter Leibesring und die Schwanzanhängsel weisslich, ersterer mit schwärzlichen Rändern und die ietz- teren mit schwärzlielier Spitze. Leib untenher weisslich mit 277 schwarzen Leisten. Beine obenher olivengrün, untenher weisslich. | Fem. Wie das Männchen, nur mit hellerer Färbung; man sieht aber einen grösseren Unterschied an den Flügeln; das Weibehen hat mehr Gelblich an dem Vorderrande. Es liegt mir Männchen und Weibchen vor; beides sind junge Thiere, das Männchen ohne Flügelbinde, doch mit gelb- lichem Schein an Stelle derselben. IV. No. 68. Der no. 22 ähnlich, aber die Flügel ohne gelb am vorderen Rande der Spitzenhälfte. April bei Car- denas. Mas. Oberlippe und Mund grünlichweiss mit lehmgelbem Schein; Stirn und Stirnwülste hellbraun; diese mit dem Mittel- _ punkt von schönem glänzendem Schwarzblau; Anschwellung zwischen den Nebenaugen braun; Augen obenher kastanien- braun, untenher grau; Dreieck hellbraun. Thorax und erster Leibesring olivenbraun mit dunkleren Zeichnungen und breiter olivenfarbig weisser Mittellinie. Die Leibesringe mit einer schwärzlichen Seitenlinie, welehe nach hinten an jedem Ringe eine Art Fleck bildet; die hinteren Ringe haben auch einen schwärzlichen Hinterrand, und der vorletzte ist schwarz mit einem rostfarbigen Doppelfleck, der letzte ohneFleck ; Schwanz- anhängsel strohgelblieh. Unterseite des Thorax hellgrünlich- braun, die des Leibes röthlich mit schwärzlichen Rändern und Furche. Beine schwarz; Schenkel lehmgelb. Ich habe von dieser Nummer keine Type gesehen, doch hat sie Gundlach jetzt selbst für ein junges Männchen von L. umbrata anerkannt. V. no. 18. October, November bei Cardenas an Teichen. Mas. Der ganze Kopf nebst Augen glänzend schwarz mit türkenblauem Scheine ohne Fleck. Thorax und die ersten Leibesringe schwarz, aber mit einer türkenbläulich - grauen Farbe bedeckt, so dass man die schwarze Farbe nur an den Nähten sieht. Die letzten Bauchringe sind ebenso, aber die schwarze Farbe leuchtet stärker bei den Gelenken der Bauch- ringe durch. Schwanzanhängsel weiss mit [ein begrenzter schwarzer Spitze. Untenher sieht man nur eine graue Farbe. Die Flügel mit einer breiten schwarzen Binde oder Fleck, welche ‘ über alle vier Flügel weggelit, indem sie mit dem Aussen- rande das Pterostigma berührt, was bei no. 25 nicht der Fall ist. | | Die zuletzt erwähnte no. 25 ist auch L. umbrata nach Gundlachs Bestimmung, doch habe ich davon weder Type noch Beschreibung, gesehen. Von no. 18 liegt mir eine An- 278 zahl junger und alter Männchen und Weibehen vor. Die Männchen haben einen grösseren rostrothen Fleck an der Basis der Hinterflügel und sind von Burmeister als L. tripar- tita beschrieben. (G.18. 22. 25. 56. 68. 73. — P. 14. 24. 33. 50.) In Bezug auf die Synonymie dieser Art ist De Geers L. unifasciata schon erwähnt. Burmeisters Typen habe ich sämmt- lich prüfen können. Es gehört von seinen Arten her Heb. T. II. pag. 855 u. 856 Lib. umbrata aus Surinam und Brasi- lien, L. fallax aus Surinam in Sommers Sammlung, ein altes ausgelärbtes Pärchen aus Surinam, L. sublaseiata aus Rio, ein halb ausgefärbtes Männchen in Sommers Sammlung, L. tripartita aus Cuba, in Wintlhems, jetzt in meiner Sammlung, ein stark ausgefärbtes mittelgrosses Männchen mit grossem Basaltleck der Hinterflügel, endlich L. ruralis aus St. Thomas, ein Weibchen in der Hallenser Sammlung. i Rambur beschreibt gleichfalls nach Vergleich der Typen, das Männchen als L. umbrata, das Weibeben als L. flavicans, Endlieh ist nach Vergleich der Abbildung und Beschreibung L.fusco-faseiata Blanch. Voyag.d’Orbigny t.28 f.5 aus Corrientes gleichfalls L. umbrata, Uhbler vermuthete in ihr L. funerea Hag. Es bietet diese Art in Grösse (Exp. al. 55 bis 72 mill.) und Färbung zahlreiche Verschiedenbeiten. Abgesehen von der grösseren oder geringeren Ausfärbung der Altersstufen fällt hier vorzugsweise die Färbung der Flügel in die Augen. Bei den Männchen beginnt die dunkelbraune Querbinde meist am Nodus, selten etwas später, und endigt meist beim Beginn des Pterostigma, selten etwas früher, oft etwas später. Die Flügelspitze ist oft ganz hyalin, oft mehr oder minder gebräunt, seltener bis zum Pterostigma hin ganz dunkelbraun. Die Flügelbasis ist selten ganz hyalin, meist gelblich, oft mit run- dem grossen braunen Basalfleck, der halbwegs zum Dreieck geht, aber den Vorderrand der Flügel nicht erreicht. Die Farbe des Pterostigma differirt selbst bei ganz ausgefärbten Männchen zwischen ganz gelb und ganz schwarz; meist ist es rothbraun mit gelbem Spitzendeckel, besonders der Innen- seite. Alle erwähnten Differenzen kommen verschiedenartig vereint beim selben Stücke vor, weshalb eine grössere An- zahl von Individuen ein buntes Bild liefert. Die Weibehen haben entweder ganz ungefärbte Flügel, oft eine braune Färbung der Flügelspitze, die bis zum Ptero- stigma reichen kann, und meist einen gelben Fleck an der Basis der Hinterflügel in der Grösse wie die Männchen. Ptero- stigma hellgelb bis hellbraun. Poey und Gundlach haben, wiewohl äusserst selten, auch Weibehen mit einer braunen Flügelbinde wie die Männchen gefangen. Ganz ausgefärbte Stücke mit dunkelbrauner Binde 279 sind so selten, dass sie ungeachtet der Gemeinheit der Art unter vielen tausenden von Stücken erst zwei angetroffen haben, deren eines mir vorliegt. Weibchen, bei denen die Binde ähnlich wie bei jungen Männchen nur gerade angedeu- tet ist, sind nicht ganz :o selten; mir liegen zwei Stücke vor. Bei allen dreien beginnt die Binde am -Nodus, hört aber ein beträchtliches Stück vor dem Pterostigma auf. Bei dem ganz ausgefärbten Stücke hat die Basis der Hinierflügel einen dun- kelbraunen Fleck, und das braune Pterosiigma die Spitze gelb, jedoch mehr als die Männchen. Es sieht dies merkwürdige Weibchen einem Männchen täuschend ähnlich, und ich bemerke ausdrücklich, dass selber durchaus intact und! angeklebt in meine Hände gelangt ist, so dass von einem Missgriff hier keine Rede sein kanıu. Ich bemerke dies um so mehr, weil später der Leib abgefallen und von mir wieder angesetzt ist, wobei ich mich um so mehr von der Echtheit des Stückes überzeugen konnte. Auch die Grösse der Weibehen wechselt zwischen sehr beträchtlichen Grenzen; ich besitze Stücke von 35 bis 47 mill. Körperlänge und von 53 bis 73 mill. Flügel- spannung. Orthemis Hag. 1. ©. discolor Br. Synops p. 160. 22. Selys Ins. Cuba p. 447. Gundlach beschreibt die verschiedenen Altersfärbungen dieser Art unter zwei verschiedenen Nummern wie folgt: no. 38. Im Juli bei Cardenas im Walde; gehört wohl zur selbigen Gruppe wie no. 39 var. a. mas. Oberlippe und Mund lehmgelb; Stirn hell lehmfarbenbraun; Mitte der Stirn- wülste und Anschwellung zwischen den Nebenaugen mit glän- zend violetten: Anfluge. Augen obenher haselfarben, untenher grau; Dreieck braun; hinter den Augen steht ein ausgeschnit- tener gelber im Grunde rostfarbener Fleck. Thorax violett- braun; Vorderthorax mit gelbem Querfleck; Mittelthorax mit gelber Mittellinie und Hinterthorax mit zwei gelblichweissen Längsflecken. . Leib roth mit violettem Scheine, glanzlos, die Spitze desselben und die Schwanzanhängsel noch gelber. Thoraxseiten mit schiefer, gelber, nach aussen mit glänzen- dem Blauschwaız eingefasster Binde, welehe nach dem zweiten Fusspaar hinläuft; eine nach dem dritten Fusspaare zulaufende Binde ist kaum sichtbar, doch ähnlich. Leib unten hellroth, an den Hinterwinkeln eines jeden Ringes schwärzlich. Beine schwarz, Vorderschenkel braun, Hinterschenkel nur mit ge- bräunter Wuızel. var. b. mas. Unterscheidet sieh durch_die mattere Farbe vorzüglich an Stirnwülsten und Leib. Man bemerkt keine _— 28) schiefen gelben Linien an den Thoraxseiten und auch nicht den ausgeschnittenen gelben Fleck hinter den Augen. Wohl nur ein frisch ausgekrochenes Exemplar. Die Beschreibung, der anderen Nummer Jautet: no. 39. Im October bei Cardenas an Teichen. Gehört wohl mit 38 zu einer Gruppe, und beide unterscheiden sich von no. .58 (L. auripennis) besonders durch die Farblosigkeit der Flügel. var. a. mas. Lippe, Stirn und Mund roth, eiwas et bläulich angelaufen; dieselbe Farbe haben die Stirnwülste, aber ihr Mittelpunkt und die Anschwellung zwischen den Nebenaugen und das Dreieck sind lebhaft türkenblauroth. Augen ebenso, aber dunkler gefärbt; hinter den Augen nach unten:zu ein ..gelber Fleck. Vorderthorax schwärzlich, mit Türbenblau angelaufen. Mittel- und Hinterthorax schön tür- kenblau. Leib türkenbläulich - carminroth; die Bauchränder fein schwarz. Von unten gesehen hat die Unterlippe einen gelben Seitenrand. Unterseite des Thorax wie die Oberseite aber mit einem gelben Fleckchen an der Seite zwischen dem „weiten und dritten Paare der Beine und hinter denselben am Rande der Abplattung. Die Bauchringe untenher rotlı mit schwarzen Enden und Längsgrube. var. b. mas. Mund carminfarbig braun, an den Seiten der Oberlippe befindet sich ein gelblicher Fleck; das Uebrige des Kopfes glänzend dunkelearminroth. Augen obenher hasel- braun, untenher braun, aber mit sehr starkem earminviolettem Schein. Thorax carmintürkenblau. Leib herrlich earminroth und nur an den Seitenrändern fein schwarz. - Unterseite ‚wie Oberseite nur mit blasseren Farben; Lüngsintehe: schwärzlich; Beine braun. ..(6..38. 39. — P. 2. 7, 86.) Diese Art ist in ganz Südamerika, auf den Antillen. und im südlichen Theile von Nordamerika sehr gemein. Es liegen mir über 100 Stücke vor, doch habe ich wesentlich mehr ge- sehen, denn sie. fehlt fast keiner Sendung. Der nördlichste be- kannte Punkt ist der Pecos River in Western Texas,: der südlichste Montevideo. Aus Tampico in Mexico und nament- lich aus Matamoros habe ich einige Dutzend Stücke gesehen, es sind dies die grössten Exemplare. In Cuba ist sie gemein im Juli und October, auf Haiti im April und Mai; aus Mar- tinique, Guadeloupe, St. Thomas, Portorico, St. Croix, Jamaica liegen mir theils Stücke vor, theils habe ich sie verglichen. In Südamerika ist sie in Surinam, Guyana, Venezuela, Neu- Granada, Chili, Ecuador, Peru nachgewiesen. Aus Brasilien bei Pernambuco, Rio, Bahia, Minas Geraes und Montevideo. 281 DieFärbung ist je nach dem Alter variabel. Junge Thiere zeigen an den Seiten des Thorax die von Rambur beschriebenen vier gelben Binden und eine gelbe Mittelbinde, die oben zwi- schen den Flügeln anfängt und auf dem Rücken des Hinter- leibes herabläuft. Die gelben Binden verschwinden mit dem Alter bei den Männchen ganz, bei den Weibchen bleibt mit- unter ein Theil mehr oder weniger deutlich. Die Flügel sind meist hyalin, zuweilen die äusserste Spitze am Rande ge- bräunt; seltener ist die äusserste Basis aller Flügel gegen den Vorderrand etwas bräünlich. Bei einem Weibchen aus Montevideo sogar schwarzbraun an der Basis und ein kleiner brauner Fleck um. den Nodus aller Flügel. Ein Weibchen aus St. Fe de Bogota hat die ganzen Flügel dunkelbraun be- raucht. Die Unterlippe ist in der Mitte dunkel, seitlich heller, mitunter gelblich; doch ist auch diese Färbung veränderlich, mitunter. die ganze Unterlippe hellbraun. Es scheint mir. zweifellos, dass Fabrieius im Systema Entomol. und Species Inseetorum diese Art als L. ferruginea beschrieben habe. Wenigstens passt keine sonst bekannte Amerikanische Art auf seine Beschreibung, und der gelbe Punkt jederseits am Munde bezeichnet sehr richtig die Fär- bung der Unterlippe. Später hat Fabrieius in Mantissa Insect. Drurys L. Servilia aus China mit seiner L. ferruginata ver- . eint und im Entomol. System. auch seine L. ferruginea vom Cap hinzugezogen. Dass Fabrieius die in Form und Färbung des Körpers so ähnliche L. Servilia zngezogen hat, stimmt wesentlich für die Richtigkeit meiner Bestimmung seiner L. ferruginea. Man kann also Fabrieius Namen wieder in seine Rechte setzen, um so mehr, da er sonst ganz lortfallen müsste. : „Ein unvollständig erhaltenes Weibchen aus Guayaquil von Form und Grösse des O. discolor, aber die Flügelspitzen bis zum Pterostigma kastanienbraun, die Binden breiter und schwefelgelb, die Unterlippe schwefelgelb, in der Mitte mit breiter schwarzer Binde, gehört wohl einer eigenen differenten Art an, O. sulphurata Hag. Ob Orthemis auf eigene Gattungs- rechte Anspruch‘ machen kann, wird einer späteren Unter- suchung anheimfallen müssen. Von den übrigen in der Sy- nopsis der Nordamerikanischen Neuroptera bei Libellula be- lassenen Art unterscheidet sie der gerade Verlauf des ersten Seetors des Dreiecks. Macrothemis Hagen. 1. .M. celeno Selys. Tagra Ins. Cuba 454. Von mir Synops. North. Amer. 165. 7 irrig. mit L. pleu- rosticta Burm. vereint. | - Gundlach beschreibt diese Art so: 282 no. 28. Im Felde bei Cardenas im Juli. Mas. Oberlippe und Mund schwarz; Stirn mit schwarz und türkenblaugrau gescheckt; Stirnwülste von letzterer Farbe, jedoch ihr Mittelpunkt glänzend grünlich schwarz und ihre äussere Ecke weiss; Anschwellung zwischen den Nebenaugen glänzend grünlich schwarz: Augen obenher hasellarben, aber mit einem grossen Ueberfluge, untenher grau. Dreieck (ocei- put) schwarz, mit zwei kaum helleren Flecken an der Unter- seite; hintere Augengegend mit einem solchen Fleckehen und einem grauweissen Flecke. Thorax olivenbraun; Vorderthorax mit einem grauen Querfleckehen; die Mittellinie des Mittel- thorax ist hinten weissgrau, ebenso ein Seitenfleck; drei grössere weissere Flecken sieht man an den Thoraxseiten und einen Doppelfleck unter den Hinterflügeln. Hinterthorax mit einigen bläulichweissen Fleckchen, einen an jeder Flügel- wurzel, fünf in einer Querbinde zwischen beiden Flügelpaaren und zwei am Hinterrande. Leib schwarz; der zweite Bauch- ring mit vier runden grünlichweissen, der dritte mit vier langen Flecken, der vierte bis siebente mit zwei langen Flecken und zwei Linien, der achte mit nur zwei langen Flecken, der neunte mit zwei Punkten; untenher sieht man an der Seite einen andern Fleck; das Spitzenstück (letztes Segment) mit . zwei kaum sichtlichen rost[arbenen Flecken. Schwanzanhängsel schwarz. Thorax untenher hell rostfarben; hinter den Beinen ist ein schwarzes auf jeder Seite mit zwei weissen Flecken versehenes Stück. Leib untenher schwarz. Beine schwarz mit rostfarbiger Wurzel. Flügel ohne braune Spitze. Fem. Unterscheidet sich vom Männchen durch die braune Flügelspitze, brauneren Mund und Oberlippe, dunklerer Stirn und Augen und weniger reine Färbung. Der Thhoraxfleck ist mehr olivenfarbig weiss und die Mittellinie erstreekt sieh über den ganzen Thorax und ist nach vorn olivenfarbig. Ein jun- ges Weibchen ist ohne braune Flügelspitze nur mit einem Anflug der Farbe. no. 20. Bei Cardenas an Teichen im October und No- vember. 2 Mas. Oberlippe schwarz; Mund und Stirn dunkelbraun; Stirnwülste metallisch grünlichschwarz mit einem gemeinschaft- lichen himmelblauen Fleck am Untertheile; Anschwellung zwischen den Nebenaugen ebenfalls metallisch grünlichschwarz; Augen schön himmelblau; Dreieck (oceiput), Thorax und Leib schwarz, aber an jeder Flügelwurzel befindet sich ein hell- grüner Fleck und ausserdem ein paar -Fleckchen an jedem Bauchringsanfange, die zwei letzten ausgenommen; an den Ringen in der Mitte des Leibes sieht man auch eine ver- 283 wischte olivenfarbige Längslinie. Thorax an den Seiten mit zwei himmelblauen Flecken, und oberhalb eines jeden unter der Flügelwurzel ein Doppelfleck. Beine schwarz. Aendert auch ab mit fast himmelblauen Flecken am Tho- rax und Leibe und den zwei Flecken am Ende der mittleren Bauchringe; die beiden letzten Bauchringe haben auch Fleck- ehen. Unterscheidet sich von no. 28 durch Färbung der Augen, der Stirnwül-te und Oberseite des Mittelthorax. (G. 28. 20. — P. 45. 32.) Mir liegen von allen Nummern Stücke vor, im Ganzen 30, und unerachtet der Angaben Gundlachs will es mir in keiner Weise gelingen, einen Unterschied zwischen no. 28 und no. 20 zu finden. | Die Arten, welche ich in der Synopsis in der Gattung Dythemis zusammengefasst habe, bilden in mancher Hinsicht ein ungleiches Material. Zuvörderst sind davon abzusondern eine Anzahl südamerikanischer Arten, mit welchen D. celeno im Bau durchaus übereinstimmt, durch eigenthümliche Bildung der Tarsen. Selbe sind nämlich genau wie bei Macromia und der Spitze verdoppelt, d. h. der untere Zahn an die Spitze gerückt, so lang wie der obere, und an den vier Hinterfüssen sogar stärker, so dass der untere Zahn eigentlich das Ende der Tarsenkralle zu bilden scheint, und der obere gleichsam emen dünneren Anhang bildet. Auffälliger Weise und ab- weichend von Maeromia ist jedoch diese Bildung bei den Weibehen abweichend, da hier der untere Zahn aller Füsse etwas kürzer als der obere ist.*) Die hergehörenden Arten stimmen in Färbung und Fleckenstellung überein, haben einen schlanken dünnen Körper, schmale Flügel, mit zwei Reihen Diseoidalzellen und leerem Dreieck. M. celeno Selys. (nach den Stücken meiner Samm- lung: beschrieben.) Mas. Lippen und Kopf vorne schwarz oder schwarz- braun; die Lappen der Unterlippe am oberen Rande hellbraun; Rhinarium im Leben wohl heller als die Umgebung; Epistom *) Auch die Bewaffnung der Schenkel ist bei beiden Geschlech- tern sehr verschieden. Beim Männchen haben die Schenkel der vier Hinterfüsse innen eine Reihe starker kurzer Zähne, an den Hinterfüssen gegen die Basis gekrümmt und fast platt gedrückt, an den Mittelfüssen gegen das Knie hin gekrümmt. Den Weibchen fehlt diese Bewaff- nung, die übrigens nach den Arten etwas verschieden zu sein scheint, und.es finden sich einige gerade Dornen vor. 234 jederseits mit einem weisslichen Fleck neben den Augen; Stirn und Scheitelblase dunkelviolett metallglänzend, stark punktirt; Stirn vorne mit breiter hellblauer (}uerbinde, neben den Augen weiss; die violette Färbung gelit vorn in der Mittelrinne fast bis zum Epistom. Oceiput schwarzbraun, in der Mitte braun; Augen JIıinten braun, ihr oberer Rand dunkler; am Seitenrande in der Mitte ein weisser Fleck. Prothorax hellbraun, in der Mitte dunkler; Thorax behaart, oben braun, jederseits mit einer breiten geraden weisslichen Binde, deren innere Hälfte, ausgenommen im Viertel neben den Flügeln, ausgebissen; Seiten braun, an den Nähten dunkler, mit zwei weissen Flecken- binden, die so zertheilt sind, dass ein eckiger, länglicher, mitunter getheilter Fleck an den Flügelwurzeln und ein srösserer rundlicher näher den Beinen steht; unten braun, zu- nächst den Hinterbeinen schwarzbraun, jederseits mit einem länglichen weissen Fleck. Leib dünn, gleichbreit, schwarz, Segment 2 bis 7 oben mit vier hellgrünen Flecken, die hin- teren auf Segment 4 bis 7 in zwei lange Linien umgewan- delt; Segment 8 und 9 mit zwei hellgrüuen Flecken, Seg- ment 10 schwarz; seitlich steht an Segment 2 bis 5 ein ähnlicher Basal- und auf Segment 3 noch ein Spitzenfleck und auf der Bauchseite jederseits ein ähnlich gefärbter Strich. Appendices schwarz; die oberen so lang als die beiden letz- ten Segmente, eylindrisch, zuerst leicht nach unten gekrümmt, vor der scharfen, nach oben und aussen gerichteten Spitze unten keulenförmig verdiekt und daselbst mit einem zahnför- migen nach aussen stehenden Höcker, der an der gestutzten Spitze meist dreizähnig getheilt ist; der untere wenig kürzer, nach breiter Basis sehr schmal ausgezogen, die Spitze etwas ‚gespalten, mit zwei kurzen oberen Zähnen. Genitalien ‘im zweiten Segment; Lamina antica hellbraun, dreieckig dach- förmig, mit gespaltener Spitze; Hamulus überragend,. lang, schwarz, hakenförmig; Lobus genitalis kurz und schmal. Füsse schwarz; Schenkel der vier vorderen Füsse oben von der Basis an hellbraun. Flügel hyalin, die äusserste Basis der Hinterflügel gelbbraun; Geäder schwarz; 13 bis 14 Ante- eubitales, 9 bis 10 Posteubitales; Pterostigma oblong, schmal, schwarz; Membranula weisslich, der Augenrand schwarzgrau. Fem. Dem Männchen sehr ähnlich; am Kopfe die hellen Farben mehr ausgedehnt; an der Basis der Oberlippe ein ‚weisser Fleck, der übrigens mitunter auch beim Männchen vorhanden; die weisse Querbinde der ‚Stirn meist breiter, gerader, die violette Metallfarbe kleiner, Scheitelblase oft bräunlich. Thorax und Leib wie beim Männchen, aber die hellen Flecke besonders bei jüngeren Stücken grösser; das letzte Segment mit zwei hellen Querflecken am Hinterrande; pen TEEN en re ee ee 285 alle Segmente seitlich mit hellem Strich und unten mit hellem Bauchrand. Appendices schwarz, wenig länger als das letzte Segment, ceylindrisch, mit scharfer Spitze; dazwischen ein grosser brauner Höcker. Eiklappe schwarz mit breitem run- den’ Ausschnitt, in der Mitte herabgedrückt, jederseits mit dreieckigem Zipfel vorspringend:; Unterseite des vorletzten Segments an der Basis gespalten, dann in einen grossen blatt- artigen Kiel auslaufend, in ‘der Mitte zwei kurze braune Scheidentaster, Füs:e wie, beim Männchen, aber die Schenkel heller; die der Hinterfüsse ‘braun. Basis aller Flügel stärker gelbbLraun; Basis des Spatium subcostale und medien ‚schwarz; Vorderflügel vom Nodus ab hellbräunlich. Die Flügelfärbung ändert ab, denn’ich besitze Stücke mit ganz hyalinen Flügeln: ohne bräunliche Spitzenhälfte der Vorderflügel und andere, bei denen alle Flügel leicht, aber wirklieliı angeraucht sind, ohne dass die Spitze der Vorderflügel dunkler wäre, Long. 42--46 mill.; Exp. al. 62—72 mill. Sämmtliche mir vorliegende Stücke sind 'von Cuba, eines ohne nähere Bezeichnung von den Antillen; ein kleineres Weibchen aus St. Thomas hat den Ausschnitt der Eiklappe etwas anders, doch sind die Theile verletzt, und ich vermag es sonst nicht zu trennen. Selys beschreibt diese Art nach Stücken aus Cuba und $t. Domingo. Obwohl mir seine Typen jetzt. nielit vorliegen, scheint mir doch die Identität zweifel- los, da alle Cuba - Sendungen nur diese eine Art enthalten. Selys erwälnt drei nah verwandte Arten seiner Sammlung, L. Columbiana aus Columbien, L. zephyra und tenuis Hag. aus Brasilien. Die beiden ersten kenne ich nicht. Als ich meine Synopsis ausarbeitete, lag mir nur ein wenig gut er- haltenes Männchen und das Weibehen aus St. Tiiomas vor, so dass die Verwechselung mit L. pleurostieta zu entschul- digen war. Scudder Proc. Boston 8. N. H. X. p. 194 macht mit Recht darauf aufmerksam, dass die von ihm auf der Isle of Pines gefangene Art von Burmeisters abweicht. Auch er giebt die Färbung des lebenden Thieres an. Ich bemerke noch, dass Gundlachs Angabe insofern nielıt mit den von ihm gesendeten Stücken übereinstimmt, als Stirn und Scheitel oben metallisch violett und nicht orünlich sind. Die hellen Flecken sind nach Seudder blauliehweiss, bei jüngeren milchweiss. 2. M. pleurostieta Burm. ll. 849, 3. Mas. Der vorigen Art sehr ähnlich, aber etwas kleiner. Unterlippe ledergelb, nur das kleine Basalstück schwarz; Kopf vorn hell, weisslichblau, die Oberlippe gelblich; Scheitel- blase und ein grosser viereckiger Fleck oben auf der Stirn 286 violett, metallisch; Mittelnaht des Thorax oben hell grünlich- weiss, wie die Seitenflecke; Fleckenbanden an den Seiten von gleicher Farbe, aber die Flecken grösser und weniger ge- trennt; Flecken auf dem Leibe insofern verschieden, als die hinteren nieht in Linien ausgezogen, sondern dreieckig spitz sind und die Hälfte des Segments nicht überragen; Appen- diees bräunlich; Lamina antica dachförmig, aber mit völlig ganzem ungespaltenem Spitzenrande. 15 Antecubitales, 7 bis 8 Posteubitales; Pterostigma braun, sichtlich kürzer. Long. 40 mill.; Exp. al. 58 mill. Mir liegt nur ein Männchen aus Brasilien vor, Burmeisters Type aus Winthems, jetzt in meiner Sammlung. Die ange- sebenen Unterschiede, besonders die ungespaltene Lamina antica, sichern diese Art. 3. M. tenuis Hagen. Synops. p. 137. Von der Grösse der vorigen Art; Unterlippe gelbbraun, der Basaltheil dunkler; Oberlippe und Kopf vorne hellbraun, jedoch die Stirn und Scheitelblase milchweiss; vorn auf der Stirn, dicht neben dem Epistom, ein kleiner oblonger schwar- zer Fleck; Mittelrinne zwischen den Stirnwülsten schwarz; oben auf dem Thorax jederseits ein grosser querviereckiger dieht vor den Sinus gelegener weisser Fleck, mit dessen Mitte eine weisse, in der Mitte breitere Längsstrieme nur gerade verbunden ist; aussen neben letzterer und nahe dem Prothorax ein weisser Fleck; Seiten bläulichweiss, mit Schwarz unıl Milchweiss unregelmässig marmoriri; vom Stigma gegen den Bauch herab zieht sich eine dunkle schlecht begrenzte Binde; Unterseite blass, mit grossen schwarzen Flecken hinter den Füssen; Leib schwarz, oben wie bei M. celeno gefleckt, doch sind die hinteren Linien meist rudimentair; Appendices schwarz, kürzer, die Spitze weniger aufgetrieben und mehr in die Höhe gebogen; Lamina antica braun, fast bis zur Basis gespalten; Hamulus länger, schwarz, weniger gekrümmt an der Spitze; Flügel hyalin, kaum merklich angeraucht; die äusserste Basis der Hinterflügel gelbbraun; 10—12 Anteeubitales, 6—7 Post- eubitales; Pterostigma braun, sichtlich breiter; Füsse roth- braun, die Tarsen und die Spitze der Schenkel schwarzbraun. Long. 40 mill.; Exp. al. 60 mill. Aus Neu - Freiburg bei Rio von Beschke; ich habe eine Anzahl Männchen gesehen. 4. M. marmorata Hag. Synops. p. 317. Der M. tenuis sehr ähnlich; unterscheidet siehh dureh die schwarzblaue metallische Färbung der ganzen Stirn und Schei- telblase; Thorax oben wie bei M. tenuis; seitlich mit drei 2387 weissen Fleckenbinden, die durch zwei braune Binden ge- trennt werden; auf dem Leibe fehlen die hinteren Flecken ganz, die vorderen sind klein, und schon auf dem siebenten Segment kaum sichtbar; Appendices schwarz, der verdickte Spitzentheil länger ausgezogen; Lamina antiea hellbraun, an der Spitze gespalten; Hamulus schwarz, kürzer und dünner, stark gekrümmt; Flügel wie bei M. tenuis, das Pterostigma noch breiter; Füsse schwarz, nur die Schenkel an der Basis braun. Fem. Dem Männchen ähnlich, jedoch die schwarzblaue metallische Färbung nur oben auf der Stirn angedeutet; auf dem-l.eibe sind auch die hinteren Flecken angedeutet; Appen- diees schwarz, gespitzt; Eiklappe etwas gewulstet, ein kleiner Ausschnitt zwischen zwei abgerundeten nahe zusammentre- tenden Lappen: Basis aller Flügel stärker gelbbraun, die Basis des Spaiium subeostale der Hinterflügel schwarzbraun. Long. 40 mill.; Exp. al. 60 mill. Aus Neu-Freibuıg bei Rio von Beschike. Die angegebe- nen Unterschiede der Genitalien beweisen, dass hier nicht etwa eine andere Altersstufe der vorigen Art vorliegt. Fulgora Mitrii Burm. von C A. Dohrn. In der Entrega cuarta (viertem Helft) der Anales del Museo publico de Buenos Aires giebt Prof. Dr. Burmeister in der Sitzung der dortigen palae- ontologischen Gesellschaft vom 10. April 1567 folgende Be- schreibung einer neuen Fulgora der Jetztzeit: Fulgora Mitrii. F. viridi-olivacea, nigro-irrorata; processu frontali angu- sto, attamen in apice paulisper inflato, lateribus erenulato; ocello alarum posticantum limbo extus anguste, intus late fuseo-nigıo, pupillisque duabus distantibus, altera magna, altera minutissima. l.ong. 2”. Habitat in Paraguai. Reliquis speciebus minor. Processu frontali angusto, api- cem versus paulisper inflato, lateribus obtuse erenulato; supra 288 viridi-olivaceo, dorso infuscato, subtus fusco, 'lateribus supe- rioribus maculis tribus nigris, Genis argute margikätte, spina forte ante oculos, alteraque minori sub ipso oculo, Pronoto argute longitudinaliter carinato, viridi-olivaceo, nigro-marmo- rato; superficie rugulosa, antice biimpressa, cum puncto centrali nigro in ipsis [oveis juxta carinam. Mesonoto lato triangulari cordato, subruguloso, nigro maculato. Metanöto abdominisque dorso lutescentibus, subroseis, maculis magnis nigris dense variegatis. Pectus, venter, pedesque pallidi, nigro maeulati; femoribus tibiisque nigro-annulatis. Alae antieae viridi-oli- vaceae, costa externa rosea, nigro-marmoratae; posticae lividae subhyalinae, fusco variegatae: ocello magno extus anguste, intus late fusco marginato, iride flava, pupilla magna centrali nigra cum macula parva alba, alteraque minori aan in ipsa iride ad angulum internum. Zu dieser Beschreibung hat der Herr Autor noch folgehidi einleitende Bemerkungen gemacht, welche ich aus dem Spa- nischen übertrage: „Das zweite Thier *) ist eine neue Species der Gattung Fulgora, von welcher man lange Zeit vermeinte, das Thier leuchte und gebe in der Nacht ein phosphorisches Licht. Aber die neueren Beobaclıter bestätigien keinesweges diese Behauptung der Frau Merian, welche Anfangs des vorigen Jahrhunderts Surinam besuchte, um die dort vorkommenden Insecten zu studiren. Kein Zweifel, dass die gute, etwas leichtgläubige Dame durch einen Schelm hinters Lieht geführt wurde, der in die gıosse leere Kopfblase des Thieres irgend eines der leuchtenden Insecten eingeschmuggelt haben wird (Lampyris oder Pyrophorus), die man hieılands Tueutucos nennt, und die in der tropischen Zone America’s so häufig vorkommen. Dr. Burmeister versichert, er habe während seiner Reise durch Brasil eine der dort vorkommenden Ful- gora lebendig mehrere Tage in seinem Zimmer gehalten und nie. das geringste Phosphoreseiren an dem Thiere bemerkt: Fulgora leuchtet nicht, sondern bleibt dunkel, so lange sie lebt. *) Das erste war ein grosses Armadill (Dasypus gigas), bis dahin nur im tropischen Südamerika, und auch da nur selten, ge- funden. Arbeiter bei dem Bau der Eisenbahn hatten es bei Villa nueva entdeckt, als es eben in seinen Bau schlüpfen wollte, und bei dem Schwanze festgehalten, waren aber ausser Stande, es heraus zu ziehen, bis sie endlich eine Schlinge um den Schwanz banden und ein Pferd vorspannten. Kaum war es herausgezogen, als sie (zum grossen Leidwesen Burmeister’s, wie begreiflich) dem „Ungeheuer“ den Kopf mit Knütteln zerschlugen und garstig lädirten. CAD: 2859 Die neue Art, um welche es sich ‘hier handelt; wurde während des letzten Krieges von dem’ Präsidenten Mitre in Paraguai gefunden und dem Museo geschenkt. Sie ist von den bisher bekannten 5 Arten verschieden, und der Vor- tragende ertheilt ihr deshalb den Namen :F.-Mitrü. Die nächststehende der bekannten Arten ist F. Castresii und lebt in Mexico, die andern vier in Südamerica.:: Die’ grösste, F. laternaria, ist von der Frau Merian in ihrem Werke über die Insecten in Surinam abgebildet. Die andern drei sind. bra- siliseh. Diese drei haben in dem Augenfleck der Hinterflügel „wei Pupillen, eine grosse und eine sehr kleine, durch einen offenen Raum getrennt. Dasselbe trifft. bei der neueren Art aus Paraguai zu, nur dass sie sich von den drei Brasiliern dureh: ihre geringere Grösse unterscheidet, besonders aber (durch die Gestalt der Kopfblase und br eiteren braunen ‚Augen- Heck im Hinterflügel. | Oshenylis Woliniana nov. spec. von :# De. Schleich in Stettin. Al. antieis kubelbngadielt albidis, vie nitidulis, basi luteola, costa et faseia ante med. posita, obliqua superius ampliata, ante costam leviter fracta fuseis, 'maeula lutea ante limbum medium eum 'macula parva costali fusca connexa, eiliis griseis. Exp. al. ant. 44 29% lin. Als ach im Juni 1867 nach den Raupen resp. Puppen der Ephest. cinerosella suchte, fand ich in den überwinterten dünnen Nebenstielen von Artemisia Absynthium, welche auf der Insel’Wollin an Wegen, 'Waldrändern und Gartenzäunen in grosser Fülle wächst, eine Anzahl von Wicklerpuppen, deren Gegenwart sich durch kein äusseres Merkmal an den troeknen Stielen verriet, Sie lieferten im Laufe des: Juli mehrere Exemplare einer ansehnlichen Conchylis, die mit den in meiner Sammlung vertretenen Species nicht stimmen und auf welche auch die mir zugänglichen Beschreibungen und "Abbildungen nicht passen wollten. Herr Prof. Zeller, dem ich sie zeigte, hielt sie für neu, und Herr Dr. Wocke theilte mir mit, dass auch er in ihr eine neue Art sehen müsste, wenn sie nieht etwa mit der auch ihm in natura 20 230 unbekannten, von Mann“) in der Wiener Monatsschrift (1864 pag: 183) beschriebenen conjunetana identisch sei. . Doch stimmt weder die dort gegebene Beschreibung noch die bei- gegebene allerdings unecolorirte Abbildung auf unsere Art. Woliniana ist eine echte Conchylis, indem bei ihr Ast 3 und 4 der Hinterflügel kurz 'gestielt aus der hinteren: Ecke der Mittelzelle entspringt, Ast 7 der Vorderflügel in den Saum mündet und die Flügeltläche keinerlei wollige Haarpinsel trägt. Sie steht der Mann’schen Conjunetana sehr, nahe, hat auch schmale, nach aussen wenig erweiterte Vorderflügel, doch scheinen ‚ausser andern Unterschieden schon der stark verdunkelte Costalrand, welcher bei der Mann’schen Art die helle Grundfarbe der Vorderflügel behält, und die einfarbig srauen Saumfranzen,. die bei conjunctana als gescheckt an- gegeben und abgebildet sind, zur Aufstellung einer besonderen Art genügend. Die Vorderflügel haben eine ungleich schmutzig weiss- liche, an ihren hellsten Stellen glänzende Grundfarbe. Dunkel olivenbraun sind der Costalrand (mit Ausnahme einer Stelle vor und hinter dem zweiten Costalfleck), vier Vorderrand- flecke (einer fast in der Mitte am breitesten, ein zweiter bei ”/, des Vorderrandes, und zwei öfter nicht ganz deutliche, selten ganz zusammenfliessende Fleckehen dicht vor der Spitze), ein langer, schräg gestellter, die gewöhnliche Binde bildender Innenrandsfleck und: endlieh eine®edurch einzelne Fleckchen gebildete Linie, welche die einfarbig grauen, durch zwei nicht immer ganz. deutliche, fein punktirte Linien ge- theilten Saumfranzen wurzelwärts begrenzt. Der Innenrand:- tleek beginnt gut bei '/, des Dorsalrandes und zieht, allmälig etwas breiter werdend, parallel mit dem schrägen Saume schief nach aussen und vorn, um gerade auf der, vordern Medianader zu endigen, wo er sich mit dem gegenüber liegenden ersten. Vorderrandsfleeke zu einer auf der Verbin- dungsstelle eingeknickt erscheinenden dunklen Sehrägbinde vereinigt, die hier. gerade vor der. Medianader, etwas von der. fast dunklen. Farbe einbüsst und. eine rostgelbe Färbung annimmt und dabei zuweilen so blass wird, dass die Binde hier öfters wie wirklich unterbrochen erscheint. , Von dieser rostgelben Färbung finden sieh, bald blasser, bald dunkler, bei sehr lebhaft gezeichneten Exemplaren selbst mit schwarzen «*):Herr Mann, dem ich ein Pärchen von. Woliniana schickte. schrieb mir. dass sie entschieden von conjunetana verschieden sei und dass. er: sich im Besitze eines Exemplars einer Conehylis befände, welches aus Ungarn stamme und mit nnsrer Art zusammenfalle, aber bisher nicht beschrieben oder benannt wäre, 291 Schuppen untermischt, noch mehrere andere Zeichnungen auf den Vorderflügeln, so im Wurzelfelde, wo sie meist unregel- mässig gestaltet, zuweilen aber die Form einer undeutlichen verloschenen Querbinde annimmt, ferner in Gestalt eines kleinen Fleekes auf der Mitte des Dorsalrandes, dann ein srösserer rostgelber Fleck vor der Mitte des Saumes, welcher von meist unregelmässig viereckiger Gestalt und zuweilen auch dunkel olivenbrauner Farbe sich mit dem zweiten dunklen Costalfleck vereiniot und oft bis in den Analwinkel hineinzieht, und schliesslich finden sieh 4--5 kleine kegel- lörmige Fleckchen derselben Färbung innen auf der dunkeln Begrenzungslinie der Saumfranzen. Die Hinterflügel sind in beiden Geschlechtern grau mit weisslichen Franzen. Eigenthümlich ist es, dass das Weibchen zuweilen (wie bei Conehylis’ gewöhnlich) grösser, oft. aber auch: kleiner ist als das Männchen. | Die wachsgelbe, schwach fettglänzende Raupe bohrt sich im Sommer in emem ganz dürren Nebenzweig der Futter- pflanze ein (vielleicht lebt sie, was erst spätere Beobachı- tungen eruiren müssen, anfangs in den Blüthen) und wandert von da allmälig in einen stärkeren, oft auch in den Haupt- stiel, dessen Mark sie in einem langen Gange ausnagt, in welchem die hellen Exeremente liegen. Ausgewachsen ist sie sehr eigenthümlich, auffallend dünn und lang gestreckt, rundlich an den ersten Segmenten aufgebläht. Ihr Kopf ist klein, herzförmig, gelbbraun mit hellem Stirndreieck. Das Halssehild niedergedrückt , stärker glänzend als die Grund- farbe, hinten mit zwei grauen Punkten. Das Rückengefäss sehimmert nur ganz matt grau auf dem zweiten bis sechsten Segmente durch; auf dem Rücken jedes Segments stehen ein oder zwei Härchen, die Luftlöcher kaum erkennbar. Das Analschild ohne Zeichnung, nur glänzender als die Grund- farbe und mit einigen längeren blassen Haaren. Die kurzen Brustfüsse sind etwas heller als der Körper, die Kränze der kleinen warzenförmigen Bauchfüsse braunroth. Das letzte Segment ist, wenn das Thierchen auf eine Fläche gelesi wird, nach unten umgebogen, und beim Fortbewegen wird von den Nachschiebeın kein Gebrauch gemacht. Die Raupe wird erst nach der Ueberwinterung im Frühling zu einer slänzend hellbraunen Puppe, die dann in einen glatt aus- genagten Blatte in Mitte des Stielmarkes liegt, in welehem ihr ein gewisser Spielraum zum Auf- und Niederrutschen gelassen ist. Vor dem Ausschlüpfen des Falters durehstösst die Puppe die Oberhaut des Stieles, welche allein das Puppenlager an einer Stelle schliesst. wo die Raupe auch die dünne Holz- rinde in Form eines runden Loches durehbohrt hat. 20% 292 Ich hatte den Falter bisher nur aus der Gegend von Misdroy und den Umgebungen des Vietziger Sees auf der Insel Wollin; ein Thierchen aber, welches ich im vorigen Sommer durch Herrn Christoph aus Sarepta erhielt und, trotz- dem es etwas kleiner als die hiesigen Exemplare ist, doch ohne Bedenken zu Woliniana ziehe. so wie die oben eitirte Mann’sche Notiz scheinen für eine weite geographische Ver- breitung des T'hierchens zu sprechen. Ueber Oecophora devotella Heyd. von Dr. Ottmar Hofmann. Im Herbste 1865 sammelte mein Bruder Ernst Hofmann zu Oberaudorf im Innthale an der Tyroler Grenze verschie- dene von Tineenraupen besetzte Umbelliferensamen, nament- lich von Angelica sylvestris und Heracleum spondylium. Aus diesen Doldensamen entwickelten sich nun im Juni und Juli des folgenden Jahres mehrere Oecophora fulvigut- tella Z. und eine zweite Species, welche von Herrn Dr. Herrich- Schäffer für eine neue Tinagma, neben profugellum Stt. ge- hörig, gehalten wurde, in der wir jedoch später die Heyden- sche Oec. devotella (Stett. ent. Z. 1863 p. 107) zu erkennen glaubten, was sich denn auch jetzt nach Vergleichung mit einem Exemplar der devotella aus Heyden’s Sammlung wirk- lich bestätigt hat. Die genaue Untersuchung des Rippenbaues dieser devo- tella hat nun ergeben, dass dieselbe weder in das Genus Oecophora Z. (Lampros Tr.), efr. HS. Bd. V p. 37, noch in das Genus Tinagma Z7., efr. HS Bd. V p. 13, passt, und dass ferner diese beiden Genera in ihrer jetzigen Ausdehnung nicht fortbestehen können. Devotella hat nämlich genau denselben Rippenbau wie die Gattung Calotrypis H. (Chauliodus Tr.), und auch Tin dentellum und profugellum sowie Oecoph. fulviguttella stim- men mit demselben vollkommen überein. Dentellum, welches auch noch mit den vorstehenden Schuppenbüscheln am Innen- rande der Vorderflügel versehen ist, lässt sich daher in die Gattung Calotrypis (Chauliodus) ganz gut einreihen, was auch Herr Dr. Herrich-Schäffer schon früher richtig bemerkt hat: anders aber ist es mit profugellum, devotella und fulvi- 293 guttella, welche einen vollkommen glatten Innenrand der Vorderflügel besitzen, also das am meisten in die Augen fallende Kennzeichen der Gattung Calotrypis (Chauliodus) entbehren. ‚Diese drei Arten sind vielmehr, wie zuerst Herr von Heinemann in brieflicher Mittheilung an uns angegeben hat, in eine neue Gattung zu vereinigen, für welche ich zur Erinnerung an den um die Microlepidopterologie so hoch ver- dienten Herrn von Heyden den Namen „Heydenia“ vor- schlage, und welche sich folgendermassen charakterisiren würde: Mittelkleine, meist dunkel gefärbte Schaben mit ziemlich breiten Vorderflügeln mit gerader Spitze, ohne Theilungs- und Endlinie der Franzen. Innenrand derselben gerade, ohne vor- stehende Schuppenbüschel. Hinterflügel ziemlich breit mit scharfer Spitze. Kopf anliegend beschuppt. Stirne convex: unter jeder Fühlerwurzel ein Haarpinsel. Fühlerglieder seit- lieh mit scharfen Ecken vorspringend, unten dieht, aber kurz bewimpert. Palpen von der Länge des Kopfes, sehr schwach sichelförmig gekrümmt, anliegend beschuppt,. Glied 3 fast gleich lang mit 2, doch dünner und spitz zulaufend. Zunge lang, vorn gerollt. Nebenaugen fehlen. Vorderschienen so lang wie die Schenkel, mit borstigen Haaren besetzt. Hinterschienen mit langen Borsten besetzt; Mittelsporen vor der Mitte, der innere derselben nicht bis ans Ende der Schienen reichend. Vorderflügel mit zwölf gesonderten Rippen. 1b am Saume deutlich; 11 bei %/, der Flügellänge entspringend, 12 bis zur Mitte 7 und 3 entspringen nahe beisammen oder aus einem Punkte oder aus einem Stiel (fulviguttella) und fassen die Flügelspitze zwischen sich. 7 mündet in den Saum, 5 in den Vorderrand. Hinterflügel mit acht gesonderten Rippen. 6 setzt sich als schwache Theilungslinie in die Mitielzelle fort. 5 geht bis %, der Flügellänge; 2, 3 und 4 entspringen in ziemlich gleichen Entfernungen aus der hintern Mittelrippe. Die Raupen der drei Species leben in den Samen der Umbelliferen. Ob nicht noch ein oder das andere Thier aus den Gat- tungen Tinagma und Oecophora (Lampros) in diese neue Gattung gesetzt werden muss, bleibt weiteren Forschungen vorbehalten. Oec. statariella Heyd. möchte ich schon jetzt für dazu gehörig halten. - 234 Ein Brief des Herrn Dr. Behr aus St. Fran- cisco in Galifornien vom 3. März 1868 giebt in folgenden wortgetreuen. Mittheilungen interessante Data über. die californische Schmetterlingsfauna: „Die Mierolepidopteren sind noch wenig bekamnt, da ich dureh. meinen. Beruf auf ein beschränktes, dureh elimatische Verhältnisse. benachtheiligtes Terrain angewiesen bin. | ; Orneodes habe ich noch nicht aufgefunden, besitze: aber 8.Species recht hübscher Pterophoren; auch von Sitka (rus- sische Besitzung) habe iclı eine prachtvolle Art erhalten. Mhalkahsrlanntziet s spec. 5. Vecophora a SR Re IE | Gelechia- -»-«---.....- 4, darunter eine merkwürdig grosse. Exapate-w er ee eeeen. 1.u.2 sehr ausgezeichnete von Sitka. »‘Sonderbar ist der Mangel an Hyponomeuten, die ich in Südaustralien in mehreren Species gefunden habe. Adela vr reerereenen. 2, darunter eine sehr schöne. » Von. Tineen habe ich nur ein Paar, die Europäischen Arten’ angehören. Seardlar- "us "Tiere 5; Solenobila: sa ae 1, °: Tertrieiden 21, darunter eine prachtvolle Gonchylii die an -Adenostoma lebt. / Myelois en Er DE AERRSTA N 6. Nephopteryx Sequojae, die in gallenariigen Anschwellungen der Zweige der Riesentanne als Raupe lebt. Eudorea, mit der Europäischen Dubitalis identisch, und eine zweite Art. Crambus-- Herrn n re: 6. darunter ein sehr abweichender Typus, den ich jedoch wegen Mangel an entomolo- gischen Hülfsmitteln nicht als neues Geschlecht aufzustellen wage. Von der Sierra Nevada besitze ich 3 dem Genus Hereyna verwandte Arten, aber schlecht erhalten. Nemophila, wahrscheinlich von Hybridalis, die ich leider nicht vergleichen kann, verschieden. Botys- He. -He0 0... spec. 9. Ich bin überzeugt, dass die Zahl bei Untersuchung entlegener Gegenden sich auf das zehnfache mehren würde. Ein Botyde, der sich einer Reihe Mexikanischer Arten anschliesst, aber nicht in einem der mir bekannten Genera unterzubringen ist. 295 Von Hydrocampya etc. ist mir bis jetzt keine Art vor- sekommen. Tegostoma » +++ .+- .... 1. Pyralis Farinalis und eine andere Californien eigenthümliche Art mit einer Augenreihe auf den Hinterflügeln wie bei Lemnalis. Aslossa ist mir bis jetzt nieht vorgekommen. Von Geometriden: KEutomapteryx lebt an der Paria. e® rennt nenn, Cidaria - sernenenee 19. handen alsianpnnpieh . Odezia, der Tibialata ee Ortholitha-» =. + - er. 3. Lythria und Scoria scheinen zu fehlen. Seodonia--:»-»s+r..... 1, Eubolia------ Pe WERTE | Selidosema, Juturnaria und zwei andeı ae 1. Gnophos » ++ rer ren 1. Boarmia las 5 ge 6, Apochima - --»rrrereen 02, Phigalia --- +++: +. spec. 1 Hibernia fehlt. Mäkania as. sallssder Hm. Epione -- rer rennen 1: Ehaerodes- 22.2: anna. 2 Tetraeis Truxaliata und eine andere. Enmelhosiusin eos m send} Ellopia “nr He one. 22015, a RE Ephyra ones erennene 7, Meidaliat se... 22. .00 eb, Panagra en > Bumıa? 4-48. Jesr 25 1 Phamnenoma-... >... % Solidax--= 3. -enstr.: Kt Nemoria +: + - - - Söhsslır has Phorodesma - --**...... 1 Hypena, der Rostralis älinlich. Homoptera zwei Arten; die Raupen, nicht von Catocala zu unterscheiden, finden sich auf Weiden, Rosen u. 5. w. Hypogramma :»-..:...- r Erebus Odora. Catoeala-Gruppe von Sponsa 1. - - - Nupta 1. ee Rs ee Ss, Euelidia fast so gross wie C. Paranyımpha. 3 Arten mit blauen Hinterflügeln. TERN 2 Arten, der Glyphiea ähnlich. Krastria «+» rer e cn 2, ausgezeichnete Formen. Ein Genus, mit Talpochares verwandt, das besonders in den Männchen einer Hereyne gleicht, 3 Arten. Acontia fehlt. Heliothis, an Maiskolben, wahrscheinlich mit einer. östliehen Art identisch, der H. Marginata ähnlich. Eine Art an den Blüthen der Syngenesisten, besonderk an Madaria, der Dipsacea ähnlich. Sechs Arten, sehr klein und der Pyrausta Purpuralis ähnlieh gefärbt und gezeichnet.: Zwei andere: sehr cha- rakteristische Arten. Heliaca «+++. +-- spec. 7. Adarla‘-- - >» .0r...030% 4. Plusia, der Gamma ähnlich, an Echinocystis. mit Gamma wohl identisch, daselbst. - : 2 Arten, Uebergang von Gamma zu Festucae. Il Art an Stachys, der Consona ähnlich. Uueullia, der C. Abrotani ähnlich. eine Art an Solidago und eine andere) deren. haupe ich noch nieht kenne, mit Umbratiea verwandt. Eine vierte, mit Asteris verwandt. Calocampa, an Solidago. Xylina 2 a AR +2 Canodia, eine Art, sehr schöne Raupe mit schwarzem Bauche, wie von C. Thalietis, lebt auf Menyanthis Poly- gonum. Be Hm Scoliopteryx Libatrix, nicht von der Europäischen zu unter- scheiden. ; Orthodes, zwei schöne Arten. Xanthien sind vorhanden, doch bis jetzt nicht in meinem Besitz. Orthosia »»-- "+0 Hr. 4, an Paria. Euperia, an Sambucus, zwischen ZUSSTOIa En SE SUB Blättern. Paechnobia - - »- -- . :... 2. 1: Taeniocampa - +. +. +-- 3. fast alle an Pavia. Amphipyra. der Tragopoginis ähnlich. Caradrina »--:-::see0.. 2, Nonagria----.- ++» spee. 1. Hydroecia AR 4° Jaspidea - --- Here.» 1. Ich kann die schöne Eule nicht anders unterbringen. 297 Habryntis, der Metieulosa ähnlich, aber viel unansehnlicher. Diodenia: -- sr.» 0.0 00 2, Moantha> ==: 2. ..8°: N: Barlenas-: 2. WÄR Chariptera, der Aprilina Bulle h. Divobota,; seiaunsascee Elan ee ee ae er Episema? .- ++. 22... 5 Arten. Dianthoeeia -- - - »- rd Mamestra -» - »-.»- 223. I. Agrotis »- «rer teeee 26. Triplisena nieht vorhanden, die meisten dem Treitschke’schen Genus Noctua zu- gehörig. Diphtera_ fehlt. Leptina-»»---v- rer... 1: Bryophila-+-+--.+:...- 1; Do der: Menyanthidis ähnlich, lebt an Rhamnus, Lu- ‚Pinus und andern Sträuchern und gleicht der Raupe von Saturnia Carpini an Gestalt und Be- 'haarung, wenn auch nicht an Färbung. Auffallend grosse Raupe, Art der A. Tridens ähnlieh. der Megacephala ähnlich. der Leporina ähnlich, lebt an Weiden. Thyatira scheint zu fehlen, wenn sich nicht vielleicht die schöne Abrasa, die in Siteha nicht selten scheint, bis in unsere feuchten Gebirgsthäler erstreckt. Glostera, „wei Arien an Weiden. Notodonta, vielleicht mit Dietaeoides, die ich nicht besitze, | identisch, von Dietaea verschieden. Uropus 1. Art, von UL. Ulmi wenig verschieden. Harpyia, der Fureula ähnlich, an Weiden. Platypteryx 1 an Weiden. Die Uerocampiden scheinen der Küste zu fehlen und treten erst in. Neu-Mexico wieder auf. Aglia? Eglanterina mit drei verwandten Malen: die einen | Uebergang zum Typus von Maja bilden, den sich die fünfte, bei Virginia City gefundene, anschliesst. Die Raupe der Eglanterina ist bedornt und gleicht aufs Haar einer riesenliaften Jo-Raupe, der sie auch in ihrer Neigung zur Geselligkeit gleicht; die Dor- nen sind ‚stark verästelt, sie lebt an Rubus, Rosa, Khamnus und wahrscheinlich ‚ vielen anderen Pflan- zenarten, ist schwer ‚zu. ziehen, da sie in der Ge- ae 2 co [t 7A) \ fangenschaft sehr unruhig ist und nicht frisst; sie verwandelt sich in der Erde. Saturnia, von der Grösse der Carpini. — Polyı 'hemus. _ eaaeıbi. der Cecropia T nlich. Ein Geschlecht, das sich durch die stark gekämmten Fühler den Saturnien auschliesst, sonst aber in den mei- sten Charakteren den Lasiocampiden gleieht, zählt hier einen Vertreter in den Koniferenwäldern der höhern Sierra: wäre am besten mit einem riesen- haften L. Pini zu vergleichen, mit rostrothen Hinterflügeln, auf die sich die abgeschwächte Zeich- nung der vorderen fortseizt. Ich besitze noch zwei Arten dieses Geschlechtes aus Neu-Mexico, von denen die eine in mehreren Exemplaren von Mus- quitobäumen (Algarobia) geschüttelt wurde. | Lasivca ampa, eine Art der Jlieifolia ähnlich, und eine zweite. ähnlich der Velleda. von der sie "vielleicht nur Varietät ist. Dasychira?? gehört wegen der langen eulenartigen Fühler diese Art ganz wo anders hin? vielleicht mit Coenobita verwandt. Spilosoma 1. der Fuliginosa verwandt, Raupe polyphag. 2. ausgezeichnet, der S. Acraea verwandt, mit schwarzen Längsstrichen. Äcraea. Isabella? an Wegerich. der Virginica ähnlich, aber mit karminrothen Vorderfüssen, an Echinoeystis. Arctia 1. keiner mir bekannten ähnlich. 2. Dabhurica. 3. verwandte Arten, von denen die eine vom Mt. Shasta die kleinste mir bekannte Aretia. Callimorpha Virginates, die Raupe hauptsächlich in: Lupinen. Zweite Art vielleicht nur Varietät aus dem höhern Berglande, an der wie bei manchen Spielarten der Plantaginis das überwiegende Schwarz eine ganz andere Zeichnung bedingt. Nemeophila Rufula, sehr variirend. so dass kein Stück dem andern gleich. Die Raupe mit langem Haarschwanz lebt an Hendecandra und Hosäckia. Deiopeja fehlt und tritt erst in Neu-Mexico wieder auf. Ein von mir Byssophaga genanntes Geschlecht schliesst sich an Calligenia und enthält drei Arten, die an grünen Anflug von Brettern und Rinden leben. Raupen gleichen der von Bryophila Perla. St to ze gs) Nola zwei Arten. Halesidota Salieis. — quereus und eine dritte Art von Monterey. deren Futterpflanze noch unbekannt. Glaucopis Carieis von nıir an Tainilpaes aufgelunden, Zwei andere der Latreillii ähnliche, deren Kuiter- pflanze unbekannt. Vierte vielleicht mit Semidiaphana verwandte Art au Seirpus. Die Raupen gleichen Lithosien-Raupen. /,ygaeniden, scheinen durchaus zu. fehlen. Sesien kenne ich bis jetzt zwei. Macroglossa ,„ eine der Fueiformis ähnliche, und M. Phaeton, eine sehr kleine und von allen mir bekannten sehr verschiedene Art. Pierogon Uladkiae und eine zweite grössere Art. Smerinthus Modestus an Pappeln. — Ophthulmieus an Weiden. Philampelus Ochaemon Sphinx Daueus. — Galii habe ich aus Oregon erhalten, wird auch wohl in Californien vorkommen. — einer sehr kleinen Pinastri ähnlich. 2. der Cinerea ähnlich. 3. Carolina. 4. Quinquemaculata. Arctonotus argenteus. Cossiden, mit Zeuzera verwandt. aber noch mehr Sphinxartig gestaltet. Cossus, der Ligniperda ähnlich, in KEichenholz. Hepialus zwei Arten. Psychen und Limacoden noch nicht aufgefunden. Ctenocha? wunderliches Inseet, von Aussehen einer Lithosie, deren nackte, notodontenartige Raupe an (uercus acerifolia lebt und sich mit dem After anheftet, eine Art. Agarista 1 grosse Art mit Flügelschnitt und Färbung man- cher Heliconier, lebt an Epilobium. Algria 3 Arten. 300 Hesperia campestris nebst eilf andern, sich an H. linea und Comma. anschliessenden Arten. Tlianaos tristis. — Juvenalis. — eine dritte, vielleicht mit Catullus identisch. Syriehthus Oilus. — Seriptura. Eudamus, dem Bathyllus äbnlich. — dem Proteus äbnlich. Papilio Eurymedon. — . Rutulus, jedenfalls verschieden von Turnus. — eine dritte Art, vielleicht Localvarietät von Eurymedon. — Daunus. ' — Zoliehaon, Raupe an Umbelliferen, hat in der Jugend kurze Dornen. Raupe von Rutulus an Obstbäumen. — Philenor an Aristolochia. Im Ganzen 6 Arten. Parnassius Smintheus. — Clodius. Pieris Menaria halte ich für den Typus eines neuen Genus, von dem ich eine zweite Art aus dem Hochlande der Sierra Madre zwischen Mazatlan und Durango besitze. Jedenfalls näher mit Genus Leucophasia als mit Genus Pieris verwandt. — DVleracea. — S$Sisymbrii. — Protodice. — vierte Art, die sich an Sisymbrii und Protodice an- schliesst. Anthocharis, der Ausonia ähnlich. — zweite ähnliche Art. — Sara. — vierte, der Cardamines näher. | — Lanceolata, mit leicht geschweiften Vorderflügeln wie Genutia aus den Staaten. Callidryus und Rhodocera fehlen. | Colias Wosnessenski, das Männchen nahe an Caesonia, das Weibchen fast wie Rhamni. — ‚.Eurytheme, der Chrysotheme ähnlich. — dritte Art, erst. im letzten Jahre von der vorigen unter- schieden. — vierte und fünfte Art derselben Gruppe. — sechste und. siebente Art, der Palaeno ähnlich, aber fast ganz ohne schwarzen Rand. — achte, von Edwards Behrii genannt, grünlich. T'heela Halesus. 301 Thecla zweite Art, ähnlich wie Pruni, lebt an Weiden. —— — a dritte Art, ähnlich wie Rubi, wie die folgende vierte an Rosen. Sylvinus. sechste, siebente, achte. Dumetorum, fast unserer Rubi gleich, Raupe an Ho- sackia. Iroides. eilfte Art. Geschlecht, vielleicht Thestor entsprechend, zwei Arten. Polyommatus wie Virgaureae, 2 Arten. — dritte wie Hipponoe. vierte wie Xanthe. Helloides an Hemiconia lebend. sechste Art, damit verwandt. siebente und achte Art, in der Färbung Helle glei chend, aber geschwänzt und auch sonst anomal. Geschlecht, das zwischen Polyommatus und Lycaena schwankt, eine Art, silberblau mit einem rothen Fleck und einer Punktreihe wie L. Arion. Lyeaena exililis, mit Telicanus verwandt, lebt auf Salicornia- marschen. Amyntula. Antaegon. vierte verwandie Ari. Argyrotoxus. Enoptes. Battoides. Cilla. Achaja. Saepiolus. Daedalus. learioides. Dreizehnte Species. Lorgquinii. Heteronea an Eriogonum. Pheres. Piasus, einziger Repiäsentant der in den östlichen Staaten so reichlich versehenen Gruppe von Areio- lus an Parin, in den Blütlien als Larven. Antiacis. 19. Speeies. Xerxes. Pandalis, Pardalis. 22. Species, sehr anomal. Nemeobius Virgulti, 3082 Nemeobius Dumetorum. Die Nymphiden des Ostens finden sich erst in Neu-Mexico wieder, ebenso «die Libytheen. | Uoenonympha Californica. — dGalactina. ‚— dritte Species, dem Pamphilus ähnlich. Pararga fehlt. Satyrus erste Species. —- Boopis. — Nephele. — dritte Species. — vierte Species. — Sylvestris Edwards. — Sthenele. Alle diese Arten von Typus der Phaedra und unter einander sehr ähnlich. doch eonstant durch Localitäten geschieden. Chionobas 2 Arten. Erebia fehlt ganz. Apatura? Eulalia. Ich bin nicht. ganz sicher, ob Apatura. eine von mir in halb vertrocknetem Zustand ge- fundene Raupe, scheint hierher zu gehören: sie glich der von Iris und hing an Weiden. Limenitis Lorquinii, Raupe gleicht der von Populi an Weiden. — Disippus findet sich auf der andern Seite der Sierra Nevada. Ich Lin nicht sicher, ob sie nieht die Bergkette überschreitet. Junonia Coenia. Pyrameis Huutera. = -Cardui. — Carye, an Malven und Brennnessel. — Atalanta. Vanessa Antiopa. — Milberti. an Breunnessel. — dCalilorniea, eine au Canthus gefundene, unserer Urtiene ähnliche Raupe, die ich nie zur Verwandlung biingen konnte, schemt hierher zu gehören. Grapta Calbum? | — . Commua. Melitäca Leanira, sehr abweichend vom Typus. — Nubigena, vielleicht „lpine Varietät von M. Quino. — (uino. —- Anicia. — Editha. — UChaleedon an Serophularia, Dip-acus um Lonicera. — Looperi an -Serophularia. | — Pulla an Castelleja. 303 Melitaea Gabbii. — zehnte Art. — Whitregi. — Hoffmanni. Brenthis? Campestris. — Mylitta? — Montana. Areymnis Antithore. -— zweite Art, mit Charielea verwandt. — dritte Art, der Aglaja ähnlich. — vierte Art. — Bremeri. — Callippe. — Montivaga. — Rupestris. — neunte Art. — zehnte Art. — eilfte Art. — zwölfte Art. Alle Arten von 4-12 seliören dem Typus von Adippe an. -— Leto, auffallend verschieden gefärbte Weibehen, schliesst sieh an Cybele. Danais Archippus. Hiermit haben Sie ein Bild der hiesigen Fauna; die wenigen Tropenformen darin sind nicht dem Lande eigen- thümlich „ sondern. wie Danais Archippus und Pap. Philenor, mit dem Osten, der viel mehr 'Tropisches hat, gemeinsam, Amı meisten sind die Bombyeiden charakteristisch: die Sphingen bis jetzt sehr arm und oft mit östlichen Arten identisch: alles Vebrige schliesst sich eng an Europäische Formen.“ Au Kekenstein. Aufforderung. Herr Direetor a. D. Prof. Dr. Loew in Meseritz, der vor 12 bis 13 Jahren aus dem Reichsmuseum zu Stockholm eine grosse Zahl Siidafrikanischer Diptera, darunter Unica, zur Beschreibung empfangen hat, und welcher trotz mehrerer hötlicher Aufforderungen des {rü- heren Intendenten Herrn Professor C. H. Boheman nicht nur nicht die Insecten zurückgeschickt, sondern auch die Briefe des Herrn Bo- heinan unbeantwortet gelassen hat, wird hiermit aufgefordert. das Eigentham des Stockholmer Musenms wieder zurückzueeben. Stockholm. den 8. Mai 1868. Sur Professor und Iniendent der Entomoloeischen Abtheilung des Reicehsmusenms zu Stockholm. 304 Errata in dem Artikel Hemiptera nova pag. 150 dieses Jalrganger. S. 151 2. 8 von oben deleatur ; hinter costalis. a EZ Ne - Nhes dentieulata statt dentieulatus. a age - - duetam statt ductem. a ee: - - medioeres statt medioeribns. SS Sa - - armato statt annulato. ee a = - illa statt illo. Sr a - - cervinus statt corvinus. - 0-41 - mnten - longitudine statt longitudinalibns. EN EL - - segmento statt segmenta. a SE a > - - tibiae suleatae statt tibiis saleatis. 7. Ra = - Jlateralibus statt lateralibu. - 155 - 2 - oben - articulo statt articulis. - 156 - 11 - unten - angustato statt angulato. 159 - 16 - oben deleatur basi; EI ET - lies sinuata statt minuta. BE tl a - - illa statt illo. if -.161 - 15 - unten - simillimus statt sipailihn S. 22 2. 14 von unten lies doppelstreifige statt doppellörmier. - 1711 - 22 - oben - Querrunzel statt Querwurzel. DR NE A a re - leicht statt licht. - 19 - 3 - zeigt statt gewiss. Ada ru von ee lies Waltl statt Walk. Die mit diesem dritten Hefte ausgegebene Talel gehört zu dem Aufsatze: Lepidopterologisches von Herrn Justizrath v. Prittwitz S. 246. Red. Inhalt: Burmeister: Bemerk. über Borypus, Cardiophth. u. Odonto- seelis. C. A. Dohrn: Exotisches. v.Prittwitz: Lepidopterologisches. Tischbein: Hymenopt. Beitr. Hagen: Psychomvia L. Hagen: Dasystoma Ramb. Hagen: Odouaten Cuba’s Ü. A. Dohrn: Ful- sora Mitrii Burm. Schleich: Conchylis Woliniana n,sp 0. Hoif- inann: Oeeophora devotella H. Behr: Californische Lepidopt. Stäl: Aufforderung. Errata. —3390- re Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Redactio A In Commission bei den Buchhandl. ; ee Se v. E. 8. Mittlerin Berlin u. Fr. Fleischer C. A. Dohrn, Vereins-Präsident. in Leipzig. \o. W-1R2, 29. Jahrgang. Det. — Dec. 1868. Les Broscides par 3. Putzeys. Les Broseides forment un petit groupe tres nalurel qui a ete &tabli par Mr. Lacordaire (Gen. des Col. I. 237) sous le nom de Ünemacanthides et dont les caracteres ont &te nettement exposes par Schaum (D. J. I. 353). Par leurs @lytres retrecies a la base et separdes du pro- (horax par un pedoneule sur lequel est insere l’ecusson, ils se rapprochent des Scaritides, mais ils s’en distinguent par les epimeres du mesothorax qur n’atleignent point les hanches intermediaires et par l’absence d’un sillon antennaire. Jamais il n’existe de rebord & la base des elytres. En general, chez les Carabiques, on remarque deux gros points piliferes a la marge externe du corselet: le premier vers le premier tiers anterieur, le deuxieme dans ou sur les angles posterieurs. — Chez les Broscides, ce dernier point est toujours situe plus haut que les angles. Bien que l’impor- iance de cette partieularit@ nous &chappe, elle ne peut cepen- dant pas &tre negligee. Sous lous les autres rapports, les Brosceides presentent des modifications nombreuses; chez les uns, les tarses sont semblables dans les deux sexes; chez d’autres, les tarses des 5 ont certains de leurs articles plus ou moins developpes, plus ou moins pubescens en dessous. — Tantöt les antennes sont eourtes et monililormes, tantöt elles sont longues et fili- formes. La dent du menton fait absolument defaut chez les uns, tandis que, chez les autres, elle est plus ou moins &levee, souvent ereusee ou bifide. — Les uns sont ailes, les autres apteres. 21 306 Les Broseides sont representes dans la plupart des regions du globe; cependant leurs stations de pr&dilection se trouvent en Amerique entre les 30. et 55. D. de long. australe et en Australie de m&me que dans la Nouvelle Zelande. Puis vient l’Europe et surtout le bassin de la Mediter- rande: ot semble etre eoncentre le genre Broseus, et oü l’on rencontre en outre les G. Miscodera et Broscosoma. L’Amerique du nord ne renferme que quelques Miscodera. Une seule espece du groupe a &te, jusqu’A present, rencontree au Japon. Tableau des genres. a) Tibias anterieurs dilates et prolonges & leur extremite. b) Pointe du prosternum munie de poils. e) Tibias anterieurs dentes au milieu de leur bord externe. RE ..... Gnathoxys. ee) Tih. Snteis non dene: au milieu ete. Cnemalobus. bb) Pointe du prosternum glabre. d) Penultieme article des palpes labijaux aussi long que le dernier---*---++-+-.- Craspedonotus. dd) Penultieme article des palpes labiaux plus eourt que le dernier. e) Antennes glabres --------- Metaglymma. ee) Antennes pubescentes. | f) courtes, presque moniliformes Mecodema. ff) longues, filiformes ----..-.- Alotela aa) Tibias anterieurs non prolonge£s. ....z) Pointe du prosternum garnie de poils.-.- Baripus og) Pointe du prosternum. glabre. h) Dernier article des palpes &chanere en dessous Miseodera. hh) Dernier article des palpes non Echancr& en dessous. i) Tarses des 5 spongieux en dessous. k) Suture temporale*) indistinete Broseosoma. *) Cette suture, qui est loin d’etre toujours distinete chez les Coleopteres, a Ete negligee par tous les autenrs qui se sont oecupes de l’anatomie des insectes. Elle n’a encore recu aucun nom et n’a möme point et& signalee. Elle est tres-distinete dans le genre Bro- seus. On peut la definir: le point de jonetion entre chaque cöte du dessous de la tete et la partie laterale situde en arriere des yeux (la tempe Burm.). Elle est ordinairement un peu sinueuse; quelque- fois elle est anguleuse au milieu (p. ex. Broseus cephalotes). 307 kk) Suture temporale bien complete. l) Une strie preseutellaire -- Broseus. Il) Pas de strie preseutellaire. m) Elytres un peu elargies apr&s le milieu ------ ++... Cascelius. mm) Elytres simplement ovales ou oblongues --- Promecoderus. ii) Tarses des 3 non spongieux. n) Menton sans dent----»:»-... Parroa. nn) Menton dente£. 0) Suture temporale bien complete Anheterus. 00) Suture temporale non distinete. p) Une strie preseutellaire Oregus. pp) Pas de strie prescutellaire. q) Antennes filiformes Pereosoma. qq) Antennes moniliformes Lyehnus. Broscus Panz. Cephalotes Bon. Anterieurement & 1828 on n’avait deerit qu'une seule espece de ce genre: le Carabus cephalotes Lin., place parmi les Scarites par llliger, Olivier et Panzer (Faun. Germ.), parmi les Harpalus par Clairville et Gyllienhal. En 1810, Bonelli a er&& le genre Cephalotes quiil a annexe aux Ditomides. En 1813, Panzer (Ind. ent. p. 62) a propos pour ce senre le nom de Broscus, celui de Cephalotes designant deja un groupe de petits mammiferes. Bien que le nom de Bonelli ait ete adopte par Dejean, Krichson et Heer, celui de Panzer prevaut generalement aujourd’hui: il permet de maintenir le nom speeifique impos€ par Linne au seul Brosceus d’abord connu. Les caracteres generaux sont les suivans: Menton arrondi sur les cöt6s et en dessus, avec l’extre- mite superieure interne un peu relev&ee: dent centrale plus ou moins large, plus ou moins ereusee, mais jamais bifide. Palpes & dernier article subeylindrique, tronqgue & l’extre- mite; le penultieme des maxillaires de m&me longueur que le dernier. ‚Mandibules fortes, &paisses, peu larges, recourbees seule- 21* 308 ment & l’extr&mite, chacune &tant, vers la base, munie d’une dent obtuse. Antennes plus longues que le corselet, filiformes, pubes- cenies & partir de l’extr&mite -du troisidme article. Labre ordinairement tronque, ou faiblement &ehanere. Corselet cordiforme, plus ou moins large, plus ou moins convexe, avec la base tr&s rötrecie. Strie pröscutellaire quelquefois indistingte, mais alors sr diguee par une interruption de la strie suturale. Tibias anterieurs legerement dilates & leur extr&mite ex- terne. Les trois premiers articles des tarses anterieurs sont plus ou moins &largis chez le 5 et spongieux en dessous. La t&te est parfois tres large en arriere (politus, laevi- gatus etc.) et alors les tubercules post-oculaires sont moins distinets et les yeux paraissent moins saillans. De chaque cöt© du vertex, on remarque souvent deux earenes tres fortes qui s’arretent brusquement en arriere des yeux, es carenes sont peu distinctes chez les B. cephalotes et rutilans. Le corselet est ordinairement en coeur, assez brusquemeni retreci des le point marginal inferieur; le sillon transversal inferieur forme la limite de deux regions, l’une souvent tres convexe (laevigatus), l’autre tres deprimee et plus ou moins rugueuse ou ponctuee. Le sillon devient beaucoup plus fin a l’endroit de la base oü il se redresse pour former les angles posterieurs; il est ıare quil ne disparaisse pas avant la base et par consequent que les angles po:terieurs existent r&ellement. Les elytres forment un ovale plus ou moins allonge, plus ou moins parfait; les Epaules sont foujours arrondies et depassees par le rebord marginal qui fait un erochet vers le milieu (ou m@me avant le milieu p. ex. insularis) de la base; les cötes se retreeissent ordinairement vers le premier tiers et s’elargissent peu apres le milieu. Les deuxieme et troisieme articles des tarses anterieurs sont larges et transversaux chez le 3: parfois ils sont beau- eoup plus etroits (glaber). Les points piliferes de l’anus sont au nombre de deux de chaque eöte chez les 7; il n’y en a qu’un seul ehez les 5. 1. B. nobilis Dej. Spee. Ill. 432. 5. rufipes Guer. Regn. anim. pl. 5 f. 5. Asie mineure. 309 2. B. punetatus Dej. Spec. III. 431. 4 Egypte. — Mont Sinai. — Nepaul. Les B. nobilis et punctatus sont revetus de couleurs metalliques que l’on ne trouve point chez les autres especes. Le corselet est cordiforme, ayant le rebord lateral distincte- ment prolonge jusqu’& la base avec laquelle il forme les angles posterieurs. Les yeux sont saillans; leur quart poste- rieur est enchässe dans le tubercule post-oculaire qui est egalement saillant. La pointe du prosternum est canaliculee triangulairement. Les Episternes du prosternum s’elargissent des le bord lateral. Le metasternum egale au milieu deux fois la longueur des piliers des hanches posterieures. Les episternes sont tr&s longs. La strie marginale se prolonge fort au delä des Epaules, elle se joint & angle aigu & une car&ne qui va se confondre avec le troisieme intervalle. 3. B. cephalotes Lin. F. $. no. 785 (voy. la syn. Schaum D. J. I. 356). Ä Corselet cordiforme; peu convexe, ayant le rebord lateral prolonge jusque pres de la base, mais ne l’atteignant pas. Tete non Eelargie en arriere. Tubercules post-oculaires grands et saillans. Labre presque trongue, partage par un sillon longitudinal. Suture temporale anguleuse en face du sillon situ& en arriere des yeux. Elytres oblongues, peu convexes. Epimeres du pro- sternum comme chez les especes un et deux. Deuxieme et troisieme articles des tarses anterieures du 5 larges, trans- versaux, un peu retreeis interieurement. Des ailes; commun dans toute l’Europe. | Le B. semistriatus Bess. (voy. Krynicki Bull. Mose. t. V. 168 Ed. Leq.) est generalement regard& comme une simple variete du cephalotes. Je ne suis pas bien certain que ce soit exact. Les individus que jai examines dans la collection de Mr. de Chaudoir, outre une taille plus grande et une ponetuation plus forte, ont les elytres plus longues, moins retrecies aux Epaules, le corselet plus convexe et plus large au milieu; chez l’un d’eux m&me les eötes du corselet sont arrondis jusque tres pres de la base. La strie marginale est aussi plus regulierement ponetuee. | Russie orientale. 4. B. Karelini Zoubk. Bull. Mose. 1837 no. V. p. 65. Tab. I. f. 5. B. cordicollis Chaud. B. M. XV. De 826 et Ey (1844) p. 427. 310 Long. 21 — El. 13 — Lat 7%, M. Le corselet est d’un noir brillant, peu eonvexe en dessus, ınais ses cöt&s sont tres deprimes; il est cordiforme, sa lon- gueur est de 5 M., sa plus grande largeur de 5, M. Le bord anterieur est &chancre au milieu et ses cötes retombert tres fortement sur les angles anterieurs, lesquels sont tres deprimes; les cötes sont tres arrondis & partir de ces angles et vont en se retreeissant jusqu’a l’impression transversale posterieure oü ils se redressent et, restant distinets bien que moins Epais, ils forment avec la base les angles posterieurs qui sont aigus. Le rebord lateral est plus large (surtout en avant) que chez le B. laevigatus. La base est moins brusquement et moins fortement de- primee que dans la plupart des autres especes; elle est par- semee de quelques gros points qui, vers les cötes, sont entre- m&eles de fortes rides irregulieres. Le sillon longitudinal est bien marqu6; il ne touche pas la base, mais il atteint presque le bord anterieur. La tete est large en arriere, mais elle presente un retre- eissement derriere le tubereule post-oculaire lequei, par con- sequent, est notablement plus saillant que chez le B. laevi- satus. Le vertex est un peu moins convexe que chez ce dernier, les fortes carenes laterales sont moins droites, ar- qu&es en dehors en face des yeux. Le labre est un peu plus echanere, faiblement canalieul& dans toute sa longueur. Les &lytres sont en ovale plus regulier que tous les autres Broscus (sauf glaber et insularis), egalement en avant et en arriere, avec les cöles regulierement arrondis et les epaules nullement saillantes; la plus grande largeur est un peu en dessous du milieu. Elles sont un peu planes. Le re- bord marginal est extr&mement &troit: les stries sont tres fines et leurs points tres petits, cependant elles sont toutes visibles dans toute leur &tendue; la strie marginale est moins fortement et moins distinctement ponctuee que chez les especes voisines. La suture temporale est un peu arqu&ee au milieu. La pointe du prosternum est moins angulairement sillonnee que dans le laevigatus. Les &pistomes du prosternum sont par- semes de quelques points tres petits, un peu plus distinets vers le cöte interne et entremeles de fortes rugosites & la partie inferieure (ces dernieres seules existent chez le laevi- gatus). La suture qui unit le metasternum & ses Episternes est beaucoup moins &levee que dans le lJaevigatus, mais celle des epimeres est plus distinete. Les Eepisternes du meta- thorax sont coupes plus droit & leur base et portent des rides transversales et des points. 311 Chacun des segmenis abdominaux 'porte exterieurement une fossette large, mais peu profonde, plus distinete que celles qui existent chez le laevigatus. Turcomenie. 5. B. laevigatus Dej. Spee. III. 431. 3. Long. 19 — 11%, — 7M. D’un noir brillant, comme vernisse; les elytres sont un peu moins luisantes chez la $. De m&me que les illustris et politus, il a la tete tres large en arriere, non retrecie derriere les yeux, ce qui rend les tubercules post-oculaires moins saillans. Le labre est un peu &chaner£, sillonn& seule- ınent vers sa base. Le dessus de la tete est tr&s convexe et parait parfaitement lisse; ce n’est qu’au moyen d’un fort srossissement que l’on distingue quelques petits points sur le vertex. La region de l’epistome est aussi declive que chez le politus, mais elle est un peu moins renflöe en arriere. Le corselet est tres convexe, mais non transversal comme celui du politus; il est cordiforme, arrondi sur les cötes qui se retrecissent graduellement depuis avant le milieu jusqu’&a la base; le bord anterieur est tronque, m&me tres l&gerement avance au milieu; les angles anterieurs, moins deprimes que dans le Karelini et le politus, sont un peu saillans; le rebord marginal n’est pas distinetement prolonge jusqu’a la base m&me; la base est brusquement deprimee, couverte de grosses rides transversales ondulees. Les elytres sont oblongues, plus etroites aux €paules qu’un peu apres le milieu, retrecies & l’extr&mite, portant des stries ponetu&es & peine distinetes. Les £pisternes du prothorax sont lisses, rugueux & leur bord inferieur; ceux du mesosternum sont rugueux & leur partie superieure, ceux du metasternum entierement lisses. Egypte. 0.=B. illustris''n.’sp. | C'est & tort, je pense, que l’on a confondu cet insecte avec le B. laevigatus; il differe de ce dernier par son aspect terne dans les deux sexes, par ses elytres plus ovales, moins retrecies en dessous des Epaules, par son corselet, egalement cordiforme, mais notablement plus large, moins deprime aux angles anterieurs. Le bord anterieur est tres distinctement plus avanc& au milieu. La base est chagrinee plutöt que rugueuse et ponctuce; on remarque un espace ponctue au milieu du bord anterieur. Le rebord marginal est plus Epais que chez le laevigatus et distinetement erenele. Les Episternes du prothorax sont rugueux & leurs cötes interne et inf£rieur. Syrie. 312 7. B. politus Dej. Spec. III. 430. ?. Cette espece, la plus grande du genre, ne peut &tre con- fondue avec aucune autre; son corselet, ires convexe, nest nullement cordiforme; sa partie. anlerieure, jusqu’rau reire- cissement de la base, forme un ovale transversal; sa base, aussi deprimee que dans le laevigatus, est rugueuse et ponetuee; le prosternum est ponctue, rugueux & sa parlie inferieure. Les &Episternes du mesothorax et du metathorax sont fortement ponetues de m&me que la base du meia- sternum et le premier segment abdominal; les autres seg- ments de labdomen sont parsem&s de points beaucoup plus petits. _ Sieile. _Algerie, 8 B. insularis. Piochard de la Brülerie Ann. soe. ent. de Pr.’4867 bull. 9279. D’apres la taille moyenne indiquee par l’auteur de la diagnose, lindividu que j’ai sous les yeux est l’un des plus srands. L’inseete a ordinairement une taille un peu inferieure a celle des B. laevigatus; les Elytres sont plus larges, plus regulierement ovales, a Epaules plus arrondies; le corselet est plus arrondi en avant, moins retreei en arriere, a bord marginal crenelee Le dessus de l’insecte est d’un noir plus terne. La dent du menton est un peu plus aigu&; les sutures temporales sont plus anguleuses au milieu; le sommet de la tete est plus rid& sur les eötes du vertex. Le corselet est aussi convexe, un peu plus deprime aux angles ant£erieurs, ne se retreeissant que plus pres de la base; les angles poste- rieurs paraissent arrondis, bien que, dans la realite, ils n’ex- istent point, le rebord marginal qui devrait les former ne s’etendant point jusqu’a la base; celle-eci est plus &paisse, beaucoup moins deprimee, presqu’&chanerde sur les ceötes in- ferieurs; la ponctuation et les rides sont un peu moins dis- tinctes; l’impression transversale anierieure est moins pro- fonde, l’espace situ& entre celle-ci et le bord anterieur n’est pas aussi convexe, et le bord anterieur lui-m&me .n’est nulle- ment avance au milieu; la marge externe du corselet est distinetement erenel&e jusgqu’au point pilifere inferieur. Les Elytres sont plus larges, plus ovales, non retrecies en desseous des Epaules; celles-ci ne sont nullement saillantes, tres deprimedes; le rebord marginal ne s’y amincit pas comme chez le laevigatus, et il s’etend vers la base beaucoup moins que chez toutes les autres especes; il est d’un bleu metallique depuis les &paules jusque pres de Yextremite; la strie mar- ginale, qui est ordinairement marquee de points assez forts et tres serres, est ici completement lisse; par contre, les 313 eing gros points piliferes sont plus distinets que chez le laevigatus. Les stries sont semblables A celles de cette derniere espece, mais on les apercoit un peu mieux, les &ly- tres etant un peu moins luisantes. Le metasternum est un peu moins long; la pointe du prosternum porte un sillon plus court. | Ile de Majorque. 9. B.glaber Brulle (Percus) in Webb. et Berth. pl. 2 f. 4 Long. 20 — El. 11 — Lat. SM. Cette espece est parlaitement caracterisee par ses Elytres larges, courtes, ovales, retr&cies seulement Aa l’extr&emite et dont la marge laterale plus ou moins bleuätre, est extr&me- ment fine dans sa partie anterieure, et ne porte pas une ligne continue de petits points, mais seulement une rangee de gros points piliferes tres espaces. Le corselet est en coeur, tres large, tres arrondi sur les cötes; le rebord marginal est large; il ne se prolonge pas jusqu’a la base et il forme une legere saillie en avant aux angles anterieurs; la base est epaisse, deprimee, mais pas autant que chez le laevigatus; elle porte quelques rides et points peu marques; le derriere de la tete est moins large que dans cette derniere espece et les tubercules post-oculaires sont un peu plus saillans. Le corps n'est nullement ponctu6 en dessous; les Episternes du metathorax sont plus courts que dans les autres especes: chacun des segments abdominaux porte vers l’extr&mite une fossette large mais peu profonde, si ce n’est au premier seg- ment. Les tarses anterieurs du 5 ont leurs artieles tres etroits. Iles Canaries (Palmas) sous les pierres dans les mon- tagnes de nature calcaire. 10. B. rutilans Woll. Ann. nat. hist. (1862) IX. 458 et Coleopt. Atlant. p. 24 no. 62. | - Long. 181, — El. 10%, — Lat.” M. Voisin, mais bien distinet du glaber. D’un noir plus brillant; les elytres sont moins regulierement ovales, les epaules etant moins d&primees et les cötes &tant plus retıeeis dans leur premiere moitie; le corselet est plus convexe, plus etroit, les cötes sont presque droits depuis les angles ant£erieurs jusque vers le milieu; leur rebord est moins large; il est prolonge presque jusqu’a la base qui est plus distinetement ponctuee; la surface porte des stries ondulees plus fortes et quelques points le long du bord anterieur; les deux fortes carenes des deux cöles du vertex sont & peine indiquees. Tenerife, iz les hautes montagnes. 314 Craspedonotus Schaum. Berl. E. Z. 1863. 86. Le menton est large, echancre en demi-cerele, du milieu duquel s’eleve une iongue dent peu aigu& et creusee au centre. Les lobes lateraux, tres arrondis sur les cötes, se terminent ä leur sommet par un angle aigu; ils sont rugueux et ne sont rebordes qu’a leur cöt& interne. La languette est cornee, epaisse, large, tronqude au dessus; les paraglosses ne la de- passent point. Les palpes ont leur dernier article presque cylindrigue, un peu plus large vers l’extr&mite qui est tron- quee; le penultieme des labiaux est aussi long que le dernier. Les antennes sont longues, filiformes; elles d&passent la base des Elytres; le premier artiele est gros, subeylindrique, un peu arque&; les suivans sont en massue; le troisieme est pres de trois fois aussi long que le deuxieme et de moitie plus long que le quatrieme; la pubescence commence brusquement au milieu du quatrieme. Les mandibules sont fortes, arquees exterieurement, coupees droit au milieu interieurement, re- courbees et aigu&s vers l’extremite; ayant vers la base une dent qui est plus forte & la mandibule droite qu’& l’autre. Corselet large, transversal, fortement retreei vers la base. Elytres portant une strie preseutellaire. Metasternum large. Episternes metathoraeiques. long». Pattes assez allongees; cuisses etroites; tibias anterieurs pro- longes exterieurement. Tarses anterieurs non pubescens en dessous; leurs artieles triangulaires; Je premier aussi long que les trois suivans re&unis. C. tibialis Schaum |. ec. p. 8%. Long. 23 — El. 13 — Lat. 8M. Nigro-aenescens, antennarum scapo tibiisque testaceis. Labrum transversum, truncatum, in medio rotundatim im- pressum. Caput subplanum, post oculos dilatatum, clypeo verticeque in medio convexis, supra punctulatum. Oculi pro- minuli. Prothorax transversim cordatus, antice late emarginatus, angulis antieis lateribusque late explanatis rotundatis, his post medium constrietis atque ante basim rectis; margine laterali in medio interrupto, undique rugulosus atque punctatus. Elytra elongato-ovata, humeris rotundatis nec deplanatis, ante medium subsinuatis, margine laterali infra humeros tenui atque subinterrupto, multistriata, striis punetatissimis, inter- stitio quarto praesertim latiori, striis 1--7 regularibus, cae- teris confusis. Le rebord lateral du corselet ne descend pas jusqu’a la 315 base, oü il devrait former les angles posterieurs. Le point pilifere anterieur est situ& beaucoup plus bas que d’habitude; on le distingue au fond de l’&chancrure avant le milieu du corselet; le point inf&erieur se trouve & l’endroit oü les cötes se redressent. l.’inseete &tant aile, les epaules ne sont pas deprimees; la strie preseutellaire est oblique, longue et tr&s profonde. En dessous, le corps est parseme de points assez gros, mais peu serres; les quatre derniers segments de l’abdomen ne sont pas ponetues; ils portent, de chaque cöte, une im- pression irr&eguliere, large mais peu profonde. Toutes les euisses sont longues, presque cylindriques; les tibias anterieurs ont leur extr&mite externe prolongee en une sorte d’eperon. Le dernier article des tarses posterieurs est aussi long que le premier, mais plus &troit & llextr&mite. Les erochets sont longs et grele. Le paronychium est tres court. Japon. Mecodemaäa Blanchard. Voy. au pöle sud IV. (1853) p. 34. Menton et languette comme dans le genre Percosoma. Les palpes sont plus €pais; le dernier article est plus elargi vers l’extremite et plus fortement tronque. Le penultieme article des palpes maxillaires est & peine un peu plus court que le dernier. Le labre est arrondi en avant, tres faiblement echanere au milieu. Les mandibules sont &Epaisses et plus courtes que dans le genre Pereosoma; elles portent & leur tiers inferieur une dent obtuse. Les antennes sont &paisses, courtes et moniliformes & partir du quatrieme article, pubes- centes & partir du einquieme; le deuxieme article est de tres peu plus long que le troisieme. Les Epimeres du mesothorax sont assez larges; ils for- ment un parall&logramme de moitie plus £troit que les £pi- sternes du metathorax qui sont allonges. Les tibias anterieurs sont larges, termines ext&rieurement par un €peron tres Epais dirige obliquement, et int&rieurement par une longue Epine semblable a celle qui est situe&e au dessus de l’&chanerure. Les tibias intermediaires sont inegalement dentieules et dilates & leur extr&emite inferieure. Les tarses anterieurs sont courts et Epais; le premier article est de moiti& plus long que chacun des trois suivans ‚qui sont legere- ment cordiformes et serr&s; le cinquieme est Epais, faiblement retreei vers la base. 316 1. M. seulpturatum Blanch. |]. e. Long. 24 — El. 13%, — Lat. 7% NM. Noir avec un reflet bronze sur les elytres; cuisses brunes. Le menton, un peu rugueux, a’ ses lobes lateraux un peu releves ä leur sommet; de chaque cöt& de la base de la dent centrale on remarque un point pilifere large et arrondi. Les mandibules sont strices interieurement et couvertes de points tres petits. Le premier article des antennes est large, eylin- drique; il porte en dessus un sillon longitudinal. La tete est large et s’elargit encore en arriere des yeux. L’epistome est tronque6, tres finement rebord&, strie longitudinalement en avant, vaguement ponctue en arriere. La t£te porte de fortes rides irregulieres, peu serr6ees, entremelees de gros points. Les yeux sont saillans; le rebord post-oculaire les deborde un peu en dessous. Le corselet est cordiforme: le bord anterieur est tronque; les cötes arrondis vont en se retrecissant jusqu’a peu de di- stance de la base; la ils tombent & angle droit sur la base meme. La base est presque tronqu&e, tres faiblement &chaneree au milieu et un peu redressee vers les angles.. Les angles anterieurs sont deprimes, obtus; les angles posterieurs sont presqu’arrondis. Le rebord marginal est assez Epais, large- ment crenel&, et chaque cr&nelure porte un point pilifere. — La surface, peu convexe, est, comme la tete, couverte de rides et de points. Le sillon longitudinal, bien marque&, n’est pas distinet A ses deux extremites; le sillon transversal anterieur presente une depression bien marqguee au milieu. De chacun des deux eötes de la base, au dessus des angles posterieurs, on voit une fossette tres profonde de forme triangulaire. L’ecusson est convexe et porte au centre une forte depression. Les elytres sont ovales-allong&es, legerement sinu&es en dessous des epaules qui sont arrondies, nullement sinudes & l’extr&mite, convexes; la surface est couverte de rides et de ciselures entrecroisees surtout vers l’extr&mite; les stries sont peu distinetes, mais elles sont marquees de gros points assez espaces; les tıoisieme, einguieme, septieme et neuvieme inter- valies sont plus Eleves que les autres, les troisieme et einguieme seulement & la base, les septieme et neuvieme dans presque toute leur &tendue. On remarque quelques points piliferes assez petits le long du bord lateral et vers l’extremite. En dessous, le proihorax et le mesothorax sont fortement ponc- tus; le me&sothorax et l’abdomen sont assez finement rides: les sides du segment anal sont plus fortes et transversales. L’anus porte de chaque eöte deux gros points piliferes. Les cuisses sont peu larges et peu &paisses; les cuisses anterieures — 317 portent en dessous deux rangs de points piliferes. Les tibias anterieurs portent au milieu de leur partie interme&diaire deux ou trois depressions dans le fond desquelles se trouvent des points piliferes. L’&eperon terminal externe est incline vers le bas et peu aigu a son extremite. Les articles des tarses sont triangulaires, courts et serr&s; le dernier est &pais et peu retreei vers sa base; les crochets sont ‚forts et, assez longs. Le dernier article des tibias posterieurs est distinete- ment carene en dessus. Nouvelle Zelande. 2. M. rectolineatum Cast. |. e. p. 74. Long. 26 — EI. 141), — Lat. 8Y, M. Il est d’un noir de poix bronze, d’un brun assez fone£ sur les Elytres; les ceuisses sont d’une teinte moins elaire que chez le seulpturatum. A premiere vue, il se distingue de ce dernier par son corselet et sa t&te non chagrines et non ponetues; le menton est semblable, mais il est, completement lisse; les mandibules sont un peu plus longues. Le labhre est lisse, unisillonn@ au milieu. Les antennes sont plus longues, non moniliformes, les articles quatre jusqu’a dix sont ovoides. La t&te est glabre, mais le vertex est parseme d’impressions transversales ondul&es peu profondes et de stries longitudi- nales pres des yeux, ceux-ci sont plus saillans, moins en- chässes en arriere. Le corselet est plus large, proportionnelle- ment plus court, moins arrondi sur les ceötes, parceque les angles anterieurs sont moins deprimes; le rebord lateral est plus large, faiblement crenel&; le bord anterieur et la base portent de petites stries longitudinales; la surface est couverte de stries transversales ondulees; l’impression transversale anterieure est bien marquee; le sillon central la depasse nota- blement. L’impression de la base est plus profonde que dans le M. seulpturaium; les angles posterieurs sont encore plus arrondis. L’&ceus:on nest point fov&ole. Les elytres ont aA peu pres Ja m&me forme; elles sont un peu plus larges en arriere; la region suturale est un peu relevee. Les ceing premieres stries sont r&gulieres, profondes, paraissant erenele&es a raison des gros points qui les occeupent et des stries ondu- l&es qui couvrent les intervalles; les suivantes sont inter- rompues de distance en distance, profondement fov£olees et leurs intervalles sont plus etroits; le rebord lateral est occupe par une double rangee de points beaucoup plus serres que dans le sculpturatum. En dessous, les Episternes du pro- thorax sont parsem&s de points inegaux peu profonds et peu serres; des points semblables se remarquent sur les Episternes du mesothorax et sur le premier segment abdominal. Les 318 autres segments de l’abdomen portent des stries ondulees, longitudinales sur les cötes, transversales au milieu. De ehaque eöte de l’anus on voit deux points piliferes assez rapproch6s et un troisieme un peu plus &carte. Les pattes ne different pas de celles du M. seulpturatum, si ce n’est que les tarses posterieurs sont plus allong£s. Nouvelle Zelande. Un individu dans la colleetion de Mr. de Chaudoir, qui l’a reeu de Mr. Pradier. A ces deux especes, il y a a ajouter les suivantes que vient de decrire Mr. de Castelnau (l. e. p. 74 et 75) M. lueidum — simplex — erenicolle — impres- sum — alternans. Toutes de la Nouvelle Zelande. Mr. de Castelnau place & la suite des Mecodema son senre Brullea, dont le caractere le plus saillant consiste dans l’&largissement et la courbure des tibias, surtout des tibias posterieurs; le dernier article des palpes est long, grele, fusiforme, eourbe, arrondi & l’extremite. Brullea antaretica Cast. l. e. p. 80. Nouvelle Zelande. Metaglymma Bates Entom. monthl. Mag. IV. 78. (Maoria Cast. ]. c. p. 77.) Ce genre differe du pr&c&dent par ses palpes moins Epais, moins tronques & l’extremite, et dont le penultieme artiele des maxilläires est de moitie plus court que le dernier; par ses antennes non pubescentes et dont chaque article est re&- treei & ses deux extr&emites, plus m&me en dessus qu‘& la base; par ses tibias posterieurs qui se terminent comme les tibias intermediaires par un renflement en forme d’&peron. 1. M. tibialis Cast. l. e. p. 77. Long. 20 — EI. 10%, —- Lat. 7 M. D’un noir brillant; base des antennes, pattes et trochan- ters d’un brun plus ou moins fonee. La dent du menton est un peu plus longue que chez le Mecod. seulpturatum, simplement &chancree au bout; la tete est moins large, surtout en arriere; les mandibules sont A peu pres semblables, mais un peu moins fortement striees; les antennes sont un peu plus longues, beaucoup plus minces, nullement moniliformes, com- posees d’articles ovoides-allonges et ne yortent que quelques 319 poils epars; les yeux sont un peu moins saillans, le tuber- eule dans lequel ils sont enchässes en arriere ne forme aucune saillie et se retreeit moins brusquement; le gros point qui chez le Mecodema est situ& en arriere des yeux, est ieci plac& en face du milieu. La töte et le corselet sont complete- ment lisses. Le corselet est plus convexe, plus echanere en avant et ä la base, ses cötes sont un peu moins arrondis, ils se retreeissent moins brusquement au dessus des angles post&- rieurs lesquels sont plus arrondis; le rebord lateral est tout aussi er@nele; le sillon longitudinal est plus fin; le sillon trans- versal anterieur n’est distinet que sur les cötes; les fossettes de chaque eöte de la base sont situ&es de m&me pres des angles, mais elles sont beaucoup plus regulieres et presqu’- arrondis. L’ecusson est moins convexe, mais &egalement de- prime au centre. Les &lytres sont plus courtes, plus ovales, les Epaules sont plus deprim&es; aucune des stries ne touche la base des elytres; elles sont regulieres et fortement ponctuees; vers le dernier quart de l’elytre chacune d’elles porte un ou deux sros points piliferes; sur toute l’e&tendue du huitieme inter- valle, on voit une rangee de cing & sept gros points sem- blables; deux lignes de points se trouvent Egalement le long "du bord externe, l’une vers la base, l’autre vers l’extremite. Le dessous du corps est lisse; les quatrieme et ceinquieme segmens de l’abdomen portent une ligne de gros points brieve- ment piliferes; le dernier en a trois de chaque cöte de l’anus. Les tibias anterieurs sont presque carenes & leur partie superieure; la grosse dent externe est un peu plus large et plus prolongee; celle des tibias intermediaires est beaucoup plus marqu6e et plus longue. Nouvelle Zelande. 2. M. monilifer Bates 1. e. p. 78. Tout en renvoyant & la description de Mr. Bates, il me suffira de signaler les differences entre cette espece et la pre- cedente. La couleur est plus terne et l&gerement bronzee. Le corselet est plus plan, un peu plus large en avant; ses cötes sont moins arrondis; le rebord lateral est plus regulier, moins distinetement crenele, les points piliferes etant en general situe&s non point sur le rebord m&me, mais & linterieur. Les elytres sont plus allongees, plus paralleles dans le $ que dans la ?. La ponetuation des stries est un peu plus Ecartee que chez le M. tibiale; les stries sont beaucoup plus regulieres, surtout vers l’extremit&; les septieme, huitieme et neuvieme ‘ont, au lieu de point, une rangee de fovcules arrondies et profondes: les intervalles sont parsemes d’un grand nombre 320 de petites stries transversales; . les gros points 'du huitieme intervalle ne sont pas distinets, ou tout au moins ils se con- fondent avec les fov&oles de m&me que les gros points du bord marginal. Les points piliferes de l’anus sont, dans les deux sexes, au nombre de quatre, deux de chaque eöte, mais chez les 5 ils sont plus Ecart&s du centre que chez les 9. Nouvelle Zelande (Canterbury). | Cet inseete pourrait bien &tre la Maoria punctata Cast. (l. ce. p. 78), mais il ne presente pas, le long de la marge des Elytres, l’espace lisse longitudinal dont parle Mr. de Castelnau. 3. M. aberransn. sp. Long. 21 — El. 10%, — Lat. 6%, M. D’un noir bronze, revers des Elytres, parties de la bouche, antennes et cuisses bruns. Ceite espece nappartient qu’assez incompletement au senre Metaglymma, les tibias posterieurs n’etant pas pro- longes ä l’extr&mite et surtout les antennes n’etant pas com- pletement glabres, mais l&gerement pubescentes sur les cötes. La tete est large en arriere des yeux. La dent du menton est grande, entiere; les mandibules portent interieurement quelques stries transversales; le labre a ses angles arıondis;- Je bord anterieur est sinu&e, ce qui le fait paraitre un peu echanere. Les antennes ont leurs articles un peu plus serres que dans le M. monilifer, glabres au milieu (oü l’on voit quelques points), pubescens lat&ralement). L’epistome est tronqu&; ses angles seulement sont l&egerement avanees. La tete est glabre; elle offre sur les cöt&s quelques faibles traces de depression et une ou deux stries peu marquees. Les yeux sont saillans, tres peu enchässes en arriere; les earenes pone- oculaires sont tres faibles; le point orbitaire est grand, place plus haut que l’extrömite des yeux. Le corselet est aussi large au milieu qu’il est long, cordiforme, &chancı& en avant; s’elargissant faiblement jusqu’un peu avant le milieu, ou il se retreeit jusqu’aux angles posterieurs qui sont reflechis. Les angles anterieurs sont tres deprimes; la. base est Echaneree au dessus de l’eeusson; tous les angles sont arrondis; les re- bords lateraux s’elargissent un peu en arriere; le sillon qui les longe porte ceing ou six points piliferes distans les uns des autres; il disparait. des le dernier gaart pour redevenir distinet aux angles posterieurs; de cliaque cöte de ces angles se trouve une fossette lisse, un peu triangulaire; les deux impressions transversales sont a peine distinetes; le sillon longitudinal est assez profond, mais il n’atteint pas le bord anterieur, Les &Elytres sont oblongues-allongees. egalement N NE 321: retrecies aux deux extr&mites,, ayant 'leur'plus grande lar- geur. au milieu; les Epaules sont arırondies, mais nullement deprimees comme chez. 1’Oregus aeneus; profond&ment striees ponctuces, le septieme intervalle portant 7 gros points piliferes, et la strie marginale & peu pres autant, tous Eloignes les uns des autres. L’extr&mit6. des Elytres est un peu ru- gueuse et ponctuee. Le dessous du corps est lisse; les Epi- meres du prothorax sont unis aux .episternes par une suture relevee qui s’arrete brusquement avant d’atteindre le bord lateral. Les tibias anterieurs et intermödiaires ont leur .pro- longement terminal moins long que chez le M. tibialis. Nouvelle Zelande. 1 ind. fesant partie de la coll. de de Mr. de Mniszech. Mr. de Castelnau a .decrit encore: Maoria morio — elivinoides — dyschirioides — de la Nouvelle Zelande. Peressoma Schaum D. J. I 356. Menton assez court, portant,,au milieu, une. dent tres nettement divisee et beaucoup plus courte (que ies lobes lat&- raux qui sont arrondis ext&!ieurement, coup&s droit interieure- ment. La languette est plus haute que large, fortement carenee au centre, presque tronquee ou souvent avec .ses angles arrondis. Les paraglosses, presqu’aigus, la depassent un peu. Le dernier article des palpes se retreeit vers la base, il est tronqu& & l’extremite, egal en longueur au p£Enul- tieme des palpes labiaux et de,moitie plus long ‚que le penul- tieme des palpes maxillaires. ‚Les antennes sont filiformes; le premier article est gros, eylindrique, les autres sont en massue, mais, un peu ‚retrecis au sommet; le deuxieme est un peu plus court que le quatrieme (parfois m&me il est tres court et globuleux). Tous les artieles sont pubescens & partir du sommet du quatrieme,. Les mandibules sont fortes, &paisses, recourbees & leur extr&mite. Le labre et l’&pistome sont l&- gerement Echancrees. Les &pimeres du mesothorax sont plus etroits que chez les Mecodema. Les tibias ne sont ni elargis, ni prolonges & leur extremite. 1. P. earenoide White (Broscus) Ereb. and Terr. pr > pl. jio. 8 | ‚Mecodema percoide Cast. l. ec. p. 77. _ Long. 24 a 26 — El. 13 a 14 — Lat.83&9M. D’un noir tres brillant, sauf l’extr&mite des Elytres qui est d’un noir opaque; les cötes du labre et les euisses sont d’un brun rougätre. La tete est tres grosse, surtout chez. le 22 322 &. Le labre porte au centre une strie longitudinale. L’epi- stome est marqu&, de chaque cöte vers la base des mandi- bules, de 3 gros points piliferes. Les yeux sont beaucoup plus saillans chez la 2 que chez le & oü le rebord post- oculaire est beaucoup plus developpe. Le vertex porte, de chaque cöte entre les yeux, une impression large et assez profonde et pr&s de chaque oeil, une rangee longitudinale de 5 gros points piliferes; un autre point semblable se re- marque de chaque cöt&e de l’oceiput. Le corselet est presque plan, cordiforme, largement &chancer€ en avant, presque tronqu& & la base, tres retreci jusqu’& quelque distance des angles posterieurs, oü les cötes se redressent. Les angles anterieurs sont avances, presqu’aigus; les angles posterieurs sont droits et portent & leur extremite un petit tubereule arrondi. Il n’y existe de rebord ni & la base ni & l’extr&mite; le rebord lateral est assez &pais, longe interieurement par une rangee de gros points dont chacun emet un long poil roux; il est interrompu au point oü les cötes se redressent pres de la base. Le sillon longitudinal est finement marque, il n’atteint pas le bord anterieur et est & peine distinet vers la base. L’impression transversale anterieure est bien marquee, tres @loignee du bord anterieur; l’impression transversale de la base est tr&s profonde et s’etend d’un cötE & l’autre du corselet. Les @lytres sont ovales, leurs epaules sont tres deprimees, surtout chez la 2; le rebord lateral est moins &pais que celui du corselet; il a & l’interieur une rangee de petits points piliferes; les stries sont tres fines et peu distinetement ponetuees; elles deviennent confuses & l’extremite; la eingui&me porte une douzaine de points pili- feres plus nombreux vers la base et vers l’extr&mite; on ne distingue aucune trace de la strie pr&scutellaire. Le dessous du corps de l’inseete est entierement glabre.. A l’extremite du dernier segment abdominal on remarque, de chaque cöte, 4 points piliferes dont l’un est ordinairement &cart& des autres chez la $. Les cuisses sont assez &troites; les tibias anterieurs ne portent exterieurement que quelques pelites dentelures, et & l’extremite interne une forte Epine presque droite et assez aigu&. Les tarses du 3 ont leurs articles nus en dessous, munis sur les cötes et en dessus de quelques poils raides; le premier article est triangulaire, plus large et un peu plus long que les autres; les deuxieme, troisieme et quatrieme decroissent de largeur. Chez la 2, les articles sont un peu plus &troits. Les crochets sont longs et aigus. Les tibias intermediaires sont er&nel&s exterieurement. Tasmanie. 323 2. P. Blagravii Cast. 1. c. p. 75. Long. 20 — El. 11 — Lat. 7 M. Noir brillant, euisses, milieu des tibias, extr&mite des palpes et labre bruns. Les lobes lateraux du menton sont arrondis & leur sommet, coupes droit interieurement; leur bord externe porte une ligne de gros points assez superficiels; leur base offre une impression tres profonde. La dent cen- trale est courte et bifide. Le dernier article des palpes la- biaux est triangulaire, presque securiforme; le dernier des maxillaires est un peu plus &troit. Les antennes depassent & peine le milieu du corselet; le deuxieme article est le plus court de tous, presque globuleux, un peu r£etreci vers la base; le troisieme est du double plus long; les suivans sont. pyriformes; la pubescence commence au cinquieme article; les troisieme et quatrieme n’ont que quelques soies raides & leur sommet. Les mandibules sont assez courtes, tres £Epaisses, peu aiguös. Le labre est l&gerement echancere, unisillonne au milieu, glabre, sauf les 6 points piliferes du bord anterieur. L’epistome est tronqu&, deprime au milieu, sans autre im- pression que les deux points piliferes lateraux qui se prolon- gent en arriere jusqu’aux impressions laterales du vertex lesquelles s’etendent, en divergeant, presque vers le milieu des yeux. Les cötes du vertex portent 5 ou 6 stries ondu- lees. Les yeux sont gros et tres saillans; le tubereule post- oculaire est moins developpe que chez le P.carenoide. La tete est brusquement separ&e du col par une depression tres marquee. Le corselet est plus large que long, cupuliforme; les cöt&s sont presque droits jusqu’au milieu; de la, ils se r&- trecissent jusqu’au dessus de la base oü ils se redressent pour former les angles posterieurs. Le bord anterieur est large- ment mais peu profond&ment &chanere; la base est presque tronqu&e; les angles posterieurs sont coupes droit, m&me un peu saillans. Le rebord lateral du corselet ne porte qu’un seul point pilifere, situ& vers le milieu; la base n’est nulle- ment rebordee. La surface du corselet, sauf les cötes et la base, est couverte de stries transversales ondul&ees assez distantes les unes des autres. Le sillon central est peu pro- fond et atteint presque le bord anterieur; les deux impres- sions transversales sont fort peu marqu&es; des deux cötes de la base, contre les angles, on remarque une fossette. tr&s profonde, arrondie, marquee au fond d’un sillon longitudinal- qui remonte en ligne droite jusqu’au premier quart du cor- selet. Les Elytres sont ovales, convexes, marqu&es de 8 stries assez fortes dont la premiere et la derniere seules atteignent l’extremite; ces stries sont finement ponctuees; l’extr&mite des Elytres est rugueuse. Entre la suture et la premiere 22* Lo strie, mais tr&s pres de celle-ei, on distingue une petite. strie pröscutellaire, en dessus .de laquelle on voit, sur le pedoneule du corselet, un point enfonee. Le gros point place habituelle- ment vers la base de la deuxieme strie n’existe point iei. Au point oü le rebord se termine, il se r&unit & la quatrieme strie. Le long du bord externe, entre la septieme et la huitieme strie, on voit 9 gros points, dont 4 avant le milieu, un au milieu et les autres & partir du dernier tiers. En dessous, lT'insecete est glabre et lisse; la pointe du prosternum n’est pas sillonnee. Le dernier segment de l’ab- domen porte un point pilifere de chaque cöte de l’anus. Les cuisses sont peu larges, assez @paisses; chacune des 4 cuisses des deux premieres paires porte en dessous 2 ou 3 gros points; les tibias anterieurs ne sont nullement prolonges & leur extr&mite externe, mais ils y portent quelques petites asperites dentiformes. Les deux &pines internes sont tres longues et tres aigu&s. Les tarses ant&rieurs ont leurs articles triangulaires, prolonges exterieurement; le premier est du double plus long que le deuxi&me, les autres decroissent suc- cessivement en longueur et en largeur; le einquieme article est presque ceylindrique, l&Egerement retreci vers le bas. Les tibias posterieurs sont fortement ponctues. Les tarses poste&- rieurs sont plus longs que les tibias. | | La collection de Mr. de Chaudoir renferme un seul in- dividu envoye par Mr. de Castelnau. "etiquette porte: Nouvelle Zelande, ce qui doit @tre une erreur, l’insecte etant indiqu& par Mr. de Castelnau comme provenant des montagnes de la province de Victoria. Lycehnus nov. gen. Menton et languette comme dans le genre Oregus. Palpes & dernier article subeylindrique, un peu retreei & sa base, tronqu& & l’extr&mite, egal en longueur au penultieme des labiaux, de moiti&e plus long que le penultitme des maxillaires. Antennes Epaisses, grossissant vers l’extr&mite, moniliformes & partir du quatrieme article; le deuxieme article est de moiti& plus court que le troisieme qui est com- prime & sa base; la pubescence ne commence qu’au einquieme article. Les mandibules sont assez courtes, tres Epaisses, trian- gulaires; leur extremite est faiblement recourb£e et peu aigu£. Le labre est l&gerement &chanere. Les Elytıes sont depour- vues de sirie preseutellaire. Les epimeres du prothorax s’elar- gissent brusquement des le milieu et sont tres etroits vers le Al 325 bord lateral. Les Episternes du m&sothorax sont tres 6troits; ceux du metatlorax sont larges et presqu’en carre allonge. Cuisses anterieures Epaisses, ovale. 53? plus 6&troites & la base, s’elargissant fortement en dessous un peu au delä du milieu. Tibias anterieurs arrondis & leur extremite, oü l’on remarque deux lignes de petits tubercules remontant a peu pres jusqu’au milieu. L’extremit& interne se termine par une forte Epine. Les articles des tarses sont triangulaires- cordiformes, diminuant de longueur et de largeur du premier au quatrieme; ils portent, en dessous, une rangee de poils tres courts et presque tuberculeux et de poils un peu plus longs. ‘Le einquieme article, de la longueur du premier, est subeylindrique, faiblement Pötr6ei vers sa base; les cerochets sont assez Epais, arques, assez longs. Les tibias intermediaires sont fov&oles et Epineux. Les tarses posterieurs sont un peu plus courts que les tibias qui sont arques et garnis int£rieure- ment d’une rangee de longs poils. L. ater n. sp. Mecodema montanum? Cast. l..c. p- 77. Long. 18 — El, 91, — Lat. 6 M. Entierement noir; l’extr&mite seule des palpes est testacee. Les mandibules sont stri6es transversalement vers leur base. L’epistome, l&gerement Echanere comme le labre, porte de chaque cöt& un gros point pilifere. Les yeux sont saillans, mais leur moiti& post&rieure est enchässee. Le vertex Dörte, de chaque cöte, un sillon courbe qui s’etend de la base des mandibules jusqu’& la partie superieure des yeux; un second sillon, droit, longe les yeux. Sous un tres fort grossissement on voit que l’Epistome et le vertex sont finement ponctues. Le corselet est cordiforme, tronqu& en avant, coupe droit dans la premiere moitie laterale anterieure; a se retreeit ensuite tres fortement jusqu’aux angles Posterieurs qui sont arrondis. Le milieu de la base est l&gerement &chänere. Les eötes seuls sont finement rebord6s, cependant le rebord s’etend sur la base un peu au delä des angles posterieurs. Le point pilifere que l’on remarque ordinairement aux angles posterieurs, est iei place beaucoup plus haut, au milieu du bord lateral. ‘La surface est assez plane; le sillon longi- tudinal est finement marque; il ne depasse pas les impres- sions transversales qui sont & peine indiquees. De clıaque cöte de la base, un peu au dessus des angles posterieurs,, on 'voit une faible trace d’une depression assez large et ar- rondie. Les elytres sont ovales, plus larges et plus planes chez le 3 que chez la 2; les &paules sont plus larges, plus arr de et moins d&prim6es que dans le genre Oregus et - KL le rebord marginal s’etend jusqu’& la base m&me des elytres. Les stries sont bien distinetes, mais peu profondes et munies d’une ponetuation qui n’est ordinairement visible que sous un certain aspect; les. intervalles sont un peu con- vexes et un peu inegaux comme chez le Promecoderus brunnicornis. Le long du bord marginal regne une rangee de gros points piliferes qui sont plus rapproches dans la moitie posterieure. Le prothorax, le m&sothorax: et le meta- thorax sont completement lisses.. La pointe du prosternum est large, r&tr&cie entre les hanches et faiblement eanalieul&e avant son extremite.e Le dernier segment de l’abdomen ne porte qu’un seul point pilifere de chaque cöt&e de l’anus. Van Diemen. Ce qui me porte surtout & douter que cet insecte soit le M. montanum, c’est que sa longueur, reguliere dans tous les individus que j’ai examines, est bien inferieure & celle indiqu&e par Mr. de Castelnau. (22 Mill.) Oregus nov. gen. La, languette est beaucoup plus haute que large, forte- ment carende en avant, tronquee au sommet; les paraglosses la depassent un peu. Le dernier article des palpes, surtout des _palpes labiaux, est de moiti& plus long que le dernier; le m&me des maxil- laires est de moitie plus court. ... Les antennes n’atteignent pas tout-a fait les angles poste- rieurs du corselet; elles ne grossissent pas vers l’extr&mite, mais leurs ‚articles, sont assez Epais; les deuxi&me et troisieme qui sont, les plus longs, sont & peu pr&s semblables; les autres sont triangulaires allonges; le quatrieme est. le plus court. de tous; ‚il est glabre & la base, pubescent & l’extremite; les suivans sont entierement pubescens. | Mandibules fortes, epaisses, legerement recourbees et aigu&s & l’extr&mite. Il existe une petite strie preseutellaire entre la suture et la premiere strie, parallele & cette derniere. Epimdres du prothorax s’elargissant des le milieu. Epimeres du me&sothorax & peu pres aussi larges et aussi longs que les &pisternes m&tathoraciques. Cuisses peu &Epaisses; tibias _assez etroits; extr&mite des tibias anterieurs arrondie, ext6- rienrement, et portant & l’interieur une &pine aigu&, plus longue que celle qui est place&e au dessus de l’&chanerure. Tibias interme&diaires fove&ol&s et epineux. Tibias posterieurs arques. Tarses posterieurs aussi longs que les tibias; le der- nier article des tarses est faiblement retreci vers sa base. 3237 OÖ. aeneus White Voy. Ereb. and Terror p.5 pl. 1f. 8, (Promecod.?). Long. 16 & 21 — El. 9%, & 11 — Lat. 4, 3 6%, M. D’un bronze elair, quelquefois noirätre; dessous du corps, pattes, antennes et parties de la bouche noirs; les cuisses sont un peu brunätres; l’extr&mite des palpes est testacee, I,.a dent du menton est bien nettement divisee en deux pointes; les lobes lat&raux sont arrondis exterieurement et au dessus jusqu’a leur extr&mite superieure et interne qui est & peine un peu obtuse; en dessous de la dent centrale on voit deux :gros points piliferes. Le labre, un peu convexe, est trans- versal, tronque en avant, arrondi aux angles, 6-ponctue in- törieurement: les deux points du milieu sont trös rapproch6s !’un de l’autre: il n’est pas sillonne au centre. L’epistome est tronque en avant, un peu deprim& au centre; il porte, de cehaque cöte, un gros point pres de la base des mandibules. Les yeux sont peu saillans chez le 3, ils le sont un peu plus chez la 2. Les eötes du vertex portent pres des yeux deux ou trois sillons assez courts, derriere lesquels on re- marque 4 gros points, dont les deux premiers sont dispos&s longitudinalement, les deux autres horizontalement. Le cor- selet est ovale, convexe; le bord anterieur est tronqu6; les cötes sont arques de telle sorte que la plus grande largeur est au premier tiers anterieur; la base est l&gerement Echan- eree au milieu. Le rebord lateral est assez etroit, marque de 7 gros points piliferes; il atteint A peine les angles poste- rieurs qui sont tres deprimes et presque droits; il n’y a pas de rebord le long de la base. Les angles anterieurs sont droits, mais tres deprimes. Le sillon longitudinal n’atteint ni la base ni le bord ant£erieur; il est tres profond & ses deux extremites; les deux sillons transversaux sont & peine marques. Vers les angles posterieurs se trouve une fossette arrondie. Les Elytres sont oblongues-allongees, un peu plus retr&cies vers l’extremite qu’aux eEpaules qui sont tres de- primees. Le rebord lateral n’atteint pas la base. Les stries sont peu profondes, mais bien distinetes dans toute leur etendue et finement ponctuees; elles deviennent un peu ine- gales exterieurement et surtout posterieurement. Le long du bord externe regne une ligne d’environ 12 gros points pili- feres assez espac6&s, mais plus rapproches en dessous de l’&paule et vers le dernier tiers. La strie pr&seutellaire est bien di- stinete, situ&e entre la suture et la premiere strie. Il existe un gros point pilifere & la base de la premiere strie. Le prothorax est ponctu& en dessous, surtout & sa partie infe- rieure. La pointe du prosternum est large, canalieul&e au milieu. Les &pisternes du mesothorax sont fortement ponc- 3238 tu&s, mais les &pimeres sont lisses. Le dernier segment de l’abdomen porte deux points piliferes de chaque cöte de l’anus. Nouvelle Zelande. . Les Mecodema inaequale et elongatum Cast. sem- blent appartenir &,ce genre. Promecoderus Dejean spec. IV. 26. u languette: est fortement carenee au centre, leg&rement elev&e au milieu,. ses paraglosses, pas plus longues qu’elle, de moitie .moins, larges,, y adherent dans toute leur &tendue. Le, dernier ‚article des palpes est ovale-allong&, trongue &. l’extremite; ‚le, penultitme article des palpes. labiaux lui est egal en longueur;, le ‚penultitme des. palpes maxillaires est. de moitie plus court, plus £troit, en. triangle allonge. Le menton.est court, . profondement ‚eehaner& ,. ses lobes lateraux, arrondis exterieurement ont souvent leur extremite interne un peu, relevee; le, lobe central 'varie beaucoup de forme; tantöt court ou allong&. tantöt entier. ou Echanere, parfois m&me il disparait completement. Les mandibules sont de longueur. moyenne, assez fortes et Epaisses,..peu arquees et peu, aiguös & Vextremite. Le labre est transversal. tronqu& en avant,.arrondi sur les cötes, portant au milieu, dans quelques especes, un sillon longitudinal. | | Les, antennes sont longues, parlois assez .greles, com- pose&es ..d’articles. (sauf le’ premier) en ‚massue allongee; le deuxieme; est le..plus court, le troisieme le: plus.long;. ‚les .deuxieme;,.‚troisieme...et; quatiieme sont plus ou moins com- pıimes &,,leur .base,.cardnes en dessus; les articles 5 & 11 sont. entiörement pubescens, le quatri&me ne l’est qu’a .liex- tremite. Les yeux sont fortement ehchfenäer en arriere dans. le tubercule post-oculaire qui les, egale en longueur et qui:est ordinairement aussi: saillant ‚que les yeux m&mes. Le corselet. est ovale, plus large en avant qu’en arriere; ses angles sont tr&s deprimes;. le rebord. lateral s’etend. jus- qu’au milieu.des deux cötes.de la base; les angles: posterieurs sont, tantöt arrondis, tantöt presque droits. Le peint .mar- ginal inferieur ‚qui, dans la plupart des ‚carabiques, est situ& pres. des angles posterieurs, est iei plac& beaucoup plus haut. Les- elytres,sont soud&es, plus ou moins.convexes, ovales, avec les epaules plus ou moins deprimees; ‚le rebo!d marginal n’atteint pas tout-& fait leur base; elles sont striees plus ou moins ‚profondement, -rarement ponctuees;.;on yoit toujours 3239 & la base de la deuxi&me strie un point pilifere tres distinet; sur les cötes on voit un point semblable en dessous de chaque epaule; un deuxi&öme vers’ le dernier tiers; un troisi&me plus bas, se prolongeant en arriere par un sillon assez profond et ordinairement de couleur päle; il en existe un quatrieme plac& un peu avant l’extr&emit& de l’Elytre, sur le prolongement du troisieme: intervalle et qui est souvent remplace par un petit tubercule pilifere. Les epimeres du prothorax et du mesosternum sont tres etroits. Les Episternes du metathorax sont larges, parfois presque carr&s. Le dernier segment abdominal porte ordinairement, de chaque cöte de l’anus, un point pilifere chez le 5, deux chez la 9. | Les cuisses sont ordinairement simples; cependant chez certaines especes, les cuisses des & sont tres retrecies dans leur partie inferieure et dilat&es brusguement au milieu, ‚ce qui les fait paraitre Eechancrees en dessous. Les tibias sont assez etroits, glabres, termines interieure- ment par une &pine aux pattes anterieures, par deux aux deux autres paires. Les 4 premiers articles des tarses, ante- rieurs des S sont plus ou moins dilates; le premier triangu- laire, les trois suivans de moitie plus eourts, brievement cor- diformes, munis en dessous d’un tissu trös serre, Dans le m&me sexe les tarses intermediaires sont triangulaires et les deux premiers articles seuls sont garnis de papilles en dessous. Dans quelques especes les articles des tarses chez les 5 sont tous triangulaires, imparfaitement ou m&me nullement spongieux. Le dernier article est ordinairement en massue; mais souvent aussi il est & la base presqu’aussi large quä Vextre- mite et alors il est aplati en dessus. Les Promecoderus. pr&esentent deux; formes prineipales. Dans la premiere, qui a pour type leP.brunnicornis, le corselet et les @lytres sont peu convexes; le corselet a ordinairement ses angles posterieurs & peine distinets, presqu’ arrondis; les antennes sont filiformes, assez minces; les Cuisses anterieures des 3 sont souvent Eclianerees: dans leur meoitie inferieure; les articles des tarses ne sont point aplatis, le dernier est etroit et en massue; la ln generale est noire, plus ou moins bronze&e. Dans la deuxieme, quiva pour type le'P. gib ori le corselet et les elytres sont tres convexes; la tete est plus grosse; le dernier article'des palpes est ordinairement plus [2 330 large & l’extremite, plus fortement tronquee; les angles poste- rieurs du corselet sont tres deprimes, mais toujours tres mar- que&s; les artieles des antennes sont plus Epais; tous les ar- ticles des tarses sont un peu aplatis, surtout ceux des tarses posterieurs qui sont plus courts, plus &largis et dont le der- nier est plus large des sa base. La couleur generale est un bronz& plus ou moins obscur; la. base des antennes est ordi- nairement testacee. | Mr. de Castelnau (Trans. soe, s. de Victoria 1867 p. 89) a propose le genre Cerotalis pour le P. degener Gu£r. et pour les autres especes dont le menton ne porte pas de dent au centre de son Echancrure. Le P. degener, ainsi que nous le verrons plus loin, differe & peine m&me sous ce rapport, des autres Promecoderus du premier groupe; en effet, la dent centrale du menton, chez plusieurs de ces especes, est plus ou moins apparente, plus ou moins &largie, plus ou moins aplatie m&me, sans que l’on puisse dire qu’elle n’existe pas. | Cependant, les autres insectes insectes que Mr. de Castel- nau place dans ses Cerotalis, offrent des particularites qui, sans avoir une importance generique, doivent les faire mettre & part; la dent du menton manque completement; le dernier article des palpes est plus largement tronque& que d’habitude; le labre est plus distinetement &chaner&; les cuisses ante- rieures portent en dessous,. chez les $, une petite dent tres distinete. Ces insectes me paraissent devoir former une groupe intermediaire entre celui du brunnicornis et celui du gibbosus. Sa forme assez plane, la couleur foncee de leurs antennes et de leurs pattes, la conformation du dernier article des tarses, les lient au premier; les angles du cor- selet les rattachent au deuxieme. Premier groupe. 1. P. brunnicornis Dej. spec. IV. 28. Long. 14%, — El. 8 — Lat. 5 M. A l’epoque oü cet insecte a &t& deerit par Dejean, il etait le 'seul du genre. On comprend donc que je me voie oblig& de faire une nouvelle deseription qui permette de bien designer cette espece typique. La eouleur generale est un noir peu brillant, avec une teinte verdätre sur les &lytres dont les cötes, de m&me que les cötes du ceorselet et la t&te sont legerement violaces. Les parties de la bouche, le bord anterieur du labre et les an- 331 tennes sont testac&s; la base des palpes, celle des 5 premiers articles des antennes et les tarses sont bruns. La t&te est assez forte et le parait surtout 4 raison du retr&eissement de la partie anterieure du corselet. Le menton est large, un peu concave, reborde; ses lobes lateraux, qui divergent interieurement, sont arrondis sur les cÖötes et en dessus jusqu’& leur angle superieur interne qui est droit; le fond de l’&chanerure est coup& droit; il porte au centre une dent courte et large dont le sommet est l&gerement &chanere. En dessous de cette dent, on remarque deux larges points piliferes. Le dernier artiele des palpes maxillaires est ova- laire allonge, &galement rötreei & ses deux extr&mites qui sont tronquees; le dernier article des palpes labiaux est & & peu pres de m&me forme, mais il est plus dilate ext£rieure- ment et plus largement tronque & l’extremite. Les antennes sont filiformes, assez longues, sans atteindre out-& fait la base du corselet; le premier article est de la longueur du troisieme, mais beaucoup plus &pais; le deuxieme article, de moitie plus court, en triangle allong6; les deux suivans sont en massue; les autres sont & peu pres cylin- driques, tres l&gerement r&trecis vers la base; les deuxieme, troisieme et quatrieme sont comprimes dans leur moitie in- ferieure; la pubescence commence des la deuxieme moitie du troisiöme article. Les mandibules sont fortes, &paisses, ee & l’extre- mite; chacune d’elles porte int&rieurement une dent obtuse 4 son tiers inferieur. Le labre s’avance jusqu’au delä du milieu des mandibules; il est transversal, plan, uni-sillonne longitudi- nalement au centre; son bord anterieur est & peine distincte- ment Echanere; ses angles sont obtus. L’&pistome est &gale- ment transversal, un peu plus distinetement &chanere au centre; il: porte, de chaque eöte, une depression assez large, mais peu profonde au devant de laquelle se trouve un gros point pilifere; deux autres points, beaucoup plus petits et plus rapproches, se distinguent dans la suture de l’Epistome avec le vertex. Le vertex est peu convexe, si ce n’est en arriere, assez inegal, marqu& d’une double depression dirigee vers le centre qu’elle n’atteint pas. Les yeux sont ronds, saillans, quoique la saillie soit rendue moins distinete par le tubereule post-oculaire qui &gale en longueur la moitie des yeux. Le sillon qui separe les yeux du vertex est profond, droit et ne diverge nullement en arriere. | Le corselet n’est guere plus large que la töte avec les yeux; il est plus long que large, ovale, un peu plus &troit en arriere qu’en avant; le bord anterieur "est & peine distinete- ment €chancre; ses angles deprimes, sont completement are 339 rondis; les cötes sont faiblement, mais r&gulierement arques; les angles posterieurs sont largement arrondis; la base est tronquee au centre; le rebord lateral, tres &troit au milieu, s’elargit un peu en avant et en arriere; il est & peine distinet le: long de la base. La surface est tres peu convexe; on Yy remarque, en regardant l’insecte de cöte, une large depression en dessous -de l’impression transversale anterieure, ' laquelle est peu‘ distinete; l’impression de la base est un peu plus marquee et elle s’etend jusqu’aux deux fossettes lat&rales qui sont arrondies et tres peu profondes. Outre ces deux fossettes, on en voit deux autres situ6es au premier tiers anterieur, plus pres des cötes que du centre du corselet; dans le brunnicornis, elles sont faibles, mais dans d’autres especes elles sont quelquefois plus profondes et plus nettes ‚que eelles de la base. Le sillon longitudinal est tres fin et & peine di- stinet; il ’n’atteint ni la base ni l’extr&mite. L’&eusson est large, triangulaire, avec les cötes ie marques de quel- ques 'petites stries vers l’extr&mite. Les eElytres sout en ovale tres allonge, forternent rötre- cies en avant (oü elles n’ont que 3%, mill. tandis qu’elles en ont 5 au del&ä du milieu; le rebord lateral, tres fin au milieu, est plus marque& ‘vers l’&paule ou il se recourbe en erochet, ‘et surtout au deläa du milieu oü il s’&largit jusg’au dernier quart de l’elytre; & l’extr&emite il devient indistinet. La surface des elytres est assez plane, marquee de 8 stries tres peu profondes, peu distinetement ponctudes, ne touchant pas la base et ne s’€&tendant pas au del& du dernier quart; cependant la deuxieme strie s’approfondit vers'la base oü elle porte un petit tubercule pilifere;'un tubereule: semblable existe un peu avant l’extr&mit& en face de la troisi&me strie. Le long du bord externe, on distingue trois gros points pili- feres; le premier au dessous des €paules, les 2 autres vers le dernier tiers posterieur; le: troisitme est suivi d’une petite strie longitudinale ‘dont le fond est rougeätre. Les inter- valles, peu releves, sont interrompus par des stries de petites stries transversales qui les font paraitre ondules. Le dessous du corps est lisse; la pointe du prosternum est canalicul&e dans toute son: etendue. Les @pisternes du metathorax: sont plus longs que larges, plus etroits -vers le bas. Le metasternum, entre les hanches interme&diaires et posterieures, est aussi long que les %, de la a des piliers des hanches posterieures. Les trois derniers segmens abdominaux portent, sur les cötes, de larges depressions irregulieres, peu profondes, par- seme6es de petites stries; les deuxi&me, troisieme et quatrieme ont, au milieu, plusieurs rangees de gros points; le dernier 333 n’a, de chaque cöte de l’anus, qu’un ‚seul point pilifere, et un autre un peu en ayant du premier. Les cuisses ant&rieures sont assez dilatees exterieurement; leur moitie inferieure est &chanceree et le milieu de la cuisse porte en dessous une petite dent. Les tibias anterieurs sont completement glabres en dessus; les cötes externes ne sont pas sinues. Les articles des tarses sont larges; le premier est triangulaire, presque du double plus long que le suivant; les 3 suivans, dilates interieurement, sont en coeur tres court et presqu’hemispheriques; le cinquieme, le plus long de tous, est en massue; les 4 premiers articles sont spongieux en dessous, le quatrieme l’est & peine exterieurement. Les cro- chets sont peu £Epais; le paronychium est court et arrondi. Les tibias intermediaires sont termines en dessous par deux epines divergentes; ils portent exterieurement deux ou trois rangees de g os points de clıacun desquels sort une soie raide. Le premier article des tarses est semblable au m&me article des tarses anterieurs; les autres sont triangulaires; les deux premiers sont spongieux en dessous. Les cuisses posterieures sont plus renfil&es que les euisses intermediaires; les trochan- ters, un peu attenues & l’extremite, sont plus longs que la moitie de la cuisse. Les articles des tarses sont en triangle allong&; le dernier est presque eylindıique, faiblement retreei vers la base. Cette espece, que chacun croit posseder et dont je n’ai cependant vu que l’individu unique de la collection Dejean, a et& assez bien figur&e dans l’Iconographie des Col&opteres (pl. 173 fig. 1), seulement, le corselet a &t& represente un peu plus etroit en avant qu’il ne l’est r&ellement et la couleur a etE forcee. Australie, sans designation partieuliere. 2... P.. morosus.n. sp. Long. 15 — El. 7Y, — Lat5M. Cet insecte, qui figure dans plusieurs colleetions comme P. brunnicornis, differe de ce. dernier par son corselet plus large, moins allonge, plus r&gulierement ovale, propor- tionnellement moins retreci vers la base; le bord anterieur est moins Echanere, les bords lateraux sont plus arrondis; le sillon longitudinal est encore moins marque en avant; les elytres sont en ovale allonge, pas plus retrecies en avant qu’en arriere; les stries, qui sont plus profondes, remontent jusqu’& la base et la premiere se prolonge le long de la base meme. Le premier segment abdominal porte, de chaque cöte de l’anus (dans chaque sexe) deux points piliferes, inde- pendamment d’un troisieme point plac& plus intErieurement. 334 La dent du menton est large, courte, en demi cercle, nulle- ment &echanerdee au sommet. La couleur generale est un noir brillant, presqu’absolument depourvu de reflet bronze. 3. P. degener Guerin Rev. Zool. 1841 p. 190 no. 3, Long. 13%, — El. 7 — Lat.5 M. Cet insecte est bien distinet des precedens. Mr. Gu£rin a eti& frappe de ce que la dent du menton n’est pas bifide. A cette Epoque, il n’avait pas vu beaucoup d’individus appar- tenant & ce genre, sinon il eüt reconnu que la dent du menton y est extr&mement variable, non seulement dans ses dimensions, mais surtout dans le sillon plus ou moins profond qu’elle porte ordinairement au centre et qui, dans certains cas, la fait paraitre &chancree. En realite, chez le P. de- gener, la dent dont il s’agit ne differe pas sensiblement de celle des deux especes pr&cedentes; elle est seulement encore plus Elargie, un peu moins saillante. Les caracteres essentiels du P. degener sont les suivans. Les elytres sont en oval tres court, tres peu retreei en avant et en arriere; le corselet, vu en dessus, ofire presque la forme d’un carr& dont tous les angles seraient arrondis; il est cependant un peu retreei en arriere; ses bords lateraux sont moins deprimes que chez le brunnicornis; le sillon longitudinal est egalement fort peu margue, mais le sillon transversal posterieur est beaucoup plus distinct; il est coupe droit et s’arre&te aux deux fossettes laterales qui sont plus profondes; les elytres ont leur rebord lateral plus large aux epaules. L’echancerure des cuisses anterieures est generalement moins profonde; les fossettes laterales des segmens abdomi- naux sont un peu plus marquees, et les points qui longent le milieu des deuxieme, troisieme et quatrieme segmens emettent de longs poils roux. J’ai examine les types de Mr. Guerin, appartenant au- jourd’hui & Mr. de Chaudoir, et plusieurs autres individus provenant des environs de Sydney; quelques uns de ces in- dividus sont noirs avec un faible reflet bronze, mais la plu- part sont d’un noir olivätre assez terne. Les tarses sont en- tierement d’un brun clair *). | *) Ici doivent se placer les P. puella, subdepressus et albaniensis que je n’ai separes du premier groupe qu’& raison des angles posterieurs du corselet chez les deux derniers et de l’ana- logie qui existe entre le premier et les deux autres. 335 Deuxi&me groupe. (G. Cerotalis Cast.) 4. P. substriatus Cast. Il. c. p. 89. Long. 16 — El. 8%, — Lat.5 M. D’un bleu violac& assez terne en dessus, avec le bord lateral souvent un peu terne; en dessous d’un bleu d’acier tres brillant; menton, palpes, mandibules, labre et pattes noirs. Menton large, rugueux; ses lobes lateraux sont ar- rondis extörieurement et en dessus, coupes droit et rebordes interieurement; le fond de l’&chancrure est nettement tronqu&, sans aucune dent. Le dernier article des palpes est large, ceylindrique, tronque au bout. Les antennes atteignent le point basilaire du corselet; elles sont peu Epaisses. Le labre est distinetement echanere, arrondi sur les cötes, unisillonne en dessus. Epistome &egalement un peu &chancre; il porte, de chaque cöte, sur la ligne qui le separe du vertex, une im- pression qui se dirige obliquement, d’un cöte, vers le bord anterieur, de l’autre vers le point pilifere ordinaire, d’un troisieme cöt&e vers le vertex, ou elle forme une nouvelle impression assez profonde; pour le surplus, le vertex est lisse, quoiqu’assez inegal.e. Les yeux sont mediocrement saillans; leur quart posterieur seulement est enchässe dans le tubereule post-oculaire qui, cependant, est assez grand; le point pone- oculaire est situ& plus haut que la partie posterieure des yeux. Le corselet est subeordiforme, de moitie plus large & la base qu’a sa partie anterieure. Le bord anterieur est tronque; les eötes sont arrondis jusqu’aux angles posterieurs ou ils se redressent tres legerement; la base est tronquee; les angles. anterieurs sont tres deprimes, un peu releves, arıondis; les angles posterieurs sont ouverts, tres nets, nullement ar- rondis. La surface est assez plane; le sillon longitudinal, quoique tres fin, est tres enfonce, il est surtout deprime sur l’impression transversale anterieure qu’il depasse un peu, et sur l’impression de la base; les deux fossettes de la base, tres peu profondes, sont cependant bien distinetes; chez quel- ques individus, on remarque vers le milieu du corselet, plus pres du centre que du bord externe, deux stries parfois tre&s distinctes et convergeant en arriere. Les elytres sont de la largeur du corselet, en ovale tres allonge (elles ont une fois et demie la longueur du corselet), egalement retrecies & leurs deux extr&mites; elles sont assez planes en dessus et m&me deprimees dans toute l’etendue de la region suturale; elles sont couvertes de stries tres peu enfoncees, rendues inegales et comme ondulees par les stries transversales qui interrompent les intervalles; la neuvieme 336 n’est nullement distinete. Au, lieu ‚de; 4 points lateraux, nombre ordinaire, il y en a 5, tous tres larges et tres pro- fonds; la depression ‚gu suit V’avant dernier est aus tres prononcee. Chez le 3, les tarses sont conformes comme dans le P. gibbosus; seulement, les, tarses anterieurs ont leur. .4: pre- miers articles spongieux. en dessous,, les tarses intermediaires les 3 premiers articles; les tarses posterieurs ont leurs ar- ticles plus greles et plus allonges et le dernier article, plus etroit vers la base, n’est point aplati en dessus. Chez la Das les cuisses anterieures portent une petite ‚dent spiniforme au premier quart inferieur et interne; les: articles des tarses sont assez £&largis. T.es trochanters, posterieurs sont, oblongs, larges, arrondis au bout, n’ayant pas la longueur de la moitie de la cuisse. La pointe du prosternum est largement sillonnee. Les £pisternes metathoraciques sont un peu plus longs que larges, comme chez le P. brunnicornis. Tous les segmens de l’abdomen portent, de chaque cöte. une fossette profonde se prolongeant par un sillon tres marque jusqu’au milieu. de l’abdomen. De chaque cöte de l’anus, on voit un point pili- fere chez le &, deux chez la %. Australie me£ridionale. 5. P. semiviolaceus Cast. l. ce. p. 89. Long. 17 — EI. 9 — Lat. 5, M D’un bronze violätre tres brillant en dessus et, pour le surplus, colore comme l’espece pr&öcedente. Le corselet et les Elytres sont plus convexes; ces dernieres sont plus courtes, plus elargies au milieu, absolument lisses; les points lat&raux sont moins larges et moins profonds. Le corselet est. egale- ment beaucoup plus convexe. Le dessous du corps ne differe pas du P. substriatus. Australie meridionale. 2 2. 6. P. majusculusn. sp. Long. 20 — El. 11 — Lat. 7 M. D’un bronze noirätre en dessus, d’un beau bleu d’acier en dessous; mandibules, palpes, antennes et pattes noirs. De m&me que le semi-violaceus, il differe du sub- striatus par la convexit€e de son corselet et de ses Elytres, mais le corselet est un peu moins rötr&ci en dessous du milieu. Un indiyidu ‚porte, au milieu du corselet. la double strie oblique que j'ai signalde chez le substr jatus. Les ‚elytres sont aussi longues que celles du substriatus, mais plus elargies au milieu;, & l’oeil nu, ‚elles paraissent, lisses; sous la loupe, on voit quielles portent de tres faibles stries ondu- 337 lees et un peu inegales.. Les 'points lateraux sont‘semblables a ceux du P. semiviolaceus. Les cuisses anterieures sont egalement dentees en dessous. Je n’ai vu que deux individus ($) Jans la collection. de Mr. de Chaudoir qui les a recus de Mr. Thorey comme ori- ginaires de l’Australie septentrionale. Je döoute: un peu de cet habitat, parceque je tiens moi-m&me de Mr. Thorey, avec la .m&me indication, des P. substriatus. Mr. de Mniszech m’a communique un G, mais sans autre indication que celle.d’Australie. | Je serais dispose & croire que cet insecte est le Ö, ver- sieolor Cast., si sa taille ne depassait pas beaucoup: celle indiquee (7 Jignes), ‚et si la description: ne fesait ‚supposer que: le. dessous du corps est d’un vert sombre comme. le dessus. ' Troisieme groupe. 7. P.gibbosus Gray. The anim. Ba (Onemacanthus). Eone-15. EL 72, — Data, M. Get insecte constituant une espece typique doit &tre deerit avec quelque detail. ll est ordinairement d’un bronz& assez obscur ;, le dessous du. corps est d’un bronz& verdätre; ‘on‘rencontre 'parfois des individus completement noirs. Les parties. de: la: bouche, l’extremite des palpes, le premier article des antennes .et les bords du: labre. sont d’un rouge testace. La tete est plus forte que celle du P. brunnicornis. Le menton est sem- blable & celui de cette espece, mais la ‘dent du menton est 'ordinairement bien marquee et assez &levee, plus: ou moins aigu&, plus: ou moins Echanceree & l’extremite. Lex palpes ont leur deinier article large et fortement trongue.. Le labre est transversal, tronqu& en avant,:ses angles sont; arrondis et la partie centrale ne porte aucun sillon. Les antennes sont notableınent plus Epaisses que celles du brunnicornis; leurs articles, un peu plus eourts, sont plus dilates & leur- extr£- mite. L’epistome est a peine Echanere,' plus convexe; la partie anterieure du vertex est. plus bombe&e;. le. vertex est depourvu de toute impression; les. sillons interoculaires di- vergent un peu; les yeux sont notablement plus gros: et plus saillans et le tubercule post-oculaire est beaucoup plus: deve- loppe, ‚le point pilifere place pres: de l’extremite interne du sillon est iei ssitu& un peu plus en.avant, il est m&me parfois accompagne d’un deuxieme. point en arriere du premier. . Le corselet. est tres convexe, presqu’aussi large en avant: que les Elytres, retreei en arriere, reguli&rement arrondi sur les cötes jusqu’au dessus des angles posterieurs,. ou. il est: un peu 23 338 sinue;'le bord anterieur est faiblement &chanere, tr&s deprime anx angles anterieurs qui sont obtus; les angles posterieurs sont presque droits. Le sillon longitudinal est assez marqu6; il ne depasse point l’impression transversale anterieure, mais il s’etend »au 'dela de l’impression de la’ base qui est tr&s nettement deprimee et s’etend jusqu’aux fossettes basales fort peu profondes; ee’.n’est qu’en regardant l’inseete sous un eer- tain jour, que l’on distingue bien les fossettes Interales’ ante- rieures. Les Elytres sont oblongues, sgnlämend retrecies & is base & l’extremite; leur plus grande largeur est en dessous du Biken elles dont tres convexes, leurs bords sont‘ tres depri- . mes; elles sont fortement striees, faiblement ponc£uees; elles partent de la base, mais les premieres seules atteignent l’ex- tremite; la buitieme est obliteree et on n’apercoit la neuvieme qu’& partir du deuxieme point lateral. ' Ces points lateraux sont semblables & ceux du P. brunnicornis. La pointe du prosternum n’est canaliculee qu "entre les hanches. Les £pisternes metathoraciques sont un peu plus eourts que chez le brunnicornis. Les 4 derniers segmens de l’abdomen sont prolonges par un sillon transversal ’peu marque au milieu, qui, de elıaque cöte, va se perdre dans une fossette irregulaire et peu profonde d’oü partent 3’ ow'4 stries longitudinales. L’extr&emite du dernier segment est assez fortement 'ridee.° De chaque eöte de. lanus le Z porte un point pilifere, la 2 deux. Les cuisses ne sont point echan- ereges en dessous chez la 2. Les tarses sont & peu pres sem- blables & ceux du P. brunnicornis, mais ils sont plus Epais, et leur‘ dernier article, plus large & la base, est aplati’en dessus; tous les autres articles des tarses nz sont de meme assez plate. Cette espece est la plus r&pandue dans les collections. Tasmanie. u DB. ohren nanal innen Long. 14.— EI. 8%, — Lat.5.M. Par la convexite de son corselet et de ses ölipiren| cet iieecie se place dans le voisinage du gibbosus, mais la plupart de ses autres caracteres le rapprochent du premier groupe. Il ’est noir, avec un reflet assez legerement bronze en dessus. La bouche, les palpes, les antennes et les tıochanters sont. d'un: brun testace; les articles des antennes (sauf le premier) sont bruns & la base; les tibias et les tarses «ont d’un'brun: plus ou moins elair. Les lobes lateraux du menton divergent et leur extreme 339 se releve un peu en pointe; la dent centrale est tres large, eourte et plus ou: moins &chancree au centre. Le dernier ar- ticle des palpes, surtout des labiaux, est plus court-et plus largement tronque que chez le brunnicornis,; mais il. est plus 'etroit que chez le gibbosus.: Les antennes sont plus longues que chez ce dernier. ‘Le labre porte, au centre, un sillon longitudinal; au milieu de l’epistome, on voit un sillon transversal peu 'profond, mais assez: large, dont les deux extremites se recourbent en arriere vers les yeux. ‘Le vertex est convexe; ses deux sillons lateraux sont droits et non di- vergens. Les’ tubercules post-oculaires sont aussi grands que les trois quarts des yeux. ' Le corselet est tres convexe, glo- buleux, & peine oculaire, un peu plus large aux angles ante- rieurs qu’aux angles posterieurs; ces derniers sont tres arrondis et & peine distinets;: les bords anterieur et posterieur: sont presque tronques. Le sillen central est tr&s finement mar- que; l’impression transversale- posterieure est bien distinete et deprimee; les deux fossettes laterales s’y confondent; on ne voit que de faibles traces de l'impression anterieure. Le‘ re- bord lateral est: finement marque; il’ se prolonge sur toute la base; toute la: surface ‘est transversalement ridee. Les elytres sont oblongues, tres legerement retrecies aux epaules; le rebord se prolonge jusqu’&' lrextremite qui 'n’est nullement sinuce chez le’S. Les stries sont analogues & celles du brunniecornis, mais un peu plus profondes, et leur ponc- tuation est plus distinete:; elles s’etendent: de la base jusqu’au dernier quart ou les @elytres deviennent inegales; elles restent visibles, quoique tres peu marqudes, jusqu’au bord lateral. La pointe sternale est entierement canaliculce. Les £pisternes metathoraeiques et le metasternum sont conforme&s comme chez le gibbosus. Les 3 derniers segmens de l’abdomen portent, de chaque cöt&, une fossette large, assez profonde, se dirigeant obliquement vers le milieu. : Chez le &, les deuxieme, troi- sieme et quatrieme segmens ont, au milieu de leur bord an- terieur, une double rangee de gros poils piliferes. Les points de l’anus sont au nombre de 2 de chaque cöte dans les deux sexes. Les cuisses anterieures ne sont point echancrees: dans les 8; dans ce sexe les 4 premiers articles des tarses ante- rieurs et les 2 premiers des tarses: intermödiaires sont spon- gieux en dessous, Le dernier article de tous: les tarses est conform& eomme 'ehez le P: brunnicornis. 9. P. lueidus 4 pl“ Long. 14 — El. 8 — Lat. 5-M. ‚Le dessus est d’un bronze cuivreux tres brillant, an d’un vert un peu pourpre, rarement d’un noir & peine bronze; 23* 340 leo dessous est d’un noir legerement irise.; : Les palpes et les antennnes sont d’un: brun testac& rougeätre;: la base des deux derniers artieles des palpes, celle des articles 2—5 des an- tennes et les tarses! sont bruns. Le menton est large; ses lobes latöraux se; relövent en une pointe obtuse & leur extr&- mite; la dent centrale est triangulaire, assez elevee, un peu ereusce au. milieu. Le dernier: article des palpes est subeylin- drique, un peu dilate au milieu, trongue: a l’extremite; les antennes sont beaucoup plus minces que celles du gibbosus, Le labre, l’&pistome‘et-le vertex sont conformes comme dans cette espece, mais les sillons juxta-oculaires divergent un peu en arriere; ‚les yeux; sont moins. enchässes; ‚le tubercule ‚post- oculaire est moins developpe;: sa longueur au lieu .d’etre de plus de la moitie des yeux est ici du tiere. Le corselet est plus etroit, plus retreei en avant et en:arriere que chez le gibbosus;:le-bord anterieur n’est nullement &chanere; les eötes sont plus arrondis, :sinues avant les angles posterieurs qui sont :plus 'ouverts; les impressions transversales anterieure et posterieure sont plus marquces, la derniere porte:parfois quelques points peu profonds.: Les &@lytres sont beaucoup plus etroites et plus paralleles, surtout chez le 3; les epaules sont plus - arrondies; les stries, sauf Ja premiere, la base de la deuxieme et l’extremite: de la derniere sont ordinairement presqu’indistinetes, et ce n'est: qu’au moyen d’un fort grossisse- ment que l’on: distingue des lignes de ‚points, ‘qui cependant disparaissent toujours avant- l’extr&mite. La pointe: du pro- sternum est un peu :plus longuement canaliculee ; ‚les &pimeres du prothorax sont plus larges; ‚les: Episternes: du. 'm&tathorax sont un peu plus longs; le ‚metasternum a. plus: de longueur entre les hanches interme&diaires et-posterieurs.. Les deuxieme, troisieme, quatrieme et cinquieme: segmens abdeminaux por- tent,.'sur chaque cÖöte, une fossette large, arrondie, tres pro- fonde et du fond de laquelle s’eleve un: petit tubercule;. les deuxieme, troisieme et: quatrieme segmens portent „ en outre, de chaque cöte du milieu, un petit point pilifere. Les:points de chaque cöt& .de l’anus sont au nombre de deux cehez.la $, un: chez le: 8. Les. pattes sont plus: greles; les; tarses inter- mediaires du 3 ont leurs 3 premiers articles: dilates; (mais beaucoup moins que chez le gibbosus), triangulaires;..ils sont-»munis en.:dessous d’un lisse spongieux, qui rarement s’etend sur une partie du quatrieme; les tarses intermediaires sont tres etroits et leurs 2 premiers articles sont spongieux en dessous vers leur extr&emite; les tarses posterieurs sont egalement tres greles; leur dernier article seul ‘est aplati en dessus; .il est,. au 'surplus, ‚conform& comme chez le.'gib- bosus. 341 10. P. suturalis Cast. Trans. soc., Vietoria 1867.p..84. Long. 13 — El. 7 — Lat. 4, M Noir en dessous, bronze en dessus; menton, palpes, an- tennes et parties de la t&öte conforme6s 'et colores eomme chez le P.lucidus; corselet de m&me forme, mais le sillon longi- tudinal est plus profond au ''milieu et l’impression transversale anterieure est, plus marquee. Les &Elytres sont 'notablement plus courtes, en ovale un peu’ allonge, et la r&gion suturale est tres deprimee dans toute son etendue; la premiere. strie est profonde et bien marqu6e, les autres ne le sont que faible- ment et poncetu&ees comme chez le lueidus. Le dessous du corps et les pattes sont comme dans cette derniere esp£ce. Le caractere essentiel' du P. suturalis''git dans la brievete des elytres, la depression suturale existant parfois plus ou moins chez le P. lucidus. Je dois cependant faire remarquer, que jai vu des lucidus & elytres presqu "aussi courtes que celles du suturalis. ‘Bien que, parmi un. grand nombre d’individus 'que j’ai examinds, je n’en ai point ren- contre oU les deux caracteres sont r&unis, la coineidence est cependant possible, et dans ce cas, je ne verrais pas u: diffe- rence suffisante entre les deux especes. Jen "ai vu qu’un individu' $.venant' de Melbotirae: et ap- partenant & Mr. de Chaudoir. 11. P. clivinoides Guer. Rev. zool, 1841 p. 189 no. 4. ? Lottini Brull& hist. nat. IV. 450: ‚pl. 18 f. 4. Long. 11 — EI. 71, — Lat. 4V, M D’un brun bronze brillant; bouche,, palpes et tarses testaces; le sommet de chacun: des artieles des antennes est @’un brun elair.: . Les .‚lobes lateraux du: menton se relevent en pointe obtuse & leur extr&mite interne; 'la. dent centrale, car&nee interieurement, assez longue et;etroite, a cependant sa pointe obtuse: Le dernier artiele des palpes..est. ovale allonge, Egalement retrecei & ses deux extr&mites, tronque au bout. . Les antennes, atteisnent le point lateral! du corselet vers la base; elles sont assez greles, filiformes. Le labre est sub-tronqu&, avee ses angles obtus; sa; surface est convexe, non sillonnee au centre. Le labre est un peu plus Echaner6; le sillon qui le separe du vertex n’est sensible 'qu’au milieu et porte, de chaque cöte, un point .pilifere beaucoup plus petit que, ceux de. l’Epistome. Lesitubercules post-oculaires sont ;tres: developpes, aussi grands que. la ‚partie libre.des yeux;. les sillons juxta-oculaires divergent en arriere. Le corselet est plus large que long, un peu retreci)en arriere, tr&s arrondi sur.les cötes qui ne sont un peu sinueux qu’& partir du point ‚lateral inferieur; le. ;bord interieur 'est 342 tronque; les angles, tr&es deprimes, sont presque droits; les angles posterieurs sont un peu ouverts, quoique distinetement marques; le rebord lateral est tres fin et: se prolonge le long de la base. Le sillon central n’atteint ni la ‚base ni l’extre- mite; il est bien marque et situ& au. fond d’une forte de pression longitudinale, ‘Les deux. impressions transversales sont .distinetes; celle de la base ‚est interrompue au milieu; on ne. distingue aucune. trace: des fossettes laterales. Les Ely- tres forment un oval presque.parfait, seulement elles sont un peu plus £troites en arriere qu’en avant; &'l’extremite. elles sont :un peu moins, au. milieu.un peu plus larges que le»cor- selet;:les cötes sont deprimes, mais la surface est aplanie et la region suturale. est; tr&s deprimee dans toute son; etendue; les stries sont peu profondes, tres faiblement ponctiuees; les 4 ou 5 premieres sont, bien. distinetes, mais aucune: n’atteint l’extremite, Chez le. &, les elytres sont moins dilatees au milieu, par. eons&quent, leurs-cötes sont un peu plus paralleles, La pointe du ‚prosternum .n’est sillonnee ‚qu’au bout; les Epi- sternes- metathoraciques sont courts, ‚carres. L’episternum au milieu. de chaque ‚cöte est un ‚peu plus court que les piliers des hanches post£rieures.. Les 4 derniers. segmens de l’ab- domen ‚ont, de chaque .cöte, une forte depression triangulaire, plus profonde en avant, et se prolongeant ‚vers le milieu de l’abdomen. Le Z a un point de chaque eöte de l’anus; la 2 deux. Les’ cuisses sont assez minces; les tarses anterieurs ont leurs articles triangulaires, un peu plus larges chez les & que chez les ?. Chez les $, les 4 premiers articles des tarses anterieurs et les‘2 premiers des’ tarses intermediaires sont spongieux; ceependant, leur partie externe reste glabre. Les tarses posterieurs sont greles, non aplatis en dessus.ti Riviere des Cygnes. | Les 'caract£eres ‚que je viens d’exposer vesulteht de da comparaison que jai faite du type de Gu£rin'avec'plusieurs autres individus plus adultes. Cependant, le’ type, qui est une 2, a les antennes et les pattes d’une' nuance! un peu elaire; le sillon longitudinal du corselet n’offre que faiblement dans son milieu la depression que j’ai signalke. ‚12. P..dyschirioides Gu£r. Kara 2001. 1849. p. 189 no. 5° Long. 8, — El. Di Lat. 3%, M ‚Cette espece ne differe de la pr&cedente que par sa taille beaucoup plus petite 'et par la forme de son corselet qui est toute autre. 1l’est‘ presque globuleux et semble & peine ''r&- tr&ci en arriere parceque les cötes' anterieurs sont fort peu -dilates et peu arrondis; l’impression' posterieure au contraire 'est moins deprimee; le sillon longitudinal n’offre pas de de- 343 pression sensible, mais il est cependant imprime profondement; les stries des eElytres sont un. peu plus. distinetes et mieux ponctuees. Malgre ces differences. je soupconne le; P. dysehitisir des de n’etre qu’une variet& ‚de petite taille du P. celivi- noides. Le type de Gu£rin est un 3; il vient ‚de. la Riviere des Cygnes. | 1 albaniensis Cast. I. c. p. 82, Long. 11 — EI, 6%, — Lat. 4 Mr Cet inseete est tr&s voisin du P. subdepressus, mais il, s’en distingue suffisamment par son corselet et ses, elytres plus convexes et dont, les cötes sont plus: deprimes;, le eor- selet est d’ailleurs plus court,, ses; cötes: sont, plus arrondis anterieurement et ils sont sinues au dessus des angles poste- rieurs; les elytres.-sont moins larges & leur partie posterieure; les cötes: sont distinetement sinu®s, ‚les &paules moins. att&nuees, plutöt ‚elevees qu’arrondies; les 4 stries anterieures seules sont marquees. vers la base; elles sont tr&s fines et peu. profondes; les fossettes laterales des segmens abdominaux sont larges, irregulieres et profondes; le dernier segment porte .2.points anaux clıez la 2, seul sexe que je connaisse. Detroit du Roi Georges (coll. de Chaudoir). 14. P. puellan. sp. Long. 9 — El.6 — Lat. 4 M.. Bien que par la faible arzt du ee et des ely- tres ‘peu l’inegalit& des intervalles des stries, cette 'espece se rattache intimement & celles du premier groupe, elle s’en se- pare par. des caracteres tres tranches. D’un bronze peu;bril- lant, avec les palpes, l’extremit&e du premier .article.. des an- tennes et les tarses d’un brun clair. Les lobes. lat6raux du menton se relevent en pointe & leur sommet; la, dent cen- trale est triangulaire, aigu& et nullement carene&e.. Les-palpes, les mandibules et, les. antennes sont comme chez, le brunni- cornis; le vertex est. plus convexe et les deux sillons_late- raux, au lieu d’etre. paralleles, divergent, en arriere; entre les yeux, on remarque, de chaque cöt&, une fossette arrondie plus distinete (que dans les especes voisines., Le. corselet est presque cordiforme c’est-A-dire notablement;, plus &largi. en avant qu’en ‚arriere; il est. rebord& et ses angles sont con- formes comme chez le brunnicornis;. seulement les angles anterieurs sont coupes un peu. plus carr&ment; le sillon lon- gitudinal, tres. faible au milieu, est plus profond, an avant et en. .arriere ou il atteint & peu pres la base; l’impression trans- 344 versale anterieure n’est nullement margquee; li impression poste rieure l’est davantage; mais beaucoup moins nettement cepen- dant, que dans le P. degener; les deux fossettes laterales inf6rieures sont tout aussi marque6es que dans cette espece. Les: fossettes laterales superieures, arrondies, sont a ment profondes et tres nettement circonscrites. 294 Les elytres sont ‘en ovale 'ässez allong£, 6ealeinenk 3 treeis & la base et & l’extremite; les stries sont assez). pro- fondes et r&gulieres, tres distinetement ponctuees et le premier intervalle est l&gerement releve; le tubereule place vers l’ex- tremite et en face de la troisitme strie est situ& un peu plus en 'arriere que 'chez le: brunnicornis. Chez les '&, les cuisses ne sont point ©chancr6&es en dessous. Les tarses ante- rieurs des 3 sont un peu plus &troits et' moins transversaux, les tarses intermediaires ne sont pas dilates et ne sont pas spongieux en dessous. Le bord des deuxieme, troisieme et quatrieme segmens abdominaux n’est pas muni de rangees'de gros points 'piliferes; chacun d’eux porte au milieu de chaque cöte un point’ unique; les troisieme, quatıieme et ‘einquieme ont, plus’ pres du bord lateral, une impression assez large et dont le fond est oceupe& par une strie qui se prolonge oblique- ment vers le'milieu' de l’abdomen. Les trochänters posterieurs sont tres courts et ne depassent pas le tiers de la cuisse; les piliers des hanches posterieurs sont &galement tres courts. De chaque cötE de l’anus il y a un point chez le deux chez la 8. Nouvelle Galle du Sud. 18, P. sa yeanımen Gu£r. Rev. zool. 1841 p. 189.no.6. Long. 12 — El. 6%, — Lat. 44, M D’un noir brillant, bleuätre sur les Elytres; nenibeie avec leurs deux premiers artieles d’une teinte plus claire. ' Cette espece a l’aspecet du P. puella, mais elle en dif- fere essentiellement par les points suivans. Les palpes sont plus largement tronques; les mandibules plus courtes; les im- pressions anterieures du vertex moins marquees; les sillons juxta-oeulaires plus longs; les tubereules post-oculaires''plus developpes. Le corselet est plus cordiforme, plus retr&ci vers la base ot les eötes forment un angle droit bien distinet; la surface est plus convexe; le sillon "longitudinal plus‘ profond et plus prolonge en arriere; Jimpression transversale 'post&- rieure qui, chez la puella, s’arr&te aux: fossettes'de la base, est ici prolong&e jusqu’aux bords lateraux et‘ il’n’existe pas de fossettes distinetes. Les elytres sont plus’ ovales, plus re&- trecies aux eEpäaules qui ;sont plus arrondies; elles sont plus profond&ement: et surtout plus regulierement ponetudes striees; 345 les stries restent distinetes dans toute leur etendue, sauf les deux 'dernieres dont on ne voit de traces que vers la base, Les fossettes ‘des segmens abdominaux - sont un peu moins profondes; les tarses anterieurs du S sont plus larges et plus analogues & ceux du brunnicornis; le dernier article est subeylindrique et aplati en dessus. J’ai sous les yeux le type unique sur lequel Mr. Guesio a fait sa description. Il vient de la Riviere des Cygnes. Un deuxieme individu provenant de la möme localite et appartenant & Mr. de Chaudoir est un peu plus grand, d’un noir bronz& ‚avee de lEgers reflets violuces sur les Elytres; le corselet; est un peu plus large en avant et plus retr&ei en arriere; le sillon longitudinal atteint la base; les Elytres sont plus 'larges ’et un: peu moins striees en avant. Un troisieme individu 2, venant de Melbourne et fesant partie de la möme collection ne me parait pas pouveir &tre separe des autres, bien que ses &lytres soient un peu plus convexes. | Anheterus nov. gen. Sous ce nom, je separe des autres Promecoderus une petite espece chez laquelle les tarses, sont. semblables dans les deux. sexes. A. gracilis Germ. Linn. ent. III. 169. 12 (Promecod.) Long. 11 — El. 6, — Lat. 4 M. D’un brun marron bronze& tres. brillant; bouche, palpes, labre, antennes, pattes et partie refl&chie des elytres a’un testac& rougeätre; les derniers articles des: palpes et les pre- miers des antennes: sont un peu rembrunis dans leur partie inf&rieure. Menton large; lobes lateraux rebordes, arrondis sur les cötes et en dessus; leur extr&mite superieure relev&e en pointe obtuse; dent :centrale de moitie moins @levee, peu: aigue & l’extremite, rebordee, plus ou moins canaliculee ou au meins ridee au centre. Dernier article des palpes subeylindrique, retreei a ses deux extr&mites, elargi exterieurement au milieu, obtusement tronqu&e au bout. Labre coup& droit en avant, arrondi sur les eötes, non canalicule. Epistome tronqu& en avant. Les deux points piliferes lateraux sont plus grands que: chez le P. gibbosus; ‘on y remarque en outre une im- pression‘.centrale et une autre impression longeant le bord anterieur. Les antennes sont semblables & celles du P..lu- eidus. Le vertex est tres convexe et entierement lisse. Les yeux sont tres' saillans; leur: tiers posterieur est engage dans 346 les tubereules post-oculaires qui sont forte, mais peu avanec£®. Le point orbitaire est situ& un peu plus haut que ces tuber- eules. Les sillons juxta-oculaires divergent un peu en arriere. Le corselet est un peu plus large que la t&te, eyathi- forme, tr&s arrondi sur les cötes qui vont en se retreeissant des avant le milieu et se redressent des l’impression trans- versale posterieure pour former les angles de la base; ceux-ei sont presqu’absolument droits; les angles anterieurs, tr&s de- primes, sont droits, mais coup&s moins nettement. ‘Le bord anterieur et la base sont tronqu6s; cette derniere est distinete- ment rebord&ee, La surface est tres convexe'et tr&s lisse. L’impression transversale anterieure n’est marqu6e que sur les cötes et’ dans son milieu oü elle est deprim&e; la poste- rieure est tr&s distinete et s’etend jusqu’aux 'bords lateraux;, Le sillon 'longitudinal, quoiqu’assez fin, est bien märque jJusqu’aux deux impressions; on ne voit aucune trace de fos- settes laterales. | | Kunıe! Compare au P.lucidus, le corselet du P. graeilis est plus allonge, plus retreei vers les angles anterieurs qui sont plus deprimes, egalement plus: retreeis en arriere; la base est plus prolong&e; les angles posterieurs sont plus droits. Les elytres sont oblongues, de m&me -largeur en avant et en arriere, tres peu &largies en dessous du milieu; les . epaules sont tres arrondies; on n’y distingue que la moitie de la strie suturale, la. base de la deuxieme et la strie marginale qui est tres profonde .& ‚partir du point sub-humeral.. La pointe du prosternum nest sillonndge qu’& partir des hanches. Les £pisternes du me&tathorax sont courts et larges; le‘ meta- thorax entre les hanches intermediaires et posterieures: est aussi large que‘la longueur des piliers des hanches poste- rieures. ‘Les 4 derniers segmens de l’abdomen portent,:»de chaque cöte, une fossette profonde et arrondie. Le: dernier segment, ride transversalement, porte, de chaque cöte de l’anus, un point pilifere chez les $, deux chez les 2. Les. pattes sont assez greies, toutes les euisses plus minces et plus longues que dans les autres especes. Les articles des tarses anterieurs sont triangulaires, decroissant de longueur du premier au qua- trieme; ceux des tarses intermädiaires ont la: m&me forme, mais ils sont‘un peu plus £troits 'et plus allonges; » chez. les S ils sont. un peu plus larges que chez les $, mais aucun des articles ne porte de traces de poils serres ou de: tissu spongieux. ' Les tarses posterieurs sont legerement aplatis ‚en dessus.. Les crochets sont greles et assez longs. Adelaide, J’en ai examine 15 individus, 10 JS et5 2. Letype.de Ger- mar se trouve‘au Musee de Berlin.‘ Dans son M&moire sur les Col&eopteres d’Australie, Mr. de 347 Gastelnau a deerit les Promecoderus suivans dont, pro- visoirement, je me borne & donner la liste. Comme cet au- teur et moi n’avons pası fait usage des m&mes caracteres distinetifs et’ comme d’ailleurs il n’a pas connu les types des especes anterieurement .decerites, il me serait impossible de " deeider jusqu’& quel point tous ces inseetes sont: nouveaux et si quelques' uns d’entre eux ne doivent pas prendre la place des especes que je viens de decrire comme nouvelles. 1. Tasmanieus. 2. Bassii. 3. pygmaeus. 4. mi- nutus. 5. nigricornis. 6. maritimus. 7. striato-pun- etatus. 8. semi-striatus. 9 scauroides. 10. elegans. 11. oblongus.: 12.:modestus. 13. neglectus. 14. Howitti. 15. Wileoxi.: 16. Jueidicollis. Ä | ‘Je trouveen'outre p. 87 la eitation d’un P. ovicollis, dont je n’ai pu ‚decouvrir la deseription. Adotela Cast. Trans. soc. r. de ‚Victoria 1867 p. 88. Languette corn&ee, large, tronquee en dessus, mais pa- raissant l&gerement &chancree‘ par suite de la r&union des deux meities qui se fait‘ en avant oü se trouve une forte ca- rene centrale; les-paraglosses,; un peu plus longues qu’elle, sont couchees sur ‘la languette; les mächoires sont munies interieurement;'de -poils tres longs et tr&s serr&s;:le penultieme article des palpes maxillaires est triangulaire, du tiers de la longueur du’ dernier qui est large, eylindrique, '& peine retre&ei a ses deux extr&mites, largement 'tronqu& au bout; le dernier article des palpes labiaux est encore un peu plus large, ‚plus fortement tronque. Le menton a ses lobes lateraux tr&s ar- rondis sur les cötes, un peu: moins & sa partie sup@rieure et se 'terminant par, une pointe obtuse; leur cöte interne est d’abord coupe droit; il s’arrondit vers la base, oü il forme l’&chancrure qui’ est ‘en demi-cercle regulier, sans aucune dent. Les antennes sont courtes, &paisses, composdes d’articles serres; :le premier gros, subeylindrique, de la longueur du troisieme; le deuxieme triangulaire, le plus court de tous; les troisieme. et quatrieme glabres comme les deux premiers; les suivans: en massue' courte, couverts d’une pubescence cen- dree.; Le labre est Echanere au centre, arrondi sur les cötcs, uni-sillonne au milieu. Les mandibules sont Epaisses, courtes, larges & la base, recourbees & l’extremite; celle de droite seule porte une dent interne. | Le corselet est tr&s convexe, .n globuleux, non prolonge & la base; ses angles anterieurs sont un peu avances. Elytres: tr&s convexes, brievement ovales. 'Pattes assez 348 courtes, robustes; les tibias: anterieurs et interme&diaires sont dilates & leur extremite externe qui se prolonge en une: sorte d’eperon. Les deux e£pines internes sont longues et aigues. Les epimeres du mesothorax sont: indistinets, si’ce n’est vers leur extr&mite interne; les &pisternes‘ du 'metathorax sont presque carres, cependant un peu retr&eis vers le bas. Les trochanters nosterieurs sont des deux tiers plus courts EG les cuisses et de forme ovale. l.. A. concolor Cast. l..e.:p. 89. Long. 19 — El. 10%, — Lat. 7. M. sur D’un' noir‘ tres brillant. La tete est large, convexe. Mandibules striees transversalement vers leur base, ponctuees interieurement et vers l’extremite. L’epistome est bi-sinue, son centre est bomb&e. Le vertex porte, de 'chaque cöte, 'une impression longitudinale droite, mais peu profonde, ayant son point de d&part entre les yeux et aboutissant aux points .pili- feres de l’Epistome. Tout le sommet de la t&te est complete- ment lisse. ‘Les yeux sont: peu saillans; les tubereules'post- oeulaires sont tres peu developpes;: les sillons juxta-oeulaires sont sinueux et divergent 'en arriere;: les points orbitaires sont situes au -quart posterieur des yeux;- Le corselet; est plus large que la tete, plus large que long, 'tres arrondi sur les eötes, tronque& aux bords anterieur' et post&rieur; les angles anterieurs sont un peu avances, mais leur: pointe est obtuse; le bord marginal, assez fin, se redresse ‚vers la base pour former les angles posterieurs qui sont droits mais: non: acu- mines. La surface est completement lisse. Le sillon longi- tudinal est bien marque par de courtes stries transversales; il ne depasse ni: l’impression anterieure, qui est plus .di- stincte, ni limpression basale qui est beaucoup plus: marquee et s’etend presque jusqu’aux bords lateraux. ' Les: elytres sont ovales, mais un peu retrecies vers l’extremite qui est de- primee; elles sont moins larges que le corselet &: la base et le sont un peu plus au milieu; leur ‚surface est tres convexe, parfaitement lisse; on y remarque seulement, & la; base de chacune, un point pilifere, et sur les cötes, 7 ou 8 points semblables, dont::ceux’ de Ja premiere /moiti& sont plus di- stans les uns des autres; l’extr&mite est rugueuse. La peinte du prosternum est fortement creusee' entre les hanches. Les segmens abdominaux: sont lisses; le dernier seul est ride et rugueux & l’extremite. Les tibias intermediaires sont den- tieul&s ext&erieurement; les tibias posterieurs sont arques en dessus, garnis de quelques longs poils en dedans. : Je n’ai vu qu’un seul individu (2?) dans la collection de Mr. de Chaudoir. : Il vient de la riviere:des Cygnes. 349 2. A. esmeralda Cast. ]. e. Cette seconde espece, venant du m&öme pays, est plus petite et d’un vert &meraude. Parroa Cast. le p. 87. La languette est cornde, car&nee au centre, un peu eleve&e au milieu. Le menton est la arge, concave, ses lobes lateraux, rides et ponctues interieurement, sont arrondis sur les cöles: leur sommet est tronque, obliquement et, leur cöte interne, fortement reborde, descend droit sur le fond de l’echanerure ou l’on n’apercoit aucune dent, mais seulement un leger renfle- ment. Les mächoires sont assez minces, recourbees et aigues & l’extr&mite. Le labıe est long, tres arrondi, faiblement echanere au milieu, tres plan en dessus oü il. porte un pro- fond sillon longitudinal; il a, de ehaque cöt&, 3 points pili- feres dont les deux du centre sont les plus rapprochee. Mandibules tres courtes, &paisses, peu arquees et peu aigu&s a leur extremite, striees exterieurement et A la base; la droite unidentee au milieu. Vertex tres bombe. Yeux nullement saillans; tete Elargie en arriere. . Corselet ‚presque carre, cötes tre&s deprimes, surface tres convexe. KElytres oblongues, egalement reirecies en avant et en arıiere, convexes.. Epi- meres du mesothorax tr&s &troike. Episternes metathoraeiques larges, carres; epimeres lar_es, mais {res dtroits. Cuisses peu larges, ereus6es en dessous; tibias anterieurs un peu ‚ondules sur les cötes, faiblement &largis & l’extr&mite, mais nullement prolong£s.', Troehanters posterieurs un ‚peu plus courts que les cuisses, presqu’aeumines vers, l’extr&mite. N’ayant examinde qu’un seul. insecte appartenant ä ce genre et lindividu etant depourvu de palpes, d’antennes et de tarses, je n’ai pu indiquer que les caracteres qui p: &cedent. J’en puise le compl&ment dans l’ouvrage de Mr. de Castelnau „Palpes £pais, les maxillaires ayant le preinier- article court, le deuxieme long et un peu arque, le troisieme court et co- nique; le dernier. qui est le plus long, est ovale et tronqu& au bout; les labiaux ayant leur article basal assez court, le deusieme long, le troisieme, de Ja. m&me longueur, plus &pais, ovale et tronque au. bout.., Les antennes ayant ‚leur premier article grand, le deuxieme eourt,, ‚le ‚troisieme; le. plus ‚long de tous et conique, le suivant de. la m&me forme;; les autres de forme ovale, courts, assez arrondis, et le, dernier oval et acumine. larses. robustes, les ‚ant&rieurs, ayant leurs 4 pre- miers ‚articles. triangulaires, celui. de la base etant le plus large; ceux du & plus dilates; , tous ayant, en dessous des poils.longs et forts.“ 350 1. P. grandis Cast.-]. c. p. 88. Long. 31 — El.. 18 — Lat. 11.M. jo | Entierement d'un noir un peu terne; la tete est tı&s grosse, renflöe en arriere. Le vertex est tres convexe, com- pletement lisse; ‚les deux car&nes: juxta-oculaires sont fines, divergentes. Les yeux sont grands, mais enfonces et nulle- ment saillans. Le corselet est presque carre, legerement Tre- treci en arriere, mais comme il est tr&s convexe et que ses cötes sont tres deprimes, il semble un peu globuleux. Les bords anterieur et posterieur sont tronques; les angles ante- rieurs sont un peu saillans; les cötes sont fort peu arrondis; un peu avant la base ils sont sinues et se redresseht ensuite aux angles posterieurs qui sont droits; le rebord marginal ne s’elargit que vers la partie anterieure; il ne setend point sur la base. Toute la surface est lisse. Le sillon longitudinal n'est distinet qu’au milieu; on ne voit qu’une faible trace de l’impression transversale Äntörieure. L’impression posterieure, sans &tre tres profonde, est fort distinete et s’etend presque parallelement a la base Jusqu’a peu de distance des cötes. Les &lytres sont oblongues, un peu plus retrecies en arriere qu’en avant, ou les Epaules sont tr&s deprimees; le rebord marginal est finement marqu& et ne s’elargit qu’un peu avant l’extremite, le bout des Elytres est un peu releve. Toute la surface est lisse, on voit seulement 12 & 14 points piliferes assez larges, mais peu profonds, le long du bord exterieur. Riviere des Cygnes. 1 ind. coll. de Chaudoir. Mr. de Castelnau deerit encore deux Parroa de la m&me loealite (violacea et carbonaria) et deux autres des bords de la riviere Parroo, on veubrale de l’Australie (Howitti et bruolar). Cascelius Curtis Trans. Lin. soe. XVII. p. 181. Creobius Guerin Voy. Favorite, pag. 4 Mag. Zool. 1838 DL 23 22. | | Des 1838, Mr. Guerin’ avait propose le nom .d& Cr&obius pour le C. Eydouxii, mais sans en donner les caracteres et en se bornant & le rapprocher des F&roniens du genre Perceus. C’est Mr. Curtis qui, le premier, a indique en quoi consistait le genre' 'qu’il’ etablissait sous le nom de Cascelius. Je crois done ne pouvoir eonserver que ce dernier nom. Mr. Curtis a parfaitement saisi les affinites de ces in- sectes en les rapprochant des Broscus et specialement du genre Leiochiton (Miscodera Esch.), et Mr. Lacordaire 351 (Gen. col. I. 245) les a regardes comme tellement voisins des Promeecoderus' qu'il s’est borne & signaler quelques diffe- rences peu importantes. ‚Apres l’examen le plus minutieux, je ne trouve, 'eneffet, aucun caractere essentiel qui separe les Cascelius des Pro- mecoderus, si ce n'est peut-etre l’elargissement des Elytres vers l’extr&mite; sous tous les autres’ rapports, il n’y a qu’un peu de plus ou de moins. La dent du menton n’a aucune tendance & se diviser comme chez les Promecoderus; la languette est un peu plus large, moins fortement car&nee au centre; les palpes sont plus greles, plus longs, moins tronque6s, mais leurs proportions: relatives 'restent les m&mes;; les an- tennes sont un peu pl.is longues et plus 'minces; le corselet est moins convexe et 'ses angles sont moins dℙ le point pilifere de la base: est situ& un peu plus bas; les»@lytres dif- ferent & peine de celles des Cerotalis, mais elles sont plus elargies avant l’extremite. La brusque deelivite ‚des cötes qui, chez le ©. Eydouxii, simule une carene, existe &gale- ment chez plusieurs Promeeoderus; seulement, aucune op- position de couleurs ne la fait ressortir; les pattes sont sem- blables, mais pius greles; les episternes du metathorax sont un peu plus allonges. | 1. .C. Eydouxii Guer. (Creobius) ]. e. pl. 225 [. 2. C. Kingii Curt. Lin. Trans. XVII. 189. Cet insecte a 6t& tres bien deerit par Mr. Guerin, IE a eru, erronement, que son exemplaire venait du P6rou. La supposition de Mr. Waterhouse, que leC. Eydouxii serait different du C. Kingii, n’est pas fondⅇ elle repose sur une legere inexactitude de la figure publice, ‚sur une variation dans la couleur des pattes et des antennes (laquelle, en eflet, est tantöt plus elaire, tantöt plus obsceure) et sur la difference d’habitat. Les exemplaires rapport&s per Mr. Dar- win et que Curtis a eus sous les yeux venaient de Chilo& et de l’Archipel Chonos. Solier dit que l’espece se trouve dans les provinces meridionales du Chili. Parmi les nombreux individus que j’ai examines, se trou- vait le type de Mr. Guerin, fesant partie de la wen de Mr. de Chaudoir. | 2. C. aeneo-niger Waterh. Ann. and un of nat. hist. (1844) XIV. 2564 C. niger Blanch. Voy. au pöle sud. Long. 11 — EI. 6 —. Lat. 3%, M La forme extr&mement allongee du corselet ' suffirait & elle seule pour faire distinguer cette esp&ce. Elle .est, en 352 dessus, d’un noir bronze, brun en dessous, avec les palpes, le premier article des antennes, les trochanters et les tarses plus elairs. La t&te est aussi large que le corselet au milieu. Les mandibules sont assez etroites; l’epistome est bomb& en arriere de m&me que la partie anterieure du vertex oü l’on remarque, entre les yeux, une depression irreguliere; les;yeux ne sont pas enchässes en arriere, un: peu plus saillans que le tubereule post-oeulaire qui est tr&s ‚grand;. les sillons: juxta- oculaires sont profonds, droits et: tres prolonges; le: point orbitaire (il n’est pas double comme chez le C. Eydouxii) est situ& un peu:plus bas que les yeux. . L’oceiput presenie un profond sillon transversal. Le corselet est: presque de moitie aussi long que sa largeur; il est de la moitie de la longueur des Elytres, oblong, retr&ci du bord anterieur jusgqu’&a la base; ses cötes ne sont nullement arrondis; le bord ante- rieur est tronqu&, la base se releve un peu vers les angles qui sont tres deprimes, tres droits; les cötes sont tres fine- ment rebordes, la: base ne l’est que faiblement. Toute la surface est transversalement ondul&e; le sillon longitudinal est bien marque, il n’atteint aucune ‚des extr&mites‘ et ses bords sont deprimes. L’impression transversale anterieure est profonde, surtout au milieu: l’impression: post&rieure'' est a peine distinete. Les Elytres sont oblongues, retr&cies vers les epaules qui sont un peu relevces, et s’elargissant graduelle- ment jusqu’a l’extremite; elles sont planes en dessus, depri- mees vers.les bords et en arriere, assez vrofondement mar- quees de stries qui s’affaiblissent, sans disparaitre, vers:(les bords; ces stries portent des points distans les uns des autres, peu visibles, si ce n’est pas une espece d’ondulation: qu'elles impriment aux intervalles. Le neuvieme intervalle porte.4 gros points dont le premier est situ& en dessous de l’&epaule et les 3 autres au dernier quart de l’eElytre. Les segmens de lT’abdomen sont largement foveoles vers les bords; les 3 derniers sont profond&ment sillonnes le long de leur base sauf sur les cötes. Ill n’y a qu’un seul point de .ehaque cöte de l’anus. Je n’ai vu qu’un seul individu 3: dans la collection de Mr.:de Chaudoir. | L’insecte se trouve au Chili (Valdivia). 3. C. Gravesii Curt. Trans. Lin. soe.: XVIIl. p. 183. Long. 12 — EI. 6%, — Lat. 4 M. | Ordinairement d’un euivreux -bronze tres brillant, ‚Barfois plus fonee, parfois aussi d’un beau vert; les palpes, les pre- miers a des antennes, les tibias et les tarses d’un brun testaee. La tete est moins grande, plus lisse que ches;les 353 preceedent; les tubereules post-oculaires sont de moiti& plus courts; le corselet, egalement oblong, est cependant beaucoup plus court, moins &troit en arriere, plus arrondi sur les cötes; les elytres sont moins &troites a la base, moins &largies vers l’extr&mite, plus eonvexes en dessus; les stries sont plus fines et disparaissent completement vers l’extr&mite et sur les cötes; elles sont un peu plus distinetement ponctudes; les intervalles sont moins releves; la depression & la base de la deuxieme strie est moins profonde; de chaque; cöte de l’anus il y a un point pilifere chez le S, deux chez la 2. Detroit de Magellan. Broscosoma Putzeys (Bro:cos. Car. gen. nov. 1846) Rosenh. (Brose. und Laricob. 1847). Schaum D. J. I. p. 358 et 359. Vingt deux ans se sont ecoul&s, depuis l’&Epoque, oü jai etabli le genre Broscosoma, et aujourd’hui je me retrouve devant la question de savoir, sil existe une difference essen- tielle entie les Cascelius et les Broscosoma. Dans ces derniers tems, j’ai eu l’occasion d’etudier un bon nombre de Cascelius appartenant & diverses especes et l’analogie qui m’avait frappe en 1846 est devenue pour moi plus &@vidente. M&me forme generale, m&me languette, m&me menton, m&mes palpes, m&mes mandibules £troites et allongees, m&mes antennes longues et filiformes, m&me corselet et je dirais m&mes elytres, si leur plus grande largeur n’existait pas un peu plus bas seulement que le milieu. Il reste cependant un earactere saillant et moyennant lequel on peut conserver le senre. Chez les Cascelius, le S a les 4 premiers articles des tarses anterjeurs et les deux premiers des tarses inter- mediaires dilates et lamelleux en dessous; chez les Brosco- soma cette dilatation et cette vestiture ne se rencontrent pas dans le troisieme article des tarses anterieurs. La forme de ces artieles est d’ailleurs ditferente.e Les tarses anfe- rieurs des Cascelius 3 ont le premier article large, cordi- forme, a peine un peu plus long que le suivant; celui-ci, de meme que le troisieme et le quatrieme, sont egalement tres larges, transversaux; chez le Broscosoma, le premier ar- ticle des mämes tarses est de moitie plus long et plus large que le suivant; les deuxieme et troisieme sont cordi- formes; le quatrieme n'est point dilate. On peut ajouter que chez les Cascelius, la pubescence des antennes commence des le milieu du troisieme artiele, tandis que chez les Brosco- soma le troisieme ne porte que quelques poils &pars et seulement vers l’extremite. Le labre, chez les Cascelius, 24 354 est assez fortement Echanere, surtout chez le Gravesii; enfin la suture temporale existe compl&tement chez les Cascelius; elle est indistinete chez les Broscosoma. 1.; B. Baldense Putz. l. ec. p. 5. _ Rosenh. 1. e. Tyrol et Mont Baldo. Miscoder» Esch. Bull. Mose. 1830 no. V p. 68. Leiochiton Curt. Brit. ent. VIII pl. 344. Jacq. Duval Gen. Col. d’Eur. p. 40 pl. 18.89. Schaum D 1. 1. 356. Languette peu &levee, assez large, sinu&e en dessus; ses paraglosses, qui ne la depassent point, y sont unies jusqu’ avant l’extremiteE qui est obtus&ement aigu&. Menton peu &lev&, Echaner& en demi-cerele au milieu duquel on voit une dent courte et obtuse. Lobes lateraux arrondis sur les cÖtes, se terminant en pointe. Mächoires arquees tres aigu&s. Pal- pes labiaux assez longs, leur dernier article de la longueur du precedent, un peu arque, ovalaire, subtronqgu&, ereuse en forme de cuiller en dessous vers son extremite. Palpes ma- xillaires & troisieme article de moitie plus court que le qua- trieme qui est semblable au quatrieme des palpes labiaux, mais un peu moins retr&ci vers la base. Antennes n’atteignant pas la base du corselet; le premier article tres gros, eylin- drique; le deuxieme le plus court de tous; le troisieme le plus long, de pres du double plus long que le quatrieme, en massue; les suivans en ovale tres court; la pubescence ne commence qu’au cinquieme article. Mandibules peu avancees, epaisses, assez larges, vers la base recourbees et aigues & l’extremite. Labre transversal, tronque. Yeux tres saillans. Corselet tres convexe, transversalement globuleux en avant, brusquement retr&ci avant sa base, laquelle est tr&s deprime&e. Elytres convexes, ovales, @largies en arriere, & Epaules larges et arrondies*). Cuisses peu larges et peu Epaisses; tarses anterieurs des S ayant leurs 3 premiers articles fortement dilat&Es et munis en dessous de poils sgquammuleux de m&me que les deux premiers des tarses intermödiaires.. Les Epi- sternes metathoraciques sont tres longs et etroits; le meta- thorax est presqu’aussi large que le pilier des hanclıes post£- rieures entre celui-ci et les hanches interme&diaires *) Une particularite des Miscodera, c’est que la premiere strie commence, non pas seulement & la base dorsale de l’elytre, mais des la partie pedonculee; il en est de m&äme de la deuxieme, et bien que les deux suivantes ne soient point visibles sur les Elytres, leur base est marquee & l’endroit indique. Ce. genre est done &galement 'tres voisin des’Brosco- soma; il differe surtout de ces derniers par une t&te plus petite et moins allongee, des yeux beaucoup moins saillans, des antennes plus courtes et en partie presque moniliformes; des palpes dont le dernier article est &echanerd en dessous; une dent plus courte au milieu du menton; des tarses ante- rieurs et intermediaires moins dilates et autrement conform&s chez les 5. Il y a des ailes sous les Elytres, tandis que les ‚Broscosoma sont apteres. 1. = arctica Payk. (Scarites) F. S. Il. 85 (1798). Gyll. I. s. II. 168. 1 (Clivina).. Dej. (Cliv.) sp. I. 420. 8. | qui, le premier, a de&erit cet insecte, l’a place parmi les Scarites, & raison de son corselet pedoncule et de ses antennes moniliformes. Bien que Latreille eüt dejä signale la necessit© de le rapprocher des Broscus, Gyllenhal I’a range parmi les Clivina, sans remarquer qu’il manquait de !’un des caracteres assignes par lui m&me ä ce genre: Tibiae anticae palmato-dentatae. Dejean a suivi son exemple, sans se dissimuler des differences auxquelles, du reste, il at- tachait peu d’importance, puisqu’il admettait dans le genre Clivina des insectes ayant les tarses anterieurs des & di- lates et spongieux. C’est & Eschscholtz (B. M. 1830) ‚que Be doit la er&ation du genre Miscodera qu’il hesitait A placer soit parmi les Harpaliens soit parmi les F&eroniens; Eschscholtz signa- lait cependant l’analogie existant entre la M. aretica et le Broseus cephalotes. | L’annee suivante (1331), Curtis qui ne connaissait ‚pro- bablement pas encore le travail d’Eschscholtz, a fonde Je genre Leiochiton, dont il a parfaitement; expos& les carac- teres. Qutre l’espece d&ja connue,. il a deerit comme. espece distinete une variet& quil a nomme&e L. Readii different seulement par un corselet un peu plus .troit ‚et. ayant des impressions plus profondes. Des 1834, Mr. Brull& (hist. nat. des ins; 1V. 379) ne voyait dans laM. armen qu'une espece du genre Broscus. En 1838, Hope (Col. man. ll. 80 plaeait le genre Miscodera dans son groupe des Broscides et il etait imit& par Stephens (Man. of Brit. Col. p. 34 (1839). „Ce genre .est desormais admis par tous les entomologistes et sa v£eritable place n'est plus contestde (voy. Lacord. "Gen. 1. 238. Schaum D. 1. I. 358. Le Conte elassif. of Col. I. 29) -sauf peut-&tre par Mr. Motschulsky. qui continue & le faire figurer. parmi les Searites, auxquels, du reste, il annexe &gale- ‚ment les Ditomus, Morio ete. (Russl. Kaef. Cat. p. 17): 24* 356 La M. arctica se trouve dans tout le nord de l’Europe et m&me sur les hautes montagnes de la Suisse et du Tyrol. 1b, M. erythropus Motsch. Ins. de Siber. p. 76. no. 9. Mr. Motschulsky caract&erise ainsi cet insecte: „elle res- semble beaucoup & la M. arcetica, mais elle est un peu plus petite et la partie posterieure des elytres parait proportion- nellement plus large, ce qui donne & l'insecte un facies plus raccourei; le corselet est aussi plus large et plus spheıique et les stries des Elytres sont beaucoup plus fortement mar- quees et prolongees au dela m&me des deux tiers de la lon- gueur des Elytres; on distingue de chaque cöt& au moins six de ces stries“. J’ai sous les yeux un des individus rapportes par Mr. Mot- schulsky lui m&me et qui appartient & Mr. de Chaudboir. L’elargissement posterieur des Elytres est, en effet, bien di- stinet et le nombre des stries bien visibles est egal & celui qui est indigu&; mais au lieu d’un corselet plus large jeen vois un qui est positivement plus &troit et dont le sillon cen- tral est un peu plus marque& que chez la N. arctica. Bien que, sous tous les autres rapports. linsecte ne dif- fere pas de cette derniere, je scerais assez dispose & le con- siderer comme une espece distinete, si les individus assez nombreux que Mr. Motschulsky semble avoir trouves dans les montagnes de l’Altai et qu’il dit avoir distribues & ses cor- respondans presentent les m&mes caract£res. 2. M. amerieana Mannerh. B. M. 1853 no. 3. Un peu plus grande que la M. arctica; son corselet est un peu plus allong&; sa base n'est ponctude que sur les cötes; le sillon longitudina] est un peu plus marqu&; les elytres ne portent que la strie suturale, un peu plus faiblement enfoncde ‚et ponctude et plus rapprochee de la suture vers son ex- tremite. Le type de Mr. de Mannerheim a dte trouve dans la presqu’ile de Kenai sous l’&corce d’un arbre mort. L’exemplaire qui fait partie de la collection de Chaudoir vient de la m&me localite. 3. M.insignis Mannerh. B. M. 1853 no. 3 p. 296. Je n’ai vu aucun individu de cette espece; je ne la con- nais que par la description que je crois devoir reproduire: „elongata, nigro-picea, nitida, antennis, pedibus, thoraeis ely- trorumque marginibus rufo-piceis; capite thorace vix angu- stiore, vertice profunde transversim impresso; thorace ovato, pulvinato, basi angustato-constricto ibique punetato, dorso 357 eanaliculato; elytris leviter punetato-striatis, striis externis obsoletioribus. Long. 4%, — Lat. 12, M. Sitkha. Species praestantissima, M. arcetica Payk. dimidio major, longior; colore, capitis thoracisque forma et elytris totis pun- etato-striatis diversa.* 4. M.Hardyi Chaud. B. M. 1861 no. 2 (pag. 33 tir. Ap.). Long. 10%, — El.6 — Lat. 4M. D’un brun fone& un peu moins bronz& que la M. arctica; parties de la bouche, antennes et pattes colordes de mäme. La partie anterieure du corselet est transversalement ovale, moins retrecie vers le bord anterieur, beaucoup moins arrondie sur les eötes; le sillon longitudinal disparait compl&tement au milieu; les Elytres sont plus allong&es, plus reirecies en des- sous des Epaules, qui sont plus deprimees et surtout plus &lar- gies un peu en dessous du milieu; sauf la huitieme, toutes les stries sont peu profondes, mais marquees de gros points distinets jusqu’au dela du milieu. Terre neuve (St. Pierre Miquelon). 1 3 coll. de Chaudoir. Baripus Dej. spec. II. 24. Menton portant au milieu une dent large, tres profonde- ment creusde vers l’extr&mite qui est bifide; les lobes late- raux sont tres arrondis sur les eötes. Languette composde de deux parties bien distinetes; la partie centrale corn&e, allongee, tronquee au sommet, surmontee de deux poils, ca- renee au centre, profondement sillonnee & la base de la ca- rene: une partie membraneuse qui enveloppe de toutes parts la premiere, large, arrondie, un peu plane au sommet. Les paraglosses etroites, un peu arquces, acuminees, depassent notablement la languette. Dernier article des palpes labiaux un peu plus long que le preeedent, subcylindrique, tronqu6 un peu obtusement & l’extremite. Dernier article des palpes maxillaires de m&me forme, mais de moitie plus court; le troisieme est un peu plus court que le dernier. Antennes courtes, ne depassant pas le milieu du corselet, filiformes, grossissant un peu vers l’extr&emite; le deuxiöme article est le plus Etroit et le plus court de tous; le troisieme est du double plus long. Outre la pubescence ordinaire, qui com- mence au milieu du quatrieme article, les articles 2 et sui- vans portent & leur cötE externe une ligne de poils soyeux. Les mandibules sont €paisses, assez courtes, fortement re- 358 eourbees ä l’extremite; elles portent une ‘dent obtuse & sa base. Le labre est tr&s court, echancre au milieu, arrondi sur les cötes. Yeux cordiformes, Eechaneres vers la base des antennes, retr&cis vers le cöte posterieur de la tete. Corselet presque carre. Elytres ovales, faiblement striees, portant une strie ‘prescutellaire assez longue. Cuisses anterieures larges, ayant en dessous vers le milieu 3 ou 4 dents obiuses. Ti- bias antsrieurs arrondis & leur extr&emii& externe dans la premiere section; chez les especes de la deuxieme, ils sont un peu dilates en dessous et möme parfois un peu prolonges. Articles des tarses: larges chez les S; leur cöte interne est muni.d’une pelotte arrondie de poils blanes tr&es serres. ‘Les tibias intermediaires: sont Eepineux sur les cötes. Les jambes posterieures: sont: longues et greles. La pointe du prosternum est eanaliculee et se termine par un bouquet de poils r&unis au milieu. Les episternes metathoraciques ‘sont presque carr6s; | leurs :&pimeres sont assez larges. Le: metasternum est etroit. Les caracteres que je viens d’exposer sont ceux du B. aivalis. Quelques uns d’entre eux se modifient notablement chez le B. speciosus, dans le genre Cardiophthalmus Curt., et dans deux especes appartenänt au genre Arathy- mus Gu£er.. La difference la plus saillante consiste,. dans l’absence de vestiture du dessous des tarses anterieures chez les 5, les disseetions que j’ai sous les yeux ne laissent aucun doute a cet egard. Chez ces especes, les tarses sont & peu pres semblables dans les deux sexes, len ils sont quel- que peu moins triangulaires chez les 3. En outre, la dent du menton est plus courte, plus large, beaucoup plus forte- ment bilobee, Une autre difference qui est particulierement distinete dans le genre Cardioph thalmus est le prolonge- ment des tibias anterieurs & leur cöte externe, mais non pas au möme degr& que chez les Cnemalobus par exemple. Ce earactere existe egalement jusqu’a certain point chez le B. speciosus. Comme, sous tous les autres rapports, ıl y a identite parfaite entre ces insectes et les Baripus propre- ment dits, il m’est impossible d’admettre qu’ils soient classes dans un autre genre*). Tout ce que l’on peut faire, c’est de maintenir, & titre de sous-genres, les Cardiophthalmus et Arathymus. *) Lorsqu’il a ere& son 'geure Cardiophthalmus Curtis ne eonnaissait pas le genre Baripus (voy. Trans, Lin. soe. XVII. 183. 359 Premiere section. Baripus Dej. 1. B. rivalis Germ. (Molops) Col. sp. nov. p. 21 no. 34. Dej. spec. III. 25. 1. Je n’ai point & refaire ici la description d’un inseete tres eonnu et dont tous les caracteres ont &te detailles par Dejean; seulement, comme cet auteur semble n’avoir vu que des indi- vidus de couleur sombre, je dois faire remarquer que la co- loration du dessus du corps varie beaucoup. Elle est souvent d’un vert plus ou moins cuivreux, plus ou moins bleuätre, plus souvent d’un cuivreux assez clair et brillant; la premiere moitie des 4 premiers intervalles des &lytres est noire de m&me que les quatri&me et cinquieme; parfois m&me les autres le sont egalement un peu; on voit en outre deux taches noires irregulieres, l’une au dernier quart des Elytres, l’autre un peu plus haut et plus vers l’exterieur. Souvent les tibias ante- rieurs sont d’un brun assez clair. | La taille varie de 14 & 19 mill. Mr. Arechavaleta, de Montevideo, me mande que l’espece est tres commune aux environs de cette ville dans les endroits arides et e&leves, sous les pierres et surtout sous les bouses dessächees. Deuxieme section. Gardiophthalmus Curt. (Baripus ayant les tibias anterieurs un peu dilates & leur extremit& externe, et les tarses des 5 semblables & ceux des 2.) 2. B. speciosus Dej. spec. V. 703. Iconogr. pl. 102. 4. Je n’ai rien & ajouter & la description de Dejean, si ce n’est que le 3 a les Elytres un peu plus paralleles au milieu. La pointe du prosternum est plus profondement canaliculede que dans les autres especes, et les poils qui la terminent sont beaucoup plus nombreux. Mr. Arechavaleta trouve ordinairement cet ‚Insecte, mais beaucoup plus rarement que le precedent et & quelque di- stance de Montevideo, soit courant sur l’herbe, soit meme sous des charognes. 3. B. elivinoides Curt. Trans. Lin. s0C. XVII (1838) p. 185 Tab. XV. fig. c. Tetraodes laevis Blanch. voy. au Si sud. Long. 17%, — El. 9y%, — Lat.” M. Mr. Curtis ayant deja donn& une description suffisante de cet insecte, je erois qu’il sera interessant de signaler les diffe- rences qu’il presente avec le B. speciosus. 4 - 360 ll est entierement d’un noir bleuätre. La dent du menton est plus courte, plus profondement excavee; les palpes sont un peu moins &pais, plus longs, mais leur dernier artiele est aussi nettement tronqu&; les antennes sont plus greles; le labre n'est legerement Echancer& 'qu’au centre; les deux im- pressions de la t&te sont plus larges, plus irregulieres; les yeux sont un peu plus saillans. Le corselet est un peu plus large que long; le bord anterieur est beaucoup plus deprime vers les an.les qui sont moins saillans; les cötes sont moins arrondis; l’impression transversale de la base est profonde et bordee en arriere par une sorte de bourrelet. Les &lytres sont :ovales, plus courtes et proportionnellement plus larges, marquees de stries tres fines, dont les 3 premieres seules sont distinetes de m&me que la base et l’extremit& des deux sui- vantes; la partie posterieure des elytres est plus rugueuse; les: points le long du bord marginal sont plus nombreux et leur serie n’est pas interrompue au milieu comme chez le B. speciosus. Les dents en dessous des cuisses anterieures sont un peu: meins nombreuses; les tibias sont plus distinete- ment elargis et un peu plus prolonges; la pointe du proster- num est plus profondement canaliculⅇ les &Episternes - du metathorax sont un peu moins carres; les deuxieme, troisieme et quatrieme, segmens qui, chez le speciosus, ont deux points de chaque cöte du milieu, en ont ici 4; la ligne de points piliferes qui borde l’extremit6 du dernier segment ext continue et non interrompue au milieu. Port Famine. Je n’en ai vu qu’un seul individu appartenant A Mr. de Chaudoir *). Troisieme section. Arathymus Guer. Rev. Zool. 1841 p. 188, (Baripus ayant les tibias anterieurs non dilates et les tarses semblables dans les deux sexes.) 4... B. parallelus Guer. (Cnemacanthus) voy. ie Mag. Zool. el. IX. pl. 227 f. Let Rev. Zool. 1841 p. 188. B. subsulcatus Sol. hist. nat. Chil. IV. 240. Cet. inseet de&erit d’abord par Mr. Guerin comme Cne- macanthus, est devenu plus tard le type du genre Ara- thymus, et plus recemment, Solier en a fait le sousgenre *) Je ne connais pas les deux especes suivantes qui ont ete de- erites par Mr. Waterhouse (Magaz. of nat hist. new ser. 1840 p. = 1. Card. longitarsis. 2. Card. Stephensii. 361 Odontomerus (hist. Chil. IV. 240), n’ayant pas remarque que le caractere sur lequel il fondait cette coupe (cuisses anterieures dentees en dessous) existe chez tous les Baripus. (voy. Chaud. B. M. 1361 p. 36). Chili (Valdivia). >» B. Bonvouloiri Chaud. B. M. 1861 p. 37 (tir. & p.). Chili. J’en ai examine deux individus dans la collection de Mr. de Chaudoir *). Tnemalobus Guerin. Le nom de Cnemacanthus ayant ete er&& par Mr. Gray (1832) pour une espece du genre Promecoderus &tabli par Dejean depuis 1829, ce nom doit disparaitre. L’insuffisance des caracteres indiqu&es par Gray a induit en erreur Mr. Brull& qui a plac& dans ce genre deux. insectes du Chili (1834). Plus tard (1838) Curtis a caracterise le genre Odonto- scelis er&& pour une espece (tentyrioides) identique & celle ant&erieurement decrite par Mr. Brull& sous le nom d’obsceurus. Mais ce nom, deja employ& par Mr. de Castel- nau pour un genre d’hemipteres ne peut non plus ötre admis, Le seul nom qu’il soit possible d’assigner au genre dent nous allons nous occuper est celui de Cnemalobus assigng en 1338 par. Mr. Guerin (voy. de la Favorite). Les noms de Scelodontis (Trans. Lond. XIX. 474) et de Scaritidea (Ann. ol.nat. hist. VIII. 206) proposes, l’un par Curtis, l’autre par Mr. Waterhouse ne lont ete que plus tard (1839 et 1842). Tete plus etroite que le corselet, rarement &largie en arriere, Menton ayant ses lobes luteraux tres arrondis sur les cötes et en dessus, avec l’angle interne droit. La dent centrale est large, rebordee, un peu aigu&. La partie laterale interne des lobes, ordinairement peu distinete, est ici tr&s apparente et assez large, et le prolongement posterieur de la dent se rel&ve tr&es distinetement de maniere & faire en quelque sorte suite & la dent mäme; une carene triangulaire tres visible s&pare nettement ces deux parties dont la premiere est beaucoup plus courte que les lobes lateraux, tandis que *) Voir l’addition & la fin de ce memoire. 362 la deuxieme les &gale presque. La languette, un peu elargie vers le haut, est tronquce au sommet oü elle porte deux poils ecartes; ‘les paraglosses, longues, etroites, unies & la languetie, s’en separent vers. le dernier quart et sont un peu plus longues, parfois beaucoup plus longues qu’elle Les mächoires sont assez faibles, tres aigu&s et arquees. Le der- nier article des palpes est subeylindrique, un peu retr&ei vers la base, &largi avant le milieu, trongu&e au sommet, un peu plus court que le troisieme; celui des palpes ‚maxillaires est plus court que celui des palpes labiaux. Mandibules plus courtes que la tete, Epaisses, triangulaires & la base, peu ar- quees, munies d’une dent obtuse vers le milieu. Labre court, tres arrondi sur les cötes, plus ou moins @chanere au centre. Antennes ne depassant pas le milieu du corselet, tres com- primees, ayant leurs articles presque carr&es (exe. Cn. Des- marestii), sauf le premier qui est gros, cylindrique, le deuxieme qui est plus eourt que long, et le troisieme qui est deux fois plus long; les articles 4 et suivans portent, de chaque cöte, un espace triangulaire occupe par des poils tres serres. De la base des antennes part une carene droite, obli- quant un peu exterieurement, qui longe les yeux, se re&unit au tubercule post-oculaire, et contre laquelle on voit deux ou trois gros points piliferes places les uns au dessus des autres. Les yeux sont ovoides, plus &troits vers le bas, enchässes en arriere. Corselet transversal, ordinairement en demi-cercle, non reborde au milieu de la "base, le bord lateral portant, dans sa moitie ant&rieure, une serie de gros points dont chacun &met un long poil roux. Le point lateral inferieur qui, chez les Broscides, est ordinairement situ& beaucoup plus haut que la base, semble ici &ire plac& vers les angles, parceque la base m&me est extr&mement peu prolongee. Ecusson tres large, triangulaire, ses cöt&s un peu arrondis. Elytres ovales ou oblongues, avec les Epaules tres arrondis et l’extr&mite non sinude; ordinairement assez convexes, presque lisses en dessus et munies d’une petite strie prescutellaire & la base du premier intervalle.. Les cötes sont tres deprimes; de l’epaule part un sillon tr&s profond et tres large qui, s’ecar- tant graduellement du bord externe, se prolonge en s’appro- fondissant jusque vers l’extremite de l’elytre; dans ce sillon, qui forme reellement la huitieme strie, on voit toujours une rangee de gros points plus ou moins: serres; plus vers l’inte- rieur de l’Elytre, on remarque souvent, dans les especes & elytres lisses, ‚une autre rangee de gros points, sur la place que devrait, oceuper la septieme sitrie, mais elle se borne fr&quemment & un ou deux points en dessous des &paules et a deux ou trois autres vers ‚le dernier tiers de l’elytre. De 363 plus, sur l’extremite du troisieme intervalle, on voit &Egale- ment un ou deux points l’un au dessus de l’autre. Mais tous ces points sont loin de se pr&senter avec regularit&; quelque- fois ils sont plus nombreux, quelquefois ils manquent com- pletement. La suture temporale n'est point distinete. La pointe du prosternum porte, & l’extr&mite, une rangee de Jongs poils. Les Episternes du me&tathorax sont plus longs que larger, de- primes; les epimeres sont plus convexes, presqu’en coeur, tres developpes, ‘et empietent fortement sur le cöte externe du premier segment de l’abdomen. Le metasternum est extr&me- ment etroit. Les troisieme, quatrieme et cinquieme segmens de l’abdomen portent une Jigne .de tres gros points piliferes, ordinairement interrompue. au milieu. Le dernier segment est simplement sillonn& le long de sa base. Les tibias anterieurs sont elargis au bout et prolonges obliquement en dehors en une forte saillie aigu&. Les 3 premiers articles des tarses anterieurs des 3 sont fortement dilates, garnis en dessous d’une double rangee de squammules; le premier en triangle plus long que large, les deux suivans tres cordiformes, trans- versaux, prolonges exterieurement. On peut repartir les Cnemalobus en 4 sections. I. Tete Elargie en arriere. Mandibules tres larges inte- rieurement un peu au dessous de leur extremite; celle de droite unidentee. Corselet transversal, large & la bare qui est tres arrondie et. sur une partie de laquelle se prolonge le sillon lateral. Eeusson plus large, nullement anguleux & l’extremite. Paraglosses beaucoup plus longues que la lan- guette. Episternes du me£tathorax larges et presque carre£s. Elytres striees. | II. Especes reunissant completement tous les caracteres du genre. Ill. Antennes ayant les articles allonges. IV. Palpes plus greles, rebord lateral des elytres for- mant brusquement un angle droit aux Epaules et occupant la base des stries 5 et suivantes, Elytres striees. | I. Section. l. C. suleatus Chaud. B. M. 1854. 338. Mr.. de Chaudoir..a:donn&e de7cet insecte une description tres detaillee, & laquelle il ne me reste rien & ajouter, si ce n’est que la couleur parait &tre, assez variable; j’en possede 364 un individu d’un cuivreux brillant en dessus, vert dore sur les cötes, et un autre entierement d’un beau ‘bleu violet. La marge du corselet, qui ordinairement s’arr&ie aux angles poste- rieurs, se prolonge ici le long de la base jusqu’au milieu de chacun des cötes de celle-ci. Les paraglosses sont tre&s etroites et depassent de beaucoup le corps de la languette. Les epi- sternes du metathorax sont plus larges et plus carres que chez les C. obscurus, eyaneus etfe. Cette espece se trouve dans les environs de Montevideo, sous les pierres, mais assez rarement; j’en possede un indi- vidu qui est arriv& de Buenos Ayres dans des laines. 2. C. pampensis nov. spec. Long. 15 — El. 9 — Lat 6), M. Beaucoup plus petit que le precedent; d’un violet tres fone& et peu brillant; le corselet est un peu moins large et beaucoup plus arrondi en arriere; le bord anterieur est plus faiblement sinue, les cöt&s sont moins deprimes, les @lytres sont proportionnellement un peu moins raccoureies, leurs stries sont moins profondes, surtout vers la base; les intervalles sont moins convexes; la cinquieme strie porte & sa base un gros point pilifere qui manque dans le sulcatus. Rapport& des Pampas du Chili par Mr. Germain. 2 in- dividus Z et 2 colleetion de Chaudoir. II. Section. Les deux especes que je place en tete de cette section font le passage des ©. sulecatus et pampensis aux eya- neus et obscurus. Les @lytres sont raccourcies et le cor- selet est transversal, & peine retreci en arriere. 3. C. eoerulescens Chaud. B. M. 1861 p. 37 (tir. & p.). .& Long. 17%, — El. 9%, — Lat. 7” M. 2 Long. 271 — El. 11 — Lat. 8M. Mr. de Chaudoir n’a connu que la 9. J’ai compare celle-ci au S que possede Mr. Comte de Mniszech; le & est d’un bleu un peu plus clair, plus petit; ses @lytres sont plus etroites, moins arrondies vers le milieu. Je dois ajouter que la petite strie que Mr. de Chaudoir signale & la base entre les troisieme et quatrieme stries, ne semble pas &tre con- stante; au moins elle ne se retrouve pas dans le deuxieme individu que jai examine. Tout le dessus de l’insecte est de m&me que chez le C. ceyaneus, couveıt d’une ponetuation extr&mement fine, un peu plus distinete sur la partie ante- rieure de la tete, Bolivie.. 2 individus & et 2. 365 4. C. Germainin. sp. Long. 19 a 24 — El. 10 a 12%, — Lat. 7% a 9A, M, D’un noir brillant, un peu plus terne chez la %. Le dessous est &galement noir, sauf le prosternum qui est bleuätre. la dent du menton est ereusee au centre. Les mandibules et l’Epistome portent & peine quelques tres petits points, & peine distinets. Le labre est chagrin&, tres arrondi sur les cötes, canalicul& au centre. L’epistome porte ordinairement, en avant, 93 sillons courts et bien marques. Les yeux sont moins saillans que ceux du eyaneus et plus que ceux de l’obscurus. Le corselet est tres large, completement trans- versal, & peine un peu retreci en arriere, tres largement echanere en oval et & la base; le rebord lateral est £Epais; il s’elargit graduellement depuis le milieu jusqu’& la base oü les cötes du corselet sont fortement deprimes. L’impression transversale posterieure est plus profonde que chez le eya- neus, ce qui donne plus de relief au bourrelet de la base. Le sillon longitudinal est assez fin, plus profond & la base, interrompu sur l’impression transversale post£rieure. Les elytres sont assez convexes; elles pr&esentent la forme d’un carr& un peu long dont to::s les angles seraient arrondis; elles sont tronquees & la base avec les &paules arrondies, mais nullement deprimees; le bord lateral est tres distinete- ment sinu& en dessous des Epaules; l’extr&mite est tres large, tres arıondie, nullement retrecie; la region humerale est tres convexe; elles sont encore plus lisses que celles du C. obseu- rus, car ce nest qu’& l’aide d’un tres fort grossissement que chez certains individus on peut distinguer de fuibles traces de stries. La ponctuation du sillon maıginal est un peu moins serrce que clıez le C. eyaneus; le sillon qui remplace la huitieme strie est plus prolond, surtout en arriere; les quel- ques points paralleles & ce sillon qui existent chez l’obseu- rus vers la derniere moitie des Elytres sur la septieme strie, ne se remarquent chez aueun des individus du Germaini que j’ai examinds; on ne voit que 2 ou 3 points places vers l'extremite pres du troisiöme intervalle. Le prolongement externe des tibias anterieurs est fort et plus allonge que dans les e-peces voisines; chez quelques in- dividus la ligne de gros points sur les troisieıne, quatrieme et cinquieme segmens abdominaux n’est pas ATS au milieu. Mr, de Chaudoir possede 5 individus rapportes du Chili par Mr. Germain. J’en ai moi-meme deux venant de San- tiago; l’un d’entre eux est remarquable en ce que le rebord du corselet &tant plus relev& vers la base, le corselet y pa- rait plus etroit; toutes les stries, bien que tres fines, sont 366 parfaitement distinetes dans toute leur: &tendue et les inter- valles sont couverts de petites stries transversales; je suis d’autant moins dispos€ & attacher beaucoup d’importance & ces anomalies, qu’un deuxieme individu pris dans la m&me loealit& est identique aux individus typiques. 5. :0.,Gayıın. sp: Long. 20 — EI. 11%, — Lat. 8, Mr. de Chaudoir possede un Cnemalobus provenant de la collection Solier et portant le nom que je lui maintiens. Sa couleur, en dessus, est aussi terne que celle de l’obscu- rus; le dessous du corps et les cuisses sont d’un noir bleu- ätre brillant; les elytres sont tout aussi eourtes que celles du Germaini, mais un peu moins larges, un peu moins con- vexes; les &paules sont moins dilatees, moins arrondies, mais elles le sont cependant plus que celles du eyaneus. Le sillon formant la huitieme strie est beaucoup moins profond que chez le Germaini; sur la septieme strie, on ne voit & la base que deux points trös distans et 4 & la partie poste- rieare; il n’en existe aucun sur le troisitme intervalle; le surplus des elytres parait &tre absolument lisse et e’est seule- ment sous un tres fort grossissement que l’on distingue quel- ques vestiges de stries et quelques petits points. Le corselet a & peu pres la forme de celui du eyaneus, cependant il est plus large et un peu plus arrondi sur les cötes; le rebord lateral est plus elargi des le milieu et il est moins releve a son extremite inferieure. Le sillon longitudinal est plus finement marqu& dans toute son etendue. L’epistome n'est que faiblement ponctue; les mandibules sont semblables a celles de l’obsceurus. Note comme venant du Chili, sans indication plus pre&cise. 6. C.iabbreviatus n. sp. Long. 16 — El. 8%, — Lat. 61, M. Entierement d’un noir brillant. Elytres larges, ovales, ä& peine un peu retrecies en avant et en arriere; les Epaules sont largement arrondies; les stries sont tr&s distinetes, larges bien que peu profondes; la .septieme strie ne 'porte qu’un seul point vers la base et aucun en arriere; l’extremite des elytres est distinetement rugueuse. Le corselet est transversal, a peine un peu plus 6troit vers la base: qu’aux angles ante- rieurs; le. sillon qui longe le rebord, externe s’&largit des le milieu; vers la base, il est plus large. que chez le cyaneus et ie rebord, aux angles posterieurs, au lieu d’etre releve ‚comme dans .cette espece, est au contraire aplani. Les man- 367 dibules ne portent pas de stries; l’&pistome est & peine tres legerement ponctue. Comme je ne connais qu’un seul individu (3), ce n'est pas sans hösitation que je le signale comme constituant une espece. Cependant, je ne pourrais le rapporter & aucune des especes connues. Chili. Collection de Chaudoir. 7. C. obseurus Brull& hist. nat. Ins. IV. 374 (1834) (Cnemacanthus). Odontoscelis tentyrioides Curtis Trans. Lin. soc. XVII 187 (1838). 9. Baripus aterrimus Chaud. B. M. 1836. Long. 16 & 22 — El. 9Y, & 12 — Lat. 6 2 8%, M. 8. C. eyaneus Bıulle |. e. p. 373. Long. 21 — El. 11%, — Lat. 8 M. Ces deux insectes &tant tres voisins l’un de l’autre, je crois devoir etablir entre eux un parallele. Maigr& quelques variations individuelles, la taille du C. eyaneus est en general plus grand que celle de l’obsceurus; la coloration du dessus est plus brillante dans les deux sexes; les elytres sont plus longues, plus parall&eles; le corselet est un peu moins retreei en avant, le rebord est plus large et plus relev& vers la base; les mandibules sont plus distinete- ment striees interieurement; le derriere de la tete, le cor- selet et les &lytres sont parsemes de points extr&mement pe- tits; en dessous, tout l’insecte est d’un violet parfois un peu fonee, plus ou moins verdätre; la marge du corselet et celle des elytres sont ordinairement bleuätres. L’obscurus est en dessus d’un noir .assez terne, en des- sous d’un noir brillant ayant ordinairement des reflets ver- dätres sur les eötes du corselet. Les mandibules sont pone- tuces en dessus comme dans Je eyaneus, mais elles sont rarement striees interieurement,. el lorsqu’elles le sont, c'est moins profondement; dans les deux especes, le labre est cha- grine et l’epistome est fortement ponctud. Le corselet de l’obseurus est plus arrondi sur les cöl&es et son rebord est beaucoup plus regulier; vers la base, il est simplement un peu plus &pais; la base est moins deprimee; en dessous, le revers du bord marginal est notablement plus £troit au milieu. Les elytres sont plus eourtes, un peu plus ovales; leurs stries sont encore moins distineles; parlois cependant, ‚elles sont mieux marquees, mais toujours tres peu profondes, ct encore moins ponetuees. Chez l’une et l’autre espece les points du sillon marginal sont souvent plus &cartes vers le milieu; ceux 368 de la septieme strie consistent ordinairement en 2 points vers la base et 3 ou 4 vers l’extremite. Parfois eependant le nombre de ces derniers va jusqu’a 6 et celui des points de la base jusqu’& 5, ce qui forme alors une serie ge seulement au milieu. Un individu du eyaneus, fesant partie de la eoltedtjen de Mr. de Chaudoir offre cette particularit& que les gros points lateraux du corselet sont places sur la marge m&me de sorte que celle-ci semble &tre erenelee; mais cet aceident ne se presente que d’un seul cöte; l’autre est normal. Je rapporte au cyaneus 2 individus de la m&me collec- tion, tres petits (16 mill.) ayant toutes les stries bien di- stinetes; l’un d’eux a le corselet plus arrondi en avant. Les C. obseurus et cyaneus se trouvent partieuliere- ment dans les environs de Santiago et de Valparaiso. III. Section. 9. C. Desmarestii Guerin voy. de la Favorite (1838) pl. 226. Long. 26 — EI. 13%, — Lat. 10%, M. La longue et tr&s exacte description donnee par Mr. Gu£- rin me dispense de la recommencer. Je me bornerai & sig- naler les caracteres qui doivent faire placer cette espece & part des autres Cnemalobus. Le labre est plus large en avant, moins arrondi sur: les cötes, plus profond&ment Echanere. Les antennes sont beau- coup plus minces; chacun de leurs artieles est plus allonge. Les derniers articles des palpes sont un peu aplatis en dessus; les yeux sont gros et saillans.. Le vertex porte de clıaque cöle une impression courte, profonde, irreguliere, qui s’etend jusque sur l’epistome. Le corselet est faiblement echanere au bord anterieur; le rebord lateral est peu £pais; & la base, il se recourbe en crochet; la gouttiere qui le longe interieure- ment est large, surtout en arriere; elle ne porte qu’un petit nombre de points, qui sont plus distans les uns des autres que d’habitude, elle se r&unit, le long de la base, & l’im- pression transversale, qui est profonde Jusqu au milieu ot elle s’interrompt. Les es ont & peu pres la m&me forme que celles du C. Germaini, en ovale tres court, large aux epaules qui sont tres arrondies et un peu retrecies en arriere. Le sillon qui remplace la huitieme strie est beaucoup moins profond que dans les autres especes; les points tuberceuleux qu'il renferme sont un peu plus petits; les gros points 'oceu- pant le sillon marginal sont extr&mement peu nombreux, tr&s ecartes et il n’y en a ni vers la base ni vers l’extremite. 369 La serie de points situee sur l’emplacement de la septieme strie est & peu pres continue; elle se compose de 8 ou 9 points presqu’egalement distans les uns des autres. Independamment ‚des points de l’extr&mite du troisieme intervalle qui sont au nombre de 3 ou 4, on en voit une serie de 4 ou 5 sur la derniere moitie de 1a premiere strie; enfin, il existe un point isol& vers la base de chaque Elytre, un peu plus pres du bord lateral que de la suture. Le prolongement externe des tibias anterieurs n’atteint pas l’extr&mit& du premier article des tarses, tandis qu’il la depasse notablement dans les autres esp£ces. Par sa grande taille, la largeur et la coloration verte du sillon lateral du corselet, la ponetuation anormale’ des elytres et surtout par la longueur des articles des antennes, cette belle espece est parfaitement distinete de toutes les autres. Je n’en ai vu qu’un seul individu 2 venant de Cordova et appartenant & Mr. de Chaudoir. Il est plus petit que le type, auquel Mr. Gu£rin assigne une largeur de 30 mill. IV. Section. 10. C. striatus Waterh.*) Mag. of nat. hist. ‚new ser. IV. 356 (Odontoscelis). Long. 22 — El. 12, — Lat. 8 M. L’insecte est d’un noir profond avec une tre&s l&gere teinte violacee en dessus. Les palpes, les antennes ct les tarses sont bruns. La dent du menton est aussi elevee que les lobes lateraux; les palpes sont plus greles et ont leurs ar- ticles plus allonges que dans les autres especes. Les mandi- bules sont semblables & celles du C.obseurus, mais simple- ment un peu rugueuses et nullement ponctuees; le labre est court, faiblement &chanere au milieu et il ne porte que 4 points piliferes; les antennes ont leurs artieles plus &troits et un peu plus allonges. L’&pistome ne porte que des depressions peu distinetes; il est parseme de quelques tr&s petits points & peine perceptibles. La tete est completement lisse; les yeux sont plus saillans que dans les autres esp&ces. Le cor- selet est beaucoup plus Etroit, & peine un peu plus large que long, un peu plus &troit en arriere qu’en avart, plus faible- ment &chancer& en avant et en arriere;. tres convexe, ayant les cötes, surtout en avant, tres deprimes; les eötes ante- rieurs, jusque vers le milieu, sont simplement obliques et tres *) Solier (Hist. Chil. p. 191) attribue cette esp£ce a Mr. Guerin (voy. de la Favorite). L’erreur est @vidente. Il cite comme syn. le Cardiophthalmus longitarsis Waterh. 25 ‚370 peu :arques; 'ils sont beaucoup plus :arrondis,en arriere. Le ‚rebord marginal est tr&s etroit; il s’epaissit vers la’ base oü ‚il. est releve comme dans l’obscurus; le sillon qui le ‚longe ‚a encore moins, de largeur que. dans. cette derniere espece; ‚il est ponetu& de m&me, mais les poils sont roux et non noirs. L’impression transversale posterieure est plus profonde ‚que dans toutes les autres especes; elle est assez rapprochee de la base, parallele & celle-ci, non interrompue:'au milieu ‚et & ses deux extremites; pres des angles, elle se relöve en forme de fossette oblique et profonde; on ne voit -qu’une faible trace de l’impression ant&rieure; le sillon longitudinal, tres. peu distinet, s’arr&te avant la base dans une depression triangulaire. Les elytres sont oblongues, convexes, un peu plus. larges & la base qu’& l’extremite, fort peu Elargies sur les cötes; les epaules sont: tres arrondies et nullement: de- ‚Primees. Le rebord marginal est &troit; au dessus de l’&paule, il forme. un crochet et se prolonge le long de la base jusqu’a la naissance de la einquieme strie; les stries sont toutes pro- fondes et assez fortement ponetuees, surtout vers l’extr&mite, la huitieme porte une serie continue de petits tubercules, par- tant de l’Epaule et se prolongeant jusqu’a peu de distance .de l’extr&mite; les points tubereuleux de la strie marginale, surmontes de longs poils roux, sont assez distans vers le milieu. Il n’existe ‚pas de strie prescutellaire. Les pattes sont un peu moins fortes que dans les autres, especes, .'et les poils. qu’elles &mettent sont plus longs. Le prolongement! ex- terne des tibias anterieurs est un peu plus coürt.. Chili (Illapel Santa Rosa). 1 ind. colleetion de Chaudoir. L’individu sur lequel j’ai fait ma deseintien . differe quelque peu de ceux que Mr. Darwin a rapportes de Bahia Blanca: (Patagonie septentrionale) et qui ont &t& examines par Mr. Waterhouse; chez ces derniers l’impression -transvei'sale posterieure du corselet est tres faible; les stries' des. elytres ne: sont point ponctu6es .et l’extr&mite de chaque elytre porte 3. gros points... Mr. Waterhouse signale bien la ligne, de points existant le long du bord externe, mais il’ ne parle pas de la serie de points ocelles qui existe dans la huitieme strie. Mr. Waterhouse a encore deerit: 1. ©. Darwinii. 2. ©. Curtisii. 3. O. substriatus. “ Je n’ai pas vu ces insecles et ne puis.que renvoyer ä leur description. MER 3 Gnathoxys Westw.' Arcän. ettom. T. sul 43) D 9. ; Menton. ‚&ehanere. en „Jemi- Bela, eu sans ancune, nace de au! milieu de:ses lobes arrondis.:na sul : . . Languette. tronquede‘ au sommet; ‚prolongee » En sa are Tem en. une. tr&siforte, carene, ‚arrondie, sur !les.. eötes. Les: ‚paraglosses ‘sont .libres ‚au somamet; en massue; {n&s Iren, ne.depassant. pas Ja languette. er Les mächoires. sont ‚arquees, Echt a arınees'. ne I poils. intörieurement;, le. ‚dernier. ‚article..des- lobes: externes ;est Epais,, arqu6,.un..peu ‚concave ‚en. dessous, arrondi en Era un peu dilate au milieu, tronqud & lextremite, ; » Le; penultieine artiele des palpes. labiaux: est: Dresgäe ey- lindrique „un: peu,.dilate vers llextremite,..un ‚peu plus; Jong que le. en qui, est,,tres fortement seeuriforme.:Le penkl- tiöme artiele ‚des palpes. ‚maxillaires est. triangulaire allong£, deux. fois et ‚demi. plus.court que le.dernier qui est,semblable au dernier: des; palpes, labiaux,.,; Chez,.la 2, les; derniers; Alr ticies. des palpes: sont), simpiement Sylindriques, et 'tronqußs.;;: Les! antennes 'atteignent '&'peine le’ milieu.dü' corselet; leur epaisseur et la forme' de’ leurs» article. 'est-' ‚variable; la pubescence ne commence'quau quatrieme artiele;: le troisime re seulement quelques'poils & l’extremite., > =. ü Les mandibules sont tr&s £paisses; presque: droites et: en acuminees ‚au bout,‘non dentees: interieurement. ‘> .unm:® Le labre. est ‚Schaner6 au) milieu, ayrandiı sur: les eötds, sillonne au milieu. ; 'ö | A i La tete, ordinairement Sg Ale „wei le corselet, est cependant, &largie, en „arriere. | 2449920 | ‚. Le corselet, tr&s convexe, ‚est Ach ou moins ne plus ou, moins, 6trangle, vers, sa base, Le,deuxieme. point pililre marginal est ‚situ& un peu au dessous, du. ;milien.:..Le dong.'du bord. externe ‚et, parallelement & celui-gi,! on. ‚remargue: un espace releve&, en..forme. de: bourrelet ‚plus ou. meins; -distinest qui s’arr&te au point de ‚retrdeissement. vers;;la base, otı.il est contourne par une depression simulant les fossettes läte- rales ordinaires du corselet. Les Elytres sont en carr& plus ou moins allonge, avec les epaules: et l’extr&mite tr&s arrondies; elles ne portent "pas de stries regulieres, mais des’ granulations ‘ou des rangees de fos- settes plus ou moins interrompues, plus ou 'moins confluentes; Les epimeres ‘du Prosternum s’elargissent graduellement depuis’le cöt& lateral jusque vers la hanche; Abs epimeres du mesosternum sont tres &troits; le metasternum est €gale: ment tr&s etroit, ses’ Episternes sont larges, EOUEEn, cars, Les pattes sont courtes et fortes, deartdes A Ieur "naig! 25* 372 sance. Les tibias anterieurs se dilatent & leur extremite ex- terne en une dent tres forte, tr&s longue et horizontale; vers le milieu de la jambe on voit deux autres dents semblables, mais de moiti& plus courtes. Les tibias intermediaires sont tr&s rugueux, poilus et termines ext@rieurement par une dent longue, plate, obtuse et dirig&e vers le bas. Les tibias poste- rieurs sont &galement tr&s rugueux et parseme&s de poils raides. Les trochanters post&erieurs sont @pais, ovoides. Les tarses sont semblables dans les deux sexes; leurs deux premiers articles sont en triangle court, prolonges exterieurenent en pointe; les troisieme et quatrieme sont simplement triangu- laires. Les Gnathoxys ont d’abord &te places parmi les Sca- ritides, & raison surtout de la denticulation externe de leurs tibias anterieurs.. Moi-m&me j’ai admis ce classement alors que je ne connaissais que les caracteres indiques par Mr. Westwood. Mais aujourd’hui, la veritable place de ces in- sectes ne peut plus &tre douteuse; ils n’offrent ni le prolonge- ment jusqu’aux hanches des epimeres du me&sothorax, ni les sillons antennaires qui caract&risent essentiellement les Scari- tides; ils presentent au contraire tous les earacteres des Bro- seides, oü ils forment un groupe que distinguent la disposition horizontale des dents des tibias anterieurs, le prolongement externe et aigu des premiers artieles des tarses et la sculp- ture singuliere des Elytres dans la plupart des especes. Les Gnathoxys semblent habiter plus partieulierement l’Australie oceidentale, cependant on en a signal& deux dans la Nouvelle Galle du sud. Ces insectes sont restes jusqu’a Present trop rares pour qu’il ait &t& possible de confronter un nombre suffisant d’indi- vidus de chaque espece et de s’assurer ainsi jusqu’a quel point on peut compter, dans ce genre, sur la stabilite de ca- racteres tels que la taille, la forme du corselet, la longueur et la sculpture des elytres. Plusieurs des especes auront done besoin d’une revision ulterieure. On peut repartir les Gnathoxys en deux groupes: I. Especes & corselet brievement pedoncule, ayant le long de la base un sillon bien margque. ll. Especes dont le corselet n’est pas brusquement re- treci vers la base en un pedoncule distinet. La base n'est pas rebordee, au moins au milieu. Le corselet a beaucoup d’analogie avec celui des Pro- mecoderus. 373 J. Section. 1. Gn. granularis Westw. l. e. p. 23 fig. 2. Gn. Blissii Mae Leay Trans. of the ent. soc. of N, S, Wales cinquieme cahier. Long. 233—28 M, EI. 12%,—15 M. Lat. 9—-11Y, M Noir, avec le dessus de la tete, du corselet et des ely- tres d’un bronz&e un peu obsceur tres brillant et la marge ex- terne des &Elytres plus ou moins verte. Les antennes sont tres greles en egard & la dimension de l’insecte et diminuant sensiblement d’epaisseur a partir du milieu; elles sont fili- formes, composees d’articles un peu aplatis, en triangle tre&s allonge, le deuxi&me est un peu plus court que le troisieme et egal au quatrieme. L’epistome est tres convexe au milieu, presque carene, marqu& d’une impression oblique de chaque cöte. Le vertex est assez inegal, bomb& au centre. Les yeux sont tr&es peu saillans et le tubercule post-oculaire tout & fait nul. Le corselet est un peu moins large que les elytres, trans- versal, tres convexe. Le bord anterieur est tronque. Les cötes, presque droits dans leur partie ant&rieure, se retr&eissent vers les angles anterieurs qui sont avanc&s; plus bas que le milieu, ils s’elargissent et s’arrondissent jusqu’au dessus de la base, oü ils se retr&cissent subitement et se redressent ensuite pour former les angles qui sont tre&s droits. La base est sinuee, un peu echancree au centre, rebord&ee. Le bord mar- ginal est crenel&, longe par un large sillon, au del& dugquel le corselet se releve en une sorte de bourrelet qui, lui-m&me, est vaguement crenele.e Toute la surface est parfaitement lisse; le sillon longitudinal est peu enfone&; il part de la base meme, mais il ne depasse pas l’impression transversale ante- rieure, laquelle est peu profonde de m&me que l’impression posterieure. L’&cusson est tres large, arrondi en arriere, biponetue. | | Les elytres forment un ovale tres court, tres arrondi aux Epaules et en arriere (oü elles sont un peu Elargies); le milieu du bord lateral est presque droit; tout le dernier quart de leur surface et leur moiti& externe sont couverts d’une granulation tres forte; la partie centrale ainsi que la region anterieure sous l’&cusson sont completement lisses, mais cou- verts de tres petites stries ondulees. ® Le prosternum est tres large entre les hanches; sa isornie est bifurquee. Le dernier segment de l’abdomen porte & l’extr&emite de fortes stries irregulieres. Les tibias anterieurs ont, en dessus, une rangee de gros points piliferes. Les tibias interm£&diaires portent plusieurs 374: rangees de points semblables; les tibias post£rieurs, arquee dans les deux sexes, ne sont point, dilates a Vextr&mite. Port Essington. ° Swan River. 3 ‚individus® 3 et nr col- Isetion deChaudoir. 4 N 2. 6n-THregulatis Westw. Lie. . Bl PR: R 3. ‚ Long. 17 — Bl. 9: u. ntag tl. Mill are D’un..noir ;ä Beine un peu bronze en dessus, Les’ man- dibules sont ‚plus fortes que chez le gı anularis; les antennes, plus. &paisses, ‚ont. Jeurs‘.7. derniers.articles. plus courts, ; L’ele- vation..centrale de l’E&pistome. est profond&ment divisee par un sillon ‚longitudinal, ‚La tete, profond&ment sillonnee, de chaque cöbe,; ‚porte. en, arriere .des'yeux un sillon transversal ‚qui, est d..peine; distinet,.au milien; le tubercule ae esang et ‚saillant. | | AR FRIN.C. i Le.eorselet est. 'tres convexe,,.un peu retndei, en! Ara N arrondi vers. la base; les eÖötds- sont presque droits a leur moitie anterieure; le bord anterieur est tronque,' les angles sont un peu saillans; le rebord lateral, elargi,et. releve en avant,..est; erenel& et: 4-ponetue. dans sa, premiere mieoitie; il.porte ‚e£galement trois.gros points piliferes. dans, sa. moitiß, posterieure; il. se. -rötreeit fortement un’ peu.au, dessus de la base..et.,se. redresse ensuite pour former.les:angles posterieurs qui. sont droits; il se prolonge. le ..long‘,de la. base,iquisest relevee. en.une sorte, de: bourrelet.... Le, sillon. longitudinal est; distinet depuis la ‘base jusqu’& l’impression. transversale ante-. rieure; l’impression de..la' base .n’est.. nullement,, deprimee; toute ‚la surface..est eouverte de rides transversales,isauf.,en; ayant. et ;en.arriere ol. elles sont. longitudinales. ar he u. LES elytres: sont ..en. ovale tres court; des ‚epaules,. arron-! dies, ne »sont.. point ‚deprimees . comme chez, Je:Gn. granu- laris;- on’ n’y.„distingue. pas..de. stries,: mais seulement. des: range; frequemment interrompues de. gros, points: souvent, confluens; la premiere de ces rangees ne porte que,3.ou 4 points- tr&si.espaces;. la: deuxieme en a,&-peu. pres le.double et; quelquesi-uns. d’entre,, eux''sont 'geminds; „les.troisieme „et quatrieme,. ‚les! einquieme', et ‚sixieme sont Tapprochees, par: paires et.les, points.se confondent souvent; Ja. partie externe, de.'ehaque @lytre. et le dernier: quart sont -couverts-de fortes sranulations. | Tarrätgte Le prosternum est fortement ponetu& et chaque! point emet,un long poil’roux;. Ja pointe est; clargie et tronquee & Vextremite, sillonn&ee au milieu... Les.9 premiers ‚segmens de: Yabdomen portent interieurement; des: stries: longitudinales un peu; ‚ondul6es;.le .dernier sBgmeni est. entierement' couvert de stries. dtansyersales- ai mısini anidir u. yirlig 375 Toutes les euisses sont marquees de gros points piliferes. Les dents des tibias anterieurs (lesquels sont assez plats et quadrifoveoles en dessus) sont plus courtes et plus obtuses que chez le granularis; on remarque des traces d’une troisieme dent en dessus des deux autres. Les tibias poste- rieurs sont plus &largis & leur extr&mit& externe. Port Essington. 1 individu %, colleetion de Mniszech. 3...Gn. obseurus Reiche Rev. zool. 1842. 11. Long. 13%, — El. 7Y, — Lat. 7 M. ' Tres voisin. de l’irregularis, dont il differe par son corselet''beaucoup plus arrondi sur les cötes, dont le bord an-. terieur est plus &ehanere, le rebord marginal beaucoup moins elargi aux angles anterieurs. Les £elytres sont notablement plus courtes, & peine plus longues que larges; les Epaules sont un peu plus arrondies; les six premieres rangees de points sont assez reguliörement disposees ‚par paires. , Les dents externes des tibias ant&erieurs sont assez obtuses, surtout la dent superieure qui est tres faiblement indiquee. J’ai sous les yeux le type de Mr. Reiche, appartenant aujourd’hui & Mr. de Chaudoir. Il vient de la riviere des ee gi 4. .Gn. insignitus Mae Leay Trans. 'of the entom. soc. of. N. 8. Wales 1. (1864). Long. 15 — EI. 81, — Lat. >. ‘Noir, legerement bronz& en dessus; d’un bleu violet me&tallique :en dessous, sauf les &pisternes du prosternum. Le: dernier article des palpes, chez le 3, est triangulaire, mais: moins large que chez le granularis. Les antennes sont semblables & celles de l’irregularis; les mandibules sont‘ plus courtes; la tete est plus &elargie en arriere, plus lisse, impressionnee de m&me; les tubercules Pe sont "beaucoup moins saillans. Le corselet est presque carre, ses eötes sont & peu pres droits jusqu’au retrecissement de la base oü ils sont fortement arrondis; les angles posterieurs sont moins marques que chez l’irregularis; le bourrelet de la base est plus &pais, la base elle-m&me est beaucoup plus deprimde; l’impression transversale anterieure est plus marquee, le sillon longitudinal l’est,. plus faiblement. ‘ Le bord anterieur est sinue; les angles sont faiblement avances; on ne voit le long de la marge ex- terne que les deux points lateraux ordinaires. Les elytres sont‘oblongues, subeylindriques, de m&me largeur aux deux extremites; les epaules sont tres arrondies, mais plus depri- 376 mees que chez l’irregularis; le prolongement de la marge laterale.le long de la base est plus court; les series de points sur ‚les ‚elytres sont beaucoup plus confuses; la premiere, vers la. suture, est composee. de quelques points 'reli&s par des stries irregulieres; la deuxieme et la troisieme sont analogues, mais plus larges; on ne .distingue plus de; rangee un peu reguliere jusqu’au bord externe qui est granuleux dans sa deuxieme moitie de m&me que l’extr&mite des &lytres. Les pattes sont semblables & celles du Gn. granularis sauf que .les tibias posterieurs se terminent par un renflement plus prononce et que les tibias anterieurs sont bidentieules en dessus, independamment des dents externes.. La-pointe du prosternum est large, tronquee & l’extremite, sillonnee au centre. Australie septentrionale. 1 individu coll. de Chaudoir. IV. Section. i .5. Gn. eicatric’osus Reiche Rev. zool. 1842. 121. „Long. 12 — El, 7 -- Lat.5 M. D’un noir bronze; la base des antennes est parfois brune. La tete est. Elargie en arriere. :Les antennes sont semblables a celles du Gn. irregularis; l’el&vation centrale‘ de l’epi- stome est Echancree en avant par un court sillon; de ehacun des deux points lateraux part un sillon droit, large et pro- fond -qui s’etend jusqu’au vertex et s’y arr&ie brusquement en face du milieu des yeux. Les- tubereules post-oculaires sont aussi larges que le quart des yeux, peu saillans. Le .corselet est en ovale tres court, un peu &largi vers le quart. anterieur,, oü les cötes sont moins arrondis;:le bord anterieur est .tronque au milieu, legerement sinu& sur les cötes;'.les angles anterieurs sont tres deprimes, droits, mais avec la.pointe obtuse: le rebord lateral y est un peu plus large et plus relev&; les angles posterieurs sont &galement tres fortement deprimes, parfaitement droits. : L’impression transversale posterieure est assez profonde, parallele &: Ja base, s’arr&tant avant les cötes du corselet; l’espace compris entre le, bord. anterieur et l’impression transversale est un peu relev&; le sillon longitudinal est bien marque et natteint ni la base ni l’extr&mite. Les .elytres sont ovales, peu retrecies, mais arrondies aux epaules et & l’extremite, tres inegalement ponctuees; on peut cependant distinguer les trois premieres rangeesıde gros points plus ou moins group6s, plus ou moins larges et profonds; vers les cötes; les points sont un peu mieux alignes; la strie marginale est ‚negulierement et fortement ponetude; lextre- mite des. elytres: est granuleuse. 377 Les cötes et la pointe du prosternum portent quelques gros points &mettant de lungs poils roux; la pointe est large, canaliculee, presque bilobee, chaque lobe &tant tres arrondi. Le me&tasternum est tres etroit. Les deuxieme, troisieme et quatrieme segmens abdominaux portent vers le milieu, & leur bord anterieur, une rangee de 5 ou 6 gros points piliferes. Les cuisses anterieures sont assez larges au milieu, pluri- ponctuces. Au dessus des deux dents superieures des tibias anterieurs on en remarque une troisieme plus petite, et le dessus des tibias est faiblement bi-denticul&. La dent qui termine les tibias intermediaires est prolongee et assez aigue; les tibias posterieurs se terminent en dessus par un renflement prolonge en forme ‘de dent obtuse. ' Riviere des Cygnes. 3 individus Z et 9. J’ai examine le type de Mr. Reiche. 6. Gn. Mac Leayin. sp. Long. 11 — El. 6%, — Lat. 4%, M. D’un bronze un peu plus verdätre que le ciecatricosus; plus petit; palpes et antennes bruns. Le corselet est un peu plus etroit, moins arrondi au milieu des cötes, un peu Echaner& au bord anterieur. Les Elytres sont un peu moins larges en avant et les &paules sont plus deprimees; la sculpture est a peu pres la m&me, seulement on n’y remarque pas de petits points parmi les fossettes. Les tibias anterieurs ont 3 dents bien marquees vers le milieu du cöte externe et deux tres petites en dessus. La dent qui termine les tibias intermedi- aires est aA peine prolong£e. Riviere des Cygnes. 1 individu $ communique par Mr. vom Bruck. 7. Gn. Westwoodin. sp. Long. 11%, — El. 6 — Lat. 4%, M. D’un bronz& clair, palpes et antennes bruns. Le dernier article des palpes maxillaires du Ö est large et tronque, mais non securiforme, tandis qu’il est fortement s&ecuriforme aux palpes labiaux. Les yeux sont assez greles. Le corselet est plus r&tr&ci & la base que chez le Gn. Mac Leayi, les Elytres sont notablement plus courtes, un peu plus larges vers l’extremite qu’en avant, moins arrondies sur les cötes, avec les Epaules plus deprimees. Elles sont lisses & la base, ponctuees assez regulierement vers le cöte externe, granulees a l’extr&emite; elles portent au milieu quatre rangees de gros points plus ou moins interrompues; les deuxieme et troisieme rangees offrent ces points r&unis dans deux ou trois depressions fov&iformes. La dent superieure 378 des tibias anterieurs est plus faiblement indiqu6ee que dans l'’espece pr&eedente. | Petroit du Roi Georges. 1.5 collection de Chaudoir. Outre ces sept especes de Gnathoxys que jai pu examiner par moi-m&me, on en a encore deerit quatre autres que je ne connais pas: humeralis, barbatus, submetal- lieus et tesselatus. | 8 Gn. humeralis Mac Leay Trans. of the entom. soc. aan. Wales 19.150, Long. 71, — Lat. 3 lin. Cette espece appartient & la me&me section que le Gn. insignitus; le corselet est plus lonx que large, couvert de ides onduldes, marqu& de chaque cöt& de deux faibles de- pressions. Te, elytres sont lisses a la base, granulees & l’ex- tremite; leur milieu porte trois rangees de foveoles irr&gulieres et plus ou moins ponctu&es. Les tibias anterieurs, portent exterieurement des traces d’une troisieme dent au .dessus. de celles du milieu. Australie m&ridionale. 9. Gn. barbatus Mac Leay l. c. p. 151. Long. 6 — Lat. 2, lin, Tete faiblement penche&e; les. cötes de la. 'bouche min de poils nombreux et assez longs. Le corselet est long; le sillon longitudinal est tres faible, sauf en avant oü il est pro- fond, et vers la base oü l’on remarque une, depression -ponc- tu&e. Elytres lisses a la base, granulees & l’extr&mite, por- tant au milieu quatre rangees de depressions dont le fond est ponciue. La dent terminale des tibias intermediaires est obtuse et parait un peu denticulee en dessous. Australie m£ridionale. 10: Gn. submetallicus Mae Leay |. c. P- 152. lo 6%, — Lat. 2"), lin. Le carsetek est considerablement plus long ug large, avec les cöles paralleles vers la base. Les elytres sont gra- nulees A l’extr&mit® et portent 4 rangees de depressions plus ou moins ponctu&es. . Australie meridionale. 14.05 Gn: ee Mac Leay . ce. p. 152. Long. 6 — Lat. 2%, lin. Neir, un peu terne. Corselet allong£, portant un point peu marque a egale distance du bord lateral et du sillon cen- 379 tral. Les elytres sont couvertes de larges mailles entre les- quelles on voit des points. Les tibias anterieurs ne sont pas dentes, mais ils sont-fortement dilates & P’extremite. Paramatta (Nouvelle Galle’ du sud). Additions. Genre Broscus Outre les especes que j’ai indiquees et que j’ai vues, deux autres insectes appartenant Ace genre ont encore Ele deerits: l.. B. crassimargo Woll. Col. Atlant. supp. p. -U.est assez voisin du glaber, mais le rebord Ar. dw corselet se prolonge jJasqu’& la base; les angles humeraux sont presqu’aigus; le ‚premier ‚article des antennes est, au meins,en partie, de la m&me couleur que les autres. lH ge. .trouve, mais) peu commundment , dans l’Ile de Go- mera,. l’une des Canaries. 2. B. basalis Newm. Ent. Mag. V. 387. Cet inseete est indigu& comme venant du Mexique. Erich- son a.€mis des ‚doutes sur cette provenance et a fait remar- quer que la description convient. parfaitement au B. politus. Mr, ‚Bates, qui a examine le type de Newman, me donne l’assurance que ‚ce n’est ni le.B. politus: ni. aucune des Erppges & lui connues. ‚Ne serait ce pas le B. glaber, qui, preeisement, offre le cavaet£re indiqu& chez le basalis; l’impression transversale anterieure. du, corselet plus, profonde que ‚chez les especes voisines? Genre En vipus. Crn est que ‚lorsque Timpression de mon memeire .dlait dejä avancee que jai eu connaissance, de ‚la. .note de Mr. Bur- meister, (voy..ci-dessus p.: 225) sur:le genre. Baripus ete. . Ce,.savant 'y reconnait lidentitG des Baripus avec les Cardiophthalmus, et il indique une nouvelle espece, B. pul- chellus ‚qu’il dit avoir decerite, mais dont je n’ai trouve qu’une. simple diagnose ‚(p. 225 note) insuffisante pour, qu il soit, possible de se faire une idee de l’inseete dont il s’agit.. Mr. B. propose d’&erire Barypus. Ce serait, en ..effet,: plus conforme & l’&tymologie indiquee par Dejean. lui-m&@me; mais je pense,.quÜ y.a lieu de respecter les noms eöngrigues m&me, dans leur, incorrection parfois apparente, 380 Zur Synonymie der Rhinosimi von: Prof. Dr. Schmidt-Göhel. Der erste, der einen Rhinosimus (als Cureulio) beschrieb, war Linne in seiner Faun. suec. ed. II. (1761) no. 595 p. 177. Die Diagnose sowie die beigefügte kurze Beschreibung des Cure. (Rhinos.) ruficollis lassen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Trotzdem wurde er sehr bald verkannt. Herbst's Attel. ruficollis (Fuessly Arch. V. 87. 3 tab. 25 f. 1 (1784)) und Clairville’s Anthrib. ruficollis (Entom. helv. 1. p- 123. 1 tb. XV. f. 5 (1798) sind zwar noch die Linn&’sche Art, allein schon Fabricius stellt einen Anthr. Roboris 1798 in Ent. syst. sppl. pag. 161 auf und wirft ihn später sowie Paykull F. S 11I. 165. 7 (1800), in seinem Syst. El. II. p. 410 no. 23 (1801) fälschlieh mit Linne’s C. ruficollis zusammen. Panzer dagegen bringt zwischen 1794 und 1796 in seiner Fn. Germ. 24. 19 einen Anthr. ruficollis sibi, übersieht also Linne ganz. Latreille, in Hist. nat. des Crust. et Ins. und Gen. Crust. et Ins. (1804 und 1807) giebt, man weiss nicht warum, dem A. Roboris F. die Priorität und eitirt L’s C. ruficollis als Synonym, aber mit Unrecht. Gylienhal (1810) nennt und beschreibt den Käfer wie Linne, aber eitirt abermals unrichtig Fabr. $. E. II. 410. 23. Panzer in Fn. 104. 5 (circa 1807 oder 1808) kommt mit einem A. Roboris F., welcher aber nicht dieser, sondern der ruficollis L., Herbst und Clairville ist. De Geer endlich beschreibt unbekümmert um Linne im T. V. p. 252 (deutsche Uebersetzung p. 168) den Käfer dieses Autors sehr deutlich als Cure. rostratus (welchen Retzius p. 175 nicht auf seinen Linne’schen Namen zurückführt) und bildet ihn auf t. 7 f. 27. 28 zwar roh, aber immerhin kennt- lich als der Erste ab. Die 2. Abbildung ist die von Herbst, und sie ist so wie die spätere der Ent. helv. gut. Die von Panzer, Fabrieius und Paykull angerichtete Ver- wirrung, die bei der Deutlichkeit der Beschreibungen und den guten Abbildungen von Panzer, Herbst und Ent. helv. unbegreiflich wird, pflanzt sich nun durch alle Autoren und Cataloge fort, nur Thomson Skand. Col. VI. 333. 2 vermied sie und zieht bei seinem wirklichen ruficollis L. nur noch Gyllenhal an. Zuletzt kam noch Bose und stellte in der St. E. Z. 1858 p. 96 eine neue Art, Rh. ruficeps, auf, die aber nicht neu, sondern ruficollis Pnz. ist, und A. Costa that das- selbe mit seinem Rlı. Genei. Dr. Kraatz versuchte bei dieser Gelegenheit in der B. E. Z. 1859 p. 85 die Confusion aufzu- 381 klären, allein es gelang ihm nicht ganz, Redtenbacher in seiner F. A. ed. II. p. 669 vermehrte sie aber noch, indem er aus dem Linn@’schen ruficollis unter den Namen Roboris F. und ruficollis Pzr. zwei nur durch die Färbung der Flügel- decken (grün und blau) unterschiedene Species machte, den wahren ruficollis Pzr. aber offenbar gar nielit kannte. Aus den angeführten Daten ergiebt sich nun Folgendes. Linn& beschrieb den C. ruficollis als „longirostris, ferrugineus, elytris capitisque basi atro-coeruleis*, sagt „Corpus pediculo majus* — was bei seinem Massstab für Läuse ganz gut passt — und nennt die elytra. „fere coerulescentia nitidissima“, Dieser unverkenbare Käfer, der Cure. rufieollis L. (1761) ist der Attel. ruficollis Herbst. 1784. Anthr. ruficollis Ent. helv. 1'798. — Roboris Payk. 1800. Rhin. Roboris Latr. 1804 und 1807. Anthr. Roboris Panz. 1807 — 1808. Salping. ruficollis Gyll. 1810. — ruficollis Steph. Rh. Roboris und rufieollis Rdtb. ed. Il. | Die Farbe der Flügeldecken und des Kopffleckes variirt bei dieser Species zwischen blau und grün. Die zweite in Rede stehende Art wurde zuerst von Pan- zer zwischen 1794 und 1796 1. ce. gut abgebildet und deutlich beschrieben als Anthr. ruficollis sibi „nigro-aeneus, capite thoraceque rufis, elytris atro coeruleis punetato-striatis, pedi- bus testaceis“. In der. Beschreibung heisst es „Rostrum breve latissimum planum rufum etc.“ Dies ist unverkennbar der später im Jahre 1798 in E. S. Sppl. p. 161. 3 aufgestellte Anthr. Roboris des Fabrieius, der ein „rostrum planum la- tissimum, hat, die Synonymie gestaltet sich daher folgender- massen: Anthr. ruficollis Pzr. 1794--.96. — Roboris Fbr 1798. Salp. viridipennis (Ziegl.) Steph. etwa 1830. Rhin. Genei Costa. | — ruficeps Bose. Die Farbe der Elytra dieser Art ist bei circa 80 vorliegenden Exemplaren constant ein entschiedenes Blau. Somit ergeben sich zwei gleiche Namen verschiedener Autoren für zwei handgreiflich unterschiedene Arten desselben Genus, was unstatthalt oder wenigstens misslich ist. Indessen hebt sich glücklicherweise dieser Uebelstand durch die Stel- lung der letztgenannten Art im Gens. Der kurze und breite Rüssel liess vermuthen, dass Kl. ruficollis Pzr. unter Salpingus 382 einzureihen sei. Ich untersuchte daher mit Sor efali; die‘ ‘Mund! {heile dieser Art und des rufieollis L.! Wenn’ die An- oder Abwesenheit von Zähnen’am Innenrande’des Oberkiefers zur generischen Trennung überhaupt: 'hinreicht, ‘dann bleiben die Genera Rhinosimus und Salpingus aufrecht, und 'Rh.'rufieollis Pzr., der diese Zähne besitzt, muss zu Salpingus gestellt werden. : Wir: haben: aleo' einen Salpingus ruficollis Pzr. und einen Rhinosimus rufieollis L = Zu der sehr''ge- nauen Darstellung der Gattungskennzeichen von Redtenbächer habe ich nichts zuzusetzen, als dass die Zunge’ vielleicht ent- sprechender als symmetrisches- Trapez denn als Viereck schlechthin zu bezeichnen wäre, und dass die Spitze’ der Oberkiefer bei Rhinosimus etwas tiefer gespalten ist als bei Salpingus. Als Autor der Gattung Salpingus muss wohl Redtenbacher gelten-und nicht llliger, da’dieser Mag. I. p. 301 nur den Namen, aber kein einziges Kennzeichen giebt, die Diagnose des Salpingus bei Gylienhal II. 640 ‘aber gerade das entscheidende Merkmal nicht anführt, ‘sondern nur das Genus Rlhinosimus Latr. im ehemaligen Umfänge eharakterisirt. Latreille scheint übrigens seinen Untersuchungen einen $Sal- pingus im jetzigen Sinne zu Grunde gelegt zu ‘haben, da er Gen. ‘Cr. et Ins. 'II..p:' 232 (1807) sagt: ‚Mandibulae‘ latere interne subunidentato“, was aber niclhıt Hichtig ist, da d’rei, an Grösse von oben nacliı unten abnehmende: Zähne vor- handen sind. "3: 198 S. ruficollis Pzr. schlint bei Wien! da ihn Redtönbäahkl nicht kennt, zu Telılen oder w enigstens sehr selten 'zu sein‘; hier bei Lemberg kommt er sehr’ einzeln unter der Rinde mor- scher Birken vor, um Prag fand ich ihn öfter zu ge -40 en auf einmal unter Weissbüichenrinle! "Lemberg, Mitte Juni 1868. 383 Verlorene Worte von © A. DBohrn. Ob das alte Sprüchwort wahr ist, welches lautet: „Ge- lehrten ist gut predigen* — lasse ich dahingestellt; mir ist oft.so vorgekommen, als hat es eigentlich die geheime Be- ‚deutung: „predige einem Gelehrten so lange ’du willst — wenn er ein Mohr ist, wirst Du ihn nicht weiss waschen!* Aber; ich will es heute mit den Ungeiehrten, d. h. mit Anfängern in der Entomologie versuchen und sehen, ob es vielleicht glückt. Gewiss hat manclıer meiner oeneigten Leser sammellustige Kinder oder Enkel, und denen könnte es ja später einmal zu Gute kommen. ‚Nur in seltenen Fällen ist die Frage: „was soll ich sam- meln?“ ganz unbefangen und ehrlich gemeint; in der Regel Jhat der Frager schon irgend eine Vorliebe dabei im Hinter- halt, und ‚das ist nicht blos natürlich — irgend woher ist ihm ja der. Anstoss sekommen — sondern man kann und wird aus eigener Erfahrung zugeben, dass man Sympathien und Antipathien hat „letztere freilich meist auf seltsame Einzeln- heiten basirt, z. B. Hautschauder gegen „Wanzen“ wegen der Bettwanze, oder gegen „Ohrwürmer* wegen dieses 'unge- schiekten Namens. Je unbeschriebener aber das entomophile Seelenblättchen ist, um so weniger pflegt der Ratlı des Er- fahrenen verstanden und. gewürdigt zu werden. Ausserdem giebt es allerlei Vorfragen, mit denen man sich abzufinden hat, noch ehe man an die eigentliche Frage kommt. z. B. Ist der Entomologus futurus beweibt oder un- beweibt? Denn was hülfe es ilım, wenn er die Ungeziefer- Schätze der ganzen Welt gewö änne und litte Schaden an sei- nem Hausfrieden? ' Mir. ist ein Fall bekannt, wo der Besitzer einer bereits prachtvollen Sammlung sich ihrer entäusserte, weil seine Braut einen „unbezwinglichen“ Widerwillen gegen Entoma an den Tag legte — mir sind viele Fälle bekannt, in welchen Baueis ihrem Philemon periodische Standreden über die „kostspielige“, allen „vernünftigen“ Leuten unbegreil- liche: Liebhaberei hält; und was das Schlimmste ist, manch- mal hat. Baueis nicht gerade Unrecht. ‘ Philemon hat mit einem Schrank angefangen — jetzt redet er von dem dritten als von einer unensbehrrlidhen Sache (— wo soll er denn mit den vielen Dubletten hin? —) und auf der Rechnung des Buchhändlers wachsen die „Ungezieferbücher betrüge® auch Jahr für Jahr in bedrohlicher Progression. Wo "soll das 384 hinaus? Und doch unterfängt sich Philemon, über das stei- sende Budget der Haushaltungs-Unkosten den Kopf zu schüt- teln, findet die regelmässigen Kassen-Ebben vom zwanzigsten jedes Monats ab ganz ungewöhnlich, während er doch wissen müsste, dass gerade jetzt das schlimme Vierteljahr ist, in welchem eine rechtschaffene Hausfrau nicht weiss, was sie kochen soll, weil alles so furchtbar theuer ist!? Aber für seine vermaledeiten Motten, Wanzen etc. etc. hat er immer überflüssiges Geld und verschleudert eine Masse Porto, dass es einen Stein erbarmen möchte!! Ja, ja, so sind die Männer! Philemon, der auch nicht auf den Kopf oder auf den Mund gefallen ist, macht dagegen geltend, dass die Ex- eursionen seiner Gesundheit äusserst heilsam seien (— das zwecklose Spazieren-Rennen ist ihm ein Greuel —), dass die Sammlung von Jahr zu Jahr im wissenschaftlichen Werthe gestiegen und wegen der vielen Typen darin auch pecuniär bedeutsam geworden — dass jedem Menschen eine Erholung nach anstrengender Berufsthätigkeit gebühre, und dass „die Paar Dreier“ für neue nothwendige Anschaffungen wenig be- deuteten gegen das, was Andere seines Gleichen in Kneipen verschwendeten — — armer Philemon, der im Laufe der Jahre immer noch nicht gelernt hat, dass dem schönen Ge- schlechte mit „Gründen“ nieht beizukommen ist! ‚Revenons & nos moutons. Der Candidatus Entomologiae hat also die Vorprüfung glücklich hinter sich, er 'hat die Elbogen frei und braucht sich weder um. den Consens der Jetzigen noch der Zukünftigen, weder um Geld für Bücher und Inseeten noch um Raum für Schränke zu geniren — was soll er sammeln? Exoten — Europäer — bassin de la Medi- terrande oder was sonst? 7 Meines Dafürhaltens sind alle geographischen Demar- cationslinien dergestalt unsicher und unlogisch, dass ich aus demselben innern Grunde davon abrathe, weshalb Dr. Gerst- aecker in seinem Jahresberichte 1863—64 den Monographien den entschiedenen Vorzug vor Localfaunen zuerkennt. Ich kann nach meinen Erfahrungen jedem Anfänger nur dringend empfehlen: „suche Dir irgend eine Familie oder Gruppe aus, oder je nach Deinen Umständen 2, 3, womöglich benachbarte, und suche diese in möglichster Vollständigkeit zusammen- zubringen“. Die frühere Isolirung der Sammler hat Gottlob ein Ende, Dank den Erleichterungen der Locomotion und dem Vereinsprineip. In denjenigen Ländern Europa’s, in denen zur Zeit von Entomologie überhaupt die Rede ist, wird es; ohne übermässige Opfer an Zeit und Geld zu erreichen sein, irgend eine tüchtige öffentliche oder Privat-Sammlung zu studiren, aus welcher der betreffende Candidat einigermassen entnelimen 385 kann, was er hat und was ilım noch fehlt. Naturalienhändler bieten willig die Hand, und wenn es nicht gerade die be- vorzugten Familien der rarsten Prachtbeester sind, auch zu erschwinglichen Preisen. Lacordaire’s vortreffliche Genera sind beispielsweise ein Werk, aus welchem der Coleopterophile für den Augenblick am deutlichsten erkennen kann, wo die nothwendigen Mono- graphien noch fehlen. Auf dem vorstehend angerathenen Wege ist das Material dazu am leichtesten vorzubereiten, und falls meine Worte auch nur einen einzigen Adepten dazu veranlassen, dem Familien-Sammeln vor dem geographischen den Vorzug zu geben, so sind sie nicht verloren. Beiträge zur Naturgeschichte der Tineinen von Dr. Ottmar Hofmann. ” 1. Adela fibulella 8. V. Die Räupchen dieser Adela kann man sich leicht ver- schaffen, wenn man an Waldrändern und lichten Waldstellen, wo der Falter im Mai und Juni um die Blüten der Veronica offieinalis schwärmt, etwa 4 Wochen nach der Flugzeit, also im Juli die Samenkapseln dieser Pflanze untersucht, indem man die Zweige derselben gegen das Licht hält. Dabei fallen bald einzelne Samenkapseln auf, die dunkler sind als die übrigen, und welche bei genauerem Zusehen Kothmassen und oft das Räupchen selbst in ihrem Innern erkennen lassen. Hat man auf diese Weise nun die Anwesenheit eines Räup- chens constatirt, so sammelt man die im nächsten Umkreise befindlichen samentragenden Pflanzen ein und bringt selbe in einen Topf oder Kasten, der unten etwas Sand enthält. Die in den Samenkapseln befindlichen Räupchen verlassen die- selben, nachdem sie ihren Inhalt verzehrt haben, durch ein an der Seite der Kapsel eingefressenes, ziemlich grosses Loch, und verfertigen sich nun kleine, länglich ovale, flache, braune Säckchen, welche aus 2 auf einander liegenden Hälften be- stehen, die an der Innenseite mit weiss gelblichem Gespinnst glatt austapezirt, an der Aussenseite mit fein zermalmten Samentheilehen, Kothkörnehen und Erdtheilchen belegt sind, an der Seite sind diese 2 Hälften mit einander versponnen und bilden einen scharfen Rand, vorn und hinten liegen sie 26 386 nur lose an einander, so dass das Räupchen nach Belieben seinen Körper herausstrecken kann. Diese Säckchen findet man nun bald am Boden des Raupenbehälters und braucht denselben kein weiteres Futter mehr vorzulegen, da sie sich mit den dürren Blättchen der Veronicastengel vollkommen be- gnügen, wenn diese von Zeit zu Zeit etwas angefeuchtet werden. Die Vergrösserung des Sackes geschieht durch Ansetzen von neuem Gespinnst am vorderen und hinteren Sackende, so dass also derselbe Sack immer beibehalten wird. Im Herbste hat das Räupchen seine volle Grösse erreicht und besitzt nun ein 2/,—3 Lin. langes, 1 Lin. breites, flaches, in der Mitte ein klein wenig eingeschnürtes Säckchen, in welchem es über- wintert. Das Räupchen, welches im Sack immer stark zusammen- gezogen ist, ist völlig gestreckt (durch Tödten in Weingeist) eirca 3 Lin. lang, vorn schmäler als hinten, mit stumpf- spitzigem Afterende, von Farbe weissgelblich, etwas glänzend mit bräunlich durchschimmerndem Darmkanal und Rücken- gefäss, welches auf der Mitte des Rückens wie ein brauner Längsstreif erscheint. Kopf wenig schmäler als das erste Segment, am Hinterrande tief herzförmig eingeschnitten, glän- zend schwarz. Der Nackenschild nimmt die ganze Breite des ersten Segmentes ein, bildet ein längliches Viere&k und reicht weit an die Seiten des Körpers hinab; er ist schwarzbraun, in der Mitte von einem feinen weissen Längsstriche getheilt. Ein ganz ähnlicher, nur etwas schmälerer und seitlich nicht so weit hinabreichender Hornschild steht auf dem Rücken des zweiten Segmentes, er ist heller braun mit einer etwas undeutlichen weisslichen Mittellängslinie.e. Auch das dritte Segment führt auf dem Rücken einen Hornschild, der aber wieder kleiner und blasser ist als der auf dem zweiten und keine Theilungslinie mehr hat. Am Rücken des vierten und fünften Segmentes finden sich ganz schwache und blasse hor- nige Flecken, die bei manchen Exemplaren kaum mehr zu erkennen sind. Seitlich befinden sich am ersten Segment ein, am zweiten und dritten Segment je 2 über einander stehende kleine braune Hornflecken, welche gerade über den Brust- füssen stehen. Diese sind ziemlich lang, hornig, braun ge- färbt; an der Basis des ersten Paares stelien 2 braune hornige (uerstreifen auf der Bauchfläche des ersten Segmentes.. Bauclı- füsse ganz verkümmert, aber an der Sohle mit 2 Längsreihen brauner feiner Häkchen besetzt; das vierte Paar .besitzt irdach nur eine Längsreihe von braunen Häkchen. Naclıschieber fehlen, statt deren finden sich seitlich von der Afterklappe 2 kleine rundliche, braune Horafeckehen: die mit mehreren steifen Borsten besetzt sind. 387 Afterklappe klein, rundlich, braun, am Hinterrande mit einzelnen steifen Haaren besetzt. Warzen nicht sielitbar; an den Seiten des Körpers ein- zelne Härchen. Die Verpuppung erfolgt im Frühjahr, Ende April und Anfang Mai; zu dem Zweck wird das Säckehen an beiden Enden mit weissem Gespinnst versponnen und an irgend einen Gegenstand lose angeheftet; es ist jelzt weit mehr gewölbt als früher. Die Puppe ist weisslich gelb mit einer sehr zarten Horn- haut eingehüllt, welche frei abstehende Scheiden für die Flü- gel, Füsse und Fühler bildet. Die Fühlerscheiden reichen fast bis ans Ende des Leibes, die Fussscheiden nicht ganz soweit hinab. Hinterleibsende stumpf kegelförmig, mit 2 ganz kurzen, seitlichen, stumpf kegelförmigen Analfortsätzen. Beim Ausschlüpfen des Falters, welches Ende Mai be- sinnt und weit in den Juni hinein fortdauert, drängt sich die Puppe weit aus dem Sacke hervor, an welchem dann die zarte leere Puppenhaut hängen bleibt. 2. Adela violella Tr. (tombaeinella HS.) In der Voraussetzung, dass die übrigen Adelen eine ähn- liche Lebensweise wie A. fibulella haben werden, untersuchte ich im August vorigen Jahres die Samenkapseln von Hyperi- cum perforatum, an dessen Blüten Adela violella schwärmt, und hatte bald die Freude, in meinem Topfe mit den ein- getragenen Samenkapseln zahlreiche kleine Säckchen zu finden, welche denen der A. fibulella sehr ähnliel sahen und ganz die- selbe Lebensweise hatten, indem sie die dürren Blättehen an den Hyperiecum-Stengeln und andre im Topfe befindliche dürre Pflanzentheile verzehrten. Die vollkommen ausgebildeten Säcke haben dieselbe Form wie die der A. fibulella und unterscheiden sich nur durch ihre Grösse; sie sind 3—3), Lin. lang und etwa 1, Lin. breit. Das Räupchen, völlig ausgestreckt 4'/, Lin. lang, bietet eben- falls gar keine wesentlichen Unterschiede von dem der A. fibulella dar; es ist weisslich, mit schwarzbraunem Kopf und eben solehem, in der Mittellinie getheiltem Nackenschilde. Der braune Hornschild des zweiten Segmentes ist schmal, nach vorn concav, in der Mittellinie getheilt, der des dritten Seg- mentes sehr blass, nur am Hinterrande dunkler, ungetheilt. Am vierten und fünften Segment keine hornigen Flecken. Die Brust- füsse und die rundliche Afterklappe sind braun. Alles Uebrige ist wie bei A. fibulella, nur dass an der Basis des zweiten Brustfusspaares auf der Bauchseite des zweiten Segmentes ein brauner horniger Querstreifen steht, der bei A. fibulella fehlt. 26° 388 ts Die Verpuppung erfolgt auf dieselbe Weise wie bei A. fibulella im Frühjahre. Die weissgelbliche Puppe ist aus- gezeichnet durch die langen Fühlerscheiden, die bis ans Ende des Leibes reichen und daselbst bei der weiblichen Puppe einfach, bei der männlichen Puppe vielfach aufgerollt endigen. Ausser "den sehr kleinen, kurzen Analfortsätzen hat die Puppe, wie diejenige von A. fibulella, keine weitere besondere Aus- zeichnung. Die Entwickelung des Falters, bei der sich die Puppe weit aus dem Backe vorschiebt, erfolgt in der ersten Hälfte des Juni. 3. Metriotes (HS.) modestella Dup. Im Juni vorigen Jahres untersuchte ich in einem lichten Laubwalde in Tambach bei Koburg die Samen der dort sehr häufigen Stellaria holostea und hatte bald die Freude, in den- selben kleine Räupchen zu entdecken. Diese waren 2—2, Lin. lang, weisslich, glasartig glän- zend, träge. Darmkanal in der Mitte des Leibes gelblich, am Ende bräunlich durchschimmernd. Kopf sehr blass braun, mit ka- stanienbraunen Mundtheilen, schwarzen Augenflecken und sehr kleinen Fühlern. Nackenschild hell braungrau, in: der: Mitte längsgetheilt. Brustfüsse sowie die sehr kleinen Bauchfüsse und Nachschieber weisslich; eine hornige Afterklappe war nicht sichtbar, ebenso wenig Warzen und Härchen. Zur Zeit, als ich diese Räupchen fand (11. Juni), waren die meisten Samenkapseln der Stellaria schon aufgesprungen, und die wenigen noch geschlossenen und festsitzenden Kapseln enthielten fast alle eine Raupe. Diese bohrt sieh in die grossen schwarzen Samen der Stellaria förmlich ein und Löhlt sie so vollständig aus, dass nur die leeren Schalen in grösseren oder kleineren Stücken übrig bleiben. Sind auf diese Weise die Samen verzehrt, so beisst das Räupchen die Samenkapsel an der Basis ab, streckt durch das dadurch entstandene kreisrunde Loch ihren Vorder- körper heraus und wandert nun, die Kapsel als Sack mit sich schleppend, eine Zeit lang herum, was einen äusserst komischen Anblick gewährt*). Bald hat‘das Räupchen einen passenden Platz an einem Stengel an den Wänden des Be- *) Bei C. nutantella Mühl. kommt ein ähnliches Verhältniss®vor, aber nur ausnahmsweise, indem einzelne Raupen die leer gefres- sene Samenkapsel als provisorischen Sack mit sich herumschleppen. Bei weitem die meisten Raupen wandern aber aus der festsitzenden Samenkapsel ihren Sack hervor und verlassen dann mit diesem die Samenkapsel gänzlich, um sich irgendwo zur Winterruhe festzusetzen. 389 hälters, im Freien wahrscheinlich an Baumstämmen etc. ge- funden und spinnt nun die Samenkapsel wit ihrer Basis fest an, um sich zur Winterruhe vorzubereiten. Dies geschah bei meinen Raupen schon Ende Juni, theilweise noch in. den ersten Julitagen. Es dauert nun nicht lange, so sieht man am freien Ende der. Samenkapsel; manchmal auch an der Seite derselben, eine kurze weisse, aus feinem Gespinnst be- stehende Röhre hervorkommen, welche allmälig diehter und gelblicher wird und schliesslich 3 scharf ausgeprägte Klappen am Ende bekommt, wie wir dieselben an vielen Coleophoren- Säcken kennen. Oeffnet man in diesem Stadium eine solche festgesponnene Kapsel, so findet man, dass sieh die vor- stehende Rölıre als ein ziemlich weiter, aus festem gelblich braunem Gespinnst bestehender Schlauch oder Sack durch die ganze Samenkapsel hindurch fortsetzt und auch’an der Basis der Kapsel meist noch ein klein wenig herausschaut,. indem die Kapsel mit dem Gespinnst dieser Röhre festgeheftet ist. Der Zwischenraum zwischen dieser Röhre und’ den Wänden der Samenkapsel, welche sie allseitig umschliessen, ist mit Exkrementen und Samenresten ausgefüllt. In dieser Röhre steckt nun die Raupe und verändert den einmal eingenom- menen Platz nicht mehr, nimmt auch durchaus keine Nahrung mehr zu sich, was sie mit vielen Coleophoren-Raupen gemein hat. Diese unterscheiden sich aber wesentlich dadurch, dass sie, wenn sie ihre Samenkapsel leer gefressen haben, sich einen röhrenförmigen, frei und weit aus der Samenkapsel hervorragenden Sack spinnen. den sie: schliesslich von der Kapsel ganz loslösen und zur Verpuppung an Baumstämmen u. s. w. festspinnen, während hier der Sack immer in der Kapsel bleibt und nur mit dem Afterende kurz aus derselben 'herausschaut. Die erwachsene Raupe ist 4 Lin. ‚lang, in der ‚Mitte des Leibes ziemlich dick, nach vorn und hinten schmächtiger, schmutzig gelbweiss.. Darmkanal in der Mitte des Leibes schwärzlieh durchschimmernd. Kopf von der. Körperfarbe, Stirndreieck sowie 2 länglich dreieckige Flecken, welche vom Hinterrande convergirend nach vorn ziehen, ferner die Seiten- flächen und die Unterseite braun. Nackenschild hell braun- grau, in der Mitte von einer feinen hellen Längslinie getheilt, zu deren Seiten ‚am Hinterrande je ein kleines dunkleres Fleckchen steht. : Am zweiten Segment stehen 4 ‚kleine dreieckige blass braune Hornflecken, deren vorderes Paar weit aus einander, deren hinteres Paar dagegen sehr nahe beisammen stehen. An den.Seiten des ersten, zweiten und dritten Segmentes befindet sich je ein kleiner, rundlicher blass brauner Fleck 390 über den Brustfüssen, der am ersten Segment am grössten, am dritten am kleinsten ist, Brustfüsse braun; Bauchfüsse sehr klein, weisslich, mit sehr kleinen und schwachen, nur bei starker Vergrösserung deutlich sichtbaren braunen Haken- kränzen. Nachschieber sehr kurz, weisslich. mit ziemlich grossen und starken braunen Hakenkränzen. Afterklappe sehr blass braun oder von der allgemeinen Körperfarbe. Warzen und Härchen nirgends sichtbar. bar. Wann die Verpuppung erfolgt, konnte ich nieht ermit- teln, doch: wird dieselbe wahrscheinlich wie bei den ähnlich lebenden Coleophoren-Raupen erst nach der Ueberwinterung im Frübjahr erfolgen. Eine Beschreibung der Puppe aufzu- nehmen habe ich leider versäumt und werde dieselbe noch nachträglich zu liefern suchen. Beim Ausseulüpfen des: Fal- ters, welches im Mai erfolgt, bleibt die Puppenhülle im Sack zurück. Die eben beschriebene Lebensweise und die Zeichnung der Raupe weisen M. modestella als nächsten Verwandten der Coleophoren aus, und dürfte ihre Stellung unter den Elachistiden (als Asychna modestella in Staudinger’s Cata- log) kaum mehr gerechtfertigt erscheinen. Ob die bei Stau- dinger weiter aufgeführten A. aeratella Z.; und terminella Hump. mit modestella wirklich in ein und dieselbe Gattung zu stellen sind, wird sich erst nach Erforschung ihrer ersten Stände entscheiden lassen, welche überhaupt für eine möglichst naturgemässe Systematik von grösster Wichtigkeit und Be- deutung sich erweisen wird. 4. Gelechia earchariella Z. Die Raupe dieser Art entdeckte ich in den Wäldern um Marktsteft, wo sie an der hier nicht seltenen Vieia pisiformis und Vicia cassubica lebt. An der erstern Pflanze, welche sehr grosse rundliche Federblätter besitzt, spinnt sie 2 solcher Blätter, die Oberseite derselben einander zugekehrt, flach zusammen und frisst nun innerhalb der so hergestellten Woh- nung von beiden Blättern fleckenweise das Blattgrün ab, so dass aussen entfärbte weissliche Stellen ihre Anwesenheit ver- rathen. An der Vicia cassubica, welche kleine schmale Feder- blättehen besitzt, heftet sie meistens mehrere oder selbst alle Blättehen eines Blattstieles auf dieselbe Weise zusammen, so dass das Blatt aussieht, als habe es sich noch nicht entfaltet; die ihres Blattgrüns beraubten hellen Stellen machen aber auch hier bald auf die Anwesenheit einer Raupe aufmerksam. Diese ist 4 Lin. lang, schlank, sehr lebhaft; blassgrün mit dunkelgrün durchschimmerndem Darmkanal. Kopf und Nackenschild gelblich; Brustfüsse hellgelblich. Afterklappe, 391 Bauchfüsse und Nachschieber von der allgemeinen Körperfarbe Am ganzen Körper feine, aber selır deutliche schwarze Wärz- chen, die mit sehr feinen weisslichen Härchen besetzt sind. Man findet die Raupe vom Beginn des Juli bis tief in den Herbst hinein. Die Verpuppung erfolgt in einem leichten Gewebe zwischen den Blättchen der Nalırungspflanze. Einige Falter entwickeln sich schon im August und September, die meisten aber erst im Mai des folgenden Jahres, nachdem die Raupen den Winter unverwandelt zugebracht und erst im Frühjahr sich zur Puppe umgewandelt haben. 5... Gelechia pulveratella HS. Stainton hat diese Art als Gelechia intaminatella be- zeichnet im Ent. Intelligencer Bd. VII. S. 140; Ent. Annual for 1861 S. 86 und Ent. Annual for 1864 $. 165, wo er selbst sagt, dass sie mit Gel. pulveratella HS. identisch sei. Ich erzog diese Gelechia einmal im Frühjahr vorigen Jahres aus einer Raupe, welche in einem Gespinnste an Coro- nilla varia im Oktober lebte, und in mehreren Exemplaren Ende April und Anfang Mai des heurigen Jahres aus Raupen, welche ich im September 1867 in Gespinnsten an Medicago saliva (Luzernklee) auf Feldern bei Marktsteft gefunden hatte. Ich bielt die Raupe damals für die der G. carchariella, da ich gar keinen Unterschied von derselben entdecken konnte, weshalb ich eine Beschreibung aufzunehmen unterliess. Nach Stainton’s Notiz im Annual 1864 hat Hr. Schmid die Art von Achillea millefolium erzogen, so dass deren Raupe eine polyphage zu sein scheint. | Marktsteft, im Juli 1868. Mikrolepidopterische Notizen von Dr. Schleich in Stettin. 1. Zur Naturgeschichte des Pt. Lienigianus. Am 31. Mai dieses Jahres fand ich im Schrei (einem kleinen Eichwalde am linken Oderufer, eiwa 3 Meilen ober- halb Stettins gelegen) an Artemisia. vulgaris eine ziemliche Anzahl von Pterophoridenraupen, die mir um die Mitte des Juni einige Exemplare des Lienigianus lieferten, dessen Larven- zustände bis dahin noch nicht bekannt waren. Das sehr träge Räupchen ist 5--6 Linien lang, hat eine hellgrüne Körperfarbe, mit einem etwas dunkler grünen Rückenstreifen. Der Körper selbst ist mit kleinen Wärzchen reichlich besetzt, die dicht mit kurzen weisslichen Härchen versehen sind, das kleine Köpfchen ist hellbraun, mit kleinen dunkieren Fleckchen. Das Thierchen lebt nicht frei auf der Pflanze, sondern in einer kolbenförmigen, rings geschlossenen Wohnung, die dadurch entsteht, dass die Raupe die Spitzen und Ränder eines gefiederten Blattes der Pflanze naclı unten umbiegend zu einer rings geschlossenen Höhle zusammenspinnt. Von dieser aus nährt sich das Thierchen nur von dem Chlorophyli des Blattes, indem es die obere Epidermis desselben als eine glasig durchscheinende Hülle zurücklässt und die untere zu einem weisslichen wolligen und unregelmässig aufgerollten Gewebe zernagt, welches die Höhle von innen auskleidet und das darin lebende Thierchen so verdeckt, dass es leicht über- sehen wird. Auf diese Weise bewohnt es anfangs die untern Blätter der Pflanze und wandert nach Maass seines Wachs- thums auf die nächst höheren, immer auf dieselbe Weise sein hell durchscheinendes kolbiges Haus verfertigend. In der Gefangenschaft spinnt die Raupe sich entweder an der Ober- seite eines Blattes oder an den Wänden ihres Gefängnisses an, um nach ein paar Tagen zu einer gewöhnlich hellgrünen, aber auch bis ins Bräunliche variirenden, belıaarten Puppe zu werden, die den Falter schon am eilften Tage liefert. Ich fand die Raupe gesellschaftlich, aber immer nur an solchen Pflanzen, die am Rande des Hochwaldes ganz ver- steckt und schattig unter den Eichen wuchsen. 2. Ueber die Lebensweise der Raupe von Exaeretia Allisella. In der Liste der Tineenlarven, welche Mr. Stainton schon seit dem Jahre 1863 an seine Freunde versendet, ist zwar ‘393 die Raupe von Allisella als schon beschrieben und abgebildet angegeben, aber veröffentlicht ist darüber meines Wissens Nichts. Brieflich theilte mir Mr. Stainton mit gewohnter Güte mit, dass sich die Raupe dadurch verriethe, dass die Spitzen der jungen Frühlingstriebe von Artemisia vulgaris, in.denen sie lebt, welk wären. Da mein hiesiger Freund, Herr Lehrer Knaack, einer unserer eifrigsten Stettiner Entomologen, schon im Frühjahr 1866 einige Exemplare. der so schönen und bisher auf dem Continent nur spärlich ‚beobachteten Species zufällig. gleich- zeitig mit der gemeinen Graph. Foenella aus den Wurzeln von Art. vulgaris erzogen hatte, wie es auch Herrn v. Heinemann schon im Jahre 1864 begegnet war, so machten wir uns für das Frühjahr 1867 die Erforschung der Lebensweise der Raupe von Exaeretia Allisella zur besonderen Aufgabe. Das Thierchen, dessen nähere Beschreibung ich billiger Weise dem Meister Mr. Stainton überlasse, lebt in den jungen Trieben von Artemisia vulgaris und scheint sein Zerstörungs- werk schon sehr früh im Jahre zu beginnen, da die von ihm anfangs besetzten Ausläufer der Pflanze gar nieht zur Ent- wickelung kommen, sondern gänzlich absterben. Mit grosser Leichtigkeit wandert die Raupe aus einem Trieb: in den an- dern, und dann kann es auch kommen, dass man, wie Mr. Stainton es angiebt, die Spitzen. der bewohnten Triebe ab- gewelkt findet. Verhältnissmässig aber ist dies nur selten der Fall, weil das Thier meistens nur in den ganz kurzen, noch blattlosen Trieben lebt; wohl aber verräth sich die Raupe constant durch die an der Einbohrungsstelle des Stieles an- gehäuften Exeremente, die nicht weisslich gelb wie die von der Foenellaraupe, sondern immer dunkelbraun, selbst schwarz gefärbt und oft zu einem hohlen Cylinder von '/, bis 1 Zoll Länge zusammengesponnen an der Einfrassstelle anhängen. Nicht immer aber genügt es der Raupe, den grünen Stiel der Triebe auszunagen, vielmehr frisst sie sich auch oft bis in den Wurzelstock der Pflanze ein, und dann ist ihre Gegenwart besonders leicht daran zu erkennen, dass die eben erwähnten dunkelbraunen Kotheylinder gleich ab- gestumpften Kegeln aus der die Wurzeln bedeckenden Erde zwischen den jungen und alten Stielen der Futterpflanze hervorragen. 3. Beitrag zur Naturgeschichte der Raupe von Laverna Phragmitella. Schon von Herrn v. Heyden ist die Larve von Laverna Phragmitella in der Entom. Zeitung Jahrg. 1863 Seite 111 vollkommen genügend beschrieben worden, die dort angege- '394 bene Notiz aber, dass sie gesellschaftlich in den vorjährigen Samenkolben von Typha latifolia lebe, bedarf einer kleinen Ergänzung. Das Thierchen lebt nicht von dem Samen der Kolben, sondern von dem Marke der dem Pflanzenstengel eng anliegenden Blattscheiden, und zwar schon im Herbste und den ganzen Winter hindurch. Man kann im Frühjahr an der Typha latifolia da, wo das Thierchen überhaupt vor- kommt, die betreffenden Bohrlöcher in den trocknen Blättern in Menge finden. Nur in sehr seltenen Fällen bleibt die Raupe nach der Ueberwinterung an ihrer Futterstelle, um sich dort zu verpuppen. Meistens wandert sie vielmelr zu diesem Zwecke aus und geht in die wenigen, von Regen und Sturm nicht zerstörten Samenkolben. Die meisten dieser Kolben nämlich werden vom Sturm abgebrochen und durclı andere meteorologische Einflüsse ihrer Samenwolle vollständig beraubt, so dass nur die nackten Stiele übrig bleiben. Nur einzelne widerstehen diesen Einwirkungen, und zwar dadurch, dass sich ganze Kolonien von Spinnen in dem wolligen Gewebe des Samens ansiedeln und ihm durch ihre Gespinnste eine genügende Festigkeit verleihen. Diese werden im Frühjahr von der Raupe der Laverna Phragmitella in ganzen Schaaren als Versteck aufgesucht. Jedes Räupchen macht sich in der Samenwolle ein längliches leichtes Gespinnst, in dem es’ sich verwandelt. Aus einem einzigen solchen Samenkolben, dessen Pappus durch die Spinngewebe zusammengehalten war, kamen Anfangs Juli an 40 Falter aus. 395 Ausgeblasene Raupen naclı der Methode des Herrn Commiss.-Secretair Schreiner in Weimar wurden den Lepidopterophilen bereits im Jahrgange 1860 dieser Zeitung 8. 111 durch Herrn Professor Hering empfohlen. Ich habe vor einigen Jahren ebenfalls Gelegenheit gehabt, diese saubern und im Verhältniss zu der aufgewandten Mühe äusserst billigen Präparate zu sehen und habe es im Stillen gemissbilligt, dass ich seither in nicht wenigen Schmet- terlingssammlungen diese wahrhaft wissenschaftliche Ergän- zung vermissen musste. Fast wäre man versucht, anzunehmen, die unmalerischen Einflüsse unsrer in uniformen Reihen und Gliedern marschirenden Kirchenparaden oder die monotonen modernen Strassen mit ihren fünfstöckigen langweiligen: Ka- ‘sernen von Wohnhäusern wären Schuld an dieser Pseudo- Eleganz der Lepidopterophilen, welche sich allmälig so in | die Eintönigkeit der „hübsch gleichmässig gespannten* Butter- vögel hineingesehen haben, dass ihnen ein dazwischen gestellter Raupenbalg eine schreiende Ungehörigkeit dünken würde. Aber noch weit wunderbarer als die Schreiner’schen Lei- stungen erschienen mir auf einer im Juni d. J. ausgeführten Reise die des Herrn Dr. Gemminger, Adjunet am Mün- chener Museum. Alles das, was Herr v. Kiesenwetter in der Berl. Entom. Zeitschrift 1863 $. 236 darüber Anerkennendes gesagt hat, unterschreibe ich vollkommen“). Dass die Kunst dabei „allzuviel* nacbgeholfen habe (wie namentlich bei den nackten Raupen behauptet wird), möchte ich nicht einräumen: manche Farben sind so zart und vergänglich, dass sie absolut nicht ohne Nachhülfe zu fixiren sind — schon bei Libellen hat man sich längst durch gefärbte Einschiebungen geholfen — und wenn Herr Gemminger nach vielfachen Proben und oft missrathenen Versuchen zuletzt ausgemittelt hat, dass die sogenannten Farben-Erden der Natur am nächsten kommen und sich am besten conserviren, so glaube ich ihm das um so williger und unbedingter, als sein Auge nicht bloss . die wenngleich geschärfte, so doch einseitige Ausbildung des aus- schliesslichen Entomologen besitzt, sondern die beneidenswerth ®).1l. ec. 8. 238 „Die meisterhafte Geschicklichkeit, mit welcher namentlich die Raupen präparirt sind, um das Thier wiederzugeben, wie es ruht oder kriecht oder frisst, oder wie es mit instinktmässiger Vorsieht sich an ein ähnlich gefärbtes Stück Baumrinde anschmiest, oder ein verdorrtes Aestchen darstellt, ist ebenso bewundernswerth als die Geduld, welche zu Herbeischaffung eines so reichen Materials und einer so unglaublich mühevollen Bearbeitung desselben gehört.“ 396 vielseitige des Jägers, des Virtuosen im Fischfange, kurz eines mit der Natur im Grossen wie im Kleinen fundamental vertrauten Mannes. Ich möchte sogar behaupten, wenn ich eines oder das andre der 50 Kästchen ansehe, in welchen Dr. G. immer von nur je 1 oder 2 Arten die vollständigen ‚Naturgeschichten vom Ei an durch ganz kleine, durch halb ausgewachsene, durch voll entwickelte Raupen, dureh natür- lich befestigte Cocons, durch die auskriechenden, durch die vollkommen entwiekelten Imagines in verschiedenen Stellun- gen übersichtlich und authentisch treu dargestellt hat — ich möchte, sage ich, behaupten, dass es hiebei nicht: ohne gün- stigen Einfluss war, dass er gerade in München lebt, weil entschieden mehrere dieser Kästchen ordentlich von pittoresken Einflüssen Zeugniss reden, denen man sich im kunstliebenden München nicht entziehen kann, wenn man ein natürlich ge- sundes Auge und eine gesunde Seele hat. | Auf Befragen äusserte der Autor dieser wirklichen Kunst- werke, es seien ihm ganz besonders bei den „Büschelraupen“ (z. B. gonostigma, antiqua) arge Schwierigkeiten zu überwinden gewesen, ferner bei den Raupen der Zygaenen, Lycaenen; bei den Plusien habe z. B. die von orichaleica eine ausserordent- lich dünne Haut, und es habe harte Geduld gekostet, ihr die charakteristische Stellung zu geben, die sie durch ihre ganz eigenthümliche Haltung einnimmt, wenn sie in Ruhe ist. Ich bedaure lebhaft, dass Herr Dr. G. sich nicht ent- schlossen hat, es auf die Gefahr des Transports hin (welche doch wohl durch besonders vorsichtige Packung wesentlich zu beseitigen gewesen) zu versuchen, ein Paar dieser natur- listorischen Schau- und Schatz-Kästchen der letzten grossen Pariser Ausstellung einzusenden. Ich traue den dort be- schäftigt gewesenen Preis-Rhadamanthen Unparteilichkeit und Einsicht genug zu, dass sie diesen Leistungen eine brillante und reichlich verdiente Anerkennung gezollt hätten. Einen jeden Naturfreund aber — nicht bloss Lepidopte- rologen — der nach München kommt, will ieh "hiemit in seinem eigensten Interesse darauf aufmerksam gemacht haben, dass er sich auf das Museum der K. Akademie begebe und den mit der Verwaltung der coleopterischen Section betrauten Herrn Dr. G. um die Gefälligkeit ersuche, die sprechenden Beweise seiner sorgsamen Beobachtung, seiner ausdauernden Geduld und seiner künstlerischen Wiedergabe naturtreuer Auffassung in Augenschein nehmen zu dürfen. Stettin, im Juli 1868. Dr. C. A. Dohrn. mau 000 397 Synonymische Berichtigung. Im Jahrgange 1863 dieser Zeitung (S8. 331) habe ich bemerkt, dass die von Boheman auf südafrikanische Melo- lonthiden errichtete Gattung Haplobrachium der von Bur- meister zwei Jahre früher errichteten Rhabdopholis nach- stehen müsse. Das ist auch richtig, nur habe ich irrig an- gegeben, mit Rhabd. albostriata sei Haplobr. costipenne Boh. identisch. Nieht H. costipenne, sondern H. suleipenne Boh. soll es heissen. Des Haplobr. eostipenne erwähnt Prof. Bur- meister im Supplement des Band 1V. Abth. 2 seines Handbuchs S. 537, giebt aber keinen Namen noch nähere Beschreibung. | C. A.D. Eiteratur. Tie Darwin’sche Theorie und das Migrationsgesetz der Organismen. e von Moritz Wagner, Ehren-Professor der Univ. München. Leipzig, Duncker und Humblot. 1868. 62 8. 8°. Seit nunmehr 18 Jahren tlieilt sich die Nobilis Grex Naiurae Curiosorum in zwei scharf geschiedene Parteien, pro und contra Darwin; Guelfen und Ghibellinen können sich kaum unversöhnlicher gegenüber gestanden haben. So z. B. findet sich in den T'ransact. der Londoner entom. Gesellschaft, 3. Series, 1865, aus der Feder meines geehrten Freundes R. Mac Lachlan ein Artikel über das Variiren der Lepido- pteren, dessen zweite Abtbeilung sich mit der Darwin’schen Frage, und zwar pro D., beschäftigt. In den Annalen der Soe. ent. de France 1867 $. 333 ist diese Abtheilung von den Herren Girard und Fallou übersetzt und mit Anmerkungen contra D. versehen worden, welche sehr lesenswerth sind. Dass die Darwinianer von Jahr zu Jahr an Boden gewon- nen, dass D’s Grundansichten nicht bloss bei vielen bedeuten- den Zoologen in den verschiedensten Klassen, sondern auch bei manchen Protagonisten der Botanik, bei den vorragendsten 398 Geo- und Palaeontologen Zustimmung zefunden haben, ist eine Thatsache, der gegenüber es wenig verschlägt, dass einzelne Gegner sie mit verächtlichem Naserümpfen als „Irr- lehre* brevi manu abweisen. Diese Gegner beweisen durch ihre Einwürfe, dass sie nieht einmal die Schriften des. neuen Proplieten aufmerksam gelesen haben, namentlich wo sie nicht gegen das dvzos Eye, sondern gegen die daraus ge- zogenen Consequenzen junger, ungeduldiger Proselyten der neuen Lehre von Leder ziehen, Consequenzen, welche aller- dings nicht immer logisch zwingend, jedenfalls von dem be- scheidenen, überaus gewissenhalten Stifter der Lehre nicht authentisch gezogen sind. Die eben an ilım gerühmten Eigen- schaften*) zeigt Darwin fast auf jeder Seite seiner Schriften, ausserdem noch für jeden, der England und die Engländer genauer kennt, dass er, D., sich vollkommen bewusst ist, wie vorsichtig man in dem Lande der Hochkirche alle Dinge zwischen Himmel und Erde behandeln muss, wenn man Aergerniss vermeiden will. Das ist ihm freilich nicht ge- lungen, weil auch der einfältigste Orthodoxe jedesmal da eine feine Nase hat, wo er auch nur im entferntesten einen Conat wittert, an einem Stein seines Tempelgewölbes zu rütteln. Nun steht zwar in den h. Selmiften auch nicht eine Sylbe über den exacten Modus der Species-Schöpfung, aber desto mehr in der bisherigen Tradition der h. Kirchenyäter, und „da es doch möglich wäre, dass nach dem D’schen Prineipe der Mensch nicht von Gott geschaffen sein solle* (— an keiner einzigen Stelle hat D. das gesagt —), „sondern mit dem Affen denselben gemeinschaftlichen Stammvater hätte* (— auch dies Theorem wird man im D. vergebens suchen —), so muss einer solchen Spinozistischen Ketzerei, einer personifieirten *) In der Note (3) zu Mac Lachlan’s Artikel werden dieselben anscheinend von Herrn Girard bestritten, indem er ($S. 3357 1. e.) sagt: „cet auteur, comme tous les naturalistes systematiques, accepte tous les faits favorables & ses idees, souvent avec peu de contröle, comme on le lui a reproche pour des exemples donn&s par les ele- veurs d’animaux domestiques, et neglige ou omet ceux, qui lui sont contraires“. Ich glaube, dass Herr Girard sich in dieser Behauptung irrt, wenigstens sicher insoweit, als Herr Darwin in seinen Schriften (und wie seine persönlichen Freunde versichern, ir seinen Unter- haltungen) niemals wissentlich eine seiner Theorie widersprechende oder auch nur unbequeme Thatsache vernachlässigt oder auslässt. Nach seiner Heimkehr von mehrjährigen mühseligen, seine Gesundheit in gefährlichem Grade erschütternden Reisen hat er das „nonuw prematur in annum“ beobachtet, ehe er mit seiner Ansicht „über den Ursprung der Arten“ vor die Oeffentlichkeit getreten ist. 399 Natura naturans, mit Feuer und Schwert entgegengetreten werden!“ Dazu kann man bloss sagen: O sancta simplieitas — und man braucht sich nicht gross wundern, wenn die jungen Proselyten D’s darüber zu fanatischen Bilderstürmern werden. Inzwischen hat sich die neue Lehre nicht bloss gegen die Aristokratie, die um keinen Preis mit dem Affen ver- wandt sein will*) und gegen die überchristlichen Buchstaben- gläubigen zu wehren, nein auch gegen einige heidnische oder doch heterodoxe Naturforscher von Handwerk, namentlich gegen die verbissenen Specieskenner und vor allem gegen die diekbändigen Speciesbeschreiber. Jene, die Kenner, sehen schon im Geiste die 12 oder 15,000 Arten ihrer mit so viel Fleiss und mit so erheblichen baaren Ausgaben zusammengemühten Sammlung in werthlose Abarten einer oder weniger D’scher Urarten zerfallen; die Beschreiber aber, bei dem Gedanken an ein zitleidloses Abwürgen ihrer 100 oder 1000 unsterb- lichen Mihi’s rufen entsetzt mit Mac Duff: All my pretty ones? Did you say all? — O:hell-kite! Aber gemach, würdige Spezereihändler — so scheint mir die Sache denn doch nielıt zu stehen! Ich möchte im Gegentheil glauben, das Darwin’sche Princeip treibe die Species- Differenzirung und die gewissenhafte Minutienbeschreibung auf eine ungeahnte Höhe. Gerade die in allen denkbaren Kleinig- keiten denkbar genaueste Beschreibung der jetzt lebenden Arten wird nach Jahrtausenden die dann etwa noch lebenden Antidarwinisten befähigen, auf ihrem Sinne zu beharren — oder möglicherweise auch den Darwinianern Stoff bieten, statt- gehable wesentliche Veränderungen zu constatiren. Ich de- dueire hieraus nicht nur keinen bethlemitischen Kindermord der Mili’s, nein umgekehrt, das mehrfach getadelte. Mul- *) Im gemeinen Leben achtet man denjenigen mit Recht höher, der aus Nichts sich zu Etwas gemacht hat, während man denjenigen gering zu schätzen pflegt, der durch seine Schuld aus einer höhern in eine niedere Sphäre gerathen ist. Es wäre also die Ansicht nicht ungerechtfertigt, dass dergleichen Aristokraten in ihrem witzigen Hochmuth übersehen, wie es, streng genommeo, dem Menschen ehren- voller wäre, sich nach und nach aus der Bestialität des Affen so weit empor und los gerungen zu haben, als dass man (leider dessen!) bei unbefangener Beobachtung mancher hochgestellten Genealogien auf den Verdacht gerathen muss, diese oder jene Familie schlägt schon seit Generationen mehr und mehr in die angestammte Bestia- lität zurück und wird vermuthlich ehestens, wenn nicht auf den Affen, so doch auf irgend einen andern Vierfüsser kommen, 400 sant’sche System, den ‚Varietäten besondere Taufnamen zu verleihen, scheint mir dadurch beinahe Oberwasser erhalten zu haben. Aber für Darwin haben sich auch unter den Species- Männern (Kennern und Liebhabern) ganz achtbare Parteinehmer gefunden, unter den Entomologen namentlich zwei seiner Landsleute, die einen Theil ihres Lebens dazu brauchten, massenhaftes Material nicht bloss zu sammeln, sondern auch mit scharfem Blicke zu beobachten, die Herren Wallace und Bates — beide sind unbezweifelte Darwinianer. Ihnen gesellt sich nun ein Deutscher, Herr Wagner, der Autor des in der Ueberschrift genannten Werkehens, ein Mann, dessen Explo- rationen Mittel-Amerika’s, Nord-Afrika’s und der eaucasischen Provinzen ihn als vollkommen ebenbürtig jenen englischen Forschern gleichstellen. Dass er die Grundansicht Darwin’s theilt, besagt das ganze Büchlein — aber er giebt ihr allerdings eine recht wesentliche Modification, welche er (S. VII und $. 37) dahin formulirt: Das Migrationsgesetz der Organismen (Pflanzen und Thiere) und die natürliche Zuchtwahl stehen in einem innigen Zusammenhang. Die geographische Vertheilung der Formen würde ohne die Darwin’sche Theorie nicht erklärbar sein. Andererseits könnte aber auch die Zuchtwahl ohne eine Wanderung der Organismen, ohne die längere Isolirung einzelner Individuen vom Ver- breitungsbezirk der Stammart nicht wirksam werden. Beide Erscheinungen stehen in enger Wechselwirkung. Er belegt diese Modification mit einer Menge von interessanten Beobachtungen und Aufstellungen, welche nachzulesen ich beiden Parteien, den Guelfen wie Ghibellinen, um so drin- gender empfehle, als sich dadurch vielleicht ein leidlicher. Waffenstillstand herstellen lässt. Als bescheidenen, keines- wegs durchgreifenden Einwand gegen seine Theorie könnte ich aus meiner kurzen Erfahrung Herrn W, einwerfen, dass die nach den Acoren und nach der Prinzen-Insel einge- schleppten, dort seit Jahrzehnten nachweislich generirenden brasilischen Holzböcke Taeniotes scalaris F., Achryson eireum- flexum F. und Chlorida festiva F. zur Zeit noch keinen mir wahrnehmbaren Unterschied von ihren Stammarten zeigen. Auf so grosse und ansebnliche Arten sollte man aber gerade aufmerksam sein, weil sich an ihnen etwaige spätere con- stante Abweichungen am leichtesten feststellen liessen. C. A. Dohrn. 401 Beiträge zur Naturgeschichte der Lepidoptern von Prof, P. C, Zeller in Meseritz. Lycaena Medon und Artaxeıxas. Die Engländer nehmen jetzt als erwiesen an*), und Staudinger folgt in seinem Catalog ihrem Vorgange, dass Lye. Artaxerxes nur eine Varietät von Lyc. Medon sei, zu welcher der Uebergang durch Lyc. Salmacis Steph. gebildet werde. Dass letztere zu Lyc. Medon gehört, kann nicht bezweifelt werden; ersteres scheint mir jedoch nicht so sicher, dass nieht noch Bestätigungsexperimente veranstaltet werden müssten. "Was bei Salmacis wohl Regel ist, dass nämlich weisse Schuppen den schwarzen Mittelstrich der. Vorderflügel ‚auf beiden Seiten einfassen, das bemerke ich nur bei manchen südeuropäischen und kleinasiatischen Exemplaren des Medon, bei denen es meist viel unvollständiger, durch 'ein paar weisse Schüppchen auf der Innenseite ausgeführt ist. Dass aber, wie bei Artaxerxes, der ganze schwarze Strich fehlen und dafür ‘die weissen Schuppen so vermehıt sein sollten, dass sie ein weisses, ovales Querfleckehen bilden, das möchte wohl auf dem Continente nirgends beobachtet worden sein. Die Naturgeschichte des Artaxerxes ist den Engländern jedeufalls genau bekannt. Stainton schreibt 1. e. p. 62: „Die Raupe hell bläulichgrün mit dunkelgrüner Rückenlinie und dunkel rosenfarbener Seitenlinie; Kopf glänzend schwarz. Auf Helianthemum vulgare im Mai. Flugzeit des Schmetter- lings im Juni und Juli.“ — Ich zweifle nicht, dass in irgend einer der vielen englischen Gesellschaftsschriften, die leider auf dem Continent grösstentheils unbekannt und unbenutzt sind, die Naturgeschichte ausführlich geliefert ist. Dasselbe wird der Fall mit Lye. Medon sein; denn wenn deren aus Westwood im Manual mitgetheilte Raupenbeschreibung: „grün _ ‚mit einer blassen winkligen Rückenfleckenreihe und. einer gelbbräunlichen Rückenlinie* noch für richtig gehalten würde, so ist nicht einzusehen, wie man an der vollständigsten Art- Verschiedenheit von Medon und Artaxerxes in England zwei- feln könnte. *) io Stainton’s Manual ]. (1857) werden L. Aucstis (Medon) und L. Artaxerxes noch Betrem gehalten. 27 402 Die Naturgeschichte unseres gewöhnlichen Medon habe ich vom Ei an genau beobachtet und für das Monthly Maga- zine beschrieben. © leh' führe daher; ‘hier ist: "Ueber 'dem blassgelben, faltigen'Seitenwulst, welcher unterhalb: in sehr veränderlicher' Stärke, nd ‚weilen’ gar nicht‘, schwarz‘ eingefasst‘ ist, liegt "hinter jedem sehr':deutlichen? Luftloch © eintschiwarzedFleckchen kon’ ver- änderlicher‘Grösse. Am Bauclie' sind “n’der:Mitte' eines’ jeden Segments mehrere kurze | schwarze: "Längsstrichelchen ‘oder uch" blosse/Punkteineben einander,’oder esüst ganz schwarz, än® der’ Mitte‘ mit heller Tängshnte, die’ auf’jedem' "Segment einen schwarzen Längsstrich enthält. — Der' senkrecht‘ "ge- stellte, oben: schwach ausgerandete ‘Kopf hat ein ziemlich flaches Gesicht mit einigen Borstchen;' er ist ungelleckt, Ausser ‚dass auf jedem’ Auge"“eine dünne; gekrümmte, ‚schwärzliche Linie von oben nach 'unten' her abgeht; diese zwei Linien'ver- ieinigen sich”öftersoben, ‘oder’sie fehlen ’auch“gänz; der ivon ihnen umgrenzte Raum ist blassgelblich. — Das Analschild' ist abgestumpft dreieckig,.blassgelb gerandet und, ausser an der Basis, mit einzelnen groben, eingedrückten , dunkeln Punkten a ' "und 'zerstreuten Borstehen; die sahcreir ze Dorkalliie setzt sich ’ gewöhnlich : über »das Analschild fort, "seltener ist. sie‘ 'ganz :werloschen. —:Auf den sehr' kr äftigen,, gleichfalls grob punk- ; tirten und’ etwas’ borstigen Nachschiebern“ ‘sind’ keine‘ Flecke. Das Paar Bauchfüsse ist ‘weniger kräftig’und auch’ ungefleckt. ‚Die Brustfüsse sind am Ende "hell gelbbräunlich,. an’ Bar Basis mit einem schwarzen Fleekehen: ©“: smsg In der Stärke der schwarzen Zeichnungen ist Pia Ruhe ‘sehr veränderlich, Bei dem einen Extrem bilden die Rücken- H streifen fast vollständige Linien, und dann sind auch die # ‘schwarzen Seiten- und "Bauchzeichnungen sehr ‘dunkel und stark. Bei dem andern Extrem, das sogar in der Jugend recht ‚gewöhnlich ist, ‚ fehlen - ‚die‘ : schwarzen ‚Zeichnungen 4 2 407 völlig und sind nur dureli die mit der Grundfarbe überein- stimmenden Zwischenräume des Hellgelben angedeutet. Diese Raupe lebt, soweit meine Erfahrung reicht, nur von’ der:Bartfleehte, Usnea barbata. Vielleicht frisst sie in der: Noth auch andere Flechten, an denen ich sie jedoch nie gefunden habe, gewiss aber nicht „Jungermannien u. A.“,;, wie Wilde schreibt. Sie sitzt den Tag über ruhig an. einem Stengelehen auf der Aussenseite eines Usneabusches, auf dem sie sehr leicht erblickt wird. In der Jugend nimmt sie aber nieht sehr: selten ihren Sitz auf der dem Baum zugewandten Seite ihrer: Futterpflanze, woher es öfters geschehen ist, dass ieh) sie»unbemerkt mit. den. zur Fütterung gepflückten Pflanzen in.der Tasche: nach: Hause trug. ' Sie ist sehr leicht zu er- langen,:da sie nieht nur: wegen ihrer Färbung; auf der Usnea sogleich erkannt wird, sondern auch‘sich beim Abnehmen nie fallen: lässt, !sondern vielmehr, wenn sie beunruhigt; wird, erst recht festhält. : Gezwungen loszulassen,. zieht sie einen starken Seidenfaden, an: dem sie auch hängen bleibt. ‚Sie lebt einsam‘; aber: dennoch -lassen sich manchmal zwei, wahrscheinlich: von verschiedenen Müttern stammende an ‚einem Usneabusch, an- treffen. ‘Ob siesals' Raupe, wie die von Lichenaria: und ‚wie mir wahrscheinlich‘ ist, ‚oder im. Ei überwintert,, bleibt noch zu erforschen. : Ich: habe sie!'am frühsten. Mitte. Mai, und: dann ‚noeh: sehr: klein:, :bemerkt;; am spätsten, natürlich. völlig er- wachsen; zu: Anfang. August, : wenn mir schon seit, einem Monat Schmetterlinge ‚ausgekrochen waren. ‚In der Jugend: ist sie den Nachstellungen einiger Ichneumonenarten ausgesetzt, . wodurch; sie ‚getödtet wird, ehe sie auswächst; aus Puppen sind-mir:nie::Ichneumonen erschienen. Dass ilire.Zucht sehr leicht 'ist;,;; habe ich: in der. Breslauer ‚Zeitschrift: für ' Ento- mologie» 1850 8.22. mitgetheilt. - Sie bedarf zu ihrem 'Wohl- . sein.;und' schnelleren Wachsthum durchaus: der Feuchtigkeit, die: sie. begierig: einsaugt, weshalb ihr Futter fleissig und reichlich. besprengt:. werden muss. Wie sehr dies auf’ ihr Wachsthum Einfluss hat, habe ieh im laufenden Jahre. be- obachten können. Die Raupen, welche ich am 9. Juni ge- . sammelt hatte,‘ waren zu Ende:des Monats schon so weit, dass ich: mehrere Puppen und: am 9. Juli den ersten Schmet- .. terling. ‚hatte; dagegen waren diejenigen, die ich am 27. Juni in» demselben Walde sammelte, fast durchgängig nieht. viel grösser als die: vor mehr als 3 Wochen gesammelten, offenbar ‚weil die ganze Zeit über fast kein Regen gefallen war, und - Thau. ihr: Futter. im diehten Walde nicht anfeuchten kann. Die: Verpuppung erfolgt nach Wilde „zwischen den Lap- pen der ‚Nahrungspflanze in einem leichten Gewebe“. . Bei mir machte die Raupe in den untern Lagen der verschimmelten. 408 Flechten (die ich nie aus ihrem Behältniss entfernte) ‘eine ihrer Puppengrösse angemessene Höhlung, welche 'sie nicht einmal immer mit etwas zermalmter Usnea wie mit Seiden- fäden ausspann. Darin wird sie in 3—4 Tagen zu: einer ziemlich schlanken, etwas beweglichen Puppe. Das Gehäuse ist eo wenig dauerhaft, dass beim Auseinanderreissen der Flechten die Puppe herausfällt. Die Puppe ist 5',—6 Lin. lang, ganz unbehesit, glän- zend gelbbraun, mit etwas helleren Hinterrändern der Hinter- leibssegmente, unter der Loupe auf dem Rücken des Tlıorax: zart runzelig und am Hinterleibe mit fein: eingestochenen Punkten, die jedoch auf dem Rücken gröber und: diehter sind als am Bauch; die Flügelscheiden äusserst zart quer- runzelig. Der braune Endkegel ist spitz und läuft in zwei: divergirende Stachel ohne Widerhaken aus. | | Der Schmetterling kriecht nach 14—-16 Tagen gegen Abend aus und wird in der Nacht thätig. Bei Tage sitzt er still mit flach: gehaltenen Vorderflügeln, durch welehe die Hinterflügel bis auf einen schmalen Streifen des Innenrandes verdeckt sind. ' Im Freien habe ich ihn: nie sitzen sehen, wahrscheinlich weil seine Färbung ihn wenig von den Flechten der Kiefernstämme unterscheidet. Nur selten gelang es mir, ihn durch Scheuchen mit dem Taschentuche zum Abfliegen: zu bringen; dann ging der Flug nicht weit und endigte an der Erde. Nach Obigem erscheint er’ am frühesten nach den ‘ersten Tagen des. Juli. Statt des von Wilde angegebenen Juni ist der grösste Theil des August hinzuzufügen. Nach Guen&e (G&om. II. 233) ist die Art „rare partout*, Diese wie andere ähnlich lautende Angaben hat aber wohl ihren Grund darin, dass ihr Aufenthaltsort, der hohe Kiefer- wald, wo der Sandboden ausser mit Moosen nur mit wenigen Grashalmen und andern Phanerogamen kümmeriich bekleidet ist, sehr wenig zum Besuch einladet. Bei Glogau fand ich die Raupe in Menge, bei ‚Meseritz in mehreren ee wenigstens nicht sehr selten. | Die Verbreitung der Boarm. glabraria ist eine sehr 'be- deutende. Guenee zeigt den Norden und Osten von Frank- reich an, Stainton den nördlichen Theil Englands, Tengström' (Sällskapets pro Fauna et Flora Fenniea notiser 1859 p. 149) Abo in Finland, Eversmann (Fauna Volgo-Ural p. 332) Kasan, Treitschke Steiermark, Reutti (Beitr. zur Rheinischen Natur- geschichte Heft 3 1853) Freiburg in Baden. Unter mehreren Hunderten ausgekrochener Ereialiid habe ich keine bemerkenswerthe Varietät bemerkt. Hübner’s Teneraria fig. 348 ist in beiden Geschlechtern weniger ge- wöhnlich als Glabraria fig. 339; doch sah ich die Bestäu- 409 bung nie so dunkel wie in letzterer Abbildung. Glabraria fig. 162 kann zufolge der ungefleckten Franzen nicht leicht etwas anderes sein als die Darstellung eines ganz abgeflogenen und verdorbenen Exemplars; ich habe kein ähnliches gesehen. Acidalia corrivalaria Kr. Dieser erst in neuerer Zeit als eigene Art erkannte Spanner wurde von dem verstorbenen Kretschmer bei Berlin entdeckt und: dann auch in Ostpreussen bei Allenstein auf- gefunden, wie Speyer Ent. Ztg. 1863 S. 163 berichtet. Da die Art auch bei Meseritz vorkommt, so lebt sie ohne Zweifel noch in mancher Gegend des östlichen Deutschland unentdeckt oder ‘übersehen. Ihre Wohnörter bei Meseritz sind Torf- wiesen ‘mit hohen, scharfen Rietgräsern, zwischen denen aber noch ausserdem ganz bestimmte Pflanzen wachsen zu müssen scheinen: wie Lythrum salicaria, Ranunculus repens, Caltha palustris, Mentha aquatica, Galium palustre, Comarum, Ly- copus, vielleicht auch Birken- und Torfweidengesträuch. Ihre Flugzeit ist in frühen Jahren vom 15. Juni an und dauert bis höchstens zum 12, Juli. Hat sie, um den 20. Juni, ihre Höhe erreicht, eo fliegt Cid. polygrammata und die viel länger dauernde Acid. sylvestraria oft mit ihr auf, und die dann noch ziemlich seltenen’ Männchen der letzteren geben nicht selten zu Veiwechslungen Anlass, bis man beide Arten auch beim Fliegen sicher zu unterscheiden gelernt hat. Corrivalaria sitzt am liebsten tief in den langen Gräsern auf der Ober- fläche glatter Blätter (von Caltha, Ranunculus, Lythrum, selbst Weiden) mit flach ausgebreiteten Flügeln, und das Weibchen lässt sich: nur ungern zum Fluge bewegen. Dieser ist weniger wild und geht nicht so weit wie bei Sylvestraria; dabei erscheint das Thier wegen seiner wirklich geringeren Grösse und gelben Färbung kleiner und gelblicher als diese. Es: setzt sich nach einem Fluge, der bei den beleibteren Weibchen natürlich am kürzesten anhält, viel gewöhnlicher tief in die scharfen Gräser als wieder auf ein breites Blatt. Eine neue Generation erscheint für dieses Jahr nicht mehr. | Was Dr. Speyer über das Aussehen und die Verwandt- schaft dieser Art nach wenigen Exemplaren sagt, erweist sich bei mehreren Hunderten als riehtig. Nur kann ich nicht als Regel gelten lassen, dass die Flügel von Corrivalaria kürzer und ‘die vorderen spitzer seien als bei Sylvestraria; beide ändern darin so sehr, dass von vielen Exemplaren gerade das Umgekehrte gesagt werden kann. Was Speyer nicht erwähnt, ist, dass die tiefschwarzen Mittelpunkte (die in dem mir vorliegenden Exemplar der Berliner Zeitschrift so blass gelassen sind wie die Querlinien) bei Corrivalaria 410 stets stärker sind als bei Sylvestraria, was: insbesondere von’ denen der Vorderflügel gilt. -Ebenso sind ‚die Fühlerfränzen der Corrivalaria 3 ohne Zweifel länger, also, "bei dureh» gängig .kleinerem Körper und: kürzeren - Flügeldimensionen; verhältnissmässig bedeutend länger, was wohl auch mehr, als die Endung des Namens der Sylvestraria, die Ursache ist, dass Kretsehimer den: Namen auf aria jgeendigt hat. .Bemer- kenswerthe Varietäten ‘habe ich :bisher noch gar nieht: an- getroffen. » Die Grundfarbe ist‘ bei unverflogenen Exemplaren: stets gleich, nämlich ‘dunkler. und staubiger ‚gelb als beirSyl- vestraria 8; die Querlinien: aber wechseln in der; Schärfe, sehr, und noch mehr die ‚(auf dem Bilde: gleichfalls: blassen): tiefschwarzen Randpunkte, die, auf demHinterflügeln stärker) als auf: den :Vorderflügeln, siel»: oft: mehr ‘oder weniger :deut- lich in Strichelehen ‚: die in ‘der Mitte verdiekt sind‘, ver längern und; ‚wenn‘ sie' feiner«bleiben ‚doch ;kaumje so:’fein werden: (und gegen den Innenwinkel' versehwinden) . wie.bei: denjenigen :Weibeclien ’der: Sylvestraria,.' bei 'denen»!' sie-:am: stärksten :hervortreten.. Auf::der: Unterseite 'ist:iCorrivalaria dunkler: als Sylvestraria, und ihre schwarzen Randpunkte: auf! den: Hinterflügelns und' ihre: schwarze, nur auf! den, ‚Adern: unterbrochene Randlinie auf den: Vorderflügeln: unterscheiden sie‘'so sehr, dass dieser Umstand: nothwendig:in die Diagnose: aufzunehmen : ist (während auf: der’Oberseite: »vom keiner: linea :limbalis ar. wie: bei rn a Be kann). Die 'begaiteten Weibehen legen an ‚dei Nadel: jet eine Anzahl ihrer mit! dem untern : Ende festklebenden » Eier ab. Diese :sind ‚von keiner auffallendenm Grösse, tonnenförmig, an beide: Enden gerade abgestutzb, am untern: etwas, ‚breiter alsıam obern; | mit: einer. Anzahl "Längsrippen, «wodureh der: Rand: des obern abgestutzten Endes: wie: ein sekörnelter Ring) erscheint.‘ Ihre: blassgelbe Farbe wird am zweiten: Tage fast rosenroth. »Schon nach 6—7: Tagen kriecht :.das: Räupehen aus, das dünn wie ein Spinnenfaden, der vorn:ein Kinatelien hat» und hellgrau aussieht. sand Von etlichen hundert Eiern behielt is gegen 100; um einen : Versuch ‘zu : machen , : ob sich: nicht ; einige,’ präcoce» Exemplare ‘noch im Spätsommer entwickeln und‘ mich in den: Stand setzen würden, ihre Naturgeschichte ‘in einiger; Voll- ständigkeit -mitzutheilen; denn: dass «die ‚Raupe ‚überwintert, konnte ich mir denken, ebenso dass die Ueberwinterung: kaum‘ gelingen würde. Zu diesem Zwecke füllte ich: einen Teller: mit 'einem Torfrasenstück der Wiese, auf der: ich'die Schmet- terlinge gefangen hatte, das ausser Galium palustre (der Nah- rung der Raupen von: Cid. polygrammata) auch‘ zartes« Gras: 411 enthielt. Auf den stark angefeuchteten Rasen streute ich die Eier ohne: Sorgfalt.. ‘Die ausgekrochenen Räupehen begaben sich 'auf die Halme und Galiumstengel und Blätter, lebende und abgestorbene: "Ich sah, dass manche von den grünen Grasblättern »die "äussere Epidermis stellenweise abnagten; aber am liebsten nährten sie sich von Salatblättern, und zwar vorzugsweise von den welk gewordenen, indem sie ohne Unterschied. die Ränder benagten oder in die Blattfläche Löcher frassen. Ihre: Sitten blieben dieselben‘, so lange ich sie am» Leben: erhielt. Sie sassen bei Tage gewöhnlich still, am liebsten schräg ‘unten an einem Blattstengel hängend und gerade ausgestreckt. :; Dabei hielten sie sich mit den 4 hintern Füssen‘ sehr» fest und liessen nicht los, wenn ich sie wegnehmen wollte.» -Denn: bei ‚drohender' Gefahr: sich fallen zu lassen ist ihre- Sitte gar nielit, «sondern bei’Störungen nehmen sie 'bloss eine:sehr'-eigenthümliche Stellung an: sie krümmen die vor- dere Hälfte sdes’'Körpers sehr''stark, 'so' dass’ er sich der nieht gekrümmten' Hälfte unterwärts‘ nähert, und strecken dabei die 3=+&1lersten-Segmente horizontal’ nacl vorn aus. - Es gab einen eigenthümlichen‘ Anblick, wenn die ganze Schaar ‘beim Anhäuchen in Bewegung'gerieth' und: diese’ Stellung annahm. Beim»Kırechen schaukeln sie’ etwas: mit dem Vorderkörper. Kommt; dabei’ der einen eine andere ‘in den Weg, so schlägt sie mit/s dem Kopf ‘um: sich; gewöhnlich “kehrt sich die ander® nicht 'daran, sondern steigt auf sie hinauf und' bleibt, weil /diese es.sich allmälig gefallen lässt, nicht selten auf ihr sitzen 5; während jede: in der: gewöhnlichen steifen Stellung verharrbyr steigt allenfalls noch‘ eine dritte auf die erste oder zweite, aum)so seine'noch sonderbarere, ästige Figur hervor- bringen |zu:'helfen. > Zur «Häutung sucht‘ jede ein Stengelchen, auf: dem sie nichtsleicht belästigt werden kann. Die abge: streiffe, auf! ein: Klümpchen zusammengeschobene Haut bleibt an der" Häutungsstelle fest und lange” sitzen. Obgleich ‘der Untersebied im ‚Alterjmeiner Raupen nur.einen Tag betrug, so: zeigte‘ sich: doch'.chon bei der ersten Häutung eine merk- liche: ;Verschiedenheit, indem’ sie in einem Zeitraum von mehreren ‘Tagen erfolgte. ' Auch die Färbung blieb’ nicht die- selbe, sondern die dunkle, an jeder Seite nieht scharf hell- ‚grau begrenzte Färbe des Rückens wurde bei manchen dunkler und: breiter als beii-der' Melırzahl: “ Die Häutungen erfolgten alle 10— 12. Tage. Weil die Raupen sich sehr zii mit Salat nähren liessen habe). »Jaw >.“ Diagnose: Larva »(sedeeimpes): eylindrica, graeilis, e#- ‚pite, antice -attenuato, nitida;, fusco- nigra, rare pilosaj. pro- thorace läevi, scuto anali‘ magno; semi- tet Ba pedibus sordide flavescentibus. is bnu Musa Sie ist 1: Lin. und darüber Ba bEbenlignk ; sehlählos: 'ey- lindrisch, nach: hinten: allmälig verdünnt, von» !mehr’. oder ‚weniger ‚ bräunliehsehiärzer Farbe; ‚fettglänzend, mib) zer- streuten, ziemlich langen Borstenhaaren; jedes:Haarsstelt auf einer ı erhabenen, etwas glänzenderen Stelle; sie sind am Kopf und am Afterende am ieltesten an ersterem aber ‚kürzer als an: letzterem. : Der:Bauchist heller alöoder.Rücken. Die kurzen Bauchfüsse 'und die "kräftigeren, diekereny wenh auch nicht längeren Nachsehieber sind’ noch heller,» fast ins Gelbliche,: welehe Farbe: die‘ Brustfüsse ‘und Fresswerkzeuge ‚entschieden haben. :»Der Kopf; ist'wenig’'schmäler :als ı der Prothorax, in- welehem’er zum Theil: steekt, nach vorn v.et- engert und gleichsam selmauzenförmig,' mit:nur angedeutetei, ‚nicht. flachem Stirndreieck.© Der Prothorax':ist gleichförmig ‚glatt bis herunter: zu dem «schräg: nach: 'hintem:: geneigten, elliptischen Luftloch. » ‚Auf‘ den’ beiden. folgenden‘ Segmenten geht je eine eingedrückte Bogenlinie über: den Rücken. ı>An jeder Seite des Körpers läuft eine kielartige Falte,' von welcher ausgehend auf jedem Ringe am Anfange «eine. selräg: nach vorn und am: Ende: eine schräg nach: hinten ‘gerichtete kurze ‚Falte. aufsteigt. » Die kleinen»: elliptischen» Euftlöchen.kegen über der-Mitte des Seitenwulstes. «Das: Analschild ist !giross, halboval,‘.convex wie: ein Uhrglas, über‘'die»Nachsehieber fast hinwegragend „ olıne besondere Seulptur,) nur «mit ‘den erwähnten, nach hinten gerichteten 'Borstenhaären. »»is.liass Die drei gefundenen Raupen \sperrte ieh’ mit« Gewiebe, worin auch Puppen ihrer: Art: waren, ohne‘ weitere Erde in eine Blechbüchse, ‚um ihre Nahrung »kennen' zu lernen; ich warf ihnen frischgetödtete und halbtodte Stubenfliegen'hinein. Sie:.spannen Rölıren: am Boden. der « Wand:««ihres : Behälters hin. Obgleich ich: später sah, dass an- mancher Fliege “der Hinterleib abgefressen; war, so gewann ich‘ dach nieht. die Ueberzeugung, dass: sie; dieses zu ihrer «Nahrung; gethan 415 hätten; ‚denn‘ sie »hatten mit''den: Fliegenbeinen und’. deren 'Theilen «ihre' :Seidenröhre von aussen bekleidet. “ Auchvder Umstand,vdass>eine in der Naclit einen Puppensack angebohrt und die Puppe ausgefressen hatte, scheint «noch: nicht ‘den vollen Beweis, ‚dass ilire Nahrung: eine animale sei, zu liefern. Anbden«im Freien gefundenen Geweben befanden sich: keine Gliedmaassen: von Insecten.:' Da die Raupen'zur Verwandlung das :Ende der'new'angelegten' Röhre in einer der Puppe an- ‚gemessenen: Länge durch 'reinweisse Seide. verdichteten,, so ‚hörten: die ‚Versuche:hinsichtlieh ‘der: Nahrung auf. 3 Die’ Puppe .ist» wenig‘ über 6 Lin. lang, ziemlich»schlank, braungelb; : sehr; ausgezeichnet: (dureh: einen scharfen, wenn aueh mot hohen Kiel, der! vom:Kopf anı den Rücken entlang .bis san ‘die Spitze des Kremasters läuft.» Die ganze» Rücken- seite des Körpers ist dicht und fein runzelig, 'am.gröbsten auf dem 'Ihorax; auch das Gesicht ist gröber runzelig. Die Flügel‘, Bein- und Füblerscheiden ;' die in keine bedeutende Spitze: auslaufen;:« sind sowie die'zw ei-därüber-hinausreielienden ‚Hinterleibssegmente; ziemlich glatt: Die drei letzten Segmente -bilden:veinen ‚Kegel , dessen Basis: von: dem 'Hinterrande ;des vorhergehenden, Segments umgeben: wird; er: ist« hinten «fast gerade ‚abgeschnitten: und: trägt’ vor 'dem ‚Ende zu ‚jeder Seite ‚einsabstehendes Zähnchen. » Die Rauperist dem: Naohistelliingdu der Table en ‘Tachinen ausgesetzt. ; In. zwei Puppengehäusen fand: ieh: je ein sch warzes, pergamentartiges lelineumonengespinnst:- Aus vielen aber: kam die: Fliege DexiarfWiedemannia) compressa, jedoch in: Exemplaren,'die kleiner sind als die von mir: in: früheren :Jahren im Freien‘gefangenen. Das:helle Tönnchen :liegt ver der/verschrumpften: Raupenhaut in: der zur Verpuppung vor- bereiteten Röhre. : Diese Fliege: ist auch Schuld,:dass aus-den ‚gesammelten Raupen kein. Schmetterling: kam,> und dass ich die Dauer der Puppenrulie nieht erfuhr.' ;Ueberhaupt erhielt ieh.nursvier a lauter 'Weibe BR am 26. und 3. Juli: ern 30. 4Zw: dem, was ii über es Blkıseen des Schmetterlings in der Isis 1948:8, 581* ) mitgetheilt habe, weiss: ich nichts ‚weiter hinzuzufügen, 'als :dass das Männchen sich‘ bisweilen ‚bei ‘Tage "von: niedrigen 'Kiefersträuchern: aus: ‚den Nadeln klopfen lässt; es schiesst 'einige Schritte weit fort und lässt ‚sich. ins Gras oder an: die Erde FirRan wo es unbeweglich liegen: bleibt: T i e- ist mir Son auffallend; dass von diesen 4 Weibchen, - san! ny Se ») Durch einen sigeithünlichen Prushichiles steht: dort: nn ‚tiefsten 'steigt er“ statt: am liebsten steigt en von wu | 416 die doch olıne Zweifel alle ‚einerlei Art angehören, eins so kurze Flügel hat, dass wenn: ich es aus einer andern Gegend erhalten hätte, ich es: mit vieler Sicherheit zu Meliss. anellus ziehen würde. Ausser. durch die Kürze und daraus folgende Breite der Vorderflügel und die grössere Convexität des Vorderrandes derselben unterscheidet es sich von andern schwarzgrau bestäubten Weibchen gar nicht. Ich besitze nur ein Männchen, das ich für Anella Hübn. und folglich für Anella SV. halte, und kann daher vorläufig nichts weiter thun als die Vermuthung aufstellen, dass ich doch am Ende mit Unrecht zwei Arten angenommen habe. : Bestätigt sich dies, so würde der Name Bipunctanus, den ich sicher: nicht gewählt hätte, wenn er mir nicht als der ächte Curtis’sche angegeben worden wäre, unter die Synonymen von Melise. anellus kommen. Depressaria annexella, ciliella an applanae MER, | er Seit mehreren Jahren fand ich in meinem Garten zu Ende Juli und im August an den Blättern des Kümmels (Carum earvi und der Gartenmohrrübe (Daucus carota sativa) De- pressarienraupen, aus denen sich im August, September und Anfang October Scelimetterlinge entwickelten, welche mit denen der Depr. applana die grösste Aehnlichkeit zu haben schienen. Eine Anzahl derselben legte ich 1863 bei der Naturforscherversammlung in Stettin den Lepidopterologen vor und erhielt sofort den Bescheid, es sei eine noch un- beschriebene Art, Namens Annexella. Wer mir diesen Be- scheid ertheilte, vergass ich, und meine spätern schriftlichen Anfragen brachten mir keine befriedigende Antwort; musste ich doch sogar lesen, ich selbst hätte die Art aufgestellt — was vielleicht hinsichtlich des Namens eine gewisse Richtig- keit hat, indem es möglich ist, dass der mir angegebene eine andere Zusammenstellung mit nexella enthielt. Seitdem habe ich den Schmetterling alle Jahre gezogen und bin doch noch heute nicht zur vollen Ueberzeugung von seinen Artrechten gelangt, weil es mir noch nicht glücken wollte, die Raupe der ächten Depr. applana bei Meseritz aufzufinden. Im Bade Bergquell bei Frauendorf bei Stettin sammelte ich 1865 vor Mitte Juni an den Terrassen im Selhatten der Obstbäume an den Blättern von Torilis anthriseus Depressarien- Raupen, deren Aussehen, obgleich sie dieselbe Lebensweise hatten, mich nicht im mindesten an die von Annexella erin- ‚nerte. Ungeachtet des kalten und regnerischen Wetters, das den ganzen Juni durch herrschte, waren die meisten Blatt- röhren doch schon leer, so dass ich nur ein paar Raupen erhielt. Aus ihnen erschien vor Mitte Juli ein kleines Pärchen 417 der unzweifelhaften Applana. Dieses entspricht der Angabe in Stainton’s Natural History of the Tineina VI. S. 270 und 271, dass die Raupe der Applana aus dem im Frühjahr ge- legten Ei von Ende Mai bis Mitte Juli zu finden ist, dass sie sich aber schon zu Anfang Juli*) verpuppt. Ihre Beschreibung lautet dort so: „Länge 6%, —7\, Lin. Grün mit dunklerem Rückenstreif und solchen: Subdorsal- streifen; die gewöhnlichen Punktwarzen klein und schwarz; der Kopf vorn graugrün, hinten schwarzgrün; das zweite Segment (der Prothorax) mit zwei schwärzlichgrünen, sichel- förmigen Zeichen. Alle Beine hellgrün. Die ausgewachsene Raupe hat oft auf dem Rücken eine rosige Färbung; im jüngern Alter sind Kopf und zweites Segment ganz gelblich- grün.“ Die Abbildung t. 8 fig. 3a stimmt mit der Bezeich- nung der jüngern Raupe, indem der Kopf keine schwarz- grüne Färbung und der Prothorax nur ein paar dunklere, der Länge nach gehende, auf beiden Seiten verschiedene Stellen, keineswegs eine dunkle, symmeirische, halbmond- förmige Zeichnung zeigt. Nach Fischer v. Röslerstamm’s Beiträgen 8. 122 ist die Raupe seiner Applanella, die immer von Anfang; bis Mitte Juli gefunden wird, „in der Jugend grasgrün mit drei über den Rücken laufenden dunkleın Streifen und kaum erkenn- baren schwarzen Wärzchen; der Kopf gelbliehgrün. Im höhern Alter ist Kopf und Nackenschild gelbbraun, nicht selten grünlich, und der Körper gelbgrün mit gelben Ein- schnitten. Abänderungen haben einen röthlichen Anflug über den Rücken. Gewöhnlich gehen die Raupen zu Ende Juli in die Erde — —. Von Mitte August bis Anfang September erscheinen die Schmetterlinge.“ Der Verfasser giebt dann noch an, dass Moritz die Raupen schon im Juni fand und bestreitet die Richtigkeit der Fischer’schen Raupenbeschrei- bung der Applana, die ihm, hauptsächlich wegen der Farbe des Kopfes, dann aber auch wegen der Zeit der Raupe im September und des Auskriechens des Selımetterlings zu Ende September und im October (Treitsclike 9, i 8. 251 und 10, 3 8. 182) auf einer Verwechslung zu beruhen scheint. In der detaillirten Abbildung auf Taf. 47 hat der. hinten wenig verdunkelte lehmgelbe Raupenkopf nur in der Gegend der Vcellen einen schwarzen Punkt, und das Nackenschild ist nur halbmondförmig ohne schwarze Einfassung. | . Gerade was F. v. R. bestreitet, das gilt von der vor-- *) $.27L ist irrthümlich gesagt: zu Ende und sub finem des letztern Monats, während $. 270 geschrieben steht: towards the be- ginning of the latter month. y 28 418 liegenden Annexella. Sie lebt von Ende Juli bis zum Sep- tember (z. B. 1857 sammelte ich noch mehrere am 1. Sep- tember); in dem diesjährigen heissen Sommer traf ich sie schon am 7. Juli in Gesellschaft: der Raupe von D. purpurea, dafür aber auch schon Mitte August nur noch in wenigen Nachzüglern, und das Auskriechen endigte in den ersten Tagen des September. Eine genaue Beschreibung ist folgende: Diagnose: Larva capite melleo, inferius nigrieante saepe cum striga super os alba, dilute viridis, vittis tribus dorsalibus obscuris (media tenuiore), verruculis ordinariis di- stinetis nigris; scuto anali pallide viridi, non signato; pedibus immaculatis. Länge bis 7 und 7Y, Lin. Grundfarbe in der Jugend fast grüngelblich, später angenehm hellgrün, am untern Theil des- Körpers etwas heller, mit sehr deutlichen, glänzend schwarzen Punktwärzchen — grösser als in FR’s Bild Taf. 48 fig. B. — von denen das über dem sehr kleinen Luftloch nahe an der Subdorsalstrieme das grösste ist, jedes wie ge- wöhnlich mit einem ziemlich langen, hellblonden, aufgerich- teten Haar. Den Rücken entlang ziehen drei dunkler grüne, sehr deutliche Längsstriemen vom Vorderrand des zweiten Segments (Mesothorax) bis zum Ende des vor dem Anal- schilde liegenden Segmentes, wo sie sich verdünnen und ver- iöschen; die mittlere dieser Striemen, die auf dem Rücken- gefäss liegt, ist viel dünner als die beiden andern —. aber durchaus nicht so dünn wie in der Fischer’schen fig. B. — diese sind auf der untern Seite etwas ausgebuchtet, und in der Ausbuchtung liegt auf jedem Segment die schon erwähnte Warze. Der Kopf ist etwas glänzend, dunkel honiggelb, an der Seite des Hinterkopfes schwärzlich; die Ocellen in einem undeutlichen, schwarzen Fleck; gewöhnlich ist das Stirn- dreieck mit einer mehr oder weniger breiten, schwarzen Linie eingefasst, was aber wenig auffällt. Das Epistom ist schwarz, bei den ältern Raupen meist mit” einer weissen Querlinie; die Kinnbacken gelbhraun. — Das Nackenschild, das fast bis zum Hinterrand des Segments reicht — grösser als in FR’s fig. B — ist etwas glänzend, gelblich, zu jeder Seite mit einem starken schwarzen, hinten sehr verengerten, schräg liegenden Längsfleck eingefasst — dieser Längsfleck fehlt in FR’s Bild gänzlich. — Das Analschild ist blässer grün als die Grundfarbe, kaum etwas glänzend, für das blosse Auge ohne Zeichnung, unter der Lupe mit einigen unregel- mässigen Eindrücken, von welchen der hinter der Mitte in die Quere gehende der längste ist; von 6 kleinen schwarzen Punktwärzchen stehen die zwei grössten am Ende und weit getrennt, jedes mit langem, lintenüber hängendem Haar; die 419 4 andern bilden eine Querreihe über die Mitte; jedes der beiden äussersten steht am Rande, und die beiden innersten sind unter sich weiter getrennt als von den äussersten. — (Das Schildchen hat bei FR. zwar eine ähnliche Gestalt, ist aber dunkler, mit ganz anders gestellten Warzen und mit Pünktchen, deren Lage, wenn sie die unregelmässigen Ein- drücke andeuten sollen, denen der Annexella doch nicht ent- spricht *). — Die falschen Füsse haben die hellgrüne Bauch- farbe und sind ungefleckt und nur auf der Aussenseite mit einem kleinen schwarzen Haarwärzchen versehen. Die Vorder- beine sind blassgelblich, ungefleckt. — Vor dem Einspinnen verblasst die grüne Farbe der Raupe und scheint regel- mässig auf dem Rücken einen rosenfarbigen Anflug zu er- halten. Sie wohnt nur an den Blättern der oben genannten Pflanzen, deren Enden sie zu einer Röhre von mehr als Körperlänge zusammenspinnt. Nur bei recht üppigen Blättern wählt sie auch seitliche Fiederblättehen zur Wohnung. Sie frisst von da aus die unterhalb ihrer Röhre gelegenen Blätt- chen ab, so weit sie, ohne ganz aus der Röhre hervorzu- kommen, reichen kann; bisweilen verzehrt sie auch die Spitze ihrer Wohnung. Dann verlässt sie sie und begiebt sich an ein andres Blatt, weshalb verlassene Röhren durchaus keine Seltenheit sind. Sie i-t äusserst rasch, schiesst bei anschei- nender Gefahr sogleich aus der obern oder untern Oeffnung hervor und lässt sich an einem Faden zur Erde fallen. Durch ihre Behendigkeit unterscheidet sie sich von manchıer Gattungs- gefährtin, z. B. von Depr. Pimpinellae und Depressella, ohne dass sie dadurch ein paar Ichneumonarten hindern kann, ihre Eier in sie abzusetzen. Ihre Verwandlung vollzieht sie im Freien jedenfalls an der Erde; in der Gefangenschaft, wo ich ihr keine gab, geschieht dies unter oder zwischen den ver- dorrten und verschimmelten Blättern ihres Futters, wo sie eine ihrem Körper nur angemessene Höhlung mit wenigen Seidenfäden ausspinnt. Die Puppe hat die bei den Depressarien gewöhnliche, flachgedrückte Gestalt. Sie ist am Körper braungelb, in der Regel dunkler als die bei FR. fig. G abgebildete; auch tritt *) Hierauf ist jedoch nicht viel zu geben. Harzer bildete die Raupen oft in Dresden ab, wohin FR. sie ihm aus Nixdorf schickte, _ und nahm es mit der Richtigkeit schwieriger Details nicht immer zu genau. Wenn FR. ihm darüber Vorwürfe machte, so suchte er ihn durch die Versicherung zu beruhigen, dass ja doch Niemand die Sache genau prüfen und das Fehlerhafte herausfinden werde; so wie er es abgebildet habe, sehe es ganz gut aus etc. 28* 420 die Brustpartie, die entweder die Farbe des Hinterleibes hat oder etwas olivengrünlich ist, bei weitem nicht so bauchig. hervor wie im Bilde. Die Fühlerscheide ist perlschnurförmig und geht um die Spitze der Vorderflügelscheide herum (aber ganz und gar nicht, wie es bei FR., ohne Zweifel naturwidrig dargestellt; ist, den Innenrand entlang, indem dieser sich in der Wirklichkeit nur zu einer erhabenen Linie verdickt). Ihr Hinterleibskegel trägt 8 etwas gebogene Stacheln mit Widerhäkchen; gegen das Licht gehalten, bilden sie eine Querreihe, in welcher die äussersten am tiefsten stehen (bei FR. sind nur 6). Wie bei den übrigen Depressarien ist der Hinterleib nur in den letzten Segmenten einer auf und abwärts gehenden, nicht seitlichen und nur wenig bedeutenden Be- wegung fähig, die bei starker Störung ausgeführt wird. Nach etwa 4 Wochen, bei heissem Wetter etwas eher, kriecht der Schmetterling aus. In diesem Jahr erschien mir der erste schon am 27. Juli in der Gesellschaft von 10 Depr. purpurea. Er hält sich wie die andern Gattungsgenossen so versteckt, dass ich erst ein einziges Exemplar im Freien, und zwar zu Anfang October auflfand, was dadurch geschah, dass ich in einem schattigen Winkel meines Gartens im Cheli- donium nach Noctuenraupen wühlte. Wie die andern De- pressarien ist Annexella gegen die Berührung mit einer Nadel äusserst empfindlich; am leichtesten lässt sie sich in den frühen Morgenstunden anspiessen. Natürlich überwintert sie und fliegt im Frühjahr. Ich vermuthe daher, dass die Angaben über die an Frühlingsabenden in Hecken fliegenden Exemplare der Applana sich zum grossen Theil auf Annexella beziehen. Denn dass diese keine beschränkte Verbreitung habe, ist theils aus der Nahrung ihrer Raupe zu schliessen, theils daraus, dass zunächst wenigstens die von mir Linnaea IX. 3. 273 erwälnten Speyer’schen Exemplare hierher gehören; diese wurden in Rhoden und Korbach in Fürstenthum Wal- deck zur Winterzeit in Häusern gefangen*). Von ihnen lässt sich auf keine Weise mein von Stainton erhaltenes Exemplar der Depr. ciliella trennen, von welcher also die im Manual II. p. 325 aufgezählten Fundörter gelten, an denen sie häufig (z. B. bei Biıkenhead, Scarborough) oder gewöhn- lich ist (z. B. York, Lewes, Darlington). Hieraus ergiebt sich denn auch, dass wenn Annexella eine gute Art ist, ihr der Name Ciliella gebührt, unter welchem sie von Stainton in den Transactions of the Entom. Society of London V. p. 12! aus- führlich beschrieben und pl. 17 fig. 7 kenntlich abgebildet ist. *) Die Lepidopterenfauna des Fürstenth, Waldeck von Dr. A. Speyer 8. 272 Ciliella. 421 Am Schmetterling entdecke ich keine festen Unterschiede von Applana. Stainton giebt im Manual an: „grösser (11 Lin. gegen 10 Lin.) und röther als Applana* und als Hauptmerkmal: „die Hinterflügelfranzen an ihrer Spitze röthlich angelaufen“. Ueber diese Kennzeichen bemerke ich Folgendes: 1. Wenn schon eine geringe Grössenverschiedenheit von geringem Gewicht bei der Artunterscheidung ist, so gilt das hier in verstärktem Masse. Aus den bestgenährten Mohr- rübenraupeu erhielt ich allerdings Exemplare, die grösser sind als die grössten meiner ächten Applana; aber die Mehrzahl ist ebenso gross, und nicht wenige, die wahrscheinlich aus den längere Zeit in der Gefangenschaft genährten Raupen hervorgingen, sind um ebenso viel unter Applana, als diese nach Stainton unter Ciliella sein soll. 2. Die röthere Farbe der Ciliella (Annexella) gilt nur von der Mehrzall, da das Thier überhaupt der Veränder- lichkeit unterworfen ist. Manchmal zwar ist das Roth recht auffallend, besonders wenn die Grundfarbe um den weissen (ueraderpunkt und gegen die Wurzel durch Braun verdunkelt ist; in diesem Fall tritt auch das helle Wurzelfeld und eine davon ausgehende, striemenartig bis zur Flügelhälfte hin- reichende und daselbst erweiterte Lichtung des Vorderrandes auffallend hervor. Aber bei nicht wenig Exemplaren fellt die röthliche Beimischung, und die Grundfarbe ist von der der Applana in nichts verschieden. 3. Die hell rosenrothe Färbung der Hinterflügelfranzen wäre ein gutes Meıkmal, wenn sie nicht ein blosses Extrem wäre und nicht in sehr sanfter Abstufung sich minderte, um allmälig völlig zu verschwinden. Dies scheint nicht bloss in der Sammlung mit der Zeit zu geschehen, wie z. B. bei meinem Stainton’schen Exemplar, das kaum einen rothen Schimmer zeist, während das Rothe sich auch bei manchen . mehrjährigen Exemplaren schön erhalten hat, sondern diese Färbung fehlt gar nicht sellen bei frisch ausgekrochenen. Dabei hängt ihre Lebhaftigkeit nicht immer streng mit der höhern oder geringern rothen Beimischung auf den Vorder- flügeln zusammen, wenn auch die ihrer Vorderflügelfärbung zufolge der gewöhnlichen Applana ähnlichen Exemplare kaum je einen röthlichen Schimmer in den Franzen besitzen. Zu diesen drei veränderlichen Merkmalen lassen sich - noch zwei gleich unzuverlässige hinzufügen, nämlich: 4. Die Grundfarbe der Hinterflügel ist bei Annexella gewöhnlich heller und erreicht nur am Hinterrande und in grösserer Ausdehnung. gegen die Flügelspitze die Tiefe des 422 Grauen, die bei Applana fast gleichmässig über die ganze Fläche herrscht. | 5. Von etwas grösserer Wichtigkeit ist, dass bei Anne- xella in den meisten Fällen die Vorderflügel etwas kürzer sind. Während sich aber bei Applana manchmal die Flügel- streckung entschieden verringert, ist eine Vermehrung der- selben bei Annexella öfters auch nicht zu verkennen. Ja, ein Pärchen, das mir am 27. und 29. Juli d. J., also sehr früh, auskroch, zeigt so sehr die Gestalt der Applana, dass, da auch die Gıundfarbe der Vorderflügel, die der Hinter- flügel und die der Franzen damit übereinstimmt, die Frage aufgeworfen werden kann, ob es nicht wirklich zu Applana gehört, und ob nicht die letzten Exemplare der Applana gleich vor den ersten der Annexella erscheinen. (Dass ich die Raupen nicht einzeln untersucht, sondern sie, so wie ich sie auf dem Beeie fand, alle zusammengesperrt hatte, erwähne ich hier noch ausdrücklich.) Es ist denkbar, dass die kleinen Verschiedenheiten im Aussehen der beiden Schmetterlingssorten nur das Resultat zweier Generationen seien. Wenn auch, soviel ich weiss, bisher bei keiner Depressarienart eine zweite Generation beobachtet worden ist, so kann die Möglichkeit, dass eine solche gerade bei Applana ausnahmsweise Statt finde, doch nicht absolut geläugnet werden. Aber die Wirklichkeit des Stattfindens ist erst nachzuweisen. Dabei ist die Raupe noch viel genauer zu beobachten, als es bis jetzt geschehen ist, Ohne Zweifel muss die Abbildung und Beschreibung der Applanaraupe bei Fischer v. Röslerstamm als die genaueste, die wir besitzen, angesehen werden, und darum habe ich die Abweichungen derselben von meinen Annexellaraupen (und Puppen) genau verzeichnet. Es bleibt aber noch auszumachen, ob sie in der Natur begründet sind, oder ob sie in der Laune des Künstlers und in ungenauen Beobachtungen ihre Quelle haben. Erweist sich nun, dass die Raupen der Applana con- stante Verschiedenheiten von denen der Annexella aufweisen und nicht, als Ausnalıme im Genus, in zwei eiwas verschie- denen Färbungen auftreten, so wird Annexella oder, wie sie eigentlich heissen muss, Ciliella Stt. als gute Art anerkannt werden müssen, wenn man sie auch, um sie in sichern Exem- plaren zu besitzen, aus der Raupe gewinnen muss. Zum Schlusse sei hier noch etwas über eine Eigenthüm- lichkeit dieser und mehrerer anderen Depressarien gesagt. Die Gabel, in welche auf den Hinterflügeln die Medianader endigt, bildet sich bei Annexella und Applana unmittelbar bei der Querader oder, was jedoch nach den mir gerade vorliegenden Exemplaren viel seltner zu sein scheint, etwas 423 unterhalb derselben, und ist folglich gewöhnlich ungestielt, seltner kurzgestielt. Diese Veränderlichkeit zeigt sich bei Depr. nervosa recht auffallend, jedoch so, dass die mehr oder weniger langgestielte Gabel viel häufiger ist als die ungestielte. Mein sehr scharfsichtiger Freund, Herr P. C.T. Snellen in Rotterdam, welcher diese Verschiedenheit zuerst bemerkt hat, benutzt sie in der Tydschrift voor Entomologie X. (1867), um dadurch einen sichern Unterschied zwischen Depr. nervosa und ultimella Stt. (die ich beide zusammen- gezogen habe) zu begründen. Er wurde zur Trennung zu- nächst durch die Verschiedenheiten der Raupen veranlasst, von denen die eine mit der gewöhnlichen Nervosafärbung zwischen den Blüten des Phellandrium lebte, die andere im Stengel dieser Pflanze sieh von der Innenw and desselben nährte und unrein hell erbsengrün war (mit sehr klei- nen, dunkelbraunen Punktwärzchen, hellbraunem Kopf, sehr blassbraunen Vorderbeinen und solehem Nackenschilde). Bei der Untersuchung der beiderseitigen Schmetterlinge stellte sich cann heraus, dass bei Nervosa die Hinterflügelgabel stets gestielt, bei den aus den grünen Stengelraupen hervorgegan- genen acht Exemplaren der Ultimella stets ungestielt ist. Ungeachtet der Genauigkeit, mit der die Beobachtungen angestellt wurden, will mir doch scheinen, dass ein Versehen vorgefallen ist. Welche ächte Depressaria ist eine wahre Stengelraupe? Dass Nervosa ihre Verwandlung gern ‚wie Heracleana innerhalb des Stengels vollzieht, wurde oft be- obachtet und ist sowohl in der Linnaea IX. 5. 342 wie in Stainton’s Nat. History VI. 8. 126 und 127 angezeigt worden. Es ist mir nicht mehr erinnerlich, ob sie ihr Aussehen vor der Verwandlung verändert; bei Stainton wird darüber ge- schwiegen. Mir scheint, dass dieses wirklich geschieht, und zwar so wie ÖSnellen angiebt, und dass die Raupe wie die von Myel. eribrum das Innere des Stengels bloss zernagt, ohne es wirklich zu verzehren. Jedenfalls wünsche ich, dass die Beobachtung einer markfressenden Depressarienart wieder- holt werde, elie ich einräume, dass die ungestielte Gabel beim Schmetterling etwas Anderes war als ein blosser Zufall. Tinagma balteolellum FR. In Fischer v. Röslerstamm’s Beiträgen wird 8. 247 zu Aechm. balteolella (Tinagma balteolellum) folgende Anmer- kung gegeben: „Es haben sich mir soeben noch zwei hierher‘ gehörige Arten bemerkbar gemacht. Die eine hat mit Trans- versella alle Gattungskennzeichen gemein, auch dieselbe Ge- stalt und Grösse, nur die Hinterflügel sind etwas breiter, jedoch eben:o scharf gespitzt. Sie hat sehr glänzende, dunkel- 424 graue, ins Violette spielende Schuppen auf den Vorderflügeln, eine weisse Querlinie etwas hinter der Mitte, und hinter derselben und auf einem Theil der Franzen ist die Grundfarbe mit weissen Pünktehen dicht besprengt. Diese Schuppen mit den weissen Pünktchen haben ebenso wie Transversella in der Mitte einen weissen Spiegel. Die Spitzen der Franzen sind weisslich. Ich nenne sie Balteolella. . Wir besitzen nur 2 Exemplare (aus der Mark Brandenburg und der Wiener Gegend). — Die andere Art, von welcher Herr Mann nur ein bei Wien gefundenes Stück besitzt, verbindet Balteolella mit Saltatrieella, indem sie zwischen diesen beiden Arten steht. Sie hat die Grösse und Gestalt der Balteolella; ihre Vorderflügel sind sehr glänzend dunkelgrau, mit weissen Pünktchen dicht besprengt, vorzüglich vor der Spitze, am Hinterrande und auf den Franzen; die Spitzen der letzteren sind weiss, Sie hat aber keine weisse (uerlinie wie Balteo- lella, sondern ein weisses dreieckiges Fleckchen nahe am Hinterwmkel wie Saltatricella, mit welcher sie auch die Be- schuppung des Kopfes, vorzüglich der Stira, und die Stellung und Gestalt der Palpen gleich hat.“ Obgleich Fischer v. Röslerstamm die beiden Geschlechter derselben Art als verschiedene Arten ansalı, so enthielt er sich doch mit sehr riehtigem Tact, zwei Namen dafür zu bilden. Herrich-Schäffer, der das Weibchen in fig. 372 zwar kenntlich, doch mit zu heller Grundfarbe und mit zu dicker, oben nach aussen geneigter Vorderflügelbinde abbildet, trennt gleichfalls die beiden Geschlechter als eigene Arten und be- zeichnet. (V. S. 259) das Männchen als Tinagma Bork- hauseniella Heyden. Wenn ich nun auch die beiden Ge- schlechter nicht in copula getroffen oder aus einerlei Raupen gezogen habe, so kann ich doch ihr Zusammengehören nicht im mindesten bezweifeln. Die Art steht dem Tin. trans- versellum so nahe, dass ich selbst bisher ein kleines Männ- chen unter den Exemplaren des T. transversellum in meiner Sammlung hatte. Wie bei diesem unterscheiden sich die Geschlechter in der Gestalt und Flügelzeichnung, nur dass beim Männchen von T. balteolellum der helle, etwas ver- loschene Analtileck niemals eine Spur von Fortsetzung gegen den Vorderrand zeigt, während er sich bei T. transversellum, bei dem er überhaupt schmäler ist, oft genug fast bis zum Vorderrand verlängert und dadurch der Zeichnung des Weib- chens ähnlich wird. Als Regel mit seltenen Ausnahmen gilt, dass T. balteolellum, besonders das Weibelien, grösser ist als T. transversellum. | Tin. thymetellum Stdger. Ent. Zie. 1859 $. 252, von dem ich nur ein Weibehen besitze, steht zufolge dieses Ge- jur re 425 schlechts dem T. transversellum näher, indem die Hinterflügel von der Mitte an schmäler und feiner gespitzt und die Vorder- flügel etwas gestreckter sind als bei T. balteolellum. Dagegen stimmt es mit diesem in der grauen Grundfarbe, welcher kein Gelb beigemischt ist, doch ist sie so hell wie nur bei ein- zelnen Ausnahmen des T. balteolellum. In der Grösse (wie Helioz. resplendella) bleibt es noch unter T. transversellum und folglich meistens sehr bedeutend unter T. balteolellum. Dagegen ist Tin. Herrichiella (Hdn.) HS. fig. 361 8. 260 mehr dem T. balteol. verwandt durch Grösse, Vorderflügel- breite und Mangel von gelber Beimischung in der Grundfarbe. Da ich nur ein Männchen (durch Herrn v. Heyden selbst) besitze, so weiss ich weder, wie das Weibehen sich vom Männchen unterscheidet, noch kann ich HS’ Angaben tadeln; nach meinem Exemplar würden die Vordesflügel eher cupreo- fuscae, subnitidae, postice squamis obsoletissime flavidis ad- spersae heissen müssen; dass es subscabrum („mit eiwas auf- geworfenen Schuppen“) sei, kann ich gar nicht bemerken. Tinagma saltatricellum (bei FR. besser diagnosirt: alis ant. nitidissimis flavescenti olivaceis als bei H$S.: fusco- euprea, nitidissina, laevissima ete.) unterscheidet sich von den vorhergehenden Arten so bedeutend, dass es mir fraglich ist, ob sie nicht richtiger in Heliozela steht, mit deren Be- tragen auch das stimmt, was FR. von ilır 8. 249 anführt. Ich habe nicht genug Exemplare, um das Flügelgeäder darauf hin prüfen zu können. Tinagma balteolellum fand ich bei Meseritz am 16. und 17. Mai auf einem hochgelegenen, sandig lehmigen Brachfelde bei windstillem, warmem Wetter in den späten Nachmittags- stunden. Diese Art schwärmt hier zwischen den Roggen- stoppeln und den lebenden Kräutern, womit der Acker be- wachsen war: Senecio vernalis, Rumex acetosella, Viola trieolor, Echium vulgare, Thymus acinos, Scabiosa arvensis. Ihr Flug war zitternd und bildete ein unregelmässiges Zick- zack, etwa fusshoch über dem Boden. Als die Sonne noch hoch stand, wobei sie viel schwerer zu bemerken waren als später, setzten sich einzelne Exemplare an Senecioblüthen oder an die Aelhıren des Ampfers oder auf die Blätter des Echiums; der gewöhnliche Ruheplatz waren die Stoppeln. Die noch spärlichen,‘ überhaupt wohl viel seltneren Weib- chen traf ich besonders auf dem Echium, auf dessen Blättern _ sie mit dachförmiger Flügelhaltung und ohne zu vibriren sassen; sie flogen bei weitem nicht so gut und leicht wie die Männchen. Ein kleiner Ichneumonide mit starkem Vorder- flügelstigma, der den Flug des Männcliens nachäffte, verführte mich oft, ihn zu fangen. Als die Sonne in den Nebeln des 426 Horizonts verschwand, wurde auch das Tinagma seltner, und bald liess sich gar keins mehr sehen. Am 20. Mai, wo ich die Weibchen zahlreicher zu treffen hoffte, war das Wetter zwar sonnig und heiss, aber sehr windig, und so sah ich weder Männchen noch Weibchen. Seitdem erhielt ich kein Exemplar mehr. — Die Flugzeit fällt schwerlich je mit der von T. transversellum zusammen, welches erst nach Mitte Juni zu fliegen anfängt; HS. zeigt freilich für T. balteolellum auch den Juni an. Diese Art hat eine weite Verbreitung. Ausser von Me- seritz habe ich sie durch Löw von Posen. Bei Glogau fing ich zwei Männchen am 22. und 30. Mai. Das bei FR. als von mir gefangen erwähnte Weibchen kann nur aus der Gegend von Berlin sein. Bei Wien fliegt die Art nach FR., bei Regensburg ist sie nicht selten nach HS., bei Frankfurt a.M. zu Ende Mai einzeln auf grasreichen Stellen nach Koch (Schmett. des südwestl. Deutschl. 8. 419) und bei Wiesbaden gleichfalls nach Koch*). Zwei sehr verdorbene Männchen, die ich ungeachtet ihrer glanzlosen Flügel doch hierher ziehen zu müssen glaube, sind von Rhodus, wo Löw sie im April fing. Ein recht grosses Weibchen von Brussa erhielt ich durch Mann als Tinagma vibratoriellum. 1 Obgleich T. transversellum als kleinere Art leichter übersehen zu werden scheint, so sind auch für dieses schon genug Lokalitäten bekannt. Bei Meseritz ist es fast überall, wo Thymus serpyllum an freien, sonnigen Stellen wächst; ausserdem habe ich es aus der Gegend von Birnbaum, wel- ches 5. Meilen von hier entfernt ist. Dass die Art bei Glogau häufig ist und auch bei Neu-Strelitz in Mecklenburg vorkommt, erwähnt FR. in seinen Beiträgen. Bei Stettin fing ich sie in der Gegend von Frauendorf. Weiter nach Norden lebt sie in Livland, von wo ich sie durch Madam Lienig erhielt; und noch nördlicher in Finland bei Kexholm „in Gesellschaft der Pemp. ornatella* zu Anfang Juli’ auf Thymus serpyllum mehr oder weniger selten (Tengstroem: Sällskapets pro Fauna et Flora Fennica notiser. Helsingfors 1859 p. 188). Nach Westen zu wird sie von Rössler (Fauna Nassau’s 8. 258 (358) als bei Biebrich und Mombach fliegend aufgeführt, aber mit der Flugzeit: „nach Mitte Mai*, welche ich als viel zu früh be- zweifle. — Als spanisch erwähnt ihrer Staudinger bei T. thy- metellum. «Ein 8, das ielı sah, unterschied sich in nichts *) In Rössler’s Schmetterl. Nassau’s $. 258 (358) heisst es von T. balteolellum: „Ende Mai auf trockenen, grasreichen Stellen. Falken- stein im Taunus (Schmid)*. Es wird mir nicht daraus klar, ob die _ Art wirklich, wie Koch angiebt, bei Wiesbaden anzutreffen ist. u 427 von den unsrigen.) Zwei Männchen mit sehr redueirtem Analfleck-, aber sicher T. transversellum, schickte mir Mann als in Istrien gesammelt. Wenn auch die Raupe dieser letziern Art noch nicht ent- deckt ist, so lässt sich doch mit Sicherheit sagen, dass sie an Thymus serpyllum lebt. Zu Vermuthungen über die Futter- pflanze bot das oben erwähnte Brachfeld reichlichen Stoff. Dass Tkymus serpyllum auszuschliessen sei, wenn die Art monophag ist, geht daraus hervor, dass diese Pflanze dort erst in einiger Entfernung von dem Flugort des Schmetter- lings vorkommt. Eher liesse sich der Verwandtschaft wegen an Thymus acinos denken, wenn dieser dort nur etwas häu- iger wäre. Am meisten neige ich mich zu der Annahme, dass die Raupe an Echium lebt, und zwar, weil sich am Schmetterling bisweilen Grünspan an der Nadel erzeugt, in den Blüten oder sogar im Stengel. Pterophorus Inulae 2. Wenn, wie es scheint, diese Art auf Inula Britannica allein angewiesen ist, so ist es erklärlich, warum sie in Stainton’s Annual fehlt; denn die Pflanze kommt in Britannien, woven sie den Namen hat, nicht vor. Wahrscheinlich findet sich das Geistelıen überall, wo seine Nahrungspflanze nicht zu selten wild wächst; es mag aber oft, wenn man es zwischen oder bei der Inula aufscheuchte, für ein helles, ver- flogenes Exemplar des Pterophorus pterodactylus auet., der zu gleicher Zeit überall häufig ist, angesehen und verschmäht werden. Bei Glogau erhielt ich es nur durch die Zucht und glaubte daher, es lasse sich im Freien nicht aufsclieuchen. Hier bei Meseritz habe ielı es aber schon öfters, während ich nach der Raupe suchte, gefunden. Immerhin ist jedoch der sicherste Weg, es zu erhalten, die Raupenzucht. Inula bri- tannica, die an den Rändern feuchter Aecker und in feuchten Gräben meist gesellig wächst, kommt am frühesten Mitte Juli zur Blüte. Da zu dieser Zeit schon die erwachsene Ptero- phorusraupe in der Blüte angetroffen wird, so muss sie notlı- wendig vorher in den Knospen und noch früher in den Blät- tern — vielleicht als Minnerin in der frühesten Jugend — gelebt haben. Sie nährt sich vom Fruchtboden, der dadurch braun oder schwarz wird, und bohrt auch tiefer in den Blüten- stiel hinein; die Samen scheint sie nicht zu befressen. Dass Blüten bewohnt sind, erkennt man daran, dass sie mehr oder weniger verkümmeıt sind, oder dass sie bei sonst vollkomme- ner Ausbildung braune Flecke haben, oder, was das sicherste Zeichen ist, dass einige Scheibenblüten emporgehoben sind und über die andern so weit hervorstehen, dass einzelne um- 428 geleste Federkronen gesehen werden. Ob die Raupe wandert, habe ich nicht beobachtet; ich halte es aber für wahrschein- lich. Sie ist den Nachstellungen der lIchneumonen ausgesetzt. — Die Verpuppung vollzielit sie an der Stelle, wo sie bisher gelebt hat, in horizontaler Lage oder senkrecht stehend. nach- dem sie sich eine von zermalmten und mit mehreren braunen Kothkörnehen gemischten Federkronen umgebene Höhlung gemacht hat. Der Schmetterling kriecht in etwa 14 Tagen aus, so viel ich beobachtet habe, nur in den frühen Morgen- stunden, in denen er auch in der Gefangenschaft umlierfliegt und sich begattet. Bei seinem schwächlichen Körperbau ver- krüppelt er selır leicht, wenn die Inulablüten troeken geworden sind, und besonders, wenn sie über einander liegen. Am leichtesten kommen Verkrüppelungen an den Hinterschienen vor, welche dadurch oft recht sonderbare, an beiden Beinen übereinstimmende Verkrümmungen erhalten; selten erstrecken sie sich auch auf das erste Fussglied. Ehe die Flügel nach dem Auskriechen trocken geworden sind, trägt er sie, unge- fähr wie die Sphingiden, pleilförmig. Später hält er sie in der Ruhe stets horizontal ausgestreckt, so dass ihre Vorder- ränder eine gerade Linie bilden, wobei mehr-als die Hälfte des hintern Zipfels und der entsprechende Theil des ganzen Innenrandes nach unten geschlagen ist und den Hinterflügel völlig umfasst. Am liebsten ruht der Schmetterling an einem Stengel hängend; doch wird er auch an senkrechten Stengeln mit nach oben gerichtetem Kopf gesehen. Wird er in der Freiheit zwischen seinen Futterpflanzen aufgescheucht, ‘was wohl am .ersten bei trübem Wetter, bei heiteren Tagen in den frühen und spätesten Stunden geschieht, so geht sein Flug niedrig ein‘ paar Schritte weit und endigt, indem das Thier im Grase einen neuen Platz einnimmt, auf dem es bei seiner Flügel- haltung und unscheinbaren Färbung leicht übersehen wird. Diagnose der Raupe: Larva duriuscula, brevis, utrim- (que attenuata, brevipes, pilosa, sordide oseea, vitta dorsali ‚brunnescente, capite parvo melleo, scuto prothoracis lunato, disseeto, brunnescente. Sie wird höchstens 4—4Y, Lin. lang. Der kurze, ge- rundete, nach hinten mehr als nach vorn verjüngte, stark verkürzbare, harte Körper ist schmutzig beingelb mit zer- streuten, farblosen, abstehenden Haaren bekleidet, die am Kopf und am hintern Ende am längsten sind. » Der Kopf ist klein, herzförmig, glänzend honiggelb. Das braungelbe Nackenschild ist ziemlich klein, etwa die halbe Länge des Segments eiunehmend, halbmondförmig, in der Mitte durch eine breite Längslinie getheilt. Jedes der folgenden Segmente ‚trägt auf ‚der Rückenmitte einen braungelben, schmalen, N U Pr 429 elliptischen Querfleck; diese Flecke, deren Zahl im Ganzen 9 ist. und deren jeder einen gezähneiten braunen Kiel quer- über hat, bilden ein breites braungelbliches Längsband. Unter- halb desselben ist die Haut bis zu den Luftlöchern mit feinen, eingedrückten Punkten versehen, welche auf jedem Segment vorn durch eine von oben nach unten gehende Reihe brauner Pünktehen, die sich unter der Lupe als kleine Zähnchen dar- stellen, abgegrenzt werden. Die Luftlöcher liegen hoch über dem Seitenwulst und sind klein, aber als schwarze, kreisrunde, Ringe gut zu erkennen; das grösste ist das am Prothorax befindliche. Das Afterschild ist braun, quer, gekörnelt. Die Brustfüsse sind klein und blass lioniggelb; die Bauchfüsse, von der Farbe des Körpers, ungefleckt und sehr klein, wie Wärzehen; die Nachschieber etwas länger und dicker. Die Puppe hat fast gleiche Länge mit der Raupe und ist schlank und schmutzig” beingelb. Die Fübler- und Bein- schienen reichen bis zum drittletzten Hinterleibssegment; sie sowje die Flügelscheiden und der Hinterrücken sind kahl. Am Kopf und Mittelrücken sind ein paar weissliche, sehr kurze, nach vorn gerichtete Börstehen. Der Hinterleib trägt zerstreute Borsten, die auf dem Rücken sehr kurz und auf- gerichtet, am Bauelı und um das Afterende viel länger sind und sich nach hinten neigen. Die Hinterleibssegmente sind quer über den Rücken, ausser am Vorder- und Hinterrand, mit gedrängten, sehr feinen Furchen durchzogen. Vor der Wurzel des Afterkegels liegen auf der Rückenseite 4 zahn- förmige Spitzen in gleichen Abständen von einander in einer Querlinie, und am abgestutzten Kegel befinden sich zu jeder oO Seite drei nach hinten gerichtete, borstenähnliche Stacheln. 430 Verzeichniss der Schmetterlinge, welche bei Neuenahr und Altenahr gefangen sind. In der Oenologie hat das Ahrthal längst eine Stelle ge- funden, auch seit einigen Jahren in der Patliologie, aber in der Lepidopterologie ist es meines Wissens bisher ganz un- berücksichtigt geblieben. Dieses veranlasste mich, als ich im verflossenen Juni, vom 4. bis ultimo, zum Gebrauch der Heil- quellen in Neuenahr war, den Schmetterlingen der dortigen Gegend eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Ich versah mich mit den nöthigen Fanggeräthen, durchsuchte die nächsten Umgebungen meines Aufenthaltes und dehnte die Excursionen ein paar Mal sogar bis zu dem 3 Stunden ent- fernt liegenden Altenahr aus. Die Hauptfangplätze, welche sich mir darboten, waren folgende: 1. Ein hinter der Hedwigsruhe (östliche Grenze der Kurgarten-Anlagen) gelegenes wiesenartiges Brachland, wel- ches von einer Seite durch die Ahr mit ibren Uferweiden und von den andern Seiten durch Feld, Gestrüpp und kleine Waldung abwechselnd begrenzt wird. Hier wuchsen auf stei- nigem Boden mannigfaltige Gräser, Stauden und Blumen. Der Ort war zum 'Tummelplatz für heliophile Schmetterlinge geschaffen. 2. Der Neuenalhirberg. Er erhebt sich gleich südlich vom Badeorte, erreicht eine Höhe von eirca 1200 Fuss und ist zum grössten Theile ganz bewaldet, meistens mit Eichen und Buchengestrüpp, hin und wieder mit kleinen und grösseren Fichten. Die Besteigung desselben ist zwar etwas mülisam, besonders wenn das Tliermometer 26° Reaumur im Schatten zeigt, und einige Schweisstropfen muss man sich dabei gefallen lassen. Dafür ist der Gipfel aber auch lohnend an Beute und herrlicher Aussicht. 3. Die Nordseite der unteren Abhänge des Neuenahrs. Sie ist zwar grösstentheils zu Ackerland und Wiese umge- schaffen, hat aber noch viele unbebaute Stellen, worauf ver- schiedenartige Blumen und Sträucher wachsen. Die dort befindlichen Kleefelder wimmeln gewöhnlich von Theela llieis, Acaciae, Argynnis, Paplıia, Zygaena, Lonicerae, Filipendula ete. 4. Eine an der westlichen Seite des Neuenahrs gelegene kleine, rings von Waldungen umgebene Sumpfwiese. 5. Die Landskrone ‚bei Heppingen, eine halbe Stunde von Neuenahr entfernt. Ein circa 1000 Fuss hoher Basalt-_ Felsen, von einer Seite mit Reben bepflanzt, von der andern 431 Seite mit Waldungen bedeckt, der Gipfel theils mit Gras, theils mit ganz niedrigem Strauchwerk, Schlehen, Brom- beeren etc. bewachsen. 6. Die Wiese an der Ahr bei Walpertzheim und der Ortschaft Laach, sowie die bald an steilen Felswänden, bald an Feldern und Wiesen vorbeiführende Chaussee nach Altenahr. 7. Die Bockshardt bei Altenahr, neben dem Areberg gelegen, aber um mehrere liundert Fuss höher, an den Ab- hängen mit blumigen Wiesen und Reben, auf der Höhe mit Waldung bedeckt. Ich habe die explorirte Gegend im Vergleich zu der unsrigen, der des gesegneten Wupperthales, ausserordentlich reichhaltig, sowohl an Arten als Individuen, gefunden und sogar ein paar Species gefangen, deren Vorkommen in der preussischen Rheinprovinz bis jetzt noch nicht bekannt war, wenigstens finden sie sich nicht in dem sehr fehlerhaften Verzeielınisse von Stollwerk aufgeführt. Dass nachstehende Aufzählung der Arten nicht im entferntesten als erschöpfend betrachtet werden kann, geht schon zur Genüge aus der kurzen Zeit hervor, die ich in Neuenahr zubrachte. Viele Arten, deren Flugperiode theils vorbei, {heils noch nicht ge- kommen war, konnte ich natürlich gar nicht beobachten. Auch erforderte das Aufsuclien der Naclıtfalter oder deren Raupen viel mehr Zeit, als mir darauf zu verwenden möglich war, wenn ich nicht die am Tage umherfliegenden Thiere vernachlässigen wollte. Nachtfänge mit der Laterne erlaubte mein Gesundheitszustand und mein geringer Eifer zu derartigen Jagden nicht. Ich führe indessen zur Vermehrung der Kennt- niss der Lepidopterenfauna des Ahrthals noch einige Arten mit auf, welche von meinem hiesigen Freunde Weymer, der vor längerer Zeit dreimal zu verschiedenen Jahreszeiten, aber jedesmal nur auf einen Tag in der Gegend war, daselbst gefangen wurden. Da dessen Angaben als ganz zuverlässig betrachtet werden können (was man leider von vielen nicht sagen kann), so nelıme ich keinen Anstand, sie hier zu be- nutzen. I. Rhopalocera. 1. Papilio Podalirius Lin. Am 7. Juni häufig auf dem Gipfel des Neuenalır ge- troffen, aber gänzlich abgeflogen und zerstückelt, am 14. Juni noch ein ähnliches Stück auf der Bockshardt. Gegen Ende Juni fand ich eine Raupe auf Schlehen, die sich Mitte Juli verpuppt,. zur Zeit, als auf dem Rothen- fels .bei Kreuznach schon die zweite Generation dieses 432 “Un ® . Falters in vielen schönen frischen Exemplaren von Wey- mer gefangen wurde. Papilio Machaon Lin. Nur einmal ganz defect gegen Mitte Juni auf der Höhe des Neuenahr gesehen. Pieris Crataegi Lin. Häufig in allen Wiesen und Feldern, meist verflogen. Pieris Brassicae Lin. - Rapae Lin. Beide überall gemein. Pieris Napi Lin. In allen Laubholzwaldungen. Pieris Daplidice Lin. Von Mitte Juni ab häufig an der Hedwigsruhe und auf dem gegenüberliegenden Ahrufer. Anthocharis Cardamines L. Nur in einem ganz verflogenen Stücke angetroffen. Leucophasia Sinapis Lin. Erschien in den letzten Tagen des Juni im Laubholze. Colias Hyale Lin. Den ganzen Juni hindurch an der Hedwigsruhe nicht selten. Colias Edusa Fbr. Nur einmal im Felde gesehen. Rlıodocera Rhamni Lin. Ueberall nicht selten. Theela Betulae Lin. Ein vorjäbriges Stück wurde mir von einem Eimaken in Beul gezeigt. Theela Spini SV. Gegen Ende Juni nicht selten auf der Höhe des Neuen- ahrs, auch am Fusse desselben auf Distelblüten. Theecla llieis Esp. - Acaciae Fbr. Beide Arten in allen Laubholzwaldungen ausserordent- lich häufig. Die Distelblüten schienen oft wie besät mit diesen Faltern. | Theela Quercus Lin. Auf dem Gipfel des Neuenahrs häufig um die Spitzen höherer Eiclıbäume flatternd. Thecla Rubi L. Nur einmal ganz verflogen gefangen. Polyommatus Dorilis Hufn. = Circe SV. Nur noch ein zerfetztes Weib gesehen. Polyommatus Phlaeas Lin. Nicht selten an trockenen, sandigen Stellen. 21. 22, 31. 32, ‚433 Lycaena Tiresias Rott. —= Amyntas SV. Von Weymer gefangen. Lycaena Aegon $V. | In der zweiten Hälfte des Juni an verschiedenen Stellen nicht selten. . Lycaena Argus Lin. Nur ein einziges Pärchen an der Hedwigsruhe ge- fangen. Es ist aber noch nieht sicher, ob es Argus oder nur grosse Aegon, von denen der & wenig Schwarz am Vorderrande der Unterflügel hat, sind. . Lycaena Battus SV. Ein £ kurz vor Altenahr auf der Landstrasse gefangen. . Lycaena \Medon Hufn. — Agestis SV. An der Hediwiesruhe nieht selten. . Lycaena lIcarus Rott. — Alexis. SV. In allen Wiesen aut . Lycaena Adonis SV. Von Weymer gefangen. . Lyeaena Argiolus Lin. Fast überall häufig, sogar oft in grosser Zahl an Pfützen im Dorfe. . Lyeaena Alsus SV, An der Hedwigsrulhie in grosser Anzahl, aber vertlogen. . Lycaena Semiargus Rott = Aeis SV. Auf der Waldvwi iese am Fusse des Neuenahrs nur noch verflogen getroffen. | Lycaena Cyllarus Rott. Auch die eigentliche Flugzeit dieses Falters war vor- über, ich fing nur noch 2 Q Lycaena Arion Lin. : In der zweit®1n Hälfte des Juni einige Mal an der Hedwigsruhe gefangen. . Lycaena Arcas Rott — Erebus Tr. Mehrmals von Weymer 1860 und 1864 bei Altenahr gefangen. . Nemeobius Luceina L. Das Vorkommen desselben wurde durch ein kaum noch erkennbares Stück constatirt. . Melitaea Artemis SV. Bei Walportzheim ein ganz defectes $ gefangen. . Melitaea Cinxia Lin. Anfangs Juni noch einige Mal ganz verflogen an der Hedwigsrulie getroffen. Melitaea Didyma Esp. Auch dieser Falter war schon sehr verflogen, doch befanden sich noch hin und wieder gute Stücke darunter. 29 434 46. 47. . Argynnis Dia Lin. Er war ausserordentlich häufig auf den Wiesen bei Wal- portzheim, Laach und auf der Bockshardt, weniger häufig bei Neuenahr. Mehrere, sowohl auf der Ober- als Unter- seite ganz auffallende Aberrationen befanden sich darunter. . Melitaea Athalia Esp. Häufig in niedrigem Gebüsch, aber meistens verflogen, nur hin und wieder noch ein gutes Stück. . Melitaea Dietynna Esp. Nur zwei Mal Anfangs Juni in der Hedwigs-Allee. . Argynnis Selene SV. - Euphrosyne Lin. Ich traf von diesen beiden Silberfaltern nur noch we- nige abgeflogene Stücke in der Sumpfwiese am Neuenahr. en Von Weymer mitgebracht. . Argynnis Latonia Lin. Fast überall nicht selten anzutreffen. . Argymnis Aglaja 1. Erschien schon Mitte Juni, war aber nicht häufig, ich fing ein Stück bei Walportzheim in einer Wiese und ein zweites bei Neuenahr im Walde. . Argynnis Paplıia Lin. Flog von Mitte Juni an hin und wieder im Walde. An Distelblüten traf ich ilın oft häufig, umgeben von Theela llieis, Acaciae, Vanessa Urticae, Coenon. Arcania, Hesp. Linea, Sylvanus, Zyg. Filipendulae ete. Vanessa C-album Lin. Erschien Ende Juni, aber nicht häufig. Vanessa Polychloros Lin. Die Raupe Anfangs Juni häufigän der verdeckten Halle des Kurgartens zum Verpuppen aufgehängt gefunden, von Mitte Juni ab einzelne Mal den Falter bemerkt. ‚ Vanessa Urtieae Lin. Allenthalben häufig. . Vanessa Jo Lin. Nur noch einzelne überwinterte Exemplare gefunden. . Vanessa Antiopa Lin. Nach Aussage eines alten Bekannten in Neuenalır häufig; ich fand nur eine Raupe auf dem Wege kriechend. . Vanessa Atalanta Lin. Einige Mal verflogen auf dem Neuenahr getroffen. . Vanessa Car dui Lin. Fleg in überwinteıten Exemplaren fast überall, am häufigsten aber auf dem Gipfel der Landskrone, und sogar bei ziemlich starkem Regen. 53. 60. 61. 528 63. 64. 63. 66. 67. 68. 435 Limenitis Populi Lin. Nur zwei Mal Anfangs Juni auf dem Gipfel des Neuenahrs beobachtet. . Melanargia Galatea L. Von Mitte Juni ab ziemlich häufig in allen Wiesen, mitunter der Procida Hbst. selır nalıe stehend. ‚ Erebia Medusa SV. Die Flugzeit war vorüber, ich erbeutete nur noch ein verflogenes Stück. . Erebia Medea SV. Vor einigen Jahren sehr häufig am Laacher See Ende Juli gefangen. Ilır Vorkommen bei Neuenahr dürfte dem- nach auch wohl angenommen werden können. . Satyrus Hermione Lin. Von Weymer bei Altenahr gefangen. . Satyrus Semele Lin. Ende Juni auf einer kahlen steinigen Stelle des Neuen- ahrs bemerkt. . Pararga Maera Lin. var. Adrasta Hb. Anfangs Juni häufig auf dem Gipfel des Neuenahrs, an den Felspartien hinter Walportzheim und bei Alten- ahr. Gegen Ende des Monats nur noclı verflogen gefunden. Pararga Megaera Lin. Diesen hier so gemeinen Falter traf ich nur 2 Mal auf der Höhe des Altenahrs. Die eigentliche Flugzeit war wohl noch nieht gekommen. Pararga Egeria Lin. Nicht selten in schattigen Waldwegen. Pararga Dejanira Lin. Gegen Ende Juni etwas verflogen auf dem Gipfel des Neuenahrs einmal gefangen. Epinephele Janira Lin. In allen Wiesen häufig. Epinephele Tithonus Lin. Ende Juni ein Stück in Laubholz. Epinephele Hyperanthus Lin. Erschien erst in den leizten Tagen des Juni und war - häufig in dem Gehölz an der Hedwigsruhe. Epinephele Arete Müller. Hyperanthi aberr. Unter melıreren gefangenen gewöhnlichen Hyperanthus befand sich auch einmal diese Varietät. Coenonympha Hero L. Wurde von Weymer oberhalb ul gefangen. Coenonympha Arcania Lin. In allen Laubholzungen ausserordentlich häufig. 29* 69. Coenonympha Pamphilus Lin. Dieser Allerweltsfreund war fast überall anzutreffen. 70. Spilothyrus Malvarum Ill. Nicht häufig, an Rändern von Feldwegen und auf dem Brachlande bei der Hedwigsruhe. 71. Syriehthus Carthami Hüb. Ziemlich häufig an der Hedwigsruhe und verschiedenen andern Orten: war bei meiner Ankunft schon grössten- theils verflogen. 72. Syrichthus Alveus Hüb. An der Hedwigsruhe nicht häufig und nur abgeflogen gefunden. 73. Syriehthus Malvae Lin. = Alveolus Hüb. Nur noch in einigen ganz defeeten Exemplaren ge- fangen. 74. Syrichthus Sao Hüb. Ziemlich selten, nur 3 Mal gefunden an der Hedwigs ruhe und auf der Chaussee nach Altenahr. 75. Erynnis Tages Lin. Nur noch einzelne ganz werllogeng Exemplare getroffen. 76. Hesperia Thaumas Hufn. = Linea SV. Ueberall häufig. 77. Hesperia. Sylvanus Esp. Gegen Ende Juni häufig. 78. Hesperia Comma Lin. Von Weymer im August 1864 gefangen, “9. Carterocephalus Paniscus Esp. Nur ein ganz verflogenes Stück kam mir noch zu Gesicht. ll. Heterocera. ‘6. Cossus Ligniperda Fbr. Zwei Stücke an Baumstämmen gefunden und eine aus der Erde, fern von Bäumen, hervorragende eben ausgeschlüpfte Puppe. | 81. Trochilium Apiforme Lin. 3 Stück am Stamm einer jungen Zitterpappel erbeutet; mehrere bereits ausgeschlüpfte Puppen ragten aus den Baumwurzeln hervor. &la. Trochilium Bembeeciforme Hbn. Meine Frau fand gegen Ende Juni ein 2 dieser sel- tenen Sesie an einer dürren Pflanze sitzend auf dem Brachlande an der Hedwigsruhe. 32. Sciapteron Tabaniforme Rott = Asiliformis SV. Ein Stück an Pappeln gefunden. 83. 54. 87. 100. 101. 437 Sesia Spheeiformis SV. Eine aus Erlen hervorragende, ausgeschlüpfte Puppe verrieth deren Vorhandensein bei Neuenahr. Sesia Tipuliformis L. Auch hievon wurden nur ausgeflogene Puppen ge- funden. . Besia Myopaeformis Bkh. Eine aus einem Obstbaume hervorragende Puppe ge- hörte wahrscheinlich dieser Sesie an. Sesia Culieiformis Lin. Nur ausgeschlüpfte Puppen an Birken gefunden, Sesia Formicaeformis Esp. An der Hedwigsruhe einmal im Fluge gefangen. . Bembecia Hylaeiformis Lasp. r Die Raupe in Himbeerstengeln gefunden. . Macroglossa Stellatarum Lin. Um Blumen schwirrend fast überall angetroffen, heil häufig auf der Bockshardt. Macroglossa Fuciformis Fabr. Zwei Raupen auf Geissblatt gefunden. . Macroglossa Bombyliformis Hüb. Von Weymer bei Altenahr gefangen. Pergesa Porcellus Lin. Abends am Geissblatt gefangen, wo der ne nicht selten flog. . Chaerocampa Elpenor Lin. Flog gleichzeitig mit dem Vorigen und och häufiger. . Deilephila Galii SV. Ich fand neben einer Menge Stellatarum-Raupen auch eine junge dieses Schwärmers. Sie ging leider zu Grunde. . Deilephila Euphorbiae Lin. Mehrfach als Raupe gefunden. . Sphinx Pinastri Lin. Einmal an einem Fichtenstamme sitzend - a) Sphinx Ligustri Lin. Flog Abends am Geissblatt. . Acherontia Atropos Lin. Eine zertretene Raupe bei Heppinger gefunden. . Smerinthus Tiliae Lin. An einer jungen Linde eine Raupe im Kurgarten gefunden. Smerinthus Ocellata Lin. Ein ganz beschädigtes Stück wurde mir von einem Knaben gebracht. Smerinthus Populi Lin. Oft im Grase in der Nähe von Pappeln gefunden. 106. 107. 108. 109. 110. 111. 112. 113. 114. 118. 116. 117, 118. 119. ‚. Ino Globulariae Hüb. - Statices Lin. Beide Arten wurden von Weymer gefangen. . Zygaena Minos SV. Von Weymer bei Altenahr aufgefunden. . Zygaena Scabiosae Esp. Vor Mitte Juni am Nordabhange des Neuenahrs nieht besonders häufig. Ich habe diese Zygaena sowie auch Carniolica am Tage nur fliegend gefunden. Zygaena Meliloti Esp. Im. zweiten Drittel des Juni. nicht selten am Flug- platz des Vorigen. Zygaena Trifolii Esp. Häufig in der Wiese am Fusse ‚des: Neuenahrs, aber Anfangs Juni schon verflogen. Zygaena Lonicerae Esp. In der zweiten Hälfte des Juni am Nordabhäns Fe Neuenahrs ziemlich häufig. Zygaena Filipendulae Lin. Sehr häufig in allen Wiesen. Die Varietät Cytisi Hüb. kam ebenso oft vor wie die Stammart. Zygaena Carniolica Scop. — Onobrychis SV. Erschien gegen Ende Juni am Nordabhange des Neuenahrs, aber nicht sehr häufig. Stücke mit breitem rothem Hinterleibsgürtel kamen nicht vor; den meisten fehlte derselbe gänzlich oder war nur eben angedeutet. Naclia Ancilla Lin. In der zweiten Hälfte des Juni bei Neuenahr und auf der Bockshardt aus dem Gebüsch geklopft, nur zweimal. Nola Strigula SV. Nicht selten an Steinen gefunden, Setina Irrorella Lin. = Irrorea SV. Bei Altenahr von Weymer gefangen. Setina Mesomella Lin. — Eborina SV. Nur einmal im Grase sitzend gesehen. Lithosia Depressa Esp. - Complana Lin. - Lurideola Zk. Diese 3 Arten wurden, jede in einem Stück, aus den Gebüschen am Fusse des Neuenahrs geklopft. Gnophria Rubricollis Lin. Ende Juni ein ganz verflogenes Stück aus dem Grase gescheucht. Euchelia Jacobaeae Lin. War den ganzen Monat hindurch fast überall in frischen schönen Exemplaren anzutreffen. Während der 120. 121. 122, 123. 124. 125. 126. 127. 128. 129. 439 ganzen Zeit wurde auch die Raupe in den verschieden- sten Stadien ihres Wachsthums gefunden. Von dieser Triehodermite (Boisd. in lit.) sind demnach Eier, Raupen, Puppen und Schmetterlinge gleichzeitig. Dieselbe Erfah- rung machte ich vor einigen Jahren im Neanderthal bei Düsseldorf. Callimorpha Hera Lin. Mehrfach von Weymer bei Altenahr gefangen. Arctia Caja Lin. | Als Raupe häufig gesehen. Arctia Villica Lin. Wurde mehrfach von Weymer bei Altenahr gefunden. Arctia Aulica Lin. Flog am Tage bei Altenahr, wo sie von Weymer gefangen wurde. Spilosoma Fuliginosa Lin. Ein abgeflogenes Stück sass am Gemäuer der Ruine des Areberges. Spilosoma Mendica Lin. Ein am Tage fliegendes Weib an der Hedwigsruhe gefangen. Spilosoma Lubrieipeda SV. - Menthastri SV. Letztere Anfangs und Erstere Ende Juni ein paarmal gelangen. Psyche Unicolor Hufn. —= Graminella SV. Die Raupe mit ihrem grossen Sacke resp. Puppe sass in ziemlicher Menge an den Felsen auf dem Wege von Walportzheim nach Altenahr. Einige mitgenommene ent- wickelten sich nach wenigen ABER Epichnopteryx Intermediella Brd. — Nitidella O. Von Weymer im Ahrthal bei» Walportzheim und höher hinauf gefunden. . Fumea Pulla Esp. In den Wiesen bei Walportzheim häufig, aber ver- flogen. . Orgyia Gonostigma SV. - Antigua Lin. Beide Arten als Raupen gefunden. . Oeneria Dispar Lin. und . Psilura Monacha Lin. Ebenfalls nur als Raupe gefunden. . Leucoma Salieis Lin. Flog Abends häufig an den Ahrweiden. . Porthesia Chrysorrhoea Lin, - Auriflua SV. Gegen Ende Juni häufig. . Dasychira Pudibunda Lin. Ein verflogenes 2 ‘gefunden. . Saturnia Pavonia Lin. —= Carpini SV. Als Raupe auf der Tonudslake, . Aglia Tau Lin. Die Raupe aus Buchen an . Lasioeampa Quercifolia Lin. Als Puppe an Schlehen gefunden .:Odonestis: Potatoris Lin. Ein 2 Abends im Fluge an der Ahr "gefangen. ‚ Gastropacha Rubi Lin. Flog Anfangs Juni gegen Abend an De Hedwigsruhe. . Gastropacha Quercus Lin. Hin und wieder im Walde Nachmittags umberfliegend getroffen. | : Eriogaster Lanestris Lin. Von Weymer als Raupe gefunden. . Clinocampa Neustria Lin. Häufig Abends um brennendes Licht flatternd gefunden. . Cerura Vinula L. Häufig als Raupe auf Zitterpappeln gefunden. . Notodonta Dietaea Ein. Als Raupe gefunden, die Entwickelung erfolgte Mitte Juli. . Notodonta Tritophus SV. Die Raupe einmal auf Zitterpappeln gefunden. . Notodonta Chaonia SV. Die Raupe von Eichen geklopft. . Pterostoma Palpina L. Als Raupe gefunden, die Entwickelung Mitte Juli. . Pygaera Bucephala Lin. Mehrmals im Kurgarten am Grase gef . Limacodes Testudo SV. In allen Waldungen häufig. . Earias Clorana Lin. Ein Stück an einem Baumstamm sitzend gefunden. . Diloba Coeruleocephala Lin. Als Raupe häufig auf Crataegus. . Acronycta Leporina Lin. Im Kurgarten einmal an einem Steine gefunden. . Acronycta Aceris Lin. Häufig an Baumstämmen. 157. 158. 159. 160. 161. 162. 163. 164. 441 Acronyeta Megacephala SV. An Pappeln als Raupe gefunden. Acronyeta Tridens SV. - Psi Lin. - Auricoma SV. Alle 3 Arten öfter an Baumstämmen sitzend gesehen. Aeronyeta Euphorbiae SV. Von Weymer gefangen. Acronyeta Rumieis Lin. Häufig an Stämmen. Asrotis Porphyrea SV. Dreimal auf blühenden Seabiosen gefunden. Bei der Berührung lassen sie sich fallen und: suchen sich an der Erde zu bergen. Asrotis Fimbria Lin. Ein aufgefundener Unterflügel verrieth mir das: Dasein ‚dieser Species in Neuenahr. . Agrotis Pronuba Lin. Einmal im Walde gefangen. . Agrotis Comes Hüb. Im Zimmer gefangen. . Agrotis Plecta Lin. - Putris Lin. Beide Arten, jede einmal, in sehr defeetem Zustande sefangen. . Asrotis Exclamationis Lin. Oefter von Weymer bei Altenahr gefangen. . Agrotis Clavis Hufn. Segetum = SV, Ende Juni auf Klee getroffen. . Mamestra Tineta Brahm. Am Tage sitzend und Abends an Blumen fliegend gefangen. . Mamestra Oleracea Lin. Von Weymer gefunden. . Mamestra Glauca Hüb. Anfangs Juni ein verflogenes Stück Abends gefangen. . Mamestra Dentina SV. Ein ganz defectes Stück an einem Fichtenstamm ge- funden. . Mamestra Dysodea SV. Häufig an Baumstämmen sitzend. . Dianthoeeia Conspersa SV. Von Weymer auf der Landskrone an der Kapelle gefunden. 442 177, 178. 179. Hadena Öchroleuca SV. | Einmal auf Scabiosenblüten sitzend an der Hedwigs- ruhe getroffen. Hadena Lateritia Hufn. An einer Mauer sitzend gefangen. Hadena Polyodon Lin. Nicht selten an Baumstämmen. . Hadena Oculea Fbr. — Didyma Esp. In den Varietäten Secalina Hübn. und Leucostigma Esp. öfter an Stämmen gefunden. . Hadena Strigilis L. Ein Stück an Gemäuer getroffen. . Trachea Atriplieis Lin. Bloss Flügelreste im Walde gefunden. . Brotolomia Meticulosa Lin. Mehrmals Abends im Fluge gefangen. . Mania Maura Lin. Gegen Ende Juni dreimal in den cabinets d’aisance des Kurgartens gespiesst. . Naenia Typica Lin. In Gesellschaft der Maura getroffen. . Caradrina Morpheus Hufn. - Cubieularis SV. - Taraxaci Hüb. — Blanda Tr. Diese 3 Species wurden, jede zweimal, Abends in der Dämmerung gefangen. . Calymnia Trapezina L. Als Raupe von Eichen geklopft. . Dyschorista Ypsilon SV. . Scoliopteryx Libatrix Lin. Beide in der Dämmerung gefangen. . Calophasia Lunula Hufn. — Linariae SV. Von Weymer bei Altenahr gefunden, auch von mir als Raupe im Brohthal. . Cuceullia Umbratiea Lin. In der Dämmerung am Geissblatt fliegend gefangen. . Plusia Chrysitis Lin. Abends nicht selten auf Blumen fliegend. . Plusia gamma Lin. Ueberall häufig. . Anarta Myrtilli Lin. . Heliaca Tenebrata Scop. = Heliaca SV. . Heliothis Dipsacea Lin. Diese 3 Arten wurden mehrfach von Weymer gefangen. . Acontia Luctuosa SV. An der Hedwigsruhe ein Stück erbeutet. 206. 207. 208. 209. 210. 211. 212. 213. 214. 215. 216. 217. 218. 219. 443 . Erastria Pygarga Hufn. = Fuscula SV. Häufig auf dem Neuenahr. . Prothymia Laceata Scop. — Aenea SV. Flog mehrmals an der Hedwigsruhe. . Agriphila Sulpluralis Lin. Eine Acquisition Weymers. . Euelidia Mi Lin. - Glypbiea Lin. B Beide Arten nicht besonders häufig, zumal erstere. . Catocala Nupta Lin. Gegen Ende Juni ein Stück an einem Dache sitzend gesehen. Catocala Promissa SV. Ein schöner, kaum ausgeflogener ‘$ aus dem Gebüsche am Nordabhange des Neuenahrs geklopft. Catocala Sponsa Lin. | | Ein Bekannter in Neuenahr, der sich früher mit Schmetterlingssammeln befasste, behauptet sie öfter ge- sehen zu haben. Da eine grosse Menge Eichen auf den dortigen Bergen wächst, so ist diese Angabe nicht un- wahrscheinlich, weshalb ich sie hier berücksichtigt habe. Zanclognatha Tarsiplumalis Hüb. Von Weymer gefunden. Herminia Derivalis Hüb. Gegen Ende Juni in allen Büschen häufig. Rivula Sericealis Scop. Bei Altenahr von Weymer gefangen. Pseudoterpna Pruinata Hufn. — Cythisaria SV. Häufig beim Gehen aus dem Grase gescheucht. Geometra Vernaria Lin. Einige Mal aus dem Gebüsch geklopft. Phorodesma Pustulata Hufn. = Bajularia SV. Bei Walportzheim, der bunten Kuh gegenüber, durch Klopfen erbeutet. Nemoria Viridata Lin. Nur einmal an der Hedwigsruhe gefangen. -Thalera Fimbrialis Scop. — Bupleuraria SV. Mehrmals an der Hedwigsruhe gefunden. Jodis Putata Lin. - Lactearia Lin. Anfangs Juni verflogen im Walde getroffen. Aecidalia Ochrata Scop. Häufig in allen Wiesen, besonders in der am Fusse des Neuenahrs. Acidalia Dimidiata Hufn. — Seutularia SV. Nur zweimal gefangen. 444 220. Acidalia Incanaria Hüb. 221 Häufig an der Hedwigsruhe. . Acidalia Laevigaria Hüb. Nur einmal gefunden. 222. Acidalia Bisetata Hufn. 223. - Osseata SV. 224. - Dilutaria Hüb. 225. x Aversata L. 226. 227, 228. 229. 230. 331. 232. 233. 234. 239. 236. 237. 238. 239. 240. 241. 242. 243. 244. Die vier Arten wurden an verschiedenen Stellen häufig angetroffen. f Acidalia Emarginata L. Nur einmal gefangen. ri Acidalia Rubricata SV. Nicht selten an der Hedwigsruhe. Acidalia Immutata SV. 11% Remutaria Hüb. Beide Arten häufig. Acidalia Sylvestraria Hüb. Nur zweimal gefangen. Acidalia Paludata Lin. —= Ornata Seop. Einmal in der Hedwigswiesen-Allee gefangen. Zonosoma Pendularia Lin. - Trilinearia Bkh. Häufig aus den Gebüschien geklopft. Timandra Amataria Lin. Nicht selten im Grase gefunden. Pellonia Vibicaria Lin. Nicht selten auf der Bockshardt und Landskrone. Zerene Grossulariata Lin. Ä Gegen Ende Juni häufig. Zerene Adustata SV. Ein Stück in der Dämmerung gefangen. Zerene Marginata Lin. Mehrmals aus dem Gebüsche geklopft. Cabera Pusaria Lin. - Exanthemata Scop. Beide Arten nicht selten. Ellopia Faseiaria Lin. Nur vereinzelt an Fichten auf dem Neuenahr getroffen. Metrocampa Margaritata L. Einmal 'verflogen gefunden. Selenia Lunaria SV. - Illustraria' Hüb. Beide Species nur einmal gefangen. 245. 445 Angerona Prunaria Lin. Bei Walportzheim und die Aberration Sordiata Goetze — Corylaria Esp. auf dem Neuenahr aus dem Gesträuch geklopft. . Urapteryx Sambucaria Lin. Flog nicht selten Abends in den Gärten umher. . Rumia Crataegata Lin. Einmal verflogen angetroffen. . Venilia Macularia Lin. Nicht selten an verschiedenen Stellen. 9. Macaria Notata Lin. Nicht selten auf dem Neuenahr in der Haide. . Macaria Alternata SV. Zweimal in der Hedwigswiesen-Allee gefangen. . Macaria Signaria Hüb. An den Fichten des Neuenahrs; wurde auch mehrfach bei Elberfeld gefangen. . Amphidasis Betularia Lin. Ein todtes Stück auf dem Gipfel der. Landskrone gefunden. . Boarmia Secundaria SV. - hepandata Lin. Beide Arten einige Mal aus dem Gebüsche geklopft. . Boarmia Roboraria SV. Einmal die dunkle Varietät auf dem Neuenahr ge- sehen. Sie entwischte leider dem Spiesse, . Boarmia Crepuseularia SV. - Punetulata SV. Beide Arten häufig. . Ematurga Atomaria Lin. . Bupalus Piniarius Lin. Beide häufig auf dem Neuenahr. . Thamnonoma Wawaria Lin. Flog Abends häufig in Gärten. . Diasticetis Artesiaria SV. - Wurde ziemlich häufig in der Dämmerung an den Ahrweiden oberhalb der Kurgarten-Anlagen getrofien. . Phasiane Clathrata Lin. Ueberall in Feld und Wiese hänfig in mannigfachen ' Abänderungen. . Aspilates Gilvaria SV. Von Weymer gefangen. . Lythria Purpuraria Lin. Einige Mal in Korufeldern fliegend gefunden, be- trächtlich grösser als bei Crefeld und mit fast verlosche- ner Zeichnung der Vorderflügel. Sollte es nur locale 446 Abänderung oder eine besondere Species sein? Am Laacher See fing ieh ähnliche Exemplare. . Ortholitha Plumbaria Fabr. = Palumbaria SV. - Limitata Scop. = Mensuraria SV. Beide Arten häufig, erstere Anfangs, letztere Ende Juni. . Minoa Murinata Scop. — Euphorbiata SV. Bei Altenahr einmal gefangen. . Odezia Chaerophyllata L. Häufig in der Wiese am Neuenahr und bei Wal- portzheim. . Anaitis Plagiata Lin. In allen Wiesen und Feldern häufig; Aberrationen mit verloschener Zeichnung der Vorderflügel nicht selten. . Eueosmia Undulata Lin. = Certata Hüb. Beide Arten Abends im Garten gefangen. 2. Scotosia Vetulata SV. Auf der Höhe des Neuenahrs einmal aus dich Ge- büsch geklopft. . Lygris Prunata Lin. Häufig. . Cidaria Ocellata Lin. Abends im Garten gefangen. . Cidaria Variata SV. Hiervon fing Weymer die Aberration Obeliscata Hüb. bei Altenahr. . Cidaria Truncata Hof. — Russata SV. Einmal gefunden. . Cidaria Fluetuata Lin. Häufig an Stämmen und Mauern. . Cidaria Montanata SV. Nieht selten in den Gebüsehen. . Cidaria Ferrugata Lin. Mehrmals dureh Klopfen erlangt. . Cidaria Galiata SV. Von Weymer bei Altenahr gefangen. . Cidaria Rivata Hüb. - Alehemillata Lin. In der Dämmerung fliegend gefangen. . Cidaria obliterata Hufn. — Heparata SV. . Cidaria Albulata SV. Beide Species nicht selten in Wiesen. . Cidaria Bilineata L. Sehr häufig an Hecken und Büschen. . Cidaria Berberata SV. Zweimal Abends in der Dämmerung gefangen. r u ee ee 2 ne 447 287. Eupithecia Reetangulata Lin. Zweimal an Baumstämmen sitzend gefunden. Den Pyraliden, Tortiriciden und Tineiden wurde nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt als den Macrolepidopteren, und von den beiden letztern Familien von Weymer und mir haupt- sächlich nur diejenigen Arten gefangen, welche in hiesiger Gegend selten oder gar nicht vorkommen. 288. Aglossa Pinguinalis Lin. Flog häufig Abends in den Zimmern. 289. Pyralis Angustalis Lin. Selır häufig auf dem Biachlande an beiden Ufern der Ahr. 290. Botys Anguinalis Hüb. Selten bei Altenahr. 291. Botys Octomaculata Lin. Selten bei Neuenahr. 292. Botys Punicealis SV. 292a. - Purpuralis Lin. 293. - Cespitalis SV. Alle 3 Arten häufig in der Hedwigsruhe. 294. Botys Urticata Lin. — Urticalis SV. 295. - Ruralis Scop — ;Verticalis..$V. Beide häufig. 296. Botys Sambucalis SV. Nur einmal gefunden. 397. Botys Hyalinalis Hüb. Nicht häufig. 298. Botys Limbalis SV. Selten bei Neuenahr. 299. Botys Prunalis SV. Selten. 300. Cynaeda Dentalis SV. Zweimal an der Hedwigsruhe gefunden. 301. Hercyna Pollinalis SV. Nur einmal gefunden. 302. Crambus Pascuellus Lin. 303. - Hortuellus Hüb. u. var. Strigellus Fbr. 304. - Cerussellus SV. 305. - Chrysonuchellus Scop, 306. - „ Myellus Hüb. 307. - Inquinatellus SV. 308. - Culmellus Lin. 309. Perlellus Seop. 310. Eindor ea Ambigualis Tr. 311. - Crataegella Hüb. 2. Pempelia Semirubella Seop. Ausserordentliceh häufig an der Hedwigsruhe und dem gegenüberliegenden Ahrufer. . Pempelia Ornatella SV.? - Fusea Haw.? . Ancylosis Cinnamomella Dup. . Aplıomia Colonella Lin. 7’. Tortrix Ribeana Haw. = Loefflingiana Lin. - Viridana Lin. - Cinctana SV. . Seiaphila Wahlbomiana L. 322. Olindia Albulana Tr. 323. Conchylis Hamana Lin. 324. - Baumanniana SV. 325. - Pumilana HS. 326. Penthina Corticana Hüb. Baba OÖchroleucana Hüb. 327. - Rufana Scop. 325. - Striana SV. 329. - = Urtieana Hüb. 330. Grapholitha Graphana Tr. 331. - Uddmanniana Lin. 332. - Dorsana Fbr. 333. - Unguicella Lin. 334. Dichrorampha Petiverella Lin. 335. - Alpinana Tr. 336. Plumbana Secop. 337. Adela Di geerella Lin. 338 - Viridella Scop. 339. Nematois Scabiosellus Scop. . Hyponomeuta Evonymellus Scop. . Psecadia Bipunctella T. 2. Simaethis Fabrieiana Lin. ; ench Ochrea Hw. Onosmella Bralım. ; Elachista Argentella Ulerk. >. Oxyptelus Obseurus 2. . Pterophorus Serotinus Z. - Graphodactylus Tr. - Pterodactylus Lin. - Scarodactylus Hüb. . Aciptilus Tetradaetylus Lin. - Pentadactylus Lin. 3. Alucita Hexadactyla Hüb. 449 Aus diesem ‚Verzeichnisse, welches in Anbetracht der Zeit, welche zum Sammeln +erwendet worden ist, nur sehr unvollständig sein kann, geht hervor, dass die Ahrgegend eine der reichhaltigsten an Schmetterlingen iu der preussischen Rheinprovinz. ist. ., ‚Wenn ‚auch ‚bis jetzt, wenig Nachtfalter aufgefunden. wurden, , so lässt doch die Zahl der ermittelten Tasschmetterlinge.. voraussetzen, dass von ‚Heteroceren: ver- hältnissmässig, ebenso viele vorhanden sind, und dass: nur län- geres Sammeln dazu gehört, da sich diese Thiere durch. ihre Lebensweise ‚den ‚Blicken .des Forschers entziehen, ‚sie auf- zufinden...,,Wenn..in,;einem Monate ‚und in,„wenigen , ausser diesem Zeitr aume ‚liegenden einzelnen Tagen beinahe 80 Tag- falter, ohngefähr: der.,vierte, Theil. .sämmtlicher. in Europa; vor- kommenden, Arten auf einer, Strecke von. eirea., 2. Meilen Länge und ganz..geringer Breite, da die nächste Umgebung des Ahrtbals. nieht überschritten. wurde, aufgefunden worden, so: ist. dieses meines, Erachtens eine bedeutende Zahl; die’ bei fortgesetzten Forschungen , gewiss. noch beträchtlich, erköht werden ‚wird. ,,Wenn .z. B.. T'heela:Pruni L.,..W. album: Knoch, Polyom. m SV., Virgaureae L., Lyeaena Corydon Seop., Euphemus Hüb,., Apatura Iris: Lin,, lia SV., ‚Limenitis .‚Ca- milla SV., Sibylla L.,. Vanessa .Lev ana Lin. ‚ Areymnis Ino :Esp., Niobe I, Adippe SV., Erebia Ligen: L. , Satyrus Briseis..L., Coenenympha ‚Davus _ Hesperia. Lineola O.,. Actaeon Esp. noch nicht aufgefunden w urden, so lässt sich doch vermuthen, dass alle diese ‚Arten dort vorkommen, weil sie nicht fern von der Ahr, theils am Laacher See, Heile im Siebengebirge gefangen worden sind. Es ist sogar nicht unwahrscheinlich, dass höher die Ahr hinauf in: der Eifelgegend sich. auch Polyommatus Helle SV.,: Argynnis Aphirape Hüb., Arsilache Esp. und Colias; Palaeno Lin., die auf den Ausläufen .des Bifelgebirges, dem hohen Veen im Regierungsbezirke Aachen sehr häufig getroffen werden, vorfinden. Sollten sich meine Vermutbungen durch spätere Sammler. bestätigen, so: würde die Ahrgegend an 'lagfaltern zu den reichhaltigsten: des nörd- lichen Deutschlands gehören und:.nur, um ein Geringes von den ‚südlichen ‚deutschen, Schmetterlings-Faunen übertroffen werden. er Elberfeld, im August 1868. T. Maassen. 450 Vereinsangelegenheiten. Der Sitzung am 27. August wohnte Herr Professor ©. Stal bei, Nachfolger unseres verehrten Ehrenmitgliedes Boheman in’der Direction der entomolog. Section des akad. Museums in Stockholm. Wir erfuhren mit Vergnügen dureh ihn, dass der wackere Veteran noch fast täglich in seinem sten Berufe unermüdet thätig wirkt und schafft. 191m Der Unterzeichnete hatte Veranlassung, bei Gelegenheit der vorgetragenen ziemlich umfangreichen’ Correspondenz, welche seit der letzten Session eingelaufen, mancherlei inter- essänte Personalien zu berühren, namentlielı auch darauf aufmerksam zu machen, dass durch den Tod ‘des in’ Schön- herr’s, Burmeister’s u. A. entomol. Schriften oft erwähnten Herrn M. C. Sommer in Altona eine Sammlung vacant und verkäuflich geworden, welche alle Ordnungen, vorzugsweise Coleoptera und Lepidoptera umfasst. Eine achttägige Revision der (allerdings nicht in allen Familien geordneten und des- halb schwierig zu übersehenden) Käfersammlung ergab‘ das Resultat, dass nach jetzigen Preisen eine ungefähre Taxe von 4000 und etlichen hundert Thalern preussisch nicht zu hoch gegriffen sein würde. Besonders sind Mexico und Südbrasilien durch die direeten Erwerbungen von Hegewisch und Bescke reich vertreten. Aber auch das Capland (Ecklon-Zeyher, Drege), Sibirien (Mannerheim) haben viel Interessantes ge- steuert. Unter den exotischen Lepidopteren war nach der güt- achtlichen Aeusserung des Herrn Georg Semper in Altona ebenfalls viel kostbares Material, leider nicht immer in der wünschbaren Conservation, da die Kränklichkeit des Besitzers in den letzten Jahren ilım nicht mehr gestattet hatte, die vorhandenen Massen gebührend in Ordnung zu halten. Als Mitglieder wurden in den Verein aufgenommen: Herr Wachtl, Forstbeamter in Seibusch (oestr. Galizien). | - Heuäcker, Fabrikant in Osterwieck am Harz. - A. Ehrhardt in Hamburg. - W. Koltze in Hamburg. - Sanborne, Assistent der Nat. Hist. Soc. in Cambridge (Massachusetts). - Burgers ebendort. C. A. Dohrn. 451 Erklärung. Mit Beziehung auf die Aufforderung in dem vorigen Hefte der Zeitung hat sich inzwischen die Sache dahin erledigt, dass ich bei Gelegenheit meiner Reise in Deutschland Herrn Direetor Dr. Loew persönlich gesprochen und mich mit ihm dahin verabredet habe, dass er das ihm zur Beendung wissen- schaftlicher Arbeiten noch bis Ostern 1869 wünschenswerthe dipterologische Material des Stockholmer Museums (die Tachi- narien) noch bis zu diesem Zeitpunkte behalten und es als- dann zurücksenden möge. Stockholm, im September 1868. C. Stäl. Intelligenz. In Beziehung auf die Anzeige der besonders für Raupen- züchter so interessanten Skizzentafeln der Ichneumonen- Gattungen von Dr. Snellen van Vollenhoven ($. 230 dieses Jahrg.) habe ich zu bemerken, dass auf meine Anfrage der Herr Autor 'sich bereit erklärt hat, bei einer Bestellung Seitens des Vereins den (gewiss sehr billigen) Preis von 20 Silber- groschen (?/, Thlr.) eintreten zu lassen. Demnach ersuche ich, Bestellungen auf die Skizzen portofrei an die Adresse des Vereins zu richten, damit ich die verlangte Zahl wo möglich in uno kommen lassen kann. C. A. Dohrn. 30* 452 Für Hymenopterologen. Bei Eduard Kummer in Leipzig ist erschienen und durch jede Buchhandlung zur Ansicht zu beziehen: Die Hymenopteren Deutschlands nach ihren Gattungen und theilweise nach ihren Arten als Wegweiser für angehende Hymenopterologen und gleich- zeitig, als Verzeichniss der Halle’schen Hymenopterenfauna analytisch zusammengestellt von Dr. E. LE. Taschenberg. Mit 21 Holzschnitten. 8.. geh. 1866. ‚Preis 1 Thlr. 15 Ner. Ein Recensent äussert sich darüber: „In vorliegendem Buche finden wir auf kleinem Raume alles zusammengestellt, was Tüchtiges über die Gattungen der deutschen Hyme- nopteren erschienen ist, so dass sowohl der Anfänger Muth und Lust bekommen kann, sich an die ihm jetzt nur durch Benützung kostbarer Kupferwerke theilweise und zufällig er- möglichte Bestimmung der Gattungen und Arten zu machen, sondern auch der wissenschaftliche Hymenopterolog alles über- sichtlich vor sich hat, was er bis jetzt in Dutzenden von Werken, namentlich ausländischen oder bändereichen Gesell- schaftsschriften ‚mühsam zusammensuchen, musste.“ &=> Sammler exotischer Coleopteren, welche durch Heidelberg reisen, mache ich auf Ersuchen des Herrn Maler G. M. Eckert daselbst, Krämergasse 14, darauf aufmerksam, dass bei ihm eine Käfersammlung zum Verkauf steht, welche manches Interessante enthält. Zwar ist mir der gedruckte Katalog derselben schon vor Jahren in die Hand gerathen, und ich habe-ihn damals als Curiosum perlustrirtt — es ist kaum möglich, unsre allerdings oft sesquipedalen Gattungs- und Arten-Namen toller zuzurichten als in diesem Opusculum. Da findet man Copris Isidio-Savig, Torquatus batocera lacteus, Lamsaine, Gimnetes verens, Pi- rades nigro-viridi, Pereckalus dietinetus, Amochinus Deufreii, Longimichi und dergleichen Hieroglyphen, an denen sich die 453 .ehrenwerthen Viri doctissimi Lepsius, Brugsch cum ceteris vergeblich die Zähne ausbeissen würden. Aber Eucheirus mac. leajanus Sf, Ceratorhina frontalis, Grallii, Chrysochroa ocelata etc. ete. sind (wenn richtig bestimmt, was ich natür- lich nicht verbürge) kenntlich genug, um den Liebhaber von kostbaren Cabinetsstücken wenigstens zum Augenschein-nehmen zu veranlassen. Vermulhlich sind es die Reliquien der ehe- mals Saiferling’schen Sammlung, jenes Sonderlings, von dessen Antagonismus gegen europäische Käfer ich in der Einleitung zu meinem Artikel „Exotisches“ in diesem Jahrgange schon gesprochen. Es wäre Schade, wenn tolches Material in pro- fanen Händen zu Grunde ginge! C. A.D. Bei EB. H. Gummi in München ist erschienen: Gemminger und Harold: Catalogus Coleopterorum hueus- que 'deseriptorum synonymieus et systematieus. ‚Tom’I. :Cieindelidae — Carabidae. , Preis 4 Rthlr. Tafel-Erklärung. Die mit I. 1868 bezeichnete Tafel gehört zu Seite 103, die ohne Bezeichnung gegebene zu Seite 246 dieses Jahrgangs. Taf, I, gehört zu Maerot. heros $. 296. Inhaltsverzeichniss. Januar— März. Neujahrs-Malz-Extraet. Stiftungsfeier. Mitglieder-Verzeichniss. Hagen: Agapetus tomentosus. Suffrian: Synonym. Miscellaneen. Cornelius: Lucanus cervus. Schleich: Ueber Entschuppen. Hof- mann: 2 neue Tin. Erste Stände von Cramb. pratorum und Stath- mopoda pedellaa Keferstein: Notiz. Staudinger: Gnophos Meyeraria. Bethe: Throscus Dohrni. C. A. Dohrn: Literatur (Maeklin Strongylium). Staudinger: Rössler’s Schmetterl. von Nassau. Dohrn: Ferrari’s Tomieiden, Preller’s Käfer Hamburgs. Bethe: Entom. vom Östseestrande. Hagen: Monogr. der Gattung Beraea. Gerstaecker: Syst. Uebers. der Mydaiden. Vereinsangel. Necrologe (v. Tiedemann, Kaden). Hartmann: Microlep. an Juni- perus. Speyer: Ennychia minutalis.. Hagen: Notiz (Museum in Cambridge). v. Harold: Synonym. Notiz über Copris. Intelligenz. _April— Juni. ‚ Zeller: Lepid. aus Oberkärnthen. Haglund: Hemiptera nova. Dohrn: Conoproctus 4-plagiatus. Bethe: Vermischtes Ballion: Synon. Lepid. Suffrian: Synon. Misc. (Cryptoceph.). Dohrn: Literatur (Bach, Glaser). Dorfmeister: über lepidopt. Zwitter. v. Prittwitz: Lepidopterologisches. Dohrn: Macrotoma heros. Necrolog. Vereinsangel. Vollenhoven’s Skizzen d. Ichneumonen- Gattungen. Intelligenz. Juli-September. Burmeister: Bemerk. über Barypus, Cardiophth. u. Odonto- scelis. C.A.Dohrn: Exotisches. v.Prittwitz: Lepidopterologisches. Tisehbein: Hymenopt. Beitr. Hagen: Psychomyia L. Hagen: Dasytoma Ramb. Hagen: Odonaten Cuba’s C. A. Dohrn: Ful- gora Mitrii Burm. Schleich: Conchylis Woliniana n, sp. O.Hoff- mann: Oecophora devotella H. Behr: Californische Lepidopt. Stäl: Aufforderung. Errata. 455 October-December. Putzeys: Broscides. Schmidt-Göbel: Rhinosim. Synonymie. C. A. Dohrn: Verlorne Worte. Hofmann: Beiträge (Tineinen). Schleich: Notizen (Mikrolepid). C. A. Dohrn: Synon. Berichti- gung. Literatur (Wagner). Zeller: Beiträge zur Naturgeschichte der Lepidopteren. Maassen: Lepid. des Ahrthals. Vereins-Angel. Erklärung. Intelligenz. Inhalt. Register. Alphabetisches Register. Seite A. Acidalia corrivalaria -- ++ --- = Aecidota erenata -----++..-+- Adela fibulella 385, violella- 387 Adotela concolor »+--- +++» - 348 Aednus similis, notatus, ru- BOSUS- "rer eerennene ae layıh Agapetus tomentosus --+---- 18 Ahrthal, dessen Lepid.- un sqg. Aly attes eximius... +. +... 163 Amauropepla denticulata --. 151 Amblyteles regius 251, we maeli, hungaricus 253, ma- lignus SEEN ER NEE eher sl 254 Anheterus gracilis- -»++-- + +- 345 Arathymus N en tere ee 360 Arocera cerueigera -*--: +++» 157 Ausgeblasene Raupen: ------ 395 B. Baripus rivalis, speciosus, cli- vinoides 359, parallelus 360, Bonvouloiri ----- rer re... 361 Barypus pulchellus 225, 379, speciosus, rivalis, aterrimus Bonvouloiri 227, longi- tarsis, elivinoides-----+--- 228 Beraea melas 51, maura 56, barbata 57, articularis 59, TO ee leere 60 Boarmia glabraria--.---».-- 405 Broscosoma baldense ------- 354 Broscus nobilis, rufipes 308, punctatus, cephalotes, semi- striatus, Karelini, cordi- collis 309, laevigatus, illu- stris 311, "politus, insularis 312, glaber, rutilans 313, crassimargo, basalis «----- 379 Seite Brullea antarctica:------.». - 318 Bryaxis furcata -««- er. 0... 166 Butalis Hornigü-- «++. - +... 149 ©. Californische Lepid. «»+- ++ -- 294 Cambridge-Museum - + --«+:- 19. Cardiophthalmus --- +» --+-- 359 Cascelius Eydouxi, Puz aeneoniger 351, Gravesii -- 352 Cephalocera longirostris, um- brina 77,, fascipennis, fa- sciata, Westermanni 78, ru- fithorax, catulus 73, nigra, callosa, partita 80, Botta - 81 (erotälis = =>» ou. Bee 330 Cetonia haemorrhoidalis 233, fimbriata 239, flaviventris 241, sinuatz-- - Je zer me 2423 Cnemacanthus -------:.-..: 361 Cnemalobus sulcatus 369, pampensis, coerulescens 364. Germaini 365, Gayi, abbreviatus 366 , obscurus, tentyrioides, eyaneus 367, Desmaresti 368, striatus -- 369 Coenonympha--+» „rer... 130 Conchylis Woliniana ---»--- 289 Conoproctus 4plagiatus, 4pu- stulatus -- ----- ser. 0.0n0. 164 Copris Mormon, Ephialtes, sexdentata ------err..0n.. 120 Cosmoprepes bilunulatus 155, biguttatus--- «er -eercee en 156 Crambus pratorum »*-+»+ ++ 32 Craspedonotus libialis --+»+- 314 Cresphontes nigromaculatus- 157 Cryptocephalus betulae na- nae 170, ochroleucus 171, Seite. _fallax 173, plantaris 174, luridieollis "u s.ssesanlen. 175 Cuba’s Odonaten- »--».r.... 274 n. Darwin’s Theorie : -»++++.«» ) 397 Dasytoma maculatum 268, to- gatum 269, setiferum y nie grum 270, moestum, miero#'. cephalum. 271, rusticum, ! naevum .. nn een 102 2 e—%» [) 97% Demoleus oblongus = - »»....1:150 Depressaria annexella, -cili- ella, applana ae ee0.n:416 Dermastes atomarius »»-+...2048 Diochlistus. mitis - +++" rrlsdn.73 ' Dolichogaster brevicornig« = 1103 E. day Ectyphus pinguis-«- +++.» ... "392 Ennychia minutälis-+---+-«- 111 Erebia Dr SPERREN eh BERUIRGE 127 Exotische Lepidopt. 185 214; S Coleoptera PERLE STR sei. 2 ®. Fulgora Mitrii -»» «+. .... . 287 Gr Gelechia ramicetella 28, albi- femorella, caleinella 141, laceratella 143, alsinella 145, saginella 146, Trau- „. niella 147, carchariella 3%, pulveratella on... Sasse 391 Gilippus hostilis »-«........ 153 Gnathoxys granularis, Blissii 373, irregularis 374, obscu- rus, insignitus 375, cicatri- cosus 376, Mac Leayi, Westwoodi ah humeralis, . barbatus, submetallicus, ellatns elle, aleh> ale» fie ale 378 Gnophos Meyeraria, ambi- guata--s-ererrconenennnne 35 Goniloba vulpecula--....... 187 | M. nis ‚nigricornis 21, Mels- heiter +2: shape zus 22 Haplobraehium a Yan suleipenne BRITZ: 397 Heliocopris Faunus, Alröpos 243 Seite Hellica nitida »---....... ... 161 Hyllus aeruginosug -+- ++. ++ «+ 160 Hymenopteren - Gattungen SakIzzınE 7 een erste 219 I. Ichneumon seticornis 248, bi- coloripes, atrocoeruleus ,ju- cundus 249, Jlautus 250, intersector :-- Hr ee. en 251 Ischnus elegans -- .--»v..... 258 Juniperuscoömmunis und seine Microlepid.-Raupen -++.... 109 Knieholzkieferschmetterlinge 121 Lasiommata Maacki - +»... 168 Laverna phragiitella- 2840393 Leiochitön :*- ‚Alöhte o el au hi 354 Leptomydas lusitanieus 81," cinetus, Trüfipes, lineatus. dispar 82; nivosus 83, pa- i4 ganus 84, pantherinus” rn. 85 Libellula umbrata-----..... 274 Lucanus cervus’®-«..:0.0... 24 Lycaena Aegon 125, Medon, Artaxerxes; -- er - Sure ande 401 Lychnus Ater pre de en wererfe 375 M. Macrothemis Celeno 281, pleu- rosticta 285, .tenuis, mar- MORRER -reecerepoeewrnen 286 Macrotoma heros 201, 206, Barve .-.-.-.,5deolweeish opmrarre 213 Mecodema. sculpturatum 316, rectolineatum«-»»err....- 317 Melanophara dentata - ------ 152 Melanotus Tarsen - Erweite- LUD ie. Serena a 11, 225 Melissoblaptus bipunctanus-- 413 Metaglynıma tibialis 318, mo- nilifer 319, aberrans---... 320 Metriotes modestella „ern. 388 Micropteryx Rablensis----.- 133 Miltinus viduatus, varipes, haemorrhous 89, limpidi- pennis, sordidus, claviger, . stenogaster, bieolor, macu- _ lipennis, cardinalis -»»-... “0 Miscodera arctica 355. Ery- 458 Seite thropus, americana, in- ‚signis 356, Hardyi------.. 357 Mitrodectus dentitarsis, leuco- .; ...trichus, dimidiatus --+---» - 76 Mormidea Speciosa - +... .- 155 Morna cornuta »---rrr. 0... 158 Mycetochares GENÄR L-leLererolaleilalers 49 Mydas 65;:M.-Gattungen, .M... politus,. nitidulus, . dives,... heros, mystaceus),.argyro-., ‚„stomus. 94, coerulescens 9%; B bonariensis, apiealis;, leu- . eops, rubidapex,lavatus-96,, onerassipes, gracilis, virgatus, “ igniticornis 97, ruficornis, tricolor, celavatus, fulvi- |rons, tibialis, fulvipes 98, "Inaculiventris, "nachygaster, es militaris, rufiv entris, testa- ceiventris, *rubrocinctus, »Paulseni 99, incisus; inter- :oruptus, bitaeniatus, ;basalis,; annularis . 100, . .subinter-»i ruptus, senilis, venosus,,no-:;; tospilus. 101, parvulus, ven-:; tralis, luteipennis, Spiez; | bifascia, üneiplens: „nen nl02 R. Necrologe von Tiedemann 106, Kaden 107, Westermann -- 215 Nepticula dryadella snurenee 29 ©. Odontoscelis Darwinii, eya-' neus 228, Desmaresti, stria- tu „se urnirn en Brorns 229, 361 Oebalus rufescens--- +: 155 Oecophora devotella-»---- ++ 292 Oregus aeneus »- rennen. 327 Örthemis discolor **+-- ++» 279 Oxythyrea haemorrhoidalis 233, amethystina 234, niti- - dula 236, dysenterica, vitti- collis 237, amabilis------- 239 Pr. Paedisca grandaevana ------ 133 Papirius grossus »--+«.- ++.» 162 Parroa grandis--»«--..- 300 Pegala biguttula ------ euer 159 Pelidnocoris Stäli »-»------- 150 Percosoma carenoide 321, Bla- Seite. Perissocerus abyssinieus »--- 87 Peromatus robustus, notıtus, got | Pinotus Mormon ..-...- -- +. 120 Pinus mughus, Lepidoptera, welche darauf. deben--...-- 121 Platylabus Erbert 2 256 Platymischos bassieus - ... 257 Priassus spiniger -- +... =. 160 Promecoderus” brunnicormis’ 330, 'morosus 333, degener 334, substriatus 335, semi- "violaceus,, majusculus' Bo '“gibbosus 337; eöneolor' 338, BIER lueidus 339; "sutaralis, S BTERERN Slwinoides 344, dyschirioides ©2342, elbaniensis) puella’ 343, N subdepressus‘ RT BRIEF Prötenor Belfrägei 2.14422.2469 Psilomastax pyramidalis -- « 259 Psychomyia anmülicornis 259, ;„phaeopa 260, reducta, 264, i + ‚iragilis eereiennn ander ssieine 268 Pigrophorus. Lienigianns 302, inulae.- MERKEL 427 Ptilarmus fasciluss .ur 10a a 156 Ptinus xylopertha- -....-.-.- 167 Pugione flavesceng----..---- 158 Raupenfütterung-’ mit Kür- Dissen --:»- «ar o 00000000 O0 Rhabdopholis albostriata -.. 397 Rhinosimus ruficollis. ‚Syno- nymie DIE ac Buc Due y Zur Sur Kur ur Br er rer er Sr Er er 381 Rhopalia vittata, algirica 86, Spinolae, Olivierier-ere. ir Rhyacophila tomentosa --... 18 Ss. Saturnia Rhodoössa »..--»-- 246 Satyrus marginalis +. :-+.--- 168 Scotinophara inermis 152, af- finis::-verriir.eoiecenee 153 Sesia cephiformis-+--- KEZEZE 110 Setina irrorella »-».--...+- « 151 Spilosoma fuliginosa -+-- ++» 245 Stathmopodaä pedella ---»- «33 Stichoglossa semirufa----- «+ 166 Stollia Amaculata »«»-«.. +.» 155 Strandkäfer»- rer re ree.. -..50 Symmoca signella, caliginella | 135, albicanella 136, mendo- sella_ 137 N vitiosella 139, cedestiella - „+. .+-. | Seite. T. Tafel-Erklärung I. 103, ferner 246 Tephraea anceps 240, 'napaea 243 36 Throsceus Dohrni-----:-.-:-:» Tibraca fusca --- see... 0... 151 Tinagma balteolellum 423, Borkhauseniella, thyme- tellum 424, Herrichiella, saltatricellum 425, trans- versellums...2000cr..cone 426 Trielonus bispinifer, mellei- pennis, auripennis 75, effra- Es ee Dale) Brale 76 459 Seite. w. Wagner’s Migrationstheorie - 400 X. Xylophilus amabilis -- ------ 165 2. Zwister bei Schmetterlingen 181 >> 99 tem “ eitoontenohtengilt nz aipE * N Ho" ne EEDEn Ber $ MERT ve N TE N 5 Taf. Tom Sellin. Entom.Keitung. 1868. Wagenschieber del.ct sc. v2 Rhodbessa 2a ? Tarma FigRd: aturnıa 13 von Fridwuiz, del ea dh 1867 bar — > Y Ar) & Slett Iintom Keilung: 1868. 1. Schulz Va MH Tiejfenbach se An N © 1 j 2 AR ja N. 2044 106 294 903